Gr ii: „FA 19 el , oder . 4 3 allgemeine botanische Zeitung herausgegeben von der königl. bayer. botanischen Gesellschaft in Regensburg. Neue Reihe. XVII. Jahrgang, oder der ganzen Reihe XLII. Jahrgang. Nro, 1-48. Steintafel [_VII, Mit Original-Beiträgen von Arndt, Arnold, Ascherson, Böckeler,Buchenau,Göppert, Hal- lier, Hasskarl, v.Jäger, Kessler,Landerer, Müller, Münch, Nyianider, Palacky, Reichenbach fl, Reinseh, Sauter, Scha r,Sehnizlein, Schatz CU. Bip., Schultz F, Schwltz- Schuftzenstein, Senft, Dloth und Wyäler. - aa Redigirt von Dr. A. E. Fürnrohr, . k. Prof. am Lyceum und Director der kgl, botan. Gesellschaft zu Regensburg, Ritter des Ver. dienstordens vom heil, Michael, der k. bayerischen Akademie der Wissenschaften, der kalserl, Leopold, Carol. Akademie der Naturforscher u, m, a, gel, Vereine Mitglied. ’ EEE EEEEENEEEEEESEEEEEEESSAERSEEFSEEEREEEEEEBEEBESEGEER Regensburg, 1860. Verlag der Redaction, Haupt-Commmissionäre: Fr. Hofmeister sen. inLeipzig. — 6. J, Manz und Fr. Pustet in Regensburg. Mo. Bot. Gert » RLORA. — M1. ‚Begenshurg. 7. Januar. 4860. Inhalt. orıcınaL-arHmannLung. Böckeler,' Bemerkungen zur enaueren systematischen Kenntniss einer Anzahl Cyperaeeen. — LITTERATER, lotzsch, Linne’s natürliche Pflanzenclasse Tricoecae- und. die natü:kiche Ordnung Euphorbiaceae, — GETROCKNBTB PFLANZENSAMMLUNGEN. Hohen- acker, Algae marinae siccatae VIl, Lieferung. -— PBRSONALNOoTIZeN, Ehtek- bezeigungen. Beförderungen. Todesfälle. ai Bemerkungen zur genaueren systematischen Kenniniss einer Anzahl Cyperaceen. Von Böckeler. Uyperus. ‚en Ü. angustifolius Nees, Kunth, nach der mit 3376 B. hezeich- neten Wallich'schen Pflanzeund nach Exemplaren der vom ;Reide- verein wertheilten Pl, Indiae or, terr, Capar., die mit 824 nnd C, castaneus W.— Hoc list, bezeichnet sind, und: Ü, euspidatus H. etK., nach der von Weeigelt in Surinam gesammelten , von Kunth zu der genannten Art evitirten Pflanze sind nicht weiter verschieden, als dass die Umrisse der Früchte in unerheblicher Weise abweichen, Wenn Kunthb den Halm des €. cuspidalus ‚triqueter‘ nennt, :#0 ist das wenigstens in Betrefi der Surinsmpflanze nicht riebtig. Bei dieser ist er genau, wie hei ©. anguslifolius, nämlich compressies- eulus sulcato-subquadrangulus. . -, €. patens Hochat. (Pl. :Ind. or. terr. Canar. Aro, 825) ist.nicht Vahl’s Pflanze, sondern C. nitens. Retz — Kunthb, - Dagegen ist Nro 826 derselben Sammlung nieht C, nilens, -we- der Retzius noch Vahl’s, sondern: C. wmembranackus Vabhl. Dieser letztere ist freilich nur als eine Form des .C. nitens Betz zu betrachten, i " „C. eoromandelinus Spr. ziehen Kuntb .und Stendel zu C. compressus, zu. welchem er nicht gehört, Sprengel's Pflanze stimmt :überein mit C. capillaris König, dep Kunth zu seinem €. vulgaris briogt, von welchen derselbe aber apecifisch verschieden ist, Viora 1860. i C. eumorphus Steud (Syn. p. 22.) Dieses Gras, welches dem Namengeber auffälligerweise nahe verwandt mit C. fuseus erschien, ist nichts anderes als eine grosse Form des C. Haspan, von dem Steudel öfter sich hat täuschen lassen, Kyllingia. K. scirpina Rehb. wird von Kunth fragweise zu Cyperus Luzulae gezogen und auch bei Ü. virens aufgeführt (Enum. p- 43 und 40.) Ein Eyperus kann die Pflanze nun jedenfalls nicht wohl sein, obwohl sie habituell an die beiden genannten Arten erinnert, und könnte nach der Construction der Aehren wohl eher zur Gat- tung Kyitingia gehören. An der vertheilten Pflanze sind die Blü- thentbeile noch zu wenig entwickelt, als dass nach ihnen die Gat- tung festgestellt werden könnte. Heleocharis. H, obtusa Schult und H. ovata Br. Man sucht bei den Schriftstellern vergeblich nach der Angabe eines gewichtigern Merk- mals zur Unterscheidung dieser beiden Gräser, und ebenso bei den Pflanzen selbst. Die einzige erhebliche Verschiedenheit nach jenen soll darin bestehen, dass die Karyopse bei H. obtusa „obovata‘, bei H. ovata dagegen „obovato-pyriformis‘ sein soll. — Ich finde - nun, dass die letztere Form gerade bei der amerikanischen Pflanze, der H. obtusa, die ieb aus mehreren Gegenden prüfen konnte, die vorherrschende ist. während die mir vorliegenden deutschen Exem- plare der H. orata mehr der erstern entsprechen. Form und Grösse der Aehren, Umriss und Farbe der Frucht, sind bei der Pflanze variabel. H. ovata kommt, nebenbei bemerkt, in Sammlungen noch unter gar manchen andern Namen vor, welches Loos u. a. auch H. capitata mit ihr theilt. Seirpus sulcatus Roth, Dieses Gras, welches Kunth und Stendel nach dem Vorgange von Schultes zur Gattung Fim- bristylis gezogen haben, ist eine unzweifelhafte Heleocharis. Zur - Gruppe Heleogenus gehörig, steht sie mit einer grösseren Anzahl von Arten, namentlich mit H. Engelmanni, in naher verwandtschaft- licher Beziehung, Um sie von dieser mit Sicherheit unterscheiden” zu können istes erforderlich, Roth's Diagnose etwas zu erweitern; auch ist diese zugleich mit der Wirkliebkeit mehr in Einklang zu bringen, da Roth u. A. das dentlich vorhandene Perigon ausdrück- lich verneint, aus welchem Umstande dann such ohne Zweifel die oben erwäbnte verkehrte generelle Bestimmung abzuleiten ist, Da 3 Esenbeck den Ausdruck sulcata zur Bezeichnung einer anderen Art benutzte, so muss Roth’s Pflanze auch einen andern Trivial- namen erhalten: Heleocharis Rothiana; dense caespitosa; radice fibrosa ; culmis numerosis glauco- viridibus 3 — 2- uncialibus tenuibus (nec_ seti- formib.) subsquarrosis aphyllis compressis (siceis quandoque spiraliter tortis) subtrisulcatis, suleo intermedio profundiore; vaginis membra- naceis pallidis inferne sanguineis obligue truncatis unidentatis, spica solitaria bibracteata 2’/, —- 2 lin. longa oblongo - v. cylindrico- ovata obtusissima ; squamis ovatis oblusis angnste carniatis pallidis lateribus ferrugineo - lineelatis margine tenuissime membranaceis albidis, carina pallide viridi obsolete nervata apicem non attingente; earyopsi minutissima orbieulato.ovata hasi angustata (quasi stipitata) 3-gona 3-costata lateribus convexis viridi-pallida laevi nitente styli basi lata et hrevissima truncata v. quandoque abbreviato-pyramidata coronata; setulis tribus subtilissimis albidis caryopsin äequanlibus; stylo exiguo profunde tripartito villosulo fusco. (Fide specim, authent, in berb. Roth.) Hab. in Brasilia. — Seirpus sulcaius Roth. (Nov. pl. spec. 30 ) Fimdristylis sulcata Schultes. — Kunth. — Steudel. Scirpus nodulosus Roth, (Nov. pl. spec. p 29 et herb.) Nees v. Esenbeck hat in der Flora Brasiliensis einen Eleogenus nodu. losus beschrieben und unter anderen Synonymen auch den_Scirpus nodulosus Roth. aufgeführt, Sämmtliche Synonyma gehören mit Ausnahme eines derselben nicht zu jener Pflanze, wie das schon die einfache Vergleichung der betreffenden Beschreibnngen deutlich erkennen lässt. Die einzige unter jenen Pflanzen, die mit Eleoyenus nodulosus ohne Zweifel übereinkommt, und zu welcher derselbe wird wandern müssen, da das genus Eleogenus schwerlich Aner- kennung finden dürfte, ist Eleocharis consanguinea K unth. — Was Roth’s Pflanze anlangt, so ist dieselbe sowohl von der letzteren — mithin. auch von Esenbeek’s Pflanze, — wie von alien übrigen zu dieser gezogenen sehr verschieden; sie steht, wie es scheint, der E. consanguinsa, die ich in einer Pflanze vergleichen konnte, die Otto in Brasilien sammelte und von Sprengel mit Scirpus geni- eulatus bezeichnet wurde, am nächsten, weicht aber von derselben in sehr erheblicher Weise ab, wie das eine Vergleichung der hier unter folgenden Beschreibung der Roth’scben Pflanze mit der der verwandten Art leicht zeigen wird. Esenbeck bezeichnet an dem oben genannten Orte Roth’s Beschreibung des Seirpus nodulosus ausdrücklich mit „optima”. ein 41’ 4 Ausspruch, der um so mehr befremden muss, als es bei einer Ver- gleichung der bezüglichen Beschreibung sogleich in die Augen springts dass Roth’s Beschreibung zuEsenbeck’s Pflanze sehr wenig passt Roth beschrieb die Theile seiner Pflanze ausführlich und für jene frühern Zeiten auch wohl hinreichend genau. Heute aber, wo das Pflanzenmaterial auch in der betreffenden Gattung sich sehr ver- mehrt hat, und dadurch die Schwierigkeit, das Einzelne mit Sicher- heit zu bestimmen, sehr gewachsen ist, können ungenaue Darstel. lungen nicht mehr genügen, Roth’s Bezeichnung der Frucht seiner Pflanze gibt "mir Ver- anlasung, eines Uebelstandes za erwähnen, der, auch noch aus jün- gerer Zeit herrührend, auf dem betreffenden Felde nicht selten sich fühblbar macht, nämlich die tadelnswerthe Gewohnheit, Formen und Zustände gewisser Theile nicht allein ungenau, sondern selbst unrichtig zu bezeichnen. Namentlich ist das bei der Frucht der Fall, diesem im Allgemeinem sehr constanten und daher für die Charakteristik auch der Species wichtigen, mannigfaltige Formen und Zustände darbietenden Theile, der auch nicht selten über die | specifische Verschiedenheit einzig und allein zu entscheiden hat. Mit „eiförmig‘‘ hat wan z. B. unter sich sehr verschiedene und von der Eiform sebr abweichende Formen bezeichnet, Vielleicht komme ich später einmal in ausführlicherer Weise auf diesen Gegenstand zurück. Hier eine genauere Beschreibung der Roth’schen Pflanze. Heleocharis nodulosa Roth (sub Seirpus); radice dense fibrosa purpureo-fusca; culmis caespitosis 7-pollicaribas tenuibus (?/,’* in d.) teretibus ab apice ad basin approximatim interstinetis; interstilii« aequalibus, basi subbivaginatis; vaginis arctis sub apice mucronatie brevi inferiore ovato-lanceolata paueinervata, superiore pollicari trun. cata striata margine sphacelata; spiea (3—4““ I, 1'/,— 2‘: 1.) subel- liptico-ovata; squamis heteromorphis superioribus oblongo-lanceolatis obtusiuscnlis, inferioribus (multis) paulo brevioribus suborbieulatis obtusissimis, omnibus eonvexiuscalis subcarinatis uninerviis ex toto hyalino-membranaceis pallidis ferrugineo-lineolatis; caryopsi pyriformi biconvexa v.subtrigona reticulata olivacea basi styli brun- nea termiuata; setis 4 validulis ferrugineis retrorsum aculeolatis fructu longioribus; stylo bifido, E Brasilia in herb. Rothiano. Scirpus atrofructus Steud, (Syn. p. 317) ist zu tilgen, da Stendel unter diesem Namen nichts anderes ala Heleocharis ca- pitataR, Br. beschrieb. Seirpus, S,.eorymbosus Heyne. Roth. Von den Monographen Römer und Schultes, Esenbeck, Kunth, Steudel ist diese aus Indien stammende Pflanze zur. Gattung Isolepis gestellt werden, ge- wiss aber sehr mit Unrecht. Ein Perigon (setae) habe ich allerdings an derselben nicht auffinden können; allein das Aeussere des Gra- ses trägt völlig das Gepräge eines Scirpus. Die Blüthentbeile sind an der von Ueyne gesammelten Pflanze noch unvollständig ent- wickelt; Perigonborsten kommen aber zuweilen erst bei schon vor- geschrittener Ausbildung def genannten. Theile zum Vorschein, und so ist es denn auch leicht möglich, dass dieser Theil bei S. corym- bosus auch wirklich vorkommt. Da noch ein paar andern Pflanzen der voranstehande Name bei- gelegt worden ist, so schlage ich vor, den Heyne-Rotb’schen Namen mit Seirpus Heyneanus zu vertauschen. Nach einer Angabe bei Kunth befindet sich in Heyne’s Herbar eine fhynchospora als Scirpus corymbosus, Die Pflanze, welche Roth von dem Sammler erhielt, war von diesem selbst schop mit Seirpus corymbosus bezeichnet. S. lineatus Michx. und S. Eriophorum ej: Diese beiden Pflan- zen, die Micha ux auf pag. 32 und 33 der Fl'ra boreali-americana beschrieben hat, haben — und namentlich ist das in Bezug auf die erstgenannte der Fall — zu maucherlei Fehlgriffen Veranlassung ge- geben. Wenn gleich Michaux seine Pflanzen mit nur kurzen Dia. gnosen versah, wie das früher üblich war und auch meistens ge: nügte, und seine Beschreibung der Wirklichkeit auch nicht einmal. gänzlich entspricht, so sind dieselben zum Erkennen doch immer noeh deutlich genug dargestellt, und es ist kaum erklärlich, wie man für $S, line:tus in der neueren Zeit selbst eine Art hat nehmen _ können, die von demselben höchst verschieden ist. Ich habe m!ch der nicht geringen Mühe des nöthigen Nachfor- 'schens bei den betreffenden Schriftstellern unterzogen, demit den schon 50 lange fortgessonnenen Irrthümern endlich ein Ziel gesetzt werdeg, möge, Bevor ich mich zu specielle;; Angaben wende, will ich mir er- lauben, meine Ansicht über den Spevieswerth der beiden Gräser, die ich vor allem dureh Prüfung eines reichen aus verschiedenen Gegen. den der Vereinigten Staaten sten menden Pflanzenmaterials gewon nen habe, auszusprechen. Bei X, Eriophorum stehen die Aehren — und zwar in ein und denselben Individuum — einzeln, zu zneieg r 6 . oft zu dreien und nicht selten sind sie in grüsserer Anzahl vereinigt, . Die seitenständigen sind gestielt, Zuweilen sind einzeln stehende Aehren vorberrschend und diese Form stellt dann den S, lineatus Kunth dar. In S, Iineatus Michx. sind die Aehren alle sitzend und vorherrschend zu dreien vereinigt. Eine geringere Zahl sah ich bei diesem nicht, Ausser der aus der genannten fleschaffenheit der Inflorescenz hervorgehenden Verschiedenheit (in Form der Aehren und der der Schuppen variiren beide Pflanzen ein wenig) ist in den‘ beiden Gräsern Alweichendes nicht wahrzunehmen, 8. linentus zeichnet sieh nur noch durch eine mindere Grösse und. eine weniger reiche-Inflorescenz aus, Ich betrachte den !etztern als eine weniger entwickelte Form des S. Eriophorum, und will ihn mit var. conglo- merata bezeichnen. Derselben Ausicht ist auch Asa Gray, denn seine var. cyperina des S, Eriophorum (Manual. ed, Il. p- 501) ist nichts anderes als S. lineatus Michx., während unter diesem Namen: von ihm eine ganz andere Art beschrieben wird, Michaux selbst ging voran mit einem Flüchtigkeitsfehler, in- dem er das Syonym Eriophorum cypcerirum L. zu seinem S, Erio- phorum stellte und nicht zu S. lineatus, wohin es ohne Zweifel gehört, da es in Linne's Charakteristik des Grases (Spec, ed. HI.) heiest: spienlis subternis, was nur auf den letzteren zu beziehen ist, Vielleicht hat Micha ux selbst durch seinen Fehler wiederom Persoon veranlasst, die beiden Pflanzen geradezu zu verwechseln, indem dieser (Synospsis p. 69) den S. iineatus Michx. als Tricho- phorum cyperinum wit dem Synonym 8. Eriophorum Michx,, und den wirklichen 8. Eriophorum Michx. als T. linratum mit dem Synonym 8. lineaius Mx. darstelit. Die Phrase, die das T., iineatum kenntlich machen soll, ist freilich möglichst nichts sagend ; aus der der andern Pflanze und aus den ührigen Angaben, verglichen mit denen Michaux’s, wird aber Jedem der Irrthum ersichtlich werden, : | > Römer und Schultes econfundiren (Syst, veg. Tom. II p. 147) unter dem Namen $. eriophorus Vahl beide Gräser und führ das eine (p. 137) nun auch noch als Isolepis (!) lineata auf. Bei Kunth steigert sich der Wirrwarr noch dadurch, dass er die beiden Formen selbst als drei Arten beschreibt, indem er den S. lineatus (die geknaulte Varietät) in einer Form mit einzeln ste- henden Achren, die sich mithin von jenem am weitesten entfernt, zu erkennen glaubte. & Steudel zieht Kunth’s dritte Art wieder ein, vermehrt aber Joır ey lolgend, die sehon bestehenden Irrthümer um einen neuen» ’ en » o 3 . Pr indem er unter S, linealus eine von diesem sehr verschiedene Spe- cies, nämlich den in seiner Synopsis jenem vorangehenden S, bris zoides W. beschreibt. ich kann nieht unterlassen, hier die Bemerkung einzuschalten, dass nach mir vorliegenden aus verschiedenen Gegenden der V, Staaten stammenden Exemplaren der Halm des letztgenannten Grases überall falsch beschrieben worden ist, indem derselbe bald triqueter (in S, lineatus Torr. triangularis), bald teretiusculus genannt wird, An den. genannten Individuen ist der Halm etwas zusammengepressf, auf der einen Seite ziemlich flach, auf der andern convex mit einer schwachen Hervorragung in der Mitte, so dass man ihn kurz eiwa mit compresso-subtrigenus würde bezeichnen können. _ Vom Esslinger Reiseverein ist Scirpus brizoides (von Franck in Ohio gesammelt) als Trichophorum lineatum vertheilt, so wie auch Exemplare, die von Riehl bei St. Louis aufgenommen wurden, die Inschrift Scirpus lineatus Mx. führen. | Asa Gray beschreibt unter 8. lineatus Mx. ebenfalls fälschlich » den $. brizoides W. Und nun nur noch ein paar Bemerkungen zu S. lineatus Mx. Durch die Beschreibung, welche Michanr seiner Pflanze beifügte, wird dieselbe allerdings nicht hinreichend charakterisirt, sie passt ebenso gut auf S. Eriophorum; aber er macht die Pflanze sehr kennt- lich durch die heigefügte Bemerkung „affinis 8. syloalico“, und es ist dem gänzlichen Uebersehen dieser Bemerkung ohne Zweifel nur zuzuschreiben, wenn man die besprochenen Gräser beständig mit einander verwechselte und für S. linealus selbst eine Art nahm, die weder mit diesem noch mit S, sylvaticus verglichen werden kann. “ Die letztere Art hat in der That viel äussere Aehnlichkeit mit Michaux’s Pflanze, aber auch nur eine solche, und es würde daber „similis“ ein geeigneterer Ausdruck gewesen sein als „aflinis.“ Um diesen Ausspruch Michaux's weniger ungeeignet und die betreffenden diagnostischen Angaben mit der von mir in Ansprach genommenen Pflanze’ gänzlich übereinstimmend zu finden, nan.entlich auch in Betreff der Gestalt der Aehren, muss man annehmen, dass dieselbe Michaux im noch jugendlichen Zustande vorgelegen habe, Es ist nun noch eine andere Art in Betracht zu ziehen aus dem engera Verwandischaftskreise des S. sylvalicus , nämlich S. Jenticu- laris Torr. Diese Art (die ich vergleichen kounte) hat mit S. syl- valicus ebenfalls viel äussere Aehnlichkeit und nähert sich demselbon in anderer Bezichung mehr als 9. üinealus, Abeı Nichaus kaum * 8- . diese Pflanze nicht wohl vor sich gehabt habem, weil die Deck- schuppen ganz anders geformt und auch sonst anders beschaffen sind als bei Michaux’s Pflanze. Scirpusdivaricatus Ell,, S. alro- virens W. and S. polyphylius Vahl, die noch zu dem engeren Fa- milienkreise der genannten Arten gehören, und von denen ich die beiden letzteren vor wir habe, entsprechen Michaux’s Angaben noch weniger, . Fuirena, "Scirpus cuspidatus Roth (Nov. pl. spec. p. 31 et herb.). Fui- rena? cuspidata Kunth (Cyperogr. p- 187). "Dieses Gras stimmt gänzlich überein mit Fuirena Wallichiana Kunth (Cyperogr. p. 152). Ich habe diese (Pl. Wallichian. n. 3545) mit der von Heyne ge- sammelten Roih’schen Pflanze vergleichen können, Die letztere, F. Woallichiana Kth,, ist von F, pubescens Kunth- in nichts ver- schieden als durch eine weniger dichte Haarbekleidung der betref- fenden Theile. Die von Kunth hei der ersteren angegebenen un- terscheidenden Merkmale treffen bei meiner Pflanze nicht zu. Auch zeigen sich bei corsikanischen Exemplaren der F. pudescens die Deckschuppen nicht vielnervig, wie Kunth sie bezeichnet, son- dern dreinervig, wie bei F. Wallichiana. Die Nerven treten hier nur unter einer dichteren Behaarung weniger deutlich hervor. (Schluss folgt.) Litteratun Fr. Klotzsch, Linne’s natürliche Pflanzenclasse Tricocecae des Berliner Herbariums im Allgemeinen und die natür- liche Ordnung Euphorbiaceae insbesondere. Auszug aus dem Monatsbericht der kgl. Akad. d. Wiss, zu Berlin, März !859. Bes. Abdr. p. 236—254. &° Mit Freuden bemerkt Referent, dass immer mehr der: Sehleier, der die bisdahin so vernachlässigte Pflanzengruppe umhüllte, getiehtet wird und es somit auch immer leichter wird, auf dem einmal ange- babnten Wege weiter fortzuschreiten und die Natur zu erklären: Es ist ganz natürlich, dass verschiedene Arbeiter auf’ diesem Felde verechiedere Ansichten zur Arbeit mitbringen und verschiedene Me: 9 thoden der Bearbeitung anwenden, allein wenn auch im ersten Au- genblicke dadurch sehr widerstreitende Resultate hervorgerufen wer- den, so gewinnt die Wissenschaft dennoch hierbei; denn durch Reibung der Ansichten und Austausch der hierbei offenbar wers denden Ideen kommt endlich doch die wahre Einsicht: zu Tage. So geht denn auch diese kleine Abhandlung in vielen Besiehnngen von diametral gegenüberstehenden Gesichtspunkten aus, als die kürz- lich an diesem Orte besprochene Arbeit über dieselbe Pflanzengrappe von Baillon, und es kann daher nicht fehlen, dass beide Auteren in den Resultaten nicht übereinstimmen. Es wäre zu wilaschen, dass der Verfasser der vorliegenden Schrift auch das ganze Gebiet der von ihm die Classe der Triroccae von Linne& gengunten Gruppe bebandelt hätte, wie diess von Bailion geschehen; wahrscheinlich “ baben wir die übrigen Abtheilungen noch zu erwarten, denn was H. Kl. Eujhorbiaceae nennt, bildet blos die Abtheilung der ganzen Gruppe, die Baillon und die meisten übrigen Autoren Zuphorbieae nennen, — Nach einer historischen Einleitung (p. 236—240) über die Ansichten der Botaniker über unsere Pflauzengruppe, bei welcher Gelegenheit der H, Verf. die. 6 Abtheilungen derselben nach A, Jus- sieu mittheilt, denen er (p. 239) noch eine kurze Charakteristik der Peraceae hinzufügt, die früher von demselben als Prosopidoclineae veröffentlicht worden waren, kommt H. Verf. auch auf Baillon’s grössere Arheit zu sprechen, findet in den allgemeinen Theilen derseiben.;viel Gutes und bemerkt dann: „Zieht man jedoch in Be- tzacbt, . dass er. das. schöne und reichhaltige Material, welches das Museum d’Histoire naturelle von Paris besitzt, mit dem das hiesige in Tauschverbindung steht und in welchem die meisten der von mir aufge. stellten neuen Gattungensich in Originalexemplaren befinden, benützt has, so begreift man kaum, wie es möglich war, dass en, was die Eintheilung der Tricoccae und die Feststel- luug der Gattungen betriftt, sich zu einem solchen Verkennen des Wesentlichen vom Unwesentlichen ver- leiten lassen konnte.” — Ref. kommt es vor, dass der H. Verf. hier als Richter in.eigener Sache auftritt; es ist ganz natür- lieb, dass er selbät die von ihm aufgestellten neuen Gatinngen für , begründet hält, sonst hätte er sie nicht aufgestellt; es. int aber da- mit, doch noch nicht bewiesen, dass Andere nothwendig dieselbe An- sicht von der Suche haben müssen, als der Verfasser. Gerade, dass H. Baillen die Originalexemplare vor sieh baste, wie H. Kaiklon selbat erkiäst, und dass er sieb über solche, wovon es. keine Ex- emplure gibt, kein Ustheil erlaubt, dans er also nicht genöthigt 16 war, die neuen Gattungen des H. Verf, blos nach den Beschreib- ungen zu beurtheilen, gibt schon einen Beweis ab, dass nur sorg. fältige Beobachtungen und Untersuchungen ihn zu anderen Resul- taten geführt haben als Hn, K; — wie diess ja die schönen Zeich- nungen im Atlas des Hn. B. darthun. Das oben bereits Gesagte er- weist sich aber als wahr: Verschiedene Ansichten führen bei gleich tüchtiger Vorarbeit zu verschiedenen Resultaten. Desshalb aber möchte die so scharfe Verurtheilung der gegnerischen Bearbeitung doch noch nicht gerechtfertigt erscheinen. H. Baillon drückt sich, z, B.p. 258 etc. seiner Etude glimpflicher aus, Er nennt allerdingsdie Auf- stellung von mehr als dreissig Gattungeneine „wunderbare Thä- tigkeit” (prodigieuse activit); aber im Uebrigen ergeht H.R. sich nicht in Redensarten, sondern er zeigt Stück für Stück, dass die” von H. Kl. aufgestellten Gattungen aus diesen oder jenen Gründen nicht wesentlich von bestehenden Gattungen zu unterscheiden seien und nach seiner Ansicht nur höchstens als Untergattnngen Werth hätten; bei einzelnen will er diess nicht einmal gelten lassen, aber überall geht H. B. auf genaue Analyse der Gattungscharaktere ein, nirgends ein aburtheilendes Verwerfen ohne Gründe, Ueber den Werth der Gründe lässt sich allerdings streiten. — Was H. Kl, über Baillon’s Eintheilung der Gruppe sagt, möge hier wörtlich wieder gegeben werden, weil es zu wichtig ist und zugleich für diejenigen, welche Baillon’s Werk nur aus unserm Referate kennen, einige weitere Einsicht in diese Arbeit gibt. „I. Baillon theilt die Tricoccae in 14 gleichwerthige Gruppen. Seine erste Serie entspricht der VI, Abth. vonA. Jussieu oder den Euphorbieae von Endlicher, nur dass er die Gattungen Dalechampia und Antho- sitema davon entfernt. In Bezug auf erstere Gattung hat er Recht, in Bezug auf Anihosiema nicht. Er hat verkanut, was hieran ohne Werth ist, er hat die richtige Deutung der Blüthenorgane missge- deutet. Das Involuerum ist bei ihm ein Kelch, der einhäusige Blü- thenstand, der vom Involuerum eingeschlosssen wird, eine Zwitterblüthe, Nur aus der unriehtigen Deutung der Blüthenorgane von den Eu. phorbieae und Pedilantheae wird erklärlich, wie er Anihusiema von den wahren Euphorbiaceen trennen konute, Er vereinigt näm- lich Anthostema, Dulembertia, Alyernania, Ophtalmoblapton, Cum- mia, Tetraplandra und Pachysiemon als dielinisch monöeische Ge- wächse in seiner neunten oder letzten Gruppe der Uniovulaten mit der Bezeichnung Anthosiemideae, nur weil die männlichen Blütben hier blos ein Staubgefäss besitzen, während der eigentliche Unter- schied der ächten Euphorbisceen darin besiebt, dass der Pedicellus u mittels einer geschlössenen Gliederung mit dem aufsitzenden Staub- gefäss verbunden ist, Dalechampia, die nicht in drei Untergattangen, wie H. Baillon annimmt, sondern in zwei wirkliche Gattungen zerfällt, bringt er ganz zu seiner sechsten Abtheilung,, die der IV. Section von Ad, Jussieu ünd der Tribus Acalypheae Endl. ent- spricht, allein er zieht auch Gattungen in diese Abtheilung, die nicht dahin gehören und von ihm nur dazu gerechnet werden, weilsieblomen- blattlossind, wie z.B, Cephaloeroton (eine Crotonee), Seine 2.,3.u.4, Serie fällt mit Endlicher’s Tribus Croteneae, die der 1. Abthl. A. Jussien’s entspricht und nur eine Tribus der Acalyphaceen ist, überein. Die 5. Serie, die er aufstellt, ist nicht gleichwertbig mit den Tribus verschiedener zur Classe der Trieoccae gehörender Familien, sondern bildei eine eigene Ordnung Peruceae, Seine 6. Gruppe gehört mit einigen Ausnahmen den Acalypheae von End- lie her oder der IV, Abtheilun; ven A. Jussieu an, die, wie schon gesagt, eine Tribus der Ordnung der Acalyphacese ausmacht. Seine 7. Gruppe umfasst Endlicher’s Hippomaneen oder V. Abtheilung von A. Jussieu, die ebenfalls zur natürlichen Ordnung der Aea- Iyphaceen gehört, Die 8. Gruppe gehört ebenfalls zu einer Tribus der Acalyphaceen (Crotoneen.) Die 9. Serie mit Ausnahme der Antho- sfema z0 den Hippomoneen. Mit der 10. Serie beginnt er die Bi- ovulaten; von der 11, bis zur 12, Serie sind die Buzeen und Phyl- lanthren, die zwei sehr unterscheidbare Familien bilden, bunt durch einsnder geworfen. Die 18. Serie, die durch Callitriche L. vertre- ten-werden soll, hat von Lin dley einen angemesseneren und pas- senderen Piatz erhalten, Nur in einer Beziehung, meine ich, hat er Recht, dasser A, Brongniart folgt und die Antidesmeen mit einfäch- erigen 1—2 eiigen Fruchtknoten der Classe der Tricoccae einreibt.‘ Nach dieser Uebersicht der Baillon’schen Arbeit geht H. Kl, ein auf die Eintheilungsgründe der Gruppen im Pflanzenreiche im Allgemeinen, die allerdings vergebliche Versuche veranlasst haben, derchgreifende Kennzeichen aufzufinden. Er findet nun, „‚die Aufgabe der Systematiker die, dass er die Gruppen so umfasst und feststellt, dass sie weder etwas Fremdartiges enthalten, noch etwas dazu Ge- _höriges auslassen; ferner, die festgestellten Gruppen nach dem Grade det Verwandischaften za ordnen.‘ Hierin können wir dem Hn. Verf. wöhl zustimmen, allein es kommt nan eben darauf an, was man „Fremdartiges’ und ‚dazu Gehöriges‘ nennen will. Nun verfolgt der Verf.: ‚Nicht die Uniovulaten und Biovuiaten begründen Fa. milien, sondern dieselben sindinnerhalb dieser Abtbeilung enthalten.“ Die sehr entwickelte Centralsäulescheint dem Verf. eine wichtige Rolle 12 zu spielen, zumal sie auch die Verwandtsghaft mit der Classe der Columniferae andeutet; — Der Verf, charakterisirt hierauf die Tri- coccae folgendermassen: „Hängende Richen, einzeln oder zu zweien nebeneinander in jedem Fache, Trennung derGeschlechter in den Blüthen, geraderEmbryo mit blattartigen Samenlappen, im Centrum eines ölig- fleischigen Endosperms — Hieraus und aus dem oben An- geführten ist zu ersehen, dass H. Verf. die Ansicht von den Zwit- terblüthen der Euphorbieen, wie sie Baillon mit den ältesten Botanikern aufgestellt hat, verwirft. H. B. hat in seinem Werke pag. 46—56 diesen Gegenstand sehr ausführlich mit Hinweisung auf die Entwickelungsgeschichte behandelt und ist zum entgegenge- setzten Resultate gekommen ; er hat gesucht seine Ansicht durch sehr sorgfältige Zeichnungen des Geschenen deutlich zu machen;, es ist nicht genug, dieser ausführlichen Darstellung die beiden Worte:, „unrichtige Deutung‘ entgegenzusetzen; nur eine Widerlegung. dieser Darstellung und Deutung derselben kann überzeugen. ' Die Classe der Tricoccae, wie sie oben definirt, theilt der H. Verf. nun in 6 Ordnungen und zwar in folgender Weise: ' A,Eineiige, I. Euphorbiaceae. Eine 2—7-theilige Hülle schliesst 1 weibliche und eine unbestimmte Zahl männlicher Blütheu ein. Die Hülle«Involucrum) ist regelmässig oder unregelmässig. Die J? Blüthen besitzen nur 1-zweifächerigen Staubbeutel, der mit einem abfallenden Staubfaden versehen ist und mittels einer geschlossenen Gliederung dem bleibenden Blüthenstielchen aufsitzt. Mönöcische selten diöcische Gewächse, 2. Peracese. Eine kapuzenförmige Hülle (Involucum), die eniweder seitlich oder über den ganzen Scheitel in zwei Klappen oder auch so aufschlitzt, dass sie einen zurückgeschlagenen Lappen bildet, schliesst eine bestimmte Anzahl eingeschlechtiger Blüthen ein, Nicht selten finden sich zwischen den J? die Rudimente der Q Blüthen, Diöcische Bäume, deren Zweige, Blätter und Hüllen mit glänzenden Schülferchen bekleidet sind, 3. Acalyphaceae. Blüthen 1- selten 2-häusig ohne Hülle, mit oder. obneBlumenblätter; Kelchin 2 Blüthen stets vorhanden. Staubgefässe meist in unbestimmter Zabl. Rudimente des zweiten Geschlechts in den normal entwickelten Geschlechtsblüthen fehlen. Kräuter, Halbsträueher, Sträucher oder Bäume, B. Zwei- selten ein-eiige. 4.Buxaceae, Blüthen 2- selten 1- häusig obne Hülle, stets mit dem Rudimente deszweiten Geschlechts, Bl umenblätter vorhanden oder febleud. Bäume oder Sträugber, 5. Phylianthaceae. Blüthen 1-, selten 2-bäusig ohne Hülle, stets ohne Rudiment des zweiten Geschlechts. Kelch vorhanden. Blumen- blätter häufig fehlend. Kräuter und Sträucher oder Halbaträucher, selten Bäume. 6. Antidesmaceae. Fruchtknoten 1-fächerig, 1—2-eiig. Bäume oder Sträucher, wozu auch die Gattung Eremocarpus Bath. gehört. Nach dieser Darstellung werden vom Herrn Verfasser nor die Euphorbiaceae (Euphorbieae Autor.) näber berücksichtigt und von diesen die Euphorbieae ( Euphorbia Autor.) mit den von Herrn Verf. in Gemeinschaft mit Hrn.Dr. Gareke aufgestellten Gattungen näher beschrieben, unter Hinzufügung der zu jeder derselben gehörigen Ar- ten, soweit deren Aufrählung näthig erschien. Referent schliesst diesen Bericht mit dem Wunsche, dass es dem Herrn Verfasser gefallen möge, recht ba!d die Resultate auch seiner weitern Untersuchungen zu veröffentlichen, damit sieh mehr und mehr die Ansichten über diese so interessante Pflanzen- grappe läutern und dadurch Anleitung gegeben werden möge, dass dieselbe von Reisenden mit doppelter Liebe auch in fernen Gegen- den erforseht und so noch mehr Beweise für oder wider die eine oder andere Ansicht aufgedeckt werden mögen. Denn um Wahr- heit ist es in der Botanik ja ebenso wie in der Naturforschung über- haupt nur zu thun. Haus Buitenzorg bei Königswinter den 1. Dec. 1859. . Dr I. K. Hasskarl, &etrocknete Pfianzensammlungen. Algae marinae siccatae, Eine Sammlung europäischer und ausländischer Meeralgen in getrockneten Exemplaren, mit einem kurzen Texte versehen von Prof. Dr. J. 6. Agar dh, Prof. Dr. Kützing, G. von Martens und Dr. L. Ra- benhorst Siebente Lieferung. Herausgegeben von R. F. Hohenacker. Kirchheim im Königreich Württemberg, beim Herausgeber. 1859. fel. Wir freuen uns, von dieser schönen Sammlang,'unsers Wissens gegenwärtig der einzigen, welche den Meeresalgen Altein gewidmet > 14 ist, eine neue- Lieferung anzeigen zu können. Sie enthält folgende Arten: 301. Cladophora catenataKg. Pegli bei Genua. 302. Ü. Crou- ani Kg. Cherbourg. 302. Ü. flezuosa Kg. Cherbourg. 304. Chae- tomorpha setacea Kg. Triest. 305. Ch. princeps Kg. Triest. 306. Bangia eiliaris Carm. Cherbourg. 258 a. Enieromorpha intestinalis Lk. William Stanley’s Haven auf den östlichen Falklands-Inseln. 259. a, E. compressa Grev. Im stillen Meere bei Ancud auf der Insel Chilee. 307. Batrachnspermum moniliforme Roth. forma Conferva alra Dillw, William Stanleys Haven. 308, Tilopteris Mertensi Kg. Cherbvurg. 309. Sphacelaria cirrhosa Ag. Cherbourg. 310. Meso- gloia virescens Carm. Aberdeen, Schottland. 311. Chordaria flagelli- formis Ag. Sandy Peint an der Magellanssirasse. 312. Lraihesia marina Gray, Cherbourg. 313. Dictyola vulgaris ß. intricata Kg. Cap Agulhas, Südafrika. 314. Diciyota dicholoma Lam. var. sieno- loba. Marseille. 315. Chnoospora implexa J. Ag. Aus dem rothen Meere. 316. Punctaria angustifolia Kg. Cherbourg. 317. Laminaria Phytlitis Lamx. Cherbourg. 318. Desmarestia Rossii Hook. William Stanleys Haven. 319. Fucus vesieulosus L. var. Sherardi Turn, Triest. 320. Pycnophycus tubereulatus K g. Cap Agulhas, 321. Cys- toseira Hoppü Ag. Triest. 322. Halerica amentarea Kg. Marseille, 323. H. selayinoides Kg. Triest. 324. Callothamnion floridulum Lyngb. Cherbourg. 325 . floccosum (Fi. Dan.) Aberdeen, . Schottland. 326. Ballia callitricha Ag. Magellansstrasse bei Sandy Point. 327. Bornetia secundiflora Thur. Canal bei Cherbourg, , 328. Hormoceraspatens Kg. Triest. 329. H. diaphanum Kg. Aber- deen, Schottland. 330 Echinoceras Hystriz Kg. Cherbourg. 331. Ce- ramium rubrum Rotb, Cherbourg. 332. Ptilota plumosa Ag. Neu- Ilerrenhut, Grönland. 333. Nemalion coceineum Kg. Cherbourg. 334. Iridaea micans Bory. Oestliche Falklandsinseln. 335. I. la- minarioides Bory. Im stillen Meere bei Chayguin, Süd.Chile, 336. I. Augustinae Bory. Oestliehe Falklandsinseln. 337. Callophyl- lis fastigiata J. Ag. forma intricata. Oestliche Falklaudsinseln. 338. Halymenia doryphora Montagn. Morro-Gonzales, Süd-Chile. 339. Grateloupia verruculosa Grev. Genua. 340, Polysiphonia patens Grev. Cherbourg. 341. P. urceolata Grev. Cherbourg. 342. Lophura patula Kg. Im stillen Meere bei Ancnd auf der Insel Chilos. Juli. 343. Chaelangium ornatum Kg. Cap Agulhas. 344. He- ringia mirabilis J. Ag. Vorgebirg der guten Hoffnung. 345. Sphae- rococcus (Gracilaria) capillaris Kg. n. sp., phycomate primario se- taceo , ramosissimo tereti, ramis ramulisque alternis setaceo-capil- laribus patentibus laxiusculis in apicem attennatis. Structura paren- 15 chymatica, cellulis medallaribus majoribus, Pondichery. 346. Sphar- rococcus confervoides Ag. var. geniculalus, Arromanches, Dep. Cal- vados, 347. Sph. palmatus Kg. Cherbourg. 348. Sph. sarniensis Kg. Cherbourg. 349. Cryplopleura lacerata .Kg. Arromanches, 250. C. lacer Kg. forma pygmaea, Pegli bei Genua, Dem Vernehmen nach sollen diese Lieferungen sich von nun an rascher folgen, wodarch den Freunden .dieser schönen Gewächse noch manche interessante und seltene Gabe in erfreuliche Aussicht gestellt ist. F. Personalnotizen. Seine Majestät der Kaiser von Oesterreich haben den beiden an der Weltumseglungs - Expedition der Novara betheillgt gewesenen' Naturforschern F. Hochstetter uud G. Frauenfeld, jedem den Orden der eisernen Krone dritter Classe zu verleihen gerubt. Um das Andenken des verewigten Alexander v. Humboldt zu ebren, haben nach öffentlichen Blättero mehrere deutsche Ge- lehrte den Plan gefasst, eine "Humboldt-Stjftung ins Leben zu rufen. Zweck der Stiftung soll sein: Hervorragenden Talenten in allen den Richtangen, in, welchen Alexander v. Humboldt seine wissen- schaftliehe Thätigkeit entfaltete, namentlich zu naturwissenschaft- lichen Arbeiten und grossen Reisen Unterstützung zu gewähren, Die k, preuss. Akademie ist mit der Leitung der Anstalt und das Haus Mendelssohn u, Comp, mit dem Empfang der Gelder beauftragt worden. . Dem um die Uebersiedelung deroffieinellenChinarindenbäume nach Java hochverdienten k. niederländischen Oberbeamten J.K. Hasskarl - wurde von der philosophischen Facultät der Universität Greifswald das Diplom als Dr. Philosophiae und Magister artium liberalium honoris causa ertheilt. Ebenso ist der durch seine Reisen im Caucasus und die Verbreitung känuflicher Sammlungen von Pflanzen rübmlichst bekannte Botaniker R. F. Hohenacker in Kirchheim an der Teck von der Universi- tät Tübingen honoris causa zum Doctor der Philosophie ernannt worden. Dr. Fr. Körnieke, der bis zum Herbste 1858 am kaiserlichen Garten zu St. Petersburg angesteilt war, hat es vorgezogen wieder in sein Vaterland zurückzukehren, und an der k, preussischen land- wirthschaftlichen Lehranstalt zu Waldau bei Königsberg als Lehrer 16 der Botanik eine Stelle gefunden, An seinen Platz im kaiserlichen botanisehen Garten zu St. Petersburg soll der Reisende dieses Gar- tens, Herr Maximowicz, 'nach seiner Rückkehr aus Japan treten. Regierungeratb Wichura in Breslau und Dr. Med. v. Mar-. tens in Berlin sind von der k, Akademie der Wissenschaften zu Berlin als Botaniker für die von der k. preussischen Regierung nach Japan zur Anknüpfung von Handelsverbindungen abzusendenden Ex- pedition von drei Schiffen vorgeschlagen und bestätigt worden, An die Stelle des verstorbenen Prof. Bergsma ist der bis- herige Professor der Botanik an dem Athenäum illustre zu Amster- dam Dr. F. A. W. Miquel als ordentlicher Professor der Botanik an der Universität Utrecht ernannt, und dessen’ Stelle an dem Athe- näum zu Amsterdam dem bisherigen Lector der Botanik an der me- dicinischen Schule zu Rotterdam Dr. C. A. 3. A. Oudemans über- tragen worden. Am 10. Sept. v, J. starb zu Notgove in Lancashire Dr. Thomas Nuttall in einem Alter von 73 Jahren. Geboren zu Yorkshire widmete er sich anfänglich der Buchdruckerkunst und wanderte gegen Ende des vorigen Jahrhunderts nach den Vereinigten Staaten von Nordamerika aus, woselbst er seine- Mussestunden ‚ganz ‘dem Studium der Botanik und Geologie widmete und u.a. seine „Genera of North American plants“ herausgab. ‘Auch machte er Reisen in Californien und veröffentlichte mehrere Aufsätze über!Conchylien und Pflanzen dieses Landes. Seine letzten Tage brachte er in England auf seiner Besitzung in Nutgrove, die ihm durch Erbschaft anheim- . gefallen war, zu. Seinen Namen trägt eine nordamerikanische Gat- tung der Spiräaceen, die Torrey und Gray ihm widmeten, nach. dem die früher von DeCandolle und Dickson und Barton nach ihm benannten Gattungen sich als unhaltbar erwiesen hatten. Am 28. September starb zu Berlin Prof, Dr. Carl Ritter im 81, Lebensjahre, geboren zu Quedlinburg 1779. Seine umfassenden und verdienstvollen Arbeiten auf dem Gebiete der Erdkunde haben ibn auch mit der Botanik in nähere Berührung gebracht, die ihm wichtige Beiträge durch die Darstellung der geographischen Verhältnisse einzelner für den Menschen besonders wichtiger Pflanzen verdankt. Am 17. Mai starb zu Poluknie bei Wilna der um die Flora Lithauens verdiente kais. russische Collegienrath Joh. Friedrich Wolfgang, emer. ordentlicher Professor der Pharmacie etc. an der 'vormaligen k, Universität zu Wilna. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrobr. Druck der FB, Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg, Nr . % [2 ri x ne en & i an . Bike * - Kegensburg. = 1. Januar. . ion. Inhalt: Onsomar- AnmanpLune. _Wydler, kleinere Beiträ e zur Kenntniss einheimischer Gewächse (Papilionaceae). — Anzeıce. Denkschriften der: Ur :bayer. .hetanischen :Gesellschaft zu Regensburg; IWV. Band. L' Abıhig. Pe EEE B B - lit 2 BER ti, BEE: Kleinere. Beiträge - zur Kenntniss einheimischer Ge- ‚wächse. ‘Von. H: 'Wyaler. Bene Papilionacene. "Hier möge im Allgemeinen auf folgende 1 Punkte aufmerksam ge- Be werden: » j’ Das häufige Vorkorhinen der in Reihen gestellten Zweige der -Primärwurzel der Keimpflanze, und zwar die Reihen in be- au yet Zahlı-2 (Lofi sp., Lupimi sp.) 3 (Trifolium, Ervum, ae, Lathirus etc.) 4 (Phüseolus, Dolichos, Astragal. gly- cyph., Tetragon. Burn, Dalea); wobei vier wohl die Grundzahl, +9 ind die Zwei- und Dreizahl vielleicht nur durch Unterdrückung "einer odek zweier, Würzbireikei hervorgegangen ist? 2) Die lange Lebensdater der primären Wurzel, sowie ihr Fort- wachsen bei ausdauernden krautartigen Gewächsen dieser Fa- milie, nämlich allen denen (hauptsächlich Steppen- und Berg- “ bewohnenden), denen man eine sogenannte vielköpfige Wurzel . " zuschreibt.*) 3) Die - allgemein vorkommende Knöllchenbildung ap den Wurzel- zeigen. ":2) Den Stengel, wenn windend (volubilis), {add ich, soweit mir Leguminosae mit windendem ‚Stengel bekannt geworden, Con- "gtant links 'gewunden. Ob es auch rechtswindende sin . N Diesa | kommt übrigens eben so häufig bei anderen Pflanzen; Familien vor; wenn, ich ı dessen nicht speciell erwähne, 30 geschieht .es,. weil der treff- liche Koch in seiner Flora Deutschland’ dieses Verhalten fast immer beschreibt, 2 Flora. 1860. 18 | 1 wen: 5) Die Blattsgl “ cn an der Keim- pflanze so, dass sämmtliche, _Stengelblätter zu den Kotyledonen 4 ı rechtwinklig stehen. ers) nach dem Schema: u “ E(EFER o k. = = Köbyl., T ‚oete. ae auf, sie ‚folgenggr “rn . ” Blätter ‚bedeuten, Das Primordialblatt. ist.in sehr vielen. Fällen auf das foliolum terminale beschränkt, die ‚folgenden eind zu- : »: äamihengesetzter. ° ' 0 HErekes . Viele distichophylie Papilion. haben angleich grosse Stipulas, x d.h. man bemerkt an einem ‚Blatt, eine + und eine — S Stipula. „Diese Ungleichheit "macht sich besonders an den n Tragblättern der Blüthenzweige bemezkhar,: weniger ‚oder. auch gar »icht! al den Tragblättern der Bereirhefungsaweigp; ‚Säymtliche + Stip. - fallen an derselben Axe ‚constant 2 auf ‚dieselbe Seite; sämmtliche minus Stipulae auf die "gegenüberliegenda: d.h, die homelogen . Seiten der Blätter fallen über einander.. Daraus ergibt sich, dass . die Blattbildung (wie. bei, den Gräsern) von Blatt zu. Blatt ‚um- wendet. Die Blätter sind antitropisch. In den meisten ‚Fällen, "wo die Blättchen (foliola) des Blattes alternirend sind, fällt die grössere Stipula auf Seite des untersten (ersten) Blättchens, die kleinere auf Seite des zweiten. An den Zweigen fälk die grös- sere Stipula constant näch hinten (der Abstammungsaze des Zweiges); die kleinere nach vorn (nach dessen Tragblatt) hin. M. vgl. unter anderen Astragal. aiveyphuin-, Cieer kahese Lotus, Tetragmolobus* ).. 'Scorpi Vicia dumetor., Öracca, "sativa, rum hirsut., monan- thos, Lathyrus tuberos, ‚ sylvestr.,. latifol. und viele andere Arten; Orobus vernus, variegat. Ten., niger , croceus Dest., Annal. d. Musc. XII. tab. 9.) etc. etc. Bei Anthyllis yuln., wo die Stipulae ungleich hoch stehen, - fällt. die untere St- - pula nach hinten (wie, auch das laubige Vorblatt des Plüihen- . zweigs) die obere Stipula. nach vorn. 7) Viele atrauch - und baumartige. Leguminosen zeigen eine Ab- *) Wenn man nämlich die beiden basifären Blättehen des "Blattes für Sti- pulae nimmt, was aber von C. A. Meyer, Imisch und Normann ‚gegenwärtig bestritten wird. ie we _anita „ Bliedeneng des Blattstiels- oberhalb der sehr kurzen Scheide, wer welche mit: ihren Stipalen zum anfänglielren Schutz der ‚Knospe » dem Winter: über: steheh bleiben.- Es 'gehöreti' dahin z. B. die “ ai 3 Gattungen: :Nalimodendron, Carayana, Sarothahinüs;"Genista, u Ouromila::Emerus ete; ete.*) (wad übrigens auch anderkmo, 2. “B. bei vielen Rogaceen vorkommt. y: » Die "Blüthe beschliesst immer ein’ ' geitliches Axensystem: bei der ‘grossen Mehrzahl ‘der Leguminosen das dritte; seltener “schon das zweite: (bei Baptisia, "Oytisus, Genista, Pockokia, 'Dalea, Amorpha, Lupinus_ete.; ; ausnahmsweise und zufällig bei Medicago lupulina), noch seltener erst das vierte: (bei „ Hedysarım eoronarium, 'Desmodium camadı., Trifolum pro- 'tense,' miontan., repens’, Phaseolus, Apios, Acacia ‚longifol. "Wind. ünd anderen Acaeien mit Phyllodien). u) Der Blüthe gehen” typisch zwei seitlich (rechts und links) ge- .. „stellte Vorblätter (gewöhnlich in der Form von Hochblättern) vor- er In manchen Gatiungen kommen sie nicht zur Ausbildung oder fallen_früh ab. Ich übergehe, hier die Anführung der zahlreichen: &usländischen mit Vorblättern versehenen Gattungen und nenne nur folgende einheimische: Ulex, Sarothamnus, Genista, ‚ÜUytisus, Lupinus, Colutea arborescens, Astragalus 3 ıByepyhyllı, Gmobrychis ,: Phaseous. AR Die Blithe- der. Papilionaceen;:ist' symmetrisch gebaut (median art ‚aygamsatph)s «Die: (Fihtlungs «FA eneiischneidet das ’erste Sepalum (welches niedian. nach vorn ‘vor dem Tragblatt der Bltithe steht) und das Vexillum. Das erste Sepalum schliesst sich an_das- 3 + He zweite Vorblatt durch eine Prosenthese von 5 — an, der ..; Webergangaschritt geschieht: mithin mit: !%/,.. (M. vgl. Flora 1: 4856, Tah.. 2. fig, 1.y_ Diese Construction der Papilonaceen- -,:», Blüthe gründet sich auf die von Cassia und Üereis, bei welchen „eine! .eutopische. Kelchästivation vorkommt, bei der man über . ‚die Buegession der Kelchblätter nicht im Zweifel bleiben kann. BA. *%) Eine eigenthümliche Abgliederung zeigen die Kotyledonen von Tetrago- wilder, Boorpiur. vermiswl, und Trigonella foen. gröee. (letztere “ uch nei den "höheren Blättern). "Die Kotyledonen ausdern ab, während ‘ihr Stiel siehen bleibt. . , 3° .n..... Bei.‚diesen beiden Gattungen füllt.das' ersin Sepalum: median . nach vorn. . Wolke:twin die „Analogie ‚in; dem Kelchstellung .‚zwischen. diesen., und; den. übrigen ‚Papilionadern,;kieß denen eine . .; andere Deckungsfolge. ‚der. Krelchblätter werkamt;, nicht gelten „lassen,. so bleihf..nichis, anderes übrig, ‚ala. \anaänehmen, die x Blüthe der grossen Mahraahl, der .Papilionaceen isei »ornum- . läufig, In diesem.. Fall, wäre, denn das vordere ‚nnpaare. ‚Kelch- „blatt das zweite, “in der genetischen. Reihenfolge... Das :in der ""Mediane liegende Fruchtblatt, fiele, also in. dem, einen. ‚Fall mit . seinem Rücken nach dem ersten; im. andern. ‚Fall. ‚mach dem u) zweiten Kelchblatt*), BERIFROREL NEL BEE We bemerkt entspricht die, "Knospenlage des "Kelchea. hei Cas- si und Cereis der °% ‚Deekung,, alle anderen. Papilienaceen haben hingegen eine andere und, zwar..von dem Traglatt nach der Axe aufsteigende. Deckungsweise. „ ‚Nach „solgendem Schema: fig. 1; während fig. 2 die, Deckung, von, Cassı und "Cercis angibt. B. "Tragblatt. e, BE Vorbläkter “der r Blüthe.. Die Zahlen “ "geben die Deckungsfolge an. 12) in ; an By ee he . Ay en j Se fe. 1) Dt fg 27° ‚Bei Cassia und ÜCereis' hinwiederum' ist die Diekung ‘fer Co- rolla in der Knospe anfsteigend, die. Fuhne ist: also’ ihr inner- stes Petalum. Bei allen übrigen Papilionaceen. deckt im Ge- - gentheil zum Kelch. die..Corella absteigend; :die -Fahhe- ist ihr 12). *) äusserstes Petalum. Die Fahne ist: In dee Hisspt ob hit: einem Rande über den andern gerollt, diess aber. in keiner Bezie- hung zur Blattstellung der ‚Blüthe. Mit. der. Decknngsfolge der Corolla steht in Beziehung auch die Verstäubungsfolge der Antheren, ßie ist nämlich, s0 weit mir bekannt, längs der Mediane alternative absteigend, und zwar gewöhnlich bei geschlossener Blume. : Zuerst siäuben die Kelch- ‘dann die Kronstauhfäden. Manchmal: lässt sich die Suceession der verstäubenden. Stamina leicht erkennen (z. B. bei Baptisia Nach Loureiro soll das Genus Dipkaca zwei Frochtblätter. haben 5 ‚wäre interessant die Stellung des zweiten zu kennen;, doch ‚wohl nur in der Mediane? Zwei so gestellte Fruchtblätter fand ich ‚einzal bei Phaseolus. \ 21 - u austral., Amorpha, Oytisu® Laburn.), 'andermal geschieht die Verstäubung sämmtlicher Antheren fast gleichzeitig. 19) Die Petala meist benaget. Nicht genug beachtet sind die 'Zäpfehen 'und Einstülpungen der Flügel und der das Schiffchen “zusammensetzenden Petala;; die gegenseitig in einander greifen, - ‘und wodärch: sie unter sich''so fest zusammenhängen. ». Der "Bilüthenstand'‘der J,eguminosen ist "eine Traube 'und das Yon Ihr abzuleitende: Köpfchen oder Dolde. ‘Die Entfaltling so- eh wöhlidter' Biithenzweige als der einzelnen -Biüthen' ist aufstei- "gend (eeritripetal). In’ einzelnen Fällen’ geschieht die” Aufblüh- uU folge‘ der Köpfchen und: Bolden :einseitig. (Anthyllis; Lotus, Trifolium etc.) :-Uebrigens können: die Blüthentrauben reich- IF Bihie Bis: auf eine einzige -Blüthe zedueirt Sein: : (Ononis La- ur Mykus, Erbum eto.): : 16) Was: die‘ Verzweigung überhaupt betrifft, so komme bei vielen »t? Gettanken: mehrerdö (2-5): Zweige in einer Blattachsel vor. "sts Neid man den oberster für den’ :Normalzweig, 80: kann man Ude übrigen 'als'a dcessorische*) betrachten. Besser: ist es :h Yowohly sie überall: serial zu nennen,’ was’auch ihrer uräprüng- abs; chen Stellung entsprieht. Sie fallen ‚nämlich "anfangs sämmt- „= ich in ine medfian:. gestellte‘ Reihe unter einander: "Ihre Zahl. sur ist. nibhestingnt und: hängt von der Kräftigkeit der Pflanze ab. ‚ a9 Baldııskadıoe:blosse: Laubzweige, :'welche ‚jedoch seltener auch via A zei Biken karnaen;;ı bald: ist Her ‚oberste (und! idiees ungefähr »oson:der Stengelmätteah, aufwärts) reiner Blüithehrwerg‘, wäh- . rend die unterhalb stehenden Laubzweige sind. Die Entwick- te Inngsfelge :der Serialzweige ist immer absteigend, so dass der obersse zugleich :der stärkste; der unterste der ächwächste ist. «- - ı8ehr frühzeitig. weichen: sie,:’ihre lineare Stellung verlassend, ..:.b.öiäander ans und zwar oft dehr beträchtlich, und : werfen sich ri wechselwendig: nach Rechts und: Links, :wobei der oberste’ Zweig ‚den: Anfang maeht und den Ausschlag gibt. Wirft er sich nach Rechts, so der nächst untere nach Links, der dritte wieder nach Rechts u. 8. fi Diess Alles entsprechend der Blattstellung ; KR 1 it die Biattepirale am Zweige. rechtsläufig,. 80 ‚mine ‚er sich ae *) Ich ‚edlen. mich in diesen Beiträgen bald des Ausdrucken serial, bald accessorisch. Ein Missverständniss kann dabei wohl nicht möglich sein. . nach Rechts ‚naeh Links bei Jinkslänfiger. Spirale *)... Dieses ge- genseitige Ausweichen ‚aus. ider Biattichsel mag. zum Theil aus ..dem ungleich „starken !elgseitigen. ‚Anwachsen haupteächlich |. der , . Basis des ‚Stengel und: der Serialzweige und..der. dert. vorkom- menden: Schwielenbildung derselben herrühren, ‚theils.-dass bei £ vierkantigem Stengel. und: Zweigen die Kanten ‚der. auf einander „folgenden Zweige :50 auf ‚einander treflen,, :dass :die Zweige sich „„daselbat verschieben müssen, und: alsdasn. mit. ihren: Flächen det. auf. einander :zu liegen kommen. Der Zweek: :dieser::'Verschie- . : bung: oder dieses. gegenseitigen: Ausweickens: .'kann wohl kein ‚. ‚anderer sein, als -sämmtliche. ‚Berisizweige in ;rineifiiz ‚den Ein- .: Suse. des Lichtes günstige. Lage zu bringen. - it. an! .15) Bei der Mehrzahl**} dex:Iegyminosen mit. zweizeiliger Blatt- stellung (so z. B. bei Oercis, Doryenium, Lotus , Tetragono- lob., Galega; Astragaliisp,:Ötorpiurus,. Corenilla,; Securigera, . ‚Bippocrepis, Cicer, Vieia, Ervum, Pisum, Lathyrus; Oro- - . ‚bug ete,) zeigen «die Suf. einander. folgenden Zweige eine wechsel- . wendige Blatistellung,- .. Ihre. ersten. Vorblätter fallen nämlich | sn eenstant auf: die gleiche .;Seite. des: Stengels, und: zwag,.suf die , +. Seite ihrer: Tragblätter (d. h. der. :mit der. grössern. 'Btipula.) - . Nach dieser Seite neigen: sich’ nun: auch: sämstliche erste Se- _ .. tialzweige.: :Es werden ‚sic desshalb,.- entsprechend...der Anti- tropie der Blätter, zwei gegen einander convergitende Zweig- reihen bilden (ganz wie ‚bei den Gräsern), :wovon jede Reihe ; unter, aich gleichwendige::Blatistelung hat, zur. gegenüberste- ‚henden: die. gegewwendig#} stk: 'wie (idıbeidemiRbiben der Tragblätter, werden: die. ihnen ‚migehörenden ‚Zweige- -anter sich ..8ymmetrisch sein, Die Convergenz :der. beiden Zweigreihen .. wird. nach und nach so stark, ‚dass sie fast:in Eine Ebene zu fallen scheinen. Da,-wie schon früher bemerkt, die: Wendung des obersten Zweiges einer axillären Reihe diejenige des nächst untern Zweiges bestimmt, -so wird ‘sich. dieser also nach der *) Die Wendung der Blattsgirale, scheint zwar. nicht der "bestimmende Grund des alternirenden Aasweichens allein zü sein. Ich kenud Fälle aus anderen Familien, wo bei serialen unter sich homodromen Zweigen sie sich dennoch abwechselnd nach Rechts und Links werfen. **) Manche Arten von Medicago machen, hiervon eine Ausnahme, insoferne mit der Zweizeiligkeit der Blätter bei‘ ‚Ihnen nieht‘ ‚Feiihe" united der Zweige verbunden ist. :: ner *3 " minustBtipl)-Beite ‘des Blättes und seines zweiten’ "Toliolum hin Loge: = Tlen kurdp aeüs.‘ Die wenigen Exemplare, eich ich itrhuchen konnte, boteii mir folgende zwei Arten des Zweiganfänges. 1) Auf die‘ 2 Keitlichen, ' rechtwinklig züm Tragblatt des Zweigen stehenden Vorblätter folgt ei median nach hinten stehendes Blatt, welches” "eine A St. eihleftet, 'yon ‚der ich bis 3 Cyklen erkennen könnte‘,' Wovon der zweite 'mit lem ersten’ wechselte, der dritte. wieder Wie "dt" erste. Atand. Nicht ‘selten geht aber diese Btellung schön häch zwei 2/, Cyklen in 5/, über. 2) Es folgt nach zwei “seitlichen Vorblättern ebenfalls ein median nach hinten stehendes Blatt, an welches sich Bögleich 5/, Stellung ohne Pros. anschliesst. (In beiden Fällen ist ‘die Spirale vornumläufig.) Nicht - selten befinden sich in einer Blättachsel zwei Sprossen serial unter einander. Während‘ der obere die‘ &ben beschriebenen Blattstellungen. des Zweiganfangs zeigt, verhält sich der untere (accessor.) etwas anders. Ich fand folgende Stellungen: 1) Die 4 ersten Blätter des Sprosses stehen quer distiche (zum Traglatt rechtwinklig), dann folgt ein %, Cyklus, dessen zwei- tes Blatt imedian nach vorn fällt, 1 und 3 nach hinten; auf diesen Cyklas“ folgt 5) St.,' deren erstes Blatt median nach hinten steht (also im die“ Lücke von“ Yiund 3 des ?/, Cyklus fällt. 2) Es folgt auf die 4 dlibr Utedikiien Wiliidr söjlefth” % mit unimittelbarem. Anschluss an das vierte Blatt der distichen Blätter. In beiden Fällen vornumläufig. Sarothamnus vulgaris Wimm. Blattstellung des Zweig- anfanges: 1) Auf 2 seitliche Vorblätter folgt ®%, 8t. mit Pros. von en Ya wodurch das erste Blatt median nach vorn zu stehen kommt Diess scheint der häufigste Fall. „ Auf zwei Vorblätter folgt %,, mit eh. Pros..;von 2 + M wobei das zweite Blatt der %, Sp. median nach hinten zu stehen kommt. 3) Es schliesst sich die %, St. unmittel- bar ans Tragblatt des Zweiges an: seine 2 ersten Blätter fallen nach Rechts und Links nach hinten convergirend. 4) Auf ein seitliches Vörblatt folgt %/, ohne Pros. Auf ®%, St. folgt oft % Bi Auch 5% /P'Bt. fand ich, jedoch selten. Die Zweige zeigen je nach der Blätterzahl ‘der Umläufe eine entsprechend® Anzahl von Kanten und Flächen: &Bei %,; 8 bei Y%; 7 bei. ya Vebrigens stehen die werten; "det drlite Birlalzweig wieder r nach der! + Seite w 8 f. Es . 2 Blätter auf den Stengelflächen. .. ‚Die.Kaaten werden durch die herab- laufenden . Biattränder gebildet. .. Die Wendung der Blätterspirale der. Zweige scheint zu derjenigen ihrer Abstammungsaxe in keiner be- stimmten Beziehung zu stehen. In einem Falle fand ich von 19 Sei- tenzweigen 18 zum Mutterzweig. antidrom, einen einzigen homodram. In einem andern: Fall “waren sämmtliche 24 von einer relativen, Haupt: axe' abstammende Seitenzweige mit jener homodzom. Die Zweige haben | eine: rückenständige basiläre ‚Schwiele. a um ‚Die blühenden Sprossen verhalten sich, was die Blattstellung he- trifft, wie die sterilen. Die Zahl. der ‚den. 2 seitlichen niederblatt- artigen Vorblättchen folgenden, naeh. 3, ‚geptelltep,, kleinen einfachen Laubblättchen ist verschieden (oft 3, „aber. auch. .9).. ‚Auf. ‚sie, folgen 1--2 Hochblättchen und aufrdiese,, wenn. ich mich nicht: : ganz täusche, setzt. die 3%, . St. wieder in,.:ZuR : ‚Blüthezeit noch. ‚din ‚der Knospe_be- findliche Laubblätter fort, ; An. den. Achseln. ‚der Hochblätter., befindet sich je eine. Blüthe_ mit 2 hochblattartigen. ‚seitlichen. Vorblatschüpp- chen. Das Tragblatt, der Blütbe, ist immer, bis an die Mitte des Blüthenstieles, ‚und ‚bis in die Nähe ‚der .bei- den Vorblätichen, der ‚Blüthe, binaufgerückt,, Ja.:.€8 kommt vor, dass es sogar. höher ‚zu stehen kommt, ‚als die Vorblättchen. . ‚Dieses ‚constante, ‚Hinaufwachsen. des Trag- - blättchens am Blüthenzweiglein | erschwert in ‚etwas, . die. richtige, ‚Bin- sicht in die Blattstellung . des, "blühenden Zweiges., "Diese : ‚ Zweige bringen übrigens meistens nur 1 bis 2 die dritten Axen. .abschlies- sende Blüthen. ‚er Blatisiel, üben dep In zoeligdernd, Biehetik den Bhpnlen den Winter, über. ‚zum Schutze ‚d ları „Kuoape, ‚stehen. bleibend. BE Genista pil 0sa. Die sterilen ‚Zweige beginnen mit 2 scit- HE "ya auf weiche durch 2 —— 5 3 + We Prob, A ‘ ref eingesetzt ein 3, Cyklus folgt: auf diesen. a ohne Pros., , 80 dass das achte Blatt über das fünfte''des %, Cykl.“ fälk. Zuweilen begin- nen die ‚sterilen Zweige auch: mit vier distichen : rechtwinklig. zum Tragblatte stehenden Blättern, ‚worauf, dann. ebenfalls .2/, etc.. folgt; Stärkere Sprossen auch mit .%Aa, St. der.;Blätter. —_ Die blühenden Zweige meist sehr verkürzt; ihre Blüthen,; deren meist 2, gehören deren Vorblättern an, auf welche noch 1 —.3' Laubblätter . folgen, Fri erstes Blatt, wie an den sterilen Zweigen, .median ‚nach, ‚vorn. t. ‚Jede Blüthe ist von 2 winzigen behaarten Vorblättchen bagleitet; ° lichen Vorblättern (Pros. 3 ..G@. tincetoria. . Zweiachsig,. Erste Axe. trägt , Laubblätter, weiche nach dem Gipfel hin,stufenweise kleiner werden, und endlich inH. ‚übergehen, Aus den kleinern L und den. H kommen die eiır „ zweites. Axensystem beschliessenden: Blüthen, deren jade:2. an. der Basis. des Kelches. befindliche . ‚ Vorblättchen . besitzt, — : Blatt, und - Blüthenstellung (Hochbl.) oft nach 7 Pe Bereicerungasweige aus dem obern Theil des relativen Hauptsprosses. ... Er G. germanica.- Ziemlich allgemein. endet. der relative Haupt. apross ‚in. einen Dom, seltener ist gein ‚Gipfel: beblättert und diese mit ‚kleinen belaubten Achselsprossen versehen.,.; In jeder Blatiachael keramen ganz. gewöhnlich. zwei Serialsprossen vor, "dig. unter sich. .den. grössten Gegensatz zeigen. Der obere erscheint nämlich. ;als,. oft mehr- fach yerzweigter Dorn ohne alle. ‚Blattsguren; dez..untere.ist hingegen, . ein „gut, entwickelter: Zweig,; der nach: :einander N; .L nnd H. tägt.. Aus H kommen dann die mit ? Vorblättchen versehenen, eine end- ständige Traube bildenden "Blütheh, welche mithih‘, "da der related - Hayptspross. in einen Dorn ausgeht, die ‚dritten Axen. beenden. , Der Fall, dass, vpn,‚zwei in..einer ‚Blüthenachsel .befindliehen. Sprossen der, ohere. der: stezjle,, ‚der. untere der Sertile..sei,. gehört. gewiss, ‚za dem. Seltenheiten. Die Blüthenfraube endet in eine behaarte Pfrieme. — Dia’ Yerliten Zweige beginnen‘ mit 2° seitliche niederblättartigen' Vor- blättcheh worauf %; (eihgesötzt mit’Pros. von’ a + Mrz ads Yireite ale Atnfdae’7 allsın ab an „eöäaht DEuhid Warblap, anighlitssengdis elek VOHHÄUR daraufphfe: ‚ohne Pros, LA vorige Stellung anschliesssend (mehrere Cyklen) und diese oft ‚sebent: falls ohne Pros.‘ in %, 2’ förtsetzend. Ich fand aber "auch folgende. Blattstellungen am Anfang der ‚fertilen Sprosse: 1). Auf, 2..seitliehe: Vorblätter folgte sogleich Ye St. an das_ zweite Vorblatt anschlies- send. 2) Ber Spross sogleich mit %/, beginnend, wobei" das erst‘ Blatt, die seitliche ‚Stellung. ;eines Vorblattes einaahm, +: Sind. , ‚die: axällären, Dornsprossen wieder ‚domig: verzweigt.; 30..aehen.;2 weitere: Dornzweige rechts und links vom. Mitteldom ‚(entsprechend ihren. ‚feh-: ienden Vorblättern). und jeder ‚trägt meist noch ‚einen: Dorn, .:der bald, . rechts. bald. links: ‚steht ‚(ebenfalls - die. Stelle eines, Vorblatten. Be »eichnend): ia dbile BE neben zDoaih fi ; Cybisus Laburnum. : Zweiasiz:. » :N..b..H-x 2) aus = kommt h.Z..ch.— den. Vorblättchen .der: Blüthe.)... 80 ‚xexhalten sich blühende. -Ripfelsprossen. Die. Zahl, ibrer,. diesjährigen. Laubblätter. isk. meist gering Ar Aber ‚pftikommen, die Gipfeltriebe nicht zum: x Bitfhei'; 'sohdern "sinken, Nadlldem" sie" NM’ And .L ‚getrieben, wieder auf' N: zrtck, isch‘ a oe MEINE. Dr L.. ., wo 'steis “N LE: ' einer Wegetatiorsperlodi" erktspricht. ' * Bölche' Triebe tragen die grösste. Zahl''der T.adibblätter. Die worjähtigen Läubblättern angehd- rigen blühenden Beltehsprossen' Verhalten sich wie die blühenden - Gipfelsprossen. "Die 'Bprossbildung ' ist: übrigens’ absteigend und ge- schieht an den blühenden Sprobsel' aus 1-2 der obersten, dicht unter dessikilloredetnz befindlichen Tiaubhlätter, wo dann bei: Bprössen aus 2-Biättbrn: der ‘des oberen’ Blattes der stärkere ist. Zur Blütheze# sind! "meist nur ihre beiden Taubigen Vorbtätter entwickelt, die ‘aber oft'selbst grösser sind, 'als die Tragblättet der Müttörsprosse, Die Bidttstellung ist durch alle Formationen am öftesten %,, "besohders durehwegs der 'blühende und nicht blühende Gipfeltrieb. "Von" Zweig- ahfähgen fand - ich’ figetie Fan! y Auf 2 geitliche nfederblattige 1 nn N \ Vorblätter ‚eingesezt, mit, 2 14% ER: Pros. : folgt. Pa: Bt., ; denen...ergkes Biält median nach vom the 'Spross himturhläuflg: 'Zuweilen weicht das örste Blatt‘, "weh auch mir ‘Schwach; etwas vön der Mediane ab, wohl nur dureh: Drehung der Kiorpe? Da ‚Auf ‚die Vorblätter ET SE uueee i . folgt zuerst ein. y, Cykins, ‚mit; ‚Pros. ‚von. SE Vi A dessen erstes Blatt median nach vorn fallend,. worauf: sich 8/6. St, ohne Pros, anaphliesst.: 3) Auf die beiden Vorblätter folgt 5/s, an das zweite Vorblatt ohne Pros. sich anreihend. 4) Auf die Vopbläiter‘ folgt %, St. mit Pros. von Fe En, (Wie ‚am Ameiganfang yon „R ibes cl, 5).Anf ‚Ai Nor: blätter folgen'2 shlt ihnen eh einig ieiende (aheo iedian vom und, hinten, stehende). Niederblätter. (er + =) worauf TA St (ein Cyklus), deren erstes Biatt vor das erste Vorblatt fällt; damn' folgt ®/s ohne Pros. Die Keimpflanze hat bald 2, bald 3 rechtwink- lig auf die Kotyled. 'gestellte Blätfer, worauf krummreihige Stellund‘ folgt. Die Kotyledonen sind elliptisch, dieklich, plan-Coivex, schwach‘ ungleichseitig, sehr kurz 'gestielt, Stiele'in' efn Scheidchen verwachsen. | Das auf die Kotyledonen folgende Blatt ist sogleich ein folium' tifo-- liolatım. Zuweilen haben die Kotyledonen ein Sprösschen. Die Sprossen zeigen stufenweise Uebergänge von’ Niederblättern zu Laub- blätterh. Die Vorblätter axilläter Sprossen simd sehtpenartig,; aus breiter Basis zugespitzt; auf sie’ folgen Niederblätter mit Beheiden®' 27 öhtehen: mad unvollkömmeneh’Mittelblätichen', ‘danntreten oft 3 :Blätt: chen auf,; wobei: aber die Scheidenbildang noch meltri vorhergseht und keine- Stielbildang kenntlich’ ist; endlich tritt ‘undh diese“ein und! did Spreiite erlangt ihre‘ gehörige‘ "Ausbildung. :Der: Uebergang: aus dei Laub- in die Hochblätter (Tragbl. der Blüthen) ist Imnrertplötzlich ' _ olme Vermittlangsstufen.:: Die letzten sind constant am Biüthen- stiel bie in die Nähe der beiden Vorblättchen der BYü- the. hinaufgewachsen *):'Hoch- und: Vorblätter: fehlen hie, fallen aberibäld: dby:heind: indess an den: jüngern Biäthenknoppen Immer zu Andy, und ‚ihre Stelle auch noch. später, an. ‚gineny kleinen’ Stollep, en sie zurücklassen, kenntlich. — Die Blüthen anfahıgs abwärts ge! kehrt, richten: ihre Stele zur Zeit det Entfaltung aufwärts. ‘Die ‘Ver- stäubung der\Antheren :geschibht! bei !geschlossener! Blume; "und 'zwa deutjeh von. der Axe. nach dem. Tragblatt. Jängs der Medlape „abstei-, gend,: cyklenweise, "zuerst die Kelchstanbfäden. „& nigrigans,, ‚ Zweigzig: 1), las: | Ri,db Ze 9° 2. © «7 Die. Sprossen ans.den Achdeln’ verjähriger Laubblätter "beginnen . ve! if, 2 seitlichen. Yanhigen, ‚Vorblätterg, (pin, ‘ I a) worauf, die übri-. gen Laubblätter: in mehreren :%; Cyklen Yolgeni; Dias erste Baubblatt fand ich modisn üach vorn stchönd; so da mitchii ‚ar "Ansehtune‘ 16} n I vis abe SE ne Vore e hinlände geile. (Anı ander. ‚Bpromen „nchiem mir :ein..Bchwanken- mirischen. yaäriger: Stellung und.?/, vorzukommen).. Manche Seitensprossen beginnen nach: 3. Vorblättern aogleich mit °% St, deren erstes: Blatt ebenfalls.:merl, dien 'nach vorm: fält. Die Hoshblätter (Tragblätter: der Blädhen): sehliessen sich olıne. Pros, au die: Laubblätter: 'an;:: auf welche wie’ plötzlich. ohne -Uebexgangssiufen folgen; sie; stehlen nach %/g;. zeigeh: ahes; häufig. Metatopien..:- Die, Blüthen bikden- eine reicke: aufsteigend entfaltende..Traube. Ihre :Stiele sind anfangs aufgerichtet; aber srtidn vor der Entfaltung. der ‚Blüthen : überhängend: :: Das pfriemliche Trag- blatt: der Blüthe: jet. bis. an die Kelchbagis hinaufge wach sen. Vorblätter konnte ich hingegen nicht finden.. Die Ehe att- made; u) % verhält sich auch Cytisus Adam, was vor Top. und Verbiatt. beirift, Äuch bei Cytis. capitatus und austriscns mer sen die Trag- (Hoch-) Blöttchen au’ Biüthenötfel hit. . . j axeträgt anihrem Gipfel-(oberhalb der Blüthen) wie- der Laubblätter, die bereits vor dem Aufblühen der Inflorescenz schon ziemlich entwickelt sind. Diess hat schon Irmisch.:(Bot. Ztg. 1851. Sp. sn beschrieben... Die Floren schweigen darüber. .-:: Qusessilifelius. Keimpflanze. ‚Kotyledonen. ‚sche: Aut. ge- stielt, mit eiföriniger oder auch ‚etwas : ‚keilfürmiger, däcklicher ; grüner | Spreite... Das’ erste auf sie folgende: Blatt ist: sogleich: ein vollständi+ ges fol. trifeliolatum und kreuzt sich. rechtwinklig mit -den' Kotyledlomein, Bros + ak) Bu Mit ‚Ihm. hra” eine „I S öingeleite, die. "Sich 2} „md 37 höher .am Biengol an de ohne: Vena eigen. Das: weitere! Werhalten der, .Keimpflanze ı konnte. ieh: nicht: bevbachten.: -ı Die ‚Zweige :begin- ndn lie Pet Jaubigen eihiöhen Yöroiähiern, “worauf 4 & rolgt, ‚Ci: Br bald 5 3+ Ya rg *_ LE wölche "höher häufig in Ya" auch in Ya Bi. übergeht: Ich Tao, ‚much: !Zweiganfänge; wo -auf- die: Vor- blätter ‚sogleich 7 8t. felgte, deren erstes ‚Blatt ‚median nach ‚v. ständ. Der’ Uehergang der Yaubblätter" zu deh Hochblättern an” nit headen. Zweigen plötzlich... Latstere meist nach. :?/y: gentsl€.'- Hoch- blätter. (Tragblätter der Bläthen) bald bis über die.Mittei-des Blütkten- stiels, bald bis an die Basis, der Blüthe und in ‚gie Nähe ihrer Vor; bfättchen hinäufgewachseh. Sowohl Hoch- als Vorblätter bleibend. Die: ‚Blüthenstandsaxe endet : in: :ein':pfriemliches ‚Bpitzchen. um Die Bäätter: des ynichtblühendesiı Bprüsself. meist viel’ kinger gemany!'ais diejenigen: der hlühenden:Sprosscn. Auch die Rorm:der Tools: zeigt manchmal bei beiden eine: geringe‘ Verächieädenheit. Die -Blattscheide kurz mit kaum angedeuteten 'Scheidenöhrcher , : aufı der: inneren’ Beite filsig,, bleibt zum Schutz des überwinternden .Knöspchäns stehen.‘ C. purgureus:Scop. ‚Der Gipfel‘ des ‚Jahresäprosses fehl- schlagend.. Die axillären Sprossen: meist mit 2 seitlichen laubigeh Vorblättern; seltener: sind beide, oder das eine :funtere) niederblatt- artig; auf sie folgen 3—5. nach: 4 Bestellt Laubblätter (mit Prob: . ı von Fu + +2) so, wie mir schien, am "häufigsten ; auf die L. folgen in gleicher Stellung plötzlich die Hochblätter (Tragblätter. der Blüthep), an Zahl 4—5, seltener nur 23. ‘Boweit zeigt sich, die Achse “des Sprosses "stark gestaucht , so dass Blätter und. Blüthen büsahlig er- Seheineh,: "NOberheib.iler Hochklätter dehnt: steh drerAnaı Wu trägt'wisder Liwa biblättez®) (also! eine ante &umenhy;: ‚een Zeit des Blühens je nach der Stärke des Sprosses 8! gut Nusgd- hildotei. vorhanden: sinl : Die Divagbiätteri(bchblätser] der ‚Blüthen. sind am Blüthenstiell-bis'inchel un die" Bei hie, ja zuweilen sogar etwäß „über ihde beiden seitlfhen Vorblättchen hinaufgewachsen. i‘8owohl Hoch- als Vor- blätichen treten: nun: als ädiesezst ‚kleine 'bewinimertb Schüppehen anf. @.eadiasus Koch. |»Beitensprosseni: ‘Mbistı 3}; seltener 2inr- rial; in "einer Blattachsel; ‚werfen sich “alternative: wÄäch" Rechte 'und Links. Der oberste. abgestorben blattlos, weil: ein. Jahr: früher: blühend als der andere; die folgenden, , beblättert, „der, mittlere von dem. 'dreieh der stärkste, blühend. Die "Zweige am öftersten mit 3 Paar recht! winklig.decussirten Laubblätterh, aus:deren Achiseln:die weitere’ Iprösm emitueneng' ‚statt :hak;ı! (Auf. die L. folgen. ai blüherklen Bprossen Plötz: . lich mit jenen in gleicher Stellung die Hoch- oder Tragblättchen der Biüthen, '50- dass did 6++7:'gestielten:Blüthen “eine: Ährenförmige End- Inflörescena bilden. :'; Jede: Blütkie äei- mit 2:hinfälligen ::hochblatti artigen. Vorblätichen versehen: -—i. Die Laubblätter "bestehen mir aus ‚ Seheide und Spreite;! ein:Btiel ist nieht vorkanden. Die 'Bpreite glie- dert ‚iiber: der Scheide ab, ‚während .die ‚Setztere hit ihren pfriemlich zugespitsten Oehschen stehen: bleibt; :Bie.Isbäuf-ihter inneren Beitö!niit eins ‚weissen kliehten: Hilx überzogen, und: dient zum Schutz der jun- gen Kabsperiyidds ist: iwas- die: Hiesigiem ıı petloldb: iperpisteng 'nemnen: Wen Kseh: die Ardkte-gegenständig.'öder-yuirkkrinsmntom Jet dab letztere unrichtig, Die Inflorescenz ist zu den gedrängtbläthigen Traus ben zu rechnen. “0: bus €. sayittalis Koch... L.-Blätter distiche, ihre- Ränder 'fügelö artig am .Stengel’ herablaufend,, : daher der Stengel ’vieräglig; 'hatk - aben gehen. die Laubblätter \allnäblig: in/H, über,: welche: (wie die Blüthen) gewöhnlich nach 5/, stehen. Der Uebergang aus der disti- chen St. in die ®/, geschieht so, dass das erste Blatt der letzteren Stellung zur distichen rechtwinklig steht. - Die untersten 3-—4 Hoch- blätter verlängern -sich och Spreitenartig abwärts: **) Ale "Röheren nicht mehr, 'siehen auf einer Kante der Höchblattäxe ‚welche, in ein nn oem da ®) AtsbRholich wie bei Cpte. mine, "mur“ IEFION: rei die Axe greichmässig gedehät' tet” rn **) Es kommt auch vor, dass die untersten Blüthen noch ans giit 'ausge- Bpikzchen undet, ‚Die. die sweiten. Auen. beseitliossenden Blüchen mit Fee Innseitlink: ‚odap) Anne] pfiemlichen‘ « «wis die: Hy ‚bleiben, ‘ den Vorblättehen. ung ar cm me x ; kLupinus: : Bilithe: in den.Adhich on B. mit: 2 Vorstätichen die ‚zweiten; Axan beachlieusend: - einen HN angusßeh I): Kuyl I. rs nl rd He) Ai: Enz . Zeige der Hauptwarzel meiseilig,. die ı seeundären Wurzelsweied vierseilig,. 'hrechen -über der- Hauptwurzel aus dem Kotyledonargliede hanvoz... Eine Keimpflanze: zeigte auf-die Kotyledonen paarig-deaus: irte. Blattstelung (zwei Paare), an: weiche sich %,: mit ‚Pros. 'von Kir) shi Ve anschloss, an diese Ye ohne Pros, 2 welche am Stengel vor- hetrecht Was Gaudin. ‚„appendices duse?“ des: Keiche nennt, sind die Vorblätichen der.Blüthe,.: weiche stehen: bleiken ,; während ihre Trogblätter sbfallen.. - -..: Yin den :;Oxonis.: Wenn Koch vom ‚den. einheimischen Arten sagt, ihre Blätter. seien ‚detizählig, mo: sind davon deek.die Blätter der Beiten- Sprossen .umd-.die Tragblätter der Blüthen auszunehmen, welche oft auser ‚den ®Stipelen nur: noch die. Endblättchen: besitzen, ja es : ver schmelzen nicht selten. (z. B. bei 0. hireina) Stip. und Endblättchen su: Einem Stück; :Dass: die-BHithen dieser. Gattung: ein drittes Azem- System beuchliessen , ist bereits aufs grümdlichste vor 'Irmisch (Bet; ” Zeitg. :1851,:p..679 fl.) :nachgewiesen worden. Jedoch soll nach: ihm ©. alopeeuroides, den ich »icht untersuchte, eine Ausnahme’ maehten., und: wine: :sweigliedzige:i Spwonsiolge: : aedgen.... | Dre: Bltitisem.: stand ist zu den traubigen zu_zählen, aber bei manchen Arten auf die ‚geringste. Blüthenzahl (1, bei’ O. spinosa, repens, Natrix, 2, hei .O. hircinae, ‚wo ich zuweilen auch: 3 fand; 3 bei. O. fruticose: . zeducirt.*) ‘Bei manchen Arten (nm.|B. 0. epinon, rep;; hircina): iek; . Fr 5 Fa er si Par er De: | ‚‚ bildeten, sich hügelartig abwärts. eratreckenden Laubblättern entegrinien, und da mit ihnen eine höhere Blatistellung ala_die am Stengel. berr- n, schende eintritt, .o zeigt der Stengel, an jener Stelle eine . Bröngere, "4 "Fiigelzahl. ©) Bei 0. fruticosa sind sowohl die Vorblätter (Tragbl. der 2 Seitenblü- ‚then) und die Tragblättgben, der ‚dritten Bläthe wirklich verhanden, wenn sie auch nur in Form eines eine Viertelslinie.. ‚messenden. Bpitzchens 52) ” dig ‚ernudäre Axe. (pedunealus) wexschwindend kurs... 50. dass en!den Anschein hat, als entsprängen die tertiären Axea (Blütenatiele;,- peslis- gell), ‚unmittelbar aus der Lauhaghael des primären Spromses, während sig, vielmehr. einem nipbt ‚zur Entwicklung kommenden. Tragblatt (H;) der, gestauchten, gegundänfh Axen angehören. :;;Finden sich; in. einkz Blattachsel nur. 1—2.Blüthen yor, so gehören dieselben den. fohlauden Vorblättern der..stark, gestauchten ;secundären Axan an: wie 2m6i ihrer Kelehstellung mit., „IRE.. unpaaren Kelchblatt: nach :Rerkte ‚nder: Liaks vom Tragblatt der Axe deutlich hervorgeht. Sind 3 Blüthen vorken- den, wie bei OÖ, fruticosa,; und ‚suweilen O. hircina, so stehen die 2 ersten wie so eben beschrieben, während die dritte etwas schief nach vorn fällt, und als erstes Glied einer nicht weiter fortgesetzten Spiralstellung zu betrachten:isd ‘ 4 ‚Ayeh ‚Irmisch; fand an. kräftigen. Exemplaren von ©: spinosa und rep6ss ‚zuweilen die Bhüthen in :den Achseln von Fragblättähen und diese auf kurzer ‚serandjirer. Axe chend.‘ Andere, auch arm- blüthige Ononis-Arten haben gutentwickelte secundäre Axen (pedun- culi) R:O;Nklrir, arschnoidin: bap.;: fruticose etk.and ihr‘ Ende geht hier immer in eine kürgere; oder‘ längere priemenartige Spitze aus (ganz wie bei vielen ‚Lathyrus-Arten). O. spinosa. Dex .Zweiganfang. beginnt mit. P seitlichen Vor- blättern, die meist. in ‚ungleicher. Höhe stehen, und auf sie folgt %% St. mit Pros. von + Y 2 Zewenm "gehen der */, St. auch 4 quer distich gestellte Blätter ‚voraus. le fand ich am, Stengel. auch 5/, und eimigemal #,, & St. Die Stellung des Haarstreifes am. Stengel und Zweigen, von einem Internodium zum andern wechselnd; entspricht der Blattstellung, so dass z.. B. bei >, St. je die se bei %7- je, die achten Haarstreifen über einander fallen: ' ‚Bald s beide Vorblätter der Zweige fertil, und ihre Sprossen,, ‚sind unter, sich bald antidrom bald homodrom; "häufiger ist nur das untere Vorblatt fertil,: und aug ikm komımt:,eina mjt der Abstammungsaze gleichlaus fender Zweig, der in: sein&n weiteren Auszweigungen:immar aus‘ ‚den ersten VWorblattiin -Schtaubenform. fortsetzt, ‘was auch Pe Trmifbell - bemerkt hat; 'däs iobete, Vorblatt ist of ee start, ‘ode INLPT'yG einer einblüthigen "Inflorescenz den Ursprung. Zuweilen fand ich sämmt- Hche: setundäre Sprossen fit: deni Hauptspross gleichieg: O’yepens verhält älch Mär‘ die Blättstellung' Wie vorige; sie A geht manchmal aus der ?/, St. sogleich ‚in %s über Boweit die d gr > stiche: Steltang reicht; bimbiktelätäder "Btelkanig Tolgeniten Zweige unter dei; syulmetrinch gegenwenäsgii be i Ohhireinan Zweigäkfang: wie-'bei 0.’ spinosa. Blattstellung' oft wi Zweige! pöchtedtein: ' Der "Harretreif “verhält sich wie bei‘ den. m Arten + Die'BlüthekeWweige tweibläthif, "stärk" verkirst," ent- pelng ızanh Frdkl- ads ‘den Achseln Yon’ Hochblättern (aus Stipülen und: Bedbläitichea; die’ in Ein: Stück" verschmolzen” sind). ''Zuweilen köshrhan! ‚dreiblinligb” Infliresterizch, an ‚Beitensprossen auch h einb. iuigevon“- Ir wen ann ala ih: aan! Fonueimug: olgt) - u u Dee Ze Se aijiae abrıı eng ge apererpisruf sten £ Par Ze ER GE ke B P3 % r. 2: L, Kenia nansbosee al Takt wall ELBE Eu Bau ELEEE I EEE Bere FREE BE ee Ze 25 ZE3 Ar n zeji- € &rnst an ae lion nit „In. Commission: bei Friedrich Hofmeister im "Leipeig ist soeben erschtenen und durch ‚alle, ‚Buchbastllungen zn ‚beziehen: - “ii an! Denkschriften =; AP B — ib, im BAR im} ander: 2 ! ok hayer. ‚botanischen Gesellschaft ei Regensburg. - Vierter Band. Erste Abtheilung. Ton ge ine l Mit 9° lithographirten' Tafeh, :Gross-Quart. -—'Preis:: 2: Thaler. : var 3 et j RE ” In n alt: ER Statuten der k. bayer. botanischen Gesellschaft zu Regensburg, i Verseiehhiss-der Mitglieder“ it ie nt inte bug u. Ed. v. Marteme, "Veberbilbk:der/FlorsisAretica.r: au haie Den? H. Schackt,.-zur Kenntziss:der Visnea Mocanera;L.' fl. (M. 3 T.) H. Wyadler,. über die Verstäubungsfolge , der Antheren von Lyehnis vespertina Sibth. (Mit.3 Tafeln.) #: ‘Wyadler, Beschreibung einiger Blüthen-Antholysen von Älliaria offieinalis. (Mit I Tafel.) C. W. Gümbel, Beiträge zur Flora’ der: Vorzeit, namentlich ‚des „:Rothliegenden . "bei Erbendorf. .£Mit 4 Tafel.) : Ryan) p. Reimsch,. über, den Bau ‚und ‚die. Fatwickhung, ‚der Mäyger, ud „der Schläuche von Upgigularia. volgaris. 3 wie 1 Tafel) ER rl BE Von den früheren ‚Bänden dieser. ‚Denkschriften ist nur meh der dritte vorräthig und, kann, + gleichfalls für 2 Thaler Demogen werden.” od di: & FERN: u Ferm und Verleger: Dr. Fürurohr ia Regenaburg. Druck vou )J. H.D Demmier. LG RLOR&A;: M. 3. Regenshurg. 21. Januar. 1860. Imhalt. onıcıman-auHanoLung, Böckeler, Bemerkungen zur genaueren aystematischen Kenntniss einer Anzahl Cyperaceen. (Schluss.) — LITTERATUR, Boott, IHustrations of the genus Carex. Nylander, Obser- valiones tirca scripta liehenologica reeentissima. 1. Koerber, Parerga liche- nologica. 2, Tuckerman, Supplemeut to an Enumeratiou - ‘of North Ameri- can Lichens, — GRLEHRTE ANSTALTEN UND VERBINR, Verbandiungen der botan. Section der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur. — ANZEIGEN. Bemerkungen: zur genaueren systematischen Kenntniss einer Anzahl Orperaceon, Von Böckeler. j (Schlass.) - ur alepis Scirpus artirulatus B temyis, Rath (Nov. spec. et herb.) ist von Kunih fälschlich bei: Inalepis inceurrata Nees eitixt, Das Gras ist wisklich eine kleine, dünne Forin der. Isalepis arsiculgta. Cyperus minutus Rotb. (C. Bothianus Schult.) ist nach dem im Roth’schen Herbar aufbewahrten Räschen kein Cyperus, sg9- „dern eine Isolepis, und zwar eine kleine Form der I, Bergigng: Sehult. mit sehr dünnes Ialmen und Blättern und wenigen are: bläthigen stumpfen Achres. Das vorhandene Pflänzchen ensspricht : der ‚ausfübrlichen Beschreibung (Nov, pl spec. p. 33) gänzlich r: bis auf die angegebene Pubescens der Halme und Blätter, Jim, #B. denselben nicht wahrzunehmen ist. Roth hat, wie es scheint, durch : eine unbedeutende Schärfe, die besonders an den Involacralblättern sich findet, und durch Anderes zur Pflanze nicht Gehörigen sich täuschen lassen. - Isolepis Bergiana dürfte häufiger für eigen Cype- rus genommen worden sein, wie das s.. B. auch von Äprengel geschab,. Dieselbe Farm, welche Roth C. minyius, nannte, fand ich klebend an einem aus. dem Ecklon’scheg llerbar. stammenden Rasen des C. tenellus L. En fragt sich nun nach, ob man unter einer var. glabrescena N, abH., weiche Kunth unter Roth’s Flora 1860. . 3 34 - Pflanze verzeichnete, auch. nichts weiter als diese zu versteben habe, | Fimbristylis. Isolepis Vinzentü Steud. — Fimbristylis Vinzentii ej. Durch die vorläufige Bestimmung, welche in Vinzent’s texanischen Pflan- zen eine Seirpee erfahren hatte, wurde Steudel veranlasst, die- ‘selbe als Isolepis Vinzentü auf pag. 102 der Synopsis zu beschrei- ben. Eine wahrscheinlich später vorgenommene genauere Prüfnng der betreffenden Theile zeigte ihm, dass das Gras eine Fimbristylis sei und er beschrieb nun dasselbe auf pag. 109 der Synopsis auch noch als Fimbristylis Vinzentii. Die letzte Bestimmung ist die rich- tige, und ist mithin Jsolepis Vinzentis in der Synopsis zu ‚streichen. Es dürfte zweckmässig sein, die unter jener gegebene Diagnose aus der der letzteren, namentlich in Bezug auf ‚den _ Veberzug der Pflanze, zu vervollständigen. - Ich babe bei dieser Gelegenheit eine in Nro. 37 der Flora von . 1858 enthaltene Angabe zu berichtigen, die durch. einen erst kürs- lich von mir bemerkten Fehlgriff. Steudei’s veranlasst warde. Es ist in der Beschreibung der Fimbristylis Drummondü gesagt worden, sie gehöre in die Nähe der F'. spadicea, Riehleana und Vinzenti- Dieses ist aber bezüglich der letzteren unrichtig, und ist dieser Name an der bezeichneten Stelle zu streichen, . . F. biumbellulata Beklr. — F. spathaces Roth. In Nro. 37 der Flora von 1858 habe ich unter dem voranstehenden Namen eine Fimöristyiis als neu beschrieben und ‚dabei bemerkt, dass dieselbe sich der F. spathäcea Roth nähere. Eine: Identität der beiden’ Gräser, von der ich mich nun nach Betrachtung der Roth’schen Pflanze überzeugt habe, konnte ich nach der Beschreibung der letz- teren (Nov. pl. spec. p. 24) nicht annebmen. Roth hat mehrere Theile der Pflanze nicht richtig beschrieben; so ist der Halm nicht subtriqueter, wie er bezeichnet wird, die Involacralblätter sind -weder spalhacea noch brevissima zu nennen, die Aehren stehen nicht immer einzeln, sondern auch zu zweien, “und die Frucht ist nicht. eiförmig. - Abgeseben von diesen Unrichtigkeiten konnte R oth’s Beschreibung auch nur unvollständig ausfallen, da ihm nur blattlose Halme zu Gebete standen. Unter solchen Umständen wird es erforderlich sein, meine an dem obengenannten Orte gegebene Beschreibung der von Rotb gegebenen zu substituiren. Die erstere würde auf Grund der ats P. spathacea vorliegenden Individuen dahiu zu erweitern sein, dass der Hal auch länger, dünner und weniger sirail, als von wir 35 angegeben, vorkommt, und dass die Caryopse bei völliger Reife folgendermassen erscheint: obovato-subpyriformis compressa utrinque convexa tuberculato-scabra atrofusca subnitens, Ausser den von B. Heyne in Ostindien gesammelten Exrem- plaren der F. spathacea befinden sich in Roth’s Sammlung unter- der Bezeichnung Scirpus glomeratus andere von jenem in Trankebar aufgenommene Speeimina, sowie auch ein solches aus Brasilien stammendes, die sämmtlich wohl andere Formen darstellen, in der Hauptsache aber mit der obengenannten, der F, spathacea, gänslich übereinstimmen. \ Nachdem ich einen grösseren Formenkreis des Grases kennen gelernt habe, sehe ich, dass mehre bei Kunth und Steudel ver- zeichnete Arten, namentlich F. rigida und obiusifolia Kunth, F. glomerata Schrad. und F. Monini Steud, demselben sehr nahe . stehen, und muss selbst vermuthen, dass bei einer Vergleichung dieselben — mindestens theilweise und namentlich die beiden letzt- genannten — sich als identisch mit demselben und mithin auch unter sich als specifisch nicht verschieden ausweisen dürften. Eine bemerkenswertbe von Trankebar stammende Form der . F. spathacea ist folgende: "@- nana; calmo humili (tripollicari) in- curvato, umbella simpliei radiis brevissimis, foliis dense caespitosis semipollicaribus rigidissimis latiusculis et subincurvatis, F,nana Roth. (Nov spec.et herb,) ist von F, syquarrosa Vahl. wesentlich nicht verschieden, wie Kunth schon vermuthete. Sie stellt eine forma nana glabrescens derselben dar. F. squarrosa Hochst. in W. Schimper pl. Abyasin. Nro. 691 ist nieht Vahl’s Pflanze dieses Namens, sondern F. dichotoma, F,Grifithiona Steud, Wenn ich früher über diese die Ansicht aussprach, sie sei eine Form der F', dichotoma, so muss ich dieselbe jetzt dahin berichtigen, dass Steudel’s Pflanze vielmehr überein- stimmt ‚mit einer der letzteren zwar sehr nabe stehenden, aber doch ohne Zweifel speciftisch verschiedenen, nämlich mit F. aestivalis Vahl. F, stans Rich. (Kunthb. — Steudel.) Nach authentischen, von St. Domingo stammenden Exemplaren in den Sammlangen von :Sprengel und Roth ist, diese Pflanze von F. ferruginea Vahl Wesentlich nicht verschieden. Sie eracheint als eine grössere Form derselben, die durch Folgendes sich auszeichnet: ß. major; glauco. pallida, calmo compressiore submonophyllo, apicis majoribus obtusio- ribus, squamis superne magis canescenti paubescentibus, caryopsi . majuscala pallida, 5" 36 F. Pohliana Ste ud. (Syn. p. 119) und F. Metzii‘ ej. (ibid. p- 117.) Ich habe früber in diesen Blättern (1859 Nro. 5) die Ansicht ausgesprochen, die beiden vorgenannten Gräser seien unter sich und zugleich mit F, spadicea identisch. Nachdem ich die betreffenden Pflanzen noch einmal geprüft, und eine sehr entwickelte Form der F. Metzii, die von Steudel in meinen Pflanzen übersehen wurde, verglichen habe, habe ich freilich die Steudel’schen Arten aufs Neue übereinstimmend in allen wesentlichen Dingen gefunden ; aber ich bin -genötbigt , meine Behauptung in Betreff ihrer Stellung zur _ F. spadicea zurückzunehmen. Sie sind specifisch verschieden von dieser, und ich habe auch bei einer nochmaligen Vergleichung der übrigen bekannten Arten in der betreffenden Gruppe keine aufge- fanden, die mir als übereinstio‚mend mit ihnen erschienen wäre. Die drei bemerkenswertben Formen des Grases sind folgende. &. major; umbella decomposita radiis radiolisgue elongatis erec- tis, spieis oblongo-ovatis 2—4'' longis, squamis fuscis dorso mar- * ginegne pallidioribus.- ß,laxa; umbella subdecomposita radiis laxius- eulis divaricatis, spieis ovatis v. oblongis 2—5-linealibus, squamis dorso viridibus obscure tri- v. plarinerviis. F, Pohliana St. — Y. mierostachya; minor, umbella subcomposita radiis brevibus, spicis ovatis acutis 1'/,—2'" longis, squamis suborbiculatis concavioribus tuto fuscis. F, Metzii Steudel. Im Uebrigen beziehe ich mich auf die Diagnose der F, Metzi bei Stendel. Scirpus tranquebariensis Roth (Nov. spec. et herb.) gehört nicht zu Fimbristylis arvensis, wohin ihn Kunth und Steadel stellten, sondern vielmehr zu F. ferruginea. ; F. Riehleana Steud, (Syn. 114). Mit dieser kommt ein von Vinzent in Texas gesammeltes, unter Nro. 88 vertheiltes Gras überein. Obgleich ich Riehl’s Pflanze nicht vergleichen kann, so habe ich doch keinen. Grund, an der Identität der beiden Gräser zu zweifeln, da Steudel’s ausführliche Beschreibung in fast allen wesentlichen Dingen mit der Texas-Pflanze übereinstimmt. Nur einen Zostand hat Steudel offenbar. verkehrt bezeichnet. Er sagt, die Doldenstrablen seien einfach und an der Spitze (1—3ährig. Das ist nun aber nicht richtig. Die Strahlen sind meistens einfach, nicht selten sind aber zwei oder auch nur einer derselben, die alsdann verlängert sind, zwei- oder einästig and tragen mit Einschluss der mittelständigen sitzenden drei, bezieh. 2 Aehren, und, so wie die secundären, tragen sämmtliche nicht getheilte Hauptstrahlen immer sur eine Achre, 37 Die Caryopse, welche im unreifen Zustande die Form wirklich hat, welche Steudel ihr zuschreibt, ändert diese sebr bei der Reife. In diesem Zustande würde sie folgendermassen zu bezeichnen sein: obcordata biconvexa lateribus tumidis marginem versus paulo . eonfpressa, umbonata, tentissime striato-cancellata, albida. Lipocarpba. Scirpus hemisphaericus Roth (Nov. spec. ‚p.29 et herb.) gehört nicht zum Genus Hemicarpha, zu welchem Kuntb fragweise nach Esenbeck's Vorgange denselben stellte, sondern zu Lipocarphe, und kommt überein mit Z, sphacelata Kun th, j Hemicarpha, AM. Drummondü N. abE. (Fl, Brasil. p. 62.) Nach Originel- Exemplaren, welche von- Drummond jo den V. Staaten gesammelt worden sind, ist dieses Gras von H. subsquarrosa Nees wesentlich nicht verschieden. Es ist eine forma submonostachya squamis palli- dioribus mucrone erecto, Die Zahl der Aehren ist bei derselben allerdings oft bis auf eine vermindert, es kommen aber auch 2 uad 3, wie bei jener, neben einander stehend vor, und auch bei H. sub- squarrosa finden sich einzelnstehende Achren, . Bichromene. D. compressa Spr, (Kunth. — Steudel.) Das Aeussere ‘des Speeimen, welchem Sprengel den vorstehenden Namen bei- legte, zeigt wohl, dass dasselbe einer Rhynchosporeen-Gattung ange- hören werde; die betreffenden Blüthentbeile sind aber auch so wenig entwickelt, dass die Gattung an demselben durchaus nicht nachza- weisen ist. Es ist mithin gerathen, die Pflanze aus den Verzeich- nissen 'za streichen. ’ Ein. der Pflanze beiliegender Ecklon’scher Nummerzettel scheint dafür zu sprechen, dass sie aus der Capflora herstammt und - nieht aus Brasilien, wohin Sprengel sie versetzt Scieria minutiflora Richard, in welcher Sprengel die 8. 'relicularis zu erkennen meinte, ist keine Scleria , sondern eine "wahre Dichromena und zwar D. micrantha Kanth. — "Sehr wahr- wstietnlich gehört hieher auch S, micrantha Poir Seleria. 8. Tatifolia Rchb. (in Weigelt pl. Surio.) Diese Scleria ist ‚ ofleubar identisch mit S. riparia Poeppig et Kunth, da sie mit der Beschreibung gänzl:ch ‚übereinstimmt, ‚die der Leiziere :von «dieser ‘38 , gibt, und es ist auffallend, dass Kunth seine Pflanze in der erste- ren nicht erkannte, indem er bei S, latifolia Sw. fragt: quid S, Iatifolia Rehb,. Von S. mitis, bei welcher sie Steudel nach von Schlechtendal’s Vorgange fragweise citirt, weicht sie ent- schieden ab, Carex. \ C. hyalinolepis Steud. (Syn. 235.) Steudel frägt bei dieser Segße: an praecedentis (trichocarpae) varietas, Von dieser ist sie nian — obwohl ihr ziemlich nahestehend — doch noch sehr verschie- _ “den. Sie ist aber ohne Zweifel identisch mit €, Georgiana Duv, indem die von Drummond bei Neworleans gesammelte Pflanze (auch ein von demselben fraglich in Texas gesammeltes Individuum gehört hieher) der Beschreibung jener Art gänzlich entspricht. C. familiaris Steud. (Syn. p. 226) = C. oxylepis Torrey. C. bullata Bo ott (Illuätr. of the Genus Carex Pag. 15 et Tab. 41) == C, Greenei Beklr, (nicht „Grenü“, wie ich früher schrieb.) Es überraschte mich, in dem angezogenen vortrefllichen Werke Boott’s eine von mir in diesen Blättern (1858 Nro. 40) beschrie- bene nordamerikanische Segge als C. bullata Schkuhr abgebildet und beschrieben zu finden. Der ausgezeichnete Caricograph ist . hier ohne Zweifel im Irrthum, wie denn auch, wie es scheint, sämmtliche amerikanischen Botaniker, die auf dem betreffenden Felde thätig waren, andere Arten für die genannte genommen haben. Auch Kunth und Steudel beschreiben andere Species. Das Verkennen des Schkuhr’schen Grases schreibt sich vielleicht einfach daher, dass dasselbe. den genanuten. Botanikern überall nicht zu Gesicht gekommen ist; im anderen Falle würde man dasselbe, wie ich glau- ben muss, erkannt haben. Jedenfalls geben auch andere Umstände der Vermuthung Raum, dass die Pflanze wenig verbreitet in Nord- amerika, oder doch sehr selten gefunden worden ist. _ , Die Unterschiede, welche zwischen Ü. Greenei und (. bullala Schk. stattfinden, habe ich an dem obengenannten Orte aus einan- - der gesetzt, und will ich hier nur noch Folgendes zu den beiden Gräsern bemerken. Ein aufmerksamer vergleichender Blick auf die in den beiden betreffenden Bildern vergrössert dargestellten Fracht- hällen kann allein schon, wie mir scheint, über die Verschiedenheit der Gräser nicht in Zweifel lassen. Schkuhr sagt von seiner Pflanze, sie habe viel Aehnlichkeit mit C. ampullacea; hätte er aber Boott’s Pflanze vor sich gehabt, oder überhaupt eine Art mit rundlich-eiförmigem Perigyn, so würde er sie sicherlich nicht mit jener, sondern mit €, vesicaria verglichen haben, . % Bi) ©. Greenei steht der C. bullata nicht so nahe, wie ich früher glaubte, und ich halte Sehkuhr’s Ausspruch, seine Pflanze stehe der C. ampullacea am nächsten, auch beute noch für vollgültig- Ein Zwischenglied. für die in Rede stehenden beiden Arten, welches aber der C. Greenei näher steht als der C. builata, und sich zu dieser etwa verhält wie C.ampullacea zu der letztern, ist C. Oineys, eine von Boott beschriebene neue Art, Ein wertkiges Merkmal für ©, bullata Schk., an welchem dieselbe sehr leicht wird erkannt werden "können, besteht in den sehr zarten Nerven der Fruchthülle. So zeichnete dieselbe Schkuhr, und so finde ich sie bei der Pflanze, die ich für C. bullata nehme. Bei den Exemplaren der letztern, die sich im frachtreifen Zustande befinden, sind dieselben in der ziem- lich : dieken zerbrechlichen Substanz des Schlauches kaum wahrzu- nehmen, indem sie hier eine vertiefte Lage bekommen "haben. Bei sämmtlichen verwandten Arten treten die Gefässbündel in ‚dem genannten Theile mehr oder weniger stark hervor, besonders "dick und anfliegend sind sie bei -C. Greenei, C. Oineyi, C. Tuchermani une, Ich wiederbole hier, dass ich C. bullata vera in einer Segge erkannte, die von Ruge! in Tennessee gesammelt und als C. squar- ‚rosa ver, vertheilt worden ist, Zur Ergänzung meiner Beschreibung der C. Greenei führe ich nur noch an, dass nach Boott’s Angabe der Schnabel der Frucht- hülle dieser Art entweder scharf ist, oder seltener glatt, wie bei meinen Exemplaren, C. protracta Steud. (Syn. 239) ist C. relrocurva Duv. €. basiantha Steud, (Syn. 232) ist von C., Wildenowi Schk. nicht verschieden, » C. mullinervis Beklr. (Flora 1855, Nro. 38) = c. alveala Boott. Die letztere wurde. wie ich aus. Boott’s Werke ersehe, schon 1845 von demselben in Boston. Journ Nat. Hist, beschrieben. Von Steudel jedoch in seine Synopeie nicht aufgenommen, blieb‘ sie auch mir unbekannt. . ©. picta Steud. (Syn. 184. Diese ausgezeichnete schöne Art kommt überein mit C. Bostliana Be ntham, Asch diese wurde schon 1845 von Bentham in der genannten amerikanischen Zeitschrift beschrieben; sie blieb aber dem Verfasser der Synopsis, unbekannt, ©. truneo'a Beklr. (Flora 1858, Nro. 40.) » 40 Bei der Beschreibung dieser Species erwähnte ich, dass sie der ©. Baltzellii Chapm. am nächsten stände. Diese Ansicht wird nun durch Boott’s ausführliche Beschreibung und bildliche Dar- stellung der letzteren bestätigt; gleichwohl sehe ich, dass unter den beiden Gräsern doch noch mehr Verschiedenheit stattfindet, als ich früher annehmen konnte. Ich habe meine Pflanze an dem bezeich- neten Orte ausführlich beschrieben, will aber doch zur Unterscheidung . der verwandten beiden Arten noch Folgendes anführen. #0, irumcala ist viel kleiner und weit zarter in allen Theilen als. (. Baltzellii, und hat eine fasrige Wurzel, während die letzte ein kriechendes Rhizom zeigt. Bei dieser sind die weiblichen Aehren eylindrisch, oben stumpf, und sämm.liehe Schuppen sind porpurrosb. ‚Die andere hat sehr dünne, lockere, oben pfriemlich- verdünnte weib- liche Achren und sämmtliche ‚Schuppen sind weisslich-blass. Noch . sind heide Gräser auf den ersten Blick dadurch zu unterscheiden, dass’ bei Chapmann's Pflanze die Scheiden — mindestens der ‘aberen, weiblichen Achren — völlig blattlos sind, während sie bei meiner Pflanze in scharf gekielte, in Kiel und Rändern sehr scharfe Deckblätter sich verlängern, . Wenn Boott die Verschiedenheiten bervorhebt, die swischen der diöeischen C. Boottiana und C. Baltzellä stattfinden, so will ich in Bezug darauf bemerken, dass C, iruncata mit der ersten nicht wohl zu. ‚vergleichen ist, "Witteratür Illustrations of the Genus Carex. By Francis Boott, M. D. London, 1858. (Preis SO Thlr.) Manchen Freunden der Carices, denen das Dasein dieses für die Kenntniss der so schwierigen wle interessanten Gattong ohme Zweifel sehr wichtigen Werkes unbekannt geblieben sein dürfte, wird eine korze Mittheilung über den Inhalt desselben vielleicht erwünscht sein. - Das auch in seinem Aeusseren schön ausgestattete Buch enthäl, 200 Foliotafeln, auf welchen eine fast gleiche Anzahl Species mit Einschluss einer kleinen Zahl ausgezeichneterer Varietäten in.vor- trefflichen Abbildungen, sowohl der ganzen Pflanze wie sämmtlicher. wichtiger Theile, und zwar jene in natürlicher Grösse, die. letstern 44 ‚in starkvergrössertem Massstabe und in erschöpfender Weise dange- stellt worden sind, Was die Darstellung der Pflanse selbst anlangt, so kenne ich auf dem betreffenden Felde keine, mit Ausnahme der ‚schönen Darstellungen deutscher Seggen von Reichenbach, die sich den hier gegebenen an die Seite stellen könnten, ia Betreff der dargestellten Einzelnheiten aber glaube ich behianpten za dürfen, dass diese alles bis dahin Vorhandene weit übertreffen. Auch sie . namentlich beweisen das innige Vertrautsein des Verfassers mit seinem Gegenstände. Erfreulich wär mir zu sehen, dass hier auch dem Halme sein Recht widerfahren ist. Der Text beschränkt sich auf eine Beschreibung und Erläuterung der bildlich dergestellten Pflanzen, und scheint dieser Theil nicht weniger umfassend und gründlich behandelt zu sein‘ als der der bildlicben Därstellunges: Diagnosen und Beschreibungen sind in lateinischer, Bemerkungen in englischer Sprache abgefasst, Ein Versuch, die behandelten Arten nach natürlichen Verwandtschäftsgraden zu gruppiren, ist nicht ‚gemecht, sowie dieselben überhaupt nicht in irgend 'einer systemati- scheu Ordnung gegliedert sind. Nabeverwandte Arten :befimden sich ‚aber meistens neben ‚einander. ‚Bie darkestellten Pilanzen stammen --grösstentheilk ‚aus Nordamerika und was indischen Gegenden, vor- züglich 'aus dem -Himakiyagebiet, und sind mehre, hantentlich (der letztern, hier zum erstenmalk ‘beschrieben worden, Ueber ein :Britt- theil der beschriebenen Arten bat der Verfasser welbst 'benannt. Leider wird sur einer ‚allgemeinen Bemutsung den ‚lebrreidhen Buches der hehe «Preis ‚denselben hinderlich sein. Böckeler, Observationes paucae circa scripta lichenologica recenlissima. Seripsit W, Nylander. 1. Koerber, Parerga Lichenologica, 1. In opere hoc 'nov6 auctor modo cognito in divisiones Kicheieih wdhace subtiliores geam ante progressus est. Animadvötlete mox Rceat, eum nunc tamquam species proprias 'exgonere ex.fr. Usmeam arttenlatein, cornulim, :plicatam, quae aliis- satis ’experfis vis varie- tatam 'noikiue dignat 'dedtimäntur. 'Quogue Alcctöriam Jubalam, var- menlosom »t divergentem nl iria genera Üfversh dueit, quamvis &x affınitute ıarfma invieen eönfenchae süht, : Nec facite 'elucet, cr 'genus „Cornicularta® "Krb. cowprebenänt spöcken divergenitdn, Mis- 4 42% tem et aculealam, analysi seria fonditus inter se distantes, prima esrum scilicet est Alectoria, secunda Parmelia, tertia Celraria, si- eat in secriptis meis rationibus probantibus indicavi. „Alectoriis“ Krb. relata Evernia arenaria Fr. mihi, ex analysi,* est Ramalina- (nec differens a Ihrausio). Addam simul, e genere Evernia (qua- lem olim exposai) excludendas esse E. Richardsoni (Hook.) et E. magellanicam Mnt.; illa sistit scilicet Parmeliam e stirpe P. aty- giae, haee Chloream Poeppigii (Neuropogon Nees et Flot. in Lin-- naea 1834, p. 497). Usnea Taylori Hook est Neuropoyon, nec Alectoria, ut ante habui. Genus Alectoria meo sensu includit Cor- niculariam Loxensem F&e, cui thecae monosporae et ‚sporae magnae murali-divisae; nam notis veteris non haec distat magie quam: Umbilicaria pustulata ab Umbilicariis ceteris, Animadvertatur qaogue obiter, Borreram Trullam Ach. ah Everniis strato medul-. lari sölido separandam esse (fere ut Usnea ab Aleeloria), propone- rem generi novo nomen Everniopsis. — Cl.Koerber parum analy- sibus attentioribus -curam dedisse videtur (exempla allata et afferenda id. credere: faciunt), atque nonnisi mensuras- micrometricas Massa- longianas:offert. Nec de spermogoniis aliquid memorare videtur ex: analysibus, quae ipse fecisset. De spermogoniis Usnearum ob- “ servem,: oa habere spermatia similis ac in Neuropogo et Chlorea vulpina. — CI. Koerber hand intelligit cur Dufourea flammena Ach, ad. gemus Physciam (meo sensu) refero; si autem specimina vidisset Capensia formarum. variantium ejus Lichenis, potius Lau- rero assentisset, qui non haesitat D. flammeam tamquam varieta- tem eoncipere Physciae parietinae. — Quae contendit cl. Koerber (et quae non dicuntur! quae non creduntur!) me sola spermatiorum nota innixum esse genus Chloream distinguentem, hoc nihil probat aliud quam eum opuscula mea non legisse. Male insuper vertit de- finitionem meam spermatiorum hujus generis „nadelförmige, gegen das eine Ende hin etwas verdickte‘‘, quando sunt utroque apice attenuata modoque änte alterum apicem quasi fasiformi-inerassatula; ipsi apices truncati. Qui spermogoniis porro pondus nullum syste- maticum adtribuere volunt, probent ea organa accidentalia esse vei nihil stabile sistere vel typos diverses exhibere in Lichene eodem "nel in speciebus vere affinibus; ut hoc non possint, id satis in Sy- nopsi mea demonstravi. Minuties elementorum spermogoneorum ratio non sit, ut praetervideantur; nam pretium characteris e mag- . nitudine partinm sola haud pendet. (Quia minuta sunt spermatia, mieroscopium adminiculo adest, ut aucia conspiciantur et examinen- tur, Ceteroquin spermogonia longe frequentiora sunt 'quam. apo- 43 thecia'). — Quod contendit el. Koerber (p. 43, 44) de apotheoils Normandinae ?) vix minus infaustum, Dubitare yidetur alios con- spexisse sporas .ejus generis, quum ipse eas non vidit! Apothecia : Normandinae majuscula et immersa sunt atque nihil commune ha- bent cum punctis nigris‘ in quibus sporas quaesivit el. auctor et quae non solum in squamulis Lichenis hujus, sed eliam in Frullania vel in substrato ejusdem (saxo vel cortice) invenire potuisset, per- tinent enim ad Algam Palmogloeam! — CI. Koerber dieit p. 18, me ob differentiam tballi genus Platysma a (etraria distinguere et inter Parmelieos disponere; in hoe errat, ut fere semper, ubi de scriptis meis loquitur. Platysma refero ad Celrarieos distinguoque variis notis a genere Cetraria. — Displicet ei, me genus Psoroma sensu alio sumsisse quam nomen hocce intellexit cel. Fries. Re- spondeo, genere vetasto accuratius definito nomen, ex rcgulis nomen- elaturae classicis, conservandum esse speciebus maxime insignibus vel typi generici in idea anteriore praedominantibus. In Psoromale Fr., »imis varia continente, nonnisi Psoromata (meo sensu) notio- nem rite genericam exprimentia vidi; nomen hoc ita retinere debui petius quam novum fingere! Haud pauca adhue animadvertenda essent in his Parergis, vere- orque ne in fasciculo eoram secundo, de Lichenibus inferioribus “traetaturo, adhuc graviora oceurrant, nam in is variabilitas major speciehus nempe drustaceis magis a substrato, cui adglutinantur, peudentibus, Igitur hi Lichenes in calce’ recentioris formationis, in muris, in cultis, speciem varie a typo recedentem vel plus mi- nus sordidam accidentalem sistunt, et eos nominibus innumeris inu- tilibus ansam dare videmus. Exemplum Lecidea coarctata (Ach.), quae in Hepp. Flecht. 92 evadit „Verrucaria Flotowiana‘‘ Hepp. et „Thelochroa Fi«towiana“ in Koerb, Syst. Lich, Germ. p. 334. Sic ) Cl. Koerber spermogonia interdüm invenit rara, et iu Syst. Lich. Germ. p. 77 nescit an spermatia Parmeliae acelabuli sint cyliadrica vel sphar- rica, b, e. an celeberrimum Tulasne vel magistıum Massalungo sequatar‘ Talis est methodus Koerberiana. Cf. aliud exemplum iu Flora 1856, p- 578, Si cl, Koerber meam Classif. nouv. des Lichens 2 legisset; ibi p. 1714 vidisset qualia sunt spermatia in „Imbricariis‘‘ ejus (nec ea, esse „lineari-ellip- tiea“, nec „ovoideo-globosa‘, Quod facilitate mazxima observare potest qui aliqua quidem gaudet experientia simplicissima usus microscopii. \ ?) Nomen Lenormandia, utpote jam ante in Algologie receptum, hic de- lendum, quare uomen Normandinam 1855 Ioeo. ejus pröposui et dehinc semper adhibui, 4 . apothecium patellarium (leeideinem) pro upotherio pyrenvdeo sumi- tur. Tantam confustonem notionum primaram sysiematicarum «fert analysis manca et scalpello nimis inexperto facta. 2. Tuckerman, Supplement to an Enumeration of North American Lichens, continned. In Supplemento prime enumerationis Lichenum Americae Borea- is anne 1858 edito (in American Jeurnal of science and arts vol. XXV) plerimas species insignes descripsit cl, Tuckerman. Ibi quoque Pilophora americana exposuit')- Jam quasdam observationes bis Lichenibus novis exposui in Enumeration generale des Lichens sappl. — In supplemenio secundo (vel continuatione) enumerationis Lichenum boreali americanarum nuper edito parca animadvertenda inveni et fere omnes species novas bonas erederem. Nedo Biatora rkodopis Tuck. non differt a Lecidea viperis Spr.; et Aleotoria Japoniea T uck. :nullo mode distinguenda videtur ab Alecloria ochro- ‚Jeuca, Leplogium crenatellum Tuck. valde afline est Iremelloidi. Parisiis, d. 20 Decembr. 1859. EN . &elehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. ‚Botanische -:Seetion. - 1. In der Sitzung vom 17. November v. J. berichtete Herr Dr. Milde über eine Reise, welche er im Juni d. J. im Auftrage der Gesell- schaft zur botanischen Durchforschung der Umgegend von Jauer, Schönau, Striegau, Schweidnitz und Zobten, insbesondere in Bezug auf ihre Moosflora unternommen. Die beobachteten Arten, darunter mehre sehr seltene und für Schlesien neue, wurden vorgelegt. Herr Stud. v. Uechtritz sprach über einige Pflanzen, welche er zuerst in Schlesien beobachtet: Adonis flammea von Oltaschin -und Oppeln, Valerianella carinata vom Kynast, Lolium italicum von Marienan, Elymus arenarius von Nimkau. j 1) Nomen Pilophoron a Tuckerman primo propositum fuit. Ci. Th. ‚Fries hoe nomen mutat in Pilophor's Th. Fr.! Qusere:e F rat, eur pon hic epdem jure et more Stereocaulon mutet in Stereocaulus Th. Fries, “a: 2. In der Sitzung vom 1. December sprach Herr. Dr. Stensel über interessante Blattstellungs-Verhältniese, Bei Untersuchung von Stengeln nıit zahlreichen und gedrängten. Blättern (Linaria arvensis, Epilobium angustifolium, Hieracium umbellatumi ete,) zeigt es: sich, dass bis zu einer gewissen Höhe die Blätter in der gesetzlichen Spirale mit constantem Divergenzwinkel über einander stehen, dass: aber dann nicht selten ein Blatt nicht, wie. es eigentlich sein müsste, höher steht als dasjenige, dem es in der Spirale folgt, sondern unter ihm, oft bedeutend tiefer eingefügt ist, Die Ursache zu dieser auffallenden Verrückung der Blattstellung, welche seheinbar. der Lehre von den Internodien widerstreitet, beruht in der deutlich hervortretenden Tendenz der Blätter zur Wirtelbildung. Herr Kaufmann Müller legte einen Blüthenstand von Verätrum nigrum vor mit ungewöhnlicher, fast pyramidaler Stellung der an die Achse angedrückten Aeste, ferner einen Blütbenkolben von Pai Indendron pertusum, der sich in seinem Gewächshans entwickelt bat. 3. In der Sitzung vom 15. December zeigte Herr Geheime-Rath- Prof. Pr. Göppert eine. Anzahl chinesischer @riginalzeichnungen von Pflanzen. und Insecten, die sich darch sauberste Ausführung auszeichnen; ferner: die Abhandlungen von de Vriese über Vanille and Gutta Percha, von Mitscherlich über Cacao. Derselbe sprach über Blasen, welche sich in patholegischer Weise, offenbar aus inneren Ursachen, nicht dusch änssare Verlets- ungen, auf den: Blättern einer Aroidee, Aylaoneme simplex, durch Ansammlung von Wasser unter dem Epitelium der Oberhaus gebildet, und nachdem sie ’/, Zoll Durchmesser erreicht, fast .2'/, Monat gestanden und dann eingeschrumpft seien. Es zeigt sich hier eine fast isolirt dastehende Analogie zwischen einem pflanslichen und, gewissen thierischen Krankheitszaständen, Derselbe entwickelte den Unterschied swischen dem in unseren Gebirgen ungemein häufigen Polypoddum alpestre Hoppe und dem mehr auf die Ebene beschränkten Aspidium Filic femina, weiche von Duval-Jouve fälschlich für identisch erklärt. werden sind, Hierauf hielt Herr Geheime Rath Göppert Vortrag über die Ein- wirkung der Pfiansen auf felsige Grundlage, welche. desseike wae- zugsweise auf dem gläzer Schneeberge, dem Riesengebirge end: bei seiner im verflossenen August. uud: September nach Norwegen umter- nommenen. Reise zu studiren Gelegenheit genommen. Es sindFlach- ten, die sich zuerst auf dem. nackten Felsen aneiedelm, anf dem Riesengebirge; =. B, so massenhaft, dass kaum ein. Quadsaischuk Nechtenleonen Gasteins. zu. finden, und derch deren Miteinuss das . 48 | - darunter liegende Gestein verwittert und in einen weichen Granit verwandelt wird. Dieses Zersetzen des Felsens durch die Rinwirk- ung der auf; ihnen wachsenden Flechten beraht theils darauf, dass dieselben die Feuchtigkeit zurückhalten, so dass sich die Felsober- -fläche gewissermassen in einem beständigen Wasserbade befindet, theils wohl auch in der Ausscheidung von Kohlensäure durch die Wurzeln, indem kohlensäurereiches Wasser alle Gesteine, kalk- sowohl ale kieselhaltige, aufzulösen vermag. Daher zeigt sich z.B. das überaus haıte Zobtengestein überall da erweicht und im Anfange der Verwitterung, wo es von Acarospora smaraydula, Impricaria olivacea etc. elc, überwarhsen ist, während dieht‘daneben befindliche “ Partien des Gesteins dem Messer widerstehen. Der Granit, Glimmerschiefer und Gneuss wird durch Auflösung des Feldspaths unterhalb der Flechten in weichen Kaolin verwan- delt, zum Theil’ der Feldspath gänzlich: entfernt, so dass man die Haftwurzeln der Flechte nur von den zurückbleibenden Glimmer- blätteben und Quarzstückchen umgeben sieht. In dieser Weise beobachtete der Vortragende die‘ Einwirkung von Imdricaria stygia, encausto, Sphaerophoron fragilis, Bialora polytropa etc. auf das nackte Gestein der Schwalbensteine auf dem gläzer Schneeberg (4560 Fuss), Der Vertragende ist weit davon entfernt, den atmo- sphärischen Einflüssen ihren überwiegenden Antheil an der Ver- witterang der Gesteine zu schmälern, will aber auch den Einfluss ‘der Vegetation wahren, der unter Umständen gewiss nicht gering anzuschlagen ist. Das von den Flechten vorgearbeitete Terrain nehmen dann Moose und rasenförmig wachsende Phanerogamen (die meisten Alpenflanzen) ein, die in gleicher Weise auf den Felsen zu wirken fortfahren und durch deren Vermoderung die Dammerde sich bildet, Diese wird durch den Regen und die Bäche nach der Ebene als Alluvionen herabgeführt. Insbesondere das Torfmoos (Sphagnum), das sich mitunter in nackten Felsenkesseln ansiedelt, wirkt höchst auflösend auf das unter ihm befindliche Gestein. Es werfen diese Vorgänge, die bisber zu wenig beobachtet wurden, ein Licht auf die Art and Weise, in welcher in früheren Erdepochen der Boden seine Vegetation erhielt; offenbar konnten Wälder sich nicht eher ansiedeln, bevor nicht die Humusschieht gebildet war, und dass diese insbesondere iu der Tertiärperiode von ‚Gebirgen herabkam, dafür spricht der Charskter der aus dieser Formation erhaltenen Baumstämme, welche, auch die riesigetien, nach des Vortragenden Beobachtung so enge Jahresringe (10 bis 30 auf eine Linie) zeigen, dass sie wohl auf der Höhe von Bergen gewachsen sein müssen; 47 sie erinnern in dieser Beziehung an die Bergkiefern von Norwegen, deren überans dichtes Holz zum Schiffbau sich am besten eignet, und wie die berühmten Holzkirchen dieses Laudes zeigen, viele Jabrhunderte hindurch den Angriffen der Witterung widerstehen. Auf welche Weise sich in der Ebene auf nacktem (Sand) Boden der Humus bildet, ist noch nicht hinreichend erforscht, wahrscheinlich sind es auch hier Flechten (Rennthierflechten und andere Cladonien), Moose (Trichostomum canescens, Hypnum velutinum, Schreberi) und die Sandgräser, welche in ähnlicher Wirkung zur Humusbildung beitragen. - Zur Erläuterung des Vortrags diente eine grosse Anzahl in- stractiver Flechtenexemplare,, welche die zersetzende Einwirkung anf den Boden deutlich erkennen liessen, so wie Querschnitte nor. wegischer Kiefern mit äusserst engen Jahresringen, Herr Privatdocent Dr. Oginski brachte eine Zeitungsnachricht von der angeblich vegetabilischen Hydra (Toperiana pestifera!) zur Sprache. Herr Geheime-Rath &öppert erläutert, dass diese fabel- haft ansgeschmückte Notiz auf die Anacharis Alsinastrum, eine ca- nadische Wasserpflanze, zurückzuführen ist, welche vor einigen Jah- ren in England durch Zufall eingeführt, sich in einigen Kanälen und Flüssen in der That so ausserordentlich rasch vermehrt hat, dass’ sie die Schifffahrt sperrte und selbst Ueberschwemmungen ver- amlasste. Ebenso schädlich wirkt Valisneria spiralis durch ihre un- gebeure Vermehrung im Canal von Languedoe. Bei der bierauf stattfindenden Wahl wurde der unterzeichnete bisherige Secretär für die Etatszeit 1860-61 wiedergewählt. Ferdinand Cohn, Anzeigen. Soeben erschien bei Gustav Rosselmann io Berlin und ist in allen Buchhandlungen vorräthig : Hülfs- und Schreibkalender für Gärtner | und Gartenfreunde für 1860 herausgegeben von Prof. K. Koch. 2’Thelle. E. gebunden. IK. broekirt. 35Bgr.1Fl.30 Kr. ih, Soeben ist ausgegeben warden: Jahrbücher . für wissenschaftliche Botanik. Herausgegeben von Dr. N. Pringsheim , Privat-D ten der Botanik an der_Universität zu Berlin. Zweiter Band. Zweites Heft, Mit 12 zum Theil color. Tafeln. Lex. 8. Preis: 2 Thir. 28 Sgr. Berlin, December 1859. August Hirschwald, Versuch einer monographischen Darstellung der galle- germanischen Arten der Gattang Rubus von Phi- lipp Jakob Müller in Weissenburg am Rbein. Nen- stadt a. d. Haardt, 1859. (Besonderer Abdruck aus dem 16.ond 17. Jahresberichte der Pollichia, eines naturwisseuschaftlichen Vereins der Rheinpfalz) in 8. 225 Seiten. — Preis 1 Thir. 2 Sgr. oder I fl. 52 kr. rhn. Bei Herrn Dr. €. H. Schultz in Deidesheim. (Rheinbayern). gegen portofreie Einsendung des Beiragea zu beziehen, NB. Es sind von dieser nicht im Buchhandel befindlichen Abhandlung nur noch 80 Exemplare vorräthig. . - = Anzeige der im Jahre 1859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 155) Bulletin de la societe botanique de France. VI, Nr. 3 — 6. Paris, 1859. 156) Ule und Müller, die Natur, XII. Jahrg. Nr. 27 — 52. Halle, 1859. 159 v. Martius, Robert Brown; an eloge, translated by A. Henfrey. 1859. 158) Getrocknete Pflanzen, besonders Algen. und Flechten von den Faröern; von Herrn Missionär Bauer in Tomsbavn. 159) Gemeinnützige Wochenschrift, IX, Nr. 16 — 35. Würzburg 1859. 160) Klotzsch, die Aristolochiaceae des Berliner Herbariums. Berlin, 1859. 161) de Martius,, Flora Brasiliensis, Fasc. XXIV, Lipsiae, 1859. ı 162) Doehnahbl, der sichere Führer in der Obstkunde. II— IV. Band. Nürnberg, 1880. Bedagteur und Verleger: Dr. Fürnrohr, Druck der. F, Neubaner’schen \druckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg, FLORA, NW 4. Regenshurg. 28. Januar. 1860. Inhalt: OrIGINAL-ABHANDLUNGEN. v Jäger, über eine krankhafte Verändernng der Blüthen-Organe der Weintraube. — Wydler, kleinere Bei- träge zur Kenntniss einheimischer Gewächse (Papilionaceae. Fortsetzung.) — PersonaL-Norızen. Ehreubezeigungen — Anzeicz. Samen-Oferte v.H.Mette. Ueber eine krankhafte Veränderung der Blüthen - Or- gane der Weintraube, von Dr. Georg von Jäger 'in Stuttgart. (Hiezu Steintafel I.) Zu Anfang September 1859 fand ein Weingärtner des benach- barten Dörfes Münster am Neckar an einem Stocke sugenannter Sil- vaner- oder Salvener-Reben und sogar an demselben Zweige (Schen- kel)' neben vollkommen ausgebildeten Trauben einige, welche auf eine eigenthümliche Weise verändert waren. (Fig. 1.) Weder ihm selbst noch andern Weingärtnern des Orts waren bisher Formen von so eigenthümlicher Beschaffenheit‘ an Reben vorgekommen, während sie die durch den Rebwickler (Cochylis Roserana) an den Blüthen der Reben veranlasste Veränderung wohl kannten. Der Stiel und die Vertheilung desselben an der abnormen Traube entspricht ganz den normalen Verhältnissen, nur findet sich an der Spitze der einzelnen Stielchen statt der regelmässigen Beere ein grüsseres oder kleineres Häufchen rundlicher Knötchen von grüner Farbe, welche nach dem Trocknen in die dunkelbraune überging, wie die der Stiele. In de- stillirttem Wasser aufgeweicht, quollen die Häufchen (glomeruli) auf und nahmen eine dunkelbraune Farbe an. Dabei lockerten sie sich auf und man konnte mit der Luppe einzelne kleine Knötchen und Schuppen erkennen. (Figur 2. etwas vergrüssert dargestellt). — Nachdem die abnorme Traube ein paar Tage In Fliesspapier einge- legt war, kroch bei Wechseln desselben eine muntere Larve des Re- benwicklers hervor, welche als solche von dem ausgezeichneten Ento- mologen Staatsrath v. Roser erkannt wurde. Flora. 1860. u nn 4 '. so De Es fragt sich” also zunächst, ob nicht in Folge der Verle- tzung der Blüthen durch den Rebenwickler die fragliche Abnormität entstanden sei, da kein änderes Insekt in so nahem Verdachte der Schuld steht, wenn gleich die sonst von demselben veranlasste Ver- änderung der Rebenbkithen nicht damit -übereinkommt. Sie gleicht viebnehr auf den ersten Blick den Auswüchsen, welehe auf Insekten- stiche z. B. an den Wurzeln von, Erlen (Betula Alnus) beobachtet wurden, ‘welche wir desshalb Fig. IS Nebenan haben abbilden lassen. Dr. Meyen*) führt ähnliche Auswüchse auf den Wurzeln von einer Erle (Alnus glutinosa) an, welche er schliesslich als Degenerationen der Wurzel betrachtet, die das Ansehen eines parasitischen Ge- wächses oder einer durch Insektenstich veranlassten krankhaften Ent- wicklung haben. Letztere Ansicht ist wohl die richtige, indem die Auswüchse vorzugsweise bei den am Wasser stehenden Erlen vorzu- kommen scheinen (l. e. p 55), deren Wurzeln also cher den Stichen von Insekten (vielleicht einer Ceratomya) ausgesetzt sind. Durch Ver- letzung von Insekten und die Entwicklung ihrer Larven würden eben so wie an den Zweigen von Rosen, Weiden u. so. w. eigenthünliche Auswüchse veranlasst werden, indess bei Pinus silvestris und Picea durch Insektenstiche eine Anschwellung der Basis der Blätter entsteht, welche nach dem Austritt der Larven und der Vertrocknung der ver- letzten Stellen vielmehr ein Analogon des Zapfens (Pseüdostrobilus) darstellen.**) Es könnte indess die fragliche Veränderung der Traube auch im Zusammenhange mit der von dem Rebwickler veranlassten Verletzung der Blüthe in folgender Weise stehen. Es dürfte: wohl die Vermuthung gestattet sein, dass die regelmässige Entwicklung . der Blüthen und Früchte in Folge der Verletzung durch «den Rebwick- ler zwar gehemmt, aber bei günstiger Witterung doch das vegeta- tive Leben der Schuppen oder Zellen der Blüthenorgane sich erbal- ten habe. Es würden sich dadurch Ähnliche Häufchen von unentwickel- ten Blüthen gebildet haben, wie diess bei dem Blumenkohl (Bras- sica oleracea var. Botrytis) in Folge einer gehemmten Ausbildung der Blüthen geschieht. (Fig. 4., etwas vergrössert Fig. 5.) Von letzterem lässt sich, sofeme er als Varietät fortbesteht, nicht gerade *) Ueber das Heıvorwachsen parasitischer Gewäche auf den. Wurzeln an- derer Pflanzen. Flora 1829, I. Bd. p. 49. **) Vergleiche das von mir 1828 ausgegebene Programm des k. Gymnasiums zu Stuttgart de quibusdam Pini sylvestris monstris. Fig. 4—9.- 53 ein bestiminter Grund angeben, allein es erfolgt hei dem Blumenkohl unter Begünstigung äusserer Umstände eine weitere Entwicklung wenig- stens eines Theiles der rudimentären Blüthen, während hei der fragli- chen Abweichung der Reben die Möglichkeit der Entwiekhing einer nor- malen Frucht wegfällt, welche nur bei regelmissirem Verlaufe der Blätfex Entwicklung stattfinden kann. Bei der Rebe ist mit der Hem- mung der Entwicklung der Bilätkesprgane als solcher eine vielleicht ursprünglich durch den Rebenwickler veranlasste rückgängige Meta- morphose in dem Blumenkohl ähnliche abortive Formen eingetreten, welche keiner weiteren Entwicklung fähig waren. Sie blieben daher auf derselben Stufe stehen, in welcher die Blümchen des Blumenkohls in der Regel beharren, wenn ihre weitere Entwieklung zur normalen Form und Function nicht durch äussere Umstände begünstigt wird. Diess geschieht nämlich in der Regel dadurch, dass die noch mit den Wurzeln versehenen Stöcke im Keller in Sand gesetzt, überwintert und im Prühjahre in’s Land versetzt werden. In andern Fällen von rückgängiger Metamorphose der Blüthenorgane zur Blattform, wie z. B. der Rose verte*) oder der von mir bei Tropaeohım majus beobach- teten **) ist bei dieser Metamorphose die Form der Blätter mehr oder weniger hervorgetreten, die bei der Rebenblüthe in abortivem Zu- stande zurückblieb, und die Blattform nicht weiter sich entwickelte. Es dürfte dieser abortive Zustand ein weiteres Interesse darbieten durch das analoge Vorkommen abortiver Organe, z. RB. der Brustdrüse bei dem Manne. Sie bleibt stets abortiv ihrer Form und Function nach. Ihre Entwicklung zu der normalen Form und Function, welche sie bei dem Weihe hat. findet nur in Folge ursprünglicher Missbil- dung oder in Folge greigneter äusserer Veranlassung statt, indess hin und wieder beide Functionen der Milch- und Samen-Absonderung bei männlichen Böcken beobachtet wurden. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung.) ’ Papilionsceae. Anthyllis. Dreiaxig. 1.) Laubtragend, 2.) aus L. kommt *) Annales des sciences natur. IV. Reihe. 1858. Nro. 2: *"\ Nava Acts Nat. Curios. XIII. Bd., 1. Theil. . 4* 5% der Blüthenzweig mit einem laubigen Vorblatt und einer Anzahl H, DW, denen als 3. Axensystem die Blüthe kommt. 7.77% A. vulnerarıa. Keimpflanze. Kotyledonen gestielt, oval; die Stiele in ein kurzes Scheidchen verwachsen. Würzelchen anfangs ein- fach, schon sehr früh mit den bei den Leguminosen allgemein vor- kommenden Knöllchen versehen. Kotyledonarglied gedehnt Ga “ 1), die zunächst folgenden Sen gestaucht, daher die elsten langgestielten mit einfacher elliptischer Spreite versehenen Blätter dicht über einander entspringend; in der Knospe auf der Mitte gefalzt. Ihre Stiele oberwästs rinnig in eine lange, schmale Scheide ausge- hend, an der die winzigen, braunen, pfriemlichen Scheidenöhrchen (Stipulae) alterniren (d, h. in verschiedener Höhe abgehend). Ein- zelne Keimpflanzen boten 3 Kotyledonen. Die Pflauze perennirt dureh die ursprüngliche, starke frisch bleibende Wurzel, und treiht zahlreiche, oft grosse, dichte Büchsel bildende Sprossen, die selbst nicht Wurzel schlagen, sondern durch die Hauptwurzel ernährt wer- den. Die Blattstellung (ausgenommen die der Hochblätter) ist distich, Das erste auf die Kotyledonen folgende Blatt steht zu jenen recht- 1 + % 2 - Blätter der Seitensprossen haben zum Tragblatt des Sprosses quer distiche Stellung. Auch die handförmig getheilten Tragblätter der Blüthenzweige nehmen an dieser Stellung Theil. Die untersten Blät- ter der Seitensprossen stehen auf gestauchtem Stengeltheil dicht über einander, höher dehnen sich die Stengelglieder und tragen nur we- nige Blätter; am Gipfel tritt wieder starke Verkürzung der Stengel- glieder ein, daher dann das dichte Zusammenstehen der Blüthenköpf- chen. Zugleich ist er dort von Köpfehen zu Köpfchen im Zickzack gebogen. Sämmtliche Stengelblätter besitzen die zwei pfriemlichen Scheidenöhrchen (Stipulae); sie stehen immer alternirend, und sind oft den untersten Seitenblättchen des Blattes so nahe gerückt, dass man bei der Kleinheit der Oehrehen und da sie schnell welken sie leicht übersehen und jene Blättchen für die Stipulae nehmen könnte. Auch an den Tragblättern der Blüthenzweige sind die Scheidenöhr- chen oft noch vorhanden, nie aber an ihrem laubigen Vorblatt. Die ‚auf einander folgenden Blätter sind übrigens antitropisch gebaut, wie ‚aus der Stellung ihrer Scheidenöhrchen zu entnehmen. An allen Blättern eines Seitensprosses fällt constant das untere Scheidenöhrehen nach hinten (der Abstamımungsaxe), das obere nach vorn (dem Trag- winklig , (Pros ) und leitet die distiche Stellung ein, Die ER. 58 blatte). Die 2, Blätterreihen zeigen also unter sich symmetrische Bil- dung. Dasselbe hat bei den Blüthenzweigen statt. Die Blüthen- zweige, deren am Ende eines Stengels 2—4 vorhanden sind, ent- wickeln sich in aufsteigender Folge. Sie beginnen mit einem ge- wöhnlich dreizackigen laubigen, an Seitensprossen constant nach hinten stehenden Vorblatt (d. h. quer zum Tragblatt des Blüthenzweiges stehend) auf welches eine grössere oder kleinere Anzahl äusserst klei- ner bräunlicher pfriemlicher zuweilen getheilter dreizackiger Hochblätt- chen folgt, in deren Achseln die sehr kurz gestielten Blüthen stehen. Hochblattaxe (Axe des Blüthenköpfchens) und Stiel des lau- bigen Vorblattes des Blüthenköpfchens sind zusammen- gewachsen. Die Aufblühfolge der Blüthen jedes 'Köpfchens ist einseitig constant von vorn nach hinten (nach dem laubi- gen Vorblatt des Blüthenköpfchens) fortschreitend, Die Blüthen selbst stehen in Parastichen, welche in den auf einander folgenden Köpfchen die entgegengesetzte Anordnung zeigen. Die Stel- lung der einzelnen Blüthen zu bestimmen ist mir bis jetzt nicht ge- lungen. Parastichen zählte ich oft einerseits 6, anderseits 5. — Das der Blüthenstandsaxe aufgewachsene laubige Vorblatt betrachte ich als ihr erstes (steriles) Vorblatt, das dem laubigen Vorblatt der Blüthenzweige bei Lotus entspricht; ihm gegenüber nach vorn scheint mir das 2. Vorblatt zu stehen. Es tritt als erstes Hochblatt auf und die ihm angehörende Blüthe entfaltet sich zuerst. Die Aufblühfolge von Köpfchen zu Köpfchen scheint mir gegenwendig. Vorblätter der Blüthen konnte ich nicht finden. — Die Erneuerungssprosse kommen aus den basilären Laubblättern der Mutteraxen. und durch öftere Wie- derholung bilden sich dichte rasenartige Büsche.e Man vergleiche auch Irmisch, Bot. Zeitung. 1849, p. 520. Medicago. Dreiaxig. Besonders in der Blüthenregion mit 2-—3 serialen Achselsprossen, welche unter sich gegenwendige Blatt- stellung haben und dem entsprechend alternative nach Rechts und Links geworfen werden. Hülse bei der Mehrzahl der Arten constant rechts gedreht, bei wenigen links. Vergl. A. Braun, Flora 1839. M. sativa. Die Jahrestriebe beginnen mit bleichen schmutzig weissen zur Niederblattform hinneigenden Blättern, an denen nämlich die Stipulae vorherrschen, während von der Spreite nur eine Spur übrig ist. Auf sie folgen am aufgeschossenen Stengel die gut ausge- bildeten Laubblätter. Aus den höheren Laubblättern des Stengels oder der (relativ) primären Axe entspringen die Blüthenzweige als 54 seeundäre Axen (und mit aufsteigender Entfaltungsfolge);, sie tragen Hochblätter,- aus denen die tertiären durch die Blüthe abschliessen- den Axen folgen. Serialsprossen kommen in den Achseln der Sten- gelblätter 2 — 3 vor; höher am Stengel ist der oberste von ihnen Blüthenzweig, die anderen sind Laubzweige; tiefer am Stengel findet man 2-—3 seriale Laubzweige in der Blattachsel. Ursprünglich stehen die Sprossen. genau, in der Blattachsel in einer Ebene unter einander, verachiehen sich aber früh und werfen sich abwechselnd nach Rechts und Links, und zwar.so, dass die Blüthenzweige sich stets nach dem Anfangsblatt der tiefer stehenden Bereicherungszweige hin werfen, .der darunter stehende Laubzweig in entgegengesetzter Richtung, der dritte wieder wie der Blüthenzweig. Uebrigens ist die Extraaxillarität der Serialzweige oft so stark, dass es den Anschein hat, als entsprängen die 2 oberen Zweige neben einander, nicht unter einander.. Die Ent- wicklungsfolge der Serialzweige ist absteigend. Uebrigens ist Blatt- und Zweigstellung distich, die Blattstellung der auf einander. folgenden Zweige gegenwendig, der 2 Zweigreihen symmetrisch. *) Blüthen ohne Vorblätter. . M. falcata.. Verhält sich im Wesentlichen wie vorige Art. M. lupulina. Blattstellung distiche. Das erste auf die Ko- tyledonen folgende Blatt steht zu diesem unter einem rechten Winkel und leitet die distiche Stellung ein. Die den tieferen Stengelblättern angehörenden Sprossen sind Bereicherungszweige, am stärksten sind die aus den Kotyledonen kommenden, welche sich auf die Erde nie- derlegen. Höher bringt der Stengel die Blüthenzweige in trauben- förmiger aufsteigend entwickelnder Ordnung. Unterhalb der Blüthen- zweige finden sich in derselben Blattachsel noch 1—2 in absteigen- der Ordnung entfaltende seriale Laubsprossen Ihr Verhalten ist wie bei .M. sativa, und ebenso die symmetrische Blattwendung der Zweige überhaupt. Was die Axenzahl betrifft, so ist sie zwar dreigliederig, aber ich fand auch Exemplare, an welchen Stengel und Bereicherungs- zweige ausser mehreren Seiteninflorescenzen auch eine gipfelstän- dige Inflorescenz besassen, wo also bereits die 2. Axen durch eine Blüthe abschlossen. Irmisch (Botan. Ztg. 1851, Sp. 689) machte dieselbe Beobachtung. Auch ich fand wie er, dass die Gi- pfelinflorescenz erst entfaltete, nachdem 2-—3 der unteren Seiten-In- *) Bei Medicago Hystrin und terebellum fand ich die auf einander felgen- den Zweige, obgleich zweizeilig, bald anti- bald homodrom, 58. flarescenzen bereit$ abgeblüht und Früchte angesetzt hatten. Die Axe der Intlorescenz endet oft in eine Pfrieme, anderemal apurlor. Uebrigens ist die Infloreseenz Anfangs ein Köpfchen, welches während der Blüthenentfaltung zur Achre sich dehnt. Die Aufblähfolge des Köpfchens geschieht einseitig vom Tragblatt desselben nach seiner Abstammungsaxe fortschreitend. — Die Pflanze ist nicht immer ein- jährig; ich fand Exemplare, die ganz das Ansehen einer ausdauerti- den Pflanze hatten: eine starke, holzige Wurzel, welche viele abge- storbene holzige Stämmchen trug, aus denen frische Zweige eprossten, " kurz ganz was:man gewöhnlich eine vielköpfige Pflanze zu nennen pflegt. “ i Pockokia cretica. Keimpflanze. Auf die Kotyledonen fol- gen 2 Paare Laubblätter. - Das 1. Paar kreuzt sich mit den Koty- ledonen rechtwinklig, das 2. Paar fällt über sie; dann folgt bis in die Inflorescenz hinein 3/, St. (ohne Pros.) An anderen Exemplaren folgt auf die Kotyledonen ein Blattpaar, auf dieses ein einzelnes zu ihm rechtwinkliges Blatt, welches die ®/, Stellung einleitet; noch an andern folgt auf die Kotyledonen ein zu ihnen rechtwinkliges Blatt, weiches das erste der 3/, Sp. ist. (In den zwei letzten Fällen mit Pros. von I + % 5 Pflanze ist zweiaxig. Stengel und Bereicherungszweige enden näm- lich in eine gipfelständige Blüthentraube. Ausserdem bringt die Pflanze aus dem obern Theil des Stengels mehrere (bis 4) Seiten- trauben, deren untere in der Achsel eines Laubblattes, die oberste zuwei- len ın der Achsel eines Hochblatts stehen. Die Blüthen selbst entsprin- gen aus H. An kleineren Exemplaren fand ich die Gipfeltraube zuerst blühen; an kräftigen Exemplaren blühten die untersten Seiteninflorescen- zen früher, die oberen später als die Gipfelinflorescenz (also wie bei der zweiaxigen Medicago lupulina). Manchmal ist die Gipfelinilorescenz wegen gestauchtem Stengelende sehr von den Seitentrauben über- ragt, dass sie gleichsam zwischen ihnen verborgen ist und erst zur ) An kräftigern Exemplaren kommt auch ?/s St. vor. Die Fruchtzeit als solche deutlich in’s Auge fällt. — Die Blütkenstands- (Hochblatt)-Axe endet in eine an der Spitze bald kopfiges oder kol- biges, bald cucullusartig ausgehöhltes Stielchen. — Das Stigma ist zur Zeit der Befruchtung so stark mit Pollenschläuchen besetzt, dass sie ihm das Ansehen einer dichten Behaarung geben. MEL Trigonella foenum graecum. Keimplanze. Auf die Kotyledonen folgt ein mit ihnen rechtwinklig eich kreuzendes langge- ‚260 - 56 stieltes, bald auf das Endblättchen reducirtes, bald gedreites Laub- blatt als erstes Glied einer ®/, S$p., welche höher auch in °/s über- geht. Kotyledonen gestielt, Stiele zu einem Scheidchen verwachsen, stehen bleibend; während die elliptische Spreite sich abgliedert,; am Primordialblatt gliedert der Blattstiel über der Scheide ab und eben- so die Spreite vom Stiel, während die Scheide stehen bleibt. Die Blüthenzweige in traubiger Anordnung bilden die 2. Axen; es sind 4—2-blüthige Trauben, deren Blüthen die 3. Axen beschliessend den nicht entwickelten Vorblättern der Blüthenzweige angehören. Melilotus macrorhiza W., alba Desv., offic. Desv., coerulea Lam. Die hier aufgeführten Arten sind dreiaxig, Die erste Axe ist laubtragend, ‚die zweite Hochblattaxe (Blüthenzweig), die, dritte trägt die Blüthe, deren Vorblätter nicht entwickelt sind. Tiefer am Stengel finden sich Bereicherungszweige, ‚höher die Blüthenzweige, mit denen in derselben Blattachsel noch 1--2 accessor. (ursprünglich seriale) Zweige vorkommen, die bald als reine Blüthenzweige, bald als belaubte, blühende, bald auch nur als belaubte auftreten. Die in einer Blattachsel vorhandenen 2—3 Serialzweige sind bald gleich- läufig, bald wechselnd gegenläufig. (M. vgl. auch Irmisch, Bot. Zeitung 1851, Sp. 690). Bei M. Baumeti fand ich einzelne Sei- tenblättchen (foliola), deren Mittelrippe sich über die Spitze hinaus als kurzes Stielchen verlängerte, welches am Ende ein trichterförmig zusammengezogenes Blättchen trug, ein Minaturbild des Schlauches von Nepenthes. i M. alba. Blatt- und Blüthenstellung oft 5/s, letztere auch nach ®/ıa und 7%, (#1). Bo auch bei M. offic. M. coerulea. Keimpflanze. Mit den Kotyledonen kreuzt sich 1 ı ein Blattpaar (Pros. 5 + ”), an diese schliesst sich ®/, ohne Pros,, welche höher in 5/;, in der Inflorescenz auch in 943 übergeht. An eultivirten Exemplaren fand ich nicht selten den schon von Röper (z. Flora Meckl. I. pag. 35) angeführten Fall, mit dreitheiligen Blättern, wo also das Blatt sich nicht zu freien foliolis individua- lisirt hatte. Nur ein Blatt bot die Theilung eines Seitenblättchens vollständig bis auf den Grund, während das andere Seitenblättehen mit dem Mittelblättchen verbunden war. - Trifolium. Vieraxig sind: T. pratense, montanum und re- Pens nach folgendem Schema: 1) Unbegrenzte bodenständige Laubrosette. 2) Gedehnter Laubstengel aus L. 3) Höchblattaxe aus L. 4) Blüthe aus H. Dreiaxig, nach den Schema: 1) gedehnt, laubtragend; oder auch Niederhl. und L.; 2) Blüthenzweig mit oder ohne sichtbare H.; 3) die Blüthe, sind folgende: 7. medium, alpestre, rubens, panno- nie., ochroleucum, incarnat., arvense, striatum, alpin., fragiferum, caespitosum, spadiceum, badium, procumbens, filiforme, agrarium. (Vgl. auch Irmisch, Bot. Ztg. 1849. 29. St., ferner 1859, 8.66 ff.) T. pratense. Finde ich auch, wie Irmisch, mit starker, - sogenannter vielköpfiger (vielsprossiger) oft Daumens dicker Hauptwur- zel perennirend. Die-Blätter der Laubrosette fand ich bald nach ?% bald wie die der primären Axen distiche; und alsdann ‚mit gegen- “ wendiger Scheidenrollung und Uebergreifen der Stipulae bei den auf einander folgenden Blättern. ‚Meist tragen die tertiären Axen am Gi- pfel zwei bald durch ein Internodiun getrennte Köpfchen, bald mit so kuzem Internodium, dass die beiden Köpfchen gleichsam in eines verschmelzen; selten finden sich drei Köpfchen, vom obersten ist häufig nur das verkümmerte Tragblatt übrig. Auch bei zwei Köpf- chen ist das obere manchmal wenig entwickelt, das untere richtet sich alsdann auf und erscheint terminal, was noch täuschender ist, wenn das obere Köpfchen gänzlich schwindet. Zuweilen fand ich un- terhalb des obern Blüthen-Köpfchens mit ihm in derselben, Blattachsel ein accessorisches Köpfchen*). Nicht selten haben die untersten Blü- then der Köpfchen ein kleines, weisses, häutiges Tragblättchen, wäh- rend die höhern ohne solche sind. Parastichen zählte ich an den Köpfchen 13 und 21; an andern 12,12. Die Aufblühfolge des Köpf- chens geschieht einseitig vom Tragblatt desselben nach der Axe fort- schreitend, jedoch manchmal mit Anomalien. Nach A. Braun (In- div.) wäre diese Pflanze dreiaxig. Trifolium medium. Die starke Hauptwurzel bleibt lange frisch. Der Stengel der nicht zum Blühen gelangenden Keimpflanze gibt mehrere Ersiarkungsgenerationen, aus deren holziger Basis Feder- spulen dicke, weisse, wurzelschlagende, zuletzt in blühende Triebe aufschiessende Stolonen kommen, die mit zweizeiligen scheidig-schup- *) An den secundären Axen kommen manchmal auch 2 Serialsprossen in einer Blattachsel vor; der obere belaubt und blühend, der untere nur Laubblätter tragend. 3 pigen Niederblättern besetzt sind. Ueber den 1—2 endständigen Blü- thenköpfchen bemerkt man oft noch ein Blättehen ohne Achselproduct, Beweis mehr, das die Blüthenköpfchen die 2. Axen bilden. Selbst wenn 2 Köpfchen vorhanden sind, wird das obere schwächere von dem untern stärkeren, welches sich gerade aufrichtet, seitwärte geschoben. Aufblühfolge einseitig. - Trifol. alpesire. Der Stengel der Samenpflanze blüht nicht, sondern gibt mehrere successive von einander abstammende Erstar- kungsgenerätionen, aus welchen unterirdische, mit scheidigen Niederbl. besetzte Stolonen kommen, ‚die endlich als laubtragende Stengel über die Erde treten. Aus den Laubblättern dieser kommen die Blüthen- köpfehen als 2. Generation; so dass also die „Blüthen die 3. Axen beschliessen. - i T. rubens. Die Blüthenstengel sind gewöhnlich Achselsprosse einer Erstarkungsformation. Blätter distiche, mit gegenwendig über- greifenden Scheidenöhrchen. 2-—-3 endständige Aehren; die unterste, kräftigste sich oft gerad aufrichtend, scheinbar terminal. Zuweilen sind die Internodien zwischen den Aehren gut entwickelt, und in diesem Falle fand ich einmal Anwachsung des Stieles der 2. Aehre an dem obersten Stengel-Internodium, wodurch die beiden obersten Aehren neben einander zu stehen kamen. Ueber der 3. Aehre war auch nicht eine pur des Stengelendes zu finden. Die Hochblätter (Tragblätter der Blüthen) oft vorhanden, kleine weisse Schüppchen. An der untersten Aehre finde ich die BXithen oft nach 13/,,, an der obern nach ®/ız gestellt. Je höher die Blätter desto mehr nimmt die Stielbildung ab, während Scheide (Stipula) und Spreite sich behaupten. So auch bei manchen andern Trifolium-Arten. T. arvense. Nicht selten zwei Serialzweige in einer Blatt- achsel mit absteigender Entfaltungsfolge. T. alpinum. Mit sehr starker viele Sprossen ernährender Hauptwurzel, die zwar auch Wurzelzasern treiben. Die Sprossen mit gestauchtem Stengel, der eine bodenständige Laubrosette trägt, deren Blätter distiche stehen. Aus den Achseln der untersten Roseitenblätter entspringen die gedehnten schaftähnlichen secundären Axen (Blüthen- zweige); aus diesen die gestielten Blüthen, als 3. Axenstystem, welche in den Achseln weisser kleiner oft in einen Kranz vereinigter Hoch- blättchen stehen Gewöhnlich stehen die Blüthen in sechsblüthigen Quirlen, je zwei wechselnd über einander, die durch cin entwickeltes Internodium von einander getrennt sind. Der obere Quirl trägt manch- | ” mal auch nur 2——3 Blüthen und fehlt selbst ganz. Die Axe der In- florescenz endet oft in ein pfriemliches Spitzchen. Die Pflanze er- ncuert sich anch aus Seitensprossen, welche aus den Achseln tiefer stehender abgestorbener Laubblätter entspringen. Diese Sprossen sind anfangs in das übrigbleibende Fasernetz ihrer Tragblätter eingehüllt. Die wenigen Wurzelzasern solcher Sprosse tragen noch ausser feinern Ziühnehen auch kleine ovale Knöllchen, T..montanum. Verhält sich, was die Axenzahl betrifft, wie T, pratense. _ Die: Zahl der. bodenständigen Blätter der unbegrenzten Hauptaxe ist. gering, 4--6. Die Zahl der blühenden (secundären) Axen wechselt von 2—-6. Blüthenköpfchen finde ich am öftersten 3, mit einseitiger Aufblühfolge. Das erste (Vor)-Blatt ‚der primären Axe ist manchmal ein scheidenartiges Niederblatt. Die Rosettenblätter finde ich bald nach ®/,, bald nach !/, gestellt. Vergl. A. Braun, PA.-Individ. Tab. IV. £. 2. . : T. repens. Vieraxig. Die primäre Axe gestaucht trägt eine Laubrosette; aus deren Blattachseln entspringen 2) auf dem Boden niederliegende, an den Knoten Wurzel schlagende längere oder kürzere Laubitriebe; aus den L. dieser komnit als 3.) Axensystem die Hoch- blattaxe (Blüthenzweig); 4) endl. aus H. kommen die Blüthen mit nicht entwickelten Vorblättern. — An den primären Sprossen bemerkt man einen Wechsel von tertiären theils blos laub-, theils blos blüthentragenden Sprossen,. welche aber keine bestimmte Ordnung (wie bei Lathyr. pratens. etc.) einhalten. — Die Scheide der Laub- blätter der primären Axe. ist eine röhrige den Stengel umgebende Ochrea, dıe sich von fPolygonum wenig unterscheidet; sie reisst end- lich auf und bildet 2 Scheidenöhrchen (Stipulae). Die Blätter, in deren Achseln kein Blüthenzweig vorkonımt, haben eine schmächtige Tute, während sie bei den mit Inilorescenz versehenen viel breiter, netzaderig und mit deutlichen Oehrchen versehen ist. T. caespitosum Reyn. Wuchs wie bei T. alpinum. T. agrarium. Der Stengel bringt es selten zum Blühen, ge- wöhnlich ist es ein basilärer Seitentrieb der die Blüthenzweige bringt. T. procumbens. Bald stark, bald wenig verzweigt, der Hauptstengel oft wenig entwickelt, oft bis an die Basis eingehend und aus dieser desto grüssere Zweige treibend. Zuweilen auch ein acces- sorischer zum Blühen gelangender Spross. Die auf eisander folgenden Sprossen, entsprechend der distichen Stelung, gegenwendig. Lotus. Dreiaxig nach dem Schema: 1) Kotyl. L. 2)LH aus L. 3) Z aus H. (Blüthen ohne Vorbl.), vorausgesetzt, dass sich der Stengel wirklich entwickle und nicht unterdrückt werde. Bei den 2} Arten, besonders bei L. uliginosus, tragen die weisslichen oder röthlichen, dünnen Stolonen ähnlichen Sei- tensprossen, soweit sie in der Erde befindlich, kleine weissliche Laub- blätter, die da, wo der Stolo als Laubstengel über die Erde tritt, grün werden und nach oben an Grösse zunehmen. Bei L. corniculat. kommen hingegen selten und nur kurze Erdstolonen vor. Nach Ir- misch (Bot. Ztg. 1859, S. 78) soll sich bei den genannten Lotus- Arten und bei Tetragonolob. siliquos. der Stengel der Samenpflanze gut entwickeln. Ich habe ihre Keimung bis jetzt nicht verfolgt. Bei Lotus edulis fand ich nur das Kotyledonarglied des Stengels ent- wickelt; und aus den Achself der Kotyledonen kamen 3—4 Serial- zweige, ganz so wie ich es für Tetragonolob. purpur. (Flora 1856, Nro. 3.) beschrieben habe. Tetr. biflorus verhält sich gewöhnlich ebenso, jedoch fand ich einzelne Keimpflanzen, die ein kurzes Sten- gelchen zeigten, und dicht über den Kotyledonen noch ?—3 Lanb- blätter trugen, die sich mit den Kotyledonen rechtwinklig kreuzten. In der Achsel jedes Kotyledo befanden sich 5 Serialzweige, die sich wie bei 7. purp. verhielten. An anderen Exemplaren, wo nur das Kotyledonarglied vorhanden war, zeigte sich der Scheitel des Sten- gels scheibenföürmig verbreitert. Blattstellung bei Lotus und Teira- gonolob. zweizeilig. Die Blüthenzweige brider tragen am Ende ein sitzendes gedreites Laubblatt, welches zum Tragblatt des Zweiges seitlich steht. L. corniculatus. Die Jahrestriebe oft sehr zahfteich, durch die frisch bleibende Hauptwurzel emährt; die Erneuerungssprosse kommen aus der stehen bleibenden Basis früherer Sprosse. Nicht selten mehrere (bis 4) Serialsprossen in einer Blattachsel, wovon der oberste Blüthenzweig, die übrigen belaubte, blühende Bereicherungs- sprosse. Sämmtlich weichen sie sich wechselweise aus. Die Blüthen- "dolden häufig 5-, jedoch an Seitensprossen auch weniger-blüthig; die Blüthen stehen in den Achseln eines Hochblättchens; ihre Entfaltung ist einseitswendig nach dem laubigen Vorblatt (wie bei Anthyllis) fortschreitend. Ich betrachte nämlich das gedreite Blatt des Blüthen- zweiges, welches sich bei Lofus und Tetragonolob. meist dicht unter den Blüthen befindet, als dessen erstes Vorblatt; ihm gegenüber fällt A das zweite Vorblatt, als erstes Hochblatt auftretend, und in dessen Achsel befindet sich die zuerst entfaltende Blüthe. Ist der Zweig einblüthig, so gehört die Blüthe diesem zweiten Vorblatt an. Die Klappen der Hülse gegenwendig gedreht. Lotus major. Der Stengel (das aufgeschossene Ende eines Stolo) von Glied zu Glied ziekzackförmig gebogen, schmächtig, walz- lich, rinnig (bei L. corniculat. vierkantig); in den Blattachseln so- wohl des Stolo als des aufgeschossenen Stengels finden sich Serial- zweige, tiefer am Stengel 3-— 4, höher weniger, und hier ist der oberste davon immer Blüthenzweig; unter sıch antidrom, weichen sie einander aus. Auf ihren inneren Seiten haben sie eine basiläre Schwiele. Zuweilen fand ich den Blüthenzweig mit zwei laubigen Vorblättern, wovon das zweite aber auf das Terminalblättchen be- schränkt war. Die reiehblüthige Dolde entfaltet wie bei Lof. cor- nicul.*) Die foliola der Blätter, hauptsächlich der höheren, nicht selten alternirend, auch fand ich manchmal eine Vermehrung ihrer Zahl bis auf 4 (die sogenannten laubigen Stipulae nicht gerechnet). Das letztere fand ich auch bei Tetragonol. biflorus Ser. Tetragonolobus siliqwosus. Die zahlreichen an der Basis verholzenden niederliegenden Jahrestriebe werden durchg die frisch bleibende starke Hauptwurzel ernährt. Sie beginnen zum Zpeil unterirdisch mit kleinen blassen unvollkommenen Laubblättern, bei denen der Scheidentheil über die Spreite vorwiegt. Da wo der Trieb an die Luft tritt werden sie grün und stufenweise grösser. Aus den höheren Blattachseln: des Stengels entspringen die schaftähnlichen ein- blüthigen Blüthenzweige als pagäre Axen Sie richten sich oft ge- rade auf, und drängen das noch mehr oder weniger knospenartige Ende des seitwärts. Sie tragen dicht unter der Blüthe ein laubiges Blatt, welches bald aus 3, bald aus 2, bald selbst nur aus einem einzigen, nämlich dem Endblättchen, besteht. Die Stellung dieses Blattes, welches ich als das erste Vorblatt des Blüthenzweiges betrachte, ist nicht leicht zu bestimmen. Bald scheint es median nach hinten zu stehen, also mit dem Tragblatt des Zweiges in eine Ebene zu fallen, vielleicht durch eine blosse Verschiebung; bald zu 1 + Y ı Pr ” 1 demselben quer f Pros. z)ma stehen. Ich möchte das letztere für richtiger halten, wofür auch die Analogie bei andern disticho- ®%) Auch L Jacobaeus. 62 phylien Leguminosen spricht, bei welchen die Zweigblätter guer stehen.*) Wie dem auch sei, das laubige Vorblatt des Blüthen- zweiges kann nicht das Tragblatt der Blüthe sein, da ihre Kelch- stellung dazu gar nicht passt, indem das unpaare (der Genesis nach erste) Kelchblatt, anstatt vor das laubige Vorblatt zu fallen, ihm vielmehr gegenübersteht. Es muss desshalb ein zweites wenn auch nieht zur Entwicklung kommendes (nach der Analogie bei Zofus und Tetragonol. purp. und biflorus, wo es wirklich vorhanden, hochblatt- artiges) Vorblatt angenommen werden, welches Tragblatt der Blüthe ist und den laubigen Vorblättern gegenübersteht. So lässt sich denn die Kelchstellung ungezwungen erklären. Die sehr kurz gestielte Blüthe bildet ein drittes Axensystem. Zuweilen sind die Blüthen- zweige zweiblüthig; die zweite Blüthe fällt alsdann auf Seite des laubigen Vorblattes, aber, wie deren Kelchstellung zeigt, keines- wegs in dessen Achsel; ihr unpaares Kelchblatt steht vielmehr schief nach vorn gegen das Tragblatt des Blüthenzweiges hin, so dass die Vermuthung nahe liegt, ihr nicht entwickeltes Tragblatt bilde das Anfangsglied einer nicht weiter fortgesetzten Spiralstellung. Dass dem so sei, kann man sich bei Tetragonol. biflorus überzeugen, wo beide Bl@hen “die angegebene Stellung haben und jede ihr Tragblättchen beitzt} wenn sie auch nicht als gesondert, sondern mehr als eine Art schmaler die Basis der Blüthen umgebener Kragen auftreten. — Die Polfenschläuche auf der Narbe sehr leicht sichtbar. . Galega officinalis. Dreiaxie: 1) L. 2) H aus L. 3) Z aus H. Die oft sehr zahlreichen Sprossen ernähren sieh durch die starke frisch bleibende Hauptwurzel.r"Kotyledonen mit flachem Stiel und elliptischer Spreite. Die auf sie folgenden Laubblätter ı distich, kreu- zen sich mit den Kotyledonen rechtwinklig. Das Primfräialblatt ist auf das Endblättchen beschränkt, das zweite Blatt hat oft 2 Blättchen, das dritte und vierte hat deren 3; mit dem fünften fängt die Fiede- rung an. Die Wurzel anfangs einfach mit feinen in ein Knöllchen en- denden Seitenzweiglein. Der Blattstiel in der Knospe hakenförmig einwärts gebogen, wo dann seine auf die Mitte: gefalzten Blättchen nach abwärts gekehrt sind und das Ganze einige Aehnlichkeit mit einer noch nicht aufgerollten Blüthenwickel hat. Die Hochblätter der *) Der Anfang der Bereicherungszweige bei Tetrayonot. silig. lässt oft im Zweifel, ob man es mit einer medianen oder queren Stellung ibrer Blätter zu thun habe. 68 langen schaftähnlichen Blüthenzweige wendeltreppenartig aufsteigend, 'was erst bei der Dehnung der Hochblattaxe nach dem Abblühen deut- lich wird; aber mit öftern Metatopien. Die Richtung der Wendel Bei den auf einander folgenden Zweigen ist die entgegengesetzte. . Die Stellung der Hochblätter und Blüthen am Anfang der Inflorescenz manchmal -%,, worauf %2, %/ı3 (nach dem kurzen Weg) folgen. — Durch Eingehen des Stengelendes scheint zuweilen eine gipfelständige Inflorescenz vorhanden zu sein; es ‘ist aber nur eine seitliche Inflo- rescenz, welche sich gerade aufgerichtet hat. Gewöhnlich kommen in einer Blaitachsel ursprünglich 2 genau seriale Zweige vor, höher am Stengel ist der obere Blüthen-, der untere L. oder Bereicherungs- Zweig. . Glycyrrhiza. Dreiaxig. @. echinata. Meist 2 Sprossen in jeder Blattachsel, entweder beide anfangs laubtragend, oder der obere reiner Blüthenzweig, der un- tere L-zweig, oder. was selten beide Blüthenzweige. . Aus den Blättern oberhalb der Blüthenzweige kommen oft wieder blos laubtragende Zweige. Blatt- und Blüthenstellung nach 5/,. An Zweiganfingen fand ich folgende Stellungen: 1) Ein blos laubtragender Zweig rw auf die 2 seitlichen Vorblätter sogleich %, St, mit Pros. von 3 wodurch das erste Blatt median nach vom zu stehen kam. :2) An dem accessorisch unterhalb der Inflorescenz befindlichen Zweig finde ich 4—6 quer distiche stehende Blätter, worauf dann erst Spiralstel- lung folgt, und zwar bald hintum- bald vormumläufig (was an die Zweiganfänge von Berberis und Cannabis 2 erinnert). @. ylabr«. Blattstellung °/s, Blüthen nach %13 und ?/4,. Zwei Sprossen in einer Blattachsel häufig, der obere Iniloresc., der untere Laubspross. (Fortsetzung folgt.) Personal-Notizen. Die-k. bayerische Akademie der Wissenschaften hat in ihrer zur Feier des allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs -am 27. November vor, Js. stattgehabten öffentlichen Sitzung felgende. Bota- niker als neugewählte und allerhöchst bestätigte Mitglieder proclamirt: I; zum Ehrenmitgliede: Sir William Jackson Hooker, Super- Intendent of the Royal Gardens of Kew. II. Zum ausserordentlichen Mitgliede für die mathematisch-physikalische Classe; Dr. Carl Nh- 64 geli, k. ordentlichen Universitätsprofessor in München. III. Zum auswärtigen Mitgliede für dieselbe Classe: Dr. Georg Dietrich Kieser, grossherzoglich weimar’schen Hofrath, Prof. der Medeein und Präsident der kaiserl. Leopold. Carol. Akademie der Naturforscher in Jena. IV. Zu Correspondenten für dieselbe Classe: Dr. A. E. Fürnrohr, k. Lycealprofessor in Regensburg, Dr. Wilhelm Hof- meister in Leipzig und Dr. Georg Bentham, Vicepräsident der Linnean Society in London. Von der k. botanischen Gesellschaft zu Regensburg wurden im Laufe des Jahres 1859 folgende Herm als Mitglieder aufgenommen: I. zum Ehrenmitgliede: Herr Professor Dr. Kieser, Präsident der Leopold. Carolin. Akademie der Naturforscher, in Jena. H. zu ordentlichen Mitgliedern: die Herren Bergmeister W. Güm- bel in München, Cand. Phil. P. Reinsch in Erlangen, Professer Dr. Radlkofer in München, Bauinspector F. Sauer in Regensburg, Schulseminar-Inspector Schlecht in Eichstätt, Kassier Seidel und Hofgärtner Zimmermann in Regensburg. MI. zu correspondi- renden Mitgliedern: die Herren Dr. Th. M. Fries in Upsala, Dr. K. J. Lönnroth in Upsala, Professor Dr. Lorenz in Fiume; Dr. Eduard von Martens in Berlin, Dr. Nylander in Paris, Professor Dr, Pancic in Belgrad, und Dr. J. Müller, Conservator des DeCandolle’schen Herbars, in Genf. R Die Royal Society zu London hat Herrn Georg Bentham in (Be erhung seiner hochwichtigen systematischen und anderen wissen- .Khaflidhen Arbeiten die goldene Medaille zuerkannt. Die Gebrüder Hermann und Robert Schlagintweit sind von Sr. Majestät dem Könige von Bayern in den Adelstand erhoben und von Sr. Majestät dem Könige von Hannover mit dem Guelphen- Orden 4. Classe decorirt worden. Se. Majestät der König von Bayern haben Sich unter dem 1. Januar d. Js. allerhuldvollst bewogen gefunden, dem Redacteur dieser Blätter, Lycealprofessor Dr. A. E. Fürnrohr, das Ritterkreuz I. ©. des Verdienstordens vom heil. Michael zu verleihen. — Anzeige Samen-Offerte Mein diesem Blatte beiliegendes Preis-Verzeichniss empfehle ich zur gef. Beachtung und bitte unter Zusicherung prompter und reel ler Bedienung ergebenst, werthe Aufträge auf meine Gemiüse-, Oekonomie-, Gras-, Holz- und Blumen - SS mereien u. s. w. mir gefälligst per Post zugehen zu lassen. Hieinrich Mette, Samen-Cultivateur en gros in Quedlimburß im Königreich Preussen. | Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H,. Demmier: ' FLORA — Dun MW 3. Regenshurg. 7. Februar. 1860. L inhalt. ORFGINAL-ABHANDLUNGEN, Nylander, de Stictis et Stic- tinis adnotatio, Arnold, die Flechten des fränkischen Jura. — ANZEIGE, Nylander, synopsis methodica Lichenum, De Stictis et Stietinis adnotatio. Seripsit William Ny- lander. Stielae genus, quele apud Acharium et auctores eo posteriores expositum fuit, eulmen Lichenum exhibet, nullis enim aliis "formatio tballi et apotheciorum et spermogoniorum simul aeque evoluta obser- vatur. In Stictix organa adhuec inveniuntur peculiaria, cyphellae, quae aliis Lichenibus desunt, seilicet eyphellae verae urceolatae ve) thelöotremoideae Tamen Stictae plures cyphellas tales non ha- bent, ad eorum loco cyphellas parvas superficiales pulverulentas (pseudocyphella:) soredia minuta imitantes, quales quoque in genere "celrariae vel Platysmatis vel apud Nephromium inmenlosum var. (Schaer. L. H. 508) occurunt. Denique in quibusdam speciebas ey- phellae, nec pseudocyphellae reperiunfur. Raro in Sticlis cephalodia observantur faciei pyrenodeae in pagina infera thalli, analoga ac in Nephromio ezpallido Nyl. (in Norvegia lecto a cel. W. P. Schim- per). Adsunt apud Sticlas adhuc in thallo nascentes formae isidio- sae singulares, ut in Slicla damaecorni raro et in Ricasolia glomu- lifera frequenter, omnino referentes pulvinulos sparsos Leptogüi la- ceri var, lophaei; in Sticla damaecorni var. lineari eaedem obveni- unt leptogioideae flagellatae parce ramosse et sita marginali, quasi Leptogium aliud parasitam exhibentes. Stictae optime subtribum propriam sistant Parmeliearum quae subtribus nominanda sit Stictei. Differunt hi jam paraphysibus et sporis a Parmeliis (vel Parmelieis sensu strictiori) tribusgue divi- dendi aint generibus: Stictinn, Sticta et Ricasolia, Notar ante jam Fluss 1860. 5 66 in seriptis meis dedi generis Ricasoliae. Nuperius vero Sticlinas distinxi a Stictie quibus nomen hoc conserre. Stictinae differunt praesertim strato gonimo granulis gonimis eonstituto a Sticlis, qua- rum systema gonidiale gonidia vera continet. Distinctio inter eas igitur est simplieissima et facillima. Jam oculo nudo vel sub lente stratum gonimon Stictinarum vulgo agnoseitur colore coeruleo vel obscare plumbeo-coeruleo a strato eodem laete viridi vel flavo-vi- ridi apud Stietas. E speriebus europaeis pertinent ad Stictinas: St. sylvalica, fuliyinosa, limbata, intricata (Del.), crocata;, ex exo- tieis N quereizans, argyracea, fragillima, faveolata, coerulescens, carpoloma , Mougeotiana, Humboldti, Kunthi, Lenormandi , tomen-- tosa, filieina etc. " Stietae (meo sensu) adsunt in Europa: St. pulmonaria, linita, Garovagli, serobiculala, aurala el damaecornis; exoticae huc refe- rendae plurimae, ut St. variabilis, lacinialn, endochrysa , nilidas orygmaen . obvoluta , punctulala , Freyeinetii ete. Mac distipefione Stietinge et Stietae eriterium novum datur et atilissimum eredo dig- noscendis speciebus diffieilibus et ab omnihus auctoribus. Separan- tur ex mea meihedo baec genera omnino ut Nepiromia a Nephro- matibus- atque ut Pannariae a Psoromatibus. Sunt Sticfei cogniti numero 62, scilicet Stichinae 30, Stictae 19 et Ricasoliae 13. Parisiis, d. 30 Januarii, 1860. Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold. (S. Flora 1859 p. 145.) Evern. Parmel. Stict. 1. Evernia prunastri L. Ach. mit Apothecien vereinzelt an einer alten Eiche unweit Sappenfeld bei Eichstätt. 2. Imbricaria perlata L. Körb. fructificirend selten an alten Buchen zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt, 3. Sticta pulmonaria L Schär. mit Apotheeien an alten Fichten and Buchen im Walde des Affenthales bei Eichstätt. Placodeae. 4. Placodium sawicolum (Poll) Masse. ric. 23. s. Flora 1858 p. 905. , j ”, valgure Karb. — ine) versicolor Körb. Narırya 34. % Exs. Rabhst. lich. enr. exe. 359. Schär. lich. helv. 382, L,eight. lich. brit. exs. 145. @) auf Oolith des Rohrbergs bei Weissenburg; b) in Menge auf Kalk und Dolomit des ganzen Jura: c) auf gebrannten Dachziegeln nicht selten. F. lignicolum. Auf einem alten, entrindeten Brunnenbalken iu Nassenfels bei Bichstätt (887.) j ß. diffractum (Ach.) Mass. ric. 24. Körb. syst. 115. Par. 54. Lecanora diffracta Ach. syn. 180. Lecan. mur. diffr. Schär. Enum. 66. Rabhst. I. D. 42. Squammaria sarie. v. diffr. Nyl. Prodr. 71. Placod. diffr. Mass. sched. crit. 187. Parm, saie. diffr. Fries L. E. ın. Exs. Mass. lich. it. 360. Z w. lich. exs. 225. Leigbt. lich. brit. exs, 81. Sparsart an Quarz- und Hornsteinen und Blöcken um Eichstätt ») im lichten Walde oberhalb Wasserzell (3141); — b) in der Schlucht gegenüber Kunstein, (8951) 5. Physcia parietina v. aureola Mass. Körb. Parerga 37. Ezs. Mass. lich. it. exs. 34. Arn. fich exe. 65. Steril: a) zahlreich an Dolomitfelsen der kahlen Hügel bei Engel- hardsberg (Ars. lich. ‚exe‘ 65) und am Adlersteine daselbat; — 5) auf Dolomit des Geisknocks bei Streitberg (881!); — rc) an einer Dolomitwand bei Ruprechtstegen im Pegnitzthale; bei b. c. in Be- gleitung steriler Physcia fallax (Hepp). — 6. Physcia murorum v. centrifuge Mass. sched. erit. 66. — (Amphiloma nıurorum Körb. Parerga 48. p.) Exs. Mass, lich. it. exs. 94. . An Kalkfelsen und Wänden a) des Wolfsgrabens bei Streitberd (880. a.!); — 5. oberhalb Enzendorf im Pegnitzthale (880. b. e.) — {teste Mass. in lit.) . 7. Physcia murorum v. citrina (Ach.). — (non Callop. eitr, Florä 1858 p. 321.) Exs. Hepp. lich. eur. exs, 72. (ex pl. sinistr.) Zw. lich. ezs. 59. (Leight. lich. brit. exs, 86.) a) An Dolomitfelsen des Wintershofer Bergs bei Eichstätt; — b) an Dojomitmauersteinen in Weischenfeld. — Der Thallus ist nur an der Peripherie der Pflanze ausgebildet, die gauze übrige Mitte desselben ist körnig-leprös, wie bei Callop. citrin. und Callop, aurant, coronatum Kpih. — Die von Leight. I. e. an«gegebene Flechte, bei welcher ich keinen normalen, sondern zur diesen leprösen Thal- 5’ 68 a Ins bemerkte, möchte ich dennoch lieber hier, als bei Collop. citrin., welches übrigens die nämlichen Sporen besitzt, unterbringen. 8. Physcia murorum v. lobulata Fl. — Körb. Parerga 48. a. Exs. Hepp. lich. exs. 71. Rabhsat. lich. eur. exs, 141. b. (fasc. 14.) j Sparsam an dem grossen Quarzfelsen oberhalb Nassenfels bei Eichstätt. ß. miniata (Hoffm.) Körb. I. ce. — Physcia muror. lobul. Flora 1858 p. 308. — Als weiterer Standort dieser an Dolomitwänden so häufigen Flechte ist za nennen die „rothe Wand‘ zwischen Ruprechistegen pnd Velden im Pegnitzthale, welcher mächtige Dolomitfelsen mit die- ser Art und besonders Ph. elegans discreta Schr. fast ganz über- zogen ist. j Psoromeae. . ®. Acarospora lucida Mass. Flora 1858 p. 311 betrachte ich nunmehr als eine von der gewöhnlichen Ac. macrosp. nor durch den SBrunzelten Thallus verschiedene Form. - : 10. Acarospora Veldha Mass. ist meiner Meinung nach der Thallus von Litkoicea apatela Mass. — Eine Untersuchung der in Körb, lich. sel. 69 ausgegebenen Exemplare wird ergeben, dass hie und da Apothecien ersichtlich sind. Lecanoreae. 11. Lecanora atrocinerea Schär. Hepp. — Flora 1858 p. 316 wird als eine Pfahl- und Bretterwerk bewohnende Form von Lecan. aitema |, c. aufsufassen sein; wenigstens gilt diess für die fränkische Flechte. 12, Rinodina horiza (Ach.) a. orbicularis (M ass.) Körb, Pa- zerga 71. — Rinod, albana b. orbic. Mass. ric. 16. Psora horiza Hepp. Exzs. Hepp. lich. eur, 410. Arn. lich. exs. 3 a) an glatter Rinde der Vogelbeerbäume (Sorbus aucuparia) der Allee zwischen der Frauenkapelle und dem Hirschparke bei Eichstätt (779 !) (Arn. lich. 3.); — b) an Zweigen von Cratsegus am Wald- saume unweit Weissenkirchen bei Eichstätt (779. e.). — ec) an dün- nen Zweigen alter Buchen bei Jachhausen oberhalb Riedenburg. (779. b.) Hievon ist Rinod. albana Mass. ric. 15. Körb. Parerga 71. Exs Mass, lich. it. 216. 69 als Varietät zu trennen, welche im Jura noch nicht angetroffen wurde. Ich fand die Sporen hier 0,0186 m. m. lang, während sie bei allen oben angeführten Standorten von a. orbic. nur eine Länge von kaum mehr als 0,0126 m. m. erreichen. 13. Rinodina demissa (Fl.,) Psora demissa Hepp.! Rinod. alrocinerea Körb, Parerga 125. p. p. (Rinod. confrag. Flora 1859 p- 148.) Ezs. Arn, lich. exs, 68. An OQuarz- und Sandsteinblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt (799!) (Arn. lieb. exs. 68. Die hier ausge- gebenen Exemplare sind sämmtlich Einem Blocke entnommen). — Sporen etwas kleiner, als bei der folgenden Art. 14. Rinod. caesiella (Fl.) Körb. syst. L. 126. Par. 74 — Psora atrocinerca ß. macrospora Hepp. — Lecan, sophodes sawicola Nyl. Prodr. 93. p. p. %. arenaria (Hepp.) Ezs. Rabhst, lich, eur, 78. Körb. lich. germ. sel. 158. Zw. lich, exs. 190. 68. A. Selten an Quarzblöcken in der Schlucht gegenüber Kunstein. — Die Sporen dieser Flechte sowohl, als der in den citirten Collectio- nen ausgegebenen Exemplare sind nach meiner Messung 0,0189-—22 m. m. lang, 0,006--9 m. m. breit. ß- calearea (He pp). a) An sonnigen Kalkfelsen oberhalb Zimmern bei Pappenbeim {15!; — b) auf Dolemit unweit Engelbardsberg (155!); — c) an Dolomitfelsen bei Riedenburg im Altmüblthale. — Die Sporen der von diesen Standorten entnommenen Exemplare haben die lirösse und Gestalt, wie bei «. Rinodina lecanorina Mass. (adde: Zw. lich. exs. 327) dagegen besitzt nicht nur kleinere Sporen (0,015—18 m. m. lang, 0,0'6 m. m. breit), sondern es sind die Apothecien in den felderig rissigen Tbhal- lus, ähnlich wie bei Aspicilia einerea eingesenkt. währen: sie bei vorstehender caesiella @. ß. über den körnig-scholligen Thallus her- vorragen. Rinod, conjrayosa Körb. Par. 73 (non Hepp.) Exs. Zw. lich. exs. 68 B.Leight. lich. brit. exs. 146 — womit auch ein von Dr. Pelvet in Vire erhaltenes Exemplar übereinstimmt — im Jura nicht beobachtet — hat zwar gleiche Sporen, wie obige caesiella, allein einen anders gebauten, warzig gefelderten Thailus. 15. Pyrenodesmiu Aynrdhiana (Ach.) Mass, var. albopruingsa (Biat, albopr. Flora 1859 p, 152). 20; ® Exs. Arn. lich. exs, 50. (Sporen grösser, als bei der typischen Form). 16. Callopisma flavovirescens Wulf. Mass, — Flora 1858 p. 321. F. detrita Mass. Sched. crit. 134. lich, it. exs. 239. Nicht besonders häufig im Jura an Dolomitfelsen a) unweit der Oswaldshöble und ober dem Leitsdorfer Brunnen bei Muggendorf; — b) im Schambachthale zwischen Eichstätt und Kipfenberg. — Die typische Form Mass. exs. 238 (von detrita kaum verschieden) ist für den Jura noch festzustellen. ‘ Callop. aurantiac. Flora 1858 p. 321. 1859 p. 148. Diese höchst wandelbare Art gruppire ich in ihren einzelnen Formen in folgender Weise: 1. holocarpum (Flora 1. c.) 2. Velanum (Flora 1.c. 322.) — findet sich auch an Kalkfelsen oberbalb Enzendorf im Pegnitzthale (891 !). — Variirt mit weissem Tballus an Kalkfeisen gegenüber Kunstein bei Eichstätt. 3. Oasis (Flora |. e.) adde: exs. Arn. lich. exs. 69. 4, ochroleusum Mass. symm, 33 ?? Körb. Parerga 66. (Flora l. ce. p: 322.) 5. rubescens. (Flora. |. c. 1859 p. 148) nur. an Qusszblöcken bemerkt und wegen des dürftigen, fast fehlenden Thallus mit Mass. exs. 249 B. zu vereinigen. 6. coronatum (Flora 1. c,) Körb. Par. 6% Exs. Zw. lich. exs. 323 Eine Form von 5. mit körnig-leprösem Thallus, im ganzen Jura. überaus häufig an Dolomitfelsen und Wänden, gleich.einigen. Physeia-Arten das Substrat weit und breit überziehend. Auf Mörtel alter Mauern kommt zwar nicht diese Form, dagegen das sehr ähnliche Callop. citrinum Hepp- lich. eur. 72 ex pl. dextr, vor. 7. eonvezum Flora |. c, (vielleicht richtiger eine Form vo» flevovirescene), 8. steropeum (Körb. Parerga 65.) contiguum Mass. men. blast. 73 ?? Flora I, ec, p. 322. — Waldform mit blass schwefejgelbem. Thallus. NB. Die in Flora 1. c. unter Nro. 496! erwähnte Foom: ("Bliallss weiss, Apothecien ins Purpurrothe übergehend) passt besser zu. Blasten, ferruginea und findet sich auch an Kalkfelsen des-Donau- ufers zwischen Kelheim und Weltenburg. NB. Callop, rubellian. Kärb. syst. L, 130. Parerga 6%. m mar. p- — Rabbst, lich. eur. 118. ist zweifelsohpe bei Cop, aurantige. 78 unterzubringen. — Das ächte C. rubellian. ist in Zw. lich, exe. 115, gesammelt von Bayerhoffer in Lorch, ausgegeben: Sporen zu 8 in den Schläuchen, farblos, 0,006 — 9 m. m. lang, 0,004 — 6 m. m. breit, an beiden Enden stumpf. 17. Zeora sulphurea (Ach.) — s. Flora 1858, p. 824. adde: Exs. Leigbt, lich. brit. exs. 114. Selten: a) an einem Sandsteinfelsen bei Wichsenstein in Ober- fraiken; — b) an Hornsteinen bei Jachhausen oberhalb Rledehburg (848) und um Eulsdbrunn ini Läberthale, 18. Zeora detrita Mass. Flora 1858 p. 324. betrachte ich mit Körb. Paterga 83 für eine durch den Standort erzengte Varietät der Lecahora hinulissima Mas 8, 19, Maroriea Kemmleri Ki örb. Pärerga 91. Lecunora consians Nyl. classif. 2. 199, Prodr. 89. (vix differt!!) Maronea‘ berica (non Mass.) iv‘ Flora 1858. p. 329. Exs. Zw. lich, exs, 257! Seiten.an Buchenrinde im Laubwalde vor dem IHirschparkbause bet’ Eichstätt (817!) — Die Sporen der um Heidälberg gesämiielten Flechte in Zw. I. c. sind farblos, meist mit je 2 Oeltröpfebe ver- sehen, 0,003 —- 5 m. m. lang, 0,002 m! m. breit. Hymenetienoe. 20; Stenhammara lugubris Mass. misc. lich. 40. Lecid, sublu- gens Nyl. Exrs. Arn. lich. exs 6. Weitere Standorte sind: a) an MDolomit-Felsen des karg begran- ten Geisknochs bei Streitberg und unweit Breitenfurt, Mariastein, dem Frauenberg bei Eichstätt; — b) an Oolithfelsen des Rohr- beris bei Weissenburg (470, b.!); — hier die Sporen 0.0126 m. m, lang, 0,006. m. m. breit, einzellig, farblos. f. atrata m. Eas, Arn. lich exs. 40, Von der Stammform durch den schwarzen Thallus und! zabt reichere Apothecien verschieden. — An Kalkfelsen der liehtbewal- desen Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt (Arm. lich. exs, 48.) — Die Sporen haben die Gestalt und Grösse, wie’ bei der Stammform, ‘ ßR. paunosa (Nass.) Puchyihallia pannosa M'ass; im lit. 12: Mai 1858, Ess. Arn: lich. exs, 39; Im Altmühlthale a) an einer verwitterten Kalkwand zwischen 72 Dollnstein und Breitenfurt (658!) (Arn. lich. ess. 39); Apothecien sehr selten, klein, eingesenkt; Sporen einzellig farblos, 0,0189 — 0,022 m. m. lang, 0,009 — 12 m. m. breit, zu Sin den Schläuchen. — b) steril an verwitterten Kalkfelsen der Klinge zwischen Dollusteia und Hagenacker (658 b.) Gyalecteae. 31. Gyalecta lecideopsis Mass. mise. lich, 39. Gyalecta hyalina Hepp- (s. Flora 1858 p. 332) Leeid. hyal. Nyl. Enum. p. 337. Exs. Arn. lich, exs. 7. a) häufig an Dolomitblöcken im Walde des Rosenthales bei Eichstätt (744!) (Arn. lich. exs. 7.) teste Mass. in. lit. Norb. 1859. — b) an Dolomitsteinen der feuchten Waldschlucht des Ankathales zwischen Hersbruck und Velden (744 b.); — c) ebenso im Lange- thale bei Streitberg und d) an Kalksteinen der Happürg bei Hers- brack, — Sporen parencbymatisch, gelblich, 0,0257 — 32 m. m. lang, 0,809 — 12 m. m breit, zu 4 — 6 in den Schläuchen. 22. Gyalecta Flotswü Körb. syst, L. 171. Secoliga Flotowis Mass. descriz, 20, Exs. Arn. lich. exs. 94, An morscher, dünn bemooster Rinde einer alten Eiche im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt (Arn. lich. es. 94.) — Sporen eu 8 in schmalen eylindrischen Schläuchen farblos, mit kleinzelligem Inhalte, reif parenchymatisch, 0,009 — 15 m. m. lang, 0,006 m. m. breit. Paraphysen zahlreich, fädlich, dünn, oft gekrümmt, nach oben verdickt. — Ich habe die Juraflechte mit einem Körber’schen Original-Exemplare verglichen und nur da- rin einen Unterschied gefunden, dass ich bei ersterer nicht die allerdings auffallende kreuzförmige Stellung der 4 Sparoblasten be- merkte und dass die Sporen nicht so genau in einer senkrechten Reihe stehen; allein diese Abweichungen reichen um so weniger zu einer Trennung hin, als die schlesische Fiechte sich nur als die etwas kräftiger entwickelte Pflanze darstellt. 23. Secoliga geoica (Wahlbg.) — Gyalecta geoica Ach. syn. 9. - Gyalecta foveolaris (non Ach. syn. 9. nec Fries L, E. 196.) Schär. Enum. 94. Mass. ric. 146. Rabhst. L. D. 28. Körb syst. L. 172. Secoliga foveol. Mass. descriz. 20, — (Flora 1858 p. 333.) Ezs. Schär. lich. belv. 293. Leight. lich. brit, exs. 123. Arn. lich, exs. 38. Ausser den in Flora 1858 p. 333. 1850. p. 149 angeführten Standorten sind noch zu nennen: anf Erde und Moosen an Kalkwäu- 73 den gegenüber Etterzhausen bei Regensburg, oberhalb Schönhofen ‚im Laberthale und im Walde des Ankathales. — Nordische Exem- plare, von Dr. Th. Fries erhalten, beweisen, dass die ächte Gyas. yeoica Whbg. mit der Juraflechte identisch ist, während die ro- bustere Gyal. foreolaris Ach. Th, Fries Lich. Scand. exs, 10 schon im äusseren Habitus bedeutend abweicht. Die Sporen dieser letzteren Flechte, 0,0157 -— 22 m. m.lang, 0,004 — 6 m. m. breit, spindelförmig, farblos, 4 — 5-zellig, befinden sich zu 8 in, einer verticalen Reihe in schmalen cylindrischen Schläuchen. Psoreae. 24. Toninia cerrina Löunr. in Flora 1858 p. 614. An Dolo- mitfelsen im Thale zwischen Rabenstein und Oberailsfeld in Ober- franken. — Die Pflanze ist in loco natali näher zu erforschen und wahrscheinlich eine Form der fränkischen e’nereovirens. Lecideae. 25. Lecidea gyrosa Hepp in lit. 25 Jul. 1859. — Lee. jurana Flora 1858, p. 474. excl. synon. Ezs. Arn. lich. exs. 10. Zw. lich. exs, 239. a) an Kalkfelsen oberhalb Schönhofen im Laberthale (796 b.!) — teste Hepp. — b) ebenso oberhalb Essing bei Kelheim im Altmühlthale (Aru. lieh, exs, 10.) — c) an Kalkfelsen der lichtbe- walleten Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt (796!) — d) auf dem Gipfel des Brand bei Hezelsdorf (718!) — e) an Dolomit oberhalb der Muggendorfer Muschelquelle (Zw. lich. exs. 239.) Von der dem Jura fehleuden Lecid. jurana Schär. Hepp unterscheidet sich obige Art durch die Sporen und den äusseren Bau der Apothe- eien, während beide Arten durch die inwendig schwarzen Apothecien von Lerid. plalycarpa Ach. zu trennen sind. Die Sporen der L. gyrosa sind einzellig, farblos, hie und da mit einem Oeltröpfchen versehen, zu 8 in den Schläuchen, 0,0126—15 m. m. lang, 0,006—9 m. m. breit. Die barten, wie hei L, jurana schwer zerdrückbaren Apothecien sind in jüngerem Zustande flach und einzeln neben ein- ander stehend, im Alter dagegen gewölbt und ähnlich wie bei Biat. umbonala Hepp exs. 257. fast lirellenartig gefurcht. 26. Buellia badia (Fr. Körb. syst. L, 226. Leciden badia Fr. L. E. 289. p. p. Nyl. Prodr. 139. Enum. 126, Ezs. Zw. lich, exs. 198. Selten a) an einem Quarzblocke unweit Nassenfels bei Eich- stätt; — b) auf Hornsteinblöcken bei Kulsbrunn im Laberthale. f. parasitica Körb, syst, L. 226, Lecidea Bayırhoferi Behär. 74 Enum. 324 (,habitus Part. fahlun. siygiaen.) —. Flora 1859. p- 151. Ez3. Zw, lich. exs, 119. &. B. Arn. lich. exs. 72. Parasitisch auf Imdricaria Sprengelii und vorzüglich olivarea an Hornsteinblöcken eines grasigen Abhbangs bei Eulstrunn' im Läber- thale (838!) (Arn. lich. exs. 72.) 27. Lecidella enteroleuca f. fagea Körb, Flora 1858 p. 481 vereinige ich mit var. rugulosa 1. c., da erhebliche Unterschiede nicht vorhanden sind und die blassgelbe Farbe des Thallus efler von äusseren Einflüssen herzurühren scheint, Biatoreae. 28. Biatora poölytropa Ehrh. ®. intricata Schrad. Körb. syst. I, 205. Par, 89, — (bercan. pol. inter. Schär. Enum. 87. Rabhst. L. D. 37. Parm. varia pol. Fries L. E. 158. p. p Exs. Schär. lich. helv. 572. Arn. lich. exs. 5. Leight. lich. brit. exs. 153 (satis convenit.) An einem Quarzblocke in der Schlucht gegenüber Kunstein bei Eichstätt (Arn, lich. exs. 5.) ” 29. Biatorina lenticularis (Fw.) ß. chalybaea Hepp exs. 13 ist die Flechte 788 im Flora 1858 p. 502; dagegen bildet Nr. 530! t. c., aueh bei Streitberg und Muggendorf vorkommend, eine Un- terform der gewöhnlichen lentic. «) — f.nigricans m. (Sporen farb- los, zweizellig, 0,009 — 11. m. m. lang, 0,003 m, m. breit ) 30. Bacidia effusa (Sm.) Flora 1858 p. 505. — das Synonym M.ass. ric. 119. dürfte-zu streichen sein, ß. macrocarpa Hepp, (nicht maerespora) wächst auch ziemlich häufig au Eschen im Waide des Pöverlein Kellers bei Weisseuburg, (843!) 31: Bilimbia muscorum (Sw ) Flora 1858 p. 503. Exs. Zw. lich. exs. 84. 193. Bad. Crypt. 127. Leigkit. lich. brit. exs. 91. a) Auf. abgestorbenen Moosen des. Hohblwegs der Chaussee zwi- schen Pappenheim: und Mittelmarter mit schwarzen (872) und: rothen (873!).Apothecien; — b) an merschen: Bretterplanken heim Kranken- bansein Eichstätt (8595 — DieSperen der Flechten dieser Standorte sind farblos, 4 und meistens 6-zellig, der Abbildungiin Hepp Exa, 138 genau entsprechend, 0,0257—38 m. m. lang 0,006. .ın, breit. — Die in Rabhst. lich. exs. 322. ausgegebene.: Flechte halte ich für Bit. mölliarie Er. Rörb: syst, L. 214. Zw. lich. exss 121. (Sporen in 73 der Regel 4-zellig, farblos, 0,0189 — 25 m. m. lang, 0,004 — 6 m. m, breit ) - Dermalocarpeae. 32. Dermatocarpon Schäreri (Hepp) Körb. syst. L. 3236, Ver- ruc. Garoraglii Nyl. Pyrenoc, 20 Thelotrema Schäreri Wepp. Endoc pusiltum var d. Lönnr. in Flora 1858 p. 628. Exs. Hepp. lich, eur. 100. Arn. lich. exs, 99, Zw. lich. exs, 210, Auf Erde einer Strassenmauer in Pfaffenstein bei Regensburg, 1858. (Arn. lich. exs. 99.) — Sporen parenchymatisch, braun, 0,0315 — 47 m. m. lang 0,0126 — 15 m. m. breit. " 33 Dermatocarpon clopimum (Wahl) Mass. Geneac. 21. Verrue. umbrina Nyl. Prodr. 179 p. p. Enum. var. clop. Enum. 21. Endoc. clopim. Lönnr. in Flora 1858 p. 630. Stigmat. calalept. elopim. Körb. syst. L. 338. Ezs. Hepp lich. eur. exs. 101. (Körb. lich, germ. sel. 37.) An Kalkblöcken des Mühldammes der Wöhrmühle bei Muggen- dorf (877!) — Sporen parenchymatisch, braun, 0.037. — 44 m. m. lang, 0,0157 m, m. breit, ß. subumbonatum (Nyl.) — Verrue. catal, sub. N yl. Pyrenoe. 22! — Dermat. prot. Flora. 1858 p. 532, Lith. catal. sub. Flora. 1859 p 153.) Ezs. Arn. lich. exs. 26. a. b. Am. Grunde der grossen. Kalkwand zwischen Streitberg. und dem Langethale (727!) (Arn. lich. exs. 26 a, b.) 34 Lithricea murorum Mass. in lit. Nov. 1859. Tihrombium murorum Mass. ric. 157. (Lithoicea macrostoma Flora 1858 p. 535!) . Exs. Arn. lich. exs. 101. a) an Kaikfelsen der kahlen Höhe zwischen Dolnstein und, Kunstein (Arn lich, exs 101.) — teste Mass. in lit. — b) ebenso, in der Schlucht gegenüher Kupstein; — c) an sonnigen Kalkwänden oberhalb. Enzendorf im, Pegnitzthale (890 '). — Die Pflanze hat bald einen schwarzbraunen, bald. einen blasseren, bis in Violette spielen: den Thallus, letzteren vorzüglich bei der etwas kleineren Form e). — Die Sporen einzellig, farblos, zu 8 in den Schläuchen sind 0,026 — 32 m. m. lang, 0,012- — 15 m. m. breit; bei N. c) 0,025 .— 238m. m. lang, 0,0126 — 15 m. m. breit, — Es; wäre. wohl zu- lässig, die Fiechte als. eine Varietät der (im, Jura. noch nicht. be’ merkten) Lithoic. macrostoma Duf, aufzufassen, , 76 Verrucarieae.” 35. Amphoridium Hochstetteri (Fr.) Verruc. Hochstetteri Fr. L. E. 435. — Hepp. — Rabbhst. L. D. 8. Ure. scrup. v. verruec. Schär, Enum. 90. p. p. Verruc. rupestris v. Hochst, Nyl, Py- renoe. 31. Prodr. 183, E-um. 137. Amphorid, Baldense Mass, Schel. erit. 139. Exs. Schär. lich. helv. 292. p.p. Zw. lich. exs, 317! Körb,. lich. germ. 84! Mass. lich. it. 251. Hepp lich. eur. exs. 432. a) An Kalkfelsen oberhalb Enzendorf im Pegnitzthale, — b) ebenso beim Schutzfelsen gegenüber Sinzing bei Regensburg; — e) hieber gehören weiter die 4 in Flora 1858 p. 555. unter Thelid. Hochst. incl, 8. baldense angeführten Jura-Standorte. — Die mikro- skopische Untersuchung der Sporen der Exemplare von sämmtlichen Juralocalitäten zeigte nur einzellige, farblose oder mit kleinzelligem Inhalte ausgefüllte blassgelbliche Sporen, 0,0257 — 32 m. m. lang, 0,0126 — 18 m. m. breit, zu 8 in den Schläuchen. — Zwei- oder 4-zellige Sporen fandich nicht; wohl aber besitzt das äusserlich sehr äbnliche Thelid crassum Flora 1858 p. 54. Arn, lich. exs. 30. zweizellige Sporen, . 36. Arthopyrenia cinereo-pruinosa v, galaclina Mass. sym. 117. sched. crit. 118. — Artop. cin. Körb. syst. L. 368. — Ver- ruc. ein. b. galactites Schär. Enum. 221. Rabbst. L.D, 13. Ver- ruc. epiderm. faollax Nyl. Pyrenoc. 59. p. p. Pyrenula punetif, ein. gal, Hepp. Exs. Hepp. lich. eur. 107. Mass. lich. it. exs. 203. Arn. lich. exs. 103. An glatter Rinde von Populus iremula am Waldsaume unter- halb der Eustachiaskapelle zwischen Breitenfurt und dem Schweins- parke bei Eichstätt (Arn. lich. exs. 103.) — Sporen 2-zellig, farb- los, 0,0126 — 16 m. m. lang, 0,006 m, m. breit. — Arthop. stiy- malella v. laciea Mass. exs. 197. Hepp exs. 455 dürfte recht wohl als mit obiger Pflanze übereinstimmend betrachtet werden. (s. Mass. Sched, erit, 118. Obs. zu Nr. 202.) 37. Thelidium pyrenophofum (Ach. Körb. syst. L. 353. Mass. framm, 16. symm. 304 Verruc. pyren. Ach, syu. 93, Thelid. rubell. Flora 1858 p. 554. (ex errore). Verruc. pyrei.uph.v. Sprucei Nyl, Pyrenoec. 27. p. p. 1. Exs. Hepp lich eur, exs. 97. i Selten an Kalkfelsen gegenüber Kunstein bei Eichstätt und im Wolfsgraben bei Streitberg -—- teste Hepp inlit. -— Thallus blass: bräunlich, rauchgrau, 77 2. Ers. Körb. lich. germ, sel. 174. Zw. lich. exs, 361. a) an Kalkfelsen des Oberfellndorfer Brunnens bei Streitberg (Körb. lich. 174.) — b) ebenso gegenüber Baumfurt (81?) und Gei- lenreuth im Wiesentthale (493!) und vor dem Zwecklesgraben bei Muggendorf. — d) an Kalkfelsen der Klinge zwischen Dolnstein und Hagenacker im Altmühlthale. — e) desgleichen im Ankathale zwischen Hersbruck und Velden. —' Thallus blass, ins Bläuliche ‚spielend. 3) Exs. Arn. lich. exs. 86. Im Waldesschatten an Kalkfelsen a) bei der alten Bürg unweit Aicha bei Eichstätt (Arn. lich, exs.'86.) — b) oberhalb der Buben- rotber Mühle zwischen Beitenfurt und dem Kunsteiner Thale; — e) an Kalkfelsen im Ankathale bei Ruprechtstegen. — Thallus nabezu milchweiss, an den mehr der Sonne ausgesetzten Stellen in die Farbe von 1. übergehend, 4) Vereinzelt an umherliegenden Kalksteinen in lichten Wäl- dern der Anlagen bei Eichstätt (597!) und des Altmühlthales zwi- schen Pappenheim und Dietfurt kommt eine Form mit magerem, weisslichem Thallus und kleineren Apothecien vor, rundliebe Flecken auf dem Steine bildend: Sporen 4zellig, farblos, 0,0284 — 42 m. m. lang, 0,0126 — 15 m. m. breit. 38. Thelidium epipolaeum (Ach.) Mas. sym. 105. Thelorr. pyrenoph. arenar. Hepp? Ezs. (Hepp lich. eur. exs. 98.) Arn. lich. exs. 87. An hervorstehenden Dolomitblöcken eines grasigen Abhangs oberhalb des Tiefenthales bei Eichstätt. (Arn. lich. exs. 87.) — Sporen farblos, 4-zellig, 0,0315 — 0,0442 m. m. lang, 0,0157 — 18 m. m. breit. Die Juraflechte steht der von Hepp ausgegebenen Art am nächsten ; ob sie mit ihr jedoch identisch ist, lasse ich zur Zeit dahingestellt. 39 Microthelia micula (Fw.) Körb. syst, L. 373. Microtk. biformis Mass. miec. lieh. 28. framm. 26, Verruc. biform, Hepp. — Scehär. Enum. 222. p p. Rabhst. L.D. 11 p. p. Verrue. cinerella Nyi. Prodr. 190 et Pyrenoc. 60 p. p. Exs, Scehär. lich. helv. 109 p. p. Zw. lich, ess, 110. Hepp. lich. eur. exs. 108. Körb lich. germ. sel. 89. Rabhst, lich. eur. 391. Sparsam an einer alten Linde im Laubwalde der alten Bürg bei Aicha unweit Eichstätt. — Sporen 2-zellig braun, 9,0157—18 m. m. lang, 0,006 m. m. breit, Die von Nyl. Pyrenoe. 90 als Synonym bezeichnete Flechte In TR Zw. lich. exs. 217 (legit Flot.) — Sporen braun, zweizellig, 0,0126 m. m. lang — ist meines Erachtens unter Mieroth. atomaria Körb. syst. L. 373 lich. germ. 115 zu subsumiren. Mass, in mise. lich. 28 urd Hepp. lich. eur. exs. 108 vereini- gen mit obiger micula die Verrne. biformis (Borr.) Leight. Angie. Lieb. 37. tab. 16. f. 2 lich. brit. exs. 100, während Nyl. Prodr. 189 diese englische Pflanze als «Verrur, hifarm. mit Lembidium pely- carpum Körb (syst. L. 359. lich. germ. sel. 117 Arn. lich. exs. 58) identifieirt. Letztere Meinung halte ich nach Vergleichung des mir vorliegenden Exemplares von Leight. lich. brit. exe. 100 für die richtige. Opegrapheae. Die in Flora 1858 p. 691 enthaltene Aufzählung der steinbe- wohnenden Opegr. des Jura bedarf mehrfacher Berichtigung, und nach vorgängiger mikroskopischer Prüfung der Exemplare gebe ich versuchsweise unter Hinweglassung einiger |. c, angetührten zur Zeit mir unk)aren Nr. folgende Zusammenstellung: 40. Opeygrapha sazatilis (D. C) Mass. mem. 102. Beltram. Lich. Bassan. 267. Opegr. saxat. v. pruinosa Körb. ayst. L. 281. Opr varia (f. saxicola) Nyl. Prodr. 156 Ezs. Zw. lich. exs. 2.—145 B. a) An Kalkplatten des Steinbruchs am Römerstrassi unterhalh der Wülzburg bei Weissenburg (Zw. lich. 145. B.); — b) an BDolo- mitfelsen bei der Geilenreuther Höhle (147!): — c} unweit des Hirsch- parks und im Affenthale bei Eichstätt an Kalkfelsen; — d) ebenso auf der Happürg bei Hersbruck. — Sparen 6-zellig, bie und da durch Theilung der Endzellen 8-zellig, farblos, im Alter gelb oder braun, 0,019—26 m. m. lang, 0,005--7 m. m. breit; zy 8 in des Schläuchen. — Die bei Heidelberg auf buntem Sandsteine gesam- melte Flechte Zw, exs. 2 finde ich von der Juraflechte nicht ver- schieden, und ist bei beiden der spangrüne Reif der Apothecien bemerkenswerth. 41. Opegrapha rupestris (Fr.) Hepp. lich. eur. — Beltram. lich. Bass. 268. (Nyl. Prodr. 156.?) . Ezs. Hepp. lich. eur. exs. 346. Zw. lich, exs. 145. A. a) an Dolomitfelsen im Laabwalde der Anlagen bei Eichstätt: — b) an Kalkfelsen der Kammer bei Engelhardsberg (78!). ß. dolamitica m. Exs, Rabbst, lich. eur, exs, 334, Arn, lich, exe. 194. In Lauhwäldern nicht selten an Dolomitwänden:; a) zwischen 2 Pottenstein und Tüchersfeld in Oberfranken (Rabhst. lich. eur. 334,) —b) im Ankathale zwischen Hersbruck und Velden (Arn. lich. exs, 108); — ec) im Schambachthale zwischen Eichstätt und Kipfenberg; — d) unweit der Riesenburg bei Muggendorf (159!). Diese Varietüt — soferne nicht etwa eine besondere Art anzunehmen ist — Jüsst sich am rothen und fuchsrothen Thallus, der oft grössere Flächen der beschatteten Felsen überzieht. und an den tief schwarzen, robust gebauten und häufig rundlichen Apothecien äusserlich sofort erken- nen. Die Sporen sind farblos, A-sellig, 0,0189—22 m. m. lang, 0,0086 m. m. breit, zu 8 in den Schläuchen. 42. Opegrapha centrifuga Mass. mise. lich. 18. Beltram. Lich, Bassan. 268. An Kalkfelsen des Wintershofer Bergs und in den kahlen Schluch- ten vor Obereichstätt (233!). — Sporen 4-zellig, farblos, an beiden Enden stampf, 0,0126 —15 m. m. lang, 0,003--5 m. m. breit. f. confluens (Hepp. in lit. 21. März 1858). j An einem Kalkfelsen zwischen Breitenfurt und Deollastein im Altmühithale (7331). — Sporen ganz wie hei der Stammform. 43. Graptis serpentina Ach. syn. 83. f. eutypa Ach. syn. 84. Leigbt. !Hepp. lich. eur. — Beltram. lich. Bassan. 272. Opegr. scripla v. stellarie Schär. Enum. 151. Exs. Hepp. lich. eur. exs. 340. An Nussbäumen zwischen der Wöhrmühle und Ruine Neideck bei Maggendorf. (teste Hepp. in lit.) f. doaricata Leight. (Mon. brit. Graph. 35.) Exs, Leight. lich. brit, exs. 21. An der Rinde junger Eichen im Laubwalde oberhalb Kunatein bei Eichstätt (teste Hepp. in lit.). Coniangeae. 44. Arthonia pineti Körb. syst. L. 292. Mass. framm. 9. Exs. Körb. lich. germ. 169. Zw. lich. exs. 309. An glatter Tanneurinde im Walde oberhalb der Papiermüble im Laberthale (885!). — Sporep „weizellig, farblos, 0,0126 m.m. lang, 0,005 m. m. breit. Calicieae. 45. Calicium hyperellum (Wahlbg.) Ach. syn. 59. Fries L. E. 389. Schär. Enum. 166. Rabbst. L. D. 73. Maas. mem. 152. Körb. syst. L. 311. Nyl. Prodr. 278. Mon. Calic. 16. a. rulgare Sehär. I. c. Rabbit. I. e. so Exs, Schär. lich. belv. 241. Hepp. lich. eur. exs. 333. Arn. lich. exs. 105. a) An alten Fichten im Walde des Affentbales bei Eichstätt (898). — Sporen zweizellig, braungrün, 0,006—0,010 m. m. lang, 0,003 m, m. breit; — b) an der tiefrissigen Rinde alter Eichen un- weit Sappenfeld bei Eichstätt (Arn. lich. exs. 105). Acolieae. 46. Acolium stigonellum (Ach.) Mass, mem. 151. Calic. inquin. sessil Pers. Schär. Enum. 164. Hepp. exs. —- Calic stigonellum Ach. syn. 56. Fries I. E. 401. Trachylia ses». Rabhst. L. D. 69. Trach. stigon. Nyl. mon. Calie. 32. Prodr. 28. Acol, ingu. sess. Körb. syst. L. 303. Es. Schär. lich. helv. 502. Zw. lich. exs. 209 Hepp lich. eur. exs. 332. Rabhst. lich, eur. exs 417. An einer alten Eiche im lichten Walde zwischen Sappenfeld und Rupertsbuch bei Eichstätt (9061) — Sporen dunkelbraun, an beiden Enden abgerundet, zweizellig. 0.0126 — 15 m. m. lang, 0,006 m. m. breit. 47. Celidium Stietarum Tul mem. Körb.syst. I. 217. Mass. mise. 44. (Nyl. Prodr. 52.) Stirla pulmon pleurocarpa Ach. eyn, 233, Schär, Eaum. 30. Ezs. Schär. lich. belv. 550. Zw. lich. 196. Rabhsat. lich. eur exs, 423. Auf Sticta pulmonaria an Buchen und Fichten im Walde des Affenthales bei Eichstätt (8971). — Sporen farblos, A-zellig, 0,0186 m. m. lang, 0,004 — 5 m. m. breit. Anzeige. Synopsis methodica Lichenum omnium hucusque cog- nitorum praemissa introductione lingua gallica trae- tata seripsit William Nylander. Parisiis ex typis L-. Martinet via dieta Mignon. 2. gr. 8. Dieses, das ganze Gebiet der Flechtenkunde in eingehender Weise um fassende und von sauber gravirten Tafeln begleitete Werk erscheint in vier Heften, wovon das erste 1858 ausgegeben wurde, das zweite im Monat März d. J., die übrigen aber ebenfalls noch im Laufe dieses Jahres geliefert werden sollen, Der Preis der beiden ersten Hefte ist auf 10 Fres. gestellt und könner Bestellungen darauf auch bei der Redaction dieser Blätter gemacht werden. Bedacteur und Verleger: Dr, Fürnrohbr, Druck der F. Neubauer’sche® Buchdruckerei (Chr, Krug’s Witiwe) in Regensburg, N 6. Begenshurg. 14. Februar. 1860. Inhalt: Orıcınar- AnuannLuncen. Müller, einige kleine Nach- träge zu den Beiträgen zu Gümbels Moosflora der Pfalz. — Wydler, klei- nere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse (Papilionaceae. Fortse- tzung.) — Anzeiee. Unterrainer, frische Alpenpflanzen. Einige kleine Nachträge zu den Beiträgen zu Ch. Gümbel’s Moosflora der Pfalz, im 16. u. 17. Jahres- berichte der Pollichia veröffentlicht durch Herrn Dr. F. W. Schultz, von Ph. J. Müller in Weissen- burg am Rhein. Buzxbaumia aphylla Haller. — Wurde zuerst in hiesiger Ge- gend durch den seligen Dr. Pauli, gewesenen Cantons-Arzt allhier, entdeckt. Der ursprüngliche Fundort befand sich auf der Nordseite eines beschatteten Hohlwegs der Vogesias, welcher den Bergrücken zwi- schen Schweigen und Rechtenbach quer durchschneidet. Auf dieser sehr beschränkten Stelle fanden sich aber nur wenige Exemplare vor, auch scheint die Pflanze daselbst ausbleiben zu wollen, wenigstens konnte sie, trotz allem Nachforschen, in neuerer Zeit nicht wieder be- obachtet werden. Am 29. November gegenwärtigen Jahres (1859), auf einer ge- meinschaftlich mit Herm Dr, Schultz unternommenen Excursion, war ich daher angenehm überr: :cht, diese interessante Art in be- beträchtlicher Anzahl, links von einem Hohlwege oberhalb Bellenborn, ohnweit des in der Gegend unter dem Namen Teufelstischberg be- kannten Felsens zu treffen. Durch dieses unerwartet reichliche Vorkommen einer bisher unter die Rariora unserer Moosflora gerechneten Species aufmerksam gemacht, sah ich mich veranlasst, auch an anderen ähnlichen Stellen nachzusuchen, und war so glücklich meine Bemühungen mit dem besten Erfolge gekrönt zu sehen, indem ich die Buxbaumnia zuerst Flora. 1860. 6 82 Br an dem Wege westlich von dem die Stadt überschauenden Bergkamme, der Abtskopf genannt, dann noch auf dem rechten Lauterufer, an den östlichen, der Ebene zugewandten Abdachungen des Gebirges, zwi- schen Rott und Cleeburg, stellenweise ziemlich häufig fand. Nun wollte ich auch die Kiefernbeständ«e des Bienwaldes in der Rheinebene, wo der Boden, ein altes der Vogesias erborgtes Allu- vium, hauptsächlich aus Quarzsand und Kieselsteinen besteht, nicht unbesucht lassen, und diessmal wieder wurde ich in meiner Erwar- tung nicht getäuscht, denn ich constatirte daselbst die Buxbaumia, rechts von der Chaussee, in der Nähe der Bienwaldmühle, ohngefähr halbwegs zwischen Weissenburg und Taauterburg, hier ebenfalls aus- nehmend häufig und in dichtgestellten Rudeln die kahlen, nur dünn mit Nadeln überworfenen Flecken des Waldes bedeckend. Aus diesen, wiewohl noch zu vervollständigenden Beobachtungen mag doch indess hervorgehen, dass Burbauwia aphylia nicht nur als keins von den seltnern, sondern sogar als eins der verbreitet- sten und unter Verhältnissen schlechthin gemeinsten der im Voge- sensandsteingebiete auftretenden Lanbmoose zu bezeichnen ist. Archidium phascoides Bridel. — Es sei mir erlaubt bei die- ser Art zu erwähnen, dass, obwohl Herr Dr. Schultz zuerst auf ihr Vorkommen in unserer Gegend, nämlich auf Löss bei Rott, die Aufmerksamkeit gelenkt, doch die weiteren Standorte, als bei der Haselmühle zwischen Cleeburg und Drachenbronn, in der dem Vo- gesensandsteingebirge untergeordneten Hügelregion des alpinischen Di- luviums, sowie in der Ebene, auf den Triften der Hardt bei Altstadt, altes aus Quarzsand und Kieseln bestehendes Alluvium, mir allein zu verdanken sind. Ganz neulich traf ich dasselbe, sicher der schönste bisher in hiesiger Gegend vorgefundene Standort, mitten in der Vogesias, auf einem durchnässten Wege am oberen Ende des Heiligenhach, wo- selbst es in ansehnlicher Quantität den Boden stellenweise dicht mit seinen feinen, fahlgrünen Rasen überzieht. Auch diese Art kann ich, meinen Beobachtungen gemäss, nicht für selten halten. Leucobryum vulgare Hampe, welches selbst unter den schein- bar günstigsten Verhältnissen nur äusserst selten fructifieirt, fand ich hier zuerst an zwei verschiedenen Stellen, die ergiebigste in der j Buchbach, am linken Bergabhange (woselbst Herr Dr. Schultz, dem ich diesı :..elle gezeigt, die unter Nro. 398. seines Herbarium s3 norm. ausgegebenen Exemplare aufgenommen) mit reichlichen Früch- ten bedeckt. Ich habe es nun auch in der Ebene, ohnweit der Bienwaldmühle, fructifieirend gefunden. Hiylocomium loreum Bryol. europ. — Ist sehr gemein in den Tannenwaldungen der Gegend von Bergzabern z. B. bei Bellenborn. Weissenburg am Rhein am 19. December 1859. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung.) Papillonacenae. Robinia Pseudacacia. Dreiaxig: 1) L. 2) H. 3) Z. ohne Vorbl. Die Hochblätter oft nur kleine, hinfällige Schüppchen; die Blüthenstielchen schwach gedreht, so dass das Vexillum nach Oben zu stehen kommt, sind oft metatopisch. Stets zwei Serialzweige in ger Blattachsel, welche sich Anfangs beide entwickeln, wovon aber später bald der eine, bald der andere, wie es scheint, häufiger der untere, unterdrückt wird. Zuweilen trifft man sogar auf Spuren eines dritten Serialzweiges. Der Zweiganfang zeigt ein eigenthümliches Schwanken in der Blattstellung. Auf zwei seitliche Vorblätter, wo- von das eine am obern Zweig*) immer ein einfaches kleines, mit 2 Stipellen versehenes Blättchen ist, das andere bald gedreit, bald gefiedert, folgt entweder Spiralstellung, an der nur wenige Blätter (2—5) Theil nehmen; an das letzte Blatt der Spiralstellung schliesst sich dann unmittelbar die an den Sprossen vorherrschende distiche Stellung an. Ob die Spiralstellung eine %, oder andere sei, konnte ich nicht mit Sicherheit bestimmen. Nicht selten finden sich Spros- sen, wo nur die 2 ersten Blätter spiralig stehen, das eine nach vorn etwas nach Rechts oder Links von der Mediane, das andere nach hinten in der Mediane selbst. Auf sie folgen dann sogleich distiche in die Ebene der Vorblätter gestellte Blätter. Oft ist auch nur das vordere seitwärts von der Mediane stehende vorhanden, und die fol- genden kehren zur distichen Stellung zurück (deren Stellung wie im vorigen Falle). — Ziemlich häufig findet sich dicht an einem cder *) Am untern Zweig ist auch das erste Vorblatt gefledert. 6*+ 54 anderem der untersten foliola des Blattes ein überzähliges Blättchen, welches mit dem Hauptblättchen von gleicher Form, aber meistens kleiner als es ist. Man könnte es leicht für eine umgewandelte Sti- pella des Hauptblättchens halten, wenn diese nicht zugleich vorhan- den wären. Uebrigens entspringt das accessorische foliolum mit dem Hauptfoliolum aus derselben Blattspindel, auch hat ersteres seine eigenen Stipellae. Colutea arborescens. Dreiaxig: 13 N L.. 2) H aus L. 3) h Z aus H. — Vorblätter der Blüthe 2, winzig. Phaca frigida, alpina, australis- Dreiaxig: 1) L. 2) H aus L. 3.) Z aus H. — Bei Ph. frigida stehen die Blätter und Blüthen nach °/,. Blüthen ohne Vorblätter. Oxytropis. Alle einheimischen dreiaxig: Formel wie bei vo- riger Gattung. O. Halleri Bunge. Ich finde an kräftigen Exemplaren nur 7—8 Blättchenpaare, wenn man einmal nach Paaren zählen will, da die Blättchen alterniren, nicht, wie Gaudin und Koch angeben, 7—15. Der Blattstiel ist immer erst von der Mitte an mit Blättchen besetzt. Aus den Rosettenblättern kommen die Erneuerunssprosseldh Blüthen nach °/g gestellt. Die Haller’sche Abbildung‘ der Pflanze ist nicht sehr gelungen. O. montana DC. Ilochbl. und Blüthenstellung 5/s, entweder an das zweite Vorblatt ohne Pros. anschliessend, oder auch sogleich mit dem ersten Vorblatt diese St. beginnend. Astragalus. Dreiaxig, wie vorige. . A. Cicer. 2—3 Sprossen, ‚in der Blattachsel, unsprünglich ge- xade unter einander, aber sich bald alternative seitwärts werfend, Tie- fer am Stengel finden sich in der Blattachsel gewöhnlich ein Blüthen- zweig, und 1—? L-zweige; höher $ Blüthenzweige oder auch zwei solche und unter ihnen ein L-sprösschen, Hochblätter und Blüthen nach S/3, und zwar bei den auf einander folgenden distichen Blüthen- zweigen gegenwendig. A. glyeyphyllos. Kotyledonen kurz gestielt mit ungleichsei- tigen unter sich symmetrischen Spreiten,; die darauf folgenden Blätter gedreit, die übrigen gefiedert; sämmtliche auf die Kotyledonen fol- gende Blätter mit ihnen rechtwinklig gekreuzt. Die niederliegenden ziekzackförmigen, hin- und hergebogenen, wurzelnden Jahrestriebe beginnen mit kleinen, weisslichen Laubblättern, bei denen Scheiden- und Stipelbildung noch über die Spreite. vorherrscht. Besonders in s5 der Region der Inflorescenz meist 2 Zweige in der Blattachsel; der obere Blüthen-, der untere kleiner Laubzweig, die sich wechselwen- dig ausweichen. Hochblätter und Blüthen nach %, oder auch 3/3, bei den, „istie distichen auf einander folgenden Blüthenzweigen gegenwen- die. Die Biuthenstellung sich an das Tragblatt ohne Pros. anschlies- send. Das erste Hochblatt der Blüthenzweige oft steril. Die Blüthe mit 2 kleinen, hinfälligen Vorblättchen. An einem Laubblatte fand ich einen Anfang zu einseitiger basilärer Theilung (Fiederung) eineg Seitenblättchens (foliolum), wodurch dasselbe ungleich zweilappig er- schien; an einem andern Blättchen war die Theilung vollständig, wo- durch dieses Blättchen noch ein und zwar gestieltes Seitenblättchen er- hielt; ein Fall der an die Spreitentheilung von @leditschia erinnerte. Die Laubblätter am obern Theil des Stengels haben eine sehr schmale den Stengel rings umgebende Scheide, wodurch dann ihre Oehrchen (Stipulae)' 'stengelständig erscheinen. Die letzteren sind schwach un- gleichhälftig, oval-lanzettlich, gewöhnlich von etwas ungleicher Grösse- Die grössere liegt constant auf der Seite des ersten Vorblattes der Bereicherungszweige, so wie des ersten Tlochblattes der Blüthen- zweige. Die schiefe Insertion der Stipulae beurkundet noch die Schei- denrollung,, und wechselt desshalb von Blatt zu Blatt. Je höher am Stengel die Stipulae stehen, je geringer ist ihre Verwachsung am hin- tern Rande; d. h. um so mehr nimnıt ihre Theilung zu. Scorpiurus sulcala, vermiculat«a. Bei beiden ent- wickelt sich nur das Kotyledonarglied des Stengels, dessen Scheitel scheibenförmig ist. Von weitern Stengelgliedern keine Spur. Bei S. sitlsafa Sand ich in den Achseln jedes Kotyledu 2 Serialsprossen, die Sprossen unter sich humwudrouy Die kurz gestichten Blüthen stehen in der Achsel eines Ilochhlattesedef_Blüthen au den tertiären Axen. Die linealen Kotyledonen gehen in ein kurzes Scheidchen aus, wel- ches sogar Andeutungen von Oehrchen (Stipulen) hat. Die Scheiden- öhrcehen der einfachen Laubblätter ungleich gruss, und oft ein un- teres und oberes unterscheidbar; die unteren die kleinern, nach die- sen wirft sich der Blüthenzweig. Die niederliegenden Blüthenzweige oft zwei in einer Blaffachsel, mit 3-—4+ doldig gestellten Blüthen, in der Achsel winziger Tluchblättchen. Se. vermienlata. Mit je drei niederliegenden Kotyledonar- zweiren, wovon die oberen stärkeren sich in die Lücken zwischen “ die Kotyledonen werfen. Blüthenzweige aus den Laubblattachseln der s6 Kotyledonarzweige, einblüthig; die Blüthe gestielt in der Achsel eines H. Ihr Stiel könnte , oberflächlich angesehen, als oberes Interno- dium des Blüthenzweiges angesehen werden. Die Blattstellung ist bei beiden Arten distiche. on Coronilla Emerus. Dreiaxig: 1.) N.L. 2)H. 3.) 2 Blätter zweizeilig (wie bei allen Arten); an ihrer Basis abgliedernd, so dass Scheide mit Stip. stehen bleiben. Zweige sechskantig, je Kanten auf ein Blatt gehend, eine Kante entspricht der Blattmitte. Die Zweigbildung ist complieirt und zeigt viele Anomalien. Typisch verhält sie sich wohl folgendermassen: Es ist 1 Hauptzweig vorhanden, dessen Blätter quer stehen. Aus seinen beiden zur Niederblattform hinneigenden Vorblättern entspringt je ein Seitenzweig, dessen Blätter zu ihrem Tragblatie wieder quer stehen (d. h. rechtwinklig zu denen des Hauptzweiges). Unterhalb des Hauptzweiges entspringen serial, aber sich sehr früh wechselwendig ausweichend, 2-— 3 accessorische Zweige Die Anomalien rühren nun von der sehr ungleichen Ent- wicklung dieser Zweige her. Es scheinen sich nur selten alle gleich- mässig auszubilden. Bald geschieht dieses nur mit dem mittelstän- digen Hauptzweig und mit dem einen oder andern seiner Scitenzweige, indeın auch von diesen der eine oft schwächer bleibt, als der andere, und auch die accessorischen sich weniger entwickeln. Anderemal ist der Hauptzweig und die unter ihm stehenden accessorischen gut ausge- bildet, weniger die aus seinen Vorblättern kommenden seitlichen, wieder anderemal scheint der Hauptzweig allein übrig und alle an- dern unterdrückt, oder er selbst schlägt fehl und seine Seitenzweige sind desto stärker entwickelt. In allem diesem lässt sich übrigens keine Regel erkennen, Sämmtlicke ein und derselben Achsel eines (vorjährigen) Laubblattes entspringbnden Zweige beginnen mit einigen zur Niederblattform hinneigenden (aus Scheide und Spreitenspur be- stehenden) Blättern, auf welche dann vollständige Laubblätter folgen. In der Achsel der untersten L., seltener der N. der diessjährigen Zweige stehen die langgedehnten Blüthenzweige als secundäre Axen, Sıe tra- gen an der Spitze am öftersten 2, doch nicht selten auch 3, Hoch- - blättchen und ebenso viele ihnen zugehörige gestielte Blüthen, die eine armblüthige Dolde bilden. Die zwei zuerst öffnenden Blüthen stehen einander gegenüber und gehören den Vorblättchen des Blüthen- zweiges an. Ihre Aufblühfolge ist bei den auf einander folgenden Blüthenzweigen gegenwendig, d. h. syınmetrisch, wie folgende Figur: 7 2 I ' (A) | Il . 1 wo A. Axe, I, II die Tragblätter der Blüthenzweige bezeichnet, 1, 2 die Aufblühfolge der Blüthen. Sind 3 Blüthen vorhanden, so ent- faltet die 3, zuletzt. Ihrer Stellung zufolge bald nach hinten, bald nach vorn leitet sie eine nicht weiter fortgesetzte Spiralstellung ein, In den Achseln der oberhalb den Blüthenzweigen befindlichen Laub- blätter bilden sich die überwinternden Knospen. ‘ O.vaginalis. Dreiaxig. Der Stengel der Samenpflanze kommt nicht zum Blühen und stirbt bis gegen die Basis ab. Die weitere Sprossbildung geht von den Kotyledonen und untersten Stengelblättern aus. Die Jahrestriebe beginnen mit zur Niederbiattbildung hinnei- genden Blättern. Es herrscht nämlich bei ihnen Scheiden- und 8ti- pelbildung vor, von der Spreite ist nur eine Andeutung vorhanden. Die folgenden Blätter werden stufenweise grösser, und zu grünen Laub- blättern. Die Blüthenzweige bilden die zweiten Axen, sie tragen die H., aus denen die Blüthen als 3. Generation kommen, C. montana. Im Wesentlichen verhält sich diese Art, wie die vorige. Der Stengel der Samenpflanze geht bis auf die Kotyle- donen ein, und von diesen geht alle weitere Sprossfolge aus. So- wohl bei dieser als der vorigen Art werden alle Sprossen durch die bleibende Hauptwurzel ernährt. " C. varia. Der Stengel der Keimpflanze stirbt bis auf die Ko- tyledonen ab. In den Achseln der letztern findet man meistens zwei Serialsprossen, wovon der obere der stärkere; ob sie perenniren, konnte ich bis jetzt nicht ermitteln. Die Sprossbildung geschieht hauptsäch- lich aus der Wurzel schon im ersten Jahr. Die Pilanze perennirt wohl nur durch Wurzelsprossen, welche die blühenden dreiaxigen Jahrestriebe liefern, deren unterste in der Erde lieg. .e Blätter noch unvollkommen sind. (Vgl. Irmisch, Botan. Zeitg. 1857. Sp. 456). Die oberirdischen Triebe haben in den Blattachseln 2—3 Serialzweige, davon sind die zwei oberen nicht selten reine Blüthenzweige, der unterste Laubzweig. Die Blüthen schienen mir nach %, (%) zu stehen, ihre Tragblättchen (H.) rückwärts geschlagen. Das unterste foliolum der Blätter hat zuweilen ein accessorisches Blättchen, ganz 80 wie ich es oben bei Astragal. glycyphyli. beschrieben habe. Securigera Coronilla. Dreiaxig. Bei dieser Pflanze fand ich einigemal eine Gipfelblüthe, die den scheibenförmigen Schei- 88 tel der Dolde einnahm, aber immer nur wenig ausgebildet war. sie war ungestielt. Hippocrepis comosa. Ist dreiaxig, und blüht schon an der aus dem Samen hervorgegangenen Primäraxe: 1) Koty. L. 9 H. au L. 3) Z aus H. Die nachfolgenden Sprossen bewurzeln sich nicht, sondern ermähren sich durch die frisch bleibende Haupt- wurzel. Die Axen von Blatt zu Blatt im Zickzack gebogen. Die Hochblättchen in einen Kranz zusammengestellt. Die Blüthenstellung nach ®.47 (7) ? Aufblühfolge vom Tragblatt nach der Abstammungs- axe-des Blüthenstiels fortschreitend. Onobrychis sativa. Dreiaxig: 1) L.D9)H. asL. 3h Z. aus H. (h — Vorblättchen der Blüthe). Keimpflanze. Kotyledonen sehr kurz gestielt, oval, etwas ungleichseitig und unter sich symme- trisch. Kotyledonarglied bis '/, Zoll 1. in eine Anfangs einfache, später starke, verholzende, frisch bleibende Hauptwurzel übergehend. Das langgestielte, meist einfache Primordialblatt kreuzt sich mit den Kotyledonen. Die folgenden Blätter (das 2. ist gedreit) bilden eine Rosette auf gestauchtem Stengeltheil, über ihr dehnt sich der Stengel und bringt ungefähr in der Mitte den ersten Blüthenzweig. Aus den Achseln der Rosettenblätter kommen die Erneuerungssprosse, deren Vorblätter zuweilen niederblattartig sind, so dass vom 2. Jahre an die primäre Axe N L. trüge. Zur Blüthezeit sind die untersten Stengel- blätter abgestorben. Die Jahrestriebe beginnen mit einer unbestimm- ten Zahl zu ihren Tragblättern querstehender Blätter, (bis 6) wor- auf Spiralstellung (3/,, %s) folgt. Die Blüthenzweige schaftähnlich; die untersten sind die längsten und ragen- über den Gipfel der Jahres- triebe hinaus; sie weichen sämmtlich von der Mediane ihrer Trag- blätter nach Rechts oder nach Links ab, und zwar entsprechend dem langen Weg der Blattspirale. Die Blüthen gewöhnlich nach ®/,, auch 13/,, gestellt; einigemal fand ich auch %,. Jede Blüthe besitzt zwei äusserst kleine, weissliche, lineal-pfriemliche, dicht am Kelche stehende Vorblättchen. Wie Stipulae petiolares höher am Stengel zu Stipulae caulinares werden, kann man an dieser wie an andern Leguminosen gut verfolgen. *) . Hedysarum obscurum. Axenzahl wie bei voriger. Blätter distiche gestellt; die Sprosse tragen immer nur 3—-4 Blätter, und F *) Ebenso an Viola tricolor, Geranium, manchen Rosaceen etc. £u meist nur einen Blüthenzweig, über welchem der Stengel verkürzt bleibt. Er kommt bald aus dem zweit- bald aus dem dritiobersten Blatt; sind die noch über ihm befindiichen Blätter wenig ausgebildet, so richtet er sich senkrecht in die Höhe, und man könnte ihn für gipfelständig halten. Es gibt aber auch Exemplare mit gut entwickel- ten Blättern über dem einzelnen Blüthenzweig, und andere mit 2 Blü- thenzweigen, wo dann über ihre Axillarität kein Zweifel übrig bleibt. Die Blüthen nach 5/, in den Achseln bräunlicher linealer Hochblätter, jede mit 2 linealen an der Kelchbasis stehenden Vorblättchen. Die Pflanze erneuert sich aus den basilären Laubblättern, deren Stipeltheil meist länger stehen bleibt. Die Sprossen entwickeln sich in abstei- gender Folge. Cicer arietinum. Dreiaxig: 1) Auf die dicken, unterirdi- schen Kotyledonen folgen, mit ihnen rechtwinklig sich kreuzend, zu- erst 2 kleine zur Niederblattbildung .hirmeigende Blättchen (unvoll- kommene L. an denen Stip. und Mittelblatt zu erkennen sind.) Ueber ihnen treten nun mit ihnen in gleicher. disticher Stellung gut ausge- bildete Laubblätter auf. Aus den tiefern L. kommen Bereicherungs- zweige, aus den oberen die einblüthigen Blüthenzweige (secundäre Axen) oft noch durch einen unterständigen Laubspross vermehrt. Die gestielte Blüthe entspringt aus der Achsel eines dreizackigen Hoch- blättchens, wovon 2 Zacken die Stipulae, der eine mittlere die Spreite vorstellen. Ueber der Blüthe endet der Blüthenzweig als pfriemlicher steriler Fortsatz. Der Blüthenstiel Anfangs aufrecht, zur Fruchtzeit knieförmig abwärts gebogen. Vieia. Die Samenpflanze bringt nach den Kotyledonen einige weissliche niederblattartige dreizackige Blättehen. Die Zacken sind die Stipulae und die Andeutung des Mittelblattes. Der primäre Stengel kommt bei den perennirenden Arten nicht zum Blühen. Die fernere Sprossbildugg geschieht bei ihnen aus den Achseln der Kotyledonen und der Nıederblätter des Stengels, bald in Form längerer wurzel- schlagender Stolonen, (wobei aber auch die Hauptwurzel sich längere Zeit erhält). So z.B. bei V. Cracca und sepiam. Oder die so ent- standenen Sprossen sind weniger gedehnt z.B. F. dumetorum. Beide aber treiben Anfangs eine Anzahl dreizackiger Niederblätter, die, wo die Sprosse über die Erde hervortreten, allmählig in immer ausge- bildetere Laubblätter übergehen. Diese Sprusse, so wie die weiter von ihnen abstammenden kommen zum Blühen. Sie sind dreiaxig: 1)NL. 2 Haus L. 3) Z. aus H. Die Stipalae mancher Arten 0 auf der untern concaven Seite Honig absondernd (V. sepium, sa- tiva, narbon., Faba), bei andern nicht.*) V. dumetorum. Die Stipulae zeigen einen grossen Formen- reichthum. Sie sind gestielt und nehmen je höher am Stengel desto mehr an Grösse ab, so dass dann die obersten Blätter oft nur noch ein lineal-lanzettliches Blättchen darstellen. Von der ungleichen Grösse der zu einem Blatt gehörigen Stipulae ist schon früher die Rede gewesen. In der Blüthenregion des Stengels kommen in einer Blattachsel meist zwei Sprossen vor, der obere ist Blüthenzweig, der untere Laubzweig, beide an der Basis mit einer Schwiele. Der Sten- gel vierkantig, eine etwas schwächere Kante entspricht der Blattmitte, zwei andere mehr flügelartige entsprechen dessen Rändern (Stipeln), so dass also je drei Kanten zu einem Blatte gehören. Da aber die durch die Ränder gebildeten Kanten längs des Stengels auf einander treffen, so bleiben statt 6 Kanten, die er bei der distichen Blatt- stellung haben sollte, nur 4 Kanten übrig. Die Blüthen gleich ur- sprünglich einseitswendig haben ihre Trag- und Vorblättchen nicht entwickelt, wie viele andere Arten. V. Cracca. Die oft stark, verzweigten Laubstengel sind die Gipfel- und Achseltriebe unterirdisch verlaufender Stolonen. Der Sten- gel (und die Bereicherungszweige) sechskantig; je 3 Kanten einem Blatte entsprechend. Zwischen je einer Mittel- und einer Randkante des Blattes verläuft noch eine schwächere Kante, wodurch der Sten- gel achtkantig erscheint. In der Region der Blüthenzweige finden sich 2—3 Serialzweige in der Blattachsel, wovon der oberste der Blüthenzweig. Dieser an der Basis schwielig, soweit er ohne Blü- then walzlich, wo er Blüthen trägt wird er kantig und ist stark ver- breitert, was die Einseitswendigkeit der Blüthen bedingt, die alle auf die vordere Seite des Blüthenzweiges zu stehen kommen. Anfangs hängt die Blüthentraube nach ihrem Tragblati hin, bald aber weicht sie von der Mediane ab, und neigt sich nach Aussen und zwar in der Richtung des ersten foliolum und der grössern Stipula ihres Trag- blattes. Dasselbe geschieht mit den tiefer am Stengel befindlichen Bereicherungszweigen. Sämmtliche Zweige convergiren nach einer Seite hin, sämmtliche Tragblätter derselben nach der entgegenge- *) Die Honig liebenden Ameisen wissen ihn auch bei den Vicien recht gut . zu finden, und die Arten mit Nectar triefenden Stipulen sind von diesen geschäftigen Thierchen fleissig besucht. si setzten. Blüthen ohne Trag- und Vorblätter, stehen auf den Kanten des Blüthenzweiges, sind oft metatopisch, daher ihre Stellung schwer erkennbar; doch glaube ich 5/, (?/z) und ®%ı (%/,1) erkannt zu haben. Doch kommen auch complicirtere Stellungen vor. Aber auch einfachere wie '/4, 1, scheinen vorzukommen ? V. Faba. Auf die unterirdischen Kotyledonen folgen zwei un- vollkommene, mit ihnen rechtwinklich sich kreuzende Laubblätter; dann die vollkommen ausgebildeten, sämmtlich distiche. Der Stengel vierkantig vierseitig; zwei Kanten entsprechen der Blattmitte, zwei den Blatträndern. In der Achsel jedes Kotyledo findet sich ein Knöspchen. Die Stipulae selten von ungleicher Grösse. Die Zahl der foliola des Blattes wechselt von 2-6. Die untern foliola sind immer alternirend, die obersten zwei meist paarig opponirt. Sie sind in der Knospung an beiden Rändern eingerollt, zugleich aber (wie die von Orobus) gegenwendig (symmetrisch) übergerollt. Die Blü- thenzweige bis achtblüthig, auf der Rückenseite flach, die Blüthen da- her auf die vordere Seite geschoben. Die Blüthen stehen distiche, die erste Blüthe jeder Traube fällt constant nach dem ersten foliolum hin, nach welchem sich auch sämmtliche Blüthenzweige neigen. Trag- und Vorblätter fehlen den Blüthen. V.narbonensis, Stengel in der Region der Inflorescenz mit 2 Zweigen in der Blattachsel, einem obern Blüthen-, einem untern Laubzweig. V. sepium. Stengelbildung wie bei F. Faba, ebenso die Blüthenstellung und die einseitige Abweichung der Blüthenzweige von der Mediane ihres Tragblattes, in der Richtung ihrer grösseren Sti- pula. Sonderbar genug fällt hier das erste foliolum der Tragblätter der Blüthenzweige auf Seite der ‚kleineren Stipu!a (ob durch Meta- topie?), das zweite nach der grösseren hin. Zuweilen unter dem Blüthenzweig ein accessorisches Zweiglein. V. grandiflora Scop. Blätter mit grösserer und kleinerer Stipula. Die Blüthenzweige neigen sich nach der grösseren hin; unterhalb derselben ein kleiner accessorischer Spross. V. sativa. Die Tragblätter der 2—3-blüthigen Trauben haben ungleich grosse Stipulae, aber auch hier fällt gewöhnlich die kleinere Stipula auf Seite des ersten fast basilären foliolum, nach dieser neigt sich der Blüthenzweig und fällt seine erste Blüthe. An Bereiche- rungszweigen sind ihre Blüthenzweige nach der Abstammungsaxe hin- gekehrt. Die ersten Vorblätter der Bereicherungszweige stehen auf Seite des ersten foliolum ihrer Tragblätter. ° Einzelne Exemplare ga- ben mir das entgegengesetzte Resultat: es fielen nämlich die grössere Stip. und das unterste foliohım auf gleiche Seite; nach derselben hin warfen sich die Blüthenzweige und fiel die erste Blüthe derselben. Auf dieser Seite standen ferner die ersten Vorhlätter der Bereiche- rungszweige. Unter dem Blüthenzweig findet sich zuweilen ein klei- ner accessorischer. Spross. j YV. cordata Wulf. Die Nectar absondernden Stipulae in der Region der Iniloreseenz ungleich gross; die grössere auf Seite des ersten basilären foliolums, nach welcher hin die 1 — 2-blüthige Traube wirft. Ervum. Dreiaxig. Keimung und Stengelbildung wie bei Fi- cia. Bei den meisten Arten sind die Stipulae ungleich gross, am ausgesprochensten bei E. monanthos.: Die grössere steht auf Seite des ersten foliolum der Blätter, und nach dieser Seite neigen sich die Zweige (Bereicherungs- und Blüthenzweige). Unterhälb der Blü- thenzweige noch 1-—2 accessorische Laubzweiglein. — Bei E. nigri- cans fand ich die Zweiglein der Hauptwurzel vierzeilig. Pıisum. Die Keimpflanze verhält sich wie bei vielen andern Papilionaceen. Auf die unterirdischen Kotyledonen folgen am aufge- schossenen Stengel 2 unvollkommene weissliche Blätter, an denen die Stipulae über das Mittelblatt vorherrschen. Die Blätter nehmen nach oben an Grösse zu; Jas dritte Blatt hat bereits laubige Stipulae und ein Blättchenpaar. Zwischen Kotyledonen und Primordialblatt ist der Stengel walzlich, von da an oberwärts wird er kantig. Die Wurzel- zweige stehen in 3—4 Reihen. — Die Blüthen beschliessen die 3. Axen und Stehen manchmal in der Achsel eines Hochblättchens. Die grossen Stipulae decken sich in der Knospe zuweilen, die eine die andere, und der Blüthenzweig neigt sich nach der deckenden Sti- pula hin. Luthyrus. Sämmtliche Arten dreiaxie. 1.) Kotyl. NL. 2) H aus L. 3.) (h) Z aus H. . L. Aphaca. Bei der Keimpflanze sind die 2 ersten Blätter nach den Kotyledonen unvollkommen, weisslich, dreizackig, als An- deutung von Stip. ünd Spreite. Das 3. Blatt ist ein vollkommenes Laubblatt mir laubigen Stipulen, Stiel und einer aus einem Paar lan- zettlicher laubiger Blättchen bestehenden Spreite, über welchen der Stiel in eine gerade Pfrieme auslauft. Die foliola sind in der Knosp- ung gegenwendig gerollt. Alle folgenden Blätter tragen nur noch die auf die laubigen Stipulae reducirten Blätter deren Stiel bei den untern Blättern in eine Pirieme, bei den höheren in eine Ranke endet. So fand es auch Irmisch (Flora 1855, p. 627). Aus den unvollkommenen Blättern (N) kommen: Bereicherungszweige, die. oft beinahe die Länge des Stengels erreichen und sich manchmal wieder verzweigen. Der Stengel trägt bis ungefähr in die Mitte Laubzweige, jedoch bleiben nicht selten einzelne Blätter steril; höher hinauf trägt er die einblüthigen Blüthenzweige, welche über der lateralen gestiel- ten Blüthe (deren Tragblättchen nicht entwickelt ist) in eine Granne enden. Der Blüthenzweig unter der Blüthe gegliedert, unter dem ‘ Glied fünfkantig fünfseitig; der Blüthenstiel walzlich, nach der Blüthe hin kolbenförmig. L. Ochrus. Keimung wie bei voriger. Die blattartig ver- breiterten Blattstiele haben an ihrer Basis jederseits ein’ sehr kurzes Spitzchen, die Stipulae. Was diese phyllodienartigen, aber horizon- talen Blattstiele auszeichnet, ist dass sie in der Knospung an beiden Rändern eingerollt sind.*) Die untern Blätter sind noch ohne Ranken, dann folgen solche, deren Stiel am Ende ausgebuchtet ist und 2—3 Ranken trägt, wovon eine in der Bucht (entsprechend dem Terminal- blättehen) steht; noch höhere Blätter tragen bald 1 bald 2 Blättchen, und über diesen noch 3 Ranken, wovon eine endständig. Sowohl die Seitenblättchen als die Seitenranken stehen alternirend. An den hö- heren. Blättern wird auch die Stipelbildung deutlicher, die Stipulae lösen sich mehr vom Stiel ab, sind halbpfeilföürmig und fein zuge- spitzt; auch in der Grösse zeigen sie alsdann matchmal einen Unter- schied: der Blütlenzweig neigt sich nach der grössern Stipula hin, welche auf Seite des untern foliolums Hegt, wo das Blatt zwei foliola ausgebildet hat. Die Basis des einblüthigen Blüthenzweiges zeigt eine starke Schwiele, die Blüthe ist gestielt, ohne Trag- und Vorblättelien. L. tuberosus. Ueber die Keimung (lrwisch, Bot. Zeitg. 1859, Nro. 7). Die symmetrischen Stipulae von ungleicher Grösse, die eine wenigstens breiter als die andere. In der Region der Inflores- cenz trägt der Stengel meist 3 Serialzweige, wovon der oberste Blü- „ thenzweig, die andern Laubsprosse, absteigend kleiner. Die Blüthen in der Achsel eines pfriemilichen Hochblättchens beschlieseen die 3. Axcn. Der Griffel (Stylus) schwach links gedreht; dieses finde ich auch *) So auch bei Z. Nissolia. 2-4 bei L. odoratus, tingitanus, sylvestris und latıfol., bei letzteren beiden auch die Carina. L. pratensis. (ef. Irmisch, l.c. 8.69). An den relativen Hauptaxen folgen sich ohne Ordnung Blüthenzweige und Laubzweige, sämmtlich von A—2 accessorischen begleitet. Sämmtliche Zweige mit einer basilären Schwiele, der Blüthenzweig mit der stärksten. Von den 2—3 Zweigen einer Blattachsel ist der oberste Blüthenzweig. Die Stipulae selten von ungleicher Grösse. Die pfriemlichen Trag- blättchen (H.) der Blüthen fehlen nicht‘ selten. Die Stellung der Blüthen ist schwer zu entziffern, schien mir manchmal %, (Y); nicht selten fallen je die 4. Blüthen gerade über einander, so die 5. über die f., die 9. über die 4., die 8. über die 4., 6 über 2; 10 über 6; 7 über 3.*) L. sylvestris. Stipulae von ungleicher Grösse. Bis 4 Zweige in einer Blattachscl; der oberste höher am Stengel reiner Blüthen- zweig (tiefer Bereicherungszweig); die zunächst folgenden belaubt und blühend; der unterste meist nur wenig ausgebildet Laubzweig. Blüthen nach 5% (7)? Orobus. Sämmtlich dreiaig: NL. 9HausL. 3)Z aus H. OÖ, vernus.. Auf die Kotyledonen folgen 3 dreizackige Nieder- blättchen, das 4. und 5. Blatt sind Laubblätter mit einem Blättchen- paar; die Stipulae hanptsächlich der Tragblätter der Blüthenzweige etwas ungleich gross. Die Stipulae der höheren Blätter grösser, als die der unteren. Blüthen in einumläufiger Spirale? (Y,) oder auch nach 3/7 (2/7)? OÖ. niger. Die laubtragenden Axen von Glied zu Glied zieck- zackförmig gebogen. Die Stipulae ungleich gross. Oft 2—3 Sprossen in einer Blattachsel; der obere Blüthenzweig. Die Blüthen gestielt in der Achsel eines H, welches manchmal fehlt, scheinen distiche zu stehen. Die erste Blüthe der Traube fällt auf die Seite der grössern Stipula des Tragblattes des Blüthenzweiges. Phaseolus. Vieraxig: 1) Der (constant links windende) Sten- gel trägt die Kotyledonen und Laubblätter. 2) Aus den Achseln der L. kommen Blüthenzweige (zusammengesetzte Trauben) mit gedehnten Internodien und mit Hochblättern besetzt. 3) Aus diesen H. kommen *) So fand ich auch die Blüthenstellung von Orod. variegat. Ten. Ob nicht eine verschobene distiche Stellung ? 95 2—3-blüthige stark gestauchte Axen (Blüthenträublein) mit H’ 4) Aus diesen H’ endlich entspringen die gestielten Blüthen selbst als 4. Axensystem. Die 2 ersten Blüthen (oft die einzigen) stehen rechts und links und gehören den Vorblättern (H) der 3. Axen an; ihr un- paares Kelchblatt fällt in die Mediane ihrer Tragblättchen. Jede Blüthe besitzt 2 an der Kelchbasis stehende seitliche Vorblättchen. — Die Wurzel hat ihre Zweige in 4 Reihen gestelli; auch aus dem Kotyledonarglied ffeten Wurzeln hervor, welche eine Coleorrhiza bilden. Einzelne Wurzelzäserchen schwellen zu einem bis erbsen- grossen Knöllchen an. — Die Drehung der Carina (zum Theil auch der Flügel) der Filamente und des Griffels ist constant links und se- eundär; in 2 Linien grossen Blüthen ist sie noch nicht sichtbar. Ein röhriges schief gestutztes zehnkerbiges Perigyn (Stamina abortiva ?) umgibt das Ovarium. _ Ph. multiflorus. Die (Hoch)-Blattstellung der tertiären Axen fand ich bald hint- bald vornumläufig; (letzteres oft). Auf die 3 + Die 5 ‘ tertiären Axen haben eine basiläre, besonders auf der Rückenseite starke Schwiele. In der Achsel des ersien Vorblattes findet sich ein nicht zur Entwicklung kommendes Knöspchen. Cbreis Siliguastrum. Dreiaxig. Gipfel der Hauptaxe der Jahrestriebe fehlschlagend: dessen Stelle wird dann von dem obersten Seitenzweig der Hauptaxe, welche sich gerade aufrichtet, eingenom- men. Blait- und Zweigstellung distich. Stipulae sich deckend, bei den auf einander folgenden Blättern gegenwendig. Die deckende Stipula fällt nach vorm (d. Tragblatt des Zweiges hin), die bedeckte nach hinten (seiner Abstammungsaxe). In den Blattachseln befinden sich häufig 3 Serialsprossen; ja ich traf zuweilen selbst 5 solcher Spros- sen an. Bald ist der oberste Laubspross, die untern sind Inflores- eenzen; manchmal sind alle Laubsprossen oder alle Inflorescenzen, manchmal sind 2 obere Laubsprossen, ein unterer ist Blüthenzweig. Im Allgemeinen treten die vorherrschenden Laubsprossen in den hö- heren Blattachseln, die Inflorescenzen in den tiefern Laubachseln des relativen Haupttriebes hervor. Die Laubsprossen beginnen mit 2—4 quer gestellten Niederblättern, worauf in derselben Stellung plötzlich die Laubblätter folgen. Die Blüthenzweige kommen aus den Achseln vor- jähriger Laubblätter. Sie beginnen ebenfalls mit 2—8 quer distiche stehenden Niedezblättern, welche steril sind; auf sie folgen dann s0- 2 seitlichen Vorblättchen folgte ®%/, St. mit Pros. von 96 gleich die Hochblätter mit einer Blüthe in der Achsel. Bald nehmen sie noch an der distichen Stellung Theil, häufig stehen sie spiralig 3 1 nach %, und zwar mit Pros. von 5 + Y he eingesetzt, bald hint- bald vornumläufig. N und H. fallen bald ab. Die Inflorescenz ist eine Traube mit gestauchten Axengliedern. Da die Blüthen ungefähr gleich lang gestielt sind, und oft 3 Inflorescenzen dicht unter einander ste- hen (einander alternative nach Rechts und Links ausweichend) so be- komnit ein solcher Blüthencomplex ein büscheliges Aussehen. Die Blüthenstiele sind dicht unter dem Kelch gegliedert, und tragen zwei seitliche ungleich hoch inserirte hinfällige Vorbhlättchen. Sie stehen gegen die Basis des Stieles hin. — Das Sprossverhältniss gestaltet sich nun folgendermassen: - 1) Die erste Axe trägt Nieder- und Laubblätter. (Ihr Gipfel schlägt fehl und wird von den obersten Seitenspross eingenommen.) 2) Die zweite Axe (Inflorescenz) trägt Nieder- und Hochblätter, sie kommt aus L. 3) Die dritte Axe bringt 2 Vorblätter (H) und die Blüthe. Der Kelch deckt in der Knospe nach ®%/,; die Corolla hingegen alternative aufsteigend (Gegentheil aller übrigen Papilionaceen), 580 dass die Fahne zu innerst liegt; die dem Schiffchen entsprechenden Petala zu äusserst. Von diesen wird wieder das eine vom andern bedeckt.*) Die Verstäubung der Antheren geschieht im Gegentheil zur Corollendeckung alternative absteigend, und zwar cyklenweise; zuerst stäuben die Kelch- dann die Kronen-Staubfäden. — Zuweilen zeigen Kelch und Krone in der Deckung ihrer Blätter einzelne Me- tatopien. (Fortsetz, folgt.) ” *) Wie Cercis verhält sich, was die Knospenlage von Kelch und Krone be- tiifft, auch die Blüthe von Cassia. Anzeige’ Unterzeichneter zeigt den Blumenfreunden an, dass bei ihm Cy- elamen europaeum 1000 Stück zu 18 Thir.. 100 Stück zu 2 Thlr. zu haben sind. Ferners Alpen-Pflanzen, 100 Sorten 415 Thaler, 50 Sorten 8 Thir. Auch. grosse frühe Aprikosen-Sämling® die nach neuerer Erfahrung nicht veredelt zu werden brauchen. Be- sonders geeignet zu Bougquets im Winter: Gomphrena, rothe, per 100 1 Thlr.; @raphalium alpinum, Edelweiss, per 100 1 Thaler; Gnaphalium dioicum, per 100 1 Thir.; Statice alpina rosea, per 100 1 Thir. Jos. Unterrainer, Kunst- und Handelsgärtner in Innsbruck i. Tyrol. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck vorn’ J. H. D emmier. LOR&A. — nn — N 1%. Regenshurg. 21. Februar. 1860. Inhalt. orıcınar-aumannı.une. Kessler, Landgraf Wilhelm IV. von Hessen als Botaniker. -- KLEINERE MITTHEILUNGEN, Reichenbach fil, Cattleya Trianaei. — PBRSONAL-NOTIZEN. Ehrenbezeigungen. Landgraf Wilhelm IV. von Hessen als Botaniker. Ein Beitrag zur Geschichte der Botanik. Von H J, Kessler, Lehrer an der Realschule zu Cassel, Unter diesem Titel legte ich in dem Einladungs- Programm der Realschule zu Cassel in Hessen zur öffentlichen Prüfung am 11, 12. und 13 April 1859 eine Abhandlung nieder, über welche die bo- tanische Zeitung 17. Jahrgang Nr. 38 bemerkt, dass dieselbe ia einer botanischen Zeitschrift oder als selbstständiges Heft ausgegeben bekannter geworden wäre, als sie es jetzt wahrscheinlich werden würde, da sie doch gewiss allen denen, die sich für die älteren Zu stände der Botanik, wie solche in der zweiten Hälfte des 16. Jahr- hunderts, namentlich in Deutschland bestanden, von Interesse sein dürfte. Auch von mehreren andern Seiten ist bedauert worden, dass die Verbreitung derselben durch die Art ihres Erscheinens nicht eine allgemeinere geworden sei. Darum, sowie in Folge besonderer Aufforderung dazu übergebe ich hiermit der botanischen Welt einen Auszug aus derselben, in welchem ich das, was nicht geradezu bo- tanische Bedeutung hat, und zur Lösung der gestellten Aufgabe nieht nothwendig erforderlich ist, aber im Programm, worin auch andern Interessen Rechnung getragen werden musste, aufgenommen wurde, aussch'iesse. Nachdem ich in kurzen Zügen den Stand der Wissenschaft in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, wonach ja eben nur Land- grafs Wilhelm IV. Wirksamkeit auf dem Gebiete der Botanik beur- theilt werden kann, vorausgeschickt hatte, fahr ich also fort: Ein Fürst, wie er, der in der Mathematik und Astronomie zu den G e- j Flora 1850. 7 98 lehrten seiner Zeit gezählt wird, der in dem Bereiche der Chemie Forschungen anstellte, der daneben die ausgedehntesten Sprachkennt- nisse besass, konnte dem regen Streben, die einheimische Pflanzen. welt zu durchforschen, ausländische Gewächse zu acclimatisiren, deren Kräfte und Wirkungen zu ergründen und für die allgemeine Verbreitung derselben zu sorgen,. nicht unbetheiligt zusehen. Die Liebe zur Natur lenkte seine Blicke auch auf das Gemächsreich. Um sein tieffühlendes Gemüth an den Schönheiten der Blumenwelt sa laben, um seinen stets thätigen Geist während der Erholungsstun- den auch im Freien zu beschäftigen, um die Annehmlichkeiten und Nützlichkeiten der Pflanzen in gesunden und kranken Tagen nicht nur selbst zu geniessen, sondern auch von seinen nächsten Angehö- rigen, von seinen Verwandten und fürstlichen Bekannten, sowie von seinen Unterthanen geniessen zu lassen, widmete er der praktischen Botanik besondere Aufmerksamkeit. — Er besass Gärten in Cassel, Marburg, Eschwege, Rotenhurg und Rheinfels. Dieselben reichten aber nicht zu seinen botanischen Unternehmungen aus. Daher legte er in den Jahren 1568 und 69 am hiesigen Orte unterhalb seines Residenzschlosses an der Fulda einen grossen Garten an, welcher in der Folge Muster für viele andere wurde, und woraus die bota- nischen Schätze nach allen Himmelsgegenden wanderten. Dieser Garten bildete ein Rechteck und nahm den grössten Theil des Ter- rains im gegenwärtigen Auepark unterhalb des Orangeriegebäudes ein. Er hatte also einen ganz respectabeln Flächeninhalt und konnte darum, sowie wegen seiner günstigen Lage überhanpt, ganz den grossen Absichten entsprechen, welche der Landgraf damit ver- band. Nach nicht sehr langer Zeit wird er auch schon von Per- sonen, welche sich vom Landgrafen Gewächse ausbaten, ein „weit- berühmter Garten“ genannt. Camerarius bezeichnet ihn als bota- nischen Garten und Winkelmann nennt ihn einen Lustgarten. Ein jeder von ihnen hat Recht, denn er vereinigte für die damalige Zeit die Eigenschaften beider in sic. Camerarius sagte in seinem Horto medico et philosophico, dass derselbe mit einer Menge selte- ver und auserwählter Pflanzen, die Deutschland bisher noch nicht gehabt, und mit einer jeden Art fruchttragender Bänme, die er noch nicht anderswo geseben habe, versehen sei, Winkelmann schil- dert ihn in seiner hessischen Chronik also: „Dieser Lustgarten ist voll schöner Gewächse, Baumfrüchten, Hütten, Gäugen, und sehr artigen Springbrunnen und Wasserkünsten, darin auch ein absonder- liches Haus, so man jährlich wu gewissen Zeiten ablegen und wie- der uufbauen kann, worinnen die Menge stattlicher, tragbarer Fei 99 gen-, Pomeranzen , Citronen. und Granaten- auch Lorbeerbäume ge- funden werden.“ Dieses transportable Haus nannte Wilhelm sein Pomeranzenhaus, und böchst wahrscheinlich schützte dasselbe schon jenen Lorbeerbaum, dessen 4 Fuss dicker Stamm, nachdem er im siebenjährigen Kriege ausgegangen war, unter Landgraf Frie- drich I. — also vis dahin von acht Landgrafen erhalten — ins biesige Museum gebracht wurde, wo er sich gegenwärtig noch be- findet. — In diesem Garten cultivirte der Landgraf die mannigfal- tigsten in- und ausländischen Gewächse und wirkte für deren Ver- breitung in weiten Kreisen, besonders machte er darin seine Ver- suche mit neu entüeckten Pflanzen, die ihm bei seiner ausgedehnten Bekanntschaft in der botanischen Welt alsbald von allen Seiten mit- getheilt wurden. Er stand mit Botanikern von Fach und botanischen Reisenden in Verbindung, unterhielt mit den ausgezeichnetsten Gar- tenbesitzern in der Nähe und Ferne Tauschhandel mit Samen und Gewächsen, liess junge Leute auf seine Kosten zu Botanikern und Gärtnern ausbilden und schickte dieselben zu diesem Zwecke ins Ausland, schaffte sich die hesten und neuesten Schriften über Pflan- zenkunde an — er liessz. B. die Observationes stirpium Lobelii, 1445 Pflanzen enthaltend, im Jahr 1576 durch Peter Carleyss in - Frankfurt a. M. für sich illuminiren u. dgl. m., so dass sich aus die- ser vielseitigen Wirksamkeit Wilhelms auf die Grösse der Ver- dienste desselben um die Botanik schliessen lässt. Zu 'diesen Ver- diensten enthalten die folgenden Blätter die Belege. Ich schöpfte diese aus Handschriften des Landgrafen und derjenigen Personen, mit welchen derselbe in Correspondenz stand. Diese Handschriften befinden sieh im keurfürstlichen Haus- und Staatsarchiv dahier, und wurde mir seien Benutzung durch Beschluss kurfürstlichen Mini- steriums des Innern vom 5. Febr. 1858 gestattet. Ein zusammen- hängendes Ganze bilden nun freilich diese Correspondenzen nicht, es sind nur Bruchstücke aus den Jahren 1566, 1569, 1574 his 1585, 1588 bis 1592, aber reichaltig genug an Yaterial, welches die um- fassende Thäti;keit des Laudgrafen auf dem Felde der Pflanzen- kunde erkennen lässt. Schon diese Fragmente allein lassen die Frage aufwerfen, wie einem von Regierungsgeschäften, von Studien in audern Zweigen der Wissenschaft so sehr in Anspruch genomme- nen Manne noch Zeit und Musse übrig geblieben ist, sich auch noch mit der Botanik nach allen Seiten hin und dabei bis auf das Kleinste. bis auf eigenhändiges Säer, Pflanzen, Pfropfen ete. zu beschäftigen. Anmerkung: In den nachfolgenden Correspondenzen führe ich die Namen der darin vorkommenden Gewächse buchstäblich rn mit Hinzufügung der gegenwärtigen an. Beim Aufsuchen der jetzt gebräuchlichen Pflanzennamen für die damaligen, einer allerdings zeitraubenden, aber interessanten und belehrenden Arbeit, habe ich folgende Sehriften in der Art benutzt, dass mir die darin überein- stimmenden Beschreibungen der betreffenden Pflanzen, resp. die Synonyma der Namen, als Faden dienten, an welchem ich zu den neuesten Namen gelangte. In den Fällen, in welchen die Identität der gegenwärtigen Bezeichnung mit den damaligen für den Leser zweifelhaft sein könnte, citire ich auch diese Schriften bis auf Linne& durch Abkürzung und Angabe der betreffenden Seiten- zahl, Ursprünglich hatte. ich diese Citate bei allen Pflanzennamen angegeben, indess nöthigt mich der beschränkte Raum dieser Blätter, diese Vereinfachnng eintreten zu lassen. Nur wenige der damaligen Namen hat Linne beibehalten. Bei diesen setze ich nur L.: M. — P.A. Matthioli’s Kräuterbuch, vermehrt herausgegeben von Joachim Camerarius, Frankfurt a. M. 1856 (Fol.) T. — Dr. Jacobi Theodori Tabernaemontani neu vollkom- men Kräuterbuch, herausgegeben von Hieronymus Bauhin. Basel 1664 (Fol.) i B. — Caspari Bauhini Pina. theatri botanici, Basiliae 1671 (4.)_ L. — Carolus Linne, Species plantarum. Editio terlia. Vindo» bonae 1764. (8.) Mössler's Handbuch der Gewächse, umgearbeitet von Dr. H G.L. Beichenbach. Dritte Auflage. Altona 1833, Dr. 6. W. Bischoft, Lehrbuch der Botanik. Stuttgart 1840. 