05 oder allgemeine botanische Zeitung, herausgegeben von der königl. bayer. botanischen Gesellschaft in Regensburg. Neue Reihe. XXVIEL Jahrgang, oder ” der ganzen Reihe LIII. Jahrgang. Nr. 1-31. — Repertorium für 1869 complett. Steintafel IV. 2 Tabellen. Mit Original-Beiträgen von Arnold, Eichler, Geheeb, Hampe, Hasskarl, v. Herder, Kurz, Lahm, v. Martens, J. Müller, Nylander, Radikofer, F. Schultz, Warming. Mo. - 23 Regensburg, 1870. Verlag der Redaction. — Haupt-Commissionäre: 6. J. Manz und Fr. Pustet in Regensburg. FLORA. 7,3 1. ikegenshurg. Ausgegeben den 31. Januar. 1870. Mit Halbbogen 1 des Repertoriums für 1869. Inhalt. F. Arnold: Lichenologische Fragmente. — Gelehrte Gesell- schaften. — Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur.. — Beilage: Correspondenzblatt des zoologisch-mineralog. Vereins in Regensburg 1870. Nr. 1, speciell wegen Schriftenaustausches. Lichenologische Fragmente von F. Arnold, (s. Flora 1869 pag. 251.) Mit Tab. 1. VI Bei Partenkirchen Die neblige Witterung vom 29. bis 31. Juli 1868 stellte sich Jeder grösseren Exeursion in der Umgebung von Partenkirchen in Südbayern als lästiges Hiuderniss entgegen. Statt, wie es noch vor 20 Jahren angieng, von der Frauenalpe über die Scha- chenwand herab oder auf die Alpspitze oder den Schneeferner zu steigen, war ich diessmal froh, kaum eine Viertelstunde von Partenkirchen entfernt die ober St. Anton gelegenen Kalkfelsen lichenologisch abzupürschen. Der obere Keuper, Hauptuolomit der Alpen, tritt hier bei 2700° in grösseren und kleineren Fel- sen und Steinen ausserhalb des Waldschattens zu Tage und ist ein so feinkörniger Kalk, dass er auch den kleinsten Flechten die Möglichkeit einer normalen Entwicklung bietet. Flora 1870. 1 Solche Microlichenen bildeten nun den Hauptgegenstand des Suchens. Kleinfrüchtige Angiocarpen mit grossen, seltsam ge- bauten Sporen bevölkern das kalıle Gestein; durch Uebung ge- lingt es, mit der Loupe, ja selbst wit blossem Auge die einzelnen Arten zu errathen: Microfh. marm. an den plattgedrückten, Pol. discrepans und deminuta an den kugeligen, Theloch. Mont. und Arthop. tichofh. an den winzigen Apotheeien zu erkennen. Die- jenigen der discrepans stehen zwischen den gelben Scheiben der Diat. incrustans zerstreut; die braunen Thalluspünktchen der Thel. Montinit fehlen bei Arthop. tichoth.,; Spuren einer schwach violetten Färbung finden sich beim dunkleren Thallus der P. ru- pifraga, beim helleren der bacilligera. Grössere Flächen des Ge- steins nimmt der gleichsam geglättete Thallus jener formenrei- chen Thelidia ein, deren eingesenkte Apothecien nur zweizellige Sporen beherbergen. Habituell am wenigsten characteristisch aber schienen mir Pol. albida und amofa. Noch manch schätzbares Pflänzchen liesse sich nennen. Die Gesammtzahl der von mir bemerkten Flechten beträgt in runder Summe 50 Arten, welche ihrer räumlichen Ausdehnung nach in sehr ungleicher Weise auf dem Gesteine verbreitet sind. Den grössten Raum nimmt die (über die Waldregion nur wenig em- porsteigende) Verric. calciseda ein; in Menge kommen vor: Biat. rupestr. suf., incrustans und — als lokale Eigenthümlichkeit — Verr. disjunela. Häufig sind Petractis, Gyal. cupıd., Biat. lenti- eularis, Verr. plumbea, Thelid. decip. scrobie., Lithoic. nigre- scens; alle übrigen Species sind in geringerer Menge vorlıanden, wenngleich grosse oder lebhaft gefärbte Flechten, wie Collema, Physcia cirrhoch., Thalloid., Lee. jurana, Endoc. min. auffälliger, als die Microlichenen hervortreten. 1. Placynthium nigrum (Ach.). 2. Physcia cirrhochroa (Ach.) steril hie und da an den senkrech- ten Seiten der Kalkblöcke. - Heppia adglutinata Kplhbr. selten auf Erde über Kalkblöcken. Bao . Asp. Pachyosp. calcarea contorta Fl. 5, Petractis exanthemalica Fr. nicht selten. fe2) . Gyalecta cupularis an den feuchteren Stellen der Felsen nahe anı Erdboden. 7. Hymenelia Prevostii Fr. nicht häufig. 8. Sagiolechia protuberans (Schär.) ziemlich sparsam. 9. Thalloidima vesiculare auf Erde über Kalkblöcken. 10. Thalloid. eandidum gerne an den senkreehten Seiten der Kalkfelsen. 11. Psora decipiens Hoff. auf Erde der Felsen. 12. Biatora rupestris calva Dicks. Körb. nicht sehr häufig. var. rufescens Weit verbreiteter als die vorige. 13. Diafora inerustans DC. häufig. 14. Biatora eyelisca Mass. sparsam am Grunde von Kalkblöcken nahe dem Erdboden. 15. Biatora fuscorubens Nyl. — Es gibt mehrere Diatoren mit dAunkelbraunem Hyp. und einem mehr oder weniger deutlich gelben, öfters farblosen, aber niemals blaugrünem Epithe- eium, wie: a) B. cuprea Smft. Nyl. Seand. 199. — b) eupreiformis Nyl. Sceand. suppl. 144. Flora 1868 p. 347). — ec) Berengeriana Mass. Nyl. Seand. suppl. 144. -— d) sanguineoatra Ach., Nyl. Anzi; — e) fusca Schär. Nyl. lich. Scand. suppl. 143; — f) atrofusca Hepp, Anzi — sämmtlich Erde oder Moos be- wohnend; dann g) die auf Holz wachsende albofıscescens Nyl. Flora 1867 p. 370. Insbesondere aber zeigen einige regel- mässig auf Kalkstein lebende Arten unter sich eine so grosse Verwandtschaft, dass durch sie die Meinung, es gäbe jüngere Formen, welche sich auf eine ursprüngliche Stammart zurück- führen liessen, unterstützt wird. Von diesen Arten sind die Formen der fuscorubens amı weitesten verbreitet; pieila scheint auf beschattete Kalkfelsen, subdiffraeta auf das Ge- biet der Alpen beschränkt zu sein; Aklesii ist durch den feuchten Standort ausgezeichnet, Die beiden, Moose ineru- stirenden afrofusca und sanguineoafra, von welchen erstere nicht selten zweizellige Sporen mit den einzelligen vermischt besitzt, gehören noch zur stirps der fuscoruhens, weniger dürfte solehes bei den obigen Arten a, b. ce der Fall sein. — Um eine der Partenkirchner Flechten bestimmen zu können, war ein Blick auf die übrigen einschlägigen Arten nothwen- dig; es sei mir gestattet, das Ergebniss unter Berichtigung einiger meiner früheren Errata hier zu nennen: a) Biatora pieila Mass. mise. 38. Körb. par. 161. Ler. anoma- liza Nyl. Flora 1862 p. 464 und 1866 p. 374. Exs. Arnold 75 a. b. ıi* Die Sporen dieser Pflanze sind schlanker, als bei den fol- genden und häufig zweizellig. Die Nylander’sche Flechte habe ich zwar nicht selbst gesehen, allein nicht bloss passt die Beschreibung, sondern ich erhielt auch durch v. Zwackh ein von Millardet bei Dole im französischen Jura als „Leeid. n. spec, sec. Nyl.“ gesammeltes Kalkfelsenexemplar, welches genau die Massalongo’sche picila repräsentirt. b) B. fuscorubens Nyl. (1853) Flora 1862 p. 463 (planta typica Nylandri mihi ignota). var. ochracea Hepp. Lec. ochr, Körb. par. 210. exs. Hepp 263. Arn. 23. f. viridula m. exs. Arn. 45. f. atrofusca Müller princ. p. 54. f. picila m. Flora 1862. p. 385. Untere Fläche der Kalk- felsen auf dem Hezles (8891). 8 f. rufofusca m. Kalksteine in den Alpen. Vier unbedeutende Formen, erstere durch den feucht grünen Thallus, die zweite durch braunschwarze Apothecien und fast feh- lenden Thallus; die dritte dufeh ihre habituelle Aehnlichkeit mit pieila Mass. und den weissen Thallus unterscheidbar. Die vierte Form scheint in den Kalkalpen häufig; hieher gehört Lec. och- racea Lichen. Ausfl. in Tirol II. Seefeld p. 949; dann die Par- tenkirchner Flechte; auch fand ich sie auf Kalksteingerölle unter den Serloswänden ober Matrei in Tirol bei 6000°; der Thallus ist dürftig, weisslich und fehlt oft ganz; die dunkelpurpurbraunen Apothecien sind etwas grösser als bei Hepp 263 und erinnern an Lecidea monlicola. c) B. subdiffracia m. . 1) thallo erassiore — Flora 1869 p. 258, 2) f. alpestris m. I. c. p. 261. exs. Arn. 412. 3) f. picila Lichen. Ausflüge in Tirol IV. Schlern p. 643. d) Biat. — — (subdiffracta m. in Lojka, Bericht über eine lichen. Reise in Ungarn p. 495) von der vorigen 1) nur durch etwas breitere Sporen unterschieden. e) B. Ahlesii Hepp, Körb. par. 161. exs. Hepp 732. Bei all diesen steinbewohnenden Arten und Formen wird das Hymenium durch Jod zuerst blau gefärbt, regelmässig tritt dann eine weinrothe Färbung hinzu, so dass beide Farben neben ein- Z Ei I N = — er ss . Ze) - RR I RIM E>> Ve ED i me Du <>) | Co "ala Fa — — I re er ai — a _Hora 1830 - B 5 ander sichtbar werden. Das Epith. ist bei dicken Schnitten gelb, bei ochracea ist auch bei dünnen Schnitten unter dem Mieroseope die gelbe Farbe noch deutlich; bei den übrigen erscheint es bei dünnen Schnitten farblos. Hält man an dem alten Eintheilungsgrundsatze *) fest, dass die Apothecienscheibe der Lecideen schwarz, diejenige der Bia- toreae aber nicht schwarz, sondern anders gefärbt ist, so kann ochracea, bisher häufig zu Leecid. gestellt, künftig nur als Diatora untergebracht werden. (Die Flechte Rbhst. exs. 772 ist Lec. go- niophila). Die Formen der L. enteroleuca (rubiginosa und carnea)- endlich, welche kein blaugrünes epith. haben, sind schon wegen des heller gefärbten hypotli. nicht in den Formenkreis der obigen fuscorubens zu ziehen, 16. Biatorina lentieularis (Fr.) Körb. par. 144. ziemlich häußg; clava der gegliederten Paraphysen schwärzlich, Sporen 1- und 2-zellig, 8-11 m, m. lang, 3—4 m. m. br., hyp. farblos. 17. Lecidella immersa (Web.) Körb. par. 215. hie und da. 18. Lecidea monticola Ach. Körb. 19. Lecid. jurana Schär. Flora 1868 p. 35. beide nicht häufig. 20. Catillaria acrusiacea (Hepp) f. athallina Hepp 499. ziemlich selten: elava der gegliederten Paraphysen dunkelgrün; Hy- menium bei dieken Schnitten grün; hyp. schwarz, bei dün- nen Schnitten braunroth ; Sporen 2-zellig, 12 m. m. lang, 5 m. m. breit. 21. Sarcogyme prwinosa (Sw.) Mass. Körb. Rabh. exs. 172. Die Form mit grösseren bereiften Apothecien : nicht häufig. *) Hievon ist Nylander in neuerer Zeit vielleicht mit Recht abgegangen. Als Beispiel, wie sehr sich die Grenzlinien berühren, darf Lecid. sylvicola Fw. Körb. gelten. Diese bisher unbeanstandet als Lecidea aufgeführte Flechte stellt sich jetzt als eine Z/atora heraus. Die Exs. Körb. 75 und Arn,. 409 a. lassen allerdings noch die Bezeichnung Zecidea zu; allein aus Arn, 409 b. folgt, dass die Flechte lediglich eine Zistora mit dunkelgrünen Apotheeien ist. Beide A. 409 a. b. wurden von Bausch auf einem und dem nämlichen Porpbyrfelsen in Baden gesammelt; bei 409 b. ist sogar an den jüngeren Apo- thecien ein weisslicher biatorinischer Rand bemerkbar. — Biatera smarag- dina va. Lichen. Ausflüge IV. Schlern ist ebenfalls nur eine im Wealdschatten wachsende, kleinfrüchtige Varietät der syloicola. 6 22. Opegrapha sawicola Ach. var. De Candollei Stizbgr. Steinbew. Opegr. p. 26: ziemlich sparsam parasitisch auf dem Thallus der Verruc. calciseda. Sporen 4-zellig, farblos, 18—22 m.m. lang, 6 m. m. breit, zu 8 im Schlauche. 23. Endocarpon miniatum. 24. Verrucaria calciseda überaus häufig. 25. Verrucaria plumbea Ach.-nicht selten. 26. Verruc. papillosa Fl. chlorot. f. aecthiobola Lich. Ausfl. in Tirol IIL. Rosskogel p. 959; selten an Kalkblöcken nahe am Erdboden. 27. Verruc. — — wahrscheinlich myriocarpa Hepp f. pusilla m. Flora 1864 p. 599: sparsam; habituell von der fränkischen Flechte kaum zu unterscheiden; Sporen einzellig, farblos, 15—18 m. m. lang, 9—-10 m. m. breit. 28. Verruc. — — nicht häufig an umberliegenden Kalksteinen ; 29. habituell gleich einer kleinfrüchtigen muralis mit sehr dün- nem Thallus, doch sind die Sporen grösser, 27—33 m. m. lang, 14—17 m. m. breit; ob Varietät dieser Flechte oder neue Art, lässt sich zur Zeit nicht gut entscheiden. Verruc. disjuncta m. Flora 1864 p. 599. häufig und von hier in Arn. exs. 284b. ausgegeben. Sporen eben so oft zwei- als einzellig. Die Flechte bildet mit Verr. Dufourei eine eigene Gruppe unter den Verrucarien, insbesondere kommen auch bei Duf. nicht selten 2-zellige Sporen vor, z. B. in Moug. Nest. 953. Da die Grösse der Apothecien und Sporen bei dieser Art sehr schwankt, so ist es nieht unmöglich, dass sie künftig, wenn einmal umfassenderes Material aus den Al- pen vorhanden ist, in mehrere Species aufgelöst wird. 30. Amphoridium dolomiticum Mass. (var.). 31. Lithoicea nigrescens. 32, Lithoic. murorum Mass. Arn. exs. 101. Lithoic. macrost. de- tersa Kplhbr.; eadem planta videtur Y. maecr. Euganea Trev. Garov. tent. 33. Anzi Venet. 159. nicht häufig; der braune, schwach ins Violette spielende Thallus ist verhältnissmässig glatt, die einzelligen stumpfen Sporen sind 30-35 m. m. lang, 18--22 m. m. breit. ne ee 33. 34. 35. 36. 7 Thelidium; — „ereseunt multis sub formis" sagt Garov. tent. p- 64. — Thel. olivaceum (Pr. Schär.) Körb. par. 352. Anzi 408 und Th. absconditum Hepp 698 lassen sich noch an den kleineren Sporen, welche die Länge von 30 m. m. nur selten überschreiten, erkennen. Dagegen stehen einer stiehhaltigen, über blosse Habitusmerkmale hinausgehenden Trennung der Formen von decipiens, immersum u. dgl. zur Zeit noch un- überwindliche Schwierigkeiten im Wege. Bei Partenkirchen beobachtete ich hauptsächlich 8 Formen. Thelid. decip. var..... thallo tenui, effuso , fuscescente; apoth. minutis, immersis, perith. integro; sporis bilocul., hya- linis, 30—37 m. m. lg., 16—18 m. m. lat., 8 in asco. Thelid: decip. var... ... thallo albido, pallide subviolaceo ; apoth. minutissimis, immersis, perith. integro; sporis ut in priore. — Beide Flechten fand ich nur spärlich, erstere könnte man habituell fast für olivaceum halten. Beträchtlich grössere Apotheeien hat dıe folgende Nr. Thelid. deeip. var. scrobiculare (Garov.) Verr. scrobie. Garov. tent. p. 67. p. p. exs. Arn. 424, In nicht geringer Menge und von dieser Localität in Arn. 424. publieirt: thallo pro more sublaevigato, effuso, perith. integro, sporis ut in prioribus. Jod färbt das Hymen. . weinroth; Hymenialgonidien sah ich hier, wie überhaupt bei den Gattungen Verrucaria und Thelidium nicht. Thelid. amylaceum Arn. exs. 372. (excl. caet. synon.): selten; in allen Theilen mit der württembergischen Pflanze Arn.l. c. und den von Metzler in der Schweiz (nr. 234 B. C. D. 270 in lit.) gesammelten Exemplaren übereinstimmend. Die Flechte steht zwar dem Thel. epipolaeum Arn. exs. 87 und Formen des Th. quingueseplatum Hepp 99 sehr nahe, unter- scheidet sich jedoch durch die kleineren Sporen, welche bei der Partenkirchener Pflanze vierzellig, an beiden Enden ver- schmälert, farblos, 25—30 (—35) m. m. lang, 10—14 m. m. breit, zu 8 im Schlauche befindlich sind. 37. Arthopyrenia tichothecioides m. Flora 1869 p. 268. Zerstreut und selten. Paraphysen zart und fädlich; Sporen farblos, zweizellig, häufig am einen Ende verschmälert, die abgerun- 38. 39. 40. 41, 42 43 dd, [2 dete Sporenhälfte oft kleiner, als die verschmälerte, 18—24 m. m. lang, 7--9 m. m. breit, zu 8 in den in der Mitte auf- getriebenen, an den Enden verschmälerten Schläuchen. Ohne Hymenialgonidien; Jod scheint das Hymenium nicht, d. h. nur orangegelb zu färben. Microthelia marmorata (Hepp) Körb. nicht gar selten. Polyblastia discrevans Lahm mit f. dilatata m. ziemlich häufig und von diesem Standorte in Arn. exs. 392 c. publicirt. Polybl. deminuta m. gleichfalls nicht selten. Die Grösse der Sporen wechselt zwar von 18—30 m. m. Länge, doch ist deren Gestalt so eigenthümlich, dass die Flechte mit keiner anderen mir bekannten Pol. verwechselt werden kann. Pol. albida m. var..... nicht bäufig, habituell der Pflanze des Franken-Jura sehr ähnlich; Sporen farblos, zu 8 im Schlauebe, an beiden Enden gewöhnlich abgerundet stumpf, 28—34 m. m. lang, 15—22 m. m. breit; perith. integro; Hy- menialgonidien fand ich nicht. Beachtenswerth ist, dass nicht bloss bei dieser Art, sondern auch bei anderen, wie P. ven- tosa (m.), cupularis (m.), nidılans Stenh., intercedens (Hepp) hie und da runde parenchymatische Sporen vorkommen. Pol. amota m. Flora 1869 p. 264 var. .... Ziemlich selten ; thallo tenui, effuso; apoth. immersis, perith. integro; hymenio absque gonidiis hymenialibus; sporis 8 in asco, incoloribus, plurilocul. , latius cellulosis, utrague parte obtusis, 40—52 m. m. Ig., 18—23 m. m, lat. Die Sporen sind entschieden grösser als bei P. caesia. Pol. rupifraga Mass. Arn. 199. nicht selten und an den brau- nen, regelmässig zu 4 im Schlauche befindlichen Sporen leicht kenntlich. Diese erreichen hie und da eine Grösse bis zu 45—52 m. m. L.’und 22—27 m. m. Br. Die runden gelbgrünen Hymenialgonidien sind stets vorhanden. Pol. bacilligera m. Flor& 1869 p. 516. nicht allzu selten und von diesem Partenkirchner Standorte in Arn. exs. 427 ver- öflentlicht. Zur Rechtfertigung dieser neuen Art möchte ich, mit Ver- laub, einige kurze Notizen über die Gattung Polyblastia anfügen. Noch manche Aenderung in der systematischen Anordnung wird eintreten, wenn einmal der schwierig zu untersuchende Bau des :: u L 9 Peritheciums, dessen Verhältniss zu den Periphysen, die farb- lose Schleimmasse des Hymeniums, welche nicht selten gestreift erscheint; dann die runden, farblosen, scheinbar gerandeten Zel- len (von Garov. tent. tab. X. fig. 1, 3, 4 abgebildet), die nicht sowohl Einzelzellen zerdrückter Sporen, als Bestandtheile der “unter den Schläuchen gelagerten Zellschicht sein’ dürften — bei Jeder Species geprüft sein werden. Nicht minder sind die gelb- grünen Hymenialgonidien, schon von Nyl. und Th. Fries erwähnt und von Garov. tent. tab. IX. fig. 1, 2, 3, 9, tab. X. fig. 1 abge- bildet, ein werthvolles Unterscheidungsmerkmal. I. Species saxicolae. 1. (Coccospora Körb.) Pflänzchen mit vethältnissmässig kleinen, wenig getheilten Sporen. a) Sporen farblos. “ 1. P. plicata Mass. Hepp 690. Zw. 318. Venet. 141. 2. P. singularis (Kplhb.) Arn. 393. b) Sporen braun (bis schwarzbraun). 3. P. discrepans Lahm. Arn. 392 a, b, c. 2. Die Theilung der Spore ist geringer, als bei der 4ten Gruppe, der Länge nach ist dieSpore nur 4—6. selten 8 Mal getheilt. a) Sporen farblos. 4. P. forana Anzi. b) Sporen braun. 5. P. deminulo Arn. 200. x 3. Eine eigenthümliche Abtheilung bilden Arten, welche Garov. tent. p. 147 als Verr. Hegeischweileri vereinigt hat. Die grossen Sporen sind meist nur 4 Mal getheilt, die mittleren Abtheilungen oder auch jede derselben sind jedoch abermals gespalten, so dass die Spore 6—8 loculi enthält, Die Zahl dieser loculi steigt aber auch bis zu 12, die Einzelzellen sind grösser als bei den übrigen Pol.-Gruppen; man könnte die Sporen weitzellige nennen. Einige Thelidia streifen so nahe an diese Abtheilung heran, dass ich Garovaglio’s Anmerkung tent. p. 150 nur bei- plichten kann, so: a) Thel. quinqueseptatum Hepp 99. b) Thel. epipolaeum Arn. 87. c) Thel. dominans Arn. 371. 10 “ Zu den Polyblastiis dagegen dürften zu zählen sein: a) Apotheeia immersa, tballo tenuissimo. 6. P. sepulta Mass. 205. Arn. 179. Hepp 950, 7. P. dermatodes Arn. 238, f. lirolensis Lichen. Ausfl. L b) Apoth. emersa, thallo plus minus crasso, 8. P. solvens Auzi 535. 9. P. Sprucei Anzi 286. cum var. 492. 493. f. gymnohola Norm. sp. loca p. 370. 10. P. Tarvesedis Anzi 237. (in mea eolleet.) vgl. dagegen Garov. tent, p. 171; es ist mir nicht gelungen, die von Garov. beschriebenen Sporen in meinem Exemplare der’Anzi- schen Sammlung zu finden. 11. P. Hegetschweileri Hepp 446. 4. Die Polybl. im engeren Sinne, welche, seltene Ausnahmen ab- gerechnet, achtsporige Schläuche besitzen, lassen sich (mehr bequem als wissenschaftlich) nach dem äusseren Habitus in zwei Hauptgruppen trennen: A. Apoth. maiora emersa, thallo plus minus crasso. 1) Gonidia hymenialia desunt. a) Sporae incolores vel solum aetate luteolae. 12. P. fuscoargillaces Anzi 368. 13. P. hyperbores (Ih. Fr.) Hellbom unio itin. 1867. var. nuda Th. Fr, aret. 266. 14. P. intercedens Hepp 445 a. Arn. 146. 15. P, inumbrala Nyl. .Flora 1864 p. 355. 16. P. pallescens Anzi 243 B. 17. P. cupularıs Mass. ? Arn. 425. 18. P. ventosa Mass. ?? Arn, 369. b) Sporae fuscae. 19. P. scotinospora Nyl. Hellbom unio itin. 1867. (Mudd man. p. 282). 20. P. typostoma Norm. spec. loca nat. 369. 2) Gonidia hymenialia adsunt: (sporae incolores). 21. P. ventosa Mass. Venet. 143. sin. (in mea collect., ni fallor.). 22. P. rugulosa Mass. Anzi Venet. 140. Hepp 951. Arn. 250. (gonidia hym. oblonga). (Schluss folgt.) mente w- 11 Gelehrte Gesellschaften. Kaiserliche Akademie der Wissenschaften in Wien. October — December 1869. Herr Professor Unger übermittelte eine Abhandlung über „das Anthracitlager in Kärnthen“, in welcher 19, meistens Farn- arten, beschrieben werden, welche mit jenen der Steinkohlen voll- kommen übereinstimmen, und von welchen 8 auch in den An- thracitlagern der Steiermark, der Schweiz und der französischen Alpen vorkommen. Zwei bisher noch nicht beschriebene Farn- stämme gaben dem Verf. Gelegenheit, sich gegen die bis jetzt bekannte Ansicht auszusprechen, dass die Stigmarien die Wur- zeln der Sigillarien seien; von den letzteren beansprucht Prof. Unger jene Arten, welche keine gefurchten Stämme besitzen, für Farne und beweist diess durch Vergleichungen. . Von Herrn Harz wurde eine Abhandlung vorgelegt über die Entstehung des fetten Oeles in den Oliven.“ In derselben zeigt der Verf., dass 1) die Anfänge dieses Secretes noch nicht die den fetten Oelen überhaupt zukommenden Eigenschaften besitzen, dass 2) dieselben bis fast zur völligen Entwickelung von einer durch Reagentien siehtbar zu machenden Haut umgeben sind, also wirklich Seeretionszellchen sind, dass 3) diese nicht einfache Bläschen sind, sondern eine grössere Anzahl sich nach und nach entwickelnder, sich schliesslich in fettes Oel umwandelnder Se- eretionszellchen (Tochterzellchen) in sich enthalten und dass end- lich die Membran der Seeretionsmutterzelle selbst zu Oel wird. Diese Membran wurde sichtbar gemacht erst durch Behandlung mit Miller’schenm Salze, dann mit Anilinlösung und zuletzt mit Chlorzinkjod; diese drei Reagentien gemeinschaftlich angewandt, färben die Membran der fetten Oelzellen schön dunkelblau. K. k. Zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. November und December 1869. Hr. Glowacki beschrieb einen neuen Bastard von Anemone nemorosa L. und A. trifolia L., den er A. Pittonii benannte. Hr. Dr. Kratft sprach über die Missbildungen der Mais- blüthe; er erläuterte die teratologischen Bildungen so in der’ männlichen als in der weiblichen Inflorescenz, die Entwickelung von Uebergängen der männlichen Blüthen zu Zwitter- und schliess- 12 lich zu weiblichen Biüthen,- in der männlichen Infloreseenz der Rispen der Maispflanzen durch allmälige Verkümmerueg der Staubblätter unter gleichzeitiger Förderung der Fruchtblätter, in der weiblichen Infloreseenz die Umwandlung der weiblichen Blü- then zu Zwitter- und schliessliah zu männlichen Blüthen durch successive Verkümmerung der’ Fruchtblätter unter gleichzeitiger Förderung der Staubblätter u. s. w. und bemerkt schliesslich 1) dass die Blüthen der Maispflanze ihrer Anlage nach nicht ein- geschlechtlich, sondern hermaphrodit sind; 2) dass bei ihrer nor- malen Entwickelnng jedoch in der gipfelständigen Inflorescenz durch Abort der Fruchtblätter männliche und an dem axillaren Blüthenstande durch Abort der Staubblätter weibliche Blüthen entstehen und 3) dass bei der normalen Entwickelung der ver- schiedensten Uebergänge der eingeschlechtlichen zu der zwei- geschlechtlichen Blüthen, der männlichen zu den weiblichen Blü- then und umgekehrt beobachtet werden. Hr. Dr. Reichardt beschrieb einen neuen Pilz aus Ost- indien, welcher zur Gattung Polystichus gehörig, P. Ransonnetii benannt wird und besprach dann einen von Hrn. K. Stoitzner eingesendeten „Nachtrag zur Flora Slavoniens“, in welcher 177 . für die dortige Flora neue Arten von Algen, Flechten und Pilzen aufgezählt werden. Hr. v. Frauenfeld legte den 1. Band der Annalen der Uni- versität von Genua vor, welcher die „Bryologia italiana“ von Prof. Notaris enthält, und dann die „Nachträge zur Flora von Nemes- Podhragy‘‘ von J. Holuby. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Sitzung vom 21. Oktober 1869. Herr Generällieutenant v. Jacobi, hielt einen Vortrag über den Blüthenbau der Agaveen. Das von ihm in der „Ham- : burger Gartenzeitung“ und in den Schriften der Schles. Gesell- schaft niedergelegte neue System der Agaveen war hauptsächlich von den Verhältnissen der Bestachelung, der Blattbildung und des ganzen Habitus ausgegangen; zahlreiche Blüthenanalysen haben ihn nunmehr in den Stand gesetzt, den ersten Versuch einer auf den Blütbenbau gegründeten Fintheilung der Agaveen zu machen, und gereicht es ihm zur Genugthuung, dass ein grosser Theil 13. der Arten, welche in Folge ihrer Vegetationsmerkmale von ihm als zusammengehörig bezeichnet waren, auch in ihren Blüthen sich als nahe verwandt herausgestellt haben. Derselbe unterscheidet die eigentlichen Agaveen (die Gattung Agave) mit cylindri- schem Griffel und die Pterostylae (geflügelt griffligen), mit an der Basis verdicktem, dreiflügligem Griffel, zu denen die Gat- tung Fourcroya und Beschorneria gehören. — Die Blüthendecke der Agaveen wird nach der Gestalt als präsentirtellerförmig ausge- breitet, glockenförmig, triehterförmig oder röhrenförmig (verlängert eiförmig) unterschieden; die letzteren in epigynae, perigynae und semisuperae eingetheilt. Auch der Blüthenstand, die Länge und die Stellung der Staubfäden geben wichtige Merkmale für die weitere Eintheilung der Agaveen. Herr Geheimrath Göppert zeigte vor: 1) ein Blüthen- köpfchen von Bellis perennis, aus dessen Blüthenboden durch Proliferation ‚6 kleinere gestielte Blüthenköpfchen herausgewachsen waren; 2) eine proliferirende Rose, aus deren Blüthenboden ein beblätterter Laubzweig hervorgesprosst war; 3) eine Kar- toffel, welche durch das foramen obturatum des Beckens von einem Hasen dergestalt hindurchgewachsen war, dass sie durch . die schmale Oeffnung des Knoggens in der Mitte eingeschnürt ist, Ferner berichtet derselbe über mehrere neue und seltene Acquisitionen des Breslauer botanischen Gartens, darunter die interessanten Farne: Gleichenia dicarpa Moore, Leptopteris su- perba (Colenso aus dem subtropischen Australien, Trichomanes radicans, Doryopteris nobilis, Lomaria cycadifolia, Alsophila au- stralis, ein Baumfarn von 8 Fuss Höhe und 12 Fuss langen Wedeln, Cibotium princeps und regale, Stangeria paradoxa Moore vom Cap Natal, wohl das grösste der wenigen Exemplare in den europäi- schen Gärten; ferner schöne Exemplare von T’heophrasta imperi- alis, Cycas eircinalis mit weiblichen Blüthen, Macrozamia australis, Anthurium Appunianum; eine ganze Colonie von Chinarinden- bäumen (Cinchona officinalis, micrantha, suceirubra, die auch als Blattpflanzen zu empfehlen sind, wie ein Prachtexemplar der Cinchona suceirubra, Mutterpflanze der rothen Chinarinde (erzogen von dem Cultivateur Herrn Neumann); endlich als grösste Sel- .tenheit ein grosses treibendes Exemplar Ferula Assa foetida (Seorodosma Bunge), das man dem verdienten Reisenden Herrn Prof. Haussknecht in Weimar verdankt. Der Secretär Prof. Cohn demonstrirt: eine von Möller in Wedel (Holstein) verfertigte Diatomeen-Typenplatte, ein 8 14 mikroskopisches Präpärat in den üblichen Dimensionen, welches nicht weniger als 376, in einem gedruckten Katalog speeifieirte, systematisch in 24 Reihen regelmässig geordnete Diatomeenarten, einzelne in verschiedenen Ansichten enthält. Derselbe verliest eine von Dr. Bleisch eingesendete Abhand- lung über ein neues Schlesisches Diatomeenlager. Dieses Lager wurde in den letzten Wochen bei dem Dorfe Pentsch, 2/, Meile N. W. vın Strehlen, bei Gelegenheit von Bohrversuchen auf Braunkohle entdeckt Ungefähr 10 Fuss unter der oberen schwärzlichen, fast moorigen Bodendecke fand sich eine auffallend leichte, leicht zerreibliche graue Erdart, deren Mächtigkeit auf 25 Fuss geschätzt wird, und in welcher Dr. Bleisch sofort eine Diatomeenerde erkannte. In der Erde finden sich eine Menge Blattabdrücke, Blätter, Samen, selbst Insectenreste, sowie feste eylindrische Kalktuffröhen, um Pflanzenwurzeln gebildet. Die Dia- tomeenpanzer sind in kohlensaurem Kalk eingebettet, auch ist mehr oder weniger Thonerde beigemischt. Dürch Schlämmen lässt sich eine ganz reine Diatomeenmasse ‚gewinnen, in welcher 34 Speeies unterschieden wurden, der Hauptzahl nach Cyeloiella Kützingii und operculata, Pimularia oblonga, Cymbella Ihren- bergii, cuspidata, Cymatopleura Sea, Surirella splendida, Campy- lodiseus punctatus Bleisch und costatus, Pleurostaurum acutum Bleisch, so wie mehrere Arten von Pinnulariu, Navicula, Amphora, Stauroneis, Gomphonemu, Symedra, Cocconema, Pleurosigma, Epi- themia und Üocconeis; auch glatte und warzige Schwammnadeln kamen massenhaft vor. Sämmtliche Arten finden sich noch lebend in den stark kalkhaltigen Brunnen und Lachen in der Nähe der Mergelgruben bei Peterwitz und Campen bei Strehlen. Hiezu bemerkt Herr Geheimrath Goeppert, dass die unter- suchten Blattreste aus den Erdproben diluvial zu sein scheinen, und dass darunter auch der Flügel eines Wasserkäfers (Hy- drobius dilurianus Assm.) erkannt worden sei. Der Seeretär fügt hinzn, dass in diesem Diatomeenmergel. auch zahlreiche Pollenkörner von Pinus und Laubbäumen, sowie Reste von Infusorien vorkommen, und berichtet über eine in der Hamburger Ausstellung mit einer Bronce-Medaille prämiirte „In- fusorienerde aus den Gruben von G. W. Reye und Söhne“; der Centner dieser Infusorienerde, die als ganz weiss, mittel, gewöhn- lich, und als grüner Infusorienguano unterschieden werden, kostet 7—9 Thlr.; sie findet Anwendung zu nicht weniger als 23, im \ 15 Preis-Courant aufgeführten teclmischen Zwecken. Die Lage der Infusoriengruben ist zwar nicht angegeben, doch konnte mit dem Mikroskop festgestellt werden, dass die ganz weisse aus dem berühmten Diatomeenlager zu Ebstorf, die graue aus dem Diato- meenlager von Osterode in der Lüneburger Heide stammt. F. Cohn, z. Z. Seeretär der Section. Sitzung vom 4. November. Bei einer früheren Discusion über das Vorkommen der Eichenmistel in Schlesien hatte der Secretär in Erinnerung gebracht, dass in der Sitzung vom 4. Juli 1833 Schauer mit Bezugnahme auf Nees von Esenbeck dieses Vorkommen behauptet, dass Dr. Alexander sie als häufig bei Krakowahne bei Oels ahgegeben. Hingegen erklärt heute der gegenwärtige Besitzer von Krakowahne, dass in seinem ca. 10,000 Eichen aller Alters- klassen umfassendeu Forst, wie überhaupt bei Krakowahne die Mistel auf Eichen nicht wächst. Herr Prof. Dr. J. Milde: Er habe über Asplenium, Dipla- zium und Alhyrium von %00 verschiedenen Arten etwa 200 un- tersucht. Nimmt man die Beschaffenheit der Spreuschuppen und der Gefässbündel im Blattstiel zur Begründung der Genera hinzu, so lassen sich wenigstens Asplenium auf der einen Seite und Athyrium mit Diplazium auf der anderen Seite scharf von ein- ander unterscheiden, nämlich Asplenium mit gitterförmigen Spreu- schuppen und centralen (1—2) ovalen Gefässbündeln, Afhyrium und Diplazium mit nicht verdickten Spreuschuppenzellen und 2 peripherischen, lineal-länglichen Gefässbündeln, die am Grunde der Spreite in ein sehr grosses hufeisenförmiges Bündel zusam- menfliessen. Ein drittes Genus, Micropodium, weicht von allen Aspleniaceen durch einen am Grunde sich abgliedernden Blattstiel ab. Hemi- dietyum vereinigt in sich die Merkmale von Asplenium und Athy- rium, weicht aber von beiden dadurch ab, dass sich am Rande der Segmente mehrere Reihen verlängerter 6seitiger Anastomosen- Maschen finden; mit diesem Genus fallen Oxygonium und Allan- todia zusammen Das centrale Gefässbündel bei Asplenium ist entweder dreh- rund oder stumpf, 3—4kantig. Der Holzkörper bestehl entweder aus 2 getrennten ovalen oder einer 3—4schenklichen Masse. Ent- hält der Blattstiel zwei getrennte Gefässbündel, so haben diese eine halbmondförmige Gestalt und eine divergirende Stellung und 16 v bleiben nur in seltenen Fällen bis zum Grunde der Blattspreite unverbunden, meist verbinden sie sich miteinander und zwar ent- weder genau in der Mitte ihrer grössten Convexität und es ent- steht dann ein centrales vierschenkliches Gefässbündel mit gleich- langen, bisweilen sehr langen Schenkeln, Im anderen Falle flies- sen die halbmondförmigen Gefässbündel unterhalb ihrer grössten Convexität zusammen und die zwei längeren Schenkel beugen sich oft noch horizontal. Nur bei Asplenium auritum und prae- morsum hat das centrale Gefässbündel einige Aehnlichkeit mit dem von Athyrium, ist aber durch Grösse und Stellung leicht zu unterscheiden. Die Zellen der Spreuschuppen zeigen bei Asplenium nicht selten eigenthümliche Vorsprünge, Rauhigkeiten, namentlich bei der Gruppe Darea, aber auch bei anderen Arten. In der Mitte der Spreuschuppe kommt es bisweilen zur Bildung eines Schein- nerven. Der Rand der Spreuschuppen ist gewöhnlich mit Drüsen- tragenden Zähnen besetzt. j - Bei Athyrium und Diplazium finden sich unabänderlich am Blattstielgrande zwei lineal-längliche Gefässbündel, die sich all- mälig am Rücken des Blattstiels durch einen Querriegel zu einen einzigen, sehr grossen peripherischen, hufeisenfömigen verbinden. Bei Dipl. asperum sind die freien Schenkelsüberdies einwärts geschlagen und bei Dipl. ambiguum bat das ganze Gefässbündel eine fünfkantige Form. Die Spreuschuppen der Aihyrien sind am Rande meist einfach gezähnt, die der Diplazien oft mit kurzen, am Ende zweispaltigen Zähnen bekleidet, ja einige am Rande durch verholzte Zellen gesäumt;-immer aber sind die Zellen der Hauptmasse nach unverdickt, wenn auch die hohen Zellscheide- wände zu Täuschungen bei einer nicht genauen Beobachtung Veranlassung geben können. Sehr oft sind die Gefässbündel der Aspleniaceen mit getrennten Gruppen oder mit einer vollkommen geschlossenen Gruppe stark verholzter, dunkelbrauner Zellen mantelartig umgeben, welche durch ihre parenchymatöse Form den Spreuschuppenzellen von Asplenitm am nächsten stehen. Am Schlusse legte der Vertragende noch Exemplare des von ihm für Schlesien entdeckten Aspidium remotum A. Br. von Gör-. bersdorf und Langwaltersdorf vor, und demonstrirte zugleich die Uebergangsformen zu A. Filix mas. von welchem A. remolum nur eine seltene hoch entwickelte Form ist. Hierauf theilte derselbe neue Beiträge zur Moosflora Schiesiens mit, welche in seiner ersten Zusammenstellung von 1856 eirca 346, in der von 1861 389 und in der in diesem Jahre herausgegebenen Bryologia Silesia 457 Arten umfasst. \ u nn Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Nenbauer’schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. : j FLORA. NM 2. Regensburg. Ausgegeben den 8, Februar. 1870. Mit Halbbogen 2 des Repertoriums für 1869. Inhalt, F. Arnold: Lichenologische Fragmente. — Gelehrte Anstalten und Vereine: Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur: — Literatur. — Botanische Notizen. — Anzeigen. -— Verzeichnis der für die Sammlungen der königl. botan. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. N Lichenologische Fragmente “ von F. Arnold. (Schluss.) \ # 23. P. amphiboloides Nyl. pyrenoc. 33. (forsan = rugulose ; „gonidia bym. oblonga“ dieit Nyl.). 24. P. hymenogonia Mudd man. 282. \ 25. P. suceedens Rehm. Arn. 426. B. Apoth. pro more minora, immersa, thallo sat tenni. 1) Gonidia bymenialia desunt. a) Sporae incolones. 26. P. alpina Metzler in Lichen. Ausil: in Tirol). L Kuf- stein p. 710. 27. P. albida Arn. 28. 28. P. orbicularis (non Mass.) Blomberg legit in monte Kinnekulle forsan hie enumeranda. 29. P. circularis Th. Fr. et Blomb. Flora 1866 p. 317. 30. P. obsoleta Arn. 370. 3l. P. amota Arn. \ b) Sporae fuscae. 32. P, abscondita Arn. 239. Flora 1870. 2 S 18 NB. 33. P. nidulans Stenh. Körb. par. 340. (eine ausgezeichnete Art; habituell, in exemplo meo, der P. caesia sehr ähnlich, jedoch durch die breiten, nicht selten fast runden, oft etwas nierenförmigen, tiefbraunen, grosszelligen Sporen leicht un- terscheidbar. Sporen 27—30 m. m. lang, 18—22 m. m. br,, 8 in asco. Ob P. obsoleta und abscongita nicht dennoch gelbgrüne Hy- menialgonidien besitzen, lasse ich zur Zeit dahingestellt; in mehreren neuerdings untersuchten Apotheeien fand ich sie nicht. 2) Gonidia hymenialia adsunt. a) Gonidia subrotunda. «) Sporae incolores, solum aetate luteolae. ß 34. P. caesia Arn. 16 a, b. Hepp 940. Rahhst. 647. Körb. 296. var. saprophila Arn. 85. 35. P. immersa Erb. eritt. it. 697. . Sporae fuscae. 36. P. rupifraga Mass. Arn. 199. 37. P. terebrata Mudd man. 281. b) Gonidia attenuata, bacilliformia. 5. Porphyriospora Mass. ric. 154. p. p. 38. P. barilligera Arn. 427. . Diese Gruppe zeichnet sich durch die in die Länge gezogenen Sporen aus. . a) Sporae aetate luteolae. 39. P. immersa Mass. Anzi Venet. 142; ich beobachtete 2—3 Sporen in den Schläuchen; Hymenialgonidien sah ich nicht. 40. P. nigella Kplhbr. Flora 1857 p. 375 excl. caet. synon. — Die Schläuche sind zweisporig, die gelblichen, an beiden Enden verschmälerten Sporen sind 45—48—56 m. m. lang, 18—23 m. m. br.; Hymenialgonidien konnte ich an einem untersuchten Apothecium nicht finden. ’ b) Sporae aetate rubescentes. 51. P. orbicularis Mass. exs. 177. 178. sched. crit.; hier bezeichnet Mass. die Schläuche 2—-4-sporig; das einzige Apotheeium in meiner Sammlung erlaubt keine Prüfung. 42. P. guestphalica Lahm, Arn. 268.; ich fand inden Schläu- chen bald 1, bald 2 Sporen; gelbgrüne, rundliche Hymenial- gonidien sind zahlreich vorhanden. ıs 6. Sporodictyon Mass. Flora 1852. ric. 181. 43. Sporod. Schaererianum Mass. Sp. verrucosoareolztum (Schär.) exs. Schär. 538. Schweiz. Cryp. 476. Körb. 321. var. theleodes (Smft.) Th. Fr. arct. 264. Spitsb. p. 48. 44. Sp. verrucosoareolatum Anzi 236. (vgl. Garov. tent. p. 171. (45. Sp. eruentum et Henschelianum Körb. par. 332). NB. Zweifelhaft ist die systematische Stellung der P. corrosa Körb. 297. Arn. 201. (vgl. Garov. Thel. Limb. p. 10). Flora 1867 p. 119. Synonym dürfte Microglaena Neri iciensis Hell- bom sein, II. Dermatocarpon. In eine selbständige Abtheilung lassen sich die Polyblastiae mit der Dermatocarpon-Spore vereinigen. Soweit ich sie kenne, besitzen sie sämmtlich gelbgrüne Hymenialgonidien. 1) thallo tenuiore. 46. P. rufa Garov. Anzi 235. var. minor Erb. er. it. 696. var. orbicularis Anzi 410, 2) Thallo erasso, diffractoareolato, obscuro. a) Asci bispori. Hieher gehören die Sphaeromphale- und Stigmatomma-Arten, welche ich in Lichen; Ausfl. in Tirol III. p. 956 aufgezählt habe. 47. Sph. fissa. 48. Sph. umbrina. 49. Sph. Hasszl. 50. Sph. elegans. 51. Stigm. cataleptum cum var. plar. var. lithinum Leight. exs. 98. var. protub. Arn. 125. 52. Verr. turgidella Nyl. scand, suppl. 188. b) Asci octospori. 53. Verr. subumbrina Nyl. Scand. 269. 54. E. isidioides Leight. Britt. Angioo. 20. tab. 6. f. A. Mudd man. p. 270. 3) Thallo subfoliaceo. a) Asei bispori. an x 55. Derm. Schaereri Th. Fr. 22; Arn. 99 «= Rabh. 609; Körb. 352. Zw. 210 (403). Hepp 100. Anzi 218 A. — Stenh. 30 b. (Flora 1866 p. 283). var. pallidum (Nyl] M. N. 541 p. p. Nyl. pyrenoe. p-. 20. var. incrustans Nyl. pyrenoc. 20. sorediatum Borr. Leight. var, glomeruliferum Mass. Anzi Venet. 118. var. psorodeum Nyl. Scand. suppl. 188. 56. D. gelatinosum Müller Flora 1868. p. 51. 57. D. pusillum (Hed.) Anzi 21SB. Arn. 169. var. adscendens Anzi 219. IL Species terricolae vel muscicolae. 1) Microglaena. - 58. M. sphinctrinoides (Nyl.) Th. Fr. arct. 261. exs. 24. 59. M. leucoihelia (Nyl.) Flora 1864 p. 356. Anziexs. 522. 60. M. sphinctrinoidella Nyl. Flora 1864 p. 355. ‘Norm. spec. loc. nat. 366. f. arenicola Norm. l. c. . 61. M. reducta Th. Fr. Bot. Not. 2) Weitenwebera. 62. W. muscorum Th. Fr. 23. Arn. 202. (Verr. muscicola Ach. Nyl. pyrenoe. 40, 3) Thelopsis 63. melathelia Nyl. Flora 1864 p. 358, 1868 p. 348. 4) Polyblastia. a) Sporae maximae. &) incolores vel luteolae. 64. P. helvetica Th. Fr. Flora 1866 p. 155. Y. gelatinosa Nyl. pyrenoc. 21. 65. P. terrestris Th. Fr. arct. 265. Norm. spec. loca 368. 8) fuscae. 66. P. tristieula Nyl. Flora 1865 p. 356. b) Sporae mediae magnitudinis (20—50 m. m.) &) incolores vel luteolae. 67. P. Sendineri Kplhb, Hepp 447. Arn. 130. Anzi 220. f. fimbriata Norm. spec, loca 369. 68. P. gelatinosa (Ach.?) Th. Fr. arct. 262. Flora 1866 p. 155. a) V. nigrata Nyl. pyrenoc. 34. b) Sph. nigrata Mudd man. 282. BUNSOEREFS: a rn 21 e) var. psammea Nyl. Flora 1863 p. 237. d) var. caliginosa Norm. spec. loca 369. 69. P. bryophila Lönnr. Th. Fr. arct. 265. Spitsb. 49. 70. P. fugax Rehm Flora 1868 p. 523. 71. P. Tarvesedis f, terrestris Garov. tent. 172. 72. P. lactea geophila Flora 1868 p. 249. #) fuscae vel nigricantes. 73. P. epigaea Massal. Kplhb. lich. Bay. 245. Th. Fr. Spitsb. 48, 74. P. nigritella Nyl. Flora 1865 p. 357. ! 75. P. gothica Th. Fr. Flora 1866 p. 155. Spitsb. 48. IV. Species corticolae. 1) Thelenella 76. modesta Nyl. pyrenor. 63. M. Wallroth. Körb. par, 320. Garov. tent. 161. Körb. 209. Arn. 148, var. septentrionalis Th. Fr. Flora 1867 p. 185. 77. Th. sericea Mass. 262, 2) Microglaena 78. pertusariella Nyl. Flora 1864 p. 356. Norm. spec, loca 366. 3) Polybl. 79. fallaciosa Stizb. Arn. 269. 80. P. lactea Mass. 143. Rabh. 201. 81. P. Nägelii Hepp 469. Nyl. pyren. 40, 82. P. Carrollii Mudd man. 283. 83. P. hibernica Nyl. Flora 1868 p. 163 (sporae fuscae ma- ximae). Nicht wenige der hier verzeichneten Flechten, insbesondere die Nylander’schen Nova, sind mir gänzlich unbekannt, wesshalb denn auch so manche der obigen Arten nicht am richtigen Platze stehen wird. Pol. cupularis Rabh. 763 scheint eine Lithoicea; mein Exemplar ist unbestimmbar. — Verr. maculiformis Anzi 367 hat einzellige Sporen: vgl. dagegen Garov. tent. p. 164. 45. Collema multifidum var. jacobaefolium Schk. nicht häufig. 46. Collema polycarpon Schär. Körb. par. 417. ziemlich sparsam. AT- Lethagrium Laureri (Fw.) Kplhbr. Körb. par. 421. hie und da: Sporen fingerförmig, stumpf, jung 2-zellig, später 4-zel- lig, 25 m. m. lang, 7 m. m. breit. Dieser niedrig gelegene Standort lässt vermutben, dass die Flechte auch noch aus- serhalb der Alpen aufzufinden sein wird. 48, Leptogium placodiellum Nyl. Flora 1865 p. 210. L. diffractum 'Kplhb, Körb. par. 424. Arn. 156. steril und selten, 22 2 | - 49. Wilmsia radiosa (Anzi) Körb. par. 406. steril hie und da. 50. Thelochroa Montinis Mass. Körb. par. 326. nur in wenigen Exemplaren gefunden, mit Hilfe der Loupe an den kleinen Thalluskörnchen und den braunen (nicht schwarzen) Apoth. erkennbar. Sporen 12—15 m. m. lang, 6—8 m. m. 'breit, eiförmig, Paraphysen zart. 51. Psorothichia. Von dieser Gattung fand ich 3 Formen, welche ich zur Zeit nicht genügend zu bestimmen vermag. a) Thallo nullo; apoth. sat parvis, fuscoatris, epith. füscescente, hym. hyp. incolore, iodis ope caeruleo; paraph. tenuibus, con- glutinatis; sporis 8 in aseis, uniloc., incolor., ovalibus, 15-18 m. m. lg. 8—-10m.m. lat. Das vorliegende Exemplar gleicht einer kleinfrüchtigen Biatora picila oder Lec. goniophila und zeichnet sich vor den andereren Psoroth. durch den fehlen- den Thallus aus. b) Psoroth. murorum Mass. — sat accedens ‘ad Arn. exs. 157 und wohl die nämliche Flechte, welche ich in Lich. Ausfl. ir Tirol II. Seefeld p 950 erwähnte. ce) Psor. Schäreri (Mass.) var... . . an Steinen, welche auf dem begrasten Boden liegen. Sporen 18-24 m. m. lang, 7—10 m. m. breit, einzellig. — Die Grössenverhältnisse der Sporen sind bei dieser Gattung von untergeordneter Bedeutung; ein weit grösseres Gewicht ist auf die Beschaffenheit der Thal- lusgonidien zu legen, da nicht bloss die gewöhnlichen, ein- fachen, gelbgrünen Gonidien, sondern auch gelbe Gloeocapsae und runde dunkelviolette „Algen“ im Thallus einzelner Psoroth.-Species vorkommen. Eichstätt im Dezember 1869. Arnold. Erklärung der Figuren. Fig. 1. Biatora picila Mass. Vier Sporen aus Arn. exs. 73 a. — 15—16 m. m. lang, 3 (—4) m. m. breit. Fig. 2. Biat. anomaliza Nyl. Vier Sporen der von Millardet bei Dole gesammelten Flechte; 15—16 m. m. lang, 3 m. m. br. Fig. 3. Biat. pieila Mass. Fünf Sporen der Flechte des Franken- Jura 484!, nach welcher Massalongo seine pieila aufstellte ; 12-17 m. m. lang, 3 (--4) m. m. br. Fig. 4. Biat. ochrarea Hepp. Vier Sporen der Flechte 618 b. aus dem Frankenjura (Flora 1862 p. 463) — 9—12 m.m.Ig., 5—6 m. m. breit, 2 Fig. 5. Biaf. ochraeea Hepp f. picila (Flora 1862 p. 463 u. 385) — 9—12 m. m. lang, 5—6 m. m. breit. Fig. 6. B. ochracea f. viridula — Drei Sporen aus Arn. exs. 45. — 9-10 m. m. lang, 5—6 m. m. breit. Fg. 7. Biat. subdiffracta m. Drei Sporen aus dem Original- Exemplare vom Hochgern (Flora 1869 p. 258). Fig. 8. B. subdiffr. f. alpestris m. Fünf Sporen aus Arn. exs. 412: 10—12 m. lang; 4 m. m. breit. Fig. 9. Biat. subdiffracta f. pieila Lichen. Ausfl. in Tirol. IV. Schiern p. 643. — fünf Sporen der Schlernflechte, 12—15 m. m. lang, 4 (—5) m. m. br. Fig. 10. Biatora subdiffracta in Lojka Bericht über eine lichen. Reise in Ungarn p. 495. — Vier Sporen der ungarischen Flechte: 12—16 m. m. lang, 6—7 m. m. breit. Fig. 11. Biatora Ahlesii Hepp. Vier Sporen der Heidelberger Flechte: 15—18 m. m, lang, 7—9 m. m. breit. Fig. 12. 13. Polyblastia amota m. var..... Vier Sporen der Partenkirchner Flechte: 4—45—52 m. m. lang, 18—22 m.m- br., farblos. Fig. 14. Polybl. discrepans Lahm f. dilatata m. Acht Sporen der Flechte von Partenkirchen: 15—18—23 m. m. lang, 9—12 m. m. breit, jung farblos, alt braun bis schwarzbraun. Fig. 15. Polybl. discrepans Lahm. Vier Sporen aus dem West- phälischen, von Lahm gesammelten Originale: 12—17 m. m. lang, 7—10 m. m. breit, dunkelbraun. Fig. 16. Verrucaria Dufourei DC, Sechs Sporen. der Flechte Moug. Nest. 953: 16-21 m. m. lang, 7--9 m. m. breit. Fig. 17. Verruc. disjuneta m. Acht Sporen der Partenkirchener Flechte Arn. exs. 284 b.: 12—16 m. m. lang, 7—10 m. m. breit. Fig. 18. Polybl. bacilligera m. Hymenialgonidien der Parten- kirchner Flechte Arn. exs, 427. Fig. 19. Polybl. bacilligera. Sieben Sporen der Partenkirchner Flechte Arn. 427: farblos, 30—40 m. m. lang, 14—18 m. m. breit. Fig. 20. Polybl. singularis (Kplhbr.). Sechs Sporen der Flechte Arn. exs. 393: farblos, 14—16 ın. m. lang, 8—10 m. m. br. Fig. 21. Polybl. singularis. Zwei Sporen der Flechte auf Dolomit des Schlern in Südtirol. Fig. 22. Polybl. Tarvesedis Anzi 237. Vier Sporen dieser Flechte: farblos zu 8 im Schlauche, 3650 m.m. lg, 16—19 m.m.br. 24 Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Sitzung vom 18. November 1869, 1) Stabsarzt Dr. Schröter: über Synehytgien. Die Syuchytrien gehören zu den einfachsten Schmarotzern auf leben- den Pflanzen. Sie entstehen aus Schwärmsporen, die sieh in die Zellen der Nährpflanzen einbohren, bilden kein Mycel, sondern wachsen durch gleichmässige Anschwellung. Die einzige Zelle aus der sie bestehen, ist zugleich vegetatives und Fructiheations- Organ. Sie bilden Dauersporen und Schwärmsporen. Erstere entstehen dadurch,. dass sich die erwachsene Synchytriumkugel mit zwei Häuten nmgiebt, einer inneren dünnen farblosen, und einer dieken braunen äusseren Membran. Zur Bildung der Schwärm- sporen zerfällt der Parasit in eine grosse Zahl von Tochterzellen, in welchen sich die Schwärmsporen entwickeln. Diese sind ku- gelartige Körperchen, mit einer langen Cilie versehen, durch welche sie sich in hüpfender Bewegung fortschnellen. Es waren bisher 6 Synebytrien bekannt, welche sämmtlich in Schlesien aufgefunden worden sind. Das häufigste ist Synchy- trium Anemones Wor., es kommt auf Anemone nemorosa L., aber auch auf Anem. ranunenloides L. vor, und bildet hier kleine Hö- ckerchen, die durch den veränderten Zellsaft der Nährptlanze dunkelviolett gefärbt erscheinen. Synch. Mercurialis Fuck. ist ebenfalls nicht selten, es bildet auf Mercurialis perennis L. becherförmige Wärzchen, bei reich- licherer Einwanderung weissliche, später braun werdende Krusten. Synch. Tarazaei De By et Wor. lebt auf Taraxacum officinale Wigg. und bildet an Blättern und Schaft kleine Wärzchen, die durch ihre lebhaft orangenrothe Farbe der kranken Pflanze ein “sehr charakteristisches Ansehen geben. Es ist in Schlesien nicht häufig. Synch Suceisae De By et Wor. bildet auf Suerisa pratensis Mnch. grosse eylindrische Wärzchen, die schön goldgelbe Farbe besitzen, so lange der Parasit noch unreif ist, später braun werden. Es scheint im Ganzen sehr selten zu sein, denn De Bary hat es nur einmal bei Berlin gefunden, später war es immer vergeblich gesucht worden. In der Nähe von Breslau kommt es auf einer feuchten Wiese bei Arnoldsmühle ziemlich reichlich vor. 25 Synch. Stellariae Fuck. erscheint ebenfalls als goldgelbe, im reifen Zustande als braune Auftreibung auf den Blättern und Stengeln von Stellaria media Wahl. Das zuletzt bekannt gewordene Synchytrium ist von Professor J. Kuehn in Schlesien selbst auf Myosotis stricta entdeckt worden. Vortragender hat es auf dieser Pflanze noch nicht gefunden, da- gegen glaudt er ein Synchytrium, welches auf Lithospermum ar- vense rothgelbe, später'braune Krusten bildet, mit dem Kühn’schen Synch. Myosotidis vereinigen zu müssen. Ausser diesen 6 schon fiüher bekannten Species finden sich in der Nähe von Breslau noch 4 andere Synchytriumarten, welche bisber nicht bekannt gewesen oder übersehen worden sind. Sehr häufig findet sich ein solches auf Gagea pratensis und Gagea lutea. Auf den Blättern der genannten Pflanzen erscheint sie in Gestalt von kleinen ‚gelben Punkten, die mit blossem Auge kaum wahrgenommen werden können. In allen Wäldern um Breslau auf Gagea luten, auf Gagea pratensis im botanischen Garten sehr häufig gefunden, so dass er wahrscheinlich auch an andern Orten nicht selten sein wird. Es soll als S. Iaetum n. sp. aufgeführt werden. Ein dem 8. Anemones sehr ähnlicher Parasit: Synch. globo- sum n. sp. fand Vortragender an einigen Viola-Arten (Viola per- sicifolia Schk. und Viola canina L.) auf einer feuchten Wiese hinter dem Scheitinger Parke. Er sitzt besonders reichlich an den unteren Stengeltheilen, und bildet hier halbkugelige Wärz- chen, in welchen die in der Jugend weissen Kugeln des Parasiten liegen. Auf Adoxa Moschatellina L. lebt ein ähnlicher Schmarotzer Synch. anomalum n. sp., der ebenfalls in der Jugend weiss ist, aber durch die sehr wechselnde, meist lang elliptische, aber auch bohnen- und nierenförmige Gestalt von dem vorigen verschieden ist. Es wurde von Herrn Dr. phil. Schneider zuerst bei Skarsine eingesammelt, dann vom Vortragenden bei Canıh und Sibyllenort und von Herrn Gerhard bei Liegnitz gefunden. Das letzte Synebytrium endlich Syneh. aureum n. sp. findet sich anf Lysimachia Nummularia L., Cardamine pratensis und Prunella vulgaris L. Es erscheint in der Jugend als goldgelbe Kugel und bildet auf der Nährpflanze stecknadelkopfgrosse Wärzchen. Es wurde zuerst auf derselben Wiese bei Arnoldmühle gefunden, auf welcher Synch. Suceisae vorkommt, und ist besonders auf der Lysimachia ausserordentlich reichlich. Auf dieser kommt es auch 28 anderwärts sehr häufig vor, z. B. auf den Wiesen an der Ohle, hinter der Margarethenwiese und bei Carlowitz. Die einfache Organisation dieser Schmarotzer erleichtert die Beobachtung ihrer Enlwickelung sehr; bisher war dieselbe aber nur von Synch. Taraxarı und Synch. Mercurialis durch de Bary und Woronin bekannt gemacht worden. Vortragender hat die Entwickelung sämmtlicher Synchytrien, so weit es möglich war, verfolgt. Unter Vorlegung der dazu gehörigen Zeichnungen wurden diese Verhältnisse mitgetheilt, ihre ausführliche Publika- tion soll an einem anderen Orte folgen. 2). Prof. Dr. Cohn: über Pilzepidemien bei den Insekten. Während bei den höheren Thieren und’ insbesondere bei Menschen, Pilze bis jetzt nur als Erreger von Hautkrankheiten mit Sicherheit erkannt, als Urschen innerer, insbesondere conta- giöser Erkrankungen aber wohl vermuthet, jedoch noch nicht nachgewiesen sind, entwickeln sich im Blut der anderen Thiere, insbesondere der Insekten, Pilze, welche bei denselben tödtliche Krankheiten, meist Epidemien, erzeugen. Schon seit dem 17. Jahrhundert hat man in den Antillen, in China, Neuseeland, Mexico, erst später auch bei uns, aus dem Körper von Schmetterlingen, insbesondere deren Raupen und Puppen, aus Wespen, Ameisen, Cicaden, Käfern, Spinnen und anderen Insekten Pilze hervor- wachsen sehen, '/ı bis 6 Linien lang, meist schön gelb, walzlich, an der Spitze, oft kolben- oder keulenförmig verdickt oder ver- zweigt; an diesen Spitzen sitzen die warzenähnlichen Früchte des Pilzes, in deren Inneren sich haardünne lange Sporen, meist zu 8 in einem engen Schlauche eingeschlossen, entwickeln. Diese Insecten bewohnenden Pilze wurden von Leveillö und Tulasne als Torrubia, von Fries als Uordiceps bezeichnet, und erregten meist Aufsehen, weil man in ihnen die Verwandlung eines Insects in eine Pflanze zu erblicken glaubte; daher der Name mouche vegelante vegetable fly für die westindischen, Hiao thac ton schong, Sommerraupe, Winterpllanze, für die chinesischen als heilkräftig gepriesenen Arten. Aeltere Zeugnisse hatten bereits das Hervorschiessen der Pilze nicht bloss aus todten sondern aus noch halb lebendigen Insekten berichtet; Tulasne zeigte, dass die fadenförmigen Cor- dycepssporen -in zahlreiche kurze Theilsporen zerfallen; diese keimen in verzweigte Pilzfäden aus, welche auf wirtelständigen Trägern (Basidien) lange Sporenketten treiben. Diese Pilzfäden 27 überziehen entweder die abgestorbenen Insectenkörper mit weissem, schimmelähnlichen. Ueberzug, oder verflechten sich zu keulenför- migen oder verzweigten Körpern, welche an die Gestalt der Cor- dycepspilze erinnern; man hielt sie früher für eine eigenthüm- liche Pilzgattung, Isaria: Lebert hat mehrere interessante Formen dieser Insectentödter beschrieben. ı Dass die Cordycepspilze, und insbesondere ihre Vorläufer, die Isarien Epidemien bei Insekten veranlassen, ist seit 1866 durch Bail, Hartig und de Bary bei den Kiefereulen und Kiefer- spinnern nachgewiesen, welche in den Forsten Norddeutschlands oft verheerend auftreten. Nach einigen Angaben sterben 50—80 pCt. dieser Raupen an der Isarienkrankheit. Seit längerer Zeit wurden die Seidenraupen in Südeuropa von einer Krankheit befallen, in deren Folge die Seidenernte in ganzen Provinzen zu Grunde ging; die abgestorbenen Raupen verwandelten sich in starre, harte. Mumien und bedeckten sich an der Oberfläche mit weissem staubigem Schimmel, während das Innere mit trockenem weissen Pilzgewebe ausgestopft war. Dieser Pilz ist seit 1835 unter dem Namen Botrytis Bassiana bekannt; die Krankheit selbst, als Muscardine oder Caleino be- zeichnet, ist seit länger als 10 Jahren in den Seidenculturen völlig verschwunden, dagegen in den letzten Jahren als ausser- ordentlich verbreitet unter den Kieferraupen durch Bail und de Bary erkannt worden. De Bary hat auch in Bestättigung der Vittadinischen Beobachtungen über die Entwickelungsgeschichte des Muscardinepilzes gezeigt, dass seine Sporen auf der Ober- haut der Raupen auskeimen, dass ihre Keimschläuche, die Haut durchbohrend, in die Körperhöhle der Raupe eindringen und hier zahlreiche eylindrische Fortpflanzungszellen (Cylinderconidien) abschnüren; letztere verbreiten sich im Blut, keimen in diesem nach einiger Zeit aus und bilden das Pilzmycelium, welches all- mällig die der ganze Körperhöhle ausfüllt und etwa 14 Tage nach der Ansteckung die Raupe tödtet, nach dem Tode aber die Haut derselben durchbricht, um an der Aussenseite die Sporen hervor- zubringen. De Bary hält die Botrytis Bassiana analog den Isarien für den Entwickelungszustand eines Keulenpilzes, vielleicht der auf todten Maikäfern beobachteten Melanospora parasitica. In eine andere Abtheilung des Pilzreichs gehört dagegen die Gattung Empusa m." (Myophyton Lebent, Entomophthora Fresenius), welche das epidemiache Absterben der Stubenfliegen im Herbst veranlasst, das schon Göthe’s Aufmerksamkeit auf sich lenkte. 