6. Heynbold, Nomenclator bolanicus hortensis, Dresden und Leip- sig 1840, Correspondenzen Landgrafs WilhelmIV.in botanischer Beziehung. 1) Mit der Landgräfin Hedwig von Hessen, Gemahlin seines Bruders Ludwig, und mit Hedwig, Gemahlin des Ilerzogs von Braunschweig and Lüneburg. Wilhelm versieht beide mit Samen und Gewächsen für ihre Gär- ten zu Marburg und Julius Friedenstadt, wofür sie ihm von Zeit zu Zeit durch kleine Gegengeschenke an Pflanzen Freude zu machen suchen. In ihrem Briefwechsel kommen folgende Pflanzen. vor: Doppelte rotte Rosen (Rosa gallica L.), weisse Rosen (Kosı alba 1), Betoni:n Rosen (Paeonia afficinalis L), Wun- derbeum- (KRieinua conmunis L.), Nelonen- (Cucumis Melo L.), 101 Lactuweken- (Lactuca sativa L.), und weisser Andivien- sahmen (Cichorium Endivia L.), gelbe Lilien (Hemerocallis flava L.), indischer Pfeffer (Capsicum annuum L.), Asphotelus fistulosus (Asyhodehrs fistulosus L.), Bosilicum, grosse, mittel- mässige, kleine Basilien (Ocymum Basilicum L.), Canna Indica (L.) Cor Inticum (Halicacabus peregrinus T., 1775. ver- gleiche daselbst S. 1276, Zeile 2, Curdiospermum Halicacabum L.), Cauli fiori (Brassica vleracea i. botrylis L.), Stoechas Arabica (Lavendula Storchas L.), Sorygo Rote, Gelbe, Schwarze (Soryhum (Sorgho) vulgare Pers.), Coloquinten (Colocynthis offi- cinalis Schrad.), Maizon, türkisch Korn (Zea Mays L.), Man- dragora Erdmenner und Weiber (Mandragora vernalis Bertol.), Motuca (Moluccella laevis L.), Melongena purpurea ıSolonum Me- longena L., S. esculentum Dun.), Planta JIndica (Viola peruviana, (‚andere nennen das Gewächs Plantam Indicam“) T. 697, Mirabitis Jalappa L.), Adonis major (Adonis autumnolis L.), Geranium mus- catum (Erodium moschatum 1Herit.), Lupinus luteus (L), Lupinus caeruleus (Lupinus varius L..), Melissa Turcica caerutea (Dracoce- phalum Moldavica L), Melissa Moltauica alba (Varietät der vori- gen), Tusai (Corona imperialis, Lilium Persicum, Tusai oder Tou- sai T. 1026, Fritillaria imperialis L.), Tulipa 6 Arten (Clusius unterscheidet 23, C, Baukin 37 Arten Tulpen, welche Linne fast alle unter Tulipa Gesneriana vereinigt), Fornieulum Romanum (Foeniculum offieinate All.) Pomerantzen (Cirus Auranlium L.), Cappessamen (Brassica oleracea capitata L.). 2) Mit Laudgraf Ludwig von Hessen (Marburg.) Während Landgraf Wilhelm sich in dem Pflanzenumtuusch mit seiner Schwägerin und Tante Hedwig durch Zusendungen an Blu- men und nützlichen Gewächsen für die Küche und den Tisch als den freundlichen und : ulmerksamen Verwand!en zeigt, lernen wir ihn in der Correspondenz mit seifem Bruder Ludwig als P’flan- zenforscher kennen. In mehreren der zwölf aus ihrem Briefwechsel noch vorhandenen Schreiben von den Jahren 1578 bis 1580 und 1589 bittet er sich au-drücklich die Ansicht der sachkundigen Professoren su Marburg üter dieLudwig zugeschickten Gewächse aus, welchem Wunsch dieser stets auch gewissenhaft nachkommt. Gewächse. deren etwaige Verletzung beide beim Transport befürchten, lassen sie mit naturgetreuen Abbildunyen versehen, damit sie in Ihren Untersueh- ungen ganz sicher gehen — uch in den übrigen der nachfolgenden Correrpondenzen tritt überall in Wilbelm der sorgfältige Beob- 102 achter hervor, der sich auch dan», wenn er von sein-m Kesidenzort abwesend ist und seine Pflanzungen nicht selöst betrachten kann, mit dem jedesmaligen Stande derselben durch Berichte von den be- treffenden Beamten und Gärtnern in Bekanntschaft erhält und da- nach seine Anordnungen trifft, — Wilhelm undLudwig eultivirten zu Cassel und Marburg ausser mehreren vorher schon genannten folgende Pflanzen: Muscari (Muscari moschatum W.) Professor Dr. Vietorinus in Marburg, dessen Urtheil sich Wilhelm über das neue Gewächs ausgebeten hatte, hült Mnscari für eine Orchis- ‚art. Amarillen (Prunus Armeniaca L) Mandelenn (Amyydalus communis L.), Perschen (Amyydalus Persica L.). Hyacinthus orientalis (L.), Calmus (Acorus Culamvs L,), Stoebe Hispanica (Stoebe minor T., 438 mit dem Bemerken: „Es wird dieses Gewächs in den Gärten gezielet von Rispanischem »aamen.' -— Stoebe caly- eulis aryenteis B. 273 (vergl. die Sysonywe daseli.st,) Centaurea splendens L.), Aster Atticus (Aster Amellus L.), Attractilis (Cartha- mus-lanatus L), Basilicum Hisparicum (Ocymum Basilicum L.), Tabaco majus (Nicotiana Tuhacum L), Papaver cornirulatum flore rubro (Glaueium eorniculatum Curt,), Solanım sowniferum (Physa- lis somnifera L.), Solanum pomiferum (Sulanum aethiopicum L.), Balsamina foemina (Impatirns Balsami:a L.), Lunaria miner (Bo- irychium Lunaria Swartz), Auriculo ursne flore Inteo (Primula Auricula L.), Elieborus elbus flore niyricante (Helleborus albus, flore atrorubente B. 186; vergl. die Syuonyme daselbst, Veratrum nigrum L.), Halicacabus peregrinus (Cardiospermum Halicacabum L.), (vergl! Cor Indieum), Anthirrinum flore ruöro (Antirrhinum majus L.), Amaranthus major (Celosia cristata L.), Althea (Althaca offieinalis L), Cyani vari (Conianrea Cyanus L), Calamentha legitima (Calamintha offieinalis Moench), Chrisanthemum Hispani- cum (Anacyclus valentinus L., von C}usius in der spanischen Pro- vinz ‚Valentia zuerst aufgefanden und von ihm Chrysanthömum Va- lenlinum genannt), Consolida regalis { Delphinum Ajacis L.), Gario- phillus Indieus (Caryophyllus Indicus M. 367, Flos Africanus major simpliei flore T. 44, Tanacetum afriranum majus simplici fiore B. 133, Tayetes erecta L.), Hyssopi tres speries (Hyssopus offieinalis L.) Die drei Species sind vielleicht der blau- und neben diesem der roth- und weissblühende Leucviun: album flure felio viridi (Leucoium album M 301, kutthiola incanaR,B.), Origanum heracleoticum (1.), Origanum Üretense (Origanum Creticum L.), Origanum Cretense hatte Landgraf Lud: is von Clusius erhalten, Professor Dr, Wolt in Marburg bemerkt datei: ich halte es sei 103 ein gemeiner Dost, so hierher allendhalben zu wach- sen pfleget. Trayum (Tragum, Camersrius in M. 143, Trayon T. 1081, Kali spinoso offinis B. 289, Salsola Kali L.), Arbor Ju dae (Cercis Siliquastrum L.), Iris bulbosa flore violaceo (Iris Xi- phium L.), Iris bulbosa censtanlinopolilana, alivquin Hemerodacti- lus Matthieli (Iris tuberosa I..), Nareissus Juncifolius (Narcissus Junquilla L.), Crocus vernus (Urocus vernus All.), Abutilon (Side Abutilon L.), Blitum muculosum (Amaranthus trieolor L.), Carta- mus (Carthamus linclorius L.), Geranium Üretense (Geranium grui- num L.), Poma amoris (Solanum Lycopersicum L.), Stramonea (Datura Metel L.), Lachrymae Job (Coiz Lucryma Jobi L.), Cen- laurium maius raponlica (Centaurea Üentaurium L.), Umbilicus ve- neris (Umbilicus pendulinus D. C.), Gelbe Violen, duppele und einfachte (Cheiranthus Cheiri L.), Cyperuslongus (L.), Scor- dium (Teucrium Scordium L,), Adrotanum foemina (M. 235. T. 50. Abrotanum foemina, folüs teretibus B. 136, Sanlolina Chamae- Cyparissus L.), Eupatorium Mesuse (M. 351, T. 340, Ageratum fo. lüis serratis B. 221, Achilles Ageratum L.), Marubium Hispanicum (Marrubium peregrinum L.), Leucoium marinum (Cheiranthus littoreus L.), Virga aurea (Senecio saracenicus L.), Einfachtige Negelein (Dianthus plumarius L.). Am ı8 Mai 1589 überschickt Ludwig an Wilhelm eine Mart.ıgon mit 16 Blättern (Lilium Marla- gon L.). Weil Ludwig befürchtet, dass sie sich im Tragen zer- stossen und die Blätter verlieren möchte, so bat er dieselbe abcon terfeiten lassen und überschickt beneben der Blume selbst auch die Abeonterfeit. Er hat in seinem Garten noch eine Martagon, so zwanzig vier Bietter hat, welche er stehen lassen will, um den Sawen sammeln zu lassen. 3) Mit Landgraf Georg von Hessen (Darmstadt) und Kurfürst Christian von Sachsen. Aus dem Briefwechsel Landgrafs Wilhelm mit Beiden ergibt sich, dass W. die Kartoffel schon in seinem Garten zu Cassel baute, und dass er unabhängig von Walter Raleigh und von Franz Drake zu den ersten Verbreitern derselben gehörte, weil er sie aus Italien wohin sie zwischen 1560 und 70 gekommen war, bezogen hatte. Ich gebe {ie Nachrichten darüber, soweit als mög- lich, hier wörtlich wieder. In einem Schreiben Landgrafs Georg an Wilbelm vom 12. Fe- braar 1591 bittet derselbe, da er gehört habe, dass W. eine son- derliche Art Nüsse, welche Erdnüsse genannt wen 194 den, haben solle, ibm doch ein etwas davon mitzutheilen, er wünsche dieselben auch zu pflanzen Wilhelm antwortet am 15. Februar 1591 darauf: Was die begerte Erdnuss (Carum Bulbocastanum Koch) belangt, haben wir derosselbenn Jezoinunsserm gartten nicht, es wachssenn aber derusselbeun den Sommer über gahr viell umb Gntens- bergk bero im felde*), alssdann mann sie wollbe- kommen kann. Wir schicken E. L aber hiernebenn einn Schachtelnn volleiner anderenn Art gewechsse oder Erdinuss, so mian Tarathopholi nennett, tragenn feinne Rotte bfiumen undt seindt auch gar gutter Artt — Torathopholi (Solanum tuberosum esculentum C. B. sive Papus In- dorum Baahin in T. 869. (vergl daselbst den Abschnitt von den Namen) Solanum tuberosum L. - . Unter den von Wilhelm an Kur- fürst Christian unterm 10. März 1591 überschickten Samen, Blumen und andern Gewächsen, wozu indess das in dem betreflenden Be- gleitschreiben erwähnte Verzeichniss fehlt, wird die Kartoffel folgen- dermassen hervorgehoben: Wir überschicken auch E.L. oanter andermeinn Gewechsse, so wir vor wenig Jahren auss Italia bekommen, und Taratouphli genanndt wird. Dasselbige wechsst in der erdenn undt hat schene blumen gutts geruchs undt uandenn an der wurtzeln hat esvielie tudera henckenn, diesselbigewannsie gekocht werdenn, seindtsie gar anmuthig zu essenn, Mann muss sieahererstlich in wasser uffsiedenn lassenn, so gebenn die obersten schalen ab, Darnach thutt mann die bruhe darronn, undt seudtsie in butter vollends gahr. Wenn auch die woblriechenden Blüthen nicht zur Beschreibung der Kartoffel passen, so sind doch die übrigen Merkmale so treffend, dass an der Identität von ‚Taralouphli und Solanum tuberosum L. nicht zu zweifeln ist. Ferner werden in diesen Correspondenzen angeführt: Mamor- tica (Momordica Balsomina L.), Eiwenbeume (Toxus baccala L.), die Georg aus Samen zu ziehen versuchen will. Cerwi- oder Zuckerwurtz (Sium Sisarum L.), Granaten- (Punica Grana- tum L.), Zitronen- (Cirus Medica L.), Limonien- (Citrus Limonium Risso) und Mirtusbeumchen (Muyrtus communis L.). *) Nach Wenderoth jetzt noch in der Wetterau unter der Saat. Flora Hassiaca p, 73, 105 4) Mit Joachim Friedrich, Erzbischof zu Magdeburg, Markgraf zu Brandenburg ete. etc. Die Bruchstücke aus der Correspondenz des Landgrafen Wil- heim mit Joachim Friedrich lassen uns in ibm den unbefangenen Beobachter erkennen, der den abergläubischen Ansichten, die man damuls von so vielen Pflanzen latte, den wunderlichen Mährchen von denselben, welchen sogar Botaniker von Fach Glauben schenkten, entgegen tritt. Der Erzbischof erbittet sich am 21. September 1585" gute Ge- wächse aus Wihelms Garten, insonderheit Fahrenkraut (As- pidium Filie mas Swartz) und ihre Samen, desgleichen Alraun Wurzeln (s. Mandrayora) oder deren Samen. W. antwortet am 9, Oktober 1585 unter anderm Folgendes darauf: Was aber dievonnE.L, angedeute gewechss betrifft, ists ann dem, das farenn Krautt ein gemein Krauttist, so in allenn weldenu wechst, Es tregt aber selten samen, Daun in 8, Johansnachtt*) sols biuenn, zei- tigen unnd aussfallen undt so hartt das es wers glauben will, wohl durch ein Amboss soltte herdurch fallenn, unndt kann nichtt erhaltten werdenn, als in einer frischenn Bock- leins Hautt, die soll Ihm den fall brechenn, also das es durch die Bockshautt herdurch feltt unndt inn einenn mes singenen beckenn so mann daruntter setzti, den samen fin- den soil, undttsollgraussam darbey spuckenn wie unns die- jenigen reterirt, So wir dem so in fangenn Iann zugeben. - 5. Wie aber deme so schicken wir E. L. dessenn so dis Jars gefangenn ein wenigk hierbey zu, unndt wün- schen das er die Krafftt so man ihm zugibtt bey E L. ge- walttigerweisenn möge. — Was aber Alraunwarz betrifft ist es an dem das die mwenien (Mänuchen), so die Circumforanei herumbher tragenn lautter betrug seindt vonn Brionienwurt- wel geschnittenn, Aber die Rechten Mandrayora darvonn wirE.L.hierbey3wurtzelnzuschicken, gibt auch quasi einForm menschlichsleibs. Esist aberein sehr vergiff- tig gewechss, will aun einem warmen ortt stehenn, da es Sonneun genugk hatt, drechtt ein sehr schönen Apffell aber gabr gilftiig, dermassen dus wenn einer *) Hieroaymus Bock brachte ganze Nächte im Walde bei angezüu- detem Feuer zu, um den Samen von Farnkraut zu holen. 106 der Epffel einen hat liggen inn der Cammer darin er schlefft, grosse Beschwerung unudt auch wohl gar doll im Kopffe machtt, Bemerkung zu Atropa Mandragora L.: Weil die Wurzel die- ser Pflanze meistens mit dem unteren Theile des menschlichen Kör- pers einige Aehnlichkeit hat und nach dem damaligen Glauben wun- derbare Kräfte besitzen sollte, so veranlasste dieses die Arzneikrä- mer und Landstreicher zu folgendem Betrug: Sie nahmen Bryonien- wurzel (Bryonia L.), schnitzten daraus eine menschenähuliche Figur, steckten an diejenigen Theile, an weichen sie Haare haben wollten, Gersten. oder Hirsenkörner und verscharrten dann das Ganze so lange in Sand, bis aus den Körnern Fasern wuchsen, welche sie durch vorsichtiges Beschaben und andere künstliche Behandlung den Haaren ähnlich zu machen wussten. Dieses Kunstwerk verkauften sie dann als Alraunwurz für solehe Summen (20 bis 30 Ducaten) an reiche Leute, weil man glaubte, die Wurzel mache ‚.die Leute, sonderlich die bezauberten, glückselig.‘“ Dabei erzählten sie, die Wurzel sei sehr schwer zu bekommen, man könne sie nur mit gros- ser Mühe unter dem Galgen ausgraben, ein schwarzer INund müsse sie mit einem Strick ausreissen, der Gärtner selbst die Ohren mit Wachs verstopfen, weil, wenn er die Wurzel schreien höre, er in Gefahr seines Lebens stünde u. s. w. In den Corespondenzen Wilhelms 5) mit Georg Ludwig, Landgraf zu Heuchtenberg, mit Graf Friedrich von Mömpelgard und Graf Hermann von Neuenaur, mit seinen Agenten, Gärtnern und andern Beamten kommen ausser vielen oben schon angeführten Pflanzen noch folgende vor: Dracunculus (Arum Dracunculus L.), Mastir Gailo- rum (Pistacia Lentiscrs L ;, Fieus Indica (Opuntia vul;aris Mill. ), Rus absonierum, siv. Sumach (Rhus Coriaria L), Anguria (An- guria Citrullus dieta B.312, Cucurbita Citrullus L.), Adamsapfel- bäumehen (Malus Adami, Unterabtheilung von Matus Aranlia B. 437, nach Linne wahrscheinlich eine Varietät von Cifrus Auran- tium), Aracia (M. 59, T. 1501, Spartium spinosum L.) Cupressus r ra (Cupessus sempervirens L.), Lotus Aphricana (Diospyros Lo- tus L.), Ladanum latifolium (Cistus monspeliensis L.), Nasturcium Indicum (Tropreolur minus L.), Quamoctit (Ipomuea Quamoclit L.), Scamonea Syriacaı (Üonvolvrulus Scammonia L.), Maiorana (Origanum Majorana L.), Malva arborescens (Althaen rosea Cav.), Süsshels. I 307 pflansen (Giycyrrhiza glabra L.), Portulackensamen (Portu- laca oleracea L.) 6) Mit Dr. Carolus Clusius andDr, Joachim Camerarius. Von grosser Bedeutung für Landgraf Wilhelms botanische Wirk- samkeit war dessen Verbindung mit den beiden Gelehrten Clusius und Camerarius, durel deren directe und indirecte Beihülfe er immer die neuesten Erscheinungen von ausländischen Pflanzen in seinen Garten erhielt, so dass nicht leicht etwas Neues auftauchte, was Wilhelm unbekannt geblieben wäre. Clusius, der grösste und verdienteste Pflanzenforscher seiner Zeit, hatte die ıneisten Län- der Europa's bereist und dabei eine solche Menge Pflauzen yesam- melt, dass er fünf Jahre zum Ordnen und Beschreiben derselben brauchte. Während er sich in Enzland auf:ielt, wurde er 1573 an den kaiserlichen Hot nach Wien als Aufseher der Gärten berufen. Hier tlieb er sieben Jahre, ging 1580 zum zweitenmal nach England, nach siebenjähriger Aufentbaltszeit dorten lebte er dann sechs Jahre lang in Frankfurt a.M. von einem Jahrgehalt Landgrafs Wilbelm IV. und wurde endiich noch in seinem 68. Lebensjahre als Professor nach Leiden beruf:u, wo er 1609 starb. Schon währen: Clustus am kaiserlichen Hofe zu Wien war, verkehrte Wilhelm mit demselben und empfing von dort Samen und Gewächse. Am 5. Fe!r. 1576 schreibt er von Melsungen aus an Clusius und verehrt ilım“ einen güldenen Becher, weil er ihm schon zu etzlichen malen aus bevehll der kayserlichen Majestät nicht allein ailerley gufte Samen zur Zierung seines Garttens, sondern auch ein tein eigentlie‘. Registerleinn Wie dierelbigen Samen eine jede Artt au seinuerRechten Zeitt zeseet werden sollen zugeschickt habe. Wilhelm schreiüt weiter, obgleich er zur jetzigen Zeit allerlei gute Samen genug hahe, womit er sei- nen Garten wohl zieren köne, so wünsche er doch von Clusius die in beifolgendem Verzeichniss angegebenen durch seinen Lakaien, Ueberbringer des Briefes, überschickt zu haben. —: Das Verzeichniss ist dieses: As;haltus (Trifolium Asphaltite vel Bituminosum M. 291, Psoralen bituminosa L.), Asphodelus rubeus (Asphodelns liliaceus rubeus T. 1024, Hemerscallis fulra L.), Baccaris Matthivli (Bac. earis M. 252, Conyza major vulgaris B. 265, Conyza squarosaL.), Colutea Scorpioides m.ior (Coronilla Emerus L), Fata A:yypria {Ml. 121, Arum Colorasia L.). Iris Nlirica odorats radicr (plantae) (Iris alba Florentina B. 31, Iris florentina L.), C. Bauhin sagt 108 bei Aufzählung der Irisarten: Iris Mlyricı qua d Florentina ali. quantum differt, guod hujus flos candidissimus sit, rum Illyricae sit coloris dilule caerulei pallvscentis et «dere remissiore. Weil nun die weisse Blüthe der florentinischen Schwertlilie oft blassbläulich überlaufen ist, so ist die illyrische wohl mit der florentinischen als identisch anzunehmen. Nil arabus (Convolrulus Nit L.), Phalan- gium maius (Phalangium ramesum T, 557, Anthericum ramosum 1), Trasi (Trasi Cyperus dulcis Theophrasti T. 1046, Cyperus es- eulentus L.), Attractilis, Blitum maculosum, Cunna Indica, Hya- cinthus orienlalis (plantas), Stramonea, Tulipa (radices), Corona Reyia = Corona Imperiatis (?) (s. Tusai). Wie wir gesehen haben, lebte Clusius sechs Jahre lang von einem Jahrgehalt des Landgrafen. Wenn dieser den ersten Botani- ker seiner Zeit der Sorge für seine Existenz überhob, denselben in den Stand setzte, nur allein der Wissenschaft zn leben. so batte der Landgraf gewiss auch die Absicht dabei, mit dessen Hülfe seine eigenen botanischen Studien zu erweitern, und es wäre von hohem Interesse, die vollständige Correspondenz zwischen beiden aus die- ser Zeit verfolgen zu können. Allein leider fehlen uns aus dieser Periode fast alle Urkunden. — Nur zwei botanische Briefe aus dem Jabr 1591 sind davon noch vorhanden. In dem einen, datirt Frank- furt a. M. am 22. Februar, benachrichtigt Clusius den Landgrafen, dass er (Clusius) einen Briefvon Josephde Casa bona empfangen hate, der sich gegenwärtig auf der Insel Creta aufhalte, wohin er von seinem Fürsten, dem Herzoge von Fiorenz und Mantua, geschickt worden sei. Derselbe schreibe, dass er anf Candia seltene Pflanzen gefunden habe und deren noch mehr zu finden hoffe, er wolle die- selben nach Florenz bringen und von da aus dem Landgrafen einen Theil davon zuschicken. Dieser Joseph de Casa bona seiderselbe, der ihm-(Wilhelm) schon früher Pflanzen gesendet, und die er (Clu- sius) in des Landgrafen Garten im vorigen Jahre gesehen habe. — Nach dem zweiten Schreiben vom 14. März zeigt Wilhelm deu Em- fang dieses Briefes an und bittet, Clusius möge ihm 50 Pfund un- verdorbenen, frischen, römischen Kleesamen (wahrscheinlich Tri- folium incarnatum L.) einkaufen und seinem K.mmerschreiber Kuchenbecker in Frankfurt a. M, übergeben, von welchem er auch den Betr:g ausbezahlt erhalten solle. Ebenso sind aus der Correspondenz des Landgrafen mit Came- rarius, Arzt und Besitzer eines berühmten botanischen Gartens zu Nürnberg, nur Fragmente vorhanden. Nach denselben erstatten sich Beide gegenseitig Bericht über den jedesmaligen Fustand ihrer Gär- 109 ten, theilen einander Novitäten aus denselben mit und helfen sich in un günstigen Jahren mit Samen und Gewächsen gegenseitig aus, namentlich musste der Landgraf in dem Jahr 1589 Camerarius in dieser Beziehung in Anspruch nehmen. — Am 18. Oktober 1588 be- richtet Wiihelm dem Camerarius über seinen hiesigen Garten, wo- bei er bemerkt, dass es diess Jahr diesses Ortts ein so böss und nassregenwettergewesen,alser fast nicht zugedenken wisse, so dass die Pomeranzen und Citronen nur einer Hasel- und Musscaien. Nuss gross angesetzt hätten. Er überschickt Cam erarius einen Catalogum von dem, was ihm in seinem Garten zu Rheinfels aufgegangen, und wünscht zu wissen, wasin Camerarius seinem Garten aufgegan- gen, seit geworden und gerathen sei. Der erwähnte Catalog fehlt leider. Bei diesem Schreiben überschickt Wilhelm an Camerarius eine Spi- cam Mayzi Brasiliani (Z:a Mays L.), deren in seinem Garten zu Rbeinfels von drei Körnern 36 gewuchsen seien, was ihn nicht wenig wunder nehme. — Nach einem zweiten Schreiben Wil- heims an Camerarius vom 10. April 1589 sind ihm in seinem Lust- garten im vergangenen Jahre fast alle Arten Samen nicht zeitig ge- worden. Er begehrt desshalb von Camerarius die Samen folgender Gewächse: Amaranthus major, Am.ranthus Hanenkam (Celosia eoccinea L.), Teucrium (Teuerium flavum 1,), Aristrluchia vera longa (Arislolochia longa 1..), Aristolochia rotund ı (1), Ambroria (Ambrosia marilima L.), Diclamus vıra (Origanum Dictamnus 1..), Balsamum Alpin.ım (Rhododendron hirsutum L.), Telephium (Se- dum Telephium L.), Sabina Baccifera (Juniperus Sabina I..), Therebintos (Pistacia Terebinthus L ), Lentiscus—Mastix Gallorum, Laurocerasus (Prunus Lauro Cerasus L.) und mehrere andere oben schon genannte. Von Camerarius au Wilhelm ist nur noch ein einziges Pflan- zenverzeichniss vorhanden, was höchst wahrscheinlich diejenigen Pflauzen von der Inse! Creta enthält, von denen Ciusius in seinem Schreiben vom 22. Februar 1591 au Wilhelm spricht. Die Unter- terschrift des Verzeichnisses lautet: Plantae quae Josephus anle Ayemem observavit in Crela. uf der Rückseite stebt: Diss ver- zeichnus hat D. Joauch. Camerarius überschickt. Cassel am 28. Februar anno 91. Die Pflauzenuamen in demselben sind folgınde: Sisyrinchium (Iris Sisyrinchiu L., Mor. eı an;usla Ker ), Apios (Euphorbia ApiosL ), L: ontopodium verum (Leonto- podium alpinum Cass ), Leontopetalon (Leontive Leontopelalum k.), Srylla (Scylla maritima I, , Ornithogalum maritimum Brot), Semper- 110 rivum secundum arborescens (Semperrivum arboreum L.), Anagyrus (M. 450, T. 1502, Cytisus Laburnum L.y, Uncoron (Convolvulus Cneorum L.). Ranunculus asphodeli radieibus (Ranuneulus asirtieus L), Ladanum verum (Cistus Ledon cretense B, 467 — vergl. Cam. in M. 53 und T. 1476 — Cistus ereticns L.), Cichorium spinosum (L), — €. Bauhin sagt: „ist erst aus Candia nach Pisa ge- schickt worden, — Marathrum== Foenienlum Romanum — vergl. T, 147 den Abschnitt von den Namen, — Salv’a b:ceifera (Salvia po- mifera L.), Coris vera (Hypericwa Coris L.), Pseudodietamnus du- orum generum (l. Beringeria Parudo Dirtamnus bentb., II. Berin- geria acetabulosa' Benth.), CUyclaminus flore albo (Uyrlamen europae- um L.), Aristoluchia clematitis (L.), Äy’on (Gossypium frutescens semine albo B. 430 — vergl. die Synonyma daselbst — Gossypium herbaceum L.), Chameleon niger (Uham:leon niger M. 220, T. 380, Carthamus corymbosus L.), Linyua p:ssseri.a arborescens (Passe- rina Stelleri Wickstr.), Doryeniui.: (Doryenium pentaphyllum Scop.), Hyssopus verus, Mandragora foemina. Ob Wilhelm diese Pflanzen für seinen Garten wirklich erhalten hat, lässt sieh nicht ermitteln; indess gibt dieses Verzeichniss wenig- stens einen Beleg dazu, dass der Landgraf mit neuen Entdeckun- gen alsbald bekannt wurde, Unter den Bruchstücken aus der Cerrespondenz zwischen Wil- beim und Camerarius befindet sich auf einem halben Bogen mit der Aufschrift: An Dr. Joachim Camerarius noch folgende Nach- schrift: Wir wissen Uns auch wohlzueriInnern, dass wir Euerem Sohne Zu behuff Ihrer Studien, biebe- vohr etwas Zugesagtt, Derowegen wir den dissmahls die Verordnung thun Lassen wollen, dasihm Uff Künffttige frankfurtter fastenmess durch Unnsern Cam- merschreiber Johannes Kuchenbecker Hundert thaler geliffert werden sollen, 7) Mit Johann Albert Hyperius, Wilhelm hatte Jobann Albert Hyperius, Sohn des 1564 zu Marburg verstorbenen Professors der Theologie, Andreas Hyperius, und Bruder des Dr. Lorenz Hyperius, Leibarzt des Landgrafen,. zur Ausbildung in der Botanik nach Italien geschickt. Nach einem Schreiben vom 18. Januar 1585 an die Thurisaner zu Nürnberg beauftragt Wilhelm dieselben, seinem Stipendiario zuPadua, Joanni AlbertoHyperiodiesmal ein hunderttCronen über sein urdinarium zuzustellen. 111 Auch schreibt Wilhelm an demselben Tage an Hyperius. Er benachrichtigt ihn von dieser Geldanweisung, sowie davon, dass die Gewächse, welche er am 17, November und 10. December 1584 ge- schickt habe, fein frisch angekommen seien. Dabei bemerkt er: es seind vorwahr viel feiner Bulbi Nareissorum darbey, wenn man nur wüst was es were voreinArtt. Die Colocaseas (s. Fuba Aeyypfia) haben wir lassen uffheben, wie du geschrieben. Der Landgraf befiehlt sodann Hyperins, die auf inliegendem Verzeichniss angegebenen Räume, Pflanzen und Samen in Italien anzuschaffen und selbst nach Cassel zu bringen. Sobaldt sie alhier Plantirt, fährt er fort, soldt du von stundt an wiederumb hinnein ziehen unndt deine Studia eontinuiren. Mit den 100 Kronen solle er die zu marhenden Pflanzeneinkäufe und Jie Reisekosten bestreiten. Das Verzeichniss enthält Folgendes: Arbores Cupressus — 2, Sabinus — 2, Therebintos — 2, Laudanos -— 2, Lentiscos — 2, Rus obsoniorum — 2, Myrthos — 12, Co- tinos — 2 (Rhus Cotinus L.), Juiubas — 2 (Zizyphus Jujuha Lam.), Arbutos — 2, (Arbutus Undo L), Cistus albas Ladaniferas — 2, (Cistus salvifolius L.), Cistos rubeas — 2? (Cistus albidus L.), Pistaceas — 2, (Pistacia vera L.), Tinos - 2, (Viburnum Tinus L.). . Semina vel plantas. ' Stechadis Arabicae, Cannae Lidicae, Nastureium Indieum, Cauli fiori, Lactucae capitatae, Melonen ilem S:ımina Mantragorae, item etzliche Grana Mamortica. Quingu- folium fragiferum (Po- tentilla supina L.) Epimedium (Epimedium alpinum 1..). Sechs Jabre später finden wir Hyperius zu Cassel inDiensten des Landgrafen — vielleicht war ihm die Oberaufsicht über dessen Garten anvertraut — was sich aus einem lateinischen Briefe vom 14. April 1591, welchen er an den damals sich zu Wolfenbüttel auf- haltenden Landgrafen schreibt, schliessen lässt. In Folge Aufforde- rang berichtet Hyperius in diesem Briefe über den dulbus Dracun- euli, den er in seines Bruders Garten pflege und in den des Land- grafen zu verpflanzen beabsichtige. 112 Kleinere Mittheilungen. Cattleya Trianaei Lind. Rcehhb. fi. Affinis C. labiatae: labello ovato rhombeo apice bilobulo, antror- sum crispulo, Sepala oblongo -lanceolata acuta. Tepala rhombeo-ovata re- tusa, antrorsum minute crispula. Columna clavata apice bifalcis, la-- mina lineari postice supra antheram. Perigonium albo-roseum. Labellum ejusdem coloris, apice afro- purpureo-violaceum disco bilobo postposito aurantiaco Eine treffliche Neuigkeit, indem vielleicht keine Cattleya schö- ner gefärbt zu finden, Bei den Verwandten ist der gelbe Fleck in der Mitte getrennt dureh einen Lilastreifen: bier ist er völlig ungetheilt. Davor der prachtvolle dunkel carmoisinfarbige Fleck. Die frühere Vermutkung meines Freundes, des Herrn Director Linden, dass die Trianaei mit Warscewiczii zusammenfällt, hat sich. nicht bestätigt. Eingesendet von den Herrn Thibaud und Keteleer zu Pa- ris im Januar 1860 H. 6. Reichenbach fil., Personalnotizen. Dr. Franz Sauter in Salzburg wurde von Sr, Majestät dem Kaiser von Üesterreich durch die Verleihung des goldenen Verdienst- kreuzes ausgezeichnet, Dr. Wilhelm Hofmeister in Leipzig ist von der kaiserl. Leopoldin. Carolin, Akademie üer Naturforscher mit dem Beinamen Gärtner, undDr. Johannes Müller in Genf mit dem Beinamen A. v. Haller als Mitglied aufgenommen worden. Professor Heer in Zürich erhielt von Freunden der Naturwissen- schaft in Lausanne einen vergoldeten silbernen Pokal verehrt, auf welchem die Abbildungen von Pflanzen eingegraben sind, die der Scharfsiun dieses Gelehrten aus den Bruchstücken fossiler Gewächse aus dem Reiche der Todten wieder auferweckt hat. Se. Königl. Hoheit der Prinzregent von Preussen haben bei dem diessjährigen Krönungs- und Ordensfeste zu Berlin am 29. Januar den Herren: Bouche, Inspector des botanischen Gartens zu Neu- Schöneberg bei Berlin, G. Fintelmann, Hofgärtner auf der Pfauen- insel bei Potsdam, Dr. Laurer, ausserordentlichem Professor an der Universität zu Greifswald, und H. Sello, Hofgärtner in Sanssouei, den rothen Adier-Orden 4. Classe zu verleihen geruht. Redaeteur und Verleger: Dr. Fürurchr. Druck der FR Neubauer’schen Buchdiucker ei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. N 8. Regensburg. 28. Februar. 1860. Inhalt: OrıcınaL - AemanpLunsen. Böckeler, eine neue Gattung der Cyperaceen. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntuiss einheimischer Gewächse. Fortsetzung. (Rosaceae.) — GBLEHRTE ÄNSTALTEN UND VEREINE. Verhandlungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur, — An- zeise. Thienemann, Herbarium florae arcticae. Eine neue Gattung der Cyperaceen, gegründet auf Fun- bristylis abjiciens Steud. Von Böckeler. runs tal Mischospora. “7 En EUER N. g. e Tribu Scirpearum. Spica unica terminalis multitlora. Flores hermaphroditi foveolis discorum inserti. Soquamae plurispirar densissime imbricatae, naviculari-convexae, parum incurvae, inferio- res vacuae. Perigonium nullum.“ Stamen unicum; filamentun com- planafum in fructu persistens. Stylus cum ovario articulatus, compla- natus, apice bifidus, fimbritus, basi parum dilatata emarginato-biloba tenui in apice fructus equitans et persistens. Caryopsis linearis, tere- tiuseula, tenuissima, paulo incurvata, apice brevissime acntata, pedi- cellata, cum pedieello compress» artieulata. plerumqme suleo earinali angusto longitudinnliter semiinelusa. Disc — exacte spiraliter positi — erecti, transverse eicatrisati, ore denticulati. M. efoliata; radice fihrosa; culmis trnuibus elongatis (usque sesquipedal.) ercctis subflexuosis quadrangulis bicanaliculatis basi 3-v. 2-vaginatis, versus apicem scabriusculis: vaginis vix conspieue pube- rulis clausis acuminatis superne apertis, infima brevior«; spiea co- niea 7—4"' longa. superne 3—2 Jata; rhachi paulo ir ‚rassata atro- fusca: syuamis lineari - oblongis obtusissimis chartaceo - menbranaceis nervis subtilissimis punctulisque interjectis impressis dense obtectis, margine subundulatis, stramineis apice sphacelatis, mox deciduis; caryopsi 1” longa !/g” in diam., eleganter fenestrata cum pedicello pallide-straminea ; stylo atro-fusco usque basin concolorato. Flora. 1860. 3 114 -Fimbristylis abjieiens Steud. Syn. p. 107. — Herb. Zollinger. Nro. 3286. Prope Macassar Javae, in oryzetis. Sehr lange und dünne, bis auf einige tiefstehende Scheiden völ- lig kahle Halme; eine verhältnissmässig grosse eonische Aehre; sehr dichtstehende, stumpfe, an der Spitze schwarzbraune Schuppen, aus welchen schwärzliche Griffelspitzen hervorragen, verleihen dem Grase ein eigenthümliches Gepräge. Neben diesem ist die Gattung in ausgezeichneter Weise gekenn- zeichnet durch die entschieden gestielte, fast eylindrische, ungemein dünne Frucht, und durch den vollständig stehen bleibenden, mit dem flach-drei-eckigen Ausschnitt der etwas verbreiterten, nicht verdickten Basis den Scheitel der Frucht umfassenden Griffel. Nicht immer wird die Frucht von einer Kielfurche der Deckschuppe zur Hälfte ein- geschlossen. Mit der Gattung Fimbristylis, zu welcher Steudel die Pflanze St. ge DS nichts anderes gemein, als. den. breiten, zwei- - theiligen und gefransten Griffel, der aber in seinem unteren Theile in den beiden Gattungen schr verschieden ist. Mehr schon nähert sie sich dem Genus Heleocharıs, sowohl durch Habitus, wie besonders durch die zwischen Griffel und Frucht statthabende ähnliche Verbindungsweise. Den übrigen Gattungen der Tribus steht sie ferner. Aehnliche Zustände, wie sie in der beschriebenen Gattung die genannten beiden Theile in ihrer Vereinigung darbieten, finden sich bekanntlich auch bei einigen Gattungen der Rhynchosporeen, nament- lich bei Dichronena und Psilocarya. In allen mir bekannten hieher gehörigen Fällen trennt sich aber später der obere, meistens fädliche Theil des Griffels von der gewöhnlich verbreiterten und verdickten, häufigst grün gefärbten, persistenten Basis. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung.) Rosacenae. Prunus spinosa. Ber Hauptirieb trägt Nieder- und Laubblätter und ist am Gipfel oft steril, dornig. Aus den Achseln der vorjäh- rigen Laubblätter desselben entspringen normal 3 Zweige, wovon der - 115 mittlere Nieder- und Laubblätter trägt, und in cinen Dorn endet, die seitlichen einhlüthige Blüthenzweige sind, welche aus den nieder- blattartigen Vorblättern des Mitteltriebes entspringen. Jede Blüthe ist von 2 hochblattartigen seitlichen Vorblättchen begleitet. Nach Öbigem gestaltet sich folgendes Sprossverhältniss: 1. Axe: NL.... 2. NL (ausL) 3... h Z (ausN). Diess scheint der gewöhnliche Fall. Nun kommt es aber auch vor, dass an der Stelle des diessjährigen Mitteltriebes eine Blüthe steht, welcher eine Anzahl Niederblätter vorausgehen? In diesem Falle würden bereits die zweiten Axen durch die Blüthe abschliessen. Ich habe vergessen darauf zu achten, ob diese Blüthe wirklich mittel- ständig ist, oder ob sie nicht virlleicht selbst Seitenproduct eines nur wenig entwiekelten unbegrenzten Mittelproductes ist? — Die 3 einer Blattachsel angehörenden Zweige zeigen übrigens eine sehr ungleiche Ausbildung. Der mittlere schlägt am häufigsten fehl und wird zum Dorn; es bleiben nur die 2 blüthetragenden Seitenzweige übrig. Um- gekehrt kann auch die eine oder andere Blüthe oder beide fehlschla- gen und der Muteltrieb etwas mehr entwickelt sein. Viele Mittel- triebe bringen keine Blütben; an ihrer Statt findet man ein Knösp- chen, welches in der Achsel ihres zweiten Vorhlattes steht, und wel- ehes ich mit dem Mitteltrieb gleichwendig fand (was der Blüthen- wendung von Rununculus entspräche). — Am Zweiganfang finde ich zweierlei Blattstellung: Es folgt nämlich auf die 2 seitlichen Vor- 341, blätter (N.) ein %, Cyklus mit Pros. von 3 „ wodurch sein 2. Blatt median nach hinten zu stehen kommt. darauf gewöhnlich 5% ohne Prosenth. anschliessend; oder der %, Cyklus ist mit Pros. von 3 + Ya > (nach hinten) zu stehen kommt, und dann cbenfalls 5/, ohne Pros. folgt. Wasserschosse zeigen gewöhnlich ®% St. Die secundären Sprossen sind oft zum (relativ.) Hauptspross antidrom, jedoch mischen sich manchmal auch homodrome darunter, ınd an noch anderen eingesetzt, wodurch das zweite Blatt schief von der Axe waren alle Xeitensprossen mit dem Hauptspross homodrom. Die Lanb- apreiten in der Knospe manchmal nach dem langen Weg der Blatt- stellung übergerollt, jedoch mit vielen Ausnahmen. Der Blattstiel über der Basis, welche stehen bleibt, abgliedernd. 8* 116 P. avium. Dreiaxig: 1) NL...oa. 23)NH, au L. 3) (h) Z aus H. Seltener trägt die 2. Axe einige unvollkommene Laub- blätter, die nämlich nur aus Scheide (Stipeln) und einer Spreitenspur bestehen. P. Cerasus zeigt dieselbe wesentliche Sprossfolge mit dem Unterschiede, dass die Laubblätter der blühenden Seitensprossen (welche übrigens bei beiden Arten stark gestaucht sind) mehr ausge- bildet sind. — Die Blattstellung am Zweiganfang scheint bei beiden Arten sich wie bei Pr. spinosa zu verhalten; am häufigsten folgt ein 3/, Cyklus auf die 2 seitlichen Vorblätter (N. oder Knospenschup- It MY pen) mit Pros. von 5 *; woran sich dann ®/s St. ohne Pros. an- reiht, und hierin verhalten sich die blühenden und sterilen Seiten- Sprossen gleich und ich finde oft sämmtliche Seitentriebe mit den unbegrenzten Gipfeltrieb gleichläufig. Der letztere zeigt am häufigsten 5/s St. selten ®/. Auch die Blüthen der Seitentriebe gehören einer 5/, St. an. Ihre Trag-(H.)Blätter bleiben oft, die Vorblätter immer unentwickelt. An den sterilen Seitenknospen ist meist das 13. Blatt (die Vorblätter mitgezählt) Uebergangsblatt von N. zu L. Mit dem 14ten tritt vollständige Laubbildung ein. Die Blätter zeigen eine schöne Stufenfolge von Uebergängen aus N in L. wie auch die fol- genden Arten. P. Padus. Dreiaxig: A) N.L...n... 3 NLHauL. 3) (h) Z aus L und H. Blüthen nach °/ und %,; die 1—3 untersten der Trauben haben oft noch laubartige Tragblätter. Der Gipfeltrieb hat oft schon zur Blüthezeit die Länge eines Fusses und bis 10 völlig entwickelte nach ®%, stehende Laubblätter. P. Mahaleb. Wesentliche Axenzahl und Blattformationen wie bei voriger, mit Ausnahme dass sämmtliche Blüthen gewöhnlich in der Achsel eines Hochblattschüppchens stehen. Nur selten die unterste Blüthe aus der Achsel von L. kommend. Die blühenden Seiten- triebe haben am häufigsten 7—8 N. (mit d. Vorbl.) und 2—-4 Laub- blätter, Blatt- und Bflüthenstellung 5/,. auch nach 3. Spiraea. Es gibt einaxige (Sp. sorbifol., Ulmar., Filipend.) und zweiaxige (z. B. Sp. salieifol., laevigata ete.). Bei vielen ausländi- schen Arten sind die Tragblätter (H.) der Blüthen am Blüthenstiel hinaufgewachsen , und zwar um so höher, je höher die Blüthe selbst an der Axe der Inflorescenz steht, so dass das Tragblatt der ober- sten Blüthen bis dicht an den Kelch hinaufgerückt ist. (M. vergl. Spir. Bella, hypericifol., chamgedryfol., crenata, opulifol., salicifol.) 117 Sp. salicifolia. Zweiaxig: 1) NLH. 2) (h) Z aus H. Der Gesammtblüthenstand ist eine zusammengesetzte Traube. Die Gipfel- inflorescenz entfaltet zuerst, dann folgen in absteigender Ordnung die Seitentrauben, während sich hingegen die Blüthen jeder Traube auf- steigend (centripetal) entfalten. (Also wie bei Cruciferen, Umbellif., Composit.) Eine Gipfelblüthe kann ich nicht finden, denn auch die oberste Blüthe der Tranbe besitzt ihr Tragblättchen und zwar dicht am Kelch und zwischen den 2 obersten Blüthen findet sich zuweilen noch ein steriles Hochblättchen, während der Gipfel selbst keine Spur zurücklässt. Der Zweig beginnt mit 2 seitlichen N. auf welche 1—2 Cyklen fernerer N. folgen, darauf ®/,g in den noch übrigen N. und den L., welche Stellung in der Hochblattregion sich oft zu ®/ı3 steigert. Sp. Aruncus. (Wenn hicher gehörig, und nicht zu den Saxi- frageen, was wahrscheinlicher, vgl. Treviran. Bot. Ztg. 1855, Nr. 47.) Zweiaxig: I) NLH. 2) Z. aus H. Vorblätter der Blüthe nicht entwickelt. Die Blüthen stehen oft nach %ıa. Sp. Ulmaria. Einaxig; N L (H) Z. Die starke in wenig Zweige vertheilte Hauptwurzel scheint längere Zeit stehen zu blei- ben, aber jeder Jahresspross treibt zugleich seine eigenen Wurzel- zasern und zwar schon im Knospenzustande. so dass er später der Hauptwurzel nicht mehr nöthig hat. Die Erneuerungssprossen eft- springen aus den basilären Laubblättern eines Jahrestriebes. Die ba- silären stark verholzten Ueberreste mehrerer von einander abstam- mender Jahrestriebe bilden ‘ein knorriges Sympodium. Meistens kom- men nur wenige Knospen der basilären Laubblätter zur Entwicklung. Die Jahrestriebe beginnen mit quer distiche stehenden scheidig-schup- pigen Niederblättern, deren Zahl unbestimmt ist, ich fand an einer obersten Knospe 5 solcher, auf welche in gleicher Stellung noch 2 Laubblätter folgten. An andern Knospen waren nur die beiden Vor- hlätter niederblattartig, die übrigen liessen bereits Spreitenbildung er- kennen. An einem Exemplare setzte die quer distiche Blattstellung bis weit über die Mitte des Stengels fort, und umfasste noch 4 durch Y/, Fuss lange Internodien von einander getrennte Laubblätter. An diese schloss sich dann °/, St. ohne Pros. an, welche Stellung dann auch die primären Zweige der Blüthenspirre umfasste, die grade aus 3 über einander fallenden 3/, Cyklen bestand. Ueberhanpt ist die Blattstellung am oberen Theil des Stengels häufig 3%, auch durch die Spirrenzweige (sowohl primäre als seeundäre) hindurch: anderemal 118 gebt sie höher am Stengel und besonders in der Spirre aus ®/, in ®5 über; (ich fand manchmal in der Spirre einen Cyklus der ®/,, einen der °/s St.). Einmal zeigte eine sehr reiche Spirre 8 ,; St. in einem Cyklus und noch 2 Gliedern eines zweiten, ein andermal einen Cyklus von %g — Die Laubblätter fand ich an einem Stengel auch einmal deutlich nach %s. — Die bodenständigen Laubblätter bis 2 Fuss lang mit rinnigem in eine häutige Scheide übergehenden Blattstiel; die Scheide mit intraneen über einander greifenden Oehrchen, wodurch jene Blätter von den höheren Stengelblättern sich unterscheiden, welche grüne laubige Stipulae besitzen. Zwischenstufen finden sich an den untern Blättern des aufgeschossenen Stengeltheils nicht selten, deren Stipulae noch als häutige jedoch gezäackte Scheidenzipfel auf- treten. Die über der Stengelmitte stehenden Blätter haben in ihrer Achsel oft einen armblätterigen blühenden Bereicherungszweig. Die über ihnen ihnen noch folgenden kleineren Laubblätter scheinen ohne Achselproduct. Diess rührt daher, dass die ihnen angehörenden Zweige am Stengel bis an die Basis der endständigen Spirre des- selben hinaufwachsen, wo sie erst frei werden und deren unterste. längste weit übergipfelnde Zweige bilden. ‘Am häufigsten finde ich die 2—3 obersten Laubblätter des Stengels scheinbar leer, und ihre Zweige an die Spirre hinaufgerückt; die tiefer stehenden Blätter haben ihren resp. Blüthenzweig noch genau axillär. Nur an einen Exem- plarc fand ich die 5 obersten Laubblätter leer, und ihre Blüthen- zweige dicht an der Spirre befindlich. Da die dem Stengel aufge- wachsenen Blüthenzweige sich an ihm als starke Leisten oder Kanten kenntlich mächeu, so lassen sie sich leicht bis in ihre resp. Blatt- achsel verfolgen. Der Grad des Anwachsens ist übrigens ein Yer- schiedener und hängt natürlich davon ab, ob die scheinbar leeren Blätter näher oder entfernter dem Gipfel des Stengels stehen, welche Entfernung für das unterste leere Blatt 1 Zoll bis fast 1 Fuss be- tragen kann. Es kommt dann vor, dass der Blüthenzweig des unter- sten leeren Blaites weit über dem obersten leeren Blatt abgeht. Zu- weilen macht sich der unterste an der Spirre hinaufgerückte Zweig dadurch kenntlich, dass er wirklich um einige Linien tiefer steht als die nächst oberen, immer aber dadurch, dass er von sämmtlichen Spirrenzweigen der grösste ist. Die Tragblätter dieser aulgewachsenen Blüthenzweige zeigen einen verschiedenen Grad der Ausbildung. Die 1—?2 obersten sind nieht selten auf die Stipulae reducirt oder e8 findet sich zwischen ihnen noch ein Ucherrest der Spreite. Manch- 118 mal verschmelzen Spreite und Stipulae zu einem einzigen rundlichen herzförmigen Blättchen. Sowohl die aufgewachsenen primären Blü- thenzweige als die tiefern achselständigen haben oft zwei rechts und links stehende laubige Vorblätter, die ungefähr in ihre Mitte fallen. Jeder Blüthenzweig endet wieder in eine Spirre, deren zwei längste übergipfelnde Zweige nichts anders sind, als die jenen beiden Vor- blättern angehörenden Achselproducte. Diese Vorblätter findet man desshalb leer. Manchmal haben jene primären Blüthenzweige nur noch das untere Vorblatt ausgebildet, und dessen Zweig wie gewöhn- lich an die Endspirre des Mutterzweiges hinaufgewachsen , das obere Vorblatt schlägt fehl; nicht aber sein Zweig, welchen man an der Spirre jenem andern dem untern Vorblatt angehörigen gegenüber finden wird. Einmal fand ich den Fall, wo beide laubige Vorblätter eines primären Blüthenzweiges mit ihren Zweigen selbst bis an die Spirre hinaufgewachsen waren, die Spirre also belaubt erschien. Es ist mir auch vorgekonmen, dass einzelne Seitenspirren ihr unteres Vor- hlatt besser ausgebildet hatten, als selhst ihr Tragblatt; jenes hatte eine ziemlich grosse Spreite, dieses zeigte von ihr nur noch ein zwi- schen den Stipeln gelegenes Fetzchen. Mit Ausnahme der aufge- wachsenen Blüthenzweige haben nun noch alle folgenden, oft ziem- lich zahlreichen, wegen stark verkürztem Stengelende doldig gestell- ten Spirrenzweige mit ihren weiteren Verzweigungen wirklich weder Trag- noch Vorblätter. — Jeder Zweig der Gesammtspirrre ist eine Spirre im Kleinen; je näher dem Centrum, je einfacher und ärmer wird die Verzweigung, und zunächst dem Centrum sind die Zweige nur noch 2—1-hblüthig. Das Centrum selbst ist von der Gipfelblüthe eingrnommen, Die Entfaltungsfolge sowohl der 'Gesammtspirre als der Seitenspirren ist absteigend (eentrifugal). Zuerst öffnet sich die Gipfelhlürhe, dann die zunächst derselben befindlichen Zweige u. 8. w. abwärts.*) Die Zweigstellung der einzelnen die Gesammtspirre zusammıensetzenden Seitenspirren ist am öftersten %. Zwei Zweige stehen rechts und links (entsprechend ihren Vorblättern), dann folgt 3, St., welche ich nicht ganz selten vornumläufig fand. Die Zweige aus den Vorblättern convergiren dabei stark nach vorn; die primären Blüthenzweige der Spirre fand ich pöcilodrom. Die Bereicherungs- *) Die Inflorescenz stimmt in vielem mit der Spirre von Juncus und Zu- zula überein. 120 zweige verhalten sich wie der Stengel, nur dass sie ärmer ansge- stattet sind. Die Blüthen sind ohne Trag- und Vorblätter. Tetra- merische Blüthen in Kelch und Krone nicht selten. In einzelnen Blüthen fand ich 6—7 Carpiden. An 5 Spirren fand ich sämmtliche Früchtehen der Gipfelblüthe nach dem langen Weg der Blattstellung der Spirren gedreht; ob dieses constant, müssen weitere Beobach- tungen entscheiden. Sp. Filipendula. Einaxig. L (H) Z. Die Pflanze perennirt aus den Achsen der Bodenlaube. Die Sprossen beginnen mit einigen (3) quer distiche stehenden Laubblättern, auf welche ®%, und höher besonders in der gipfelständigen Blüthenspirre °/, folgt. Die boden- ständigen Laubblätter haben eine häutige Scheide mit grünen ge- zackten oder gezähnelten Öehrchen (Stipulen). An den höhern Sten- gelblättern wird die Scheide grün und am Rande stark gezähnt; sie erinnert an die ebenfalls gezähnte Scheide von Aphanes arvensis. Nach dem Gipfel des Stengels werden die Blätter stufenweise kleiner, und das oberste ist oft auf den blossen Scheidentheil beschränkt. Dieses liefert den untersten Blüthenzweig, der aber mehr oder weni- ger am Stengel hinaufwächst, wodurch es leer erscheint. Die übri- gen Zweige der Spirre sowie deren weitere Auszweigungen und der Blüthen sind ohne Trag- und Vorblätter. Die Scheidenränder der Bodenlaube übergreifen nach dem langen Weg der Blattstellung. — (Vgl. auch Flora 1857, 8. 149.) . Dryas octopetala. Einaxig. L H Z. Keine Niederblätter. Der gipfelständigen Blüthe gehen zuweilen 1—2 lineale Hochblätter vor- aus. Es kommen beinahe aus allen Blattachseln Erneuerungssprossen. Die Achselsprossen beginnen mit quer disticher Blattstellung (6 und mehr Blätter) auf welche 3/, St. folgt. — Kelchteckung nach ?/s;' auch die Krone zeigte mir ein paar Mal dieselbe Deckung. Geum urban., rivale, reptans, montan. Der Erdstamm mehr oder weniger stark, mit Wurzelzasern besetzt. Sämmtlich zwejaxig: 1) Die erste Axe trägt eine unbegrenzte Laubrosette*). 2) Aus ihren Blattachseln entspringen belaubte in eine Gipfelblüthe endende secundäre Zweige. Unterhalb der Gipfelblüthe tragen diese Zweige in den vber:.en Blattachseln armblüthige Wickeln. — Die Blattstiele *) Diess wusste schon Vaucher (Hist. d. Plant. d’Europe,, IL. 267) we- nigstens für W. mon/an. und rept, 1981 der mittelständigen Rosette verlaufen in eine flachrinnige Scheide, welche gewöhnlich ohne alle Spur von Oehrchen (Stipulen) *j ist; die Blätter der blühenden Zweige haben hingegen eine kurze fast verschwindende Scheide bei grossen laubigen Stipulen. Sowohl bei G. urban. als coccin und macrophyll. sind die zusammengehörenden Stipulae manchmal von ungleicher Grösse. Wenigstens für @. ma- crophyli. fand ich hierin ein ähnliches symmetrisches Verhalten wie bei den distichophylien Leguminosen, d. h. sämmtliche grössere Stip. tielen bei zweizeiliger Blattstellung auf die eine Stengelseite, sämmt- liche kleinere auf die entgegengesetzte. — Die Blattstellung der blü- henden Seitentriebe ist bei allen Arten distiche; die unbegrenzte Laubrosette zeigt ein complicirteres Stellungsverhältniss. Den Seiten- blüthen gehen immer 2 (rechts und links stehende) Vorblätter voraus und ihr Kelch hat den unpaaren Kelchtheil median nach der Axe gestellt. Die" Erneuerungssprosse, welche immer eine unbegrenzte Laubrosette bilden, entspringen aus den tiefern Blattachseln der Mut- terrosette, die blühenden Sprosse, deren immer nur wenige, (manch- mal nur einer) aus den über jenen befindlichen Rosettenblättern. @. urban. Mittelrosette mit nach %, gestellten Blättern. Koty- ledonen gestielt mit dicklicher ovaler glatter Spreite. Das Kotyle- donarglied gedehnt, die nächst folgenden gestaucht. Das Primordial- blatt lang gestielt, herz-nierenförmig, grobzähnig, behaart, mit kur- zer Scheide; das dayauf folgende gedreit. @. rivale. Blattstellung der Laubrosette %,. Die Blattsegmente ungleichseitig, die gegenüberliegenden symmetrischen in der Knosp- ung fächerartig gefaltet und gegenwendig übergreifend. Die Blüthen- stiele vor und nach der Blüthenentfaltung überhängend. zur Frucht- zeit gerade gestreckt. Nicht selten in Kelch und Krone hexamerische Gipfelblüthen. G. montan. Blätter der Bodenrosette nach 3%, gestellt. Die blühenden Triebe gewöhnlich mit 4—5 Blättern, die zwei obersten Blätter oft an die Gipfelblüthe hinaufgerückt. Oft 2 blühende Triebe aus dem unbegrenzten Mutterspross. Häufig in Kelch und Krone hexamerische Gipfelblüthen. @. reptans. Die starke oft sehr lange Hanptwurzel bleibt längere *) Doch fand ich bei @. rivale einige Male ein paar Rosettenblätter, deren Scheide von einem häutigen Rande eingefasst jederseits in ein kurzes Oehrchen ausging. 12% Zeit frisch, das nach oben dicker werdende verholzende Stänmchen trägt an seiner Spitze eine Laubrosette, deren Blätter ich nach %ıs gestellt fand. (Die Rosetten lassen oft 11—12 gut entwickelte Blät- ter erkennen.) Aus den tiefern Rosettenblättern kommen die später sich bewurzelnden Laubstolonen, deren 8-—9 erste Blätter distiche stehen, grosse grüne Stip. aber eine kleinere Spreite als die Blätter der Mut- terrosette haben. Wie sich später die Blattstellung der Stolonen ver- hält, bleibt noch zu ermitteln. Die einblüthigen meist 4-blättterigen Seitensprossen entspringen über den Stolonen aus höheren Blättern *), gewöhnlich ist nur ein einziger vorhanden. Blüthen mit 6 Kelch- und Kronenblättern sind häufig. . Waldsteinia geoides. Verhält sich, was Wuchs und wesent- liche Axenzahl und Stipelbildung betrifft, wie Geum. Blattstellung der unbegrenzten Mittelrosette %,, der blühenden Seitentriebe ".. Die in der Knospe fächerig gefalteten Laubspreiten der «Rosette über- greifen zugleich mit dem einen Rand und zwar nach dem langen Weg der Blattspirale. — Blüthen mit 2 bis 6 Carpiden. Rubus. Einaxig: NLHZ. Die Kelchstellung der Gipfelblüthe schliesst unmittelbar an die vorausgehende Blattstellung an. Die Stellung des Kelches an Seitenblüthen mit 2 Vorblättern mit dem am zweiten Sep. median nach hinten. Kelchdeckung oft deutlich nach 5/,; andermal metatopisch. Rubus fruticos. liefert ein vortreffliches Beispiel der %, St. der Blätter, welche auf den Stengelkanten stehen. R. saxatilis. Der unterirdische Stock mit Wickelwuchs. Die blühenden Jahrestriebe konmen aus den Achseln der Niederblätter des Muttersprosses**). Sie beginnen mit quer distichen Niederhlät- tern, deren ich 6—8 fand (die Vorblätter mitgezählt), auf sie fulgen 2—5 mit ihnen gleichgestellte Laubblätter und auf diese plötzlich die Hochblätter nach ®/, und ohne Pros. an die distiche Stellung an- schliessend. Hochblätter zählte ich nie über 6, meist weniger, Aus ihnen entspringen die Seitenblüthen ***) und eine Gipfelblüthe be- *) Bei Geum und Waldsteinia, so wie vielen Potentillen mit unbegrenz- ter Hauptaxe kommt also an dieser ein auf eine Reihe von Jahren sich fortsetzender Wechsel von Laub- und blühenden Seitensprossen vor. **) Die ebenfalls aus Niederblättern kommenden rankenartig niederliegenden Triebe begiunen auch mit Niederblättern, fehlen aber sehr oft. *#*) Die unterste zuweilen aus dem obersten Laubblatt. 123 schliesst den Trieb, Die Niederblätter sind scheidig-schuppig, von weisser Farbe. Die Ausbildung der einem fleischigen Boden aufsitzen den Steinfrüchtchen sehr ungleich; ich zählte nie über 5, oft 4, 3, 2. Fragaria.*) Einaxig: Die Laubblattachse gestaucht trägt zur Blüthezeit wenige frische bodenständige Laubblätter, und dehnt sich über ihnen zu dem in eine Gipfelblüthe abschliessenden Blüthen- schaft, Dieser trägt über seiner Mitte 1—3 kleine L. oder H., aus deren Achseln die armblüthigen Dichasien entspringen. Ihre Auf- blühfolge ist aufsteigend. Jede Seitenblüthe ist von zwei Vorblätt- chen begleitet. In den Achseln der Bodenlaube bilden sich Knospen, die sich in absteigender Folge entwickeln. Die dem obersten Boden- laub angehörende ist oft zur Blüthezeit der Mutterpflanze bereits ausgewachsen und blüht bald nach dieser; anderemal trägt er nur Laubblätter. Die Zahl der ebenfalls auf gestauchter Stengelbasis stehen- den Laubblätter dieses obersten Seitensprosses, wenn blühend, ist gering (bis 4); häufig sind nur dessen Vorblätter vorhanden (die sich durch längere Stielbildung von den Blättern des relativen Hauptspros- ses unterscheiden); ausserdem finden sich noch 1—2 kleine Lauh- blätter, theils H., an dessen Blüthenschaf. Es kommt auch vor, dass aus dem obersten Bodenblatt des secundären Sprosses ein ter- tiirer ebenfalls blühender Spross kommt, so dass dann also an einem Stock drei blühende Generationen vereinigt sind. Die Stolonen kom- men am häufigsten aus den Vorblattachseln des obersten Seitensprosses, bald und am öftersten aus beiden Vorblättern, bald nur aus dem einen. Im letztern Fall bringt das erste Vorblatt häufiger einen Stolo, das obere ein gestauchtes Laubzweiglein. An blühenden und steri- len blos laubtragenden Trieben kommen aus den untern Blattachseln anch Stoloner. Das erste Vorblätt der Stolonen ist meist ein lineal- lanzettliches, scheidig übergerolltes Blättehen**), Das zweite lässt oft Stipelbildung und Spreitenspur erkennen. Jenes liegt gewöhnlich nach hinten, dieses nach vom. Doch fand ich auch den umgekehr- ten Fall. — Um hier nicht zu wiederholen, was J. Gay (Annal. d. Se. nat. 4. Ser., Vol. 8, p. 185 FM. und Irmisch Bot. Zig. 1859, 8. 364 ff.) über die Stolonenbildung der verschiedenen Erdbeerarten sagen ımd deren Angaben ich mur bestätigen kann, will ich nur noch *) Durch einen Druckfehler steht in der Flora 1851, S. 365 Laubzweige (Stolonen) statt Laufzweige. **) Dieses allein betrachtet Gay in der erwähnten Abhandlung als Vorblatt. 124 einiges dort nicht Erwähnte beifügen. Die Blattstellung der Laubro- setten fand ich bei Fr. vesca, elatior und collina fast immer nach 3/,, nur zwei Exemplare von. Fr. elatior und eins von Fr. collina zeigten 5, St. Das oder die wenigen schaftähnlichen Blätter setzen die vorausgehende Stellung fort. Der dem obersten Bodenlaub ange- hörende Seitenspross, welcher das Erdsympodium fortsetzt, ist am öftersten mit dem Mutterspross gleichwendig; das Sympodium zeigt also Schraubelwuchs. Von vierzig auf dieses Verhältniss hin unter- suchten Exemplaren von Fr. vesca zeigten 37 Fxemplare Homo- dromie (davon waren 20 rechts-, 17 linksläufig); bei 2 Exemplaren war der oberste Seitenspross zum Mutterspross antidrom; (dieser war linksläufig). Ein Exemplar. das drei blühende von einander abstam- mende Generationen besass, hatte die 2 ersten Generationen rechts-, die dritte linksumläufig. Von 6 Exemplaren der Fr. elatior war bei 5 Exemplaren der oberste Seitenspross mit dem Hauptspross homodr. (2 rechts-, 3 linksumläufig), bei 1 Exemplar war zwischen beiden Sprossen Antidromie. — Da wo aus den obersten Bodenlauben ein Spross kam, fand ich den obersten, wie beschrieben, zum Mutter- spross homodr., den andern aus dem zweitobersten Blatt hingegen antidrom. Die Blüthenzweige sind ohne Regel mit dem Mutterspross bald gleich-, bald gegenläufig. — Die Scheidenöhrchen (Stipulae) der Laubblätter übergreifen in der Knospe das eine das andere nach dem langen Weg der Blattspirale; an den Vorblättern in entgegen- gesetzter Richtung. Die Blättchen des gedreiten Blattes sind in der Knospe auf der Mitte gefalzt; das mittlere (endständige) ist gleich- seitig, die beiden seitlichen sind ungleichseitig, ihr äusserer Rand übergreift über den inneren; zugleich aber iübergreift der äussere Rand des einen Blätichens iiber den äussern Rand des andern und dieses letztere geschieht nach dem langen Weg der Blattspirale. Vergrünte Blüthen von Fr. vesca boten Folgendes: der Kelch war am wenigsten verändert, seine Blättchen hatten ungleich gezackte Ränder und jedes war von zwei lineal-lanzettlichen Stipulen begleitet. Die Petala waren viel grösser als die Sepala; sie waren in einen Stiel ausgezogen, der bald schmaler, bald breiter und scheidenartig war. Im letzteren Falle liessen sich an der Scheide noch kleine Öehrchen (Stipulae) bemerken. Die Spreite der Petala war vollkom- men laubig. grün und grob-gezähnt, aber nicht in Blättchen getheilt. Sämmtliche 20 Stamina waren mehr oder weniger vergrünt; das Fi- lament erschien als Stiel; die Anthere als grünes Blättchen, kleiner 125 als die vergrünten Petala. Die Spreite der äussern Stamina war am Rand mit 4—1 ungleich grossen Zacken versehen und flach wie die Petala; die mehr nach dem Blüthencentrum hingestellten hatten eine lanzettliche spitze ganzrandige Spreite und zeigten an deren Basis grüne Emersionen (Anfang von Doppelspreitung). Die innersten Sta- mina hatten kleinere ebenfalls lanzeitliche Spreiten und an diesen war die basiläre Doppelspreitung besonders deätlich; jedoch waren die beiden Emersionen nicht immer gleichmässig ausgebildet. Ihr auf die Spreitenbasis beschränktes Vorkommen erinnerte sehr an die Coronula der Sileneen. Eine in ein grünes Blättchen verwandelte Anthere hatte an der Basis ihrer Spreite noch deutlich gebildete Antherenhälften von gelber Farbe; sie nahmen die Ränder der Spreite ein, während innerhalb ihrer zwei grüne Emersionen fielen, deren jede einer nicht ausgebildeten Antherenhälfte entsprach. Dieser Fall zeigt deutlich, dass die Antherenbildung wohl vorzugsweise aus der umgewandelten Spreitenbasis hervorgeht, was auch durch viele andere Beobachtungen bewiesen wird. Sämmtliche Fruchtblätter waren gleichfürmig verwandelt und bildeten ein grünes Köpfchen. Jedes einzelne bestand aus einem zusammengerollten grösstentheils verwachsenen, an der Spitze dreizackigen und oflenen hülsenähnlichen grünen Blättchen. Der untere blassere, verwachsene, bauchig aufge- triebene Theil war offenbar Scheidentheil; der obere entsprach der Spreite und ihre 3 Zacken waren knospenartig um einander gerollt. Der mittlere Zacken (Endblättchen) war etwas grüsser als die beiden andern. Die vergrünten Carpiden waren übrigens sehr kurz gestielt, und übertrafen die normalen Früchtchen an Grösse wenigstens um das Vierfache. Von Ovulis war keine Spur zu linden. Comarwn palustre. Einaxig: N L Z oder auch bloss L Z. Blattstellung durchweg distich. Blätter an den Zweigen zur Abstam- mungsaxe und zum Tragblatt quer (rechtwinkelig) gestellt. Die auf ein- ander folgenden Zweige gegenwendig. Die tiefer stehenden Blätter mit ausgesprochener Scheidenbildung aber wenig ausgebildeten Schei- denöhrehen. Die höheren (Tragbl. d. Blüthenzweige) mit zurücktre- tender Scheidenbildung bei stark ausgesprochener Oechrchen- oder Sti- pulbildung. Die Stipulae ungleich gross. Die Scheiden von Blatt zu . Blatt gegenwendig übergreifend. Die grössere Stipula auf der decken- den Seite der Scheide, welche zugleich dem ersten Blättchen des untersten Fiederpaares entspricht. Die Blätter mithin antitrop. Die foliola in der Knospe gefalzt und neben einander gelegt; die seit- 126 lichen ungleichhälftig, unter sich syminetrisch, und ihr hinterer Rand in der Knospe etwas über dem vorderen geschlagen. Der Blattstiel Anfangs mit der Spreite abwärts gebogen. Die Sprossen, wenn steril, niederliegend und aus den Knoten wurzelschlagend; die blühenden sich aufrichtend. Die Früchte fand ich nach */,, gestellt. (Fortsetzung folgt.) Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vatgrländische Cultur. Bo- tanische Section. Sitzung vom 26. Januar. I. Herr Privatdocent Dr. Körber hielt einen Vortrag über das Verhalten der Lichenen zu ihrer geognostischen Unterlage. Bezugnehmend auf die Untersuchungen, welche Geh. Rath Göppert in .der letzten Sitzung über die Einwirkung der Flechten auf die Gesteine nitgetheilt. beabsichtigt derselbe, in einer Reihe von Vorträgen umgekehrt den Einfluss des unorganischen Sub- strats auf, die Entwicklung „der Flechtenvegetation zu erörtern. Im Haushalte der Natur scheinen ausschliesslich die Flechten dazu be- stimmt, durch ihre Verwesung das rohe Material der Gesteinsober- fläche, der nackten Baumrinde, des gezimmerten Holzes für das Wachsthum aller übrigen Pflanzen urbar zu machen. Hierzu befähigt dieselben die ihnen ganz eigenthümliche Befestigung an das Substrat, wie ihr unendlich langsames Wachsthum. Die Flechte hat schlechter- dings keine Wurzel, weil sie sich nie aus ihrer Unterlage, sondern nur aus der Atmosphäre nährt; sie befestigt sich bei strauchartigem _ Wachsthum durch eine Art Haftscheibe (Flechtennagel), bei laubarti- gem Lager durch Haftfasern auf ihrer ganzen Unterfläche, bei kru- stenartigem Lager durch ein zartes, fimissäbnliches Unter- oder Bil- dungslager (protothallus), das der eigentlichen Flechtenentwickelung immer vorangeht. Diese Bildungen schmiegen sich an das Substrat auf das Innigste und Festeste an (vielleicht durch dieselbe Kraft. welche die Wurzeln der höheren Pflanzen in die Erde treibt), ja e& tritt ein förmliches substanzielles Verwächsen mit der Oberfläche der Unterlage ein. wie es sonst nirgends im Pflanzenreiche vorkommt. Das enorn: langsame Wachsen befähigt sie, von der allmähligen Ver- witterung des nackten Gesteins Vortheil zu ziehen, ja sogar selbst durch ihre langsame aber ununterhrochene Lebensthätigkeit ihre Unter- lage zur Verwitterung hinzuführen, und endlich, wie durch das Zer- fallen ihrer eigenen Gewebestheile für andere Vegetabilien’ den Boden 127 vorzubereiten. Die ältere Lichenologie nahm eine möglichst kleine Zahl von Flechtenarten’ an, welche je nach ihrer Unterlage die erüss- ten Variationen zeigen sollten; selbst der sonst unübertreffliche Elias Fries hielt alle Flechten, die auf jungen Zweigen, auf gezimmertem Holz, auf anderen Flechten schmarotzen, für anormale Formen. Die neuere Forschung, auf das Mikroskop gestützt, hat nachgewiesen, dass je heterogener die Standorte zweier sonst ziemlich ähnlicher Flech- ten sind, mit um so grösserer Wahrscheinlichkeit auf eine Verschie- denheit ihrer Art sich schliessen lasse. Nur für wenige Arten (Le- canora subfusca, varia, Callopisma aurantiacum) scheint die Na- tur der Unterlage gleichgiltig; dagegen zeigen sich auf faulem Holze, auf Moosen, auf abgestorbenen Grasblättern, in der heissen Zone selbst auf lebenden Blättern, endlich auch auf anderen Flechten Arten, die in der Regel von allen übrigen specifisch verschieden sind. Die auf Gestein wachsenden Flechten zerfallen in zwei Gruppen: die auf kalkigem und die auf nicht kalkigem Gestein; mit den ersteren stim- men die auf Mauern wachsenden grösstentheils überein. Die nicht kalkigen Gesteine zeichnen sich durch grüssere Festigkeit und Härte, durch geringere Zersetzbarbeit, sowie häufig durch Beimengung von Eisen- und Mangan-Oxyden aus. Diere begünstigen die Bildung so- genannter oxydirter Flechtenformen. Die nicht kalkigen Ge- steine scheinen zwar auf den ersten Blick sich in vier Gruppen. die Granitartigen, die Schieferigen, die Sandsteinartigen und die Basal- tischen zu theilen, doch lassen sich in Bezug auf ihre Flechtenvege- tation keine bestimmten Grenzen nachweisen. Der Vortragende unternahm es daher, die einzelnen Gesteine specieller zu betrachten, und begann mit der Untersuchung des Gra- nits, der in ganz Europa gleichartige Flechtenvegetation trägt. Nur in so ferne ist derselbe verschieden, als der Granit hald grobkürmig, leichter verwitterbar, bald feinkörnig und dicht ist. Auf steilen tro- ckenen Felswänden von letzterer Beschaffenheit, sowie in trocknen Gesteinsspalten besitzen die Flechten überwisgende Neigung zu porü- sen Alterformen (Lepra, Pulveraria Achar.) ohne Frucht zu tragen oder gut entwickelte seltene Formen zu zeigen. Wo die Felswand noch ganz nackt zu sein scheint. finden sich oft die seltensten Arten. Ist die Felswand feucht. su bedecken Byssaceen klafterweise Strecken. gemischt mit den ausgezeichnetsten Formen. Die Flechtenvegetation isolirter Granitblöcke,, wie sie im Hirschberger Thal auf allen Feldern sich finden, ist ausserordentlich üppig: kaum ein Fleckchen ist leer von Flechten. Die eranitischen Findlingsblöcke ımserer Ebeuen bis an die Ostsee haben eine ganz gleiche Vegetation. Der brücklige Granit dagegen (z. B. an den Korallensteinen) trägt nur dürttige Krustenflechten. Granitblöcke, die vom Wasser überfluthet worden. sind von ganz eigenthümlichen Arten bewohnt (Eindocarpon fluriatile. eigenthümliche Collemaceen. Lecanoren etc). Der Gneis und Glim- mersehiefer unterscheiden sieh im Flechtenwuchs nicht wesentlich von Granit. 128 Als Belegstücke legte der Vortragende eine Anzahl von Lichenen vor. grösstentheils gesammelt auf einer Reise, welche derselbe auf Veranlassung der schlesischen Gesellschaft behufs lichenologischer Durchforschung des Katzbachthales, der Schönauer und Goldberger Gegend und des Riesengebirges im Juni vorigen Jahres unternom- men hatte. H. Der Seeretär der Section Cohn gab eine Vergleichung der neuesten deutschen Mikroskope. Er zeigte, wie erst seit dem Jahre 1824 das zusammengesetzte Mikroskop durch Ober- häuser in Paris zu einem wissenschaftlichen Instrument geworden, wie in den darauffolgenden Jahren ausser ihm insbesondere Amici in Florenz, Schiek in Berlin, Plüssl in Wien in ihren mikrosko- pischen Leistungen den ersten Rang auf dem Continent erreicht, wie aber in den letzten 10 Jahren seit Einführung der schiefen Beleuch- tung und bestimmter Probeobjecte die Anforderungen an ein voll- kommenes Instrument sich gesteigert und wesentliche Verbesserungen eingetreten seien. Zur Erläuterung des Vortrages dienten vier neue Mikroskope ersten Ranges aus den bedeutendsten Werkstätten Deutsch- lands, von Schiek in Berlin, Kellner (jetzt Belthle und Rex- roth) in Wetzlar, Plöss! in Wien und Beneche und Wasser- lein. in Berlin, deren Leistungen durch schwierige Bacillarienscha- len (Pleurosigma angulatum) und eine Robert'sche Probeplatte ge- prüft wurden. IM. Der Bericht des Herrn Ed. Trewendt über die Verwaltung des botanischen Lese-Vereins wurde verlesen. Ferdinand Cohn, z. Z. Secretär der Section. Anzeige Unter der Aufschrift: „Herbarium florae arcticae von Dr. Lud- wig Thienemann, enthaltend die wildwachsenden Pflanzen von Grönland, Labrador, Spitzbergen, Island, Lappland, Norwegen, dem | nördlichen Russland, Schweden, Dänemark, dem nördlichen Deutsch- land, Schottland und den zugehörigen Inseln und Meeren‘ ist der Redaction dieser Blätter ein autographirtes Verzeichniss zugekommen, welches in alphabetischer Ordnung eine bedeutende Anzahl sowohl von Phanerogamen als Cryptogamen aus allen Ordnungen mit Angabe der Fundorte und der Zahl der Exemplare aufführt und zu dem Zwecke versendet wird, diese schöne und reichhaltige Sammlung, die Jedem. der sich mit dem Studium der arktischen Flora beschäftigt, besten® empfohlen werden kann, Liebhabern zum Kaufe anzubieten. Diejenigen, welche hierauf zu reflectiren belieben, erhalten auf gefällige Anfrage unter der Adresse: A. L. Thienemann, Dresden, Trachenberg Nro. 11. sowohl das Verzeichniss selbst, als über die Bedingungen des Verkaufes nähere Auskunft. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmiler. FLORA — u — MW ®. Begenshurg. 7. März. 1860. . Inhalt. orıcınaL-ArHannLuxe. Hasskarl, die indischen Euphor- biaceen. -- GELEHRTB ANSTALTEN UnD VBREINE, Verhandlungen der k. bete- nischen Gesellsehaft zu Regensburg. — FERSONAL-OTIZEN. Ehrenbezeigungen, Todesfälle. — anzeıer, Die indischen Euphorbiaceen nach Miquel’s Flora Indiae Batavae I,,. 353 — 431, Von Dr. I. K. Hasskarl. Kaum hatte ich meine letzte Betrachtung der interessanten Ar- beit des Herrn Klotzsch über die Euphorbiaceen für die Flora nie- dergeschrieben, als ich die neuesten Hefte des oben vermeldeten höchst wichtigen und umfangreichen Werkes erhielt, welche auch die Euphorbiaceen befassen ; zugleich wurde mir auch ein freundliches Schreiben des Herrn Verfassers, worin derselbe mich auffordert, die Synonymie aufzuklären, die entsanden ist, indem ihm das früher besprochene Werk von Baillon erst nach dem Drucke dieser Ab- theilung der Flora Ind. Bat. zugekommen ist, Indem ich mir desshalb vorbehalte, eine ausführliche Besprechung dieser Flera (von welcher gegenwärtig I, Iır und II fertig vorliegt und deren IM. und letzter Band in erster Zeit zu erwarten ist) nach Beendi- gung des ganzen Werkes in diesen Blättern zu liefern, will ich hier nur den Wünschen des Herrn Verfassers Genüge leisten, indem ich nur einfach referire, za welchen der Bailon'schen Gattungen die in der Miguel’schen Flora besprochenen Arten gehören. Bei dieser Gelegenheit habe ich bedauernd anzumerken, dass in der Flora eine Menge NNro des Zollinger'sehen Ilerbariums indi- scher Pflanzen nicht genannt sind, die H. Baillon antersucht hat und von welchem derselbe die Gattung, wozu sie gehören, bestimmt angibt. Dazegen sind wieder von H. Miguel andere NNro. des- selben Herbariums angeführt, die H. Baillom wicht vorgelegen zu Fivra 1850. 8 130 haben scheinen, so dass dadurch manche Arten in beiden Werken gegenseitig nicht genauer verglichen werden können. Ich werde hier an die Baillon’sche Anordnung anschliessen, dabei die Zahl der von H. Miquel aufgeführten Arten angeben, die neu aufge- stellten Arten aufführen, und, wo es möglich ist, die Synonymie aufklären. Euphorbia (Mig. Fi. Ind. Bat, I. I. 418 — 422) ist durch 20 Arten repräsentirt, wovon zwei zweifelhafte; da Herr Baillon bei dieser Gattung keine Arten näher angegeben hat, so lässt sich hier keine Synonymie aufstellen; neu ist E. bimensis Mig. (Zell. brb. 3454) und E, orbiculata Mig. (Zoll. herb. 2975). — Ricinus (Mig. I. ec. 390) zählt 7 Arten, deren mehrere nach Baillon nur Varietäten von R. communis sind, als R. inermis und vielleicht BR. rugosus und spectabilis (Baillon i. ce. 290.) — Spathiostemon Bl. (Raill, I. e. 202) ist bei H. Miquel Adelia Schreb. (l. ec. 388): Spathiostemon salicinus Hsskl. — Adelia nerüfolia Wght. (Mig. l. ce. 389. 2.); Sp. javensis Bl. — Adelia javanica Mig. (l. c. 388. 1) und S, cordifolius Baill. = Ad. cordifolia Rxb. (Mig. |. e. 389, 3. Baill. I. ce, 293. enf. Rxb. Fi. Ind.) — Jatropha (Migq. l. e. 391) mit 1 Art, die aus Amerika eingeführt ist: J. multifida L., ebenso Janipha Manihot (Migq. I, e) — Manihot utilissima Pohl. (Baill. I. c. 306). — Galearia Zoll. (Mig. I c. 429, mit Antidesma zu der besondern Ordnung Antidesmeae Sweet gezogen) mit 7 Arten, wovon @. phlebocarpa Mg. (Bennetia R. Br.), 6. Fintaysoni Mq., @. affinis Mq., @. Jackiana Mg. und 6, fulva Mag. (Cremostachys Tulasn.) neu. Zu den Bennetien citirt Mig. Wall, cat. 8585 A — D, Baillon dagegen (l. ce. 312) Wall. Cat. 8555, wo letzteres wahrscheinlich ein Druckfebler ist. Die Cremo- stachys hat Baillon auch schon zu dieser Gattung gerechnet, die derselbe aber Bennetia nennt. — Curcas purgans Medic. (Baill. l. e. 314) — Jatropha Curcas L. (Mig. 1. c. 392). -—- Elaeoccoca Vernicia Iss. (Baill. 1 e. 319. 2, Mig. ). e. 384. 1. et 687). — Ryparia Bl. ist nur mit 1 Art, R. caesia Bl. (Baill. I. ec. 339 1. Migq. !. e. 361. 1. Aspidandra fragrans Hsskl. Flora 1859. 638. (Mig. I. c. p. 411) vertreten, während R. dubia BI, (Baill. l. c. 2.) bei Mig. cd, e.) mit Stillschweigen übergangen wird. — Trigonostemon Bl. zeigt 2 Arten: T. serratum Bl. und .T. heie- ranlkum W gb. Ie, welche beide auch Baill. (1. e. 341) anführt, — Aleurites amboinense W. (Baill. I. c, 347) —= A triloba Frst. (Ma. c. 385. 1.) — Von (roten ist nur ©. Tiglium L. (Migq. ). e. 379 1) auch bei Baill. (l. ec, 361) aufgeführt, die übrigen A 131 Arten sind bei Baill. nicht angegeben ; neu ist €. Zollingeri Mig. (l. e. 381. 8.) = Zoll herb. 963; E. sumalranum Mig. (I. ce. 381. 9.) (EC. denticulatum Zoll nec. Bl.) und (. glabrescens Mig. ll. e. 382. 11.) — Zoll herb, 2702. — Codiaeum varieyatum Bi. (Baill, (l. ce. 385. 1) —= Ü. moluccanum Deesn.; (od. obovatum Zoll. (Bailll. ce. 2) — Junghuhnia ylabra Migq. (l. ce. 412 et 687), eine neue Gattung, die der Herr Verfasser zwischen Elaterosprmum Bl. und Stitlingia aufgestellt hat. Die dritte Art C. limorense A. Iss. (Baill.l. c. 3) hat Mig. (l. e.) nieht erwähnt. — Ostodes ist bei Mig. (l. e. 384) »ur durch ©. paniculata Bl. (Baill. 1. e. 391. 1) vertreten, während die zweite hier angeführte Art: 0. cor- niculata Baill, (= Zoll, herb, 471) übergangen ist. — Balio- spermum azillare Bi. (Baill, 1. e. 385. 2) ist die einzige von Ma. (I ec, 410. 1) angegebene Art, zu welcher Mig. Zoll, herb, rech- net, die bei Baill, (l. c. 3) als besondere Art B. Moritzianum Baill. aufgeführt ist. — Sureyada (Baill. I. e. 395) ist von Migq. (. e, 389) als Gelonium dargestellt. Sur. bilocularis Rxb. (Baill. 1. ce. 306. 1 — Gel. bifarium Wild. (Mig. }. e. D; Sur. glome- rulata Baill. (l. ec. 2). —= Ge. Endi (Mig. I. ec. 39%. 9; Sur. spicala Baill. (1. e. 3.) = Gut. Endl. (Mig. 1. e. 3.) —- Elaterio- spermum hat bei Baill. (l.c. 398) et Mig. 1. e. 412) nur die bei- den Blume'schen Arten. — Melanvlepis hat ausser der Zollinger- schen Art bei Mig. (l. c. 399. 2) noelı eine M.? calcosa Migq. (Rieinus dicoccus Rxb., Folium calcorum Rumph. IV. p. 129 t. 64), welche Baillon nirgends erwähnt. — Cleidion B]. hat bei Baill. cl. e. 405) et Mig. (!. e. 409) nnr I Art: Cl. jaranicum BL; ebenso Treowia nudiflora L (Bastl 1. ec. 409. Miq.!.c. 400); dagegen hat Miy. O.e. 414) die Tr. maerophylla B)., die Baillon {l. e. 409) Witric nannte, Pseudotrewin genannt {ef Hssk). Flor, 1859. 639). — Adelia L. (Baill.l.e. 417) ist nicht Adelia Schreb. (Mig. I. c. 388), wie diess vben nachgewiesen ist. — Cheilosa Bl. hat bei beiden Autoren (Baill, I. c. 420 et Mig. I. c, 410) nur 1 Art: Ch. montana Bl. — Rottlera hat bei Mig. mit Einschluss von Plugianthera oppositifolia (Migq. 1. e 398), die Baill. (l. e. 424 a.) zu Rottlera zieht, 19 Arten aufzuweisen, — Von der vou Baillon als Stylanthus affinis 4 bezeichneten, der Rottlera flori- bunda Hsskl. (Baill. 1 ce. 426. 1. Migq. I. c. 393..3) verwand- ten Art (Zoll. berb. 1143, welches Mg. 1. e. aduot. nicht gesehen bat), hat nach Mig.s Angabe Moritzi erklärt, dass sie auf dem. selben Stamm mit R. floribunda wachsen solle. — R suhprltata Baill. (dl. e. 423. 12) ist ehenso von Big. (l. c. 394. 6) genannt, er - 1332 wird von diesem aber der Untergattang Stylanthus, von Baillon der Eurottlora zugezählt. — R. ricinoides A. Jss. (1824) (Baill. l. c. 423. 6) — R. Zippelü Hsski. (Mig. I. c. 394. 8.) — R. peltata Rxb. (Mig. 1. c. 395. 9 — R. Zippelü R. et Zoll. (Zoll. herb. 319), R. acuminata A, I ss, et R. Blumeana Decsn. (Mig. I, e. 423. 584) sind (Mig. I. c, 395. 11) zu einer Art zusammen- gezogen. — R. operiana Bl. (herb. Igd. Baill. I. c. 3) ist bei Mig. nicht zu finden, dagegen ist R. oblongifolia Mig. Zoll. herb, 245 neu. — Mappa tomentosa Bl. (Mig. |. ce. 401. 2) ist nach Baill. (1. ec. 429. 2) von M. Tauaria Sprng. (Mig. 1. c.) nicht zu trennen. Von dieser Gattung finden sich bei Mig. 10 Arten, wovon R. (Adenoceras) rhynchophylla ig. (il. c. 403. 8) neu ist. -— Acalypha zählt (}. e. 404) 12 Arten, von denen A, paniculalı Mig. (l. c. 406. 7) neu ist, ebenso wie die zur Miquel’schen Un- tergattung Caturus gehörige A. bracteata Mig. — Rmph. Ill. 197. t. 127? — Stipellaria Zollingeri Baill. (I. e. 451. not. Hsskl. Flor. 1859. p. 639) nennt Mig. (l.c. 408) Bleekeria Zollingeri Mig. genus nov. — Cnesmone javanica Bl. (Baill. }. c. 459, Miq. I. ce. 409. 1). — Tragia hirsuta Bl, (Baill. 1. . 461. 22. Mig. l. e. 415. 1). — Aparisthmium javense Endl. (Mig. I. c. 407. 1..A. javanicum Baill.1. ec. 468). — Cladoyynos orientalis Zipp, (Baill, l. e. 479, Mig. 1. e. 408, 1); Calpigyne frutescens Bl, (Mig. I, «, 407. 1) scheint. Baill. (l. ce, adnot.) zu Cladogynos zu gehören. — Coelodepas bantamensis Hssk). (Baill. 1. c, 653 Hsskl. Flora 1859, 639. Mig. I. 398. 1). — Adenogynum discdor Baill, R. et Zoll. (Migq. |. e. 400. 1. Hsskl. Flor, 1859, 638. 639) — Chlo- radenia discolor Baill. (l. e. 472). — Sajorium (Hedracostylus) corniculatum Baill. cl. c. 484. — Plucknetia corniculata Prs. (Mg- l. ce. 409. 1). — Dalechampia (Cremophylium) bidentata Bi, (Baill. l. e, 487. eitat. Blumei, Migq.}. e. 417.1) — Claogylon hat bei Mig. (!. e. 385) 9 Arten; C. spieiflorum A. Jss. (Baill, 493, 3)= Cl. indicum Endl. (Mig. |. c. 1); Cl. longifolium End}. (Mig. I c. 368. 4 Baill. 1. e.); Cl, affine Zoll. therb. 2290. Baiil. 1. c. 6). = Hytilicoceus costulatus Mig. et grandifolius Mig. cd. e 388. t. 2). gen. novam Zoll. Mig. {l. ce 387) „Claozyli habitu sed ovarii inter sepala et petala (sic glandulas dico auctorum) situ nec non singulari capsulae adspectu differens.““ — Ci. coriaceum Baill. (I. e. 493. 7). — Cl. erythrophylium Mig. (l. c. 387. 6); neu sind. Ci. rubescens Mig. (I. e. 7). = Zoll, berb. 3218 und CI. glabrifo- um NMig. dl. c. 8j — Zoll. herb. 1328. — Dodecastemon Teus- munni (cf, Heskl. Flor. 1859. 639. Mig. 1. ce. 360. 1). = Cyclo- 133 stemon serratum BI, (Baill. 1. ce 562. 5). —= Pycnosandra Bl. Mus. II. 191. — Stillingia sinınsis Lour. (Baill. I. c. 512. 1). = St. sebifera Willd. (Mig. 1. e. 413. 1). — St. (Ewcoecar:n) agal- locha Baill, (I. e. 508. 1). — Excoecaria agallocha L. (Migq. |. e. 415); — St (E.) virgata Baill. (l. e. 3), — Exooec. Zoll. (Migq 1. c. 426. 2); St. (E.) oppositifolia Baill. (l. ce 4). Ewecoee. Jck. (Miq. I. e, 3); Sı. (E) bie.lor Baill. — Ercoecaris bicolor Zoll. {Miq. 1. e. 4.); ausserdem sind noch EB. crenulata Woght. et E integrifolia Rxb. aufgeführt (Mig. 1. e. 4. adnot. et 5). — Carumbium Rnwdt: (1823 ex Bl. cat. p. 105) = Omalanthus A. JIss. (1823) (Baill, I. e. 537), der Reinwardt'sche Gattungs- name ist mit Recht daher vorzuziehen; nur hat Miq als erste Art C. amboinicum Mig. (l. ec. 313. 1), mein Pimelede:dron amboinicus (ef. Flora 1859. 640) aufgeführt, das habituell wenigstens davon sehr verschieden ist, sich aber auch durch klappige Knospenlage des Kelches, der zweispaltig und am Grunde fleischig ist, sowie durch grössere Zabl der Staubgefässe auszeichnet (vide Hsskl. Fler, 1859 Clav. analyt Nr. 124). Miquel schliesst aber mein Citat des Rumpbius aus (Il. 239° t. 83. male). Als zweite Art hat Mig. (l. e. 414. 2) €. populifolium Rnw. — Omalanthus populifolius Grah. (Baill 1. c. 538 2), dazu zieht er aber auch Omalanthus Leschenaultianus A. Jss., eine Art, die Baill. (l. c. 1) als ver- schieden aufgestellt hat Als 5. Art bat Mig. {l. ec. 3) Carumbium pedicellatum Mig. (Omalanthus Bnth.) und endlich als 4. Art dl. e. 687) giganteum Mig. (Omal. gig. Zoll. Baill. 1. c. 2), von welcher Baill zweifelt, ob sie nicht mit €. populifolium zu ver- einigen sei. — Hura creritans (Baill. 1. ce. 542. Mig. I. c. 417.) -—— Pachystemon trilobus Bi. (Baill. 1. ec. 551. Mig.l.e 417. 1} — Pierardia ist mit 3 Arten aufgeführt: P, duleis, die auch von Baill. cl. ec. 558) eitirt wird; P. racemosa Bl. (Mig. I. ec. 358. 2. Baill.l. ec) und P. dasystachya Mig. cl. e. 33) = Zell. herb. 751. Von dieser beschreibt Mig. nur die © Blüthenstände ohne Blättter; gehört vielleicht meine Pierardia rhacodiscus (Hemicyelta Hsskl Hrt. bog. 43. Mig. I. ce. 411. 1) Flor. 1759. 640 ru die- ser Art ? — Cyrlostemon macrophyllus, longifolius +«t murronaltus Bl. (Miq. 1. e. 361.1 — 3. Baill. I. e. 562. 63. 2). — Eyrl. ser- ratus Bl. (Mig. 1. ec. 5). — Dodecastemon vid. supra; Uyrl. eur pidatum Bl. (Baill. I. ec. 1.) fehlt bei Mig. — Von Daphniphyl, lum Bl, welches Mig. nebst Aporosa als Ordnung Aporosear Lindl. trennt, zählt er D. gianwcescens Bl. auf (Mig. I. e. 431. I). wäh- rend Baill.. der dieses auch eitirt (I, e. 565. 1) nur D. Blumeanum 134 Baill. = Zoll. herb. 2140 auführt. Ob beide dieselben sein sol-_ len, lässt sich nur vermuthen, nicht aber behaupten, da Migq. das Zoll, herb, nieht citirt, — Saria (Artephila) actephila Hsskl. (Baill, ], e, 571. 1). — Actephila javanica Mig. cl, c. 356. 1); als zweite Art findet sich (Migq. l. c. 2) Act. bantamensis Miqg. — Zoll, herb. 1662 — Saria bantamensis Hsskl, welche der Act. neilgherrensis Wght. Icon. 1910 (Baill, 1. e) verwandt ist, — Andrachne australis Zoll. (Baill. I. e. 577. 5, Mig. 1. e. 686. 3); A. australis M. var, ? (Baill. I. ce. 4, = Zoll, herb, 2795) —= A. fruticosa L. (Mig. I. ce. 365, 1 nee Baill. I, e 576. 2); ausserdem ist A. tenera Mig. (l. c. 2) = Agyneia tenera Zoll. herb. 2799. — Nanopetaälum myrianthum Wsskl. (Mig. I e. 357. 1, Baill. |] e. 657, Hsskl. Flora 1859, 640). -—- Britelia sind 4 Arten bei Baill, (1. e. 583. 1 et 584. 6.8.9) und Mig. il. e. 364 1 -— 4) gleich ; 2 neue Arten finden sich aber bei Mig : Bridelia Zollingeri Mig. = Zoll, herb. 8782; diess ist aber wohl Druckfehler, da die Nummern des Zoll, herb. nicht so hoch steigen, wäre es 2882, dann würde es @lochidion sp, 43 (Baill. 1. ec. 638) sein; sodann Bride- lia? diversifolia Mig. — Flüggea zählt ausser der F. microcarpa Bl. (Baill.l. c, 592. 4. Mig. I. e. 356. 1) noch F. javanica Bl. und eine neue Art: F.? serrata Mig. (I, ec. 3). — Bischofia Bl). hat bei Mig. (l. ec. 363. 1) nur eine Art, die B, javanica BI, welche auch Baill. (l. e. 595. 5) anerkennt, dagegen ist die von Mig. hinzugezogene Andrachne Lrifoliata Rxb. als B. Roeperiana Baill, dl. e. 1) aufgeführt, -—- Leiocarpus Bl. (Baill, 1. e. 655 et 596 vid. Hsskl. Flora 1859. 640, Mig. I. c. 352) hat bei beiden Autoren übereinstimmend die zwei Arten Blume's. — Adenocrepis javanica Bl, (Baill. 1. c. 601, Mig. I. c.357. 1); Baill, sagt aber ausdrücklich, dass zu dieser Gattung noch Zoll, herb. 3048 (flor. 6- andr.) et ibid. 1517. (lor. 4 andr.) gehören, die bei Migq. (l. c.) nicht er- wähnt sind. — Von Antidesma, welches Mig. (}. ec. 422) nach Sweet von den Euphorbiaceen trennt, ist nur A. diandrum Sprng. (l. ec. 602. Mig.1| e. 426, 6) bei beiden aufgeführt; die übrigen 21 Arten bei Migq. sind bei Baill. nicht erwähnt; neu sind keine Arten und A. litorale BI. wird aus der Gatiung und wohl auch ans der Verwandtschaft der Eupborbiaceen ausgestossen. — Kirganelia dubia Baill, (l. c. 614. 4) = Anisonema dubium Bl. (Mig. I. e. 375. 1), ebenso K. eylan- dulosa Bl. (}. e. 5). = A. eylandulosum B\. (Mig. 1 ec. 2) und K. intermedia Baill. (!. e. 3) = A. intermedium BI. (Migq. I. e. 3); neu ist.K. Zollinyeri (Anisouema Miq. 1. ec. 4) Ihssikl. K. timori- ensis Deen. (Baill. I. ce. 614. 2, Mig. |. ec. 373.1. — Cicca 195 disticha L. (Baill. I. & 618. 1) —= Ü. nodiflora Lam. (Migq. l. e. 372.1) — Phyllanthus (Euphylianihus) (Baill, 1. ec. 624) zählt (Mig. I. c. 368) 4 Arten, nebst einer neuen P. acutissimus Midgq, (Scepasma longifolium Ussk].) deren Baill, keine Erwähnung thut. Ph. (Embliea) Emblica L. Baill. (di. e. 627. Y)— Emtblica officinalis Grtn. (Miq. I. ec. 372. 1); Ph. (Ceramanthus) graciis Baill, e. 630) = Ceramanthus graci,. Hsskl. Mig. dl. e. 372. 1). — Agyneia impubes Vent. (Baill. I ce. 631. 1) an A. impubera Mig. dl. e. 367. 4); A. bacciformis A. Iss, (Baill, l. c. 2 Miq.l.e. Ih weitere Arten hat Baili. nicht angegeben, Mig. hat aber noch 6 andere Arten, wovon A. orata Mig. neu. und die drei letzten: A, hirsula, dioica und pinnata Mig. (l. c. 368. 6 — 8) von Baill. dl. e. 638. 15 — 17) zu Glochidion gerechnet werden. — Von Melan-: thera (Baill. I. ec. 633. Mig. ]. c. 370) sind die Arten übereinstim- mend, nur hat Mig. noch M. anceps Mig. = Phyllanthus anceps Vhl. und M. rupestris Mig. neu. — Von Sauropus hat Mig. aus- ser den beiden Blum e’schen Arten (Baill. I. c. 635. 2. 5) auch die beiden von mir in der Retzia beschriebenen aufgeführt, — Glochi- dion befasst bei Migq. (l. ec. 376) 15 Arten, von denen neu sind: Gl. villosum Mig., was von @l. molle BI. (Baill. I. ec. 638. 32) getrennt ist, welche Baill, vereinigt hat — Zoll, herb. 1543; @l. fulvirameum Mig. = Zoll. herb. 1146. 3538; @I. Zollingeri Mig. (l. e 686, 4. 6). — Zoll. herb, 2260; Gl. cyrlostylum Mig. = Zoll, berb. 1229, 1340, 1773? 2269. Baill. I. ce. 42); die übri- gen Arten stimmen bei beiden Autoren überein. — Glochiriniopsis sericea Bl. (Baill. 1. ec. 640, Mig. |, e, 375. 1). — Aporosa (ef. Hsskl. Flora 1859. 640 Tetraetinostigma Hsskl. Mig. ]. ec. 362) von Mig. in besonderer Ordnung Aporosene aufgeführt, A. frules- eens bh (Mig. I. ec. 431. 1, Baill, 1.c. 645. 11), A, aurita Baill. (h ce. 5. Mig. 1. ce. 2). — Eyistylium (Eriococeus) bei Mg. it. e. 373) als Reidia Woght. aufgeführt. E. Roxburghiü Baill. dl. ec. 3, Hsskl. Flora 1859. 640) — Hedycarpus javanicus Mig, l. c. 359. 1.); E. (E.) gracite Baill,. (l. ec. 1). — Reidia grac. Migq dl. e. 373.1); E. (E.) glaucescens Baill. (I, e.4) — Reidia glaue. Mig. (l. e. 374. 2): Reidia? ylabrescens Mig. (I. e. 3) ist Zoll. berb. 1116 und Reidia gracilipes Mig. — Zoll. herb. 1553, welche Nr. Baill. (l. c. 1} zu Epistylium gracile Baill. zieht. — Scepasma buzifolia Bl. (Baill. I. e. 649 Mig. I. e. 378 1). — Euchidium Jck. (Ba:ll. ı. «. 652) ist von Mig. (l. e. 363) an der Spitze der Phyliantheae angeführt; Baill. zählt diese Gattung za den Euphorbiaceae inıertae sedis und Migq. hat schon (1, 1, 969) da. 136 selbe Citat Rumph’s un Actinodaphne Rumphiü Bl, citirt, was stets Lei Euchidium erwähnt ist, nur bier mit dem Druckfehler t. 160? statt 106 (cf. HasskI. Flor. 1859. 655. adnet.) — Echinus Lour. (Baill. I. e, 659. gen. inert. sed.) „vix hujus erdinis‘‘ Mig. (d. ec. 598). — Sarcococea Lndl. (Baill. I. c. 667 bei den Buxaceen) stebt bei Mig. (1. ec. 357) zwischen Adenocrepis und Pierardia und ist durch eine Art vertreten. — Hedycarpus Jek. (Baill. 1. c. 668 bei den Sapindaceen) steht bei Mig (l. ec. 259) nach Pierardia und hat hier 4 Arten, deren letztere unter dem Namen H, javanica Mlig. dl. e. 3) dieselbe Pflauze ist, die ich im Hort. bog. I. 61 als ‚Hedycarpus? beschrieben habe und die ich (Fiora 1859 640) zu Epistylium Roxdurghiü Baill, (l. c. 648. 3) gezogen habe; s. oben. Die beiden andern Arten sind H. maluyanus Jck, und eine neue H. lanccolatus Mig. {l. ec. 2) == Zoll. herb. 3265. — Periptery- gium Hsskl. (Baill, I. c. 668) = Cardiopteris WI. (Alig. 1. ec. 1, 1. 798). Gelehrte Anstalten und Vereine. Sitzung der königlich bayerischen botanischen Gesellschaft vom 11. Jan. 1860, Der Director Dr. Fürnrohr legte die eben aus der Presse bervorgegangene erste Abtheilung des IV. Bandes der Denkschrif- ten der Gesellschaft, welche ausser den Statuten und dem Mitglie- derverzeichnisse Abhandlungen von E. v. Martens, H. Schacht, Wydiler, Gümbel und Reinsch enthält, vor, und stelite den An- trag, dass dieselbe demnächst als Geschenk den mit der Gesellschaft in Verbindung stehenden Vereinen mitgetheilt, ein Theil der Exem- plare aber auch dem Buchhandel übergeben werden solle, womit die Gesellschaft sich einverstanden erklärt Derseibe erstattet Vortragüber dieverschiedenen Samm- lungen von Zellenpflanzen in dem Herbarium der Gesellschaft. „Seit zwei Jahren war es eine Lieblingsbeschäftigung in den wir pur sparsam zugewiesenen Mussestunden, die verschiedenen Samm lungen von Kryptogamen, welche unsere Gesellschaft theils durch den Fleiss ihrer Mitglieder, theils durch grossmüthige Geschenke, theils durch Ankäufe nach und nach zusammengebracht hat, einer ge- nauen Durchsicht zu unterwerfen, und das reichhaltige, aber vielfach zersplitterte Materiale zu einem systematischen Ganzen, nach den neue- sten Bestimmungen der Wisssenschaft, an einander zu reihen. Ich 137 hatte dabei nicht nur die Absicht, mir selbst wieder einmal einen Ueberblick über dieses interessante Formengebiet der Pflanzenwelt zu verschaffen, sondern glaubte dadurch auch Allen, die nach mir aus unsern Sammlungen sich Felehrung erholen wollen, eine we- sentliche Erleichterung und Förderung ihrer Studien zu bereiten, so dass ich also die darauf verwendete Zeit auch in dieser Beziehung als keine verlorne betrachten darf: Mit dem Motto unsers Altmei- sters Göthe: ‚Heitrer Sinn und reine Zwecke, nun man kommt wohl eine Strecke!‘ habe ich die oft unterbrochene und ins Stocken gerathene Arbeit immer wieder mit neuer Liebe aufgenommen und so bin ich denn endlich heute im Stande, Ihnen die Vollendung der- selben anzuzeigen, und in diesem ansehnlichen Glasschranke nicht nur die geordnete Sammlung selbst, sondern auch in dem darüber angefertigten Kataloge das systematische Verzeichniss der darin ent- haltenen Pflanzenschätze vorzulegen.‘ „Bekanntlich versteht man unter Zellenpflanzen alle jene höchst einfachen Gewächse, die entweder nur aus einer einzigen oder aus mehreren böchst mannigfaitig an einander gereihten Zelten, ohne da- zwischen liegende Gefässe aufgebaut sind, bei denen es häufig noch nicht zur deutlichen Scheidung der Axen- und Blattergane, wie sie die höheren Pflanzen darbieten, gekommen ist, und die demnach so- wohl in ihrem äusseren Ansehen, als auch in ihren physiologischen Functionon von letzteren in vielfacher Weise abweichen. Linne hatte sie alle in seiner 24sten Classe, der Cryptogamia, untergebracht; die neueren Botaniker haben diese Classe in zwei d.rch den anato- mischen Bau mohl unterschiedene Gruppen, in kryptogamische Ge- fässpflanzen und kryptogamische Zellenpflanzen, getrennt, von welchen erstere die Farnkräuter im ausgedehntesten Sinne, letztere die Classen der Algen, der Pilze, der Flechten, der Leber- und Laub- moose begreifen. Ueber alle Linder und Standorte verbreitet, ja selhst andere Gewächse behleidend, erscheinen sie überall als die Prototypen des Pflanzepreichs und wie in ihnen zuerst im Frübling das vegetabilische Leben erwacht, so sind sie auch die letzten orga- nischen Gebilde, welche das schaffende Leben in der Natur noch spät im Herbste der faulenden Laubdecke der Waldungen entlockt, So auch zugleich allen Jahreszeiten angehörend bieten sie aller Or- ten und jederzeit reichlichen Stoff, die Natur in ihrer geheimsten Werkstätte zu belauschen.‘ „Demohngeachtet ist die genauere Kenntniss dieser Zellenpflan- zen fast ganz das Resultat der Forschungen der Neuzeit, die in der Verbesserung und Vervollkommnung des Mikroskops das Mittel 138 schaffte, diese oft sehr räthselbaften Bildangen richtig zu erkeunen und ihrem Wesen nach zu deuten. Früher nur nebenbei beachtet, von den Meisten ühersehen oder vernachlässigt, sind sie jetzt ein Lieblingsstudium vieler, ja der vorzüglichsten Botaniker gewor- den, und die Entdeckungen, welche im Laufe weniger Jahrzehente sowohl in dem systematischen als physiologischen Theile dieses Ge- bietes gemacht wurden, stehen zicht zurück, ja übertreffen sogar diejenigen, welche aus den höhern Regionen des Pflanzenreichs seit- dem der Wissenschaft zugeflossen sind. Je mehr man sich mit der Ansicht vertraut machte, dass jede Zelle ein Mikrokosmus sei, der das Leben der ganzen Pflanze in nuce darstelle, und dass demnach die aus vielen Millionen einzelner Zellen aufgebaute Pflanze ver- glichen werden könne einer kräftigen galvanischen Batterie, deren Wirkung durch die Zahl der Elemente nicht verändert, sondern nur gesteigert wird, desto natürlicher fand man es, in seinen Studien den Ausgang von jenen Organismen zu nehmen, in welchen der pflänz- liche Bildungstrieb, auf wenige Elemente beschränkt, sich am ein- fachsten ausspricht, und in welchen demnach auch der Schlüssel für die Vorgänge bei den höhern, complieirteren Organismen au sichersten aufgefunden werden kann. Unterstützt wurden diese Be- strebungen durch die Herausgabe zahlreicher getrockneter Sammlungen, die Anfangs, wie Funck’s kryptogamische Gewächse des Fichtelger birgs, Mougeot’s und Nestler’s Stirpes eryptogamicae vogeso- rhenanae u. a, sich auf alle kryptogamische Vorkommnisse gewisser Gegenden erstreckten, dann aber auch einzelne Classen der Zellen- pflanzen sich zum besonderen Vorwurfe machten und mit vereinten Kräften in jeglichem Gebiete Vorzügliches zu leisten suchten. Un- ter diesen so förderlichen Leistungen stehen die von Dr. Raben- horst in Dresden in erster Keihe; der aufopfernden Thätigkeit die- ses verdienstvollen Botanikers verdankt die Wissenschaft eine Rei- henfolge von Sammlungen, wie sie kein anderes Gebiet der Botanik in soleber Ausdehnung aufzuweisen hat. Hiedurch wurde für diese Studien eine ebenso reichhaltige als interessante Grundlage gew on- nen, da die in ihnen mitgetheilten Exemplare als eben so viele Vriginalien zu betrachten sind, die von allen neueren Schriftstellern eitirt werden und somit die sichersten Vergleichungsohjecte bei al- len weiteren Forschungen bilden.“ „Auch in dem engeren Kreise unserer Gesellschaft hit sich von jeher eine besondere Vorliebe für diese Zellenpflauzen geltend ge’ macht. Vor allen war es Duval, der mit unermötdetem Eifer die- selben in unserer Gegend aufzuspüren suchte und nach und nach in 139 Hoppe’s Taschenbüchern immer vollständigere Verzeichnisse seiner Funde mittheilte Von seinen Sammlungen hat sich indessen nur wenig erhalten, Später nahmen Emmerich für Fiechten und Moose, von Voith für die Blattpilze, Baron v. Stengel für die Algen den Faden wieder auf und legten in unserm Herbarium die Resultate ihrer Forschungen nieder. Der hiedurch gebildete Grund stock erhielt schätzbaren Zuluss durch die jährlichen Wanderungen Hoppe’s in die Alpen und durch zahlreiche Beiträge, welche aus- wärtige Mitglieder und Freunde der Gesellschaft zu diesem Herbari- um leisteten. Erst in der neueren Zeit ward es auch möglich, durch ‚einzelne Ankäufe weitere Bereicherungen zu erwerben. Die Zall der Zellenpflanzen, welche auf diese Weise nach und nach zusam- mengebracht wurden, beträgt gegenwärtig im Ganzen 5490 Species in 15,708 Exemplaren, welche sich nach den einzelnen Classen, wie folgt, vertheilen: Algen: 1481 Species in 3751 Exemplaren. Pilze: 2357 „ „ 3490 » Flechten: 65 , „911 „ Lebermoose: 147 „, „» 675 » Laubmoose: 660 „, „ 3881 ” Unter einem Exemplar sind hiebei alle Individuen verstanden, welche von einem und demselben Fundorte und demselben Sammler stammen, Diese ein Exemplar bildenden Individuen sind nach Er- forderniss -auf ein grösseres oder kleineres Stück Schreibpapier mit- telst Gummi aufgeklebt und der Originalzettel, welcher den Namen, den Fundort und den Sammler oder Geber enthält, beigefügt. Alle zu einer Species yehörigen Exemplare liegen. wo es nothwendig ist durch Zu ischenlagen gesondert, in einem Bogen weissen, ungeleimten Druck papiers, der an der Anssenseite links den Namen der darin ent- haltenen Species trägt. Sümmtlichs Species einer Gattung sind al- pbabetisch gereiht und in einen Umschlagbogen mit dem Namen der Gattung und der Zah! derselben im Systeme vereinigt Die Gattungen selbst folgen sich in systematischer Ordnung, und zwar sind die Algen nach Kützing's Species Algarum, die Pilze nach Rabenhorst’s Kryptogamen-Flora. die Flechten nach Massalongos Lichenes italiei, die Lebermoose nach Nees v. Esenbeck’s Naturge- schichte der europäischen Lebermoose, die Laubmoose nach Schim- pers Corollarinm Bryolosiae europaeae an einander gereiht. Meh- rere verwandte Gattungen oder Familien sind dar» wieder mit Um- schlägen von Pappendeckeln zu grösseren oder kleineren Fascikein 140 vereinigt, deren Inhalt ein aussen angehrachtes Tüfelchen anzeigt. Solcher Fasecikel sind gegenwärtig im Ganzen 64.“ „Einen Hauptstock für alle diese Sammlungen, vorzüglich aber der Algen und Pilze, bilden die oben erwähnten vortrefllichen Herbarien kryptogamischer Gewächse, welche durch die nicht genug anzuer- kennende Sorgfalt Dr. Rabenhorst's von den verschiedensten Sammlern aus den verschiedensten Gegenden Europa’s zusammenge- bracht worden sind, und die noch immer in rasch sich folgenden Lieferungen der Wissenschaft fortgesetzte stets willkommene Spenden bringen. Die Gesellschaft verdankt diesen Schatz der Liberalität des Herausgebers, ihres edlen Collegen, der dadurch auch in den Annalen unseres Vereines sich ein bleibendes Denkmal gesetzt hat und dafür den Dank aller derjenigen ernten wird, die früher oder später diese Sammlungen bei ihren Stadien benützen werden. Beiträge aus allen Classen lieferten ausserdem Funck durch die kryptogami- schen Gewächse des Fichtelgebirgs, Breutel durch den kryptoga- mischen Theil der Flora Germaniae exsierata, Alex. Braun mit Ge- wächsen aus Baden, Duval, Emmerich und ich aus der Ge- gend von Regensburg, Franz Müller aus Sardinien und Sachsen, Opiz aus Böhmen, Schimper und Drege aus Nord- und Süd- afrika, Weigelt aus Surinam u. s. w.“ „Gehen wir nun zu den einzelnen Classen selbst über und be gionen mit der Sammlung der niedlichen Wassergewächse, der Al- gen, so finden wir, dass die Grundlage zu derselben schon in einer früheren Zeit durch werthvolle Mittheilungen der Herren Mer- tens in Bremen und Jürgens in Jever gelegt wurde, denen sich später weitere Beiträge von Ruchinger, Leiblein, v. Martens, v‚Subr, Frölich und dem württembergischen Reiseverein an- schlossen. Im Jahre 1834 unterzog sich Herr Kanzleirath v. Mar- tens in Stuttgart der dankenswerthen Mühe, diese Vorlagen nach Agardh's Systema Algarum zu orduen, bie und da sich ergebende Lücken durch eigene Beiträge auszufüllen und über das Ganze einen Katalog herzustellen, der 339 Arten aufzählte. Dieser Grundstock erhielt bald sehr reichlichen Zuwachs durch Kützing's Algae Alquae duleis Dee. I — XVI und eine Actie von der italienischen Reise desselben, durch eine vortreffiiche Sammlang von Meeresalxen von. Lenormand aus Calvodos, mehrere interessante Beiträge aus dem Mittelmeer von Rudolphi, Kellner, Soleirol und Botteri, aus der Nordsee von Böckeler, Karl Müller, Areschoug, herrliche Characeen von Bauer, Al. Braunu.s. w., so dasssichim Jabre 1850, als ich das abermalige Ordnen und Katalogisiren dieser Samm- E 141 lang nach den inzwischen erschienen Species Algarum von Kütsing unternahm, die Zahl der darin enthaltenen Species sich bereits auf 771 erhöht hatte, welche im Verlaufe weiterer fünf Jahre auf die Summe von 1150 stieg, Nun kamen noch die Rabenhorst’schen Lieferungen der Algen Mitteleuropa’s und dieHohenacker’schen Fas- eikel der Algae marinae siccatae hinzu, wodurch nunmehr am Schlusse des Jahres 1859 die obenerwähnte Gesammtzahl von nahezu 1500 Species sich herausstellt. Als besonders zahlreich repräsentirte Gat- tungen erscheinen Synedra mit 21, Navicula mit 23, Oscillaria mit 29, Nostoc mit 29, Scytonema mit 23, Cladophora (inel, Aegagropila et Spongomopha) mit 61, Spiroyyra mit 22, Nitella und Chara zu- sammen mit 30, Polysiphonia mit 55 Arten u. s, w.“ „Ueber die Sammlung der Pilze habe ich bereits in einer frühe- ren Sitzung unserer Gesellschaft, sowie in der Flora 1850 S, 287 berichtet und daselbst die Zusammensetzung derselben angegeben. Die Zahl der damals vorhandenen Species betrug 1088, sie hat sich nun seit 9 Jahren hauptsächlich durch Rabenhorst’s Beiträge, auf 2157 erhöht. Hierunter befinden sich u. a. 130 Arten von Uredo, 54 von Aecidium, 66 von Pucceinia, 50 von Depazea, 26 von Do. Ihidea, 278 von Sphaeria. 49 von Erysibe, 30 von Sclerotium, 28 von Clavaria, 147 von Peziza, 44 von Thelephora, 30 von Polypo- rus, 219 von Agaricus u. s. w.“ . „Die Flechten wurden, da die Mehrzahl der heutigen Lichenolo- gen den Ansichten Massalongo's huldigt, nach dem von diesem in den Lichenes itsliei mitgetheilten Systeme neu geordnet, Da eine den übrigen Classen entsprechende Auftewahrung derselben zu viele Schwierigkeiten gehabt hätte, so wurde die Einrichtung ge- troffen, dass alle Steinflechten, sowie die auf diekeren Rinden befind- lichen Exemplare in Pappkästchen untergebracht und diese dann besonders in 4 Schränken mit Schublächern systematisch an einan- der gereiht wurden, während die übrigen wie gewöhnlich auf Pa- pierstreifen geklebt und artenweise in Pupierbogen gelegt zu einem besonderen Systeme vereinigt wurden. Der darüber hergestellte Katalog weist bei jeder einzelnen Art nach, in welcher von beiden dieser gesonderten Sammlungen die Exemplare derselben zu finden sind. Schon früher erhielt dieser Theil des Herbariums sehr werth- volle Beiträge durch die von Flotow und Schärer herausgege- benen Sammlungen, denen sich mehrere andere von Hoppe; Funck, Laurer, Emmerich, Eschweiler u. s. w, anschlossen. Aber erst in den letzten Jahren erreichte diese Sammlung den gegenwär- tigen Höhepunkt, theils durch sehr schützbare Geschenke von 142 Laurer, Th. M. Fries, Rabenhorst und Tuckerman, theils durch den Ankauf der von Hepp, Massalongo und Arnold herausgegebenen Flechten. Ihre Zahl beläuft sich sonach gegen- wärtig auf 965 Arten in 3911 Exemplaren, worunter als besonders artenreich erscheinen: Collema mit 23, Cladonia mit 38, Parmelia mit 40, Sticta mit 21, Lecanora mit 25, Lecidea wit 29, Buellia mit 21, Lecideola mit 22, Biatora wit 45, Biatorina mit 20, Ver- rucaria mit 31 Arten u. s, w.‘ „Die so niedliche Classe der Lebermoose enthält die von Hüb- ner veranstaltete Sammlung der deutschen Hepatirse sowie die He- pat. europ. von Rabenhorst, ferner zahlreiche Arten aus dem Harzgebirge von Dr. Hampe und aus Salzburg von Dr Sauter; eif« zelne Species von Madeira wurden von Dr. Holl, vom Cap der gu- ten Hoffnung von Drege, Ecklon und Zeyher, aus Abyssinien von W. Schimper, aus Sardinien von W, Müller geliefert. Die in der Gegend von Regensburg und Zweibrücken vorkommenden Arten wurden von Emmerich und mir eingesammelt. Leider ist von dem elassischen Boden des Riesengebirges fast gar nichts vorhanden; vielleicht genügt diese Bemerkung, um einen oder den andern unserer schlesischen Freunde zu bewegen, diese Lücke gü- tigst auszufüllen. Die artenreichsten Gattunzen sind gegenwärtig Plaginchila mit 13, Jungermannia mit 53, Ricria mit 10 Arten,“ „Einen schönen Scehlussstein dieser Sammlungen bilden die zier- lichen Laubmoose. Der Hauptstock derselben besteht aus dem von mir in der Gegend von Zweibrücken und Regensburg gesammelten Moosherbarium, zu welchem Al, Braun, Bruch, Emmerich, Elss- mann, Funck, Hoppe, Hornschuch, Laurer, Märcker, Müller, De Notaris, W. Schimper, Sehlmeyer, Weigelt u. A. in- teressante Beiträge geliefert haben. Aus dem Nachlasse Hoppe’s stammen mit besonderer Eleganz präparirte Alpenmoose. Neuere Zu- flüsse kamen von den Herren Arnold aus dem fränkischen Jura, Dr. Pöch aus Böhmen, Ohmüller und Sendtner aus dem sülbaye- rischen Alpengebiete, von Letzterem auch aus dem Riesengebirge, welchen sich die schönen Lieferungen der Rabenhorst’schen Bryo- theca europaea anschliessen, Als besonders zahlreich repräsentirte Gatiungen verdienen genannt zu werden: Dicranum mit 20, Bar- bula mit 44, Ulota und Orthotrichum zusammen mit 32, Grimmia mit 42, Bryum mit 30, Hypnum mit 47 Arten u. s, w."* „Diess sind nunmehr in kurzem Umrisse die jedenfalls sehr so- liden Grundlagen, auf welchen unsere Gesellschaft weiter fortbauen kanr. Möge es ihr in äusseren Kreisen nie an freundlicher Unter- 143 stützung, in ihrem Innern aber nie an ordnenden Kräften fehlen, dann wird gewiss auch die Zeit nicht ferne sein, wo aus dem hier aufgespeicherten Kapitale der Wissenschaft reichliche Zinsen fliessen.“ (Schluss folgt.) Personalnotizen. Die von dem verstorbenen Dr. Patrick Neill für die beste von einem Schotten bearbeitete naturhistorische Abhandlung gestiftete Medaille ist durch die königl. Gesellschaft in Edinburg dem Dr. med, W. Lauder Lindsay für seineivortrefflicbe Arbeit über die Sper- mogenien und Pyceniden der fadigen, strauchigen und laubartigen Flechten zuerkannt worden. Die Preismedaille zeigt auf der einen Seite das Bildniss des Stifters, auf der andern die Worte: ‚‚adjud- ged for emineuce in Natural History to Wm. Lauder Lindsay, M. D. by the Royal Society of Edinburgh.“ Die Gesellschaft be- . schloss ausserdem, diese -werthvolle, von 4—500 Abbildungen auf 12 Tafeln begleitete Abhandlung vollständig auf ihre Kosten in den 22. Band ihrer Transactions aufzunehmen, Dr. Hildebrand, Verfasser der anatomischen Uutersuchurgen über die Stimme der Begoniaceen, hat sich in Bonn als Privatdocent der Botanik habilitirt. Am 12. Februar Abends 8 Uhr starb zn Hamburg nach einer längeren schweren Krankheit Johann Georg Christian Leh- mann, Doctor der Medicin und Philosophie, Professor der Naturge- schichte an dem Gymnasium academicum, Oberbibliothekar und Di- rector des botanischen Gartens zu Hamburg, Ritter des rothen Adler- Ordens 3ter Classe, Adjuuet der kaiserlich, Leopold. Carol. Akademie der Naturforscher und Mitglied vieler gelehrten Gesellschaften, im fast vollendeten 68. Lebensjahre. Schon frühzeitig mächte er sich den Botanikern durch seine Monographia Primularum bekannt, der alsbald die Monographien der Asperifolien, der Nicotianen und der Potentillen folgten; ebenso veröffentlichte er in akademischen Pro- grammen nach und nach 10 Pugilli plantarum novarum, worin na- mentlich viele neue Lebermoose und Cycadeen beschrieben wurden, und besorgte auch die Herausgabe der Plantae Preissianae. C Sprengel hat ihm zu Ehren eine Gattung der Asperifolien Lrhman- nia genannt. Am 20. Februar Morgens 10 Uhr starb zu Reutlingen an einem Herzschlag der pensionirte Stadtpfarrer und Professor am Schul- "144 lehrerseminar zu Esslingen Mag. Christian Ferdinand Hoch’ stetter, 73 Jahre alt. Der schwäbische Merkur bringt diese trau- rige Nachricht aus Reutlingen in folgender Weise: „Ein plötzlicher Todesfall hat hier grosses Aufsehen gemacht. Professor Hochstet- ter von Esslingen war mit seiner ganzen Familie hieher gekommen, um der Hochzeit eines Sohnes, Apothekers, anzuwohnen. Unter den mit dem Vater hieher gekommenen Familiengliedern war aueh der berühmte Reisende der Novara-Expedition, Dr. Ferdinand Hochstetter, welcher kaum ins Vaterland zurückgekehrt ist. Der- selbe war eben in einem benachbarten Hause auf Besuch, als er gerufen wurde mit der Nachricht, dass sein Vater von einem Schlag- anfalle betroffen sei. Er traf denselben nicht mehr am Leben. — Die grosse Freude, den weitgereisten Sohn nochmals zu sehen und wenige Tage mit ihm zusammen zu leben, war somit die letzte des gleichfalls um die Naturwissenschaften verdienten Vaters.“ — Die Bo- tanik ist dem Verlebten vorzüglich zum Danke verpflichtet durch die Stif- tung und langjährige Leitung des Württemberger Reisevereins (Unio itineraria), durch weichen eine grosse Menge ausländischer Pflanzeufor- men in die Herbarien des Continents verbreitet wurde; auch schrieb er eine populäre Botanik und zahlreiche Abhandlungen, besonders über Gräser, auch in diesen Blättern. De Candolle hat ihm die Hochstetteria, eine Gattung der Composilae, gewidmet. Anzeige. ‚ Üeberfeßungs - Anzeige. vn Ch. Darwin’s on the origin of spe- cies by means of natural Selection etc. erscheint binnen 14 Tagen in meinem Verlage durch Hofrath und Professor Dr. Hi. &. Bronn eine Uebersetzung unter Zustim- mung des Verfassers mit dessen Verbesserungen und einer Vor- rede für diese deutsche Ausgabe vermehrt. Stuttgart, 18. Februar 1860. E. Schweizerbart. Redactenr und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F., Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. NM 10. Begenshurg. 14. März. 1860. ‚. Inhalt: OnicınaL- ApnınpLunsen. Münch, Bemerkungen über einige Sparganien. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimi- scher Gewächse. Fortsetzung. (Rosaceae.) — KLEINERE MITTUBILUNGEN. Brewer, über die Ursache der Spiralbewegungen windender Pflanzen. — Botanische Notizen aus Java. — Anzeiee. Hohenacker, verkäufliche Her- arien. EEE» Bemerkungen über einige Sparganien (Igelkolben). Vom Pfarrer Münch in Basel. Vor mehreren Jahren fand ich wieder als eine seltene Erschei- nung bei Basel an der Wiese unweit den untern Schleussen, und gleichzeitig auf dem Vogelsang bei’ Arisdorf (Baselland) in stehendem Gewässer das Sparganium simplex in seinem schlanken Wuchse. Diese Pflanze ist in unsern Gegenden nur eine periodische Erschei- nung und nicht s0 häufig als Sparg. ramosusm, das an verschiede- nen Stellen in Strassengräben gefunden wird. Nicht so glücklich war ich im Wiederfinden des Sparg. natans, dasin Hagenbach’s Fl. Basil. T, U. pag. 385 als in fossis Michelf, — nach Ach. Mieg — angegeben wird, von dem jedoch Hag. im Suppl. zu erwähnter Flora pag. 187, bemerkt: ‚Post Lachenalium nulli nuperorum ut inveniat contigit““. Diese niedliche 5-—8” hohe Pflanze ist an erwähnter Stelle eben so wenig wieder zu finden, als z. B. Villarsia nymph. und andere seltene Pflanzenarten. Indess hatten die Sparganien-Arten längst schon ein besonderes Interesse für mich und das um so mehr, als seit bald 200 Jahren unter den bewährtesten Botanikern die Ansichten über diese und die denselben verwandten Arten sehr getheilt waren. “ Schon der ausgezeichnete Basel’sche Botaniker Caspar Bauhin hatte im Jahre 1620 in seinem Theatrum botanicum ein Sparg. mi- nimum erwähnt, das er als ein 4” hohes Pflänzchen beschreibt, dessen Wurzeltbeile aus längeren Fasern zusammengesetzt und über- Flora. 1800. 10 146 diess beiderseits 4—5 schmale Blättchen das zarte 2“ hohe Stengel- chen überragend seien. Drei Jahre später stellte Bauhin in seinem \erkchen betitelt: „Pinax“ pag. 15, drei Sparganien auf, als: _ 1) das grosse, weitverbreitete, im Blüthenstande ästige Sparg. ra- MOSUm, 2) das weniger häufige Sparg. non ramosum, in dessen einfachem Bljthenstande nur zu unterst ein oder etliche einköpfige Aest- chen wahrzunehmen seien, und 3) das obenbemerkte Sparg. minimum. Obgleich nun diese 3 Arten als die gewöhnlichsten und weitver- breitetsten deutlich unterschieden waren, wurden sie doch später wie- der mit einander vereinigt, aber auch wieder getrennt und hiedurch neue Verwirrung veranlasst. So beschrieb Linn in seiner im J. 1737 erschienenen Flora Lapponica pag. 27 zwei Sparganien, nämlich: ein Spargantm foliis adsurgentibus triangularibus, mit welchem er das Sparg. minimum Bauh. vereinigt, und das in ganz Schweden vorkommende, und ein Sparg. foliis natantibus plano-convexis, das von den Smolän- dern „‚Flotagräs, d, h. schwimmendes Gras“ genannt werde. Gleicherweise führt Linn“ in der zweiten Ausgabe der Species plantarum v. J. 1763 die Sparganien mit ihren Trivialnamen in der Weise auf. dass er unter dem Beinamen: Sparyanium ereetum das Sparg. ramosum und non ramosum Bauh. zusammenstellt, Sparg. natans dagegen als eine lappländisch-schwedische Art mit der klei- nen deutschen Art vereinigt. Diese Eintheilung wurde von ihm und den spätern Herausgebern der Speec. plant. beibehalten, bis Willdenow die frühere Einthei- lung von einem Spary. ramosum und non ramosum nach dem Vor- gange englischer und deutscher Botaniker neuerdings geltend machte und die von Hudson aufgestellten Namen Sparg. erectum und sim- plex wieder angenommen wurden. Bei Sparg. natans blieben die er- wähnten Arten oder Formen vereinigt und wurden nicht ferner un- terschieden. In neuerer Zeit dagegen wendete sich die Aufmerksamkeit der Botaniker wieder dem ursprünglichen Sparg. natans, sowie überhaupt der ganzen Gattung zu. Namentlich geschah diess durch den umsich- tigen Wallroth, der die frühere und wahl auch richtige Ansicht 147 wieder geltend machte. Er stellt nämlich das Sparg. minimum in ler Linnaea T. XIV. pag. 667 als besondere Art auf und gibt von ihr zugleich eine genaue Beschreibung , während er dagegen Sparg. natans gar nicht erwähnt. Ebenso wurde von Prof. Schnizlein den bisherigen Arten eine neue Art oder vielmehr Form beigefügt und ‚Sparg. affine be- nannt. Zugleich aber unterscheidet er bei Sparg. natans eine kleinere 4 8° hohe Form, deren sogenannte Wurzelblätter als aufrecht stehend bezeichnet werden, sowie eine andere mit 18—20“ langem schwimmenden Stengel, dessen sogenannte Stengelblätter bei blüthen- losen Exemplaren zurückgerollt und gleichsam gedreht sind. Wenn ich nun nach den bisherigen Erörterungen das Sp. ra- mosum und simplex als gesicherte Arten betrachte, trenne ich da- gegen nach dem Vorgange von Grenier und Godron in ihrer Flore de France, T. III. pag. 337, sowie nach ‘Herrn Prof. DölPs Flora von Baden, ?. Aufl., Bd. I., pag. 446—449, das Sp. natans und Sp. minimum als 2 verschiedene Arten. Ich besitze nämlich Sp. nalans vom See Gerardmer in den Vogesen in Fruchtexemplaren und erkläre mich zugleich dahin, dass ich diese Pflanze hinsichtlich ihrer Höhe, sowie ihrer ganzen Physiognomie, als verschieden vom Sparg. minimum halte, und Sp. minimum vom Frickiugerried bei Salem ohnweit Constanz. Ueber die bis jetzt besprochenen Arten füge ich folgende nä- here Bezeichnungen bei. Gattungs-Kennzeichen. Wurzeltheile länglich. faserig; Blüthenstand kugelförmig zusam- mengestellt, durch Spreublättchen von einander getrennt; die untern Kugeln weiblich. die obern männlich, die oberste Kugel endständig. Blüthenhülle der männlichen Blüthen aus einem Kreise von mehreren troekenhäutigen, schuppenartigen, am Ende verbreiterten und ein- wärtsgebogenen Blättchen bestehend, innerhalb deren 3—8 Staubge- fässe sich befinden. Die weiblichen Blüthen dagegen stehen in der Achsel eines deutlichen Deckblattes. Blüthen weisslich, Fruchtkno- ten sitzend, aus einem, bisweilen auch zwei Fruchtblättchen gebildet und in eine einseitige Narbe übergehend. Früchte steinfruchtartig mit etwas krautartiger äusserer Bedeckung,; Samen am Nabel mit der Bedeckung der Frucht verwachsen. Ausserdein sind sämmtliche vier Arten krautartige Pflanzen und mit Ausläuferu versehen. 10* 148 Arten-Kennzeichen., 1. Sparg. ramosum (Bauh.). Aestiger Igelkolben. C.Bauh. Theatr. bot. 228. (1628.) Stengel aufrecht, 1—3’ hoch, von den Blätiern überragt, von der Mitte an ästig und hin- und hergebogen. Grundständige Blätter dreikantig, ziemlich breit, scharfrandig, in den Stengel verlaufend, mit hohlen Seitenflächen. Blüthenköpfchen, die untersten auf einem zolllangen Stielehen sitzend, die mittleren dagegen in der Achsel laubiger Deckblätter stehend. Narbe linienförmig. Frucht kantig, kurz zugespitzt, nach unten und oben pyramidenförmig. Sp. erectum a L. Spec. plant. Bd. I. pag. 971. Standorte: In Wassergräben und an den Ufern der See’n. Gaud. fl. helv. T. VI, Nr. 2110, pag. 16/17. — Hegetschw. Flora der Schweiz, Nr. 2662, pag. 305. Hagenb. fl. Basil. T. I. pag. 385. Gren. et Godr. fl. de Fr., T. III, pag. 336. 2. Sparg. simplex Huds. Angl., Bd. II., pag. 401. Einfacher Igelkolben. Stengel einfach, 1— 2‘ hoch. Grundständige Blätter kantig, breit- lich, doch schmäler als bei Sp. ram., mit hohlen: Seitenflächen, in den Stengel verlaufend. Blüthenköpfehen 5—8 an der Hauptachse sitzend, die weiblichen und männlichen in Mehrzahl vorhanden; nur die untersten weiblichen gestielt, in der Achsel laubartiger, die obern dagegen in der Achsel schuppenähnlicher Deckblätter sitzend. Frucht kurz gestielt, schmal, elliptisch -eiförmig, nach beiden Enden zu- gespitzt. Sp. erectum ß. L. Spec. plant. Bd. I. 941. Standorte: An Eingangs bezeichneten Stellen, ferner an Ufern von stehenden und langsam fliessenden Gewässern. Gaud. fl. helv., T. VI, Nr. 2111, pag. 17/18. — Hegetschw. Nro. 2663, pag. 305. — Hagenb. fl. Bas., T. IL, pag. 385. — Gr. et Godr., Tom. III, pag. 336, 3. Sparg. natans L. Spee. plant. Ed. II., pag. 1378. = Sp. affine Schnizl. Typhaceen pag. 27. Schwimmender Igelkolben. Stengel einfach, schmächtig, 6 — 8° hoch. Blätter aus ver- breiteter scheidenförmiger Basis linienförmig hervorgehend, sehr lang, mehr oder weniger schwimmend, hellblassgrün, oberseits flach, unter- seits schwach gewölbt. Männliche und weibliche Blüthenköpfchen ? ‚149 und auch mehrere, die untern weiblichen meistens gestielt, die männ- lichen dagegen sämmlich sitzend. Narbe linienförmig. Früchte kurz gestielt, eiförmig-länglich, mit langem pfriemenförmigem Schnabel, letz- terer so lang wie die Frucht. Grenier und Godron dagegen bezeichnen die Früchte als sitzend, eiföürmig und durch den kurzen Griffel zugespitzt. (Fruits ovoides, sessiles, acumines par le styl court.) Standorte: In Fischteichen und Sümpfen, namentlich in tiefern stehenden Wassern. In der Schweiz in den Kantonen Zürich und Waadt; ferner in erwähntem See Gerardmer, auch im Feldsee des hohen Schwarzwaldes. 4. Sparg. minimum Bauh. Theatr. bot. 232. Kleinster Igelkolben. Stengel einfach, aufrecht, 3-—6” hoch. Blätter schlaff, linienförmig, flach, gelblich grün, die grundständigen an der Basis gleichbreit, die mittlern stengelständigen unten wenig verbreitet. Köpfchen des Blüthenstandes in geringer Anzahl an der Hauptachse sitzend, in der Achsel laubartiger Deckblätter, das unterste zuweilen kurz gestielt, das männliche einzeln, endständig. Griffel kurz, mit länglicher oder länglich-linealer Narbe. Früchte länglich, unten und oben spitz. Sparg. natans ß minimum L. fl. Suec., p. 323. Sparg. fluitans 8 minimum Fries fl. Scand, Standorte: Auf dem Frickingerried bei Salem, sowie in einem Graben zwischen Pfohren und Hüfingen (Baden). Gren. et Godr. Tom. III. pag. 336. Diess ist unstreitig die kleinste der deutschen Arten. Wie ich nun nach den bisherigen Bemerkungen Sparg. ra- mosum und simplex als gesicherte unbezweifelte Arten betrachte, trenne ich auch nach dem Vorgang Dölls, Gren. und Godr. Sparg. na- tans und minimum und sehe zugleich Sp. ram., simpl,, nat. und min. als Formen einer genetischen Species an. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge wächse. Von H. Wydler. (Fortsetzung.) , Bonneene. . j Potentilla. Einaxige: P. supina, rupestris, vecta, hirta, pi- losa, argenten, nach dem Schema L kL. Z (kL = kleinere Laub- 180 blätter). Hiervon macht nur P, rupestris dadurch eine Ausnahme, dass ihre Jahrestriebe mit einigen wenigen Niederhlättern beginnen’ Zweiaxige: P. multifida, Anserina, collina Wib. heptaphylla, rep- tans, procumb. Sibth., Tormentilla Sibth., aurea, salısburgens., verna, opaca, grandiflora, minima, alba, Fragariastr., micrantha, caulescens, nitida; ferner Sibbaldia procumb. (Von ausländischen Potentillen unter andern P. atrosanguinea, umbrosa Stev., valderia, pensylyvan., formosa etc.) Sämmtlich nach dem Schema: 1) L.... eine gestauchte Bodenrosette bildend. 2) L kLZ. aus L. P. supina. Die oft über einen Fuss 1. niederliegenden Blüthen- zweige liefern ein prächtiges Beispiel vielfach verzweigter Dichasien- bildung mit vorwaltenden zweiten Zweigen. Das Dichasium geht meist nach einer Dichotomie in Doppelwickel über, welche endlich in einfache Wickel ausartet. Jeder Blüthenzweig trägt 2 laubige, bald dicht an einander gerückte, bald durch einen kleinen Zwischen- raum von einander getrennte Vorblätter, wo dann im letzteren Fall zwischen einem ersten und zweiten zu unterscheiden ist. Letzteres ist oft etwas grösser und ihm gehört der geförderte Zweig an. Die Blüthenzweige bestehen somit aus 3 Gliedern (Internod.),. einem ge- dehnten unterhalb den Vorblättern befindlichen, einem mittlern oft verschwindend kurzen, zwischen die Vorblätter fallend; endlich einem obern wieder stielförmig gedehnten, dem Blüthenstiel. Die zwei un- tern Glieder verketten sich zu dem nach und nach sich grad strecken- den Sympodium, dessen höhere Glieder kürzer werden. Bei der hori- zontalen Lage der Blüthenzweige liegen sämmtliche Vorblätter der Wickel nach oben, sämmtliche Blüthenstiele überhängen nach unten. Die Vorblätter der ersten Auszweigungen des Dichas. sind noch un- gepaart fiederspaltig, an den höhern Auszweigungen erscheinen. sie meist gedrei. — An den Zweigen gehen der Gipfelblüthe zuweilen mehrere Laubblätter, am häufigsten aber nur 2 voraus. P. rupestris. Die Scheidenöhrchen (Stip.) der Vorblätter der Zweige gegenwendig übergreifend. — Die Erneuerungssprosse kom- men aus dem basilär gestauchten Stengeltheil des Jahrestriebes, aus theils abgestorbenen, theils frischen Laubblättern und entwickeln sich in absteigender Folge. Die obersten kommen nicht selten bald nach dem Hauptstengel zum Blühen und solche secundäre blühende Spros- sen geben manchmal wieder aus ihren basilären Vorblättern einem überwinternden Laubspross den Ursprung. Solche nach der Haupt- axe blühende, aus seiner Basis hervorgehende Axen haben oft ihr 191 unteres Vorblatt basilär mit Laubspross, das obere am langgedehnten Zweig hinaufgerückt, und alsdann mit einem Blüthenzweig. Die se- eundären Sprosse finde ich oft homodrom. P. Anserina. Blattstellung der Laubrosette nach 35. Aus den Achseln der untern Rosettenblätter kommen die sich zu einem wickel- artigen wurzeinden Sympodium entwickelnden Stolonen. Ein soleher Stolo beginnt am häufigsten mit 2—3 quer distiche stehenden Laub- blättern, von denen die beiden obern meist dicht an einander gerückt sind. Das oberste ist übrigens oft nur kümmerlich entwickelt und keine Fiederung an ihm mehr kemntlieh, ja zuweilen erscheint es selbst nur als ein spitzes Schüppchen. Ueber diesen Blättern endet der Stolo (als zweites Axensystem) in eine lang gestielte Gipfelblüthe. Aus dem untersten Laub(Vor)-Blatt des Stolo, wenn er am Anfang nur 2 Vorblätter hat, kommt ein unbegrenzter Laubspross; aus dem obern kommt wieder ein Stoloähnlich gestrecktes Glied.*) Der Stolo begınnt also mit Dichasienbildung. Der Laubspross aus dem untern Vorblatt ist der mit der Abstammungsaxe gleichläufige, der Stolo aus dem obern Vorblatt der gegenläufige. Das zweite Glied des Stolo CSympodium) trägt nun wieder zwei dicht über einander (scheinbar neben einander) stehende Vorhlätter und endet in eine Blüthe. Die Vorblätter unterscheiden sich gänzlich von allen übrigen Blättern der Pflanze. Sie sind 1) durch ihre häutigen Scheiden mit einander völ- lig verwachsen, so dass sie die nächstfolgende Gipfelblüthe und die jüngem aus ihnen hervorragenden Achselsprossen scheidenartig ein- schliessen. 2) Scheidenöhrchen und Spreite verfliessen oft in einen Kranz vieler grüner, linealer Zipfel von ungleicher Grösse. welche zusammen eine fingerartige Theilung zeigen. Manchmal sind Schei- denöhrchen (Stipulae) und Spreite noch von einander unterscheidhar, die Spreite ist aus c. $ Zipfeln gebildet; jede Stipula aus 3—4 jenen ganz ähnlichen. — Wie das zweite Glied des Stolo, so verhalten sich nun auch die folgenden Glieder des Stolo.. Aus dem ersten ihrer Vorblätter kommt immer ein (homodr.) Laubzweig, aus dem zweiten ein (antidromer) Blüthenzweig. Da die Vorblätter von einem Glied des Stolo zum andern umwenden, so bıldet sich mithin eine vorwal- tend wickelartige Auszweigung, d. h. die Glieder des Stolo reihen ” *) Hat der beginnende Stolo 3 Blätter, 80 ist der unterste meist steril, aus dem zweiten kommt der Laubspross: während aus dem dritten die Stolo- bildung fortsetzt, 15% sich zu einem Sympodium über einander. Es fallen mithin alternative die Laubzweige des Stolo auf die eine, die Blüthenzweige auf die entgegengesetzte Seite*) Die Sympodien(Stolo)-Glieder haben oft die Länge von 2 Zoll und der ganze Stolo erreicht die Länge von drei Fuss. Die Wurzelbildung des Stolo geschieht aus seinen Knoten, d. h. der Stelle, wo die Vorblätter aufsitzen. Es bilden sich Anfangs immer 2 Wurzelzasern. Die zuerst hervortretende Zaser befindet sich constant auf der Seite des ersten Vorblattes. Später bildet sich die zweite Zaser auf Seite des Stolo. Die den ersten Vorblättern ange- hörigen Sprosse bewurzeln sich nachher weiter und sind dadurch be- fähigt nach Absterben des Stolo ein selbstständiges Leben zu führen. (Vgl. auch Irmisch, botan. Ztg. 1850, Sp. 272.) P. recia. Blüthenzweige corymbös die Endblüthe des Stengels “ weit übergipfelnd. Blattstellung oft 5/. Die laubartigen Stipulae mit ihren Rändern oft an allen Blättern, jedoch nicht immer in glei- cher Richtung übergreifend. P. argentea. Blüthenzweige wie bei voriger; Zweigentwicklung absteigend (wie bei vielen anderen Arten); Blattstellung nach %s und °%#. P. collina Wib. (P. Güntheri Pohl.) Der P. argentea zwar “ ähnlich aber sogleich durch die unbegrenzte Laubrosette unterschie- den, worauf Lehmann in seiner neuen Bearbeitung der Gattung (N. Acta Leopold. XXIII. Suppl. 1856) keine Rücksicht nimmt, obgleich schon Koch (Deutschl. FL.) darauf aufmerksam gemacht hat. Die Rosettenblätter nach %, und %, gestellt, die Blätter der blühenden Stengel quer-distiche.**) Die Blattspreiten fussförmig getheilt, und in der Knospung mit dem einen Rand eines Seitenblättchens nach dem langen Weg der Spirale übergreifend. Die Blüthenzweige nicht sehr reichblüthige Doppelwickeln. P. reptans. Die Hauptwurzel bleibt wenigstens während einiger Jahre frisch und wird oft sehr lang. Die Blattstellung der unbegrenz- ten Laubrosette ®%,. Der Wuchs im Wesentlichen wie bei P. Anse- rina. Der ersten Gipfelblüthe des Stolo gehen manchmal bis 6 quer distiche Blätter voraus. Die 2 obersten, unterhalb der Gipfelblüthe *) Es geschieht zuweilen, dass einzelne Blüthen fehlschlagen. *"*) Um es hier ein für alle Mal zu bemerken, so findet sich die distiche Blattstellung immer an den seitlichen Blüthenstengeln der zweiazigen Arten. 188 paarig zusammengestellt, sind oft auf die Stipulae und die Endblätt- chen reducirt, während die Stielbildung ihnen gänzlich fehlt. Die untern 3—4 Blätter des beginnenden Stolo sind oft steril, erst die 2 obersten zunächst der Gipfelblüthe haben einen Spross; der des untern ist Laubspross, aus dem obern setzt die Sympodiumbildung fort, welche sich ganz wie bei P. Anserina gestaltet. Die Laub- sprossen gehören immer (d. ersten Vorbl. jedes Sympodiumgliedes an; ihre Bewurzelung ist wie bei jener Art. Die zuerst hervorbrechenden Wurzelzasern stehen desshalb längs des Sympod. (Stolo’s) entsprechend den von Glied zu Glied umwendenden Vorblättern alternative nach Rechts und Links. Aus dem ersten Vorblatte dieser Laubsprosse kommt gewöhnlich wieder ein Stolo.. Dasselbe geschieht, wenn die untersten Blätter des Stolo, soweit er eine continuirliche Axe bildet, laubtragende Achselsprosse treiben. Die Mutterblätter solcher Sprosse haben lanzettliche Scheidenöhrehen, an den Vorblättern der Stolonen- glieder schwindet die Scheide immer mehr, ihre Oehrchen erschei- nen hingegen als grüne laubige Stipulae. — Die Rosettenblätter fuss- förmig oft in 7 Blättchen getheilt; Scheidenöhrchen und Spreite in der Knospung nach dem langen Weg der Spirale übergreifend. (M. vgl. auch Flora 1851, $. 364.) P. Tormentilla Sibth. Blattstellung der mittelständigen Laub- 2b rosette %, (zur Blüthezeit circa 1’/, Cyklus noch frischer Blätter). Ihre Blätter (wurzelständig bei Koch) sind langgestielt mit flacher 2% häutiger Scheide und eben solchen Oehrchen. Die secundären durch eine Blüthe abschliessenden niederliegenden Axen entwickeln sich in aufsteigender Folge, und tragen meist vier quer distiche Laubblätter, deren 2 unterste manchmal noch kurz gestielt sind. Von den Ro- settenblättern unterscheiden sie sich unter anderem durch die äusserst schmale Scheide und das Schwinden des Stiels, hauptsächlich aber durch die grossen laubartigen, den Stengel kranzartig umgebenden Stipulae (Scheidenöhrchen). Die secundären Axen enden in eine lang und schmächtig gestielte Blüthe. Aus den 2 obersten Blättern unterhalb derselben kommen die weiteren Auszweigungen, die nach 3—2 quer distichen Blättern wieder in eine Blüthe enden. Aus die- sen Blättern, hauptsächlich aus den zwei obersten, treten nun die Dichasien auf, deren den obern Vorblättern angehörende Zweige die vorwaltenden sind. Die den Blüthen vorausgehenden laubigen Vorblätter stehen fast auf gleicher Höhe; ihre Succession ist in der Knospe deutlich erkennbar, indem das immer grössere obere vom 184 Stipelkranz des untern kleinern etwas umgeben ist. Die Stellung des 4-merischen Kelchs ist so, dass 2 Kelchtheile median stehen, 2 in die Richtung der Vorblätter fallen. Uebrigens kommen ausser den gewöhnlichen 4-merisehen Blüthen auch 3-, 5-, 6-merische vor. — Aus dem Erdstamm treten Seitensprossen, wodurch er verzweigt er- scheint. Der Mitteltrieb scheint zuweilen auf die Laubblätter einige Niederblätter folgen zu lassen. P. aurea.- Blätter des Haupttriebes*) (ob constant ?) und die belaub- ten blühenden Seitentriebe distich; die Blätter der letztern quer zu denen des Haupitriebes. Die Rosettenblätter haben eine häutige Scheide und eben solche lanzettliche Oehrchen; an den blühenden Trieben ist: die Scheide verschwindend schmal, die Oehrchen (Stip.) werden grösser und laubartiger. Unterhalb der blühenden Sprossen treten aus abgestorbenen Blättern der Hauptaxe unbegrenzte Laubtriebe, durch die die Pflanze sich erneuert. Die armblüthigen Blüthenzweige kommen gewöhnlich aus den zwei obersten Laubblättern der secun- dären Axen. Die Vorblätter der Blüthen bestehen ausser den Neben- blättern meist nur noch aus einem lanzettlichen Endblättchen; sie stehen dicht über einander, aus dem etwas grösseren komnit der ge- förderte Zweig. am P. salisburgensis. Blattstellung am Mittel- und Seitenspross und Wachsthumsweise wie bei voriger. 264 P. verna. Die mittelständige Laubrosette gewühnlich mit %, St. Aus den tiefern zum Theil abgestorbenen Blättern kommen unbegrenzte “ Laubzweige, die sich oft stark verlängern und Wurzel schlagen (ob- gleich der Mutterspross seine Hauptwurzel lange frisch behält). An diesen fand ich oft zweizeilige Blattstellung. Aus den. höheren Laub- achseln entspringen die secundären durch eine Blüthe abschliessenden Axen; aus den obersten Laubblättern dieser kommen die reinen Blü- thenzweige. Das Verhalten der Stipulae ist wie bei den vorigen Arten. Die in der Knospung auf der Mitte gefalteten und fächerartig neben einander gelegten Blättehen übergreifen mit dem einen Rand ihres einen Seitenblättchens über den gegenüberliegenden Rand des andern, nach dem langen Weg der Blattstellung. *) Auch bei P. umbrosa Stev. finde ich an dem unbegrenzten Mitteltrieb und an den durch Blüthe abschliessenden Seitentrieben zweizeilige Blatt- stellung. Die auf einander folgenden Blätter dieser Art siud antitrop, Scheide und Spreite derselben sind nämlich gegenwendig übergreifend. 3855 P. grandiflora. Weder Gaudin noch Koch kennen die unbe- grenzte T,aubrosette dieser Pflanze. Was Ersterer als folia radicalia beschreibt, gehört der Rosette an. Sie sind langgestielt, mit Scheide und grossen lanzettlichen Scheidenöhrchen versehen, sie stehen spi- ralig; ‚die untersten sind immer abgestorben. Die secundären Axen enden nach mehreren distich gestellten Laubblättern durch eine Blüthe- Sie sind ungefähr ein Fuss lang. Ihre untern Blätter sind langgestielt, mit jederseits in ein Oehrchen ausgehender Scheide versehen; die höheren ' stufenweise kürzer gestielt, wobei die Scheiden- und Spreiten- bildung mehr zurücktritt, die Scheidenöhrcher aber grösser, mehr laubartig und sogar getheilt (zackig) werden. Auch die Stielbildung bleibt an den höheren Blättern aus. Aus den 2—3 obersten Blättern der secundären Axen (die unteren bleiben steril) kommen die: 4- bis 5-blüthigen Dichasien. Die Vorblätter der Blüthen stehen dicht zu- sanımengerückt, jedoch ist auch hier das eine etwas grösser und ihm gehört der geförderte Zweig an; das kleinere bleibt nicht selten steril. Die Vorblätter der ersten Blüthe d. -Dichas. bestehen nur aus einem einfachen lanzettlichen Mittelblättchen und 2 ihm in Farbe und Form gleichenden Stipeln. Die Vorblätter der letzten Auszweigungen d. Dichasien sind einfache Blättchen, besonders die unteren sterilen Vor- blätter. — Die Blüthen der wenigen nicht sehr vollkommenen Exem- plare, die mir vorlagen, hatten nur 16 Stamina, je 2 paarig. vor: die Ränder der Kelchabschnitte gestellt und 5 vor die Petala fallende. P. alba. Die unbeschlossene Mittelrosette hat ihre Blätter nach %/, gestellt; ihre Blattscheide ist nach dem langen Weg der Blatt- stellung übergerollt. Aus den untern oft abgestorbenen Blättern kom- men oft sterile Laubsprossen mit disticher Blattstellung. Aus den höheren kommen die blühenden Sprosse mit 3—4 distichen Laubbl. über welchen die Gipfelblüthe Die aus den obersten Blättern der secundären Axen hervorgehenden Blüthenzweige sind 3—+- blüthig. Ihre Vorblätter (oft aus in ein Stück verschmolzenen Mittelhlättchen und Stipeln bestehend) sind manchmal ungleich hoch gestielt; aus dem obern grössern kommt der geförderte Zweig des Dichas. — Die Pflanze blüht nicht selten zweimal im Jahr im April und Mai und dann wieder im September und October. P. Fragariastrum Ehrh. Die Blätter des unbegrenzten ge- stauchten Mitteltriebes stehen nach 3,, zuweilen nach ®/- Die der sterilen Stolonenartigen Laub- und der hlühenden Zweige (beides secundire Axen) nach A/,. Jene entspringen aus den tiefern zum 156 Theil abgestorbenen Blättern der Mittelrosette, diese aus den höhern oft noch frischen L. Die ursprüngliche Wurzel bleibt lange frisch. Die blühenden Triebe tragen 3-——-2 Laubblätter und schliessen durch eine Blüthe. Ihre beiden unteren Blätter sind oft steril, das unterste steht oft basilär am Zweig. Aus dem obersten kommt meistens. ein einblüthiger Zweig mit zwei ungleich grossen kleinlaubigen (sterilen) - Vorblättern, seltener hat auch das zweitoberste Blatt eine Blüthe, — Die Bildung und Knospenlage der Blätter am Mitteltrieb verhält sich ganz wie bei Fragaria. — Die Blätter zeigen obgleich selten Fie- derung. Es tritt alsdann unter dem gedreiten Blatt, ungefähr in der Mitte des Blattstiels, ein kleineres überzähliges Blättchenpaar auf. Blüht zum zweitenmale im Herbst. P. micrantha. Der Wuchs, die Blattstellung und -Knospenlage der Blätter ist ganz wie bei voriger, aber es fehlen ihr die Stolonenar- tigen Sprosse. , Agrimonia Eupatoria. Einaxig. Der aus der Basis des Mut- tersprosses (meist einzeln) kommende Jahresspross beginnt mit eini- gen schuppigen Niederblättern, worauf an gestauchter Stengelbasis eine Anzahl laubiger Rosettenblätter folgen und am aufgeschössenen Stengel die übrigen Laublätter, welche nach den Hochblättern hin kleiner werden, Die Hochblätter zahlreich, daher auch die Blüthen- traube reich (bis 86 Blüthen). Die Gipfelblüthe kommt zwar sowohl an der Hauptaxe als an den blühenden Nebenaxen vor, ist aber häufig nicht gehörig ausgebildet und blüht nur selten zuerst. Manch- mal gehen ihr eine Anzahl steriler Hochblätter voraus. W.o sie vor- handen macht sie sich auch dadurch kenntlich, dass sie ohne Vor- blätter ist, während die seitlichen Blüthen deren stets 2 besitzen. Die Rosettenblätter stehen nach %,, dann steigert sich die Blattstel- lung in °/s und 8/3, welch’ letztere 2 St. in der Inflorescenz vorhert- schen, jedoch nicht selten mit Metatopien. An einem eultivirten Ex- emplare fand ich in den 6 untersten Hochblattachseln einer primären Inflorescenz je zwei Serialblüthen mit aufsteigender Entfaltungsfolge- Einmal fand sich an der Stelle eines Sepalums einer Gipfelblüthe ein Widerhaken. Hexamerische Blüthen im Kelch und Krone sind nicht ganz selten, A. odorata. Wuchs, Blattfolge und Blattstellung wie bei voriger. Gewöhnlich bilden sich an der Basis des diessjährigen Stengels nur 1—2 Knospen, welche zur Fruchtzeit der Mutterpflanze oft schon über 1 Zoll gross sind und bereits starke Wurzelzasern getrieben haben 157 und zum Theil schon einige Laubblätter entfalten, denen übrigens einige (bis 5) scheidig-schuppige Niederhlätter vorausgehen.*) Die 2 ersten Niederblätter der Knospe sind die Vorblätter und stehen rechts und links von ihrem Tragblatte. Auf sie folgt sogleich 5/, St. der folgenden Blätter, an das zweite Vorbi. ohne Pros. anschlies- send. Dieselbe Blattstellung findet sich auch am Anfang der Berei- cherungszweige des- Stengels. Die Niederbl. Anfangs weiss, färben sich später braun, sind aus breiter Basis lanzettlich zugespitzt nach innen (oben) grösser. Ihnen zunächst folgen ähnliche Blätter, die aber bereits eine Spreitenspur und Scheidenöhrchen zeigen, dann kommen Blätter mit flacher Scheide und gut ausgebildeter Spreite. Je höher am aufgeschossenen Stengel die Laubblätter stehen, desto mehr nimmt die Scheidenbildung derselben ab, desto grösser und lau- biger hingegen werden ihre Oehrchen (Stipulae). Die Scheide (auch die sie vertretenden Niederblätter) ist an allen Blättern derselben Axe. in gleicher Richtung, und zwar nach dem langen Weg der Blatt- stellung übergerolli:. In der Knospe greifen ferner in derselben Rich- tung wie die Scheiden, die grossen laubigen Stipulae mit dem einen Rand scheidenartig über den andern. An den untersten Laubblättern des Jahrestriebes stehen die noch kleinen Scheidenzipfel oft in un- gleicher Höhe; der untere liegt alsdann auf der deckenden Seite der Scheide, der obere auf der bedeckten. Auch am aufgeschossenen Stengel reicht oft der eine Rand der Stipula tiefer hinab, es ist der deckende. — Die Stipulae der Vorblätter der Zweige übergreifen sich gegenwendig. — Die Foliola und laubigen Stipulae sind sowohl bei A. odor. als Eupator. ungleichseitig, unter sich symmetrisch. — An eultivirten Exemplaren von A. odor. fand ich die Gipfelblüthe ziem- lich oft. Die Vorblätter der Seitenblüthen bei beiden Arten meist gleich hoch inserirt, stark nach hinten convergirend. Einigemale be- obachtete ich an Seitenblüthen der A. oder. 3 Vorbl. Das dritte stand deutlich innerhalb der beiden andern und zwar median nach hinten. Es hatte fiedrig gezackte Ränder, und die einzelnen Zäck- chen verlängerten sich oft in einen pfriemlichen Widerhaken. Die Widerhaken an der Kelchbasis stehen bei den Agrimonia-Arten in einer gewissen freilich schwer erkennbaren Ordnung, ich glaube *) In den Achsela der Niederblätter und Laubblätter dieser Knospen sind bereits schon wieder Knöspchen sichtbar, die ein Jahr später zur Ent- faltung kommen. 158 manchmal in einer Richtung dreizehn Parastichen abgezählt zu haben. Uebrigens nehmen sie von unten nach oben an Grösse zu. Ich fand bei A. odor. einzelne von ihnen zunächst am Kelch befindliche, die ganz die Form eines Kelchblättchens angenommen hatten, aber an der Spitze noch den Widerhaken trugen.*) Ja ich fand ein zu- nächst einer Gipfelblüthe stehendes steriles Hochblättchen in einen Widerhaken ausgehend. Sonst möchte ich fast die Widerhaken für den Kelchstipeln der Potentillen entsprechende Theile halten? — A. odorata unterscheidet sich von A. Eupat. auch dadurch, dass die Blüthenstandsaxe während des Blühens sich nicht ruthenförmig ver- längert. . Rosa. Einaxig. NLHZ. Der Kelch der Gipfelblüthe schliesst sich immer. an die vorausgehende Blattstellung des Sprosses an, welche am häufigsten °/, ist. An Laubtrieben kommt oft °/, St. vor. Ueber die Stellung der Stacheln mancher Arten s. m. Flora. 1857, Nro. 18. — Den Seitenblüthen gehen zwei hochblattartige Vorblätter voraus. Ihr zweiter Kelchtheit steht median nach der Axe. R. canina. Der Zweiganfang beginnt mit 2 (deutlich als. unte- res und oberes Vorblatt erkennbaren) Knospenschuppen, auf welche 1 ein oder mehrere %, Cyklen folgen und zwar mit Pros. von „ta an das zweite Vorblatt sich anschliessend. Indessen fand ich auch Knospen, wo das 2. Blatt der %, St., nicht wie im vorigen Fall me- dian, sondern schief nach hinten stand, was ich cher einer Verschie- bung desselben als einer eigenthümlichen Pros. zuschreiben möchte, da das erste Blatt seine Stellung wie im zuerst beschriebenen Fall behauptete. Gewöhnlich findet sich nur in der Achsel des unteren Vorblattes des Zweiges ein Knöspchen; hat auch das obere ein sol- ches, so ist dieses das schwächere, und beide Knöspchen sind als- dann unter sich antidrom. Wasserschosse zeigten hinsichtlich der Blattwendung der von ihnen stammenden Knospen folgende Verhält- nisse: In einem Fall waren von 14 Knospen 12 mit der Mutteraxe gleichwendig, zwei zu ihr gegenwendig: in einem andern Fall waren von 15 Knospen 14 mit der Abstammungsaxe gleichwendig, eine gegenwendig. In einem dritten waren von 19 Knospen 18 gleichläufig, . *) Die grössten Widerhaken fallen in die Lücken der Kelchblätter, d. b. in der Richtung der Blamenblätter. Sie zeigten die eben beschriebene Umwandlung. 159 eine gegenläufg. — Auch die Seitenblüthen blühender Sprosse sind oft gemischter Wendung. - (Fortsetzung folgt.) Kleinere Mittheilungen. Herr Brewer, Prof. der Chemie am Washington College, machte im Jahre 1855 bei Beobachtungen über das Wachsthum von Hopfen- pflanzen (Humulus) die Entdeckung: dass an warmen Tagen die jungen Spitzen der Pflanze aufrecht zu stehen pflegen, und dass sie.nur in kalten Tagen oder zur Nachtzeit sich um den Pfahl zu drehen be- ginnen. Im vorigen Jahre stellte er nun Versuche mit zwei anderen Schlingpflanzen, mit der Limabohne (Phaseolus lunatus L.) und der rothen Winde (Oonvolvulus purpureus L.) an. Die Pflanzen wurden über Tag in ein gleichmässig erwärmtes Zimmer und zur Nacht- zeit in ein kühles gebracht. Es wurde ihnen dann rechts und links eine Glasröhre zum Umrollen angeboten, mit dem Unterschied, dass die eine mit erwärmtem, die andere mit kaltem Wasser angefüllt war. Unter 52 Fällen wählten 36 mal die Winden die warme Röhre, in 14 Fällen zeigten sie sich unpartheiisch, nur in 2 Fällen und zwar bezeichnend genug während sehr heisser Nächte, ıollten sie sich um die kalte Röhre. Es wird also durch diese sinnreichen Experimente bewiesen, ‚dass die Pflanzen aus Bedürfniss nach Wärme sich fest um jeden Stab winden, den sie zu erreichen vermögen, da dieser während der Nacht die Tages über eingesogene Wärme wieder abgibt. (American Journal of Seience.) * Wie wir vernehmen ist Herr Professor Vriese aus Leyden, welcher kürzlich nicht unbedeutend erkrankt war, jetzt wieder herge- stellt, am i. December nach den Molucken, Celebes und Bomeo ab- gereist und zwar in Begleitung des Cultur-Inspectors Teysman, der diese Reise mit Rücksicht auf die Cultur der Baumwolle, aber auch znm Vortheil des botanischen Gartens mitmacht, Die Reise. wird aller Wahrscheinlichkeit nach ungefähr ein halbes Jahr dauern und lässt sich wohl hoflen, dass auf derselben manche neue Entdeckung für die seientia amabilis gemacht werden wird. Vor Kurzem haben beide Herren auch die Insel Madura, an der Nordost-Ecke Java's gelegen, bereist, und beabsichtigen sie gemeinschaftlich eine Beschrei- m 160 bung dieser Insel zu geben. Herr Teysman fand daselbst eine Coffea (madurensis), die der C. benghalensis im Habitus sehr ähn- lich sieht, deren Samen aber sehr verschieden sind; Herr Teysman hat letztere im botanischen Garten zu Buitenzorg ausgesät und sind dieselben gut aufgekommen. In diesem Garten mehren sich die Arten 80, dass die für die einzelnen Familien angewiesenen Quartiere kaum mehr genügen; besonders die Palmen werden daselbst mit jedem Jahre interessanter, da sie sich nun mehr in ihrer natürlichen Gestalt ent- wickeln können. Anzeige. Verkäufliche Pflanzensammlungen. Von dem Unterzeichneten können folgende Sammlungen gegen frankirte Einsendung des Betrages bezogen werden: J. C. Breutel, Episcopi Fratrum, Filices Africae australis. Sp. 18-60. Accedunt Filices Indiae oceidentalis. Sp. 2—10. fl. 4— 14 rh., Thir. 2. 9. — 8. 0; pr. Ct., Fres. 8. 60. — 30. 40., Lib. 0.6.9. — 1.3.5. St Diese Farne sind auf einer Reise von der Capstadt bis an die Grenze des Kaffernlandes gesammelt und von Herm Prof. A. Braun bestimmt. J. C. Breutel Hepaticae Indiae occidentalis et Africae au- stralis. Sp. 40. Aceedunt Museci frondosi Indiae oceidentalis. Sp. 7. fl. 5. 15. rh., Thlr. 3. p. Ct, Fres. 11. 25., Lib. 0. 8. 9. St. Dr. B. Schmid »l. Nilagiricae. Adduntur plantae nonnnllae Peguenses, Concanenses et Kamaonenses. Sp. 50—100. determinatae aDre J.D. Hooker fl. 6—12. rh., Thlr. 3. 15. — 7.7. pr. Ct.,. Fres. 13. — 2%6., Lib. 0. 10. 0. — 1.0.0. St. L. Baro Vinc. de Cesati pl. Italiae borealis. Sect. IL Sp. 2070. fl. 2.—7. rh., Thir. 1. 5. — 4. 0. pr. Ct., Fres. 4. 28.— 15. 0., Lire 0. 3. 6. — 0. 12. 0. St. Auch von der ersten Liefe- rung dieser Sammlung sind noch Exemplare vorhanden. Algae marinae siccatae. Sect. VI. Sp. 50. bestimmt durch die Herren Agardh, Kützing, von Martens und Rabenhorst. fl. 7. rh., Thir 4. pr. Ct., Fres. 15., Lib. 0. 12. 0. St. wsEs wird gewünscht, einige deutsche Zellenpflanzen, besonders Pilze, in Mehrzahl gegen exotische Pflanzen einzutauschen. Näheres auf gefällige Anfragen. Pr BR. FE. Hohenacker, in Kirchheim a. d. T., Königreich Würtemberg. Redaeteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmier. ©LORA nn. Regensburg. 21. März. 1860. Anhalt. orıcınar-ARHmAannLung. Göppert, über den Einiiuss der Pflanzen auf felsige Unterlage. -— GELEHRTR ANSTALTEN UND VEREINE. Ver- handlungen der k. botanischen Gesellschaft zu Regensburg. (Schluss) — or- TROCKNETE PFLANZENSANMLUNGEN. Tuckerman, Lichenes Americae sep- tentrionalis. Fsc, V. et Vl.awzeice. Berg, Charakteristik der Pflanzengattun- gen. — BrIL.1ce, Einladung zur Subscription auf Siebecks bildende Gartenkunst. Ueber den Einfluss der Pflanzen auf felsige Unterlage, von H, R, Göppert in Breslau. Es ist wohl allgemein bekannt, dass die Reste der Vegetation wesentlich zur Bildung des Kohlenstoffs beitragen, der im Verein mit den mineralischen Theilen des Bodens die Dammerde, den Haupthort der Vegetation ausmacht, weniger aber der Antheil, wel- chen einzelne Pflanzen-Arten durch ihre besonderen Wachsthumsrer- hältnisse daran nehmen, und vielleicht noch nicht genau erörtert, woher denn üßerbaupt die Dammerde stammte, welche doch nach einer jedesmaläigen Erdrevolution vorhanden sein musste, um die Eutwickelung der Gewächse überhaupt zu vermitteln. Vielleicht wa- ren es zuweilen die festeren sich über die Urmeere erhebenden Ge- birge, von denen die Vegetation ausging, die von da aus durch die von: ihnen entspringenden Gewässer in die flacheren Gegenden der neugebildeten Erdkruste verbreitet wurde. Übschon nun diese Ver- muthung durch die Beschaffenheit der einer jeden Bildungsepoche angehörenden fossilen Pflanzenreste, soweit wir selbe wenigstens gegenwärtig kennen, nicht eben sonderliche Bestätigung, erfährt, sind dennoch vielleicht für manche Epochen einige auf höheren Ber- gen angestellte Beobachtungen nicht ganz ‚ohne Werth, wenn sie mit einiger Bestimmtheit nachweisen, wie allmählig ibre Gipfel sich mit Pflanzen bekleideten. Ein längerer Aufenthalt in Landeck, einem in der Grafschaft Glatz gelegenen Badeorte, im Jahre 1858 veran- lasste mich, in dieser Beziehung den davon etwa 5 Stunden Weges entfernten Schneeberg, den höchsten berg der Grufachaft, anf Flora 1890, 162 welchem die Gränsen Mährens, Böhntens und der Grafschaft Glatz zusammenkommen, zum Gegenstand solcher Untersuchungen zu machen. Der fast runde, etwa eine Viertelstunde breite und lange, durchweg mit Vegetation bekleidete Gipfel desselben erhebt sich bis zu 4560 Fuss Seehöhe. Er ist so eben, dass man in der Mitte fast überall pur die äussersten Grenzen des Horizöntes erblickt, und man daher einen Rundgang vorzunehmen hat, wenn man die sich an die Leh- nen des Berges selbst anschliessenden Erhebungen und Thäler über- schen? win. Obwohl, wie’sdhon erwähnt, mit Vegetation bedeckt, reicht doch die Baumgrenze nicht bis hinauf, und nur an den Ab- bängen-stehen hie nnd da Rothtannen von niedrigem verkrüppelten Wüchse, mit nur wenig entwickelter Hauptachse aber weithin sich ‚verbreitenden Seitenachsen oder Aesten, welche umhüllt von den stets’ feuchten Moosen und Flechten Wurzel treiben, sich dann er- heben und gewissermassen wieder Hauptachsen bilden, welche den Hauptstamm im Kreise umgeben, Man erblickt daher auch um eine grössere Fichte gewöhnlich mehrere kleinere, welche aber alle zu einem und demselben Stocke gehören, eine Wachsthums- forti; welche‘ ich‘ sthoi auf dem Riesengebirge beobachtete, wo steh’ oft‘ Stäiiime mit ihren 8 — 12 auf die beschriebene Weise batimartig’ gewordenen Aesten auf einen Raum von 30 - 40 Fuss Umfäng ausdelinen*), Die so gebildeten Rothtannen oder Fich- ten (Pinus Abies L.) kommen dort mitten unter dem Knieholz vor und gehen sogar, wie auf der grossen Sturmhaube und auf der Schneeköppe, noch über die Knieholzgrenze hinaus. Auf dem Schnee- berge fehlt bekanntlich sonderbarer Weise das Knieholz, wie auch atf den’ Gipfeln des gleich hohen Mäbrischen Grenzgebirges. Wenn man vom Sehineeberg 'herabsteigt, beginnt etwa 3 — 400 Fuss un- ter dem Gipfel wieder der regelmässige Baumwuchs der hier altein zur vorkommenden Rothtannen, so dass ich fast mit Stcherheit an- nehmen möchte, dass der Gipfel des Schneeberges wohl einst mehr als jetzt mit sölchen verkrüppelten aber niemals mit gehörig ent wickelten Fichten bedeckt gewesen ist. Nur niedrige Sträucher, insbesondere Erica vulgaris, Vaccinium Myrtillus, auch wohl: V. Vitis idaea, seltener Empetrum nigrum vermischt mit Salixr silesi- aca und Sorbus Aucuparia ß alpestris, Moose wie Hypnum abieli- *) In dem ersten Hefte der netten Reihe: der Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den k. preussischen Staaten 1859 habe ich ‘diese und verwandte Wachsthumsformen zuerst beschrieben und abgebildet „über Wachsthumsverhältnisse der Coniferen in besonderer Beziehung zur wärtnerei p. 837 — 349, fra F Sehreberi, Dieranum scoparium selbst, Polytrichum pilt- D auch auf von Rasen entblössten. Stellen: INera- num Purpureum, nebst Flechten wie Cenomyce rangiferina, Cetrarta anna u. dgl. bilden die Mauptmasse der Vegetation, zwischen nun zahlreiche schon längst hier beobachtete Phaneroga- men entspriessen, wie vorherrschend Potentilla aurea, Phleum alpi- num, Nardus stricta, Aira cespilosa, Avena fleruosa, Poa annua, P ‚ angustifolia, Juncus albidus, und zwischen ihnen vereinzelt Zych- "13 diurna, Silene inflata, Solidago Virga aurea, Hieracium alpinum; Hypochoeris helvetica, Tussilago alpina, Trientalis europaea, Euphra- sia officinalis, Phellandrium Mutellina, Tormentüla erecta, Polygo- num Bistorta, Polyyonatum vertieillatum, Digitalis grandiflora u. m. a. „Das in der Region des normal entwickelten Fichtenwachsthums s0 überschwenglich häufige Polypodium alpestre. Hoppe, welches im währen Sinne des Wortes auf allen unsern höhern: Gebirgen das bis an die Grenze des Baumwachsthums etwa bis 3500. Fuse: rei. chende Aspidium Filie femina vertritt, gebt nur hie und: da an. den höchsten Gipfel heran, auf dem es offenbar wegen seiner Neignng: im Schatten zu wachsen nicht besonders gedeihen kann. Da Fel- senbildung aber auf dem Gipfel nicht zu: Tage tritt, ist die Vegeta- tionskrume ziemlich gleichförmig gelagert, übersteigt jedoch darch- schnittlich nicht die Dicke von 3 — 4 Zoll, geht unmerklich in Grant über, der aus einzelnen Feldspath-, vielen Quars-Brocken und Glimmerschieferblätteben besteht und in verschiedener Höhe. etwa. in. 2—3 Zoll Stärke unmittelbar auf dem aus Ölimmerschiefer und Gneis gebildeten gewaltigen Gebirgsstocke ruht. Wie dieser Grant allmäh- lig insbesondere durch den Einfluss der Vegetation entstanden ist, lehrte mich die Betrachtung der Vegetationsverhältnisse der soge- nannten Schwalbensteine, einer umfangreichen zunächst dem Gipfel in einer Höhe von etwa 4264 Fuss befindlichen, auf ähnliche Weise vorberrschend aus Glimmerschiefer und auch aus Gneis zusammen. gesetzten Felsengruppe. Selbstverständlich ist wegen der geringen Höhe des Beebach- tungsortes überhaupt auch hier die Vegetation eine aus Kryptoga- men und Phanerogamen gemischte, wie sie die höher gelegenen Gipfel des Schneeberges besitzt. Flechten und Moose bedecken die aus Glimmerschiefer und Gneis bestehenden Felsen. Auf randen wenig. Halt gewährenden Punkten haben sich überall Flechten: zuerst an- gesiedelt, aufihnen später Moose, die letzteren selbstständig insbeson- dere in Spalten der Felsen, und gewähren so apäter hie sunehmender Zer- setzung in Humus, der Grundlage für die Phaneregamen. eine Reihenfolge, 164 wie man sie auch auf alten Dächern wahrnehmen kann, wo gewöhnlich zuerst Lecanora saicola, Grimmia pulvinata- und auf diesem Polster erst die dachbewohnenden Phanerogamen Poa compressa, Erysimum hieracifolium u: a. folgen. Auf den Schwalbensteinen nun herrscht Imbricaria sazwatilis vor, unter welcher sich die Oberfläche des Felsens überall in einem zersetsten Zustande befindet, so dass man keinen grössern Rasen ab- nehmen kann, ohne nicht zugleich Bruchstücke des darunterliegenden meist sehr grobflasrigen, oft Uebergang in Gneis zeigenden Glimmer- schiefers mit zu entfernen, Nicht selten findet man Exemplare, bei denen sich die Glimmerblättehen wie die hie und da zerstreuten Quarzstückcehen noch in der natürlichen Lage des Gneisgesteines befinden, während der zwischen ihnen einst lagerode Feldspath ent- weder bereits fehlt oder auch in eine erweichte kaolinartige Masse verwandelt worden ist. Unter den flachwüchsigen Imbricaria siy- gia und encausta war die Lage des Gesteines eine ähnliche, so dass es nur noch durch die Krusten der Flechten zusammengehalten wurde, woraus bei der so unendlich langsamen Entwickelung dieser Flechten man mit Sicherheit schliessen kann. dass die Auflockerung eben nur in Folge der später näher zu erläüternden Einwirkung der Pflanzen erfolgte, und nicht anzunehmen ist, dass sie sich auf einem schon in so hohem Grade zersetzten Gesteine hätten ansiedeln und weiter entwickeln können. Gyrophora eylindrica und das halb- kugelförmig wachsende Sphaerophoron fragile liessen Aehnliches be- merken. Auf sehr festem Gneis lagen die zarten Lappen der Bia- tora polytropa dendritica in kleinen der Form der Lappen entspre- chenden Vertiefungen, ebenso die aufrecht stehenden Pflänzchen der Ramalina tinctoria. Die Oberfläche mancher Granite der Schnee- gruben auf dem Riesengebirge ist so aufgelockert, dass die Quars- körncben nur durch die zarten Krusten der Lecideen in ihrer Lage erhalten werden, da nach unten ihre einstige innige Verbindung längst aufgehoben ist. Jedoch auch unter unmitielbar auf felsiger Grundlage: insbesondere auf Glimmerschiefer wachsenden zarten Moosen finde ich den Zusammenhang des Gesteines in dem Grade gelockert, dass man jede Haarwurzel in Verbindung mit Glimmerblättehen sieht. Viele Phanerogamen bieten Gleiches dar. Wurzeln von Juneus tri- fidus auf dem Gipfel der Schneekoppe sah ich 4 Zoll tief in aufge- lockertem Glimmerschiefer, welcher übrigens. seine naturgemässe Beschaffenheit mit Ausnahme des verminderten Zusammenhanges zeigt; so dass es mir schien, dass die Entwickelung der Wurzeln mit der _ Verwitterung gleichen Schritt gehalten batte. 168 Insofern nun aus den allmählig verwitternden Flechten und Moosen eine erdige zur Aufnahme höherer Pflanzen geeignete Grund- lage gebildet wird, darf man sich nicht wundern, wenn in jedem Wurzelrasen solcher Pflanzen mehr oder minder grosse Gesteins- stückchen der telsigen Unterlage angetroffen werden, wie man diess überall leicht wahrnehmen kann. Endlich wird wohl auch die ganze Oberfläche der Felsen ihres Zusammenhanges beraubt, und ein mehr oder minder körniger Grant gebildet, der sie bis zu 2 — 4 Zoll Höhe bedeckt, wie diess z. B. auf dem Gipfel des Schneeberges an- ter der Vegetationsdecke überall gefunden wird. Wiewehl ich mich erinnere, ähnliche Vorkommnisse früher auch auf anderen Gehirgen gesehen zu haben, auch in meinen Herbarien an mit Wurzel im Boden versehenen Alpenpflanzen, namentlich Moosen, mehrfache Belege zu den so eben angeführten Beobachtun- gen finde, so hatte ich sie doch damals nicht von dem hier zur Sprache gebrachten Gesichtspunkte aus betrachtet, wohl geschah diess aber auf einer Excursion in den Gebirgen Norwegens, welche ich im August und September 1859 unternahm und die sich auf die dort befindlichen hohen Gebirge des Bergstiftes, insbesondere auch auf das Filjefield bis zu 5000 Fuss Höbe erstreckten. Die üppige Flech- ten- und Moosvegetation, welche die hier besonders vorberrschenden Gneisgebirge bedeckt, lieferte zahlreiche Beiträge zu obigen Erfah- rungen. Nicht nur dass ich überall unter den grossen oft 4 — 8 Fuss im Umfange messenden Moosrasen von Trichostomum helero- stichum und unter der oft Felswände von gleicher Grösse bedecken- den, von Fries so treu beschriebenen Imbricaria centrifuga, so wie unter Lecanora ventosa, Gyrophora polyphylla, pustulala, Pso- roma crassum, Lecideen, Imbricaria suwatilis, consperss, siygia u. a. m., die Feisenmassen entweder selbst in einem etwas zersetzsien Zustande fand, so dass Theile derselben der unteren Fläche die- ser und ähnlicher Pflauzen adhärirten, habe ich auch vielfach Gele- genheit gebabt, auf einem und demselben Felsen, insbesondere auf den wunderbaren Skandinaviens Gebirgen so eigenthümlichen abgerundeten Felsenmassen (Roches moulonnes) neben Flechten mit der angegebe- nen Zersetzung flechtenleere und noch ganz feste Gesteine zu beob- achten, wie die eben genannten hier vorliegenden Exemplare deut- lich zeigen. *) *) Diese Abhandlung wurde am 15. December 1859 in der botanischen Sec- tion der schlesischen Geaellschaft vorgetragen und dabei die betreffenden Exemplare zugleich als Belegstücke mit vorgelegt. 166 Jedoch nicht blos die im Allgemeinen doch weniger festen und zur Verwitterung sehr geneigten Gebirgsarten wie Granit, Gneis und Gliwmerschiefer lassen unter der Flechten- und Moosdecke Zeichen der Verwitterung erkennen, sondern auch viel härtere Fels- arten, wie der Gabbro oder das Zobtengestein, zeigen sich ebenfalls daron betrofien. Auf dem Gipfel des Zobten sammelte ich Stücke desseiben bedeckt mit Acarospora smaragdula Massal,, Candelaria vilcHina, Bialora polytropa und Callopisma aurantiacum, Imbricaria - olivacen, ‚Aspicilia bohemica Körb. gibbosa und cinerea (ÜUrceolar. spec.), Lecanora atra, Zeora sordida, Ramalina Linctoria, Leci- .dea goniophila Fi., spilota Fr. u. a, unter denen insbesondere unterhalb den dicht anschliessenden Lecanora atra und Acarospora smaragdula das an flechtenfreien Stellen der Einwirkung eines Messers wenig zugängliche Gestein sich Jeicht mit demselben in eine weissliche Substanz eiwa bis zu 2 — 3 Linien unter der ‚Oberfläche abschaben und so die Anfänge der beginnenden Verwitte- rung bemerken liess, Die Untersuchung anderer Gebirge wird ohne Zweifel ähnliche Resultate liefern, namentlich von Kalkgebirgen, auf denen man ja schon früher vielleicht zuerst Erfahrungen über Ein- wirkung der Flechten auf den Untergrund, namentlich über Versen- ken von Urceolaria-Arten, die sich sichtlich allmählig auf dem Mat- tergestein vertiefen, gemacht hat, was man, wenn ich nicht irre, von einer eigenthümlichen sauren Absonderung derselben herleitete, die sich wohl aber nur auf Kohlensäure reduciren lassen wird. Die wunderlichen, Hirnwindungen ähnlichen Vertiefungen im Jurakalke am Ufer des Neufchateler See’s, in denen Alexander Braun die merkwürdige mit Rücksicht hierauf schon benannte .Alge Euactis calcivora entdeckte, dürfte wohl auch gleicher Ursache .ihren Ursprung verdanken, Ganz besonders lehrreich würden Excursionen sein, die man mit Rücksicht hierauf bis zur Vegetationsgrenze und über diese hinaus bis an die Punkte veranstaltete, wo nur noch Moose und zu‘ letzt nor noch Flechten wachsen, Als die nächste hier ganz besonders thätige Ursache ist nicht blos das durch die Pflanzen auf die Gesteine und zwar fortdauernd wirkende Wasser, indem sich ihre Oberfläche wie in einem Wasser- ‚bade hetindet, soudern der Gehalt desselben an Kohlensäure anzu- sehen. Das koblensaure Wasser löst nicht blos die .Kieselsäure auf, die wieder an die nie fehlenden Basen, namentlich an das Kali tritt, sondern wirkt auch auf den im Granit, Gneis und auch wohl ':Giimmerschiefer nie fellenden Feldspsth entschieden zersetzend ein, wodurch der Zusammenhang der festesten Gesteine zerstört und def . Process der Verwitterung eingeleitet wird, Wahrscheinlich. wird unser dem Einfluss des Wassers, des Sauerstoffes und der:Kohlensjure 2D- erst die Verbindung zwischen der kieselsauren Thonerde und ‚dem kieselsauren Kali aufgehoben. Das kieselsaure Kali nimmt der Thoserde einen Theil ihrer Kieselsäure und verwandelt. sich in .vier- fach kieselsaures Kali, welches vom Wasser ausgelaugt upd dusch die Wurzelspitzen den Pflanzen mitgetheilt wird, worauf die an Kie- selsöure ärmer. gewordene Thonerde Wasser an sich zieht und sich hiedurch in doppelt wasserhaltige zweifach kieselsaure Thanerge d. h. in Kaolin umwandelt. Die Zersetzung des Feldspathes jo Kaolin ist bekanntlich ein in der Natur verbreiteter und in greossar- tigen Dimensionen vorkommender Process, indem dadurch ‚grosse feldspathreiche Gebirge allmählig zerfallen und die Zersetzung yon der Oberfläche aus zuweilen bis in 100 Fuss Tiefe erfolgt, wie s. B. bei Rio Janeiro nach den Beobachtungen von Spix, Martins und Darwin, . Weit davon entfernt, den Einflüssen der Atmosphäre, den Ab- wechselungen der Temperatur u. dgl. den ihnen gebührenden grossen ja überwiegend mächtigen Antheilandem Verwit- terungsprocesse der Gesteine abzusprechen, sollten obige Erfahrungen nur den Beweis liefern, dass auch die Vegetation im Stande ist, eine ähnliche Wirkung auszuüben, wie. besonders dje oben angeführten Beobachtungen zeigen, welche auf einem und dem- »elben Felsen flechtenlose Stellen noch ganz fest und andere ‚aber mit Flechten bedeckte schon in Auflösung begriffen erkennen liesgen. Individuelle Verhältnisse einzelner Arten und Verschiedenheiten des Thallus mögen auch Modificationen veranlassen, deren Ermittelung ‘weiter fortgesetzten Beobachtungen zu überlassen ist, an denen ich mich auch später bei gegebener Gelegenheit noch zu betheilizen ge- denke. Auf diese Weise lässt sich die eben heschriebene steinlö- sende oder steinzermalmende Wirkung der Pflanzen er- klären, die sich übera:l zur Beobachtung darbietet. Verschiedene zufällige ‚Umstände bewirken Erhaltung und Vermehrung der dusgh Verwesung der Flechten gebildeten Dammerdeschicht Auf Flechten siedeln sich Moose an, meist solche, die dichte, in der Mitte mehr oder minder erhabene oder hallıkagelförmige ‚Rasen bilden, wie Arten von Phascum, Cyndontium, Leucotrichum, Gymnostomum, Mnium, Polytrichum, Weisia, Dieronum, Bortramia, Trichostomum: Grimmia, vor allen dıe so unverhältnissmässig viel Wasser haltenden Sphagnum-Arten, die oft auf nichts weniger als mooriger KAP rein felsiger Unterlage im Vereine mit ‚Poiytrichum-Arten fysstiete 168 , Rasen bilden, deren untere Stengel sehon wie in Torfmooren zer- ‘setzt und in Dammerde ähnliche Masse verwandelt erschienen. Auf diesen so zu sagen kryptogamisehen Unterlagen, den wahren Pioniren der Vegetation der Alpen, folgen zahlreiche Phaneregamen von ähnlichem rasenartigen Wuchse wie die Moose, recht geeignet durch Vermoderung eines Theiles ihrer Wurzeln und Stengeln die bereits gebildete Dammerde zu vermehren, wie die Rhoudodendra, Azalea, die Alpenweiden, die Alpenarten von Valeriana, Artemisia, Gnaphalium, Seneeio, Hieracium, Aretia, I rimula, Astragalus, Se- dum, Sempervivum, Alchemilla, Potentil’a, Geum, Dryas, Alyssum, "Sieberia, Cherleria, Cerastium u. a, vor allen von Sazifraga. Ihre vermodernden Reste werden zuweilen wieder zusammengehalten durch Flechten, insbesondere (ladonien, deren Thallus sich oft auf viele Quadratfuss, über zerbrochene Aeste verschiedener Pflanzen ausbrei- tet. Auch noch viele andere Erdlichenen, wie Lecanora_ tarlarea, Parrlia, brunnen F}., byssoides Fl., coronuta Ach., in niedrigen Regionen wohl auch L. Hypnorum u. a. üben gleichen Einfluss aus, . Auf ähnliche Weise schildert Gussone (Enumeratio plant. vascul. in insula Inarime sponle provenient, vel oeconomico usu pas- sim cultar. Neapoli 1854. Flora oder botanische Zeitung 1857 p. 447) die Entwickelung der Pflanzenwelt auf einem 555 Jahre alten Lavastrome des Arso. Den Anfang machen Flechten, unter ihnen unter andern auch Imbricaria saxatilis. Nachdem durch Verwitterung derselben und durch hergewehten oder geschwemmten Staub sehon ein Anfang von Humusbildung gemacht worden ist, wird dieser wie- der gleichfalls wie bei uns (s. @.) dureh Flechten (Cladonien) zu- sammengebalten, es erscheinen nun Leber- und Laubmoose, später Farne, Gräser und zahlreiche andere Phanerogamen, Humboldt nimmt für unsere nördlichen Gegenden dasselbe an (Dessen Reise in die Aequinoctialgegenden 1. S. 143). Hier bedeckten kryptoga- mische Gewächse zuerst die steinige Erdrinde. Auf Flechten und Moose, deren Laub sich unter dem Schnee entwickele, felgen gras- artige und andere phanerogamische Pflanzen. Anders verhalte es sich an der Grenze des heissen Erdstriches und zwischen den Tro- pen selbst. Allerdings finde man dort, was auch einige Reisende sagen möchten, nicht alleiu auf den Bergen, sondern auch an feuch- ten schattigen Orten, Funarien, Dierana und Bryum-Arten; unter den zahlreichen Arten dieser Gattung befänden sich mehrere, die zugleich in Lappland, auf dem Pik von Teneriffa und auf den blauen Bergen von Jamaica vorkämen; im Allgemeinen aber beginne die Vegeta- 169 tion in den Ländern in der Nähe der Tropen nicht mit Flechten und Moosen, Auf den Canarien wie in Guinea nond an den Felsenkü- sten von ‚Peru seien es die Saftpflanzen, die dort den Grund zur Dammerde legten, Gewächse, deren mit unzähligen Oeffnungen und Hautgefässen versehene Blätter der umgebenden T.uft das darin ent- haltene Wasser entzögen. Sie wüchsen in den Ritzen des vnlkani- schen Gesteines und bildeten gleichsam die erste vegetabilische Schicht, womit sich die Lavaströme überzögen. Veberall wo die Laven verschlackt seien oder eine glänzende Oberfläche hätten, wie die Basaltkuppen im Norden von Lancerota, entwickele sich die Vegetation ungemein langsam darauf und es vergingen mehrere Jahrhunderte, bis Buschwerk darauf wachse. Nur wenn die Lava mit Tuff und Asche bedeckt sei, verliere sich auf vulkanischen Ei- landen die Kahlheit, welche sie in der ersten Zeit nach ihrer Bildung auszeichne und schmückten sich dann mit einer üppig glänzenden Pflanzendecke, Wenn nun auch auf diese Weise Dammerde überall auf den höchsten Gebirgen durch die uranfängliche Thätigkeit der Flechten und Moose bereitet worden ist, so häuft sie sich dennoch nicht an. Ausser den Ursachen, die überall auch in der Ebene ihrer Vermeh- rung entgegen streben, nämlich die Entmischung des Organischen in gasförmige Bestandtheile, führen sie Stürme und strömende Ge- wässer zugleich mit den verwitterten Gesteinstrümmern die Gelände herab bis in die Thäler und überweisen sie bier der Thätigkeit der Flüsse, welche sie nun als Alluvionen über die Ebenen verbreiten und so zuerst die Bedingungen zur Entwickelung und zum Gedeihen des Gewächsreiches liefern, dem hier so zu sagen auf secundärem Wege die Erzeugung der Dammerde zu bewirken obliegt, wie diess wohl namentlich von den Wäldern gilt, die jed«nfalls erst Damm- erde vorfinden mussten, ehe sie wachsen, gedeihen und wieder durch Verrottung und Verwesung ihrer Abfälle zu ihrer Vermehrung bei- tragen konnten. In der Ebene sind augenblicklich wenigstens mit Ausnahme der die Torfbildung bewirkenden Gewächse, die wieder durch Kryptogamen. aber nicht dureh Flechten sondern durch Moose, fast anschliesslich durch Sphagnum- und gewisse Hypnum-Arten be- kanntlich vermittelt wird, keine Pflanzen bekannt, welchen ein so weitgreifender Einfluss, wie den oben angeführten Alpen- und Berg- pflanzen zuzuschreiben wäre. Doch habe ich wenigstens in neue- ster Zeit keine Gelegenheit gehabt, die Bildung von Dammerde auf weit ausgedehnten Sandflächen, Dünen n. dgl. zu beobachten und es wäre wohl möglich, dass hier die sandbefestigenden Gräser, die 170 Elymus, Ammophila-ArtenimVerein mit manchenFlechten, wieCenomyce rangiferina und Moosen namentlich Trichostomum canescens, Clima- cium, Hypnum Schreberi, velutinum u. a. analoge Wirkung aus- übten, Veberhaupt ist die Zahl aller dieser Beobachtungen noch viel zu gering um ihnen eine weitgreifende Bedeutung zuschreiben zu können, obschon sich wohl jetzt schon unter andern hieraus erge- ben dürfte, dass die Alpenflora dort einst entstanden, wo sie gegen- wärtig angetroffen und somit ein neuer Grund gegen die Ansichten von Lyell und Forbes geliefert wird, nach denen sie aus der Ebene auf die Alpen gestiegen sein soll, wogegen schon Car! Mül- ler mit triftigen Beweisen aufgetreten ist, Fühlen sich Andere ver- anlasst, unsere Erfahrungen noch weiter auszudelnen, so wird ein Gewinn für die Wissenschaft nach manchen Richtungen hin nicht ausbleiben, namentlich für die Lehre von der Verbreitung der Ge. wächse, vielleicht auch die der Flora der Tertiärformation, welche wobl höchst wahrscheinlich, wie namentlich meine Beobachtungen über die Stractur der fossilen Coniferen derselben zeigen, nicht auf ebenem sondern auf felsigem Boden grösstentheits vegetirte, Die engen Jah- resringe, welche selbst die kolossalen 30 — 36 Fuss im Umfang messenden von mir entdeckten Stämme zeigen, 10 — 20 — 30 auf dem geringen Durchmesser von einer Linie, wuchsen gewiss nicht in der Ebene, sondern in böhern Regionen, wie die mit ihnen in einem und demselben Lager vorkommenden Blattreste von Laubhölzern der verschiedensten Familien wohl Bäumen angehörten, die einst, wie diess gegenwärtig noch in unsern Alpen gefunden wird, ein viel nie- drigeres Niveau einnahmen, Recht lebhaft wurde ich an alle diese Verhältnisse während meiner letzten Reise in Norwegen durch das Wachsthum der Kiefer, Pinus sylvestris, erinnert, deren Holz auf Felsen entsprossen den weitverhreiteten Ruf seiner Dauer und Fe- stigkeit (wovon die an 5 — 600 Jahre alten Holskirchen unter au- derm Zeugniss geben) vorzugsweise dem gedrängten Wachsthum der schmalen oft nur '/,, Linie dicken Jahresringe verdankt, Nachschrift: Im Begriff Vorstehendes eben zu veröffentli- chen, kommt mir erst jetzt die ausgezeichnete Arbeit des Ierrn Bergmeisters C. Wilhelm Gümbel in München über die neue Fär- berflechte Lecanora ventosa nebst Beitrag zur: Entwickelangsge- schichte der Flechten (Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Mathem. naturwissenschaftliche Cl, 4. Band. Wien 1856 p. 23 etc.) zu Gesicht, in welcher unter anderm auch nachge- wiesen wird, dass die Flechten als erste Ansiedier oder Vorläufer 11 aller Vegetation zu betrachten seien, die Flechten sich selbst ihren Boden auf dem unwirthlichsten Felsblocke durch Auflockerung und Zersetzung des Gesteines zubereiteten und so die Urbarmachung der Felsen besorgten, um nachkommenden Geschlechtern höher or- ganisirter Pflanzen die Möglichkeit ihrer Ansiedlung dort zu gewäh- ren, lauter Sätze, die ich auch zu erweisen bemüht war, so dass die Veröffentlichung meiner Abhandlung nach solchem Vorgange fast überflüssig erscheint. Da sie aber einige Gesichtspunkte ent- bält, welche Herr Gümbel wegen anderweitiger Tendenz seiner Ar- beit nicht berührt, beschloss ich sie dennoch dem Drucke zu übergeben. Gelehrte Anstalten und Vereine. Sitzung der königlich-bayerischen botanischen Gesellschaft vom 11. Jan. 1860. (Schinss.) Nach Beendigung dieses Vortrags lenkte Dr. Fürnrohr die Aufmerksamkeit auf einige neue Bereicherungen dieses Herbariums, worunter insbesondere eine durch gütige Vermittlung des Herrn Ly- cealprofessors Dr. Reischel.dahier erhaltene Sammlung von Algen von den Faröern durch ‚Schönheit und Reichbaltigkeit der Exem- plare die Bewunderung der Gesellschaft erregte. Herr Kanzlei- rsth v. Martens in Stuttgart, der dem Gesuche des Directors um Bestimmung dieser.Algen wit sehr. dankensweriher Bereitwilligkeit entgegengekommen war, begleitete dieselbe wit felgenden Bener- kungen: „Herr Bauer in Thorshbavn auf Srömöe, dem Hauptorte der Faröer Inselu unter dem 62° N. Br., hat die Güte gehaht, der k. botanischen Gesellschaft eine Sammlung Meeralgen der dortigen Küste zu übersenden, 36 Arten in meist gut erhaltenen und mehr- fachen Exemplaren, interessant als Repräsentanten der Central-Flora des Nordostens und gleichsam Originalexemplare zu Lyngbye’s Hy- drophytologia danica, da Lyngbye einen grossen Theil der von ihm beschriebenen und abgebildeten Algen an dieser Stelle sam- meite“. „Bei dem Sammeln war die Rücksicht auf Schönheit vorherr- schend, die Florideen bilden daher mehr als die Hälfte dieser Al- gen, viele ausgezeichnet durch zierlichen Bau, wie Odonthalia den- tata Mgh., durch die schönste Purpurfarbe, wie Callophyllis lariniala Kg., oder durch beides augleich, wie Piilota plumosa Ag., Lomen- 172 ‚taria articutata Lgb., Phycodrys sinuosa Kg., Hypoglorssum alatum Kg., Delesseria sanguinea Lx. und Plocamium Lyngbyanum RK g.“ „Von diesen 36 Arten erreichen, so viel bis jetzt bekannt ist, 6 in den Faröern ihre Polargrenze, Enteromorpha eompressa Lindl,, Phlebothamnion corymbosum Kg., Lophura gracilis Kg., Lomenta- ria arliculala Lgb., Melobesia verrucata L. und Callophyllis lacini- ata Kg., ihre Aequatorialgrenze dagegen nur 2, Sphaerscoccus ci- liatus Lgb. non Ag. und das von J. Agardh nicht anerkannte Piocamium Lyngbyanum Kg.“ „Schöne Exemplare von Ceramium secundatum L,gb., wie sie so ckarakteristisch niebt leicht anderswo vorkommen, erweisen sich doch durch Uebergangsformen als blosse Spielart von Ceramium ru- drum Ag.“ „Die merkwürdigste dieser Algen ist der nur in zwei Exempla- ren eingesandte Sphaerocoecus ciliatus Lynugbye (Hydr. dan. p. 12, Tab. 4, Fig. B) welcher sich auf den ersten Anblick durch seine Kleinheit, er erreicht nur eine Länge von 2 bis gegen 3 Zoll, die mehr keilförmigen, aus einander gestarrten Zweige und hänfigere starke Wimpern von dem südlicheren, von Cadix*) bis zu Grossbritanniens Küsten hinauf gehenden Fucus ciliatus Hudson, mit lanzettfürmi- gen, bis einen halben Fuss langen Zweigen, unterscheidet.‘ „Der berühmte Algologe J. Agardh hat daher sebr richtig diese an Grönlands und Islands Küsten häufige, nicht über die Faröern hervorgebende Alge als selbstständige Art aufgestellt, dagegen möchte ich ihm nicht beistimmen, wenn er sie (Species Algarum 11, 390) als Rhodophyllis Veprecula generisch von Calliblepharis ciliata Kg. trennt und mit Fucus Veprecula Mertens vereinigt. Ich besitze ein Originalexemplar dieses letzteren von Mertens Hand mit Fucus Veprecula n. sp. ab oris Kamtschatieis etiquetirt, die Zweige sind gleicher Länge beinahe fadenförmig,, höchstens an einzelnen Stellen eine halbe Linie breit, scharf zugespitzt, sehr sparsam mit schwachen Wimpern besetzt, schlaffer, mit we- nigen einzelnen Cystocarpien und kleineren Zellen, der Habitus dieser Alge wird passend durch Veprecula, kleiner Dornbusch, bezeichnet, während dieser Name für den Lyngbye’schen Sph. ci’ liatus mit oft über einen halben Zoll breitem Laube nicht glücklich gewählt wäre.‘ *) Im mittelländischen Meere kommt keine Calliblepharis vor, Wulfen’s Fucus ciliatus (Crypt. agnat. p. 59) ist Halymenia Floresia Kg, 173 „Der treffiche Ruprecht hat in von Middendorffs sibiri- scher Reise (Band I, Theil 2, 251) den Fucus Veprecula Mertens, zu welchem er Lyngbye's Sphaerococcus ciliatus 8 fuscus (Hydr. dan. p. 13. Tab. 4, Fig. D) zieht, als Ciliaria fusea aufgestellt, in- dem er aus zu grossem Eifer für Prioritätsrechte die längst aufge- gebenen Benennungen von Stackhouse wieder angenommen hat, Lyngbye’s Sph. eiliatus aber nicht berührt.“ „Mir scheinen beide für gute Arten gelten zu können, welche sich gerade zu einander verhalten, wie Calliblepharis ciliata zu C, Jubata und von diesen beiden sich nicht generisch trennen lassen, ich würde daher Lyngbye’s hochnordischen Spk. ciliatus als Calliblepharis arclica im Systeme auf Calliblepharis ciiala, und den Fucus Veprecula Mertens als Calliblepharis Veprecula auf Calli- blepharis jubata folgen lassen.“ „Bei der Untersuchung dieser Algensammlung fanden sich drei schöne Diatomeen vor, Cocconeis oceanica Ehrenhberg und Rhab- donema ciliatum Lgb. und die auch mit unbewaflnetem Auge sicht- bare Isthmia nervosa K ty. häufig an Ptilota plumosa Ag. „Endlich gewährte die Sendung auch einige Ausbeute für die Meerfauna der merkwürdigen Inselgruppe, ich fand.daran von Mol- lusken Skenea Planorbis Loven, Lacuna candis Montagn,, Lacuna pallidula da Costa und die junge Brut einer Modiola, von Anne- liden Serpula Spirillum L., vom höchsten Norden bis an Frankreichs Nordküste verbreitet, von wo an die eben so häufige Serpula Spi- rorbis L. an ihre Stelle tritt, von Crustaceen Talirus Locusta Lat. und eine auch in Nordamerika vorkommende Jdolea, und von Zoophyten Thoa halecina L., Alcyonidium hirsulum Fleming und die von den Polarküsten bis an Spaniens Nordküste verbreitete Flustra piosa L.* Getrocknete Pflanzensammlungen. Lichenes Americae septentrionalis exsiccati. Fasc. V. et VI. Curante Eduardo Tuckerman, A. M, etc. Bosto- niae Nov. Angl. Typis Joh. Wilson et fil. 1854. 4. Indem wir uns auf die Anzeige der früheren Lieferungen dieser vortrefflichen Flechtenssmmlung in Flora 1857 S. 88 beziehen, ge- ben wir nachstehend den Inhalt des neuesten vorliegenden Bandes: 101 Cetraria cucullata Ach, Ad terram in alpinis Montium Alborum. 174 102. Peltigera aphthosa Hoffm: In montibus Novae Angliae. 103. P:it. canina Hoffm: In Montibus Albis, 104. P. rufescens H'o ffm. Ad terram in Montibus Novae Angliae. 105. Sticta glomerulifera Delis. Ad arbores et rupes Novae Angliae. 106. ParmeliaFah- lunensis Ach. Ad rupes subalpinas Montinm Alborum. 107. P. pulverulenta Ac bh. ®. leueoleiptes. Ad Juniperum virginiana:n in mari- timis Novae Angliae. 108. P. hypoleuca Mühl. Ad truncos in Nova Anglie. 109. P. elegans Ach. Ad rupes et saxa in maritimis Nov. Angl. 110. P. microphylla Fr. Ad rupes in sylvis. 111. P. (Leca- nora) ochrophaea Tuckerm. Campestris. Ad Cupressum thyoidem et Juniperum in maritimis Nov. Angl. 112, Stercocaulon paschale Laur. In Montihus Albis. 113. St. eondensatum Hoffm, Ad ter- ram in Nov. Angl. 114. St. denudatum Floerk Ad terram in montibus Nov. Angl. 115. Cladonia Papillaria Hoffm. Ad terram alpisam Montiam Alborum. 116. EC. gracilis @. Fr. symphicarpaea, In terra ad Manchester Massachusettensium. 117. €. gracilis d. . elongata Fr. validior. Ad terram in Mentibus Albis. 118 — & €. gracilis $ elongata Gr. * taurica Anctt. et ** vermicularis Auectt. Ad terram 'muscosam alpinam in Montibus Albis. 120. Ü, degene- rans Flörk. 8. cariosa Fr. Ad terram muscosam Moönt. Alborum, 121. C. fimbriata Fr. a. Ad terram montium Alborum, 122. C. fim- briala Fr. y. radiata Fr. Ad terraut alpestrem Montium Alb. 125 C. cornuta Fr, Ad truncos putridos muscosos terramque in Mon- tibus Albis. 124. C. decorticata Flörk, Ad terram alpestrem Mont. Albor. 120. ©. cenotea Schär. Ad terram truncosque putridos in Montibus Albis. 126. C. cenotea ß. furcellata Fr. Ad terram in campestri-maritimis Novae Angliae. 127. C. rangiferina «a. Fi. Ad tertam in montibus. 128. ©. rangif. 5. sylvatica Fi, Ad terram in montibus. 129. C. rangiferina y. alpestris EI. Ad terram in monti- bus, 130. C. amaurocraea F]. Ad terram alpinam in Montibus Al- bis 131. EC. uncialis. y. türgescens Schär. Ad terram alpinam in Montibus Albis. 132. ©. Beryi 8. Iacunosa Tuck. Ad terram in al- pinis Montium Alboram. 133. C, Floerkiana Fr. Ad terram et ligna Novae Angliae. 134. C. macilenta Fl. Ad truncos patridos et ter ram in Montibus Novae Angliae. 135. Biatora suffusa Fr. Ad trun- cos in Nova Anglia. 137. B. Schweinitzü Fr. hb, Tuckerm. in Darlingt. Fi. Cestr. ed. 3. p. 447. B. betulina Tuck. in litt. olim. Ad truncos (praesertim Betolae excelsae Fagigue) in montibus Nov. Angl. 137. Licidea sangwinaria Ach, Ad truncos in montibus Növ: Atıgl, 138, L. melancheima Tuckerm. L, sabuletorum var. eupkorea F1. Ad sepes Nov. Angl. 139, C, (Biatora Fr) chloro- 175 sticta Tuckerm. herb. Ad Cupressum in paludibas: Massachuset- tenusium, ad Taxodium in Carolina. Forsan nonnisi varietas Z. (Biat.) vernalis. 140. Umbilicaria Pennsylvanica Hoffm. Ad rupes in cam. pestri-maritimis sylvatieisque Nov. Angl. 141, U, pustulata ß. papu- losa Ach. Ad rupes in maritimis nec non sylvaticis alpinisque- Nev- Angl. 142, U. proboscidea DC, inerassata, magis var. lornıla Auect. In rupibns alpinis Montium Alkorum, 143. U. hyperborea Hoffm. In rupibus alpinis Montium Alborun, 144. U. Mühlenbergü Ach. (sub Gyroph.) Ad rupes in campestribus sylvaticisque Novae An- gliae. 145. Calicium lenticulare Ach, Ad ligna in montikus Nov. Angl. 146. Coniocybe pallida Fr. Ad cortices Querec. in‘ Nov. Angl. 147! Endocarpon miniatum », Ach. Ad rupes comit. Washington, Marylandiae. 148. Collema tenaxr Ach. Ad terram muscosam, 149. Leptogium Tremelloides Fr. In rupibus muscosis truneisque Nov. Angl, 160. L. fontanum Russell. in litt. olim. Hydrothyria Russ; in Trans, Ess. Inst, 1853. Ad saxa aqua plerumgae saflusa in ri- volis montium Nov. Angl. Sämmtliche Exemplare sind von besonderer Schönheit und mei- stens auch reichlich mitgetheilt. Sie werden jeder andern Samm- lung zur besonderen Zierde gereichen: F. Anzeige Subferiptions- Einladung. Im Verlage von Rudolph Gärtner (Amelan g'sche Sor- timents Buchhandlung) in Berlin erscheint: Ä tat Charakteristik der für die Arzneikunde und Technik wichtigsten Pfla n: zen-Gattung.en in Hlustrationen auf 100 in Stein gravirten Tafeln nebst erläuterndem Texte, oder At- las zur pharmazeutischen Botanik voR Dr. Otto Berg, Privatdocenten an der Universitäf' zu Berlin. Zweite vermehrte und sorgfältig revidirte Auflage, Das angezeigte Werk, zum Selbststudium und sur‘ Einführung in die systematische Bötanik bestimmt, stellt die Zergliederungen von Blüthe und Frächt der auf dem Titel genannten Gattwugen mög. lichst erschöpfend bildlich dar, gibt das Habitusbild der als Beispie 176 gewählten Arten zwar verkleinert, jedoch hinlänglich genau, da sämmtliche Theile der Pflanzen mit dem Zirkel auf die gewählte Verkleinerung zurückgeführt sind, und enthält auf den 8 letzten Ta- feln anatomische, morphologische und organologische Abbildungen, die in dem Vorhergehenden keine Erledigung finden konnten. Der Plan, nach welchem das Material ausgewählt und geordnet wurde, ist in des Verfassers Handbuch der pharmazeutischen Bota- nik durchgeführt, dieses daher auch stets bei den Abbildungen ci- tirt. Der Text gibt gewöhnlich nur eine kurzgefasste Erklärung der Figuren, nimmt aber dabei besonders auf die Charaktere der Gat- tuigen Bezug. Die Abbildungen sind mit wenigen im Text durch einen * be- zeichneten Ausnahmen, für welche das Material fehlte, vom Verfasser nach der Natur gezeichnet. Das Maass der Verkleinerung oder Ver-. grösserung ist stets im Text angegeben; fehlt diese Angabe, so hat die Abbildung die natürliche Grösse des Gegenstandes. Die neue Auflage ist einer sorgfältigen Revision unterworfen wordeu, sie enthält 4 Tafeln mehr als früher, auf welche die Habi- tusverhältnisse verschiedener Monokotylen und einige neue Gattun- gen nachgetragen sind. Um Raum für andere neu aufgenommene Gattungen zu gewinnen, sind einige minder wichtige entfernt. Viele Tafeln sind ganz neu gravirt, andere theilweise verbessert, wenige völlig unverändert geblieben. Da es wünschenswerth erschien, den Gattungen ihre ursprüngliche Nummer zu erhalten, auch eine durch- greifende Umänderung derselben unausführbar war, so läuft in dieser neuen Auflage auch die Zahlenreihe nicht ununterbrochen fort. Der Verfassen Der vorstehenden Mittheilung des Herrn Verfassers erlaube ich mir noch hinzuzufügen, dass die neue vermebrte und sorgfältig revi- dirte Auflage in zehn Lieferungen zum_Subsceriptionspreise von a 20 Sgr. von denen jede 10 Kupfertafeln nebst erläuterndem Texte entbalten wird, erscheint. Da das Mannseript vollständig vorliegt, auch der Druck der Tafeln bereits weit vorgeschritten ist, kann ich mit Bestimmtheit ein regelmässiges Erscheinen der Lieferungen versprechen, Dieselben kommen in Zwischenräumen von 1,/; — 2 Monsten zur Ausgabe, so dass das Gauze gegen Ende des Jahres 1860 sich vollständig in den Händen des Subseribenten befinden wird. Ich hoffe, dass der so überaus niedrig gestellte Subseriptionspreis von 6 Thir. 20 Sgr- für das vollständige Werk die Anschaffung desselben wesentlich er leichtern wird. Nach Erscheinen der letzten Lieferung tritt ein erhöhter Ladenpreis von acht Thlr. für qas ganze Werk ein. Bestellangen nehmen alle Buchhandlungen an. - Berlin. Der Verleger, Dedaetent uud Verleger: Dr. Fürnrohr, Druck der F. Neubauer schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. ALORA,. an Je 12. Regensburg. 28. März. 1860. Inhalt: Onıcınır-ApmanpLuneen. Böckeler, Berichtigungen eini- ger Fimbristylis- und Isolepis-Arten. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kemt- niss einheimischer Gewächse. Fortsetzung. (Rosaceae) — Anzeıor. Reli- quiae Chauvinianae. \ —ea in Berichtigungen einiger Fünbristylis- und Isolepis-Arten; ein Nachtrag zu den Bemerkungen über eine Anzahl Cyperaceen. Von Böckeler. . Fimbristylis ochreata Beklr. (Flora 1858, Nro. 37.) — F. arvensis Vahl, und F. arvensis —= F. ferrugineae var. Nachdem ich die Pflanze, welche ich unter dem voranstehenden Namen beschrieb, mit mehreren Formen der F. arvensis und F. ferruginea habe vergleichen können, sehe ich, dass sie nichts an- deres ist als eine forma laxa depauperata der F. arvensis Vahl. Wenn Kunth in der letzteren eine Varietät der F. ferruginea vermuthete, so kann ich dieser Ansicht nur beipflichten. Es ist an den beiden Gräsern kein Merkmal aufzufinden, an welchem man sie mit Sicherheit würde erkennen können; denn die ohnehin schon sub- tilen, aus der Beschaffenheit der Oberfläche der Früchte und der Form der Schuppen abgeleiteten Kennzeichen sind unbeständig, be- sonders bei der indischen Pflanze, der F\. arvensis. Fimbristylis tenuissima Steud. Syn. p. 109. Das von Griffith in Bengalen gesammelte zierliche Gräschen, welchem Steude] den vorstehenden Namen beilegte, ist eine völlig klare Isolepis, stellt auch nur eine ausgezeichnete Form einer be- kannten Art dar, nämlich der höchst variablen J. capillaris, und würde folgenderniassen zu bezeichnen sein: var. capitata, spicis 6 —3 angustioribus et longioribus sessilibus dense aggregatis, squamis pallidioribus brevi tenuissimeque mucronulatis. Flora. 1860. 12 LTR Bei einer‘Vergleichung“des eben besprochenen Grases mit andern Formen der I. capillaris habe ich bezüglich der Isolepis trifida N. ab E.E (Kunth Cyper. p. 213) folgende Bemerkung gemacht. Kunth fragt bei dieser: Nil nisi forma macra praecedentis (7. capillar.) ? trennt sie aber gleichwohl unter fortlaufender Nummer von dieser. Wallich’s Pflanze, auf welche Esenbeck die Art gründete, habe ich genau geprüft und mit mehreren Formen der I. capillaris vergleichen können. Die Pflanze weicht von Normalformen der letzteren in ganz unerheblicher Weise ab, indem als etwas ihr Eigenthümliches nur die verkürzten Bracteen zu nennen sind; und auch dieses Kennzeichen ist nicht einmal constant, denn an dem mir vorliegenden Rasen sehe ich die eine und andere auch blattartig ver- längert, wie dieser Theil gewöhnlich vorkommt. Alles übrige in der betreffenden Diagnose Hervorgehobene findet sich auch bei andern Formen. Drei Aehren, von denen die beiden seitenständigen ziem- lich lang gestielt sind und deren Stiele abstehen (genauer sind sie hier inclinati), finden sich genau so bei einer andern Wallich'- schen Nummer, nämlich bei. 3514 C. Nimmt man diese letztere für eine normale Form, so stehen ihr mehrere Formen, die Amerika eigen zu sein scheinen, wie Scirpus tenuifolius Rudge — Is. asperiuscula H. et K. — Se. ciliatifo- lius Ell. — Se. capillaris Pursh, die Kunth sämmtlich und wie es scheint auch mit Recht zu I. capillaris stellt, weit ferner als I. trifida. Ich habe das Gras in meiner Sammlung mit: forma bre- vibracteata, involueri foliolis plerumque abhreviatis bezeichnet. Fimbristylis vexata Steud. . Dieses Gras befand sich in der Sprengel’schen Sammlung unter der Bezeichnung „Seirpus glaucus Willd. 2“ ohne jede an- dere Angabe, leider auch ohne die des Vaterlandes. Steuidel, der dasselbe zur Begutachtung erhielt, ist von demselben in ärgerer Weise getäuscht worden, als er geahnt haben wird. Ein dem Grase bei- liegender Zettel zeigt, dass er es anfänglich für eine Isolepis nahm, dass er ihm aber zugleich einen Platz in der Untergattung Oncosty- lis anwies. Endgültig erhielt das Gras den überschriebenen Namen und wurde in den Addendis zur Synopsis unter diesem beschrieben. Die Charakteristik enthält mehrere unrichtige Angaben. Von der Frucht lautet eine: basi styli persistente coronato. Bliebe nun ein Griffelrest auf der Frucht wirklich stehen, so spräche das ja eben nicht für die Gattung Fimbristylis sondern für Isolepis. Aber es fin- 179 det sich nun auch auf dem genannten Theile kein Aufsatz irgend einer Art; der sehr dünne, unten nicht verdickte Griffel steht ohne jede Vermittlung auf der Wölbung der Karyopse und trennt sich von ihr 50 vollständig, dass man nur bei angemessener Vergrösserung den Punkt wahrnimmt, in welchem die beiden Theile vereinigt waren. Diese Widersprüche vermochte ich erst zu lüsen, als ich die Frucht einmal auf den Kopf stellte. Dieselbe steht auf einem kurzen dickeren, unten etwas verdünnten Träger und ist von diesem ein wenig abgeschnürt. Steudel hat nun offenbar den Fruchtstiel für die Griffelbasis genommen. Erklärlicher wird der Missgriff, wenn man weiss — es ist mir nach den vorliegenden_Gegenständen jeden- falls sehr wahrscheinlich — dass Steudel sich begnügte, Früchte zu untersuchen, von denen der Griffel sich bereits getrennt hatte. Ich würde dieses Irrthums hier nicht erwähnt haben, wenn der« selbe nicht auch zugleich eine doch recht ernste Seite hätte. Auch dieser Fall zeigt, wie so mancher andere, welchen Werth man den Bestimmungen und Beschreibungen — mindestens denen, die Steu- del während seiner letzten Lebenszeit ausführte, und wie es scheint hat derselbe eben in dieser Zeit sehr viele Cyperaceen beschrieben — zumessen darf, mit welcher Vorsicht man dieselben aufzuneh- men habe. Isolepis podocarpa. Beklr. Glauca; eulmo subpedali e basi bul- boso-inerassata lignescente fuseo-castanea radiculas nonnullas subcar- nosas emittente, basin versus vaginis lanceolatis vix foliaceo-apicatis nervoso-striatis vestito, in parte inferiore e tuberculis parvis duris prolifero, pertenui subnutante compressiusculo sulcato-striato angulato; foliis rigidiusenlis culmo paulo brevioribus angustis, inferioribus latio- ribus (2/32 lat.) omnibus acuminatis subplanis extus validissime ner- vosis intus subtilissime reticulatis, margine laevibus; spicis solitariis erectis lineari-angustis (6——4” lung. 1 lat.) acutis 8—4-floris; squa- mis subdistiche alternantibus remotis conduplicatis dorso conmvexius- culis e basi subeuneiformi oblango -ovatis obtuso - mueronatis multi- tenuissimeque striatis, lateribus membranaceis, stramineis castaneo- v. atrosanguineo - variegatis, infima squama bracteante late amplec- - tente, quandoque foliaceo-elongata spicam subaequante; caryopai ovato- oblonga triangulari apice obtusa mutica fusca et pruinosa stipitata, stipite brevi erasso basi parum attenuato trigono apiee breviss. mar- ginato, margine subintegro fructus basin cingente; atylo longe exserto tenui basi aequali ad medium trifido dense piloeo. - 12* 180 Fimbristylis vexrata Stewd. Syn. pag. 318. — In herb. Spren- gelii sine loco addito natali. Eine in mancherlei Beziehungen recht merkwürdige Pflanze. Während sie durch Stellung der gefalteten Schuppen und durch die Beschaffenheit der Aehrenaxe sich der Gattung Cyperus nähert, durch die Form der Aehre wie durch Anderes an manche Heleocharis- Arten erinnert, ist sie doch eine wahre Isolepis, weicht aber von dieser Gattung, ausser in den schon genannten Zuständen, auch noch durch den in :entschiedener Weise entwickelten, mit deutlicher An- lage zu einem blattartigen Perigon verschenen Fruchtstiel ab. Eigen- ihümlich bei dem Grase ist noch das Sprossen aus Knöllchen, die, von mehr oder weniger rundlicher Form, der Basis des Haupthalmes ähnlich, nur weit kleiner sind. Die aus ihnen hervorgegangenen Halme sind lang, sehr dünn und an der Basis mit einigen Scheiden, von denen die oberste in ein kurzes Blatt ausläuft, versehen, so dass sie wie lange grundständige Aehrenstiele sich ausnehmen. Schliesslich noch die Bemerkung, dass ich in Scirpus articu- latus ß tenuis Roth, den ich früher für eine kleine Form der Zso- lepis articulata hielt, nunmehr die sowohl von dieser wie von J. praelongata ohne Zweifel specifisch verschiedene I. senegalensis Hochst. erkannt habe. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse.. Von H. Wydler. (Fortsetzung.) BRosaeenae. Alchemilla vulgaris, fissa, alpina, pentaphylla. Sämmtlich ?- axig. Die erste Axe wird durch eine unbegrenzte Laubrosette gebil- det. «(Blattstellung %/,.) Aus den Achseln der meist abgestorbenen Rosettenblätter entspringen als zweites Sprosssystem theils unbegrenzte sich später bewurzeinde Y.aubsprossen, theils solche, die nach einer unbestimmten Zahl quer disticher Laubblätter*) durch eine Gipfel-_ blüthe abschliessen. Jene gehören den untern Blattachseln des Mit- *%) Bei A. vulg. und alpina beginnen die secundären Sprossen n nicht selten mit einem scheidigen Niederblatt (erstem Vorblatt). 181 telsprosses an, diese den höheren. Die reinen Blüthenzweige erschei- nen als ein drittes Axensystem; sie entspringen aus den obern Blät- tern der secundären Axen. Es sind in Wickel übergehende Dichasien mit Förderung aus d. ersten Vorbl., welchem die homodromen Zweige angehören. An den untern Blüthenzweigen gehen der Mittelblüthe 2 laubige Vorblätter von ungleicher Grösse voraus. Sie verwachsen nicht selten kranzartig zu scheinbar einem einzigen und sind alsdann nur noch durch ihre Achselproducte zu erkennen. Das erste (untere) ist das grössere und bleibt in der schraubelfürmigen Auszweigung meist allein übrig, bis es zuletzt auch erlischt, so dass die obersten Blüthenzweige unbeblättert erscheinen. as zwrite (obere) Vorblatt der Dichasien bleibt schon bei der zweiten Auszweigung aus. Die einzelnen Blüthen der Wickeln sind stets ohne Vorblätter.. (Vgl. über die Infl. auch Flora. 1851, S. 370.) . Die Blüthenzweige vereinfa- chen sich von unten nach oben, der oberste artet in eine einfache *) ' Wickel aus, richtet sich auf, und wird scheinbar gipfelständig. Von den zwei untersten Blüthen dieser Wickel ist die untere Gipfelblüthe der secundären Axe, die obere jst die erste Blüthe der Wickel selbst. — Aus dem Umstand, dass die Mittelblüthe der Dichasien manchmal nach der Abstammnungsaxe hingeworfen ist, möchte man alsdann auf Vornumläufigkeit derselben schliessen. Die beiden Zweige der Dichasien fand ich übrigens nicht immer antidrom, sondern nicht selten homodrom. — Die Blattspreiten von A. alpina u. pentaphylia sind fussförmig getheilt; und in der Knospe sind sie bei den Rosettenblättern nach dem langen Weg der Blattstellung übergerollt. Ein überzeugenderes Beispiel von der nahen Verwandtschaft von Schei- den-, Ochrea-, Ligular- und Stipelbildung. als die Gattung Alche- milla bietet, kann cs kaum geben. An den Blättern der Secundär- axen nehmen übrigens Scheiden- und Stielbildung ab, Stipelbildung zu. Die nunmehr laubigen Stipulae verschmelzen endlich mit der Spreite zu Einem Stück, und beide sind nun schwer von einander zu unterscheiden. Bei Alchemilla wechseln die Stamina mit den Kelch- abschnitten, d. h. sie stehen vor den Kelchstipeln. Von den Kelch- theilen stehen zwei median, zwei seitlich. Der Analogie nach mit Sanguisorbia und Poterium müssen bei Alchemilla und Aphanes zwei geschwundene Vorblätter angenommen werden. Das Fruchtblatt *) Das oberste Blatt der Secundärzweige kommt nämlich nicht zur Entwicklung. 18% fällt in die Mediane, der Griffel fällt naeh hinten*). Auch wenn 2 Fruchtblätter vorkommen, was ich zuweilen fand, stehen sie in der Mittelebene der Blüthe. — Bei Aphanes steht das einzige Sta- men vor einem seitlichen Kelchblatt; das Fruchtblatt median. A. pentaphylla. Die durch eine Blüthe abschliessenden secundä- ren Sprossen legen sich auf den Boden, sie tragen 4—5 quer-distiche Laubblätter. Ihre 2—4 untersten bleiben steril; aus dem dritten oder vierten, oder auch aus beiden kommt eine wurzelschlagende unbe- grenzte Laubrosette, während aus den 1—2 obersten die reinen Blü- thenzweige hervorgehen. Die Inflorescenzen sind armblüthige Dop- pelwickel, die oberste, eine einfache Wickel, ist zuweilen ohne Trag- blatt. — Auch an der mittelständigen Rosette (primären Axe) kommen unterhalb den blühenden secundären Axen unbegrenzte Laubsprossen vor. — Zuweilen fand ich pentamerische Blüthen. A. Aphanes. Einaxig. Kotyl. LZ. Diess und die Stamenstel- lung unterscheidet sie von Alchemilla. Kotyledonen gestielt, lineal- lanzetttlich, die Stiele an der Basis scheidenartig erweitert und die Scheiden an der Basis verwachsen. Die auf die Kotyledonen folgen- den Blätter stehen rosettenartig nach ®/, zusammengedrängt, Der Sten- gel endigt oft schon nach 4 Blättern (die Kotyledonen nicht gerechnet) mit einer gipfelständigen Wickel, welche aus der Gipfelblüthe des Sten- gels und aus einer des Tragblattes entbehrenden obersten Seitenwickel zusammengesetzt ist. Aus den obersten ausgebildeten Laubblättern des Stengels setzt nun die bereits Flora 1851, Nro. 24. beschriebene Schraubelzweigung der Inflorescenz fort. (Vergl. auch Irmisch Bot. Zeitg. 1850, Sp. 295.) Im Wesentlichen ist die Inilorescenz ganz wie bei Alchemilla, die Schraubelzweige kommen aus dem ersten, allein ausgebildeten Vorblatte. Je die fünften Vorblätter fallen doch am öftersten über einander. Die dieses Jahr unters. Pflänzchen boten mir ganz besonders häufig accessorische Zweige in der Achsel des Vorblattes der Schraubelzweigung. Bald zeigten 6—-7 nach einander folgende Schraubeizweige einen unterständigen accessorischen Spross, dann waren wieder viele Vorblätter ohne einen solchen. Die acces- sorischen Zweige waren oft sehr stark und ebenfalls schraubelig ver- zweigt. Die untersten accessorischen Zweige der Hauptschraubel haben oft zwei seitliche laubige Vorblätter und schliessen dann durch. die **) In der Blüthenwickel sind die Griffel sämmtlicher Blüthen nach dem Sympodium hingekehrt. 188 Gipfelinflorescenz. Aus jedem Vorblatt kommt nun wieder ein Zweig, der nach 1—2 Vorblättern mit Gipfelinflorescenz schliesst. Aus dem hier immer deutlich untern kommt stets der stärkere Schraubelzweig. Die aus den Vorblättern des accessorischen Sprosses kommenden Zweige sind unter sich bald antidrom bald homodrom. Dasselbe gilt auch für den Haupt- und den accessorischen Zweig, die serial in einer Vor- blattachsel stehen. Häufig haben die accessorischen nur das untere Vorblatt entwickelt und aus diesem setzt dann die Schraubel fort. — Uebrigens macht die Pflanze aus den Kotyledonen und den basilären Stengelblättern oft sehr starke Bereicherungszweige, die bald nach 2 Vorblättern, bald schon nach einem einzigen schraubelartig fort- zweigen, während andere Exemplare einen einfachen unverzweigten Stengel haben. An einem Exemplare fand ich sogar die gipfelstän- dige Wickel dicht über den Kotyledonen. Sanguisorba officinalis. Nach Irmisch (B. Ztg. 1850, Sp. 559) hat diese Pflanze eine unbegrenzte Laubrosette und laterale Blüthen- stengel; ich habe es übersehen. Ob die Blüthenköpfchen eine Gipfel- blüthe haben, konnte ich bis jetzt nicht entscheiden. _ Zuweilen hat es den Anschein als ob um eine oberste Blüthe mehrere sterile Hoch- blättchen vorkämen. Die Seitenblüthen haben 2 rechts und links ste- hende Vorblättchen, 2 äussere mediane Kelchtheile, 2 innere in die Richtung der Vorblätter fallende. Die vier Stamina fallen vor die Kelchtheile. Die Blüthenköpfehen zeigen am häufigsten %3 St. der Hochblätter und Blüthen; letztere entfalten in absteigender - Folge. Ebenso blüht zuerst das gipfelständige Köpfchen auf, dann die seiten- ständigen abwärts (ganz wie bei den Compositen), was sich für die Bereicherungszweige wiederholt. Poterium Sanguisorba. Die uft lange primäre Wurzel bleibt frisch, und geht unmittelbar in den blühenden Stengel über. Die basilären Laubblätter des letztern stehen oft nach %,, die am auf- geschossenen Stengeltheil zeigen >/s St. Die Blüthen nach %/3 u. '%,,, an Seitenköpfechen auch nach %. Die Aufblühfolge der Blüthen und die Entfaltungsfoige der Blüthenköpfehen wie bei voriger. Ob eine Gipfelblüthe vorhanden, ist mir nicht klar geworden. Die Seitenblü- then verhalten sich wie bei Sanguisorba. Die Vertheiluug der durch Abortus des einen Geschlechtes dielinischen Blüthen ist ohne Ordnung ; doch scheinen die 2 Blüthen öfter den Gipfel der Köpfchen einzu- nehmen. Einzelne Blüthen sind zwitterig mit nur 1—2 Stamina. So faud ich auch einmal die oberste (Gipfel-®) Blüthe eines Köpfchens, 184 welche zugleich 5 Kelchtheile hatte. — Die Ermneuerungssprosse kom- men aus den Achseln der Bodenlaube und entwickeln sich in abstei- gender Folge. Sie beginien mit 2 seitlichen symmetrisch getheilten (wenigstens an d. vorliegend. Exempl.) Vorblättern, worauf ®/, St. ein- tritt. Falls eine Gipfelblüthe vorhanden, so wäre die Formel des Jahrestriebes folgende: L, kL, H, Z. — VUebhrigens scheinen mir Sanguisorba und Poterium von einander nicht generisch verschieden, was auch schon C. Schimper (Spenner Flora Frib., pag. 1084) so findet. Crataegus. Einaxig. NLHZ. Die Inflorescenz ist eine corym- böse Rispe; nicht nur der Gipfelblüthe sondern auch den Seitenblü- then gehen mehrere zum Theil sterile Hochblätter voraus. C. Oxyacantha. Die Blaitstellung der blühenden Sprosse oft %; Wasserschösslinge zeigen am häufigsten °/s St., was noch leicht an den seitlichen Dornen zu sehen ist. Solche zu Dornen gewordene Mitteltriebe haben an ihrer Basis 2 Knospen, die ihren niederblatt- artigen Vorblättern angehören, und die in etwas ungleicher Höhe stehen. Bald bilden sieh beide Knospen gleichmässig aus, bald und häufiger nur die untere (also Förderung aus dem ersten Vorblatt), während die obere zum Dorn wird oder auch ganz eingeht. Die dor- nigen Seitensprossen sind, nach der Stellung ihrer beiden basilären Vorblätter (und Knospen) zu schliessen, zum Mutterspross, von dem sie stammen, fast immer gegenwendig, eine Beobachtung, die .sich auch ganz gut im Winter machen lässt. Es ergibt sich obiges Re- sultat aus folgender Aufzählung einzelner Fälle: 1 Wasserschössl. m 12 Stnspr. hatte 11 m. d. Mutteraxe gegenl. Spr. 1 gleichl- —_ » 23 — sämmtl. _ gegenl. — „21 — sämmtl. _ gegeul. —_ „ 19° — sämmt!. - gegenl. — »„ 2 — sämmtl. _ gegenl. — » 23 — sämmtl. — gegenl. — »„ 80° — sämmt!l. —_— gegenl. _ 37 — 35 —_— gegen]. 2 gleichl. _— » a7 — sämmtl. _ gegen. - . _ » 33 — sämmil. —_ gegenl. —_ » 25 — sämmil _ gegen. _ » 232 — 17 _ gegenl. 5 gleichl. _ „31 — sämmtl. .— gegenl. Von den 13 untersuchten Wasserschösslingen zeigten 10 constante Antidromie ihrer Seitensprossen, 3 dieser waren gemischter Wendung, jedoch mit vorwaltender Antidromie. Der Zweiganfang der Wasser- 185 ek schosse beginnt mit mehreren Niederblättern, wovon die 2 untersten seitlichen dıe Vorblätter sind. Auf diese folgt %/, St. (4-2 Cyklen, , 3 1 . mit Pros. von y, an welche St. sich %s ohne Pros. an- schliesst, gewöhnlich hintumläufig , jedoch nicht ganz selten auch vornumläufig. Die Niederhlätter stufenweise grösser, mit allmähligen Uehergängen in Laubblätter. Blüthen mit drei Griffeln häufig, selten mit vier. Cotoneaster vulg., tomentosa (auch microphylla Wall.) Sämmt- lich zweiaxig, nach dem Schema: 1) NL....N.. 2) NLHZ (seltener NHZ) aus L. (Alle blühenden (secundären) Sprossen gehören den Achseln vor- jähriger Laubblätter an, von denen nach Abgliederung von Stiel und Spreite der Scheidentheil mit den Stipeln über den Winter stehen bleibt.) C. vulgaris. Die einzige vorliegende Keimpflanze zeigte nach den Kotyl. 3, St., die höher in !/, St. umschlug. — Die unbegrenz- ten relativen nur Nieder- und Laubblätter tragenden Sprosee haben ge- wöhnlich distiche Blattstellung, seltener mit ®,, wechselnd und aus die- ser wieder bald in jene zurückgehend. Die von ihnen abstammenden durch eine Blüthe abschliessenden secundären Sprossen haben immer quer-distiche Blattstellung. Obgleich in der Mutteraxe distiche. ge- stellt, zeigen die auf einander fallenden Spiosse selten regelmässige Antidromie, sondern es folgen sich ohne Ordnung antidrome und ho- modrome Secundärsprossen. — Ein blühender (secundärer) Spross trägt ziemlich constant 6 Blätter (selten 1— 2 mehr) und endet in eine Blüthe. Die 2 untersten sind die Vorblätter, sie stehen hasi- lär rechts und links an ihrem Zweiglein, und erscheinen in der Form von scharfkieligen zugespitzten coneaven Niederblättchen. Auf sie folgen plötzlich 2—3 Laubblätter und auf diese, oft durch ein Ueber- gangsblatt vermittelt, 2-—1 Hochblätter. Sämmtliche Blätter in Eine Ebene fallend. (Am häufigsten finden sich 2 L und 2 H; auch noch ziemlich häufig 3 L und 1 H.) An die beiden Hochblätter schliesst sich der häufig nach %, (aber auch oft metatopisch) deckende Kelch 3r1/a . *) Anderemal schien mir die Pros. 5 zu sein. 186 3 1. der Gipfelblüthe an, bald mit Pros. 5 ui (und zwar hint- oder vornumläufig), bald ohne Pros., indem das erste Kelchblatt noch die distiche Stellung der Hochblätter einhält. — In den Vorblattachseln der blühenden (secundären) Sprosse kommt oft ein Knöspchen vor, häufiger wie es scheint im untern als im obern. Nur an schr kräf- tigen Sprossen entwickeln sie sich ebenfalls zu einem blühenden (NLHZ tragenden) Spross, der bald nach dem Mutterspross blüht. Auch das auf die Vorbl. folgende Laubblatt der blühenden Secundär- sprosse birgt manchmal ein Knöspchen in der Achsel; anderemale ist es leer. Die folgenden Laubblätter und die Hochblätter geben je einer Blüthe den Ursprung. Das oberste H. ist oft steril, und alsdann an die Gipfelblüthe des Sprosses hinaufgerückt. Die unter- - sten Seitenblüthen der Secundärsprossen haben meistens 2 seitenstän- 3 + 5 eingesetzt; die folgenden haben meist nur ein Vorblatt, der Kelch folgt ohne Pros. — Den obersten Blüthen fehlen gewöhnlich beide Vorblätter. Der Kelch reiht sich an das Tragblatt der Blüthe mit Pros. dige Vorblättchen (H). Der Kelch derselben ist mit ı . „+ an. — Die Gipfelblüthe entfaltet sich zuerst, die Seiten- blüthen in aufsteigender Folge. Früchte 3, 4, 5 in einer Blüthe; wenn 5, fallen sie vor die Kelchtheile. Griffel scheinbar seitlich entspringend, inden der Rücken des Fruchtblattes weit über den or- ganischen Scheitel des Fruchtblattes emporwächst. Es mahnt diese Bildung an Fragaria, FPotentilla, Alchemilla, Ruta, Borragi- neae etc. . C. tomentosa. Wuchs im Wesentlichen wie bei voriger Art, indess scheinen die Blätter des Gipfeltriebs häufiger ®%, St. zu zeigen. Auch einzelne seitliche Laubtriebe ‘aus N L bestehend) zeigten diese Stellung sogleich nach den ? seitlichen Vorblättern. Selbst an den blühenden Seitensprossen folgen manchmal auf die distichen NL und IT die beiden obersten H. einer %, St., welche dann auch in. den Kelch der Gipfelblüthe fortsetzt. (Bei C. microphylla Wallich. finde ich sowohl an dem blühenden als sterilen Seitentriebe zuerst vier quer-distiche Blätter: 2 Niederblätter (Vorbl.) 2 Laubblätter. An das 2. Laubblatt schliesst sich dann sogleich ?/, St. ohne Pros. an, sowohl die L als H und zwar constant vornumläufig. An dıe blühenden Sprossen reiht sich 187 das erste Kelchblatt der Gipfelblüthe der °/, St. ohne Pros. an, Bo an 8 untersuchten Sprossen, die sämmtlich zum Mutterspross homo- drom waren.) Mespilus vulgaris. Einaxig, NLHZ. Cydonia vulgaris. Zweiaxig: 1) NL.. Gipfel fehlschlagend. 2) NLHZ. aus L. Die kurzen seitlichen blühenden Sprosse beginnen mit einer grösseren oder geringeren Zahl zu ihrem Tragblatt quer-disticher Blätter, wovon die 2 ersten (Vorblätter) constant niederblattartig sind. An der distichen Stellung nimmt am häufigsten noch ein Laubblatt, doch auch noch ziemlich oft 2 solcher Theil. Selten hingegen fand ich’ drei oder sogar fünf quer-distiche Laubblätter. Auf sie folgt nun am öftersten vornumläufg %, St. der übrigen Laubblätter und zwar ohne Pros. an die distiche St. anschliessend. (So fand ich es an 24 Sprossen.) Seltener kommt bei %s St. Hintumläufigkeit der Spi- rale vor. Anderemal folgt auf die distiche St. % St bald ohne « y Pros., bald mit Pros. von : /* und zwar häufiger vorn- als hint- umläufig. Zweimal fand ich auf die distiche Stellung %, St. folgen ni und zwar mit Pros. von Fr d. h. mit einem Uebergangsschritt von "/,, an das zweite Vorblatt anschliessend, vornumläufig, wo- durch das erste Blatt der */, Sp. median nach hinten fiel*).. Das erste Kelchblatt der Gipfelblüthe schliesst sich in allen Fällen an die vorausgehende Blattstellung an. Die Blumenkrone ist in der Knospe gedreht und zwar constant nach dem langen Weg der vorausgehen- den Blattspirale. — In den Achseln der Vorblätter (Niederbl.) der blühenden Sprosse befindet sich eine Knospe. Die des unten Vorbl. schlägt öfters fehl, die des obern ist die geförderte. Letztere ist zum Mutterspross antidrom; die untere Knospe ist d. homodr. Das erste Vorblatt dieser Knospen steht nach vorn. Die aus den Laub- blattachseln der Jahrestriebe hervorgehenden Sproseen zeigen ge- mischte Wendung; doch scheinen dieselben zunı Mntterspross am häufigsten gegenwendig. (Von 14 Seitenspr. waren 12 gegen- 2 gleich- wendig; von 17 Seitenspr. waren 16 anti- 2 homodrom.- Von 13 *) Die von Henry (N. Act. Leop. XXIL, 1. Tab. 30.) gegebene Blatt- stellung des Zweiganfanges von Cydonia weicht von meinen Angabeu gänzlich ab. 188 Seitensprossen zeigten sich 42 anti- 1 homodrom.) Die blühenden Triebe tragen am häufigsten 7—9 Laubblätter. An den untersten Laubblättern herrscht Scheiden- und Stipelbildung vor, während die Stielbildung zurücktritt; die höhern Blätter sind gestielt, haben aber kleinere Stipulae. Die oberen Blätter nehmen an Grösse ab. Das oberste Blatt zunächst. der Gipfelblüthe ist oft einfach, die Stipulae entweder an ihm kaum noch angedeutet oder auch mit der ungestiel- ten Spreite verschmolzen. Die Stipulae stehen auf der Aussenseite der Laubspreiten (Stip. extraneae). Die Blattstielbasis bleibt über den Winter stehen. Pyrus. Einaxıg, NLHZ. "Die Gipfelblüthe entfaltet sich zu- erst, die übrigen Blüthen des Corymbus in aufsteigender Folge. Die Seitenblüthen stehen zum Theil in den Achselu von L. theils von H. Die Blattstellung der blühenden Sprossen meist %s; aus den Laub- blättern unterhalb der untersten Blüthe entspringen Sprossen, die zur Blüthezeit des Muttersprosses bereits entwickelte laubige Vorblätter haben. Die Entwicklung dieser Seitensprosse ist absteigend. Die Seitenblüthen haben ? hinfällige seitliche Vorblätichen. Aronia rotundifolia. Einaxig: NLHZ. Die Gipfeltriebe schei- nen häufiger Blüthen tragend, als die Seitentriebe, welche NL brin- gen. Die Blattstellung gewöhnlich ®/%, doch an Gipfeltrieben oft mit 5/3 beginnend und höher in %, übergehend; der Kelch der Gipfel- blüthe schliesst sich ‘an die vorausgehende’ Stellung unmittelbar an. Die Corolla sowohl der Gipfel- als der Seitenblüthen ist in der Kuospe constant nach dem langen Weg der Blattspirale gedreht.*) Die Auf- blühfolge ist wie bei Pyrus. Die unterste Seitenblüthe der Traube steht oft in der Achsel eines Laubblattes, die folgenden in H. Jede Seitenblüthe besitzt 2 seitliche hinfällige Vorblättchen. Der Kelch derselben hat sein zweites Kelchblatt median nach der Axe gekehrt. — Die blühenden Triebe tragen nur wenige (2—-3) Laubblätter. Oft” findet sich zwischen L und H ein Uebergangsblatt. Aus den ober- sten L zunächst der untersten Blüthe, oder auch aus 2 unterhalb der selben befindlichen Laubblättern kommen in absteigender Folge sich ausbildende Erneuerungssprosse, die zur Blüthezeit des Muttersprosses schon einige Blätter entwickelt haben. Diese Sprossen beginnen nicht selten mit 3 quer-distichen Blättern, wovon bald das erste, bald die *) Nur sehr selten findet sich ein äusserstes unbedecktes Petalum. 189 2 ersten Niederblätter, das 3. Laubblatt ist; oder aber es sind alle 3 Läubblätter. An sie schliesst sich %, St. der folgenden Blätter an, Der obere Spross wird zum Sympodiumglied und ist zum Hauptspross bald homo- bald antidrom. Der Zweiganfang scheint manchmal wie bei Ribes. Sorbus. Einaxig: NLHZ. Gesammtinflorescenz eine reichblü- thige corymböse Rispe. S. aucuparia. Blattstellung ®/, und 5/. Der Zweiganfang be- ginnt mit 4—6 quer-distichen Blättern, wovon am häufigsten die 3 ersten Niederblätter sind, die folgenden Laubblätter. An die distiche 3 +" St. schliesst sich 3%, an, mit Pros. von 5 (wie bei Ribes) an- gereiht, und zwar, wie mir scheint, häufiger vorn- als hintumläufig. — Die Basis des Blattstiels geht in eine kurze Scheide aus, deren Öehrchen an den tiefer stehenden Blättern mehr häutig und lanzett- lich, an den höheren zunehmend laubartiger, grün, gezackt werden. Sie sind übrigens ungleichseitig unter sich symmetrisch, wie auch die foliola.. Das Endblättchen ist bald gleich- bald ungleichseitig. Im letzern Falle wechselt die längere Seite desselben mit dem obern foliolum des obersten Blättchenpaares, wenn dieses seine Blättchen ungleich hoch gestellt hat; d. h. die alternativ fortschreitende Bil- dungsfolge der Blattabschnitte (Fiedern) thut sich auch noch im End- blättchen kund.*) Blüthen mit 2, 3, % Carpiden. S. Aria. Der Gipfeltrieb zeigt oft /s St. und bringt entweder »U eine Inflorescenz. oder trägt anfangs nur NLN und bringt dann erst im folgenden Jahr Blüthen. Die Seitensprossen. welche aus den vor- jährigen L. kommen. tragen ebenfalls nur NUN. Ich finde sie meist mit dem Hauptspross homodrom. Der Zweiganfang beginnt mit zwei seitlichen niederblattartigen Vorblättern, auf welche 3, St. mit Pros, 3 + "4 ? folgt. von 5 Die die Gipfelintlorescenz zusammensetzenden primären Blüthenzweige entspringen theils aus L. theils aus H. Die untersten sind die längsten nd reichblüthigsten, die obersten die kürzesten und armblüthig, oft einblüthig. Dazwischen mehrere Mit- telstufen. (Die Inflorescenz entspricht gpnz derjenigen einer Achillca, *) Diese alternative fortschreitende Bildung seitlicher Blattabschaitte und Fiedern kommt bei fiedertheiligen Sprelten häufig vor. Ein schönes Beispiel liefert unter vielen Aegopodium Podayraria. 190 nur dass bei dieser an der Stelle einzelner Blüthen ein Blüthenköpf- - chen vorkommt.) Den Gipfelblüthen der Blüthenzweige gehen nicht selten sterile Hochblättchen voraus. Die primären Blüthenzweige ver- zweigen sich meist wieder nach ®/,, und zeigen nicht ganz selten vornumläufige Spiralstellung ihrer Hochblätter. Die gestielten Seiten- blüthen mit 2 linealen fast fädlichen hinfälligen Vorblättchen. — Die Erneuerungssprosse kommen aus den obersten Laubblättern unterhalb der Blüthenzweige, und entfalten sich in absteigender Folge. Den obersten Laubspross, der zum Sympodium wird, finde ich zum Mutter- spross bald homo- bald antidrom. — Blüthen oft mit 4 Griffel. (Fortsetzung folgt.) Anzeige. Beliquiae Chauvinianae. Les Reliquiae consistent d’abord en Hydrophytes que Chauvim desti- nait & sa publication ayant pour titre: Algues de Ja Normandie. Tous les Echantillons sont magnifiques et prepares avec le plus grand soiu sar fort papier velin grand in 4 , sauf quelgques uns, qui sont &tendus sur des la- mes de verre pour que les espöces, appartenant aux familles des Desmidides et de Diatomees, puissent &tre examindes plus facilement au microscope. Elies se divisent en deux series. La premiere comprend les Algues pablices dans Se les sept fascicules qui ont paru. Les echantillons sont accompagnes d’etiquet- tes imprimees, faisant connaitre les noms, la synonymie, les localites oü elles se rencontrent et P’epoque & Jaquelle elles ont ete recueillies. Elles for- ment des collections de 130 (une ou deux), de 120 (3 ou 4), de 110 (möme nombre), de 100, 80, 60 et 50 especes. Dans la 2. serie figurent les Algues qui devaient camposer les fascicules, auxquels travaillait Chauvin, et que sa mort prematurde et si regrettable Pa emp£che de publier. Elies ne porteront qu’une etiquette indiquant le nom et la localite, copiee sur celle ecrite de la main de Chauvin. Ces plantes se divisent aussi em collections de 120 espe- ces (3 ou 4) de 110 (m&me nombre) de 100, 80, 60 et 50. Le prix de toutes ces collections est fixe sur le taux de 30 francs le cent. Ainsi celles de i20 especes coütent 36 fres.; de 110, 35 fres.; de 80, 24 fres.; de 60, 18 fres. et de 50, 15 fies. Voici les noms des Algnes qui eumposent ces differentes collections. On a suivi la nomenclature dont ChAuvin s’est servi dans ses fascicules. Premiere Serie. Cystoseira fibrosa Ag. Laminaria digitata Lamx. Scytosiphon foenicula siliquosa Ag. Chordaria flagelliformis ceus Ag. Fucus tuberculatus Huds. AB. , Filum var. fistulosus Laminaria phyllitis Lx. Corynephora marina Ag. Ag- j 191 Sporochnus aculeatus Ag. Ceramium scopulorum Ag. Trentopholia pulchellaAg. rhizodes Ag. diaphanum Rıth. v. chalybaea Ag. Zonaria plantaginea Ag. var. pilosum Ag. Chaetopkora endiviaefolia . dichotoma Ag. rubrum Ag. Ag. Zonaria atomaria v. ci- Deslongehampii Ch. elegans Ag. liata Ag. Grifithia mutltifida Ag. Batrachospermun Dille- . multifida v. penicil- setacea Ag. nii Bory. lata Ag. equisetifolia Ag. moniliforme var. de. pavonia Ag. Spyridia filamentosa H. tersum Ag. j Halyseris polypodioides Dasya coccinea Ag. var. Boryanum Ag. Ag. Chondria pinnatifida Ag. Mougeotia capucina Ag. FPurcellaria fastigiata L. hybrida Chauv. genuflera Ag. Delesseria alata Lamx clavellosa Ag. Zygnema nitidum Ag. hypoglossum Lamx. ovalis Ag. quininum Ag. v. glomerata Chauv articeulata Ag. eruciatum Äg. glandulosa Ag. kaliformis Ag. Bulbochaete setigera Ag. Gmelini Lamx. tenuissima Ag. Confera prolifera Roth. Bonnemaisoni Ag. Lomentaria reflexa Ch erystallina Roth. ocellata Lamx. Rhodomela pinastroides erispata Roth. lacerata Lamx. Ag. rivularis L. Zonaria Plocamium Ag. scorpioides Ag. camlaris L. Halymenia palmata ag. Hutchinsia byssoides Ag. var. alterna Ag. var. marginifera Ag. Agardhiana Ag. bombycina Ag. var. Sarniensis Ag. pennata Ag. zonala Web. et Mohr Dubyi Chauv. fastigiata Ag. v.arachnoides Chauv. Opuntia Ag. nigrescens Äg. Bangia elegans Chauv. Sphaerococcus bifidus Ag. Porphyra purpurea Ag. Lynybya muralis Ag. eiliatus Ag. Ulva latissima L. ferruginea Ag. palmetta var. Elisiae bullosa Sm. Calothriz distorta Ag. Chauv. Solenia intestinalis v. Nostocverrucosum Vauch. laciniatus v. immar- manrima Ag. eommune Vauch. ginatus Chauv. compressa Ag. Oscillatoria princeps Vch. acicularis Ag. compressa var pro- Leptomitus lacteus Ag. Teedii: Ag. üfera Ad Palmella hyalina Lyueb. Griffithiae Ag. Tetraspora Inbrica Ag. Desmidium limbatum Ch plicatus Ag. Codium tomentosum Ag. v. mascorum Chauv, confervoides v. pro- Bryopsis arbuscula Ag. Scenedesmus quadralter- cerrimns Ag. Vaucheria clavata DE. nus Kg. corneus var. bicuspi- dichotoma Ag. Diatoma elongatum ıg. datus Chauv. sessilis DC. striatulun Ag Ptilota plumosa tennis- marina Lyngb. tenue Ag. sima Ag. racemosa Ag. Meridion circulare Ag. CallithamnionDaviesii Ag.Lemanea fucina Bory. Frustulia oblonga Kg. pedicellatum Ag. Sphacelariavelutina Grv. Schizonema helmintho- seminudum Ag. Eluchisteascutulata Dby. sum Chauv. Ceramium tetragonum Ag. Ectocarpus Mertensii Ag. apiculatum Ag. plumula Ag silieulosus Ag. Alcyonidium diaphanum corymbosum Ag. var. ferrugineus Ag. var. simplez Ag. Deuxieme Serie. Laminaria esculenta Lx. Asperococcus compressus Delesseria sanyuinealLx. if sinuosa Lx. (latior) saccharina Lamx. Griff. Myrionema Leclancherii echinatus Grev. id. (angustior) Chauv. - Sporochnus vıllosus Ag. ruscifolia Lamz. Mesogloia vermicularis. Desmarestia lingulata Nithophylium versicolor riffithiana Grev. Lamx. Harv. . Chorda filnmn Lamx. Zonaria atomaria Ag. Rhodymenia jubata Grev. Asperococcus bullosus dichotoma var intri- palmetta Grev. (spa- Lamx. cata Ch. . thulata). 192 Rhodymenia palmetta (forma paimata) laciniata Grev. (mar- ginata Ceramium diaphanumm v: arachnoıdeum Ag. Callithamnion tenuissi- num Reg. thuyoides Ag. roseum Harv. Turneri Ag. tetricum Ag. Griffithia corallina Ag. secundiflora Ag. Sphaerococcus confer- voides Ag. var. cirrhosus Chauv. coronopifolius Ag. Heredia ıg. Laurencia pyramidalis Bory. Chondria impleza Chauv. dasyphylia Ag. Bonnemaisonia aspara- goides B Gloiosiphonia capillaris Carm. Naccaria Wigykiü Endl. Nemalion purpureum Ch. divaricatum Chauv. Scinaia furcellata 1. Ag. Dumontia filiformis Grv. Haliymenia ligulata Ag. Rhodomela subfusca Ag. Hutchinsia elongata Ag. v. penieillata Chauv. stricta Ag fruticuiosa Ag. Grammita rigidula Bonn. Ulva myriotrema Crouan Tetraspora gelatinosa Ag. Tetraspora lacunosa Ch. Prasiola crispa Kg. Sotenia elathrata Ag. var. uncinata Ag. compressa v..crinita g- Iutescens Chauv. Codium adhaerens Ag. Bryopsis plumosa Ag. Vaucheria hamata Lyngb. Ectocarpus litoralis „ var. major Chauv. granulosus Ag. siliculosus var. peni- cillatus. Elachista fucicola Aresch. Protonema muscicola Ag. Batrachospermum mons- liforme Roth. Draparnaldiu plumosaAg. glomerata Ag. tenuis Ag. var hypnosa Chauv. Chaetophora tuberculosa Hook. pisiformis Ag. Zygnema lutescens Kg pectinatum Ag. var. confluens. 'Nitella flezilis Ag. Ciadophora arcta Kg. glomerata Ko: var. detersa Kg. laetevirens Kg. flavescens Kg. erispata v subsim- ptex Kg. Chaetomorpha linum Kg. Oedogonium tumidulum Kg. Conferva dissiliens Dillw. verrucosa Ag. flacca Dillw. Zyyonium ericetorum Kg. Rivularia anyulosa Roth Calothrie fontinalis Ag. confervicola Ag. Lynybya majuscula Haıv. Nostoe rufescens Ag. Anabaina licheniformis Bory. Osciliatoria tenuis Ag. tenuissima Ag. Leptomitus lacteus Ag. v. Desmidium cylindrieum Grev. Swartzü Ag. Heterocaryella tetroph- thalma Kg. Micrasterius ecruciata Breb. denticulata Breb. Closterium tamellosum Breb, Ri Pectoralina hebraica Turp. Nematoplata aryentea Bory. Melosira varians Ag. Diatoma marinum Ag: Frustulia anceps Kg. Nitzschii Kg. splendens Kg. oblouga Kg. resecta Kg. Licmophora argentescens g- Surirella ovalis Menegh. Cyciotella ovalis Breb. Erilaria brevis Chauv. Schizonema rutilans AB: Dillwyniae Ag. comides Ag. “ S’adresser pour se proqirer ces collections & Mr. Rene Lenermand naturaliste a Vire (Calvados) et 4 Mr. Buchinger naturaliste a Strasbourg qui en sont depositaires. Chauvin n’avait pas eu le temps d’intercaler dans son herbier une collection de 227 Thalassiophytes recueillies sur les cötes de PAustralie par le savant docteur Harvey. cedees pour Ja somme de 1:0 francs, prix qu’elles ont coüte. Ces. plantes aussi rares que belles , seront Une collection de plantes eryptogames de France de Mons. Desmazieres, est egalement a vendre. Elle se compose. de 49 volumes en parfait etat de conservation. Leur zrix est de 450 franes. : 9 volumes des Cryptoagamae Vogeso-rhenanae de Mougeot sont encore offerts aux amateurs de crypotogames. mais le geme fascicule manque. ‚11s sont estimes 100 fr. Ce sont les premiers, Enfin un certain nombre de phanerogames exotiques se trouvent dans les doubles de l'herbier de Chauvin, Vestimation. Plus tard on en donnera la liste avec Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J,. H.Demmier. .ULORA. ——n— N 13. Regenshurg. 7. April. 1860. der Natur. — ırrrarur. Baillon, Monographie des Buxacden et des Stylo- an- Die Flechten im Dienste der Natur, von Dr Senft in Eisenach. Wenn wan sieht, wie die Natur überall, wo nur auf der Erde ein offener Raum entsteht, fast augenblicklich Gewäclhse hinpflanzt wie sie die zusammenbrechenden Werke der Kunst und die zerfal. lende Wohnstätte des Menschen ebenso mit Pflanzen überkleidet, wie die altersmürbe Felsklippe und den verwesenden Körper des ab- gestorbenen Orzanismus, wie sie selbst in die finstersten, dunstreichen Klüfte des Berginnern das Heer der Gewächse hinabsendet und in die ewig bewegte Woge des Oceans den Samen von Pflanzen aus- streut; se gelangt man unwillkürlich auf den Gedanken, dass das Reich der Gewächse im Haushalte der Natur eine unendlich wich- tige, wenn nicht die erste Rolle unter den erschaflenen Wesen spie- len muss; dass dasselbe die kahle, steinerne Erdoberfläche nicht blos zum blumeogeschmückten Paradies, sondern hiermit zugleich auch zum behaglichen Wohnsitz eines reichen bunten Thierlebens um- wandeln soll, — Und in der Tbat, das Pflanzenreich erfüllt diese beiden Zwecke seines Daseins im volisten Maasse: Es verschönt mit seinen farbengesckmückten Gliedern die ganze Erdoberfläche und schafft für jede einzelne Gegend derselben einen ausdrucksvollen Charakter; es belebt sie aber zugleich auch und vereinigt somit das Nützliche mit dem Schönen. — Die den Fels schmückende Pflanze muss zugleich aus demselben Erdkrume schaffen, auf welche Matter Natur von Neuem säen kann, demgemäss muss dieseibe Pflanze, welche die altergefurchte Stirne des Felsblockes, — wie mit einem Schönbeitspilister — e net, diese letzlere «uch zernagen und aus Klon IRS0. 1s 194 ihr die ernährende Wohnstätte für andere Gewächse schaffen. Auf diese Weise erzeugt also die Pflanze aus der starren, leblosen Ma- terie des Steines belebende Nahrung für Pflanzen. Wie merkwür- dig! Die Pflanze selbst muss sich erst aus der unorganischen Ma- terie ihren Webenssitz schaffen und dann auch das Anorganische ihres Wohnsitzes in sich aufnehmen, damit es ihren organischen Körper aufbane. — Aber noch nieht genug: Kaum bat die Pflanze ihren Körper entfaltet, so muss sie ihre Gliedmassen irgend einem Thiere zur Ernährung abtreten, welches am Ende wieder einem an- dern Thiere zur Nahrang anheim fällt. Sie hat also die unorga- nische Masse nicht blos für sich selbst, sondern auch für die Er- nährung des Tbieres zubereitet und wird hierdurch zur Vermitt- terinzwischen dem Anorganischen und Organischen auf unserer Erde, ja zum Hauptmittel, wodurch die Natur allein die Oberfläche der Erde zum bleibenden Wohnsitze des Thierreiches macht, so dass man wohl bebaupten kann, dass lediglich von dem Pflanzenreiche die Existenz des Thierreiches im Allgemeinen, wie im Besonderen abhängt. Wie aber die Pflanze die Verbindung der anorganischen Ma- terie mit der organischen Substanz vermittelt, so ist sie auch, we- nigstens mittelbar, das Mittel, durch welches die Natur das alte zerfallende Mineral verjüngt oder in ein anderes umwandelt und auf diese Weise die Dauer ihrer Schöpfung sichert. — Jede Pflanze scheidet schon während ihres Lebens yar manche Stoffe aus, — 2, B, Sauerstoff, Kohlensäure und andere Säuren — durch welche sie die Steinmasse ätzt und löst, aber noch mehr ist diess der Fall dann, wenn ihr absterbender Körper in Verwesung übergeht. Schwe fel- und Phosphorwasserstoß, Säuren mancher Art, ätzende Alka- lien sind es, die jetzt dem sich zersetzenden Pflanzenkörper entströ- men und das von ihnen berührte Mineral zersetzen und in, oft meh- rere, neue Mineralien umwandeln. Die Chemie weist es deutlich ge- nug nach, dass wohl die meisten der Schwefelmetalle, phosphorsan- ren und kohlensauren Salze, welche jene geheimnissvollen Spalten und Höhlenräume im Innern der Felsmassen mit prächtigen Kry- stallpolstern schmücken und ganz oder theilweise ausfüllen, aus der Einwirkung von sich zersetzenden Pflanzenleichen auf die in den Erdrindemassen vorhandenen Mineralsubstanzen entstanden sind. — Es möchte zu weit mich vom Ziele abführen, wollte ich das eben Berührte weiter ausführen. Ich glaube auch, dass die eben gegebe- nen Andentungen schon hinreichen werden, um die Wichtigkeit des Pflansenreiches im Haushalte der Natur im Allgemeinen anzudeulei. 195 Es hat indessen nicht jede Familie von Gewächsen in diesem grossartigen Naturhaushalte gleiche Bedeutung und gleiches Geschäft. Vielmehr arbeiten sich die verschiedenen dieser Familien — ähnlich wie die Glieder im Haushalte der Menschen — gewissermassen ein- ander in die Hände, und hat die eine ihr Geschäft verrichtet, hat sie den ihr übergebenen Stoff so verarbeitet, dass er für die Thä- tigkeit einer andern Pflanzenfamilie tauglich geworden ist, dann kann sie selbst nicht mehr in dei von ihr erzeugten Stoffe existi- ren. Er ist für sie za nahrhaft oler auch zu fremdartig geworden; sie stirbt wieder ab und macht wieder anderen Familien Platz, für welche dieser Stofl gerade tauglich geworden ist n. s. f. Auf diese Weise hat jedes Gewächs sein Amt su verrichten, und so lange es dieses ungestört verrichten kann, wird auch der Haushalt der Natur in irgend einem Gebiete der Erdoberfläche in geregeltem Gange vorwärts schreiten. Man könnte nun fragen, welche Familien von G@ewächsen die Natur benutzt, um den nackten Fels zum üppigen Pflanzengarten umzuwandeln? — Geht man von dem Erfahrungssatze aus, dass ia dem Haushalte der Natur alle Processe, durch welche Veränderungen von Körpern hervorgebracht werden sollen, nur ganz allmählig und in sehr langen Zeiträumen vor sich gehen, so wird man auch hier zugeben müssen, dass sie solche Gewächse anwen- den wird, weiche 1) von ihrem Wohnsitze zunächst nichts weiter begehren, als eben eine Sielle, auf der sie haften, wohnen und das aus der sie umgebeuden Atmosphäre erhalten können, was sie zu ihrer Frnäh- rung brauchen: 2) so fest und innig ihrer Unterlage anhalten können. dass keine Wasserfiuth und kein Sturmwind sie davon entfernen und so in ihrem Nagen stören kann; 3) eine so zähe Lebenskraft besitzen, dass sie den Stürmen der Natur und dem grellen Wechsel von Frost und Hitze, von Nässe und Trockenheit trotzen können; 4) eine so lange Lebensdauer haben, dass sie auf lange Zeit den starren Fels bearbeiten können ; 5) durch ihre Feuchtigkeitsansaugung sowohl, wie durch ihre Ausscheidungen während des Lebens ihren steinernen Sitz gewisser Bestandtheile berauben und mürbe machen und so zuletzt in Erd- krume umwandeln können. Und alle diese Eigenschaften vereinigt die Familie der Flechten in sich. Mit ihren zahlreichan Krusten- und Lager- 13 * 196 flechten- Arten bekleidet sie — wie mit einem buntfarbigen Teppicb — den durch die Atmosphärilien angegriffenen, an seiner Aussenseite rissig und mürbe gemachten Fels so dicht und so fest, dass keine Wasserfluth sie abschlämmen kann; ja dass der Flechten- sammier oft nicht einmal mit Hammer und Meisel diese winzig klei- nen und doch mit gigantischer Kraft sich anklammernden Pflänz- chen von ihrer felsigen Unterlage loszutrennen vermag. Und welche Lebenszähigkeit besitzen sie dabei! Im Sommer durch die@Gluth des Sonnenstrahles so ausgedörrt, dass man sie zu Pulver zerreiben kann, erwachen sie doch wieder zu erneuter Lebensthätigkeit, so- bald des Herbstes Feuchtigkeit sie benetzt. Dabei ist ihnen eine Lebensdauer beschieden, so lang, wie wir sie nur hei den Holzge- wächsen wieder finden. Hierdurch allein werden die Flechten schon befähigt, anhaltend und darum erfolgreich auf eine Felsenwand ein- zuwirken. Rechnet man nun noch dazu, dasa — nach allen bis jetzt gemachten Erfahrungen — nanentlich die Lagerflechtes (so vorzüglich viele Arten der Gattung Lecanora und Parmelia) die Luftfeuchtigheit gierig ansaugen und ansserdem Wein- nnd Oxalsäure, — zwei Säuren, von denen die erste die grösste Verhin- dungsneigung zum Kali hat, und die zweite sich am liebsten mit Kalkerde zu verbinden trachtet — enthalten und auch ausschei- den sollen, so sind alle Bedingungen gegeben, welche den Flech- ten zur Umwandlung eines ohnehin schon durch dıe Atmospbärilien angenagten Felsen in Erdreich nothwendig sind; «denn die letztge- nannten beiden alkalinischen Stofle sind Hauptbestandtheile wohl der allermeisten Felsarten; die Herausziehung derseiben aus ihren mineralischen Verbindungen muss daher nolhwendig eine Zerstörung derjenigen Mineralien, zu deren Aufbau sie nothwendig sind, her- beiführen, Nach allem diesem müssen wir also die Fiechten, insbesondere die Krusten- und Lagerflechten (Ver- rucaria, Graphis, Opegrapha, Lecanora, Gyrophora, Umbilicaria, Collema, Parmelia etc. ete.) als die Mittel ansehen, deren sich die Natur bedient, um die durch die Atmosphäri- lien vorbereiteten Felsmassen alimählig zu zerset- zen und in solches Erdreich umzuwandeln, auf wel- chem dann weiter entwickelte Pflanzen wachsen, le- ben und für den Haushalt der Natur wirken können _ Ist dem nun wirklich so, dann fragt es sich weiter: Werden die Flechten unter allen Verhältnissen auf die eben angedeutrte Weise wirken, leben und gedeihen können P -— Werden sie ohne 197 Uuterschied jede Felsart bewohnen und angreifen können oder sind für die verschiedenen Felsarten auch verschiedene Flechtenarten be- stimmt? Und wie wirkt nun jede Flechte auf ihre Unterlage ein? Soweit meine bisherigen, freilich noch sehr lückenhaften Erfah- rungen reichen, glaube ich diese Frage im Allgemeinen folgender- massen beantworten zu können: Das erste Lebensbedürfniss der Flechten ist reiner Wasserdunst und frische Luft, sowie ein öfterer Temperaturwechsel Ausserdem aber müssen sie auch eine Unterlage haben, an welche sie sich mit ihren zarten Haftorganen festklammern können, Demgemäss wer- den nun die Flechten unter sonst gleichen Verhältnissen vorzüglich an denjenigen Stellen einer Felsmasse wohnen, welche reichlich von wasserdunstreicher Luft benetzt wird, also vorherrscheond an der sogenannten Wetterseite (bei uns Südwestseite) der- selben. Das ist so bemerkbar, dass selbst der schlichte Landmann, wenn er sich in den Himmelsgegenden orientiren will, nur unter- sucht, an welcher Seite die Felsen oder Bäume am stärksten mit Flechten bewachsen sind. An der Süd- und Nord- und Ostseite da- gegen zeigen sich nur dann viel Flechten, wenn sich die Felsen aus duustreichen Gründen erheben. Abgesehen hiervon lassen sich diese Gewächse nur an solchen Felsflächen nieder, welche, wie schon mehrfach erwähnt, vorher durch die Atmosphärilien und die wechselnden Temperaturen mürbe und rissig gemacht worden sind, weil sie nur an diesen sich mit ihren Haftorganen festklammern können. Gans frische, noch nicht angewitterte Felsflächen sind im Allgemeinen sehr arm an Flechten, selbst an der von diesen Pflänz- chen gesuchten Wetterseite; und bat sich ja ein Flechtenvölkchen au ihnen bäuslich niedergelassen, so ist diess sicherlich in deu Ver- tiefungen uud Ritzen, welche sich so häufig in der Bruchfläche der Felsmassen vorfinden, oder an denjenigen Stellen der Fall, an wel- chen gewöhnlich das Regenwasser herabrieselt oder die Thautropfen haften bleiben. Es zeigen indessen die verschiedenen Fel-urten in dieser Beziehung ein gar verschiedenes Verhalten. Soweit meine Beobachtungen reichen, hängt dieses Verhalten vorzüglich einerseits von dem Gefüge und andererseits von dem Wärmestrablungsverwögen und der Grösse der Was- serhaltung der Felsarten ab; denn ich glaube gefunden zu kaben, dass unter sonst gleichen Verhältnissen 1) Felsarten mit grobkörnigem, porösem oder zelligein Gefüge sich weit leichter und stärker mit Flechten bedecken, als feinkör- nige, schiefrije oder dichte, einerseits weil die ersteren leichter ver- 198 wittern und andererseits an ihrer rauhen, unebenen Oberfläche weit mehr Haftpunkte bieten, als die letzteren, Diess habe ich recht auffallend an mehreren Felsarten Thüringens beabachtet, welche bei ganz gleichen Gemengtheilen verschiedenes Gefüge haben. So erscheint der grobkörnige Granit stärker als der feiukörnige Granit, der körnige Basalt (Dolerit) stärker als der dichte, der zellige Dolomit stärker als der feinkörnige, fast dichte mit Flechten bedeckt. 2) Feisarten, mit rauher oder schwärzlicher Oberfläche sich leichter und reichlicher mit Flechten bekleiden, als solche mit glat’ ter oder heller Oberfläche, jedenfalls weil jene in Folge stärkerer Wärmeausstrablung sich während der Nacht schneller abkühlen und darum reichlicher mit Thau beschlagen. Recht auffallend habe ich diess an den dunkelgrauen Kalksteinen der Zechsteinformation be- obachtet, welche sich stets stärker mit Flechten bewachsen zeigen, als die hellgefärbten Kalksteine der Muschelkalkformation. 3) Felsarten, welche sehr reich an erhärtetem Thon (z. B. Thon- sandsteine und Schieferthone) sind, weit weniger Flechten tragen, als thonlose Felsarten. Wahrscheinlich hat diess seinen Grund in der Gier des Thones, alle Feuchtigkeit in seine Masse einzusaugen und festzuhalten, so dass sie nun nicht auf die an seiner Oberfläche wachsenden Flechten einwirken kann. Kecht belehrend zeigt diess eigenthümliche Verhalten des Thonsteines ein an der Südwestseite der Wartburg bei Eisenach gelegener Steinbruch, welcher aus ab- wechselnden Lagen von rothem Schieferthone und grosskörnigem Granitconglomerat besteht. Während nämlich in diesem Bruche der Schieferthon sehr arm an Flechten ist, zeigt das Granitconglomerat eine grosse Menge von Flechten, jedoch, — was wohl zu bemerken ist, — vorherrschend auf seinen Granitbrocken, während das diese Brocken umhüllende thonige Bindemittel desselben arm ist. Es lässt sich jedoch nicht läugnen, dass ausser diesen Wachs- thumspotenzen doch auch die chemischen Bestandtheile der verschiedenen Felsarten einen mehr oder minder grossen Einfluss auf das Vorkommen nicht bles von Flechten überhaupt, sondern auch auf die Arten der Flechten, welche an einer Felsart wachsen: ausüben. Denn abgesehen davon, dass die Flechten vorherrschend auf angewitterten und feuchten Felsflächen wachsen, welche ihnen am ersten lösliche Mineralbestandtheile zur Nahrung liefern können, zei-. gen auch die Fiechten meistens bei ihrer Einäscherung Kali und Kalkerde, Wo aber sollten sie diese Substanzen herbekommen 192 haben, wenn nicht aus ihrer felsigen Unterlage? In der That lehrt aber auch die Erfahrung, dass diejenigen Felsarten, welche sehr reich an Kalkerde oder an Kali sind, auch die meisten Flechten tragen. Meine Erfahrungen sind in dieser Beziehung noch zu jung, um ein allgemein gültiges Urtheil füllen zu können; trotzdem glaube ich schon jetzt behaupten zu dürfen, dass unter den einfachen kry- stallinischen Felsarten die verschiedenen Kalksteinvarietäten und un- ter den gemengten Felsarten namentlich die Feldspath - und Augit- reichen Gesteine am leichtesten und reichlichsten mit Flechtenarten bedeckt werden. Ja ich glaube bemerkt zu haben, dass diejenigen Granite, welche Oligoklas (Kalikalkfeldspath) zum Gemengtheile haben, reicher an Flechten sind, als die Orthoklas (Kalifeldspath)- haltigen Gesteine dieser Art, Doch das bedarf überhaupt noch der ferneren Beobachtung. Ebenso ist es auch mit der Beantwortung der Frageo: Brauchen alle Flechten Kali und Kalkerde, oder gibt es auch solche, die nur Kali oder nur Kalkerde oder keine von die- sen beiden Suhstanzen zu ihrem Gedeihen brauchen? — Hat end- lieh jede Felsart ihre besonderen Flechten? — — Alles das sind Fragen, die ich zur Zeit noch nicht zu beantworten wage. Es soll aber eine Hauptaufgabe für mich sein, nach der Lösung dieser Fra- gen zu trachten. Vielleicht wird mir dadurch ein recht brauchbarer Schlüssel zur Bestimmung derjenigen Felsarten gereicht, welche wegen ihres dichten Gefüges und ihres scheinbar gleichartigen An- sebens nicht gut auf eine andere Weise zu bestimmen sind. ‘ Litteratun» M. H. Baillon, Monographie des Buxacees ct des Styloce- rees. Paris, Vict. Masson. 1859. 8. pag. 89. und tab. II. Nachdem der Verfasser in seinem g: össeren Werke — das ich im vori- gen Jahrgange dieser Blätter p. 626 ete. ausführlich bespruchen habe — die Buzaceae von den Euphorbiaceae als besondere Familie au sgeschie- den (Flor. 1859 p. 629), gibter hier sun eine ausführliche Bearbeitung dieser Familie in monographischer Form und ebeuso auch von der der Stylocereue, Nach einer Uebersicht der Blüthen- uni Frucht- t.eile des gewöhnlichen Burus gibt der Verfasser pag. 9 folgende Kennzeichen als solche au, die keineswegs der Familie der Euphor biaceae eigen seien: I) finden sich hier gegenüberstehende Klätter, eine grosse Seltenheit hei den Euph., — 2) die Abweseuheit des 200 Milchsaftes, obgleich diese such nicht zu den unbedingten Erforder- nissen der Euph. gehört; — 3) das Vorhandensein von kreisstänjigen Griffeln, welche die Spitze des Fruchtknotens unbeieckt lassen, während sie bei den Eoph. endständig sind auf der Mitte des Frucht- knotens und sieh hernach erst theilen:; -— 4) das Vorhandensein von anı oberen Theile getrennten Placenten, während sie bei den Euph- in der Mitte des Fruchtknotens eine gemeinschaftliche Axe bilden; — 5) die Avatrophie der Eichen und Samen, welche hier eine äus’ sere Raplıe und innere Micropyle besitzen, während der Nabelstreifen bei den Euph. nach aussen hin und deren Knospenmund nach oben gewandt ist; — 6) der Mangel der Caruncula des Knuspeumundes, die bier durch eine fleischige Bildung am Nabel vertreten wird, was nie bei den Euph. der Fall ist; endlich — 7) die Weise des Auf- springens der Frucht, deren Fächer und Griffel sich in zwei Hälften tbeilen. Es bleibt demnach zwischen briden Familien nichts Ge- meinschaftliches als 3 Fächer und elastisches Aufspringen der Frucht, fährt der Verfasser (pag. 6) fort, und wie viele andere Pflanzen stimmen in diesem Charakter mit den Euphorbiaceen überein, welche man darum nicht damit verbinden würde ? Noch einige andere Gattungen hat man durch mangelhafte Stu- dien verleitet zu den Euphorbiaceen gebracht, die ebenfalls den Buxaceen eingereiht zu werden verdienen, von denen sie sich nicht unterscheiden: die Tricera Sw. ist nichts als ein Burus mit ge- stielten Blüthen; Pachysandra L. EC. Reh. sind Kräuter mit unterirdischem Stamm, bei deren Blüthenstand die % unten und die © Blüthen oben stehen, während sie übrigens ganz wie die des Buxus gebildet sind. Sareocoera Lndl. sind asiatische Pachysan- drae mit Holzstamm und fleischiger Fruchthülle, welche bei beiden vorigen Gattungen trocken ist. 1) [ Flores S inferiores . . . - 2 „ terminales . . . . 3 2) Fructus baccatus - 1} Sareococca Iındi. „» eapsularis . 2) Pachysanıtra L. C. Ach. Flores / sessiles . 3) Buzus seet. BEuburus. f » - pedicellati ) , » Tiricera. Nach dieser Anuseinandersetzung folgt nun eine sorgfältige Organographie der Familie (pag. 7 — 37), auf die hier nicht näher eingegangen werden kann; dann folgen in besenderen Ab- schnitten die Anomalien, Verwandtschaft, geographische Verthei lüvug und angewandte Botanik, worauf dann (pag. 46 — 71) Jer sein systematische Theil folgt. Hier sind die Familien - und Gat- 201 tungscharaktere, sowie die Diagnosen und Beschreibungen der ein- zelnen Arten in lateinischer Sprache abgefasst, die Synonymie und Litteratur ist sorgfältig angegeben, Sarcocoeca ist durch 6 Arten repräsentirt, von welchen 4 neu sind, ‘. Pachysandra , „3 u 2 » „ keine „ ist Buzus 6 „ n „ » 2 „ sind „ Trivera, » 7 » 3) „ 3 nm Wir wollen hier die Diagnosen der neuen Arten mittbeilen. Sarcoeoeca salieifulia Baill. (l, ec. 49), foliis e basi angustata louge lanceolatis acuminatis attenuatisve penninerviis, basi subtri- plinerviis integerrimis subtus punetulatis, spieis petiolo longioribus, antheris ovatis, ovario fructuque triloculari, flore U longius pedicel- Jato. — In Ind. orient. montb. Himelaya region. temperat. S. Zeylanica Baill. (l. e. 52), foliis lanceolatis acaminatis pen- sinerviis subtripl:nerviis integerrimis, pedicellis et fructibus petiele brevioribus, ovario 2.loculari. — In Zeylania. S. Hookeriuna Baill, (l. e. 53), folıis Ianceolatis corinceis penninerviis subtus aveniis integerrimis petiolo brevi, spicis petiole lon- gieribus; fructu globoso 3-loculari. — In montb. Ind. or. Sikkim. - S. Zollingri Baill. (l. c. 54), foliis ovatis basi acutis auf ro- tundatis, apice aculo aut subabrupte breviter acuminato marpinibas remote obtuseque crenatis, pehniverviis; spieis petiolum subaegeanti- bps aut vix superantibus, ovario froctuque bilo.ulari. — In Java (Zoll. hrb. Nr. 2316). , Buzus Wallichiena Baill. (l. e. p. 63) indica, foliis brevissime petiolatis, e basi augmstata acuta lanceolatis utringue attenuatis apice obtusiusculo , antheris ovatis, ovario ovato ventricoso; stylis e.assis distinelissimis apice breviter bifidis incerassatis. — B. longi- folia Jeyt — In Ind. or. mutb, Kumaon et sunma vahe Jumnoh. B. wadagascarica Bailt, (l. c. p. 65), foliis sessilibus ovutie vel. ovate-oblougis vel subcordatie, apie acutiusculis obtusisve ; floribus 9 anilleribus solilariis pedicellatis. — In insul, Madagasc. hrb. Dup. Thouars. , (Specis dubiae: B. chinensis Luk, B. australis Cuna.) B? californica Hortul; — exclusae B. coriacea Sprg. = Sareocvccn pruniformis Lndl. x. — ; — B. dioica Frsk. — Nayeia arabica Wild. = Myrica arabica Vhl.; — B. saliynaD.on = Barcococca Prunifurmis Lndi. ß. \ Buzus (Tricera) Vahlü Baill. (I. c. p. 67), foliis sessilibus pvato lanceolatis, basi attenuafis acıminatisve apice acutis aut mu- 202 eronulatis, coriaceis glabris utrinque venssis, racemis brevibus asil- laribus, e basi bracteatis — Crantzia laevigata Swartzii Vhl. hrb, Jss, — In Antillis, in fruticetis insulae Sanctae Crucis etc. . B. (T.) pulchella Baill. (l. c. p. 68), foliis sessilibus ovato- oblongis aut breviter lanceolatis acutis, basi attenuatis, utrinqgue veno- sis triplinerviis, racemis axillaribus. — In Jamaica. B. (T., Purdiana Baill, dl, e. p. 70), foliis vix petiolatis, e basi attenuata ovato oblongis aut breviter lanceolatis, penninerviis basi triplinerviis; racemis plerumque supra axillaribus usque ad me- dium internodii nonnunquam insertis; filamentis staminum subpeta- loideis, connectivo glandulifero colorato; torulis stylorum eievatis, capitatis glandulesis. Von pag. 72 — 81 folgt die Monographie der Stylocereae. Verfasser hält sie für Buxaceae, deren Fruchtknotentächer durch eine falsche Scheidewand in zwei eineiige Halbfächer getheilt sind; sie verhalten sich also zu diesen, wie die Lineae zu den Gerar iacea, zudem ist in der 5’ Blüthe keine Blüthendecke mehr vorhanden und die Zahl der Staubgefässe ist unbestimmt, Diese Familie ist also gewissermassen, nach Ansicht des Verfassers, ein niederer Typus der Bu:raceae und bildet ein Mitglied zwischen diesen und den Amentaceae, er würde sie an das Ende der folgenden Reihe setzen: Jlicineae, Celastrineae, Staphyleaceae, Aegoloxiceae und Busxaceae, wenn Verfasser anderseits nicht eher dazu hinneigte, sie nur als eine Abtheilung der Buraceae zu betrachten, wo dann die beiden Abtheilungen folgendermassen zu unterscheiden wären: a) Eubuxaceae fl. S' 4-andr., perianthio praediti, germinis lo- eulis 2-ovulatis, septo falso nullo. b) Stylocereae fl. oo-andr., nudi; germinis loculi septo falso divisi in locellos 1-ovulatos binos. Diese Familie besteht nur aus der Gattung Styloceras A. Juss. mit 3 Arten, alle in Amerika einheimisch. Ausgeschlossen ist als hieber nicht gehörig St.? mucrostachyum Pöpp., die den Euphaor- biaceae zuzuzählen ist und wahrscheinlich zu Alchornea oder Con- cıveibum gehört, obwohl sie Pöppig selbst zweifelhaft zu Sapium zählt. Die Behandlungsweise dieser Familie ist dieselbe wie die der Buzaceae; darauf folgt (pag. 82) noch ein Anhang über Jas Keimen des Buxbaums. Auf drei Tafeln, die mit demselben Fleisse und derselben Sorg- falt und Deutlichkeit ausgeführt sind, wie die der Etude generale des Euphorbiacees desselben Verfassers befinden sich 89 Figuren, alle vom Verfasser selbst gezeichnet und eben 50 schön ausgestattet 203 wie die jenes ersten Werkes, Möge der Verfasser Lust und Liebe haben, die Familie der Eupborbiaceae eben 80 monographisch zu bear- beiten, wie diese kleine vorliegende Monographie der Buwaceae; der systematischen Botanik würde ein wesentlicher Vortheil dadurch erstehen, Königswinter, a. 29. Febr. 1860. Dr. 3. K. Hasskarl. @Getrocknete Pflanzensammlungen. Herbarium plantarum criticarum, selectarum hybridarumque Florae Rhenanae. Fasc. VIII. Herbarium kritischer, selte- ner und hybrider Pflanzen aus der Flora des Rheingebie- tes. 8. Lieferung. Nr. 317 — 434. Herausgegeben von Dr. Ph. Wirtigen. Coblenz, !859. Preis: bei directer Be- stellung für Abonnenten 4 Thlr. Inhalt: 317, Adonis aestivalis L. Meisenheim. 318. Papaver Lecoguii Lamot. Rochefort in Belgien. 319. Corydalis solida Schweigg. et Kört. forma genuina c. form. tenuifolia, latifolia et aquilegifolia, Mletternich bei Coblenz. 117. bis. Arabis auriculala Lam. Dürkheim in der Rheinpfalz, 320. A. brassicaeformis Wallr. Ahrthal. 321. Draba verna L. var. sienocarpa latifolia et angusli- folia. Coblenz. 332. D, verna var. crassicarpa Wrig. Gerolstein in der Eifel. Eine sehr auffallende Form, die sich durch ihre schma- len, rigiden, theilweise fast fiederspaltig-gezähnten Blätter, ihre ganz unbehaarten Blüthen und ihre dicke, elliptische Schote auszeichnet. 260. bis, T'hlaspi alpestre var. porphyreum Wrtg. Sobernheim im Nabethal. 323. Lepidium Draba Koch. Mainz. 324. Senebiera di- dyma Pers. Saint-Denis in Belgien. 325. Helianthemum Fumana Mill. Mainz. 326. Viola silvestris Lam. Coblenz. 172. b. V. lutra Sm. var, multicaulis K. syn. Galmeiboden bei Indethal, Eschweiler. 328. Gypsophila muralis L. var. serotina Hayn. Niederlahastein. 264. bis. Dianthus superbus L. Schifferstadt, bayer. Rheinpfals 328. Lepigonum medium Fr. Hoek iu Zeeuwsch-Vlauderen. 329. L. sa- linum Fr. Ebendaher. 330. L. marginatum Ko ch. Ebendaher 231. Stellaria viscida M. v. Bieberst. Rheinufer bei Worms. 332. Cerastium pallens Fr. Schltz. Güls bei Coblenz, Altenahr u. a. a. 0. 333. Linum perenne L. zwischen Bickenbach und Zwingenberg. Grossh. Hessen. 334, Althaea offinialis L. Hoek, Zeeuwsch - Vlup- deren. 336. Tilia floribunda A. Braun. Offenbach. 326. Ozalis cornieulata L. Hock, Zeeuwsch-Vlanderen. 337. Dictamnus Frasi. 204 nella Pers. Winningen im Moselthal, 338. Trifolium striatum L. Frankfurt a. M. 339. Ervum gracile DC. Hoek, Zeeuwsch Vlauderen. 340. Potentilia leucopolitana Ph. Müll. Weissenburg im Unter-El- sass. 341. P. incana Mönch. zwischen Darmstadt und Griesheim. 342. P. verna ß. Adamsiana F. Schultz. Altenahr u. a a 0, im Ahrthale, 353. Agrimonia odorata — Kupatoria Wrtg. A, procera Wallr.? Die Pflanze ist meist 2 — 4 Fuss hoch und ästig, von angenehmem Geruch der A. odorata, mit kleinen Drüsen auf der Unterseite der Blätter zwischen dem Filze, Die Blätter sind läng- lich-eiförmig, tief-eingeschnitten-gesägt, von der Gestalt der Blätter der A. odorata, Die Kelchröhre ist tief gefurcht, länglich-glocken- förmig, dicht-zottig behaart, mit zwei Borstenreihen, wovon die äus- sere vollkommen abstehend ist, Die Kelchröhre ist kürzer als bei A, Eupatoria, an welcher dieselbe auch unter den Borsten wieder etwas verengt ist. Im Vallenderer Walde, am Wege nach Grenzhau- sen unter den Stammeltern. 344. Rosa lomertosa Sm. forma fol. subt. pubescens, ped. et fruct. glanduloso - hispidis, fruct. subglo- beeis. R. subglobosa Gren.? Waldesch bei Coblenz. 345. R. canina L. var, pedunc. hispidis, R. sepium Thuill, R. rubiginosa- canina ? Coblenz. 346. Sorbus domestica L. Meisenheim im Glan- thale. 347. Epilobium Lamyi Fr. Schultz. Coblenz. 348. Trapa natans 1. Saarbrücken 349, Lythrum Salicaria L. (var. gracile DC.) ß. longistylum. 350. L. $. Y. brevistylum. 351. L. S.d. verti- cillatum, 352. L. S, e, yrandiflorum. 182. bis L. S. f. bracleosum. 353. L- S. g. comosum. 354. L. S. h. alternifolium 355. L. S. i. triphyllum, 356. L. S. k. latifolium. 357, L. S. 1. laneifolium. 338. L, S. m. drevifolium. Diese schöne Reihe von Varietäten und Formen einer gemeinen Pflauze, die sämmtlich am Moselufer bei Coblenz gesammelt wurden, beweist, in welcher Mannigfaltigkeit eine Species sich ergehen kann, ohne ihren Charakter zu ändern. Keine dieser Formen ist für sich abgeschlossen, keine schliesst eine andere aus; nur in dem Längenverbältniss des Griffels zu den Staub- fäden finden bestimmte Varietätenunterschiede statt Als Grundform nimmt der Herausgeber die mit gegenständigen, herz-lanzettlörwigen blättern, quirlig-ährigem Blüthenstande und blüthenständigen Blättern von der Länge der Knäuel an, die sich daun nach der Länge des Griffels, in die lang-, wittel- und kurzgriflelige Var. und ausserdem iv die übrigen Formen scheidet. 359. Herniaria hirsuta L. Maint. 185. bis, Sedum Lrevirense Rossb. Rother Sandstein uud vulkanische Paukte des Kylithals. 360. Sempervivum tectorum L. Thouschiefer- felsen im unteren Moselthale, ächt wildwachsend, 36. Bupleurum j 205 tenuiseimum 1. Hoek in Zeeuwsch-Vlanderen., 362. Turgenia lati- foiia Hoffm. Auffe in Belgien. 263. Torilis nodosa Grtn. Hoeck in Zeeuwsch Vlanderen. 364. Sherardia arvensis L, x. genuina.. Kelch deutlich 6-zähnig ; Frucht mit 6 pfriemenförmigen behaarten Zähnen, 365. S. arvensis 2. mutica. Kelch fast verwischt; Frucht mit 6 kurzen, breit dreieckigen, kahlen Zähnen. Letstere vielleicht eigene Art, für welche der Herausgeber den Namen $. Walraveni, ihrem Entdecker zu Ehren, vorschlägt. Beide von Hoek in Zeeuwsch- Vlanderen. 366. Filago germanica Willd. var. canescens. F. canes- cens Jord, Ems. 367. Art misia maritima L. «. maritima Willd. Seestrand bet Hoek in Zeeuwsch-Vlanderen. 368. A. maritima ß. gallica Willd. Ebendaher. 369. A. mar. 8. gall. forma glabres- cens Fi. bat, Ebendaher, 370. A. mar. y. salina Willd. Ebenda- her, 371. Senecio aquaticus Huds. Rochefort in Belgien. 372. Helminthia echioides Grin. Hoek in Z. V. 373. Tarazacum pa- lustre DO. Ebendaher. 92. bis. Wahlenberyia hederacea Rehb. Of- fenbach. 374. Ilex Aquifolium L. Altenabr 375. Chlora serolina Koch. Neckarau und Uggersheim. 286. bis. Gentiana Pneumonanthe L. Heidelberg. 376. Cuscuta Trifoli Babingt. Uffenbach. 377. Onosma arenaria Kit, Mainz, 378. Echium Wierzbicki Habri. Rochefort, Prov. Namur, 379. Pulmonaria tuberosa Schrank. Kyl- thal, 380. Myosatis fallacina Jord. Rochefort 381. Verbascum Kochi. anum Wrtg. «. V. nigro-Thapsiforme Wrtg. Iahntbal unterhalb Ems, seltener im Moselthale. 382. Mimulus luteus L. An einem Bache in der sogenannten Schrump bei Hetzenport an der Mosel, wahrscheinlich aus den Gärten einiger benachbarten Mühlen ent- sprungen. 383. Orobanche minor Sutton forma Dipsaci Wrtg. Von ©. minor nur durch die gewöhnlich vielstengelige Wurzel ver- schieden, auffallend ist der Standort auf Dipsacus fwllonum bei Vallender unweit Coblenz. 384. Lycopus exaltatus L. fil, Mainbi- schofsheim. 385. Lamium ineisum Willd. Hoek Z V. 386. Aju- ga pyramidalis K. Boppard und Münstereifel, 292. bis Stalice elam- gata Hifm. 387. St, elong. 8. maritima Prodr, Fi. batav. St. elong. ‚B. pubescens Koch. 388. Statice Limenium L, 389. Pilantago :ma- ritina &. genuina 390. Pl. mar. x. genuina, forma leptaphylla 381, Pı. mar. 8. dentata 392. Pl. Coro :opus L. forma pinnalifida. 39. Pi. Cor. forma bipinnatifida. 404. Sch beria mariima &. A. Mey. 395. Saulicornia herbacea L. var. procumbens. 396. S. herb. var. erecla. 397. Halimus portulacoides Wallr. 378 H. pedunculata Waillr. Sämmtlich von Hoek, Zeeuwsch-Vianderen. 399. Rumex maritimus L Coblens. 400. Polygonum mite Schrk. «. longifolium 206 “ Fr. Ryzenburg bei Utrecht. 401. Euphorbia falcata L. zwischen Ludwigshafen und Oggersheim, 402. Parietaria ererta M. et K. - Heidelberg. 403. Potamoyeton oblongus Viv. Malmedy. 404. Zos- tera marina L. 405. Z. nana Roth. beide von Hoek, Z. V. 406, Cephalanthera pallens Rich, Ochtendung auf dem Maifelde. 407. Ma- lazis paludosa Sw. Louette-Saint-Pierre in Beigien. 408. Allium acutangulum Schrad. Schifferstadt in Rheinbayern. 409. Toofjeldia calyeulata Wahlnb. Darmstadt. 410. Juncus Gerardi Lois. Hoek, Z. V. 411. Cyperus fuseus I,. forma atrata. Rheinufer. 412. Scirpus Tabernaemontani Gmel. Hoek Z. V. 413. Corer muricata L. var. inerassala Erep. Rochefort in Belgien, 414. Carex divulsa Good. Maastsal: Freyr, Gemeinde Onhaye, Prov. Namur. 415. Ü. leporina L. var. 8. glabrescens Gren, et Godr. Ü. argyroglochin Hornem. Louette-Saint-Pierre, Prov. Namur. 416. (, Gaudiniana Guthn. Of- fenbach. 417. €. digitata B. intermedia Crep. Rochefort 418. ©. pi- losa Scop. Falkenstein im Taunus. 107 bis. C. binervis Sm. Wil- lergie, Prov. Namur. 108 bis. Ü. laevigala Sm. zwischen Harg- nies und les vieux moulins, Dep. der Ardennen, Frankreich, an der belgischen Grenze. 419. Leersia oryzoides Sw. Utrecht. 420. Pani- cum ceiliare Retz. Mainz, 421. Phleum arenarium L. Mainz. 422. Spartina stricta Roth. Hoek,Z.V. 423. Avena tenuis Mönch. var. major multiculmis W tg. Maifeld bei Andernach. 424. Glyceria ma- ritima M. et K. Hoek Z. V. 312. Bromus arduennensis Knth. Rochefort. 425. Scleropoa rigida Link, Han-sur-Lesse, Prov. Namur, 426. Hordeum secalinum Schreb. Hoek, Z. V. 427. Hordeum maritimum L. 428. Lepturus incurvalus Trin. Ebendaher. 429. As- pidium angulare Kit. zwischen Rochefort und Egrave in Belglen. 430. A. aculeatum Sw. Wavreille in Belgien. 431. Osmunda regalis L. Heidelberg. 432. Lycopodium Selago L. Gerolstein in der Eifel. Wenn wir diesem Inbaltsverzeichnisse noch die Versicherung beifügen, dass sän,mtliche Pflanzen in schönen und instructiven Exemplaren aufgelegt sind, so dürfte einleuchten, dass wohl kaum eine andere Sammlung zu so billigem Preise se viel Interessantes und Schönes bietet, wie die vorliegende. Möge der Herausgeber durch reichlichen Absatz für die viele darauf verwendete Mühe ent- sehädigt und zugleich ermuntert werden, durch fernere Fortsetzun- gen die Botaniker zu erfreuen, F. 207 Kleinere Mittheilungen. Zu Dr. Schaffner’s Mittheilung über versteinerte Algen in der Flora vom 28. Sept. 1659. Im Jahre 1856 schon hat!e ich in den aus Ostindien hierher ein- geführten Chalzedonen ein Gewirr von Converfenfäden erkannt; im Februar und März 1859 liess ich mir, um diese Entdeckung weiter zu verfolgen, eine Anzahl Schliffe von '!/; — "/s mm, Dicke anferti- gen und erkannte darin unzweifelhafte Süsswasseralgen (Vaucherta, Conferva Linum (?) Cladophora, Tetraspora) eingeschlossen, lch be- schloss nun meine Untersuchungen weiter auszudehnen und später eine vollständige Arbeit darüber za veröffentlichen, wie ich es z. B. in den Westermann’schen Monatsleften vom October 1859 ange- deutet. Dem mir persönlich befreundeten Herrn Dr. Schaffner machte ich davon Ende vorigen Winters vertraulich Mittheilung und es kam derselbe kurze Zeit „achber zu mir und ersuchte mich ihm einige Schliffe leihweise zu überlassen, um sie zu Hause mit Musse in seinem -Mikroskope nur zu betrachten. Im Monat Juli 1859 besuchte ich Dr. Schaffner und fand bei ihm eine Anzahl 1 — 1’/, mm. dicke Schliffe der betreffenden Chalzedone, hüärte aber zu- gleich, dass er der Redaction der Flora über die Entdeckung von Algen in ostindischen Chalzedonen Mit'heilung gemacht. Auf diese Nachricht liess ich eine Erklärung an die Redaction der Flora ab- geben, um mir meinen Antheil bei der Entdeckung — von der vor vielen Jahren Herr Dr. €. Müller in Halle Mittheilung gemacht ha- ben soll — zu wahren. Da diese Erklärung der verehrlichen Re- daction seiner Zeit durch Zufall nicht in die Hände kam, so sehe ich mich veranlasst, diese Zeilen zur Aufklärung des historischen Verlaufes zu veröffentlichen. Meine grössere Arbeit über den betreffenden Gegenstand werde ich bekannnt machen, sobald dieselbe gänzlich vollendet ist, d. h. sobald meine einschlägigen, ausgedehnten Untersuchungen und Ver- suche beendet sind. Idar, am 6. März 1860. Dippel. Loureiro’s Herkar. Bekanntlich sind die Systematiker über gar manche von Lou- reiro in seiner Flora Cochinchianensis beschriebene Pflanzen nicht im Klaren und nur die Ansicht der Originalesemplare wäre im 208 Stande über dielben Licht zu verbreiten. Leider scheint alle lloff- nung verloren, die Pflanzen je wieder zu finden. Als nämlich Lissa- ben durch die Franzosen erebert wurde, liess der Marschall Junot nebst anderen botanischen Schätzen die dort aufbewahrt wurden, auch das Herbar. Loureiro's einpacken und nach Paris abgehen; den Empfangschein darüber kann man im Lissaboner Naturaliencabinet sehen. Ob die kostbaren Pakete je an den Ort ihrer Bestimmung gelangt sind, darüber hat man durchaus nichts ermitteln können ; im Jardin des plantes will man nichts davon wissen, und es ist al- lerdings sehr möglich, dass jene botanischen Schätze irgendwie auf der Reise vernichtet wurden. Anzeige. der im Jahre ı859 für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Schluss,) 163) Verhandlungen des Vereines zur Beförderung des Gartenhaues in den kgl. preussischen Staaten. Neue Reihe VI. Jahrg. 2. Heft. VII. Jahrg. 1. Heft. Berlin, 1859, 164) Berg, Handbuch der pharmazeutischen Botanik. II. Band, Pharma- cognosie. Berlin, 1857. 165) Derselbe, Charakteristik der für die Arzneiknnde und Technik wich- tigsten Pflanzengattungen in Ulustrationen. E, u. KH. Lieferung. Berlin, 1860. 166) Mitscherlich, der Cacao nnd die Cliokolade. Berlin, 1859. 167) Massalongo, Syllabns plantarum fossilium hucasque in formationibus tertiariis agris Veneti detectarum Veronae, 1859, 168) Trautschold, ein Gedenkblatt für Alexander v. Humboldt, Moskau, 1859. 169) Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft, III. Jahrg. Heft 2, Wien, 1859, x 170) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, X. Jahrg. Nr. 1. Wien, 1859. 171) Jahresbericht der Geselischaft für nützliche Forschungen zu Trier vom Jahre 1858. 1860. 1) Rabenhorst, Bryotheca Europaea. Fasc. V. et VI. Dresden 1859. 2) Derselbe, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europa’s. Doppelheft: Dec- LXXXIX und LXXXX. Dresden, 1859. 3) Nylander, Lichenes in regionibus exotiejis quibusdam vigentes. 8. . 4) Radihofer, über Krystalle proteinartiger Körper pilanzlichen und thieri- schen Ursprungs, Leipzig, 1859. , »Tedactenr und Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck der F, Neubauer schen Buchdiuckerei (Chr. ‚Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. N 14. Regensburg. 14. April. 1860. Inhalt: Onıcınar - AenmanpLuncen. Schultz - Schultzenst ein über den Gartenbau und dessen Verhältniss zum Klima in Schweden und Nor‘ wegen. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse Fortsetzung. (Onagrarieae) — PansonsL-norızem, Reisende. Todesfall. ee EEE Ueber den Gartenbau und dessen Verhältniss zum Klima in Schweden und Norwegen, nach eigenen Beob- achtungen von Dr. Schultz-Schultzenstein in Berlin. Seit langer Zeit hat das Gedeihen von Obst und Gemüsen in einem so kalten Lande wie Schweden und Norwegen grosse Aufmerk- samkeit erregt, und in der That gibt es in Europa wohl kein ande- res unter so hohen Breitengraden gelegenes Land, welches ein für den Obstbau so günstiges Klima aufzuweisen hätte, als Schweden und Norwegen, worüber noch vor Kurzem auch in dem Berliner Garten- bau-Verein die Nachrichten von Schübler über die Ergiebigkeit des Obstbaues in der Gegend von Christiania mitgetheilt worden sind. Dieser Gegenstand erregte daher auf meiner diessjährigen*) Reise durch Schweden meine besondere Theilnahme um so mehr, als ich durch meinen Freund Prof. Fries in Upsala, sowie durch Professor Andersson in Stockholm und den Hofgärtner, Gartendirector Erics- son in Haga die vielseitigste Auskunft über denselben zu erhalten das Vergnügen hatte. Der Obstmarkt in Stockholm ist auf dem Ritterhausmarkte, der Ritterhelmskirche gegenüber, am Wasser helegen, so dass das in Kähnen ankommende Obst, ohne einen Landtransport aushalten zu *) Sommer 1859. Flora. 1860. 14 210 dürfen, unverletzt, bequem ausgeladen werden kann. Der Markt ist tagtäglich zur Erntezeit des Obstes reichlich versehen; ich fand im September Aepfel, Birnen, Pflaumen, Weintrauben, Aprikosen in vielerlei Sorten vertreten, am zahlreichsten die Aepfelsorten. Dr. Ene- roth, Secretär des schwedischen Gartenvereins, der in der Drottning- Strasse einen grossen Garten besitzt, theilte mir mit, dass im October daselbst eine Obstausstellung veranstaltet werden sollte, welche ich- indessen zu meinem Bedauern nicht abwarten konnte. Die Aepfelsorten, welche auf dem Markte ausgelegt sich fanden, waren: der Hampus-Apfel, ein kleiner Apfel, der von einer Gräfin Hampus aus einem Pepping in Schweden gezogen sein soll, und jetzt sehr verbreitet ist, weil der Baum sehr reichlich trägt und sich für das dortige Klima vorzüglich eignet. Fermer der weisse Astrachaner, welcher, wenn er am Baume reift, zuerst an der der Sonne abgewendeten Seite und später durch und durch glasig und durchsichtig wird und in diesem Zustande äusserst zart und wohl- schmeckend ist, sich in diesem Zustande aber nicht lange hält, son- dern schon nach einigen Tagen mulsch ynd faul wird. Wenn diese Aepfel unreif abgenommen -sind, sollen sie durchaus nicht glasig werden. Es fiel mir auf, dass die weissen Astrachaner in Schweden so früh reifen, während die pommes gel&s in Frankreich erst im Spätherbste reifen und die pomi gelasi in Neapel erst im Januar zu haben sind. Von allen Seiten versicherte man indessen, dass der weisse Astrachaner Apfelbaum sich für das schwedische Klima vor- züglich eigne. Ausserdem fanden sich auf dem Ritterhausmarkte noch eine Sorte rother Astrachaner, der nicht glasig wird; weisse und graue Gyllen (Goldäpfel), An Birnen nenne ich:. die Zuckerbirne (Säcker Bären), Kanelbirnen, Schwanenhälse, Königs- birnen. Aus dem Garten von Haga erhielt ich von Hm. Ericsson noch: den Moskowiter Eisapfel, der erst im Spätherbste reift, und von dem Astrachaner verschieden ist; Rosengyllen (ein aus- gezeichneter schwedischer Sommerapfel); Rosenhäger (Winterapfel); weisse Calvillen; Goldreinetten, welche in Schweden jedoch weniger gut gerathen; vor allen gesucht sind die Gravensteiner. Von Pflaumen kamen mir in schönster Frucht zu Gesicht: roth& blaue und gelbe Eierpflaumen, Reine Claude, Mirabel- len. Weintrauben und Pfirsiche werden in Schweden im Freien nicht reif, und daher nur in Gewächshäusern gezogen, deren Anlegen daher auf den Landgütern, wie in Städten allgemein verbreitet ist. 211 Die Aepfel-, Birnen- und Pflaumenbäume werden in der Regel nicht hochstämmig, sondern nur halbhoch oder zwergstämmig gezogen, weil die dort so häufigen Stürme hohe Bäume leicht zerbrechen und auch die hohen Stämme der Winterkälte weniger widerstehen, viel- mehr leichter erfrieren als die Zwergstämme, Es fiel mir auf, dass die Stockholmer Obsthändler das Obst nicht metzenweis, sondern stückweis verkaufen; und es fand sich sehr - bald der Grund hiefür darin, dass das Obst unverhältnissmässig theurer ist, als in Berlin. Ein Apfel, eine Birme oder Pflaume kostet je nach der Güte und Grösse 2—4 Schillinge (— 4—8 Oere) was un- gefähr /,—1 Sgr. ausmacht, so dass wenn 24—-30 Stück auf die Metze gehen, :diese also 24-30 Sgr. kostet, was also ziemlich drei Mal so viel als der Berliner Preis ist. Dieser theuere Obstpreis sehien mir mit der Ansicht von der allgemein günstigen Wirkung des schwedischen und norwegischen Klima’s auf den Obstbau nicht über- einzustimmen, indem hiernach der Ertrag der Obsternte so gross sein müsste, dass der Bedarf einigermassen gedeckt und der Preis sich auf solcher Höhe nicht erhalten könnte. Mehrere Sachkenner suchten indessen die hohen Obstpreise dadurch zu erklären, dass der Garten- bau dort noch sehr vernachlässigt sei, insbesondere die Industrie der Landbewohner sich noch zu wenig auf den Obstbau geworfen hätte, und mit den Fortschritten der Garten- und Öbsteultur auch künftig reiehere Obsternten und niedrigere Preise zu erwarten seien. Ander- ‘seits hatte ich auf meiner Reise mitten durch Schweden von Stock- holm nach Gothenburg Gelegenheit auch das Urtheil mehrerer intelli- genter Landwirthe zu hören und mehrere Gartenanlagen zu sehen, woraus hervorging, dass diese Anlagen keinesweges in allen Lagen des Landes hinreichend gedeihen, sondern an vielen nicht völlig ge- schützten Orten durch Sturm und Kälte so sehr leiden, dass an einen Ertrag derselben kaum zu denken ist, wie diess namentlich in den Umgegenden des Göthakanals bis Gothenburg der Fall ist, wenn gleich auch in diesen Gegenden sich durch Fruchtbarkeit des Bodens und geschützte Lagen begünstigte Oertlichkeiten, wie am Fusse des Ter- rassenberges Kinnekulle an der Südseite des Venersee’s, finden, wo namentlich Kirschen- und Aepfelzucht mit Erfolg betrieben wird. Dass die allgemeinere Ausdehnung des Obstbaues in Schweden nicht durch Mangel an gärtnerischem Kunstfleiss der Einwohner allein gehindert wird, beweisen die seit langer Zeit in den grössern Städten und namentlich in Stockholm befindlichen bedeutenden Baumschulen, 14* 212 unter denen vor allen die in dem von Bergius gegründeten (Bergi- _ anska Trädgäden zu Bergülund in Carlsbergs Allde) jetzt der Aka- demie der Wissenschaften daselbst gehörigen Garten befindliche, unter Andersson’s Leitung stehende schöne Baumschule zu nennen ist; sowie auch die Thatsache, dass die Land- und Gartenbesitzer in Schweden die Bezugsquellen junger Obstbäume aus berühmten Baum- schulen Deutschland’s, wie der von Behrens in Travemünde, sehr wohl kennen und seit lauge benutzen, wie mir namentlich Liepe in Gothenburg versicherte. Es scheint mir demnach keinem Zweifel un- terworfen, dass es an gewiss ernsten Bestrebungen der schwedischen Obstzüchter um den Fortschritt des Obstbaues nicht gefehlt hat, und dass diese Bestrebungen und schon oft wiederholten Versuche vielmehr an den im Allgemeinen ungünstigen klimatischen Verhältnissen, werln nicht ganz gescheitert sind, so doch einen grossen Widerstagd gefun- den haben. Die bisherige Ansicht von einem dem Garten- und Obstbau un- bedingt günstigen und gleichförmig über das ganze Land verbreiteten milden Klima in Schweden und Norwegen beruht in der Hauptsache auf der Annahme, dass der Golfstrom eine grosse Masse warmen - Wassers aus den tropischen Gegenden Amerika’s gegen die nord- europäischen Küsten, besonders gegen Norwegen werfe, und dass die hier vorherrschenden südwestlichen Winde eine von dem warmen Golfstrom erwärmte Luft über das Festland von Norwegen verbreiten, welcher die allgemeine Milde des Klima’s dieses Landes zu verdan- ken sein soll. So ist man gewohnt anzunehmen, dass Norwegen warm sein müsse, weil der Golfstrom seine Küste bespült. Meine an Ort und Stelle gesammelten Beobachtungen machen es indessen höchst wahrscheinlich, wenn nicht gewiss, dass nicht nur die Annahme einer Erwärmung von Norwegen und Schweden durch den Golfstrom, sondern auch die Ansicht eines über ganz Norwegen und Schweden gleichförmig verbreiteten milden Klima’s durchaus irrthüm- lich ist, und es wird der Mühe werth sein, die Gründe hiefür kurz zusammenzustellen. I. Dass Norwegen und Schweden nicht mittelst einer vom Golf- strom erwärmten Luft eine höhere Temperatur erhält, ergibt sich da- raus, dass 1) der Golfstrom Norwegen erst oben unter 65%—68® N, B. ober- halb Drontheim gegen die Lofoden hin erreicht; in einer Ge- gend, wo notorisch der Garten- und Obstbau nicht mehr statt 9% 218 findet und wo es schon so kalt ist, dass auf den Lofoden kei- nerlei Korn mehr reif. Dagegen werden die südlicheren Ge- genden von Norwegen, Bergen, Christianssand, Christiania, die ganze Westküste von Schweden vom Golfstrom im Entferntesten nicht erreicht, während gerade in diesen Gegenden das Klima dem Obstbau am günstigsten ist. Bringt in ganz Norwegen der Westwind nicht Wärme, sondern Kälte, daher die gegen Westen offenen Thäler am wenigsten fruchtbar, und die Westwinde, neben den Nordwinden, wegen ihrer schädlichen Wirkung auf alle Culturpflanzen sehr gefürchtet sind. So ist das Thal des Louvenelv, an dem Kongsberg, südlicher als Christiania liegt, wegen seiner Kälte durchaus unfruchtbar, so dass kein Obst reift, weil die Richtung und Gestalt dieses Thals die kältesten Winde, im Winter Nordwest, im Sommer Südwestwinde darauf hinleitet, und gerade die käl- testen und heftigsten Winde die Südwestwinde sind. In einem gegen die Westwinde geschützten Theil, bei Sandsvär, ist das- selbe Thal dagegen so fruchtbar, dass es wenigstens Kornbau erlaubt, und weiter nördlich, wo die Seitenzweige dieses Tha- les aufhören und die westlichen Zugwinde abgeschnitten sind, wird das Thal (das Nummedal) so warm, dass es einem Treib- hause gleicht, und alles Obst zur Reife bringt, so dass die Obstgärten sich über einander terrassenförmig erheben. Auch das den Nord-West-und Ostwinden überall geöffnete Thal des grössten der norwegischen Flüsse, des Glommen, Oesterdal genannt, hat wegen der kalten Winde ein so rauhes Klima, dass die Birken verkrüppeln und man kaum Hafer, aber kein anderes Getreide bauen kann und viel weniger an Obstenltur zu denken ist. Man fürchtet hier die heftigen, schneidenden Winde viel mehr als die windstille Kälte in ihrem Einflusse auf die Vegetation, und nir- gends mehr als hier kann man sich überzeugen, dass die blosse Aufzeichnung und Berechnung der mittlern Temperaturen, selbst der Sommertemperaturen in den untern Luftschichten durchaus noch nicht geeignet ist Schlüsse auf die der Vegetation günstige Witterung zu machen, welche von Veränderungen m den obern Luftschichten abhängig ist und von allerhand örtlichen Verhält- nissen der Lage eines Ortes bedingt erscheint, welche oft in Augenblicken wirken, denen die Temperatur-Beobachtungen gar nicht folgen können. 214 3) Auch wenn wirklich warme Westwinde (vom Golfstrom) über Norwegen während des Sommers hinwehten, so würden die Culturpflanzen davon nicht betroffen werden können, weil diese nur in tieferen Thälern gebaut werden, über welche diese Winde nothwendig hinwegstreichen müssen. 4) Sehen wir, dass auch jenseits der norwegischen Gebirge, sowohl in Norwegen selbst (Christiania, Guldbrandsdälen) als auch in Schweden bis nach Stockholm hinüber, sich den Culturgewäch- sen sehr günstige Lagen finden, deren Temperatur doch unmög- lich vom Golfstrom abgeleitet werden kann, da die Winde je- denfalls ihre vorausgesetzte Wärme auf den kalten Gebirgen müssten verloren haben. 5) Sind die in den verschiedenen Jahreszeiten in Norwegen und Schweden überhaupt und in den cultivirten Thälern im Beson- deren statt fndenden Temperatur- und Witterungs-Veränderungen -grundaus unabhängig von den aus der Gegend des Golfstromes kommenden Luftzügen. Die ersten warmen Tage im Frühling, oft schon Ende März, dauernd erst im Mai, treten in Christia- nia und im ganzen südlichen Norwegen und Schweden nicht mit Westwinden, sondern mit Südwinden ein. Gerade die, zwischen- durch im April auftretenden, West- und Nord-West-Winde brin- gen Kälte, und verzögern das Ausbrechen der Gewächse. Ein soleher Windwechsel, der bis zum Juni sich wiederholt, wie- derholt auch die Störung der warmen Witterung, welche bei anhaltenden Südwinden oft Ende Mai schon eine Wärme von 47—18°.R. erreicht und dann wieder auf 10° sinkt. In der zweiten Nachtgleiche finden sich regenbringende Stürme ein, welche die Luft sehr abkühlen; aber gerade diese Stürme kom- men bei Westwinden, während die warmen Nachsommer sich wieder bei Südwinden zeigen. 6) Müsste, wenn ein vom Golfstrom erwärmter Luftzug die Wärme des Klima’s von Norwegen und Schweden erzeugen sollte, die Wärme gleichförmig über alle Theile des I.andes verbreitet “und nicht, wie es.in Wirklichkeit der Fall ist, auf einzelne Oertlichkeiten beschränkt sein, wie wir sogleich sehen werden. H. Der Schluss, den man bisher aus dem Gedeihen mehrerer Cul- turgewächse und namentlich des Obstes in mehreren Gegenden der 215 Aemter von Christiania (Askerhuus) und Bergen, auf ein überall und gleichmässig über Norwegen verbreitetes mildes Klima gemacht hat, ist ein irriger gewesen, und es scheint nach meinen Beobachtungen vielmehr, dass die Beispiele milder Witterung und günstigen Wachs- thums der Obst- und Gemüsepflanzen, welche wir aus verschiedenen Theilen von Norwegen und Schweden besitzen, von einzelnen Oert- lichkeiten herrühren, an welche sie dergestalt gebunden sind, dass sie unabhängig von dem allgemeinen Klima des Landes und als Aus- nahmen von der Regel betrachtet werden müssen. Die fruchtbaren Orte bilden nur zerstreut liegende Oasen in einem für die Cultur- pflanzen sonst unfruchtbaren Klima- oft einem wahren Wüsten-Gebiet. Es sind immer nur die Thäler, niemals freie Höhen, welche in Nor- wegen und Schweden ein dem Gartenbau zusagendes, mildes Klima haben, entweder Fiussthäler, wie Guldbrandsdalen, oder Thäler tief- eingesenkter See’n, wie in Tollemarken, oder Meeresbuchten (Fior- den), welche zwischen hohen Bergen 10—15 Meiler. weit in das Land einspringen, wie Christiania, Bergen, Drontheim. Nicht selten werden auf einem einzigen Gehöfte dieser Distriete über 100 Tonnen Aepfel oder Birmen, Kirschen oder Pflaumen, in dem gegen Süden gelegenen Stifte Christianssand grosse Massen von Wallnüssen ge- wonnen, während rund herum alles Wüste ist. Die Wärme dieser Thäler ist einzig und allein eine Folge Ihrer nur gegen Büden ofle- nen, dagegen gegen Westen, Norden und Osten geschlossenen und gegen Winde von diesen Seiten völlig geschützten Lage; wogegen die gegen Westen, Norden und Osten offenen Thäler durch die von diesen Seiten einblasenden Winde immer kalt und unfruchtbar sind. In dem engen gegen Seewinde geschützten Thal des Evangervand (See’s und Flusses) im Bergenstift steigt im Sommer die Hitze der Sonne oft so sehr, dass nicht nur das Pech der Kähne schmilzt, sondern vertroeknete Bäume harziger Nadelhölzer sich von selbst entzünden sollen. Das Bergenische Paradies, .Vossevangen, wo die Obstcultur neben dem Kartoffelbau im höchsten Flor ist, wird durch die umge- benden Höhen gegen alle kalten Winde geschützt und durch die von der Mittagsseite einfallenden Sonnenstrahlen so erwärmt, dass bei dem Reichthum des Wassers, welches in Katarakten niederspringt und den Boden durchzieht, sich eine feuchtwarme Luft bildet, welche die Vegetation der Culturpflanzen wie in einem südlichen Lande be- günstigt, während auf den umgebenden kalten Höhen nur Flechten und Moose wachsen. Aehnlich ist es in den Thälern der Umgebung 216 des Lysterfjorde in der Nähe der Gletscher von Justedal. In der Helgelandsvogtei oberhalb Drontheim, wo in der ganzen kalten Um- gegend selten Korn reift, ist ein enges Thal, zwischen hohen Ge- birgen eingeschoben, Leerskaren genannt, wo das Korn ohne Aus- nahme reift, weil es die einfallenden Sonnenstrahlen angenehm er- wärmen, ohne dass es durch Windzüge erkältet würde. Zwei Meilen nördlich von Drontheim werden in einem geschützten südlich den Sonnenstrahlen geöffneten Thale des Sprengels Trosten noch mit Er- folg Kirschen gezogen. Die Sonne geht hier im Juni um 2 Uhr Morgens auf und um 10 Uhr Abends unter, so dass in den Paar nächtlichen Stunden die Temperatur wenig abgekühlt wird, und die. fast continuirliche Lichteinwirkung das Reifen des Obstes begünstigt, ohne dass die Golfstromwärme den geringsten Antheil daran hätte. Was Christiania selbst anbelangt, dessen Umgebungen durch ihre reiche Vegetation das norwegische Klima so berühmt gemacht haben, so muss man, um sich die milde Sommerwitterung daselbst zu er- klären, vor Allem auf die Lage des Orts sein Augenmerk richten. Die Stadt liegt am Ende einer Meeresbucht (des Christianiafjords), welche gegen 15 Meilen weit zwischen Bergen in das Land hinein- ragt; am südlichen Ende eines Bergkessels, der östlich vom Egebjorg, westlich vom Paradiesbakken gegen Ost- und Westwinde geschützt, und nördlich in weiterer Entfernung durch die Gebirge von Waldes- land und Hallingdal, welche im Hintergrunde amphitheatralisch auf- steigen, eingeschlossen, südlich aber frei gegen den Meerbusen ge- öffnet und den Sonnenstrahlen wie den Südwinden zugekehrt ist. Es ist diess eine Lage, wie sie die lombardischen See’n, der Comer- see und der Lago maggiore darbieten, ganz geeignet in den langen Sommertagen durch die senkrecht gegen die Bergabhänge der Hügel- fläche in der Umgebung der Stadt einfallenden Sonnenstrahlen eine Boden- und Luftwärme zu brüten, wie an den lombardischen See’n, da hier die grössere Länge der Tage die grössere Sonnenhöhe in den südlichen Ländern ausgleich. Dass man rur Erklärung des milden Klima’s von Christiania hiernach der Wärme des Golfstromes, auch wenn es möglich wäre, dass sie über das zwischenliegende Längs- gebirge (Langefjeld) nach Christiania kommen könnte, nicht bedarf, ist augenfällig, man könnte sogar erwarten, dass in einem solchen natürlichen von Bergen ummauerten Gewächshause durch die ein- fache Wirkung der Sonne die Wärme noch grösser werden könnte, als sie wirklich ist. Wenn das über !/, Grad nördlicher als Stock- 17 holm gelegene Christianiathal einen um 8—14 Tagen frjiheren Auf- bruch .der Vegetation im Frühling und demgemäss eine um 50 viel früher eintretende Frühlingswärme als Stockholm zeigt, so ist zur Erklärung dieser Erscheinung die Annahme der Golfstromwärme we- der geeignet noch nöthig; vielleicht reicht die eigenthümliche gegen West, Nord und Ost geschützte und gegen Süden den Sonnenstrahlen offene Lage des Thals von Christiania vollkommen hin, die Ursache dieser klimatischen Verschiedenheit von Stockholm und Christiania zu verstehen. Giebt es doch in Norwegen selbst südlicher als Chri- stiania gelegene Orte, wie das Thal von Kongsberg, welche weit kälter und unfruchtbarer nicht nur als Christiania, sondern als Stock- holm sind, und zwar blos wegen ihrer ungünstigen Lage. So er- klärt denu auch die freiere, ungeschütztere Lage von Stockholm sehr leicht die dort etwas später eintretende Frühlingswärme; ebenso wie die noch mehr geschützte Lage einiger nördlicher als Christiania gelegenen norwegischen Thäler, wie des Nummedals und Guldbrands- dals, eine die Gegend von Christiania noch übertreffende Obsteultur erklärt. : Es wiederholen sich in Norwegen dieselben Verhältnisse, welche wir in Italien finden, wenn wir vom Comersee nach Neapel hin- untergehen. Die Kessel der lombardischen Seen sind so warm, dass darin Orangen wachsen, gehen wir südlicher nach Toskana, so finden wir wieder ein viel kälteres Klima, und erst wenn wir über Neapel hinaus nach Sieilien kommen, finden wir wieder ein so warmes Klima als an den lombardischen See’'n. Der Grund hiervon liegt allein in der örtlichen geschützten Lage der lombardischen See’n. Das durch seine Fruchtbarkeit reiche und berühmte Guldbrands- dalen, das Thal des Laugerflusses, welches dem weit öderen Glom- menthal ziemlich parallel läuft, ist auf beiden Seiten von fast gleich- hohen, oben mit Nadelholzwäldern bewachsenen Bergwänden umgeben, gegen West- und Nordwinde geschützt und gegen Mittag glücklich den Sonnenstrahlen zu gelegen, so dass dieser Lage allein die Blüthe des Obst- und Gartenbaues in diesem Thale zuzuschreiben ist. Man hat in Schweden wie in Norwegen die Erfahrung gemacht, dass eine Bewaldung der die Thäler umgebenden Höhen das Klima der Thäler vorzüglich milde und warme macht, und dass durch Ent- waldung der Berge die Witterung in den Thälern, weil sie nun gegen die kalten Winde weniger geschützt sind, rauh und kalt, der Garten- cultur ungünstig wird; wie diess namentlich mit dem Oerkelelvthal, v8 welches den Kirchort Keriken im Drontheimstift enthält, der Fall ist, welches Thal, so lange die umgebenden Höhen bewaldet waren, 50 fruchtbar war, dass es von seinen reichen Ernten Kom ausführen konnte, während es kalt und unfruchtbar wurde durch die Anlage einer Kupferhütte, deren Holzbedarf die Berge ihrer Waldung ent- kleidete. Hier findet also das Umgekehrte wie im südlicheren Theile von Europa statt, wo die Bewaldung in grösserer Ausdehnung das Klima rauher, die Entwaldung dagegen milder macht, eine Ver- schiedenheit, welche sich dadurch erklärt, dass es in Norwegen und Schweden auf den Schutz der Thäler gegen die schneidend kalten Winde ankömmt, welche durch eine Waldbekleidung der Berge sehr vermehrt wird, während in Deutschland die grösseren Waidmassen, besonders der Ebenen, im Frühling das Schmelzen des Schnee’s hindern und den Schnee länger beherbergen, im Sommer dagegen sich der Erwärmung durch die Sonne entgegenstellen und durch ihre Feuchtigkeit erkältend auf ihre Umgebung wirken. Der Schutz, wel- chen in Schweden eine Waldumgebung den Culturpflanzen gewährt, erstreckt sich auch auf ganz flache Thäler oder Mulden, ja auf völ- lige Ebenen, daher man eine Wald- oder Baumeinfassung der Gärten allgemein für zweckmässig erachtet. Ein der Fruchtbarkeit der norwegischen und schwedischen Thäler besonders günstiger Umstand ist der grosse Wasserreichthum dieser Länder, wodurch Boden und Luft mehr als irgendwo mit Feuchtigkeit angefüllt werden. Dieser Wasserreichthum zeigt sich in den vielen See’n, welche das Land bedecken, und überall, auch in den Fluss- thälern entstehen, indem die Flüsse in ihrem ganzen Laufe wieder- holt sich zu See’n erweitern, Es gibt fast keinen Fluss in Norwegen und Schweden, der nicht eine ganze Kette von kleineren oder grös- seren See’n im Lande bildete, wodurch eben die Wassercommunication sehr erleichtert wird, indem man die Wasser als Sirassen benutzt. In den Fiussthälern, namentlich im Gebirge, findet sich daher eine unzählige Menge von Wasserfällen, alle durch ihren Wasserreichthum ausgezeichnet, der noch in diesem so trockenen Sommer (1859) in wenig verminderter Fülle sich zeigte. Die Riesenfälle des Göthaelvs (Trolhütte) in Schweden und des Glommen in Norwegen sind nur ein- zelne bekanntere Beispiele von Katarakten, die in allen kleineren und grösseren Gebirgsflüssen sich tausendfach wiederholen. In den frucht- bareren Thälern sieht man von allen Wänden der sie einfassenden Berge das Wasser in Silberadern herabrieseln und oft von Höhen ab- . LIU fallend sich in der Luft in Staub auflösen. Das immerwährende Nach- quellen des Wassers erfordert daher einen ganz ungehinderten Abfluss aus den Thälern, und wo dieses nicht der Fall ist, da sieht man viele Versumpfungen. Fast überall ist der Boden durch Quellen mit Grundwasser versehen. Die schwedische Gartencultur hat somit eine ganz entgegengesetzte Aufgabe, als die Garteneultur in südli- cheren Ländern. In diesen ist die Luft zu heiss und zu trocken, und so hat man es oft mit Ableitung der Wärme, Kühlung, Beschat- tung, dagegen mit fortwährender Wasserzufuhr, Begiessen des trocke- nen Bodens zu thun. In Schweden und Norwegen ist die Luft kalt und der Boden feucht; die Gartenkunst hat die Wärme zu suchen, zu sammeln, oder sich solche Lagen zu wählen, wo die Natur selbst diess Geschäft übernommen und Treibhäuser gebaut hat, dagegen aber zu grosse Feuchtigkeit abzuleiten. Diel Arbeit des Begiessens fällt hier, wenigstens in der Regel, weg: Die.Winde, welche in südli- ehen Ländern zur Abkühlung und Anfeuchtung fer trockenen, heissen Luft nützlich sind, sind in Norwegen und Schweden schädlich, weil sie Kälte bringen. Als Ergebniss dieser Untersuchung würde Folgendes auszuspre- chen sein: 1) Das dem Gartenbau günstige Klima von Norwegen und Schwe- den ist nicht gleichmässig über alle Theile des Landes’ ver- breitet, sondern an gewisse Oertlichkeiten gebunden, zwischen denen das Klima viel rauher ist. Die Ursache des. dem Gartenbau günstigen Klima’s von Nor- wegen und Schweden hängt nicht vom Golfstron ab. 3) Sie ist vielmehr in der örtlichen Lage gewisser Thäler, welche den kalten ‚Winden verschlossen, aber gegen Mittag der Sonne zugänglich sind, zu suchen. 4) Es gibt günstig gelegene Orte in nördlicheren Theilen von Nor- wegen und Schweden, welche wärmer sind als nicht günstig gelegene, ungeschützte Orte in den südlichen Theilen. Aus diesem Grunde tritt die Sommerwärme in Stockholm etwas später als in Christiania ein. 5) Die Erwartungen einer ganz allgemeinen Verhreitung des Öbst- und Gartenbaues in Norwegen und Schweden durch Fortschritte der Gartenkunst werden in der beschränkten Zahl der sich für den Obstbau eignenden Oertlichkeiten ihre bestimmte Grenze finden. 2 — vr 220 Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Von H. Wydler. : (Fortsetzung.) Onagrarieae. Die Blüthen beschliessen die zweiten Axen*). Es sind bei ihnen 2 seitlich schwindende Vorblätter anzunehmen, welche ausgebildet nur bei den Gattungen Jussieua und Isnardia vorkommen. Von den 4 Sepalen stehen 2 median, 2 lateral**); die Corolla (ausgenommen Circaea u. Lopezia) ist in der Knospe constant rechts gedreht. Manche Gattungen haben kleine pfriemliche oder drüsige Stipulae: Fuchsia, Circaea, Lopezia. Die traubigen Blüthen vieler Anfangs in einen dichten Corymbus zusammengedrängt, wie bei den Cruciferen. Epilobium. 1) NLH, 2 Die Laubblätter gehen meist allmäh- 2 Zar dh Q lig in Hochblätter über. Die Blüthen entspringen aus den höheren Laubblättern und den Hochblättern. E. angustifolium. Laubspreiten in der Knospe an den Rändern rückwärts gerollt. Die Hochblätter oft abwärts geschlagen, und der Inflorescenz-Axe sich anlehnend, zuweilen fehlend. Blattstellung oft 5/, und ®%3; jedoch mit häufigen Metatopien. Inilorescenz reich- blüthig. Ich zählte. bis 134 Blüthen. Die Blüthe zur symmetrischen Bildung hinneigend. Die ? seitlichen Kelchtheile werfen sich nach oben und bilden mit dem unpaaren hintern eine Art Oberlippe, wäh- rend der vordere unpaare für sich allein die Unterlippe bildet (wie bei Lopezia). Sämmtliche 4 Petala werfen sich nach hinten (oben). Bei der Entfaltung der Blüthe öffnet sich der vordere mediane Kelch- theil zuerst. Ueber die Verstäubung s. Flora 1851, S. 642. Die *) Nach A. Braun, Index semin. horti Berol. 1852. Spec. nov. pag. 3, wäre Oenothera cuprea dreiaxig, d. h. hätte eine unbegrenzte Laub- rosette. Eine im hiesigen botanischen Garten cultivirte aber eingegan- gene Oenoth. (deren Namen ich nicht sicher bestimmen konnte) zeigte Anfangs eine bodenständige scheinbar unbegrenzte Laubrosette, und erst lange, nachdem diesselbe mehrere fusslange belaubte blühende Sei- tentriebe abgegeben, streckte sich ihre Axe und brachte selbst noch Blüthen. ®*) Nach Payer (Organogenie de la fleur, pag. 450) sollen bei Denothers zuerst die beiden seitlichen Sepala erscheinen, demzufolge hätte man bei dieser Gattung keine geschwundenen Vorblätter anzunehmen, 221 Antheren öffnen sich Hälftenweise. Zur Zeit des Stäubens ist der ‘Griffel abwärts und selbst auswärts gebogen, die Stigmata schliessen alsdann noch an einander; erst nach der Verstäubung breiten sie sich horizontal aus; alsdann schliesst sich auch die vorher ausgebreitete : Coroile. E. hirsutum. Die federsdicken weissen Stolonen mit paarig- decussirten lanzettlichen Niederblättern besetzt. Die paarige Blattstel- lung in der Blüthenregion des Stengels und der Zweige (meist von der untersten Blüthe an) aufgelöst und in %, oder 5/, St. ohne Pros. übergehend.*) Oft zwei Serialsprossen in einer Blattachsel, der un- tere der spätere. \ E. parviflorum. Perennirt aus der Stengelbasis durch kürzere oder längere mit einigen Niederblättern besetzte Stolonen, deren Glie- der au der Spitze sich zusammendrängen, daselbst Laubblätter tragen und sich bewurzeln. Die Auflösung der Blattpaare geschieht schon oft nahe über der Siengelbasis, Anfangs noch mit Beibehaltung der rechtwinklig decussirten Stellung, aber mit vielen, (durch ungleich hohes Anwachsen der Blätter bedingten) Störungen zuletzt am häufig- sten in %s und ®%,, seltener in S/s St. übergehend (an welcher St. auch die Blüthen Theil nehmen). Einigemale fand ich sogar einen Wechsel von ?/, und paariger Stellung, wobei die letziere auf die erstere St. folgte; auch dreiblättrige Wirtel kommen vor. Die paarig aufgelöste Stellung zeigte sich am öftersten nach folgendem Schema: B? D: | 4 ” 12. ANGEIGR- : - GIEICIA? 1,6,9,14 -.-13,10,5,2. F' " D: 1. B' r Die Buchstaben geben die zu einem Paare gehörigen aufgelösten, die Zahlen die Aufeinanderfoige der Blätter an. (Man vergl. damit die Caryophylleen.) E. tetragonum. Auf die paarige Blattstellung folgt in der Blü- thenregion spiralige 3/, und 5/, St. Soweit die Blätter paarig stehen, fliessen ihre am Stengel herablaufenden Ränder in zwei gegenüber stehende Leisten zusammen, welche von einem Internodium zum an- dern wechseln. Sind die Blätter eines Paares aufgelöst, aber mit Beibehaltung ihrer Opposition, 80 gehen von dem obern Blatt zwei *) Bei vielen Epilobien, bei denen die paarige Blattstellung tn die spiralige übergeht, geschieht diess immer mit Beginn der Blüthenregion und ohne prosenthetischen Uebergang. 222 abwärts laufende Leisten aus, welche dann mit denen des unteren Blattes zusammentreffen, um mit nun als verschmolzene Leisten am Internodium fortzusetzen. An aufgelösten in Spiralstellung übergehen- den Blättern sind oft noch 2 sich zunächst folgende Blätter auf einer Seite mit ihren Rändern in eine Leiste verschmolzen, auf der ent- gegengesetzten Seite hingegen sind sie .nicht verschmolzen, und bil- den dort getrennte Leisten. Wo die Blätter einzeln stehen, erstrecken sich von ihnen aus 2 Leisten abwärts; in der Blüthenregion aber werden die Leisten undeutlicher. E. montanum. Auf die Kotyledonen folgen rechtwinklig paarig- decussirte Blätter. Die Erneuerungssprossen kommen aus den Achseln der basilären Niederblätter des Muttersprosses. Die Niederblattaxen bilden keine Stolonen, sondern bleiben kurz; sie sind wie die Nie- derblätter von rother oder weisser Farbe, und bewurzeln sich schon früh und reichlich. Die Wurzelzasern entspringen zuerst einzeln, bald aus den Knoten baid aus den Internodien, und fallen oft in die Lücken zwischen zwei Niederblättern. Die Niederblätter paarig decussirt, schuppenartig, manchmal von spateliger Form und an der Basis paarweise scheidenartig verwächsen. Auch die Laubblätter des aufgeschossenen Stengels stehen Anfangs paarweise, lösen sich aber höher theils mit Beibehaltung ihrer rechtwinkligen Stellung, theils in %/% oder ®/, St. übergehend auf. So weit die aufgelösten Blätter noch reehtwinklig stehen, entspricht ihre Ordnungsfolge derjenigen oben bei Epilobium parviflor. angegebenen; jedoch kommen öfters Metatopien vor. Nicht selten findet man an Exemplaren, wo die Blätter paarig opponirt stehen, ungleich grosse Achselsprossen, aber seltsamerweise ist dann die Sprossstellung nicht wie z. B. den Ca- ryophylieen, sondern wie bei Herriaria, Linnaea, Cuphea, manchen Labiaten, Acanthaceen ete., nämlich so: (wo die Buchstaben die Blattpaare, + und — die ungleich grossen Sprossen bedeuten) B+ 3 D+ , F+ ” " A+C+E+ .r E-C-A— 1,5,9, ver.‘ 10,6,2, F— . D— . B- 4 Die aufgelösten Blattpaare gaben. hierbei kein sicheres Resultat, denn der + Spross gehörte bald dem untern, bald dem obern Blatte an, doch schien der + Spross etwas häufiger in der untern Blatt- achsel zu stehen. Nehmen wir an, der -+ Spross gehöre dem ersten Blatt des Paares an, so wiirde sich obiges Zahlenschema gestalten. Uebrigens kommt die Pflanze auch oft mit dreigliedrigen Blatt- 228 wirteln vor, und einmal traf ich sogar an einem Stengel 4 distich gestellte Blätter, an welche sich %, St. anschloss, deren erstes Blatt a zu den distichen rechtwinklig stand. (Pros ‚t%) . Oenothera biennis. 1. Axe: L und klein L tragend. 2. Axe: bringt die Blüthe aus L und kl. L. Die bodenständige Laubrosette ınit 5/g oder auch %/3 St., die Blätter des aufgeschossenen Stengel oft nach %s. — Einzelne Blüthen durch alle Cyklen 5-merisch, die 5 Carpiden vor die Petala fallend*); eine durch Kelch, Krone, Stam. 5-merische Blüthe hatte 9 Fruchtfächer (in beiden Fällen waren 10 Stamina vorhanden). Eine dritte Blüthe hatte 5 Kelchtheile, 4 Blumenbl., 8 Stam., 6 Stigmata (Gaura biennis zeigt unter andern auch das Eigenthümliche, dass bei den Inflorescenzen einzelne Blüthen und ganze Blüthentrauben auf einander folgen, was sich an einer Axe ein paarmal wieder- holen kann.) Circaea Iuieliana. Zweiaxig. 1) NLH.. 2) Z.. Die belaubten blühenden Jahrestriebe sind die Fortsetzung eines unterirdischen Niederblatt-Stole.. Die weisslichen Stolonen, welche sich oft wieder stolonenartig verzweigen, sind lang, schnurförmig an den Gelenken wurzelnd, und zwar besonders stark an seinem Ueber- gang in den Laubstengel. Die Niederblätter opponirt-decussirt, durch - 1 — 1!/, Zoll lange Internodien aus einander gehalten, klein, schup- penartig. Die Laubblätter tiefer am Stengel paarig rechtwincklig decussirt, höher am Stengel aufgelöst. Die nicht immer fehlenden Hochblätter spiralig, oft nach °/g auch ®/,3 an welcher St. auch oft die obersten Laubblätter Theil nehmen. Auch bei dieser Pilanze fin- det sich hie und da in der Laubregion auf jedes Blattpaar ein + und — Spross, und die Sprossstellung entspricht dann dem zuletzt bei Epilob. montan. (gleich Linnaea ete.} angegebenen Schema. — Die laubigen Vorblätter der Bereicherungssprosse zuweilen ungleichseitig, unter sich symmetrisch. Die Jkaubpaare in der Knospe mit halbum- fassenden Blättern. Die Blätter unterhalb des Stengelknoten inserirt, so dass also die Knoten die Basis d@>Indernodien bilden. Die Sti- pulae ein kleines kegelförmiges Drüschen, in ein pfriemliche» Spitz- chen ausgezogen. Aestivation des Kelchs klappig; der Corolla so dass bald das hintere vom vordera Petalum, bald umgekehrt bedeekt wird, bald sich die Petala zur Hälfte umfassen, das hintere Frucht- blatt zum Schwinden geneigt. Zuweilen ein accessorisches Sjrösslein. Die übrigen inländischen Circaeaarten verhalten sich im Wesentlichen wie C. Iutet. (Lopezia. Das fertile Filament Anfangs von den sterilen einge- schlossen und mit introrser Anthere dreht sich frühzeitig und zwar *) Dieses fand ich such mehreremale bei Godetia Willdenowiana Spach. 224 constant nach linke, bald um 1/4, bald um mehr des Kreises. Auf diese Weise kommt der Rücken und die Spalten der Anthere seitlich zu stehen. Nach der Verstäubung neigt sich das Filament rück- wärts zwischen die 2 obern schmalen mit Drüsen versehenen Petalen. Durch die Drehung des Filaments wird die Anthere vom Stigma ab- gewendet!). (Fortsetzung folgt.) Personal-Notizen. Berthold Seemann hat sich am 12. Februar im Auftrage der k. britischen Regierung mit der Ueberlandspost, via Gibraltar, Malta, Alexandria, Suez, Mauritius und Melbourne nach Cydney begeben, um von da aus im Vereine mit Oberst Smythe gewisse Sidsce-In- seln zu besuchen. Der durch seine mehrfachen botanischen Reisen in Spanien und Portugal etc. bekannte treffliche Sammler Emile Bourgeau wollte im Laufe des Monats März eine neue Reise antreten, auf deren Re- sultate er Pränumeration zu 30 Francs (14 fl.) die Centurie annimmt, Er wird auf Edm. Boissier’s Anrathen und mit dieses grossmüthigen Gönners der Botanik Unterstützung die bisher in botanischer Hinsicht wenig bekannte kleinasiatische Provinz Lycien bereisen. Professor Dr. Franz Unger trat Ende März eine zweite wis- senschaftliche Reise nach dem Orient an und beabsichtigt in den Mo- naten April, Mai und Juni die Jonischen Inseln Cephalonien, Ithaka, dann Griechenland und namentlich Euhöa zu durchforschen. Balansa, der einigemal Kleinasien bereiste und von dort 80 . schön präparirte Pflanzen heimbrachte, hat sich seit vorigem Jahre in ' Smyrna niedergelassen und scheint mehr praktische als rein wissen- schaftliche Botanik zu treiben, d. h. Handel mit Opium und andern Pflanzenproducten. e. In der Nacht vom 14. auf den 15. November 1858 starb zu Eichlberg im St. Gallischen Rheinthale an einem Lungenleiden Pfarrer Rechsteiner, geboren am 9. November 1797 in Speicher, Canton Appenzell. Von früher Jugend auf widmete er sich mit besonderer Vorliebe der Botanik und sammelte besonders fleissig die Alpenpflanzen der Appenzeller Gebirge, die durch ihn in eine Menge von Herbarien verbreitet wurden. Sein sehr reichhaltiges, eirca 12000 Arten um- fassendes Herbarium ist durch Kauf in den Besitz des Naturalien-Ca- binets der Stadt St. Gallen übergegangen. Redaeteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H, Demmier. PLORA. NE 19. Regensburg. 21. April. 1860. Inhalt: Orıcınar- ABnanpLuncen. F. Schultz, Berichtigung der Irrthümer im Pflanzen-Verzeichnisse von Buchholtz, Prodromus topograph. medicae Weissenburgensis. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss ein- heimischer Gewächse. Fortsetzung. (Halorageae — Philadelpheae.) nn . Berichtigung der Irrthümer, welche im Pflanzen - Ver- zeichnisse des „Prodromus topographiae medicae Weissenburgensis auctore Philipp. Fried. Buch- holtz“ enthalten sind, von Dr. F. Schultz. Wenn ich ıir die Mühe gebe, die in genannter, im Jahre 1803 zur Erlangung des Doctortitels zu Strassburg gedruckter Schrift ent- haltenen Irrthümer zu berichtigen, so geschieht es, weil ich bemerke, dass mehrere derselben noch jetzt in sogenannte Floren übergehen, welche, wenn sie bei pflanzen-geographischen Werken benutzt wer- den, den Irrthum in die Wissenschaft verpflanzen und dieselben unzu- verlässig machen. So nützlich eine gewissenhaft bearbeitete Flora für die Wissenschaft ist, so schädlich sind ohne Sachkenntniss zusam- mengeschriebene Machwerke. besunders wenn sie den Namen von Leuten auf dem Titel tragen, von denen man wegen ihrer Stellung nur Brauchbares erwarten sollte. Ich nenne keine solche Flora, denn exempla sunt odiosa, und gehe gleich zur Sache über. Vor etwa hundert Jahren hat ein Dr. Buchholtz zu Weissen- burg botanisirt und einige Pflanzen sowie kleine Bemerkungen, die er in ein oder das andere Buch seiner Bibliothek geschrieben, hinter- lassen. Diese hat sein Sohn, der Verfasser des Prodr. topogr. Weis- senh., benützt und nach dem Tode von Buchholtz Vater und Sohn bekam mein Freund Pauli die hotanische Verlassenschaft derselben (auch die Bücher und Mspt.). Dieser als Cantonsarzt vielbeschäftigte Maun hatte wenig Zeit za botanischen Studien, suchte aber die von Flora. 1880. 1%) 226 Buchholtz angegebenen Pflinzem an den um: Weissenburg ange- gebenen Standorten während mehr als 20 Jahren auf. Was ihm entgangen war, wurde mit Ausnahme von einer oder zwei Arten von Herrn P. Müller und mir gefunden. Freund Pauli hatte seine phanerogamischen Pflanzen nicht in ein Herbarium vereinigt, sondern nur hie und da in Folianten seiner Bibliothek gelegt. Diese wurde nach seinem Tode packweise versteigert und die Pflanzen von den Steigerern als unnützes Heu aus den Folianten herausgeworfen. Die Arbeit Pauli’s wäre daher für die Wissenschaft eine verlorne, wenn ich nicht Gelegenheit gehabt hätte, bei seinen Lebzeiten Alles bei ihm zu sehen, was über die von Buchholtz aufgeführten Pflanzen Aufschluss geben konnte. Das bei dem seligen Pauli Gesehene war um so belehrender, als derselbe an den von Bucehholtz angenom- menen Namen der Pflanzen nichts geändert hatte. Eine kleine Moos- sammlung, grösstentheils aus von Freunden erhaltenen Geschenken be- stehend, (denn der Selige hatte sehr wenig selbst gesamnielt) hat Pauli nebst Rabenhorst's Kryptogamenflora einem Neffen ver- macht, der Arzt, aber meines Wissens kein Botaniker ist. Wo das Uebrige, z. B. ein von mir oft ber dem Seligen gesehenes botanisches Manuscript von Buchholtz, sowie meine sämmtlichen botanischen Schriften und die Pflanzen, welche ich ihm gegeben hatte, hingekom- men sind, habe ich nicht erfahren. Sie sind vielleicht als Maculatur versteigert worden. Buchholtz hat in seiner Schrift die Pflanzen nach Linn€s Sexualsystem aufgeführt, die Tetraudria aber mit Pentandria vereinigt, wenn nicht zufällig, vielleicht durch ein Versehen des Setzers, das Wort Tetrandria weggeblieben ist. Ich folge daher bei meinen Be- richtigungen derselben Ordnung : „Veronica prostrata, ubivis in collibus“ ist V. Ohamaedrys. Die Y. prostrata kommt um Weissenburg gar nieht vor und V. Teu- crium fand ich erst einige Meilen von hier. „Veronica triphyllos, copiosissime inter segetes ad Seebach“ und „vera, videtur mera praecedentis varietas, inter illam pro- veniens‘‘ ist dahin zu berichtigen, dass V. triphyllos auf gebauten Feldern um Weissenburg überall gemein uad dass „verna, inter illam proveniens“ ebenfalls V. triphyllos ist. Die V. verna L. fand ich zwar auch um Weissenburg, aber niemals „inter V. triphyll.“ und niemals „inter segetes“. , - „Utrieularia major“ ist U. vulgaris. 2. „Oyperus fuscus, in pratis humidis“ ist CO. flavescens. Den C. fuscus fand ich erst an wenigen schon weiter von Weissenburg entfernten Orten. „Ouscuta europaea“ ist C. Epithymum. „Myosotis scorpioides, in vineis“ ist M. intermedia. Die übri- gen um Weissenburg vorkommenden Myosotis, M. palustris (das gemeine, besonders den Damen so bekannte Vergissmeinnicht), M. lingulata C. F. Schultz, so gemein in allen Gräben und Sümpfen der Gegend, M. sylvatica, M. versicolor, M. hispida und M. stricta, waren, wie es scheint, dem seligen Buchholtz unbekannt. „Phyteuma spicata, in alpestri vulgo Kalchofen‘ ist P. nigrum und der Standort nichts weniger als „alpestris‘‘ sondern ein am Fusse nieht hoher Berge gelegener kleiner Hügel. „Verbascum Thapsus, prope castrım St. Remigii“ ist V. thapsi- forme. Das V. Thapsus kommt zwar auch bei Weissenburg vor, aber an dem einzig genannten Orte wächst nur V. thapsıforme. „V. phlomoides, ad lacum prope Langenberg; var. fl. albo“ ist V. Lychnitis und der See („ad lacum“) ist ein sehr kleiner künst- lich angelegter Teich. V. phlomoides kommt um Weissenburg nicht vor und wurde erst in den letzten Jahren aus Samen erhalten, den ich von Kaiserslautern gebracht. „Peucedanum alsaticum“ ist Thysselinum palustre. „Sium nodiflorum, ad ripas Luterae prope portam Hagenoönsem rarius“ ist richtig Helosciadium nodiflorum, aber keine hier nur „rarius“ und nur „prope portam Hagenoensem‘‘ vorkommende, son- dern eine um Weissenburg sowohl auf der Ebene als im Gebirge, im französischen wie im bayerischen Gebiete sehr gemeine und all- gemein verbreitete Pflanze, wie ich in meiner 1854 erschienenen Ab- handlung über H. nodiflorum und das ebenfalls von mir in hiesiger Gegend gefundene H. repens bemerkt habe. „Sison vertieillatum, in prato. vulgo Sandwies prope Altstadt“ ist allerdings Bunium verticillatum Lagreze-Fossat. — Ich habe es 1854 als neu für die bayerische Pfalz, in den nordwestlich vom Bienwald gelegenen Sümpfen der pfälzer Ebene in Menge ge- funden und Herr Müller fand es nicht nur in der „Bandwies“, son- dern auch an andern Orten der Weissenburger Gegend, sowohl im bayerischen als auch im franzüsischen Gebiete in Menge. „Drosera longifolia, in paludosis vulgo Stoeckel‘ ist D. inter- media. Dieselbe kommt aber nicht nur an der einzig angegebenen 1d* 228 Stelle, sondern in allen Sümpfen der Weissenburger Ebene vor, und ist in vielen derselben sogar häufiger als die auch im Gebirge ge- meine D. rotundifolia. Dagegen fand ich die D. longifolia (D. an- glica) mit der seltenen D. obovata auf der pfälzer Ebene, etwa 2 Meilen von der französischen Grenze, aber ohne D. intermedia. „Ornithogalum luteum, in eultis eirca urbem‘ ist Gagea arven- sis. Die @. stenopetala kommt auch hier vor, aber an wenigeren Stellen und @. lutea, gemein in den Waldungen hinter Sulz, ist hier ‚sehr selten. „Ayacinthus botryoides“ ist Muscari negleetum. „Bumex aquaticus ist R. Hydrolapathum. „Moehringia muscosa“ ist Sagina procumbens. Ich fand aber in der Weissenburger Gegend (wie um Bitsch, Zweibrücken u. 8. w.) auch $. apetala L. und S. depressa C. F. Schultz! ($. patula Jordant; S. ciliata Godron!. non Fries). „Polygonum Hydropiper“ ist P. mite Schrank! (P. dubium Stein!, P, Braunii Bl. et F.!) und kommt nicht nur am einzig an- gegebenen Standorte „ad vicum Weiler‘, sondern in der ganzen Weissenburger Gegend viel häufiger vor als P. Hydropiper. Es bildet hier mit P. Persicaria das P. miti-Persicaria und das P. minus bildet hier, wiewohl selten, mit P. Persicaria das P. Per- sicario-minus, während es bei Bitsch mit demselben das P. minori- Persicaria bildet. „Silene Armeria, in cultis versus sylvam Schlettenbachiae‘ ist ganz richtig; sie kommt aber nicht nur an dem eben angegebenen Orte und weniger „in cultis‘‘ als vielmehr „arenosis, rupestribus, in- cultis“ vor. So fand ich sie namentlich schon 1820 bei Dahn, zwi- schen Hinter - Weidenthal und Willgartswiesen, bei Varder- Weiden- thal und an vielen andem zwischen Dahn und Annweiler gelegenen Orten. „Stellaria graminea P) foliis magis glaueis, in fossig valli ad j urbem versus“ ist Sf. glauca; sie wächst aber nicht nur an dem einzig angegebenen Orte, denn ich fand sie in allen Sümpfen, Pfützen und Gräben der ganzen Gegend um Weissenburg, besonders mit der von mir zuerst kier gefundenen Myosotis lingulata. „Sedum Telephium, inter Nothweiler et Schoenau‘ ist das in unserer Vogesias überall vorkommende $. »urpurascens. In der Ebene fand ich aber auch 8. maximum. “ „Euphorbia duleis, in cultis eirca urbem“ ist E. platyphylia, ich fand aber eine Meile von hier, bei Schleithal, auch die damit oft verwechselte am Rheine gemeine E. stricta, und E. dulcis kommt auch bei Weissenburg vor, aber nicht „in cultis circa urbem‘‘ son- dern „in sylvis“. „Rosa alba, ad viam secus Rechtenbach‘‘ war, wenn je daselbst wirklich gefunden, ein Gartenflüchtling. „Geum rivale, in pratis subhumidis ad castrum St. Remigii“. An dieser Stelle steht das in den Weissenburger Sümpfen gemeine Comarum palustre aber kein (feum. Es könnte aber an andern Stellen noch gefunden werden. - Das von Tabernaemontanus, der auch zu Weissenburg ge- wohnt und eine Menge ganz unbedeutender Formen als Species auf- gestellt hat, im Walde zwischen St. Remig und Lauterburg angege- bene Geum (Caryophyllata foliis Hederae terrestris), habe ich an an- dern Orten aufgesucht und gefunden, dass es Geum urbanum ist, wie es an feuchten sehr schattigen Orten vorkommt, nämlich mit breiteren weniger gefiederten oder fast ganzen Blätten. Gmelin hat diese Form, welche er nie gesesehen, nur auf die elende Beschrei- bung eines alten Schinkens hin, zur Species erhoben, und dieselbe (@. hederifolium genannt. , „Chelidonium minus“ ist Ranunculus Ficaria. „Aguilegia vulgaris, in saxosis versus Weiler eitra Luteram flumen, Messidor. Peculiarem plantam hybridam ex Aquilegia vulg. et Chelidonio majore a me observatam Celeberrimo Hermanno vivam misi“. Ich enthalte mich jedes Urtheils über diess Curiosum und bemerke nur, dass am angegebenen sehr beschränkten Standorte zwar etwas Aquilegia vulgaris, aber keine Spur von Ühelidonium majus zu finden ist. Ein weniger grosses Curiosum der Art ist das, von. Herr Diny gefundene, in der Flora von 1855, p. 365 beschrie- bene Verbascum Srophulario-Blattarıa. Wenn aber Scrophularia nodosa wirklich den Pollen geliefert hat, wie (l. c.) als ‚„‚wahrschein- lich“ angegeben wird, und die Blüthe und Frucht wie (l. c.) ange- geben beschaffen ist, so muss ich die Pflanze Scrophularia nodoso- Blattaria, oder noch besser Scrophularia- Verbaseum-nodoso-Blat- taria nennen und mich der Gefahr aussetzen, unter die „hybridoma- nes“, welche „des nomg barbares et ridicules‘‘ gebrauchen, gerech- net zu werden. Die Bastarde sind übrigens nicht so häufig, wie Viele, besonders in neuerer Zeit, meinen. Der Bastard aus Filagyo 0 gallica und F. spathulata, den ich unter einer zahllosen Menge dieser beiden Arten in der Gegend von Bitsch beobachtet hatte, fand sich nur ein Mal und nur in zwei Exemplaren, und das Gnaphalıum neglectum Soyer, welches mein Freund Billot in der Flora als Bastard aus Gnaphalium uliginosum und Filago gallica aufgestellt, hat sich als eine -gute Art erwiesen. Es wächst auch in Menge in Ländern, wo Filago gallica gar nicht vorkommt. „Anemone sylvestris ei nemorosa, ubivis in nemoribus asperis“ sind beide nur A. nemorosa, welche, wie überall auch um Weissen- burg „ubivis in nemoribus“ et sylvis, gemein ist. Weniger allge- mein verbreitet, doch an ihren Standorten häufig, ist die von mir zuerst in hiesiger Gegend gefundene A. ranuneuloides. Die A. syl- vestris, welche der selige Pauli nur auf einer einzigen, mitten zwi- schen Weinbergen (also nicht. „in nemoribus“) gelegenen Stelle ge- funden hatte, ist von einem Gärtner, dem er gutmüthig die Stelle be- zeichnet, in einen Ziergarten verpflanzt und ganz und gar ausgerot- tet worden. \ „Banunculus sceleratus, ad fossam retro molam, vuigo Bruder- mühl. Studio patris in nostra regione nunc rarior. (Juum tristissi- mos Saepius vidisset effectus plantarum venenatarum a multis incaute aut fortuito comestarum, optimus vir omni studio per 20 et quod ex- cedit annos animam intendit, ad quascunque stirpitus exigendas, eo successu, ut vix ConSpicuas in nostra flora unam adhuc alterave; e. gr. Belladonna, Digitalis, Aconitum ete. olim in nostris montibus sylvosis frequentissimae, nunc penitus exstirpatae“. Was würden die Aerzte dazu sagen, wenn sich überall ein „optimus vir‘ fände, der es sich zur Aufgabe machte „omni studio“ die wichtigsten Arznei- pflanzen auszurotten, (welche cultivirt dieselbe Wirkung nicht haben sollen, wie im wilden Zustande), blos damit nicht einmal Jemand zufällig davon esse? — Sollte man nicht auch das Feuer ausrotten, damit sich Niemand daran brenne, und die Rosen, weil man sich an deren Dornen verletzen kann? — Wie es scheint, war jedoch das „Studium‘‘ des besten Mannes ein vergebliches, denn ich sah noch nirgends den Scelerat von Ranunculus sceleratus häufiger, als in der ganzen Umgebung von Weissenburg, und das Aconitum Lycoctonum wächst in allen Sümpfen und Erlenwäldern des grossen, eine Stunde von Weissenburg beginnenden Bienwaldes in solcher Menge, dass man Heuwägen damit beladen könnte, ohne es auszurotten. Freilich liegt der Bienwald in der Ebene und nicht „in montibus“, wo der ’r 231 gute Mann die ‚gefährlichen Pflanzen soll ausgerottet hahen. Auch hat zufällig vor mir noch Niemand das Aconitum Lycoctenum im Bienwalde bemerkt oder angegeben. — Mein Freund Wohlwerth, der die Geschichte der vor Zeiten um Weissenburg beobachteten Arz- neipflanzen genau kennt, versichert, dass auch noch nie ein anderes Aeonitum oder eine Digitalis um Weissenburg in wildem Zustande gewachsen ist. Die Angabe von Buchholtz kann sich daher nur auf Gärten beziehen, in denen vor 100 Jahren, wie heute noch, Digitalis purpurea und blaue Aconiten als Zierpflanzen gehalten wurden und werden. Die Belladonna kam und kommt auch jetzt nur :in-eine Meile von der Stadt gelegenen Gebirgswäldern vor, wenn Wald gehauen und der junge Aufwuchs noch nicht dieht geworden ist. Sie ist jedoch sehr selten. „Ajuga reptans, in vinetis copiose‘ und „pyramidalis, ibidem‘“ sind eine und dieselbe Pflanze, nämlich A. reptans. — Die A. pyra- midalis wächst niemals ‚in vinetis“, sondern nur auf Heideboden in Nadelwäldern und ist noch nie bei Weissenburg gefunden worden. Ich habe einige Stöcke zur Beobachtung von Kaiserslautern hieher gepflanzt. „Seutellaria minor, in fossa magna inter sylvam et prata retro Altstadt“. Am angegebenen Orte wächst keine Scutellaria, und es gibt da keinen Wald mehr, sondern eine Eisenbahn und einen Bahn- hof. Dagegen wächst S. minor fast in allen Sümpfen um Weissen- burg auf Wiesen und in Wäldern, sowohl in der Ebene als im Ge- birge und an ‚manchen Orten seht häufig. Die 8. hastifolia kommt um Weissenburg, wie aueh im ganzen Elsass, nicht vor. und ist auch in der Schrift von Buchholtz nicht angegeben. Dagegen steht in dem 1836 erschienenen Prodrome de la Flore d’Alsace (pag. 126) bei S. hastifolia Krschl. „a Wissembourg, Buchholtz“ und in der 1852 erschienen Fl. d’Alsace (p. 637): „Le L. hastifolia Krachl. Prodr. als. p. 126, indiqut & Wissembourg (Buchholtz) west que le S. minor“. Da nun Buchholtz die Pflanze bei Weissenburg nicht angegeben hat, so frägt sich, warum man seinen Namen miss- braucht, um eigene Irrthümer zu entschuldigen! \ „Euphrasia Odontites“ ist E. serotina Lam., non Koch. „Cardamine parviflora“ ist C. hirsuta. „Geranium pratense* ist Gr. dissectum. „Fumaria. bulbosa“ ist Uorydalıs cava. „Polygala vulgaris" ist P. coniosa. „Gnaphalium Stoechas“ ist: @. arenarium. 25? „Viola canina ubivis“ ist V. odorata, das heisst das jedem Kinde bekannte wohlriechende Veilchen (Märzveilchen) und nicht V- canina oder das Hundsveilchen, welches nichts weniger als „ubivis‘ wächst, sondern auf Sand und Heideboden in Wäldern und sogar erst von mir in der Weissenburger Gegend gefunden wurde, wie V. per- sicifolia und einige andere. „Orchis pyramidalis“ ist wahrscheinlich O. mascula, denn am angegebenen Standorte wächst gar keine Orchis und in der Nähe .des- selben nur diese. „O. militaris“ ist O. fusca. „®. maculata, ubivis“ ist O. lahifolia. Die O. mac. kommt auch häufig bei Weissenburg vor, aber nicht „ubivis“. „Satyrium repens“ ist Spiranthes autumnalis. „Ophrys spiralis“ ebenfalls. „O. insechifera“ ist O. myodes. „Serapias longifolia“ ist richtig Epipactis valustris, ich fand sie aber nicht an dem einzig angegebenen Orte „in pratis humidis retro Weiler‘ sondern an allen mehr oder weniger sumpfigen Orten der Ebene in der entgegengesetzten Richtung von der Stadt, und in Menge. „S. grandiflora, in sylva secus viam inter Bobenthal et Schlet- tenbach“ ist Cephalanthera ensifolia. Die CO. pallens (Ser. gran- diflora) fand ich nur im über eine Meile von da entfernten Trias- becken, mit oder ohne Ü. rubra. „Sparganium erectum“ ist $. ramosum. „Carex dioica, in pratis humidiuseulis, vulgo Breitwies“ ist die Heleocharis palustris, eine überall gemeine Pflanze, welche zu- fällig auch an einer der wenigen feuchten Stellen der „Breitwiese“ wächst. Diese gute Wiese hat aber einen Boden, auf dem weder Carex dioica noch ©. Davalliana je wachsen konnten, nämlich einen sehr kalkhaltigen Lehmboden, der mit den bexten ursprünglich ein- heimischen Futterpflanzen bewachsen ist und auch nicht eine einzige eigentliche Sumpfpflanze beherbergt. Das ‚an potius Davalliana ?“ welches der Angabe der Ü. dioica des sel. Buchholtz in der 1857 erschienenen Flore d’Alsace verbesserad beigefügt ist, verbesaert daher nichts und der angegebene Standort wäre Beweis genug für das Nicht- sein der beiden C«rer auf demselben, wenn er nicht schon durch Ansicht eines Originalexemplars geliefert worden wäre. Die Ü. dioica und Ü. Davalliana, welche ich (sowie C. Buxbaumü, CO. Pseudo- 2% eyperus, C. paniculota, O. paradoxa, C. teretiuscula, C. fulva, O. xanthocarpa, C. distans, U. maxima, O. polyrrhiea, C. Oederi, CO. lepidocarpa, C. divulsa, C. argyroglochin, 0. Schreberi, C. li- mosa u. 8. w.) nebst Üalamagrostis lanceolata und einer Menge an- derer seltener Pflanzen, als neu für die Weissenburger Gegend fand, wachsen nicht auf guten Wiesen, sondern nur in den 1—4 Stunden von da entfernten torfhaltigen Sümpfen der Ebene. „O. filiformis, in vinetis“ ist die Pflanze, welche der selige Pauli früher für CO. humilis gehalten, nämlich C. praecox. Die C. filiformis fand ich als’neu für die Gegend, aber nicht ‚;in vinetis“ sondern in den stehenden Wassern der Torfgruben der Ebene, 1%, bis 4 Stunden von Weissenburg. „O. distans, in palude ante portam Landaviensem“ und ,„@ acuta, ibidem“ sind C. paludosa und O. acula. Die 'Ü. distans, welche in diesem „palude“, einem künstlich unter Wasser gesetzten Festungs- graben, nicht wächst. und niemals wachsen konnte, habe ich als neu für die Gegend und nur selten auf etwas feuchten Stellen in Wiesen, auf kalkhaltigem Lehmboden gefunden. „Osmunda Lunaria, in eastaneto urbis“ ist richtig Botrychium Lanaria. An dem einzig angegebenen Orte konnte ich es aber nicht finden, fand es jedoch häufig an anderen Bergen der Gegend und noch häufiger in der Ebene, wo ich unter einer zahllose Menge des- selben auch 2 Stöcke von B. matricariaefolıum bemerkte. „Osmunda. regalis, ad Luteram pone ÜUastrum St. Remigii“., Nach dieser Angabe sollte man meinen, die O. regalis wachse am Lauterufer. Sie wächst schr häufig in der ganzen Weissenburger Ge- gend, sowohl im Gebirge als in der Ebene, aber nicht „ad Luteram“. „O. Struthiopteris, in pratis cis molamı vulge Walkmühle“* ist Polystichum Thelypteris, eine in stehendem und langsam iliessendem Wasser und in Waldsümpfen der Weissenburger Gegend sowohl im Gebirge als in der Ebene sehr gemeine Pflanze. „Polypodium Thelypteris, ad montem vulgo Probstberg“ ist Po- Iystichum spinulosum. „Lycopodium complanatum“ ist L. Chamaecyparissus. Aus allem hier Berichtigten geht hervor, dass man auch aus fast werthlosen alten Schinken etwas Nützliches und Belehrendes her- ausfinden kann, wenn man das darin Enthaltene nur cum beneficio inventarii annimmt. Diese Vorsicht ist aber auch bei geschrießenen Pflanzenverzeichnissen, welche nicht gerade für den Druck bestimmt 254 sind und schon seit mehr als 12 Jahren, ohne neu wiederholte An- sicht, ad aecta gelegt sind, zu empfehlen. Als Beleg für diese Em- pfehlung mag Folgendes dienen. In der 1817 erschienenen Flore d’Alsace steht Seite XCV, „Wissembourg. — Catalogue des plantes les plus remarquables de ce canton, par Mr. le Dr. Pauli et M. Wohlwerth, pharmacien: Althaea hirsuta, Melampyr. crist.; Salix repens; Luzula Forsteri“. Was die Angabe von Althaea hirsuta und Salix repens betrifft, so ist dieselbe ganz richtig. Ich selbst habe diese beiden Pflanzen, die erstere auf Kalkhügeln und die andere auf dem Sande der Ebene, schen auf der ersten Reise gefunden, die ich vor mehr als 20 Jahren nach Weissenburg gemacht. Die beiden andern aber haben meine genannten zwei Freunde niemals bei Weissenburg gefunden, wie ich aus der sichersten Quelle, das heisst von ihnen selbst, vernommen. Der Name Mel. cristatum kam meinem sel. Freunde Pauli wahr- scheinlich zufällig in die Feder, weil man hier vor alten Zeiten ge- wohnt war, das M. arvense mit M. cristatum und das M. pratense, weil hier nur im Walde vorkommend, mit M. sylvaticum zu be- zeichnen, und Freund Wohlwerth schrieb den Namen Luzula For- steri nieder, weil er sie wirklich gesammelt hat, aber nieht bei Weissenburg sondern bei Barr. Der Weissenburg zunächst gelegene Standort des Mel. erist. ist Annweiler in der bayerischen Pfalz, und die von Luz. Forst. sind die Porphyrberge an der Nahe, oberhalb Kreuznach. So wurde mir an verschiedenen Orten- der Pfalz Oro- banche minor auf Klee angegeben, und als ich Exemplare zu sehen bekam, war die Orobanche OÖ. rubens und der Klee nicht Trifolium pratense,- sondern Medicago sativa. So glaubte ich selbst in meiner Jugend ein Mal O0. minor im abgedorrten Zustande auf Trifolium ‚pratense bei Landau bemerkt zu haben und wurde durch die Angabe derselben bei Landau, in Döll’s Kheinischer Flora, in meiner An- sicht bestärkt. Bei spätere genauerer Untersuchung zeigte sich aber die Pflanze als ein Krüppel von 0. Epithymum, auf am Rande eines Kleeackers wachsendem Thymus. Mit sehr wenigen Ausnahmen‘ habe ich in meine Flora der Pfalz nichts aufgenommen, was ich nicht selbst gesehen; einige we- nige Irrthümer, die sich eingeschlichen, haben mich aber veranlasst, dieselbe einer strengen Revision zu unterwerfen, und ich habe be- schläksen, die Ergebnisse derselben in einem Supplement herauszu- geben. ° Ich bitte daher alle Freunde vaterländischer Naturforschung, welche im Gebiete der Flora der Pfalz (wie es von der Pollichia .an- genommen ist) Pflanzen gefunden haben, die entweder in meiner Flora der Pfalz gar nicht, oder nur an wenigen Orten angegeben sind, mir ein oder einige Exemplare davon zukommen zu lassen, und Datum der Einsammlung sowie Fundort auf dem Zettel zu bemerken. Sie werden dadurch der Wissenschaft und ‚mir einen Dienst leisten. Ge- ben kann ich dafür nichts als meinen öffentlichen Dank im Buche selbst, denn mein vorgerücktes Alter, meine Zeit und andere Ver- hältnisse gestatten mir es nicht mehr, mich mit Pflanzentausch zu beschäftigen. Auch bitte ich diejenigen, welche mir ihre Zusendung nicht franco machen können, mir sie durch die Pollichia oder durch meinen Bruder, Dr Schultz, Spitalarzt in Deidesheim (Pfalz), zu- kommen zu lassen, wenn sie Sendungen dahin machen. " Weissenburg im Elsass, 8. December 1859. \ F. Schultz. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Von H. Wydler. Fortsetzung.) Haloragese. Myriophyllum. Blüthen durch Abortus des einen Geschlechtes diclinisch. Bei M. spicat. zeigen die männlichen Blüthen stets Spu- ren des Oyariums, die weiblichen fand ich ohne Spuren von Staub- fäden. M. vertill. und spicat. sind zweiaxig nach dem Schema 1) NLH oder auch 1) LH fe 2) hz 2)hz Schon Vaucher (hist. d. Plant. d’Eur.) und ganz neuerdings Irmisch (Bot. Zeitg. 1859, Nro. 42.) haben auf die überwintern- den von der Mutterpflanze sich ablösenden Sprossen von Myriopk. aufmerksam gemacht. Bald sind es die Spitzen eines T.aubtriebes, die frisch bleiben, bald sind es in den Achseln von Laubblättern sich bildende Sprossen. Sie werden frei, indem die ältern Theile der Axen, deren Fortsetzung oder seitliche Prodnetion sie sind, absterben. Diese Sprossen erscheinen im Spätherhst als zapfenförmige Knospen, deren Axenglieder gestaucht und die sie tragenden Blattquirle dess- halb dicht zusammengedrängt sind. Ich zählte an solehen aßerelö- sten Gipfelknospen bis auf 24 :Laubquirle Bei ihrer Entwicklung ’ 236 dehnen sich ihre untern Internodien nur wenig, während die höhern sich stark verlängern und die Blattquirle alsdann weit aus einander rücken. Aus der Basis dieser Sprossen treten lange fädliche weisse Wurzelzasern hervor, ganz wie es Irmisch beschrieben hat. Solche überwinternde, sich von dem Mutterspross lostrennende Sprosse (Hy- bernacula) kommen auch bei Üeratophyllum, Utricularia, Potamo- geton, Aldrovanda und Hydrocharis vor. Callitrichineae. Callitriche. Zweiaxig: 1) L. 2) hZ aus L. h = Vorhlatt der Blüthe. In den Achseln der beiden Blätter eines Paares finden sich bald Laubsprossen, bald in dem einen ein Laubspross, in dem an- dern eine Blüthe; bald und besonders in den höheren Blättern, ın beiden eine Blüthe. Auch kommt es vor, dass tiefere Blätter Blüthen haben, und über ihnen wieder solche mit Laubsprossen folgen. Meist fallen je die 3. Laubsprossen über einander. — Die 2 Griffel der weiblichen Blüthe möchten wohl beweisen, dass ihr Ovarium aus zwei seitenständigen Fruchtblättern gebildet ist. In den tiefern Blattachseln finden sich weibliche Blüthen, in den höhern männliche. Hippuridene. Hippuris vulgaris. Der wickelartige Wuchs dieser Pflanze ist von Irmisch vortrefflich beschrieben worden. (Vergl. Bot. Zeitg. 1854, 8. 281.) Die Achselsprossen beginnen mit drei aus breiter Basis ovalen, spitzen, weissen, der Mutteraxe sich anlehnenden basi- lären Niederblättern, welche eine deutliche Deckung zeigen. Das erste und dritte stehen nach vorn (nach dem Tragblatte hin), das zweite steht median nach hinten (der Abstammungsaxe). Dieses bleibt con- stant steril, während das erste und dritte einem Spross den Ur- sprung geben. Aus dem dritten kommt der geförderte Spross; es ist der zur Mutteraxe antidrome, und bildet ein Glied des Wickel-Sym- podiums.“- Der Spross aus dem ersten Niederblatt ist kleiner; er ist mit dem Mutterspross homodrom. Diese beiden Sprosse haben auch noch das Unterscheidende, dass der Spross aus dem ersten Nieder- blatt mit 2 basilären seitlichen niederblattartigen Vorblättern *), der. des dritten mit 3 solcher beginnt, deren Stellung die oben angegebene Nur sehr selten fand ich auch diesen Spross mit 3 Vorblättern, welche gleiche Stellung wie am geförderten Spross zeigten. ist. Anfangs ist der Mutterspross zwar grösser als die aus seiner Basis kommenden secundären Sprosse, aber bald kehrt sich das Verhältnisg, um, indem der antidrome Spross stärker wird als jener und sich mehr gerade streckt, während der Gipfel des Muttersprosses mehr seitwärts nach dem kleinen Spross sich hinneigt. Er lässt sich übrigens leicht von seinem geförderten Zweig durch seine grünen Blätter unterscheiden, . die eine keulenförmige Knospe bilden. Die Glieder des Sympodiums verlängern sich beträchtlich (1'/ — 2 Zoll) und stellen sich ziek- zackförmig über einander. Uebrigens bewurzeln sich die Zweige aus ihrer Basis und können also bestehen, auch wenn der Mutterspross abstirbt, — Betreffend die Blattstellung, so folgen an den Zweigen auf die 3 Vorblätter noch oft 3 andere mit jenen und unter sich wechselnde Dreierquirie von Niederblättern, während der 5. Wirtel bereits 4 Blätter hat und von da an die Zahl der Wirtelblätter sich steigert, wobei sie je höher desto zahlreicher, schmaler und laub- artiger werden. Die Zahl der Wirtelblätter scheint übrigens nicht stufenweise fortzuschreiten. So fand ich an geförderten Zweigen zu un- terst 4 dreigliedrige Quirle, darauf einen viergliedrigen, dann 6 fünf- gliedrige, einen sechs-, einen siebengliedrigen; über 8 hinaus wurde die Zahl noch unbestinmter.e Was dann die Deckungsfolge der Blätter der einzelnen Wirtel betrifft, so finde ich sie (wenigstens 80 weit die dreigliedrigen Wirtel reichen), wie Irmisch, au derselben Axe meist im gleichen Sinne deckend, und nur selten fand ich die auf einander folgenden Wirtel gegenläufig, ein Fall, der hier kaum durch Annahme von Metatopie erklärt werden kann. Nach der Deckung der Blätter eomplieirterer Wirtel zu schliessen, müchte ich fast vermuthen, dass Einumläufigkeit nicht durch alle Wirtel hindurchgeht, sondern auch höhere Stellungen vorkommen. — Als seltener Fall möge hier noch eines sterilen Laubsprosses erwähnt werden, der aus seinen gegen den Gipfel hin befindlichen T,aubblättern verzweigt war, und wodurch der Spross ein ganz fremdartiges Ansehen bekam. Es waren bis 6 Laubzweige vorhanden, die ohne Ordnung verschiedenen Blatt- wirteln ängehörten. Die Zweige begannen mit 2 schuppenähnlichen seitlichen Vorblättern, dann folgte ein dreigliedriger Wirtel mit einem Blatt median nach vorn; darauf 2 fünfgliedrige unter einander wech- selnde; der erste hatte sein unpaares Blatt median nach hinten gestellt. An einem Zweig folgte auf die beiden Vorblätter sogleich ein vier- gliedriger Quirl mit 2 medianen und zwei seitlich stehenden Blättern. — Die Blüthen beschliessen das zweite Axensysten. 2383 Die Formel der wesentlichen Sprossfolge ist mithin; 1) RL... .» 2... Meistens tragen nur die Blätter einer mittleren Region des Sprosses Blüthen, während die untern und obersten steril bieiben. * Lythrariesae. Lythrum Salicaria. Zweiaxig. 1) NLH. m] 2) hZ. Die Hauptwurzel sehr stark verholzt. Die Blattstellung his un- gefähr zur Blüthenregion opponirt-decussirt, oder auch in 3-gliedrigen Quirlen, in der Blüthenregion aufgelöst, bald 3/s, bald 4 (7), seltener ®/, St. zeigend*), und in alien ‚Fällen an die paarige und gedreite Stellung ohne Pros. sich anschliessend. Aufgelöste Blatt- paare zeigten bei noch rechtwinkliger Stellung bald die weiter oben bei Epilobium parviflor., bald die bei Epil. montan. angegebene Ordnungsfolge **). Autgelöste dreigliedrige Laubquirle zeigten manch- mal Umwendung der Wirtel, so nämlich dass die ersten und die drit- ten über einander fallenden Wirtel gleiche Stellung zeigten. Es kom- men aber, durch ungleich hohes Anwachsen der Blätter bedingt, so viele Metatopien vor, dass oft ein sicheres Abschätzen der Blattstel- lung ganz unmöglich ist. Ich fand auch Bereicherungszweige, wo sogleich auf die zwei seitlichen Vorblätter 5%, St. der übrigen Laub- blätter ohne Pros. folgte; ferner einzelne Jahrestriebe, die nach we- nigen basilären Blattpaaren bis an den Gipfel 5/, St. der übrigen Blätter zeigten. Der Stengel ist prismatisch; die Blätter stehen auf den Flächen. Bei paariger Blattstellung ist er vierkantig, vierseitig ; bei gedreiter Stellung sechskantig, sechsgliedriig. — Die Biüthen- zweige entspringen aus den Achseln der höhern klemern Laubblätter theils aus Hochblättern und sind in eine meist dichte Aehre zusam- mengedrängt. Häufig stehen in einer Blattachsel drei seriale Blüthen- zweige (was schon Röper: Säringe, Melang. bot. IT., pag. 109, wusste). Der oberste von ihnen ist der reichblüthigste. Seine Mit- telblüthe trägt 2 seitliche hinfällige Vorblättchen, in deren Achseln h — Vorbl. d. Blüthen. *) Oft folgen an derselben Are (Aehre) 3/5, 5/8, 5/7 auf einander. **) Lösen sich bei der verwandten Cuphea die Blattpaare auf, so zeigen die einzelnen Blätter constant die Stellung wie bei bei Epilob. mentan, d. h. es fallen die ersten Blätter je der dritten Paare über einander, bei Ep. pareiflor. etc. hingegen je der 5. Paare. wieder mehrere Serialblüthen stehen, wovon einzelne oft wieder Vor- blättchen haben; der zweite und dritte Blüthenzweig verhalten sich ebenso, nur dass sie absteigend armblüthiger werden. Typisch ist mithin der einzelne Blüthenzweig ein dreiblüthiges Dichasium, durch seriale Blüthen vermehrt, Die Aufblühfolge geht immer von der Mittelblüthe aus und ist für die Serialzweige theils absteigend, theils seitlich fortschreitend*). Für die Gesamtinflorescenz (Aehre) ist sie hingegen zu wiederholten Malen aufsteigend, was sich aus der Suc- cession des Blühens der einzelnen Blüthenzweige leicht erklären lässt. Nach dem Gipfel der Aehre nimmt die Blüthenzahl ab. Nicht ganz selten kommen 5-merische Blüthen (Kelch 5, Krone 5, Stam.5 + 5) vor. Fruchtblätter sind bei 5- und 6-merischen Blüthen immer zwei vorhanden. ‚In den Mittelblüthen stehen sie gewöhnlich median, in den Seitenblüthen lateral. Sie ergänzen somit die bei ZLythrum typische Vierzahl der Fruchtblätter, welche bei Heimia salieifol. in vollständiger Zahl verwirklicht ist. — Die Erneuerungssprosse kon- men aus den Achseln der Niederblätter des Muttersprosses, Zuweilen finden sich am Stengel die zu einem Blattpaare gehörigen Zweige von ungleicher Grösse, nach dem Schema: ” B+ D+ ". E-C-A— D- B- A+CHE+ was ganz mit der Anordnung der Zweige bei Cuphea (wo ührigens die ıminus-Zweige als Blüthe auftreten oder ganz fehlen) übereinkomint. Lösen sich bei Lythrum die Blattpaare auf, so gehört der + Spross“ bald dem untern bald dem obern Blatt des Paares an; bei Unphea hingegen im gleichen Fall constant dem untern. Ich möchte daher bei Lythrum auf Metatopie der Blätter schliessen. *) Zur Wickelbildung kommt es nicht, Wenn es am obersten Blüthenzweig manchmal so scheint, so rührt es daher, dass dessen seitliche Serial blüthen sich alternative ausweichen und so eine wickelähnliche Stellung annehmen. **) Zwei rechts und links stehende Fruchtblätter haben auch Peplis uud Middendorfia hamniosa. 240 L. hyssopifol. 2 1z* Wenn Koch und andere Schriftsteller 2 Bracteolen (Vorbl.) als. charakteristisches Kennzeichen dieser Art aufführen, so haben sie überschen, dass sie auch bei Z. Salic. und tirgat. vorkommen. Dieser dem ganzen Genus zukommende Charakter ist also in der Art-Diagnose zu streichen. Nicht selten finden sich bei L. hyssopifol. in derselben Blattachsel zwei Sprossen; der obere ist Blüthe, der untere Laubsprösschen, was auch schon Koch bemerkt hat. Peplis Portula. 2 Häufig mit 2 Serialsprossen, der obere blos Blüthe mit 2 Vorblättchen; der untere belaubter blühen- der Zweig. , Tamariseinese. Tamariz & Myricaria. Blüthen an. den zweiten Axen, ohne 3.21 Vorblätter. Kelch mit Pros. von „ter eingesetzt, daher die bei- den ersten Kelchblätter seitlich gestellt. Corolla in der Knospe nach dem langen Weg des Kelchs gedreht, selten ein Petalum, das äus- serste, unbedeckt, oder ein innerstes ganz bedecktes. Tam. gallicaa 1) N LH.? Blatt- und Blüthenstellung: >/s, 2) 2.. 8)ıs» Ye, 5%) "11 Yin). Die Laubblätter sind oval oder oval- lanzettlich; die Hochblätter lineal-lanzettlich. Myricaria germanica. Blatt- und Blüthenstellungeam öftersten 5/s und 8/43. Wenn der Zweiganfang nach 2 seitlichen Vorblättern 5/, St. hat, so schliesst sich die letztere an das zweite Vorblatt ohne Pros. an. Die Tragblätter der Blüthen (H.) unterscheiden sich von den Laubblättern durch ihre mehr häutige Consistenz und starke Zuspitzung. Philadelphenae. Philadelphus. Einaxig. Corolla in d. Knospe constant links gedreht. Ph. coronarius. NLHZ. Die untersten Seitenblüthen stehen oft in der Achsel von Laubblättern, die obern in manchmal noch grünen Hochblättern. Die Gipfelblüthe entfaltet sich zuerst, dann fol- gen die übrigen in aufsteigender Ordnung*). Der Kelch der vier- gliedrigen Gipfelblüthe schliesst sich der vorausgehenden Blattstellung an, Die Seitenblütien sind ohne Vorblätter. Die blühenden Sprosse haben am öftersten 3 Paar Laubblätter und 2 Paar Hochblätter. — Sterile Sprossen tragen eine grössere Zahl von Blattpaaren, sie be- ginnen und schliessen mit Niederblättern (NLN). Der Gipfeltrieb schlägt oft fehl.” Die Zahl der Stamina ist‘ am öftersten 20, nicht selten aber auch grösser und unbestimmt. Wenn 20 vorhanden, finde ich sie wie die 20 bei F’ragaria und vieler. Pomaceen gestellt. (Wird fortgesetzt.) *) Jedoch so dass die untersten Blüthen in den Achseln von L. etwas spä- ter blühen als die aus Hochblättern kommenden. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr in Regensburg. Druck von J. H. Demmier. ©NLORA, JW% 26. Regensburg. 28. April. 1860. Inhalt. orıcınar-anmannıune. Böckeler, Beschreibungen einj ger neuer Arten der Gattung Fimbristylis. — Lırrzarur. Klotzsch, & Aristolochiaceae des Berliner Herbariums, — GELEHRTE ANSTALTEN UND VER- EINE. Botanische Verhandlungen der schlesischen Gesellschaft für vaterlän- dische Cultur. -— persowan-worız, Vilmorin f. j [| Beschreibungen einiger neuer Arten der Gattung Fimbristy- lis, Nebst angeschlossener Notitz über Dr. A. W. Rothg Herbarium. Von Böckceler. 1) Fimbristylis Griffithä. . Glaberrima; viridi glauca; radige fıbroga cpespitifera;_culmis te- nuissimis laxiusculis 4 — 3 pollicaribus compresso-guadrangulis bi. sulcatis et tenuistriatis laevibus basi foliatis; foliis densis eeimum aequantibus v. superantibus latiosculis (inferne !/; — ?/s”’ lat) sa- perne parum ungustatis et faleato-curvatis, vix acutis, planis, margi- nibus spinulosis saepeque involutis; vaginis laxis pallidis, inferieri- bus non raro efoliatis (his nonnanguam ad marginem vel iu derso eiliolatis); involucro 5-phylio, phyllis setaceis radios subaequantibus; umbella subdecomposita multi - (8-) radiata , radiis fere aequalibus, radiolis eapillaribus divergentibus monostachyis ; spicis subsqwar- rosis 1’ longis vix '/,"' latis oblongo ovatis, primum cuneato.lan- ceolatis; squamis ex ovato oblongis acuminatis pallidis v. ferrugines- centibus nervo dorsali viridi producto longe aristato-mucrenatis, mu- crone subrecurro non raro scabro; carina obsolete trinervi; staminet; stylo apice hifido ibique pilosulo, inferne inerassatp; earyopsi minus tissima lato-obovata biconvexa turgida umbonata Iaevi albida marga- ritaceo-nitidula, immatura nivea opaca, Hab. in Bengalia. Griffith legit. Diese ausgezeichnete, durch #hre gänzliche Kahlheit, wie durch Flora 1860, 16 243 sehr kleine Aehren sogleich auffällige Art vereinigt sich mit einigen anderen zu einer kleinen rerht natürlichen Gruppe, die ich mit Aristalo-mucronalae bezeichnen will. Namentlich gehören hieher und stehen mit der heschriebenen Art in nächster Beziehung: F. di- chotoma, F. squarrosa, aestivalis und limosa. Abgesehen von ande- ren Verschiedenbeiten, die im Involuerum, in den Blättern, Schuppen und Früchten sich finden, weichen die drei erstgenannten Arten von Griffith’s Pflanze sehon durch die mehr oder minder dichte Pubescenz ab, womit gewöhnlich sämmtliche blattartigen Theile überzogen sind. Ob F. limosa kahl oder behaart ist, haben Kuntb und Esenbeck (Fl. Brasil.) nicht angegeben. Nach den Angaben des Letzteren steht sie der F. dichotoma sehr nahe, bat aber — Kunth’s Angaben entgegen — ähnliche Blätter wie F, Griffithii, Sie unterscheidet sich von letzterer nach den Angaben der ge- nannten beiden Schriftsteller: durch ihre mindere Grösse, durch die in geringerer Anzahl vorhandenen Involueralblätter, grössere Aeh- ren, wie durch anders geformte Schuppen und nicht glatte Früchte. Ist der Halm dieses Grases wirklich dreieckig, wie derselbe von Kunth bezeichnet wird, so sind die beiden Gräser auch hinsicht- lich dieses Theiles erheblich abweichend. Steudel’s F. Griffithiana ist bekanntlich einerlei mit F'. aesti- dalıs. 2) Fimpristylis anomala. Caespitosa; radice valide fibrosa stolonifera; stolonibus tenuibus (crass. pennae corvinae) squamis alternantibus ovato-lanceolatis mu- eronatis basi ochreatis nervosis fuscis vestitis; culmo 1 — 2-pedali rigido compresso striato inferne sulcato-subangulato laevi basi folialo; foliis (?/s lat) culmum subaequantibus rigidis inferne convoluto- teretibus superne planis breve et oblique acutatis, marginibus ineras- satis scabris, externe tenuissime striatis inter strias impresso-punc- tulatis, interne subtilissime fenestratis, vaginis pubeacentibus margine byalino-albis cinnamomeo-punctatis ore eiliatis; radiis umbellae sub 6 simplicibus, compositis v. decompositis valde inaequalibus (1 — 3" long.) illis indivisis radiolisgue mono- v. raro distachyis; radiolis setaceis tenacissimis 3 — 4 - linealibus ; involueri folio inferiore umbellam subaeguante, bracieis radiorum interiorum subsgquamaefor- mibus cinnamomeo - fuscis dense puberulis margine ciliatls; spieis 3- 4 lin. longis }1/, Jin. latis ovato-oblongis acutiuseulis; squamis arcte imbricatis ovato-orbiculatis haud carinatis sub apice rotundato brevissime mucronatis dorso stramineo-pallidis obscure subtristriatie 243 margine einnamomeis, subnitentibus, inferioribus puberulis muerone longiore; stylo cum ovario feceundato oblongo obovato continue (nee articulato) ecomplanato usque ad medium bipartito, partitionibus la- tiusculis acutatis, toto subglahro;, filamentis 3 latiusculis et tenuissimis, Texas. Herb, Drummond. Nr. 445. Nach ihrem Aeusseren und dem breiten zweitheiligen Griffel eine wahre Fimbristylis, zeigt diese Art eine eigenthümliche Ab- weichung von der Regel hinsichtlich der Verbindung zwischen Frucht und Griffel. Von einer Gliederung der beiden Theile, wie solche der Gattung eigen ist und wie ich sie bei sämmtlichen von mir un- tersuchten Arten — auch im jugendlichen Zustande — gefunden habe, ist bei ihr ebensowenig etwas wahrzunehmen als von einer Verdiekung oder erheblichen Verbreiterung der Griffelbasis. — Es schliesst sich diese Art wohl zunächst der F. spadieca Vahl an, d. h. der Pflanze, welche Kunth uster diesem Namen beschrieb ; denn mit F. spadicea werden auch, nebenbei bemerkt, von jener sehr verschiedene Arten bezeichnet. Von Kunth’s Pflanze weicht sie nach dessen Beschreihang — abgesehen von der Beschaffenheit des Griffels — im Halm, in den Blättern uud Scheiden, in Form der Aehren, sowie in Form und Färbung der Schuppen ab. 3) Fimbristiylis multistriala. Radice fihrosa validula fusco-nigra; eulmo solitario erecto 11/, — 2-pedali pertenui basi cum foliorum vaginis inerassato, paulo com- presso sulcato - (sub 4 -) angulato et striato infra apicem tri - v. quadrangulo, laevi; foliis rigidis culmunf fere aequantibus anyus- tis (7 lat.) exacte aequilatis semiterelibus subcanalicnlatis apice obtusiusculis superne margine denticulato-scabris; vaginis atrofuscis antice ferruginosis glabris; umbella subcomposita vel — in spe- cim. minoribus — simplici; radiis capillaribus (sub 6) Y — 3. pollicaribus 1, 2, 3 - stachyis, radiolis lateralibus 3 — 4 lin. lom- gis; involucri foliolis glabris acutis in margine apieis spinulosis, im- fimo umbellam superante; spieis 2 — ?', longis ovatis aculis basi parum attenuatis; squamis coriaceis ovato orbicnlatis sub apice rotundato mucrone brevissimo latoque praeditis, malti - et tenui- striatis pallide fuscis lateribus superne castaneis, glabris nitentibus, bracteantibus binis ovato-sublanceolatis longius mucronatis; germine oblongo-obovato biconvexo tenuissime striato fusco; stylo complanato apice bipartito hasi inerassato, fimbriato. In terra Texana ad Rio Brazas leg. Drummond. (In herb. ej. sinenreo.) mr b 244 Mit der vorhergehenden Art zu demselben engeren Familien- kreise gehörend, finde ich weder für diese noch für jene bei Kunth und Steudel Arten verzeichnet, die ihnen sehr nahe ständen. Am „meisten dürfte sich F. multistriata der F. ferruginea nähern. Steudel bezeichnete das unter 2 beschriebene Gras mit F. spadicea Vahl und nahm das mit 3 bezeichnete für eine Varietät derselben, obgleich man schen bei oberflächlicher Betrachtung der beiden Pflanzen den Eindruck gänzlicher Verschiedenheit empfängt. Ich erwähne dieses Faetums hier nur, um daran die Bemerkubg zu knüpfen, dass Steudel in der Synopsis unter der Inschrift: F. spadicca Vahl ein Compositum aus mehreren Arten, unter denien sich namentlich, wie ersichtlich, die beiden genannten befanden, be- schrieb. 4) Fimbristylis Heynei. Radice fibrosa; culmis caespitosis filifformibus erectis compres- siusculis sulcato-striatis laevibus basi infima cum vaginis incrassatis; his dense aggregatis laxis multistriatis pilosis v. glabrescentibus mem- branaceo-marginatis subtruncatis ore margineque ciliatis; foliis fere omnibus radicalibus brevibus (1 — 1'/,”' 1, vix '/," lat.) rigidulis subfalcatis glabris glaucescentibus apice obtusis et subobliquis in- ferne convexiusculis superne planis utrinqgue subtilissime nervato- striatis inter strias impresso-punctulatis margine sursum denticulato- scabris; involucri foliolis 2 iis culmeis similibus tamen acutis mar- gine spinulosis, radios agquantibus; involucellis e lamina membra- näcea orbiculatö-ovata lanceolatis mucronatisve; umbella contracta parva (17, eire. alta et lata)6 — 8 - radiata; radiis simplieibus monostachyis v. rarior umbellulatis 3 - stachyis, spicis lateralibus hrevi pedicellatis; spieis ovali-oblongis acutiusculis bilinealibas; squamis membranaceis nitidulis medio tantum concavis oblongo-ova“ tis obtusis carinulatis dorso nervis tribus subtilissimis sub apice evanescentibus instructis, pallide ferrugineis, margine pallidioribus ; caryopsi minuta obovata basi paulo angustata biconvexa umbonata tenuissime sulcato-striata transversim sußtilissime striatola albida opaca; filamentis longis angustis; stylo longissimo et tenuissimo bi- partito fimbriato-ciliolato. In India orient. leg. Benj, Heyne. (In herb, Rothiano sub.: F, glauca Vabhl.) Es zeichnet sich diese aus und unterscheidet sich von verwandten Arten vornehmlich durch die sehr kurzen, zum Theil sichelförmig g& 235 krümmten, zu einem kleinen dichten Rasen vereinigten Blätter, durch eine sehr kleine Dolde, einzelnstehende Aehren und durch dünne, stumpfe, nicht mucronirte Schuppen. Nicht allgemein dürfte es bekannt, gleichwohl aber für Manche von Interesse sein, zu erfahren, dass die von dem bekannten aus- gezeichneten Botaniker Dr. Alb. Wilh. Roth binterlasgene Pflan- zensammlung, die besonders durch eine Menge indischer, von ‚Be,n- jamin Heyne gesammelter und von Roth in Novae plant. species beschriebener ‚Pflanzen wertbvoll ist, seit längerer Zeit im ‚Besitz des Grossherzogs von Oldenburg sich befindet und, vereint mit an- deren naturgeschichtlichen Sammlungen, im „Museum“ zu Oldenburg ayfbewahrt wird. Ich kann bei dieser Gelegenheit nicht unterlassen, dem Herrn Medicinal-Assessor Kelp, dessen Obhut die Pflanzenschätze anver- traut sind, öffentlich meine Erkenntlichkeit an den Tag zu legen f für ‚die freundliche Bereitwilligkeit, mit welcher derselbe mir die y- peraceen der genannten Sammlung zur Benutzung anvertraute ; 80. wie ich zugleich die Ueberzeugung auszusprechen mir werde erlau- ben dürfen, dass auch Andere bezüglich jener Pflanzensammlung eine ähnliche liberale Handlungsweise von Seite des Herrn Kelp er- fahren würden, Litteratur. Fr. Klotzsch, die Aristolochiaceae des Berliner Herbariums. Berlin, 1859. 8. (Separatabdruck aus dem Monatsbericht der kgl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin. August, 1359. pag. 511 — 626 mit 2 Tafeln in 4.) In dieser kleinen ‚Schrift finden wir eine sorgfältige Uuter- suchung ‚der im Berliner Herbarium vorhandenen Arten der kleinen Pflanzenfamilie,. welche in hiesigen ‚Gegenden allerdings nur iu Auch angeben due untersucht werden kann, u wir aber durch Vergleichung der Originalesemplare in höchster Instanz ent. scheide ;'‘ — wir glauben vielmehr, dass die Untersuchung der le. benden Panzen erst die höchste Instanz sei, durch welche die ge- 246 wiss sehr dankenswerthen Vorarbeiten die nach Herbarien gemacht worden sind, erst ihre Billigung, ihre Rechtfertigung oder Verbesser- ung erhalten müssen. Der Verfasser gibt pag, 511 — 581 eine kurze Geschichte dessen, was von Linne's bis auf unsere Zeiten über diese kleine aber sehr interessante Familie gedacht und wie sie eingetbeilt worden ist, und gibt dabei pag. 573 etc. folgende Kennzeichen der Begrenzung für die Familie und die Unterabthei- lungen bis zu den Gattungen: für die Familie gelten „als wichtigste Kennzeichen die Wandplacenten, die umgewendeten Eichen, die gy- nandrischen Staubgefässe, die wit einem fleischigeu Endesperm ver- sebenen Samen, an deren Spitze der sehr kleine Embryo liegt, ferner die apetalen Rlüthen, die klappige Knospenlage des Kelch- saumes und die nach aussen aufspringenden Staubbeutel.‘ Zur Be- greuzung der Tribus dient ‚die Beschaffenheit des Griffels, der entweder fest oder hohl ist; die Narbe, die entweder scheibenför- mwig-strehlig und im Centrum geschlossen, oder aus aufrechtstehen- den oder zusammenneigenden Lappen besteht, welche im Centrum eine Höhle bilden, die einen offenen Canal in das Innere des Frucht- knotens vermittelt.“ Zur Begrenzung der Subtribus benützt der Verfasser „die Staubgefässe, namentlich in Bezug auf ihre Stellung, Anheftungsweise und auf das Zahlenverhältniss derselben zur Narbe und deren Abschnitten,‘ während er für Begrenzung der Gattungen als maassgebeud „das Zahlenverhältniss sämmtlicher wesentlicher Blüthenorgane‘“ betrachtet. Demnach theilt der Verfasser diese Fa. wilie, deren verbesserten Charakter er pag. 582 giht, folgender- massen ein: E. Cleistostigmatn. Antherae liberae, siylus solidus, stigma discoideum v. radiatum, centro clausum. j #. Asarineae, Stamina alternatim minora, calyx persistens. 1) Asarum Trnf. Limbus calycis urceolato-campanulatus, 3-hi- dus, lobis conniventibus, connectivis antherarum in acumen subula- tum productis, filamentis liberis. 2) Heterotropa Morr, Decaisn. Limbus calycis urceolatus, trifidus, lobis patenti-reflexis, connectivis antherarum brevibus copi“ eis, filamentis brevissimis in annulum connatis. ß. Bragantieae. Stamina subefilamentosa, antheris eirca sty- lum verticillatis, stigmate discoideo, vertice plano s. verrucoso, geX- mine pseudo-4 loculari. Capsula 4 valvis. 3) Throttea Rottb, Limbus calycis campanulatus magnus Intus 247 villosas, staminibus biserialibus, stigmate plano multiradiato, ger- mine 4-localari. 4) Brayantia Lour. Limbus calyeis rotatus 3-partitus par- vos intus puhescens, antheris circa stylum 1-seriatim verticillatis, stigmate plano verrucoso, germine 4-loculari, Y. Cyolodisceineae. Stamina 6 filamentosa, filamentis basi monadelphis, stylo elongato cylindrico, stigmate trilobe, lobis ob- longis. 5) Uyelodiscus Kilotzsch. Limbus calycis profunde 3 -lobus, fundo callo patelliformi instructus, lobis patentibus intus glabris, lo- bis stigmatis erecto-divaricatis, germine 4 loculari. IL. Aristolochlieae. Anutherae stylo vel stigmate adnatae, stylus fistulosus, stigma 3- 5- 6-lobatum, centro perforatum, lobis erectis apice subconniventibus. 6) Aristolochia Trnf. Limbus calyeis sublingulatus apici ger- minis stricto impositus, antheris 6, fasciae annulari sexcrenatae siy- lum circumdanti adnatis; stigmatis lobis 6; capsula pseudo-6-loculari ©0-SperIma. 7) Endodeca Ratin. Limbus calyeis tubulosas superne amplia- tus recurvatus ringenti-3-dentatus, apiei germinis stricto impesitus; antheris 6 fascia annulari destitutis, stigmatis lobis 6; capsula pseu- do-6-loculari oo-sperma, 8) Siphisia Raf. Limbus calycis tubulosus recurvatus apice ringens v. patenti-3 lobus germini strieto impositus, antheris 6 per paria lobis stigmatis adnatis; stigmatis lobis 3 lato-ovatis apice con- niventibus, capsula pseudo-6-loculari oo-sperma. 9) Einomeia. Raf. Limbus calycis tubuloso-Äingulatus gerwini strieto impositus, genitalibus 5-meris, 10) Howardia Kitzsch. Limbus calycis variaeformis germini obliquo impositus, antheris 6, stigmatis lobis 6 erecto-conniventihas margine reflexis, capsula pseudo-6-loculari ©o-sperma. Von der Gattung Asarum werden hierauf 6 Arten aufgezählt und von Heterotropa eine, von denen keine als neu zu betrachten ist. Von den beiden Arten der Thotiea ist die zweite T. dependens Kl. neu = Lobbia dependens Planch. in Hook. Lond. Journ. VI. 144. t. 3. — Bragantia zählt 3 bereits bekannte Arten. — Zu Cyelodis- eus Kl. gehört Bragantia tomentosa Bl. als C. tomentosas Ki. und Br. latifolia Lndl. als C. latifolius Ki. — Die Gattung Aristolo- chia zählt 40 Arten; sie ist in folgende Untergatiungen vertheilt : a) Euaristolochia. Calycis limbus strietus vel incurvatus tubuloso- lingulatus, vel tubulosus et apico oblique Iruncalus subringeus, basi 248 sessili com apice germinis ab ipso exartieulato strieto impositus. aa. Oryotus: calycis limbus strietus lingulatus, mit 6 Arten. bb. Ana- cyelocarpus: Calyeis limbus ineurvatus apice dilatatus, oblique trun- catus, flores axillares suhpenduli, fructus deflexus. 7 Caulis erectus, mit 15 Arten. +} Caulis volubitis scandens, mit 3 Arten. b) Pod- anthemum. Calyeis limbus strietus tubuloso-lingulatus, hasi stipatus, apiei ‚germinis articulatim impositus, flores axillares solitarii v. race- mosi, v. cymosi, bracteis deciduis v. persistentibus suffalti, mit 16 Arten. Hier ist A. Rozdurghiana Kl, von A. indica L. getrennt worden, deren Var. &. sie nach Wild, war; neu sind: A. Gaudi- chaudü Kl. und A. abyssinica Kl., sowie A. Petersiana Kl.; den meisten übrigen Arten dieser Untergattung sind neue Diagnosen gegeben. Ebenso ist der Gattungscharakter von Endodera WRaf. verbessert 'und die Diagnose der Rafinesque’schen Art erweitert, um sie von den beiden neuen Arten, E. Bartonii Kl. (Aristolochia Serpen- taria Barton) und E, polyrrhizos K1 (Aristolochia Pluckn,) zu ‚unterseheiden. — -Die Gattung Siphisia mit ihren 9 Arten ist in 4 Untergattungen getheilt, zu der ersten gehört S. sericra Kl. (Ari- slolochia :Bnth,); zur zweiten S, 'saccata 'Kl, (Aristolochia Wllch.) S. anyustifotia-Kl. (A. saccata var. glabrata Herb. Ind, or.), 8 pla- tenifolia K1.tA. saccata? Herb. Ind, or, Hook, fil. et Thouars); zur dritten S. Thwaitesii Kl. (Aristolochia 'W, H-ook:) und zur vierten endlich S. reticulata Kl. (Aristol. Nutt.), — Von Einomeia ist ein neuer Gattungscharakter gegeben; sie wird durch 3 Arten vertreten, wovon eine, E. Berlandieri Kl., neu ist; E. dreripes Kl. ist Aristo' Benth. — Amartenreichsten (59 Arten) ist endlich Ho- wardia. Der Verfasser hat diesen Namen einer Gattung der Ari- stolochiaceae gegebeu, „da der im Jahr 1854 von Weddell einer abgezweigten Cinchoneengattung gegeböne "Name nicht bestehen bleiben konnte, weil der ‘Verfasser dieselbe Gattung ‚schen ein vol- les Jahr früher als Poyonopus beschrieben hatte und sich also das Prioritätsrecht wahren musste.“ Diese Gattung ist nun in 11 Un- tergattungen vertheilt. Zur ersten gehören: H. (Arist. V hl.) rin- gens Kl., H. (Arist. herb."Wild.) hiens Kl., H. (Arist, Mrt.) dra- siliensis Kl, ‘H. (Arist. Mrt.):galcata Kl., H. (Arist. Art.) eym- bifera Kl ; zur zweiten: H. (Arist. Lndl,) fortens K1.,:H. (Arist. Mrti.) gigantea Kl,, MH. (Arist. Sw.) grandifivra K!, und eine neue 'H. Ruiziana Kl. aus dem Herbarium dieses Botanikers. ‘Zur drit- ten Untergattang gehören H.(Arist. Fieldg. et'Gardm.) iruncala -Kl., H. (Arist, Jacgq.) anguielda Kl, H. (Arist. H. B.K.)' Wweloidea -Kl., A. .(Arist. L.) dilabiapa Kl, H, (Arist. Mart.) rumicifolia 249 Kl, H. (Arist. Sw.) oblusata K),, H. (Arist, odoratissima Arrah.) fluminensis Kl., H. Lansbergii K]. eine neue Art von Venezuela, H. (Arist. Hrb. Wild.) pilosa Kl., H. (Arist. Jacgq.) barbata Kl,, HA. (Arist. Wild.) surinamensis Kl., H. (Arist, Wild.) pubescens Kl. H. (A. rumicifolia R. Schomb.) Schomburyki Kl, H. ecostari- eensis Kl. (neu). Zur vierten Untergattung gehören A. {Arist, Mart.) Raja Kl, H. (Arist. R. et Pav.) fragrantissima Kl., H. (Arist. Jacgq.) mazima Ki, H. (Arist Mrt.) eriantha Kl., H. (Arist, Mrt.) cynanchifolia Kl, H. (A. maxima Chamiss.) ('hamissonis Ki, H. Sellowiana K],, eine neue Art, Zur fünften Untergattung: H. longifolia (Arist, angustifolia var. lorgifolia Cham.) und die bei- den neuen Arten H,. sessilifolia und emarginala Kl. Die sechste Untergattung zählt blos H. (Arist. Röpp.) srtigera Kl. und die siebente H. (Arist. H, B. K.) trifida Kl, H, (Arist: Gomez.) ma- eroura Kl. und H. (Arist. L.) (rilobata Kl. zu ihren Arten. Zur “achten Untergattung gehören H. (A. L) peltata Kl., H. (A. Wild.) reniformis Kl. C. (A. W. Hook.) macradenia Ki. und die neue H. Bridgesü K}.; zur neunten Untergattung: H. (A. Jeg.) pandu- rata Kl, H. (A. Linn.) dilodata Kl., H. (A. H. B. K.) foelida Kl,H. (A. HB. K.) yeminiflora’Kl., H. (A. H. B. K.) glaucescens Kl, H.<(A. H. B. K.) inflata Ki, H. (A. Chamiss.) trianyularis Kl, H. tamnifolia Kl. (neu), H. smilacina Kl. (neu), 'H. Benthamü (A. odoratissina Benth,), ’H. Hofmanni Kl. (neu), H. Gollmerü 'Kl. (neu), H. (A. Hrb. Wild.) cordigera Kl. Zur zehnten Unter- galtung gehören: H.(A Chamss.) Ehrenbergiuna’K]., H. (A. Lam.) punclala Kl. und H. (A. Jeq) caudata Kl., eudlich zur letzten Untergattung gehört nur IZ. (A. Cham.) fimbriata Kl Es bleibtuns nur noch zu bemerken, dass die Leiden Tafeln recht gut vonC. F. Schmidt gezeichnete Analysen der verschiedenen Gat- tungen und Untergattungen darstellen, die klar und deutlich wie- dergeben, was der Verfasser in seiner Beschreibung angedeutet hat; es ist bei ‘dem UeLcrblick dieser Tafelu nicht zu verkennen, wie sehr die’Bildung ‘des Kelches mitunter mit manchen Formen der Lippe tropischer Orchideen übereinstimmt. Möge diese Arbeit des fleissigen Verfassers recht dazu beitragen, dass nun der hier be- leuchteten Pflanzengruppe doppelte Aufmerksamkeit an ihren verschie- denen Standorten geschenkt und manche nothwendig noch bleibende Lücke dadurch bald ausgetüllt werden möge. [AN 250 Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur Botanische Section. Sitzung vom 9, Februar. I. Herr Musikdireetor Siegert berichtet über seine Unter- suchungen in Betreff der Pflanzen. Bastarde, insbson- dere aus der Gatttung (irsium. Naegelis frühere Annahme, dass die Bastarde von Cirsium in den Reproductionsorganen eine über- wiegende Aebnlichkeit mit dem Vater, in den Vegetationsorganen dagegen mit der Mutter zeigen, hat sich nicht bestätigt. Ebensowenig “ kehrten die im Garten cultivirten, hybriden Exemplare constant zu einer der beiden Stammarten zurück, obwohl beilirsum canum-rivu- lare allerdings nach mehrjähriger Cultur der Charakter des rivulare fast ganz zurücktrat. Dass Bastardpflanzen unfruchtbar seien, scheint bei den in der Natur vorkommenden nicht der Fall zu sein. Dage- gen bewährt sich ein inconstantes Schwanken zwischen den Merk“ malen der Stammeltern als allgemeiner Charakter der Bastardpflan- zen. Um zur Lösung der hier angeregten Fragen beizutragen, hat sich der Vortragende bestrebt, von den hybriden Cirsien Schlesiens möglichst viele Formen zu sammeln; derselbe legte instruetive Reihen von Cirsium heterophyllum-palustre Wim m., canum-rivulare Bieg., ferner von Salix Caprea-silesiaca, aurita-silesiaca, cinerea-silesiaca vor. Schliesslich berichtete derselbe über die interessanten Pflan- zen, welche er bei seinen vorjährigen Excursionen, insbesondere nach dem Rebhorn gefunden. II. Herr Director Wimmer sprach über die im vorigen Jahre beobachteten Neubeiten der schlesischen Flora; darunter zwei neue Arten: Linaria genistifolia, von Herrn Institutsvorsteher E. liärtel am Höllenberge bei Striegau, und Ajuya pyramidalis, von llerru Lebrer Hilse im Ziegengrunde bei Strehlen entdeckt. Derselbe legte die inter:ssanteren Pflanzen vor, welche Herr Hilse in der Umgegend von Strehlen beobachtet, darunter Salir si- lesiaca, als tiefster Standort dieser, unserem Hochgebirge zwischen 1500 — 3500“ eigenthümlichen Weide, Ferner zeigte derselbe eine Reihe seltener oder hybrider Pflan- zen, welche Herr Lehrer Leisner am Waldenburg, sowie er selbst namentlich in der Umgegend von Kynau beobachtet, und machte schliesslich auf einige Formen der Gattung Rubus vom Zobtenberge aufmerksam, welche sich unter die bisher beschriebenen nicht un- terordnen lassen. Der Secretär legte vor; 231 1) Hieracium echioides, von ibm bei Kynau gefunden, 2) ein Tableau der Moose der Rheinpfalz von Gümbel, das Herr Geh. Rath Göppert mitgetheilt. Sitzung von 23. Februar. I. Herr Geh. Rath Göppert sprach: Ueber den botani- schen Garten zu Würzburg. „Als ich vor 7 Jahren die Handelsgärtnereien ersuchte, für cor- rektere Beschaffenheit ihrer Pflanzen. und Samenkatsloge (unter Be- nutzung vielfach bereits vorhandener Hilfsmitte!) Sorge zu tragen» wurde diess zwar von manchen Seiten nicht so unumwunden aner- kannt, hatte aber doch die erspriessliche Folge, dass mir noch in demselben Jabre von den Herren Neubert und Reichenbach in Plicken bei Gumbinnen in Ostpreussen, und Geitner in Planiz bei Zwickau Kataloge zugeschickt wurden, die allen nur möglichen An- forderungen genügten, und dass sich überhaupt seit jener Zeit Alle bestrebten, Verbesserungen einzuführen, so dass mir im letzten Jahre kaum ein Katalog noch begegnet ist, der von solcher Nicht- achtung der Gesetze der Sprache und der Wissenschaft Proben lie- ferte, wie sie vor jener Erinnerung fast alle Kataloge zur Schau trugen. Hoffentlich geht es auch so mit den botanischen Gärten, Als ich vor vier Jahren aus vielfachen, hier nicht weiter zu erör- ternden Gründen auf die Nothwendigkeit einer Reform derselben aufmerksam machte, erfuhr ich wenigstens keinen Widerspruch; hie und da ging man wohl auf meine, freilich mancherlei Opfer an Zeit und Mühe erforderuden Vorschläge ein, hat sie wohl aber nirgends in solcher Ausdehnung bereits berücksichtigt, wie diess bei der Re stauration des botanischen Gartens in Würzburg durch Herrn Pro- fessor Schenk geschehen ist, wovon derselbe in einer 50 eben er- schienenen kleinen, zugleich als Führer dienenden, mir böcht interes- santen Schrilt: ‚Der botan:sche Garten der Universität zu Würzburg‘“, Nachricht gibt, für die ich mich zu aufrichtigem Dank verpflichtet fühle. Während es sonst fast als Regel galt, gerade die sum Un- terricht für Medieiner und Pharmazeuten erforderlicben Pfanzen in botanischen Gärten nicht zu besitzen, erfreut ‚sich Herr Schenk schon einer recht ausgezeichneten Sammlung von Gewächsen dieser Art, die nun auch anfangen, häufiger in den Handel zu gelangen, als diess früher der Fall war, wo man nach ihnen gar nicht fragte. Auch von der Nothwendigkeit, die sonst überall nach Grössen und Culturverhältnissen obne alle weitere Ordnung in botanischen Gärten zerstreut stehenden Topfpflanzen nach natürlichen und geographischen 252 Gruppen anzuordnen, ist unser Herr College überzeugt und hat sie nicht blos im Freien, ‚sondern auch in die Gewächshäuser übertra- gen, wie auch eine Zusammenstellung zur ‚Erläuterung der Gestalt- lehre der Pflanzen hinzugefügt, Ueber die Art der Bezeichnung finde ich in der Schrift zwar nichts erwähnt, zweifle aber nicht, dass er die kurzen Notizen, mit denen er die vorhandenen in irgend einer Hinsicht interessanten Gewächse aufführt, auch auf ihre Eti- quetten übertragen und überhaupt die bisherige hieroglyphische Form verlassen haben wird, die den Studirenden eben nicht besonders an- zusiehen vermochte. Solite man es wohl glauben, dass es noch " Gärten gibt, in denen die Bezeichnung der Pflanzen durch Nummern geschieht, zu denen natürlich nur der Director den Schlüssel besitzt? Zu den, wie es scheint, zweckmässig gebauten und eingerichteten Gewächshäusern (mir ist die ganze Anlage zur Zeit nur aus der Beschreibung bekannt) gratuliren wir dem Herrn Collegen und wünschen, dass man uns hier bald gleiche Glückwünsche abstatten könnte.‘* li. Hierauf berichtete derselbe über einige der interessan- testen Pflanzen, in deren Besitz der Breslauer botani- sche Garten im vorigen Jahre gelangte. Die Sammlung der Farne wurde vermehrt durch die höchst zier- liche Pieris aspericaulis, die seltenen Marattiaccen: Maratlia sali- cina, M. Laucheana Blass,, Angiopteris pleroides de Vriese, A. Hugelii, Platycerium Stemmaria, das immer noch sehr kostbare Acrostichum erinitum, Von Monocotyledonen wurden hervorgehoben die im Freien nun schon durch zwei Winter cultivirte Bambusa aurea aus Japan, ferner Smilax China aus Japan, Lilium giganteum, welches im Sommer 1858 blühte, Hoemanthus lowicarius, dessen Zwiebel den Buschmännern nach Livingston zur Bereitung des Pfeilgiftes dient, wie auch der Safı der gleichfalls hier vorhandenen cactusähnlichen Euphorbia arborescens ; die wunderschöne Camassa esculenla, deren Zwiebel im ganzen Oregongebiet genossen wird, die japanische Spar- gel, Polyyonatum Japıenicum M. et Dee.; Vanilla planifolia Andr. und V. yujanensis Spitg., die ausser V. aromalica ebenfalls Han- delssorten der Vanille liefern; Copernicia cerifera It. Amstel,, von welcher das unter dem Namen Curnabaa bekannte Wachs des Handels stammt; Borassus flabelliformis, die Hauptoutzpalme Ostin- diens; Calamus verus Lour,, jetzt eben blühend, eine der Mutter- pflanzen des Drachenblutes; die in England im Freien ausdauernde Chamaerops ewcelsa Thunb, aus Japan; die Koblpalmen Brasiliens 253 Cocos oleracea Mart. und Euterpe oleracea Mart.; die selten, ächt vorkommende Sabal Palmetto Lodd.; der noch wenig verbreitete Pandanus reflexus (Doornia refleza de Vriese), Pandanus furca- tus in zwei grossen Exemplaren, eines mit 15’ langen Blättern. Von Eoniferen: Araucaria Bidwillii in eirca 4 Fuss hohem Exemplare (ein Prachtgeschenk des Ilerrn Kaufmann Ertel); Dam. mara alba, orientalis und australis, Mutterpflanzen des Dammarbar- zes, letztere in einem 12 Fuss hohen neuseeländischen Original- Exemplar; Seguoia Wellingtonia, in einem 3° hohen Exemplare; Toreya Myristica Hk, fil, die kalifornische Muskatnuss. Von Dicotyledonen : Liguidambar imberbe Ait. aus Kleinasien, die eigentliche Mutterpflanze des Styrar liquida, hat jetzt schon zwei Winter im Freien überdauert; die Isonandra Gutta, der Eutta- perchabaum und die Sapota Mülleri Linden, welche in_Sorinam heimisch und ein ähnliches Harz liefert; das japanische Vaccinium eryihrinum; Artemisia Mora DC., eine japanische Arzneipflanze; Cinchona condaminea Lam., (ausserdem noch vorhanden (Ü. ovala, pubescens uud Calisaja W edd.. Cinchona tujucrnsis Karsten aus Venezuela, Mutterpflanze der Cort. Chin. Märacaibo); die schöne Araliacea Oldfirldia africana Berthel. et Hook., das afrikanische Teakholz; die brasilianischen Fieherrinden-Bäume Üratacra Tapia L. und: C. tapivides DC.; Cordia Mysa, liefernd die Baccae Myxne et Sebestenae in Ostindien, der Baumnwellen-Baum der amerikani- schen Tropenländer Bomba@ Ceiba; Hebradendron tambogioides Graham, die Mu‘terpflanze des eey'onischen Gummiguttibauns;; die des brasilianischen Takamshaku's Calophylium Madrunne, und des westindischen Calophylium Calaba Jacg; der weisse Zimmetrin- denbaum Cancla alba Murr.; der Gunmi-Gattibaum von Mysore XÄunthochymus piclorius Merb, nebst den früher schon vorhandenen in Europa wenig verbreiteten indischen Fruchtbäumen der Clusioceen wie Garcinia Munyustana, der wollschneckendsten Frucht Asiens, Rheedia lateriflora L. und der Mammeifrucht Hammea amıricana aus Westindien; die Mutterpflanze des wurmwidrigen Carapa-Oels Carapa gujanensis Aubl. aus Gujans; der Carakkas-Fielrerbaum Ce- drela montana Karst.; der Cascarillenstrauch Croton Biutersa Sw., der Carainabarz-Baum Bursera gummifera Jaeg.; Gurjacum ar- boreum DC., Akajou-Holzbaum; 'Myrobalanen T.rminalia beilerica Morb. aus Ostindien, Eucalyptus Giobulus, blue gm rer von Van -Diemensland, Veilchenbaum, der dort die enorme #lühe von 250 — 350 Fuss erreicht (Rival der Sequoia Wellingtmiana B. Seem.); der Cajaputöl-Baum Melaleucu Leucadendron, Blätter vom 254 feinsten Oelgeroch dieses Namens; Lerythis Ollaria, Topffrucht- Baum aus Brasilien; Berthollstia ewcelsa, der Paranussbaum; die mexicanischen und brasilianischen Copalbäume Hymenaca Courbaril und H. stübocarpa Hayne; der Copaivabalsam Copuifera officina- lis; die officinellen Röhren- und bras lianischen Cassien Cassia Fis- tula und brasiliensis; Myrtus Pimenta, welche alljährlich bei uns blüht, entwickelte im vorigen Jahre auch reife Früchte; die jetzt im Handel äusserst seltene kostbare Mutterpflanze der Nelke Caryo- phylius aromalicus. Die merkwürdigen Kannenträgerpflanzen sind durch verschiedene Familien repräsentirt, wie Nepenthes und Sarra- cenia-Arten, die Noronta yujanensis, deren Bracteen schlauchfärmig sind und den seltenen schwer zu cultivirenden neuholländischen Cephalotus follicularis, der gewöhnliche und Schlauchblätter besitzt. Rhamnus chlorophorus Decaisne, die Mutterpflanze der Vert de Chine aus China, die Galipea pentandra und G. macrophylla St Hilaire, Fieberrindenbäume aus Brasilien, Hernandia sonora, das Schlangengegengift Eupatorium Hyapana, der japanische Salat Lac- luca Tsitsa, Hibiscus tiliaceus, Mutterpflanze des Cigarrenbastes etc. Auch das Arboretum hat ansehnliche Vermehrungen erfahren. Die in Deutschland wild wachsenden Bäume und Sträucher sind fast sämmtlich vorhanden und sollen nun durch eine Bezeichnung als solche leicht kenntlich und die südliel:ern in Töpfen zu cultiviren den in eine Gruppe vereinigt und entsprechend bezeichnet werden. Dl. Der Secretär Cohn hielt einen Vortrag über den Ur- sprung der schlesischen Flora. Die pflanzengeographischen Untersuchungen Schlesiens, schon vor zwei Jahrzehnten durch Beilschmied, Göppert, Wimmer, Grabowski, Schneider, Elsner, Kabath, Schremm, Scholtz und andere Mitglieder der botanischen Section mit gros- ser Gründlichkeit verfolgt, sind in den letzten Jahren mehr in den Hiotergrund getreten; sie gingen von der Voraussetzung aus, dass es hauptsächlich das Klima und die geognostische Unterlage sei, von denen die Verbreitung unserer Pflanzen abhängt. Seitdem jedoch von Seiten der Geologie die ehemals allgemeine Ansicht aufgegeben worden, dass nach dem Schluss der Tertiärperiode, wie diess bei sämmtlichen Erdrevolutionen angenommen wurde, die gesammte da- malige Flora vernichtet und eine völlig neue durch die Schöpfungs- kraft der Erde, im Wesentlichen an den Stellen, wo sie noch heut sich befindet, entstanden sei, seitdem muss die Pflanzengeographie auch das Hauptgewicht auf einen neuen @esichtspunkt legen, den geschichtlichen, Die Esistenz eines unermesslichen Meeres, welches 258 zur Zeit der Diluvialperiode fast die ganze gemässigte und kalte Zone der nördlichen Hemisphäre bedeckte, und dessen südlichste Grenzen die Pyrenäen, die Gebirge von Mittelfrankreich und Mittel- deutschland, die Sudeten, Karpathen, Kaukasus, Paropamisus und die von Südwest und Nordost sich ziehenden sibirischen Gebirge darstellten, ist durch zahlreiche geologische Thatsachen constatirt. Auch der Fuss unserer schlesischen Gebirge wurde damals von je- nem Meere bespült; ihre Flora war dem damaligen kalten Klima entsprechend, der des heutigen Scandinaviens unalog ; dass dieselbe sich im Wesentlichen in der gegenwärtigen Flora uuserer Gebirge noch bis heut erhalten hat, ist um so weniger zu bezweifeln, als in diesen keine bedeutenden geologischen Veränderungen seitdem ein- getreten sind, wie denn auch in der That die schlesischen Alpen- und Bergpflanzen zum grössten Theil mit denen des Nordens iden- tisch sind; speciell für einzelne Gewächse unserer Hochgebirge hat Wichura gezeigt, dass sie lebende Documente jener Erdepoche seien. Als sich im Laufe der Jahrtausende das europäische Tiefland über das Meer allmählig erhob, erhielt der nun trocken gelegte Boden seine Vegetation offenbar nicht durch Urzeugung, sondern von den benachbarten Hochländern, wie diess noch heut zu Tage der Fall sein würde, wenn z. B. der Boden des Mittelmeeres allmählig trocken gelegt würde. Von allen Küsten des alten Diluvialmeeres stiegen die Pflanzen in die mehr und mehr entblössten Ebenen hin- ab, und indem sie sich allmählig verbreiteten, trat auf ihnen eine Berührung und Vermischung der verschiedenen Florengebiete ein. Sämmtliche Pflanzen der schlesischen Ehene sind daher eingewan- dert, vom Norden, Süden, Osten und Westen her. Der Ausgangs- punkt derselben lässt sich für einzelne noch heut nachweisen, da eine grosse Menge Pflanzen in Schlesien ihre Grenze finden, die sie nicht üherschritten haben ; viele, die aus dem Karpathenlande herstammen, sind nicht über das Gesenke oder Oberschlesien, einige andere nicht über das rechte oder das linke Oderuter vorgedrungen, wie der Vortragende in einer Reihe von Beispielen nachzuweisen suchte. Die merkwürdige Thatsachhe, dass auch die aus der Ebene sich bie und da erhebenden Hüge:. selbst die kleinsten und isolir- testen, sich durch eigenthümliche, seltene Pflanzen auszeichnen, er- klärt sich offenbar nicht aus dem verschiedenen Klima, sondern dar- aus, dass diese Hügel zur Zeit d:r Alluvialbildungen bereits über dem ilasser erlioben waren, welcies damals noch die tiefe Ebene bedeckte; die Hügelflora ist daber eine ältere. Die Einwanderung von Pflanzen nach der Ebene dauerie so lange fort, bie das ganze Terrain colonisirt war, am spätesten sind wahrscheinlich die soge- nannten Unkräuter und Ruderalpflanzen eingewandert, welche meint erst in Begleitung der Menschen in unsere Provinz gelangten, und zum Theil noch heut nicht bis in die Gebirgsthäler vorgedrungen sind; ein Theil derselben ist erst seit Menschengedeuken bis in un- sere Ebenen vorgeschritten. Aus späterer Einwanderung stammt auch ein grosser Theil der Sumpf- und Wasserpflanzen, welche ebenfalls sich auf die tiefere Ebene beschränken. Der Unterschied ® 256 zwischen einer Diluvial- und einer Alluvialflora, wie ihn Ascher- son für die Mark Brandenburg nachgewiesen, lässt sich besser auf historische als auf geognostische Grundlage basiren. F. Cohn, Secretär d. S. Personalnotiz. Der Ackerbau und die Garteneultur haben einen ihrer eifrig- sten und einsichtsvollsten Beförderer, Frankreich hat einen seiner edelsten Männer verloren. Am 22, März starb in Paris in seinem 44. Jahre nach langem schmerzlichen Leiden Pierre Louis Fran- gois Lev&que de Vilmorin, der Chef der berühmten Samen und Pflanzenhandlung Vilmorin-Andrieux et Comp. Dem ÜUnterzeichneten, welchem es vergönnt war, seit 6 Jahren an der Seite des Verewig- ten zu arbeiten, wird man erlauben in einigen kurzen Worten den Lesern dieses Blattes die segensreiche Wirksamkeit Vilmorins und seinen so ungemein wichtigen Einfluss auf alle Zweige der ange- wandten Botanik vorzuführen. Der Verewigte hat durch gründliches wissenschaftliches Studium, verbunden mit genial angestellten und eben so gewissenhaft ausgeführten Versuchen und Forschungen einen reichen Schatz der wichtigsten Erfahrungen gesammelt.und mit der uneigennützigsten Liberalität in den zahlreichen Kreisen verbreitet, In denen er seine unergründliche Wirksamkeit entfaltete, Sein Haus war ein Sammelpunkt der Elite einheimischer und fremder durch- reisender Gelehrten, welche verwandte Studien mit ihm zusammen- führten und gewiss werden mehrere Leser dieser Zeilen, welche Paris besucht haben. sich der liebenswürdigen Gastfreundschaft er innern, mit welcher sie in Verrieres, dem freundlichen, etwa drei Meilen von Paris gelegenen Gute der Vilmorin’schen Familie aufge- nommen worden sind, wo ein schön eingerichtetes chemisches Labo- ratoriom sich findet und dessen Park zum grössten Theil zu botani- schen Versuchen verwendet wird, Das zu frühe Hinscheiden Vilmorins bat diesen leider verhindert, einen grossen Theil seiner wichtigen Erfahrungen der Oeffeutlichkeit zu übergeben, aber so unersetzlich auch sein Verlust ist, so be rahigt uns doch die Nachricht, dass seine Söhne, deren ältester fast erwachsen ist, geleitet von ihrer treuen Mutter, der dem botanischen Publicum als Mitarbeiterinan Decaisne’s Jardin fruitier du Museum rühmlichst bekannten Frau E, Vilmorin die von ihrem Vater und ihren Voreltern so glänzend vorgezeichnete Bahn eifrig verfolgen werden. Die vielen wichtigen Experimente, welche der Verstorbene schon seit einer Reihe von Jahren unternommen hatte, werden sämmtlich ohne Unterbrechung fortgesetzt werden und so werden die Werke des Verstorbenen fort und fort leben und wohlthätig wir- ken und die Familie Vilmorin, welche schon über anderthalb Jahr- hundert hindurch die auf Wissenschaft basirte Garten- und Acker- eultur in Frankreich so würdig repräsentirte, wird noch lange in der- selben Richtung einer der hervorragendsten Vorkämpfer bleiben. J. Grönland. wrlartenr und Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr Krug’s Wittwe) in Regenshurg. pH “da: sand — in —— wm. Regensburg. 7. Mai. 1860. Inhalt. orıcınar-aruannrung. Uloth, Beiträge zur Physiologie der Cuscuteen. — GRTROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN. Rabenhorst, Bryo. theca enuropaea. Fasc. V. eı VI. -— anzrice, Verkauf von Lebmanu’s Her barinm, " oe Beiträge zur Physiologie der Cuscuteen, von W. Uloth' aus Marburg (Hiezu die Tafel II und Il.) Das, was wir !is jetzt in der botanischen Litteratar über die Familie der Cuscuieen besitzen, ist meist von systematischem und morphologischem Interesse ; ich erwähne hier die Monographie die- ser Familie von Choisy (Memoires de la societ& d’hist, natur. de Genöve; vol. 9. part. 2. p. 180 und De Candolle, Prodremas ete. pars 9. p. 452), die Arbeiten von Engelmann über die amerikani. schen Cuseuteen (in Silliman’s American Journal of Science and Arte vol, XLIH. und in Hooker’s Journal of botany IHI., 184; in kurzem Auszug in der botanischen Zeitung von Schlechtendal u.v. Mohl 1843 p. 850); ferner Pfeiffer (Bot Zeitung 1843 p. 705 und 1845 p. 623 und 1846 p. 491); Mohl (ebendaselbst 1844 p. 3); Wyädler (Flora 1857 p. 276). ” :-Veber die Physiologie der Cuscuteen macht eigentlich: zuerst Mohl (Ueber den Bau nnd das Winden der Ranken und Schiikg pflanzen) und später Schacht in seinen Beiträgen zur Auatemie und Physiologie der @ewächse Mittheilangen ; als mir indessen die Untersuchungen dieser Botaniker zu Gesicht kamen, waren die mei- nigen bereits weit genug gediehen, um mich zu überzeugen, dass jene für diesen Gegenstand nicht nur nicht erschöpfend seien, son- dern sogar noch Manches «u berichtigen lassen. Der Bau des Samens, der Process der Keimung, das Stadium zwischen der Keimung und dem Schmareisen und die Art und Flora 1860. 17 Welse des Schmarstzens der Cuscuteen stehen in einer so innigen Beziehung zu einander, dass-ich bei der vorliegenden Untersuchang diese Momente besonders berücksichtigen zu müssen geglaubt habe. Meine Untersuchung beschränkt. sich auf 8 Arten der genannten Familie, es sind: Cuscuta europaea L., C. Epithymum L., C. Epili- num Weihe; Cusculina*) vulgivaga (Engelmann) mibi, C. compacta (Jussieu) m., €. Cephalanti (Engelm.) m., C. chilensis (Kerr.) m., €. monogyna (Vahl) m. Die fünf letzteren wurden theile im botanischen Garten zu Marburg, theils von mir selbst enl- tivirt, \ j 1) Der Same. In den zwei Fächern des jungen Frocktknotens der. Cuscateen sitzen je zwei Eichen, am Grunde der centralen Scheidewand be: festigt. . In ihrer Jugend. sind ‚diese Eichen hei: usseren einheimischen Cuscuteen (Cuscuta europaea, Epithymum, Epilinum) in den mei- sten Fällen ganz gleich entwickelt and kommen auch alle vier sur Reife; nur in einzelnen Fällen kommt es vor, dass mehrere dieser Eichen, gewöhnlich drei, die:sicb auch schon in ihrer ersten Anlage durch. ihre geringere Grösse von :dem vierten unterseheiden:.(Rig.: 1),. feblschlagen, während das letzte allein zur Reife kommt.. ...:.«... Was bei diesen Pflanzen Ausnahme ist, das scheint bei: den, Gattung Cusculina zur Regel zu werden. Bei den von mir unter- suchten Arten dieser Gattung finden sich ewar im jungen Frucht- knoten vier Eichen angelegt, von diesen verkümmern jedoch schen frühzeitig meist drei, seltener zwei, während nur eines oder. zwei sur Reife kommen; selten reifen .alle, vier Eieben. Dann aber.sindi sie so klein, dass alle zusammen einem von jenen Samen: kaum an, Grösse gleich: kommen und die Embryonen sind verkümmert; woraus. auch der Umstand seine Erklärung findet, dass es mir, trots viel facher und sorgfältiger Versuche, nicht gelangen ist, solche Samen sum Keimen zu bringen. Ich will es dahin gestellt sein lassen, ob sich diese :Cagputeen: hinsichtlich des. Fehlschlagens einiger Eichen in ihrem:.Vaterland: ebenso verhalten, und. ob: nicht ‚die.Cultur einen Einduss: ansühr:; Engelmann gibt in seiner oben .eitirten Abhandlung ‚über die amen —— : I aul *) Aus weiter unten zu entwickelnden Gründen sehe ich mich veränlässt, diese Arten, die die Autoren zu der Gatlung Cuschta siehen; der eiltung GOscutinu Pfr. einsuverleiben. : a6 rikänischen‘ Cuseuteen nichts in dieser Beziehung über die Gattung Cüscuta‘an, dagegen erwähnt er, dass bei der von ihm’ neu aufge stöllten Gattung Lepidanche von vier Eichen nur eines zur Ent. wieklung kommt: abe: Meine Beobachtungen über das Eichen erstrecken sich nur auf dessen Zustände nach der Befruchtnng. Es ist’anatrop, mit einem einfachen Integument, dessen Zellen fast ganz mit kleinen, mehr oder weniger linsenförmigen Stärkekör- nern angefüllt sind. Der Funiculus sowie die Raphe sind von einem, nur ein Gefäss enthaltenden, Gefässbündel durchzogen. Die Mikropyle ist nach unten gerichtet. (Fig. 2). ‚Der reife Samen ist bei Cuscuta (Fig. 3 a und b) gewöhnlich mehr oder weniger dreikantig, weil hier meist zwei Samen in je’ dep Fach neben einander stehen, während er bei’ Cuscutina Fig. 4 mehr rondlich oder nierenförmig ist, mit einer Abplattung auf der der Scheidewand zugekehrten Seite, Die Sameh 'beider Gatfungen sind nach dem einen Ende hin, dem Mikropyle. Ende, etwas verschmä- lert‘ und nähern sich‘ dadürch der Eiform. Wie Farbe ist hell- bis dunkelgelb und durch ein weisses, kreisförmiges, auf der abgeplat- teten Seite befindliches Fleckchen, den Nabel, unterbrochen. j Hinsichtlich der Grösse zerfallen die Samen der Cuscuteen in grosse und kleine, so dass zu den ersteren die der Gattung Cuscuta, bei welcher vier Sanien sur Reife kommen, zu’ den leisteren aber die ‘der Gattung "Cuseutliria, bei der nur elıfer zur Reile kommt, ge- hören. Es scheint’in der That, als ob sich der einzelne Bamie’auf Kosten der drei verkümmerten vergrössere. Der Längendurchmesser der grossen Samen beträgt durchschnittlich 1". — Ns Mm., der der kleinen 1 Mm. Die Testa des Samens (Fig. 5 und 6) besteht aus vier ver- schiedenen Zellenschichten Die erste Schicht, die sogenannte Sa- men-Epidermis, wird von einer Lage fast würfelförmiger, dünnwandiger,. farblöser, ungefähr 0,0444 Mm. hoher Zellen, deren Aussenwand schwach gewölbt und mit einer dünnen Cuticula überzogen ist, gebildet; aul diese, folgt eine einreihige Schicht derbwandiger, sehr kleiner, ebenfalls würfelförmiger Zellen von 0,016 Min. Höhe, welche beim halbreifen Samen Chlorophyll enthalten, beim reifen aber ist sowohl ihre Wand, wie auch der Inhalt braungefärbt;' sie bedingen die Färbung der Testa. Die dritte, 0,0419 Mm. breite Schicht bestellt aus einer Reihe weisslicher, langgestreckter, sehr schmaler aufrechistehender Zellen. Die vierte Schicht ist 0,0123 Mm. breit‘ und besteht aus. 93 — 3 Lagen 'anggestreckter horisontaler Zellen. Die Tesia Isi’ singe um den ganzen Samen gleich gebildet, and wird nur durch die Mikropyle unterbrochen. Bei grossen und kleinen Samen sind die Breitenverhältnisse der Testa und deren Schichten ziemlich die- selben. Das Endosperm ist kugelig oder elliptisch ; sein Darchmes- ser beträgt bei den grossen Samen etwa 1, 4 Mm., bei den kleinen 0,8 Mu. Das Endosperm des halbreifen Samens besteht aus einem zart- wandigen, rundlichen Parenchym, dessen Zellen durch ihren trüben, körnigen Inhalt fast undurchsichtig sind, durch Behandlung wit Ka- lılauge werden sie jedoch so klar, dass man deutlich zwei, ziemlich scharf von einander getrennte Schichten des Gewebes unterscheiden kann. Die um den spiralig gerollten Embryo zunächst herumlie- genden und die von ihm eingeschlossenen Zellenpartien sind näm- lich sehr zartwandig und kleiner als die der Testa zunächst liegen- den 3 — 4 Lagen, die im Verhältnisse zu jenen grösser und derb- wandiger sind (Fig. 7). Der Gegensatz beider Schichten ist #9 auffallend, dass man sich fast verleiten lassen könnte, die äussere Schicht für Perisperm zu halten. Die weitere Entwicklung zeigt - indens, dass beide Schichten dem Endosperm angehören, Die Zei- len vergrössern sich nämlich bedeutend und ihre Form wird dadurch, dass die Längendimension zunimmt, elliptisch; die Zellwände ver- dicken sich durch Ablagerung von Schichten, die die ganze innere - Fläche gleichmässig, ohne Unterbrechung durch Porenkanäle über- ziehen und die auf dem Querschnitt als Ringe (Fig. 8 und 9), deren es gewöhnlich 5 — 7 sind, erscheinen ; durch Bebandlung mit Schwe- felsäure treten sie noch deutlicher hervor. Durch Behandlung mit Kupferoxydammoniak fürbt sich die Zellwand blau, obne eine weitere Veränderung zu erleiden. Kurze Zeit mit conc. Salpeter- . säare macerirt löst sie sich im obigen Reagens rasch und schnell auf und nach Uebersättigung der Lösung mit einer Säure scheidet sich die Cellulose in weissen Flocken wieder aus. Das Endosperm besteht jetzt aus einem vollkommen gleichföürmigen Gewebe, welches durch die eigenthümliche Verdickung der Zeilwände eine hornartige Beschaffenheit erhält; es ist ein ächtes albumen corneum. Der Inhalt der Endospermzeillen des halbreifen und in den meisten Fällen auch des reifen Samens besteht zum grössten Theil aus Stärkmehl in linsenförmigen, einfachen, ziemlich gleich grossen Körnern (Fig. 8); bei älteren Samen findet man sie bisweilen mit. Oel in grossen und kleinen Tropfen gefüllt (Fig. 9), Ueber den Embryo besitzen wir bis jetzt nur ganz allgemeine Angaben. Die älteren Botaniker sagen nur, dass er gedreht oder -r 201 spirelig gedreht sei und keine Cotyledonen besitze. Eine kurse Ne- tiz gibt auch Schacht’) die ich hier vorausschicken will. -Er sagt: „In dem ziemlich grossen eiweisshaltigen Samen liegt der fa- denförmige Keimling, einer Uhrfeder ähnlich, aufgerollt. Beim. Kei- men entschlüpft sein Wurzelende zuerst der Samenschale, es dringt tiefer in die Erde, der noch etwas schwächere fadenförmige Stamm erhebt sich darauf über dieselbe; statt der Samenlappen trägt seine Spitze kaum bemerkbare Blattanlagen, aus denen später die achup- penartigen Blättchen entstehen. Der Keimling besitst ein centrales 'Cambiumbündel, dem vor der Keimung die Gefässe fehlen.“ Ich lasse nun meine Beobachtungen folgen: Der Embryo ist ein fadenförmiger, spiralig geroilter Körper, der sich von dem einen etwas angeschwollenen Ende, dem Würszelchen, nach dem anderen, der Stammspitze, bin verschmälert. Beide En- den sind abgerundet, er ist 5 — 6, 5 Mm. lang und an der hrei- testen Stelle 0,351 Mm., an der schmalsten Stelle 0,321 Mm. breit, Die Hauptmasse des Embryo besteht aus einem langgestreckten Parenchym, dessen Zellen einen trüben körnigen Saft und Stärkmebl enthalten. Das Ganze durchzieht ein centraler Cambialatrang, der einerseits kurz vor der Wurzelspitze, andrerseits vor der Stamm- spitze verschwindet. Das Würzelchen entbehrt jeder Andeutung eines Wurzelhäubchens (Fig. 10). ‚jm Samen ist der Embryo spiralig gerollt und zwar. r (Fig. 28 Ru so, dass alle Tbeile in einer Ebene liegen. Bei Cusculo macht er gewöhnlich einen, bei Cuscutina anderthalb Umläufe usd wenn Schacht in seiner Zeichnung ?) den Embryo von c. Epilinum 3°, Umläufe machen lässt, so ist damit jedenfalls zu viel gesagt. Wydler sagt in Betreff der Drehung des Embryo: „Die Schriftsteller geben zwar an, dass er spiralig sei; was bis jetzt übersehen zu sein scheint ist, dass die Embryonen der ge- gen einander überliegenden Samen desselben Carpells in entgegenge: setster Richtung, also symmetrisch gerollt sind.‘ Diese Ansicht kann ich nicht ganz theilen. Betrachten. wir "üs aus der Frucht ausgefallenen Samen, so sind diese einander eben- bildlich gleich und weil sie dieses sind, so sind sie auch zugleich gegen- (spiegel-) bildlich gleich und desshalb fäbig, in eive direct symmetrische Stellung zu einander gebracht werdes su können, wie es bei den im Fruchtknoten befestigten der Fall ist (Fig. 11 b). 4) Beiträge I. p. 187, ») 1, cp. 167, AR Da die Embryonen in einer Ebene gerollt sind, so baben sie desshalb an sich keine bestimmte Richtung der Rollung, vielmehr wird dieselbe erst durch die Stellung bestimmt, Da nun die Sa- men in der Frucht sich in symmetrischer, d. h. gegenbildlicher Stellung befinden, so müssen natargemäss die Embryonen eine entgegengesetzte Richtung der Rollung zeigen. Aber diese kommt ihnen an sich nicht zu, denn aus der Frucht herausgenommen sind beide Samen, wie schon oben gesagt, ebenso wie ihre Embryonen gleich. Wenn daher durch Wydler’s Bemerkung eine in dem Bau des Samens selbst beruhende Verschiedenheit gemeint sein soll, so ist dieselbe unrichtig, bezieht sie sich aber auf die Rol- long im Samen, so ist die Bemerkung überflüssig. Von einer entgegengesetzten Richtung kann nur bei Schrauben- dinien die Rede sein, wenn nämlich die eine in einer rechten, die andere in einer linken Schraube gedreht ist. Ner Embryo liegt nun ia unserm Falle genau in einer Ebene, zeigt jedoch nach dem Her- auspräpariren aus dem Samen ein Bestreben, sich schraubenförmig zu strecken und zwar alsdann nur in der Richtung einer links ge- wandenen ‚Schraubenlinie (Fig: 12). -Veber die Lage des Embryo im Samen will ich bemerken, dass das Würzelchen an der Anheftungseite des Samens, nach ‚der „Mi- kropyle hin, herunterläuft (Fig. 11). Es ist eine Thatsache, dass allen Cuscuteen wirkliche Cotyle- denen fehlen; die Botaniker bis auf Schleiden sprechen ihnen sogar jede Spur von Blattorganen ab. Schleiden) bemerkte zu- erst am Embryo von C'usculinsa monagyna Blattorgane, hält jedoch diese Pflanze — und mit Recht — nicht für die einzige ihrer Gat- tung, die sich auf diese Weise auszeichnet; bei derselben Gelegen- heit sagt er, dass Cuscuts americana, arvensis, conyesta, Epilinum, Epithynum, europaea, nilida, umbrosa keine Spur davon haben. Das, was Schacht (s oben) über diesen Gegenstand sagt, kann man nur so auffassen, dass der Embryo aller Cuscuteen mit Blattorganen versehen sei; an einer andern Stelle?) sagt er sogar von C, Epüinum, dass zwei kleine Erhebungen am Plumula-Ende die Andeutungen der Samenlappen seien, obgleich die nebenstehende Zeichnung nichts davon zeigt, Was mich betrifft, so kann Ach die Angabe Schleiden’s für C. europaea, Epilinum und Epithymum (die übrigen von ibm ange- 2) Grundzüge der wissenschaftlichen Botanik IL. p. 171. 9) Beiträge II, p. 458, “tr ar gebenen Arten standen mir nicht zu Gebot) nur bestätigen; die Stammspitze ist beim Embryo dieser Pflanzen vollkommen glatt und rund (Fig, 13 a und b).' nn Auf der andern Seite kann ich die Zahl der Cuscuteen, deren 'Embryo an seiner Spitze Blattorgane trägt, um vier ‚Arten vermeh- ren, es sind Cusculina compacla, vulgivaga, chilensis und Copha- lanti (Fig. 14 a, b, ec, und d). — Es scheint mir hier der passendste Ort zur Erklärung. der Gründe, die mich zu der Anmerkung auf pag. 258 veranlassten, zu-sein. dm Jahr 1846 stellte Pfeiffer für die durch aufspringende Kapsel und kopffürmige Narben charakterisirten ‚Eusouteop eine neue Gattung: Cusculina. auf, im ‚Gegensatz zu . Cusosita, 'deven Früchte ringsum abspringen und die fadenförmige Nawben :ibdbeb, Die Gattupg Cuscutina bestand ‚aus einer Art: C. maweolens Pıbfr, Da :»un die bereits oben erwähnten Arten: ©, mondyune, "Hill. vaga, Cephalanti, chilensis und compacta die von Pf eiffer für Ous- cWina angegebenen Merkmale :tbeilen, so trage iich’kein' Bedenken, sie auch au dieser Gattung zu ziehen. Es sind diess dieselben ‚Pflanzen, die sich auch schon dadorch:auszeidhnen, dass ihr Pidbryb Blattorgane besitzt und es wäre :diess für jene '&Rftung 'din 'Kouen wiehliges Unterscheidusgsmorkmal von Ouscuia. 'IirEimgngeläng von Samen ‚von Gusculina. suaveolens war es mir bis jetst nicht ‚möglich, dib jobige Veramthang auch für: diese Species su bestäligen. :Bie- erwühnten Blaltorgane treten dicht water Her dbartühllkten Stammspitze des Embryo als zarte, halbumfasseiilie, äbgerhudete Schüppcben auf, die entweder fast auf gleicher Höhe einander ge- genüber stehen oder von deuen eines oben, das andere aber welter unten, gewöhnlich in der letzten Krümmung des Embryo, mit dem verigen alternirend sitzt; ja es kommt auch vor, dass sich zwei unter der Spitze und noch ein drittes unteres findet. (Fig. 14 a, %, e:und d): Die Verschiedenheit hinsichtlich det Anzabl der Schüpp- chen ist :aicht charakteristisch für bestimmte Arten, sönders Alle drei Fälle können bei einer und derselben Pflanze 'vörkoliieh. Die Schüppehen bestehen ans einem langgestreckten Parendhym (Fig. 15). = 2. Die Keimung. Ueber die Keimung des Samens der Cusenteon gibt zuerst Schacht, wie bereits oben (pag. 261) erwähnt, etwas Näheres an. Ich habe eine grosse Anzahl Samen ohne Mühe in gewöbnlieiet 264 Gartenerde, die ich Anfangs feucht, nach Beginn der Keimung aber trockener hielt, sum Keimen gebracht, Obgleich der Samen bald nach der Aussaat oft bis zum Doppel- ten seines früheren Volumens anfguillt, se tritt doch das Würzel- chen erst nach vier bis fünf Wochen aus dem Samen aus; mas kann zwar die Keimung durch vorheriges Aufguellen der Samen in Wasser so beschleunigen, dass sie schon nach drei bis vier Ta- gen beginnt, indessen sorgt die Natur gerade durch die Verzögerung dieses Processes für die spätere Existenz der Schmarotzer Pflanze, bis diese nämlich darauf angewiesen ist, ihre Nahrung von der Nähr- pfanze, ie ‚in den vorliegenden Fällen meist Flachs war, zu be- sieben, dst der letzteren Zeit genug gegeben, um sich soweit zu entwickeln, dass sie ihre Ammenpflicht zu erfüllen vermag, wird =. 8, Leinsamen gleichzeitig mit Cuscuta ausgesäet, so keimt der er- stere schon nach drei bis 5 Tagen und ist, bis die letztere za schma- rotzen anfängt, bereits fant ausgewachsen, Alle Cuscuteen keimen epigäisch (Fig. 16). Bas Würzelchen trägt bei seinem Austritt aus dem Samen das Zeichen der Wohigenährtbeit, 'es. ist bedeutend kolbenförmig ange- schwollen, nach der Wurzelspitze hin verschmälert; seine dünwan- digen, prismatischen Zellen enthalten einen trüben, stärkmehlrei- eben Inbalt. Nachdem es sich in die Erde eingesenkt und dadurch befestigt hat, wird auch derSamen in die Höhe gehoben, wenn nicht die ihn bedeckende Erdschicht zu schwer ist; in diesem Falle bleibt er unter derselben liegen, und die Keimpflanze bildet nun einen Bo- gen, dessen Endpunkte in der Erde stecken. Die junge Pflanze wächst nun, ernährt durch den Zellstofl der verdichten Wände der Endospermzellen und durch das in diesen auf- gespeicherte Stärkmehl oder Oel, rasch in die Höhe; je länger sie wird, um so schwerer wird aber auch der noch immer an der Spitze hängende Samen und, um diese Last leichter tragen zu können» bildet sie durch eine einmalige Drehung ein Knie, vermittelst dessen sie den Samen wieder fast senkrecht in die Höhe zu halten vermag. Sobald das Endosperm aufgezehrt ist, fällt die rückständige Samen” schale ab, das Knie streckt sich allmählig wieder und die Pflanze stellt jetzt ein etwa 1’/,” langes fadenförmiges Stengelchen dar. Dieser Process vom Austritt des Würzeichens bis zum Abiallen des Samens dauert ungefäbr zwei Tage. *) Was hier und auch «päter von Cuscuta gesagt wird, gilt ebenso für Onseniina, ng 265 3. Das Stadium zwischen der Keimung und dem Schma- , rotzen, Das Würzelchen ist jetzt noch immer stark angeschwollen, nach unten verschmälert und an der Spitze abgerundet, nicht spitz, wie es Schacht zeichnet; seine Epidermis (Epiblema) besteht aus langgestreckten, nach aussen abgeplatteten Zellen, die sich biswei- lenfund ibm so ein raubes Ansehen: verleihen. Wurzelzasern hab ich nie beobachtet. Gute Längsschnitte überzeugten mich, dass kein Wurzelhäubehen vorhanden sei (Fig. 17). Das übrige Gewebe be- steht aus sehr zartwandigem, saftigem, prismatischem Parenchym, dessen Zellen an der Wurzelspitze kleiner und in allen Dimensionen fast gleich sind, während sie sich nach dem Stengel hin mehr in die Länge strecken. Diess Gewebe durchzieht in der Mitte ein Cambialstrang als ein dunkler Streifen, der ungefähr ein Sechstel der Breite des Würzelchens beträgt, aus sehr schmalen, langgestreck- ten Zellen mit trübem Inhalt besteht und der erst kurs vor der Wourzelspitze verschwindet (Fig. 17 a). Die Structur des Stengels ist nach der Keimung noch dieselbe wie vorher, der alleinige Unterschied liegt darin, dass jetzt die Zellen verhältnissmässig grösser sind. Wenn Schacht‘) sagt, dass vor der Keimung dem Cumbiumbündel die Gefässe fehleh, so könnte man daraus folgern, dass sich diese nach der Keimung bildeten; in- dessen ist diers nicht der Fall. Sehr bemerkenswertb scheint wir der Umstand, - dass "die Epidermis der Keimpfla.se vollständig der Spaltöffuungen entbehrt. , Der Anfang des Stengels zeichnet sich durch die gelbe Farbe von dem weissen Würzelchen, sowie durch eine allmählige Ver- schmälerung ab, Nachdem die leere Samenschale abgefallen und hiermit die bis- berige Nabrungsquelle für unsere Pflanse versiecht ist, so wächst diese doch ziemlich rasch weiter. m Um die Art und Weise des Wachsthums der jungen Keimpflause vor dem Schmarotzen zu beobachten, theilte ich ein 16 Mm. langes Stengelchen durch drei Striche in vier gleiche Theile, von denen der unterste a über der Erde beginnt und der oberste d mit der Stammspitze endigt, und verglich nun in Zwischenseiten von 12 zu 12 Stunden, nämlich Morgens und Abends um 8 Uhr, die Verände- nn nen %) Beiträge I, pag. 171, 266 rung in den Entfernungen jener Striche, wie es die aus den Durch- schuittsgrössen von fünf, an C. Cephalanti angestellten, Beobachtun- gen zusammengestellte Tabelle zeigt: ‘ Toges- . Tag zeit a b e d 1. Tag | Abends | 4 4 4 4 | Mm. N 12. Tag Morgens| 5 4 4 4 Mm ” Abends | 6 6 4 4 | Mm. .3. Tag |Morgens| 6 8!/,| 5) 4 |Mm. E Abends | 6 15 91,| 5 |Mm. *14. Tag |Morgensi 6 | 19 | 14 | 6 |Mm.: Abends | 6 | 19 | 19 7 ‚Mm 5. Tag Morgensi 6 | 19 | 24 Ss |Mm. ; Abends | 6 | 19 | 24 9 | Mm. 16. Tag |Morgens| 6 | 19 | 24 | 10 |'Mm. Nachdem das Glied d eine Länge von 6 Mm. erreicht hatte, ° teilte ich es unten in vier gleiche Theile a, als den untersten, ß, y und 5, und beobachtete die Veränderung "der Längenverhältnisse derselben. Es fand sich, dass die Streckung fast nur auf die Theile & und @ sich erstrecke und zwar fast genan in den in der Tabelle für d angegebenen Dimensionen, also in 12 Stunden 1 Mm. Es folgt hieraus: 1) Dass die nach fünf Tagen von 16 Mm, bis auf 59 Mm. gestie- gene Gecammtlänge nicht sowohl durch Fortbildung an der Spitze als vielmehr fast ausschliesslich ‚durch Ausdehnupg. des blattlosen ;‚Sten- gelchens ler ganzen Länge. nach ‚„u Stande kommt; aus der ‚zuletzt angeführten Beobachtung über die Streckung des obersten Längs- theiles d ergibt sich segsr, dass an der Spitze, nämlich in ;einer Länge von c, 3 Mm. von oben überhaupt keine Ausdehnung erfolgt, 2) Dass aber diese Ausdehnung nicht in allen Theilen gleich- zeitig statifindet, sondern Anfangs nur am untern Ti:eil und von da successiv nach oben fortschreitend, und zwar so, dass, wenp die Streckung der oberen Theile beginnt, dieselbe in den unteren voll- endet ist (der Zustand ‘der Dehnung scheint sich kaum weiter als immer über zwei.der ursprünglich gleichen Längstheile zu erstrecken, während sich sowohl die oberhalb als die unterbalb dieser im Wach- sen begriffenen Gegend in.Rube befinden.) 3) Dass die Intensität dieses Längeuwachsthums in verachiede- nen Höhen ungleich ist; während nämlich in der unteren nanio in 7 der obersten Abtheilung das Waächsthum innerhalb 12 Stunden I Mm, beträgt, steigert es sich in der zweiten (eine Ausnahme bildet diese am dritten Tag) und der dritten Abtheilung auf 4 — 5 Mm,, und ıwar beginnt die Streckung dieser Partien beim Uebergang aus dem Ruhezustand Anfangs langsam, sich dann beschleunigend und dam nach erlangter höchster Intensität stillstehend, 4) Auch die Zeit während der Dauer der Streckung ist für die verschiedenen Höhen ungleich, denn die Abtheilung a bleibt nur während 24 Stunden b» » 1 8 5 _ 9’? ” c 23 > , 60 » d » ”„ ” 70 „ ‚und länger E} ” ” ”’ im Zustande der Streckung. Während dieses Wachsthums beginnt die Keimpflanse bald, ge- wöhnlich kurze Zeit nach dem Abfallen des leeren Samens, was in der Regel schon am zweiten Tag nach der Keimung stattfindet, vom Würzelchen an, allmählig nach oben fortschreitend, abzusterben, Da die ganze Pflanze während dieser Periode weder aus dem Boden durch die Wurzel (weil das Wachstham stattfindet, während die letztere bereits abgestorben ist), noch aus der ‚Atmosphäre (io Ermangelung von Spaltöffnungen), noch aus der Nährpflanse Nahrung zieben kann, so ist es wohl unzweifelhaft, dass das eben geschil- deste Wachsthum auf:Kosten des in dam Würzelchen und in den untern Stengelthgülgn :in ‚Form von Amyiom aufgesppicherten Nah- rangsstoflse geschieht und dass aleo das Absterben der unteren Theile eben Folge des Wachsthums der nächst oberen Theile ist. Nament- lich ergibt sich hierans, dass der Wurzel von Cuscuta von Anfang an die Bedeutung nicht sowohl als Ernährungsorgan, sondern viel- mehr als Anheftungsmittel und als Magazin von Reservestoffen zu- konmt, ‚ So. lange die Pflanze frisch und kräftig ist, steht sie gerade aufrecht, sobald aber die Theile über dem Boden verwelken, fällt sie um und zwar gewöhnlich in der Richtung nach def benachbar- ten, zukünftigen Nährpflanze bin Stehen beide nahe genug bei ein ander, a0 dass die letztere von der Cuscula auf irgend eine Weise erreicht und umschlungen werden kann, se ist die "Existenz der Schmarotzerpflanze ‚gesichert, im anderen Falle stirbt sie ab. Je nachdem das Absterben rascher odar Iapgsamer von statten gebt, ist aush die Lebensdauer der Keimpflanse länger oder kürzer; ich babe beobachtet, dass sie sich ;viar ‚his fünf Worben ı auf diese 268 Weise erhalten kann, so dass der lebenskräftige Theil kaum '/," lang und '/;, Mm. dick 'war. In hinreichender Nähe einer Nährpflanze richtet sich die Schma- “ rofzerpflanze an dieser in die Höhe, legt sich in lockeren Spiralen, deren Steigungswinkel gewöhnlich ungefähr 75° beträgt, um jene her- um, Jöst sich auch wohl einmal wieder ab, geht an eine andere und sneht so lange hin und her, bis endlich aller entbehrliche, eigene Vorrath von Nahrung aufgezehrt is. Das noch übrige Ende des Stengelchens, dem nun die Erhaltung des Individuums anvertrant ist, schlingt sich, gleichsam die letztewBinzige Kraft zusammenneh- mend, in dichten Spiralen mit einem Steigungswinkel von unge- - fähr 10° um die Nährpflanze herum, presst sich fest auf und be- ginnt nun zu schmarotzen, wie im folgenden Abschnitt beschrieben werden soll, (Schluss folgt.) Getrocknete Pflanzensammilungen. Bryotheca europaea. Die Laubmoose Europas unier. Mitwir- kung mehrerer Freunde der Botanik gesammelt und’ her- ausgegeben von Dr. L. Rabenhorst. Fasc. V. Nr. 201 — 250. Fasc. VI. Nr. 251 — 260. Dresden, 1859. Inhalt: 201. Sphagnum fimbriatum Wils. Von Gross-Ausker bei Wohlau, übrigens sowohl in der Ebene als im schlesichen Ge- birge sehr verbreitet, auch um Dresden, durch die sächsische Schweiz (hier vom grossen Winterberg) und das nördliche Böhmen häufiger als Sph, acutifolium, wofür es bisher genommen worden ist. 202. Sph. acutifclium Ehrb. Salem. 203. Sph. acutifol. Ehrh. e, capsulis immersis et exsertis! Holenstein bei Untersontheim, 204. Sph. ecutif, Ehrh. forma ramulis partim clavulatis! Gernbronn bei Ellwangen, 205. Sph. aculif. var. d. purpureum Schmp. Bilaer- grund in der sächsischen Schweiz und Schluckenau in Böhmen. 206. Sph. acutif. var. rubellum. Salzburg. 207. Sph. cymbifolium Ebrh. Salem und Dömitz in Mecklenhurg. 208. Sph. subsecundum Nees et Hornsch. Kammerstadt bei Ellwangen und Laurigk in Sachsen. 209. Sph, cuspidatum Ehrh, Kammerstsdt. 210. Spk. cuspid. B. submirsum Schmp. Copenhagen und Salem. 211. Sph. euep. Var. $. plumosum Schmp. Salem, Untersberg bei Salaburg und Copen 209 hagen 21%. Sph. squarossum Pers, Cunnersdorfer Bach in der sächsischen Schweiz, Priessnitzthal bei Dresden. 218. Sph. mollus- cum Bruch. Untersberg bei Salzburg. 213. Cinclidotus agualicus Br. et Schmp. Capodistria und Golling bei Salzburg. 215. C. ri- parius Walk. Pirano in Istrien, 216. C. fontinaloides Pal, Beauv. Risano in Istrien. 217, Racomitrium microcarpum Brid. Lilleham- mer in Norwegen. 218. R. heterostichum Brid. Rabenklippen bei Harburg am Harz und Geroldsau in Baden, 219. R. canescens Brid, Wolfartsweier bei Carlsrahe und Schluckenau in Böhmen, 220. R. aciculare Rrid. Geroldsauer Wasserfall. 221. R. protensum Al. Braun. Geroldsauer Wassätfall. 222. Orthotrichum curvifolium Wahlb. Lgurgard in Norwegen. 223. Barbula inermis Mont. Triest. 224. B. subulata Brid, Schlesien. 225. B. ruralis Hedw. Schlesien und Neumark. 226. B. ambigua Br. et Sch. Wiblingen bei Heidelberg und Leisslinger Holz bei Weissenfels a. S. 227. B. aci. phylla Br. et Sch. Karwendel (6000° über d.M.) bei Mittenwald ia Oberbayern. 228. B, falax Hedw. Kremsmünster, Weissenfels, Tan- nenburg. 229. B. convoluta Hedw. Chur und Riesengebirge. 230. B. alpina Brid, Mittersill. 231. B. muralis Tim m, Schlesien, Sachsen, Böhmen. 232, B. muralis Timm. forma minor. Constanz. 233. Tri- chostomum rigidulum Sm. Sicht bei Zürich. 234. Bartramia ithy- phylla Brid. Freiwaldau. 235. B. Halleriana Hedw. Guldbrausda- len in Norwegen und Fürstenstein in Schlesien. 289. Webers car- nes Schwgr. Salsburg, Strehlen, Breslau. 237. W, Ludwigii 9. gracde Br. Sch. et 6mb. Furka im Berner Oberland 7000° über d. M. 238. Bryum aryenteum L. var. sublanatum: folia ehlorophyllo pr. max. parte destituta! Zürich. 239, B. bimum Schreb. Zedlitz bei Breslau. 240. B. alropurpureum Web. et M. Ebendaher. 241, B. pallescens Sehwgr. Donauthal zwischen Kelheim und Welten- burg. 242. B. (Cladodium) fallax Milde, (nov. sp.) Dioicum ? lare cespitosam rufo-fuscum, basi nigricans, tomento laxo fusco intertex- tum. Caulis fructifer brevis nigrieans, e centro innovationibus fusco- rufescentibus graeilibus lase foliatis prolifer, Folia ovata nervo erag- so fusco cuspidata, anguste marginata, integerrima, cellulis saperio- ribus teneris, inferioribus majoribus erassioribus semipellucida parum coneava. Seta gracilis nitida brunnascens strieta, apice inclinata : theca nutans aurato-rufescens longicolla, incurva pyriformis, ore subaequale opercalogue copcolore umbonato-conico acuio, peristomio interno abs- que ciliis interjeetis Cladodii, Cladodio purpurascenli proximum dißert: folioram margine angustiore cellulisque tenuieribue — et flore masculo remolo — an dieicum (plante mascula haud vien.), 0 Zedlitz bei Breslau. 248. B.julaceum Sm. Krimm! im Oberpinzgau, 244. B. erylhrocarpum Schwgr. Langenbielau in Schlesien. 245. Aulacomnion palustre vär. d. polycephalum Br., Schmp. et @mb. Fronroth bei Ellwangen. 246. Mnium hymenophylium Br., Sch. et Gmb. Stulsbro in Norwegen. 247. M. subylobosum Br., Sch. et . Gmb. Ebendaher. 248. M. iycopodioides Hook. Pichapper (7940' über d.-M.) bei Mittersill in Oberpinzgau in einer Höhe von 5000’ 249. M. spinulosum Br., Sch. et Gmb, Gräfenberg im Mährischen Gesenke und Johannisbad im Riesengebirge. 25u. M. rostratum Schwgr. Johannesbad im Riesengebirgy 251. Anacalypta Starkeana Nees. et Hornsch. Pitschenberg bei Ingramsdorf. 255. Anacalypta lanccolata Röhl. Breslau, Krems- münster, Dresden. 353. Desmatodon Ilatifolius B. muticus Brid* Rhonegirtscher im Ober -Wallis. 254. Encalypla vulgaris Hedw. Kremsmünster 255. E. ciliata Hedw. Guldbransdalen in Norwegen und Schlesien. 256. Splachnum vasculosum L. Norwegen. 257. Fis- sidens qndiantoides Hedw. Warkotsch bei Strehlen in Schlesien, Dretschen in der Oberlausitz. 258. F, ezilis Hedw. Weissenfels in Thüringen. 259. Andreaea nivalis Hook. Norwegen. 260. Cynodon- tium Woahlenbergii Rabenh. (C. virens £. Wahlenbergii Br. et Sch.) Laurgaard in Norwegen. 261. C. polycarpum var, strumiferum Br. et Sch. Norwegen und Central-Karpathen. 262. Ü. atrovirens De- Not. Monte Cenere 3000°. 263. Dieranum elongatum Schwgr. Laur- gaard in Norwegen. 263. D. albicans Br., Sch. et Gmb. Untersberg bei Salzburg. 265. Dicranella heteromalla Br., Sch, et Gmb. Kremsmünster. 266. Dicranella rufescens Br. et Sch. Piemont. 267. D. Grevilliana Br. et Sch. Mühlbach im Oberpinzgau. 268. D. varia $. callistömum Br. et Sch. Rütli bei Zürich. 269. D. cer- viculata Br. Sch. Braunschweig und Bielgründ, 270. Trematouon ambiguus Schwgr. Chrlatiania und Essen. 271. Bryum pseüdotri- quetrum Schwgr. liausen und Central-Karpathen. 272. B. (Webera) nutans Schreb. Wallendorf in den Central-Karpathen. 373. B. pal- lescens y. contextum Br. Sch. Ringebo in Norwegen. 274. B. uli- ginosum var. elongatum Sch, Stulsbro in Norwegen. 275. Webers elongata Br. et Sch. Central-Karpathen. 276. Grimmia ovata Web: et Mhr. Gräfenberg im Gesenke, Annaberg. 277. Zygodon lorqualüs Liebm. Guldbransdal in Norwegen, 278. Orthotrichum Huichinsiae Hook. et Tayl. Monte Cenere im Tessin und Tharandt. 279. O. af- fine Schrad. Dresden, Schluckenau. 280. Schistidium apocarpum Br. eur. Salem und Freiwaldau. 281 Atrichum angustälum Br. Sch, Carliruhe. 282. A. undulatum b. abbreviatwn Br. eur. Cen- ii. tralkarpathen. 283. A. tenellum Br. Sch. Sommerfeld in‘ der Nie- derlausitz. 284. Polysrichum alpinum L. Laurgsard in Nertvegen. 385: P. sexangulare Hopp. Pichapper bei Mittersill‘ im: Oberpinz- gau. 286. P. graeile Mena. forma: auranliacum Hopp. Sommer- feld, 287. P. juniperinum Hedw. Freiwaldau und Sommerfeld (117). P. strieccum Menz. Goiser-Moor bei Salzburg, 288. Pogonatum na-: num Brid. Constanz 289. Antitrichia eurtipendula Brid. Untersont- heim, Geroldsau. 290.. Orthotheeium rufescens Br. Schmp. Königs- herg in den:Centralkarpathen, 291. Neckera pennata Hedw. Schle- sien. 292. Thamnium alopecurum Br. Sch. Gunzenbacher Thal bei Baden. 298..Rhynchostegium murale Br. Sch. Salem, 294. Limno- bium. pelustre Br. Sch. Ebendaher. 295. L. eugyrium' Schimp. Geroldsauer Wasserfall bei Baden. 296. Piagiothecium undulatum Br. Sch. Gross-Auga in Böhmen, Kochelfall im Qteisgrund, säch- sische Schweiz und Erzgebirge. 297. P. nitidulum Br. Sch. Schwem: bach bei Eichstätt. 298. Hypnum Schreberi :W i11d}: Kremsmürhter. 299. H.reptile Michx. Lillehammer in Norwegen, Johannesbad und Krummhübel im Riesengebirge. 300. H: trifarium Web. et M. Lieg- nitz in Sehlesien, F. Anzeis " Herbariuns - Verkauf: Das grosse Herbarium des. verstorbenen Professors Herrn Dr. Lehmann wird biemit, (mit Ausschluss der Potentillen) zum Ver- kauf ausgeboten; wie auch einige Specialsammlangen, die unten noch besonders aufgeführt werden, ‚ Dieses ‚Herbarium enthält in. 367 Mappen über 70,000 Exem-- piare, sbeila aufgeklebt, theils: aufgesteckt oder überklebt.. Es wird für jeden Botaniker durch:.die Menge der. Originalpflansen.: bohen.In- teresse haben. So besitzt es Pflanzen von: Wallich in bedeutender: Auzsbl, von.Hornewann, Vahl, Ledebour, Bungern babil- lardiere, Jussieu, Asa Gray,. Richard, Neasi v; Bren- beck, Teenore:ete, Besonders finden sich viele Pflanzen von al- ten Autoren, wie von Vahl, Hornemaun u. 6. W. Einzelne Gruppen sind sehr vollständig, - wie die Cyperaceen, we die Gattung Carez allein 284 undı-sämmtliche nerdamerikanische Arten, von Asa 273 Gray eingesandt, enthält; auch die Carophyllaceen sind in selte- ner Menge, Schönheit und Seltenheit vorhanden. Die Cappflanzen,von Ecklon, Drege, Zeyber, Dr. Pappe sind sehr zahlreich, wie denn auch die Preiss'schen Pflanzen aus Neuholland zum grössten Thleil ins Hauptherbarinm einrangirt wur. den, Die Potentillen, aus der Hauptsammlung genommen, bilden ein eignes Herbariam find finden sich gewiss, da sie als Originale zu der bekannten Monographie der Potentillen gedient haben, in sol. cher Vollständigkeit nirgend. Das Preiss’sche Herbarium enthält die Originale zu den „Plan- tae Preissianae‘‘ mit den Etiquetten derjenigen Botaniker, die diese Flora bearbeitet haben, zugleich mit den Unica der Preias’schen Sammlung; wodurch es also vollständiger ist, wie irgend eine der je verkauften Sammlungen. Ferner sind zwei Herbarien Lebermoose zu erwähnen. Ein grosses und ein kleineres, aus dem grossen herausgezogenes, Diese Herbarien enthalten die Originale zu dem von Nees von Esen- beck und Lindenberg herausgegebenen Buche über die Hepaticae Europa’s wenigstens ist es-bei der Bearbeitung mit benutzt gewor- den und bietet daher sämmtliche Arten des Werkes. Endlich ist noch ein Herbarium von Algen und Flechten in 16 Mappen da. Die Zahl der Arten ist bei den einzelnen Familien natürlich sehr verschieden, so finden sich eirca 125 Arten Irideae genuinae 126 Arten Gladioleae, 131 Arten Izieae, 116 Arten Restiaceae, 179 Arten Uypereae, 284 Arten Caricese, über 1500 Arten Gramineae, die: Noes von Esenbeck grösstentheils alle unter Händen ge habt hat. Da der Unterzeichnete jetzt, im Auftrage der Frau Professorin Lebmann, ein genaues Verzeichniss der Arten jeder Familie auf. nimmt, «0 bittet er die geehrten Herren Reflectanten, die entweder das ganze Herbarium, eine oder mehrere Familien aus demselben zu be- sitzen wünschen, sich in portofreien Briefen an ihn, Englische Planke Nr. 13, zu wenden, wo derselbe dann bereitwilligst jede genauere Auskunft ertheilen wird, um Angebote zu ermöglichen. Hamburg, im März 1860. F, W. Klatt. Hedacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F. N zubiworhchen : Buchdruckerei (Chr. Krug’s Witiwe) in Rogensbarg. = er — N 18. BKegensburg. 14. Mai. 1860. niit. ORIGInAL-ARHAnNDLune. Uloth, Beiträge zur Physiologie der, Cusöuteen (Schluss) — LITTERATUR, v. Martens, die Gartenbohneg; Seubert, Lehrbuch der ges.mmten Pflanzeiiiundd. — dizkıahn. Grisd- bach, Flora.of British, West, In-lian Islands. Palachy,.Bätteinm ‚Pflanzen - kataloge., Beiträge zu den Sammlungen de:,,k. botanischen . Gegeilschent _ BEILAGE. Prospectus über Da rwi n, Esthteliung der Arte. nn no Beiträge zur Physiologie der Cuscuteei, von W. Uloih’ aus Marburg. (Hieza die Tafeln II und IM.) (Schluss.) eo 4. Das Schmarotsen. Mi diesem Process beginnt für _ansere Pflanze ehr ner Bei behketr: 2 Bekebatlich schmarotzen alte Civentben: direh Nihenahlein die in Form kleiner Wärschen auftreten ati sich in die den Nah: rungseaft führenden Theile der Nährpflanze einsenkein. Ueber die Bildung dieser Wärschen, die hier zuerst betrachtet werden soll, machen Guettard, Mohl!) Schleiden?)und Schacht?) Mittheilungen. Moßl sagt Folgendes über diesen Gegenstand: ‚Wein sich Olsen: ‚am eine Stütze gewunden hat, so schwillt ihr Stengel det ganzen ‘Stwecke nach, mit welcher er an dem fremden Körper’ de Hegt, zu. einer grösseren Masse an, als der Stengel‘ weiter obeh und unten zeigt. An den Stellen, mit weichen er die Siätse | 25 nn Ueber. den Bau und das Winden der Ranken- nad. Schlingphapsen, 1827 p- 129. u. w., wo auch der Untersuchung von Guettard Erwähnung geihan wird. 2) Grundzüge If. p. 121. 3) Beiträge p. I: p. 168, Flora 1860, 18 274 rührt, erheben sich nun in einer der Länge nach am Stengel herab- laufenden Reihe nahe an einander stehende Warzen, welche Anfangs glatt sind, wie die Oberfläche des übrigen Stengels, später, wenn die Warzen grösser werden, sind sie mit kleinen Papillen besetzt, von denen jede aus einer verlängerten, vorn abgerundeten Epider- miszelle besteht. Mittelst ‚dieser Wärzchen befestigt sich Cuscuta schon ziemlich fest an die Stütze, wenn diese auch ganz glatt ist, ». B. an Glasstäbe, oder polirtes }letall,'* „Untersucht man in diesem Zustande die Cuscuts anatomisch, . sa findet man, dass in jeder Warze ein Kern von Zellgewebe liegt, dessen Zellen in Linien geordnet sind, welche auf den in der Mitte des Stengels laufenden Gefässbündeln senkrecht stehen und in der Mitte einen Bündel von Spiralgefässen besitzen. Dieser Kern hat gegen die Gefässbündel des Stammes zu eine breitere Basis und eine stumpfe Spitze in der Warze, durch ihn werden die Zellen des Stengels auf die Seite gedrückt und bilden so die nach aussen pro- tgberirenden Warzen, Nach einiger Zeit durchbricht der Kern. in der Mitte die Spitze der Warze in Gestalt eines stampfen Fadens, welchen Guettard sugoir nennt. Dieser Faden dringt nun in die Rinde und bei der Nessel sogar in den Holskörper (was auch Guet- tard fand) der stützenden Pflanze ein.“ „Die Bildung der Warzen und des sucoir wurde von Guettard recht gut beobachtet, seine anatomischen Untersuchungen sind hin- gegen nicht richtig. Er sagt nämlich, wenn sich die Warze bilde, so öffne sich die Haut des Stengels und lasse nun die Zellen des Parenchyms, welche sie bedeckt habe, heraustreten, welche nun eine kleine Warze bilden, alimählig treten immer mehrere Zellen heraus, welche die Warzen vergrössern; aus diesen treten dann nach einigeg Tagen die longitudinnien Fasern des- Stengels 'als sucoir heraus. Diese Darstellung ist unrichtig. Die Warze wird nicht durch Heraustreten der Parenchymsellen gebildet, diese blei- ben von der Epidermis bedeckt, sondern sie entsteht durch An- sehwellung der Parenchymzellen an dieser Zelle und dadurch, dass der neugebildete Kern die Parenchymzellen auf die Seite und in die Höhe drückt, und erst spät, wenn die Warze schon eine ziemliche Grösse erreicht hat, verliert die Epidermis an der Spitze der Warze ihre bisherige Form, indem die einzelnen Zellen derselben sich ver- längern und Papillen bilden, Der aus der Warze hervortretende Faden besteht nicht, wie Guettard glaubt, aus den longitudinalen Gefässen des Stammes, denn diese laufen unter den Warzen in der- selben Entfernung von einander ganz gerade fort wie im übrigen 275 Stengel, sondern es ist eine ganze neue Bildung, die, wie ich schon oben sagte, aus den Zellenreihen, welche auf der Achne des Stam- mes senkrecht stehen, und aus Gefässen gebildet ist. Diesen Faden .fand ich immer in der Mitte der Warze und nicht, wie Link angibt, auf der Seite der Warze auslaufend.“ „Ich kann es nicht für richtig halten, wenn Guettard behaup- tet, dass die Warzen, ehe das sugoir herausgetreten ist, die Form und die Wirkung einer Ventose haben und sich auf diese Weise an den Stengel befestigen. Es ist diess nicht möglich, weil die Ober- fläche der Warze keine zusammenhängende Fläche darbietet, sen- dern mit Papillen befestigt ist. Wahrscheinlich geschieht die An- heftung durch einen ausgeschwitzten Saft, denn an einer silbernen Röhre, um die sich eine Cuscuta geschlungen und sich mit ihren Warzen ziemlich fest angehängt hatte, waren die Stellen, an wel- chen sich die Warzen befestigt hatten, glänzender ‚als die übrige Röhre, wie mit einem Firniss überzogen. Diese glänzenden Punkte liessen sich leicht mit Wasser abwaschen, der ausgeschwitste Saft ist.daher wohl ein Gummi und nicht ein Harz.‘ Nach Schleiden achwillt die Rinde über der sich bildenden Ne. benwurzei zu einer Scheibe (Saugwarze) an, welche anfänglich flach an den Gegenstand sich anlegend, später durch den sich vorzugs- weise ansdehnenden Raud concav wird und (ganz wie bei der Saug- scheibe des Biutegels’ oder den Füssen der Raupe) dareb einen laft- leeren Raum. an der Unterlage befestigt. Aus dem Grund dieser Scheibe tritt dann die Nebenwurzel hervor und dringt, wenn es an- gebt, in die Unterlage ein. Die Angaben von Schacht stimmen mit denen Mohl’s fast ganz überein, Meine eigene Beobachtungen über die Entwickelung der Saug- warzen sind theils mit den Ansichten der genannten Botaniker übereinstimmend, theils davon abweichend. Was die erste Veran- lassung zur Bildung der Wärzchen betriflt, so stimme ich darin mit Mohl überein, dass dieselbe auf einem Reiz beruht, der darch die innige Berührung der Schmaretzerpflanze mit ihrer Nährpflanse ver- ursacht, und — wenigstens bei den sich zuerst bildenden Wäre- chen : unterstützt wird durch das Bestreben, Nahrung aufsuneh- men, Bemerkenswerth ist nämlich die Erscheinung, dass die Keim- pflanze niemals Wärzchen erzeugt, wenn man ihr Gelegenheit bie- tet, sich um solche Gegenstände berumzuschlingen, die sie nicht er- nähren können, z, B. Holz oder Glasstäbchen, gerade so als ob sie es vorsöge. ihr letztes Restchen Nabrung oft lieber dazu zu vor- 18° 276 wenden, um ihr Leben noch auf kurze Zeit zu frisien, als einen Versuch zu einem, doch nutslosen Wärzchen zu wagen. An der Stelle, an der das Wärzchen entsteht, bemerkt man zu. erst eine unbedeutende Aufschwellung, die, wie man auf dem Quer-, schnitt sehen kann, mit einem cambiumartigen Gewebe ausgefüllt iet, welches mit dem Cambialstrang der Keimpflanze in Verbindung staht. Den Versuch, die Befestigung der jungen Wärzchen mit Schlei- den: darch einen „Saug Act, also durch Luftdruck, oder mit Mohl durch Absonderung klebender Säfte zu erklären, halte ich nicht für unbegründet, indem ich stets gefunden habe, dass die Wärzchen nicht eher festhaften, bis eine mehr oder weniger vollständige Ver- wachsung zwischen beiden Pflanzen stattgefunden hat, welches al- lein darch das Gefässbündel im Centram der Warze geschieht, wäh- rend die Rindenschichten nur auf einander gepresst sind, Zur Erklärung der für. die Verwachsung erforderlichen Anpres- saug ‚genügt, wie mir scheint, die ausserordentlicke Festigkeit, mit der die junge Cuscula die Nährpflanze. umsehlingt. _ Der Cambislstrang durchdringt nun zunächst die die’ Anschwel- lang umkleidende Epidermis and gelangt dadurch: auf die Rinde der Nährpflanze. Den ersten Widerstand, den er hier zu: überwinden hat, leistet ihm bei jüngeren Pflanzentheilen die Epidermis, bei äl- teren eine dünne Borke, Es ist nicht anzunehmen, dass durch eite Saftentziehung ein Absterben dieser fast saftlosei Gewebe veran- lasst und dadurch der Saugwarze der Eintritt in die daranterliegende Rindenschicht gestattet wird, vielmehr glaube ich, dass das Auf- schliessen der Epidermis veranlasst wird durob eine rein physika“ lische Kraft, den Druck, den der wachsende Cambialsträng ausübt, und der unterstützt wird durch ein Erweichen jener Schicht durch - die vom Cambiam abgesonderten Säfte. Zu dieser Annahme veram. lasste mich eine Beebachtung, die ich bei allen, zu diesem Zwecke angefertigten Präparaten machte, dass nämlich, wie z. B. beim Flacha, die Epidermis stets ziemlich tief mit und neben dem Gefässbündel: der Saugwarze eingedrückt war (Fig. 18 %), deutlicher sah ich diese bei Zweigen von Aster iyratus, bei denen die Vorbildung bereits begon-. nen und diese sich dann darchihre braune Farbe auszeichnet (Fig. 19a,«).: Wohl mag es auffallend sein, dass ein so zartes Gewebe wi der Cambialstrang einen selchen Druck ausüben soll, ohne sellis eher gedrückt zu werden, ehe er festere Gewebe verdrängt. Gleieb- wehl lässt mir obige Beobachtung keine andere Deutung: aa. Btl- nen: Unterstütsungspuukt findet der Cambialstrang in der fenivu-- 277 schlingenden Cuscuss und zwar da, wo das Wärzchen senkrecht anf jener aufsitzt. Sobald nun die Epidermis durchbrochen ist, dringt der Cambial- strang in die Rindenschicht ein, zehrt den Inhalt der Zellen auf und veranlasst dadurch ein Absterben derselben, bahni sich auf die. selbe Weise einen Weg durch die Bastschicht, indem er swischen zwei Bastbündeln, von denen zu jeder Seite eines zu liegen kommt, bindurchgeht und gelangt nun auf die Cambiumschicht der Nähr- pflanze. Hier findet erst eine eigentliche Verwachsung statt, indem das Cambium der beiden Pflanzen so vollständig in einander über- geht, dass swischen beiden nicht die geringste Abgrenzung wahrzu- nehmen ist; das der Cuscula fliesst in das der Nährpflanze ein, wie ein Nebenfluss in den Hauptfluss. Die nächste Folge dieser Verwachsung and der mit der tetste- ren im: innigsten Zusammenhange stehenden, von Nench ‘beginnen- den Ernährung ist die Bildung von Gefässen in der bis:dahin vell- kommen gefässlosen Pflanze. Ihre Anlage beginnt in der Saugwarze von dem Gefässbündelkreis der Nährpflanze, wodurch die Cuscuta gleichsam ein Ast jener wird und setzt sich von dieser aus nach oben bis in die Stammspitze fort, Der unterhalb der Warze befind- liche Theil der Pflanze ‚stirbt bis zu dieser hinauf ab, und gewöhn- lich ist es einem oft nur 1° langen Stücke des Stengels überlassen; die Existenz des Individuums su sichern. - Mit dem. Auftreien- der Gefüsse kommt wieder neuen Leben in are "Pflanze; wie färigtan du wachsen. Zugleich schwillt siebadeutend an, das freie Ende verlängert sich theilsdurch Spitzenwachstham theils durch Streckung der Internodien ; die Blattschuppen, die bisher die ihnen im Embryo eigenthümliche Grösse und Gestalt beibehalten haben, vergrös- sern sich jetzt bedeutend, so dass sie mit unbewaffnetem Auge er- kennbar werden, unter der Stammspitze bilden sich neue und in den Winkeln aller Blattschoppen entwickeln sich Knospen. Eberläo” wie bisher winden sich die neugebildeten Theile stets in iiken‘ Spiralen, deren Steigangswinkel bald sehr klein bald sehr gross’ ist, um die Nährpflanze herum, immer neue Wärzehen ia die- selbe einsenkend. Nicht selten kommt es vor, dass lange Stücke, ohhe die Nährpflanze zu berühren, gerade in die Höhe wachsen’ und sich erst dann wieder za derselben oder einer benachbarten hinwen- deh und festsangen, wenn sich das Bedürfniss nach Nabtähg wieder geltend macht, oder bis sie einer neuen Stütze bedürfen. Die späteren Wärzchen unterscheiden sich ven den zuerst ge- bildeten nur dadurch, dass sich das jetzt von Anfang an aus Gefäs- 278 sen und Cambiom bestehende Gefässbündel von dem centralen Ge- fässbündel der Cuscuta in das Wärzchen abzweigt, während es sich bei den ersten umgekehrt verhielt. - Die schmarotzende Cuasceta stellt einen Cylinder dar, dessen Mantel, die Epidermis, aus flachen langgestreckten Zellen, deren Aussenwand sehr schwach gewölbt ist, besteht: iet die Krümmung der Schmarotzerpflanze stark, was also der Fall ist, wenn der Stei- gungswinkel der Spirale klein ist, so sind die Epidermiszellen so- wohl wie die folgenden Schichten der Aussenseite länger, als die entsprechenden Zellen der an die Nährpflanze sich anlegenden Seite. Jetzt enthält die Epidermis auch Spaltöffnungen (Fig 21), die ihr vor dem Schmarotzen ganz fehlen; sie sind jedoch in so geringer, Anzahl vorhanden, dass sie leicht übersehen werden können, wie diess auch Mehl!) getban hat. Er sagt ausdrück- lich: „die Epidermis bestebt aus langgestreckten Zellen, und be- sitzt durchaus keine Poren im Gegensatz zu anderen blattlosen saftigen Pflanzen, deren Epidermis sehr viele Poren besitzt.“ Das übrige Zellgewehe besteht aus dünnwandigen prismatischen Zellen, von denen die äussersten und innersten kleiner sind als die mittie- ren, Dieselben enthalten einen etwas trüben gelblichen Saft und sehr viel Stärkmehl. Das Centrum wird durch ein in mehrere Gruppen vertheiltes Gefässbündel gebildet; jede Gruppe besteht ge- wöhnlich aus einem Gefäss, um welches nach aussen eine Partie, Cambium gelagert ist, welches sich von dem Parenchym scharf ab- grenzt. Die Gefässe sind Treppen-, Netz- oder Spiral.Gefässe. Bei dem allgemeinen Wachsthum der Pflanze sind nun auch natürlich die Wärzehen betheiligt; da deren Ausdehnung in die Länge, in Felge der Befestigung des freien Endes auf die Nührpflanze, be- schränkt ist, so kann nur eine Ausdehnung um die Peripherie statt- finden; hierdarch breitet sich das Wärzchen an. diesem Ende aus und bekommt das dem Saugappärate des Blutegels so ähnliche Aus- sehen; es ist möglich, dass der ganze Apparat jetzt luftdicht auf der Rinde der Nährpflanze aufsitzt. Zugleich ist diese Fläche nicht mit Epidermis ‚überzogen, so dass das saftige Parenchym blosliegt und es mag auch diess jetzt die Befestigung der Wärzchen unter- stützen. Jedenfalls wirken beide Umstände aber erst secundär und nicht primär mit, wie es aus der Angabe von Schleiden und Mohl bervorgeht. Die das freie Ende des Wärzchens begrenzenden Epidermis-Zellen stülpen sich gewöhnlich papillenartig aus. cp 9% 279 Ein Querschnitt, senkrecht auf die Nährpflanze und die Sang- warze geführt, zeigt die Verwachsung in der Weise (Fig. 18 und 19), dass die Gefässe der Saugwarze (ß) sich einerseits un deh Holskörper der Nährpflanze (7) andererseits an die Gefänse des in der Cuscuta herauflaufenden Gefässbündels ($) anlegen; an den Be- rührungspunkten breiten sie sich fücherförmig aus; das zu ‚beiden Seiten der Gefässe liegende Cambium ($) verbindet die Cambia der Schmarotzer- und der Nährpflanze. Bisweilen kommt es vor, dass ein Ast von Uuscula in einen andern Theil der Mutterpflanze selbst seine Wärschen einsenkt, Bei solehen Fällen überzeugten mich eine Menge Längs- und Querschnitte,. dass diese Wärzchen mit einem, aus sehr zarten, langgestreckten Zellen bestehenden Gewebe ausye- füllt sind, welches keine Gefässe enthält und sich von dem Paren- chym des angesogenen Pflanzentheiles scharf ‚abgrenzt “Fig. 20). Gegenstände umschlingt, welche nicht im Stande sind, sie zu er- nähren, z. B, dürre Pflanzentheile etec., und alsdann auf der Berüb- rungslinie Wärzchen entwickelt, sind die letzteren ebenfalls frei von Gefässen. In beiden Fällen ist die Saugwarze nicht Ernährungsorgan, son- dern nur Anheftungemitiel. wa Hebt sich, wie diess nicht selten der Fall ist, ein Theil der Schmarotzerpflanze von ihrer Nährpflanze ab, und hat: die Bildung . der Wärzchen bereits begonnen, so wachsen diese zu hugelförmigen Körperchen aus, die sich von den oben beschriebenen ausser der Gestalt auch noch dadurch unterscheiden, dass sie ganz mit einer Epidermis überzogen sind (Fig. 22). Durch den Umstand, dass die Gefässe in der Cuscula erst dann auftreten, nachdem durch eine vollständige Verwachsung der saft- führenden Theile die Möglichkeit der Ernährung gegeben ist, glaube _ich su der Annabme berechtigt zn sein, dass ihre Bildung mit, der "Assimilation and Verarbeitung der Nahrungsstofle, die die Nöhrpflasse darbietet, im engsten physiologischen Zusammenhang steht, dass sie hierdorch veranlasst und bedingt wird. Diese Annahme wird weiter befürwortet durch die bereits er- wähnte Beobachtung, dass keine Gefässe ‚gebildet werden, wenn Cuscuta auf Cuscuta schmarotzi, wenn ihr also eine Nabsun; darge- boten wird, die sie nicht zuerst zu verarbeiten braucht, oder wenn sie sich, wie im zweiten Fall, an Gegenständen festhängt, die ihr gar keine Nabrung zu liefern im Stande sind, 280 Um mich nun su überzeugen, ob der Vebertritt des Saftes der Nährpflanze in den Schmarotzer wirklich durch die. Gefässe slatt- finde, stellte ich folgendes schon von Anderen zu ähnlichen Zwecken ausgeführte Experiment an: In sechs Unzen destillirten Wassers löste ich zehn Gran gelbes Blutlaugensalz (Ferrocyankalium), setzte in die, in einem weithalsigen Glase befindliche Lösung eine kräf- tige Flachgpflanze , auf der Cusculina chilensis schmarotzte, bis über die Wurzel ein und liess Kie so 24 Stunden stehen. Nach dem BHerausnehmen wusch ich die Wurzel sorgfältig mit destillirtem Wasser ab und setzte sie dann wieder ebenso lang in eine Lösung von 10 Gran Eisenchlorid in sechs Unzen Wasser. Bei diesem Versuch wurde angenommen, dass die Zellen, durch welche beide Flüssigkeiten ihren Weg nehmen, also hier vermuth- lich die Gefässe, durch Bildung von Berlinerblau sich blau färben würden. Diese Vermuthung wurde auf das Vollständigste bestätigt. Auf dem hänge sschnitt erschienen nämlich die Gefässe beider Pflanzen als deutlich laue Streifen; das übrige Gewebe war nicht gefärbt. Dieselben Resultate wurden erzielt, wenn ich zuerst Eipenchle- rid und dann Blutlangensalz einsaugen liess, Am Schlusse dieser Uuntersuchung kann ich nicht u mbin, dem Herrn Professor Wigand, meinem verehrten Lehrer, für die ireund- liche Unterstützung, die er mir hierbei zu Theil werden liess, meinen Dank abzustatten, Erklärung der Akbildungen. Der Massstab der Vergrösserung ist verschieden, für die mikroskopische Beobachtung diente meist eine 60 — 300-fache Vergrösserung. Fig. ı. Querschnitt durch einen Fruchtknoten von OUuscuta europaea. a. Ein Eichen, welches zur Reife kommen wird ; b. drei Eichen, welche verküm- mern werden. Fig. 2. Ein junges Eichen von €. europaea; a, Mikiopyle; b. Integu- me c. Nabelstrang; d. Gefässe der Raphe. . 3. Sumem von Cuseuta, a, derselbe von der Bauchseite; &. der Na- bei; ze "der Same von der Rückenseite. Fig. 4. Samen von Cuseutina. Fig. 5. Längsschnitt der Tesıa, &, Cuticula; £. Samenepidermis; Y ehlorophyllaruige Zellschicht; $. Schicht langgestreckter aufrechier Zellen; Schicht langgestreckter hOrizontaler Zellen, a Big, 6. e ‚Samenepıdermia ; ß- ehlorophyllartige Zeilen, durch Samenepi- lermis urchschimmern ig. 7. &. der Embryo ; ß. dünnwandige nnd y derbw audige Enggeperm- zellen. Fig © Endosperinzellen aus reifen Samen mit Stärkmehl, 28t - Fig. 9. Endospermzellen aus reifen Samen mit Oel. Fig. 10. Wurzelspitze des Embıyo; h. Cambialstrang. „Fig. 11. Zwei “amen wie sie im Fruchiknoten beiestigt sind. a, der Em- bryo; b. die Samen; c. die Scheidewand im Fruehtknoten. . Fig. 12. Ein aus den Samen von Cuscutina chilensis, herauspräparirter Embryo, der sich in einer linken Spirale aufgedrebt hat. Fig. 13. a, Stammspitze des Embryo von C. europaea; b. dieselbe von €. Epilinum. Fig. 14. a. Stammspitze des Embryo von Cusceutina_Cephalanti mit den Blatiorganen «. c und d Stammepitze des Embryo son C, compacta mit ‚len Blattorganen «, Pfor-t. > ln een arena De Fig. 15. Taugentisler Längsschnitt dureh die Blattschuppe einer jungen Keimpflanze von ©. Cephalantifö. das Würzelchen tritt aus dem Samen aus, die junge Pflanze wächst Tasch ın die Höhe; h. bildet ein Knie um den Sa- men leichter tragen zu können ; « streckt sich, nachdem der letztere abgefallen . ist und beginnt dann später zu schmarotzen. Fig. 17. Würzelchen einer jungen Keimpflanze. a. Cambialstrang. Fig, 18. Cuscutina_chilensis schmarotzt auf Liuum usitatissimum, Der Quer- sehnitt senkrecht auf die Nährptlanze und. schief auf Cuse, geführt, daber ist das Zellgewebe des letzteren undeutlich und die Gefässe des centralen Gefäss- bünd-Is treten als kurze schwarze Leisten auf. A. Cuscuta. B. Linum. «, Epidermiszeilen von Linum. 8. Gefässe der Warze; „, Hoiskörper von Lin. 6. Gefüsse des centralen Gefässbündels von Ouseuta, E. Cambium des Gefäss- bündels der Warze, Fig. 19. Cuscuta Epilinum schinarotzt anf Aster Iyratus Die Windung ist fast horizontal, daher liegen bei B. vier Wärzchen in einer Ebene. Die Buchstaben entsprelien denen der Fig. 18. und bezeichuen dieselben Theile. Fig. 20. Cuseuta schmarotzt aul Cuseuta. Fig. 21. Spaltöffaungen der Epidermis von ©. europaea. Fig. 22. Cuscutina chilensis mit Wärzehen, die nicht zum Schmarotzen gekommen sind. j j TEREIEIEER EEE LEE :Litteratur. Die Gartenbobnen. Ihre Verbreitung, Cultur nnd Benützung. Von Georg von Martens. Mit 12 Tafeln in Farben- druck. Stuttgart, Verlag von Ebner und Seubert. 1560. 92 S. in gr. 4. Bei der grossen Menge von Spielarten, in welche die Jabrteu- sende fortgesetzte Oultar unsere Nahrungs- und Gartenpflanzen: nus- gebildet hat, ist es gewiss ein sehr dringendes Nedürfniss, die über die eine oder die andere Art vorliegeuden Erfahrungen von Zeit zu Zeit zu sammeln, und nach dem jeweiligen Standpunkte der Wis- senschaft su verarbeiten. Eine solche, gewiss: sehr dankönswerthe Arbeit ist aber nicht Jedermanns Sache; denn sie erfätdert die ge- naueste Kenntniss der einschlägigen Litterator; einen sus vieljähri- gen Beobachtungen geschöfpften Schatz eigener Erfahrungen, ein scharfes Urtheilsvermögen und einen im ;Ringerei vertrauten Umgahge zn Eung „dasggr Sasdihjontne 282 mit der Wissenschaft im Allgemeinen erworbenen Takt, wenn das Product derselben seinem Zweeke entsprechen und für eine Zeitlang allgemeine Geltung sich erwerben soll. In dem Verfasser des vor- liegenden Werkes finden sich glücklicher Weise alle diese für einen Monographen unerlässlichen Eigenschaften vereinigt, denn ein auch nur flüchtiger Durchblick diener Blätter gewährt hald die Ueberzeu- iner.Beab BShtgag en, die Gartenbobnen, seit einer langen Reihe von Fahren Ari wie in Bibliotheken eifrigst studirt hat und so jetzt in dem Stande “ich befindet, von allen Seiten ein lebenstreues Bild derselben zu entwerfen, Er verbreitet sich zuerst über die Gartenbohnen selbst (Phaseolus vulgaris et nanus L.) und zwar über ihren Ursprung, Namen und Verbreitung, dann über Anbau und Pflege, Gebrauch, Krankheiten und Feinde in so ausführ- licher undansprechender Weise, dass gegenwärtig kaum etwas hinzuzufü- gen erübrigen dürfte und geht dann zur botanischen Beschreibung über, in welcher die Stellung im künstlichen und natürlichen System nach: gewiesen und dann ein allgemeiner natürlicher Charakter der l’flan- zen dieser Gattung entworfen wird. Hierbei finden sich auch in- teressante Bemerkungen über das Winden dieser Pflanzen, über die mannigfachen Missbildungen ihrer Blätter, über die Zabl der Samen in den Hülsen, das Keimen derselben u. s. w, eingefiochien. Der Betrachtung der Unterarten und Spielarten schickt der Verfasser eine geschichtliche Darstellung der bisherigen Bestrebungen, dieselben zu elassificiren, voraus und rühmt hier vorzüglich die Arbeiten Savi’s denen De Candolle folgte, und auf die auch des Verfassers Stu- dien sich stütsten. Hiernach unterscheidet derselbe 120 Gartenboh- nen, die er auf folgende Weise vertbeilt: 1. Phaseolusvulgaris Savi, leguminibus rectiase:lis subtoru- losis longe mucronatis, seminibas compressiusculis reniformi- oblongis. . Unieolor, Bohne einfarbig. Ph, vulg. niger Martens. Schwarze Gartenbohne. Ph. vulg. nigerrimus Zuccagn. Negerbobne. Ph. vulg. coerulescens Murt, Blaue Bohne. Ph. amethystinus Sav. Amethystbobne. Ph. Curda, Kurdenbohne, Ph, vulg. carneus Sav. Incarnatbohue. . Ph. vuly. carneus minor Mart, Kleine Incarnatbohne, Ph, vulg. badius Sa v. Linsenbohne, . Ph. vulg. pullus Sav. Rauchfarbige Bohne. ir 10. PR. vulg. ochraceus Sa v. Oranggelbe Bohne. = 11. PR. vuly, eitellinus Haberle. Dottergelbe Bohne, esnunp>uu-> 283 13. Ph. vulg. albus Haberl. Weisse Bohne. 13. Ph. vulg. nanus Mart. Weisse Zwergbohne. B. Zebra. Bohnen dunkel gebändert. 14. Pr, Z, griseus De C. Graue Zebrabohne. . 15, Ph. amethystinus Sav. Amethystfarbige Zebrabohne, 16. Ph. Z. carreus Mart. Helle Zebrahohne, 17. Ph. Z. spudiceus Savi Lichtbraune Zebrabohne. 18. Ph, Z. purpürascens Mart. Rothbraune gebänderte Zebra- bohne. 19. Ph. Z. albidus Sa v. Gelbbraune gebänderte Zebrabohne. 20. Ph. Z. olivaceo.fasciatus Mart, Graulichbraune gebänderte Zebrabohne. - €. Punctatus, Bohnen heller gefleckt. 21. Ph. Z. ochraceus Sav. Ochergelbe Zebrabohne. 22. Ph. vuly. punctatus Mart. Punktirte Bohne. D. Pardus, Bohnen dunkler gefleckt. 23. Ph. P, virescens Mart, Graugrüne Pantherbobne. 24. Ph. P. carneus Mart. llelle Pantherbohne. 25. Ph. P. iuteo-maculatus Mart. Gelbgefleckte Pantherbohne, 26. Pr. P. fulous Mart. Gelbbraune Pantherbohne. 27. Ph. P. lacteus Mart. Milchweisse Pantherbohne. E. Tricolor. Bobnen auf hellem Grunde mit zweierlei Farben dunkler gefleckt, 28. Ph. vuig. coeruleus Mart, Blau und schwars geflekte Bohne, . . 29. Ph. vulg. elolaceus Mart. Vieleit und schwarz gefleckte Bohne. 30. Ph. vulg. fusco vivlaceus Mart, Braunviolette Bohne. 31. Ph. vuly. violaceus Mart. Braun und schwarz gefleckte Bohne, 32. Ph. vulg. purpureus Mart. Purpurroth und schwarz gefleckte Bohne. "38. Ph. vulg. fulvescens Mart. Gelbröthlich und schwarz ge- fleckte Bohne. 34. Ph. vulg. aureus Mart. Gelb und roth gefleckte Bohne. Il. Phaseolus compressus Martens, volubilis, legaminibus compressis latis breviter mucronatis, semipibus vulde. compressis reni- formi-oblongis. A. Unicolor, Bohnen einfarbig. 35. Ph. compr. niger Mart. Schwarze Speckbehne. 36. Ph. compr, carneus Mart. Incarnat-Speckbehne. 37. Ph. compr. pullüs Mart. Rauchfarbige Spechbohne 33 Ph compr. cereimis Mart. Rehfarbige Speckl:ohne. 39. Ph. compr, liridus Mart. Lederfarbige Speckbohne. 40. Ph. compr. ferrugineks Mart. Rostgelbe Speckböhne. 41. Ph. eompr. Iuteus Mart. Dottergelbe Speckhohne. 42 Ph. compr. eandidus Haberl. Weisse Schiwertbohne. 43. Ph. compr. eeratonoides Schrank. Deutsche Schwertbehne. 44. Ph. compr. wanthocarpus Märt. Gelbhülsige Schwertbohne. 45. Ph. compr. humilis De Ü. Römische Zwergboline. 46. Ph. cömpr. nanus Mart. Niedere Schwertbohne. 47. Ph. compr. macrocarpus Mart. Langhülsige Speckhohne, B. Bicolor, Bohnen gefleckt. 48. Ph. compr, fusco-maeulatus Mart. Braungefleckte Schwert- bohne, 49. Ph. compr. flavo-maculatus Mart. Gelbgefleckie Speckbofne. C. Tricolor. Bohnen mit zwei Farben gefleckt. 50. Ph. compr. fuloo-ater Mart. Bräun ünd schwarz gefleckte Schwertbohns, 1 Ph. tompr..-fusco-doerulescens Mart; Braan und biäulich gefechte Speökbohne. - een 52. Ph compr. ochraceus Mart, Gelbbräune Specklohie. II, PhaseolusgonospermusSavi, volubilis, legämieibas sub- incurvis torulosis breviter mucronatis, seminibus compressiuseifis irregulariter angulato-truncatis, tis A, Unicolor. Bohnen einfarbig. 53. Ph. gonosp. purpureus Mart. Purpurrothe Eckbohne. 54. Ph. gonosp. carneo -lulrscens Mart. Nankingfärbige Kck- bohne; 55. Ph. gonosp, castansus Sa'v. Kustanienbraune" Erkboline. 56. Ph. gonosp pullus Mart Rauchfarbige Eckbohtik,' 35T. PR. gonosp. lividus Haber|. Livide Eckbohne, 58. Ph. gonosp. ochraceus Ha berl. Ochergelbe Eckbobne. 59. PR. gonosp. albus Mart. Weisse Eckbohne. 60 Ph. gyonosp. oryzeides Mart. Reisbohne. B. Bivolor. Bohnen zweifarbig. 61. Ph. gonosp, variegatus Sa v, Bunte Eckholine, IV, Phaseolus carinatus Mart., volubilis, legaihinibus tälkd- ragosis, seminibus teretiusculia elongatin suhtruncatis eurifktidl- 62 Ph. carinatus lividus Mart. Livide Kielbohne. -- 63. Ph, car. carneus. Mart. Incarnatfarbige Kielbohne.: -*° V. Phaseolus oblongus Savi, nanuserretus, legumihtbo#tnub- 288 eylindricis rectiusculis longe. mucronatis, seminibus eubrehlformi.cy. lindrieis latitudine duplo longioribus, A. Unicolor. Bohnen einfarbig. 64. Ph. obl. purpureus Mart. Purpurne Dattelbohne: 65. Ph. obl. einosus De C. Weinbohne, 66. Ph. obl. carneus Sav. Incarnatfarbige Dattelbohne. 67. Ph. obl. truncatus Murt. Viereckige Dattelbohne. 68. Ph. obl, carneo-flavescens Mart. Röthlichgeibe Dattelbohne. 69. Ph. obl. spadiceus Savi Braune Dattelbohne. . 70. Ph. obl, ochraceus M art. Ochergelbe Dattelbohne. 71: Ph, obl. Inteus Mart. Goldgelbe Dattelbohne. 72. Ph. obl. albus Mart. Weisse Dattelbohne, 73. Ph. obl. landunensis M art. Laoner: Dattelbohne,. B. Variegatus. Bohnen schechig. 74. Ph. ob. turcious Sav, Türkische Dattelbehne, 75. Ph. obl. abbreviatus Mart. Kurze. Dattelbehne. 76. Ph: ob. puürpureo.carieyatus Mart. Purpurscheckige Dattel. bobne " 77. Ph. ubl. Sargentone Savi. Bunte Weinbehne 78. Ph. obl. zebrinus Mart. Gebänderte Dattelbohne, 79. Ph. obl. iuteovariegatua Mart. Gelbscheckize Dattelbohne. 8%: Ph. obk: iricoler Mart. Dreifarbige Dattelbohne; 81. Pa. odl. atrofascialus Mart. Schwarsgebänderte. Dattel bohne, C;: Dimidiutus.. Bohnen nur an der. Augenseile gekürht 82. Ph. obl,:eruentus hart. Paris. Blutige Bohne. 83. Ph. obl. Rachelianus Mart. Rachelscha Bohne, S4 Ph. obi. saponaceus Sa v. Adlerbohne. 85. Ph. obl, albo.ruber Sa v. Chinesische Dattelbehne. VI. Phaseolus eliipticus Mart., humilie, erectus velsabvo- lubilis, leguminibus rectiusculis plus. minus ternlosis, seminibus.wi- noribus ellipticis tumidis: ' 4. Unitolor. Bahnen einfurbig; . .86.. Ph. ellipt. niger Mart. Schwarse Frühbehne., 87. Ph, ellipt. atrofuseus Mart. Falsche Kuffeebehne,. 88. Ph. ellipt, spadiceus Mant. Braune Eierbohue.. 89. Ph. ellipt, amethysunua Mart. Ametlystiarhige Elerbakne. 90.-PR, eliipi. helvolus Zav.. Sirohgelbe Eierbohue. . P1. Ph. ellipt.. citrinue. Ma r.t. Citrongelbe Eierbohaer: 93, Ph. ellips..canneus Mart, Inearnatfarbige. Kiarkabme: 98., Rbu eilig. Wilimotionug Mar ı. Wilmate Elorbehns,, 94. Ph. ellipt. aureus Zuecagni. Geldbohne. 9. Ph. ellipt. aureolus Mart. Hundert für Eine, 96. Ph. ellipt. albus. Prinzessinbohne, 97. Ph. ellipt. saccharatus Moench. Perlbohne. B. Variegatus. Bohnen scheckig. 98. Ph. ellipt, pietus Cavanill. Gesprenkelte Eierbohne. 99. Ph. ellipt. Bocconi Thouin. Bocconische Eierbohne. . 100. Ph. ellipt. fasciatus Mart. Gebänderte Eierbohne. 101. Ph. ellipt, nanus Mart. Zwerg-Eierbohne. 102. Ph. ellipt. mesomelas Haberl. Braunaugige Eierhohne. VI, Phaseolus sphaericus Mart., suberectus vel volubilis, leguminibus rectiusculis torosis, seminibus majoribos subglobosis. 103. Ph. sph. 104. Ph. sph. 105. Ph. sph. 106. Ph. sph. . 307. Ph. sph. 108. Ph. sph. 109. Ph. sph. niger Mart, Chinesische Butterbohne. nanus Mart. Zwerg-Butterbohne, purpureus Mart. Cardinalsbohne. luteus Mart. Gelbe Kugelbohne, : sulfureus Mart. Schwetelgelbe Kugelbolhne, albus Mart. Sophienbohne. pumüus Mart, Niedere Sophienbehne. B. Variegatus. Bohnen scheckig. 110. Ph, sph. 111. Ph. sph, bohne, 112. Ph. sph. 113. Ph. sph. 114. Ph. sph, alrovariegatus Mart, Marmorbohne. . pupureovariegatus Mart. Purpurscheckig6 Kugel- EB, minor Mart. Erdbeerbohne, haematocarpus Sav. Purpurhülsige Kugelbohne. sanguinans Mart. Purpurhülsige Zwergbohne. ©. Dimidiatus. Bobnen nur an der Augseite gefärbt. 115. Ph. sph. 116. Ph. sph. dimidiatus Haberl,. Halbrothe Kugelbobne. semiluteus Mart. Halbgelbe Kugelbobne, - 117. Ph. sph. saponaceus Mar,t. Hohle Adierbohne. 118. Ph. sph. 119. Ph, sph. 120. Ph, sph. bipunclatus Mart, Zweifleckige Kagelbohne. alboruber Mart. Chinesische Kugelbohne. semivariegatus Mart. Niederländische Kugelbohne. Bsi jeder dieser Spielarten findet sich eine kurze Beschr eibung, sowie Angaben über Abstammung, Verbreitung, Synonyme np. s. w. In gleicher Weise wird als Anhang Phaseolus multiflorus Lam. die Feuerbohne, behandelt, von welcher der Verfasser nur 4 Spielarten: Ph. multifl. niger, albus, coccineus und bicolor, die schwarze, weisse, gemeine und zweifarbige Feuerbohne, unterscheidet, Auf 12 Tafeln sind io Oelfarbendruck theils Hülsen, theils Samen sämmtlieher Spiel- arten dargestellt, wodurch die Bestimmung derselben ungemein er- 267 leichtert wird. Möchten nun alle Freunde der Gartenkanst, insbeson- dere aber alle Bohnenzüchter dieses Werk als den Ausgangspunkt ihrer ferneren Beobachtungen betrachten, und namentlich bei ihren Bezeichnungen der hier gebrauchten ebenso einfachen als praktischen Nomenclatur sich bedienen, um dadurch fernerem Wirrware die Spitze zu nehmen. Möge das Werk zugleich Vorbild und Aufmun- terung zu ähnlichen Arbeiten auf dem Gebiete der praktischen Bo- tanik werden! . F. nehrhuch der gesammten Pflanzenkunde, von M Seubert. 2. verb, Aufl. mit vielen Holzschnitten. ‚Leipzig und Hei- delberg, Winter. 1858. Obschon vorstehendes Werk schon vor mehr als einem Jahre erschienen ist, so möchte es doch nicht überflüssig sein, auf das- selbe von Neuem aufmerksam zu machen. Ein gutes Buch behält immer seinen Werth, und das ist Seubert's Lehrbuch der Pflun. senkunde in hohem Grade, Was der Titel besagt, enthält es auch: die Pfianzenkunde mit ihren sämmtlichen Zweigen, erläutert durch eine Fülle vortreflicher Holzschnitte. Voraus geht als 'allgemeine Botanik die Biologie, Morphologie, Organographie, Anatomie und Pbysiolagie der Pflanzen, worauf als specielle Botanik die Charak- “teristik, Systematik, Geogrsphie.und Paläontologie des Gewächsrei- ches folgt. ‚Ueber diese Austheilung des Stoffes liesse sich wohl rechten; allein es verlohnt sich nicht der Mühe in Anbetracht des grossen Vorzuges, der durch die gründliche Durcharbeitung eines ungeheuren Materiales auf 438 Seiten gewonnen ist. Ueberall ist der neueste wissenschaftliche Standpunkt festgehalten, nur in einer allzustrengen Form. Unseres Bedünkens hätte die Einführung des wissenschaftlichen Stoffes in eine mehr belehrende und gefällige Weise geschehen sollen und hätte dieses auch den Studierenden, für weiche dieses Werk zunächst bestimmt ist, sicherlich nicht geseba- det. Auf den Vorzug einer auch das Gefühl ansprechenden und anregenden Unterweisung in der Gewächskunde muss es leider ver- ziebten, Doch ist mit Dank. anzuerkennen, dass auf die verschie- densten Nutzpflanzen für Arzneikunde, Technologie, Blamiatik a. A. stets aufmerksam gemacht ist. Eine höchst verdienstliehe: Beigabe bildet noch die ziemlich reiche Uebersicht der paläoniologischen Pflanzen, die darch die Abbildungen einen interessanten Vergleich mit der Jetzwelt gewähren. 8, Anzeigen. In London ist erschienen: _ Grisebach „ Flora of the British West Indian Islands P. 1. (5 Shl.) und haben wir den Debit für Deutschland übernommen. Dieterich’sche Buchhandlung in Göttingen. Bitte. ‚ ‚Alle jene Botaniker die im Besitze eines Kataloges nachstehen- der Säinmlungen sind (wobei aber die einzelnen Standorte ganz ge- na angegebeh sein müssen), als’ 1) Kotschy, Iter nubicum. 2) „ Iter palaestinum. 3) Schimper,. Iter arabicum. - 4) Ecklon u. Zeyher, Plantae capenses. ersüche ich grösserer pflanzengeographischer Arbeiten halber, mir dieselben gebei Rückstellung auf 14 Tage entweder direct oder durch die: Redaction der Fiora leihen zu wollen. Prag, den 24. Märs.1860.: .. ... Dr. Jehaun Palack.y, Privatdocent der Geographie an der k. k. Bra er Univer- sität eic, Nr. 719/2 Pig. EEE) ? IE: Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. . (Fortsetzung: ) u 5) Kisenlohr und Volz; amtlicher Bericht “über die 34. Verfamimlung:- deut- scher Naturförscher und Aerzte in Carlsruhe. Carlsrube, 1859, ...: 6) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstali. X, Jahrgang Nr. 2. Wien. 1859. 0 7) Index Seminum in horto hotanico Darımstadtii 1850 collectorum, \ 8) Delectus Seminum in horto R, botanico Monacensi collectorum anno 1859, 9) Oesterreichische botänische Zeitschrift. 1859. Nr. 12, 1860. Nr, 1. 2. Wien 30) Neuer Jahrbuch für Pharmazie und verwandte Fächer. Bd. XIl. Heft VL. Bd, XIII, Heft I. Heidelberg, 1859 1860. 11) Index seminnm in horto botanico Hamburgensi a. 1839 collectorum 12) Coemans, Notice sur le Pilobolus crystallious. Bruxelles 1859. . 13) Wirtgen, Herbarium plantarum eriticarum, seleetar. hybridarumque Florse Rhenanae, Fasc. VIII. Cobtenz, 1859, u E 14) Correspondenzblatt des zool. mineral, Vereins in Regensburg, XIII. Jahrg: Begensburg, 1859. . . um L 15) Konglika Svenska Vetenskaps Akademiens Handlingar. Ny Följd. I1.:B. X: u. 1857. er Hedacieur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der PN subagerrähen Büchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Begensbuig. ©LORA, —n — 19. Begensburg. 21. Mai. AS6D. Yahsilt.' ÖRIGINAL-ABHANDLUNG, Palacky, die Schimpersehen Pflan- zen aus Abyssinien nach der Bestimmung von A. Richard. — anzeioe der tüf die k, botanische Gesellschaft eingegangenen Beiträge. . _ - Beriebtigung. Die Schimper‘ schen Pflanzen aus Abyssinien, hach der Be stimmung von A. Richard im Tentamen Fl. Abyss, Zu- _ sammengestellt von Dr. Palacky. Clematis. glaucescens F regen. Nr, (Schimpers) 212 u. 1481. longicauda Steud. = Nr. 1284. n simensis==395 et 1512. Thoheirdurrhynebocatpani (= los- fg en 8) = 558, 4 1858 Ronunenlus oreophyius (— tenui- rostris St.) —= 1308. Schimperianus = 1175. destropodius St. 754. oligocarpos St. 553. stagnalis St. 554. - stenocarpus St. 985 . distrias St. 1258. trlafus St. 140. Bienapkin nbyssinica Rich. (— Ne- nispermum Schimperi St. — 178. {bei Kotschy It. nab. 182. Chasmantbera dependens == .654, 1666. . — Caylusen abyssinica (Astrooarpus Hochst., Reseda Feesenius) =: 9%. ” ”. ne > u Flora 1860. Arabis cuneifolia — 997, falcata (Braya Hochst.) = 1309 et 99, ‚Cardamine pusilla — 1311. „». trichocarpa Hochat, E ” obligua H,. — 980, nn ” ». birsufa (= Var. sine: “sis H.). 552 et 871. . Erysinum amplexicaufe — 386 pro p. Lepidium abyssinicum H. — 741. Brassica amplexicaulis H, — 586 pro P- Crambe hispasica L. (= jancen H.) = 1249. Erucastram arabicum — 1099, ' Cleome monophylia — 1384: “ ‘1731. (= subecordata;) Boscia senegalensis (= angeute. lia Rich. 'Temt. A. se» neg.) 723. ’ : 3 retieulata N. 1835. Cadaba glandulesn weollis. St.) —= 1028. Maerua angolensie- Pas Incida 1410. = retuss 905). Pr nn 19 Roumea abyssinica (612 = Fila- courtia obtusata.) j . Aberia verrucosa 1594. Polygala rupicola H. 354. ‘'quartiniana 615 (= ste- noptera Fres.) petitiana (—.tetrasepala H.) = 1188, 1656. abyssinica R. Br. (= adoensis H.) — 1109. m .„granulata 1225 (— pune- "tulata 20). Lepbostylis angustifolia H. (15, Se- euridaca longipeduncula- ta Fres.) » oblongifolia = 771. Pittosporum abyssinicam — 946, 1123, 1313. Dianthus leptoloema — 1761. — 9» _longiglumis (— abyssi. nicus R. Br.) 841 et 994. j Silene fammulaefolia, St, 676. PR macrosolen St. 651. Cerastinm glomeratum 1379, 0 octandrum H. 1641. Hebelinia abyssinica H. 302 (= spathulaefolia — 569.) Arenaria rubra H, 1089, Sagina abyssinica H. 1148. Alsine Schimperi 549, 1892. Glinus lotoides 1772. . Lieum gellicam (— abyssinicum H. 1107. » strietum —= 70. - Pavonia Schimperjana(tomentosa H.) 1405 (= 926.) Lebretonia acuminata (— Pavonia erenata H.) 1498; 1910 — 36 (in sch. Urena mollis.) j Hibiscus adoensis 341, 1863. dongolensis 1681, macranthus H, 362, 1883, modaticus H, 1029. corymbosus H. 787. erassinervius H. 646. (= eriospermus. H., 130 ) grandifolius 516, 1717, ” KL} + kr} ” ” Gossypium ponctatum (= religie- sum H. 691.) Sida rhombifolia (= riparia 1103). om Schimperiana H. 305. „ permutata 1911. Abutilon laxiflorum (= Wissadula heterosperma) — 1502. bidentatum (Sida in sch. 1003.) , » longicuspe (Sida H. 258, 1511.) Lagunea abyssinica 1676. 3 Hermannia .guartiniana (Mabernia abyssinica 1103), Dombeya Bruceana (Pentapetes, Xe- ropetalum Br. 378. » Schimperiana (hirsata) 845. Sparmannia abyssinica 567. Corchorus trilocularis (1423). _ tridens (= quingquener- vius H. 1465. n_: geinguenervius 1454. "„. mürieatus 1191. Triumfetta flavescens 1020, 1442, 1794. trichoclada (— Schimperi 368), 774, 1455. » trichocarpa 1204, 1682, 1683. „» -euneata 1445, 1460, 1756. Grewia corylifolia 878, 1278. discolor Fresen. (— pal- lida H, 727.) ferruginea 183, 215 (= eolumnaris 967.) FR velutina 966. „ carpinifolia (= ‚temben- sis 831.) » .trichocarpa 1216. „ parvifolia 978. . Er) ”» , Pa Apodytes acntifolia 1315. Ximenia americana 876. Balanites aegyptiaca 1022, Hypericum intermedium 1062. leucoptychoides —:834 et 1177, Hyperic, Roeperianum 886. is Schimperi 132, 1160. Hippocratea Schimperiana 35. Cardiospermum clematideum (— molte 791.) " Schmidelia africana {Alloptilus Pa- lis., S. abyssinica H., Azumara trifoliata 377.) » rubifolia 1613, 1699. Dodonaea viscosa (arabica 705,314.) Ekebergia Rüppelliana Rich. (Tri- chilia Fres.) :284. Turrea abyssinica H, 28 et 191. Schizocalyx coriaceus H. 1744. Cissus eyphopetala Fr, 267. subdiaphana St, 802 et 1646 part, adenocaulis St, 1646 part. 1708. serpens 1702. Vitis abyssinica 1715. Schimperiana 1725. erythodes 198. ozyphylla (Cissus Schim- peri 180, Eroliom. eicutarium 1488, Gerapiam simense (670; — j dam 1061.) latistipulatum 1873. 2 favosum 806. Pelargonium quinquelobatumll. 792. „ multibracteatum H, 1489. Impatiens tinetoria Rich. (Aagelli- fera 1591.) 2 micrantha 1151, Biophytum abyssinicum 1206. Ozalis procumbens 1165. - » . obliquifolia 1643. Tribulus terrestris 1131 Teclea nobilis Rich. — Aspidostig- ma acuminatum H 1393, Ochna leueophlaeos H. 1408. Celastrus luteolus — sinnatoden- tatus 840 serratus Il. 1908. obscurus (edulis H.) 129. » » ” kr} „ >. frigi- EL} ”„ ”„ 7 Catha Forskalii — Trigonotheca ser- rata H. — 649. Zizyphus abyssinicus. = xylopy- ru 713) = 1694. vo Rhamnus pauciflorus H. 1276. Odina triphylla -H. 891, Schimperi - H. 657. et 1281. „ fruticosa 707. Rhus vimin ale (= retinorhoea St, 1 627, 331, 742. glutinosum N. 851. pyroides (= villosum H.) 1339. Ozoroa insignis Rich. (— Anaphre- nium abyssinicum H. 706, 1342. „ ” Kr Crotalaria glauca - ecutifelia 839.) lachnophora H. 780. Scehimperi !'. 494, recta H. 1083. 1894. macrostipula H. 708. carinata 519, 772, astragalina H. 808, 1495. melilotoides H. 1213, _cepbalotes H. 695. spinesa 150, 1540. loteides 1190. macropoda 1611. Phyliocalyx quartinianus 860. Leobordea abyssinica 1493, Ononis Cherleri 1102, 1543. (par- vula). Argyrolobium abyssinicum (—Tepb- rosia modesta 809) = 1348. renotum 1324. FR Schimperianum (dasycar- pum, Cytisus’' S. St.) 990, 1336. Trifoliam petitianım = Trigenella caespitosa 1389. eryptopodium 556. acaule 587. subrotundam St. 303. fo 64 Trigoneila marginata,) Schimperi=Trigonella 8, 86 Lotespermum S. 1988, multinerve (Trigonells), + Bu ) ” Schimperi ı18 Celastrus arbutifolius H. 833. 800. Lotus brachycarpus St. 242, 19° Indigafera deflexa 1467 (14 Ktach. it. nub.) „ stenaphylla St. 1712. ” paryala Del. 269. . = eligeaperma (melanofri- cha St. 761.) » viscona 1475 — glutino- sa 1205. » endeeaphylla — Schim- .... peniana 1085. . argenten 1854, 1017. .. emanginella H. 735, 1723, nn. 389 Tepbrosia intereepta #44, 1546, — ‚dichnenarpa 392. » brackeeladal-- Kotschya- na 1678). fulvinervis 1939. i apollinea DE. (anthylloi- des 1614 —= N, 87 Ktsch. x. nub, j u deeidun 1011. Sesbanin (Berebera) ferruginea 279 — Inga Ybyrsinecarpa 536. j punctata (filiformis) 730, 773. | abyssinicas H. 232 et, 1736. ; venosus 190, 1067, 1235 = tigrensis Il. 241. : Biserrula leiocarpa St. 176%, Cicer cuneatum 810, 1545. Pisum abyssinicam 1866. Ervum lens 1878. Vicia sativa (angustifolia 291.) Lathyrus sativus 958, 1950. _ Scorpiurus eehinats 385, 1871 — sulcata 368, — subvillosa 1050. Heimintocarpon abyssinieum — An- thopetitia cancellata St. 1108). Zornia glochidiata (= angustifolia 305 k2) ” 3 Astragalus ” ‚Aschynomene Schimperi 1673. Smitbia sensitiva(abyssiniea 1838.) Anarthrosyne abyssinieca 1434. — Desmodiom ospriostreblam St. - 1089. Acrotaphros hibracteata St. 1298. Alysiegrpus ferruginens H. 306. PR Hochstetteri (ragosus 1049.) Antopetitia abyssinica 113 — (0r- nithopus coriandrinus. - Clitoria ternatea 1009, 1617, 1736. Glycine moniliformis 703. ä micrantba H. 8. ” abyssinica H, 1057., Erythrina Kuara (—: tomentosa) 531. Phaseolus quadriflorus 1426. Vigna membranacea 352. opisotricha (Phaseolus 1718.) Dolichos biflorus 508, nniflorus 384. debilis H. 1440, 1472. formosus 52 et 226. FR stenocarpus 1450. Esiosema longipedunculatam 925. » tuberasum 1202. „ sordifelium 1542. Rhyychosia .elegana (Giycine 88, 518.) Dalbergia {Philenoptera) 51, Schimperi 897, 1802. _ Pterocarpus abyssinicus 1597, 1668, — Dalbergia praecox 80.) Virgilia aurea 200, 278, 1898. Entada abyssinica 520 Inga malacophylia (Acacia) 521, 1578 (== sericocephala . = Acacia s. Ktsch, ii, nub. 294 ) Isenbergiana Schimper 275. „ nefaria 940. Acacia arabica — abyssiniea 1813, Habbas 382, Adansonji 530. stenocarpa 1948, — gl- raffae 218. spirocarpa 502, 612, 65%. pterygocarpa 1036. Cahai 119. et 229. ; albida (gyrocarpa 1333). mellifera H 1745. >72 ; ” 3 ”„ EL} ” ” » ” ” Desmodinm Sehimperi 857. „ eampylacantha639 et 899. Acacla hekatonphylia St, 628, 884. m erythrantha 1120 glaucophylia 725 et 1710, triacantha H, 1746. n venosa Il. 524. sanguinea H. 1567. amythethophylia 887. * Cassia Arere 1770. (= Fistula in sch. 896.) goratensis 29, 1485 ‘ oceidentalis (H. Sophora 312 in sch.) nigrieans 1014, mimosoides 1443 (— nietitans 66.) Rubus exaucens St. 867. Alchemilla eryptantha H. 566. » pedata H. 1166. Rosa abyssinica (— Schimperiana 189.) Terminalia Brewnei Fres. 722. (be- mignosta H. 879. „ confertifolia H. 817. Combretum triebanthum Fres. 404, 1435, 1579. Schimperianum (Termi- valia hirta 582.) eollinum Fres. 693, 805. sdenogenum H. 1289. - ferrugineum Rich. 767. Ruppellianum — retica- latum Fr. 622. lepidotum = glutinosum 1358. Anogeiesus leiocarpa (— Schim- peri 1347, —= parvifolius 816.) Poivrea ‚acaleata H. 881. Epilobium Birsutam 1025, — folio- sum 124. » Schimperianum 972. » “hissipetalum H. 1348. » stereophylium H 544. Callitriche vorn ” stsuualis in sch, 136, ” Ammania auriculata 1742, „ attenuata li. 778. Lythrem thymifolium 1787. w 28 Lythrum rotondifonam sau.. Grislea uniflora Rich. — mierope- tala H. 243. et 1906. Tamarix senegalensis (indies 738,5 Cyrtonema convolvulacea (It. uuk. 228 Sch. 1749.) en divergens 1677. Lehneria scrobiculata H, 1625. part, (= Bryonia 164.) . longipeduneulata 1636 part. Bryonia mieranthe H. 1671. Momordica. dasycarpa H. 1419. » pterocarpa H, 187. R adoensis H. 116. Lagenaria vulgaris Gdolatrica > 1571. Cocurbits exanthematica H. i416, Medecca abyssinica 1572. Botryosicyos pentaphylius 1508. Wormskieldia abyssinica Rich. == Streptopetalumserratum 11.1260. Talisum euneifolium 1013. Paronychia bryoides 661. Herniaria birsuta 744. et 1418. Polycarpen eriantba 823, Polycarpon teiraphylium 292. Pollichia campestris 1106 Scleranthus annuus 111. Corrigiola littoralis 1876. in sch. capensis Comberia abyssiniea Rich, laea pharnaceoides 104. -/ Umbilicus simensis 1337. Crassula abyssinica — Rochea di- chotoma 931, vaginafa 1609. Kalanchoe Schimperiana 388 — Cotyledon.) 2" glandulosa 904. Aeonium leucoblepharum = Sem- pervivum chrysanthum 838. Sempervivam sbyssinteun H 138, Sazifraga hederaefolia 1305. ae — Til. Hyrocotyle asiatien 13, II10 294 Hvdrocas'z gdoensis. „ minima 1306. Haplosciadium abyssinicum H. 1138. Sapicula europaea (capensis 1127.) Alepidea peduncularis H. 559. Gymnosciadium pimpinelloides H. 1143. Helosciadium nodiflerum 1529, (— Sium H, 396.) ’ \ Ammi majus = . 876. .Pimpinella birtella 355 (Tragium H,) Sium simense 1250. verrucosum 39. (Conium H.) Heteromorpha abyssinica 1816. Ferula abyssinica H. 1605. Malabaila abyssinica 104. Steganotaenis araliacen 1816. Anetkum segetum 379 (graveolens 1879 in sch.) . _ . Pastinaca atropurpurea St. 788, Agrocharis (Daucus) melanantha 1145, .. . Daucus abyssinieus (Caucalis 338) 1914. » Carota 1936. Anthriscus sylvestris 1362 — Chae- rophyllum affine 1129 in sch. Cachrys abyssinica H. 1157, 1533. Panax. pinnatum (Aralia H.) 1583, Aralia abyssinica H. 283, Cussonia arborea H. 1357: pauciradiatum H. „ Viscum nervosum H. 211. Loranthus rufescens (regularls St 747.) . macrosolen St. 1288. platyphyllus H. 1584. Schimperi H. 158. gihbosulus H. 256. oblongifolius St. 768. Galium simense H, 548. „» hamatum 675. Antbospermum muriculatum H. 732. Berreria bebecarpa 1712, _, ww, 1482| y Mitracarpum senegalense 1005 = Hypodematium sphaero- stigma Rich. » ampliatum 1721, H. 328.) Pavetta gardiniaefolia H. 1141. = longiflora 210. Vangueria edulis 638 — venosa 653, Gardenia Iutea 523. „ dumetorum 1002. Pouchetia suxifraga 863 (Ptychostig- ma 1586.) Feretia apodanthera H. 1569 et 1664. — Pavetia elliptica H. 906. Kurria floribunda H. 277. Vignaldia quartiniana Rich, = “Musaenda Iuteola 1917. SchimperianaH. 38, 838, ‚916. Hedyotis monanthos H, 1370. macrophylia. 1750. globosa 512, pusilla. 