28 Empusa entwickelt sich auch in anderen Insekten, namentlich Dipteren;, Bail fand, dass Eıpusa 1867 und 1868 ein epidemi- sches Absterben der den Kieferwäldern so gefährlichen Forleule veranlasste; ich selbst habe die in diesem Frühjahre auf den Feldern ausserordentlich verbreitete Zwergeicade (Jassus sexno- Zatus) einer epidemischen Empusakrankheit unterliegen sehen. Den vielfach behaupteten Zusammenhang von Empusa mit Mucor oder Archlya kann Vortragender nicht bestätigen. Im September dieses Jahres richteten die Erdraupen (die Raupen der Ackersaateule Agrotis segeium) in den Rapsfeldern und der jungen Wintersaat Schlesiens ausserordentliche Verheer- ungen an; in diesen Raupen beobachtete Vortragender eine neue Pfizkrankheit, welche dieselben in ihrem Winterlager in der Erde hinwegrafft. Die Raupen werden ‚äusserst träge, bewegungslos, ihre Farbe ändert sich von graugelb in matt schwarz, während der Kopf und andere hornige Theile glänzend schwarz werden. Nach dem Tode wird die Raupe erst weich, endlich austrocknend und einschrumpfend, schliesslich in eine schwarze, steinharte brüchige Mumie verwandelt. Der ganze Körper ist mit einer schwarzen zunderartigen Pilzmasse ausgefüllt, die unter dem Mikroskop fast nur aus sehr grossen kugelförmigen Spcren besteht, während die Pilzfäden zeitig zu Grunde gehen. Vortragender hat den Pilz als Tarichium sphaerospermum, die Krankheit als schwarze Muscardine bezeichnet. Als erstes Stadium der Krankheit zeigt sich eine Schwarzfärbung des Blutes mit Auftreten von Kıystallen und zahlreichen kugelichen, frei umherschwimmenden Pilzzellen in demselben. Diese Pilzzellen entstehen so, dass die auf eine noch nicht erforschte Weise ins Innere der erkrankenden Raupen eingedrungenen Fäden des Pilzes sich durch Quertheilung in zahlreiche Glieder oder Gonidien theilen, welche anschwellend, sich von einander lösen und durch das Blut in der ganzen Kör- perböhle vertheilen (Oidiumzustand, analog dem Wassermycel oder der Kugelhefe Mucor). Kurz vor dem Tode wachsen diese Gonidien in schlauchartige, rechtwinkelig sich verzweigende, im Ganzen aber nur wenig verästelte, einzellige oder wenig geglie- derte Pilze aus, an denen die schwarzen Sporen seitlich hervor- Sprossen; diese sind Dauersporen, mit derber, doppelter Haut versehen, und haben noch nicht gekeimt; dagegen bedecken sich in feuchter Luft die todten Erdraupen mit einer mehlartigen Isaria, die jedoch an der Krankheit keinen Theil hat. Eine 29 ausführliche Darlegung dieser interessanten Verhältnisse soll an- derswo gegeben werden. Schliesslich berührte der Vortragende noch die gegenwärtig grassirende, so verderbliche Pilzkrankheit der S®denraupen, wel- che als Gattine oder Pebrine bezeichnet und durch die im Blut der Raupen entwickelten Cornalia’schen Körperchen, die von Lebert als Panhisiophyton ovale zuerst beschriebenen Pilzzellen charak- terisirt ist — sa wie die noch genauer studirten Gebilde, welche Pasteur, in der neuesten seit wenigen Jahren in grösster Heftig- keit unter den Seidenraupen von Südfrankreich wüthenden Epi- demie der mort flats beobochtet hat. Literatur Winterflora von H. Jäger, Grossherzogl. Sächs. Hof- gärtner. Dritte umgearbeitete und sehr vermehrte Auf- lage. Weimar, Voigt 1870. 164 Seiten. Diess Schriftehen gibt Anleitung zur künstlichen Blumenzucht im Winter und beachtet hierbei in erster Linie die Zucht der Winterpflanzen im Zimmer. Der Verf. will zeigen, auf welche Weise es dem Freunde der Blumen möglich wird, mit geringen Mitteln sich die Freude blö- hender Gewächse auch während der rauhen Zeiten des Jahres zu verschaffen. Nach einer allgemein gehaltenen Belehrung über passende Räume, Temperatur, Feuchtigkeit etc. gibt der Verf. Anleitung, wie die am besten zur Winterzucht geeigneten Pflanzen zu be- handeln sind. Es werden zu diesem Zwecke der Reihe nach auf- geführt die Zwiebel- und Knollengewächse, die ein- und zwei- jährigen Pflanzen, die Holzgewächse. Die Rathschläge und Winke des Verf. werden den Freunden . eines Wintergartens wie jedem Liebhaber der Blumistik sicher erwünscht sein, und diess um so mehr, je ausführlicher dieselben gegeben sind. Dr. Singer. 30 Botanische Notizen. Durch eine längere Reihe von Heften der „Atti* des k. In- stitutes der Wissenschaften in Venedig geben Dr. v. Visiani und Dr. Saccardo ein einfaches systematisches Verzeichniss der in Venetien wildwachsenden Pflanzen. Diese Fiora umfasst 2953 Arten (°/, der Flora von ganz Italien, welche circa 4500 Arten zählt); sie zeigt sich am ärmsten in der Provinz Rovigo und am reichsten in der Provinz Udine, indem in dieser die marine und Litoral-Fauna, dann die der Ebene, der Hügel bis zu den Alpen hinauf vertreten ist. Im letzten Hefte (9 de 1869) besagter Schrif- ten werden einige wenige fremde Pflanzen aufgezählt, die als Flüchtlinge aus dem botanischen Garten in Padua sich in dessen Nähe eingebürgert haben, wie Lobelia bicolor und syphilitica, Di- crocephala sonchifolia, Calceolaria scabiosaefolia u. m. a. Prof. Garovaglio erwähnt (Rendic. del r. Ist. lomb. d, sc. e l.) einer im botanischen Garten zu Pavia ;eultivirten Mi- mosa, welche sieh durch eine eigenthümliche Irritabilität der Blätter auszeichnet, die bei der mindesten Berührung derselben stattfindet. -— Er erwähnt bei dieser Gelegenheit auch einiger sehr seltener Pflanzen, die im obgenannten Garten cultivirt wer- den, wie: Cephalothus follicularis, Lecythis ollaria, Antiaria toxi- caria u. m. a. Ueber die Reifung der Früchte der Musa sapientum L., welcher Baum in den Gärten von Catania u. a. O. Sieci- liens gemeinschaftlich mit M%. paradisiaca L. und M. chinensis Sw. gepflanzt wird — stellte Prof. Silvestri (Atti della Accad. Gioenia di Catania IIL 1869) mehrere Versuche an, aus welchen hervorgeht, dass dieselben bei 83°, Zucker, 2%, Cellulose ent- halten. Die Früchte sind gross, haben ein weissgelbliches, mür- bes, sehr zuckeriges Fleisch und einen Geschmack wie Ananas, — Prof. Silvestri hat auch die Natur der Säure in den Früch- ten der Cyphomandra betacea Sendt. (Solanum tuberosum Car.) untersucht (l. c.) und gefunden, dass in den unreifen Früchten sich 17% Citronsäure *) vorfinden, bei reifen Früchten der Ge- halt derselben sich auf 46%, beläuft. Diese Cyphomandra wird in mehreren Gärten Sieiliens eultivirt, sie erreicht eine Höhe von 4 Met. und trägt eiergrosse pomeranzengelbe sehr saure Früchte. *) Die Paradiesäpfel enthalten auch Citronensäure, aber nicht in go reieh- licher Menge, daher auch nicht verwendbar. ner 3 Im verflossenen Herbste zeigten sich an der in verschiede- nen Häusern von Mira u. a. Orten aufbewahrten Polenta rothe Flecke. Ueber diesen Gegenstand sprach Prof. Busoni im Athenäum zu Venedig (Atti V. 1869) und bemerkte, dass schon in früheren. Jahren solche Fälle vorgekommen seien, dass Dr. Sitti in diesen rothen Flecken die Bildung eines Pilzes,.den er Zaogalactina imetrofa benannte, erkannte, den Dr. Barth. Bizio später Serratia marcescens benannt hatte. Gr. Busoni erwähnt ferners der in Frankreich beobachteten rothen Flecke, die theils als Oidium aurantiacum, als Monas prodigiosa, als Palmella u. s. f. beschrieben wurden; die in Mira untersuchten Fleeke erklärt er als eine Microbaloa. Sr. Die in Nr. 33 des verflossenen Jahrganges dieser Zeitschrift pag. 519 erwähnte deutsche Uebersetzung der schwedischen Ab- handlung des Hrn. Prof. Sten Stenberg zu Stockholm über Fabrikation von Flechtenbranntwein ist nunmehr in den Nummern 51 und 52 des Jahrganges 1869 der zu Wien erscheinenden „Wie- ner landwirthschaftlichen Zeitung, herausgegeben von der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in Wien“ vollständig zum Abdruck gekommen, was zur Notiz für diejenigen dienen mag, welche sich für diesen Gegenstand interessiren. Pag. 521 Zeile 1 von oben in der Flora 1869 muss.es übri- gens „Resultate‘ statt „Versuche“ heissen, was man zu verbes- sern bittet. v. Krempelhuber. ” Bei Tours, Macon und Angers hat man Bambus angepflanzt; derselbe gedeiht sehr gut. Er hat nicht allein den letzten Win- ter tapfer ausgehalten, sondern auch den vorletzten, wo er eine Kälte von 15° ausgehalten hat. Verschiedene Arten kommen so- gar unter dem Klima von Paris sehr gut fort. Der Acclimatisa- tionsgarten hat in diesem Jahre mehrere hundert Stämme ver- kauft. Besonders vortheilhaft scheint es, die Böschungen der Eisenbahnen damit zu bepflanzen. —T. . Aus den kleinen Samen von Herania purpurea bereitet man in Nicaragua eine Chocolade, die besser sein soll als die von Cacao. Die Indianer sammeln und verkaufen jene Samen. —r. 32 Anzeige. A. 8. Fuller’s Kultur der Fruchtsträucher, als der Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Juhannisbeeren, Stachel- beeren, Kornelkirschen, Preisselbeeren, Heidelbeeren, Berbe- ritzen, Zwergkirschen ete. etc. Nebst einer Anleitung zum Einsammeln, zur Verpackung und Verseudung der Früchte, Deutsche Bearbeitung des amerikanischen Werkes vom Hof- ‚gärtner Heinrich Maurer in Jena. Mit 27 Tafeln, ent- haltend 103 Abbildungen. gr. 8. Geh. ı Thir 7'/, Sgr. oder 2A. 15 kr. Bei B. F, Voigt in Weimar erschienen und vorräthig in allen Buchbandlungen. Pflanzen - Kaufsgesuch. Der Unterzeichnete sucht eine möglichst vollständige, gut- gehaltene Sammlung getrockneter deutscher und europäischer Monokotyledonen zu billigem Preise anzukaufen und bittet, allen- fallsige Offerte diessfalls baldigst an denselben gelangen zu lassen. A. v. Krempelhuber, Amalienstrasse Nr. 3. Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- 1 4 gegangenen Beiträge. Mittheilungen aus dem naturwissnschaftl. Vereine von Neu-Vor« pommern u. Rügen. Jahrg. 1. Berlin 1861. j F. A. Guil. Miquel: De einchonae speeiebus quibusdam,, adjectis is quae in Java coluntur. Amstelod. 1869. Jahrbuch des österr. Alpenvereines. Band 5. Mit 4 Kunstbeilagen. Wien 1869. Jäger, H.: Winterflora. Dritte umgearbeitete und sehr vermehrte Auflage. Weimar 1870, Nuovo giornale botanico italiano, Firenze Vol. I. cpl. nr. 1. Sitzungsbericht der kgl. bayer. Akad. d. Wiss München 1869. I. 4. 112. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauerschen Buch- druckerei (Chr. Krug's Wittwe in Regensburg. FLORA. MW 83. BRegenshurg. Ausgegeben den 22. Februar. 1870. Inhalt. W. Nylander: Addenda nova ad Lichenographiam europaeam. — Literatur. — Botanische Neuigkeiten im Buchhandel. — Personalnachrichten. — Botsnische Notizen. — Anzeige. — Verzeichnis der für die Sammlungen der königl. botan. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Addenda nova ad Lichenographiam europaeam. Continuatio tertia decima. — Scripsit W. Nylander. 1. Lecanora mniaroeiza Nyl. Subsimilis L. Zurfaceae var...mniaroeae (Ach.), sed thallus (al- bidus) hydrate kalico flavescens. Variant apothecia biatorina (aut subleeideina) et zeorina. Supra muscos in Finlandia et Lapponia (Silen et Norrlin). In California saxicola adest bene lecanorina (Bolander). 2. Lecanora coracodes Nyl. Thallus obscure einereus granulato-areolatus sat tenuis inde- terminatus; apothecia nigra (latit. 0,5—0,8 millim.), margine thal- lino suberenato eincta, intus pallida; sporae Snae incolores elli- _psoideae simplices, longit. 0,009—0,012 millin., cerassit. 0,005—6 -millim., paraphyses mediocres vel erassiusceulae (crassit. fere 0,002 millim.) apice inerassato fuseescente (inde epithecium fu- scescens),, hypothecium incolor. Jodo gelatina hymenialis coe- rulescens. Ad saxa granitica in provineia Tavastia Finlandiae (Silen). « Videtur.esse e stirpe Lecanorae cinereae prope L. ceinereo- rufescentem, a qua jam distat thallo iodi ope non tincto. Facie Flora 1870. 3 2 34 convenit cum Leeidea tenebrosa, sed apothecia habet bene leca- norina. 3. Lecanora hypophaeca Nyl. Thallus cineraseens vel einereo-virescens tenuis granulato- inaequalis; apothecia nigricantia vel sanguineo-nigra lecideina planiuseula marginata (latit. 0,7—1,5 millim.), margine proprio nigro suberenulato vel inaequali vel undulato, dein convexula ınargine exeluso; sporae (in thecis myriosporis) oblongae, lon- git. 0,005—-6 millim., erassit. 0,0015 millim., paraphyses medio- ceres vel crassiusculae (crassit. eireiter 0,003 millim, apice elec- trino-fuscescente erassiore) articulatae, hypothecium incolor infra tenuiter infuscatum (gonidiis supra hoe stratum inferum glome- rulose in hypotheeio instratis). Gelatina hymenialis iodo vinose vel fulve rubescens, praecedente coeruleseentia. Ad saxa granitica in Scotia, Braemar, legit Crombie. Differt a comparanda L. privigna Ach. jam paraphysibus et. strato infero fusconigro hypothecii. Hoc stratum crassit. 0,03 millim. 4... Lecidea subuliginosa Nyl. Similis fere, quoad apotheeia, Lecideae uliginosae (hypotheecio fusco), sed thallus albidus vel albido-einerascens granulatus. In Finlandia boreali, Kuusamo, supra terram (Silen).- 5. Lecidea persästens Nyl. - Thallus einerascens inaequalis vel subevanescens; Apothecia nigra ‚plana marginata (latit. 0,5 millim.), intus obseura; sporae Snae ellipsoideo-oblongae simplices (vel interdum spurie 1-septa- tae), longit. 0,010-—-12 millim., crassit. 0,005—6 millim., epithe- cium lutescens, hypotheeium fuscum, paraphyses gracilescentes. Jodo gelatina hymenialis coerulescens. Supra vegetabilia destructa in Lapponia, Lyngen (Norrlin). Accedit ad L. fuscam, a qua mox differt apotheciis nigris definite marginatis atque reactione iodo effeeta. Aptheeia juniora substipitata. 6. Leceidea illudens Nyl. Fere ut propria speeies distineta est a L. muscorum (Sw.), apotheeiis (facie sicut in L. pezizoidea) substipitatis, margine per- sistente Saepiusque Caesio-pruinosoe. Sporae aciculares tenuiter ‘86 5—7-septatae,. longit. 0,038—48 millim., erassit. 0,0025—0,0030 millim., paraphyses mediocres, epitheeium coerulescens, hypothe- eium rüfeseenti-fuscescens. Jodo gelatina hymenialis ‚vinose ru- bescens (praecedente coerulescentia). In Finlandia boreali, Kuusamo, supra muscos destructos (Silen). oo 7. Leeidealeucophacoides Nyl. Thallus albido-cineraseens areolato-granulosus subaegnabilis sat tenuis, bypothallus nigricans passim et ambitu visibilis; apo- thecia nigra vel fusco-nigra planiuscnla (latit. 0,5—0,7 millim.), margine demum exaequato, intus albida; sporae Snae incolores ellipsoideae vel oblongae, longit. 0,010--17 millim., erassit 0.004 —6 millim., paraphyses discretae graeilescentes, epithecium umbrino-fuscescens, hypotheeium incolor. Jodo gelatina hymeni- alis (cum theeis) eoerüleseens. oo. Ad saxa in Finlandia boreali, Kuusamo (Silen). Thallus extus hydrate kalico e flavo mox ferrugineo-rubens, qua nota haec species statim differt a Leeidea Tencophaca Flk., facie spermatiisque conveniente. Dubium sit, an melius locus tribuatur in stirpe Zecideae parasemae aut in stirpe Lecanorae subfuscae. Apothecia lecideina vel sub-biatorina. 8. Lecidea interludens Nyl- Thallus albidus vel einereo-albidus tenuis rimuloso-areolatus nigrieanti-limitatus; apotheeia nigra superficialia (atit. 0,5—0,9) convexiuscula immarginata (vel saepe margine albo epithallino tenui eineta), intus incoloria; sporae Snae incolores .ellipsoideae, longit. 0,010—12 millim., erassit. 0,006—8 millim., paraphyses mediocres apice clavato fusceseente, Jodo gelatina hymenialis coerulescens, deinde thecae vinose vel violacee rubentes. In Scotiae montibus Braemar, ad saxa quartzosa (Crombie). Arcte affinis Lecideae molli (Whlnb.), sed sporis majoribus ellipsoideis, theeis iodo totis tinctis (nec pracsertim apice solido sie tinetis, sicut hoc in L. mollöi observatur), ete. Colore thalli et variis notis aliis differt a Z. Kochiana. Spermatia breviuscula. 9. Leeidea symphorellaNyl. Thallus parum visibilis; apotheeia nigra minuta (latit 0,2—0,3 millim.) convexiuseula immarginata aggregato-acervulata (acervulis sic ex apothechis pluribus eonnatis compösitis latit. circiter 1 3# 36 'millim. vel minoribus), intus coneoloria; sporae &nae incolores oblongae simplices, longit.. 0,010—18 millim., erassit. 0,004—7 millim., paraphyses mediocres (vel non semper bene discretae), epithecium sordide coerulescens vel fuscescens, hypothecium (cum peritheeio) brunneo-infuscatum. Jodo gelatina hymenialis (cum thecis) vinose rubescens vel vinose violascens, praecedente eoeru- lescentia. Ad saxa arenaria in Scotia (Crombie). Species quoad genus, nonnihil ambigua; thallus enim adest Leeideae conveniens substratus albidus tenuis areolato-diffractus (hydrate kalico leviter flavescens), passim evanescens, at vix est proprius; sed obvenit alius thallus obscurus parcus vel obsoletus apotheciis adnatus vel sub iisdem, gonidiis (fere gonimiis) viridibus crasse involutis, vulgo ellipsoideis geminisque. 10. Lecidea eupetraeca Nyl. Satis similis Z. »eiraeae, sed mox distincta thallo hydrate kalico e flavo-ferrugineo-tineto et intus tum ochraceo-cinnabarino. Sporae (fuscae) nonnibil simplieiores, 3-septatae vel parum irre- gulariter divisae. Epitheeium vix vel parum orceinicum. Ad saxa in Suecia (ipse), in Finlandia (Silen) et in Lapponia (Norrlin). Reactionibus faeillime dignoseitur a L. pelraca, quam facie externa simulat. 11. Lecidea mniaroeoides Nyl. Similis Lecanora mniaroeae (biatorinae), sed apotheeia (fusco- nigricantia convexa) hypothecio fusco et sporis minoribus (longit. 0,021—25 millim., erassit. 0,011—12 millim). Supra muscos et lichenes destructos in Lapponia (Norrlin). Paraphyses gracilescentes, epitheeium (e clavis paraphysum) luteo-fuscescens (in lamina tenui). 12. Lecidea phloeoica Nyl. Fere varietas Lecideae atlendendae, a qua praecipue differt hypothecio dilutiore. Apothecia concaviuscula marginata (latit. eireiter 0,2 millim.) opaca, conceptaculo subruguloso; sporae Snae fusco-nigrescentes oblongae 3-septatae, longit. 0,011—14 millim., erassit. 0,0035—0,0045 millim., epithecium cum peritheeio et parte infera hypothecii fusconigrun, cetera pars hypotheeii dilute fu- scescens (thalamium etiam dilutius, nonnihil fuscescens vel fere 37 incolor). Jodo gelatina hymenialis coerulescens, dein violaceo- rubescens (eoerulescentia apicum thecarum persistente). In Finlandia, Mustiala, in fissuris corticis betulae (P. A.Karsten). Thalamium in humido statu altit. cireiter 0,066 millim., bypo- thecium erassit cireiter 0,048 millim. Paraphyses erassit. 0,002, clava fusca erassit. 0,004—5 millim. Cfr. Z. polyporina. 13. Thelocarpon conoidellum Nyl. Apotheeia flava vel flavo-virescentia conoidea vel papillari- conoidea (basi latit. eireiter 0,1 millim.) saepius compressiuscula; sporae (in thecis myriosporis) lageniformes vel utroque apice subaequaliter incrassatulae, longit. 0,004—6 millim., crassit. 0,0015—0,0020 millim., paraphyses graciles (erassit. vix 0,001 millim.) altitudinem thecarum fere aequantes, Jodo gelatina hymenialis cupreo-fulvescens vel vinose fulvescens. In insula’ Sinus Fenniei Hogland (M. Brenner, 1868). Thallus botrydiniformis (an vero proprius ?) obscure virens tennis. 14. Verrucaria umbrinula Nyl. Thallus umbrino-nigrieans (vel locis umbrosis umbrino-oliva- ceus) opacus subdeterminatus vel determinatus (ambitu interdum hypothallino-fimbriatulus), tenuis granuloso-subleprosus vel sub- furfuraceus, demum areolato-diffractus ; apotheeia nigra (perithecio integre nigro) parva (latit. 0,20—0,23 millim.) ; sporae 8nae inco- lores oblongae simplices, longit. 0,016—18 millim., crassit. 0,007 millim. Ad saxa in Lapponia (Norrlin). Accedit ad V. margaceam var. acthiobolam, sed facie potius ad V. nigresceniem. 15. Verrucaria Bernaicensis Malbr. Thallus albus vel albidus tenuis subopacus diffractus; apo- thecia nigra, peritheeio integre nigro (latit. eirciter 0,25 millim., parte supera dimidia prominula (denudata); sporae 8nae incolores globosae vel subglobosae (diam. 0,009—0,011 millim.). Prope Bernay in Gallia oceidentalı, ad muros argillaceos (Malbranche). Loceum habeat haec species prope Verrucariam virentem Nyl.; sporis suis globosis facile est dignoscenda. 38. 16. Verrucaria rhyparella Nyl. Apothecia nigra nonnihil prominula (latit. 0,1 millim. in sieco statu, velminora), perithecio (lamina tenui) integre fusco, sporae Snae incolores oviformes 1-septatae, longit. 0,011—14 millim., erassit. 0,005—6 millim., paraphyses nullae. Jodo gelatina hy- menialis non tincta. Supra thallum Lecideae Hookeri in Lapponia, Lyngen, (Norrlin). Arete accedit V. Schaereri (Mass. Leeid. Hook. p. 8, fig. 5, sub Sphaeria), quae vero sporas habet tenuiores, longit. 0,010—11 miltim., erassit. 0,003—4 millim. (in thecis pyriformibus turgidio- ribus quam in fig. citata), Pertinet ad stirpem Verrucariae epi- dermidis. Nephromium lusitanieum (Schaer.) propria est species facil- lime dignota medulla sua hydrate kalico reactionem- acidi chry- sophanici .ostendente (purpurascentem). Parmelia incisa Fr. L. 8. 340 est Physcia stellaris forma contraeta, reactione K+, cur non pertinet ad Ph. aipolian (quae reactionem thalli habet Ki. e. supra intusque flavam). Phy- sciae stellari quoque subjungendae sunt varr. sebobseura et te- nella; al Ph. aipoliam contra pertinet var. leptalea. Lecanora atroeinerea (Dieks.) reactione thalli hydrate kalicu tlava mox distat a Lecanora sophode var. confragosa (Ach... L. firma Nyl. etiam L atroeinereae jungenda sit. At Parmelia alro- einerea Fr. L. E. ref. p. 151 varias res continet. Lecanora eineracea (Nyl. Prodr. Lich. Gall. Alg. p. 193) sicut propria species distingui debeat. „Lecidea contigua A“ Fr. L. S. 376 A pertinet ad Lecideam speiream Ach. (Nyl. Lich. Scandin. p. 225), quae vix specie differt a L. confluente (Ach. pr. p.) Nyl. ibid. Datur cetiau ZI. speirea in Fr. et Stenh. L. S. 410, Lecidea Crombiei Jones. non est nisi forma L. aglacae. _ Lecidea colludens Nyl. est L. atroalba var. chlorospora (no- men rejiejendum, nam in bene evoluta sporae fuscae evadunt). Species est propria, clava paraphysum determinate fusco-nigri- cante. Sporae longit. 0,018-—27 millim., erassit. 0,009--0,014 millim. Pertinet ad stirpem Leeideae disciformis. Sed concreta Krb., saltem qualem cjus nominis habet el. Arnold, est var. L. atroalbae. Literatur. Neue Probleme der vergleichenden. Erdkunde als Versuch einer Morphologie der Erdoberfläche von _ Oscar Peschel. Leipzig, Verlag von Dunker und ‚Humblot. 1870. 3 Bl. 1678. 8. Eine bedeutende Arbeit die iu ihrer Art einzig dasteht, nicht was die Neuheit der Facten, sondern was deren geistreiche Arrangirung betrifft. Man merkt es dem Werkchen auf den er- sten Blick an, dass sein Verfasser die geographische Literatur in einem Maase beherrscht wie kein anderer. Das Werkchen ist berufen ein epochemachendes zu werden und zweifelsohne ist es das erste, welches wirklich mit vergleichender Erdkunde sich be- schäftigt, einer Wissenschaft der wohl der grosse Carl Ritter den Namen gegeben, die jedoch nach Anschauung eines Cuviers in der Zoelogie, eines Bopp und Wilhelm von Humboldt in der Philologie, gewiss Oscar Peschel zuerst in der Erdkunde inau- gurirte! Das Werk ist für die Pflinzengeographen unentbehrlich und bespricht: 1) Das Wesen und die Aufgabe der vergleichenden Erdkunde, 2) die Fjordbildungen, -3) den Ursprung der Inseln, 4) die Tbier- und Pflanzenwelt der Inseln, 5) Geographische Ho- mologien, 6) die Abhängigkeit des Flächeninhaltes des Festlandes von der mittleren Tiefe der Weltmeere, 7) das Aufsteigen der Gebirge an den Festlandsrändern, 8) das Aufsteigen und Sinken der Küsten, 9) «die Verschiebungen der Welttheile seit den ter- tiären Zeiten, 10) die Deltabilduugen der Ströme, 11) den Bau der Ströme in ihrem mittleren Laufe, 12) die Thalbildungen, 13) Wü- sten, Steppen, Wälder. 38 Holzschnitte und ausserdem eine Ergänzungstafel mit Holz- schnitten, deren Stöcke für das Format des Buches zu gross waren, bilden die Erläuterungen zu diesem Werkehen, welches der Verfasser dem jetztregierenden Könige von Bayern gewidmet. Wir zweifeln nicht, dass !dasselbe viele neue Ideen anregen und so befruch- tend wirken wird. Die Ausstattung ist eine vorzügliche, der Preis, 1 Thaler, nicht zu hoch gegriffen. 18 — 40 Lehrbuch der Botanik für Gymnasien, Realschulen, forst- und landwirthschaftliche Lehranstalten, pharma- ceutische Institute ete. sowie zum Selbstunterrichte von Dr. Otto Wilhelm Thome, ordentl. Lehrer an der städtischen Realschule erster Ordnung zu Köln. Mit 875 in den Text eingedruckten Holzstichen. Braun- schweig, Druck und Verlag von Friedr. Vieweg u. Sohn. 1869. VIU und 358 S. 8. Eine jedenfalls recht brauchbare Arbeit, welche die bisher beliebte Manier verlässt und auch in den Mittelschulen die neu- eren Triumphe der Wissenschaft einzubürgern versucht. Eine grosse Anzahl von Holzschnitten erläutert diesen Text, der hoffent- lich in künftigen Auflagen durch gleichförmige Bearbeitung und Einschaltung von neueren Ansichten noch mehr an Nützlichkeit und Brauchbarkeit gewinnen wird. Als erste Anleitung beim Selbstunterrichte wird das Buch gewiss gute Dieuste leisten. ° x. Die normale und anormale Metamorphose der Mais- pflanze von Dr. Guido Krafft. Mit zwei lithogra- phirten Tafeln. Wien, Druck und Verlag von Carl Gerold’s Sohn. 1870. 718. 8. Eine recht fleissige Zusammenstellung über diese in Ost- Europa so wichtige Culturpflanze. Krafft hat in seiner Stellung als Assistent an der höheren landwirthschaftlichen Lehranstalt in Ung. Altenburg diese Zusammenstellung mit eigenen Beobach- tungen vermehrt. Denjenigen, welche Paris anlässlich der letzten Weltausstellung besucht und dort die Ausstellungsgegen- stände der Lehranstalt von Altenburg gesehen wird wohl eine schöne lebensgrosse Zeichnung des äusseren und inneren Baues der Maispflanze erinnerlich sein; diese Zeichnung rührt von dem einstmaligen Professor dieser Lehranstalt, Friedrich Haberlandt, und wurde von Krafft zum Theile bei seiner vorliegender Arbeit verwerthet. Die morphologische Parthie ist so zusagen ganz auf das Lehrbuch der Botanik von Sachs gestützt. Das Buch zerfällt in drei Abschnitte. L Die normale Metamorphose (Maiskorn, Keim- 41 pflanze, Maispflanze während der Vegetation, der Blüthe und Fortbildung) II. Auormale Metamorphose (an den vegetativen Theilen, im männlichen und weiblichen Blüthenstande) enthält manches Neue, III. Sind die Blüthen der Maispflanze auch ihrer Anlage nach eingeschlechtig? Krafft’s Antwort lautet: Die Blüthen der Maispflanze sind ihrer ersten Anlage nach nicht eingeschlechtig, sondern hermaphrodit. _ Bei ihrer normalen Entwicklung entstehen jedoch an der 'gipfelständigen Inflorescenz durch Abort des Gynaeceums männ- liche Blüthen und an den axillaren Blüthenständen durch Abort des Androeceums weibliche Blüthen. Bei der anormalen Entwicklung können dagegen die ver- schiedensten Uebergänge, der eingeschlechtigen zu den zweige- schlechtigen Blüthen beobachtet werden. Darnach kann man im männlichen Blüthenstande der Mais- pflanze folgende abnorme Bildungen- wahrnehmen: 1) Auftreten eines Deckblattes und geflügelter Rispenäste, — 2) Anftreten weiblicher Blüthen an einzelnen Zweigen oder dem gesammten männlichen Blüthenstaude, durch Abort des Androe- ceums und Förderung des Gynaceeuns hervorgebracht. — 3) Auf- treten scheinbarer und wirklicher Zwitterblüthen. — '4) Prolife- ration. — 5) Vergränung. Im weiblichen Blüthenstande dagegen sind folgende: 1) Auftreten männlicher Blüthen, durch Förderung des An- droeceums bei gleichzeitigem Aborte des Gynaeceums. — 2) Auf- treten von echten Zwitterblüthen. — 3) Verzweigung des normal einaxigen Blüthenstandes. — 4) Proliferation. 5) Vergrünung der weiblichen Blüthen, durch rückschreitende Metamorphose hervor- gebracht. — 6) Verbänderungen. — Nette Ausstattung und hübsch ausgeführte Lithographien von F. Köke empfehlen auch sonst dieses Büchlein. —1—g—- Nachträge zu den Vegetationsverhältnissen von Croatien, veraglasst durch die Flora croatica von Schlosser und Vukotinovic von Dr. August Neilreich, Yien 1869. 66 8. 8. Neilreich hat, seitdem ihm sein Zustand das Botanisiren im Freien nicht gestattet, es unternommen, die Literaturangaben über 42 wenig gekannte Länder zu sammeln, soweit als möglich mit den Exsiccatis verglichen und so möglich geinacht, dass man auch über diese Länder der österreichisch-ungarischen Monarchie eine Uebersicht gewinnen könne. So erschien vor einem Jahre sein Werk über die Vegetationsverhältnisse Croatiens, zu welcher er in Folge des Erscheinens der Flora eroatica Zusätze in vorliegender Broschüre veröffentlicht. Jene Gegenden von denen Neilreich bemerkte, dass sie in botanischer Beziehung unbekannt seien, z.B. der ganze nordwestliche Flügel des Velebit, die alpine Ver- bindungskette der Plisivica mit dem südlichen Velebit und die Banat-Militärgrenze sind durch die Flora croatica nicht bekannter geworden, hingegen sind für Civil-Croatien, dann für das Littorale der croatischen Militärgrenze viele Bereicherungen zu verzeichnen. Bei Verfassung dieser Nachträge hat Nejlreich einen dop- pelten Zweck verfolgt, nämlich die Vervollständigung seiner Vege- tatiousverhältnisse, wozu die Flora eroatica beinahe ausschliess- lich das Material geliefert hat, und die Berichtigung irriger An- gaben, gleichviel ob diese ihm oder anderen zur Last fallen. —1-8— Botanische Neuigkeiten im Buchhandel. Baillon, H.: Histoire des Plantes. Monographie des Legumi- neuses Sousalpiniees. Ill. de 100 gravures. Paris, Hachette et Co. 6 frs. Ettingshausen, C. v.: Beiträge zur Kenntniss der Tertiär- flora Steiörmarks. Wien, Gerold’s Sohn. 1 Thlr. Favre-Guillarmod: Les Champignons comestibles et les especes veneneuses avee lesquelles ils pourraient &tre con- fondus. Neuchätel, Sandoz. Femenias, Don Juan Joaquim y: Catalogo razonado de las plantas vusculares de Menorea. 12. XXIV. et 116 pag. Mahon, Fabregues fröres. Hehn: Kulturpflanzen und Hausthiere in ihrem Uebergang aus Asien nach Griechenland und Italien sowie des übrigen Eu- ropa. Berlin, Gebr. Bornträger. 3Thlr. Hoffmann, Ph.: Prodromus florae Eystettensis. Eichstätt, Knöll. ı Thir. 6 Ner. j „ Husemann, A. und Th. Husemann, die Pflanzenstoffe iD che- mischer, pbysiologischer, pharmakologischer nnd toxikologi- scher Hinsicht, Berlin, Springer. Per 43 Kerner, A.: Die Abhängigkeit der Pflanzengestalt von Klima und Boden. Innsbruck, Wagner. 12 Negr. —: Der botanische Garten der Universität zu Innsbruck. 2. Aufl. Innsbruck, Wagner. 4 Neger. Liebmann, F.M,, et A. S. Oersted: Chönes de PAmerique tropicale. Iconographie des especes nouvelles ou peu connues. Imp. 4. Leipzig, Voss. 34 'Thlr. Marchand, L.: Histoire de l’aneien groupe des Terebinthaeces. 8. p. 5l. avec cing tableaux synoptiques. Paris, Martinet. Masters, Maxwell, T.: Vegetable Teratology: an Account of the prineipal deviations from tbe usual construction of plants. With noumerous illustrations by E. M. Williams. pp. 534. Londog (Ray Society). Millardet, A.: Le prothallium mäle des eryptogames vasculaires ». et des phansrogames. 4. p. 9%. Strrssbourg, Silbermann. Pfeffer,.W.: Bryogeographische Studien aus den rhätischen Alpen. Berlin, Friedländer und Sohn. 1'/s Thlr. Prodromus systematis naturalis regni vegetabilis, editore et pro parte auctore Alphonse de Candolle. Pars deeima sexta, sectio prior. Parisiis. Sertum Petropolitanum, seu lcones et descriptiones plantarum, quae in horto botanico imperiali Petropvlitano floruerunt; auctore’E. Regel. Petropeli. Strassburger, Dr. E.: Die Befruchtung bei den Coniferen. Mit 3 Tafeln. Jena, Duistung. 1'/s Thlr. Watson, Hewett Cottrell: Compendium of the Cybele britannica; or british plants in their geugraphical relations. T. I. London, . Ditton. Wesmael, Altred: Monographie de toutes les especes connues du genre Populus. 8. pag. 78 avec 23 planches lithographiees. Mons. Personalnachrichten., Casimir Roumeguere in Toulouse hat für seine Monographie, Bryologie de P’Ande von der Societ& des sciences et des arts in Carcassone eine goldene Medaille im Werthe von 200 Frs. erhalten. — —r. Professor Pringsheim ist mit 32 Stimmen von 41 zum Correspondenten der Pariser Akademie an Stelle von Martius gewählt worden. —T, 44 ” Botanische Notizen. Die Jupiter-Ammon-Oase ist in der Nähe der Süsswasser- quellen und der dadurch gebildeten kleinen Bäche, die sich nach verschiedenen Richtungen hin ergiessen, mit der reichsten Vege- tation von Culturpflanzen bedeckt. Die Hauptpflanze ist, wie in allen Oasen der Sahara, die Dattelpalme,; auch an verschiedenen Sorten fehlt es nicht, Vor allen als vorzüglich werden die Sorten Sulfani und Rhoselli gepriesen; sie bilden selhst einen grossen Ausfuhrartikel nach Aegypten. Die Zahl der Dattelpalmen beträgt über 300,000, obschon die offieielle Zählung bedeutend weniger angibt. Nach Minutoli werden in guten Jahren bis an 9000 Ka- meelladungen ä 3 Ctr. gewonnen. An anderen Bäumen ist nach Rohlfs wor allen der Oelbaum bemerkenswerth, der hier in unge- sehener Pracht und Frische gedeiht. Doch werden die Palmen sowohl als auch die anderen Obstbäume von Zeit zu Zeit mit Ayol gedüngt, welches, zu dieken Bündeln zusammengepresst, an die Wurzeln der Bäume gelegt wird. Nur in Chamisa gedeihen Orangen und Limonen, aber überall gleich üppig die Weinreben, Granaten, Apricosen, Pfirsiche, Pflaumen und Aepfel (die letzteren sind jedoch verkrüppelter Art). Was von den Alten noch an Bänmen erwähnt wird, als Cyperus-Arten, der Baum Elate und andere wohlriechendes Harz gebende Bäume, so kommen dieselben heute in der Oase und der Umgegend nicht vor, und werden auch wohl trotz der guten Autoren des Altherthums früher nicht vor- handen gewesen sein, weil die klimatischen Verhältnisse ihr Wachsthum nieht zuliessen. Obgleich hier kulturfähiges Land genug vorhanden ist wand die Bewässerung sich fast ganz von selbst macht, so reicht. der Ertrag des Getreides lange nicht für den Consum der Bewohner hin, und wie in allen Oasen. bietet auch hier die Dattel das Eintauschmittel. Die Bestellung der Gärten ist natürlich lange nicht mit so grossen Schwierigkeiten verknüpft wie in den Oasen, wo durch das Heraufziehen des Wassers aus Brunnen das Land bewässert werden muss; ausser- den: ist das Wasser der zahlreichen Quellen so reichlich, dass auch nicht auf eine karge Abmessung der Zeit wie beim Quell von Rhodames oder bei dem Fogarat in Tuat gesehen zu werden braucht. — Ausser der anderen Wüstenvegetation fand Rohlfs in Sjuah am Quell el Lifero eine blühende Pflanze, nach Ascherson in Berlin eine Erythraea latifolia. —H, 45 Nordwest-Amerika zerfällt nach Rob. Braun südlich von dem subarktischen Baumgürtel, der sich über den ganzen ameri-- kanischen Continent fast aus denselben Species zusammensetzt, hinsichtlich der Wälder, in zwei grosse Regionen, die sich longi- tudinal durch das ganze Land erstrecken und durch die Cascade- Berge und Sierra Nevada von einander geschieden werden. 1. Das Land im Westen des Cascade-Gebirges ist feucht und, mit Ausnahme weniger, meist an den Flussufern befindlichen Stellen, überall mit dichtem, fast undurchdringlichem Wald bedeckt, der hauptsächlich aus riesigen Nadelhölzern besteht und sich von den entsprechenden Wäldern der atlantischen Küste durch die Selten- heit der Laubbäuwe und ein dichtes Unterholz aus Gesträuchen unterscheidet. Die Unterabtheilungen dieser Region sind nach Brown: . 1) Der Kalosh-Distrikt, durch Wälder von Tihuiopsis borealis und den Mangel verschiedener, in dem südlich anstossen- den Distrikt gemeiner Bäume ausgezeichnet, 2) Der nächste Distrikt beginnt mit den Wäldern der Abies Douglasii, in 54° n. Br. Er ist überall mit diehtem Wald von Nutzholz und wenigen Laubbäumen bedeckt; die am meisten charakteristischen Bäume sind: Abies Mertensiana, Picea amabilis, Quercus Gaaryana, Acer macrophylium, Populus molinifera, Alnus oregana und Juniperus Henryana. 8. Der Umpqua-Distrikt kennzeichnet sich durch Wäl- der von Oupressus fragrans, die nur hier vorkommt, Libocedrus decurrens ete. und ist offener gegen Osten, wo das Cascade-Ge- birge durch die Siskiyou-Berge mit der Sierra in Verbindung tritt. 4. Den Sequoia-Distrikt charakterisiren die Wälder der nur hier sich findenden Seguoia semperrirens. Californien west- lich von der Sierra kann man jedoch in zwei Distrikte theilen: die Küstenkette mit dem Gürtel zwischen ihr und dem Ocean und das Land zwischen der Küstenkette und der Sierra Nevada. Für den ersten District sind vorzugsweise charakteristisch: Pinns insignas, P. muricata, P. tuberculata, P. Uoulteri, Abies bracleala, Torreya californica, Cupressus Macnabiana, (. macrocarpa, Arbutus Men- ziesii ; für den zweiten District: Oreodaphne californica, Platanus racemosa, Aesculus californica, Aristostaphylos glaura, Pinus Sa- biniana, P. Lambertiana, P. monophylia (Fremontiana), P. Bal- fouriana, Cupressus Lawsoniana und Wellingtonia (Sequoia) gi- gantea Lindl. Von charakteristischen Sträuchern sind hier be- sonders zu nennen: Amelanchier canadensis, Rhamnus Purshia- nus, Prunus: subcordata und Rhus diversiloba. 11. Das Land öst- ich vom Cascade-Gebirge, zwischen ihm und den Felsengebirgen, 46 ist kahl, nur dtinn mit Bäumen bestreut, im Sommer trocken und im Winter kalt. Der südliche oder Shoshoni-Distrikt ist haupt- sächlich ckarakterisirt durch Pinus ponderosa, P. contorta, Juni- perus oceidentalis ete. — Die Colorado-Wüste ist eine Region, die mehr Aehnlichkeit mit der mexikanischen Provinz hat als mit der nördlich angrenzenden und sich durch das Vorherrschen von Algarobia glandulosa, Strombocarpa pubescens, Populus-Arten, Fremontia, einer Yueca, einiger Richen und dem Riesen-Cactus (Cereus giganteus Engl.), der eingebornen Californier, auszeichnet. Eine andere Region, die von Montana, charakterisirt sich durch gewisse Bäume, namentlich Coniferen, die man nur in gewissen Höhen über die ganze Baumprovinz Nordwest-Amerika’s antrifft, obwohl die Regionen am Fuss der Berge eine durchaus andere "Vegetation haben. Diese fast allen Bergketten der Provinz ge- meinsamen, in der Höhe ihres Anftretens je nach der geographi- schen Breite leicht variirenden Bäume sind: Pinus flexilis, P. cembroides, Abies Pattoniana, Larix Lyallii, L. oceidentalis ete. —r. In der Nähe von Brindisi (Unteritalien) hat man jüngst die erste Ernte an Zuckerrohr eingebracht, Die Halme desselben erlangten eine Höhe von 1 Meter mit 10 bis 12 Knoten und am Gipfel hatten sie eine Dicke von 2 Centim.; sie waren sehr saft- reich und so süss wie das ägyptische Zuckerrohr. —T Die südlichste Grenze der Fichten an der Küste des stillen Meeres von Amerika liegt nach Dr. Berth. Seemann nicht bei Las Tablas, sondern, soweit es jetzt ermittelt worden, unter 12° 41’ n. Br. beim Vulkan Viojo, bei Chinandega in einer Höhe von 3000 Fuss über der Meeresfläche, während die nördliche Grenze, wie es Dr. S. in seiner Flora vom Eskimoland nachweist, an den Ufern des Flusses Noatak, 66° 44’ n. Br., ist, woselbst Capt. Bed- ford Pine einen Wald von Abies arctica A. Murr. antraf. —r. Dr. Berth. Seemann hat während seines letzten Aufent- haltes in Nicaragua Messungen des berühmten Genisaro-Baumes (Pithecolobium Saman Benth.), zu den Mimosen-Gruppen gehö- rend, dei Nagarote angestellt. Die Bewohner dieser Gegend sind mit Recht sehr stolz auf diesen Baum. Man hat für denselben | | 47 . . 200 Dollars geboten — ein sehr hoher Preis in einem Lande, wo Ueberfluss an Bauholz ist —, jedoch hatte man so viel Gemein- sinn — die seltenste Tugend im ehemaligen spanisehen Amerika — dass man das Anerbieten refüsirte. Der Baum, von dem sich . eine Abbildung in Squier’s „Central-Amerika“ befindet, ist 90 F. hoch und einige der unteren Zweige, die horizontal abstehen, sind 97 Fuss lang und haben 5 Fuss im Durchmesser; der Stamm hat, 4 Fuss über dem Erdboden gemessen, 21 Fuss im Umfang und die Krone des Baumes beschreibt einen Kreis von 384 Puss. Ein ganzes Regiment Soldaten kann im Schatten dieses Baumes ruhen. —T. Die holländische Gesellschaft der Wissenschaften zu Harlem hat für das Jahr 1871 folgende botanische Preisfragen ausge- schrieben : 1. Mikroskopische Untersuchung der Torfpflanzen in den Niederlanden. Welches sind die Pflanzen, welche diese Torf- lager bilden? welche Holzarten findet man darin und welches ist die Aufeinanderfolge der verschiedenen Pilanzenarten in den Tortf- schichten von den ältesten bis zu denen, die sich noch gegen- wärtig bilden? 2. Beschreibung der Flora einigerSteinkoblenlager auf Borneo und Vergleichung dieser Flora mit denen anderer Steinkohlenlager. Die Abhandlungen müssen der Gesellschaft vor dem 1. Januar 1871 eingereicht werden. Auch für das Jahr 1873 ist eine solche ausgeschrieben. Vollständige kritische Verglei- chung der verschiedenen phanerogamischen Floren Europa’s, so- weit sie für sich oder in den Gesellschaftäschriften oder wissen- schaftlichen Zeitschriften veröffentlicht worden sind. Die Beant- wortungen dieser Aufgabe sind vor dem 1. Januar 1873 einzu- reichen. Der Preis besteht je nach der Wahl des Verfassers in einer goldenen Medaille mit dem Namen des Verfassers oder in 150 fl., denen noch andere 150 fl. beigefügt werden, wenn die Preisrichter die Abhandlung dessen für würdig erachten. —r 48 Anzeige. Im Selbstverlage des Lehrers C. Bänitz in Königsberg i. Pr. und in Commission der E. Remer’schen Buchhandlung in Görlitz ist erschienen: . C. Bänitz, Herbarium meist seltener und kriti- scher Pflanzen Nord- und Mitteldeutschlands. Lief. I-VIIL- 735 Species. Da jede Pfianze auch einzeln — (direct vom Selbstver- leger zum Preise von 1’/s, im Buchandel 2 Sgr.) — abgegeben wird, so findet jeder Botaniker, olıne sich in kostspielige Tausch- verbindungen einzulassen, hier passende Gelegenheit, sein Herbar durch die seltensten Pflanzen zu complettiren. Inhaltsverzeichnisse der 8 Lieferungen gratis durch jede Buchhandlung und den Selbstverleger. Verzeiehnis der für die Sammlungen der kgl. botanischen Geseilschaf ein- gegangenen Beiträge. . Mohl und de Bary: Botanische Zeitung 1869. 7. 8. Nova Acta reg. soc. seient. Upsaliensis. Ser. 1. Vol. 7. fase. 1. 1869. 9. Ule und’ Müller: Die Natur. 1869. 10. Giornale di scienze nat. @economiche 1869. Vol. V. fasc. 3 & 4. Palermo. 11. Fr. Sehultz: Botanischer Kalender für Norddeutschland, Berlin 1869, 12. Notiser ur sällskapets pro fauna et flora fennica förhandlingar. Tionde häftet, Helsingfors 1869. 13. Bryologia Javanica. fasc. 61-63. Lugd. Bat. 1869. 14. I] raccoglitore, giornale della Soc. d’incoragg. in Padova 1869, 15. Neues Jahrbuch der Pharmacie. Speyer 1869. . Koch, Dr. K.: Wochenschrift des Vereins zur Beförderung des Garten- baues ete. Berlin 1869. 41. Guthe: Biblioth. histor. natur, bis Juni 1869. Redaeteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauerschen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. NM 4. BRegenshburg. Ausgegeben den 3. März. 1830. Mit Halbbogen 3 des Repertoriums für 1869. Inhalt. E. Warming: Uebersicht über die wichtigsten Erscheinun- gen in der dänischen botanischen Literatur. —W. Nylander: Animadversio de theoria gonidiorum algologiea. — Dr. F. G. v. Herder: Verzeichniss der botanischen Schriften von Dr. C. H. Schultz Bipontinus. — Botanische Nenig- keiten im Büchhandel. — Personalnachrichten. — Botanische Notizen. — Aner- bieten. — Verzeichniss der für die Sammlungen der königl. boten. Gesell- schaft eingegangenen Beiträge. Uebersicht über die wichtigsten Erscheinungen in der dänischen botani-« schen Literatur. Von Eug. Warming. (Fortsetzung, siehe Flora 1869, pag. 408.) Ar, \ „Videnskabelige Meddelelser fra den naturhistoriske Forening, 1867“, enthält: 1. Symbolae ad floram Brasiliae centralis cogno- scendam, part. I, auct. Eugen. Warming (p. 1—45), worin die Familien Cordiaceae, Asperifoliae, Vochysiaceae und Maya- ceae behandelt werden. Es sind vorzugsweise die von Dr. Lund in den Provinzen Rio de Janeiro, Säo Paulo, Goyaz und Minas und vom Verf. selbst besonders in der Umgegend von Lagoa Santa (Minas geraös) gemachten Sammlungen, die dieser Arbeit zu Grunde liegen. In Lagoa Santa wohnte Verf. bei Dr. Lund während beinahe dreier Jahre, und diese „Symbolae“ können da- her zugleich als eine specielle Lagoönsische Flora angesehen Flora 1870. 4 50 x werden, da Verf, alle seine freien Stunden zu Untersuchung der dortigen Pflanzenwelt angewendet und alle seine Sammlungen glücklich mit nach Europa zurückgebracht hat. Von neuen Arten werden aufgestellt: Cordia coffeoides, mit C. salicifolia verwandt, Cordia Lapensis, Cordia campestris, Schleidenia Lagoensis, Schleidenia subracemosa, Amphilochia Lundii, Qualea Jundiahy, Vochysia quadrangulata, Mayaca La- goönsis (mit M. Sellowiana vielleicht identisch). Die Blätter von einigefi dieser Arten sind durch Selbstdrucke illustrirt. Ausser- dem finden sich eingestreute Bemerkungen über die Stellung der Samenknospen bei den Cordiaceen (p. 14) und über Eigenthüm- lichkeiten in der Verzweigungsart (Verschiebung der Blätter) bei den nämlichen Pflanzen (pag. 6). 2. Hypopityeae (Kl) mexicanae et centrali-ameri- canae, a cell. Proff. Liebmann et Oersted colleetae et in Museo botanieo Hauniensi asservatae. Auct. Joh. Lange (pg. 112—12}}, mit zwei zum Theil colorirten in Kupfer gestochenen Tafeln, welche die Pyrola Liebmanni Lge. und Monotropa. ceoccinen Zucc. illustriren. Von neuen Arten und Formen’ werden beschrieben: Chima- ephila maculata Pursh var. acuminata Lge., Pyrola Liebmanni Lge., Actinocyclus secundus (L.) var. elatior Lge. — Ausserdem enthält die Abhandlung werthvolle Bemerkungen zu den verschie- denen anderen Arten und eine Uebersicht über die Vertheilung der Hypopityeen in Amerika. 3. „Nogla Jagttagelser over Varmeudviklingen hosen Aroid&, Philodendron Lundii nov. sp.“ (Einige Beobachtungen über die Wärmeentwickelung bei einer Aroidee, Philodendron Lundii) von Eug. Warming, mit einer Tafel. P. 127—144. In der Umgegend von Lagoa Santa (Minas Geraes i in Brasilien) fand Verf. eine Aroidee, die er in den Garten von Dr. Lund verpflanzte und dort näher beobachtete. Er gibt eine detaillirte Beschreibung der als neu gehaltenen Art, die indess möglicher- weise doch mit dem nur unvollständig bekannten PR. Selloum identisch ist. Die Blüthezeit ist e. 36 Stunden, indem die Spatha sich an einem Morgen früh zu Öffnen anfängt, um am anderen Abend um 6 Uhr sich zu schliessen ; den ersten Tag um 6 Uhr Abends ist sie am weitesten geöffnet. — Der Kolben ist auch zu dieser (letztgenannten) Zeit am weitesten vorgestreckt; während der Blüthezeit wächst er bis gegen einen Zoll in. der Länge; ® 51 ursprünglich in der Spatha ganz eingeschlossen, überragt er beim Verschliessen dieselbe beinahe um jenes Mass. Der Kolben wird in diesen 36. Stunden bedeutend erwärmt und zwar in zwei Perioden (wie in der Abh. durch eine Koordinatentafel näher erläutert ist, p. 136). Die erste Periode fällt auf den ersten Tag und erreicht ihr Maximum um 6—7'/, Uhr Abends, um: welche Zeit der Wärmegrad des Kolbens bisweilen 18'/,° C. über den der umgebenden Luft sich erhöht; der höchste absolute Wär- megrad, welcher beobachtet wurde, ist 39'/,° C. Während der Nacht ist der Kolben wahrscheinlich „kalt“,. wenigstens fällt seine Wärme in der kurzen Zeit von 6—7 Uhr bis 9-10 Uhr. Abends so rasch und bedeutend, dass sie zur letztgenannten Stunde fast der der Luft gleich ist. Die zweite Wärmeperiode fällt auf den nächsten Vormittag; die Wärmeentwickelung ist aber jetzt be- deutend geringer und schon in den. Mittagsstunden- ganz. er- loschen. .— Der ganze Blüthenstand ist von einer weiten Atmos- phäre von Wohlgeruch umgeben, und diese lockt eine Menge Insekten herbei, welche wahrscheinlich bei der Bestäubung helfen. Es ist übrigens erst am zweiten Abende, nachdem alle Wärmeent- wiekelung aufgehört hat, dass die Staubgefässe sich öffnen und der Pollen wie Pulver an der oberen (männlichen) Hälfte des Kolbens zum Vorschein kommt. Die Wärmeerhöhung scheint zum Wärmegrad der Luft in einem bestimmten Verhältnisse zu stehen, wenn letzterer höher ist, ist die Wärme des Kolbens gleichfalls gesteigert. Es sind hiebei. vorzugsweise die Stami- nodien, die erwärmt werden, etwas weniger die Staubgefässe und fast gar nicht die Ovarien. — Während der Blüthezeit finden sich noch bedeutende Mengen von Amylum im Kolben vor, ob aber vor derselben mehr und nach derselben weniger oder nichts mehr von dieser Substanz vorhanden ist, wurde nicht ausgemacht. ‚9 WW. Botanisk Tidsskrift. II. Bd. 1867—68. Die vier ersten Abhandlungen enthalten Beiträge zur spe- eielleren Kenntniss der dänischen Flora, sowie den Bericht über eine botanische Reise in Jütland, eine Uebersicht über die in den Jahren 1865—66 in Dänemark beobachteten seltenen Pflanzen, über die Verbreitung der Lichenen in dem nördlichsten Theile von Jütland u. s. w. — Die fünfte ist von Dr. P. Heiberg: Betragtninger over den af Prof. Oersted hremsatte 52 . nn . Tydning af Gymnospermernes Blomster (Betrachtungen über die von Prof. O. gegebene Deutung der Blüthen der Gym- nospermen), eine sehr lange Abhandlung (p. 89—147), mit meh- reren Holzschnitten versehen, die indessen von neuen wissenschaft- lichen Untersuchungen oder Ansichten nichts enthält, sondern nur die von Prof. OÖ. gegebene Deutung der männlichen Blüthen bei den Gymnospermen einer genauen und speciellen, aber nicht in wohlwollende und freundschaftliche Worte gekleideten Kritik un- terzieht. Es ist die Anschauung Prof. Oersted’s, dass das männ- liche Kätzchen als Mittelding zwischen Blüthenstand und Blüthe zu betrachten sei, äls eine Bildung „sui generis“, der er den Namen „Staubblattstand‘‘ giebt, und er hat diese Anschauung in verschiedenen Abhandlungen zu beweisen gesucht, und wohl nicht immer in den glücklichst gewählten Ausdrücken. Die sehr per- sönliche Kritik Dr. Heiberg’s ist wesentlich negativ. Dr. H. betrachtet, wie Linne, das männliche Kätzchen als eine einzige Blüthe, - (Fortsetzung folgt.) Animadversio de theoria gonidiorum algologica. Scripsit W. Nylander. Si gonidia Lichenum essent Algae, sicut volunt seriptores nonnulli hodierni, sors sane misera et flebilis ea organa in mundi fabricatione eontigisset. Quaenam enim rationes biologicae algis his parasitis maxime singularibus attributae essent? Ad perpetuum inclusae in thallis heterogeneis saepius firmis stratoque corticali continuo undique obductae eae evolutionem nullam naturae Algarum congruentem manifestare possent. Algas sisterent infelices tenebricolas, in carcere angustissimo detentas omnique libertate autonoma modo eeterarum Algarum vivendi orbatas? Anne vita talis naturale quoddam exhiberet vel alibi in natura obveniens? Vel ubinam aliquid physiologice analogum occurrit? Migrationem parasitarum e consuefudine normali in corpus alienum et ibi tune organorum primas partes peragentium metempsychoseos exemplum nimis pe- rieulosum habere liceat. Quid autem prohibet, quominus gonidia (et gonimia) Liche- num formas et structuram offerant subsimiles vel quidem similes Algis aut gonidiis Algarum ? Videmus quidem thallos Lichenum ee 33 omnino thallos Algarum simulantes (Coenogonia similia Gonfervis, Verrucarias halophilas similes fere Melobesüis, etc., et adsunt quoque gonidia chroolepoidea odora in Lecanora suaveolente), at- tamen Lichenes manent Lichenes, serie sua propria et harmonia organica typorum peculiarium classem vegetabilium designantium (certe magis definitam quam classem Fungorum), atque Algae manent Algae, typos differentes proferentes; sed hae limitibus mi- nus determinatis coneipiuntur. Nullis commentariis etiam am- plissimis, quibus tirones facile vel parum experti excellunt, haece res impediuntur. Jam antea (in Flora 1868, p. 354) chlorophyllum (rectius di- ceretur phyllochlorum) memoravi; licet in Muscis, Filieibus et Phanerogamis consimile sit, eam ob caussam nemo hucusque con- silium cepit, ut omnes illas plantas in una classe jungeret. Vix aliter sese habent gonidia varia et gonimia Lichenum quam 'chlo- ropbyllum in aliis vegetabilibus; facile Algis esse possunt com- munia. Theoria igitur, gonidia tamquam Algas explicans, nullo fun- damento solido posita videtur. Contra rectius, ni fallor, dici possit, algas gonidiorum faciem praebentes non revera Algas inferiores esse, sed (ut jam alibi monui) saltem ex parte gonidia Lichenum errantia et atypice vigentia, tballis haud 'rite evolutis, aut sterilibus. “ Verzeichniss der botanischen Schriften®) von Dr. C. H. Schultz-Bipontinus, geboren den 30. Juni 1805, gestorben den 17. December 1867. Es war im Herbste 1861, als ich, auf Besuch bei meinem unvergesslichen Freunde Schultz Bip. ihn bat, er möchte doch einmal ein Verzeichniss seiner vielfach zerstreuten botanischen Schriften zum Nutzen jüngerer Botaniker anfertigen. Freudig ging Schultz auf diese Bitte ein und versprach sie zu erfüllen, und kam selbst brieflich noch im Jahre 1865 auf diesen Gegen- *) Da auf eine Anfrage der Redaction bei dem Herrn Bruder unseres Schultz in Weissenburg, ob derselbe das Manuseript vor dem Drucke zur Ein- sicht und zu allenfallsigen Berichtigungen und Ergänzungen zugesendet wlin- sche, keine Antwort erfolgte, so geben wir den Aufsatz wie er uns von Hrn. v. Herder mitgetheilt worden ist, ohne Verantwortlichkeit für Mängel oder Fehler. 54 stand zurück. Frühzeitig entriss bekanntlich der Tod den kör- perlich und geistig noch so rüstigen Mann der Wissenschaft und seinen zahlreichen Freunden. In Folgendem habe ich nun ver- sucht, ein Verzeichniss der botanischen Schriften von C. H. Schultz Bip. zusammenzustellen. Wer darin eine Lücke findet, den ersuche ich höflichst, dieselbe zu ergänzen. St. Fetorsburg, den 6. Doomnber 1869. . F. G. v. Herder, Bibliothekar am Kais. botan. Garten. l. In den Jahresberichten der Pollichia. 1. Ueber Iypecoum pendulum L [In 1. Jahresberichte 1843. p. 18—24.] 2. Deber die Gattung Cirsium und deren Bastarde. In 2. Jahresberichte 1844. p. 26—35.] 3. Ueber Hieracium praecox, eine neue unbeschriebene Präl- zerart. [Im 9. Jahresberichte 1851. p. 35—55.] 4. Ueber Scnecio flosculosus A. Jord. und über die Gattung Linosyris. [Im 13. Jahresberichte 1855. p. 13—16.] 5. Beitrag zur Kenntniss der Gattung Cirsium und deren Bastarde- [Im 14. Jahresberichte 1856. p. 21-37.) . 6. Revisio critica generis Achyrophori. [Im 16. und 17. Jah- resberichte 1859. p. 45—73.] 