15922, .: senegulensis.75. grandifiora (npetißera) ’, ”_ 3% „ Kohantia 529. et) 827. abyssinica 1902, » strumosa 1867. Valerianella abyssinica 1390. ’„ PR pinnatifidus St. 865. p- Scabiosa columbaria 258, Cephalaria acaulis 565. ‚Pterocephalus frutescens 235, Etbulia conyzoides 519, Vernonia einerea 1019, 1775. Hochstetteri 413. unionis 1212, 1218, - 2a) 08 purpurea 1197. adoensis 318. - quartiniana 5 (Linia ver- nonioides.) nt Gympanthemum amygdalinum = Cheliusia abyssinica 3% et 386. Canthium Schimperiauum (Fullaia Dipsacus appendiculatus St. 865. p. inulaefolia (— Schimperi , Cyanepsis Leopoldii 9 et 246. Adenostemma Schimperi 112. Felicie abyssinica 1763. Agathea abyssinica (Aster a. 37.) = 1890. Nidorella vernonioides 846. Dichrocephala latifolia 176. . » abyssinica 87. et 1847. Conyza Schimperi 121. leucopbylla 1097, 1205. maecrorhiza- 1104, Hochstetteri 162, 1336. Steudelii 561, 1128. variegata 1385. „ pyrhopappa 10, 1479, gnaphalioides 342. » .abyssinica 195. »» baccharioides 146. Blumen baccharioides 1018. abyssinica 1006, 1032. drageanoides 633, 1297, phagnaloides 685. aurita 1769 (== Pluchea Kotschy 901.) “erassifolia 154, 939. tomentosa 236. purpurascens Rich. 153. . Phagnalon abyssinicam 251 = by- poleucum 854, Klenzea rosmarinifolia 265. „» _ Abyssinica 227, Inula arbuscula (fruticose 664.) Inulaster macrophylius 912, 938. Francoeuria crispa 613. Pulicaria Rüppellii 1641. undulata 611]. Eclipta prostrata 1033. Blsinvillea Gayana 1670. » Prieureana 1016. ‚ Sphaerantbus suaveoleus (indicus). ” angustifolius 525 Limnogenneton abyssinicum 1059. Xanthinm strumarium 1343 — hre- virostre H. 1958, Guizotia oleifera — Polymnia abys- kr} Li} —= 219 sinica —= 349, 957, 1519, - 1931. » Yvillosa 309, 1504. 2% Guizoila Schultzi 350, 1510. Verhesina macrantha 1236. n abyssiniea 332. Sclerocarpum africanum 1035, 1648, Wirtgenia abyssinica 819. Schimperi 1441 (1684). „ Kotschyi (= 108 It. nub.) 1422, 1741. Wursehmittiaabyssinien 334 et 1533, Bidens abyssinica 337 et 1427. ‘5 Schimperi 429. ° Spilanthes abyssinica 134. Chrysanthemum indicum 1183, 1630. (176 It. oub. sab Hinterhabera Kotschyi.) \ Chr. abyssinicum 766. Ursinia abyssinica 1238. Anuthemis (abyss.) Cotula 539.. tigreensie 1846, Cotala. abyss. 137, 1381, 1875. dichrocephala 1325. PR eryptocephala 1171. Artemisia abyesinica 1862. Helichrysum Steudelii 231. formosissimum 672. horridum 975. eitrispinum, 666, 1246. abyss. 127. chrysoeoms Cchryssce- phalum — 1765.) gerberaefolium 203. globosum 988. foetidum 927, 1508. glumaceum 762. Achyrocline Schimperi 393, 1503. adoeneis 41. - 2 Hochstetteri 237, 1058. Gnaphalium melanospharrum 1360. LE} ” „ uliginosum 175, 1379. = usionis.) . Filago abyss. 1913. Senecio subscandens 1926. . tuberosus 1361, 1616. ” Hochstetteri 268. Schimperi 144, 1880. macropappus 844. aegyplius pivnatipartitus 1873. abyss. 67. 295 Seneeis Iyratipartitus 1843 = Cine; naria Schimperi 134. Fi unionis 1273. y Steudelii 750. » .confertus 861. „ myriscephalus 837, 1233. s . elematoides 870. 3 farinaceus 751. Fr nanus 1265, 1307. » Schultzii 1278. Tripteris Vaillantii (cheiranthifolia) 845. Sehnittepahnia Rüppellii 1119. (Ubies) ,„, Schimperi 1087, 1176. Echinops chamaecephalus 914. Kentrophylium lanatum 207. Carduus Schimperi 1301. FR abyss. 910. Cirsium abyss. 1321. » polyacanthum 1147. Gerberu abyss. 193. - Dicoma. tomentosa 724, — 100 It. -nub, et Lactuca massaviensis (Heterachaena Fr.) 1045, 1462. » paradoxa 1320. r petitiaga Rich. (Miero- rbynchus octophylius H 1448. Pyrrhopappus Hochstetteri 128. . humilis 1172 (Lactuca) Barkhausia Schultzii 861. PR tenerrima 677. FR earbonaria 1156, 1383, » ‚adenothrix 317. „r Schimperi 295. Picridium arabicam 833, on tirgitanum 1286. Sonchus melanolepis 1242. 3 lactucoides 1299. Dianthoseris Schimperi 975. Ligtbfootia abyss. 232. Cephalostigma Schimperi 69. Wablenbergia pusilla 585. 2 silenoides 998, Campanula rigidipila 167. „ sarmentosa 1380. Lobelia Schimperi 960 et 981. }) esilis 182, ‚Lobelia laurentia (umbrosa H.) 779. ‚Cyphia glandulifera 1639. Tapa rhynchopetalum 1263. ». Sehimperi 908. Eriea arborea (acrophya Fres.) 4, 668 - Blaeria spicata 749, » condensata 667. Primula Boveana (— simensis 662.) Anagallis arvensis 1321, = serpens 547. Utricularia tribracteata 1943. Myrsine africana 372, 557. iR simensis 673. Maesa lanceolata II: 286. Mimusopse Kummel 279. " Schimperi 697 et 873. Diespyros mespiliformis 655, 1243. Euclea Kellau 1078, 159. Jasminum abyssihicdm H. 169. „ Horibundum 924. 1515. Olea chrysaphylia 918, 945. „ laurifolia 871 (undufata). Nathusia alata 245 et 540. Carissa edulis H. 156 et 209. 3 Schimperi (= mepte 1964, = Strychnos abyss.. 254.) Tacazzea venosa (Periploca H.) 636. . Periploca linearifolia (= linearis 365, 1332 et 1857.) Kanahia Delilei (laniflora 120, — Asclepias 1) j j Sarcostemma viminale — aphyllum 1186. Gomphocarpus setosus H. 503 Marsdenia Schimperi 960. Cynan-. .ehum in sch. Gymnema humile 807. ; „» . sylvestre 1722, 1752: |Leptadenia lancifolia (cordate 626.)- „” abyssiniea 632.) . » Forskalii (palMda 1007.) (retieulata Hoya afriesna DC. — Pierygocar- pus abyss. H. 94 et 1366. Ceropegia abyss. (hirsuta Hl. 1416.) Stychnos unguaca Rich. (simianum .1827. Erythraca ramosissima 1100. Swertia abyss. 22. pamila 1240. FR Schimperi 248. Stereospermum dentatum aonis discolor 308, 880. Argyreia abyss, (— Convolvalus echioides H.) 351. “Pharbitis hispida (— githaginea H. 784, 1440.) Ipomen comatophylia Rich. 783 conosperma 17, 376 —= rhaeteios 1245. ’r 1 tuberesa DC, — centro- caulos 800. > dichroa DC, — 820, 1685. obscara DC, toides 801. tenuirostris 1064. pierygoe 1420. pterygocauloe 636. epharosxepata 1780. Auiseia falvicnalis, Evolvulas fugacissimus 16, 838. Breweria oxyearpa 1015. Nephrophylium abyss. H. 572. Cuscuta brevistyla 1486. Cordia abyss. 285. 1935. subopposita (oblongifolia) 789. . mysa — ovalis 1218, rubra 1582, Ebretin abyse. 307, 1907. » obtusifelia 652. Tournefortia subulata (Heliotropium in sch. It. nub, 163) 1285. ‚supina 1782. ovalifolia 777, 1680,1699. cinerascens 116]. 6 bicolor It. Dub. 208.) Anchusa affınis 381. Milleri 740, 1142, == gona- ’2 . m ..9 ” . 297 Myosotis hispida 1146. et.1889. - n sylvatica 1152. . Cynoglossum caeruleum 542. lanceolatum -297. „ amplifolium. 564. Trichodesma africanuui 311. Streblanthera trichodesmoides 171® „ (= ealathiformis.) Nieotiana Tabacam — macrophylia 1413 in sch. Pbysalis indiea 1704. x ’ ‘|Solanum Schimperianum 202. bifurcatum 201. polyanthemem 1526, birtulum 997. on ‚camspylacanthkam 123, 1683. = , murginetum' 1316. (= coagulans 1113 in sch. : sanetum 1574. (dubium Fresen. 263 I. nub.) . adsense 147, 1865. 37 ” ” „ Discopodium penninervium 917. Verbaseum Ternacha 621. ‚| Celsia floccosa (tomenfonn 5 pedunculos „ E terrupta + 1 „ hastata(=espillipes1042.) Antirrhinum Orontium 1809. Anarrhinum orientale (fruticosum H. 192.) Halleria lucida 858. Aleetra (Glossostylis #.) cordata 1229.” anperrima 1494, 1040. hararitica 1461. - „» abyss. 1831. Anticharis. arabica. 1056, Mimulus angustifolius 1839. Linaria Elatine 46. ” Er} Lindenbergia abyas. na 2, 101. Mitranthus triflorus 1 | Torenia plantaginen Menligan Sibtborpia nenn 1310. 298 ‘ Nuxia congesta (Lachnostylis tenui- folia) 1159. » dentata - (oppositifolia 714) Buddleja polystachya (= acuminata R. Br. app. Salt.) 266. Veronica Beccabunga 1271. glandulosa 568 et 1149, violaefolia 984. „ wogerensis 730. Buchnera hispida = Schimperiana- 23 et 1516. Striga .orobanchoides 1340. — or- chidea It. nub.. 387. hermontbica 770, 1501. bumilis 1000. hirsuta (pusilla 1209.) 2, De \ EL) 3’ Sapubia (Rhaphidophylium H.) ra- : mosa 507, Rampbicarpha fistelosa (Macrosi- phon H.) 826. Bartsia Trixago 1346. longiflorn 418. » decarva 1329. Thudbergia reticulata 758, Neisonia canescens (origanoides 900 et 1815.) Dyschoriste radicans (Ruellia H, 177.) Dipteracanthus dejectus — Ruellia aulticaulis 43, Barleria. ventricosa 797, 42, 1903. ur grandis 702 — grandi- fora RBr. ' ” diacantha 1008, 1922, „ acanthoides (noctiflora 1856.) j iR 2 triacantha 1004. Asteracantha aurieulata -114, 343, = Barleria longiflera 1511. Lepidagathis terminalis 815, 1920, calycina 1044. j glandulosa 41. » radicalis 3072. Aetheilema imbricatum 505 et 733 = Barleria inaequalis 367. Blepharis abyss. (— boerhaviaefo- Ei] >} lin 247, 1493 et 1895.) Acanthodium- hirtam 256. Haplanthera speciosa 769. Monothecinm (Hypoestes, Rostelln- laria) glandulosum 346, 617. Rostellalaria abyss. 1524 — Bar- leria 21. glandulosa 346. (Gendarussa) 516, Sehimperiana 27, 930, 1549. ° Rostellaria (calearata 106, — Tyloglossa Schimperi 1201. j „ ‘major 1251. minor 1043. j palustris 1211 (It. nüb. 2.2.0... 80). 2 Monechma bracteatum 759. -.. .. Violaceum(ciliatem) 1105. Eranthemum decurrens 773 di. “..:aub, 276.) ne Dicliptera micrantha 509 — Dian- ‚thera spinulosa It. nub. UT. 0.0: ‚macalata 702. bicalyculata 694. Schimperiana 1095. » {Kotschyana = 1617 nuh, bicalyenlata in sch.) \ Rhaphidospora cordata (Gendarussa) 12350. .. . : 2 abyss. (diehotoma) 903., Hypoestes triflora (acuminata) 1985. adoensis 1111, 1491. Forskalei 405, 1861. mierophylia (liniflera) 400, Priva dentata 1023 — Forskalii. Verbena offieinalis 145. on Bouchea pterygocarpa 1012 = Chascanum laetum It. nub, 23% Lippia adoensis 1079. „ grandifolia 734. „, nediflora 1016. Lantana viburnoides = Lippie Schimperi 257. Adhaloda variegata &} (Peristrophe) 3 I. ”„ 9 Clerodendron cordifolia (Volkamer 1132.) Cyclonema myricoides (Cleroden- -dron R. Br.) 330, 1839, Hebenstreitia dentata 239. Oeymum menthaefolium 294, 1599, 1860 (= It. nub. 263.) suave 109, 160 pP. . filamentosum 1849, affıne 1621. ; R lamiifolium 107, 1864. 6; dichotomum It. nub. 73.) ‚Moschosma multiflorum (Plectran- thus) 779 et 1688. on Ortbosiphon Schimperi = Qeymum coloratam 313, Pleetranthus marrubioides H. 1925 defoliatus 847, » eylindraceos 1113. Coleus spicatus (ramosus H. 1328), j barbatus 335. ° » latifoiius 825 et 1228. „ lanuginosus 420, 1915. Aeolanthus abyss. 1855. FR pinnatifidus 1604. . Mentha, aylvestris 403. Thymus serrulatus 858. Calamintha simensis 999. . abyse. (Melissa) 326. Meriandra bengalensis 1781. 1 Schimperiana — Salvia abyss, R. Br. Salvia Schimperi (hypoleuca 1916), nubia 541 (abyssinica .160.) » nilotica (pungens) 565. . . seabra 576. Nepeta biloba 748. "azurea 835. > ballotaefolia 720. Seutellaria africana (peregrina)7167 Stachys bypoleuca 855. Otostegia repanda 125, 1938. Leucas glabrata (galeopsidea 724). martinicensis 15 Schimperi. Leonotis pallida 1793. ’ '» ” 2] ’, x . 209 j Leonotis rugoss (nepetaefella) 371, Lasiocorys abyss, 1851 == Leucas quinguedentata. » stachydiformis (Ballota) 852. “ Teuerium Scordium (= abyss. 1766.) Ajuga remota (= crenata) 545, . Piumbago zeylanica 1354, 1407. ° Valtoradia abyss. 253. Plantago lanceolata 1887, = abyss- 143. Boerhavia ascendens 1436. grandiflora == dichotoma 1719. j ” Celosia trigyne adoeneis 49, ” populifolia 1038 (Cha- missoa.) . Amaranthus caudatus 356, 1512. Eaxolus viridis (Amaranthus Blitum 1067 in sch.) Aerua javanica 1173. _ 22 lanata 902, 1030 — Ama- ranthus aerueider 249. . Achyranthes aspera 1234 ==: A, ar: gentea 1144. Cyathula Sehimperians — Pupalia » .: globulifera 392. Pupalia Jappacea (== Desmechaste avescens 1221) Alternanthera nodiflora 162, 1068. Chenopodium murale 225. foetidum 252. . - » procerum 882, .1506. Phytolacca (Pircunia) abyss. 131, Polygonum abyss. (salicifolium 162) marıochaeton Fr. '163. nepulense 293, aviculare (= herniarloi- des 142, 158 in. sch. Rumex abyss. 398, “ Steudelii 388, 933. „» alismaefolies 152, 1484, Ceratogonum sinuatu H. 264. Tbesium Schimperianum 404. ’’ ‚ ,’” ” radicane 168, 1330. » Osyris abyss, 281 — ternifoltus R. Br, | Fusanus al. (Aristolochia Kotschyi Mt. nub. 121.)|- Eupherbia tetragona 1790. repetita 1281, dilatata 543. depauperata 1386, 1532. Schimperiane 274, 971. monticola 1706. x j hypericifolia 907. Dalechampia .cordofana 1615 cit. nab.: 84.) Tragia cordata 301 517, 731. Acalypka fimbriata H 1661. crenata 1200. elegantula 1708, psilostachya 560. ornata 1434, 1647. villieaulis 737 — birsuta "JS batulina 1626, 1588. Rieinus eommunis 1938, : Crotou macrestadliys 3134 et 1668| + Rofllera Sehimperi 196. Andrachne aspera 1112. Phyliautbus venosus 814, 4231 kt. nub, 184. Niraeri 644, 1662. == mitis 1600, ”_ 7 Securinega abyss. (=: Pbyllanthus pelygamus 877 et 1698. Celtis australis (vesiculosa) 1162. Parletarts abyss. 1433. » alsinefolia 1667. — Frei- rea 753: Pouzolzia paneiflers 4Urtica) 682. Urtica Iypselodendron 1136 Schimperiana 1726, 1739 lomatocarpa 1471. bu)losa 1409, ädoensis 101. , condensata 1888. Pilea "quasrifulia 1680. Bölhmeria hypoleuca 862. Ficus populifolia 880, 1576. ”, ” 14 ss ” - - Slumosa 696. imperiana 1771 "sditthopäyila 943. Ficta Hochatetferi 373. Schimperi 1096. dekdekena — tsiela 226. = acrocarpa 627, dissocarpa 629, — 88- ligna 709. Sycomoras 1280. panifiea 149, gnaphalocarpa 874. riparia 1585. pseudocarica 157. antithetophylla 886. cuspidata 1727. » ovata 1665. Peperomia abyss. 1319. ur freiriaefolia 1942. Salix octandra 700. Myeica ‚salieifolia 1093, 1135; 1927: y > y Dorstenia beugalensis(indica) 1934. | Juniperus procera 537, 929. . Dendrobium brachycarpum 1314 TEalophia (Epidendrum H.) Schim- 'perian. 1598. accoloban Fediesaan= Angraccam » globulosum 18886, .;; 'Platanthera trieruris 1255. /Peristylas qusstinianus 1257. Lefeburianus 1254. squamatus 1164 . ranthes abyss. 982. Habenaria vaginata 4350 - bracteosa 1489. quartiniang 1349. macrantha 1256, - decerata 1258. Schimperiaua 1210. replicata 1645. Satyriam coriophoreides = mMacro- stachyum 1606. | 31 Schimperi 1185. » bifolium 1554, Disa prelchella 1192. Pterygodium biflorum 570. kr} Spi-' ,3 9” ”„ „ ” FE Vieusseuxia tridentata 1296 Br » Schiinperi: 1296 Iris diversifelia {43 Montbretia abyss. 329. Geissorhizu abyss. 645, Ixia hulhocodium Rich, 550, Ixia Hechstetteriana — uniflora H. 1299. Celaum -abyss. 1374. Paxcratinm tenuifolium 1695. Hypozxis villosa (abyus. 172. — si- “ mensis 1368, Sehnitzleinii amia 1365. Dioscorea triphylia 786, 1449. Schimperiana 1642 abyss. 1726. ss, H, 1379. „». mitis Rich. 296. » petitianus Rich, 374, Gloriosa abyss. (ElinostylisH. 1437.) Kniphöfia isoetifolia (Rudolf- ro meria) 782. \ Bropetalum tacazzeanum 1696. in minimum 1118. Eratobotrys bifolia 1622. .Seilla simensis 1317. - Allium spatbaceum 1266. Anthericum humile 1369 p. angustifolium 1623. chamaemoly 1369. p. 1693 ” [2} KL) Asparagus ‚ Ei} ee nah) 7 maerophylium 1837. Androcymbinm striatam 1338. Merendera abyss. Schimperi 1126, — longispatha 1167. Juncus Schimperi 56. » bufonius 1088. Commely»a latifolia 1686. " „ siriata 360. Aneilema tacazeana 1666, „ Cyanotig-abyss. (Commelyna kirta) 14, 1556. Aponogeten abyss. 1483. Arissema enneaphyltem 14925. Leersia abyss. 1823. Phalaris paradoxa (appendicufata 24 Beckera polystachya 94. „9 mulien 1876. Panicom pic orme 136. * Panicum ciliare 1616. - ” abyas. 88, - Panicum horizentale 4618. minutiflerem 799, muticnm 95, . brizanthum 39. pubinode 4855. Arigthii 1868. semiondelatum 289, 1833. sequitans 1668, - g08sypiem (kelosericeum) == 1196, Eriochloa pur- . purascens 175. sbtusiflorom 1553. quadrifarinm. 206. strpyielacenmRich.206 p. - Hachstetterianum 61. Wichopadum (geminatum) annolstam 1748 (Helo- pus Jt. nub. 382 ) Ey} ornithogaisides 1261 (= wniglume 97. Schimperiansm 1858. nydiglume 1653. loncanthum 1318, -agquaticum (paladosum, 1786. on Jumentorum = .Hasimaın I980in.ach., sonne 1808; callosum 1713. . Er atrasanguisemm 1709. ‘tricbantkum (patens) 115, FR comatum 1196. Oplismemus multisetas 1469. Pennisetam glaueum 72. (Setaria). aureum &09. respiciens 1654. sagittifolium 1655 (Pa- vieum dioicam 126.) .. » Schimperi (Bymnethrix) 11, 397,9. riparium 88. glauctufium '390. humile 1373. ” ripariofden .93. lan insyam 193 (lt. nub. DE ameenein 991. ” 22 ” maorustachyum 73. 302 Panicum pentastachyum 315. . villoesum 316. » longistylum 65. Aristida adoensis 1806 — (eaeru lescens 319.) hordeacea 196. curvata 1796. mauritiana 1047. -.» ” delicatala 1836. Sporobolus alpicola 669, - angustifolius 2. marginatus 1777. festivus 1692, blephariphyllus Rich. 80 -(Triachyram adoense) panicoides1181 (Triachy rum longifolium.) . . Agrostis. stolonifera 1345 — simen- sis 562, — Schimpers 766, 973. - - a. ‚vestita 1788. Gastridium australe 119. Pappophorum Schimperianum 323. Microchloa zbyss. 321, - Cynodon ternatus Rich. (Panicum 76.) Dactyloctenium aegyptiacum (arista- tum) 77. Chloris abyss. 79, 1800. leptostachya 1477. macrostachya 1477. ey triangnlata 1048. Leptochloa uniflora 1707. FR arabica (Dinebia) 527. Eleusine Tocusso 347, 994, 1960, flaceifolia 90, . 2 multiflora 110. _ Deschampsia latifolia 555, 1336. Arratherum pumilum 642. Avena fatua (sterilis) 950. u abyss, 1877. Trisetum lachnanthum 859, » longearistatum lochaste nutans 683.) Tristachya arundinacea 1214, » elegans (Londetia) 18, Danthonia grandiflora 696. "lengata 402. abyss, 114. 9 ” ” ” ” ” Kr} 33 Cr ”. ” ä ” (Streb KL) ” Danthonia Kostlini (Streblochaete). ‘412, 883. leptophylia 324, 1732= Leptochloa setosa, Tripo- - gon abyss. leptoclada 1826. simensis. 993. Schimperiana 1386. eiliaris 1051. lepida 2 et 1040. viscosa 824. longifolia 272. tenuifolia 92, megastachya 339. pilosa (certiola) 1757. “ sporoboloides 401. aspera 1476. \ orina 1831. » abyss. 798, 961, 962 963, 1927, 1929, 1970, 1971. , R}] Poa kr) -|Harpachne Schimperi 171. Festuca abyss. 410. = simensis 1684. Schimperiana 684, . bromoides 1384, 1353. » macrophylis 688, „ minima 1652. Bromus pectivatus 675=adoensis}58, Lolium temulentam 947 = specio- - sum 1881. Triticum elymoides 1764. „» flexum 674. iM Sehimperi 59, Rottböllia arundinacea 1459, Manisuris granularis 1198, Tricholaena grandiflora 205. 2" longiseta 1802. Psilopogen Schimperi 96. Anthistiris punctata 155. 73. abyss, 407, „» multiplex 1687. Chrysopogen guingueglumis (Andro- gon 726. . Andropogon contortus 1090, 1319 - . (Heteropogon). - humilis 850, : abyss. 223. ”_ » ®. ” kr} 39% IL} Ki] ‘ squamulatus 715. Andropogon polyantherus 290 — gla- ” „ * breseens 1115 = multi- nervis 805. schirensis 1897:. euspidatus 1438. ._ papillosus 526, " brachyantherus 1636, “- insculptas 80. birtus 714, 922, 936 pubescens 1053, — po dotrichus 1056. papillipes 1054, 1055, arrhenobasis 1821. comosus 1458. Cyperus rigiäifollas "1. saus 993. dereilema 659. ”„ 9 Mariseus polyphylius 1134. ” plateilemos, Ki} Kyllingia triceps 1641. „ alba 581. 3 1733. eonfinis 1456, anthistirioides 1823, 1833. fulvicomis 938, 1114, 1118. = altissimus, "eonnatus 411, 1801. proximus 1792, finitimas 1797. eymbarius 1098. Schimperi 408, 1052. umbrosus 584, 1116, 1800, 911, 937. . glabriusculus 1808. purpureo-sericeus 1551. Sorghum vulgare 621. ı Elionurus- Royleanus 795. Ischseuum ivscalptum 739. ” macrostachyum 1705. Cyperus flavescens — abyas. 122. ’ hr} ”„ ” . ” .» Eragrostis 745, 760. nigricans 1373. atronitens 312, 374 -elegantulus. neurotropis 765, 1424. aristatus 822, 1208, 1735 pauper 1662. flabelliformis 35, 1941. dives 30, 391, 911, 913. andirrhoa 273, rotundus 170, bulbosus 1391. intermedius 1267. longus 57. adoensis 186. retusus 1199. xanthopus 1021, 1155. assimilis 1074, 1252. puleheila 126% »: Dervosa 1371. Eleocharis marginulata 915. „ tt. nab. 129. costata 1153. ” erocephala 650.) dichotoma 533. complanata 148, coleotricha 1226. » pusilla 796. setifolia 12. trigyua H, 233. Hemichlaena bulbosa 580, Scleria foliosa 1232- „ elathrata 1603. hispidula 1377. s melanotrieha 830. Carex simensis 1180. ‚conferta 571. monosinchya 697, "echinoehloe 26. ” ı, „ ” —e- n Fischerianus 348. bracheilema 1371. _ limosa (striata 1331 = Seirpus brachyceras Hl. 288. ' Hsolepis nervosa 551. setifolia — monandra lomentocarpa 532. N praelongats 1494. Schimperiana 299, . ascolepis{Kylliagia erie- cauleides 1195 et 1644. kyllivgieides (Kyli. mi- balbocaulie 579 == 588, atrosanguineus 875. Schimperi 123,578,1363. . ehloretropis 572, 1377. eristata (dentata) 1457, Fimbristylis squarrosa 691, 1577. obligostachys 1268, Eriospora abysas. — Rhynchespera bulbifera 337, 1557. Berichtigung. In Flora Nr. 18 8, 281 ist Fol eh die Blattschuppe einer jungen es zu verbessern. ‚ Fig. 15. Taugentialer Längsschnitt Keimpflanze von. ©. Cephalanti. Fig. 16. Keimung und Stadiun/ zwischen der Keimung und dem Schma- rofzen won €. Cephalanti. a. As Würzelchen tritt aus dem Samen aus, die junge Pflanze wächst rasch j die Höhe; b, bildet ein Knie, um den Samen leichter tragen zu können ;/t. streckt sich, nachdem der letztere abgefallen ist und beginnt dann’ später zA schmarotzen. Verzeiehniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. ur (Fortsetzung) 18) Oelversigt af Kongl. Vetensk Akad. Förhandlingar. XV. arg. Stockholm 1859. 17) Uloth,.über Brenzeatechin und Ericinon. Marbürg, 18) Reinsch, zuatomisch-physiologische Pragmente. Halle, 1859. 19) Van der Bosch et van der Sande Lacoste, Bıyologia Javanica Fase. XX. Lugduni-Batavorum, 1839. 20) Boissier, Diagnoses plantarum novarum praesertim orientalium. Shr.; Ha Nr. 4. et 6. Lipsiae et Parisiis, 1860. 21) De Candolle, memoire sur la famille de Begoniacees. Paris. * 22) Berg, Charakteristik der für die Arzneikuude und Technik wichtigsten Pflan- zengattungen in Illustrationen. 3, Lieferung. Berlin, 1860. -23) Nouveaux memoires de la societe Imperiale des naturalistes de Moseou. Fasc: XI. Moscon, 1859; 24) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, 1859. X, Jahrgang, Nr, &. Wien. 25) B. de Zigno, Flora fossilis-formationis Oolithicae. Puntata I, TI, Padovs, 1856. 26) Id, de la geologia e suoi progiessi prima del secolo XIX. Padova, 1853. 27) Id,, relazione sulla Paleontologia della Sardegna del cav. Meneghini. Ve- nezia 1858, 28) Id., delle Allghe e delle Calamari dei terreni Oolitici. Padava, 1859. 29) Delectus Seminum in horto Botanieo Matritensi anno 1859 collectorum. 80) Pomologisches Institut in Reutlingen. Stuttgart, 1839. 31) Gemeinnützige Wochenschrift, IX. Jahrgang, Nr, 86 — 55. Würzburg: 1859, - 32) Rabenhorst,, die Algen Sachsens. Dee. 91. u. 92, Dresden, 1860, Hedasieur und Verleger: Dr. Fürnrofr. Druck der F, N subanerisehen Buchdruckerei «Chr, Krug’s Wittwe) in Begenab ur. _. . IR’ L Ö RA. \ | % NM 30. \ \ tn N : Kegenshurg.. . 28. Mai. 18609. \ Inhalt. ORIGINAL-ARHANDLUNG, Senft, praktische Beobachtungen über ‚las Auftreten der Graminern im Gebiete der Wälder. — GETROCKKETE PFLABZENSAMMLUNGEN. Rabenhorst die Algen Sachsens, resp. Mitteleuro- pa’s. Heft 87 — 94. — ANZEIGEN. Eisenbartb, Offert von Exsiccaten, Bei- eheubach, Xenia Orchidacea. u Praktische Beobachtungen über das Auftreien der Gramineon ‚ Im Gebiete der Wälder. Von Dr. Senft in Eisenach, :Unter den Pflanzenfamilien Deutschlande, deren Gattungen und Arten gesellig wachsen und den einmal in Besitz genommenen Lan- desraum mit einer gewissen Hartnäckigkeit nicht blos gegen das Eindringen anderer Gewüchse 'vertheidigen, sondern auch immer mehr zu vergrössern suchen, scheint die so artemreiche Familie der'eigentlichen Gräser oder Gramineen. einerseite vormäge ‚der. aussererdentlichen Wüucherhraft und andererseits vermöge der grossen Anspruchstesigkeit 'von', vielen 'ihrer Arten. .an den Reden von der Natar so recht eigentlich dazu bestimmt zu. sein, alle Stel- len der Erdoberfläche, an denen kein anderes phanerogamisches Gewächs mehr gedeihen will oder der Sturm der Elemente jede Spur von Pflanzenleben vernichtet hat, schnell wieder zu bedecken und für andere, ungenügsamere Gewächse zugänglich zu machen. “Denn keine andere Pflanzenfamilie hat ein so verschiedenarliges Verbreitungsgebiet;' keine besitzt für die verschiedensten Zustände und Arten des Bodens und der Lecalitäten so bestimmte Arten, wie die Familie der Gräser. Während die einen Arten von ihnen einen tiefgründigen, nahrungsreichen Boden verlangen und sich denshalh mehr auf den von fliessenden Gewässern befeuchteten Wiesenmatten ‚der Ebenen, Thäler und Auen ansiedeln, steigen die.ı He ‚ weiche genügsamer in ihren Ansprüchen an den Boden si, höher hinauf in die Gebirge, um auf den mageren Plateaus derselben die Herg- friften au bilden; während ferner die einen Örasarten den mit Baum- abfüllen reichlich gedüngten, sieis. von Feuchtigkeit durchsogenen Flora 1880. “ 2 306 und in tiefem Schatten gehaltenen Boden im Innern der Wälder begierig suchen, streben die anderen Arten na der stark gelocker- ten, von der Soune durchwärmten Erdscholle der Schläge und an- derer Waldblössen, während endiich die einen Gräser dem Wasser nachziehen und sich in allen Wasseransammlungen häuslich nieder- lassen, erklimmen die anderen die kahlen, von der Sonne verbrann- ten, erdkrumearmen, geröllreichen Gehänge eıge, um in Ge- meinschaft mit Flechten und Moosen einen ku urfähigen Boden zu "schälen, nisten sich noch andere auf dem scheinbar nahrungslosen : Sandgehäufe der Dünen ein, um dasselbe bindig und bewohnbar za machen für andere Gswächse. Wie non die Gräser durch ihre zahlreichen Arten für die Be- setzung aller möglichen Gebiete geeignet sind, so erscheinen sie es auch vermöge ihrer Wucherkraft theils darch ihre zahlreichen, leicht kei- menden und ihre Keimkraft Jahrhunderte hindurch bebaltenden Sa- men, theils durch ihre Warzelbrut. Vermöge dieser, wirklich iau- nen erregenden, Woücherkraft behaupten die Gräser den eihAl von ihnen in’ Besitz genommenen Platz hartnäckig gegen das Eindringen anderer Gewächse, namentlich der ohnediess langsamer wachsenden Baumärten, und gestatten nur da, wo durch das. Wühlen der Mau}- würfe und Reutmäuse oder durch das Nagen von Insegteplarven ihr Worzelleben und dessen Schluss gestört und unterdrückt, werden Ist, : anderen Gewächsen einen Wohnsitz Daher bilden auch in der, Be- . gel auf Wiesen die Maulwurfshügel und deren nächste Umgebung für Bäume und Sträucher nicht blos die Geburts - und Pflanzstätte, son- : dern auch das Centrum, von welchem aus sie vermöge ihrer Schat- ten erseugenden und so den Thauniederschlag bindernden Aeste deu Anpriff gegen den Staat der Gräser beginnen und meist auch siegreich vollführen. Aber eben wegen eser ihrer starken Vermehrungskraft atre- ben sie auch fortwährend, das von ihnen eingenommene und sehe bald zu eng werdende Gebiet nach allen Richtungen hin zu ver- grösseru, und stehen darum immer gewissermassen auf der Lauer, gleich in jeden sich für sie öffnenden Landesraum einzudringen, Sie befinden sich darum auch immer in einer Art Kampf mit ande- ren geselligen Pflanzen, so namentlich mit den Holzgewächsen; — ja sogar mit dem Menschen selbst. Denn kaum bat sich im Sanıme ' des Waldes eine sonnige Lüche gebildet, eo rücken auch schon des Grases eroberungssüchtige Colonien in dieselbe ein; — upd. kanm bat der Mensch seine Wohnstätte versachlässiget, so wuchern nnch webon Gräser nuf derseiben und erinnern Ihn #0 an seine Brägheit. Zu diesezg: eben enwiinten. Wucherkraft: der Bra andt ai auchınochi beit vielen, Arten derselben, —- und! noch’daltn 2") dies: ag, meisten; wauchernden, — eite gewaltige ZubI ghe it rs6 Wrurauklieiene, vermöge weicher: ihn. Wurkelstöck?: aaa wihn ‚ee nenhı 50: selir: verloiet> wird; immer wieder von Nöuek Jürdiikh kanıt; —— usb endlich: die: Bällig keit‘, bei veränderten She arte: dem Könpergliedern, besonders dem Wurzeistoeil und den Blättern, neue Formen zu geben, welche #rdä für den neuen Standort und.die veränderte Lobene- weiss eignen. $o vermag, um, nur einige Beispielaan. agyäbnen, den auf magerem, Boden, wachsende, Agrastia yulgaris auf, hangpram, i enchten Boden Warzelauslänfer zu treiben, w.edurch, sie..gu, Age ttolpniferg wird; ; 80 breitet, die anfı dürren Bergtrifien. wachsende Festuca, opina auf feyehteren, schattigen Standerien, ihen, beraklih zusammengerollten, Stengelblätter aus, eipapger, und. wird. Arierch ru Festuca @uriuscula. u 8, W. Age allem een, Bitgethejlten folgt, dass, wgun Gemäche, 118 - sereg ' vollsten Beachtung werth, sind, diegs. gewing, ganz, Ieagndatp die Gräser verdienen. Denn ganz abgesehen. van dam geraliger Werthe,, den einige vop ihnen. dem Mapgehen, wieje, andere den Thieren. als ae spenden RewÄbten, erachainen. sig: "aA. Wei G8 naperer Beobachtung eis alg raght, gute Wegweiser zu; Baprikgie lung “der Art und des Zustandes eines von uns eultivirteg, nd zu ealtivirenden adens, theils, ala tgeffli iche ‚Waruengaisiele fehlerhafter Belanalngenein d der _xgp yas, IpR Auen alaleir ‚IBB. pn Fapat: und Landwirte hearheitsten und Senflnsien. onksakinne: Freilich ist es dang nothwandig, dang wir diejenigen Graeszian, welche als. sglche Wegweiser und Warnpngsigfein gg heiachigp sind, nigbt blos enau ihrer Art nach kennen, apndern auch % Weine ihres Auftretens und ihre ganze Lebensweise 1 hat ge- nau yissen. Soll aber namentlich dieses Lgtztere state I bi aben, dann ist os ach echterdings nöthig, dass man die verschjedeuen, vor slien die’ durch ihre Waucherkraft sich auszeichnenden Gräser Pr ver- schiedensten Standerten nach ihrem leben und gg Er Zeit. bindurch so sorgfältig wie möglich beobachtet. er die- ser Mittheilungen hat in Folge seiner Stellung un# ige und unterwiätet von erfahrenen Forstleuten seit 25 Jaliren Wädlgsties die In dew Wäldern auftretenden Graminsen' aul'äle oben ange ebine Weise möglichet genau zu beobachteh gdatreßt. Da nun; so viel wenigstens dent Verfasser bekannt: dat, über diesen Ge- gewsländ: bie‘ jeist nur wenige Malsetungen veiöllonlicht worden ri sind, ao erlaubt er sich in den folgenden Mittheilungen die Beob- achtungen, welche er an den — im Thüringer Walde und in dessen Umgebung auftretenden — Waldgräsern gemacht hat, möglichst ireu dem sachrerständigen Pablicum vorzulegen, und gwar nicht, um zu belehren, als vielmehr um hierdurch anzuregen: die Gräser des Waldes auch in anderen Gauen Deutschlands in ihrer Lebensweise und ihrem Verhalten zu den Holsgewächsen recht genan zu beobachten, "Wenn auch, wie im Eingange gesagt worden ist, die Familie der Gräser in allen möglichen Oertlichkeiten zu finden ist, so ist damit doch keineswegs gesagt, dass ihre einzelnen Arten nicht be- stimmte Ansprüche an den Boden und die Umgebung machten. Viel. mehr lehrt die Erfahrung, dsss bei weitem die meisten Gräser 1) einen solchen Standort begehren, welcber unmittelbar von den Sonnenstrablen beschienen wird, also eine freie Aussicht nach dem Ilimmel gewährt, sich des Nachts hethauet oder von fliessendem Wasser durchzogen wird, densen ‚entweichender Dunst sie dann alltäglich benetzt; und 2) einen solchen Boden lieben, welcher locker, mössig feucht und warm ist und ihnen ibre Hanptnahrungsmittel, namentlich 1ös- liehe kiesel- und phosphorsaure Alkalien, in gehörigem Mansse dar bieten kann, Diesem gemäss erscheinen die breiten, nicht von Bäumen be- schatteten, von Flüssen und Bächen durchzogenen Thäler und Auen mit einem sundigihonigen oder sandiglehmigen oder auch kalkig- Ahenigen Boden als die Ilauptorte, auf denen die meisten Grasarten ihre unter Aöm Namen der „Wiesen“ bekannten Staaten gründen. Bemerkung. Des Sandes und Thones oder Lehmes im Boden be- dürfen elle Gräser: des ersteren desshalb, weil er die Wärme- ausstrahlung des Bodens und hierdurch den nächtlichen Nieder- schlag des fü r alle Gräser so nothwendigen Thaues befördert; des Thones und Lehmes dagegen, weil er ihnen allein die lösliehen kieselsauren Alkalien liefern kann. Weit weniger Arten der Gräser trifft man schon anf den son- nenreichen Plateaus der Berge und Hügel, auf den sogenannten Bergtriften, besonders wenn sie in ihrem, an sich nicht eben wasserreichen Boden zuviel Sand oder gar zu viel Kalk enthal- ‚sen, welcher vermöge seiner starken Wärmehaltungskraft den Boden 4# all su starker Verdunstung reist and seine nächtliche Abkühlung, Lu also auch «eine Bethauung hemmt. Grasarten mit mäcktigen Wär- zelpelzen, welche die Ausdönstung des Bodens henimeh söllen, "ünd berstlich zusammengerollten, spärlich jeden Tropfen atmosphäriet ‚Wassers sammelnden und in dichten Resenbüscheln stehenden | tern sind die gewöhnlichsten Bewohner solcher wasserarnieh,' der Sonnengluth ausgesetzten Bergtriften. Noch ärmer aber an, -i ihindie eigenthümlichen — Grasarten erscheinen die Wälder. Der Schteik der Bäume schwächt nicht nur den Sonnenstrahl, sondern: heisiht auch die Wärmeausstrahlung und die Bethauung des Bodens, ° Wie soll da unter solchen ungünstigen Verhältnissen das so thaubegierige Gras noch freudig gedeihen können! Ja, wenn solche Wälder noch aus Baumarten bestehen, deren Individuen lockere Krenen oder ein leichtes Laubwerk besitzen, darch welche der Sonaeuistrahl und die Wärmeausstrahlung zwar geschwächt, aber nicht‘ game gebemäit wird, wie diess =. R, in Birken-, Eschen-, Eichen: :oder selbst such in Kieferwäldern der Fall ist, dann können. immer koch ‚genägek- mere Grasarten in ihnen sich einnisten. Wenn aber diese Wälder ein diebt geschlossenes, jeden Sonnenstrahl und jede Bethauung ab- haltendes Ganze bilden, wie man diess am Buchen- und Fichtes- walde bemerken kann, dann wird sich um so weniger eine Grasart in das Dunkel dieser Wälder wagen, je weniger die einen solchen diehtgeschlossenen Wald bildenden Baumarten selbst Wasser ausdüs- sten oder leicht verwesende oder bei. ihrer Verwesung viel Feueb- tigkeit .aungonifernde Abfälle spenden. Wer die: Wahrbölt: diegen ‚Aussproches jrüfen., will, der. vergleiche nur einen: Buchenwald mit einem eben solchen Fichtenforste: Da widılk auf dem von Verwesungsresten feuchtgehaltenen Boden des ersteren noch manches Gras, — wie z. B. das Hirsengras (Milium effusum) und das nickende Perlgras (Melica nulans) — recht freudig seine lockeren, freudiggrünen Rasen ausbreiten sehen, dagegen auf der trockenen, übermässigwarmen, aus dürren Nadeln und mageren Messteppichen gebildeten Bodendecke ‚des geschlossenen Fichtenwal- des. wohl.schwerlich eine lustig emporwachsende Grasart entdecken. Reebt in die Augen fallend treten alle diese eben erwähnten Erscheinungen hervor, wenn man von der Mitte einer Wiese oder Trift aus einem dichtgeschlossenen Buchenwalde zuschreitet. Wäh- rend man auf dem sonnigen Raume der Wiese nech eine grosse Mannigfaltigkeit der Grasarten beobachtet, bemerkt man von dem Punkten an, wo der Schatten der Bäume beginnt, . eine morkliche Arten-Abnabme, welche immer mehr zunimmt, je mehr man sich dem Walde nähert und suletst in einen wahren Grasmangei über. 29 2° gebt, schald man die :tiefschattigen Hallen ıdds "Watdes wolbst Ve. ‚tritt. Nur de noch, wo ‚sm :Saume 'edär uiich Im ‘Innern ehren hol- chen. Walde sich ‚eine "nonnige -Babmlücke Ibeiimiet, unter" wo‘ ruite Pfode.;and ‚Eabrwege iden. ‚Sthiuss des Bewmseict'es unterbreuken, hagegnet ‚men Auswanderern 'and !Colemien des "Grasteidiide. "Dh ‚wird man. anch gewahres, Awie-düs: Gras den Seunensträhl ah Weg- ‚maiser, ‚die gelockerten:Ränder der Wagengleise eder Iddr'TRhber- $gitte : a}s ‚Ülooresstrassen «und -die>.durch "Bankwiuden : enmtdrllerren Wprzejlöcher .oder -Schläge „nitfährer gelocketten: Brdireäle ale Sum- zaelplätze, benutzt. .. Dası:@ebiet-der Wälder !ist 'stso+ärm: am -— "nur" Hm eifenthütir- Jiehen — ‚Brasarten, indem ‚die in -ihn verkoismenden Arten ihfer grössten. Aahl- mach »ur!eis-Eindringlinge -oder “als Culdnhen 'von den ‚Wiesen und Triften zu betrathten sind. “Polgende'Edbersicht, : Welttie iejenigen Grasarten ‚ühnfaset, Me am tgewöhnlichstenh wen Wäl- dern ‚des mittleren -Dentschhänds: wuftneten, : wird"diess" beuteätgich : t) Giensarten, weltfe nur:im rgeschloseerien: Buehemwifllierwef- .tzeten iigentiie ke Wahdgrüser aber Walduchattengtäh ef): „Hillum: effwsilm, . Melica:nulans'andrwmifiere, . :tFesiusa»sgigantea ‘und ‚oplöäiice, Ayropyram -cortiinum, nz ‚Eymtıs europotus. or. :2): Grasarten, welche vorherrschend fin lichten-Wieiterpuftfoten, ‚„meserdem aber auch auf mazeren Wiesen und "Triften ‚tWwelten’ahf ‚Haiden) zu finden sind (Waldtichtgräser): Catdmägrostis syloklica und‘ Hulkeriana, -Halbas:mollis, -Poa nemoralis‘ und‘ suditika, »Festuca düriusesila und: heteroßhglie, Br achgpdtium: sipwaticum: -8} Gräsarten, welche vorherrsechend auf mwageren "Wienen wer Trifien wachsen Aqnd:im Wake muridann auftreten, "Wenn in” dem- selben freie sonnige Plätze -(Blösen, "Schläge, 'Fahrwege"ete;) ent- standen sind (Waldschtlaggräser:oder- Watderiftengetwer: Phleum Bochmeri, Calamagrostis Epigetos, Agrostis alba und vulgaris, Arrhenatherum elaltus, Holcus lanutus, ira" Wewudso, pradcor'uhd canescens, R Koeleria eristata, Pe Eu re Ze Brachypodium pinnatum, Zn u. Anthowanthum odoralum. Are Festuca ovina und rubra, ü :Nardus strieta, Ist nun aber auch die Zabl der waldbewohnenden Gräshrieh eine verhältnissmässig nur geringe, so hat sie doch durch de Art und Weise ibres Auftretens eine vielfache Bedeutung für den wald, indem 1) mehrere von diesen Arten nur auf einem bestimmten Boden vorkominen, auf diese Weise entweder gewisse Bestandtheile oder gewisse Zustände desselben andeaten und entweder 'gäns eingehen öder ihre vegetativen Körperformen, namentlich die Blätter ünd den 'Wurzelstöck ändern, sobald der Boden eine »udere Beschäffenheit annimmt; * rahmen 2) ferner andere derselben gewisse Zustände des‘ ‚Waldes‘ wolbet charakterisiren ; 8) endlich noch andere eine ausserordentliche Wacherkraft und eiü so rasches Wachsthum besitzen, dass sie die langsamer wach- . senden Holzgewächse, so vorzüglich deren Samenpflanzen, mehr oder minder stark beeinträchtigen. Durch alles dieses erhalten die Waldgräser eine bobe Wieheig- keit für die Wälder und darum auch für die Fordtwirtbachaft.' im Forgönden sollen nun die wichtigsten und am häufigston ‚auftreten- den ‘Arten ‚dieser forstlichen Gräser, je nach ihrem: "Auftreteb und Verhalten zu den Holzgewächsen, näher betrachtet werden. ö I, Die Waldschattengräser. Im Allgemeinen erscheinen zwar dicht geschlossene, den. Sen- venstrabl nur sehr wenig durchlassende, hauptsächlich aus Buchen Asertehende ‚Laubwälder äuf einem vorherrschend sandig-lehmigen oder’ kalkigthönigen, mit einer starken Verwesungsschiebte ‚rersahe- ‚nen Boden als die Hauptbeimath dieser Abtheilung von Waldgräwern. Im Besondern aber möchten in dieser:Heimath ‚diejopigen ‚Stellen, an denen sich ein kräftiger Unterwuchs von jungenBuchen und Ha- sein befindet und die Verwesungsschichte des Bodens schen; wahren Humns bildet, als die Sammelplätze dieser Gräser su beteachten sein. Wenigstens hat der Verfasser an diesen Stellen «did Waldschatten- gräser stefs am üppigsten gefunden, während ier ‚dieselben einerseite ‘auf einem Boden, dessen Verwesungsschichte ‚gär erbt aus halbver- 318 modertem Laube bestand, aus welchem die Nentwurz (Neottia Nidus avis) und der Buchenspargel (Monotropa- hypopheyea) oder auch die Schuppenwurz (Lathraea Syuamaria) in äusserst üppigen Exempla- ren hervorquollen, nie fand, and andererseits in Buchenwäldern, de- nen das Unterhola genommen worden war, gar häufig mit halmlosen “ Blattbüscheln beobachtete, . -Alle hierher gehörigen Grasarten haben eine zaserige, meist kleine Stocksprossen treibende, nicht tiefgreifende und desshalb leicht aussiehbare Büschelwurzel, flache Blätter und in der Regel weit- schweifige, oft überhängende Rispen. Nur das vorherrschend auf kalkhaltigem Boden wachsende gemeine Haargras (Elymus europaeus) trägt eine Achre, Sie bilden sämmtlich kleine Horste, wenighal- mige Büschel und sehr lockere, den Boden überall bervortreten. las- sende Rasen, welche bei zunehmender Armuth des Bodens immer dünner werden und zuletzt gar keine Halme mehr treiben. Da diese Gräser nur kleine Wurzelbüschel treiben, und nie dichtgedrängte Rasen bilden, so verdämmen sie den jungen Baum- samenpflansen in keiner Beziehung den Wachsthumsraum; ja sie schützen dieselben mit ihren absterbenden Halmen und Blättern wäbrend des Winters gegen den Frost und Sebneedruckz; ud. da sie leicht verwesen, so vermehren sie die ‚Nahrungasubstanzen den Bodens um ein Beträchtliches. Nach dem Ausspruche eines scharf beobachtenden Forstmannes erscheint daher ein Boden, welcher diese Gräser noch reichlich producirt, „als ein guter Buchenboden,“ Zu den Wauldsbattengräsern gehören nun, wie oben schon an- gegeben worden, vorzüglich folgende Arten: 1) Das nickende Perlgras, (Melica nutans). Dieses Gras findet sich in der Regel horstweise unter Hasel- und Buchengebüsch, vorsugsweise in der Nähe von Waldpfaden, und vegetirt so lange sis ihm sein schattenspendendes Gebüsch und der gute Humus im Boden bleibt ‚Wird ibm aber das erstere durch Weghauen entzo- gen, dann kümmert es, verschwindet allmählig und macht endlich dem Mitium effusum oder noch häufiger der Festuca sylvalisa Plats; wird dagegen der Boden zu nass oder die Humasschicht zu stark mit abgefallenem Laube_verdeckt, so tritt gewöhnlich Corexz digitala an seine Stelle. — Mit ihm vergesellschaftet zeigt sich: in der Regel 2) das einblüthige Perlgras, Melica uniflora, 83) Das Hirsengras, Milium effusum, welches auf einem fischen, mit gutem Humus versehenen Boden in Buchenwäldern da wächst, wo des Unterholz nicht -zu dicht steht. Ka liebt ‚wohl 8 Schatten und Feuchtigkeit, aber su. viel stehende, Nässe, kann es nicht vertragen; daher stellt es sich in Wäldern. eret dann ein, wenn durch theilweises Wegschlagen des dichten Unterbolses ein ‚grösserer Verdunstungsraum zwischen den Bäumen entstanden ist. In der Regel findet sich dann in seiner Gesellschaft auch das Knauelgras, Daciylis glomerata, und an einzelnen Stellen auch das Waldrietgras, Carez sylvalica, eiv. Wird aber sein Stand- “ort zu sehr gelichtet, so dass ihn die Sonnenstrahlen reichlicher. be- scheinen können, dann beginnt es zumal auf einem an sich leicht ver- dunstenden, sandreichen oder eisenschüssigen Roden zu kümmern: ‚es treibt immer weniger Halme und bleibt zuletzt gans aus, um dem Hundsqueckengras, Ayropyrum caninum, oder dem gewei- nen Windhalm, Agrostis vulgaris, sein Gebiet einzuräumen. Bis jetzt hat es der Verfasser am üppigsten in kräftigen Bu- ehenwäldern gefunden. In einem dieser Wälder, in weichem os ausserordentlich wucherte, verschwand es fast augenblicklich, als zwischen den bochstämmigen Buchen eine Eichenpflenzung ver- suchsweise angelegt worden war. Sollten die Eichen es verdrängt haben? — Im entgegengesetzten Falle kam dieses Gras mit einem Male recht munter und in Menge zum Vorschein, ala anf einer Blösse in einem Fichtenwalde eine Buchenpflanzung angelegt wor- den war und recht kräftig gedieh. no: nr 4) Der Waldschwingel, Festuca sylvalica, liebt einen fri- schen, mit verwtternden Steingeröllen (namentlich von granitischen Felsarten) unfermischten, etwas tiefgründigen, mit gutem Humus reichlich versorgten Boden, wie er sich namentlich am Fusse gra- nitischer Berge oder in den Muldentbälern der Mittelgebirge findet. Es zeigt sich aber auch in den Wäldern auf den wellenförmigen Hügeln des Buntsandtseins, wenn derselbe ein reiches Bindemittel hat. Soweit des Verfassers Beebachtungen reichen, verlangt es wohl Schatten, aber nicht vie) Feuchtigkeit, Es findet sich daher am üppigsten in solchen Wäldern, welche wenig Unterbolz haben und vom Ost. und Nordostwind durcbstrichen werden können. Erkält es su viel Feuchtigkeit vom Boden, so werden seine Blätter viel brei- ter uud bläulichgrün ; seine Wurzeln aher treiben eine Menge Stock- sprossen, .aus deren Enden neue Blütter emporschossen, wedarch zuletzt jeder einzelne Stock grosse Rasenplätze bildet. — Im All- gemeinen scheint es mehr den Gebirgen, als den Ebenen ansagohören. während sein Verwandter, der den Trespen ähnliche WögraunteRie- senschwingel, Festuca gigantea, vorsugsweise den Ebenen nach- ‚siobt und io den Gebirgswäldern weniger häufig. auftritt. Diese * 314 'Schwingelart scheint noch weniger feuchten Schatten zu lieben, als die vorige; denn in dicht geschlossenen, mit buschigem Unterhols stark durchzogenen Wäldern zeigt sie sich niedriger, treibt schmälere Blätter, korzästige Rispen und nur dreiblüthige Aehrchen und blüht auch viel später (oft erst im September), während sie in luftigen, etwas gelichteten "Wäldern weitschweifige, langästige Ris- pen, mit 5—8.blüthigen Aehrehen und breite (oft 6 Lin. breite) Blätter treibt, und schon im Juni blüht. 5. Die Hundsquecke, Ayropyrum caninum (Tritieum can.), "dagegen liebt wieder mehr Feuchtigkeit und Schatten und ist auch in allen Laubwäldern des Hügellandes und der Ebene zu finden, wenn nur der Boden mit gutem Humus versorgt ist. 6. Das gemeine Haargras, Elymus europaeus, ein dem Roggen (Secale cereale) ähnlich sehendes Aehrengras, welches tief- sten Baumschatten und Kalk im Boden begehrt, wesshalb es sich am ‚häufigsten in den Buchenwäldern der Kalkgebirgsländer findet. -In- dessen zeigt es sich auch in grösster Ueppigkeit in den Wäldern der Basaltberge, sowie überhaupt auf dem ’Boden aller derjenigen Felsärten, weiche unter ihren chemischen :Bestandiheilen Kalkerde enthalten. Wenigstens hat der Verfasser noch stets in allen Beiden- arten, auf welchen dieses Gras in grosser Menge wuchs, bei der chemischen Analyse Kalkerde in reichlicher Menge gefunden. (Fortsetzung folgt.) &etrocknete Pflanzensammlungen. ‘Die Algen Sachsens, resp. Mitteleuropa’s. Neue Ausgabe. Unter Mitwirkung der Herm Al. Braun etc. gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenborst, Doppel- hefte: LXXXVN—LXXXXIV. Dresden, 1859, 60. Inhalt: 1846.) Pinnularia mesolepta W. Sm. Streblen imSchle- sien. 861. Cymatopleura apivulata W. Sm.-Dresden. W.:S:mith lässt es zweifelhaft, ob seine Cymatopleura :Solen.und:C. apiculato zwei wirklich verschiedene Arten seien. Diess ist jedoch :der Fall; ein ’Hauptunterschied ist, dass letetere eine darchaus wellige-Neben- seite hat, während bei ersterer die Wellen in. der Mitte unterbrechen sind; die Ferm von apiculata ist stets‘ kürzer und sedrengen, aber “auch nelbat ‚lie längsten -neigen ' keine‘ Unterbrechung ider:"Wellen, - 85 ‚Die von Kützing angedeuteten Wimpern mit willküslicker Bewe. gung beruhen ohne Zweifel auf einem Irrthum. 668. m) Bipitkemis constricla De Breb, b) Frustulia minuta Ra-b en. Kotscheun bei keipzig. 863. Gomphonema coronatum Ehrenib. Benickau bei’ Gros. senhain:in Sachsen. 864. Odontidium kyemale.Kt«, Engelberg 'im Kanton Unterwalden, 865. Symedra Vauchrriae Ktz. Dresden, 806, Sphenella parvula Ktz. Weisseritz bei Dresden, 867. Coccomeis Pediculus Ktz. Engelberg im Kanton Unterwalden. 18. Millm. lang, 14 breit, .bis 27 lang und 20 breit. ‘Das Pflänschen list ‘keineswegs eonrex-conoav, wie angegeben wärd, tsondern:in der Weise gehniet, ‚dass die beiden durch einen Längsstreifen von einander geschiede- ach Hälften :jeder‘Nebenseite einen Winkel mit »simander bilden, -ähnlieh “den beiden Seiten eines «Daches. :868. a) Zicmophera fla- dellata Ktz. :b) Ahipidophora paradewa Ktz. Nordsee-bei’ Helgoland, Die Hauptseiten (Nebenseiten Ktz ) sind von Kütsing und 'W. Smith falsch ‚gezeichnet ; ersterer bat sie:an beiden Enden kopf“ $örmig dargestellt und sagt in der Diagnose ‚fac. altero \latere utroque Sine-tapitato-dilatatis“, waa sich auch in die Spec. Alg. übertragen hat; betsterer "hat auf Tab. 26 die Basis stumpflich, fast spite gezeich- ’zet, corrigirt eich -aber auf der 32. Tafel:seibat. Die Hauptaeiten sind 'nämlich an 'der Basis ’kopffürmig, aufwärtskenlig verdiekt. 869. »Wloeocapsa :alpina :Näg. amser. mit -G.'nigrescens 'Näg etc. -Engel- berg :in Unterwalden.: Familien "/o— "13". “Die spangrünen: Kerne Yo = 50’ AÄıtisere Hüllen farblos, von beträghtlichtlicher Welte, «lie innern :i#erbles ‘«sder violett. Der violette Farbstoff win ‘dureh "Sebsaüere schön: rotb, Bei G.nigrescens Näg. sind gewöhnlich auch die: primären Höällen, die sich durch ausserordentliche Weite nieht wüsseichtien,“selrwarzblau gefärbt. 871. PAysactis Pisum Ktı. Pots- dam. :871. Maslichınema caespilosum Ktz. Streblen. 872. Hydru- rus virregularis ‘Ktz. Engelberg in Unterwalden. Zillen bie 33 Mil. long, -bis Gmal so lang ala diese. In der Jugend: kugelrund, oder dureh : gegenseitigen Druck polyedrisch, im Alter verlängert, mebilalen tinger »alardick, dabei gewöhnlich an einem: Ende ver- jüngt ewhwaselbst-a@sschliesslich grün gefärbt. Die Zellenvermeh- rung ‘findet ofleubar verzugsweise, wahrscheinlich ausschliesslich, an’den Enden und ander-Oberfläche der Aeste statt. 873. Hydru- rs «Duciuzetii Ag. "Zeilen 8,5 — 20 Millm. lang, bis ’Smal se lang als diese,“in der Jugend kugelrand, oder (an dem’Enden der Zweige) durch ' gegenseitigen Druck: polyädrisch, - später 'Mnglich, häufig an eisem Ende etwas verdünnt und daselbst intensiver eder'nuuschliess- wb>grün gefärbt, Emgelberg in Unterwalden. 074. /Cledophora in. 916 tricato Cramer nov. sp. Fäden wenig verzweigt, an der Basis 50 — 60 Millm., an der Spitze 27 dick. Glieder 2 — 3-mal so lang als dick, selten eben so lang oder 4 — 5-mal so lang als dick; in der Jugend dünnwandig, grasgrün, später dick- wandig, mit ebenfalls grasgrünem Inhalte dicht erfüllt oder gelb- lich grünen bie goldgelben in geringerer Menge führend, Im letsteren Falle ist die Pflanze oft torulös und zwar in der Weise, dass auf jede Anschwellung 2 Zellen fallen, d. h. jedes aufgedunsene Glied in der Mitte durch eine Querwand getheilt ist. Engelberg in Unterwalden. 875. Ulothrix radicans Ktz. 3. schizo- gomoides Ktz. forma papyracea Stizenb. Gebhardsweiler bei Meersburg. 876. Sphacelaria radicans Harv, Nordspitze von Hel- goland, 877. Enteromorpha clathrata G&rev. Flensburg, 878. E. ro- ‚mulosa Hook. Flensburg. 879. Thorea ramosissima Bory. forma fuscescens Rabenh. Rhein bei Worms. 880. Stigonema: atrorirene Ag. (Ephebe pubescens Fr.) Aupagrund im Riesengebirg. - 881. Amphora minutissima W. Sm. Scalitz bei Streblen in Schlesien. 882. Surirella angusta Ktz. mit Synedra acicularis, Friedersdorf bei Streblen. 883. Surirelia ovata Ktz, Treppendorf bei Streblen, 884. Pinnularia stauroneiformis W. Sm. Stachau bei Strehlen und im Plauen’schen Grund bei Dresden. 885. Pinnu- lariu chilensis Ehrenbg. Streblen. 886. Stauropteris cardinalis Ehrbg. Ziegenberg bei Streblen. Wohl die grösste Distomee. Länge bis #%/,00 M. M, ‚Breite der Haupfseiten 52/100 M. M.; Fiedern 19 auf 0,001 englische Zoll. Letzteres Merkmal unterscheidet sie schon von P. nobilis, welche sie an Grösse noch übertrifft; noch mehr aber ihr prachtvolles Kreuz. Uebrigens ist sie nicht immer lineal, bisweilen in der Mitte can P. major eriunerud) und an den Enden gedunsen, dann der P. nobilis ähnlich. 887. a) Navicula ambigua Ehrb. b) N, rhynchoccphala Ktr. Prauss hei Strehlen, erstere auch vom Elbufer bei Pressen. 889. Nitzschia palea Bleisch. Strek- len. Siebt oberflächlich bei sehwacher Vergrösserung betrachtet der N. minutissima sehr ähnlich ; betrachtet man sie aber bei 700 — 800mal. Vergrösserung, so ist der Unterschied sehr bedeutend: N. palea ist 10 — 12/i0o M. M. lang, 14/400 M. M. breit; N. minutis- sima 13/0 M. M. lang, 22/4 M. M. breit, und an Form ganz ver- sehieden. 889. Nizischia vermicularis Hantzsch. Dresden in der Katzbach. 890. Orthosira orichalcea W. Sw. im Premnay Pest vorherrschend. 891. Podosphenia Ehrenbergii Ktz. Sardinien. 892. Rhipidophora dalmatica Ktz. b) Cocconeis marginala Ktı. San Clemento bei Ancena. 893, Cocconeis Greviltü W. Sm, gesellig 817 mit b) €. adriatica Ktz. Capri. 894 Chionoblasius repens Kte. Dretschen bei Neukirch in der Oberlausitz. 895. Spirulina gracä. lima Rabenh, Dresden. Steht der Sp. sublilissima’am nächsten, unterscheidet sich aber sehr wesentlich durch die sehr lockern, oft gedehnten Windungen. Lebend zeigte sie schwingende, vor- und rückschreitende Bewegungen, wie dieselben an andern Spirulinen längst bekannt sind. 896. Hydrurus olivaceus Nägel. Hagebach bei Zürich. 897. Chaetophora eleyans Ktz. Biella in Piemont uud Strehlen. 898. Ch. elegans Ktz. forma dura! Weallendorf in der Zips. 899, Phycoseris australis Ktz. Hafen von Triest. 900. Por- phyra vulgaris Ag. Ebendaher. 901. Navicula trinodis W. Sm. Dresden. 902. Pleurosigma lacustre W. Sm, darunter einzelne Pinnularia Rabenhorstii Hils, Zschoner Grund bei Dresden, musterbaft im natürlichen und präpa- rirten Zustande aufgelegt. 903. Scneodesmus caudalus Meyen. Leipzig. 904. Cylindrospermum macrospermum K tz. Leutsch bei Leip- zig. 905. Batrachospermum atrum Harv, Liestal. 906. Mesotae- nium Braunii De By. Wiesen- und Happachthal im Schwarzwald. 907. Mesot. violascens De By. St. Wilhelm im Schwarzwald und Titisee bei Freiburg im Breisgau. 908. Cladophora (oligoclona) simplicior (Suhr.) Rabenh. articulis diametro 8 — 12.plo longio- ribus! Flensburger Meerbusen. 909. Ectocarpus lumbricalis Kız. Ebendaher. 910. Enteromorpha Jürgensii Ktx. Nordsee bei Husum. 911. Ent. complanata @. crinila Ktz. Flensburger Hafen. 912. Echi- noceras ceiliatum Ktz. S. Giuliano bei Genua. 913. Sphacelaria tribuloides Menegh. Ligurische Küste. 914. Porphyra vulgaris Ag. forma livida! Genua. 915. Cladustephus Myriophylium Ag. S. Giuliano hei Genua. 916. Bryopsis simpler Menegh. Genua 917. Bryopsis Balbisiana Ag. Ebendaher. 918. Phycolapathum cuneatum Ktz. Fiensburger Ilafen. 919. Dumontia filiformis Grev. Flens- burger Meerbusen. 920. Fucus vesiculosus v. nanus Ktz. Trave bei Travemünde. 931. Protococcus macrococcus Ktz. Strehlen in Schlesien. 922. Hydrococcus Cesatii Rabenh. All’ Oropa in Piemont. Von den drei bekannten Arten dieser Gattung durch Grösse und Ferm der Kugeln ausgezeichnet; diese sind nämlich grösser und zusammen- geseizter als bei H. rivularis, kleiner als bei H.ulvaceus und Bre- bissonü; die Zellen im Innern siud nicht so deutlich gereiht und mehr länglich als in den Kützing’schen Figuren der andern Ar- ten. 923, Oocardium stratum Nägel. aus den Karpatheo. 924. Oschlarla Umosa Ag. forma rufescons! Dresden 935. O. uncinata 8 Ag. forma olivascens! Oberlössnite bei Dresden: 996. Sympioea scylonemao-on Witz; Strehlen: 9%. Calothrix: pulehra Ktr. Stein- Kuszendorf in Sehlusien, hisher nur aus Frankreich: bekannt: MU. kimnaclis flugellifera: Atı. Workotsch bei Strehlen in Schlesien, ebenfalls bisher nur aus Frankreich bekannt, 989: Lyngöya Phor- midium Ktz. Geppersdorf bei Strehlen in Schlesien. 390: L. Ph. ß. strato sordide fuseo, trich. viridi-fuscescentibus. Gross-Lauden: bei Strehlen in Schlesien, ebenfalls neu für die deutsche Flore!" 99. Rivularia angulosa Roth. Höchst in Nassau. 9392. Ri Lynybyans Ktz. Flensburger Meerbusen, 933. Zonotrichia haematites Rbnk. Sirsing in Unterösterreich. 934. Euactis rivwaris Nä ger: Karpa- iben. 935. Stiyeoclonium irregulare Kt», Bresden: 936: Spriogyra Heeriana Nägel. Genus. 937. Penium curtum-Breb. Streblen. 939. Mougeotia gracilis Ktz. Dresden, 939. M, grae. f: radicans Rtz. St. Gallen. 940. Gymnogongrus Griffithsiae M art. Ligurisches Meer. F. Anzeigen Offert von Exsiccaten. Als Fortsetzung der im vorigjährigen Jahrgange: Nr. 47. dieges Blattes aufgezählten Pflanzen, wovon ich die grössere Zahl noch vor- räthig besitze, biete ieh jetzt die untenfolgenden gegen Tausch wad Verkauf an. Erwünscht sind mir dagegen wildgesammelte deutsche und ausserdeutsche Arten, sowie auch cultivirte mir nech fehlegde Bäume und Sträucher, Im Kaufwege überlasse ich dieselben wie früher (die Centurie zu 5 fl., einzelne Arten zu & kr). Zuachriken erbitte ich franco. Beträge können der Bestellung beigefügt, ader mit geringen Kosten von mir per Postvorschuss erhoben werden: Sämmtliche Pflanzen sind, ausser den wenigen we solches an- geführt ist, wild gesammelt, die mit einem * bezeichneten aug der bayerischen Flora ; ferner fast ohne alle Ausnahme sehr achön ge- trocknet. Schleissheim bei München. Eisenbarth, Controlleur der königl, Hofbaumschuie, Lehrer an der Kreis-Ackerbau- schule, 810 "Phalictram angustifolium. Anemone pratensis, trifelie.. Ranun- cutus Rionik, Philonotis, arvensis Y. inermis K. Agnilegia atınte, * Aconitum Napellas var. emihens K. — Corydalis cavs *, ablida. Fa- maria Wirtgeni. — Nasturtium aiıceps. Barbaren areustk: Arabis brassicaeformis *, auriculata, Gerardi, petraea, Turrita * Cardamine resedifolie. Dentaria bulbifera. Sisymbrium Irio, Sophia *. Erysimum strietum, repandüm, erepidifolium. Erucastrum obtusangelam. Piple- taxis miuralis. Alyssu montanum rostratum Stev. ‚Biseutella laori- gata.*. Cochlearia pyrenaica. Iberis intermedia. Hutchinsia'petraea. * -— Reseda. luteola *. — Drosera longifolia. Aldrovanda vesiculosk L. — Viola saavis. — Polygala comosa *, calcarea, depressa. — Gypsophile fastigiata. Dianthus Seguieri *, glacialis, deltoides *, edesins. Silene anglica, Otites, conica. Spergula Morieonii_ Boreau. Lepigonum medium *. Stellaria crassifolia. Cerastian glutinosum *, —- Elative Alsinastrum. — Althaea birsuta. — Hypericuni pulch- ram *, Elodes. — Acer monspessulanum. — Geranium divaricalum, Iueidum *. — Ulex europseus Genista anglica Eytisas alpinus. purpureus. Medicago minima*, maculata, apiculata, Tersbellum. Tri- fofium ‚öchroleucum, Cherleri. Phaca astragalina *, Oxytropis campe- stris, Halleri. Astragalus Cicer. Ornithopus perpusillus. Cicer arietinam (verwild.) Ervum monanthos, Ervilla. Vicia cassab'ra *, villosa ß. gla-. brescens *, lathyroides. Lathyrus Aphaca, sphaericus. Cereis Siiqua- strum. — Geum reptans. Frägäria elatior *. Potentilla proeumbeus, eöllioa. — Arsnia Botryapium (Triet, verwild.), rotundifolle * Co- toneaster vulgaris, temeniosa. — Trapa natans, Isnardia palustrie, — bytbrum BHyssopifölia. — Herniaria birsuta. — Tillaea muscosa, Beiliarda aquatica. Crassula rubens. Sedam Fabaria, aureum Wirtg. trevericum Rosbach. (ab. auct.!) Semperviv. montanum. Saxifraga biflora, androsacea, bulbifers. —- Eryngium planum, Trinfa volgarie*. Helosciadium repens *. Carum Bulbocastanum. Pimpinella nigra. Denanthe fistulosa. Meum Mutellina. Peucedanum Cervaria *, Tordy- liam masimum. Tori'is belvetica. Örlay» grandifora *. Targenia latifolia *. Scahdiw Perten Veireriß. — Adoxa Maschatellina. — As- perula tinetoria, Aparine galioides * Galiam tricorne, saccharatum. — Valerläna sanibucifolie, eeftitu. Centranthes rwirer. Sipmikus la- cinistus*. — Aster Amellus. Inule hirta *. Filage germanica *, gal- lica *. Artemisia Absintbiam, mutellina, spicata, scoparia, pontica, maritima. Anthemis austriaca, Anacyelus offieinalie (Magdeburg eul!) Ehrysanthemam Partlenism. Semecio saracenicus. Cirajum bulbesum *, acaule, Kentrophyliaim lanatem. Centaurea austria, solstitialis. Tragopogon minor. Lactaca viminen, sa'igne. Hieracium villosum 220 y. subglabrum Schultz, Nestleri, pratense, Schmidtii, nigrescens wilid*, albidum. — Xanthium_riparium Lasch, — Jasione perennis *. Cam- panula latifolia. Speeularia hybrida. Wahlenbergia hederacea. — Erica cinerea (England). — Jasminum ofhieinale. — Periploca graeca L, {Bozen, verwild.) — Chlora serotina *. — Omphalodes scorpioides. — Verbascum floccosum, nigro-floccosum (Schottianum). — Scrophula- ria Balbisii, vernalis. — Gratiola officinalis. Digitalis lutea, Linaria Elatine, supina, Loeselii, alpina *. Anarrbinum beilidifolium. Vero- nica bellidioides, saxatilis, alpina, opaca, — Orobanche Rapam, mi- nor, ramosa. — Pedieularis acaulis — Eisholzia eristata, Mentha erispata. Calamintha grandiflora. Melittis Melissophyllum *. Scutel- laria minor. Stachys sylyatica - palustris (Wirtgeniana Schultz), Prunella alba. — Trientalis europaea. Androsace septentrionalis * mazima. Primula glutinosa. Samolus Valerandi *. — Statice elon- ‚gata. — Plantage arenaria. Salsola Kali. Corispermam interme- dium, Atriplex nitens. — Polygonum tatarieam. — Lauras nobilis (Bozen) — lHippopha& rhbamnoides *. — Euphorbia dulcis *. Ostrya volgaris, Salix pentandra Z'Q. fragilis I *. Caprea monoica forma *, depressa JQ, reticulata 2, aurito - myrtilloides * 2. — Udora. lithaanica! — Najas minor. Potamogeton acutifolius *, Zanichellia pe- dicellata, Ruppia rostellata. — Lempa trisulca *. —: Orchis sambu‘ eina. Malaxis paludosa. Spiranthes autumnalis, — Junens Gerardi*, capitatus *. Luzula Forsteri, spicata. — MHeleocharis acicularis *, ovata. Scirpus Tabernaementani, maritimus, rufus. Carex dioica, Da- valliana *, mieroglochin, Laggeri Wimmer, divulsa, leporina *, bri- zoides, azillaris (aus Westphalen), eanescens, montana *, nitida, pilosa, supina, elongata, extensa, binervis, laevigata, filiformis *. — Alopecurus utriculatus., Chamagrostis misima. Cynodon Dactylon, Psamma arenaria, Avena versicolor, tenuis, praecox, caryophyliea. Koeleria glauca. Coleanthus sabtilis. Triodia decumbens. Eragrostis megastachya, Glyceria aquatica *. Poa dura *. Bromus commatatus, racemosus *, patulus. Festuca nigrescens Lam *, Triticum strietum. Nardus strieta *. — Salvinia natans. Grammitis Ceterach. Asplenium Trichomanes *. Im Verlag von F. A. Broekhaus in Leipzig ist erschienen: Xenia Orchidacea. Beiträge zur Kenntniss der Orchideen. von Heinrich Gustav Reichenbach fl. Erster Band. Entbaltend 100 Tafeln (50 colorirte und 50 schwarze) nebst 31 Bo- gen Text. 4. Gebunden 30 Thl. (In zehn Heften mit 50 balbeolo- rfirten und 50 schwarzen Tafeln nebst Text 26 Thir. 20 Ngr.) Hedacteur ud Verleger: Dr, Fürarohr, Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA, ——— in — N 91. Begenshburg. 7. Juni. 1860. Inhalt. orIGInaL-ARHANnLUNG. Senft, praktische Beobachtungen über das Auftreten der Gramincen im Gebiete der Wälder. ( Fortsetzung.) — GRLEHRTE ANSTALTEN UND VERKINB. Jahresb-richt «ler Pollichia, Verhand- lungen der kgl preuss. Akademie ‚ler Wissenschaften. — ANzRIGE der für die k. botanische G:sellsch.ft eingegangenen Beiträge. Praktische Beobachtungen über das Auftreten der Gramineen im Gebiete der Wälder. Von Dr. Senft in Eisenach. (Fortsetzung.) il, Die Waldlichtgräser. Die Hauptheimath dieser Gräser, welche vorherrschend einen ris- penförmigen Ährenstand. flache Blätter, und theils saserig-büschelige tbeils Ausläufer treibende Wurzeln zeigen, sind vorzüglich die lich- ten Eichen- und Birkemwälder der Gebirgs - und Bergländer mit lockerem sandig. oder eisenschüssig lehmigen (weniger kalkig-thoni- gen), humosen Boden. In Bucheuwäldern treten sie nach des Ver- fassers Beobachtungen erst dann auf, wenn dieselben so stark ge- lichtet worden sind, dass die Sonnenstrahlen den Boden herühren können. Vom Walde aus verbreiten sie sich auf die angrenzenden Wie- sen und Triften. Nur der harte Schwingel (Festuen duriuscula) ‚sebeint, wie weiter unten gezeigt werden soll, umgekehrt von den angrenzenden Triften nach den Wäldern hin zu wandern und ‚über- :baupt nor eine durch den Standort veränderte Festuca orina zu sein. , ° In ihrem Verhalten zu den Baumarten und namentlieh zu .de- ren Saatpflanzen verhalten sie sich je nach ihrem Worzelbau nal ihrer Wücherkraft verschieden. Diejenigen unter ihnen, welche kleine Büschelwurzeln haben und kleine lockere Rasen bilden. schaden nicht, verhalten sich vielmehr, fihnliceb den Waldschatten gräsen, für die Baumsaaten zuträglich, diejenigen dagegen, welche Flors 1860. F ai 923 zwar lockere Rasen treiben, aber stark auslaufende Wurzeln besit. sen, durchranken den Boden nach allen Richtungen hin und bilden allmählig ein weitverzweigtes Wurzelnetz, welches den jungen Baumpflänzchen nicht nar alle Nahrung, sondern auch allen Wur- zelwachsthumsraum raubt. Diejenigen endlich, welche gich mit ihren einzelnen Warzelzasern in einander verfilzende , immer dich- ter und grösser werdende Pelzwurzeln treiben, verschliessen all- mählig den Boden so, dass weder die atmosphärischen Niederschläge noch die Wurzeln junger Holzgewächse sie durchdringen können. Sie können daher unter Umständen gefährliche Nachbarn für die Saaten der Bäume werden Die oben angegebenen Waldlichtgräser lassen sich nun nach ihrem Wurzelbau in folgende Gruppen vertheilen: 1) Gräser mit kriechender oder auslaufender Wurzel. a) auf nassem bis morigem Boden. 1) Calamagrostis lanceolata Roth (Arundo Calamagrostis L.) und zwar die Varietät: Cal, Halleriana, 2) Poa sudelica und zwar die 'Varietät: Poa hybrida, b) auf stark verdunstendem, mässig feuchtem, etwas Humus haltigem, vorzüglich sandreichem Boden. 3) Holcus mollis (oft in Gesellschaft von Agroslis sloloni- fera). 4) Festuca rubra und zwar die Varietät: F. latifolia. 2) Gräser mit Stocksprossen treibender Wurzel, 5) Festuca sylvalica. 6) Poa nemoralis (oder vulgaris.) 3) Gräser mit einfacher Büschelwurzel: 7) Calamagrostis sylvatica. 4) Gräser mit grosser verfilzter Pelzwurzel: 8) Hierher die Festuca duriuscula und helerophylla, Ueber das forstliche Verhalten dieser genannten Grasarten habe ich folgende Beobachtungen gemacht: 1) Das Waldsumpfschilfgras, Calamagroslis lanceolala var. Halleriana, welches jedenfalls eine durch den Standort erzeugte Abart des an und in Morästen wachsenden gemeinen Sumpfschilf- grases (Calamagr. lanceolata) ist, zeigt sich in unseren Gebirgs- laubwäldern überall da, wo in oder auf dem Boden fauliges, von Wasser darchzegenes Laub angehäuft liegt, also vorzüglich in tief- schattigen, schluchtenartigen Vertiefungen der Gebirgsbuchten, in denen Jabraus Jahrein das abgefallene Laub sich anhäuft, oder in 323 alten, durch Rodungen entstandenen Baumlöchern, oder aach auf mit Wassermoosen bewachsenen Nassgallen des Bodens. „So lange sein Standort ihm eine gehörige Menge mit Grün- säure (Torfsäure, sanrem Humus), durchdrongenen Wassers spendet, treibt es weithin kriechende, an ihren Enden stets neue Rasenbü- _ schel treibende Wurzeln, so dass in kurzer Zeit sein ganzer Stand. ort mit lockerem, hochhalmigen Rasen bedeckt erscheint. Wird. aber sein nasser Wohnsitz durch Abzugsgräben oder durch Wegnahme der morastartigen Laubanhäufungen oder auch durch starke Lichtung des ibn umgebenden Waldes trocken gemacht, so werden die Wur- zeliriebe immer kürzer und treiben nur noch wenighalmige Rasen- büschel mit sich seitlich zusammenrollenden Blättern, die zaletzt auf ganz dürr gewordenem Standorte wahrhaft borstenförmig erschei- nen. Aber bei solchen Standortsverhältnissen gesellt sich ibm das Borstengras (Nardus strieta) yar oft bei und setzt das Versum- pfungswerk fort, welches das Schilfgras begonuen und nun nicht vollenden kann. — Ganz ähnlich verhält sich aber auch sein Wachsthum, wenn seine kriechenden Wurzein die Grenzen ihres nassen Gebietes überschreiten und trockeneren Boden erreichen. Gelangen dagegen diese Wurzeln beim weitern Verlaufe ihrer Aus- breitungen nach sumpfigeren Stellen oder un die Ufer eines Wald- baches, so treiben sie — namentlich wenn auch die Sonnenstrablen auf sie einwirken können — breitere Blätter, längere Halme, grös- Sere, weiter ausgehreitete, etwas uickende Rispen und kürzere Gran- nen in ihren Aehrcheu, wodurch das Gras seiner Stammart, der Co- lam. lanceolata, fast ganz ähnlich wird. Tüchtige Praktiker, welche diese Grasart vielfach am Thürin- ger Walde zu beobachten Gelegenheit hatten, theilten mir mit, dass dieselbe von ihren nassen Standorten aus ihr Gebiet immer mehr vergrössere uud die trockeneren Orte ihrer Umgebung zuleizt „pfahlig‘‘ und dadurch ungeniessbar für Buchen und Eiehen mache, indem ibre frischen, wie auch ihre fauligen Blattbüschel das Was- ser nicht blos anzögen, sondern auch festzuhalten vermöchten, woher es auch komme, dass, weun auch ihre ersten auf trockenem Boden angelangten Pflanzen kümmerten, sie doch durch ihre Was- serhaltungskraft ihres trockenen Standort allmählig so anfeuchteten, dass die nach ihnen anlangeuden Pflanzen schon ein besseres Ter- rain fänden und es nun für die später noch nachrückenden -Colonien noch zuträglicher machten. Ich muss gestehen, dass ich diese An- gaben Anfangs bezweifelt habe: als man mir aber ziemlich grosse Strecken im Walde zeigte, die gaus pfublig waren und nichts wei- 21° 3234 ter als Schilfrohrgras, untermischt mit Wollgräsern und Weidenge. büsch, produeirten, früher aber noch ‚gutes Buchenland‘‘ gewesen sein sollten, gab ich mich gefangen, Es wäre desshalb sehr yün- schenswerth, zu untersuchen, ob dieses Gras auch an andern Orten sich schon so nachtheilig für den Boden gezeigt hat, zumal da es unter gewissen Verhältnissen der Vorläufer der noch viel verderb- licher wirkenden Nardus stricta werden kann. “= 2) Das schlesische Rispengras, Poa sudelica, bewohnt im mittleren Deutschland fast nur die Laubholzwälder der Gebirge. Wo sich in soleben Wäldern lichtere Stellen mit einem feuchten, lehmigen, tüchtig mit verwesendem Laub untermengten Boden zei- gen, da findet sich auch dieses Rispengras. Es ist sehr leicht an seinen zweischneidigen Halmen und an den neben den Halmen ste- henden seitlich zusammengedrückten Blattbüscheln, sowie auch an den abgestorbenen, geiben Blättern, welche den Grund des Halmes umgeben, zu erkennen. Wird sein Standort dem grellen Sonnen- lichte ausgesetzt , so treibt es Anfangs kleinere Halme und dunkel- violette Rispen und später nur noch Blattbüschel. Ist dagegen sein Standort zu schattig und feucht, so treibt es schlaffe, weitläufige Rispen mit langen flatternden Aesten und wird so zu derjenigen Abart, welche man Poa hybrida genannt hat. Am liebsten lässt es sich an den Quellen nieder, welche bie und da auf den kleinen Blössen der Buchen. und Eichenwälder her- vortreten, und folgt von diesen aus den Abflüssen des Wassers. An- fangs hält es sich nur in der nächsten Umgebung des Wassers auf; allmählig aber rücken seine lockeren Rasenhorste auch seitlich vor- wärtse, so dass sie zuletzt die ganze Blösse bedecken. Ist nun der Boden an sich nicht nass, sondern mehr zur Austrocknung geneigt, so ‚wirkt dieses Rispengras nach meinen seitherigen Beobachtungen nur günstig auf ibn ein, indem die alljährlich absterbenden und ver- wesenden Grasbüschel die Feuchtigkeit sehr zusammenhalten. Junge Buchen wuchsen unter diesen Verhältnissen ganz vortrefllich zwi- schen den Rasenhorsten dieses Grases. Ist dagegen ein solcher Boden von Natur mit Nassgallen durchzegen oder zur Wasserfest- haltung geneigt, dann vermag das schlesische Rispergras denselben wohl ebenso sehr wie das Sumpfschilfgras vermöge der Wasseran- sangung seiner verweseuden Blattbüschel pfahlig und meorastig zu machen. Man bemerkt diese Bodenverderbniss alsdann schon leicht en der jetzt erfolgenden Ansiedlung von Wassermoosen (Sphagnum) und an der Umwandlung der Pos sudetica in Poa hybrida. | | 323 3) Das weiche Hloniggras, Holeus mullis. Seine ur- sprüngliche Heimath befindet Sich in lichten Laubwäldern haupt- sächlich an kleinen Blössen, welche durch Gebüsch an ibren Rän- dern etwas in Schatten gehalten werden, oder auch an den schatti- - gen Rändern der Fahrwege. Ein reichlich mit Sand’ untermengier lehmiger, seltener mergeliger, etwas Humus haltiger, zur Verdug: stung geneigter, lockerer Boden ist dann unter diesey Standortsver- hältnissen für dieses Gras der gesuchteste Sitz, B. Von diesen seineg ursprünglichen Standorten aug verbreitet sich nun das weiche Honiggras überall dahin, wo Lichtungen im Walde “entstelren und der Boden — sei es zur Aufuahme von Baumsanten eder bei Anlegung ‘von Holzwegen — recht umgearbeitet und ge Iockert worden ist. Mit ‘einer wirklich eratannlichen Schnelligkeit . durchwühlt es. dann mit seinen kriechenden Wurzeln den gelechay- ten Boden geiner Umgebung und treibt dabei 9n den Spitzen .seinpf wagrecht sich foxtschlängeloden Wurzeln überall nur Rasenbügche] bervor, welche wiederum kriechende Wurzeln nach allen Richtungen bin aussenden, aus deren Spitzen abermals Graspflauzen mit Kriech- wurzeln hervorsprossen, Auf diese Weise kann im Verlaufe eines Sommers eine ziemlich grosse Strecke gelockerten Bodens schen mit der Nachkommenschaft einer einzigen Stammmutter ganz hedecht werden. Recht augenfällig tritt. diege eigenthümliche Wucherung 89 den dureh einen Wald. führenden Fahrwegen hervor. Kaum, ist eiu solcher angelegt, go sicht man auch sehon beim Jeginnenden_Früb- jahre an den +u beiden Seiten desselben hinziehenden Ruinen oder Wasserrinnen einzelne, freudiggrüne Grasbüscheleben bie und da hervorblicken. "Ganz unschuldig und bedeutungslos stehen sie da und lassen uns nicht ahnen, wie gewaltig sie mit ihren Wurzeln an der Besitznahme des ganzen Bodenraumes, der ihnen eine gast- liche Wohnstätte gegönnt hat, arbeiten. Wie erstaunen wir aber, wean wig nach vielleicht zwei Monaten wieder des Weges kommen und #yun mit einem Male nicht blos die beiden Raine und Wasser- _ rinnen an den Seiten des Fahrweges, sondern auch die Rändyr aler ‘Wagengleisen und aller Vertiefungen von den Tritten der bier, v9Y- beigewanderten Thiere und Menschen git einem üppig. wucherpden Walde. von Grasbücheln des weichen Honiggrases. begerkt finden. Ganz Aehnliches können wir aber auch auf den Sagthesfen oder in den zur Aufsahme von Baumsaaten gemachten Sagtrillep giner Wald- lichtung bemerken: ehe man es nur vermuthet, sipd, dieselben mit einem munteren, lockeren, ganz. unschädlich ‚anssghenden Rasentep- pisb geschmückt, Au. der That hält densgiben ‚der Forstmann, der 326 die Wucher- und Saugkraft dieses Grases noch nicht kennen gelernt hat, für ganz unschädlich; ja er freut sich sogar über den Schirm, welchen dieses Gras seinen Baumsaaten gegen die Sonnengluth ge- währen werde. Wie sieht er sich aber getäuscht, wenn er schon im Sommer desselben Jahres seine yanzen Saatbeeten dicht mit Gras besetzt und seine armen Baumpflänzchen verkümmert und ver- sehmachtet findet. Nun lässt er unmuthig seine Beete sammt dem Grase umbacken, um nene Saaten anzulegen. Da findet er dann, dass der ganze Boden mit einem nach allen Richtungen bin zieben- den, sich kreuz und quer durchstrickenden Netz von Warzelsträngen erfüllt ist, welche den Boden so ausgesogen haben, dass er wie dürres Pulver aussieht und den jungen Baumpflänzchen keine Spur Feuchtigkeit und Nahrung bieten konnte. Sorgfältig werden diese Wurzelstränge aus dem Boden entfernt; demungeachtet kann nicht vermieden werden, dass hie und da eine keimfähige Wurzeispitze im Boden zurückbleibt, aus welcher im nächsten Frübjahre neue Brut emporsprosst und neues Verderben über die junge Baumsaat bringt, ganz abgesehen davon, dass beim Umhacken und Untergra- ben des Grases auch eine Menge Samen in den Boden gelangt sind, aus denen ebenfalls neue Graspflanzen hervorkeimen. Nenes Verderben bricht also in Folge dieser Behandlung des Bodens und seiner Grasdecke über die kaum der Erdkrume entsteigende Baum- saat ein. Aber das Schlimme bei dem jetzigen Erscheinen des Gra- ses ist, dass nun das Houniggras nicht mehr allein auftritt, sondern in dem auslaufenden weissen Windhalm (Agrostis alba stolonifera) einen Gefährten erhalten hat, welcher noch ärger wü- tbet, als das Honiggras selbst. Dieser nämlich, welcher fast stets dem Honiggrase folgt, sobald dasselbe den Boden dürr gemacht hat, wuchert noch stärker als das letztere und tritt nan demselben feind- lich entgegen. Da die Pflansen des Honiggrases in dem stark mit- genommenen Boden jetzt schon kümmern, so wird ihm der Kampf gegen das letztere nicht schwer. Rasch hat er daher das Feid er- obert, welches nun statt des Honiggrases einen Wald von Windhalmen produeirt. — Missmuthig lässt nun der Forstmann seine Cultur- versuche ruhen. Wie erstaunt er aber, als nach Ablauf ven 2 — 3 Jahren das Gras von selbst eingeht, und allmählig ganz verschwin- det. Verwundert fragt er nach der Ursache und muss sich am Ende selbst die Antwort geben: „das Gras hat sich durch seine Wucherkraft alle Nahrung und allen Wachstiumsraum im: Boden vertilgt und hiermit selbst seinen Untergang bereitet.“ AN das eben Mitgetheilte ist aus dem Leben gegriffene That- 337 sache-und in den — auf sandig-eisenschüssig-lehmigem Boden gele- nen — Wäldern in der Umgegend von Eisenach za meiner Zeit vorgekommen, wo man die schädlichen Eigenschaften des Holcus mollis noch nicht kannte. Gegenwärtig, wo man nun weiss, welch gefährlicher Gast dieses Gras auf einem gelichteten und ge- lockerten Waldboden werden kann, versteht man es auch zu behandeln und hütet sich, den Wald zu stark za lichten. Mit dem weichen Honiggrase zusammen, oft aber auch für sich allein, kommen bäufig, — wie oben schon erwähnt — vor die bei- den kriechenden Abarten des weissen und des gemeinen Wind- halmes (Agrostis olba nnd Agr. vulgaris), nämlich der krie- chende weisse Windhalm (Agrostis alba stolonifera) und der kriechende gemeine Windhalm (Agr. vulgaris stolonifera). Beide sind zwar iu ihrer Lebensart and schädlichen Wirksamkeit dem Honiggras ganz ähnlich, werden aber, da sie zu den Wald- triftengräsern gehören — erst bei der näheren Betrachtung die- ser ausführlich beschrieben werden. 5) Das Hainrispengras, Poa nemoralis, welches vorzüg- lieb auf einem lockeren, nicht zu sandigen und trockenen, aber auch nieht za thonigen und nassen, lehmigen Boden unter Gebüsch in liebten Waldungen wächst, ist an sich wegen seiner lockeren, den Boden nicht abschliessenden Rasen den Baumsaaten eher suträglich als schädlich und ist nur desshalb erwähnungswerth, weil es je nach deu verschiedenen Bodenzuständen seine Gliederformen man- nigfach umändert, and darum diese Modificationen des Bodens, — vorzüglich dessen zunehmende Trockenheit oder Nässe anzeigt. Nimmt die Feuchtigkeit in und der Schatten über dem Boden xu, dann treibt es Wurzelausläufer, steife Halme, gana aufrechte Ris- pen und 3- bis 5-blütbige Aehrchen (und wird so su Poa firmula Gaud.); wird dagegen der Boden seines Schattens beraubt und aus- getrocknet, dann treibt es einfache Büschelwurzeln, blaugrüne Halme und Blätter und aufrechte, straffe Hispen mit 2-blüthigen Aehrcben (und wird so zur Poa glauca oder glaucescens.) 6) Der Waldschwingel, Festuca sylvalica, ist ein Bewohner der Gebirgswaldungen, welcher einen, im Schatten liegenden, tiet- gründigen, mit verwitterten Steinbrocken untermischten, Homus hal- tigen, feuchten Lehmboden verlangt. Da, wo er seine kleinen sehr lockeren Rasentruppen ausbreitet, gedeihen Buchen - und Ei- chenpflänschen vortreßlich ; wenigstens babe ich io Eisenachs Um: gebung gerade in der Gesellschaft dieses Grases die kräftigaten Bu- ebensamenpflansen gefunden. 32% “ Mit ihm zusammen oder noch mehr für sich allein kommt vor der Riesenschwingel, Frstuca giyantea, und häufiger in den Waldungen der Ebenen und des Hügellandes mit tiefgründigem Bo- den, als im Gebirge Am Thüringer Walde babe ich ibn immer pur in kleinen, inselartig auftretenden Horsten gefunden. Na er in sei. nen Wachsthumsverhältnissen ganz dem vorigen äbnelt, 80 ist er wahrscheinlich ebenso wie jener den jungen Baumpflauzen nur zu- träglich, 7) Das veränderliche Waldrohrgras, (alamayrostis varia. Der Standort übt einen so grossen Kiufluss auf die Formen dieses Grases aus, dass man sich veranlasst gesehen hat, zwei ver- schiedene selbständige Arten von dieser Spevies aufzustellen. Ist sein Standort licht, steinig, zur Trockenheit geneigt, so zeigt es eine büschelige Wurzel, eine lange und schmale Rispe, an deren Aehrchen sich eine sehr lange gekniete Graune und ein Haarkranz befindet, welcher viel kürzer als die Deckspelzen ist, Jet da- gegen der Standort schattig, so zeigt dieses Gras eine lockere Rispe, an deren Aehrehen sich eine gekniete, nur wenig hervorra- gende Granne und ein Haarkranz befindet, welcher fast eben so lang als die Deckspelzen ist, und ausserdem einen kriechenden Wurzelstock, welcher mehrere, zwei Fuss lobe Halme bervortreibt. Die zuerst genannte Art hat man Calamagr. sylealira, die zweite dagegen Cal. voria geuannt, Beide Arten haben sich übrigens, soweit meine Beobachtungen bis jetzt reichen, noch nirgeuds ungünstig wirksam für die Holzge- wächse gezeigt. Mau hat im Gegentheil beobachtet, dass sie mit ihren starken hohen Halmen den Baumsamerpflänzchen im Sommer Schatten gegen die grellen Sonnenstrablen und im Winter Schutz gegen Frost und Schneedruck gewähren. — In grösster Menge Iıabe ich es immer an deu mit Steinblöcken bedekten Gehängen der Ba- saltberge gefunden. 8) Der harte Schwingel, Festuca duriuscula. Nicht leicht ändert eine Grasart in ihren Gliederformen so mannigfach, je nach der Beschaffenheit ihrer Standorte ab, wie gerade diese Art. Es ist daher kein Wunder, wenn man in den verschiedenen Fioren Deatseh- lands F duriuscula bald ais eine Abart entweder von der Festuca ovina oder von der Fest. heterophylla angegeben findet. Ich für meine Person nun möchte ihs nach des Beobachtungen, die sch bis jetzt an ihm gemacht habe, für eine Hauptart und die anderen bei- den Schwingel Arten Idie Fest. ovina und heierophylia) für — durch den Staudort erzeugte — Abarten von ihm halten, - 329. - Auf einem dürren, kahlen Muschelkulkplateau bei. Eisenach bil. dete der Schafschwingel (Festuca ovina) fast die einzige Vegetation, Nach mehrjährig wiederholten Versuchen gelang es endlich, eiue Pflanzung von Ebereschen, Eisbeeren und Mehlbeerbiumen auf dem- selben zu Stande zu bringen. Munter gedieben die jungen Stämm- chen dieser Baumarten und schon nach einigen Jahren hielten sie den mit ihnen bepflanzten Platz in Schatten. Zugleich aber war auch derselbe durch ihr alljährlich abgewortenes Laub mit Humus und Feuchtigkeit versorgt worden. Was war die Folge davon ? Die früber kaum 10° langen Halme der F. ovina wurden über 1 Fuss lang ‚ trieben grössere, ausgebreitetere Rispeu-Ährchen und wurden mit einem Worte zur wahren F. duriuscula. Andererseits habe ich aber auch beobachtet, wie die F. durius. cula an schattigeren Orten, zumal wenn Nassgallen im Boden wa- ren oder die Humuslagen stärker wurden, eine grössere schlaffere Rispenähre und ganz flache MHalmblätter, dabei aber auch kurze, dünne Wurzelausläufer trieben und so in die Fest. helerophylia übergingen. Diese Beobachtungen nun veranlassen mich zu der Annahme: 1) Die Fistuea duriuscula ist die Stammform. Sie wächst an lichten Waldorten, namentlich auf Culturstätten mil einem stark sandig- oder kalkig-thonigem, sehr zur Verdunstung geneigten Bo- den. Wird ihr Standort alles Schattens beraubt und von der Sonse ausgedorrt, also so, wie wir ihn vorüglich auf den mageren Trif- ten der Kalk- oder Sandsteinplateaus im Gebiete der Berg- uud Hügelländer bemerken, dann schrumpft sie zusammen zu 2) dem Schafschwingel, F. ovina, der nur auf schatten- losen Triften wohnt, 3) Wird dagegen der Standort des harten Schwingels schatti- ger und der Boden Humus baltiger und feuchter, so wird der harte Ächwingel zum verschiedenblätterigen Schwingel, Fest. helerophylla. . Der harte Schwingel ist in stark gelichteten Wäldern und ver- züglich auf den zu Pllanzungen und Baumsaaten vorbereiteten Schlä- gen ein sehr schlimmer Gast. Mit einer erstaunlichen Wucherkraft hat er bald das von ihm in Besitz genommene Gebiet mit einem dichten, fast undurchdringlich,en Rasenpelze überzogen. Ist der Bo- den mit Steinen reichlich untermengt, so treibt er. neben seinen zahllosen, sich wie Filzfasern durch einander schlisgenden Wurzel. zweigen auch noch big 2° lange Wurzelspressen, welcie wagrecht ausziehen und seitlich seine ‚Wurzelpelse uud Ruseubüschel rasch 830 ” vergrössern. So bringt er es in ein bis zwei Sommern dahin, dass zwischen seinen dürr aussehenden Rasenpelzen kein Baumpflänzchen mehr aufkommen kann. Aber er nimmt nicht blos diesen letzteren allen Wachsthumsraum und alle Nahrung weg, sondern er macht auch den Boden staubig dürr, indem er ihn nicht blos aussaugt, son- dern auch alle atmosphärische Feuchtigkeit von ihm abhält und he- reitet ihn dadurch zur Aufnahme der Aira fleruosa vor. (Schluss folgt.) @ elehrte Anstalten und Vereine. Jahresbericht der Pollichia, Der reich ausgestattete 16. und 17. Jahresbericht der Pollichia, des natorwissenschaftlichen Vereins der Rheinpfalz, liegt uns vor. Er ist XXX, und 349 Seiten stark und schliesst mit einer litho- graphirten Tafel, welche Dr. F. W. Schultz in Weissenburg sur Erklärung neuer Pflanzen selbst gezeichnet hat. Der Druck von D. Kranzbünler jun. in Neustadt a. d. H. ist befriedigend. S. I— XXX. wird die Geschichte des Vereins abgehandelt. Wir finden daselbst Vorträge vom seligen Rector Gümbel von Landan, €. H, Schultz von Deidesbeim, Studienlehbrer Spannagel von Dürk- heim, Lehrer Lingenfelder von Seebach, Umbscheiden von ‚Dürkheim, Rentmeister Gümbel von Kaiserslautern, Salineninspec- tor Rust von Dürkheim und F. W. Schultz von Weissenbarg. Alle Sparten der Naturwissenschaften werden in denselben beleuch- tet und bringen des Neuen und Interessanten nicht wenig. S. IX— Xl und 348 ist eine Uebersicht der Bereicherung der Sammlungen gegeben; S. XI — XIX ist eine lange Reihe von Büchern aufge zählt, welche die Pollichia als Geschenke und im Tauschwege von Naturforschern und naturwissenschaftlichen Vereiven Europa’s und Amerika’s erhalten hat. Eine aufmerksame Durchsicht dieser Ji- terarischen Schätze würde dem Eingeweihten schon genügen, um die Stellung der Pollichia in der wissenschaftlichen Welt za be- zeichnen. S. XIX sind naturwissenschaftliche durch Kauf erwerbene Schritten aufgezählt und naturwissenschaftliehe Vereine, mit weleben die Pollichia seit dem letsten Jahresberichte in Tauschverkehr getre- ten ist, 331 Die naturwissenschaftlichen Vereine der Welt bilden in der That den schönsten Bund, weichen man sich denken kann und die breite «und solide Basis des Fortschritts, welchem sich Alles fügen muss. Wie gross steht Deutschland in diesem Bunde und welche grosse Gedanken strömen uns zu, wenn unser geliebtes Vaterland auch in anderer Beziehung zur Entwickelung kommen würde. S. XIX— XXXN und S. 348 handelt von den Mityliedern des Vereins, wo- raus wir mit Freuden ersehen, dass derselbe im Wachsen be- griffen ist. Es sind 109 ordentliche Mitglieder verzeichnet, unter welchen wir die meisten Pfälzer finden, welche sich mit dem Stu- dium der Natur beschäftigen, dann eine grosse Anzahl von Notabi- litäten, welche durch ihren Beitritt die kleinen Mäcene der Polli- chia bilden, ohne deren Unterstützung die Gesellschaft ihren Wir- kungskreis noch mehr beschränken müsste. Unter den 208 Ehrenmitgliedern finden wir viele gefeierte Ne- men, von welchen die meisten mehr oder weniger die Bestrebungen des Vereins gefördert und manche in den Generalversammlungen durch ihre Vorträge auregend und belebrend gewirkt haben, S. XXXM wird Rechenschaft über den Stand der Kassa gege- ben, welcher klein ist, und der Stadt Dürkheim der Dank der Pollichia ausgesprochen für die fortwährende Unterstützung, Wir kommen nun za dem wissenschaftlichen Inhalte, 5. I — 27 steht eine wissenschaftliche Abhandlung des Altmeisters der Flora der Pfalz,. Dr. F. W. Schaltz von Zweibrücken, nun In Weissenburg wohnhaft. Wir finden in derselben des Kritischen und Neuen so viel, dass ein Auszug unmöglich ist Zu diesen Zusät- sen und Berichtigungen der Flora der Pfalz finden wir unter dem Titel „weitere Zusätze‘ S. 323 — 330 einen Nachtrag und am Schlusse des Jahresberichts eine lithographische, vom Verfasser gezeichnete Tafel, auf welcher eine Analyse der von ihm S- 43 — 44 beschrie- benen, bei Landau und Mainz entdeckten neuen Veronica brachyse- pala F. W. Stz. und der verwandten Veronica Teucrium Linn. ge- geben ist und unten die Stolonen des S. 324 beschriebenen Epilobium palustri-parviflorum und Epilobium palustre abgebildet sind. 8.16 — 38 findet sich vom Studienlehrer Spannagel ein Verzeichniss der Fische der Rheinpfalz, eine Arbeit, welche zum erstenmale in unserem Gebiete unternommen wurde. Nach einer hydrograpbischen Schilderung des Gebietes auf 6 Seiten folgt eine Aufzählung der 40 Fische, von welchen allein 18 Arten euf die Gat- tung Cyprinus I. (Karpfen) kommen. 8. 39 — 73 sind die Commentationes botanicae der Brüder 332 Schultz abgedruckt, welche als Gratulationsschrift der P’olliebia zur 300jährigen Jubelfeier der Stiftung des Gymnasiums in Zwei- brücken, am 9. August daselbst vertheilt wurden, In denselien bat F. W. Schultz seine neue Veronica brachysepala beschrieben und €. H. Schultz in Deidesheim eine kritische Revision der Gattung Achyrophorus gegeben, über welche er im Jahre 1845 in den Acten der Kaiserlichen Leopoldino Carolinischen Akademie der Natur- forscher eine Arbeit mit 20 Arten bekannt gemacht hat. In dieser Revision sind 43 Arten enthalten, also mehr als noch einmal so viel wie früher, ein Beweis, welche Fortschritte seit 14 Jahren die Wis- senschaft gemacht hat. Sämmtliche neue Arten stammen aus Süd- Amerika und wurden von Meyen, Lechler, Gay, d’Urville, Gardner, Linden, Moritz, Karsten und Weddell gesammelt. Der Versuch einer mwonographischen Darstellung der gallo ger- manischen Arten der Gattung Rubus, von Philipp Jacob Müller in Weissenburg am Rhein, füllt die Seiten 74 — 298 und 348 — 349. Es werden nicht weniger als 236 Arten dieser schwierigen Gattung unserer Brombeeren und Himbeeren- aufgeführt, von wel- eben die meisten hier zum erstenmale beschrieben sind, Müller, ein junger Freand von Dr. F. W. Schultz, bat dem Studium die- ser schwierigen Gattung 3 — 4 Jahre gewidmet uud in unserer Pfalz, namentlich in der Gegend von Cusel und Gleisweiler, zur Erweiterung seiner Kenntnisse in dieser Gattung eigene Reisen ge- macht. Die meisten Botaniker werden, durch die Zahl der neuen Arten erschreckt, es nicht wagen, dieselben zu studiren and es für beque- mer halten, den Stab über dieselben zu brechen. Kenner dieser in neuerer Zeit erst berücksichtigten Gattung, wie z. B. Dr. Wirt gen in Cobleuz und Dr. F,W. Schultz, halten diese Arbeit für aus“ gezeichnet und aller Berücksichtigung werth. S. 299 — 322 ist die Lepidopteren- Fauna der Pfalz vom Re- gierungsrath Friedrich Bertram in Speyer abgedruckt. Im Jabre 1847 hat der verstorbene Controlleur Linz in Speyer im 5. Jabres- bericht ein Verzeichniss der Schmetterlinge des Pollichiggebiets, 907 Arten aufführend, abdrucken lassen, nämlich 657 Mucro- und 250 Micro lepidoptera. Bertram hat mit seinen Mitarbeitern, dem Tele- graphen-Inspector Friedr. Schwerd, in Carlsrahe, früher in Speyer, einem Sohne von Professor Sehwerd und dem Bechtscandidasen Friedrich Eppelsheim das Linz’sche Verzeichniss um 292 Arten erhöht und es auf 1191 Arten, nämlich 755 Macro- und 436 Micro- Icpidupiera gebracht. Hoßeyslich wird die schöne Arbeit Bertram’e 33 welche auf dem soliden Boden tüchtiger, unter Herrich Schäffer ’s, seines berühmten Freundes in Regensburg, erworbenen Ausbildung beruht, dem schönen Stadium neue Verehrer gewinnen. Die der Pol. liehia nahestehenden ausgezeichneten Lepidopterologen Notar Reutti in Lahr, Dr. Loudet in Carlsrube und Senator von Heyden in Frankfurt a. M. werden gern dazu beitragen, das schöne Ge- bäude der Vollendung näher zu bringen. S. 3351 — 360 ist, durch unabweisbare Umstände verzögert, der Nekrolog Gottlieb Wilhelm Rischoff’s von Dr. Georg Friedrich Koch, praktischem Arzte in Sembach, abgedruckt. Bischoff, pe boren am 21. Mai 1797 in Dürkheim, ein Schüler unseres berühmten in Erlangen als Professor der Botanik verstorbenen Landsmannes Koch, ist am 11. September 1855 als Professor der Botanik in Hei- delberg gestorben. S. 341 — 347 finden wir den Nekrolog Wil- helm Theodor Gümbel’s, geboren am 19, Mai 1802 zu Dannenfels, eines Schülers unseres grossen Bryologen, des in Zweibrücken ver- storbenen Apothekers Bruch, von Dr. J. L. Jäger in Speyer. Gümbel ist am 8. Februar 1853 in Landau uls Rector der Ge- werbsschule gestorben. Bischoff und Gümbel zeichneten sich beide durch ihr rast- loses, gewissenhaftes Forschen aus. Bischoff, ein gründlicher nüchterner Forscher, ist der gelehrten Weit durch eine Reihe aus- gezeichneter Werke bekannt, unter welchen aeine grosse Termino- logie und Systemkunde in 3 Quartbänden obenan steht. Ausserdem hat Bischoff durch seine Werke über Kryptogamen und Medici- nalpflanzen sich rühmlichst hervorgettan und in seinen Beiträgen zu Deutschlands Flora (löchoriaceen mit Ausschluss von Hirracıum) Muster von Pflanzenbeschreibungen gelietert, Gümbel hat mit Feuereifer das Studium aller Sparten der Na- turwissenschaften erfasst und das Höchste angestrebt. In seinem letzten Werke, der Moosflora der Rheinpfalz, mit der schönen von ihm selbst angefertigten litho-typographischen Moostafel, hat er sei- nen Stadien die unverwelkliche Krone aufgesetzt. Doch — wir müssen die Leser auf die Nekrologe selbst ver- weisen, in welchen die Namen der in der letzten Zeit verstorbenen Pollichianet Bruch, Koch, Bischoff und Gümbel ». a. uns beweisen, dass in der schönen Rheinpfalz, welche elwa den han- dertsten Theil Deutschlands bildet, der Sinn für das Stadium der Natur nicht erloschen ist. 334 Verhandlungen der K. preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Sitzung der physikalisch-.mathematischen Classe am 20. Februar. Herr Klotzsch sprach über die Verwandtschaft der To- mariseineen und der Salieineen. ” Es ist wunderbar, wie Gewächse, die habituell so sebr von einander abweichen, wie es zwischen den Salicineen und Tamaris- eineen der Fall ist, im natürlichen System dennoch zusammen ge- hören, Schon Bartling*) macht in einer Bemerkung zu dem Charakter, den er von den Salieineen gibt, auf diesen Umstand aof- merksam, Diese von Bartling bereits im Jahre 1836 ausgespro- chene Vermuthung bestätigt sich vollständig. Während sich nämlich die Tamariscineen in einigen anwesentlichen Punkten, namentlich durch Zwitterblütben, durch Jas Vorhandensein eines Keiches und der Blumenblätter, zurch einen ähren- oder. traubenförmigen Blü- tbenstand und insbesondere durch den gehemmten Zustand der Laubblätter von den Salicineen unterscheiden, welche diöeische Blü- then, weder Kelch- noch Biumenblätter, kätzchenartige Blüthenstände und vollständig entwickelte Laubblätter besitzen, werden beide Ord- nungen durch wesentliche Merkmale, die sie mit einander gemein haben, im natürlichen System auf das innigste verbunden. Eine unterständige Scheibe, die beide Ordnungen gemeinsam besitzen, welche in Form einer Schüssel, eines Bechers oder einer Drüse auftritt, und anf der die Staubgefässe und Stempel eingefügt sind, vereinigt dieselben auf der einen Seite zu einer Klasse, die ich Trichospermae nenne, und bei den dialypetalen Thalamantben (Thalamiflorae) unterbringe, auf der audern Seite werden sie als Ordnungen durch eine centralständige Insertion der Staubgefässe bei den Salicineen und durch eine randständige Insertion bei den Ta- mariscineen getrennt. Dieses Organ wurde bei Tamarix von Ehrenberg**) zuerst entdeckt und richtig gedeutet ; bei Salir schon von dem älteren Linne. In der Gattung Populus galt es einmal für eiven Kelch, ein andermal für ein Perigon; bei den Tamariscineen-Gattungen Myricaria, Trichaurus u, s. w. wurde die Anwesenheit desselben gelängnet, indem man es für eine Verwachsung des unteren Tbei- *) Ord. natural plantarum p. 119, ”") Schiechtendal, Liuusea Il, p. 264, 1827. 335 les der Staubfäden hielt, und die Consistenz desselben von der, wie sie bei Tamariz und Saliz vorkommt, abweicht. Unsere Vorgänger, welche zu viel Gewicht auf An- and Abwe- senheit der Blüthenhüllen tegten und die morphologische Entwick. lung einzelner Organe in den Blüthen entweder nie!t kannten oder uoberücksichtigt liessen, brachten diese beiden Pflarzengruppen im künstlichen, wie im natürlichen Systeme weit aus einander. Die An- hänger des Linne’schen Sexualsystems brachten die Salicineen zu den Diöcisten und die Tamariscineen zu den Pentardristen, Decan- dristen oder Monadelphisten, während die Anhänger des natürlichen Systems erstere zu den Achlamydeen, letztere in die Klasse der Guttiferen versetzten. Io dem letzten Deeennium haben sich vielfache Bestrebungen kund gegeben, die im natürlichen Systeme aufgestellte Hauptgruppe Achlamydeae ganz zu beseitigen. Wie sehr diese Bestrebungen ge- rechtfertigt sind, beweist das morphologische Studium dieser beiden natürlichen Ordnungen. (Monatsbericht d. K. pıcuss. Akal. d. Wiss. 1860. S. 75—77.) Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 33) Braun, über das Vorkommen mehrerer Hüllbläuter am Kolben von Arum maculatum etc. Berlin, 34) Koch, die botanischen Gärten. Berlin, 1860. 35) Index Scminnm in horto botanico Berolinensi anuo 1859 collectorum. 86) Verhandlunge: des naturkustorisehen Vereins der preussischeu Kleinlande und Westphalens. XVI, Jahıgang, 1 — 4. Hefi. Bonn, 1859. 37) Verhandlungen des botanischen Vereins tür die Provinz Brandeuburg un.l die angrenzenden Länder. I, Heft. Berlin, 1859. 38) Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den K. preussischen Staaten N. R, VII. Jahrgang 2. Heft. Berlin, 1360. 39) Wochenschrift des Vereins zur Beföderuug des Garteubaues in den k. preussischen Staaten für Gärtnerei und Pilauzenkunie. 1 — 20. Berlin, 1860. 40) Sehnizleiu, Uebersichten zum Studium «der systematischen und auge- wandten, besonders der medieinisch- pbarmazeutischen Botanik. Erlangen, 1860. 41) Coemaus, Rechercles sur le genise et les met„.morpboses de Iı Pe.iza Sclerotiorum Lib. Bruxelles. 42) Choix de Graines receltees au jardin botanique de Litge en 1859. 336 44) Jack, Leiner und Stizenberger, Kryptogamen Badens, Fasc. I — VI. Constanz. 41) Schenk, der botanische Garten der Universität Würzburg. Würzburg, 1860. 45) Duval - Jonve, notices sur un Polypogon d’Algerie etc, et sur les Pelories du Linaria vulgaris, Haguenau. 46) Annual Report of the board of regents of the Smithsonian Institution. Washington. 1859. 47) Report of the Commissioner of Patents for the Year 1857. Agriculture, Washington, 1859. 43, Catalogue of publieations of Societies in tlie library of the Smithsonian Institution, Washington, 1859. 49) Zwölfter Jahresbericht des Ohio-Staats- Ackerbaurathes. Columbus, Ohio. 1858. 50) Annals of the Lyceum of Natural History of New-York, Vol. VII. Nr. 1— 3. New-York, 1859. 51) Transactions of the Academy of Science of St. Louis. Vol. I. Nr. 3. St. Louis, 1859. 52) Swallow, geological Report of the country along the line ofthe South. Western Branch of tie pracific railroad, state of Missouri, St. Louis 1859. 53) Dircetions for Meteorological observation, and the registry of periodical pbenomena, Washington, 1858. 54) Owen, first Report of a geological reconnoissance of the Northern countiea of Arcansas. Little Rock, 1858. 55) Proceedings of the Academy of Natur«l Seiences of Philadelphia, 1859. t — 19. 55) Engelmann, two new dioecious grasses of the United States, St. Luis, 1859. 57) Engelmann, Systematic arrangemeut of the Species of the Genus Cuscuta. St, Louis, 1859, 58) Journal of ıhe Academy of Natural Sciences of Philadelphia, New Ber. Vol. IV, Pıt, II. Philadelphia, 1859. 59) Harvey, Nereis boreali-americana. In thre Parts. Washington, 1858. 60) 36. Jahresbericht der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultar. Breslau, 1868. 61) Spengler, der Kurgast in Ems, Wetzlar, 1859. 62) Dietrich, Forstilora, I. Band, 1. Lieferung, 3. Aufl. Leipzig, 1880. 63) Nov. Aet. Acad. Cacs, Leopold, Carol. Germanic. natur. curiosor. Tom. XXVIL Jenae, 1860. 64) v. Liebig, Rede in der öffentl. Sitzung der k. Akademie der Wissenschaf- ten am 28° März 1860. München, 1860. 65) Christ, von der Bedeutung der Sanskritstudien für die griechische Philo- logie. München, 1860. 66) 16. nnd 17. Jahresbericht der Potlichia. Neustadt a. H., 1859. 67) Löhr, botanischer Führer zur Flora von Köln. Köln, 1860. 69) Jäger, observatioues Je quibusdam Vini silvestris monstris. Suufigar- tiae, 1821. Redacteur und Verleger: Dr. Fürnrobr, Druck der F., Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Begensburg. FLORA. — N 28. Regensburg. 14. Juni. 1860. Inhalt. oricinaL-arHannLung. Senft, praktische Beobachtungen über las Auftreten (er Gr-mineeu im Gebiete der Wälder. (Schluss) — LITTERATUR. Engelmann, systematic Arrangement of the species of the ge- nus Cuscufa. — KLRINERR MITIHRILUNGEN, Göpprrt, botanische Mitthei- lungen. Sauter, Berichugung. — AnzEıce der für die k. bot.nische Gesell- schaft eingegangenen Beiträge. — suiLace. Bücherverzeichniss von Schmidt, Praktische Beobachtungen über das Auftreten der Gramineen im Gebiete der Wälder. Von Dr. Seuft in Eisenach. (Schluss.) Hl. Die Waldschlaggräser. Gräser von verschiedenem Habitus, welche zwar vorherrschend auf mageren, sonnenreichen Wiesen, Triften und Haiden des Berg- und Hügellandes mit trockenem oder doch stark zur Austrocknung geneigten, sehr sandigen, steinigen, kalkigen oder eisenschüssigen Lehm- oder Thonboden wohnen, aber auch in den Wäldern mit ähn- lichem Boden massenhaft auftreten, sobald in den letzteren durch Roden oder Fällen von Bäumen und durch Lockerung des Bodens grössere Räume entstanden sind, welche von den Sonnenstrahlen ge- hörig durchdrungen werden können. Die meisten und häufigsten unter diesen Gräsern haben ein sehr zähes Wurzelleben und können in Folge davon, wenn sie sich ein- mal an einem Platze festgesetzt haben, auch dann noch gedeihen, wenn sich die Beschaffenheit ihres Standortes im Verlaufe der Zeit allmählig ändert; ja mehrere von ihnen besitzen das Vermögen, bei Aenderung ihres Stındortes ihren Wurzeln und Blättern andere, der neuen Lebensweise angemessene, Formen zu geben. Rechnet man nun noch dazu, dass ihre Samen viele Jahre hindurch ihre Keimkraft behalten und doch fast augentlicklich keinen, sowie nur der sie ge fesselt haltende Boden durch Umarbeitung gelockert und dem Ein. flusse des Sonnenstrahles und der Atmosphärilien geöffnet worden ist, so wird es gewiss Niemandem wunderbar erscheinen, dass kaum Flora 1860, 22 338 angelegte Schläge, Culturstätten oder Fahrwege in kürzester Zeit von diesen Gräsern mit einem Rasenteppich überzogen sind, Aber diese Grasmatten inmitten der Wälder entstehen nicht blos aus schen im Boden vorhandener Grasbrut, sondern auch aus Gras- colonisten, welche von den Triften am Rande der Wälder aus all- mählig immer weiter in das Gebiet des Waldes eingedrungen sind. Kaum hat der Mensch eine von aussen her in den Wald leitende Fahrstrasse oder auch nur einen breiten Holzweg angelegt, so be- setzen auch gleich Triftengräser den Eingang dieser Wege und zie- hen nun von da aus mit jedem Jahre immer weiter dem Waldin- nern zu. Da sie nun einen gelockerien Boden jedem andern vor- ziehen, so streichen sie ganz in der Weise, wie das oben schon beschriebene Honiggras (Holeus mollis), namentlich an den gelocker- ten Rändern dieser Wege oder der Fahrgleisen in langen Reihen hin, bis sie endlich eine Blösse oder einen Schlag erreichen, auf wel. chem sie ann sich ausbreiten und ihr Reich oft zum Nachtheile "aller daselbst stehenden Baumsamen-Pflänzchen begründen. Zum grossen Glücke für die Baumsaaten sind indessen nur die- jenigen Triftengräser, welehe stark auslaufende oder grosse, sich verfilzende Pelzwurzelu und dichte, aus borsti- gen Blättern gebildete, Rasen treiben, so gefährliche Nachbarn der jungen — namentlich der langsam wüchsigen und Bo- denfeuchtigkeit begehrenden — Bäumceben. Alle übrigen, nur mit Büschelwurzeln und flachen Blättern versehenen, Triftengräser sind als unschädlich zu betrachten, ja sie erscheinen sogar, wie die bü- schelig-wurzeligen Waldlichtgräser, in mebrfacher Beziehung nütz- lich, indem sie auf kahlen Stellen die jungen Baumpflanzen gegen die Sonnenglath schützen, leicht verwesen und theils den Zustand, . theils die Bestandtheile des Bodens charakterisiren. Im Folgenden sollen nun blos diejenigen, welche einen wesent- lichen — und in der Regel nachtheiligen — Einfluss auf den Boden und die Baumpflanzen ausüben, also namentlich die mit Pelaz- oder Filzwurzeln und Borstenblättern versehenen Schlaggräser näber betrachtet werden. a) Schlaggräser mit kriechender Wurzel. 1. Der gemeine Windhalm, Agrustis vulgaris. Diese Grasart, welche vom Ende des Juli bis zu Ende des August blüht, ist auf allen Bergwiesen und Triften mit trockenem , starksandigem Lehmboden oder auch mit geröllreichem, eisenschüssigen Thomboden zu finden, Von diesen Standorten aus zieht sie den frischangeleg- ten Wegen nach in die Wälder und breitet sich in diesen wit 339 erstaunlicher Schnelligkeit überall da aus, wo Lichtangen entstehen, vorzugsweise an solchen Stellen, auf denen der Boden durch zu starke Umlockerung zu vermehrter Ausdünstung seiner Feuchtigkeit angeregt worden ist, oder auf denen schon das weiche Iloniggras, (Holcus mollis) sein Verödungswerk begonnen hat. Ausgetrock- nete Saatrillen,, Pflanzstellen und Wegränder sind so recht eigent- lich die Lieblingsplätze dieses Grases und erscheinen sehr bald so dieht mit den Sprösslingen desselben bedeckt, dass die zwischen ihnen stehenden Baumpflänzehen gar bald erstickt werden, Fichten- und Kieferpflanzen scheinen noch am ersten das Drängen dieses Grases aushalten zu können, Wenn nun aber auch trockene Stand- orte die Hauptsammelplätze dieser Grasart sind, so kommt sie doch auch auf nassem oder quelligen, sandreichen Boden vor, wie man ibn so häufig im Gebiete des Bantsandsteines da findet, wo dünne Sandsteinschiehten mit starken Thonzwischenlagen wechseln oder die Sandsteine selbst bindemittelarm sind und von vielen Thon- gallen durchzogen erscheinen, Das Ueble ist nun, dass sie auf ei- nem solchen Boden eben so stark, ja noch stärker, als auf trocke- nem, wuchert, indem sie nun auch aus den Gelenkknoten ihrer sich jetzt theilweise niederlegenden Halme Wurzeln und neue Halme treibt (Agrostis vulgaris var, stolonifera). Alle Maassregeln, die man gegen das Treiben dieses Grases er- greift — (z. B das Umhacken und Roden desselben) — fruchten nichts. Das Beste ist, wenn es sich einmal eingenistet hat, dass man es wachern lässt; denn dann geht es ihm nach Verlauf von einigen Jahren eben so wie dem Iloniggras. Es verdirht sich dirch sein Wuchern und Saugen seltst den Standort und br;innt dann zu kümmern, Das Ansetzen von nur noch wenigen schwächen Haimen mit armblüthigen, kurzästigen Rispen und schmäleren Blättern (Ayro- stis vulgaris var. tenella?; sind die ersten Zeichen dieses Kümmer:s; das gänzliche Ausbleiben von Nalmen aber und das Hervorsprassen von Büscheln schmaler, sich borstlich zusammenrollender Blätter "deuten auf den nahenden Untergang der ganzen Colonie des grmei- nen Windhalmes hin. - 2) Ein naher Verwandter des gemeinen Windhalmes ist der weisse Windhalm, Agrostis alba (Schrader). Er wächst zwar wie sein Verwandter, ebenfalls auf zur Trockenheit geneigten Berz- wiesen und Triften, verlangt aber schon einen mehr lehmigen, et was mil humosen Stoffen versorgten Boden. Gewöhnlich ist er der nächste Nachfolger oder auch wohl der eifersüchtige Bezleiter des Holcus mollis. In seiner übrigen Lebensweise gleicht er — soweit 22° 340 meine Reobachtungen reichen — ganz seinem Verwandten und treibt auch wie dieser auf einem zur Närse geneigten, allzu sandreichen Boden aus den Knoten seiner sich unterhalb niederlegenden Halme weitgmher kriechende Sprossen (Agrostis alba var. stolonifera). Ja in den gelichteten Buchenwäldern, welche sich auf den Höhen der aus Rothliegendem bestehenden Bergzüge bei Eisenach ausbreiten, ist er gewöhnlicher und gefährlicher als der gemeine Windhalm. Von dem Nichtkenner der Waldgräser wird er gar häufig mit seinem Begleiter, dem weichen Honiggrase, verwechselt. - 3) Wenn am Rande von Wäldern, welche, sich in der nächsten Umgebung von recht trockenen, sandreichen Triften befinden, Schläge . and Culturlichtungen angelegt werden, so zeigen, sich die letzteren - besonders dann, wenn zur Anlegung von Fichtenpflanzungen ihr Bo- den recht durchgearbeitet worden ist, sehr bald mit zahlreichen Hor- sten des breitblättrigen rotben Schwingels (Fesfuca rubra var. latifolia) besetzt. Im ersten Jahre bildet dieses: Gras nur ganz lockere, unschädliche Rasenhorste, welche namentlich auf den Erd- aufwürfen um die Pflanzlöcher herum sum Vorschein kommen. Im zweiten Jahre aber schon genügen ihm diese Erdaufwärfe nicht mehr, da rückt .es schon mit seinen Wurselausläufern. und seinen Brutpflanzen in die Pflanzlöcher selbst; und ehe der Zweite Sommer verflossen ist, hat es diese so ausgefüllt, dass die Fichtenpflanzen ganz umbüllt sind von der hungrigen Nachkommenschaft dieser Schwingelart- Ist nun der Sommer sehr trocken, so saugen die Graspflanzen den Boden so aus, dass die jungeu Fichtehen selbst verkümmern müssen. Im dritten Jahre gewahrt man alsdann nichts weiter als das immer weiter ziehende und sich ausbreitende Heer des rothen Schwingels — Aber jetzt scheint schon der Boden nicht - genug Nabrung mehr den zahlreichen Gliedern dieses Grasheeres bieten za können; denn dieselben zeigen jetzt kürzere Halme, nur noch vierblüthige Aehrchen und sind demnach zur — eigentlichen Festuca rubra geworden. Zugleich erhält es in dieser Periode seiner Herrschaft in der Regel zwei Feinde, welche mit Gewalt seinem Untergange entyegenarbeiten: es sind diess der Windhalm (Agro- alis vulgaris) und die Drabtschmiele (Aira fleruosa). b) Schlaggräser mit Filzwurzel. 1) Die Drahtschmiele oder geschlängelte Schmiele, Aira fleeuosa. Der Hauptstandort dieser Schmielenart, welche im Juli und August blüht, befivdet sich auf den, von der Sonne. ‚BURge- brannten, mit magerem, sand- und geröllreichen, eisenschässigen Lehmboden versehenen Bergtriften unserer Mittelgebirge. Von hier “ aus sieht sie in grossen Schaaren nach den Schlägen und sonstigen Lichtangen der Wälder (vorzugsweise der herabgekommenen) und überdeckt dieselben sehr bald mit ihren dichten, im August wie ver- sengt aussehenden, Rasenbüscheln. Es ist wirklich merkwürdig, mit welcher Schnelligkeit und Wucherkraft diese Schwiele überall eindringt, wo nur im Walde ein sonniger Platz eoistanden ist. Kaom hat der Forstmann ein paar kümmernde Bäume gefällt, um den an- dern noch gesunden, aber auf dem an sich dürftigen Boden bangern- den, Bäumen etwas mehr Bodennahrung zu schaffen, so sitzt auch schon die immer weiter um sich greifende Schaar dieses Grases an den gelichteten Stellen, und kaum hat er einen Schlag angelegt und auf demselben den Boden zu neuer Saat umgeworfen, so erfül- len auch schon die Rasenbüschel der Schmiele alle Saataufwürfe. Und welche Rasenpelze bilden sie nun! Ein. kräftiger Maon ist nicht oder kaum im Stande, die tief und weit um sich greifenden Wourzelpelse dieser Rasenbüschel auszureissen. Im weiteren Ver- laufe ihrer ‘Vermehrung greifen diese Wurselpelze allmählig ao in einander, dass sie eine mehr oder weniger fest zusammenhängende Filzdecke bilden, welche den von ihnen bedechten N edenraum gegen die Atmosphärilien ganz verschliessen. Und zwischen diesem Wursel- filze und in dem von ihm ausgesogenen und bis zu Staub ausgedörrten Boden soll nun ein Baumpflänzchen aufkommen! Nicht einmal die genügsamen Pflänschen der Kiefer, geschweige denn eine jange Buche! -- Auf dem leicht ausdürrenden, eisenschüssigen, sandigiebmigen ‘Boden, welchen das Quarzconglomerat des Rothliegenden in Eise- nach’s Umgegend bildet, findet es sich gar häufig se, nie es eben geschildert worden ist. Aber da zeigt sie sich nicht blos als Fein- din der Baumsasten, sondern auch — und das ist ihre gute Seite — des Haidekrautes (Celluna rulgaris). Schon seit einer Reihe von Jahren hat es der Verfasser beobachtet, dass die Drahtschmiele aach in die Haideplätze eindringt. und vermöge ihrer starken We- cherkraft der Haide den Wachstum allmählig so streitig macht, dess diese letstere schon nach kurzer Zeit ganz verkümmert und der Schmiele ibren Platz überlässt. Dies ist nun insofern von grossem Wertbe, als die letztere einerseits sich selbst bald darch ihr Wu chern den Untergang bereitet und nun einen für Fichten- und Kie- fersaaten ganz geeigneten Raum gibt, andererseits aber auch leich-, ter sich vertilgen lässt. Der Verfasser kennt mehrere Plätze auf den Gebirgsböben um Eisenach, welche zuerst gaus mit Halde be- waldet, dann später von der Schmiele übersegen waren und gegen- ‚wärtig üppige Fichtenpflanzungen tragen. \ wm ann nn nen nn nm mm nn nn EI ET mn. 2 mag 342 ‚Die Schmiele ist übrigens leichter zu vertilgen, als die auslau- fenden Waldgräser. . Bei Eisenach schürft man ihre zusammenhän. genden Wurzelpelze vom‘ Boden ab, verbrennt dieselben an Ort und Stelle‘ und streut die so erhaltene "Asche .als Düngmittel auf dem Boden aus, Schürft man. die Worzeln tief genug aus und bepflanzt die so erhaltene wupde Bodennarbe recht schnell mit Fichten, se kommt die Schmiele nicht wieder zum Vorschein, ‚2 Das straffe Borstengras, Nardus stricte. ‘Der Wur- selstock ist dicht faserig, tiefgreifend und treibt seitwärte sehr kurse Sprossen, aus denen sich neue Pflanzen erzeugen, die ebenfalls wie- der aus ihrem Wurzelstocke seitlich hervortretende Sprossen bilden. Auf diese Weise bildet sich in kurzer Zeit ein dichtblättriger, filzig- wurzeliger Raseupelz, welcher sich vorzugsweise nach denjenigen | Richtungen hin unaufhörlich vergrössert, in denen im Boden die Feuchtigkeit zieht, Dieses merkwürdige Gras wohnt zwar hauptsächlich auf moeri- gen oder torfigen Triften oder auf sonnigen Bergangern, welche ei- nen sandigen, von Nassgallen durchzogenen oder mit nassem thoni- gen Untergrund bersehenen Boden haben; dann aber nistet es sich auch auf den Lichtungen und Schlägen sowohl in. des; Lanb-, wie in den Nadelbolzwalduugen ein, wenn ‘deren Boden sehr: sandreich ist und eine undurchlässige Sohle hat; ja selbst in den durch Re. ’ Jungen von Büumen entstandenen Wurzellöchern siedelt es sich mit * Erfolg au, zumal wenn sich in denselben fauliges Laub angesam- melt hat, Bisweilen geben selbst Quellen die Veranlassung zu Co-' lonien dieses Grases. Wenn nämlich das einer Quelle entrieselnde Wasser sich seine Bahn durch einen sandreichen Boden gräbt, so kommen gar ba'd die Borstenhüschel dieses Grases auf den Stellen zum Vorschein, welche das Quellwasser durchzieht, und vermehren sieh auch in der Richtung des Wasserzuges, so dass man also schon an den Reiben des Borstengrases die Richtung erkennen kann, in welcher das Wasser den Boden darchrieselt. lat es sich nun irgendwo häuslich niedergelassen, dann berei- tet es für seine Nachkommenschaft den Boden so zu, Jass dieselbe fort und fort gedeihen und wuchern kann. Mit seinen, am Grunde trichterig zusammengedrebten Blättern nämlich fängt es jeden Was- „sertropfen auf und lässt ihn zu seinem mit zahlreichen Saugfasern " besetzten Wurzelstock hinabgleiten, so dass dieser 'nie Noth an Was- ser leidet und auch seiner nächsten Ungebung davon abgeben kann. Hat es daher nur erst ein kleines Fieckchen, aut dem sich ein’ ein- solnes Pfläuschen niederlassen kaun, .erobert, dann sorgt es auch 88 dafür, dass nicht nur dieses Fleckchen, sondern auch dessen nächste Umgebung immer nass erhalten wird. Indem nan’ die uraprüngli- che eibfache Motterpflanze durch ihre Warzelbrat eiten Inter grös- ser werdenden Rusenpels bildet, dessen einzelne Individuen sämmt- lich Wasser ansammeln, so wird dadurch der nasse Fleck im Boden immer grösser und nässer, In Folge davon siedeln sich nun auch Sumpf. und Wassermoose in der nächsten Umgebung dieses Grases an, welche in Gemeinschaft mit dem letzterem einerselte durch die Zersetzung ihrer abgestorbenen Gliedmassen Torfsäure entwickeln, wodurch der sie tragende Boden zuletzt ganz morastig, torfig, sauer — kurs untanglich wird zur Production der meisten Waldbäame. Auf diese Weise kann also auch anf einem an sich gar nicht zur Torf: und Moorbildung geeigneten Boden durch dieses Gras mit der Zeit eine brüchige Stelle entstehen, die alimählig weiter um sich greift; und ebenso kann auf diese Weise von einigen Wiürzellöchern aus die Bildung einer Sumpfung mit sanrem Humus entstehen, in welcher keine Buche, Eiche und Fichte mehr gedeihen will, wäh- rend diese Bäume sich vorher ganz gut an dieser Stelfe befanden. Auf dem Gebirzsplateau zwischen Eisenach und Rubla befinden sich mehrere Bruchstellen im Walde, welche auf die eben geschilderte Weise entstanden sind und gegenwärtig nur Weiden- und Erlenge- büsch tragen, während sie früher mit Buchen bestanden waren, % Die ia Verigen beschriebenen Grasarten sind os hauptsächlich, welche in den Wäldern am nordwestlichen Thüringer Wald, und insbesondere in der Umgegend ®on Eisenach, in Manse nuftreten. “Wirft man nun nochmals einen Rückblick auf die eben mitgetlheilten Erfahrungen, so erhält man folgende Resultate: I. Die im Walde auftretenden Gräser zerfallen nach’ ihrem Wur- zeibau in drei Abtheilungen: - a) in’Büscbelwurzeigräser, welche den Schatten lieben, auf einem nahrhaften Boden wachsen und den Baumpilan zen nicht schaden; b) in Auslaufwurze!gräser, welche lichte Waldstellen und einen lockeren, lehmigen. heruntergekommenen Boden lieben, denselben stark aussaugen und den Baumpflauzen schädlich sind; . e) in Fils- oder Pelewurzelgräser, welche wonneureiche Waldstellen und einen sehr leckeren, sandreichen.. dürfti gen Boden lieben, deuselben vollends ausdürren, gegen 4 die Atmosphärilien abschliessen und die Baumpfianzen ver- ! ‚tilgen. Il. Unter den im Gebiete der Wälder vorkommenden Gräsern sind also die Auslauf- und Filzwurzelgräser verderblich für die Baumsaaten oder Pflanzungen theils durch ihr Wucher- vermögen theils durch ihre Ausdürrungskraft. Sie werden indessen einen Wald so lange verschonen, als derselbe im Schlasse oder Schatten gehalten wird. ‚ 1, Je nach ihrem Bedürfnisse an Wasser müssen aber zweier- ' oo dei Wuchergräser unterschieden werden. a) Die Einen begehren viel Wasser vom Boden und ma- chen denselben leicht sumpfig und untauglich, namentlich für Buchen, Eichen nad Fichten. Unter ihnen ist namentlich 1) an schattigen Waldorten auf einem stark 'lehmigen oder thonigen Boden, welche 'eine dieke Schicht von fau- ligem Laube enthält, Calamagrostis lanceolata (var. Halleriana) 2) an sonnigen Waldorten auf einem von Wasser durch- z0genen, sandreichen Boden Nardus stricte . ch zu erwähnen, \ b) Die anderen Wuchergräser begebren vom Boden wenig, ’ Wasser, bedürfen aber starker Thauniederschläge und ge- deihen darum am besten auf einem lockeren, sandigleh- migen, von dor Sonse stark beschienenen, Boden, Unter ihnen zeigt sich jedoch da, wo der Mensch ihnen nicht . . störend entgegentritt, nogh eine Stufenreii.e im Auftreten. 1) So lange in dem Boden noch einiger Humus vorhan- - den ist, so lange derselbe also noch im Verarmen be- griffen ist, breitet sich auf ihm aus j Holcus molli3’ ) Ist durch dieses Gras der Humus des Bodens vertilgt und die Verarmung vorwärts geschritten, dann treien auf ihm auf zuerst Agroslis alba, daun Agrostis vulgaris, oder auch Festuca rubra. 3) Haben diese letztgenannten Gräser den Boden noch mehr ausgesogen, daun beginnt das Treiben - -, der Festuca durjuscula und weiterhin der Festuca ovina, Zugleich stellt sich aber auch ein Calluna, vulgaris, . 35 4) Jetzt ist nun der Boden für Laubhölzer gans arm ge- worden und hiemit auch. der Zeitpunkt. eingetreten, in welchem u 3 die Aira flexuosa ihre Raubzüge beginnt, die Calluna vertreibt und den Boden mit ihren Wurzelpelzen so: verschliesst, dass aus- ser ihr nicht leicht ein® andere, am wenigsten eine langsam wachsende Holzpflanze aufkommen kann. IV. Aus, dem unter 1}. Mitgetheilten ersieht man, dass auf einem verarmenden Boden immer zuerst die Auslaufwurzelgräser den Filawurzelgräsern vorausgehen, so dass diese die- Vol- lender des für die Baumzucht so verderblichen Werkes sind, “ was jene begonnen haben. - i Soweit die Erfabrungen, “welche ich bis jetzt ‚über das Aaf- treten und Wirken der Gräser im Walde (zunächst in der Umgegend Eisenachs) gesammelt habe, Ungeschminkt und trea tbeile ich sie hierdurch mit, night am zu belehren, sondern um zu ler- nen, ob anderwärs die beschriebenen Grasarten ebenso auftreten, wie in onserem Thüringer Walde, Lieb, ungemein lieb würde es mir sein, wenn ich über diesen Gegenstand auch aus andern Gauen Deutschlands Mittheilungen. uud Berichtigangen erhielte, da ich gera über diesen Gegenstand in’s Klare kommen möchte, Litterataur. Georg Engelmann, M. D., Systematic Arrangement of the species of the genus Cuscuta, with crilical remarks on old species and_descriptions of new ones. — Extract from : ihe- Transactions of the Academy ol Science of St. Louis, “ Vol’L-Nr. 3. p 45%. “- St. Louis, Georg Knapp & Comp. 1859. pag. 73. in 8°. [en Der Herr Verfasser, der uns Allen ja schon. lange durch seine gediegenen botanischen Forschungen hinreichend bekannt ist, hat kürzlich verschiedene seiner in Gesellschafts-Schrifien veröffentlich- ten Arbeiten besonders abdrucken lassen und in den grösseren Ver- kehr gebracht, so dass sie in- Deutschland bei Herrn Prof, Mette- »lus in Leipzig, se weit der Vorratb reicht, au „haben sind, Oben 346 augezeichnete „Systematische Anordnung der Arten von \ Cuseuta, mit kritischen Bemerkungen über alte und Be- schreibungen von neuen Arten“ ist eine dieser Schriften und eine höchst willkommene Gabe. Wie sehr. es Noth that, dass sich Jemand einer monographischen Bearbeitung dieser interessanten Gat- tung annahm, geht schon allein aus der. bedeutenden Zunahme der Arten hervor; während io De Candolle’s Prodromus IX. von Choisy 50 Arten aufgezählt und diagnostieirt wurden, finden sich deren bei Engelmans 77, von denen einige noch dazu mehrere der früher aufgestellten Äften zusammenfassen. Der Verfasser bespricht zuerst die Stellung dieser Gattung, die, unerachtet die Samen ihrer Arten keine wirklichen Saamenlappen zeigen und eigentlich der Keim eine. ganze, wenn gleich sehr kleine Pflanze darstelle, dentoch mit ‚Recht zu den Convolvulaceen gestellt sei. Auch ist der Verfasser entschieden gegen die Spaltung einer so natürlichen Gruppe in ver- schiedene Gatiungen, und. zwar auf Grund von so untergeordneten Charakteren, deren einige sogar auf. falschen Beobachtungen beru- hen, wie diess neuerdings mitunter vorgekommen sei. Kennzeichen, welche gute Untergattungen !ilden, liefern die Gestalt der Griftel und Narben sowie der Früchte, und wenn dieselben Kennzeichen auch zur Theilung der alten Gattung Convoloulus benutzt wurden, ‚ug sei diess nur durch die übergrosse Zahl der Arten zu entschuldigen oder vielleicht auch zu vertheidigen, ein Grund, der bei dieser Gattung Cus- cula wegfällt. Es werden nun die verschiedenen Formen und Eigen- . thümlichkeiten der erwähnten charakteristischen Theile näher erörtert, sodann auch noch andere Kennzeichen näher besprochen, die zur Unterscheidung der Arten dienen können, als da sind; ganz freie oder. mehr oder weniger verwachsene Kelchblätter, Dicke der Sten- gel, vor allen aber die Blüthenstände und die verschiedenen einzel- nen Blüthentheile ; wäbrend auf diese Weise die An- oder Abwesen- heit der Deckblättchen als feste Kennzeichen zu betrachten sind, gilt diess nicht in gleicher Weise von den Terbältnissen des Blüthen- stielehens; ebenso scheint dem Verfasser die auf den Keim begrün-, dete Eintheilung nicht haltbar, und glaubt derselbe, dass Keime mit 1—2 Umdrehungen nur unreifen Samen entnommen seien. Es wer- den nun die einzelnen Blüthenthelle, als Kelch, Blumenkrone, Staub- gefässe, die Schüppehen der Nebenkrone in ihren verschiedeneh Vorkommen und Gestalten besprachen und letztere für seitliche Ads: breitungen des unteren Theils der Staubfäden erklärt ünd der Ansicht A. Braun’s mit Wahrscheinlichkeit zugestimmt, dass sie den Chä- rakter der Nebenblättehen trügeu; aber sie bilden keine ganz ver- NEUEN! 5 lässlichen Kennzeichen, da sie allerdings bei manchen: Arten schr beständig, bei andern aber mancherlei Veränderungen unterwerfen sind, Grössere Zuverlässigkeit besitzen, wie schon ‚eben angedeu. tet wurde, Fruchtknoten und Griffel mit ihren Narben, sowie die Stellung der verblühten Blumenkrone auf der Frucht; Gestalt und Beschaffenheit der Frucht liefern sonst sichere Kennzeichen, ebwohl sie bei einzelnen Arten auch Veränderungen unterworfen sind. Zu’ _ den Vegetationstheilen übergehend,, erklärt der Verfasser, dass er sich vollkommen davon überzeugt habe, die ernährende Unterlage sei von nur sebr. beschränktem Eiuflusse auf die Gestalt der darauf ° lebenden Parasiten dieser Gattung; die mitunter vorkommende schein- bare Vorliebe ‚einzelner Arten für gewisse Pflanzen . set. meist nur durch die äusseren Verhältnisse bedingt, welche diesen Pflanzen besonders zusagen. Die Saugwarzen dringen nach des Verfassers Beobachtung tief in die Nährpflanze ein nnd wenn auch alle äusset- lichen Tbeile eingg Cuseuta von. der Nährpflanze entfernt sind, se sind die zurückgebliebenen Saugwarzen allein im Stande, die ganze Pflanze wieder hervorzubringen. Es wird nan folgende Eintheilung aufgestellt: h. Gruppe: Cuscutla, stylis 2 aequalibus, stigmatibus.elongatis; sie sind ausschliesslich Bewohner der alten Welt,‘ ‚Hieher. gehören Cuscuta, Epilinela Pfeiff. und Suceula Desm. U. Gruppe. Grammica, stylis 2 inaequalibus, stigmatibus ab- breviatis, pleramque capitatis. Sie sind häufig in Amerika und Oce- anien und in den südliehen und östlichen Theilen: Asiens; dinige wenige Arten dringen selbst nath West.-Asien und Südeuropa, und eine Art ist im südlichen Africa gefunden worden. Durch Cultur ist sie zeitlich in Europa eingeführt, was bei -der vorigen Gruppe nur selten in Amerika der Fall ist; hierher gehören Eingelmannia Pfeiff., Cuscutina Pfeiff., Pfeifferia Buching., Buchingera ‚F. Sch,, Cassutha Desm , Grammica Desm. j - MM. Grgppe: Monogynelia Desmoul. Stylis totis aut partim eonnatis; stigmatibus capitatis, ovatis s. conieis. Diese durch Grösse. und Dicke der Stengel ausgezeichnete Gruppe bewohnt hauptsäch- - lich Asien, zwei Arten dehnen sich in’s südliche und westliche Eu- ropa hin aus und zwei andere sind in Südafrika und Nordamerika gefunden worden. — Die . abgestorbene Biumenkrone bedeckt die Frucht als solche ganz beil., nur C. africana macht eine Ausnahme: sie findet sich auf der Spitze der Frucht, oder an deren Grunde bei H., und ist, wenn sie nicht abfältt, stets anf der Spitze zu fin. den bei IN. ss Die’ weiteren Unterabtheilungen gibt der Verfasser in folgender Weise an, wobei Ref. nur die englische Diagnostik (wie oben) in’s Lateinische übertragen hat: 1. Cuscula Grappe. 1. Eucuscuta. Stylis quam stigmata filiformia longioribus aut iis sequilongis, erassioribus aut ea crassitie aequantibus; capsula regu' lariter circumseissa. - 2. Epistigma, Stigmatibus subulatis subsessilibüs; capsula trans- _ verse dehiscente , absque solutione regulari articulata. 8. Clistococca. Stylis subulatis quam stigmata breve subulata loagioribas; capsula ‚baccata. : 4, Pachystiyma. - Stigmatibus eylindrieis aut oblongis,, quam Ri Slifermes erassioribus; capsula transverse debiscenti, . ll. Grammica-Gruppe, 9. ‚. Eugrammica, Stigmatibus capitatis, capsula plus minusve. re: gulauriter eircumscissa. - \ 6. Clistogrammica. Stigmatibus eapitatis, capsula: baccata. . 9. Lobostigma. Stylis elavatis ad superheiem süperiorem stigma- tum lobatis, ö 1.. Monogyneila-Gruppe, 8. Monogynella. Stigmatibus capitatis ovatis, eonnatis“ ». dis- janctis, 9. Callianche. Stigmatibus conieis fere subulatis; corolla ampla decidua, Es kann hier nicht der Ort sein, näher in’s Detail dieser in- teressanten Arbeit einzugehen; selbst die Diagnosen der nenen Ar- ten, welche sich hier finden, können füglich hier nicht mitgetheilt werden, weil sie einestbeils zu viel Raum einnehmen, andererseits aber ohne Mittheilung der neuen Diagnosen der älteren Arten kaum genügend verständlich sein würden und keineswegs‘ Dem genügen könnten, der etwa -darnach vorliegende Arten bestimmen wollte.: Es genüge hier nur norh za bemerken, dass auch die Untergbtheilungen der Gattung, wie sie eben kurz aufgeführt und unterschieden wur-. den, mit ausführlichen Charakteristiken versehen sind und selbst diese in neue Unteralitheilungen zerfallen, die auch genau und ausführlich unterschieden sind. Das ganze-Büchlein ist übrigens hübsch, aber mit Raumersparniss gedruckt, so dass auf den 73 Seiten mehr stebt, als z.B, in Walp. Annalen auf einer willkürlich herauszusuchenden gleichen Anzahl Seiten. Ein gutes alphahetisches Verzeichniss der Gruppen und Arten beschliesst das Ganze. . A . B wm. 2. 349 Kleinere Mittheilungen. . Unter dem Titel „Botanische Mittbeilungen von Geh. Med.-Rath Profossor Dr. Göppert“ erhalten wir eine gedruckte 'Zusammenstel. lung mehrerer in den Sitzungen der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Caltar gehaltenen Vorträge , woraus wir Folgendes entnehmen: Die erste dieser Mittheilungen handelt über das riechende Princip in den Blüthben der Magnolia fuscata. Es ist, wie hei Melonen und Ananas, valeriansaures Amyloxyd, welches in den völlig entwickelten und abgefallenen Blüthen dieser aus China stammenden Pflanze so eminent hervortritt, dass 2 bis 3 Nlumen- blätter derselben ein Zimmer mässiger Grösse 24 Stunden lang mit einem Essigäther täuschend ähnlichen Geruch‘ zu erfüllen vermögen. Eine zweite Mittheilung über den’ botanischen Garten in Würzburg ist bereits in Nro. 16. dieser. Blätter aufgenommen. Eine dritte bespricht den botanischen Garten in Christia- nia. Nachdem der Verfasser den akademischen Einrichtungen der Universität Christiania überhaupt vorzügliches Loh gespendet, spricht er mit nicht minderer Anerkennung von dem botanischen Garten, der etwa eine halbe Stunde von dem Universitäts-Gebäude entfernt. .an einem sanften Abhang eines terrassenartig ansteigenden, den gan- “zen Fjord von Christienia in weitem Kreise umgebenden Terrains sich: befindet. Im Quadrat vor etwa 45 Jahren angelegt, von heben Bäumen umgeben, ist er wohl von 30—40 preuss. Morgen Grösse, überaus reich an, von dem Obergärtner Moe, einem für sein Fach begeisterten Manne, sorgfältig gepflegten Pflanzen, deren Zahl sich nach des Directors Prof. Blytt'’s Angabe sehr wohl auf 15,000 Arten belaufen mag. Die norwegische und Alpenflora ist sehr reich vertreten, wie überhaupt die perennirenden und auch einjährigen Ge- wächse in überaus grosser Menge nnd, Mannigfaltigkeit vorhanden, - Die Zahi der Gewächshauspflanzen ist ebenfalls bedeutend, eine Er- 'neuerung der Mäuser aber wünsehenswerth. Die Einrichtung und Anordnung der Pflanzen entspricht der in unsern bisherigen deut- schen botanischen Gärten, doch ist die Ordnung grösser als in man- chen derselben, und Reformen, wie auch eine Beschreibung des Gar- ' tens, die insbesondere durch das merkwürdige Verhalten vieler der hier cultivirten Pflanzen geyen das Klima allgemeines Interesse er- "regen würde, werden beabsichtigt. Eine ziemlich umfangreiche Fläche ist ausserdem praktisch botanischen Zwecken unter der Lei- tung des Herrn Schübeler gewidmet. Hr. Schübeler war frü- 350 - her praktischer Arzt und, widmete sich erst gpäter dieser Richtung, welche er mit grosser Umsicht verfolgt und sich dem Anbau der ver- schiedensten Nutzpflanzen unterziebt, nm. nicht blos allgemein für Norwegens Culturverbältnisse, für Land- und Gartenbau wichtige Resultate zu erlangen, sondern auch die Pflanzenphysiologie zu för- dern, warüker wir interessanten Mittheilungen entgegensehen dürfen, Diesem schliesst sich ein Bericht über die Vermehrung der Pflanzeusammlungen und über Reformen im Bres- Jauer betanischen Garten an, der gleichfalls in Nro. 16. die- ser Blätter bereits mitgetheilt wurde. Wir entnehmen daraus nur noch, dass auch der Aufstellung der sogenannten Alpenpflanzen eine Reform bevorsteht, indem die bisher übliche in Reihen oder zwi- sehen grossen und kleinen Steinen, Berg- und Alpenpflanzen unter einander, nicht genüge und keine Anschauung von der eigeptlichen Bedeutung dieser für geographische umd klimatische Verhältnisse so überaus. wichtigen Pflatzengruppe gewähre Die neue Anordnung beabsichtige, die innige Verbindung der Alpenflora mit -der Polar- und arktischen. Flora darzustellen, und beide in- ihrer allmähligen klimatischen Entwicklung, in ihren kraut,, strauch- und haamartigen Formen in leicht übersichtlicher Weise za zeigen, . Mit Recht be- merkt der Verfasser, dass diese und viele ähnliche van ihm. getrof- fene Einrichtungen nicht blos für die botanischen Gärten wichtige. Beziehungen haben, sondern auch auf alle andern nur einigermassen pflanzenreichen Gärten übertragen werden können, und dass sie da- her auch als ein wesentliches Förderungsmittel der schönen Garten- kunst überhaupt anzusehen sind, Die Verdienste, die sich der Ver- fasser in dieser Beziehung eine Reihe von Jahren durch Wort und That erworben hat, werden ungeschmälert bleiben, selbst wenn in neueren Werken, die äbnliche Reformen anstreben, derselben niebt in gebührender Weise gedacht wird; die Geschichte der botanischen ' Gartenkunst wird es stets rühmend hervorheben, dass von Göppert nicht nur die erste Idee der nothwendigen Verbesserung botanischer Gärten ausgegangen ist, sondern dass er selbst zuerst anch die Aus- führung durch gänzliche Reform des Breslauer botanischen Gartens thatsächlich in’s Leben gerufen hat. 351 2 Berichtigung. Ich habe hei Gelegenheit der Beschreibung der am Vpteraberge aufgefundenen Preissia quadrata Nees? in der Flora 1858 8. 286. bemerkt, dass sie zu Sauleria gehöre und dass ich an der von Nees von Esenbeck für Mütze erklärten Blüthenhülle der Sauteria alpina ‚keine ‚Griffel fand, daher selbe ‚für. eine Blüthendeche halte. Herr Dr. Gottschee the: Ite mir unterm 22. Octobet v.J. gütigst die Re- sultate seiner Untersuchung der ibm gesandten Sauteria quadrata im Folgenden mit, weiche zur Ergänzung und Berichtigung meiner Ansicht dienen. „Die fragliche Pflanze ist wirklich eine Sauteria, indem sie zwischen die Gattungen Preissia und Duvalia fällt; Yon ersterer unterscheiden sie die im Laube sitzenden Antheridien, von letzterer die Kapselwandung mit ihren Ringtasern, welche bei Duvalia nicht mehr vorkommen; von beiden ist sie auch noch darch den Stand der Frucht unterschieden, welche vor dem Winkel der Endbucht entspringt.“ Auch die Beschaffenheit des Laubes stimmt ‘ mit Sauleria. Was die Fructification 'von Sauteria anbelangt, stehe ich bei meiner früheren Ansicht. Ich finde innerhalb des äusgeren Involuerum kein Perianthium, sondern eine ‚hyaline Manschette mit dem Halstheile des Pistills umgibt die Basis des Fruchtatiels; das ist die Haube. Zwei übersandte Präparate überzeugten mich auch von der Anwesenheit des Griffels, Da Sie in Ihrer Abhandlung. von einem Perianthium sprechen, ohpe ‚der Haube, die ja absolat da sein muss, zu erwähnen, so 'kann ich nicht anders“ glauben, als dass Sie “ die Haube gesehen und diese als Perianthium bezelöhnet haben. Frü-. here Autoren erwähnen allerdings mitunter des Nichtvorhandenseins. der Haube, aber ich habe sie überall, wenn auch eomprimirt oder halb verödet gefunden. dagegen vom Schwinden des Perianthium erin- nere ich mich keiner Bemerkung.“ ‘Auch ich habe bei Sauleria alsina innerhalb des Involuerum »ur eine Blüthenhülle gesehen, welche, da die Haube dem Übigen zufolge nie fehlt, die Haube war, wenu es mir auch bei vielfscher. Untersuchung lebender Pflanzen nicht gelang, die von Nees ange gebenen Griffel zu finden, weashalb ich sie für Perianthium balten zu sollen glaubte. Salzburg, 15. Mai 1860. Dr. Sauter. 352 Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen . Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung.) 69) Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums in Kärnten, IV. Heft, Klagenfurt, 1859. 70) Wyäler, über die Blüthenstelluug und die Wuchsverhältnisse von Vinea Befn, 1860. . 71) Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel Europas. Dec. 93. u. 9. Dresden, 1860. 72) Derselbe, Hedwigia. 'Nr. 5. u. 6..1859, 60. - u 73) Tauschverkehr mit mikroskopischen Präparaten III, Jahrgang. Giessen. 74) Hochstetter, Wegweiser dnrch Jen botanischen Garten der k, Univer- sität Tübingen. Tübingen, 1860. 75) Sitzungsberichte der kaiserl, Akademie der Wissenschaften. Mathemathisch- naturwissenschaftl. Classe. XXXV,—XXXVII. Baud. Nr, 10-27. Wien 1859-60. 76) Register zu den Bänden 21— 30 der Sitzungsberichte etc. der kais. Akad. der Wissenschaften. Wien, 1859. 77) Me&woires de la societE Imper. des sciences naturelles de Cherbourg. Tome VI. Paris et Cherbourg,- 1859. 79 Bail, das Pilztypenherbar, 1860. . )) Rabenborst, Hepaticae europaeae, Dec. XIII. et xiv. Dresden, 1800. 80) Derselbe, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europa’s. Doppelheit”: 96. und 96. ‚Dresden, 1860. ° 81) Le Jolis, Observations de Teratologie vegetale, Cherbourg. 82) Ule und Müller, die Natur. 1860. Nr. 1—13. 83) Neue» Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer, Band XIII. Heft IV. Heidelberg, 1860, - 84) Berg, Charakteristik der für die Arzneikunde und Technik wichtigsten “ Pflanzengattungen. V. Lieferung. Berlin, 1860. 85) Derselbe, "pharmazeutische Botanik. A, Auflage. Berlin, 1860. 86) Pancie, die Flora der Serpentinberge in Mittel-Serbien. Wien, 1860. 87) Hayden, geological Sketch of the Estuary and fresh water deposit for- ming the Bad Lands of Judich River, Piilad«Iphia, 1859, 88) Unger, die physiologische Bedeutung der Pflanzencultur. Wien, 1860., 89) Verzeichniss der 35. Ausstellung der k. k. Gartenhau Gesellschaft. Wien, 1860. 90) Loinser, botauisches Excursionsbuch für die deutsch - österreichischen Kronländer und das angrenzende Gebiet. Wien, 1860. 91) Jahrbuch der k. k. geologischen Reichsanstalt, X. Jahrg, Nr. 4. Wien,” 1859 92} Senoner, Reiseskizzew aus der Lombardei und Venetien, Moshau, 1860. 93) Gemeinnützige Wochenschrift. X. Jahrg. Nr, 1—17,. Würzburg, 1860. 94) Index Seminum, quae hortu; botanicus Petropolitanus pro mufua commutä- tione offert, 1860. Nedasteur und Verieger: Dr. Fürnrohr, Druck der F. Ne ubaner’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. a 25 NE 28. ‚Kesenshurg: dm. 0 180. Mar. oRiolnar- ABHÄNDLUNG, “Wydler, kleinere Beiträge zur we FR Kr — Rense, ‚Eärenbezeigun- eförderungen, To.Jesfall, — ANZEIGE usssellung yon .la irchs: haft“ du ul Bärfnerischen Erzeugnlistn: BZ “ 8. Adwir ° ICH RNFRENTERRS: ur BE : mern : ..Kleinere Beiträge zur Kenntniss ‚einheimischer Ge- : Wwächse. Vor H,,W ydler. j u Erklärung der Abbildungen, u \ . Tab. IV. und V. Schemata: der. am häufigsten kei Dieatyin vor- ‚skemmenden : :Zweiganfünge;‘) 2 art toyb, Br Emaghlatt. desi Awkiges. va und. ß donserk Vesblätter; weiche ‚veiien .}s, Oyktas ‚hilden. ' ‚Sie. sind: eisigenckst‘ dureh Fusaestbans von mem; Veborgaägsschricl vom, Tragbiail ; sum, 'eraten. "Vorbiatt I. "Die Spirsle in ‘allen Figuren reehtsläiufig, dach dem Iaügen Weg der ‚Blsttstelleng. Tab. IV, ne 1, 5 St. angereiht durch Prosenthese von er + „ia. UVeber- e - gangaschriti vom zweiten Vorblatt zum ersten Blatt. des Als Cy- ‚klus: en bintumläufig. Beisp. Zweiganfang, von. ‚Sedum acre, . Pyrola rotundifolia. Kelch von Cneorum ‚erigoggum. 2%) Alles wie im vorigen, aber die Spirale vornppläufig. Beisp. Zweiganfang von Sedum sezangulare, Juniperus. Blütbe von Tülaea, Berberis, vielen Laurineen, Cneorum erleoccam. .% Die distighe (quere und mediane). Stellung, so wie. die paarig deeussirte, sind als leicht verständlich hier nicht aufgenommen. Auch die Iinksläu- figen Spir. lassen sich aus den Fechisläufigeu leiaht construiren, Piora 1860, . 0 2 [4 254 - „8 "Anschluss an’s zweite Vorblatt durch Pros. von : +3 Uebergangsechritt 13/,,, Spir. hintamläufig. Beisp. von Zweiganfängen sind im Texte zur Genöge angegeben. Hierher , gehört ‘auch das Involuer. von Melampodium, Guizotia, Spi- lanthes sp., Schkuhria, Galinsoga und dann die grosse Mehrzabl der Seitenblüthen mit 2 (vorhandenen oder geschwundenen) Vorblättern und pentamerischem Kelch (mit zweitem median nach der Aze gekehrten Sepalum), Beisp : Cannabis f, Hu mulus 5, Chenopodeae, Phytolacca, Amarantaceae, Polygo- - num. (Mirabilis, Oxybaphus, Allionia: Involucr.), Valerianeae, Dipsaceae, Compositae, Phyteuma, Lonicera, Diervilla, Sym- phoricarpos, Apocyneae, Asılepiadeae, Gentianae sp., Swer- tia, Chironia, Orphium; Labialae, Verbenaceae, Glodularieae, Boragineae, Convoloulaceae, Nolana,.Cuscuta, Polemonia- ceae, Hydrophylleee, Hydroleaceae,, Solanene, Antir- rhineoe*), Rhinanthäacene (das zweite Sepal. meist ge- sehwunden, kommt bei Veronica manchmal vor; hierher sähle ich auch die Piantagineaey? Acanthaceae, Arbutus, Arctostaphylos, . Vaccinium, Umöbelliferae, Hedera, Aralia, Crastulaceae, Sazifraga, Hydrangea, Putnassis, Höuchero, Tellima, Tiarella, Escallonia, Ribes, Candollea,‘ Thalictrum, Adonis, .Ranunculus, Caltha, Helleborus, Isopyrum, Agui- legia, Aconitum, Delphinium, Cistineae, Drosera, Viola, Passiflora, Mesembryanthemum, Paronychieae, Selerantheae, Caryophylieae, Tilia, Hypericum, Androsaemum, Melia, Malpighiaceae**), Acer, Coriaria, Poiygala, Soliya, Stapky- lea, Evonymus, Rhomnus, Rhus, Ailünthus, Diosmese mul- ‚tue, Dictamnus, Geraniaceae, Linene, Oxalideae, Tropaeo- um, Myrtus, Amelanchier, Cotoneaster, Rosa, Fragaria, ‚Potentilla, Rubus, Agrimonia, Geum, Spiraeae sp. ; 4) */s St., wie im yorigen Fall, aber die Spir. vornumlänfig. Beisp. Zweiganfänge: Sedi sp., Diospyros Lotus, Myosotis, Litkosperm. off. und arv., Verbascum Lychnitis, nigr. Nicotiana Tobac., Daphne Mezer. und Laureola, Hippophad rbamn, (Uryptomeria japon.) ete. etc, *) Ausgenommen sind Calceolaria, Pentastemon, Teetranema juncea, Rus- selia juncea, deren Blütben sich wie bei den Gessneriaccen verhalten, nämlich 3 Vorblätter baben, Vergleiche Flora, 1851. Tab. IV. fg. 8. “*, Die Angaben von Ad. dc Jusgien (Monogr, Malp.) sind uurichtig. ee DR Kelch der Seitenblüthen von: Ranuncul, auricom, (suweil.,) Vitis. Cissus quinguefol., Rubus frulicor. (suweil.), Adzoon 2 m eanar., Sedi sp. (suweil.), Tisaniha domerata, ‚Orammanthes gentianoädes; Adoxwa, Rhododendron, Azalea, Ledum, Jas- minum grandiflor. revolut., offic., Crucianclia giläniea, An- chusa und andere Boragin. (Mittelblüthe der Doppelwickeln). Eryihraea, Lobelia, Thesium, Polygonum linctor. (oft). Das - zweite Sepal. median nach vorn. 5) °; St, Anschluss an’s zweite Vorblatt dürch Prosenth, von „ti, Uebergangsschritt ?/1o, bintumläußg. Beiap. Zweigaufang: Prunus spinosa, und and, Rosaceen; Ribes etc, Seitenblüthen von Campanula, Andromedo cs. Iyeulata, Menyanthes. Das Er ‚Sepal: fallt vor Vorbiatt a, 6) %, St. Anschluss an’s "zweite Vorblatt durch sw: Ueber- : gangsschritt ?°/s0, hintumläufig. Das erste Blatt der °/, Spi- rale fällt median nach vorn. Beisp. Zweiganfänge: Circaea lütet. (Blüthenzweig, zuweil.) Sarothamnus vulg., Cytisus Laburn., purpur., Galinsoga brachystephana, (suweil.) An- _ tirrhin, Orontium, Euphorbia palustr., Peplus (Ketyledonar- ;,,eprossen). Porielaria erecta. Kelch der Seitenblüthen der Papitionacese, "Cerais, Cassia. 7) */; St. wie vorige, aber vornamläufig. — "Beisp. Zweiganfänge : von Sedum acre, 'sex ., reflezum; Verbascum Lychni- tis, Blattaria; Hippophaörkamn., Euphorb.palusir., Peplus (Kotyledonarsprossen). Xanth. aequilat, 8) %/s. Nar 1 Vorblatt eingesetzt darch „u an welches sich , die %s st, ‚ohne Pros. anschliesst. Spir. hintamläufig. 1a ', -Beisp. "Ziweiganfang von Artemisia vulg. Cirsium monspes- sulan. Unicus cernuus. Üenlaurea Calcitropa, . Chenopod. murale etc. Kelch der Seitenblüthen von Hypericum perforet. (suwell.) Delphin. Ajacis, nach Al. Braun, (Pringeh. ] Jahrb, LBd,, “tab, 23. fig. 4. Blüthe linksläufig.) la 9) Dasselbe. Spir. vornumläufig. Ist’ mir noehnicht vorge- kommen, E .; 23*7 el Tab, v 10: ‚Keine Vorblätter. ‚Die */, Sp. an’s Teagblat durch Pros. von "St: ‚ anschliesaend; Üebergangsschritt: vom Tragblatt zum Eu ersten Blatt. der %/, Sp. "Jo. Spir. hintumlänfig. Beisp. Zweiganfang: Nicandra. Involuer. von Maiva, Inv. ext. von Lapsana communis. Cichorium. Helminthia echioi-. : des, Eupetarium cannab., purp. Steviae sp. Galinsoga bra- “ ehysteph. Parthenium- integrifolium etc. Kelch der Seitenblüthen von Anemone nareissiflora, Iso- .‚pyrum fumarioides, Caltha, Impatiens, Hyperic. Ascyr. (zUu- no. weilen), Polemonium, Cuscuta, Swerlia, Primulacese. _ 11) Zwei Vorblätter, worauf >, St. eingesetzt durch Pros. yon yH- +3 = "a = ‘ hintamläufig. Erstes Blatt der RL Sp. median nach vorn. Beisp. 'Zweiganfang von 'Shwifraga caespitösa, Gnaphal. . Boie., Tanacet. eulg., Tagetes' gländul., Jasonia ‚glutinose, " Ehenopod. rubrum, etc. 49) "Wie vorige, aber vornumläufig. Erstes’ Blatt’ 7 Sp. me- dian nach hinten. Beisp. Zweiganfang von Sedum reflerum, Sazifraga Hir- culus, Serofular. aquat., Euphorbia palustr., Peplus (Kotyl.- . Spross) Caslanea vesca. (J' Inf.) ete. 13). Zwei Vorblätter, worauf °/, St. an das „weite Vorblatt obne Prosenthese anschliessend. Spir. hintuwlänfßig,. Beisp. Zweiganfang von Portulaesa, oleracea (aber der ‚ °/s Cyklas nie vollständig), Sazifraga aizoides, slellar., cu- 'neifol., museoid,, caespitosa L., sponhein.: Sedum acre, Ribes wbr., Euphorbia dulcis, Tragopogon prat., Petasites, @na- ‚phal, dioicum, „Senecio viscos,, Cosmos bipinnat,, Grindelia inulohden, Cirsium palusire, oleraceüm, lanceol. Cenlaurca Jacea. Bolanum tuberos, Thesium alpin. Eayiaktcen decan- dra. Chenopod, rubr. etc, etc. 14) Wie vorige, aber Spir. vornamläufig. _ Beisp. Zweiganfang von Sedum acre, sonang., reflen., Portulacca olerac.., Feblana imbr., Niootiana Tabao., 6 tenas, Verbasc. nigr. etc, 15) Ein Vorblatt dureh Pros, von tl, woran sich °/, ohne Pros. anschliesst; Sp'r. hintumiäufig. = on | | a, Beisp. Zweiganfang von Sazifkaga muscoides, Cichor. In. 4b. (Bereicherungaspross), Sendcibwiscosus, Cosanpa bipdnnat g u, Cirsium monspessul,, lanceolat. „Tlustri.olerac. Öentaurea Ja- "een, aiara, Caleltrapa, Holt. Linarli ja Mtohale. Wibidla 1 ’olen, -, DL En \7 use 16) Derselbe Fall, aber vornumlänfig. . 17) Keine Vorblätter." Die */. 'St, sich unmittelbar Cabae PORN an’s Traghiatt anschliessend. Beisp, Astrogalus glycyphyli. (Hochbi. d. Infor.) Zweig. \ “anfang ‘von "Tragopog. praß, Seneeio eisbosus,‘ Fuchs, Ar- tenisia vulg., Tüsstago Petasitel, "Aetlnomeris alıdrf Die im Vorhergehenden genannten "Anreihunge- Modi der einen Blattstellüng an eihe' andere: eind‘ndn küch i ia alter: Fällen. zölit we Or EErN bei den N Keirfodenen, oder den Blattpaaren einer e nnarkaile dechs- sirten Stellung; oder sei es, dass die zweigliedrigen Cyklen an der- selben Axe in grösserer Zahl sich wiederhoten, wie. bei der eigent- lich sogenannten distichen Blattstellung. Obgleich, die weitere Aus- . führong dieses Gegenstandes picht hierber gehört, so we doch Böispielewetne‘ einiger Pälte hier erwähnt werden = - "— ri wchlidest. eich‘ an > die dintiche e (nun ehe als 2 Biiver gebilde)iBtelluug Te +4 4 5 Paeonia, Viola biflora, mirabil., Oxalis stricta, Astrantia major, Tussüago Farfare, Physalis Atkekengi, Amaranih, sylveairis, Cannabis sativa Q. ) 45 St. Ebenso; an Zweigen vornaniläufig, bei Berberis vulg., Ogalis stricla, £ Oytisus purp., Coloneaster microphyila, Tuasliage Bert Barietaria erecta, Cannabis soliva 9. 3) % st darch Pros. von id, ; Doronicum Pardatiie. it .teeyr ih ; Pi % dureh 5 et: ——, Kelch uud Gipfelbläthe von Bamment ing 1) Es ig unmittelbar auf die Kotylodenen:. air INWA sh eingesetzt durch. 1; Solanum Hi, Detura, Ni- vandrn et, 1) >, st. an, mit Pros. ‚von (an Zweigen bntuntiußg) bei - wen v2. su 2 a St. eingenetet Per 2 Fumaria offic., Capsicum an- su, Nolana prostr., San. Dulcam, nigr., Nicandra! Datura Stram.!*) ‚Polygon. Conole., dumetor., Senecio vulg. ., Celosia erislata. ed bs folgt. auf paarige Blattstellung**) » Ys ‚angereiht durch ii, Pistacia Terebinthus, Fumar. offie. „‚Serofularia. eanina, "nnd, aquat., Veronica fruliculosa, ser- . pBifel,, hederaefol., Linaria minor., Mariynia lulea, fragrans, Solan. nigr., Amaranıh, paniculat., Chenopod. sp. Atriplices eie, D 3) °/s, angereiht durch > 3 +3. ; Chenopod. sp. (s.B. Ch. Aybr. häu- fig), Atriplen. Xanthium strumarium, . 3) Es ‚folgt auf durchweg paarige Stellung eine pontumertie ie al: «&ipfelbläthe, ‚deren Kelch angereibt durch 44; . ge- . "wöhnlich bei Anemone nareissifl. er "Cargöphjtieae; ’Einum catharl. Hypericum, Herniaria, Polycarpon, Bilerahtkur, Sediik stella- 'tum, oppositifol, Swertia perennis, Genliana; seltener Würtk-Pros. 342 j . . BERN 5 von peric. pyramidat.,.calycin., Ascyr., quadrang., orient., olymp.,adeno- trichum. (Nach diesem ist die in der Flora 1859 S. 364. bei den genannten Arten von Hyperic. angegebene Pros. zu verbessern), Gentianae sp. häufiger bei Sazifraga oppositifolia. ch die Involucra der Gipfelköpfeben mancher Compositen zei- . gen dieselben Anreihangsverhältnisse an die vorausgehende paa- rige Stellung, 2. B. Dahlia variab, etc. -. “ 9) Unter 35 Keimpflanzen von Nicandra boten 30 die Stellung wie sub b, 2, und nur 5 wie sub b, 1. Von Datura Stram. verhielten. sich 19 Keimpflanzen wie sub b, 2, und zur 7 wie sub b, 1. ss) Nur die wenigsten Dicotylen lassen. auf die Kotyledonen sogleich eine u höhere Spiralstellong eintreten, sondern es folgen aufdie ‚Kotyledonen meist noch eine kleinere oder grössere Zahl‘ von Blattpaaren, welche sich- dan® oft vor Beginn der Spiralstellusg auflösen, aber noch mit Beibehaltung der rechtwinkeligen ‚Decussation, . Hiervon ‚sind -nur diejenigen ‚Pflan- „.g 2ER ausgenommen, die durchweg paarige Stellung haben, Sind solche wit einer ömer. Gipfelblütbe verschen 30 verhält sich diese In Bezug das ibr zunächst vorausgehende Blattpaar, wie eine andexe Y,Sh.Äber bazpı, welche auf eine !/, folgt, wie oben im Text augegeben, x , so zuweilen bei Anemone nareissifl,, Caryophyll., Hy- ’ Pr a EN 4) a durch Pros. von to = "a =: % eingeseist Audit sich zuweilen an Keimpflanzen nach einigen Blatipaaren. bei Hose“ eyam, niger, Antirrhin. Orontium etc. */ı ohne Pros. unmiktelbar. an die Kotyledonen anschliessend bei Solan. Dulcain, (saweilen) oder nach einer kleineren oder grösseren Zahl von Blattpaaren auf's. oberste Blattpaar folgend, bei vielen Pflanzen; Circaea, Trachelium caerul., Vaccin, uliginos., Cosmos bipinnat., Nolana prostr,, Sero- fular., Veronicae sp., Verbena, Cannabis ete. %/, auf distiche St. darch °/,. Oytisus sagitlal. N auf “distiche St, ohne Pros. bei Cydonia, Tanacet. eulg, Tus- silogo Farfara, Liquidambar inerme (viele inländische Orchideen, Majanthem. bifel. Hochblatt auch nach ?/,) etc. j Aus den hier mitgetheilten Beispielen ergibt sich eine selbe, bei einer und derselben Pflanse vorkommende, nicht geringe Viel- beweglichkeit der Blattstellung, Aber wenn sie auch einem noch’ so grossen Wechsel unterworfen ist, so steht sie nichts deste we- niger unter einem allgemeinen Gesetze, welches eben so wohl die vegetativen Blätter als die kunstreiche Anordnang der Blüthenorgane beherrscht. Möchte Al. Braun, der gründlichste Kenner in .die- sem Gebiete, uns recht bald mit seinen ausgedehnten Forschungen hierüber bekannt machen, denn nnr durch eine genaue Kenntniss der Biattetellang' kann das’ Endresultat aller morphologischen Stadien, die völlige "Einsicht in. die Pflanzen-Architektonik ihrem Ziele näher gerückt werden.‘ ‘Was ich in diesen Beiträgen ‘gebe, ist ner ein schwacher und wahrscheinlich mancher Berichtigungen bedürfender Versuch. Cucurbitacene. Ueber die Ranken der Cucurbilaceae kann man vergleichen: H. Mohl, über Ranken und Schlingpflensen S. 43.; Fresenius, Flora 1842 S. 681. Dazu A. Braan, Flora 1843 S. 471. Ferner Payer, Vinstitut, 1844 p. 285.. Naudin, Compt. rend. de l’Acad. fıane. 1855, U. p. 723—724. Ann. d. sc. nat. 4. ser, IV. Fabre, Bullet. de Bot. 1855, Il. 512. Cios, Cpts. rend. de l’Acad. france, 1855, H. 839, Lestiboudois, ibid, 1857, IL 78. Schläfli, Mittbeil. d. naturf. Ges. in Bern, 1851. Nr. 224—226. Dass die Ranken keine Axengebilde, auch keine Stipale stien, sondern dass sie. wahren Blättern, und zwar Verblättern ven Blüthensweigen*) entsprechen, geht schon daraus hogver, dass gie *) DON, Ihein, Flora, S 49, sich saweilen in mehr oder weniger vollständige Laubblätter umwan- deln: Am: Anfang der- Sprosse- kommt oft noch keine Rankenbil- dan Mei} ‚was unter. Anderm. schon nicht für ihre Stipelnatur spräche, da, „mi ‚wenigen | Ausnahmen die Stipulae, die am beständigsten Theile ‚Blattes sind und. ‚bekanntlich. schon oft in der Niederblattregion teten and. dureh Lanb- und Hochblatt-Region fortsetzen, ja häufig. Pi ae'he Nieder. und. Hochblattregion charakteristisch sind, Höher an den „Sprossen finden sich nicht selten 2 Ranken, rechts und linke von eihem Blatte und entsprechen. alsdann in ihrer Stellang ganz jenen den Dicotylen eigenen Vorblättern. Bei- Lagenaria vulgaris Ser findet sich einerseits eine’ Ranke, ihr gegenüber ein kleines Läußpläitehen, Bei dieser Pfanze geht die Mittelrippe in einen ran- kenartigen Muero’ aus, was um so augenfälliger, je jünger die Blät- ter. Bei Momordica Balsamina findet sich ebenfalls der Ranke ge- genüber ein Laubblättchen. Ist nur eine Ranke vorhanden, wie das. gewöhnlich der Fall, se fällt sie ‚an derselben. Axe constant .anf die- selbe Seite, entweder rechts oder links, und zwar entsprechend dem iangen Weg der: "Bisttspirale, Steht sie am Stengel "(oder an einer relativen Hauptaze) rechts, go an den Zweigen (secundären. Axen) links. * Die Ranken! 'scheinen mir den Blattrippen, zu. entaprechen. Bei- Cücurbita, wo man ihrer bis 7 Zweige zählt, entsprechep sie der fussförmigen Berippung der Laubblätter, Die Zweige der Ranke sind bei Cucurbita Anfangs senkrecht eingerollt, dann rollen sie, sich auf und strecken sich successive. Die Aufrollung und Streck- - ung beginnt mit der (längsten) Mittelranke and schreitet von ihr al- _ ternafive nach rechts und links weiter fort, wobei denn immer die nächstfolgende kleiner als die vorausgebende ist. Die Ordnungsfeolge, lässt sich durch folgendes Schema darstellen: Diesb Succession entspricht der alternative fortsehreitenden Bisunge- weise eines fingerfürmigen oder fassförmigen Blattes, = Mac Se Taoeen - 1) "Änsnabmen sind seiten, doch fand ich bei Bryonia dieica. aumeiten sole, jedoch äugserst vereinzelt, EL re Be Bu a * “ » ” | a. . ueurbita Peno. Bilattstellung am. öltersten. ?/» zuweilen, ba-. sonders gegen das Ende der Triebe bin *, (?/.)- und Cl). Min. Blätter stehen auf den Stengelflächen. Wo. der Stengel, auf. dem Bo-. .den liegt, treibt er nahe am Blattareprung oder auch. an. der, Basis der Ranke 1 bis 2 Wurselsasern.. Die Blüthen besrhliessen. dig, 2. Axen, sie stehen ohne bestimmte Ordnung und die d sind. bänfiger. als die Q. Ein Kelchtbeil fällt median nach hinten. - . Bryonia dioica, Zweiasig. DN.L...: nl — 2) L‘. Z. aus L. (is Ranke). ! Die Jahireätriebe beginnen mit einigen kleinen schuppenähnli- chen Niederblättern, auf sie folgen Laubblätter noch obne Ranken, dann erst solche mit Ranken. Der Stengel sowelh. in der Eide be- findlich walzlich, der Laubstengel. 5- kantig, &seitig; die Blätter‘ flächen-, ständig, gewöhnlich nach Is gestellt. Die Stellung | ‚der Ranke ı ver- bält sich im Allgemeinen wie, oben bemerkt. doch. fand ich. "einmal an einem Exemplare die Rauke fast der ganzen Länge eines Sten- gels nach links vom Blatte und nur an seinem Gipfel einige rechts- stehende Ranken. Auch einzelne Zweige boten mit dem Stengel gleiche Rankenstellung, waren also zu diesem homodrom, während sie: gewöhnlich zu ihm antidrom sind. = Die Ranke ist anfangs kars und grad, verlängert sich bald und rollt sieh dann“ in einer senk- ' rechten Ebene: ein; zur Zeit: der Blattentfaltung rollt sie sich-- wieder. uf und:streekt’sich' grad,’ um sich suletzt schraubenförmig zu’ win-' den, Bie. ‚Scheaubenveindung. selbat befolgt keine besikumte Ordnung: Zwei Ranken, eine rechts — eine links von einem: Bintte,; kommen bei dieser Art ziemlich häufig vor. - — ” “ Die Inflorescenz von Bryonia dioica ist, so weit mir bekannt, noch nirgends genauer beschrieben worden, wenn ich A. Braun ausnehme, der in seiner klassischen Abhandlung über das. Individaum. p- 80. in einer Anmerkung sich darüber in folgender Weise aus- spricht, „„Bryonia hat scheinbar axillare Blüthentrauben, allein die genauere Untersuchung zeigt, dass diese nicht direct ans der Achsel. der. Laubblätter. entspringen, sondern "(als Secundärzweige) ans dem Stiel einer direet in der Biattachsel stehenden Blüthe, die der Blüthe ‚von Cveurbita vollkommen entspricht“. — Auch: ich betrachte die zuerst entfeltende Blüthe als mittelständig in der Athiel des Laub- blattes befindlich. Den auf Seite der Ranke befindlichen Sprass ei- "nerseits, die traubenförmige Inflorescenz andrerseits sehe ich als ihre Seitenzweige an. Die Ronke ist das eine. ‚Vorblatt dieser Blüthe; Ihm gehört der (kleinere oder grössere oft.anch Mühende) Laubspross x 302 an; das andere Vorblatt schlägt gewöhnlich fehl;*) ihm gehört die Inflorescenz an. Die Mittelblüthe ist bald länger, bald kürzer ge- stielt. Auf Seite der fehlenden Ranke entspringt der Blüthenzweig, bald aus der Basis des Stiels der Mittelblüthe, bald höher aus dem- selben. Bei der Z Pflauze reich , bei der 2 armblütbig, sind seine Blüthen Anfangs kurz gestielt und corymbös zusammengedrängt. In dem Maasse als sich die Blüthen entfalten, werden sie länger ge- stielt, es dehnt sich zugleich die Axe der Inflorescenz, die Blüthen rücken aus einander und die Infiorescenz bekommt allmählig das An- sehen einer Traube. Die Dehnung der Inflorescenz-Axe ist übrigens ungleich, es wechseln regellos kürzere und längere Glieder, wodurch die Blüthen bald traubig, bald doldig erscheinen. Sämmtliche Blü- then sind gewöhnlich obne Tragblätter. Nur selten traf ich solche bei einzelnen Blüthen in Form kleiner Laubblättchben, und zwar wa- ren es dann nicht die untersten Blüthen der Traube, sondern einige der höheren, welche solche besassen. Die Stellung der Blüthen fand ich am häufigsten nach °),, seltener nach °/,. Die untere Blüthe der Traube steht ganz gewöhnlich neben der Mittelblüthe ungefähr auf gleicher Höbe mit ibr und fällt mit ihr con- stant in eine (senkrecht zum Tragblatt der Mittelblüthe liegende) Ebene. Mit andern Worten, sieht man die Blüthentraube als axillär in einem fehlschlagenden Blatte (Ranke) an, so fällt ihre erste Blüthe median nach binten. Sie scheint mir immer die am Riüthenzweig herrschende Stellung einzuleiten; mit ihr beginnt die aufsteigend fortschreitende Blüthenentfaltung. Ist die hier vorgetragene An- Sicht naturgemäss, so wäre die Mittelblüthe als secundäre Aze be- trachtet, die Axe der Inflorescenz die 3,, während die Blüthen der- seiben das 4, Axensystem bildeten. Die Blüthen der Traube sind obne Vorblätter; die sehr veränderliche Knospenlage des Kelclies gibt keine Entscheidung, ob jene nar geschwunden, oder wirklich fehlen. Was die Wendung der 2 seitlich von der Mittelblüthe befindli- chen Zweige — des Laub oder Bereicherungssweiges und des Blü- thenzweiges — betriflt, so finde ich sie beide unter sich häufiger ho- modrom als antidrom. Zur Blattstellung des Stengels sind sie oft pöcilodrom. Wo die Zweige unter sich antidrom sind, ist bald der || ——— ») Dass es manchmal in Rankenform vorkommt, wurde schon bemerkt; auch fand ich es zuweilen als kleines Laubblatı. Seiner Stellung nach zu ‚schliessen wäre es das 2., die erwöhnliche Tanke das 1. Vorblatt, " 963 Laubsweig ‘der rechtswendige, der Blüthensweig der linkswendige, bald umgekehrt, Eine bestimmte Regel konnte ich hierin nicht auf. finden. Das erste Blatt der cin der Achsel der Ranke) befindlichen Laubzweige zeigt sehr verschiedene Stellungen. Bald fällt es ge- rade vor die Ranke, bald seitlich von ihr nach vorn oder hinten, und mit ihm scheint immer sogleich die auch am Zweig berrschende °,, Stellung su beginnen. Nicht selten ist die Spirale vorsumläufig. Zuweilen steht das 2. Blatt der °/, Sp. median nach hinten und hier sind vielleicht alsdann 2 fehlende Vorblätter anzunehmen. Noch will ich folgender anomaler Fälle erwähnen. Einige Male fand ich die Mittelblüthe fehlgeschlagen und von ihr nur ein karses Stielchen übrig. Zweimal fand ich, scheinbar in der Achsel der Ranke, eine ein- seine gestielte Blüthe; das gewöhnliche Sprösschen fehlte der Ranke. Der Stellung der übrigen Blüthen nach zu schliessen möchte ich sie aber eher für eine weniger gut entwickelte und später als die un- terste Blüthe der Traube entfaltende Mittelblüthe nebmen. In einem Falle fand sich die Blüthentraube auf der der Ranke zugekehrten Seite, während allgemein dieselbe auf Seite der fehlenden Ranke sich befindet. Die Ranke hatte wie gewöhnlich ihr Achselspröss- chen. Es fehlte aber im vorliegenden Falle die mit der Mittelblüthe in ein und derselben Ebene liegende unterste Blüthe der Traabe, — An einem Blüthenzweige, der beide Rauken gleich gat entwickelt hatte, waren beide Ranken ohne Achselproduet. Dafür fanden sich 2 Blüthentrauben an dem Stiel der Mittelblüthe binaufgerückt; die eine ungefähr in seiner Mitte befindliche war die reichblüthigere, die andere tiefer stehende hatte wenige nur kümmerlich entwickelte Blüthen. Diese beiden Blüthentrauben können den beiden Rankea angehört haben und sind wohl als dem Stiel der Mittelblüthe aufge- wachsen zu betrachten. Die schwächere untere Blütheutraube stand ‚bier auf Seite der gewöhnlich allein vorbandenen Ranke, wesshalb man sie vielleicht für das erste Vorblatt des Blüthenzweiges ansprechen darf. — Die bis jetzt angeführten Anomalien fanden sich sämmtlich bei S' Pflanzen, Grössere und schwieriger zu deutende Abweichungen von der Norm boten eine ©, und einige Z’ Pflanzen. Beide kamen darin mit einander überein, dass sie an der Stelle der Mittelblüthe einen belaubten blühenden Spross hatten. Zu beiden Seiten desselben befand sich eine Blüthentraube, Die 9 Pflanze besass nur eine Ranke; auf ihrer Seite lag die armblüthigere Traube, uuf der ent- 'gegengenetsten, obue Runke, die reichblüthigere, Die 5’ Pflanzen 304 hatten zu jeder Seite des mittelstindigen Bereicherungssprosses eine Ranke, und in der Achsel jeder Ranke einen reichen Blüthenzweig. Der Bereicherungsspross_ zeigte deutliche */, St. seiner Blätter. Die- selbe Stelluug zeigten die Blüthenzweige. Der Mitteltrieb war rechts- (bintum-)iäufig mit Pros, von u, die beiden Blüthenzweige wa- “ “ren unter sich gleich-, zum Mutterspross gegenläufig. Allen Suchens ungeachtet konnte ich später keinen ähnlichen Fall mehr auflinden. Endlich erwähne ich noch eines Achselsprosses, welcher auf der ei- nen Seite eine Ranke mit belaubtem blühendem Achselspross besass; auf..der andern aber ein ziemlich gresses Laubblatt, das ungefähr die Mitte des Stiels der Mittelblüthe einnahm. Es kann wohl. nur als 2. Vorblatt gedeutet werden. Etwa 2 Linien oberhalb seiner Achsel befaud sich die gewöhnliche Blüthentraube , welche durch schwaches Anwachsen an seine Abstammungsaxe (Mittelstiel) sich um etwas von der Vorblatiachsel entfernt hatte, — Hexamerische J' Blüthen sind. gar nicht selten. Portulaceacene. Portulacca. Einaxig. Kotyl. LH 2. P. oleracea. Wurzeilzweige oft 4zeilig, jedoch öfters mit Un- regelmässigkeiten. Kotyledonarglied sehr kurz (nur einige Linien lang) dick. Stengel und Zweige niederliegend, auf dem Boden aus- gebreitet. Zweige aus den Kotyledonen und den ihnen zunächst _ folgenden Blättern die stärksten, stengelähnlich und oft diese an Grösse übertreffend, nicht selten durch einen unterständigen accessor. Zweig vermehrt. Es gibt Exemplare, deren Stengel bereits nach 5 Blattpaaren (die Kotyl. mit gerechnet) und einigen llochblättern durch eine Gipfelblüthe abschliessen. Der Stengel trägt bie zu einer gewissen Höhe paarig-rechtwinkelig deeussirte Blätter; die höheren Paare lösen sich auf, mit Beibehaltung ihrer rechtwinkeligen Stel- lung. Die aufgelösten Paare zeigen in der Stellung ihrer Blätter (wahrscheinlich durch ungleich hohes Anwachsen am Stengel) viele Unregelmässigkeiten. Es scheinen je die 5. Paare als die. gleich- namigen über einander fallend. An die rechtwinkelige Stellung schliesst sich am Gipfel des Stengels >/, St. der meist noch übrigen 3 Laab- und 2 Hochblätter an, und an dieser Stellung nimmt auch noch das 1. Kelchblatt der Gipfelblüthe Theil, Der !e Cyklus ist aber niemals vollständig. Die Bereicherungszweige von der Stengelbasis nach der Spitse nich vereinfschend, die untersten oft wieder verzweigt. Eingelng, 365 Stengelblätter bleiben auch ganz steril. Aus dem obersten aufge- lösten Blattpaar des Stengels kommen zwei weit ühergipfelnde, eine Gabel bildende Zweige, während die über ihnen befindlichen, spiralig "stehenden, dicht hüllenartig zusammengedrängten Laubblätter ge- wöhnlich ohne Zweig sind.*) Die Blattstellung der Bereicherungs- zweige, durch 2 Vorblätter et eingeleitet, ist ganz wie am Sten- gel; auf eine grössere oler geringere Zahl von paarig gestellten ‚zum Theil aufgelösten Blättern folgt in den noch übrigen endständigen gedrängten Laub und Hochblättern 5/, St. (stets ein unvollendeter Cyklus). Nur unter Annahme dieser Biattstellung lässt sich das 1, Kelchblatt der Gipfelblüthe ungezwungen anreihen; selten gelingt . diess, wenn man mit °/, construirt. Vebrigens schliesst sich die :/, St. am Stengel wie an Zweigen immer an das oberste, recht- winkelig stehende Blatt ohne Prosenthese an. Die Sprossen aus ‚den Vorblättern der Zweige sind bald hint. bald vornumläufig, unter ‚sich bald antidrom, bald homodrom. Viele am obern Theil des Sten- 'gels (und der Bereicherungssprossen) befindlichen Zweige bringen nur noch ein einziges Blattpaar, seine rechts und links stehenden Blätter bilden dann die Vorblätter des Zweiges und die unmittel- bar auf sie folgende 5/, St. schliesst sich dann sogleich an das 2. Vorblatt an. Aus diesen Vorblättern kommen dann die übergipfeln- .den &.belzweige, (welche überhaupt wie am Stengel so auch an den Bereicherungssprossen auftreten). Ganz allgemein tragen Sten- gel- wie Seitensprosse unter der Gipfelbläthe zwei weisse, häufige, zugespitzte Hochblätter, welche nicht selten durch das Anwachsen der Achselsprossen der unterhalb ihnen befindlichen Laubblätter aus ihrer ursprünglichen Lage verschoben sind. Sie tragen in ihrer Achsel eine sitzende Blüthe mit 2 seitlichen, den Hochblättern äbn- lichen, nur kleineren Vorblättern. Mit diesen kreuzt sich rechtwin- kelig der Kelch, d. &, die Kelchblätter fallen in die Mediane, Pros. „ii 2 In der Achsel des einen (ersten) Vorblattes befindet sich wieder eine Blüthe, während das andere steril ist. Auch jene Blüthe hat 2 Vorblätter. Zuweilen hat eine Blüthe nur ein Vorblatt, und ibr erstes Kelchblatt nimmt alsdann die Stellung des fehlenden ge- genüber ein, während ihr zweites Kelchblatt vor das ‘vorhandene .*) Das erste spivalig stehende Blatt hat zuweilen auch einen Spross. Die tiefer stehenden Bläitern angehörenden, weit übergipfeloden Zweige e:in- nern an ein ähnliches Verhalten bei Centsurea Calcitrapa, aurea, aegyptiaca eto. 366 Vorblatt fällt. Aber auch bei 3 Vorblättern fand ich den Kelch der auf sie folgenden Blüthe einige Male in die Ebene der Vorblätter fallend. — Die wenigen Blüthen erscheinen am Gipfel des Sten- gels und der Zweige knänelig zusammengedrängt. Die Gipfelblüthe entfaltet zuerst; die übrigen Blüthen in aufsteigender Folge. Nur sehr selten findet sich eine Seitenblüthe in der Achsel des obersten Laubblattes. Die an der Basis mit einem Oehrchen versehenen Blät- ter gliedern leicht ab; die Blatistiele an der Innenseite mit eigen- thümlichen Haaren versehen, was an die Apocyneen erinnert; ob eine 'Ligularbildung? Blätter und seltener die Zweige zeigen zuweilen ein ungleich hohes Anwachsen an den Stengel, wodurch ihre wahre Aufeinanderfolge maskirt wird, Zweimal fand ich an einem Seiten- zweige der Hauptwurzel kleine grüne Sprösschen zu 2—5 gruppen- förmig ohne bestimmte Ordoung beisammen. Da sie schnell welkten» konnte ich nicht entscheiden, ob es wirklich beblätterte Woaurzel- sprösschen waren und will blos auf sie aufmerksam gemacht haben. — Wohl gibt es wenige Pflanzen, bei welchen man so leicht die Pollenschläuche zwischen den goldgelben Zellen des leitenden Grif- felgewebes verfolgen kann als bei Portulacca oleracea, Die leiten- den Zellen trennen sich beim leisesten Druck. P. sativa. Stimmt mit Ausnahme des aufrechten Stengels im Wesentlichen mit der vorigen Art überein, Die aufgelösten Blatt- psare baben hier öfters je die 5. (gleichwerthigen) Paare über ein. ander gestellt; aber auch hier sind Störungen in ihrer Stellung darch ungleich hobes Anwachsen an den Stengel nichts Seltenes, Acces- sorische Sprossen finden sich in den höheren Blattachseln. Wie auch bei P. oleracea zeigen auch bei P. sativa die laubigen, eine Art Hülle. bildenden, unter der Gipfelblüthe befindlichen Blätter eine nicht immer zu ihrer Genesis stimmende Grösse, indem die untern oft kleiner als die obern sind. — Einmal fand ich eine Gipfelblüthe mit 3 Kelchtheilen und eine Seitenblüthe,, deren erster Kelchtheil median nach hinten fiel. (Fortsetzung folgt.) Personalnotizen. Dr, F. Hochstetter hat die Lehrkanzel der Mineralogie, Geo- guosie und Paläontologie sammt Zoologie und Botanik am k. k, poly- technischen Institut in Wien erhalten. Anton Jelinek wurde von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich für seine verdieustvolle Thätigkeit in Sammlung botani- scher Schätze bei der Weltumseglungs - Expedition der Fregatte 367 „Novara‘: durch Verleihung des goldenen Verdienstkreuses mit der Krone ausgezeichnet, Professor Hugo v. Mohl in Tübingen wurde von der kaiser- lichen Akademie der Wissenschaften in Wien zum Ehrenmitgliede gewählt. Der bisherige Superintendent im Garten des Krystall-Palastes su London, Georg Eiles, ist zum ersten Vorstand des Gartens - der Gartenbau-Gesellschaft daselbst ernannt worden, Der Gouvernements Gärtner auf Ascension, Peter Wallace, übernimmt die Stelle eines Directors der Gärten des Vicekönigs von Aegypten zu Kairo. In einem am 24, Mai zu Stockholm abgehaltenen ausserordent- lichen Ordenskapitel wurde unter Andern Geh. Rath v. Martius in München zum Commandeur, Prof. Dr. Ehrenberg in Berlin, Prof. Hugo v. Mohl ia Tübingen und Sectionsrath Haidinger in Wien zu Rittern des Nordsternordens ernannt. Am 18. Mai feierte der Apotheker und Stadtrath Hornung in Ascherleben sein 50jähriges Apotheker-Jubilaeum, wobei ihm durch Regierungsrath Stichler in Quedlinburg eine kleine Schrift: Die Bromeliaceen der Vorwelt mit einer Tafel, die Palaeonyris carbo- naria W. P. Schimp, darstellend, überreicht wurde. Robert Bentley, Prof. der Botanik und Materia mediea bei der pharmaceutischen Gesellschaft Gressbritanniens ist: zum Professor der Botanik im Kings College iu London ernannt worden, Der bisherige Privatdocent der Botanik Dr. Schacht in Berlin ist zum ordentlichen Professor der Botanik und Director des botani- schen Gartens der Universität Bonn ernannt worden. Dr. Theodor Nitzschke hat sich durch eine öffentliche Vor- lesung „de methodi plantarum naturalis principio‘“ als Privatdocent an der Universität zu Münster babilitirt, Au die Stelle des verstorbenen A. v. Humboldt ist Professor Ehrenberg in Berlin als auswärtiges Mitglied der kais. Akademie der Wissenschaften zu Paris erwählt worden. ‚Am 25. Mai d. J. Morgens nach 9 Uhr starb za Verona nach einer langen und schmerzhaften Krankheit Dr. Abraham Massa, longo, Professor der Naturgeschichte, wirkliches Mitglied des k. k. venetianischen Instituts, der italienischen Societät der XL., sowie vieler andern gelehrten Vereine, erst 35 Jahre alt. Seine zahlrei- chen Arbeiten im Gebiete der Lichenologie und der Flora der Vor- welt sichern ihm in der Wissenschaft für alle Zeiten ein ehrenvolles Andenken, . Anzeige Die unter dem Protectorate Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Friedrich Wilhelm stehende Friedrich-Wilhelm-Victoria-Stiftung zur - Ausbildung junger Landwirthe veranstaltet in Gemeinschaft mit dem : Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preussi- schen Staaten, im Interesse der Landwirthschaft und der heutigen . Tages aufs Engste mit ihr verbundenen Gärtnerei, für Anfang Okto- : ber d.J. eine in Berlin abzuhaltende Ausstellung von landwirthsehaft- lichen und gärtnerischen Erzeugnissen, wie sie bereits im vorigen ‘Jahre beabsichtigt war. Wir bringen dieses hiermit zur öffentlichen : Kenntniss und ersuchen alle diejenigen, welche sich dafür interes- :siren, schon: jetzt. auf- diese Ausstellung Rücksicht nehmen zu wol- len. Gegenstände derselben sind alle landwirthschaftlichen und tech- j nisch wichtigen Pflanzen und ihre Producte; und es ist ganz besen- «ders zu wünsehen, dass von den ersteren die ganzen Exemplare ‚mit der. Wurzel und in dem Zustande, wie sie gebraucht werden, : ferner küsstliche ‚Düngungsmittel und: in irgend einer Hinsicht in- teressante Boden Arten eingesendet werden. : "Thiere: sind ansge- schlossen, In gärfnerischer Hinsicht sind uns namentlich Pflanzen and Biu- men, die sich zu Verkäufen auf Märkten am Besten eignen, genehm, die übrigen aber, und ganz besonders neue Einführungen und neue : Züchtungen nicht ausgeschlossen, Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues wird zu gleicher Zeit die dritte allgemeine Versammlung deutscher Pomologen und :6bstsüchter, verbunden wie früher mit einer Ausstellung von Obst und Gemüsen, nach Berlin verlegen und wird derselbe in dieser Hinsicht noch besondere Einladungen ergeben lassen. Spesielle Programme werden später ausgegeben werden. Berlin, im März 1860. Das Comite der Ausstellung. " Knerk. Dr. Koch, Kenne. Dr. Lüdersdorf. Schmidt. v. Strantz. Redaeteur und Verleger: Dr. Fürorohr, Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Begensburg. RLOR&A —u— NW 94. Regensburg. - 28, Juni. | | 1860. Inhalt. oricınaL-aeHannLung. Ascherson, Nachtrag zur Flora von Labralor. — Wydler, klıinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse, (Fortsetzung: Parouychicae, Crassulacene.) Nachtrag zur Flora von Labrador. VonDr. P. As cherson. Die Flora von Labrädör hat ihre letzte mir bekannte Zusammeh- stellung durch v. Schlechtenda! (in dessen Linnaea' 10. Band, 1836, S. 76) erhalten, Vor einiger Zeit bat mich Herr’ Lehrer W. Hechel in Brandenburg, eine ihm gehörige Sammlung von Pflan- zen, welche der Missionär Lundberg vor 1847 bei Nain in Lab- rador gesammelt hatte, zu bestimmen, Es waren 152 Arten in wohl erhaltenen, aber leider mit der ganzen Fläche aufgeklebteh Exempla ‚ren, welcher Umständ die Bestimmung zuweilen utisicher machte. Es befanden sich darunter’ folgende‘ Arten, welche iir der‘ gedachten Zusammenstellung und’ folglich auch in E. v. Martens Üeberblick der Flora Arctica, Denkschrift, der königl. bayer. botänischen Gesell- schaft zu Regensburg, Bd IV., ı., S. 1, nicht von Labrador auf- geführt sind: *) " Ranunculus ayuatilis D. Pallasü Cham, et Schk Lapponicus L. Turritis patula Graham. Cardamine bellidifolia L. Draba glabella Pursh. stellata Jacg. aurea Vahl. *) Die gesperrt gedruckten Arten kommen überhaupt ia’ der sehr’ dimkens- werthen letztgenannten Arbeit nicht vor, Bei den Arten, devem’ ein? folks; bin ich der Bestimmung nicht ganz sicher, Flora 1860. 24 370 Capsella Bursa-pastoris (L.) Mnch. Parnassia Kotzebuei Cham. et Schl, Stellaria gracilis Richards.? erispa Cham. et Schl. longipes Goldie v. laeta Richards. Sibbaldia procumbens L. Alchemilla vulgaris L. Montia rivularis Gmel. Sazifraga caespitosa L. v. groenlandica L. Galium triflorum Mich. trifidum L. Gnaphalium Norvegicum Gunner, supinum L. Antennaria monocephala D, €. dioeca (L.) R, Br. v. americana Aschs. CHüllb. bräunlich„weisg“ wie hei A. plantaginea R. Br.; ein gans gleiches Exemplar von Hooker aus dem brit. Nordamerika mit- getheilt, befindet sich im Berliner k. Herbar,) Arnica Chamissonis Less.? Campanula uniflora L. Vacceinium salicinum Cham, et Schl. Andromeda calyculata L. Pyrola chlorantha Sw, Alectorolophus minor (Ehrh. W, et Grab.?) Piantago pauciflora Pursh.? j Der P. alpina L. sehr ähnlich. Platanthera obtusata (Pursh.) Lindl. Botrychium Lunaria (L.) Sw. Phegopteris polypodioides Fee, (Polypodium Pheg. L.) Woodsia ilvensis (L.) R. Br. Aspidium spinulosum (Retx.) Sw. var. dilatatum Sw. z Endlich erwähne ich noch einer wahrscheinlich neuen Frrangula, obwohi ich dieselbe des mangelhaften Exemplares wegen nicht 80 genau untersuchen konnte, als zur Feststellung einer neuen Art nö- thig ist, weil dadurch eine in v. Martens Verzeichniss fehlende Familie vertreten ist, Sie unterscheidet sich von F, Alnus Mill. (Rhamnus Fr. L.) durch kleinere Blätter und eine gestielte, 3- blütbige Cyma. 371 Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer. Ge- wächse, Von H, Wydler. " Paronychicae., Telophium Imperati. Zweiszig. 1) L.... 2)L, H. Z. aus L. Die primäre Wurzel stark, bleibt frisch und ernährt die Jahres- sprossen. Der Stengel stark gestaucht trägt eine unbegrenzte Laub- rosette, sus deren Blattachseln die belaubten blühenden Zweige kom- men. Die Rosettenblätter stehen nach °/;; die zahlreichen Blätter der blübenden Zweige fand ich am öftersten nach °/, und nach °/,, seltener nach *,. Durch (heliotrope) Drehung nehmen sie scheinbar eine distiche Stellung an. Die Blüthenzweiglein am Gipfel der se- cundären Axen sind durch Anwachsen an ihre Matteraxe nicht selten von ihren häutigen Tragblättern (Hochblätteen) entfernt; die untern wachsen manchmal bis zum Abgang der höhere’ auf, so dass sämmt- liche Blüthenzweiglein scheinbar aus einem Punkt entspringen. — Die Seitenblüthen mit 2 Vorblättern. Das 1, steril; aus dem $, kommen die antidromen Blüthen. Die zu einem Knäuel vereinigten Blüthenzweiglein sind bald homodrom, bald pöcilodrom. Der Kelch der Gipfelblüthe schliesst sich der vorausgehenden Blattstellung an. Corrigiola littoralis. Zweissig, DL... 2)L.I.Z aus L. Im Elsass gepflückte Exemplare haben eine unbegrenzte Laub- rosette, aus der die niederliegenden (nicht wurzelnden) belaubten durch eine Gipfelblüthe abschliessenden Zweige kommen. Diese Zweige entwickeln sich in aufsteigender Folge, ziemlich stark be- blättert;, bis gegen die Mitte derselben sind ihre Blätter steril, aus den höheren Blättern hingegen entspringen Secundärzweige, welche sich in absteigender Ordnung ausbilden, wesshalb die obersten die stärksten sind. Mit Ausnahme der zwei obersten, welche reine, nur: Hochblätter tragende, weit übergipfelnde Blüthenzweige sind, tragen alle übrigen eine unbestimmte Zahl von Laubblättern, über diesen einige Hochblätter und die Gipfelblüthe, Die unteren secundären Zweige stehen noch in der Achsel ihrer Tragblätter; die höheren wachsen oft mehr oder weniger weit an ihrer Mutteraze hinauf, und die 2—3 obersten übergipfeln dabei, sich senkrecht aufrichtend, meist stark die Endblüthe der Secandärzweige, und bilden eine Art von Spirre. Die Blattstellung an Mitteltrieb und Zweigen oft °,, und 5/,, au letzteren nach 2 seitlichen Vorblättern bald hint- bald vornumläufig. Der Kelch der Gipfelblüthe schliesst sich der voraus- 24° sr?‘ gehenden Blattstellang an. Die Seitenblüthen haben (wie Telephium) den 2. Kelchtheil median nach hinten gestellt. Jede Seitenblüthe mit 2 häufigen Vorblättern, Eine aus dem Berliner Garten unter dem Namen (. capensis erhaltene Pflanze trägt bereits an der primären Axe eine Gipfelblüthe, nach dem Schema: Kotyl. L. H. Z. Sonst finde ich keine Charak- tere, die sie von €. littor. unterscheiden. Die Pflanze bleibt kleiner und zeichnet sich durch ihre rothen häutigen Kelchränder aus. Das Tragblatt des obersten übergipfelnden Lanbzweiges finde ich an ei- nigen Exemplaren an den Zweig selbst hinaufgerückt, so dass er höher als die Gipfelblüthe des Stengels zu stehen kommt. Die Zweige beginnen zuweilen mit 3 quer-distichen Blättern, wovon dar erste basilär und unvollkommen, die beiden andern Laubblätter sind. Gewöhnlich haben sie 2 laubige Vorblätter, auf welche 3/, St. hint- oder vornumläufig folgt, oder °/;, ohne Prosentbese an’s Vorblatt an- schliessend. — Auf die Kotyledonen folgen zuerst zwei rechtwinke- lig gekreuzte Blattpaare und erst dann Spiralstellung. Die ersten Stengelglieder stark gestaucht, desshalb die Blätter rosettenartig ZzU- sammengedrängt, (Man vergl. auch Flora 1851 Nr. 22.) Herniaria, Einazig. Kotyl. L.Z. Blätter paarweise, (oft unter spitzen Winkeln ob secundär?) decussirt. Jedes Paar stets mit einem grösseren und kleineren Blatt, jenes mit einem Spross, dieses ohne solchen. Je die 3. gleichwerthigen Paare und Sprossen über einan- der fallend. Hiervon macht nur das oberste Blattpaar des Stengels und der Bereicherungszweige eine Ausnahme, indem sie beide einen Zweig ausschicken; das grössere den grösseren, das kleinere den klei- neren Zweig. Diese Zweige übergipfeln die Endblüthe der relati- von Hauptaxe und bilden eine Gabel, es sind Blüthenzweige: Dicha- sien mit vorwaltendem Wickeltypus. Jeder Blüthenzweig endet nach 2 ‚ungleich grossen, gleich hoch inserirten Vorblättern in eine kurzge- De. Das erste Vorblatt ist stets das kleinere und an igungen schwindende: es bringt den schwäche- ren homodromen Blüthenzweig; das zweite ist das grössere, durch ann olgenden Auszweigungen vorhandene: ihm gehören die geför- weige, die sich zu einem sich streckenden Sym- podium verketten.*) Bei H, glabra und hirsuta finde ich die aus * Die Blätter des Stengels und der Bereicherungszweige, mit den Vorblit- tern der Blüthenzweige verglichen, zeigen, was ihrc Grösse betrifft, ein ungekehrues Verhalten. Bei jenen ist nämlich das grössere Blatt das e es Paares, das zweite das kleinere; das erste bri i s Pa e bringt einen Zwei; dis zweite ist ohne solchet, ET e n ii, dem obersten Blattpaar des Stengels und der Bereicherungssweige kommenden Blüthenzweige unter sich constant antidrom, der stärkere dem grösseren Blatte angehörige ist zum Mutterspross homodrom. Die Gipfelblüthe des Stengels und der Bereicherungssweige ist gewöhnlich pentamerisch; jedoch sind auch tetramerische gar nicht selten. Im ersteren Fall geschieht die Einsetzung des Kelches der Gipfelblütbe durch Pros, von 5 + 3 wodurch das 2. Kelchblait über das kleinere Blatt des zweitobersten Blattpaares zu stehen kommt. Bei tetramerischen Gipfelblüthen ist der Kelch eingesetzt mit 5 + & Pros., wodurch das erste (untere) Kelchblattpaar zu dem vorausge- henden Laubblattpaar rechtwinklig zu stehen kommt. Nor eiomal fand ich eine 5-mer. Gipfelblüthe angereiht mit Pros. von tt wodurch das erste Sepalum (das hier noch ganz laubartig war) mit dem vorausgehenden Blatspaar sich rechtwinklig kreuzte. An pen- tamerischen Seitenblüthen schliesst sich der Kelch durch Pros. von is dem 2. Vorblatt an, wodurch das zweite (bei H, gladra manchmal etwas grösser als das erste) Kelchblatt median nach bin- ten fällt. — Die typische Zahl der Stamina ist 10. Die 5 vor die Petala fallenden erscheinen entweder als winzige Fädchen olıne. An- tberen; häufig schwinden sie ganz, Aber auch von den Kelchstaub- fäden schwindet zuweilen der eine oder der andere, oder ist wesig- stens ohne Anthere. So faud ich tetrandrische, tri- und diandrische Blü- then. Bei einer tefrandrischen Blüthe fand ichden der genet. Folge oach dritten geschwunden; bei 3 andern Blüthen fand ich den zweiten und dritten geschwunden; bei einer dianudrischen Blüthe war der 1., 2, und 3. feblend. Eine 4-mer. Blüthe besass nur 2 vor den äusseren Sepal. stehende Stamina, H. glabra zeichnet sich auch dadurch aus, dass seine gleich- grossen, spateligen Kotyledonen häutige Scheidenöhrchen (S#- pulae) besitzen, bekauntlich ein bei Dicotylen selten vorkommender Fall. Wie sich hierin die anderen Arten verhalten, ist noch zu be- obachten, Jliecebrum verticillat, Zweiaxig. 1) Kotyl. L.... . 2) b.2.. (h= Vorbl. d. Blüthe.) Kotyledonen von der Form der übrigen Blätter, anr etwas klei- ner, an der Basis in ein kurzes Scheidchen verwachsen, Die auf sie folgenden scehtwiuklig gestellten Blattpaare hatten an den mir 374 vorliegenden Keimpflanzen nur Einen Spross aus je einem Blattpaar. Die Stellung dieser Sprosse entsprach der bei den Caryophylieae. Je die 5. über einander fallend. Erst mit Auftreten des axillären Blü- thenknanel scheint (nach trockenen Exemplaren) jedes Blatt des Paa- res fertil und einen solchen hervorzubringen. Die Blüthenzweige sind meist 5-blüthige Dichasien mit Förderung aus dem zweiten Vorblatt, Von Quirlen kann keine Rede sein. u Polycarpon tetraphylium. Einaxig. ‚Kotyl.L.H,Z, Warzelzweige unregelmässig, vierzeilig. Kotyled. gestielt mit ovaler oder ellipt. :Spreite, ganz den übrigen Blättern gleichend, aber ohne Stipulae. Die Pflanze bald wenig bald reichlich, besonders aus den Kotyledo- nen”) und der Stengelbasis, verzweigt. Der Stengel endet nach 4 bis 6 Laubpaaren (die Kotyledonen nicht gerechnet) und constant einem häutigen, stipelähnlichen Hochblattpaar durch eine Gipfelblüthe. Die oft den Stengel an Stärke übertreflenden Bereicherungszweige verhalten sich wie dieser. Gewöhnlich fällt auf jedes Blattpaar nur Ein Zweig, wobei je die den dritten Paaren (gleichwie bei Hernia- ria) angehörenden Zweige über einander fallen. Hiervon ist nur das Hochblattpaar des Stengels und der Bereicherungszweige aus- genommen, indem jedes seiner Blätter einen Zweig, und zwar ei- nen Blüthenzweig hervorbringt. Der eine Blüthenzweig ist constant der stärkere, er gehört dem ersten manchmal grösseren Hochblatt des Paares an, der andere schwächere dem zweiten. Ich finde die beiden (eine Gabel bildenden) Blüthenzweige unter sich bald anti- drom, bald homodrom, jenes etwas häufiger. Der stärkere Blüthen- zweig fällt übrigens in eine der beiden vorausgehenden Reihen stär- kerer Zweige überhaupt. Die Inflorescenz, ein reichblüthiges Dicha- sium mit vorwaltend zweiten antidromen Zweigen, habe ich schon Flora 1851, S. 338 ff. beschrieben. Die Stellung und Pros. von Gipfel- und Seitenblüthen verhält sich wie bei Herniaria.- " Die Blattpaare stehen oft unter spitzen Winkeln; doch je jünger desto mehr sind sie rechtwinklig gestellt. Stengel und Zweigglie- der über den Blattursprüngen knotig angeschwollen. Unter Annahme rechtwiukliger Blattpaare fallen an den Zwei- gen constant die mit einem Spross versebenen Blätter theils nach rechts, theils nach links, theils median nach vorn, nach folgendem Schema: (B Tragblatt des Zweiges, AA—FF die auf einander folgen- ®) An einer Keimpflanze zeigten die 2 ersten Blattpaare unter sich gleiche p g p ! Stellung, (quer zu ihrem Tragblatt. Mit dem dritten Paar frat die ge- ‚wähplichegKreuzung ein, 879 den Blattpaare desselben. -+ das Blatt, dem der grössere oder ein- zige Spross angehört). *) B B D D F F A+C+E+ ECA ACE E+t+äA+ F+ F+ D+ D+ B+ B+ a we B B Scleranthus. Einaxig. Kotyl. L. Z. — Vergleiche Flora 1851, S. 341, Einsetzung der Gipfel- and Seitenblüthen wie bei Hernia- ria und Caryophylieae. Zweigstellung wie bei letzteren. S. annuus. Am stärksten aus den Kotyledonen und untersten Blatipaaren des Stengels verzweigt, Verzweigung oft sparrig. Wur- zelzäserchen ursprünglich 4-reihig. Zuweilen tetramerische Gipfel- blütben mit Pros. von m. — Zweige pöcilodrom , jedoch die Zweige aus dem obersten Blattpaar des Stengels und der Bereiche- rongssprossen öfters unter sich antidrom. — Von den 10 Staubfäden sind oft nur 3—2 mit Antheren versehen. S. perennis. Die ausdauernde, im Ganzen schmächtige, oft lange, aber schwach verzweigte Wurzel treibt oft sehr zahlreiche niederliegende nicht wurzelnde Sprossen , deren weitere Auszwei- gung sich im Allgemeinen wie bei voriger Art verhält. Die unter- sten Seitenzweige sind die längsten, höher kommen gestauchte Laub- zweiglein vor; die obersten am Gipfel der Hauptsprossen befindli- chen Zweige sind meist reine Inflorescenzen. Bei dieser Art sind gewöhnlich sämmtliche 10 Stamina gut entwickelt; ihre Verstäubung ist centripetal; zuerst stäuben die Kelchstaubfäden, *) Diese Ordnungsfolge der Sprosse bei paarig decussirter Blattstellung kommt ausser Herniaria und Polycarpon auch bei Polycarpaea, Cuphea, Centradenia, Linnaea, Goldfussia und andern Acanth., den Rhinauth., Labiat. un! Nyctagineae vor. Ich werde bei Gelegenheit der Labiat. nochmals darauf zu sprechen kommen. Ob die bei Poiy- earpon oben angegebene Spriusssiellung an Zweigen constant sich so verhält, oder ob ich nur zufällig keine Exemplare fand, die die Median- sprossen nach hinten gestellt hatten, wie das z.B, bei Cuphea viel hau. figer ala das Umgekeluste der Fall ist, mus ich unentschieden lassen, 338 ‚Einzelge Blütben sind trigynisch: das unpaare Fruchtblatt liegt alsdann median nach hinten, Sowohl diese Art, als die vorhergehende haben ihre Blattpaare oft spitzwinklig gestellt, ob diess ursprüng- lich oder seeundär durch schwache Drehung der Internodien wage ich nicht zu entscheiden. An sterilen Sprossen von S. perenn stehen wenigstens Anfangs die Blattpaare rechtwinklig. Die Blätter solcher Sprossen haben eine häntige Basis und sind daselbst Paarweise zu einem Scheidchen verwachsen. Die Sprosserneueruug geht vom Centrum (dem Stengel) nach der Peripherie fort, ist centrifugal wie bei vie- len Pflanzen mit sogenannter vielköpfiger Wurzel. Von jedem frübern Spross bleibt nur noch die verholzende Basis übrig, die den Erneuerungssprossen den Ursprung gab, während der übrige Theil desselben abstirbt, Crassulaceae. Rhodiola rasea. Zweiaxig: ) N.L... 2) NLZ aus L ‚Der Mitteltrieb. unbegrenzt, trägt nar Nieder- und Laubblätter ; er bleibt klein und gestaucht und kann leicht übersehen wer- den; seine knollenartige Axe wächst beträchtlich in die Bicke und man bemerkt an ihm noch lange die vertieften Narben seiner Sei- . tensprossen. Auch diese, Anfangs dünn, beginnen wit anliegenden, röthlich-weissen, ovalen, mit breiter Basis versehenen Niederblatt- schuppen ; auf sie folgen die zahlreichen Laubblätter nach °/, oder auch "ıs und ”/ı Yu) N; den Gipfel derselben nimmt die doldige Panieula ein, welche durch eine endständige Blüthe abschliesst. Die die Gesammtinflorescenz zusammensetzenden Blüthenzweige ent- springen aus den obersten Laubblättern der secundären Axen. Bald sind diese an ihren ersten Zweigen eine Strecke weit .hinagfge- wachsen, bald sind umgekehrt die Blüthenzweige der Mutteraxe auf- gewachsen und dadgreb von ihren Tragblättern eutferut. Die einzelnen Blüthenzweige gedoppelte oder einfache Wickeln. -Die gestielten Biü- then ohne entwickelte Vorblütter. Gipfel und Seitenblüthen zuweilen pentamer. durch alle Cyklen. Eine in Kelch, Krone und Staubfäden pen- tamerische Blüthe hatte nur 3 Carpiden und ebenfalls nar 3 wie die Carpiden stehende Drüsen. Eine andere verhielt sich ebenso, hatte aber 4 Drüsen. Die vor den Kelch fallenden Stamina zuerst stäa- bend. Zwitterblüthen, wenn auch bei weniger gut ausgebildeten Ovarien, fand ich häufig. *) Einzelge Sprossen haben paarig decussirte Blaitstellung, die aueh in die -tetramer.: Gipfelblüthe fortsetzt, 377 Crassula rubens, L Z. Stengel und Bereicherungssweige am Gipfel mit 4—6 reichblüthigen einfachen Wickeln, deren Sympod. An- fangs schwach ziekzackförmig gebogen, zuletzt grad gestreckt ist. Die Glieder desselben gleichmässig, ziemlich dick. Die Blüthen nur mit den zweiten Vorblättern. Sedum, Einaxig. Blätter leicht abgliedernd. Die Gesammtin- florescenz sehr verschieden, immer den Gipfel der Sprosse einnehmend: 1) doldig vielstrahlig (S. Aizoun, hybrid., cppositifol., refle@.); 2) dol- dig wenigstrahlig (S, acre, sezenyul. ete.); 3) lockerrispig (S,album, hispan.) ; 4) kopfförmig (compact)rispig (S. purpurase., Anacampseros), S. purpurascens. N Li H Z. Die oft zählreieben Erneuerungs- -sprossen *) kommen aus den Achseln der gedrängt stehenden, Nieder- blätter. Diese oval oder elliptisch, mit breiter Basis aufsitzend, am Ende zugerundet, Viele Ernenerungsprossen ziehen sich eine Zeit lang unter der Erde fort. Die (bis 3 Fuss langen) Laubstengel dicht und reich heblättert; ihre Blätter nach dem Gipfel hin stufen- weise kleiner und in Hochblätter übergehend, deren aber immer nur wenige sind. Mit Ausnahme der Niederblätter und der ober- sten (ca. 12) L und H sind die übrigen Laubblätter ohne Achsel- product, der Laubstengel also nur aus seiner Spitze verzweigt. Blattstellung (überall nach dem kurzen Weg angegeben) '/, selten, op- ponirt-deeussirt ; dreigliedrige Wirtel; ?/,, ?/,, %s, °/s (oft in dreiglie- ‚drigen Scheinquiriny; Yıı;5 "/ıs. Oft folgen sich mehrere Stellon- gen an einer ‚and derselben Axze nach einander. Durch häufige Meta- topien (indem die Blätter nicht immer ihrer genetischen Folge nach vom Stengel abgehen, sondern an ihm ungleich bochb anwachsen) treten oft Störungen in der Stellung ein. Der Zweiganfang in der 3; Niederblattregion ?/, mit Pros. von Et oder >’ obne Pros: an das zweite der beiden seitlich stehenden Vorblätter anschlies- send. Auch die Seitenzweige der Gesammtinflorescenz haben ihre -Blätter oft nach °/s gestellt. Die bald gedrängter bald lockerer stehenden Blüthenzweige bilden zusammen eine reichblüthige com- pacte kugelige oder knäuelige Rispe; jeder einzelne ist eine Rispe im Kleinen; die untersten Blüthenzweige stehen exact in der Achsel ihres Tragblattes, Höher sind die Tragblätter ibren resp. Zwei- gen eine kurze Strecke aufgewachsen.**) Die Endblüthen der *) Zuerst als kugelige Knospen erscheinend. "*) Umgekehrt kommt auch Anwachsung der untersten Rlüthenzweige an den Stengel vor und somit Entferuung aus der Tragblait-Achsel, 878 Blüthenzweige schlagen zuweilen fehl. Die letzten Auszweigungen der Seitenzweige der Rispe sind oft nur noch einblüthig, häufig bleiben ihre Tragblätter unentwickelt. Die Entfaltungsfolge der Blüthenzweige und Blüthen absteigend, so dass die obersten Blüthen fructifieiren, während die untersten aufblühen, — Zuweilen kommt zwischen dem Blüthenzweig und seinem Tragblatt ein sehr kleiner access. Zweigvor. Hexamerische Blüthen nichtselten. Die Kelchstaubfäd. wie bei allen Sedumarten zuerst stäubend,*) Die knolligen, verschie- denen Jahrgängenangehörigen Wurzeln stehen in grössern und kleineren Büscheln oder Klumpen unregelmässig beisammen, sie dauern mehrere - Jahre in die Dieke wachsend. Sie sind spindelförmig, an der Spitze in eine lange dünne Zaser ausgezogen. Die älteren Wurzelknollen oft bis 2',, Zoll 1, und daumensdick zeigen besonders häufig quere Einschnürungen und Auftreibungen. Sie geben einzelne sich eben- falls knollig verdickende Seitenzweige ab, während andere dünn und zaserähnlich bleiben; ausserdem kommen auf ihnen noch haarfeine Zäserchen vor, die sich leicht verfilzen und dann der Oberfläche der Knolle ein netzförmiges Ansehen geben. Einzelne ausgewachsene Knollen neigen auch zur Kugelgestalt hin. Nermal bildet jeder neue Spross schon zur Knospenzeit 2 Wurzelzasern aus seiner Basis, eine rechts und eine links von der Knospe, ganz wie es Irmisch (Bot. Zeit. 1855, 15. Stück) von S. maximum beschrieben hat. In der Mitte schwellen sie früh knollenförmig an; durch Druck der sie umgeben- den Axentheile oderbenachbarter Knollen kommt die eine oder au- dere Wurzel nicht zur Ausbildung. Auf Querschnitten zeigen die Knollen buchtige Zeichnungen, die Cambium-Zone, welche beide um so stärker hervortreten, als die Knollen älter und dicker sind. In jüngern Knolien ist die Zone oft noch kreisförmig. Die Zeichnun- gen verschiedener Knollen, ja selbst einer und derselben, zeigen übri- gens manche Verschiedenheiten, so dass eine Regel nicht aufzufin- den ist.**) Mark und Rinde der Knollen sind von beträchtlicher Dicke; am dünnern lang ausgezogenen Ende derselben wird das Mark schmächtiger und die Gefässzone keilt sich endlich aus und verlauft central, Das Mark älterer Knollen wird dann rissig und *) Bei Grammanthes gentianoides entspricht die Verstäubung der allein vorhandenen Kelchstaubfäden der ®/, spir. des Kelchs. **) Die Trenuuug der buchtigen Cambium-Zone in geschiedene kreisförmige Systeme, wiesie Irmisch le, C. Schimper (Flora, 1854, S.78) und Henry (Verhandlung, des naturhistorischen Vereins der preuss. Rheinlande VIL 63) beschrieben, scheint nieht bei allen Knollen zu Stande zu kommen, 319 brüchig. Die Stengelbasis (Niederblatiregion), so weit sie Knospen treibt, hat frisches Mark, das des Laubstengels ist hingegen uufge- löst (was übrigens von allen perennirenden Pflanzen mit krautarti- . gem Stengel gilt,) S, maximum verhält sich im Wesentlichen wie voriges. Stengel und Zweige an manchen Ex. von schwarz-rother Farbe, die Blüthen nehmen alsdann mehr bräunliche Tinten an. — Die 3 aus Linne’s S. Telephium gemachten Arten scheinen mir einer weitern verglei- - chenden Untersuchung zu bedürfen. Die oben als S. purpurascens K. beschriebene Pflanze passt fast mehr zu Koch’s Diagn, von $, Fabaria, blüht aber erst im August. Diese zwei Pflanzen möch- ten wohl kaum specifisch verschieden sein. S. Anacampseros. N. L. H. Z. Niederblätter rundlich, schap- penähnlich; aus ihnen kommen die Erneuerungssprossen, die Anfangs als kugelige Knöspchen erscheinen. Blattstellung °/,, am häufigsten 5/; und ®,ıs; selten paarig decussirt. Die Blüthenzweige am Ende des Stengels zu einer corymbösen oder kopfförmigen Rispe vereinigt; die Tragblätter an den höhern Blüthenzweigen hinaufwachsend. Die weiteren Auszweigungen der primären Blüthensweige wie die Blü- then selbst oft ohne entwickelte Tragblätter, erscheinen zuletzt als armblüthige Doppel- oder einfache Wickeln. Entfaltung der Blüthen- zweige absteigend. Laubblätter miit schmaler in ein Oebrchen aus- gehender Basis. S. stellatum, Kotyl. L. Z. Von vielen mir vorliegenden Keim- pflanzen brachten die meisten Exemplare fünf Blattpaare (die Koty- ledonen mitgerechnet), worauf die Gipfelblüthe folgte; 1 Exemplar hatte nur 4 Blaltpaare. Bei allen Exemplaren waren die Blätter des obersten Paares aus einander gerückt. Sein unteres, am Ende des Stengels neben der Gipfelblüthe befindliches Blatt war entweder steril, oder zeigte nur die Vorblätter eines nicht weiter entwickelten Sprosses, Das obere war fertil und brachte eine ein- fache Blüthenwickel. Es war an seinem resp. Blüthenzweig bis zu seinem 'ersten Vorblatt '/, Zoll über das andere Blatt und die Gipfel- blüthe des Stengels hinaufgewachsen. Sämmtliche vorausgehende Blattpaare waren steril. Das Kotyledonarglied bis 1 Zoll lang. Die Stengeiglieder nach Oben zunehmend dicker. Die Beworzelung der Keimpflanzen hat einiges Eigenthümliche: Der Stengel geht in eine mit feinen Seitenzäseschen versehene schmächtige Hauptwurzel aus, aber aus der Basis derselben, wo sie mit dem hypokotyl. Glied zu- sammenstösst, gebt zugleich ein Kreis feiner fädlicher Wurzelzasern ab, Die scheinbar gipfelständige Blüthenwickel fand ich am häufig- 380 sten 5-blüthig. Sie richtet sich mehr oder weniger senkrecht auf und liefert ein prächtiges Beispiel eines Sympodium mit schwach zickzack- förmigen Gliedern. Die Vorblätter der Blüthen laubig, am ersten Wwi- ekelzweig noch beide gleich gross, an den folgenden bleibt das 1. kleiner und basilär, aus dem 2. an ihren Zweigen hinaufgewachsenen Vorblatt kommen die einzig vorhandenen antidfomen Zweige. Die pentamerische Gipfelblüthe schliesst sich durch Pros. von : t% an das oberste Blattpaar, die Seitenblüthen mit derselben Prosenthese an die Vorblätter an. Tetramerische, seltener vorkommende Gipfelblüthen . . 1+373 zeigen eine Pros. von . An 1 Exemplar war von dem ober- sten aufgelösten Blattpaare scheinbar nur das untere Blatt vorhan- den nnd aus ihm kam die Wickel; das obere war als erstes Kelchblatt der tetramerischen Gipfelblüthe verwendet. — An einem fractifieirenden Exemplar fand ich die Blätter des ober- sten Blattpaares gleich hoch inserirt, aus der Achsel eines jeden kam eine Wickel, und zwischen beide eine Gabel bildende Wickeln fiel die Gipfelblüthe. — Die Blätter mehr oder weniger spatelig in einen bald breiteren, bald schmäleren Blattstiel übergehend; die untersten oft ganz, die höheren mit 2 und mehr Zähnen, auch die Vorblätter der Blüthen sind gezähnt. An pentamerischen Blüthen sind die 2 ersten Kelchblätter die grössten, unter sich gleich, die übrigen ent- sprechend der °/; Sp. abnehmend kleiner. Die Sepala walzlich- pfriemlich, Die rosenrothen lanzettlichen Petala etwas kleiner als jene, in der Knospe oft rechts gedreht. Von den 10 Staubfäden neigen sich die vor den Kelch fallenden nach Innen, während die vor den Petala stehenden von den grossen sich sternförmig ausbreitenden Carpiden auswärts gedrängt werden. . S. hispanicum. LZ. Bald wenig bald stark verzweigt. Am Ende des Stengels und der Bereicherungssprossen drängen sich die Blü- thenzweige (einfache Wickeln) meist zu 3 deldig zusammen, an kräftigen Sprossen auch zu 5, an schwächeren zu 2, Die zugehöri- gen Tragbiätter sind an ihnen mehr oder weniger boch hinaufge- wachsen. Blüthen nur mit den 2. Vorblättern am häufigsten hexa- merisch, aber auch 5-, 7-, 8-merische nicht ganz selten. Blattstellung 3/, "fa %s (an Zweigen am Öftersien °/,, nach 2 Vorblättern oft) vornumläufig. n— ). Das erste Kelchblatt der Gipfelblüthe schliesst sich immer der vorausgehenden Blattstellung an. Symp0- dien der bis 12-blüthigeu Wickeln kursgliedr;;, zichsacktörmig. 381: S. atratum. LZ. Die Bereicherungszweige aufrecht, die Höhe des Stengels erreichend, mit ihm büschelig zusammengestellt. Am Gipfel derselben höchstens 5 Blüthenzweige (meist weniger) bilden armblüthige Dichasien, nach 1 Dichotomie in einfache Wickeln über- gehend; Blüthen stets mit 2 laubigen, nicht aufgewachsenen, stufen- weise kleineren Vorblättern Das untere steril; aus dem obern kom- men die antidromen Blüthen; Blatisteliung °/, u. °/,, letztere an Zwei- gen häufig nach 2 Vorblättern, vornumläufis. Blüthen 5-, 6-, 7-mer,, letzteres besonders an Gipfelblüthen. Kelch in der Knospe undeut- lich deekend; Corolla rechts gedreht. S. annuum. LZ. Der Stengel trägt oft eine grössere oder ge ringere Anzahl belaubter blühender Bereicherungszweige, welche bald mehr aus seiner Basis, bald in verschiedenen Köhen "desselben entspringen. Sie enden beide in 1—3 doldig gestellte, die End- blüthe übergipfelnde, einseitswendige, einfache, 6—8 blüthige Wi. ckeln, die unter sich pöcilodrom sind. Die Wickeln Anfangs ab- wärts gebogen, strecken sich später zu einem ziekzachförmigen Sympodium; die unteren Blüthen der Wickeln mit 2 laubigen, un- gleich hoch stehenden Vorblättern. Das untere kleiner und steril, schwindet nicht selten an den höheren Wickelzweigen; aus dem obern grösseren kommen die antidromen Blüthen. Die Tragblätter der Wickeln wachsen an ilınen hinauf, an den untersten am wenig- sten, an den obern mehr. Blattstellung oft ®/,. Die Blüthen meist 5-, selten 6-merisch. In einer pentamerischen Seitenblüthe fand ich 7 Fruchtblätter, wovon die 2 überzähligen einem innern Kreis ange- hörten und vor das A. und 5, Kelchblatt fielen. Kelch wit 6 laubi- gen, der °/,; Sp. entsprechend kleiner werdenden Sepalen. S. album. LZ. Die Gesammtinflorescesz eine traubige' oder corym- böse Rispe; die einzelnen Blüthenzweige sind Dichasien, welche nach einer Dichotomie in Doppelwickeln übergehen. Entgegen den andern Sedum-Arten bleiben hier die Tragblätter der Blütbenzweige oit an ihrer ursprünglichen Stelle stehen, während die letztern eine Strecke weit an ihrer Abstammungsaxe hinaufwachsen. Am Anfange der Di- chasien beide Vorblätter vorhanden, ungleich hoch stehend: das obere das grössere, und innerhalb der Wickel oft allein sich aushildend, aber hinfällig. Die Blüthenwickeln Anfangs eingerollt und sämmtlich überhängend. Die Kelchdeckung manchmal deutlich nach 3/5; die Corolla in der Knospe häufig nach rechts gedreht. Einzeine Mittel. blüthen vornamläufig, mit dem 2. Sepalum ınedian nach vorn, auch tetrameriäche Blüthen durch alle Cyklen kommen vor. — Blattstel. tung °'5, /, %ıs, zuweilen mit 3’gliedrigen Wirteln wechselnd; ein- mal ?ı, (kurz. W.) Auch die Zweige z@weilen vornumläufig. S. dasyphyllum. LZ. Blattstellung paarig decussirt, höher am Stengel oft aufgelöst; !/z, ?/s, */7, °/s (kurz. WW) Blüthen am: öfter- sten 6 merisch, aber auch 5, 7-merisch, Eine Gipfelblüthe hatte 8 Sepala, 8 Petala, 14 Stamina (7 + 7), 7 Carpid..— Kelchhlatt nicht deckend, gleich gross. Corolla in der Knospe öfters rechts’ gedreht. Die Blüthenzweige kommen aus den 2—3 obersten Blättern des Stengels und der Bereicherungssprossen, sie übergipfeln ihre Eod- sag, Ka, 382 . blüthe; es sind einfache armblüth. Wickeln. Doppelwickeln sind selten. Blüthen kurz gestielt, ohne Vorblätter. Sympodienglieder entwickelt. 6o Sedum acre, LZ. Die blühenden Stengel mit Ausnahme der ß 2-3, selten 4 obersten Blätter, welche die Blüthenzweige abgeben, nar mit einzelnen, zerstreuten, tiefer stehenden Blättern angehören- den Bereicherungssprossen, während die meisten Stengelblätter ‚steril bleiben. Blattstellung (k. W.) '/,, dreigliedrige Wirtel, alternirend, ger] 5» %/n, Sfıs5; %, °/n5 das erste Kelchblatt/schliesst sich immer ohne Prosenthese an die vorausgehende Blattstellung an. Zweiganfang, wenn nach 2 Vorblättern ®/, (?/,) folgt mit Pros. von u an’s 2. Vorblatt anschliessend, bei >/, St. ohne Pros., in beiden Fällen bald hint-, bald vornumläufig; zuweilen fand ich den Zweiganfang bei 3 %/, St. mit Pros. von +4 an das 2. Vorblatt anschliessend, und zwar vornumläufig, wodarch das erste Blatt der °/, Sp. median nach hinten fiel. Zwei bis drei, selten vier doldig gestellte einfache bis 8-blüthige Wickeln am Ende des Stengels und seine Endblüthe über- gipfelnd, entspringen aus den obersten Stengelblättern, welche eine Strecke weit an ihnen hinaufwachsen, Jede Blüthe mit 2 ungleich hoch stehenden, laubigen Vorblättern. Das untere gewöhnlich steril, nur selten fertil, wodurch sich eine Doppelwickel bildet. Die Sei- tenblüthen mit gewöhnlicher Prosenthese. Besteht die Dolde aus 2 Blüthenwickeln, so ist am häufigsten die untere Wickel mit der Mutteraxe gleich-, die obere zu ihr gegenläufig. Untersuchungen über dieses Verhältniss der Wendungen ergaben Folgendes: Von 54 Jahressprossen bestand die Inflorescenz 4mal aus 1 Wickelzweig; an 42 Sprossen aus 2 Wickelzweigen; an 6 Sprossen aus 3 Wickel- . zweigen; an 2 Sprossen aus 4 solchen. Die 4 Wickelzweige des ersten Falls waren zur Mutteraxe antidrom (linksläufig). Von 27 Sprossen mit 2 Blüthenwickeln war der untere Wickel zur Mutter- axe homodrom, der obere antidrom. (Die Mutteraxe in 19 Fällen rechts-, in 8 linksläufig). Von 4 Sprossen mit 2 Wickeln war die obere Wickel mit der Mutteraxe gleichläufig, die untere gegenläufig. Die Mutteraxe an einem Spross rechts-, an dreien linksläufig. An 4 Sprossen waren beide Wickelzweige mit der Mutteraxe gleich- (links)- läufg. An den Sprossen mit 3 und 4 Wickeln waren diese pöeci- lodrom. Die einzeinen Fälle aufzuzählen verlobnt sich nicht der Mühe, * Die Gipfelblüthe des Stengels ist gewöhnlich 5-, selten 6-meriseh. Die Corolla zeigt in der Knospe verschiedene Deckungsweisen, auch Rechtsdrehung und nicht ganz selten Eutopie, S. sezanyulare. Wuchs wie bei voriger; am häufigsten 3, sel- tener Adoldig gestellte einfache Blüthenwickeln am Ende des Sten- gels und der Bereicherungszweige, Wickeln 6- bis 10.blüthig; Blü- then mit 2 Vorblättern, wovon das untere steril. Blattstellung : 383 dreigliedrige Wirtel wechselnd. ?/,, %/,, ?/, sehr häufig, 1, S/ıs. — Gipfelblüthe mit dem ersten Sepaium sich immer an die voraus- gehende Blattst. unmittelbar anschliessend. Uebrigens folgen auf 2/; St, bald 5 , 6- und 7.merische Gipfelhlüthen; bei %ıı Fand ich 5- und 6-merische; bei ’i, 5- und 6.merische Gipfelbläüthen, Die Zweiganfänge verbalten sich wie bei der vorigen Art. Bei >, St.. fällt nach 2 Vorblättern das erste Blatt. der >, Sp. zuweilen median D D Ps nach hinten; bei 2; nach 3 Vorblättern ist die Pros. m, wo alsdann bei hintumläufiger Spirale das erste Blatt der 2% St. me- dian nach vorn, bei hintumläufiger median nach hinten fällt. Zweig- anfang mit ?/, nach 2 Vorblättern kommt auch vor, S. refleeum. LZ2. Bereits der Hauptstengel schliesst durch In- florescenz und Gipfelblüthe ab. Aus den Kotyled. und der Stengel- basis entspringt oft eine grössere Anzahl von belaubten, blühenden, den Stengel an Grösse erreichenden Sprossen, wovon aber jeder seine eigene Wurzel erzeugt, Diese Wurzeln sind hkegelförmig, ganz von der Gestalt der Hauptwurzel. Die blübenden Basilärspros- sen bringen aus ihrem untern Theil wieder einzelne dicht beblätterte Laubtrieke. Die Basis sämmtlicher Sprossen legt sich auf den Bo- den, und gibt oberhalb des Blattes und aus den Narben abgefaltener Blätter feine, fädliche Wurzelzasern ab, welche die aus den nieder- liegenden Axentheilen hervorgehenden Sprosse ernähren, bis diese sich selbst bewurzeln. Die meist reichlich beblätterten Sprosse enden in eine corymböse oder doldige 4—6-strahlige Inflorescenz. Zur Erreichung der Doldenstellung der Blüthenzweige (Strahlen) wachsen die untern Blüthenzweige an der Mutteraxe hinauf undentfernen sichso von ihren Tragblättern (die untersten Blüthenzwei;e bis zu 1’‘*) die oberen stufenweise weniger). Hinwieder wachsen umgekehrt die Tragblätter der obersten Blüthenzweige an diesen hinauf. Die an- tern Blüthenzweige sind Dichasien, die nach einer Dichotomie in ziemlich reichblüthige Doppelwickelu übergehen. Die Mittelblüthe des Dichasiums hat zwei Vorblätter, welche an ihren ersten Zweigen eine Strecke weit hinaufwachsen. Innerhalb der Wickel sind selten 2 Vorblätter gewöhnlich nur noch das obere vorhanden. Die obersten Blüthenzweige, sind oft nur einfache Wickeln, Sympodium zickzackförmig. — Die pfriemlichen Stengelblätter werden, je näher der Inflor., um so flacher und die breitesten sind die Tragblätter der Blüthenzweige und die Vorblätter der Blüthen. — Folgende Blatt- stellungen kommen am häufigsten vor (nach kurz. Weg): Un Na Is Vs 2/7, ®/s (oft wendeltreppenartig aufsteigend) *ıı, */ıa 2/5, %a, °ıs (letztere 2 St. hauptsächlich an sterilen Zweigen. Die Zweiganfänge sind oft vornumläufig. Die Blüthen am häufigsten *) Ausnahmsweise findet sich zuweilen ein Blutbeuzweig auch genau in der Tragblattachsel, . **) Es erinnert dieses an dasselbe Verhalten bai Spiraca Ulmaria. 384 6-merisch auch 7-mer,: seltener 5-, 8-, 9-merisch. — Die Corolla in der Knospe gewöhnlich rechts gedreht.*) Sempervivum. LZ. Die Wuchsverhältnisse sind von Koch (Deutschlands Flora) gut beschrieben, der Stolonenbildung hat Haller (Element. Physiol.; VII. 156 sub Sedo) erwähnt. Die Rosettenblätter sterben allmählig von unten nach oben ab, so dass die jüngeren Sprossen oft (wie bei vielen Alpenpflanzen) durch Verwesung der Blätter in ihrer selbst bereiteteten Erde .wur- zeln. Die Seitensprossen sind Anfangs gedehnt, manchmal stolonen- fürmig.mit aus einander gerückten Blättern; sie stauchen sich am Ende und bilden daselbst eine Bodenrosette. Die Blüthenzweige am Eude der aufgeschossenen Stengel sind Doppel- oder einfache Wi- ckeln, mit zuletzt sehr grad gestrecktem Sympodium. Sie wachsen oft eine Streeke weit am Stengel hinauf und entfernen sich so von ihrem Tragblatte (supra axillares). — Die einzelnen Blüthen oft mit 2 Vorblättern mit S-, 9, 10-, 18-, 12, 13, 14-, 16-gliedsigen Blü- theneyklen, — Blattstellung der Bodenrosette ®/ı3, 5/s; letztere und °, St. auch am Blüthenstengel. Die fädlichen Stolonen von S. arach- noid. beginnen zuweilen mit einigen Niederblättern. Wildwachsende Exemplare dieser Art zeigten in Blüthen mit 11 Staubfäden und eben - so vielen Carpiden 4 überzählige, ausserhalb den Carpiden befindliche Organe, welche halb Ovarium halb Anthere waren. Das Ovarium bildete den unteren Theil dieser hermaphroditen Blätter; es war bauchig aufgetrieben und an seinen nach dem Blütheneentrum ge- kelirten Rändern offen; diese waren mit zahlreichen Eichen besetzt. Die Anthere nahm die Spitze des Ovariums ein, sie war mehr in die Länge gedehnt als im Normalzustande; bald waren beide Fächer gut ausgebildet, bald nur das eine; sie waren dieht mit Pollen erfüllt. Einzelne dieser Zwitterorgane hatten an der äusseren Basis das Nectarschüppehen, wie die normalen Ovarien. In andern Blüthen war noch deutlich an solchen umgewandelten Organen ein Filament zu erkennen. Einzelne gut ausgebildete Filamente trugen an der Spitze statt einer Anthere einen kleinen, Ovarium ähnlichen, mit Griffel versehenen Körper. In einer Blüthe fand sich an der Stelle eines Üvariums ein völlig normal beschaffenes Staubgefäüss. _ Umbilicus pendulinus DC. Die erste Axe trägtL. und H Aus H kommen die die 2. Axen abschliessenden, eine aufsteigend entfaltende Aelıre bildenden Blüthen. Die Laubblätter durch Mittelstufen in Hoch- hlätter übergehend, bis über die Stengelmitte hinauf steril. Blüthen ohne entwickelte Vorblätter. (Fortsetz, folgt). ee *) Der Gipfel der blühenden Sprossen vor der Entfaltung überhängend, wie wir es auch bei Sedum album, Papaver, Saxifraga rotundifolia Chaerophyllum aureum, Solidago canad., Hypopithys antreffen. PROUER Redacieur und Verleger: Dr, Fürnrohr, Druck der F. Neubau er’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA nn — NM 33. Regensburg. 7. Jali. 1860. Inhalt. orscınar-anHAannerne. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntuiss einheimischer Gewächze. (Fortsetzung: Grossulrieae, Saxifrageae,) ANZEIGE der für die k. butauische Gesellschalt eingegangenen B-iträge. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse, Von H. Wydler. (Fortsetzung.) Grossularieae. . Ribes. (Vergleiche Flora 1857, Nr. 38., 39.). Gipfelinflorescen« terminal, wird durch schnelles Anwachsen des obersten zunächst der untersten Blüthe der Traube befindlichen Laubsprosses seitwärts geschoben. Jener Spross nimmt alsdann die Stelle der Inflorescenz ein und bildet das erste Glied eines sich in den folgenden Jahren in gleicher Sprossungsweise fortsetsenden Sympedium, so dass die von einander abstammenden blühenden Jahrgänge eine Verket- tung von gradgestreckten Sympodiengliedern bilden. Die von einan- der abstammenden Sympodienglieder sind übrigens unter sich bald antidrom, bald homodrom. Nach nochmaliger Untersuchung zeigte =. B. R. alpin. öfters Antidromie des obersten Seitensprosses zu seinem Mutterspross als Homodromie. (Auf 21 Fälle kamen 13 antidromische, 8 bomo«romische). AR. nigrum und rubrum veisten gerade das Umgekehrte. R.nigr. zeigte auf 15 Fälle I1mal Homodro- mie, 4mal Antidromie. R, rubr. auf 18 Fälle I1mal Hlomedromie, 7mal Antidromie, R. Grossularia. Dass die Stacheln keine umgewandelten Blät- ter seien, wusste schon Vaucher (hist. physiol. d. plant. d’Europ.) Nicht nur fehlen sie an cultivirten und wilden Stöcken oft, sen- dern sie sind auch zugleich mit dem Blatt vorhanden. Sie kom- men übrigens nur an der Basis der Laubblätter und zwar ibrer Rü- ckenseite vor. Niederblätter haben nie solche. Die Stacheln sind ein Rindenproduct der Luubaxen; sie entwickeln sich immer er als das Blatt und erscheinen Anfangs als kleine grüne Höchkerchen , Flora 1860, 25 36 die, wenn sie sich etwas verläpgert haben, schwach einwärts krümmen, sich aber bald strecken. Anfangs weich und biegsam, verhärten sie später von der Spitze aus abwärts, Am häufigsten finden sich 3 Stacheln vor, ein mittlerer grösserer und 2 seitliche kleinere, Zu- erst bildet sich der mittlere, dann die seitlichen, welch letztere aber manchmal nicht zur Entwicklung kommen, so daas nur der mittlere ahrig bleibt, was” besonders unter den obersten Blättern der Sprosse 9 Fall ist. Auch sind die Seitenstacheln keine Zweige des mitt- Mg :sofdern sie stehen von ibm völlig getrennt. Nicht selten kommen. ausser diesen subfoliaren Stacheln auch an den Internodien der Sprosse reiche ohne Ordnung stehende kleinere feinpfriemliche Stacheln vor. Noch Schacht, Lehrbuch der Anatomie und Physio- lo ie der Gewächse II. 27, hält die Stacheln für ein Blatt mit seinen Nebenblättern, R. alpinum. Nach diessjährigen Untersuchungen finde ich rück- sichtlich der Vertheilung der Blattformationen auf die wesentlichen Sprosse folgende 4 Fälle: -a) 1. Axe trägt Niederbl., Laub, Kleinlaub, Niederbl., Hochbl. (oft. bis: 15. Laubblätter.) j 3. Axe trägt Blüthe aus H. Se an Gipfelsprossen, wo die erste Axe aus 2. Jahrgängen gebildet wird, (während das anderemal auch Gipfelsprossen wie aub c sich verhalten); b) Achselsprosse beginnen zuweilen mit Kleinlaub; nur die Vor- blätter laubig *) 1) KIL, NH. die erste Axe ebenfalls aus zwei Juhrgängen gebildet: 3) (b) Z. aus H, ce) Achzelsprosse tragen nur: 1) NH, 2) ch) ZZ Diess der häufigste Fall, d) Achselspross, 1) NLH, 2) (b) Z. So nur einmal gefunden. Schon Anfangs Oetöber ist der fürs nächste Jahr: bestimmte Spross mit allen seinen Blüthen sichtbar, und in Blüthen, die kaum: ı$-Linie messen, finde ich bereits die beiden Sepala sowie die Carpiden quer gestellt, so dass hier wohl die Vorblätter wirklich‘ + möchten. 12 Iche. laubige Vorblätter sind zuweilen schwach ungleichssitig (hinten "bochniei und unter sich syminetrisch. 387 felsprossen bringen ma ' Jahre, bevor sie durch eine uperknfler. ebachlienen ar se NL..NL. . - = R. rubrum, Bei dieser Art hat der Zweiganfang Sucht gelten‘ °/s St. nach 2 Vorblättern ohne Prosent. an das 2 Vorblatt aun- schliessend, hintumläufig. . “ (In der Flora 1857 ist zu verbessern: S._589-eile 13 von: oben ist nach zuweilen zu setzen: an der 2. Axe S. 604 Zeile 9 von unten lese man Axe statt Abstammungsaxe; -ihid. _Zeile 49 von unten lese man verwirren statt verlieren. S, 608 Z. 5 von unten ist das Wort „potentia‘ zu streichen. S. 603 Zeile 19 von unten lese man erschliessen, statt schliessen.) Ribes nigrum, Din. Gi Saxifragene. Sazifraga. Die meisten Arten einaxig,. L Z. ode LH z+ (vergl. übrigens Flora 1851. S. 373.) Die Gipfelblüthe schliesst sfeh' mit ihrem ersten Kelchblatt (mit Ausnahme von S. oppositifol.) immer , au die vorausgehende Blatistellung ohne Pros, an. Seitenblüthen mif . ı , x 2 Vorblättern haben ihren Kelch mit Pros. von + eingesetst, Ueber die Verstänbung s. m. Flora 1853 Nr. 2. - S. Cotyledon. L. KL, H, Z. Blattstellung der Rosette °;,s und “/s; letztere auch am aufgeschossenen Blüthenstengel. Gesammtinfler. eine Panicula; ihre einzelnen Zweige pöcilodrem, nach oben stufenweise kleiner und armblüthiger, die untersten meist mit 3 Vorblättern, we-. von das unterste steril, fein pfriemlich, die höberen mit 2—1 Verbi. Die meisten Blätter der Bodenrosette und des blühenden Stengel# steril. Die Erneuerungssprossen kommen aus einzelnen Rosetten- blättern; an ihrer Basis stolo-ähnlich gedebnt, stauchen sie sich am Ende wieder zu einer Rosette, welche ebenfalls Stolonenä abgibt. Jede Rosette bewurzelt sich nachher. Die Rosette, welche den, Blüthenstengel brachte, ’stirbt mit diesem ab. Der Wuchs ist im All- gemeinen wie bei Sempervivum. S. Aizoon Jytq. Wuchs und BlatisteJung wie bei voriger, die Gesammtinflorfscenz aber einfacher. Dig Sprossbildung aus des Achseln meist abgestorbener Rosrttenblättef ist ohne Ordnung. Wiq bei Semperrivum gehen die stoloähnlichfn Sprossen Anfangs strah. lig von der Mare uene aus. Die Stojßnen haben ihre Blätter nicht selten nach °;, gestellt Auch fand j h au nolchen °/, St. obne Pros. und vornumläufig.. Die Blüfbenzweige tranbig, die 3—4 obersten corymbös zussınmengerückt und die Termipalblüthe ae Stongels s j IR is an aus übergipfelnd. Sie entspringen von der Mi«e des Stenge Be es sind einfache armtzainige Wickeln mit Förderung aus ’ dem 2. Vorblatte - bei sämmtlichen Saxifragen die antidromen Zweig» -.gebören. Das erste sterile Vorblatt meist nur ein pfriem- ııch-drüsiges Spitzchen. . In der Knospung sind die Blätter (wie bei S. caesia) an der Spitze und den Rändern einwärts gekrümmt. S. mutala. Blattstellung wie bei voriger. Gesammtinflorescenz eine Panicula, ihre Zweige pöeilodrom. Ihre letzten Auszweigungen armblüthige einfache Wickeln. Nicht selten fand ich an wilden Exem- plaren das 5. Sepalum petaloid. Petala zur Blüthezeit ockergelb, nach der Verstäubung verfärben sie sich und werden schmutaig-gelb. S. caesia. L. KL. 2. Blattstellung der Bodenrosette *jıs U. Sa der aufgeschossene blühende Stengel trägt nur wenige (5—6) KL. (nach 5/,), welche sich von den Rosettenblättern dadurch unterschei* den, dass sie nur ein unter der Blattspitze befindliches Kalkgrübchen . haben; Stiel und Spreite sind bei ihnen verschmolzen, auch sind sie .ü an der Basis etwas sackartig erweitert. Aus den obersten KL. ent- springen die 1- bis 2-blüthigen Blüthenzweiglein; jede Blüthe mit 2 Vorblättern, wovon das untere basilär und steril ist, das obere eben- falls oft steril bleibt. Die Pflanze perennirt lange durch die blei- bende Hauptwurzel' und bildet viele rosettenartige Sprossen, die ein dickes Polster bilden, wie Silene acaulis, Cherleria etc Die Roset- ten strecken sich oft zu Stämmehen, wo dann ihre Blätter aus einan- der rücken, auch bewurzeln sie sich oft so, dass sie auch unabhän- gig von ihrer Mutterpflanze leben können. Neben den blübenden Sprossen finden sich immer viele nicht blühende Rosetten. Die neuen Rosetien kommen aus den Achseln einzelner hauptsächlich älterer Blätter einer relativen Hauptrosette ziemlich obne Ordnung. S. oppositifolia. 1LZ. Blätter opp.-decussirt an sterilen Spros: sen siellich 4-zeilig, dicht gestellt; an blühenden Sprossen stehen die Blätter durch Dehnung des Stengels lockerer. Das oberste Blatt- Fr paar unter der Gipfälblüthe oft aufgelöst mit Beibehaltung der recht- SU winkeligen Stellung. \ Ueber diesem aufgelöst&g Paar folgt oft noch ein einzelnes Laubblatt pfelblüthe, deren ersten gerade gegenübersteht. A anderen Exemplaren (is jenes einzelne 3 3 . hier fällt dann das 5. Sepalum der Gipfelblüthe genau über dieses Blatt, Au noch anderA Exemplaren faul ich über dem obersten Blattpaar noch 3 aufgelönte Laubblätter Laubblatt eingesetzt mit ss nach °/s folgen, welche Stellung dann der Kelch der Gipfelblüthe unmittelbar fortseizte. Die Pros. war wie im vorigen Fall; sie ist dieselbe, we die Gipfelblüthe (wie oft) unmittelbar auf das oberste Blattpaar folgt. — Was die Sprossbildung aus den Blatt- paaren betrifft, so haben bald beide Blätier der Paare einen Spress, bald nur das eine; im ersten Falle ist oft ein+ und — Spross vor- handen. Die + Sprossen stehen so, dass je die 3. (wie bei Hernia- ria ete.) über einander fallen. *) Die obersten 7—8 Blattpaare unter der Gipfelblütbe sind oft ohne Achselsprossen. Die Verwandtschaft von Laub und Sepalen ist hier sehr deutlich, Knospenlage der Laub- blätter klappig. S. bryoides. LZ. Die Rosettenblätter nach °/,. Die Blätter ba- ben grosse Aehnlichkeit mit denen von Cherlerie, Die ältern Blätter mit 2 braunen randenden Nerven versehen, welche man an frischen Blättern nicht wahrnimmt. Kaum eine gute Art. S. aizoides, L. KL, Z. Blattstellung °|,, ° an blühenden Sprossen; ®/,; an sterilen. Zweiganfang bei ?/, St, mit Pros. von ı 3 + 2. nach 2 Vorblättern; bei °% ohne Prosenthese an's 2. Vor- 5 blatt anschliessend, hintumläufig. Die Stämmchen von binten nach vorn absterbend, hie und da fein bewurzelt. Die Blüthensweige vor der Entfaltung überhängend, entfalten abwärts; es sind 2- bis 3-blü- thige einfache Wickeln. Zur Zeit der Verstäubung der Antberen sind die Griftel noch kurz und die Stigmata dicht zusammenschliessend, nur wenig über den Discus hervorragend; erst nach der Verstäubung fangen beide an zu wachsen, und tretenendlich divergirend aus ein- ander, So verhalten sich die Griffel anch bei allenandern Saxifragen. Der Discus sondert aus vielen Poren reichlicben Honig ab. In 6i- pfeiblüthem fand ich einige Male 3 Carpiden, deren Stellmmg zum Kelch nicht mehr zu erkennen war. Die Pflanze bietet, ausser der Verbastardirung m# S. mutaia, nicht selten Anomalien. Ich fand folgende: In einer Gipfelblüthe war das 5. Sepalum zur Hälfte pe- x taloid; sie lag auf der Seite des kurzen Weges der Kelehapirale; in einer Seitenblüthe war das 4. Sepalum vollständig in ein Petalum verwandelt, während das 5. Sepalum völlig kelchartig war, und such die Corolla ihre 5 Petala gut ausgebildet hatte. ‘ [4 ‘ *) Naebträglich sei hier bemerkt, dass ich auch bei Epilebium alpestre Schmidt die ohen angegebene Sprossstellung fand, Pie Pilanze hat Niederbiätier, +. Diese Beispiele möchten doch wohl beweisen, dass die Schim- per’sche Lehre von der einseitig fortschreitenden Bildungsweise des entstehenden Blattes überhaupt und die nach dem längern Weg der Blattetellung kaum die richtige sein kann. Sprossende Blüthen kom" men bei dieser Pflanze häufig vor. So fand ich solche mit centra- lem Spross, welcher Blätter, Giptel- und Seitenblüthen trug. Er war gestieit, der Stiel, mehrere Linien lang, trug an seinem Ende zwei ‘gleich hoch inserirte vergrünte offene Fruchtblätter, In der Achsel ’tines jeden befand sich eine Blüthe mit 2 kleinen laabigen Vorblätt- chen. Aus der Mitte der Fruchtblätter setzte sich die stielförmige Aze. derselben fort; sie war über '/, Zoll lang, trug 4 spiralig_ste- hende Laubblätter und über ihnen eine Gipfelblüthe. Mit Ausnahme eines einzelnen der Laubblätter, welches eine Blüthe in der Achsel hatte, waren die übrigen steril, Die Blüthe, die diesem Central- spross den Ursprung gab, war übrigens, was Kelch, Corolla und Stamina betraf, normal beschaffen. In der Achsel eines der Petala befand sich ein kleines, : aus einigen Laubblättern bestehendes Spröss- lein. — Andere 'sprossende Blütben zeigten in der Achsel eines Pe- talum einen stielförmigen ca. 8 Linien langen Körper, der an seinem Ende in einem Fall 5, in einem andern Fall 4, mit meist gut ent- wickelten Antheren versehene Filamente trug, offenbar einer Achsel- blüthe angehörig, bei der aber Kelch, Krone und Fruchtblätter ge- schwunden waren, wenn man nicht ‚ was vielleicht naturgemässer, annehmen will ‚es sei ein Kelch, dessen Theile aber, weil in die Region der Stamina der Biüthe fallend, selbst von der Staubfäden- Natur aflieirt worden. — Eine andere sprossende Blüthe verhielt sich 80: “Der aus ihrer Mitte kommende Spross war von einem dicken kurzen Stiel getrageu; er bestand aus 2 sich rechtwinklig kreuzen- den Bläftchenpaaren (vielleicht die 2 der Saxifragen-Blüthe normal zukommenden Fruchtblattpaare?)) jedoch waren die Blättehen des unteren Paares eiwas aus einauder gerückt. Ueber dem 2. Paar be- fand sich ein 5. Blättchen, das genau über das untere des ersten Paares fiel. Es folgten nun 5 Stamina, von denen aber nur eines gut ausgebildet war, und in die Richtung des höheren Blättchens fiel. Von einer Corolla keine Spar. Innerhalb der Stamina, im Cen- trum derselben, befand sich ein Fruchtblatt, das von normaler Form, in seinem oberen Theil geschlossen, gegen seine Basis aber offen war. Ihm gegenüber und an der Basis mit ihm verwachsen befand sich ein Organ: halb Orarium, halb Anthere, Der untere ovarium- arlige Theil war etwas stielartig ausgezogen; er war an seiner Innen-Naht often und trug die hier frei zu Tage gehenden Ovuls, a Der obere Theil war Anthere und nahm den Scheitel .ein, _Sie war normal beschaffen, aber, sonderbar genug, extrore, d. h. ihre Spalten lagen nach Aussen, gerade umgekehrt wie die Ränder .des ovarjunm- artigen Theils, — Endlich fand ich sonst normal gebildete Blüthen, in denen die Ovarien blattähnlich, an ibren Rändern klaflend ‚ohne Ovala waren; und andere, wo die Antheren, stark verlängert, die schönste Doppelspreitung zeigten, Die Ränder derselben waren zu- gleich gezähnelt. S. Hircuius. LIZ. Die bodenständigen Laubblätter sind sur Blüthezeit noch vorhanden, aber vertrocknet und braun; aus dek Achseln einzelner derselben kommen die in absteigender Folge sich entwickelnden Erneuerungsprosse, wovon der oberste noch bald siach dem Mutterspross zum Blühen kommt. Die übrigen war Laub wagei- den Sprossen dehnen sich auch oft schen zur Blütbeseit des ‚Matter- sprosses, und schlagen später einige Wurzelzasern, Die feinen bran- nen Wimpern an der Basis besonders der bodenständigen Blätter erinnern ganz an die ähnlichen Wimpern bei Parnassta. Am häu- figsten finden sich die Wimperu am Scheidentheil, seltener auch wm Blattstiel und an der Spreitenbasis. Die über der Basis der Petala befindlichen Schwielen sind Emersionen und mit den Drüsen der Pe- tala von Berberis zu vergleichen, gleichsam Andeutungen der Antke- reiibildang. — Die Biattstellang war bei 12 von mir unterswchten Exemplaren °/,; bei einigen andern °;,. Ber Zweiganfang bei 'bei- den Stellängen hat sein erstes Blatt (Vorblätier fehlen) eonstaut-Ine- dien nach hinten gestellt. Zuweilen stehen bei ° St. die Blätter 2 und 3 fast rechtwinklig zum Tragblaıit, ob dorch Drehung emes Axentheils bewirkt, konnte ich nicht entscheiden. An einem Spross war der Zweiganfang wie folgt: (B — Tragblatt). “rer B. ©— Die Sprossen 2- bis 3-blüthig. Ausser der zuerst öffnenden 6i- pfelblüthe kommen noch 1 bis 2 Seitenblüthen aus den obersten Biät. tern, welche oft nur das 2. Vorblatt ausgebildet haben; andere Mae sind beide vorhanden; sie sind übrigens hochbiattartig. Nie Anos-. penlage der Corolla fand ich auweilen länge der Medisho aufstsi- gend deckend. 9 8. stellaris, L.—HZ. uud NL.—HZ. Eine bodenständige Laub- rosette, deren Axe sich nach oben zum blühenden Stengel dehnt, welcher Hechblätter uud aus diesen die Blüthenzweige trägt. Wuchs in Rasen. Die Erneuerungssprossen entspringen (wie bei Primula etc.) in den Achseln der Bodenlaube und entwickeln sich in absteigender Folge, Nicht seiten kommen die obersten bald nach. der Mutter- pflaunze zum Blühen. Manchmal verlängern sie sich stolonenähnlich; immer schlagen sie Wurzeln. Tiefer in der Erde liegende Spros- sen bringen einige Niederblätter. Die Blüthenzweige von der Bo- denrosette durch ein zwei Zoll und mahır langes schaftähnliches Ia- kernodium getrennt, traubig oder corymbös, die Endblüthe über- gipfeind, sind bis 8-blüthige einfache Wickeln. Anwachsung der obersten blühenden Seitensprossen au die Mutteraxe traf ich zu verschiedenen Malen. Biatistellung ®,, °/s. Der Zweiganfung bei £ ®%/, nach % Vorblättern mit Pros. von S + 2; bei '/, ohne Prosen- these. Gipfelblüthe nicht selten hexamerisch mit 2—3 Fruchtblättern. Same anatrop, oval, am Nicropyle-Ende spitz, mit breiter Raphe von parallelen Rippen durchzogen. S. cuneifolia. NL.—HZ. Uebergang aus L in H plötzlich, Spross- erneuerung aus den obersten Rasettenblättern in ahsteigender Folge entwickelnd; einzeine dehnen sich stolonenförmig. An manchen Ro- setten folgen auf gut ausgebildete Blätter kleinere, welche die win- terliche, Unterbrechung der Vegetation andeuten; auf sie wieder grössere. Die Blüthenzweige traubig armblüthige Wickeln; das un- tere Vorblatt täufig fehlend, Blattstellang 35, "a, *ıs. Zweigan- fänge wie bei voriger Art. Laubspreiten in der Knospenlage löffel- förmig; an der Spitze einwärts gebogen, Nur die tiefer in der Erde entspringenden fädlichen Stolonen haben einige kleine röthliche oder weisse Niederblätter, S. umdrosa und hirsuta. L-—HZ. Wuchs wie vorige: mit Bo- denrosette, auf welche der mit H. besetzte Blütheuschaft folgt. Ro- setteublätter nach */, u. *,;s. Winterliche Unterbrechung der Triebe durch kleinere Blätter an den Rosetten bezeichnet. In der Knos- j j j . den „Jen Arte Zen penlage ist die Spitze des Bisttes are gebogen; zu- gleich decken sich die Randkerben in absteigender Ordnung. Vor- blätter der Laubsprossen manchmal ungleichseitig, vorn hochstielig, anter sich symmetrisch. Blüthenzweige armblütbige Loppelwickeln. » 8. muscosa. L2Z. Die Sprossen werden theils durch, die lange frisch bleibende Hauptwurzel ernährt, theils bringt auch jede neue Rosette feine Zasern, welche in die ältern verwesenden Rosetten : 303 hineinwurzeln, Die Erneuernngssprossen kommen aus den Achseln der Rosettenblätter und entwickeln sich in absteigender Folge*) und durch die grosse Zahl derselben, welche ebenfalls zu Rosetten wer- den, wird ihr polsterartiges Ansehen bedingt. Die blühenden Roset- ten schiessen in einen kurzen schaftförwigen, armblüthigen Stengel auf, Die 2 bis 3 Blüthenzweige entspringen am Gipfel des Stengels aus den Achseln kleiner Laubblätter, Sie sind meist einblüthig mit 2 Vorblättern, seltener kommt aus dem ser te eine antidrome Blüthe. Die Gipfelblüthe mitgerechnet, hat der Stengel weist vier Blüthen. Die Blattstellung der Rosetten ist am öftersten ®/, und S/ıs5 am Blüthensteugel 5/, und °/;. Den Zweiganfang (Seitenrosetten) finde ich an zahlreichen Sprossen °/s, mit 2 Vorblättero beginnend und an das 2. ohne Prosenthese anschliessend. Die tieferen Roset. tenblätter sind oft uugetheilt, oft 3-ttheilig; die höheren und uft auch die unteren sterilen der aufgeschossenen blühenden Stengel sind 2- bis dreitheilig. Eine Regel kann ich in Alledem nicht finden In der Knospe sind die Blätter fach, nur an der Spitze einwärts ge- bogen, — Diese Art und ihre nächst verwandten bedürfen einer neuen Untersuchung und zwar nach lebenden, und nicht nach Her- barienexemplaren. S, caespitosa L. Wuchs im Wesentlichen wie bei voriger. LHZ. Blüthenzweige in absteigender Ordnung entfaltend; manchmal sind sie sämmtlich zur relativen Hauptaxe antidrom, andere Male pöcilv- drom. Blattstellung °/;s und °. Zweiganfang bei ersterer Stellung nach 2 Vorblättern mit Pros. von 4, bei 5, ohne Prosönthese. S, androsarea. L—IZ. Wuchs von S. muscoides. S. tridactylites, L’Z. Es gibt reichlich und ärmlich verzweigte, selbst unverzweigte Exemplare, Im letzteren Falle sind sie einblü- thig, indem nur die Gipfelblüthe vorhanden ist. Die Rosettenblätter bleiben steril, Oft haben sämmtliche Blätter des aufgeschossenen Stengels eine (einfache) Blüthenwickel; oft nur 2—1 der obersten. In diesem Falle übergipfeln dann die Wickeln weit die Endblüthe des Stengels;, die oberste richtet sich am meisten auf und indem sie die Gipfelblüthe desselben bei Seite schiebt, scheiut sie seine Fort- setzung zu sein, was noch täuschender ist, wo nur allein die oberste Wickel vorhanden ist. Die Blüthen gestielt mit 2 laubigen entspre- chend der stufenweisen Auszweigung kleiner werdenden Vorblättern, *) Zuweilen bringt der oberste Seilenapross auch einen Blüthenstengel unıl blüht bald naolı dem Mutterspross, 384 Das untere constant steril an seinem Zweiglein basilär, meist neben dem oberen Vorblatt des vorausgehenden Zweigleins und mit ihm einen spitzen Winkel bildend paarig zusammengestellt (wie bei vie- len Solaneen). Am obersten sich stengelähnlich aufrichtenden Blü- thenzweig steht oft sein unteres Vorblatt dicht neben dem Tragblatte (obersten Stengelblatt) des Zweiges,*) Sympodienglieder der Wickel schmächtig, 1 Zoil und darüber lang. S. granulata. NEHZ. Die Keimpflanze bat Irmisch beschrie- ‚ben (Flora, 1853, S. 524. Vergleiche auch über die Bulbilli des- sen. Schrift über Kaollen- und Zwiebelgewächse, S. 190.). Die Zwiebelchen entspringen theils aus der Niederblattrezion, theils aus der bodenstäudigen Laubrosettte; die aua der letzteru kommenden Zwiebelchen beginnen manchmal mit mehr oder weniger vollständi- gen Laubblättern, auf welche dann die Blattbildung plötzlich auf N zurücksinkt. Dass die Niederblätter Scheidentbeile sind, ergibt sich leicht aus einer Vergleichung mit der Scheide der Bodenlaube. Die langgedehnten Blüthenzweige entspringen aus dem aufgeschossenen Stengeltheil der Rosetien, sie bilden eine Rispe. Aus den obersten Rosettenblättern kommen manchmal dem Stengel ähnliche Bereiche- Fungssprosse. Die Blüthenzweige sind unter sich zum Mutterspross am häufigsten antidrom: aber auch homodrome und selbst pöciledrome kommen vor, Nieder- und Laubblätter bald nach ?/,, bald nach ®/,. An - Niederblattsprossen glaube ich auch ®/,s beobachtet zu haben. Zweig- anfang bei °/, St. an Niederblattsprossen und Blüthenzweigen nach zwei Vorblättera mit ii Pros. eingesetzt. Die letzten Auszwei- gungen der Blüthenzweige sind armblüthige einfache Wickeln. Zu- weilen rückt auch das untere Vorblatt der Blüthenzweige bis gegen die Mitte hinauf. Die Laubspreiten in der Knospung an den Rändern einwärts gerellt. — Die Stamina legen sich (wie bei Ruta) über das Pistill, kehren auch in der nämlichen Ordnung ihres Verstäubens wieder zurück, Erst nach: völliger Verstäubung öffnet sich die Blüthe vollständig, Petala und Stamina breiten sich aus und die nun völlig ausgewachsenen Griffel divergiren weit auseinander. Auch die Narben haben erst jetzt ihre volle Grösse erreicht. Die Griftel drehen sich so, dass die ursprünglich mit ihren innern Flächen sich berührenden Narben nun ihre Ränder gegen einander kehren, *) Bei den aus tieferen Blattachseln des Stengels kommenden Blüthenzwei- gen rückt das untere Vorblatt manchmal am T,weige bis selbst in geine Mitte hinauf, De HE . . _ _ [ — I 805 8. rotundifolia, KHZ. Blätter stafenweise aus L durch KIEL; in Hübergehend. Kotyledonen klein,. kurz gestielt mit rundlicher Spreite. Auf sie folgt ein etwas grösseres mit ihnen rechtwinklig sich kreu- zendes Blattpaar mit ganzrandiger, ovaler oder rundlicher Spreite; die nächstfolgenden Blätter stehen nach */, und sind 3-theilig. Die Bodenrosette hat gewöhnlich 5/, St., woran auch die Blätter des aufgeschossenen Stengels Theil nehmen. Die Pflanze erneuert sich aus ihrem Bodenlaub. Die schmächtigen Blüthenzweige vor der Entfaltung. nach ibrem Tragblatt überhängend. _Es sind Dichasien mit 2 linealen Vorblättern, -dre® ach 'elirer; ‚Dickotomie“ -in Doppelwi- ektif, die höheren in einfachewffFickeln “übengehen, Ist anch das Vorblatt fertil, so ist es weit über die Mitte de#"Biütheweweiges hinaufgerückt, wenn steril, steht es@n seiner Basis. Parnassia palustris. NL—L—Z2. (Vergl. Flora 1857. S. 18, fer- ner Buchenau |, ec, 1857, S. 291.) Ich habe auch im vorigen und in diesem Jahr wieder eine Anzahl Blüthen mit 3 und 5 Frucht- blättern gefunden Vier trigyaische Blüthen hatten ihr unpaares Fruchtblatt median nach hinten gestellt. Nach den Streifen des Ovarium, welche der Mitte der Fruchtblätter entsprechen, darf man aber nicht allein die Stellung der Fruchtblätter bestimmen wollen, indem sie nicht selten etwas von ihrer ursprünglichen Lage abwei- chen, Durchsehnitte durchs Ovarium sind bei dieser Bestimmung durchaus nothwendig; sber auch so noch stösst man nicht selten auf eine geringe Abweichung der Piacenten aus ihrer natürlichen Stel- lung, die wohl nur aus dem etwas ungleichen \ Wachsthum der Frucht- blätter herzuleiten ist, die denn m einen verschieden grossen Raum einnehmeu, Die eilfengsind nämlich in demselben Ovariuwm von ungleicher Breite. Kara An einigen diessjährigen Exemplaren fand ich an der Basis der Sepala die den Laubblättern zukommenden Cilien, ein Beweis, dass auch der Scheidentheil des Blattes in die Bildung des Kelch- blattes aufgenommen ist. An einer Blüthe war das 3, Sepalum halb corollinisch, halb Sepalum; die petaloide Hälfte fiel auf Seite des kurzen Weges der Keichspirale. An derselben Blüthe war das 5. Sepa- lum ganz petaloidisch. Die übrigen Sepala waren normal beschaffen, Eine andere Blüthe hatte das dritte and fünfte Sepalum zur Hälfte petalvoid uad zwar fielen hier die petaloiden Ilälften bei beiden auf Seite des kurzen Weges der Kelchspirale. Die andern Sepala wa. ren unverändert; Beispiele, die doch wohl nieht für eine dem lan- gen Weg der Spirale folgende einseitig fortschreitende Blatthildung sprechen, 396 Payer (Organoge&nie de la fleur p. 183) gibt die Entwicklungs- geschiehte der Blüthe von Parnassia. Er betrachtet das schaftstän- dige Blatt als ihr Tragblatt, demzufolge 2 ihrer Sepala nach hin- ten, 2 seitwärts und eines nach vorn gestellt sein sollen. Richtig sagt er, dass die Anfangs unregelmässige Blüthe sich zuletzt zu einer völlig regelmässigen umgestalte. Nach ihm erscheinen (apparaissent) die 2 hintern Sepala zuerst, nachher die 2 seitlichen, zulezt das vordere, Ihre Knospenlage, welche mit ihrer stufenweisen Ausbil- dung zusam gnhängt, beschreibt er im Allgemeinen richtig. In Be- zug kai n von ihm für das Tragblatt der Blüthe gehaltenegt ist zur seine Angabe von-der-Keich- stelluuggsiersettren völlig richtig. Ob aber das, was er für ihr Trag- blatt nimmt, es in Realıtät sei, ist eine andere Frage. Nach den bis jezt vorliegenden Untersuchungen lassen sich an unserer Pflanze zweierlei Schaftstellungen unterscheiden: die einen gehören einer relativ primären Axe an, die andern einer seeundären, Achselspross der primären. Beiderlei Schäfte tragen ein sitzendes Lanbblatt. Im ersten Fall gehört ‘es einer SpirsIstellung (3/,) an, welche eben- sowohl die vorausgehenden Rosettenblätter als den Kelch der gi- pfelständigen Blüthe umfasst; im letztern, dem secundären Spross, steht es am Schaft seitlich. Es ist sein zweites Vorblatt, während sein erstes Vorblatt an seiner Basis zu suchen ist. Zwischen beide j 1 Vorblätter fällt die Blüthe mit Pros. von. IA eingesetzt; nach welcher dann natürlich die Kelchstellung®zum Tragblatt (einem Blatt der bodenständigen"Kosetle)Line andere wird, als sie Herr Payer aunimmt, Es fallen nämli das erste und dritte Sepalum (der "is Sp.) nach rer stehen seitlich, das zweite liegt me- dian nach hinten. Ihre Ausbildung geschieht aber in einer andern der °/s Spirale nicht entsprechenden Weise: vom ersten Sepalum be- ginnend, umfasst sie nach und nach die übrigen Sepala und zwar alternative rechts nnd links durch die Blüthe nach dem fünften Se- palum fortschreitend. Diese Entwicklungsfolge macht sich theils durch die verschiedene Grösse, theils durch die Knospenlage der Se- pala kenntlich. Das erste Kelchblatt ist das grösste, und äusserste, dann folgen abnehmend der Reihe nach das 4., 3, 2. 5. Das 5. (weiches ziemlich, wenn auch nicht ganz genau vor das schaft- ständige Blatt fällt) ist von allen das kleinste und in der Knospe das innerste, Die Sepala 4, 3, 2, zeigen in ihrer Deckung manche Anomalien. Am eonstautesten hierin verhält sich noch das zweite Kelchblatt; der Deckungsfolge nach ist eu an öftersten das vierte, 397 Den grössten Wechsel zeigen das (der °, Spirale nach) 3. un! 4.; bald wird nämlich jenes von diesem, bald umgekehrt bedeckt, Diese Deckungs- und Grössenverhältnisse lassen sich in Blüthen von kaum einer Linie Grösse ganz deutlich sehen. In anderen Blüthen voß derselben Grösse entsprachen Grössen- und Deckungsverhältnisse hingegen der ?/, Spirale. Nach Payer, immer unter der Voraus- setzung, das schaftständige Blatt sei das Tragblatt der Blüthe, ent- stehen (naissent) die Petala von Bornassia successive von hinten nach vorn, d. h. das hintere Petalum erscheint (apparait) zuerst; es" folgen dann die seitlichen und zuletzt die beiden vordern. In der Knospe hingegen sollen sie sich wie die Sepala, aber in um- gekehrter Richtung decken. Es werde nämlich das hintere Petalum von den seitlichen Petaleni bedeckt, diese von den vordern, Was den ersten Punkt, die „naissance“ oder „‚apparition“ def Petala®%etrifft, so kann ich darüber nichts Bestimmtes aussagen, aber sie wird durch die Knospenlage der Corolla muthmasslich. Der zweite Punkt bin- gegen (selbst wenn man auch der Anschauangsweise des Herrn Payer von der Blüthenstellung beipflichtet) ist entschieden falsch, Ich habe schon (Flora 1844, Tab. IV. f. ı und 1857. S. 22—23) ge- zeigt, dass die Deekungsfolge der Petala ganz in gleicher Richtung wie die der Sepala durch die Blüthe von einer Seite nach der an- dern (vom ersten nach dem zweiten Vorblatt) fortschreitet. Es ist dieses eben eine Folge der in einer. bestimmten Richtung gesche- henden Entwicklung und Ausbildung der Blüthentbeile, an der ja auch die Stamina Theil nehmen, wie aus ihrer Verstäubungsfolge zur Genüge hervorgeht. Die Regel ist diese: Deckungsfolge von Kelch und Krone und Verstäubungsfolge geschehen in Einer Richtung; die Deckungstolge der Corolla kreuzt sıch mit der des Kelchs; die Ver- stäubungsfolge der Stamina mit der Knospenlage der Petala. Pro- cedirt z. B. die Kelchdeckung vun rechts nach links, so die der Co- rolla von links nach rechts, während die Verstäubung wieder der Kelchdeckung von rechts nach links entsprechen wird Dass sich bierin besonders für die Corolla mauche leicht zu erklärende Ano- malien zeigen, habe ich I. c.*) p. 23 nachgewiesen. Dass übrigens die Stamina in derselben Ordnungsfolge wie die Petala erscheinen (apparaissent), nimmt auch Payeran(d. h. nach seiner Anschauungs- weise von hinten nach vorn). Die Antheren nennt er intrors; viele Schriftsteller bezeichnen sie als extrors, Ich finde in der Knospe die *) Flora 1857, 8, 23., Zeile 8 von unten ist ia der Zablenformel rechts au die Stelle von 4 und 8 zu seızen 1. 3. 398 Anthernespalten seitwärts, weder nach Aussen noch nach Innen ge- kehrt, das Filament ist aber aufihrer innern Seite inserirt, wesshalb man sie wohl za den extrorsen Antheren rechneu muss: sie sind deutlich 4-fücherig und die Scheidewände ihrer beiden Hälften sind oft längere Zeit sichtbar. Ihre Verstäubungsfolge fällt mit dem Reifwerden ihres Pollens zusammen Nach der Verstäubung fallen die Antheren ab, während die Filamente stehen bleiben, ganz wie bei Saxifraga, mit welchen, Steg Auch in der Bewegung der Sta- mina, der Stellung der Fruchtblätter (wenn paarig) und der Vergrös- serung von Griffelo und Narbe nach der Befruchtung übereinkomm Richtig ist es, wenn Payer von den Staminodien (Disque, Ecailles frangees) angibt, sie wachsen wie die Petala und Stamina in einer Richtung (nach seiner Ansicht von" hinten nach vorn). In der That zeigen Tie in’ jüngen Blüthenknospen ein successive abnehmendes Grössenverbältniss, welches dem der Stamina entspricht. Auch was er von der Entwicklungsfolge der Cilien sagt, kann ich bestäti- gen. Die Verwandtschaft der Staminodien mit den Petalen (und Staubblättern) möchte ich daraus entnehmen, dass ich einzelne Petala fand, die mehr oder weniger fiederartig gelappt waren. Ich halte sie für einen und zwar inneren Stamenkreis; sie scheinen mir innerhalb der normalen Stamina zu stehen , wenn auch in der Knospe ihre Cilien die normalen Stamina von Aussen umfassen. Payer hält die Staminodien für ein Analogon der Drüsen in der Blüthe der Crassulaceen. Was die Stellung der Carpiden betrifft, so nimmt er an, 2 stehen hinten und vorn, 2 seitlich. Nach seiner Ansicht von der Blüthenstellung von Parnassia ist diess richtig; die meinige (siehe Flora 1844 and 1857) weicht natürlich von der sei- nigen ab, als ich der Blüthe eine andere Stellung in der Achsel ih- res Tragblattes gebe. Nach Payer sollen die Fruchtblätter (wie die Petala und Stamina) successive erscheinen, und zwar von hinten nach vorn; zuerst das hintere, dann die seitlichen: zuletzt das vor- dere. Ich selbst habe darüber keine bestimmten Erfahrungen. Weun man die ganze Entwicklungsweise der Blüthentheile von Parnossia, ihre Knospenlage und Verstäubungsfolge betrachtet, 80 kann einem die Aehnlichkeit nicht entgehen, die sie in all’ diesem mit vielen symmetrischen (labiaten) aber auch manchen regulären Blüthen zeigt. In der That weicht die Entwicklungsfolge beider nur darin ab, dass sie bei Parnassia quer; bei lahiaten Blüthen median (auf. oder absteigend) durch die Blütbe verläuft. Jedenfalls ist eine transversal durch eine Blüthe verlaufende Konospenlage und Verstäu- bungsfolge eine, wenigstens so weit meine Erfabrungen reichens 399 ziemlich seltene Erscheinung. — Man wirft sich unwillkärlich die Frage auf, warum bei Parnassia dieses von der allgemeinen Norm so abweichende Verhalten? Ich bin desswegen einige Zeit im Zwei- fel geblieben, ob ich die Einsetsung axillärer Blüthen auch richtig aufgefasst. Um nur bei diesen letzteren stehen zu bleiben, so sind, wenn man Knospenlage und Verstäubungsfolge von Parnassia mit der einer labiaten Blüthe z. B. in Uebereinstimmung bringen wil!, zwei Wege möglich, entweder man nimmt mit Pa yer an, es sei das schaftständige Blatt das Tragblatt der Blüthe: alsdann verhalten sich Knospenlage und Verstäubung wirklich wie bei einer labiaten Blüthe, d. bh. si@ steigen längs der Mediane von Axe nach Tragblatt abwärts, Bei dieser Annahme fallen das I. und 4. Sepalam nach hinten, Sepala 2 und 3 stehen seitlich, das 5. fällt vor das Trag- blatt. Die Blüthe wäre hier ohne Vorblätter und ohne Prosenthese. Diese Ansicht ist sicher unrichtig, Man erhält auf dem zweiten Weg, der darin besteht, dass man an Seitenblüthen 3 Vorblätter annimmt; im Wesentlichen dasselbe Resultat Construirt man hier mit 2 seit- lichen Vorblättern (Pros. =). und mit einer auf sie folgenden 53 %/, St. mit Pros. m so wird das. 3. Vorblatt (welches kein an- deres als das an der Mitte des Blüthenschafte befindliche ist) etwas seitwärtse nach vorn vom Mutterblatt (je nach der Wendung des blü. henden Sprosses rechts oder links von ihm) zu steben kommen; das 1. Kelchblatt wird hier median nach hinten. stehen, und diesem wer- den sich die andern Sepala mit gewöhnlicher Divergenz anschlies- sen; das 5. Sepalum wird auch hier wieder vor das dritte Vorblatt (schaftständige Blatt) fallen. Deckung von Kelch and Krone und Verstäubung werden auch hier längs der Mediane absteigend fort- schreiten. Diesen zweiten Fall, habe ich wirklich einmal aufgefun- den. Dass aber bei Parnassia die Entwicklungsfolge der Blüthen- theile von der Blüthenstellung unabhängig sei, scheint mir da- durch bewiesen, dass sie in Gipfelblüthen gauz auf dieselbe Weise wie in Seitenblüthen verläuft. Vielleicht dass der zuletzt heschrie bene Fall. von Blüthenschäften mit 3 Vorblättern häufiger. vorkommt, als man annehmen möchte; ich wollte darauf blos aufmerkenm ma- chen. Untersucht man axilläre Blüthenschäfte in sehr jangen Sta- dien, so wird man.nicht ganz selten auf. solche. trefien, an denen 400 das schaftständige Blatt*) schief nach vorn, das durch seine Grösse ausgezeichnete erste Sepalum nach hinten za stehen scheint. Die Blüthe selbst wird alsdann von dem schaftständigen Blatt, das sich dicht unter ihr befindet, kragenartig eingefasst. Das zwischen ihm und der Blüthe befindliche sich nachher so stark dehnende Interno- dium ist alsdann nämlich noch sehr kurz, Solche Sprossen habe ich oft untersucht; manchmal schien die beschriebene Stellung von schaftständigem Blatt und Kelch #ur von einer Drebung des unteren Internodiums des Schaftes herzurühren und es war mir unmöglich, 3 Vorblätter zu finden; ich musste das schaftständige als das zweite Vorblatt erkennen, Im Koospenstande zeigt sich dgs letztere über- gerollt und wie mir schien nach dem langen Weg der Blattspirale. Accessorische Sprossen scheinen hei Parnassia äusserst selten vorzukommen. Ich habe nur einen Full aufgezeichnet, wo in der Achsel eines Bodenlaubes zwei Sprossen vorhanden waren; beide waren blühend und unter sich gleichläufig, der obere der stärkere: (Wird fortgesetzt.) Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen ‘der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung ) 95) Dochnahl, Anleitung, die Holzplanzen Deutschlands an ihren Blättern und Zweigen zu erkennen, Nürnberg, 1860. 96) Bulletin de la Socieıe botanique de Frauce, Tom. VL, Nr, 8et 9, Paris, 1859. 97) Kirschleger, Flore d’Alsace, Ill. Vol, 2, Part. Strasbourg, 1860. 88) Philippi, recherches sur quelques Orchi.lees des environs de Toulon. Besaucon, ° j 99) Gre&nier, Florula Massiliensis advena. Besangon. 100) Dietrich, Encyklopädie der gesammten niederen und höheren Gaıten- kunst, Leipzig, 1850. 101) 26. Jahresbericht de, Mannheimer Vereins für Naturkunde. Mannheim, 1860. 102) Schacht, de maculis (Tüpfel) in plantarum vasis tellulisque ligno>is ob- viis. Bonnae, 1880, Le en *) Ich habe mich in diesem Artikel immer zur Abkürzung des Ausdruckes „schaftständiges Blau‘ bedient. Das, darunter immer das mehr oder weniger in der Mitte des aufgeschossenen Blüthenschafis befindliche zu verstehen sei, brauche ich wohl kaum zu erwälınen. Redasteur und Verleger: Dr. Fürarohr. Druck der RR Neubauer’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. —t— N 36. Regensburg. 14. Juli. ‚1860. „..Imhalt. orıcınaL-annanorLune. Arnold, über die Laubmoose des fränki.chen Jura, — LiTTERATUR. K och, die botanischen Gärten, besprochen von H. Karsten. — GETROCKNETE PFLANZENSAmMLUnGEN. Rabenhorst, die Algen Sachseus etc. Dec. 97. u- 98, Derselbe, Lichenes eufopaei ex- siccati. Fasg, VII. et XVIIL. — Aanzeics der für die k. botanische Gesell- schaft eingegangenen Beiträge. x Ueber die Laubmoose des fränkischen Jura. Von F, Arnold. IV. Nachtrag. (s. Flora 1859. p. 113.) Acaulon muticum(Schreb.) Müll. — Aufsandig-lehmigem Boden eines ©rassengrabens zwischen Wasserzell und dem Schweinsparke, sowie zwischen Morizbrunn und Piesenhard bei Eichstätt. 203. Hymenostomum tortile (Schwgr.) Br. Eur. — Auf weissem Jura bei Schwabelweiss unweit Regensburg von Dr. Fürnrohr ge- sammelt und mir mitgetheilt (s. Hübner Muscol. germ. p. 49.). Weisia viridula var. dınsifolia Wils. Br. Eur. — Diese be reits in Flora 1856 p. 242 und 1858 p. 49. erwähnte Varietät kommt auf Erde in schmalen Ritzen der Kalkfelsen im ganzen Jura zer- streut vor; so auch im Pegnitztbale oberhalb Enzendorf, gegenüber Eitterzhausen bei Regensburg, unweit Aicha bei Kunstein, oberhalb Schönhofen im Laberthale. -— Die noch im August zur Reife kom- menden Kapseln dieser Pflanze haben, wie die mikroskopische Prü- fung zeigte, ein kleines Peristom; auch sind die Blätter etwas schmäler uod spitziger, als bei dem sehr ähnlichen Hymenost. tortile. Eucladium verticillatum (Brid.) Br. Eur. -- Steril an Kalkfel- sen und deren Unterfläche gegenüber Sinzing und bei Weltenbarg im Donauthale in kleinen, dichten Polstern. Die Gestalt des auf- rechten Blattes, das Blattnetz und der am mittleren Theile gesägte Blattrand lassen diese Art leicht gegenüber den äusserlich ähnlichen sterilen Polstern von Gymnost, calcareum, rupestre, Weisia virid. var. densifolia erkennen, Flora 1860. 25 402 204. Dichoduntium pellueidum (Hedw.) Schpr. — Steril auf lehmigem Boden feuchter, nur im Frühjahre bewässerter Bachrinnsale in der Waldschlucht des Ankathales zwischen Hersbruck und Velden; und im Affentbale unterhalb Preith bei Eichstätt, hier mit Barbula fallar, Mnium ligulat,, Amblystegium riparium und sterilem Hy. locom. squarrosum, 205. Dicranella rufescens (Tarn.) Sehpr. — Auf lehmigem, feuchtem Boden eines Grabens zwischen Piesenbard und Morizbrunn bei Eichstätt. Dicranum flagellare Hedw. — Steril in dichten Polstern an al- ten Buchen im Walde zwischen Wasserzeli und Breitenfurt bei Eich- stätt, Die feucht starren Blätter sind an der Spitze meist abgebro- chen, wie etwa hei Dier. strietum, allein der dichte Stengelfilz und breite Blattnerv lassen keine Vereinigung mit dieser Art zu. Mit Früchten kommt Dier, flagellare im Jura nur sparsam z.B. auf faulen Baumstrünken im Schweinsparke bei Eichstätt vor. Fissidens ezilis Hedw. — Die kleinere Form häufig ae umher- liegenden Kalk-, Dolomit- und Ziegelsteinen in Laubwäldern, auch auf sogenanntem Oolith (Eisensandstein) bei Weissenburg. — Die grössere Pflanze (F. dryoides) auf lehmig-sandigem Waldboden zwi- schen Wasserzeli und Breitenfurt bei Eichstätt, * Anodus Donianus (Wils.) und Seligeria pusilla unter einander gemischt mit benachbartem Ambliystegium confervoides an Kalkplat- ten unterhalb der Eustachius-Kapelle zwischen Breitenfart und dem Schweinsparke bei Eichstätt. Poltia minutula @ rufescens Br. germ. — ce. fr. sparsam auf grasigem Boden der Dolomitfelsen unweit der Riesenburg bei Maug- gendorf, Mai, 1859, Anacalypta lanceolata (Hedw.) Röhl, — Auf lockerer Erde am Fusse einer Kalkwand unterhalb der Ruine Neideck bei Muggendorf. Barbula rigida 8 mucronulata Br. Eur. — An alteh Mauern am Steinwege bei Regensburg.. (Comm. Dr. Fürprohr). Encalypta vulgaris y. pilifera Fk. — An Kalkfelsen um Re- gensburg, beiSchwabelweiss, Mariaort, am Schutzfelsen. (Comm. Dr- Fürnrohr.) Encalypta ceiliata Hedw. — Auf Sandboden des braunen Jura im lichten Föhrenwalde der Happürg bei Hersbruck gemeinschaftlich wit Plagiothee. denticulatum. Orthotrichum patens Beh. mit mehreren Arten der Gattung (O- affine, crispulum, leiocarpon, fallax, stramineum, speciosum) an Bu- ehe: !n Laubwäldern bei Eichstätt. 403. Orthotrichum Lyellii Hock. — Steril in Gesellschaft von O, faltaz, leioc., specios., Leucodon sciuroides an Nussläumen des Haage: bei Muggendorf. 206. Grimmia leucophaea Grev. — Steril mit Polyir, püife- rum, Hedwigia ciliata, Grimm. pule, Hypn, cupressif. auf Quarz- blöcken oberhalb Nassenfels bei Eichstätt, streckenweise das Gestein überziehend. i Physcomitrium pyriforme (Dill.) Br. Eur. — Zahlreich auf Erd- haufen und alten mit Erde bedeckten Pfosten eines Brunnens aus- serhalb Nassenfels bei Eichstätt, in Begleitung von Amölyst. ripar., serpens, Limnob, palustre, Hypnum filiceinum,. Mai 1859. 207. Entosthodon fascicularis (Hedw.) Schpr. — e. fr. spar- sam auf lehmig sandigem Boden des Strassengrahene in der Schlucht gegenüber Kunstein bei Kichstätt. April 1859. Funaria Mühlenbergii Sehw. — Ziemlich vereinzelt auf Erde des felsigen Bergabhangs oberhalb Schönhofen im Laberehale wid seitwärts der Riesenburg bei Muggendorf. Mai, 1859. 208. Webera eruda Schrb. Schwg. — e. fr. auf Sandboden in einem Hohlwege des Laubwaldes zwischen Aicha und der alten Bürg bei Eichstätt in Gesellschaft von Burtramia ithyphylla, Eu- rhynch. strigosum, Atrich. undul., Hypn. eupressif. 209. Bryum erythruchrpon Schwgr. — a) Auf Erdeeines Wald- durchhaues im Donauthale zwischen Kelheim und Weltenburg. (ko Rabhst. Bryoiheea Eur. Nr. 24} habe ich diese Art irrthämlich als Br. pallescens ausgegeben). — b) auf behmig-sandigem Boden ober- halb Kuustein bei Eichstätt; — e) um Eulsbrunn im Laberthale leg. Gümbel. 210. Aulacomnium androyynum (Dill) Schw. — Steril an Sandsteinfelsen des braunen Jura auf der Happürg bei Hersbruck. Bartramia ithyphyll.ı Brid. — e fr. in Gesellschaft von Bartr. pomiformis, Polytr. commune, Atrich. undul, Bryum elong.ıtum, Hypnum eupressif., Schreberi, spiendens aufSandboden des braunen Jurs unterhalb Hetzelsdorf in Oberfranken; — ferner auf lehmig- sandigem Boden eines Hohlwegs ober Aicha bei Eichstätt. 211. Pogonatum urnigerum (L.) — e. fr. nicht häufig auf leb- mig-sandigem Boden am Rande des Strassengrabens der Sehlucht gegenüber Kunsteiu und im Waldhohlwege zwischen Piesenbard und Morizbrunn bei Eichstätt. Poyonatum nanum (Hedw.) — Auf demselben Substrate nicht selten längs der Berghöhe zwischen Kunstein und dem Schweins- arke. ? 26° 404 212. Omnlia Sendtneriana Br. Eur. — Steril au der bemoosten Unterfläche eines Kalkfelsens in der Schlucht des Wolfsgrabens bei Streitberg (teste Schimper in lit.!). — Die mikroskopische Untersn- chung des abgerundeten stumpfen Blattes zeigte im weitmaschigen Blattnetze volle Uebereinstimmung mit Original-Exemplaren. 213. Pterigynandrum filiforme Hedw. — Steril sparsam auf Hornsteinen und am Grunde alter Buchen im Walde zwischen Wasserzell und Breitenfurt bei Eichstätt. Leucodon seiurvides (Dill.) Schw. — e, fr, um Artelshofen im Pegnitzthale. Antitrichia curtipendula (Dill.) — e. fr. nicht selten an den Aesten alter Eichen im Walde hinter Schernfeld bei Eichstätt. Heterocladium dimorphum (Brid.) — Steril auf lehmig-sandigem Waldboden des Bergabhanges zwischen Aicha und dem Schweins- parke bei Eichstätt, in der Nachbarschaft von Hedwigia ciliata und Dieran. longifol. auf Hornsteinen, Leucobryum glaucum, Bryum nu- fans u, dgl. _ 214, Plagiothecium nitidulum (Whlbg,.) Br, Eur. — c. fr, auf Waldboden über morschen Fichtennadeln und faulendem Laub ober- halb Schambach zwischen Eichstätt und Kipfenberg; unter Nr. 297. in Rabhst. Bryotb. Eur. ausgegeben. - 215 Eurhynchium striatulum (Spruce) Schpr. — a) Bereits als Eur. erassin. in Flora 1856 pag. 248 erwähnt; steril auch an Kalkwänden bei Hetzelsdorf und auf Dolomit der Riesenburg bei Muggendorf. — b) e. fr. an Kalk- und Dolomitfelsen im Laubwalde der alten Bürg unweit Aicha bei Eichstätt, Fruchtreife im Märs, April, Eurhynchium crassinervium (Tayl.) Schpr. — ce. fr. an Kalk- felsen im Laubwalde der alten Bürg bei Eichstätt; steril scheint diese Art zahlreich auf Dolomit in der Waldschlucht des Ankathales zwi- schen Ilersbruck und Velden vorzukommen, Brahythecium rivulare (Bruch). — e. fr. in Begleitung von Eurh. praelongum und Hypnum filicinum am Rande der beschatteten Quelle unterhalb» der Eustachiuskapelle bei Eichstätt. Limiobium palusire var. hamulosum Br. Eur. — An feuchten Dolomitblöcken seitwärts der Riesenburg bei Muggendorf. Die Blät- ter sind einseitswendig sichelförmig gekrümmt, die Pflanze ist schmäch- tiger, als die Stammform und von röthlicher Farbe. Hypnum reptiie Mich. — Hieher gehört, was ich bisher als Hypnum pallescens im Jura aufgeführt und in Rabhst. Bryoth. Eur. Nr. © b. publieint babe. Das Achte Hypnum pallescens Schpr. — 405 Hampe Moossammlung Nr. 97. (sub Hypn. pulchell.) wurde bisher im fränkischen Jura nicht beobachtet. Hypnum Crista castrensis L. — c. fr. massenhaft auf feuchtem Waldboden zwischen Piesenhard und dem Egelsee bei Eichstätt. Hypnum uncinatum Tledw. — c. fr. zahlreich auf hervorste- henden Fichtenwurzeln in der Wallschlacht des Affenthales bei Eichstätt, Hypnum commulatum Hedw. — Steril in einer Quelle am We;e zwischen Alfalter und Artelshofen im Pegnitzthale. Diese Art ist im Jura weit seltener, als H. filicinum, Hypnum Iycopodioides Neck. — Steril auf feuchtem Sandboden des braunen Jura auf dem Hezies bei Erlangen. Hypnum purumL. — c. fr. am Waldsaume des Schweinsparkes bei Eichstätt. " Sphagnum acutifolium Ehrh. — ce. fr. in einem der Waldsünipfe vor dem Schweinsparke bei Eichstätt. Sphagn. subsecundum Ns. — Weit verbreitet am Rande der zwischen Piesenhard und Morizbrunn gelegenen Weiher. Litteraturn . Besprechung der Schrift: „Die botanischen Gärten, ein Wort zur Zeit, vonProf. Dr. Karl Koch“, von H. Karsten, Dr. Das seit lange herangebildete Beiürfniss einer Reformation der botanischen Gärten, damit sie ihre Aufgabe erfüllen, zur Fortbil- dung der wissenschaftlichen Botanik zu dienen, wird in dem vorlie- genden gedankenreichen Schriftchen vom Verfisser zur Sprache ge- bracht. — Derselbe berührt zuerst in kurzen Zügen Jie Geschichte der botanischen Gärten. Diese eutstanden, um dem Bedürfn'sse an Arzneipflanzen zu genügen und der Kenutniss derselben zu Jieken; mit dem Auftreten der Botanik als Wissenschaft forderte diese wicht allein die Kenntniss der wedicinisch wirksamen Pflanzen, sonderu die Vereinigung möglichst aller verschiedenen Pflanzenformen. Neben diesem mit den äusseren Formen sich beschäftigeuden Theile, entstanden seit Anfang dieses Jahrhunderts neue Diseiplinen der Wis- senschaft: die Pflanzengeographie reihte sich der Systematik un und diePhysiologie und Pathologie der Pflanzen, beide von her- vorragendem Interesse für Agri- und Hortieultur, wiesen ihre grosse Bedeutung für die Systeimkunde nach; alle Theile wollen gleichmäs- 486 sig beachtet und gepflegt sein zum Besten der Wissenschaft und auch der dem denkenden Menschen angeborne Sinn für das Schöne darf nicht unberücksichtigt bleiben; diess beleuchtet der Verfas- ser in verschiedenen Paragraphen. — Pagina 6. sagt derselbe: I. muss der botanische Garten ein Institut der Wissenschaft sein. Systematiker sollen mit Physiologen Hand in Hand gehen, eine Wissenschaft soll die andere ergänren*); Männer der Wissen- schaft sollen ihre ganze Thätigkeit der Beobachtung der im botani- schen Garten vereinigten Pfianzenformen und den gleichzeitig mit denselben angestellten Versuchen widmen; die Studirenden der Na- kurwissenschaften überhaupt, wie ganz besonders angehende Botani- ker und Gärtner, sollen hier zu wissenschaftlicher Beobachtung ange- regt und zu wissenschaftlicher Beschäftigung angeleitet werden. — Ferner soll Il. der botanische Garten eine Bildungsanstalt sein und Hl, einen ästhetischen Einfluss auf die Besucher ausüben. Beide Forderungen, innig verwandt, wird gewiss jeder Gebil- dete mit freudiger Zustimmung von einem Manne der Wissenschaft aussprechen hören in unserer der Verellgemeinerung der wissen- schaftlichen Errungenschaften so günstigen Epoche. Jeder humane Vorsteher eines wissenschaftlichen Gartens wird sich der Lösung der 11. Aufgabe schon vor dem Erscheinen dieser Schrift angenommen habeb, wenn er seine Stellung riehtig erkannte und überhaupt der- selben gewachsen war, wie wir es vorzüglich im Breslauer Garten bethätigt sehen, und die Erfülluug der Ill. Aufgabe wird kein In- spector unberücksichtigt gelassen haben oder anberücksichtigt lassen können, selbst wenn sein Vorstand ihm es nicht auftrüge, oder de- ren Berücksichtigung schlechthin abweisen sollte, wie diess, kaum glaublich, von dem Vorstande des Berliner Gartens geschehen, obgleich dieser doch das Glück gehabt hat, und noch hat, wirklich ye- bildeten, mit Kunstsinn begabten Gärtnern übergeben worden zu sein. **) Nachdem Koch bis pag. 24 diese verschiedenen Aufgaben eines botanischen Gartens aufgestellt, geht er dazu über, Jie Mittel und Wege anzugeben, dieselben bestens zu lösen und stellt hiebei in den Vordergrund, dass ad 1. jeder Garten seinen Mitteln entsprechend zu verfahren habe, dass vor Allem die im freien Lane zu ziehenden Pflanzen zu berücksichtigen, dass alle nutzbaren Gewächse im bota- nischen Garten zu versammeln seien, und dass von tropischen Ge- wächsen möglichst die typischen Formen der verschiedenen Familien *} Vergt. Nachsatz I. R ) Vergi. Nachsat. [1 ‘ oder Grpppen zu erhalten gestrebt werden müsse, Richtige, deut- lich geschriebene Namen den Pflanzen beizugeben, vollständige 'Ver- zeichnisse der vorhandenen Pflanzen anzufertigen, verlangt Koch ale selbstverständliche Bedingung zur Erhaltung der Ordnung und als Grundlage eines für das gebildete, lernbegierige Publicum anzu- fertigenden Wegweisers durch den Garten, Die Directoren der verschiedenen Gärten sollen durch gegensei- tiges Uebereinkommen ihre Sammlungen vervollständigen, und mögen diejenigen Pflanzenfamilien, für die sie sich besonders interessirep, und diesie besonders studiren und monographisch bearbeiten wollen, vorzugsweise heranziehen (pag. 51). — Doubletten sollen an Privat- gärten oder Handelsgärten zum Besten des Instituts vertauscht wer- den (pag. 56). — Es versteht sich von selbst, meint der Verfasser, dass nicht alle Jahre dieselben Pflanzen cultivirt werden, ‚es muss ein den jedesmaligen Bedürfnissen entsprechender Wechsel stattfinden. Sobald der Raum eines botanischen Gartens zu klein ist, muss für neue Pflanzen Platz geschafft werden; was bereits untersucht und wissenschaftlich möglichst festgestellt ist, muss weichen, denn es hat seinen Zweck erfüllt,*) Dieser Umstand führt den Verfasser zu einem neuen Bedürfnisse eines jeden botanischen Gartens pag. 57: Es müssen Sammlungen angelegt werden und zwar sowohl ein Her- barium, als auch eine Sammlung von Samen, Früchten und Hölzera sowie von industriell nutzbaren Pflanzenproducten., Von der Thätigkeit der Direciion des botanischen Gartens soll nicht nur den Behörden, sondern auch dem wissenschaftlichen Publi- cum Rechenschaft gegeben werden (pag. 63). Physioilogische Ver- suche soll der Systematiker mit dem Anatomen gemeinschaftlich durchführen. j Das ganze Buch umfasst 70 Octavseiten. Niemand, der sich für den Fortschritt der Wissenschaft iuteressirt, wird mit Hrn. Prof. Al. Braun, der sich in seiner Beurtheilung des Büchelcheus, die in Nr. 16. der botanischen Zeitung .erschienen ist, selbst „einen recht verstockteu und eigensinnigen Anhän- „ger der älteren beschränkten Vorstellung von der „Aufgabe botanischer Gärten‘ nennt, Alles schlechthin zurückweisen wollen, sondern das viele Gute und Wabre, was darin ausgesprochen ist, mit Beifall und Dank aufnehmen. *) Vergl. Nachsaız III, *®) Vergl. Nachsatz IV, 498 Nachsatz I. Gehören die Arbeiten des Physiologen in das Ge- biet des botanischen Gartens, wie Koch diess verlangt, oder sollen wir sie mit Ilerrn Professor Alex, Braun aus demselben durchaus verbannen ? Diese Frage, gleiehlautend mit der: „muss ein Systematiker auch Physiologe sein?‘ werden wir beantworten können, nachdem wir une die einfachste Aufgabe des botanischen Gartens festgestellt haben, — Seit der Gründung der botanischen Gärten bestand deren Bestimmung derin, die verschiedenen nutzbaren Pflanzen zu vereini- gen und hat diese seit Linne und Jussieu sich dahin erweitert, möglichst alle verschiedenen Pflanzenspecies unseres Planeten in ihnen neben einander zu versammeln. Um die Uebersicht über diess grosse Heer von Pflanzen zu ermöglichen und zu erleichtern und so dem Studium zugänglich zu machen, muss dasselbe naturgemäss nach einem bestimmten Systeme geordnet sein. Elemente dieses Systems sind also die Species und zwar bisher die im Linne&'schen Sinne speeifisch verschiedenen Formen. Obne auf eine Untersuchung der Haltbarkeit des Lina&’schen Satzes ein- zugehen, nahm man bisher ohne Weiteres denselben als richtig hin, Nachdem wir nun aber durch die Cultur und durch Versuche den formverändernden Eiufluss des Klimas und Bodens und die Fort- pfanzung der Bastarde durch Samen erkannt haben*), welcher erstere nach längerer Wirkung durch mehrere Generationen hindurch mehr oder weniger erbliche Eigenschaften hervorbringt: wirft sich uns bei Einführung neuer Pflanzenformen in die botanischen Gärten natür- lich die Frage auf: sind diese Formen wirkliche Species, sind sie gleichwerthig den übrigen als solche erkannte, oder sind es nur Ab- änderungen oder Mittelformen wie die oben bezeichneten? *) Ich eriunere hier nur an einen bier im Decker’schen Garten son Hrn. Obergärtn-r Reineke mehrjährig beobachteten Fall der Hervorbriugung keimfähiger Sarnen zweier selbst erzeugter Bastarde, nämlich des T’ro- paeolum Reinekeanum und des Trop. tricolori brachyceras. Die Knollen dieser Bastırdpflanzen treiben jährlich neue Acste, die stets sleiebe Blumen uni keimfübige Samen hervorbringen. Die Befruchtung besorgte Herr Reineke mit dem Blumenstaube desselbın Pflanzen, die auch abgesondert von anderen Tropaeolum-Speeies wuchsen. Aus den gekeimten Samen wuchsen Pflanzen, deren Blumen, auch noch in der dritten Generation, denen der Mutter- (Bastard-) Pflanze ganz gleich wa- ren, wovon ieh mich duch die Vergleichung der Blumen beider 6 perationen überkeugte, Ds ann | 409 Andererseits wird es nothwendig, diese typischen Speciesformen auf ihre Veränderlichkeit und ihre Mischbarkeit mit andern zu un- tersuchen, d.b, das empirische Sammeln der bisherigen botanisehen Gär- ten in das wissenschaftliche Versuchsfeld des Botanikers als Natur- forscher überzuführen, Diess ist die nächste, nothwendig auszufüh- rende Aufgabe eines wissenschaftlichen Pflanzengartens, der damit zugleich die höhere Frage von allgemeinem Interesse nach dem Ur- sprunge der Species, zuuntersuchen und zu beantworten beginnt, Diese Aufgabe aufzunehmen, geziemt einem botanischen Garten, in welchem mehrere, vorurtheilsfreie, im Beobachten geübte Gärtner und Botaniker, Systematiker und Physiologen mit Liebe zur Sache gemeinschaftlich wirken. Von der allergrössten Wichtigkeit ist dabei, dass sie ihre Er- fahrungen und Beobachtungen schriftlich aufzeichnen und die Gegen- stände ihrer Untersuchungen zur späteren Controlle aufbewahren. Auf diese Weise muss diese für die Systematik so höchst wichtige Frage bearbeitet werden, und nur auf diesem Wege wird sie der Lösung näher geführt, wenn nicht beantwortet werden: denn der einzelne Arbeiter stirbt möglicher Weise über diesen langwierigen Beobachtungen hin, seine Zeit und Mühe sind vergebens verwendet; die Resultate werden, ohne einen Abschluss erlangt zu haben, mit ibm zu Grabe getragen. DieKrankheiten der Pfianzen zu beobachten, ist ein-anderer würdiger Gegenstand für diese wissenschaftlichen Institute und doch gleichfalls ebensosehr vernachlässigt. Die Ursachen der Krankheiten und mehr noch die Heilmethode sind bisher rein empirisch aufgefasst. Den einen Fall einer rationellen Therapie ausgenommen, den ich hier in der Rhododendron-Pflanzung des Herrn Kunstgärtuer Lachner (vergleiche Bonplandia 1857) ausführte, ist mir kaum ein anderer bekannt, Theorie und Praxis müssen sich hier durchaus verbinden, um für die Wissenschaft und für das Leben zu wirken. Zahllose solcher Aufgaben liegen seit lange zur Bearbeitung vor, doch es fehlen die Kräfte, besonders die Vereinigung der Kräfte. Hier erinnere ich nur noch an die vielbesprochenen, seit 100 Jahren von zahlreichen Beobachtern aufgenommenen Versuche über den Werth und die Bedeutung des Pollen, welche von dem scharfbli- ckenden Linne richtig erkannt, durch seine Nachfolger wegen Man: gel an Ausdauer und der Unzulänglichkeit an Schärfe der Kritik und Sorgfalt bei der Beohachtung bis anf die neueste Zeit picht bewie- sen wurde, sondern noch immer trügerischen Specalationen das Ge- gentheil su bebanpten Raum liessen, 410 II. Der Begriff Garten an und für sich schliesst schon den Be- griff des Aesthetischen ein. — Muss in den Gärten, welche prakti- schen Zwecken gewidmet sind, anch natürlich dieser praktische Zweck besonders in's Auge gefasst werden, so wird doch nie das Schönheitsgefühl ganz unbefriedigt bleiben dürfen, ohne den Garten zum Acker, zum Felde zumachen. Die naturgemässe Gruppirung ist es beson- ders, die von dem ästhetisch gehaltenen Garten gefordert wird und vor Allem darf man an den botanischen Garten den Anspruch ma- chen, dass, so weit es die natürliche Verwandtschaft der Pflanzen erlaubt, eine solche naturgemässe Anordnung, welche die Physio- guomie der Vegetation des natürlichen Standortes wiedergibt, bei der Einrichtung desselben berücksichtigt wird. Die Hauptagentien des Pflanzenlebens, die Feuchtigkeit und Wärme, bedingen je nach dem verschiedenen "Grade, welchen die verschiedenen Pflanzen beanspruchen, die grossen Abtheilungen des. Gartens, Der grössere oder geringere Bedarf von Lieht macht in der Anordaung der Pflanzen jeder dieser Abtbeilungen sich geltend. — Die Sonderung der Pflanzen nach den klimatischen Regionen, nach ihrem Vaterlande, triflt häufig sowohl mit diesen Anordnungen, wie mit den der systematischen Stellung entsprechenden zusammen, Hierin liegen die Hauptzüge der Grundsätze, die der Vorstand des botanischen Gartens als Cultivateur und als Botaniker 'berück- sichtigen muss, um eine naturgemässe Entwicklung neben der mög- lichst strengen systematischen Anordnung zu bewirken, Der künstlerische Sinn des Gärtners wird diese nothwendig geforderte Sonderung in einer ästhetischen Gruppe wiederzugeben wissen, er wird, so viel es diese zum Gedeihen der Pflanzen noth- wendige Sonderung bedingt, und so viel es die systematische An- ordnung gestattet, Gruppen formen, denen ähnlich, welche die Pflan- zen in ihrem Vaterlande hilden, sie werden die Physiognomie des natürlichen Standortes vorführen. Solche Gruppen werden dem Sinne des Künstlers wie auch den Anforderungen des Botanikers genügen, sie werden ästhetisch und wissenschaftlich sein. Freilich bat nicht jeder wissenschaftliche Pflanzengarten das nothwendige Areal für eine solche naturgemässe Aufstellung; ein an Raum beschränkter Garten muss natürlich die ästhetisch-physio- gnomische Gruppirung aus Rücksicht auf die systematische Ordnung, dieser vorzüglichsten Bedingung ‘des botanischen Gartens, in den Hintergrund treten lassen; den grösseren Gärten liegt dagegen die Pflicht ob, auch diesen Factor Fes Uut-rrichts zu berücksichtigen. ee EEG 411 I Koch unterscheidet hier nicht scharf genug den eigentli- chen, systematisch geordneten Garten und den Theil desselben, den der Director für seine monographischen Arbeiten anbant. Der erstgenannte Theil, der zum Zwecke des öffentlichen Un- terrichts eingerichtete, ist die eigentliche Aufgabe des vom Staate unterhaltenen Institutes. — Hier müssen je nach der Grösse der Ein- künfte des Gartens die typischen Formen der Familien, der Gruppen, der Gattungen und Untergattungen, die nutzbaren und giftigen Ge- wächse, sowie die möglichst grosse Anzahl von Arten der einheimi- schen und ausländischen Fiora vereinigt werden. Da diese Formen bekannt sind, kann füylich a priori eine der Ausdehnung des Gartens entsprechende Anzahl derselben ausgewählt werden, deren Stand, so viel thunlich iu streng systematischer Ord- nung, festbestimmt ist und für deren Erhaltung der Inspector verant- wortlich zu machen wäre, Es müssen diess, wie gesagt, die zum Stadium vorzugsweise geeigneten Pflanzenformen sein; an ein Wechseln derselben darf nur für den Fall gedacht werden, dass eine ausländische Form in dem Garten aufgenommen werden kann, die diesem Zwecke besser ent- spricht, als eine vorhandene Verwandte, oder leichter cultivirbar ist, als eine vorhandene Entsprechende. Da die botanischen Gärten nicht nur für die Directoren dersel- ben behufs deren wissenschaftlicher Arbeiten, sondern zum öffentli- chen Unterricht vom Staate unterhalten werden, so sind von den zum Unterrichte wichtigsten Pflanzen (Arzneipflanzen) eine diesem Zwecke entsprechende Anzahl von Individuen zu cultiviren, damit die Studirenden nicht allein die blühenden und fruchttragenden Pflauzen sehen können, sondern ihnen auch Material zum Studium derselben gegeben werden kann. Was den von Koch so sehr in den Vordergrund gestellten Nu- tzen der botanischen Gärten zum Zwecke systematischer Arbeiten be- trifft, so scheint derselbe diesen Nutzen zu sehr zu überschätzen, Die systematischen Beschreibungen, welche die typischen For- men der Pflanzenspecies wiedergeben sollen, müssen natürlich auch durchaus nach typischen Formen entworfen sein. Als solche typi- sche Formen können aber in den seitensten Fällen die Gartenpflan- zen gelten, am allerwenigsten die in Warmhäusern nach bisher geübter Weise gezogenen Pflanzen. Bis jetzt, so lange der Lultivatenr die Lebensbedingungen der fremdländischen Pflanzen so wenig genau kennt, hängt es in Bezug auf Boden und Licht vom Zufalle, in Bezug auf Wärme and Feuchtigkeit von dem Talente und dem richtigen prak- m, 412 tischen Blicke des Gärtners ab, ob der Pflanze in dem Garten die normalen Lebensbedingungen gegeben werden. Nach solchen unter bezeichneten Verhältnissen erzogenen Pflan- zen Monographien bearbeiten zu wollen, ist nicht rathsam, mehr schädlich als nützlich, Viele der jetzt beschriebenen und in das System eingereihten Pflanzenspecies werden sich als solche durch die Cultar hervorgebrachte Formenveränderungen erweisen; ja selbst Gattungscharaktere werden, wie ich aus Erfahrung weiss, abnormer Weise verändert. Jedenfalls darf die Gartenpflanze, so lange man nicht die Ve- berzeugung hat, dass sie unter normalen Bedingungen aufwuchs, nicht zur Diagnose dienen, sie ist höchstens mit der grössten Vor- sicht neben den getrockneten Vaterlandsexemplaren zu benutzen. Wer mit den von Reisenden gesammelten Herbarien-Exemplaren nicht sich zufrieden stellt, Besseres und Vollständigeres leisten will, der übernehme die Beschwerden und Gefahren der Reise, mache sich selbst auf den Weg und beobachte die Pflanzen an ibrem natürlichen Standorte. Ein anderes Auskunftsmittel gibi es nicht, denn die nach unvolikommen cultivirten Gartenpflanzen angefertigten Diagnosen schaden nur in den meisten Fällen der Wissenschaft, wenn man sie für mehr als Beschreibungen pathologischer Producte ausgibt: sie gehören wit in die oben angedeuteten Untersuchungen über die Ausdehnung des Formenkreises der Species, aber sie gehören nur unter Erfüllung der angegebenen Bedingungen in die Reihe der spe- eifisch typischen Formen. IV. Die notbwendigste und nur zum Nachtheil des botanischen Gartens zu entbehrende Sammlung ist ein Gartenherbarium. Auch dort, wo jene oben angedeuteten wissenschaftlichen Untersuchungen und Beobachtungen über die Aenderung vorhandener und Erzeugung neuer Pflanzenformen nicht vorgenommen werden, muss ein Herba- rium der in dem Garten erzogenen Pflanzen schon desshalb vorhan- den sein, weil es wohl vorkommen kann, dass die Bezeichnung ei- ner Pflanze verloren gelit oder mit einer benachbarten verwechselt wird, dass also, so lange von dem Garten kein bis auf den Standort der einzeinen Pflanzen sich erstreckender Plan vorhanden ist, diese Pflanze dann stets erst wieder von dem Vorsteher neu bestimmt wer- den muss, was für diesen zu unnützem Zeitaufwande führt; während der Obergärtner oder Gehilfe, der das Herbarium zu besorgen hat, leicht den Namen in demselben finden könnte, Diejenigen Gärten, welche überdiess mit der wissenschaftlichen Kritik des Wertbes der Pflauzeuformen (zur Entscheidang der Frage a EEEEREESEEGEE ‘ 413 ob Species oder Värietät) sich beschäftigen, können natürlicher Weise eio Herbarium, welches die Prodacte ihrer Versuche aufbewahrt, noch weniger entbehren; für diese aus derEmpirie herausge. tretenen Institute ist das Herbarium ein unumgänglich nothwen- diges Hilfsmittel. Dass das Gartenherbarium nicht mit dem Herbarium getrockne- ter Vaterlandsexemplare zu vermischen ist, versteht sich von selbst: beide dienen ganz verschiedenen Zwecken; sie ergänzen sich für ge- wisse Untersuchungen. Die Sammlungen von Pflanzen, die an ihrem natürlichen Stand- orte wuchsen, ergänzen die botanische Bibliothek, insofern deren Beschreibungen veröffentlicht wurden. Das Gartenherbariam gehört zunächst zum Garten und dessen Versuchsfelde, die darin enthalte- nen Pflanzen werden mit den Vaterlandsexemplaren zu vergleichen sein, um die ändernden Einflüsse der Cultur zu erkennen. Aehnlich geht es mit den Hölzern, welche im Garten gezogen wurden. Diese stehen in derselben Beziehung zu den an ihrem natürlichen Standorte gewachsenen, neben den trockenen Blumen- und Fruchtzweigen aufzubewahrenden. ” Getrocknete Pflanzensammlungen. Die Algen Sachsens, resp. Mitteleuropa’s. Neue Ausgabe. Unter Mitwirkung der Herrn Bulnheim, Göppert ete. gesammelt und herausgegeben von Dr. L. Rabenhorst, Doppelheft: Decade LXXXXVH — LXXXXVIM. (Der neuen Ausgabe 69. und 70. Decade). Dresden, Druck von C. Heinrich, 1860. 961. a) Cymbella euspidata Ktz. b) Meridion constrictum Ralfs: In einem kleinen Wasserfluss am Galgenberg bei Strehlen in Schlesien. 962. a) Stauroneis Cohnii Hilse n. sp. Von Staurd- plera truncata durch geringere Grösse unterschieden, besonders we- sentlich aber durch die viel zarteren Querleisten, die auch viel enger beisammen stehen. b) Pleurostaurum acıtum Rabenh. In verlas- seneu Steinbrüchen am Galgenberge hei Strehlen. 963. a) Staurg- neis undulata Hilae n. sp. ?/ıoo MM. lang, mit 3 Rinsehnürungen wovon die mittelste die schwächste ist; Enden stark eingeschnürt, und kopftörmig vorgezogen. Die Querleisten sind convergirend, 414 b) Achnantidium coaretatum Breb. ce) Stauroneis Cohni Hilse. Von demselben Fundorte wie vorige. 964. a) Surirella pinnata W. Smith. b) S. minuts Breb. Ebendaher. 965. Navicula mutica Ktz. forma rohusta striata! Dresden. 966. a) Mastogloia Smithü Thwait. b) Cocconeis Thwaitesü W. Smith. Mergelgruben von Peterwitz bei Streblen. 967. a) Naricula leptogonyyla Ebrenb. b) Stauroneis undulata Hils. c) St. anceps Ehrenb. d) Pinnu- laria chilensis Ehrenb. e) Nitzschia vivar Smith. Galgenberg bei Strehlen. 969. Docidium Iruncatum Bre&b. Dretschen bei Neukirch in der Oberlausitz, 969. a) Cosmarium quadrangulatum Hotzsch. n.sp 6b) €. Botrytis Men. Beide in Copulation! Dresden. Cosm. quadrang. Grösse durchschnittlich wie €. Botrytis, doch ziemlich veräuderlich. Form der beiden Hälften mehr oder weniger länglieh, abgerundet-viereckig,' bis annähernd oval, doch meist nach. Aussen etwas erweitert, tief eingeschnitten. Die Oberfläche bildet 3 Wel- len der Quere nach durch eine Auftreibung in der Mittte jeder Hälfte, neben welcher sich zu jeder Seite eine Vertiefung befindet. Ei- gentbümlich ist es, dass durchgängig die eine Hälfte grösser ist als die andere. Die Oberfläche ist mit vielen Reihen kleiner Erhaben- heiten besetzt, was nach dem Trocknen oder an leeren Zellen be- sonders deutlich wird. Der grüne Inhalt jeder Seite ist meist in 2 ziemlich viereckige Partien getheilt. 970. Palmella heterospora Rabenh. mser. Bildet an der innern Seite der Fensterscheiben der Warmhäuser im botanischen Garten zu Dresden lebhaft grüngelblicbe, schleimige Ueberzüge und unterscheidet sich von P. botryoides durch die polymorphen Zellen. 971. Gloeothece distans Stizenb. n. sp. Zellen randlich eiförmig, "/sso—"/a20”' lang, 11/s—1'/, mal länger als breit, blassgrünlich, mehrere Körnchen enthaltend, dünnhäutig, ein- zeln oder zu zweien in geschichteten farblosen Hüllen. Lager wässerig-gallertartig, blass olivenfarbig, sehr schlüpfrig, im Winter verschrumpft zu Boden sitzend, im ersten Frühjahr aufguellend und sich in faustgrossen Fetzen auf dem Wasserspiegel haltend. . Aus eiförmigen, im grösseren Durchmesser über !/ıoo‘ grossen, an den kleinen, unter %/:0'" langen Zellen aber kaum sichtbaren, mehrfach ' geschichteten Blasen bestehend, welche meist nur 1—2 Zellen um- hüllen. Zellen unter dem Deckglas in ungewöhnlich grossen Ab- ständen von einander befindlich, Die Natur ihres Farbstoffes mehr aus der Färbung der Masse, als .den einzelnen Zellen bestimmbar. Constanz in Torftümpeln. 972. Leptothriz Iamellosa Ktz., Karlsbad. 973. Tolypothrie pygmaae Ktz. Bienitz bei Leipzig. 974. Stigeo- clonium pusillum Ktz. Ehrenbergen-Teich bei Leipzig. 975. Rivu- 415 laria Lenticula Ktx. Haspelhäuser See bei Schwäbisch-Hall. 976. R. durissima Ktz. Strehlen. 977. Scytonema gracil& Ktz. Zips in der Central- Karpathen. 978. Spirogyra torulosa Ktz. Dresden, 97% Vaucheria uneinata Ktz. Dresden. 980, Polysiphonia litho- phila Ktz. Bari am adriatischen Meere. (907). Mesotgenium‘ violas- cen& De Bary. Wolfshügel bei Dresden. F. [2 Lichenes europaei exsiccali. Die Flechten Eurrpa’s unter Mitwirkung mehrerer namhafter Botaniker gesammelt und herausgegeben von Dr.L. Rabenhorst. Fasc. XVIL. u. XVII. Dresden, 1859, 60. 410. Siphula Ceratites Fries. Jorfjorden in Ostfinmarken. 471. Parmelia centrifugs Ach. Upsala. 472. (etraria juniperina ß: tu- bulesa Schaer. Obermädelijoch (6200°) im bayer. Algäu. 473. Ar- thonia lurida Ach. vera! Loretto-Wald bei Constanz. Die unter Nr. 402 als Coniangium luridum ausgegebene Flechte ist Arthonia aspera Leight. A. lurida hat constant 2-zellige Sporen, während jene constant 4-zellige hat. 474. Arth. Ruan.ı Massal. Forma. Rua in den Eaganeen. 474. Arthopyrenia puncliformis var. Mali Massal, Tregnago. 476. A, panclif. var. pancina forma liliaecola Massal. Bielgrund. 477. Pertusaria lejoplaca b. Juylandis Hepp. Constanz, 478. Pannaria co: rule»-hadiı Massaul. Jagdhaus bei Baden. 479. Buellia Schaereri D. Net. Eichstätt. 480. Biatora fleeuosa Fries. Ebenhaher. 481. Bacilin effusa 9. macrospora Hepp. Eperies in Ungarn. 482. Gyrophora rellea 8. depressa Schär. Susten in der Schweiz, 6200. 483. Lembidium polycarpum Krb, Handorf bei Münster. 484. C.tillaria premnea Ach. Nienberg bei Münster, 485. Lecan.ra pallida 8. anyulosa Hffm Leipzig. 486. Lee. umbrina Mass. Schleussig bei Leipzig. 4896 Plarodium ele- gans a. ordicularis Hepp. Engelberg in Ünterwalden. 488. Piac. auranliacum flavo-virescens Wulf. Grasenort in Unterwalden. 489. Diplotomma alboatrum (Hoffm.) Schlierbach in Oberösterreich. 408. Stereocaulon nanum 8 pulverulntum Th. Fries. Bielgrund. (92.7 Leeidea olivacca Mass. Björnsholm in Jütland. 491. Z. plalycarpa Ach. Schneeberg in Böhmen und sächsische Schweiz. 492. Sco- liciosporum compactum 9, saricolumK rb. Deutenbeim in Frauken. 493. Buellia stigmatea Krb. Eichstätt. 494. Lecanora Agardhia- noides Mass. Beilngries im Altmühltlale. 495. Stigmalomma_ clo- 416 pimum Kı'b. Sugenheim in Franken. 496. Scolicivsporum molle Mass. Carlsruhe. — 497. Opegrapha vulgata Ach. Kreuth bei Tegernsee, 498 Lecanaclis Iynceu Fr, Walbeck bei Münster. 499. L. abielina Körb. Ebendaher, 500) Sroliciosporum compactum «. asserculorum Krb. Constanz. 501. Parmelia sinuosa ß. hypothriz Nyl. Riva. 502. Placodium fusco-Iuteum Hepp Campfer im Engadin. 503. P. chrysoleueum (Ach.) Zermatt im südlichen Wallis. 504. P. cir einnatum ß. myrrhinum Krb. Salzburg. 505. Gyrophora polyphylia var, laciniosa Laurer. Waldstein im Fichtelgebirge. Zeichnet sich ausser dem zerschlitzten Thallas noch dadurch von den andern For- men der @. polyphylia aus, dass sie ganze Felswände dicht bedeckt und gar nicht selten fructifieir. Die Sporen sind monoblastich, ungefärbt, oval, 1'/,—2 mal so lang als breit, mit feinkörnigem In- balte. 506. Cacadinium Schwarzii Mass. in litt. Auf Lindenästen bei Salzburg. 507. Sarcosagium bialorellum Massal. Spitze des Untersbergs (6000°) bei Salzburg. 508. Rinodina albana Massal- Serravalle. 509. Bacidia effusa (Smith.) Constanz. 510. Buellia leptocline Massal. Westl. Ligurien, 511. Calicium trabinellum Ach. Oberstdorf im bayer. Algäu. 512. C. nigrum var. curtum Krb. Ebendaher. 513. Cyphelium stemoneum Krb. Sugenbeim ia Fran- ken. 514. Bacidia pezizoides Näg. Dutzenthal in Mittelfranken. (365. b.) 2. atrogrisea Hepp. Münster. 515. Sphaerophorus com- pressus Ach. Sächsische Schweiz. 516. Blastenia ferruginea Mass. Hohenbaden. 517: Opegrapha zonata Krb. Geroldsauer Wasserfall bei Baden. 518. Rhizocarpon geographicum DC. Hohenbaden. 519. Piectopsora botryosa Mass. Muschelkalk bei Eschenau. 520. Leca- nia Nylanderiana Mass. Ezelheim in Franken. 521. Lecidea fu- mosa «a, nilida Schär. Gneusfelsen bei Linz, F. Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung ) 103) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Bd. XIII, HeftV. und VL Heidelberg, 1860. ’ 104) Berg, Charakteristik der für die Arzneikunde und Technik wichtigsten Planzengattungen in 1llustrationen. VI, Lieferung. Berlin, 1860. 105) Verhandlungen es naturhistorischen Vereins der preussischen Rbeintande und Westphalens, XVII. Jahrgang, 1. Hälfte. Bonn, 1860. Kiedacteur und Verleger: Dr, Färnrohr. Druck der P, Neubauer’schen . Buchdruckerei (Chr. Krug’s Witiwe) in Regensbarg, FLORA. r N 32. Begenshurg. 21. Juli. 18960. . , Imlalt. orıcınac-aeuanpLuneen. Nylander, Conspectus Umbi- licariarum, ‚Wydler, kleinere Beiträge zur Keuntniss einheimischer Gewächge. (Fortsetzung: Saxifrageae, Umbelliferae,) — amzeıcs der für die k. botaui- sche Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Conspectus Umbilicariarum. Exponit breviter W. Nylander. Tribus Lichenum @yrophoreorum 24 complectitur species hucus- “ gae cognitas. Earum 15 sunt Europaeae, et solum 5 vel 6 in hemi- sphaera australi occurrunt (quarum 2 simul in boreali). Sunt omnes absolute saxicolae, nee nisi aberrafione semel una species lignicola adnotata sit (Schaer,., Enumer. pag 28.). Nec nisi saxis granitieis vel silaceis vel schistosis adnascuntur Umbilicariae, regionesque fri- giliores vel frigidissimas praeamant. Aliquando ex alpibus ad rupes orae borealis Maris Mediterranei descendunt, vel in insulis ejus ma- ris montanis obveniunt. E regionibus mere tropieis excluduntur. In alpinis versus circulum aequinoetialem et numero specierum et co. pia diminuuntur. In terris antarcticis evanescunt, contra in zona boreali hemisphaerae borealis plurimae abundant. Species hujus tribus, genus unicum sistentis Umbilicariam, modo sequente optime sint disponendae, A. Apothecia simplieiter lecideina (epithecio explanato). a. Thbecae monosporac, sporae magnae fuscae. 4. U. pustulata Hffm, — Eur., Amer. bor. Var. papulosa (Ach.) — Amer. bor. 2. U. Pennsylvanica Hffm. — Eur, or, As., Amer. bor. 3. U, dietyira Nyl. in Mus, Par, — Amer. bor, 4. U. rubiginosa Pers. — C. B. Sp. db. Thecae vulgo $-sporae, sporae incolures (rarius fuscae) Yarvar vel modiores simmplices. . Flora 1860, 27 48 5. 6. 7. 8. B. gustatis 9. 10. 11. 12. 13, - 14. 15. 36. 17. 18. 19, 20. 21. 22. 23. 24. U, atropzuinosa Schaer. — Eur., Amer. Var. reliculata (Schaer.) — Helv., Pyren., Chili. Var. laevis (Schär.) — Eur. Var. microphylia Laur. — Eur. Var. pallens Nyl. (nada Schär.) — Pyren. U. lecanocarpoidesNyl. — Himalaya (llook. coll, Nr. 2090), U. haplocarpa Nyl. — Peruv., Boliv. U. dichroa Nyl. — Peruv. (Lechl. Nr. 1757). Apothecia patellarioidea complicato-composita vel gyrosa (epitheeils an- vel rimiformibus), raro subsimplicia (in sPadochroa). + Stirps Umöbilicariae velleae. U. calvescens Nyl. in Mus. Par. — Peruv., Boliv. Var, subvellea Nyl. — Boliv, Var, hypomelaena Nyl. — Peruv. (Lechl. Nr. 2704). U, vellea (Ach., Whlnb,). — Eur, bor., Amer, bor. U, Dilleni Tuck. — Amer. ber. U. spadochroa Hffm. (hirsuta et vellea Auctor,; hue Fr. L, S, exs. 130,277, Sehär. L. H. 137—142). — Eur, °* U. papillosa Nyl. in Mus, Par. — Himalaya (coll. Hook. Nr. 2043, 2089). U. papyria (Ach.; U. hirsuta Fr. L. S. exs. 131). — Bar. U. murina DE. — Eur. * U, stygia (Tayl.) — Ins. Maclov. U. syagroderma Nyl. in Mus. Paris, —- Abyssin. +r Sturps Umbilicariae proboscideae. U, proboseidea DC. — Eur., As,, Amer. bor. U, eylindrica Dub, — Eur., Amer. bor., Nov. Holi. "+44 Stirps Umbilicariae polyphyliae. U. Mühlenbergii (Ach.), — Amer. bor. U. erosa Hffm. -—— Eur, Amer, bor. U, hyperborea Hffm. — Eur., Amer. bor. U, flocculosa Hffm. — Eur., Amer. bor. U. polyphylloides Nyl. in Mus. Par. — Pyren. U. polyphylia (L. deustus Linn. FI, Lapp. pag. 359). — Eur., Amer. bor, U. polyrrhiza (Lioun,). — Eur., As, « #19 Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer ‚&e- ‘wächse. Von H, Wydler. (Fortsetzung.) Chrysosplenium alternifol. Kotyled. Klein, gestielt, mit nieren- förmiger, ausgerandeter, dreinerviger Spreite. Die blühenden Sten- gel sind die laubtragenden Enden eines Niederblatt-Stole. Der Ver- lauf der Vegetation ist folgender: NLZ, — Die weissen oder röth- lieben schmächtigen Stolonen entspringen theils aus den bodenständ. Laubblättern der gestauchten Stengelbasis (auch aus den Primordial- blättern der Keimpflanze, ob auch aus den Kotyl. habe ich vergessen nachzusehen), theils wieder aus Stolonen. Sie erreichen eine ver- schiedene Länge und sind jn grösseren Zwischenräumen mit distiche stehenden, schXeidig-schuppigen Niederblättern besetzt, deren oberste an der Stelle, wo der Stolo sich als blühender Laubstengel aufrich- tet, schon als Kleinlaub auftreten. An jener Uebergangsstelle von N in L. ist der Stolo etwas verdickt, und staucht sich zu eiher Laubrosette, über welcher dann die gedehnten Glieder des Blüthen- stengels folgen. Die Stolonen bewurzeln sich so, dass jederseits von ibren Niederhlättern eine Zaser hervorgeht, während aßg ihrer Uebergangsstelle in den Laubstengel sich immer zahlreiche Warzel- zasern bilden*), Die Stolonen sind walzlich, während der Laubsten- gel dreiseitig, dreikantig ist; die Blätter stehen 'auf den Flächen, die Kauten werden durch die herablaufenden Ränder derselben ge- bildet. Die Zahl der langgestielten bodenständigen Laubbläfter ist gering (4-5); ungefähr eben so viele finden sich am gedehnten in eine Gipfelblüthe endenden Stengeltheile. Aus den untersten zur Blüthezeit oft abgestorbenen Bodenlauben kommen, wie schon be- merkt, Stolonen, aus den höhern Laubtriebe, die theils als solche bis zum nächsten Jahre verharren, wo sie blühen, theils schon bald nach der Mutterpflanze zum Blühen kommen. Die 1—2 untern Laubblätter des gedethnten Stengels bleiben steril; die 3 folgenden hingegen geben stets den Blüthenzweigen den Ursprung, sehr selten kommen 4 Inflorescenz briugende Laubblätter vor. Die Blüthensweige stehen am öftersten corymbös, so dass der unterste der längste, der oberste der kürzeste ist, und sich so in’s Niveau stellen; über dem obersten Zweig erhebt sich das kurze, die Gipfelblütbe tragende *) Diese reichlichere Bewurzelung eine, Sprosses an seiner Ueberg ıng»- stelle aus der Nieder- in die Laubblätter- Formation kommt bei schr vie len perennirendeu krautartigen Päanzen vor. %® 420 Endglied des Stengels*) Nicht selten rücken aber die 2 unteren Blüthensweige so nahe zusammen, dass sie mit dem Ehde des Sten- gels, welches sich mit seinem obersten Zweig und der Gipfelblüthe „‚eityärts neigt, eine Ag dreistrahliger Dolde bilden. In diesem FalfR beobachtete ich ziemlich oft im Centrum der Dolde eine kleine, nur selten gehörig 'ausgebildete Blüthe, die man ihrer Stellung hal- ber leicht für die Gipfelblüthe des Stengels hätte halten können, wenn nicht eine solche vorhanden gewesen, die sich durch ihre allen übrigen Blüthen der Dolde vorausgehende Entfaltung als Gipfelblütbe kund. gegeben. Auch an blühenden Sprossen mit corymbös gestell- ten Blüthenzweigen fand ich eine ähnliche Blüthe, wenn auch we- niger häufig. Sie fand sich immer im Winkel, welchen der unterste Blüthenzweig mit dem Stengel bildet. Man möchte sie im letzteren Fall als ein oberständiges accessorisches Sprösdiein des unter- sten Blüthenzweiges betrachten. Ich fand aber mehrere Male eine ‘solche (immer gestielte) Blüthe, welche von einem laubigen Trag- blätteben unterstützt, und selbst mit einem Vorblättchen versehen war. Vielleicht bildete sie hier einen 4. obersten Blüthenzweig; auch gesste.ihr Tragblatt so ziemlich zu der vorausgehenden Blalt- stellung. Ich wollte auf diese anomal auftretenden Blüthen nur auf- merksam machen; neue Untersuchungen werden uns darüber viel- leicht eine genügende Erklärung bringen. Die Blattstellung an den Stolonen '/,, geht an den laubtragen- den Stengeln in °/; und °,, über; letztere St. ist Sehr häufig. Die Niederblätter des Stolo stehen zu dessen Tragblatt quer. Den Laub- zweiganfang fand ich bei °/, St. nicht selten so, dass ihr erstes auf die 2 Vorblätter folgendes Blatt median nach vorn fiel, Bei ?/s folgt auf die beiden Vorblätter Einsetzung mit ts bald hint- bald vornumläufig. Das erste Kelchblatt der Gipfelblüthe schliesst sich zwar manchmal der vorausgehenden Blattstellung an, andere Male nicht, was vielleicht durch eine schwache Drehung des Stiels be- wirkt wird? Die Seitenblüthen haben 2 Vorblätter und der 4-mer. (aus 2 Blattpaaren gebildete) Kelch ist eingesetzt mit Presenth. von dr *) Der blühende Stengel scheint am Gipfel iin gewöhnlichen Falle aus 2 Zweigen zu bestehen, welche eine Gabel bilden. Der eine Zweig ist immer eiwas stärker als der andere. Jener ist kein Zweig, sonderu vielmehr der Steugel selbst, der mit dem untersten Blüthenzweig die Gab«} bildet, Jener ist auch immer mehr gerade aufgerichtet als die- ser. Er ıheilt sich gabelig, indem er noch 2 kürzere Zweige abgibt‘ Zunächst dem obersten steht lie Gipfelblütbe. 421 P3 +3 wodurch sein erstes Kelchpaar melian, sein zweites lateral zu stehen kommt. Die beiden Fruchtblätter liegen in der Mediane, Gipfelblüthen mit pentamerischem Kelch, Stamina und 2 Carpi- den sind nicht selten. Die Carpiden Rn Richtung dep? = Kelchbfätteg” Auch bexamerische Gipfelblüthken kommen vor. Ihr Kelch besteht aus 2 mit einander wechselnden Dreier Cyklen, Die 3 Fruchtblätter fallen vor den äusseren Cyklus. Stamina, wenn voll- ständig 12, andere Male 9. In manchen 6-merischen Blüthen ist die Stellung der 3 Fruchtblätter so, dass man eher annehmen möchte, die Dreizahl sei aus der Vierzahl durch Abortus eines Fruchtblattes hervorgegangen; das 3. Fruchtblatt steht nämlich in diesem Falle zu den 2 übrigen (welche in Seitenblüthen median) rechtwinklig. Auch in pentamerischen Blüthen traf ich zuweilen auf 3 wie so eben beschriebene Frachtblätter, so dass die Vermuthung nahe ‚liegt, dass Chrysospl. typisch 2 zweigliedrige Fruchtblatteykien besitze, woven* der eine entweder ganz schwindet oder nur in einem seiner Glie- der vertreten wird, Zuweilen ist es bei 6-merischen Blüthen schwer zu entscheiden, ob der 5. und 6. Theil als Kelch oder als Kronen- blätter zu nehmen sind. — Die Tragblätter der Blüthenzweige gleich. seitig, ihre Vorblätter ungleichseitig, symmetrich mehr oder weniger stark nach vorn convergirend. Ueber den Wuchs von Chr. allernifol, vergleiche man Irmisch, Zwiebel- und Knoliengewächse S. 192; über das Anwachsen der Trag- und Vorblätter der Blüthenzweige und die Inflorescenz beider Chrysospl. Arten. s. Flora 1851, S. 374. Chr, oppositifol. LZ Die Gipfelblüthe an der Hauptaxe_ oft niebt zur Ausbildung kommend. Die Blätter opp.-decussirt stehen auf den Flächen des furchigen, 4-seitigen, stumpf 4-kantigen Stengels; die Paare in der Knospung sich halb umfassend. Die unteren Laub- paare die grösseren, aus ihnen erneuert sich die Pflanze in Form von wurzelnden Laub-Stolonen. Nicht selten sind die Sprossen ei- nes Blattpaares von ungleicher Grösse, und es fallen dann je die grösseren 3. über einander. Die Blüthenzweige entspringen coustant aus dem obersten Blattpaar, seltener aus den 2 obersten Blattpaa- ren. Anwachsung und Form der Trag- und Vorblätter*) der Blü- thenzweige verhalten sich wie bei Chr. alternifol, Bei C. oppositif, bilden die zwei obersten Blüthenzweige eine übergipfelnde Gabel. Die Gipfelblüthe, wo vorhanden, setzt die paarig decussirte Blatt- *) Die Vorblätser der Tstüthen sind bei beiden Arten vorn hochatjelig, j 2 E 42% stellung des Stengels fort. Seitenblüthen wie hei voriger Art einge setzt. — In den Achseln unterer Laubpaare zuweilen ein accessori- sches Sprösslein. Umpbelliferae., i Die Niederblätte®, wenn scheidenförmig, so wie die Scheiden der Laubblätter sind an ein und’ derselhen Axe con- stant nach dem langen Weg der Blattpirale übergerollt, wie bereits schon Al. Braun (Ordnung der Schuppen der Tanuzapf.) bemerkt hat. Die Laubblätter vereinfachen sich nach dem Gipfel- des Sten- gels und der Zweige hin stufenweise. Zuerst bleibt die Stieibildung, “dann die Spreitenbildung aus, so dass oft die obersten Blätter (Hüll- blätter, Hochblätter) nur noch durch den (gleichwie an den Nieder- blättern) allein übrig bleibenden Scheidentheil repräsentirt werden. Nicht selten verschmelzen auch in der Hochhlatt-Region Scheide und Spreitenüherrest zu einem scheinbar einfachen Stück. Die Entfal- “tung der Dolden ist absteigend, die der Blüthen aufsteigend, mit Ausnahme jedoch der Centralblüthe der Döldchen, die, wo sie aus- gebildet ist, entweder vor oder mit den Randblüthen sich öffnet, oder wenigstens früher als. die innern Blüthen des Döldchens. Ob bei zusammengesetzten Dolden ein gipfelständiges Döldehen vorhanden, uod welches hier die wesentliche Axenzahl eines blühenden Spros- ses sei, ist schwer zu entscheiden, sie scheint von 1 bis auf 4 stei- gen za können, Das Vorkommen einer Central- (Gipfel-) Blüthe im Döldchen mancher Umbelliferen erlaubt vielleicht die Annahme, dass, wo es fehlt, es durch Abortus geschehe, typisch aber allen ein sol- ches zukomme. — Die Corolla der peripherischen Blüthen neigt oft zur Zygomorphie (bilateralen Symmetrie) hin, oder erreicht sie auch wirklich; seltener ist dieses beim Kelch der Fall. Selbst die Gipfel- blüthen der Döldchen sind zuweilen mehr oder weniger symmetrisch. ‘Die Petala zeigen an ihrer Basis häufig Doppelspreitung. Die Ver- stäubung der Antheren geschieht sehr regelmässig nach dem langen Weg der Kelchspirale, Die in der Knospe einwärts gebogenen Fi- Jamente strecken sich successive in der Ordnungsfolge des Stäubens. Gleichzeitig sondert der Discas reichlichen Nectar ab. Ueber die Fruchtbildung in ihrer Beziehung zum Kelch vergleiche man De- Candolle, Mem. s. les Umbellif. p. 8, 9, tab. 1.6.*), A. Braun: *) Nach De Candolle sollen die Umbelliferen typisch 5 Fruchtblätter be- sitzeu, aber gewöhnlich 3 «avon nicht zur Ausbilduug kommen, welche Annahme er auf die Fälle stützt, wo auch 3 und 4 Fruebtblätter in der Umbelliferen-Blüthe auttreten. Dieser Theorie wird wohl heute Nieman mchr seıne Zustimmung geben, da »ich die veränderliche Zahl der Frucht- blätter bei dieser Familie aus den Blaitstellungsgesetzen auf eine ganz ungrzwungene Weise erklären lässt, 423 Flora 1841, S. 337 f.; J. Gay, Annal. d. se. nat. 3. ser. IX, 139; Wydler, Flora 1851, S. 245. Vergleiche auch unten den Artikel Astranlia major. Die Umbelliferenblüthe ist eine sogenannte diche- gamische, d. h. die Ausbildung der Stamina und Griffel geschieht in derselben Biüthe nicht gleichzeitig; Griffel und Narben wachsen nöm- lich erst nach der Verstäubung der Antheren zu ihrer vollen Grösse aus, ganz wie bei Sarifraga und Parnassia. (M. s. Chr. Conr, Sprengel, Geheimniss der Natur ete. Seite 156 fl). Hydrocotyle vulgaris. Wuchs stolonenförmig unbegrenzt, mit entwickelten (oft mehrere Zoll langen) Internodien, aus den Knoten der, Axe wurzelschlagend. Blattstellung distiche; Blattscheiderden auf einander folgenden Blättern gegenwendig übergerollt. In den Achseln der Laubblätter kommen bald Laubzweige vor, welche wie- der zu Stolonen werden, bald ausschliesslich Blüthenzweige, deren Zahl nie über 4 zu gehen und von dem Alter und der Kräftigkeit der Sprosse abzuhängen scheint, Oft sind 3, 2, selbst nur eineg® vorhanden. Der erste Blüthenzweig steht axillär io einem Laubblatt einer relativen Hauptaxe. Seitlich an seiner Basis befindet sich ein laubiges Vorblatt, welches wieder einem Blüthenzweig den Ursprung gibt und dieselbe Verzweigungsweise kann sich noch 1-2 Mal wie- derholen. An jedem Blüthenzweig fällt das Vorblatt constant auf die«Seite. Die Blüthenzweige stehen mithin in einer Schraubel. Nur einmal fand ich sie wickelförmig gestellt. Die Vorblätter der Sehrau- belzweige unterscheiden sich vom Tragblatt der Gesammtachraubel manchmal durch längere Stiele. Im Uebrigen sind sie ihnen ähnlich, Die Blüthenzweige haben ihre Blüthen nicht doldig, sondern spiralig gestellt. Meist steht eine unbestimmte Zahl von Blüthen diehf’grup- penweise beisammen; manchmal erscheinen sie wirtelig. Die ein- zelnen Gruppen sind durch mehr oder weniger lange Internodien von einander getrennt; solcher Internodien zählte ich manchmal bis vier. Das Ende des Blüthenzweiges trägt immer eine solche Gruppe zusammengedrängter Blüthen ; die letzten Schraubelzweige tragen eft ihre sämmtlichen Blüthen am Gipfel. Eine Terminalblüthe konste ich nieht wahrnehmen. Die einzelnen Blüthen stehen in der Achael eines ovalen, concaven, spitzen, zur Fruchtzeit abwärts gebogenen Hochblättchens. Auch die oberste Blüthe steht in der Achsel eines solchen, richtet sich aber senkrecht auf, und ist scheinbar terminal. Die Blätter (auch die Vorblätter der Blüthenzweige) besitzen eine schmale, stengelumfassende Scheide, welche in zwei häufige Dehreben (Stipulae) ausgeht. Blattstiel und Spreite werden Anfangs ven den Oehrchen, welche den Stengel tutenförmig umgeben, einge- 424 geschlossen, Die weissen, zugerundeten Oebrehen sind oft schen völlig entwickelt, während das Blatt noch sebr klein und im Knos- penzustande ist, so besonders an den Vorblättern der Blüthenzweige, wo die von den Scheidenöhrchen ganz eingehüllte Spreite leicht übersehen werden kann. — Nach der hier gegebenen Beschreibung (die freilich vieler Verbesserungen bedarf) stünden die Blüthen an den 3. Axen nach dem Schema: DL... 2) LH. u 3) 2. Ich traf auch den Fall, wu von einem axillären Blüthenzweig der relativen Hauptaxe ein unbegrenzter Stolo, und aus der Basis dieses wieder ein Blütbenzweig kam. Die Anordnung war auch hier die belicoide. ii = Sanicula europaea, Einaxig, LI—-HZ. Die bodenständige Laub- | rosette hat ihre Blätter oft nach °/, und */ıs gestellt, aber auch nach 3/,, an welchen auch die 1—2 schaftständigen kleineren Laubblätter Theil nehmen. Laubspreiten fussförmig getheilt. Die kopfartig zu- sammengedrängten Döldchen sämmtlich mit einer zwitterigen Gipfel- ; blüthe, Das endständige Döldchen zuerst seine Blüthgentfaltend, dann j die übrigen Döldchen in absteigender Folge; die Blüthagf jedes Döld- chens (wie in der Familie gewöhnlich) mit centripetafßr Entfaltunge- folge. Die Petala auch bei der entfalteten Blüt gend, lassen zwischen sich Lücken, durch welche ; stäubung die sich successive streckenden Filamenute hervortreten., Die Ernederfüigssprosse entspringen aus den Achseln des Bodenldätes und entwickeln sich in absteigender Folge; die obersten dieser Sprossen besitzen oft nur 2 seitliche laubige Vorblätter und strecken sich zu einem seeundären Blüthenschaft, der bald nach dem Mutter- spross zum Blühen kommt. Diese Seitensprossen fand ich immer vornumläufig. Die Scheiden der Vorblätter sind gegenwendig’ ge- rollt. Das Rhizom ist ein Sympodium, an dem sich viele (bis 12) Jahrgänge, als eben so viele kurze Glieder desseiben, nachweisen. lassen. Hacquetia Epipactis. Einaxig, N—L. (Invol,) Z. Der centrale blühende Spross (an den wenigen vorliegenden Exemplaren) besteht aus einigen scheidig-häutigen. röthlichen odet weissen Niederblättern und trägt keine andern als die das Involucrum zusammensetzenden Laubblätter, deren Zahl 5—6 ist. Er endet in eine oft, jedoch nicht immer zuerst öffgende Gipfelblüthe, Die äusseren Blüthen des Köpf- 425 chens »tehen in den Achseln der Hüllblätter, die inneren sind ohne Tragblätier. Die Aufblühfolge des Köpfchens ist zwar im Allgemei- hen aufsteigend, doch entfalten sich die untersten Blüthen, wahr- ‚scheinlich wegen des Drucks, den sie durch das Involueram erleiden, etwas später als die Blüthen einer mittlern Region. — Aus den obersten scheidenartigen basilären Niederblättern des centralen blü- henden Hauptsprosses kommen oft seitliche secundäre Blüthensten- gel, die an ihrer Basis bald 1, bald 2 Vorblätter tragen, welche ent. weder als Niederblätter oder als Laubblätter auftreten, und wovon das eine oder andere einen tertiären Blüthenstengel ausschickt. — Was die Schriftsteller ‚‚Wurzelblätter‘‘ nennen, sind bald die laubi- gen, langgestielten Vorblätter solcher Blütbenstengel, bald die Laub. blätter von Erneuerungssprossen. Die letzteren kommen aus den Achsein der Niederblätter eines relativen Muttersprosses und begin- nen mit einer grösseren oder geringeren Anzahl scheidiger Nieder- blätter in quer disticher Stellung. Ich zählte bis 6 nach '/, stehende Niederblätter; auf sie folgen dann noch andere Niederblätter und die Laubblätter nach ?/, geordnet. Manche Sprossen scheinen auch gleich mit Laubblättero anzufangen, von denen die ersten nach '/, stehen. So weit letztere Stellung reicht, zeigt die Scheide derselben gegen- wendige Ueberwilung: bei °/,; St, Ueberrollung nach dem langen Wege. . Astranlia major. Die Pflanze milcht aus den unter- und ober- irdischen Theilen. Die (relative) Hauptaxe ist unbegrenzt, die blü- henden Stengel sind axillär und bilden ein zweites Axensystem. alls keine Gipfelblüthe vorhanden, so beschlössen die Blüthen die en Axen. Die-Erneuerangssprossesimtvomzweiertetehet. Der wegen Stauchung seiner Glieder stark geringelte, fingersdicke, mehr oder weniger horizontale Erdstamm ist auf seiner unteren Seite stark bewaurzelt. Er trägt auf seiner Spitze eine zur Blüthezeit aus 4-5 frischen Laubblättern gebildete Bodenrosette, welche eine distiche Stellung haben. Aus I—2 unter jenen befindlichen welken oder auch verwesten Blättern entspringen die Blüthenstengel, deren Blatt- stellung ebenfalls distich und zwar quer zu ihrem Tragblatt ist. An dieser Stellung nimmt gewöhnlich auch noch das erste Blatt des Involaerum commune Theil, und an dasselbe schliesst sich dann 2, St, der übrigen Hüllblätter ohne Prosenthese an, aber auch an- dere Stellungen, die mir bis jetzt nicht klar sind. Die Zabl der Laubblätter der Blüthenstengel geht nie über 4, ist oft geringer. Die 2 untersten als Vorblätter fungirenden sind langge.tielt, denen der Bodenrosette ähnlich, Bei den übrigen nimmt die Scheidenbil, 426 dung zu. die Stielbildung ab. Die Blätter des Involuerum univ. gehen aus einer Verschmelzung von Scheide and Spreite hervor. In der: Achsel jedes Hüllblattes stehen die Döldchen, denen 3—2 Vor blättchen vorausgehen. In den 2 unteren rechts und links gestellten. befindet sich oft wieder ein Döldehen. Das dritte steht schief./Die Kelchtheile decken sich an ihrer Basis manchmal deutlich nach °/s, auch nehmen sie nach dieser Divergenz an Grösse ab. Die Entfal- tangsfolge der Blüthen der einzelnen Dolden ist absteigend (centri- fugal). Die Frucht- und Kelchbildung in ihrer Beziehung zu einan- der ist hier klar und kann als Typas der Umbelliferen gelten*), Kelch mit 10 häutig querfaltigen Riefen, wovon 5 der Mitte der Kelchtheile, 5 den Commissuren des Kelches entsprechen. Die Tren- sung der Frucht in 2 Hälften ‚geschieht se, dass an Seitenblüthen (deren zwei Fruchtblätter constant: bei allen Umbelliferen median stehen) dem vorderen Fruchtblatt zwei Kelchtheile (1 und 3), dem hinteren drei (4, 2, 5) entsprechen. Es gehören mithin jeder Theil- frucht 5 Riefen an, der vorderen 2 Mittel- (Carinal)-riefen und 3 (vor die Peta)a fallende) Commissaralriefen; die hintere Theilfrucht hat 3 Carinal- und 2 Commissuralriefen. Die randenden Riefen der Commissur. der Frucht gehören, die bintern 2 dem vierten und fünf- ten Kelchtbeil an; die 2 vordern fallen vor das dritte und vierte Petalum, A. minor. Der Mitteltrieb ist eine unbegrenzte Laubrosette mit bald distichen (bis 6) oder Anfangs distichen, worauf spiralig gestellten Blättern (nach °/, an die distichen mit Prosenthese von P 4 54° angereih),. Die_ blühenden Sprossen sind seitenständig gie" rn. entspringen aus den untersten, zum Theil abgestorbenen Rosetten- blättern und enden nach 2—4 kleinlaußigen Blättern in eine Gipfel- dolde. Entweder steben diese Blätter sämmtlich quer-distich zum Tragblatt, oder das dritte oder vierte beginnt bereits eine bald bint- bald vornamläufige Spiralstellung. Die obersten stehen meist nahe an der Gipfeldolde, Häutg kommt aus ihnen ein Blüthenzweig. {Seitendolde mit 2 Vorblättern). Die Entfaltung der Dolden geschieht absteigend, wie bei der grossen Mehrheit der Umbelliferen. Ob eine Gipfelblüthe vorhanden, ist mir nicht klar geworden. Der Erdstamm von hinten absterbend, stark bewurzelt. Eryngium. Die Kelchdeekung bei vielen Arten nach °/, oft sehr deutlich, das zweite Sepalum median nach hinten stehend, *r Auch Sium Latifol. liefert hiefür ein uutes Beispiel, 427 E. campestte DL kL. HZ. 2) 2. Die Blüthenköpfehen haben ihre Hochblätter und Blüthen oft nach ?/a, gestellt; sie enden in eine von einigen sterilen Hochblätt- tern umgebene und ganz zwischen ihnen verborgene, nicht immer zuerst entfaltende Gipfelblüthe. Die Blattstellung ist am obern Tbeil des Stengels oft ?],. Auch an Zweigen findet sich diese Stellung: auf 2 seitlich stehende Vorblätter folgt ein 3. median nach vorn ste- hendes Blatt, mit welchem die ®/, Sp. beginnt; andere Mal scheint ı{ an Zweigen °/, an das Vorblatt mit Prosenth. von m sich an- zuschliessen, noch andere Mal schliesst sich 3/, St. ahne Prosenthese au das Traghlatt des Zweiges an. Die Blüthenzweige tragen ge- wöhnlich 3 ein Involucrum bildende Laubblätter. Entweder geben alle 3 einen Blüthenzweig (Köpfchen) ab und es bildet sich so eine dreistrahlige Dolde, oder das oberste Hüllblatt ist steril, und -nur die beiden unteren fertil, wo dann ihre Zweige eine Gabel bilden. Sei nun die Dolde 3.strahlig oder auf eine Gabel redaeirt, gewöhn- lich ist der Zweig aus dem zweiten Hüllblatt der stärkste. — Die Biattscheiden und die an ihnen oft vorkommenden Blattfetzen über- greifen längs eines und desselben Stengels constant in demselben Sinne (rechts oder links). Cicuta virosa. Dolden bis. 11-strahlig, Strahlen nach °), gestellt, Zweiganfang der Seitendolden bei jener Stellung manchmal ohne Prosentbese an’s Tragblatt anschliessend; an andern Zweigen tällt das 1. Blatt mediun nach hinten. Die Döldchen mit einer nicht zu- erst entfaltenden Centralblüthe? Petroselinum salivum. Döldchen mit Centralblüthe, welche aber nicht immer gehörig ausgebildet ist, auch niemals zuerst entfaltet, Die Seitendöldchen oft mit 2 Vorblättern, an welche sich °/, St. der Strahlen ohne Prosenthese anschliesst. Die Döldchen aus gegen- über liegenden Vorblättern gleichen Grades unter sich manchmal homodrom, (Helosciadium leptophylium DC. liefert ein prächtiges Beispiel von Dolden in Dichasien-Form mit vorwaltendem Wickeltypus und Förderung der antidromen den ersten Vorblättern angehörenden Zweige (wie die Inflorescenz von Ranunculus ete). Der Zweig aus dem unteren Vorblatt trägt 2 Vorblätter, der Zweig aus dem obern nur eines, nämlich das erste, das 2. ist nur in den 1—2 er- sten Auszweigungen vorhanden, in den höheren fehlt es Nur sel. ten kommt einmal ein Blüthenzweig aus dem 2, Vorblatt anstatt aus 428 ans dem ersten, wo sich dann eine Schraubel bildet {weil die Zweige aus dem oberen Vorblatt die homodromen sind, Die Döldchen mit sitzender Gipfelblütbe.) Falcaria Rivini. Die Erneuerungsprosse aus der Stengelbasis werden durch die frisch bleibende Hauptwurzel ernährt. Zweiganfang L nach 2 seitlichen Vorblätttern mit 3 + Pros Aegopodium Podagraria. Die Pflanze erneuert sich theils aus Niederblättern, theils aus den bodenständigen Laubblättern in Form unterirdischer Niederblatt- Stolonen, die aus den Knoten Wurzel schlagen und deren Internodien 1—2 Zoll lang sind. Da wo sie an die Erdoberfläche treten stauchen und verdicken sie sich und fra- gen eine bodenständige Laubrosette, deren Axe sich auf's Neue deh- nend zum blühenden Stengel aufschiesst. Die wenigen scheidigen Niederblätter stehen nach '/,, die ca. 5 Bodenlaube folgen auf sie nach °/s. Am Gipfel des aufgeschossenen Stengels treten manchmal 3—7 im Kreis zusammengestellte (ein Involuerum bildende) kleine Laubblätter zusammen, jedes mit einer Dolde in der Achsel; über ihnen folgt dann, durch ein langes Internodium getrennt, die Gipfel- dolde, deren Strahlen am öftersten nach °/,, stehen. Die Döldchen haben eine Gipfelblüthe, weiche später als die Randblüthen und frü- ber als die intermediären entfaltet. Vorausgesetzt es sei ein termi- nales Döldchen vorhanden, was schwer zu bestimmen, so wäre die Pflanze einaxig naeh dem Schema NL. kL. (ll, H) Z. Die Pflanze ist doch wahrscheinlicher zweiaxig. — Die Niederblätter (als Scheiden- theile), so wie die Scheiden der Laubblätter (besonders deutlich der bodenständigen) sind mit dem einen Rand über emanders gerollt, und zwar constant nach dem langen Weg der Blattspirale. Der Blatt- stiel ist in der Knospe oft stark abwärts eingerolit; die Einrollung ist nicht ursprünglich; sie tritt erst während des schnellen Wachs- thums des noch eingeschlossenen Blattes ein; in sehr jungen Knos- pe» ist der Stiel noch kurz und grad gestreckt. Die Seitenfiedern des Blattes stets ungleichseitig, unter sich symmetrisch, Die Endfie- der bald gleich. bald ungleichseitig. Das basiläre Fiederpaar theilt sich oft nochmals, und zwar auf der nach der Basis des Blattes bin- liegenden Seite, nach welcher hin überhaupt die + Hälften sämmili- cher Blattfiedern gerichtet sind. Geht die Theilung weiter, so ge- schiebt sie alternative, was man auch am Endblättchen, wenn es ungleichseitig, beobachten kann, In der Knospung übergreift die längere Hälfte der Fiedern etwas über die kürzern. 429 Carum Carvi. Die bodenständige Laubrosette zeigt am öfter- sten °/s St., welche St. auch manchmal durch die aufgeschossenen Stengel fortsetzt and auch die Gipfeldolde umfasst, während andere Mal höher am Stengel und in der Enddolde °/; herrscht. Die aus dem Bodenlaub kommenden Bereicherangszweige beginnen oft mit 3 quer-distichen Laubblättern. Die bodenständigen Laubblätter mit flacher Scheide, die obersten derselben sind der Stengelbasis schein. bar schief aufgewachsen, indem die eine Seite der Blattscheide am Stengel tiefer hinabreicht als die andere; jene entspricht dem lan” gen Wege der Blattspirale und bezeichnet die Hebungsseite .des Blat: tes. Die Döldehen scheinen zuweilen eine sich nicht gehörig ent- wickeinde Centralblüthe zu haben? Pimpinella magna. Die Zweige aus dem Bodenlaub beginnen manchmal mit 4 quer-distichen Blättern, wobei die 2 ersten als Vor. blätter gegenwendige Scheidenrollung haben. Andere Sprossen ha- ben nach 2 seitlichen Vorblättern °/, St., bald hint- bald vornamläufig. Berula angustifolia. Verzweigt sich unter der Erde durch walzliche, weisse Niederblatt-Stolonen, welche an den Knoten Wur- zelkränze schlagen, Internodien derselben 2 und mehr Zoll lang, Niederblätter scheidig-schuppig, distich, aas ibren Achseln wieder Stolonen abgebend. Wo der Stolo an die Erdoberfläche tritt, trägt er einige auf gestauchtem Azentheil befindliche Laubblätter. Die Blattstellung am aufgeschossenen Stengel oft *s. Die blühenden Hauptzweige finde ich mit dem Stengel immer gleichwendig, nicht selten findet sich unter ihnen, besonders gegen die Gipfel des Sten-. gels hin, ein auch blühender accessorischer Spross. Die Blüthen. zweige tragen am ftersten 2 seitliche Vorblätter, auf welche die Gipfeldolde folgt. Die aus den Vorblättern kommenden Blüthenzweige bilden ein Dichasium, dessen Zweige unter sich meist antidrom sind. Der untere ist zur Mutteraxe gewöhnlich gegen- der obere gleich- läufig, jenes sind die geförderten Zweige. Seltener ist der obere bomodrome der geförderte. Am häufigsten bleibt er unentwickelt, wie denn auch oft sein Tragblatt (zweites Vorblatt) nicht zur Aus- bildung kommt, Die antidromen Dolden stehen in einer Wickel. Bupleurum, Die Döldchen mit einer Central- (Gipfel-) Blüthe z. B. bei B. fruticos., falcat., ranunculoides, Imgifol., rotundif, ete. B. ranunculoides. Die bodenständige Laubrosette mit nach °/, gestellten Blättern, die ich in der Knospe nach dem kurzen ‚Weg der Biattspirale (°/s) übergerolit fand. Ob dieses constant, müssen fernere Beobachtungen lehren, Centralblüthen der Döldchen zuwei- len trigynisch. 430 B. longifolium. Keimpfanze mit linealer in den nur wenig schmä- leren Stiel übergehender Spreite; die Stiele an der Basis in ein kurzes Scheidchen verwachsen. Das hypokotyle Glied 1 Zoll lang und darüber. Die epikotylen Glieder gestaucht. Die Primordial- blätter dessbalb dicht über einander folgend, langgestielt, mit rund- licher oder ovaler Spreite, Die Blattstellang sogleich nach den Ro: tyledonen distich, zu den Kotyledonen rechtwinklig. — Einmal fand ich eine Keimpflanze mit 3 Kotyledonen, worauf ebenfalls distiche St. der übrigen Blätter folgte. Die Divergenz der Kotyledonen war ?/s; das-erste und dritte der distichen Blätter fielen in die Mitte zweier Kotyledonen, das 2. stand gerade vor einem Kotyledo. — An den blühenden Sprossen kommt ebenfalls his gegen den Gipfel distiche Blattstellung vor, dann geht sie in °/; mit Pros. von ti, oder in °/s ohne Pros. über, nach welchen.Stellungen die Strahlen der Gipfeldolde geordnet sind. Die blühenden Stengel haben zweierlei Sprossen: solche, durch weiche die Pflanze sich erneuert, an der Basis, und aus den höheren Blättern des aufgeschossenen Stengels Blüthenzweige, während die Blätter über der Stengelbasis bis zu seiner Mitte steril bleiben. Die Erneuerungsprosse entspringen aus den Achseln von Nieder- und Laubblättern der gestauchten Stengel- basis dicht über einander in zweizeiliger Ordnung. Die mehr an der Oberfläche der Erde befindlichen werden zu Blüthenstengeln und tragen nach einander N. L. H. und die Inflorescenz, welche schon Anfangs November mit allen Blüthen deutlich zu sehen ist. Die etwas tiefer entspringenden Sprossen lassen auf die Niederblät- ter, mit denen sie beginnen, einige gedehnte, dann wieder gestauchte laubtragende Stengel-Internodien folgen, sinken dann aber auf’s Neue in Niederblattbildung zurück (NLN.), um erst ein Jahr später als . Blüthenstengel aufzuschiessen. Die Zweiganfänge bieten manches Eigenthümliche, Basiläre, nur erst mit Niederblättern besetzte Erneue rungssprossen boten Folgendes: 1) Die distichen Niederblätter stan- den median — fielen mithin mit dem Tragblatte des Sprosses (Kaospe) in Eine Ebene. Das erste Blatt des Sprosses stand nach hinten vor der Abstammungsaze; es hatte zwei Kiele und glich dadurch gant dem Vorblatte vieler Monocotylen. Die folgenden Niederblätter wa- ren gegenwendig übergerollt. 2) An andern basilären Sprossen schie- nen die 2 ersten Niederblätter median nach hinten zu stehen, die 5 andern noch folgenden, in der Knospe leicht erkennbaren standen hingegen quer, zum Tragblatt rechtwinklig. Was die beiden ersten Niederblätter betrifit, so hatte jedes von ihnen swei Kiele; der eine 431 dieser Kiele war aber stärker ausgezogen als der apdere, wodurch das Niederblatt eine schiefe Gestalt annahm. Auffallend war zugleich dass der stärkere Kiel bei diesen zwei Blättern wechselte: am ersten Blatt lag er nämlich links, am zweiten rechts. Fast möchte man daraus schliessen, dass auch diese beiden Blätter arsprünglich quer zum Tragblatte stehen und dass sie nur durch eine Verschiebung in jene mediane Stellung gekommen seien? Wenn dem so ist, 50 entspräche dann der stärkere Kiel der Mittelrippe dieser Blätter, Zu dieser Annahme passt denn auch die Lage der auf sie folgenden quer gestellten Blätter sehr gut. Wie bemerkt fiel der stärkere Kiel des ersten Blattes nach links, die des zweiten nach rechis; bei der quer distichen Stellung müsste also die Mittelrippe des dritten nach links, des vierten nach rechts zu liegen kommen, und so ist es denn auch wirklich. 3) Am Anfange der Blüthensweige fällt das erste Blatt median nach hinten, ein zweites median nach vorn, worauf eine Spiralstellung folgt, welche ‘die Strahlen der Dolde umfasst, Andere Male ist an Blüthenzweigen das median nach hinten liegende Blatt zugleich erstes Glied einer in den Strahlen der Dolde forise- tzenden °/,;, St. Noch andere ale scheinen die Hüllblätter einer Doide paarig rechtwinklig decussirt zu stehen, wobei das 1. Blatt’ in die Mediane fälıt, und zwar bald vor die Abstammungsaxe, bald vor das Tragblati. Am öftersten sind dann 2 Paare vorhanden; häu- fig fehlt aber auch das eine Blatt des obern Paares, dessen Stelle aber durch ein Döldchen angedeutet ist. Oenanthe fistulosa. Macht wurzelnde Niederblattsprossen; auch die unteren Laubzweige legen sich nieder und schlagen Wurzeln. Blattstellung distich, in der stets dreistrabligen Endilolde spiralig. Zweige mit quer-disticher Blatistellung. Die Seitendolden oft sechs- strahlig, beginnen mit 2—3 quer-distichen Blättern, wovon die 1—2 ersten laubig, oder auch schon das 2. hochblattartig und mit einem Achseldöldchen versehen ist, Die Strahlen der Seitendolden stehen nach 5/; (nie ein ganzer Cyklus), sie schliessen sich an die distiche St. obne Prosenthese an. Oe. Phellandrium. Blattstellung am Stengel 5;s, so auch eft die Doldenstrahlen (circa 1! , Cyklus); andere Male letztere nach "13. Inflorescentia oppositifol,, die Dolden weit übergipfelad, in Schras- beln gestellt, wit Förderung aus dem ersten Vorblatt, jedech mit einzelnen Ausnabmeu. Kelch mit ungleich grossen, lanzettlich- pfriemlichen Abschnitten, nach °/, an Grüsse abnehmend; jedoch ist suweilen der zweite Kelchtheil Kleiner als der 1., 2, und 3. und 432 übertrifft den 5. nur wenig an Grösse; an den Randblüthen zeigt die Corolla eine Tendenz zur symmetrischen Bildung. Aethusa Cynapium. Schönes Beispiel einer Umbella oppositi- folia, hervorgebracht durch den Zweig aus dem obersten Stengelblatt, der die Enddolde des Stengels auf .die entgegengesetzte Seite schiebt. Dasselbe geschieht in gleicher Weise für sämmtliche durch eine Dolde endende Zweige. Diese-Zweige richten sich zu einem Sym- podium auf; sie sind unter sich häufig homodrom. — Die blühen. den Zweige beginnen oft mit zwei seitlichen laubigen Verblättern, in der noebmaligen Auszweigung fehlt oft das zweite Vorblatt. Die Blüthendolden aus den beiden Vorblättern finde ich unter sich häufi- ger homodrom als antidrom. Uebrigens bietet die Verzweigung die- ser Pflanze manches Eigene. Die primären Zweige zeigen nämlich manchmal dicht an ihrer Basis jederseits einen belaubten blühenden Seeundärzweig. Von einem Tragblatt der letzteren ist nichts zu sehen. Sie gehören mithin wohl zwei fehlenden Blättern an. Diese haben das Ausgezeichnete, dass sie nicht genau rechts und links vom Hauptzweig stehen, sondern dass sie vielmehr stark nach der . Abstammungsaxe des letzteren hin convergiren. Ich möchte diese Stel- lung einer Verschiebung derselben zuschreiben, bewirkt durch die stark verdickte Basis des Hauptzweiges. Auf diese zwei Zweige folgen am Primärzweig noch 3—4 quer-distiche Blüthenzweige mit gehörig ausgebildeten Tragblättern. Jene zwei ersten nach hinten gesch«- benen Zweige gehören desshalb wohl den nicht entwickelten Vor- blättern der primären Zweige an? — Die Gipfelblüthe der Döld- chen fand ich nicht selten trigynisch. — Auch bei A. cynapioädes M. B. steben die Dolden in Schraubeln, und haben die Döldchen eine Centraiblüthe, " . (Fortsetzung folgt.) Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung ) 106) Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp. Mittel-Europas, Dec. LXXXXVI. und LXXXXVHI Dresden, 1860. 107) Idem, Lichenes europaei exsiccati, Fasc. XVIII. Dresden, 1860. 108) Oesterreichische botanische Zeitschrift. X, Jahrgang, Nr, 5. Wıen, 1860. 109) Boletin de la Sociedod de Naturalistas Neo-Granadinos. 1.2. Bogota, 1860. 110) General- Versammlung der k. k. Gartenbau-Gesellschaft iu Wien. 1860. Bedacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr, Druck der F. Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg, — a — x N 38. Begensburg. 28. Juli. 1860. Inhalt. orIGINnAL-ABHANDLUNGEN, Schultz, Bip., über die Ga:- tung Ormenis Cass. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse. (Fortsetzung: Umbelliterae, Araliaceae, Corneae, Loranthaceae.) — Palacky, Uebersicht der von Mignel bestimmten Cumming’schen Philippinen- Pflanzen. Ueber die Gattung Ormenis Cass von C. H. Schultz Bipontinus. Am 22, September 1853 in der dritten Sitzung der botanischen Section der Naturforscher- Versammlung in Tübingen habe ich einen Vortrag über die Anthemiteen gehalten, dessen Skelet im Tagblatt S, 59-60 abgedruckt, und in Flora B Z. 1854 S. 69—70 wieder- gegeben ist. Seit dieser Zeit sind mit zwei neue Arten dieser Gattung bekannt geworden, welche mich veranlassten, am 27. No- vember 1859 in der Generalversammlung des Mannheimer natur- wissenschaftlichen Vereins die Gattung Orztenis zu besprechen. Beide Arten gehören zu meiner Sectio Lonopsis, sich auszeichnend durch die Tracht von Lonas inodora Gärtn,. und durch linienförmige, ganzrandige oder drelgablige Blätter. Die eine Art Ormenis Geslini Stz. Bip. == Cladanthus Ges- lini Cosse. ap. Kralik in Bourgeau pl. alger, exs, n. 190. — Coss. DuR. in Bull, soc. bot. d. France IV. (an. 1857) p. 15 steht meiner Ormenis pedunculata Stz. Bip. im Tübinger Tagblatt p. 59 (an. 1853) und Flora B. 2. 1854 p. 70 nahe, unterscheidet sich aber durch weisse Strahlen- und Scheibenblüthen, länglich linieuför- mige, ganzrandige, unten gegenüberstehende, oben abwechseinde Blätter und ausdauernde Wurzel, Sie wächst in der Sahara Algiers nnd in Oran. . Die andere Art Ormenis lonatioides Sta. Bip. —= Rhatinoleyis lonatioides Cosson in Bull. d. 1. soc, bot. d, France lil, (1856) Flora 1850. 23 434 p. 708 ist eine ebenfalls in der Sahara Algiers wachsende kleine jährige, pubeseirend- granliche Pflanze, mit länglich-linienförmigeu meist dreigabligen Blättern und wenigen in einen Ebenstrauss ge- näberten, nur aus gelben Röhrenblüthchen bestehenden Köpfchen. Cassini’s und meine Gattung Cladanthus unterscheidet sich von Ormenis dadurch, dass das receptaculum ausser den Spreu- blättern noch mit kurzen Haaren dicht besetzt ist. In den Früchten stimmen beide Gattungen sebr überein. Sie sind nämlich klein, verkehrt ei- keulenförmig, rundlich zusammengedrückt, sehr schwach gestreift und sehen aus, als wäre die äussere Haut (welche bei Anthemis sebr dick ist) schon abgezogen. Ich sagte desshalb oft scherzweise zu meinen Freunden, welchen ich die Früchte von Or- menis zeigte, sie sähen aus wie ein abgezogener Hause, während die dicken Früchte der Euanthemideen einen ordentlichen Balg hätten. Die Gattung Ormenis bewohnt Südwesteuropa und Nordwest-- Afrika (Algier und Tanger), also das westliche Becken des Mittel- meeres. Die drei oben aufgeführten zu Lonopsis gehörenden Arten bewohnen mit Ormenis aurea Du Rieu! und Ormenis piscinalis Stz. Bip. Algier; Ormenis mixzta DC. kommt in Portugal, Spanien, Tanger, Italien und dem westlichen und Mittel-Meer-Frankreich vor, und wurde auch in Montevideo, wohl eingeführt, beobächtet. Ormenis fuscata Sta. Bip. (Anthemis Brot.) wurde bis jetzt in Portugal, Spanien, Tanger, Algier, Frankreich, Italien, ja bis Creta und Anatolien, beobachtet; ‘Ormenis nobilis Gay. wächst in England, dem westlichen Frankreich bis Lyon, in Spanien und wurde ausser- dem, wohl eingeführt, im Bannat und Van Diemensland beobachtet. Die strablenlose Form (Anacyelus apreus L.) za welcher wohl mit Unrecht die grosse, robuste Ormenis piscinalis gezogen wird, kommt in Spanien und Portugal vor und wird wie die meisten Arten in unsern botanischen Gärten eultivirt. Ich wollte über diese ausge- zeichnete Gattung eine grössere kritische Arbeit machen, wurde aber durch meine Praxis zu sehr in Anspruch genommen, und muss mich für heute begnügen, die geographische Verbreitung der Arten angedeutet zu haben, _ 435 Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer 6e- wächse, Von H, Wydler. (Fortsetzung.)} Foeniculum officinale. Die Keiwpflanze zeigt verschiedene Blatt- stellungen. 1) Auf die linealen in ein schmales basiläres- Scheid- chen verwachsenen Kotyledonen folgt '/, St, der folgenden Blätter 1+3: eingesetzt mit, höher am Stengel in Spiral St, übergehend. So weit die distiche Stellung reicht, sind die Blattscheiden gegen- wendig übergerolit. 2) Es folgt auf die Kotyledonen ein einziges Paar ‘zu ilnen rechtwinklig stebender St, (Prosenth. wie im vorigen 3+i Fall) und an dasselbe schliesst sich %, an mit Prosenth. von 3) Es schliesst sich °;, unmittelbar an die Kotyledonen mit gleicher Prosenthese, wie sub 2. 4) Auf die Kotyledonen folgt ?/, eingesetat 3 mit ts, wodurch das erste Glied der *;, St. zu den Kotyledonen rechtwinklig zu stehen kommt. (So an manchen Exemplaren 2 '/; Cyklen, worauf die Enddolde), Doldenstrahlen nach '?/,,; Strahlen der Döldehenf nach *ıs. — Die untersten Stengelglieder die kürze sten, die obern zunehmend länger. Die Scheide der unteren kaub- blätter ‚klein und flach, die der höheren stufenweise grösser und weiter von einem häutigen in ein Zipfelcheu, (Ligula) eudenden Rand eingefasst. Eine Centralblüthe in den Döldchen finde ich nicht, In trigynischen Seitenblüthen fand ich das unpaare Fruchtblatt median nach vorn gestellt. Libanotis muntana. Döldchen mit einer Centralblüthe, welche nicht selten trigynisch, wobei ein Fruchtblatt vor einem Kelchblatt steht. Silaus pratensis. Die 2 Vorblätter der aus Laubblätters der Stengelbasis kommenden Erneuerungssprosse quer distich: das erste ein scheidiges Niederblatt, das 2 laubig mit langer Scheide. Die äusseren Doldenstrahlen übergipfelnd, spirrenähnlich. Die Dolden- strahlen am öftersten mit °;, St. meist 1 Cyklus und 1—2 Glieder eines zweiten. Die Seitendolden, welchen 2 laubige seitlicbe ‚Vor- blätter vorangehen, zeigen ebenfalls °/, St., welche sich obne Pros. an’s 2. Vorblatt anschliesst. Meum Mutellina Gaertn. Zur Blüthezeit hat der Spross mei«t nur 93—3 bodenständige Laubblätter; die tiefer stebenden sind ver- west. Ein einzeines kleinlaubiges Blatt steht gegen die Mitte der st 436 Stengels hin; es ist bald steril, bald mit einem Döldchen versehen. Ueber jenem Blatt folgt die Gipfeldolde, deren Strahlen (Döldchen) wie die vorausgebenden Blätter nach °/, stehen. — Die Döldchen mit einer zuweilen fehlenden Centralblüthe, welche kürzer and dicker gestielt ist als die andern Blüthen. — Die Erneuerungssprosse kom- men aus dem Bodenlaub, und entwickeln sich in absteigender Folge. An vier blühenden Jahrestrieben fand ich den obersten (das Erd. Sympodium fortsetzenden) Spross 2mal homodrom und 2mal antidrom. Zur Blüthezeit des Muttersprosses haben diese Seitensprossen bereits 2 völlig ausgebildete Laub- (Vor-) Blätter, die man, oberflächlich betrachtet, leicht für zur Mutteraxe gehörende betrachten könnte. Tiefer am Erd-Sympodium finden sich zuweilen noch einzelne ver- spätete Sprossen in Knospenform. Die Scheiden der Vorblätter der basilären Sprosse sind bald gleich- bald gegenwendig übergerollt. Gaya simplez. Wuchs im Allgemeinen wie bei voriger. Die Sprossen, ebenfalls durch die starke, frisch bleibende Hauptwurzel ernährt, erneuern sich aus dem Bodenlaub der blühenden Sprosse in absteigender Folge, haben zur Zeit des in Blüthe befindlichen Muttersprosses bereits ihre laubigen Vorblätter entwickelt, die man fälschlich mit. dem Bodenlaub der Mutteraxe zusammenwirft und als Wurzelblätter beschreibt. Die Döldchen mit einer Sestielten Cen- tralblüthe, Levisticum offieinale. Döldchen mit einer zuweilen trigynischen Centralblüthe, Selinum Carvifolia, 2 aus den basilären Laubblättern, das 1. Blatt der Erneuerungssprosse median nach hinten stehend. Die Hüllblätter der Döldchen bald basilär an ihren Stielchen, bald bis zur Mitte, selbst bis nahe an die Blüthe aufgewachsen. Die untersten Stengelglieder sind blos kantig, nicht geflügelt. Das zwischen dem obersten basilären und dem untersten Blatt des gedehnten Stengel- tbeils befindliche Internodium ist walzlich glatt, ohne alle Kanten und Riefen. Angelica sylvestris. Strahlen der Hauptdolde nach ?/ıs; der Seitendolden nach °/s. Vergl. Irmisch, Bot. Zeitg. 1851, Sp. 381- Imperatoria Ostruthium. Die aus der gestauchten Stengelbasis kommenden Erneuerungssprosse beginnen mit einigen scheidigen Nie- derblättern. — Trigynische Blüthen (an eultivirten Exemplaren) nicht ganz selten. D Pastinaca sativa. Blattstellang am Stengel die Enddolde mit umfassend, am öftersten nach °/,. Nicht selten sind am Stengel die 5 obersten Laubblätter quirlig zusammengestellt, deren Zweige dann 437 eine dreistrahlige Dolde bilden. Die (blühenden) Zweige beginnen mit 2 seitlichen, tiefer am Stengel laubigen, höher an ihm hochblatt- artigen Vorblättern, worauf die Enddolde folgt, deren Strahlen nach °/, stehen, und sich an das zweite Vorblatt ohne Pros: anschliessen. An einem rechtsläufigen Hauptstengel waren von seinen 7 Primär- zweigen 2 mit ihm gleichwendig, 5 gegenwendig. — Die Strahlen der Döldchen finde ich manchmal nach ®/ıa. Heracleum Sphondylium. Vergl. Irmisch, Botan., Zeitg., 1850, Sp. 138, Strahlen der Hauptdolde bald nach °/,, bald nach *ıs ge- stellt, Die Corolla der peripherischen sogenannten strahlenden Blü- then oft genau median symmetrisch. Döldchen zuweilen mit einer Centralblüthe, Laserpitium Siler. Döldchen mit einer zwitterigen Centraiblüthe, welche erst nach den Randblüthen entfaltet, Daucus Carota. Keimpflanze, Auf die Kotyledonen folgt auf ge- £2 stauchtem Stengel °/, (1 Cyklus) mit Pros. von s 3 un die Ke- tyledonen angereiht — dann °,s ohne Pros. So in zwei Fällen, doch mögen auch noch andere Stellungen vorkommen. Involucrum der Gipfeldolde 8- und mehrblätterig. Die Hüllblätter bilden die Trag- blätter der mehr peripherischen Döldchen, während die innern ohne Tragblätter sind, Dasselbe gilt für die Döldchen, deren äussere Blüthen ein Tragblätichen (das Involacell. bildend) haben, die in- neren obne solches sind. Die gemeinschaftliche Hülle allseitig gleichförmig entwickelt, die partiellen Hüllen mehr auf der äusseren Seite der Döldchen, (Die letzteren haben 9—10 Hüllblättchen). Die Doldenstrablen an der Basis mit Schwielenbildung. Das Ende des Stengels und der Zweige, dem die Doldenstrahlen entspringen, ge- staucht, halbkugelig. Ob ein Gipfeldöldehen vorhanden, ist schwer be- stimmbar; sicher hingegen haben die Döldchen eine Centralblüthe. Von dem innersten central acheinenden Döldchen der Gesammtdolde scheint oft nur die schwarzrotli gefärbte Gipfelblütbe übrig zu sein, In andern Dolden ist dieses Döldchen mehrblütbig und bat mehr oder weniger alle Blüthen roth gefärbt, das Letztere gilt zuweilen auch von mehreren zunächst dem Centrum stehenden Döldchen. Die Strahlen der Hauptdolde stehen nach '?,, und ?'/,4; der Döldeben nach ®/3. — An einer Hauptdolde zählte ich 74 Strablen; an jedem ihrer Döldchen bis 50 Blüthen, so dass also eine einzige Dolde 3700 Blütben trug. Die Ceutralblüthen der Döldchen oft trigynisch, ein- mal fand ich eine solche pentagynisch; ihre Stellung zum Kelch konnte ich nicht ermitteln, Eine trigynische Seitenblüthe batte ihr 438 unpaares Frachtblatt median nach vorn vor ein Kelchblatt gestellt, wornach also die Blüthe vornumläufig war. Die Pflanze macht Be. reicherungssprosse aus dem Bodenlaub and den untersten Blättern des aufgeschossenen Stengeltheils. Das die Enddolde derselben tra- gende Internodium ist immer schaftförmig gedehnt (1'..--2 Fuss lang) wodureh die Hochblatt- von der Laub-Region stark geschieden ist, Die untersten Seitensprossen tragen noch eine grössere Zahl nach 3;, stehender L. mit 2 seitlichen Vorblättern. Die höhern meist nur 2—1 Vorblatt. , Die geförderten Zweige gehören dem unteren Vorblatt an; das obere bleibt mit seinem Zweig oft unentwickelt. Ich: fand Bereicherungszweige mit 4 successive von einander ah- stammenden eine Schraubel bildenden Dolden, mit Förderung aus dem 1. (allein vorhandenen) Vorblatt. Sämmtliche Blüthen eines ärmliches wildwachsenden Exemplars zeigten ihre beiden Fruchtblätter, so weit sie über den Discus ber- vorragten, in grüne Blättchen verwandelt, welche circa 1/, Linie massen. Sie hatten eine lanzettliche Gestalt, waren scharf zuge- spitzt, hatten offene aber einwärts gerolite Ränder; von Eiern keine Spur. In einzelnen Blüthen kamen auch drei dergleichen Blättchen vor. Von den 2 verwandelten Fruchtblättern war das eine oft von der Spitze aus stark einwärts gerollt, und in die Basis des geraden eingeschlossen, Die Kelchzäbne waren etwas grösser als in norma- len Blüthen; die Corolla gut entwickelt aber etwas vergrünt, die Stamina entweder normal, oder fehlten manchen Blüthen. Der un- terhalb der Kelchtheile befindliche Theil der Blüthe (unterständiges Ovarium) war unverändert, so dass die vergrünnten Fruchtblätter wohl nur als Griffel und Narbe anzusehen sind. Viele Blütken sebie- nen aus dem Centrum sprossend, was bei der Kleinheit der von den vergrünten Fruchtblättern eingeschlossenen Blättchen sich jedoch nicht sicher entscheiden liess. ° Scandix Pecten Veneris. Die Blüthenstiele verdicken sich wäh- rend des Reifens der Früchte. Anthriscus sylvestris. Der blühende Stengel endet in eine 3, 2 und selbst oft 1.strahlige Dolde, während die Bereicherungssweige immer eine grössere Anzahl von Doldenstrahlen zeigen, Die Blatt- stellung sowohl an der bodenständigen Laubrosette ala am gedehnten Stengel °/; oder °/s, woran die Strahlen der Enddolde Theil nehmen. Die Bereicherungszweige zeigen oft bis in die Dolde hinein nach 2 seitlichen laubigen Vorblättern ®, St, Nicht selten. besonders an tieferen Seitensprossen des Stengels, geben der °,, St 4 quer .disti- ehe Blätter voraus, auf welche manchmal eine vornumläufige */; Sp, 439 folgt, eingesetzt mit ; +3 Prosenthese, wodurch, wenn auf jene Blätter sogleich die Dolde folgt, der erste Strahl derselben median nach hinten fällt, Andere Mal zeigt der Zweiganfang bei °/, 'St, Vornumläufigkeit an den 2 Vorblättern mit Prosentbese von ti, noch häufiger kommt an Zweigen gleiche Blattstellung und Prosenth. wie bei vorigen, aber mit hintumlänfiger Spirale vor. Auch ?/, St. nach 2 Vorblättern glaube ich an Zweiganfängen bemerkt zu haben (3 Cyklen einer Dolde), wobei das unpaare Glied (Radius) des er- sten Cyklus median nach hinten fiel. Die Trag- (Woch-) Blättchen der Blüthendöldchen manehma) an ihren Zweiglein bis zur Mitte hin- aufgewachsen. Die Blattscheiden nach dem langen Weg der Blatispirale über- gerollt; auch die Scheiden der Vorblätter der Zweige sind gleich- wendig übergerolit. Die Scheide erstreckt sich auf der deckenden Seite am Blattstiel als häutiger Rand höher hinauf, als auf der be- deckten. Die Erneuerungssprosse entspringen aus den Laubblättern der gestauchten Stengelbasis, welche zur Blüthezeit zum Theil schon abgestorben sind. Die jungen Sprossen haben alsdann bereits schon mehrere (4—5} vollstäudige Laubblätter getrieben, welche einem kurzen Axentheil aufsitzen, und von welchem bereits I—2 ziemlich starke rübenartigeWurseln ausgehen. Die der Erde zunächst befind- lieben Sprosse hewarzeln sich zuerst. Normal entspringt jederseits aus der Basis des kurzen Axentheils der Sprosse eine Wurzel, so dass auf jeden Spross 2 Wurzeln kommen, welche sich bei ihrem weiteren Wachsthum nur wenig verweigen. Nicht immer kommen beide Wurzeln zu gleichmässiger Ausbildung und es kann wohl die eine ganz unterdrückt werden. Der (milchende) Mutterstengel zeigt schon zur Blüthbezeit das Mark auch seiner gestauchten Basis aufge- löst, so zwar, dass noch einzelne Scheiben desselben übrig bleiben. Diess hängt wohl mit der schnellen Entwicklung der Erneuerungs- sprosse zusammen, die schon früh den im Mark des Stengels für sie aufbewabrten Nahrungsstofl verbrauchen, um dann bald unabhängig vom absterbenden Mutterspross ihr eigenes Leben zu fristen, während im Gegentheil bei allen perennirenden Kräutern, bei denen die Er- neuerungssprosse als Knospe am Mutterstengel überwintern, die Basis des letzteren ihr mit Nahrungsstoflen (Stärke ete.) erfülltes Mark frisch erhält, und nur der höhere keine Winterknospen tragende Stengeltheil abstirbt. Erst bei wieder erwachender Vegetation im Frühling und beim Ausschlagen der Knospen wird dann auch be’ 440 letzteren das Mark der Stengelbasis des Mutterstockes allmählig auf- gelöst. Chaerophylium. Bei sämmtlichen hier aufgeführten Arten haben die Döldehen eine Centralblüthe. Ch, temulum. Doldenstrahlen nach °/,, Strahlen der Döldehen nach °;,,. Die ungestielte Centralblüthe zuweilen trigyniseh. Die blühenden Zweige mit 1 Vorblatt, Die Vorblätter in der Mediane liegend, das des 1. Zweiges nach hinten. Ch. bulbosum. Die Entwieklungsgeschichte siehe bei Irmisch, Abhandl, der naturh. Ges. zu Halle, 1854. Die selten zuerst ent- faltende Centralblüthe immer fructifieirend, währeud uur einzelne Sei- tenblüthen Frucht ansetzen. Dolden mit einem laubigen Vorblatt (3—4) in Schraubeln. Ch. aureum. Sprosserneuerung aus den basilären Stengelblät- tern, Melırere suecesiv von einander abstammende Jahrestriebe bilden ein Erd Sympodium mit gestauchten Gliedern. Blattstellung am obe- ren Theils des Stengels °/,, in den Dolden oft ®/ıs (ca. 2 Cyklen). Nur die Centralblüthe und die Randblüthben Frucht ansetzend. Jene unterscheidet sich von den übrigen Blüthen durch den dickeren Stiel; sie ist zuweilen trigynischh Einmal fand ich eine in Kelch, Krone, Stamina hexamerische, in Carpiden trimerische Centralblüthe, deren 3 Fruchtblätter vor 3 Kelchtheile fielen. — Die jungen zer- quetschten Sprossen verbreiten einen höchst angenehmen Orange. Geruch, Koch (deutsche Flora) sagt mit Unrecht, die Dolden seien vor dem Aufblüben nicht überhängend, ich finde sie immer überhängend,. Ch. hirsutum. Die Oehrchen (Ligulae) der Blattscheiden nach dem langen Weg der Blattstellung übergreifend. Die Doldenstrablen nach °/, und */ıs. Central- und Seitenblüthen verhalten sich wie bei voriger Art. Jene hat einen viel kürzeren und dickeren Stiel als diese. Ch. aromalicum. Centralblüthen der Döldcben kurz und dick gestielt, Seitenblüthen mit dünnern Stielchen, Conium maculatum.. Die bodenständigen, der gestauchten Sten- gelbasis angehörigen Laubblätter stehen nach ?/,, die am anfgeschos- senen Stengel nach °/, Die Blattscheiden sind nach dem langen Weg der Spirale übergerolit. Coriandrum sativum, 1) Kotyl, LH. Hz. a3 Die basilären Stengelglieder gestaucht, alle übrigen gedehnt. Blattstellung bis in die 3—5-strahlige Enddolde hinein nach */s 441 Der Blüthenzweig aus dem obersten Stengelblatt tibergipfelnd und die Enddolde seitwärts drängend, bildet das erste Glied eines Sym- podium, welches sich aus den successive von einander abstammen- den Blüthenzweigen meist in Schraubelform fortsetzt. Die tiefer am Stengel befindlichen reicheren Blüthenzweige beginnen oft mit 2 (bis 3) laubigen Vorblättern, auf welche die Enddolde nach */, folgt, 3 +4 eingesetzt mit 5 Pros, oder auch ohne Pros. an’s 2, Vorblatt anschliessend. Aus den Achseln jedes Vorblattes kommt wieder je eine Dolde. Diese Doiden sind unter sich bald homo- bald antidrom; in ihren weiteren Auszweigungen (die noch 2—3 Mal statt hat) sind sie homodrom, mit Förderung aus dem untern noch als Laubblatt auftretenden Vorblatt *,, d.h. die zunächst ven einander abstammen- den Dolden steben in einer Schraubel. Die Seitendolden sind reich- strahliger als die Gipfeldolde des Stengels. Die Doldenstrahlen zei- gen eine ihrer genetischen Succession, entsprechende abnehmende Grösse, Die Strahlen der mit einer Centralblüthe verseReten Döld- chen stehen nach °/,,. An der Centralblüthe der Döldehen sind die Kelchzähne gleich gross, regulär, dasselbe gilt von den Blumenblät- tern derselben. Die Randblüthen sind bald genau median symmetrisch (zygomorph) bald wenigstens zur Symmetrie hinneigend. Kelch und Kronenblätter sind hier von ungleicher Ausbildung. Am Kelch ist der anpaare median nach hinten liegende (zweite) Abschnitt der kleinste; die übrigen Abschnitte sind paarweise gleichgross; das vor- dere Paar (1, 3) ist das grösste, das hintere Paar (4, 5) das klei- nere, dessen Abschnitte aber grösser als das hintere unpaare. Von der Corolla ist das biutere Paar der Petala das kleinere, das vor- dere das grössere; das median nach vorn gelegene Petalum ist von allen das grösste. Es liegen also kleinster Kelchtheil und grösstes Pe- talam (die unpaaren Theile der Blüthe) einander diametral (antago- nistisch) gegenüber. Die zwischen Central- und peripherischen Blü- tben gelegesen Blüthen zeigen mehr Unregelmässigkeit und ein grösseres Schwanken zwischen regulärer und symmetrischer Bil- dung. Die Petala haben an der Basis Doppelspreitung. — Die Laub- spreiten zeigen oft eine schön symmetrische Alternation der Fieder- Tbeilung. *) Das obere Vorblatt is: oft erstes Hullblatt und hat ein Dölichen in der Achsel, 442 Araliseeae, Hedera Helix. Die einfachen Doiden traubig gestellt, entwi- ekeln sich in absteigender Ordnung, die Blüthen hingegen entfalten aufsteigend (centripetal). Die Seitendolden entspringen in der Ach- sel kleiner schuppenartiger, zugespitzter, hinfälliger Hochblätter und tragen an der Basis jederseits ein ähnlich gestaltetes Vorblättchen. Auch die Blüthen entspringen aus den Achseln kleiner lätter, welche his zur Fruchtreife stehen bleiben. Nur selten und alsdann an den untersten Blüthenstielen kommt eins oder das andere Vor- blättehen zur Ausbildung. Zuweilen stehen die untersten Blüthen einer Dolde von den übrigen entfernt mehr traubenförmig. — Die sterilen Zweige haben ihre Blätter median-distich gestellt (d. h. sie fallen zum Tragblatt des Zweiges in Eine Ebene). Die 2 ersten Blätter jedes Zweiges sind Niederblätter. Das I. Niederblatt finde ich immer nach hinten gestellt, das 2. nach vorn. Die Sprossen in der Nähe der Iuflorescenz beginnen mit 2 rechtwinklig sich kreuzen- den Niederblattpaaren. Das erste Paar (Vorblätter) steht quer zum Tragblatt, das zweiten Paaräß-median. Das 4. hintenstehende Nie- derblatt eröffnet eine °,, Spirale, welche noch etwa 3 Nieder- und dann die Laubblätter umfasst, Die Blüthen beschliessen die zweiten Axen, Hexamerische Blüthen durch alle Cyklen kommen oft vor. Corneae. Cornus. Einaxig. C. sanguinea. LHZ. Cie 2—4 Paar rechtwinklig sich kreuzen- den Blüthenzweige bilden am Ende der Jahrestriebe doldenähnliche oder corymböse mit einer zuerst entfaltenden Gipfelblüthe versehene Rispen. An den einzelnen Blüthenzweigen ist meist der vordere (Seeundär-) Zweig mehr ausgebildet als der nach hinten gelegene. Die Blüthenstiele erscheinen durch Auflösung und ungleich hohes. Anwachsen manchmal wiekelähnlich. Blüthenzweige und Blüthen in den Achseln hinfälliger, oder wohl auch nicht entwickelter, nur durch einen Stollen angedeuteter Hochblättchen. Die Gipfelblüthe sowobl an der Gesammtrispe als an ihren Hauptzweigen, wenn tetramerisch, setzt die vorausgehende paarig-decussirte Stellung fort. Nicht selten ist »ie in Kelch, Krone und Stamina 5-merisch bei 2 Fruchtblättern- — Aus den Blättern des obersten Laubpaares zunächst der Gipfel- inflorescenz kommt ein Laubspross, der zur Blüthezeit bereits zwei entwickelte laubige Vorblätter besitzt. Diese Sprosse liefern die Hauptverzweigung und bedingen den dichotomen Wuchs, und über- gipfeln die absterbende Inflorescenz. An ‚manchen im Herbst blühen- 443 den Sprossen zeigen sirh die Lanbblätter weniger ausgebildet Die Blätter hinterlassen bei der Abgliederung einen Stollen, hinter wel- chem fast immer unter der Hauptknospe noch eine accessor. Knospe verborgen ist, die wohl selten zur Entwicklung kommt, Die laubi- gen Vorblätter der Zweige sind bald gleichseitig, bald ungleichseitig (vorn hocbstielig) und alsdann unter sich symmetrisch. Die Jahres- triebe habeh oft nur zwei der Inflorescenz vorausgehende Laubpaare. C. Mas, N (1 Paar) LHH’ (1) 2. Zor Blüthezeit sind die im vorausgehenden Jahre entwickelten Laubblätter abgestorben, (Der Wuchs von €. alba ist wie bei, sanguinea, — Cornus alternlfolia hat °/, St. der Blätter). Bu S Leranthaceae. Viscum album. Eivaxig. NLdXz d’ oder 9. Die Blätter paa- rig, rechtwinklig decussirt, seltener zu 3 im Quirl, Die Gipfelblüthe, wenn tetramerisch, setzt die vorausgehende decussirte Stellung un- mittelbar fort: so dass das erste Kelchblattpaar mit dem obersten Hochblattpaar sich unter rechtem Winkel kreuzt. Die in der Achsel eines Laubblattes entspringenden blühenden Sprossen beginnen mit 2 basilären rechts und links liegenden niederblattartigen Vorblättern; mit ihnen kreuzt sich ein Laubblattpaar; auf diese folgen 1 bis 3 . Paar Hochblätter und den Gipfel des Sprosses nimmt eine männliche oder weibliche Blüthe ein. Die Zahl der Laubblätter (1 Paar) ist constant, die der Hochblätter unbestimmt. Sprossen mit weibli chen Blüthen haben am öftersten 2—-3 Paare, selten nur 1 Paar, während letsterer Fall bei männlichen Sprossen allgemein zu sein scheint, Sämmtliche Laubblätter fallen an allen Zweigen in die Ebene ihres Tragblattes, d. b. median. Die zu einem Paar gehöri- gen Laubblätter sind nicht selten von ungleicher Grösse*); das vor- dere ist alsdann das grössere und hat den stärkeren Achselspross; das hintere ist das kleinere; es nimmt selbst manchmal Hochblatt- form an: sein Achselspress ist der schwächere oder er fehlt auch gans, Auch wo beide Blätter gleiche Ausbildung zeigen, hat der vordere schen in der Knospe einen kleinen Vorsprung vor dem hin- teren, seine Entwicklung geschieht etwas früher, In den Achseln der Hochblätter befindet sich je eine Blüthe (an weiblichen Spros- sen mit 3 Hochblattpaaren ist das oberste Bla ist :steril). Solche Blüthen sind immer ohne Vorblätter. Es fällt desshalb ihr erstes Kelchblattpaar quer zu ihrem Tragblatt. — An einem männlichen *; Also wie bei Aesculus, Staphylea, Pautownla etw, 444 Spross mit foliis ternis war die Gipfelblüthe pentamerisch , einer ihrer Kelchtheile fiel vor das unpaare Glied des obersten Dreier- (Hoehblatt)-Wirtels. Häufiger scheinen weibliche Gipfelblüthen ter- näre und quinäre Zahlenverhältnisse darzubieten. So fand ich auf paarige Stellung des Hochblattes einmal eine weibliche Gipfelblüthe mit dreizähligem Kelch, wobei ein Kelchblatt vor ein Hochblatt fiel. — An einer hexamerischen Blüthe fielen 2 Kelchtheile vor das zweit’ oberste Hochblattpaar; je 2 andere Kelchtheile kreuzten sich damit: Pentamerische Q Blüthen kommen ziemlich oft vor. Ein Kelchtheil fällt dabei immer über ein Blatt des zweitobersten Hochblattpaares, x 3 vornach die F : + % , oder ti 3 oberste Hochblatt anschlösse. Im ersteren Falle wäre jener unpaare Kelchtheil der zweite, im letztergp Falle der erste, Die weitere Auszweigung eines blühenden Sprosses geschieht theils aus seinen Nieder- (Vor)-Blättern, theils ans dessen Laubblät- tern. Am öftersten kommen aus beiden wieder blühende mit allen Blattformationen versehene Sprosse; jedoch fällt an Achselsprossen die Laubformation manchmal weg, und solche Sprosse bestehen dann nur aus NHZ. — Sprossen, bei denen die Vorblätter als Laubblätter auftreten, scheinen seltener zu sein; ich fand sie (am männlichen Spross) ungleichseitig und unter sich symmetrisch. Die Achselsprosse solcher laubiger Vorblätter bestanden aus 3 Paar decussirten Blät- tern: einem Niederblatt-Paar (Vorbl.) und zwei Paar Laubblättern, welche sich mit einander rechtwinklig kreuzten. Von dem Achselprodact des Hochblattes (Blüthe) war schon früher die Rede. — Die Anordnung der Zweige ist typisch immer dichotomisch, und die Endinflorescenz übergipfelnd, zeigt aber viele Ungleichheiten in den Grössenverbältnissen. Nicht selten finden sich Sprossen mit scheinbar wirtelförmiger Zweigstellung.*) Sie rührt da- her, dass die den Vorblättern angehörenden basilären Seitenzweige zu stärkeren meist ein Laulblattpaar tragenden Zweigen auswach- sen und dann in ihrer Grösse dem Mutterzweig wenig nachgeben. Da nun auf jedes Tragblatt ein Hauptzweig und 2 Seitensweige fallen, die Tragblätter aber paarig stehen, so kann bei gleichmässi- ger Auszweigung aller Zweige ein solcher Quirl scheinbar aus 6 Zweigen bestehen, _ Wiederbolt sich in gleicher Weise an diesen sich an’s wornach die Pussenthese entweder *) Dass diese nicht mit ächter Quirlstellung der Zweige verwechselt wer- den darf, die nur bei Quirlstellung ‚der Blätter (z. B. im Fall von foliis teruis) vorkommt, bedarf keiner weitere Auseinandersetzung. a8 Zweigen die Auszweigung nochmals, so wird natürlich die Zahl der Quirläste wachsen und ich zählte dann wirklich bis 13. Indessen je grösser ihre Zahl, je mehr nimmt ihre Grösse ab, und an letz terer lässt sich dann meist leicht ihre successive Abstammung ver- folgen. Manchmal erscheint anch eine solche Zweiggruppe von mehr büschelartigem Aussehen, ‚indem sich 1—2 der stärksten unterhalb der sich abgliedernden Gipfelinflorescenz befindlichen Zweige senk- recht aufrichten und die von ihnen abstammenden gleichsam nach sich ziehen. Der stärkste von allen scheint dann zegtereh demy Gi- pfel des Sprosses sm die Stelle der Gipfelinflorescenz einzunehmen *), die nach der Abgliederung noch als verschobene Nar enntlich ist, angeschwollene Basis des Zweiges [aus-einander-hebh Haben sich beide Hauptzweige gleichmässig ausgebildet, so siossen sie mit ihrer Basis so zusammen, dass dadurch die scheitelständige Narbe der Inflorescenz verdeckt und zusammengedrückt wird — Die Laubblätter sind mit einer Scheide und einer schmalen, härtlichen, zugerundeten Ligula versehen. Die Blattscheide und die ausgehöhlte Hochblattaxe bilden einen geschlossenen Kaum, in dem die junge Koospe geborgen ist. Was viele Schriftsteller bei der weiblichen Blüthe als margo calyeis beschreiben, ist, wie schon Hofmeister (Flora 1854, S. 643 Anmerk,) richtig angibt, nichts Anderes, als eine Wucherung der Hochblattaxe, und kommt nicht einmal immer vor. Schon allein die Stellung der Zähnehen dieses Calyculas, wo sie auftreten, beweist, dass es keine Blattorgane sind, da sie sich an die vorausgehende Blattstellung gar nicht anreihen lassen. Damit fällt denn auch von selbst die Annahme einer Corolla bei der weib- lichen Blüthe weg. — Am Perigon der weiblichen Blüthe lassen sich deutlich 2 äussere, etwas grössere, und 2 innere kleinere Theile er- kennen. — Nieder- und Hochblatt Internodien des Sprosses sind ge- staucht, das laubtragende Internodium ist gedehnt, Zweige und Blätter nicht selten verdreht. (Fortsetzung folgt). *) Dieser stärkste Zweig bildet dann das 1. Glied eines Sympoldliun, wel- ches sich durch weitere Verzweigung in ähnlicher Weise fortsetzen kann. Dieser Fall ist noch häufiger, wo der Spross keine Intiorescenz bringt, und wo Gipfel und eine Seitenknospe fehlschlagen, während di« andere Seitenknospe entfaltet sich zum Sympodium aufrichtet. Auf die - ses hat bereits Wigand in seiner gehaltreichen Schrift „Der Baum“ S, 130. aufmerksam gemacht, wo auch noch andere Bäume und Sträu- eher, bei denen Sympodien-Bildung vorkommt, angeführt werden, 446 Uebersicht - der von Miquel in der Flora Indiae batavae bestimmten Cum- ming’schen Philippinen-Pflanzen, von Dr. J. Palacky inPrag, Luzen Nr. 2255 filippinensis. Exocarpus luzonensis Presl. 195. Bi Wikstroemia ovata. — 458 Mindanao 16R= Gyrinopsis Cum. ..mingiana. Blaeagnus Cummindii. —= 460. Luzon 858— Helicia loranthoides. Helicia Cummingiana —- 1262. „ eastaneaefolia — 2338. „ Älippinensis — 1537. Deeringia indiea =- 467. Aerua velutina — 1365. » lanata — 1350. Pupalia atropurpurea —= 1140. Conyza tetraptera — 988, Spilanthes grandiflora = 1154, Fagraea plumeriaeflora — 838. Strychnos maltiflora — 641, 695. Melodinus filippinensis 1574. FR Commingii — 1831. Cyrtosiphonia amsoniaefolia 1249. Kopsia pilosa = 1783, Tabernaemontanalummingiana — 504. Parsonia Cummingiana — 1490. Wrightia ovata —= 1279, 1802. Alstonia macrophylia — 505. Strophanthus Cummingii = 1218, Aganosma acuminata — 1121. M velutina = 1803. Ichnecarpus evatifolius. = 1809. Eedysanthera glandulifera = 1126. Secaweone attenuasa 1536, == Dendrotrophe an aan. u = Secamone multiflora — 1184. Toxocarpus graeilis = 1559. » glaucus — 1671. Heterostemma a cnspidatum — — 1449. Hoya Cumwinglana — 1480. _Ceropegia Cummingiana — 447. Solanım Cummingi-==- 443.-- - Datura Bojeri — 2404. Limnophila Menthastrum = 741. Artanema sesameides — 1273. Torenia cardiosepala — 519, 872. Fr edentula — 578. Striga multiflora — 1360. „ Mmasuria — 1359. Aeginstia indica — 2046. Ebermeyera spathulata — 1083. GymnostachyumCummingianum = 389. » affne = 1719. Ruellia parabolica —= 571. „ rbytipbylia = 1016. „ strigesa — 588. Cummingiana 1310, Lepidagathis psilantha — 1018. FR laxa — 1717. „ secunda — 581. Rostellularia mollissima — 1298. Leptostachya Wallichii —= 548. Achatoda aspera — 1404. Rungia longifolia —= 1276. „ diversiformis —= 1180. Peristrophe Cummipgiana = 1015. Hypoestes laxiflora = 1019. Vitex timoriensis — 1365, 1830. Clerodendron Cummingianum = 1761. a Clerodendson macrostegium — 1541. » filippinum — 1096. » brachyantbum — 816. FR villosum — 2415. Pu intermedium — 481. Callicarpa pentandra = 1773. „ Cummingiana — 1707. 2 erioclona — 911. MR angusta —= 1425. „» magna — 1266. » bicolor — 1283. Premna adenostieta — 1230. „ vestita — 599, „» Cummingiana778, 289. „ mucronata — 1367. Tectona Hamiltoniana —= 1432, Ehretia filippinensis — 471, 1584. Cynoglossum mieranthum — 1341. Ortkösiphon stamineus — 1357. Coleus acuminatus — 1683. Pogostemon velatus — 1097. Mentha javanica = 1718. Leucas ri = 495. Achyrospermum philippinense — 1884, Cymaria acuminata — 446. Utrieularia rosulata Benjamin — 1651. 3 heterosepala Benj, — 1117. Benjaminea glabra — 2276, Maesa ramentacea — 2286. „ membranacea — 1474. „ indiea — 601. Embelia filippinica — 1001. » Ribes —= 2320. Ardisia filippinensis — 1467. „, Jisticha — 849. 447 Ardisia erispa — 2254. „ angustifolia 1711. „ Cummingiana — 1155. : „ Perrottetiana = 1067. „ Boissieri —= 1568, eybianthoides — 1584. „ subeuneata — 1385. Sapota parvifolia = 1147. Diospyros filippinensis = 1142. Maba Cummingiana — 1694. Pbaeanthus Cummingii — 525, 1084. Myristica iners = 1570. 3 guettariaefolia — 1582 33 paniculata — 901. » ardisiaefolia — 1702. Limaeia velutina — 2402. Xylosma Cummingii = 1250, 1123. Scolopia erenata — 1177, 1510, 1599. „ lanceolata = 1061. Drosera spathulata — 857. Sponia glabrescens == 1614. „, Blancoi = 1671. Solenostigma filippinense = 1539. Gironniera celtidifolia — 870. Aphananthe filippinense — 1311. Elatostemma manillense — 976, iR longifolinm — 456.. 3 rigidum = 1674. 2 podophylium —789. » glaucescens — 629. obovatum — 52. Böhmeria heterophylla = 15861. Pouzolzia » = TU. Cypholophus maerocephalus = 768. Pipturus asper = 724. Oreocnide trinervis — 777. “ Maoutia platystigma — 1441. Conoeephalus acuminatus — 775, 448 Artocarpus Cummingiana — 1784. 2 nitida — 1078, 1081. Cudranus obovatus — 1017. Fieus Cummingii = 1925. „ radicans — 1942, acuminatissima lancifolia — 1944. ‚ filippinensis = 1935. „ Altimeraloo — 1922. „ macropoda — 1933. Covellia Ribes = 1939. „ euneata — 1958. Urostigma caulocarpum —= 1970. iR stipulosum == 1978. ri balicum — 1932. 1928. PR haematocarpum — 1936 » Tijela = 1934. » parvifolium — 1935, » eoncinnum — 1940. Antidesma.nitidum = 1511. 1 leptocladum — 1513 » : monfanum — 1348. paniculatum — 986. 1650. Aporosa aurita — 860. Saurauja latebracteata — 944, 1302, 1680. » exasperata == 455. Anneslea crassipes — 2347 Pyrenaria acuminata —= 2423. Ryssopterys mierostemma — 1846. » Cummingiana—1489. » .. dealbata == 1776. Rourea heteropbylia — 752. „ multiflora — 949, 1172, Connarus neurocalyx — 1762. „ polyantbus = 851. „ obtusifolius — 959, Rabelaisia filippinensis — 501, 1501, 1512. Harrisonia Brownii = 1780, 1828, LasiolepisBennettii — 1150, 1633. Pothos luzonensis = 1045. Arisaema Cummingii — 1393. Cyperus pauciflorus —= 535. „ Jagorensis —= 445, 534. Cyperus macrosciadioa = 537. „ anomalus — 1636. „ „Practeolatus — 436. Mariscus pungens — 867. Kyllingia mindorensis = 1558. Sorostachys kylliogioides —= 1417. Abildgaardia brevifolia — 675. Isolepis Cummingii = 1508. Fimbristylis philippica = 558. » ambiyphylia = 530. Leptaspis manillensis = 1739. » Cummingii = 1627. Sporobolus verticillatus — 545 part. Eleusine polydaciyla = 824. Chloris longifolia — 6%. „ rhachitrieba = 111. Eragrostis luzoniensis = 1416. » Cummingii—=672, 1104. Ophiurus undulatus —= 1339. Rottröilia denudata — 562. Danthonia Iuzonensis — 1415. Paspalum chrysotrichum — 532, 3 pluriracemosum — 534. Digitaria glumaepatula — 550. Nolostum pbhilippinicum — 1365, 1414. PanieumCummingianam==570,42% Isachne myosotis — 947. j Setaria rubiginosa — 551. Perotis glabrata — 129.. Andropogon astenostachys== 1101. „ leptanthus — 1400. Heteropogon ischyranthus — 1005. iR tenuiculus — 1398. Ischaemum Notopogon — 1002. Apluda Cummingii — 635. Saccharum alopecuros — 1801. Arundinella nervosa — 1414. FR stricta — 1405. Pollinia setifolia —= 1101. „» Cummingii — 1538. Dioscorea luzonensis-== 198. IR myriantha = 517. „ pyrifolia — 2314. ” tiliaefolia — 781. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr, Druck der F, N eubauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wiitwe) in Regensburg. “die Verbandlungen der botanischeff Section im Jahre 1859. FLORA. —n— » N 839. Regenshurg. 7. August. 1860. — i Inhalt. orıctnaL-AnHAnDLuNGen. Buchenau, die Sprossverhäkt- nisse von Ulex. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntaiss einheimischer Gewächae, (Fortsetzung: Caprifoliaceae.) — LITTRRATUR. Cohn, Bericht über uch nun Die Sprossverhältnisse von ’’/ex, erläutert von Dr. Franz Buchenau zu Bremen. FÜ) R-70$. Die kleine Gattung Ulex Linn. bildet mit den Arten von Neya Webb. und Stauracanthus Link — welche vielleicht kaum gene- risch von Ulez zu trennen sein dürften — eitte in systeinätischer, physiologischer und geographischer Beziehung in sich gleich abge- schlossene Gruppe. „ Die einbrüderigen Staubgefäsie, die gedanssue, einfächerige Hülse und der vollständig zweilippige, besser wöhl zweiklappige Kelch trennen sie scharf von den nächbt verwatliten Gattungen. In physiologischer Beziehung ist der ungeiheine Reith- thum au Sprossen — theilweise dem ganz regelmässigen Auftreten von accessorischen Trieben zuzuschreiben — und die Eigentküm- lichkeit, dass alle Sprosse, so weit sie nicht Blütben werden, nach kurzem Wachsthum sich in Dornen eniigen, besonders hervorzuhe- ben. Endlich ist auch die Verbreitung dieser Pflauzen merkwürdig. Alle Arten — die neueste Monographie zählt deren 27. auf — finden sich in den westlichen Theilen der alten Welt, von den Küsten des "nordwestlichen Afrika an bis zum 55° nördlicher Breite. In den am meisten in die See vorragenden Ländern, in Portugal, 'Spahien ist ihr eigenthümliches Centrum, sowohl was Massenhaftigkeit im Auf. treten, als Zahl der Formen ungebt; mit jedem Schritte nach sten vermindert sich ihr Vorkommen und erlischt in allen Gegenden mit wahrem Continentalklima, ja die einzige Species, welche wirklich bedeutend nach Osten vorschreitet, Ulex europaeus L., überschreitet Flo:a 1800. "u 450 den 30° östlicher Länge von Ferro wohl nur noch an einzelnen Punkten. Ich beabsichtige in diesen Zeilen einige Beiträge zur Kenntniss "der physiologischen Eigentbümlichkeiten, namentlich der Keimung und der Sprossverhältnisse von Ulez zu geben. Zwar enthält die neueste Monographie dieser Gruppe von Webb*) schon manche treffliche Bemerkungen hierüber, die um so werthvoller sind, als sie sich auf Untersuchung frischer Exemplare von drei Species: Uler europaeus L., nanus Forst. und parviflorus Pourr.sgründen, wäh- rend mir nur Exemplare von Ui. europaeus zu Gebote standen; al- lein jene Untersuchungen sind, da sie nur bestimmt waren, die sy- stematische Betrachtung eiuzuleiten und wissenschaftlich za begrün- den, doch nicht ganz erschöpfend. Es wird sich freilich um des Zusammenhangs willen nicht vermeiden lassen, einzelne dort schon hervorgehobene Punkte hier noch eitmal zu berühren, doch weise ich um der Priorität willen ausdrücklich auf jene Arbeit hin. Das Material zu meinen Untersuchungen stammt von dem Süd- ie e wa,d, Stunden von Bremen entfernten Stoteler Waldes, wötlit Pilanze‘auf etwas welligem Boden wächst; sie vermeidet ebenso die quelligen, feuchten Einsenkungen, wie kahle,. der Witte- rung zu sehr ausgesetzte Stellen; auch dringt sie nirgends in den Wald hinein, sondern verliert sich, sobald die Bäume zu dichteren Beständen an einander rücken, Sie liebt tiefgründigen, etwas leh- migen Boden und ist selbst gegen unsern doch meist milden Winter ‚empfindlich. Wie auch schon ihre geographische Verbreitung an- deutet, verlangt sie einen gewissen Feuchtigkeitsgrad der Luft; da- her wird sie in sehr trockenen Sommern leicht gipfeldürr. . ®) Von speciellen Arbeiten über diese Pilanzen sind mir bekannt geworden! 1849. Annales de sciences naturelles, 3. seıie, tome XI,, pag. 202. Plan- chon, observatious sur les Ulex et description d’une nouvelle espece de ce genre, 1850. Comptes rendus hebdomadaires tome XXX.; Sitzungen vom 11. und 25. Febr. Vilmorin, Notiz über einen krautartigen, stachellosen Ulexz europaeus und-Bericht über diese Mittheilung, 1852. Annales des sciences naturrelles, 3. s6rie, tome KVIIL., p. 280° Webb, observartions aur la groupe des Ulicindes «t Enumeration de ses especes. 1860. Flora pag. 23. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntnis ein- heimischer Gewächse, Die Arbeiten von Forbes in The botanical gazeıte 1849 Nr. 11., und von le Jolie in Memoires de la societe de Cherbourg 1838, voll. kenne ich nur aus den Citaten in der Botan, Zeitg. 431 Das Vorkommen der Pflanze an jener Stelle ist wahrscheinlich kein natürliches. Hr. Rittmeister v. Gröning, mein gütiger Führer auf jener Exeursion, theilte mir mit, dass sein Grossvater (ein gros- ser Theil jenes Waldes ist Eigenthum der Familie Gröning) sie dort angepflauzt haben soll, um eine Art von Hecke um jenen Wald zu ziehen; auf weitere Erkundigungen bei dem früheren Förster (dem jetzigen Förster Becker in Thiergarten bei Lüneburg) erhielten wir die Antwort, dass der verewigte Herr (unter dem Becker nicht mehr gestanden hat) die Pflanze von auswärts verschrieben und mit der Bezeichnung Genista spinosa (dem Vor-Linne&’schen Namen un- serer Pflanze) erhalten haben soll. An und sür sich hat ihr Vor- kommen an jener Stelle nichts Auffallendes, da sie auch sonst im nordwestlichen Deutschland zerstreat auftritt. — Obwohl die Pflanze sich selbst stark aussät, vermehrt der jetzige Förster jenes Waldes, Herr Buchtenkirchen, sie doch noch dureh künstliche Aussaat. Er theilte mir aus seiner Baumschule mehrere Keimpflanzen mit.*) Die Keimung findet in dem auf die Samenreife folgenden Früh. jahre statt. Die Keimtlätter verlassen die Schale und treten über den Boden hervor. Sie sind flach, blattartig, dabei aber von leder- artiger Consistenz, mit glatter, etwas glänzender, dunkelgrüner, unten aber mehr gelbgrüner Oberfläche. Ihre Stiele sind kurs, breit und umfsssen zusammen Anfangs den Stengel ganz, später, wenn der- selbe sich verdickt hat, nur noch einen kleinen Theil desselben; die Spreite ist elliptisch,” sebr stampf und ganzrandig. Die Gesammt- länge betrögt 8, die Breite 5 mm. Die Pfahlwurzel ist wie bei den meisten Papilionaceen sehr kräftig entwickelt; bei jährigen Keimpflanzen hat sie regelmässig schon gegen ıdm. Länge, oft aber eine grössere; so besitzt z. B. eine mir vorliegende jährige Pflanze von 12cm. Höhe über der Erde eine Pfahlwurzel von über 3din. Länge. Die Wurzeläste treten vor- süglich in swei senkrechten Linien hervor, welche von der Mittel- linie der Keimblätter nach unten verlaufen; viel spärlicher finden sie sich in zwei Linien, deren Ebene sich mit der Mediane der Kotyle- donen kreuzt. Ausser dieser Eigentbümlichkeit theilt die Pflanze auch die Neigung zur Wurzelknollenbildung mit vielen andern Papi- lionaceen; schon im ersten Jahre bleiben einzelne, seitlich heraus *) Da er schon mehrereu and:ren Forstbeamten Samen zu Anzucht zuge- schickt hit, 80 ist es selır Feicht möglich, ‚lage die Pflinze währeut der nächsten Jabre noch in manchen Localfloren auftaucht. 29% > 45% tretende Wurzelfasern kurz, und schwellen durch Wucherung des Perenchyms zu Knöllchen an, und ıwar findet diess nicht allein an der Pfahlwurzel, sondern auch an den Aesten statt. Die von mir beobachteten Kuöllchen hatten die Grösse von starken Stecknadel- 'knöpfen oder Hanfkörnern, doch bemerke ich ausdrücklich, dass sie auch, wohl noch grösser werden mögen; da ich jene Eigenschaft aber erst zu Hause bemerkte, habe ich vergessen, ein altes Exemplar "auszugraben Die primäre Axe wächst ziemlich senkrecht in die Höbe und erlischt in ihrem Wachsthum erst am Ende der ersten Vegetations- Periode. Bei allen jährigen Keimpflanzen war ihre Spitze ubge- storben; dasselbe wiederholt sich — um es gleich hier zu bemerken — häufig an den während eines Jahres stark in die Länge wach- senden Trieben. Ich vermuthe, dass der erste Nachtfrost die noch krautigen Spitzen getödtet hat und finde darin eine Stütze für diese Ansicht, dass die Spitze nicht, wie bei den meisten andern Zweigen, in einen starken Dorn ausläuft, sondern sich weniger ausgebildet (aber immer in Gestalt eines Dornes) zwischen einem Schopfe eben- falle abgestorbener Blätter endigt; auch zeigt sich das an den Trie- ben aus verschiedenen Jahrgängen sehr verschieden stark. Alle Axen haben höchstens einjährige Wachsthumsdaner; dann erlischt ihre Fortbildung, indem sie — so weit sie nicht in Blütben umgewandelt sind — dornförmig endigen.*) Daher bildet die Pflanze einen struppigen Busch und eine baumförmige Gestalt, wie sie in der Flora danica tah. 608 dargestellt ist, sah ich nie.**) Sollte *) Es ist sehr zu bedauern, dass die oben erwähnte Mittheilung in den Comptes rendustome XXX. über einen „krautartigen, stachellosen“ Ulez europaeus fast nur die Wichtigkeit der Pflanze vom agronomischen Ge- sichtspunkte aus ins Auge fasst; es wire sehr interessant, festzustellen, wie die einzelnen Axen derselben sich in .ieser Beziehung verhielten. In dem Bericht über jene Mittbeilung findet sich nur der in seinem Schluss durchaus verkehrie Satz : ' Il faut ajouter que, par suite de la presence d’orgaues qui paraissent de veritables feuille:, et qui portent des bourgeons axillaires, P’Ajonc in- erme de M. Trochu presente un port ramifie et teuffu, qui contraste avec eelui del’Ajonce commun; car, dans celui-ei les rameaux axillaires epineux une fois formes, ue sont plus susceptibles de l’ıllongement, et la plante ne s’accroit que par l’extremite des rameaux principaux. (ID %%) Die Abbildung ist überhaupt, 2. B, auch in der Form der Dornen, recht . mangelhaft, und erreicht an Naturwahrheit lange nicht die fasg hundert Jahre ältere in Aug. Quir. Rivini oıdo plantarum flore irreg. tetrapetal. 1691, tab. 65,, fig. 2. 458 sie sich je finden, so wird sie sicherlich nur ein Prodaot. künstlicher Zucht sein. 7 Auf die Kotyledonen folgt das erste Laubblattpaar, mit jenen sich unter 90° kreuzend, also unter einander noch opponirt; daun geht die ', Stellung durch ?', in °/, oder auch erst, wenn auch nicht für einen ganzen Umlauf in °/, über; weiter hinauf ist die °/s Stel; lung stets herrschend; der Stengel hat acht hervortretende Kanten, von denen je eine nach oben ih die Mittelrippe eines "Blattes ans- läuft; oberhalb des Blattes tritt dann eine neue Rippe auf. Eu Die ersten Blätter der Primäraxe sind dreizählig, selten schon sogleich einfach; man kann sie den Blättern eines, Cylisus_ vergleh: chen. Nebenblätter sachte ich an ihnen, wie an den hükeren Blättera vergebens. Der Stiel ist nicht ganz von. der halben Länge, des Blattes, oben fach, unten gewölbt, an der Basis eiwas verhreigext; die Blätichen ungestielt, umgekehrt schmal. eiförmig, ganz kurz ste; chelspitzig; am Rande wie der Stiel von langen, weissen, Hasren gewimpert.*) Die Länge dieser Blätter beträgt p. p. 10 mm. Se verhalten sich die ersten zwei bis fünf Blätter, dann folgen allmäh- hig Vebergänge in die einfacheren Formen; ein Seitenblättchen ver- schwindet, oder das Mittelblättchen hat nur noch einen seitlichen an ist die Form linealisch-pfriemlich, an besonders Arien Zwei. gen drejeckig-pfriemlich. Alle Achseln der Laubblätter sind fruchthar; die der Kotylede- nen **) und 2—4 untersten Blätter aber bergen blos. auswachsende Zweige, während die der höheren Blätter zuerst die gleich zu, he. trachtenden dornigen Zweige und unterhalb derselben, als regelmässige acoessorische Sprosse, dje.im nächsten Jahre auswachsenden Triehe er- seugen. Bezeichnen wir der Einfachheit. halber die Primäraxe oder jeweilige Hauptexe mit A, die kurzen in demselben Jahre wie A auswachsenden Dornzweige mit B und dje accessorischen (zwischen dem Mutterblatt und B stebenden) mit. ©. *) Diese Haare bekleiden nach oben auch den jungen Stengel un die e blät- ter und erhöhen das gıaugrüne Auscheu der Pil.nze, “ — ”) In einem Falle fand ich die Achseln der Kotyledonen ol ohne entwickelte Triebe, 454 .- :,Die relative Hauptaxe A entwickelt sich mit den an ihr befind- lichen Dornzweigen B in derselben Vegetationsperiode *), während C (denen die eigentliche Aufgabe der Verzweigung des Exemplares zufällt) erst in der nächsten Periode auswachsen, Daher waren die einjährigen Keimpfianzen, wenn man von den Zweigen B absieht, noch einfach und ihre Verzweigung beginnt erst mit der zweiten Vegetationsperiode, indem dann die Zweige in den Achseln der Ko. tyledonen und untersten Laubblätter und die Zweige C aus den Ach- seln der übrigen Laubblätter auswachsen. Die Dornzweige B zeigen folgendes Verhalten: Sie beginnen mit zwei, rechts und links vom Mutterblatt sitzenden, pfriemlichen Blättern; in ihren Achseln sitzen walzlich-pfriemliche, schwach kan- tige Dornen*). Im einfachsten Falle endigt nun schon B selbst in einen Dorn; manpigfaltiger aber werden die Gestalten, wenn auf jene ersten rechts und links stehenden noch mehrere andere spiralig (/s dann ®;, Stellung, erstes Blatt fällt median nach hinten **) ge- stellte Blätter folgen, in deren Achseln dann wieder Dornen (ver- krüppelte Zweige) sitzen. Bei einigermassen kräftigen Zweigen B tritt nun aber noch eine weitere Complication dadurch ein, dass in den Achseln ihrer unteren Blätter nicht einfache Dornen, sondern wieder blättertragende und verzweigte Dornzweige (B,) sitzen; ja, diess wiederholt sich zuweilen noch ein- oder zweimal, wodurch dann Zweige B, und B,, entstehen und das Gewirr von Pornen bedeutend vermehrt wird. Diese Dornzweige B,, B,,, B,, wieder- holen genau die Blattstellung von B. Accessorische Zweige (C) entspringen nicht allein an der rela- tiven Hauptaxe A unter den vorjährigen Dornzweigen B, sondern such unter den secundären Dornzweigen B,. Sie beginnen mit meh- reren kleinen, schuppenförmigen, stumpfen Blättern, deren Achseln leer sind. Die von Wysdler }. c. für diese Organe mitgetbeilte An- ordonng fand ich an meinen Exemplaren nicht. Auf die untersten, ganz an der Basis von C, rechts und links vom Mutterblatte einge- fügten folgte vielmehr stets sogleich Spiralstellung, die durch °/s mach °/, fortschritt, und wobei das erste Hlatt über einem der seit- lichen, das zweite schräg nach vorn steht, (Wydler fand 2 Paare seitlich stehender Blätter; vielleicht hat er nur getrocknete Exem- plare untersucht, bei denen das sebräg nach vorn fallende Blatt al- nenne *) Das pfriemliche Blatt und der in seiner Achsel sitzende Dorn bilden die „paarigen Dornen‘“ früherer Beschreibungen. *") Biene hierüber auch Wyadler, Flora 1860, p, 28. 455 lerdings leicht für ein seitliches gehalten werden mag, um so mehr, da bei dem Gewirre von Axen der Zweig sich häufig etwas dreht), Vom 5. 6. oder 7. Blatte an bergen die Achseln kleine Dornzweig- lein, die in Allem das eben für B Geschilderte wiederholen, zu- gleich wird dabei die Form derWfätter-mehr und mehr die pfriem- liche *), Die untern accessorischen Zweige C bleiben verhältniesmässig klein, wenn sie freilich auch die (noch an der Matteraxe A befind- lichen) zugehörigen Zweige B an Grösse übertreffen; den oberen dagegen fällt die Aufgabe zu, das Exemplar weiter zu verzweigen; sie richten sich auf, verlängern sich sehr stark und nehmen nan durchaus das Verhalten ihrer Mutterase A an, deren abgestorbene Gipfel sie armleuchterartig überragen. Zwischen den untern und den obern accessorischen Zweigen C findet aber ein allmähliger Ue- bergang statt. Ebenso kann man bei den oberen, die Verästelung fortsetzenden Zweigen CE noch zwei Formen unterscheiden. Sind nämlich mehrere von ihnen an derselben Mutteraxe A vorhanden, so bleiben ihre Stengelglieder ziemlich kurz und die Zweige C bieten ein dichtes Gewirr von krausen Stacheln dar; setzen aber nur ein oder zwei Zweige © das Wachsthum der Mutteraxe fort, so erschei- nen diese gewöhnlich ganz fremdartig; ihre Axenglieder sind verlän- gert; dadurch sind Blätter und Dornen aus einander geschoben und das Ganze gewinnt ein mehr graciles Ansehen. Einen wesentlichen Unterschied zwischen beiden Zweigformen vermochte ich nicht zu finden; vielmehr finden sich allmöhlige Uebergäuge von der einen zur andern. Die Blüthen erscheinen am oberen Theile der Achsen des vori- gen Jahres. Nehmen wir also eine Hauptaxe A an, die im Jahre 1858 gewachsen ist und ihre Dornzweige B entwickelt hat, so ent- faltet dieselbe ihre Blüthen im Mai, 1859; im Sommer 1859 entwi- ckeln sich die accessorischen Zweige C sammt ihren Dornzweiglein B; die stärkeren derselben (nämlich die Zugige C) richten sich als *) Es braucht wohl kaum ausdrüklich ‚larauf hingewiesen zu werden, dass jede Axe mit den an ihr sitzenden Blättern während ihres Auswachsens weich und krautig ist; erst gegen Ende des Sommers erbärten die Theile und werden stechend. Zur Blüihezeit (bei uus Anfangs Mai) hat die diessjährige Vegetation uoch wicht begonnen und daher sind dann alle vegetativen Theile hart und stechend, Mitte Juni dagegen sind überall die jungen grangrünen Triebe in kräftigster Vegetation begriffen, sie sollen, sa lange sie noch kraufix sind, vom Vieh begierig geftrasen werden. 258 neue Hauptasen in die Höhe; alle Axen C (denu auch manche der untern, kürzern derselben enwickeln Blütben) blühen im Mai 1860. - Diejenigen Axen C, welche zu neuen Hasuptaxen. geworden sind, bilden. während des Sommers 1860 ihre accessorischen Zweige C, aus u. =. f. fr WR a / An den obersten Zweigen der jeweiligen Hauptaxe und der Dors- zweige treten die Blüthen an die Stelle der schon immer einfacher gewordenen Dornen*). Jede Blüthe sitzt also für sich in der Ach- sel eines Laubblattes. Sie besitzt zu unterst rechts und links von dem Mutterblatte zwei kleine grüne (seltener gelbliche) zugespitzte Verblätter, die kleinen Laubblättern ähnlich sind; dann folgt, eben- falls an der Basis des Blüthenstiels, ein kleines breites, die Basis umfassendes, weiss hehaartes Vorblatt, vorn gerade über dem Maut- terblatte stehend. Der etwa cm. lange Stiel ist von da bis oben hin kabl, trägt aber dicht unter der Blüthe noch zwei seitlich rechts und links stehende, braune, schwach zugespitzie, weiss behaarte Vorbläiter; dieselben kreuzen sich mit den beiden kahnförmigen, nach hinten und vorn fallenden Hälften des Kelches, von denen die obere. fast immer zweizähnig, die untere dreizähnig ist, Der Blü- thenstiel biegt sich gewöhnlich seitlich aus der Ebene des Mutter- blattes heraus, wie diess in noch hei weitem regeimässigerer Weise bei den Blüthen der Fumariaceen vorkommt, Unter jeder Blüthe — zwischen ihr und dem Mutterblatte unter. halb aller Vorblätter der Blüthe — sitzt ein sehr kleines accessori- sches Knöspchen, das unter günstigen Verhältnissen sicher zuweilen zur Entwicklung kommt; wahrscheinlich liefert es aber dans einen Zweig. Der von Webb (l. c. pag. 284 erwähnte) mir nieht vorge- kommene Fall des Auftretens zweier Blüthen in der Biattachsel be- rabt auf der Entwicklung einer Knospe aus der Achsel des dritten; nach vorn fallenden Vorblattes. bee ®) Es wird sich also sehr häufig folgender Fall ereignen. Eın obere* Lanbblatt L arzeugt (1858) in seiner Achsel einen Dornzweig, der unten verästelte, nach oben imıner einfıchere Dornen trägt; im folgenden Frühling (1859) entwickeln sich an den oberste, Theilen dieses Dornzweiges die Blüthen, im Sommer desselben Jahre. der accessorische Zweig. des Laubblattes L zu einer neuen Hauptaxe; bei den unteren Laubblättern fällt ebeso die Neigung zur Blüthenbil-iung, wie 5 die Kräftigung, der ac- cessorischen Zweige zu neuen Hauptaxen weg, 437. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Von H, Wydler. * Fortsetzung.) ö Caprifoliaceae, Adoza moschalellina. Vergleiche Bot. Zeitg. v. Schlechtend, 1844, 38. Stück. Flora 1850, Nro. 28, ferner Flora 1857, S. 28, Al. Braun. Pflanzenindivid, tab. H, fig. 3 mit Erklärung. Zweiaxig. 1) Kotyl. NLNLN., 2) LUHZ Die auf die Kotyledouen folgenden Niederhlätter kreuzen sich wit jenen rechtwinklig. Nieder- und Laubblätter an ‘der Hauptare distich, Die blühenden Seitensprosse baben ihre beiden laubigen ı Vorblätter eingesetzt mit 5 +? Pros. Die den nicht entwickelten Hochblättern angehörigen paarweise stehenden Seitenblüthen setzen die decuss. Stellung fort, und an ihr nimmt auch der Kelch der Gipfelblüthe Theil, dessen vorherrschende Vierzah) sich somit leicht erklärt, Selten hat der blühende Spross 3 im Wirtel stehende Laubblätter. — Der die Hauptaxe fortsetzende Stolo hat zur Blüthezeit oft die Länge von !jy', und. ist oft nur mit 2—3 Niederblättern besetzt, die durch lange In- ternodien von einander entfernt sind; nur an der Spitze staucht sich der Stolo und verdickt sich holbenförmig, und seine daselbst auch grösseren Niederblättier decken sich dann sehuppenartig. Solehe gestauchte Niederblattsprossen nehmen -zuweilen ganz die Form einer plattgedrückten ovalen Zwiebel an, und können alsdann auch mit allem. Recht so genaunt werden, Hauptsächlich sind es denn auch diese gestauchten Axentheile, denen auch die Laubblätter angehören, aus welchen einerseits der Spross feine Wurzelzasern, andrerseits die blüheuden Zweige bringt, Die zunächst au der Erdobertläche befindlichen Niederblätter sind za- weilen grünlieh gefärbt*). — Was die Vorblätter der Seiten-Stolonen betrifft, so, kreuzen sie sich mit ihrem Tragblatt rechtwinklig. Bald stehen beide Vorblätter dicht an der Basis des Siolo, bald rückt das sweite höher an ihm hinauf. Wohl nur selten erscheinen die Vor. blätter als kleine Laubblätter. Durch Drehung der axillären Stolo- nen nehmen ihre Niederbläiter nicht selten eine mediane Lage an. . *) Dass die Niederblätter nichts weiter ala veriickte Blattsch-iden sind, ist an Adoxwa leicht ;zu sehen, wenn man sie mit der Scheide der Laub- bläster vergleicht, 458 — Symmetrische Theilung der Lanbapreiten ist nicht selten. Die Zahl der Laubblätter am Haußtspross ist am häufigsten 2; aber auch 3, 4 und blos 1 kommen vor. Auch die Zahl der blühenden Sprosse wechselt zwischen 2 und 1; erstere Zahl ist häufiger: sie stehen übrigens bald in der Achsel eines Laub-, bald eines Niederblattes. Wo 2 vorhanden, entfaltet sich und blüht der untere vor dem obern, Nimmt man Vornumläufigkeit der Seitenblüthen an, so sind ausser den geschwundenen Tragblättern auch 2 schwindende Vorblätter ein- zusetzen, an welche sich dann der Kelch mit Prosenth. von au +i anreiht. Von den Sepalen sind gewöhnlich nar das 1., 2. und 3. ausgebildet, wobei I und 3 nach binten, 2 median nach vorn fällt, — Die Knospenlage der Corolla gegenüber liegender Blüthen fand ich zu wiederholten Malen symmetrisch entgegengesetzt. Getheilte Peiala sind nicht ganz selten, und geben Aufschluss über die getheil- ten Stamina, Sambucus. Einaxig, vach dem Schema: NLHZ. S. nigra, Vergleiche. Flora 1845, Nr. 29. Durch stärkeres Wachsthum und nachherige Aufrichtung und Vebergipfelang des einen der Sprosse aus dem obersten Laubpaar ist der Anfang zur Sym- podienbildung gegeben, theils nach Abgliederung der Gipfelinfiores- venz eines blühenden -- tleils bei fehlschlagender Endknospe eines sterilen Mutiersprosses. Man sehe auch: Wigand (der Baum, 8. 139 und 190). — Ein unterständiger, axillärer, accessorischer Spross kommt häufig vor, Die Blüthenzweige zuweilen paarweise aus ein- einander gehoben. liexamerische Blüthen in Kelch, Krone und Sta- mina bei 3 Fruchtblättern nicht selten; letztere fallen vor 3 Kelch- blätter. — Alte Stämme fand ich rechts gedreht, S. Ebulus. Die Erneuerungssprosse entspringen aus den tief in der Erde befindlichen Niederblättern, deren man 6—7 Paare zählt: sie sind schuppenartig, aus breiter Basis zugespitzt. Die rechtwink- lig gekreuzte Blatisteliung lässt sich oft bis in die Inflorescenz bin- ein verfolgen, indem ıhre Primärzweige dieselbe beibehalten. Die Seitenzweige derselben zeigen hingegen eine sehr ungleiche Ent- wicklung, so dass kaum eine bestimmte Regel aufzufinden ist. Man- che Blüthenzweige zeigen wie bei S, nigra eine ungleiche Ausbil- duug, so dass von einem Zweigpaar der eine stärkere sich nach vorn, der andere schwächere sich nach hinten neigt. Wenn z, B. ein„Seitenweig wieder 2 Zweigpsare trägt, ein unteres quer. zur Abstammungsaze stehendes Paar, und ein oberes Paar mit jenem sich rechtwinklig kreuzeudes, so wird sich vua beiden Paaren je ein 458 Zweig stärker, einer schwächer entwickeln. Die stärkeren Zweige werden dabei nach aussen (vorn) — dgK schwächereanach hinten convergiren. Es sei A-+A ein erstes, B+B ein zweites Zweigpaar; sie seien zu einem viergliedrigen Quirl zusammengeschoben. A+A stehe quer zum Tragblatt, B+B, falle in die Ebene des Tragblattes, so werden A+B+ als die grösseren nach vorn, AB als die kleinern nach binten convergiren. B B A Aus A+ . \ wird: x B+ A+ B+ Bl, BI. Die Gesammtinflorescenz von S. Ebulus hat eine gewisse Aehn- lichkeit mit der von Valeriana offic.*) ete., unterscheidet sich“ “aber wesentlich von ihr, dass bei S. Ebulus nirgends Dichasienbildung vorkommt. Die Blüthenzweige sowobl als die einzeinen Blüthen stehen in der Achsel eines Tragblattes, erstere in Kleinlaub, letztere in Hochblättern, welche bei offener Blüthe längst abgefallen sind. Häufig kommen Anwachsungen vor. 1) Es wachsen häufig die un- tersten zwei Blüthenzweige (wie bei Spiraca Ulmaria) eine Strecke weit — jedoch meist unbedeutend — am Stengel hinauf, so dass sie die Gipfelinflorescenz erreichen und deren unterste Doldenstrahlen bilden. Auf diese Art entfernen sie sich von ihren Tragblättern, die nicht selten Auflösung der paarigen Stellung zeigen, was auch für die Hochblätter gilt. 2) Es kommt auch der umgekehrte Fall vor, dass nämlich die Tragblätter des untersten Paares der Blüthenzweige an diesen hinauf wachsen. 3) Endlich können mehrere Blüthenzweige unter sich zusammenwachsen. — Ausser den Blüthenzweigen bringt die Pflanze tiefer am Stengel Bereicherungszweige, welche nach einigen Laubpaaren durch die Inflorescenz enden Auch ein acces- sorischer unterständiger Spross besonders in den Achseln des ober- sten noch gut ausgebildeten Jauhpaares findet sich oft vor. Solche accessorische Sprosse tragen bald Laub und Inflorescenz, bald sind es reine Inflorescenzen. Ich fand Fälle, wo der aecessorische Spross des einen Blattes Laub und Inflorescenz brachte, der des gegen- über liegenden nur die Inflorescenz. — Der Uebergang aus Laub- in Hochblätter geschieht allmählig. Die Fiedern der Laubblätter sind ungleichseitig, unter sich symmetrisch: die I—2 untersten Fieder- *) Die Verwandtschaft dieser Pflauzeu int überhaupt nicht wu veıkennen. AGO. Paare sind gestielt, das oberste Paar läuft hinten am gemeinschaft. lichen Blattstiel herab. Das Endblättchen gewöhnlich gleichseifig. Am untersten Blattpaar hat manchmal andere Theilung statt. Zu- weilen zeigen die laubigen Vorblätter der Bereicherungszweige eine symmetrische Theilung; das unterste Fiederpaar hat alsdann seine Blättehen ungleich hoch gestellt, d$R, untere Fieder fällt nach hin- ten, das obere nach vorn. Die laubigen Stipulae, je 4 zu einem Blatt gehörig, 2 grössere dem Blattstiel näher gelegene, 2 grössere davon entferntere, lassen ‚sich mit denen der Stellaten vergleichen. An den höheren Blatt- paaren des Stengels und an den Zweigblättern zeigen sie eine bedeu- sende Vereinfachung, sie werden kleiner, schmäler, lineal und ihre _ Zähne enden in eine grosse am Scheitel sich öffnende Drüse, wäh- verdaen tiefer stehenden Blättern die Drüsen klein sind. Die Laub- spreiten in ihrem Uebergang zu Hochblättern verhalten sich auf ähn- liche Weise; je geringer die Spreitenbildung, desto ausgewirkter die Drüsenbildung; oft bleibt von der Spreite nur ein lineales mit terminaler Drüse versehenes Blättchen übrig. : Die an der Basis der Blatiiedern und zwar an ihrem hinteren dem Steugel zugekehrten Rand befindlichen Drüsen erscheinen hauptsächlich an den unteren Blättern als kleine Blättchen. — Sechsgliedrige Blüthen, wie bei S, niyra beschrieben, sind nicht seiten, auch tetramerische kommen vor. In der Knospe sind die Peiala an der Spitze und an den Rän- dern eiuwürts gebogen uud klappig zusammenschliessend. Die in. wendig concaven Petala sind durch eine stark bervortretende Mittel- rippe in zwei Hälften getheilt, und in diesen Hälften liegen bei noch geschlossener Blüthe die intherenhälften zweier an einander stossen- der Antheren. Diese sind schon in der Knospe (was auch von den übrigen Arten der Gattung gilt) deutlich extrors, S. racemosa, Vergleiche Flora 1859, S.6. — Die axillären blühenden Jahrestriebe besielien aus 4—6 Paar Niederblättern, 3—3 Paar Laubblättern und 3—5 Paar nieht zur Entwicklung kommenden durch eben so viele Blüthenzweig-Paare angedeuteten Hochblättern. Die stufenweise von Paar zu Paar grösser werdenden Niederblätter zeigen oft schöne Vehergäuge zu den Laubblätter, Das oberste Niederblattpaar hat nicht selten schon drüsige Stipulae und Spreiten- 'spur, oder es erinnert das unterste Laubpaar durch den breiten, bäutig geflügelten Stiel noch an die Niederblattbildung, wobei die Blättchen derselben oft noch fingerartig zusammengerückt sind. Die Blatthiedern ungleiehseitig, die paarigen symmetrisch, die End- blättchen bald gleich-, bald unzleichseitig. = 461 Die primären horizontalen Blütbenzweige erscheinen als drei strahlige Dolde, ein Strahl ist mehr oder weniger senkrecht aufge- richtet, oder rückwärts geneigt, zwei andere neigen sich nach vorn und unten. Jener ist die blesse im rechten Winkel aufwärts gebo- gene Fortsetzung des primären fweiges; die zwei anderasind hin- gegen secundäre, von diesem abstammende und zwar dessen fehlen- den Vorblättern angehörende Zweige. Diese Vorblätter fand ich einige Mal in Form kleiner dreizackiger, jederseits mit einem Stipel- drüschen versehener Blättchen wirklich zugegen. — Erneuerungs- sprosse*) kommen aus den Achselu der Laubblätter und de& ober- sten Niederblattpaares, und entwickeln sich in absteigender Folge, Ein unterständiger accessorischer Spross ist nicht selten, Night blühende Sprosse bewegen sich in den Blattformationen NLN ihre Gipfelknospe schlägt oft fehl. Diess Alles gilt auch für die neuen Triebe von S. nigra. -— S. racem»sa hat zuweilen dreiglie- drige Blattquirle. (Fortsetzung folgt). - Kitteratunm Bericht über die Verhandlungen der botanischen Section im Jahre 1859, von Professor Dr. Ferdinand Cohn, Se- cretär der Section. Breslau, 1560, 4., 60 Seiten, in Commission bei Max und Comp. 20 Sgr. Die botanische Section der Schlesischen Gesellschaft für vater- ländische Cultar vereinigt einen Kreis von Freunden der Pflanzen- welt, deren Forschungen ihren Ruf weit über die Grenzen ihres Vaterlandes hinausgetragen haben; alle die verschiedenen Gebiete der Botanik sind in ihr in so vollständiger und auszezeichneter Weise vertreten, wie diess wohl nur noch in sehr wenigen Städten Deutschlands der Fall sein mag. Wir erinnern nur daran, dass die schlesische Phanerogamen-Flora nach allen Richtungen hin, ins- besondere ihre schwierigsten Gattungen in Director Wiimmer, die der höheren Kryptogamen, der Farne und Moose in Dr. Milde, die der Flechten in Dr Körber klassische Monographen besitzen, dass ein Theil der Algen von Professor Cohn. namedtlich in ent- Die Erneuerungaspto-se besteben, wenu gehörig ausgebildet, aus einem Mitteltrieb uud zwei aus den Vorblättern des letzteren kommenden Sei- tentrieben, Dieses imd die Accessorische Konapr sind richtig abgebildet bes willkom ın, Deutschlauds Laubhölzer im Winter. 46% wieklungsgeschichtlicher Richtung bearbeitet, dasa die wichtigsten Fragen der Morphologie und insbesondere der Bastard-Zeugung im Pflanzenreiche in Dr. Stenzel, Musikdirector Siegert, Regie- rungsrath Wichura ausgezeichnete Bearbeiter gefunden, — der letztere durchforscht gegenwärtig als Theilnehmer der japanischen Expedition die Flora fremder Welttlieile — dass endlich der Gebeime Rath Göppert, welcher das gesammte Gebiet der Botanik durch seine Untersuchungen bereichert, in der Erforschang der fossilen Pflanzenwelt den ersten Rang einnimmt, Im vorigen Jahre hat die Section zehn Sitzungen gehabt, über welche der vorliegende Bericht _ Rechenschaft gibt. Aus der grossen Zahl von einzelnen, zum Theil sehr interessanten Mittheilungen heben wir hervor: einen histori- seen Veberblick über die Kenntniss der Gattung Saliz, entnommen au6’dem zum Druck vorbereiteten Monographiae Salicum Prodromus von Wimmer, dem ersten Weidenkenner Deutschlands; ferner ei- nen Nekrolg des am 29. October 1859 verstorbenen Verfassers der Fiora von Brestau, Dr. med. Heinrich Scholtz, Geheime Rath Göppert theilt die Resultate seiner Untersuchungen über die Ein- wirkung der Pflanzen auf felsige Grundlagen mit, welche insbe- sondere auf die Bedeutung der Flechten für die Verwitterung der Felsoberfläche und die Bildung der Dammerde neues Licht werfen. Ein Gegenstück zu dieser Arbeit bietet die Abhandlung des be- rühmten Lichenologen Dr..Kör ber über den Einfluss der anorgani- schen Substrate, insbesondere der kalkhaltigen und kalkfreien Ge- steine, auf den Charakter der Flechtenvegetation; sie enthält zugleich die Reanltate einer Reise in das Kiesengebirge und seine Vorberge,. welche Körber zur Untersuchung der Lichenen im Auftrags der Schlesischen Gesellschaft im Juni 1859 unternommen. Gleichzeitig mit ihm und ebenfalls im Auftrage der Schlesischen Gesellschaft durchforschte Dr. Milde dieses interessante Gebiet mit Rücksicht auf seine Moosflora und beschreibt die zahlreichen neuen Entdeckun- gen, darunter eine neue Species (Bryum fallan), in einem ausführ- lichen Berichte über die Reise, Die neuen Bereicherungen der schlesischen Phanerogamenflor& im Jahre 1859 sind von Director Wimmer, die der Gefässkrypto- gamen von Dr. Milde zusammengestellt. Eine Flora von Strehlen hat Hr. Lehrer Hilse geliefert, wel- eher diese interessante Gegend nach allen Richtangen bin, insbeson- dere die schwierigen Familien der Moose und Algen mit gründlich- ster Sorgfalt und glücklichstem Erfolge durchforseht hat, Musikdi- rector Siogert theilt einige Ergebnisse seiner langjährigen Unter- . 468 suchungen über die Gattung Cirsium mit, Geheime Rath Göppert gibt in drei zusammenhängenden Aufsätzen „über die botanischen Gärten von Christiania, Würzburg und Breslau’ Rechenschaft über die Stellung des Breslauer Gartens zu denen des Auslandes, so wie über die wichtigen Bereicherungen und Reformen, durch welche es ihm gelang, diseen Garten mit verhältnissmässig geringen Mit- teln zu einer Musteranstalt zu erheben, und in ihm eine Zierde der Stadt und einen Hebel zur allgemeinen Voiksbildang herzustellen, — ein Bestreben, welches durch den von jetzt au in liberalster Weise dem Publieam täglich gestatteten Zutritt wesentlich gefördert werden wird. Von dem Secretär der Section, Professor Cohn, finden wir drei grössere Abhandlungen über das Vorkommen von Proteinkrystallen in den Kartofleln, welche nach ihrem physikalischen Verhalten ein Mittelglied zwischen anorganischen und organisirten Gebilden dar- stellen; ferner über eine Verbindung der Cellulose mit Kupferoxyd, und über die Reizbarkeit der Blätter bei unsern einheimischen Sauerkleearten, welche den berühmten Sinnpflanzen hierin nur we- nig nachgeben. Aus dem Berichte des Dr. Milde, Conservator des der Gesellschaft von dem verstorbenen Professor Henschel ver- machten Herbarium, weiches der öffentlichen Benutzung zugänglich ist, entnehmen wir, dass diese über 100.000 Pflanzen enthaltende, höchst werthvolle Sammlung in überaus kurzer Zeit vollständig ge- ordnet worden, dass zur Erhaltang derselben für alle Zukunft von dem Präsidium der Gesellschaft eine Geldsumme bewilligt ist, um durch Sablimatisation der Zerstörung durch Insekten Einhalt zu thon. Der Bericht des Hrn. Trewendt über den botanischen Leseverein der Section ergibt, dass gegen einen Beitrag von 1 Thir. jährlich 12 einheimischen und 3 auswärtigen Mitgliedern die neuesten Er- scheinungen der botanischen Litteratur zugänglich gemacht werden. Die botanische Section ist bestrebt, auch ausser ihren Sitzungen, welche der wissenschaftlichen Forschung gewidmet sind, ihre Mit- glieder durch anregenden und gemüthlichen Verkehr einander näher zu bringen, wie die von ihr im Monat Mai veranstaltete Linne£- feier in erfreulicher Weise bekundete.e Wenn unser Zeitalter nicht mit Unrecht das Jahrhundert der Naturwissenschaft heisst, so verdient der "Geburtstag des grossen Mannes, den wir als den Vater der mo- dernen Naturwissenschaft verehren, in dankbarer Erinnerung gefeiert zu werden. Desshalb versammelten sich am 24. Mai ds. Js., dem 153. Geburtstage Linne&’s, die Mitglieder der botanischen Section in den Räumen des botanischen Gartens, welcher sich damals gerade 284 in seine reichste Blüthenpracht gehüllt hatte. Der Director des Gar- ‘tens, Geheimrath Göppert, hatte es freundlichst übernommen, die "Mitglieder im Garten umberzuführen, und die von ihm in’s Leben gerufenen neuen Einrichtungen. inbesondere die geologische, physiv’ logische und die eben jetzt einer höchst instructiven Erweiterung ‘unterworfene. Alpenpartie zu erläutern, zugleich auf die gerade blü- henden Seltenheiten, darunter die in diesem Jahre zum ersten Mal in Deutschland zur Blüthe gelangte Paulowni: imperialis aufmerk- sam zu machen, Nachdem die Gesellschaft durch diesen Besuch des botanischen Gartens zu einer Feier des Schöpfers der modernen Bo- tanik auf das Würdigste vorbereitet war, wurde dieselbe vom Herrn Geh.-Rath Göppert in den Saal seiner im Garten gelegenen Woh- nung eingeladen, wo das Bildniss von Linne mit Lorbeer umgeben, und seine Büste inmitten eines von dem botanischen Inspector Nees v. Esenbeck geschmackvoll arrangirten Kranzes von Pelarweiden und Alpenkräutern sich erhob, unter denen die gerade blühende Zin- 'naea borealis den Namen des gefeierten Mannes aufs sinnigste ver- - gegenwärtigte. Auf einem besonderen Tische waren Linnaeana aus- gelegt, darunter das Tagebuch Linn&’s, seine Biographie, die erste seltene Felioausgabe des Systema naturae, der Codex Linnaeanus ete. Geh. Rath Göppert hielt die Festrede, indem er die Lebensge- schichte und die wissenschaftliche Bedeutung des grossen Mannes in scharfen Zügen darlegte; der Secretär der Section Prof. Cobn knüpfte daran einen Toast auf den botanischen Garten, dem er ein ,„‚vivat, erescat, floreat‘' zurief, und ein Hoch auf seinen allverehrien Director, welcher die Section zur Festfeier gastfreundlich um sich versammelt. Ein gemüthliches Lied auf ‚den alten Schweden‘, von einem a gründlicher Forscher der Kryptogamenwelt, wie als geistreicher en ausgezeichnetem Mitgliede, ‘gab der allgemeinen Stingiuüg he heitere Färbang, welche sich in allerlei scherzhaften Toa- sten aussprach. Dass die Liebe zur Wissenschaft die Männer der verschiedensten Berufskreise innig und gemüthlich an einanller zu schliessen, und dass vor allen Wissenschaften die seientia 'amaäbilis, die Botanik, auch neben dem Genuss, den die erhstere Fürsching gewährt, das Leben ihrer Verehrer mit anmathigem Reize zu verschö- nern vermag, davon gab diese Linnefeier ein erfreuliches Zeugbist. PRRER Redacteur und Verleger: Dr, Fürurokr Dr ok der eubau . er: Dr, . Druck . n /achen Buchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) bu FLORA. NM. 30. Regensburg. 14. August. 1860. . inhalt. orısınaL-AeHANDLUNeBn. Münch, Mittheilungen über ei- nige Loranthaceen. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimi- scher Gewächsze, (Fortsetzung: ‚Uaprifoliaceae, Stellatae.) — AnzEIGE. “Mitteilungen über einige Loranthaceen; von Pfarrer Mänch in Basel. Die beiden Pflanzenarten: Viscum album L. -— Mistei, weisse, und Loranthus europaeusL. — Riemenblume, europäische, gehören nach De Candolle zur Familie der Loranthaceen, mithin zu den Schmarotzerpflanzen. Ueber beide Arten stellen wir folgende Diagnosen voran: “1. Yiscum album bildet einen rundlichen, grüngelben Busch, der nicht auf der Erdfläche, sondern mehrentheils auf Birn- und Aepfel- bäumen sowie auf Birken wächst; in unserer Gegend bei Grenzach, an der Wiese, auf der Schützenmatte, Petersplatz und Schanze; rechtseits herwärfs der Wiesenbrücke. Der Hauptstamm wird 1—3‘ hoch und treibt paarig ausgebreitete, 2- bis 5-theilige, gabelförmig gebildete Aeste. Die Blätter stehen am obern Theil der Zweige je zu zweien einander gegenüber, sind grüngelb, beinahe lederartig, spatelförmig, stampf abgerundet, ganzrandig. In der Jugend hesitzt das Blatt nur 3 sichtbare Nerven, im Herbste dagegen mehrentheils 5—7, und 2—3-jährige üppige Blätter können sogar 7 Haupfnerven besitzen. Jeder dieser Nerven löst sich in ein Netz von Adern auf, welche die Zwischenräume zwischen den Hauptnerven einnehmen, Bei jungen Blättern sind die Nerven schwer zu erkennen, bie man sie gegen das Licht hält, wo sie als dunkle Streifen erscheinnn; bei älteren Blättern dagegen stehen die Hauptnerven auf der unteren Blattseite deutlich genug hervor, um sie nicht zu übersehen, Flora 1880. s0 466 Nun wäre zwar nicht erklärbar, wie der sonst so genaue Prof. Koch in seiner Synopsis sagen konnte: „‚foliis enerviis‘ allein es scheint, er habe bona fide die Diagnose aus De C. Prodr. wörtlich entlehnt, “Da indess auch Pollich in seiner Flora Palatina, Kunth in seiner Flora Berol. und Mössler in seinem Handbuche der Gewächs- kunde die Blätter von Viscum album als „nervosa'‘ oder „3—6-ber- vosa‘‘ bezeichnen, so ist zuverlässig die nordische Mistel mit nervi- gen Blättern versehen. — Die kleinen gelblichen Blüthen, 2—8 an der Zahl, sitzen gewöhnlich knänelförmig beisammen, beiderseitig durch ein kleines Blättchen unterstützt, Die Frucht ist eine einfä- cherige, einsamige Beere, welche oft einzeln, oft auch zu 2—8 zwi- schen den Gabelästen sitzt. Sie gleicht nach Form und Grösse einer ausgewachsenen Erbse, ist milchweiss, durchsichtig, glatt, inwendig voll klebriger Substanz und von eckelhaftem Geruch, in eine sebr dünne zarte Haut eingeschlossen, die sich nicht freiwillig vom Sa- menkörper ablöst, sondern uur durch Aufweichen von demselben getrennt werden kann. Diese Frucht gelangt im Herbst zur Reife und dient mehreren Drosselgattungen, vorzüglich der davon bekann- ten Misteldrossel zur Nahrang. Auch wird aus den Beeren der Vo- gelleim bereitet und das Kraut kann ohne Nachtheil dem Vieh als Nahrung gereicht werden.‘ Den Obstbäumen ist diese Pflanze sehr nachtheilig, indem sie sich von den Säften derselben nährt und hie’ durch an kräftigem Gedeihen hindert. Sie blüh tim März and April- 2. Loranthus europaeus. Diese Pflanze ist kahl und ästig. Aeste stielrund; Blätter gegen- ständig, gestielt, oval, weisslich, stumpf, am Grunde etwas verschmä- lert, spärlich „aderig‘‘. Aestchen endständig, locker einfach. Blüthen zweihänsig, gelblich grün. Beere hellgelb. Die Pflanze ist per- ennirend und blüht im April und Mai, Ueber diese beiden Parasiten wurden in neuerer Zeit hinsichtlich ihrer geschichtlichen Bedeutun g mehrfache Zweifel erhoben. Das so seltene Vorkommen des Fiscum führte nämlich zur Ver- muthung, dass sowohl die heilige Mistel, welche bei dem Gottes- dienste der Druiden eine so wichtige Rolle spielte, als auch das im Mittelalter und bis zu Anfang des vorigen Jahrhunderts im Ge- biete der Pharmacie gepriesene Viscum guernum nicht das Viscum album, sondern Loranthus europaeus. sei, was auch Professor Rei- ehenbach in seiner Flora excursoria Tom. 1. pag. 203 mit Gewiss- beit behauptet, Allein dieser Behauptung widersprechen sowobl die 467 geschichtlichen Angaben, als auch die geographische Verbreitung bei- der Arten. Viscum guernum hat seinen Ruf als Arzneipflanze mit allem Recht seiner früheren Bedeutung als Gegenstand des Druiden- Cultus und als Zauber- oder Universalmittel zu verdanken, und ist unbestreitbar gleichbedeutend mit der Mistel der Alten. Eoranthus europaeus dagegen kommt in allen Ländern, wo der Druidendienst geübt wurde, gar nicht vor, ist nach seinem Vaterlande auf den südöstlichen Theil von Europa besebränkt und kann demnach nicht Viscum quernum sein. Diese Ansicht wird überdiess durch den Umstand begründet, dass die Blätter von Loranthus europ, zur Win- terszeit abfallen, die Druidenmistel dagegen stetsfort grün oder grünlich geib bleibt, ‚Diess bestätigen auch die hieher gehörenden Stellen des Plinius (hist. nat, tom. I, lib. 16. cap. 93.). Derselbe ‚unterscheidet 3 Arten von Viscum, von denen 2 dem Fiscum quernum oder Viscum album angehören, die 3. aber Lor, eur, ist, Er sagt: „Visci fria genera: hamque in abiete aclarice Stehlin dieit Euboea nasei, Hyphear Acar- dia“, Und noch jetzt wächst nach Sibthorp die Mistel Piscum album in Griechenland am liebsten auf Abies pectinata und Bari, Und weiterhin bemerkt Plinius: „Viseum autem in querca arbore, pruno syivestri, terebinthe, nee aliis arboribus adnasci plerique. Co- piosissimum in queren, quod Dryos Kyphear vocant. Adjiciunt dis- erimen, visco in his quae folia omittant et ipsi decidere, contra in- haerere nato in aeterna fronde.“ Aus diesen wenigen Bemerkungen geht klar und unzweifelhaft die theilweise Verwechslung mit Loranthus hervor. Dieser kommt häufig in Italien auf Bäumen vor und lässt im Winter die Blätter fallen. Auf ihn bezieht sich die Stelle bei Virg il (Aeneide VI. v. 209.) wie aus dem fronde nova und ceroceo foetu deutlich sich ergibt. Er sagt: „‚Quale solet sylvis brumali frigore viscum — fronde virere nova, quod non sua seminat arbos, — et croceo foetu teretes cir- cumdare truncos.“ „Wie zuweilen die Mistel bei Winterfrost in den Wäldern — grünt mit frischem Gespross, doch nicht aus dem Samen des Baumes, — und mit gelbem Gewächs um die runden Aeste sich anschmiegt.“ Die Eichenmistel der Römer in Italien war also Loranthus. Doch kannten sie auch Fiscum, denn Plinius bemerkt (hist. nat, Tom L, lib. 16, eap. 95.) gleich nachher bei vorerwäbnter Stelle: „Altitudo ejus non excedit capitalem, semper fructeos ac viridis.“ Daher wahrscheinlicher Weise seine 3 Arten, nämlich: 1) Das Viscum in Griechenland auf Lerchen und Fichten; 2) wieder Viscum, 30* 468 immergrün auf andern Bäumen in Italien; 3) mit abfallenden Blät- tern: Loranthus. ” Plinius sagt ferner von der Draidenmistel: Nihil habent Druidae viseo et arbore, in qua gignatur, si modo sit robur, sacratius. Est autem id rarum admodum inventu et repertum magna religione pe- titur." So verhält sich's noch. Die Mistel findet sich auf Eichen nach Schlechtendal, De Candolle, Hausmann (Flora von Tirol T. 1. pag. 389.) und Gaud. (Flora helvet. T. V., pag. 277-278.) und letzterer bemerkt ausdrücklich: ,.In yuercubus tamen rarissime observatar.‘ War nun die Druidenmistel unser Viscum, so war es gewiss auch das vorerwähnte Viscum guernum der Pharmacie, so dass man den innigen Zusammenhang zwischen der superstitiosen Bedeutsam- keit der Mistel in früherer Zeit und ihrer medicinischen in späterer Zeit nicht wird verkennen können, In der Jetztzeit jedoch würde es keinem Pharmazeuten beifallen, das Viscum vorzugsweise von geweihten Eichbäumen zu verschreiben, zumal der Vogellein nicht mehr als Arzneimittel gebraucht wird. Immerhin aber ist es auffallend, warum Viscum album auf Ei- chen so selten ist, und warum es überhaupt in vielen Gegenden seines Vorkommens sich nur an bestimmte Baumarten hält. Doch haben wir eine Nachricht von dem Engländer Beaton, Viscum al: bum einmal in der Nähe von Ledbury auf einer Eiche wachsend ge- funden zu haben und dem es auch gelungen sein soll, dasselbe künst- lich auf Eichen zu zieben. In neuerer Zeit wurde Viscum nach den Angaben der bewähr- testen Schriftsteller in verschiedenen Gegenden auf mehr denn 30 Holzarten beobachtet. Indess ist unter allen bis anhin bekannt ge- wordenen Standorten des Visci albi keiner merkwürdiger als der von Pollini inder Fiora Veronensi angegebene, nämlich auf Lor. eur. wo also der Schmarotzer selbst von einem andern ausgesogen wird. Ueber die geographische Verbreitungvon Viscum album bemerken wir Folgendes: Ihre Grenze beginnt östlich in Taurien und am Caucasus (nach Bieberstein) in der Ukraine (nach Pallas), und wenn gleich sel- ten noch im südlichen Theile des Urals. In Sibirien fehlt sie (nach Pallas) gänzlich. Nördlich hört sie (nach Pallas) in Liefland auf und fehlt um Petersburg und Moskau, In Schweden endet sie (nach Wahlenberg) auf den Inseln des Mälarsee's; westlich dehnt sie sich (nach De Candolle) über ganz Frankreich, (nach Smith \ 469 und Hooker) über Grossbritannien, (nach Bentham) über die. Pyren- näen nach der spanischen Halbinsel aus, südlich ist sie (nach Savi, Pollini und Tenore) in ganz Italien zu finden; (nach Rafines- que) bis Sieilien, auf den Balearen und (nach Sibthorp) in Grie- chenland gemein; sie erstreckt sich demnach mit Ausnahme des höch- sten Nordens über ganz Europa. In den Alpengegenden bewohnt sie nur die Thäler; Hoppe tand sie bei Salzhurg am Kapuzinerberg bei: 1500--2000‘ Höhe; Zuccarini fand sie bei Wasen am Gotthard hei ungefähr 2800’ Höhe und bei Schliersee in Bayern auf Prunus avium auf annähernd 3000° Höhe. Lor. europ, dagegen gehört den Niederungen des südlichsten Europa’s an, In Spanien, Frankreich, Grossbritannien, Scandinavien und Deutschland -—— mit Ausnahme Üesterreichs von Wien an — fehit derselbe. Nach Kosteleizky wird derselbe in Böhmen, nach Hochstetter in Mähren, nach Baumgarten und Rochel in Sie. benbürgen als vorhanden angegeben. In Italien ist er gemein. Seine Standorte sind ausschliesslich Quercus Cerris und Robur var. pu- bescens und nach Savi: Caslanea vesca. In Griechenland findet sich diese Schmarotzerpflanze auch auf Pinien, zuweilen auch auf Eichen. In Oesterreich wächst dieselbe aufEichen; ebenso in Steiermark» Krain, in der Lombardei. schwerlich jedoch in Alpgegenden. In der neuesten Flora von Wien heisst es von Lor. europ.: Auf Eichen, vorzüglich auf Quercus pedunculata und sessiliflora selten, Im Eichwalde von Schönbrunn, auf dem Galizin, hinter Neuwaldeck ; häufiger auf dem Bisamberge und im Schwadorfer und Rauchenwer- tber Holze. -— Ebenso im Nachtrag zu derselben Flora: häufig auf Eichen im Park von Laxenburg, dann am Leitbagebirge und auf den Hochleitern. - {n der Flora von Mähren heisst es bei Lor. europ.: In Waldun- gen und Auen auf Eichen, wilden Apfel- und Birpbäumen. Ueber das Entsteheu und die Vermehrung des Fiscum album*) lieferte Herr Rector Gümbel**) aus Landau unter Vorle- gung eines Präparates derselben den Beweis, dass diese Pflanze nicht, wie bisher angenommen wurde, aus den Exerementen der Mi- *) Bericht der Pollichia vom Jahre 1855. *#) Herr Theodor Gümbel starl; viel zu frühe für die Wisseuschaft am 10. Febr. 1858 zu Lanlau in der Pfalz. noch nicht 46 Jahre „U iı Folge eines Hırnschlages, 410 steldrossel erwachse und aufkeime, sondern aus Samen entsiche, die verschiedene Vögel dadurch verpflanzen, dass sie ihren Schnabel an dünnen Zweigen von dem Schleime zu befreien suchen, welcher daran beim Fressen der Beeren von Viscum album hängen bleibt. Anbei hat Gümbel über die Entwicklungsgeschichte von Viscum album interessante Aufschlüsse veröffentlicht in der Regensburger Flora v. J, 1856 Nr. 28, " ‘ Um aber über das Entstehen und die Vermehraug von Viscum album noch mehr auf die natürliche Entwicklung hinzuweisen, be- merken wir: In der mit einem zühen weissen Saft (Kleber) gefüll- ten Beere befindet sich ein von einer weissen Haut umgebener Kör- per, den wir den Samenkörper nennen. Dieser enthält jedoch nicht mehrere Keime, sondern nur Einen Keim. Wird nun dieser Körper auf den Ast oder in die Ritze einer solchen Pflanze oder Baumart ge- legt, wo man versichert ist, dass Viscum album besonders gerne darauf wuchert, so wird in den meisten Fällea der Samenkörper nicht nur sich lösen und späterhin seine Würzelchen treiben, son- dern zugleich mit denselben sich festsaugen, obgleich biebei nicht .mit Gewissheit zu entnehmen ist, dass hier eine vollständige Viscum- pflauze sich bilden werde. Hiebei dürfte anzunehmen sein, dass nicht sowohl die Feuchtig- keit, die von aussen her durch Regen oder Nebel kommt, die erste Keimung veranlasse und beschleunige, sondern vielmehr die Wärme ein Hauptbeförderungsmittel der schnellen Keimung sei. Nun ist ferner behauptet worden: Wenn der Same auf dem Baume keimt, so wird in der Rinde desselben au der Stelle, welche das Keimwürzelchen berührt, eine Art Geschwulst hervorgebracht und sichtbar. Hierauf aber entgegnen wir in Folge gemachter Be- obachtungen Folgendes: Bei Viscumpflanzen, die I—2 Jahre alt sind, ist von einer Art Geschwulst wenig zu bemerken, Erst wenn die schmarotzende Pflanze an Ausdehnung gewinnt, mithin bedeutend erstarkt ist, werden von einem Auf- oder Anschwellen des Astes deutliche Merkmale sichtbar. Desshalb soll Viscum album auf einem gesunden ‚Aste leben, wovon in natürlicher Weise das eigene Leben und Gedeihen abhängt, eine Erfahrungssache, worin überhaupt die Natur sich immer gleich bleibt, Das Aufschwellen des Astes am Wurzelende älterer oder stär- kerer Viscumpflanzen ist indess nicht eine krankhafte Geschwalat, sondern eine Ansammlung der gesunden aufsteigenden Nahrungssäfte, welche darch die im Fasersysteme der Rinde liegenden Viscumwar- soln gehemmt und dagegen auf der Seite des Muttersprosses, W® . rl die Viscumpflanze sich befindet, die reichliche Nahrung der letzte. ren werden. _ Veber die Wurzeln von Viscum album haben wir noch insbeson- derezu bemerken: An den ältern, somit erstarkten Viscumpflanzen gibt es zwei verschiedene Arten von Wurzela, von welchen die Einen dunkelgrün und rund, die Andern dagegen gelblich weiss und breit sind. Die Einen bestehen aus der Masse oder dem Stoffe, so man im Stamm oder Zweig des Viscum album zwischen Holz und Rinde wahrnimmt; die Andern zeigen durch ihre Markstrahlen, dass sie Holzbildungen sind. Ferner liegen die grünen fadenförmigen Wur- zeln in der Rinde, die gelblich-weissen breiten Wurzeln dagegen im Holse des Mutterastes, Die grünen fadenförmigen Wurzeln lau- fen parallel mit der Längenrichtung des Mutterastes, die gelblich- weissen breiten Wurzeln dagegen haben mit ihren Markstrahlen die Richtung nach dem Mittelpunkte des Mutterastes. in Es ist somit natürlich, dass der Mutterast beim Auswachsen und Erstarken der Mistel zwar nicht abstirbt, immerhin aber in seinem Wachstbum bedeutend gehemmt wird. Soweit unsere Mittheilungen über die beiden Loranthaceen Viscum album und Loranthus europaeus bezüglich ihrer Diagnosen, ihrer geschichtlichen Bedeutung, ihrer geographischen Verbreitung, sowie über das Entstehen und die Vermehrung des Viscum album, wobei zugleich der Eine Gedanke uns geleitet hat: Was die Natur uns lehrt und gibt, sollen wir annerkennend dankbar hinnehmen und hiedurch zu weiteren Belehrungen, insbesondere aber mehr und mehr zur Erforschung der Wahrheit uns führen lassen. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse, Von H, Wydler. (Fortsetzung.} Viburnum, Einaxig. V. Lantana. LHH'Z. Unterscheidet sich von der folgenden Art auch durch den Mangel der Niederblätter, Die blühenden Triebe mit meist 1, seltener 2 Laubpaaren, auf welche, durch ein längeres In- ternodium getrennt, die reichblüthige doldenähnliche Gipfelinflorescenz folgt. Sämmtliche Auszweigungen derselben kommen aus den Ach- seln stufenweise kleinerer hiufälliger Hochblätichen; auch die Sei. tenblüthen sind mit jenen in Gestalt und Dauer gleichen Trag. und je 3 Vorblätchen versehen, Einzelne Tragblätichen bleiben ateril, 472% woher die mancherlei Unregelmässigkeiten der Infloresceuz herrühren. Die Gesammtinflorescenz ist eigentlich aus mehreren über einander stehenden (bis 7) nach dem Gipfel sich vereinfachenden, verschieden- gliedrigen Wirteln zusammengesetzt. Der unterste jst meist 6-strahlig (aus 3 + 3 Gliedern, oder aus3 zusammengeschobenen unter spitzen Winkeln sich 'kreuzenden Paaren gebildet?), Die folgenden sind gewöhnlich zweigliedrig, und stehen opponirt, rechtwinklig decussirt. Einmal fand ich auf einen 6 gliedrigen Wirtel einen fünfgliedrigen und erst dann den zweigliedrigen folgen, An Seitenzweigen haupt- sächlich des untersten Wirtels fand ich in den weiteren Auszwei- gungen zuweilen ein ternäres Verbältniss, d. b, die Secundärzweige standen in wechselnden Dreierquirlen, deren ich an einem primären Zweig bis 4 über einander folgende zählte. Ein bis zwei der un- tersten Wirtel waren zuweilen aufgelöst. Das J. und 2. Glied fie- len dabei vach vorn, das 3. Glied nach hinten. Finzelne ärmere Primärzweige der Inflorescenz trugen nur einen Dreierwirtel seeun- därer Zweige und auf ihn folgte sogleich die 5 merische Gipfelblüthe. Diese Dreierstellung der Blüthenzweige verbunden wit den zuweilen auftretenden dreigliedrigen Laubquirin, die dann höher wieder in Opposition übergeht, möchte beweisen, dass in der Inflorescenz Wir- telstellung and Opposition sich an Einer Axe folgen können. Jeden- falls kreuzt sich ein zuweilen etwas tiefer herabgerücktes und alsdann als erstes Zweigpaar der Inflorescenz leicht kenntlich constant mit dem vorausgebenden Laubpaar rechtwinklig. Dieses unterste Zweigpaar macht sich als solches auch zuweilen noch dadurch bemerklich, dass es noch in der Achsel eines kleinlaubigen Tragblattes steht. — An manchen primären Blüthenzweigen kreuzen sich oft 4 einen unter- sten Wirtel bildende Secundärzweige (aus 2 + 2 Gliedern gebildet) diagonal und es stelli sich ein Verhältniss ein wie hei Sambucus nigra oder auch wie S. Ebulus Cs. oben), wo 2 stärkere ungleich- namige Zweige nach vorn, zwei ebeu solche, aber schwächere, nach hinten convergiren, — Die zwei stets rechtwinklig zum Tragblatt stehenden laubigen Vorblätter der Zweige sind meist ungleichseitig, unter sich symmetrisch, vorn hochstielig; selten finden sich beide Spreitenhälften ausgeglichen. Als Seltenheit sei hier noch bemerkt, dass ich einmal an einem Schössling °, Stellung der Blätter fand, die sich in einem Cyklus und 3 Gliedern eines zweiten auf zwei Jahrgänge desselben vertheilte; höher schloss sich daran wieder paa- rige Blatıstellung. — Die Sprosserneuerung aus den Laubblättern. V, Opulus. NLHZ. Keimpflanze. Kotyledonen mit stizender el- liptischer oder etwas spateliger Spreite, Das erste Laubpaar kreuzt 473 sich mit den Kotyledonen rechtwinklig; seine Blätter sind ‚gestielt, die Spreiten oval grobzähnig, drüsenlos. Auf diese Laubblätter schlosg der ca. 2 Zoll lange Stengel bereits mit einem Niederblattpaßr. Das hypokotyle Glied entwickelt 1 Zoll und mehr lang; auch das zweite Stengelglied ist schon früh gedehnt. — Die blühenden Sprossen tra- gen 2 Paar am gestauchten basilären Axentheil befindliche Nieder- blätter und 2 Paar Laubblätter am gedehnten Axentheil. Die Höch- blattregion (Inflorescenz) ist durch ein längeres Internodium vom obersten Laubblatt getrennt. Die Niederblätter paarweise mit ein- ander scheidenartig verwachsen. Das erste Paar steht zum Traghlatt des Zweiges rechtwinklig und bildet dessen‘Worblätter, das zweite mit ihm sich kreuzende Paar’ist um die Hälfte grösser und bis über die Mitte scheidig verwachsen. Die auf die paarweise gekreuzten Laubblätter folgende gipfelständige Inflorescenz besteht, aus 4—5 nach der nicht immer zuerst aufschliessenden Gipfelblüthestufenweise kürzeren Internodien. Das unterste luternodium trägt 6 im Wirtel stehende Blüthenzweige (aus 2 + 2 + 2 zu einander spitzwinklig stehenden, oder aus 3 + 3 Gliedern zusanımengesetzt ?). Das zweite und die folgenden Internodien tragen jedes nur ein Zweigpaar, und diese Paare kreuzen sich rechtwinklig, und sind nicht selten aufge- löst, Auch Zusammenwachsung benachbarter Blüthenzweige kommt vor. Die weitere Auszweigung der primären Blüthenzweige zeigt viele Unregelmässigkeiten, welche durch Febhlschlagen einzelner Zweige bedingt werden; an den Zweigen der höhern Internodien der Gesammtinflorescenz werden sie zunehmend armblüthiger; die obersten Primärzweige sind oft nur noch eiablüthig. Die untersten zu 6 im Quirl stehenden sind die reichblüthigsten. Eim solcher un- terster Primärzweig, wo er einige Regelmässiykeit zeigt, bat zu un- terst vier wirtelige diagonal in’s Kreuz gestellte Zweige, Zwei von ihnen convergiren nach vorn, es sind die stärkern, und sie allein tragen die sterilen (randenden) Blüthen. Zwei andere eonvergiren nach hinten, es siud die kleinern. Die 4 Zweige verhalten sich also ganz wie die Inflorescenz von Sambucus niyra. Auf sie folgen an kurzen Internodien noch 2—1 Paar armblüthige Zweige und über ihnen schliesst der Hauptzweig mit der Gipfelblüthe. Andere Mal folgt diese sogleich auf jene 4 untersten im Quirl stehenden Zweige. Blüthenzweige und Blüthen sind von früh abfallenden Trag- (Hoch)- Blättehen begleitet. Den sterilen Blumen gehen oft 2—3 lineale sterile Hochblättchen voran. — Die Zweige 6-kantig, je 3 Kanten zu einem Blatt gehörig; je 3 zusammengebörige Kanten durch eine Furche getrennt. Bei der Decussation der Blätter wechseln mithin Kanten und Furchen von einem Internolium zum andern. Die Spross- ernenerung geschieht sowohl aus den Achseln der Nieder- als Laub- blätter.® Die 2 obersten Seitenknospen der Jahrestriebe zeigen zu- weilen eine ungleiche Grösse, Schlägt die Gipfelknospe steriler Triebe fehl, so entwickelt sich die stärkere Knospe zu einem gerade aufstrebenden Trieb, und bildet mit der Mutterase ein Sympodium. Dasselbe geschieht manchmal in gleicher Weise auch an blühenden Sprossen, nach Abgliederung der Gipfelinflorescenz. Die sterilen Blü- then manchmal zur Zygomorphie hinneigend. Lonicera Caprifol., Periclymen. (überhaupt die Arten dieser Gruppe) sind zweiaxig: 1) N IgEH, 2) Zoe Vorblätßsder Blüthe), Dass die Gipfelinflorescenz nicht aus Wirteln zusammengesetzt sei, braucht, kaum erwähnt zu werden. Entfaltung der Blüthenzweige aufsteigend, zuerst die Mittel: dann die Seitenblüthen sich öffnend. Das unterste Paar der Blüthenzweige steht in der Achsel des ober- sten Laubpaares, die übrigen kommen aus Hochblättern, Die ober- sten Blüthenzweige zuweilen einblüthig. Lonicera Caprifolium. Die Blüthen zeigten mir zweierlei Frucht- stellungen. Entweder fällt bei Mittel- und Seitenblüthen des drei- blüthigen Dichasium das unpaare der 3 Fruchtfächer nach hinten; oder und zwar sehr häufig ist dieses nur bei der Mittelblüthe der Fall, während die Seitenblüthen das unpaare Fruchtfach mediau nach. vorn gestellt haben. Eine Verschiebung, die sonst durch ungleiche Ausbildung der Fruchtfächer hier nicht selten, ist wohl kaum die Ursache dieser abweichenden Stellung. Vielmehr sind in der Blüthe von Lonicera typisch wobl 2 Fruchtblatteyklen anzunehmen, wovon der eine (erste) öfter schwindet als der zweite. — Eine in Kelch, Krone und Staubfäden 6-merische Blüthe hatte die vorderen 2 Abschnitte der Corolla in 2 links gedrehte lippenäbnliche Petala entwickelt. Carpiden waren 4 in diagonaler Lage vorhanden. Pie Blüthe war median zygomerph. — An den Seitenblüthen bleiben die Vorblätter oft unentwickelt. Lonicera Xylosteum und die übrigen seiner Gru lender Mittelblüthe dreiaxig, nach dem Schema: 1) NL..N., 97 HH. (aus L) 3) hZ. (aus H.) ppe wegen feh- Entfaltungsfolge der Blüthenzweige wie bei voriger Gruppe. Das Dasein oder Fehlen einer Gipielinfloresrenz bedingt die bei hei- 475 den Gruppen verschiedene Wachsthumsweise, worauf ich schon Flora 1851, Seite 374 aufmerksam gemacht habe. i Die Laubpnare bei allen Arten der Gattung in den Knospen balbumfassend (gedreht), die auf einander folgenden Paare gegen- wendig umfassend, am schönsten bei L., Xylosteum, Viele Arten haben 2—4 Seriaiknospen in der Blattachsel, welche sich in aufsteigender Ordnung entfalten und sämmtlich mit Niederhlättern beginnen, aber mit Ausnahme etwa der 2 untersten wohl selten zu völliger Entwicklung kommen. M. s, Willkomm, Lauhhölzer im Winter, S. 48, L. caerulea, Trag- (Noch)-Blätter der Blüthenzweige und Vorblätter der Blö- ‘ then meist von verschiedener Grösse und Form. Die Vorblätter der Seitenblüthen bei Z. Caprifol. manchmal fehlend. Aestivation der Corolla im Allgemeinen absteigend deckend, jedoch mit Ausnahme des vordern unpaaren Kronentheils (Unterlippe), welcher am öftersten das vordere Paar der Kronenabschnitte deckt, nicht selten aber von einem derselben einerseits oder selbst von beiden bedeckt wird, wo er dann im letzteren Falle von allen der innerste ist. Bei L. Xylost. fivde ich die Unterlippe der zwei gegenüber stehenden Blüthen ge- genwenlig gedreht; bei L. Perielymen. scheint sie bei allen Blüthen constant rechts gedreht zu sein und volle 3 Umläufe zu machen. Bei dieser Art tritt die Drehung bei welkender Blume ein, welche sich alsdann verfärben und eine schmutzig gelbe Farbe annehmen. Die Verstäubung der Antheren ist längs der Blüthen/nediancal. ternative anfsteigend, in manchen Arten langsamer fortschreitend, in andern rascher, zuweilen fast simultan, und alsdann oft nur durch die ungleiche Länge der Staubfäden angedeutet, indem die zuerst stäubenden die längsten sind. M. vgl. Flora 1856, S. 37. Heliotropie der Blätter und Blüthenzweige zeigt sich schön au den horizontalen Zweigen von L. Aylosteum, wobei jene horizontal, diese senkrecht zu stehen kommen. — Folia teraa kommen zuwei- len vor z, B. L. Caprifol, alpigena. Linnaea borealis. Vergl, Flora 1859, Nro. 1. Wichura, da- selbst, S. 420. Rubiacese—Stellatae, Steliatae. Das kypokotyle Glied waizlich, alle folgenden Sten- gelglieder 4-kantig, 4-seitig. Blätter auf den Kanten. Die Blattstel- lung paarig rechtwinklig decussirt; ausnahmsweise wirtelig (zu 3 Blättern [Rubia tinet., Crucianella stylosa) und alsdaun durch ihre Achselproducte von den laubartigen Stipaln leicht zu unterscheiden.) 416 Die Spross- (Zweig)-Stellung bei paariger Blatistellung verhält sich ganz wie bei den Caryophylieen (s. diese Familie). Man unter- scheidet einen stärkeren und schwächeren Spross auf das Blattpaar, oder auch nur einen, indem der schwächere nicht zur Ausbildung gelangt. Mebrere serial gestellte, absteigend entfaltende, sich ge- genseitig ausweichende Sprossen in einer Blattachsel (auch der Ko- tyledonen) sind häufig. Die Wendung der Serialsprossen gegenüber stehender Blätter ist am häufigsten die entgegengesetzte, wie in fol- genden Figuren 1 und 2, wo A die Axe, BB die Blätter eines Paa- res, 1, 2, 3: drei Serialaweige bezeichnen; fig. 1 in ihrer ursprüng- licben medianen Lage; in fig. 2 nach ihrer Abweichung aus der- selben: 2 2 fig. 1) 2a A. 1, nf 22; A ie fig. 2) 1 1 Die Neigung des obersten (1) zunächst der Axe gelegenen Zwei- ges oder Sprosses nach rechts oder links bedingt die Neigung der übrigen Sprosse. Wirft sich z. B. der erste Spross nach rechts, 80 der 2. nach links, der 3. wieder nach rechts und umgekehrt. Ausnahmen von der Gegenwendigkeit der Serialsprosse gegen- über liegender Blätter sind übrigens nicht ganz selten. So fand ich bei Galium Mollugo hie und da die Sprossen eines Blattpaares gleich- wendig. Auch unter den zu einem Cyklus gehörenden blatt- paaren konnte ich bis jetzt kein bestimmtes Gesetz der Wendung ihrer Sprosse auffinden, vielleicht dass es damit zusammenhängt, dass hier sämmtliche Blattpaare einer continuirlich verlaufenden Spi- rale angehören, und die Spirale nicht von Paar zu Paar umwendet. (Vgl. auch Wichura, Flora 1844, S. 185. $. 30-36. Nägeli, Beitr. z. wissenschaftl. Bot. I., !100.). Die lanbartigen Stipulae von oft unbestimmter Zahl bleiben höher an den Axen oft aus und nur die ächten Blätter übrig. Selbst von diesen geht in der Inflorescen“ das eine oder andere manchmal ein, so dass dann Blüthenzweige und Btüthen ohne Tragblätter sind. Die Gipfelblüthe setzt in ihrem Kelch die vorausgehende rechtwinklige Deecussation der Laubblätter fort. Sherardia arvensis. Zweiaxig. I) Ketyl. L... 2) LZ. Kotyledonen gestielt, Stiel flach, Spreite oval, 3-nervig. Nerven bugig. Würzelchen einfach, zaserig, roth gefärbt. Kotyledonarglied bis hr Zoil lang, walzlich; das nächstfolgende Stengelglied ‚bereits 4-kantig, 4-seitig, trägt 4 auf die Stengelkanten fallende, im Wirte! ar stebende Blätter, wovon 2 mit den Kotyledonen sich kreuzende ächte ‚ Blätter, die 2 vor dieselben fallenden Stipulae sind. Erst gegen die Mitte des unbegrenzten Stengels bilden Blätter und Stipulae zusam- men 6-gliedrige Wirtei. Bei viergliedrigen Wirteln fallen sowohl die Blätter als Stipulae auf die Stengelkanten, bei 6-gliedrigen Wir- teln stehen nur die ächten Blätter auf den Kanten, die Stipulae hin- gegen auf den Flächen. Blätter und Stipulae variiren in verschie- denen Stengelhöhen in der Form; die desselben Wirtels aber sind unter sich gleich. Die untersten sind oval, dann folgen mehr elliptisch- lanzettliche; die obersten lanzettlich, alle aber mit einem Mucro ver- sehen. Kotyledonarsprossen 3 bis 6 in der Achsel jedes Kotyledo einander frühzeitig ausweichend, in absteigender Folge sich entwi- ckeind, der oberste, oft die Länge des Steugels erreichend, ist bald zum obersten gegenüber liegenden anti- bald homodrom, wornach sich dann die Wendung der übrigen Serialsprosse richtet. Aus den Blattpaaren des Stengels kommt bald ein + und — Spross; bald bilden sich nur die ersteren aus, Auch hier finden sich nicht selten 2 bis 3 Serialsprossen in der Blattachsel*). Die tiefer am Stengel befindlichen Sprosse (sowie die Kotyledonarsprosse) verhalten sich wie der Stengel, es sind unbegrenzte Bereicherungssprosse. Die durch eine Blütbe abschliessenden (secundären) Sprossen entspriagen aus dem oberen Theile des Stengels.. Wenn hier beide Blätter des Paares einen Spross haben, ist. der + Spross unbegrenzt, der minus Spross durch eine Blüthe abgeschlassen. Die reinen Blüthenzweige tragen ziemlich constant 8 zu einer Art Hülle vereinigter und an der Basis unter sich verwachsener Blätter von ungleicher Grösse. Vier grössere stehen rechtwinklig, 4 etwas kleinere zu jenen diagonal. ‚Die 4 ersteren betrachte ich als aus zwei nahe gerückten Paaren zu- sammengesetzt. Das untere Paar kreuzt sich mit dem Tragblatt des Blüthenzweiges, das obere fällt in dessen Mediane, die 4 dia- goaalen Blätter, welche in die Lücken der 4 andern fallen, betrachte ieh als Verblätter der Blüthen des unteren Blattpaares, sie gehören mithin einer dritten Axe an. Dieses Blattpaar (welches die Vorblät- ter des Blüthenzweiges darstellt) hat nämlich gewöhnlich 3 Blüthen in jeder Blattachsel, I Mittel- und 2 Seiten»lüthen; die letztern ste- hen in der Achsel eines laubigen Vorblattes. Die zusammenge- hörigen Vorblätter convergiren stark nach aussen (uneh dem ' Tragblatt der Mittelblütbe). Von den beiden Seitenblüthen kann nn *) Die obersten Achselsprosse gegenüber liegender blätter finde ich unter sich bald homodrom Lald antidrom. 478 auch bald die eine bald die andere fehlen (wobei ihre Tragblätter nichts desto weniger vorhanden sind), selten fehlen beide Seitenblü- then. Das obere median gestellte Blattpaar des Blüthenzweiges hat ganz gewöhnlich nur eine Blüthe ohne Vorblätter in jeder Blattach- sel*), seltener tritt noch eine Seitenblüthe, die aber ohne Tragblatt ist, hinzu. Einmal fand ich von diesem Blattpaar das vordere Blatt steril, das hintere mit einer Blüthe versehen, zu deren-Seite ein steriles Vorblatt sich befand. Die Hülle war hier 9-blättrig. Dieses Auftreten bald einer Mittel- und Seitenblüthe, bald einer Mittelblüthe mit seitlichem Vorblatt am obern Blattpaar beweist doch wohl nichts Anderes, als dass hier bald die Vorblätter, bald die Seitenblüthen schwinden können; sie rechtfertigen ferner die Annahme, dass die 4 kleineren diagonalen Hüllblätter als 2 Vorblattpaare za betrachten seien, ‘welche den Mittelblüthen des unteren Blattpaares angehören. Die Entwicklungsfolge der Zweige ist aufsteigend. Am Blüthenzweig entfaltet sich zuerst die Gipfelblüthe, die übrigen Blütben aufstei- gend, zuerst die Mittel- dann die Seitenblüthen. Blüthenzweige sind mit einer basilären Schwiele versehen. Die Gipfelbläthe stellt sich so, dass je drei gegenüber liegende Kelchzähne derselben in die Richtung des ersten Blattpaares des Blüthenzweiges, (also rechts und linke) zu stehen kommen. Die 2 Fruchtblätter fallen vor je den mittleren dreier Kelchzähne. An den Seitenblüthen (ob sie ent- wickelte Vorblätter haben oder nicht) stehen je 3Kelchzähne, sowie die Fruchtblätter nach vorn und hinten; auch hier fallen die Frucht- blätter vor einen mitileren Zahn. Wie bei der in Corolla und Sta- mina 4-merischen Blüthe der 6 zähnige Kelch zu deuten sei, wag® ich nicht zu entseheiden. Von den 4 Staubfäden fallen zwei vor je den mittleren Zahn von 3 näher beisammen stehenden Kelchzähnen. Die’ beiden andern Stamina fallen nicht vor einen Kelchzahn, viel- mehr in die Lückeb je zweier Kelchzähne, Diess Alles sowohl an Gipfel- als an Seitenblüthen. Sollten die zuletzt genannten Kelch- zähne Stipelbildungen der wirklich 2 vorhandenen Kelchtheile sein (derer nämlich, vor die 2 Stamina fallen), die beiden andern Kelch- theile hingegen unentwickelt bleiben ?*) Vene *) Zuweilen ist sogar das eine, bald das vordere bald das hintere Blatt des Paares steril, ja ich sah das hintere Blatt selbst ganz geschwunden, so dass die Hille dann nur 7-blättrig war. -*) Nur beiläufig möge hier die Bemerkung stehen, dass einzelne Zeilen de# Kelch- und Fruchtparenchyms, noch mehr die Zellen der Samenhaut „dicht gedrä. gte Raphilen-Büudel entb.lten, 479 _ Asperula arveusis. Einaxig. Kotyl. LZ. Kotyledonen breit, fast rundlich oval, glatt, in einen kurzen flachen Stiel übergehend, Stiele an der Basis rinsförmig verwachsen. Würzelchen schmächtig mit feinen Seitenzasern. Hypokotyles Glied 1‘ lang und länger, walz. lich; epikotyle Glieder 4-kantig, 4 seitig. Primordialblätter grösser als die zu ihnen gehörende bt zusammen einen 4-blättrigen Wirtel, dessen Blätter auf den Stengelkanten stehen. Die Zahl der Stipulae nimmt nun an den höheren Stengelgliedern zu Am 3, Blätterpaar (die Kotyledonen mitgerechnet) fand ich oft 3 Stipulae, 2 auf einer Seite des Blattpaares, 1 auf der entgegengesetzten. Diese fiel wie die ächten Blätter auf eine Stengelkante, die paarig stehen- den Stipulae hingegen auf 2 Stengelflächen. Sind die Wirtel sechs- gliedrig, so fallen (wie immer) die ächten Blätter auf die Kanten, die Stipulae nehmen die Flächen ein. Bei 8 gliedrigen Wirteln fal- len 2 Blätter und 2 Stipulae auf die Kanten, die A übrigen Stipulae vertheilen sich auf die Flächen. Blattpaare mit einem + und — Spross. Auch in den Ächsein der Kotyledonen befinden sich Sprosse, A. taurina. NLZ. Perennirt durch unterirdische, erangefarbene, dünne, sich später zu oberirdischen Laubtrieben aufrichtenle Nieder- blattstolonen. Sie verzweigen sich oft wieder stolonen-äbnlich und sind mit einem unterständigen Spross versehen. Niederblätter zu 4 im Quirl: swei ächte meist mit + und — Spross versehene Blätter (während an den Laubtrieben meist nur die + Sprosse auftreten) und 2 ihnen ähnliche Stipulae. Niederblätter und Stipulae klein, schuppenähnlich aus breiter Basis zugespitzt. Die Stolonen mit ’,, bis I Zoll langen Internodien sind walzlich, das Endglied an der Spitze knieförmig umgebogen, und unterhalb derselben eingeschnürt, Sie treten mit dem bogenförmigen Theil, nicht mit der wahren Spitze aus der Erde hervor, und bewurzeln sich aus den Knoten. Zuerst bildet sich jederseits am Knoten eine Wurzelzaser, später folgen andere, und bilden nach und nach einen Kranz um die Knoten, Der Ursprung des centralen Gefässbündels der Wurzelzasern aus dem Holzring des Stolo ist auf Darchschnitten sehr deutlich *). Der oberirdische Laubstengel ist 4 kantig, 4-seitig: Blätter und Stipulae stehen auf den Kanten./ Ausgenommen sind nur die am Gipfel des Laubtriebes befindlichen 3— 4 obersten als Tragblätter der Blüthen auftretenden Laubpaare, deren jedes seinen axillären Blüthenzweig hat, Die den Blättern ähnlichen Stipulae werden ge- *) Zellen von Rinde und Mark des Stolo enthalten ausser Stärke feine Raphiden. j Ye ! \ “ . man wo, Mei, 3 BR 480 gen den Gipfel des Stengels etwas schmäler, und bleiben an den Tragblättern der Blüthenzweige ganz aus. Ueber die Inflorescenz vgl. m. Flora 1851, S. 377*). A, cynanchica. LHZ. Die oft zahlreichen, holzig werdenden basilär von einander abstammenden Sprosse werden durch die frisch bleibende Hauptwurzel ernährt.” Einzelne Sprosse beginnen mit zur Niederblattbildung hinneigenden Vorblättern ohne Stipulae, auf welche ähnlich beschaffene A-gliedrige Blattwirtel folgen, wovon 2 Stipulae sid, An den mejst 4-zähligen Blattwirteln der aufgeschossenen Stengel sind bald alle 4 Blätter gleich ‚gross, bald 2 gegenüberste- hende Blätter grösser, als die zwei übrigen. Jene sind.die beiden ächten Blätter, während die zwei kleineren die Stipulae sind, letz- tere erscheinen gegen das Ende des Stengels hin oft nur noch als pfriemliche Spitzchen und nicht selten schwinden sie ganz. Das Letztere geschieht noch häufiger an den Seitenzweigen des Stengels, Uebrigens fallen Blätter und Stipulae auf die Kanten des 4-kantigen, 4-seitigen Stengels. Meist kommt nur aus dem einen Blatt des Paares ein Zweig; davon sind nur die obersten als Tragblätter der Blüthenzweiglein auftretenden Blattpaare ausgenommen, indem stets beide Blätter einem Blüthenzweig den Ursprung geben, wobei sich oft ein + nnd — Zweig unterscheiden lässt. In der Inflorescenz bleiben die Stipulae oft ganz aus. Vergl. auch Flora, |, c. (Fortsetzung folgt). Anzeige. Von dem Werke: Des Ritters Carl v. Linne vollständiges Pllanzen- system nach der 13. lateinischen Ausgabe und nach Anleitung des holländischen Houttuynischen Werkes übersetzt. Nürnberg, 1777—1788, ist ein vollständiges und wohlerhaltenes Exemplar in 14 schönen Bänden bei der Redaction dieser Blätter hinterlegt und gegen porto- freie Einsendung von 14 fl. oder 8 Rthl, pr. C, zu beziehen. #) Die Blüthen mit schwachem Vanille-Geruch. Bedaetenr- und Verleger: Dr. Fürnrohr, Druck der F. Ne ubauer’schen Buch.iueterei (Chr. Krug's Wittwe) in Regensburg, af Pr N ” x FLORA. N 31. BRegenshurg. 21. August. 1860. Inhalt. orısINnAL-ARHANDLUNGEN. Arndt, über Triticum acutum DC. — Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächge, (Fortseizung: Stellatae, Valerianeae.) j Ueber Triticum acutum DC.; von Rudolf Arndt. Mit dem Namen Triticum acutum sind im Laufe der Zeit zum Theil sehr verschiedene Pflanzen bezeichnet worden, Bald ist der Begriff, den DeCandelle mit demselben verband, erweitert worden, wie von Koch, bald ward der Name selbst zur Bezeichnung eines gans andern Begriffes gebraucht, wie z B, von Fries: denn was DeCandolle unter Tr. aculum verstand, ist nur ein bestimmter Formenkreis von dem, was Koch unter diesem Namen zusammen- fasste, und die Pflanze, welche Fries mit Tr. acutum bezeichnet, ist eine andere als die DeCandolle’sche gleichen Namens. Zum Beweise für das Erstere genüge vorläufig, dass Koch das Tr, lazum Fr. nur für eine, Varietät von Tr. acutum erklärt, die durch schlaf- fere Blätter von der Haupttorm unterschieden ist, für das Letztere "jedoch, dass nach Grenier und Godron das genannte Tr. larum mit Tr. acutum DC. zusammenfällt, Denn in ihrer Flore de Frauce (Tome troisieme, pag. 605) sagen die genannten Autoren ausdrück- lieh: „‚Nous avons vu les Echantillons de Tr. acutum recueillis par DC. et nous avons pu nous assurer par la comparaison, que neus avons falte de ces eEchantillons avec ceux, que Fries a publies sous le m&me nom dans son herbarium normale, que la plante de Suede est differente..,.. Mais le Tr. laxum Fr. nous a paru la meme plante que le Tr. aeutum DC.“ Hieraus aber folgt, dass wenn Tr, laxum Pr. gleich Tr. acuium DC., Tr. lawum indessen nach Koch Flosa 1860. a 482 nur eine Varietät von Tr, acufum ist, Koch den Begriff in einem weiteren Sinne genommen habe, als diess ursprünglich von De- Candolle geschehen. Dass eine derartige Meinungsverschiedenheit der grössten Auto- ritäten zu den vielfältigsten Verwirrungen führen musste, wer wollte diess bezweifeln? Daher haben wir auch in unseren Floren ein - solches lieer von Weizenarten, dass es fast unmöglich geworden, sich mit den blossen Diagnosen in der Hand in demselben zurecht zu finden. Freilich trug daza auch der Umstand bei, dass die ge- nannten Autoren unterlassen haben, diese formenreiche Species ge- hörig zu gliedern. Sie liessen es sich genügen, nach einer allge- mein gefassten Diagnose lediglich auf einzelne Varietäten aufmerksam zu machen, und gaben dadurch ein weites Feld der Lust, neue Spe- cies zu finden und zu beschreiben, Preis. Wie sehr diess aber aus- gebeutet worden, hat leider die Erfahrung mehr als hinlänglich be- wiesen, . Da ich nun Gelegenheit gehabt, das Tr. acutum während meh- rerer Jahre an den Ostseeküsten zu beobachten, so glaube ich, dass es nicht überflüssig sein dürfte, das mitzutheilen, was ich über das- selbe ausfindig machen konnte, Ist mir auch immer noch ein nicht unbedeutendes Feld zu künftigen Untersuchungen über diese Pflanze übrig geblieben, so bin ich doch der Ansicht, so viel erlangt zu ha- ben, dass einigermassen diese Wirren gelöst werden, Vorerst sei mir gestattet, im Betreffe der Natur dieses Weizens einige Bemerkungen auszusprechen Es gibt mehrere namhafte Bo- taniker, welche sich der Ansicht zuneigen, dass Tr. acutum ein Ba- stard zwischen Tr. repens und junceum sei. So sagt Röper z. B. (zur. Flora Meckibg. pag. 270 und 271). „An solchen Stellen der Dünen, deren Grasbevölkerung lediglich aus El, arenarius, Ammo- phila und Tr. junceum besteht, fand ich den spitzen Weizen, so viel ich mich erinnere, nie. Desto häufiger und zugleich in zahllosen _ Abänderungen findet er sich, wo Tr, junceum und repens neben ein- ander wachsen, Daran ist also gar nicht zu denken, dass Seeluft, salzhaltige Dünen, Sand und dergl. m. Tr. repens in Tr. jJunceum verwandeln, und wenn Formen gefunden werden, von denen man nicht weiss, welcher dieser beiden guten Arten man sie zuzählen soll, so mögen dieselben einer Kreuzung ihren Ursprung verdanken-“ Was das Erstere, das Vorkommen unserer Pflanze anlangt, so kann ich Röper nicht unbedingt beipflichten. Ich fand dieselbe fast allerwegen am Strande, sobald nur die nothwendigsten Bedingungen ihrer Existens gegeben waren, d. b. wenn nicht sowohl Kies als 483 vielmehr Flugsand die Bodenverhältnisse hestimmten, während Tr. Juncesm ‘ich nur selten antraf. Tr. aculum ist an solchen Orten Rügens, den Inseln Knos und Riems der häufigste Weizen, häufiger als Tr. repens. Was das Andere betrifft: die Frage, ob selbiges ein Bastard sei, so muss ich freilich bekennen, Formen gesehen und gesammelt zu haben, von denen ich selbst nach wiederholten Unter- suchungen nicht bestimmt sagen kannte, ob sie zu Tr. acutum oder zu Tr. repens au zählen seien, dass ich jedoch nie im Zweifel ge. wesen bin, ob ich ein Tr. junceum oler acutum vor mir gehabt. In der Ferne kann man allerdings zuweilen das letztere für das er- stere halten, allein jede genauere Besichtigung wird den Irrthum sofort beseitigen. Niemals treibt Tr. acutum einen verhältnissmässig so dieken Halm, der in eine eben so dicke, leicht zerbrechliche Spin- del übergeht, an welcher Aehrchen mit äusserst derben und stumpf abgestutzten Blüthentheilen sitzen, unter denen sich wiederum insbe- sondere die sehr fein-nervigen Klappen auszeichnen, als diess in Allem bei Tr. junceum Geltung hat. Niemals sind auch die Blätter jenes mit einem so dichten Pelze kleiner Haare besetzt, als es bei diesem der Fall ist, Ueherhaupt ist es ein Irrthum, dass die Blätter des Tr. acutum behaart seien. Ibre Nerven tragen vielmehr statt derselben mehrere Reihen kleiner Häkchen und Stacheln und sind nicht selten mit einem sehr starken Reife bedeckt, welcher zu der Annahme einer feinen Behaarung Veranlassung gewesen sein mag: Verhältnisse, auf die schon theilweise Mertens und Koch (Deutschl, Flora 1, S. 702) aufmerksam machen, Uebergänge von Tr. acutum in rep:ns sind darum gewiss nachweisbar, in Tr. junceum aber bis jetzt wenigstens nicht. Und wenn auch diejenige Form von Tr. acutum, welche Fries als die ächte beschreibt und die auch von andern Forschern z. B. No& dafür augesehen worden, so ziemlich die Mitte zwischen Tr. junceum und repens hält, wenn auch ebenso andrerseits von Drejer in seiner Flora Hafn. im Betreff des Tr. affine Dfh., das gegenwärtig wohl von keinem Botaniker mehr für etwas Anderes, als ein Tr. acutum genommen wird, gesayf ist: „Inter repens et junceum fere medium‘ etc, so muss ich mich den- noch gegen die Hybridität des Tr. aculum im Allgemeinen erklären, weil die Uebergänge in junerum fehlen. Nach einer. andern Seite ist in Bezug auf die Natur unserer Pflanze von denjenigen Forschern eine Frage in Anregung gebracht worden, welche der Meinung sind, dass Tr. aculum eine durch Strandverhältnisse, Seeluft, Meerwasser hervorgerufene Form des Tr, repens sei. Es ist keineswegs zu läugnen, dass diese Umstände 3i* a84a eine grosse Wirkung auf den pflanzlichen Organismus ausüben. Fast alle &wächse werden durch dieselben rigider, werden mehr oder we- niger von einem graulichen Reife überzogen und verlieren oder ver- mehren ihre Behaarung, wovon jenes z.B. für Festuca hirta, dieses für Festuca rubra, Plantago lanceolata gilt. Allein dass eine Pflauze dergestalt verändert wird, dass sie, wäre es auch erst nach Genera- tionen, eine völlig fremde Gestalt annimmt, wie es bei Tr. acutum Fr. geschehen musste, wenn es vonrepens abstammte, dafür ist mir bis jetzt kein anderes Beispiel bekannt geworden. Ja, was unsere Pflanze im Besondern anlangt, so kann ich nach mehrjährigen Beob- schtungen und nach Vergleichung mit Pflanzen des Greifswalder bo- tanischen Museums, welche in der Mitte der dreissiger Jahre an derselben Stelle gesammelt worden, woher ich die meinigen bezogen, eine solche Behanptung geradezu zurückweisen. Der Weizen, welehen ich unter dem Namen Tr. acutum a. Frieseanum, ß. obtusiflorum unten aufführe, und der an der Ballaststelle bei Wiek unweit Breifs- wald auf sehr sandigem Boden angetroffen wird, ist durch Zufall an einen anders mit Schlamm beworfenen Ort geratben, welchem alljährlich noch eine nicht unbedeutende Menge animalischen Düngers zugeführt wird. Trotz dieser veränderten Bodenverhältnisse ist er ausser der Höhe und der Ueppigkeit überhanpt auch nicht im Ge- singsten verändert worden. Dreissig Jahre einer wenn auch un- beabsichtigten Cultur aber hätten doch etwas mehr erzielen müssen, falls überhaupt etwas zu erzielen wäre. Man denke nur an das schnelle, oft in zwei bis drei Jahren erfolgende Ausarten unserer Culturgewächse, und man wird diese Behauptung nicht za kühn finden. Bevor ich nun auf die verschiedenen Arten und Abarten su sprechen komme, welche einestheils aus dieser Species gemaeht, anderntheils ihr beigegeben worden sind, glaube ich Folgendes voraus- schicken zu müssen, von dem ich bisher wohl Andeutungen bei man- chen Autoren, wieKoch, Crantz, Neilreich, Doell, Cäspary; jedoch nirgend eine bestimmte Erklärung habe finden können. Mög- licher Weise sind mir die früheren Werke, in denen darauf genauer hipgewiesen worden, unbekannt geblieben, und solite dem so sein, so mag es mir nicht für allzu sündhaft angerechnet werden, dass ich etwas schon Besprochenes noch einmal vorbringe. Die verschiedenen Pfanzenarten nämlich treten nieht, wie man bisher ziemlich allge- mein angenommen, in einer ganz bestimmten Form auf, von der sich dann einzelne Individuen als sogenannte Abarten oder Varietäten absweigen, sondern sie zeigett »ich uns nebr häufig In mehreren 485 eoordinirten Gruppen, welche in den charakteristischen Eigenschaften ' übereinstimmen, in gewissen Punkten jedoch von einander abwei-, chen und sich zur Species verhalten, wie die einzelnen Species zur Gattung. Ersteres zwingt uns, derartig auftretende Pflanzen zu ein und derselben Species zu zählen, Letzteres macht, dass wir in der Species uoch gewisse Abtheilungen anzunehmen genöthigt sind. Das Prineip, welches dieser Erscheinung zu Grunde liegt, ist eine Eigen- schaft der Species: es ist ein Characteristieum derselben, dass sie in verschiedenen Formenreihen auftritt, dass sie, so zu sagen, bieg- saın ist. Die Reihenbildung selbst aber wird vermittelt durch äus- sere, sowohl meteorologische, wie tellurische Einflüsse. Obschon alle Pflanzen als Organismen eine gewisse Biegsamkeit besitzen, geht doch den meisten ein höherer Grad derselben ab. Parnassia palustris, Stellaria Holostea, Malachium aquaticum, Impatiens Noli tangere, Majanihemum bifolium, Glaux maritima, Cakile maritima, . Ammophila arenaria, Secale cereale bleiben sich unter allen Um- ‚ständen gleich; Nasturlium amphibium, Stellaria graminea, Batra- chium aquatile, Pimpinella Saxifrega, Polygala vulgaris, Saliv re- pens, Tritieum repens, Festuca rubra, Festuca ovina dagegen zeigen die verschiedenartigsten Gestaltungen. Theils winsen wir, wovon diese abhängen, theils geht uns noch jedes Verständniss ab. — Wenn an und für sich constante Pflauzen eine Abänderung in ihrem ge- wöhnlichen Auftreten zeigen, so haben wir gewiss Recht, wenn wir diese absonderliche Pflanze als Abart bezeichnen. Es ist gewiss in der Natur derSache begründet, bei Cirsium acaule von einer Varie- tät eaulescens, bei Scorzonera humilis von einer Varietät ramosa, bei Jasione muontana von einer Abart litioralis zu reden. Es ist sicherlich statthaft, die Convallaria bracteata Thomas nur als Va- rietät von Polygonatum multiflorum, die Draba praecox Stev. nur als Abart von Draba verna zu betrachten. Wenn wir aber von Äb- arten oder Abünderungen bei Pflanzen reden, zu deren typischem Wesen es gebört, in den mannigfaltigsten Formen aufzutreten, so kann diess nur dafür zeugen, dass wir das Wesen dieser Pflanzen nicht erkannt haben. Denn was ist bei Nasturtium amphibium, bei Salir repens, Viola tricolor, Triticum repens, Polygonum amphi- dium ete. typische Form, was ist Varietät? Und in diesem Ver- konnen des Wesens der Abarten und Formenreihen einer Species, denn mit letzterem Ausdrucke möchte ich die Gruppen einer solcheu sehr veränderlichen Art bezeichnen, weil sie dem Prineipe ihrer Art getreu, nicht in einer bestimmten Gestalt auftreten, sondern wieder in den mannigfaltigsten Abänderungen erscheinen, in diesem Ver. 486 kennen also glaube ich den Grund suchen zu dürfen, warum über manche Pflanzenspecies ein so grosser Wirwar hereingebrochen, dass es nur dem angestrengtesten Bemühen gelingt, einigermassen Ein- sicht dareim zu gewinnen, Ven manchen Botanikern indessen ist dieser Unterschied zwi- schen Abart und coordinirten Formenreihen schon vor langer Zeit, ‚wenn auch nicht erkannt, so doch gefühlt worden. Diess gilt z. B. von Reiebenbach, Godron, vor Allen aber, wie mich dünkt, vonFries, weil kein Auderer so scharf gesondert, als dieser. Wäh- rend die meisten der übrigen Forscher, und unter diesen selbst die besten, im Allgemeinen nur die Species fixirten und allenfalls eini- ger Varietäten gedachten, ohne die Formenreihen gehörig durchzu- arbeiten, verfulhr der scharf blickende und fühlende Fries ganz au- ders, Er erkannte, dass eine unendliche Menge Pflanzen, welche bis dahin nur als Varietäten einer Species angesehen, oder gar der Erwähnung für überflüssig erachtet worden waren, vichtin einem Ab-. hängigkeitsverbältnisse zu dieser Species standen, sondern ihr eine gleichberechtigte Stellung einnahmen, Er hielt sie für unbeschriebene Speeies und daher die bedeutende Anzahl neuer Arten, die sich in den Werken dieses grossen Naturforschers findet, Fries erkannte das Mangelhafte unserer systematischen Botanik, aber dadurch, dass er gewisse Formenreihen einer Species zu Arten erhob, zeigte er, dass er das Wesen der Species, ihre Coordination, verkannte. Denn, um ein Beispiel zu gebrauchen, er sah, dass der Carer acula gewisse Varietäten wegen ihres ebenso häufigen Vorkommens ganz gleich standen. Er führte darum (€, tricostata, proliza als eigene Species auf. Allein diese neuen Species stehen in einem ganz andern Ver- bältnisse zu, acuta, als zu einer der älteren, z,B. zu stricla, caes- ‚pitosa oder riyida, ja sie verhalten sich auch ganz anders zu ein- ander, als wie die (‘, vulyaris zu Burbaumi, ertensa, oder wie diese*zu €. limosa und Hornschuchiana sich verhalten, Jene Fries- schen Species als Complex sind erst einer der letztgenannten im Verhältniss zur Gattung gleichgestellt. Denn nur im Complex sind sie specifisch, d. h. in wesentlichen Punkten von diesen verschieden, einzeln sind sie von manchen Species nur durch ganz untergeordnete, zum Theil rein zufällige Merkmale gesondert. Und wie mit die- sen Species, so verhält es sieh auch mit den Fries’sehen Weizen- arten Tr. acutum und larum. Sie sind nicht besondere sogenannte gute Arten, sondern sind lediglich zwei Formenreihen einer einzigen Species, Sie baben die wesentlichsten Merkmale gemein, und nur einzelne wenig charakterisirende Punkte scheiden sie vpn einander. 497 Diess zu beweisen, lasse ich die Diagnosen folgen, wie sie Fries in seinom Werke Samm, vegetab. Scand. pag. 249 gibt. Tr. acutum; spica disticha arrecta, rachi siecitate fragili, spieulis 5—8.floris, valvis lancedlatis 5—7-nervibus obtusinscalis spicul, dimidiam superantibus, floribus obtusiusenlis mucroneve brevi aristatis, calmo stricto, foliis carinafo-triquetris angustis involatis patente-strictis, superne velutinis scabrisque, Tr. lazumPr.; spiea disticha, rachi glabra tenaci, spicalis 5—8-floris lineari-lanceolatis acutis, yalvis 7-nervibusspiculatertia parte brevioribus, floribus acutis mutieis, culmo föliisque planis superne punctis densis seabris, flaccidis, radice repente stolonifera- que ..... Speciem a Tr. aculo, cui saepe mixtum, vere diver- sam statuo, habitu prorsus Tr. repentis, ut foliis punctis densis superne scabris (nec ut prioris velutinis) tantum tute distinguatur. Planta normalis in arena sicca nascens tota vulgo decumbens, foliis radicalibus planis quoque, et siecitate involutis, et vulgo laete viridie, ut omnis hujus speciei formae. Es beruht biernach der ganze Unterschied dieser beiden Arten auf der mehr oder weniger leicht zerbrechlichen Spindel, dem stei- feren oder schmiegsameren Halme, den mehr starren, gekielt-drei- kantigen und eingewickelten oder den mehr zarteren und flachen Blättern, die nur durch Dürre sich zusammenrolien. Abgesehen da- von, dass diese Unterschiede sehr gering und gewiss zu unbedeutend sind, um zwei Arten darnach aufstellen zu können, so muss ich s0- gar noch binsichtlich einiger Punkte Fries entgegentreten. Es ist nicht richtig, dass die Spindel des Tr. acutum im trockenen Zustande so leicht zerbrechlich ist; Exemplare, welche ich schon mehrere Jahre aufbewahre, zeigen noch immer eine nicht unbedeutende Bieg- samkeit derselben. " Eben so wenig ist es walır, dass die Blätter desselben von vornherein zusammengerolit sind. Sie entwickeln sich allerdings derartig, was sie wohl mit allen Gräsern gemein haben; sie breiten sich aber aus, sobald die sie umgebende Atmosphäre bin- reithend mit Dünsten gesehwängert ist, und nehmen erst dann wie- der die ihnen zuertheilte Eigenschaft an, wenn die Luft trockener wird. Freilich geschieht diess bier rascher, als bei den Blättern des Tr. lavum, woran jedoch allein die grössere Starrheit jener Schald ist. Auch in Betreff der Zahl der Klappennerven kann ick mich mit Fries nicht einverstanden erklären. Ist es auch gewiss, dass bei den grossen. Formen seines Tr. larum die Zabl derselben fast durch- gängig 7 beträgt, so kommen doch hei deu kleinern Formen, die gerade die typischen sein sollen, eben ag oft 5 als 7 desselben vor. Und 488 was ferner die folia velutina angeht, die Zr, aculum vor larum voraus haben soll, so beruht deren Annahme wohl nur auf dem Um- stande, dass jenes überhaupt viel stärker bereift ist, als dieses, wel- ches häufig sogar freudig grün erscheint, und es erklärt sich damit su gleicher Zeit nach Koch’s Ansicht die grössere Starrheit, durch weiche Tr. acutum von Jazum sich unterscheidet, Mit den Unter- scheidungsmerkmalen fällt natürlich auch die Unterscheidung. Tr. acutum Fr. und fazum sind wieder zu vereinigen; allein wie ich glaube in anderer Form, als diess von Koch geschehen. Tr. larum ist nicht eine Varietät von Tr. acutum; denn dazu ist sein Vorkommen in Bezug auf die antieipirte Grundform zu sehr verbreitet, und seine ganze Erscheinung eine verhältnissmässig zu beständige. Tr. larum repräsentirt vielmehr eine ganz bestimmte Seite derjenigen Pflanzen- art, welche von den deutschen Botanikern als Tr. aculum angesehen wurde, und von der das Tr. acutum Fr. nur eine andere Seite dar- stellt, Soll aber der Name aculum beibebalten werden auch für die- sen erweiterien Begriff, dann kann nicht mehr De Candolle als Autor geuannt werden, sondern Koch, der zuerst jenen. für den er- weiterten Begriff in Anspruch nahm. Nach diesen Auseinandersetzungen und der Entwicklung der Gründe, welche mich veranlassten, die bisher gangbarsten Ansichten über die besprochene Pflanze zu verlassen, will ich nunmehr ver- suchen, eine systematische Uebersicht der Formenreihen und ihrer verschiedenen Gestaltungen zu geben, in denen, wenigstens meiner Meinung nach, diese Species sich uns zeigt. Tr. acutum Keb. Halm aufsteigend; Blätter durch die mit mehreren Reihen feiner Häkchen und Staeheln besetzten Nerven raub, mehr oder weniger seegrün. Aehrehen 5—8-blüthig; Klappen länglich lanzettlich, 5—7-nervig, die Hälfte des Aehrchens überragend. — Wurzeistock kriechend. Tritt in zwei Formenreihen auf: a. Frieseanum. — Tr. acutum Fr. Halm fast gerade aufsteigend, steif. Blätter starr, stark seegrün, sparrig ab- stehend, meistens eingerolit. Aehrchen genähert, Höhe 1 bis 1'/, Fass. «. genuinum. Klappen zugespitzt. ß. obtusiflorum. Klappen stumpf abgestutzt. — Tr. acu- tum No&, nach Exemplaren des Königlichen Herbariums' zu Berlin. b.Candolleanum. — Tr. acutum DC. Halm aus nieder- liegendem Grunde aufsteigend, Blätter sarl, weniger seegrün, 489 die stengelständigen flach, Aehrehen mehr oder weniger ent- fernt. Höhe veränderlich. ®, genuinum. Tr. pungense Rehb. Aehre aufrecht, aus 4-——10 Aehrchen zusammengesetzt; alle Aehrchen den An- satz des folgenden erreichend oder überragend, 4— 5" lang. Nur die obersten Stengelblätter ausgebreitet. Höhe 1—1'/ı Fuss, 1. vulgare, Halm schlaf, Spindel glatt; unterste Aehrchen häufig fehlgeschlagen. o, mutica. Die Klappen grannenlos, — Diess ist die häufigste Form. oo. aristala. Klappen kurz gegrannt. — Tr. acutum b. decumbens. G. F. W. Mey.? Hierher scheint wir Tr. pungens zu gehören, das von K. Koch in den kaspischen Steppen gesammelt worden. 