7. Cassiniaceae uniflorae, oder Verzeichniss der Cassiniaceen mit 1-blüthigem Köpfchen. [Im 18. und 19. Jahresberichte 1861. p- 157—190.] 8. Lychnophora Mart.- und einige benachbarte Gattungen. [Im 20. und .21.. Jahresberichte 1863. p. 321—439.] Erschien auch in 4. als Festgabe zum 50jährigen Doctorjubiläum des Geheimen Rathes C. vun Martius in München. 9. Tanacetum lanuginosum S8z. Dip. et Herd. [Im 20. u. 21. Jahresberichte 1863. p. 440—444.] 10. Beitrag zur Geschichte und geographischen Verbreitung der Cassiniaceen des Pollichia-Gebietes. [Im 22—24. Jahresbe- richte 1866. p. 241—295.] il. Beitrag zum, Systeme der Cichoriaceen. [Im 22—24. Jabresberichte p. 296—322.] BR U. In der Bonplandia. 1. Giftige Cichoriaceen. [I. 1853. p. 4.] +2. Lactuca virosa L. [l. 1853. p. 18—20.] 3. Eine neue Tanacetee (Z' ripleurospermum Hookeri.) [I. 1853. p- 151.] 4. Die Entwicklung der Naturwissenschaften bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts. [11..1854. p. 44—50.] . 5. Voiksnamen chilesischer Pflanzen. [Ill. 1855. p. 173.] 6. Lechler’s neueste Sammlungen aus Peru und Chile, [IV. . 1856. p. 50—55.] 7. Beitrag zur Materia medien Mexiko’s. iv. 1856. p. 300 bis 301.] 8. Beitrag zur Kenntniss der Gattung Cirsium und deren Bastarde. [V. 1857. p. 18—27.] . .%9..ÜUeber Hieracium Sauteri. |V. 1857. p. 329.] 10. Ueber die Gattung Acrophorus. ..[VII.,1860. p. 147.] 11. Ueber Zoricaria thyoides, [VIH. 1860. p. 258—260.] 12. Ueber die Catanancheen. [VIII. 1860. p. 367—371.] 13. Ueber die Hieracien Amerika’. [IX. 1861. p. 172—175.] 14. Eine neue Mikania. [IX. 1861. p. 175.] 15. Hieraciorum americanorum deseriptiones, IX. 1861. p. 325—327.] -16. Hamalium Cassini. [IX. 1861. p. 365.] 17. Pertya seandens (cum tabula). [X. 1862. p. 109—111.] 18. Cassiniaceae oder. Compositaet. [X. 1862. p. 323.]. 19. Ciehoriaceotheca. [X. 1862. p. 330—332.] il. in der Linnaea. 1. Linnaea X. p. 257 enthält: Fichten, novum Cichoriacearum genus, auctore C. I. Seh. Bip. [1835.] 2. XV. p. 724: Lactuca. [1841.] 3. XIX. p. 321: Bemerkungen zu den Tribus der Cynareen Less. (DC. prodr. II. p. 149.) [1846 u. 1847.] 4. XXII. p. 569: Plantae Regnellianae Compositae. [1849.] 5. XXX. p. 166: Plantae Karstenianae Cassiniaceae. [1859.] :6. XXXIII. p. 755: Cichorincearum Boliviensium novarım a el. Giliberto Mandon Pietaviensi lectarum sertulam viro doctissimo de reram naturalium studiis meritissimo H. T. L. Reichenbach die 10 m. Maji 1865 solemnia semisaecularia muneris professoris historiae naturalis celebranti offerens congratulatur C. H. Schultz 56 Bip. [1864 u. 1868]; und besteht aus: Mandonia, novum Cicho- riacearum genus und Pilosellarum boliviensium novarum friga. 7. XXXIV. p. 527: Enumeratio Cassiniacearum a el. G. Man- j don in Bolivia a. 1857—1861 lectarum. [1865 u. 1866.] IV. In der Flora. 1. Excursion nach der Seyseralp. [Flora 1833. IL p. 597 und 632.] : 2. Zwei neue Pflanzengattungen , Kalbfussia und Spitzelia. [1833. 1I. p. 721.) 3. Drei neue Pflanzengattungen. [1834. II. p. 465.) 4. Beitrag zu einer kritischen Beleuchtung von T’hrineia. [1835. 1. Beiblatt zur Flora p. 90.] 5. Zwei neue Arten der Gattung Spitzelia. [1835. II. p. 697.) 6. Enumeratip Compositarum a cl. Dr. Krauss annis 1839-40 in Capite bonae spei et ad portum Natalensem lectarum. 1844. [p. 667. 692, 767.] 7. Ueber die Gattungen Seneeillis DC. prodr. VL p. 313 und Ligularia Cass. DC. prodr. VI. p. 313. 1845. [p: 49.] 8. Ueber einige mit Senecio zu verbindende Gattungen. 1845. [p. 496.] 9. Schreiben an Herrn Hohenacker in Esslingen, die Bestim- mung einiger ostindischer Compositen betr. 1847. [p. 374.] 10. Zwei. neue Bürger *des Gebietes von Koch’s Synopsis florae germanicae et helveticae. 1848. [p. 169.] 11. Ueber ein untrügliches Mittel, die Herbarien vor Zerstö- rung zu schützen. 1848. [p. 209.] 12. Cirsium Gerhardii, eine neue Pflanze. 1849. [p. 545.] 13. Fleischtnannia, novum plantarum genus. 1850. [p. 417.] 14. Bestimmung von Compositen, welche von Fortune in China gesammelt und von Hohenacker ausgegeben wurden, 1852. [p. 150:] 15. Beiträge zur Kenntniss der Cassiniaceae. 1852. [p. 129. 150.] 16. Triga novorum Cassiniacearum generum. 1853. [p. 33.] 17. Zollingeria, eine neue Gattung der Artemisieen. 1854. [p. 273.] 18. Ueber die von W. Lechler an der Magellanstrasse gesam- melten, von Hohenacker herauszugebenden Cassiniaceen. 1855. [p. 113.] ae 57 19. Verzeichniss der Cassiniaceen , welche Herr Edelstan Jardin in den Jahren 1853—55 auf den Inseln des stillen Oceans gesammelt hat. 1856. [p. 253.] 20. Ueber parasitische Cassiniaceen. 1857. [p. 684.] 21. Ueber die Gattung Billotia. 1859. - [p. 707.] 22. Ueber die Gattung Ormenis Cass. 1860. [p. 433.] 23. Ueber die Gattung Zaluzania Persoon,- eine historisch- kritische Untersuchung. 1861, mit Nachtrag 1864. [p. 553. 561.] 24. Pilosella als eigene Art aufgestellt von den Brüdern F. W. und C. H. Schultz Bipontinus. 1862. [p. 417.] 25. Deutung dreier Cassiniaceen Linne’s nach Ansicht dessen Herbars. 1866. [p. 253. 268.] Eine Notiz über das Herbarium von C. H. Schultz Bipont. findet sich in Flora 1868. p. 288. V. Anderwärts erschienen. 1. Das Jahrbuch für praktische Pharmacie Band IV. enthält: Analysis Cichoriacearum Palatinatus secundum systema articula- tum. Landau 1841. 2. Das Museum Senckenbergianum III. 1845. p..45 enthält: Cichoriaceae a. 1831 et 1832 a cl. Rüppell in Arabia et Abyssi- nia lectae 1839. 4. 3. Ueber die Tanaceteen, mit besonderer Bertieksichtigung der deutschen Arten. 1844 in 4. et Folio, zur Jubiläumsfeier des Herrn Hofraths Koch in Erlangen als Festgabe gedruckt. Neu- stadt. 4. 4. Die Nova Acta Academiae Leopoldino-Carolinae enthalten: Monographia Hypochaeridearum. 1845. 4. 5. Die Histoire naturelle des Iles Canaries par B. Webb et S. Berthellot II. II. Phytographia Canariensis Sectio II. 1836— 1850 enthält auf p. 203—473: Compositae Vaill. DC. prodr. V.4. auctore C. H. Schultz Bipontino. 4. 6. Die Botany of the Herald enthält auf pag. 297—315:: Enu- meration of the Compositae by B. Seemann and J. Potts in North- Western Mexico auetore C. H. Schultz Bipontinus. 1856. 4. 7. Die Festschrift der naturforschenden Gesellschaft zu Em- den, herausgegeben in Veranlassung der Jubelfeier ihres 50jähri- gen Bestehens am 29. Dec. 1864 von der Direction enthält auf p: 73: Prestelia novum Vernoniacearum genus. Auctore C. H. Schultz Bipontino. 4. 58 _ Ausserdem führt das von A, Nuseh herausgegebene Verzeich- niss der in der Bibliothek der Pollichig enthalienen Bücher noch folgende Schriften als von C. H. Schultz Bipont. herausgegeben auf, deren Titel wir hier gleichfalls mittheilen wollen: 1. Beiträge zu einer Flora der Aequinoctialgegenden Central- Amerika’s, Vernonigceae enthaltend. 1847, Monographia generis Steviae. 1852. . Ein neuer guter Bürger der Flora von Wien. 1852. . Ueber Anthemideen. 1854. Doronicum Nendtwichii Sadl. 1854. Beschreibung einer Bänderung von Deta vulgaris. 1855. . Ueber einige Cirsien. 1858. . Ceramiocephalum, eine neue Gattung. 1862. onesemm Die Cichoriaceotheca, seu Cichoriacearum exsiccatarum col- lectio, im. Jahrgange 1862 der Bonplandia angezeigt, ist eine Sammlung getrockneter Cichoriaceen, bestehend aus 165 Num- mern, die auf Blätter weissen Papiers in grossem Formate ge- heftet und mit gedruckten Zetteln versehen sind, welche viel Kritik und neue Diagnosen enthalten. Lebensbeschreibungen von ©. H. Schultz Bipont. finden sich im XXV—XXVIL Jahresberichte der Pollichia (Dürkheim 1868) auf pag. L—LXIU. und im VI. Hefte der Leopoldina auf pag. 50 bis 52. Die reichhaltige Bibliothek von C. H. Schultz Bip. gelangte käuflich an den Antiquar J. Bär in Frankfurt a. M. und wurde von hier aus in alle Welt verkauft; das, besonders an Compo- siten oder Cassiniaceen aller Länder so überaus reiche und: in 237 Papp- und Blechkasten sorgfältig geordnete Herbarium des verstorbenen Freundes fand der Verf. dieser Zeilen im Herbste 1868 auf dem Speicher des Herrn Carl Sehultz jun., Weinhändler in Deidesheim. Derselbe hatte sich damals schon, obwohl ver- gebfich, alle Mühe gegeben, für das Herbarium einen Käufer zu finden, und beabsichtigte dasselbe am 30. März 1869 zu Deides- heim an den Meistbietenden öffentlich zu versteigern. Ob diess geschehen ist und wer jetzt der Eigenthümer des Schultz’schen Herbars ist, konnten wir hier in Peftrsburg nicht in’ Erfahrung bringen. (Ist im November vorigen Jahres von Dr. Cosson zu Paris gekauft worden. Ted.) i 39 Botanische Neuigkeiten im Buchhandel. Besnon: Note sur la valeur alibile de la Salieorne herbacee, en reponse & une demande de Y’autorite superieure du de- partement de la Manche. Avranches. —-: Sur la valeur agricole et alimentaire du sarrazin ou bie noir. Paris. Cordier: Les champignons de la France. Avec planches chro- molithographiees. Paris. Ducommun, J. ©.: Taschenbueh für den schweizerischen Bo- taniker. Solothurn, Jendt und Gassmann. 3%, Thlr. Fee, A.L.A.: Cryptögames vasculaires (Fougeres, Lycopodiacees, Hydropteridees, Equisetacses) du Bresil. Materiaux pour une flore generale de ce pays. 4. avec planches. Paris. Flore exotique qu'il convient de eultiver dans les serres d’un jardin botanique par M. A. Schnizlein, Professeur. Edition frangaise, publide par M, E. Morren, Professeur et direeteur du jardin botanique ä& Liege. Bonn, Henry. 15 Ngr. Fournier, Eug.: Sur la distribution g6ographigque des fougeres du Mexique. Paris. Germain de Saint Pierre, E.: Nouveau Dietionnaire de Bo- tanique. Paris. Karsten, H.: Chemismus der Pflanzenzelle. Wien, Braumüller. » 2, Thlr. Kunott, J.: Das Wachsthum der Pflanzen. Ein leichtfasslicher Unterricht in der Pflanzen-Physiologie und Ackerbau-Chemie. Landshut, Thomann. 9 Ngr. Kützing, F. T.: Tabulae phycologieae oder Abbildungen der Tange. 186—190. (Schluss-) Liefg. Nordhausen, Förstemann. a1 Thlr., color. & 2 Thlr. Lecog, H.: Le monde des fleurs botanique et pittoresque. Avcec planches et vignettes. Paris. Les Floralies Russes de 1869. Exposition internationale «Hor- ticulture et Gongres de Botanique qui ont en lieu & St. Pe- tersbourg, le 17. Mai 1869. Rapport public par la Federa- tion des Soci6tes d’Hortieulture de Belgique. Un vol. de luxe. 8. Avce 9 grävures. Bruxelles, Muquardt. 1? Thlr. Mangin, A.: Les plantes utiles. Avec illustrations de Yan Dar- gent et W. Freeman. Tours. Nitschke: Pyrenomycetes Germanici. Die Kernpilze Deutsch- lands. I. Bd. 2. Liefg. Breslau, Trewendt. 1?/s Thlr, 60 Oliver: First Book of Indian Botany. London, Macmillan et Co. Trimen, H. and W. T. Dyer: Flora of Middlesex: a Typogra- phical and Historical Account of the Plants found in the County, with Sketches of its Physical Geography and Climate, and of the Progress of Middiesex Botany during the last three Centuries. 8. pp. xli and 428. Witha map. London, Hardwicke. “Weis, Ch. E.: Fossile Flora der jüngsten Steinkohlenformation und des Rothliegenden im Saar- und Rheingebiete. 1. Heft. 100 8. in Folio mit 12 Tafeln. Bonn, Henry. 4%, Thlr. Personalnachrichten. Dr. A. Milardet ist zum ausserordentlichen Professor an der naturwissenschaftlichen Facultät an der Universität Strass- burg ernannt worden. —T. Prof. Dr. Ottmar Harald Lenz, ein Enkel Salzmanns und Lehrer an der von diesem begründeten Erziehungsanstalt zu Schnepfenthal in Thüringen, ist am 13. Januar in einem Alter von 71 Jahren gestorben. Als Botaniker hat er sich bekannt ge- macht durch seine „Gemeinnützige Naturgeschichte“ und beson- ders durch sein Buch über die nützlichen und schädlichen Schwämme: Als Anerkennung für letzteres hat ihm Fries die Agarieum-Gattung Lenziles gewidmet. —T. Dr. J. D. Hooker, Director des königl. botanischen Gartens zu Kew, ist zum Ritter des Bathordens, der vordem nur an Ofh- ziere ertheilt wurde, ernannt worden. —r D Botanische Notizen. Bei seinen Untersuchungen über die Verdampfung des Was- sers durch die Pflanzen wurde P. P. Deh&rain zu folgenden Schlüssen geführt: 1. Die Verdampfung des Wassers durch die Blätter findet unter Bedingungen statt, die ganz verschieden sind von denen, welche die Verdampfung bei unthätigen Körpern be- stimmen, denn sie geht nämlich auch in einer gesättigten At- + 61 mosphäre vor sich; 2. diese Verdampfung wird besonders durch das Licht bedingt; 3. diejenigen Lichtstrablen, die bei der Zer- setzung der Kohlensäure durch die Blätter wirksam sind, sind auch diejenigen, welche die Verdampfung begünstigen. D. war erstaunt über die Beziehungen, die sich hiernach bei den beiden Hauptverrichtungen der Blätter: der Zersetzung der Kohlensäure und der Verdampfung herausstellen. (Compt. rend. T. LXIX. p- 381—304.) , Tr. Die warme Periode, während der die physiologischen Pro- cesse der Pflanzen vor sich gehen können, ist am Altai viel kür- zer als unter demselben Breitegrad in Europa. Wie wichtig diess für die Vegetation sein muss, zeigt ein Beispiel, welches Wese- lowsky in seinem’ Werke „Ueber das Klima Russlands“ anführt. Nach den in Brüssel und in Waluisk (Gouvernement Woronesch), die so ziemlich unter. demselben Breitegrad liegen, gleichzeitig angestellten Beobachtungen ergibt sich, dass die Blätter an denselben Baumarten in Belgien sich 40 Tage früher entfalten und 26 Tage länger auf den Bäumen bleiben, als es in Woronesch der Fall ist. Somit dauert die Periode, während der die Blätter an den Bäumen bleiben, in Belgien zwei Monate län- ger als im Gouv. Woronesch, was natürlich nicht ohne Binfluss auf das Gedeihen der Pflanzen bleiben kann. Ferner finden wir in Westsibirien eine bedeutende Differenz zwischen der mittleren Temperatur des Sommers und des Winters, die selbstverständlich gleichfalls von grosser Bedeutung für die Pflanzenwelt sein muss. In Warschau beträgt diese Differenz nur 16°,3, in Barnaul dage- gen 27°,9; die mittlere Temperatur des Sommers ist in beiden Orten fast gleich gross, aber die des Winters beträgt in War- schau nur — 3°,5, in Barnaul dagegen — 16%,3. Wintertage mit 40° R. sind am Altai nicht selten. Hierin haben wir die Ur- sache zu suchen, dass der Altai fast gar keine Obstbäume besitzt und dass die in Barnaul mit grosser Mühe angepflanzten Aepfel- bäume fast Jahr für Jahr durch den Frost leiden. —T. Wegen der nachtheiligen Einwirkung der kalten Winter und raschen Uebergänge der Temperatur auf die Entwickelung der Pflanzen kann die Flora des Altaigebirges nicht reich an Pflan- zenformen sein. Diese Armuth an Pflanzenspeeies tritt nament- lich hervor, wenn man dieses Gebiet mit Deutschland z. B. ver- 62 gleicht. Nach Ledebour verhält sich die Anzahl der in Deutsch- land wildwachsenden Pflanzen zu der dem Altai eigenthümlichen wie 7:4, obgleich beide Länder fast unter demselben Breitengrade ' liegen und auch in Bezug auf die Grösse und Terrainbildung die meiste Aehnlichkeit haben. Desgleichen sind auch die einzelnen Familien viel ärmer. Nur eine Familie — die der Meldenge- wächse (Chenopodiaceen) — ist der grossen Salzsteppen wegen im Altai viel reicher vertreten als in Deutschland. Alle übrigen Familien, namentlich diejenigen, die aus Laubhölzern bestehen, sind bedeutend ärmer an Arten; so sollen in den Wäldern des Altai keine Ahorne vorkomnien, und die Linde und Erle treten nur an einigen Orten als seitene Waldbäume auf. Dafür hat aber der Altai viele, zum Theil sehr schöne, und nur ihm eigen- . thümliche Straucharten. Unter diesen nehmen der Erbsenbaum (Carayana arborescens Lam.) und die tatarische Heckenkirsche (Lonicera talarica L.) die erste Stelle ein, da sie fast immer zu- sammen vorkommen und mit verschiedenen Rosen- und Spiracen- Arten fast undurchdringliehe Gebüsche bilden. Den stark ange- griffenen Wäldern verleihen derartige Gebüsche einen höchst an- ziehenden Charakter. m. Im Jahre 1868 sind die botanischen Sammlungen des briti- schen Museum um 12,681-Species vermehrt worden; davon kom- men 5519 auf die Cryptogamen und 69 auf fossile Pflanzen. Die Pflanzen stammen aus Grossbritannien selbst, von der Insel Jer- sey, Belgien, Dalmatien, Steiermark, Italien, Sieilien, aus der Nachbarschaft von Mentone, aus Californien, Columbien, Bolivien, Chili, dem französischen Guyana, den blauen Bergen auf Jamaika, von der Insel Martinique, Ceylon, aus Japan, Australien, Tasma- nien und vom Cap York in Nord-Australien. Ausserdem sind den Sammlungen einverleibt: eine Reihe von Kohlenpflanzen von den Inseln am Cap Breton, eine Sammlung von circa 2000 Diato- maceen und 100 mikroskopische Präparate (die 1. Centurie von Erlenstein’s „Diatomaceen-Typicae‘). tr Das Vorhandensein von Tagetes patula in der alten Welt vor dem Jahre 1492 muss denjenigen, welche glauben, Amerika hätte mit Asien vor dieser Zeit in keinem Verkehr gestanden, ein un- lösbares Räthsel bleiben. Sie findet sich unter den farbigen Dar- stellungen eines Felsentempels zu Ajenta, dessen Malerei nach a 63 der herrschenden Annahme aus dem eilften Jahrhundert. stammt, und sich eines besöndereh Vorzuges-, ja einer gewissen Vereh- rung unter den Brahminen auf Bali und durch ganz Hindostan erfreut, und seit Janger Zeit in Westasien und Nordafıika allge- mein verbreitet ist. Die Arten dieser Pflanzengettung wurden bisher nur in der neuen Welt wild gefunden. Die. Hindu nen- nen sie Ghenda, die Perser Gul asardh , die Türken Kaeiseh tschitscheghi, die Briten French Marygold, und die Deutschen Stu- denten-, Sammt- und Tunisblume. Den letzten.Namen empfing sie von den älteren Betanikern, die da glaubten, Karl’s V. Soldaten hätten sie nach der Eroberung von Tunis zum ersten Male nach Deutschland gebracht. —T. Rothrock, Professor der Botanik an der Ackerbausehule von Pennsylvanien, hat im Auftrage der Smithsonian Institution zu Washington einen botanishlien Bericht. über däs von der nord- amerikanischen Union 'nen erworbene Gebiet Alaska (Sketch of the flora of Alaska) veröffentlicht. Mit Benutzung der hei Ge- legenheit der Untersuchungen für den russisch-amerikanischen Telegrapken gemachten botanischen Sammlungen, sowie der Schriften von Ledebur, Hooker, Seemann, Lyall, Torrey und Gray hat er cin Verzeichniss von 560 Phanerogamen und 172 Krypto- gamen aufgestellt, mit Angıbe der Fundorte und mit einer Ein- leitung verschen, worin er die verschiedenen Theile des Landes hinsichtlich ihrer Vegetatioh chärakterisirt. 0 —1. Charles Meor, Director des botanischen Gartens in Sydney, hat mit seinem Assistenten Caroon im Auftrage der Regierung von Neu-Süd-Wales die Lord Home’s Insel, in 23'/° s. Br, und 159° Ö. L. v. Gr., ungefähr 450 engl. Meilen von Sydiey_ gele- gen,®im Jahre 1867 botanisch durchforscht. Die Vegetation ist zum grossen Theil eine tropische, Palmen wuchsen überall und umstehen häufig die Häuser; auch Banianen gibt es, von denen ein einziges Exemplar 1’/ Acker Landes bedecken soll. Man fand manche interessante neue Pflanzenformen, unter- anderen einen neuen Baum aus der Familie der Eparridareae. —T. 64 Anerbieten. Unter der Anleitung meines seligen Gatten wurden einige Exemplare seiner zum Unterrichte trefflich befundenen Analysen zu den natürlichen Ordnungen der &e- wächse und deren sämmtlichen Familien in Europa eolorirt. Dieses Werk enthält 70 Tafeln in gross Folio und könnte ich ein Exemplar um 20 fl. südd. Währung ablassen. Erlangen, Februar 1870. Johanna Schnizlein, Professors-Wittwe, Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. (18—25 vom k. botanischen Garten in St. Petersburg.) 18, Reise nach dem Nordosten des europäischen Russlands &e. bis zum arkti- schen Uralgebirge v. A. G. Schrenk, Th. 1 und 2. : Dorpat 1848. 1854 19. Schriften aus dem ganzen Gebiete der Botanik. Hersusgeg. vom k. Botan. Garten. St. Petersburg 1853. B. II. Heft 1. Enumeratio plantarum in regg. eis- et transiliensibus &c. aucit. Regel et ab Herder. Mosquae 1869. - — — novarum & Cl. Schrenk lectarum Petersb. 1841. 1842. 22. Reisen in den Süden von Ostsibirien von Radde 1855—59. Moskau 1869. Monopetalae v. Herder III. 3, Catalogus syst, bibliothecae horti imp. botaniei Petropolitani 1852. v. Mercklin: ‚Beobachtungen a % Prothallium d. Fanukräuter. Peters- burg 1850. en 25. Sertum Petropolitanum auett. Fischer & Meyer, Petersburg 1846-1869. Decas 1—4. & 26. Bericht über die Verhandlungen der naturf. Ges. zu Freiburg i. B. B. V. Heft 2. 1869, 27. Rabenhorst: Lichenes Europ. fasc. 32. Dresden 1870. 28. —: Kryptogamen-Flora von Sachsen ete. 2. Abtheil., erste Hälfte. Die Flechten. Leipzig. 1870, Die 2. Hälfte erscheint noch vor Ostern. B Redacteur: Dr. Herrich-Schäffe r. Druck der F. Neubauer'schen Buch- druckerei (Cr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. Se? 5. Kegenshurg. Ausgegeben den 12. März. 1870. Inhalt. Literatür:— Gelehrte Anstalten und Vereine: Schlesische Gesell- schaft für vaterl. Cultur. — Nachtrag zu den Bitsungen der k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Literatur L Geschichte und Literatur der Lichenologie von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1866 ı von 1 August Ws Krempelhuber. 2 ) 1. Band 1867 mit 616 8.2 Band. Die Flechten - Systeme und Arten. 1869 mit:776 S. im Selbstverlage des Verfassers. Bieses für die Geschichte und Literatur der Flechten, deren ine, die Charakteristik der Gattungen und Geschichte der - Arten Bahn brechende veluminöse Werk ist ein Muster. Sachkenntniss, Gründlichkeit und Vollständigkeit und zugleich von seltener Aufopferung, indem der Verfasser zum Besten seiner Lieblingswissenschaft den Verlag des kostspieligen Werkes selbst übernahm. Da. dasselbe nur in die Hände der Lichenologen kom- "men dürfte, so erscheint eine Skizze der Geschichte und Litera- tur nicht überflüssig. Das Werk beginnt mit der Geschichte der Flechtenkunde,: welche in 6 Perioden zerfällt, deren erste von den ältesten Zeiten bis Tournefort (1699) reicht. Ausser den Schriften von Theophrastus (300 v. Christus), Dioscorides und Plinius wurden die Flechten bis in’s 16te Jahrhundert nicht be- achtet, in welchem grossentheils deutsche Naturforscher die Flech- Flora 1870. 5 + 66 ten in den Kreis ihrer Beobachtungen zogen, und die Werke der Alten erläuterten, als Ruellias, Gessner, Dorstenins, Fuchs, Tra- gus, Dodonaeus, Matthiolus, Lobelius, Lonicerus, Caesalpinus, Ca- ıerarius, Tabernaemontanus, Caspar und Johann Bauhin, Carl Clusius, Porta (Phytognomia 1588), welcher zuerst tiefere Blicke in die Natur der Flechten machte. Dessungeachtet kannte man damals nur 28 Arten und Formen. Einige lieferten Beschreib- ungen mit Abbildungen, als die Bauhine, ferner Morison und Boc- cone, welcher im Jahr 1674 56 Arten aufführt. Die Flechten wur- den jedoch von den Moosen noch nicht getrennt. Malpighi (1686) nahm zuerst deren Fortpflanzung durch die Soredien wahr. Die zweite Periode reicht von Tournefort bisMi- cheli (1695—1728). Tourneforf erkannte zuerst die Natur der Flechten und trennte sie unter dem Namen lichen von den Moo- sen, förderte jedoch die Kenntniss der Arten nicht wesentlich. .. Petiver beschrieb und bildete in seinem Gazophylacium na- turae 1709 und Plukenet in seiner Phytographia 1691 einige neue Flechten .ab, sowie. .Barrelier, Scheuchzer, Loesel, . Buxbaum, Rupp, Dilienius, Vaillant, Ray. Dritte Periode von Micheli bis zu Weber (1729 bis 1779). Micheli war der Erste, der mit besonderer Liebe sich dem Studium der Flechten hingab, und selbe in 38 Ordnungen nach der Gestalt des Lagers, dem Sitze ‚der Früchte und Sore- dien abtheilte, und mit 19 Tafeln illustrirte.. .Dillen führte die Flechten in seiner Historia muscorum (1741) in 3 Klassen auf, Hill in 6 Gattungen, Haller in 10 Ordnungen, Linne in 9 Abthei- lungen, welche zuerst. eine ‚natürliche Reihenfolge . verrathen. Dessen Fussstapfen folgten Crantz, Weis, Necker, Weber. . Micheli beschrieb bereits 314.Arten, :Dillen bildete 204: gut ab, während Linne nur 86 Arten aufführte. Der Verfasser bringt nun eine Uebersicht der vor Linn bekannten Arten :und deren Autoren, im Ganzen 185 grossentheils blatt-, strauch- oder faden- förmige. Pollich, Weis, Murray, Weber, Scopoli, Schreber, Hudson, Lightfoot, Meese, Weigel, Wulfen, Celsius, Gruner, Oeder; Vahl, Hornemann, Lamark, Gerard, Gouan, Seguier beschrieben neue Arten, wodurch um’s J.. 1780 228 Arten..bekaunt wurden, Vierte Periode von Weber (Primit. flor. Holsat. 1780) bis Acharius. Weber entwarf. das erste Flechtensystem in 8 Gattungen mit Benützung der Früchte. Willdenow, Schre- ber, Persoon, Hoffmann, Hedwig folgten Weber’s Fussstapfen in y 67 Gründung neuer: Gattungen. Acharius theilte die Flechten zuerst nach Beschaffenheit des: Lagers in 3 Familien (crustadeae, fo- liacei, cauleseentes). und jede.in mehrere Tribus. (28). - Jolyklerk zählte:in. seiner Cryptogamie complete 1799 be- reits 365 Arten auf. Hoffmann. beschrieb ‚und bildete mehrere Arten gut ab, worunter 16, neue... Deutschlands 'Flechten .wurden noch von Roth, .Schrader, Link, Flörke, Schrank, Erhart; Hagen, ‚bearbeitet, die Frankreichs von Lamark, Villars, Gouan, . Thuil- lier, die Englands von Withering, Smith, Sowerby, Dickson, Bor- rer, Don, Harrimann, Lyell, Turner, Hooker (E. Bot.), in welcher 440 Arten, worunter 40 neue, abgebildet wurden,: ebenso bildete Dickson in seinen plantes eryptogam. einige neue Flechten ab. Allioni, Bellardi, Savi beschrieben italienische Flechten, Liljeblad und ‚Acharius schwedische (345 Arten), Thunberg die Cap’schen (39), O. Swartz.die ostindischen (500). Die Anatomie und Phy- siologie der. Flechten: hatten. ‚Jedoch: bisher nur geringe Fortschritte gemacht. Fünfte Periode von Acharius bis de Notari (1803 bis 1845). Acharius bearbeitete zuerst ausschliesslich die Flech- ten und erwarb sich um deren Kenntniss die meisten Verdienste. Im Methodus 1803 lieferte er das erste wissenschaftliche, auf die Fruchtbildung gegründete Flechtensystem. Er. beschrieb in seiner Lichenographia universalis (1810) 768 Arten, in seiner Synopsis methodica (1814) 916, worunter 312 exotische, - El. Pries in sei- ner Lichen. Diongme (1817) 837,: ia seiner Lichenographia eu- ropaea (1831). 407 Arten.: Eschweiler, F&e.und Fr. Mayer stell- ten :neue .Flechtensysteme auf. Rabenhorst, Flörke, Wallroth (Cladonia) bearbeiteten die deutschen Flechten; indess übertraf Acharius die übrigen gleichzeitigen Flechtenforscher an Scharf- blick, natürlichem Gefühl, Schaffung einer passenden Terminolo- gie und Einführung ‘guter Diagnosen. Er beschrieb. auch die meisten neuen Flechten, deren mehrere erst durch die neuern mi- kroskopischen Untersuchungen die gerechte Anerkennung fanden. Fee beschrieb 247 neue exotische Arten, Montagne die Guyana’s, Vaillant, Bory de S, Vincent die des Orients, Tuckermann die Nord-Amerika’s. El, Fries stellte in seiner Lichenographie die Resultate sei- ner Vorgänger zu einem harmonischen Ganzen zusammen. Steu- del und Hochstetter brachten ein Verzeichniss der deutschen Arten, sowie Rabenhorst in. seiner eryptogamischen Flora 1845 von 438 Arten, Laurer, Funk, Hoppe, Flörke, Reichenbach, Schu- 5*+ 68 bert, Breutel, Schleicher, Schärer förderten die Flechtenkunde durch Herausgabe von Sammlungen getrockneter Flechten. Schä- rer beschrieb die schweizerischen in seinem Spieilegium (1823 bis 1846), Flotow die schlesischen, Decandolle, Lamark, Duby, Delise, Mougeot, Nestler, Ramond, Montagne die französischen, Turner, Borrer, Gray, Hooker die Flechten Englands, Garovaglio, Pollini die Italiens, Brotero, Clemente, Dufour die Spaniens, We- ber und Mohr, Swartz, Acharius, Wahlenberg, Sommerfeldt, El, Fries die Scandinaviens, Zollinger, Delile, Drege, Eklon, Zeyher, W. Schimper, Michaux, Mühlenberg, Torrey, La Pylaie, Bon- pland, Raddi, Ph. v. Martius, F6e, Breutel, Leprieur, R. Brown, Sieber, Lesson, A. Richard die exotischen, Einzelne Gruppen, Gattungen und Arten wurden neu mono- graphisch bearbeitet und durch die Bemühungen der Vorgenann- ten stieg die Zahl der bekannten Flechten bis zum Jahr 1846 auf 1845 Arten, um 1350 mehr als im Jahr 1804, demnach um mehr als das Dreifache. Diese zahlreichen neuen Entdeckungen wurden in Acharins’ Methodus und Lichenographia universalis gediegen bearbeitet, G. Fr. Mayer’s Schriften trugen noch zur Vervollkommnung der Lichenographie, sowie Bischoff’s Terminolo- gie zu deren Kenntniss bei. Während Mann, Unger, Hornschuh, Kitzing die Fiechten noch aus dem Urschleim entstehen liessen, erkannten Kurt Spren- gel und Link zuerst deren Sporen. Wallroth und Mayer erläu- terten die Foripflanzungs- und anatomisch-physiologischen Ver- hältnisse der Flechten. Ersterer erkannte zuerst die Bedeutung der Gonidien, Mayer der Sporen und Soredien, welche von Hugo Mohl (1833) und Eschweiler, sowie von Körber die Gonidien ge- nauer beschrieben wurden. on Die Phytochemie der Flechten wurde durch Proust, : Berzelius und Pfaff gefördert, deren Geographie vorzüglich durch Wahlen- berg. Den Nutzen der Flechten erörterten Luyken nnd Westring, die Geschichte (in Schweden) Wikströmm. Sechste Periode von de Notaris bis 1866. Die systematische Anordnung der Flechten war bisher auf das Lager und die Früchte gestützt. De Notari wies zuerst in seinen Frammenti 1846 die Wichtigkeit der ‘Sporen zur Begrün- dung der Gattungen und deren Uebereinstimmung in den natür- lichen Gattungen nach, und wendete die Sporen bei einzelnen Gruppen zu deren Diagnosen an. Massalongo führte die Grund- sätze de Notari’s in seinen Ricerche 1852 bei sämmtlichen ihm 69 bekannten Flechten durch, :und stellte in seinen zerstreuten Schrif- ten auf Grund der Verschiedenheit der. Sporen viele neue Gat- tungen auf; ging jedoch hierin zu weit, indem er selbst auf un- wesentliche Merkmale neue aufstellte. Fast gleichzeitig gründete Graf Trevisan die Flechtentribus grossentheils auf Lage, Gestalt und Bau der Früchte, die Gattungon auf die Sporen allein, und ging hierin noch weiter als Massalongo. Gleichzeitig gründete Normann sein Flechtensystem bloss auf die Sporen. Körber, Hoppe, Nägeli, Th. Fries folgten den Fussstapfen de Notarie' ; Stitzenberger, J. Müller, Mudd stellten in gleichem Sinne neue Systeme auf, Nylander trat der Ueberschätzung der Wichtigkeit der Spo- ren für die Gründung der Gattungen entgegen. Er erklärte die Flechten als ein Zwischenreich zwischen Algen und Pilzen und fügte in seinem System zuerst die den Algen zunächst stehenden bis zu den höchstentwickelten (Sticta) auf und stieg von diesen zu den den Pilzen verwandten Formen herab, und zog bei Auf- stellung der Gattungen die Spermogonien, Spermatien und Ste- rigmata, sowie die Färbung durch Jod in Betracht. Durch seine Anregung bildeten sich nun zwei Schulen, die italienisch-deutsche ‚(Massalongo’s und Körber’s) und die französische (Nylander’s), während Stizenberger, J. Müller und Garovaglio beide zu ver- mitteln suchten. Gleichzeitig mit diesen systematischen Bestre- bungen wurde die Aufsuchung neuer Arten von vielen Forschern eifrig betrieben, so beschrieb Massalongo unter 800 Arten 80 neue, Nylander unter 513 Arten 59 neue, Montagne 214 neue exotische. Arten. Schärer zählte im Jahr 1850 in seiner Enume- ratio lich. europ. 570 Arten auf, und förderte, so wie Hepp, Ra- benhorst, Zwackh, Arnold, Stenhammar, Körber durch Herausgabe getrockneter Sammlungen die Flechtenkunde. Körber beschrieb in seinem Systema lich. German. (1855) bereits 1051 deutsche und Schweizer Flechten, wovon 274 neu waren, während Raben- horst im J. 1844 nur 436 aufführte. Die Flechtenflora Deutschlands und Oesterreichs wurden eifrig durchforscht, so in Schlesien von Flotow und Körber, in Bayern von Krempelhuber, Arnold, Rehm, in Salzburg von Sauter, in Frankreich von Nylander, den Voge- sen von Mougeot, in England von Lindsay, Mudd, in Italien von Massalongo, Anzi, Baglietto, Cesati, de Notari, Tornabene, Garo- vaglio, in Finnland von Nylander, in Gothland und Oeland von Stenhbammar, in Ost-Finnmarken von Th. Fries, in Ost-Lappland von Fellmann, in Lulle Lappmark von Hellbom. El.Fries zählte 70 in seiner Summa Vegetab. Scand. (1849) 421 Arten, Nylander im Prodromus (1861) 495 Arten. Die Flechten Java’s wurden von Zollinger, die Algiers von Bory und Durieu, des Cap von Wawra, Kraus, die Guyana’s von Le- prieur, Cuba’s von Wright, Neu-Granada’s von Lindig gesamnaelt. Th. Fries gab die Flechtenflora des Nordens (Arctoa) mit 375 Ar- ten, Hooker und Taylor die antarctische, Babington die Neusee- lands heraus. Es erschienen mehrere Monographien von Flech- tengattungen und Arten. Die Methode der Fleehtenbeschreibung wurde durch Nylander, Körber und Massalongo mehr ausgebildet. Der Verf. schildert nun die Leistungen auf dem Gebiete der Ana- tomie, Physiologie und Morphologie durch Schleiden, Montagne, Körber, Th. Fries, Tulasne, welche die Natur der Spermogonien und Spermatien, Lindsay die der Pycniden erkannten, sowie Ny- lander’s, Bayrhofer’s, Speerschneider’s, Schwendeners, Itzigsohn’s Leistungen im Gebiete der Anatomie und Physiologie der Flechten. Der Verf. führt ferner die einzelnen Abhandlungen, welche über die obengenannten Fächer erschienen, auf; so von Holle über den Hergang bei der Fruchtanlage, von Gümbel über die Fruchtentwicklung bei ‘den Krustenflechten, sowie die Fortschritte in der Chemie der Fleehten, erörtert hierauf die Abhandlungen. , über die Verbreitung der Flechten, und bemerkt, dass die mei- sten Flechten von bestimmten Verhältnissen des Klima, der Lage und des Bodens abhängen, und horizontale, sowie vertikale Grän- zen nachweisen lassen, und dass nur wenige Arten unter den ver- schiedensten Verhältnissen vorkommen. Scehlüsslich wird der Nutzen und Gebrauch, vorzüglich der Färberflechten und die Be- reitung des Lacmus. und der Orseille angegeben. - : Die -Gesehiebte und Literatur 'der: Flechtenkunde wurde bis- her wenig beachtet, wesshalb dieses Werk, welches in den Noten zugleich eine vollständige Literatur mit genauer Angabe sämnıt- licher Schriften und Abhandlungen liefert, einem dringenden Be- dürfnisse abhilft. Fossile Flechten wurden bisher nur 3 aufge- funden; = — Der: Verfasser bezeichnet hierauf die noch nicht gehörig auf- geklärten und erörterten Theile der Flechtenkunde, und liefert am Sehlusse des ersten Bandes ein alphabetisches Verzeichniss der Autoren und Sammler, eine systematische und chronologische Literatur‘der Flechtenkunde, und ein Verzeichniss der bis 1866 verstorbenen Lichenologen mit biögraphischen Notizen und den Orten, wo sich ihre Flechtenherbare hefinden- - TER TFT TEE N ENT Im zweiten: Bande wird . zuerst die Stellung der Flechten: in den Pflanzensystemen erörtert, die Flechtensysteme (59) und Gat- tungen mit.deren. Diagnosen chronologisch bis ins Jahr 1866 und die in den verschiedenen ‘Schriften Massalongo’s beschriebenen Gattungen: mit dessen Diagnosen zusammengestellt, woraus die Fortschritte der Flechtenkunde klar hervorgehen. Schliesslich folgt .des ‘Verf. mühevollste Arbeit, nämlich die chronologische Zusammenstellung der bisher bekannten Arten, un die Namen der Forscher, welche sich durch Entdeckung und Beschreibung der Arten. verdient gemacht, und den Umfang: ihrer Leistungen übersichtlich darzustellen, und über die Zeit der Aufstellung und die Priorität der Benennungen zu entscheiden und zwar in zwei Abtheilungen, nämlich der vor und nach Linn& beschriebenen. Ein genaues Inhaltsverzeichniss schliesst dieses vortreffliche Werk. II. Uebersicht der Flechten desGrossherzogthums Baden von Wilhelm Bausch. Karlsruhe 1869. Die Flechten Baden’s wurden seit dem J. 1819 durch Ale- xander Braun, Gmelin, Perleb, ‘Spenner, Mettenius, Bischof und Karl Schimper beachtet und seit den letzten 20 Jahren von Rit- ter von-Zwackh,:Dr: Ables, Dr. Millardet, dem: Verfasser, Araold, Prof. de Bary, Metzler, Dr. Stitzenberger, Apotheker Jack, und Kunstgärtner Schenk eingehend untersucht. Es fehlte jedoch bis- ber eine wissenschaftliche Zusammenstellung der Entdeckungen dieser Männer, durch welche sich der Verfasser obiger Uebersicht unter Mithilfe Arnold’s, Stitzenberger’s, Dr. Rehm’s, sowie der naturwissenschaftliche Verein zu Karlsruh durch Uebernahme der Druckkosten ein wesentliches Verdienst um die Flechtenkunde Deutschlands erworben haben. “ Der Verf. gibt in der Einleitung eine topographische Skizze des Landes, welches bei 178 Quatrat-Meilen Area fast 1’/, Mil- lion Morgen: Wälder besitzt, nämlich den Schwarzwald, der das Land durchzieht und sich in mehrere Gebirgshöhen bis zu 4 bis 5000 Fuss erhebt, einen Theil des Odenwaldes und die isolirte Berggruppe des Kaiserstubl’s und im Südosten den deutschen Jura (Ranken). Die geologische Beschaffenheit des Landes ist von Dr. Sand- berger geschildert, wornach die Grundgebirgs-Masse des Schwarz- 73 waldes grossentheils aus Gneis besteht, welche im Norden und Süden von dem Hauptgranitzuge begränzt wird; aus diesem Ge- biete ragen Porphyrmassen empor. Zwischen dem Granit einge- keilt findet sich Thonschiefer. Ein Zug der Steinkohlenformation läuft an der südlichen Gränze fort, sowie einige Ablagerungen sich in Mulden vorfinden, Breceien und Conglomerate finden sich nur am Nordrande des Schwarzwaldes. Von der Murg bis zum Kinzigthale lagert auf den Höhen bunter Sandstein und umsäumt den Ostrand des Schwarzwaldes und den Süd- und Ostrand des Odenwaldes. Am Süd- und Ostrand des Schwarzwaldes bildet der Muschelkalk grössere Plateaus, Jurassische Gesteine umge- ben den Schwarzwald und den West- und Ostrand des Ranken. Das Hügelland des Seekreises gehört der Molasse an, aus wel- cher Basalt- und Phonolit-Kegel aufsteigen. Am Westrande des Schwarzwaldes überlagern Tertiär-Gesteine. Der Kaiserstublstock besteht fast ganz aus porphyrartigem Basalt. Längs des Fusses des Sehwarz- und Odenwaldes ist diluvialer Lössmergel aufge- lagert. - Schon aus dieser grossen Mannigfaltigkeit des ‚Gesteines und dem Reichthum an Wäldern lässt sich auf eine reiche Flech- tenflora sehliessen, in. weleher der Verf. 592 Arten mit 329 For- men aufführt, demnach hei */s der deutschen Flechtenarten. Am zahlreichsten sind die Steinfiechten vertreten, nämlich Lecideae (145), Lecanoreae (61), Verrucarieae (66), dann folgen die Parmelieae (44), Cladoniaceae (35), Calicieae (35), Urceola- rieae (25), Pertusarieae (14). Obwohl die Gebirge Badens sich nicht über 5000’ erheben, finden sich doch dert mehrere Alpenflechten, als: Cetraria cucul- lata, Cornicularia tristis, Sphaerophoron gracile, einige Gyropho- reen, Gussonea chlorophana und andere. Der Verf. zählt nun die ausschliesslich auf Kalk (22), Sandstein (36), Gneis (9), Granit (16), Porphyr (9) vorkommenden auf, von welchen einige in den Gebirgen Salzburgs auch auf anderen Gesteinsarten sich finden. Ferner :führt der Verf. die ausschliesslich auf Fichten, Tannen und Föhren (26), faulem Holz (14) vorkommenden und die im Gebrauch stehenden Arten (32), letztere nach Rosenthal, auf. Eine Höhentabelle der Standorte und die Liste der angezo- genen Werke und benützten Sammlungen schliesst den allgemei- nen Theil. Die Arten werden nach Körber’s Parerga mit reicher Synonymie und genauer Angabe der Standorte und Vorkommens- Verhältnisse verzeichnet und bei den selteneren auch deren Stand- b 73 orte angegeben. Die Baumflechten bieten dort sowohl in den Thälern, als auf den Gebirgen, sowie die. Cladonien grössere Mannigfaltigkeit, alsinden Alpen, wo auch südliche Anklänge fehlen, als: Borrerachry- sophthalma, Parmelia dendritica, incurva, Mougeotii, elaeina, ebenso finden sich in den Alpen nicht oder sehr selten Physcia Heppiana, Umbilicaria pustulata, Lecanora milvina, demissa, Bischoff, aitema, Trevisanii, orosthea, Aspicilia aqualica, ceracea, Hae- matomma urceolatum, Secoliga carnea Arn. (n. sp.), Toni- nia aromalica, Biatorella elegans, Biatorina Bouteillii, tu- ricensis, adpressa, synothea, Biatora Woallrothiana, prasina, Bauschiana, Ahlesii, Bilimbia cupreorosella, Naegelii, melaena, trachona, atrala, Dubyane, Catillaria leucophaea, Lecidella eyanea, Rhizocarpon laetum, Stitz. (n. sp.), Lecanactis plo- cina, Melaspilea gibberulosa, Enterographa „Hutchinsiae, Flotowiana,.. Artothelium,. Naevien, Pachnolepis Tobata, Agyrium, Lahmia, Stenocybe, Placidiopsis, Pertusa- riae (6 Arten), Segestrella Ahlesiana, lectissima, Spor odi- ctyon, Thelidium Nylanderi. Jedes Blatt dieser Uebersicht zeigt von der Sachkenntniss, Gewissenhaftigkeit und Liebe, mit der selbe zusammengestellt wurde, die nar der zu würdigen weiss, welcher die Schwierig- keiten solcher Arbeiten beurtheilen kann. Der Verfasser hat sich durch diese Flora. nicht nur um die Kenntniss der Flechten sei- nes Vaterlandes, sondern auch um die geographische Verbreitung der Flechten in Deutschland bleibende Verdienste erworben. „ Botanischer Kalender für Norddeutschland. Wegweiser und Gedächtnisshülfe auf botanischen Ex- cursionen für Lehrer, Botaniker und Studirende von Franz Schulz. Berlin 1869. Dunckers Verlag. 156 Seiten. In diesem Pflanzenkalender sind nach Monaten und Stand- orten geordnet die wichtigsten wildwachsenden und eultivirten Pflanzen Norddeutschlands in der Reihenfolge des Linneischen Systems aufgeführt. Dieses Schriftchen dient wohl nicht dem Zwecke, eine im 14 Freien oder im Garten angetroffene Pfianzenspecies bestimmen zu können; es will nur die Pflanzen anführen, die an einer be- stimmten 'Oertlichkeit in dem oder dem Monate sich auffinden lassen. Kurze Angabe der hervorragendsten Merkmale bei jeder Species sollen im jeweiligen Falle dem Gedächtnisse zu Hilfe kommen und eine fragliche wohl bereits gekannte Pflanze wieder erkennen lassen. Von diesem Gesichtspunkte aus mag dieses Heftchen Vielen als bequemer Begleiter auf botanischen Excursionen willkommen sein. Dr. Singer. Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Sitzung vom 2. Dezember. Dr. A. Engler: über die Flora des Isonzothales, das er von Görz bis zum Terglou durchwandert und vervollständigt seine Beobaebtungen durch die:a. a. O. gemachten Mittheilungen des Prof. Krasan in Görz. Von besonderem Interesse ist die Vege- tation oberhalb Görz (271° über dem Meere) zu beiden Ufern des Isonzo, dessen blaugrüne mit dem Tosen eines ächten Torrente dahinbrausenden Fluthen die für die nächste Umgebung der Stadt charakteristischen breceien- und conglomeratartigen diluvialen Ge- steinmassen durchschneiden. Durch eine geringe Höhe über dem Niveau des Meeres gehört das Gebiet durchaus der Ebene und dem Hauptcharäkter seiner Flora nach dem Küstenlande-an; aber die ursprüngliche Vegetation ist gemischt und bereichert durch Flüchtlinge aus anderen Regionen, welche sich theils auf die Dauer angesiedelt haben, theils nur sporadisch auftreten. Diese Pflanzen verdanken ihre Entfernung von ihrem ursprünglichen Wohnort nicht bloss der Gewalt des Torrente, sondern noch viel- mehr der regelmässig wiederkehrenden gewaltigen Bora, welche die in Folge der veränderten klimatischen Verhältnisse, nament- lich in Folge von Trockenheit eingehenden Individuen immer wieder durch neue Ankömmlinge ersetzt. Während ein grosser Theil der bei Görz an den Ufern des Isonzo vorkommenden Pflanzen nach Krasan aus dem benachbarten nordöstlich von Görz gele- 76 genen Ternowaker Gebirge stammt, andere wiederum dem Isonzo- thal und den Sandsteinhügeln .des. Wipbachthales gemeinsam an- gehören, ist die ursprüngliche Heimath anderer, 'wie z. B. von Gypsophila alpina, Rumex scutatus, Campanula carnica etc. in den hohen Kalk- und Dolomitgebirgen zu suchen, welche den obern Lauf des Isonzo einschliessen. Noch grösser ist der Reich- thum von herabgeführten alpinen und subalpinen Pflanzen auf der Strecke von Caporetto bis St. Maria. Schon oberhalb Capo- retto gehören Geranium macrorrhizum, Asperula longiflora, Saxi- fraga cruslata und $. Hostii, Silene fructiculosa Sieb. zu häufigen Erscheinungen. Während. die Berge von ÜCaporetto bis Flitsch zum grossen Theil entwaldet sind und ihre steil abfallenden Fels- wände nur eine spärliche Vegetation aufkommen lassen, sind die Thalwände: des obersten Laufes, des sogenannten Lo6schthales und des "Trentathales: etwas . waldreicher: interessant: ist“ namentlich die Vegetation der humusreichen Buchenregion, wo Saxifraga tenella und Sax. Ponae Sternb. in auffallender Häufigkeit neben Rhododendron hirsutum, Betonica Alopecuros, Gentiana utriculosa etc. auftreten. Noch reicher und eigenthümlicher wird die Flora auf den zahlreichen Plateaus, welche dem Gebirgsstock des Terglou angehören, während auf den Gipfeln selbst nur eine kümmerliche Vegetation ihr Dasein fristet. Zur Erläuterung wurden zahlreiche von dem Vortragenden selbst gesammelte Pflanzen des Isonzothales und der Terglougruppe, sowie auch anderer Gebiete Krains vor- gelegt. nn Der Secretär zeigt: Naturwissenschaftliche Anschau- ungs- und Zeichenvorlagen, gezeichnet, lithographirt und herausgegeben von Gotthold Elssner in Löbau. Die bis jetzt erschienen Blätter in Gross-Folio geben Darstellungen der ein- heimischen Ahornarten (Zweige, Knospe, Blatt, Blüthe und Frucht) mit grosser Naturtreue. Das vorliegende Unternehmen findet bei den als Lehrer der Naturwissenschaften fungirenden Mitgliedern der Section lebhafte Anerkennung, und ward der Wunsch ausge- sprochen, dass dasselbe auf’ die wichtigsten einheimischen Bäume, Sträucher, Gift- und Nutzpflanzen ausgedehnt werde. Hiernach verliest der Sekretär eine von Herrn Dr. Ascherson in Berlin eingesandte Abhandlung Ueber Standorte der Pilu- laria. Der Verfasser, bezugnehmend auf die Mittheilungen des Herrn Dr; Hodann in den Verhandlungen der botanischen Section für 1868, hebt hervor, dass Pilularia in allen ihm persönlich be- kannten Fundorten, bei Sommerfeld (hier entdeckt durch Hellwig Da SE Zn SEE 76 u. Weise), bei Berlin in der Nähe von Tempelhof, bei Aareppen unweit Delbrück, bei Dielkau in der Niederlausitz, keine eigent- liche Wasserpflanze ist, obwohl sie völlig untergetaucht einige Zeit vegetirt, aber in diesem Zustand steril bleibt. Pilularia gehört zu jenen Teich- oder Uferpflanzen, welche zu ihrem Gedeihen und zur Fruchtbildung einen im Winter und Frühjahr über- schwemmten, später aber trocken werdenden Boden verlangen. Aehnlich verbält sich die von Ascherson 1863 mit Dr. Reichardt im südlichen Sardinien aufgefundene Pilularia minute. Herr Prof. Milde theilt mit, dass die Elodea canadensis in diesem Jahre sich in einem Teiche in der Nähe des Rothkret- scham bei Breslau angesiedelt habe. Herr Wundarzt Knebel zeigt ein lebendes Sedum reflexum mit höchst ausgezeichnetem hahnenkammähnlich verbreiteten fasei- irten Stengel. Dasselbe stammt aus dem botanischen Garten in Halle. Herr Dr. phil. W. G. Schneider hielt einen Vortrag über die Gattung Sclerotium Tode, welche früher als selbständige Pilz- gattung betrachtet und mit zahlreichen Arten ausgestattet wurde. Leveille und Tulasne wiesen jedoch nach, dass’ jene Arten nur secundäre Bildungen aus dem Mycelium höher entwickelter Pilze, als Coprinus, Clavaria, Peziza, Typhula u. s. w. sind, und aus diesem Substrat sich entwiekeln. Die Sclerotien: zeigen in ihrem inneren Bau einige Verschiedenheiten und lassen sich nach die- sen in acht Typen zusammenstellen; sie finden sich theils in der Erde, theils auf abgestorbenen Pflanzentheilen, seltener auf le- benden Pflanzen. Es wurden zunächst nur die zahlreich auf verschiedenen Grä- sern vorkommenden Sclerofium Clavus, als Mutterkorn. bekannt, aus denen sich später 3 Claviceps-Arten entwickeln, berücksichtigt und die in Schlesien gefundenen, mit Mutterkorn behafteten Grä- ser vorgezeigt. Ferner sprach derselbe über die neue, von Herrn Professor Kühn in Halle aufgestellte Uredineen-Gattung und Art, Calypto- spora (Göppertiana, welche derselbe an Yaccinium Vitis idasa vo- riges Jahr zu Krummhübel im Riesengebirge entdeckt und der Vortragende schon vor 6 Jahren und auch dieses Jahr bei Rein- erz gefunden hat. Der Pilz zeigt sich als eine dicke schwam- mige Auftreibung des Stengels, seltener der Blattstiele und eines Theiles der Blätter. Die Sporen sitzen ziemlich fest in dem In- nenraum der Oberhautzellen und sind eng von der Zellmembran EEE. % [3 " 77 umschlossen ; sie sind unregelmässig .elliptisch-prismatisch, oben stumpf, dunkelbraun, unten abgerundet, hellbräunlich, durch kreuz- weise Theilung meist viergetheilt, 9—10 Mikrom. lang und 8—9 Mikrom. breit. Nach Kühn keimen die Sporen im Frühjahr und zwar entwickelt sich aus jeder Abtheilung der Spore ein Keim; die Sterigmata sind kurz, tragen vier Sporidien, diese sind sphä- tisch und weiss gefärbt. Fuckel hat diesen Pilz als Fusidium tumescens unter n. 1653 in seinen Fungis rhenanis ausgegeben. Sitzung vom 16. Dezember. Herr Geheimrath v. Göppert hielt einen Vortrag über den Park von Muskau, ganz besonders über das dortige Arboretum, welches ein Terrain von 500 Morgen umfasst. Unter Andern sind z. B. die Weiden durch 104 Arten und For- men vertreten, von Birken 35, von Eichen 145, von Crataegus 90, von Rosskastanien 58, Magnolien 22 ete., im Ganzen überhaupt an 2800 Arten und Formen vorhanden und in rascher Vermeh- rung begriffen ; unter ihnen die seltensten, wie z.B. Nyssa, Ake- bia, Atraphazis, Panax, Abelia, Borya etc. Ausser dieser grossartigen Anlage wurde auch noch eine an- dere nicht minder bedeutende und in diesem Umfange noch nie dagewesene beschaffen, welche zur Illustration der geogra- phischen Verbreitung der Bäume und Sträucher be- stimmt ist. Sie besteht in einer gruppenweisen Anpflanzung derselben Arten nach der Reihenfolge der Länder ihres Vorkom- mens, beginnt mit dem südlichen Theil der Vereinigten Staaten, schreitet zu dem nördlichen vor, wendet sich dann nach dem öst- lichen und westlichen Asien, dem südlichen Europa und schliesst mit dem nördlichen ab. Dass hierdurch ein wesentliches Hilfs- mittel zum Studium der Pflanzengeographie begründet ward, be- darf kaum näherer Erörterung. Inzwischen soll aus der Menge des hier zu Beobachtungen dargebotenen Materials der Land schaftsgärtnerei noch ein anderer wesentlicher Gewinn zu Theil werden. Herr Petzold, dem wir schon früher die sehr lehrreiche Schrift über Farbenlehre der Landschaft verdanken, beabsichtigt in einem grossen bei der Vergrösserung des Parkes zu seiner Disposition gestellten Areal alle Gehölze, welche sich als zur Landschaftsgärtnerei geeignet schon bewährt haben, zu verschie- denen natürlichen Bildern nach Massgabe des Habitus, Farbenton 78 und dergleichen zu gruppiren, oder wie ich es mennen möchte nach Art einer. sogenannten Schola botanica eine landschaftsgärt- nerische Schule zu begründen. Hierauf gab Herr Geh. R. Göppert einen Bericht über die internationale Gartenausstellung zu St. Petersburg im Mai 1869. Herr Dr. Schnei d er hielt einen Vortrag über Calyptospora Goeppertiana Kühn. Sitzung vom 13. Januar. Herr Knebel zeigte u. a. Chrysanthemum Leucanthemum von einem Stock mit ca. 25 Blüthenstengeln, von denen 12 die Varietät a discoideum (ohne Randblüthen) trugen, die übrigen waren regelmässig; an einem blühenden Stock derselben Pflanze bei Scheitnig besitzen sämmtliche Blüthenköpfchen nur halblange Randblüthehen. Herr Apotheker Werner legte_ vor ein Stück Opium, welches in Württemberg gewonnen, 20 pCt. Morphium ent- hält, und berichtet über einen früheren Versuch der Art in Thii- ringen, welcher wegen ungenügenden Ertrages aufgegeben wurde. Herr Dr. Engler hielt einen Vortrag über die Escallonie- ceen und Uunoniaceen von Südamerika. Vortragender vereinigt nach dem Vorgange von A. Braun diese Familien mit den Sa- xifrageen, Ribesiaceen, Francoaceen, Philadelpheen, Elatineen, Crassulaceen und Tamariscineen zu der Ordnung der Sazifra- ginae, welche 1000 Arten umfasst und in die Reihe der .Rosi- florae gehört. . Zu den Escalloniaceen gehören 17 Gattungen mit 12 Arten; Escallonia selbst hat 39 (40) Arten; sie sind auf den Inseln der südlichen Halbkugel, so wie in Südamerika vom Cap Horn bis Carracas und von der Meeresküste bis 16,000° Höhe an Flüssen und Bächen verbreitet, strauch- oder baumartig, in den höheren Regionen der Anden nach Gestalt und Vorkommen an unsere Alpenrosen erinnernd. Zu den Cunoniaceen gehören 18 Gattungen mit ähnlicher Ver- breitung in den Inseln der südlichen Hemisphäre ;.nur 3 Gattun- gen mit 42 Arten finden sich im mittleren und südlichen Amerika. Der Vortragende gab eine Charakteristik der Organisations- Verhältnisse und ‚der Gattungsmerkmale für diese Familien, ge- 79 \ gründet auf seine neue Bearbeitung derselben für die Flora bra- sihiensis, und legte Exemplare der wichtigsten Arten vor. In der Sitzung vom 27. Januar gab Hr. Dr. Stenzel einige Nachträge zur Flora der Umgegend von Wüste-Waltersdorf an der Eule und hob zunächst das auf eng begrenzte Oertlichkeiten beschränkte Vorkommen einiger Arten hervor. Herr Gotthold Elssner aus Löbau wird von Hrn. Geh. Rath Göppert der Section vorgestellt, um neue Zeichnungen des von ihm herausgegebenen Werkes: „Naturwissenschaftliche Anschau- ungsbilder‘‘ vorzulegen. Dieses Unternehmen beabsichtigt, von den. einheimischen Bäumen und Sträuchern Abbildungen der Blät- ter, Blüthen und Früchte, Zweige und Knospen in sehr grossem Massstabe im Folioformat darzustellen, damit dieselben beim bo- tanischen Unterricht in Schulen als Wandtafeln benutzt werden können. Die höchst sorgfältigen und naturgetreuen Zeichnungen finden lebhafte Anerkennung von Seite der Section, welche den strebsamen Unternehmer mit Rathschlägen unterstützt. . Der Seeretär zeigt eine Reihe von grossen (Grlasphotogra- pbien botanischer Objecte, angefertigt von Hın. Dr. Benecke in Königsberg, und im Besitz des Hrn. Physiker Böttcher, welcher. diese bei seinen Vorstellungen benützt, indem er das Bild derselben mit Hilfe eines Nebelbilder-Apparats auf die aus- gespannte Leinwand wirft;.er erzielt auf diese originelle Weise ausserordentlich. stark vergrösserte Demonstrationen der feinsten mikroskopischen. Verhältnisse (z. B. die Streifensysteme der Pleu- rosigma angulata) in grösster Klarheit und Schärfe. Hr. Stabsarzt Dr. Schröter hielt einen Vortrag über die Brand- und Rostpilze in Schlesien und übergibt ein Verzeichnis der von ihm mit Unterstützung des Hrn, Dr. Schneider in Sehlesien aufgefundenen Brand- und Rostpilze. Bei der landw. Abtheilung der Akademie zu Tharand wird mit Beihilfe des landw. Kreisvereins zu Dresden eine physio- logische Versuchsstation unter Mitwirkung des dortigen agrieulturchemischen Laboratoriums begründet, deren Aufgabe es sein soll, die für den Anbau und die Benutzung der landwirth- schaftlichen Culturpflanzen massgebenden Naturgesetze naturwis- senschaftlich za erforschen. 