2. scabrisculum. Halın etwas straffer; Spindel gezähnt, 3. villosum, Spindel wollig, sonst wie 2. ß. macrostachyum. Tr. larum var. macrostachya Fr. - Aehrchen überhängend, aus 10—20 Aehrchen zusammenge- setzt. Die untersten Aehrchen kürzer, als die betreßenden Spindelabschnitte, 8—-12' lang, oft bogenförmig abstehend. Alle Stengelblätter fach. Hohe 2—3 Fuss. 1. vulgare. Halm schlaff, Spindel glatt, unterste Aehr- chen bedeutend kürzer als die betreffenden Spindelab- schnitte, — Tr. affine Dth.. Kehb. 2. scabrum. Halm kräftiger; Pfindel gezähnt; Aehrcehen “wenig kürzer als die jedesmaligen Spindelabschnitte. e. mulica, Bälge und Spelzen grannenlos. oo. uristala. Bälge und Spelzen gegrannt. 8. villosum, Halm kräftig; Spindel wollig; Aehrchen oft über Zoll, lang sonst wie bei 2 Blätter 2—3‘' breit, Tr. littoreum Schumach. 490 Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse, Von H, Wydler. (Fortsetzung.) eu Asperula odorata, NLHZ. Keimpflanze. Kotyledonen kurz ge- stielt mit breit ovaler, schwach ausgebuchteter Spreite. Primordial- Blätter in 4-zähligem Quirl; die 2 sich mit den Kotyledonen kreu- zenden dnreh ihre Achselproducte als ächte Blätter zu erkennen ge- bend. Die 2 folgenden Wirtel bereits 6-blättrig, auf jeden Wirtel fallen 4 Stipulae. Die ächten Blätter paarweise mit einem + und — Spross, In den Achseln jedes Kotyledo schon früh ein Spross. Der eine (+ Spross) mit 6-blättrigem — der andere (— Spross) mit 4-gliedrigem Wirtel: die ächten (Vor).Blätter an beiden rechts und links, bereits auch schon mit Achselsprösschen. Ob der Stengel oder seine nächsten Auszweigungen zum Blühen kommt, bleibt noch zu ermitteln. Das hypokotyle Glied walzlich; alle übrigen Stengel- und Zweigglieder 4 kantig, 4-seitig. Die blühenden Laubstengel sind die aufgerichteten Enden eines unter der Erde kriechenden lang gedehn- ten Niederblastt Stolo. Wiese letzteren baben aus ihren Blattpaaren öfters einen + und — Spross, durch welche überhaupt die Pflanze sich erneuert. Mit Ausnahme der untersten zunächst der Erde be- findlichen sowie der obersten (Tragblätter der Blüthenzweige) Blät- ter des aufgeschossenen Laubstengels sind meist alle Laubblätter steril. Nur an sehr kräftigen Exemplaren findet sich zuweilen an. einem einzigen Lauhquirl ein manchmal auch blühender Spross. Die Niederblätter der Stolonen, wenn man sie so nennen will, bilden 4- gliedrige Wirtel: 2 Blätter, 2 Stipulae. Die Stolonen bewurzeln sich übrigens aus den Knoten, aus denen 2—4 fädliche Zasern spä- ter noch mehrere im Kraut hervortreten, die sich in äusserst feine zahlreiche Zäserchen auflösen. Die Wurzelzasern entspringen: deut- lich aus dem ein deutliches Mark umschliessenden Holzkörper des Stole, und durchbohren die Rinde, eine Col&orrhiza bildend. Das Mark ist an den angeschwolienen Stellen des Stolo, aus der die \urzelzasern kommen, etwas erweitert. Auch der Laubstengel hat zur Blüthezeit frisches Mark uud einen kreisförmigen Holzkörper, aber der Markkörper ist klein und die locker anliegende Rinde über- wiegt. Holz und Markkörper lassen sich leicht als ein langer Strang von der Rinde abziehen. — ‘Der Laubstengel 4-kantig, 4-seitig, wel- ches auch die Zahl der Wirtelblätter sein mag. Sind ihrer 4 vor- handen (2 Blätter und 2 Stipulae) wie über den Kotyledonen und manchmal am Anfange des Stolo, so stehen sie sämmtlich auf den 491 Kanten; bei 8-zähligem Quirl fallen zwei Blättter und zwei Stipulae auf die Kanten; 4 Stipulae mit ibnen wechselnd auf die Flächen, ‚In der_Region der Inflorescenz sind die Tragblätter der Blüthen- zweige ofl’Stipulae, nicht selten schwindet auch das oberste Blatt. paar zunächst der Gipfelblüthe selbst, oder wenigstens eines seiner Blätter, während sein zugehöriges Blüthenzweiglein sich noch aus. bildet. Die Gesammtinflorescenz, deren Gipfelblüthe sich zuerst öff- net, besteht aus 4 Paaren am Ende des Jaubstengels zusammenge- drängter Blüthenzweige, die von unten nach eben armblüthiger wer- den. Die Inflorescenz erinnert einigermassen an die von Sambucus racemosa, indem der Gipfel derselben. welcher das oberste Blüthen- zweigpaar nebst der Gipfelblüthe trägt, eine mehr horizontale Lage annimmt und mehr wie ein Zweig erscheint, und so gleichsam mit dem zweitobersten Blüthenzweigpaar eine dreistrahlig® Dolde bildet. Blüthen ohne Vorblätter. — Trimerische Blütben in Kelch, Krone und Stamina bei 2 Fruchtblättern sind nicht selten. — (Vergl. auch A. Braun, Verjüngung, S. 45). A. galioides. Die Blattpaare meist nur mit den + Sprossen, Oft mit 2 Sprossen in der Achsel jedes Keimblattes. Von der Bezie- hung der Blattquirle zu den Stengelkanten gilt, was von voriger Art. Die Bereicherungszweige den Gipfel des Stengels oft weit überra- gend. Schwinden von Blättern und Stipulen in der Ivflorescenz wie bei andern Arten. j Crucianella gilanica Trin. Blüthen an den 2. Axen, mit 2 seitlichen Vorblättern, in Kelch, Krone, Stamina pentamerisch mit 2 mwedianen Fruchtblättern, Ich finde die Blüthen constant vornum- läufig, während sie bei (. s{ylosa gewöhnlich bintumläufig sind, jedoch fand ich auch bei dieser Art die Mittelblüthe manchmal (nicht aber die Seftenbliüthen) der Dichasien vornumläufiy. Beide unter- scheiden sich ausser vielen andern Kennzeichen, dass bei letzterer die Hauptaxe durch eine zwar nient zuerst entfaltende Gipfelblüthe abschliesst, erstere nicht. Bei C. stylosa bleibt an den Tragblättern der Blüthenzweige die Stipelbildung aus. Rubia tinctorum. Blätterwirtel nicht selten 6-gliedrig, mit ein- ander wechselnd. Sie bestehen aus je 3 ächten durch ihren Achsel- sproas kenntlichen Blättern und ehen so vielen mit ihnen alterniren- den den Blättern ganz ähnlichen StIpütem‘ Bei der Alternation der Wirteln fallen mithin die Stipulae eines obera Quirls .z. B. über die ächten Blätter des vorausgehenden. Bei 4-blättrigen Wirteln ist das Verhältniss das gewöhnliche: 2 ächte Blätter, 2 Stipulae. Manch. mal kommen auf I Blattpaar auch 3 Stipulae, so dass dann der 492 “ Wirtel 5-blättrig ist. Nier fällt die unpaare Stipula auf eine Sten- gelkante; die paarigen gegenüber liegenden auf die Stengelflächen. Galium Cruciata, Erste -Axe unbegrenzt laubtragend, 26 4zen durch eine Blüthe begrenzt. (Vgl. Flora 1859, S. 8, ‘wo Zeile 11 von unten zu setzen ist: seitlichen statt untern, und es dann ferner heissen soll, „während ein dritter mittlerer kleiner erscheint.“). Ko- tyledonen der Keimpflanze kurz gestielt mit ovaler 3-nerviger Spreite; bypokotyles Glied bis 1 Zoll lang, walzlich; auch die folgenden Stengelglieder gedehnt, 4-kantig bereits mit 4-blättrigen Wirteln, Die .Sprossen werden längere Zeit durch die frisch bleibende Haupt- wurzel ernährt, So weit sie in der Erde liegen, tragen sie kleine weisse, zur Niederblattbildung hinneigende Blätter. Die Triebe krie- chen weit in der Erde herum, und schlagen aus ihren Knoten feine Wurzelzasern. Thbeils richten sich die Enden solcher Sprosse zu belaubten blühenden Sprossen auf, theils sind die letzteren Seiten- sprossen unterirdischer Triebe Am aufgeschossenen Stengel findet sich immer eine mittlere Region, deren Blätter steril sind, während unterhalb und oberhalb mit Achselsprossen versehene Blätter vor- kommen, in der untern Region entweder auf jedes Blattpaar ein + und — Zweig, oder auch nur der + Zweig; in der obern Region die Blüthenzweige, wobei stets beide Blätter fertil sind*). Am 6i- pfel des blühenden Sprosses erschöpft sich die Blüthenbildung, so dass oft die obersten Blattpaare leer sind. Die Jahrestriebe wach- sen an der Spitze fort, und bringen oberhalb der Seiteninflorescens aus den obersten I,aubpaaren je einen + und — Spross. Es ist zu vermuthen, dass sich der Gipfel der Jalırestriebe auf die Erde legt, und da wurzelt, um seine Sprossen im künftigen Jahr ausza- bilden. — Die Rinde lässt sich leicht vom Stengel abziehen. Der Holzkörper ist völlig walzlich; die Stengelkanten werden mithin durch die Rinde gebildet. — Pentamerische Blüthen in den ersten 3 Cyklen mit 2 Fruchtblätters nicht selten. Immer nur die Mittel- blütben der 3—4 serialen Blüthenzweige fructifieirend und nur der Same des vordern Fruchtfaches sich gut ausbildend, G. saccharatum. Kotyledonen in jeder Achsel mit 46 Serial- Zweigen, 6. Aparine. Einaxj . Kotyled. LZ. Kotyledonen flach gestielt, mit ovaler Spreite, Da : Hypokotyles Glied bis 1’/, Zell *) Das 1. fertile Blattpaar der obern Region enthält zuweilen in der einen Blatiachsel einen Laubspross, in der gegenüber liegenden Blüthenzweige Aechnliches findet man auch bei Stachys annua, Lamium maculat-, CH phea cio, ’ u 493 lang walzlich, glatt; alle folgenden Stengelglieder 4 kantig, 4.seitig, mit steifen Härchen besetzt, Wurzel schmächtig, mit haarfeinen Zweiglein. Der erste Blattwirtel gewöhnlich 4-, seltener 6.blättrig. Die Blattpaare des Stengels mit + und — Spross, oft naggdurch 1—2 unterständige Sprossen vermehrt, welche oft nur unter den + Sprossen sich ausbilden. In den Achseln der Kotyledonen 2—3 Se- rialsprossen. — Der Stengel endet in eine Gipfelblüthe. Die Ent- faltung der Blüthenzweige und Blüthen ist nichts desto weniger anf- steigend, wesshalb denn die Gipfelblüthe erst anfblüht, nachdem schon ein grosser Theil der unteren Blüthenzweige Frucht angesetzt hat. Sie entfaltet aber etwas früher, als die 4—6 ihr zunächst vorausge- henden Blüthen. Es scheint, dass bei dieser Art, wie bei @. Mol- lugo, die Blüthenzweige und die Gipteiblüthe fast gleichzeitig vor- gebildet sind. Die + Zweige blühen vor den — Zweigen. 6. uliginosum. Einaxig. Blattpaare mit + und — Sprossen oft mit einem accessorischen Spross. Tragblätter der Blüthenzweige ohne Stipulae. Die letzten Auszweigungen der Inflorescenz sind armblüthige Schraubeln. u G. parisiense. Inflorescenz: Blüthben in Schraubeln mit Förde- rung aus dem 1. Vorblatt, durch 1—-2 unterständige Blüthenzweige vermehrt. ®G. palustre, Einaxig. NLZ. Blattpaare mit + und — Spross und oft 1 accessorischen. Wenn die Biattquirle 5-blättrig, so fallen 2 Blätter und 2 "Stipulae auf die 4. Stengelkante, 1 Stipula auf eine Stengelfläche. Nicht nar die Stipulae, sondern auch die Traglätter der Blüthenzweige bleiben am Ende des Stengels aus, Gipfelblüthen zuweilen in den 4 ersten Cyklen pentamerisch mit 2 Carpiden. Ein- zelne Seitenbtüthen trimerisch, ein Kelchtlal} medıan nach vorn, 2 Carpiden in der Mediane. 6. boreale. Blattpaare.mit + und — Spross, auch mit acess- sorischen Sprossen. Blüthenzweige mit armblüthigen Doppelschrau- bein. j 6. rubioidrs. Einaxig. NLZ. Treibt viele unterirdische dünne orangefarbige Niederblattsprossen, welche meist senkrecht aufstreben, seltener sich stolonenartig unter der Erde verlängern. -und sus den Knoten sieh bewurzein. Die laubigen, übrigens den Blättern glei- ehen Stipulae scheinen manchmal etwas höher inserirt zu sein. In der Inflorescenz schwinden tiefer zuerst die Stipulae der Tragblätter der Blüthenzweige, oft schlägt sogar das eine oder andere Tragblatt seibst fehl, Die Blattpaare haben einen + und —— Spross. 494 - G. sylvaticum. Einaxig. Schönes Beispiel von + uud — Spros- sen. Auch mit accessorischen Sprossen. G. verum. Wie vorige, was Sprossbildung und wesentliche Axenzghl betrifft. Die Gipfelblüthe nicht zuerst aufschliessend. Ent- faltungsfolge der Blüthenzweige aufsteigend. @. Moltugo. Einaxig. NLZ. Die Blüthenzweige in aufsteigender Ordnung entfaltend, bilden, durch accessorische Zweige noch ver- mehrt, eine reiche Rispe. Die zahlreichen Erneuerungssprosse ba- silär von einander abstammend werden durch die lange frisch blei- bende, stark verzweigte Hauptwurzel ernährt, So weit sie unter der Yrde verlaufen, sind sie stolonenartig mit "zur Niederblattform bin- neigenden Blattwirteln besetzt und aus den Knoten Wurzel schla- gend. Die Blätter verlieren gegen den Gipfel des Stengels ihre Stipulae, und an den obersten Blüthenzweigen bleiben sie selbst aus. In den Blattachseln finden sich je nach der Rräftigkeit des relativen Hauptsprosses 2—4 Serialsprosse, deren obere zum Blühen kommen und im Herbst oft stark auswachsen, Die einzelnen Blüthen gröss- tentheils ohne Tragblätter. — Pentamerische und trimerische Blüthen in den 3 ersten Cyklen, mit 2 Fruchtblättern sind nicht selten. Die tiefern Blüthenzweige haben oft schon Frucht angesetzt, bevor die Gipfelblüthe des Stengels aufschliesst. G. elatum Thuill. Ob nicht Bastard von &. Mollugo und syloalicum? " @. sylvestre. Einaxig. Die durch die frisch bleibende Haupt- wurzel ernährten Jahrestriebe beginnen mit kleinen“ovalen in einen Stiel verschmälerten, mit Mucro versehenen oder auch niederblatt- artigen Blättern. Die Blattpaare am untern Stengeltheil oft nur mit dem + Spross; höher mit, und — Spross, Nicht selten 2 Spros- sen in der Blattachsel:(der accessorische blühend. Die’ Aufblühfolge geht vom Gipfel des Stengels aus. Das oberste Stengelglied mit der Gipfelblüthe wirft sich oft seitwärts, dass man es für einen Blüthenzweig halten könnte. @. hriveticum. Perennirt durch die schmächtige, kaum feders- dicke, aber oft bis 1'/, Fuss lange Hauptwurzel, und treibt sehr zahl- reiche (oft mehrere hundert) von einander abstammende niederliegende Sprosse, an denen ich keine Wurzelbildung finden konnte. Die ba- silären Blätter zu 4 im Quirl sind weisslich, zu Niederblättern hin. neigend, spatelig. Sämmtliche Sprosse aus beiden Blättern der Paare verzweigt. Die meisten Sprossenenden in 3 Blüthen, wovon 2 gegen- über stehende dem obersten Blattpaar angehörig, eine die Gipfel- blüthe ist. 495 Vaillantia muralis. Zweiasig. 1) Kotyl. L... : 2) Z.. Die Blüthenzweige beginnen schon am 3—4. Blattpaar des Sten- gels. In jeder Blattachsel befinden sich.2 dreiblüthige Serialzweige, welche sich frühzeitig nach rechts und links werfen. (Die Inflores- cenz entspricht ganz der von Gatium Crueciıla), Nur die Mittelblüthe jedes Zweiges bringt eine reife Frucht Ihr Stiel verdickt sich, krümmt sich hakenförmig abwärts, bekommt anf der Rückenseite eine Schwiele, das Früchtehen selbst legt sich dabei in eine Rinne des Frachtstiels, welche sich auf dessen untern (vorderen) Seite befindet, Die Stiele der nicht fruetifieirenden Seitenblütben krümmen sich auch etwas ge- gen einander, es fehlt ihnen aber die Rinne, da sie keine Frucht zu bergen haben. Der Stiel der Mittelblüthen Anfangs reichlich mit Borsten besetzt, verliert die an seiner Basis befindlichen, je mehr er sich verdickt, während die nach vorn gelegenen stehen bleiben. Valerianene. Valeriana. Vgl. Irmisch, Abhandl. d. naturh. Ges. zu Halle, 1. Band. Wichura, Flora 1856, S. 238 ff. Schnizlein, Botan, Ztg. 1848, S. 62. Wydler, Flora 1851, Seite 251 und 385. V. officinalis. Die blühenden Triebe tragen NLHZ, wenn näm- lich, was selten geschieht, die Gipfelblüthe zur- Ausbildung kommt. Jene Triebe sind die eberirdische Fortsetzung eines unterirdischen, Niederblätter tragenden, meist stoloartigen Sprosses. Niederblätter scheidig-schuppig, zum Tragblatt des Stolo quer distich gestellt, welche Stellung an manchen, Blüthen bringenden Sprossen auch noch die Laubblätter des aufgeschossenen Stengels umfasst. Die Zahl der Niederblätter ist verschieden je nach der höheren oder tiefero Lage des Stolo in der Erde: an !/,' langen Stolonen fand ich solche bis 6, Am Uebergang deNiederblätt@in die Laubregion ist die Axe stark bewurzelt, gestaucht, um sich nachher wieder zu dehnen. Die paarig decussirte Blattstellung folgt bald früher bald später auf die 2-zeilige 1+%2 , und schliesst sich an letztere mit Pros. von 3 +3 an*). Auch die auf die Kotyledonen der Keimpflanze folgenden Laubblätter stehen zu mehreren distich und kreuzen sich mit jenen rechtwinklig. — Die Fiedern der Laubblätter decken schuppenartig in der Knospe in auf- steigender Ordnung, so dass die Endfieder die innerste ist. Hauptaze: und antere primäre Seitenaxen der Gesammtinflerescenz meist ohne Gipfelblüthe; die oberen primären Seitenaxen und .alle secandären Axen (mit denen die Dichasienbildung beginnt) mit solchen Gipfel- A bläthen, in beiden Fällen mit Pros. von ; 2 eingesetzt. Die drei- riefige Seite des Früchtehens nach dem x. Vorblatt der Blüthe, die gewölbte (fertile) nach dem ß Vorblatt hingekehrt, (Weitere Details bei Irmisch, I, c.) mn ng *) Dieselbe Blattstellung findet sich auch bei Swertia perennis. Auf eine grössere oder geringere Anzahl distich gestellter Nieder- und Laubblätter folgt paarig-deeuss., auch durch die Blütheuregion (urtgeliende Blätttellung. 496 V. Phu. Die gipfelständige Blüthenrispe besteht meist aus 4 Paar dicht gedrängter rechtwinklig sich krenzender Blüthenzweige, welche in den Achsela von Hochblättern steben und wovon der un- terste selbst wieder aus 2—3 Paar Zweigen zusammengesetzt ist, die höbern aber nach eiuer Dichotomie in Doppelwickel übergehen. Der Stengel ist ohne alle Spur einer Gipfelblüthe, während hingegen alle Blüthenzweige eine solche besitzen. Am untersten primären Blüthenzweig bringt oft nur das eine Hochblatt des obersten Paares einen Blüthenzweig, das gegenüberliegende bleibt steril. Vorblätter der Blüthen lanzettlich-lineal, häutig. Früchtchen auf Seite des « Vorblattes der Blüthe dreiriefig, auf Seite des © Vorhlattes einriefig (Mittelriefe). V. dioica. Die blühenden Triebe sind die Gipfel eines Stolo, Die Stolonen kommen aus der Achsel der bodenständigen Laubblätter eines relativen Muttersprosses, und beginnen mit einfachen, unge- theilten, fast nur stielbildenden Blättern, seltener mit ein Paar Nie- derblättern, die dann gewöhnlich an ihrer Basis scheidenartig zusam- mengewachsen sind. Je höher die Blätter am Stengel, desto mehr sind sie getheilt, Die Gipfelblüthe ist bald entwickelt, bald fehlend. Die Blattfolge ist NLIHZ, — In der halbumfassenden Knospenlage der Blattpaare geschieht die Deckung (Drehung) zweier anf einander folgender Paare, bald in gleichem, bald in entgegengeset-tem Sinn. V. tripteris. Der blühende Jahrestrieb trägt an seinem basilären gestauchten Axentheil bald Niederblätter chbis 2 Paar); bald sind des- sen unterste Blätter mehr nur breite Stiele ohne ausgewirkte Spreite. Ueherhaupt findet sich ein allmähliger Uebergang aus N in L und von diesen in Hochblätter. Die Erneuerungssprosse entspringen aus den basilären Blättern des Mutterstockes und werden durch die lange frisch bleibende ursprüngliche Hauptwurzel ernährt, Die Blätter des aufgeschossenen Stengels mit Ausnahme, der Hochblätter bleiben ste- ril. Eine Gipfelblüthe kommt am Sterfgel nur selten vor. Die Blüthen oft zur Dielinie hbinneigend, die vorzugsweise männlichen mit nicht gehörig ausgebildetem Ovarium sind grösser, eine loekere Rispe bil- dend: die weiblichen kleiner in gedrängter Rispe. Valerianellx. Das 1. Blattpaar mit den Kotyledonen sich reeht- winklig kreuzend. Stengel an der Basis gestaucht, daher die unter- sten Blatipaare rosettenartig zusammengedrängt, das oberste Btengel- glied meist das längste. Aus dem obersten Blattpaar des Stengels geht die dichotome Verzweigung aus, die sich oft mehrere Male (bis 6 Mal) wiederholt, ehe es zur Bildung einer Gipfelblüthe kommt. Bei V. echinataDC. fand ich sie schon an der 2. Gabelung. Die von einander abstammenden Gabelzweige verkürzen sich dann wieder stu- fenweise zu dem gedrängten Blüthenstand. ‚Die Bereicherungszweige, wo vorhanden, verhalten sich im Allgemeinen wie der Stengel. Ein- zelne Arten z. B. V. dentata Poll. haben aus dem obersten Blatt- paar des Stengels zuweilen einen unterständigen belaubten blüben- den accessorischen Zweig. Stengel oft 6 kantig, je 3 Kanten auf ein Blatt. Die eigenthümliche Aufblühfolge des Köpfchens hat bereitsBro wn beschrieben. (Vermischte Schriften I. 532.) “ (Fortsetz. folgt). Redasteur und Verlezer: Dr. Fürnrohr, Drurk der F, Neu bauer’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wiitwe) in Begensburg, FLORA, — an — NM 3%. Begenshurg. 28. August. 1860. Inhalt. ortcInaL-ARHANDLUNG. Wydler, kleinere Beiträge zur Keuntniss einheimischer Gewächse (Fortsetzung: Dipsaceae, Compositae.). — Lırteratur. Dochnahl, Anleitung die Holzarten Deutschlands an ihren Blättern und Zweigen zu erkennen. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse, Von H, Wydler. (Foitsetzung.} Dipsaceae. Die eigenthümliche Aufblühfolge des Köpfchens hat bereits R. Brown beschrieben. (Vermischte Schriften H. 532,3 *, Corolla oft mediau zygomorph, Verstäubung bei Dipsacus sylo., Cepha- lar. alpina, Knautia oriental., arvens., sylval,, Succissa prat,, Scabiosa Columbar. längs der Mediane alternative absteigend; bei Scab, caucasica aufsteigend. Die Filamente in der Knospe einwärts gebogen strecken sich successive in der Ordnungsfölge des Stäubens- Ueber die Stellung der Blüthe mit dem unpaaren Kelchtheil median nach hinten siehe man Flora 1851, Tab. V. fig. 13 a, b; vgl. auch Flora 1856, S. 38. Dipsacus sylvestris Zweiaxig 1) Kotyl. LHH’ (b= Calyewlası. 2) bZ. Die Laubblattpaare der Rosette sowohl als des aufgeschossenen Stengels stehen oft unter der Divergenz von °/,;, In der Hochblatt- region treten höhere Stellungen ein, am häufigsten rteben die Trag- blätter der Blüthen nach "as, "*/ss und */gs. Ausser diesen kommen aber noch viele andere Stellungen vor, die man beiA. Braun (Ürd- nung der Schuppen an den Tannenzapfen, Separat-Abdrücke S. 183 und 184) und bei Hess (Pflanzenkunde, Berlin 1846. I. Theil, im *) In der vorigen Nummer ist dieser Satz aus Versehen am Schlunse des Artikels über Valeriauella gesetzt worden. Flora 1860. 32 498 Anhang) nnd Bravais, (Annal. se.nat. 2. Ser. VII.) nachsehen kanu. — Die Laubblattpaare nicht selten mit + und — Spross. In der Knospe sind die Blätter jedes Paares halbumfassend, und wenigstens an den Rosettenblättera deutlich bei allen Blattpaaren in gleicher Richtung übergreifend. Die Basis der Zweige ist frei von Stacheln und bisten mit einer Schwiele versehen. D. pilosus. Axenzahl und Folge der Blattformationen wie bei voriger. Blüthenstellung wenigstens zuweilen °/ze. Knautia sylvatica. Zweiaxig. 1) NLHH’ 2) h2. Niederblätter weiss, schuppenartig, um so zahlreicher, je tiefer der Spross in der Erde entspringt. Stengel so weit unter der Erde mit gestauchten Gliedern, mit langen Wurzelzasern besetzt, welche oft ziemlich regelmässig opponirt-decussirt stehen. Es entspringt nämlich ziemlich regelmässig eine Zaser dicht oberhalb einer Axillär- knospe, so dass mithin an jedem Internodium zwei Zasern einander gegenüber stehen, sie also überhaupt in 4 Reihen stehen, Zur Zeit haben die Knospen selbst noch keine Wurzeln geschlagen. Die Blät- ter des Involuerums und der Blüthen scheinen mir am öftersten nach %/s und !°/,, zu stehen. Zuweilen fand ich das Involuerum gerade aus einem °/ıs Cyklus bestehend, das 14. über das 1. Involacralblatt fallende Hochblatt war Tragblatt der ersten Blüthe. Auch sind die 3 Hochblätter und Blüthen manchmal nach „u gestellt. Die Blü- thenzweige nicht selten mit drei im Wirtel stehenden Vorblättern, welche Dreierstelluug wohl auch darch die Blüthenköpfchen fortse- tzen wird. Im vorliegenden Fall waren nur die Zwölfer Parastichen deutlich abzählbar. K. arvensis. Zweiaxig. 1) NLHH‘ 2) bZ. Die Erneuerungssprosse entspringen theils aus den Achseln der Niederblätter theils der basilären Laubblätter des relativen Haupt- sprosses; sie werden wenigstens einige Zeit durch die starke, bis daumensdicke, holzige, frisch bleibende primäre Wurzel ernährt. Nicht selten treten die Erneuerangssprossen in Form von 3-4 Zoll lan. gen walzlichen Niederblatt-Stolonen auf. Da, wo die Niederblatt- sprossen über die Erde treten, tragen sie am gestauchten Axentheil eine Laubrosette. Spätere Erneuerungssprosse bringen selbst Wur- zeln. Die Zahl der Niederblätter wechselt, je nachdem der Spross tiefer in der Erde oder mehr oberflächlich entspringt; im ersteren Falle sind eiezahlreicher; an stoloähnlichen Sprossen zählte ich bie 5 499 Paare; auf sie folgen dann am unteren Theile des aufgeschossenen Blüthenstengels einfache ungetheilte Laubblätter, dann getheilte, de- ren Theilung, je höber am Stengel, desto mehr zunimmt. — Die Niederblätter sind weisslich, schuppenartig, mit breiter Basis aufsi- tzend, zugespitzt. Die Hochblattregion (Involucrum) ist durch ein langes schaftähnliches Internodium von dem obersten Blattpaar ge- trennt (was zwar vielen andern Arten und Gattungen der Familie zukommt*), Die laubigen Vorblätter der schaftähnlich gedehnten Blüthenzweige nach hinten convergirend, oft ungleichseitig und unter sich symmetrisch, am hintern Rand eutweder ganz oder nur gezäh- nelt, am vordern oft fiedertheilig. Die Blüthenzweige aus dem ober- sten Blatipaar diehotom, übergipfelnd. Jeder Blüthenzweig gabelt sich nochmals aus je 2 Vorblättern. Von dieser zweiten Gabelzwei- gung ist der eine meist stärker als der andere. Der erstere scheint dem 2. Vorblatt anzugehören. (Diess ist wenigstens bei Scabiosa dichotoma der Fall; bier ist der zweite Zweig der antidrome). Ve- brigens finde ich beide Zweige unter sich meist homodrom (während diess bei Sec. dichot. selten vorkommt, vielmehr gewöhnlich der 1. Zweig der homodrome, der 2. der antidrome ist). — Auch tiefer am Stengel findet man zuweilen die Blattpaare mit + und — Spross; die + Sprossen einerseits, die — Sprosse auderseits fallen über einander, d. b. die Sprossen je der 3. Paare verhalten sich gleich. Nach der Biattstellung des Gipfelköpfehens zu schliessen, gehörten die + Sprossen den ersten Blättern der Paare an. — Dreigliedrige Laubwirtel, die auch in’s Involuerum und in die Inflorescenz fort- setzen, kommen auch vor. Hochblätter und Blüthenzweige zeigen 5 v8 26 mit 16, 16. 14, 14 Parastichen, ferner mit 12, 16. mit 10, 16 und 10, 12 Para«t,, endlich ?/,, St. Der Stengel so weit in der Erde wurzelähnlich, so weit er Sprossen treibt mit frischem Mark, während der oberirdische blü- hende Theil desselben sein Yark verliert und hohl wird. Kuospen- lage der Blätter halbumfassend. Dass die Blüthen durch Abortus des einen Geschlechts zur Diclinie hinneigen, hat schon Vaucher (hiet, des plant. d’Europe 2, pag. 727) bemerkt und neuerdings wie- der Wichura (Bericht über die Verhandlungen der schlesischen Ge- sellschaft 18658—59. am häufigsten St, ich finde aber auch Blüthenköpfchen *) Ein solch’ gedehntes dem Iuvolnerum unmittelbar vorausgehendes Steu gelglied fehlı 2. B. bei Scab. dichotoma, daher diese Art ein sitzendes Gipfelköpfchen hat, 32+ 500 Succissa pratensis, Dreiaxig. DL... 2) LHH 3) h2. Die Wuchsverhältnisse hat zuerst Irmisch richtig beschriehen: Botanische Zeitung 1850, Sp. 394. Hauptaxe von hinten absterbend, stark 4-zeilig bewurzelt, mit gestauchten Internodien, trägt an der Erde eine unbegrenzte Laubrosette, die zur Blüthezeit aus 5—6 Blatt- paaren gebildet wird. Aus den tiefern (zur Blüthezeit oft abgestor- benen) Rosettenblättern entspringen die blühenden Stengel als se- cundäre Axen, deren an einer Rosette 1—3 auftreten können. Die Blütben in den Achseln der Hochblätter des endständigen Köpfchens, AP®secundären treten als 3. Axensystem auf. Die Hochblattregion ist auch hier durch ein schaftförmiges Internodium von den voraus- gehenden Laubblättern geschieden (was zwar auch bei vielen andern Scabiosen der Fall ist), Die schaftäbnlichen Blüthenzweige (Berei- cherungszweige der Inflorescenz) 1—2 Mal gabelig weiter verzweigt, mit ungleich grossen Gabeizweigen, die übrigens unter sich homo. drom sind. Die Tragblätter dieser Zweige zuweilen von ungleicher Grösse, der stärkere Zweig mit dem grösseren Tragblatt. Die Vor- blätter der Blüthenzweige und die Blättchen des Hüllkelchs sind an der Basis sackartig aufgetrieben. Was Irmisch überhaupt vom Involuerum der Dipsaceen bemerkt, kann ich nur unterschreiben. 5 Blüthenstellung nach 8 ferner mit 8,8 Parastichen und *®/ı:. y 26 Seabiosa Columbaria. Zweiasig. 1) LUM. 2) hZ. Eine bodenständige Laubrosette, deren Axe sich zum Blüthen tragenden Stengel dehnt. Die Erneuerungssprosse kommen aus den Achseln der Bodenlaube, und jeder trägt wieder eine gestauchte Laub- rosette. Die primäre Wurzel bleibt friech, und ist eine sogenannte mehrköpfige. Marche Erneueruogssprosse erhalten sich durch eigene Wurzelbildung. Man vergl. Irmisch, I. e. Sp. 398. Nicht selten haben dre- Blätter eines Paares einen + und — Spross. — Die Blät- ter zeichnen sichdadurch aus, dass die secundären Fiedern — mit we- nigen Ausnahmen — nur nach vorn entwickelt sind. Die Blüthenzweige sind Dichasien mit ungleichen Zweigen, — besonders an eultivirten Exemplaren ist ihre Verzweigung sebr reichlich, und oft in reine Wickeln ausartend, mit tickzackförmigem , gebogenem Sympodium, welches oft 7—8 von einander abstammende Blüthenköpfeben trägt. Förderung aus dem zweiten Vorblatt, (Ebenso verhalten sich auch die Blüthenıweige von Sc. atropurpurea)- Hochblätter nach dem 501 Abfallen der Früchtehen stehen bleibend. Das Reifen der Frücht. ehen geht von der Spitze des Köpfchens dus, daher Jie obersten Früchtehen sich zuerst ablösen. Fruchtstellung (Hochbl.) nach Di ferner mit 8, 12 Parast,, mit 10,14 und mit 8, 13 ('’/.) und 254. . Compositae. Die grosse Mehrzahl der in diese Familie gehörenden Pflanzen ist 2-.axig, jedoch kommen einzelne eonstant 3-axige vor. Von letzteren sind mir folgende bekannt: Anaeyclus Pyrethrum und Artemisia Mu. tellina. Ferner gehören hierher nach Al. Braun (Ind. sem, horti Berol, 1852, Spec. nov., p. 3) Inula candida und Centaurea Fischeri Willd. Die Blüthen entspringen stets aus den-Athsehr verhr "vielen Fällen nicht zur Ausbildung kommenden Ilochblättern, Sie sind zu- gleich von einem Kranz steriler Tochblätter, dem 8ogeiannten Int6- Iuerum, umgeben, und beide, Hochblätter und Blüthen, zeigen ge- wöhnlich complieirte Stellungsverhältnisse. Mit wenig Ausnahmen ist die Entfaltung der Blüthenköpfchen absteigend, der Blüthen con- stant aufsteigend. Ligyularia sibirica und einige Artemisien zeigen aufsteigende Entfaltung der Köpfchen. Doch entfaltet das Gipfel- köpfchen vor dem obersten Seitenköpfchen, so auch Cicher, Intyb. — Von den 5 Kelchblättern fällt eines median nach hinten; die Griffel stehen in der Mediane. In der Knospe sind auch die zungen- förmigen Corollen der Cichoraceen genau klappig geschlossen. Die Sprossen bewegen sich oft in allen Blattformationen; jedoch fällt bei vielen Arten die der Niederblätter weg. Eupatorium cannabinum, 1) NLL’HH'. 2) 2. Die Erneuerungssprossen entspringen aus der Basis des blühen- den Stengels und beginnen als Niederblattsprossen. Stengel an der Basis mit frischem Mark, höher hinauf wird er hohl. Niederblätter schuppenartig, wie die Laubblätter am aufgeschossenen Stengel paa- rig rechtwinklig deeussirt. Höher am Stengel gegen die Inflorescenz hin, sowie an den Zweigen lösen sich die Blatipaare auf, och mit Beibehaltung ihrer rechtwinkligen Stellung nach folgendem Schema: (entspr. der St. der Blattpaare bei den Caryophylieen) A: Cı BD.....De® 903 oder die Blätter stehen spiralig nach ?/,, zu oberst nach °,,, ins In- volacrum des Gipfelköpfehens fortsetzend, an das oberste Blattpaar sich ohne Prosenthese anschliessend. Die Bereicherungszweige der Inflorescenz haben manchmal ihr erstes Blatt zum Tragblatt recht. winklig gestellt, welches erste Blatt dann sogleich eine °;, St. (der Blüthenzweige) einleitet. Die 2 laubigen Vorblätter der Bereicherungs- zweige sind gewöhnlich ungetheilt, lanzettlich, ungleichseitig und unter sich symmetrisch. Die Hüllblätter der Blüthenköpfchen stehen und decken sich auf's Schönste nach °/,; sie nehmen von Aussen nach Innen an Grösse zu, Die Hülle besteht aus 2 bis 3 vor ein- ander fallenden Cyklen der °/, St, Ihre 2 äusserstet kleinsten Blätt- chen ste nis vom Tragblättchen, d, h. die Hülle ist eingesetzt mit Pros. von u wodurch das 4. Hüllblatt median nach binten fällt. Jedes Blüthenköpfehen ist 5 blüthig. Die Blüthen gehören den 5 innersten Hüllblättern an (die ‘äusseren bleiben steril) und entfalten sich snccassive auf’s Zierlichste nach der ”;, Spirale. (So auch bei E. purpureum). Von 3 Köpfchen sind die Seitenköpf- chen unter sich meist homodrom, zum Mittelköpfehen antidrom. — Variirt mit foliis ternis, (E. purpureum. Wuchs wie bei voriger Art, Niederblätter und untere Laubblätter wirtelig; höber am Stengel, wo die Zahl der Wir- telblätter (5—8) zunimmt, sind sie oft auseinander gehoben, und zei- gen dann ein wendeltreppenartiges Aufsteigen. Andere Male finden sie sich durch ungleichhobes Anwachsen unordentlich zerstreut. Die Blüthenköpfehen verhalten sich wie bei E. cannad, Das Involuerum besteht oft aus 3—4 vor einander fallenden °/; Cyklen von Hüll- blättern. Der innerste Cyklus ist nicht immer vollständig. Die hoch- blattigen Tragblättchen der Blüthenköpfehen sind oft dicht an’s Köpf- chen hinaufgerückt und immer viel kleiner als dessen Hüllblätter. Die Wendung der Seitenköpfehen variirt. Bald sind sie — wo 3 vorbanden — unter sich antidroem, das untere zum Mittelköpfchen homodrem, bald finde ich das letztere antidrom.) Stevia purp., ovata etc. verbalten sich äbnlich wie Eupator. Das Blüthenköpfehen der genannten Stevia-Arten ist 5-blüthig, das Involacrum desselben ist aber nur 5-blättrig und seine Blättchen, welche sich nach °/; decken, sind zugleich je Tragblütter der Blü- then. Die Entfaltung der letztern entspricht der ?/, Sp. der Hüll- blätter. (Die Köpfchen stehen in Sel.raubeln; die Förderung der Schraubeln geschieht aus dem 1. Blatt der Blüthenzweige, Man zählt bis 5 Schrauhelzweige). 503 Adenostyles albifrohs. Der blühende Spross trägt: 1) NLL’AHI” % 2. H“ — Involuerum. Das stark bewurzelte von hinten abster- bende sogenannte Rhizom ist ein Erdsympodium. Die Erneuerungs- sprosse entspringen aus den Nieder- und Jaubblättern der Basis der blühenden Stengel in absteigender Ordnung, so dass der oberste, der stärkste, zagleich das Sympodium fortsetzt, Sie beginnen auf ge- stauchtem Axentheil mit einigen (bis 4) quer distichen scheidigen Niederblättern, worauf in gleicher Stellung einige mit Scheide verse- hene Laubblätter folgen, deren Spreite in der Knospung rückwärts ge- schlagene Ränder hat, Diese ersten Laubblätter sind oft noch ohne Stielbildung, und so weit die zweizeilige Stellung geht, ist die Scheide der auf einander folgenden Blätter gegenwendig übergerollt. Es kommt aber auch vor, dass an manchen Exemplaren an den unter- sten Laubblättern Stielf und Scheide vorhanden, aber die Scheide nieht vom Stiel abgegrenzt ist, sondern allmählig in den letzteren verläuft. Die Scheide der folgenden Laubblätter des aufgeschossenen (blühenden) Stengels ist jederseits mit einem spreitenähnlichen Oehr- . , chen versehen. Während das unterste Laubblatt ohne Vehrchen ist, "+ % werden diese immer grösser, je höher die Blätter am Stengel sich folgen*); dabei nehmen stufenweise Stiel und Spreite ab. An den oberen Laubblättern bleibt die Stielbildung aus, und die Vehrchen verschmelzen mit der Spreite mehr oder weniger zu Einem Stück; die Blätter dicht unterhalb der Gesammtinflorescenz sowie die Trag- blätter der einzelnen Blüthenzweige werden immer kleiner. Sie er- scheinen zuletzt nur als lineal-pfriemliche oder fädliche Hochblätt- chen. Auf sie folgen am Endköpfchen der Gesammtinflorescenz wie- der grössere, das Involacrum zusammensetzende Blüttchen. Es hat also von den Nieder- zu den Hochblättern ein Aufschwung in der Blattbildung statt, dann von diesen durch die Hochblätter eine stu- fenweise Abnahme, von diesen zu den Involucralblättchen folgt ein zweiter wenn auch schwächerer Aufschwung. Aebnliches, wenn auch in geringerem Maasse, findet sich an den Blüthenzweigen, in- dem an diesen auf kleinere Hochblätter die grösseren Hüllblätter der Blüthenköpfchen folgen. Das Involuerum ist meistens aus 2 gleich- grossen nach °;, deekenden Blättchen gebildet, die jedes in ihrer Achsel ein Blüthchen tragen **) Nicht selten ist die eine oder andere *) Zuweilen ist an den grossen 'untern Laubbl. nur I Oehrchen vorhanden. *%) Nennt mau Involucrum eineu Verein von sterilen Blättern, weiche eine Intlorescenz umschliessen, so kauu natürlich bier von ciuem Involuerum picht die Rede sein. ‚2f 904 der innersten Hüllblätter steril, no dass dann die Köpfchen nur 3- bis 4-blüthig sind, Es kommen an den jüngsten Auszweigungen der Inforescenz auch Köpfchen mit nur 3—4 Hüllblättern und eben s0 vielen Blütben vor. Diese Hüllblätter sind dann die blosse Ergän- zung einer °/, St., welche bereits in den wenigen yorausgehenden (oft sterilen) Hochblätteben auftritt. Sechsblüthige Köpfchen fand ich seltener und alsdann auch mit 6 Hüllblättern. Das Aufblühen ent- spricht der ®/, Sp — Tetramerische Blüthen in den 2 ersten Cyk- len mit 2 medianen Griffeln sind ausserordentlich häufig, Hier ist das Früchtchen 8 riefig. — Die Gesammtinflorescenz rechne ich wie bei Eupatorium ete. zu den corymbösen Rispen, Bei unserer Pflanze wach- sen die untersten Blüthenzweige nicht selten höher an dem Stengel hinanf, so dass sie oft erst 1'’, Zoli über ihrem Tragblatt frei wer- den. -— Einmal fand ich an einem blühenden Stengel unten distiche Blattstellung, welche in der Inflorescens (Hochblättern) in oppenirt- decussirte überging; das erste Blattpaar wär mit Prosenthese von ı ı „ii eingesetzt. Tussilagp Farfara. Die Keimung und der Wuchs sind von Ir- wiseh, Flora 1851, Nr. 12 und 1853, S. 521 beschrieben worden. Der blühende Gipfeltrieb trägt: 1) NLHH/, zar Blüthezeit sind aber 2) Z. NL, die sich im vorausgebenden Jahr entwickelt hatten, bereits ab- gestorben, so dass der blühende Stengel alsdann nur noch mit schuppigen Hochblättern besetzt ist, welche am Gipfel zum Involu- eram sich zusammen drängen. Es gibt aber auch blühende Sprosse, bei denen die Laubformation wegfällt, die also an der ersten Are nur NH... tragen. Es sind diess die aus den abgestorbenen Laub- blättern des relativen blühenden Hauptsprosses hervorgehenden Sei- tensprossen, die sich, wie schon Irmisch bemerkt, auch dadurch auszeichnen, dass sie sich in aufsteigender Ordnung entwickeln, die untern mithin vor den obern blühen, nachdem nämlich zuerst der Hauptspross seine Blüthen entfaltet hat, Solche blühende Seiten- sprosse machen oft aus ihren Vorblättern wieder blühende Sprosse. Aus den Niederblattaxen des relativen Hauptsprosses entspringen Niederblati-Stolonen, die sich aus ihren Vorblättern wieder stolonen- artig verzweigen. Die Axe des Stolo mit 1—2 Zoll langen Inter- nodien verdickt sich gegen die Erdoberfläche hin und staucht sieb. wo er als Laubblattaxe über die Erde tritt, am dann zuletzt nach Hervorbringung der zahlreichen Hochblätter ebenfalls durch ein Blü- tbenköpfehen zu enden Die Niederblätter des Stole sehnppenartig, 803 mit breiter Basis; ihre Zahl ist grösser, wenn der Stelo tiefer in der Erde wächst, geringer, wenn mehr oberflächlich. Die Wearzel. bildung sowohl an den Stolonen, als aus den blühenden Seitentrie- ben, wenn deren unterste Niederblätter wieder Knospen bringen, ist immer stark. An den Stolonen sowohl, als an den blühenden Sei- tensprossen beginnt die Blattstellung immer quer distiche. An den letzteren Sprossen zählte ich oft bis 6 (Can den obersten Seiten- sprossen aber auch manchmal nur 2) Niederblätter in genannter Stellung; auf die distichen Blätter folgt spirale Stellung der Hoch- blätter, zuerst 1—3 Cyklen der ?’, St, mit Prosenthese von „u bald hintamläufig, bald (und nicht selten) vornumläufig. An diese Stellung schliessen sich dann bald 5/,, bald %;,, der übrigen Hoch- blätter ohne Prosenthese an. Ich fand selbst unmittelbaren Ueber- gang von °/; in '?/,, oder auch aus °/, in '?/,,. Nach letzterer, und nach höheren Stellungen sind auch die Involucralblätter gestellt. Auch kommt manchmal unmittelbarer Uebergang aus '/, in ’/, ohne Prosenthese vor, und zwar oft vornumläufig. Die Blüthen stehen oft nach 5535, andere Mal nach °*,,. Die Randblüthen weiblich, sehr dicht gestellt, die centralen, unvollkommen zwitterigen, lockerer, was man besonders schön an den durch ihre Narben gebildeten Pa- rastichen seben kaun, die die Blüthen nach ihrer Abgliederung zu- rücklassen. — Die im Knospenzustand keulen- oder birnförmigen, ziemlich dicken, von den Hochblättern eingeschlossenen Blüthen- knospeu strecken sich im Verlaufe ihrer Entfaltung bedeutend. Aufrecht, wenn blühend, krümmen sie nach dem Abblühen in einem starken Bogen abwärts (ja einzelne Blütherggengel legen sich als- dann sogar auf den Boden) um sich zur Blüthezeit wieder völlig senkrecht aufzurichten. Auch Vaucher erwähnt dieser Thatsache, Involuerum (wie bei vielen Compositen) nach dem Verblühen ge- schlossen, zur Zeit der Fruchtreife ausgebreitet. Die centralen un- fruchtbaren Blüthen zuerst abgliedernd, dann erst die peripherischen weiblichen Blüthen in centripetaler Folge. Petasites officinalis. Wuchs im Wesentlichen und Folge der Blattfermationen wie bei Tussil. Farf. Erneuert sich theils durch mit scheidig-schuppigen, distiche stehenden Niederblättern besetzte Stolonen, tbeils durch gestauchte, über den Stolonen befindliche, ebenfalls mit Niederblättern beginnende Sprossen. Die obersten Sei- tensprosse der blühenden Mutteraxe sind reine Blüthenzweige. Der Aweiganfang der letztern zeigt manchmal nach 2 rechte und links 906 liegeuden hochblattartigen Vorblättern *, St., ohne Pros. an das %. Vorblatt anschliessend. P. albus, Verhält sich wie vorige, ist aber ohne Stolonenbil- dung. Die Entfaltungsfolge der Sprossen ist wie bei P. off. abstei- gend. Zuerst entfaltet und blüht der Hauptspross, dann folgen des- sen oberste Seitensprossen, welche nar NH und Blüthen (sehr selten eines oder das andere kleine Laubblatt tragend), also vorzugsweise Infloreseenz sind. Unterhalb dieser finden sich denn die Erneuerungs- sprosse, welche noch während der Fruchtzeit der blühenden Sprosse Nieder- und Laubblätter bringen, Hochblätter und Blüthen vorberei- ten, welch’ letztere im nächsten Frühling zur Entfaltung kommen. Sämmtliche Sprossen beginnen mit zu ihrem Tragblatt quer gestell- ten distichen Niederblättern, Auch die ersten Laubblätter nehmen oft noch an dieser Stellung Theil. Erstere zeigen zu letzteren oft schöne Uebergänge. Ebenso finden sich vermittelnde Uebergänge aus Laub- in Hochblätter, nämlich Blätter mit breiter Scheide und kleiner Spreite. Auf die zweizeilige Blattstellung folgt manchmal ein °,, Cyklas, auf diesen °/,, oder auch sogleich °/, ohne Pros, welche St. oft die Hochblätter zeigen; andere Mal folgt auf !/, se- gleich ®;ı;s der Hochblätter ohne Prosenthese. Nardosmia fragrans. Wie bei Tussilago und Petasites die Blatt- formationen scheinbar auf 2 Jahre vertheilt sind, so finden sich sämmt- liche Blattstufen bei dieser Pflanze zur Blüthezeit vor, nach dem Schema: 1) NLL’HH’H‘ (— Involucrum), 2) 2. Die Pflanze perennirt durch die Niederblatt.Stolonen, und der Blüthenstengel ist deßsen unmittelbare Fortsetzung. Die Stolonen entspringen aus Nieder- oder Laubblättern, werden oft mehrere Fuss lang mit bis 1'/, Zoll langen Internodien, Sie verzweigen sich wie- der stolonenförmig. Die zum Blühen gelangenden Sprossen stauchen sich am Vebergang in die Laubregion, und Nieder- und Laubblätter stehen dort gedrängt, Niederblätter scheidig-schuppig, stehen nach ';s (quer zum Tragblatt), Auch die untersten Laubblätter haben noch diese Stellung: an sie reihen sich die übrigen Laubblätter aD, bald mit Prosenthese von „ti bald mit B + ä, Die Hüllblätter des endständigen Blüthenköpfchens fand ich manchmal nach ®,1s. — Die Laubblätter zeigen allmählige Uebergänge in die Hochblätter; Stiel und Spreite werden stufenweise kleiner, Scheidentheil grösser; die Hochblätter sind nur durch den letzteren repräsentirt, Der oft 507 gegen 2 Fuss lange Stiel der Laubblätter ist an der Basis breit und flach-rinnig, nach oben wird die Rinne schmaler, und schliesst sich endlich, so dass der Stiel walzlich erscheint, Homogyne alpina. LL’HH'(H) Z. Der blühende Stengel trägt einige basiläre Laubblätter, welche mit Scheide, Stiel and Spreite versehen sind. Auf sie folgt am un- tern gedehnten Stengeltheil ein kürzer gestieltes Laubblatt mit gros- ser, breiter, coucaver Scheide und geringer Spreitenbildung. Zu- weilen bleibt bei ihm auch schon die Stielbidung aus, oder diess ist erst bei einem auf dasselbe folgenden der Fall; dann folgen höher stufenweise schmälere (lanzettliche und lineale) zuletztisich zum Invo- iucrum zusammen drängende Hochblätter, welche offenbar nur Schei- dentheile des Blattes repräsentiren. Die Involucralblätter sind wie- der breiter und länger als die ihnen zunächst vorausgehenden Hoch- blätter. Hüllblätter zählte ich 12—24, welche ich einige Mal nach %ıs gestellt fand. — Die Pflanze erneuert sich aus den Achseln der Bodenlaube, deren Sprossen sich in absteigender Folge enttalten und sich zu einem meist nur Anfaugs zweizeilige Laubblätter (sehr selten einige Niederblätter) tragenden, nicht sehr langen Stolo ent- wickeln, der sich an der Spitze staucht und eine Laubrosette trägt, deren Axze sich im nächsten Jahr zum Blüthenstengel dehnt, and un- terhalb der Rosette sich am stärksten bewurzelt. Linosyris vulgaris. 1) NLH (= Involuerum) (H’). 2) 2. Die anfgeschossenen Stengel ungefähr von der Mitte an ver- zweigt, die Zweige sämmtlich blübend, in eihen reichen Corymbus zusammen gedrängt. Blattstellung am Stengel ”/ıs und °/,; beide auch häufig an den Zweigen, auf2 Vorblätter folgend und an das 2. Vorblatt anschliessend, oder auch ohne Vorblätter, wo dann das 1. Blatt zum Tragblatt des Zweiges rechtwinklig rechts oder links steht. Auch °/, St. kommt nach 2 Vorblättern an Zweigen ver. Die sparri- gen Hochblätter des Involuerums stehen nach '?/,,, ebenso die frag- blattlosen Blüthen, aber auch nach */ıs. Die den Compositen ei- gene Nervation der Corolla sehr deutlich. Eine Blüthe mit drei Griffeln hatte einen Griffel median nach hinten stehend. Wie man die Stigmata (Griffel-Aeste) lineal nennen kann, begreife ich nicht; sie sind rhombisch, schaufelförmig und übertreffen den Griffel an Breite mehrere Male. Die Pflanze erneuert sich aua der Stengel- basis; die Knospen beginnen mit einigen Niederblättern, entfalten 508 in absteigender Folge und bewurzeln sich schon zur Blüthezeit des Mottersprosses. Das sogenannte Rhizom ist ein Sympodium, an dem sich manchmal noch mehrere Jahrgänge erkennen lassen, Aster alpinus, N) LL’H (= Isvoluerum) (N). 2) 2. Die basiläre Laubrosette des blühenden Stengels am öftersten auch am Stengel aufwärts nach °/,, an noch nicht blühenden Spro- sen auch nach °/,. Hüllblätter nach, 1%... Blüthen nach ?*/ss. — Uebergang der Rosettenblätter in die Blätter des aufgeschossenen Stengels allmählig. Die Erneuerangssprosse kommen aus den Ach- sein der Rosettenblätter und bewurzeln sich. Sie tragen meist lang- gestielte, elliptische oder rundliche J,auhblätter, welche eine Rosette bilden, deren Axe im folgenden Jahre als Blüthenstengel aufschiesst, daher man zur Blüthezeit die noch im vorigen Jahre gebildeten un- tersten Blätter des Sprosses verwelkt findet. Nur tiefer in der Erde entspringende Sprossen beginnen mit einigen Niederblättern. Das oberste Stengelglied unterhalb dem Blüthenköpfehen das längste. Die Blattspreiten in der Knospung nach dem langen Weg der Spirale übergerolit, jedoch mit einzelnen Unregelmässigkeiten*). Bellidiastrum Michelü. 1) LNIL—H=(Invo!i.) (H’). 2) Z. ausd, fehl, H‘, Die basilären Laubblätter der blühenden Sprosse stehen am öf- tersten nach °/s, seltener nach °/is. Ihre Zahl ist unbestimmt, von 3—10. Der Blüthenschaft trägt manchmal nahe über der Bodenro- sette ein lineales Blatt. Involucrum nach '%/,,? Blütben nach ?'/ss und °%/s. — Die Erneuerungssprosse entspringen aus den bodeustän- digen Laubblättern und entwickeln sich in absteigender Folge. Der oberste kommt oft bald nach dem Mutterspross zum Blühen, auch der untere blüht noch zuweilen. Es sind nämlich zur Blüthezeit des Muttersprosses meist nur zwei basiläre Seitensprosse vorhanden, von denen der untere häufig auch nur Laub bringt, und erst im Jahr darauf den Blüthenschaft bringt. Ganz gegen die Regel bei andern Pflanzen mit Bodenrosette, wo nämlich der stärkste Erneuerungs- spross dem obersten Bodenlanb angehört, kommt er bei unserer Pflanze ganz gewöhnlich aus dem zweitobersten Bodenlaub, indem das oberste stets steril bleibt. Seltener sind die 2 obersten Boden- laube steril, und der stärkste Spross gehört dann dem drittobersteh an. Vebrigens beginnen die Erneuerungssprosse mit zwei vollständig *) Bei Aster cordifolius L. und Zongiflorus ist diese Ueberrollung sehr dentlich aud eonstant, 509 gestielten Laubblättern, auf welche oft noch mehrere andere folgen, Wenn der Spross nicht zum Blühen kommt, sondern überwintert, so sinkt die Blattbildung gegen den Herbst hin in Niederblattbildung zurück, um dann stufenweise durch Kleinlaub wieder zu gut entwi- ckelten Laubblättern fortzuschreiten, und dann den Blüthenschaft fol- gen zu lassen. Die Niederblätter sind breit, scheidig-schuppig, die zunächst, folgenden zeigen eine Spreitenspar mit noch breitem, häutigem Blattstiel, der dann bei den höheren Blättern sich immer deutlicher abgrenzt und Sbwemde’ rinnig wird. — Die Laubspreiten sind mit seltenen Ausnahmen in der Knospe nach dem langen Weg der Spirale übergerollt; die der Vorblätter hingegen sind gegenwen- dig gerolit. An den Sprossen fand ich zuweilen die 3 ersten Blät- ter distiche gestellt, Sonst folgt auf die durch 5 + ? eingesetzten B . Vorblätter oft 'zuerst °/, St. durch ii, und dann erst °/,; bint- umläufig. — Das sogenannte Rhizom ist ein Sympodiam, und zwar bald mit Schraubel- bald mit Wickelwuchs, indem der oberste, das bald absterbende Sympodium fortsetzende, Seitenspross zum Mutter- spross bald homo- bald antidrom ist, und den centralen Schaft seit- wärts schiebt. Von 19 Fällen fand ich 10 antidrome, 9 homodrome. Der zweitoberste Seitenspross der Bodenrosette ist zum obersten bald antidrom bald homodrom; aber auffallend ist, dass alsdann von beiden Sprossen der obere am öftersten zam Moatterspross antidrom, der untere homodrom ist, so in 9 Fällen 8 Mai. Uebrigens bewur- zeln sich sämmtliche Sprosse selbst frühzeitig, Bellis perennis. 1) L—HH' Hochblattregion durch das schaft- 2) ZEZS) förmige Stengelglied (wie bei Bellidiastr.) scharf getrennt, Die mehr oder weniger reiche Bodenrosette hat ihre Blätter bald nach °/, hald nach %s und %,ı3 gestellt. Involucrum gewöhnlich nach &//s (1 Cyklus) an die vorausgehende Stellung obne Pros. anschliessend, Blüthen nach %/,; und ?'/s.. — Die Sprosserneuerung geschieht aus den bodenständigen Laubblättern in absteigender Folge, so dass die obersten oft bald nach dem Mutterspross blühen. Die an der Basis des Schaftes stehenden von den bodenständigen etwas entfähten Blätter bleiben steril, Jeder Spross trägt eine basiläre, reicher oder ärmer besetzte Laubrosette, deren Axe sich meist dehnt. Dureh die reichliche Sprossbildung aus sämmtlichen Bodenlauben erklärt sich der Wachsthum in Rasen, der immer aus zusammenhängenden Ge- nerationen verschiedenen Alters gebildet ist. Jeder Spross hewurzelt PLZ 510 sich übrigens und kann von den ältern absterbenden getrennt fhort- wachsen. Jeder Spross beginnt mit 2 seitlichen laubigen Vorblät- x a tern, worauf °/, eingesetzt mit folgt. Bei °/s St. der Sei- 5 tensprosse fällt das erste auf das Vorblatt folgende Blatt median nach hinten, oder sie wird sogleich mit einem rechtwinklig zum Tragblatt stehenden Blatt eingeleitet. Es scheint auch die; St., die in der Hülle fortsetzt, zuweilen.gogleich an der Basis des Spros- ses zu beginnen. rn (Fortsetzung folgt). Litteraturn F, J. Dochnahl, Anleitung, die Holzpflanzen Deutschlands an ihren Blätiern und Zweigen zu erkennen; für Pflanzenfreunde, besonders für Gärtner, Förster und ange- hende Botaniker. Nürnberg, Wilh. Schmid, 1860. 8° 108 Seiten. Der hier genannte Titel entspricht genau dem, was hier in die- sem kleinen Büchlein zu suchen ist, und gibt zugleich an, wer darin suchen soll; wir möchten wohl hinzusetzen, dass auch mancher An. dere dasselbe mit Nutzen gebrauchen kann, wenn auch nur als Vade- mecum auf Spaziergängen, wo man oft Sträucher und Bäume vor sich sieht, die der weniger Geübte nicht sofort zu erkennen vermag, und x .ewonu ihm hier eine recht leichte Anleitung gegeben wird Für An- j fänger in der Botanik aber und für solche, die noch nicht die rechte Last gewonnen haben, sich speciell mit den Kindern Flora’s abzuge ben, aber doch wohl einmal den einen oder andern Strauch oder Baum näher anzusehen Lust haben und dann gerne wissen möchten, was für eine Pflanze sie denn eben vor sich haben, — ist diess Werkehen eine wahrhaft willkommene Gabe. Denn wie oft hat der Anfänger im Studiam der Botanik missmuthig die gesammelten Zweige der Hols- pflanzen auf die Seite gelegt, oder solche gar nicht mit nach Hause ge- nommen, wenn er keine Klüthen, oder keine Früchte daran fand, und nun ihm die Mittel fehlten, dieselben zu bestimmen und in den sy- stematischen Werken aufzusuchen, Hr. D., welcher der Vorrede zufolge besonders viel sich mit Cultur von Holzpflanzen beschäftigte, wünschte oben erwähntem Mangel, soweit er die deutsche Flora betraf, abzu- helfen, wozu ihn seine vielfachen Erfahrungen und Beobachtungen 511 in der freien Natur besonders befähigten. Hr. D, erklärt uns deutlich, dass sein Schrifteben keinen Anspruch auf botanischen Werth machen solle; wir glauben, dass der Verfasser hier zu bescheiden sich über seine Arbeit ausspricht; sorgfältiges Durchgehen desselben zeigt, dass überall genaue Beobachtung der Natur zu Grunde liegt, und wenn auch hier und da wohl ein kleiner Irrtthum oder ungenauer Ausdruck mit unterlaufen sein sollte, so thut diess doch dem Ganzen keines. wegs Abbruch. Das Werkchen zerfällt in zwei Abtheilungen, deren erste die Gattungen, die zweite die Arten befasst. Die erste Abtheilung ist nun in dreifacher Weise bearbeitet, erstens rein nach den Blättern und dem Habitus und sodann noch in 2 Beilagen nach dem Linne’. schen und nach dem De Candolle’schen Pflanzensystem, welches letztere hernach bei der zweiten Abtbeilung, welche die Arten be- fasst, adoptirt ist, Die Holzpflanzen Deutschlands zerfallen nach der ersten Eintheilung in 6 verschiedene Unterabtheilungen, je nachdem die Blätter einander gegenüberstehend oder in Quirlen oder endlich abwechselnd gestellt sind, und dann wieder einfach und zwar ganz oder gelappt oderendlich zusammengesetzt sind, Die weitere Eintheilung istje nach den Umständen von dem Habitus, der Farbe oder dem Geruch der Blätter, deren mehr oder minderer oder fehlender Behaarung, der Anwesenheit oder dem Mangel des Blattstieles, der Dorne oder Ranken, der Form der Rlattknospen, kurz von allen Theilen genommen, die man gewöhnlich am nicht blühenden Baume vorhanden findet. Die Behandlung des Materials ist dichotomisch. Schliesslich kommt ınan stets auf eine Gattung, der die laufende Nro, derselben in der zwei- ten Abtheilung, wo die Arten aufgezählt werden, entspricht. Bei der ersten Beilage werden die Gattungen nach dem Linne’schen Systeme aufgeführt und vorausgesetzt, dass man schon von vornherein weiss, zu welcher Classe oder Ordnung dieses Systems der gerade vorlie- gende Strauch oder Baum gehört, Referenten scheint dieser Theil ebenso wie die zweite Beilage, wo das Gleiche an den vier Haupt- Classen des DeCandolle’schen Systems vorausgesetzt wird, we- niger dazu dienen zu sollen, um darnach Pflanzen aufzufinden, als die bereits in der ersten Abtheilung aufgefundenen nach einem der bei- den Systeme einordnen zu können, und so eine Uebersicht der Ar. ten nach denselben zu geben Auf diese Weise ist die zweite Bei- lage also eine Uebersicht der Gattungen in derselben Reihenfolge, in welcher später die Arten dargestellt worden sind, soweit nämlich die Classen betrifft, Bei der zweiten Abtheilung nun sind die Arten ausführlicher behandelt, als die Gattungen ie der ersteu Abtheilung, an Zuerst sind die Gattangen unter die verschiedenen Familien zusam- mengestellt, wodurch das Ganze etwas mehr Gliederung erhält. Bei jeder Gattung ist Classe und Ordnung des Linn &'schen Systems hin- zugefügt, und endlich die Arten, die zu jeder Gattung gehören, ein- zeln aufgezählt, auch bei den artenreicheren Gattungen Unterabtheilun- gen zu leichterem Auffinden der Arten hinzugefügt. Von jeder Art wird dann der Habitus nebst der Ilöhe des Wuchses angegeben und sodann eine meist sehr genaue Beschreibung der Aeste, Zweige, Blattstiele, Blätter und Nebenblätter mit deren etwaigen Anhängen gegeben; auch kurz noch eine Andeutung über Blüthenstand und Farbe der Blüthen, sowie der Zeit des Blühens und der Form und Farbe der Frucht. Endlich ist noch mit etwas kleinerer Schrift kurz der Standort hinzugefügt. Im Ganzen sind auf diese Art 95 Gattun- gen wit 242 Arten beschrieben und manche Varietäten noch kurz auf- geführt. In der Ausführung der Arbeit scheint Hr. D. sehr sorgfältig zu Werk gegangen zn sein, doch ist er einige Maie von seinem Eiutbeilungsprineipe, nämlich nur von den nichtblühenden Pflanzen Eintbeilangsgründe herzunehmen, abgewichen, wie z.B. bei Cylisus, wo (p. 50 b b.) die endständigen oder seiteuständigen Blüthen ale Eintheilungsgrund gelten; so auch bei Sordus, wo als Haupt- und erste Eintheilung die Farbe der Doldentraube genommen ist; aue wäre wohl mitunter eine sorgfältigere Wahl des Ausdruckes erwünscht, wie 2. B. p. 8, wo wörtlich Folgendes steht: Blätter pfeilförmig, gekreuzt . . . Calluna 54 Blätter jineal, in 3—4-zähligen Quirlen . . Erica 55 Nun möchten doch die meisten Leser mit Referenten unter „pfeilförmig‘‘ etwas ganz Anderes verstehen, als was hier ge- meint ist, und ist denn auch p. 77 die Beschreibung der Calluna vulgaris ganz anders gegeben, nämlich: „Blätter 4-zeilig, ge- genüber stehend, sitzend, sehr klein, kaum 1“ lang, dick, linealisch, 3-seitig, an der gelösten Basis pfeil- förmig, stumpf, kahl, dunkelgrün; wäre oben gesagt: Blätter dick, 3-seitig, linealisch mit pfeilförmigem Grunde, 4-zeilig‘‘, so würde diess zur Unterscheidung genügt haben und der Natur mehr entsprechend ausgedrückt gewesen sein. — Der- gleichen kleine Missgriffe sind aber leicht bei gewiss bald erfolgen- der 2. Auflage zu verbessern, und thun im grossen Ganzen dem Werthe des gewiss sehr verdienstvollen Büchleins keinen Abbruch, >. Berichtigung. in der vorigen Nummer Seite 496 ist der letzte Satz: „Die eigenthümliche Aufblühfolge“ etc. zu streichen. Beilantenr und Verleger: Dr. Fürnrohr,. Druck der F. Neubauer ’schen Vurhsrmkerei (Chr, Krur’s Wittwr: ın Begensburg,. N 33. ALTEN IRegenshburg. 7. September. 1860. Entaalt. oRIGINAL-ARHANDIUNG, Wydler, kl-inere beiträge zur Keuntuiss einheimischer Gewächae (Fortsetzung: Compositae.). — LITTERA- tun. Kloısch, Linne’s natürliche Pflanzeuklasse der Tricoccae,. — ANZEIGE der für die k. botauische Gesellschaft eingegangenen B.iträge. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Von H, Wydler. Ri. (Fortsetzung.) Aw Stenactis beilidiflora. Blattstellung °/s und */ıs, seltener °),, so am Anfang der Zweige; diese mit 2 Vorblättern. Blüthen nach 34/,.. Blüthenköpfehen Anfangs aufrecht, dann überhängend, zur Blüthezeit wieder grad gestreckt. Achänen mit kurzen abstehenden Härchen besetzt. Pappus der Scheibenblütben abwechselnd aus lan- gen und kurzen Haaren gebildet. Erigeron canadensis. Blattstellung */ıs. Auf die Kotyledonen folgt oft zuerst °/s St. Involueralblätter und Blüthen nach '? ,,. Das Köpfchen enthält ca. 40 Blüthen. (Vgl A. Braun, Pfl, Indiv. 46). Wurzelzweige mehr oder weniger regelmässig 4-zeilig. 6 E_soris, Siark verzweigt. Macht aus seinen basilären Lau d blättern (aus der verholzten Stengelbasis) oft noch Seitensprussen (ich zählte bis 7), die Laubrosetten bilden, und deren oberste oft noch zu einem dem Stengel in Grösse und Verzweigung nichts nach- gebenden blühenden Spross aufschiesst. Die übrigen Rosetten sind wohl überwinternd und im folgenden Jahre in blühende Triebe aus- wachsend, die durch die frisch bleibende Hauptwurzel ernährt wer- den. Auch die Blätter dieser Rosetten”haben wieder kleine Achsel- sprossen. Bei alle dem scheint die Pflanze nicht alt zu werden. Die Blattstellung am Blüthenstengel am häufigsten °/,, an dessen Zweigen auch ®/s — an den Rosetten °/s und %ıs Das Iuvoluerum zeigt '?/a1, die Blüthen *%,, St. — Ein Stengel mit rechteläufiger Flora 1860. 33 314 Blattstellung hatte von 17 Zweigen 31 zum Stengel gegen-, 6 gleich- wendige; an einem andern rechtsläufigen Stengel waren 11 Zweige ıu ihm anti-, 1 homodrom. — Die hier beschriebene Art ist viel- leicht E. droebachensis, was aber hei der ungenügenden Beschrei- bung der Floristen nicht zu entscheiden ist. Ich balte sie für eine Varietät von BE. acris, p-lbt: E glabratus. Die Blattstellung der basilären L,aubrosette nach .: 1 ‚ginnen mit Niederblättern. s’, und °/s; aus ibr kommen die sich bewurzelnden Erneuerungs- sprosse, welche sich in absteigender Ordnung entfalten und wovon die untersten zuweilen mit einigen Niederblättern beginnen. Die Rosettenblätter gestielt, die Stiele mit scheidenartig erweiterter Ba- sis; an den stengelständigen ist keine Scheidung in Stiel und Spreite mehr bemerklich, vielmehr sind beide Theile in Eins verschmolzen (ein Fall, der auch bei andern Erigeron-Arten, Aster, überhaupt Com- positen an den Blättern des aufgeschossenen Stengels vorkommt). Hüllblätter und Blüthen nach ?'/s, gestellt. Corolla uud Stamina der Scheibenblütben oft 4 merisch. » In Solidage Virga aurea. Perennirt aus den Bilattachseln der ge- pP} stauchten Stengelbasis. Die Erneuerungssprosse beginnen mit eini- gen zugespitzten Niederblättern. Der jedesmalige Hauptspross (oberste Seitenspross) sich stark bewurzelnd. Blattsteilung am aufgeschos. senen Stengel und an Zweigen °/, und °/s. Hüllblätter und Blüthen nach ®/ıs. - Inula Helenium, Die bodenständigen den Stengel mit ihren Stielen ganz umfassenden Laubblätter nach °/,; gestellt und ihre Spreiten in der Knospung nach dem langen Weg der Spirale über- gerollt. Aeussere noch kleinlaubige Hüllblätter nach ®/,3; innere spreuartige und Blüthen nach °°,s5. — Die Erneuerungssprosse be- PR nm J. salicina. Der blühende Stengel ist der Gipfel @ihes unter der Erde verlaufenden Niederblatt.Stolo. Die Stolonen röthlich oder weiss, schnurförmig, entspringen aus den basilären Niederblättern des Mutterstengels; die basilären Glieder des Stolo gestaucht, daher die Niederblätter sich schuppenartig deckend, die folgenden Glieder gedehnt und die zweizeiligen Niederblätter aus einander -gerückt. Letztere schuppenartig, der Axe anliegend, aus breiter Basis oval. An der Uebergangsstelle des Stolo in den Laubstengel tritt starke Wurzelbildung ein. Die zahlreichen horizontal abstehenden Laub- blätter des Stengels stehen nach °', oder °,,. Oft ist der Stengel unverzweigt; audere Male kommen aus einigen (3—4) gegen den Gipfel bin liegenden (nicht den obersten) Blättern übergipfelude Bereicheruugs- 515 zweige, Solche Zweige zeigten 2 Vorblätter, auf welche >, St. der übrigen Blätter folgte, eingesetzt mit Pros, von ii, bei °/s ohne Pros. das erste Blatt derselben rechtwinklig zum Tragblatt ste- hend. Der Uebergang der Laub- in Hochblätter geschieht allmählig, Die Hüllblätter stehen nach "°/,,, die Blüthen nach %4,,,. Strahlen- blüthen zählte ich an einem Köpfchen bis 42, I. Conyza. Blattstellung am Stengel ’/,, an Zweigen °/,, Hüll- blätter '%/,,, Blüthen nach ®*/,;, so die Giptelköpfchen des Stengels. Seitenköpfehen auch nach "?/,, und ?"/4.. 1, graveolens Desf. (I. graveol. und viscosa Godr. et Gren. fl. franc.) hat bis 3 sich gegenseitig ausweichende Zweige in der Blattachsel, Pulicaria dysentrica, Macht aus der Stengelbasis sich stark 1.27, bewurzeinde Niederblattsprossen, welche sich über der Erde als blü- hende Laubstengel aufrichten. Blattstellung am Stengel and Zwei- gen °/;, am ersteren °/, Hüllblätter nach 2'/;,, Blüthen nach °°y und ®%/,,, — Zuweilen in den Achseln der obersten Stengelblätter ein accessorisches Sprösschen. Zweige oft mit 2 Vorblättern, wo- 3 +4 5 . Bidens tripartita. Aeusseres Involusrum meist 8-blättrig, selte- ner 5-blättrig, die Hüllblätter in jenem Fall nach °/,. in diesem nach $/; gestellt. An axillären Blüthenköpfehen, welche sogleich mit Hüll- blättern beginnen, finde ich bei jenen beiden Stellungen das erste Hüllblatt zum Tragblatt Jes Blüthenköpfehens rechtwinklig rechts oder links stehend, Die Blätter des äussere Involacrum steril; die innern gehören den iussersten Blüthen an. Bei B. trip. sind die äusseren grünen Hüllblätter spatelig, horizontal ausgebreitet, bei B. cernua sind sie lansettlich und zurückgeschlagen Achänen von B. (rip. 4-riefig, gewöhnlich mit3 Borsteo, 2 grössern seitlichen, einer klei- neren vorderen medianen. Die Borsten entsprechen den Riefen des Früchtchens, die 4. hintere Riefe ist ohne Borste. Zwischen den & Haaptriefen finden sich schwächere mit jenen parallele Riefen. Blüthen nach "/z,. — Die Blattpaare gegen den Gipfel des Stengels hin aufgelöst, wie auch bei folgender Art, Die Blüthenzweige ga- belig, die untern Seitenköpfchen mit dem Mittelköpfehen gleich-, die obern gegenwendig. B. cernua. Obgleich einjährig aus der Stengel- und Zweigbasis Adventivwurzeln bildend, soweit beide im Wasser oder feuchten Boden steben. Die laubigen äusseren Höllblätter S—7 oft deutlich 833 * rauf ®/, St. eingesetzt mit Pros. von 516 nach °js geordnet, gehören aber wohl einer höheren St. an. Die Köpfchen reichblüthiger als hei voriger, am Hauptköpfehen fand ich die Blüthenstellung °*,,;;. an Seitenblüthen *''z,. Aeussere Hüllblätter ohne, innere mit Blüthen. Achäne wie hei voriger, jedoch auch die -hintere Borste gewöhnlich ausgebildet. Scheibenblüthen in Corolla und Stamina oft A-merisch mit 4 Kelchborsten, mit denen die Kro- nenabschnitte wechseln. Helianthus annuus. Keimpflanze. Wurzelzweige 4 zeilig. Auf die Kotyledonen folgen 3 Paar opponirt-decussirte Blätterpaare, dann 3 %/, St., deren erstes Blatt mit Pros. von „m eingesetzt ist; auf diese St. folgt °,,, und die Blattstellung steigert sich num durch das ‚"Involucrum bis in die Blüthen hinein, welche je nach der Grösse der / Klüthenköpfe alle Stufen von °ıs bis sa, "az; und 233/27 durchläuft. H. tuberosus. Die blühenden Triebe sind die Fortsetzung ei- nes unterirdischen knolligen Niederblattsprosses. Die letztern ent- springen aus den Niederblattachseln eines relativen Muttersprosses, Anfangs meistens mit gedehnter walzlicher wurzelschlagender Axe- j welche sich an der Spitze staucht und knollenartig verdickt. Die Knollen sind übrigens von verschiedener Form, bald kegelförmig, bald mehr kugelig; sie verzweigen sich wieder knollenförmig. Die Knollenbildang ist um so ausgesprochener, je tiefer sie 11 der Erde stattfindet; nahe an der Erdoberfläche befindliche Sprossen sind oft gestreckte Niederhlattaxen ohne Knollenbildung. Da, wo die Knolle aufwärts wächst, um den Laubtrieb zu bilden, dehnt sie sich, nimmt die Form des Stengels an (wird walzlich), bleibt aber so weit noch unter der Erde weisslich und mit schuppigen Niederblättern besetzt. Aus diesem Theil des Niederblatistengels bilden sich dann Warzel- zaseru, bestimmt die blühenden Stengel zu tragen und zu nähren, da nun die Knolie abstirbt. Diese Zasern finde ich manchmal re- gelmässig in 8 Reihen oder Zeilen gestellt. Die Niederblätter ste- hen meist opponirt-decussirt. Die Vorblätter sind mit Prosenth. von I ne eingesetzt. Die Laubblätter des blühenden .‚tengels zeigen oft an derselben Axe unten opponirt-decussirte St.. dann aufgelöste Blattpaare, dann ®;; oder °,, St, An andern Sprossen folgt sogleich auf die paarige Stellung °/s olıne Prosentliese. Noci. andere Triebe tragen wechselnd folia terna, welche uichi selten aufgelöst sind; auch findet man Uebergang aus gekreuzter Stellung in wechselnde 517 Dreierstelluung. (Viele Heliauthus Arten Laben tiefer am Stengel paarweise decussirte, höher spiralig stehende Blätter), Filago arvensis. Blattstellung °;,. °;.. Blüthen nach ?!/,,. F. minimo. Blattstellung am “ienge: oft ’;,, an den Zweigen 3,5. Oft stark aus der Basis des Siengeis und aus dessen Gipfel verzweigt, oft nur das letztere, Die basilären Zweige stengelähnlich und seine Höhe erreichend; die eudsiändigen spirrenartig übergipfelnd. Das Endköpfchen bildet mit den 5 und weniger en obersten Blät. tern angehörenden Jriiunköpfehen eine knauelige inflorescenz. Aus den zunächst usnterun:n der unterste Seitenköpfeben befindlichen Blättern entspringen die Spirrenzweige, welche nach einer grössern oder geringern Biätiersahi wieder in ein Gipfel- und einige Seiten- köpfchen, welcse eLentalis knauelis zusamınengedrängt stehen, endi- gen. Diese primären Spirrenzweige verzweigen sich ihrerseits wie- der spirrenförmig aus sen Blättern unterhalb den Seitenköpfchen 5 nur ist die Zahl + Spirrenzweige meist geringer als am Stengel, was bis auf zwei ‚erabgenen kann, wo dann die Spirrenzweige eine Gabei bildea. dionzuche Gabelzweigung kommt manchmal schon bei mageren Exemplas»n am Stengel vor). Die secundären Spirrenzweige verhalten sich rücksichlich ıbrer Verzweigung wie ihre Mutteraze, nur mit noch grösserer Vereinfachung. Die Spirrenzweige sind im- mer eine Strecke weit an ihrer relativen Abstammungsaxe hinaufge- wachsen und dicht an die Seitenköpfchen der Gipfelinflorescenz hin- aufgerückt, Ihre tiefer zu suchenden Tragblätter sind desshalb scheinbar ohne Achselproduet. Die successive von einander abstam- menden sich übergipfelnden obersten Spirrenzweige bilden ein Sym- podium, bald mit Schraubel- bald mit Wickelwuchs; ersteres kam mir häufiger vor. Das Involuerum besteht aus mehreren nach °;s geordneten Hochblatt-Cyklen. Jedoch ist zur der äusserste Cyklus steril, die Blättchen des 2. haben in ihrer Achsel bereits Blüthen. Die Zahl der Fünfereyklen scheint nicht bestimmt. Ich finde an ei” nem Köpfchen oft 4 llochblatt-Cyklen, 3 vor einander fallend, ein unterster mit ihnen wechselnd, oft aber auch nur 3, zwei vor ein- ander, einer wechselnd. Die Blättchen des äussersten Eyklus zei- gen eine ungleiche, entsprechend der °/, Sp. zunehmende Grösse, so dass 1, 2 die kleinsten, 4 und 5 unter sich gleich, die grössten sind, 3 eine mittlere Grösse zeigt. Die Blättchen der übrigen Hüllkreise (wenn man sie so nesnen will) sind unter sich gleich gross, jedoch so, dass die des innersten etwas schmaler nnd häufiger als die des äussern sind, “ 518 Gnuphalium sylvaticum, Perenuirt durch die Achselsprossen der Laubrosette. Stellung der Rosettenblätter sowohl als der des auf. geschossenen Stengels oft °/,, am letztern häufig auch nach °/;; sel. tener fand ich %,3, 5 (2/) und ",ıı (#11). Involuerum und Blüthen scheinen mir nach '%;,, zu stehen. — Die unteren Blätter des ge- dehnten Stengeltheils steril, von der Stengelmitte an beginnen die Blüthenzweige, welche eine traubige Rispe bilden, G. Leontopodium. Erneuert sich wie vorige Art aus dem Bo- ° denlaub; Sprosse in absteigender Folge entfaltend; einzelne Spros- sen fand ich vornumläufig und ihre beiden Vorblätter niederblatt- artig. Zur Blüthezeit der Mutterpflanze baben die obersten Sprosse bereits eine entwickelte Bodenrosette, deren Axe sich dann im nächst- folgenden Jahr zum Blüthenstengel verlängert. Mit Ausnahme der am Gipfel der letzteren hüllenartig vereinigten weissfilzigen, laubigen Vorblätter der doldigen Blüthenköpfehen sind sämmtliche übrige Blät- ter des gedehnten Stengels steril, Die Blattstellung der Rosetten und am aufgeschossenen Stengel oft 5/,, an welcher St, auch die weisswolligen Hüllblätter Theil nehmen, auch °/,; kommt vor, Invo- lacrum und Blüthben nach */, — Den seitenständigen Blüthenköpf- chen gehen 3—1 laubige Hüliblätter voraus. Das Gipfelköpfchen ist oft zwitterig aber mit unausgebildeten Griffeizweigen, oder es ver- halten sich nur die centralen so. während die äussero rein weib- lich sind. Die Seitenköpfehen scheinen vorzugsweise weibliche Blü- then zu haben, Uebrigens scheint hierin keine Regel zu herrschen, wie man aus den Bemerkungen bei Vaucher (Pl, d’Europe, 3, 162.) sehen kann. G. uliginosum. Keimpflanze. Auf die Kotylelonen folzte am 3 + vorliegenden Exemplare °/, St, eingesetzt mit Prosenth. von 5 Auf diese St. folgt höher am Stengel und auch an den Zweigen 5/; St. Involuerum wahrscheinlich nach '/,,, Blüthen nach °*/ss. Macht auch aus den Kotyledonen Zweige. Die obersten Laubblätter des Stengels und der Zweige blos mit Blüthenköpfehen in den Ach- seln; auf sie abwärts folgen Laubblätter, deren Zweige übergipfeln, Die äusseren Hüllblätter kürzer als die innern, mehr oval, die in- nern länger, lanzettlich, spitz, alle troekenhäutig. G dioicum. Erneuert sich wie G. syle, und Leontop,, nur dass die Sprossen oft als Lauh-Stolouen auftreten, welche zuletzt sich wieder stauchen und ihre Blätter zu einer Bodenrosette sammeln, deren Aı1e sich später zu einem Laubstengel dehnt, woran sämmt- 519 liche Blätter wit Ausnahme der obersten, aus welchen die seitlichen Blüthenköpfehen kummen, steril sind, Die Stolonen bewurzela sich und bringen manchmal wieder Stolonen, Die Blattstellung der Sto- lonen und des Blüthenstengels ist bald °/s, bald °/. Die Stolonen beginnen mit 2 seitlichen Vorblättern, an welche sich das 1. Blatt der 5/, St entweder ohne Prosenthese anschliesst, oder mit °/, (?/4), wo dann ihr erstes Blatt median nach vorn steht, oder es folst zu- erst auf die Vorblätter °’, St. Die Laubrosette hat wohl auch ?/13 St. Die Hüllbiätter scheinen mir nach "3/,,, die Blüthen nach ?2'/;, zu stehen. Artemisia Mutellina. Dreiaxig. 1 Unbegrenzte Lanbrosette. 2) Laub- und Hochblatt (Involuere.n des Gipfelköpfchens) tragende Axe. 8) Blüthe aus H kommend. Die Sprossen zahlreich aus den Rosettenblättern kommend, Rasen bildend, an der Basis holzig, wer- den durch die starke, frisch bleibende Hanptwurzel ernährt. Eine Laubrosette bringt bis 6 blühende Triebe. Die Entfaltung dieser ist aufsteigend, der Köpfchen absteigend, der Blüthen aufsteigend. Blatt- stellung der Rosette und auch manchmal der Triebe °/,, letztere auch nach 8',. Die Blüthenköpfehen in traubiger Anordnung, gegen den Gipfel des Blüthenstengels näher zusammengedrängt, A. campestris. Die Ergeuerangsprosse, welche durch die starke Hauptwurzel ernährt werden, beginse;. mit schuppigen Niederblättern. Veberall mit accessorischen Inflorescenz- Zweigen. A. vulgaris, Verhält sich wie vorige Art. Am Ende des Sten- geis ebenfalls of: mit 2 Zweigen in der Blattachsel, beide belaubt und blühend, 3er obere der stärkere. Blattstellung ", 12, °;,, letztere und ®;, oft an Zweigen, in beiden Fällen ohne Prosenthese, so dass bei ®,, St. das 8. Slatt vor das Tra;blatı fällt. Bei */, St. steht ihr erstes Blatt zum Tragblatt rechtwinklig. — An einem licksläufi- gen Stengel fand ich von seinen 29 Primärzweigen 18 Sprosse rechts , 11 linksläufig. Die Abschnitte der Llattspreite in der Knospung an den Rändern einwärts geschlagen, Tanacetum vulgare. Die KEreuerungssprosse entspringen aus der Basis der blühenden, theils aus Nieder- theils aus Laubblättern. Sie beginnen als Niederblattsprossen welche zur Blüthezeit des Mut tersprosses fingers- bis spannenlang, weisslich oder röthlich und von der Dicke einer Feder sind. Da, wo sie über die Erde hervortreten, werden sie zum senkrecht sich auirichtenden Laubstengel und be- wurzela sich stark. Je tiefer sie in der Erde entspringen. desto länger werden sie und desto grösser ist die Zahl ihrer Niederblätter; je eberflächlicher, um s0 kürzer und um so geringer ist die Zahl der 520 Niederblätter, oft nur 1—2, Letztere sind scheidig-schuppig, weiss- lich, die oberflächlichen manchmal grün, der Axe anliegend; sie ste- ben quer distiche. Auf sie folgen mehr oder weniger ausgebildete (oft sogleich ohne Zwischenstufen vollständig entwickelte) Laubblätter, welche ebenfalls die distiche Stellung fortsetzen und welche Stellung nicht selten bis zur Mitte des aufgeschossenen Stengels reicht, Von da an folgt gewöhnlich °/s; St. und in den Tragblättern der blühen- den Zweige steigert sie sich zu *jjs. Der Anschluss der °/s St, an das oberste Blatt der distichen geschieht entweder ohne Pros. oder so, dass sich das erste Blatt der 5/, St. zu der distichen St. rechtwinklig stellt (darnach °/,—=°;,); folgt, was seltener, auf'/, die 3), St., so setzt sich diese wit Prosenth, von - +3 ein, Ausser den basilären Erneuerungssprossen trägt der Stengel erst gegen den Gipfel wieder, und zwar blühende Bereicherungszweige. Alle unter- halb befindlichen Laubblätter des Stengels bleiben steril. Die Be- reicherungszweige beginnen mit 2 seitlichen Vorblättern, auf welche s St. folgt, deren 1, Blatt ebenfalls zu jenen rechtwinklig, median nach voro steht (durch 9%, ==°;,). — Involuerum nach 21/4? Blü- then nach °%/,,; und 21/,, — Der Stengel scharfkantig, die Kanten der Blattmitte entsprechend, ausserdem laufen noch von den Blatt- rändern Känten aus Die Laubblätter besitzen Scheide, Stiel und Spreite. Dass hier die Niederblätter dem Scheidentheil entsprechen, ist augenscheinlich, (Fortsetzung folgt). Litteratun Fr. Klotzsch, Linne’s natürliche Pflanzenklasse der 7ri- coccae des Berliner Herbariums im Algemeinen und die natürliche Ordnung der Zuphorbiacear im Besondern. Aus den Abhandlungen der k. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1859. Berlin, 1860. 4°. p. 1—108. Referent hat in Nro. 1 dieser Blätter (pag. 8—13) den Auszug aus dieser Abhandlung besprochen, wie solcher als Separat Abzug aus den Monatsberichten vorlag; dieser Auszug begann mit einem wörtlichen Abdruck der Einleitung der hier vorliegenden Abhandlung ip. 1-19), aus welcher nur ein Satz (p. 5—7) ausgelassen ist, in 321 welchem der Herr Verfasser die Hülle der Euphorbiacear mit dem Invo!ucrum der Compositae vergleicht, welchen „paradoxen Ver- gleiches“ nur desshalb Erwähnung gethan ist, „um zu zeigen, dassdieDeutung, die Euphorbiaceen-Blüthen als mit ei- „nem Kelch versehene Zwitterblüthen zu betrachten, „nicht minder paradox erscheint“. Hieran knüpft der Herr Verfasser die Ansicht KR. Brown’s, ‚der die ächte Eupbor- „biaceenblüthe richtig und logisch auffasst“., Statt der nuu in jenem (Flora 1860, p. 13) Auszuge vorhande- nen deutschen Gattungscharaktere der dort aufgestellten Gattungen und der nur angeführten Arten, finden sich hier lateinische Gat. tungscharaktere und sind die Arten einzeln aufgezählt und zwar die bereits bekannten mit der Synonymie und dem Vaterlande, die neuen Arten dagegen nicht blos mit einer lateinischen Diagnose, sondern auch meist mit einer kurzen lateinischen Beschreibung versehen; auch befindet sich am Schlusse jeder Gattung ein alphabetisches Verzeichniss der ausgeschlossenen Arten mit \ngabe der Gattungen, wozu sie jetzt gehören, Eine sorgfältige Vergleichung der früher besprochenen mit der hier vorliegenden interessanten Arbeit zeigt deutlich, dass der Herr Verfasser seit Einreichung der Abhandlung bei der Akademie (10. März 1859) noch nachträgliche Verbesserun- gen und Vermehrungen hat einfliessen lassen, die wohl bei der Cor- rectur hineingebracht sind. Dadurch kommt es, dass die in dem Auszuge angegebene Zahl der zu jeder Gattung gehörigen Arten häufig um einige überschritten ist; belangreicher aber sind einige Zusätze und Weylassungen in den Gattungscharakteren, sowie die veränderte Benennung einiger Blüthentheile. Referent erlaubt sich hier auf einige wesentliche dieser Veränderungen aufmerksam zu machen; so nennt der Herr Verfasser hier in dieser Abhandlung das, was er früber Drüsen oder drüsenartige Organe nannte, jetzt durchgängig callus und also die Lappen des Involuerums nicht mehr drüsig, sondern callosus, Bei Anisophylium ist der Zusatz: „monöcische, sehr seiten diöcische" Involucra weggelassen und den schiefen Blättern jetzt Jder Zusatz fere semper gegeben; es sind von dieser Gattung 73 Arten aufgezählt, während früher nur von 51 die Rede war, die zuerst nach dem glatten oder nicht glatten Samen in 2 Hauptabtheilungen zerfallen, ferner aber nach dem Va terlande geordnet sind. — Bei Alcctoroctonum Schlecht. ist aus der „schüssselförmigen Drüse:‘ ein „‚Callus seutellato-infundibu- liformis‘‘ geworden; die „getrennten keilfürmigeu swischen- ständigen Einschnitte“ sind jetzt: processibus cuneatis memM- 522 branaceis sparsim fimbriatis alternantibus; die wiederholt 2-3. gahelige Tragdoide ist jetzt nur infor. di—trichotomo cymosa; die Blätter wurden früher zu 2 oder zu 4 in einem Wirtel gestellt ge- nannt, jetzt heisst es foliis longiusculo-petiolatis oppositis, fernis vel quaternatim verticillatis. Während im Auszuge 17 Arten dieser Gattung angegeben werden, sind deren bier nur 15 aufgeführt. Der Charakter der Gattung Trichosterigma ist hier ganz anders wieder- gegeben, als im Auszuge, und wird es am besten sein, beide Anga- ben in der ursprünglichen Sprache neben einander zu setzen: Abhandlung, Involuerum commune campanu- latum, basi bracteis deciduis ful- Auszag. Involuerum von 2 hinfälligen Bracteen gestützt, tum. — Limbus magnus coloratus Aeussere Hüll-Lappen gewöhnlich quinque-lobatus, lobis obcor- ausgerandet oder gekerbt Jatis, primum erectis, demum und gefärbt, laufen in einen patentibus in aestivatione contor- tis, intus callo cupuliformilglan- dula) instructis, processibus mem- branaceis erectis suborbieulatis apice emarginatis dentatis alter. nantibus. Inflorescentia axillaris abbreriato cymosa. Bracteolae A. J' lineari-subulatae, inferne nu- dae. Styli basi brevissime connati. Stigmata 3 bidentata. Fratices, caulibas ramisque teretibus exarticulatis et foliis alternis exstipulatis, keilförmigen Polster bis zur Basis der Innenwenn- dungdesInvoluerumsherab. Becherhüllförmige Drüsen. Sitzende, ausgerandet gezähnte, getrennte, zwischenständige innere Einschnitte. Winkeiständige abgekürzte Trag- dolden. Bracteolen linienförmig oberwärts mit langen Wimperhaaren, unter- wärts aber kahl, Strauchartiger Wuchs, ungeglie- derte Stengel und Zweige, abwech- selnde Blätter, fehleude Neben- blätter. Man sieht, dass jetzt auf manche Punkte kein Gewicht mehr gelegt wird, die früher besonders hervorgehoben warden, so die keil- förmigen Polster auf der Innenseite der Hülle; dabei sind manche Formen jetzt modificirt ausgedrückt. — Bei Tithymalopsis ist der früher auf die weisse Farbe der Hüll Lappen und die grüne der Drüsen geleste Werth jetzt nicht mehr erwähnt. Die Fortsätze der Nülle von Dichrophylium, welche früher gewimpert genannt wurden, heissen jetzt multifidi, Beim Vegetationscharakter von Leptopus wurde früher gesagt, dass diese Kräuter äusserst dünne, wenig 23 verästelte Stengel und Zweige, sowie entfernt stehende, zarte Blätter haben, welche Epitheta jetzt verschwunden sind. — Die Hül- len von Adenopelalum wurden früher sehr klein genannt, jetzt heis- sen die involucra nur parva, ebenso sind die früher zarten Einschnitte jetzt processus albidi geworden; die becherförmigen Drüsen der Sten, gel wurden früher gestielt genannt und der Mangel der Nebenblütter erwähnt; beides ist jetzt nicht mehr der Fall. — Bei Euphorbia wurden die Einsehnitte früher eingebogen und tief gefranzt genannt, jetzt heissen dieselben plus minusve profunde ciliati erecti vel introrsum versi; die Bracteolen der männlichen Blüthen, die früher unten breit genannt warden, haben jstzt die nähere Er- läuterung saepe erhalten. Nie Zahl der Arten dieser Gattung ist von 20 auf 27 gestiegen. — Bei Tithymalus wurden früher die Ein- schnitte eiförmig eingebogen genannt, jetzt heissen dieselben erecti truncati, und während früher die Arten als wehrlos erklärt wurden, steht jetzt plerumque dabei. Bei der ersten Section dieser Gattung sind früber die Drüsenlappen des In:oluerumns kreisrund oder läng- lich angegeben, jetzt stehen die glandulae (ein lapsus calami für: ealli) blos als suborbicnlatae vel ellipticae aufgeführt; zu ihr gehö- ren 106 Arten, zur folgenden: Esula aber 117 Arten, also zwei mehr als früher angegeben wurden. — Leider sind die meisten dieser spätern Veränderungen, die wohl auf sor;fältigen Beobachtun. gen beruhen, in die der Abhandlung voraurgeschickte Einleitung nicht einverleibt, so dass die deutschen Charakteristiken der Einleitung mit der lateinischen Ahtaudiuns; selbst nicht immer übereinstimmen, Die Bestimmung der Gattungen nun auch nach der Ansicht der Hrn, Verfassers zu erleichtern, hat Heferent am Schlusse ebenfalls wie bei der Besprechung der Baillon schen Arbeit einen Schlüssel hinzugefügt, und wiederholt derselbe den hereits früher ausgesprochenen Wunsch, bald in Stand gesetzt zu werden, auch über die übrigen Gatiungen der Euphorbiaceen in gleicher Weise eine Uebersicht nach der Ansicht des Verfassers gewinnen zu kön- nen. Noch möge zum Schlusse erlaubt sein, einige Worte über die Namengebung zu sagen; Referent sieht es als einen wesentlichen Fortschritt an, dass bier die Namen der als neu erkannten Gattun- gen nicht mehr, wie früher bei den Euphorbiaceen und Begoniaceen geschah, nach den Namen der den Herrn Verfasser mehr oder win. der nahe umgebenden Personen geformt wurden, wenn auch mit- unter diese Personen für die Botanik bis dahin gänzlich unbekannte Grös- sen waren; hier bei dieser Abhandlung sind da;egen die Namen nach Charakteren der neuen Güttungen geformt und zwar unter Beihülfe der griechischen Sprache: bei einigen dieser Namen bat es Referen- ten sber doch nicht einleuchten wollen, warum sie gegeben worden; so ist bei Eumecanthus Kl. et G, (aus duuxars, sehr lang, und avdes, Blüthe, zusammengesetzt) nichts in der Beschreibung des Charakters dieser Gattung zu erkennen, was diesen Namen recht- fertigte, da vielmehr die Involucra klein genannt werden; der Name von Adenopelalum Kl. &:&. gibt dazu noch eine ganz irrthümliche Deutung, da reraror einmal in der Terminologie als Blumenblatt betrachtet wird und hiervon bei dieser Gattung nicht die Rede sein kann ; aber auch wenn man unter erarcv nur Blatt verstehen wollte. so ist kaum abzusehen, worauf der Name hier deuten soll, denn .ie früher vom Herrn Verfasser Drüsen genannten Theile des Involuerum nennt er selbst jetzt callus, und er wird die Lappen des- selben wohl nieht unter dem Ausdrucke petalum verstanden wissen wollen; dagegen die Drüsen, die an der Verästelung der Zweige sich befinden, gehören doch wohl nicht za den Blättern, so dass man die Gattung auch nicht füglich „Drüsenblatt" nennen könnte; man würde die Drüsen doch offeubar am Blatte selbst suchen müssen. Königswinter den 12. Juli 1860, Dr. I.K. Hasskarl. Clavis analylica Zricoccarım et in specie Euphor biearum Klizsch. et Garcke. Tricoccae, Gemmulis pendulis, in loculo germinis quoque solitariis aut geminis, floribus sexu distinetis, embryo recto, eotyledonibus foliaceis ab en- dospermio oleoso cinctis, ‚Gemmula in loculo germinis quoque 2. unica 1. ’Gemmula i j ’ ” 2} ’ binae, rarius soiltariae involucrum nullum , , , , , . 5. \Flores involuerati yi * . . . 3. Flores exinvoluerati . . . . 4. flor. z unie,, J' ooesolo filamento 3. articulatim pedicello inserto deciduo et anth. 2-Joc. constantes; vegetabi- lia rarius dieica . ; , ‚1 Euphorbiaceae Kl, et 6. Nie plerumgae regulare 2—7-prtit., tice 2.valv., aut lobo revoluto aperta; flor. numerus definit ; arbores dioiei, rudiment. alt. sexus haud raris, ra- mis, foliis et involueris nitidulo- lepidotis . , . . wet eueulliformia, lateral, aut ver- 3 Germen uniloeulare, gemmulae 1—2 Germen plus quam ]1- loculare, flores I-, 4, rarius 2-oici, ealy« © semper prae- sens, stamine eramgque oo, rudi- menta alter. s.sus plerumque 0, Germ, 1-loculare, gemmulae 1I—2 3 Germ. plus quam 1-loculare, gemmulis in loc. 2. . . Rudimenta alter. sexus praesentia, flore 2-, rarius 1-oiei . Rudimenta alter. sexus defieientia, flore 1-, rarius 2-oiei . , Flores 5 ecalyeulat.,involuerum 1-phyl], Flores calyeulis 3—8-dentatis cincti, bracteolis paleaceis; flos Q calycu- latus, involuerum profunde 2 lobum, lobis aequalibus rectis, intus glandula instructis . ;Invaluerum rectum, 4—7-fidum, superne callosam, bracteolae ad bas. flor, Z saepe calyculati . . . . Involuerum obliquum, bilabiatum, calcei- forme, basi ventricosum et intus glanduliferum, bracteolae ad basin flor. 0, calys, 2 0 Involueri lobi membranacei, basi callo instructi . . . Involueri lobisuperne callo earnoso tecti 525 . 1. Peraceae. . VI Antidesmaceae. . III Acalyphacene. VI. Antidesw:aceae. 6. . VI, Busxaceae, « V. Phylianthaceae, 8. 3. Änthostemene, Ki et Grk, 1. Euphorbieae, Kl. et Grk. 9. . 2. Pedilantheae Kl. et Grk. 10. „A Anisophylleae. Kl. et Grk, 17. B. Tithymalus, Ki. et Grk. 326 Folia fere semper inaequilatera et obli- qua, oppos,, stip. intrapet,, involueri lob, parv., process. exiguis fimbriat., bracteolis eiliatis . . . . Folia nunquam inaequilatera 10. LT Caulis articulat., stipul. intrapet., fol, oppos. s. 3—4-na, process. invol. cuneat., bracteol. long. angust. . |— 11. Caulis inarticulat. Stipul. subalat. decid., involucr. magn, lob. magn. orbicul., call. patelliform,, 12. process. cuneat., oo fid., fol. alt. aut suboppos. albido marginat. . Stipal. 0. . . . . . . Fol. infer. oppos., involuer. parv., peta- loideo-bracteat., lob. semiorbie., pro- 13, cess. alb. ovat. basi connat, fimbriat., bracteol. minutiss. subulat. Fol. infer. altern, R . CE Involuer, bracteat. lob. magn color. vbeord,, callo cupulif., process. sub- orbic. emarginat. dent., bracteol. li- 14. neari-subul, ciliat. Involaer. ebracteat. parv. . . . Involuer. process. minut, . . . Involuer, process. obovat, bifid, argute dentat., lob. obovat. alb., call. eya- thimorph. nigrese., glandul. cyathi- morph. ad dichotomiam ramificat. 15. ED — Involuer, lob. magn. obovato-orbicul., eolor,, call. patelliform., process, exig, ovat, fimbriat. . . . N 1. Anisophylium Haw. 11. 2. Alecloroctonum. Schlebi. 12. . 6. Dichrophyllum. Ki. et Grk. 13. . 4. Eumecanthus. Kl. et Grk. 14, . 3. Trichosterigma. Kl, et Grk. 15. 16. . 8. Adenopelalum. Kl. et Grk. 5, Tithymalopsis. Kl, et Grk, 527 Involuer, leb. 2-oo-priit., lae. lineari- 16. clavat,,call. complanat. scutellat. pro- cess, breviss. . . . ‚%q. LeptopusKl. et 6. Stipul. 0. . . . . 18. Stipul. intrapetiol., aculeatae, caule cac- tiform., fo}. altern, bract. 2 magn. oppos., punic. persist., invol. callis erassiuse, obovat. apice renif.-trune , basi attenuat.-complanat., color, fla- bellif., apice irreg. dentat., bracteol. lineari-subul. remot. serrat., stigm. emarginat. 0. . . . 13. Sterigmanthe. 17. Kl, et Grk. Caul. inarticulat. dichot. ramos., ramul, articulat., fol. oppos. utring. glandul., stip. 0, involuer. dieie. minut.-2 bract., call. orbic, s. semiorb., process. ovat. 18. eiliat., bracteo). lineari-subul. pubese, barbat , stigm. 2-fid, revolut. . . 11. Arthrothamnus, Kl. et Grk, Caul. rami inartieulati, fol. spars. 19. aut 0, involucr. 1-oic. Caul. aculeat. saepe cactif, plIrmg. aphyli., invol. subsess, bracteat., call. semiorb. s. subquadrat. plrmg. planiuscul., 19. process. ciliat., bracteol. basi ssepe latiuseul, So-prtif, fimbriat., styl bas. plrmg. connat., stigm. 2-lob, . . 9. Euphorbia. Caulis inermis . . B . 20. Bracteae ad basin involueri 0, bracteol. ; 20 ciliat, stigmat. 2-lob. . 2 " \Bracteae ad basin involuer. opposit., call, poros. . . . . . 22, Involuer. call, erass. sabrotund. v. se- 21. milunat., process. truncat., bracteol, lanceolat, . R . . .12. Tiühymalus, Scop. 528 Involuer. ext. glandul. I—5-magnis eya- thimorph. process. saep fimbriat., braeteol. ceiliat. lacer., caul. nonnumg. f genieulat., saepe lobat. fioralib. pul- | chre colorat, . . . . . 15. Poinsettia, | Garcke. 21. Bract. 2., call. involuer. apie. digitat. peetinat., process. majuscul. subtrun- cat. eiliat., braeteol. linear. fimbriat., styl. inf. connat., stigm. apie, inerass., caul, saepe cactiform. . . .. 10. Medusea Kl.et& Bract. scarios. obovat. spathulat. api- 22. culat. carinat. dense oppos. dein de- eid,, obovat. apice trancat. basi at- tenuat, teret,, process. alb. cuneat. apic. truncat. profunde 6 dentat., bra- cteol. profund, laciniat., caal. ramis- \ que teret. . . . . . 14. Euphorbiastrum. Kl, et Grk. Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. {Fortsetzung ) 111) Kolenati, Höhenflora des Altvaters, Brünn, 1860. 112) Cohn, Bericht über die Verhandlungen der botanischen Section (Jer schlesischen Gesellschaft für vaterländische Cultur) im Jahre 1859. Breslau. 118) Dritter Jahresbericht des naturliistorischen Vereins in Passau für 1859. Passau, 1860. 114 Huber und Rehm, Uebersicht der Flora von Memmingen. Memmin- gen, 1850. 115) Verhandlungen der k. k. zoolog. botanischen Gesellschaft in Wien. Jahrg. 1859, IN. Band. Wien, 1859. 116) Mittheilangen der k, k, geographischen Gesellschaft. IH. Jahrg. 1859. 3. Heft. Wien, 1859. 117) Nouveaux memoires de la socieıe Imper. des naturalistes de Moscou. Tome Xli. Moscon, 1860. Eelacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr, Druck der FL Neubauer’schea Push immekerei (Uhr, Kıug’» Witwe) in Regensburg, ißegenshurg. 14. September. LS6O. Anhalt. oricınaL-AaentanoLuneen, Schnizlein, einige merkwürdige Tormen von Ovula bei:Mouocotylen. -— Wydler, kleinere Beiträge zur Keunt- niss einheimischer Gewächse (Fortseizung: Compositae,). — ANZEIGE der lür die k. botauische Gcosellschalt eingegangenen Briträge. Einige merkwürdige Formen von Ovula bei Monocotylen, von A, Schnizlein. Die Verschiedenheiten in der Gestalt und Bildung der Ovula sind im Vergleich zu denen der Pollenzellen viel weniger beachtet und hervorgehoben. Denn obwohl bei der Frage nach der Befruchtung viele Formen nebenbei bekannt geworden sind, so hat man doch dieselben vicht zum Gegenstande einer besonderen Nachsuchung ge- macht. Wenn es aber auch in der Natur der Sache liegt, dass hier wirklich eine geringere Mannigfaltigkeit vorhanden sein mag, als bei den Pollenzellen, so ist sie doch wahrscheinlich grösser, als man gewöhnlich glauben möchte, indem die Angaben darüber bei den Schriftsteller in den bezüglichen Abschnitten und Abhandlungen ziemlich dürftig genannt werden können, j Mehrere in neuerer Zeit angeregte Fragen möchten aber um so mehr auffordern, die Ovula in nähere Betrachtung zu ziehen, Ins- besondere meine ich hiemit die von Miers in mehreren Abhandlun- gen der Transactions of the Linnean society zu Sprache gebrachten Verhältnisse der Ausbildung solcher Theile der Ovula, welche bei der Reife des Samens als sogenannter Arillus oder Samenmantel auftreten. Nach jenem Autor werden in der That nicht nur manche der mit jenem Namen bezeichneten Billungen ihrer Natur nach ge- nauer festzustellen sein, sondern auch mehrere derselben, welche man bisher als wirkliche Samenschalen angesehen hat, würden sich vielleicht nicht als solche erweisen, Wenn mir auch keine so vollständige Litteratur zu Gebote steht als. wünschenswerth ist, so muss ich doch wenigstens unter den Flora 1360, 31 Re 530 wir zur Hand liegenden Schriften das Werk von Schleiden als dasjenige bezeichnen, in welchem noch die meisten Formen und Beispiele der Ovula enthalten sind. Hierin finde ich aber die Fälle, welche ich beobachtet habe, nicht aufgeführt, und ohne darin dem betreffenden Abschnitt einen Vorwurf machen zu wollen, darf ich wohl einige selteuere Modificationen und Vorkommnisse anführen um die angeleutete Erweiterung der Anschauung zu begründen. Es beziehen sieb die beobachteten Fälle auf zwei Pflanzen aus Neuholland, welche im hiesigen botanischen Garten, so lange ich wenigstens denselben kenne, vielleicht in Folge des warmen Som- mers im verflossenen Jahre 1859, zum ersten Male zur Blüthe ge- langten. Die eine dieser Pflanzen ist Astelia Banksi. Bei Eröffnung des Fruchtknotens derselben zeigen sich in jedem seiner Fächer 8—10 Ovula, und es fällt sogleich auf, dass dieselben nicht dicht an dem Samenpolster sitzen, sondern in die Höhle hineinragen, und eine hellschinmernde faserige Niasse zwischen sich zeigen. Nach Herausnahme eines einzelnen Ovulum, und bei stärkerer Vergrösse- rung, erkennt man alsbald, dass die Ovula sehr lange Stiele besitzen, welche schlangenartig, ja oft zickzackförmig gebogen sind, Sodann ersieht man, dass zwar umgewendete (anatrope) mit zwei Integu- menten versehene Eichen vorhanden sind, dass aber auch noch ganz sonderbare Veränderuugen dieselben begleiten, Diese bestehen zu- nächst darin, dass der zuerst wellig oder S fürmig gebogene Samen- stiel (funiculus) an der Stelle, an welcher die Nalıt beginnt, noch eine winkelige Biegung macht, so dass in deren Winkel der Ei- mund (mieropyle) hineingekehrt ist. An dieser Stelle ist dann auch * der äussere Winkel meistens eiwas verdickt, und sieht einer Micropyle ähnlich, Ueberdiess aber bildet sich entgegengesetzt dieser Stelle ein Lappen aus, welcher eine ziemliche Strecke der Aussenseite des Integuments verdeckt. Dieser sowohl, und zwar in besonders starkem Grade, als auch der übrige "Theil des Samenstiels, ist mit langen, fast haarförmigen, gebogenen Zellen (Papillen) besetzt, und gibt dem Ganzen das Ansehen von leitendem Gewebe. Demnach hat diese Bildung eine grosse Aehnlichkeit mit derjeni- gen, welche man bei Opuntia kennt; doch ist der grosse Unterschied zu bemerken, dass jener Samenstiel an seinem Ende keine muschel- förmige Gestalt annimmt wie dort. Der Stiel zeigt bei Astelia viele Zellen mit Krystallbüscheln. Das Ovulum selbst hat weit über den Nucleus hervorragende Integumente, welche etwas nach der Aussen- E - Seite vorgebogen erscheinen. Die Chalaza ist deutlich, Der Keim- sack ist klein, nahe an der Spitze des Kernes gelegen. Die Oberfläche dieser Ovula fiel dadurch auf, dass ihre ziemlich rectangulären Zellen wellige Ründer zeigen, welche an die Oberhaut vieler Laubblätter erinnern. Man hat also hier eine Bildung, welche uls Stufe zur Erklärung des Samenmantels betrachtet werden kann, Leider fehlt uns die Kenntniss des reifen Samens dieser Pflanze, um ihn mit diesen jün- gern Zuständen vergleichen zu können. Unsere Pflanze war ein weibliches Exemplar, denn die Antheren waren leer von Pollen. Nebenbei mag bemerkt sein, dass der Stempel an der Verenge- rong, die doch kein eigentlicher Griffel genanut werden kann, drei sehr deutliche Honigdrüsen zeigt, welche bis fast zum Griffelkanal in’s Innere hineinragen. Der Honig war so reichlich abgesondert, dass er mit der Zunge erkannt werden konnte. Die andere Pflauze, welche hier erwähnt werden soll, war Uvnostylis dealbata aus der Familie der Naemodoraceen, vou wel chen man in den hotanischen Gärten fast nur noch Anigosanthus und Wachendorfia findet, und deren Untersuchung mir daher beson- ders erwünscht war. Es hat sieh die Mühe angenehm belohnt, denn ichgy war wahrhaft überrascht, in dem Fruchtknoten gerade (atrope) Ei- chen zu finden. Diese Form kommt meines Wissens, und nach Um schau in der Litteratur, bei den Monocotylen=sehr "selten vor, und zwar bei den besonders wegen ihrer Munnigfaltigkeit der Arten von Eichen merkwürdigen Aroideen, und dann bei einigen Ilydrochari- deen. Da aber bei den übrigen Monocotyleu, und auch in dieser Famlie der Hämodoraceen, umgewendete Eichen so allgemein sinil, so musste die Bildung von geraden Eichen um so merkwürliger erscheinen, obwohl es schon von Schleiden hervorgehoben wird, dass gerade die Monocotylen weniger beständige Verhältnisse zeigen als die Dicotylen, bei welchen viele Familien und ganze Reihen der- selben von ziemlich gleicher Art sind, Das Eichen hat zwei scharf begrenzte Schalen (Integumente), von denen die äussere an dem Keimloch stark hervortretende Zel. len entwickelt, wodurch diese Stelle warzig erscheint. Der Keim- sack befindet sich an der Spitze des Kernes, Die Oberfläche des Integuments ist dadurch merkwürdig, dass ihre runzlich gestreckten Zellen nicht der Länge nach liegen, sondern quer herüter laufen, Das ganze Eichen endlich erhält dadurch eine sehr eigenthümliche Gestalt, dass es auf einem fast knollig zu nennenden Stiel steht, und so aussieht, als oh zwei Knoten mit einer Rinschnürung üher 34 332 einander stünden Dieser Stiel ist jedech um etwas kürze als das Eichen selbst. Ueber die geschilderte Beschaffenheit dır Ovala dieser Gattung findet sich in den Schriften nichts, wenigstens nicht in dem neue- sten mir zugänglich gewesenen Werk von Lindley „Swan river‘, Ob in der Voyage,de l’Astrolabe, woraus Abbildungen solcher Pflanzen eitirt werden, die Ovula abgebildet oder beschrieben sind, ist mir unbekannt, Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Vor H, Wydler. (Fortsetzung } Achillea. Die Arten dieser Gattung kommen darin wit einander überein, dass die Tragblätter der Bfüthenzweige an letztern binauf- wachsen, und zwar um so höher, je höher die Blüthenzweige selbst Vcm Stengel abgehen, so dass sie an den obersten oft dicht an der Basis des Endköpfchen hinaufrücken und einen integrirenden Theil seines Involuerum _auszumachen scheinen, Dasselbe gilt für die Tragblätter der MEN, Blüthenzweige der Inflorescenz, Von die- sem stufenweisen Hinaufrücken der Tragblätter der Blüthenzweige sind meist nur die untersten ausgenommen; bei ihnen kommt kein Anwachsen vor, und ihr Zweig steht noch exact in der Blattachsel; bei den höheren Blüthenzweigen, wo das Hinaufwachsen der Blätter einen gewissen Grad erreicht, könnte msn auf den ersten Blick ver- sucht sein, den Blütbenzweigen die Tragblätter ganz abzusprechen. Vehrigens zeigen die letztern mehr oder weniger allmählige Ueber- gänge aus den Laub. in die Hochblätter. ‚Seltener kommt ein An- wachsen der untersten Blüthenzweige an den Stengel und daher Entfernung jener von ihren Tragblättern vor, A. Ptarmica, Keimpflanze, Auf die Kotyledonen folgen drei rechtwinklig sich kreuzende Blattpaare, dann °,, St. eingesetzt mit 3+3 5 breiten Stiel. Ilypokotyles Glied kurz; aus demselben treten früh Warzelzasern,, welche die Hauptwurzel an Länge um Vieles über- treffen. Prosenthese. — Kotyledonen elliptisch-spatelig, mit kurzem wa 33: Die Erneuerungssprosse aus der Basis der blühenden Stengel verhalten sich wie bei Tanacet. vuly Sie beginnen als längere oder kürzere (einige Zoll bis 1 Fuss lange) schnurförmige Nieder- blatttriebe von weisslicher oder röüthlicher Farbe, Niederblätter scheidig-schuppig, an kürzeren Sprossen sich schuppenartig deckend, an längeren aus einander gerückt; zeigen Uebergänge in Laubblätter, indem die mehr oberflächlichen Sprossen angehörenden lanzettlich und fein gezähneit erscheinen, Die Niederblattsprossen bewurzeln sich später aus den Internodien, besonders stark da, wo sie als Laubstengel über die Erde treten. Die Niederblätier stehen zum Theil nach '/, (quer zum Tragllatt), gehen aber manchmal schon nach 2 distiche stehenden Vorblättern in °/; (Prosenth, von = über, Einzelne Niederblattsprossen fand ich vornumläufig. Stellung der Laubblätter Anfangs auch °?/;, höher am Stengel °,,. Involuerun und wahrscheinlich auch die Blüthen nach °%; und ",,,. Strahlen- blüthen am häufigsten 8, seltener 9. An Blüthenzweigen kommt ’, St vor, wenn ich nicht irre, ohne Prosenthese. — Die basilären ge- stauchten Stengelglieder verkoizen, haben aber ein frisches Mark, weil aus ihnen die Sprosserneuerung geschieht, der übrige Stengel bleibt krautartig, wird hohl und stirbt ab *), A. macrophylla. Sprossbildung wie bei voriger mit Niederblät- tern beginnend. involucrablätter und Blüthen nach ®,13. A. alrala. Die blübenden Stengel sind ebenfalls die Gipfel ei- nes Niederblatt-Stolo, der an seinem Uebergang in die Laubregion sich stauebt und eine bodenständige Laubrosette bildet, deren Axe sich zum Blüthenstengel dehnt. Die Rosettenblätter schen frühzeitig entwickelt, sind zur Blüthezeit meist abgestorben. Sie, sowie die Biät- ter des aufgeschossenen Stengels stehen nach °/s, seltener nach ® ,. Die Hüllblätter und wahrscheinlich auch die Blüthen nach ®/,, ge- ordnet. Nur aus der Basis und dem Gipfel des Stengels Sprossbil- dung; hier Blüthenzweige, dert Erneuerungssprosse, alle dazwischen liegenden Blätter steril. A. Mlülefolium, Sprossbildung wie bei voriger. Macht schon als Samenpflauze aus dem Bodenlaub Niederblätt-Stolenen, welche oft im Herbste Laub treiben. Dasselbe geschieht aus der Stengel- basis der blühenden Stengel Stolonen meist von röthlicher Farbe *) Diess ist eine be, perennirenden Kräutcın s0 allgemeine Erfalinng, nass . . I r ” ich ihrer bier ein für alle Mal erwähnt haben will 534 sehnurförmig, besonders stark wurzelnd, wo sie als gestäuchte Laub- stengel über die Erde treten, Die obersten Triebe der Stengelbasis sind oft ohne Niederblätter. Die Stolonen verzweigen sich oft wieder sfotanenartig. Die scheidig.schuppigen Niederblätter stehen nach '/., die auf sie folgenden rosettigen Laubblätter nach °/,, welche Stel- lung oft in mehreren Cyklen am Stengel fortsetzt, mit den Trag- blättern der Inflorescenz sich aber zu °/, steigert. Involucralblätter und Blüthen nach 5|,. — Letztere Stellung kommt häufig auch den Sei- tenzweigen der primären Blüthenzweige zu. —.An den Erneuerungs- sprossen folgt anf die zweizeiligen Niederbhiätter 3/, St. des Laub, entweder olıme Pros, oter auch nach 2 Vorblättern mit Pros. von +: Die Niederhlätter sind stark übergerollt. Die untersten Laub- blätter haben eine deutliche, jederseits in ein rundes Vehrchen aus- gehente Scheide, welche bei allen Blättern desselben Triebes in gleicher Richtung (nach dem langen Weg der Spirale) übergerollt ist, und den Stengel gauz umfassend, während an den höhern Sten- gelblättern die Scheide schmaler wird, und an ihr Blattfiedern auf- treten, Anthemis arvensis, 1) Kotyl. LH (= Invol,) H' 2) 2. Involueralblätter nach "®/2,, Blüthen cH’) nach 217/,,. Matricaria Uhamomilla, Blattstellung nach °/, und °,,. Blüthen mit 21, 21. Parastichen —=° 2; aber auch °";;. Anacyclus Pyrethrum DC. Dreiaxig: 1) Gestauchte Laubrosette s gestellt, 2) Gedehnte Laub- und gestauchte Hochblatt- {invol) Are, 5) Blüthe aus H kommend. Laubblätter der secundä- ren Axen nach ?, und ° 5. Hüllblätter nach '3;,,. Blüthen nach 21 3,. Chysenthemum L ucanthem. Die Samenpflanze kommt an der Heuptaxe zum Blühen und macht aus den Achseln der Kotyledonen starke belaubte, blühende Sprosse, weiche die Höhe des Stengels erreichen. Sie legen sich mit ihrer gestauchten Basis an die Erde und bewurzeln sich daselbst. Auch die über den Kotyledonen be- findlichen Bereicherungssprossen verhalten sich auf gleiche Weise, Die Sprosserneuerung geschieht immer aus der gestauchten nieder- tiegenden Stengelbasis früherer Sprossen. Jeder Spross beginnt sogleich mit Laubblättern und bewurzeit sich; die Wurzel der Sa- menpflause scheint hingegen schon früh abzusterben. Die Spross entwicklung ist absteigend. Die Sienyel sind kautig furchig. Die Zahl der Kanten nimmt nach dem Endhöpfehen bin zu, und daselbst zählt man oft 13. Die Blätter stehen auf den Kanten, Der Stenge nach ° 335 ist unten bis gegen die Mitte tünfkantig *), und dem entsprechend die Blattstellung °,;, ja an einzelnen Stengeln erstreckt sich diese Stellung bis an den Anfang des Involuerum. Höher ist die Blatt- stellung oft °/s und steigert sich in die Hülle hinein, deren HS. Blattschuppen ich je nach der Grösse der Köpfehen nach " ,, und 2!/a, geordnet finde; an kleinen Köpfchen glaube ich auch %ı3 ge- funden zu haben. Die Blüthen stehen gewöhnlich nach *,,. — Die Erneuerungssprosse beginnen mit zwei seitlichen Vorblättern. Die auf sie folgende °/,; Sp. ist eingesetzt mit Prosenthese von 3 +3 Fa Weg der Spirale übergerollt. An den Zweigen lassen sich die 2 den Vorblättern entsprechenden Kanten von den 5 Kanten der auf sie folgenden Blätter leicht unterscheiden. Die Blattspreiten sind in der Krospung nach dem Jangen Ch. coronopifolium Vill. Die Erneuerungssprossen basilär von einander abstammend; einzelne verlängern sich stolonenartig. Die tiefer in der Erde befindlichen Sprosse beginnen mit kleinen drei- seitigen Niederblättern, deren ich bis 10 zählte. An der Erdober- Näche stauehen sich die Sprosse und bilden eine Bolenrosette, die, wie auch die untern, auf die Kanten des gedehnten Blüthenstengels fallenden, nach ?;, stehen, Das Gipfelköpfchen ist vom obersten Blatt durch ein 1—2 Zoll langes Internodium getrennt, Der Uebergang äus L in Hochblätter plötzlich. Die Kantenbildung des Stengels und Blüthenstellang wie bei voriger. Die innersten Hüjlblätter sind oft sc:on Tragblätter von Blüthen, Ch. alpinum. Kotyledonen sehr kurz und breit gestielt, Stiele in ein Scheidchen verwachsen. Spreite oval, dicklich, oben stark gewölbt, unten concav, Primordialblätter keilförmig in den Blatt- stiel verlaufend, mit zwei- bis dreizähniger Spreite. — Die Erneue. rung geschieht aus den basilären Laubblättern früher.r Sprosse; jeder Spross bewurzeit sich, Blattstellung meist 5/s (am Anfang des Sprosses auf 2 Vorblätter ohne Prosenthese folgend). Hüllblätter und Blüthen nach '3/,. — Die Gipfelköpfehen (Hochblattregion) durch ein schaftförmiges Internodium von den Laubblättern getrennt. Die Blütter vereinfachen sich von unten nach dem Stengelende hin; die untersten sind kammartig-fiedrig, die höhbern oft nur dreizahnig, die obersten ungetheilt. 5 *) Vebrigeuws muss man die zwischen die Kanten fallenden Leisten, welche die Stengelfläche durchziehen, nicht mit jenen verwechseln, a 936 Ch, corymbosum, Involurralblätter nach !%/,,, Biüthen nach /,,. Ch. coronarium. Keimpflanze. 1) Auf die Kotyledonen folgen P< his 3 Paare sich rechtwinklig kreuzender Blätter (Pros „) ale 3+171 und an sie schliesst sich ° ; (Pros. F an :) an. 2) Mit den Kotyledonen kreust sich ein Blattpaar und an die- 3+3 ses schliesst sieh. °/; (mit Pros. von 5 } an, wodurch das erste Blatt der letzteren Stellung vor einen Kotyledon zu stehen kommt. 3) Auf die Kotyledonen folgen 2 Blattpaare; mit dem letzten Paar kreuzt sich noch ein Blatt rechtwinklig, welches sogleich 5: !/ St. einleitet. — Blüthen nach 3/,,. — Zweige der Hauptwurzel vierzeilig, (Ch. viscosum Desf. Hier möge blos auf die Beschaffenheiy der randständigen Krüchtchen des Blüthenköpfchens aufmerksam ge- macht werden. Sie sind dreikentig, dreiseitig; ihre vordere Fläche ist gewölbt, die zwei andern, seitlich liegenden zusgehöhlt; ihr Rand gebt in fünf ungleich grosse, oflenbar den Kelchabschnitten entsprechende Stachelchen aus. Ein median nach hinten gelegenes erstreckt sich am Früchtehen abwärts flügelartig (zweites Sepalum), Zwei kleinere fallen nach vorn (entsprechend dem 1. und 3. Kelch- theil). Zwischen diese und den hintern Stachel fallen zwei kleinste (4. und 5. Sepalum), sie fallen auf die ausgehöhlten Seitenflächen. Die Früchtchen der Scheibenblüthen sind von den Seiten zusammen- gedrückt, zeigen eine vordere und hintere Kante, die hintere ist flügelartig und geht in den medianen Stachel über; die 4 anderen Stacheln fehlen. Die Blüthen stehen nach 7) “ Dormicum Pardalianches. Die Erneuerungssprosse kommen aus der Achsel eines basilären Laubblattes eines relativen Mutter- sprosses, und haben oft gleich von Anfang eine knollig verdickte Axec. Tiefer in der Erde entspringende Sprossen erscheinen hinge- gen als Stolo mit entfernt stehenden Niederblätiern. Der Stole staucht und verdickt sich zuletzt zur Knolle und trägt an dieser Laubblätter, um sich dann noch einmal zu verlängern, und noch ein- ma) zu stauchen und eine Knolle mit gedrängt stehenden Boden- lauben zu bilden, erst dann schiesst er als Blüthenstengel auf. Jede neue Knolle bewurzelt sich, während die alten Knollen absterben. Niederblätter und die untersten Laubblätter stehen nach "/.; die Spreiten der letzteren sind in der Kunuspung abwechselnd gegenwen- dig übergerollt. Die nächetfolgenden Bodenlaube stehen nach 5: 537 ich fand auch bodenständige Laubrosetten mit °/, St. In der-Knos- pung sind die scheidenartigen Stiele und Laubspreiten nach dem langen Weg der Spirale übergerollt. Die ;/, St. schliesst sich an FE . R 3 3 die '’, St. mit Proseutliese von 5 =, Der Stengel nur aus den öbersten Blättern verzweigt, die Zweige der Endköpfchen übergi- pfelnd, nur mit 1 bis 2 kleinen Laubblättern, Hü:lblätter 30—46, Bblüthen nach °%,;; kleinere Köpfchen nach ?Ysa und "].ı. Aronicum scorpioides Koch, Erneuert sich aus den basilären Laubblättern, Die Sprossen beginnen mit einigen schuppenartigen Niederblättern. Diese aus breiter Basis zugespitzt. Die Jaubblät- ter der sterilen*) Sprosse in der Knospung nach ®/; St. übergerollt. Jeder Spross bewurzelt. sich; «ie sterilen Laubrosetten haben in ihren Blattachseln bereits wieder Knospen. Blüthen nach °Ys; ge- stellt. Der blühende Stengel vielkantig, vielfurcbig; die Kanten den Hüllblättern des Blüthenköpfehens entsprechend, deren 34 sind, wahr- scheinlich nach 2/32. Senecio, Blätter vieler Arten in der Knospung mit rückwärts gerollten Rändern. Seneeio vulgaris. Kotyledonen gestielt, mit elliptisch lanzettli- cher allmählig in den Stiel übergehender Spreite. Auf die Kotyle- donen folgt entweder ein mit ihnen sich rechtwinklig kreuzendes“ Blattpaar und dann °/; oder °/s; oder Jiese Stellungen fulzen un- 3 mittelbar auf die Kotyledonen, wenn °/;: eingesetzt mit st Pros, bei °/, eingesetzt mit %s—"/; oder — Auf °/, St, folgt oft 5/.. Invuluerum und Blüthen nach *°%,, und Y%yzı. — Seitenzweig- lein der Primärwurzel vierzeilig; Adveutivwurzeln treten We 2% aus dem Kotyledonarglied und den folgenden Stengelyliedern, so- weit sie die Erde berühren, hervor. Die 3 bis 5 auf Jdie Kotyle- donen folgenden Blätter sind noch einfach, blos gezälhnt, die folgen- den werden stufenweise tiefer fiederspaltig, Die Blüthenköpfchen oft in Schraubeln gestellt, *) Hier möge ein für alle M.l bemerit werden, dass, wo von der Spreiten- rollung uach dem langen Weg der Blatispiral» zur Kuospeuzeit die Rede ist, die Blätter steriler Sprosse, oder auch die tiefer am Stengel beiin!- lichen blühenden Sprosse hierin eine grüssere Beständigkeit zeigen, als die in der Nähe von Bläthen oder Inflorescenz befindlichen, weil letz ” tere oft aueh den, Druck, den die Blüthenknospen auf sic ausüben, Stö rungen in (ter regelmässigen Rollung erleiden. ar al . 538 S, viscosus, Blattstellung °]s und '/,. Zweiganfünge: 1) Der Zweig beginnt mit 2 seitlichen Vorblättern, auf welche '/, St. folgt, x eingesetzt mit Prosenthese von 2 Aue 2) Auf die beiden Vor- blätter folgt 5, an das zweite Vorblatt ohne Prosenthese anschlies- send. 3) Es schliesst sich 3/; St, an das Tragklatt des Zweiges Ps unmittelbar eingesetzt mit +3 an. Das erste Blatt steht zum Tragblatt rechtwinklig. 4) Es schliesst sich 5/; ohne Prosenthese "an’s Trsgblatt an. 5) Der Zweig beginnt mit %,, St. eingesetzt mit 34: 5 = (das vierte Blatt steht medien nach hinten, 3, 5 nach vorn, 1, 2 seitlich). — Ein linksläufiger Stengel mit 10 Primärzweigen hatte 9 von ihnen mit dem Stengel gleich-, I gegenläufig. j S. sylvalicus. Blattstellung wie bei vorigem. S, erucifolius. Blattstellung am aufgeschossenen Stengel °;s und sehr oft °/,. Involacrum internum nach %/,,, Blüthen nach 7, P Strahlenblüthen oft 13, stehen in der Achsel der inneren Hüllblät- ter. Die Sprossen aus der Stengelbasis beginnen mit Niederblättern. | „7 S. Jacobaea, Blattstellung wie vorige. Innere Hüllblätter 13, ' 14, 16, eben so viele Strahlenblüthen. RUE S. aquaticus. Involuerum internum 13 blättrig, dessen Blätt- | chen sind die Tragblätter der Strahlenblütlsen. Blüthen nach ?'/5.. S, Iyratifolius, Blattstellung oft °/,. MHüllblättchen oft 17. Sprossen aus der Stengelbasis beginnen mit einigen Niederblättern. a cordalus, Sprossbildung wie bei vorigem, mit Niederblättern ginmend. S, paludosus. Innerer Hüllkelch 19 und mehrblättrig, Strah- lenblüthen 13, 15, 17, Scheibenblüthen (und wohl auch die Strahlen- blüthen) nach ’3/,, gestellt. Echinops zsphaerocephalus. Blattstellung am aufgeschossenen Stengel °/,. Das die einzelnen Blüthen umschliessende Involucrum besteht aus 4 bis 5 vor einander fallenden ?/, Cyklen von Hochblät- tern; die Blätter der innern Cyklen zunehmend grösser, die der äussersien die kleinsten, in Fibrillen aufgelöst. Der behaarte Kelch- rand zeigt fünf etwas stärker hervortretende Haargruppen, welche vor den innersten Hüllkreis fallen. Da vor sie auch die Stamina fallen, während die Corollen-Abschnitte mit ihnen wechseln, so ent- sprechen sie wohl der Mitte der Sepala, Die Bit nalen nach 539 #/, und "/ay. Die Sprosserneuerung geschieht aus der Stengel. basis; die Sprosse beginnen mit Laubblättern und treiben starke Wurzeln. u (Bei E cornigerus ist der innerste Cyklus der Hülle der grösst- blättrige. Seine 5 Hüllblätter sind zu ?/; unter sich verwachsen, ihre freien Theile decken (wie bei andern Arten) nach °/,; und sind abnehmend kleiner. Der erste und grösste erhärtet gewöhnlich zu einem Stachel, jedoch nicht bei allen Blüthen). Cirsium lanceelatum. Blattstellung der bodenständigen Laub- AP rosette °/ıs, am‘ aufgeschossenen Stengel und an den Zweigen YrR Hüliblätter und. Blüthen nach °?/,; und *,3,. Am Zweiganfang finde ich zu wiederholten Malen sogleich °/, St., eingeleitet durch ein erstes zum Tragblatt des Zweiges rechtwinkliges Blatt; es bleibt in manchen Fällen zweifelhaft, ob zwei Vorbläütter anzunehmen. Die Zweige sind, mit einzelnen Ausnahmen, zum Stengel gegen- wendig. Laubspreiten in der Knospung mit rückwärts gerollten Rändern. Die den Blatträndern angehörenden, am Stengel herab- laufenden Flügel sind von ungleicher Länge und es füllt regelmäs- sig der kürzere Flügel nach der Seite der kleineren Divergenz der Blattstelluug Br), der längere nach der Seite der grösseren Diver- genz (°,s) hin; ob diess constant ist, werden weitere Untersuchun- gen entscheiden. — Zuweilen findet sich in der Tragblattachsel des obersten Zweiges ein unterständiges accessorisches Blüthenköpfchen; andere Male sind bingegen mehrere der obersten Blätter unterhalb des Gipfelköpfchens steril. iie Blätter sind zuweilen der Basis ih- rer resp, Zweige aufgewachsen, besonders die Tragblätter des ober- sten Zweiges ©, eriophorum. MHüilblätter und Blüthen nach #*/;;. Der Stengel milcht. - C. palusire, Laubrosette nach °/ıs, Blätter des aufgeschossenen Stengels nach °/,, höher °;, gestellt. Involucrum nach ?'/z, und '%/5, Der Stengel milcht. ©. oleraceum, Die die Gipfel. und die Seitenköpfehen Anfangs umschliessenden, blassen kleinlaubigen Blätter ölters nach °/s, sel- tener nach °'; gestellt. Hüllblätter uud Blüthen, sowoll am Gipfel- und Seitenköpfchen nach ?'/;,. Zweiganfang: auf zwei Vorblätter x + °/s wit Prosenthese von 2 oder °/s ohne Prosenthese. — Blatt- spreiten in der Knospung an den Rändern schwach einwärts ge- rollt. Nicht selten ist eine der Blattohren über die andere gerollt Ania 510 oder auch tiefer am Stengel herablaufend, was aber zur Blattstel lung in keiner Beziehung zu stehen scheint, Die äusseren Blütben des Köpfchens stehen in der Achsel eines sprewartigen Tragblattes; die inneren sind ohne solche: Corollen-Saum deutlich zur Lippen- form hinneigend, indem der vordere unpaare, längere Abschnitt von den vier übrigen durch eine tiefere Bucht sich abscheidet, als letz- tere unter sich. Der hintere erweiterte Theil der Corollenröhre an der Basis mehr bauchig erweitert, der vordere gerad. Die Corolla ist also median „ygomorph (2), wie disss überhaupt bei den Cy- nareen der Fall ist. — Die Pflanze perennirt aus dem Bodenlaub, 1 bis 2 der obersten Knospen werden das nächste Jahr zu Blüthen- stengeln. €. acaule. Hüllblätter und Blüthen nach 2'3.. ©, bulbosum. Wüllblätter und Blüthen nach 2!/,, und 2/1. Pe- renvirt aus den basilären Laubblättern. C. arvense. Keimpflanze. Auf die Kotyledonen folgen 2 bis 3 decussirte Blaitpaare, worauf 5, oder ®/ı; an’s oberste Paar ohne Prosenthese sich anschliessend, Diese beiden Stellungen kommen auch am aufgeschossenen Stengel vor, an kleinern Sjwossen auch ;;. Hüllblätter und Blüthen nach 3%;,, und 2!/s,, an kleinen Köpfchen auch ’3/,,, Perennirt durch Wurzelsprossen. Man vergleiche hier- über Irmisch in Giebel und lfeintz Zeitschr, 1853, S. 195 ff, wo auch Bemerkungen über den Wuchs anderer Carduaceen, Serra- tula etc. mitgetheilt werden, C. monsprssulanum. Blattstellung am Stengel ?/;, °/s, ®/ıs. Invo- T luerum und Blüthen *'/5,. Zweiganfang mit 1 Vorblatt durch tr woran sich °/, St anschliesst, Silybum Marianum. Keimpflanze. Auf die Kotyledonen folgen 1 bis 2 rechtwinklig decussirte Blattpaare*), darauf ?/s eingesetzt ı mit Prosenthese von : +3 ; auch am gedehnten Stengel herrscht ‘-vehmal noch dieselbe Stellung in mehreren Cyklen, oder es folgt . 36. Ich fand auch Keimpflanzen, wo sogleich auf die Kotyledo- nen °/s St. folgt, eingesetzt mit %/,—=°/4, Iuvolucralblätter nach "ar: *) Wenn die Blittpaare «ich auflösen mit Beibehaltung ihrer reehtwiukligen Stellung, so fand ich die Aufeinanderfulge ihrer Blätter, wie oben bel den Caryophylleen und Zupator. cannabin. angegeben. 541 und #3. — Kotyledönen glatt, mit ovaler in einen flachen Stiel ausgehender Spreite. Die Stiele an der Basis in ein Scheidchen verwachsen. Die folenden Blätter bereits filzig behaart, dornig ge- vähnt, weiss gefleckt. Blattspreiten in der Knospung mit ein- (auf)-) wärts geschlagenen Rändern, Das kypokotyle Glied entwickelt, eirca einen halben Zeil lang, sichtlich von der \Wurzelbasis abgesetzt. Wurzel rübenförmig: Seitenwürzelchen oftan der Spitze in ein Knöll- chen angeschwollen. Carduus crispus. Hüllblätter nach 55, 2’/sa und an kleinen Köpfchen "3/5. e C. defloratus. Wüliblätter nach °%,; und 254. CE. nutans. Blattstellung tiefer am Stengel ?,;; höher 5%, aber auch ®%/,;. Hüllblätter nach °%/,; und ?'/s. Den Zweiganfang: °;,, finde ich zuweilen eingesetzt dureh ti Oonopordon Acanthium. Hüllblätter und Blüthen nach °%/55, Carlina vulyaris, Blätter am aufgeschossenen Stengel , und 5/,; Hüllblätter nach "°/,., C. acaulis, Blüthen nach 39a. Lappa major. Hüllblätter nach °*/,,. Tragblätter der Blüthen- zweige an diesen hinauf wachsend, um so mehr, je höher diese am Stengel stehen. Ebenso verhält sich Z., minor. Serratula lincloria. Bosettenblätter nach ®/, gestellt, in der Knospung nach langem Wey übergerolit; Blätter des gedehnten Stengels gewöhnlich nach °/s St. Die beiden hier erwähnten Stel- lungen kommen auch an den corymbösen, übergipfelnden Bereiche- rungszweigen vor, welche den oberen Theil ‚des Stengels einneh- men. Hüllblätter nsch '° ., und ®'/3,. Die Erneuerungssprosse kom- men aus der gestauchten Stengelbasis und beginnen mit einigen scheidig umfassenden Niederblättern. Stengel kantig, Blätter auf den Kanten stehend. Selten findet sich ein unterständiges accesse- risches Blüthenköpflein, Jurinea Pollichii Koch Taschenb. An dem einzig vorliegen- den Exemplare fand ich die Blätter nach °/, gestellt, der Zweigan- fang eingeleitet dureh IE, "An der einzigen, ang eingeleitet dure I" n den einzige Cyklus schloss sich °/; ohne Prosenthese an. (Also wie im Involuerum von (i- chorium). Cenlaurea amara, Blattstellung an der Stengelbasis ?,,, bö- her 5/,, ebenso an Zweigen. Zweiganfang °/s oder EM hintumläufis 542 x z ihr erstes Blatt durch Pros. von : + eingesetzt. Letztere St. scheint auch nach 2 Vorblättern- ohoe Prosenthese ‚vorzukommen. C. Jacea. Blatistellung an Stengel und Zweigen wie bei vo- tiger, Hällblätter nach ''/,, und ®/ı,. Blüthen selten weiss. Spross- erneaerang aus Bodenlaub und der Stengelbasis. Die Sprossen be- wurzein sich stark und einzelne beginnen mit einigen scheidigen Niederblättern. Die Bodenroseite des Aluttersprosses und der Erneu- rungssprosse mit nach %,; gestellten Blättern. C. montuna, Blattstellung gewöhnlich nach °/,, seltener 3, eder ®/,,. MHüliblätter meist nach */ı,, aber auch nach "%/,,. Er- neuert sich aus der Stengelbasis. Einzelne Sprossen beginnen mit (bis vier) quer distichen, röthlich-weissen, scheidig-schuppenartigen Niederblättern. Die Blattügel am Stengel sind ungleich lang ab- wärts erstreckend. Der kürzere Flügel steht auf Seite der kleinern Blattdivergenz (*/s). Ob diess constant, ist noch weiter zu verfolgen. C. Cyanus. Blattstellung %s, %s oder ®/ıs._ Hüllblätter ‚nach /aı und ®/ı3. Blätter nicht selten durch ungleich hohes Anwachsen am Stengel oder Zweigen metatopisch. Zweige auf der Rücken- seite mit einer basilüren Schwiele. Von den obersten Laubblättern zu den lüll- (Hoch JBlättern ist ein starker Hückschritt in der Blatt- . bildung, worauf wieder Aufschwung bei den höheren Hüliblättern erfolgt, eine bei Compositen häufige Erscheinung, Ü. Scab’osa. Hat eine sogenannte vielköpfige Wurzel, d. h. die Erneuerungssprosse werden durch die frisch bleibende Ilaupt- wurzel ernährt. ilüllblätter und Blüthen nach ?'7,,. €. solstitialis. Zweigaufang manchmal sogleich °/,, eingeleitet 1 £ dureh 3 + ®. Hültblätter nach ®/,;, an kleinen Köpfchen °/s. 13% €. Caleitropa. Keimpflanze. Kotyledonen mit elliptischer all- mählig in den flachen Stiel verlaufender Spreite. Basis der Stiele zu einem Scheidchen verwachsen. Auf die Kotyledonen folgt ein mit ihnen sich rechtwinklig kreuzendes Blattpaar, dann °/, mit Pro- 3 +3 senthese von . Blattstellung ausser voriger häufig °/s. Zweig- anfang oft °;s, aber Auch 31: in beiden Fällen ihr erstes Blatt recht- 4 winklig zum Tragblatt, d. h. eingesetzt mit Fi Oft folgt an einem Zweig auf °;, die ®/, St. ohne Prosenthese, Die beblätterten blühenden, gabelähnlichen, übergipfelnden Zweige gehören immer tiefern Blättern des Stengels und der Zweige an, nie den obersten 543 unmittelbar dem Blüthenköpfehen vorausgehenden, welche immer ste- ril bleiben. Die Zweige bilden Sympodien, bald mit Wickel- bald mit Schraubelwachs. Die stacheligen Hüllblätter setzen entweder die vorige 5/, St. fort, oder sie zeigen */ı; St. Die Hüllblätter neh- men von aussen nach innen an Grösse zu, dann gegen das Centrum wieder ab, wo sie weicher und etwas dünnhäutig werden, indem die innersten zugleich die Stacheln verlieren. Merkwürdig ist die Weichheit der Laubblätter neben den harten dornigen Hüllblättern- Xeronthemum annuum, Hüllblätter nach °°,,, und 2a. X, inapertum. Nlüllblätter %/ı5; an kleinen Köpfchen ?/s. 2) ZEDER gommunis. Blätter von der Stengelbasis nach dem 3 Aufenweise aus Laub durch Kleinlaub in Hochblätter übergehend. Oft aus a'len Blättern stark verzweigt, die aus dem Bodenlaub kummenden Bereicherungssprossen die Länge des Sten- gels erreichend, Blattstellung an der Stengelbasis an kräftigen Ex- emplaren ®/ıs, höher ®/s und °/, welcher St. sich der äussere Hlüll- keleh- ohne Prosenthese anreiht. Involuerum externum 5-blättrig *) (nach %,,). Involuerum internum 8-blättrig Cs) Die Hochblätter beider mit deutlicher Deckung Die in den Achseln von Hochblät- tern entsprivugenden Blüthenköpfehen hsben ihr äusseres Involuerum 3 +3 ganz gewöhnlich eingesetzt mit Prosenthese von Involuerum schliesst sich an das pop des äussern ohne Prosen- these an. Sein Sk,Blättchen fällt” daher genau vor 5 des äussern Involuerums. Selten gehen dem Iuvoluerum esternum der Seiten- Das innere köpfehen 2 Vorblätter voran mit Prosenthese von gti der auf sie folgenden lHüllblätter. Letztere Prosenthese kommt nach 2 Vorblät- tern häufig am Anfang der Bereicherungszweige vor. Die 8 innern Hüllblätter sind Tragblätter der äussersten Blüthen, während die innern Blüthen ohne Tragblätter sind. — Acceesorische unterständige blübende Sprossen sind häufig. Rhagadiolus stellalus. Die zwei obersten Stengelglieder stehen im Zickzack. Das untere Glied erstreckt sich vom obersten Laub- blatt bis zum einzigen isolirt stehenden Hochblatt; das zweite kür_ zere von diesem bis zum Gipfelköpfehen. Die übrigen Hochblätter ") Es kommt zuweilen vor, dass 1 bis 2 sterile Hochblätter dicht an den äussern Hüllkelch hinaufrücken, un. er alsdann eben so viele Dlättchen mehr zählt, An Seitenköpfchen sind es dessen Vorblätter, 514 bilden das Involuerum externum und internum. Die Blättchen des ersteren sind steril, die des zweiten sind die Tragblätter der Blä- then In den Achseln der Laubblätter (nicht selten mit einem acces-. sorischen Zweiglein) theils der Hochblätter entspringen die Blüthen- zweige, die sich Anfangs gabelig verzweigen, aber meist schon nach der ersten Gabelung in reine nur aus zwei bis vier Köpfchen be- stehende Wickeln übergeben, Diese Förderung geschieht aus dem ersten Vorblatt, welchem die antidromen Zweige angehören *). Die Sympodienglieder entwickelt. Aus dem isolirten Hochblatt des Sten. gels, welcher dessen Gipfelköpfehen gegenübersteht, kommt meist „eine Wwvei Blüthenköpfehen tragende Wickel. (Fortsetzung folgt). Verzeichniss j der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung ) 115) Mabenhorsı, Uryptogama. vasculares Europaeae. Fasc. Ill, Dres- den, 1860. ’ 119) Van der Bosch et SandessLacoste, Bryologia Javanica, Fasc. XSNL—NAlUL Lugduni Batavorun, 1959. 120) Grepin, 3uuacl de la Flore de Lelgique, Bruxelles, 1860. 121) Berg, Usarakteristik der für die Arzneikunde uud Technik wichtigsten Pllanzengattusgen in lllustiationen. VII. Liefer. Berlin, 1860. 122) Heer, Untersuchungen über (das Klima uud die Vegetutionsvehältnisse des Tertiällandes,. Winterthur, 1860, 123) AlIL, Bericht des naturbistorischen Vereins in Augsburg. 1860, 124) Memoires pıiesentes a P’Academie Imper, des sciences de St. Petersbontg par divers savans. Tom. VIII St. Petersbourg, 1859. 125) Bulletin de l’Aca.lemie Imper. des scieuees de St. Petersboerg. Tom. St. Pelersbourg, 1860. 126) Memoires de PAcademie Imper, des seiences de St, Petersbeurg. VII, Ser. Tome 1, Nr. 1—15. II. 1-3. $t, Peieisbowrg, 18:9, *) Diese Bestimmung stützt sich auf nenere Beobachtungen, wornach zu verbessern wäre, was ich über die Fönlerung der Wickelzweige von Rhagadiolus (Klora, 1851 8. 322) gesagt habe, Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohbr, Druck der F. Ne ubauer’scheu Ruchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Negensburg. RLOR A, —.— MW 33. Regensburg. 21. September. 1860. Inhalt. oricınar-ABmannLungen. Nylander, de Lichenibus non- nullis europaeis. -—- Wydler, kl.inere Beiträge zur Kenntuiss einheimischer Gewächse (Fortsetzung: Compositae.), — ANzeicen. Reinsch, Bit: um Pianzen-Austausch, — Hohenacker, verkäufliche Pflanzensammlungen, De Lichenibus nonnullis europaeis, Scripsit William Ny- lander. 1. Lichen saturninus Sm. in Tansact. Linn. Soc, I, pag. 84 respicit (ut evidenter e descriptione elucet) Leplogeum Hildenbrandii (Garov.); nomen vero hoc mox ab auctoribus transımutatum fuit Leplogio saturnino (Dicks.) Nyl., Syn. I, p. 127. 1, Tribus Lecanoreorum maxima est Lichenum; saltem 275 species continet, in omnibus telluris partibus distributas. Dividitur, ex methodo mea, in subtribus sequentes: 1) Psoromeos, 2) Panna- rieos, 3) Amphilomeos, 4) Squamarieos, 5) Placodieos, 6) Eulecano- reos, 7) Pertusarieos et 8) Thelotremeos, variis notis invicem dif- ferentes distributionegue geographica varia gaudentes, ÜObservetur apothecia iis in genere esse lecanorina vel sublecanorina; occurrunt tamen species quaedam apotheciis patellariis (biatorinis), quod etiam thallo, evolutione manea, deficiente observatur (nam tunc margo thallirus necessario defieit), Apothecia illa biatorina siruetura ana- tomica sporisque arctissime formis absolute lecanorinis adjanguntur, atque observatur saepe eadem species (praesertim in certis Piaco- diis, sensu celassico De Candollei, et Lecanoreis quibusdam affıni. bus) jam apotheciis lecanoreis, jam biatorinis; raro apothecia quasi typice biatorina inveniuntur in his Lichenibus. Adsunt demum Le- canorei generam Gymnodermalis, Coccocarpiae et partis Pannaria- rum apotheciis omnino typice biatoriuis. In omnibus ejusmodi ca- sibus, apotheciis recedentibus, character thalli locum hic determinat, Flora 18 60. 35 546 — Gymnoderma mihi est novum genus Psoromeorum (analogum Eriodermati), speeie unieca Himalayensi (6, coccarpum Nyl, in Mus, Par., coll. Hook. fil. et Thoms. Nr. 2101). — In Ann. Scjene. nat. 4, XII, pag. 294, dedi conspectum Pannariarum, at hie animadver- tere vellem Panneriam erythrocarpam DeC. ibi inserendam esse ante P, muscorum, et contra „P. lulosam‘“ esse exclulendam, nam est revera Heppia (granulis gonimis a Pannariis distineta) nec spe- cie differens a H. virescente (H. urceolata Naeg.) — Ad Syuama- vias (eximie apud DeCandolle Fi. Fr, conceptas) observem Sq. melanophlhalmam (Ram.) DC., Sg. chrysoleucam (Sm.) et Sy peltatam DC. (apotbeciis haec testaceo pallidis) tres sistere species distinetissimas, nam aullas transitus inter eas iuvenire polui; per- peram. igitur conjunetae fuerunt sub nomine collectivo chrysoleuca. In alpibus, ubi eas tres simul copiose crescentes in natura exami- navi, semper distinetio earum e longinguo quidem conspieua fuit. Squamaria chrysoleuca (Sm.) est identica ac rubina (Vill.) Hffm. sed illud nomen prius (19788) Addam Schär. L, H, 333 (dispers0- areolatam), ex observationibus meis, descendere a Squamaria peltala DC. (L. gelidus, Vill. Pi, Dauph, 3, pag. 977), eujus est varietas. Squamaria placorhodia' (Ach.) Nyl. quoque in Europa adest (Schär. L. H. 376), ad eam pertineat quoque Licken aleurites Sm, Engl. Botan. t. 858. — Pertusaria pilulifera (Pers) a cl. Pelvet de- tecta fuit in Gallia occidentali, at etiam in Lusitania (Welwitsch) et Anglia, ad fraxinos, viget. Est Parmelia velata Turn. in Trans‘ Linn. Soc, IX. (1808), pag. 143, t. 12, f. 1; quare dicenda Pertu- saria velata, nam nomen Persoonii est posterius. II. Ad tribum Graphideorum indicare liceat Opegrapham pro- sodeam Ach., Nyl. in Ann. Seiene. natur. 4, Xl., p. 229, lectam fuisse ad corticem quercus prope Cherbourg a cl. Le Jolis. . IV. Post expositionem meam Pyrenocarpeorum editam plarima in baec tribu animadvertenda vidi. Sie Endocarpon lachneum Ach. non est jungendum cum E, hepatico, sed cum rufescente. — Sper- mogonia inveni Endocarpi compacti (Mass,), quae testantur hanc speciem verum esse Endocarpon, Endocarpon reliculatum Duf,, Fr. Lich. Eur, pag. 410, est Lecideu e stirpe Lecideae mammillaris. — Plures Verrucariae addendae, ut V, siriatula Whlonb., V. ceu- thocarpa Whinb., V. araclina Whinb., V. Carollii M udd. (e stirpe V. epidermidis) species bibernica, V. scotinospora Nyl. e Scotia (Jones), V. subumbrina Nyl. e Norvegia (Schimper), V. me- thoria Nyl. e Norvegia (Schimper), V. prominula Nyl. ex Hi-- bernia (Taylor), etc 5417 Hac oceasione corrigere lieeat in Flora 1860, pag. 417, ubi tegitur „U. dietyira“ pro U. dielyiza. Parisis, 25. Augusti, 1860. Kleinere Beiträge zur Kenniniss einheimischer Ge- wächse, Von H, Wydler. {Fortsetzung} Cichorium Intybus. Die bodenständige haubrosetie nach 2, P)0 gestellt, welche St, auch am gedehnten Stengel oft noch eine Strecke weit fortsetzt. Blatistellung am aufgeschossenen Stengel sowie an Zweigen ®/s oder °/;, oder auch tiefer jene, höher diese Stellung. Bei 5, St. ist nicht selten auch das Involucrum externum des 6Gi- pfelköpfchens des Stengels und der Bereicherungssweige 8-blätirig, und selzt die vorausgehende St, ummittelbar fort. Das ebenfalls 8. blättrige Involuerum intersum fällt alsdann vor die Blüttchen des Involuerum externum. — Andere Male folgt auf °/, St. um Stengel oder Zweigen, am Gipfelköpfchen %/; St, des Involuerum externum ohne Prosenthese anschliessend. Noch in andern Fällen setzt die ®/; St. des Stengels ete. unmittelbar ia die gleiche Stellung des In- volucrum externum des Endköpfehens fort. — Die angeführten sel- teneren Ausnahmen abgerechnet, ist sowohl an Seiten- als an End- köpfchen das Invoiucrum externum 5-blättrig (nach °/s), das Invola- erum internum S-blätirig, (nach °/s). Beide Hüllkelche zit deutlicher Deckungsfolge. Das Involucrum internum schliesst sich an das 5. Blatt des Involucrum externum ohne Prosenthese an, Es fällt so das Slatt des innern Ilüll-Cyklus vor das 5des äusseren, d. h die Cykluren der beiden Hüll-Cyklen fallen über einander. Zuweiien schieben sich zwischen den innern und äussern Hüll-Cyklus 1 bis 2 Blättchen ein, welche, was ihre Form und oft auch Stellung betrift, zum äussern Hüllkelch zu rechnen sind, aber in dem Anreihungs- Verhältniss des innern Hüllkelches nichts ändern. Auch die Blüthen stehen nach °/s, die des äussern Cyklus stehen in den Achseln der acht innern Hüllblätter, die übrigen, mehr centralen Blüthen sind ohne Tragblätter. Die Blättchen des äusseren Hüllkelches sind con. stant steril, Nur in einem Falle fand ich den innern Hüllkelch und die Blüthen nach “/ı; gestellt. Die reinen axillären Blüthenzweige (Köpfchen) entspringen in der Achsel eines Faubblattes und tragen Pe > 548 seitlich an ihrer Basis ein bald mehr laubartiges, bald mehr hoch- blattartiges Vorblatt, aus dessen Achsel wieder ein Blüthenköpfchen, ebenfalls mit einem basilären seitlichen Vorblatt versehen, kommt. Diese Verzweigungsweise kann sich bis 6 Mal auf ganz gleiche Art wiederholen. Jeder folgende Zweig wird immer von einem seitlichen basiliren Vorblatt begleitet sein, aus welchem die Aus- zweigung fortsetzt. Die Vorblätter fallen constant an den von ein- ander abstammönden Zweigen auf dieselbe Seite (rechts oler links). Die Auszweigung geschieht also immer in einer Richtung, d. b. sie ist‘ schraubelartig, und zwar ist sie gewöhnlich nach der Alıstam- mungsaze des Hauptzweiges (Köpfehens) hin gerichtet. Dieser letz- tere (erster Schraubelzweig) ist tiefer am Stengel und den Bereiche- rungszweigen lang gestreckt; alle übrigen Schraubelzweige (Köpfchen) sind hingegen stark verkürzt und wegen ihres basilären Ursprunges sind die Blüthenköpfchen knauelig zusammengedrängt und genöthigt, sich oft gegen einander zu verschieben”). Das Sympodium der Schraubel ist mithin stark gestaucht. Höber am Stengel und den Bereicherungszweigen ist auch der erste Blütbenzweig (Köpfchen) der Schraubel oft stark verkürzt. Die Einsetzung des Vorblattes der Schraubelzweige ist wegen Verschiebung dieser letztern nieht immer leicht zu bestimmen, Am häufigsten geschieht dieselbe mit ı Prosenthese von : =, wodurch bei Hintumläufigkeit das Vorblatt seitlich etwas nach der Axe hin zu stehen kommt. Mit ihm wird zugleich die °/, Spirale des Involucrum externum eingeleitet, dessen erstes Hüllblatt auf die entgegengesetzte Seite des Vorblattes zu stehen kommt, Das 5. Hüllblatt des Invo:uerum externum fällt als- dann vor das Vorblatt, und, wie schon oben bemerkt, bildet es zu- gleich das Anfangsblatt der °/s Sp. des Involucrum internum, d, b. die °/s St. schliesstg,sich an die °/; St. ohne Prosenthese a; das vierte Blatt des Involaucrum internum fällt median nach hinten, es ist ganz derselbe Fall, wie bei dem Involucrum externum und in- ») Man wundert sich, dass die Natur bei der Spross-Succession sich so oft des Schraubelwuchses bedient, der, weit entfernt, die freie, ungehinderte Ausbreitung der Sprosse zu begünstigen, sie vielmehr zu hemmen scheint während beim Wickelwuchs dem schrittweisen Fortsachsen keine Hem- mung in den Weg tritt. Durch die ungleich starke Ausbildung der zwei Zweige, die ja bis zum Schwinden des einen gehen kann, beschränkt sich beim Wickelwuchs die Natur in ihrer Freiheit wieder, wenn auch auf andere Weise, # 349 teroum von Lampsana communis,. An cultivirten Exemplaren fand ich auch vornumläufge Blüthenköpfehen, (und zwar am deutlichsten an einzeln stehenden Köpfchen, wo keine weitere Schraubelzwei- gung statt hatte, und denen desshalb auch das Vorblatt fehlte) nach folgendem Schema: 5 3 3 5 2 1 und ı 2 4 4 nn tt — B B Diese Stellung des äusseren Hüllkelches fand ich aber auch an mit einem Vorblatt versehenen Köpfehen. Die Stellung dieses Vorblattes entsprach aber nicht der hier geforderten; anstatt nach vorn in die Richtung des ersten Hüllblattes zu fallen, war es, ob durch eine Verschiebung? mehr nach der Abstammungs-Axe hin ge- kehrt. Es gibt auch Blüthenköpfehen mit zwei laubigen Vorblättern, wovon jedes in der Achsel eine Schraubelzweiguny hat, Diese zwei 3+3 Vorblätter finde ich ebenfalls eingesetzt mit Prosentbese von 5 + der äussere Hüllkelch setzt dabei die °/, St. fort, so dass sein 5. Blatt über das erste Vorblatt fällt. Andere Male fand ich die hei- 1 +3 Y Prosenthese, und an sie den Vorblätter eingesetzt mit R n . 3 schloss der äussere Hüllkelch mit Prosenthese von st: an, Wo- 5 durch bei Hintumläufigkeit*) das zweite Hüllblatt median nach hin- ten, bei Vornumläufigkeit median nach vorn fiel. Die Schraubeln aus den Achseln der beiden Vorblätter fand ich unter sich immer antidrom (die Zweige aus den unteren Vorblättern mit dem Mittel- köpfchen gleich, aus den obern Vorblättern gegenläufi,;). Ein acces- sorischer unterständiger Spross sowohl innerhalb der Bereicherungs- zweige als der Blüthenzweige kommt häufig vor, Seine Wendung zum oberständigen finde ich ohne Regel bald homo bald antidrom, öfters jedoch das erstere. Bereicherungszweige boten mir folgende Einleitung der Blattstellung: Bei °/; St. 1) Mit 2 Vorblättera Pro- senthese : +3 D z woran sich‘, FE nschliesst. 2) Mit ı Vorblatt en *) Es kam bei Biüthenköpfchen mit 2 Vorblättern nümlich bald Hint- bald Voruumläufizkeit vor. . Asa 550 i 3 R 3 “ 15 23% Prosentbese - Ei woran sich 37; St. ohne Prosenihese avreiht, 5 s ı . . a . 3) + : also wie an den Biüthenköpfehen. Bei’, St 1) mit 2 , Fr . A „Ita R 3; . ? Vorblättern eingesetzt mit ‚„ woran sich ®, mit Prosenthese 2 von I G/) anscbliesst,, wodurch bei (Hintumlänfigkeit) das erste Blatt median nach vorn zu stehen kommt. 2) Mit 1 Vorblatt (Pro- 1 +2 senthese - ), an welches sich 5/, olne Prosenthese anschliesst. — Was die Wendung der Primärzweige betrifft, so fand ich dureb- weg Pöcilodromie. Die Enfaltungsfolge der Blüthenzweige ist in sofern von der anderer Compositen verschieden, als mit Ausnahme des Gipfelköpfehens, welches ebenfalls oft zuerst aufblüht, die seiten- ständigen Blüthenköpfchen nieht in absteigender, sondern in aufstei- gender Ordnung entfalten, Innerbalb der Schraubel entspricht dann natürlich die Entfaltung, der Blüthenköpfchen der suecessiven Aus- zweigung*). Unter den inländischen Cichoriaceen ist Cichor, Iniyb' die einzige, deren Blüthenköpfchen weniger empfindlich für das Licht, auch an trüben Tagen uni selbst noch Abends unmittelbar nach ei- uem Regen offen gefunden werden. Leoniodon hasüle. Involuerum_ nach ®/ıs und "’/,. Blütlien nach ?'/. Die sogenannten Waurzeiblätter gehören zum Theil den äirneverungssprossen an, zum Theil der Bodenrosette des Mutter- sprosses, deren Blätter aber zur Blüthezeit desselben bis auf wenige abgestorben sind. Picris hieracioides, Das Involucrum externum schliesst sich einer °/; St. an. Involucrum externum und internum °/,. Blüthen zach °'/;. Den Zweiganfang fand ich zuweilen mit einem Vorblatt f 1+3 2108 . ‚ Prosenth. 5 ‚an welches sich ?/; anreihte, dessen 3., 4. und 5. Blatt bereits als äussere Hüliblätter auftraten, Mit dem 6. begann dann die °/ıs St. des Involucrum externum. — Nicht selten ündet sich ein unterständiger accessorischer Spross vor. — Zuwei- !zn sind die Tragblätter der Blüthenzwejge diesen eine Strecke weit angewachsen. — Ueber die Bildung vdn Wurzelsprossen bei die- ser Pflanze siehe man Irmisch, bot. Zeitg. 1851, Sp. 377. *) Das Aufllihen son unten nach oben geschieht also am Stengri zu wie. derholten Malen. 551 Helminthia echioides. Stengelblätter oft nach °/, gestellt, we!- che St. unmittelbar in das Involuerum externum des Gipfelköpf- chens fortsetst; so auch an Bereicherungssprössen. Die letzteren 1 z beginnen mit zwei Vorblättern (Pros, =) auf welche ®/, ein- + gesetzt mit s folgt. Seitenköpfchen, denen ebenfalls 2 Jaubige Vorblätter vorausgehen, scheinen mir den äusseren Hüllkelech nach %‘; in gleicher Weise eingesetzt zu haben. Jedoch ist diese Stel. lung nicht die einzige, und man kann im Zweifel bleiben, ob die 2 einem seitlichen Blüthenköpfehen vorausgehenden Laubblätter nicht L vielinehr mit Preosenthese von 3 +: eingeseizt seien, wo dann die Blätter 4 und 5 des Involueram externum vor jene zwei Laub- blätter fallen. Oft geht dem Blüthenköpfchen (in den höhern Aus- zweigengen) nur 1 Laubblatt voraus, und das zweite wird durch das erste Hüllblatt ersetzt, oder es fehlen beide Laubblätter, und die zwei ersten Blätter des Involucrum externum nehmen ihre Stelle ein. In deu zwei zuletzt genannten Fäilen ist die Prosenth. stets 343 5 . scheiden, ein äusserer 5-blättriger, dessen Blätter in Deckung und (abnehmendem) Grössenverhältniss deutlich einer ?,, Sp. entsprechen, ein mittelständiger und ein innerer Hüllkelch, Den mittelständigen haben die meisten Schriitsteller überseben*). Er besteht aus 8--10 sehr kleinen, Jineal-pfriemlichen, zum grössten Theil in die Lücken der Blätter des Involuerum internnm falleuden Blättchen. Das letz- tere ist immer 8-blättrig und zeigt eine schöne Deckungsfolge, Es ist mir nicht gelungen, das gegenseitige Stellungsverhältniss dieser drei Hülikelche mit Sicherheit zu bestimmen. Wohl sind sie nicht cyklenweise getrennt, sondern die beiden innersten scheinen wenig- stens nur einen Cyk!us zu bilden. Mehrere Male glaube ich das äussere und mittlere Involuerum als einem einzigen ‘/,; Cyklus angehö- rig gefunden zu haben, das 14. Blatt bildete hier das 1. Blatt des innersten Hüllkelchs und fiel genau über das erste des Involucrum esternum. Der mittlere Hüllkelch bestand aus 8 Biätichen. In einem Falle gehörte das 14. Blättchen seiner Gestalt und Grösse nach noch den mittleren Hüllkelch an. Allem Auscheine nach bildet das Invo- An den Blüthenköpfehen lassen sich 3 Hüllkelche unter- a na *) Bischoff, Berrize zu Deutschlands Flora, Site 80, spricht von ahmı 552 Iuerum internum ebenfalls keinen abgeschlossenen Cyklus, sondern geht in die höhere St. der Blüthen über, welche ich nach *'/s, ge” stellt fand. Die 8 Hültblätter des Involuecrum internum sind auch die Tragblätter der äussersten Blüthen. Die tiefer am Stengel be- findlichen Blüthenzweige bilden ein 2 bis“$.Mal gabelndes Dicha- sium, jedoch mit vorwaltenden, den ersten Vorblättern angehörenden homodromen (mit dem Mittelköpfehen gleichlaufenden) Zweigen. Ge- wöhnlich sind die den Vorblättern angehörenden Zweige antidrom, jedoch fand ich sie auch zuweilen beide homodrom, In den höhern Auszweigungen bleibt das zweite Vorblatt oft aus, und die Verzwei- gung aus dem untern Vorblatt wird von nun an schraubelartig, die Schraubel aus 3——-4 Köpfchen gebildet*), \Wo dem Blüthenzweig 2 Vorblätter vorausgehen, sind sie oft ungleichseitig und unter sich symmetrisch und das dem geförderten, sich aufrichtenden Zweige angehörige ist das grössere, Ein unterständiger accessorischer Spross kommt häufig ver, ich fandihn zum oberständigen Spross bald homo- bald antidrom. Die Zweige überhaupt sind pöcilodrom, Tragopogon pratensis. Blattistellung am aufgeschossenen Sten- gel sehr selten *’/ıs, am Öftersten °/; (2 Cyklen und mehr), welche unmittelbar in das 8 blättrige Involucrum des Gipfelköpfchens fort- setzt. Die basilären Laubblätter zuweilen nach °/s. (Es ist noch die Stellung der ersten auf die Kotyledonen folgenden Blätter au beobachten). Von Zweiganfängen fand ich folgende Fälle: I) Zwei x bis drei quer disticbe Laubblätter eingesetzt mit : + =; worauf °% folgte, au das letzte quer distiche Blatt sich ohne Prosenthese an- schliessend; Spirale bald hint- bald vornumläufig. 2) /s unmittelbar 1 +3 2 blatt rechtwinklig steht. 3) °/, St. ohne Prosenthese, so dass das 8. Blatt vor das Tragblatt des Zweiges fällt (hintumläufig). 4) Auf eingesetzt mit ,„ 50 dass das erste Blatt dieser St, zum Trag- zwei Vorblätter, eingesetzt mit F r 3 folgt °/s, eingesetzt mit °/s C/s), so dass bei hintamläufiger Spirale das 1. Blatt der °/, St. me- dian nach vorn fällt. 5) Unmittelbare °/, St., deren 1. Blatt me. dian nach hinten stehend. 6) Es gehen der :/, St. 2, 3, bis 4 m *) Die Seitenköpfchen der Dichasien hıben oft keine Vorblätter mehr, und ihre zwei äussersten Hüllblätter stehen daun, wie oben bemerkt, nach rechts und Jinks. 553 median (distich) gestellte Blätter voraus, und an's letzte schlieest sich 5/s ohne Prosenthese an; das erste median gestellte Blatt im- mer nach der Axe fallend. 7) Der Zweig beginnt mit einem einzi- gen median nach hinten stehenden Blatt, worauf °/, folgt, deren Ir Blatt mit Prosenthese UAR° s (?,) eingesetzt ist, so dass es zum median gestellten (und Tragblatt) rechtwinklig steht. 8) Dieselbe St. mit derselben Prosenthese folgt nach 3 bis 4 median distich ge- stellten Bläffern,„ Ip beiden Fällen fällt das erste mediane Blatt nach der Axe hin, 9) °/, St. unmittelbar am Zweig beginnend, ihr 1. Blatt eingsetzt mit 10) %/s St. unmittelbar, ihr 1. Blatt median nach hinten gestellt; in den 2 letzten Fällen schloss sich nach einem °/; Cyklus °/, ohue Prosenthese an. Die °/; St. ist mir übrigens nur selten vorgekommen. In allen hier angeführten Fällen des Zweiganfangs trugen die Zweige immer eine grössere oder kleinere Anzahl Laubblätter, und auf sie folgte das Involucrum in gleicher Zahl und Wendung die vorausgehende St. fortsetzend. Es ist übrigens nicht immer leicht zu entscheiden, ob man seitliche oder mediane Stellung der Erstlingsblätter der Zweige vor sich habe, da zuweilen Drehungen bier mit im Spiele sein mögen, und es kann desshalb wohl sein, dass ich mich in einzelnen Bestimmun- gen geirrt habe, Kaum bedarf es der Erwähnung, dass von sämmt- lichen oben angeführten Zweiganfäogen Beides, rechts- u. linksläufige vorkommen, . Hypochoeris radicata. Involucralblätter nach "*;,,, Blüthen nach A 31/34, seltener *4/,; gestellt. H. uniflora Vill, Blattstellung °/,, Müllblätter °,,;, Blütben ?!/za. Taraxacum offieinale. i) L--H (= Invol.) (HN) 2) 2. Rosettenblätter "nach %/ı5, an ärmlichen Stöcken °,, gestellt. Die Zahl der Blätter des Involuerum externum wechselt je nach der Grösse der Köpfchen von 11—18. Sie stehen nach °/ı3, ?/is. Das Involuerum internum hat am häußgsten 21 Blättehen, nach 1a. Blüthen nach °%,,,, an kleinen Köpfchen nach '#,,, gestellt. Die aus dem Bodeniaub kommenden seitlichen Blüthenschäfte entfalten nach dem Ceutralschaft in absteigender Folge. Je nach der Kräftigkeit der Pflanze beginnen diese Schäfte {wie die Mutteraxe) mit einer grösseren oder geringeren Zahl basilärer, eine Laubrosette bildender Laubblätter. Es kommt auch vor, dass die obersten Seitensprossen nur Hochblätter tragende Blüthenschäfte sind. Die Fetzen der Laub- spreiten an deren Rändern in der Knospung nach oben umgeschla- 554 gen. Die Bewegung der Schäfte zur Zeit des Fructifieirens ist von Vaucher (plant. d’Europe 2, 276-277) gut beschrieben worden, x Prenanthes purpurea. 1) NLIHH' (=Iuv. ext.) H’ (= Inv. int.). % [3 2) FR 4 Niederblätter schuppenartig, dem walzlichen Stengel angedrückt und denselben zur Hälfte umfassend, mit breiter Basis aufsitzend, nach oben stufenweise grösser werdend, lanzettlich, allmählig in Laubblätter übergehend. Der Niederblattstengel Laubsten- gel gedehnt. Die St. der unteren Niederblätter nach °/,, der höhern und der Laubblätter nach °/, (letztere oft in 3 und mehr Cyklen). Gegen das Gipfelköpfeben hin folgt an den Laubblättern auf °/, auch zuweilen wieder °/;,. Das Involucrum besteht meist aus 2, seltener aus 3 vor einander fallenden Cyklen der °/, St, oder es sind zwei vollständige Cyklen uud von einem dritten die i—2 ersten Hüllblät- ter vorhanden. Die 5 innersten Hüllblätter siud die Tragblätter der klüthen. An Seitenköpfchen ist der äussere Hüllkelch manchmal ein- 3 +7 gesetzt mit 5 ‚so dass seine ersten 2 Blättchen rechts und links +7 L 8- 3 ) vorau fallen. Seitenköpfehen. denen 2 Verblätter (nach . 3 gehen, scheinen mit Ps * eingesetzt zu sein, Die Strahlenblü- then beim Wellken rechts gerolit. Die Förderung ist aus dem 1. {5 Vorblatt, — Die Laubblätter im Herbste nicht selten ganz weiss. Perennirt aus der Niederblattr>gion. Lactuca S:ariola. Cultivirt bis S Fuss hoch. Blätter am auf- geschossenen Stengel nach °/,, in mehreren Cyklen. Die !/s des Kreises betragende Umdrehung der Spreite hat nach der Entfaltung des Blattes statt. Das äussere Involucrum finte ich oft 5-blättrig (ein ?/s Cyklus); das innere 8 blättrig Cein %/; Cyklus) ganz wie bei Lampsana eommunis und Cichor., die Cykluren über einander fal- lend. Die 8 inneren Hüllblätter sind Tragblätter der äussersten Blüthen. Zuweilen zählte ich auch 9 innere Hüllblätter, Blüthen oft 16. Vielleicht dass auch die inneren llüllblätter bereits einer höhern als der >/, Spirale angehören, welche dann auch zugleich die innern tragblattlosen Blüthen umfasst, Ich finde auch Blüthen- zweiglein, die mit einisen kleinen nach °,, gestellten Laubblättern I beginnen (deren erstes Blatt eingesetzt mit Prosentlese von = während das darauf folgende Endköpfehen sowohl den äussern als 5595 innern Hüllkelch S-blättrig bat. Iu den Achseln der Laubblätter ei- nes solchen Zweiges befinden sich wieder Blüthbenköpfchen. L. muralis Gaertn, Fres. Die Beififenköpfehen bald mit . „ . 1 3 5 . zwei Vorblättern mit Prosenth. von Fi +3 eingesetzt, woran sich I die Flüllblätter mit 2 anreihen — bald ohne Vorblätter der anschliessend. Hüllkelch ans Tragblatt des Köpfehens mit > +2 ‘ Die 5 innersten Hüllblätter sind die Tragblätter der Blüthen. Mulgedium alpinum,. Macht aus dem Bodenlaub lange Nieder- blattstolonen, welche sich weit umber verbreiten, Sie sind weiss- lich, walzlich, federsdiek, an der Spitze kolbenförmig angeschwollen und tragen in Abständen von '/, bis 2 Zoll kleine scheidig-schuppige quer distich gestellte Niederblätter; wo sie über die Erde hervor- treten, breiten sie sich in eine armblättrige Lanbrosette aus, deren 4-——5 unterste Laubblätter noch distiche stehen, und ihre Spreiten in der Knospung übergerollt haben. Die Stolonen bewurzeln sich stark, besonders aus ihrem gestauchten Ende, d. h. an der Üeber- gangsstelle der Nieder- in Laubblätter. Sonchus oleraceus. Keimpflanze. Auf die Kotyledonen folgt entweder °/, St. der folgenden Blätter, deren 1. Blatt mit Pros. von 3 „u eingesetzt ist, darauf höher am Stengel °/;, welche St. die häufigste ist. Oder es folgt auf die Kotyledenen sogleich °/s, mit Pros. von °%, = ja eingesetzt. Je nach der Grösse der Pflanze kommt 1 oder mehrere °,, Cyklen am Stengel vor. Kleinere Exemplare haben auch höher am Stengel oft nur °,;. Der Stengel ist kantig, die Blätter stehen auf den Kanten, Involuerum nach '3/,, und "ız. Blütben nach °#/,; und !/,,. Die Zweige beginnen oft sogleich mit 5’, St. der Blätter, und zwar ist das erste Blatt derselben mit Pro- senthese von °/, = °,ı eingesetzt. Spirale hintumläufig, Die Blüthen- zweige in einer Spirre, vorherrschend homodrom. Blattsegmente in der Knospung an beiden Rändern rückwärts geschlagen. Der Blü- thenboden auf der Mitte (Scheitel) manchmal ohne Blütben, yırb S. arvensis. Blattstellung °/;, °., Blätter auf den Stenyelkan- ten, Involucrum nach °’/s, und 3 ,,. Blüthen nach °*/;,. Die Ver- wandtschaft von Dolde, Corymbus und Spirre ist bier deutlich, da 556 die Blüthenzweige bald mehr doldig oder corymbös, bald mehr spir- rig stehen. Einzelne Sprosse aus dem Bodenlaub beginnen mit bis 4 quer diptichen Laubblättern. An andern Sprossen folgte auf zwei seitliche Vorblätter sögteith 5/, ohne Prosenthese ans zweite Vor- blatt anschliessend und zwar zuweilen vornumläufig. Ueber die Wurzelsprossen dieser Art siehe man Irmisch, botan, Zeitg. 1857, Sp. 461. Sie beginnen mit Niederblättern, und pflanzen hauptsächlich die Pflanze fort, S, palustris. 1) NEHH’CH) 2) Z. Niederblätter auf der gestauchten Stengelbasis, ziemlich zahl- reich, nach 5,, gestellt, sieh schuppenartig deckend, aus breiter Ba- sis zugespitzt, gegen die Laubblätter hin stufenweise grösser: Laub- und Tragblätter (H) der Blüthenzweige nach °/, und ®, 13, selten °/ı (?/r). Blätter auf den scharf ausgezogenen Stengelkanten. Involu- crum nach "3/,,, Blüthen nach ?'/, gestellt. Blüthenköpfchen in einer Spirre, die untern weit übergipfelnden Spirrenäste wieder spir- rig. Laubspreiten in der Knospung mit rückwärts geschlagenen Rän- dern, in der Knospe sind sie völlig senkrecht gestellt und mit einem feinen aus gegliederten Haaren bestehenden Flaum auf beiden Flä- chen überzogen. Diese Haare erinnern an die Staminalhaare der Tradescantien und sind bald kugelig, bald elliptisch, bald fast ey- lindrisch. Die Erneuerungssprosse kommen aus den Achseln der Niederblätter und erscheinen, bevor der Mutterstock blüht. Sie be- wurzeln sich und ihre Wurzeln durehbohren oft die Niederblätter. Sie stehen oft in grösserer Zahl dicht gedrängt um die Basis des Mutterstengels herum. Crepis aurea Cass, Rosettenblätter nach °/, und °/s. Involu- crum nach ®/,; und "®/,,. Die Sprossbildung geschieht aus der Bo- denrosette in absteigender Folge. Die Sprossen aus den obersten Bodenlauben kommen oft während der Blüthezeit des Mutterstockes ebenfalls zum blühen; sie tragen am Schaft nur wenige basiläre, oft gar keine Laubblätter, Die tiefer wurzeinden Sprosse bringen eine überwinternde wurzelnde Lauhrosette, Crepis biennis. Blätter am aufgeschossenen Stengel °/s, welche Stellung manchmal auch in's Involucrum externum des Gipfelköpf- . ehens forisetzt. Gewöhnlich aber zeigen Involuerum externum und “ iffernum (wenn auch scheinbar 2 Cyklen bildend) fortlaufende Y/ı3 St. So auch an Seitenköpfchen,, deren einziges Vorblatt mir durch i +: . . ii eingesetzt zu sein scheint, Das Involuerum externum besteht 557 aus 5—8 Hochblättern; das Involuerum internum oft aus 8 solchen, welche die Tragblätter der peripherischen Blüthen sind. Die kantig- finnigen Blüthenzweige oft mit 8 Kanten, welche den 8 ®ussersten Hüllblättern entsprechen, Die Blüthen nach ?!/,,, an kleinern Köpf- chen nach '?7,, gestellt. Cr. blattarioides Vill. Invoi. extern. nach °/ıs, seltener °/s; a intern. nach */s, oder auch wie die Blüthen nach !%aı. A Hieracium praealtum Koch. Die primären Blüthenzweige (oft nach °/,) in einer endständigen Dolde oder Corymbus zusammen- gedrängt. Die zwei untersten zuweilen von ihren Tragblättern (wie gewöhnlich bei Spiraea Ulmar. und Myosotis) eine Strecke weit (bis auf '/, Zeil) durch Anwachsen an den Stengel entfernt, und desshalb tiefer zu suchen. Die untern Blüthenzweige haben ihre Köpfchen in Dichasien gestellt, die nach einer Dichotomie bereits gegenwendige Doppelschraubeln bilden; die höheren Zweige bilden einfache Schraubeln. Die Förderung geschieht aus dem ersten Vor- blatt, welches innerhalb der Schraubel allein vorhanden ist. Hieracium murorum, 1) LNIL—IHH' (— Involuer.) (H’). 2) Z aus (H’) Die Erneuerungssprosse entspringen aus den obersten hoden- ständigen Laubblättern der blühenden Stengel und entwickeln sich in absteigender Folge. Zur Blüthezeit des Muttersprosses haben sie meist schon die Vorblätter ausgebildet, welche in Laubform (und den Rosettenblättern des Muttersprosses gleichend) aufireten. Zu- weilen sind sie ungleichseitig (vorn hochstielig) unter sich symme- trisch., An sie schliessen sich dann noch fernere Laubblätter an. Gegen den Herbst sinkt die Blattbildung zurück; es folgen auf die letzten Laubblätter eine Anzahl Niederblätter, welche stufenweise durch kleine flachgestielte Laubblätter in die grossen langgestielten Rosettenblätter übergehen, aus deren Mitte sich der schaftartig ge- dehnte Blüthenstengel erhebt, welcher oft bald nahe seiner Basis, bald gegen seine Mitte hin ein einzelnes grosses Laubblatt trägt. Zur Blüthezeit sind die im vorigen Jahre entwickelten Laubblätter abgestorben, während zum Theil u nigstens noch die Niederblätter und die Kleinlaubblätter ausser ee eitenblättern übrig sind. Die Niederblätter sind scheidenartig verbreitert, zugespitzt, häutig. Die auf sie folgenden Blätter haben noch eine kleine, gleichsam der breiten flachen Scheide aufsitzende, von ihr durch eine schwache Einschnürung getrennte Spreite. Von da an wird die Scheide der übrigen Blätter allmäblig schmäler, und Stiel und Spreite sondern Sich immer mehr. Dieser Stufengang des Blattes liefert ein gutes Ju B5 7% 558 Beispiel von der allmähligen Umbildung des Blattes, wie sie sich überhaupt bei vielen Pflanzen wiederfindet, (Belöüdiastr, Mickelü, Pulmona®. angustifol., Primula elatior ete.): Dass die Niederblätter gleichsam aus einer Verschmelzung des Scheidentheils mit dem noch ‚«» häutigen, flachen Blattstiel hervorgegangen, ist hier besonders deut- lich. Die Blattstellung der Nieder- und Laubblätter ist am häufigsten - 1 +3 3/7, am Zweiganfang sogleich nach den beiden durch Z u einge- setzten Vorblättern ohne Prosentbese beginnend; manchmal aber kommt am Zweiganfang zuerst eine °;, St. und dann erst °/a. Das Involuerum zeigt */;. Die Blüthen *Y/z,. Das ziemlich stark be- wurzelte Rhizom ist ein Sympodium, vorzugsweise mit Schraubel- wuchs, an dem ich bisweil.n noch 5 frühere Jahrgänge unterschei- den konnte. — Die Laubspreiten in der Knospung nach dem langen Weg der Spirale übergerollt. H. umbellatum. Blattstellung 3/,, ®/s, */ıs. Hüllblätter und Blü- then? nach '3/,,. Die Erneuerungssprosse aus der Stengelbasis be- ginnen mit weisslichen schuppenartigen Niederblättern. XAanthium strumarium. Keimpflanze. Kotyledonen sitzend, an der Basis in ein kurzes Scheidehen verwachsen, mit lanzettlicher Spreite. Zuweilen Kotyledonarsprossen. Das darauf folgende Blatt- paar bereits langgestielt, mit ovaler schwach gezähnelter Spreite; alle folgenden mit herzförmiger grobzähniger Spreite. Auf die Ko- tyledonen folgen entweder 2 rechtwinklig sich kreuzende (nicht sel- ten aufgelöste) Blattpaare, worauf °,, St, der übrigen Laubblätter 3 +4 und der untern Hochblätter eingesetzt mit Prosenth. ‚ Oderes folgt auf das zieite Blatipaar noch ein zu jenem rechtwinklig %/; + ®/ gestelltes Blatt, welches dann sogleich die ?,; St. einleitet. Der letztere Fall scheint der häufigere zu sein. Die aufgelösten Blattpaare folgen sich in der Ordnung wie bei den Caryophylleen. Kotyledonarglied und folgende Stengeiglieder gedehnt, nach der Stengelspitze hin verkürzen sich die Internodien, so dass die Blät- ter und seitlichen Blüthenköpfeben einander näher gerückt und letz- tere knauelig zusammen gedrängt sind. Der Stengel endet in ein männliches Blüthenköpfehen, die weiblichen Blüthenköpfchen sind seitenständig durch Generationstheilung. Es beschliessen mithin die oJ’ Blüthen die zweiten, die @ Blüthen die dritten Axen. Doch fin- den sich hiervon einzelne Ausnahmen, wo nämlich die obersten zu- nächst der Gipfeiköpfchen befindlichen seitlichen Köpfchen ebenfalls \ 359 männlich waren, oder tiefer am Stengel stehende Blüthenzweige, aus Ö und % Köpfchen gemischt, auftraten. Die Seitenköpfchen zeigen übrigens oft vorwaltenie aus dem Dichasium hervorgehende Schraubeistellung Die Entfaltungsfolge der Köpfchen und Blüthen verhält sich wie bei anderen Compositen. An © Köpfchen glaube ich mehrere Male 12 und 16 Parastichen erkannt zu haben; ' Köpf- chen zeigten ?'|;, St. Was für die Blattnatur der Widerhaken des Involuerum der & Köpfehen spricht, ist, dass ich bei X. maerocarp. an der Basis desselben einzelne lineale noch häutige Hochblätter antraf, welche manchmal in einen \Widerhaken ausgingen, Ueber X. spinos. [ehe man Al. Braun, Pflanzen-Indiv, 104, (Fortsetzung folgt). Anzeigen. Bitte um Pflanzen-Austausch, Der ergebenst Unterzeichnete wünscht zur Vervollständigung seiner Sammlung mit einigen deutschen Botanikern in Tauschver- kehr zu treten. Zu diesem Zwecke bittet derselbe diejenigen Freunde der Pflanzenkunde, welche ihre überzähligen Pflanzen ge- gen andere aus der mitteldeutschen Flora (vorzugsweise der bayeri- schen Flora) umzutauschen geneigt sind, demselben ihre Pflanzen- verzeichnisse gütigst zu übersenden, worauf alsbald die Vebersen- dung des Verzeichnisses der eigenen Tauschsammlung oder der gewünschten Pflanzeu sogleich erfolgen wird. Unter den Tauseh- pflanzen befinden sich unter andern: Allium fallax, Potamogeton trichoides , Arabis alpina, peiraes, (arex maxzima, cyperoides, Pseudo-Cyperus, Subularia aqualica, Asplen, viride, Littorella la- eusiris, Hieracium rupestre ete., ete., eine Anzalıl Formen und Va- rietäten verschiedener Phanerogamen, sowie auch mehrere Verbascum- und Cirsium-Bastarde und Laub- und Lebermoose aus der Umgegend Erlangens und dem fränkischen Jura. Erlangen, im September 1860. Paul Reinsch, Assistent an der k. Gewerbsschule und Mitglied der k, bot, Gesellschaft. 560 Verkäufliche Pflanzensammlungen. Von dem Unterzeichneten können gegen frankirte Einsendung des betreffenden Betrags folgende Sammlungen bezogen werden: 1. €. Breutel Flora germanica exsiccata. Uryptogamia. Centuria I. fl. 7, 53 kr. rhein., 'Thlr. 4, 15 Sgr. pr. Ct, Fres. 16. 90 C, L. 0. 13. 2, St. (Auch die Centurien H—IV. sind zu demselben Preise noch zu haben. Cent. V. wird zur Ausgabe vor- bereitet). 1. C. Breutel Episcopi Fratrum Lichenes Africae australis et Indiae occidentalis, Species et formae 25—40 fl. '2. 38., Tblr. 1.15, Fr. 5.63, Lo045 — fl. 12, Tbir. 2. 12, Fres. 9, L. 0.7. 0. St. (Auch von den früher schon angezeigten Farnen, Laub- und Lebermoosen Süd-Africas und West Indiens desselben Sammlers sind noch Collectionen zu haben). Dr. Gaillardot pl. Syriae. Sect. Il. Sp. 25—112. fl. 3. 30, Thir. 2. 0, Fres. 7. 50, L. 0. 6. 0.— A. 15. 41, Thlr. 8, 29, Fres. 33. 60, L. 1. 7. 0. St. Germain pl. chilenses. Sp. 137—178. fl. 25 25, Thlr. 14. 19, Fres. 54. 80.— fl. 32. 29, Thlr. 18. 17, Fres. 69. 60, L. 2%. 14. 2. St. R. Fortune pl. chinenses. Sp. 275. fl. 69, Thir, 39. 13. Fres. 147. S6, L. 5. 15. 0. St. Algae marinae siccalae. Sectio VII. Bestimmt von Professor Dr. Kützing. fl. 7, Thir. 4. Fres, 15, L. 0. 12. 0. St. (Von den Lieferungen I—VIL. sind wieder Exemplare vorhanden. Briefe und Gelder werden frankirt erbeten. Buchhandlungen, welche Aufträge vermitteln, werden ersucht, wegen Vergütung des Transportes und Provision sich gefälligst an die Besteller zu halten. Kirchheim unter T., Kgr. Würtemberg. Dr. R. F. Hohenacker. EEE: Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr, Druck der FE Neubauer’schen kuchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA N 36. Begenshurg. 28. September. 1860. Imhalt. oRIGINAL-ABHANDLUNG, Göppert, über die Anorluung der Alpenptlanzen im botanischen Garten zu Breslau. -— LITTERATUR. A. Braun, über Parthenogenesis bei Pdauzen. Derselbe, über Polyembryonie und Kei- mung von Caelebogyne, — GETROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN. Billot, Flora Galliae et Germaniae exsiccata. 27. et 28. Centuries. Ueber die Anordnung der Alpenpflanzen im botanischen Gar- ten zu Breslau, von H. R. Göppert, Die mit Recht so aligemein geschätzten Alpenpfianzen können meiner Ansicht nach in botanischen Gärten noch ausgedehnteren Stoff zur Belehrung und zum Unterrichte gewähren, wenn man bei der Aufstellung derseiben auf ihre Verwandtschaft mit der nordischen und hochnordischen Flora sowie überhaupt ihre Verbreitung nach den Höhen ihres Vorkommens Rücksicht nimmt und somit Einrich- tungen trifft, die diese Verhältnisse zugleich bei ihrem Anblicke übersehen lassen. Auf folgende Weise habe ich mich bestrebt, den angedeuteten Zweck zu erreichen, Ärctische und Alpenflora im Königlichen botanischen Garten zu Breslau, Flora der Nordpolarländer mit der der Alpen innig verwandt, eigentlich als eine in dieEbene herabgestie- gene Alpenflora zu betrachten. In Europa besteht innige Beziehung zwischen der Flora Lapp- lands und der Flora der Centralalpenkette, namentlich der deutschen und Schweizer -Alpen; in Sibirien zwischen der Flora der Nordküste und der des Altai. Aeusserste Grenze der Vegetation gegen den Nordpol ist vielleicht kaum festgestellt: Robert Kane sah am of- fenen Polarmeere über dem Polarkreise beim 80--81° noch blühend. Papaver nudivaule L., Ranunculus nivalis L., Sawifraga oppositi- folia L. Flora I33N. 36 562 In Amerika beginnt die baumleere Region in Lahr.dor selon unter 57°, erhebt sich bis zum Mackenziefluss bis zum 65° diesseits der Behringsstrasse 66°, jenseits derselben Strasse in Nordasien schwankt sie zwischen dem 63—70° und endigt in Norwegen mit dem 80°. Flechten herrschen zuletzt vor, bilden die sogenannte Flechten oder Tundraregion (Cetraria islandica, cucullata, Cenomyce rangiferina, Cornicularia pubescens, ochroleuc:), in Sibirien ver- mischt mit Moosen, Polytrichum (piiferum), dann folgen oder kom- men zugleich mit ihnen vor niedrige kriechende Sträucher, wie Rhododendron lapponicum Whlb., Menziesia corrulea Whlb., Ru- bus Chamaemorus L., Ledum palustreL., Vaccinium uliginosum L., Empetrum nigrum L., Andrumeda hypnoides L., Andromeda telra- gona L., Beiula nann L., Juniperus nana W., kriechende Weiden, wie Saliz aretica Pall., reticulata L , polaris Whlb., arbuscula Whlb,, depressa L., orata Ser., Myrsinites L. Auf den deutschen und Schweizer-Alpen besteht die letzte Strauchvegetation fast aus denseiben Weiden, mit Ausnahme der Salix arctica und polaris, so wie aus Juniperus nana, Alnus viridis, Rhododendron ferrugineum und Rhododendron hirsutum, Azalea, Empetrum, Vaceinien, sowie auch noch aus mehreren andern nach der Baumgrenze hin häufiger werdenden Staudenpflanzen, welche fast alle bier vorhanden und aufgestellt sind, wie auch diejenigen, welche um den ganzen Pol innerhalb der baumleeren Region sich verbreiten. Zu diesen Staudenpflanzen gehören im hohen Norden nahe dem ewi- gen Schnee Ranunculus glaci«lis et nivalis, Sazifraga oppositifolia, Silene acaulis; auf den Central-Alpen dieselben, sowie über- diess noch Cherleria sedoides, Aretia helvetica, Chrysanthemum alpi- num, Gentiana bavarica, Ceraslium alpinum L. Den Anfang derBaumvegetation umdenganzen Nord- po} bilden fast überall Nadelhölzer; in Nordamerika Abies alba, nigra Michx., Pinus Banksiana Lamb. und gruppenweise Lariz americana Michz., so wie Abies canadınsis Poir.; im aretischen Europa nach einander die Kiefer (Pinus sylvestris) und die Fichte (Pinus Abies L.): im arctischen Asien und Sibirien, ja schon im arctischen Russland östlich vom weissen Meere höher als Pinus »yl- vestris (die nur bis zum 60° gebt) Picea sibiriva, (Pinus Pichta Fisch.;, Picea obovata Ledeb. und Pinus Cembra L. Unter den Anfängen der Baumvegetation wachsen um den ganzen Pol Ru- bus idaeus, Ribes rubrum und vor Allem wieder die nordische Birke, Betula alpestris Fr. und Alnus incana W,, und ebenso in Strauch- form Sorbus Aucuparin, die Aspe Populus tremula und die Ahlkirsche 563 Prunus Padus, nebst mehreren Weidenarten, nsmentlich Saliz lap- ponum L., glauca L. und /anata L., der Wachholder; auf der Cen- tralalpenkette ausser Sorbus Aucuparia die im hohen Norden fehlenden Knieholz (Pinus Pumitio) und Alnus viridis W., welche alle in unserer Anlage genau bezeichnet und gruppirt gepflanzt sind. Von den 3420 P’hanerogamen Deutschlands ge- hören etwa ein Drittheil zu den Berg- und Alpenpflanzen, von denen jedoch etwa nur 450 als wahre Alpenpflanzen zu betrachten sind. Zwei Drittheile derselben sind hier vorhanden. ° Zur Erläuterung dieser möglichst gedrängt gegebenen Uebersicht der Flora des Nordens und der Alpen, entsprechen nun die auf nach- stehende Weise bezeichneten Aufstellungen: I. Pflanzen des höchsten Nordens über dem 80° oder der Po- larzone und ihnen entsprechend die Pflanzen der Central» Alpen auf Firn- oder Gletscherinseln über der Schneelinie zwischen 10—10,700 Fuss Die oben erwähnten: Papaver nudicaule, Sawifraga oppositifelia, Ranunculus glacialis, ni- valis u. Ss, w. II. Pflanzen der Polar- und arctischen Zone entsprechend der Schnee: oder nivalen Region (von 10,000—8500) und sub- nivalen Region von 8500-6000 Fuss der Centrai-Alpen, in denen keine Bäume, sondern vou Holzgewächsen nur nie- drige Sträucher vorkommen. 1. Pflanzen der Polarzone von 72—80° n. Breite. Colpodium latifolium R. Br. Poa pratensis L. : Phippsia algida R. Br. Carex rigida R. Br. Kriophorum vaginalum L. —_ angustifolium Roth. _ Scheuchzeri Ho ppe. Festuca rubra, Luzula campestris, — hyperborea D, Betula nana W. Saliz polaris Wahlb. “ — lanata L. — glauca L. Polygonum viviparum L. Oxyria reniformis Hook. Pedienlaris sudelica W. Myosotis alpestris. Erigeron uniflorus L. Saussurea alpina. Andromeda telragona L. Ledum palustre L. Sazifraga oppositifolia L. _ stellaris L. — nivalis L. 0 — caespilosa L. yroenlandica. Chrysosplenium alternifolium. Dryas octopetala L. Potentilla salisburgensis Hänke. Alsine verna Bartl, — arctica Fenzi. Caltha palustris. Cerastium alpinum. Ranunculus glacialis, Draba alpina L. — hirta L. — rupestris R. Br. Cochlearia aretica Schl, Paparver alpinum L. —- nudicaule L. 2. Pflanzen der Schneelinie der Alpen von 8500 bis 10,000 Fuss Höhe, (Die mit einem Kreuz bezeichneten kommen auch in der Polarregion vo:.) a) Monocotyledonen. Sesleria mierocephala DE., S. sphaerocephala Ait., +Avena subspicata, i Poa aljyina L., Poa lara Hänke, ;Carex firma L. b) Dicotyledonen. Salie herhacea L., irrtusa W,, Primula minima L., Andro- sare glucialis Hoppe, Pedicularis rostrata, Gentiana bavarica, jAzalea procumbens L., Phyteuma paueiflorum L, Chrysanthemum alpinum L., Artemisia Mutellina Wulf., spirata Vill., Gaya sim- plex, Sarifraga androsacea, biflora All., Tbryoides L., caesia L.,_ muscoides Wulf., joppositifolia L., Sempervivum arachnoideum, Sedum atratum I.., } Cerastium latifolium L., talpinum L,, Arenaria ciliata, Cherleria sedoides L., Alsine verna Bartl,, ; Silene acaulis, Brrya alpina Hoppe, ; Ranunculus glacialis L. 3. Pflauzen der subuivalen hegion von 6000 bis 8000 Fuss der Alpen, entsprechend der baumleeren Region des hohen Nordens. Aut dem Riesengebirge beginnt die baumleere Region in 3500-4000 Fass Höhe und mit ihr das Vorkommen wahrer Alpenpflanzen. Im Allgemeinen aus folgenden hier mehr oder minder stark ver- tretenen Familien: Farne, Lycopodeen, Cyperaceen, Gramineen (unter ihnen die hochnerdischen Colpodium latifolium, Biyttiia, Phippsia alyida), Junceen, Liliaceen, Orchideen (Uyripedium macranthum), Salicineen, Thymelaeen, Polygoneen, Plantagineen, Primulaceen, Rbi- nanthaceen, Antirrhineen*), Borragineen, Gentianeen, Ericineen und Vaceinieen inclusive der meisten nordamerikanischen, Campanuleen, Compositen, Stellaten, Saxifrageen (S. nivalis, sibirica, groenlar.dica), Crassulaceen, Onagrarien, Sanguisorbeen, Rosaceeu, Papilionaceen, Alsineen, Sileneen, Droseraceen, Violarieen, Cistineen, Cruciferen, Ranunculaceen. Il. Pflanzen des höchsten Nordens, die in der baumleeren Re- gion um den ganzen Pol gehen. (Die mit einem Kreuze bezeichneten fehlen in Deutschland), a) Monocotyledonen. 7 Phippsia algida R. Br. Phleum alpinum L. Luzula campestris DC. -—— spicala DE. Tofieldia borealis Wg. Maujanthemum bifolium DC. Triglochin pslustre L. r Calypso borealis Salisbury. b) Dicotyledonen. Betula nana W, Saliz lanata L. — haslata L. — myrlilleides L. — arclica Pall. *) Unter ihnen ausser Paederota Ageria und Bonarota „uch ‚lie schöne Wulfenia carinthiaca Jaeq., von der in Ober-Kärnthen wlegenen Kühweger-Alpe, eme der wenigen bis jetzt nur von ein. m einziren Standorte bekaunien Pfllauzen, 966 Salic glauuca L: — relusa L. Polyyonum viviparum L. Ozyria reniformis Hook, Primula farinosa 1. Trientalis europaea L. Linnara borealis Gronov. Veronica alpina L. Euphrasia officinalis L. Menyanthes trifoliata L. Swertia perennis. Azalea procumbens L. Ledum palustre L. Andromeda polifolia L. Menziesia caerulea Sm. Pyrola minor L, — secunda L, — uniflora L. Vaceinium uliginosum NL. _ Vitis idaea L. Schollera Ozxycoccos Roth, Empetrum nigrum IL. Leontodon Taraxacum L. Gnaphalium alpinum L. Arnicr monlana L. Solidayo Virga aurea L. Achillea Millefolium L. Campanula uniflora L. Drosera rotundifolia L. Cornus suecica L. Sazifraga nivalis L. — oppositifolia L. _ rivularis L, Chrysosplenium alternifolium L. Epilobium angustifolium L. Hippuris vulgaris L, Potentilla nivea L, — Anserina L. Comarum palustre L. Dryas octopetala L. Rost einnamnmea L. 807 Rubus idaeus L. — areticus L. — Chamaemorus L. Astrayalus alpinus L. t Papaver nuilicaule L. Cardamine pratensis L. Draba incana L. Capsella Bursa pastoris M. Parnassia palustris L. Drosera rotundifolia L. Viola canina L, Oralis Acelosella L. Silene acaulis L. Silene inflata Pers, Arenaria peploides L, — .arclica Stev. Stellaria media Vill. Montia fontana L. Cerastium alpinum L. Ranunculus Fiammula L. —_ auricomus L. _ repens L. Caltha palustris L. und A, IV. Sträucher pder Bäume in Strauchform, die mit den Vorigen v VI VIE um den ganzen Pol wachsen. Unter ihnen Betula alpestris und die genannten Rubus idaeus, Sorbus Aucuparia, Pru- nus Padus, Populus tremula, Alnus incana. Nadelhölzer verschiedener Art, die um den Pol berum die Baumvegetation beginnen, (die Obigen), denen sich noch andere, wie in Nordamerika Pinus pungens, Taeda und re- sinosa, anschliessen und vereint mitden allmäblig auftreten. den Laubbölzern verschiedenster Art die dortigen durch Man- nigfaltigkeit der Arten so ausgezeichneten Wälder bilden. Sträucher der Central-Alpen, die nach dem Aufhören der Baumvegetation vorkommen: Pinus Pumilio, Juniperusnana, Saliz lapponum, Sorbus Aucupnria, Alnus viridis. Pflanzen der Bergregion, oder Pflanzen innerhalb des Baum- wuchses, in verschiedenen (Gegenden Deutschlands von 2000 bis 6000%, Endlich 568 VII, Zum Vergleiche Repräsentanten der Alpenflora des Himalaya, Polygoneen, unter anderen Polygonum vaccinifolium, Eri- ceae, (Rhododendra), Pomaceen, (Cotoneastr), Saxifrageen' Compositen, Berberideen u. A. Die Pflanzen befinden sich theils in Töpfen, an 2000, theils im freien Lande zwischen Gesteinen verschiedener Art, zum Theil von unserem Hochgebirge, mit den den höchsten Regionen zukommenden Flechten, wie Lecidea geographica u. a. m., dann dem Protococcus pluvialis als Erinnerung an den rothen Schnee der Alpen und des höchsten Nordens. Die durchschnittlich 30 Fuss breite und 300 Fuss lange, einen Raum von etwa !;, Pr. Morgen einnehmende Anlage erstreckt sich am Fusse der paläontologischen Parthie längs dem Wassergraben, von welchem sie eines Theiles ihrer Länge durch eine Reihe Basaltsäulen abgeschieden wird. Das Vorstehende ist gedruckt auf einer Tafel bei der Parthie zur Erläuterung derselben. Litteratur 1) Ueber Parthenogenesis bei Pflanzen von Al. Braun. Berlin 1857. (Mit einer lithographirten Tafel), 2) Ueber Polyenbryonie und Keimmg von Caelebogyne, Ein Nachtrag zu der Abhandlung über Parihenogenesis bei Pflanzen von A. Braun. Berlin, 1860. (Mit 6 Tafeln), Unter obigen Titeln sind auf Kosten der königlichen Akademie der Wissenschaften zwei Abhandlungen von A. Braun erschienen von denen die erstere sich die Hauptaufgabe stellt, die Lehre von der Parthenogenesis bei Pflanzen zu begründen, die zweite diese Lehre gegen Einwürfe, zu welchen sie reichlich Veranlassung gab, zu vertheidigen und aufrecht zu halten, Der Verfasser geht in seiner ersten Abhandlung von einer skiz- zenhaft gehaltenen Darstellung der bisherigen Forschungen, welche das Geschlechtsleben der Pflanzen betreffen, aus. In dieser ist nur zu verwundern, ass er von den Anhängern der Schleiden’schen Ansicht, ‚dass der Pollenschlauck selber sıch zum Embryon ent- wiekle“ berichtet, sie hätten sich zu derselben mitbestimmen las- sen durch die Einfachheit der darauf gegründeten Zeugangstheorie, die der Unschuld des Pflanzeniebens so angemessen zu sein schien. (Seite 312), Wenn irgend ein Plysiolog durch derartige Vorsteliun- gen, die einer sehr dunklen und nuklaren Gefühlssphäre angehören: . ! 509» in seinen wissenschaftlichen UVeberzeugungen sich bestimmen liesse, so verdiente er gewiss nicht den Namen eines Naturforschers. Dich- ter und Pfarrer mögen von keuschen Lilien und unschuldigen Lämm- lein reden. Kein Botaniker aber wird irgend einen Act des Pflan- zenlebens als mehr oder weniger schuldig oder unschuldig auffassen, In dem Verlaufe seiner Darstellung spricht Braun selber als Re. sultat aller hieher gehörigen Forschungen aus: „es sei nicht mehr zweifelhaft, dass die durch zwei Geschlechter vermittelte Zeugung der Pßanze eben so allgemein zukommt, wie dem Tbier; sich somit als ein das ganze Reich der organischen Natur characterisirendes Lebensverhältniss darstellt.‘ (S. 314.) Man könnte nach dieser Erklärung wohl erwarten, dass Braun ein entschiedener Gegner der Parthenogenesis bei Pflanzen sei; aber im Gegentheil; nachdem die verschiedenen Versuche aufgezäblt wor- den sind, welche gemacht wurden, dieselbe zu beweisen (S. 316 u. 317) und obgleich das Urtheil über dieselben lautet: „ich gebe zu, dass dieselben insgesammt nicht vollkommen beweisend sind‘‘, so kommt der Verfasser doch — nach welchen Regeln der Logik, weiss ich nicht — zu dem Schluss, sich für die Parthenogenesis zu ent- scheiden, weil Beobachter wie Spallanzani, Bernhardi, Nau- din und Tburet Glauben verdienen und weil er das Resultat ihrer Versuche ohne vorgefasste Meiuung nach seiner Wahr- scheinlichkeit beurtheilt. ' Glauben verdient allerdings jeder ehrliche Mann, so lange ihm nicht die ausdrückliche Absicht zu täuschen nachgewiesen ist; aber ich glaube nicht, dass irgeud einer der Übengenannten jemals be- ansprucht hat, für unfehlbar zu gelten. Es kommt ja hier lediglich daruuf an, ob die fraglichen Versuche so angestellt wurden, dass jede Möglichkeit des Irrthums ausgeschlossen war, und in dieser Beziehung hat Braun sie selber richtig gewürdigt, wenn er sie als nicht vollkommen heweiseud bezeichnet. Ich muss demnach mir die Vermuthung erlauben. dass derselbe nur mit vorgefasster Meinung zu einem mit seinen eigenen Worten in Widerspruch stehenden Resultate komint, Diese seine Meinung findet aber ihre Hauptstütze in der an- geblich parthenogenetischen Samenbildung hei Üveleboyyne iicifolia Sın. Durch J Smith zunächst sind nämlich über diese Pflanze ganz irrtbümliche Vorstellungen in die Welt geschickt worden. Die- selbe soll darnach, ohne auch nur je eine Spur von männlichen Blüthen oder irgend welchen polienhringenden Organen zu zeigen, doch Früchte mit vollkommenen Saren tragen Merkwürdig ist nur, 976 wie aneikaunt tüchtige Botaniker sich konnten verleiten lassın, dem obne Weiteres beizustimmen, z. B. Adr. de Jussieu in seinem cours &lömentaire de Botanique (1840) pag. 463 und Joseph flooker in einem Briefe an A. von Humboldt (s, Ansichten der Natur Bd, 2, S. 65; 3. Auflage). Eine zweite neue Stütze für Parthenogenesis bei Pflanzen soll Chare crinita nach Braun’s Ansicht sein, weil von dieser mit Antheridien versehene Exemplare verhältnissmässig selten sind. Zum Schlusse seiner ersten Abbandlung fügt Braun einige all- gemeine Betrachtungen über die Analogie der Fortpflanzungsverhält- nisse in deu verschiedenen Abtheilungen des Pflanzenreiches hinzu. Er bält es nicht für unnütz, immer wieder auf die festen Ele- mente hinzuweisen, welche die neueren Forschungen uns zur be- friedigenden Lösung der Widersprüche gegeben haben, in welchen wir auch die neuesten Arbeiten über diese Verhältnisse finden. Auch die Parthenogenesis bietet einen angeblich festen Anhaltspunkt, Dieser Anschauungsweise gemäss wird zunächst behauptet, der An- fang des neuen Individuums datire zunächst nicht von dem Momente der Befruchtung, sondern schon vor demselben von dem Anfange des Antangs des Eies, Leider aber wird es immer ein Privilegium der Speculation bleiben, darüber sich auszulassen. Der Naturforscher wird sich immer mit dem sichtbaren Anfang begnügen müssen und von diesem ausgehen, Die weitere Polemik Braun’s gegen die Definition der Blüthe von Radikofer ist eine nothwendige Consequenz der Lehre von der Parthenogenesis, Man wird aber im hohen Grade. stutzig, wenn in der zweiten Abhandlung S. 239, wo der Verfasser diese Polemik fortsetzt, ausgesprochen wird, dass die Radikofer’sche Definition wohl erlaubt, auch die Geschlechtsorgane der Thiere Blüthen zu nennen Das Wort Blüthe ist bisher immer nur von pflanzlichen Gebilden und nie von thierisehen gebraucht worden; jede Definition dieses Begriffes kınn also vernünftiger Weise nur auf erstere bezo, gen werden, — Ebenso cosssquent in derselben Anschauung:weise ist es auch, vor der Befruchtang dem Ei die Natur eines Keimes zu vindieiren. (8. 357), In dem Beginrze der zweiten Abhandlung wendet sich der Ver- fasser zunichst gegen die Einwürfe, welche seine erste vom theo- retischen Standpunkte aus erfahren hat. Er geht aber zuweit, wenn er meint, dass man „blos aus Gründen der Möglichkeit der Täu- schung die Beobachtungen, auf welche die Parthenogenesis sich stützt, verwirft“ um vieles aber zu weit. weun er sagt: seine (des 57 ifeen Örganismus) Wreseize gehören einer höheren Entwicklungsstufe des Daseius an, einem Bereiche, in welchem das Vermögen der in nern Selbstbestimmung unzweifelhaft hervortritt. (S. 112). Bisher ist die Ueberzeugung verbreitet gewesen, dass alle „Gesetze des Organischen‘ nicht Resultate innerer Selbstbestimmung, sondern innerer Nothwendigkeit seien, der jede Selbstbestimmung ferne bleibt, Der Verfasser gesteht selber zu, dass die Parthenogenesis eine seltene Ausnahme bei den höheren Pflanzen sei; er wendet sich aber dann zunächst gegen zwei Aufsätze E. Regel’s, die gegen die Parthenogenesis sich aussprechen, versichert, dass mancher Zweig geopfert wurde und in aller Ruhe sämmtliche daran befindliche ent- wickelte und unentwickelte Blüthen zergliedert wurden, um etwa in denselben oder in ihrer Umgebung versteckten männlichen Gebil- den auf die Spur zu kommen. Weiter gibt dann ein Aufsatz in der Bonplandia dem Verfasser erwünschte Veranlassung, den Faden sei- ner Erörterungen auszuspiunen. In jenem Aufsatze wird nämlich der angeblich parthenogenetische Samenbildungsprocess fälschlich für eine Sprossbildung erklärt, Der Verfasser geht in Folge dessen auf eine detaillirte Beschreibung des Samens der Caelcboyyne und des- sen Keimung ein. Die Wahrnehmung, dass aus einem Samen meh- rere Keime zuweilen hervortreten, veranlasst eine weitläufge Erör- terung über Polyembryonie und deren Vorkommen bei den verschie- denen Pflauzenarten. Darauf wird von den fleischigen Samen einiger Amaryllideen gehandelt, die vegetative Sprosshildung im Samen oder der Eiknospe, die Kuospenbildun; aus dem Blatte er- örtert, um das Resultat zu ziehen, dass vegetative Sprossbildung im Innern des Samens nicht vorkomme, \as der Verfasser als weilere Zeugnisse für die Parthenoge- nesis beibriugt, bezeichnet er selver als „nieht viel, noch gewichtig‘, In den darauf folgewsen Schlussbemerkungen wendet sich der Verfasser abermals gegen Radlkofer, um drei Fragen zu erörtern: 1) Ist die Parthenogenesis eine geschlechtliche oder ungesehlecht- liche Fortpflanzungsweise? 2) Welches ist der Anfang des indivi- duellen Eutwicklangseyklus der Pülinze? 3) Ist der Fortpflanzungs- Apparat der Kryptogamen eine Plüthe za neuneu older nicht? Es ist nicht meine Absicht, dem Verfasser in der Beantwortung dieser Fragen zu folsen. Nur das ist zu erwähnen, dass bei Erür- terung der ersien {S. 209; eine merku ürdige Verwechslung der Be- griffe Zeugung und Erzeugung vorkommt, und wenn der Verfasser meint, dass bei partbenogenetischer Fortpflanzung „alle Momente LIE) der geschlechtlichen Zeugung vorhanden sind mit Ausnahme eines einzigen, der Befruchtung‘‘ so wird man dabei lebhaft an das Mes- ser olıne Griff, dem die Klinge fehlt, erinnert. Unbegreiflich iet mir „eine ungeschlechtliche Zeugung‘“; denn bisher ist unter Zeugung immer nur der die Entwicklung des Embryo veranlassende Einfluss des männlichen Individuums auf das weibliche verstanden worden, Wenn nun der Verfasser sogar ausspricht, dass es vielleicht eine ungeschlechtliche Verniehrung des Menschen durch Keimtheilung gibt (S. 216), so muss man bedauern, dass er diese Ansicht so be- scheiden in den leicht übersehenen Raum einer Anmerkung verweist, Sie verdient mit den kräftigsten Lettern hervorgehoben zu werden. um des Tröstlichen willen, was darin liegt. Wie mancher Ehe- wann, der über unzeitige Niederkunft seiner Ehehälfte sich Skrupel macht, könnte in diesem Gedanken Beruhigung finden und manche liebe Unschuld, die zum Falle sekommen, sich mit denselben gegen übelwollende Beschuldigungen vertheidigen. Doch hät diese Verirrang eines zu speculativen Betrachtungen hinneigenden Geistes auch ihre ernste Seite, and es ist eines jeden wissenschaftlich Gebildeten Pflicht, sich auf das Entschiedenste da- gegen zu erklären und dagegen anzukämpfen, Was der Verfasser als Aufgabe der wissenschaftlichen Kritik bezeichnet, zunächst die Thatsachen zu prüfen und hinreichend be, glaubigten Thatsachen gerecht zu sein, das habe ich auch für meine Pflicht gehalten in Bezug auf die Parthenogenesis, zumal da ich bei meinen häufigen Besuchen des botanischen Gartens im Stande war, die Prüfung vorzunehmen. Diese hat das Resultat gehabt, dass ich nicht blos weibliche Blumen, sondern auch Zwitterblumen mit einem deatiich ausgeprägten Staubgefüsse bei Caeleboyyne antraf und zwar nieht blos eio oder das andere Mal, sondern während der ganzen Blüthezeit, vom Mai bis Ende Augnst. Die Zahl der Zwitterblüthen steht zu derjenigen der weiblichen etwa in dem Verhältuiss wie i: zu 5. Jeden unbeiangenen Beobach- ter hätte die Thatsache allein schon gegen die Parthenogenesis be- denklich machen müssen, dass viele der scheinbar vollkommen aus- gebildeten Samen der Üaelebogyne nicht aufgehen, was auf Erfor- dern der Gärtner des botanischen Gartens Ilerr Kothe bestätigen wird, der im vorigen Jahre eine Menge von Samen geerntet und gesüet, uber duvon nur sehr wenige junge Pflänzlinge erzielt haf. Denn wäre Jie Partkenogenesis Regel bei der Carlebogyne, was Braun behauptet, so wäre nicht abzusehen. warum dieselbe so of 5.3 vergebliche Anstrengungen machen sollte, einen Keim zu gestalten, zumal da sie gleichsam eine völlig unahhängige, und von keinen änsseren zufälligen Umständen bedingte Potenz darstellen würde, die Keimbildung also durch sie noch viel unfehlbarer stattfinden müsste, als durch Befruchtung mittels des Pollens. Meine sonstigen Wahrnehmungen weichen überdiess so sehr von denen Braun’s ab, dass der Raum dieser Zeitschrift für ihre Darstellung zu enge ist. Ich habe dieselben in einer besonderen eben in Berlin 1860 erschienenen Schrift*) niedergelegt und wird dieselbe die Frage, ob Parthenngenesis im Gebiete des Pflanzenrei- ches vorkomme oder nieht, hoffentlich der Lösung nälßr führen. Die Fragen, welche der Verfasser am Schinsse seiner Abhand- lang aufwirft, werden freilich nicht ibre Lösung finden. Mehrere derselben z. B. die dritte: Kann man sich vorstellen, dass die Er- veugung der Moose bei ihrer ersten Entstehung mit der Bildung der Mooskapsel begonnen habe? und die vierte: Kaun man anneh. men, dass die ersten Farne ohne vorausgehenden Vorkeim entstan- den sind? hbahen zu frappante Aehnlichkeit mit der schon oft ge- hörten: War das Ei früher als die Henne? als dass ich mich an ihre Beantwortung wagen sollte. Die botanische Wissenschaft hat noch zu viele Thatsachen zu erforschen und zu registriren, als dass sie reif genug wäre zur Erledigung so tiefsinnig speculativer Pro- "bleme und hält ja auch der Verfasser selber dafür, dass zu einer entscheidenden Beantwortung derselben die Zeit noch nicht ge- kommen sei. H. Karsten. 2 &etrockneite Pfianzensammlungen. Flora Galliae et Germaniae exsiccata. Herbier publie par "Constant Billot. 27. et 28. Centuries. Decembre 1859. Dass diese Sammlung rascher, als es der thätige MHerausgeber versprochen hatte, voranschreitet, ersehen unsere Leser daraus, dass bereits die 27. und 28. Centurie derselben erschienen sind. Auch die Zahl der Männer, die das Material dazu liefern, ist fortwährend im Wachsen begriffen; nicht weniger als 61 haben sich an den vor- liegenden 2 Centurien betheiligt. Statt 200 Exeiplaren erhalten die Abonnenten deren 267, weil von manchen Arten der vorliegenden, sowie besonders der frühern Centurien weitere Exemplare geliefert werden, theils von andern Standorten, theils in Exemplaren, die von *, Das Geschlechtsleben der Pflanzen und die Parthenogen-sis. 574 den früher vertheilten sich durch bessere Herrichtung oder durch die Früchte, die jetzt gegeben werden, unterscheiden. Es würde zu weit fuhren, in's Einzelne der Sammlung einzugehen oder gar, wie diess bei ähnlichen Publicationen geschieht, alle darin vorkommendeu Arten namentlich aufzuführen. Wir begnügen uns daher im Allgemeinen, das Erscheinen der Centurien anzuzeigen und bemerken bios, dass sich darin wieder manche in neuerer Zeit erst unterschiedene Arten befinden, über deren Artrecht es Jedem unbenommen bleibt, sich sein Urtheil zu bilden, Drei Bogen Text der Aunotatiors ä la flore de France et d’Alle- magne nebst einer sehr schön ausgeführten lithograpbischen Tafel begleiten die Sammlung. Es sei uns gestattet, das Wichtigste da- raus hervorz®&eben. Al. Jordan beschreibt die in der Sammlung mitgetheilte La- vandula delphinensis aus der Umgegend von Gap. Die Alerkmale, wodurch einige der unter dem Stammartnamen L. Spica L. begrif- fenen Arten sich unterscheiden, werden angegeben z, B. L. fragrans Jord. aus Lyon, die Jordan in den Schultz’schen Exsiccata Nr. 709 geliefert hat — Die durch Gu&pin in die französische Flora ein- geführte Gagea bohemica wird wieder zur @. sazatilis Koch zu- rückgebracht; Boreau hat zuerst auf die unrichtige Bestimmung der Pflanze aus dem westlichen Frankreich aufmerksam gemacht. — In einer Notiz über Brassica Erucastrum L. weist Jordan aus den Quellen nach, dass diese Pflanze nichts anders ist als B, Cheiranthus Vill, Der Verfasser bemerkt, das DeCandolle mit Unrecht später seine B. montan: der Flora francaise als Varieiät bei 2, Cheiran- thus Will, ustergepracht hade. — Grenier hat den Grund aufge- sucht, warum H. gualrangwiare I. später dureh Fries in H. tetra- plerum verwandelt wurde, Linne beschrieb zuerst seine Pflanze nach holländischen Exemplaren im Hort Ciiffort. Die ‚.foliola eulyeina sub- ulata“‘ derselben fand er aber bei der in Schweden sehr gemeinen Art nicht vor, und liess diesen für die Art bezeichnenden Charakter in seinen späteru Arbeiten weg, weil er wahrscheinlich die hellän- dische Pilanze nicht mehr vor Augen hatte; Fries glaubte desshalb die schwedische Pflanze mit stuinpfen Kelchäbsehnitten als H, qua- drangulumL,. betrachten zu müssen. Oilenbar muss aber der zuerst von Linne beschriebenen Pflanze ler Name H. quadranyulum ver- bleiben und H. telrapterum Fries muss den ältern Namen H. du- dium Leers wieder erhalten. Dass Liun & nebst seinem Ilort. Cliffort. für seine Pflanze auch die Abbildungen von Bauhin, Dodonaeus und Morison anführt, die offenbar sich anf eine verschiedene Pflanze (H. dubium) beziehen, mag von keinem zu grossen Belang sein, da er ja mehrmals auch sonst für Eine Art Abbildungen seiner Vorgänger eitirt, die offenbar später als verschieden betrachteten Arten zukommen, In neuester Zeit geben beinahe alle Autoren Carex cyperoides als einjährige Pflanze an, während diese Pflanze früher als ausdauernd betrachtet wurde. Herr A. Warion, der diese Frage sorgfältig er- forschte, gibt die wahrscheiulichen Gründe an, warum man jetzt mel- stens die ältere Ansicht aufgegeben hat. Die Pflanze ist zuverlässig 5753 perennirend; sie wächst gewöhnlich zui dem Boden von Teichen oder von Sümpfen. In den Jahren, wo diese trocken gelegt worden, blüht sie im August und September und sieht allerdings wie ein- jährig aus; werden diese Orte aber im darauffolgenden Jahre nicht wieder unter Wasser gesetzt, so zeigt sie sieh, wie in den botani- schen Gärten, ausdauernd, und die Rasen, die sie bildet, werden im- mer grösser, blühen aher dann schon im Anfang des Sommers. Der Verfasser giht am Schlusse seiner Notiz diejenigen Theile des öst- lichen Frankreichs an, wo bis jetzt diese mehr deutsche Pflanze sieh vorgefunden hat. Die Herren A. Songeon und E. lerrier geben eine erste Lieferung neuer Pflauzen aus Savoyen, die sie weitläufig beschrei- ben und deren Verwandtschaften und Unterschiede sie sorgfältig angeben. Es sind folgende Arten: Ranunculus lutulentus, zu der Ab- theilung Batrachium gehörend; Viola Thomasiana (V. ambigua Thom. Koch ex part.) auch V. callina wird beschrieben und von den nahe stehenden Arten differeneirt; Polyyala alpina mit P. au- striaca Fr verwandt; Juncus bufoniusL. und der bisher mit dem- selben zusammengezogene J. ranari::s werden yenau unterschieden; letterer kommt meistens an salzhaltigen Stellen vor und unterschei- det sich durch verschiedene Länge der Perigenialabschnitte. " Sauze und Maillard beschreiben sorgfältig zwei Hieracien, die früber in den Billot’schen Centurien ausgegeben worden sind, nämlich H. Pollichiee C. I. Schlitz. und H. vernum Sauze et Maillard. — Der Herausgeber theilt zwei Notizen aus Mettenius Arbeiten über Filices mit, die sich auf französische Pflanzen beziehen, Cheilanthes maderensis und Asplenium alpestre Er zeigt ferner das Auffinden in Frankreich (Elsass und Provence) von Eyuisetum litto- rale durch Duval-Jouve an, Weiters gibt uns Billot eine Not'z über die von ihm aufgefun- dene Linaria vulgaris Peloria anectaria Gm. Bei dieser Gelegen- heit gibt er die ganze Geschichte der beiden Pelorien, die Linaria vulgaris bildet, und rügt die irrthümlichen Angaben Chavanne's über Linne’s Pelorien. Eine sehr sorgfältig ausgearbeitete Tafel ist beigegeben, wo auch eine L. Cymbalaria multiealcarata vorkommt, Auf derselben Tafel gibt Duval-Jouve vergrösserte Abbildun- gen der Blüthen von den 5 in den mittelländisehen Gegenden vor- kommenden Arten der Gattung Poly»ogon, deren eine, P, Ciausonis, aus Algerien, neu und dem Entdecker derselben, Clauson, der lei- der im Januar 1860 gestorben ist, gewidmet ist, Da in allen Her- barien die grösste Unsicherheit in Bezug auf einige dieser Pflanzen herischt und sie vielfach verwechselt werden, so wollen wir die charakteristische Uebersicht derselben mittheilen, sie sie aus den viel- fachen Untersuchuugen des tüchtigen Bearbeiters sich herausstellte: I. Annoa. Pedicellis in parte media articulatis, aristis glumas triplo superantibus, 1. P. subspathaceum Reg. Fedicelli articulo superiore elon- gato, ensiformi, triplo aut yuadruplo longiore yuam latiore, inferiorem superante aut saltem adaeguante; glumis usgne 576 ad Aut ultra tertiam pariem bifidis, ad lobos acutos hispl- dulis et cilistis, inferne ad dorsum et latera squamis trian- gularibus obsitis. 2. P. maritimum Wilid. Pedicelli artieulo superiore brevissimo nee inferiorem adaequante; glumis vix ad quartam partem emarginatis ad lobos suhobtusos valde hispidis et ciliatis, in- ferne pilis squamiformibus obsitis. 3. P. monspeliense Desf. Pedicelli articulo superiore brevis- simo, nee inferiorem adaequante; glumis integris aut vix emarginatis, obtusis, pubescentibus. Il. Perennia. Pediceliis ad basin articulatis; aristis glumam sub” aequantibus aut nullis. 4. P. Ciausonis Buv.-Jouv. Glumis obtusissimis. 5. P. littorale Sm, Glumis acutis. Die Geschichte des P. subspathaceum Reg. zeigt uns etwas ganz dem Aehnliches, was mit Cuscuta planiflora Tenor, vorgefal- len ist. Requien wie Tenore hatten eine gute Species unter- schieden, sie selbstaber später misskannt und eine andere Art unter dem Namen ausgethäilt; daher die irrige C. planiflora Koch’s. Der Name P. subspathaceum gab schon zu vielfachen Irrthümern Anlass, weil bei dieser wie bei den andern Arten die panicula oft folio in- volata erscheint, Daram brachte Duby die Requien’sche Art zu P. maritimum, Mutel za P. monspeliense, das er auch fig. 573 ab- bildet, während er in seiner fig. 574 unter dem Namen P. maritimum aus Corsica das P. subspathaceum sehr gut darstellt, In Reichen- bach's Icones fl. germ. sind ebenfalls die Arten verwechselt: Nro. 171 u. 171 b. (P. littorale) stellt P. maritimum dar; fig. 172 (ma- ‚ritimum) ist eine sehr gute Abbildung des P. littorale. — P. Clau. sonis hat der scharfsehende Clauson an einer sehr beschränkten Lo- ealität zwischen Coleah und Bon-Ismael gesammelt; es wuchs in Gesell. schaft von P. monspeliense und Agrostis verticillata Vill. Dieser Um- stand brachte ihn auf die Meinung, seine Pflanze könnte wohlein Bastard dieser 2 Pflanzen sein, eine Ansicht, die weiter nichts für sich hat. Wir bemerken, dass der Verf. das Wort Polypogon als neutrum betrachtet, weilDesfontaines dem Namen dieses Geschlecht beilegte ; ebenso meinter, solleman Andropogon, Geropogon als neutra brauchen, weil Linn& sie soannahm, währen! Tragopogon, schon von den Alten als masculinum gebraucht, dieses Geschlecht behalten könnte. Wollte man diesen Grundsatz streng durchführen, so müsste man alle Sprach- fehler der Autoren als gerechtfertigt ansehen, und wir müssten wie- der Aplophyllum, Aplopappus etc. schreiben, statt Haplophylium, Haplopappus ete. B. ne. Relactenr tenT Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck der F. Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. KLORA. — .—— N 3%. Regensburg. 7. October. 1860. Inhalt. ortsıinaL-ArHAannLung Schaffner, zur Entwicklungs- geschichte des Embryos und Samens von, Leucoium vernum, -— LITTERATUR. Schimper, Versnch einer Entwicklungsgeschichte der Torfmoose. -— BOTANI- SCHR NOTIZEN. Besuch Sr. Maj. des Königs von Bayern im botan. Garten zu Breslau. — BEıLıGE. Subscriptiouseinla.lung für Siebeck’s Landschaits-Gar- tenkunst. Zur Entwicklungsgeschichte des Embryos und Samens von JLeucoium vernum Non Dr. Schalfner in Herrstein. (Hiezu Tafel VI) Die gegenläufige Gemmula von Leucoium (fig. 1) hat eine dop- pelte Hülle. Der Knospenkern ist pantoffelförmig und biegt nach der Mieropyle zu einem länylich ovalen Embryosack, dessen unte- res Ende fast frei liegt, nur von wenigen Zellenlagen bedeckt, die aber dem Embryosack fest anhängen, erst spät resorbirt werden und das Freilegen des Micropyle-Endes sehr erschweren. Zwischen der äusseren und insern Hülle dringt vom Samenträger der Funiculas ein mit Gefässbündeln und langgestreckten Zellen, die am Chalaza- ende ein schwan:miges leckeres Gewebe und in Verbindung mit der ebenfalls sieb verdickenden ätsseren Hülle einen kamm- oder Aüyel- förmigen Anhang am Samen bilden. Die innere Hülle ist, sobald sie das Ende des Knospenkerns erreicht, nieht mehr zu isoliren, sondern fliesst mit dem sich ausbreitenien Foniculus zusammen, indem ihre Zellen ganz die Beschaffenheit und Grösse der Funiculus- Zellen annehmen, Isolirt mau den Embryosack (fig. 2), so lange die aureife Blume noch in der Blüthenscheide eina»schlossen ist, so zeigt sich nahe dem Biicropyle-Enile ein yrosser Zellenkern mit grossem Nucleolus, so weich und leicht zerstöriar, dass das Deckgläschen beim Unter- suchen nicht angewendet werden darf, Der feinkörnige inhalt der grossen Zelle färbt sich durch Jod-Schwefelsäure gelbbräunlich, ein. zelne Ausylumkörnchen werden blau. Ein anderer Embryosack zeigte iv ISSÄh 37 578 ım Proto,lasma einen yrossen, nierenfürmig eingesehnürien Z-ne:!!e kern mit zwei Kernkörperchen (fig. 3), ein dritter zwei getrennte Kerne (fig. 4), ein anderer 4 getrennte Kerne u. s. w. Hat man Geduld genug, eine Anzahl von Embryosäcken zu isoliren. so wird man sich überzeugen, dass sich zunächst im grossen Zellenkern aus dem Einen’ Kerpkörperchen zwei bilden, dann eine nierenförmige Einschnörung urd Spaltung des Kerus erfolgt, wodurch die Zahl der Kerne rasch vermehrt wird. Da man Kerne genug sieht ohne Kernkörpereben, so kunu letzteres eine wesentliche Bedeutung nicht haben, Die aus der Spaltung hervorgehenden Kerne sind bläschen- törımig und Anfangs so dünnwandig und zart, Jass sie selbst dem Druck eines ganz dünnen Deckgläschens nieht widerstehen können. Man überzeugt sich davon leicht, wenu man einen isolirten jungen Emüryosack oline Deckgläschen betrachtet, dann bedeckt und wieder beobachtet u. s. w. Die Hypothese von der freien, selbstständigen Kutstehung der Zelleukerne aus dem Protoplasma des Embryosackes ist nicht nothwendig. Man sieht zwar das Werden nicht, sondern nur das Gewordene, beobachtet man aber die iu der Theilung be- griffenen Kerne, so ist es gewiss natüriicher anzunehmen, dass aus dem sich spaltenden Kern direct zwei neue entstehen, als dass der Kern sich auflöst und erst aus dem aufgelösten Material zwei neue hervorgehen. Um diese Kerse bilden sich ziemlich gleichzeitig die Keimbläschen am Nicropyle-Ende,' die Gegeufüssler am Chalazaende des Embryosackes und die ersten Zellen des Endosperms, Die Keim- bläschen und Gegenfüssler, je 2 bis 3, bestehen Aufangs nur aus der den Kern umhülienden beträchtlichen Protoplasmakugel, die aber ziemlich fest zusammenhält und meistens einen deutlichen Primordial- schlauch (fig. 5) erkennen lässt, sehr bald entsteht auch die Zell. haut und zwar in ziemlichem Abstand von der Protoplasmakngel, so dass das fertige Keimiläschen bei Liucoium eine ungewöhnliche Grösse gewinnt (fig. 7, 8, 9a). Man nimmt an, dass die Zellhaut um das Keimbläschen erst nach dem Herantreten des Pollenschlau- ehes gebildet werde, eine Behauptuug, die bei Zeucoium gewiss nicht zutrifft, Am 10. März untersuchte ich Gewmulae aus wenig eutwi- cheiten blumen mit ganz unreifen Äntberen, wo an Bestäubung gar nicht zu denken war: trotzdem zeigte ein Embryosack am Mieropyle- Ende zwei fertige Keimblüschen (fiz. 7), ausser diesen fünf grosse freie Kerne, aber noch keine Gegenfüssler, — Behandelt man ein fertiges Keimbläschen oder eiuen Gegenfüssler mit Jud Schw efelsäure, so wird nicht nar die eigentliche Zellhaut blau, sondern auch die H.utschiehte des Proiopla.ma (Primordialschlauch), manehmal !iuen 579 sich auch die Contonren des Zellenkerns; die Körnchen des Proto- plasma werden gelbbräunlich. Schwefelsäure und Zucker gibt dem Zelleninhalt eine blasse Rosafarbe, aber stark verdeckt durch die gelblichen Körnchen des Protuplasma; setzt man Jod zu, so färben sich die Körnchen des Protoplasma etwas dunkler, Zellhaut und Pri- mordialschlauch werden sogleich schöu blau. Da mir die Bläuung des Primordialschlauches auffallend war, se wiederht!te ich die Re- action oft genug, erhielt aber immer dasselbe Resultat, Der Fagenapparat fg. 7,8, 9 u. s. w. p) sitzt wie ein klei- nes Mützehen oder Näpfehen au! dem Keimbläschen, wie ein Annef- tungsorgan, tenaculam, wodurch das Keimbläschen an das Micropyle- Eude des Embryosackes angelöthet wird. Er verhält sich zur Jod- Schwefelsäure wie Cellulose, und besteht aus einem feinem, undeut- lich faserigen oder faltigen Häutchen. Sind nur zwei Keimbläschen vorhanden, so hat entweder jedes seinen eigenen Fadenapparat (fig. 9), oder, was mir häufiger zu sein schien, die beiden Keim- bläschen liegen zusammen in einem gemeinschaftlichen Fadenappa- rat (hg. 8); am dritten Keimhläschen war der Fadenapparat nicht zu bemerken, ebensowenig an den Gegenfüssiern. Der Fadenappa- rat ist Anfangs sehr klein und leicht zu übersehen (fig. 7), später zur Zeit der Befruchtung streckt er sich, geräth gleichsam in Eree- tion (fig. 8, 9p.), als wenn er dem andringenden Pr’ienschlauch nach der Micropyle entgegengehen wolle. Dadurch üildet er am Embryesack eine hervorstehende Spitze, indem er ersteren vor sich herdrängt oder vielleicht durchbohrt. Indess ist Zeucvium wenig ge- eignet, diese Verhältnisse in's Klare zu bringen, weil die Spitze des Embryosackes, wie schon bemerkt, durch einige Zellerreiben des Knospenkerns umschlossen wird, welche dem Embryosack fest anhaf- ten und erst sehr spät resorbirt werden (fig. 10. n); auch bei wohl- gelungenen Läugsschnitten ist desswegen der Fadenapparat verdeckt und bei Präparationen mit Nadeln werden die Theile mehr oder we- niger zerrissen, gezerrt, und aus der natürlichen Lage verrückt. Der Fadenapparat ist noch zu bemerken, wenn der Embryo fast schon voilstäudig ausgebildet ist (fig. 19), haftet fest am Anfange der Radicuia und ist ann leichter deutlich zu machen, als Anfangs, wenn er auch zuletzt wieder sehr klein wird. Am reifen Embryo sieht man nichts mehr davon, Das befruchteie Keimbläschen wird länger und schmäler, wäh, rend der Kern nach der gewöhnlich keulföürmigen Spitze vorrückt cfig. 10a) und sich theilt (fig. 11); dann entsteht die erste Quer- scheidewand io der Nähe der Spitze und zwischen den beiden Ker- mr “sö 380 nen, die fest noch zusammenliegen und nar durch die Ze’lwund ge- trennt sind (fig. 13 bis 16). In gleicher Weise theilt sich nun das Keimbläschen nach der Radicula za in grosse Zellen, die sich spä- ter wieder !beilen und natürlich immer etwas kleiner werden (fig. 17, 18, 19), Erst wenn das Radicula-Ende fertig ist, vergrössert und entwickelt sich vollständig das Plumals-Ende (fig. 20 t), Das nicht befruchtete Keimbläschen wird allmählig resorbirt, bleibt aber neben dem befruchteten ziemlich lange sichtbar (fig. 10 bis 163%). Die Gegenfüssler verschwinden erst nachdem der Embryo die Hälfte seiner Eutwicklungsperiode durchgemacht hat. Die Urzellen des Endosperms, um die aus der Spaltung hervorgegangenen Kerne ge- bildet, vermehren sich rasch durch Theilung, füllen sich mit sehr feinen, später grösseren Amylumkörnchen und dehnen den Embryo- sack aus; das sich vergrössernde Endosperm (fig. 21 E) verdrängt allmählig den Knospenkern vollständig, so dass von demselben nur ein kleines Knöpfchen übrig bleibt, welches den reifen Samen krönt (fig. 21n). Erst in der letzten Periode werden die Endospermzel- len dickwandig und bekommen Porenkanäle. — Der Rest des Knos- penkerns besteht aus zartwandigen, gelbbräunlichen, undeutlichen, . zusammengedrückten halbresorbirten Zellen. — Der flügelförmige Anhang am Chalaza-Ende des Samens (fig. 21f) hat sich, wie er- wähnt, aus dem sich ausbreitenden und anschwellenden Funiculus gebildet, aber auch die äussere Hülle trägt ein wenig zu seiner Bil- dung bei. — Im reifen Samen ist der Embryosack vollständig re- sorbirt. — Die Samenhaut bildet eine zarte Hülle, aus länglich vier- eckigen, blassen, in mehrfachen Reihen über einander liegenden Zel- len bestehend, zu äusserst von einer starken bräunlichen Epidermis bedeckt, auf der sich hier und da eine Cuticula zeigt, aber nicht überall Da durch Vergrösserung des Endosperms zunächst die in- nere Hülle der Gemmula resorbirt werden musste, so koennte sich die Samenhaut wohl nur aus den umgewandelten Ueberresten der äussern Hülle bilden, Das ewige Wunder des Werdens und Vergehens und des un- unterbrocheuen Stoffwechsels offenbart sich nirgends eindringlicher, gleichsam hendgreiflicher als in der Entwicklungsgeschichte. Organe verschwinden vor unsern Augen, werden umgeschmolzen und lie- fern das Material zum Aufbau von andern. Die Gemmula unserer Pflanze ist nach sechs Wochen gleichsam ein anderes Wesen 8% worden, freilich nur ein unscheinbares Samenkörnchen, aber seine Metamorphosen sind nicht weniger wunderbar als die Entwicklung eines menschlichen Wesens aus dem primitiven Eichen. Für unsere PP > . vgl Enkel und Ureukel wird hierbei noch manche Frage offen bleiben. Da die Cellulose nur in concentrirter Schwefelsäure und Salssäure löslich ist, so wäre zunächst zu untersuchen, ob sie bei der Resorg- tion durch Gallerte in Dextrin übergeht, oder ob vielleicht ein andrer die Cellulose lösender Stoff gebildet wird. Schliesslich darf ich nicht unterlassen, dem verehrten Herrn Redacteur der Flora für die bereitwillige Zusendung einiger Werke, deren Benützung wünschenswerth war, meinen freundlichen Dank auszusprechen, Erklärung der Abbildungen. fig. 1. Längsschnitt der Gemmula vor der Befruchtung: s Embryo- sack, n Knospenkern, e äussere, i innere Hülle, m Micro- pyle, r Rhaphe, ch Chalazs, fig. 2. Embryosack vor Entwicklung der Keimbläschen: am Micro- pyleende ein grosser Zellenkern, die 4 grösseren Körnchen im Protoplasma sind Amylumkörnchen. fig. 3. Der grosse Zellenkern eingeschnürt, in der Spaltung begr'f- fen, aus dem Embryosack einer Gemmula derselben Blume. fig. 4. Die aus der Spaltung entstandenen Kerne aus dem Embryo- sack einer andern Gemmula derselben Blume. fig. 5. Junges Keimbläschen ohne Zellhant, die Protoplasmakugel mit Primordialschlauch. fig. 6. Embryosack zur Zeit der Befrachtung mit anhängendem Pol- lenschlauch, 2 Keimbläschen, 3 Gegenfüssler, in der Mitte zahlreiche Endospernizellen. Schwache Vergrösserung. fig. 7. Spitze des Embryosackes s vor der Befruchtung mit 2 fer- tigen Keimbläschen, deren eines einen kleinen Fadenapparat p zeigt. 250 m. Vergrösserung. fig. 8. Spitze des Embryosackes s nach der Befruchtung. Bei x ist der Pollenschlauch durch die Präpafation abgerissen, der Fadenapparat p stark entwickelt, für die 2 grossen Keim- bläschen gemeinschaftlich. fig. 9. 2 Keimbläschen wit gesonderten Apparaten, nach der Befruch- tung aus dem Eimbryosack herauspräparirt, fig. 10. Spitze des Embryosackes » mit den anhaftenden Zellenlagen des Koospenkerns n, welche den Fadenapparat verdecken; das befruchtete Keimbläschen a verlängert, das unbefruchtete a’ in der Resorption begriffen. fig. 11. Betrachtetes Keiwbläschen, dessen Kern in der Spaltung begriffen, 56% fig. 12 bis 16. Die frühesten Entwicklungsstufen des befruchteten Keimbläschens, Der Fadenapparat p, wo er deutlich, ist für die beiden Keimbläschen gemeinschaftlich; a‘ das in Re- _ sorption begriffene Keimbläschen. In fig. 13, 15 und 16 ist das Keimbläschen durch eine Querscheidewand in zwei Zel- len getheilt, in fig. 14 sind zwei Querscheidewände gebil- det, die grössere Zelle ist meistens verdeckt und der Kern ‚ nicht zu sehen, fig. 17, 18 und 19, Junge Embrya, 18 und i9 mit dem Fadenap- parat p. fig. 20. Reifer Embryo im Umriss, rradieula, t plumula. fig. 21. Längsschnitt des reifen Samens, o Embryo, E Endosperm, n Veberrest des Knospenkerns, f flügelförmiger Anhang. x Litteratur. Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Torfmoose (Sphag- num) und einer Monographie der in Europa vorkommenden Arten dieser Gattung, mit 27 Kupfertafeln, von W. Ph. Schimper. Stuttgart, 1858. 96 S. in fol. Dieses ausgezeichnete Werk bietet eine auf eigene vieljährige genaue Beobachtungen und Untersuchungen gegründete, die frühere berichtigende und vielfach erweiternde Entwicklungsgeschichte dieser merkwürdigen Moose nebst einer genauen Beschreihung der euro- päisehen Arten mit 27 Tafeln vortrefflicker Abbildungen der Ent- wicklungsgeschichte und des Bates, sowie der 12 ehröpälschen Ar- ten in einer Prachtausgabe, und ist eine deutsche Behrbeitung der ein Jahr früher in den Denkschriften der Pariser Akademiö def Wis. senschaften erschienenen Abhandlung, jedoch durch mehrere Tafeln und 2 neue Arfen vermehrt. Bei dem vielfachen Interesse, welches dieses kostspielige Werk bietet, dürfte den Moosfreunden eine genaue Anzeige erwünscht sein. Der Verfasser erörtert im Vorworte die Gründe der besonderen Aufmerksamkeit, welche die Sphagnen von Seite der Systematik, Phytotomie und Morphologie, bei deren von allen andern Moosen ab- weichenden Structur, der yrossen Zierlichkeit ihres Zellgewebes, de- ren eigenthümlicher Vegeiationsweise und deren wichtigem Einfluss auf die Oekonomie der Natur nach sich gezogen haben, uhd dass er sich selbst von jeher zu diesen wundervoll organisirten Gewächsen ann B 583 ganz besonders hingezogen gefühlt, jedoch für nöthig erachtet habe, zuerst die Bryologia europaea zum Abschluss zu bringen, Um zu ermitteln, welchen Platz die Sumpfmoose in der Reihe der Moose ‘überhaupt einnehmen, war es nöthig, deren Entwicklungsgeschichte im Vergleiche mit der der ächten Laubmoose zu verfolgen, Gelun- gene Keimversuche, die Entdeckung des Erdvorkeims durch W. Hof- meister, die abweichende Struetur und eigenthümliche Architektonik zeigten, dass die Sphagnen von den Laubmoosen fast eben so sehr als von den Lebermoosen abweichen, und daher von jenen zu tren-. nen sind. In Betreff der schwer aufzufindenden und festzustellenden Artunterschiede stellte sich hei mehrjähriger Cultor fäst aller euro- pälschen Arten heraus, dass die von den Autoren uäch dem äussern Habitus ünterschiedenen Arten sich als bolche auch durch verschie- deneü Bäir feststellen lasseh und däss selbst eine fast allgemein ver- breitete Art (fimbriatum Wils.) bisher übersehen wurde. Der Ver- fasser will in seiner Bescheidenheit dieses herrliche Werk nur als eineii Versuch ängesehen wissen, der das vielfach zerstreute Be- kannte mit dem wenigen Neuen, das er gefunden, in ein Ganzes zusammen zu stellen sucht, ungeachtet erst diese musterhafte Ar- beit die wahre Kenntniss des wunderbaren Baues dieser zierlichen ‚Gebilde änd der europäischen Arten dieser Gattung vermittelt hat. Das Werk zerfällt in 5 Theile, deren 1. die Geschichte, der 2. die systematische Stellung, der 3. die äussere Erscheinung, der 4. die Entwicklungsgeschichte und den intiern Bau, und der 5. die Mo- nographie der 12 europäischen Arten von Sphagnum bebandelt. Die Sphaznen waren bereits den ältesten Botanikern bekannt, und Dillenius brauchte zuerst diesen Gatfungsnamen für verschie- dene Mooäe, beschrieb und zeichnete jedoch 2 wahre Arten mit Mei- sterhand. Linne& nahm nur eine wahre Art an. Ehrhart stellte zuerst ith Jahre 1780 das jetzige Sphagnum mit drei Hauptformen uf. Hedwig etkdnite 1782 zuerst deren männliche Blüthen und Frucht:Örbanisation. Bride:! (in seiner Musecologia, 1797), Palisot de Beäuvois, Nees #, Esönbeck und Hornschuch bearbeite- ten diese Gattung mit fhelir oder weniger Geschick unter Beimen- guhg ganz fremdartiger Moöse. Erst Bridel in seiner Bryologia universalis, 1826, charakterisirte sie treffend mit dem Bemerken: „‚genus omnium maxime näturale, marte proprio stans, »aulli muscoram 'sese adnectehs“‘, and führte bereits 16 Arten aaf, K. Müller stellt sie ih keiner Synopsis 1846 noch als tribus der akrokarpen Moose “auf ünd zählt 9 europäische Arten auf, Erst Wilson in seiner Bryölogia britannica, 1885. charakterisirte sie Areffend nuter Auf. 584 säblung von 9 Arten, worunter zwei neue, Von den Systematikern haben daher nur Hedwig und Wilson deren Naturgeschichte wahr- haft bereichert. Moldenhawer (Beiträge, 1812) erkannte zuerst die wahre Natur des Zellgewebes der Blätter und Stengel und das Vorhanden- sein von zweierlei Zellen, welche Beohachtuggen Hugo Mohl spä- ter bestätigte und erweiterte Nägeli, Moh-, Schacht erforsch- ten zuerst die mit mathematischer Regelmässigkeit fortschreitende Evolution der Blätter, Fr. Nees v. Esenbeck entdeckte die Sper- matozoiden der männlichen Blüthen. Thuret wies deren Aechn- lichkeit mit denen der beblätterten Lebermoose nach. W. Hofmei- ster beschrieb zuerst die Entwicklung und Organisation der Arche- gonien und entdeckte im Jahre 1854 die Erdkeime von Sphagnum. Alez. Braun machte sich um die Kenntniss ihrer Architektonik verdient, Im systematischen Theile stellt der Verfasser die Sphagni- nae den Bryinis (d. h. den Laubmoosen) gegenüber, und kennzeich- net sie als in dichten Rasen wachsende, nur jung mit Würzel- eben versebene Pflanzen, mit aus 2-fachem Zellgewebe aufgebauten und aus verschieden gestalteten Zellen gebildeten Blättern (nämlich aus kleineren schlauchförmigen und grösseren hyalinen, meistens mit Ring- und Spiralfasern und Poren versehenen, Chlorophyli führenden Zellen), mit seitlichen kätzchenförmigen männliches, und kuospen- förmigen weiblichen Blüthen, mit einer ein Scheidchen und zweige- staltige Sporen besitzenden, unvollkommen behaubten Kapsel, und entweder fädig-knotigem oder lappig-lebermoosartigem Vorkeim (pro- thallium). Durch die Form der männlichen Blüthen und die Abwe- senheit einer eigentlichen Haube sehliessen sich die Sphagninar ei- nerseits an die Lebermoose an, durch die mittelst eines Deckels aufspringende Frucht und den in ein Scheidchen eingesenkten Frucht- stiel an die Laubmoose, während der laubige Vorkeim, die Struetur des Stengels und der Aeste, die eigenthümliche Verästelung, das scheibenförmige Scheidehen, das dicke, bis in die Mitte der Kapsel ‚ aufsteigende Säulchen, auf welchem der oben geschlossene Sporen- sack aufsitzt, und die zweierlei Sporen sie von beiden unterschei- den und höher stellen als sie. Mit Bezug auf die Entwicklungsge- schichte wird nun zuerst die Organisation der tetraödrischen Keim- sporen mit dem einzelligen, dünnen, gelhlichen Perisporium betrachtet, dessen Innenseite von farblosen Primordialschläuchen ausgekleidet ist, dann die zum Keimen nöthige Zeit bestimmt, die auf feuchtem Boden 2 bie$ Monate beträgt. werden ferner die Vorgängeder Keimung,die Bildung 508 des Wasservorkeims als confervenartige, bläulichgrüne Fäden, und des Erdvorkeims gezeigt, welcher anfänglich dem der Equiseten, bei weiterer Entwicklung einer Biasia oder einem Anthoceros äbnlich ist, Die junge Pflanze bildet sich an ersterem durch eine torten- artige Zellanbäufung, an letzterem ähulich am Rande des Laubes, theils auf Unkosten des Vorkeimes, theils durch Näbrung ımittelst der Würzelchen, die alsbald wieder, verschwinden und desshalb bisher übersehen wurden, die übrigens wie die der Laubmoose gebildet sind, und eben so gut zur ersten Ernährung und Befestigung dienen, in- dem sie sich mittelst Saugwärzchen an das Substrat anheften und dadurch auf alten Sphagnen befestigen. Sobald die junge Pflanze gebüschelte Aeste treibt, von denen ein Theil sich abwärts senkt und vermöge ihrer bygroskopischen Eigenschaft selber die nötbige Feuchtigkeit zuführt, sterben die Würzelchen als ferner unnöthig ab, da die ausgewachsene Pflanze sich selbst durch‘ ihren dichten Ru- senwuchs aufrecht erhalten kann. Der Anfangs einfache weitlos be- blätterte Stengel sendet erst bei 4 bis S BIM. einzelne Flagel- lenäste ab und ist mit sehr kleinen, fest anliegenden Blättern be- setzt. Jene Aeste sind Anfangs in ein den Sphagnen eigenthümli- ches Köpfchen zusammengedrängt, in dessen Mitte die Endknospe liegt, aus welcher sich nach 5 bis 6 Monaten die Blüthen entwi- .ekeln, zu welcher Zeit der Stengel seine normale Structur, eine deutliche Rinden- und Holsschicht und den Markstrang zeigt. Die Blätter reihen sich sogleich 5-zeilig um den Stengel, bestehen Anfangs aus mit schleimiger Flüssigkeit und blassgrünem Chloro- phyll versehenem viereckigen Prosenchym allein, schon mit dem 5. Blatte zeigen sich jedoch 2 eonstante, den Sphagnen eigenthümliche Zellformen, nämlich enge grüne Zellen zwischen grossen bleichen rhombischen. Die ersteren, walzenförmige Parenchymzellen, färben sich hierauf verschieden, während die Prosenchymzellen im Innern der Wände Fasern anlegen, welche später zu’Ringen und Spiralen susammenfliessen; endlich treten noch kleine dicke Ringe auf, die nach Absorption der Haut als wulstige Ränder von runden Löchern erscheinen, Mit Bezug auf den Aufbau der Sphagnen erörtert der Verfasser, dass der Stengel aus einer einfachen Primäraxe mit unbegrenster Endsprossbildung und einer grossen Anzahl von Secundärazen mit einjährigem Vegetations-Cyklus bestehe. Durch die jährliche Bil- dung eines Seitensprosses unter der Spitze des Hauptstengels, wel- cher den Charakter des Endsprosses annimmt und mit ihm gleichen Entwicklungsschritt hält, entsteht die Dichotomie der Verzweigungen, GIS Die Verjüngung der Pflanze fällt in den Sommer, mit der Fruchtreife tritt die Bildungsthätigkeit nach Aussen zurück und die Pflanze schliesst sich in eine Endknospe ab, mit der Anlage zum nächsten Vegetations Cyklus. Die Aeste endigen ihre Entwicklung mit dem einjährigen Vegetations Cyklus, sie entstehen an einer Extremität der Blatt Insertionslinie, ihre Spiralen sind den Blattspiralen gegenläufig: anf je 4 Blätter kommt ein Ast, daher entstehen 5 Ortbostichen, nach 3/,, welehe mit denen der Blätter nicht zusammenfallen. Die unwesentlichen Seitenäste sind büschelförmig in 2 bis 7 ‚Flagellenäste getheilt. An der Spitze des Stammes stehen die jün- gen Aeste dicht aufrecht in einem Köpfchen, von da nach unten rücken sie weiter aus einander, nehmen Peitschengestalt an, 2 bis 3 gehen unter einem rechten Winkel vom Stamme ab und biegen sich von der Mitte an bogig abwärts, während die übrigen sich plötzlich wurücksehlagen, dicht an den Stamm anlegen und sich verlängern, wodurch sie sich such von allen Moosen gleich beim ersten Anblick unterscheiden, Eine Anzahl der wagrechten Aeste verdickt sich kol- bentörmig und bildet die männlichen Rlüthenkätzchöfi, ein kleiner Theil gestaltet sich zu Pruchtästchen, währenil die abwähts hängen- den :Aestchen die Stelle der Luftwurzein verfreied, Indelh die das Wasser bis an die Spitze emporpumpen, wozu sie ausser ihren grossen hyalinen Zellen noch insbesondere retortenförmige, an der Spitze geöffnete Zellen am Stengel besitzen, welche nach Art der Heber wirken, und wodurch eine über Fuss lange Pflanze, mit dem untern Theil iu Wasser gestellt, in wenigen Minuten sich bis zur Spitze voll Wasser saugt und das überflüssige aus den abwärts gebogenen Köpfchen tropfenweise ausgiesst. Indessen ziehen sie das Wasser auch aus der Atmosphäre ein und führen es abwärts, wodurch ein fortwährender Austausch zwischen dem stehenden und atmosphäri- schen Wasser unterhalten, und ersteres verhindert wird, in Fäulniss überzugehen. Die Blätter sind beiderseits mit bisher übersehenen öhrehenför- migen Anhängseln, grossen, an der freien! ‚Spitze offeneü Sauzzellen, versehen. . Die grüne Farbe der Sphagnen hat &ine eigene, Yon Ipfel- und Spargelgrünen in’s Blangrüne übergehende Tinte bei Sph. squarro- sum, rigidum, fimbriatum und cuspilalum v. fluitans, wird gelbhrün bei S, molluscum und geht bei $. cymbifolium vom Blaugrünen und Braungrünen in’s Blaurothe über; bei S. acutifolium sind die männlichen Blüthenäste und Stengelblätter-Insertionen purpürroth, oft auch die übrigen Aente, bei S. rubellum stets roth, bei 8. subse- 587 eundum vielfärbig, gewöhnlich ockergelb, Diese Farben rühren vom Inhalte der kleineren Parenchymzellen her, s0 lange die grossen tarblosen Prosenehymzellen, die jene umschliessen, durchsichtig sind. Beim Austrockneu nehmen sie eine weisse Farbe an. Es entwickelt daher mit einem Regen die früher düstere Sumpfmoordecke wie durch einen Zauber das herrlichste Farbenspiel. Die Blüthen sind ein- oder zweihäusig, deutlich seitenständig, entspringen aus den büschelbildenden Seitenästchen, die wenig von den sterilen Flägellen-Aestchen abweichen, während zuletzt seitlich vom Gipfel ein anderer Theil sich in Perichätialäste verwandelt, die sehr kurz bleiben, und eine Knospe bilden, die von eigenthümlichen Blättern umschlossen ist. Die männlichen Blüthen stellen, wie bei den Blatt-Lebermoosen, Kätzchen dar, sie bestehen aus 1 Hüllblatt und 1 Antberidie, seitlich vom Tragblatte, die sich von andern Blättern nopr durch lebhaftere Farbe unterscheiden und dicht schindelig über einander &elegte schöne Or- tbostichen oder spiralige Parastichen bilden, Die Antheridien sitzen auf einem langen, spinnenwebfadigen, zerbrechlichen Stielcehen. Da man deren Kugeln durch die Blätter durchschimmern sieht, «o scheint es oft, dass mehrere in einer Blattachsel sitzeß. Dör Schlauch ist scheinbar mit einem byali- nen Ring der rchsichtigen Zellbaut umgeben und springt an der Spitze süf. Bib Päraphbysen sind äusserst fein, gegliedert und 1ö- sen sich in zahlreiche verbogene Aeste auf. Dieses feine Faden- gewebe umspihnt die Antheridien, ist stets mit einer schleimi- gen Flüskigkeit knigefüllt tl der Feuchtigkeitszuleiter der Antheri- &ien. Männliche Blütheh findeh sich jm ganzen Jahre; die weibliche Blütenhätle bildet ein dühnes, kugeliges Knöspchen, das von vielen von düssen nach itinen sich Verlängernden Blättern umgeben ist, und seitlich der grossen Endknospe sich befindet; die 1 bis 4 Archegonien shlreir auf Her Ahkerdddeten Spilze des. Blüthenästchens, von zabl- Yeicheh "Paraphyski ürhgeben, und öffnen sich an der Spitze trom- petenarti, Nach der Befruchtung dehnt sich der Fuss, indem sich ‘die Sporenfrucht eiitwickelt, bedenteed aus. Die Früchte finden dich häufig am Stengel zerstreut, weil die Spitze der Pflanze sich mit den Internodien verlängert, wenn die Pflanzen kerde Wachsthumshemmung erleiden. Das Perichäfium be- steht aus äusseren und inneren Blatteyklen, welch’ letztere sieh erst mit der Frücht entwickeln. Das kreisförige Scheidchen umschliesst den fleischigen Kapselfusd, Die eigentliche Haube fehlt, indem det die Keimzellen einschliessende Theil des Archegonium nur ein v88 Analogon davon bildet, der der jungen Frucht fest anliegt und bei Ausdehnung der Kapsel im längsten Quermesser durchreisst. Der zwiebelförmige Fuss der Kapsel ist in die Vaginula ein- gesenkt, sitzt bis sur Reife im Perichätium, wird später aus der Blatthülle vorzüglich durch Verlängerung des Fruchtbodens zum Fruchtstiel (pseudopodium), einem vom Kapselstiele der Laubmoosg ganz verschiedenen Gebilde, hervorgehoben. Die Kapsel ist Anfangs "rund, wird nach dem Abwerfen des Deckels fast walzig odef urnen- förmig, dunkelbraun; der Deckel bleibt häufig sitzen und schliesst " bei Anfeuchtung der Kapsel selbe wieder, Der Sporensack sitzt auf dem Säulchen in Form einer Halbkagel fest auf und trennt sich bei der Fruchtreife davon, während der Sporensack mit der Kapsel- wand verbunden bleibt. Die zweierlei Sporen bilden sich gleichzeitig; die tetraödrischen Macrosporen zu 4, sind gelb und an der Oberfläche mit Wärzchen besetzt; die polyädrischen Mierosporen sind dunkler, die sie enthal- tenden Kapseln kleiner. R Entwicklung undinnerer Bau, Der Ursprung des Sten- gels ist bei dem im Wasser sich bildenden Vorkeime ein zelliges Knöllchen, bei dem auf feuchter Erde sich entwickelnden tritt zwi- schen demselben und der Stengelbildung ein Mittelgebilde auf, das oft Monate lang als grüne Laubspreite vegetirt, aus dem sich ein Knötchen als Spross zu erkennen gibt. Der ausgebildete Stamm en- det nicht kuppelförmig, wie bei den Laubmoosen, sondern kegelför- mig; die grosse Endzelle des Endsprosses ist der Lebenspunkt, durch dessen Theilung sich der Stamm verlängert. Unter der Spitze des Kegels baucht sich ein Theil der äusserlichen Zellen in eine Falte aus, die sich warzenförmig verlängert und die Anfangszelle des Blat- tes bildet, dessen erster Ursprung daher im Innern des Stammes zu suchen ist, . Das arilläre Zellgewebe des Stammes besteht aus Walsenzellen mit schleimig-körnigem, in fortwährender Strömung begriffenen In- halte, wodurch die Endknospe die nöthige Zufuhr zum ununterbro- chenen Weitersprossen erhält, während die Seitenzweige, sohald sie durch die Holzeylinder von dem Markzellstrang abgeschlossen sind, nicht mehr weiter wachsen und absterben. Letzterer hesteht aus Prosenchymzellen mit schön getüpfelten Wänden, die allmählig ring- förmig verholzen, Die Rindenzellen sind viel grösser als die Mark- und Holzzellen und ihre Wände verdünnen sich mit dem Alter. Die sterilen Flagellenäste entspringen nach den Blättern aus dem Vege- „tatignskegel der Endknospe als stampfes Knöspchen, Die Antidromie 563 der Blätter des Innovations-Schosses mit denen des Hanptstammes und die Gegenwart mehrerer Flagellenäste an seiner Insertion- äpte- chen für dessen Bedeutung als Zweig eines Büschelastes. Die Rinde der Hauptnebenäste zeigt wasserhelle Parenchymzellen and grosse flaschentörmige ohne Spiralfasern, Die Blätter bestehen aus einer Zellschicht ohne Mittelrippe, welche aus engen chlorophyllführenden und grösseren schlauchför- migen, farblosen, mit Ring- oder Spiralfasern (Verdickangen der In- nenwand) versehenen, mit Poren und Löchern durchbrochenen gebildet ist. Die Antheridien entspringen als wärzchenartige Zellen aus den äusseren Holzschichten und theilen sich horizontal in zwei Zellen, deren kürzere sich zum Träger und deren obere durch Zellenthei- lung zum kugeligen Spermatozoiden-Behälter sich ausbildet. Die centralen Zellen bilden’ sich zu einer kleinzelligen, schleimig-saftigen Masse um, von der jede Zelle ein Bläschen mit einem spiralen Sa- menfaden einschliesst. Sobald diese reif sind, reisst das Antheridium an der Spitze, die Samenzellen, welche in einer schleimigen Flüs- sigkeit schwimmen, treten zuerst stossweise, dann strömend aus, und die Samenfäden, welche vorne mit 2 sehr langen Flimmerfäden besetzt sind, krümmen sich, nach Auflösung der Umhüllung durch die Schwingungen der Flimmerfäden rotirend heram. Die Archegonien entstehen aus wärzchenartigen Zellen auf dem Scheitel des End- sprosses und gleichen in ihrer Entwicklung und im Baue denen der Lebermoose. Eine der Zellen des centralen Stranges schwillt be. trächtlieh an und bildet das Germen, in weichem sich die Keimzelle entwickelt. Nach der Befruchtung tritt die Theilung des Innern un- ter lebhafter allseitiger Zellenvermehrung ein, die kugelige Spitze des Fruchtbodens rundet sich kuppelförmig, der Fuss erweitert sich noch mehr durch das Abwärtssteigen des Embryo, welcher durch selben hiedurch in das Innere des Fruchtbodens gelangt, wo sich nun alle Vegetations-Thätigkeit eoncentrirt. Dadurch wird die Spitze des Fruchtastes su einem halbkugeligen Scheidchen erweitert; der Archegonienfuss 'sehwillt nun halbkugelig an und erhebt sich über des domförmige Receptaculam, ‚welchem noch der leer gewordene Bauchtheil aufsitzt. Während der Ausdehnung des unteren Frucht- theils hat sich der Kapselanfang zu einer ohen abgerundeten Walze entwickelt, deren äussere Hülle nur aus einer einfachen Zellhaut, die der Haube entspricht, besteht; diese zerreisst endlich nach oben. Das Zellgewebe des Kapselanfangs zeigt eine äussere Schichte, zuerst mit wasserhellem, dann grünem, und eine innere mit trübem Inhalte, die wieder in drei Schichten zerfällt, deren mittlere grössere 590 mit grasgrünem, schleimig-körnigem Inhalte gefüllte Urmutterzellen der Sporen bildet, während die zwei andern den Sporensack dar- stellen und den inueren Zellknäuel das Säulchen bildet, Der Zell- kern theilt sich zuerst in 2 Theile, welche durch gegenseitigen Druck den Sporen die tetra&drische Gestalt geben und sich allmählig mit einer .gelben zähen Hülle, dem Exosporium, umgeben. Die kleineren polyädrischen Sporen entstehen durch weitere Theilung der Mutter- zellen, sind regelmässige Sechszebnflächer und 4 Mal kleiner uls die grossen. Bei der noch unreifen Kapsel ist der Innenraum mit weichem, grünem Zellgewebe angefüllt, in welches der von einer. einfachen Haut umschlossene halbkugelige Sporenbehälter bis etwas über die Mitte reicht und mit der Kapselwand und dem Säulchen verbunden ist. Bei der reifen Kapsel istjedoch der Innenraum leer, das Säulchen bis auf den Kapselgrund eingesehrumpft. Der Sporen- behälter hängt dann an der obern Höhlung der Kapselwand, bis ‚er bei Abwerfung des Deckels ausgestossen wird. Diese Entwicklungs- stufen und der anatomische Bau der Organe sind auf 12 Kupferta- feln in bei 150 Figuren meisterhaft dargestellt, Nun folgt die genaue Beschreibung der 123 europäi- schen Arten von Sphaynum, welche auf 15 Tafeln mit sorgfälti-. tigen Zergliederangen und den Durchschnitten der Blätter dargestellt sind, nämlich: 1) S, acutifolium Ehrh, mit dem S. capiliifolium Hedw., die gemeinste Art, — 2) S. fimdriatum Wils., bisher mit, dem vorhergehenden verwechselt, von dem es sich durch schlankeren Wuchs, grössere Weichheit, durchaus grüne Farbe, breitere, oben: gefranste Blätter, grösseres, breiteres Perichätium leicht unterschei- det, und das ausser den Vogesen, dem Schwarzwalde, den; Sudeten, und Schweizer-Alpen such in den Salzburgischen Alpen an mehreren Orten aufgefunden wurde, — 3) S. cuspidatum Ehrh. mit den For- men a, emersum (Mougeotii Schmp.), b. submersum (longifolium m.) und deren Unterform plumosum (lawifolium). An der Spitze der Flagellenäste entwickela sich häufig zarte aufrechte Sprossen, die am Grunde Würzelchen bilden, abfallen und dadurch üie schnelle Verbreitung dieser Art in den angebauten. Torfmooren vermitteln, daher zur Torferzeugung wesentlich mitwirken. — 4) S. squarrasum Pers., mit der stets sterilen zarten Form squarrasulum, ist durch die sparrigen Blätter ausgezeichnet und den kalten quelligen. Wald- sümpfen eigenthümlieb. — 5) S. rigidum Schmp. (compacium 8 rigidum Brid.), mit der Form 3. eompactum (immersum N, u): die kaum zollboch an trockenen Stellen wächst, ist ducch die spröden, brüchigen, blaugrünen Pflanzen, die kleinen Btengelblätter, poreh* 591 und faserlosen Zellen, die häufig in 5 Reihen stehen, und die starr aufrechten Aeste ausgezeichnet. — 6) S. Sandbergii Schmp, durch die dicht gestellten Aeste, die fast glänzenden, nicht gewellten, brei- ten’ Blätter von cuspidatum v. robustum zu unterscheiden and bis- her in Lappland und Nordamerika, sowie von Milde auf den Sy- deten aufgefunden. — 7) S. cymbifolium Ehrh. mit der Form congestum (compaclum Brid.) in zeitweise austrocknesden Torf- mooren, fällt durch die dicht gedrüngten, aufrechten, stumpfen Aest- chen und angenehmes Farbenspiel auf, und ist durch die Poren und Fasern führenden Rindenzellen ausgezeichnet, — 8) S rubellum Wilg., ausser den zweihäusigen Blüthen dureh Kleinheit, Zartheit, breitere Asthlätter, fehlende Fasern in den Stengelblättern von acuti- folium unterschieden und bisher. in England, Irland und Sudeten (von Milde) und hei Salzburg (vom Referenten) gesammelt. — 9) S. molluscum Brch. zeichnet sich durch die weichen, gelbgrünen Rasen sogleich aus und kommt ausser den Vogesen, dem Ilarz, Lappland, England, Sudeten auch bei Salzburg (Schwarz) vor. — 10).