80 Zum Vorstand dieser Anstalt ist Prof, Dr. Nobbe ernannt worden; als Assistent wird Herr. Julius Schröder aus Dorpat fungiren. Die physiologische Versuchs-Station zu Tharand wird ihre in erster Linie auf wissenschaftliche Untersuchungen über die Ernährung der Culturgewächse, mittelst der zu Chemnitz bewähr- ten Methode der Pflanzeneulturen in wässerigen Nährstofflösun- gen, zu richtende Thätigkeit noch im bevorstehenden Sommer er- öffnen. Ein Vegetationshaus aus Glas und Eisen ist im Bau begriffen. Nachtrag zu den Sitzungen der k. Akademie der Wis- senschaften in Wien. Hr. Dr. Peyritsch legte eine Abhandlung: „über Bildungs- abweichungen bei Umbelliferen‘ vor; in dieser beschreibt er eine Reihe von Blüthenmissbildungen, die er bei Carum carvi, Dau- eus carota, Torilis anthriscus und Peucedanum Chabraei beob- achtet hatte, so waren bei Carum carvi die Blumenblätter am Mittelnerv mit blattartigen Sprossungen dicht besetzt, statt der Staubgefässe standen doppelstreifige, corollinische Gebilde und der Fruchtknoten fehlte ; bei Daucus carota wurden verschiedene Formen von Verbildungen der Staubgefässe beobachtet, an einer Pflanze fanden sich anstatt der Staubgefässe griffelähnliche Ge- bilde mit deutlicher Narbe und fleischig verdickter Basis; bei an- deren Pflanzen waren an der Stelle der Staubgefässe blumen- blattartige gelappte Gebilde u. 8. w. ; an Torilis anihriseus wur- den luxurirende Achselsprossungen der Blüthen gesehen; bei Peucedanum Chabraei waren sämmtliche Bitithentheile vergrünt, vergrössert, die Staubgefässe zu laubartigen, gelappten Blättern umgewandelt, der Fruchtknoten war nicht selten einfächerig, an dessen Innenwandung blattartige gepaarte Leisten, die in die Ränder der blattartigen Griffel sich fortsetzten, vorgefunden wur- den. — Nach gegebenen Erläuterungen über diese verschiedenen Bildungsabweichungen bemerkt Hr. Dr. Peyritsch, dass die Unterschiede zwischen Blatt und Stengel nach den herkömmlichen Schemen im Stiche lassen und somit in der Natür nicht begrün- det sind, Sr. Redactenr: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubsuerschen Buch- drückerei (Cr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. M 6. Regenshurg. Ausgegeben den 22. März. 1870. Mit Halbbogen 4 des > Repertoriums für 1869. Inhalt, 1. Radikofer: Ueber Pausandra, ein neues Euphorbiaceen- Genus. — Botanische Notizen. Ueber Pausandra, ein neues Euphorbiaeeen-Genus. Von L. Radlkofer. Tab. I. In den „Novarum stirpium brasiliensium Decades (Genua 1842 etc)“ hat Casaretto, und zwar in der neunten, vom Au- gust 1845 datirten Decade, auf Seite 75, Nummer 81 eine neue Art der Gattung Thouinia unter dem Namen Thouinia Mo- risiana aufgestellt. Ich habe Gelegenheit gehabt, ein Original- exemplar dieser Pflanze, welches von dem kgl. Herbarium in Turin im J. 1857 an das Herbarium De Candolle mitgetheilt wurde, zu untersuchen. Das Resultat dieser Untersuchung ist, dass die betreffende Pflanze weder der Gattung Thouinia, noch der Familie der Sapindaceen überhaupt angehört, sondern zu den Euphorbiaceen zu transferiren ist und dort den Typus einer neuen Gattung zu bilden hat, über deren Stellung mit voller Sicherheit aber. erst in Zukunft, nämlich nach dem Be- kanntwerden der weiblichen Blüthe entschieden werden kann. ‚Ich versuche im Folgenden, diese Anschauung zu begründen. ". Casaretto gibt folgende Diagnose und Beschreibung der be- treffenden Pflanze, welchein Walpers Repertorium Botanices sy- stematicae T. V, 184546, p. 365, no. 1 nicht ganz vollständig wiedergegeben ist; die besonders hervorzuhebenden Stellen habe ich durch gesperrte Schrift ausgezeichnet. Flora 1870. 6 .r ci 5 wer ve Be 82 „Thouinie Moristäna.- ‘Ei foliis. simplieibus obovato- „oblongis, apiee’obtusis vel acutiusculis; ihferius tGuneatis, mar- „gine dentato-serratis, glabris; spieis axillaribus subsimplieibus; „Aoribus 5-petalis. „Habitat in sylvis primaevis provinciae Rio de Janeiro. „Arbuseula dioiea?, tum foliorum tum spiearum subamenti- „formium formä Castancam . eativamı quodammodo referens. Fo- „Ha 6—10 poll. longa, 2—-3 poll. lata, petiolata, remotiuscule „et aliquando ample dentato-serrata, basi subintegerrima, utringue „glabra, subtus tamen pallidiora ac pilis perräris malpi- „ghiaceis centro affixis väldeque fugacibus (sub lente dum- „taxat ‚perspieuis) aspersa, penninervia, nervis subtus prominen- "torti acinstar Schmideliae heierophyliae Cambess. „nec non Schmideliae dioicae Mart. (Thowiniae dioi- „eae Nees et Mart. in Noy. Act, Nat. Cur. XII p. 21. tab, „IV.) binos in denticulos vel cuspidulas excurrentes, „quasveluti foliola lateralia abortiva folii trifoliati „in hac ipsä plantä considerare omnino fas est. Flo- „res (masculi tantum mihi in promptu erant) secus spicas sim- „plices seu vix basi ramosas graciles laxas foliaque subaequantes „Sparse glomerulati, parvi. Calyx 5-lobus, lobis rotundatis, aesti- „vatione quincuneiali imbricatis, 2 nempe interioribus, 2 exterio- „ribus, 1 semiexteriore. Corolla 5-petala, rosea, petalis oblongis, „ealyce 3—4-plo longioribus, basi inter se leviter adnatis ac intus „inferne barbatis, aestivatione modo dextrorsum, modo sinistror- „sum subcontorte imbricatis. Discus annularis inter pe- „tala et stamina subinteger. Stamina 6, petala aequantia, „fllamentis glabris, antheris ovatis.. Rudimentum eyarii nullüm.* Man ersieht leicht, dass der Diseus extrastamineus, die- sesfür dieSapindaceen so wichtige Characteristicum, im Zusam- menhalte mit der Beschaffenheit des Blattes, für welches Casaretto das nächste Vergleichsobject bei Schmidelia findet und noch dazu auch bei einer Art, welche früher selbst für eine Thou- inia angesehen worden war, den Autor bestimint hat, die Pflanze bei den Sapindaceen unterzubringen ; ein unterstützendes Mo- ment lieferte ihm dabei vielleicht noch die Gestalt der Haare, welche er mit denen der Malpighiaceen vergleicht, einer Fa- milie, welche von Endlicher unmittelbar neben die Sa pi: inda- ceen gestellt worden war. 83 - Es ist richtig: der zwischen die:Blumenblätter. und das Androeeium eingeschobene Diseus ist eine hervorra- gende Eigenthümlichkeit der ächten Sapindaceen — aber doch keine ausschliessliche. . Er findet ‚sich, wenn. wir von Pflan- zen. absehen wollen, die man den. ächten : Sapindaceen selbst einzufügen oder unmittelbar anzureihen 'versucht hat (wie die Hipocastaneen und Meliantheen), vorzüglich auch bei vie- len Euphorbiaceen, nicht selten becherförmig ‚gestaltet, noch häufiger in einen Kreis von Drüsen umgebildet. Dabei unter- . scheidet sich der:Diseus der Euphorbiaceen oft. deutlich: von dem der Sapindaceen durch eine andere Stellung seiner Theile, Bei den. Sapindaceen erscheinen selbständiger entwickelte, zu sogenannten Drüsen umgebildete Theile des Discus, wo sie über- haupt vorkommen, stets unmittelbar über die Insertionspunkte der Kronenblätter gestellt. Bei den Euphorbiaceen..dagegen bilden die „Glandulue disei extrastaminalis“ häufig einen mit den Kronenblättern alternirenden Wirtel, mit welchem: selbst wieder der erste Staubgefäss-Wirtel in Alternation steht. Eine diesem letzteren Verhältnisse entsprechende Diseusbildung zeigt aber ge- rade auch unsere Pllanze, wie weiter unten noch näher erörtert werden soll (s. Figur 6, 8 und 10 nebst der Figurenerklärung). Was die Beschaffenheit. des Blattes betrifft und speciell das Vorkommen zweier „Zähncehen‘“ oder „Spitzohen“ an dem oberen Ende des. Blattstieles, so ist der Vergleich!.mit. dem: Blatte von Schmidelia heterophylla und: S. dioica kein: glücklicher. Diese beiden Arten gehören zu.den wenigen der Gattung, bei welchen die gewöhnliche Zahl von drei Blättchen auf eines — das mittlere — reducirt ist. Die seitlichen Blättchen fehlen bei den genannten Arten aber nicht vollkommen, sondern sind durch deutlich blattartig ausgebildete Rudimente vertreten, deren Länge gewöhnlich I—3 mm., manchmal.aber auch 13 mm. beträgt.- Im letzteren Falle ‚wiederholt ihre Gestalt und Struetur aufs Deut- lichste die des voll entwickelten .Mittelblättchens, : dessen Länge zwischen 12 und 24 cm. schwankt. Bei unserer Pflanze verra- then die in Rede stehenden „Zähnchen“ nicht im Mindesten die Natur von Seitenblättchen. Sie sind auch eigentlich keine ‚„Spitz- chen“, sondern kurze, dickliche nnd, wo sie sehr vollständig aus- gebildet sind, oben etwas kopfige, in eine flache oder schwach eingedrfickte Scheibe endigende Drüsen (s. Fig. 12, gl). Sie gehören auch. streng genommen nicht dem oberen Ende des Blatt- stieles an, sondern ‘der.Basis der Blattspreite, deren Raud sich 6* 84 unter stetiger Verschmälerung scharf bis zu ihnen herabzieht und in sie endiget. Sie sind mit einem Worte nichts anderes als die ersten drüsigen Serraturen des Blattrandes, also wirkliche „Zähnchen“, den nach der Spitze des Blattes zu ge- drängter stehenden, stumpfen, dicklichen, unterseits eine einge- drückte Drüsen-Scheibe tragenden Sägezähnen des Blattes (s. Fig. 12, s) vollkommen gleichwerthbig und nach allen Beziehungen den Drüsen an der Blattbasis vieler Euphorbiaceen, beson- ders denen von Oleidium javanicum Bl., Baliospermum micran- thum Müll. Arg., Trigonostemon macrophyllus Müll. Arg. entspre- chend, Rücksichtlich der „pili malpighiacei‘ endlich ist zu be- merken, dass dieselben allerdings den zweiarmigen Haaren vieler Malpighiaceen (vergl. Ad. de Jussieu, Monographie des Malpighiacees 1843, p. 96 sqq., tab. II. fig. 1—5) ähnlich sind. Sie sind (s. Fig. 11) ungestielt, desshalb der Unterlage dicht an- geschmiegt, zweiarmig, meist mit ungleich langen Armen, ein- zellig, mit beträchtlich verdickter Membran, daher borstenartig. Aehnliche Haare kommen aber, wie bekannt, auch Pflanzen zu, welche im Systeme sehr weit von den Malpighiaceen ab- stehen. Am ähnlichsten, nur viel feiner, fand ich die ebenfalls mit zwei ungleich langen Armen versehenen Haare von Aspalanthus ericoides L., A. eytisoides: Lam., A. cuneatus E. Meyer; ferner die von Astragalus massiliensis Lam., A. echinoi- des L’Herit. (Leguminosae). Wie weit andere als weberschützen- oder weberschiffsrtig bezeichnete Arten hieher gehören, welche Ad. Weiss in seiner Abhandlung über die Pflanzenhaare (in Karsten, bot. Untersuchungen aus dem physiologischen Laborat. d. landwirthsch. Lehranstalt in Berlin. Heft 4 etc., 1867, p. 527, 528) für Galega-, Acer-, Verbena- und Apocynum-Arten . angibt und nach Guettard weiter auch für Periploca (Asclepiadeae p- 376), Emerus Tournef. i. e. Coronilla L. (p. 391, 392), Crota- laria (p. 399), Spartium, Uolutea, Anagyris (p. 406, Leguminosae), lasse ich unentschieden, da die Angabe der betreffenden Species fehlt, die rasche Nachuntersuchung desshalb unmöglich ist. Sehr ähnlich sind auch die „T-förmigen“ Haare von Artemisia Absin- thium, A. camphorata, Tanacelum Meyerianum, Pyrethrum roseum (Compositae) und Tweedia coerulea (Asclepiadeae), welehe Weiss 3. a. O. p. 497—499 und 529 beschreibt und auf Taf. XXI und XXIII abbildet, bis auf den Umstand, dass sie einen mehrzelli- gen Stiel besitzen, wie auch die von Aizoon hirsutum Eckl. und 85 Zeyh., A.elongatum Eckl. und Zeyh, etc. (Portulaceae). Nahe verwandt erscheinen weiter die einzelligen Y-förmigen Haare bei Turritis glabra und die einzelligen sternförmig verästelten Haare, wie bei Alyssum calicinum, welche auch bei den Malpighiaceen nicht fehlen (s. die Abbild. für T’rryallis bei Jussieu a. a. O., tab, IL fig. 6, dazu p. 99); endlich die den Uebergang zu den Schül- ferchen (lepides) bildenden Sternhaare, bei welcher jeder Strahl eine besondere Zelle darstellt und welche, wie die Schülferchen selbst bei den verschiedensten Familien vorkommen. Sie sind, was die hier in Betracht kommenden Familien betrifft, bei den Sapindaceen verhältnissmässig selten (z.B. bei Cossignia), bei den Euphorbiaceen aber sehr bäufig und in sehr ausgezeich- neter Weise ausgebildet, was aber nicht hindert, dass auch in dieser Familie in derselben Gattung Arten mit Sternhaaren und solche mit lauter einfachen Haaren neben einander vorkommen (z. B. Trigonostemon macrophyllus und T. longifolius). Es er- hellt- daraus, dass auch in dieser Familie dem Indument nur eine geringe Bedeutung zukommt. Diese zweiarmigen Haare bilden bei unserer Pflanze eine dichte Bedeckung für die jungen, noch im Knospenzustande be- findlichen nach oben zusammengeschlagenen und an den Rändern eingerollten Blätter, und zwar uicht bloss an der unteren Blatt- fläche, sondern auch an der oberen, wo sie namentlich längs dem Mittelnerven dicht gedrängt stehen. Bei der Entfaltung des Blattes rücken sie auseinander, werden dadurch schon verhält- nissmässig spärlich, fallen aber auch theilweise bald ab, nament- lich an der Oberseite des Blattes, an welcher sich am ausgebil- deten Blatte kaum einzelne mehr auffinden lassen. Sie stehen ziemlich parallel dem zunächst liegenden grösseren Blattnerven, Der kürzere Arm ist dabei nach abwärts gekehrt. Auch die Aus- senseite der Nebenblättchen und die jungen Blattstiele, dann die Spitze des Zweiges, die Inflorescenz-Achse und die äusseren Kelchblätter sind mit kleineren solchen Haaren besetzt, welchen einfache (so zu sagen einarmige) Haare von sonst übereinstim- mender Beschaffenheit beigemengt sind. Die bisher besprochenen Charaktere unserer Pflanze erschei- nen somit keineswegs als haltbare Stützen für die Unterbringung derselben bei den Sapindaceen; sie machen es dagegen in hohem Grade wahrscheinlich, dass dieselbe der Familie der Euphorbiaceen angehöre, 88 “- Noch weiter wird diess bestätiget durch die Beschaffenheit des Pollens. Ich fand denselben wesentlich verschieden von dem der Sa- pindaceen im Allgemeinen, welcher gewöhnlich platt dreieckig, an den Ecken mit Poren in der Cuticula, .oder bei Annäherung an Jie Kugelgestalt mit drei Spalten versehen ist, und- von dem der Gattung T’howinia im Besonderen, welcher platt viereckig ist, wit Poren an den Ecken; dagegen selıt ähnlich dem bestimmter Euphorbiaceen- Gattungen, wie Croton, Jatropha, Trigono- stemon. Es ist hier zu bemerken, dass der Pollen innerhalb der Fa- milie der Ruphorbiaceen selbst bedeutende Verschiedenheiten zeigt; wie schon Mohl in seiner Abhandlung über den Bau und die Formen der Pollenkörner (Beiträge zur Anatomie und Phy- stologie der Gewächse, Heft 1, Bern 1834) pag. 97 dargelegt hat. Zwei Haupttypen davon hat auch Baillon (Eiude generale du groupe des Euphorbiacees, Paris 1858) hervorgehoben. Er hat aber den hier in Betracht kommenden Typus weder richtig : aufgefasst noch auch richtig dargestellt (a. a. O. p. 116 und tab. XII fig. 12.) Es ist hier nicht der Platz, auf’ diese verschiede- nen Formen des Euphorbiaceen-Pollens näher einzugehen *); es ge- nügt hervorzuheben, dass der Pollen unserer Pflanze unter zahl- reichen damit verglichenen Gattungen nach Form, Struetur und Grösse am Meisten mit dem der Gattung Jatropha übereinstimmt. Derselbe ist kugelig (s. Fig. 2, a), ohne vorgebildete Austritts- stellen für die Pollenschläuche, auf der ganzen Oberfläche der Exine ziemlich dicht mit Wärzchen oder vielmehr länglichen Knötchen besetzt (s. Fig. 2, b, ed), welche. von ansehnlicher und ziemlich ‚gleicher Grösse sind und sich in ziemlich. gleichem, Ab- stande von einander befinden. Die Kugelgestalt der Poilenkörner ist in Folge gegenseitigen Druckes nicht immer ganz regelmässig entwickelt. Die zwei Fächer einer Antherenhälfte enthalten ge- gen 180 Körner. Der Durchmesser derselben, an in Wasser lie- genden Körnern gemessen, beträgt im Mittel 0,06 mm.; die Exine ist mit Einschluss ihrer Knöpfchen 0,005 mm. diek. Der Inhalt liess nur Plasma und die unbestimmten Contouren eines Zell- kernes erkennen, keins Amylumkörnchen. — Bei Jatropha Üur- cas L. sind die gleichfalls ; kugeligen Pollenkörner (s. Fig. 1,2) *) Vergl. darüber noch Purkinje, de cellulis antherarum Abrosis nec_ non de granor. pollin. formis, Vratisiariae 1830, p.56, tab. XVI. fig. 8 und Fritzsche, Beiträge zur Kenntniss des Pollen, Berlin etc. 1832, p- 23. “in . > “0” 87 noch grösser,. 0,07—0,08. mn. im Durchmesser, die Membranen derselben -aber- dünner, nämlich die. Exine 0,004.mm., die Intine 0,002 mm. messend. Die Knöpfchen oder Wärzchen der Exine sind hier kürzer und mehr kugelförmig (s. Fig. 1,b, e), zum Theil grösser, zum Theil kleiner als bei unserer Pflanze, dabei weniger dicht gestellt und annäherungsweise in kleine Kreise oder Sechs- ecke geordnet, jedoch nicht immer mit der Regelmässigkeit, welche Fritzsche („Ueber den Pollen“, in Mem. des savants &trang. de P’ Acad. de St. Petersböurg, T. IH, 1837, -p. 713, tab. VIL fig. 6) für Jatropha pandurasfolia heryorhebt,,. eine Anordnung, welche der von Cobaea scandens nahe kommt, :bei welcher die pallisaden- ähnlichen Wärzchen um sechseckige Felder zuLeisten verbunden sind (vergl. Fritzsche a. a. O. p. 748, tab. XI fig. 6, Me- yen, Pfianzen-Physiol. Bd. III, 1839, p. 148, tab. XI. fig. 31 und Schacht in Pringsheims Jahrbüchern f.: wissensch. Botanik Bd. I. Heft 2. 1859, p. 123, fab. XV. fig. 10). Die kleinen Kreise, .in welche die Wärzchen bei Jatropha Curcas geordnet sind, tre- ten als Sehattenlinien auflälliger hervor bei Einstellung unter die Oberfläche der Exine, sobald die einzelnen Wärzchen selbst zu. verschwinden beginnen. Ich habe diese dunklen Kreise in Fig. 1, a angedeutet, weil sie wir zum Verständniss der Dar- stellung von Baillon (a. a. O. p. 116, tab. XL. fig. 12) bebhilf- lich zu sein scheinen. Baillon. hat offenbar bei solcher Einstel- lung das Pollenkorn von Jatropha hernandiaefolia Vent, (Mozinna peltata Steud.) gezeichnet und interpretirt, indem er demselben neben,einer durchsichtigen äusseren eine dunklere innere Kugel zuschreibt. von körnigem Aussehen.‘ - Diese „Körner sind seiner Zeichnung gemäss nichts anderes als die in Rede stehenden dunk- len Kreislinien. Im Inhalte des Pollens finden sich bei Jatro- pha Curcas kleine Stärkekörnchen. Diese Art des Pollens, nämlich mit Kugelgestalt und körnig- warziger Exine, aber ohne Spalten und Poren in derselben, ist nach der von Mohl (a. a. O. p. 36) gegebenen- Uebersicht eine der selteneren für dicotyle Gewächse und kommt in so ausge- zeichneter Weise nach Grösse und Struetur ausgebildet kaum irgendwo ausser bei den Euphorbiaceen vor. . Auch der Habitus unserer Pflanze spricht laut für ihre Euphorbiaceen-Natur (vergl. Fig. 12). Ich brauche mich bei einer Darlegung desselben hier nicht zu verweilen, da er aus der oben angeführten Beschreibung Casaretto’s hinlänglich in die Augen springt. Es genügt, hinzuzufügen, dass die Blätter 88 spiralig angeordnet sind und hinfällige lancettförmige Nebenblätt- chen besitzen (s. Fig. 12, st), die nur an den im Knospenzu- stande befindlichen Blättern noch erhalten sind; dass ferner die „Blüthenknäuel“ Casaretto’s 3—-7-blüthige Dichasien sind, nach dem Ranunculaceen-Typus gebaut (d. h. der aus Prophyli _& entspringende Zweig antidrom) und mit Neigung zur Schrau- belbildung bei unvollständiger Durchführung der dichasischen Verzweigung (s. Fig. 10). Die Blüthen sind ohne deutlichen Stiel und mit kleinen schuppenförmigen Bracteen und Bracteolen versehen. Bedarf es noch einer weiteren Veranschaulichung des Habitus, so verweise ich auf die grosse Aehnlichkeit mit gewis- sen Arten von Trigonostemon, nämlich mit T. macrophylius Müll. Arg. rücksichtlich der Blätter und mit 7. longifolius Baill. rück- sichtlich der Inflorescenzen. Endlich sei noch erwähnt, dass die Pflanze einen eigenen Saft führt (wahrscheinlich Milchsaft), wel- cher zu einer braunen, brüchigen, weder in Alkohol noch in Kali- lauge sich lösenden Masse eingetrocknet ist; er ist inRinde und Mark in besonderen Saftgefässen enthalten. Mark und Holz ent- halten reichlich Amylum in eiförmigen, zum Theile zusammenge- setzten Körnern; Mark, Holz und Rinde weiter Krystalle von oxalsaurem Kalke — das Holz hendyo&drische Einzelkrystalle, die Rinde in reihenweise übereinander liegenden eubischen Zellen je eine morgensternförmige Krystallgruppe, das Mark beiderlei Formen, Ich halte durch das Vorausgehende die Zugehörigkeit unserer Pflanze zu den Euphorbiaceen für hinlänglich begründet, um mich der Mühe entschlagen zu können, speciell uoch die Differenzen derselben gegenüber der Gattung T’houinia (Grösse der Blüthe, Zahl, Deckung, Form’ und sonstige Beschaf- fenheit-der Blumenblätter, Zahl der Staubgefässe, Form des Pol- lens, Anordnung der Blüthen, Fehlen der Ranken etc.) hervorzu- heben, mit der sie in der That gar nichts Wesentliches gemein hat. Ich glaube vielmehr zur Erörterung der Frage übergehen zu können, in welche Abtheilung der Euphorbiaceen unsere Pflanze einzureihben sei. Die Beantwortung dieser Frage ist dadurch sehr erschwert, dass die weibliche Blüthe nicht zu Gebote steht, somit nicht di- rect entschieden werden kann, ob die Pflanze zu den „uniovu- laten“ oder den „biovulaten“ Euphorbiaceen gehöre. Doch scheint über diese Schwierigkeit die Untersuchung des Pollens hinweghelfen zu können, welche unserer Pflanze einen Platz in Flora 1870. = en : 5 Tab.I. + SE 2 89 der Nähe von Jafropha anzuweisen scheint; ferner der Habitus, welcher von dem der Phyllantheen — der einzigen Tribus - unter den biovulaten Euphorbiaceen, welche mit Rücksicht auf die. imbrieirte Lage der Kelchtheile gemäss der Uebersicht von J. Müller in DeCand. Prodr. XV. 2, 1866, p. 189 hier in Be- tracht kommen könnte — beträchtlich abweicht. Die Blüthen unserer Pflanze sind nieht involucrirt, die Antheren in der Knospe aufrecht, die Kelchtheile imbrieirt — alles wie bei der Tribus der Hip po maneae (abgesehen von der allein in dieser Tribus mit involuerirten Blüthen versehenen Gattung Pyllobotryum) ; es sind ferner Kronenblätter vorhanden und kein Rudiment eines Pistilles, weiter ein deutlicher Discus, und von den innerhalb dieses Discus inserirten Staubgefässen sind die äusseren fünf vor die Kronenblätter gestellt — was alles mit Bestimmtheit auf die Subtribus der Jatropheae (a. a. O. p. 1033 u. 1075) hinweist. Weiter aber fügt sich unsere Pflanze der von Müller gegebenen Ein- theilung nicht. Sie weicht vielmehr von jeder der beiden Grup-. pen ab, in welche Müller die Gattungen der Jatropheen zu- sammenfasst: von den drei Gattungen der ersten Gruppe (Ja- tropha, Trigonostemon und Ricinodendron) durch die nicht ver- wachsenen Staubfäden; von der zweiten Gruppe durch die ge- ringe Anzahl von Staubgefässen und das nicht erhabene Recep- taculum. Doch scheint sie der ersten Gruppe am nächsten zu kommen und sich derselben als eine Unterabtheilung anreihen zu lassen, da sie das „receplaculum masculum haud elevatum“ ‘mit den übrigen Gattungen dieser Gruppe gemein hat. In vielen Charakteren stimmt sie nahe überein mit der Gattung Trigono- stemon, in auderen näher mit der Gattung Jatropha und in wie- der anderer zeigt sie gewissermassen eine Fusion der Charaktere von Trigonostemon und Jatropha. Uın dasersichtlich zu machen, bedarf es einer Ergänzung der von Casaretto gegebe- nen Beschreibung der Blüthe, womit ich, um Wiederho- lungen zu vermeiden, die Vergleichung mit den genannten Gat- tungen verknüpfe und wobei ich, um mich kürzer fassen zu kön- nen, auf die beigegebenen Figuren verweise. Der Kelch wird von fünf verwachsenen Kelchblättern ge- bildet, deren freie Endtheile eine mit der Entstehungsfolge im Einklang stehende Deckung der Ränder zeigen. Das zweite Kelch- blatt ist der Abstammungsachse zugewendet. Dieses und das erste sind etwas kleiner und gleichwie das dritte in eine stumpfe Spitze endigend, am Rande fein gewimpert und aussen stärker “ 98 behaart- als. das abgerundete vierte und fünfte Kelehblatt (s. Fig. 5, a, u. Fig. 10). Die fünf läuglichen, 5 mm. langen, 2 mm, breiten, stumpfen, nagellosen, etwas fleischigen Kronenblätter sind mit den Kelch- blättern alternirend, in der Knospenlage gedreht (s. Fig. 5, a, b-p).. wie Baillon für Jatrepha hernandiaefolia Vent. (Mozinna pel- tata Steud.) darstellt (a. a. O. p. 313, Tab. XII, fig. 14), und zwar in den entsprechenden Seitenblüthen in entgegengesetzter Richtung, entsprechend dem kurzen Wege der Blattstelluug im Kelche, so also dass der freie und der gedeckte Rand eines jeden Blumenblattes die entgegengesetzte Richtung zeigt wie am dritten Kelchblatte (s. Fig. 10). Dann und wann finden sieh leichte Ab- weichungen von der Regel, indem ein oder das andere Blumen- blatt mit beiden Rändern deckt, somit das Nachbarblatt auf Seite des regelwidrig deckenden Randes beiderseits gedeckt ist. Die Ränder sind fein gewimpert und am unteren Theile auf eine der Discushöhe entsprechende Strecke innig mit einander verklebt, so dass sie leicht für eine verwachsenblättrige Krone angesehen werden können (— das Gleiche hebt Müller p. 1076 für Jatre- pha hervor; Baillon zeichnet-und beschreibt unrichtiger Weise die Krone von Jatropha hernandiaefolia Vent. in der That als gamopetal, p. 313, Tab. XIII, fig. 14 u. 15). . Nahe ihrer Basis, oberhalb des Discus, sind die Kronenblätter mit einem dichten, eircumseripten Büschel rothbrauner,. bandartig platt gedrückter Haare besetzt (— Analoges hebt Baillon für Mozinna'i. e. Ja- tropha hervor: „pelales — — ordinairement garnies @ la base de leur face interne d’un bouquet de poils“ a. a.:.0, p. 813). Mehrere: schwache, wenig verzweigte Nerven durchziehen die Blumenblät- ter von der Basis gegen die Spitze’ in paralleler Richtung (8 fig. 9). Der fleischige, 0,7 mm. hohe Diseus (s. fig. 8, a, b) ist be+ cherförmig, der Rand und die innere Fläche desselben wellig, gefaltet, d. h. in fünf Faltenwülste oder Leisten nach innen vor-, gezogen, welche mit den Kronenblättern alterniren, gleichsam als ob die analog gestellten fünf freien Drüsen des Discus von Ja- tropha der Innenfläche eines krug- oder becherförmigen Discus, wie ihn die Gattung Trigonostemon zeigt, aufgewachsen wären, oder durch seitliche Verwachsung zu einem becberfürmigen Dis- “ eus sich zusammengeschlossen hätten (wie Müller p. 1076 für die weiblichen Blüthen der Sectio I. von Jatropha angibt). Das Androesium (vergl, hiezu Fig. 6, 8 u, 10 nebst der Figurenerklärung), :obwohl nur aus sechs Gliedern bestehend, er- “ gr scheint doch deutlich aus zwei Wirteln gebildet, von demen der äussere vollzählig entwickelt: ist und fünf Staubgefässe in sich schliesst, der innere aber bis ‘auf ein Glied verarmt ist. Es schliesst sich dem Audroetiüm jener Arten von Jatropha an, bei welchen ebenfalls der äussere mit den Drüsen des: Discus alter- nirende, somit vor die Kronenblätter gestellte Wirtel vollständig ausgebildet ist, während der innere, mit dem äusseren alterni- rende, sonst ebenfalls fünfgliedrige, auf drei oder selbst auf zwei Glieder redueirt ist (bei einer Totalsumnre also von 7 oder 8 statt 10 Staubgefässen, vgl. Müller a. a. O. p. 1076, Sect. I.), aus deren Stellung gerade vor bestimmten Kelehblättern (vergl. Baillon Tab. XII, fie. 14 und pag. 313, wo aber gegenüber der Zeiehnung „hinten und „vorn“ in der Blüthe verwechselt ist) deutlich zu ersehen ist, dass sie einem nicht vollständig ausge- bildeten fünfzähligen Cyelus angehören, an welchem die Verar- °“ mung des Androeeiums sich oft'noch weiter geltend macht durch Unterdrückung mehrerer oder aller Antheren (vergl. Müller a. a. O. p. 1076). Zugleich wird durch das Androecinm unserer Pflanze ein vollständiger Uebergang gebildet zu jener Abtheilung von Trigonostemon, bei welcher nur ein Cyelus von fünf Staub- gefässen auftritt (Sectio V. Telogyne, Müller a. a. O. p. 1107). Die Staubgefässe des vollzähligen äusseren Wirtels sind in den Buchten inserirt, welche die nach innen vorspringenden Lei- sten des Diseus zwischen sich lassen (s. fig. 8, a), sie älterniren also mit diesen Leisten und kommen genau vor die Kronenblät- ter zu stehen (s. Fig.’6 und 10)... Das an Grösse und Gestalt diesen vollkommen ‘gleiche sechste Staubgefäss ist in der Mitte des Blüthenbodens inserirt ‘und füllt mit seiner Basis den zwi- schen den Leisten des Discus im Centrum der Blüthe noch übri- gen Platz aus (s. Fig. 8, a und F.6). Ich fand es mit seinem Rücken in zwei Fällen genau dem zweiten Kelchblätte zugewendet (s. Fig. 6 u. 10), und es war demnach hier als das hinterste Glied eines in regelmässiger Alternation vor die Kelchblätter fallenden inneren Staubgefäss-Wirtels zu betrachten, dessen übrige Glieder nicht zur Entwickelung kommen. Ob diese Stellung con- stant ist, erlaubte mir die gebötene Schonung des Materiales nicht weiter zu bestimmen. Aus alldiesem scheint mir mit ausreichender Si- cherheit hervorzugehen, dass unsere Pflanze als der Typus einer neuen Gattung der KEuphorbiaccen zu betrachten sei; welche nahe verwandt erscheint mit Jatropha 97 und Trigonostemon und sich der diese einschliessenden Gruppe der Jatropheae (sensu Müller) unter der Ueberschrift: „Recep- taculum masculum haud elevatum; filamenta libera, non numerosa“ als besondere Abtheilung anreihen dürfte. Die volle Gewissheit über ihre Stellung ist übrigens erst von dem Bekanntwerden der weiblichen Blüthe zu erwarten. Ich schlage für diese Gattung den auf die weitgehende eigen- thümliche Verarmung ihres Androeciums hindeutenden Namen Pausandra (von wzuvw, hemme, und «vyp, Mann) vor und fasse die Eigenschaften der Gattung und der Art in Folgendem noch- mal übersichtlich zusammen: Pausandra Radlkofer. Flores bracteati, exinvolucrati, dioeci (?). Mase.: Calyx turbinatus, opisthaplus, 5-lobus, lobis quineuncialiter imbricatis. Petala 5, calyeis lobis alterna et pluries majora, exunguiculata, basi arete cohaerentia, intvs supra basin barbata, aestivatione eontorta. Discus inter petala et stamina carnosus, eupularis, undulatus, intus in glandulas cristiformes, eentrum floris subat- tingentes, cum petalis alternas tumidus. Androecium dicyeli- cum, eyclo exteriore 5-mero, completo, receptaculo haud elevato inter disci glandulas inserto, inde petalis opposito, — interiore in stamen unicum (sepalo posteriore oppositum) in centro floris insertum reducto. Stamina subexserta; filamenta libera; an- therae in alabastro, nec non sub anthesi erecetae; dorso supra basin affixae, quadrilocellares, introrsum birimosae; pollen sat magnus, globosus, cuticula dense noduloso-verrucosa, integerrima (aullis seil. ad tubos pollinares emittendos aperturis praeformatis instructa). Pistilli rudimentum nullum. Femin: —. Arbuscula brasiliensis, sueco proprio (lacteo?) foeta, foliis sparsis, obovato-oblongis, penninerviis, petiolatis, bistipnlatis, flo- ribus maseulis ia spieis axillaribus paueiramis simplicibusve glo- meratis. Pausandra Morisiana Radlik. Thouinia Morisiana Casaretto, Novar. Stirp. Brasil. Decades (Decas X, m. Aug. 1845), p. 75, no. 81. (Vidi speeimen authenticum in Herbario De Cand olle.) — — Walpers Repert. Bot. V. (1845-46) p. 365, no. 1. Deseriptio; Arbuscula, tum foliorum tum spicarum sub- amentiformium forma Casianeım sativam quodammode referens 93 (Casaretto). Rami spieigeri stricti, penna anserina paullo crassiores, superne 5-suleati, medulla sat ampla repleti, cortice subrufo, lenticellis ellipticis notato, sieco rugoso medullaque succo proprio, sieco brunneo, recenti lacteo (?) foetis: internodia supe- riora 1--3 cm. longa, suprema una cum petiolis junioribus, sti- pulis, inflorescentiarum rhachi, braeteis calycibusque pilis minutis setulosis simplicibus biramisque adpressis dense subpulverulento- pubescentia, inferiora glabrata. Folia sparsa (divergentia *,) vernatione involutiva, ante expansionem dense pilosa: lamina obovato-oblonga, 17-27 cm. longa, 5—8 cm. lata, apice obtusa vel subacuta et breviter acuminata, inferne cuneata, basi in glan- dulas duas breves obtusas in pagina anteriore juxta nervum me- dianum ufrinque collocatas desinens, remotiusceule (apice den- sius) serrata, serraturis obtusis, apice subtus callo glanduloso, impresse discoideo, nervulum excipiente notatis, penninervia, nervo mediano cerasso, lateralibus tenuioribus, oblique ascendentibus, ante marginem arcuate anastomosantibiis, omnibus subtus pro- minentibus, nervis tertii ordinis i. e, venis primariis oblique de- scendentibus, ramulis venosis in medio inter nervos secundarios spatio reticulatim anastomosantibus, rigide subcoriaceo-membra- nacea, supra subfusca et glabrata, subtus pallida et pilis aegrius perspieiendis, arcte adpressis, demum rarioribus, setulosis, uni- tellularibus, inaequaliter biramis, quoad ramum_breviorem deor- sum spectantibus nervoque proximo subparallelis juxta nervos praeeipue et in nervorum axillis obsita; petiolus 3—5 cm. longus, 2—2,5 mm. latus, striato-sulcatus, supra canaliculatus, apice ad longitudinem 5—6 mm. incrassatus et (siccitate) con- tortus; stipulae lanceolatae, 5 mm. longae, 1,5 mm. latae, acu- tae, rigidiusculae, extus adpresse pilosae, intus subglabrae et ni- tidae, caducae,. Inflorescentiae (masculae tantum suppe- tebant) spieiformes, axillares paullove supra axillam folii emer- gentes, eramosae vel basi ramo uno alterove auctae, sat graciles, folia subaequantes (Casaretto) vel dimidio fere breviores (in specimine a me viso), secundum rhachin suleatam, 1,5mm. eras- sam, pube densa minuta adpressa tectam glomerulos florum spar- sog, apice 2---4 mm., basi 5—8 mm. distantes in axillis bractea- rum minutarum, squamaeformium ac dentes quasi rhacheos refe- rentium foventes: glomerulus unusquisque e dichasio 3—7-floro, denique in bostrygem hand raro abeunte ad typum Ranuncula- cearum (flore sc. laterali inferiore antidromo) exstructus; bra- eteae 1mm, longae ac latae bracteolaegue 0,5 mm.vix attingentes 94 triangulares, extus pubescentes, intus glabrae et fuscae, ad basin glomeruli-congestae; alabastra obovoidea, ante corollam (ealy- cem hoc tempore jam superantem) expansam 3-—4 mm. longa, 2 mm. fe:e lata. Flores masculi subsessiles, 5 mm. longi, to- tidem lati. Calyx gamosepalus, turbinatus, 2,5 mm. longus, 't0- tidem fere latus, subeoriaceus, lobis duobus -exterioribus reliquis paullo minoribus, triangularibus, subaeutis, una cum intermedio obtusiuseulo extus pubescentibus, margine minutim eiliolatis, duo- bus interioribus late rotundatis, extus glabriusculis, intus omnibus glabris, nitidis, fuscis. Petala rosea (Casaretto), oblonga, 5 mm. longa, 2 mm. lata, apice rotundata, interdum subemarginata, basi vix angustata, truncata, margine superne tenuiter ciliolata, inferne arcte cohaerentia, corollam gamopetalam mentientia, extus glabra, intus supra basin pilis complanatis rufo-barbata, nervis pluribus parallelis tenuibus pauciramis percursa, carnosula, pa- tula, apice subrecurva. Discus generis 0,7 mm. altus. Stamina 6, 5 exteriora petalis opposita, 1 centrale, petala aequantin vel paullulum superantia, antheris adjeetis 5 mm. eire. longa ; fila- menta filiformia, sulco subtili intüs notata, glabra; antherae ovatae, 1,5 mm. longae, basi subcordata fllamento paullulum in- cumbentes, loculis intus lopgitudinaliter dehiseentibus; angustio- ribus, connectivo latiore; pollinis grana humeetata diametro 0,06 mm., cutieula 0,005 mm., membrana interiore 0,003 mm. Pistilli radimentum nullum. "Flores feminei —. Hab. In Drasiliae provineia Rio de Janeiro, in sylvis pri- maevis: Casaretto (,„no. 695, Serra da Estrella" ın scheda spe- eimini & me viso, in Hb. De Candolle- ‚asservato, adjecta). Floret —? Obs. Forma et indole foliorum affinis Trigonostemoni ma- erophyllo Müll. Arg. {in DeCand. Prod». XV.2, 1866, p. 1106, no. 2). Figurenerklärung. Alle Figuren, mit Ausnahme der ersten, beziehen sich. auf Pausandra Morisiana Radik. Die natürliche Grösse der in den Figuren dargestellten Ob- jeete ist aus dem beigesetzten Masse oder Bruche zu entnehmen. Fig. 1. Pollenkorn von Jatropha Uurcas L., a aus der:Ansicht. bei Einstellung auf die Oberfläche und auf die Mitte des Korns combinirt, 5 Durchschnitt der Membran bei gleicher, e bei stärkerer Vergrösserung. Ä Fig. 2. Pollenkorn von Pausandra Morisiana. a,b und c wie bei Fig. 1. ar Tage. © onen Fig. 3. Anthere, im oberen Dritttheil durchschnitten. Fig, 4. Anthere und oberes Ende des _ Trägers, a von aussen, b von innen gesehen. Fig. 5. Blüthenknospe vor der Entfaltung der Krone mit gedreh. ‚ter Knospenlage, a von der Seite, 2 von oben gesehen; s Keleh, p Krone. Fig. 6. Die in Figur 10 aus der Achselvon & entwickelte Knospe nach der dort durch die punktirte Linie angedeuteten Rich- _ tung halbirt und zwar die etwas grössere der so ‚srhaltenen ‘Hälften, um die Knospenlage der Staubgefässe und die In- sertion des centralen Staubgefässes zu zeigen. Die Beziffe- “rung der Kelchblätter und Kronenblätter (nach ihrer Ent- stehungsfolge) ist in beiden Figuren -eorrespondirend. Fig. 7. Entfaltete Blüthe in natürlicher Grösse. Fig. 8. Der Discus der Blüthe, « von oben gesehen mit den In- sertionsstellen der Staubgefässe ö zwischen den nach innen vorspringenden Leisten des Discus g, b von der Seite und etwas von oben gesehen; s die Schnittfläche des weggenom- menen Kelches, Fig. 9.. Zwei Biumenblätter, am unteren Theile des Randes mit einander verklebt, von der Innenfläche gesehen. Fig. 10. Ein 4-blüthiger” Glomerulus’— Dichasium, rechts (von “ der Abstainmungsachse ax aus) als Schraubel. fortgebildet, im Grundrisse. An der Mittelblüthe und der Seitenblüthe links sind Kelch- und Kronenblätter, an den übrigen nur die Kelch- “ blätter ihrer Entstehungsfolge nach beziffert; in.der letzten Blüthe rechts ist der Discus und die Staubgefässe weggelas- sen. dr Tragblatt der Infloreseenz, a—/3 Vorblätter der er- sten, &—f@’ der: zweiten, «“. —g" der dritten Ordnung. Ueber die punktirte Linie durch die Blüthe links vergl. die Erklä- rung zu Figur 6. Fig. 11. Zweiarmige Borstenhaare von der Unterseite des Blattes. Fig. 12. Zweigstück mit 2 Blättern und einer Inflorescenz,; st Andeutung eines abgefallenen Nebenblättchens, gl Drüse am Grunde der Blattspreite, s schwielige Drüse an der Rückseite einer Blattserratur. 96 Botanische Notizen. Es wird allgemein behauptet, die Weinrebe sei in China nicht heimisch. Neuerdings weist aber Th. Sampson in Canton in den „Notes and Queries on China and Japan“ nach, dass zwar die besseren Traubensorten aus dem westlichen Asien eingeführt wurden, die echte Weinrebe (Vitis vinifera L.) aberin den nörd- lichen Provinzen China’s einheimisch sei, besonders in der Pro- vinz Sehansi. Diese wilde Rebe gleicht genau der kultivirten, nur dass alle ihre Theile kleiner sind. Sie wächst in Wäldern und an Berghängen, oft in schönen Festons bis zu den Wipfeln hoher Bäume. Aus den Beeren können sowohl Wein als Rosinen gewonnen werden. —T. Es soll in Karlsruhe demnächst eine permanente Ausstellung landwirthschaftlicher Lehrmittel in’s Leben gerufen werden. Diess Unternehmen hat den Zweck, eine fortlaufende Uebersicht über die besten Lehr- und Unterrichtsmittel, welche dem Unterricht in den Grund- und Fachwissenschaften der Gewerbe des Landbaues im weitesten Sinne des Wortes, sowie der Entwicklung dieser Wissenschaften selbst, dienen, zu bie- ten und zugleich eine Auskunfisstelle für solehe Personen, welche der, ehr mittel bedürfen oder solche fertigen, zu sein. . Die Ausstellung wird u. A. folgende Gegenstände umfassen : Modelle, Zeichnungen, sonstige graphische Darstellungen, Sammlungen für Krystallographie, Mineralogie, Geognosie und Versteinerungen. Präparate, Modelle, Zeichnungen, sonstige graphische Darstellungen, Sammlungen für den Unterricht in der Zoologie, Physiologie und Anatomie der landw. Hausthiere, ferner Botanik, Pflanzenanatomie und Physiologie, s0- wie Pflanzenkrankheiten. Präparate, Apparate, Modelle, Zeichnungen ete. für den Unterricht in der Chemje und ihrer Anwendung in der Landwirthschaft. Colleetionen von Erzeugnissen des landw. Pfianzenbaues (im weitesten Sinne des Wortes) und der Thierzucht, soweit solche Erzeugnisse als Unter- richtsmittel dienen können. Die Leitung des Unternehmens ist einem Curatorium übertragen und wird die Ausstellung in einem von dem Grossherzog hierzu zur Verfügung ge stellten Locale stattfinden. Ueber den Tag und die Stunden, während deren die Ausstellung geöffnet sein wird, soll später Bekanntmachung erfolgen. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Drack der -F. Neubauer’schen Buch- druckerei (Cr. Krug's Wittwe) in Regensburg. FLORA. NM '%. BRegenshurg. Ausgegeben den 27. März. 1830. Inhalt. Literatur. — E. Hampe: In keinem Theile der Botanik wird so viel Unfug getrieben, als in der Bryologie.' — Gelehrte Anstalten und Vereine: Schlesische Gesellschaft für vaterl. Cultur. — Sitzungen der franzö- sischen Akademie der Wissenschaften. — Botanische Notizen. Literatur. Zu den besten lichenologischen Specialfloren, welche vor der Anwendung des Mikroscopes geschrieben wurden, gehört die Uebersicht der Moose, Lebermoose und Flech- ten des Taunus von Bayrhoffer. ‘(Wiesbaden 1849.) j und es ist nur zu bedauern, dass das so reiche Flechtenmaterial, ‚welches — Vorwort p. 2 — vom Verfasser in den Sammlungen des Nassauischen Vereins für Naturkunde und der Senckenbergi- schen naturforschenden Gesellschaft zu Frankfurt niedergelegt wurde, noch keiner mikroscopischen Prüfung unterzogen worden ist. Seit dem Jahre 1852 hat sich die Kenntniss der ’europäi- schen Flechten mehr als je erweitert, wie jeder Lichenologe weiss; in der neuesten Zeit aber ziehen die Aufmerksamkeit der Flech- tenfreunde vier Werke auf sich, worüber: einige kurze Bemer- kungen mir hier gestattet sein mögen.: 1) Bausch, Uebersicht der Flechten des Grossherzogthums Baden. (Carlsruhe 1869.) Bezüglich dieser. mit Sorgfalt angefertigten Aufzählung, zu deren Gunsten insbesondere die genaue und für statistische Zu- Flora 1870. q7 oo. on a >41 98 sammenstellungen so willkommene ..Bezeieknung des Substrates | hervorzuheben ist, verweise ich auf Bot. Zeitung 1870 p. 41 und Flora 1870 p. 71. Da und dort könnte eine kleine Berichtigung angebracht werden, z. B. p. 208: die badische Verruc. Leightoni ist nicht = Hepp 95, sondern Amphorid. Leight. Mass. sched. 30; oder Rinod. milvina p. 66 dürfte eine (neue?) Lecanora sein, welche mit der Flechte Körb. exs. 5. schr verwandt ist. Als neu für die badische Flechtenflore wären hinzuzufügen: a) Lopadium fuscoluteum (Deks.) von Gmelin im Murgthale gefunden. b) Microthelia confusa (Garov. tent. p. 77 sub Verruc.) von v, Zwackh bei Heidelberg gesammelt. Aus Baden sind nach Bauseh mit diesen 2 Nrn. 595 Arten bekannt — gegenüber der englischen Flora (s. ad!4) mit: 662 Arten — gewiss eine nicht geringe Zahl, auch wenn man wegen der verschiedenen Umgrenzung vieler Arten diesen Ziffern nur einen annähernden Werth beilegen will. 2) Rabenhorst, Kryptogamenflora von Sachsen, 2. Abth. Flechten. (Leipzig 1870). Die sehr beachtenswerthe systematische Anordnung weicht eben so weit vom Nylander’schen Systeme, als der Massalongo- Körber’schen Anschauung ab und die Vertheilung der Angiocar- pen auf Grund der Thallusgonidien ist neu. — Die beigefügten Abbildungen von Sporen, Thallusdurchschnitten und einzelnen Flechten sind zwar theilweise aus Hepp, Stizenberger und Tu- lasne entlehnt, allein zur Erläuterung der Gattungen sehr zweck- mässig. Wollte man ja Originalzeichnungen , woran übrigens kein Mangel ist, begehren, dann — und diese Bemerkung dürfte für die Beschreibung der Arten noch mehr zutreffen — wäre zu wünschen gewesen, dass gerade die sächsischen Flechten hiezu benützt worden wären. Denn da der Fall nicht selten vorkommt, dass scheinbar längstbekannte Arten plötzlich in eine Mehrheit von Species aufgelöst. werden, z. B. Aspicilia cinerea, gibbosa, Physcia medians, Verrucariae, Lecidea contigua, so würde die Zugrundelegung der Exemplare der Specialfloren von vorneher- ein manche Controverse abschneiden. Im Einzelnen ist auch bei diesem mit Sachkenntniss geschriebenen Werke nur wenig zu erinnern: z. B. p. 108. die Abbildung von Verruc. muralis b. zeigt nicht einen sporentragenden Schlauch mit 2 Paraphysen, sondern einen solchen mit 2 jungen und noch leeren Schläuchen ; 99 oder die Abbildung p. 114 ist nicht Hymenelia hiascens, sondern Prevostii. . Die Beschreibung der hiascens p. 150 lässt nicht klar erkennen, welche Art darunter gemeint ist: dass Manzonia Can- tiana Garov. bei Jena vorkommen sollte, möchte ich bezweifeln, wahrscheinlicher wird die Pflanze Hepp 691. Arn, 36. zu vermu- then sein. — Recht wünschenswerth wäre eine andere. Bezeich- nung der mikroscopischen Messungen gewesen, indem vorzuneh- ınende Reductionen auf die sonst übliche, von Massalongo, Ny- lander, Anzi, Stizenberger, Hepp angewendete Methode den Ge- nuss des Werkes erschweren. — Eine besonders reiche und sicher noch nicht erschöpfte Ausbeute scheint in Sachsen der Sandstein zu gewähren; mehrere Zierden der Flora, wie Calieium eitrinum, fallax, corynellum, Pachnol. lobala, Trachylia, kommen darauf vor. An Rarioribus ist auch sonst kein Mangel und die Aufzählung der Flechten lässt erkennen, dass Sachsen bereits einer umfas- senden liehenologischen Durchforschung gewürdigt worden ist. 3) Malbranehe, les Lichens de la Normandie. (Rouen 1867—1869.) - Die Normandie besitzt, lichenologisch betrachtet, den Vor- theil des Meeresufers (Lichina, Ramal. scopulorum, Verrur. maura u. dgl.), dagegen fehlen ihr hohe Berge. Sandboden ge- stattet dort eine reiche Entwicklung von Cladonien und grosses Interesse bieten die formae argillicolae vieler auf alten Mauern vorkommender Flechten. Der lichenenreiche Wald von Brique- bee aber ist durch die Funde von Delise, Prevost, Pelvet schon längst berühmt. — Das Werk, welchem Nylander’s System zu Grunde liegt, ist zur Zeit bis zu den Lecideen vorgerückt, welche nach der p. 173 gegebenen Uebersicht 76 Arten umfassen; ich möchte jedoch, da hie und da eine meines Erachtens gute Art, wie z. B. p. 187 Biatora alba Schär. Hepp 251 oder p. 188 Bi- limbia melaena, als Varietät untergebracht ist, die Gesammtzahl der Leeideen der Normandie etwas höher schätzen. Der Ver- fasser hat jede Art und Form mit Beschreibung versehen und den grösseren Gattungen’ eine systematische Uebersicht vorange- setzt; den Sporen jedoch, was sehr zu bedauern ist, allzuwenig Theilnahme geschenkt. 4) Crombie, Lichenes Britannici. (London 1870.) Durch die Gefälligkeit des Hrn. Martindale in Staveley er- hielt ich kürzlich diese in Form und Inhalt gleich hübsche Schrift 7* über die englischen Flechten. Die Namen sämmtlicher bisher in Grossbritannien aufgefundener Lichenen sind mit kurzer Angabe des Standortes und der Finder darin aufgezählt. Es. kommen in England vor (vgl. p. 124): | & 100 | | | I. Lichinei . 6 XII Ramalinei 10 II. Collemei 51 XIll. Cetrariei 11 III. Myriangiei 1 XIV. Peltigerei 11 IV. Caliciei 22 XV. Parmeliei 49 V. Sphaerophorei 3 XVI. Gyrophorei 9 VI. Baeomycei 5 XVII Lecanorei 103 VII. Stereocaulei 6 XVII Lecidei 185 VII. Cladoniei 25 XIX. Xylographidei 5 IX, Roccellei 2 XX. Graphidei 52 X. Siphulei 1 XXI Peridiei 3 XI. Usneei i XXIL Pyrenocarpei 97 Species 658. Diese Zahl dürfte aber wohl etwas zu niedrig gegriffen sein, da in mehreren Fällen, z. B. p. 49 Lecanora sophodes, p.55 Lee. gibbosa, p. 77 Lecid. parasema, p. 80 Leecid. contigua und con- fluens, p. 86 Lec. petraea, p. 114 Verruc. rupestris— ohlbegrün- dete Species als Varietäten erwähnt wurden. Denjenigen, der an die Massal.-Körber’sche Anordnung gewöhnt ist, erscheint die Eintheilung der Gattung Lecidea: a) Gyalecta or. 1—10, b) Biatora ar. 11—81, c) Eulecidea nr. 82—184 gleich einem Chaos. Andererseits aber überrascht im Bereiche der Lecideen und Angiocarpen die Fülle von neuen Arten, deren Mehrzahl von Nylander festgestellt und in dieser Zeitschrift der Flora seit 1864 beschrieben wurde. Die Zahl der britischen Flechten dürfte um folgende 4 Arten vermehrt werden: a) Lethagrium Laureri (Fw.), soferne Mudd man. tab. 1. fig. 6 die Sporen: der englischen Flechte. abgebildet hat. b) Lethagr. stygium Flora 1867 p. 136. 141. e) Arthonia melaleuca (marmorata) Flora 1863 p. 330. d) Ephebe byssoides Carr. Rabh. 1. c. p. 77. Wollte man nun diese vier Specialfloren mit einander ver- gleichen, so wäre neben der nicht ohne Schwierigkeit durchzu- führenden Richtigstellung der Artenzahl auch auf die Unterlage, 101 worauf die Flechte wächst, also auf die Trennung in Rinden-, Erd-, Steinflechten u. dgl. Rücksicht zu nehmen; nicht minder interessant wäre eine Parallele der am Meere lebenden oder vom Meerwasser oft bespülten Flechten gegenüber den Kalk- und Kie- selflechten des süssen Wassers. Da jedoch derartige Untersuch- ungen hier zu weit führen würden, so beschränke ich mich auf einige Notizen über die Calicia und Gallertflechten. 1) Calicia. Es zählen an Arten auf: Bausch 35. Rabenhörst 33 (p. 13). Malbranche 16. Crombie 22. Sieht man etwas näher zu, so gestalten sich die ; Zahlen fol- gendermassen: a) Baden. Unter den von Bausch aufgenommenen Caliciis sind Lahmia Kunzei, Acolium corallinum, Conioc. crocata als muthmassliche Pilze zweifelhafter Natur; die 3 Arten Cal. lentic., decipiens, cladoniscum lassen sich recht wohl auf zwei reduciren; Calic. sphaerocarpon ist wahrscheinlich nur eine Varietät von arenarium, wie siemoneum von trichiale: es bleiben also nur noch 29 gute Calieia übrig, selbst wenn man chlorellum!, trabinellum und Conioc. gracilenta als species propriae bestehen lässt. b) Sachsen. Hinsichtlich der 33 ‚einschlägigen Arten ist wenig zu erinnern; curtum könnte eine Var. des nigrum sein; chlorinum ist eine planta suspecta; erhebt man chlorellum als Art und streicht stemoneum als Var., so bleiben immer noch 31 richtige Galicia. ..c) Die Normandie ist an Calieiis verhältnissmässig arm; lässt man populneum als Art gelten und nimmt physarellum, brunneo- lum, virescens für volle Arten, so kommt doch keine höhere Zahl als 19 zum Vorscheine. d) England ist ebenfalls kein calicienreiches Land, da, auch wenn man chlorellum, brunmeolum, curtum als Arten betrachtet, doch nicht mehr, als 25 Species vorhanden sind, wovon Steno- cybe septata Leight. (vgl. Flora 1861 p. 677, 1862 p. 5), Calic. trajectum und diploellum den drei anderen Floren fehlen. Somit ergeben sich für Baden 29, Sachsen 31. Normandie 19, England 25 Arten. Tr 103 Den vier Gebieten gemeinschaftlich sind 13 Arten: Acol. stigon., Sph. turb., tubaeformis, Calic. pusill., curtum, lentic., hy- perell., trachel; Cyph. trichiale, chrysoc., phacoceph., chlorellum, Conioc. furfwr. und 1 Varietät: stemoneum. — Die interessante- sten Formen besitzt Sachsen (Arol. lucidum , Notarisii , Neesit, Calic. fallax, triste). — Auffallend ist das Fehlen von Acol. r- gillare, tympanell. in Baden, von melanoph. in Sachsen und der Conioc. pallida in der Normandie. Lässt man endlich dieses letztere Gebiet beiseite, so haben die 3 anderen Floren nicht we- niger als 17 Arten gemeinsam, nämlich ausser den obigen noch: Sph. anglica, Cal. arenar., Conioc. pallida, hyalinella. 2) Gallertflechten (einschlüssig der Byssaceen). Es zählen len auf: Bausch 39, Rabenhorst 38, Malbranche 38, Crombie 58 Arten. Allein diese Ziffern ändern sich zum Theile, wenn man die einzelnen Floren unter sich in Uebereinstimmung zu bringen sucht. . a) Baden. Von den badischen Flechten sind zu streichen: 2. Lecothecia, weil zu den Pannariaceen gehörig; — Afichia Mo- sigit, da deren Qualität als Flechte bestritten ist; — Physma Mülleri, weil von compactum schwerlich wesentlich verschieden; — (Coll. cataclystum als species (badensis) valde suspecta, — C. abbreviat., weil = fürvum. Bleiben 33 Arten. Hiezu kommen jedoch: Pannaria Schäreri (p. 55) als Psorot. und Leptog. tenwissimum (p. 228 irrig als var, filöforme erwähnt) endgiltige Summe: 35 ‚Species. b) Sachsen. Hier fallen weg Kacobl. corall., caesia; dann das zu compact. gehörige Physma myrioc. ; dagegen wäre ienwis- simum zu den Arten zu rechnen, so dass die Gesammtzahl 36 beträgt. c) Normandie. Lepiog. filiforme ist nur eine Varietät von lacerum ; Lept. firmum Nyl. wurde neuerdings für das Gebiet auf- gefunden; es bleibt also die von Malbranche angegebene Zahl von 38 Arten. d) England. Drei Species: Lefh. Laureri, stygium, Ephebe byssoides (Rabhst. }. c. p. 77) kommen hinzu, während keine zu streichen ist. England mit 61 Arten besitzt daher einen über- 103 wiegenden Reichthum an CGollemaceen und nicht weniger als 25 Arten fehlen den drei anderen Floren gänzlich, nämlich: Spilo- nema parad., scolicum, Pyrenopsis hagmalopis, granalina, homoe- opsis, lecanopsoides, diffundens; Coll. psorellum, lichinodeum, fur- fureum, furfurellum, diffractum, confertum, chalazanodes, fluvia- tile, ceramoides, ceraniscum, multipartitum; Leptog. rhyparodes, fragile,. fragrans, Burgessü, turgidum (vgl. Flora 1861 p. 437), ‚Moorii, Perinidium actinellum. Den 4 Florengebieten gemein- schaftlich sind nur 18 Species, nämlich: Ephebe pub, Physma cholazanum, Coll. pulpos., plicatile, multifidum, furvum, cheileum, mieroph, Leihagr. conglomerat, faccidum, Synech. nigresc., aggre- gat.; Leptog. lacerum, subtile, scotinum, tenuiss., tremelloides ; Po- Iychid. muscic. Merkwürdiger Weise wird Coll. granosum (au- rieul.) unter den englischen Flechten nicht erwähnt. Eigenthüm- lich und. in den übrigen Floren nicht vorkommend sind a) für Baden: Collema turgidum Hepp 215; Tihyrea decipiens, Plectops. botryosa, Psoroth. Rehmii, Poroc. areolatus (vgl. jedoch, wie schon Bausch anführt, Flora 1866 p. 454); — b) für Sachsen: T’her- mulis solida, Obryzum bacillare, Poroc. calaract., Ompk. corallo:- des; — ce) für die Normandie: Synalissa pieina, Pyrenops. fusca- tula, Coll. pannarium, Lept. microphylloides, microscop., firmum; Mallot. Hildenbrandii. — So ungefähr verhalten sich gegenwärtig die Collemaceen der 4 Florengebiete; spätere Ergänzungen und. neue Entdeckungen werden noch manche Aenderung der obigen Ziffern herbeiführen. . 200.00 Arnold. „In keinem Theile der Botanik wird so viel Un- fug getrieben, als in der Bryologie!* Die Moos-Kunde hat viele Freunde und dennoch ist seit meh- reren Jahren eine Verwirrung eingetreten, die den Titel dieser Zeilen hervorgerufen hat. Ist denn ein Jeder berufen an dem Moosbilde zu zerren, wenn er nur die europäischen Moose kennt? Das europäische Moosbild ist nur ein durch elimatische Verhältnisse in seinen Formen deprimirter Theil des Ganzen und daher kann man das- selbe nicht als Norm betrachten, wonach sich das Ganze ordnen soll. Es gibt in der Natur nur Verwadtschaftsgruppen, und den- noch sind diese Gruppen nicht so streng isolirt, dass nicht Aus- 104 nahmen vorkommen, die auch in der andern Gruppe Platz finden könnten. Einseitig solche Verhältnisse zu betrachten, führt ge- wöhnlich irre. Man kann erst dann die richtige Stellung eines Mooses ergründen, wenn man alle Theile vollständig geprüft hat und auch dieses reicht noch nicht aus, ehe man die Verwandt- schaften verglichen hat, um zu erfahren, welche Abänderungen bei der Gesammtgruppe zu berücksichtigen sind. So z. B. wird Homalia als Neckeracee angesehen, wegen der grossen Aehnlich- keit mit Nerkera complanala und dennoch ist Homalia nur Hypnum mit runden Blättern, sich an Platy- Hypnum-Plagiothecium Schimp. anschliessend, wie die Fruchtbildung u. Peristom bekräftigen. Sich auf den Habitus und die Zellenlagen allein stützen, führt gemei- niglich zum Irrthum. Die wunderbaren Complieationen, welche in dem vom Aequator südlich gelegenen Erdtheile vorkommen, machen oft dem erfahrensten Kenner grosse Mühe, über die Stel- lung solcher Gebilde ins Reine zu kommen ; solche Beispielekennt unsere europäische Flora nicht und wenn hier doch einzelne Fra- gen auftauchen, so ist es die tropische Flora, die uns Aufklärung giebt. — Als Beispiel mag die Gattung Barbula erwähnt werden; wie abweichend ist der Bau der zahlreichen Arten. Ein steriler Stängel von Barbula mniifolia Sulliv. würde so lang als Mnium erkannt werden, bis man durch das Peristom belehrt wird, dass man Sich geirrt habe. Dieses eine Beispiel mag’ genügen, um davor zu warnen, sich einseitig auf die Mooszelle zu stützen; es gehört langjährige Erfahrung dazu, über die Modificatiouen ein richtigeres Urtheil zu haben. Und dann ist auch zu berücksich- tigen, dass die Zellenform in verschiedeuen Gruppen, die weit von einander abstehen, sich wiederholt. Ist auch die Zelle wichtig, so ist sie doch nicht so entscheidend, dass man alle übrigen Merk- male entbebren könnte.- Diese Spielerei muss aufhören, denn es kann nicht von jedem verlangt werden, der ein paar Hundert Moose kennt, dass er dazu berufen sei, die Nomenclatur zu verwirren, die so schon überladen ist und dnrch das Aufwirbeln, längst ver- gessener staubiger Acten zum Ekel wird. Sind denn die Moose nicht auch Pflanzen und warum will man sie nicht als solche mit gleicher Einsicht zum Verständniss vorstellen, wie alle andern ? Die Hauptsache bei allen naturhistorischen Werken ist, dass auch der Anfänger sich darin zurecht finden kann. Ist das aber mög- lich, wenn man alle Entwickelungsstufen missachtet und nur Wi: dersprüche in dieser chaotischen Zusammenstelluug hervorgerufen werden ? Etwas zur Aufklärung einer Art beizutragen ist verdienst- 105 lich, aber mehr kann man von Kennern der europäischen Moos- flora nicht verlangen. Noch ein Wort über Autorität. Wenn Einer Veranlassung ‚findet, ein früher verkanntes Moos in die richtigere Stellung zu bringen, so geschieht solches uuter seiner Verantwortung, also ist er auch verpflichtet, seinen Namen beizusetzen und das ältere Synonym nachfolgen zu lassen. Derselbe Autor könnte ja auch Unrecht haben und ein Zweiter ihn verbessern müssen. Soll nun der erste Entdecker die Sünden übernehmen, die seine Nachkom- men begehen? Es ist ja lächerlich, sich über die Autorschaft streiten zu wollen; wie kann man behaupten, dass Rhacopilum tomentosum Bridel. Rh. ornithopodioides Dill. heissen müsse, weil Dillen Hypnum pennatum, ornithopodiodes ete. dahingezogen wird? Ein Jeder vertrete seine Meinung, das ist Ordnung und bürde den Vätern nicht auf, woran sie damals nicht gedacht ha- ben. Auch wir müssen uns gewärtigen, von unsern Nachkommen ebenso berücksichtigt zu werden, Blankenburg Mart. 1870 Ernst Hampe. Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Sitzung vom 10. März. Prof. Milde trägt vor über Todea und Leptopteris. Der Red- ner bespricht zuerst die Merkmale, welche Osmunda mit genann- ten Geschlechtern gemein hat. Es sind dies folgende: Die Be- schaffenheit des Sporangienringes, der nur etwas schwächer ent- wickelt ist als bei Osmunda , der geflügelte Blattstiel mit seinen anatomischen Elementen (schwammige Rindenhülle mit eigenthüm- lichen Poren in der Oberhaut, Bildung des ringförmigen Gefäss- bündels u, s. w.), Catadromie/der Nerven, Bekleidung mit ästigen Wollhaaren; dagegen weichen Todea und Leptopteris beide von Osmunda dadurch ab, dass eine Abgliederung der Fiedern nie er- folgt und ein Gelenk überhaupt nur bei Todea rivularıs angedeu- tet ist; ferner, dass die Sori stets nur auf der Blattunterseite er- scheinen, ein Umwandeln der Fiedern in einen besondern Frucht- stand also nie vorkommt. In der Architektonik und im anatomi- schen Baue der Blattspreite (Oberhaut, Spaltöffnungen, Parenchym des Blattes) stimmt Todes ganz mit Osmunda überein, (in der 106 Mitte des Blattstielgrundes fand Redner jedoch, abweichend von Osmunda, bei Todea sehr viel Amylum); dagegen ist nach des Redners Ansicht Leptopteris unbedingt von Todea generisch zu trennen. Presl, welcher Zeptopteris 1847 aufstellte, gründete freilich dieses Genus auf Merkmale, die zum Theil geradezu falsch sind; denn falsch ist 1) dass die Sporangien fast sitzend seien, sie sind im Gegentheil meist recht lang gestielt; 2) falsch ist, dass der Ring nicht höckerig; 3) dass derselbe nur aus zwei Zell- reihen bestehe; falsch ist 4) dass das Rhizom kriechend, 5) dass das Laub Spaltöffnungen besitze und 6) dass die Segmente erster Ordnung der Blattspindel eingelenkt seien. Auch für Todea führt Presl irrige Merkmale an; denn eine verbindende Randvene fehlt; auch enden die fertilen Venen nicht verdickt; endlich besteht der Ring der Sporangien nicht aus einer sondern aus mehreren Zellreihen. Nach meinen Untersuchungen sind dagegen die Unterschiede zwischen Todea und Leptopt. folgende. Bei Todea ist die Blatt- substauz zwischen den Veneu wenigstens 8—12, bei Leptopt. nur nur drei, ja selbst nur 2 Lagen stark. Die Oberhaut besteht bei Todea aus den bekannten geschlängelten Zellen, bei Zepf. aus re- - gelmässigen 5—6-kantigen Zellen, mit geraden (ZL. swperba) oder etwas gekrümmten Wänden (L. Fraseri, L. himenopijllöides), Bei Todea finden sich auf der Binttunterseite zahlreiche Spaltöff- nungen; Leptopt. dagegen zeigt deren weder auf der Blattunter- seite, noch auf der Spindel, sie fehlen entschieden der ganzen Pflanze. Bei Todes laufen die Venen in den schwieligen Rand aus, bei Zeptopt. sind die Enden der Venen 4—7 Zellreihen vom Rande entfernt. Endlich bedecken bei Lept. die Sori niemals die ganze Unterseite der Segmente 2. Ordnung, sondern enden stets weit unterhalb vom Rande. Die drei bekannten Zeptopteris-Arten bil- den zwei Gruppen: L. superba mit einer lamina decrescens, u. L. Fraseri und L. hymenophylloides mit einer lamina ambigua. Im ersten Falle ist die Spreite (Lamina) fast ungestielt und die Segmente I. O. verkürzen sich nach dem Grunde der Spreite hin allmählig bis zu kaum 4 Linien Länge, im zweiten Falle ist die Spreite lang gestielt, und die untersten Segmente I. O. ziemlich lang, 3 Zoll und länger, und zwar ebenso lang oder wenig länger als die zunächst folgenden. Ausserdem unterscheiden sich diese drei Arten ganz in derselben Weise von einander wie die ein- zelnen Arten des Genus Osmunda, nämlich durch den Grad der 107 . Zertheilung der Spreite. Leptopt. Fraseri besitzt nämlich tief gezähnte Segmente 2.0, L. hymenophylloides fiedertbeilige und L. superba doppelte bis 3-fach fiedertheilige. Der. von mir schon früher geschilderte rothe, gallertähnliche Stoff ist auch bei Zept. sehr stark vertreten, ja er erfüllt gar nicht selten die parenchy- matösen Rindenzellen und selbst die Gefässe aus. Redner legte ausser genannten Arten noch Jugendpflänzchen von Leptopleris hymenphylloides vor, die ganze Pflanze nur 2—3 Zoll hoch und von einem Hymenophylium scheinbar nicht zu un- terscheiden. Bei näherer Untersuchung lehrte aber die Catadro- mie der Nerven, der breitgetlügelte Blattstielgrund und die ästi- . gen .Wollhaare der jungen Blätter, dass in der That eine. Lepto- pteris vorlag. Sämmtliche Leptopteris-Arten kommen, wie Todea rivularis, nur in Australien vor und zwar L. Frascri in den Blauen.Bergen Neu-Hollands, in Neu-Caledonien, auf den Fidji-Inseln und den Samoa-Jnseln. Z. hymenophylloides in Neu-Seeland, Vandiemens- Land, auf Auckland und der Norfolk-Insel; ZL. superba nur auf Neu- Seeland. Nach Vieillard scheint L. Fraser: von allen die bedeutendste Höhe zu erreichen, da er ihre Blälter bis über 9' hoch angiebt, Wirft man einen Blick auf die ganze Familie der Osmundu- ceen, so ist eine Entwickelungsreihe nicht zu verkennen: Osmun- da mit gegliederten Fiederu und Fiederchen und zusammengezo- genem Firuchtstande, Todea mit unverändertem Laube und nur bei einer Art mit angedeuteter Gliederung, Leptopteris mit dün- nem hymenophyllumartigen, spaltöffuungslosen, armfrüchtigen Lau- be, und unter diesen L. superba durch ihre grosse Zertheilung des Laubes und die Lamina deerescens vom Typus der ganzen Fami- lie sich am weitesten entfernend. 108 Sitzungen der französischen Akademie der Wissen- schaften. (Seances de l’Academie des sciences.) Sitzung vom 3. Jan. 1870. Präsident Liouville?). In die Commission centrale administrative?) wurden gewählt: Chasles mit 44, Decaisne mit 43 von 49 Stimmen. Claude Bernard berichtet über die im vorigen Jahre beschlos- senen Druckschriftausgaben; im XXI. Bande der „Memoires des Savants 6trangers“ wird erscheinen eine 32 Bogen starke Ab- handlung von Van Tieghem unter dem Titel: „Sur la structure du pistil et de fruit.“ . Duchartre legte vor eine Abhandlung von Prillieux: Ueber die Bewegung der Chlorophylikörner unter dem Ein- flusse des Lichtes. Die Beobachtungen Böhm’s, Famintzin’s und Borodin’s über diesen Gegenstand veranlassten Prillieux zu seinen diessbezüglichen Studien. Er wählte hiezu die Funaria hygrometrica, deren Blätter, als von einer einzigen Zellschicht gebildet, für derartige Beobachtungen geeignet sind. Die Chlo- tophylikörner, welche sich an den seitlichen Zellwänden befinden, bewegen sich, gleichviel ob unter dem Einflüsse des Sonnen- oder intensiven künstlichen Lichts zu den an der Oberfläche ge- legenen Wandungen. Viele für die Physiologie der Pflanzen sehr wichtige Fragen lassen sich hiernach beantworten, doch wollte der Verf. vorerst nur die bisher in Frankreich so sehr angezwei- felte T'hatsache, dass die Chlorophylikörner unter der Wirkung des Lichtes ihre Stellung verändern, constatiren. Sitzung vom 17. Januar 1870. Brongniart und Daubree erstatten Bericht über eine Arbeit von B. Renault, betitelt: Bemerkungen über einige ver- 1) Da es manche Leser vielleicht interessirt, welche Botaniker gegenwär- tig Mitglieder der Acadömie des sciences sind, fügen wir sie hier bei: Botanik. Ad. Theod. Brongniart, Ludw. Ren. Tulasne, Claudius Gay, Peter Stef. Simon Duchartre, Carl Vietor Naudin, Aug. Adolf Lne. Treeul. Landwirthschaft. Joh. Bapt. Jos. Theod. Boussingault, Anselm Pa- yen, Jos. Decaisne, Eug. Melch. Peligot, Baron Thenard, Heinr. Maria Bouley. In der Reihe der freien Akademiker finden wir den Botaniker Grafen Jaubert. In jener der Correspondenten: Hugo v. Mohl (Tübingen), Caspar Lesti- boudois (Lille), Alph. De Candolle (Genf), W. Ph. Schimper (Strassburg), Ch. Thuret (Antibes), Lecog (Clermont-Ferrand), Alex. Braun (Berlin), Hof- meister (Heidelberg), Hooker (Kew), Pringsheim (Berlin). 2) Diese Commission verwaltet das Eigenthum und die Stiftungen der Akademie. . 109 kieselte Pflanzen der Umgebung von Autun. Die Ar- beit zerfällt in drei Theile: 1) Studien über den Stamm und die Arten von Zy- gopteris. Diese Gattung wurde auf die Stellung der Gefäss- bündel begründet, indem dieselben auf dem Querschnitt ein H zeigt. Es waren bisher zwei Arten in Deutschland bekannt: hiezu kommen nun noch aus der Gegend von Autun vier neue Arten, Z. Brogniarti B. Ren., Z. elliptica B. Ren., Z. Lacattii B. Ren. und Z. bibractensis B. Ren. 2) Studien über den Stamm von Anachoropteris Corda. A. pulchra wurde schon um Autun gefunden in einem Zustande, welcher sehr genaue Studien zuliess, aber der Stamm, aus welchem die Blattstiele hervorgingen, war noch nicht be- kannt. Ein Exemplar nun, welches eine neue Art A. Decaisnüi DB. Ren. bildet, füllt diese Lücke aus. 3) Studien über zwei Lycopodiaceenstämme. Ver- schiedene fossile Arten der Gattung Psaronius wurden um Autun gefunden, aber man hatte weder in dieser Localität noch in sol- chen, welehe analoge Vorkommen bieten, bemerkt, dass dieselben theilweise auf einen anderen Typus hinweisen. Zwei kleine Stämme, im Durchmesser von 6 Millimeter, zeigen nur in der Vertheilung der Gefässbündel und in den sie umgebenden Ge- weben die grösste Aehnlichkeit mit den Lycopodien. Die zwei neuen Arten werden Zycopodium punclatum B. Ren. und L. Renaultii A. Brongn. benannt und damit hat Renault sich entschieden, diese Pflanzen für echte Lycopodien und nicht für junge Stämme von Psaronius zu erklären. Brongniart legte ausserdem vor eine Notiz Roze’s: Ueber die Bewegung der Chlorophyllkörner in der Pflan- zenzelle unter dem Einflusse des Lichtes. Angeregt durch die Arbeit Prillieux’s (s. o.), wollte Roze die Ursachen der Bewegung der Chlorophylikörner feststellen. Er hält es für wahrscheinlich, dass die Bewegung der Chlorophyli- körner ihren Grund in der Bewegung des Protoplasma’s haben. Er weist auch darauf hin, dass Hugo von Mohl schon vor sech- zehn Jahren bemerkt hat, dass die Chlorophylikörner an das Protoplasma gebunden sind, In derselben Sitzung legte auch Brongniart der Akademie den ersten Band der Flore Vogeso-Rhenane von Kirschleger vor. 110 Botanische Notizen. "Auf dem Wege von Suakin nach Berber machte Dr. G.Sehwein- {urth im September 1868 folgende botanische Beobachtung. In dem Hochthal Harrassa erregte unter den für diese Gegend be- merkenswerthen Gewächsen, welche im Allgemeinen dieselben sind, die in der Gegend von Keren im Bogoslande gesammelt " und beobachtet wurden, ausser Kolkual (der riesigen abessinischen Kandelaber-Euphorbie) und Drachenbäumen, welche letztere alle Bergkuppen in unzählbaren Schaaren bedeckten, nichts mehr die Aufmerksamkeit des Reisenden als die Häufigkeit einer Anzahl verschiedener Baumflechten oder Bartmoose, die alle Aeste und Stämme an den mannigfachen Strauch- und Baumarten überdeckten. Auch Laubmoose, welche der gesammten Wüstenregion Aegyptens und Nubiens fehlen und selbst in den Bergen der Steppen des südlichen Nubiens sonst nirgends angetroffen wurden, finden sich in Menge auf allen Hügeln, theils in den Spaltungen der Fels- blöcke mit mehreren Farrnkräutern wuchernd, theils die Stämme der Drachenbäume (eine neue ausgezeichnete Art) in dichten Pol- stern überdeckend. Beide Pflanzenformen geben den Beweis, dass der Feuchtigkeitsgehalt in diesen Bergen nicht nur in der küh- leren Jahreszeit einen weit höheren Grad als in den benachbarten niedrig gelegenen Gegenden des südlichen Nubiens erreicht, son- dern dasssich auch derselbe das ganze Jahr hindurch in beträcht- lichem Maasse erhalten müsse, wie es zur Existenz dieser Gewächse erforderlich erscheint. — Die Flora des Thales O-Mareg schliesst sich aufs Engste derjenigen des Uaratab bei Suakin an, weist aber an den Berggehängen eine weit geringere Anzahl von strauch- oder baumartigen Pflanzenarten als letztere. Die Sirch-Cultur (Durra) fand sich leider im höchsten Grade vernachlässigt, ob- gleich der üppige Graswuchs auf der völlig steinfreien, breiten, thonigsandigen Thalsohle einen reichen Ertrag bei geringer Arbeit zu versprechen scheint. Nur an wenigen Stellen wurden kleine Aussaaten bemerkt. Auffallend erschien. das gänzliche Fehlen von Balsambäumen, welche in den verschiedenen Arten. sowohl in der nächsten Umgegend Suakin’s als auch auf dem ganzen Weg von dieser Stadt nach Kassala zu den verbreitetsten Charaktergewäch- sen gehören. Das Wadi Amet war durch zahllose, riesige Salva- dora-(Rak) Bosquets und üppigen Graswuchs in lachendes Grün | gekleidet; dazwischen erhoben sich schattige Schirmkronen gros- 111 ser Akazien. Aloe und die kleineren Cactus-Euphorbien, welche in den östlichen Bergen eine so grosse. Rolle spielen, haben hier wegen der geringen Meereshöhe bereits aufgehört und nur eine eactusartige Asclepiadee, die Bucerosia, vertritt noch die bisher so häufige Succulenten-Form. — Roscia-, Sodada- und Marshge- sträuche verleihen der den Chor el-Arab umgebenden Fläche .einen neuen Vegetationscharakter. Hier fand sich auch der Chargel (Solonostemma Argel Desne) genannte Strauch, dessen Blätter von den Nubiern. nicht selten der Alexandriner-Senna beigemengt werden, der aber im südlichen Nubien bisher noch nirgends ge- fanden worden war und eine sehr beschränkte Verbreitung zu haben scheint. —r. — Die bei Eduard Quaas in Berlin erschienene, mehr als 100 Blätter umfassende Sammlung von Photographien aus dem Orient bietet auch dem Botaniker” manchen interessanten Stoff für Beobachtungen, wie sie sonst nur an Ort und Stelle würden angestellt werden können. Der Preis beträgt pro Blatt, das, ab- gesehen von dem breiten Rande, 22 Centim. breit u. 16 Cent. hoch ist, 25 Ngr. Bei Entnahme von 25 Blättern tritt eine Ermässi- gung von 20 pCt. ein und bei Entnahme der ganzen Sammlung eine solche von 25 pCt. —T. . Die mit langen, wie Alleen gestellten Reihen von Acacien besetzten Westufer des weissen Nils haben nach Dr. G. Schwein- furth nichts Afrikanisches an sich, hauptsächlich wegen des Mangels an Palmen; sie erinnern vielmehr an die weniger be- völkerten Landschaften an der Wolga, wo Erlenwälder etc. einen ganz ähnlichen Charakter zur Schau tragen. Am Westufer der Aba-Insel erreichen die Ssunt-Acacien eine nie gesehene Grösse, Wie stolze Eichen ragen sie aus. dem Uferwalde empor. Hierher hat die ägyptische Regierung jetzt ihre Schiffswerften verlegt, nachdem in den weiter nordwärts gelegenen Wäldern die besten Stämme im Laufe der Jahre verbraucht sind. Zum erstenmale trafSch. auch die Herminiera, das leichte Schwimmholz, Ambatsch genannt, dessen Gewicht man mit einer Federseele vergleichen kann, und das man in Handen gehabt haben muss, um es für möglich halten zu können, dass ein Mann leicht ein Floss auf seine Schultern hebt, das acht Menschen über Wasser zu erhalten vermag. Dabei gewährt der Ambatsch mit seinen prächtigen gel- 112 - ben Blüthen einen bezaubernden Anblick, der im Verein mit dem frischen Grün des Ufergrases die Insel wie eine Schüssel Salat mit Eiern erscheinen lässt. —T. Von der fossilen Flora der Polarländer von Prof. Oswald Heer wird ein zweiter Band erscheinen. Derselbe enthält: 1. Contributions to the fossil Flora of Northgreenland, con- taining the Plants collected by Mr. Whymper during the Summer of 1867; mit 18 Tafeln Abbildungen. 2. Flora fossilis Alaskana, enthält die von Hrn. H. Furuhjelm im nördlichen Alaska entdeckten Pflanzen; mit 10 Tafeln. 3. Die miocene und diluviale Flora und Fauna Spitzbergens; enthält die von der schwedischen Polarexpedition im Jahre 1868 entdeckten miocenen und diluvialen Pflanzen und Thiere; mit 16 Tafeln. 4. Die Steinkohlen-Flora der Bären-Insel, die von den Herren Prof. Nordenskiöld und Malmgren entdeckten Pflanzen enthal- tend; mit 13 bis 15 Tafeln. Nr. l. erscheint in den Philos. transact. der k. Gesellsch. d. Wiss. in London, Nr. 2, 3 und 4 aber in den Abhandl. der k, schwed. Akad. d. Wiss. in Stockholm. Beide Gesellschaften ha- ben Separatabdrücke zugestanden. Diese werden zu einem zwei- ten Band der Flora arctica vereinigt, um den Besitzern des er- sten (welcher im vorigen Jahre bei Herrn Friedr. Schulihess in Zürich erschienen ist) Gelegenheit zu geben, Alles, was bis jetzt über die untergegangene Flora der Polarländer bekannt geworden ist, zu erhalten, Es wird dieser zweite Band dieselbe Ausstattung und im Text ungefähr denselben Umfang erhalten, wie der erste; Tafeln wird .er 7 bis 9 mehr bekommen. Der Preis beträgt 50 Fr. — Da nur eine sehr kleine Auflage gemacht wird, bitten wir Bestel- lungen bald anzuzeigen. . Winterthur (Schweiz), December 1869. J. Wurster et Cie. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. u | FLORA. NM 8. BRegenshurg. Ausgegeben den 9. April. 1870. Mit Halbbogen 5 des Repertoriums für 1869. Inhalt. E. Warming: Ueber die wichtigsten Erscheinungen in der dänischen botanischen Literatur. — Literatur. — F. Arnold: Liehenologische Fragmente. (Mit Taf. UL) — Personalnachrichten. — Botanische Notizen. — Algen der Nordsee. — Anzeige, Uebersicht über die wichtigsten Erscheinungen in der dänischen botani- 5 schen Literatur. Von Eug. Warming. (Fortsetzung, s. Nr. 4 d. Jahrganges.) Botanisk Tidsskrift. II. 1867—68. (Fortsetzung.) Joh. Lange: Yderligere Bamirkninger om de tvefor- mede Fröe hos Atriplez hortensis L. (Weitere Be- merkungen über die dimorphen Samen bei Atriplex horten- sis L.), p. 147—156. Seit der Publication seiner ersten Mittheilung über diesen Gegenstand ist der Verf. auf eine Abhandlung von Prof. Glos (Bull. de la soc, bot. de France, IV. 441) aufmerksam geworden, in welcher dieser schon 1857 Beobachtungen, die mit denen Lange’s wesentlich übereinstimmen, niedergelegt hat. Lange kann aber nicht bestätigen, dass, wie Clos angiebt, die Dimorphie der Sa- men von Verschiedenheiten in deren zweiblättrigen Blüthendecke Flora 1870. 8 114 und der Rispenverzweigung begleitet sein sollte. Die flachge- drückten Samen sind nicht röthlich, rothbraun u. s. w. (rougeatres, rousses, rouges nach Clos), sondern gelbbraun. Diese Samen sind in der Regel grösser als die schwarzen, aber die Grösse der Blüthenblätter geht nicht hiermit parallel. Lange hat sich jetzt auch davon überzeugt, dass nicht nur die weiblichen, sondern auch die Zwitterblüthen dimorpbe Samen haben, indem die gelb- braunen auch hier, aber sehr selten, vorkommen; sonst ist das Verhältniss der schwarzen zu den gelbbraunen Samen wie 3:2. Es scheint, als ob die braunen Samen früher keimen als die schwar- zen (siehe auch Clos in „Bulletin du congr&s international de bo- tanique et de Y’horticulture & Amsterdam‘, 1865). P. Heiberg: Morphologisk-anatomisk Beskrivelse af Eleochuris palustris (Morphologisch - anatomische Beschreibung von Zleocharis palustris R.Br.), mit 3 Tafeln, pP. 157—220. Eine sehr detaillirte genaue Beschreibung der genannten Pflanze, wo die Formen des Rhizoms, die Stellungen und Formen der Blätter (die Blüthen jedoch sind nicht mit inbegriffen), ferner die Verhältnisse der Knospen und der Wurzeln sehr weitläufig auseinander gesetzt werden. Das Hauptinteresse knüpft sich an die Architektur des Rhizoms. Der Verf. hat aber die Bearbeitung derselben Pflanze von Irmisch (Bot. Zeit., 1855) nicht gekannt und gibt daher eigentlich nichts Neues, nur bestätigt er durch seine Untersuchungen die damals von Irmisch gegebene Deutung der Verzweigungsverhältnisse. Die anatomische Beschreibung ist zu detaillirt und umfassend, als dass hier ein Referat gegeben werden könnte. ® M. Lange: Toscanske Mosser, et bryologisk Bidrag, p. 226-254. Ein Beitrag zur Kenntniss der Moosflora von Toskana, ent- haltend ein Verzeichniss der vom Verf. besonders in der Gegend von Florenz und Pisa gesammelten Moose, mit Hinzufügung der von Savi und De Notaris aufgeführten, die der Verf. nicht selbst ge- sammelt hat. Die Liste umfasst im Ganzen 223 Arten. Eine neue Species, Bryum muticum, wird aufgestellt, welche mit Br. turbinatum nahe verwandt ist. 115 H. Mortensen: Söndersöens Vegetation, et Bidrag til den nordsjällandske Flora (Die Flora des „Sön- dersö'‘, ein Beitrag zur Flora von Nord-Seeland), pag. 255 bis 265. Da dieser See in den letzten Jahren trocken gelegt wurde, hat sich die Vegetation nicht unbedeutend verändert; viele Was- serpflanzen sind zu Grunde gegangen, andere Arten haben den trockenen Seeboden besetzt, und durch die künstliche Besäung mit Gras ist auch eine Zahl von fremden Unkrautpflanzen ange- siedelt worden (z.B. Erucastrum Pollichii Sch. Spenn., Crepis Ni- caeensis Balb., Chrysanthemum corymbosum L.). Th. Jensen: Additamenta ad Bryologiam et Hepatico- logiam Danicam e florula Bornholmiae, p. 256 bis 289. Von dem Verf. existiren sowohl eine ‚‚Bryologia Daniea‘, als eine „Hepaticologia“, und zu diesen Werken werden hier ver- schiedene Hinzufügungen gegeben und zwar bezüglich der in vieler Hinsicht vom übrigen Dänemark abweichenden Insel Born- holm. Literatur Bry ologia silesiaca. Laubmoosflora Nord- und Mittel- Deutschlands von Dr. Jul. Milde. Leipzig 1869. Diese treffliche Laubmoosflora ist ein lang vorbereitetes Werk des unermüdet thätigen Verfassers , das ursprünglich nur für Schlesien berechnet, aus praktischen Gründen auf Nord- und Mittel-Deutschland ausgedehnt wurde, wofür die vielen Moos- freunde Deutschlands ihm nur Dank wissen. Der Verf. wurde hiezu auch durch die Moosherbare Flotow’s, Wichura’s, Göppert’s, die Mittheilungen vieler Bryologen, deren er dankbar erwähnt, und die Bryotheca europaea von Rabenhorst in den Stand gesetzt. Er schliesst sich im Systeme und den Diagnosen grossen- theils an Schimper und Lindberg mit mehreren eigenen Verbes- serungen .an, beschreibt die sterilen Arten genau, um deren leichte Erkennung zu vermitteln, sowie das Peristom. In der 8* 116 Nomenelatür bringt er die Priorität in zweckmässige Anwendung und gibt in der Einleitung eine kurze Organographie der Laub- moose. Hierauf folgt die Uebersicht der Ordnungen, Familien und Gattungen mit deren Charakteristik nach Blatt- und Frucht- bau, wobei die Schizocarpi füglicher eine eigene natürliche Ab- theilung gebildet hätten; die Vereinigung der Oleisto- und Stego- carpi als Holocarpi ist jedoch vom Standpunkte der natürlichen Verwandtschaft zu billigen. Daun folgt die genaue Beschreibung der Arten mit Hervorhebung der unterscheidenden Merkmale durch fetten Druck, die genaue Angabe der Vorkommensverbält- nisse mit Bezug auf Bodenart und Höhe, der Fruchtzeit und bei nicht gemeinen der Standorte. Im Vergleiche mit Schimper’s Biyologie finden sich in diesem Werke folgende Veränderungen und Zusätze zur deutschen Moosflora. Die Gattung Weisia zerfällt in Weisia mit Einverleibung von Phascum crispum und rostellatum, Gymnostomum squarro- sum, tortile, Rhabdoweisia Schp. Hymenostylium Brid. (G, curvirosire), Dieranoweisia Lindb. (W. cirrhata u. cri- spula), Oreoweisia Schp. mit W. serrulata, die kaum im Flach- lande vorkömmt und Ü. Bruntoni, welche wohl naturgemässer bei Cumodontium stehen dürfte, das nebst Dichodontium von den Di- cranaceen getrennt und zu den Weisiaceen gestellt wurde, wofür der Habitus nicht zu sprechen scheint. Unter Dieranella wird als neue Art hybrida Santo (Bastard von heferomalla und cervicula), unter Dicranum D. eircinatum Wils. aus den Sudeten aufgeführt. Die hoch- alpinen fulvellum, Biyttii, faleatum komınen in den Sudeten bei4000 vor, Scoftianum Turn. in Nassau, Campylopus brevifolius auf der Tauschnitzerhöhe, brevipilus bei Münster, Fissidens gymnandrus Buse (n. sp.) in Geldern und Schlesien. Anodus wird mit Recht Seligeria Donii C. M. Die Brachydontien bilden eine eigene Ordnung, von der Campylostelium mit Recht getrennt und zu den Leptotricheen nach Trichodon gestellt wird, zu welchen die Gat- tungen Ephemerella, Sphaerangium, Microbryum und Phascum dem Eingang bilden. Anacalypta Starkii, caespitosa, lanceolata, sowie Phascum bryoides werden dem Habitus nach zu Pottia ge- stellt, die Desmatodonteae und Didymodon eylindricus, luridus zu Trichostomum. Tr. cordatum Jur. ist in Deutschland nicht selten, die südlichen Arten mutabile, flavo-virens (auf Dünen Hollands), flexifolium kommen auch in Deutschland, obwohl selten vor. We- gen der doppelschichtigen Zähne des Peristoms kommen auch, obwohl weniger natürlich, Gymnostomum tenue, rupestre, calca- 117 _ reum und Weisia reflewa der warzigen Blätter halber zu Zricho- stomum, Barbula concava unterscheidet sich von Pottia eavifohia durch längeren Kapselstiel, Deckel und Peristom. Die südliche membranifolia kommt auch am Rhein vor. Desmatodon nervosus wandert der spiralig um den Stengel gedrehten Blätter halber sowie Trichostomum convolutum zu Barbula, B. canescens wird durch die lange Peristomröhre von 2, muralis getrennt, sowie insidiosa Milde wegen sporaler Anordnung der Deckelzellen, breiter Basilarhaut des Peristoms und weniger gewundenen Zähnen von fallaz. .B. marginata findet sich bei Limburg, die in den Alpen nicht seltenen Barb. paludosa und flavipes nur noch bei Eich- stätt und München, icmadophila noch in der Haar. Trich. rigi- dulum wandert wegen spiraler Richtung der Deckelzellen und Zähne naturgemäss zu Barbula. B. Brebissonii findet sich nur bei Güldern, B. Drummondii, durch ganzrandige Blätter und 3-kantige langaustretende Rippe von Zoriuosa verschieden, findet sich ausser Holland und Bornholm auf dem Feldberg, inermis am Rhein, mueronifolia in den Sudeten, papillaf« an Weiden und Pappeln gemein, intermedia Wils. ß. pulvinata Jur. dort und da, Zum Tribus der Leptotricheen, welche sich durch papillenlose Blätter und prosenchyinartige Blattzellen von den Trichostomeen unterscheiden, werden Archidium ungeachtet des so abweichen- den Fruchtbaues, Pleuridium und Sporledera gezogen. Leptotri- chum vaginans Sull. von homomallum durch höhere Rasen und kürzere Blätfer leicht erkennbar, ist in Deutschland nicht selten, Cinclidotus aquaticus der Alpenkette nur noch bei Eichstätt, ri- parius selten, Grimmia maritima nur auf erratischen Blöcken in Holstein, anodon, plagiopodia und arenaria auf wenige Standorte beschränkt, contorta, forguata, funalis nur in den Sudeten, Mueh- lenbecki, trichophylla, Hartmanni, leucophaea, tergestina, patens ziemlich verbreitet, die in den Alpen häufige gigantea nur noch bei München, elatior nur im Bodegebirg; die in den Alpen ge- meine Hedwigia ciliata nur auf erratischen Blöcken, Zygodon Forsteri nur am Rhein, Ulota Drummondii nur in Schlesien und im Fichtelgebirge, Hutchinsiae in der niederen Bergregion ziem- lich verbreitet, curvifolia nur auf dem Schauinsland in Oberba- den, »hyllantha in Seeland und Jütland. Dem vom Verf. genau untersuchten Bau der Stomata nach werden die Orthotricha in phanero- und cryptopora abgetheilt, wodurch sich Sturmii und rupestre, cupulatum und urnigerum scharf scheiden.: C. appendi- eulatum Schp. durch stark papillöse Blätter und wurmförmige 118 Zeichnung der Zähne ausgezeichnet, wurde bloss bei Regensburg, urnigerum nur im Bodethal, pulchellum in Norddeutschland, Win- teri Sehp. durch blassgelbe Kapsel, bleiche Zähne und ungekräu- selte Blätter von pulchellum verschieden, wurde bisher nur am Schaumberg bei Tholey gefunden. Die alpinen Encalypta rhabdocarpa und apophysala kommen auch in den Sudeten vor, das nordische Splachnum vasculosum wurde einst am Broken gefunden. Die Funarieen werden durch Physcomitrella, Ephemerum, Arn- blyodon und Discelium vermehrt, welches in Schlesien und Luxen- burg vorkömmt, Ephemerum Rutheanum Schp. kömmt nur bei Bärnwald, Zenerum nur bei Nisky, das nene Physcomitrium eury- stomum Sendt., durch halbkugelige Kapsel und stumpfe kappen- förmige Blätter ausgezeichnet, findet sich oft in Gesellschaft von sphaericeum oder pyriforme, acuminatum nur in Westphalen, Fu- narta curvisela nur bei Kulmbach. An Weberen kommen 12 Arten in Deutschland vor, Wor- unter mehrere Alpenarten, die seltene pulchella selbst in Schle- sien (1000°), Von Bryum führt der Verf. 37 Arten auf, von denen longi- setum Bl. ziemlich verbreitet, das neue luridum Buthe durch breiteyförmige Blätter mit lang austretender brauner Rippe von arcticum verschieden in der Neumark an sandigen Hohlwegen, calophyllum bei Lobau und in der Pfalz, Muratti Wils. in Hol- land an Seerändern, fallax Milde, von pallens durch breitere Blät- ter und das Peristom verschieden, um Breslau, Zorquescens in Westphalen, Klinggräfii Schp. auf feuchten sandigen Plätzen dort und da, marginatum nur bei Zweibrücken, murale Wils. mit un- gesäumten Blättern, brauner langaustretender Rippe, glanzloser, rother Kapsel zwischen erythrocarpon und atropurpureum, nur am Kaiserstuhl, Mildeanum Jur., eyelophyllkum, Duvalis ziemlich ver- breitet, Mnium subglobosum, spinulosum, einelidioides und ambi- guum H. Mueller, durch 2-häusigen Blütbenstand und gelblich grüne Räschen von serraium zu unterscheiden, dort und da, Mnium Drummondii Lindb. bei Carlsruhe, Caloscopium aueh auf sumpfigem Haideland und in Mooren. Aulacomnium palustre wird des scheibenförmigen Blüthenstandes halber unter G@ymnocybe Fr. aufgeführt. Breutelia arcuata findet sich selbst auf Haiden in Westphalen, Bartramia caespitosa Wils. ist verbreitet, capillaris Lindb. dureh fadenförmigen Stengel und schmallanzettliche Blät- ter mit auslaufender Rippe ausgezeichnot, ist zweifelhaft. Das 119 hochalpine Polytrichum sexangulare kömmt in den Sudeten, An- dreaea falcata am Harz und der Rhön vor, sie ist jedoch kaum Form von rupestris, da letztere in den Alpen nicht vorkömmt. Die pleurokarpischen Moose werden nach dem Bau der Blatt- zellen in T’huidiaceae (Schimper’s Leskeaceae), Pierigonieae und Lamprophylli abgetheilt, wovon letztere nach dem Vorhandensein oder Fehlen der Querleisten auf den Zähnen des äusseren Peri- stoms in Leio- und Selero-dontei zerfallen. Die Ordnungen ent- sprechen grossentheils den Schimper’schen Tribus. Neue Arten sind der nordamerikanische Anomodon apiculatus Schp., der sich durch aufrechten Blattrand und plötzlich zungenförmige Blätter von vificulosus unterscheidet, und von Milde in Schlesien, von Geheeb in der Rhön gefunden wurde, Pseudoleskea tectorum Schp., die sich von catenulata durch breiteyförmige Stengelblätter und sehr dicke, gelbliche Rippe unterscheidet und auf Hausdächern Deutschlands nicht selten ist, T’huidium minutulum kömmt auch in Baden (Hardtwald) vor. Unter die Lamprophyllaceen kommen Fabronia, die Fontinaleeu, der seltene Anisodon Bartrami Schp., bisher nur auf Kiefern bei Düben, Fontinalıs gracilis Lindb., von antipyretica durch bis zum Grund getheilte Blätter verschie- den, kommt in Schlesien, Böhmen und Baden vor, hypnoides Hartm., von squamosa durch nicht gefaltete Blätter, zarten Sten- gel und weite Blattzellen verschieden, ist ziemlich verbreitet. Das in den Alpen fehlende nordische Dichlyma falcatum findet sich iu den Sudeten nicht selten, capillaceum Schp., durch bleiche Blätter, die allınählig. iu eine borstenförmige, lang austretende Rippe auslaufen, von erstern verschieden, beiSagan. Die Hyp- meen werden in ortlv- und campto-carpi abgetheilt, erstere um- fassen die Platygyrien und Schimper’s Cylindrothecien mit Leu- eodon, Antitrichia und Pylaisia . Der südliche Leptodon kömmt bei Leyden vor. Neckera Philippeana wird als var. zu pumila gebracht, Omalia rotundifolia wird N. Besseri Jur., sie unter- scheidet sich durch Zellnetz und stumpfliche Blätter von compla- nala und wurde auf Kalkfelsen in Franken von Arnold entdeckt, Menziesii Hook. auf Gneis im Fichtelgebirg, Lescuraea saxicola Milde auf Basalt in den Sudeten. Das südliche Oylindrothecium cladorrhizans nur in Baden, Homalothecium Philippeanum ziemlich verbreitet, Isothecium myo- swroides steht auf dem alten Platze. Die H. camptocarpi beginnen mit den Hookeriaceen, welche wohl natürlicher eine eigene Abtheilung bilden würden. Die Sclero- 120 podien stehen, sowie die Rhynchostegien unter Eurhynehium. Das südliche illecebrum kömmt noch am Taunus und in Baden, cae- spitosum bei Utrecht, und Schleicheri Brid., durch lang zugespitzte Blätter von praelongum verschieden, sowie pumilum sind ziemlich verbreitet. EZ. hercynicum (Eimpe.) mit Blattform des depressum, zwischen tenellum und confertum stehend, auf Sandstein am Harz, demissum nur im Schwarzwald und bei Luxemburg , speciosum Brid., (androgynum Schp.), sowie Teesdali dort und da, Hiyoco- mium nur am Geroldsauerfall, Plagiothecium Schimperianum sehr verbreitet, die Felsenform nanum Jur. selten, Muelleri Scehp. in Oberbaden, Arnoldi Milde durch lanzettliche Blätter und en- ges Zellennetz von denticulatum verschieden, bei Eichstätt und in Schlesien, latebricola Wils. dort und da, Amblystegium Sprucei nur am Harz, tenwissimum nur bei München, Hypnum flicinum wird des abweichenden Zellnetzes halber ungeachtet des wider- strebenden Habitus zu Amblystegiam gestellt und fallax mit Recht davon getrennt, welches durch dunklere Färbung und als Stachel rückbleibende Blattrippe sich auszeichnet, .Juratzkanum und Kochii mit v. curvipes sind verbreitet, Brachythecium vagans Milde durch polygame Blüthen und ledergelbe Kapsel auffallend, auf Sandstein in Westphalen. 4A. saxatile Schp. wird Hypnum hydrophilum Jur., das wie H. elodes und subpinnatum ziemlich verbreitet ist. Hypnum Cossoni Schp. erhält den älteren Namen intermedium Lindb. Das in den Alpen nicht seltene H. Sauteri kommt nur in Franken, Y. densum Jur. (latebrarum Saut,), durch dichte, schmutziggrüne Rasen, sehr kleine lanzettliche, am Grunde buch- tig gezähnte Blätter mit dicker Rippe ausgezeichnet, findet sich in Höhlen der Kalkgebirge, H. imponens ist in Deutschland selten, resupinatum Wils. durch langgeschnäbelte Kapsel und entleert aufrechte Büchse von ceupressiforme verschieden, nur in Jütland und Holland, das südliche H. Vaucheri in Deutschland zweifel- haft, HZ. arcuatum wird H. Patientia Lindb. Heufleri in den Su- deten, Haldani verbreitet, nemorosum nur in der Rheinpfalz, das nordische sarmentosum in den Sudeten verbreitet und fruchtend, urchicum seltener, sowie Oakesii, H. subenerve nur an der Burg Waldstein, eugyrium nur in Baden, ochraceum in den Sudeten gemein. Sphagnum Wulfianum Girg. (pyenocladum Angst.), mit brau- nem Holzkörper und zahlreichen, aufrechten , büschelförmigen Aesten bei Dorpat, Girgensohnii Russ. in der Berg- und Voral- penregion der Sudetei' gemein in riesigen Polstern auf Felsen- . rennen... Ku, an; 1.2 a En .ıa Terrassen, durch 2-häusigen Blüthenstand und nur an der Spitze ausgefranste Stengelblätter von jimbriatum verschieden, Sph. teres Angst. in den Sudeten häufiger als squarrosum, von dem es durch semelbraune Färbung und anliegende Astblätter verschie- den, Lindbergii Schp. in der Voralpenregion der Sudeten ver- breitet, molle Sull. nicht selten, zu subsecundum werden aurich- lata Schp. und laricinum Spr. gezogen. Diese Uebersicht der vom Verf. wohlbegründeten Veränder- ungen in der systematischen Stellung der Gattungen und Arten, sowie der Verbreitung der Laubmoose durch Mittel- und Nord- deutschland, zeugt sowohl von genauer Untersuchung und Kennt- niss der Laubmoose, als gründlicher Beobachtung der Vorkom- mensverhältnisse und mühevoller Erforschung der Verbreitung, wodurch sich der Verf. um die Systematik und geographische Verbreitung der deutschen Laubmoose wesentliche Verdienste erwarb. . Lichenologische Fragmente von F. Arnold. VID. Mit Tafel III 1. Secoliga indigens m. (n. spec.). Thallo tenui, irregulariter areolato, areolis planis, albidis, pallide roseolis; apotheciis sat minutis, areolis thalli impositis; junioribus subglobulosis, margine thallode tumido, pallido, disco urceolato-eoncavo ; adultioribus disco planiore, carneominiato; epithecio lato, ochraceo-carneo; hymenio et hypotheeio incolore; paraphysibus discretis, eapillaribus; sporis hyalinis, utraque parte obtusis vel obtusiusculis, bilocularibus, rarius quadrilocularibus, 8 in aseis oblongis, 15—18—23 m. m. Ig., 6—7 m. m. latis. a) An Dolomitfelsen auf dem Gipfel des grossen Rettenstein bei Kitzbühel in Tirol (6954); — b) an Kalksteinen im Laub- walde ober Wasserzell bei Eichstätt. — Die Flechte gleicht habi- tuell einer verkümmerten Secolica gyalectoides, unterscheidet sich aber von ihr sogleich durch die Gestalt der Sporen. Bei der Eicbstätter Pflanze fehlt der Thallus fast ganz. Gyalecta cupula- ris ist in ihren jugendlichen Formen zwar ähnlich, aber doch stets robuster gebaut, 122 2. Gyalecta albocrenata m. (n. spec.) Thallo in exemplo, quod adest, minute granuloso, albido, subdeficiente; apotheciis parvis, dispersis; disco nigrescente, plano, margine albo, crasso, ineiso-erenato; epitheeio lato, nigre- scente, hym. hyp. incolore; paraphysibus capillaribus, discretis, apice non incerassatis nec coloratis, longitudinaliter minute cellu- losis; sporis 8 in aseis latis, incoloribus, pluriloeularibus, ovali- bus et utraque parte obfusis vel rotundatis, non raro rotundis, hic inde medio paullo constrietis, 18—-25—28 m. m. long., 15—16 m. m. latis; gonidiis luteo viridibus, hypotheeio subjacentibus. An Dolomitblöcken des grossen Rettenstein bei Kitzbühel in Tirol (eirca 6300). — Diese von Nylander in lit. als neu aner- kannte Art gleicht habituell der Zecanora Flotowiana, unterschei- det sich aber alsbald durch den stark gekerbten Apothecienrand. Sie schliesst sich zunächst an Gyalecta lecideopsis Mass. an, welche jedoch durch den Habitus, die grösseren weicheren Apo- thecien, den weit helleren diseus und nicht gekerbten Rand von ulbocrenata abweicht. 3. Bilimbia subtrackona m. (n. spee.). Thallo erassiuseulo, e granulis viridibus, loco sieco atroviri- dibus composito; apotheciis atris, loco humidiore atrofuseis, pla- nis ve] convexis, margine tenui, concolore; epithecio sub lente atroviridi, sub microscopio glauco, superiore parte hymenii glau- cescente; hypothecio sub lente atrofusco, sub mieroscopio fusco- rubro ; paraphysibus conglutinatis, apice non clavatis nec granu- losis; hymenio jodis ope caeruleo, deinde saturate vinose rube- scente, sporis baeilliformibus, utraque parte subeuspidatis, 8 in ascis, incoloribus, junieribus simplicibus et minute granulosis, adultioribus 3-—4-locularibus, rectis vel leviter curvatis, 18—22—27 m. m. long., 4 m. ın. latis. a) An Dolomitfelsen auf dem grossen Rettenstein bei Kitz- bühel in Tirol (circa 6300); — b) an Kalkblöcken auf dem Hoch- gern in den bayerischen Alpen (5000°). — Eine in den Formen- kreis der Bilimbia trachona (Ach.) Stizb, Lee. Sabulet. p. 58 ge- hörige Art. Die Flechten Nofarisiana und coprodes 1. c. haben entschieden kleinere, chytrina Stizb. 1. c. dagegen hat breitere Sporen. Auch in anderen Kennzeichen stimmen letztere Pilan- zen mit der obigen neuen Art nicht überein. Eskommt nur dar- auf an, ob dieselbe nicht zur typischen £rachona Stizb. gehört. Die gegenseitige Vergleichung zeigt jedoch, dass die Jodfärbung 123 des Hymeniums eine verschiedene ist, die Sporen der‘trach. sind regelmässig kürzer, kaum bis 18 m. m. reichend, während sie bei subtrachona nicht leicht unter 18 m. m. herabgehen. 4. Lecidea atronivea m. (n. Sp.). Thallo crasso, niveo, rimuloso-areolato, determinato; apothe- ciis minoribus, saepe confertis, aterrimis, nitidiusculis, planis vel convexis, margine tenui, concolore. Epith. hypothecio sub lente atro, hymenio smaragdulo; sub mieroscopio epithecio cum supe- riore dimidio hymenii glauco, inferiore hymenii parte incolore; hypoth. nigrescente, suprema parte sordide luteofusco. Hymenio jodis ope caeruleo; paraphysibus conglutinatis, apice non clavatis; sporis 8 in aseis, subattenuatis, simplieibus hic inde eum 1—2 guttulis oleosis, 12—16 m. m, long., 5 m. m. lat. a) An Dolomitblöcken auf dem grossen Rettenstein bei Kitz- bühel in Tirol (eirca 6300); — b) an Kalkhornsteinblöcken auf dem Hochgern in den bayerischen Alpen (5000); — diese neue und von Nylander in lit. als solche bestätigte Art besitzt den Ha- bitus der Lecid. rhaetica Hepp und den inneren Apothecienbau der Lecidea vorticosa Körb; von letzterer ist sie nur durch we- nige Merkmale, insbesondere den Standort auf Kalk, den dicken weissen Thallus und das weniger smaragdgrüne Hymenium ver- schieden. " Die Spermogonien der atronivea sind schwarz, punktförmig, auf dem Thällus zwischen den Apothecien zerstreut. Die farb- losen Spermatien sind sehr schlank, gebogen, ändern, während sie im Wasser schwimmen, ihre Gestalt und erscheinen häufig S-föormig gekrümmt, selten gerade; sie sind 22—26 m. m., ganz ausgestreckt bis 34 ın. m. lg. und 1 m. m. breit. Die Sperma- tien der rhaetica dagegen sind gerade, stäbchenförmig, 7—8 m. m. lang. 1 m. m. breit. \ 5. Lecidea transitoria m. (n. sp.). Tballo tenuissimo, sola macula cnerulescente indicato, effuso; apotheeiis aterrimis, parvulis, disco planiusculo, non raro subcon- vexo, margine tenui, eoncolore; ‚epithecio et hyp. sub lente atro; sub microscopio epith. obscuro, sordide atro caerulescente; hypoth. nigrescente; hymenio incolore, jodis ope saturate eaeruleo; para- physibus conglutinatis, apice non clavatis; sporis 8 in asco, in- color; simplieibus, ovalibus, 12—15 m. m. long., 6-7 m. m. lat. 124 An Kalkblöcken der Matreier Grube oberhalb der Waldrast bei Matrei in Tirol (6000); — ich glaube diese Pflanze als neu ansprechen zu dürfen; sie vermittelt gleichsam den Uebergang von Lec. caerulea zur vorlicosa. Habituell einer kleinfrüchtigen caerulea Ähnlich, unterscheidet sie sich von ihr durch kleinere Sporen und durch die kleineren unbereiften Apotheeien, welche äusserlich denen der vorticosa auffallend gleichen. Andererseits ist sie durch das farblose Hymenium und breitere Sporen, sowie die Farbe des bläulichen Thallus und den Standort auf Kalk ge- nügend von vorticosa verschieden. — Die Spermogonien gleichen äusserlich denen der atronivea, den Spermatien nach aber ge- hört transitoria in die Nähe der caerulea, da dieselben gerade, stäbehenförmig, 6-8 m. m. lg, I m. m. breit, farblos sind. Erklärung der Abbildungen, Fig. 1. Gyalecta albocrenata m. fünf Sporen der Flechte vom Ret- tenstein. Fig. 2. Secoliga indigens m. sechs Sporen der Flechte vom Ret- tenstein. Fig. 3. Secol. indigens ın. sieben Sporen der Flechte ober Was- serzell bei Eichstätt. Fig. 4. Bilimbia subtrachona m. sechs Sporen aus einem Apo- tbecium der Flechte vom Reitenstein. Fig. 5. Drei Sporen aus einem anderen Apotheeium der nämli- chen Flechte. Fig. 6. Sechs Sporen aus einem Apotheeium der Bil. subtrachone vom Hochgern in den bayerischen Alpen. Fig. 7. Lecidea atronivea m. acht Sporen der Dolomitflechte vom Rettenstein. Fig. 8. Spermatien der Z. atronivea vom Hochgern. Fig. 9. Lec. transitoria m. sechs Sporen der Flechte aus der Ma- treier Grube in Tirol. - Fig. 10. Spermatien dieser transitoria vom nämlichen Standorte. Die Grösse der Sporen und Spermatien wurde oben bei der. Beschreibung der Arten angegeben. Eichstätt im März 1870. Arnold. nn 0 Flora: I8£0. 125 Personalnachrichten. Am 10. (22.) December 1868 ist im Gouv. Kiew, Taratschen- sen Kreise im Städtchen Stawieze ein sehr bekannter Botaniker älterer Zeit zu Grabe gegangen: Anton Lukianowicz Andrzejowski. Im Jahre 1784 in Volhynien geboren, studirte er in Krze- meniec, wurde daselbst Gehilfe Bessers, später Professor der Zoologie und Botanik daselbst, darauf in derselben Funktion bei der Wladimir-Universität in Kiew und seit 1839 am Lyceum zu Neschin. Er hat während seines langen Lebens viele Werke ver- öffentlicht, theils naturbistorischen, theils belletristischen Inhalts, meist in polnischer, doch auch in lateinischer und französischer Sprache. Besonders sind unter letzteren zu nennen: 1) Uzackija, genre determine. 2) Animadversiones de regno vegetabili gub. Kioviensis. 5) Mehrere Abhandlungen im Bulletin des Naturalistes de Moscou. 4) Eine geologische Beschreibung des Gouv. Podolien, als Manuscript in der Bibliothek des gewesenen Vilnaer Museums. Als Botaniker hat er sich wie bekannt viel Verdienst um die Kenntniss der Coniferen erworben und De Candolle dieses durch Gründung der Gattung Andreoskia oder besser Andrzejowskia geehrt. Am 22. März starb nach kurzem Krankenlager Dr. Ferdinand Kummer, Custos des k. botanischen Gartens und des Herba- riums zu München. Botanische Notizen. Der botanische Verein in Landshut ist durch testa- mentarische Verfügung des am 22. Februar 1. J. in Murnau ver- storbenen p. Gerichtsarztes Dr. Einsele in den Besitz seines Herbars gekommen. Dasselbe enthält an Phanerogamen ausser den in Bayern vorkommenden die meisteu deutschen, sowie viele aus den Nachbarländern, besonders französische; die Pflanzen sind mit der grössten Sorgfalt, gesammelt und eingelegt, mit Be- en 126 rücksichtigung der Standorte und Formen in zahlreichen Exem- plaren; sie stammen aus den Jahren von 1830 bis 1869, die äl- teren sind aber zum Theil mit Schimmel überzogen, da die Pflan- zen in Faseikel fest gebunden und in Kisten verpackt seit meh- reren Jahren auf Speichern aufbewahrt wurden. Ausgezeichnet schön und gut erhalten sind mehrere Centu- rien aus der Sammlung der Flora Galliae et Germäniae exsiceata v. F. G. Schultz, und besonders reichhaltig ist eine Sammlung Abnormitäten, die er in den letzten 5 Jahren um Murnau suchte; über letztere werden wir seiner Zeit einiges Interessante mitthei- len. Zu diesen Phanerogamen gehört eine reiche Sammlung von Samen. . Aus den Kryptogamen sind Moose, Farrenkräuter und Flech- ten besonders berücksichtigt. Das Nähere über diese Sammlun- gen, denen Dr. Einsele mehr als die Hälfte seines Lebens wid- mete, wird der driite Bericht des botanischen Vereines enthalten. Zeiss. „Haarlem, 28. März. Die .„‚neederl. Maatschappij“ zur Be- förderung der Industrie erhielt dieser Tage für ihr Colonial- Museum auf dem Pavillon in der Nähe dieser Stadt eine voll- ständige Sammlung von Pflanzen (ji. e. getrocknete Herbarium- Exemplare), Holz und Rinden, welche von der Chinakultur auf Java herrühren und von dem. Director dieser Cultur, Herrn K. W. van Gorkom auf Bandong (Java) für dieses Museum zusam- mengestellt worden ist. Diese Sammlung, welche von Hrn. Prof. Miquel botanisch untersucht worden ist, besteht aus etwa 50 Nummern, und sind darin alle Sorten und Versehiedenheiten der auf Java kultivirten Chinabäume vertreten. Auch ich erwarte eine solche Sammlung, die Hr. van Gor- kum für wich bereit gemacht und den 24. Januar-mit dem Schiffe Robertus Ußdrikus von Batavia versendet hat. C. Hasskarıl. Auf der Insel Ramesseram zwischen Ceylon und dem Fest- lande von Süd-Indien stehen viele mächtige Affenbrodbäume (Ba- obas, Adansonia digitata), die doch unbestritten afrikanisches @e- wächs sind. Man weiss nicht, auf welche Weise sie hieher ge- komen sind, keinenfalls durch die Portugiesen, denn dafür sind sie zu alt; vielleicht durch die arabischen Kaufleute, welche seit vie- 137 len Jahrhunderten einerseits mit der afrikanischen Küste, an- derseits mit Ceylon in lebbaften Handelsbeziehungen gestanden haben. —r, Algen der Nordsee. Unter dieser Bezeichnung hat der als Kenner der Nordsee- Algen vortheihaft bekannte Herr R. Parkinson auf Anregung der Lemke’schen Buchhandlung in Berlin es unternommen, ein Herbarium, die Pflanzenwelt der Nordsee enthaltend, herans- zugeben. Die Schwierigkeit für den Botaniker, im Binnenlande Pilan- zen aus dem Meere zu erlangen einerseits, die Sachkenntniss des Herausgebers andererseits berechtigen zu der Hoffnung, dass das Unternehmen freundliche Aufnahme finden werde. Verschiedene Fachmänner, z.B. Prof. Pringsheim, haben dasselbe empfohlen. Die Sammlung besteht aus 30--35 auf sauberen Cartons auf- gelegten Blättern, und zwar erfolgt die Ausgabe wegen des Vor- kommens der verschiedenen Pflanzen zu verschiedenen Jahres- zeiten in Lieferungen von & 5 Blättern. Die Vorbereitungen sind dergestalt, getroffen, dass vom März d. J. ab jeden Monat I Lieferung zum Preise ven 25 Sgr. ausgegeben werden kann. Mit der letzten Lieferung erscheint ausser einem vollständigen Inhelts- verzeichniss: Die Algen der Nordsee. Anleitung zur Erkennung der am häufigsten vorkommenden Arten. Von R. Parkinson. 4—5 Druckbogen. 8. Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen auf das Herbarium wie auf die Druckschrift an. Im Fall genügender Betheiligung ist der Herausgeber bereit, auch mikroscopische Präparate als Supplement znm vorlie- genden Herbarium herzustellen. Das Nähere über die Erschei- nungsweise und den Umfang dieser Sammlung soll durch einen im Mai dieses Jahres auszugebenden Prospeet bekannt gemacht werden. 128 Anzeige. Verlag von F. A. Brockhaus in Leipzig. Xenia Orchidacena. Beiträge zur Kenntniss der Orchideen. von Heinrich Gustav Reichenbach Ail, Zweiter Band. Siebentes Heft: Tafel CLXI—CLXX.; Text Bo- gen 19—21. 4. Geh. 2 Thlr. 20 Ngr. Von diesem für Botaniker und für alle Freunde der Pllanzen- kunde, sowie für Bibliotheken höchst wichtigen Werke ist nach _ längerer Pause wieder ein Heft als Fortsetzung erschienen. Der erste Band, enthaltend 100 Tafeln und 31 Bogen Text kostet in 10 Heften 26 Thlr. 20 Ngr., gebunden 30 Thlr. und ist durch alle Buchhandlungen zu beziehen. JedesHeft des zweiten Bandes kostet 2 Thlr. 20 Ngr. Es wird beabsichtigt, dem Andenken des unlängst in Graz verstorbenen Hofrathes : Prof, F. Unger . durch die Aufstellung eines Denkmales im botanischen Garten des Joanneums zu Graz, wo der Gefeierte durch anderthalb Decennien ruhmvoli wirkte, zu ehren. In der Ueberzeugung, dass das beabsichtigte Unternehmen sich einer all- gemeinen Zustimmung erfreuen wird, appelliren die Unterzeichneten an alle Freunde und Verehrer des berühmten Naturforschers, durch Beiträge die Aus- führung des Denkmals zu ermöglichen. Graz, im April 1870. Prof. Bill, Prof. Gobanz, Prof. Heschl, Dr. Holzinger, Prof. Leitgeb, Prof. Peters, Prof. Schmidt, Schulinspector Dr. Wretschko, (Auswärtige Beiträge wollen gefälligst an Dr. J. Gobanz, Professor an der 1. Oberrealschule, eingesendet werden.) Redaeteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer'schen Buch- druckerei (Ohr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. | — — 2 z 2 9, Regensburg. Ausgegeben den 28. April. 1870. Inhalt. C. Hasskarl: Chinakultar auf Java. Mit einer Tabelle. _ Literatur. — Gelehrte Gesellschaften. — Botanische Notizen. — Getrocknete Pflanzensammlungen. — Anzeige. Chinakultur auf Java IV. Quartal 1869. *) Aus dem Holländischen mitgetheilt von C. Hasskarl. “Mit einer Tabelle. Das ungünstige Wetter, dessen im vorigen Berichte(Flora 1869. p- 539) Erwähnung gethan wurde, änderte sich nicht vor der Mitte November, seit welcher Zeit es aber fast täglich regnete, wodurch sowohl die Zuchtbeete als auch die Pflanzungen merk- baren Fortschritt machten. Durch die in diesem Jahre ausser- gewöhnlich lang anhaltende Dürre und die heftigen Winde blie- ben die Päanzen auf den Zuchtbeeten sehr zurück und kamen vorzüglich die jungen Anpflanzungen sehr zu Schaden; Tausende der im October in’s Freie gesetzten Pflanzen starben ab und die dadurch nothwendig gewordenen Einbussen haben die für das Jahr 1869 vorherbestimmte Ausbreitung einigermassen beschränkt. Während des IV. Quartales wurden sowohl aus Samen als auch aus Stecklingen gewonnen: *) Erhalten den 3. April 1870. Flora 1870, 9 130 191685 C. Calisaya-, 28917 C. suceirubra-, 45650 O,:Condaminea-, .. 