$. Mülleri Schmp. (molluscoides C, Müll.) unterscheidet sich. von rigidum durch grössere Weichheit und die grösseren mit Fasern versehenen Stengelblätter und wurde bisher blos im Oldenburgischen gefunden, — 11) $. subsecundum Nees. mit der var. contortum. Schliz, welche sich nur durch diehter beblätterte Aeate, längere, etwag glänzende, düpnere Blätter. snteracheidet und. in. die Haupt- form übergebt, ist derch die sehlankep, weichen, gewöhnlich geib- lichen Pflanzen, die etwas einseig gewendeten Blätter und zwei. häusigen Blüthenstand von aculifolium leicht zu unterscheiden. — 12) S. suriculatum Schm p., durch die mit grösseren Oehrchen ver- sehenen Stengelblätter ausgezeichuet, wurde hisher blos in England gefunden. Am Schlusse des Werkes erörtert der Verfasser noch die geo- graphische Verbreitung der Sphagnen, welche sämmtlich Sumpfbe- wehner. der kalien und gemässigten. Zone sind und in der heissen Zone den Hosbgebirgen sngehören und die unabsehbaren Sumpf- Wüsten des Nordens von Europa, Asien nnd Amerika allmählig- in Torfmoore umwandeln, indem sie nicht nur das atmosphärische Was, ser aufsaugen und der Erde zuführen, sondern auch das stehende Wasser durch Emporpumpen und dadurch vermehrte Ausdünstung verwindern, endlich durch ihren und der anderen Moorpäapzen De. tritas und die dadurch bewirkte Torftildung allmählig verdrängen und die Umwandlung in fruchtbares Erdreich vermitteln. Von den vierzig bekannten Arten kommen zwölf auf Europa, wovon die ge- 592 meinsten aculifollum, cuspidutum, cymbifollum, subsecundum und fimbriatum sind; Nord-Amerka hat acht eigenthümliche Arten, die antarktische Torfmoorflora entspricht der arktischen; von Brasilien kennt man nur fünf Arten, von den westindischen Inseln vier, von Mexico zwei, vom Cap vier, Salzburg. Dr. Sauter. Botanische Notizen. Ueber einen Besuch Sr. Maj. des Königs Max von Bayern im betan, Garten zu Breslau entnehmen wir der Augsburger Allgem, Zeitung folgende Nachricht: „Breslau, 31. Jul. Se, Maj. der König von Bayern besuchte gestern zwischen 5—6 Uhr mit seinem Gefolge den bot. Garten und besichtigte denselben, geführt von dem Geh. Med.-Rath Dr. Göppert und dem Inspector Nees v. Esenbeck. Auf die eingehendste Weise und mit Sachkenntniss nahm der König von allen Einrichtangen Kennt- niss. Se. Maj. interessirte sich angelegentlich für die paläontologi- sehe, ein Profil der Steinkohlenformation darstellende Parthie, den 36 Fuss im Umfang messenden grossen Braunkohlenstamm in der Umgebung der physiologischen Parthie, die Aufstellung der Arznei- und technischen Droguen, der tropischen Früchte neben den Mutter- pflanzen, die Alpenpflanzen-Anlage, die chinesische und japanische Flora u. s, w., und schied mit der Aeusserung hoher Befriedigung über das Gesehene, über die Vereinigung des ‚wissenschaftlich In- teressanten mit dem zugleich landschaftlich Schönen, und mit dem Versprecben, am kommenden Morgen seinen Besnch zu wiederholen, dessen sich der hotanische Garten heute Morgen auch in der That zu erfreuen hatte, indem Se. Majestät trotz des heftigen Regens noch andertbalb Stunden im Garten verweilte, und nicht blos rlas gestern Bemerkte wiederholt betrachtete, sondern auch noch nicht gesehene Gewächse und Anlagen in Augenschein nahm, wie auch verschiedenes ihn besonders Interessirendes zu empfangen geruhte, wie unter Anderm eine eben blühende Orchidee, jedoch nur zögernd, „um sie dem Unterrichte nicht zu entziehen‘, doch aber nur nach- gebend, um sie der ihn in Bunzlau heute noch erwartenden Königin mitzubringen.‘ ee Bedacteur und Verleger: Dr, Fürurohr, Druck der F. Neubauer’scheil Buchdruckerei (Chr. Krug's Wittwe) in Rrgensbürg, > — ni —— NW 38. iegenshurg. 14. October. _ 1860. Inhalt. orıcınar-aeHanoLone, Wydler, kleinere Beiträge zur Keuntniss einheimischer Gewächse. Fortseizung. ‚(Campapulaceae, Vaccinieae) — LITFERATUR. Hlustrations of the Nueva Quinologia of avon. — ANZEIGE. Karsten, das Geschlechtsleben der Pflanzen, * Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse, Von H, Wydler. 4, - (Fortsetzung.) Campanulaceae. Jasione montana. Zweiszig, 1) L-H (U) \ B Ä Er : 2) EB: [ . u: "Die Möchblattregion.dusch ein lüngeres Biengelintegnedium von der Laubblattregion getremnt, ‚Biattstellmug °/5, Pa, *ıs. Hüllbiätter nach ®/,,, vielleicht auch höher. Blüthen nach ?!/,. Die sogesann- ten Nüllblätter sind Tragblätter:der äusseren Blütkes, während die Innern Bfüthen soleher ermangeln, Blüthen ehne.satwickekte ‚Vor- blätter; ein Kelehtheil scheint mir median. nach binten, ‚die ‚beitken Fruchtblätter ebenfalls in der Mediane zu siehen: Einmal’ fand ich eine Blüthe mit. einem seitlieben ‚Vorblättchen, bei welcher die swei Carpiden quer dianden, ed. b. in die Riehtung der Vorklätter fielen, _Eine’heiamerische Bläthe hatte zwei Kelchtheile median, die Carpi- den rechte nd linke gestellt. Corella in der Knospe klappig. Au-* theren intrors schon bei geschlossener Blüthenknospe- verstänbend, Der walzliche Griffel bis zur Höhe der Antberen völlig glatt, ao weit sie reichen mit 10 sur Abhürstung des Pellens bestimmten Iisar- reihen versehen. Die Sammelhaare des Griffels einstülpbar wie bei Campanula, Die Stigmata entfalten sich erst, nachdem der Pollen durch Aufnahme in die Griffelhaare verschwunden. Phyteuma. L—HZ. Die Gipfelblüthe, aber oft nicht ausgebildet, habe ich bis jetzt mit Sicherheit nur bei P. spiöatum gefanden. Flor« 1850. 38 594 Ph. orbiculare. Blattstellung °/, und °/,, auch die eine Schein- hülle bildenden äussersten oder untersten Tragblätter der Blüthen zeigen die letstere Stellung auf's schönste, Blüthen nach 13/,, und %,2. Einzelne Rlüthen trigynisch mit dem unpaaren Fruchtfach me- dian nach der Axe, so am häufigsten, seltener median nach vorn. Ph. betonicaefolium Vill. Einzeine Exemplare hatten sämmtliche Blüthen der Aehre trigynisch. Das hintere unpaare Fruchtblatt wich aber etwas von der Mediane ab, während der hintere unpaare (2.) Kelchtheil genau median zu stehen schien. Die Abweichang der hintern Fruchtblätter zeigte sich an derselben Aehre bald nach rechts, bald nach linke vom medianen Kelchtheil, woraus anf Pöcilodromie der Blüthen geschlossen werden kann. Ph. spicatum, Die wenigen von der frisch bleibenden Haupt- wurzel ernährten Jabrestriebe eines Stockes beginnen — wenn tie- fer in der Erde entspringend — mit kleinen, auf gestauchtem Axen- theil stehenden schuppenartigen, aus breiter Basis spitzen Nieder- blättern, welche höher in kleine, wenig ausgebildete Laubblätter mit breitem Stiel und kleiner gezähnelter Spreite von blasser Farbe übergehen. Beide sind durch eine Einschnürang getrennt. Ein Ver- gleich dieser Blätter mit den Niederblättern zeigt, dass leiatere nur Blattstiele ohne oder mit kaum angedenteter Spreite sind. Von jenen kleinen Laubblättern zeigen sich nun allmählige Uebergänge in die gut entwickelten Laubblätter, so wie aus diesen in die Hochblätter. Andere Triebe, wenn oberflächlicher an der Erde, beginnen sogleich mit kleinen Laubblättern, Sowohl die Niederblätter als die basilär gedrängt stehenden langgestielten Laabblätter und die des aufge- schossenen Stengels zeigen am gewöhnlichsten 5/, St (3—3 Cyklen); doch kommt besonders an den rosettenartig zusammen gedrängten untern Blättern auch °/,;, vor. Am seitensten traf ich an der Sten- gelbasis ?/,*), worauf am gedehnien Stengeltheil ein Cykjus der ®/s, dann die Hochblätter (Blüthen) nach ®/,, folgten. Letztere St. ist in der Blüthen Aehre die häufigste, aber auch '°%/,, kommt an rei- chen Aehren oft vor. Metatopien ia der Stellung der Blätter durch ungleich hohes Anwachsen am Stengel sind. nicht ganz selten. Der letztere ist in seiner obern Hälfte oft stark gedreht, und zwar ge- schieht die Drebang meist in der Richtung des langen Weges der *) Einzelne Exemplare haben auch am untern Theil des gedehnten Stengels 3/, St. Der Stengel ist alsdann 5-seitig, 5-kantig. Die Blätter stehen auf den Flächen (Seiten), die entsprechend dei Succession der Blätter eine verschiedene Breite zeigen, 595 Blattepirale. Nur einmal fand ich an ein und demselben Stengel unten Rechts-, oben Links-Drehung. Die Blätter, indem sie der . Drehung des Stengels folgen, zeigen oft eine schief inserirte Basis, d. h. ihr einer Rand erstreckt sich am Stengel tiefer berab, er be- zeichnet die Hebungsseite des Blattes. Die Insertion dieser Blätter entspricht der ®/s St, Sehr häufig findet sich ein höheres Hinauf- wachsen der 3—4 untersten Blüthen der Aehre, wodurch sie von ihren zugehörigen Tragblättern um einige Linien bis selbst auf einen Zoll entferot zu stehen kommen. Trigynische Blüthen mit. unpaa- rem Frachtfach median nach hinten sind nicht selten; einmal fand ich eine hexamerische Blüthe mit zwei medianen Fruchtblättern, eine solche mit 3 Carpiden hatie das unpaare Fruchtfach median nach vorn. Eine pentamerische vornumlänfige Blüthe hatte zwei mediane Fruchtblätter. Ein Kelchblatt derselben fiel genau median nach vorm, ein Corollenabschnitt median nach hinten. Die Gipfelblüthe, wenn gut ausgebildet, fand ich öfter 6-merisch als 5-merisch. — Die Sprosserneuerung geschieht aus der Region der Niederblätter oder der ihnen ähnlichen kleinen Baubblätter. Mit Ausnahme dieser Sprossbildang aus der gestauchten Stengelbasis und der Blüthenbil- dung aus der Hochblatiregion bleiben alle übrigen Blätter, wie bei ande n Arten der Gattung, constant steril, Die Laubspreiten der ba- silären Blätter sind in der Knospung zuweilen deutlich nach dem langen Weg der Biattspirale. übergerolit. Campanüla, Seitenblüthen mit 2 Vorblättern, diese eingesetzt mit Fa & die Blüthe an diese (nach Al. Braun) anschliessend 3 +3 5 tung des ersten Vorblattes zu stehen kommt. Es gibt 1- und 2- axige Einaxige: C. rhomboid., bonon., rapunculoid., Trachel, ete., Erinus, pyramid., palula, Rapunculus, persicifol., thyrsoid., spicala, Cervicaria, glomer., barbala, Medium. Zweiaxige: C. caespit., pu- silla, rotundifol., Scheuchz, Diese letsteren haben sämmtlich eine unbe- grenzte gestauchte Laubroseite, aus deren Blattachseln die belaubten blübenden Sprosse kommen. Visiani (Flor. dalm.) hat wohl nicht Unrecht, wenn er die hier genannten zweiaxigen zu Einer Art zu- sammensieht. €, pusilla. 1. Axe) L. 2) L'NZ aus L. — Laubrosetten nach :;, (ihre Blattspreiten in der Kanospung nach dem langen Weg der Spirale übergerollt); Blattstellang der blübenden Seitentriebe nach uwei Vorblättero °/s, worauf °/e. Die Ernenerangsspro«se ans der 85* durch Prosenth, von ‚ wodurch der 4. Kelchtheil in die Rich- 156 Mutterrosette schlagen feine Wurzelzasern, obgleich die Hauptwurzei frisch bleibt. Tiefer ia der Erde befindliche Sprosse haben zuweilen eine gedehnte Axe, und aus ihr gehen Sprösschen mit zur Nieder- blattbildung hinneigenden Blättern hervor. Solche Sprossen haben ihre Anfangshlätier distich gestellt, C. rhomboidalis. LL'WZ. Blattstellung der blühenden Sprosse %),. Aufblühfolge (nach der Entfaltung der Gipfelblüthe) auf- und absteigend, jedoch die aufsteigende Folge überwiegend, indem nur die unterste Seitenblüthe etwas später blüht als die auf sie zunächst folgende. EC. rapunculeides. Die bodenständigen Blätter nach ®/ıs, am auf- geschossenen Stengel °/s. Aufblühfolge der Seitenblüthen von einer mittleren Region auf- und absteigend. C. Trachelium. Basiläre Laubrosette nach /s; diese St. kommt bei kräftigeren Exemplaren auch am gedehnten Stengel vor; sonst häufig °/s. im letzteren Falle ist der Stengel 5-seitig, 5-kantig and die Blätter stehen aut den Flächen des Stengels, die Kanten werden darch die herablaufenden Blattstiälränder gebildet. Tiefer am Sten- gel Bereicherungszweige — höber meist 3-blüthige Blüthenzweige. Die Blüthen aus den beiden Vorblättern der Mittelblüthe unter sich bald homo-, bald antidrom, was auch bei andern Campanula Arten vorkommt. ©. Erinus. LZ. Der Kelch der Gipfelblüthe setzt an Stengel und Bereicherungszweigen die °/, St. der Blätter ohne Pros, fort. Die reinen Blüthenzweige bilden 2—3 dichotomische verzweigte Di- ehssien, jedoch mit Förderung der antidromen den zweiten Vorblät- tern der Blüthen angehörenden Zweige”). Verhlätter laubig, in den höheren Auszweigungen stufenweise kleiner, nach der Axe conver- girend. Kelchabschnitte von verschiedener Grösse, in der . Knospe nach ®/, deckend. Der Stengel schliesst nach 8-9 Blättern durch die Gipfelblüthe ab; die Zweige aus den zwei obersten Stengelblät- tern sind reine, übergipfelnde, eine Gabel bildende, mit einer Schwiele versehene Blüthenzweige. Aus den tiefern Blättern kommen in ab- steigender Ordnung entwickelnde Bereicheraungszweige, die sich wie der Stengel verhalten. C. Rapunculus. Blütbenrispe nach der Gipfelblüthe vgn einer mittleren Region aus auf- ugd absteigend blühend. Die Blüthenzweige *) Auch Camp. dichotoma liefert ein schönes Beispiel der Diehasienbildung d-r Blütheuzweige, mit Förderung aus dem zweiten Vo:blatt. * 97 zuweilen mit einem unterständigen aecessorischen Biiskensweiglein. Eine Seitenblüthe hatte vier Fruchtblätter, ‚zwei madiane,: swei. sei- liebe; eine Gipfelblüthe war in Kelch, Krone und Stamina 6-merisch, mit 4 Fruchtblättern. Specularia Speculum. Keimpflanse. Kotyledonen gestielt. wit ovaler Spreite. Mit den Kotyledonen kreuzt sich ein suweilen auf- 'gelöstes Blattpaar rechtwinklig. (Pros. ih, An letzteres schliesst sich durch ®/,-+°/s Prosentliese ein Blatt, welches sogleich die nun am Stengel bis in die Gipfelblüthe hinein herrschende */, St. ein- leitet. Stengel 5-kantiz, 5-seitig, Blätter auf den Stengelflächen. Diese entsprechend der °/, St, oft vom ungleicher Breite, 3 breitere, 2 schmälere, die letztera den Blättern 4 und 5 zugehörend. Caulti. virte Ezemplare lieferten Seitenblüthen mit 5 Sepala, 6 Petala, 6 Stamia, 4 Carpiden — mit 6 Sep,, 6 Pet, 8& Stam., 3 Carp. — mit 5 Sep, 7 Pet, 7 Stam., 4 Carp, (Wohlenbergia Eobelioides A DC. Ein kleines Exemplar | trag, die Kotyledonen mit gerechnet, 10 Blätter und endete in eine trime- rische Blüthe. Die Blätter (mit den Kotyledonen) bildeten % recht- winklig decussirte Paare. Auf sie folgten noch zwei Lanbblätter, das eingesetzt mit Pros. van n I ä, sn welehe sich die 3 Kelch- blätter anschlossen, welche mit jenen beiden Laubblättern einen %, Cyklus bildeten. Die Blüthenzweige waren 3-bläthig, ‚jede Blüthe mit 2 laubigen Vorblättern, Ich fand sie immer trimerisch, ein Be- palum median nach hinten gestellt), Vaceinliene, Vaccinium. (Vgl. Irmisch, Flera 1851). V Myrtilius, Dreiaxig: 1) NL.. 2) NL aus L. 3) ch) Z. aus L. (h)—= fehlenden Vorblüttern der Blüthe. — Die Axe sämmtlicher laubtragender Sprosse schlägt an der Spitze fehl und endet daselbst im-ein kurzes Piriemchen. Die diessjährigen Sprosse sind die se- condären Ares (Seitensprosse) einer vorjährigen (relativen) primären Aze. Die Blüthe endet ein drittes Axensystem; gie entspringt can- stant aus dem untersten Laubblast der diessjährigen Sprosse; seltener tragen diese ? Blüthen, in ‚welebem Falle sie dann den 2 untersten Laubblätterg, sugehören. Es ist diess ein nieht ynwichliger apecifi- scher Charakter, wodurch sich diese Art im Blüthenstand von den übrigen inländischen Arten wesentlich unterscheidet und welcher schon Irmisch bekannt war. Pie Sprossentwicklung ist absseigend, 508 Die 3—5 obersten Seitensprosse eines relativen Muttersprosses ent- falten sich zuerst, bringen Laub *) und oft auch Blüthe, während die tiefer stehenden längere Zeit im Knospenstand verharren. Der oberste zunächst dem fehlschlagenden Gipfel des Muttersprosses be- findliche Seitenspross ist der stärkste; er richtet sich übergipfelnd gerade auf und bildet das Glied eines Sympodiums, das aus seinem obersten Blatt wieder einen übergipfelnden Zweig (Spross) bildet. Da nun dasselhe Verhältnies sich für alle von einander abstammen- den obersten Zweige wiederholt, so bildet sich nach und nach eine. Verkettung solcher Sprosse, welche ein schönes Beispiel der Sym- podienbildung darbiete. Das Sympodium scheint am häufigsten .‚Schraubelwuchs zu haben, indem die obersten, seine Glieder zusam- mensetzenden Zweige der sich folgenden Sprossgenerationen meist gleichwendige Blattstellung zeigen; jedoch mischen sich manchmal auch gegenwendige Sprossen darunter, Im Allgemeinen kann man sagen ist die Verzweigung der Heidelbeere aus vielsprossigen Sym- podien zusammengesetzt, indem jedes Sympodiumglied eine grössere oder geringere Anzabl von Seitensprossen bringt, deren Zahl wohl nie über 10, oft aber weniger beträgt. — Lange schon vor der Frachtreife finden sich in den kaum 1!/, Linie grossen zum Ueber- wintern bestimmten Knospen bereits die Laubblätter und die Blüthe vorgebildet, welche im nächsten Sommer zur Entfaltung men, und die Corolla zeigt sich bereits in Aestivation. Die Blattstellung verhält sich sowobl an blühenden als sterilen oberirdischen Sprossen gleich. Der Spross bekinnt constant mit 2 Paaren sich rechtwinklig kreazenden, weissen, schuppenartigen Nie- derblättern. Die Blätter des ersten Paares stehen rechts und links und bilden die Vorblätter des Sprosses. Die Blätter des zweiten Paares stehen median, und das hintere obere wird vom vordern, un- tern umfasst. Auf dieses zweite Niederblatt-Paar folgt obne Ver- mittlungsstufe sogleich eine Anzahl (7—10) quer disticher Laubblät- ter, d. h. sie fallen sämmtlich in die Ebene der Vorblätter. Ueber den obersten Laubblättern endet die Axe, wie bemerkt, in ein Spits- eben. Durch die an der Axe sich abwärts erstreckenden kanten- artig vortretenden Blattstielränder bilden sich entsprechend der 2- zeiligen Blattstellung 4 Zweigkanten, mit denen eben so viele Flächen wechseln, und wovon 2einander gegenüber liegende den Blattmittea entsprechen. Durch Verdrehung besonders jüngerer Zweige wird %; Die Zahl der Lanbblätter uimmt yon den obersten nach den unlere® Pprossen ab, 3 5 die distiche Blattstellung mehr oder weniger verwischt, Aeltere Zweige zeigen oft keine Drehung und regelmässige Knospen- (Blatt)- Stellung. — Die aus den Achseln der distichen Blätter kommenden Sprosse finde ich am häufigsten homodrom oder pöcilodrom. Regel- mässig antidrome Sprosse, wie bei der zweizeiligen Stellung zu erwarten, fand ich nur selten. An nicht blühenden Sprossen kommt aus ihrem untersten Laubblatt wieder ein und zwar starker Spross, der sich dadurch vor andern Sprossen auszeichnet, dass nur dessen Vorblätter als Niederblätter auftreten, während das zweite median gestellte Niederblattpaar hier durch ein ebenfalls median gestelltes Laubpaar vertreten ist. Mit demselben kreuzen sich dann recht- winklig die nun weiter folgenden distiche gestellten Blätter. — An- ders als bei den über der Erde entspringenden Sprossen verhalten sich die aus unterirdischen Axentheilen hervorgehenden. Es sind nämlich oft stolonenartig verlängerte Niederblattsprosse. Sie stehen in der Achsel eines Niederbisttes und beginnen mit zwei seitlichen Vorblättern, auf welche oft bie 2Cyklen von nach ?/, gestellten Nie- derblättern folgen, welche bereits in ihren Achsein wieder Knöspehen baben. Der Anschluss der °/, St. an die ',, des Vorblattes geschieht x mit Pros. von ; +8 Wie sie sich verhalten, wo sie über die Erde hervortreten, bleibt noch zu beachten. Diese Verschiedenheit der ober- und unterirdischen Sprosse der Heidelbeere hinsiehtlich ihrer Blattstellung ist zuerst von den Brüdern Bravais beschrieben wor- den*). (Annal. d. sc. natur. 2, ser., T. XI. 1839). V, uliginosum, Dreiazig. 1) NL. Gipfel wie bei voriger Art fehischlagend, in ein pfriemliches Spitzchen endend. 2) NH aus L, seltener NLH, 3) hZ aus H. Sowohl die blühenden als nicht blähenden Sprosse beginnen immer mit 3 za einander rechtwinklig gestellten Niederblattpaaren, wovon das 1. Paar die Vorblätter _bil- det. An den blühenden Sprossen folgt dann auf das oberste Nieder- blattpaar °/, St. der L oder H (selten ein ganzer Cyklus, und nar da, wo der Spross ausser den H. einige Laubblätter besitzt) ange- z reiht mit Pros, von SHE An sterilen Sprossen folgt entweder 5 anf das oberste Niederblatipaar ebenfalls zuerst ein °/, Cyklus der .aq ‚A932 NOV *) Es ist gerade das Gegeniheil von dem, was man bei des Mehzzall der andern Pflanzen antrifft, bei denen nämlich unterirdjg, AR Sinperbisk sprosse am häufigsten distiche Blattstellung ‚haben, ische S pro 8 hingegen spiralige, u neh snsmed 600 Laubblätter mit gleicher Prosenthese, daranf 5/, ohne Pros., oder es schliesst sich dem obersten Niederblattpaar 5/, St, (meist 1 Cyklus; üpmittelbar ohne Pros. an. — Tragen die blühenden Triebe Laub- blätter, so haben sie gewöhnlich nur 1 Hochblätt und sind einblüthig ; sind sie, wie häufig ohne Laubblätter, so tragen sie 2—3 Hochblät. ter und eben so viele Blüthen, die alsdann eine armblüthige, auf- steigend entfaltende Traube vorstellen. Die Vorblätter der Blüthen sind bald vorhanden, bald nicht ausgebildet. Die Blüthen am häufig. sien A4-merisch, seltener 5-merisch, am seitensten 3-merisch, V. Vils idaea. Zweisxig. 1) NLL’H. 2) hZ aus’H. — Blatt- stellung oft °/,. Blüthen mit 2 sterilen Vorblättern. Die obersten Hochblätter der endständigen Blüthentraube zuweilen steril. V. Oxycoccos, Zweiaxig. 1) NLH. 2) hZ aus H, Uebergang aus einer Blattformation in die andere plötzlich. Die Blattstellung %/,. Die Sprossen haben eine verschiedene Anzahl (bis 7) Nieder- blätter, ferner bis 8 Hochblätier, aber sowohl die untersten als obersten sind oft steril, daher die Blüthentraube nur 2—4-blüthig. Jede Blüthe mit 2 sterilen, bald gleich- bald ungleich hoch inserir- ten Vorblätichen. Die Sprosse beginnen mit 2 niederblattartigen seitlichen Vorblättern, auf welche °/; folgt, wie mir scheint am hän- figsten eingesetzt mit Pros, von nt Doch fand ich auch 5/, St. ohne Prosenth, an das Vorblatt angereiht, und selbst paarige, näm- lich bis 4 rechtwinklig decussirte Niederblattpaare (die Vorblätter eingerechnet), an welche sich die Laubblätter mit Prosenthese von I F I # anschlossen. Zuweilen setzt der Spross über der Hochblatt- Region wieder die Laubblattbildung fort. (Fortsetzung folgt). Litteraturn Ilustrations of the Nueva Quinologia of Pavon. Unter diesem Titel liegen die 3 ersten Lieferungen von Beschrei- bungen der in der Pavon’schen Sammlung enthaltenen Cinchonen- species vor. Sie sind bearbeitet von dem durch seine gründlichen pharmakologischen Kenntnisse bekannten J. E, Howard und begleitet von sehr charkteristischen Habitusbildern der Arten, die nach den im Pavon’schen Herbariem enthaltenen Materialien entworfen wur- den. Die dazu gehörenden Analysen der Blume, der Frucht nnd des Sameng fehlen natürlich nicht, VE werte Rn Wenn schen jede Monographie irgend. einer, a een der auf dem Gebiete derselben mit Dank aufgenommen wird, so int diene noch mehr bei der Gattung Cinchona, die uns Herr Howard bier vorführt, der Fall, Sie ist von so allgemeinem Interesse, dass auch in weitern Kreisen dieses schön ausgestattete Werk einer günstigen Aufnahme sich erfreuen wird. Jede der 3 Lieferungen bringt die Monographie dreier Arten; die übrigen Lieferungen werden bald nachfolgen. Durch diese mit dem grössten Fleiss und Geschick begonnene Arbeit werden wir die in Peru und in den angrenzenden Districeten vorkommenden Lichenen- Arten gründlich kennen lernen, von denen schon Pavon selbst in Gemeinschaft mit Ruiz einige Arten in der Fiera Peru’s beschrieb und abbildete und von denen uns überdiess nur wenige Arten durch Condamine und Humboldt bekannt wurden. Die in den südlich- sten Cinebonenregionen vorkommenden Arten fanden in Weddel ih- ren umsichtigen Bearbeiter; ich dagegen bin beschäftigt, in der Flora Columbiae diejenigen Arten zu beschreiben, welche in den nördlich von Peru gelegenen Gegenden wachsen. Durch alle diese Arbeiten werden wir inden Stand gesetzt wer. den, uns von dem ausserordentlichen Formenreichtham der Gattung Cinchona zu überzeugen; wir werden die Grenzen, die ihr der jüng- ste Bearbeiter Weddel gesteckt hat, immer mehr sich erweitern sehen, ‚und es stellt sich schen jetzt heraus, dass wir wenigstens den Bezirk, welchen Linn& ibr zuschrieb, für dieselbe wieder in Anspruch nehmen müssen, " Noch befindet sich die systematische Botanik io dem Zeitalter der künstlichen Gattungen. Solche Arbeiten, wie die von Howard unteroommene, werden diess klar berausstelfes und uns wieder zu den natürlichen Gattungen Linne’s zurückfähren. Es wird das was wir durch die Arbeiten von Mettenius für die Farne als rich- tig erkannten, auch bei den meisten phanerogamen Familien eintreten, je gründlicher wir die Arten mit ihren Varietäten und Variationen kennen lersen, Die 1. Tafel führt ung die Cinchona C'hahuaryuera Pavon’ s in 2 Varietäten vor, die eine mit lanzettförmigen, die andere mit eiförmi- gen oder eilansetiirmigen Blättern, und beide von Lambert als Va- rigtäten der (. Conidamine: Hmb. Bnpl beschrieben. Eratere.ist nach Pavon die Mutterpflanze der Cascaräia amarilia fina del rey, die?2. ‚dia Mutterpflauge der Casc, celorada fina dei rey; beide wachsen in grosser Menge ‚auf den mit Gras und Gebügch badeckten Bergen der | im a2... R\ Umgegend von Uritusinga der Provinz Loxa. Eine von Pavon hie- her als 3, Varietät gezogene Pflanze ist die Cinchona crispa Tafal- Ia’s, die Howard auf der im 3. Heft ausgegebenen 2. Tafel abge- bildet hat. Die Rinde dieser Pflanze, von Pavon Cascarilla cres- pila negra genannt, enthält nach den Untersuchungen Howard’s 4/,—1 Procent von organischen Basen. Die Rinden der erstern Art gingen bis Ende des vorigen Jahr- hunderts als Königschina im Handel, bis sie später von der an or. ganischen Basen viel reicheren Calisayarinde Bolivia’s verdrängt wur- den und dieser ihren Namen abtraten ; sie enthalten 2—3 Proc. an Al- kaloiden, unter denen das von Pasteur entdeckte Cinchonidin be- sonders hervortritt, . Durch starke Behaarung der grossen Gruben, die sich in den Aderachseln der grösseren eilanzettförmigen Blätter befinden, sowie durch die Behaarung des freien Kelchsaumes, der bei C. Chahuar- guera kahl ist, unterscheidet sich die Ü. crispa Tafalla's von die- ser. — Eine andere sehr interessante Art vom Abhange des Chim- borazo stellt die %. Tafel des 1, Ileftes dar: die C, coccinea Pav., weiche bei Guaranda, bei St. Antonio de los Chillanes o. a, a. Or- ten wächst, an denen such die später beschriebene Mutterpflanze der rotben Chinarinde vorkommt. Die Rinde dieser Art wird von den Spaniern acanelada, d. b. zimmtfarbene genannt; es ist die Quin- Quina jaune de Guajaguil Delondre’s u. Bouchardat’s (in de- ren Quinology taf. X. dargestellt) und enthält nach diesen 0,003 bis 0,004 schwefelsaures Chinin und ‘Spuren von Cinchonin, Diese C. coccinea Pavon's ist ausserordentlich nahe ver- wandt mit der C, corymbosa Krst,, die ich etwa 20-—30 Meilen wei- ter nordwärts gleichfalls am westlichen Abhange der Cordilleren an den Vulkanen von Cambal und Chiles auffand; ihre sonst wohl ähnliche Rinde enthält jedoch an manchen Standorten 3—4 Procent Chinin, während sie an andern weniger günstigen ganz obne Alka- loide gefunden wurde, Die €, coccinea hat etwas kleinere, härtere Blätter, als die C. corymbosa, die denen der ©. hirsula ähnlich sind; die Blumenkrone ist innen kahl, nicht behaart, wie bei diesen beiden Arten. Die C, pelalbas Ruiz et Pav. ist auf der 3. Tafel Wieser Lie- ferung unter dem Namen C. palaiba abgebildetfDb derselbe ein Druckfehler, oder eine philologische Verbesserung des englischen Au- tors sei, ist nicht ersichtlich, Letzteres ist zu vermuthen wegen des Nachdruckes, der auf den spanischen Namen des Baumes Palo blanco gelegt wird, woraus Ruis a, Pavon den Namen pl’ alöo gemacht c- une are TsrREE GER 608 hahen könnten; der Name ist jedach wohl nur von der weisslich- grauen Behsarung pelo blanco hergenommen, Es zeigt diess wieder, wie wenig rathsam es ist, nach philologischen' Regeln einen beste- henden Namen umzuändern; und wäre der bestehende Name wirklich nicht lege artis gebildet, so ist es doch immer besser, nur einen ale ihrer zwei zu haben, . Das Colorit der Blätter dieser Art ist ebenso wie das der mi. erantha und owata für Darstellung krautiger Blätter ein wenig zu glänzend. Die Rinde dieser Art, die in der Provinz Loxa bei Vilca- bamba wächst, ist nicht genauer bekannt, wird von Howard aber als untauglich bezeichnet, Das 2. Heft beginnt mit der Darstellung der Mutterpflanze der Huanucorinde, nämlich der C micrantha Ruiz et, Pav. Zwei ver- schiedene Formen, die eigentlich typische und eine variet. alpestris, von denen die erstere die Cascarilla provinciana blanquilla, die lets- tere die Üasc. provinciana negrüla gibt, deuten auf den verschiedenen Standort der Pflanzen, Durch die Farbe der Flechten, die sich auf den Rindenproben befinden, wird wahrscheinlich gemacht, dass er- stere Form an einem trockenen, letztere an einem sehr feuchten Orte wächst. Die verschiedene Länge der Staubfäden dieser Art steht in umgekehrtem Verhältniss zur Länge des Griffele, was sehr bäufig bei den Arten dieser Gattung beobachtet wird, und als Neigung der Blusen zur Diklinie gedeutet werden kann. Die €. villosaPav, (C. Humboldiiana Lamb., Wedd.), die Mat- terpflanze der hellen und der dunklen Jaen- oder Tenrinde wird auf der folgenden Tafel in einem schönen fructificirenden Exemplare dargestellt. Es wächst dieselbe in dem Distrikt von Jaen de Braco- moros, einem kleinen Orte in der Nähe der Mündung des Chincipe in den Maranon, dessen Umgegend etwa 650—1200' über dem Meere erhaben ist, Wenn nah auch nicht ip der nächsten Umgebung des ..Ortes selbst gewachsen, wie man mit Sicherheit aus der reichlichen -Wucherang des Thallus von Sticta aurala und von verschiedenen ‚Arten der Parmelia und Usnea schliessen kann, sondern in jeiner etwas grössern Höhe der benachbarten Gebirge, so erreicht ihr Stand- ort doch nie die kühle Nebelregion, in der die alkaloidhaltigen Rin- den gedeihen, worauf auch schon die Behaarung der Blätter hindeutet. Howard fand in der Rinde nur 0,002 Alkaloid, und diess schien ihm nur Aricin za sein, Die C. macrocalyz Pavon’'s, welche auf der folgenden Tatel ab- gebildet ist, nähert sich wieder der Chahuarguera durch ihre leder- artigen, kablen, kleinen Blätter und nech mehr der coccinea durch 604 den doldentraubigen Blüthenstand und der C. Iucumaefolia Pav., de- ren Blätter schmäler sind und die von DC. als Varietät zu der €. macrocalyır gezogen wird, weil ihm die Frucht und der Same der beiden Arten nicht bakannt war. Von Howard haben wir nun die richtigere Kenntniss dieser Formen zu gewärtigen. Die Rinde, die nach Howard’s Ansicht mit der gelben faserigen Loxa Rinde des französischen Handels übereinstimmt, enthält geringe Mengen von Cinchonin, Cinchonidin und Spuren von Chinin. Die sehr langen spitzen Kelchzipfel, die sich bei der C. Trianae Krst. wiederfinden, haben der Art den Namen gegeben. Von dieser letztgenanuten Art unterscheidet sich die C. macrocalyz P av. durch die breiten, elliptisch- eiförmigen Blätter, und, wie es scheint, durch die innen kahle Blu- menkrone. Die Rinde beider Arten ist gänzlich verschieden. Die 3. Lieferung beginnt mit der oben erwähnten Mutterpflanse der rothen Rinde, der C. suceirubra Pav,, die durch die Form und durch die Durchlöcherang der Blätter an die Ü, corymbosa Krst. erinnert, die auch in nicht grosser Entfernung von dem Standorte jener vorkommt. Obgleich noch keine Herbarien. und Rindenexemplafe von derselben Species durch irgend einen Botaniker gesammelt und ala Beweis ihrer Zasammengehötigkeit neben einander. aufbewahrt vorhanden sind, so wird doch Howard durch die.gleichlautende Be- zeichnung von Exemplaren der Pavon’ schen Rindensammlung und anderer Exemplare des Pavon’schen Herbariums, sowie durch ver- schiedene getrennte Sendungen der fraglichen Pflanzentheile unter gleichem Namen und von demselben Orte zu dem Schlusse veran- lasst, dass wirklich die rothe Rinde von der (, succirubra stamme, obgleich die grossen halbkrautartigen Blätter, denen die Gruben in den Nervenachseln fehlen, kaum die Vermuthung gestatten, dass die Rinde dieser Art an Alkaloiden so reich sei, wie doch die rothe Kinde ist. Wenn es wirklich durch zuverlässige Beobachter erwiesen werden sollte, dass die C suceirubra die ächte rothe Rinde liefert und: nicht ebenso wie die Ü. longifolia Mut. eine medicinisch unbrauchbare Rinde, so würde diess wieder den oft geführten Beweis liefern, dass keine Regel ohne Ausnahme bleibt, besonders in der erganischen Natur. In meiner Untersuehung der medicinischen Ehinarinden Nou-Grs- nada's, Berlin, 1858, p. 57 machte ich darauf aufmerksam, dass die mit Borkenschuppen versehene, hellere rothe Rinde ven der dünklen korkigen rothen Chinarinde darin abweiche, dass die in der primären Rinde vorhandenen Saftgefässe lange Zeit functioniren, während die- selben in der dunklen Rindenvarietät sehr bald in ihrer Function un- terdrückt, dann unkenntlich und gänzlich resorhirt werden (lee. cit;pi 43]; 805 ich liess es unentschieden, ob beide Rinden verschiedenen Spöcien angehören oder verschiedenen Individuen, welche än klimatisch ver- schiedenen Orten wuchsen. Der gründliche und gelehrte Bearbeiter der Pavon’schen Cin- ehonensammlung glaubt noch einen dritten möglichen Fall aufstellen zu können, den er selbst für den wahrscheinlichen hält, dass nämlich die Rinden olıne Saftgefässe von ältern Aesten stammen, diejenigen mit solchen von jüngern. Wenn auch diess im Allgemeinen richtig ist und auch von mir schon augexeben wurde, so muss man doch, um beide erwähnte Rindensorten durch dieses Elementarorgan zu un- terscheiden, auf die kürzere oder längere Dauer derselben Rücksicht nehmen; denn durch die Korkbildung wird die primäre Rinde mit den darin enthaltehen Saftfasern weit früher in ihrer Function unter- brochen, mithin die Form ihrer Eliementarorgane geändert, während bei langsamer vorschreitender Borkenbildang in letzterer die Gefässe länger erkennbar sind. Das Klima oder die speeifisch verschiedene Natur der Pflanze &ussert sich also zanächst in der Art der Umänderung der primären Rinde und der angrenzenden secundären Rindenschichten and von dieser Umänderung zum Theil abhängig ist, dann die längere oder kürzere Dauer der Saftfasern. ‚Wiederholte vergleichende Beobachtungen an Ort und Stelle wer- den die von mir aufgeworfene Frage zu beantworten haben, ob die beiden Rindensörten von ein und derselben oder von zwei verschie= denen Species abatammen. . Die C. avata Ruiz et Pav,, in einem sehr schönen blühenden Exemplar dargestelit, macht den Beschluss der bis jetzt veröffentlich- ten Arten. Die Rinde dieser Art führt in ihrem Vaterlande den Na- men: Cascarilla de pala de Gallarela; sie wurde von Pavon in den wärmeren Gegenden Peru's bei Poznzo. nnd Pango gesammelt und findet sich über die ganse Cerdillera nordwärte bis Ocana verbreitet in einer Höhe von 3000-—4008' über dem Meere. Ihre Rinde wird jetzt ebenso wenig wie die fer verwandten Arten pubescens u, cordifolia gesammelt. An manchen Standorten enthalten dieselben gar kein Alkalaid, an andern gibt die Rinde wobl die rothen Dämpfe bei der Sublimation nadläsat such bei der chemischen Analyse eine Spur von Alkaloiden erkennen ; so die bei Bogota darauf untersuchte cordifolia und pubescens. Die bei Ocana gesammelte ovala enthielt ungefähr !/, Procent Alkaloide. Wenn deutsche Pharmakognosten noch heutigen Tags angehen, dass die China flava dura von der Cinchona cordale abstamme, so varrätı diess einen hohen Grad von Ungelehrigkeit und von Blangel an 606 gesundem Urtheil, nachdem ich die betr. Angaben über diese Rinde und diese Species 1858 in meiner obengenannten Schrift widerlegt habe. Wie viel Lieferungen wir noch von diesem Werke zu erwarten haben, sagt der Verfasser nicht. Jeder Botaniker wird wünschen, dass es hoch recht viele sein mögen, da dasselbe ebenso interessant, ‚als in mannigfacher Beziebung lehrreich ist, Nachschrift. Mein im Vorbergehenden ausgesprochener Wunsch, bald die 4. Lie- ferung der von Howard mit Hilfe des Hrn. Fitch so prächtig herausge- gebenen Nlastrations of the nueva Quinologia ofPavon begrüssen zu können, ist schon jetzt erfüllt. Der fleissige Autor führt die gelun- genen Abbildungen der Cinchona magnifolis Ruiz et Pav., der ©. purpurea Ruiz et Pav., sowie die der €. erythrantha Pav. vor und gibt die Beschreibung sowie die Pavon’sche Diagnose der €. pu- bescens Vahl mit erläuteruden Bemerkungen. ,. Die C. magnifolia, in der Flor. Per. taf. 196 von ihren Autoren abgebildet, steht der C, oblongifolia Mut. sehr nahe, ja die Heraus- geber der Flora Peru’s glaubten selbst, dass beide Pflanzen identisch seien. So ähnlich auch beide Sorten sein mögen, so spricht doch die Farbe der Rinde beider gegen ihre Identität. Denn Ruiz gibt in seiner Quinologia p. 71 von der C. magnifolia an, dass sie eine gelbe Rinde liefere, während Mutis die C. oblongifolia die Mutter- pflanze der Quina roja nennt. Pavon scheint diess nicht berück- sichtigt zu haben, da er den Mutis’schen Namen der Mutterpflanze der falschen rothen Rinde als Synonym zu seiner magnifolia zieht. Beide Arten haben in ihrem Vaterlande den Namen Azahar oder Flor üa Azahar, ein Name, den sie mit vielen audern Cinchonen theilen, da viele Arten dieser Gattung orangeblüthduftende Blumen haben : eine Erinnerung für diejenigen Botaniker, die nach der im Volke üblichen Benennung Species bestimmen wollen. Andererseits ist Howard meiner Ansicht, dass die €. magnifolia Flor. Per. mit der €, heterocarpa m. (Fi. Columb. taf. VI.) die grösste Aehnlichkeit babe; ja derselbe ist geneigt, sie für eine Varietät der ©. mognifolia zu halten. Dieselbe hat kürzere pergamentartige, meistens von unten, nach Art der ächten Cinchonen sich öffnende Kapseln, deren Klappen sich später gänzlich in zwei Schichten tren- nen, in eine äussere krautartige und in die innere pergamentartige. Die Oeffinungsweise der Kapseln variirt nach Pavon’s Angabe sehr bei den ächten’Cinchonen, wie der Verfasser sagt. Allerdings ist es zu bedauern, dass dieses Verhältniss jetzt nicht mehr benutzt werdes kann, die Linn&’sche Gattung Cinchons in zwei Gattungen zu trennen, deren eine die aklaloidreichen, deren zweite die alkaloidar- men Arten enthält. . Seben wir jedoch, dass dieser Gehalt an organischen Basen bei sin und derselben Art varlirt und dass es Arten gibt, die stets sehr arm an Alkaloiden sind, und je nach dem Standort ganz ohne die- aelben vorkommen, s0 werden wir es auch weniger auffallend finden, B 607 dass es Cinchenenspecies gibt, die hinsichtse der Deffnungsweise der Kapseln die Mitte halten zwischen denen mit beständig von eben and denen mit beständig von unten sich öffnenden Kapseln. Howard weist ferner auf die grosse Aelinlichkeit meiner ©. Bogotensis (Fi. Columb. taf. XLI.) mit der Humboldt’schen Be- schreibung der C. oblongifolia Mut. hin, die beide gleichfalls von den Eingebornen mit demselben Namen belegt werden. Da die Angaben Humboldt’s über diese Mutis’sche Cinchonenspecies nicht mit den Eigenschaften des Exemplars übereinstimmen, welches sich jetzt in dem Berliner Herbar als C. odlongifolia mit Humboldt’s Hand- sehrift bezeichnet findet, so liegt die Idee nahe, dass eine Verwechs- lung des Exemplars stattgefunden habe, - Es ist“daher zur Zeit nicht mit Sicherheit die von Mutis €. oblongifolia genannte Matterpfianze der falschen rothen Rinde bekannt, wenn auch nicht ohne Grund meine € Bogotensis dieselbe zu sein scheint. Interessant ist die Originalangabe der Mutis’schen Charak- teristik der von demselben bei Bogota aufgefundenen 4 Cinchonen- species, welche der gelehrte Herausgeber der Pavon’schen Sammlung bei Gelegenbeit der Besprechung der C. odlongifolia Mut. vorführt, Es gibt dieselbe gleichfalls ein Zeugniss für die Abstammung der fieberwidrigen im deutschen Handel „Cort. Chinae flavus‘‘ genannten Rinde Bogota's. ” En la Botanica — Cinchona: Laneifolia Oblongifolia Cordifolia Ovalifolia. Quina Hoja de lanza Haja oblonga Hoja de corazon Hoja oval - En el Comergio Naranjadapri- Homza suce- Amarilla sub- Blanca fora- miliva danea siituida steraida, En la Medicina: Amargo aromatica austera pura acerba balsamica astringente acibarada sabonosa antipyretica antiseptica cathartica rhyptica antidota polycresta ephractica prophilactica nervina “ muscular bumoral visceral ET En Febrifugas Indirectamente febrifugas. Nur die Naranjads primitiva genannte Rinde der C. lancifolia führt Mutis als fieberwidrig an. Die Rinden der C. odlongifolia, C. cordifolia und C. ovalifolia werden nur mittelbar fieberwidrig ge- nannt, insofern sie als bittere tonische Mittel in der Reconvalescenz dienen können, ohne antiperiodica zu sein wegen des Mangels an organischen Basen. Es erwähnt noch der Verfasser der den Ladenbergien eigenthüm- lichen, von Pelletier entdeckten Chinovasäure, weiche von De Vrij auf Java auch in der dort angepflanzien Calisaya aufgefunden wurde and zwar in dieser im ungekehrten Verhältniss zu den darin enthaltenen Mengen von Alkaloiden. Schliesslich erwähnt Howard bei dieser Untersuchung der un- 608 " terscheidenden Merkmale der Cinchonen, welche fieberwidrige Rinden geben, und der Ladenbergien, der von mir aufgestellten anatomischen Unterschiede dieser beiden Ripdensorten, (Die medieinischen China- rinden Neu-Granada’s, Berlin 1858 p. 41—49) Der Cinchona purpurea ist die 2. Tafel dieser Lieferung gewid- met; sie ist ein hoher und umfangreicher Baum, von dem Pöppig eine grosse Menge Rinde sammelte und mit nach Europa brachte, Reichel erkannte sie als die Huamalies des deutschen Handels, Ho- ward stimmt dieser Ansicht Reichel’s vollkommen bei, gestützt auf die Untersuchung zahlreicher Muster, die ihm von verschiedenen Phar- makognosten sowie von Föppig und Pavon, die die Rinde von dieser Species sammelten, gegeben wurden und auf die Vergleichung dieser Riode mit den Originalien der von Bergen ’schen Sammlung. Pöppig gibt an, dass die Riude der ©. purpurea nur zur Verfäl- schung der ‚bessern Rinden benützt werde, dass sie für sich nicht is den Handel komme, und dass diese Rinde unter dem warmen Himmel von Maynas die in den kühleren Regionen zeigenden Eigenschaften ändere. Howard bemerkt dabei ferner, dass diese Rinde jetzt nicht mehr in den Handel komme, dass die ven Peraira in seiner Mate- ria med. Il. p. 1635 als Huamalies aufgeführte Rinde diejenige sei, die im englischen Handel Rußty Crown Bark genannt wird und von der (€. Chahuarguera Pav. komme. Hier führt der Verfasser auch die Beschreibung der -C. pubescens Vahl vor, einer Art, die mit der C, purpurea.Fl, Per. wig ‚mit ..der C. ovataFl. Per., der C, cordifelia Mut, und der C. Tucujensis, m. sowie auch mit der Ü. cordifolia Weddel’s (Peruviana m, Fi, Cp- lumb. p. 16) eine zusammengehörige Gruppe bildet, Die ©. pubescens liefert gleichfalls keine medieinisch brauchbare Rinde. Eine unbrauchbare sogenannte „weisse Calisaya‘‘ ist nach Howard’s Untersuchungen von dieser Species abzuleiten. Eine bisher nicht beschriebene neue Cinchonenspecies, die C. erythrantha Pay,.gn, wird auf der 3, Tafel abgebildet und macht den Beschluss dieser Lieferung, Es ist eine der €. corymbosa m. verwandte Form, deren Rinde nicht bekannt ist, H. Karsten, RE [J . Anzeige. Ja unserem Verlage ist so eben erschienen: Das Geschlechtslieben der Pflanzen und die Parthenogenesis von H. Karsten, Docent. der Botanik an der Friedricb-Wilhelms-Universität in Berlin. 7 Bogen roy. A. Mit 2 Kupfertafeln. Preis 22'/, Sgr. Berlin, 14. Sept. 1860. Kgl. Geh. Ober-Hofbuchdruckerei (R. Decker). _ Redactenr und Verleger: Dr. Fürarohr. Druck der FN euba yer,schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Begensbürg. FLORA MW. 39. Regensburg. 21. October. 1860. Inhalt. orıcınaL-ABHANDLuNG. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächze, Fortsetzung. {Erieinae, Pyrolaceae, Mono- tropeae). — LITTERATUR. Kranz, Uebersicht der Flora von München. Hu- ber und Rehm, Uebersicht der Flora von Memmingen. Karsten, das Ge- schlechtsleben der Pflanzen und die Parthenogenesis. — BOTANISCHE NOTIZEN. Teysmann, Bericht über eine Reise nach den Molukken. — anzeıcz der für die k. botanische Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Rleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse, Von H, Wydler. (Fortsetzung) Erieinae, Endlicher gen. 751. schreibt den Ericinae eine gemma nuda zu, aber Arbulus, Arctostaphylos und Andromeda haben eine gemma tecta, d. h. Knospenschuppen oder Niederblätter. ; Arbutus Unedo. Zweiaxig: 1) NLH. 2) (h)Z aus H, Bilöthen ohne entwickelte Vorblätter. Kelch nach °/,, selbst bei offener Blüthe deckend, doch auch manchmal metatopisch, der zweite Kelchtheil median nach hinten. Die vor die Kronenabschnitte fallenden Stamina deutlich die äusseren. Gesammt-Inflorescenz eine (durch Bereiche- rungszweige) zusammengesetzte gipfelatändige Traube, Die ein- zelnen Blüthentrauben absteigend, die Blüthen aufsteigend entfaltend, A. Andrachne Die Blüthe mit zwei äusserst kleinen Vorblatt- schüppeben. Kelch wie bei voriger, auch so bei Clethra arborea, Arctostaphylas alpina. Zweissig: 1) NLN. 2) (b)Z ans .M. Die Sprosserneuerung geschieht aus den untersten Hoch- und ober- sten Laubblättern der blühenden Triebe; die der Laubblattachseln überwintern in Kuaospenform; die aus den H. baben znr Fruchtzeit der Mutteraxe schon einen starken übergipfeinden Blätterbüschel ge- trieben. Jene tragen eine grössere Zahl von Niederhlättern, diese nur 2 als einleitende Vorblätter, auf welche °/; St. folgt eingesetzt mit Pros. von +3; darauf ®/s ohne Pros. Manche Sprosse tragen mehrere Male nach einander: NLNL. . bevor sie durch eine Gi- pfelinflorescenz abschliessen, Flora 1860, ” 610 A. officinalis. Zweiszig: 1) NLH. 2) hZ aus H. Blüthe mit 2 ausgebildeten basilären sterilen Vorblättern. Kelch auch bei offener Blüthe dentlich nach ?),; deckend, der zweite Kelchtheil median nach hinten. Die Sprosserneuerung geschieht aus den Laubblattachseln in absteigender Folge, die Sprosse der obersten Laubblätter zunächst der Inflorescenz entwickeln sich noch im Laufe desselhen Jahres; der oberste streckt sich und schiebt die Inflorescenz seitwärts; es hat also Sympodium-Bildung statt; die der tiefern Laubblätter überwin- tern im Knospenstand. Vebrigens tragen die Sprossen ebenfalls oft wiederholt NLNL... ebe sie blühen. Die Blätter der niederlie- genden Sprosse sind nach zwei Seiten gewendet (heliotrop). Die Sprosse beginnen mit Niederblättern (die Vorblätter eingerechnet bis 10) An die Vorblätter schliesst sich °/, oder °/,; St. (letztere ohne Pros.) an, Sterile Triebe scheinen auch °/ı; zu haben. Die zur Blüthezeit entwickelten Sprosse fand ich zur Mutteraxe bald homo- bald antidrom. Niederblätter stufenweise grösser mit ellmäh- ligen Vebergängen in Laubblätter, Vebergänge aus L in H plötz lich. Fruchtfächer nicht selten 6—7. Andromeda polifolia. Zweiexig: 1) NEH. 2) hZausH. Blüthen mit zwei weisslichen, ovalen, sterilen (den Hochblättern ähnlichen) Vorblättehen. Sprosserneuerung wie bei voriger. Aus den holzigen in Sphagnum kriechenden Stengeln kommen schmächtige, Anfangs dunkelrothe, stolonenartige Niederblattsprossen, welche lange feine verzweigte Wurzelzasern treiben. — Blattstellung meist °/;. A. calyculala. Axenzahl wie bei voriger: 1) NLL’ 2) hZ aus L’ (L’==Kleinlaub). Blüthe mit zwei seitlichen kahnförmigen ste- rilen Vorblättchen. Kelch auf's deutlichste nach °/; deckend. Ein- 3+7 setzung desselben durch Pros, von 5 (Vebergangsschritt vom zweiten Vorblatt zum ersten Kelchblatt ”/,, wodurch das vierte Kelchblatt genau vor das erste Vorblatt zn stehen kommt). Auch die Vorblätter zeigen entopische Deckung. Auch tetramerische Blü- then nicht selten. Auf die beiden Vorblätter folgen aledann zwei äussere mediane Kelchtbeile, mit ihnen sich kreuzend zwei innere, dann 8 Stamina in 2 Cyklen and 4 ver die Corolla fallende Frucht- fächer. — Der Zweiganfang beginnt mit einer grösseren Anzahl Nie- derblätter (ich zählte mit den Vorblättera bis 11). Auf die beiden, seitlichen Vorblätter folgt ein °/s Cyklus, die ‚Einsetzung schien mir 3+3 5 Hochblättter fortsetzend. Die Axe der Inflor.endet in ein Stielchen. zu sein) dann °/, ohne Prosenthese auch durch die Laub- und . N 61 Calluna vulgaris, Zweiaxig: i) Nur L tragend. 2) LHZ. Der meist ein zweites Axensystem beschliessenden Blüthe geht eine ge- wisse Anzahl (2—5) Blattpaare voraus, wovon das oberste gefürbt (Hochblattpaar). Sehr selten endet. die relative Hauptaxe in eine Blüthe, eben so selten findet sich eine Blüthe in den Vorblattachseln der in Blüthe endenden Zweige. Oberhalb der Blüthenzweige folgen oft an der Mutteraxe wieder Lanbzweige. — Corolla in der Knospe gewöhnlich (wie bei vielen Erica-Arten) rechts gedreht. Erica carnea. Vgl. Flora 1857, S. 146. Azalea procumbens. Zweissig:. 1) LH. 2) hZ. Blüthen aus den obersten Laub- und aus Hochblättern mit zwei seitlichen Vor- blättern. Die in der Achsel der obersten Lauhblätter *) befindlichen Blütben haben manchmal auch wieder Blüthen aus ihren Vorblättern. Uehrigens ist die Inflorescenz eine A—5-blüthige gipfelständige Traube. Nicht selten sind die obersten (1--2) Hochblattpaare wenig ausge- bildet und steril, Die Blüthe ist vornumläufig mit dem zweiten Kelchtheil median nach vorn. Stellung und Zahl der Fruchtblätter variirt, Am häufigsten finde ch zwei Fruchtblätter mit bald media- ner bald (diese Stellung ergänzend) seitlicher auf jene rechtwinkliger ' Stellung; aber eben so oft haben die zwei Fruchtblätter eine schiefe (die Mediane unter spitzem Winkel schneidende) Lage, welche manchmal genaa in die Richtung eines der zwei hintern Kelchtheile (muthmasslich des ersten) fällt, andere Male davon etwa um !/,, abweicht und sich mehr der Mediane nähert, Ferner sind Blüthen mit 3 Fruchtblättern nicht selten, wobei ein Fruchtblatt schief nach hinten vor ein Kelchblatt (wahrscheinlich das erste) fällt, Seltener sind 4-merische Blüthen. Auf zwei seitliche Vorblätter folgen zwei mediane Kelchtheile, mit diesen kreuzen sich die zwei andern. Zwei Fruchtblätter stehen in der Mediane. Einmal fand ich auch eine 4-merische Blüthe mit 4 Fruchtblättern, wovon 2 median, 2 lateral, — Die niederliegenden Zweige (Sprosse) zeigen heliotrope Blätter, ı Der Zweiganfang ist eingeleitet durch u, und ohne Niederblät- ter. Hingegen haben noch nieht blühende Sprossen an der Grenze des vor- und diessjährigen Triebes ein Niederblattpaar eingeschaltet, Die aus den obersten Laubblättern blühender Sprosse kommenden Zweige tragen am Gipfel oft wieder eine Blüthentraube, *) Sie unterscheiden sich von den vorausgebenden Laubblättern dadureli, dass sie kleiner, ungestielt and au den Rändern nicht zurückgerolit sind, 61% Rhododendron, Blüthen axillär mit zwei seitlichen hipfälli- gen Vorblättern, vornumläufig (daber der zweite Kelchtheil me- dian nach vorn), zur medianen Zygomorphie hinneigend. Ein- ı setzung der Vorblätter durch . =, des Kelches in diese durch S+z Kronenstaubfäden deutlich tiefer als die vor den Kelch fal- enden inserirt. Aestivation der Blamenkrone veränderlich *), jedoch am häufigsten die bintern paarigen Abschnitte die äussersten; andere “ Male ist die Knospenlage absteigend, die Deckung ist dann folgende, wie sie einer symmetrischen Blüthe entspricht: 1 2 3 4 . 5 0 B Die‘ Grössenverhältnisse der Stamina stehen in Beziehung zur Blüthen-Symmetrie. Wenn 5 Fruchtblätter vorhanden, fallen sie vor die Corollenabschnitte, . Nicht selten !&mmen vier Fruchtblätter vor (beobachtet bei den inländischen Arten, bei Rh. mazimum auch 6). Bei 4 Fruchtblättern fallen 2 median, 2 zu diesen rechtwinklig. Die hierher gehörigen Arten zeigen 2 wesentliche Sprossgenerationen, die Blüthen beenden die zweiten Axen und bilden eine endständige Traube, Bevor aber ein Spross es zur Blüthenbildung bringt, trägt er mehrere (3-4) Jahre hinter einander abwechselnd Nieder- und Laubblätter, um dann endlich im dritten oder vierten Jahre mit Aus- lassung der Laubformation sich von den Niederblättera zu der Hoch- blattformation aufzuschwingen und aus letztern die Blüthen zu bringen, nach folgender Formel: 1) NL, NL, NL, NA, 2) hbZ — h== Vor- blätter der Blüthen. (Vgl. auch A. Braun, Verjüng. S, .58). Bei R. hirsutum finden sich aber auch Sprossen, bei denen die Laubfor- mation zwischen Nieder- und Hoch-Blattformation eingeschaltet ist: ») NL, NL, NLH. 2) hZ, — Hochblätter und die ihnen ähnlichen Vorblätter der Blüthen sind hinfällig; die Laubblätter dauern zwei Jahre. Die Sprosserneuerung geschieht aus den obersten Laubläf- tern blühender Sprosse. R. ferrugineum. Blatistellung °/,, 5/; und %/ıs (letztere an sie rilen Sprossen), An den Zweigen folgt nach zwei niederblattartigen Vorblättern °/,; St. eingesetzt mit Prosenthese von ii oder aueh '®) Siehe auch Röper, bot, Zig. 1852, Sp. 481. 613 F + An diese St. schliesst sich meist 5/, ohne Prosenthese An. An den Jahrestrieben zählte ich bis 12 bis 15 Laubblätter; sie zelohnen sich durch ihre Zartheit und frisches Grün aus, die rostrotbe Fär- bung ihrer Unterseite tritt erst allmählig ein. R, hirsutum, Blattstellung wie bei voriger; den Zweigenfang fand ich manchmal nach , Vorblättern vornumlänfig, zuerst I bis 2 3/;, Cyklen (Prosenth, +4 Sr darauf &,ghne Prosenthese. Ledum. Axenrahl na Blüthenstellung wie bei voriger Gattang, Bei L. palustre fand ich in allen untersuchten Blüthen die Corolla: ir der Kuospe absteigend (d. h, von der Axe nach dem Fragblatt bin) deckend (nach dem oben bei Rhodod, angegebenen Schens). , "Pyrolacene. Pyrola. Vgl, Röper, botan. Zig. 1852 Sp. 432 ff. Irmisch daselbst 1856 Sp. 585, und Flora 1855 S. 628 und 1859 Nro. 32. Alefeld, Linnaea, 28. Band. ‘Die Sprosse zeigen, bevor sie zum Blühen kommen (wie Rho. dodendron) einen Wechsel von Nieder- und Laubblättern und errei- chen dann zuletzt oft aus der Niederblattformatien sprungweise mit Ausschliessung der Laubblätter die Hochblatt-Formatien, weleher die Blütheebildung _ angehört. Diese zwei. Formationen sind alslanı durch ein längeres Internodium des Blüthenstengels von eidander geschieden; die Blüthen beschliessen (mit Ausnahme von P. uniflere) die zweiten Axen. DNLNLN-—HI, So bei P. rotundifol., minor, se- 2) 2.. . cunda. Seltener scheint jJie letzte Blattgeneration der blühenden Sprosse auch die Laubformation eingeschoben zu haben nach dem Schema: ») NLNL.NLH bei P. chlorantka und umbellata, zuweilen 2) +2 ‚auch bei P. minor. Dass- meanche Arten auclı ausser den aus Nieder: und Laubblät- tern kommenden, oft stolonenähnlichen Sprossen solche aus den Wur- zeiu machen, hat schon Irmisch cl. c.) beobachtet. Um nicht zu wiederholen, was von oben angeführten Schriftstel- lern bereits gesagt ist, möge hier nur noch eine Bemerkung über die Stellung der Seitenblüthen in Bezug zu Axe und Tragblatt stehen. Ich konnte au solchen Blüthen niemals Vorblätter finden, wie sie z. B. bei den Erieinen allgemein auftreten; Irmisch ist, so weit mir bekaunt, der einzige Botaniker, der solche an den un- 614 tersten Blüthen der Traube, und zwar 1—2 beobachtet hat. Diesem zufolge könnte man sie überhaupt bei den Arten dieser Gattung als in der Anlage vorhanden, aber nicht zur Entwicklung gekommen, und die Kelchstellung für die gewöhnliche annehmen. Leider gibt die Knospenlage des Kelches über seine Stellung zur Axe keinen siehern Anhaltspunkt, denn sie ist sehr veränderlich. Blüthen von P. rotundifol. von eirca 1 Linie Grösse zeigen manchmal die Kelch- deckung wie bei 5-merischen Blüthen mit wirklich fehlenden Vor- blättern, d. h. zwei äusserste Kelchblätter rechts und links, das 3. und 5. nach vorn, das 4. (vom 1. und 2. bedeckt) median nach hin- ten.: Ausser der oben angeführten Kelchdeckung fand ich aber bei der genannten Art auch noch andere Deckungsweisen, die ich mit jener hier in Figuren neben einander stellen will. Die Zahlen ge- ben die Deckungsfolge an; das einzig Constante hierbei ist, dass in alien Fällen ein Kelchtheil median nach hinten steht. 4 . 4. 4. 2. * 1. 1. 2. u. 3% i. 2% u 7 5. 3. nr 3. 5 5 83 1. 3. 4. 1 5. 4% Linksl. Rechtsl. Endlich fand ich einmal einseitige Deckung mit Rechtsdrehung verbunden, Blüthen unter I Linie Grösse zeigen noch keine Aesti- vation, bei grösseren ist sie veränderlich. Eine tetramerische Blüthe “ derselben Art hatte zwei äussere Sepala, rechts und links, 2 innere, median gestellt, wornach zu schliessen, dass die Blüthen wirklich der Vorblätter ermangelten. Ebenfalls bei P, rotundifolia ist mir einmal eine ia allen Cyklen kexamerische Blüthe vorgekommen. Die Blüthe war noch sebr klein und eine Verrückung derselben aus der Blattachsel kaum anzunehmen. Zwei ihfar Kelchblätter standen rechts und links (auf der Mediane rechtwinklig); zwei fielen nach vorn, zwei nach hinten, die Deckung derselben war undenatlich *), P. rotundifolia. Die Ernenerungssprosse kommen sowohl aus Nieder- als Laubblättern und entwickeln sich in absteigender Folge. *), Die Aecstivation der Corolla, mit der sich besonders Roeper (l. c.} viel beschäftigt hat, ist nieht geeignet, über die genetische Folge der Kelch- bläuter und die Stellung des Kelches zur Axe überhaupt einen entschei- denden Aufschluss zu geben. Wenn Döll (Bad. Flora, S. 825, Anm.) bei Pyrola von einer regelmässigen, unregelmässigen und nach der °/; SP. gehenden Corollendeckung spiicht, so gestehe ich, ist das mir unverständ- lich, da er sie nirgends auf die Kelchstellung bezicht, von der er a gar picht Spricht, sp Die obersten bleiben, soweit sie Nieder. und Laubblätter ‚ragen, gestaucht, die tiefern verlängern sich stolonenartig und stanchen sich erst da, wo sie an die Erdoberfläche treten. Die Zahl der zu einer Generation gehörigen Nieder- und Laubblätter ist veränderlich. Sämmtliche Achselsprossen, ob sie aus der Achsel eines Nieder- oder Laubblattes hervorgeben, beginnen mit zwei rechts und links ste- henden niederblattartigen Vorblättern, auf welche constant noch mehrere Nieder- und dann: erst Laubblätter folgen. Die Vorblätter sind eingesetzt mit Pros. von . Die auf sie folgende Blatt. stellung ist bald ®/, (sowohl Nieder- als Laubblätter) eingesetzt darch Pros. von u, (ein Cyklus) woran sich °/, ohne Pros. anschliesst. Oder es folgt sogleich auf die Vorblätter °/, ohne Prosenth. welche Stellung. die häufigste (auch in der Inflorescenz) zu sein. soheint. An wanchen Sprossen fand ich ?/; St. und zwar an unterirdischen Axen mit vor einander fallenden Cyklen, an solchen au der Erdober- fläche mit wechselnden aber in gleicher Richtung fortlaufenden Cyk- len. An Zweiganfängen nach 2 seitlichen Vorblättern fiel das (un- paare) erste Blatt ser %/; St. median nach vorn, die zwei andern nach binten (Pros, Fi 2 +3 =), Spirale hintumläufg. Es kommt, übri- gens auch ver, dass bei °/, St. je 3 Blätter in engerem Verband (mehr wirtelig) beisammen stehen. Der Zahl der zu einem Cyklus gehörenden Blätter entspricht die Kantenzahl der Axe des Sprossen, deren man desshalb 3, 5, 8 zählt. Die Nieder- und Laubblätter in der Koospe übergerollt, oft, doch nicht constaut, nach dem langen Weg der Spirale, — Nicht selten sind eine Anzahi den Gipfel des Blüthen- Stengels Sinmehmende Dagpiätter steril und bilden einen Schopf. — Corolla zur labiaten Form hinneigend, die swei kleivern obern Pe- tala eine Art Oberlippe, die drei untern etwas grössern eine Unter- Jlippe bildend, Dieser zur Symmetrie hinneigenden Form entspricht auch die ‚Deckung der Petsla, die ich am öftersten so fand, dass das vordere Paar "(das seitliche der Unterlippe) die äussersten wa- ren, und einerseits das vordere mediane, andrerseits das hintere Paar bedeckte. Von diesen wurde daun wieder das eine vom audern bedeckt, °P. minor. Blattatellung *)s. P. chlorantha. Die Blüthenschäfte sind wie bei andern Arten die Fortsetzung eines unterirdischen Niederblatt Stoloe. Diese sind dünn schnurfürmig, weiss und tragen in ungleichen Abständen kleine 616 lanzettliche schuppenartige Niederblätter, Sie verzweigen sich, aus diesen wieder stolonenförmig. Wo sie über die Erde treten, tragen - sie auf gestauchter Axe einige (3—4) bodenständige Laubblätter, über weichen dicht am Grunde des Blüthenstengels noch einige kleine lanzettliche, grüne, zum Theil noch gestielte Blättchen folgen (schwan- kend zwischen Niederblättern und Kleinlaub), worauf der Schaft ein ‘mehr oder weniger langes Intersodium treibt, über welchem dann och ein steriles Blättchen und dann die fertilen Hochblätter folgen. Den Stengel fand ich 3-kantig, die Blatistellung war wegen Verdre- hung desselben nicht bestimmbar. Wenn, was zuweilen vorkommt, unterhalb des gipfelständigen blühenden Jahrestriebes noch ein blü- hander Seitentrieb vorkommt, so entbehrt dieser nicht selten der Laubblätter und trägt dann nur solche zwischen Nieder- und Laub- blättern liegende Blattformen, die aber doch meist mehr die Natur von Niederblättern an sich tragen. — Einzelne im übrigen penta- merische Biöthen boten ‘mir 6 Fruchtblätter, wovon 2 median, je 2 andere seitlich. P. secunda, Mit Niederblatt-Stolonen. Blattstellung am häufig- sten °/,. Blätter auf den Stengelkanten. Zweiganfang auch 2 Vor- blättern °/, mit Prosenthese von 5 + einige Male beobachtet. Wie bei voriger kommen gleichzeitig mit den blühenden Muttersprossen auch blühende NLN—H bildende Seitensprosse vor. 2 P. uniflora. Die Blattstellung dieser Art zeigt manches Eigen- thümliche und Schwankende. Ich finde ?/,g@t. bald in wechselnden Cyklen, bald über einander fallend; andef® Mile scheinen die Dreier- Cyklen nicht genau zu wechseln, sondern etwa um !/; von einander abzoweichen (ob durch eine Verdrehung der Axe?). Sie steigen als- dann in schiefen Zeilen gleichwie bei einem Pandanus auf. Ich fand auch Exemplare, wo 4 basiläre Laubblätter scheinbar im Quirl standen, über ihnen und vor sie fallend folgten A Niederblätter, die aber deutlich ungleich hoch inserirt waren und zwar unter der Di- vergenz von ®/, von einander abstanden; über ihnen folgte eine ir unverständliche Stellung. Schwankende Stellungen zwischen Ya, ?/s und 5/, scheinen auch vorzukommen, Ich fand z. B. auf 4 im Wir- tel stehende basiläre Laubblätter ein Paar Niederblätter, weiche vor 3 gegenüber stehende Laubblätter fielen. Ein drittes Niederblatt kreuste sich mit den vorausgehenden 2 Niederblättern rechtwiaklig 617 und fiel mithin vor eines der übrigen Laubblätter *), Mit diesem 3. Niederblatt begann ein °/, C'yklus, welcher sieben Blätter umfasste. Das 7. Blatt desselben bildete das Anfangsblatt einer ?/; Sp., an welcher noch die 3 obersten Niederblätter und die unter der Blüthe befindlichen immer sterHen Hlochblätter Theil nahmen. (Der ganze Spross trug 4 Laub-, 6 Nieder-, 3 Laub-, 3 Nieder-, 2 Hlochblätter in der angegebenen Folge. Die 3 Nieder- und 2 Hochblätter, nach ?/s geordnet, hatten vor einander fallende Cyklen). Die Stengel zeigen 2—3 Kanten, Die Anreihung des Kelches an das Hochblatt- PaaMist mir bis jetzt nicht gelungen; ich wage desshalb auch nicht zu entscheiden, ob die Blüthe gipfelständig sei, wofür sie allgemein gehalten wird, Da in der Gattung Pyrola keine Art mit terminaler Blüthe vorkommt, so könnte ja auch bei P. wmiflora die Blüthe axil- lär im obersten Hochblatt stehen, und sich blos scheinbar terminal stellen, wie es ja auch bei Deiphinium ete. und zaweilen bei Bilium Martagon vorkommt, bei denen das Stengelende ganz spurlos ist. — Falls die Pflanze eine Gipfelblüthe bat, so bewegt sich der Spross in folgenden Blattformationen: NLNLN—HZ, Monotropense. Monotropa Hypopiiys. Man siehe Schacht, Beiträge S. 54 und Irmisch,. botanische Zeitung 1856, 35, Stück. Einaxig, nach der Formel NHM’Z. — Seitenblüthen immer ohne Vorblätter, an ihrer Stelle die zwei ersten Kelchblätter. Ich finde an solchen auch 5, 6 selbst 7 Fruchtfächer von ungleicher Grösse, bei übri- gens A-merischer Blüthe, Es hat den Anschein, als wären in die- sem Falle nur vier (wie gewöhnlich) Fruchtblätter vorhanden, von denen sich aber die einen oder die andern durch eine Scheidewand in zwei Fächer theilten (etwa wie bei Linum) und wodurch dann die kleineren Fächer entstünden, Manchmal fand ich vier Carpi- den, wovon zwei diagonal gegenüber liegende in zwei Fächer ge- theilt wären, die zwei ändern nicht, An den immer pentamerischen Gipfefblüthen habe ich bis jetst keine derartige Weitertheilung der. Fruchtfächer gefunden. Den Gipfelblüthen gehen zunächst zuweilen 1 bis 2 sterile Hochblätter voraus, an welche sich die °/s Spirale des Kelches unmittelbar anschliesst, — Blattstellung °/s, Pe ıs (Fortsetzung folgt.) *) Ich glaube mich nicht zu irren, wenn ich den 4-gliedrigen Laubblattquirl aus 2 rechtwinkligen Blattpaaren zusammengesetzt betranhte und nicht für eine ?/, St. annehe, 618 Litteraturn Y) Uebersicht der Flora von München, enthaltend die in der Umgebung Münchens wildwachsenden und verwilderten Ge- fässpflanzen Zusammengestellt von C. Anton Kranz München, 1859. Druck und Verlag von G. Franz. XV und 100 S. in 12. 2) Uebersicht der Flora von Memmingen. Herausgegeben von J. Ch. Huber, Dr. der Medicin, und J. Rehm, ‚Apotheker. Memmingen, 1860. XL und 80 $. in 8. Beide Werkcehen haben den Zweck, die Gefässpflanzen in der Umgebung von Städten aufzuzählen, über deren Fioren bisber nür zerstreute Angaben vorlagen. Sie kommen beide auch darin über- ein, dass sie mehr das pflanzengeograpbische .als das. systematische Element berücksichtigen, daher von den Pflanzen keine Diagnosen oder Beschreibungen, sonderh nur die Stand. and Fundorte angeben, übrigens in der Begrenzung und Anordnung der Species sich an Koch’s Synopsis anschliessen. Sie sind daher als willkommene Beiträge zu einer künftigen allgemeinen Flora Bayerns zu betrachten. Die Uebersicht der Flora von München ist mit einem Vorwort eingeleitet, worin die Begrenzung des Gehietes, die Höhenlage, die meteorischen Verhältnisse und die Localitäten, welche dasselbe dem Pfanzenwuchs bietet, kurz aus einander gesetzt werden Es ergibt sich hieraus bei einer mittleren Meereshöhe von 1700 eine mittlere Jahrestemperatur von 5°. 85; fast !/, des Gebietes ist von BMooren eingenommen, °/; mit Wäldern bedeckt, das Uebrige sind Aecker, Felder und Wiesen. Die Zahl der in diesem Gebiete vorkommenden .Gefässpflanzen beträgt 1132, worunter 137 Compositen, 80 Grami- neen, 75 Cyperaecen, 51 Papilionaceen, 43 Labiaten, 42 Crueiferen, 42 Rosaceen, 37 Ranunculaceen, 35 Umbelliferen, 35 Orchideen, 28 Antirrhineen, 24 Salicineen u, s.'w. Ausser den Stand- und Fand- orten ist bei jeder Art auch der Dichtigkeitsgrad der Verbreitung und des Vorkommens nach der von Sendtner in den „Vegetations- Verhältnissen Südbayerns“ gebrauchten Bezeichnangsweise angegeben, bei seiteneren Arten oft auch der erste Finder genannt, Sonstige Bemerkungen finden sich nicht vor, 619 In dem Vorworte zur Uebersicht der Flora von Memmingen wird zunächst derjenigen Männer gedacht, die sich früher um die Erforschung derselben verdient gemacht haben, dann folgt eine ge- drängte Schilderung der Factoren der Vegetations-Verhältnisse, und zwar zuvörderst ein geographischer Ueberblick, dann Geognostisches, Meereshöhe (zwischen 1750 und 2000) und Klima (annähernd 6° mittlere Jahreswärme). Hieran reiht sich eine Zusammenstellung der Pflanzengruppen nach der chemischen Zusammensetzung des Bo- dens, wobei Pflanzen auf Kieselboden, auf kohlensaurem Kalk, Am“ moniakpflanzen und Schmarotzerpflanzen unterschieden werden. Ein folgender Abschnitt „Einiges über Pflanzengruppen nach Standorten‘“ bespricht insbesondere die Vegetation der Culturwiesen und Moore und bringt auch sehätzbare Nachrichten über die Culturpflansen so wie über die Unkräuter der Getreidefelder. Wenn hiehei das „Herr- gotiskäferle‘‘ (Coceinella bipunctata) als schädlich für die Hopfenpflan- zen aufgeführt wird, so ist diess dahin zu berichtigen, dass besagter Kä- fer allerdings häufig an von Honig- oder Mehlthau befallenen Stöcken zorkommt, weil er die Veranlasser dieser Krankheiten, die Blattläuse, aufsucht, aber eben durch Vertilgung der leztern eher nützlich als schädlich wird. Die specielle Aufzählung der Pflanzenarten weist im Ganzen 888 wildwachsende Arten nach, bei welchen der Angabe “der Volksnamen dankenswerthe Beachtung gesckenkt ist, und denen sich hie und da Hinweisungen auf pbarmaceutische, medicinische, land- wirthschaftliche etc. Nutsanwendungen anschliessen. F, Das Geschlechtsleben der Pflanzen und die Parthenogenesis, von H. Karsten, Docenten der Botanik an der Friedrich- Wilhelms-Universität in Berlin. R.Decker, 1860. 4°. 525. und 2 Tafeln. Die Lehre von der sogenannten Parthenogenesis der Pflanzen hat in neuerer Zeit mehrere, besonders durch die Herren Smith, Leeog, Naudin, Radikofer und A.Braan repräsentirte Anhän- ger gefunden, welche, gestützt auf ihre, an einigen meist diöeischen Pfianzen, wie Cannabis uud Mercurialis, hauptsächlich aber an der Caelebogyne iicifolia J. Sm, angestellten Beobachtungen, die Mög- lichkeit der Erzeugung keimfähiger Samen ohne vorhergegangene Befruchtung annahmen, Sowie nun Regel und Schenk durch ibre unlängst veröffentlichten sorgfältigen Untersuchungen an Spi. 620 nacia und Mercurialis gezeigt hatten, dass Naudin und Lecogq nur durch Büchtige Beobachtungen getäustht zur Annahme der Par- thenogenesis bei diesen Pflanzen gekommen waren, so beweist Karsten in dieser Schrift, dass auch Caelebagyne ilicifolia reich- liche, meist monandrische Zwitterblumen entwickelt, die bisher nur von Smith, Radikofer und Braun übersehen wurden. Es fällt hiermit eine Hauptstütze der Lehre von der Parthenogenesis der Pflanzen, und lässt sich wohl jetzt schon mit Gewissheit behaupten, dass auch bei den übrigen Pflanzen, bei denen von einer Partheno- geneeis die Rede war, sorgfältigere Untersuchungen beide Ge- schlechter, also nuch eine Befruchtung nachweisen werden. Kar- sten gibt in dieser so gehaltvollen Schrift zuerst einen recht voll- stündigen historischen Abriss über die Entwicklung der Lehre vom Geschlecht und der Befruchtung der Pflanzen, sowohl der Phanero- gamen wie der Cryptogamen, wobei er seine früheren Beobachtun- gen über die Befruchtung der Vaucheria Pringsheim gegenüber noch heute festhält, und durch bildliche Darstellungen im Texte ver- anscheulicht,. Sedann unterwirft der Verfasser den Blüthenbau der Caelebogyme Hicifolsa, die er jebend im Kgl. botanischen Garten beobachtete, eimer gründlichen Untersuchung, die durch eine sehr schöne Kupfertafel erläutert wird, auf der ein Blüthenzweig nebst der Analyse der Blüthe, sowie Staubgefässe, Pollen, Embryosack mit Pollenschlauch abgebildet sind. Die zweite Kupfertapfel stellt eine Flechte, das Coenogonium andinum Krst, dar, die der Ver- fasser aus Venezuela mitbrachte, und deren Bau und Geschlechts- Verhältniss gründlich besprochen werden, wobei sich der Verfasser noch weiter über die Befruchtung der Cryptogamen verbreitet. Es haben sich dem Verfasser durch die genauere Bekanntschaft mit den Befrughtungs-Erscheinungen der Lin ne’schen Cryptogamen folgeude Gesetze ergeben: „Die Formen der Befruchtungs- Vorgänge ;gestal- ten sich um so mannigfaltiger, je einfacher der Bau der Vegetations- Organe ist“. Zweitens: „Die Anzahl der Keime, welche, durch eine jede Befruchtung entstehen, ist eine grössere bei den einfacher organisirteu Organismen“, Schliesslich kommt der Verfasser zu: dem Resultate, dass allen wirklichen Pfanzenspecies ausser der guge- schlechtlichen Vermehrung der Individuen durch abgetrennte Zellen oder Knospen auch eine Erhaltung der Art durch geschlechtlich er- zeugte Keime zukomme, und dass in dem dazu bestimmten Organe nie ein normal gebildeter Keim ohne Einwirkung des befrucbtender Stoffes entstehe, dass mithin eine Parihenogenesiv hei den ‚Pflanzen Biobt vorkomme, - .- 624 Botanische Notizen. Bericht über eine Reise nach den Molukken, aus einem Briefe an Herrn Dr, Hasskarl. Seit primo Juli bin ich endlich wieder zu Hause nach einer Abwesenheit von sieben Monaten; Sie haben desshalb lange auf Nachricht von mir warten müssen, aber auch jetzt werden Sie sich in Geduld fassen müssen ; an Stoff zur Mittheilung fehlt es ınir zwar nicht zu einem sehr langen Brief, doch habe ich nicht die Zeit, die- ses gegenwärtig nach Wunsch zu tbun. Sogar der Bericht über meine Reise ist noch nicht fertig; sowie er gedruckt ist, werde ich Ihnen denselben zusenden. Unsere Reise hat ganz ihrem Zwecke entsprochen, wir (Ar. de Vriese und ich) haben einen Schatz an Herbariam, lebenden Pflanzen und Samen gesammelt, die ich hier nicht alle aufzählen kann. Herr de Vriese hat vor, das Erstge- nannnte direct in Holland zu bearbeiten, und unter unserm gemein- schaftlichen Namen herauszugeben. Ich besitze in einem besondern Merbarium und lebend oder in Samen wenigstens 20 neue oder we- nigstens für den botanischen Garten hierselbst nene Palmen. — Unsere Reise hatte folgenden Verlauf: Mit dem Dampfschiff fuhren wir von Batavia nach Samarang und Surabaya, dann nach Makassar (auf Südcelebes) und Timor kupang (auf der Südwestecke von Timor), wo wir einen halben Tag in der Umgebung des Ortes bota- nisirten; dann machten wir einen Besuch auf der Nordostküste zu Timor delhi bei dem portugiesischen Gouverneur und fuhren sodann nach den Bandainseln (südöstlich der Molukken), wo wir auf Gross- Banda oder Lontar und Naira die Muscatnusspflanzungen besuchten und zwei Tage daza verwendeten. Von hier wandten wir uns noch immer per Dampf nach Amboina, machten vou hier aus Ausflüge, ‚gingen. über den Pass von Bagnata und segelten sodann mit einem irländischen Fahrzen,e (Orembanij) nach Saparna und Ceram, von wo wir wieder nach Amboina zurückkehrten. Von hier aus ging es nun weiter unter Segel und zwar diessmal mit dem Kriegeschiff Pallas nach Buru und dann wieder nach Amboina zurück, um wieder weiter mit einem Kriegsdampfschiff nach Batjan zu dampfen, sodann nach Teruate, wo wir den Pik bis zum Krater bestiegen, Halma- haira und Tidore.” Hierauf fuhren wir nach Kema und Menado (auf dem Nordarm von Celebes), durchkreusten ganz Minahassa und füh- ren endlich über Makassar zurück nach Java, wo wir nach 7 Mo- 622 naten (statt nach sechs) anlaugten. Dass wir überall uns so viel als möglich die Gelegenheit zu Nutzen machten, können Sie leicht be- greifen; unsere Mühe und Sorge blieb aber auch nicht unbelohnt; insbesondere Ceram hat einen Schatz von Pflanzen geliefert; es ist bekanntlich die grösste der Molukkischen Inseln und würde auch für eine weitere Fortsetzung reichen Stoff liefern; sie ist bergig und besteht hauptsächlich aus Sandstein und Korallenkalk; Minahassa dagegen ist ein fruchtbares Land, das ganz mit vulkanischer Asche bedeckt ist, in welchem die Vegetation üppig wächst uud Kaffee- bäume besonders gut fortkommen. Menado gehört schon zu einem ganz andern System, als die Molukken, and ist sowie ganz Celebes. besser zur Cultar geeignet, als diese selbst. Aus den Molukkeu habe ich auch noch manche interessante Thiere mitgebracht, z. B, einige Anlilope depressicornis, die aber leider unterwegs oder bei der An- kunft gestorben sind. Dann auch einen schwarzen Affen (Cynocephalus niger), der einzige Affe auf den Molukken! der auch nur auf Bat- jam und Celebes vorkommt; weiter ein Beutelthier (Kusu), einen Vogel (Megapodius), der seine Eier in den Sand oder in ein von ihm bereitetes Bett aus verrotteten Pflänzentheilen legt, und sie nicht weiter bebrütet, obgleich die Küchelehen doch herauskommen. Ein schwarzer Kakadu, der sehr sonderbar ist, und etwa noch 50 andere Vögel, und namentlich Papageien, wovon aber über die Hälfte auf der Reise gestorben ist. — Wandernde Blätter — Heuschrecken, die verdorrten Blättern gleichen — ziehe ich hier schaarenweise und jetzt habe ich auch Eier von wandernden Aestchen mitge- bracht, von denen einige schon ausgekrochen sind und leben blei- ben, Diese Tbhiere fressen alle uichts als Blätter des Psidium Gua- javae; mein Haus fängt einigermassen an, Aehnlichkeit mit der Arche Noae zu bekommen. . Auf Amboina habe ich noch das Vergnügen gehabt, einige Pflan- zen von Ramphius aufzufinden, die bisher nicht wieder gefunden waren, z. B. ist eine der herrlichsten Pflanzen, die man sich nur denken kann, das Clerodendron Rumphianum deVries. et Teysm. == Petasites amboinensis s. Bonga puan von Rumph. Herb. am. IV. p. 107, t. 48, die Abbildung ist aber so schlecht, dass man da. raus unmöglich sie erkennen konnte, Die Soulames amara habe ich jetzt auch mitgebracht, wornach ich Jahre lang vergeblich ge trachtet hatte; ich fand sie auf Ceram auf dem Strande. Die Rum- pbischen Palmen habe ich fast alle zurückgefunden, und reife Sa- ‚sen eingeerntet; ausserdem aber auch noch verschiedene Arten, die bei Rumph nicht zu finden sind. Von ächten Sagobäumen babeR ‘38 wir ein halbes Dutzend Arten gesehen; doch hat ein Sagogebüsch ein schmutziges hässliehes Ansehen mit den abgefallenen dornigen Blättern; nur eine Art, Sagu-molat, ist dornenlos. Eine Art, wahr. scheinlich Arbor Wanga Rumph. I. pag. 85 t. 19*) (die Zeichnung ist schlecht) kann nicht zu der Gattung Metrozylen (warum kein Sagus?) gehören, weil sie anstatt aus der Spitze des Sfammes aus den Blattwinkeln ihre Blüthenstiele treibt, welche als grosse Frucht- trauben noch lange am Stamme hängen, wenn die Blätter längst abgefallen sind; die kleinen Früchte gleichen sehr den Früchten von Rotang;, zu welcher @attung dieser Baum gehört, ist mir unbekannt, Die Zeichnungen von Rumph sind überhaupt schlecht; so stellt Rmph. 1. t. 5** ein Gemisch verschiedener Bäume dar; ich fand auf Amboina eine Art davon, die ganz und gar einer Kokospalme ähnlich war, aber Früchte wie Erbsen trug, und auf Ternate eine andere mit noch kleineren Früchten, die aber längliche Gestalt hat- ten. Rumphius beschreibt beide, seine Abbildung entspricht nicht der Wirklichkeit; fig. 1. ist wanrscheinlich eine Iquafura, welche aber lange hängende und keine aufrechten Trauben hat, wie die Zeichnung sie darstellt. Die Areca glondiformis und wahrscheinlich auch die A. »unicta habe ich lebend mitgebracht, und. ich will Ih- neo später ein Verzeichniss aller dieser schönen Palmen, die ich ge- sammelt „habe, zusenden. Für heute ‚müssen Sie sich aber be- gnügen. . ... etc. - . . Buitenzorg, 23. Juli 1860. . J. E. Teysmann, Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung ) - 127) Ule und Müller, die Natur, IX. Jahrg. Nr. 14—26. Halle, 1860. 128) Duval-Jouve, sur les Organes de reproductioa de l’Equisetum arvense Paric, 1860. 129) Duval-Jouve, note sur P’Equisetum inundatum trouve en Francr., Paris, 1860. *) Nach Miquel’s Fior, Ind. bat, III, 149: Meiroxylon filare Martius, **) Nach Miquel’s Flor, Ind. batav, 117. 144: Calyptrocalyx spicatus BI, (Anmerk. von J. KH, soweit_es dis Figur A angeht), [& a 624 180) Le Jolis, Plautes vasculaires des environs de Cherbourg. Paris et Cherbourg, 1860. . 131) Annuaire de l’Acadsmie Roy. des sciences, des lettres et des beaux-arts de Belgique. 26. annde. Bruxelles, 1860. 132) Bulleiins de PAcademie Roy. des sciences etc. de Belgique, 28. annde, 2. Ser. T, VII. et VII. Bruxelles, 1859. 133) Memoires couronnes et autres me&moires, publies par ’Academie Roy. etc. de Belgique, Collect. in 8. Tom, IX. et X. Bruxelles, 1859, 60. 134) Rymbybel van Jakob Van Maerlant, publie parR, J. David. T. L—IIr- Bruxelles, 1860. 135) Der Nainren Bioeme van Jacob Van Maerlant, publie par M, Bormens. I. Deel. Brussel. 1857 . 136) Observauions des phenomenes periodiques. Bruxelles. 137) v. Heufler, Untersuchungen über die Hypneen Tirols, "Wien, 1860. 138) Engel, influence des elimats et de la culture sur les proprietes medicales des plantes, Strasbourg, 1860. 139) Bulletin de la Socidie ‚botanique de France, Tom, VI, Nro, 10. Paris. 1859. 130) Alex. Braun, über Polyembryonie und Keimung von Caelebogyne Berlin, 1860. 141) ananundlreissigster Jahresbericht der Schles. Gesellschaft für vaterländ. Cultur reslau, 1859. 142) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer. Ba. XIV. Heft 1. und 2. Heidelberg, 1860. 143) Reinsch, Beiträge zur chemischen Kenniniss de weissen Mistel, Er- langen, 1860. 144) Sitzungsberichte der k. bayer. Akademie der Wissenschaften zu München, 1860. Heft. I. München 1860. 145) Harvey and Sonder, Flora Capensis. Vol. I, Dublin, 1859-1860. 146) Transactions of the Philosophical Institute of Vietoria, Vol., IV. Prt. I. Melbourne, 1860, 147) F. Müller, Fragmenta Phytographiae Australiae, 148) Hasskarl, Revisio Euphorbiacearum, qnas nuper in Reizia et horto Bo- goriensi descripto illustıavit. Paris, 1859, 149) Nylander, Pıodromus expositionis Lichenum Novae Caledoniae, Paris. 150) Nylander, Dispositio Psoromatum et Pannariarum, 151) Achter Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde. Giesen, 1860. 152) Berg, Charakteristik der für die Arzneikunde und Technik wichtigsten Pflanzengattungen in IHustrationen. VIII. und IX. Lieferung. Berlin, 1860. 153) Getrocknete Pflanzen ans dem Gebiete von Ober- und Mittelfranken, mit getheilt von Hrn. P. Reinsceb in Erlangen. 154) De Martius, Flora Brasiliensis, Fasc. XXV et XXVI. Lipsiae, 1880. 155) Gemeinnützige Wochenschrift, X. Jahrg. Nro. 18-85. Würzburg, 1860. 156) Annales de la Societ6 Liundenne de Lyon. Annde 1858 eı 1859. Tom. V. 'et VI. Lyon, 1858, 60. Bedactaur und Verleger: Dr. Fürnrohr. Druck der F. Neubaner’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Begensburg, FLORA NM 40. Kegensbaurs. 28. October. 1860. ? Inhalt. orısınar-AnnanoLung, Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einbeimfscher Gewächze. Fortsetzwug, (Ebenaceae, Oleaceae, Jasmi- neae, Asclepiad&ae, Apocyneae). — LITTERATUR. Lorinser, botanisches Ex- eursionsbuch für die deutsch-Öösterreichischen Kronländer. Löhr, botanischer Führer zur Flora von Köln, Dietrich, Enceyklopädie der gesammten Gar- ten\unst. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- wächse. Vou H, Wydler. ° (Fortsetzungg.) Ebenaceae. Diospyros Lotus. Zweisxig: 1) NL... Gipfel fehlschlagend. 2) HZ. (H=Vorblätter der Blüthe). Die Sprossen in den Achseln vorjähriger Laubblätter begionen mit 2 rechts und links stehenden Vorblättchen, auf welche eine °/, St. eingesetzt durch Prosenth. von x t s + *, folgt und zwar ganz gewöhnlich mit vornumlänfiger Spirale, An diese Stellung schliessen sich die übrigen Laubblätter unmittel- bar mit !/, St. obne Prosenthese an, welche dann bis an den Gipfel des Sprosses fortsetzt und die bei Weitem grössere Zahl umfasst. Die letstere Stellung beginnt am öftersten schon mit dem 5. oder 4. Blatt des einzigen °/, Cyklus, seltener vollendet sich der °/,; Cyklus und bringt noch 1—2 Blätter eines zweiten, au den dann erst die distiche St. sich anreiht. Die 2 Vorblätter des Sprosses, sowie das erste, selten das zweite Blatt der ®’, Sp. gehören der Niederblatt- Formation an. Die Vorblätter sind schuppenartig, oval, mit. starker Mittelriefe concav wie Muschelschalen zusammenschliessend, Die auf sie folgenden Blätter sind noch klein, wie bemerkt bald mehr niederblatt- bald laubartig. In den Achseln der Vorblätter befindet sich schon frühzeitig ein Knöspchen, das Jes 2. Vorblattes ist das stärkere, Die 4—5 untersten Laubblätter (doch oft erst vom dritt’ untersten an) tragen ein. Blüthenzweiglein in der Achsel; die über ihnen befindlichen srösseren Laubblätter haben kleine für's nächste Flora 1860, 40 626 Jahr bestimmte Knospen; der Gipfel des Sprosses schlägt constant fehl*). Die oberste zunächst dem als Stummel übrig bleibenden Gipfel befindliche Seitenknespe richtet sich als Spross auf und wird zum Sympodium. Die Blüthenzweiglein sind meist dreiblüthig. Die zuerst entfaltende Mittelblütke hat 2 hinfällige Vorblättchen, in deren Achseln die Seitenblüthen stehen; diese sind ohne Vorblätter und die eine hat manchmal noch eine unterständige später entfaltende Blüthe, Der 4-theilige Kelch ist bei Mittel: und Seitenblüthen so gestellt, dass 2 äussere Kelchabschnitte median, 2gfäteral stehen, wie die Aestivation deutlich zeigt, Beweis, dass auch für die Sei- tenblüthen 2 nur geschwundene Vorblätter anzunehmen sind. Der Saum der Corolla ist constant rechts gedreht, (Nach DeCandolle und Grenier und Godron links). — Die Laubspreiten sind in der Knospung nach °/, übergerollt. Die Sprosse (Zweige) finde ich auch bei disticher Stellung ganz gewöhnlich homodrom. Oleaceae. Phillyrea angustifolia. Zweissig: 1) NL..NLete. 2) HZ aus L. Sprossfolge wie bei Frawin. ewcelsior. Antheren extrors. . Ligustrum vulgare. Einaxig: NLL’HZ. Die gipfelständige Rispe oft noch durch aus den obersten Laubblättern des blühenden Sprosses kommende manchmal übergipfelnde Seitenrispen berei- chert. Auch accessorische unterständige Inflorescenzen kommen zu- weilen an der Hauptrispe vor. Die Aufblühfolge der Panicula ist im Allgemeinen sowie für die sie zusammensetzenden partiellen Paniculae absteigend, Es öffnen sich nämlich zuerst (mit eini- gen zufälligen Ausnahmen) die Gipfelblüthen, dann die obersten ih- nen zunächst befindlichen Seitenblüthen. Die untersten noch den Achseln von Laubblättern angehörigen Panieulae blühen zuletzt. Die blühenden Sprosse tragen 2—3 Paar Niederblätter, bis 3 Paar Laub- hlätter, welche allmählig in die zahlreicheren Hochblätter übergehen, denen die Blüthenzweige entsprossen. Die opponirt-decussirte Blatt- stellung geht oft durch alle Blattformationen hindurch. Andere Mal sind Laub- und Hochblattpaare aufgelöst mit Beibehaltung ihrer recht- winkligen Stellung. Aufgelöste Blattpaare zeigten keine sicher zu bestimmende Ordnungsfolge. Wasserschosse von einigen Fuss Länge boten mir zahlreiche wechselnd dreigliedrige Wirtel, mehrere Male %) Es ist bemerkenswerth, dass das Fehlschlagen der Gipfelkaospe bei Bäumen und Sträuchern viel häufiger bei solchen mit disticher und paari- gt als bei spiraliger (Salin) Blattstellung vorl.omint, 627 auch */, St. in mehreren Cyklen. Vebrigens tragen viele Sprosse 2—4 Jahre hindureb nur NLNL... und bringen erst nach Verlauf dieser Zeit die Hoch hlätter/fen Biüthenstand. (Vgl. Wigand, der Baum, S. 190) Die Gipfelblüthe, wenn teframerisch, schliesst sich mit ihrem Kelch an die vorausgehend paarig-decussirte Blattstellung an. Sie ist aber nicht selten 5-merisch, wobei häufig 3 Stamina auftreten, während nur 2 Fruchtblätter vorhanden sind. Ein paar Mal fand ich,.auch Gipfelblüthen mit 3 Kelchtheilen, 3 Kronenab- schnitten und 3 Stamina. Die Seitenblüthen sind bald mit 2 ent- wickelten, bald mit fehlschlsgenden Vorblättchen versehen, was im letzteren Fall auf die Stellung der Blüthe ohne Einfluss ist, wie aus der Beträchtang vieler Seitenblüthen sich leicht ergibt. Man findet nämlich deren von zweierlei Art, bei beiden stehen immer 3 Kelch- theile median, 2 lateral, Im gewöühnlichsten Falle stehen ferner die 2 Stamina lateral, die 2 Carpiden median. Seltener findet sich die umgekehrte Stellung, d. b. die 2 Stamina stehen median, die 2 Car. piden lateral, Diese beiden Stefiungen, welche bei Biüthen mit und ohue Vorblätter anzutreffen sind, ergänzen sich. mithin zu einer darch alle Cyklen 4-merischen Blüthe*), welche e£als typische Zahl bei dieser und andern Gattungen der Familie betrachtet„swergen darf. ‘ An dreiblütbigen Zweiglein hat die Mittelblüthe oft mediane Stamina und laterale Carpiden; die beiden Seitenblütben haben mediane Car- piden hei lateralen Stamina, ein Verhältniss, das an das ähnliche von Asperula cynanchica erinnert. Gipfelblüthen zeigen ebenfalls die zwei beschriebenen Stellungen ihrer Organe. Es gibt auch tri- merische Seitenblüthen, wobei der .unpaare Kelchtheil und das Sta- men median bald hinten, bald vorn steht; die beiden Carpiden fund ich hier lateral, die Antheren möchte ich (wie auch bei Olea) zu den extrorsen zählen. — Die Kotyledonen sind nicht, wie Endlicher sagt: ovato-Ifıceolatae, sodern breit eiförmig, oft fast runilich, von der Länge des Würzelchens. Wenn gekeimt, sind sie kurz gestielt und dreinervig, die Seitennerven bogig verlaufend, Die Primordial- blätter zu den Kotyledonen rechtwinklig, durch ein entwickeltes In- ternodium von ihnen entfernt, zeigen schon die gewöhnliche Blatt- form. Die Lanbblattpaare in der Knospung gegenwendig halbumfas- send (gedreht). Syringa vulyaris. Einaxig: NLHZ. Veriirt mit foliis ternis. Die Blüthen mit und ohne Vorblätter, sich wie bei Ligustrum ver- *) Es kommt auch vor, dass in Relch und Krone 4-merische Blüihen drei ausgebildete Staubfäden haben, within nur einer unentwickelt bleibt, s 40 * 628 haltend, Liefern ein schönes Beispiel in der Knospe wechselwendig gedrehter Blattpaare (Ptyxis semiamplexa). Frazinus excelsior. Zweiazig: 1) Wt. 2) NHZ. aus L. Die relative Hauptaxe trägt von Jahr zu Jahr wechselnd NL... NL.. N. Aus den obern vorjährigen Laubblättern kommen die Blüthenrispen, welche durch eine Gipfelblüthe abschliessen. Die Inflorescenz be- ginnt mit 2 seitlich gestellten niederblattartigen Vorblättern, worauf die Hochblätter folgen. Vor- und Hochblätter hinfällig; aus den 2 Vorblöttern kommen die längsten Zweige der Rispe. Zuweilen neh- men einzelne Hochblätter die Form kleiner Laubblätter ‘an. Die Blüthenzweiglein wachsen zuweilen an ihrer Abstammungsaze hin- auf und entfernen sich so vom zugehörigen Tragblatt. — Die Gip- feltriebe tragen für jede Generation meist 3 an Grösse aufwärts zu- nehmende Niederblattpaare (seltener 4) und 3-—6 Laubpaare, oft mit lehrreichen Vebergangsstufen aus der einen Formation in die andere. Die Niederblattaxe ist gestaucht, die Laubaxen gedehnt und zwar die Internodien gegen den Gipfel hin an Länge zunehmend, um sich dann mit auf Niederblattbildung rückschreitender Vegetation wieder zu stauchen etc., as Alles auch leicht an älteren verhoizten Axen zu verfol ist*), Die Blattstellung gewöhnlich opponirt-decussirt, aber ie Fee sowohl in der Laub- als Hochblatt-Region hän- fig mit Beibehaltung der Decussation aufgelöst, wobei dann am öf- tersfen die ersten Blätter der Paare über einander fallen, aber auch viele Unregelmässigkeiten vorkommen. Auch dreiblättrige wechselnde Laubwirtel finden sich und selbst die Laubblätter in mehreren °/s Cyklien gestellt, habe ich mebrere Male gefunden. An der Keim- pflanze kreuzt sich das auf die Kotyledonen folgende Blattpaar mit jenen rechtwinklig; seine Spreiten sind uft noch einfach, oval, säge- zähnig. In den Achseln der Kotyledonen findet sich ein Knöspchen; ob es sich entwickelt, konnte ‚ich nicht beobachten. sDie Samen- pflanze schliesst oft schon nach dem Primordialblatt durch Nieder- blätter ab. Fr, excels. pendula hat die Blattstiele der hängenden Zweige (wie Saliz babylonica) auf's schöuste gedreht, und zwar je nach der stärkeren oder schwächern Neigung der Zweige zuweilen bis zu einem ganzen Umlauf. Die Drehung tritt 'erst nach Entfal- tung des Blattes ein. Auch die Früchte der Esche finde ich oft links gedreht. — *) Es gibl aber auch Laubaxen mit kurzen und gleichmässiger von einander abstehenden Internodien, sogenannte Kurzıriebe, besonders an alten Bäumen, * 2028 029 Fr. Ornus. Einaxig: NLHZ, wodurch ausser andern Kennzei- chen von voriger unterschieden, Es kommen nämlich nicht nur blü- hende Sprossen aus den Achseln vorjähriger Laubblätter, sondern auch der Gipfelspross schliesst durch eine Panicula ab. Seiten- und Gipfelsprossen verhalten sich in Rezug auf die Folge der Blattfor- mationen gleich. Durch Zusammendrängen der blühenden Seiten- und Gipfelaprossen wird die reichblüthige Panicula gebildet. Ein- zeine Paniculae kommen zuweilen auch aus den Achselu von Nie- derblättern. (Forsythia suspensa. Zweiazig: 1) NLNL... 2) NZ aus vorjährigem I. Oft mehrere Serialsprossen in einer Laubblattachsel, Corolla in der Knospe bald rechts, bald links gedreht, Antheren extrors. Knospenlage der Blattpuare auf’s schönste semiamplexa. Chionanthus virginica Zweiazig: 1) NL..NL.. 2) NKleinL, H.Z aus I. Petala entfaltet rechts gedreht. Antheren extrors, — Blattpaare zuweilen aufgelöst, die ersten Blätter deu Igare alsdann über einander fallend,) n Jasmineae. Jasminum offieinale. Einaxig: NLHZ. Seitenblüthen aus den Laubblättern oft zu 2—3 serial in einer Blattachsel „bald mit bald ohne VrKtENter Korch Mer Sättenblüttenwehn-prulameriähe-vorn- umtäufig, ebenso bei J. grandiflor. und revolutum, Gipfelblüthe im Kelch oft 6-merisch, mit 4 Petala, 2 Stamina und 2 Carpiden. (J. frutivan+, Blattstellung oft ?,, "1, Yun, seltener is ur (nach dem kurzen Weg). Die Blätter stehen auf den Zweigflächen, deren so viele sitd als Glieder eines Cyklus.) Asclepiadenae. Ueber Cynanchum Vincelozicum und andere Arten vergleiche Flora 1857, Nro. 1. Einige Beobachtungen lassen mich vermuthen, dass mit dem ohersten Rlattpaar des Stengels manchmal eine Um- wendang der sonst am Stengel herrschenden Spiralstellung eintrete, ja dass, wenn nicht die Stellung. des Haarstreifes der Stengelinter- nedien und der stärkeren Knospen ganz trügt, eine solehe Umkeh- zung: det Blattspirale selbst zaweilen an tiefer liegenden Blattpaaren des eine continuirliche Axe bildenden Stengels ebenfalls vorkommt. — Den Stengel finde ich übrigens bei den von mir beschriebenen Arten oft gewunden und zwar constant links. Wenn Döll (Flora. Bad ) im Blüthenstand vorberrschend Wickel. bildung sieht, so muss ich dem widersprechen. Nicht nur bei Cynan. 630 chum, sondern auch bei vielen andern Gattungen der Familie, wenn nicht allen, ist im Dichasium der Blüthenstände die Schraubelbildung aus dem ersten Vorblatt vorwaltend. Die eigenthümlichen drüsigen Ge- bilde auf der Oberseite der Spreitenbasis theilt sie mit mit vielen Verwandten der Familie, Apoeyneae., Vinca, Einaxig: NLZ. Die blühenden Stengel sind ein Sym- podium vorzugsweise mit Schraubelwuchs. Die weitere Begründung siehe man in den Mittheilungen der naturh. Gesellschaft in Bern, 1860, Nr. 440 ff, Die Drehung der Corolla ist in der Figur bei Nees, Gen germ, falsch angegeben*). Die beiden seitlichen Drüs- chen der Blätter finden sich bei V. herbacca, minor und major auch an der Basis der Kelchabschnitte. Die durch Umwandlung der Sta- mina und Petala gefüllt werdende V, minor (mit alsdann violetter oder purpurrother Blume) zeigt auf den ‚petaleid gewordenen Anthe- ren die prägbäigsten Doppelspreitungen, welche über die Antheren- bildang den besten Aufschluss geben. Noch ein Beweis für die Gipfelständigkeit der Blüthe wurde. mir.darch die Auflindung zweier Sprosse geliefert, bei welchen von dem einer Blüthe vorausgehenden Blattpaar nur das eine (und zwar das erste) Blatt vorhanden war. Hier i ; schloss ‚sich de®Kelchfder Gipfelbläthe selbst auf's deutlichste an jenes einzige Blatt unmittelbar ohne Prosenthese an; das fünfte Kelchblatt fiel desshalb ganz genau über dieses Blatt, Nerium Oleander, Finaxig: LHZ. Blattstellung paarig oder gedreit (?,); im letzten Falle sind die Zweige dreikantig und die Blätter stehen auf den Kanten. Die gedreit-blättrigen Zweige he- ginnen mit zwei rechts und links stehenden Vorblättern. An sie 2+3 ü 3 an, wodurch (bei hintumläufiger Spirale) das unpaare (erste) Blatt desselben median nach vorn fällt. Blätter der Hochblattregion oft aufgelöst. Blüthenzweige Dichasien mit vorwaltend homodromen den ersten Vorblättern angehörenden Blüthen. Vorklätter dieser hochblattartig. Corolla mit Ligularbildung (wie Narcissus) in der schliesst sich der erste Dreier-Cyklus durch Prosenthese von *) In DeCand. Prodr. wird die Corolla ebenfalls dextrors. convol, ge nannt, überhaupt ist die Schätzung der Drehung der Corolla aller Ascle- piadeen und Apocyneen in diesem Werk die umgekehrte von der von mir Augengmmenen, 63) Knospe constant rechts gedreht wie auch die fiedrigen Antheren- borsten, Kelchstellung mit dem zweiten Sepalum median »ach hin- ten, in dessen Ebene auch die beiden Fruchtblätter fallen, Bei ge- dreiter Nochblattstellung schliesst sich der Kelch der Gipfelblüthe ohne Prosenthese an’s letzte Hochblatt an, (Fortsetzung folgt). s Litteratur . Dr. Gust. Lorinser, Botanisches Excursionsbuch für die deutsch-österreichischen Kronländer und das angrenzende Gebiet. Nach der analytischen Methode bearbeitet. II, Auflage. Wien, Tendler et Comp. 1860. 12°. Xl. et 370 pag. Dieses Taschenbuch auf botanischen Wanderungen, von dem im Jahre 1847 die ergte Auflage erschien, liegt nun in einem recht sauber und compress gedruckten Duodezbande vor uns und soll dem Anfänger der Pflanzenkunde das Auffinden der Pflanzennamen er- leichtern; es ist aber in diesem artenreichen Werke hauptsächlich auf die in den systematischen Werken befindlichen Charaktere der Familien, Gattungen und Arten Rücksicht genommen, wenn gleich nicht selten auch andere dem Vegetations-Charakter enfnommene Zeichen zur Unterscheidung nicht blos der Arten, sondern auch der Gattuugen und von diesen bei den Chenopodieen fast ausschliesslich angewendet worden sind. Wie der Titel schon angibt, ist hier wie in der ersten Ausgabe die analytische Methode gewählt und nach der Versicherung des Verfassers in der Vorrede auf die Ausarbei- tung derselben besondere Sorgfalt gelegt, so dass manche Abthei- lungen davon durch das Hinzufügen von etwa 1'/, Hundert theils neu aufgefundener, theils neu aufgestellter Arten ganz neu haben be- arbeitet werden müssen, Ausgeschlossen hat der Verfasser „alle. „Bastarde, sowie die nicht unbedeutende Zahl jener „Pflanzen, die zwar alsselbstständige Artenaufgestellt „werden, aber doch nichts anderes sind, als blosse „Varietäten und Uebergangsformen“; ferner jene Arten, „deren Vorkommen in unserem Florengebiefe noch zweifelhaft ist, „ferner die von gewissenhaften Pflanzensammlern als verwil. „dert bezeichneten Zier- und Nutzgewächse“, Referent kann sich mit dem ersten Theile dieser Erklärung nicht ganz ein- verstanden erklären; denn wenn es auch nicht zu verkennen, 632 dass einerseits durch Bildung von neuen Arten aus jeder nur eini- germassen abweichenden Form vielfach der Blick des angebenden Botanikers nur verwirrt wird, so scheint es andererseits doch sehr rathsam, demselben wenigstens eine Finsicht zu geben in das, was Anderen als wesentlich erschien. Referent ist allerdings der An- sicht, dass die Zahl der jetzt neuerlich aufgestellten Rubus-Arten eine zu grosse gewerden ist, die vielleicht nicht alle haltbar erfunden werden dürften; allein deren nur 6 als-zu R. fruticosus gehörig anzugeben (pag. 87), möchte doch auch den Anfängern nicht ganz genügen, da er sehr bald Formen findet, die er hier nicht unterzu- bringen weiss. Der Verfasser ist hier der Flora von Neilreich gefolgt, wo es pag. 386 am Schlusse der Gattung Carduus heisst: „Es unterliegt keinem Zweifel, dass vorstehende Carduus-Arten al- lerlei Bastarde bilden. Da sie jedoch selten scharf begrenzt sind und sich bald der einen bald der andern Stammart mehr nähern, so_ lassen sie sich schwer beschreiben und noch weniger unter eine Diagnose brivgen, die in den meisten Fällen nur auf ein bestimm- tes Individuum passen würde.“ Diesen Satz citirt der Verfasser pag. 165 zu Cirsium und Carduus (pag. 167), lässt aber, ‚wie ge- sagt, alle diese nenen von Nägeli und andern aufgestellten Bastard- Arten aus, während bei Neilreich sie dennoch wenigstens in ihren Hauptiypen eine Stelle gefanden haben. Ehenso geht es bei den Menthen, wo der Verfasser, der sich übrigens so ziemlich an Neil- reich’s Flora anschliesst, so schöne und fleissig gearbeitete Zusam- menstellung der Formen gefunden hätte, und weiter in derselben Art bei Verbascum und andern Gattungen. Dein Verfasser scheint es genug, eine Art zur Varietät oder Uebergangsform zu stempeln, um sie ohne Weiteres, als wäre sie nie irgendwo gefunden oder bespro- chen worden, über Bord zu werfen. Referent ist der Ansicht, dass gerade diess Ignoriren von verschieden gestalteten aber den beschrie- benen Arten sehr ähnlichen Formen für den Anfänger zum grössten Steine des Anstosses wird, weil er dann eben nichts von Vebergän- gen in der Natur erfährt und, da er seine gefundenen Pflanzen we- der zu einer noch zur andern Art bringen känn, der ganzen Auf sucherei der Pflanzennamen, wie sie hier gelehrt wird, abhold wird, sicher aber nicht angezogen wird zu- tieferem Eindringen in die mannigfaltigen Geheimnisse der Natur und ihre vielfachen Form- Veränderungen um den Mittelpunkt hin. Zwar hat der Verfasser schon in seiner Vorrede erklärt, ‚nichts dagegen einzuwenden zu haben, wenn eine rigorose Kritik diesem Buche allen und jeden wissenschaft- lichen Werth abspräche,‘ da ihm „vollkommen die Anerkannungen 633 genügen, die ihm über die Brauchbarkeft seines Buches von nah’ und fern, von jungen und alten Botanikern zu Theil geworden seien.‘ Aber es ist doch etwas ganz Anderes, ein Buch zu verurtheilen, ihm allen Werth abzasprechen, oder ihm alle Anerkennung zu zollen und nur wesentliche Punkte selbst zum Besten des Zweckes, den der Ver- fasser sich ‚vorgesetzt hat, daran auszusetzen. Gewiss würden die- selben Botaniker, auf die der Verfasser sich hier beruft, gar nichts dagegen einzuwenden haben, wenn er in kurzer, möglichst gedräng- ter Form eine Uebersicht der Bastarde und Uebergangsformen der verschiedenen Gattungen gegeben hätte, wozu ja hinreichendes Ma- terial vorliegt; denn es scheint immer vortheilhafter, die jugendliche Untersuchungslust auf ein noch offenes, nicht abgeschlossenes Feld der Studien hinzuweisen, als dass man es derselben als ein abge- schlassenes Ganzes vorstellt, in das dem Anfänger doch so oft kein Vertrauen haben kann, da es ihm seine gefandenen Formen nicht genau zeigt. In weitere Einzelnheiten des Buches einzugehen, würde hier nieht am Orte sein, die mehr oder minder srosse Genauigkeit der Bearbeitung wird sich auch erst bei fleissigem Gebrauche desselben herausstellen und ist nach dem hübschen äusseren Erscheinen des Buches und den bereits Eingangs erwähnten Aenderungen und Ver- besserungen, die der Verfasser laut Vorrede mit seinem Buche für diese zweite Auflage vorgenommen hat, wohl zu erwarten, dass es für die Liebhaber der reichen Flora des deutsch-österreichischen Ge- bietes, dem der Verfasser noch die der 5 Grenzcomitate Ungarns hinzugefügt hat, eine gewiss recht willkommene Gabe auf Excur- sionen sein wird, Nur ist zu bedauern, dass auf Standorte überall nicht Rücksicht genommen und dieselben auch im Allgemeinen nicht aufgeführt worden sind. — Die Einleitung pag. I—LX. enthält einen Schlüssel zum Linn&’schen System, in welchem die Gattun- gen zu finden sind, sowie einen andern zu DeCaudolle’s natür- lichem System, in welchem die einzelnen Familien (hier Ord nungen genannt). aufgefunden werden können. Sodann folgt der eigentliche Text nach dieser letzten Anordnung; bei jeder Familie ist ein kurzer Charakter hinzugefügt, worauf der Schlüssel der Gattungen folgt, däranf werden diese selbst aufgezählt mit dem dazu gehörigen Schlüs- sel der einzelnen Arten; bei jeder Art ist Blüthezeit und Dauer wit- unter auch die Farbe der Blüthe angegehen. „Synonyme und alt- modisches Florengeschwätz ‘ hat der Verfasser „als zu einem Ex- eursionsbuche nicht gehörig‘‘ weggelassen. Ein latein. Gattungs- und ein deutsches Namenverkeichbiss !esi!liessen das Ganze. N. 634 Matth. Jos. Löhr, botanischer Führer zur Flora von Köln, oder Beschreibung der in den nächsten Umgebungen von Köln wildwachsenden und am häufigsten cultivirten Pflan- zen, mit Angabe ihrer Fundorte, Blüthezeit und Dauer. Ein Taschenbuch für Freunde der Botanik und für die Zög- linge der Lehranstalten Köln, 1860. Dumont-Schauberg. kl, 8%, XV. et 821 pag. Die Einleitung gibt zuerst den Grund zum Erscheinen dieses Buches an, weil ausser den Mittheilungen des Prodromus der preus- sischen Rheinlande, der im J, 1842 (von Wirtgen) herausgegeben wurde, und einem mangelhaften Verzeichnisse von Meigen und Weniger (1819) in botahischer Beziehung über die Umgebung von Köln wenig bekannt sei, und der Verfasser diese Lücke in der Lit- teratur ausfüllen wollte. Hierauf folgt die Mittheilung, dass der Ver- fasser Einsicht in das reiche Herbarium des verstorbenen Sehlmeyer gehabt und dass ihm verschiedene namhaft gemachte Herrn Beiträge geliefert Dann wird das Gebiet der Flora umschrieben und sell dasselbe ‚den Stadt- und Landkreis Köln, den Kreis. Mülheim, „übergreifend bis Leichlingen, Monheim einerseits, und gegen- die „Agger und Sieg andrerseits, ferner die Kreise Euskirchen bis gegen „Flamersheim, Münstereifel, den Kreis Bergheim ua. s. w.‘“ befassen. Lassen wir hiernach einen Blick auf die Karte fallen, so werden wir bald sehen, dass sich hiernach das Gebiet mit „Kö!n im Mit- telpunkt'‘ etwa folgendermassen erstreckt, nach Nord etwa 3 pr. Meilen, nach Westen 4 Meilen, nach Südwest gegen 6 Meilen, nach Süden etwa 1'/, Meile, und am rechten Rheinufer 2—2/, Meilen, nach Südost gegen 3 und nach Osten 3'/, Meile und nach Nordost 3 Meilen; sehen wir aber im Buche etwas genauer nach, dann fin- den wir, dass das „u. s. w.‘‘ das Gebiet nach Süden wenigstens ansehnlich erweitert, denn es werden darin noch als Standort Rois- dort, Alfter, Endenich, auch selbst Godesberg und Rolandseck (wenn auch selten) aufgeführt, so dass sich das Gebiet demnach südlich bis zu 5 Meilen erstreckt. Aber dann entsteht die Frage, warum ist das nicht einmal so weit gelegene Siebengebirge, also überhaupt der Siegkreis nicht ganz, dessen nördlicher Theil mit in’s Gebiet gezogen wurde, mit inbegriffen worden? Wenn Verfasser einer seits bis nach Münstereifel geht an das südwestliche, nach Rolands- eck an das südliche, sowie andrerseits an das westliche und nörd- liche Grenzgebiet des Regierungsbesirkes Köln, dann entsteht die 635 wahrhaft gerechte Frage, warum ist nicht auch das ganze östliche Gebiet dieses Regierungsbezirkes mit inbegriffen in das Gebiet der Flora? Sollte der Titel wahr bleiben und »ur die nächste Um- " gebang Köln’s hier behandelt werden, dann hätte der Verfasser sich auf Land. und Stadtkreis Köln und Mülheim beschränken müssen, Auf nicht ganz 4 Seiten wird nun in der Einleitung die ganze physische Beschreibung des Gebietes gegeben, und dabei gesagt, dass dasselbe sieh in seinen höchsten Punkten bei Bensberg und “ Münstereifel zwischen 500 und 900 Fuss erhebe; es ist-also damit die östliche Ecke des Kreises, die Flussgebiete der Sale und des Agger befassend, ausgeschlossen, denn diese Ecke selbst erhebt sich in Heck bis zu 1175’ ü. M. Eine pflanzengeographische Schilderung des Gebietes, die hier besonders leiebt, aber auch von besonderem Interesse gewesen wäre, wenn sie in ähnlicher Weise bearbeitet worden, wie z.B. von Neilreich in seiner Flora Nieder-Oesterreichs, oder auch nur in gedrängterer Form in der Flora bonnensis von Schmitz und Regel vorlag, wird vergeblich gesucht und dadurch den Freunden der Botanik oder den Anfängern als eine Nebensache hingestellt. Nach dieser Behandlungsweise der Flora kommt man aber zu der gerechten Frage: was war des Verfassers Absicht bei Herausgabe dieses Buches? und die Antwort liegt nicht ferne, dass es ibm nur darum za thun war, eine Menge specieller Standorte aus den angeführten Gegenden, wie sie dem Verfasser eben mitge- theilt worden waren, oder er selbst sie aufzefunden hatte, den Pflan- zenfreunden der Stadt Köln mitzutheilen. Dann aber entsteht die Frage, warum und wozu die kurzen, doch häufig unvollständigen Diagnosen von Gattungen und Arten, wornach es dem Anfänger häu- fig schwer fallen wird, seine Pflanzen zu bestimmen, und warum hat der Verfasser nicht lieber eine kurze Aufzählung der Arten mit Angabe der Standorte gegeben, wie diess noch kürzlich mit der Fiora Münchens gescheben, oder wie Wirtgen diess in der zweiten Ab- theilung seiner Reiseflora getban; dann würde das Büchlein nicht mehr als !/; so stark und '/4 so theuer geworden sein und gewiss als willkommene Gabe auf Excursionen zu betrachten sein, die sie jetzt keineswegs ist, ori. Referent will hier nur noch kurz auf die grosse Inconsequenz aufmerksam machen, dass die Gattungen in einer „Uebersicht nach dem Linn€’schen System“ zusammengestellt und kurz beschrieben sind (p. 1—61) und dann die Arten ohne Weiteres nach dem DeCandolle’schen System folgen, dessen Haupteintheilungen und Familien sehr, ja überaus kurz charakterisirt sind. 6% Der Verfasser nennt pay. XIV. die Flora bonnensis, Olig- . schläger’s Primitiae Fler. phan. Solingensis und Wirtgen’s Flora der preussisschen Rheinprovinz, sowie sein eigenes Taschen- buch der Flora von Trier und Luxemburg als diejenigen Werke, welche er benützt habe. Man sollte demnäch wohl erwarten, dass alle Pflanzen, die in diesen Werken als Bürger des be- zeichneten Gebietes aufgeführt sind — abgesehen von den als zwei- felhaft bezeichneten — auch in. dieser Flora ihre Stelle würden gefunden haben. Dem ist aber keineswegs immer so. Referent will nur einige Beispiele davon hier aufführen: Dentaria bulbifera & ist (pag. 76) zwar angegeben, aber blos als sehr selten bei Glad- bach zu finden, während sie die Flora bonnens. ausdrücklich als hei Köln und am Venus- und Kreuzberge bei Bonn zu finden angibt, welche letztere Orte um so eher hier auch angeführt hätten werden können, da der Verfass. an andern Stellen his ganz in die Nähe näm- lich bis Roisdorf und Eadenich ja mitunter bis Friesdorf, Godesberg und Rolandseck geht (p. 312, 309, 308). Kuphorbia dulcis L. Ro- landseck, Potamogelon compressusL.. bei Bonn, Herminia Monorchis R. Br. Venusberg bei Bonü und zwischen Muffendorf und dem Ro- desberg, Öphrys museifera Hude, Venusberg und: zwischen Miel: und Düsdorf bei Bonn, Rhynchospora fusca Vhl bei Siegburg, Cürex strigosa Huds, am Poppelsdorfer Bach bei Bonn, Melica ciliata L- ' auf dem Godesberg, sind unter andern alles Pflanzen, die die Flora bonnensis von Schmitz und Regel angibt und die doch wohl ei- nige Erwähnung verdient hätten, wenn der Verfasser aus besondera Gründen sie weggelassen hätte. Die Verhandlungen des naturhi- storischen Vereins, dessen „Bezirks-Vorstand‘‘ der Verfasser sich auf dem Titel nennt, scheinen demselben aber nicht der Mühe werth zu sein, näher beachtet zu werden, denn sonst hätte er die von Dr. Caspary im Sitzungsberichte der niederrheinischen Gesellschaft pro 1858 pag. 16 mitgetheilten Funde neuer Arten und SBtanderte sicher nicht unbenützt lassen können, als da sind: Eckinops sphae- rocephatus, Poppelsdorf, Salix daphnoides Will, bei Heimerzheim, Satin Smithiuna Wild. bei Roisdorf, Centaurea maeulosä Bet Bonn, Linum austriacum auf dem Godesberg ; sowie den Staıdort: Bow für Potamogeton densus et rufescens ; Mondorf bei Elatine hedandra nachzutragen. Bei Littorella lacustris L. steht als Standort, „i# eh nem Weiher bei Siegburg nach der Flora von Bönn“, es hätte Aber wehl auch dabei bemerkt werden könsen, in &ipeh „nusgetroei neten‘ Weiher, wie es dort adsdrücklich heisst, Ob (Pag. 249) Sparganium fluitans Fries mit Recht 2a Spi smtms b. yeloßel, 37 und also für letzteres Standorte angegeben werden, die nur für er- steres gelten, möchte sehr dahin gestellt sein. Doch wollte Ref. in dieser Richtung fortfahren, so würden noch manche Anmerkungen dieser und ähnlicher Art sich machen lassen. Dass auf Correctur nieht gehörige Sorgfalt gewendet ist, geb «us den eben nicht sehr seltenen Druckfehlern bervor, wie z B, (p. 88) deldoides u. (p. 308) clavadum: ja selbst im Verzeichnisse der Zusätze und Verbesserungen steht (p. XV): „Carrigiola für Carrigola‘‘ anstatt Corrigiola. In dem am Schlusse angehängten Register, ein alphabet. Verzeichniss der latein. Pflanzennamen, sind die Synonyme nicht mit aufgenom- men, die im Texte aufgeführt sind, dagegen ist den Namen der Gat- tungen der deutsche Name beigefügt, ohne dass ein alphahetisches Register dieser Namen beigegeben worden wäre. JAN L. F Dietrich, Encyklopädie der gesammten niederen und höheren Gartenkunst. Eine ausführliche und auf die neue- ‚sten Erfahrungen begründete Darstellung der Obst-, Gemüse-, Blumen- und Landschafts-Gärinerei, des Weinbaues und der Treiberei in allen ihren Formen nebst Belehrung über die zu den verschiedenen Zweigen der Gärtnerei dienenden Bauwerke und Geräthe; Lebensbeschreibung der um die Gar- tenkunst und Pflanzenkunde verdienten Männer, Erläute- rung der botan. Systematik; Erklärung der in der Horti- cultur vorkommenden fremden und deutschen technischen Ausdrücke, sowie der üblichen Abkürzungen; Anweisung zur Abhaltung und Vertilgung der schädlichen Thiere etc. Unter Mitwirkung von Gelehrten und Fachmännern bearbei- tet und herausgegeben. Leipzig, Arnoldische Buchhandlung 1860. '8° 1027 pag. Die ausführliche Angabe des Titelg vorliegenden Buches hat den Zweck, gleichsam eine Inhaltsangabe zu liefern, ap dass man daraus ersehen kann, was darjig zu erwarten steht. Ref. wil] hier nicht näher auf das Buch als eine gärtnerische Encyklapädie eingehen, als dem Zwecke dieser Blätter widersprechend; nur so viel will er in dieser Kichtung mitthelen, dass dje verschiedenen im Tite) angege- benen Branchen wit Sargfalt und Genayigkeit sowie wit Berücksich- tigung der neuesten Erfahrungen der Techniker behandelt sing; dabei liefert der compresse in 2 Spaljeg der grossen Octayseite getheilte Druck eine ungebeyre. Masse Materigis, no dass dieser eine Mässig ssarke 8° Band melr grlwält, als manche kleine Büptnerbibliothek von 638 !/; Dutzend und mehreren Bändchen, Aber auch die beschreibende Botanik — und diess ist hauptsächlich der Gesichtspunkt, von wel- chem aus wir das Buch bier betrachten wollen — liefert uns reiches Material: eine nach den verschiedenen Culturarten alphabetisch ge- ordnete Liste der betreffenden Arten einer Gattung mit kurzen be- schreibenden Andeutungen, welchen dann stets die Weise der Caltar beigefügt ist, so dass nicht selten diese Liste als eine Art Nomen- clator bot. zu betrachten ist und mitunter manche Arten darin auf- geführt sind, die man vergeblich selbst in den bessern systematischen Werken sucht, wenn solche sich nicht gerade aus den allerletzten Jah- ren schreiben, Natürlich hat diese Angabe nur ihre Richtigkeit, in sofern sie auf gärtnerisch belangreiche Pflanzen Bezug hat und muss man in dieser Richtung die Erwartungen auch nicht zu hoch spannen. Erkennen wir aber die Vorzüglichkeit dieses Werkes in oben erwähnter Weise gebübrend an, so dürfen wir aber dennoch auch nieht ver- schweigen, dass ein Theil der im Titel angeführten Gegenstände sehr ungenügend und oberflächlich behandelt ist, nämlich der „die Le- bensbeschreibung der um die Pflanzenbeschreibung und Gartenkunst verdienten Männer“ befassende. Wir verlangen hier natürlich keine umfassende in’s Detail der” Lebensverhältnisse eingehenden Data, wir fordern keine speeielle Biographie der einzeln angelührten Männer, aber wir verlangen, dass diese Data wahr und nicht veraltet, d. h. bis auf die neueste Zeit, soweit solche dem bot. Publicum zugänglich sind, vorgeführt werden und als Charakteristik der erwähnten Männer nicht ihr erster Schritt in die Welt, sondern die dieselben vorzüglich charakterisirenden Handlungen gegeben werden; wir fordern ingleichen, dass, wenn einmal die von ihnen herausgege- benen Werke angeführt werden sollen, nicht blos ihre ältesten, oft weniger bedeutenden, sondern auch (oder nur) ihre neueren für die Wissenschaft belangreichsten berausgehoben werden mögen; wir wün- schen, dass Gleichförmigkeit der Behandlung bei den verschiedenen Namen stattfinde und Autoren, die Wichtiges in der systematischen Botan!k geleistet, nieht übergangen und andere nur mit einer einzel- nen Zeile abgefunden werden. Nachstehende ‚Beispiele werden die Richtigkeit dieses Punktes in’s nöthige Licht setzen. Bei Andersonist der Stockholmer Professor (N. J.) Heraus- geber der Plantae Scandinaviae deser. et delineatse vergessen; bei Andrews hätte das schöne Werk Coloured Engravings of Heaths erwähnt werden müssen; Badham ©. D., welcher Treatise of the eseulent Funguses of England, London 1841 herausgab, ist nicht er- wähnt; ebenso Bail Th., bekannt durch seine Fortsetzung von Ne e® 639 Genera fangorum. Baillon H.E. durch seine schönen Arbeiten über die Euphorbiaceen und Aurantiaceen bekannt fehlt ebenso. Von Bar. n&ond heisst es blos französ. Botaniker, und hätte wohl seiner Ar- beit über die Plantagineen und Trapa natans Erwähnung gethan werden können; von Bennet heisst es nur: engl, Botaniker; seine Herausgabe der Plantae javanicae rariores im Verein mitR, Brown verdiente wohl eine Erwähnung. Bentham wird zwar als ausge- zeichneter Botaniker angeführt warum aber werden nicht einige sei- ner Iauptwerke genannt, als seine Labiatae, seine Plant. Hartwe;. etc, etc.? O. Berg, der als Herausgeber einer pharmaceut. Botanik und bot, Waarenkunde und seine Charakteristik der Pflanzengattungen genügend bekannt ist, findet sich nicht aufgezeichnet. Bergsm a, Prof. am bot. Garten in Ütrecht, ist schon 1859 gestorben. Von Berto- loni hätte wohl seine Flora Italica (1838—58) Erwähnang verdient. — Bigelow gab noch 1824 eine Florula bostoniensis (ed. II.) heraus, — Bischof (6. W.) gab das noch immer brauchbare „Handbuch der Terminologie‘ und manches Andere heraus, und Bischoff L.W. Th. (nieht T. &) ist nicht Botaniker in Bonn, sondern in München, — Von Blame weiss das Buch nichts, als dass er Prof, der Botanik iu Ley- den ist und Java bereiste; seine Flora Javae, seine Rumphia und manche andere Werke scheinen dem Verf. unbekannt, — A, Braun steht noch als Professor zu Freiburg im Buch, während er doch längst in Berlin docirt, von seinen mannigfaltigen Arbeiten, besonders über. Characeen u. 8, w. ist nichts erwähnt. — Von Brongniart (Ad.) ist keines seiner vielen Werke erwähnt, — Bei R*“Brown wird dem- selben die Beschreibung der Plant, javan, rariores zugeschrieben, die er mit Bennet (vid.supr.) herausgab. — Von Choisy ist dem Verf. nur die Arbeit über die Hyperieineae (1821) bekannt, der mannigta- chen andern Arbeiten, namentlich der über die Convoivulaceae ist nicht Erwähnung gethan, — Von BeCandolle Alph. hätte wohl be, merkt werden können, dass er das grosse Werk seines Vaters Prod? system, Vegetabilium fortsetze und eine ausgezeichnete Pflanzengeo- graphie geschrieben. — Der franz. Botaniker Desmoulins (Chr.) hätte wohl Erwähnung verdient. — Von Desvaux führt der Verfass, nur seine Herausgabe des Journ. d. Bot (1808—14) an; seine verschie- denen andern Werke, unter andern Traite general de Botan. 1839 scheinen dem Verf. unbekannt geblieben zu sein. — Döll J, C,, „Prof.und Bibliothekar in Carlsrahe‘ seine Verdienste um die rhein. und badensische Flora verdienten wohl hervorgehoben zu wer- den. — Duchastre ist blos als franz. Botaniker aufgeführt, seiner verdienstlichen.Revue botanique ist nicht Erwähnung gethan, — Von 630 Dunal kennt Verf, blos im Jahre 1813 u. 16 herausgegebene Werke über Solanaceae, seine 1852 in DeCandolle’s Prodr, herausge- gebene neue Arbeit hierüber scheint dem Verfasser unbekannt. In dieser nachlässigen Weise geht die biograph. Abtheilung des Werkes fort, die lieber weggelassen worden wäre, als dass man sie so unvollständig und unrichtig mitgetbelt hätte, Ref, wäre auch nicht so sehr auf einzelne Data in dieser Richtung eingegangen, wenn es ibm nicht darum zu thün gewesen, durch Beweise seine obige An- gabe zu begründen und bei Benützung dieses als Garten-Encyklopädie gewiss sehr guten Buches vor dem allzugrossen Vertrauen auf die bibliographischen und biographischen Angaben zu warnen. Uebrigens ist auch in gärtnerischer Beziehung nicht immer unbedingter Glaube an das Mitgetheilte zu empfehlen; so ist z.B, der ArtikelMaulwurf von dem gewiss falschen Gesichtspunkte aus bearbeitet, von dem man in neuerer Zeit glücklicher Weise immer mehr zurückkommt, dass diess Thier ein für die Gärten schädliches sei, während gerade seine gerühmte Gefrässsigkeit den besten Grund abgibt, ibn als be- stes Schutzwittel gegen Engerlinge, Würmer ete, zu begen; die neue- sten landwirthschaftl. Bücher sind hierin wohl einstimmig. — In bot. Besiehnng möchte auch wohl hier und da ein Ausspruch nieht allzu wortgemäss aufzunehmen sein; wenn z.B. dasLinn&'sche Pflan- zensystem (p. 533) als „in der botan. Beschreibung als durchaus nicht zu entbehren‘ angegeben und dasselbe auf der folgenden Seite als „durch die Klarheit und Uebersicht- ‚liebkeit seiner Anordnung ganz besonders empfehlens- werthb‘‘ dargestellt wird, so möchte dieser Ausdruck doch von we-. nigen Botanikern der letzten Decennien mit unterzeichnet werden. — Ebenso scheint es doch ziemlich ungerechtfertigt, wenn wir (p. 944) bei Gelegenheit der Anführung von Treviraaus Physiologie der Gewächse (1835—39) lesen: „sie fand wenig Anerkennung, indem Trev, in derselbengegendieneyern(?)Ansichten pelemisch auftritt, die Wissenschaft aber noch immer auf zu schwachen Füssen steht, um Widerspruch ver- tragen zu können." Vielleicht würde vor 20 Jahren ein solcher Ausdruck kaum zu rechtfertigen gewesen sein. Wir wollen jedoch der- gleichen einzelne Flecken in diesem Werke nicht weiter berühren und hoffen, dass eine zweite Auflage sieh bald nöthig machen werde, bei welcher dann die gerügten Missstände sicher verschwinden werden. & Kedagteur und Verleger: Dr, Fürarohr, Druck der F, Neubauer’schen Sal Buchdsuckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg, j FLORA NM 4. BRegenshurg. 7. November. 1860 Imhalt. oricıinaL-anuannLung. Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächae. Fortsetzung, (Gentianeae). — LITTERATUR. Mitscherlich, der Cagao und die Chocelade. — BOTANISCHE NOTIZEN. Hasskarl, zur Chinologie. — anzzıca der für die k. botanische Gesellschaft eingegangenen Beiträge. _ Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Ge- ._ wächse, Von H, Wydler. FE (Fortsetzung.) Gentianene, Menyanthes trifoliata. LH Z. Einaxig*). Die Gipfelblüthe blüht immer später auf, als die untersten Seitenblüthen. Laubblätter mit vollständiger Scheiden-, Stiel- und Spreitenbildung ; die Scheide in eine Ligula ausgehend, Laubblätter distiche gestellt mit alternative ge- genwendiger Scheidenrollung, woran, wenn auch weniger deutlich, die Spreitenrollung "Theil nimmt.‘ (Man sehe Al. Braun, Nov. Act. Leop. 1830 tab. XXXIID). Hochblätter (Blüthen) nach Ss, %, (?/) auch ?/; in wechselrden Dreier-Quirlen, oft metatopisch. Die ober- sten Hochblätter oft steril. Seitenblüthen nur selten mit ausgebil- deten Vorblättern, bisweilen an den untersten Blüthen vorhanden, den Kelchblättern ähnlich, aber kle'ner, dem Kelch anliegend, steril. Der unterste Blüthenstiel hie und da dem Stengel angewachsen bis auf die Länge eines Zolls, wodarch von seinem Tragblatt entfernt. Blüthenstengel unterhalb der Hochblätter walzlich, innerhalb dersel- ben kantig, — Kelch der Seitenblüthen eingesetzt mit Prosentb. von + 2, Fruchtblätter die Mediane unter einem spitzen Winkel schneidend. Auch hexamerische (mit 2 Carpiden) und selbst 7-mer, (P) Seiten und Gipfelblüthen kommen vor, Eine 7-merische (un- terste) Seitenblüthe mit 2 ausgebildeten Vorblättern hatte einen Kelch- theil median nach hinten, und von 3 Fruchtblättern das unpaare me- dian nach vorn gestellt. — Die Sprosserneuerung geschieht aus den “ *, Vaucher, Pl, d. Eurogf 40ße sprich uurichtig von einem „‚pedonenle axillaire‘“. Flora 1860. 4 642 Achseln der Laubblätter in ahsteigender Folge. Der oberste stärkste setzt die Sympodienbildung des Stockes fort, (M.s. aueh Irmiseh; Knollen und Zwiebel-Gewächse, S. 187) Chlora perfoliata. Einaxig. Kotyledonen LZ. , Chi. serotina. Wie vorige. Blüthben in Schraubeln. £) 26 Swertia perennis. Einaxig: NLL’Z, cL’ = Kleinlaub). Die Erneuerungssprosse kommen aus der Niederblatt-Region und den untersten Laubblättern des blübenden Muttersprosses, und beginnen mit einzeln distiche in die Mediane des Tragblatts fallenden Blät- tern. Ihr erstes Blatt fällt median nach hinten. Sämmtlieh stehen sie auf gestauchtem Axentheil. Ihre ersten Blätter sind manchmal Laubblätter und entwickeln sich bald nach der Blütkezeit des relati- ven Hauptsprosses, Auf sie folgen dann entweder kleinere Lauh- blätter oder auch Niederbilätter (als rückschrittliche Bildung während der Winterszeit). Die Zahl der distich gestellten Blätter ist sehr verschieden — ich zählte nie über 12. — Das oberste derselben steht manchmal an dem gedehnten Stengeltheile hinaufgerückt. An diesem folgen dann auf die distichen die paarig rechtwinklig decus- sirten. Ihr Anschluss an die distichen geschieht mit Prosenth. von H +? Der Erdstamm (Sympodium) stirbt von hinten ab, ist stark bewurzelt und treibt auch tiefer in der Erde Wurzel schlagende Er- neuerungssprosse (verspätete Knospen). Die etwas scheidenartig er- weiterte Stielbasis der distichen Blätter ganz oder zu ?/; die ge- stauchte Axe umfassend; die paarig stehenden theilen sich zu glei- ehen Hälften in den Stengel. Von der Mitte des Stengels an sind die Blätter sitzend und bilden Kleinlaub; ihre Ränder erstrecken sich als schmale Leisten am Stengel abwärts, wodurch der Stengel vierseitig wird. Man unterscheidet an ihm 2 breitere etwas gewölbte Seiten und 2 schmale rinnenartige; jenen entsprechen die Blatt. mitten, die Ränder der Rinnen sind die herablaufenden Blattränder. Die 3—4 mittleren Internodien des aufgeschossenen Stengeltheiles _ sind immer am längsten gedehnt (oft 2—3" lang), nach dem Gipfel verkürzen sieb die Internodien wieder, so dass die Blüthenzweige gedrängt erscheinen, Der anfgeschossene Stengeltheil (ungefähr von der Mitte an) bringt nur Blüthenzweige, weiche zusammen eine reichblüthige Rispe bilden. Ihre Aufblühfolge, nach zuerst erfolgter Entfaltung der Gipfelblüthe, geht von einer mittleren Region aus, auf- und absteigend. Die untersten _Blüthenzweige sind die reich- blüthigsten, meist mit einer te igen accessorischen Blüthe. Gegen den Gipfel des Stengels sind die Blüthenzweige oft nur ne — 643 einblüthig, jedoch oft mit einer aceessorischen Blüthe. Während die Central (Gipfel)- Blüthen der unteren Blüthenzweige mit 4, 8,3 Vorblättern versehen sind, so sind die höberen gleichen Grades der Abstammung, wie ganz gewöhnlich auch die accessorischen, ohne Vorblätter. Wenn letztere mit Vorblättern auftreten, was selten, se ehören sie den untersten Tragblättern der Inflorescenz an, Die Gipfelblüthe, wenn wie gewöhnlich 5-merisch, schliesst ibre Kelch- 3 +i 5 zweites Kelchblatt sich zu jenem Blattpaar rechtwinklig kreust. Diess der häufigste Fall. Seltener ist das 2, Blatt der obersten Paare in die Kelchbildang aufgenommen und tritt als erstes Kelch- blatt auf, welchem sich dann die übrigen Kelchblätter unter */, Di- vergenz anschliessen. Ist die Gipfelblüthe, was nicht ganz seiten, tetramerisch, so, setzt ihr Kelch die vorausgehende opponirt-decussirte Stellung der Laubblätter unmittelbar fort, das erste Keichpaar kreuzt sich rechtwinklig mit dem obersten Blattpaar, das zweite Kelchpaar mit dem ersten und in den 4-gliedrigen Kelch setzt sich diagonal die Corolla ein. Die Seiten- (axillären) Blüthben sind bald 5- bald 4-merisch, bald mit bald ohne Vorblätter, was Alles auch von den sie begleitenden unterständigen accessorischen gilt. Doch zeigen letztere selten Vorblätter, und nor an den untersten Blüthenzweigen. Pentamerische Seitenblüthen mit 2 Vorblättern sind eingesetzt mit Pros. von nr ibr zweites Kelchblatt fällt median nach hinten, Seitenblüthen ohne Vorblätter schliessen sich unmittelbar an’s Trag- stellung an’s oberste Blattpaar mif Pros. von an, so dass ihr blatt durch Pros. von Ethan, wodurch die zwei ersten Kelchblät- ter rechts und links zu stehen kommen, der vierte Keichtheil median nach hinten. Tetramerische Seitenblüthen kommen von zweierlei Art vor: 1) Entweder haben sie ein seitliches laubiges Vorblatt e3 2 (eingesetzt durch Pros. von F + ), während das ihm gegenüber liegende Vorblatt die Form eines Kelchblattes hat, und das 1. Kelch- blatt bildet. Mit diesen zwei Vorblättern kreuzen sich rechtwMßig zwei folgende Kelchblätter und das vierte Kelchblatt fällt vor das leubige Vorblatt. 2) Oder die Blüthe ist obne Vorblätter und die 2 ersten Kelchblätter nehmen rechts und links stehend ihre Stellung i . ep 1+7 ein. (Anschlass an’s Tragblatt mit Eros, r ). Mit ibnen kreu- sen sich rechtwinklig die 2 andern (innern) Kelchblätter, Sehr selten a* 644 fand ich hexamerische Seitenblüthen nnd nur einmal eine vornum- läufige pentamerische Seitenblüthe mit 2 Vorblättern. Alle andern eben angeführten Fälle bezieben sicb auf hintumläufige Blüthen. Die Ränder der Kelchblätter erstrecken sich (wie bei Parnassis) am Blüthenstiel abwärts, so dass man an ihm ihre genetische Suecession noch erkennen kann, falls die Kelchleckung Metatopie zeigt. Die Stellung der beiden Fruchtblätter zeigt auch manche Abweichungen. In 5-merischen hintumläufigen Blüthen mit 2 Vorblättern stehen sie bald in der Mediane, bald und häufiger schneiden sie dieselbe unter einem spitzen Winkel; manchmal scheinen sie in die Richtung des ersten Keichblattes zu fallen. Pentamerische Seitenblüthen ohne Vor- blätter haben am häufigsten Querstellung der Fruchtblätter in der Richtung des zweiten Kelchblaties, aber auch mit häufigen Abwei- chungen davon. In einzelnen solchen Seitenblütben, aach zuweilen Gipfelblütben, tritt eine zu jenen (dann typisch 4 merischen Frucht- Cyklen) ergänzende Stellung auf, indem sie sich mit ihnen recht- winklig kreuzen. und sich mehr der Mediane nähern, aber zu ihr einen ‚spitzen Winkel bilden. Niemals aber traf ich beide Cyklen in einer Blüthe vereinigt. — Was die Wendung der Blüthenzweige der Gesammt-Panicula betrifft, so finde ich sie pöcilodrom. "An dreiblü- thigen Zweigen finde ich die Seitenblüthen (aus den Vorblättern) unter sich bald homo. bald antidrom. Im letzteren Falle fand ich dann die den ersten Vorblättern angehörende Blüthe zur Mittelblüthe am häufigsten gegenläufig (wie bei den Kanunculaceen), Die ein und derselben Blattachsel angehörenden Blüthen sind unter sich bald gleich- bald gegenläufig; j@loch scheint, das letztere etwas häufiger Pisttpaare innerhalb der In- vorzukommen. — Selten sind einzeine florescenz aufgelöst, mit Beibehaltung der rechtwinkligen Decüssation, Gentiana. Mit Ausnahme von @. cruciata und Pneumonanthe sind die übrigen einheimischen Arten einaxig; jene zwei erst ge- nannten zweiaxig. Das Verhalten der Sprossbildung aus den Blatt- paaren ist ganz wie. bei den Caryoptylleen. Entweder kommt auf das Blattpaar ein schwächerer und ein stärkerer Spross, oder anch nWA einer, indem sich der letztere nicht entwickelt. Blatt und Sprossstellung ist ganz wie bei der genannten Familie. 6. Iutes, NLZ, Die weissen eder gelblichen schuppigen Nie- derblätter allmählig in Laubblätter übergehend. Die Blüthenzweige treten ungefähr in der Mitte des im Uebrigen unverzweigten Sten- gels auf, In jeder Blattachsel befinden sich meist 3, auch 2, seltener &, unter einanler stehende (seriale) Blüthenzweige, welche sich alter- Bätive seitwärts werfen. Jeder Zweig trägt für sich wieder eine 6 Ansahl gestielter, ebenfalls serial gestellter Blüfhen, Der oberste Zweig endet in eine Mittelblüthe und hat zwei seitliche mehr ‘oder - weniger laubige Vorblätter, In der Achsel eines jeden derselben finden sich bis 4 Serialblüthen, wovon die oberste. ‚bisweilen noch mit einem Vorblatt verseben ist, Der 2. und. 3. Seriulzweig sfnd armblüthiger als der ‚oberste. Es kommt auch vor, dass zunächst unter dem obersten Zweig nur noch eine einfache in die Mediane des Tragblattes fallende Blüthenreihe fällt, ohne dass noch ein 8. Blüthenzweig folgte Die Aufblühfolge der zu einer Reihe gehöri- gen Blüthen ist absteigend (eentrifugal), Dadurch dass sich die Blüthen jeder Reihe wechselnd: nach rechts und liuks werfen, schei‘ nen sie eine Wickel zu bilden, Die Inflorescenz gehört wohl in die Kategort® TERM Efihrum und Verdascum. Von einem Quir! oder Halbquirl, wofsg@e manche Floristen ausgeben, kann jedenfalls uicht die Rede sein. — Carpiden nicht selten 3 bis 4, mithin die volle Zahl, 6, purpurea. LZ. Stengel an der Basis gestaucht mit RBoden- roseite, aus der Jie Erneuerungssprosse kommen. Die Haupiwurzel bleibt längere Zeit frisch, Die blühenden Sprosse tragen am aufge- schossenen Stengel meist 4 Blattpaare, wovon die 3 unteren Paare in grösseren Zwischeuräumen (von 3—4“ ehen, während durch Stauchung des Stengels am Gipfel das oberste Paar dicht über dem sweit obersten folgt. Diese 2 obersten Paare bilden auf diese Weise einen viergliedrigen Scheinquirl unter der Gipfelblütbe, und da in der Achsel eines jeden eine Blüthe steht, so erscheinen auch die Blüthen wirtelig. Zuweilen ist das oberste Blattpaar steril und als- dann verhalten sich die zwei vorausgehenden Blattpaare, wie so eben beschrieben. Kleinere Exemplare haben oft nur die 4 quirlig ge- stellten Blüthen. An grössern hat auch das dritt-oberste Blattpaar, welches durch ein entwickeltes Internodium ‚von den oberen Paaren getrennt ist, eine Blüthe, wo dann von einem Quirl natürlich nicht die Rede sein kann. Die Seitenblüthen sitzend ohne Vorblätter, ihre Stelle scheinen, 2 Kelchblätter einzunehmen. Corolla meist 6., sel- tener 5- oder 7.theilig. Stamina in gleicher Zahl, Stets nur zwei Fruchtblätter, die bald median, bald lateral stehen. Antheren exiP0Ns. Narben nach der Verstäubung constant rechis gedreht, 6, eruciata. Zweiszig: 1) Unbegrenzte Laubrosette. 2) LZ aus L, (Vgl. Irmisch, botan. Zeitung, 1849, 1. Stück). Wenn er dort Sp. 3 frägt, ob an einem Exemplare die Spiralstellung der Ne- benaxen eine "eonstante sei, so antworte ich hierauf, dass sowohl bei Gentianeen, als Caryophylieen, Stellaten, Asclepiadeen etc,, bei 646 welchen zu jedem Blattpaar ein + und -— Spross gehört, die Richtung der Spirale an ein und derselben Axe constant ist, an verschiedenen; von einander abstammenden Axen eine verschiedene sein kann. Blü- then oft zu 3 in der Blattachsel, zu oberst am Blüthenstengel oft nur eine. Die Mittelblüthe oft mit 2 seitlichen Vorblättern, wo dann die zwei ersteren meist etwas grössern Kelchzipfel in die Mediane fallen. Die aus den Achseln der Vorblätter kommenden Seitenblü- then, wie auch die einzeln in den obersten Blattachseln stehenden Blüthen ohne Vorblätter, wo dann ihre Stelle die zwei ersten Kelch- theile einnehmen. Ganz so verhält sich auch die häufig vorkom- mende accessorisch unterständige Blüthe. Es gibt auch Blüthen mit einem Vorblatt, in dessen Achsel eine Blüthe s rl wäh das ge genüber liegende Vorblatt als erstes Kelchhiaft kommt auch vor, dass eine Seitenblüthe ohne MA lätter ist. Fi “weilen finden sich auch axilläre, in den 3 ersten Cyklen 5-merische \ Blüthen. Von florib. verticillat. kann so wenig wie bei den Labia- ten die Rede sein. G. asclepiadea, Einaxig: NLZ. Die Laubblätter bis zur Sten- gelmitte steril, von da an aufwärts mit Blüthenzweigen. Die Ge- sammtinflorescenz eine laubige Achre, deren Blüthen von einer mitt- Jeren Region aus auf- W&und abwärts entfalten; die mittlere Blüthe oft vor der Gipfelblüthe aufschliessend, Entweder findet sich in jedem Blatt der Paare eine Blüthe, oder das eine ist steril, Uebri- geus finden sich in einer Blattachsel meist 2 serial gestellte Blü- then, die untere accessorische sich später öffnend, Die untersten Blüthen sind gestielt, die höheren und die accessorischen sitzend, Jene sind mit 2 mehr oder weniger laubigen Vorblättern versehen, die böbern manchmal auch nur mit 1, noch häufiger, wie immer die accessorischen, ohne Vorblätter. Die Einsetzung der Blüthe ist wie bei Swertis. Die am häufigsten 5-merische Gipfelblütbe schliesst Ps ibren Kelch an’s oberste Blattpaar durch Pros. von 5 3 an. Die- selbe Prosenth. haben 5-merische Seitenblüthen mit 2 Vorhlättern. *) DiggKelchabschnitte zeigen oft durch ihre abnehmende Grösse deut- lich die °/; Spir. Selten sind 4-merische Gipfel- und Seitenblüthen ; dis Einsetzung geschieht bei beiden durch Pros. von : = z; u *) Die Vorblätter sind nicht selien dem Kelche aufgwachsen. Zweimal fand ieh eine vornumläufige pentamerische Seitenblütbe mit 2 Vorblästern, sonst immer hintumläufige, u 647 Bei Allen N re w, eich schliesst sich ar onttefbar an’g Vorblatt dasg, sein 5% Kelchtheil vor dasselbe fühk. PH 6n ohne Vorblätter, sowohl Haupt- als accessorische, wodurch der: vierte Kelchtbeil median nach hinten fällt. Auch hier lässt sich die Kelch- Spirale tech eft an der ‘verschiedenen Grösse der Kelchtheile ver- folgen; '; Der vierte nach der Axe liegende Kelchtheil zeigt Neigung zum Schwinden, ist dösshalb oft der kleinste und schlägt nicht sel. ten ganz fehl, Tetramerische Seitenblüthen ohne Vorblätter (was zuweilen accessorische zeigen) haben ibre beiden äusseren Kelch- theile rechts und links gestellt, durch Pros, von + : an’s Trag- blatt anschliessend. — Die einander gegenüber liegenden Blüthen eines Blattpaares sind unter sich bald anti. bald homodrom. — Der Kelch reisst bald nach vorn bald nach hinten auf. Spalten der Antheren seitlich, weder in- noch extrors. — Die Erpenerungssprosse kommen aus der Niederblattregion, und entwickeln sich in absteigender Ord- nung. Die Knospen an der Basis des Blüthenstengels sind kegel- förmig, meist purpurroth gefärbt. Die Niederblätter derselben mit „verwachsener Basis sind nach oben zugespitzt. Eine noch völlig geschlossene Knospe, die z, B. im Jahre 1860 zum Blüthenstengel auswächst, zeigt bereits in ihren Niederblattachseln die Kaöspchen, welche 1861 zu Knospen werden sollen. Auf jedes Niederblattpaar fällt sur ein Kuöspcheu, wobei die sonst bei den Gentianeen vor- kommende Ördnungsfolge der Spresse nicht immer genau eingehalten ist, sondern zuweilen die je dritten Kuospen bereits über die ersten fallen. UVebrigens scheint meist nur die oberste Knospe unmittelbar zum Blüthenstengel zu erden, währe die andern vielleicht länger im Knospenzustand bleiben. Jene bildet schon früh aus ihrer gestauchten Axe Wurzeln, obgleich die Axen verschiedener Jahrgänge wobl Jahre lang mit einander zusammenhängen, au denen sich auch verspätete Knöspchen und einzelne stärkere Wurzelzasern finden, Uebrigens bleibt die Hauptwurzei des Stockes längere Zeit frisch, son PL @, Pneumonanthe, Zweiaxig: 1) Gestauchte unbegrenzte Nieder- AA blattaxe. 2) NILZ aus N. (Vgl. Irmisc Mibtan, Ztg. 1858, Sp. 6906. Wydler, Fiora 1857, S. 23. Hier muss es S. 25 heissen: die Antheren sind schon in der Knospe entschieden extrors, die In- sertion der Filamente ist auf der innern Seite). Seither noch fort- gesetzte Untersuchungen liessen mich auch auf Fälle kommen, wo, wie Irmisch angibt, in der centralen Niederblattknospe das fertile Blatt von dem sierilen Anfangs bedeckt war. Doch fand ich diesen 648 ° rauen 2% ze nt .. Pr EN. ze FR AAN Nasa ee re u Fall, seltengr_ a als den u ehrten.. Jedenfelle ist die Knospenstel- lung constant’die” von mir (0) angegebene. Auch die blühendpn Stengel zeigen dieselbe Sprossstellung. Zwar sind manchmal die unteren Blattpaare derselben steril, häufiger kommt in der einen Blattachsel des Paares ein Sprösschen vor, in der Blüthenregion meist 2, ein stärkerer und ein schwächerer Blüthenzweig oder auch beide gleich entwickelt. Eine accessorische Blüthe findet sich meist im zweit- und dritt obersten Blattpaar. Uehbrigens gehen den Sei- tenblüthen bald i bald 2 Blattpaare voraus, in deren Achseln sich “wieder hie und da eine Blüthe findet. Ich rechne desshalb die Ge- sammtinflorescenz zu den armblüthigen Rispen. Die Gipfelblüthe kommt nicht immer zu gehöriger Entwicklung. Nach der voraus- gehenden, auf die Anordaung der Seitensprossen des Blütbenstengels sich stützenden Blattstellung ist die Gipfelblüthe manchmal eingesetzt duroh '> 2r% ——, d. h. der Vebergangsschritt vom 2. Blatt des obersten Paoren zum 1. Kelchblatt geschieht mit '’/,., wodurch letzteres zum vorausgehenien Tragblatt rechtwinklig zu stehen kommt. Die Stel- lung 5-merischer Seitenblüthen mit dem 2; Kelchtheil median nach hinten. Tetramerische seltener -vorkommende Seitenblüthen mit 2 Vorblättern haben ihre 2 ersten Kelchblätter median gestellt. Gar- pophor. fast von der Länge der Fruchtblätter. 6. acaulis und ewcisa (welche ich nur für Var. halte) LZ. Die blühenden Sprosse mit 3—4 Paaren bodenständiger Laubblätter am aufgeschossenen Stengeltheil meist mit 2 Paaren Kleinlaub, wovon das oberste dicht an der Blütle. Der Kelch der Gipfelblüthe schliesst sich an’s oberste Laubpageeieid durch Prosenthese von ii, bald 3 +3 5 gesprochen (wie bei voriger Art) mit einem constant links liegenden in der Knospe einwärts geschlagenen Oehrchen. Durch die der Basis der Corollenröhre aufgewachsenen, stark rippenförmig hervorragen- as den Filamente bilden sich daselbst 5 den Honig aufnehmende Kam. mern, die dadurch nMfPzu einem stärkeren Abschluss kommen, dass sich die breiten rinnenförmigen Filamente dicht au’s Ovarium anle- gen. — Antheren extrors. — Die Sprosserneuerung geschieht bald aus dem einen Blatt des obersten bodenständigen Blattpaares, bald aus dem des zweit-obersten. Es kommt nämlich auch bei dieser Art nur ein Spross auf je ein Blattpaar. Die einzelnen Sprosse bewur- seln sich, obgleich auch die Hauptwurzel oft längere Zeit frisch an. Die Ungleichseitigkeit der Corolien-Zipfel deutlich aus- 649 bleibt. Einzelne Sprossen dehnen sich zu einem ‚längern Stengel. Die Blätter des aufgeschossenen Stengels constant steril, Laubpaare in der Knospe Aach-klappig an einander liegend. Zur Fruchtzeit ist der Blüthenstengel oft 6 mal länger als zur Blüthezeit, 6. bavarica, LZ. Das oberste Blattpaar ist bald an die Gip- felblüthe hinaufgerückt, wo sie ungestielt erscheint, bald ist zwischen beiden ein '/j— 1” 4anges Internodium vorhanden. Die Sprosse kommen aus dem einen Blatt der Paare. An kräftigen Exemplaren finden sich an einem relativen Hauptspross nicht selten auch alle Seitensprosse blühend. Es sind Bereicherungssprosse, die dann aus ihren Blattpaaren wieder je einen Seitenspross abgeben. Uebrigene folgen sich oft an derselben Axe blühende und Laubsprosse ohne Ordnung. Jeder Blüthe geht immer eine grössere Zahl von Laub- blattpaaren voraus, 6. verna. NLZ und LZ. Die Sprosse werden durch die nicht starke, frisch bleibende Hauptwurzel ernährt, Sie entspringen aus den Achseln theils von Niederblättern, theils von Laubblättern eines relativen Muttersprosses mit gedehnter, fädlicher, weisslicher, unter- irdischer Axe, mit Niederblättern besetzt, welche, wo sie an dien’... Erdoberfläche tritt, ihre Blätter zu einer Laubrosette zusammendrängt, die sich dann ferner zum Blütlienstengel dehnt. Vebergang der Nie- derblätter in Laubblätter allmählig. Der Stengel ist nicht immer einblüthig, sondern bat zuweilen eine Seitenblütbe aus dem zweit- obersten Blatipaar, ‚weicher 2 Paar- Laubblätter vorausgehen, Aberd% auch aus den Achseln der Rosettenblätter und zwar je eines des Paares kommt oft ein fast gleichzeitig mit dem Haupttrieb blühender Spross, mit 2--4 der Blüthe vorausgehenden Laubpaaren, wovon das erste, kleinste (die Vorblätter) manchmal mehr niederblattartig ist. Einzelne Blattpaare haben zuweilen einen + und — Spross; der erstere ist dann blühender Bereicherungsspross, der andere hat nur die Vorblätter ausgebildet, Die Sprossentwicklung ist im Allgemei- nen absteigend. Uebrigens ist der Zweiganfang der gewöhnliche ge- x genständiger Blätter = Pros.). Die Gipfelblüthe bei dieser und En ._ der vorigen Art ist eingesetzt durch Pros. Von 5 6. .utrieulosa. LZ. Seitensprossen sämmtlich blühend LZ tra- gend, mit Ausnahme der 2 obersteu, wo jedes Blatt desPaares einen Spross hat; sonst nur aus dem einen (ersten) Blatt des Paares. G. nivalis. LZ. Seitensprossen sämmtlich mit 2--4 Blattpaaren und durch eine Blüthe endend; auf jedes Blattpaar ein Spross, Der p2d 650 Stengel trägt, die Kotyledonen eingerechnet, 9 bis 10 Laubpaare. Zuweilen ist vom obersten Blattpaar nur das eine, und zwar das 1- Blatt entwickelt, welch? letzteres aus der Spiralstellung der Seiten- sprosse deutlich hervorgeht. Die Gipfelblüthe wird dann bier zu einem sogenannten flos oppositifolius. Die Blumenkrone nach dem Verblüben wieder geschlossen, ihr Saum wieder wie in der Knospe rechte gedreht, G. tenella Rottb. LZ. Stengel mit gestauchter Basis, daher die. untersten Blattpaare in einer Rosette, Das oberste Internodium des Stengels und der Zweige meist viel länger als die vorausgehen- den. Meist verzweigt bald aus einem, bald aus beiden Blättern des Paares, Die aus der Laubrosette kommenden Zweige mit 2 Laub- paaren, worauf die Blüthe; die höheren vor der Blüthe nur mit i Paar, die obersten meist reiner Blüthenzw eig, wo dann im letzten Fall die 2 ersten Kelchblätter der Blüthe seitlich stehen. Der Kelch der Gipfelbtüthe des Stengels und der mebrblättrigen Zweige setzt die Blaitstellung des Stengels fort. 6. campestris. LZ, Zuweilen in einer Blattachsel 3—3:.ahwärts esttaltende Serjalblütben; andere Mal auch nur Eine Blüthe, Der Kelch der Gipfelblütbe setzt die decussirte Blattstellung fort. Die Seitenblüthen ohne Vorblätter, daher ihre 2 äusseren Kelchblätter rechts und links gestellt. BTL) 6. germanica W. LZ. Sprossen aus dem ersten Blatt der Paare, sind Bereicherungszweige, In den höheren Blattachseln oft 2 Serialblüthen, absteigend entfaltend und ohne Vorblätter, daher die 2 ersten in der Knospung nicht selten grösseren Kelchblätter 3+3 (durch Pros. von ) rechts und links gestellt, Gipfelblüthe 3 +3 5 . bergreifen der Kelchblattränder nach ?/, bemerklich. G. ciliata,. NIZL. Der Kelch der Gipfelblüthe setzt die decus- sirte Blattstellung des Stengels fort, die Seitenblütben mit 2 Vor- blättern, dıher die 2 erften Kelchbiätter median gestellt. Ovarium lang geslielt, der Stiel so lang als das Ovarium oder auch länger, walzlich. Dieses ist prismatisch 4-kantig, 4-seitig. Die zugerundeten hellgrünen Kanten fallen ver die Kelchtheile, die dunkelgrünen Sei- ten sind von einer flachen Rinne durchzogen, Den 'Rinnen ent- sprechen die Placenten. Die Carpiden fallen io die Richtung des Ämaseren Keichpaares, an seitlichen Blüthen median, Die Antherem des Stengels eingesetzt durch Zuweilen macht sich ein Ue- 651 ursprünglich intrors, werden darch Umbiegen der Spitze der File- mente extrors, Erythraea, Einaxig. Kotyledonen LZ. Seitenhlütben mit zwei + & ‚Vorblätter Vorblättern, Vornumläufig, dureh Pros, von 5 nach vorn convergirend. E. Centaurium. Stengel mehr oder weniger stark verzweigt. ‘ Zweige meist aus einem Blatt des Paares, jedoch aus den drei ober- sten Blattpaaren mit einem + und — Zweig. Die Zweige aus dem obersten Paare die Endblüthe weit übergipfelnd, eine Gabel bildend; die übrigen Blüthenzweige mit ibnen dieselbe Nlöhe errei- chend. Vorblätter der Seitenblüthen dicht an die Blütbe hinaufge- rückt, (bei E. pulchella nicht). Carpiden median, die Stigmata durch Drehung manchmal seitlich. E. pulchella. Im Wesentlichen wie vorige. _E. spicata. Stengel bald einfach, bald stark verzweigt. Jeder Blüthenzweig bildet ärmer- oder reichblüthigere (ich zählte 7—18 Blüthen) sehr gerad’ gestreckte Sympodien, an welchen die mit zwei Vorbläftern versehenen Blüthen in einer einfachen Wickel ste- ben, Förderung aus dem zweiten Vorblatt. Bald kommt aus EN | ee des Stengels nur ein Bereicherungsspross, bald aus des obersten Paares. In beiden Fällen stellen die ober. sten Zweige reine Blüthenwickeln dar. Ist nur eiu einsiger aus dem obersten Paar vorhanden, so richtet er sich senkrecht auf und scheint die Fortsetzung des Stengels zu bilden. Sind beide des obersten Blattpaares vorhanden, so bilden sie eine die Endblüthe des Stengels weit übergipfelnde Gabel, In ähnlicher Weise verhal. ten sich die Bereicherungszweige, Die Inflorescenz ist ganz die von Spigelia and manchen Silenen (S. gallica und verwandte). (Fortsetzung folgt.) Litteratur + Mitscherlich, der Cacao und die Chocolade, Berlin 1859. HH, Hirschwald. gr. »° mit 3lithogr. Tafeln und ı Kärtchen der Verbreitung des Baues in America. Eine recht interessante Monographie dieses für andere Länder wichtigeren Nahrungsstofles, als er für Deutschland ist; es ist in * derselben theila sorgfältig zusammengetragen, was von früheren Autoren 652 über die Cacao-Pflanze und die daraus bereitete Chocolade, sowie deren Bereitungsart gesagt ist, theils sind, und namentlich vom chemischen Ge- sichtspunkte, sowie in Betreff der Fabrication eigene Erfahrungen mannigfach eingeflochten. Die Einleitung (p. 1—6) vergleicht zu- erst den Genuss des Cacao’s mit dem des Thee's, Kaffee’s und der Milch, spricht über die Verbreitung desselben im Allgemeinen in Europa und Amerika und liefert dann eine Zusammenstellung der früheren Ansichten über dessen Zuträglichkeit; zum Schlusse wird eine Uebersicht der Litteratur gegeben. Nun wird im folgenden ('a- pitel cp. 8—20) die Verbreitung des Cacaobaumes ausführlich be- sprochen und dabei auch der künstlichen Verbreitung nach Asien, Europa, der Insel Bourbon und den canarischen Inseln kurz Erwähnung gethan. In Südamerika wird Guyaguil als der südlichste Punkt der Cacaoeultur angegeben, und dann (pag. 16) mit Recht hinzugefügt, dass „die Güte nach dem Süden immer mehr abnähme“. Allein weiter südlich — selbst südlicher als das beigefügte Kärtchen zeigt — nämlich in den östlichen Thälern der Cordilleren bei Cuzco in Peru und La Paz, Cochabamba und Chuquisaca in Bolivia wird Cacao von ausgezeichneter Güte gezogen, der von den Bewohnern Peru’s dem von Guayaquil, selbst dem von Nicaragua hei. weitem vor- NFörbgen wird. Im dritten Capitel (p. 21--46) wird die Cultur des Cacaobaumes abgehandelt und dabei die Ertragsfähigkeit, ET IIC) auie wirklichen Erträge, der Consum und ebenso der Export und Import der verschiedenen Länder, letzterer besenders in Europa besprochen. Auf Seite 36 werden die verschiedenen Arten des Cacaohaumes ab- gehandelt und dabei eine noch neue Art, die Herr Dr. Karsten in’den Wäldern des obern Meta in Neu Granada entdeckte, nämlich Theobroma glaucum, beschrieben. Sodann wird auch die Erkennung der Bohnen der einzelnen Arten im Handel erörtert. Das 4, Capitel (pag. 47—-83) ist der Untersuchung der Cacaobohnen gewidmet und zwar zuerst der histologischen und dann der chemischen; bei ersterer ist vorzüglich die mikroskopische Untersuchung sorgfältig behandelt; bei letzterer ist die chemische Untersuchung jedes der verschiedenen Bestandtheile besonders dargestellt, und zwar 1) der Cacaobutter und ihre Darstellang; 2) der Stärke; 3) der Cellulose, des Wassers und der Asche; 4) der Proteinsabstanz; 5) des Pigmentes; 6) des Theobromins. Das 5. Capitel befasst die physiologische Wirkung des Cacao’s auf den thierischen Körper, und das letzte Capitel (pag. 104—126) die Chocolade selbst, sowohl deren Geschichte als deren Fabrication, und letztere wieder im Vaterlande und in Earopa iu den grösseren Fabriken, bei welcher Gelegenbeit auch die verschie- . Mn . 653 denen Zusätze zur Chocolade besprochen werden. "Schliesslich, ist auch noch der verschiedenen Bereitungs-Weisen des’ als Chocolade bekannten Getränkes Erwähnung gethan. Eine eolorirte Abbildang stelit einen blühenden Zweig und die Analyse der Blüthe sowie eine offene Frucht dar; im Texte ist (p. 26) ein Baum mit Früchten in verjüngtem Massstabe dargestellt, wie denn auch (p. 523 u. 53) im’ Texte einige Darstellungen von Zellengruppen der Kotyledonen sich finden. Die zweite Tafel enthält eine Darstellung der Samen und eine anatomische Analyse ihrer einzelnen Theile bis zu den darin enthaltenen Amylum-Körnchen und Krystallen; endlich stellt die 3. Tafel verschiedene zur Bereitung des Cacao’s in Anwendung kom- mende Maschinen dar, N: f Botanische Notizen. Zur Chinologie. Nachstehend beehre ich mich, Ihnen einen Brief des Herrn John Elliot Howard mitzutheilen, dem ich die wenigen Exem- plare zugesandt, weiche ich von Chinasorten gesammelt; leider habe ich lange niebt. von allen Pfanzen und Samen erlangen können, Dieser ausgezeichnete Chinologe schreibt mir unterm 3. Oct. 1860 Folgendes: „ich muss mich entschuldigen, dass ich Ihnen nicht eher den guten Empfang der werthvollen Kiste angezeigt habe, deren interes- santer Inhalt mir so viele Gelegenheit zum Nachdenken geßeben hat, dass diess zum Theil ein Grund ist, waram ich so lange ge- wartet habe, Ihnen meinen berzlichsten Dank dafür auszusprechen, da ich zugleich etwas Definitives über den Inhalt der Kiste sa- gen wollte.“ „Zuerst will ich bemerken, dass Ihre Cascarilla cerespilla chica sichtlich dieselbe Pflanze ist, wie die, welche auf Java geblüht hat; sie ist entschieden eine neue Art und ganz verschieden von beiden, sowohl der ‚Cinchona Incumaefolia als auch der (. ovala *, Dr. Junghbuhn hat mich gebeten, die Java’sche Cinchona zu veröffent- lichen und ich lasse sie zu diesem Zwecke zeichnen.“ „Ihre reiche und wertbvolle Collection enthält aber auch noch manche andere neue Arten, wie es mir wenigstens scheint.‘ *) Unter diesem Namen hatte ich Samen dieser Art nach Holland geseit ict, die Junghuhn in Bonplaudia UL, 108 für ©, Zucumnefolis or! lärte, 054 „Cascarilla con hojas de durazuo ist ganz und gar von Wed- del’s Exemplaren von Cinchona scrobiculata verschieden, die ich besitze ist meinem Dafürhalten nach eine neue Art.“ „Case. Calisaya morada fina muss meiner Meinung nach eben- falls entweder eine neue Art oder wenigstens eine Varietät von "C. Calisaya begründen; sie ist nicht Weddel’sC boliviana. Case, Echenique ist nicht ©. amygdalifolia, sondern allem Anschein nach eine neue Art. Casc. Azahar ist, soviel ich jetzt zu unterschei- den vermag, eine neue Art, obgleich vielleicht dieselbe, wie die noch unbeschriebene Cinch. tenuifolia, die ich zu Kew gesehen habe “ „Sie haben mir aber, wie mir scheint, einige interessante Dinge gesendet, welche Sie aus Mangel an Original-Exemplaren nicht zu bestimmen vermochten, nämlich: Ichu-cascarilla = Cinchona Carabayensis Wedd. Cascarilla zamba morada = Ü. erythrodemna W dd. Case. pucaquepo — Ü. rufinervis Wdd, Cinchona condaminea 8? = C. lanceolata R. B „Ist die Cascarilla naranjada nicht dieselbe, welche vor einigen Jabren in grosser Menge gesammelt und als Carabaya-Rinde ver- sendet wurde? Ist dem so, dann würden Ihre Exemplare dazu die- nen, die interessante Frage aufzulösen, we diese Rinde kerkommt, da sie von Cinchona purpures Pavon (nicht ©. Pelleteriana) her- rübrt, da Ibre Exemplare mir zu dieser Art zu gehören scheinen. Ich hoffe, dass Sie bis dahin durch Ihren Buchhändier die 4. Lieferung meiner Quinologie erhalten haben werden, in welcher die ©. purpurea abgebildet ist; Sie werden dann vielleicht im Stande sein, die Pflanze wieder zu erkennen! „Die Rinden Ihrer Exemplare von Case. naranjada scheinen da- mit übereinzustimmen, was ich oben gesagt habe.“ John Elliot Howard. Ich füge hier nur noch ein Verzeichniss bei der von mir au Hrn, E. Howard gesendeten Chinasorten, von denen ich theils blühende, tbeils fruchttragende, oft nur blättertragende Exemplare und Rinden desselben Zweiges beifügte, nach den bot. Namen, für welche ich im ersten Augenblick in Peru nach Weddel’s Quinologie die Pfan- sen zu erkennen glaubte. ee | rer w _ a Yon Achubamba, Provinz Jabja and Umgegend. % ? ? „hügggrilin calisaya falsa. Cinchona purpurascens W dd.?' » erespilla grande? fol. eordatis maximig, SEE, Der REN basi cuneatis. a Y2 pubescens van 12} ernfhte grande? » Condaminea $. lancifo. „ azähar (ist @ tenuif olia . Uia Wdd. hort. Kew.). „» Condaminea ß. Candol. n ? (ist ©. lanceolata lei Wdd. R. P.). Chrysoxylan ? » provineiana, Cinchona (orata R. P)earadayngeich, _ crespilla he (ist €. be - x Te rera Ay, IPEC. N00.). Celastrinea? » bobo, C. cala, s. €. de lomas, _ Cinchona amygdalifolia Wäd, „ baya s. amarilla, Pi Alygeei u] » pad di gallinaze s. C, oja. Aus der Provinz Carabaya und den benachbarten Provinzen Bolivia’s. ? (Fieu) P Cascarilla blanca. (Die Fracht wie Cinchona, Jie Blätter wohlnicht dazu gehörig, obgleich zusammenge- bracht von den Samm- lern Pimentelia ‚glomerata_W dd. » punkta di lanca, Sa Cinchona: pubescens_V hi. an. » pacaquepo (ist Cinch, EIER, rufinervis W dd.) Ho». ? ? » calisaya bembra. Cinchona aujedäole wdd. 2 » Echenique (ist species % nova). » boliviana when. = „ eallsayamorada s. mo- en PR EOEEN Pan, rada fina (ist,äpec, nov. s. C, Calisayae var, . nova), ‘» serobiculata HM. B. K. » con hojas de durazuo (ist spec. now.) nt Obere, PER ID Re, Subst ln N einerone »urpurascens W,dd. Cascarilla zamba mögrada (ist €. eryihroderma W dd, Cascarilla magnifolia wadT a1. v “ earua earua. Cinchona cordifolia Mutis‘ Gas yola cascarilla. u pubescens «. Pellete- Cascarilla naranjada (ist ? Cinch. plan. riana ,W “ . purpurascens Pav.). „ ovata wer rer big amarilla. \ . nr! Ichueascarilla (ist Cinch?iÖ#a- Bern. bayensis Wdd.) Cinchona Calisaya W dd, Cascarilla Calisaya. So weit die Liste der zur Vergleichung an Herrn Howard ‚ 4 eingesendeten Exemplare, welche ich zum Verständniss obigen Brie- fes mitthaflen zu müssen gladbti N yusheihen a E22 JORE RR RR | Pad Königswinter, Dr. 3.‘K. Hasskarl. Verzeie hı der im Jahre 1860 für die Sammlungen Een k“ botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung ) 157) Annales des sciences physiques et naturelles d’agrieuliure et d’industrie publieds par la Soc. Imper. d’agricult, etc. de Lyon I. Ser, Tom U. etIil, Lyon, 1858, 59. 158) M&meires de PAeadem. Fmper, des sciences, belles-lettres et arts de Lyfn. Classe des scienees, Tome VIII. et IX. Lyon, 1858, 59. 159) Memoires de P’Acad, Imper. des scienc. etc. de Lyon. Classe des lettres Tom. VItl. Lyon, 1858, 59. 160) Breutel, Flora Gnrmanica exsicenta, Oryptogamia. Cent. I, 2. Auflage. j 4 161) Hohenackeg, Algae marinae siccatae, VII Lieferung. Kirchheim u. T. .. 1860. m‘; j K3MNova acta Reg. Societatis scientiarum Dedehbis, serfit, Vol, IM. Upsaliae, 1856—58. 163) Arsskrift uigifven af Kongl, Vetenskaps- -Societaten i Upsala. I, arg. Up- sala, 1860. . 164) Nouveaux memoires de la societ® Inger gg mtoralin de Moscou. Tom, XT, et XII XII Livr. I, Moscou; z 465) Bullttin de la soci6tE Impäg.-Ues gapiuzalisten „dg Moscou. Annde 1859. Nr. Ill. et IV. 1860. Nr. I. Moscou. 166) Karsten, das Gesehlechtsieben der Pflanzen und die Partbenogenenis. Berlin, 1860. . ” enedaeteur und Verleger: Dr. Fürnrohr, Druck der f. Neubau er’schen fon Rupp giunahsgei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. az FLORA, — is NM 48. Regensburg. 14. November. 1860. Anhalt. ortcınaL-arHannrLung, Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächze. Fortsetzung. (Polemonisceae, Convolvula- ceae, Cuscuteae). — LITTRRATUR. Neilreich, Flora von Nieder- Oesterreich. — GETROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEs, Ho henacker, Algae marinae sie- catae. VIII. Lieferung. Kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer. Ge- wächse, Von H, Wydler. „ (Fortsetzung) Polemoniaceae. Polemonium caeruleum. Einaxig: LIHZ. Kotyledonen gestielt, mit ovaler Spreite. Primordialblätter sogleich fiedrig. Blattstellung °/; und °/,, Die Gipfelblüthe des Stengels und der Bereitherungs“ zweige der Inflorescenz an die vorausgehende Blattstellang sich ohne Prosenthese anschliessend. Schliesst sich der Kelch an die °/, St. an, so fällt der 5 Kelchtheil vor das 8. vorausgehende Blatt, Nicht selten fehlen den obersten primären Blüthenzweigen die Trag- und Vorblätter (Beweis, dass ihre Achselproducte, wie auch bei Cruci. feren, Umbellaten, Compositen ete sich dernoch gut entwickeln kön- nen). Dasselbe wiederholt sich für die weiteren Auszweigungen der primären Blüthenzweige, deren Blüthen oft ohne Trag- und Vor- blätter sind. Die Kelchdeckung ist wegen ‚öfteren Dletatopien sehr unsicher, Blüthen ohne Vorblätter haben die 2 ersten Kelchblätter rechts und links gestellt. Ich finde sowohl bei Blüthen mit 2, als bei solchen ohne Vorblätter zweierlei Fruchtblattstellungen, nämlich das unpaare Fruchtblatt bald median naclı hinten bald nach vorn, Die Verstäubungsfolge der Antheren geschieht successive bei Seiten- bläthen von der Axe nach dem Tragblatt absteigend in folgender Ordnung: 1. 1: .3 2. und 2. Br 7 9. 4. 4. 5. EEE Be Die Erneuerungssprosse kommen aus dem Bodenlaub, Flora 1860. 42. ‚ 658 Phlox paniculata. NLHZ. Einaxig. Innovation aus der Nie- derblattregion, deren Stengel verholzt, aber frisches Mark behält, Gesammirispe sowie ihre einzelnen Bereicherungszweige mit ab- steigender Aufblühfolge. Stellung der Niederblätter und der Laub- blätter paarig rechtwinklig deeussirt, auch in wechselnden Dreier- Quirlen. Mit Beginn der Inforescenz löst sich, die paarige Blattstellung auf, entweder mit Beibehaltung der rechtwinkligen Stellung oder mit Uebergang in die Spiralstellung. Im ersteren Falle entspricht die Ordnungsfolge der einzelnen Blätter der Paare derjenigen der Caryophylieen*). (Siehe diese Familie), Auch die Zweiganfänge, wenn mit paarig aufgelöster Stellung, entsprechen derjenigen der genannten Familie. Doch fand ich nur hintumläufige. Folgt auf Anfangs pasrig aufgelöste Stellung ?/, St., so sehrienst sich diese an 3+3 an, seltener mit I +3 erste Blatt der °/, St, sich mit dem vorausgehenden aufgelösten Blattpaar noch rechtwinklig kreuzt. 5/s St. hingegen schliesst sich an die paarige unmittelbar ohne Prosenthese an. An Zweiganfän- gen fand ich ausser oben genannter paarig aufgelöster noch falgende " jene mit Prosenth. von > ‚ wo dann das : 1) Mit zwei Vorblättern eingesetzt durch u woran °/s mit Prosenthese von - anschliesst. 2) Mit einem Vorblatt durch 1 x I+3 woran sich ®/, ohne Pros. anschliesst, so dass das 5. der- 2 selben vor das Vorblatt fällt. — Die Stamina zeigen ein der Ver- stäubung entsprechendes Grössenverhältniss. Payerin seiner Organo-- genie sagt davon kein Wort! Diese Verstäubung folgt nicht der genetischen Succession, ich finde sie bald längs der Blütheumediane in einer Zickzacklinie auf- und absteigend, bald quer sie schneidend, so dass sie an die von ZLychnis vesperlina erinnert. Sie zeigt übri. gens manche Anomalien von den hier angeführten Fällen. Die 3 Früchtblätter zeigen zweierlei sich ergänzende Stellungen. Die Blü- then aus dem untern Vorblatt (2), aus dem der geförderte bomodrome Zweig kommt, haben das unpaare Fruchtblatt median nach hinten, die aus dem obern Vorblatt (8) median nach vorn gestellt wie bei Polemon. Die Anwesenheit oder das Fehlen der Vorblätter hat auf die Fruchtstellung keinen Einfluss; ich finde nämlich die Blüthe aus dem Vorblatt 9 bald und zwar am häufigsten ohne entwickelte *) Jeloch kommen zuweilen Metatopien vor. er Vorblätter, bald obgleich seltener mit 1-2 solchen, wobei die Fracht. stellung die gleiche bleibt, Fehlen also die Vorblätter, se sind sie ale blos geschwunden zu betrachten, Tetramerische Seitenblüthen mit 2 Vorblättern und damit sich kreuzendem Kelch sind nicht gana selten. In einer so beschaffenen Blüthe fanden sich 4 vor die Pe- tala fallende Fruchtblätter, Einmal fand ich einen Samen mit vier Embryonen, wovon eider grösser als die übrigen. Ph. Drummondi bot mir auch hexamerische Seitesblüthen in den 3 ersten Cyklen und 4 diagonal gestellte vor 4 Kelchtheile (die paarig hinten und vorn gelegenen) fallende Fruchtblätter. (Cobaea scandeus hat 3, 4, 5 Carpiden, Bei 3 liegt das unpaars weist melisu narı hinten, sel- ten median nach vorn; bei 4, 2 me*iun, 2 istercl, wenn ich nicht irre, andere Male diagonal, Wo 5 vorsommen, fallen sie vor die Petala). Convolvulacene, Convolvulus sepium. Ueber die Keimung und den Wuchs dieser und der folgenden Art vergl. Irmisch, hot, Zeitg. 1857, Sp. 437, dessen Beobachtungen ich bestätigen kann, nach Untersuchungen von 1846 und 1850. Die Pflanze ist zweiaxig nach der Formel: 1) NL. 2) HZ aus L. oder auch 1) NLNL. 2) HZ. (H==Vorblättern der Blüthe). Kotyledosarknoten oft etwas angeschwollen. In den Ach- sein der Kotyledgnen meist 3 Serialsprossen, wovon die 2 oberen oft zu Laubsproßen anfschiessen, der unterste als Niederhlait-Stelo in die Erde dringt, Die oft sehr langen Niederblatt-Stolonen von der Dicke einer Tauben- bis Schwanenfeder und stärker, sind zu- weilen unterhalb der Spitze etwas kolkj rdickt und haben dann einige Aehnlichkeit mit den schmächtigeren Knollen von Stachys pa- lusiris. anzz gelmässig entspriygt auf je le Nie Bei der Stolbnen fine Wärzelzaser, die sich später inffeinere Zweigle Be al Die Spitze selget ist wieder dünner, sie ist hakenlörmig umgebogen oder wie eingeknickt und tritt mit dem bogenförmigen Theil ans der Erde, um beim llervorbrechen ihre zarte Spitze nicht zu verletzen, Ganz regelmässig treten Anfangs aus dem Stolo je- derseits von einem Niederblatt eine sich nachher fein verästelnde oft mehrere Zoll lang werdende Wurzelzaser auf. Nichfelten kom- men zu diesen 2 später noch 2 andere hinzu, weiche oberhalb der vorigen und innerhalb der Achsalsprosse des Stolo entspringen. Alle 4 gehören nicht dem Achselspross (welcher auch ein Stolo) sondern dem Mutter-Stelo an und kommen aus dessen Holzkörper. Die ber- verbrechenden Wurzelsasern bilden am Mutterstamme ein Coleorrhiza, 4237 660 Die Niederblätter sind schappenförmig, aus breiter Basis nach oben sich zuspitzend, zunächst der Erdoberfläche am Uebergang des Stolo in den Laubstengel treten kleine Blätter mit Stiel und Spreitenbil- dung auf. Die aus einem relativen Haupt-Stolo hervorgehenden Tochter Stolonen beginnen mit 2 rechte und links liegenden Vor- (Nieder-) Blättern, eingesetzt durch 5 It: =, welche ebenfalls Stolo- nen bringen können. Nicht selten kommen besonders nahe an der Erdoberfläche 2 Serialsprosse in einer Niederklattachsel vor, der obere wird Laubspross, der untere Stolo, Am Stolo ist der Rinden- körper über Holz und Mark vorwaltend. Kotyledenarglied und Sto- lonen walzlich; Lanbstengel 5.seitig, 5-kantig, entsprechend der ®/, St. der Laubblätter. welche auf die Stengelflächen fallen, Die Fiächen entsprechend der °/, St. von ungleicher Breite. Stengel nieht nur links windend, sondern auch seilförmig links zusammen gedreht. Diese Drehung tritt erst später ein, die Stengelspitze ist noeb nicht gedreht. Basis der Blattstiele jederseits mit einem sti- pelähnlichen Oebrchen. Blüthe einzeln in der Achsel der oberen Laubblätter mit 2 Vorblätterno (durch th, In der Knospe wird das zweite vom ersten umschlossen. Blüthenstiel 4-seitig, 4-kantig ; nach oben hin verdickt, Die Vorblätter fallen auf die Seitenflächen desselben. Kelch eingesetzt durch Pros. von SER zweites Kelch- blatt median nach hinten, — Einmal fand ich eine Blüthe mit drei Vorblättern und dem gemäss das erste Sepalum median nach hinten, das 5. vor dem dritten latt. Unterhalb der Blüthe nicht sel- ten eine accessorische, aber sich kaum entwickelnde Blüthe. Selten fänd ich\an Non kräftigen Extmplaren unter der Blüthe cn accessori- schen bel Nabten, henden mit der Blüthe gleichwer gen Sgross. Er batte 2 laubige Vorblätter, auf welche 4, (durch > + ä) st der übrigen Laubblätter folgte. Die Faltung der Corolla beginnt vor ihrer Drehung. Die Stamina zeigen in der Knospe manchmal eine ungleiche ee Die vor Sep. 1, 3, 4 fallenden sind alsdann grös- ser als die /Sep. 2 und 5. Die Grössenverhältnisse gleichen sich aber sehr früh aus und manche Blumen lassen die Ungleichheit nicht erkennen, Durch die mit der Corolle verwachsene Basis der Filamente werden im Grunde der Blüthe 5 Grübchen gebildet zur Aufnahme des sich dort ansammelnden Nectars, der von dem fünf- eckigen Perigyn. ausgeschieden wird, dessen Ecken vor die Corollen- 86) Abschnitte fallen. Antheren in der Knospe intrors, bei der (gleich- zeitigen) Verstäubnng durch Drehung extrors, Die ursprünglich median stehenden Narben durch Drehung bei offener Blüthe schief. — Blätterspreiten in der Knospe auf der Mitte einfach gefalzt, so wenigstens ausserhalb der Blüthenregion wie auch bei folgender Art, €, arvensig, .J).NL, 2) HZ. Ernenerung_dureh Wurzelanresse, und aus den Laubblättern der Stengelbasis. Form und Drehung des Laubstengels, Blatt- und Blüthenstellung, Verhalten der IHloniggrüb- eben, Drehung der Antheren und Narben wie bei voriger. Blüthen 1—4, mit 3 Vorblättern. Blüthenzweig mit 2 ler, wenn die Vor- blätter ungleich hoch inserirt sind, auch und oberste die längsten; jenes 4.kantig, 4-seitig; die Vorblätter auf dessen Sei- ten fallend. Das oberste Glied nach der Blüthe hin verdickt, zur Fruchtzeit von den Vorblättern an kniefürmig abwärts gebogen. Die Filamente von ungleicher Grüsse, 3 grössere, 2 kleinere, jene vor die Sepala 3, 4, 5 fallend, diese vor 1 und 2. Dieses Grössenver- hältniss entspricht selten ihrer genetischen Folge, sondern viel eher der °/; Spir, des Kelches, so dass das vor Sepalum 1 fallende Sta- men das kleinste, die folgenden successive grösser werden, das vor Sepalum 5 mithin das grösste ist*). — Der Laubstengel zeigt in der Aufeinanderfolge seiner Zweige denselben Wechsel von Blüthen und Laubzweigen wie Tropaeol. minus, Lalhyrusp ratens., Polygon. aviculare etc. Auf eine grössere (bis 8) Anzahl meist zweiblütbiger Blüthenzweige folgen höher am Stengel Laubzweige, welche in den Achseln ihrer Blätter wieder Blüthenzweige tragen. Vebrigens ha- ben sowohl diese Bereicherungszweige als die reinen Blütheuzweige ganz gewöhnlich einen accessorischen tbeblätterten und blühenden unterständigen Spross, andere Male befindet sich unter der Iuflo. rescenz nur eine einzelne accessorische Blüthe. — Während bei Pharbilis hispida und Quamoclit coceinea das Blüthendichasium in Doppelschraubel mit Förderung aus dem zweiten Vorblatt über- geht, so zeigen sich bei Conv, aro,, wenn er ‚mehrblüthig, hierin manche Amomalien. Manchmal, wenn zweiblüthig, sind beide Blü- then homodrom und die zweite Blüthe gehört dem zweiten Vorblatt *) Deutlich ausgesprochen sind diese Grösseuverhältuisse der Stamina bei Pharbitis Leari, hispida und Convolv. tricotor. Sie zugeu nimlich, wenn man vom ersten Sepalumn ausgeht, eine von Stamen zu Stamen zunehmende Grösse, so dass das vor Sepalum 1 fallende das kleiuste, das vor Sepalum 5 das grösste ist, Es entsprechen also die zunehmenden grösseren Stamina der °/, Spirale des Kelches, Payer (Organogenie) schweigt daruher| 662 an. Andere Male ist diese letztere ebenfalls aus dem zweiten Vor- blatt kommend antidrom, ja ich fand his 4-blüthige Blüthenzweige mit lauter antidromen eine Wickel bildenden Blüthen mit Förderung aus dem zweiten Vorblatt Die deutliche Kelchdecknng und die Stellung des ersten Vorblattes nach hinten, des zweiten nach vorn (was-beiden-2--oben-citirten-Pflanzen_umgekabsteisiy, liess hierüber keinen Zweifel aufkommen. An einem 6-blüthigen Zweige ging hin- gegen das Dichasium nach einer Dichotomie in Doppelschraubeln über mit ua aus dem 2. Vorblatt, welches aber nach vorn Cuseuteae. Cuscuta. Ueber die Inflorescenz dieser Gattung siehe man Flora 1857, Nr. 18. Die dort gegebene Beschreibung passt auch auf die inländischen Arten, ebenso, was über die Kelchästivation und des- sen Stellung zur Axe gesagt ist. Carpiden in.der Richtung des 2. Kelchtheiles. €. europaea findet sich auch auf Acer camp., Prunus spinosa, Corylus, Sambucus, Kartoffeln. C. Epithym. Mittelblüthe zuweilen vornumläufig, Auch mit 4- merischen Blüthen. (Fortsetzung folgt). Litteratur Flora von Nieder-Oesterreich. Eine Aufzählung und Be- schreibung der im Erzherzogthum Oesterreich unter der Enns wildwachsenden oder im Grossen gebauten Gefäss- pflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung dieses Landes, von Aug. Neilreich, k.k. Oberlandes- gerichtsrath und Vicepräsidenten der zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Wien, Gerold 1859, 8. Der Verfasser der musterhaften Flora der Umgebungen Wien’s hat die Botaniker Oesterreichs mit dieser in 9 Heften erschienenen nicht minder gediegenen phanerogamischen Flora Unter-Oesterreichs beschenkt, die bei dessen fortwährender Kränklichkeit und geringer Musse um so grössere Anerkennung verdient. Bei dem Interesse, dass diese Flora auch für die deutsche Flora gewährt, und deren bei einem Umfange ven 1010 Seiten etwas bohem Preise dürfte 668 eine nähere Anzeige in diesen Blättern erwünscht sein. Da diese Flora seit Kramer’s Zeiten, d, h. seit einem Jahrhundert, keinen Bearbeiter gefunden, indem Zahlbruckner’s geographische Ver- hältnisse und Dolliuer’s Enumeratio nur Namensverzeichnisse lie- fern, so unterliegt deren Zeitgemässheit um so weniger einem Zwei- fel, als dieses. Gebiet 360 geographische Meilen umfasst. und. bei mannigfachen Gebirgsformationen und Bodenverhältnissen sehr pflan- zenreich und stark bevölkert ist. Ungeachtet der Verfasser seine in der Flora Wiens ausgesprochenen Ansichten über die Unhaltbarkeit mancher neuern Arten-nicht geändert hat, hat er nun doch bei der Unbestimmtheit des Artbegriffes die von der Mehrzahl der bewährten Botaniker als Art anerkannten ‚Arten als solche aufgeführt, wenn man sie mit Sicherheit von den verwandten Arten unterscheiden kann; ebenso bat er mit sorgfältiger Kritik die älteren Pflanzenna- men nur dann restituirt, wenn selbe durch eingebürgerte neuere Na- men nicht besser bezeichnet werden. Von Synonymen hat er nur die nöthigsten, vorzüglich österreichische, berücksichtigt, und die Bastarde sorgfältig angegeben. Zur leichteren Bestimmung der Gat- tungen verweist er auf Dr. Maly’s bekannte analytisehe Anleitung. Rücksichtlich der Kryptogamen bedauert er die bisherigen geringen Vorarbeiten und schliesst die Vorrede mit dankbarer Anerkennung der Mittbeilungen von 46 Botanikern Üesterreichs, Eine genaue pflanzengeographische Schilderung von Unteröster- reich mit vorausgeschickter Geschichte der Botanik eröffnet das Werk, Erst mit Clusius (gegen Ende des 16. Jahrhunderte), der in seiuer Historia rariorum stirpium per Pannoniam et Ausiriam observatarum 500 neue Arten beschreibt und ein treues Bild der damaligen Vege- tation lieferte, beginnt diese Geschichte, dem bald Burser und Caspar Bauhin folgten, worauf wieder ein Stillstand von 150 Jahren eintrat. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts wurde durch die Berufung des Freiherrn Nieolaus von Jaequin und Kra- mer’s Elenchus das goldene Zeitalter des Sexualsystems für Oester- reich herbeigeführt; bald folgten nun Baron Wulfen, Crantz, Host, Schultes, Trattinnick, Endlicher, der Gründer des natürlichen Systems für Oesterreich, Unger, Fenzi und mehrere jüngere Botaniker. Hierauf berührt der Verfasser die botarische Geschichte der 4 Kreise Unterösterreichs und gibt eine vollständige Litteratur dieser Flora Dann folgt die Schilderung der natürlichen Beschaffenheit des flussreichen, jedoch an Seeu und Sümpfen arınen, zum Theil gebirgigen Landes, welches sich von 400 Fuss Seehöhe im Alpengebiete bis au 6600 und im böhmisch-mährischeu Gebirge 664 bis zu 3600 Fuss erhebt; im ersteren parallel laufende Zonen von krystallinischen Schiefern und Granwacke in geringer, von Kalk- und Sandsteinen in grösserer Ausdehnung, in letzteren ein grosses Granitplateaa und krystallinische Schiefer, vorzüglich Gneiss, dar- bietet. Die Ebenen des Bezirkes, ausgetrocknete Meeresbetten der ÜUrwelt, sind mit Dilavien und Alluvien bedeckt, als das obere Donau- becken, und das südliche und nördliche Wienerbecken. In der Bodendarstellung mit Rücksicht auf die Vegetation wird gezeigt, dass Granit und Schiefer eine sandige lockere Dammerde geben, welche vorzüglich den Wäldern, weniger den Wiesen und am wenizs’en dem Ack-rbaue zusagt, da die hiezu erforderlichen thonigen und kalkisen Bestandtheile fehlen; dass das Urgebirge die Feuchtigkeit liebenden Pflanzen begünstige; dass der Kalk wegen seiner langsamen Verwitterang und schroffen Felsbildung nur in Spalten und tieferen Gründen, sowie auf Waldboden Dammerde er- zeuge und auf ihm vorzüglich die Trockenheit liebenden Pflanzen und der Weinstock gedeihen; dass der Sandstein wegen seines thonig-kalkigen Gehalts eine leichte fruchtbare Dammerde gebe, die der Wiesen- und Waldcultur, sowie dem Ackerbau gleich gedeihlich sei; dass reiner Tegel als wasserdicht eine schwere Dammerde bilde, die hei der Hitze verhärte, aufspringe, und dass der Sand das Wasser zu schnell durchsickern lasse, daher sich auf selbem keine Dammerde erzeuge, wo er jedoch wit Tegel vermischt vorkomme, ‚eine leichte fruchtbare Dammerde entstehe, die einen vortrefflichen Getreideboden abgibt. Die Ertragsfähigkeit des Bodens ist im Gan- zen nur mittelmässig; die Bodenfläche beträgt 43 pr. C. Aecker, 83 pr. C. Wälder, 12 pr. €. Wiesen und 12 pr. C, Weingärten. Die Mitteltemperatur des Sommerhalbjahres ist in Wien +13,6°R. ; die des Jahres + 8,08°%; die mittlere Zabi der Regentage 110, der Gewitter 19; die mittlere Summe der Niederschläge beträgt 178,5” In Betreff des Einflusses des Klima’s auf die Entwieklungsstufen der Vegetation erörtert der Verfasser die Zeit und den Charakter der Frühlings-, Sommer- und Herbst Flora nach den verschiedenen Bodenerhebungen. Die Resultate mehrjähriger phänologischer Be- obachtungen von Fritsch über Jdie Zeit der Belaubung, Blüthe und Fruchtreife ven 128 Bäumen, Sträuchern, 'Getreidearten oder sonst wichtigen Phanerogamen werden in Tabellen verzeichnet. Pflanzenregionen werden folgende unterschieden: 1. die der Ebenen, Hügel und Vorberge von 407 bis 1200" mit Maisbau bis 1300‘, Weinbau bis 1600‘, Weizen, Wallnuss- und ishten Kastanionhäumen bis 1800‘, Roggen und und Hafer bis 3000. "665 In dieser Region herrschen Getreide- und Feldban, "Obst. und Wein- eultur, Eichen, Pappeln und Ulmen vor. 2, Region der Waldberge von 1200 bis 2500’, mit Wäldern, Bergwiesen, Hochmooren und niedern Kalkbergen. Getreide und Obst- bäume nehmen in dieser Region bereits ab. 3. Region des Hochgebirges und der. Voralpen von 2500 bis 5000°, mit düsteren Nadelwäldern (vorzüglich Tannen). 4. Alpenregion von 5000 bis 6566‘, wozu nan die höchsten Spitzen der Kalkgebirge und des Wechsels_gehören, mit Krummbolz- Vegetation. Der Einfluss der geologischen Formationen auf die Vertheilung der Gewächse ist, wenn auch wichtig, durch Klima, Standort und andere Umstände vielfach modificirt. Die meisten kalksteten Pflan- zen bewohnen die höheren Regionen der Kalkalpen, da jedoch viele in andern Ländern auf Schiefer-Alpen vorkommen, so glaubt der Verfasser, dass sie mehr von klimatischen Verhältnissen, als der chemischen Bodenbeschaffenheit abhängen, und dass es nur für ge- wisse Gegenden kalk- und schiefersteie Pflanzen gebe. Vielfache Beobachtungen in verschiedenen Alpen haben jedoch Referenten überzeugt, dass es allerdings mehrere allgemein kalkstete und we- niger schieferstete Pflanzen gebe, und dass deren angebliches Vor- kommen auf Sobiefer oder Kalk grossentheils auf mangelhafter Be- obacktang berahe, indem dem Schiefer häufg Kalk, seltener dem Kalk Schiefer beigemischt ist, Der Verfasser zählt 48 Arten auf, welche in Unter-Oesterreich nur auf Urgebirgen gefunden wurden, wovon 87 auf das böhmisch- mährische Gebirg, 7 aufs den Alpenzug entfallen und 4 beiden ge- meinschaftlich sind. Das- geringe Vertretensein der Flora der Schie- feralpen ist in der geringen Höhe der dortigen Gebirge begründet. Die Kalkflora ist die schönste und reichste des Landes und erstreckt sich nicht nur über die ganze Kalkalpenzone, sondern auch auf die Grauwacke und die kalkigen Einlagerungen der Sandatein- ‚zone und die körnigen Kalksteine des Urgebirges. In Bezug auf die betreffenden Gesteinsarten ist der Jura- und Leitha-Kalk ärmer und enthehrt des subalpinen Charakters; die Grestner- und Gosau- Schiehten zeigen eine dem Sandstein verwandte Flora. Auf den Werfuer Schiefern herrschen die hygrophilen Pflanzen vor. Es werden 215 ausschliesslich und 150 vorherrschend in Unter-Oesterreich auf Kalk vorkommende Pflanzen aufgezählt. Die Sandsteinflora macht sich durch sehaitige Buchenwälder und fruchtbare, sam Theil sumpfige Bergwiesen kenntlich, hat jedoch 666 keine eigenthümlichen’Pflanzen, indem sie die meisten mit der Kalk- flora theilt und nur durch den Mangel an Felsen- und Alpenpflanzen abweicht, und von der Schieferflora sich durch eine an Phaneroga- men reichere, an Kryptogamen ärmere Vegetation und Vorherrschen von Laubbols unterscheidet. Als die Sandsteinflora bezeichnend wer- den 29 Arten aufgeführt, wovon Asplenium Adiantum niyrum, Avena tenuis, Danthonia provincialis, Anthericum Liliago dort nur auf Sandstein vorkommen. Von der Flora des tertiären Hügellandes und der Ebe- nen bietet das obere, im Norden vom Urgebirge, im Süden von Sandstein begrenzte, überall von Alpenbächen mit Kalkgeröllen durch- schnittene Donaubecken Uebergänge aus diesen 3 Vegetationsgebie- ten und nur einige eigenthümliche Pflanzen, als Cynosurus echina- “. tus, Chenopodium Botrys, Artemisia austriaca, scoparia, Heliotro- pium europaeum, Glaucium flavum. Das Wienerbecken zeigt bei der Mannigfaltigkeit seiner Elemente und den Anklängen der ungarischen Flora eine ungewöhn- lich reichhaltige Flora, indem sie zugleich das östliche Ende der deut- schen und den Anfang der ungarischen und russischen Flora bildet. Auf dem hiezu gehörigen Steinfelde gegen W. Neustad: finden sich die in Oesterreich nur dert vorkommenden Micropus erectus, Xeran- themum annuum, Onosma arenarium, Turygenia latifolia, Reseda Phyteuma, Medicago prostrata. Die Leithaufer und der Neusiedler- See an der Grenze Ungarns bieten ausser Sumpf- und Wasserpflan- zen: Crypsis aculeala, Triticum aristatum, Carez divisa, nulans, Cyperus pannonicus, Orchis laziflora, Suaeda maritima, Artemisia camphorala, maritima, Crupina vulgaris, Cirsium brachycephalum, Scorzonera parviflora, Lycopus exaltatus, Salvia Aethiopis, Bu- pleurum tenuissinum, Malcolmia africana, Lepidium erassifolium, perfoliatum, Spergula marina, Silene viscosa, multiflora, Euphorbia salicifolla, Amyydalus nana, Melilotus caerules, Astragalus asper; sulcalus, exscapus, Vicia pannonica, narbonnensis, — Die sumpfi- geu Niederungen südöstlich von Wien liefern ausser reichlichen Sumpfpflanzen die seltenen Eguisetum littorale, Cyperus longus, Triglochin maritimum, Allium suaveclens, Iris spuria, Leucoium aeslivum, T'hesium ebracteatum, Serratula helerophylla, Adenaphora lilifolia, Erythraca linarifolia, Omphalodes scorpivides, Sumolus Valerandi, Oenanthe fistulosa, silaifolia, Veronica lonyifolia, Cie- matis integrifolia, Myagrum perfoliatum, Euphorbia lucida, Lythruin virgatum, Vicia grandiflora, — Das Hügelland zwischen Wien und Hainburg schliesst die reichen Rebenhügel des Kablengebisgs, die :067 an Kalk- und Sand-Pflanzen reiche Türkenschänse and den pflanzen- reichen Schneeberg ein, unter deren hervorgehebenen 70 Pflanzen vorüglich Care stenophylla, divisa, supina, nilida, nulans, Orni- Ihogalum narbonnense, Gagea bohemica, pusilla, Convallaria lati- folia, Cephalaria transylvanica, Gnaphalium arenarium, Carthamus lanatus, Centaurea solstitielis, Scolymus hispanieus, Helminthia echioides, Taraxacum serotinum, Crepis selosa, nicaeensis, Xan- thium spinosum, Salvia austriaca, Marrubium peregrinum, Echium rubrum, ilalicum, Ammi majus, Bifora radians, Ceratocephali, Ra- nunculus ülyricus, Hesperis tristis, Euclidium syriacum, Althaca pallida, Euphorbia nicaeensis, Trigonella monspeliaca, Trifolium siriatum, grösstentheils Anklänge der ungarischen Flora, bemerkens- werth sind, Die Fiora der Ufer und Insein der Donau bilden aus- gedebunte Auen von Alnus incana, Populßs alba, Salix purpurea und amyydalina, nebst vielen Schutt- und Wasser-Pflansen. — Das Marchfeld, grösstentheils Ackerland, mit vielen sumpfigen Stellen und den Ufern der March, bietet eine theils ungarische, theils mäh- rische Flora, Von den dortigen 150 Pflanzen sind Tragus racemo- sus, Orypsis alopecuroides, schoenoides, Eragrostis pilosa, poaeoides, Scirpus Michelianus, Kochia arenoria, scoparia, Thesium humile, Armeria vulgaris, Aster tanus, Anibemis Neilreichü, Seneeio Doria, Peucedanum officinale, Sennebiera Coronopus, Laciuca quercina, Lindernia Pyzidaria, Cnidium venosum, Silene multiflora, Galega officinalis, Vicia pannonica hemerkenswerth. — Das ausgedehnte Hügelland des Kreises unter dem Manbartsberge hat meistens Eichen- und Rothföhren-Wälder and ist pflanzenarm, nur Allium rolundum, flavum, Iris variegata, Euyolia ceratoides, Kochia scoporia, prosirata, Daphne Uneorum, Linosyris, Inula germanica, Phlomis luberosa, Verbascum phoeniecum, Amygdalus nana zeichnen diese Flora aus, — Ialophyten finden sich an der Pulka zwischen Seefeld und Laa, als Crypsis aouleata, Salicornia herbacea, Glaux marilima. — Der Einfluss des Standorts auf die Vertheilung wird genau erörtert und die Vegetationsformationen der Wälder und Auen, der sonnigen Hügel und buschigen Stellen, der Felsen und steinigen Triften, der Wiesen, Weiden, Sümpfe uud Wässer, des beb:uten Landes, die Culiterpflanzen und ibre Erträgnisse, der Weinbau, die Unkräuter der Raine, Sandstellen und wüsten Plätze, endlich die gewöhnlich in Zier- und Biumengärten cultivirten Pflanzenarten angegeben. Die Flora Unter-Üesterreichs gehört theils der norischen Alpen-Vegetation. theils der böhmischen und osteuropäischen Flora und nach Schouw 668 dem Reiche der Umbellaten und Cruciferen, and die der Alpen dem der Saxifragen und Moose an. In einer Tabelle wird nun die Zahl der Gattungen und Arten der Flora Unter-Oesterreichs mit der von Ober-Desterreich, Steier- mark, Mähren und Deutschland verglichen, Erstere Flora zübit 270 Compositae, 102 Gramineae, 103 Cruciferae, 101 Papilionaceae, 90 Cyperaceae, 82 Umbellatae, 79 Caryophyllaccae, 72 Scrofularinae, 63 Ranunculaceae, 62 Labiatae, 53 Rosaceae, 48 Orchideae, 36 Li- liaceae, 25 Salsoleae, 26 Euphorbiaceae. Die Unter- und Ober- Vesterreich eigenthümlichen Phanerogamen werden gegenübergestellt, wovon Referenten für Öberösterreich mit Ausschluss von Salzburg zweifelhaft erscheinen: Carez microstachya, Fritillaria Meleagris, Gliadiolus communis, Plantago Psyllium, Scabiosa australis, Carpe- sium cernuum, Anthemis alpina, Chundrilla prenanthoides, Phyteuma Sieberi, Michelii, Peditularis tuberosa, Sceptrum, Androsace gla- eialis, Hausmanni, Sazwifraga relusa, Rhamnus alpina, während Ornithogalum sulfureum und chloranihum (in einem Obstgarten bei Steyr wild) fehlen. Hieranf folgt ein Vergleich mit der Flora von Steiermark und von Mähren und wird bemerkt, dass in. den 5 Grenz- Comitaten von Ungarn 44 Arten vorkommen, welche in Vuteröster- reich fehlen, und dass aus der ungarischen und südeuropäischen Flora 158 Arten in Unterösterreich und zwar 22 davon nur im Wienerbecken vorkommen. Die Arten selbst werden nach Endlicher’s System mit ge- naner Charakteristik der Familien, Gattungen, Rotten und Arten, bei artenreichen Gattungen unter Voraussendung eines analytischen Schlüs- sels, aufgeführt, und die auszeichnenden Merkmale, sowie die Ab- änderungen hervorgehoben, dabei auch die Vorkommens-Verhältnisse, die Fundorte, Verbreitung, Blüthezeit und Dauer angegeben. Bei den Farnen vermisst man das mehr nördliche Aspidium crislalum, während das südliche Notochlaena (bei Melk) und das seltene As plenium fissum Kit. auf den dortigen Kalkalpen überrascht, Von Butrychium wird nur Lunaris aufgeführt, — Unter dem Reichthum an Gräsern sind ausser den bereits angegebenen Arten Coleanthus an Fischteichen bei Jzettl mit Carex cyperoides, Pollinia gegen Ungarn, Milium paradscum am Leithagebirge, Poa dura im Wie- nerbecken gemein, Molinia serolina bei Baden bemerkenswerth. Festuca sylvatica Vill, wird zur Poa sudelica Haenke und hiezu fragweise Poa hybrida Gaud. gezogen, welche davon verschieden ist und den dortigen Alpen zu fehlen scheint. Festuca sylvalica Host ist Synonym von F. Drymeia, — Von den Cyperaceae kommen 669 65 Carices dort vor, von welchen C.rupesfris All; auf den dortigen Kalkalpen, C. stenophylla um Wien stellenweise häufig, sonst sehr selten sind, Ü. caespitosa Jaeg. wird zu vulgaris Fr. gezogen» die Linn&’sche soll dort fehlen. C. turfosa Fr., durch ganze Scheiden von vulgaris unterschieden, hält der Verfasser nur für eine schlankere Form davon auf Torfunterlage, und die von den blattlo- sen und beblätterten grundständigen Scheiden und den am Rande rückwärts gebogenen Blättern entnommenen Unterscheidungsmerk- male seien oft undeutlich und nicht beständig, daher die neuen Ar- ten dieser Rotte nicht gerechtfertigt. C. hordeistichos Vill, kommt in der südlichen Bucht des Wienerbeckens häufig vor. — Die Familie der Liliaceae ist in dieser Flora reich vertreten, nämlich Ornithoga- lum 5, Gagea 6, Allium 14, wovon nigrum?, salivum verwildert, Iris 7, worunter die schöne pumile, ein Schmuck der Hügel bei Mödling, — Die Orchideen sind eine Zierde dieser Flora, indem von Orchis 14 Arten, deren schönste die seltene fusca an den Kalkhü- gein, die seltene O. Spitzelii am Schneeberg, die glühende Ana- camplis, und 4 schüne Ophrys-Arten aufgeführt sind. — Von Wei- den werden 21 Arten und 90 Bastarde aufgezählt; Salix cuspidata wird für eine Missbildung von fragilis erklärt, zu der sie als 7. po- Iyandra fezogen wird, wogegen deren nicht seltenes Vorkommen im Pinzgau spricht, wo fragilis ganz fehlt, die selbst um Salsburg sehr selten vorkommt. — Thesium 6 Arten. — Von der reichsten Familie der Compositen sind 9 Inuice, 8 Anthemides, 17 Seneciones aufgeführt. Gnaphalium Hoppeanum wird mit Recht als y. alpinum zu sylvaticum gezogen. Von Hieracium werden nur 16 Arten auf- geführt, indem H. bifurcum MB. und stoloniflorum als Bastarde von Pilosella und praealtum, fuscatum und angustifolium von Piloselia und Auricula, dann vorrifolium und bupleuroides als Formen von saratile angesehen, mit H. murorum als ß. glaucescens H, bifidum Schmidtii Tsch., pallescens WK., und als 7. polyphylium, H. si- vaticum Lam,, vulgatum Fr. und racemosum WK. vereint, zu H. vilosum als 8. H. gladratum Upp., als Yy. aphyllum H, püiferum Hpp., Schraderi Schl., zu H alpinum als alpino.murorum H, nigrescens W., Halleri Hpp, endlich zu sabaudumL. als 9. boreale Fr., y. rigidum IIrtm. und racemosum WK. gezogen werden; Zu- sammenstellungen, die zum Theil gerechtfertigt sind, zum grösseren Theil jedoch noch sorgfältige Prüfung erbeischen. — Die Asperifolien sind,reichlich vertreten mit südlichen Arten, als Anchusa italica, Echium italicum. Pulmonaria mollis und azurea werden als For- men zu angustifolia gezogen, Von Myosotis schmücken 7 Arten 670 die Umgebungen Wiens. — Von Verbascum werden 8 Arten uud 7 Bastarde aufgezählt. Y. thapsiforme wird als Form zu phlomoi- des, austriacum S c htt., zu orientale MB, gebracht, montanum Schrd. als Ihapso.phlomoides, Scholtianum Schrad., als specisso orientale aufgeführt, während Schottianum Koch Rastard von nigrum und floccosum ist. Zu Scrofularia aquatica wird wieder Ehrharti als x, serrata und Balbisii als ß, crenata gezogen. Von den 24 Ve- ronicae kommt lonyifolia mit den Var. elatior Hst., media und ma. ritima Schrad. nur im Wienerbecken vor; mit spicata werden hy- brida und orchidea, mit agrestis polita und opaca Fr, wieder ver- einigt, — Weniger naturgemäss erscheint die Vereinigung von Eu- phrasia salisburgensis mit officinalis,. da sie sich stets constant bleibt. — Von Orobanchen nach Koch werden 16 Arten aufgeführt, worunter die seltenen caerulescens, Rapum, Picridis, minor. O. elatior ist“dort die gemeinste, O©. Salviae kommt wohl nur auf Salvia glutinosa vor. — Die schönen Primulaceen sind reichlich vertreten. Androsace zählt 6 Arten, wovon elongatz und mazima um Wien gemein. Primula vulgaris Huds. (acaulis Jacgq.), eine Zierde der Umgebungen Wiens, kommt schon in Oberösterreich nur selten mehr vor. Die allgemein als P. spectabilis Tratt. aufge- geführte Form von integrifolia L. der Kalkalpen Oesterreichs wird als Clusiana Tsch. bezeichnet, von welcher sich erstere (calycina Duby) durch oberseits drüsig punktirte Blätter und spitze Kelch- zipfel unterscheidet. P, intermedia Port. ist minimo-Clusiana Schott. Soldanella montana W. wird als var. major von alpina aufgeführt, obwohl sie sich stets gleich bleibt, und einen ganz ver- ‘schiedenen Standort auf moosreichem Boden der Nadelwälder der Ebenen hat; sie ist wohl eine eben so gute Art ale pumils und mintma. — Unter den reich vertretenen Umbellaten bemerken wir Falcaria, um Wien gemein, von Bupleurum 6 Arten, Oenanthe 3, Seseli 4, wovon varium gemein, die sonst seltenen Unidium veno- sum, Ammi majus, Archangelica, von Peucedanum 9, wovon alsa- ticum, Chabraei und austriacum gemein, verlicillare nur in einer Schlacht des Rosaliengebirges; Siler trilobum Scop., am Kahlen- gebirge gemein. — Von Sempervivum erscheinen 4 Arten, sobolife- rum gegen Mähren, Neilreichü Schtt. in der Kiause am Wechsel, wohl wie arenarium Koch eine Form von hirtum L., die sich durch sehmälere Rosettenblätter und kuhle, gewimperte Stengelblätter un- terscheidet. — Von ad 15 Sazifragen ist dulbifera um Wien g®- die dortige pralensis ist dia güdliehe Form mein. — Anemone 10 (montana App.), Pulsalille mit der Var. Halleri All, apennina a bei Gresten, vermuthlich verwildert, Adonis 3, vernalis eine Zierde der Kalkhügel bei Petersdorf, Ranunculus 21, wovon anemonoides nur in den Voralpen Oesterreichs auf Kalksand. unter Krummholaz, polyanthemos mit der Var. latisecta (nemorosus DC.), sardous Ernte. (hirsutus Curt., der jüngere Name), — Silene 12, ohne Neliosperma, wovon S. Sarifraga nur in den Wildalpen. — Euphorbiae 21, Li- neae 7, Potentillae 18, Trifolia 17, Astragali 8, Viciae 17, wo- runter oroboides Wulf. auf Kalk-Voralpen, pannonica Erntz. blos im Wienerbecken. Am Schlusse folgt ein Verzeichniss der in Schriften als in Un- terösterreich vorkommend aufgeführten, jedoch dem Verfasser unbe- kannt gebliebenen Arten, sowie Nachträge und Verbesserungen, als neue Standorte und Berichtigungen, z. B. dass Ornithogalum Kochii Aut. (collinum Koch) und tenuifolium Rehb. nur Formen von umbellatum sind, Ein sorgfältiges Register schliesst diese ausge- zeichnete, reiche Flora. Salzburg, Dr, Sauter. Getrocknete Pfianzensammlungen. Algae marinae siccatae; Eine Sammlung europäischer, und ausländischer Meeralgen in getrockneten Exemplaren, mit einem kurzen Texte versehen von Prof Dr. Kützing, VIII. Lieferung. Herausgegeben von Dr. R, F. Hohen- acker.-Kirchheim unt. T., Königreich Würtemberg, beim Herausgeber. 1860. Indem wir uns auf frübere Anzeigen dieser vortrefflichen Samm-» lung beziehen, geben wir nachstehend den Inhalt dieser neuesten Lieferung, die in sorgfältiger Ausstattung würdig an ihre Vorgänger sich anreiht: 351. Cladophora spinulosa Kg. Cap Agulhas, Südafrika. 352, C. vaucheriaeformis Kg. Cherbourg. 533. Rhizoclonium ripa- rium Harv, Ebendaher. 354. Chaetomorpha chlorotica Kg. Canal, 355. Ch. herbacea Kg Dänisch westindjsche Inseln. 356. Ch. rigida Kg. Canal. 357. Ch. variabilis Kg. Insel Chilee. 358. Halymeda tri- loba Deene. Rothes Meer. 359. Bangia Iutea J. Ag. fienya, 360. B. versicolor Kg. Triest. 361. Porphyra Kunthiana Kg. Falkland». Inseln. 362. P. Kunth. Kg. var. Chayguin, Söd-Chile. 363. Elachista scutulata Duby. Cherbourg. 364. Ectorarpus paroulius Kg. Cap Agut- 672 has. 365. Sargassum affine I. Ag. Cap der guten Hoffnung. 366. Callithamnion Daviesii Ag. Arromanches, Dep. Calvados, 367. Hor- moceras gracälimum Kg. Triest, 368. Acanthoceras echionolum Kg. Insel Lesina. 369. Centroceras leptacanthum. Kg. Ebendaher. 370. Ceramium furcellatum Kg. Morro Gonzales in Süd-Chile. 371: C. rubrum var, fruticulosum Kg. Magellans-Strasse. 372. Iridaea carnosa Kg. Cap Agulhas. 373. I. edulis Grev. Insel Chiloe. 374. Euhymenia schizophylia Kg. Cap Agulhas. 375. Callophyllis tenera J. Ag. Falklands-Insela. 376. Gymnogongrus filiformis Kg. sp. n. phycomatibus elongatis ultra setaceis, ramosissimis (diehotomis) ramis flagelliformibus fastigiatis. Ancud, Insel Chiloö. 377) Gelidium cor- neum d. elevatum Kg. Triest. 378. Suhria lingulata J, Ag. forma prolifera. Morro-Gonzales, Süd-Chile. 679. Grateloupia cuneifolia J. Ag. Aneud, Insel Chiloe. 380 @. fliformis Kg. Insel St. Thomas, Westindien, 381. @. ancistroclada Mant. San Carlos, Chilo&. 282 Chondrothamnion chiloönse Kg. n. sp., phyeomate tubuloso nigres- eente utrinque aftenuato, ramis elongatis atrinque attenuatis alternis ramuliferis, -ramulis setaceis vel capillaribus abhreviatis laxis. Ancud, Chiloe. 383. Laurencia oblusa Lamx. var. Triest, 384, L. oblusa var. corymbifera Kg. Cap Agulhas. 385. L. oblusa var. microeladia Kg. Dänisch-westindische Inseln. 386. L. papillosa Grev, Rothes Meer. 387. Polysiphonia Jacobi de Not. Genua. 388. P. linocladia Kg. Cap der guten Iloffnung. 389 Acanthophora Thierii Lamx. St. Thomas, Westindien. 390. Hypnea musciformis Lamx. forma pygmaea, Cap Agulbas. 391. Rhodophyllis bifida Kg. forma major. Luc, ep, Calvados. 392. Rh. bifida Kg. forma conglomerata. Arromanches, 393. Calliblepharis ornata Kg. Cap Agulhas, 394. Sphaerococeus confervoides var. y. ramulosus Kg. Insel St, Thomas, Westindien., 395. Sph. divergens Ag. Triest, 396. Plocamium coc- zineum Lgugb, Magellans-Strasse. 397. Pl. cocc. var. uncinatum J. Ag. Cherbourg. 398. Plocam. eostatum Ag. Cap Agulhas. 399, Thamnocarpys magellanicus Kg. Magellans-Strasse. 400. Eucteno- dus Labillardierii Kg. Cap Agulhas. F. KF> Beigelegt ist dieser Nummer ein Prospectus über ein mikros- kopisches Präparaten-Werk von Dr. Speerschneider, den wir der Aufmerksamkeit unserer Leser empfehlen Bedacteur und Verleger: Dr. Fürnrohr, Druck der F. Neubauer’schei Rucbdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA." a — | IM 48. ktegensburg. 21. November. 1860. Inhalt. orıcınıL-senannLung, Wydler, kleinere Beiträge. wur Kenntniss einheimischer Gewächse. Fortsetzung. (Boragineae), — GELEHRTE ANSTALTEN UND VEREINE, Verhandlungen der botan, Bedtion der‘ Schlesischen Gesellschaft für vateerlindische. Cultur. a = = a Kleinere. Beiträge zur: ‚Kenntnias "einheimischer Ge- „wächse, Von H.Wydler. B ” (Fortsetzung) Boraginene. . Blüthe mit zwei seitlichen, bald vorhandenen, bald ‚nicht ent- wickelten, Verblättern. Kelch der Seitenblüthen «dursh Sri in: gesetzt, gewöhnlich hint- seltener vornumläufig, Frachtblätter in der Richtung von Sepalum 2. 'Gipfelblüthen an die 'vorausgehende Blatt. stellung ohne Prosenthese anschliessend. Blüthenwickeln Anfangs senkrecht nach vorn (in der Ebene ihres Tragblattes) eingerollt, Blüthen immer auf der Oberseite des Sympodiums. Heliotropium europaeum. Einaxig. Kotyledonen L2Z. Kotyle- Nt’si donarglied sehr kurz, Kotyledonen lang gestielt, mit eiförmiger Spreite, von den zunächst folgenden Blättern wenig verschieden. Auf die Kotyledonen folgt an verschiedenen Exempfg eine öb- gleiche Anzahl von rechtwinklig mit den Kotyledonen klar sich‘ ge- kreuzten Blattpaaren. Ich fand folgende Fälle: 1) Auf 3 Blattpädre, die Kotyledonen mitgesählt, folgte *s durch ti eingesetst. 2) Nach 2 Blattpaaren folgte *,/s (welche Stellung imnfbr am Stengel 3 +4 5 nach 5 Blättern (Kotyledonen mitgezählt) dutch die Gipfelblüthe schliessen. Andere kräftige Exempläre briügen melir Biftter md Flora 1860. " 48 herrscht) eiegesetzt mit . — Es gibt Exemplare, die schon pjPh 674 - sind stark verzweigt, auch aus den Kotyledonen, Meist sind 3—3 Serialzweige in einer Blattachsel befindlich, wovon die 2 oberen Laubblätter und Inflorescenz bringen, der unterste hingegen meist nor einig®Laubblätter träßt- Stengel uäd Zweige enden mit 3—2 ährenförmigen Wickeln, Die oberste ist meist einfache Wickel und ohne entwickeltes Tragblait; zuweilen hat auch die zweit oberste kein solches, Diese und die dritt oberste sind gewöhnlich Doppel- wickeln, und nur scheinbar ohne Tragblätter, weil die Wickeln hö- her am Stengel hinaufwachsen, und sich von ihren Tragblättern ent- fernen. Haben solche Blätter seriale Zweige, so wächst nur der eberste höher am Stengel oder an Hauptzweigen (denn es gilt auch von letzteren) hinauf, während die I bis 2 unteren in der Blattachsei stehen bleiben. Je höber die Blüthensweige am Stengel und den Bereicherungszweigen stehen, desto stärker ist der Grad des An- wachsens. Die Wickelähren reichblüthig mit zuletzt sehr stark ge- streckter Scheinaxe. Blüfben ohne entwickelte Vorblätter ; die Mit- telblüthe der Doppelwickel nicht selten vornumläufig. Letzteres sei- gen häufig auch die Bereicherungssweige, welche nach 2 Vorblättern die übrigen Blätter nach */, gestellt haben. Aber auch hintamlänfige Zweige sind häufig. = Asperugo procumbens. Kotyled. LZ. Kotyledonen gestielt, oval. Kotyledenarglied kurz, Blattstellung °/s,. Merkwürdig ist der Wech- sel von langen und kurzen Sympodiengliedern, wodurch die Jaubigen Vorblätter und die Blüthen zu 3 und 2 wie zusammengeschoben zu sein scheinen. Echinospermum. KLZ, Sympodium reichblüthig, sehr gerad gestreckt. . " E. Lappula. Entwicklung der Blüthenzweige absteigend: der aus dem obersten Blatt der stärkste und sich gerad aufrichtend. Sein Tragblatt an ihm eine kurze Strecke weit hinaufgewachsen, and da der Zweig die Fortsetzung des Stengels zu sein scheint, so steht auchsekeinbar sein Tragblatt böher als die Gipfelblüthe des wirklichen Stergels. In der Blüthenwickel stets nur die zweiten Vor- blötter ausgebildet. E. defleeum,. Im Wesentlichen wie vorige. Die Inflorescens am Ende des Stengels und der Bereicherungszweige verbält sich oft wie bei Myosolis. Cynoglossum officinale. Kotyledonen LZ. Blattstellung °/s, "is %4s. Gipfelblütbe zuweilen tetramerisch bei 2 Carpiden. Unterhalb des Blüthenzweiges nicht selten in derselben Blattachsel ein acces- serischer Zweig. Die obersten Blüthenwickeln manchmal am Stengel 675 hinaufgewachsen und so von ihrem aceessorische Zweig seine Stelle in der Biat Die tiefer am Stengel stehenden Blüthenwickeln: habe Vorblätter. Bei-dEm ob bleibt Jasstftere aus amd Fine wird dyself”das grst® Kelchblatt-Mer Mittelblütheder einfe-, n en. Die Blüthen innerhalb der Wickeltrauben ohne Verblät. ter. Aestivation des Kelches oft deatlich nach °/,, andere Male me- tatopisch, . Omphaledes verna. NLZ. Die untersten Laubblätter boden. ständig auf gestauchter Axe. Ueber ihnen dehnt sich der Stengel. sehaftförmig und trägt meist 3 Laubblätter, wovon die 2 obersten oft am Ende des Stengels unter der Gipfelblüthe :nahe zusammen rücken. Diese 3 Blätter sind die Tragblätier der einfachen nicht sehr reichblüthigen Wickeltrauben. Die zwei obersten- Wicheln rich: ten sich mehr auf und bilden am: @ipfel: des Stengels manchmal eine Gabel. Glieder der Sympedien geßeßnt. ‚Blüthen. ohne Ver. blätter, entfaltet aufgerichtet, nach dem Abblühen überhängend. Ze- weilen hat die unterste Wickel das zweite laubige Vorblatt an der ersten Blüthe entwickelt. Das Tragblatt der obersten Wickel sei- nem respectiven Zweige zuweilen eine kurze Strecke aufgewachsen. Die Erneuerung geschieht aus den Achseln des Bodenlaubes im Stolonenferm, welche mit laubigen Vorblättern beginnen,. sad welche wie ibre folgenden Laubblätter nach ’/s stehen. Andere Sprosse tragen nach swei Vorblättern die folgenden Blätter nach. °/s gestellt. Tiefer aus dem gestauchten Stengeltheil kommende Sto- lonen beginnen mit Niederblättern, welche schöne Uebergänge in Laubblätter darbieten. Es folgen nämlich auf die schuppenartigen Niederblätter kleine Laubblätter mit breiten, flachen, fast scheiden- artigen Stielen und kleiner Spreite; die nachfolgenden Blätter ge- winnen immer mehr Stiel- und Spreitenbildung, während die Schei- denbildung abnimmt, Die. bodenstündigen Blätter oft mit St., ihre Spreiten in der Kuospe nach dem langen Weg übergerollt. Die Vorblätter der- Erneuerungssprosse und die distiche gestellten Blät- ter überhaupt haben Anfangs gegenwendig gerollte Spreiten. O. linifolia, Kotyledonen LZ. Keimpflanze. Auf die Kotyledonen folgen drei Blattpaare, alle unter sich und mit den Kotyledonen naclı 1+3 p} ernt, während def‘ gestellt, An das dritte Paar schliesst sich unter gleicher Prosenthese ein ferneres Blatt an, welches die am Stengel herr. schende °/, St, einleitet, Wenn stark verzweigt, bringt der Stengel aus den unteren Blättern Bereicherungszweige, aus den höheru reine 33° or7B „„„tache,, selten gedoppelie Wickeltrauben, Blüthensweige ÄBlang 2—1 laubige Vorblätter haben (im letzteren welehaas zweite) während alle übrigen Blüthen ohne Vorblätter sind). Blölffenzweige sich"in absteigender. Folge wntwickelud. Sym- podium iitt-entwiäkelten Gliederlf’sehr gerade estreckt = Die „wei obersten Blüthenwickeln des Stengels zeigen an verschiedenei ‚Ex- emplaren ein verschiedenes Verhalten. Rücken sie (und ihre Trag- blätter) nahe zusammen, so bilden sie eine die Endblüthe des Sten- gels weit übergipfelnde Gabel, dabei stehen sie noch in der Achsel ihres Tragblattes. Oder sie wachsen am Stengel bis nabe ua die Gipfelbläthe hinauf, ebenfalls eine Gabel bildend, lassen aber ihre Tragblütter tiefer am Stengel zurück, so dass leiztere ohne Achsel- spross zu sein scheinen (wie gewöhnlich bei Myosotis), Sind die 2 obersten Blüthenzweige weiter aus einander gerückt, so richtet sich der oberste gerade auf, die Endhlüthe des Stengeis seitwärts drän- gend und scheinbar die Fortsetzung des Stengels bildend. Diese oberste Wickel ist bald mit, bald ohne Tragblatt. Im ersteren Falle wächst es zuweilen ein wenig an seinem Zweig binauf. Borage offieinalis. Kotyledonen LZ. Keimpflauze. Wurzel siem- lich einfach, kegelförmig, mit 2 oder auch 4 Reihen von Seitenza- sern. Kotyledonen kurz gestielt mit ovaler oder elliptischer Spreite. Kotyledonarglied walzlich, die zunächst folgenden Stengelglieder ge- stsucht, daher die untersten Blätter rosettenartig zusammengedrängt' Blattstellung: 1) Auf die Kotyledonen folgt sogleich °/,, eingesetzt z x 3 : + =, 2) eingesetzt mit B + =; 3) eingesetzt mit : + =. In diesen Fällen setzt die */, St. entweder bis in den Kelch der @ip- felblüthe fort (bald in 2 ganzen Cyklen oder in I Cyklus und eini- gen Gliedern); oder es folgt meist auf einen °/, Cyklus 5/, St., an jene ohne Prosenthese anschliessend. 2) Es folgt auf die Kotyledo- nen unmittelbar °/, ohne Prosentbese. 8) Es felgen auf die Koty- ledonen 1—2 mit ihnen und unter sich rechtwinklig sich kreusende, aufgelöste Blatipaare, An’s oberste Paar schliesst sich dann °/s- am häufigsten mit Prosenthese von : + *; worauf ohne Prosenthese 343 ®/s folgt, oder auch 5 ; oder es schliess? sich sogleich 5/, ohne mit Prosenthese an’s oberste Paar an — oder die °/, St. reicht bis in die Gipfelblüthe hinein. Sind die paarig gestellten Blätter aufge- löat, so stehen sie nach dem langen Weg. der Spirale unter °/s Divergens. — Die Pfanse endet oft mach 23 Biatipsaren und 079 8--11 einzeln stehenden Blättern mit-der Gipfäiblüthe, deren: Reich der’vorsasgehenden St, sich ehne Pros. anreiht: =: Oft ist der 'Bten- gel reich, oft ärmer verzweigt. Aus den tieferen Blättern dei’ge- dehnten Stengels kommen Bereicherangszweige; aus den höheren reine Blüthenzweige. Jeue beginnen mit zwei seitlichen Vorblättern, auf weiche %/s St. der übrigen Blätter mit Pros. von : + 3 folgs, meist hintum- selten vornumläofg. Die untern Bläthensweige sind Doppelwickeln mit zwei seitlichen lanbigen Vorbiättern und’ of mit vornumläafiger Mittelblüthe; die böhern sind einfache Wickeltrauben ‚nur mit dem zweiten Vorblatt, welche auch immerhalb der Wickel sich nur allein ausbilden. Die Vorblätter einerseits an Ihren Zwei. gen herablaufend, ungleichseitig, unter sieh symmatrisch. . Die Emt- faltung der Blüthenwickeln absteigend; die oberste sich sgukrecht aufrichtend, Zuweilen kommt Anwacbsung der 4—3 obersten Wi- ckein am Stengel vor, wedarch ihre tiefer stehenden Tragblätter leer ‚erscheinen; andere Male wächst umgekehrt das Tragblatt an seinem Zweig hinauf. Sympodium zuletzt sehr gerad gestreckt. Zweige überhaupt pöcilodrom. Laubspreiten in der Knospe bald schwach an den Rändern eingerolit, bald auch fach, bald auf M4®Mitte gefaltet. Die Bodenlaube mit flachen, oberwärte rinnigen, an der Basis etwas verbreiterten Stielen; höker am Stengel wird der Blattstiel spreiten- artig geflügelt; an. noch höheren Blättern verschmelzen Stiel und Spreite in eins. (Man vgl. auch Cassini, Opuse, phytol, II. 5rM). (Borage laziflera ist zwelaxig: 1) Unbegrenste Laubrosette; 2)L 2) Anchusa sempervirens, officinalis sind zweiaxig: 1) Laubrosette, 2) Gedehnter blühender Laubstengel mit Gipfelbläthe. ich bestimme hier A. ofic. und A italica R. (Buglossum vulg, Tauseh., Spenn.) nach der Abbildung von Spenner in Nees gen. flor. germ. Meine mit dieser Abbildung überefnstimmende Pflanzen von A. offic. haben sicher eine unbegrenzte Laubroseite, ob nun auch A, Halica (penieul. Ait.) eine solche habe, wie ich (Flora 1851, S. 392 Anmerk.) annahm, muss ich aus Mangel voll- ständiger Exemplare dahin gestellt sein lassen. — Diese und die zanächst verwandten Arten bedürfen einer neuen Darcharbeltung. — Die Blütbenzweige bei allen 3 genannten Arten sind Doppelwi.- ekeln, deren oft vornumläufige Mittelblüthe zwei laubige symmetri- sche Vorblätter hat, während innerhalb der Wickeln nur die zweiten . Vorblätter übrig bleiben. Besonders ausgesprochen ist bei A. offic und ital. das Anwachsen der Blüthenzweige an den Stengel, se dass 68 gewöhnlich ein solcher zwei Blätter überspringt und neben dem sweit-obern oder auch höher, manchmal in der Mitte eines Inter- nodiums vom Stengel abgeht. Nur die untersten Blüthenzweige ste- hen noch genau in der Achsel ihres Tragblattes, Je höher sich die Blüthenzweige am Stengel folgen, desto stärker ist ihr Anwachsen, durch die Entfernung dieser anwachsenden Zweige von ihren Trag- blättern erscheinen letztere leer. Geht man aber von den Blüthen- sweigen am Stengel. abwärts, so wird man immer in eine respective Blatiachsel treffen. Auch ist das Anwachsen der Blütbenzweige deutlich an einer zwischen ‚Stengel und Zweig befindlichen Furche su erkennen, und der Zweig bildet zugleich am Stengel eine mehr oder minder weit am Stengel herablaufende Leiste. Merkwürdig ist, ‚dass Mark und Holzring beider mit einander verschmelzen, obgleich man noch die Grenze beider an einer Einschnürung des Holzringes erkennen kann, welche mit der äusseren Furche zusammentrifft. — Die Kelchdeckung deutlich. Die Gipfelblüthe schliesst sich an die vorausgehende °/, oder °/, St. des Stengels an. — Alph. DeCand, Prodr. X. 41, Anmerk. sagt: Nectarium nullum. Es ist aber bei obi- ‚gen Arten deutlich eines vorhanden. : Lycopsisw@pensis. Kotyledonen LZ. Macht aus allen Blattach- seln Bereicherungszweige, jedoch mit Ausnahme der zwei obersten Blätter, aus denen reine, oft eine zu den Seiten der Gipfelblüthe befindliche Gabel bildende Blüthenwickeln kommen, deren oberer Zweig als der stärkere sich gerade aufrichtet. Zuweilen sind (wie bei Myosotis) diese Gabelzweige von ihren Tragblättern durch An- wachsen an den Stengel entfernt. Bald sind die Gubeizweige ein- fache Wickeln, bald nur der obere; der untere hingegen Doppel- wickel. Die Doppelwickeln besitzen am Anfange zwei laubige Vor- blätter, sonst kommen überhaupt innerhalb der Wickel nur die zwei- ten Vorblätter zur Ausbildung. Wickeln oft bis 30-blüthig. Die untersten Glieder des Sympodiums die Jüngsten, die oberen zuneh- mend kürzer, so dass Vorblätter und Blüthen dicht ähren-ähnlich susammenrücken, Mittelblüthe der Doppelwickeln oft vornumläufig. Die Krümmung der Corolla geht durch die Ebene des 4. Sepalum parallel dem Sympodium der Wickel. Einmal fand ich eine tetram. Gipfelblütbe. — Blattstellung °/s; am Zweiganfang sah ich zuweilen 3 nach 2 Vorblättern °/, folgen, durch Pros. - +3 zjs0 mit dem 1. Blatt median nach vorn bei hintumläufiger Spirale. Re Symphytum officinale. LZ. und NLZ. Die Gipfelblüthe des Atengels und der Bereicherungszweige kommt oft nicht gehörig syr 2 Ausbildung. So fand ich von ihr zuweilen nur zwei Kelchblätter und eine unvollkommene Corolla, häufig auch nur. ein schmales g- stieltes Blättchen oder einen pfriemlichen Stiel, Manchmal ist auch das Stengelende spurlos. Es kommt auch vor, dass das oberste Stengelblatt steril bleibt. Die Blüthenzweige (gedoppelte Wickel- trauben) wachsen, wie bei Anchusa, oft am Stengel um 2—3 Inter- nodien hinauf, und gehen meist neben einem dritten höberen Blatt vom Stengel ab. So geschieht es, dass 2-—1 der obersten Wickeln den Gipfel des Stengels einnehmen und im ersten Falle eine Gabel bilden, während ihre Tragblätter um 2 und mehrere Zoll tiefer zu suchen sind. Da aber jede Doppelwickel von 2 laubigen Vorblättern begleitet ist, so erscheint auf diese Weise der Gipfel des Stengels beblättert. Die Vorblätter der Doppelwickeln mit ibrem hinteren Rand am Zweig flügelartig herablaufend, ungleichseitig, unter sich symmetrisch. Blüthen innerbalb der Wickel ohne Vorblätter. _Mitiel- blüthe der Doppelwickel oft vornumläufig. Entfaltung der Blüthen- zweige aufsteigend, durch Anwachsen an den Blüthenzweig sind die beiden Gabelzweige der Wickel oft von ihren Trag- (Vor)-Blättern entfernt, so dass diese leer erscheinen. — Stengel an der Basis gestaucht mit einer Laubrosette, aus der starke belaubte, blühende Triebe kommen, während der Hauptstengeli oft bedeutend kleiner als sie bleibt, aber doch zum Blühen gelangt und eine Endbläthe bringt. Die wei jprosserneuerung geschieht aus den basilären Jaubblättern der Seifentriebe. Alle Sprosse werden durch die frisch bleibende starke Hauptwurzel ernährt. Sie beginnen nicht selten mit einigen scheidigen Niederblättern. Blattstellung °/, und °/,. Die Bereicherungszweige beginnen mit zwei seitlichen Vorblättern, auf welche oft sogleich °/, St. ohne Prosenth, kommt. Die Boden. blätter sind in der Knospung nach dem langen Weg der Biattspirale übergerolit. Cerinthe. LZ. Die zwei obersten oft unter sich eine Gabel bildenden übergipfelnden Blüthenwickeln finde ich oft, aber nicht immer, antidrom, Liefert ein prächtiges Beispiel einer Kelchästiva- tion nach °/s, bei dieser St, entsprechend kleiner werdenden Kelch- blättern. Die Gipfelblüthe schliesst sich ohne Pros. an die voraus- ‚gehende Blattstellung an. Die Biüthen der einfachen Wickeltrauben innerhalb der Wickeln nur mit den zweiten Vorblättern. C. major. Kotyledonen LZ, Mit den Kotyledonen kreuzt sich rechtwinklig ein aufgelöstes Blattpaar, an dessen 24 Blatt sich so. gleich °/s ob os. anschliesst, und auf diese ebenfalls ohne Pros, die Gipfelblüthe folgt, An andern Exemplaren folgt anf ’/, ein °/; “ "Cyklus und dann erst die Gipfelblüthe. Uebrigens ist die Blattstel- lang am Stengel und an Bereicherungszweigen manchmal durchweg "%/s. — Kotyledonen fast 1 Zoll lang mit elliptischer Spreite in einen "kurzen Hachen Stiel verschmälert; die Stiele an der Basis in ein kurzes Scheidchen verwachsen. Auch die 2 folgenderBlätter baben einen flachen Stiel; die höheren sind sitzend. Die Entwicklung der Blätbenwickeln lat "absteigend. Bereicherungszweige bald mit zwei ‘seitlichen Vorblättern, worauf °/, St, hintumläufig mit gewöhnlicher "Pros., oder ohne Vorblätter mit ®/; oder °/s St., deren erstes Blatt 'median nach hinten steht. (Spirale bintamläufig). Auch folgende . . x ‚Aweiganfänge kemmen vor; I) Ohne Vorblätter durch gt an's "Tragblatt anschliessend. 2) Mit 1 zum Tragblatt rechtwinklig ste- benden, sogleich die ®/, St. einleitenden Vorblatt, Io beiden Fällen hintumläufig. €. minor. LZ. Bereicherungszweige pöcilodrom,. Die 2 ober- ‚sten Blüthenwickeln ganz gewöhnlich antidrom, Blattstellung °/s ‘und besonders am Haypttrieb °/,. Die Bereicherungszweige begin- wen mit 2, 3, 4 quer distiche stehenden Blättern, auf welche °/, ‘folgt mit gewöhnlicher Pros., aber vornumläufiger Spirale,, seltener bintamläufig. Unter 21 Zweigen waren 19 vorn-, 2 bintumläufig. Zuweilen 2 Sprosse in der Blattachsel: der obere reiner hintumläu- :figer Blüthenzweig (einfache Wickel), der re vornumläufiger Laubzweig (zwei Vorblätter, worauf °/, St.). Beide unter sich 'antidrom, Echium vulgare. LZ. Stengel mit gestauchter Basis eine Laub- rosette tragend, deren Blätter nach *®/,s stehen. Er endet in eine später als die ersten Seitenblüthen der Wickeln aufschliessende -Blüthe. — Dem Stengel an Grösse oft nichts nachgebende Bereiche. rungsprosse kommen aus den Achseln der Rosettenblätter and manch- ‚mal auch aus dem untern gedehnten Stengeltheil; ich zählte solcher von 5 bis 15; sie stehen im Kreis am den Mutterstengel herum. Stengel und Bereicherungszweige bringen aus allen höbern Blättern traubig gestellte, zahlreiche einfache, aufsteigend entfaltende Wickel- Aehren, deren jede oft über 50 Blüthen trägt. Die Bereicherungs- 'wie die Blüthensweige sind übrigens pöcilodrom. Selten ist der unterste Blüthensweig eine Doppelwickel*), und ibre Mittelblüthe hy *, In diesemgFali hat die Mittelblüthe 2 laubige Verblätter, und ich fand, . dass die dem 1. Vorblatt angchörige Wickel bis ‚weite Vorblatt hinaufwuchs, während das erste Vorblatt seine Stelle behauptete und so j scheinbar one Achselproduct war, . Es » 71 alsdann vornumläafig. Stets sind nur die sweiten Vorbläfter der Blüthen entwickelt; sie sind sichelartig gebogen 'und Bilddu längs des Sympodium zwei kammartige Reihen. Die Blüthenwi- ckeln zeigen Anfangs nur eine schwache Einrollung. Dareh Dre- hung des Blüthenzweiges kommen die zu ihrer Primärblüthe ur- sprünglich seitlich gestellten übrigen Blüthen der Wickel so zu stehen, dass sie mit dem Sympodium in die Mediane des Tragblat- tes der Wickel fallen. Die oberste Wickel oft übergipfelnd. — Die Blattstellung an dem aufgeschossenen Stengel ist °/s, °/s; zuweilen :/ (*/n). Hie und da zeigen sich Metatopien. E. italicum L. (E. pyramidat, DE. prodr.) LIZ. Blüthen- zweige in grosser Anzahl dicht auf einander folgend, eine prächtige pyramidale Gipfcltraube bildend. Die einzelnen Blütbenzweige sind Doppelwickeln, deren Zweige bald von gleicher, bald ungleieher Ggösse sind. Mittelblüthe oft vornumläufig. Innerhalb der Wiekel nur die zweiten Vorblätter ausgebildet, Sympodium sehr gerad gestreckt. . : « E. violaceum-bZ, ..Blattstellung °/; und °/,. Hie und da mit * einem accessorischen „Spross. _ Einreilung. .der-- sehroreishblüthigen einfachen Wiekeln sehr stark, Sympodium sehr gerad gestreckt. Die ‚oberste Wickel sigh senkrecht aufrichtend, ihr Tragblatt oft an ihr binaufwachsend. Nur die zweiten Vorblätter der Blüthen vorhan- den, wie bei den vorigen Arten, ungleichseitig; die beiden Reihen längs des Sympodium symmetrisch. Nicht selten fehlt der Gipfel- blüthe das 4. Sepalum, welches vielleicht durch Druck schwindet. Bei den genannten Zchium-Arten ist die Corolle symmetrisch; die Theilungs-Ebene schneidet das vierte Sepalum. Die Aestivation der Blumenkrone, wenn man die Blüthe als azillär betrachtet, schrei- tet vom zweiten nach dem ersten (fehlenden) Vorblatt der Blüthe quer durch dieselbe fort; innerhalb der Wickel aber von der Spitze nach ihrer Basis hin fort. ‘Der kleinste, zugleich in der Kuospe ädsserste Blumentheil fällt immer zwischen Sepala 3 und 5; danupg” felgen abwechselnd nach dem vierten Kelchtheil fortschreitend, mit b -sunehmender Grösse, die zwischen Sepalum 1 und 3 und 2 und 5 ‚fallenden Kronenabschnitte, zu innerst die vor Sepalam 2 und 4 nd Sepalum 4 und 1 fallenden. Mit Ausnahme des äussersten Kronabschnittes zeigen diey übrigen häufig anomale Weckungswei- sen, selbst einseitige Deckung. Am öftersten kommen folgende Fälle vor; you 682 n u ii 5 v35W v24 W VAa2a WV V5 3 V 1 4 1 5 ' 5 1 4 1 2 3 3 2 11 I u I I m ı HM U nn nn De up [vw essen ana ‚ B. ' B. B B B Tragblatt der Blüthe, I—V Kelchblätter. 