16275 C. lancifolia-Pflanzen, zusammen 282527 Cinchona-Pflanzen, so dass gegenwärtig vorhanden sind: 1081658 C, Calisaya-Pflanzen, 116627 C. suecirubra- , 143169 C. Condaminea- „ 17469 C. lanoifolia- „ 414 C. micrantha- ,„ also zusammen 1359337 Cinchona-Pflanzen oder 627130 Pflanzen mehr als zu Anfang des Jahres 1869. In freien Boden wurden übergebracht: 7890& C. Calisaya-Pflanzen 7491 O. suceirubra, 9260 Ü. Condaminea- „, so dass die sämmtlichen Pfian- zungen jetzt enthalten: 564484 C. Calisaya- 5, 45816 C. succirubra- „ 61389 C. Condaminea- ,„ 797 C. lancifolia- „ und 414 O. micrantha „ also zusammen 672900 Cinchona-Pfllanzen oder 205194 9 „ mehr als zu Anfang des Jahres. Mit Kraft wurde die Ausbreitung der China-Pfanzen fortge- setzt, an 20 Stellen auf und ausser dava’s finden sich gegen- wärtig Versuchs-Pfanzungen. und die Privat-Anzucht dieser Pflan- zen breitet sich mehr und mehr aus. . Mehr als 6000 Pflanzen warden von den Gouvernements-Zuchtbeeten nach verschiedenen Gegenden hin versendet; doch erreiebten nicht alle. diese. Pflan- zen ihren Bestimmungsort in gutem Zustande, obgleich im All- gemeinen viele Versendungen gut geglückt sind und können die bis dahin darüber bekannt gewordenen Resultate als befriedigend betrachtet werden. In den Preanger-Regentschaften. ‚wurden die Arbeiten unun- terbrochen fortgesetzt und tüchtig gefördert; in dem IV. Quartal wurden 16870.und während des ganzen Jahres 1869 ‚ZUSIMMER 131 61345 Tage gearbeitet und zwar durch freie Arbeiter; selbst in den entierntesten und unzugänglichsten Striehen dieser Provinz hatte das Angebot von Arbeit und Materialien stets die Nachfrage übertroffen. Die in früheren Berichten bereits besprochene Krankheit der Chinapflanzen ist nicht gewichen und sie kann jetzt mit Gewissheit als eine Beschädigung durch Inseeten betrachtet werden; in ein- zelnen Pflanzungen ist diese Beschädigung nicht unbedeutend; da sie aber im Ganzen nicht tödtlich und nur vorübergehender Natur ist, so scheint sie die Zukunft dieser Kultur nicht ernst- lich zu bedrohen. Im Allgemeinen ist die Entwieklung der Pflanzen eine genä- gende und da, wo sie ungestört blieb, selbst eine aussergewöhn-+ lich schnelle und kräftige. Einer der ältesten Bäume von C. swceirubra, welcher im November 1865 aus einem Steeklinge er- zogen wurde und gegenwärtig bereits eine Höhe von 5'/, Meter erreicht hat, mit einem Stammesumfang (2 Decimeter über dem Boden) von 0,47 Meter, fängt bereits zu blühen an. Hunderte Bäumcehen von (. Condaminea stehen in Blüthe und tragen reich- liche Früchte, doch reifen diese nur sehr langsam. Samen von Ü. lancifolia sind in grosser Menge eingesammelt worden, haben aber verhältnissmässig wenig Keimkraft gezeigt. Von kräftigen C. Calisaya-Bäumen können fort und fort reichlich Samen ge- sammelt werden, ebenso von ©. Hasskarliana Miq. (diejenige Sorte, welche früher als C. Calisaya dubia bezeichnet wurde) und C. cordifolia var. macroptera (welche früher als C. succirubra aufgeführt wurde). . Herr J. C. Bernelot-Mocens hat die genaue chemische Untersuchung derjenigen Proben von China -Rinden beendigt, welche in 14 Päcken im September d. J. nach Europa verschifft worden sind. Betrachtet man die Resultate, als Durchschnitts- zahlen nicht ausgesuchter Rinde in grösserer Menge, so können dieselben nur befriedigend genannt werden. Besonderes Interesse erregten vor allen die Ergebnisse einer vergleichenden Probe zwischen der am wenigsten brauchbaren Java-Rinde (von C. Pa- hudiana) und dem in der Heilkunde vorzugsweise in Gebrauch befindlichen: Cortex perurianus fuscus. Letzterer, welcher 4 fl. 43",,Cts.*) kostet, zeigte einen viel geringeren Alcaloidgehalt, als unsere in Diseredit gekommene (. Pahudiana-Rinde — eine sehr *, per Kilogr. 9 132 ermuthigende Thatsache, da unsere vorhandenen 5—6-jährigen Bäume von C. Pahudiana sofort einige Tausend Kilogramm Rinde liefern können. Kann man jetzt schon damit anfangen, Indien und die Niederlande regelmässig mit Java-Chinarinden zu verse- hen und damit den Cortex peruvianus fuscus zu verdrängen, dann würde damit ein doppelter Zweck erreicht, — zuerst Benützung eines bereits verloren gegebenen Productes und dabei "zweitens gleichzeitige Ersparung von Kosten. Die jüngsten Analysen haben auf's Neue die Sicherheit ge- geben, dass die hier kultivirten Chinarinden feste und ansehn- liche Mengen von Alcaloiden neben dem Chinin enthalten und da diese Neben-Alcaloide mehr und mehr in ihrem Werthe anerkannt werden, so wird der Werth unserer Unternehmung dadurch nur erhöht werden. Dr. Ewart in Bengalen, Professor Binz in Deutschland und die französischen Gelehrten Ossian Henry, Alfroy-Duguet und Perret haben in letzter Zeit — letztge- nannter auf Befehl seiner Regierung — höchst wichtige Versuche auf die verschiedenen Alealoide angestellt und daraus den Schluss gezogen, dass Cinchonidin, Chinoidin und Chinidin dem Chinin an Wirksamkeit sehr wenig nachsteht und vorzugsweise mit Pierin-Säure ein heilsames, kräftiges, tonisches und fieber- widriges Mittel bilden, das nur um '/s weniger stark wirkt, als das bis jetzt unübertroffen dastehende schwefelsaure Chinin. I. Tabelje über die Zahl der Ende 1869 in den verschiedenen Pflanzungen vorhandenen Chinapflanzen. Zu pag.,132. u Sämlinge ung junge Pflanzen {m freien Grunde stehende (Samen-) Pflanzen] Lebende Stecklinge, Ableger ete. Steckling-Pflanzen Steekling-Pfanzen im freien Grunde © ‘ B K2 = Ci 1, v; 1: . 3 Name Name = - nehert Cinchona Cinchona Cinchona Cinchona - S um S fm} S des Gebirges || der Pfanzung | ", S S Br Ss | 8 s I 8 S SI .® S S S .S RE S S = 2 se 1 S E sı 3 > "ISIS |ISIS ISIS IS I EIS ISIS IS EIS I TI EI KT. 8 |S |S:)S || S | SS | 8,8 JS 2 | 8 S S 5 3 S Ss I|:5|/| 2 | 8 | 8 |*® Gedeh Tjibodas 0 II) -1- | - | - 1-1 | ol -— | -I| -1I- 1-12 102) ld dl a 38 275 Lembang 1251 | 59071 | 8468| _ | —_ ) — | 349800 zoo — | — | — FL asesol — 141 — — I — — _ 2 5 —- I — T— I — | 148780 Tangkuban-Prau : Nagrak 1625 | 44000 | 56005 — | 100 | — 1220001 ıscol 1350| — | ao Jason — | sol — | - I - 1-1 — | Hi ao — | | 2 | — | 130370 Wayang Tjibitung 1528 1101500 | 125005 _ | 000 | — | 57aırf arsel 5001 — 33 | 73008] — ww) — I — -t- 1-1: - 1250 wa - I -1- 1 — | 259% Malawar Ost | Tjibörrüm 1560 | 60994 | a6) _ | 9301 — | eseHıl easel 1355| — | 110 fısseol — | io — | — -Is0o|l - I - I reel al Fl ıs]| — | — I 333407 „ West] Tjiniruan 1567 1114267 | 19678| _ | 5195 } — Jıa69se| 11522] 1286| 235 | 50 101600 — 2090| — —_ — 1890 —_ — 515401] 6965| 20st 400 | 9 779 | 417871 a ; Tu Be - Kendeng Kawah-Tjiwideil 1950 | 26740 500 | 35200! 500 | — | 58500] : 2508] 14800) — 4 1.9850 _ _ u 4150 _ 520 st 6390| 12] — _ 291543 Kendeg-Pasuhe |Tjirangja-Bolang]| 1918 | 37530) — | 7001 45 | — | 48700 2009| 1200| — i 1972| An 2430|. — | 10a] asl 1ıası 93 — — | 2359728 Patuha Telaga-Patengan|| 1576 | — — —_ _ —_ 5 — _ —_ ’ Be nn Ra BB _ _. _ — — —_ —_ . _ 29375 Ajang Wonodjampi 1 22204 — u - 1 -1-1-1-1-1- 1-1 - 4 Z _ _ en _ _ 2 ıı — | — 10 15 Dieng Diöng 20061 1 — -—ı-I-1-1- +. 4- 1-1. 1-10 1-11 ad — :3|-1I 4 Summa der einzelnen Arten 517102 | LIKE 75200 vee7o] posaıl 33394] 41491] 235 | 403 19083525 :65 | 6964| a2| — 72 | 1300 | 6580 | 34662f 12422] 1989| 562 | 11 | 827 | 2200307 _ — > Ge _ . Im Ganzen. 673485 1513697 11851 7954 6838 2280367 NB. Im IV. Quartal wurden versendet nach Cheribon 4 Kisten mit 492 Pflanzen Ferner wurden den Herren Hofland (in Krawang) Boutmy. de Stürler und - Banjumaas 4. „360 Ri Dennison (Buitenzorg), vau Deldeu sin Batavia für Neu- Caledonien) zu- » Samarang sammen 1055 Pflanzen überlassen, 1 Madiu n 4, „320 » Im Ganzen wurden im Jahre1869:5663 Yilanzen vertheilt und sehen noch bedev- » Banjuwangi tende Anfragen ven Privaten ihrer Erledigung entgegen. „ Tagal 3 353 s». Pekalongan 2 „ n. 248 " » Preanger 9 „1000 " Zusammen 26 2753 , ’ II. Recapitulation der vorigen Tabelle, Zustand der Entwickelung |C, Calisaya C succi- * Oonda- C. lancifolialO,mierantha Kain an Summa Keimlinge und junge Sa- , menpflanzen 517102 69511 75200 16670 _ _ 678483 Stecklingspfianzen 72 1300 6580 2 _ _ 7954 Samenpflanzen im freien Grunde 529822 33394 41491 235 403 908352 1518697 Stecklingspflanzen im fr. Grunde 34662 12422 19898 562 11 897 68382 Summe 1081658 | 116627 143169 17469 414 909179 2268516 Noch nicht gekeimte Samen _ _ _ _ _ — _ „Lebende, Stecklinge etc 1 ___ 65_|__ 6964 | a2 — _ _ 11851 Ganze Summe 1081723 123591 | 147991 17469 | 414 | 909179 1 2280307 III. Andeutung des verhältnissmässigen Wachsthums der verschiedenen Chinasorten. IV. Quartal 1869. (In Metermaass.) Länge Stammesumfang Name der | sS . . vi: Pflanzung | 3 | Cinchona Ende | Ende Ende Ende [Zeit der Anpflanzung| Bemerkungen September December |September | December 1 | Calisaya 6.950 6.950 | 0.369 0.430 | 1860 ° Juni & 2 n 4.900 5.300 0.130 0.130 | 1865 Mai 5 B 3 „ 4.000.) 4.370 0.167 0.167 | 1864 „ = E . = 4 || succirubra 5.900 6.000 0.305 0.330 | 1865 „, = = 2 5 | Zancifolia 3.750 3.950 0.168 0.175 | 1864 „ = = 6 » 4.750 | 4.770 |. 0.185 | 0.10 | „ „ 38 2 TA micrantha 2.700 3.000 0.123 0.160 1867 September 5 s 8 | Pahudiana 13.050 | 10.000. | 0.307 0.410 | 1857 Juni a 9 n 11.800 | 11.850 0.460 0.460 | 1856 Januar @ 10 } Tanceolata 7.400 7.450 0.185 0.186 non 5 11) Calisaya 4.000 4.250 0.375 0.390 | 1864 I. Quartal en 12 " 3.900 4.050 0.180 0.200 | 1866 UL „ a 13 „ 3.350 3.650 | 0.200 0210 | 1867 1 „ a 14 » 7.500 8.100 0.300 0.400 | 1861 IL. „ 5 15 || suecirubra 2.800 3.000 0.145 0.155 | 1865 IL. „ RR 16 „ 3.600 3.900 | 0.230 0.250 | 1867 1 „ = 17 | Condaminea 3.600 3.850 0.160 0.165 ° 1866 IIL „ . 18 » 3.200 3.400 0.170 0.176 er 19 | Pahudiana gestorben 20 » 6.300 6.450 0.280 0.290 1864 IL „ uam eg 3 21 | Calisaya 1.842 8.110 0.310 0,420 | 1861 Juni Se = 22 | Condaminea 2.410 | 2900 | 0.300 | 0,410 | 1866 August 32 s 23 n 2.620 3.100 0.340 0.400 | 1867 Januar 38 $ 24 „ 1.512 1.711 0.100 0.110 „ Juni ER Du -*) = 3 S 25 | Culisaya 4.410 4.820 0.210 0.311 | 1866 September Ei 2 | 26 | Condaminca 2.732 | 3250 | 0300 | 0500 | „ August 58 > 97 n 9.412 2.700 0.110 0.220 | 1867 April Fr: 5 28 ) 3.120 3.220 0.200 0.310 | 1866 „ ä 29 | Calisaya 10.850 | 10.960 0.510 0.530 | 1862 März 30 n 5.020 5.110 0.390 0.410 | 1865 „ „a 31 „ 8.090 8.250 0.410 0.420 | 1862 „ es 32 | succirubra 9.450 9.640 0.480 0.490 | 1863 April » 133 „ 8.370 | 8.490 0.420 | 040 | „ „ © 34 „ 5.460 5.550 0.450 0.470 | 1865 November 2 35 „ 6.390 6.680 0.440 0.450 » » 36 | micrantha 8.260 8.470 0.350 0.360 | 1863 September 37 n 3.950 4.180 0.210 0.220 1867 März ET LEE . Y Er j \ 5 ke 133 Literatur Studien über die Körperchen des, Cornalia an der k. k. Seidenbauversuchsstation im Jahre 1869 von Prof. Friedr. Haberlandt und Dr. E. Verson. Wien 1870. Gerold. 8. Die Seidenraupen werden in neuerer Zeit von Seuchen er- griffen und oft wird die monatelange Mühe zu nichte, ja man be- fürchtet sogar, dass die ganze Seideneultur auch für die Zukunft in ganz Europa gefährdet ist. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dieser Frage, sie behauptet, dass die Körperchen der Cor- nalia die Ursache und nicht die Folge der sog. Körperchenkrank- heit ist. Sie ist gegen alle Jene, welche in besonderen tellu- rischen Einflüssen, in. Zuständen der Atmosphäre und des Bodens oder auch der Beschaffenheit des Futters oder aber in Ursachen welche durch die Massregeln der künstlichen Aufzucht bedingt sind . die wesentlichen Bedinguugen der Krankheit erblicken. Der I. Abschnitt schildert das physikalische und chemi- sche Verhalten der Körperchen; es wird der Einfluss mehrerer der wichtigsten Reagentien auf die Körperchen besprochen und insbesondere des zerstörenden Einflusses gedacht, welchen Chlor- auf dieselben ausübt. Diese Untersuchungen führen nicht zur unbedingten Feststellung des chemischen Zusammenbanges der Körperchen, aber sie zeigten, dass diese aus einer Hülle und ei- . nem Inhalte bestehen, dass sie daher als Organismen anzusehen sind, welche sich, wie der II. Abschnitt darthut, ganz bestimmt auf zweierlei Weise; durch den Austritt kleiner Kerne und durch Einschnürung zu vermehren vermögen. Das Vorkommen, die Ver- mehrung der Körperchen in dem Ei, den Raupen, Puppen oder Schmetterlingen wird eingehend erörtert; auch wird einer dritten Vermehrungsweise gedacht, bei welcher sich die Körperchen in Ketten an einander reihen, diese bedarf aber, wie die Autoren. selbst sagen, weiterer Bestätigung. Hier werden, um Verwech- selungen und Täuschungen bei mikroscopischen Untersuchungen vorzubeugen, auch die Vibrionenbildungen in todten Raupen und Schmetterlingen ausführlich beschrieben, und auf die Ueberein- stimmung hingewiesen, welche zwischen diesen und jenen in Auf- güssen aus thierischen Substanzen verschiedenster Art ganz con- 134 stant vorzukommen pflegen. Der III. Abschnitt discutirt den Ur- sprung der Körperehen des Cornalia. Diese Untersuchungen schliessen die Annahme aus, als könnte eine Ansteckung der Sei- denraupen mit Körperchen von wild lebenden Inseeten ausgehen, oder dass die Körperchen aus Pilzen (Pleospora Herbarum und Septoria Mori) hervorgehen, welche auf Maulbeerbäumen häufig vorkommen. Die Verf. sind der Ansicht, dass die Körperchen als specifische Organismen an gewissen Orten ursprünglich eni- standen sind und dass sie von diesen Bildungsherden aus sich allmälig in alle seidenbautreibenden Länder verbreitet haben. Der IV. Abschnitt enthält die Nutzanwendung der bisherigen Studien für die Praxis; Auswahl ungekörperter Eier und eine derartige Isolirung und Reinigung der Zuchtlocalitäten und Ge- räthschaften, dass eine nachträgliche Ansteckung der Raupen vollständig vermieden werden kann. - Viele Punkte dieser Abhandlung werden wohl von Anderen auch discutirt werden und es unterliegt kaum einem Zweifel, dass mancher energisch bekämpft werden wird. _.—1. Examinatorium der Botanik. Fin Katechismus der allgemeinen Botanik zum Gebrauche auf Universitäten und anderen höheren Lehranstalten, sowie zum Selbst- unterrichte, von Dr. A. Reichenbach. Mit vielen Abbildungen auf acht Tafeln. Zweite unveränderte Auf- lage. Leipzig 1870. 339 8. 8. Wir halten es für eine Ehrenpflicht, einmal ein Wort über die sogenannten zweiten unveränderten Auflagen zu sprechen; es ist in neuerer Zeit eben nicht selten vorgekommen, dass die Ver- leger zu Werken, welche sie nicht absetzen konnten, neue Titel- und Umschlagblätter drucken liessen und so das botanische Pu- blikum dupirten. Die drei uns bekannten Fälle sind die neue (Titel-) Ausgabe der Flora von Wien von Neilreich (sammt Nach- träge), von Jessen’s Deutschlands Gräser und dem vorliegenden Werke. Was das Neilreich’sche Werk betrifft, wissen wir be- stimmt, dass dieser neue Titel obne seinen Willen veranlasst wurde und wohl wird es bei den beiden .andern Autoren auch So der Fall sein. Diese bibliographischen Fälschungen kommen da- 135 her ausschliesslich auf. Rechnung der Verleger, welche mit dieser Rücksichtslosigkeit manchen Käufer zwingen, das Buch ein zwei- tes Mal anzuschaffen ; diess geschieht ann obendrein mit solchen Käufern, welehe, wie dies in der Provinz geschieht, genöthigt sind, ein Buch, welches sie bestellt, zu behalten, da sie ihre Be- stellungen grösstentheils nur auf fest machen können. Wir wol- len diess eine Mal es noch unterlassen, die Verleger namentlich anzuführen und sie auf den Pranger zu stellen, aber wir erach- ten es für unsere Referentenpflicht, das Publikum zu warnen. Was vorliegendes Examinatorium betrifft, so mag es seiner Zeit eben nicht unbrauchbar gewesen sein, aber heutzutage kann es „zum Gebrauche auf Universitäten und anderen höheren Lehran- stalten, sowie zum Selbstunterrichte“ nicht empfohlen werden, denn seit März 1852, von welchem Monate und Jahre Verfasser sein Buch datirt, ist wahrlich in der Botanik gar Manehes ge- schehen, was man hier vergeblich suchen wird. g-—R—. Ueber Pelorien bei Labiaten. Von Dr. J. Peyritsch (mit 6 Tafeln). [Aus dem LX, Bde der Sitzb. d. k. Ak. d. Wissensch. in Wien] 248. 8. Der Verf. bemerkt gänz richtig: „Ueber die bis jetzt bekann- ten Fälle von Pelorienbildungen bei den Labiaten lässt sich nur wenig Allgemeines sagen, dieselben erheischen, wie jede Abnor- mität, die genaueste Vergleichung mit der normalen Bildung; allgemein hingestellte Gesetze, die man durch das Studium eiber oder nur weniger Bildungsabweichungen aufzustellen versucht wird, können schon durch die Beobachtung einer neuen sich als irrig erweisen; durch „Zusammenstellung verschiedener Abnormi- täten lassen sich merkwürdige Uebergänge von unmerklichen Blattzähnen zu den ein selbstständiges Glied eines Blüthenwir- tels darstellenden Gebilden nachweisen.“ Wir können uns nur kurz fassen, sonst sind wir genöthigt, das Gauze dieser netten Arbeit herzusetzen. Peyritsch führt zuerst die bisherigen Beobachtungen von regelmässiger Ausbildung der Labiaten an, beschreibt dann ein- gehend seine Beobachtungen an Galeobdolon Iuteum (p. 3—12), Stachys sylvatica (p. 12), Betonica officinalis (p. 12—18). Im Anhang (p. 18—20) erwähnt er einer interessanten Abnormität 136 an einer Salvia praltensis, „welche man füglich nicht mehr den Pelorienbildungen unterordnen kann, obwohl diese sich durch einen die Biumenkrone vertretenden Blattwirtel, dessen Glieder einander ziemlich gleichen, auszeichnet.“ Diese Anomalie ist mit einer fast regelmässigen, bis auf die Basis getheilten aber ver- grünten Blumenkrone versehen, und „man müsse sie den Chlo- rosen einreihen, wenn nicht die Bildung des Griffels dagegen sprechen würde.‘ Die beigefügten sechs vorzüglich ausgeführten Tafeln wurden von Liepoldt gezeichnet. 12. Aufzählung der in Ungarn und Slavonien bisher beob- achteten Gefässpflanzen von Dr. A. Neilreich, Ritter etc. Nachträge und Verbesserungen. Wien 1870. Braumüller. XIw 118. 8 Als Neilreich die Aufzählung der in Ungarn und Slavonien bisher beobachteten Gefässpflanzen schrieb, betrachtete er es als seine Hauptaufgabe, festzustellen, welche Arten und wo sie in Ungarn vorkommen, damit man wenigstens eine Uebersicht über die Vertheilung der Gewächse in diesem an- Vegetationsformen überaus reichen Lande erlange. Die Quellen, die ihm zu Ge- bote standen, waren vorzugsweise die Angaben älterer und neue- rer Botaniker. Die Glaubwürdigkeit dieser Angaben hat sich als eine sehr verschiedene ergeben, manchmal als eine höchst ge- ringe; allein so lange sie den pflanzengeographischen Gesetzen nicht widersprochen, musste er sie als richtig annehmen und nur da, wo diess nicht. der Fall war, hat er seine Zweifel ausgedritckt oder seinen Widerspruch erhoben. Auf dieses Negativum musste er sich beschränken, da ihm selten Originalexemplare zu Gebote standen und er noch weniger in der Lage war, an Ort und Stelle Nachforschungen zu pflegen. Es blieb ihm daher nichts übrig, als der Zeit und denjenigen, welchen es ihre Verhältnisse ge- statteten, zu überlassen, die von ihm wachgerufenen Zweifel zu lösen, das Irrige zu verbessern, das Fehlende zu ergänzen und so auf der geschaffenen Basis weiter fortzubauen. Seine Erwartungen wurden nicht getäuscht. Aschersoß, Janka, Kerner, Uechtritz, Kanitz und Knapp haben manche Ge- genden bereist und insbesondere die drei erstgenannten Vieles aufgeklärt. Neilreich selbst hatte vom Erzbischofe Haynald die Per :137 in dessen Herbarien befindlichen Typen zur Revision :erhalten. Etwa 23 andere Botaniker haben verschiedene Gegenden Ungarns bereist und darüber geschrieben, so dass diese Periode von 4 Jahren seit Herausgabe des Hauptwerkes bis zu den gegenwärti- gen Nachträgen beiläufig 125 grössere oder kleinere Aufsätze auf- zuweisen hat. Dass schon jetzt diese Nachträge erschienen, entschuldigt der Verfasser damit, dass „sein beständig sich verschlimmernder körperlicher Zustand ihn rastlos vorwärts triebe und jeden Auf- schub verbieten würde.“ Bemerkungen und Arten, welche in den „Diagnosen“ enthal- ten sind, wurden in diesen Nachträgen nicht aufgenommen, neue Arten, welche hier das erste Mal für Ungarn constatirt worden sind: - p. 2. Adiantum Capillus Veneris. Auf Kalkfelsen bei Daru- var. Asplenium lepidum Presl, Kalkfelsen im Banat. — p. 11. Carex Boenninghausia Weihe, in Sümpfen bei Bosae. €. turfosa Fries, ebendaselbst. Ü. caespilosa L. Tatra, — p. 13. Scirpus mucronatus. Comitat Somogy. — p. 14. Luzula flavescens Gaud. Tatra, Centralkarpathen. — p. 15. Juneus alpinus Vill. Kesmark, Rox. — Bulbocodium trigynum Stev. Herkulesbäder (?). — p. 17. Tulipa Billiaetiana Jord. Thal Kasan zwischen Plavischeviza und Dobova. — p. 19. Ornithrgalum Boucheanum Aschers. Presburg, Szemlak, Pesther Comitat, Neusiedler See. — p. 20. Allium pa- niculatum Koch Puszta Kutyavär nächst Erd und eine kleinere Form Insel Csepel. — Ruscus Hypoglossum Klokotschovaz, Da- ruvar, Pakraz in Slavonien. — p. 25. Quercus filipendula bei Ku- tschanei in Slavonien. — p. 27. Suaeda salsa Pall. Am Neusiedler- See, bei Sz. Ivän und Sar Kereszt, bei Konyar im nördi Com. Bihar, an der Theiss. — p. 32. Solidago canadensis L. verwildert im Presburger, Trentschiner und Graner Comitat. — p. 42. Hie- racium marmoreum Pan. u. Vis. auf Felsen des Treskovaz im Nordwesten von Sviniza auf der südlichsten Spitze des serb.- banater Militärgrenze. — p. 43. Jasione Jankae Neilr. *) Auf Fel- ”) Jasione Jankue Neilr. Wurzel spindlig-ästig, ausdauernd, mehr- köpfig. Wurzelköpfe verkürzt, einen gedrungenen Rasen blü- hender Stengel und unfruchtbaren Biätterbüschel treibend. Stengel bogig aufsteigend, einfach und ästig. Blätter stumpf, nieht wellig; die der unfruchtbaren Blätterbüschel lineal- keilig, geschweift-gezähnt, in den langen Blattstiel schmal 138 sen bei Treskovaz. — Juli, August 4, die erste von Neilreieh aufgestellte neue Art!!—p. 44. Phyteuma Michelii Bert. Tscherna Hora. —p. 47. Asperula longiflora WK. Donauthal zwischen Pla- vischevitza und Orsova. — Linea borealis am Fusse des Mlynaiz der nördlichen Tatra nordöstlich von den Froschseen in der Zips. — p. 48. Gentiana luteu Petrusa. — G. exeisa Presl. Alpenthal Szpyei der Tscherna-Hora. -— p. 55. Pedieularis limnogena Kern. Alpen und Voralpenregion der Biharia. — p. 64. Sarxifraga Ho- stii Tausch im Zaränder Gomitat. — p. 65. $. exarata Vill. Alpe Chotsch. — p. 66. Thalictrum simplex Weahlb. mit vielen Standorten. — p. 68. Kanunculus ophioglossifolius Vill, Comitate Szatmär und Bihar. — p. 75. Erucastrum Pollichii 8. Z. Grosse Schütt, Heveser Com, — E. obtusangulum Reichb. Ofen. — Vest- caria mierocarpa Vis. Kalkfelsen Kukujevka bei Sviniza. — p. 79. Selcranthus uneinatus Schur. Biharia. — p. 84. Silene eretica L. Trenesiner Com. und rom.-banat. Militärgr. — 8. Lerchenfeldiana Baumg. Alpe Gugu im. Banat. — p. 88. Euphorbia peplis L. Schamaz an der Save. — p. 93. Cotoneaster orientalis Kern. Bi- haria, Vulkan, dann Csiklova im Krassoer Comitat. — C. mela- nocarpa MB. südl. Krass6, Donau-Bergzug des Banates. — Ü. penlagyna WK. Sirmien, Banat. — p. 97. Agrimonia odorala Mill. Nordseite des Piliser Berges, Com. Heves. — p. 102. Tri- folium procerum Roch. Donau in der serb.-ban. Militärgrenze. — p. 103. T. hirtum All. Treskovac. — Th. gracile Thwill. Svinica, Ausserdem enthält dieses nett ausgestattete Buch zahlreiche schr werthvolle kritische Bemerkungen. . 81 Gelehrte Gesellschaften. In der Februarsitzung der k.k. Geolog. Reichsanstaltin Wien gab Freih. Const. v. Ettingshausen eine Schilderung der Flora von Leoben in Steiermark, welche je nach den verschiedenen Horizon- ten des Hangenden auch mehr weniger eigenthümliche Species, herablaufend, gegen die Basis borstlich-gewimpert, sonst kahl wie die ganze Pflanze; Stengelblätter lineal oder lineal-länglich, sitzend, viel kleiner, meist ganzrandig. Blüthen an der Spitze der Stengel in ein halbkugeliges bald mehr lockeres, bald mehr gedrungenes Köpfchen gehäuft, Die das Köpfchen amhüllenden Deekblätter lanzettlich oder linesl- lanzettlich, am verdiekten Rande > buchlig- oder entfernt- ‚gezähnt, situnter fast. ganzrandig. - Me 239 von Pflanzen enthält; es sind zum grossen Theile Landpflanzen, von Süsswasserpflanzen sind nur 7 Arten gefunden worden. — Die Flora von Leoben zeigt die meiste Uebereinstimmung mit der Flora des plastischen. Thones von Priesen bei Bilin; sie ist aber dieser letzteren in der mittelmiocenen Epoche vorhergegan- gen. — Im Vergleiche mit der Flora der Jetztwelt bestättigt sich nochmals die Ansicht Ettingshausen's, dass in der Miocenflora die wichtigsten Vegetationsgebiete der Jetztwelt vertreten waren. Prof. v. Ettingshausen gab auch eine Schilderung der Flora des Tertiärbeckens von Bilin; — diese umfasst 464 Arten in 87 Ordnungen und 214 Gattungen vertheilt; ausser 17 Species Was- serpflanzen (2 Meeres- und 15 Süsswasserpflanzen) gehören alle anderen dem Festlande an. v. Ettingshausen bemerkt hiebei, dass um die Nervation der blattartigen Organe der lebenden Pfan- zen zu untersuchen und mit diesen jene der fossilen Pflanzen zu vergleichen, der Naturselbstdruck unentbehrlich sei. In der Märzversammlung der zoologisch-botanischen Gesell- schaft in Wien hatte Herr Dr. Reichardt eine von Herrn J. Haast aus Neuseeland eingesendete Composite, Ravula Haastii vorgezeigt, welche einem Korallenstocke‘ von Ileliastraea sonder- bar ähnlich sieht. — Hr. Juratzka legte ein Manuscript von Herrn Professor Haszlinski über die Sphärien von Rosen vor und besprach ein neues Moos (Brachystecium Geheebii Mld.). Herr Joseph Rauter übersendete im Februar d. J. an die k. Akademie der Wissenschaften in Wien eine Abhandlung, in wel- cher er den Entwikelungsgang einer Reihe von Trichomen aus verschiedenen Dicotyledonen-Pflanzen schildert. Der Verfasser unterscheidet im morphologischen Aufbaue derselben drei verschie- dene Fälle. Im 1. ist das fertige Haargebilde nur Product einer Oberhautzelle (z. B. die Wollhaare von Ribes, Diefamnus, Rosa u. a., die Sternhaare von Hieracium pilosella, die Drüsenhaare von Dictamnus, Hieracium, Azalea u. m. a.) — Im 2. Falle geht die Anlage des Gebildes noch von einer Epidemeriszelle aus, bei weiterer Entwickelung betheiligen sich auch seeundär das Stengel- und Blattparenchym und die den Haargrund umschliesenden Ober- hautzellen; hiedurch entstehen stiel- oder höckerförmige Oberhant- zellen, die das eigentliche Trichom tragen (Brennhaare der Nes- seln, Klimmhasre des Hopfens, Schülferhaare von Shepherdia, Köpfehenhaare von Correa, Ribes u. s. w.) — Im 3. Falle geht die Anlage des Trichoms vom unterligenden Gewebe aus; hiebei betheiligt sich die.Oberhaut insoweit, als sie durch gesteigertes 140 Flächenwachsthum dem Ausdehnungsbestreben des sich unter ihr bildenden Gewebekegels Folge leistet (wie bei den Stachel- und Drüsenhaaren der Rosen). Hr. Dr. Schenk übergab an besagte Akademie eine Abhand- lung über die Vertheilung des Klebers im Waizenkorne, in welcher er die Ansicht bestreitet, dass der Inhalt der s. g. Kleberzellen aus Kleber, resp. Eiweiss bestehe. In einer Sitzung der kais. Akademie der Wissen- schaften in Wien im Jänner d. J. wurde eine Abhandlung des Hrn. Prof. Unger über „Lieschkolben (Typha) der Vorwelt‘ vor- gelegt, in welcher durch Vergleichung und mit Benützung der anatomischen Merkmale die Sicherstellung einer von Hrn. Stur zuerst bezeichneten, sehr verbreiteten Typha-Art begründet wird. und die merkwürdigen vegetabilischen Einschlüsse in dem Gosau- sandstein von Gams in Steiermark als Urform aller späteren Lieschkolben bezeichnet wurden; am Schlusse dieser Abhandlung gibt Hofrath Unger eine Uebersicht aller Typhaceen der Vor- welt, deren Reste zum grossen Theile bisher für Rohrarten (Arundo) betrachtet wurden. Freih. v. Ettingshausen besprach in einer Sitzung der K. k. Geologischen Reichsanstalt in Wien die fossile Flora von- Sagor und bemerkte hiebei, dass, während vor 20 Jahren nur eine einzige Fundstelle (bei Savine) bekannt war, er im verflossenen Jahre längs des Braunkohlenzuges Sagor-Tüffer an 14 in verschie- denen Horizonten liegenden Fundstätten Pflanzenfossilien auffand. Die unterste Schichte, ein lichter thonreicher, dünnblättriger Schiefer, der bei Sagor zu Tage steht, enthält: Sequoja Stern- bergüi, Frenelites, Protaceen, Celastrineen, Combretaceen und Myr- Ihaceen,, worunter mehrere Arten, die im Pariser Becken vor- kommen; die Flora des Hangenden bei Sagor, Savine, Islaak und jene der Kohlenflötze von Hrastnigg, Trifail, Tüffer zeigen den Charakter der aquitanischen Floren und Bergr. Stur legte eine Reihe von fossilen Pflanzen aus den Sandsteinschichten von Moletein (Mähren) vor, worunter besonders erwähnenswerth sind Blätter von Magnolia spinosa Heer und Daphnophylium eras- Sinervium. 141 Von der III. Section des Comit& für die Landesdurchforschung von Böhmen wurden in den Jahren 1864—68 unter der Leitung des Hrn. Prof. A. Celakovsky die eigentlichen Elbegegenden und das jenseits der Elbe gelegene Land bis an den Fuss des Riesengebirges durchforscht. — Prof. Celakovsky theilt das Land in 4 pflanzengeographische Formationen: 1) in die der Thal- ebene, deren Vegetationsflora auf den wärmeren Bodenarten (Pläner, Kalkmergel, Gneiss, Basalt u. s. w.) einen südlicheren Charakter repräsentirt und deren Arten auch im wärmeren Mittel- und Süddeutschland vorkommen; zur 2. Formation zählt C. vor- züglich die Vegetationsformen des Waldes, der Haide, und na- mentlich bilden die Teichränder, die Sümpfe und die Wiesen- moore eine reichliche Anzahl von interessanten und seltenen Ar- ten — am schönsten entwickelt sieh diese Formation bei Hirsch- berg, Niemes, Reichenberg u. a. O.; — die 3. Formation besteht aus Arten, die weder an bestimmte klimatische, noch an Boden- bedingungen streng gebunden sind, die in den Hügel- und auch in den Gebirgsregionen zahlreich vorkommen und theilweise bis auf die höchsten Kuppen des Hochgebirges hinaufreichen, diese Formation ist im ganzen Gebiete verbreitet und bietet ein Bild von Pflanzenarmuth und Charakterlosigkeit; — die 4., die eigent- liche Gebirgsformation, findet sich auf einzelnen höheren bewal- deten Basaltkuppen, auf den höheren Bergen des Mittelgebirges, im Sandsteingebirge der s. g. böhmischen Schweiz vor. — Im 1. Bande des „Archivs für die naturwissenschaftliche Durchforschung von Böhmen“ (herausg. von den beiden Comite’s für die Landes- durchforschung unter der Redaction von Prof. Koristka und Krejici Prag 1869) findet sich die Arbeit des Dr. Celakovski und diese bildet das 1. Heft des Prodromus der Flora von Böh- men, in welcher 380 spontane und 24 eultivirte Arten aufgezählt und beschrieben werden mit Angaben über Vorkommen, Blüthe- zeit und m. a. Daten. Versammlung der Naturforscher in Catania im Au- gust 1869, In den Sitzungen der Seetion für Botanik legte Professor Tornabene mehrere seiner Arbeiten vor über die Flechten Si- ciliens, über die Farne und über zwei Celtis-Arten des Aetna. — Professor Pedieino übergab die „Flora vesuviana et capren- sis comparata“ von Professor A. Pasquale; er beschrieb eine 142 neue Art Onnonis parthenopaea aus dem Meere der Insel Capri und sprach über das Vorkommen von Triceratium areticum im Mittelländischen Meere. — Professor Licopoli schilderte die Struetur - der Drüsen in den Blüthen von Tecoma radicans. — Caldesi gab zur Mittheilung, dass er von Professor Raben- horst ersucht worden sei, die von Dr. Marcucci gesammelten :- Algen Sardiniens zu bestimmen, in der Publication jedoch seien mehrere Fehler vorgekommen. Sr. Botanische Notizen. Bentham ist der Ansicht, dass man bei der Verbreitung der Pflanzen zu viel Gewicht auf die Struktur-Hilfsmittel für die Aus- streuung der Samen und zu wenig auf die äusseren Mittel der Ver- schleppung durch Vögel u. s. w. gelegt habe. Unter den Compo- siten haben mehrere Arten von Eclipta, Elephantopus, Anthemis und Lapsana, deren Frucht ungeflügelt ist, eine viel weitere Ver- breitung gefunden, als die grosse Mehrheit der Seneero-Arten. Auch wird man finden, dass ein. grosser Theil der Distelwolle, welche man in der Luft schweben sieht, bei näherer Untersuchung den Samen verloren hat. Man berechnet; dass unter je 100,000 Sa- menkörmern des wilden Fingerhutes 99,999 zu Grunde gehen müs- sen, ehe sie das productive Alter erreichen. Die gewöhnliche Er- klärung des plötzlichen Auftretens neuer Arten an Orten, wo sie bisher unbekannt waren, damit, dass eine Aenderung im Zustan- de des Bodens eingetreten sei, beruht auf De Candolle’s Behaup- tung, wonach er die Schichte der Pflanzenerde als ein Samenma- gazin betrachtet. Den unmittelbaren Beweis aber, den er doch leicht hätte führen können, ist er dafür schuldig geblieben. Die Samen der Pflanzen, die plötzlich in grosser Menge erscheinen, sind oft keineswegs mikroskopisch klein, wie beim weissen Klee und doch hat man diese in der Erde ruhenden Vorräthe noch nicht ein einzigesma] wirklich gesehen. Auch gibt es keinen be- friedigenden Beweis dafür, dass Samen ihre Lebensfähigkeit ir- gend eine beträchtliche Zeitlänge behalten, wenn sie nieht vollkom- men trocken bleiben. B. möchte daher auch diese plötzlichen Er- scheinungen lieber aus der raschen Verschleppung durch Vögel erklären. —r 143 Die Coloquintenkörner, Ulad el Kandel oder Tabarka im Ara- bischen genannt, sind ein ziemlich wichtiges Nahrungsmittel für die Bewohner Tibestis. Die bitteren und drastischen Bestand- theile entfernt man durch Kochen, Rösten, Stossen und Waschen; von ihrer Schale und Bitterkeit befreit bilden die Körner in der That eine angenehme Speise. Man geniesst sie allein oder mit Datteln gemischt, ganz oder gestossen; sie gelten für sehr nahr- haft, i —T, Getrocknete Pflanzensammlungen. Schweizerische Kryptogamen. Herausgegeben von Dr. B. Wartmann und B. Schenk. Nr. 601-700. St. Gallen 1869. Diese 7. Centurie genannten Werkes schliesst sich der vor- hergehenden in allen Beziehungen würdig an. Sie enthält 34 Pilze, worunter Nr. 606: Trichobasis Polygoni avieularis Otth, 610: Aecidium Actaeae Otth, Puceiniastrum Epilobii Otth, sowie einige Varietäten neu sind. Unter den Algen Nr. 635—641 sind hervorzuheben Nr. 635: Der rothe Schnee vom Säntis, wo- selbst er bisher sehr selten beobachtet worden ist, dann die No- vitäten Nr. 686: Oscillaria Killiasii Brügg. p. Nr. 639: Symphyo- thrix nivea Brügg. Auf die Algen folgt eine Nitella. Mit 8 schön präparirten Lebermoosen schliesst Fasc. XIII oder der erste Band der Centurie. Der folgende umfasst 25 Lichenen, unter welchen ich’ Placodium Reuteri Schär., sowie einige Nummern ge- meinerer Flechten, welche aber selten mit Früchten gefunden werden, gerade des Umstandes halber hervorhebe, weil sie hier fruktifizirend publicirt sind. Der Rest besteht aus zum Theil seltenen, durchweg aber recht gut gewählten Laubmoosen in schönen Exemplaren. Möge das Unternehmen, das sich schon so viele Verdienste um die genauere Kenntniss der schweizerischen Kryptogamen erworben hat um so mehr fort und fort gedeihen, als die Fort- schritte in der Naturgesehichte der Schweiz gerade auf diesem Gebiete gegenfiber den Arbeiten in Blüthenpflanzen, in Zoologie und Geologie seit längerer Zeit im Verhältniss zu andern Län- dern etwas im Rückstand geblieben sind. Konstanz im März. St. 144 Anzeige. Mehrfachen brieflichen Anfragen zu genügen und weiteren Missverständnissen vorzubeugen, zeige ich an, dass es allerdings meine Absicht war, Ende December, 1869, das JOURNAL OF BOTANY, BRITISH AND FOREIGN, mit dem Schlusse des siebenten Jahrgangs und der 100-sten Tafel einzustellen. Hiesige Gelehrte haben jedoch durch ihren bekannten Aufruf an die Bo- taniker Englands, worin sie die hohen wissenschaftlichen Verdienste der Zeitschrift und die vielen hehren Namen, welche darin glänzen, mit dankbarer Anerkennung hervorheben, dem Journal so manche neue Kräfte zugeführt und eine so reiche Subscribentenliste gesichert, dass ich mich entschlossen habe, unterstützt durch Hrn. Dr. Trimen, vom Britischen Museum, und Herrn J. G. Baker, vom königlichen Herbarium zu Kew, die Zeitschrift nicht nur weiter forterscheinen zu lassen, sondern auch die Verleger zu veranlassen, den Sub- seriptionspreis von 21 Schilling (= 7 Thaler) auf 12 Schillinge (= 4 Thaler) per annum herabzusetzen. . Bestellungen darauf nehmen die Herren Ascher und Co., in Berlin, und in London die Verleger Messrs. Taylor und Co., 10 Little Queen Street, Holborn, oder Buchhändler entgegen. Die einzelnen Nummern werden am 1-sten eines jeden Monats veröffentlieht, dem Buch- handel jedoch schon am Tage vorher übergeben. Die Nummern für Januar—April, incl., sind bereits erschienen. Es lag in der Absicht, das Journal nicht wie bislang durch Tafeln zu illustriren, dafür aber mehr Text zu liefern. Verschiedene Gönner des Un- ternehmens haben mich jedoch in den Stand gesetzt, nicht allein mehr Text als früher zu geben, sondern auch die übliche Zahl der Illustrationen einzuhalten, wenn nicht zu überschreiten. Indem ich Ihnen diese Anzeige ergebenst mache, erlaube ich mir, Siezu bitten, das Journal of Botany mit Beiträgen aus Ihrer Feder zu beehren und dasselbe in Ihren Kreisen zu empfehlen. B. Seemann, 4, Westminster Chambers, Vietoria Street, Londen. Corrigenda. * pag. 78 2. 14 von unten lies: in der Nähe der Rosifl. Nr. 8 5. 116 Zeile 2 von unten schalte nach auch „Desmatodon umd“ ein, Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer'schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. MW 10. Regensburg. Ausgegeben den 8. Mai. 18390. Inhalt. Literatur. — Gelehrte Gesellschaften. — Personalnachrichten. -— Anzeige. — Verzeichniss der für die Sammlungen der königl. botan. Ge- sellschaft eingegangenen Beiträge, Literatur F. A. G. Miquel, de Cinchonae speciebus quibusdam, ad- jectis iis quae in Java coluntur. (Commentatio ex an- nalibus Musei botanici Lugd. Bat. exscripta) Amste- lod. C. G. van der Post. 1869. 4. ‚Der Verfasser hat gewiss ein sehr verdienstvolles Werk un- ternommen, indem er die wichtigsten Arten dieser so formenrei- ehen: Gattung: Cinchona einer sorgfältigen Prüfung unterzog und ganz besonders diejenigen Arten dabei berücksichtigte, welche auf Java der Kultur unterworfen worden sind. In dieser Bezie- bung standen demselben Mittel zu Gebote, wie keinem anderen Botaniker und hat er nicht nur die Originalexemplare der ersten wissenschaftlichen Bearbeitung dieser Gattung, Weddell, sondern auch die von dem Berichterstatter dieses in Peru gesammelten Exem- plare und die verschiedenen Altersformen in Exemplaren aus den Pflanzungen Java’s, die theilweise von den Mutterpflanzen der eben- erwähnten Exemplare herrühren, vergleichen können; anderseits standen ihm auch die Berichte des gegenwärtigen Leiters dieser Kultur zu Gebote, so dass mit Recht hier etwas sehr Vollständi- ges erwartet werden darf. Und in der That hat uns der Verf. Flora 1870. 10 146 auch in unseren Erwartungen nicht getäuscht. Gleich bei der allgemeinen Betrachtung der Gattung Cinchona stellt der Verf. die nach sorgfältigen Untersuchungen gewonnene Ueberzeugung auf, dass trotz der Mannichfaltigkeit der Formen der einzelnen Arten doch keineswegs eine ununterbrochene Reihe von Ueber- gängen aus einer in die andere Art vorhanden sei und dass trotz grosser Aehnlichkeiten mit gehöriger Aufmerksamkeit feste Un- terscheidungsmerkmale aufgefunden werden könnten. Die bis- herige Mangelhaftigkeit der Bestimmung der Arten dieser Gat- tung rühre theilweise von der Unvollkommenheit der Exemplare her, nach denen Abbildungen und Beschreibungen angefertigt worden, theils auch dass sich Männer mit der Beschreibung die- ser Arten befasst hätten, die weniger Botaniker als Chinarindeu- Kenner gewesen und gerne die verschiedenen Arten aus den ver- schiedenen Rinden zu erkennen bestrebt gewesen wären, während doch ähnliche Rinden von den verschiedensten Arten und ver- schiedene Rinden oft von derselben Art ihren Ursprung fänden; in ähnlicher Weise könnten auch die Namen der Eingebornen nicht als Leitfaden dienen. . ” Nach einer kurzen Betrachtung der beiden Hauptwerke für die Chinolagie von Weddell und Howard geht ‚der Verfasser sodann zur Betrachtung der einzelnen Arten über und zwar: 1) ©. Calisaya Wedd. Hist. Quing. p. 30. tb. III u. IV. mit Ausnahme der Var. Josephiana, welche als keine beständige Va- rietät, sondern nur als eine Form betrachtet wird. Ein Exem- plar der ächten Art wurde 1851 in Paris gekauft und naeh Java gesendet und stammt wahrscheinlich aus Samen, welche Weddell selbst mitgebracht hatte; auch aus Samen, welche Ref. mitge- bracht, wurde sie erzogen, welche Exemplare Junghuhn seiner Zeit für die var. Josephiana dieser Art bielt. In neuerer. Zeit sandte der niederl. Consul Sehuhkraft Samen hiervon aus. Bo- livia. Diese jetzt auf Java eultivirten, Blüthen und Früchte tra- genden, Pflanzen unterscheiden sieh nicht von den Original-Exem- plaren; die ans Stecklingen erzogenen Exemplare zeigen aber stets schmalere Blätter. ‘Die aus englisch Indien eingeführten Exemplare dieser Art stehen mitten inne zwisehen der Art und der nächstfolgenden Abart. — Hierhin gehören die vom Referen- ten gesammelten Exemplare eines alten Baumes aus dem Valle grande bei Vilquebamba der südperuanischen Provinz Carabaya und die eines jugendlichen Baumes mit Früchten 147 aus derselben Provinz, der im Thale Sandia auf sonnigen dürren Plätzen gewachsen war. var. boliviana Wedd. (Bullet. Soc. bot. de France II. 149), früher von ihm in Hist. de Quing. p. 50 tb. 9 als besondere Art aufgestellt. — Getrocknete Exemplare dieser Art wurden im Au- gust 1863 in Corrioco blühend gesammelt von dem niederländi- sehen Consul Schuhkraft in Bolivia und zugleich mit Samen der niederl. Regierung übersandt; die Rinde ist dort unter dem Namen Cascarilla ımorada bekannt, wurde auch von demselben aus den Wäldern der Provinz Sorato im Oetober 1867 fruchttragend, sowohl mit eiförmigen als länglichen Früchten versehen, einge- schickt. — Mig. hält diese var. eher für eine locale Form als für eine überall constante Abart. var. rugosa Mig. (C. Calisaya der Sendung Hasskarl’s) foliis brevi-petiolatis elliptico-oblongis erasse coriaceis supra arealatis, subtus rugoso-retienlatis; calycis limbi lobis sublanceolatis glabris, tubo pubescente. .Diese Abart erinnert durch ihre Blätter an CO. parabolica und C. obovata Pav., könnte vielleicht aber wohl eine neue Art sein, die jedoch den Formen der C. Calisaya sehr nahe verwandt ist. Ref. fand sie im Nov. 1853 in dem Thale von Sandia und den südlicheren Thälern der Provinz Carabaya im südlichen Peru, jedoch schon im abgeblühten Zustande. Die Einwohner nannten sie Ichu-Calisaya (Ichu sprieh: Itschu = Gras, Stroh), weil sie weniger in den Wäldern, als auf den Grasflächen, wahrschein- lich den Ueberresten früherer Wälder, vorkommt. — Die Rinde eines solehen Baumes, welcher 6 Jahre auf Java cultivirt worden war, enthielt nach Moens fast 5%/, Alcaloide, wovon 2.845 Chinin. 2. C. amygdalifolia Wedd. (Hist. p. 45 tb.6). Mig. verglich Weddell’sche Original-Exemplare und fand sie der vorhergehen- den Art äusserst nahe stehend; die Früchte stimmten fast mit denen der ©. Calisaya longistyla überein, während die kleinen Höhlen in den Achseln der Nerven und Venen von Weddell über- sehen zu sein scheinen. Sie ist jedoch von allen Formen der €. Calisaya, immer durch beiderseits spitze Blätter zu unterscheiden, die oft sogar fast zugespitzt (ipso apice subacuminato-acutis) er- scheinen. Weddell fand sie in der Provinz Carabaya vonPeru, -von wo Ref. auch ein wahrscheinlich hierher gehöriges, jedoch unfruchtbares Exemplar unter dem Namen Cascarilla Echenique mitgebracht bat, während ein anderes aus derselben Provinz, je- doch aus deren höheren Thälern, abstammendes Exemplar unter 10* 148 dem Namen Cascarilla con hojas de Durazno (mit Pärsichblättern). zwischen dieser und der vorigen Art in der Mitte zu stehen scheint. — Unter den reifen Früchten der Ü. Calisaya v. bolivi- ana, welche Schuhkraft sandte, befanden sich auch einige von abweichender Gestalt, welche zu dieser Art oder zu C. scrobieu- lata zu gehören scheinen, weshalb es nicht unmöglich ist, dass unter den auf Java cultivirten Bäumen auch diese Art sich be- finden könnte. 3. C. scrobiculata Humb. Bonpl. (Wedd. Hist. p. 42. tb. 7). Diese Art ist der ©. Calisaya v. boliviana und der C. amygdali- folia nahe verwandt, obgleich der Werth ihrer Rinde weit dahinter zurücksteht. — Migq. bemerkt, dass die serobiculi keineswegs ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal dieser Art bilden, da sie weder den authentischen Exemplaren der C. amygdalifolia, noch den Formen der C. Calisaya , ja. nicht einmal der v. Josephiana fehlen; auch die C. australis besitzt dieselbe Bildung, deren Früchte aber lanzettförmig sind. 4. Q. euneura Miq. spec. nov. — (C. boliviana Hsskl. hrb. non Wedd.—C. Calisaya var. fina nach Howard im herb. Hassk.) — Ramuli aßice puberuli; petioli breves a lateribus compressi, antice plani, marginibus alulato-marginati; folia e basi subeune- ata oblonga ellipticaque obtusula subeorriacea; supra praeter 'sub- tilissimam pubem probe costam et margines obviam glabra; sub- tus costa argute prominente costulisque utrinque 15--16 patulis parallelis reetis, ante marginem arcubus ex anastomosi ortis unitis, venisque rectangule exortis prominentibus notata, griseo-, in nervis densius, pubescentia, costularum quarundarum axillis exiliter scrobiculatis ; stipulae angusto-oblongae obtusae concavae, dorso nervo carinatae et puberulae, labentes glandulas conicas sSerius evanidas in axillis etiam petiolorum relinguen- tes; paniculae .... Diese Art, welche sich von der C. Calisaya und ihrer var. boliviana durch die Zahl der Seitenrippen der Blätter und die Beschaffenheit der Venen und Venchen unterscheidet, sowie durch die weniger entwickelten Höhlen (serobieuli) ist mit. Sicherheit auch an der Bekleidung zu erkennen; sie steht der ©. Hasskarli- ana sehr nahe und erinnert in der Bildung der Nerven an C. Mutisii ; durch die dichteren und zahlreicheren Seitenrippen und kleineren Blätter ist sie leicht von ©. pubescens Vahl zu unterschei- den. — Ref. fand sie in der Provinz Carabaya auf den Ufern des Rio grande im November 1853, wo sie von den Inländern 149 Cascarilla morada (morada == -braunroth) oder Morada fina ge- nannt wurde. Man vergl. Howard in Lond. Bot. Congr. p. 201. 5. C. Hasskarliana.Mig. ‚sp. nova. — Ramuli villosule pu- bescentes; stipulae caducae oblongae obtusae, dorso puberae; fo- lia longiuscule petiolata obovato-elliptica vel obverse sublanceo- lata, obtusula, basi acuta, novella supra pubera, praeter costam cito glabrata, subtus (in sicco) ochraceo-grisea, molliter villosula, sensim glabriora et scabriuscula, pilis semipatulis, costulis utrin- que circiter 8 patulis, axillis costularum scrobiculatis, venis rectan- gule ortis subobscuris; paniculae foliosae ovoideo-pyramidatae terminales vel ramulum lateralem terminantes mediocres; braeteae lanceolatae ; flores albidi, leviterve rubelli; calyeis tubus obpyra- midatus dense villosulus, limbo eupuliformi acute 5-dentato pube- scente longior; corollae extus dense villoso-pubescentis tubus tereti-angulatus (ad angulos passim fissus), limbi eo duplo bre- vioris lobi lanceolato-oblongi; capsulae calyeis limbo explanato subreflexoque coronatae, puberulae rubrae, e basi acuta lanceolato- lineares, ad suturam depressae, valvis 5-nerviis. —Descriptio.... Diese Art scheint bei oberflächlicher Betrachtung der €. ca- rabayensis ähnlich; sie wurde aus Samen, welche Ref. in der Pro- vinz.Carabaya von Süd*)-Peru gesammelt hatte, erzogen, von Junghuhn aber übersehen; einige Exemplare waren von ihm unter ©. carabayensis, andere unter O. Calisaya aufgeführt wor- den, bis van Gorkom sie unterschied und der Direetor des bot. Gartens zu Buitenzorg, Scheffer, eine Diagnose davon entwarf und selbige Migq. zusandte, welche derselbe dann auch wörtlich mittheilt. Wahrscheinlich hat Junghuhn und sein.Gehälfe diese mit der C. carabayensis verwechselt und deshalb kann man den früberen Analysen der Pahudischen Rinden kein Vertrauen schenken. Zweifelsohne gehört hierhin auch Weddell’s C. Jose- phiana var. pubescens (später C. Calisaya var. von ihm genannt), nach einem mitgetheilten Exemplare, welches auf dem Berge Cincha der Provinz Yungas von Bolivia gesammelt war. Es war also anzunehmen, dass diese eine brauchbare Rinde liefern würde, was kürzlich durch die Analyse von Moens bestätigt wurde, welcher in Rinde von 6-jährigen Bäumen etwas mehr als 4°/, Alealoide, wovon 3'/s°%/, Chinin gefunden hat. Es ist daher eine besonders gute Rinde, die der Kultur sehr anzuempfeh- len ist. *) Durch Druckfehler steht: Peruviäe borealis. 150 Die O. asperifolia Wedd., welche Weddell in Bolivia bei Apolobamba sammelte, ist authentischen Exemplaren zufolge in der Form der Blätter dieser einigermassen ähnlich. — Der Standort dieser Art ist nicht angegeben, da sie aber sowohl zwi- schen der U, carabayensis, als zwischen der C. Colisaya, welche Ref. nach Java übersiedelte, gefunden wurde, so ist als ihr Wohnplatz wahrscheinlich sowohl Uchubamba in Mittelperu Prov. Jauja als die Prov. Carabaya von Süd-Peru an der Gränze Bolivia’s zu betrachten. 6. ©. carabayensis Wedd. Hist. p. 67. tb. 19. — Ü. Pahudiana How. in Pavon Nueva Quinologia. — Junghuhn nannte diese Art, welche Ref. unter dem provisorischen Namen C. ovata auf Java eingeführt hatte, zuerst ©. pubescens Vhl., später Ü. lucumae- folia Pav. ; noch später hielt Howard sie für eine neue Art, welche der Ü. carabayensis sehr nahe stände und gab ihr hernach den oben erwähnten Namen. Nachdem aber Mig. Originalexemplare Weddell’s mit zahlreichen auf Java eultivirten Exemplaren und Originalexemplaren aus Süd-Amerika, weiche Referent mitgebracht, verglichen hatte, fand derselbe, dass durchaus kein Unterschied zwischen der C, carabayensis und CO. Pahudiana aufzufinden sei. — Des über diese Art entstandenen Streites thut der Verf. nur andeutungsweise Erwähnung; er behält sich aber vor, darauf in einem später über die auf Java cultivirten Cinchonen zu schrei- benden Werke zurückzukommen. — Der Standort ist Uchu- bamba der Provinz Jauja, Mittel-Peru’s, in einer Meeres- höhe von 5--6000 Fuss, wo sie Cascarilla crispilla chica ge- nannt wurde; da die C. Pahudiana aber mit der (. carabayensts von Weddell identisch ist, so ist auch diese südlicher gelegene Pıovinz Peru’s als Standort anzugeben. — Es folgt eine sehr aus- führliche Beschreibung, aus welcher hervorgeht, wie sehr verän- derlich die Form der Blätter ist; — zugleich aber auch eine Be- schreibung des authentischen Weddel’schen Exemplares und bier- auf eine vergleichende Beschreibung beider, aus welcher die Iden- tität beider nachgewiesen wird. var, Tanceolata Miq. foliis plerumque lanceolato-oblongis vel fere lanceolatis, adultis obtusis vel novellis acutiusculis, passim ellipticis, vulgo magis margine reeurvulis, caeterum nervis. indu- mento, colore, inflorescentia, Horibus et fructu ab ipsa specie ne- quaquam diversa. Diess ist die Pflanze, welche Ref. auf Java eingeführt und irrthümlich von Junghuhn (nach der Ansicht Howard’s) für C. 451 lanceolata BR. P. gehalten wurde; vielleicht ist es dieselbe, von welcher Ref. Samen unter dem provisorischen Namen C. amygda- Iifolia gesendet hatte. Obgleich der Verf. keinen wesentlichen Unterschied zwischen dieser und der Art selbst auffinden konnte, und eben so wenig van Gorkom und Scheffer, welche die- selbe auf Java lebend untersuchten, so hat er sie doch vorläufig, bis Genaueres darüber bekannt geworden, als var. aufgezählt und eine kurze Beschreibung davon geliefert. Schon Weddell hatte die Rinde dieser Art für werthlos ge- halten und obgleich die Vorgänger van Gorkom’s bei der Leitung der Chinakultur dieser Art grösstes Lob spendeten, hat Verf. den- noch stets erklärt, dass ihre Cultur fruchtlos sein werde, in Folge dessen wurde von der Regierung der weiteren Cultur derselben Einhalt gethan (cf. Flora [B. Z.] 1868 pag. 456). Die neue- sten chemischen Analysen von-Moens haben gezeigt, dass die Menge der Alcaloide bei fortschreitendem ‘Alter der Bäume ab- nehme; über ihren Chinagehalt vgl. Flora (B. Z.) 1869 p. 424 u. tab. Diese Bemerkungen des Verf. sind noch geschrieben, als Chinin als das allein brauchbare Alcaloid der Chinabäume be- trachtet wurde; seitdem aber die Erfahrung gelehrt, dass auch die übrigen Alcaloide sehr vortheilhaft verwendet werden kön- nen, wenngleich sie nicht so stark wirkend sind, als das Chinin, bat sich natürlich auch die Ansicht über den Werth dieser Art geändert und sind von dem Leiter. der Chinakultur auf Java — van Gorkom— in seinem letzten (IV.) Quartalberichte die Bäume dieser Art, deren früher eine Zeitlang keine Erwähnung mehr gethan wurde, wieder in den Bericht aufgenommen worden. (Vgl. Flora [B. Z.] 1870 p. 131 und Tabelle). 7. C. officinalis L. Syst. veg. ed. 1Oma, C. Condaminea Hnb. Wedd. Hist. — forma Uritusinga How. Lond. Bot, Congr. p. 201. „Fast C. Uritusinga“ How. in Pavon Nueva Quinol.— Diese Art wurde aus den Engl. Indischen Pflanzungen auf Java eingeführt und hat sebr verschiedengestaltige Blätter, deren 3 Formen kürz- lich beschrieben werden. Von diesen cultivirten Exemplaren weichen diejenigen nicht ab, weiche Ref. in den Wäldern der Escalera*) St. Rafael aufdemWege von Jauja nach Üchu- bamba fand und mit dem Namen C. Condaminea Lamb. d. lan- cifolia Wedd. bezeichnete und die Howard als C., ianceolata R.P. u) Durch Druckfehler steht p- 13: Escobedo St. Rafael (Escalera = Leiter, steiler Bergweg) und: et el Camino de Janja statt: em el eamino de Jawja, d. h. auf dem Wege von Jagaja.. . .; so auch p. i5, 152 betrachtete. (cf. Nuev. Quinol, unter O. stupposa Pav.); die Ein- geborenen nannten sie dem Ref.: Cascarilla baya amarilla und Casc. azuhar *). — Es folgt ausführliche Beschreibung und die Bemerkung, dass breitblättrige Exemplare dem Bilde von C. lan- ceolata Pav. in Howards Quinol, nueva nicht wenig ähnlich sehen, welcher dieselben aber im Herbar des Ref. zu C. Condaminea var. gebracht hat. 8. C. lancifolia Mut. (C. Condaminea H.B.K. var. lancifolia Wedd. Hist. p. 38, vix tab. 5), Auf Java wird die var. discolor Karsten eultivirt, welche dieser selbst als Samen gesammelt und mitgetheilt hatte; sie liefert eine gute Rinde Da der Verf. nicht in der Gelegenheit war, Originalexemplare zu vergleichen, so konnte er nicht darüber urtheilen, ob die Unterschiede, welche sie von der Art selbst trennen, wirklich Kennzeichen der Abart oder nur durch die Kultur entstanden seien. Diese Unterschiede bestehen in grösseren und breiteren Blättern, welche bei frühe- ster Ehtwickelung ganz mit sehr feinem Flaum bedeckt sind, sehr bald aber ganz kahl werden, in den rundlich 'ausgehöhlteu Ach- sein der Seitenrippen aber kurze derbe einwärts gekrümmte Här- chen tragen; nur die obersten Blätter, welche den Blüthenstand unterstützen, entbehren dieser haarbesetzten Grübchen. — Folgt eine ausführliche Beschreibung. Die Rinde eines L1jährigen Bau- mes, der den Sonnenstrahlen ausgesetzt aufgewachsen war, ent- hielt 3.334°/, Alcaloide, wovon 1.757 Chinin und 2.577 Cinchonin. 9. C. ovata R. P. Wedd. Hist. p. 60 tb. 11. 12. (mit Aus- schluss von var. 7°). Verschiedene Exemplare sind hierhin zu rechnen: 1) Ein von Weddel gesammeltes mit Blüthenknospe (no. 4363/4); 2) ein vom Ref. gesammeltes, welches Howard als C. ovala Wedd. nec R. P. erklärt und welches Ref. selbst in seinem Herbarium vorläufig als CO. pubescens bezeichnet hatte; es ist die Cascarilla crispilla grande der Einwohner und fand sich auch im Juli 1853 in den Wäldern der Escalera St. Ra- fael anf dem Wege von Jauja nach Uchubamba; — 3) ein von Ortega 1780 gesandtes Exemplar im Herbarium von Royen; „Quinquina Act. Par. 1783.**) p. 226 tb. 5 u. 6. — CO. offiei- nalis L. Sp. I. p. 244 vergl. Syst. XIL p. 164.“ Guibourt hat auf dem Zettel, der diesen Namen führt, noch hinzu bemerkt, dass diess die C. ovala (Wedd.) sei. — 4) Endlich gehören hier- hin noch die Exemplare des Herbarium vom Ref., daselbst „C- *) nicht: Azubar. — **) nicht: 1788, 158 pubescens Vahl“ bezeichnet, und welcheHoward CO. rufinervis Wedd. genannt hatte, deren einheimischer Name: Cascarilla puca quepo morada ist und welche Ref. im November 1853 auf den Ufern des Rio grande in der Provinz Carabaya von Süd-Peru gesammelt hatte. — Die einzelnen Exemplare werden kurz beschrieben. 10. C. subsessilis Miq. spec. nov. Ramuli novelli patule hir- sutuli; stipulae majusoulae lato-oblongae obtusae, dorso subpu- berae ; folia petiolis deeurrenti-alatis abbreviatis suffulta e basi ideo cuneata obovata, apice rotundata, chartacea magna, adulta supra glabra, subtus in nervis hirtello pubescentia (pilis non ad- pressis) costulisque utrinque 12—15 validis patentibus venoso- reticulatis pertensa, novella subtus villosa; panicula amplissima fructifera glabra; capsulae anguste lineares, valvis subtiliter quinquenerviis, Ref. brachte einige Exemplare hievon aus Peru mit, welche der Verf. einzeln näher beschreibt; CO. pürpurascens Wedd. im Herb. des Refer. von Howard mit? für €. erythroderma Pav. ge- halten, Cascarilla zambo morada der Eingebornen und im No- vember 1853 auf gleichem Standorte wie die C. Calisaya gesam- melt. — Dann „C. ovata R. P.“ im Herb. des Ref., welche Ho- ward C. Pelleteriana Wedd. nannte; Cascarilla amarilla der Ein- gebornen, ebenfalls im November 1853 in der Provinz Cara- baya am Rio grande gefunden. Sie unterscheidet sich leicht von der O, pudescens Vhl. Wedd. durch grössere fast sitzende Blätter, welche dichter behaart sind. 11. C. caloptera Mig. sp. nov. — Ü. succirubra Jungh. (non Pay.) aus Samen des Ref. erzogen; — (. pubescens «. Pellete- riana (Wedd.) Hasskl. Reise, nicht anderer; — Ü. purpureae sehr ähnlich nach Howard in Briefen an den Ref. — C. pallescens R. P. Fl. peruv. mss. How. Nueva Quinol. p. 74 nach How. Lond. Bot. Congr. 213, theilweise. — Diese hat gewiss Aehnlichkeit mit der U. suceirubra und wurde von Junghuhn auch dafür gehalten; Ref. hatte sie nach des Verf. Ansicht richtiger mit C. cordifolia Wedd. verglichen und kommt in den fast kielartig-einnervigen Kelchzähnen einigermassen mif €. cordifolia Mut. überein, wäb- rend sie doch durch amlere Merkmale unterschieden ist; auch steht sie der C. ovafa Pav. nahe und ähnelt die von Java ge- brachte Rinde der von Weddell abgebildeten. Die Blätter der auf Java cultivirten Exemplare sind grösser, im lebenden Zu- stande gesättigt grün von rothen Nerven durchzogen und spitzer als die der C. succirubra. — Es folgt nun eine ausführliche Be- 184 schreibung der enltivirten und der vom Ref. mitgebrachten Exem- plare, welche letztere von den Inländern Cascarilla naranjada genannt wurde; sie war im November 1853 in den höheren Thä- lern der südperuanischen Provinz Carabaya vom Ref. gesammelt worden. Dass diese Art sich von der O. succirubra, welche die Eng- länder aus Ecuador eingeführt und die auch auf Java cultivirt wird, sich unterscheidet, theilten dem Verf. kürzlich Dr. Scheffer und van@&orkom mit, welche besonders darauf aufmerksam mach- ten, dass ihre Blätter stets dicker und kleiner als die der C. suc- cirubra seien und nicht wellenföormig gebogen. Die Rinde dieser beiden Arten bieten folgende chemische Verschiedenheiten nach Moens’ Untersuchungen in °/, Gehalt: Cinch. suceirubra vera Cinch. caloptera 6—-7-jährig 3-jährig im 6-—-7-jährig 3-jähr. im Schatten Licht gez. Schattengez, Licht gez. Chinin 1.230 2.110 0.390 0.630 Cinchonin 2.780 3.920 1.630 2.800 Alealoide 4.010 6.030 2.020 3.430 Verf. ist der Ansicht, dass die C\ eordifoli« Wedd. Hist. p- 37 t. 17 von der gleichnamigen Mutisischen Art verschieden und daher ©. Weddeliana Mig. zu nennen sei, gibt auch deren Unterscheidungskennzeichen von der Ü. caloptera an. 12. C. mierantha (R. P.) Wedd. Hist. p. 52 tb. 14. How. Nuev. Quinol. ? - Verf. beschreibt kurz die Blätter der auf Java eultivirten Exemplare, sowie die eines Weddell’schen -Originalexemplars der var. oblongifolia, welche nicht sehr von der Art verschieden ist. — Dass die Java’schen Exemplare mit den gleichnamigen Wed- dell’schen übereinstimmen, ist zweifellos; ob sie aber mit den Ruiz-Pavon’schen eine und dieselbe Art ausmache, wagt Verf. nach Betrachtung der Abbildung im Howard’schen Werke nicht zu bestimmen. 13. C. pubescens Vhl. Wdd. Hist. p..54 tb. 16. Es haben dem Verf. Weddell’sche Exemplare aus Sa. Anna der Provinz Cusco von Süd-Peru vorgelegen: No. 4357 Frucht- exemplare und 4356 Blätter-tragende, welche kurz beschrieben werden. 155 14. C. Moritziana Karst. befindet sich in unfruchtbarem Zu- stande im Herb. des Ref., welcher sie im Juli 1853 in den hö- heren Gebirgen bei Uchubamba der Provinz Jauja in Ost- Mittel-Peru gesammelt hatte. — Folgt kurze Beschreibung der Exemplare. 15. C, magnifolia R. P. Fl. Peruv. IL 52. tb. 196; Pay. in How. Nuev. Quinol. Oascarilla magnifolia Wedd. Hist. p. 79. In der Weddell’schen Beschreibung ist Folgendes zu verbes- sern: folia subtus in nervis pilosula glabrescentia, in axillis fa- seieulato-pilosa (nec piloso-tomentosa). Ref. sammelte diese Art im Juli 1858 bei Uchubamba unter dem inländischen Namen Ü&- scarilla pata di gallinazo (Geyerpfote) oder Pata di gallinaso loja; — sowie im November desselben Jahres in der südlichen Pro- vinz Carabaya in der Nähe von Oatji Catji unter dem Namen Cascarilla carua carua. 16. C. Carua Miq. — Cascarilla Carua Wedd. Hist. p. 88. — Die Blätter sind mehr als fussgross, auf der Unterseite mit ocker- gelbem Filz bedeckt, aus stumpfer Basis länglich eiförmig, mit beiderseits 9 starken Seitenrippen versehen. Die Früchte sind 1°/.—1%/, Zoll lang, fast keulenförmig, springen in der Mitte auf und sind die Klappen am Grunde nicht getrennt. Ref, sammelte sie im November 1853 in der Provinz Carabaya auf verschie- denen Standörtern in verschiedenen Höhen. Die Eingebornen nannten sie Mula-Üascarilla (falsche oder unbrauchbare China- Rinde). Auf Java werden daher 10 Arten und Abarten der China- bäume cultivirt, I. Die besten Rinden liefern: 1. C. Calisaya Wdd. vera. Oben No. 1 *). 2. C. Calisaya Wdd. boliviana. Oben No. 1. 3. CO. Hasskarliana Miqg. Oben No. 5. Von diesen 3 Arten sind 884207 Exempl. vorhanden (1869). 4. Ü. suceirubra Pav. Oben No. 11. am Schluss. *) Während des Drutkes erhielt der Verf. neue von Moens ausgeführte Analysen, unter denen eine sich befindet, welche beweist, dass die Rinde eines Stammes von 22°/, Centimeter Umfang 3.67%/, reines Chinin enthielt, ausserdem 3.812°/, Cinchonin, aber kein Chinidin und kein Cinchonidin und geringe Quantität leicht schmelzbares Alkaloid; zusammen 7.482%/, — Bei €. Hasskarliana fand derselbe Chemiker 2.714 und 2,831 Chinin. — Beide Ar- ten sind daher äusserst werthvoll (vergl. Flor. [B. Z.] 1869. p. 535) 156 IH. Gute Rinde liefern: 5. ©. caloptera Mig. Oben No. 11. Von dieser und der vo- rigen sind zusammen 79955 Exemplare vorhanden. 6. C. laneifoliaMut. var. discolor Karst. Oben No. 8. Hier- von sind 814 Exemplare vorhanden. 7. C. offieinalis L. Oben No. 7. Hiervon sind 67019 Expl. vorhanden. 8. C. mierantha R. P. Oben No. 12. Hiervon sind 409 Ex. vorhanden. II. Werthlose Rinden liefern Art und Abart, deren Kultur verboten ist, vergleiche aber oben die Anmer- kung zu No. 6 am Schlusse. 9. C. carabayensis Wedd. Oben No. 6. 10. €. carabayensis Wedd. v. lanceolata Wedd. Die Yahl dieser beiden war früher bedeutender, als aller andern, ungefähr 909155; da diese unbrauchbare Art aber nicht weiter fortgepflanzt wird, so vermindert sich jetzt ihre Zahl. Cleve, April 1870. C. Hasskarl. Gelehrte Gesellschaften. Sitzungen der französischen Akademie der Wis- senschaften. Sitzung vom 31. Januar 1870. Der Secretär legte vor eine Brochure von Ramon de 1a Sagra: „Description et culture de Yortie de la Chine.“ A. Cha- tin reicht ein eine Abhandlung: Ueber die Ursache des Aufspringens der Antheren. Er bespricht die Rolle des Exotheciums oder der ersten Membran der Anthere bei den Er- scheinungen des Aufspringens und kömmt zu dem Schlusse, dass diese in den meisten Fällen sehr wahrscheinlich, in einigen be- stimmt, in einigen anderen aber absolut nicht vorkommt. Sitzung vom 21. Februar 1870. Duchartre übergab eine Abhandlung von Prillieux: Ueber Eisbildung im Innern der Pflanzen. Bei zarten, saftigen Pflanzentheilen, welche einer Temperatur von mindestens 2 oder 3° ober oder unter Null ausgesetzt waren, wird man leicht 157 die Anwesenheit von Eisstücken innerhalb des Zellgewebes er- kennen. Diese Eisstückchen sind. verschieden vertheilt, bei eini- gen Pflanzen sind sie nahe zur Oberfläche, bei andern tiefer im Rindenparenechym oder im Marke. Untersucht man z. B. den ge- frorenen Blattstiel des Veilchens oder Schöllkrautes, so findet man, dass er in ungewöhnlicher Art angeschwollen; macht man einen Querschnitt und entfernt die Epidermis, so findet man den Anschwellungen entsprechend ‘grosse Mengen von Eisstückchen. In diesen Pflanzen findet man in den Petiolen 3.grosse Eisstücke, in anderen Petiolen, z. B. jenen der Rosenmalve, findet sich nur ein Stück, welches einen vollkommenen Eiscylinder bildet. Diese Stücke sind nicht aus homogenen Eismassen gebildet, sondern sind aus neben einander liegenden möglichst paralielen Bisnadeln zusammengesetzt. Sie sind senkrecht auf die Oberfläche ver- theilt und erinnern an die sog. Basaltsäulen. In deren Innern finden sich Luftbläschen, welche sich bildeten, als die Flüssigkeit in welcher sich diese Luft befand, fror. Prillieux hat zahlreiche Beispiele der verschiedenen Gestaltungen und Vertheilungen des Eises in seinem der Akademie tiberreichten Memoire mitgetheilt, sie reichen hin, wie er glaubt, um festzustellen, dass die Bildung des Eises in den lebenden Geweben der Pflanze unter dem Ein- flusse des Frierens ein normaler Zustand ist. — Zuweilen ent- wickeln sich die Eisstückchen so, dass sie das Gewebe, in wel- chem sie sich befinden, zerreissen. — Man hat Pflanzen gesehen, versehen mit glänzenden Lamellen gestreiften (striee) Eises von der Grösse eines Daumens, welche sich regelmässig an den Sten- geln bilden; allein diess sind besondere Fälle einer excessiven Entwickelung. Die Räume, wo sich das Eis bildet, sind von unveränderten Zellen begrenzt. Die Parenchymzellen, in welchen sich die Lu- cken zeigen, losgelöst und von einander getrennt, aber nicht zer- rissen. - Die Räume der lebendigen Gewebe, in weichen sich die An- häufungen des Eises absetzen, verursachen gewöhnlich keinen er- heblichen Schaden der Pflanzen. Tre&cul bemerkt hiezu: Als er im Beginne des Winters 1848 auf 1849 in Arkansas reiste, sah er am Grunde vertrockneter und entblätterter Krautstengel von 1,5 Meter Höhe solche Eis- gebilde, wie sie Prillieux zuletzt erwähnt. Viel bemerkenswerther sind die Fälle an Pflanzen von 10 Meter. Höhe. Hier. sassen am Grunde viele glänzende Eisstücke. 158 Der Stengel war nicht viel stärker als ein kleiner Finger, es war unmöglich, dass das Wasser dieser Eisstücke (glagon) nur von jener Stengelpartie herrührten, an welcher sie sich befanden. Woher kam es? Es scheint wahrscheinlich, dass das Wasser von den Wurzeln heraufgestiegen, und an dem Grunde angelangt, sich: an die Pfanze in obgenannter Form angehäuft hat. Chatin besprieht die Rolle der zweiten Membran bei den Ursachen des Aufspringens der Antheren; ist ausser allem Zweifel, dass sie in zahlreichen, z. B. wo sie ganz fehlt, keine Function hat; in einigen Fällen ist sie wegen ihrer steinigen (pierreuse) Struetur ein Hinderniss beim Aufsprin- gen; eine bestimmte exclusive Function hat sie aber bei solchen Arten, wo sie allein die Klappen der Antheren bilden. Sitzung vom 28. Februar. A. Trecul veröffentlicht die dritte Partie seiner Abhandlung über die Stellung der Spiralgefässe (trach6es) bei den Farnen. Die Akademie beschliesst, diese Arbeit, trotzdem sie den statutenmässigen Raum bedentend überschreitet, in der gan- zen Ausdehnung in Comptes rendus aufzunehmen. Sitzung vom 7. Februar. A. Tre&eul überreicht die vierte Abtheilung seiner obener- wähnten Abhandlung unb schliesst hieran Bemerkungen über die Verästelung und Knospung der Rhizome einiger Farne. Die Akademie dehnt ihren obigen Beschluss auch auf diese Vorlage aus. Duchartre übergibt eine Abhandlung Prillieux’s: Ueber den Einfluss des blauen Lichtes auf die Erzeugung . von Amidon im Chlorophyll. Die negativen Resultate Fa- mintzins veranlassten Prillienx zu neuerlichen Versuchen. Er liess Sonnenlicht durch einen blauen Schirm fallen und benutzte Lampenlicht nur dann, wenn er kein Sonnenlicht haben konnte. Die Versuche wurden mit einer Spirogyra-Art angestellt. Er füllte ein sehr kleines Fläsebehen mit Wasser, in welches er die Pflanze hineingab, nachdem er sich vollkommen überzeugt, dass all ihr Amidon verschwunden. Dann liess er es längere Zeit im Finstern. —Nun werden alle Vorsiebtsmassregeln auseinander- gesetzt.— Der erste Versuch währte eine Nacht und einen Tag, der zweite drei Nächte und zwei Tage. In beiden Fällen, insbe- sondere dem letzteren, wurde die Bildung kleiner Amidonkörner 159 im Chlorophyli constatirt. P. ist demnach im Widerspruche zu Famintzin geneigt anzunehmen, dass Amidon nicht allein durch Einfluss des gelben, sondern-des am meisten brechbaren Lichtes (zwischen blau und violett) hervorgerufen werden kann. Hierauf legte Duchartre vor, von Cave: Ueber die freie centrale Placenta bei den Primulaceen. Sitzung vom 21: März. Der Präsident des Instituts ersucht die Akademie, ein Mit- glied bezeichnen zu wollen, welches in 'der nächsten General- sitzung am 6. Aprit einen Vortrag halten wird. Treeul veröffentlicht den fünften Theil seiner Bemerkungen. Chatin überreicht den Schluss seiner Abhandlung über das Aufspringen der Antheren. Er bespricht die Rolle der dritten Membran (des Endotheciums), der Septa und des Connectiva. Ramon de la Sagra richtet an den ständigen Secretär einen Brief: „Ich habe die Ehre, der Akademie eine Copie der Zeichnung zu übersenden, welche ich dem Briefe des Herm Sau- valle, Besitzer in Cuba, entnehme. Sie stellt eine Königspalme dieses Landes dar, welche neun aus dem Stamme entspringende Aeste hat. Da in den Werken Fälle von ästigen Palmen selten vorkommen, hielt ich es der Mühe werth, auf diesen Fall hinzu- weisen. Diese Königspalme heisst Oreodoxa regia, sie ist eine der imposantesten Arten dieser Familie. Dieses wunderbare In- dividuum findet sich auf der Farm Mariana zu Baracea. Herr Sauvalle tbeilt mir mit, dass er ein Exemplar der Vuelta. de ce- bajo besitzt, welches drei Aeste hat.“ Personalnachrichten. Vietor v. Janka ist zum Custos der botanischen Abtheilung am ungarisehen Nationalmnseum in Pest ernannt worden: —r. Th. Caruel hat sein Amt als Professor der Botanik aa der pharınaceutischen Schule in Florenz niedergelegt und ist dasselbe dem Professor Parlatore übertragen worden. --T, 160 Anzeige. Das Herbarium des verst. Lehrer Echterling in Blomberg mit circa 3000 Speeies und 1000 Doubletten in Conceptpapier, die deutsche, besonders nordwestliche Flora umfassend, ist billig zu verkaufen. Adr. erb. Gutsbesitzer Becker in Röhrentrupp bei Detmold, Fürstth. Lippe. Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- 29. gegangenen Beiträge. Hasskarl: Ueber PAllydrum lanuginos. aus dem Bull. d. 1. soe. Bot, de France. 1869. . Memoixres de l’Acad. imp. d. sc. de St. Petersbourg. Tom. 13. nr. 8. — Tom. 14 nr. 1—7. « Bulletin de l’Acad. imp. de St. Petersbourg. Tom. 14. nr. 1-3. . Kurz: Report on the vegetation of the Andaman Islands. Calcutta. 1870. . Catalogus seminum in horto botan. Matritensi an. 1869 collectorum. . A. Gremli: Beiträge zur Flora der Schweiz (Nachtrag zur Excursionsflors) Aarau 1870. Enth, u. a.: Vorarbeiten zu einer Monographie d. schweiz. Brombeeren. . Verhandlungen der k. k. Zool. bot. Ges. in Wien. Bd.19 mit 18 Taf. 1869. 36. Hasskarl: Commelinaceae. Vindob. 1870. . A. de Candolle: Prodr. Syst. nat, regni veget. T. XVl. Sect. 1. Paris 1869. . Dr. R. Scheffer: Het geslacht Diplanthera C. & Sol. Buitenzorg 1869. M. Neumann: Die Kunst der Pflanzenvermehrung durch Steck- linge, Steckreiser &c. 3. Aufl. von Hartwig mit 32 Abbildungen. Wei- mar, bei Voigt. 1870. 15 Ngr. . A. Sauter: Flora des Herzogihumes Salzburg. 3. Theil. Laubmoose. 1870. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F, Neubauer’schen Buch druckerei (Chr. Krug's Wittwe) in Regensburg. FLORA. NM 11. Regensburg. Ausgegeben den 20. Mai. 1870. Imkalt. Dr. J. Müller: Neue Flechten. — Ders.: Neue Apoceyneen aus Neu-Caledonien. — Gelehrte Gesellschaften. — Personalnachriehten. — Notiz. — Verzeichniss der für die Sammlungen der königl. botan. Gesell- schaft eingegangenen Beiträge. En U Neue Flechten von Dr J. Müller, Conservator hb. DC. 1) Diploicia epigaca Mass. var. major, thallo K+ Ca CI=*) valide evoluto candido ambitu pulchre lobato-effigurato haud arcte adpresso, apotheciis junioribus caesio-pruinosis dein nigris planis majoribus demum 1—1’/, mm. latis, aseis 8-sporis, sporis 18-23 mikr. longis. — Hab. in monte Grand Muveran supra Bex,: cire. altit. 6000 ped., cum Lecidea Hookeri, Dacampia Hookeri, Poly- blastia Sendtneri, Patellaria carneo-albida, Biatorella hemisphae- rica Anzi, et Sphaerella Schäreri Anzi. Sporae et asci nec non lamina ut in speciminibus bene evo- lutis varietatis 8. intermediae Schrad. circa Monspelium lectis, et ambitus sporarum ut in Hepp Abbild. Fl. Europ. t. 17. fig. 144. 2. Lecanora (sect. Ochrolechia) megalocarpa Müll. Arg. Thallus K #+ Ca Ol = membranaceo-cartilagineus, sublaevi- gatus, dein tartareus et gleboso- v. undulato-subareolatus, demum in herbario flavicans, albus, margine tenuissimus et sericeo-albus *) Conf. ad cl: Nyland. in Flora 1869 p. 442. Flora 1870. 11 162 et sensim evanescens. Apothecia'sessilia, juniora margine erassis- simo integro cincta, albido-carnea, evoluta ampla, 3—5 mm. lata, margine valido erebre undulatissimo einceta, semper pallide car- nea, mox superficie plus minusve rugulosa v. subtuberculata. La- mina Jodo coerulescens, K aurantia inferne autem in regione medullari adjuneto Ca Cl. non tincta. Asei cylindriei. Sporae in aseis tantum 2-nae v. 4-nae, uniseriales, evolutae 80 mikr. lon- gae et 45 mikr. latae. Habitat in montanis ad corticem truncorum annosorum La- rieis, pulcherrime supra Bex, ig monte Grand Muveran ad termi- num arborum. Nuli nisi Lecanorae pallescenti et L. tartareae affinis. A priore differt apotheciis amplis valde undulato-crenatis haud prui- nosis pallide carneis, et ascis eylindrieis et oligosporis, et ab af- finiore posteriore differt: medulla ope K flavicante et adjuncto Ca Cl non sanguineo-tineta, apotheciorum margine valde undu- lato-crenato, asceis oligosporis et cylindrieis. — Evidenter pro I. pallescente d. albo-flavescente Schaer. Enum. p. 79 pro parte ha- bita fuit, sed Lichen albo-flavescens Wulf. in Jacgq. Colleet. vol. 8. p. 111. t. 5. fig. 1 (1789) in Quercu Robore crescens, apotheciis diametro vix 2', mm. attingentibus margine integro cinctis flavo-aurantiacis, tantum ob loeum arboreum nec saxatilem a Z. tartarea, dubitanter distinetus, a nostra planta diversus est. — Am- bitus sporarum ut in Hepp Abbild. Fl. Europ. t. 7. fig. 622, 3, Liceat de Gyalectae lecideopsis (Mass. Misc. p. 39, 1856) variationibus quaedam addere. Thallus quidem satis constans, tenuissimus, argillaceo-albes- cens et continuus, sed apothecia eorumque structura mire lu- dunt. Juvenilia leviter tantum e thallo hemisphaerico-emergunt et Verrucariam thallo concolorem, se. excipulo omnino thallode tectam simulant et diametro 2), mm. aequant; mox dein sen- sim sensimque magis emergunt et margo exterior thallodes e ver- tice radiatim rimoso-rumpitur in lacinulas 4—6 v. saepissime 5, paulo inaequales, quarum apices demum iterum saepe bilobi eva- dunt. Hae laciniae dein eo magis peripheriam versus retrahun- tur quo margo proprius olivaceo-nigricans et integerrimus cum lamina evolvitur, in aliis tamen speeiminibus mox laudato modo quasi evanescunt et tantum latere exteriore apotheeia obtegunt, in aliis autem, saltem pro parte, diu persistere solent et faciem alienam fallacem praebent.. Apotheeia evoluta %ı—*%ı, mm. lata, 163 margine exteriore tantum vestigiis laciniarum 5-—I0-crenulata sunt v. demum omnino integra evadunt, caeterum ludunt disco planiusculo aut depresso-urceolari, magis minusve olivaceo-nigri- cantia, nunc magis opaca, nunc statu madido magis tremellino- subpellueida. Epithecium leviter fuscescens. Lamina hyalina v. subhyalina. Hypotbecium cerassum, olivaceo- v. Zumoso-fuscescens. Paraphyses tenues. Asei quoad numerum sperarum summopere ludunt, saepius 6-spori, alii autem saepe oceurrunt 4-—-5-Sspori, aut 7—8-spori, alii demum rariores 2—3-spori, et unum vidi in- tegrum 1-sporum, .Sporae vulgo eo ampliores quo minus in aseis numerosäe, longitudine 18—35 mikr. et latitudine 9-16 mikr. ludunt. In fauce quadam silvulae frondosae Bois d’Onex, prope Ge- nevam legi cum Acarospora Heppii. 4.-Biatora incrustans Mass. v. athallina, thallo om- nino defieiente, apotheciis exiguis ex parte luridescentibus, sporis 7-9 mm. longis fere duplo longieribus quam latis. — Hab. in praeruptis frigidis et ventosis montis Grand Muveran, supra Bex, altitud. 6000 ped., cum Microthelia hecatonspora v. athullina mixta. — Sporae latiores quaın in forma normali, ambitu ut in Hepp Fl. Eur. t. 76. fig. 584. 5. Biatora Cadubriae Mass. Sched. p. 176 var. sym- phicarpoides. Thallus obsoletus. Apothecia fuscescentia, pallidius et ob- seurius variegata, mox plicatim spurie plus minusve gibboso-mul- tiplicia , simplicia juniora %0—-"/i mm. lata, spurie symphi- carpea diametro 1 mm. v. paulo ultra aequantia, demum subinde obseure lurido-fuscescentia, sed haud nigricantia, epithecium sem- per pallidum. Habitat ad pedem montis Grand Muveran supra Bex, ad truncos denudatos lente putrescentes Coni- ferarum, rarius ad eorum corticem, loco dieto: Pont de Nant, cum Buellia parasema d. saprophila. Primo intuitu ob thalli defectum et apotheeia irregulariter accrescentia species diversa videtur, sed structura fructuum satis durorum et reactio jodina partium optime cum forma normali speciei quadrapt et apothecia juniora caeterum bene conveniunt. Sporarum minutie (6—8 mikr.) etiam a simili Biutora porphyro- spoda Anzi Sym. p. 13, et Lich. rar. n. 339 et a reliquis subsi- ı1* 164 milibus distinguitur. Planta nonnihil fallax, primo intuitu facile pro forma fuscata Lecanorae sarcopis (Wahlenb.) Nyl. in Flora 1869 p. 412 haberi potest. — Ambitus sporarum ut in Hepp Abbild. Fl. Europ. t. 96. fig. 845. 6. Biatora (sect. Lecidea) annularis Müll. Arg. Thallus K= Ca Cl = effusus, tenuissimus, tartareo-fari- nosus, niveus, hypothallo distincto destitutus, v. omnino evanes- cens. Apothecia arete sessilia, juniora crassius, evoluta tenuius marginata, evoluta °/o—"'/ıo mn. lata; diseus niger et epruinosus, planus v. leviter convexus; margo semper prominens, niger et latere interiore annulo caesio-pruinoso diseum eleganter eingente praeditus, caeterum supra et extus ad latera niger. Lamina spo- rigera ampla, subbyalina v. superne pallide aeruginoso-fuscescens, solutione jodina pulchre et pure coerulescens; epithecium fumoso- v. demum aeruginoso-fuscescens, hypothecium erassum pallide ni- grum y. aeruginoso-nigricans; paraphyses conglutinatae; asci 8-spori, ampli, ventricoso-obovati, cire. 100 mik. longi et 40 mikr. lati, apice rotundato-obtuso incrassati. Sporae 22—26 mikr. lon- gae, 14—17 mikr. latae, late ellipsoideae, utrinque saepius late rotundato-obtusae. Habitat in monte Grand Muveran supra Bex, in saxis caleareis ventosis paulo supra arborum termi- num, cum Lecidea petrosa Arn., et Solorina bispora Nyl. Cum pluribus offert affinitatem. A L. turgida recedit forma apotheeiorum et sporis minoribus, a L. coerulea differt praeter alia sporis multo majoribus, : A simili Porpidia trullisata distin- guitur margine intus fantum pruinoto, extus undique nudo, apo- theciis atris et sporis majoribus. Lecidea zeoroides Anzi Symb. p. 17 et exs. n. 357 dein minutie et angustie sporarum et theca- rum et paraphysibus solutis longius dista. A L. pelrosa Arn. Lich. Fragm. 4 autem, cui etiam proxime accedit, discernitur apo- theciis junioribus minus crasse marginatis minusque gyalectiformi- eoncavis, -evolutis magis-adpressis minus duris haud annulatis, lamina sporigera fere duplo altiore (!), ascis multo amplioribus, sporis ambitu latioribus utrinque rotundatis et hypothec. et epi- thec. paulo aliter coloratis. In omnino iisdem paucissimis speci- minibus caeterum ante aliquot menses colorem aeruginosum hypo- thecii et epithecii longe minus distinctum observavi quam nu- perrime, illae partes enim potius fumoso- v. fuscescenti-nigrican- 165 tes erant hine inde tantum lenissime fumoso-coeruleseentes, — Ambitus sporarum ut in Hepp Abbild. Fi. Europ. t. 74. fig. 656 ad dextram. 7. Biatora (sect. Lecidea) Muverani Müll. Arg. Thallus K = Ca Cl = tartareo-farinosus, tenuis, hinc inde subundulatus v. ad vestigia dendritico-effusa v. minute depresso- glebulosa depauperatus, candide albus, indeterminatus, evolatus, contiguus, haud rimosus, protothallus indistinctus; apotbecia nu- merosa, superficialia, laxe sessilia, basi constriets quasi substipi- tata, in thallo albissimo aterrima, evoluta %—1!/; mm. lata, ju- niora exigua, concava, prominenter marginata, dein plana, demum leviuscule convexa saepeque centro umbonata aut irregulariter lirelliformi-costata, intus ‘undique aterrima, sicea madidaque te- naciter dura; hypotheecium latum, fusco-atrum; lamina circ. 40 mikr. alta, pallide fusca et solut. aquosa Jod. impure coerules- cens; paraphyses arete conglutinatae; thecae cylindrico-obovatae eirc. 30 mikr. longae, superne 8—11 mikr. latae, apice obtuso in- crassato-solidae; sporae in aseis octonae, biseriales, parvae, 10 —12 mikr. tantum longae, ellipsoideae, utrinque rotundato-obtu- sae, rarius late ovoideae, dimidio longiores quam latae. Habitat in rupibus calcareis montis Grand Muveran paulo supra terminum arborum, eum Polyblastia Sendineri et helvetica, Sphaerella Schaereri. Anzi, Biatorella hemisphaerica Anzi. Prope Leeideam emergentem et L. juranam locanda est. Spe- cies colore thalli, forma et duritie apotheciorum, colore laminae undique fusco et minutie sporarum insigniter distineta et elegans. A subsimili Biatora nivea Müll. Arg. in Flora 1868 p. 391. dif- fert hypothallo non coerulescente, thallo pure albo et apotheeiis multo magis elevatis, junioribus neutiguam subimmersis. — Am- bitus sporarum ut in Hepp Abbild. Fl. Eur, t. 83. fig. 715. 8. Biatora (sect. Lecidea) deplanatula Müll, Arg. Thallus K = Ca Cl = effusus, tenniter subleproso-tartareus, contiguus v. demum: tenuiter fracto-rimulosus, e vireseente fuscus, superficie sublaevigatus ; protothallus peculiaris deficiens; apo- thecia extus intusque nigra, primum innato-adpressa, urceolata et exigua, dein adpresso-sessilia mox late aperta et persistenter de- planato-plana, anguste marginata, evoluta */—*ıo mm. lata, re- liqua saepius °%/,,—*ıo mm. lata; lamina hyalina v. subinde le- viter nebuloso-coerulescens, angusta ; epithecium nonnihil coeru- ‚166 lescenti-fuscum v. demum nigricans, hypothecium crassum fusco- nigrieans; paraphyses laxae ab aseis facile segregatae, temuissi- mae, flexuosae, apice incrassato-clavatae, elava vulgo obliqua sub- coerulescenti-nigra; asci obovoideo-cylindrici, eirc. 35 mikr. tan- tum longi et 9 mikr. lati, apice parum pachydermii, sölutione jo- dina cum paraphysibus cupreo- v. fusco-tincti; sporae oetonae, simplices, byalinae, 8—11 mikr. longae, 2!,—3-plo longiores quam latae, ovoideo- v. ellipsoideo-subfusiformes, utrinque obtusius- eulae. . Habitat in fragmentis saxorum erraticorum ad pedem montis Sal&öve prope Genevam. Affınis Lecideae sylwicolae Fw., Körb. Syn. p. 254, quacum reactione jodina convenit, sed differt (ex specim. Körb. in hb. Müll.) apotheciis planis et paraphysibus minime conglutinatis. A Lecidea erratica Körb. Parerg. p. 223 recedit sporis majoribus magis oblongatis et paraphysibus, et dein a Lecidea expansa Nyl. in Flora 1865 p. 355 seu L. dispansa ejusd. 1. c. 1866 p. 117, quacum apotheciis convenire videtur, reactione. jodina omnino alia. — Ambitus sporarum ut in Hepp Abbild. Fl. Europ. t. 84. ig. 731. 9. Patellaria (sect. Sceoliciosporum) atroviridis Müll. Arg. Thallus K= Ca Cl = subtenuis granulatus v. subinde areo- lato-granulatus effusus, siceus virens humectatus intense subatro- viridis. Hypothallus distinetus nullus. Apothecia arcte sessilia, evoluta %/ı—*/ıo mm. lata, raro ?/,o mm. diametro attingentia, sem- per plana et tenuiter marginata, atro-fusca v. subatra, intus einerea, wargine integrg nonnihil nitidulo.. Hymenium eirc, 50 mikr. al- tum; hypothecium incolor aut pallide fuscescens, lamina hyalina, epithecium coerulescenti-fuscum. Gelatina bymenialis cum ascis et paraphysibus solutione aquosa jodina pulchre cupreo-tincta, haud coerulescens. Paraphyses subliberae, superne modiee in- crassatae. Asci 45 mikr. longi, subeylindriei, superne 10 mikr. lati aut angustiores et mediocriter pachydermei, Sporae videntur 8-nae, in ascis leniter contortae, 35-40 micr. longae, insigniter tenues, acieuliformes, superne paullo crassiores at diametro ibi- dem vix 2 mikr. aequantes, extra ascos haud v. vix tortae, sae- pius fere omnine rectze, tenuissime et subindistincte pluriseptatae. Habitat in lapidibus arenaceis ad sepes prope Veyrier, ad pedem montis Salevae. nn 367 A speciebus edifis Scoliciospori jam apotheciis planis et re- actione jodina recedit, et a Lecidea egenula Nyl. in Flora 1865 p. 147, cui propius accedit, thallo optime evoluto granuloso ali- ter colorato, apotheciis duplo majoribus, epithecio colorato et spo- ris majoribus differt. — Sporae extra ascos ambitu ut in Hepp Abbild. F}. Eur. t: 60. fig. 518. 10. Sagedia (seet. Thelidium) Schleicher: Müll. Arg. Thallus K —= Ca Cl == effusus, contiguus, tenuiter farinoso- tartareus, superficie subplicato-verruculosus, argillaceo-albidus, hypothallo distineto destitutus. Apothecia in verrucis mastoideis conico-semiglobosis cinereo-farinosis inclusa, apice tantum nigro opaco primum impresso-punctato dein sensim amplius infundibuli- formi-umbilicato emergentia, tota cireiter dimidia altitudine in thallo nidulantia; epithecium dimidiatum,, a nucleo ellipsoideo paulo altiore quam lato et basi breviter in alveolum saxi immerso mox fere tota longitudine secedens eique tantum vertice adhae- rens et subhorizontaliter expansum. Massa hymenialis sieca pal- lide fuscescens, solutione aquosa jodina xoerulescens. Asci late ventrieosi, gibboso-obovoidei, sporis vix triplo longiores, basi bre- viter angustati, mox diffluentes. Paraphyses indistinetae. Spo- rae in ascis octonae, hyalinae, 2-loculares, cylindrico-ellipsoideae, utrinqgue subrotundato-obtusae, medio haud constrietae, valde lepto- dermeae, 22—30 mikr. longae, 10-12 mikr. latae, ut in Hepp Abbildungen Spor: FI. Europ. t. 50. n. 441. — Habitat in saxis calcareo-schistosis montis Grand Muveran Alpium helvet. supra Bex, paulo supra casulam La Larze dietam. Affinis est Thelidio Ungeri Körb. Syst. p. 348 et Verrucariae Ungeri Garovagl. (quae etiam includit Thelidium galbanum Körb., s. Sagedia Borreri Hepp Fi. Eur. n. 441), et quoad thallum et sporas eum specimine prope Kitzbühel lecto T’helidii Ungeri optime quadrat, sed differt omnino apotheeiis fere undique strato thallode tectis et forma epithecii. Structura apotheciorum cum Thelidia pyrenophoro Kbr. s. Verrucaria Pseudo-Dufourii Garov. Tent. quadrat, sed apotheeia s. perithecia paulo minora, thallus haud laevigatus et aliter coloratus, sporae optime evolutae et per- multze visae semper minores et 2-locnlares, nec 4-loculares. In- super ab ambabus recedit reactione jodina, — Inter species nu- perius a cell. Nyland., Arnold, Th. Fries, Garovaglio, Baglietto editas.nibil inveni eui Sagedia Schleicheri adscribi potuisset. — Am- bitus sporarum ut in Hepp Abbild. Fl. Eur. t. 50. fig. 441. 168 11. Arthopyrenia cinereo-prwinosa Mass. var. Me- zerei, thallo albescente laevigato maculari-efluso haud limitato mox ex Majore parte evanescente v. circa perithecia anguste per- sistente, peritheciis parvulis saepe nonnihil confluentibus primum einerascente-nebulosis et impuris saepe areola nigra cinctis sae- pius deplanato-convexis et vulgo opacis demum post evanescen- tiam thalli A. punctiformem (Hepp E. Fl. n. 453) simulantibus, theeis cylindrieis, sporis evolutis 15—18.mikr. longis et tantum 2—2'/,-plo longiorihus quam latis utrinque rotundato-obtusis, he- misporis leviter panduriformibus (ut in Hepp Abbild. Fl. Europ. t. 53, fig. 456 Fraxinea, sed ambitu minus oblong.). — Hab. in caulibus Daphne Mezerei, prope Genevam. 12. Microthelia hecatonspora Anzi Neosymb. p. 12, var. athallina, thallo deficiente, apotheeiis (opacis rugulosis) saxi alveolis ex majore parte immersis. — Hab. in monte Grand Muveran, supra arborum terminum, eum Biaiora inerustante V. athallina mixta. — Sporae ut in Caliciis, 5—6’/, mikr. longae, 2—2'/, mikr. latae, ambitu ut in Hepp Abbild. Fl. Eur. t. 81. fig. 710, leviter minores quam in M. hecatonspora Anzi Neosymb. p- 12 et Exs. n. 489. Neue Apocyneen aus Neu-Caledonien, eingesandt von Dr. J. Müller, Conserv. hb. DC. MHeurckia Müll. Arg. nov. gen, Calyx quincuncialiter 5-partitus, intus eglandulosus. Corolla hypocraterimorpha; tubus eylindricus, alte staminiger; lobi (e centro fioris visi) dextrorsum contorto-imbricativi, in alabastro erecti; faux exappendiculata. Stamina 5, cum lobis corollae alternantia; filamenta brevia, antherae triangulari-ovoideae, acuminatae, basi obtuse bilobae, praeter apicem tota longitudine pollinigerae, longi- trorsum et leviter introrsum birimosae. Grana pollinis simplieia. Discus hypogynus eylindrico-tubulosus. Ovaria duo distineta, in stylum communem abeuntia; stigma bieuspidatum, basi annulato- dilatatum. Placentae media altitudine collateraliter biovulatae. Ovula hemianatropa, adscendentia. Fruetus gemini v. abortu s0- litarii, drupacei; epicarpium membranaceum, mesocarpium coriaceo- earnosum, endocarpium subosseum. Semen in quaque drupa soli- tarium, latere affıxum. Spermodermium tenue, rigidum. Albumen ne an 269 parcum, carnosum. Embryo rectus, cotyledones oblongato-ovatae, angustae; radicula superior. Arbuscula Novae Caledoniae, glabra, semperflorens. Folia quaternatim verticillata, breviter petiolata, lanceolata, dense pen- ninervia et integra. Cymae in apice ramulorum quaternatim ver- tieillatae, parviflorae. : Eine ausgezeichnete Gattung, die neben Huntera, Kopsia und Ochrosia zu stehen kommt, und die ich in freundlicher Dankbarkeit Hrn. :Prof. Dr. Henri van Heurck, in Antwerpen widme. Da nämlich die .Diatomeceengattung Vanheurckia Brebiss. keinen Anklang fand, so benütze ich die Gelegenheit, unter Vermeidung einer Formwiederholung, diesem trefflichen Gelehrten ein blei- bendes Denkmal zu stellen. 1, Heurckia semperfiorens Müll. Arg., foliis quater- natim verticillatis lanceolatis obtuse aeuminatis basi breviter cuneatis, peduneulis folia subaequantibus, cymis confertifloris, pe- dieellis calyce 2—4-plo longioribus validiusculis, ealyeis laciniis triangularibus acutis glabris tubo corollae 4-plo brevioribus, lobis corollae ovatis obtusis tubo 2—2’/,-plo brevioribus, urceolo hypogyno cerenulato, ovariis glabris, drupis sessilibus ellipsoideis utrinque obtusis. Habitat in Nova Caledonia: Vieillard n. 915, 917, Deplanche n. 63. in hb. Van Heurck et in hb. DC. Eine weitere Ausführung obiger Art, sowie auch der nachfol- genden neuen Apocyneen aus Neu Caledonien, wird im 2ten Heft der Neuen Pflanzen aus dem Herb. Van Heurck erscheinen. Das erste Heft dieser Publikation wird sehr bald erscheinen. 2. Alyxia disphaerocarpa van Heurck et Müll, Arg., foliis ternatim vertiecillatis brevissime petiolatis spathulato- sublinearibus rotundato-obtusis coriaceis, pedunculis axillaribus 3-—7-loris, pedicellis calycem subaequantibus, calyeis laciniis tri- angularibus margine eiliatis, corollae tubo usque ad medium cy- lindrico dein anguste obovato, lobis orbiculari-ovatis rotundato- obtusis vix trientem tubi aequantibus, fructibus in calyce geminis v. abortu solitariis e sphaeris parvis duabus v. abortu unica for- matis, sphaera superiore breviter apiculata. Petioli 2 mm. longi. Limbus foliorum 3-4 em. longus, 3—7 mm. latus. Corollae 5-—-6 mm. longae. Sphaerae fructuum dia- metro 4 mm. aequantes. Habitat in Nova Caledonia: Vieillard n. 951, er.) 3. Alyxia leucogyne van Heurck et Müll. Arg., foliis quaternatim verticillatis longius petiolatis in genere magnis_ ob- longo-ovatis late rotundato-obtusis basi euneato-angustatis coria- ceis, cymarum ramulis tetragonis oliganthis, pedicellis crassis pau- eibracteolatis, calyeis laciniis triangularibus acutis dorso puberulis, ovariis breviter et molliter albido-farinoso-tomentellis, lomentis biartieulatis in calyce stipitatis utroque articulo ellipsoideo utringue subacuto, isthnro albido-tomentello. Ramuli tetragoni. Petioli 2—2"/, em. longi. Limbus foliorum 7-9 em. longus, 2%/,—4 em. latus. Lobi’®alycis 1°%/ mm. longi. Stipes lomenti 5 mm. aequans; artienli 10—13 mm. longi et 6—7 mm. lati. Habitat in Nova Caledonia: Deplanche n. 944. 4. Alyzia glaucophylla van Heurck et Müll. Arg., foliis ternatim verticillatis breviter petiolatis obovatis basi cuneatis apice late rotundato emarginatis coriaceis glaueis, eymis axillaribus 2—-5 floris brevissime pedunculatis, pedicellis tomentellis imo apice bibracteolatis, ealycis laciniis e basi angulari obtuse producto-acu- minatis undique griseo-tomentellis tubo -evoluto corollae 4-plo brevioribus, tubo corollae superne vix distinete latiore, lobis an- guste lanceolatis eireiter ?/, longitudinis tubi aequantibus, 6varlis dense griseo-tomentellis. Rami obtuse trigoni, ad nodos tumidi. Petioli 2—3 mm. longi; limbus foliorum 2',—3 cm. longus, 12—18 mm. latus. Corolla aperiens 8 mm. longa. — Affinis A. buxifoliae -R. Br., sed folia non apposita, nec ovaria glabra. Habitat in Nova Caledonia: Vieillard n. 947. 5. Alstonia quaternata van Heurck et Müll. Arg., ramulis tetragonis, foliis quaternatim verticillatis in quoque ver- ticillo decussatim conferto-oppositis, longias petiolatis elliptico- lanceolatis obtusis basi euneato-angustatis, cymis in apice ramu- lorum quaternatim vertieillatis pluries dichotome divisis confertim multifloris, bracteis semiorbiculari-ovatis, ealycis laciniis ovatis obtusis glabris, tubo corollae paulo infra medium ventricoso et staminigero, lobis lanceolato-obovatis obliquis ?/, tubi aequantibus, ovariis glabris. Petioli 2-4 em. longi. Limbus foliorum evolutus 10—13 cm. longus et 25—32 mm. latus, foliorum superiorum multe v. ‚ Pluries minor. Flores aperientes 6—7 mm. longi. Habitat in Nova Caledonia: Deplanche n. 456. Fr 6. Alstonia. Legouiziae van Heurck et Müll. Arg., ramulis trigonis, foliis ternatim verticillatis subspathulato-lanceo- latis late rotundato-obtusis basi cuneate-angustatis, cymig in apice ramulorum ternatim vertieillatis multifloris, bracteis semiorbieu- lari-ovatis, ealycis laciniis semiorbiculari-cvatis late rotundato- obtusis glabris, tubo corollae supra trientem paulo latiere et sta- minigero, lobis elliptico-sublinearibus obtusis eire. %s longitudinis tubi acquantibus, ovariis glabris. Rami adulti teretes, juniores foliosi trigoni. Petioli 5—8 mm. longi.: Limbus foliorum 4'/—7 em. longus, 10—13 mm. latus, Corolla aperiens 5 mm. longa. — Inter A. plumosam Labill. Sert. austro-caled. t. 32 et A. Vieillardi intermedia. Habitat in Nova Caledonia: Vieillard n. 920. Wir widmen diese Species der Madame Lenormand in Vire, welche so viele Jahre hindurch als gute Pflanzenkennerin durch Mitarbeiten am Herbarium Lenormand, durch Besorgung eines Theiles der Tauscharbeiten und durch ausgezeichnete elegante Präparation so vieler und so schöner Algen ihrem Gatten eifrig zur Seite stund und sich dadurch um die Wissenschaft verdient gemacht hat. . 7. Alstonia Vieillardi van Heurck et Müll. Arg, foliis oppositis lanceolato-ellipticis v. elliptico-lanceolatis utrinque acutis tenuiter coriaceis subtus velutino-pubescentibns, cymarım ramis elongatis 2—4-chotome divisis, ramulis divergentibus pau- eifloris, braeteis ovatis subacutis, pedicellis sub calyce unibraeteo- latis, ealyeis laciniis late ovatis subacutis trientem tubi corollae aftingentibus margine glabris, lobis corollae elliptico-linearibus obtusis tubum fere aequantibus, ovarlis glabris. Ramuli juniores obtuse tetragoni, tenuiter velutino-pubescen- tes. Petioli 2—-2'/, cm. longi, more ramulorum vestiti. Limbus foliorum 14—16 cm. lengus, 6—7 cm. latus, foliorum sammorum duplo brevior et triplo et ultra angustior. Flores aperientes 15 mm. longi. Habitat in Nova Caledonia: Vieillard n. 924. — Species oculatissimo detectori dicata. 8. Alstonia Deplanchei van Heurck et Müll. Arg,., foliis oppositis cuneato-obovatis apice late rotundato emarginato- retusis coriaceis, eymis parvis contractis subpaucifloris, braeteis late ovatis obtusis glabris, corellae tubo fere ad trientem altitu- 172 dinis paulo- latiore et staminigero, lobis tubo 2'/,-plo brevioribus Yineari-elliptieis, ovariis glabris. Seminibus lineari-elliptieis com- pressis hine subobtusis illine sensim in cuspidem bilobatam ab- euntibus utraque extremitate longius ciliatis. Ramuli juniores subalato-tetragoni. Folia numerosa. Petioli 5—8 mm. longi. Limbus foliorum 3—6 em. longus, 12-25 mm. latus. Tubus corollaee 5 mm. longus. Follieuli 5 em. longi, 3 mm. lati. Habitat in Nova Caledonia: Deplanche n. 462, 462 bis. — Species oculatissimo detectori dicata. 9. Alstonia Lenormandi van Heurck et Müll. Arg., foliis oppositis lanceolato-obovatis rotundato-obtusis basi cuneatis coriaceis, eymarum ramis et ramulis elongatis valde patentibus, bracteis triangulari-ovatis, pedicellis infra medium bracteolatis, calycis laciniis semiorbieulari-ovatis obtusis margine glabris, co rolla gracillima, tubo lobis duplo breviore infra faucem constrieto, lobis lanceolato-linearibus, staminibus medio tubi insertis, ovariis glabris, seminibus fusiformibus compressis utrinque sensim cuspi- dato-angustatis in margine tota longitudine rufo-ferrugineo-ciliatis, ciliis mediis brevioribus. Petioli 8—-12 mm, longi. Limbus foliorum 6—-9 cm. longus, 1—3 cm. latus. Calyx tantum 1 mm. longus, fere globosus. Co- rolla aperiens 6—7 mm. longa. Habitat in Nova Caledonia: Vieillard n. 919. — Species amicissimo R. Lenormand dicata est. Gelehrte Gesellschaften. ‘Die „Soeiete royale Danoise des sciences“ in Copenhagen gibt neben historischen und mathematischen Preisfragen folgende naturhistorische : Il rögne encor quelque doute et quelque incertitude relative- ment aux diverses manieres dont peut se faire la ramification, question qui est en connexion 6troite avec celle de lorigine pre- miere des boutons. On admet gensralment que, chez les plantes phanerogames, la ramification commence par des points veg6tatifs speeiaux qui se forment ä& l’aisselle des feuilles placees immediatement sous ie mamelon terminal de l’axe, tandis que chez les Cormophytes 175 (notamment les Lycopodes et les Fougeres), elle est dueä la bi- furcation de ce mamelon. II existe toutefois des observations qui semblent indiquer qu’une ramification analogue se rencontre aussi chez quelques Phanerogames, ce qui permettrait d’expliquer soit certaines anomalies dans la position des axes (chez la Pi- tis), soit des d&placements des feuilles et des axes (chez les So- lanees), soit enfin Pabsence de braci6es (chez les Bryonia, les Cyclanthera et plusieurs Asperifoliae). De möme on manque encore de renseignements suffisants relativement ä& la genese des boutons et & la ramification chez certaines inflorescences atrophices. Il importerait sourtout que ces points fussent &claircis pour le „Cyathium“ de l’Euphorbe, les recherches faites jusqw'ici sur son developpement semblant indiquer, contrairement & l’opinion generalement admise aujour- d’hui, que ce „Cyathium‘ est une fleur et non une iuflorescence. Comme il n’est pas sans interöt pour la morphologie que les doutes mentionnes ci-dessus soient dissip6s, la Societe pro- pose sa medaille d’or en r&compense & celui qui r&soudra d’une maniere satisfaisante la question suivante, savoir si la bifurea- tion du mamelon terminal de l’axe joue un röle dans la ramifi- caiion chez les Phanerogames, et, dans ce cas, lequel. A ce travail sera joint un expos& du developpement du „Cyathium“ de l’Euphorbe. Les me&moires devront &tre accompagnes des dessins et des pröparations n&cessaires. Les r&ponses & ces questions peuvent &tre £Ecrites en latin, en francais, en anglais, en allemand, en su&dois ou en danois, Les mömoires ne doivent pas porter le nom de l’auteur, mais une devise, et renfermant le nom, la profession et adresse de l’au- teur. Les membres de la Societe qui demeurent en Danemark ne prennent point part au concours. NLa r&compense accordee, pour une reponse satisfaisante & une des questions proposees, est la medaille d’or de la Societe, d’une valeur de 50 ducats danois. Les m&moires doivent_ötre adresses avant la fin du mois d’Oetobre 1871& M. le Conseiller J. Japetus Sm. Steenstrup, secretaire de la Socidte. 174 Personalnachrichten. Unser Landsmann, Dr. F. Müller, hat seine Stellung als Direetor des botanischen Gartens in Melbourne (Süd-Australien) dem er die besten Jahre seines Lebens gewidmet, niedergelegt. in den letzten Jahren war derselbe sehr leidend und desshalb, indem er Secbäder gebrauchte, längere Zeit von Melbourne ab- wesend. Indessen hat es auch den Anschein, als hätten seine Verdienste nicht die verdiente Anerkennung gefunden. In seiner Eigenschaft als Botaniker der Regierung wird er jedoch weiter wirken; an seiner Stelle ist Fergusson zum Direetor des bo- tanischen Gartens gewählt worden. —T. Borodin ist an Stelle des verstorbenen Kareltschikoff zum Professor der Botanik am agronomischen Institut in Peters burg ernannt worden. —r. Dr. L&eveill&, der Hauptvertreter der Myeologie in Frank- reich, ist am 3. Februar in Paris gestorben. Er wurde am 28. Mai 1796 zu Crux la Ville im Nievre-Departement als Sohn wohl- habender Landleute geboren, studirte in Paris Mediein und liess sich daselbst nach beendeten Studien als praktischer Arzt nie- der. Die Mussestunden, die ihm sein Beruf liess, widınete er mit Vorliebe botanischen Studien. Unter seinen Werken sind be- sonders hervorzuheben: Recherches sur P’hymenium des Cham- pignons (1837) und Me&moire sur le genre S, Eorefium (1848). Die neueren Arbeiten über Uredineen und Ustilagineen basiren vorzugsweise auf seinen Vorarbeiten. —T. Das Bulletin de la societ& botanique de France meldet den Tod des Directors des botanischen Gartens zu Pondichey, Per- rottet. Ein Datum ist jedoch nicht angegeben. —t. Die Freunde und Schüler des verstorbenen Prof. Kirsch- leger haben eine Subseription eröffnet, um eine Marmorbüste desselben in dem Saal der pharmaceutischen Schule in Strass- burg aufzustellen. S —T. Botanische Neuigkeiten im Buchhandel. Algerie, Exploration seientifigie de ? —. Botanique, par MM. Cosson et Durieu de Maisonneuve. 3 Bände mit 90 Tafeln. Paris, Gide, Bauer und Detaille. 300 Fres. Baillon H.: Monographie des Legumineuses — Papilionacdes. Il. Paris, Hachette et Co. 10 Fres. —: Monographie des Prottacees. Ill. Paris, Hachette et Co. 2 Fr. 50 c. Bunge A.: Generis Astragali species Gerontogaeae. Pars al- tera: Specierum enumeratio. Leipzig, Voss. 2’ Thlr; Caspary, R.: Die Nuphar der Vogesen und des Schwarzwaldes, Halle, Schmidt. 2?/; Thlr. Corenwinder, B.: L’arachide, son fruit, P’huile et le tourteau, quon en retire. Lille. Gimbert: L’Eucalyptus globosus, son importance en agricul- ture, en hygiene et eri medecine. Ire partie. Paris et Cannes. Jaeger, A.: Musei Cleistocarpi. Uebersicht über die Cleisto- carpischen Moose. Berlin, Friedländer und Sohn. !, Thlr, Kerner, A.: Die Abhängigkeit der Pflanzengestalt von Klima und Boden. Ein Beitrag zur Lehre von der Entstehung und Verbreitung der Arten, gestützt auf die Verwandtschaftsver- hältnisse, geographische Verbreitung und Geschichte der Cy- tisus-Arten aus dem Stamme der Tubocytisus D. C. 4. 48 S. mit einer Tafel. inatbrack, Wagner. 60 Nkr. Lagre&ze-Fossat, A.;: Deux observations de botanique cyn£ge- tique. Moissae. Meinshausen, K.: Synopsis plantarum Diaphoricarum florae .Ingricae, oder Notizensammlung über die mannigfaltige Ver- wendung der Gewächse Ingriens. St. Petersburg, Münx. 24 Ngr. Roumeguere: Cryptogamie illustrde, ou histoire des familles naturelles des plantes acotylödones d’Europa.. Famille des Champigeons. Avec planches. Paris. Ruprecht, F. J.: Flora Caucasi. Pars 1. Leipzig, Voss. 3 Thlr. 7 Neger. Thomö&, Dr. O. W.: Ueber Befruchtungs-Erscheinungen bei den höheren Pflanzen. Mit Illustrationen. Leipzig, E, H. Meyer. 15 Ngr. Vianne: Prairies et plantes fourrageres. Avec 170 figures. Paris. nu 176 Notiz Von dem Unterzeichneten können noch folgende Sammlun- gen aus dem Herbarium Hepp bezogen werden, worunter sich viele Seltenheiten befinden: 442 verschiedene europ. bestimmte Flechten zu d. Preise v. fr. 66.30 377 ” br} 17 ” „.ı Kr} 7.97 56.55 320 ” ” ” „» ” »» 48.— 22 exotische Flechten »» nun. 6.60 470 versch. europ. Moose, sehr reichlich, benannt „ „„ 35— 410 ” ” ”„ ” »„» 32.— Leightons Lich. brit. exs. fase. in, 350 No, „ 100.— Hepp Abbildungen der Sporen d. Flechten Europ. 110 Tafeln 4. mit Synonymenregister „42.50 . Von der grossen Hepp’schen Sammlung der Flechten Eu- ropa’s, 962 No. mit den je 1000fach vergrösserten Sporenabbil- dungen ist gegenwärtig nur noch 1 vollständiges Exemplar ab- zugeben. Genf, den 30. April 1870. Dr. J. Müller, Conservator. hb. DC. Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. Atti del r. Istituto Veneto tom. 14. nr. 9—10. — 15. 1-3. 1869-1870. . Sitzungsberichte der k. Akademie der Wiss. Wien. Math.-naturwiss, Bl. Erste Abthlg. Bad. 59. Heft 3—5. — 60. 1, 2. 1869. Ders. : Zweite Abthilg. Bd. 59. 4, 5. — 60- 1, 2 Sagot: Fxploitation des foröts de la Guyane frangsise. Paris 1869. (Aus Revue maritime et coloniale.) Dr. R. Scheffer: Observv. phytographicae pars u. Buitensorg , Nov. 1869. Jahrbücher d. nassau. Vereins f. Naturkunde. Jahrgang 2i u. 22, Wies baden 18678. \ 2 j 5 5 FSOBE Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauerschen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. NM 12. Hegenshurg. Ausgegeben den 24. Mai. 18709. Mit Halbbogen 6 des Repertoriums für 1869, Inhalt. Lahm: Lecides Helibomii n. sp. — Literatur. — Gelehrte Gesellschaften. — Literarische Notizen. ° Leeidea Hellbomii nsp. Herr Dr. Hellbom zu Örebro sandte nr freundlichst im vorigen Herbste eine Anzahl schwedischer, zum Theil noch un- bestimmter Flechten, die er in den Provinzen Nericke und Her- jedalen gesammelt hatte, und unter welchen meines Erachtens sich einige bis jetzt nech :nicht beschriebene Species befinden. Während deren Benennung und Veröffentlichung dem Hrn. Hell- bom überlassen bleibt, möge eine derselben, welche ich zu Ehren des Entdeckers und im Hinblicke auf seine Verdienste um die lichenologische Erforschung der Heimath und der Lappmark ins- besondere, Lecidea Hellbomii zu nennen mir gestattet habe, für ihre Diagnose hier eine Stelle finden. Thallus farinoso-tartareus, tenuis’ contiguus, sordide fusce- scens linea atra limitatus, Apothecia atra, opaca, mox inaequa- liter turgescentia, immarginata, dein globosa et undique collicu- losa, minutam rubi fructum assimilantia, singulis collicolis, ‘bene discretis, numero viginti et pluribus, altitudinem 150—160 Mik. attingentibus. Hypothecium densum atro-fuseum; epithecium tenue, obscure smaragdulum; hymenium, 40 Mik. altum, dilutius coloratum. Paraphyses conglutinatae, indivisae. Sporae in aseis saccatis minutissimae, octonae, hyalinae, ovoideae, 5—-7 Mik. lon- gae et 3—4 Mik. latae, fere semper bene evolutae. Ad saxa granitica. prope Vredstorp in provincia Nerike. Flore 1810. 12 178 Wie die vorstehende Diagnose schon ergibt, ist die Wachs- thumsweise des Apotheciums eine eigenthämliche. Das Hyme- nium wächst nämlieh rascher als das Hypetheeium , und wie bei vielen Arten der Gattung Gyrophora, bei denen ein gleiches Ent- wicklungsgesetz waltet, das Hymenium sich in Rillen zusammen- schiebt, ballt es sich bier zu kleinen Kügelchen, wie Querschnitte durch den Thallus sofort erkennen lassen. Junge Apothecien der Flechte und die völlig entwickelten eollieoli ähneln äusserlich einer kleinfrüchtigen Buellia psenctata, während die Färbung des Hymenium, sowie Grösse und Gestalt der Sporen an Zecidea dis- pansa Nyl. erinnern. — Von Lecidean Bolryocarpa Nyl. (Plora v. 1865 S. 603), welche ich nur aus der Beschbreihung kenne, unter- scheidet sich Lec. Hellbomii durch die Gestalt der Sporen, die Färbung des epithecium und hypotheeium, und insbesondere da- durch, dass bei ihr nicht mehrere Apothecien zu einem capitulum sich vereinigen. Noch sei hier bemerkt, dass unter den Flechten aus Herje- dalen sieh auch die bisher nur aus Norwegen bekannte Bialorina seposita Th. Fries (Bot. Notis. 1867) befand, deren Sporen jedoch häufig auch 4-zellig auftreten. Münster, 2, Mai 1870. . Lahm. Literatur Arkeiten der botanischen Section für Landesdurchforschung von Böhmen, enthaltend den ersten Theil des Prodro- mus der Flora von Böhmen, Von Lad. Gelakovsky. (Archiv der naturw. Landesdurchforschung von Böhmen. L Band, II. Abth.). Prag 1869. Commissions-Verlag von Fr. Rivnac auch u. d. b. T.: Prodromus der Flora von Böhmen, enthaltend die wildwachsenden und allge- mein cultivirten Gefässpflanzen des Königreiches, Selhst- verlag des Comite’s. 1867. VIIL 112 S. Lex.