1-5 Deckungs- folge der Kronenabschnitte, Die 2 figg. links bezeichnen rechts-, die 2 rechts linksläufige Blüthen. In der Flora 1851, tab. V., fig. 14 gab ich ein Diagramm der Blütbe von Echium und Beschreibung dazu, S. 249. Döll (Flora Badens, I. 787 Anmerk.) behauptet, die zweilappige der Basis der Wickel zugewendete Lippe bestehe aus dem (doch wohl genetisch P) ersten und vierten Rlumenblatt. Dem ist aber nicht so. Sie wird vielmehr durchn das der genetische Folge nach zweite und vierte gebildet. Es soll nach ihm ferner der dem vierten Kelchblatt ge- genüber liegende in der Aestivation äusserste Corollenlappen der fünfte sein, es ist aber der dritte. NecwBitt"t"Bestimmung-märe die Weteng"terBiumrenkrone--die-amgehehrtendes.Kalakes, Wie die Kronenabschnitte entsprechend ihrer Deckung an Grösse zaneh- men, so dass der äusserste der kleinste, der innerste der grösste ist, so ist das Grössenverhältniss der Stamina das umgekehrte. Das vor Sepalum 3 fallende ist das grösste, und von ihm aus nehmen sie nach dem vor Sepalam 4 stehenden, welches das kürzeste, stu- fenweise ab. Diesem entspricht dann auch die längs der Mediane alternative fortschreitende Verstäubungsfolge, wo sie deutlich ist. In der Knospe sind die 4 längeren Filamente nach Sepalum 4 hin einwärts gebogen. — Die in der Knospe (bei E, vulg. und violac.) rothe Corolla färbt sich bei der Entfaltung blau. Die Färbung be- ginnt an der Spitze der Kronenabschnitte, Die Gipfelblüthe sah ich zuweilen stark zur Regelmässigkeit hinneigen, Sn Pulmonaria offieinalis, NLZ und NLHZ, Blattstellung %, an dem biühenden Stengel gewöhnlich °/,. Erneuert sich aus den Achseln der Niederblätier. Jeder Spross bewurzelt sich. Spross- anfang nach zwei seitlichen Vorblättern. °/, Spirale Bi Stengel kantig; die einen Kanten der Blattmitten entspreche andern dergyherablaufenden Blattränderg, Blüthenwickeln gedoppelt oder einfach, aus den 2—3 obersteu Stengelblättefn, "selten aus ei- nem Hochblatt kommend. Die übrigen Laubblätter des aufgesches- 088 senen Siengels steril. Der Mittelblüthe der Doppeiwickel gehen 2 Vorblätter voraus. In den weiteren Auszweigungen der Wickel sind nur die zweiten Vorblätter vorhanden. Die Blüthenwickeln die Gipfelblütbe überragend; die aus dem zweit-obersten Blatt kommende oft am Stengel bis an die oberste Wickel hivaufgewachsen, wodurch von ihrem Tragblatt entfernt, Die Laubspreiten der sterilen Sprosse in der Knospung nach dem langen Weg der Blatispirale übergerollt. Gipfelblüthe und einzelne Seitenblüthen zuweilen 4-merisch mit 2 Fruchtblättern, P, angustifolia. NLZ. Alles im Wesentlichen wie bei voriger. Das Rhizom bei beiden Arten ein Sympodium. Die Erneuerangs- sprosse kommen aus den Laubblättern der Stengelbasis und entwi-# ckeln sich in absteigender Ordnung. Sie beginnen mit 2—4 quer distiche stehen Blättern, wovon die 1—2 ersten Niederblätter sind. Auf sie folgt eine hintumläanfige, selten vornumläufige °/, St, d@Pührigen (sogenannten Waursel)-Blätter, welche schon früh wieder senglBrunien haben. Mit Ausnahme der basilären und der 3—4 oberäf6n Stengelblätter, aus denen die Blüthenwickeln kommen, sind alle übrigen Blätter des blühenden Stengels steril. Blattstellung «m häufigsten °/,. Spreitenrollung wie bei voriger. Die Blüthenwickeln am Ende des Stengels zusammengedrängt; die untern gedoppelt am Anfang mit 2 Vorblättern, die oberste einfach. Diese oder auch die 2 obersten sich aufrichtend und die Endbläthe übergipfeind. Der Kelch zur Fruchtzeit sehr stark anwachsend, Sehr oft schlagen einzelne Theilfrüchtchen fehl. Lithospermum officinale. NLZ. (Vom zweiten Jahre an mit Niederblättern). Niederblätter an der Stengelbasis dicht schuppig stufenweise in Laubblätter übergehend. Die ursprüngliche frisch bleibende länglich kegelföürmige Wurzel ernährt die nicht zahlreichen Jahrestriebe, Ihre Seitenzusern ursprünglich in 4 Reihen. Blatt- stellung °/s, °/s und °/ıs; das erstere besonders am Gipfel des Sten- gels, sowie an dessen Bereiggungszweigen. Diese mehr oder we- ‚niger zahlreich in absteigender Folge entwickelad, sich, was die Infloresceng betrifft, wie der Stengel verhaltend. „Es gibt Stengel, ‚die aus allen Biattachsein verzweigt sind, audere nur von der Mitte an aufwärts. Aus den 3 bis 5 obersten Stengelblättern kommen die meist einfachen Blüthenwickeln, welche die Endblüthe des Stengels corymbös übergipfeln. Die unterste steht oft noch exact in der Ach- sel ihres Tragblattes,. Die Tragblätter der obern wachsen an ihren Zweigen eine Strecke weit an; die oberste am beträchtlichsten, die 7 L) os oberste Wiekel richtet sich senkrecht auf*). Blüthen nur mit den zweiten (lanbigen) Vorblättern, Sympodienglieder entwickelt, etwas im Zickzack gebegen. Selten sind die Wickel gedoppelt und ihre Mittelblüthe vornumtäufig. Bereicherungezweige nach 2 Vorblättern bei ®/, St. viel häufiger vorn- als hintumläufig, L. purpureo.caerul, LZ. Blatistellung °,, und °;,. Die Bilü- thenwickeln kommen aus den 3 obersten Laubblättern. Bald alle einfach, bald einzelne gedoppelt; die oberste, die stärkste, richtet sich am meisten auf. Ihre Tragblätter am Gipfel des Stengels oft wie zu einer Hülle zusammengedrängt, ihre Zweige doldig gestellt, Vorblätter der Blüthen wie bei voriger. L. arvense. Kotyled, LZ. Kotyledonen gestielt mit ovaler ‚Spreite, Blattstellaong: Auf die Kotyledonen folgt ein mit ihnen rechtwinklig sich kreuzendes Blattpaar, auf diesesdig eingesetzt durch 3 3 5 + 2, oder auch auf 1 bis 3 sich kreuzende Blattpaare °/; dypeh 5 2 oingesetzt. Auf die ”/, St. folgt höher am Stengel Sgohne Pros. Seltener folgt letztere St. auf die Kotyledonen und 1-—2 Blatt- paare, ebenfalls ohne Pros, Die Blattpaare zuweilen aufgelöst. Hat zuweilen blühende Kotyledanarsprossen , oder auch aus basilären Blättern einen den Stengel an Länge fast erreichenden Bereiche- rungsspross. Es sind aber auch oft die Kotyledonen steril, Die höhern Stengelblätter haben zwar oft alle einen Achselspross, aber gewöhnlich kommen nur die 3 obersten zur Ausbildung und stellen sich doldig um die Gipfelblüthe des Stengels, Die Sprosse entfalten sich in absteigender Folge; der aus dem obersten Blatt ist einfache reine, sich senkrecht aufrichtende Blüthenwickel, welche sich übri- gens wie bei den vorigen Arten verhält, Ihr Tragblatt ist oft 1% Zoll hoch an ihr hinaufgewachsen. Die 2 unterhalb der Wickel be- findlichen Sprosse sind ebenfalls durch Blüthe abschliessende Be- reicherungsaweige, mit 2 Vorblättern und nach °/, gestellten übri- gen Blättern und ganz gewöhnlich@g, vornumlänfiger Spirale. Die Tragblätter dieser 2 Zweige stehen am Ende des Stengels dicht über einander. »- Die Corolla färbt sich beim Welken blau. Myosotis, LZ. Oft stark, oft wenig verzweigt. Blattstellang ” %, und °/; Zweiganfang bald hint- bald vornumläufig. Aus den Blattachseln der Rosette kommen Bereicherangssweige, aus den hö- *) An sehr kräftigen Exemplaren sind auch die obersten Zweige 40: Sıen- gels zuweilen Bereieberungszweige,. heren manchmal Boppelwickeln,; aus. den obersten - immer einfache (stets reichblüthige) Wickeln, Die den zwei obersten, etwas selte- ner den 3 obersten Blättern des Stengels und der Bereicherungs- zweige angehörenden Blüthenwickel wachsen oft am Stengel eine Strecke weit hinauf und entfernen sich so von ihren leer erschei- nenden Tragblättern*). Die zwei obersten Wickel bilden eine Ga- bei, in deren Winkel die Gipfelblüthe des Stengels steht. Wenn die oberste Wickel am Stengel höher hinaufgewachsen ist, als die zunächst untere, so scheint die Gipfelblüthe des Stengels an der obersten Wickel zu stehen. Diese Wiekel ist die stärkste und rich- tet sich am meisten auf. Die eine endständige Gabel bildenden Wickeltrauben sind gewöhnlich unter sich antidrom. Die Blüthen ohne Vorblätter. Das Sympodium sehr gerad gestreckt, Wenn, wie ap ärmlichen Exemplaren, oft nur eine Wickel aus dem obersten Blatt vorhanden ist, so wird sie gipfelständig und scheint die Fortsetzung des Stengels zu Bilden. Bei M. palustr. kommt in den Achseln der 3—3,0Bersten Laubblätter hie und da ein selbst blübender accesso- rischef Spross vor, so dass dann also einer Blattachsel 2 Sprosse angehören, wovon, der obere als reine Blüthenwickel dem Stengel anwächst, während der untere (accessorische) genau in der Blatt- achsel steht, — Die Blattstellung an den Bereicherungszweigen nach zwei Vorblättern oft ®/,, bald hint- bald voroumläufig. Auch soiche Zweige sind z..B. bei M. intermedia manchmal von einem acces- sorischen Spross begleitet mit gewöhnlicher Prosenthese. Die Aestivation der Corolla, obgleich gewöhnlich rechts gedreht, zeigt doch auch zuweilen Abweichungen davon. Die Gewölbschuppen der Corolla von Myosotis unterscheiden sich von denen der so ähn- lichen Aretien-Blume, dass sie bei ersterer vor die Kronenabachnitte fallen, bei letsterer mit ihnen weehseln und hier desshalb vielleicht Stellvertreter eines Stamienkreises sind? Eine sonstige Verschie- denheit im Baae der Fornices beider kann ich nicht finden. Beiden entsprechen aussen am Vebergang der Cerollenröhre in den Saum 5‘ Grübchen (Känstülpungen der Forsnices). *) Untersucht man viele Exemplare, so trifft man zuweilen auch auf solche, bei weleben die oberaten 2 eine Gabel billenden Blüchenwickeln keine Anwachsung mit dem Stengel eingegangen sind, sondern wirklich in der Achsel ihres Tragblaıtes stehen. Blübende Seitenspiosse verbalten sich, ‚was das Anwachsen ihrer obersten Wickeltrauben betrifft, ganz wie (ie am Stengel oder den ihm ähnlichen Bereicherungssprossen. Hat. B, ein blühender Seileuzweig 2 Vorblätier, so wird die dem 1. \orblatt augehörige Wickel noch genau achselständig sein, während die des zweiten Vorblattes am Mittelzweig hinuufgewaehsen ist, sein Tiwgbla:t mithin Jeer erscheint, 686 Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Botanische Section. Sitzung vom 1. November 1860, I. Der Secretär Cohn berichtete über die auf Anregung der Section und mit Unterstützung des Präsidiums der Gesellschaft im verflossenen Sommer ausgeführte Sublimatisirung eines Thei- ies des Henschel’schen Herbariums, Durch diese Arbeit sind circa 25,000 Nummern, den am meisten der Zerstörung aus- gesetzten Familien angehörig, vor Insektenfrass geschützt und da- dureh ihre Erhaltung für alle Zukunft gesietert worden. Da jedoch die bis jetzt präparirten Pflanzen nur den vierten Theil des gesamm- ten, im Besitze der Gesellschaft befindlichen Herbariums ausmachen, so wird die Arbeit in künftigen Sommern fortgesetzt werden müssen. Es soll dabei, wie von mehreren Seiten, insbesondere auch vom Herrn Geheimen Rath Göppert angeregt worden, auf Anlegung eines schlesischen Normal-Herbariams Bedacht gensmmen werden, . II. Derselbe berichtete über die in unserer Provinz mit aus- gezeichnetem Fleisse und Glücke seit Jahren unternommenen For- schangen über die Bacillarien von Seiten der Herren Lebrer Hilse undKreisphysikus Bleisch in Strehlen und Hütten- direetor Janisch in Gleiwitz, welche die Wissenschaft bereits durch Entdeckung mehrerer neuer Arten bereichert haben, Der Letztere hat eine höchst instrucetive Sammlang vorzüglich präparirter meist schlesischer, doch auch exotischer und fossiler Ba-. eillarien zusammengestellt, wovon die erste Lieferung (50 Präparate) von demselben auch käuflich zu beziehen ist; wegen ihrer sorgfälti- gen Bestimmungen ist dieselbe in hohem Grade geeignet, das Stu- diam dieser interessanten Organismen zu erleichtern, Von einem Werke des Herrn Janisch über Bacillarien im Guano wurden 2 von ihm selbst gezeichnete und lithographirte Tafeln vorgelegt, die den besten ihrer Art gleichzustellen sind. Herr Kreisphysikus Dr. Bleisch hat ebenfalls eine Sammlung von 250 schlesischen und ausländischen Bacillarien in sauberster Präparation und Ausstattang eingesendet; zu ihrer Demonstration wurde unter Anderm auch eines der für diesen Zweck sehr empfeh- lenswerthen kleineren Mikroskope von Ben&che benutzt, wie sie bei Herrn Büchler bier zu dem Fabrikpreise von 30 Thir. su beziehen sind, 687 Hl. Der Secretär hielt darauf einen Vortrag über contrac- tile und irritabile Gewebe der Pflanzen. Der Vortrag knüpfte sich an die im verflossenen Sommer vollendete Untersuchung eines strebsamen jungen Botanikers, Herrn Pharmazeut Kabsch, über die Reizbarkeit der Staubgefässe und Pistille, durch welche insbesondere die schon von Kölreuter und Morren genauer un- tersuchten, aber seitdem fast in Vergessenheit gekommenen Reiz- barkeitserscheinungen in den Blüthen der distelartigen Gewächse, so insbesondere der Centaureen wieder bestätigt und zum Theil er- weitert wurden. Die eigenthümlichen Bewegungen der Blüthchen auf mechanische Berührung werden veranlasst durch eine Verkürzung der Filamente, deren Gesetze vom Vortragenden darch zahlreiche und genaue mikrometrische Messungen mit Hilfe des Schraubenmi- krometers unter dem Mikroskope festgestellt wurden, Es hat sich dabei ergeben: 1) Dass die Staubfäden sich auf mechanische Berührung augen- blicklich in ihrer ganzen Länge verkürzen, auch wenn nur ein Pankt gereist wurde, und zwar in allen Tbeilen ziemlich in gleichem Ver- hältniss, im Durchschnitt um '/, ihrer Länge, doch unter Umständen wohl um !/, und mehr. Gleichzeitig scheint der Staubfaden im Ver- hältnias dicker zu werden. 2) Dass nach dem Maximum der Verkürzung der Faden sich wieder auszudehnen beginnt, und zwar in einer ähnlichen Curve, wie ein gereizter Muskel: nach etwa 10 Minuten hat derselbe wie- der seine frühere Länge erreicht. 3) Dass auch andere Rgjze, insbesondere auch ein elektrischer Strom beim Durchtritt durch den Faden augenblicklich eine Verkür- sung (Zuckung) veranlasst, 4) Dass die Reizbarkeit in den Fäden nach einiger Zeit von selbst erlischt, was in der lebendigen Blüthe etwa um die Zeit ein- tritt, wo die Griffeläste sich aus einander breiten, und die Narben befruchtungsfähig werden. Gleichzeitig aber verkürzt sich der Staub- faden fortdauernd, so dass er sich endlich beim völligen Erlöschen der Reizbarkeit auf die Ilälfte der Länge (im ausgedehnten Zustand während der Reizbarkeit) zusammengezogen hat, 5) Die stetige Verkürzung, die mit der durch Reize momentan erfolgenden, aber vorübergehenden Contraction nicht zu verwechseln ist, ist ein Symptom des Absterbens, aber kein kygroskopdschea Phänomen, indem sie, anch in derselben Weise in kürsester Zeit eintritt, wenn die Reizharkeit des Fadens durch Aetherdämpfe, durch Ertränken im Wasser, durch starke elektrische Entladungen ver. nichtet wird. 6) Die Verkürzung beim Absterben ist vielmehr eine Wirkung der Elusticität, der im reizbaren Stanbfaden eine expansive Kraft das Uebergewicht hält; die elastischen Kräfte des Fadens ändern sich beim Absterben derart, dass das Mass der Elasticität zwar ab. nimmt und die Dehnbarkeit zunimmt, doch aber auch der auf die Hälfte verkürzte noch eine, zwar geringe, aber höchst vollkommene Elastieität, gleich einem Kautschukfaden, besitzt, 688 7) Das der Verkürzung fähige Gewebe des Staubfadens ist das Parenchym, welches vom gewöhnlichen Zeilgewebe keine besondern Unterschiede zeigt; das Gefässbündel verhält sich wenigstens beim Zusammenziehen passiv. 8) Diese, sowie eine Reihe analoger Beobachtungen, welche in einer in Kurzem erscheinenden Abhandlung des Vortragenden ausführlich dargelegt werden, sprechen dafür, dass dem Zeilgewebe der Filamente von Centanrea eine Irritabilität (im Sinne Haller’s), so wie eine motorische, im Gewebe selbst fortgeleitete Kraft inne- wohnt, welche die wesentlichsten Uebereinstimmungen mit den in dem contractilen und irritabilen Gewebe der Thiere thätigen Kräf- ten zeigt. Diese Analogien lassen sich allerdings nicht sowohl auf die von Nerven abhängigen Muskeln der höheren Thiere, welche durch die aufs Höchste ausgebildete physiologische Arbeitstkeilung auch zu den vollkommensten Leistungen qualifieirt sind, als vielmehr auf das reizbare und contractile Pareuchym der niedersten Thiere, welche weder Muskeln noch Nerven besitzen, begründen. 9) Insofern es höchst unwahrscheinlich ist, dass die für das’ Zeilgewebe der Filamente bei Centanrea erkaunten Gesetze eine isolirte Ausnabme darstellen sollten, so ist vielmehr anzunehmen, dass die gleichen Kräfte alle auf Heize erfolgenden Bewegungs- Erscheinungen im Pflanzenreiche veranlassen. Rechnen wir hierza die aweckmässigen Bewegungen afer jüngeren Pflanzentheile nach dem Lichte, so wie die von Hofmeister nachgewiesenen Bengen- gen derselben durch mechanische und elektrische Erschütterung, + so werden wir zu dem Schlusse gedrängt, dass Irritabilität und Con- traetilität, d. h. die Fähigkeit, durch äussere Reize zu vorübergehen- den Formveränderungen veranlasst zu werden, sich nicht auf das Thierreich beschränkt, sondern gleich der Assimilation, Respiration, Saftleitung, Fortpflanzung ete., eine Lebensthätigkeit der Zelle als solcher sei, wenn sie auch im pflanzlichen Gewebe we- gen einfacherer Organisation und geringerer Lehensenergie nur aus- nahmsweise in enesgischeren Bewegungen sich manifestirt, 10) Teleologisch genommen, vermittelt die Irritabilität der Fi- lamente bei den Cynareen zweckmässige Bewegungen, insofern die Blüthen dieser Pflanzen, wie vielleicht aller Compositen, sich als dichoga misch herausgestellt haben, wie das häufige Vorkommen der Bastarde bei Cirsium und Hieracium schon hätte vermuthen lassen; "die durch besuchende Insekten gereizten Filamente veran- lassen bei ihrer Verkürzung in Foige eines eigenthümlichen Me- chanismus ein Austreten des Poilens aus der Antherenröhre, welcher von diesen Thierchen selbst wieder auf die Narben anderer Blüthen gebracht werden muss, da die Narben in Blüthen mit reisbaren Staubgefässen noch nicht befruchtungsfähig sind, F. Cohn, Secretär der Section. Bedacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr, Druck der F, Neubau er’sche® Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg, FLORA. — N 44. Begenshurg. 28. November, 1860. Inhalt. orıctnar-ABnannLung Hallier, Bewegung der Pflan- zen gegen verschiedene Lichtquellen, beobachtet au Ornithogalum caudatum. — zırterarun. Baillon, Genera Euphorbiacearum ıria nova. Berg, phar- maceutische Botanik. 4. Antlage. — BOTANISCHB NnorizEs, Berichtigungen zu Wittstein’s etyınologtseh-betanischem Handwörterbuch. Bewegung der Pflanzen gegen verschiedene Lichiquellen, beobachte und gemessen an Ornithogalum caudatum Ait. von Ernst Hallier, Einer der dunkelsten Punkte in der Pfanzenphysiologie ist die Bewegung der Gewächse, Anfangs fasste man lediglich die stark hervorragenden und auffallenden Erscheinungen in’s Auge, z. B. die Reisbewegung der Mimosa pudica L. ‚und ähnlicher Pflanzen, den sogenannten Pflanzenschlaf, u. s. w. Ueber die Ursachen der Be- wegung blieb man gänzlich im Unklaren, und auch heutigen Tages muss man sich mit unvollständigen Andeutungen begnügen, dass bei einer grossen Zahl dieser Erscheinungen das Licht die Hauptrolle spiele. Bevor diese Frage auch nur annäherungsweise gelöst werden kann, bedürten wir erstens einer grossen Zahl genau angestellter Beobachtungen und Messungen, sowie zweitens einer weit gründ- licheren Kenntniss vom Chemismus der Pflanzen und seiner Abhän- gigkeit vom Lichte, der Wärme und den übrigen Naturkräften. Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, übergebe ich im Folgenden die Hauptresultate aus einer langen Reihe von Messungen, überzeugt, dass dieselben noch zu keinen Schlüssen. irgend welcher Art berech- tigen, wohl aber wichtige Andeutungen liefern können für die wei- tere Forschung, und jedenfalls ein nützliches Material darbieten, Im Herbste des vorigen Jahres erbielt ich ein sehr kräftiges Exemplar von Ornilkogalum caudalum Ait., welches ich in einem fast genau nach Ost gelegenen Fenster cultivirte. Die Pflanze war Flora 1860. 44 690 gerade im Begriff, ihren Blüthenstengel zu entwickeln, an welchem ich sehr bald so energische Bewegungen, so verschiedene Stellun- gen zu verschiedenen Tageszeiten wahrnalım, dass ich den Vorsatz fasste, dieselben möglichst genauen Messungen zu unterwerfen. Nach dem Abblühen des Stengels, gegen Ende des Jahres, kam ein neuer zum Vorschein, so dass ich meine Messungen vom November 1859 bis Ende Februar 1860 mit nur wenigen Unterbrechungen und allmäblig verbesserter Methode fortsetzen konnte. Die Messungen wurden wit einem Stangenzirkel an bestimmten, markirten Punkten des Blüthenstengels ausgeführt, und auf zwei vertikale, zu einander rechtwinklige Projectionsebenen bezogen. Die eine dieser Ebenen bot sich in der Fensterscheibe dar, die andere in der Oberfläche des ziemlich genau nach Süden gerichteten rech- ten 'Fensterpfostens, Die Projectionslinie ergab sich ziemlich genau mit Hülfe eines Winkelmasses. Da die Bewegung des Stengels nicht nur eine Neigung und Aufrichtung, sondern ausserdem auch eine Drehung zu sein schien, so versuchte ich, den Drehungswinkel zu messen, indem ich einen in 360° getlieilten Kreis auf einem starken Pappring aubrachte, wel- eher, an strafl gespannten Drähten horizontal befestigt, den Blüthen- stengel rings umgab. An diesem diente ein angebrachtes Pferdehaar als Index, Da nun aberdie Biegung des Stengels die Drehung bei weitem übertraf, so mussten, wie sich hald genug zeigte, diese Gradmes- sungen dermassen fehlerhaft ausfallen, dass ihre Fehler der Genauig- keit des immerhin roben Messapparates nicht im Geringsten entspra- chen. So erhielt ich leider nar das negative Resultat, dass die Nrehung eine höchst unbedeutende; vielleicht aber wird die angege- bene Methode, bei günstigeren Verhältnissen, Besseres erzielen las- sen, namentlich wenn sich Pflanzen finden sollten, welche bei ’ge- tinger Biegung starke Torsion zeigen. Aus einer grossen Anzahl von Messungen, welche vielleicht in einer besonderen Broschüre veröffentlicht werden, hebe ich nur ei- nige hervor und theile im Folgenden einige Gesichtspunkte mit, die mir von grossem Interesse waren, Zuerst muss ich bemerken, und das liess sich erwarten, dass das Sonnenlicht eine Neigung des Stengels gegen den Standpunkt der Sonne bewirkte, so zwar, dass stets die Spitze am stärksten geneigt war, die darunter befindlichen Stengeltheile weit schwächer , ja die mittleren zeigten bisweilen sogar eine retrograde Bewegung, als wollten sie das gestörte Gleichg&wicht wieder herstellen. Die folgende Tabelle gibt das Beispiel eines kalten, hellen, sonnigen’ 691 Tagen, während dessen die Zimmertemperatur auf 14—-15° Reaumur gehalten wurde, Das Zeichen af bedeutet den Abstand der Spitze des Blüthen- standes von der Fensterscheibe; bf, ef u, se w. bezüglich die übri- gen, markirten Punkte, von der Spitze bis zur Stengelbasis; dem analog stellen ap, bp u. s. w. den Abstand derselben Punkte vom Fensterpfosten dar. Am 11. November 1859. 8 Uhr Morgens: af — 126,25 mm, ap = 194,50 mm. bf = 154,75 „ bp = 202,00 „, ef == 132,50 „ cp —= 160,00 „, df == 12500 „ dp = 1238,75 „ 9 Uhr: af = 117,50 mm. ap —= 180,00 mim. bf —= 154,50 „ bp — 203,00 ‚, ef = 132,50 „ ep —= 162,00 „. df = 12250. dp = 195,35 „, ef = 173,75 ep —= 196,00 „ 10 Uhr: af = 87,00 mm. ap = 167,00 mm. bfF— 14750 „ bp —= 199,50 „ = 1975 „ cp = 161,00 „ de — 125,25 „ » dp = 19750 „ ef = 177,23 » ep = 197,50 „, 11 Uhr: af — 82,00 mm. ap —= 163,25 mm. be = 14550 „ bp —= 202,00 „ cf = 132,75 » ep = 163,75»; df — 122,50 „ dp = 127,50 „ ef = 177,23 » ep = 18,50 .„ 12 Uhr: af = 80,50 mm. ap = 164,00 mm. bf = 145,50 „ bp = 202,25 .„ cf = 130,00 „ cp = 168,75 „ df = 122,75 „ dp = 128,00, ef = 177W „ ep —202,25 .; a1” 692 1 Uhr Nachmittags: af = 85,50 mm. bf — 144,50 „ ef = 13275 2» df = 122,50 „ ef = 175506 „ 2 Uhr: af —= 95,00 mm. WM = 14750 „ ef = 132,25 ,„ df — 121,50 „ ef = 178.00 „ 4 Uhr:*) af — 107,00 mm. Mo 14750 „| {f = 132,50 „, de — 125,00 .„ ef = 175,50 + 6 Uhr: af = 121,50 mm. bf= 155,00 ,. cf — 123875 ,„ uf = 12275 .. ef —= 177,50 FR 8 Uhr: af — 142,00 mm. bf = 155,00 „ cf — 136,00 „, df — 130,00 „ ef = 180,00 „ 10 Uhr: af — 154,00 mm. bf — 159,00 „ ef — 142,00 „ df = 130,00 ‚„, ef = 181,00 „ nn *) Rauıncrsparniss halber theilen alle 2 Stunden mit, . ap —= 164,00 mm. bp = 202,25 9 = 169,50 ,„ dp = 128,00 „ ep = 202,00 „ ap = 167,00 mm. bp = 205,00 „, ep = 168,00 „ dp —=' 138,00 „, ep = 200,00 „ ap — 179,00 mm, bp —= 201,50 ,„ ep = 165,00 „ dp —= 128,25 „ — 20250 „ ap —= 195,50 mm. bp = 207,00 „ cp = 167,00 „ dp = 131,00 „ dp —= 205,00 „, ap —= 236,00 mm, bp — 221,00 „ ep = 179,00 „ dp = 141,00 „ ep —= 211,75 „ ap — 205,00 mm. bp = 216,50 „ cp = 180,00 „ dp = 140,00 „, ep —= 211,00 „ wir die nachmittäglichen Messungen nur 693 Aus dieser Tabelle geht sogleich hervor, dass, wollte man eine Curve construiren, deren Abseissen die Zeitabschnitie, deren Ordi- naten die Werthe von af darbieten, dieselbe bis 12 Uhr Mittags, d, h. so lange die Sonne die Pflanze beschien, sich stark der Ab. scissenaxe nähern, nach diesem Zeitpunkt aber sich wieder von ihr entfernen würde. Betrachtet man nun die Werthe von af und ap zugleich, so leuchtet ein, dass die Spitze bis 12 Uhr der Sonne folgt, und auffallend war es mir in allen Beobachtungsreihen, dass die obersten Bracteen stets genau den Standort der Sonne anzeig- ten, selbst dann, wenn leichte Wolken dieselbe bedeckten. Bei Ausschluss alles künstlichen Lichtes und gleichmässiger Tem- peratur zeigten mehrere Beobachtungsreihen, bei Nachtzeit ange. stellt, dass die Entfernung des Stengels vom Fenster bis gegen Mit- ternacht stetig zunahm, dann aber die Pflanze bis gegen Sonenauf- - gang fast gar keine Bewegung wahrnehmen liess, Die obige Bemerkung von der retrograden Bewegung tiefer liegender Stengeltheile findet man wiederholt, so z. B. in den Wer- then von df, cf, dp, cp um 9 und 10 Uhr Vormittags ausgedrückt. Anfangs höchst überraschend war mir die Erscheinung, dass die Spitze durch reflectirtes Licht stets stärker angezogen wurde, als durch directes Sonnenlicht. Diese Thatsache ging aus zahlreichen Beobachtungen hervor. Am 28. November z. B. war der Himmel Anfangs bedeckt; besonders im Nordosten standen helle Wolken. Bald nach 9 Uhr verschwanden sämmtliche Wolken und die Sonne brach durch. Folgende Werthe von af und ap zeigen, wie die Spitze Anfangs von der hellen Wolke, daun plötzlich von der Senne angezogen wurde: 8 Uhr Morgens: af — 44,00 mm. ap —= 223,50 mm. 9 Uhr: af —= 40,00 mm. | ap — 237,00 mm. 10 Uhr: af —= 34,00 mm, ap — 190,00 mm. Am 30. November wurde eine im Nordosten gelegene, bedeutende, schneebedeckte Bergwand hell von der Sonne beschienen. Die Pflanze wendete sich nicht der Sonne, sondern der glänzenden “ Sehneefläche zu. Später umzog sich der Himmel, so dass der stärke Lichtreflex aufhörte, und von dem Augenblick an folgte die Spitze, wie gewöhnlich, der Sonne. 694 Obige Beobachtungen über den Einfluss des refleetirten Lichtes wurden auch auf künstliche Beleuchtung ausgedehnt, In der Ya- belle vom 11. November wird man nach Sonnenuntergang jene Re- gelmässigkeit vermissen, welche bei späteren Beobachtangsreihen wahrgenommen wurde, Es brannte nämlich an jenem Abend auf der Strasse in N. N. O. vor dem Fenster eine Laterne und auf dem Tische im Zimmer eine Lampe. Später eliminirte ich diese Ein- flüsse, indem ich das Zimmer Junkel hielt, das Aussenlicht absperrte, oder Lampe und Laterne abwechselnd wirken liess, Die Laterne, mit Glasfenstern versehen, iu einer Entfernung von etwa 30 Fuss von der Pflauze, übte stets eine biegende und richtende Wirkung, ganz analog der Sonne. Die Lampe wirkte ähnlich, wenn ich die Kuppel aus Milchglas anwendete, dagegen eine Stearinkerze, in Ent- fernung von einer Leipziger Elle von der Pflanze aufgestellt, nur dann anziehende Kraft hatte, wenn ich an der entgegengesetzten Seite zur Absperrung des Aussenlichtes eine geschwärzte Wand anwendete; nahm ich aber dazu weisses Papier, 80 zog das von demselben reflectirte Licht die Pfanzeuspitze stärker an, als die Ker- zenflamme selbst, Leider war es mir nicht vergönnt, eine genügende Anzahl von Beobachtungen während der Nachtzeit anzustellen, um den Einfluss des Mondlichtes auch nur andeutungsweise zu bestimmen, Zuletzt wendete ich mich der Beobachtung des Einflusses der Wärme zu, wobei sich allerdings herausstellte, dass die Wärme einen keines- wegs zu verachtenden Antheil an den Bewegungserscheinungen hat, Zu meinem Bedauern wurden meine Messungen zu Anfang. des Jah- res unterbrochen, doch denke ich dieselben an anderen Pflanzen wieder aufzunehmen, und fordere andere Forscher auf, durch An- wendung dieser oder besserer Methoden meine Beobachtungen zu bestätigen, zu vervollständigen und zu berichtigen. Litteratun Baillon, Genera Euphorbicaearum Iria nova. Unter dieser Ueberschrift hat Herr Baillon in seinem neuen, - in zwanglosen Blättern erscheinenden „‚Recueil d’Observations bo- taniques“ in der am 1. October ds, Js. erschienenen Lieferung 1. pag. 50—54 drei neue Gattungen der Euphorbiaceen beschrieben, von denen ich bier nur die Gattungscharaktere mittheilen will und - : 693 werde ich daran einige durch deren Anreihung in meinem Schlüssel der Baillon’schen Euphorbiaceen-Gaftungen nöthige Veränderun- gen knüpfen, I. Payeria Baill. Flores, ut videtur dioiei, fls J?P..., 2 : calyx campanulatus, breviter 5-dentatus; corollae petala 5 alterna, libera squamiformia, truncata inclusa; praefloratione imbri. cata, Discus hypogynus campanulatus integer v. inaequali-lobatus, ovario adpressus squamiformis. Germen superum liberum turbina- tum 5-loculare, loculis calycis dentihus oppositis apice depresso. Stylus centralis erectus, apice vix dilatato truncato integro (P). Ovula in loculis singulis 2 collateralia ampbitropa medium versus inserta, raphe interiore, micropyle supera. Fractus capsularis 5- eoccus, 10-costatus, perianthio discoque persistentibus munitus; coccis 2- v. abortu I-spermis; semina peritropa reniformia hilo concavo; albumine parco incurvo dorsali; embryum indentidem arcuatuin, rodicula conica supera, cotyledenibus latis inferioribus, Arbor ma: dagascariensis, foliis alternis simplieibus exstipulaceis; flores axil- lares racemosi. Zu Ehren des llerrn J. Payer, Botaniker in Pa- ris, welcher kürzlich ein ausgezeichnetes Werk über die Entwick- lung der Blütben geschrieben, wurde diese Gattung benannt; sie wird der Gattung Glochidium Forst. zunächst gestellt. Sp. uniea: P..yeria ezcelsa Baill. 1, Hasskarlia Baill. Flores dioci; fl, Z: ealyx 3-partitas, praefloratione valvata; stamina 6 calyeis laciniis per paria oppe- sita, filamentis brevibus erectis 3.adelphis; antheris didymis extror- sum longitudine dehiscentibus; germen abortivum? centrale minu- tam. Flos 9 : ealyx 3 partitus, praefloratione imbricata; discus hypogynus 3-lobus, lobis petaloideis cum calycis laciniis alternan- tibas; germen 3 loculare; loculis calyeis laciniis oppositis, uniorn- latis; stylus brevis crassus 3.lobus; fructus 3-abortu 23-——-1-coccas, coceis I-spermis; semina anatropa ‚albuminosa. Frutex senega- lensis, foliis alternis breviter petiolatis bistipulatis; flores ' amentacei, amentis squamigeris, inde in axilla squamarum floribts glomerulatis; fl. Q eymosi, cymis pauci-s. unilloris. Der Nerr Verfasser hat mir diese Gattung verehrt, die sowchl durch Bildung der Antheren als durch ihre weibliche Blüthe der Gat-. tung Teirorchidium nahe steht, Die einzige Art: H, didymostem:n Baill. HI. Sagotia Baill, Flores moneici; fl. Z': calyx profunde 5- partitus, laciniis inaequalibus, praefleratiene imbrieala; petala 5 ealycis laciniis alterna, praelloratione imbricata, stamina oo Ku: 696 mentis brevibns receptaculo convexe insertis in alabastro ere«tis antheris introrsis 2 locularibus, longitudinaliter dehiseentibus, fl. Q : calyx profunde 5 partitus, laciniis subaequalibus oblongis petaloi- deis; ovarium inclusum breve 3-loculare, loculis 1-ovulatis; styliä 3 e basi 2-partit.; laciniis erassis glabriusculis erectis, demum pa- tentibus divaricatis subhorizentalibus, Arber? guianensis, foliis alternis simplieibus petiolatis stipulaceis; flores monoici racemosi, racemis terminalibus, Diese Gattung, welche der Herr Verfasser dem unermüdlichen Reisenden in französisch Guyana Herrn Sagot zu Ehren benannt hat, wird von. ihm durch die männliche Blüthe den Gattungen Ri- einocarpus Dsf, Baloyhia Endl., Bertya Pinch, und Blachia H. Br. zuneigend erklärt, von denen sie jedoch durch die weibliche Blüthe, den Blüthenstand und den Habitus gänzlich abweiche. Es sind hier Gattungen der Jatropkeae und eine (die letzte) der Cro- toneae genannt. Würde obiger Gattungseharakter stricte festgehal- ten, so müsste diese Gattung der freien unverwachsenen Staubfäden halber den Crotoneen zugetheilt werden; indem der llerr Verfasser sie aber mehreren Gattungen der Jatropheen nahe stellt, scheint er andeuten zu wollen, dass das receptaculum convexum, weiches die Staubfäden trägt, vielleicht niehts als unten verwachsene Staubfäden seien. Ich werde diese Gattung daher im Schlüssel unter beiden Abtheilungen einreihen, um sie jedenfalls von den nächst verwand- ten leicht unterscheiden zu können. Die einzige Art: Sayotia ra- cemosa Baill, In meinem Schlüsse! (Flora 1859, Nr. 46 und 47°) werden behufs Einreihung obiger Gattungen folgende Zusätze resp Aende- rungen nötbig: pag. 734 bei dichot. Nr. 34 ist hinzuzufügen: Cal.9 0, Z'5 pet., germ. 3-loc , styl. 3e basi 34. 22 part, lacin. erass. erect. dein pet. subhoriz., anth. introrsis. . . . . . . 34b Sagolia . Baill, Pag. 746 ist dichot. Nr. 53 und 54 folgendermassen zu änderu: Antherar, loeul. introrsi . > ‚ 53b. 53. » „ extrorsi, cal, Q 5-prt., prae- flor. 5 unciat., dise. annular, 47. Codiaeum Rmph. *, Pag 7:0, Zeile 3 von oben ist 81 statt 88 zu lesen. i . 697 imbricativ., styl. 3, e basi 2-partit,, lacin. » 53b crass, erect. dein subhorizont. . . 34 b Sayolia Baill, cal. 2 6 partit, ei 5’ valvat., lacin. acum. Pubesc,, styl .indivis. reflex. revolut. . 52. Sumbavia " Q 5-part,, lacin. oblong. petaloid,, 5’ Baill. 54. \ca OD © 7 54b. Cal. 2 6-mer, etc, uti in contexta . . 52. Sundavia Baill, Cal. lae, petaloid., cor. 0, germ. 3-loc., styl. e basi 2-part. (cf. Nr, 53b) . . . 34b Sagolia 54b Baill. Jen et corolla praes., germ. 2—3-loc., styl. 2—3-ve 3-fid., interne stigmates. . . 51. Givolia Griff. Pag. 751 diehot. Nr. 96 Zeile 3 von unten streiche lob. 2 bis zu Ende der Seite und setze statt dieser Worte: \disei lobulis 3, calyc. lacin. alternanti- ı bus . . . . . . . Florib. 5’ aggreg. glomerulat, in pedune. asill, “ramos., Q disc. lob. subulat. setiformib., stigm. lob. 2-lob., fruct. capsul. aut semi- carn., 2—3-loc. Arbor petiol. supr. med. 2-glandulos . . . . . . 823. Tetrorchi dium Poepp. 9%a , RR Florib. c amentac. in axillis squamar. glomerulat., © disc, lob. petaloid., stigm, integr., fruct. 3 abort. 2—1 coce, Frut. fol. brevit. petiol. eglandulos. . 82b Hasskarlia Baill, Pag. 745bis füge zwisehen dichot. Nr. 172 und 173 das Fol- gende ein: Styl. central. apice vix dilatat. trune., integr. ? - germ. et fruct. 5 loc. capsul., cal. Q cam- 173 panuul. brev. 5-dent. . 191b Payeria Baill, Styl. 3-partit. . . . . . . 173b, 698 173b IStyl. ram. 2-fid. . D 00. . 174 !Styl. ram. indivis. . . . . . 176 Ehe ich diese kleine Mittheilung schliesse, sei es mir erlaubt, auf zwei andere Gelegenheiten zurückzukommen, wo verdiente Ro- taniker mir die Ehre erzeigen wollten, eine Gattung nach meinem Namen zu benennen; ich meine die Hasskarlia, welche Herr C. F. Meisner 1843 (Plant. vasc. Gen, Commnt. 348. Celastrin 2/,) mir dedicirte, und die andere Gattunz gleichen Namens, die 1849 durch Walpers in seinen Annal. I, 753 aufgestellt wurde, ohne Jass diesem jene in den Addendis des Meisner’schen Werkes aufge- nommene Nota bekannt gewesen zu sein scheint, (wenigstens ist derselben weder in seinem Repertorinm, noch den Annales Erwäh-. "nung gethan worden), wie denn überhaupt diese Bemerkung in’ Meisn, Gen. auch spätern Autoren entgangen zu sein scheint, wie z. B. Miguel in seiner Flora Ind. Bat, I. II. 593. Zur Geschichte beider Gattungen möchte ich Folgendes bemerken: Als ich von 1838 bis 1844 den bet Garten zu Baitenzorg mit äusserst unzureichenden Jlitterarischen Hilfsmitteln untersuchen musste, um einen wisseuschaftlichen Catalog desselben anzufertigen, zweifelte ich bei Turpinia sphaerocarpa Hsskl, — einer neuen Art — ob dieselbe wirklich zu Turpinia geböre und drückte in der ersten be- kannt gewordenen Publication über diesen Garten (Flora 1842, Bei- blatt p, 42) diesen Zweifel aus, indem ich diesen Baum als viel- leicht eine neue Gattung zwischen Staphylea und Turpinia reprä- sentirend mit einigen Worten diagnostieirte; diese gaben, wie oben bemerkt, Herrn €. F. Meisner Anleitung, diess Pflanze als neue Gattung "anzuerkennen und sie nach meinem Namen zu benennen. Als ich iS43 Java verliess, war mir hiervon noch nichts bekannt, und hatte ich aus Mangel an litterarischen Hilfsmitteln in dem in- zwischen fast beendeten Catalogus horti bogoriensis (der nachmeiner Abreise 1844 in Batavia an’s Licht kam) pag. 228 den Zweifel (?) unterdrückt und den erwähnten Baum als Turpinia aufgeführt. Beide Notizen wurden von Walpers (Repert. II. 826 und V. 401) ohne weitere Bemerkung reprodueirt, Bis zur Herausgabe meiner Plant. jav. rariores (1848) war mir inzwischen Wight’s und Arnott’s Prodr. 1. 155, 491 zu Gesicht gekommen und glaubte ich darnach Dalrymplea Rxb., welche Galtung End). Gen. 5671 und Msn. Gen, Comm., p. 483 von T’urpinia nieht verschieden halten, davon trennen zu müssen, und diesen oben erwähnten javanischen Baum zu Dalrymplea ziehen zu dürfen, so dass also die Hasskarlia Men. 699 mit Dalrymplea Rxb, zusammenfiele Miquel scheint jedoeh in seiner Fiora Ind, bat. I. II. 593, anderer Meinung und hat meine Turpinia sphaerocarpa wieder hergestellt. Im Vorbeigehen gesagt, bezweifle ich sehr die von diesem Autor am Schlusse seiner Be- schreibung dieser Pflanze gemachte Nota, dass die Fracht esabar aei. Was nun die Hasskarlia Wiprs, angeht, (Aun. I. 753), so ist dieselbe auf meine Marguartia gegründet, welche ich 1842 (Flora 1842, Beibl. IE. 14) unter den Pandaneen begründet hatte. Mir war damals bei dem Mangel an litterarischen Hilfsmitteln über Pandaneen nur Endlicher’s Genera plantarum bekannt und sind dort pag. 212 nur die beiden Genera 1711 und 1712 Pandanus und Freycinetia aufgeführt, denen sich mir nach damaliger Anschauung meine Marquartia als Mittelglied einfügtef Bei Herausgabe meinerfain Catalogus horti bogoriensis p. 61 hielt ich 1844 diese Ansicht nochz 2; fest und brachte den Pandanus? leucacanthus Hsskl, (Flora 1842, Beibl, II. 14*) auch zu dieser Gattung, Als Walpers in seinen Annales (I. 753) diese Ansicht reprodueirte (1849), nannte er diese neue Gattung mit Berücksichtigung dessen, dass Vogel in plant. Meyen. 35 t. I, schon eine Margquartia heschrieben hatte, Hasskar- lia, während Meisner (Gen. Comm., pag. 370) und Endlicher (Gen. Sppl Il. p. 63, 1711/1) meine Maryuartia bestehen liessen, und letzterer die Marguartia Vogel in Callerya Endl. (Gen. Sppl. 1. p. 104. 6765/1) umänderte, unter welchem Namen sie denn auch hei Walpers (Repert. V. 556) zu finden ist, Uebrigens geht aus Walpers Repert. I. 855 hervor, dass selbst im Falle mein neues Genus der Pandaneen sich als solches bewähren sollte, der Name Marguartia Vogel schon vor 1842 publieirt war, also den Anspruch auf Priorität besass, und dass desshalb Walpers, wie oben ange- deutet, meine Marguartia in Hasskarlia verändert hatte. Herr Mi- quel hat nun aber in seiner Flora Ind. bat. III. 153 etc. es für noch nicht an der Zeit gehalten, die verschiedenen Arten der Pan- danus, so lange sie noch nicht alle genau untersucht sind, unter verschiedene Gattungen unterzubringen, wie Jiess theilweise von Gau- dichaud durch nicht näher beschriebene Abbildungen begonnen und von de Vriese weiter fortgesetzt worden ist; er hat daher alle Arten wieder unter Pandanus vereinigt, und späteren Untersuchungen eine neue Sichtang der Gattungscharaktere anheimgestellt; somit ist denn auch Walpers Hasskarlia verfallen und finden sich die beiden Ar- ten (ef. Wip. Aun, 3. 633) 1. cc. p. 157 etc ala Pandan. spurius *) Hier durch einen Druckfehler Teucanthus genannt, 700 Rmph. und littorelis Jangh. (topogr. naturw. Reise p. 61) aufge- führt, Iu Bezug auf letz‘ere Art ist jedoch zu bemerken, dass diese Reise erst 1845 erschien, und ich dieselbe bereits (Flora 1842, Beilage Il. 14) Pandanus Ieucacanthus genannt hatte, so dass die- sem älteren Namen der Vorzug der Priorität gebührt. So weit über die Hasskarlia; ich schliesse diese Bemerkungen noch mit der Mittheilung, dass Baillon’s Recueil d’Observations botaniques auf mehrere Bände berechnet scheint und in monatlichen Lieferungen & 2'/, Franes in Paris beiAchille Bourgeois 18rue de P’ancien Com&die Paris kerauskommt, Die zweite mir vorliegende Lieferung befasst zwei Bogen Text und eine Tafci(II ), auf welcher “eine sehr deutliehe, klare Darstellung, die Entwicklung der Blüthen- eefktheile von Torreya nuci/dra Sieb., Taxzus baccatalL., Thuja orien- "" * talis L., Cupressus sempervirens L. und Phyliocladus rhomboidalis Rich, mitgetheilt wird, welche wahrscheinlich im ersten Hefte be- | sprochen worden sind. Diess vorliegende Heft beginnt mit einer Fortsetzung der Beschreibung von 16 Phyllanthus-Arten, welche alle Central-Amerika und Mexico anzugehören scheinen; die. Syno- nymie ist dabei vollständig berücksichtigt. Dann kommt eine Ab- handlung: Etudes sur la fleur des Philesiac&es (44—49). Das Resultat dieser Untersuchung gibt der Verfasser im Folgenden: Characteres communs: Perianthiam duplex ; stamina monade!- pha; placentae parietales; gemmulae integumento dupliei praeditae. Char. differentielles: Philesia staminum filamenta tubum longum formantia, perianthii verticilli bini inaequales, gemmulae anafropae. Lapageria. Staminum flamenta basi tautum connata; perianthii verticilli bini aequales; gemmulae hemitropae, arillo vero praeditae: Nun kommt (p. 50—54) dieim Anfange dieses erwähnte (lateinisch geschriebene) Abhandlung über drei neue Gattungen der Euphorbia- ceen und sodann (p. 55—57) Remarques sur l’Androcde des Asarum et sur des appendices, qui tiennent la place des petales dans PA. europaeum (über die Staubgefässe der Asaren und die Anhänge, welche an der Stelle der Blumenblätter bei A. eur, stehen). Es ist diess eine sehr interessante kleine Abhandlung, in welcher über diese blumenblattähnlichen Anhänge, worüber auch inKlotzschnene- ster Arbeit über die Aristolochiaceae (pag. 584—587) nichts zu fin- den ist, recht interessante Details aus der Entwicklungsgeschichte von Asarum europaeumL. und A. canadense Mehx, gegeben werden. vo Endlich schliesst das Heft mit den Anfängen einer Abhandlung: Species Euporbiacearum, und zwar A. Euphorbiacdes africaines. Premier partie. Afrique oceidentale (Senegambien, Inseln des Grü- nen Vergebirges, Nigritien und Guinea). Die Aufzählung geschieht nach der in Baillon’s grösserem Werk über Eupborbiaceen aufge- stellten Ordnung. Diese Zusammenstellung der Euphorbiaceen von Westafrika gibt bei bekannten Arten eine sorgfältige Synonymie nebst Angabe der Fundorte und Finder; wo neue Arten vorkommen, ist “eine Diagnose und ausführliche Beschreibung hinzugefügt, Die erste Gattung Euphorbia ist hier durch 17 Arten repräsentirt, von denen 10 zur Sectio Anisophylium und die übrigen zur Abtheilung Tithymılus gehören. Unter. den ersteren befindet sich auch die in Klotzsch et Garcke's Euphorbiaceen fehlende Euph. parviflora L. und zwar ß. pusilla und y. galamica Baill. foliis elliptieis ser- rulatis pubescentibus, pellucide punetulatis; petalis glabris integris erenatisve. Zu Euphorbia trinırvia Schum. et Thön. ist die Eu- phorbia glaucophylia Polr. (Anisophylium nach Kl. et Grek. h c. 35, 36) nur als zweifelhaft hinzugezogen, nicht zweifelhaft dagegen die gleichnamige Vahl’sche Pflanze; auch sind hier „wei Varietäten angeführt @, inteyrifolia Baill. und £, serrulata Baill., Bei den beiden folgenden Arten Euphorbia hypericifolia L. und pilulifera L. hat der Verfasser die Citate aus Kl. et 6. (p. 36, 61 et p. 35, 59) nieht hinzugefügt. Darauf folgt nun: Euphorbia Prieuriana Baill., annua ramis hirtis tomentosisve divaricatis erectis; foliis omnine sessilibus e basi obliquatruncata oblongo-hastata ad apieem attenuata, summo apice acutissimo, menbranacea integra v. inaequali crenulata, subtus hirtella, floribus in axilla foliorum ramuli solitariis paucisve, glandulis calyeis petaloideis, capsula glabra et parce pubescente. — Euph. pilulifera® J. Gay mse. Exs. Leprieur (1827) in arvis regni Baöl. Die 5 letzten Arten finden sich mit Ausnahme von Euph. convolvuloides Hochst. nicht bei Kl, et Grek, 1. e., es sind Euph. lateriflora Schm., drupifera Schm,, tozicaria Afzel. und Euph. grandifolia Haw. Vom Ricinus L. ist blos Ricinus communis auf- gezählt; von Jalropka L. bis dahin vier Arten, von denen die letzte neu ist, nämlich Jatropha Heudelotii Baill., foliis profunde 5-palmato-partitis, lobis e basi attenaata oblongis acuminatis, pe- tiolo lobis longioribus aeguali; floribus dioicis, Q terminalibus race- mosis; racemis compositis cymiferis. Exs. Heudelot 857, Fonta- Dbiallon, in rivulis. — Hiermit schliesst dieses Heft. Königswinter, 8. October 1860. Dr. J. K. Hasskarl, 702 Dr. Otto Berg, Pharmaceutische Botanik. Vierte ver- besserte Auflage. Berlin, Rud, Gärtner. 1860. 450 S. in & Wir haben uns, was das Werk selbst betrifft, auf die Bespre- chang der vorigen Ausgabe desselben zu berufen, die sich in diesen Blättern (XiV. 1856 p. 73) befindet; es spricht nur für dessen Brauch- barkeit, dass bereits wieder eine neue Auflage hiervon nöthig ge- worden ist, zumal wenn man bedenkt, wie viele Bücher über diesen Gegeustand erschienen sind und fortwährend erscheinen. Wahrschein- lich ist die kurz gedränugte Behandlungsweise, die den jungen Phar- maceuten besonders zusagt, weil sie dadurch in Kurzem Viel erbal- ten, ein wesentlicher Grund des starken Absatzes; ob aber dadurch nicht häufig die Deutlichkeit im Ausdrucke leidet, wollen wir nicht näher untersuchen. In dieser neuen Auflage ist nun allerdingg man- chen Ausssetzungen, die an der vorigen geinacht wurden, Rechnung getragen worden, manche dagegen sind auch unbeachtet geblieben; so werden die appendiculären Organe als appendieuläre Theile aufgeführt; ob die Veränderung dieses Wortes aber hinreichend ist, die gerügte Sinnesverwechslung zu beseitigen, möchte dahin gestellt bleiben, In der 2. Abtheilung werden die zusammengesetzten Ür- gane abgehandelt, dabei aber wie früher so wenig auf die Krypto- gamenwelt Rücksicht genommen, als-ob dieselbe gar nicht vorhanden wäre, während allerdings dabei auf den Unterschied der Mono- und Dicotyledonen hingewiesen wird; erst in dem 11, Abschnitt, bei der diagnostischen beschreibung «der einzelnen Gewächse, wird der an- gehende Pharmaceut auf einmal (p. 153) gewahr, „dass der ve- getative Organismus dieser Gewächse (Cryptophyta), das Trieblager (Thallus), sich nicht wie bei den höher orga- nisirtenG@ewächsen in besondere, verschieden gebaute Organe scheide‘, während er ans dem Vorhergehenden gar nicht ahnen konnte, dass der 1. Abschnitt nur den höher organisirten Gewächsen gewidmet war; und so finden wir denn nun die einzel- nen Familien der Kryptogamen besonders beschrieben. Aber auch hier herrscht keine Gleichförmigkeit der Behandlung, so wird z. B. p. 172 in der Diagnose der Mesophyta I,nk. der Ausdruck archego- nium und sporangium gebraucht, ohne dass irgendwo früher erstge- nannter Ausdruck erklärt werden wäre, was erst bei den einzelnen Unterabtheilungen derselben, den Leber- und Laubmoosen sowie bei den Farnen, besonders geschieht, während der letztgenannte Ausdruck (sporangium) allerdings früher (p. 154) bei den Crypto- pbytis beschrieben wird, allein doch bei den Mesophyten offenbar eine ganz andere Bedeutung, einen ganz andern Werth hat; wollte man aber letzteres nicht zugeben, so hätte der für die verschiedenen Klassen gemeinschaftliche Ausdruck in einem allgemeinen beschrei- benden Theile seine Erklärung finden müssen. Zur leichteren Erin- nerung an die Bedeutung der aus dem Griechischen entlehnten Gat- tungsnamen ist ausser den griechischen Wörtern, von welchen si® stammen, jetzt auch deren deutsche Bedeutung angeführt; doch ist 763 diese Erklärung der Abstammung night überall gegeben, auch wohl einmal die Uebersetzung der griechischen Wörter nicht genau gege- ben; wenn z. B. (p. 217): Ermanris, ein Kraut gesagt wird. so liegt die Erklärung nahe, dass herba, Kraut und emimanrıg synonym seien, während die richtigere Erklärung gewesen wäre: ein gewisa- ses Kraut, wie solches ja z. B, (P, 323) bei rpryegwv gethan ist, wo nicht steht: eine Pilanze, sondern Baldzreis — früh ein Greis. Dasselbe gilt (p. 224) von RapE, ein Baum, allerdings ist Amp ein Baun, aber damit ist eben noch niehts erklärt, warum ist nicht gleich gesagt: der Lerchenbaum, wie ja gleich darauf auch: miırus, Fichte, gesagt wird und nicht; mi ros, ein Bauw; mitunter (2. B. p. 264, 274. 275, 289, 336, 337, 360) ist auch die deutsche, Erläuterung der griechischen Wörter vergessen worden, Der Verf. gibt endlich in der Vorrede als eine Verbesserung dieser Auflage die „Vereinigung der beiden früheren Register" an, in welchem „auch die deutschen Pflanzennamen aufgenoem- men worden seien“. Letzteres, die Aufnahme der deutschen Na- men, ist gewiss eine Verbesserang, die demjenigen, der diess Buch vum schnellen Nachschlagen benützen will, nur angenehm sein kann; nicht so möchte Referent über das Vereinigen der Re:ister zu einem einzigen artheilen; es scheint uns das Aufsuchen eines Namens nur zu erschweren, wenn man zu gleicher Zeit die gauze Masse der terminolegischen Ausdrücke dabei mit durchsehen muss, dagegen umgekehrt das Aufsuchen eines terminologischen Ausdruckes erschwert wird, wenn man ibn zwischen allen den Namen aufsuchen muss, Auch finden sich in diesem Register verschiedene Worte ohne An- gabe der Seitenzahl, so z. B. femina weibliche Blüthe, mas männ- liche Blüthe, ‚ohne dass im ersten Abschnitte irgend eine nähere Er- Klärung dieses Zustandes der Blüthe gegeben worden wäre‘, solite man meinen, weil-keine Zahl dahinter steht, und doch ist pag. 107 flos mascalus und flos femineus erklärt und femineus flos und mas- culus flos im Register noch besonders aufgenommen. Aber auf der- selben Seite des Registers (p.433) stehen noch folgende Ausdrücke, die verdeutscht sind, ohne Angabe der Seite, von denen man anneh- men muss, dass sie im Texte keine Erklärung finden, als: lucidus, luridus, maculatus, marcescens, marginalis, melleus, meniscatus, men- tiens, von welchen doch marcescens (p. 60) erklärt ist. Papier und Druck. sind wieder recht lobenswerth. JAN Botanische Notizen. Berichtigungen zu Wilistein’s etymologisch-botanischem Handwörterbuch. Einsender hat bei gelegentlichem Gebrauche des obigen Buches einige Berichtigungen aufgezeichnet, die er sich erlaubt, der Oeffent- 704 lichkeit zu übergeben. Er abstrahirt von unrichtigen botanischen Angaben, die hie und da im Handwörterbuch vorkommen. Belvisia, nach Palisot de Beauvois. Billeitia, hat nichts mit Professor Billot in Hagenau gemein, dem €. H. Schultz ein Cichoriaceen-Genus dedieirt hat. Brunfels nicht Brunsfels biess der Strassburger Geistliche aus dem 16. Jahrhundert, Ceropeg ia hat seinen Namen eher von der Gestalt der Blumen, als von der Stellung der Zweige, Cynodon nicht von den Spelzen, sondern von der Gestalt der Schup- pen an den unterirdischen Ausläufern. Deschampsia hat Loiseleur nach einem Arzte von St. Omer ge- nannt, der eine Expedition zur. Aufsuchung Laperouse’s wit- machte, Leon Dufour, ehemaliger französischer Militärarzt, lebt noch in St. Sever, Departement des Landes, Dumereicher, dänischer Generalconsul in Alexandrien, Vermittler des Reisevereins mit W. Schimper. Duvernoya Desf. hat nichts mit dem ehemaligen Professor der Zoo- logie und Mitarbeiter Cuvier’s gemein, der überdiess keinen Sohn hatte. Der Würtemberger Duvernoy ist ein ganz anderer. Eragrostis hat wohl seinen Namen daher, weil das Gras in Frank- reich Amourette genannt wird. Gardner ist derselbe mit dem langjährigen Reisenden in Brasilien, woher er zahlreiche Pflanzen vertheilte, Gaudichaud hat dreimal die Welt umsegelt, Hochstettter starb erst 1860 (20. Februar). Jfdregea, nach J. F. Drege (nicht C. F. D., wie p. 302 steht). Klenze ist nassauischer Baumeister. Mappus. Sein Hauptwerk ist Hist. pl. Alsat. 4°, 1712. Mibora. Anagramm von Mirabeau aus Aix, Vaterstadt Adanson's. Paquerinia, vom französischen Namen der Bellis perennis paque- rette, wegen Aehnlichkeit beider Pflanzen. Rhazya. Decaisne gibt selbst den Ursprung des Namens an, vom arabischen Arzte Hhazy. Rogeria Gay, zu Ehren des Gouverneurs von Senegambien. Semonvillea, zu Ehren des Grossreferendars der französischen Pairkammer, Graf von Semeonville, Tuberaria hat keine Knollen, sondern zeigt gewöhnlich das Vor- handensein der Trüffeln im Boden an. Uebelinia nach dem Baseler Geistlichen Uebelin. Weisia nicht Weissia, zu Ehren des F. W. Weis. Wierzbicky war ein bekannter Botaniker aus dem Banat. Redacteur und Verleger: Dr, Fürnrohr. Druck der F. Neubauer ’schen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regenaburg,. IR IL ORA. Ma _ Hegensburg. 7. December. 1860. Email. onıstwar-AnHannLung, Landerer, Botanische Mittheilun- gen aus Griechenland; . (Ueber die‘ ;Bchoieu der Mimosen aus Aegypten, die Menthen des Orients, Etymologie von Pfanzennamen, Viscam album, emige Volksheilmittel, Früchte von. Hypbarna erinita, Mittel g’gcn den Wurmfrass, Benützung von Arum Colscasis, Mastix-Ernie auf Ohios), — euTRocKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN. Jack, Leiner und Stizenberger, Kıytugamen Balens, Fasc. I—VI. — anzeıce der für die k. botanische Gesellschaft ein- gegaugenen Beiträge. Botanische Mittheilungen aus Griechenland. Von Dr. Lan- derer. 1. Veber die Schoten der Mimosen aus Aegypten. Die Schoten der Gummi liefernden Acacienhäume werden in Arabien von den Leatew, dis sich mit der Sammlung des Gummi besshäftigen, genummalt und’ nsch Alexandrien und Kairo gebracht, wo dieselben von den Tampekides, d, i. den Gerbern, sum Gerbon der Häote gekauft und benütst werden, Diese Schoten werden ven den Einheimischen Neb-Neb genannt und aus denselben wird in Kairo durch Abkochen und Eintrocknen des Absudes an der Sonne eine extractähnliche Masse bereitet, die sls eine Art Calecıu in den europäischen Handel gebracht wird und” auch im Oriente sum Ger- ben der Häute dient. Auch die Fischer und Schiller färben und gerben mit r Abaude der Neb Neb ihre Netze und Segel, um selbe dadurch dauerhafter zu machen, %, Ueber dio Meuthen des Orients, Des angenehmen und erfrischenden Geschmackes balber gehü- ren die Menthen, welche die Leute Hedyoamos, d. i. ungenehmen Geruch nennen, zu den beliebtesten Pflanzen der Griechen und aller Orientalen, Die in Griechenland sieh wild Äindenden Arten sind: Mentha sylvesiris, M. aquaiica, M. lomentosa, M, rolundifolia, M_ viridis, In keinem Biumenbeuguet der gemeinen Leute fehlen die- selben, auch werden die Blätter gesammelt, getrocknet, um im Wia- ter zum Tai, d, i. Thee, dienen zu können, denn ein Münzenthee Flora 1860. 45 706 ist das erste Heilmittel bei Erkälteh gb Krankheiten. "im Oriente, d. h, auf dem Lihanon,- werden die Mihten Isum- gebralenen Lamm- fleisch gegessen und auch unter den Salat gethban, dem sie einen sehr angenehmen Wohlgeruch ertheilen. Besonders wichtig war in den alten hellenischen Zeiten M. Pulegium, Yraıyovdes Diosco ri- : des, auch YAudous genannt, Diese Pflanze benützte man, um da- raus den heiligen Trank, den man bei den Eleusinischen Festen ge- noss, zu bereiten, Dieser Trank "hiess Kykeon und bestand Ans Wasser, Gerstenmehl und Polei cM. Pulegium). 3 Zur Etymologie der Pflanzenn amen. \ Der Name Arundo hat. seine Ableitung vom Celtischen Aru, Wasser, in Bezug auf den Standort, angeblich von 'arere; trocken. sein, wegen der dürren Halme, oder von ruere, rauschen beim We. hen des \Windes. Die Griechen nennen dieses sehr häufig in Grie=" “ chenland vorkommende, Rohr, das man um die Gärten pflanzt,, um“ als Zaun zu “ dienen, Haha Mas und dieses Wort ‚nord stänimt von xaAws sure, d ‚ i. leicht vom Baden aufzulegen. Aus diesem Rohr wurden. die: Hirtenfläfen ‚gemaaht:, und) gigene „wen Arabapenos in Böotien geholt, so dass man denselben den: bezeichnenden Namen upyyias und audyrındg gab, Aus den feineren Schäften wurden die Schreibfedern gemacht und auch das Tintenfass der Alten, Cala. marium genannt, war ein Stück von diesem Rohre, in dem man die Tinte aufbewahrte, Die Tinte der Alten bestand aus Kohlensehwarz, Teuyıncv BER, dd, i. unserer heutigen Frankfurter Schwärze, nit Gummi arabicum oder vielleicht auch mit Sarcocolla vereint, und um- dieselbe vor den Mäusen zu schützen, seizte man einen Absud - von aı'vdior, d. i. Wermuth bei, Dasjenige Rohr, das die Alten zum Umzäunen ihrer Felder benützten, ‘wie es auch noch heut zu Tage geschieht, nannten die Hellenen Deaymı 775 oder auch‘ xaka- »ras, d. i. zum Pfahl d’enend, Demselben gab man auch den Bei-- namen Donax von Jovew, sich hin und her bewegen, weil es leicht vom’Winde bewegt wird. Der Name Agrostis leitet sich von mag2 Tav ayealv ab, quad juxta vias nascitur, und darunter verstanden die Alten die Ouecken, ' die Radix Graminis, die bei den Griechen so beliebte Agriada, wo: u für jedoch im ganzen Oriente die Wurzel von Cynodon Dactyton " gesammelt wird. Statt der eigentlichen Graswurzel;' deren Absad die ‚Orlenialen bei den verschiedensten Krankheiten anwenden, wir” x 707 auch die. war vor Cysosurus, die‘ Dibteortäss: KENNEYGWeTE nalinte, gesänilselt und gleich der ersten gebrauöht. - “"Za ‘den selteneren Getreidearten im Oriente gehört der Hafer, Avena, Dieses Wert soll vom Celtischen aten und auch eten, h. bh, essen, herstammen, da derselbe den Völkern des Nordens als Haupt- naltang dient. Gleichbedentend ist auch der griechische Name Beiwnos von Becpe, Speise, obgleich aus den Schriften der Alten nicht zu ersehen ist,’ dass ihnen dieses Getreide zur Nahrung diente. Das Haupfgetreide der Hellenen war die Gerste, xglIr genannt, und aus derselben wurde nach Diostorides schon. in den ältesten Zeiten in Aegypten der Gerstenwein, wahrscheinlich das Bier, Gsos und bei den Thraciern Baörov. genannt, bereitet und als Hanptge- tränk benützt, Der’ lateinische Name Hordeum , besser Ordeum, stammt von horrere, ‚wegen der starken langen Grangen, oder viel- leicht und besser von fordus, hördas, d. i. schwer, weil das daraus bereitete Brod sehr schwer verdanlich und fest ist, — Aus dem Wei- zen warde schön in den ältesten Zeiten das feinste Mehl, und aus diesem "das Brod für die-Reichen bereitet, das man vemdar TyS agros nannte. Der ausgezeichnetste Weizen wurde in den alten Zeiten aus Thracien gebracht, Wahrscheinlich ist, dass der Name Triticum von dem Worte triturare eder terere, ausdreschen, dreschen auch zerzeiben -abatamımt, inBegng: ‚ank Bieliewiannng und Benütsung der Körner desselben. 4. Ueber Viscum album. Diese Pflanze, von der Plinius drei Arten unterscheidet, je nachdem dieselbe auf der Tanne, oder auf der Stiel- und Steineiche vorkommt, und nach ihrem Vorkommen Hyphear oder Adasphear nennt, hatte im Älterthum eine hohe Bedeutung. Wenn in Gallien, sagt Plinius, eine Mistel auf einer Sfeineiche (Robur) vorkommt, so zolle die Priester, welche man Druiden nennt, der Mistel und der Eiche die höchste, Verehrung. Bis anf den heutigen Tag hatte sich der Glaube fortgserbi, dass diese Pflanze durch religiöse Ein- wirkung kräftiger werde, wenn man selbe beim Neumonde and ohne Eisen von der Steineiche sammle, und ebenso sei dieselbe wirksa- mer; sofern dieselbe nicht die Erde herührt habe, Diese Pflanze spielte such eine bedeutende Relle im nordischen Altertbume, Die auf den Biehen wachsende Mistel wurde, wenn der Mond 6 Tage alt war, feierlich von einem weiss gekleideten Priester mit gol- dener Sichel abgeschnitien und zu einem Trank verwendet, welcher 45*« 08 jedem Geschöpfe Fruchtbarkeit verleihen sollte und besonders für ein allgemeines Gegengift gehalten wurde. Solche mysteriöse Heil- kräfte werden dem Viscum auch im Oriente zugeschrieben und ganz besonders einem Heilmittel aus Viscum, vEias vEos genannt, mit den Eiern der Schlangen. Besonders wird dieses zusammengesetzte Heil- mittel gegen die härtnäckigsten Nervenleiden und’ vorzüglich gegen die Epilepsie, den gefürchteten Seleniasmus der Orientalen, in An- wendung gebracht. (Dass in früherer Zeit auch die Exuviae serpen- tam Jin Arzneischatze eingeführt waren, ist aus den pharmaceuti- schen Werken zu ersehen). — In Griechenland kommt die Mistel auf Tannen, also auf Höhen von 2560—3000 Fuss sehr häufig vor, und heisst wie auch der Loranthus LE. Auch auf der Pistacia Terebinthus findet sich diese Pflanze. Auf den Tannenbänmen des im Westen von Athen liegenden Parnass Gebirges kommt sie so häu- fig vor, dass sie von den Bäumen gesammelt und als Viehfutter be- nützt wird, indem die Schafe und aueh das Rindvieh die Blätter die- "ser Sflanze sehr gerne fressen. Die Alten nannten diese Pflauze; die bei Theophrast (Es heisst, aretıs, üds:ıg Den Namen Fiscum erhielt sie von viscidas, viseosug, in Bezug auf den klebri- gen Inhalt der Beeren, welcher bekanntlich "einen. guten Vogelleim liefert. 5. Ueber einige Volksheilmittel aus dem Pflanzenreich, Arabositen, d. i, arabischen Weizen, nennt das Volk “in Grie- chenlan} die Zea Mays; das Mehl derselben wird zu den verschie- densten Zwecken als Nahrungsmittel, zu Kataplarmen, verwendet. Die aus den Fruchtkolben keraushängenden Büschel nennt das Volk, da dieselben mit einer Quaste Aehnlichkeit besitzen, Founta, d.i. Qunste, und schreibt denselben besondere Heilkräfte gegen die verschieden- sten Leiden des uropäthischen Systems zu. Eine besonders grosse, Rolle spielt dieses Heilmittel bei Dysurie, bei beginnenden $tein- leiden, Sand und Gries, Man bereitet sich von diesen Fäden starke gesättigte Absude, die man den Kranken zum Trinken gibt, und Hunderte von Patienten, die dieses Mittel einige Zeit hindurch ge- brauchten, versicherten, eine ausgezeichnete Wirkung davon ver- spürt zu haben, In einigen Theilen Griechenlands findet sich Hyoseyamus niger, z. B. in Rumelien, auf einigen Inseln, =. B, Spezia, häufiger jedoch : ist H,altus und H,auralus, Das gemeine Volk nennt diesa Pflanze Bromechorios, und die meisten Leute wissen auch, dass dieselbe . ® h 709 giüre Eigäöchkften Yesttze, Hibör inan älg” par betiteit. In Pelöponnese und besonders in der Atdofid® Bereiten sich die Landfeute ans dem Weizenmehl und dem frischen Saft des "Hyos- cyamus schmerzstillende Kataplasmen. Diese Kätaplasmen stanimen schen aus den alten Zeiten, denn schon Aus den Schriften’ des -Dios- 'eerides erhellt, dass Vognvamov PARSE mit Weizenmehl, das die Hellenen oswi darıs nannten, zu Pilastern diente, Aus demselben erhellt ebenfalls, dass das Weizenmehl mit Essig, sowie der Sauer- teig mit Sale vermischt, anf verhärtete Stellen als kräftiges Resol. vens angewendet’ wurde. H &x rwr AASURIY - fopr. In ganz Griechenland herrsebt die sonderbare Meinung, dass die enreifen Schalen der Wallnuss im Stande seien, die unreinen Zähne "sehön und weiss zu machen, daher sich die Leute mit denselben die Zähne puisen. Mit Staunen überzeugte ich mich von der Wahrheit dieser angegebenen Wirkung, indem mehrere Personen, die ihre Zähne viele Jahre vernachlässigt und daher ganz schwarze Zühne erha'ten hatten, in kurzer Zeit bei Anwendung dieses Mittels wieder ganz schöne und weisse Zähne bekamen. « Cupressus sempervirens, nUrag:oc0s der Alten, das Sinnbild der Traner, wird im Morgenlande seines düstern Ansehens halber anf den Gräbern der Maselmänner. ‚gepflanzt, und einige eng zusammenstehende "Uypressen' ia ‚Jer Mitte einer aus;edehnten Landschaft, so dass diese das Bild einer kleinen düsteren Oase bilden, deaten auf die Grab- stätte eines Muhamedaners. . Griechen und Römer weihten diesen Baum den Göttern, und Ovidiüs lässt den Kyparissos, den Liebling des Apollo, darein verwandelt werden. Das dem.Zahne der Zeit lange wiederstehende Holz gebrauchten die Alten zu Mumiensärgen, wnd auch die Griechen beim Baue ihrer Tempel zu ihren Gebälken und zwischen den Schaften der Säulen. Selche zwischen den Säu- lenschaften eingekeilt gewesene Stücke_von Cypressenholz befinden sich im. archäologischen Musenm auf der Akropolis, und zeigten sich näch der Herausnahme aus denselben — wenn auch 3000 ‚Jahre verflossen — im gnten Zustande, vermoderten jedoch nachher in kur- zer Zeit, Eine seltene Erscheinung ist das Ausfliessen von Harz, „uud dieses seltene Cypressenharz gilt als ein Mittel gegen Maras- ‚stm. und. andere sonst unheilbare Krankheiten bei den Orientalen. Die Galbela Copressi sempervirentis als auch die frischen Schöss- linge diesen Baumes, die einen sehr bittern balsamischen Geschmack besitzen, werden zur Bereitung von Heilmitteln gebraucht, die bei Mundkrankheiten und besonders beim Scorhut in Anwendung sind 710 ” ‚rund sehr gute Wirkungen verursachen sollen. Ein aus den Früch- ten des Cypressenbaumes durch irockene Destillation, erhaltenes, wahrscheinlich kreosothaltiges, empyreumatisches Oel, das sich die Orientalen gegen Zuhnsehmerzen bereiten, soll auch gegen „exanthe- matische Krankheiten ‚gebraucht werden. oo Mandragora vernalis ist in Griechenland sehr häufig, und auch das Volk kennt dieselbe unter dem Namen Kavdgayogn, der daber kemmt, dass sie in der Nähe der havdgz, d.i. der umzäunten Plätze, in denen das Vieh eingehegt wird, vorkommt, daher auch Plinius sagt: Mandragera, quod ad mandras pecorum aliasgue speluncas pro- venit. Kataplasmen aus den Blättern werden auf einigen Inseln des Archipels mit Nutzen bei Unterleibsentzündangen angewendet. Dass diese Pflanze giftig ist, kennen die Leute auch in Griechenland, ‚und ebenso auch, dass dieselbe schmerzstillende Eigenschaften besitzt. In einigen Theilen des Landes kochen die Leute die frische Pflanze mit Oel, um sieh daraus eine schmerzstillende Salbe su bereiten, die besonders bei Kolik der Kinder Anwendung findet. ‚6. Mittel gegen den Wurmfrass. u Dass die Pflanzen vom Warmfrasse zu Heiden haben, "iehe, ‚bios im Oriente und in Griechenland, sondern in der ganzen Welt, ist allen Gärtnern und Oekonomen hinreichend bekannt, Aus den Schrif- ten der Alten erhellt, dass sich dieselben folgender Mittel bedienten, die auch heut zu Tage noch in Griechenland in Auwendung gehracht werden. Um die Raupen, die man #2wn nannte, an Gemüsen und Bäumen zu tilgen, wurde eine Mischung von Wasser und Reben- Asche, xovi'a aumerivn, drei Tage stehen gelassen und mit dersel- ben — einer Pottaschenanflösung — das Gemüse. bespritzt, Ein anderes Mittel, die Raupen umzubringen, bestand in der Räuche- rung der Pflanzen mittelst Schwefel und Asphalt, Ebenso 'benätzten die Alten eine Mischung von Wasser und Feigenhols- Asehe, GuRi vn vEogz, um damit die Samen zu benetzen und diese gegen das Zer- fressen durch die Raupen za schützen, Ein anderes sonderbares Mittel gegen Ranpenfrass war folgendes: Man sammelte aus 'efnem fremden Garten die Raupen und kochte sie mit Anelhum und Wäs- ser; mit dem Absude besprengte man die Pflanzen. Das Räuchern des ganzen Gartens mit Schwägimen, pur, die unter Wallnussbän- men wachsen (xzev2), ebenso der Rauch von Fledermausmist oder von Knoblauchstengeln ist im Stande, alles Ungeziefer su verscheu- , Per “ j 0.71 "ben: Ad’ dei Biäkern "Yan wäh ach‘ die Mahpen‘ tödten:' wenu 'man sie, mit einer Mischung von Urin and Öelabgang, audoyn Kenkent, "die mn auf dem Feuer aufwallen und sodann abkühlen lässt, bespritzt, Älle Sämereien sind vor jedem Thiere sicher, wenn man dieselben , vor der Aussaat im Safte, der zerstossenen Wurzel der Springgurke, Momordica Elaterium, aypuss oinuos, einweicht. Dieser Zweck wird auch erreicht, wenn man die Samen aus einer Schildkreten- Schale säet, BE un ’ ° - 7. Ueber die Früchte von Hyphaena crinita. Eine Menge von pharmakologischen Seltenheiten findet man auf den Bazars des Orientes. In Constantinopel heisst eine Abtheilang desselben Misir Bazar, d. i. der Matkt für ‘die Gegenstände Aegyp- 'teis, indem die Türken Aegypten’ Misirf "nennen. WUiüter den bier ausgestellten Gegenständen sind’ viele,’ die der Pharmakognost’ronst “hirgehda'zu sehen bekommt, denn auch‘ die Prouete vom Vauersus, “vor Trapezunt, üns Persien befinden 'sich daselbst in den Händen ‘der Misir Bazyr:Giaris. Tage "lang kann man daselbst verweilen, ‚ini "seine Wissbegierde zu befriedigen, nur ist es unumgänglich noth- "wendig, Türkisch und Arabisch sprechen zu können, um mit diesen Bazyrgiaris sich unterhalten zu können, Auf den Bazars von Kairo, Alexandrien und Jerusalem finden sich wieder andere Prelucte, be- ‚iönters- ein: Nublen, Abyssinien and dem Inneren Theilen Afrika's, Kowie dasden 'öntfernienten Oasen der grossen: Wiiste, " Unter die- sen Producten finden sich Wurzeln, Rinden, Kräuter, Früchte, die den Vorübergehenden- als Hadsche, Heilmittel gegen alle Krankheiten der Welt angepriesen werden, und lässt sich der Fremde überreden, ein solches Heilmittel zu kaufen, so unternimmt es der Bazyrgiar auch, dasselbe in Mantsuns (Electuaria), Chaps, Boli und Melhems, Balschami umzuwandela und dem Patienten sogleich eine Portion ‚davon einzugeben oder einzareiben. :Unter diesen Seltenheiten der Bazare von Kairo sind kleine Früchte zu nennen, die von den Rei- chen ihres feinen end aromatischen: Geschmackes wegen gekauft :and als Leckerspeise gegeisen werden. Diese Früchte sind sehr süss, gelbroth und schönsa Birnen ähnlich. Die Kerne dieser Früchte - werden, wo.man sie findet, aufgesammelt, um sie zu durchhohren ‚tw Husenkränze: daraus zu verfertigen, die der ‚Orientale in der Hard bäkt: und damit zum: Zeitvertreib spielt. Diese Früchte werden ‚auch "Tantar-Keras genannt, was eigentlich Palmenfrüchte, Palmen- kirschen bedeutet, Nach der Meinung eines Botanikers, der diese Früchte aus Aegvpten mitbrachte, und bei dem ich dieselben zu se- 712 ” hen Gelegenheit fand, sollen dieselben von Hyphaena erinila, der Astpalme abstammen. Diese Astpalme, so genaant, weil ihr Stamm .3- bis 4 malige gabelige Theilung hat, findet sich in Ober Aegypten, von wo diese Früchte im Monate Mai und Juni nach Kairo trans- portirt werden. 8. Ueber die Benützung von Arum Colocasia, v Zu den Haupfnahrungsmitteln des Arabers und besonderg des Aegyptiers gehört Arum Colocasin. Das Wort Colocasia soll das arabische Kolkas oder Kalkas sein und Nahrung bedeuten. Nicht unwahrsebeinlich ist auch, dass das Wort Colocasia von dem grie- ehischen Worte x0Aov, Essen, Futter, und xasouaı, sich auszeichnen, abstammt, mithin Colocasia ein ausgezeichnetes Nahrungsmittel, eine treffliche Speise bedeute, Nach andern Esymologen soll auch nugsıy schmücken bedeuten, weil man sieb mit den Blättern dieser Pflanze auch schmückte und dieselben zu Kränzen benützte. Ohne diese wohlthätige Pflanze würde der arme Aegyptier ein unglücklicher. Mensch sein und sich oft mit seiner Familie ohne Nahrung finden. So arm er auch sein mag, bestellt er sich einen Theil. des Landes mit dieser Pflanze, denn die grossen rübenartigen Wurselknollen geben gakocht, mit Salz gewürzt und mit Del versetzt eine kräftige Nahrung, die dem heissen Klima Aegyptens ganz angemessen ist. Auch auf den Bazars finden sich diese Knollen und werden zu bil. ligen Preisen verkanft, so dass man für 10-20 Paiaden (4 Kreuzer) Wurzelknollen erhält, die 2—3 Okken wiegen, indem Alles im Orient nach dem Gewichte verkauft wird. In Krankheitsfällen benützt man die Colocasia auch als Arzneimittel, und Abkochungen der Wurzel- knollen sind bei den Diarrhöen und Dysenterien, von denen der arme Araber sehr häufig befallen wird, ein wohlthätiges Getränk und auch die zu einem Breie gekochten Wurzelknolien bieten demselben ein schmerzlinderndes Kataplasma. Diese Knollen besitzen im frischen Zustande einem etwas scharfen Geschmack, der durch das Wasser, womit dieselben gekocht werden, entfernt wird; ebenso verlieren sie durch das Trocknen und besonders durch Rösten diesen sekar- fen Stoft und erhalten dafür einen angenehmen Geschmack, Die Wurzelknollen dieser Colocasia (Caladium esculenium) sind nebst den Paradiesfeigen, den Cocosnüssen, den Dattelfrüchten und der Brodfrucht von Arlocarpus incisa die gewöhnlichsten Nahrungsmittel der Bewohner von Afrika. 3 nn N ” 713 R Rn Eon dieMastinBente:auf Chien. .; Obwohl schon se viel über diesen Gegenstand geschrieben wurde, . dass man den Pharmakegnesten kaum eiwas Nönss mehr milsheilen kann, wage ich es hier dennoch, dem schon Bekannten Einiges zu- zufügen. Das Vaterland des Mastixbaumes ist das nördliche Afrika und, einige Inseln des griechischen Archipels, besonders Chios, die ‚des Mastixbanmes wegen, der daselbst ganze Wa'dungen bildet, Mastix Insel, Sakes Adasina (Sakes—Mastiz, Ada—Insel) von den Tür- ken genannt wird. Wenn auch Pistacia Lentiscus, die Mastirpflanze, auf allen Inseln des heutigen Griechenlands, ja in den meisten Thei- len des Festandes sich vorfindet, so gibt dieselbe doch keinen Ma- stix, der auf dem Stamme eintrocknet und mithin von freien Stücken abfällt oder abgenommen warden könnte. Mit einem Worte, es Ist ein Mastix, der nicht trocken wird. Worin die Ursache hievon lie- gen mag, ist schwer zu erklären. Gewlis nar in den Bedenverhält- nissen.‘ Die Einschnitte werden mittelat kleiner eiserner Instrumente im Anfslüge des Monats Juli ünd auch schon im Juni gemacht und die Ernte des ausgeflossenen Mastix geschieht gegen das Ende des Monats Angast in 3—4 Zeiträumen, so dass sich das Ende der Samm- lang bis zum Monat October hinauszieht. Naht die Zeit der Mastix- Sammlung heran, so beginnen die Leute den Boden unter den Bäu- men zu ebnen und zu reinigen, damit sich das von freien Stücken vo» Baume ablösende Mastix nicht mit dem Sande and den Varei- nigkeiten des Bodens Vermenge und somit eine schlechtere Sorte Mastix erhalten werde. Im vorigen Jahre-fiel die Mastix Ernte spär- lich aus undaus diesem Grunde kostete die Okka (2'/, P£) in Chios selbst 200300 Piaster. Der schönste ausgesuchte Mastix, den man Sermi-Mastix, auch Fliskari nennt, bildet weisse, ganz durchsichtige, . angenehm balsamisch riechende Tropfen, dig um so mehr "geschätzt werden, je kleiner dieselben sind; von solchem auserlesenen Mastix wird die Okka auch mit 400500 Piaster bezahlt, Jede Türkin kaut, in ibr Zimmer eingekerkert, den Mastix, theils aus Langeweile, um zum Wenigsten den Mund dadurch in Bewegung setzen zu müssen, tbeils um die Zähne weiss ‚and den Athem woblriechend zu erhalten, Eine Verfülschung des Mastix, im Falle man diess eine Verfälschung nennen kann, gesshiebt nur .mit altem vorjäbrigen Mastix, der sieh $educh durch eine: gewisse Trübung der Tropfen, durch grössere Bürte und durch den. Mangel des aromatischen Geschmacks, der sich besonders beim Kauen entwickelt, zu erkennen gibt, so dass ein sol- cher ein Jabr alter Mastix zu diesem Hauptswecke nicht mehr dien- lich und daher auch um vieles billiger einzuhandela ist, 714 Getroeknete Pflanzensämmlungen. rad Kryplogunen Badens. ‚Unter Mitwirkung. ‚mehrerer Bolaniker - gesammelt und herausgegeben‘ von Joh. Bernh. Jack, Apotheker in Salem, Ludwig Leiner, Apotheker in Con- stanz und Dr. Ernst Stizenberger, Arzt in Constanz Fasc. I—VL, Nr, 1—300. Constanz. Zu beziehen durch Apotheker L. Leiner,. (Preis für die Ceniurie- in.8. 4A. in fol, 5 1). i Wir freuen uns, in. den Stand gesetzt zu sein, auch von dieser schönen, Sammlung unsern Lesern Bericht zu erstatten, Die Heraus. . geher haben. dieselbe in der lobenswerthen Absicht, begründet, ‚Jie Naturgeschichte Badens auch auf diesem am wenigsten: angebauten Felde zu erweitern, ferner für das Studium der Kryptogamen über- haupt. neue Kräfte anzuwerben, dasselbe durch Verbreitung richti, bestimmter Exemplare zu erleichtern, und vor Allem die Pfanzen- freunde, ‚des Landes zum. ersten Male zu einem gemeinschaftlichen Werke zu sammeln und. zu vereinigen. ‚Dass. ihngn:digses I in; schön- ster Weise gelungen, davon liefern, die. bier ‚verliggengen ‚Mpfte,. die sprechendsten Beweise, denn, wir begegnen darin nicht nur riehtig bestimmten und sauber präparirten Pflanzen Exemplaren aus alien Ordnungen der Kryptogramen, die ganz geeignet sind, zum Studium derselben zu ermuntern, sondern werden dadurch auch mit so man» chem fleissigen Sammler bekannt, der in diesem Lande diesen zier- lichen Gewächsen verdiente Aufmerksamkeit zuwendet, wodurch die nähere Kenntniss der krytogamischen Schätze desselben nnr geför- dert werden kaun, Mögen die Unternehmer in ihrem Eifer nicht er- kalten, mögen sie auch ferner von allen Seiten jene Unterstützung finden, die dem schönen Unternehmen einen gedeihlichen Fortgang sichert, und so auch der Wissenschaft manchen erfreulichen Zuwachs in Aussicht stellt, u Fase, 1. (Nr. 1-40) entbält: 1. Gloeocapsa aurata ‚Stigenb. mit G. ambigus var.:violacea Naeg, Constanz, 2. Nostoc cömmune Vaueh,. 3, Oscillarid Fröhlichii Kütz. Freiburg. 4.. Disloma Ek- renbergii. Kütz. Bodensee bei Constanz. 5. Meridien eireulare Ag, mit Synedra biceps var. recta Kiz. Moeswald bei Freiburg. 6. Cle- sierium-banceolatum Kta.-Freiburg. 7. Zygnema ‚affine Kir. Ceh- stanz. 8, Tetraspora bullossa Link, Freiburg. 9. Pleurocesous mi- nialus Naeg, Constans und Freiburg, 10, Chlamydococcus pluvlalis “ 789 Al, BRresmsHasibugi: IM Hoiredintgon-ieltuiaium Bee ichs Krei- bug 1% {Prasiele: eriopa Kin Meersburg: 13. :Wonfersalasvia.Kbe. Gonstanz! 14. Cladoghora glomerata Kits. :Saleın,: ih, Aulbachsete zeligera Ag. -Felduee. 16. Draparmaldia 'glomerata Ag. Balamı 17. Chanizangia. violacen K.ts. Freiburg. 18.. Bairachospermum flomen- „Load l..Beann. Salem. 19. Lemania fiuviatilis Ag.. Freiburg. 20. ‚Nitella mucronata-Ktr. Salem: 21. (ladonig.sguamnsa a. veniricaga Fr. Tryberg und.St. Blasien, 22.02, rangifering.y. sylvolice Sthaer. 23. Stereocaulon corallinum. Laur.. Feldberg, 34 Bacomyces roseus P era..25. Lecidea alboeverulescens x. .eulgaris Schaer. Hetdelberg. 26. Bacidia rosela Mas». Heidelberg, 27, Arthonia gregaria.Körh. Salem, 28. Evernia furfurasta fr. 39. Rampins frawinea Ach, 30. Anaptychia ciliaris Krb. „44, Solorina saccala. Ach. Ileiligenherg ..und. Constanz.: :32, Peltigera venosa S.chaer. 33, Imbricaria- gor- tata B. cHiata. Hopp. (Parmelis revoluta‘. Mass.). Heidelberg... 34. . Parmelia. speciosa. Ach. Heidelberg. 35. Pannaria rubiyinesa. B. m- roplea Krb, Heidelberg. 35. A. Junger Thallas von Parmeka rubi- ‚ginesa, bisher, als. selbstständige 'Fleehte angesehen unter dem Ne- men: Lenormandia, Jungermanniae DeC, Heidelberg. 36. Psoroma lenligerum Mass. Bruchsal, 37. Callopisma cerinum a. Ehrharü eyanoleprum Krb. Constanz, 38. Leptoyium lacerum Krb, Salem. 39. Pertiseria leioplaca -b. Juglandis Hop PR Constans. 40, Pyrenua ‚glaßr gta | Maas.. Salem. FE SEE Ze + D Fasc. H. (Nr, 40-100): 41, Uetiage segeium Fr; #. Uromy- ces appendiculatus Fr. 43, Cysiopus eandidus Er. 44: Coleosporium Synantherarum Fr, forma Prenanthis, .45.. Epilea gyrosa Fr. 46. Aecidium Euphorbiarum Pers, 47, Phragmilium bulbosum Schlecht, 48, Dothidea typhina Fr, 49. Leocarpus vernieosus Link, 50.. Cya- ihus striatus Hoffm. 51, Erysiphe bicornis Fr. 53. Bombardia fas- eiculats Rabenh. 53, Dotkigen ochracea Fr, 54. Peziza scutellata L. 55. Geoglassum ‚glabrum Pars, 56. Clavaris grisra Pers. Con- stans. 57. /Ehelephora palmala Fr.;Salem. 58. ‚Graterellus cornucopiei- desL. Costanz. 59. Polgporus nersicelor. Fr. 60. Hygrophorus coceineus FE r, Consians; HP. #-Krankbafte Entariung der Oberhautzellen, ven ältern Autoren-als Pilz unter dem Namen, Erineum ‚alneum aufgeführt, 61. Biccis fuitane Lu. Copstene; .62.; Preissia :commulala x. major ";Nnes. Sale nnd, Meersburg. 63, Aneura pinguis Dumort, 64. Radula somplanala Duamort. 65. Lepidozia replans Nees. 66. Chi- “ loscyphus ‚polyanihus Corde. 67. Jungermannia trichophylla L. 68. Pleuridium alternifolium Brid. 69. Hymenostomum microsiomum .B. Br. 70. Gymnostomum curvirosirum He dw, Veherlingen. 71, Di. 216 oo. oLı eranum monlanum Hedw. Salem, 72, Fissidens adiantoides Hedw. Salem und Constanz. 73. Trichostomum paliitum Hedw. Salem. 74, Barbula subulata Brid, "75. C.ratoden purpureus Brid. 76. Tetraphis pellueida Hedw. 77. Encalypla vulgaris Hedw. 78. Ortketrichum anomalum Hedw. 79. Hedwigia eilista Hedw. 80. Physeomirtum pyriforme Br. et Sch. 81 Leptobryum pyriforme Behbpr. 82. Bryum intermedium Brid. Censtanz, 83. Mnium stel- tare Hedw. Salem. 84. Philonotis calcarea Br, et Sch. Ueber- Hngen 85. Atrichum undulatum Pal. Beauv. 86, Pogonalum al. oldes Brid. 87. Polytrichum graciie Menz, Constanz, 88. Ana- camptodon splarhnoides Brid, Kandern, gegen die Scheideck zu und beim Jägerhaus unweit Baden. 89. Neekera pennata Hedw. 90. Ciinacium d ndroides W. etM. 91. Piagiolhecium silesiaeum Schmp. Salem. 92, Rhynchostegium ruseiforme Schmp, 93. Eurhynchium piliferum Schmp. 94. Hyocomium flagellare Sehmp. Geroldsauer Wasserfall bei Baden. 95. Ambdlystegium serpens Schmp. 96, Lim- nobium palustre Schmp. 97. Hypıum crista eautrensis L. 98. Hylocımium trigueirum Schmp. 99. Asplenium viride Huds, Meers- burg, Salem, Constanz. 100. A, Ruta mururia L. Fase. Ill (Nr. 160—140): 101. Aosieo sphaerieum Vauch, Jurakalk bei Thiergarten. 102. Phormikiim vulgare Kis. 103. Seylon:ma helveticum Ktz. ÜConstanz, 104. Sirosirhon secunda!us Ktz. Freiburg. 105. Euactis rivularis Naeg. Constanz, 100. E. rioul, var. mollis Ktz. Constanz, 107. Pr: gilaria capuciniDes mas. Benstanz. 108. Synedra Uina Ehrenb. Kirchgarten. 109. Spiro- gyra lubrica Ktz. Freiburg. 110: 8. nitida Ktz Salem. 111. Zyg- nema cruciatum Ag. Constanz. 111. Protococeus erusiaceus Ktı- Censtanz, 113. Schizogonium papyraceum Stizenb, nov. sp. La- ger lederig-häutig, diebt, bis 1 Millim, dick, dunkel saftgrün, aus langen, dicht verwobenen, verbogenen Fäden bestehend; diese sind meist einfache Zellenreihen von 0,009—0,015 Millim. dick; die Zellen sind 1/,—1 Mal. se lang als breit, mit 0,0015 0,0025 Millim. dicker Zellheut und meist senkrecht zur Fadenaxe gestellten, gera- den, seltener schief gestellten oder gekrümmten Zwischenwänden; Zeilinhalt gleichartiger freadig-gräner Schleim; da und dort ist er durch eine seskreeht auf die Qunerwände erfolgte Theilung kalbirt; seltener verbreitet sich diese Theilung unter deutlicher Scheidewand- bildung auf eine längere Felge von Zellen, wedurch der Faden streekenweis, unter Zunahme seines $uerdurchmessers bis auf 0,020 Millim, gedoppelt erscheint, Sporen unbekannt, Auf einem Ziegel- " dach in Gebhardeweiler bei Meersburg. Juni, 214, Conferva sub- » “ 717 Ulie Ktz, Freiburg, 115. Sphaeroples :unnulina Ag, Freiburg, 116. u Stigesvionium suhspinosum Ktz. Constanz. 119, Blongrosira. Seie- rococ:us. Ktz, Gonstanz. 118. Chaelophora endiriaefolia: var, - elon- gata-Ag. Salem, .: 119, Chroolepos quereinum Rabeuk. Constans, 120, Batrachospermuim moniliforme Roth. 121. Üladonia:- ochre- ‚chliea:Pik, Constauz. 122. Sphyridium fungiforme ß. cameum Krb. 123. Psora deeipiens Hoftm. 124. Thalloidima vesioulure Mass. 125. Tonninia aromatıca Mass. Constaus, 126, Biatorina pineti Mass. Heidelberg. 127. Bilimbia muscorum Rabenh, Salem. 128. Soalieiosporum molle Mass. Heidelberg und Carlsrahe. 129. Gyalecta eupularis Schaer, Heidelberg. 130, Diploicis canescens Mass. Heidelberg. 131. Tornabenia chrysopkikalma Mass, Carls- ruhe. 132. Peltigera canina a ulorhiza b erispaHepp. 133, Imbri- earia Acelabulum DeC, Carlerabe. 134. Jmbric. Berreri Krb. Com- stanz, ‚135. Physcia eoniroverse ver. sicnophglla Mass. Constanz. 136. Lecanera maculiformis b. b tulins Hop p.. Carlsruhe. 187. Phia- lopsis,rubre& Krb. Heidelberg und Bedensee-Gegend. 138. Colema multifidum z. complicalum ver. papulosum Sehaer. Durlach. 139, Endocarpın miniatum Hedw. forma vulgaris ei eomplieata. 140. Pyrenula nilida 9. minor He pp. Fasc. IV. Nr. 141-2060: 141. Hormiscium vini Kunz. 148, Uredsg. Labistarum fsema Menthae Pers, 143, Puccinis graminis Pers. 144, Epitee vnigaris Pr. 145. Aseidium leucospermanm DC, Freiburg. 146. Oidium fusisporioides forma Lamii Rabenh. Con- stanz. 147. Fusidium Ranuncuaceerum Babenh. Carlaruhe, 148. Depazea Fragariarcola Wallr. Constans. 149, Valsa nives Fr. Constanz, 150. Sphaeria sperm.ides Hoffm. Salem, 151. Hyposy- lon fuscum Fr. Constanz, 152 Tuberculeria vulgaris Tode. 158- Hysterium Frasini Vers, Constans, 154, Pezisa leucoloma Ra- benberst. 155. Ol.varia argillacen Pers, Constans, 156. C. Li- gula Schäff. Constaus. 157. Hypochnus isabellinus Fr. Constanz. 158. Marasmius_perforans Fr. Constans, 159. Agaricus saudalus Fr. forma minor, Constanz, 160. A, umbelliferus L. Salem, 161. Riccia eryslallina L. Ichenbeim. 162, Pellia epiphylia Nees. 163. Fossombronie. pusilla Nees. Salem. 164. Madoiheca plalypkylla Dumort. 165. Trichscoles Tomeniella Neas, Salem und Üenstanz, 166... bophocalea hrierophylla Nees. 167. Jungermannia bieuspidala L. 188. J, inflats Neos, Salem. 169. J. infl, var. major Läbg, 170. Flogiockils eeplenisides Nees. 171. Ephemerum c i.aerens Hepp. “Mannbeim. 172, Physcomitrella patens Schmp. Ceustanz. 173. Phas. cum curvicolum H dw. Durlach, 174. Eucladium vertichlatum Br. et 7:8 Schmp. Ueberlingen. 175. Dieranella varia Sehmp. 176. Campy- lopus torfaceus Br. et Sch: Constanz. 177; Fissidens grandifrons Brid.:Vom Grunde des Bodensee’s bei Constanz.- 178. Anacalypia lanceoluta Röhl. 179. Trichostomum erispulum Brueh. Y. angusti- folium. Rheininsel bei Kehl, 180. Barbula tortuosa W, et M. Sa- lem, 181, Bistichium capillaecum Br. et Sch, Constanz und Carls ruhe. 182, Orthotrichum tenelum Breh. Carlsruhe. 183. Grimmia erinita Brid.' Seckenheim #wischen Heidelberg und Mannheim. 184. Funaria Mühlenbergii Schwgr. Durlach, 185. Webera carnea Setmp. Salem. 186.: Bryum capillare L. 187. Pogonatum nanum Brid. 188. Diphyscium foliosum W.-et, M. 189, Pierygopkiyllum iucens Brid. Heidelberg. 190. Leucodon sciuroides Schwgr. 191 Plagiothechum sylvalieum Schmp. 192. Khynchostegium rolundifo- ium Schmp. Heidelberg. 193.. Eurkynchium striatum Schmp, 194. Brachythecium salebrosum Schmp. 195. Amblystegium subtile Schmp. : 196. Hyprum.rugosum Ehrh. 197, Hylocomium brevi. rostrum Schmp. Heidelberg. 198. H. loreum Schmp. Heidelberg. (80): Physcomitrium pyriforme Br. et Sch; Knielingen. 199. Ar plenium ‚sepienjrionate Sm. ‚Laufenburg. . 200; Zandtos Faucstris L. Tetisee, rar wma Burn Fase. V. in fol, (Nr.200-250) mit "einer Dedicahon Tin Webrn Professor Alex. Braun „dem um unsere heimische Naturgeschichte “ verdientesten Forscher" enthält: 201, Nostoc verrucosum Vauch. Constanz. 202. Cladophora Rabenhorstii Stizenb. Constanz,. 203. A. et B, Nitella syncarpa. Ktz. planta mascula et femina, Salem. 204: A et B. N. mucronata Ktz. Salem. 205. N, hyalina Ag. Bo- densee.: 200. Chara aspers Wilid, ferma stagnalis brachyphylia cinerascens, Constauz 207. A et B, Ch. fragilis:Desv. Normal- form. Lonstanz und Salem. .:208. Ch, fragilis var, major longifolia: ‘- Al; Br. ‚Salem, 209, Ch. foelid« Al. Br. Nermalform.: Cowstanz. 210; Ch. foelida var. longibracteaia elongata Al. Br. Salem. AR Ch: foelida forma condensata subnuda. Al,.Br. Salem, 212. Ch. iniermedia Al, Br. forma evidenter aculeata, brachyphylia,. valde in- erustata, Constanz. 213. Ch. intermedia Al, Br, Eine.derch Kurz-: : stacheligkeit und stellenweise Ablösung der Rindenröhren: von der Centralröhre des Stengels ausgezeichnete Form. Constenz. 215. Eh. "' intermedia Br. B, forma subinermis elongata longifolia sterilis, .Con- - stanz. . 215. Ch, hispida. Wallr, forma mians inerustata.. Constanz, 216. Ch. kispida Wir. forma micracantha. Salem. 217. Ch, hispida Wille. ver: rudis Wler. Ichenheim, Censtanz. 218, Oh, -eeralophylia Wähle; varinoruslata macrophylla Al;Br. forma greeilior. Conmstane.’ 219, Bedem fügmg mygrontophann. Möggingen,, 239. Srhageugnanıe.. tifolium.Erhrb. 221. Sph.cuspidalum..Ehrh, 32. s&ph. guepidgium.. ß. zubmersum Schwp. 223. ldem forma tenella, 224. Sph, cuspi; ;; dakum 8. plumesum, Schmp. 225, "Spk. cymbifolium . ‚Ehrh. 226. Spb.,gymbifolium Ehrh.,. forma immersa. ‚227. Sph, subsecundum _ R..eonlanfum S.chlia.- forma Auitans, Salem. 228 Dieranum 800... parium Hedw. 229. Meesia longisıla Hedw. ‚Üonstanz. 230. Bar- | tramia Halleriana He dw. Geroldsauer Wasserfall, Höllenthal, Were... thal- und ‚Shulterer- Thal an. der Falkensteig. 231. Polytrichum for... . | anqasum.Hedw. -232. P. . Juniperinum_ Hedw, 233. P. striclum . Menz. Censtanz.: 234. P. striet. b; alpestre H opp., "Bärenthal,. FR 3 lem, Constanz. 235. P. commude L.. ‚236. Foutinglis, anfipyretica L. «e Constanz, Zähringen. 237. Nechera. orispa: He dw, „ 238- Hypaum scorpioides L, Salem, Constanz. 239. H. cuspidatum L. 240, H, Schrebert Wille. 341. Ustilsgo segelum Fr. forma Avenae, "242." Puccinia arundinagea. Hiedw.. 248. Traphragaium echinatum Lev. Auf hamanticum | in. ‚der ‚Nähe, ‚ges, Titisee’ s. 244. „Adeidium ’ TR I j Pers. 246. Oidium erysiphoides Fr, forma - Cu eurditärum, 247, Erysiphe guitata Liuk, forma Coryli. 248. Rhytisma acerinum Fr, 249. Agaricus melleus Nahi. 250. A. muscarius L. on ) " Fase. VI. (Nr. 251-300): 251. Umbilicaria pusiulata Hoffm, "252. Uenaa barbata.“, florida'Fr.. 253. U. berbais $. peudule da- sepoga Krb. 254, Ceiraria islandica Ach. 255. Pelligera canina «, ulorhiza Schaer. 256, P. horigontalis Hffm. 35%. Inöricarta ca- perata Det. 258 Sticta pulmonzces Ach, 259, Allosorus erispus Bernh, Hofsgrund, 3200‘ 260. Polypodium vulgare L. 261 P. vulgare ß. serratum Willd. Langenstein. 262, P. Phegopteris L. 263. P. Robertianum Hoffm, 264, .P. Dryopteris I. 265. P. alpesire Hopp: Von den Hornisgründen unterhalb des Gipfels, auf Sandstein. .266,. Blechnum Spicanı Roth. Höllenthal und Neustadt, 267. " Asplenium Trichomanes L., 268. 4. Adiantum nigrum L: Schlossberg bei Freiburg, 269. Scolopenarium offieinarum Sw.. Wuttachthal, Werrenwag im Denauthale, 270. Aspidium Füiz fe- _ mina Sw, 'I71.>A. Fiir mas Sw. 2712. A, cristatum Sw. Has- ” Igck; 273, A "spinulosum &. elevatum AL Br, 274 A et B. A. Bsum“ *B. "dllatatum Doll. 275. A. Oreopteris Sw, "Kloster- wall. I ‚Ss, ‚Thelgpleris 3 w, Salem. 277. A, aculealum =. vl. gare Döll. "Beiligenberg. 278. A, aculeatum y. Swartziänum Koch. Xburg bei Steinbach, auf Porphyr, 279. Cystopteris fragiis Beruh, 280. Osmunda regalis I. Stift Neuburg bei Heidelberg, 281, Bo- | 720 irychium Lunaria Kaulf. 282. Equisetum arvense L. 283, E. ar- vense e, nemorosum Al. Br. 284. E. "Telmateia Ehrh. Constanz, Salem, 285. E. sylvaticum L. 286. E. pulustre L. 297. E. pa- Iustre b, tenue Döll, 288. BE. palustre ce, polystachyon Willd- 289. E, limosum «&. Li.naeanum Düll. 290. &, Himosum h. verti. eillatum Döll. 391. E. kyemale &. vulyare Döll, 292. E, hyemale c. trachyodon Döll, Dachslanden. 293. A et B. E. variegatum 0. eaespilosum Döll. Constanz und Salem. 294. E. variegaium bh. virgalum Döll, Constanz, Ichenheim. 295. Lycopodium S:lago L, Hornisgrinden. 296. A et B. „L. annotinum L. 297. L. clavatum L. 298. L. alpinum L. Gipfel des Feldberges. 299. L. complanatum ß. Chamaecyparissus Döll. Strasse ufweit Pfullendorf, Seckenheim, 300. Marsliea quadrifotia L. Ichenbeim.. - Verzeichniss u der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. bolanfschen Gesellschaß, eingegangenen Meiäge- "Pertsetzung }* . 187) Walz, weiterer Beiirag zur chemischen Kenntuiss von Bazus senper- ” virens, 168) Verzeichni:s der 56. - Ausstellung der k. k. Gartenbau-Gesellschaft,. Wien 1860. 169) Garcke, Floıa von Nord- und Mitel-Deutschland Fünfte Auflage Berlin, 1860. 170) Sitzungsbericht der kgl. bayer, Akademie der Wissenschaften zu München 1860. Heft II. München 1860. 171) Report of the Commissioner ol Patens for the year 1358 et 1859, Agrieul- iure, Waglington 1859, 1860. . 172} Vierzebnter Jahresbericht der Obio- Sıaats-Landbayubehörde, Columbus. Obit 1859, 173) Joursal of the Academy ef Natural Seiences of Philad.fphia, "New. Ser. * Vol. IV. Prt. III. PüHadelpbia, 1850, 174) Merris, Gutalogse of tie described Lepiloptera cf Norib America, Washington 1860. ! 175) Cheek Lists of the Shells of North America. Washingten 1860. 176) Instractions in reference to Nests callecting and Eggsof North Ameries-Bürds. 177 Le Conte, the Colopıera of Kansas and Eastern New ‚Mexico, Was- hington 1859. 178) Proce-diugs of ıhe Academy of Natuıal Sciences ef Philadelphia. 1850. - Bog. 0 — - Ende. 1860, Bog. 1-6, Philadelphia 1859, 60: ' -: Redestaur und Verleger: Dr, Färnrohr, Druck der FW. Nonbanermihen Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg, ME 46. Regensburg. 14. December, A860. Inhalt. oRIGINAL-ABHANDLUNG, ‚Reinsch, morphologische Mit- theilungen. , (1. Ueber das Vorkommen von drei Kotyledonen bei Fagus sylva- tica. 2. Ueber die Verwachsung zweier Zwitterblüthen von Pefasites officinalis. 8. ‚Ueber eine eigenthümliehe Ausartung von Cirsjum lanceolatum). — Lir- TerATUR. Jozch, Flora von Kärathen, Le Jolis, Plantes vasculaires des environs de Uherbourg. Maly, Flora von Deutschland. — anzeıcen. Doublet- wenverzeichniss des Strassburger Tauschvereins, Verzeichniss der für die k. bo- tanische Gesellschaft eingegangenen Beiträge. x " . “ - Morphologische Mittheilungen, von Paul Reinusch, 2: (Hiezu die Steintafel VI) 1. Ueber das Vorkommen von drei Kotyledonen bei Fagus sylvatica, .. Ber dem. Keimen der Samen der phanerogamischen Pflanzen erkennen: Wir:in vielen Fällen, dase die auf die Kotyledenen folgen- den ersten Blätter an der Axe eine ähnliche Stellung inne haben, wie die Kotyledonen selbst, und dass auch die später entwickelten Blätter während des ferneren Verlaufes der Entwicklung der Ars eine ähnliche Stelle einnehmen. Bei einem grossen Theile der Mo- nokotyledenen, den Gräsern, Binsen, bei Lilien a. a. sind die auf das eine Keimblatt folgenden Blätter einzeln gestellt und in ver- schiedenen Höhen an der Axe befestigt, ebenso bei vielen Dikotyle- donen siud die auf=die Keimblätter folgenden Blätter wirtelig ge- stellt und alle später entwickelten Blätter stehen an der Axe in auf einander folgenden Wirtela. Bei den Dikotyledonen ist das erste Blatipaar, die Kotyledonen, stets wirtelig gestellt, mithin ein zwei- biättriger Wirtel, nur bei den Coniferen, welche mit mehr als zwei Keimblättern keimen, ist das erste Blattpaar ein mehrblättriger Wir- tel! Die:auf die Samenlappen folgenden Blätter stehen in zwei- blättrigen‘ Wirteln, ». B, bei Nerium Oleander, Lonicera Caprifolium, den Ahornarten, Fraxinus ewcelsior, Sambucus u. a,, in mehrblätt- rigen Wirtels bei den Gulium-Arten, bei Hippuris, Elaline u. a, Bei den meisten Dikotyledonen sind die auf den Wirtel der Samen- Flora 1860. 46 722 lappen folgenden Blätter nteht in Wirtel, sondern in gleichsam aus einander gezogenen Wirteln, in Blatteyklen, zusammengestellt, welehe nach dem.von ©, Schimper und Alex, Brann aufgefundenen Blatt- siellungsgesetze angeordnet sind. Bei Fagus sylvalica sind die zwei auf den Wirtel der Samen- lappen folgenden Blätter ebenfalls wirtelständig. In den meisten Fällen sind die auf den ersten Blattwirtel folgenden Blätter nicht melk in Wirtel geordnet, oftmals bleiben aber auch die folgenden Blätter bis zu einem gewissen Punkte hin wirtelständig. Das erste Blattpaar bei Fagus ist nieht mit dem Wirtel der Kotyledonen al- ternirend, sondern je ein Blatt des Blattwirtels liegt in der Ricttung je eines Keimlappens, .so. dass je ein Blatt des ersten Wirtels mit je einem Keimlappen in eine nähere Beziehung zu stehen kommt, was an den morphologischen Verhältnissen nachzuweisen ist. Wenn also in einem der beiden Keimlappen vom Beginne der ersten Ent- wicklung der Blattgebille an eine morphologische Abweichung, durch ein charakteristisches Merkmal hertortretend, eine sichtliche Verän- derung bewirkt, so wird diese auf das entsprechende Blatt des fol- "genden Blattwirtels .nicht ohne bemerkbaren Einfluss geblieben und wahrscheinlich in derselben Art der ‚morphoteischen Abweichung bei merkbar sein. Wenn der Grund der morphologischen Abweichung schon im frühesten Stadium der Entwicklung des morphologisch noch unvol- lendeten Keimlappens gelegt war, so pflanzte sich diese Abweichung auf das während dieses Stadiums der Entwicklung des Keimlappens schon vorhandene erste Blatt des ersten Blattwirtels fort. Ein sol- cher Fall, wo eine morphologische Abweichung irgend eines Gebil- des sich überträgt auf ein verwandtes Gebilde, auf ein Gebilde, welches mit dem ersteren gleichartige Stadien der Entwicklung durchläuft, ist der vorliegende, Fig. 1 Tafel VII. zeigt ein verkleinertes einjähriges Buchenpflänzehen aus einem Walde in unserer Nähe, welches drei deutliche Samenlappen besitzt, von welchen a der grös- sere, b und ce die beiden kleineren sind; b und e sind an Oberfläche nahezu dem Keimlappen a gleich. An dem über dem Wirtel der Keimlappen befindlichen ersten Blattwirtel bemerkt man ehenfalls eine morphologische Abweichung. Das Blatt IF, welches über den beiden Keimlappen b und”e steht und diesen heiden entäpricht, ist an der Spitze getheilt, indem die Anlage zu zwei Blättern in dem einen Blatte erkennbar ist, während das über dem normalen Keim- lappen a befindliche Blatt I. ein normales ist, Würde man sich an den ersten Blattwirtel nicht halten, so könnte man berechtigt sein, “ TE Be Ge nz 23 die: Gegeämert vön 8 Kotyledonen an dem Buchenpllänzchen als ein systemafisches ‘Monstrum zu deuten, da die beiden Keimlappen b weil c vollkommen getrennt sind und dasselbe Aussehen des Keim- iappens a haben. Aus dem Blattwirtel aber erkennen wir, dass eine Theilung des ursprünglich einfachen und ungetheilten Keimlappens eingetreten ist, zu welcher Theilung schen sehr frühe der Grund gelegt war. Das Bestreben der Theilung im Keimlappen (b und e) theilte sich mit dem gleichzeitig während der Theilung vorhandenen entsprechenden Blättchen der Plumula und es trat in der Folge in diesem das Bestreben einer Theilung seiner ursprünglich ‚angetheil- ten Gestalt ein, was auch wirklich im späteren Verlaufe in der ge- "theilten Blattfläche, wenn auch im minderen Grade als an dem ent- sprechenden Keimlappen (b und c) sichtlich geworden ist, Das Vor- kemmen von drei Kotyledonen bei Fagus sylvatica ist daher auf keine systematische, sondern auf eine merphologische Abweichung zarückenführen und als selche zu erkennen, 2.,UVeber die Verwachsung zweier Zwitterblüthen zu einer Blüthe in den weiblichen Köpfchen von Peiasites officinalis Mönch. ’ In den zweihäusigen verschiedenehigen Köpfchen der Gattang Pelasites Anden sich die Zwitterblüthen in verschiedener Anzahl im 'Mitselfelde: des Blütbenbodens der ungleichgeschlechtigen Köpfchen vor. In den weiblichen Köpfeben sind die Zwitterblüthen in gerin- gerer Anzahl in der Mitte des Blüthenbedens befindlich, während in den männlichen Köpfchen eine grössere Anzahl von Zwitterblä- then den mittleren Theil des Blüthenbodens inne hat. Bei Petasites officinalis sind im Mittelpunkte der weiblichen Köpfchen 1 bis 3 Zwitterblüthen befindlich, Diese Form von Pelasites officinalis, welche die ächte Linn&’sche Tussilags Pelasites*) ist, ist die in dem Florengebiet von Erlangen am häufigsten vorkommende. An manchen dieser Zwitterblüthen bemerkt men Abweichungen von der gewöhnlichen Form der Zwitterblüthen, Es findet sich nämlich an diesen anstatt einer zweispaltigen Narbe eine vierspaltige, ferner ist bei diesen anstatt einer fünftheiligen Krone eine 7- bis S-theilige Krone vorhanden. Übgleich es nicht selten ist, dass Abweichungen in der Anzahl, sowohl der Theile der Blumenkrone als auch bei getheil- ten Narben — wiewohl seltener — in der Anzahl der Theile der Narbe vorkommen, ae ist in diesem Falle diese Abweichung auf eine andere "Koch, deutsche Flora, 2. Ausg. Seite 407. 46* 724 Ursache als eine blos „systematische Abweichung‘ *) zürückzuführen, was aus dem gleichzeitigen abweichenden Verhalten der Narbe sowie der Blameskrone erkennbar ist, Diese Abweichung von der ge- wöhnlichen Ferm der Zwitterblüthe ist durch Verwachsung zweier Zwitterblüthen zu einer einzigen Zwitterblüthe. veranlasst, was sich bei der Betrachtung der morphologischen Verhältnisse sowie des Baues der abweichenden Theile zu erkennen gibt. Bei Salie einerea**) habe ich eine ähnliche Verwachsung meh- rerer einzelner Blüthen zu einer einzigen Blüthe beschrieben, Diese Verwachsung bei Salöüir habe ich a. a. 0. eine „Zusammenziehung‘* der mit einander verwachsenen Blüthen genannt, indem durch das Ge- schlecht ungleichartige Blüthen nicht verwuchsen, sondern zu einer Zwitterblüthe zusammengezogen wurden. Verschieden zeigt sich diese Verwächsung im vorliegenden Falle, indem vollkommen gleich- artige Blüthen sich zu einer vereinigen. Es vereinigen sich daher nur die entsprechenden Theile der Blüthe. Da immer je zwei Zwit” terblüthen sich vereinigen, so beträgt die Anzahl der Theile in. der zusammengezogenen Blüthe das Doppelte Jer Theile der ‚normalen Blüthe, was auch in der Anzahl. der Theile der Narbe, weniger aber in der Anzahl der Theile der Blamenkrone erkennbar ist, indem el- gentlich diese Anzahl 10 betragen sollte, während wirklich ‘nur’ 7 bis 8 Theile vorhanden sind. Es ist in unserem Falle eine wirkliche Verwachsung der entsprschenden Theile je zweier Blüthen zu einem Blüthentheile eingetreten, Das in Bezug auf die Verwach- sung mehrerer Blüthen a. a. 0, über Salix cinerea allgemein Aus- *) Nicht alle deraıtigen Abweichungen -— nämlich Abweichungen in der An- zahl der Theile — sind durch einen und denselben Vorgang hervorge- rufen, Die meisten lassen sich auf folgende Vorgänge zurückführen: 1. Theilung, 2. Verkümmerung (die häufigeren) uud 3. Verwachsung (die selteneren),. Der erste Vorgang bewiıkt nur eine Vermehrung, der zweite nur eine Verminderung der Theile, der dritte Vorgang veranlasst sowohl eine Vermehrung als auch eine Verminderung der Theile. Dem Sysiematiker sind solche Abweichungen von einigem Werthe, indem der- selbe in manchen Fällen die Annahme von Formen und Varietäten auf diese gründet, Selbstverständlich sind diese angeführten Vorgänge nur auf die Blattgebilde und zunächst nur auf die obersten Biattgebilde, auf die Blithentheile, auszudehnen, wiewohl diesen Vorgängen ein bedeuten- derer aber verkannier Einfluss 'auf die Blatigebilde insgesammt einzu- räumen ist, : **) Flora 1858, Nr.5. Ueber eine eigenthümliche moıphologische Umbildung der männlichen Blüthe von Salir cinerea zur Zwitterbildung, 725 gesprochene. „vielmehr ist- diese Zwitterböldung: ‚als: solche zu he. trachten, welche aus Elementen sich entwickelte, die in. der Anlage schon vorliänden: waren; keine neuen Elemente: sind daher: hinzu- getreten, welche’ der.'uraprünglich entweder. männlichen oder ur- sprünglich ' weiblichen Päanse \zt. dieser. Umwandlung verhalfen, und; es' bedurfte nur der scheffenden Gewalt,. diese nach dem in.der Pfanze. waltenden Gesetze an einander zu fügen“ mag. auch an diesem Orte seine Geltung behaupten, u ent : GE Bei der "Rlumenkrone erkennt- man meist schen an. der « aymme: trischen Gestalt die zusammengehörigen Theile je einer der beiden zu einer einzigen Zwitterblütbe verwachsenen Blüthen. An Fig. 4, welche eine derartige Zwitterhlüthe darstellt, gehören die Zipfel ‘des gemeinschaftlieben Theiles der Blumenkrone: abe .d der einen Zwitterblüthe, die_Zipfel des gemeinschaftlichen Theiles der Blumen- krene: 2 8 % der anderen Zwitterblüthe an. Ebenso ist schon bei änsserlicher Beobachtung der Lage. der Narben zu erkennen, wel- eber der beides verwachsenen Blüihen. je zwei Theile der vier- speltigen Narbe. angehören. Die beiden Theile » gehören zu abed, die beiden Theile X zu & 6 y. Je zwei an einander grenzende Zipfel der Blumenkrone sind meistens Jose an den entaprechenden’ Rändern an einander gehefiet, welche aber. bei blosser Berührung sich. ja:zwei. Zipfel: iraanen.. In dem. Baue der Narbe zeigt. sich ebenfalls: eine Versehledenheit, welebe ich nieht übergehen kaun. An einem zarten Querschnitt: durch den oberen. Theil eines Griffels unterhalb der Theilung desselben in die vier Narben zeigt sich die Höhlang im Griffel, welehe die Are desselben einnimmt, in die Länge gezogen, der ganze Umriss des Griffels ersebeint gleichzeitig von der runden Gestalt des normalen Griflels abweichend, mehr länglich elliptisch (Fig. 3), während der Querschnitt durch einen nor- malen Griffel, an derselben entsprechenden Stelle gemacht, die Höh- lung in die Quere gezogen erscheinen lässt, wenn man sich vorher die Felge Stellung des Präparates zum. Griffel versinnlicht hat, 3 Ueber eine eigenthümliche Ausartung eines Exem- . plars von Cirsium lanceolatum Scop. : Der Stengel. ist platt gedrückt, fost von ganz unten herauf von kurzen Äessten traubig, die Aeste einblüthig, oftmals mit einem An- satz zu einer zweifen Blüthe, das den Ast stützende Blatt ist länger als der Ast. Am unteren Ende misst der Stengel 13 Centim, Breite, 4 Centim. Dicke; in der Mitte des Stengels 11 Centim, Breite, ganz 726 oben 8 Centim., unmittelbar unter dem obersten Blüthenköpfehen 4 Centim, Durch die grosse Anzahl von Aesten geschieht es, dass der Stengel auch mit einer grösseren Anzahl von erhabenen Rippen ver- sehen ist als der normale Stengel, denn die herablaufenden Rippen auf dem Stengel von Cirsium lanceolatum werden von der herab- laufenden Mittelrippe des den Ast stützenden Blattes gebildet, die herablaufenden mit etwas blattartiger Substanz versekenen stacheli- gen Reifen von den Seiten der herablaufenden Basis des Blattes, Diese herablaufenden Rippen unterscheiden sich von den enispre- chenden Rippen des normalen Stengels vorzüglich dadurch, dass sie nicht wie beim normalen Stengel von der Ursprungsstelle des Blat- tes am Stengel bis zum nächst unten folgenden. Internedium verlan- fen, sondern weiter hinab bis sich das Ende der Rippe kaum mehr angeben lässt, Der Stengel besitzt gar keine regelmässigen Inter- nodien, indem kleinere Aeste mit grösseren abwechselnd, oftmals die Aeste sogar gegenständig zu stehen kommen. Die obersten Aeste sind mit einander verwachsen in der Art, dass der Ast in dem Stengel ganz aufgegangen und gar nicht mehr zu erkennen ist, so dass also der oberste Blütkenkopf,; weleher den Tertminatklöthen: kopf des Stengels darstellt, als ein "aus wifüdenfens Wiei: Bifähenı köpfchen in ein einziges zusammengezogenes Blüthenköpfchen sich darstellt. An dem Verhalten der oberen Aeste erkennt man vorzüg- lich deutlich, dass der innere Draug in der Pflanze zur Bildung ei- ner grossen Anzahl von Aesten einen Abschluss erlangte in der Ver- waehsung der Aeste und der Köpfchen selbst, und an dem Verhalten der Aeste erkennt man deutlich, dass eine abnorme Entwicklung der MHauptaxe immer eine abnorme Entwicklung der Nebenaxen zur Folge haben muss. ’ Die Pflanze wuchs auf einem mageren Acker mit anderen ihres- gleichen, welche wie die gewöhniichen Exemplare sich verhielten Wenn diese Monstrosität sich häufiger finden würde, so möchte ich für diese als eine Art von Varietät — obgleich diese nicht von äus- seren Umständen abhängend zu sein scheint — den Namen var, polycephalum vorschlagen. — Fig 6 zeigt die obersten verwachsenen Aeste, sowie die verwachsenen Köpfchen, welche das Aussehen haben, als seien sie in eines vereinigt und auf der Hauptaxe, von welcher noch ein Stück nebst 2 Aesten gezeichnet ist, sitzend befindlich: Die Anzahl der Aeste an diesem Exemplare beträgt —= 31, die Anzahl der grösseren und kleineren Blüthenköpfehen — 57, nur die obersten scheinbar u einem Blüthenköpfehen verwachsenen Blütben waren blühend, (Schluss folgt). ° . Fr ||— 337 e Litteratun Bio Mora von. Käpathen von Ed. J osch, ‚Senatspräsidenten "beim k, k.. Landösgericht zu Klagenfurt. (Besonderer Ab- druck aus dem’ Jahrbuche des dörtigen nutarhinforischen Museum, 1858), 132 ‚Seiten, " . Der Verfasser beabsichtigte. Rur eine Aufzählung der in Kärn. then wild wechsenden und- gebauten Phanerogamen zu liefern, um einerseits den dortigen Studirenden das Aufsachen der Pflanzen zu erleichtern, andrerseits einen Beitrag zur Pflansengeographie za lie- fern, wozu ihn ein fünfzehnjähriger Aufenthalt in Klagenfart und vielfache Excursionen berechtigten. Um zugleich dem Gedächtnisse zu Hilfe za kommen, ist die Etymologie der Gatiungsnamen grossen- thells' beigefügt. - "Das Verseichniss ist nach Koch’s Synopsis geordnet. Die Verkömmens-Verhäknisse und ‚Verbreitung bei den nicht gemeinen, die Standorte und die Blüthezeit sind angegeben, Im Betreff der geographischen Verhältnisse Kärnthen’s gibt der Verfasser blos an, dass es von der Drau durchschnitten und im Norden und Süden von einer: Köttsihoher Gebirgeieingesehlossen sei, dass die nördliche, die soßehennte-worlschö Alpenkotte, aus Granit, Gnsies und Glimer- schiefer mit hie und da hervortretendem Kalk bestehe, im Westen mit dem Gressglockner (12,590 Fuss) beginne, sich zwischen Steier- mark und Kärnthen binziehe und sich nur am Eisenhut uech zu 7720 Fuss erhebe, dass die südliche Gebirgskefte grossentheils der Kalkformation angehöre, die zwischen Italien und Käruthen sich hin- ziehenden, unter dem Namen der earnischen Alpen von der Grenze Tirols bie zum Einschnitte bei Pontefel reichen, und unter diesen Alpen der. Plecken, auf dem sich ein Wirtbshans befindet, die pflan- zenreichste- sei, und dass die zwischen Krain und Kärntlen hinzie- hender Alpen, die Karavunken, sich am Manhart zu 8462, am Terg. ion zu 2036 Fuss 'erheben und sehr pflanzenreich sind, dass endlich imehrere: Flüsse ‚aus. den dortigen Alpen in die Drau münden und die: zwischen dem: Drau- und Gailthale befindlichen, aus Kalk und Sandstein: bestehenden Villacher Alpen die reichste Flora bieten. Im Fiorenrörzeichnisse werden 1154 Dikotyledonen und 323 Monokoty- ledonen aufgeführt, deren Zahl bei weiteren Forsehnngen noch ver- wehrt werden dürfte, da manche Gattungen bis jeizt sehr gering ver- treten sind, z. B. Valerianella nur mit ] Art, 728 Um ein beiläufiges Bild der Flora Kärnthens zu entwerfen, fol- gen die Angaben der Artenzahl der vorzüglicheren Familien, nebst den diese Flora von den Alpen Oesterreichs, Salzburgs und Nord- tirols anszeichnenden: Arten. Ranunculdceze 63, mit dem sonst sel- tenen Thalicirum elpinum, Ranunculus Traunfelineri, auf den Kara- vanken, pyrenaeus, auf den Alpen des Möllthals. — Cruciferae 68, woron Arabis vochinensis auf den Karavanken, Denlariı digilata im Loiblthale, Braya alpina am Glockner, Alyssum Wulfenii auf dem Ovir, Cochlearia pyrenaica am Eisenhut, Thlaspi cepeaefolium bei Raibl. — Violse 14, mit pinnaia auf Alpen bei Heiligenblut und ealcarata v. Zoysii auf der Alpe Ortatriba, — Sileneae 32, wovon Dianthus monspessulanus aufdenK aravanken, Sayonaria ocymoides dort verbreitet. — Alsineae 34, worunter Moehringia Ponae auf dem Plecker, diversifolia auf der Koralpe, Üerastium carintkiacum auf den Karavanken, grandiflerum am Eisenhut, — Papilionaceae 8%, hievon Cylisus mit 9 Arten, Laburnum im Loiblthale, olpinus in der: Satnitz, radialus bei Raibl bäufıg, Medicago carstiensis in der: Sat- nitz, Trifoltum noricum am Eisenhut, Oxrytropis eyanea. und triflora auf Alpen um Heiligenblut, Astragalus ‚arehoideg, ;awersk.. im. Jahre. 1845 vom Referenten am Rotbikegel:neben den: Stangalpe..anfgeiun- den, Viria eroboides im Loiblgebirge. — Rossceae 42, weruuter 10 Potentillae mit nilida auf den Alpen des Gailthales,. — Crassulaccae 20, mit Sedum hispanieum auf Voralpen, Sempervirum Wulfenii auf den nerischen Alpen. — Sarifrageae 29, wovon S. elatior auf den oberkärnthnischen, erustata und Burseriana auf den südlichen Kalk- alpen, squarrosa auf den Karavanken, refusz auf der Alge Serbitza, tenella am Manhart, cernua am Risenhut, Zahlbrucknera im oberen Lavantthale und auf der Koralpe. — Umbellatae 51, wovon Hacgue- tia im Loibithale, Astrantia carniolica auf den Karavanken, Peure. danum rablense bei Raibl, Tommasinia in den Thälern der Kara- vanken, Siler trilobum und Laserpitium peueedanoides im Leihlthale- — Stellatae 21, mit Asperula Inngiflora im Loibltbale, — (omposi- tae 150, wovon Achillea macrophylia am Plecken, Cineraria auran- tiaca auf den dortigen Alpen verbreitet, Cirsium earniolicum und Carduus arctioides auf den Karavanken, Suussurea discolor. auf mehreren Alpen, Scorzencra arislata und Ürepis incarnata im Loibl- thale. — Campanulaceae 28, mit 9 Phyteuma, worunter Sieberi, Halleri und niyrum anf den Karavanken, comösum bei Raibl; Cam. panula 17, mit Zoysii auf den Karavauken und im Loiblthale. — Gentianese 27, mit &, Froelichii auf der Spitze des Obir. imbricala, pumila, prostrala auf mehreren Alpen. — Borrogineae 23, mit Eritri- rag chlum wanam anf, ‚den. Spitzen mehrerer. Hochalpem, — Verbupeeae. | 14, mit. 8 Yerbascum, wovon orientale ‚and. ‚phoessiseum. verhreitet,: und 8 Serafularia mit S, Scopolü, canins,. Hoppi und vernalis im: mehreren ‚Thälern: und. Alpen’ verbreitet, —. Rhinantbaceae 26, ws- vg, ‚Pedieularis: mit. P, #orienschlagii auf mehreren ‚Alpen; —.La- biatse:50, mit Calawinihe grandiflora in den Karavanken, ‚Lamium Orvala im Loiblihale,. Chailureg im Larantthale, — Primulaceae 35. mit Pr. villosa uud Clusiana- auf des.notischen Alpen. — Chrnopo-. dene 10. — : Euphorbiacene. 19. — Cupuliferas 6: mit Ostrya. im südlichen Theile, -— Salitineae 26. — Orchideae 36. — Iridese 4; — Liliavene 24, mit Lilium cernislicum auf den Karavanken, im Loibl- und Bodentbale, .Erythronium im Lavantthale, Üzeckis Lilia- sirum auf dem Plecken, Allium 9 mit ochroleueum im südlichen Taeile, — Üyperaceae 91 mit Eleocharis ‚carniolica bei den siehen Hügeln, Carex 65 mit bicolor, elavarformis und. usiulata. auf. Alpen bei- Heiligenblut,; nn »Gyramineae 108, mit‘ Sesleria. sphaerocephala auf der Villacher ’Alge aud: dem Obir; Koeleria hirsuta .auf der Ort. atseha, Avene argentea am .Leibl. Demnach stellt sich die Flora von Kärnthen als eine vorherr- schend alpine mit einigen Bigenthümlichkeiten, besonders im Alpen- zuge der Karavanken, ‚dar, welche auf einen südlichen Charakter binde ats te Hiiungrig uiseielis, der eberkärntlinerischen Alpen. ge- hört zu: Mulelling.: - : : - Dr. Sauter ‘ A. de Jolis, Plantes vasculaires des environs de Cherbourg. (Extrait des Memoires de de la soei&t6 imper. des scien- ces nat. du Cherbourg. Tom. VIL. 1859) Paris, JB. Bail- liere et fils; Cherbourg, Bedelfontaine et Syllert. 1860. 8 pag. ‚120 = Seit:25 Jahren, hat der verdienstliche Verfasser, welcher als Präsident an: der -Spitze:der Gesellschaft: steht, in deren Acten diese ‚Abbandlung. im. vergangenen Jahre zuerst abgedruckt ist, die Um- gebung: ven.Cberbaurg botanisch untersucht, bis dahin aber immer unterlagden, eins Liste-des Gefundenen zu geben, weil er sich noch nicht von. der.Genauigkeit derselben überzeugt hatte; da er aber einsah, dass mit jedem Jahre mit Zunahme seiner Liste auch seine Zweifel über. einige Desiderate zunahmen, so entschloss er sich .end. lich zur Veröffentlichung dieser Liste der in der nächsten Umgebung 2 | Ds von Cherbourg wild wachsenden und eingeführten (durch ein * bezeichneten) Gefässpflanzen. Das Verzeichniss wird dem Pflanzen. Liebhaber gewiss eine sehr willkommene Gabe sein; es hat aber auch in weiteren Kreisen Anspruch auf genauere Beachtung, da die klimatischen Verhältnisse durch die eigenthümliche Lage des Ortes nothwendig bedeutende Modificationen der Flora verursachen müssen, "und müssen wir es nar mit dem Verfasser bedauern, dass die weit vorgeschrittene Cultur nur sd wenig von der ursprünglich dort einhei- mischen Fiora übrig gelassen hat und dadurch die Zahl der wilden Pflanzen fast blos auf Wegränder und Hecken sowie auf die Dünen- und Küstenstriche heschränkt ist, Was das Klima betrifft, so theilt der Verfasser uns mit, dass Herbst und Winter in Chekbourg weni- ger kalt als in Paris seien, dass Frost'nur selten sich daselbst einfinde und selten sich einige Tage daselbst stehend halte. Das Frühjahr ist kaum merklich wärmer, der Sommer dagegen kühler als in Paris, Daber kommt es nun nicht allein, dass die Blüthezeit mancher Pflanze sich ansehnlich verlängert und sogar mitten in den Winter hinein dauert, ja dass manche Bäume und Sträucher erst spät’ und oft nur unvelikommen ihre: Bfätter- verlieren, und dass daber im 'Cherbourg's Umgebung viele Pflanzen überwistern, die'andererte Kekhstin südlicher gelegenen Strichen nur unter Schutz gezogen werden können, Dahin gehören z. B. manche Bewohner des Caps der guten Hoffnung, Neu- Hollands, Neuseelands, südlichen Amerika’s, China’s und Japan’s; daher kommt es, dass Feigen, Lorbeern und Myrten, die seit lan- ger Zeit schon an dieser Küste sich eingefunden haben, daselbst un- gewöhnlich starken Wuchs erlangt haben. Es zeigen sich in dieser Fiora auch mehrere Pflanzen des Südens, die der Westküste Frank- reichs gefolgt sind, und hier ibre Nordostgrenze erlangt haben, wäh- rend sie an der Westküste der grossbritannischen Inseln noch wei- ter nach dem Norden aufsteigen, Dagegen ist diese Flora arm: an Pflanzen des Nordens, und die wenigen, welche. sich davon bier noch finden, sind Strandpflanzen, die auch noch südlicher an der Kü- ste hinabsteigen. Da die Umgebung von Cherbourg gar keine Kalk- felsen besitzt, so ist dadurch auch die Flora einigermassen be- schränkt. Der Boden ist ausehliesslich kieseihaltig, und die wenigen, Kalkpflanzen, die sich noch in der Flora finden, finden. sich nur am Strande, wo der Sand durch die Muscheltrümmer Kalktbeile erhal- ten hat; mehr landeinwärts sind Kalkpflanzen sehr selten, einzeln und verküömmert, Das Verzeichniss selbst ist: nach Grenier’s und Godron’s Flore de France geordnet, und hat der Verfasser bei: kri- tischen Pflanzen sich von Autoritäten Unterstützung: geheilt, so von | Baxesn.hnenternZorden, Godren„. Rh. Miller, Bay. Dan val.eie.. Unter ungefähr 100 Familien sind: nake hei 1000: Pflawsen. aufgezählt und, deren Standorte ven eigem botanisch- geographischen Gesichtspupkte apa. mwitgetheilt; bei kritischen: eder. seltenen. Pflien-, ap: And. genanere: Standerts-Angaben und sonstige, Bemerkungen. bingugefügt, die zur. ‚nähere Erkenunng‘ oder zur Andeatung. von verschiedenen durch deg Standort bestimmten. Formen dienen, und, wobei. auch wohl. Benützung der: Frückte und. sonstiger Theile_ sei. tens der Bewohner jener Gegend näher. erörtert: ist, nei, Dr. J. &. Maly, Flora von Deuischland, nach der analyti- schen. Methode. Wien. 1860. Wilh. Braunmäller. 8°. XV. et 583 Beiten. Wir haben hier in einem mässigen Bande Deutschlands Fern nach Koch’s Synopsis mit Auslassung der nicht deutschen Länder, als Istrien, Schweiz, mit Hinzufügung jedoch neuerer Entdeckungen in einer für Anfänger und selbst für Geübtere auf botanischen Ex- carsionen gewächlichen und. übersichtlichen Weise der Beschreibung gen, bei, der ‚ie var allen, ‚Dingen den klaren Druck mit nise, 5 Typen nd” dns. ‚gute Papier. als ‚dankenswerthe Ausstat- tung des Verlegers anerkennen müssen. Bedenken wir aber dabei den unglücklichen Krankheitszustand des Herrn Verfassers*), so ist es kaum zu ‚begreifen, wie unter solch’ drückenden Aussenverhält- nissen dem Verfasser es möglich wurde, eine so umfangreiche Ar. beit zu Stande zu bringen und schon aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, wäre es sehr zu wünschen, dass das Buch weite Ver- breitung fände, auf dass auch die bierauf verwendete Mühe entspre- chende und reichliche Belohnung, üüinden möge, Aber auch ohne diese Umgtägde zu "berücksichtigen, verdient diese Arbeit alle Anerkennung, und wenn ‚gleich. | Ref. nicht überall mit den Ansichten des Hro, Ver- fassers. übereinstimmen kann, 80 ist doch die Ausführung der Arbeit mit so "anerkennenswerthem Fleisse gemacht, dass diess allein schon enügende, Empfehlung des Werkes sein würde. Referent näm- en mit dem in der Vorrede ausgesprochenen Satze nicht ein- stimmen, dass ins „Linne ’sche System zur Bestimmung der Gat- tungeu besonders für Anfänger immer noch das zweckmässigste sei“, *) C£, Flora 1857, pag. 238 ceie, 732 Referent ist grade der Meinung, dass durch diese mechanische Ein- theilangsweise mancher Anfänger grade davon zurückgehalten werde, nach den mehr natürlichen Verhäftnissen des Pflanzenreichs, nach den verwandtschaftlichen Eigenthümlichkeiten und Uebereinstinmun- gen zu sehen und darauf besonders zu achten, und erlebt der Veber- zeußung, dass ein Anfänger, wenn er nur gleich von Anfang an auf diese natürlichen Gruppirangen hingewieseh wird, gewiss’ leichter die Gattungen nach diesen (sogenannten) natürlichen Anordnungen als nach dem Linne’schen System werde auffinden können. Aller- dings macht der Hr. Verfasser in der Vorrede darauf aufınerksam, wie mehrere der Classen und Ordnungen dieses Systems doch auch einzelne natürliche Gruppen zusammenfassen; allein dadurch wird ja eben erst recht deutlich, wie sehr diese Classification Verwanites aus einander reisst, so dass er selbst in der Vorrede darauf auf- merksam machen muss, dass die Gattung Elatine.in der Triandria, Tetrandria und Octandria zu finden sei; dass Valeriana, Ribes, Ru- - bus, Spiraea theils in Classen stehen, wohin sie ihren Zwitterblüthen nach gerechnet werden müssen, theils in der Dioecia, wie ferner die Ca- rex, Urlica und Bryonia theils in der Monöeia, tbeila in der, Diöcia zu Hause seien. Diese Wandelbarkeit der’ Bikikontkeile Goredein’aı den Hrn, Verfass., der die Gattungen nach dem Linn &’schen System analytisch dargestellt hat, bestimmt, die Classe der Polygamia ganz ausfallen zu lassen, und die dazu gehörigen Gattungen je nach der Anzahl der Staubgefässe in die entsprechenden Cisssen zu vertheilen, so dass die 23. Classe die der Kryptogamen ist. Dagegen hat nun der Haupttheil des Werkes die natürliche Anordnung erhalten und zwar nach Endlicher’s Genera Plantarum, und hat der Verfasser hier einer jeden Gattung noch einen kurzen Geschlechtscharakter beigefügt, wie denn auch trotz der dichetemischen analytischen Me- thede auch von den Arten nicht blos die wesentliehsten Unterschei- dungsmerkmale, sondern überhaupt, eine kurze Diagnostik gegeben worden ist, Mit andern Typen ist sodann der Standort, die Blüthe- zeit und meistens aach die Farbe der Blüthen beigefügt, oft auch noch die Höke der Pflanzen und ein oder das andere Uuterschei- dungskennzeichen von mehr verwandten Arten; hie und da findet sich aueh noch ein Synonym. Die Benennung ist überall neben der wissenschaftlichen lateinischen auch deutsch aufgeführt. 4 Referent hat Eingangs schon bemerkt, dass Schweizer Pflanzen und solche der adriatischen österreichischen Länder in dieser Fiera nieht aufgenommen seien; es fehlen aber darin aush manche, .die z.B. Koch in seiner, Flora zum Theil als im Hersen Deutschlands wachsend angegeben: hat, «. B. um nur der beiden. ersten Bogen des Werkes Erwähnung zu thun: Eyuisetum trachyodon A, Br., Hordeum pseudomurinum Tappein., Triticum sirictum Deth, at acutum DÜ. a. pungens Pers, Bromus squarrosus L., ‚Fesiuca " Techenalü Spean., Glycersa plicala Fr., Poa pumila Hat. Da- gegen finden sich hinwieder auf diesen beiden Bogen folgende in Kock’s Synopsis fehlende Arten: Hymenophyllum Thunbridgense L., Equisetum inundatum Lasch., Triticum cristatum Schreb, Reie- rent will hier nicht auf eine näbere Beleuchtung aller aufgenomme- nen Arten und deren Charakteristik eingehen, bemerkt schliesalich jedoch, dass bei den Varietäten sehr verschieden gehandelt ist und bei manchen Arten sehr viele in Koch’s Synopsis angegebene ausgelassen, anderorts solche ziemlich reiehhaltig aufgenommen sind. Bei Rubus wird auf Mertens und Koch’s Deutschlands Flora und Weihe’s Werk verwiesen, sonst aber diesa Gattung sehr kurz behandelt, Ds Anzeigen. Doubleiien-Verzeichniss des Strasahuur- ger Tauschvereins. Supplement für 1860, dreh en (Conf, Flora 1859, pag. 764). Anemone stellata. Dianthus aggericola J. Ranunculus chaerophylius. "arönualus, tubergaus. brachyanıkus. Aconitum pyrenaicum, fimbriatus, Glaucium ggrpigukstune 777777078 Fumaria Vailtantü. Sitene cihiata. Barbarea sieubs, j dianthifolia. Arabis stricta. ” Eiisaheiher. Cardamine asarifolig,. Lychnis soronaris. Spergularia segetalis. U en scHli Arenaria lepioclados. Bisöutela =7 ee : Moenchia octandra. Hapistrum. niesgcarpum ]. Cer astium obsceurum. Subularia djualiea (Prren ). Pyrenuicam, Heliäntkemum niloticum. Hibiscus subtrilobatus. salicifollum. Sida subrotunda, Viota graciiesrens. -- Grewia ferruginea. Saponaria Vaecaria. Schmidelia rubifolia. 734 Erodium modestum )J. petraeum. tolosanum J, Oxalis Navieri J. Ruta bracteosa. Staphylea pinnata. Zizyphus Spina Christi. Celastrus luteola. Rhus Schimperianum. Brucea antidysenterica. Balsamodendron afrieanum. Ononis pieta Lap. Medicago depressa J. Trifolium mieranthum. Melilotus gracilis. Indigofera arrecta. Asitragalus hypoglottis, narbonensis. Alysiearpus Hochstetteri. Taverniera cyclophylia. Lathyrus cirrhosus. Ciymenum. palustris. Vieia Forsteri 3. hypoleuca. Acacia venosa. Pterolobium abyssinicum. Spiraea filipendula. Celirpj Viraickm, Potentilla verna hirsutissima. Rubus adenoleueus Ehrb. carpinifolius W. etK. Chaboissaei Müll. eovarctutus WU), \ cordifolius W. et N, deltoides Müll. discerptus Müll. discoler W. et N. divaricatus Müll. fallax Chah. Genevieri Bor. Holandri Müll. nitidus W. et N. a obtusatus Müll. phyllostachys Müll. robustus Müll, ruderalis Chab. septorum Müll. sylvaticus W. et N. Rubus vestitus W. et N. Rosa tomenteila. Epitobium collinum Ozanont. Zehreria scrobiculata Corrigiola telephifolia. Sedum altissimum. Aeconium. barbatum. Sempervivum Boutigynanum. Laggeri. * „Lactus Opunsia. Eryngium alpinum. Meum pyrenaicum. Ferula communis. Laserpitium Nestleri. Crieianella marilima. Galium maritimum. Scabiosa graminifolia. suaveolens, Ethulia Rüppelliü, Ayathaea dentata. Perraldiera coronopifolia. Francoeurid latiniata, Carpesium cernuum. - Pyrethrum uniglandulosum. Artemisia borealis. Cineraria spathulaefolia. Echinops sphaerocephalus. Centaurea Duboisü Bor. Cirsium rivulari-palustre. monspessulano-palustre. Tragopogon dubius. Scorzonera aristata. Seriola aethnensis. Lactuca tenerrima, Crepis lapsannides Hieracium Auricula. compositum. cerinthoides. dentatum. Layggeri. melanotrichum. luteseens. plumbeum. pseudoeriophorum. sabinum. vestitum. Campanula Allionü. densipita. landeolata. Specularia foliata. Frazxinus parvifolia. Chlora sero tina, Gentiana angustifolia Vill. pyrenaica. utriculosa. Vincetoxicum moleum. Seddera Latifolia. Cordig senegalensis var, Verbascum Chairü. Chaizii-Iychnitis Paris, Chaixii - pulverulentum j Paris. montanum. pulverulento-LychnitisP. thapsiformi-pulverulen- tum P. \ thapso-floccosum G. et Gr. Antisrhinum Huetür. Veronica brachysepalg. Euphrasia puberula J. rigidula J. Orebanche minor. Ulieis. Hyssopus aristatus. Acinos patavinus. zatundifolius. Origanum mieranthum. Nepeta lanceolata. Lamium flexuosum. Lantana viburnifolia. Primula elatiori-grandiflora. grandiflora-elatior. Armeria pubinervis, Quercus Auzendi, Mirbeckü. Orchis Chamnagneyzü ). laxiflora. Aceras anthropophora. Iris sibirica. Tulipa Clusiana. Asphodelus Villarsü Vill. Allium neapolitanum, Asparagus tenuifolius. Merendera Bulbocodiun. Isolepis abyssinica, sublristachya. Carex olbiensis J. 735 Piptatherum paradozum. Aristiida papposa. Aira Cupaniana. multiculmis. Avena bromoides. TRINLANG«- Melica Mugnolü. Bromus rigidus. Festuca maritima. sylvatica. Anthistiria punctata. Andropogon Schimperi. Isoetes Tacustris. Andreaea drassinervia. nivalis. Archidium phascoides. Hymenostomum curvirostre cala- ee Ppgeraflin. Grimmia maritima. . Trichostomum rigidulum. Campylopus flexuosus. turfaceus. Dicranum cervieulalum. congestum. montanum. rufescens. Desmatodon Jbatifolius. Blindia acuta. Eurhynehium Vaucheri. | Jungermannia nigrella. pusilla. Sendtnera Sauteriana. Biatorelta Rousselü,. Biatorina synothea chalybaea. Callopisma luteo-album laetum. Lecanora Agardhianoides. "Pachyspora farinosa. Peccania coralloides. Physcia fallaz. Pırysma compactum. Placidium monstrosum. Polyblastia nigella abscondita. Psora testacea. Pierygium centrifugum. Chara Brauni,. hispida. longibracteata y. Wallm. 736 Rectificationes ad priores Catalogos, - 1854, Fumaria Laggeri, falso! est F. Vaillantü. ; 1859. Aetonium 1. Aeonium. Nepeta citrina 1. eilieica. Euphorbia iuteola deleatur. Verzeichniss der im Jahre 1860 für die Sammlungen der k. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. (Fortsetzung ) 179) Zuchold, Bibllioıheca historico-naturalis physico-chemica et maıhe- matica X, Jahrg. 1. Heft. Göttingen 1860. 180) M&moires de la Soeidt& Imper. des sciencen naturelles de Cherbourg. Tome, VII. Paris et Cherbourg, 1860. 181} Le Jolis, Plantes vaseulaires des enviıons de Cherbourg, Paris et Cher- bourg 1860. 182) Berg, Charakieristik der für die Arzaeikunde ‘und Technik wichtigsten Pflınzen-Gattungen in Hlustrafionen, X, Lieferung. Berlin, 1860; - 183) Ule und Mülter, .die Natur IX, Jahrg. Nre. 27-30. Halle, 1860. 184) Neues Jahrbuch für Pharmacie und verwandte Fächer, Band. XIV. Heft 3—5. Heidelberg 1860. 185) Dochnahl, Pomona 4--9. Jahrgang. Nürnberg 1852—18'0. 186) Sendtuer, die Veg»tatious-Ve: hältuisse des bayerischen Waldes, vollen- det von W. Gümbel und Radlkofer. Müuchen 1860. - 187) Bayrboffer, Entwickelung und Befruchtung der Cladoniaceen 1860. 188) Derselbe, Einiges üher Lichenen ud deren Befruchtung. Bern, 1851. 189) Erster Bericht des Offenbacher Vereins für Naturkunde. Oft.nbach a. M. 1860. 190) De Bary, über Schwärmsporenbildung bei einigen Pilsen. Freiburg Breisgau, 1860. 191) Bulletin de Ja Soeiet& botanique de France. Tom, VI, Nr. 1-3. 192) Kampmann, Catalogus Coleopterorum. vallis rhenanae alsatico-badensis Colmar 1860. 193) Journal de la Soeiöt& d’horticulture du Bas-Rhin. Tom, IV, Nro, 5-12, Tom. IV. Nro, 1—11, Strassbourg, 1857—1860. 194) Oesterreichische botanische Zeitschrift. X. Jahrg. Nro. 10. Wien 1860. 195) Kerner, niederösterreichische Weiden, Wien 1850. 196) De Candelle, Notice biographigue sur Jacques-Denis Choisy, Geneve, 1860. 197) Sitzungsberichte der k, bayeı. Akademie der Wissenschaften 1850. Heft II, München 1880. Redacteur und Verleger: Dr, Fürurohr, Druck der F, Neubauer ’schen ” Euchdruckerei (Chr, Krug’s Wittwe) in Regensburg. ‘ Pre FLORA u a. nn Res gensburs. u a. December. 18690. ze: Anhalt. oricinar-AemannoLung, Weinsch, morphologische Mit- theilungen. (4. Ueber den Uebergang getrenutei: alternirender Wirtel in eine Spialnieung an Equiseftum Telmat:ja.. 5. Ueber dreisrlei Blätter der Sagit- taria sagitiaeiolia, 6 Ueber die Bildung der Triebe an Draba aizoi.les, — Lir- TERATUR, v, Heufl‘er, Untersuchungen über (lie Ay een TiroPs. — GB- TROCKNETE PFLANZENSAMMLUNGEN, -Rabeuhorst, Fungi europaei siccati Cent. IL. — KLEINERE MITTHRILUNGEN, Babenhorst, ÜUnterstützungsverein für Witwen und Waisen von‘ Naturiorschern, _ Preisanfgabe, — SNIBIGR. Abtigsaria.:- : : on en „Morphologische Mitlheilungen, von Paul Reiusch. (IHezu die Steintafe]) VI.) (Sehluss,) 4. Weitere Beobachtung des Ueherganges getrennter aliernirender Wirtel in eine, Spiralwindung an einem ehtkar r Pr) 5 ei von Eyuistluni Telmatej, vwebat Re 2 in "sin em Tröhefen Äufsätze (Blora 1858 Nr. 5) gegebenen Erklärung dieser Erscheinung. Der Fall an vorliegendem Exemplar unterscheidet sich von dem früheren dadurch, dass die Spiralwindung am Ende des unfruchtbaren Stengels sich bildete. Dieses Exemplar fand ich in einer schatti- gen Schlucht am Berge Hetzles bei Erlangen im mittleren Lias, welche. das prachtvelle Equiseium Teimsteja vereint mit der Carex maxima angefüllt hatte; die beinahe, mannshohen Stengel bildeten in dieser Schlucht , und, an den angrenzenden Gehängen das von mächtigen! Fennenstämmen. überschaitete Ünterholz. Von den in dem früheren Aufastze Seite 74 silgemein untersuchten Fällen der mög- lichen Entstehung ron Spirallinien sn einer Cylinderfläche wurde für: den früheren. Kall.der erste Fall der 6 möglichen Fälle als die Rerm der Bildanz- geluuden. : Auch: für den jetzigen Fall ist das Bildungsgeneiz das nämliche, welches inf Falle auf Beite 74 ausge- drücks:ießi.: Jedesh sind die mitıleren Werthe für die Anzahl der Internodien, welchen die Anzahl der Blätter in der Spiralwindung entsprechen, schwieriger zu fiuden, als bei dem ersteren Falle, bei welchem die Spiralwindung zwischen zwei Interüodion eingeschaliet Flora 1860. 47 7138 war, so dass man’'leicht aus deriAmzahl der. Blätter des unter der Spiralwindung und des ober der Spiralwinlung befindlichen Wirtels die Anzahl der der Spiralwindung entsprechenden Wirtel findet. In Bezug auf den Gang der. Untersuchung verweise ieh auf den Aufsatz selbst, Aus den Factoren n,n— Ip, n—2p, n—3p. ...p lässt sich daher nicht mit jener mathematischen Sicherheit wie im ersteren Falle sowohl die. Anzahl .der Wirtel ala auch He. ‚Anzahl der Umdrehungen der Spirsle finden, In dem unter der Spiralwindung befindlichen Wirt! sind — 24 Blätter vorhanden, in dem unter diesem befindliehen ebenfalls —- 24, in dem unter dem letzteren folgenden —= 25 Blätter. Die Anzahl der Blätter in der Spiralwindung beträgt 269, die Anzahl der Umgänge der Spirale ist genau — 6; in der ersten Windung sind 86 Blätter vorhanden, ia der zweiten 48, in der dritten 44, in der vierten 37, in der fünften 30 und in der sechsten 24; die An- zahl der Blätter in den einzelnen Windungen zu kennen ist jedoch ohne Belang, indem die Anzahl der Blätter einer Windung vermehrt oder vermindert und die Grenze einer Windung nieht mehr gensn hestinmt werden, kann, e; ‚nachdem ein rösserer der geringerer Grad der Drehung Me oder der KR Wan Bleligetihaeh bat, Wir fanden beim vorigen Falle, dass die Zahlenwerihe für die Anzalıl der Blätter in den auf einander folgenden Wirteln als eine arithmetische Reihe, welche in unserm Falle eine arithmetische 1. Ordnung war, sich darstellten; die Reibe erlitt in dem Wirtel un- mittelbar unter der Spiralwindang eine Unterbrechung, jenseits der Spiralwindung setzte sich die Reihe modifieirt aber nach demselben Gesetze wie unter der Spiralwindüng fort, Um die Änzaht der Blätter der einzelnen Internodien zu finden, welche in der‘ Spirak linie enthalten sind, interpolirte man beim’ vorige "Falle zwischen die zwei Werthe für die beiden Wirtel, inherhalb" "welcher die Spin windung eingeschlossen war, so viele Glieder, als man durch‘ "einfache Division gefunden hatte (oder wöhl rechtlicher durch Pröbiren hätte rs *) In dem Anbau sind leider einige sinnentstellende Druckfehler: vor- handen. 8, 74 Z. 10 von unten lies: welcher sich mit der Bildungsweise „der Spirallinie Nicht vereinigen lä.st, 8.74 Z.4 von unten hies: dass -die Umläufe: nach -obenzu ellmäblig A nu ‚cher werden, . . u Den, ala 8.77: Z. 11 von 'unten Hes: ein sicheren Rikeriin fin ai Mnctigkeh een: Rtotehengwwehe :Awbieten. su. runter it um meiiieN FIRE BE re Tax Guden sollen); BieAddirdug. der Aarch Intenpolssion mach. der. Intes-. paietionsfermel: ‚für lie arithmetische, Reihe: 1. Ordaung -gefundetien- sieben Werthe ergab- dieselbe Zahl, welehe man bereita verher dureh: @üblung der einzelnes Blätter -der: 'Spiralwindang gefunden hatte. Din auf-aligemein mathematischem Wege durch Reehnung gefandene Zahl war also übereinstimmend mit der durch mechanische Zählang aufgefuudenen Zahl, es war mithie durch die numerische .Berech- nung — denn nur dadurch vermag die Mathematik dem Unkundigen ihr. Tieferes. verständlicher vor Augen ze legea — die” Ueberein- stimmung der. Bildangsweise. der: Spirallinie an dem Zquisetum. Stengel mit dem gefundenen, abgemein giltigen Gesetze der Bil- dung der Spirallinie vor Augen gelegt, mithin das Behasptete be- wiesen, u »a:Da man aus der Anzahl der Blätter der unter der Spiralwindung befndliehen Wirtel- die fortlaufende Reike der Anzahl der Blätter der Wirtel,. welche die Spirallinie ausmachen, finden kann, so lässt sich auch auf diese Weise im vorliegenden Falle dieser Werth durch Bechnung, wiewehl. nur annähernd berechnen, Da die Bifferenz der Azzahl der Blätter je zweier Wirtel — I, so ist von dem unmittel- bar: unter der Spiralwindung befindlichen Wirtel die nach eben fort- laufende Reihe: 23, 22, 21, 88-.....,.:die fortlaufende Reihe der Wehen färgdie Amtkli:deösBlätter: da den. Wirtelu int auch In die wen Nalla seine: aritkmstische ‚Reihe 1. Ordnung, »äslich die Zahlen. reihe selbet. Nach der Formei für die Summe ointr bestimmten An- zahl von Gliedern ist s — En in welcher # und n unbekannt siad, welcher letztere Werth dureh Probiren gefanden werden muss: das leizte Glied t ist = 1, Es ist daher, wenn man 238 seatrt, %x5=:876. Diese Zahl diflerirt von der wirklichen Anzahl der Blätter der Spiralwindang um 7. Ninmimsn non 0 —22 Glieder an, eben- falls. mit der:Differens 1, ss erhält man die Summe — 253; dieser gefundene: Werth : differipt. von dem wirklichen um 16. Der der Wahrheit am nächsten kommende Wertb liegt mithin für die wirk- liche Anzahl der Blätter zwischen 22 und 23 Gliedern, der Werth für 33 Eifeder entfernt sich jedoch von dem wirklichen Werthe weniger als der für 22 Glieder, weicher letztere Werth um 16 zu khiih’ ink ;wöhrend ‚der für 23 Glieder nar um 7 su gross ist. Die 200: Böänter der Spiralwindung entsprechen mithin etwas mehr als 238: Wirtelm;« weiche durch abnerme Näherung ihrer Internodien in ihren Örenzen nicht: mehr erkannt werden können und in eine zu- sammenhängende Spiralwindung umgewandelt werden. Die kleine 47* 740 pesitive Differenz von der wirklichen Zahl rührt: davon her, ‘dass vielleicht mehrmals in auf einander felgenden Wirteln der Spiral- windung dieselbe Zahl sieh wiederhslte, wie man auch an den unter der Spiralwindung befindlichen Wirteln bemerkt, oder anch daven; dass die wirkliche Differenz. kleiner als 1 ist. — In diesem Falle gelangten wir nicht wie im ersteren zu jener mathematischen Ge- wissheit, was davon herrührt, dass wir im ersteren Falle die beiden Grenzwertlie kannten, innerhalb welcher die Spiralmindang sich er- zeagte, hie} aber nur einen einzigen, was: sich auch an dem zwi- schen geringen Grenzen achwankendem Resultate zu erkennen gibt; jedoch liefert dieser Fall immerhin — wie dem: Mathematiker -leiobt verständlich — einen kleinen Beitrag zur Bestätigung dee früher aus- gesprochenen Satzes. ee In Bezug auf die Längenverhältnisse wage ich icite: ‚Näheres zu ermitteln, was ich mir anf später verbehalte, dem in dem frühe: zen Aufsatze etwas voreilig mit:allzu: chimärischen Hoffnungen Aust gesprochenen entgegen,‘ dena. in Bezug der Gesetrmässigkeit der Längenverhäßnisse der Iniernedien: ist ‚dasselbe Gesctzmünsigs- in den Zahlenverhälteissen nicht aa wendban. indem; des itheinatische im Pflanzenkörper unverkennbar schärfer: sick: indeprägt nt ira als in den geometrischen Verhältnissen. “ etetiee Den im vorigen Aufsatze ausgesprochenen Satz wage ich auch hier zu wiederholen: dass am Equisetum-Stengel, an welchem hie und da Spiralwindongen sich erzeugen, diese Bildung eine: derelr einen gesetzmässigen Verlauf hervorgerufene Erscheinung, sei, dass die Spiralwindung durch Näherung der internodien entstehe und dass -— an den numerischen Verhältnissen erkennbar -— die Zahlenrer- hältnisse und vielleicht auch die. Längenverkülinisse keinet'kondes rung erleiden, Wie weit dieser für Equisetum' gikige Batz Auf das ganze Pilanzenreich ausgedehnt werdem kann, nämlich:auf Pägwzen;; an denen man Aechnliches beobachtete (Hippuris, Päylica, "Elatine Alsinasttum, Galium) müssen spätere in derselben Weise geführte Untersuchungen erweisen. :: - .. ehe # 5. Ueber die dreierlei Arten der Bläfter der Sagiirin, . sagiliaefolia L. era " Unsere überall in: Deutschland in Sämpten and stehenden: Wäs- sern gemeine Sagittarie sagiliaefolia besitst dreierlei, sowehl:mms pholegisck als auch anatomisch gans verschiedene Arten von Blättern x: Die beiden ersten Arten von Blättern sind: von: warterar Hosabadi fankeit wall vergüinglich, ‚ersebeinen : frühzeitig: und. nindı. enmenmn ag PFOEE i line: elshthe: Ada vorne - ‚Blättern; diejenäge Aet,;: welcher 'manı :ge- wöbeich dür +die» eigentlichen: Blätter der -Sagitturia: hält; erscheint. »"Die ‚erste Art. ven Blättern erseheins zusret an dem: kurzen, eine kegelfürmige Aosbildonden Stengel: - Dieselhen‘ sind von zärter Be- wobtffesheit „ ‚ganz: jutttetgelaucht and ohne. Speltüffeuogenz Ihre Farmiist eine länglich-lineabe, ihre. Basis ist; seheilig und: dis üns- seren Blätter umfassen die inneren:stheidig.: Die Rippen der Blätter verlaufen parallel. Solcher erster Blätter: finden sich an einer Pflanze 5 bis. 14: ;:Dieselben :ersekeinen wit-dem Ausbruche der Vogete. ton: im Wasser, Aufangs April und dauern etwa bie Mitte Juni. (Figora 8.)- ein Die zweite Art von Blättern erscheint, nachdem die ganz unter- getauchte Art bereits fertig gebildet ist, im Anfange des Juni, :Die- selben kommen aus dem Mittelpuukte..der Are: zwischen: den .sarte- sten jüngsten Blättern des ersten :Blattkreises: and sind. schen is feäher Jugend: wi»: verschieden ven: der ersien Art. von Blättern zu erkennen. BDieseiben sin bereits in früher Jagend in einen Laminar- und Petiolartheil geschieden. Die Blattfläche ist frühzeitig einge- rollt mit den äusseren nach der Mittelrippe der Biattfläche einge- schlagenen Rändern (Fig. 8. b.). Diese Blätter wachsen sehr rasch und: suchen den Spiegel des Wassers: zu erreichen. Nachdem die Wisiüteine um sdre: Wasterflüche: gelängt:iat, faltet: sich. dieaelbe aus ehiamlerinind: lents ich: Hneb-tauf: das ‚Wasser... Dis-‚eetwiekelten schwimmenlen: Blätter stellen nua ‚die zweite ‚Ark: von Blättern der Saylitaria dar. 'Ihre:6-stalt ist eine ander Basis herzföürmige, ihre Spitze ist mehr oder weriger stumpf, Bie Lappen der Basis sind spreizend, meist spitz, die Rippen des Blattes. laufen fnssförmig von der Stelle des Ursprungs des Blatistielen nach den Rändern des Bieten; Die Oberseite. des Blattes zeigt Spaltöffaungen, Diese Blätter erlangen manchmal, hament! ich is etwas bewegiem Wasser, eine länglichielliptische und sayenpitste Gestalt. Die Berippung zeigt: wich uhidann: swar ehenfalls fassförmig von dem Ursprung des Blattetleden: ausgehend, sber fast parallel verlaufend. Diese. Blätter habem: alsdann. Achnliehkeit mit jungen Blättern von Potamageton nalons, wit: weichem eis Jedsch ihrer Consistenz nach nicht verwech- welt werden: können.- (Pig. 8. br} sul Die dritte Art: von Blättern erscheint, nachdem die erstere, sarte Akt wen: Blättern bereits. ihren Untergang gefunden hat. Die zweite, schwinsmende Art von Blättern ist meist noch vorbanden, wenn diese aber den Spiegel des Wassers heinahe erreicht haben, daun ‚ist auch gar nichts mehr zu sehen von den schwimmenden. 742 Wenn man jetzt eine Pflanze herauszieht, se hat diese nur einerlei Art von Blättern, eben diese Art. Diese Blätter, welche ich „Blüthe- xeitblätter‘‘ der Sagittaria nennen möchte, sind von derberer, 'festerer Beschaffenheit als die beiden andern bei. ihrer Anwesenheit hereits untergegangenen Arten von Blättern. Ihr Blattstiel ist derb, an der Basiw scheidig verbreitert, nach oben zu mit erhabenen Rippen berandet nrd gegen die Blattläche zu allmählig verschmälert, unmittelbar unter der Blattfläche ist der Blattstiel ziemlich dünn. Die Blattfläche ist drei- lappig, die Lappen sind zugespitat, die zwei unteren Lappen an der Basis pfeilförmig spreizend (Fig. S e.), Diese Art von Blättern stellt das allerwärts bekannte Blatt der gemeinen Sayillaria sagäl- taefolis dar, während die beiden ersteren die Vezetationsperiode nicht überdauernden, vergänglichen Arten von Blättern,: namentlich die erste, dem Botaniker manchmal entgehen, und denselben: viel. leicht auch schen manehmal getäuscht" haben. Es wäre übrigens auch möglich, dass die beiden ersteren Arten von Blättern nur: marpke- logische Uebergsangformen in die dritte Art von Blättern darstellen 6. Ueber die Bildung der Triebe an dem Stomne der Draba aizoides kn, mein pwienagime Die drei verwandten Arten unserer Flora: Draba aizoides, Zahl. bruckneri und Sauteri, besitzen behauntlich einen mehr oder weniger dichten rasenartigen Wuchs. Je ein derartiger Rasen, weleher meist, wie alle rasenartigen Pflanzen, ein einziges Individuum für sich bil- det, besteht aus einer grösseren oder kleineren Anzahl von lebhaft grünen, zierlichen Blattresettchen, aus deren Mitte der ‚nackte. eine Traube tragende Schaft hervorkommt. Alle die Blattrosetten eines Individuums sind Abzweigungen eines einzigen, meist ziemlich vor- zweigten Stammes, Unterhalb der grünenden Rosettes sind. die Aesate mit abgestorbenen Blattresten bedeekt, Entfernt man an- einem wohl ausgebildeten Exemplare der Draba, aizoiles diese ahgestom benen Blattreste, so erkennt man an dem ästigen Stengel in ba stimmten Abständen steilenw eise Verdiekungen. Je eine ‚salehe Verdickung bestimmt je eine Vegetationsperiode. An diesen. Ver dickungen erkennt men deu-lich die Iusertionsstellen der: Blätter, au welchen sich das Siellungsgesetz der Blätter noch besiimmen Jiesse. Au der Anzahl dieser Verdiekungen lässt sich. das Alter eines, Indi- viduums mit derselben Sicherheit erkennen, mit der man das Alter eines Zweiges, z, B. irgend einer unserer einheimischen banan sder strauebartigen Holzpfanzen uw erkennen im. Stande, ink, »..Die hosie eines und desselben Indivsduums.haben sicht immer ‚gieinieh ar Attör ucieleniedh eiwenn oder dem anılemiskele sieht oftmals ‘keine neueir Triebe“ bildeten, #0 dass diere: Ainter: der Eatwiehlung ser anderen zurückblieben, wie: mar an unserem: Exeniptare Fig. 7 se- ben: kann: : Es istchemärkenswerth; "dass: der-Hauptstamnt mft dem Alter iwenig. indie Dicke wauimmt; indem en 10 bis 12-Jahre: siten Emslieiduen der Stadım: usth: "liecalbor ‚Dicke hat, - wie an. 3- bis 4 Jahre alten. ho. warnen DE EEE BEE Die obersten grünenden Roi gelrän immer der 'heurigen Vegetationsperiode an, während die Asste init’ den’ äbgestofbanen Biattresten der vorhergegangenen VegetaticHspertoden Gedeiht sind. Die grünen Rosetten des heurfigen Jahres durchdäuern den Winter und im Begiune der Wiedererwachung der Vegetation im nächäteh Frühliege ist bereits wieder ein neuer grüner Trieb aus der. Spitze der Mattrösette hervorgebfochen, welcher im Frühling und iin An- fange des Sommers vollkoiimen entwickelt ist, während de «Blätter der Rosette der vorhergegangenen Vegetatiousperiote bereits abge- storben und verdorret sind, So kommt es, “ass man die Pflanze immer in immergrünendem Zustende findet und dass man die Pflanze auch eine immergrünende genannt hat, während ihr in Wahrheit diese Bezeichnung nicht zukommen darf, & Brkiütäng’tor Anbildungen. Ba Fig. 1. Ein junges mit "scheinbar 3 Keimluppen versehenes Buchenpflänschen, a der grössere, ® und u die beiden kleineren Reimiapgen, 1 und I. die zwei Blätter des ersten Bisttwirtels, .. Fig. 2. Querschnitt durch ‘den Griflel einer normalen Zwitter- blüthe_ eines, weiülichen Köpfehens von Petasites offieinalis, Fig. 8: Querschnitt durch den Griffel einer durch Verw achsung zweier, Zwitterblütben gebildeten Blüthe in den weiblichen Köpfchen von Petagsten. ‚officinalis., , Fig. 2. Eite derartige derth Verwnchsung gebildete Blüthe. von Petasites: a-b cd Theil der ‚Blumenkrone, welcher der einen Zwit- terdläthe; @ By Phil :der. Blumenkrone, welcher der andern Zwit- törblüthe angehört, ebenso die beiden Narben v zu a bc d, die hei- den ‚Kassen je zus By gehörend. . '%ı Vergr, BL. 5 Eine normale Ziwitierblüthe von Peiasiles offieinalis. "1. I 2 >: Fig. 6. Die obersten verwachsenen Köpfchen des abnormen Exemplares von Cirsium Ianceolatum nat. Gr. 744 Pig. 7. Ein fünf Jahre altes Exemplar ven Draba aizoides; verkleinert. Die Zahlen bedeuten das jährliche ‚Alter der Triebe; bb h bedeutet die.beurigen grünenden und blühenden Triebe, Pig. 7. Eine junge Pflanze der Sagitiaria sogiltaefolia I. » a kedenten an Jieser Fflanze die erste gans untergetauchte Art der Blätter, b, die jnngen Blätter mit eingerollier Blattfläche der zweiten Art von Blättern, der schwimmenden, b die entwickelten sehwim.. menden Blätter, welehe die zweite Art darstellen, b, ein derartiges Blatt einer in etwas bewegtem Wasser Jebenden Pflanze, e ist die dritte Art der Blätter der Sugittaria, das Blüthezeitblatt. Die Pflanze stammt aus einem nieht ganz einen Fuss tiefen stehenden Weners n. Gr. Fig. 9 Die am Ende des Siengels gebildete Spiralwindung von Eyuisetum Telmalteja, in fast natürlicher Grösse, die Mütter und die Scheiden sind nicht mitgezeichnet. * Litteratun Ludwig Ritter v. Heufler, Untersonkungen ber de Hypneen Tirol’s. (Aus den Verhandlungen der k. k. zoolo- gisch-botan. Gesellschaft in Wien (1864) besonders abge- druckt). Wien, 1360. W. Braunmüller. 8° p. 120. Im Vorworte sagt uns der Verfusser, dass er ursprünglich be- absichtigt habe, Hausmann's Flora von Tirel durch einen. krypte- gamischen Theil zu ergänzen, dass er Anfangs den Plan Haus- mann’s erweitert habe, bald sei er aber zur Einsicht gekommen, dass er auf diese Weise nicht sobald das Werk würde vollenden ‘können und dass er desshalb wieder zu dem urspränglichen' Plaue zurückgekehrt. Ehe er aber nun an die Arbeit gehe, wollte er das, was er in dieser erweiterten Anlage vorbereitet und mit besonderer Rücksicht auf pflanzengeographische Untersuchungen bearbeitet habe, zum Äbschlusse bringen und hat nun die Grappe,. womit er. das Werk begonnen hatte, such in erweitertem Umfange beendet und hier vorgelegt. 5 Im allgemeinen Theile (p. 3—16) spricht der Verfasser nun van der Abgrenzung der Gattungen und bedauert dabei, dass die beiden grössten Bryologen Deutschlands in dieser Beziehung so sehr verschied-ne Ansichten hegten, und namentlich in Bezug af Wi vorliegende Arbeit, dass selhstSchlmper, der bei, Abgreniin wi Lo; Bettina eemtheit: der Merkmale htebe- beachtet, au daher nach meingt Ueberzeugung den satargemässenen Weg,einschlägt, {ala Müller) in seinen verschiedenen systematischen: Werken dasch die wiederholteti: Aenderemgen.. in diesem: Panktn ‚eiug „gewisse Upsicher hen söindtkigenien' Usberzeugung za orkonmen- gibt. Verfasser but ’Untefsuchmigen. Über:die Gatiungsgronsen nicht zum Gegenstand genommen und sich Jaher ganz an Bchimper*»: Synopsis gebal- ten. Bei Gelegenheit, weder Verfäss; yon den Diagnosen aprieht, theilt er wit# ‚jinteressant-ist- es auch aw’betrncbten, weich‘. über wiegenden Antheil die germanischen Nationen und unfemslieaen wis- der die Deutschen an:der Vermehrung: der-Artenkonntrigs haben.“ Hierauf betrachtet der Verfasser diese interessante HWeosgrapspe näch ihrer Bödenstetigkeit,- Licht, Wärme, Wasser, Wind, Buß. dteck; Norden und Süden von Tirol und in ihrer Beziehung. nd am dere Plöreh) ” an welche Beobachtungen der Verfasser ‚ sehliunsiäch noch „vor@hsstch ffich künftige Entdeckungen" wchliesst, und hierbei "diejenigen Moose aufsählt, die an andern Orten wef ähnlichen Standorten wie in Tirol gefunden sind, und wehl mit der Zeit auch dort noch gefunden werden dürften, deren Summe der Verfasser auf 30 angibt, wodurch dann die Zahl aller Hypneen in Tirsl auf 113 steigen‘ würde, während die Sumure aller europälschen Hypadk ieiebit Ne beknant wind’ Von diesgn hat'yer Verkashdr "wäh Ha ‚spechelfen' Tieile 88 kriiindh'Sehendch, Hire By- nonyme und ihre erate Diagnose heigefägt, worawt'dans eins 'nü- here Erörterung der Geschichte der beirefenden Art falgt nebnt sehr gehauer Standortsangabe in Tirol. Im Schtassworte sind nork ek nige Verbesserungen und Zusätze beigefügt, die sum Theil dureh Erscheinei von’ Schimper’s Synopsis und Müller’s Ansichten auf den deutschen Alpen nöthig gewonden waren, und endlich Rus- sert der Verfasser 'sich nach sehr beifallig über die Darwin'sche Ansicht ‘von’ der Rötstehung‘ ‚der Arten dareh Beibstzüchtang, indem er lt don Worten Au Bustiat schliesst: ‚Umnis disciplina sapten- fie est, "Eisatiram ei erenteren cognoncere.“ A sh ri “4 ‚Kietroeknpte Pflanzensammlungen. | Rngi i, ‚europael® exsiccali, Klotzsc hii Herbarii vivi myco- .logiei; conkinualio, Editio nova, Series IL, Centuria IE Cara Dr. L. Rabenhorst. Dresden, 1840. 4. _ Der sehr interessante Inhalt der zweiten Lieferung dieser schö nen Pilssammlung,, zu welcher die Herren Auerswald, Bonor- 746 . den, Brosme, Cesati, Csemans, Dafour,:Fiedler, Ch. M. Fries, Fucke!, Hantzsch, Hepp, Ho fmana, Jack, Kalch- brenner, : Kemmier, Lästadius, baseh, Malieverni und Poetsch Beiträge gelieferthaben, ist: 181. Marasmius urens (Bull) Fr. 182: M. perforans Fr. 103. M, cherdalis Fr. 104. M, andro- saceus Fr. 185. HM. scoredonius Fr. 106. HM. putilus Fr. 107. Agaricus (Collybi) ‚cauticinalis Bull. 108. A. (Omphalsa). Cam- pänela Batsch. b. badipes Fr. Epier. 109. A. (Clitooybe) hirneo- ias Fr 110. A: (Psuthyrella) disseminatus Pexs. Forms. ill. A (Hyporiwdius, Eccilia) nolitus Pers. 112. A. (Mycena) rosel- iss Fr. 118; Cantharellus retirugus (Beil; Fır. 114. 0. Iutescens Er. . Ohs; Pilens mox convexiusculo mubiliestus, mMox e convexo in- fuudibulifermis. Forma media inter tubaef, et infundihuliforgem, CE Fr. 1.1. 114. C. muscigenus Fr. 116. Irpes sinuosus Fr. 117. Polyporus. (Besupinatus), Stephensii Berk. et.Rr. .118. Trameles rubescens (Alb. et Schw.) Fr. 119. Telephora palmala Fr, 122, Kartieium loene Pers. Obs. C. radieso valde simile.et vix diseer- nendum... 191. Prziza (Helotium). fructigene Bull; var. Qarpini Batsch. 122..P, cypzessing Pers. IR. B.. Bauiseii (di effm.) Fr 124. P., Piniogls; Re hant.- Forma regeggmade.n.195, Dereniep pranasiri Fr. 126 Spathulea flavida (Pers) Fr. 127..Clavaria pistittwris Linn. 128. Cl. Liyula Fr. 129. Cl. rugosa Bull. 130. Helvella elestica Bull 131 Guepinia Helvelloides (DeC.) Fr. 132. Corlyceps alutacıa (Pers.). 133. Aylaria bulbosa (Pers.).. 134. Domyces .carneo-albus (Lib.). „Oomyces nov, gen. Peritbecia eresta ia seeculo pelite sursum libero recepfa; ostiola punctiformin, Asei lineares; spor. filitormia longissima. — Fungns laetirolor insestorum eva referens* Berk. etBr.1.1. 135. Diatrype verrucaeformis (Eihrh.). Fr. 136. Diatsype pyrrhoeystis Berk. et Br. 137..D. diseifermis Gleff.). Fr. 138. Nectria aurantia ß. fulgens Fr, 139.; Sphserig (Veratosioma) lampadophora RVerk.etBr. Spb. kostratue affinis diff. spor, fusiformibus cusvatis maoltiseptatis, 140. Sp. eroporioides Desmaz. 141. Sph. helicospora Berk, et Br, ‚Spb. spor. ‚lineari- bus- Iongiesimis spiraliter involutis! Nov. genus mihi videter. 142. Spk. phaeoslicla Berk, 143. Spah, auela Berk. et Br. , 144 Sph, decipiens Fr. 145. Pleospora! herbarum Rabenh. 146. ‚Valsa Jdecorlicans Fr. 147. V. Pini cAlb. et Sch.) Fr. 148. V. turjida Fr. b: faginea Pers, Obs, Asck octospoti, sporue-moneblastae cy- lindracese plus minns eurvalas hyalinas utringue ohiuso-retandalae. 149. Sphaerella ayriadea DeC. Rabenh. 150. Sph, congloggerata Wallg) :;Rabenh., Forma: „Alnieola! 7 ]51. „Phyllosticte ‚vulgaris Pr Beam, =eti Ruck, «tapxhonleerae Dos mas hä AP, verseniä ie, 163: Depazen: Jugländiesla Er, 154’ Sphatropeis meisers: EER!-158i Erripula fesispoea: Bark.: et: Br.:::155,. Phecidium. Iumtocerasi Besmaz 157: Hysserium:clelepkilum Lereilie, 168. Lepknder; mim ianieinum (Bu, wie: ined.) Sparsum wisutun omergänsiunge mediepklarmide miätrieis tennissima sabtillime lineslatuın atrs-nitidum oyatum convexo-cristafum, labtis: tenwibes elevatis: coniniventibus,- and lineam longitudinalem angustissimmaf conyaxam relimquentibäs, thecis elongate-2iaratie now pedicallatis, sports Gikfermibus: sporulas -glober nas 67. .foventibas post dieraptionem- restiäsculis peilo dirergen- tikus, Ad. folia sieea decolorata Larlois : prope Cormayeur, ad rail: ces australes Montblane -— Minutissimam ab. !/;— N 'mileme- isam -longum. 159. Combosira reticulate (DeC.; Rabenh. 169 Grymiosporium Serbi. Ges; Msp. 161. Pestulszzia Calunse Cee Mepti Rertiheeia carbenacen, subinnata, emersa,' sparse,' irragalerin plerumgue-üblonge; band rero compresba,'cite verfice rupta 1 take ob contractionem-merginum fachle Üenangium fingentia. Sporidia anmerssiesima minuta, eylindriea, carvala, ulringue obimsiuscnla setigera, hyalina, ebseure multiseptata mihi visa. In trunets‘ ramtie- 'yse emörtais Callunae vulgaris; in montibus deil’ Oropa (Pede- ont} meine Aug. leg: Gesati. 162, Spkaernnaema subtlie Fr. ES Pieina beraben di Dream an 164, Cenihonpora phacklttdek Erewiritg Graster famtriatlr Fr. 166 Pögfraetinig yetista Lev. 107. Ascobolus Pellelierii'Brouen,' Spevkes rarlasima, »leca yarım zonspicas, sed humectafa tumeseit et’ Apparat: 408. Blozamta‘ Irım- ale Berk, et Br. „Blozamia nor. gen. Peridiem -deorsum- persk ntens, sursum delicatissimum hyalinum evanescens. demanm exoipull- formt; sporidia quadrata tubulis arete comgestis enata. Genus ans- sealum,; Dichosporio. proximum, asei senim ni fallimur nen typiel, Myresmists guadammede in memorism revoeass“ Berk et. Br. LI. 6% Qidium wenilisidae (Neen)'Lk. 170: Siildum wanihopus Ra- hesh.arek Mept.. Gregarium; e wahleuie' viridi-griseo. mueorifermi dein: evamasdente ‚onstuin;. akipiie :e' basi plus minus dilatata eylin- ‚desewez enpitulans Tonga anperante -tennei Harido suboelmaree rafes- ‚eente; senpitalarfmepeiamde et.exsiecande) puichre amaragdine, de- Beta. in: sligitie, zeliesin: muniito inf! tube Stilbum vulgasem- quasi fin- a eligerenminutine-globosnetkyalinne, Dresdae, in. ealla vinaria del mins, ielei naplein. obdmdens; leg. C. A. Hanztseh;: 171. Sporo- cpberlebeleie-B,erik.. 172. Isaria umbrina Pers. 173: Hormoden- drum. ferinosum. Benord. hovispee; : Sporis evatis simplieibus kmsd. septatis, ramie- primariisı rudimenteriie, secundariis artieulatis, 748 “ artieulis eblengis :bipunctatin, : Acervali farineso-Anecosi irregularen in: foliis viri Symphyti ef; in Guestphidia leg. Bawerden. 174. Puc- oinie elauwligera Warhtr. -Sporis elavatis, articule superiore obtuso, inferiere conice, peiicelle deorsum sttenuate Mayo, 175.: Torula bis öiyers :Bonerd, (Acrosperium' batbigeram Nees.' Oidium Fr.); Sporls ovatis:s. eblenge-avatis, 4—6 eoncatenafis, hyalinis: albie, hyphie: triseptatis basi: Bulbosis snffultis; mycelio rameso;: septato et:repente, Herford. in foliis Graminum leg. Bonorden, Die Hy- pben erheben - sieh im rechten Winkel ven dem kriechenden Myce: kun, -hbabemisen der Basis eine erweiterte Stelle (balbillus), dann folgt eine, oft ganz eylindrische Strecka mit 2--3 Septen und auf diewer stehen 46 Sporen kettenförmig verbunden, welche oval, reif: ganz durchsichtig, unreif mit kleinen. Zellen oder Blüchen ‚ge- fällt: sind: "Die reifen Sporen enthalten einen festen Kern, welcher durch ‚das Verschmelsen dieser kleinen ‚Zellen entsicht, :176: EBrari- sinn Bomord. nev. genus!- Recoptaenlum speriseriis zlaystis :eeı- pssttum, eyathliis haud ciectum; demersum; sporae exugenae, pfi- nium ‚pedicellatae dein secedenter.ei conglutinatae; acerri primum epidermide tecti; tremellssh subeenmesh, aggregefl;ieps nonfiten- ten, dein. denudati -grantülesis: medie-depteneiy -muzenlic -mumenı, Isete eoloretse. Erannium auranliacum Bonord, (Caeoms Tussilaginis Pers). Sporis ovatis irregularibus saepe pleuregynis, obseure au- rantiis, primum. pedicellatis, dein secedentibus; acervis primum elau- sis, convexis aurantiis, dein nudis, tremellesis. Hab. in feliis!:Soseti et. Tussilaginis, Bei dieser Art fallen die Sporen, meist mit kurzen Stielen, welche dick, unten rund abgestumpft sind, ab, Die: Stiele verschwinden bei den reifen Speren, werden sum Eptsperium - ‘ver- wendet, so dass die reifen Sporen stiellos und grösser sind. Ea ist diess Eigenthümlichkeit der Gattung. "Ich kenne noch ‚drei andere Arien: E. segetum Myk. f. 50,, E. aureum mihi und E.mintetuin (Eszoma ministum vat. p. p.), weleher letzters Pils mit Coltedporiuin miniatum mihi und mit Physonema aureum mihi.zusammengewor- fen wird. Benerd, 177. Fusisporium bacilligerum Berk. et Br. 178, Schizoderma beiulinum (Corda) Fr. 179, Melanconium sphas- rospırmum (Pers) Lk. 180. Stäbespora macrosperma Pers. 181. Vriphragmium Uimeriar Link. 188.: Puccinia Vereiri Niesel. 188. Puceinia Maydis Peetsch n.sp. 184. Sperotrickum ruberrimum Fr. 185. Copitularie Polyyoni Rahenh. 186 Cystopus spheericeus Be nerden. Byn, Erysibe sphaerica Wallr.: Speris globesis primmm ooucatenatie hand. raro style brevissime intereeptis, dein libawit;. spwwineriis ewrtis: subeylindrieis; neervis irreguleribue -ltsie: aiähellek . ur 193. Meltenpprium: saireim: Bensrd;: Byms SchlechtR: Speris majeribus - glebonis- atieeigz aeadiwinpeanieiagt tundis bypagenis di epidermide tertia murantimeie, deln denudstinign; reis; maenlisoppositig. viride davis.. 288. : Aselilium candjdeum Be, narsen, -Asnidisan Phaseelorum Wallr..: Comp..'Sposia glahenie allie;’ intae‘. punciats-nebulesisg sarculis. eylindrieis shape chreisantk bus. 189. Epitea Leveille. :Char. gen, -Bporne simphers primum pedicellatae mox. ‚liberae; 2x lypostremate cellnloso-carkose. prava- nientes, eystidäis -pedicellatis cinetae, primmm epidermide tartae, dein denudatue. Kpiten fenestrate Bonord, Xnor. sp.) -Chirede. gyrose Reb;?) Sporis globosis s. ovato globosie {aqua superfusis sub-miene- 8£0ple ‚panctsto-amhrinis, -siecis kufeesnınbrinia} !hreriter: pedigellatis; eystidiishyalinis, magnis, longe pedicellatie, -ampalueformibus,. carim, quasi. fenesiratisy. hyposiromate (mycelie}: emergente ; acergie..pelun- diaiaacje eonßuentibns .et.gyrosis, ‚Hab. in fellis: Salitimieaprene,iu Gusstphkliagteg:Bonardem. : 190. Epiten:oblenge Bomerd, ser. speo. ..Speris "obdenris s;’oblengo-sphaereideis, iuteo-viridibus han, viterpsdicellatis;. pedicelliehafbis,- eystidiie byalinis: nelidis aut intun melceulis viridibus nennullis praeditis, ampullaeformihus, undisari bus; acervis rotundis planis ‚pallide flavis, epidermide einetis,: gre- gariis. In-fol,-Pepuli:in Gwestphalia:keg, :Bonsrden, 181. Urada : sheoibieir Teelee.rid. . feinen: Eiedo_Irov, Fr. !Sporne. inasgus; low: kaopec- #6 hsierkiiten Hin yabliei tanirisbime sellulnnn: sienshleni! sub epidermide :piahtarıse nidulanten, engde'rmpta :difiudee. .Uredo abı eonica Benord.. Sporis obronicis yiringue obiusis Aavidis; -acervis mwiantis, -Huvis, bypogenis, subplanis; macalis pallidis, ‚In follie Popslor. in Guestphalia leg. Bonorden. 198. U. fusoa Bonerd, (8p: 'sejunet,). Sporis subglobosie fnscis; acerralis subretundis, plo- ruwghe:hypögenis, sparsis, mimufis, pheninseulis s. deprensis.: By, C. Syaphyti, Epilebil, Beterum, Mereurialis Link este. 193. Unsoms ariewlosum Bonerd. (Trichobasis Lev.). 194. Uaeoma rufum Be- Korden (Sp. nora)' (Trichobasis Lev.). Speris globes a et evatis cehaerentibus rufis (sub mierosep, pallide rufis), furfuraceo-granulosis, subpellueidis; aenrellis, haayiiue; deupeuup. ; ‚aitepualis; „acervis rolun- die sparsis, conveiis, amphigenis, rafıs, macula haud ceinetis. 195. Opera. suarzolene, Ans. ‚(Friehohenig . Lev.). Sporis glebesis =. gahnse ayatis obseure, fuscis, episperig crasso spinulose ; „pedicellis eylindegin;„aeprraliaapareis, hypogenis, rotandis, obscure-fuscis, epi- derwide. eiuatia ; ‚pustalis: nitidis. Odere grato! Syn, ? Uaeoma Orni- tIrogeli. Link p. 2,:8p. pl. Il. 196. Caeoma fuscum Bonord, (Sp. sejunct.) (Trichobasin Lev.). : Sparis plerumgue ovatis m. ovato-glo- 750 bosis, primum luteo-fuscis, dein fuseis, subfarinaceis; pedicellis ey- lindrieis, brevibus, tennibus; acervis rotandis, sparsis, fuseis, epider- mide cinctis. 197. Caeoma rubiginosum Boneord. (Sp. nova) (Tri- chobasis Lev.). Sporis subglohosis 8. ovatis, laevibus, rubiginesie, magnis, punetatis; pedicellis crassis, deorsum attenuatis; acervis rotundis, amphigenis; hypostromate emergente. Hab. in feliis Fabae vulgaris, Rumicis, Lithospermi etc. in consortio cum Puccinia cla- euligera Wallr. in Guestphalia. Bei dieser Species wie bei (. rufum kann man am leichtesten den Bau des hypostroma untersn- chen und erkennen 198. Caeuma flavum Bonord, (Sp. nova) (Tri- chobasis Lev) Sporis globosis flavis, inaequalibus; episporio erasse byalino: pedicellis longis deorsum incrassatis; acervis. :longis =. ellipticis, flavis, pulvinatis, subaurantiis. Hab. in foliis Graminam in Guestphalia, ubertim, Gehört zu den wenigen Artsn des-[aeoma, welche, mit Wasser benetzt, meist kugelige Spuren haben. Trocken sind die Sporen mehr ova), etwas rauh, gelb durscheinend, frisch und reif erscheinen sie punktirt und glatt. Von Caeoma: Rubigo unterscheidet sich diese Art wesentlich dadurch, dass Aubigo reiche stschelige und eckig sunde-Sporen hat, welche nur in.sehr kleinen rundlichea und viereckigen Häufchen vorkommen, dieht gelagert sind und immer rostfarben erscheinen. Benetzt mit Wasser werden: die Sporen des Ü. Rubiyo dem C, flavum ähnlicher, trocken sind sie am Rande dunkel undurchsichtig, iu der Mitte gelblich. Bonorden. 199. Caeoma pharum (Trichobasis Lev.) Sp. nov. Sporis globesis et ovatis, sublaevibus, fuseo-purpureis; pedicellis eylindrieis sublon- gis; acervis rotundis, sparsis, planis, epidermide einctis fusco-pur- pureis; pustulis primum viridibus, dein fusco-purpureis nitidis. Hab. in foliis Tanaceti vulg. in Guestphalia; leg. Bonord. 200. Caeoma (Trichobasis Lev.) lineare Aut. Speris oblongis flavo-fuseis, longe pedicellatis. ZZ Kleinere Mittheilungen. llerr Dr. L. Rabenh orst in Dresden, der durch die adfopfernde rastlose Thätigkeit und die günstigen Erfolge, womit er seit einer Reibe von Jahren der Verbreitung kryptogamischer Gewächse sich unterzieht, gezeigt hat, dass er ganz der Mann sei, an die Spitse grossartiger Unternehmungen za treten, hat neuerdings den huchher- zigen Entschlass gefasst, eine Anstalt in's Leben zu rufen, durch 7b welche ein: Vaterstützungsfond für die Familien mittelles: verstorbaner Naturforscher ‘begründet, und damit die oft sehr traurige Lage die, ser Hinterbliebenen wesentlich erleichtert werden sell, Die desshalb von ihm mit den ersten Autoritäten der Wissenschaft gepflogenen Rücksprachen fanden den unzweideutigsten Anklang, der eich in so- fortiger Zusicherung eines namhaften Beitrages zum Besten des nö- thigen Fonds kundzab und welcher ihn ermuthigt, nunmebr an alle Naturforscher und Lehree der Naturwissenschaften in Europa. die dringende Mahnung ergehen zu lassen, dem beabsichtigten Unter-. nehmen durch ihren Beitritt die unterstützende Theilnshme nicht zu versagen. Nach den uns vorliegenden provisorischen Statuten ist der Zweck des zu bildenden Vereins die regelmässig fortlaufende Uuterstützung der Wittwen und Waisen mittellos verstorkener Natur- forscher Europa’s. Das Recht des Eintritis in diesen Verein steht jedem Manne zu, der auf dem Gebiete der Naturwis«enschaften ent- weder als Forscher oder als öffentlicher Lehrer irgend eines Zwei- ges derselben anerkannt ist. Der Fond des Vereines ist begründet durch eine hochherzige Schenkung an Geld von Seiten einiger be- mittelten Naturforscher, und die Vermehrung dieses Capitales erfolgt durch eine Einlage von 50 Toalern, welche jedes neu eintretende Mitglied entweder sogleich ungetlieilt oder in jährlichen Raten zu 5 oder 19 Thalern zu erlegen bat. Der Kasse des Vereines fliessen ausserdem za: Regelmässige jährliche Beiträge von eventuell Einem Thaler von Seite der Mitglieder, der Ertrag derjenigen litterarischen Erzeugnisse, welche von Gönnern der Sache zum Besten derselben herausgegeben werden, aussergewöhnliche Schenkungen und Ver- mächtnisse und gelegentliche freiwillige Spenden. Die von dem auf diese Weise erworbenen Capital jährlich zu erlangende Zinsen- Summe kommt zu 4 Fünttbeil ihrer Höbe za gleicher Vertheilung an die Percipienten der Unterstützung, während das letzte Fünftheil zur Deckung etwaigen Regieaufwandes an Porto, Druckkosten etc, inne behalten wird. Um die Angelegenheiten des Vereines gemein- schaftlich zu beratlien, und insbesandere.'von dem Stande des Kassen- und Reeiinungswepene Uebersicht zu erlangen, wird die Sache selbst zum Gegenstande der Tagesordnung bei der jährlich stattfiodenden Naturforseber-Versammlung in Deutschland gemacht, bei welcher Gelegenheit die Anwesenden von :der Gesellschaft in Sachen der Administration, der Abänderung der Statuten und der Verfassung durch die Mebrheit der Stimmen giltige und für die übrigen Mitglie- der verbindliche Beschlüsse fassen. Diess soll schon bei der nüch. sten Versammlung in Speyer der Fall sein und daselbst auch die 732 definitive Constituirung des Vereines erfolgen, dessen Geschäfte von einem in Dresden wohnenden Centraldirector, einem Centralsecretär und einer Anzahl Bezirks-Secretäre geleitet werden sollen. Um in- dessen dieser hochwichtigen Angelegenheit eine sichere Basis und einen grösseren Erfelg zu verleihen, ist es sehr zu wünschen, dass recht viele hochherzige Gönner sich entschliessen möch- ten, im Voraus schon eine dem Drange ihres Herzens angemessene Geldzeichnung zur Begründung eines Stammkapitales an Herrn Dr. Rabenhorst gelangen zu lassen. Wir zweifeln nicht, dass es auch unter den Lesern der Flora Viele geben wird, die zur Förde- rung eines so edien Werkes der IHumanität gerne geneigt sein werden, und sind mit Vergnügen erbötig, denjenigen, welche sich dafür in- teressiren, die gedruckten provisorischen Statuten kostenfrei mit- zutheilen. Die Societ& de Physique et d’histoire naturelle zu Genf macht bekannt, dass der von Aug. Pyramus DeCandolle gestiltete Preis von 500 Franken, welcher alle fünf Jahre zur Vertheilung kommt, am 9. September 1861 dem Verfasser der besten Mono- graphie einer Gattung oder einer Familie der Pflanzen zuerkannt werden soll. Zur Bewerbung sind alle noch nicht publieirten Tran- zösich oder lateinisch geschriebenen Werke zugelassen, welche dem Präsidenten der Gesellschaft, Herra Duby, portofrei vor dem 1. Juli 1861 zugesandt werden. An der Bewerbung können die or- dentlichen Blitzlieder der Gesellschaft keinen Theil nehmen. Die Verfasser bleiben Eigenthümer ihrer Werke und die Gesellschaft übernimmt keine Verbindlichkeit, die gekrönte Alhandlung zu ver- öffentlichen. Sie wird in dieser Beziehung tbun, was sie je nach dem Umfange der Arbeit und ihren für Publicationen bestimmten Mitteln für angemessen erachtet, Anzeige. Antiquaria. Soeben ist erschienen und durch alle Buchbanhlangen gratis zn beziehen: Catalog 149. Botanik. (Reich an grösseren Werken und seltenen Monographieen) ca. 3040 Are. H. W. Sehmidt’s Antiquariat in Halle a/S, Ledacteur und V erieger: Dr. Fürurohr. Druck der F. Neubauer’schen “ Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. “ } ©LORA., Tr — - ME 48. s Blegenshurg. 28. December. - 1860. Inhalt. orıcınar-Anuanntung, Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntoiss einheimischer Gewächse, ıBerichtigungen und Zusätze), — LITTERA- run, Gümbel, die Laubmoosflora er Rheinpfalz, — BERSONAL-NOTIZEn. Be- förderungen. Ehrenbezeiguugen. Todesfälle, Kleinere Beiträge zur Kenntiniss einheimischer Gewächse. Von H. Wydler, Berichtigungen und Zusätze zu den NN. 2—43 dieses Jahrganges, Seit Zeile 5 von unten, ist das Wörtchen „sehr“ zu streichen. „euteZ. 13 von oben, lese man secundäten statt primären, * 7. 14 von unten, lese man von der von Polygonum, Artikel Tetragorol, siligu. Z. 8 von oben lese man: se- eundäre statt primäre ... ferner Z. 10 von oben lese man: Ende des Stengels, statt Ende desselben, >, „63° Artikel Glyeyrrh. echin. Zeile? von oben lese man: Pros. x von 2c ) satz I: : 19 von oben, ist nach Erneuerungsspross ein Punkt und Die®statt der zu setzen. De 5 von oben, ist vor „Blüthen“ zu setzen: Hochblatt und.., > Ar il von unten, ist nach „flochblattes‘‘ ein Punkt zu setzen; ferner: Die Blüthen statt der. „8672. S von oben, lese man 3 statt 2. 220 Epilobium, Die Formel muss heissen: 1] NLH. 2) "2" aus L und H. -_ ‚223,212 von unten, muss es heissen! der [frerneti, gt , die. yu235, 2. 2 von unten, lese man: abgelüsten statt aufbe östen. ” — ‚358; Zeile I von oben, lese man *;; satt Ye - Flora 1860. 33 751 2 Seite ‘Tab. V. fig. 10. sind die Vorblätter zu streichen. „ „38T. 2. 8 von oben, ist nach dem Worte „Kelchblatt“ zu se- tzen: der Gipfelblüthe. „ 385,7. 2 von unten, lese man später statt stärker. „38772. 5 von unten, lese man gehen statt stehen, L » B-.%4 10 von unten, lese man zierlich statt ziemlich, Was nachher über den Anschluss der Gipfelblüthe an die vor- susgehende Blattstellung gesagt ist, ist zu streichen und durch Fol- gendes zu ersetzen: Was das Anreibungsverhältniss der Gipfelblüthe an die voraus- gebende Blattstellung betrifft, so sind mir folgende Fälle vorge- kommen: a) lei Beibehaltung der paarig-decussirten, Blattstellung folgt _ aufs oberste Blattpaar der Kelch der Gipfelblüthe eingesetzt durch Pros. von — F b) Das oberste Blattpaar aufgelöst, aber mit Beibehaltung der rechtwinkligen Stellung, Uebergang zum Kelch wie sub a. c) Die Blattstellang ist am Ende des Stengels aufgelist) sie zeigt °/; St. (und umfasst meist die 3 obersten Laubbiktter)” mit Prosenthese wie sub a, an das oberste Blattpaar angereiht, und in den Kelch der Gipfelblüthe unmittelbar fortsetzend. d) Die paarige Stellung der Laubblätter gebt bis an’s Ende des blühenden Sprosses fort; aber während das eine (erste) Blatt des obersten Paares noch Laubblatt ist, so ist das gegenüber stehende (zweite) bereits erstes Kelehblatt der Gipfelblüthe, an welches die übrigen Kelchblätter unaittelbar unter der gewöhnlichen Divergenz . . un sich anreihen., "kn ’= e) Es folgt auf das oberste Laubblattpaar die Blüthe, deren er- +7, 3+ Fi (oder 5 1 mit dem obersten Laubpaar rechtwinklig kreuzt. on 3 . stes Kelchblatt eingesetzt ist durch 2, sich mithin Seite ‚ Zeile 7 von unten, lese man: ist die Spitze des Blattes abwärts gebogen, seine Ränder einwärts; zugleich. . . » 3272 8 von oben, lese man: obern Vorblatt statt Blatte, » werT von unten, setze man nach „‚desshal"‘? unter sich einen verschieden... Ferner lese man: Die einzelnen Fruchtblätter statt die einen. » 395, 2. 13 von oben, lese man: an statt in. on Bu . 255 Seite .306;"Beile 9 von oben, ist der Satz: in Bezug Porcbie rich- tig, so umzuändern: In Bezug der Kelchstellung zu dem von ihm für das Tragblatt der Blüthe gehaltenen schaft. ständigen Blatt ist seine Angabe vö.lig richtig, “ 905%. S von oben, ist nach den Wörtern: „eit welchen‘ Parnassia zu setzen und das Wörtchet-mgie“ IR strei. chen. Am Eude des Satzes muss es beissen: übereia- kemmt, „» 419, 4 von oben, lese.man: scheidig ‚statt schffeidig. ‚s—4-19evon oben, lese man: an statt aus, ”-. _ Ari 2 von unten, lese man: sie sich statt sich. 33 Bra 4 von oben muss es heissen: Die Carpiden fallen als- dann in die Richtuug des zweiten KelchBtattes. » 423772. 11 von oben, ist nach dem Worte Blasischeiden ein- zuschalten: bei, » „rt. 16 von oben, lese man: einer sfaft eines .. » m? 22 von oben, ist vor „Seite einzusthalien : gleiche. »_#94. 20 von oben, lese man: Blüthen statt Blüthe, »”425, 2. 15 von unten, lese man: dritten statt zweiten. Der Satz: Die Erneuerungsspresse . . . bis Art, ist zu streichen, j = » 426m. 5 von oben, nach “schief ist einzuschalten; nach vorn. 2. 14 von uuten, lese man: über den Mbdeyn statt über einander, ” „AS ®Z. 21 von unten, lese man: Döldchen statt Uöldchens. r re. 7 von oben, lese man: Hochblätter statt Korblätter. Zt? von oben, nach „Tragblatt‘‘ setze man eittKonıma und lese man: das zweite Paar statt deg zweflkn-l’aares. „_343%. 13 von oben, lese man: NLIHZ statt NENZ, » Bovon unten, lese.man: Blattpaar statt flatf. er 44577. 10 und Il von oben, muss es heissen: Der stärkste „von allen scheint alsdann u des Sprosses, d, b- die Stelle der Gipfelinforescenz @inzunehmen, die nach der Abgliederung noch als verschobene Narbe unter der angeschwollenen Basis des Zweiges kenntlich”ist._ „di. 2 von oben, lese man: die schwäßhezen statt der .. FR ” 2 „ ki} schwächere. „» Aßöet®6 von oben, lese man: die Fieler statt das Fieder. „sb . 18 von oben, ist in der Formel für Z zu setzen L. eUPZ. 15 von oben setze man nach ‚Gipfelblüthe‘‘ dan Wört- chen „hin“, Sn. \ 48, 56 Seite 47T Zeile 11 von oben, ist die Formel so zu ändern: . 1) NLH, 2) bZ (aus”b = Vorblüttern der Blüthe). » 3457. 17 von unten, lese man: Blüthenmediane statt Blüthen median, 2 AT. ö von oben, ist nach „„wehürenden‘ zu setzen: Stipulae. 23 2 von unten, ist vor dem Wort» Ausgenommen‘ ein- zuschalten: Zweige aus dem eiuen (ersten) Blatt der Paare. „. 39877. 13 von unten, lese man Kranz statt Kreuz. » 2347 4 von oben, lese man: oft ohne Stipulae statt oft Stipulae. De fen 3x 2.3 von oben, lese man: die zweiten Ax&n statt die ? en. " 2 Aa Galium Ap:rine lese man: Stiel und*Spreite un behaart statt beide glatt, »„ 403%, A von oben, lese man: noch statt nur. = in m Zetl von oben, ist vor „oft“ und zu setzem- | » 424,7°13 von unten, ist nach „Blattachsel‘‘ auf zu_ setzen. 2 57. 29 von oben, muss es heissen: der Nied&fFblätter- statt \ des Niederblattes. EP on „ 500.2 1% von oben, lese man: der seeundären statt die. FR U von unten, lese man: entweier start Mäld. „ DE) von oben, ist nach „stehen“ zu setzen: an Seiten- köpichen. . wm, „ 5072. 15 von oben, lese man: Stiel statt-Stiele, ” _ » 667. 13 von uuten, lese man: deren statt, dessen. ""* „» Ale 2. 9 von oben, lese man: oberseits stalt abwärts, 2 BE 7 ven unten, lese man: entfernten siatt gutienten, n _ DB, 2. 6 von oben, lese man: %ıs statt 3/, un » Br Artik, Achilleu ist Z von eben, vor "„Wlütheßzweige“ einzuschalten: primären. _Z# von oben lese imah: vom statt am, etvon oben ist statt „„einzelnen® zu setzen: pärtiellen, , “ 37. 16 von oben, lese man: umfassen statt umfassend. Z. Lion unten, lese man: Y/,, statt 12/.. „585. 2. & von oben, lese man: Hoch- statt Haupt .. » 537,7. 14 von unten, lese man: ausserdem stett-aber auch. » 588, Z. 1 von uuten, muss es heissen: die einblütbigen Köpf- chen statt Blüthen. RG » DB. 20 von oben, lese man: °/, statt 5/s, - | 757 K _ , “, woran sich ’/, Seite_544*Zeile 5 von unten, lese „man: 5 + Are =. _1%ıx ohne Pros, anschliesst, a BE — 3457. 9 von oben, lese man: °/, statt %. — Z, 16 von oben, lese man: ®,/, statt 3/,.@ u » 543, Z. 11 und 12 von Dun lese man: Yach der 3 tengelhasi? statt dach dem Gipfel des Stengels, — Ze#fiivon unten lese man: fünfıcf statt 3. — LH" lese man! ach'es stait 8. » 9» 7. 14 von unten, lese man: fünfte statt 5.u,2. 12 von unten, lese man: achte statt 8, m. 3 2 1 „54674 von unten, lese man: F +3 statt R + S ri 553, Z, 4 V0n ohen, lese man: erstes statt 155 von oben, lase man: von °', statt mit, "an A472. 8 von oben, lese man: Niederblatistengel gestaucht, Laubstengel gedehnt, statt der Niederblattstengel an dem. , „55,7. 3 von oben, lese man: Blüthenköpfchen statt Früchten- köpfchen. ATS S_ „» _55%7. 7 von unten, ist vor „Roseitenblättern‘ zu selzen: diessjährigen. j %_ 2. i1 von oben, lese man: sehe statt siehe. m 59772. 19 von unten, lese man: das erste statt. » 7. 13 von unten, lese man: Hochblätter „gtatt Vorhlätter. » N. 10 von ohen, jese man: Psar statt Laub, - n.667. 9 von oben ist vor „lateral“ zu setzen: innere, en | » hblätter einzuseßalten: nnd, " SAT. 3 von oben istnach „loc L) m i W : relehe® ; _ ZH Von oben ist das Wort „oft“ nach „welche zu .. streichen, - Fi “ In7 “ » SL. 21 von oben ist vor „Paare“ einzuschalten wdritl®n, » 6 » 16 von oben ist vor „Paare“ &inzuschalten Mdrilten. N Br Artik, Vinca, 2.4 vonmyynten ist der Satz: „Hierfwvar aber... . vielmehr“ zu sirdichen uud dafür zu setzen: Hier schloss sich der erste Keichtleil der Gip[elblüthe selbst u. s. w. =. „ten der Anmerk. ist zu seizen: IH, 401, -._ . s L 3 +. ii 2 . r . ; a . 3 s r er 677. 14 von unien, lese man: Pros. 5 BLZ j s Ts von unten, lese man nur stait noch. 758 - Seite 646 2. 13 von oben ist nach „Kelchblatt“ zu setzen: der Mittelblütbe, _ZH®on oben lese man Vorblätter statt Tragblätter. — Zatr"on oben ist das eine ‚‚auf“ streichen. — Z-5’?on unten ist das Wörtchen ‚der‘ zu streichen. > . 2 B-4+-on. oben, musss es heissen: Bei Blütben mit I .n. " Yorblatt und j;merischem-Keleh— schliesst sich der erste Kelchtheikanmittelbar an’s Vogblatt an, es fällt somit der fünfte Kelchthef® vor dasselbe, i Dafür ist der Satz: „Kelch bis... fällt‘ zu streichen, - » » 2 von oben, sind Jie Worte: ‚‚Dieselbe Prosenth, ha- ben... , Blütben‘‘ zu streichen und es ist zu setzen: 2. 3+1 =. Eine Pros. von = an’s Tragblatt „angereiht haben Bläthen ohne Vorblätter ete. „ 7. 14 von unten, lese man Knospe statt Wurzel a 19 von oben, muss es nach „Bereicherungsapross‘“ heissen: bald aus beiden Blättern, hauptsächlich des ober- sten Paares, B n n 65H Mrtik. Convoloul. ups, Zeile 13 und 14_ von oben, ist der Satz: „Ganz... . veristel‘“ zu streichen, u u i 3+% 34: . n 660, Z. 31 von oben, lese wan: Fa statt — Zeile [ « u Avon oben lese man: Vorblatt statt Kelchblatt. — -Zeile nn .. BB oben, lese man - statt Y;. — 2 6efn ünten . . m. ist vor „Sep.“ einzuschalten: vor. un » 1,7. 12 von oben, nach 3 ist zu setzen: JInterno.lien "oder Gliedern, I , $6 1. 6 von aben, sind die Worte in Parenthese zigtreichen. 1 BEL. 7 von unten, ist vor „unter ‘ einzuschalten: una NIE. 4—6 von oben, ist der Satz „Bei... . eingeirnumen, su streichen, — ZA6 von oben, lese man: gedehät stalt etrennt. . 22 von unten, lese man: der Mitte, statt die. N Gase. 3 von unten, lese man: zweites statt 2. » $Bo2. 24 von oben, lese man: untere statt vorferer-Zeile 3 PEROD serien lese man: an das statt in's, — » »L. 22 von unten, ist der Satz: „Nach Döll’s.. . Kel- ches‘‘ zu streichen. Z. 4 und 5 von unten, "Tore, man: 759 = . entsprechend, die anderen den herablaufenden Blatt- Rändern. Sei ‚ 4. 16 von oben, lese man: der ührigen statt die, n 6847. 14 von ohen, lese man: °/, statt ? /. Arge vore unten, lese man: gewöhnlich statt gewöhnlicher. Zusätze _ Ulex europaeus RR zur das. was Buchenau, Flora 1860% ,, S. 456, von den 5 einer Blühte vorausgebenden Vorblättern sagt, \ möchte ich eine Vermuthung wagen, da ich im Augenblicke die Pflanze %- nicht frisch einsehen kann, Die Blüthe steht nach ihm in der Ach- sel eines Laubblattes. Dann folgen an der Blüthenstielbasis zwei rechts und links stehende Vorbiätter: ich will sie durch a, a be- zeichnen; ferner folgt ein einzelnes, vorn gerade über dem Nutter- blatt liegendes Blättchen: ich will es b nennen; endlich stehen dicht unter der Blüthe noch 2 andere rechts und links: ec, c, ‘pe . A. Axe, B Mutterblatt. Mir scheint nun folgeride Deutung naturgemäss: A ist eine Ma relativ primäre Axe, von der das Blüthenzweiglein als serundäre Axe abstammt. Die letztere ist stark gestaucht, sie trägt die Vor- mw blätter a a und b, Sie ist über b hinaus verschwindeud kurz, ® wesshalb es dann den Anschein hat, als sei die Blüthe auf ihr gip- felstäudig. In Realität bildet die Blüthe aber ein drittes Axensystem, indem sie aus der Achsel von b kommt, während die Blättchen’e ec ihre Vorblätter sind, mithin von der dritten Are stammen. Ononis repens. Macht weisse walzliche Niederblattsprossen. MH, Anthyllis teiraplıylla. An allen untersuchten Exemplaren finde „4 ich constant Folgendes: Die beiden Stipulae (im gewöhnlichen Sinn genommen) stehen ziemlich hoch an der Blattscheide; immer lässt sich eine untere grössere und eine obere kleinere Stipula un- terscheiden. Dann folgt ein Seitenblitichen, welches euf Seite der untern Stipula liegt; über diesem kommt das grosse Eudolätt- chen. An den” (selten vorkommenden) Bereicherungszweigen fällt das untere Vorblatt auf die Seite der grösseren, das obere Vorblatı 760 auf die der kleineren St’pula. Ganz so verhält sich das (allein ausgebildete) untere Vorblättchen der Blüthenzweige. Die zuerst entfaltende Blüthe steht gegenüker und gehört dem obern nicht-e wickelten” Vorbfiltchen an, Dann folgen noch 2—-3 Blüfhen, ohne Tragblätter. An den Bereicherungszweigen liegt die untere (grös- sere) Stipula nach der Axe hin. Die Blätter sind ınithin wechseis weise antitrop; die Blüthenzweige aa sei rom. «58. Melitotus, 1) Kotyled. L. 3) hZ W‘2 Potentilla Tormenti la. Was Plora 1860, S. 358 von den se- P eundären durch eine Blüthe abschliessenden Zweigen gesagt wurde ist so zu verbessern: Die secundären durch eine Blüthe abschlies- senden Zweige tragen bis 8 quer distiche Laubblätter. Aus den 2 bis 3 obersten Blättern derselben kommen die Blüthenzweige, welche sich bis 4—5 Mal dichotom verzweigen: etc, alle Potentilla verna, Unbegrenzte Achselsprossen beginnen mit bis ‚> ‚quer distichen Blättern, auf welche Stellung dann °/; ohne Pros. tolgt. Das Uebergreifen der Stipulae wie der Blattspreiten geschieht nach dem langen Weg der Spirale- past: Sorbus Aria. Sterile Gipfeliriebe, welche nur NL. tragen, fand ch auch mit ®/ı3 St. — Die Niederblätter aufwärts zunehmend grös- ser; der Uebergang aus Nieder- in Laubslätter plötzlich, . nr Sedum acre, Es folgen sich manehswal an einer Axa nach ein- ander °/,; und °, St. oder auch auf °;;, “is, jmmer one Pros, 4uSCh Tussilago Farfara. An Zweigen fand ich auch auf distiche Blattstellung °/; St., an jene obue Pres, anschliessend, folgen. u ’ 2.$ 4 Bellis pırennis. Wenn auch das Inveluerum nur 13 Rlättchen d hat, so gehören diese sicher manehmal schon einer höheren Steilung als der °/ıs an. Einzelne der inneren Müllblätter scheinen bereits Tragblätter von Blüthen zu sein, — Oft sind die 2—3 ohersten Ro- setfenblätter steril und die stärksten Sprosse kommen aus dem dritt oder viert'ober.ten Blatt. oa Erigeron, Die in Flera 1860, S. 513 als E, acris aufgeführte Art ist E. droebach, Müll, E.angulos. Gaudin, dessen Beechrei- bung zu meiner Planze yut passt. Die Blattstellung an Zweigen ist nach zwei seitlichen Vorblättern am öftersten ®/,, ohne Pros. au’s zweite Vorblatt enschliessend; seltener ist die °/; St Pie Blätter am aufgesebossenen Stengel zeigen häufig spiralige Drehung» die oft einen ganzen Umlauf macht, wobei die Unterseite der Spreite nach oben gekehrt wird. Vebrigens drehen die Blätter an demsel- te Stengel regellos rechts und links. 761 Erigeron glabratus. Blattspreiten in der Knospe nach dem langen Weg der Spirale übergerollt- Die Blüthen finde. ich auch nach °%/,; gestellt ; vielleicht Ist die Stellung der weiblichen Blüthen noch complieirter. Solidago virga aurea. Die Niederhlätter sind eigentlich nur zugespitzte Blaitstiele. Am aufseschossenen Stengel fand ich die Blätter auch nach */ıs gestellt. Manche Floristen nennen das Re- eeptaculum „planum“, zur Frachtzeit wenigstens ist es grubig, und die Grübchen sind von ungleich gezahnten erhobenen Rändern ein- gefasst. Yp, Pulicaria dysenterica Am Stengel fand ich die Blattstellung AS} auch °/3;5 Zweiganfang auch nach zwei Vorblättern 5/,; ohne Pros. Senecio Jacobaea, Blüthenstellung nach ®/ıs. Der Stengel macht ;s f aus seiner Basis olt Adventivwurzeln, Senecio aquaticus, Involuerum mit 15, 14, 13 Hochblättchen; AA Strablenblüthen 13, 14. Die Hüllblätter sind die Tragblätter der Strablenhlüthen und zeigen eine Deckungsfolge nach */ı;. Strahlen- blüthen in der Knospung an beiden Rändern einwärts geschlagen *). Blattstellung am Stengel und an Zweigen oft ®/s; an letzteren nach 2 Vorblättern ohue Pros, seltener °/,. Cirsium lanceolat, Je nach der Grösse der Exemplare find 9 ich am aufgeschossenen Stengel die Blattstellung */s, ”/s, *Yın, be- sonders die zwei ersteren oft nach einauder, Die Zweige beginnen . . . ıi+7 sicher oft mit 2 Vorbläüttern (5 ); Cichorium Intybus. Seither fartgeführte Beobachtungen boten/2S% mir axilläre Hiitbenköpiehen mit zwei seitlichen Vorblättern, ein- 1+3 gesetzt durch 3 ®, das nntere Vorblatt war lanbig und gab ei- nen Blüthenzweig sb; das obere war hochblattig und dicht an das Involucrum hinaufgerückt, einen integrirenden Theil desselben bil- dend. — Weun bei 2 einem mittelständigen Köpfchen 2 Jlaubige Vorblätter vorausgingen, so fand ich die aus den Vorblättern kom- menden Zweige manchmal auch unter sich und mit dem Blittel- köpfeben bomodrom. — Unterständige unter Blüthenzweigen befind- liche accessorische Laubsprossen sind ohne Regel mit deu oberen,, Blütiensprossen bald gleich-, bald gegentäufig. Die Bluthen stehen" wohl auch zuweilen nach *,1;. *) Was unler andern auch bei Authemis wrensis vorkommi 762 in Leontodon autumnalis, Hüllblätter der Blüthenköpfchen nach 137,,; die Blüthen nach ?'js,. Die Hüllblätter nehmen aufwärts an Länge zu; die innersten sind die längsten, unter sich ziemlich gleich gross und fungiren bereits als’ Traghlättter der äussersten \sBlüthen, und haben die Stellung dieser. Die Bereicherungs und Erneuerangssprosse zahlreich, kommen aus der Bodenrosette schon des ursprünglichen Stengels; sie bringen sämmtlich eine Laubrosette und viele blühen schon zur Zeit des Muttersprosses. Sie bilden oft dielte Rasen und jeder Spross bewurzelt sich, “SEO Leontodon hastilis. 1) L— hICH). 2) Z aus (H). Die bo- sıXdenständige Laubrosette gewöhnlich nach ?/, (oft 3 Cyklen), selten nach °/s. Die Sprossbildung geschieht aus dem Bodenlaub in abstei- un gender Folge; der stärkste Spross kommt aus dem obersten oder dem zweit'ohersten Bodenlaub, letzteres ist der Fall, wenn das ober- wnyste Bodenlaub einen nur mit Hochblättern besetzten Blüthenschaft bringt, wo dann manchmal das unterste Hochblatt desselben als er stes Vorblatt noch basilär am Schaft steht, das zweite aber nahe an’s Involucrum hinaufgerückt ist. - Au 16 Hauptsprossen fand ich den obersten Seitenspross 13 Mal mit dem Mutterspross gleich- und nur 3 Mal gegenwendig, Die homodromen Sprossen gestalten sich Tau einem Sympodium (vulgo Rbizom) mit Schraubelwuchs. Die aus den tieferen Rosettenblättern kommenden Sprosse finde ich zum Mutterspross bald gleich. bald gegenwendig. Die Axen der Erueue- rungssprosse strecken sich zuweilen, so dass ihre Laubblätter weiter aus einander rücken. Sonst verhalten sich die Erneuerungssprosse an aWwie die Mutteraxe, bringen Bodenrosetie und blühenden Scapus. "Obgleich jeder Spross schon früh Wurzeln schlägt, bleiben doch zahl. reiche jüngere Sprosse auf längere Zeit mit dem Mutterspross ver- bunden. Ich zählte ihrer bis 30, Die Sympodien scheinen übrigens nicht alt zu werden, Der Zweiganfang beginnt mit zwei seitlichen Vorblättern (durch ; + 2), worauf °/; folgt, mit Prosenthese von +4 5 . Zähnchen des einen Randes über den andern nach dem langen Weg der Blattstellung. . Ray) Hypochaeris radicata. Die hodenständige Laubrosette des Haupt- stengels nach ®/,;. Die Erneuerungssprosse kommen aus den ober- sten Bodenlauben und entwickeln sich in absteigender Folge; sie tragen eine geringere Zahl Bodenlaube als der Stengel (nach °/s); der oberste blüht oft bald nach diesem. Die Erneuerungssprosse, in der Knospung mit den 763 obgleich mit dem Mutterstengel längere Zeit verbunden, bewurzelg,;; sich dennoch schon früh, Sonchus asner. Blattstellung am Stengel oft °/,, die Blätter /% auf den Stengelkanten an Zweigen oft %,, nach 2 Vorblättern einge- +3 3 " setzt durch r oder 5’, ohne Pros. Involucrum */ı:, Blüthen 9/55. Manchmal alle Zweige unter sich homodrom, zum Stengel antidrom. "= Cre;is rirens, B’üthen nech ?/ıs. SS Hieracium Pilosella. Die blühßnden Sprosse sind das Ende eines Stolo,- der, bevor er in den Blüthenschaft aufschiesst, sich staucht und eine Laubrosette trägt. Aus dem gestauchten Theil des Stolo treten zahlreiche Wurzelzasern hervor, Gewöhnlich kommt aus Jem zweit’obersten Bodenlaub wieder ein beblätterter Stolo, als Erneuerungsspross, aus dem obersten hingegen ein reiner Blüthen- schaft. Die Sprossentwicklung ist übrigens absteigend. Die Roset- tenblätter zeigen °/, St., seltener °/s. Der oberste Stolo ist mit dem Mutterspross gleichläufig. In der Kuospung sind die Laub. spreiten schwach nach dem langen Wege der Spirale übergerollt. _ — Blüthenstellung 2/34. Hivracium Auricula. Rosettenblätter des Hauptstengels °/%. ' Stolonenbildung alsteigend. Blüthen nach °'/,, vielleicht auch °%s;. Swerlia perennis Die distiche Blattstellung erstreckt sich Va 7} manchen Sprossen bis über die Mitte des Stengels hinauf, und dig r, Blätter stehen oft bis 2 Zoll aus einander. An andern Sprossen | beginnt hingegen die opponirt-decu:sirte Stellung bereits an der Stengelbasis, Jeder Spross bewurzelt sich frühzeitig reichlich. Ich fand seither auch Sprosse, an denen nur das erste Blatt (ein Nie- derblatt) median nach der Axe lag, während die folgenden (4 Nieder- 2 Laubblätter) quer distiche standen. — Die Gipfelblüthe fand ich « E3 vr auch durch Pros, von 3 + =, eingesetzt, das erste Kelchblatt mithin - % 5 noch rechtwinklig zum obersten Blattpaar stehend. Ich fand ferne, eine im Kelche hexamerische Seitenblütbe mit 1 seitlichen Vorblatt " (dureh t *), Der Kelch bestand aus 2 wechselnden Dreier- Cyklen. Ein Kelchtheil des äusseren Cyklus stand dem Vorblati diametral gegenüber, ganz wie bei Monokotyledonen. Blüthen mit I seitlichen Vorblatt. Corolla und Stamina fanden sich je 5, Frucht- blätter 2, aber ihre Stellung lässt sich ohne Abbildung nicht leicht, beschreiben, . 764 In} Gontiana Pneumonanthe. Ich fand an Seitenzweigen der Ge- sammtinflorescenz ein paar Male das oberste Blatipaar so beschaiten, "ydass das eine Blati noch Lanubnatur hatte, das gegenüberstehende bereits erstes Kelchblatt der Gipfelblüthe war. — Auch fand ich 5- 3 +3 merische Gipfelblüthen, eingesetzt durch Pros. Pur G. campestris. Mehre Male fand ich die Blätter des obersten “Blattpaares unter der Gipfelblütbe aus einander gerückt, Das un- tere derselben war bald steril, bald hatte es eine Biüthe in. der Achsel; das obere war dicht an die Blüthe hiraufgerückt und konnte als erstes Keichblatt derselben gelten, obgleich es noch ganz einem Laubblatt glich. Der Kelch selbst bestand nämlich nur aus 3 Se- pala. Zwei äussere kreuzten sich mit dem auf;elösten Blattpaar rechtwinklig, das dritte innere stand vor dem ersten Blatt des auf- gelösten Paares. Ein viertes Sepalum, das vor das zweite Blatt hätte fallen sollen, war nicht vorhanden. Die Stellung der Corolla und übrigen Blüthentheile verhielt sich so, als wäre das ubere Blatt des aufgelösten Paares wiskliches Kelchblatt, „asr Gentiana yermanica. Die Kelchblätter zeigen oft eine der ?/sSp. entsprechende abnehmende Grösse; dabei sind die Blüthenstiele 5- seitig, 5-kantig, wobei die Kelchabschnitte auf die Flächen oder Sei- ten fallen, Der Stengel und die Bereicherungszweige hingegen sind au-seitig, 4-kantig, die Blätter ebenfalls Hächenständig- s 4. Kchinospermum Lappula. Meist kommt aus den 3 obersten blättern des Stengels und der Bereicherungszweige eine constant einfache Blüthenwickel. Die 2 obersten stärksten bilden eine Gabel, in deren Winkel die Gipfelblüthe des Stengels oder Zweiges fällt- Zuweilen sind die 3 Zweige fast doldenähmlich gestellt. Sind am Ende des Stenge!s etc. nur 2 Wickeln vorhanden, was aueh vor- kommt, so richtet sich der obere stärkere senärecht auf. EN Symphyt. offic. Die Gipfelblüthe des Stengels fand ich zawei- len auch ganz geschwunden. g% Pulmonaria offic. Der oberste Erneuerungsspross zeigte mir seine Blätter auch nach 5, gestellt. Ich finde ihn mit dem Mutter- spross am häufigsten gleichwendig, so dass mithin das Sympodium (Rhizom) vorzugsweise Schraubelwuchs zeigte. Bei P. anyastifel» fand ich hingegen öfter Wickelwucks. Uebrigens bewurzela sich bei beiden Arten die obersten Erneuerungssprosse schon frühzeitig, so dass sie auch ausser dein Verband der Sympodien Lestehen können. p u Lithospermum arvınse. Die Herbstesemplare zeigen nicht nur die 3 Doldenzweige des Stengels bis von I Fuss Länge, sondern es x "765 Imben sich auch die unterhab jener befindlichen Zweige stark ent- wickelt, und sie verhalten sieh im Kleinen manchmal wie der Sten- gel, indem sie unter ihrer Gipfelblüthe ebenfalls 3 ungleich starke, blühende Doldenzweige bringen, Ausserdem entwickelt sich aus den zweiten Vorblättern der obersten Blüthenwickel des Stengeis je ein unterständiger accessorischer Zweig, der oft über 2 Zoll lang wird, bald nur Laubblätter trägt, bald ausser diesen noch eine Gipfelblüthe und eine Blüthenwickel aus dem obersten Blatt. Die accessorischen Sprosse beginnen mit 2 laubigen Vorblättern (nach Pu: 2), worauf x ein selten vollständiger °/s Cyklus folgt (dureh F + 2) und zwar bintumläufig. Ich finde den accessorischen Spross zu der oberständi- gen, in derselben Biattachsel befiudlichen Blüthe bald gleich- bald gegenwendig. ZBitteratunm Th. Gümbel, die Laubmoosflora der Rheinpfalz (im 35. Jahresberichte der Pollichia mit Abbildung sämmtlicher Arten auf einer Tafel). Da diese fleissige und für die deutsche Mooskunde wichtige Ab- handlung des leider uns so früh entrissenen eifrigen Moosforschers in diesen Blättern noch keine nähere Besprechung gefunden, so dürfte folgende Anzeige den deutschen Moosfreunden nicht unerwünscht sein. Während Linu& zur 211 Laubmoose kannte und Pollich in seiner Flora der Pfalz deren nur 75 aufführt, zählte Bruch in der Pollichia 1844 bereits 290 auf, die Gümbel noch um 39 vermehrt hat. Das Gebiet seiner Aufzählung ist das von seinen Vorgängern angenommene, nämlich gegen Osten bis, Heidelberg, mit Einschluss des Schwarz- und Odenwaldes, gegen Westen bis an die Nahe, ge- gen Süden bis Strassburg und rheinabwärts bis Mainz. Der Reichtbum der Rheinpfalz an Laubmoosen findet seinen Grund in der grossen Mannigfaltigkeit der Bodenverhältnisse, unter dem Eisflusse eines milden feuchten Klima. In dem Steinkohlen- Gebiete bieten die eruptiven Gesteine, als Porphyr und Diorit am Donnersberge, reiche Moosbeute. Im Bezirke des Vogesensandsteins liefert ein ausgedehnter quelienreicher Waldbezirk sowohl auf Sand- stein als auf Bäumen eine reiche Fundgrube, Nicht minder beher- bergen die Umgebungen von Zweibrücken im bunten Sandsteingebiet 766 mit ihren feuchten Thalschluchten und auf den sanft gewölbten Mü- geln aus Mouschelkalk eine reiche Laubmoosflara, sowie die Sumpf- Gebiete bei Homburg und der östliche Abhang des Hardtgebirges, Diese Laubmoosschätze wurden grossentheils durch den unermüdeten, scharfsichtigen Bruch in Zweibrücken, durch den seligen Koch um Kaiserslautern, durch Bischoff um Heidelberg, durch Märcker um Cusel etc. erhoben und durch des Verfassers Forschungen in der Umgebung von Zweibrücken und am Donnersberge bereichert. Ein Beweis, dass man nicht müde werden soll, selbst ein schon als be- kannt geltendes Gebiet auf’s Neue und wiederholt mit aller Aufmerk- samkeit zu durchforschen, was sich auch für die Moosflora um Salz- burg ungeachtet der Jahre langen, eifrigen Forschungen Mielich- hofer's, Hoppe’s, Hornschueh’s und Funck’s bestätigte. Der Verfasser schreibt die abweichende Moosflora verschiedener Gebirgs- formationen mehr dem äussern physikalischen Bau der Gebirge, als der chemischen Bodenmischung zu, ungeachtet sich einige Moose strenge an die Gebirgsformation binden, und bemerkt sehr richtig, dass, wer einmal sich in das Vorkommen der Laubmoose hineinge- lebt hat, richtiger aus den Lokalitäten als dem Boden auf das Vor- kommen gewisser Laubmoose schliessen wird, und dasa die gebir- gigen Bachschluchten und Waldgegenden die ergiebigste Ausbeute liefern, letztere am Fusse der Bäume, an deren Wurzel und Rinde, bis auf die Aeste, namentlich faule Baumstöcke und verlegenes Holz. In den Waldlokalitäten sind die verschiedenen Wiesengräben, Hohl- wege, Steine, Kleefelder, das brach liegende Ackerland, Mauern und alte Hausdächer, lebende Zäune und Fellbäume reiche Fundgrhben. Um nun die Moose gut kennen zu lernen, ist es nöthig, sich in ihre Tracht hineinzuleben, daher sich nieht mit kleinen Stücken zu begnügen. Die schnelle Wiederbelebung derselben durch die Nässe erleichtert übrigens deren Studium. Bei der Schwierigkeit, durch getrocknete NMoossammlungen deren Kenntniss allgemein zu fördern, war der Verfasser bestrebt, das Bild der deutschen Moosflora durch möglichst geireue Zeiehnungen in natürlicher Anordnung auf einer Foliotafel darzustellen, auf der in 4 durch verschiedene Färbung ab- weichenden Feldern die deckellosen, nackt-, einfach- und deppelt- mündigen (mit 10maliger Vergrösserung des Mundbesatzes) vertheilt und die Namen der übrigen europäischen Laubmoose unter den be- treffenden Gattungen aufgezählt sind, so dass diese hübsche Tafel zugleich ein Bild der deuischen und europäischen Laubmoosflora bie- tet und jedem Freunde der Mooskunde zur leichteren Uebersicht und Erkennung sehr zu empfehlen ist. ei -— .. .« , 797 Zum Behufe grösserer Vertrautheit mit der rheinpfälzischen Laubmoosflora führt der Verfasser ein Verzeichnisg der in der Rhein- pfalz bisher aufgefundenen Laubmoose mit kurzen Diagnosen als Schlüssel zu deren Bestimmung, und eine genaue Angabe der Veor- kommensverhältnisse und Standorte auf und fügt zwischen den Fa- milien treffende Winke über die verwandtschaftlichen Beziehungen der Familien und Gattungen bei. Unter den 238 aufgeführten Arten findet sich als neu nur Brachythecium Mazximilianum Gümb,, von plumesum durch rauhen Fruchtstiel und verlängerte Kapsel, sowie bis zur Mitte berippte Blätter unterschieden. Am Schlusse er- wähnt der Verfasser, dass er keinen Fieiss gespart habe, das An- denken an die heimgegangenen pfälzischen Forscher durch diese Ar- beit zu ehren, und so wollen auch wir dem bescheidenen Forscher mit den Worten seines Schlussgedichts nachrufen: Wenn Erdenweh so gross, Es ist als Liebesgabe Dass Liebe kaum es sübnt, Grün um das ernste Kreuz So blieket hin auf’s Moos, Der Duldangen gewunden — Wie’s unverwöstlich grünt! — Dass für das bunte Ei Wohl zeugt’s von Sterblichkeit — Am Auferstehungsmorgen Es wächst auf frischem Grabe — Ein Nest bereitet sei, Mehr von Uusterblichkeit! — Will Möslein treulich sorgen ! Dr. Sauter. Personalnotizen. Dr. Heinr. Wilb, Reichardt hat sich am 7. Juli 1.J. durch eine Probe-Vorlesung als Docent an der Universität in Wien habi- litirt, und wurde mit der Stelle eines Assistenten bei Prof. Dr. Fenzl betraut. Dr. Nathan Pringsheim, Privatdocent an der Universität in Berlin, ist von der kgl. preussischen Akademie der Wissenschaften zum ordentlichen Mitgliede erwählt worden. Alpb. DeCandolle in Genf, Professer Oswald Heer in Zürich und Jobn Lindley in London wurden von der Universität zu Basel bei Gelegei.heit ihres am 6. und 7. Sept. begangenen 400- jährigen Jubiläunis zu Ehrendoctoren der Medicin ernannt. Prof. Dr. Alez, Braun in Berlin hat bei der 50 jährigen Ju- belfeier der Universität Berlin den rothen Adler-Orden Ill. Classe mit der Schleife, Prof. Dr. Ehrenberg den Charakter eines Ge- heimen Medicinalratbs, und Prof, Joh. Baptist Amici zu Florenz das Diplom als Ebrendoctor der Medicin erhalten, 768 8 Geh. Medicinalrath Prof. Dr. Göppert in Breslau wurde von Sr. Majestät dem Könige von Bayern durch Verleihung des Ritter- krenzes des Verdienst-Ordens vom heil. Michael I. Classe ausge- zeichnet, Der bisherige Rector der Universität zu Kiew, wirklicher Staats- rath v. Trautvetter ist zum Director der landwirthschaftlichen Akademie zu Gorigoretzki ernannt worden. Der Secretär der k. k. Gartenbau Gesellschaft zu Wien, Herr Jos. &. Beer, und Herr Achilles Frhr. v. Zigno in Padua sind, ersterer mit dem Beinamen N. J..Jaequin, letzterer mit dem Bei. namen Forbes Royle, als Mitglieder der kais. Leopold. Carel. Akademie der Naturforscher aufgenommen worden. Die Gebrüder v. Schlaginweithaben das romantisch gelegene Schloss Jügersburg bei Forchheim unweit Bamberg käuflich erworben. Am 26. Nov. 1859 stark zu Genf Jaec. Den, Choisy, geboren am 5. April 1799, von 1824 bis 1848 Professor der rationalen Phi- losophie an der Universität, von 1839 bis 1842 auch Pfarrgeistlicher zu Genf, ein Schüler und Freund von Aug. Pyr. DeCandolle‘, an dessen Proilromus er sich durch die monographische Bearbeitung meh- rerer Familien betheiligte, wesshalb auch Kunth eine Gattung der Rutaceen mit seinem Namen belegte. ‘ Am 24. Juni 1. J. starb zu Salzburg in einem Alter von 42 Jah- ren Dr. Cornel Sch warz, Stadlarzt daselbst, bekannt als Entde- eker mancher schöuen Moose der dortigen Gegend, wie der Barbula fragilis, Grimmia mollis, Cylindrothecium coneinnum, Hylocamium Oakesü, Sphaygnum molluscum, fimbriatum. etc. Am 1. Juli d. J. starb auf dem Gute Laufzorn bei München der k. bayer. Geh. Rath, ehemaliger Professor der Naturgeschichte an der k. Universität München, Dr. Gotthilf Heinr, v. Schubert. Am 5. Nov. Morgens 2°/, Uhr starb zu Berlin nach längerem Leiden Prof. Dr, Joh, Friedr. Klotzsch, Custos des kgl. Herba- riums, ordentl. Mitslied der kgl. Akademie der Wissenschaften und vieler andern gelehrten Vereine, geboren am 9, Juni 1805 zu Wit- tenberg, der durch zahlreiche grössere und kleinere Arbeiten, beson- ders im systematischen Fache, sich ein rühmliches Andenken in der Botanik gesichert bat, Redacteur und Verleger: Dr, Firnrehr. Druck der F. Neubauer’schen i Buchdruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Begenaburg. Inhalts-Verzeichniss. en Abhandlungen Arndt, über Triticum acutum, 481." _ Arnold, die Lichenen des fränkischen Jura, 66. 2 über die Laubmoose des fränkischen Jura. 401. Ascherson, Nachtrag sur Fiora von Labrador. 369. Böckeler, Bemerkungen zur genaueren systematischen Kenntniss j einer Anzahl Cyperaceen 1. 33. eine neue Gattung der Üyperaceen, gegründet auf Fim- bristylis abjiciens. 113. Berichtigungen einiger Fimbristylis- und Isolepis- Arten. 177. Berichtigungen einiger neuen Arten der Gattung Fim- bristylis: 241, Buchenau, die Sprossverhältnisse von Ulex. 449. Göppert, über den Einfluss der Pfanzen auf felsige Unterlage. 161. über die Anordnang der Alpenpflansen im botanischen Garten zu Breslau. 561, Hallier, Bewegungen der Pflanzen gegen verschiedene Lichtquel- len, beobachtet und gemessen an Ornithogalum cauda- tum. 689. Hasskarl, die indischen Euphorbiaceen nach Miquel’s Flora In- diae batavae, 128. v. Jäger, über eine krankhafte Veränderung der Blüthen-Organe der Weintraube. 49. Kessler, Landgraf Wilhelm IV. von Hessen als Botahiker. 97. Landerer, botsnische Mittheilusgen aus Griechenland. 705. Müller, einige kleine Nachträge zu Gümbel’s Moosflora der Pfalz. 81. Münch, Bemerkungen über einige Sparganien. 145. iR Bemerkungen über einige Loranthaceen, 465. Nylander, Observationes paucae circa scripta lichenologica recen- tissima. 41, R 49, KL) y„ 3 ” 750 Nylander, de Stictis et Stictinis adnotatio. 65. Conspeetus Umbilicariarum. 417. „ de Lichenibus nonnullis europaeis. 545. . Palacky, die Schimper'schen Pflanzen aus Abyssinien. 289. Uebersicht” der Cumming’schen Philippinen - Pflanzen. 446. Reinsch, morpholegische Mittheilungen. 721. 737. 1. Ueber das Vorkommen von 3 Kotyledonen bei Fagus sylvatica 721. 2. Ueber die Verwachsung zweier Zwitterblüthen von Pe- tasites officinalis. 723. 3, Ueber eine eigenthümliche Ausartung von Cirsium lanceolatum. 725. 4. Ueber den ÜUebergang getrenn- ter alternirender Wirtel in eine Spiralwindung an Equisetum Tel- matıja. 717. 5. Ueber die dreierlei Blätter der Sagittaria‘ sagit- ıaefolia. 740. 6. Ueber die Bildung der Triebe an Draba a:zoi- des. 742. Schaffner, zur Entwicklangsgeschichte des Embryos und Samers von Leucoium vernum. 577.. Schnizlein, einige merkwürdige Formen von Ovula bei Monoko- tylen. 529. Schultz, €. H, Bipont., über die Gattang Ormenis Cass, 433. Schultz, F., Berichtigung der Irrthümer im Pflanzen-Verzeichniss des Prodrom, topograph. med, Weissenburg. auct, Buchholtz. 225, Schultz-Schultzenstein, über den Gartenbau und dessen Ver- hältnisse zum Klima in Schweden und Norwegen. 209. Senft, die Flechten im Dienste der Natur. 193. praktische Beobachtungen über das Auftreten der Gramineen im Gebiete der Wälder. 305. 321. 337, Ulevth, Beiträge zur Physiologie der Cuscuteen. 257. 273, Wydler, kleinere Beiträge zur Kenntniss einheimischer Gewächse, 17. 51. 83. 114. 149. 180. 229. 235. 353. 371. 384, 419. 435. 457. 471. 499. 513. 532. 547. 593. 609. 624. 641, 657. 673. 753. 3 L) > IH. Litteratur. Baillon, Monographie des Buxacdes et des Stylocer&es, 199. 2 Recueil des observations botaniques. 694, Berg, pbarmaceutische Botanik. 702. Boott, Ilustrations of the genus Carex. 40. Braun, über Parthenogenesis bei Pflanzen. 568. » über Polyembryonie und Keimung von Caelebogyne. 568. Cohn, Bericht über die Verhandlungen der botanischen Section im Jahre 1859. 461. - Dietrich, Eneyklopädie der gesammten niedern und böhern Gar- tenkunst, 637. P Dochnahl, Anleitung, die Holzpflanzen Deutschlands an ihren Blät- tern und Zweigen zu erkennen. 510. Engelmann, Systematic arrangement of the species of the genus Cusecuta. 345. “ ne nenn mn u 83 Gümbel, Laubmoosflora der Rheinpfalz, 765. v. Heufler, Untersuchungen über die Hypneen Tirol’s, 744. Howard, lilustrations of the nuorva Quinologia of Pavon. 608. Huber nnd Rehm, Uebersicht der Fiora vom Memmingen. 618, Josch, Flora von Kärnthen. 727. Karsten, das Geschlechtsieben der Pflanzen und die Partheno- genesis, 619. Klotzsch, die Aristolochiaceae des Berliner Herbariums. 245. Linne’s natürliche Pflanzenklasse Tricoceae und die Euphorbiaceae inbssondere. 8, 520. Koch, die botanischen Gärten. 405, Körber, Parerga lichenologica, 41. Kranz, Uebersicht der Fiora von München, 618. : Le Jolis, Plantes vasculaires des environs de Cherbourg. 729. Löhr, botanischer Führer zur Flora von Köln. 634. Lorinser, botanisches Excursionsbuch für die deutsch österreichi- schen Kronländer, 631. Maiy, Flora von Deutschland nach der analytischen Methode. 731. v. Martens, die Gartenbohnen, ihre Verbreitung, Cultar und Be- nützang, 281. . Mitscherlieb, der Cacao und die Chöcolade. 651. Neilreich, Flora von Niederösterreich, 662. Schimper, Versuch einer Entwicklungsgeschichte der Torfmoose. 582. Seubert, Lehrbuch der gesammten Pflanzenkunde. 287. Tuckerman, Supplement to an. Enumeration of North-American ie . kiehens. #4. ” IH. Botanische Notizen. Brewer, über die Spiralbewegungen windender Pflanzen, 159. Cohn, über eontractiie und irritabile Gewebe der Pflanzen. 687. „ über den Ursprung der schlesischen Flora, 254. DeCandoile, Preisaufgabe für eine Monographie. 752. Dippel, zu Dr. Schaffner’s Mittheilung über versteinerte Alyen. 207. Göppert, Bereicherungen des botanischen Gartens zu Breslau. 252. 350, - über den botanischen Garten zu Christiania. 349. über den botanischen Garten zu Würzburg. 251. über Einwirkung der Pflanzen auf felsige'Grundlage. 45. über das riechende Princip.is den Blütben der Magnolia fuscata. 349. Hasskarl, zur Chinologie, 653. Klotzsch, über die Verwandtschaft der Tamariseineen und der Sa- licineen. 334. Körber, über das Verh ten der L’chenen zu ihrer geognostischen Unterlage. 126, Landerer, über die Benützung des Arum Colocasia. 712, über die Früchte von Hyphaena crinita. 711. OD ’; ” ’ ” "84 Landerer, zur Etymologie der Pflanzennamen. 706. 1 über die Mastix Ernte anf Ehios. 713. n über die Menthen des Orients 705. MM Mittel gegen den Wurmfrass, 710. „ über die Schoten der Mimosen aus Aegypten. 705 ‚ über Viseum album. 707 n über einige Volksheilmittel aus dem Pflanzenreich. 708. l.aureiro’s Herbar. 207. Max H,, Köniz von Bayern, im botanischen Garten zu Breslau. 592. Rabenhorst, Unterstützungsverein für Wittwen und Waisen von Naturforschern, 759. Reichenbach fil., Cattleya Trianaei, 112. Sauter, Berichtizung in Betrrff der Sauteria quadrata. 351. Niegert, über Pflanzenbastarde, besonders der Gattung Cirsium. 250. Stenzel, über interessante Blattstellungsverhältnisse. 45, Teysman und de Vriese, Reise nach den Molukken. 159 624. Wıttstein’s etymo!ogisch betanisches Handwörterbuch, Berichti- gungen, 703. IV. Gelehrte Anstalten und Vereine. Akademie, kgl. preussische, der Wissenschaften, Verhandlungen 334. Garten, botanischer, in Breslau. 252, 350. 592, » „ in Christionia, 349, » » in Würzburg, 251. Gesellschaft botanische, Anzeige der für die Sammlungen eingegan- genen Beiträge, 48. 208. 288. 304. 335. 352. 400. 416. 432, 523, 544. 623. 656. 720. 736 tiesellschaft, botanische, Verhandlungen derselben 136. 171. Gesellschaft, schlesische für vaterländische Cultur, botanische Ver- handlungen. 44 126, 250. 349, 461. 686. ollichia, Jahresbericht 339, V. Getrocknete Pflanzensammlungen. Bauer, Algen von den Faröern. 171. Billot, Fiora Galline et Germanise exsicata, 27. et 28. Cent. 573.” Breutel, Filices Africae australis, 160, n Flora germanica exsiecata. Cryptogamia. 560. » Hepaticae Indise occident, et Alricae australis. 160. ». Licheues Africae austral. et Ind, oceident. 560. | de Cesati. plantae Italise borealis. 160. Chunvin, Algırs de la Normandie. 190. * Kisenbarth, Offert von Exsieeaten, 318. Fortune, piantae chinenses. 560. Fürnrohr, Sammlung von Zelienpflauzen der botanischen Gesell schaft. 136. Gaillardot, plantae Syriae. 560. 785 Germain, plantae chilenses. 560. Hohenacker, Algae marinae siccatae, VII. Liefer. 13.* 160, VII. Liefer. 560. 671.*. FR käufliche Pflanzensammlungen. 160. 560. Jack, Leiner und Stizenberger, Cryptogamen Badens. Fase. I1-—IV, 714.* - Lehmann’s Herbar, 207. Loureiro's Herbar. 271. Rabenhorst, die Algen Sachsens, resp, Mitteleuropa’s. Heft 87. his 94. 318,* 97, 98. 413.* a Bryothbeca europaea. Fasc. V. et VI. 268.*. Fungi europaei exsiccati. Cent. II. 745.* Lichenes europaei exsiceati. Fase. XVII, et XVII. 413. Reinsch, Bitte um Pflanzen-Austausch. 559. Schmid, plantae nilagiricae. 160. Strassburger Tauschverein, Doubletten Verzeichnisse. 733. Thienemann, Herbariam florae aretieae, 128. ; Tuckerman, Lichenes Americae septentrionalis. Fase. Wet VI . 172.* j Wirtgen, Herbarium zlantarum criticaram etc. Florae Rhenanae, 203. * VL Register: . a)..d er-Personen. Agardh, 5.6.18. Amici767. Arndt 484. Arnold 66.401. Ascherson 269. — Bailion 119. 694. Balansa 224. Bauer 151. Beer 768. Bentham 614. Bentley 367. Berg 175 702. Bergsma 16. Billot 573. Bleisch 686. Böckeler 1. 23. 114. 179. 241. Boott 40, Bouche 112. Bourgenu 224. Braun 568. 767. Breutel 160. 560. Brewer 159. Brunfels 704. Buche-. nau 449. Buchholtz 225. — De Cesati 160, Chauvin 190. Choisy 768. Cohn 128. 154. 461. 686 688. Cumming 440. — Darwin 144. De- Candolle 752. 767. Dietrich 637. Dippel 207. Dohnahl 510. Duby 752. Dufour 704. Damreicher 704. — Ehrenberg 367, 767. Eiles 367. Ei- senbarth 318 Engelmann 345. — Fintelmann 112. Fortune 560. Frauenfeld 15. Fries 64. Fürnrohr 64. 136. 171. -— Gaillardot 560. Gardner 704. Gaudichaud 704. Germain 560. Göppert 45. HB}, 351. 349, 462. 361. 5992. 767. Gottsche 351. Grisebach 288. Grönland 256. Gümbel, Th. 81.765 W.64. — Haidinger 367. Hallier 689. Hass- karl 13. 15. 129. 203. 621. 656. 701: Heer 112.767. v. Heafler 7143. Hildebrand 143, Hilse 250. 462. 686. Hochstetter, Ch. 144. 70% F, 14. 366. Hofmeister 64. 142. Hohenacker 13. 160. 560. 671 Hooker 63. Iloreung 367. Howard 600 653 Huber 618. v. Ilam boldt 15. — Jack 114. v. Jäger 49. Janisch 653 Jelineck 366. Josch 727. — Karsten 405. 573. 608. 619. Kessler 97. Kieser t1. Klett 272 Klenze 704. Klotzsch 8. 245. 334. 768. 520. Koch 37, 405. Körnieke 15. Körber 41. 126. Kranz 618. Kützing 13 5607 671, — Landerer 705 Laurer 112, Lehmaun 143. 271. Leiner 714, 738 Le Jolis729, Leisner250. Lind'ey 707. Lindsay 143. Löhr 634, Lönnreth 64. Lorenz 64, Lorinser 631. Loureire 207. — Maly 731.. Mappes 704. v. Martens 13. 16, 61. 17}. 281. v. Martins 467. Massalongo 367. Max ll. König von Bayern 592. Maximowiez 16. Mette 62. Milde 44. Miguel 16. 128. 446. v. Mohl 367. Müller 45. 64. 81. 112. Münch 145. 465. — Nägeli 63. Neilreich 662. Nitzschke 467. Nuttall 16. Nylauder 41. 64. 65. 80. 417 595. — Oginski 47... Oudemans 16. — Palacky 288. 289. 446, Pancie 64. Pavon 600. Pringsheim 48 767. — Rabenborst 13. 268. 314.413 415. 745.750 Radlkofer 64. Rech- steiner 224. Rehm618. Reichardt 767. Reichenbach fil. 112.420. Reinsch 64.559. 721 737. Richard 289. Ritter 16. — Sauer 67. Sauter 112. 351.592. 681. 729.767. Schacht 367. Schaftner 206. 577. Schenk 251. Schimper 289. 532. Schlagintweit 64.768. Schlecht 64. Schmid 160. Schnizlein 529. Scholtz 462. Schubert 768. Schultz C. H., Bip. 433. Schultz F. W. 81.225. Schultz. Schultzenstein 209. Schwara 768. See- mann224. Seidel 64. Sello 112, Senft 193. 305. 321. 327. Seubert 287. Siegert250. Stenzel 45. Stichler 367. Stizenberger 714. — 'Teysman 150,82 Thienemann 128. Trautvetter 768. Tuckerman 44 173. — v.Veehtritz 44. Uloth 257.273. Unger 224. Unterrainer 96. — Vilnorin 256. Vriese 159. 621. — Wallace 367, Wichura 16. Wierzbicky 704.. Wilbelm IV. von Jlessen 97. Wimmer 250, Wirtgen 203. Wittstein 703. Wolfgang 16. Wydler 17. 51. 83. 114. 149. 180. 220. 215. 353. 371. 385. 419. 435. 457. 471. 490. 513. 532. 547. 593. 609. 624. 641. 657. 673. Zigno 768. Zimmermann 64. b) der Pflanzen. Avalyphaceae 12.* 525.* Acarospora lucida et Velana 68. Acau- lon ınuticum 401. Achillea 532, atrata, wacrophylla, Millefolium et Ptarmica 533. Acolium stigonellum SO. Adenopetalum 526. Adeno- styles albifrons 503, Adonis flammea 44. Adoxa meschatellina 457. ‚Aecidium candidum 749.* Aesopodium Podagraria 428. Aethusa Cy- napium 432. Aglaonema simplex 45. Ayrimonia Eupatoria, odorata 156. procera 432. Agropyrum caninum 314. Agrostis 706. alba 339. vulgaris 338. Aira flexuosa 340. Ajuga pyramidalis 230. 250. Al- chemilla alpina 180. Aphanes 182 fissa, pentaphylia, vulgaris 180. Alectoria japonica 44. Alectoroctonum 516.* Algae 13. 190. 671. Am- phoridium Hochstetteri 76. Anacalypta lanceolata 402. Anacharis Al-_ sinastram 47. Anacyclus Pyrethram 534. Anchusa italica, offieinalis, sempervirens 677. Andromeda calyenlata, polifolia 610. Anemone syl- vestris 230. Angelica sylvestris 436. Anisophylleae 525.* Anisophyl- lum 525. Anodus Donianus 402. Anthemis arvensis 534. Anthoste- meae 525.* Anthriscus sylvestris 438. Anthyllis 51. tetraphylla 759. Vulneraria 52. Antidesmaceae 13.* 525;* Antitrichia curtipendula 404. Agnuilegia vulgaris 229. Arbutas Andrachne, Unedo 69. Archidium pbascoides 82. Arctostaphytos alpina 609. offieinalis 610. Aristolochia 247.* Aristolochiaceae 245. Aronia rotundifolia 188. Aronicum scor- pioides 537. Artemisia campestris 519. glacialis 729, Mutellina, vul- garis 519. Arthonia pineti 79. Arthopyrenia einereo-pruinosa 76. Ar- tbrothamnus 527.*"Arum Colocasia 712, Arundo 706. Asarum 246 * 787 europaeum 700. "Asperago procumbens 674, Asperuls arvenais 479. eynanchica 483. gulioides 491. odorata 490. Astelia Banksii 530, Aster alpinus 508 Astragalus Cicer, giycyphylios 84. Astrantia ma- Jer 425. minor 426, Atropa Mandragora 106.: Aulacomsium andro- gyanm 403. Avena 707. Azalea procumbens 611. Bacidia effasa 74. Barbula rigida 402. Bartramia ithyphylia 403. Bellidiastrum Nichelii 505. Bellis perennis 509. 760. Belvisia 704. Berula angustifolia 429, Biatora polytropa 74, rhodopis 44. Biato- rina lenticularis 74, Bidens cernus, tripartita 515. Bilimbia mus- corum 74. Billoitia 704, Bloxamia 747.* Boragineae 673, Borago laxiflora 677. offieinalis 676. Borrera Trulla 42. Brachythecium Ma» ximilianum 767. rivulare 404. Bragantia 247.* Brassica Erucastram 574. Bryonia dioica 361. Bryum erythrocarpon 403. fallax 269.* Buellia badia 73. Bupleurum 429. longifolium 430, ranunenloides 429. Buxaceae 13.* 199. 515. * Buxbaumia aphylia8i. Buxus 200, mada- gascariana 201.* pulchella, Pardiana 201.* Vahlii, Wallichiana 201 * Caelebogyne 568. 620. Caeama Havum 750,* fuscum 749,* li. neare, phaeum, rubiginosum 750,* rufum, suaveolens 749.* Caladium esceulentum 712. Calamagrostis lanceolata 322. sylvatica 749. varia 328, Calieium hyperellum 79, Csilitriche 236, Callopisma aurantia- eum, Aavo-virescens 70. rubelliaaum 7}. Calluna vulgaris 341. 512. 611. Campanula 595, Erinus 596. pusilla 595. rapuneuloides, Rapun- eulus, rhomboidalis, Trachelium 596. Cantharellus Jutescens 746. Cardamine parviflora 231. Carduus erispus, defloratus, nutans 541, Carex basiantha 39. bullata 37, eyperoides 574. dioica 232. distans 233. .fumiliofis 38, Sliformis. 233. ‚Greeuei 38. hyalinolepis 38, multi- nervis..38, ‚pleta 39. ‚pretracta. 39, trancata 39, turfosa 669, Carices 40. Carlina acaalis, vulgaris 541. Carum Carvi 429. Cassia 96, Catt- leya Trianaei 113.* Celidiom stietaram 80. Ceutaurea amara 541, Caleitrapa, Cyanus, Jaces, montana, Seabioss, eolstitialis 543, Ceutau- reae 687, Cercis Siliquastrum 95, Uerinthe 679. major 619, minor 680. Ceropegia 704. Chaerophylium aromaticum, aureum, bulbosum, birsutum, temulum 440. Chelidonium miaus 229. Chionanthus virgi- nica 629. Chlora perfoliata, serotina 642. Chlorea 42. Chondrotham- nion chiloense 671, Chrysantkemum alpinum 535. coronarium 536. coronopifolium 535. corymbosum 536. Leucanthemum 534. viscosum 536. Chrysosplenium alternifolium 419. oppositifolium 421. Cieer arie- tum 89. Cichorium Intybas 547. 761. Cieuta virosa 427. Cinchona Chahuaguera 601. coceinea 602. erythrantha 608. heterocarpa 606. macrocalyx 604. magnifolia 606. mierantha 603. oblongifolia 607. ovata 605. pelalba 602. purpurea 608. rabescens. 618, sp. var. 653. suceirubra 604, villosa 603. Circaea lutetiana 223. Cirsia hybrida 250. Cirsium acaule, arvense, bulbosum 540. eriophorum 539. lan- ceolatum 539. 725. 761. monspessulanum 540. celeraceum, palustre 539. Cladophora intricata 315. Clerodendron Rumphianum 622 Coe- eoneis Pedieulus 315. Codiaeum 696. Coleosporium aureum 739.* Colutes arborescens 84. Comarum palustre 125. Compositae 501. Coniam maculatum 440. Conostylis dealbata 531. Convoivulus arven- sis 661. purpureus 159. sepium 659, Corniculsria 41. loxensis 42. 788 Coriandrum sativum 448. Cornus mas 443. sanguinea 442, Coronilla Emerus SG. montana, vaginalis, varia 87. Corrigiola littoralis 371. Cosmarium quadrangulatum 414. Cotoneaster microphylia 186. to- menotsa 186. vulgaris 185. Crassula rubens 377. Cratsegus 184. ÖOsyacantha 184. Crepis aurea 556. biennis 556. blattarioides 557. virens 763. Cruecianella gilanica 491. Cucurbita Pepo 361. Cucurbi- taceae 359. Cupbea 238. Cupressus sempervirens 709. Cuscuta 345-* 662. Epithymum 662. europaea 227. 662. Cuscuteae 257, Cusentina 263, Cyclodiscus 297 Cydonia vulgaris 187. Cymatopleura apienlafa 314. Cysanchum Vincetoxicum 629. Cynodon 704. Dactylon 706. Cynoglossum offieinale 674, Cyperus angustifolius, coromandelinus, euspidatus, eumorphus 1 fuseus 227. membranacens 1. minutus 33. nitens. patens 1. Cystopus sphaericus 748. Cytisus Laburnum 29. nigricans 27. purpureus 28. radiatus 29. sagittalis 29, sessili- folius 28. Dancus Carota 437. Dermatocarpon clopimam, Schaereri 75. De- schampsia 704. Dichodontiam peilueidum 402. Diehromena compressa 37. Dichrophyllam 528.* Dieranella rufeseens 402. Dieranum flagel- lare 492. „. Diospyros Lotus 625, Dipsaceae 497. Dipsacus pilosud 498. sylvestris 497. Doronicum Pardalianches 335, Draba Aizoides 3742. verna var. crassicarpa 203, Drosera longifolia 227. Dryas octo- petala 120. Dufourea flammea 42. Davernoya 704. Echinops cornigerns 539. sphaerocephalus 538. Echinospermum deflexum, Lappula 674. 764. Echiumitalieum, 'violäceum 681. vulgare 680. Einomeia 247.* Elymus arenarius 44. europaeus 314. Encalypta ciliata, pilifera 402. Endocarpon eompactum, lachneum, retiealatum 546. Endodeca 247.* Entosthodon faseieularis 403, Epilobium 220, angustifolium 220. birsutum, monlanum, parviflorum, tetragonum 221, Epitea 749.* fenestrata, oblonga 749.* Kaquisetum littorale 575. Tel- mateja 736, Eragrastis 704. Erannium 748.* aurantiarum 748.* Erica carnea 611. Erieinae 609. Erigeron acris 513. 760. glahratus 514. 761. eanadensis 513. Eriophorum eyperinum 6. Ervum 92. Eryngium 926. campestre 427, Erythraea Centaurium, pulchella, spicata 651. Eucladium vertieillatum 401. Eumecanthus 526.* Eupatorium canna- binum 501. purpureum 502, Euphorbia 507.* duleis 229. Prieuriana 701.* Euphorbiaceae 8 12.* 129. 520. 524. 701. Euphorbiastrum 528.* Euphorbieae 525.* Euphrasia Odontites 231. Eurhynehium erassinervium 404. Evernia arenaria, magellanica 42 prunastri 66. Richardsoni 42, Everniopsis 42, Fagus sylvatica 721. Falcaria Rivini 425 Festuca dariuscula 328. gigantea 328, heterophylla 329. ovina 529. rubra 340. sylvatiea 313. 327 Filago arvensis, minima 517. Fimbristylis abjiciens 113. anomala 242.* biumbellata 34. Griffithbiana 35, 243. Griffithii 241.* lleynei 244.* multistriata 243 * nana 35. ochreata 177. Pohliana 36.” Riehleana 36. spathacen 35. squarrosa 35. stans 35. tenuissima 177 vexata 178. Vinzentii 34, Fissidens exilis 402. Foeniculum ef- fieinale 435. Forsythia suspensa 629. Fragaria 123. vesca 124. Fra- xinos exceisior 621. Ornus 629. Facus Veprecula 172. Fuirena cuspi- data, Wallichiana 8. Fumaria bulbosa 231. Funaria Mühlenbergii 408, 780 Gagea hohemien 571. Galega officinalie 62. Galium Aparine 492. boreale 493. Cruciata 492. elatum 494. heiveticum 494. Mollago 494. palustre 493. parisiense 492, rubioides 493, saccharatum 492, sylvaticum 494. sylvestre 494. uliginosum 493. verum 495. Gaura biennis 223. Gaya simplex 436. Genista germanica 25. pilosa 24, tingtoria 25. Gentiana 644 acanlis 648. asclepiadea 646. bavarica 619. campestris 659. 764. ciliata 650. erueiata 645. exeisa 618, ger- manica 650 764. Int-a 644. nivalis 649, Pueumenanthe 647. 763, prpurea 615. tenella 650. utrivulosa 649 verna 649. Geranium pra- tense 231. Geum bederifolium 229. wontanum, repfans 120, rivale 120. 220 urbanım 120. Givotia 697. Gloeocapsa alpina 315. Gloeo- 'hece distsns 414. Glyeyrrhiza 63. echinsta 63. Gnaphalium dioicum, Leontopodium 518. neglectum 230. Stoechas 231. sylvaticum, uligi- nosum 518. Grammanthes gentinnoides 378 Graphis serpentina 79. Grimwia leueophaea 403. Gynlecta Flotowii, lecideopsis 72 Gymno- derma 546. Gymnogengrus fliformis 672.* Gyrophora polyphylla 416. Hargnetia Epipactis 424. Hasskarlia Baill. 695.* Meisn 698. Wa'p. * Hedera Helix 442. Hedysarum ot,seurum SS, Heleocharis obtusa ovata 2. nodulosa A.* Kotbiana 3 * Hel.anthus annuus, te- berosus 516. Helminthia echioides 551. Helosciadian leptephyliam 427. Heliotropium europaeum 673. Hemicarpha Drammendii 37, He- raclenm Sphondylium 437. Herniaria 372. glabra 373 Heteroctadiam dimorphbum 404. Heterotropa 246.* Hieracium Auricula 763. echieides 251. murorum 557. Pilosella 763. praealtom 557 spee, var. 669. umbellatum 558. Hippoerepis eomesa 88. Ilippuris vulgaris 236. Hol- ee ellie 32h Homoyyno alpina507. Hordenm 707. Hormodendrum farinöosam 747.” Howardia 247.* Uyacinthus botryoides 228 Hydro- coccus Cesatii 312. Hydrocotyle vulgeris 423. Hydruros Daclazelii, irregularis 315. Hylocomium loreum 83. Hymenostomum tortile 401. Hyoscyamus niger 708. Hyperieum quadrangulare, tetrapterum 574. Hyphaena erinita 711. fHlypneae 744. Hypnum commotatum, Crista eastrensis, Iycopodioides, purum 405. reptile 404, uncinatum 405, Hypochaeris radicata 553. 762. uniflora 553. Jasione montana 593. Jasminum fruticans, offieinale 629. Ja- tropha Hleudeletii 701.* Ilecebrum vertieillatum 373. Imbriearia per- lata 66 Imperatoria Ostruthium 436. Inula Conyza, graveolens 515. Helenium 514 salicina 514. Isolepis Bergiana 33. vapillaris 177. podocarpa 179,* trifida 178. Vinzentii 34. Juncus ranarius 575 Ju- rinea Pollichii 541. j Knautia avensis, sylvafica 498. Kyllingia seirpina 2. Laetuea muralis 555. Scariola 554. Lampsana communis 543. Lapageria 700.* Lappa major 541. Laserpitiom Siler 437. lathyrus 92. Aphaca 92. ÜOchrus 93. pratensis, sylvestris 94 tuberosns 9, Lecanora atroeinerea 68. Lecanoreae 544. Lecidea conveluta 13 gy- rosa 75 Lecidella enteroleuca 74. Ledum 613. FLenormandia 43. Leontodon autumnalis 762. hastilis 550 762 Leptogium erenatellum 44. Hildenbrandii 545. Leptopus 527. Leueobryum vulgare 82 Leu- eodon seiurioides 404. Leueoium vernum 577 Levisticum offieinale 436. Libanotis montana 435 Lichen saturninus 545 Lichenes 126. 193. z90 Liemophora flabellata 314. Ligustram vulgare 626. Limnobium pa- lustre 404. Linaria genistifolia 250. vulgaris Peloria 575. Jinnaea borealis 475. Linosyris vulgaris 507. Lithoicea murorum 75. Litho- spermum arvense 684. 764. offieinale 683. purpureo-caeruleum 684. l.oliam italieum 44, Lonicera Caprifolium, Perielymenum, Xylosteum 474. Lopezia 223. Lophodermium lariceinum 147.* Lorantbus euro- paeus 466.* Lotus 59. eornieulatun 60. major 61. Lupious 30. angu- stifolius 36. Luzula Forsteri 234. Lycopodium complanatum 238. Lycopsis arvensis 678. Lythrum- byssopifolium 240. Salicaria c. var. 240. 238. Magnolia fuscata 349. Mandragora vernalis 710. Maronea Kemm. leri 71. Matricaria Chamomilla 534. Medicago 53. falcata, lupulina 54. sativa 53. Medusea 528* Melampyrum ceristatum 234. Melica nutans 312. Melilotus 760. alba, earerulea, macrorrhiza 56. Menthae 795. Menyanthes trifoliata 641. Mespilus vulgaris 187. Meum Moutel- lina 435. Mibora 704. Microthelia mieula 77. Milium effusum 312. Mimosae 705. Mischospora 113.* efoliata 113.* Moehringia muscosa 228. Monotropa Hypopitys 617. Mulgedium alpinum 555. Myosotis 684. scorpioides 227. Myricaria 240, germanica 240. Myriophyl- lum 235. . Nardosmia fragrans 506. Nardus strieta 342. Nerium Oleander 630. Nitzschia palea 316. Normandina 43. Oenanthe fistulosa, Phellandriam 431. Oenothera biennis 223. cuprea 220. Omalia Sendtneriana 404, Omphalodes linifolia, verna 675. Onagrariene. 220. Onobrychis sativa 88, Oponis 30. fruticosa 30. hircina 32, repens 31. 759. spinosa 31, Onopordon Acanthium 54}. Oowmyces 746.* Opegrapha centrifuga 79. prosedea 546. rupe- stris, saxatilis 78. Ophrys insectifera, spiralis 232. Orchis maculata militaris, pyramidalis 232. Ormenis 453. Ornithogalum caudatum 689. Iuteum 228. Orobus 94. niger, vernus 94. Orthotrichum Lyelli 403. patens 402. Osmunda Lunaria, regalis, Struthiopteris 233 Oxytropis 84. Halleri, montana 84, Pachysandra 200. Palmella heterospora 414. Pannaria erythro- carpa, lutosa 546. Papilionaceae 17. Paquerinia 704. Parmelia Ace- tabulum 43. velata 546. Parnassia palustris 395. Pastinaca sativa 436. Payeria 695.* 697. Pedilsntheae 525.* Peplis Portula 240. Pe- raceae. 12.* 525.” Pertusaria pilulifera 546 Pestalozzia Callunae 747.* Petasites albus 506 officinalis 505. 723. Petroselinum sativum 427. Peucedanum alsaticum 227. Phaca frigida ete. 84. Pharbitis hispida, Learii 661. Pbaseolus 94. carinatus 284. compressus 283.* elliptieus 285.* gonospermus 284.* lunatus 159. maltiflorus 95. 286. oblongus 284. sphaericus 286.* vulgaris 282. Philadelphus 240. eo- sonarius 240, Philesia 700.” Philesiaceae 700 * Phillyrea angusti- tolia 626. Phlox paniculata 658. Phyllanthaceae 13* 525,.* Physeia murvrum, parietina 67. Physcomitrium pyritorme 403. Phyteuma 593. betonicaefolium 594. orbieulare 594, spiecatum 227. 394. Picris hieracioides 550. Pilophoron 44. Pimpinella magna 429. Pistacia Lentiscus 713. Pisum 92. Placodium saxicolum 66. Plagiothecium nitidalum 404. Platysma 43. Poa nemoralis 327, sadetica 324. Po- 791 eockia eretica 55. Pogonatum nanum, urnigeram 103. Poinsettia 528.* Polemonium coeruleum 657. Polycarpon tetraphyllum 374. Polygala vulgaris 231. Polygonum Hydropiper 228. Polypedium alpestre 45. 163. Thelypteris 233. Polypogen Clausonis, Jittorale, maritimam, monspeliense 576.* subspathaceum 575.* Portulacca 364. oleracea 364. sativa 366 Potentilla 149. alba 155. Anserina 151, argentea 152. aurea 154. collina 152. Fragariastrum 158. grandiflora 155. micrantha 156. recta 152. repfans 152. ropestris 150. salisburgensis 155. supina 150. Tormentilla 153. 760, verna 155. 760. Poterium Sanguisorba 183, Pottia minutula 404. Preissia quadrata 351. Pre- nanthes purpurea 554. Primula intermedia, spectabilis 670. Prunus avium, Mahaleb, Padus 116, spinosa 114. Pterigynandrum filiforme 404. Puceinia elavuligera 748.* Pulicaria dysenterica 415. 761. Pub monaria angustifolia 683. oflieinalis 682, 764. Pyrenodesmia Agard- hiana 69. Pyrola 613. chlerantha 615. minor 614. rotundifolia 614. secunda 616. uniflera 616. Pyrus 188, Onamoelit coceinea 561. "Ranunenlus seeleratus 230. Rhagadiolus stellatus 543. HKhazya 704, Rhodiola rosea 375. Rhododendron 612. ferrugineum 612, hir- sutum 613. Rhodophyllis Veprecula 172. .Ribes 385. alpinum 383. Grossularia 385. nigrum, rübrum 387. Rinodina enesiella, confrugesa, demissa 69. horiza 68. lecanorina 69. Robinia Pseudacacia 83. Re- geria 704. Rosa 158. alba 229. canina 158. Rubia tinctorum 491, Rubus 122, fruticosus, saxatilis 122, Sagittaria sagittaefolia 740. Sagotia 695.” 696. Salix repens 234. Mdsiken 330." Sambuchs 458. Ehulus, nigra 459. racemosa 460. San- guisorba oflicihalis 183. Sanicola europasa 424. Sarcoeocca 200. Hoo- keriana, salicifolia, zeylanica, Zollingeri 201.* Sarothamnus vulgaris 23. Satyrinm repens 232. Sauteria alpina 351. Sazifraga 387. aizoi- des 389. Aizoon 387. androsacea 394, bryoides 389. caesia 388. eaespitosa 393. cuneifolia 392. granulata 394. Hirculus 391. hirsuta 392. muscosa 392, mutata 398, oppositifolia 388, rotundifolia 395. stellaris 392, tridactylites 393. umbrosa 392, Scabiosa Columbaria 500. Scandix Pecten Veneris 438. Schizogoniom papyraceum 716.* Seirpus articulatus 33. 280. atrofruetus d. brizoides 7. corymbosns 5. cuspidatus 8. Eriophorum 5. hemisphaericas 36. lenticularis 7. lineatus 5. nodulosus 3. sulcatus 2, tranquebariensis 36. Scleran- thus annuus, perennis 375. Scleria latifolia, minutifolia 37. Scor- piurus sulcata, vermiculsta S5. Serophularia nodoso-Blattaria 229, Scutellaria minor 231. Secoliga geoica 73. Secnrigera Coronilla 87. Sedum 377. scere 382, 760. album 381. Anacampseros 379. annuum 381. dasyphyllum 581. hispanicum 380, maximum 379. purpurascens 377. reflesum 383. sexangulare, stellatam 379. Telepbiam 228. Se- linum Carvifolia 436. Semoavillea 704. Semperrivum 384. Neilrei- chii 679. Senecio 537. aquatieus 538. 761. cordatus 538. eracifolius 538. Jacobaea 538. 761. Iyratifolias, paludosus, sylvaticus, viscosus 538. vulgaris 537. Serapias grandiflora, Iongifelia 232. Serratula tinetoria 541. Sherardia arvensis. 305. 476. Silaus pratensis 436. Silene Armeria 228, Silybum Marianum 540. Siphisia 237.* Sieon 792 vertieillatum 227 Sium noditlorum 227. Solanum tuberosam 113. Soldanella montana 670. Solidago Virga aurea 514. 761. Sonchus arvensis 555. asper 763. oleraceus 555. palastris 556. Sorbus 189. . Aria 189. 760. nuruparia 189. Sparganiom ereetum 232. 147.* mi- nimum 149.* natans 148.* ramosum 148* simplex 148. Specularia Speculum 597. Sphaeria helieospora, lampadophora 746. Sphaero- eoeeus capillaris 14.* eiliatus 172, Sphagna 582. 690. Sphagnım aentifolium, subseeundum 405° Spiraea 116. Aruncus 117. Filipen- dula 129. salicifolia, Ulmaria 117. Spirulina graeillima 317. Squa- maria chrysoleuca, melanophihalma, peltata, placorhodia 546. Stauro- neis Cobnii, undulata 413 Stauropteris cardinalis 316. Stellaria graminea 228. Steilatae 475, Stenactis bellidiflora 513. Stenhammera lugubris 71. Sterigmanthe 527. Stevia ovata, purpurea 502. Stieta 66. pulmonacea 67. Stietinae 66. Stilbum xanthopus 747.* Styloce- reae 199. Succisa pratensis 500. Sumhavia 697. Swertia perennis 642. 763. Symphytum. offieinale 678. 764. Syringa vulgaris 627. Tamariscinese 334 Tamarix 240. gallica 240. Tauacetum vol- gare 519. Taraxacum officinnle 558 Telepbium Imperati 371. Te- tregonolobus siliquosus 61. Tetrorchidium 697. 'Thelidium epipolaeum 77. pyrenophorum 76. Theebroma Cacao-651. Thottea 246.* Tithy- malopsis 526.* Tithymalus 525 * 527.” Toninia cervina 73. Torula ‚bulbigera 748* Tragonogon pratensis 55%. Tricera 200. Trichoste- rigma 526.* Tricoceae 8. 520. 524.* Trifoliam 56. agrarium 59. al- pestre 58. arvense 58. caespitosum 59. medium 57. montanum 59. procumbens 59. repens 59 rubeus 58. Trigonella foenum graecum 55. Tritieum 707. acutum 481.* afline 489.* laxum 487.* litioreum 489.* Tuberaria 704. Tussilago Farfara 504. 760. Uebelinia 704. Ulex 449. europaeus 23. 759. Umbelliferae 422. Umbilicariar. conspect. 417. Umbilicus pendulinus 384. Uredo 749.* fusca, obconica 749.” Usnea 42, Taylorii 42. Utricnlaria major 226. Vaccinium Myrtillas 597. Oxycoccos 600. uliginosum 599. Vitis idaea 600. Vaillantia muralis 495, Valeriana 495. dieica 496. offi- einalis 495. Phu 496. tripteris 496. Valerianella 496. carinata 44, Valsa turgida 746. Veratrum nigrum 45. Verbascum austriacum, mon- tanum 670. phlomoides 227. Schottianum 670. thapsiferme 670. Thapsus 227. Veronica prostrata 226. triphylios 228. Verrucarise 546. Viburnum Lantana 471. Opulus. 472. Vicia 89, cordata 92. Cracca 90. dumetorum 90. Faba, grandiflora, narbonnensis, sativa, sepiam 91. Vinca 630. Viola canina 232, Viscum album 443. 465.* 797. Vitis vinifera 49. Wahlenbergia lobelioides 597. Waldsteinia geoides 122. Webera 403. Weisia 704. viridula 401. , Xanthium strumarium 558, Kerantbemum annuum, inapertom 543. Zea Mays 708. Zeora deirita, sulphurea 71. - 93 VIL Abbildungen. Tab. I. zu S. 49. Krankhafte Veränderung der Blüthen Organe einer Weintraube. Erklürung im Texte, Tab. H. und Mil. zu S. 257. Fruchtknoten, Eichen und Keimpflan. zen der Cuseuteen. Erklärung: S. 280. Tab. IV, und V. zu S. 353. Schemata der am häufigsten bei Diko- tylen vorkommenden Zweiganfänge. Erklärung: S. 353 ete, Tab. VI. zu S. 577. Entwicklung des Eınbryo’s und Samens von Leucoium vernum. Erklärung S. 581. Tab, VH, za S. 705. Ahnorme Blidaugen bei einigen Pflanzen, Erklärung: S. 743, VII. Berichtigungen. Ausser dem S. 304 und 753 etc. Angezeigten bittet man noch Folgendes zu verbessern: Seite _#T? Zeile 6 von oben, statt Blätter Entwicklung lies Blütben- Entwicklung. » 2. 7 von oben, statt Blätterorgane lies Blüthenorgane. gr 12 von oben, statt . Ist lies , ist. . 6 von oben, nach bisweilen setze einstülpen. „» 2697. 10 von oben, statt einzige lies winzige. &2. 16 von oben, statt Hüllbl. bräunlich, meist lies Hüllbl, brägnlich-weiss. ’