-8, Seit dem Erscheinen von Neilreich’s Flora von Nieder-Oester- reich gelangte in Oesterreich keine so bedeutende Arbeit ans Tages- licht als der vorliegende Prodromus der Flora von Böhmen. Es ist diess eine durch und durch kritische und verlässliche Arbeit, 178 welche um so mehr an Werth gewinnt, als sie von dem Species- macherschwindel recht weit entfernt ist. Der Verfasser hat die Schätze des böbmischen Museums in ausgiebiger Weise benützt, das Land zum grössten Theile selbst gesehen, ist gegenwärtig im Rufe des ersten Floristen Böhmens — es ist also ganz natürlich, dass er auch etwas Tüchtiges leisten konnte. Die Diagnosen der Pflanzen sind stets nach der Natur mit Zugrundelegung der besten Quellen, namentlich von Koch’s, Döll’s, Neilreich’s, Grenier’s u. A. Florenwerken gegeben worden. Inder Auffassung des Artbegriffes stiamt er im Wesentlichen Neilreich und denjenigen bei, welche die Methode des Zusammenziehens befolgen. Eine Betrachtung der Standorte zeigt, dass bisher folgende Gegenden Böhmens am besten untersucht worden sind, nämlich die Umgebung Prags, Nordböhmen, die Gegenden am Erzgebirge, der Böhmerwald und einzelne Punkte im südlichsten Landestheile, namentlich die Wittingauer und Budweiser Gegend, dann einiger- massen auch die Zbirover Gebirgslandschaft, während noch be- deutende Flächenräume in Mittel-, Ost- und Südböhmen so gut wie gar nicht bekannt sind. Doch aber kann die Summe der böhmischen Pflanzenarten, als vollkommen bekannt angenommen werden, indem gerade die noch wenig besuchten Gegenden, mehr dureh negative Charaktere, durch Armuth an Pflanzenformen sich auszuzeichnen scheinen. Dass aber doch noch einige Arten auf- zufinden sein werden, haben gerade die letzten Jahre wahrscheinlich gemacht, deren jedes noch eine, oder eine paar neue Arten ge- bracht hat, Eine allgemeine Schilderung des Vegetationsganzen, sowie auch ein Verzeichniss der grundsätzlich nicht aufgenommenen Arten, deren angebliches Vorkommen in Böhmen zweifelhaft oder erwiesen unrichtig ist, wird am Schlusse des ganzen Werkes ge- geben werden. Das vorliegende Heft enthält die Gefässkrypto- gamen und Monocotylen. Die Vorrede ist vom 3. August 1867 datirt, ebenso findet sich 1867 auf dem zweiten Tittel vor; während auf dem Umschlag folgendes zu lesen ist: Arbeiten der botanischen Section in den Jahren 1864-1868, welche auf drei unpaginirten Blättern ebenfalls . Celakovsky bespricht. Wir wünschen dem Buche eine möglichst grosse Verbreitung, dem böhmischen Comite viel Ausdauer und Mittel, um seine Zwecke durchzuführen, denn solche Arbeiten fübren zu einem grösseren und bleibenderen Ruhme, als die leidigen Parteikämpfe, welche in 12 ® 180 diesem schönen Lande so viele Kräfte der Wissenschaft entziehen. Dass aber die Wissenschaft alle Parteien versöhnt, beweist der erste Band des „Archiv’s für die naturwissenschaftliche Landes- durchforschung von Böhmen,“ (deren Seetion III für Botanik ist) hier sind die hervorragensten tschechischen und deutschen Gelehr- ten Böhmens vereinigt, um die Kenntnisse über das Vaterland zu befördern. Die Ausstattung lässt nichts zu wünschen, wenngleich für den floristischen Theil ein kleines 16° Format vielleicht zweck- mässiger gewesen wäre, freilich war dies nicht möglich in Berück- sichtigung des Umstandes, dass dieser nur ein kleines Bruch- stück des ganzen Bandes bildete. —1—g— Index Seminum horti botanici Berolinensis 1869. Die letzte (24.) Seite des Cataloges enthält die Beschreibung eines neu aufgefundenen Hieracium-Bastardes, von dem äusserst fleissigen Dr. Ascherson in Berlin. Hieracium Garckeanum Asch., ist ein Bastard von H. praealtum Vill. und H. tridentalum Fr. Diese Pflanze wurde vom Custos Dr. Garcke, bei einer gemein- samen Reise im Juli 1868 in Böhmen am Fusse der Sudeten, zwischen Johannesbad und Freiheit entdeckt, von Dr. Ascherson in den Berliner botanischen Garten eingeführt, wo sie blühte und sich durch Stolonen fortpflanzt. —1-8— Nieuwe Bijdragen tot de Kenniss der Cycadeön door F. A. W. Miquel. Zesde Gedeelte. Overgedrukt uit de Ver- slagen en Mededeelingen der Koninklijke Akademie van . Wetenschappen, Afdeeling Natuurkunde. 2de Reeks. Deel IV. Amsterdam, C. G. van der Post 1869. 15 5 — Erschien auch: französisch: Nouveaux materiaux pour servir & la connaissance des Cycadees. Mit dieser Parthie schliesst der Verf. seine neuen Beiträge und bietet uns eine übersichtliche Revision und Classification der Cycadeen. 2181 Bei Genus Cycas werden zuerst die Griffith’schen Cycasarten richtig gestellt. Zwischen 0. Jenkinsiana und C. pectinata ver- mochte Miquel nach Vergleich der Abbildungen keinen Unter- schied zu finden. Da vorauszusetzen ist, dass Grifäth die C. pectinala Ham. kannte, so schliesst hieraus Miquel, dass C. Jenkin- siana vielleicht nur ein provisorischer Name war. Dass (\ eirci- nalis Griff. auf die Abbildung im Hortus Malabaricus begründet und identisch wäre mit ©. Rumphii, welche im botanischen Gar- ten von Calcutta und in den Werken Roxburgh’s als C. cireinalis steht, bezweifelt M., da die Beschreibung ( des Carpophylis nicht mit jener von C. Rumphii stimmt. Von Cycas Armstrongii Miq. erhielt er aus Gent von M. van Houtte ein Blatt, welches von Neu-Caledonien herrührt und älter ist als das aus Kew; er beschreibt beide. Von ‚Encephalartos Gellinckii Lehm,, welches zu ‚E- eyeadi- folius gezogen wurde, erhielt M. ein Originalexemplar von wenig vorgeschrittenem Alter. Die Pflanze wird beschrieben. Verschaffelt sandte an den botanischen Garten von Utrecht unter dem Namen Zamia cycadifolia den seltenen Encephalartus caffer. van Houtte sandte sowohl Macrozamia Pauli Guilielmt und M. tenuifolia Hort. Kew. Miquel hat Bedenken gegen deren Vereinigung. Miquel ist dagegen, dass De Candolle (im Prodr. XVI.p. 538) Sectio Microcycas zu einer selbstständigen Gattung erhebt. Er schreibt dieses Resultat dem Umstande zu, dass De Candolle von den 26 erwähnten Arten nur 6 sah und diese auch nur in getrockneten und unvollständigen Exemplaren. Ebenso verwirft er bei Zamia die von De Candolle vorgeschlagenen zwei Grup- pen Chigua und Euzamiue als künstliche, welche die verwandte- sten Pflanzen trennt und die verschiedensten in eine Gruppe vereinigt. Mehrere Sendungen belgischer Gärten machen ihm möglich, auch hier mehrere Arten besser zu beschreiben, so Za- mia Yatesii und Z. angustissima, zu welcher er auch Z. multi- foliata A.DC. zu ziehen geneigt wäre. Die Z. Potemkinii scheint ein junges Exemplar von Z. Loddigesii zu sein. Z. floridana A. DC. ist die echte Z. pumila L. Schliesslich wird eine aus Me- xico von A. Verschaffelt importirte, in den Catalogen als Zamia fusca latifolia angeführte Pflanze als Z. Verschaffelti n. sp. be- schrieben und von Z. muricata unterschieden. Sein im Prodromus Syst. Cycad. entworfenes System erlitt von DC. im Prodromus Abänderungen, welche er nicht billigt. _ en 182 Nach dem grandiosen, M. zur Verfügung gestandenen Material, entschloss er sich zu naehfolgendem Arrangement, zu welchem er die einzelnen Arten hinzusetzt. Ord. Cycadeae. Trib. I. Cycadinae. — I. Cycas L. 15 sp. $. 1. ovulis tomentosis emersis; $. 2. ovulis glabris, carpopbylli marginibus basi immersis. a) petiolo lateribus spinuloso; b) petiolo inermi. Trib. II. Stangeriene. — II. Stangeria Th. Moore 1 sp. | Trid. HI. Encephalarteae. — III. Macrozamia Miq. 8 sp. $. 1. Genuinae; $. 2. Parazamia Miq.; $. 3. Lepidozamia Miq. IV. Bowenia Hook. fil. 1 sp. — V. Emncephalartos Lehm. 1 sp. 8.1. foliis linearibus; $.2. foliislaneeolatis; 8. 3. foliis elliptieis oblongisve, utplurimum utroque margine spinulose dentatis; $. 4. foliis latis glaueis praesertim margine inferiore lobato- dentatis. Trib. IV. Zamieae. — VI. Dioon Lind). 1 sp. VII. Ceratozamia Ad. Brongn. 3 sp. $. 1. genuinae, petiolis aculeatis, foliolis praesertim iuvenilium latiuseulis; $. 2. species petiolo inermi foliolis lineari-angu- stis insignis. VIIL Zamia L. exel. sp. 23 sp. $. 1. petiolis aculeatis, foliolis magnis. — a) glabris, b) subtus furfuraceis, c) multiiugis angustis; — $. 2. petiolis inermi- bus. — a) foliis latis vel latiuseulis. — f apice obtuso irre- gulariter serrulatis. — 7 apice obtuso vel acuto aut acu- minato magis distinete serrulatis quandoque et in margine descendentibus. — b) foliolis lanceolatis. — 7 integerrimis. fr serrulatis. — c) foliolis anguste linearibus, Wir haben zu jeder Gattung die Zahl der Species hinzuge- setzt; hieraus ist ersichtlich, dass bis jetzt 64 Species bekannt, von weichen in Amerika 27, Afrika 13, Asien 11, Nen-Holland 13 Arten vorkommen. Den Schluss der sehr lehrreichen Abhandlung bilden nach- folgende Notizen: Oycas celebica M. bildet einen Theil des Synonyms von C. Rumphii. — C. Thouarsii R. Br. hält Miquel De Candolle ge- genüber für nicht zweifelhaft. C. inermis Lour. will M. mit DU. als Art trennen. Die zwei zu ‚Encephalartos longifolius gezoge- 183 nen Varietäten sind auszuschliessen. Die Varietät Hookeri DC. ist ein echter Repräsentant der Art. EB. brachyphyllius == E. caf- fer. Dioon strobile Lem. = D. edule. Dem Namen Zamia Cki- qua Seem. gebührt vor Z. Lindleyi die Priorität. Z. latifolia Lodd. ist sehr wahrscheinlich ein Jugendzustand von Z. furfura- cea, — Z. mexicana Mig. ist eine Jugendform der sehr variablen 2. Loddigesii. — Z. Galeottii De Vriese = (eralozamia mexi- cana Brongn. —g-1— 1869. Supplementum ad Indicem seminum anni 1868 quae hortus botanicus imp. Petropolitanus pro mutua com- mutatione offert.. Accedunt animadversiones botanicae nonnullae 34 8. 8. Diese Supplemente, welche gewöhnlich botanische Bemerkun- gen enthalten, sind insoferne sehr werthvoll, weil oft kritische Revisionen von ganzen Gruppen als auch neue Arten in ihnen aufgestellt werden. Auch dieses Heftchen enthält von $. 10-38 solche werthvolle Beigaben von den beiden Oberbotanikern Maxi- moviez und Regel, dann von Herder und vom Custos Glehn. Be- sonders zn erwähnen sind die Mittheilungen über Azalea. sinen- sis Lodd. (p. 11), Crataeva falcata DC. (p. 15), Trifolii seetio Involucrarium Hook. (p. 27) von Maximoviez. Enumeratio spe- eierum Calatheae generis in hortis eultarum (p. 13) von Regel. Ersterer hat wieder manche wichtige Mittbeilung über die Flora Japans hier niedergelegt. Es wäre wünschenswerth, wenn diese Supplemente noch mehr Verbreitung fänden, als diess auch schon bis jetzt der Fall ist. 3 —1— Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Botanische Section. » In der Sitzung vom 10. Februar hielt Herr Limpricht einen Vortrag über die Flora des Isergebirges. Die Flora des Isergebirges steht mit der des benachbarten Riesengebir- 184 ges im innigsten Zusammenhange; sie repräsentirt die Pflanzen des schlesischen Vorgebirges und stimmt auf den Kämmen und höchsten Erhebungen (2800--3500°) fast durchweg mit den Vor- kommnissen der oberen Waldregion überein. Ein höheres Inte- resse gewinnt sie jedoch durch das zahlreiche Auftreten alpiner Arten: einige derselben, wie Adenostyles albifrons Rehb., Hiera- cium alpinum L., foliosum und H. Lohemicum Fr. sind wegen ihres sporadischen Vorkommens am Thesenhügel (2400) gewiss als eingewanderte Colonisten aufzufassen, während Rumex alpi- nus L. und Archangelica officinalis Hoffm. einzig um die Bauden unter dem Schutz des Menschen gedeihen, Anemone alpina L., - Epilobium trigonum Schrank und Ribes petreum Wulf. am Buch- berge im Erlöschen sind und Sweertia perennis L. (kl. Iser) und Rubus Chamaemorus L.,(Kuhhübel) an zwei geschützten Oertlich- keiten kleine alpine Inselchen zusammensetzen ; — nur Üoeloglos- sum albidum Hartm. (Buchberg), Gnaphalium norvegieum Gunner Aconitum Napellus L., Gentiana asclepiades L. und Asplenium alpestre Roth haben auf den höchsten Erhebungen grössere Aus- breitung erlangt. Minder zahlreich sind die Laubmoose vertreten, deren primäre Heimath über der Grenze der Fichte liegt, was nur in dem Man- gel grösserer Felsbildungen und baumloser, trümmerreicher Gi- pfel und in dem ausschliesslichen Vorwalten von Fichtenwäldern und Hochmooren seinen Grund hat, da sonst Moose sich leichter den klimatischen Veränderungen anschmiegen, als Phanerogamen. Allerdings bleibt damit das Fehlen von Hypnum sarmentosum Whlög. und Sphagnum Lindbergii Schpr. auf den ihrer Existenz sehr günstigen Isersümpfen noch unerklärt. Herr F. Junger jun. sprach tiber hypocotyle Knospenbil- dung krautiger Pflanzen, welche unterhalb der Keimblätter am sogenannten hypocotylen Achsentheile auftritt. Diese Bildung wurde an Anagallis arvensis, Antirrhinum majus und Euphorbia Peplus wiederholt beobachtet. Es brechen in der Mitte oder im unteren Theile des über der Erde befindlichen hypocotylen Ach- sengliedes bald in grösserer (8—10) bald in geringerer (2—4) Anzahl freie accessorische Knospen hervor, die entweder eine ge- legentliche oder eine wesentliche Bedeutung für die Pflanze ha- ben. Gelegentlich kann diese Bildung bei Anagallis genannt werden, da die später zu Sprossen auswachsenden Knospen ein kümmerliches Wachsthum zeigen, wesentlich bei Antirrhinum und Euphorbia, wo diese Sprosse beitragen, das Habitusbild za ver- BERNIE ET 185 vollständigen. An Anagallis und Antirrhinum kommen en den hypocotylen Sprossen dieselben Variationen in Betreff der Anzahl der Wirtelglieder (zweiblätterige nebst 3—4 blätterigen) zur Er- scheinung wie man dieselben zuweilen in. den oberen Wirteln der Hauptachse und der gewöhnlichen Sprosse findet. Die bypo- cotylen Sprossen scheinen häufig als sogenannte Wurzelsprosse aufgefasst zu sein, da die wahren Bildungsstätten dieser Knos- pen später nicht mehr deutlich ersichtlich sind, auch das hypo- cotyle Stengelglied selbst oft zur Wurzel gerechnet wird. Allein die wahren Wurzelsprossen führen anfänglich ein unterirdisches Leben, im Gegensatz zu den von ihrem Ursprung an oberirdi- schen bypocotylen Sprossen. Letztere können, wen man will, als eine Mittelbildung zwischen Wurzelsprossen und Achselspros- sen betrachtet werden. In der Sitzung vom 10. März sprach ‘Herr E. Junger jun. über tricotyle Embryonen; die Summe der Gattungen, in welchen dergleichen Fälle beobachtet worden, beläuft sich bis jetzt auf 49. Ferner berichtete derselbe über ungleichspreitige wirtelig gestellte Blätter, wo das eine Blatt des Wirtels eine be- trächtlich geringere Fläche besitzt als das andere, was von Keim- blättern besonders an Pflanzen mit krummläufigem Keimling (wie 2. B. an Agrostema Githago), von Laubblättern an Libonia flori- ‘bunda C. Koch wiederholt geprüft werden konnte; hieran reiht sich die merkwürdige Thatsache von sogenannten ungleichseitigen Blättern, ‘deren Hälften eine ungleiche Grösse besitzen, was an ‘den Anfangsblättern der Zweige von Urtica urens constant auf- tritt und allein nur durch das in verschiedener Höhe beginnende Austreten der seitlichen Nerven in die Blattfläche bedingt wird. Schliesslich gab derselbe Bemerkungen über einzeln gestellte Co- tyledonen dicotyler Pflanzen. In der Sitzung vom 24. März machte Hr. Dr. phil. W. 6. ‚Schneider Mittheilung über die im vorigen Jahre von ihm zu- sammengebrachten für Schlesien neuen Arten und Formen der Gattungen Peronospora und Cystopus. Von Peronosporen sind bis jetzt in Schlesien 40 Arten auf 137 Nährpflanzen, von Cystopus 5 Arten auf 27 Nährpflanzen ge- funden worden. Herr Apotheker Werner legte eine Sammlung von 35 einhei- mischen, 43 angebauten Hölzern aus der Gegend von Jutroszin vor, welche von Herrn Apotheker Mortimer Scholtz daselbst auf das. Sorgfältigste durch Abschleifen, Lakiren und Sublimati- IB6 siren präparirt ist und ausgezeichnete Stämme von Rosa canine, Evonymus europaeus etc. enthält. Herr Dr. Engler hielt einen Vortrag über die im vorigen Jahre in Schlesien nen aufgefundenen Pflanzen, resp. Fundorte, und legte Exemplare derselben vor, und Herr B. Stein übergab ein Verzeichniss neuer Arten, resp. Fundorte schlesischer Flechten. F. Cohn, Secretär d. 8. K. k. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Februar — April 1870. Herr Juratzka beschrieb zwei neue Moose.aus dem Urge- birge Steiermarks und Kärntens, nämlich Webera Breidleri und Jungermannia Reichardti. Hr. Dr. Reichardt gab zur Nächricht, dass in der Umge- "bung von Leoben die für Steiermark neue Carex pulicaris L. aufgefunden worden sei. Derselbe legte dann vor einen Bericht des Herrn Schulzer v. Müggendorf über seine Reise in den Karpathen des Saroser Comitates, bei welcher Gelegenheit er unter 218 Arten von Pilzen 52 neue vorfand, und ein Manuscript des Hrn. Unterhuber über die Blattstellung des Fruchtzapfens von Ceratozamia mexicana mit Erläuterungen über die Verhält- nisse derselben im Vergleiche mit mehreren ähnlichen Gebilden. Hr. Rogenhofer zeigte eine Abbildung des kürzlich auf dem Terrain des Wiener Bahnhofes der Franz-Joseph-Eisenbahn gefällten Riesenexemplares von Platanus occidentalis L. Der Durchmesser des Baumstammes beträgt 93 Zoll; — eine Scheibe davon findet sich im botanischen Garten. Sr Naturforschende Gesellschaft in Danzig Am 9. Februar sprach Dr. Bail über die Myzxogasteres. Nach einer lebendigen Schilderung ihrer oft äusserst zierlichen Gestalten und lebhaften Farben wies der Vortragende darauf hin, dass die Entwickelungsgeschichte dieser Organismen bis zum Jahre 1857 so unerforscht war, dass er dieselben in seinem damals ge- schriebenen, auf die Bildung der Samen gegründeten Pilzsysteme, nicht unterzubringen vermochte. Die deshalb 1858 von ihm un- ternommenen entwickelungsgeschichtlichen Untersuchungen führten zu Resultaten, welche mit den bis dahin über Pilzentwickelung herrschenden Ansichten in jeder Beziehung im Widerspruch stan- Te 387 den. Da im Dezember. desselben Jahres in der botanischen Zei- tung De Bary eben diesen Gegenstand behandelte, so beschränkte sich Dr. Bail auf eine Bestätgung der von jenem Forscher publi- eirten Thatsachen ia den Verhandlungen der Wiener zoologisch- botanischen Gesellschaft. Obwohl er seine Beobachtungen durch- aus unabhängig von de Bary nnd ohne zu wissen, dass dieser mit demselben Gegenstande beschäftigt war, angestellt habe, ge- bühre, wie er später erfahren, de Bary das Verdienst, die ersten Stadien der Entwicklung bereits 1854 und in den folgenden Jahren aufgefunden und das weitere, später eine vorzügliche, bereits in mehreren Auflagen erschienene Monographie dieser Organismen veröffentlicht zu haben. Nachdem nun der Vortragende eingehend die Entwicklungs- geschichte der Haupttypen Jer Myxogasteres erörtert hat, weist er auf die grosse Bedeutung hin, welche die Erforschung dersel- ben in gleichem Masse für die Zoologie und Physiologie, wie für die Botanik gewonnen hat. Sobald die allgemeine Aufmerksam- keit auf die Entwicklungsgesehichte jener Organismen gelenkt wor- den war, haben sich zahlreiche Gelehrte zum Theil sehr einge- hend mit denselben beschäftigt, unter Andern Wigand, Currey, Carter, Cienkowski, H. Hoffmann, Häckel und Max Schulze, und es haben die Myxogasteres wesentlich mit dazu beigetragen, unsere An- schauungen über das Elementarorgan des Thier- und Pflanzen- körpers „die Zelle“ zu klären. Was die neuere Wissenschaft unter Zelle versteht, wird hauptsächlich an Entwicklungsstufen grade der Schleimpilze dargelegt und dabei auch der geistreichen Arbeit von Ernst Brücke in den Sitzungsberichteu der Wiener Akademie 1862 gedacht. Darauf ging Herr Dr. Bail zur Bespre- chung des neu entdeckten Organismus über, der ihn zu seinem Vortrage veranlasst hat. Auf mit Milch gefüllten Gläsern, in denen Penicillium eulti- virt wurde, fand der Vortragende 1868 einen Organismus, der mit der Lupe betrachtet, wie ein kräftiger Mucor aussah, nach seinen in genanntem Jahre gefertigten Zeichnugen, welehe vor- gelegt werden, aber folgende Eigenthümlichkeiten zeigt: 1. Er entbehrt eines Wurzelgeflechts. 2. Sein Stiel ist mit einem narenchymartigen Gewebe erfüllt, welches sonst bei den Pilzen nicht bekannt ist. 3. Seine äusserst vergängliche an der Spitze des Stieles ge- bildete, kugliche oder längliche Fruchthülle (Sporangium) enthält unzählige, längliche, bis 0,0045 M.-M. lange, kaum bis 0,003 M.-M. 188 breite Samen. Da letztere im Wasser nicht keimten, die Milch aber der zahlreichen Fetttröpfchen wegen ein für entwicklungsge- . schichtliche Studien nicht geeignetes Medium ist, erlangte der Vortragende über die Entstehung des betreffenden Gebildes keinen Aufschluss. Diesen verdanken wir Dr. Brefeld, der den interressanten Organismus, den er Dietyostelium mucoroides nennt, in einer tref- flichen Arbeit in den Abhandlungen der Senckenbergischen natur- forschenden Gesellschaft 1869 behandelt hat. Er fand denselben wie auch früher schon Coemans, der ihn für eine Mucor-Form hielt, auf Mist, und es gelang ihm durch Aussaat seiner Samen in Pferdemist-Decoct seine Entwikelungsgeschichte Stufe für Stufe festzustellen. Sobald der Vortragende jenen Aufsatz erhielt, brachte er wieder Milch in die ihm bekannten Verhältnisse und bereits nach 14 Tagen (am 11. Januar d. J.) erschien auf dersel- ben das Dictyosteium, das er in demselben Glase vorzeigt. Er hat nun, wie er nachweist, die Entwicklung auf den von Brefeld vorgezeichneten Wegen genau nachbeobachtet und dieselbe ist mit unbedeutenden Verschiedenheiten, die hauptsächlich in etwas schnellerer Entwicklung und darin bestehen, dass auch die Stiele der im Mistdecoet erzogenen Pilze nach völliger Zerstörung des Sporangiums meist noch an ihren oberen Enden durch eine be- sondere Masse geschlossen wurden, völlig nach Brefelds Angaben vor sich gegangen. Mit Uebergehung der interressanten Specialitäten, die der Vor- tragende aus seinen eigenen Untersuchungen mittheilte, wollen wir nur seine gegenwärtigen Ansichten über die Stellung der My- xogasteres hervorheben, die mit denen Dr. Brefeld’s übereinstimmen. Aus den Samen der seit 1858 in ihrer Entwicklungsgeschichte gekannten Arten dieser Gruppe tritt die Inhaltsmasse in Gestalt eines oder zweier contraetiler Körper aus, die bald eine Bewe- gungswimper zeigen und sich nun hüpfend oder kriechend im flüssigen Substrate fortbewegen, sich durch Theilung vermehreb: um endlich nach Einziehung der Wimper jene durch ihre bestän- dige Gestaltsveränderung ausgezeichneten Protoplasmakörper dar- zustellen, die wir in den Werken von Ehrenberg, Dujardin und andern Forschern unter dem Namen „Amöben“ dem Thierreich einverleibt finden. Durch Zusammenfliessen zahlreicher solcher Amöben entstehen dann grössere Körper, die als Plasmodien be zeichnet werden. An diesen sind zweierlei Bewegungen wahrzu- nehmen, nämlich die Strömung der Körnchen im Innern und PS Se De Se SEE EUER na 2.5 Ze Fe ER Swen. A Ba . Be RRTER „riet EEERER, ” £ u \ TE zweitens die auffallende Gestaltveränderung der peripherischen - Substanz, in Folge deren.die Plasmodien vollständig umherkriechen. Als Hauptbeispiele werden angeführt die gelben strangartigen Plas- modien von Aetkalium septicum, bekannt als Lohblüthe, da sie aus. der Lohe an die Oberfläche emporkriechen, sodann die von Fries binnen einer Stunde beobachtete Ueberspinnung des Innern sei- nes Hutes durch einen andern Schleimpilz und 3. das von Ber- keley mitgetheilte Emporkriechen eines solchen während der Nacht. auf ein Stück Eisen, -das am Abend glühend bei Seite geworfen worden war. Auch die dreierlei bekannten Ruhezustände. der My- xogasteres werden besprochen. Man wird sich nach dem Gesagten. nicht darüber wundern, dass der Vortragende, wie de Bary, sich bei Beobachtung der erwähnten Thatsachen zu der Erklärung be- rechtigt fühlte, man dürfe die Myxogasieres nicht länger als Ge- wächse betrachten, und sie wie jener Forscher in’s. Thierreich und zwar zn den Ahisopoden verwies. Heute nachdem zufällig genau 11 Jahre verflossen seien, seit seine Beobachtungen in der Sitzung der Wiener zoologisch bota- nischen Gesellschaft vorgelegt wurden, halte er diesen Standpunkt nicht mehr aufrecht. Freilich bilden die Myxogasteres sammt Dictyostelium immer noch eine Gruppe, die sich von den übrigen Pilzen durch wesentliche Momente unterscheidet, aber einmaj schliesst sich Dietyostelium in seiner einfachern Entwicklung schon enger an die Pilze an, denn es fehlen bei ihm die mit einer Bewegungswimper versehenen Schwärmer und aus seinem Plasmodium entsteht, ohne dass dasselbe seine Bildungsstätte verlässt, sofort der gestielte Fruchtkörper. Zweitens aber sind seit 1858. eine Menge Erscheinungen bei den niederen Uryptoga- men, speciell auch bei den Pilzen bekannt geworden, welche den Abstand letzterer von den Myxogasteres weniger gross erscheinen lassen. Wir wissen jetzt, dass die Fähigkeit, schwärmende Sa- men zu bilden, sehr verschiedenen Pilzen, z. B. nach de Bary’s Entdeckung auch dem die Kartoffelkrankheit verursachenden, zu- kommt, und nach Famintzins Entdeckung, dass Schwärmsporen ausser bei den Algen und Pilzen auch bei den Flechten vorkom- men. Wir können in der echten Achlia prolifera Nees, ferner in der 1860 vom Vortragenden zuerst als Achlya intermedia und neuerdings von Leitgeb als Diplanes saprolegnioides beschriebenen Form und in dem zuerst von de Bary publieirten Aphanomyces stellatus Pilze, deren Samen, statt zu keimen, Schwärmer entsen- den. Auch ist bekannt, dass die Schwärmer mancher Pilze in 190 nicht unerheblichem Maasse eontractil sind. Durch Pringsheim ist vor wenigen Monaten bewiesen worden, dass die Verschmelzung zweier Schwärmer bei -Pandorina Morum, einer Alge, ein gesetz- mässiger Prozess ist. Freilich ist nirgends bei den Pilzen beobaeh- tet, dass zahlreiche Schwärmer zu einem Körper verschmel- zen, (aus der Kiasse der Algen könnte man die Vereinigung der Macrogonidien (Al. Braun) des Wassernetzes, Hydrodictyon utri- culatum, als theilweises Analogon anführen), dagegen vereinigen sich sehr häufig andere Pilzzellen, z. B. sämmtliche Samen und Keimfäden einer Penicillium-Aussaat in Mist-Decoet durch Ana- stomose zu einem Ganzen. Dass das Protoplasma der Pilze einer grösseren Selbststän- digkeit fähig sein kann, als man bisher annahm, beweist Bail auch durch den Umstand, dass er in in Maische übergetragenen Achlya-Schläuchen unregelmässige Plasmamassen sich mit einer Membran umgeben und dadurch zu selbstständigen Zellen wer- den sah. Für die Thiernatur der Amöben und Plasmodien schien fer- ner ganz besonders der Umstand zu sprechen, dass dieselben feste Körper, wie es scheint der Ernährung wegen in sich auf- nehmen. Natürlich kann eine solche Aufnahme ins Innere_der Zeile bei den übrigen Pilzen, so weit unsere Kenntnisse reichen, nieht stattfinden, da bei ihnen grössere membranlose Zellen nicht bekannt sind, dass aber eine Aneignung fester Stoffe behufs der Ernährung auch bei unzweifelhaften Pilzen vorkommt, beweist das 1866 vom Vortragenden beobachtete Verhalten feiner in Fleisch- brühe unter Deckglas wachsender Mucor Aeste. Da wo nämlich diese in die Nähe eines. der vielen in der Brühe befindiichen Fettklümpehen kamen, bildeten sie eine Menge sehr feiner und verzweigter Nebenäste, welche sich nach dem Klümpchen hinbo- gen, mit zahlreichen, als Saugwürzelchen aufzufassenden Enden sich an dasselbe anlegten und so ein zierliches Netz, an grössern wohl auch eine gitterartig durebbrochene Kugel darstellten. Endlich hat der Vortragende im Inneren der Stiele von Mx- cor racemosus und Rhizopus wiederholt durch Verdunstung der Flüssigkeit oder Erheben der Stiele aus derselben erzeugte Pro- toplasmaströme constatirt, die ein Anschwellen der Pilzfäden iR ihrem oberen Theile und schliesslich die Bildung der kugligen Frucht ermöglichten. (S. z. B. dessen Arbeit im Osterprogram 1867 der Realschule 1. Ord. zu St. Johann in Danzig, S. 44. Er hältes für wahrscheinlich, dass sich das Sporenplasma voB 11 Dietyostelium (vielleicht auch bei typischen Myxogasteres z. B. Stemonitis) ebenfalls ‚in. Folge von Verdunstung nach der Spitze des Stieles hin zusammenzieht, da er bei mehreren Aussaaten auf Glasplatten anfangs Fruchtträger nur in der verdunstenden Peripherie der Tropfen auf dem Glase in horizontaler Lage fand und einmal einen Fruchtkörper, in dem sich schon das Plasma zur Bildung der Samen getheilt hatte, dnrch Ueberleitung von Mistdecoct völlig in der Weiterentwicklung hinderte. (De Bary hat auch beobachtet, dass junge Sporangien von Stemonitis in Wasser sich unter amöbenartigen Bewegungen flach ausbreiten und alsbald absterben). Von weiteren Experimenten in dieser Richtung, die übrigens leicht ausführbar seien, und zu denen dem Vortragenden nur bisher die Musse fehlte, wäre sicherer Aufschluss, der auch für die Entwicklungsgeschichte anderer Or- ganismen sich nicht ohne Bedeutung erweisen dürfte, zu erwar- ten. Uebrigens entsteht die Frucht auch bei den unzweifelhaften Pilzen durchaus nicht nur nach Einem Typus. So weicht die Bildung der Fruchtkugel von EZurotium aufs Auffallendste von der anderer Pilze ab, und doch gehört Zurotium entschieden zu den Pilzen, da es eine Form des Aspergillus glaucus ist. Zum Schluss referirt Dr. Bail noch über Professor Leitgebs Arbeit über „Neue Saprolegnien“. (Pringsheims Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik, Band VI. Heft 3. 1869.) Dieselbe ist reich an genauen Beobachtungen und interessanten Einzelnheiten, docht glanbt der Vortragende nieht, dass die beschriebenen For- men als Repräsentanten nener Genera anzusehen seien. Die erste Gattung wird auf das ausschliessliche Vorkommen der Zellnetzsporangien basirt, aber Pringsheim hat dieses Organ an einer Saprolegnia direct über einem entleerten gewöhnlichen Sporangium abgebildet, und Bail zeigt seine 1860 gefertigten Zeichnungen über die Ausbildung eines Zellnetzsporangiums dicht unter einem entleerten Saprolegnien-Sporaugium vor, woraus er- hellt, dass das Auftretten derselben ein entschieden mannigfaltiges ist. Die zweite Form, die Leitgeb Diplanes nennt, wagte Dr. Bail, schon als er sie 1860 entdeckte und kurz in dem amtlichen Be- richt der 35. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Königsberg $. 256 unter dem Namen Achlya intermedia besprach, nicht als zu einer besonderen Gattung gehörend zu betrachten. 192 Literarische Notizen. Dr. Venturi gibt (Nuovo giornale botanico italiano vol. IL- N®. 2. April 1870) ein Verzeichniss der im Rabbi-Thal (Provinz Trient) vorgefundenen Moose. Dasselbe ist nach de Notaris geordnet, dessen System sich dureh Einfachheit und Genauigkeit vor allen andern auszeichnet, Venturi ist aber doch hie und da von selben abgewichen und hat einige Modificationen einge- führt. Auch einige neue Arten finden sich, wie Amblystegium pseudostramineum, dem Ambl. stramineum und z. Th. auch dem Amb!. flwitans annähernd, Didymodon alpigenus dem Did. rw bellus nahestehend u. =. f. Endocarpon Guepini Delis. wird von Dr. Baglietto in die Reihe der Lichenes gymnoearpi u. z. in die Nähe von Beppia gestellt und in Guepinella mycrorarpa umgeändert. (l. c.) Professor Gennari bemerkt, dass die von ihm vor einigen Jahren unter dem Namen Cuseuta candicans Genn. versendete Pflanze mit der Cuse. alba identisch sei. Gennari beschreibt in seiner Flora von Caprera eine neue Medicago = Med. ponti- fcalis. In Bezug auf botanische Nomenclatur, über welche bei Ge- legenheit des Congresses in Paris eigene Statuten festgesetzt wurden, hat Prof. Caruel an Prof. De Candolle die Frage gestellt, ob der Name des Autors beizubehalten sei, welcher eine zweifelhafte Art aufstellt, so auch wenn eine solche Species nach- träglich in eine andere Gattung eingereiht wird. — Prof. De Candolle erwiederte hierauf, dass von einem solehen Falle bei besagtem Congresse keine Erwähnung gemacht worden sei, dass jedoch in beiden Fällen der Name des Autors zu verbleiben habe. Dr. Beccari beschreibt eine neue Anonacee von Borneo = Disepalum coronatum und gibt Erläuterungen über den Embryo der Dioscoraceen. Sr. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauerschen Buch- äruckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. NM 13. Megensburg. Ausgegeben den 3. Juni. 1870. Inhalt. Die Blumenausstellnng des bayerischen Gartenbauvereins zu München. — Gelehrte Gesellschaften. — Literatur. — Botanische Notizen. — Anzeige. — Verzeichniss der für die Sammlungen der königl. botan. Gesell- schaft eingegangenen Beiträge. Die Blumenausstellung des bayerischen Gartenbauvereins zu München 1—8. Mai 1870. Der Beginn des Mai brachte uns auch heuer eine Blumen- ausstellung im Glaspalaste, wie es uns der verdienstvolle hayeri- sche Gartenbauverein seit einer Reihe von Jahren zur angeneh- men Gewohnheit gemacht. — Die diessjährige Ausstellung war, bei gleich geschmackvollem Arrangement reicher beschickt als in den Vorjahren, die benützten Räume grösser und glänzender gefüllt, es liegt daher heuer eine noch bestimmtere Veranlassung vor, einen kurzen Bericht darüber zu geben. Das Arrangement war diessmal von Herrn Inspector Effner besorgt worden und wurde allgemein als ein sehr gelungenes bezeichnet. Der benützte Raum war ringsum von Nadelbäumen eingefasst, das Ganze als eine Waldlichtung gedacht, in der sich plötzlich ein schöner Garten ausbreitet. Am Kusse der Nadel- bäume gruppirte sich ein reiches Unterholz und Buschwerk vou Zierpflanzen, welche theils in reicher Blüthe standen, theils als Blattpflanzen wirkten, so dass die Einfassung mit Tannen alles Starre und Düstere verlor. Der Garten, welchen diese Einfas- sung umschliesst, theilte sich in eine landschaftliche und eine architektonische, oder, wie man sie gewöhnlich zu unterscheiden pflegt, in eine englische und eine französische Abtheilung. Die Flora 1870. 13 194 französische Abtheilung, in welche auch das Centrum des Glas- palastes, die grosse Fontaine, mit einbezogen war, war wiederum zur Linken, im Westen, von zwei kleinen landschaftlichen Par- thien begränzt. Da so diessmal die Ausstellung kein eigentliches Centrum hatte, um das sich das Ganze gruppirte und auf das es sich als auf seine Einheit bezog, so treten wir heut vielleicht am Zweckmässigsten unsere Wanderung von Westen nach Osten an und indem wir so den umgekehrten Weg machen, wie die Welt- geschichte, gelangen wir doeh am Ende zu demselben Ziele: vom Ideale zur Nützlichkeit, von der Poesie zur Prosa, nämlich in die Abtheilung, wo als Appendix des Schönen das Nützliche ausge- stellt war Gartengeräthschaften : Kübel, Pflanzenspritzen und Anderes, Die letzte, westlichste Abtheilung, bildete ein einsames, tief ernstes,, fast düsteres Waldidyil; rings von dunkien Nadelbäu- men umschlossen, zu deren Füssen niedere Palmen, Cycadeen und andere monokotyle Gewächse sich ausbreiteten, bot sie kei- nen Ausblick auf die übrige Ausstellung. Sie entbehrte fast ganz der belebenden bunten Farben, Blüthen und buntblättrige Pflan- zen waren fast gar nicht vertreten, es herrschte allein das dunkle düstere Grün der Coniferen und Monokotylen. In der Mitte, aus einem Rasenrondell, mit einer hübschen Blattpflanzengruppe zu seinen Füssen, erhob sich blendend weiss aus dem dunklen Grün ein antiker riesiger Candelaber, ein Gypsabguss aus der Glyptothek. Was uns hier Bemerkenswerthes aufstiess, war links vom Eingange eine hübsche Pfanzenzusammenstellung zu Grenz- gruppen, mit hübscher, halbaufgeblühter Prunus triloba; eine schöne Collection von Palmen zur Zimmerkultur mit manchem noch Neuen und Seltenen, wie Calamus adspersus, Licuala pellata, Areca sapida u. A., die schon erwähnte Blattpflanzengruppe um den Candelaber von Palmen, Dracaenen, Caladium u. A., ein schönes besonders gut cultivirtes Exemplar von Dracaena in- divisa Senesto und links am Ausgange eine kleine Coniferengrupp® mit manchen noch in unseren Gärten seltenen Arten in gut cul- tivirten Exemplaren. An diese letzte Abtheilung reiht sich in der Blumenausstel- lung selbst (von deren Anhängen noch zuletzt ein Wort) wiederum eine kleine, lauschige Waldoase, ebenfalls ringsum von Nadelholz und Gebtisch umgeben, aber von freundlicherem Charakter; eine Fontäne plätschert in derselben, ein grosser Bauer mit bunten Papageien belebt die Stille, einige schöne Blumengruppen geben 195 Reiz und Abwechslung. Wenn wir von Westen her diese Abthei- ‚lung betreten, stösst uns links eine pflanzengeographische Gruppe auf, welche uns eine Anzahl Charakterpflanzen aus Kämpfer’s Reiche, aus der chinesisch-japanesischen Flora vor Augen führt. Diese glückliche Idee des Herrn Inspector Effiner wurde von Inspektor Kolb in angemessener und geschmackvoller Weise aus- geführt und mit einem erklärenden Texte versehen, welcher den Charakter der Flora schildert und das Verhältniss der ausgestell- ten Pflanzen zur Gesammtvegetation jener Länder darlegt. Der geschilderten. Gruppe gegenüber macht sich eine hübsche Gruppe von Dekorationspflanzen bemerkbar, blühenden und Blattgewäch- sen, mit einigen guten Dingen, einem baumartigen Aster u. A. Sehreiten wir fort, so begegnet uns links eine kleine Gruppe von Erica persoluta, ferner eine Sammlung von ca. 18 Sorten Dra- caenen, endlich eine hübsche Leucophyta Brownii in .Kugelform gezogen, rechts eine kleine Sammlung indischer Azaleen, mit einigen Formen von besonderer Färbung, z. B. Sascha Theleman, Palmen zur Zimmerkultur, unter ibnen ein vollkommen gut ge- formter Pandanus utilis, hübsche Cinerarien und eine Gruppe Blattpfanzen in reicher Mannigfaltigkeit. — Wir sind nun an der Stelle angelangt, wo sich der Weg krümmt, um in die fran- zösische Abtheilung einzubiegen. In der Concavität dieser Bie- gung finden wir eine schöne Gruppe blühender Pflanzen mit Oran- gen, Kalmien, Camellien, Levkojen und Hyacinthen nebst einer Parthie hübscher Rosen und Einfassungsplanzen; wo aber die Blumengruppen convex in die Ausbiegung hineinragen, erfreut uns eine Gruppe sehr schöner Rosen. Die französische Abtheilung hät ihren Hauptcharakter erhal- ten von der Teppichgärtnerei, den Beeten nach modernem Pari- ser Principe, welches übrigens, wie mich ein Gärtner versicherte, Berlin seine Entstehung verdanken soll. Wo grosse Flächen nach diesem Systeme in geschmackvoller Anordnung bepflanzt sind, welche bestimmt sind, als Massen im Ganzen der Landschaft zu wirken, da mag dieses Prineip eine gewisse Berechtigung be- sitzen, obwohl es in seiner Geradlinigkeit, seiner Zusammen- setzung aus parallelen Streifen gleicher Farbe, den kleinen Pflan- zen, aus denen es sich aufbaut, einen weder Geist noch Gemüth ansprechenden Eindruck macht und jedenfalls weit hinter der Teppichgärtnerei der Renaissance mit ihren gebrochenen Linien und ihrer Mannigfaltigkeit zurücksteht. Item die Sache ist Mode, der Gärtner muss auch hier zeigen, was er leisten kann und es 13* 196 soll nicht geläugnet werden, dass auch hier manches Hübsche und Geschmackvolle sieh präsentirte, ohne dass wir näher darauf ein- gehen wollen. Während nun die Haupfflächen der französischen Abtheilung diesen Pflanzenteppichen gewidmet waren, besonders um die cen- trale Fontaine des Glaspalastes ein grosses Rondell aus solchen Beeten sich zusammensetzte, boten die Abschlüsse und Entree’s in dieser Abtheilung manches Erquicklichere, was Erwähnung verdient. So wird die Abtheilung, da, wo wir uns befinden, durch ein kleines Haibrund abgeschlossen, innerhalb dessen sich eine weisse Statue erhebt. An die erwähnten Rosen schliessen sich in demselben an und fassen dasselbe ein gegen 60 Sorten Aza- leen in schön eultivirten Exemplaren, darunter manches Hübsche und Neue, wie A. amoena, Lilla Kister u. andere, und schöne baumartige Rhododendren, arboreum und Hybriden. An dem Wege, der uns zur Rechten in die praktische Ab- theilung führt, finden wir noch zwei hübsche Blattpflanzengruppen, und eine schöne Sammlung halbaufgeblühter Azaleen heimlich im Waldesgrün versteckt. Wir folgen jetzt diesem Wege nicht weiter, sondern wenden uns nach der französischen Abtheilung zurück, wo uns an der Seite . der Teppichbeete eine gute Sammlung von Coniferen in’s Auge fällt; eine schöne Araucaria excelsa drängt sich vor, unter den andern macht sich eine Wellingtonia gigantes bemerk- bar. Indem wir nach der Fontaine zu weiter wandeln, bemerken wir noch zu beiden Seiten hübsche Sortimente von Pensees. Auf dem Rondell, welches die grosse Fontaine umgibt, .zeich- nen sich ausser den erwähnten Teppichbeeten noch einige gut eultivirte Sammlungen von modern beliebten Zierpflanzen aus: schöne Scharlach-Pelargonien, eine anmuthige Sammlung Zwiebel- und Knollen-Gewächse:: Maiglöckehen, Tulpen, Tazetten, Amaryl- lis, Hyacinthen, eine kleine Sammlung Eriken und Epacrideen, Cinerarien, theils in stattlichen, hohen, theils in merkwürdig nied- rig gezüchteten Exemplaren, einige Collectionen Aurikeln. Vom Rondell aus öffnen sich zwei Ausgänge: einer nach der Strasse, der andere nach der Restauration, beide sind durch vorgeschobene Blumenparthien und kleine Rondells, letztere mit Bildwerken ver- sehen, mit dem Centrum vermittelt. Wenden wir uns dem Aus- gange zu, so finden wir zu beiden Seiten schöne gemischte Grup- pen von Dekorationspflanzen, die zur Linken besonders mit gu- ten indischen Azaleen, unter denen eine vittata rosea crispiflora 197 hervorsticht, das Rondell, welche dieselbe umschliessen, zeigt uns Levkojen in gedrungenen, gut belaubten Exemplaren, zur Rechten erfreuen uns schöne Camellien, Rhododendren, Azaleen, ein ele- gantes Tropaeolum tricolor, sowie ein neuer Coleus: Queen Vic- toria. Wenden wir uns dagegen links, so sehen wir an die oben erwähnten Ooniferen sich schöne Rhododendren anschliessen, fer- ner eine Collection stattlicher, in schönster Blüthe stehender Ca- mellien, für die späte Zeit ein schöner Anblick; um das Rondell zur Linken zieht sich eine gemischte Gruppe stattlicher Zier- pflanzen, darunter einige, die wir jetzt seltener erblicken, so der früher häufiger cultivirte Olianthus purpureus, ferner Libonia flo- ribunda u. A., gegenüber eine hübsche Sammlung von Eriken und Epacrideen,, welche die verschiedenen Blüthenformen, die diese Pflanzengruppe aufweist, in einiger Vollständigkeit zusam- menstellt. Die beiden kleinen Rondells enthalten: das eine vor- züglich gut eultivirte weisse Winterlevkojen mit Lackblatt, das andere ein Sortiment Goldlack. Wir biegen jetzt in die dritte, die Englische Abtheilung, ein, und thun diess von dem Platze aus, wo wir uns eben befanden, indem wir von der Restauration herkommen. Eine angenehme Wirkung macht in dieser Abtheilung eine kleine Erhöhung, an der sich der Weg hinaufzieht. An einer Gruppe vorzüglich gut evltivirter Blattpflanzen vorbei, mit einem schönen Orangenbaum, Philodendron pertusum u. A. gelangen wir zu einer reichen Ro- sensammlung, welehe in gut cultivirten Exemplaren alle Typen: Theerosen, Bourbon’s, Moosrosen, Remontanden, Noisetten ver- tritt, an sie schliesst sich ein schöner Baum einer Yucra aloi- folia, eine blühende Sophora mierophylla an; von der Höhe des kleinen Hügels nickt träumerisch ein grosses edel geformtes baum- artiges Farnkraut ; zu unserer Rechten auf einer Raseninsel zwi- schen. den Wegen winkt uns ein herrliches stattliches Exemplar einer Musa Ensete. welcher sich auf der andern Seite des We- ges ein zweites, leider beim Transporte etwas beschädigtes, in Frucht entgegengestellt, die Büste des Königs ist von einer herr- lichen Seaforthia elegans überschattet und von einer Gruppe Deutzien umgeben. — Am Fusse des Hügels zwischen dem Ra- sen fliesst ein Bächlein, das sich an einer Stelle zu einem klei- nen See erweitert; schöne Nymphäen schwimmen auf dem Be- - cken, eine Calla drängt sich auf einem Vorsprunge nach dem belebenden Wasser; um das Wasser sind verschiedene anmuthige 198 Blumengruppen versammelt: Hortensien in prächtigster Blüthe, selten zu dieser Zeit, schöne Rhododendren, eine kleine Collection von Citrus chinensis, ein kleines Sortiment von pontischen Aza- leen, diessmal die einzigen in der Ausstellung, eine Oycas revo- luta im besten Culturzustande, einige Exemplare Cyperus alterni- folius und Papyrus am Wasser, eine Sammlung reichblüthiger Camellien. Die ganze Seite des Weges geleitet, von der franzö- sischen Abtheilung bis zum Ausgange der englischen auf der linken und zum Theil noch auf der rechten Seite eine ungemein reiche Sammlung indischer Azaleen in grosser Mannichfaltigkeit und im besten Culturzustande, z. Th. in wahren Prachtexempla- ren, an sie reiben sich noch auf der linken Seite gut cultivirte Pensdes, eine kleine Sammlung von Kalmien, eine andere von Nelken, jenseits des Wässerleins eine Parthie Sueculenten, Cac- tus, Alo& u. andere. — Den Ausgang schliesst auf dieser Seite ab eine hübsche Zierpflanzengruppe mit gutem getriebenen Flie- der unter anderen Sachen. Wir gelangen auf diesem Wege in eine zweite „practische Abtheilung“, worin hauptsächlich allerlei Gartengeräthe ausge- stellt sind. Mehr als diese interessiren uns einige daselbst auf- gestellte neu eingeführte Pflanzen; es sind meist Warmhaussachen in noch kleinen Exemplaren aus der Gattung Panieum, Ualadium, Maranta, Selaginella, Dracaena, ferner neue. indische Azaleen- sorten, ferner Aristolochia, Dalechampia, Pandanus labyrinthieus’ ein schönes T’ropaeolum pentaphyllum. Indem wir diesen Anhang der Ausstellung wieder verlassen, biegen wir wiederum in die englische Abtheilung ein und betrachten noch bei der Rückwan- derung, was uns diessmal auf der linken Seite des Weges be- gegnet. 2 Da ist zunächst eine zweite pflanzengeographische Grupp®; welche uns ein brasilianisches Vegetationsbild darstellt; kann €® natürlich nur in höchst unvollkommener Weise gelingen, uns vo der Vegetation eines brasilianischen Urwaldes ein Bild zu geben, so erregte doch die Gruppe durch geschmackvolles wirkungsrel- ches Arrangement allgemeine Anerkennung, besonders einige alte Stämme, auf denen sich eine Menge Schmarotzer heimisch 88 macht hatten, Aroideen, Orchideen, Schlingpflanzen, Bromeliaceen; Farne, eine kleine Gruppe blühender Orchideen an deren Fusse bot einige schöne, gut eultivirte Exeinplare und zugleich die ein- zigen Repräsentanten dieser Pflanzenfamilie in der Ausstellung: — Weiterhin begegnet uns ein kleines Sortiment der neuesten 199 Reseden. Unter einer schönen Zierpflanzengruppe, die weiterhin den Weg geleitet, fallen uns Cinerarien auf mit riesigen Blüthen- köpfchen, eine weitere Gruppe blühender Pflanzen zeigt uns schöne ‚Heliotropien in-Stämmcehen gezogen, eine schöne aufge- blühte Prunus triloba, eine gut gezogene Corraea cardinalis und Anderes; ein schöner, grosser, fruchtbedeckter Orangenbaum führt uns nach dem Anfange zurück, dessen Pflanzenverzierung wir schon, als zur französischen Abtheilung gehörig, geschildert haben. Zum Schlusse sei noch ein Blick auf den ersten Anhang, an dem wir vorhin vorbeigegangen; derselbe enthält zuvörderst eine instructive Ausstellung von Nutzpflanzen mit den aus ihnen gewonnenen Producten, nach diesen geordnet als Oelpflanzen, Farbenpflanzen,, Arzueipflanzen u. s. f. Freilich mussten die Aussteller sich vielfach auf kleine Exemplare der betreffenden Gewächse beschränken, welche von der Physiognomie derselben in freier Natur nur eine unvollkommene Vorstellung geben. Fer- ner fanden wir daselbst ein reiches Sortiment getriebener Früchte (Erdbeeren, Himbeeren), eine grosse, noch unreife Bananentraube von 20 Pfund Gewicht und getriebene Gemüse in reicher Aus- wahl, eine Anzahl wohlgepflegter in verschiedenen Formen gezo- gener Spalierbäume , ferner einige Sortimente zur Teppichgärt- nerei und zu Grenzgruppen geeigneter niederer Gewächse: Uo- leus, Alternanthera, Ceniaurea candidissima, Pelargonien, Rosen, Achyranthes, Petunien, T'agetes, Heliotropien, Verbenen etc. und eine Anzahl hübsch arrangirter Blumentische, Damit dürften wir auf einer raschen Wanderung die Fülle des Dargebotenen so ziemlich erschöpft haben. Fassen wir nun den erhaltenen Eindruck kurz zusammen, so war im Vergleich mit den Ausstellungen der letzten Jahre die heurige Ausstellung die am reichsten beschickte und umfänglichste. Dieselbe kann sich freilich mit den Ausstellungen solcher Plätze nicht messen, wo Luxus und Reichthum eine allgemeinere und umfangreichere Liebhaberei für Blumencultur ermöglichen. Die Zahl von reich dotirten Privatgärten in München und Umge- bung ist eine äusserst geringe und die Gärten fürstlicher Per- sonen stellen dazu ein grosses Contingent; von Gartenluxus und Blumenliebhaberei des reichen bayerischen Adels und Grundbe- sitzes, der grossen Kaufleute und Industriellen liess wenigstens die Ausstellung ausserordentlich wenig wahrnehmen, und ohne die reiche Beihülfe des botanischen Gartens unter Leitung des vortrefflichen Kolb hätte die Ausstellung vielfach dürftig erschei- 200 nen müssen. So ist auch im Ganzen wenig zu berichten gewe- sen von einer grossen Mannigfaltigkeit der ausgestellten Zierge- wächse; es waren meist die gewöhnlichen, allgemein gangbaren und beliebten Modegewächse, welche daher meist einer besonde- ren Erwähnung nicht bedurften. Auch nur im Bereiche dieser, der Rhododendren, Azaleen, Cinerarien, Aurikeln, der gewöhnli- chen Blattpflanzen u. s. f. waren daher besonders tüchtige Cul- turerfolge zu erwähnen; Pflanzenfamilien, welche anderwärts Ge- genstände einer besonderen Liebhaberei und eines besondern Luxus bilden, z. B. die Orchideen, waren wenig oder gar nicht vertreten, die Zahl und Quantität der neu eingeführten Sachen verhältnissmässig gering. — Immerhin ist bereitwillig und rüh- mend anzuerkennen, was unter diesen bescheidenen Verhältnissen, tief im Binnenlande, Intelligenz und Betriebsamkeit unserer Gärt- ner geleistet und ein schöner Beweis von den Resultaten des ein- trächtigen Zusammenwirkens im Gartenbauvereine. — Die höchste Anerkennung aber verdiente das geschmackvolle und wahrhaft künstlerische Arrangement. dem die schönen Räume des Glas- palastes in wirksamster Weise zu Hülfe kamen. In dieser Be- ziehung dürften unsere Ausstellungen keck mit englischen und belgischen concurriren. Diess war sowohl am Tage der Fall, wo heiteres Sonnenlieht meist den brillanten Effeet in schönster Weise begünstigte, als auch, als am Abende des Sonntag 8. Mai die ganze Scene mit tausenden von bunten Lampen, Ballons und zwei elektrischen Sonnen erleuchtet war. Der Effekt war ein wahrhaft feenhafter und machte einen unverlöschlichen Eindruck! Gelehrte Gesellschaften. Sitzungen der französischen Akademie der Wissen- schaften. — Sitzung vom 28. März 1870. A. Trecul übergibt den 6. Beitrag seiner genannten Ab- handlung. Sirodot beschreibt die Organe und die Befruchtungserschei- nungen der Algengattung ZLemanea. Ducharire übergibt zwei Artikel von Koressios über die Krankheit des Weinstockes (im griechischen Journal ErAsurnn veröffentlicht). K., welcher schon 1854 der Akademie eine Ab- handlung über die von Oidium verursachte Traubenkrankheit übergab, glaubt, dass die Krankheit in Frankreich dieselbe ist, nn nn nn nr TE EEE TTERETTEN REIT. 201 welche Strabo VII. B. Ilyris $. 9 als Phtiriasis (p$eplanız Läusekrankheit, bezeichnet wird, nicht DuAnogep“ oder ee) die Krankheit, welche die Blätter trocknet und zerstört. Kores- sios empfiehlt dann Gegenmittel,. welche, wie Duchartre bemerkt, noch der Bestätigung bedürfen. Sitzung v. 4. April 1870.— Guyon macht in Ergänzung zu Ramon de la Sagra’s Mittheilung (cf. Flora p. 159) Folgendes bekannt: Die Anomalie, auf welche R. d. Il. S, aufmerksam macht, kommt auch bei den Dattelbäumen vor. Als G, das erste Mal (1835) im Oran reiste, war in der Umgebung der Stadt ein schö- ner Dattelbaum mit mehreren Verzweigungen (er existirte noch vor wenigen Jahren). Eine colorirte Abbildung hatte er weiland Mirbel, der bekanntlich eingehend mit Monocotyledonen sich be- schäftigte, überlassen. Diese muss sieh in Mirbels literarischem Nachlasse befinden. Eine andere Verzweigungsweise der Dattel- bäume war zu sehen im Jahre 1839 bei den Thermen von Salah- Bey auf dem Wege von Constantine nach Milah. Diese bestand aus einer einfachen Bifureation, die einen Metre über dem Boden begann. Sie wurde in diesem Jahre von allen Expeditionscorps gesehen. Einfache oder mehrfache Verzweigungen geringerer Ausdehnung sind an dem Stamme der Datteln in den Oasen von Algier nieht selten zu finden. Sitzung vom 11. April 1870. — Duchartre macht „Bemer- kungen über das Retournement von Pilzen.“ Auch Organe der Kryptogamen können von der bestimmten Schwerkraft-Richtung in Folge künstlichen Einflusses oder durch Zufall abweichen. Der Verf. schildert eingehend seine Beobachtungen. Baillon bespricht „die aussäende Zerstreuung der Nüsschen von Dorstenia Contrayerva.“ Diese geschieht durch die Früchte selbst; um dies zu erklären beschreibt Baillon die Organisation des Pericarps. Sitzung vom 18. April 1870. — Baillon macht eine kurze Bemerkung wegen der Bildung von Eisstücken auf dem Stengel der Pflanzen. Er ist der Meinung, dass eine Erklärung eher vom physikalischen als physiologischen Standpunkte zulässig sei und hält die Angaben Tr6cul’s (Flora pag. 157) für die einzig an- nehmbaren. —g1— 202 Literatur Ueber Bildungsabweichungen bei Umbelliferen. Von Dr. J. Peyritsch. (Aus dem LX. Bande d. Sitz.-Ber. d. k. (Wiener) Akad. d. Wissensch. I. Abth. Dec.-Heft Jahrg. 1869. 16 8. 4 Taf. 8. Bei Umbelliferen kommen Missbildungen der Blüthen nicht selten vor. Die morphologische Deutung des unterständigen Fruchtknofens und der Samenknospe wird durch einige Bildungs- abweichungen erleichtert und ebenso finden sich eigenthümliche Verbildungen der Staubgefässe vor. Am bekanntesten sind Vergrünungen und Proliferationen, häufig kommen Verbildungen der Samenknospen vor, öfters be- obachtet man Missstaltungen der Staubgefässe. An den Blumen- blättern beobachtet man Abweichungen vom normalen Typus in der Gestalt, Textur und Farbe; zuweilen sitzen dem verdickten Mittelnerv derselben blattartige Sprossungen auf. In den meisten Fällen ist die Spitze, wie bei normalen Blüthen, nach einwärts geschlagen. Viel seltener, als die vorher erwähnten Gebilde, va- rürt der Kelch; man bemerkt höchstens, dass die Kelchzähne zu borstlichen oder schmalen lanzettlichen Blättern auswachsen. Häufig werden Blüthen mit verminderter Zahl der Blüthentheile, seltener mit vermehrter Zahl derselben angetroffen; namentlich zeichnen sich Achselsprossungen bisweilen durch verminderte An- zahl der Kelchzähne, vollständigen Abgang der Blumenblätter und Staubgefässe aus. Peyritsch beschränkt sich in dieser Ab- handlung nur auf jene Bildungsabweichungen der Blüthen, die ihm weniger bekannt zu sein scheinen, oder andere, die ein In- teresse bieten und nur der Vollständigkeit wegen erwähnt wer- den, um ein übersichtliches Bild des Formenkreises der Bil- dungsabweiehungen einzelner Arten zu geben. Wegen der Ab- normitäten der Infloreseenz und der Blüthentheile verweist er auf das Werk Cramers (Bildungsabweichungen etc. Zürich 1864). Carum Carvi, Daucus Carota, Torilis Anthriscus, Peuceda num Chabraei sind die Pflanzen, welche die Grundlagen dieser Studien bilden; die superben von Liepoldt gezeichneten Tafeln, welche auch feiner lithographirt und zweckmässiger arrangirt sind als die früheren, machen diese Abhandlung zu einer der werth- vollsten der teratologischen Literatur. —g-—1— | | Botanische Notizen. Flora von Ostiglia (Lombardie) und dem Sesiathale (Piemont). — Eine Uebersicht der in den Niederungen von Osti- glia (Mantua) vorkommenden Pflanzen gibt Herr Pfarrer Fr. Mase (Atti Soc. ital. di sc. nat. Milano IX). Wir erwähnen die Blastenia Visianica, die Massalongo zum ersten Male auf den Trachitgesteinen im botanischen Garten zu Padua auffand; — Al- drovanda vesiculosa, die in Gräben zahlreich mit Alisma parnas- sifolia, Ranunculus lingua, circinnatus u. m. a. vorkommt; — Am- mania baccifera, die wahrscheinlich mit Reissamen eingeführt ;— Tulipa celsiana ; — Stratiotes aloides mit männlicher Blüthe (die weibliche Blüthe findet sich im See ‚von Mantua), hiebei bemerkt Mase, dass das Vorkommen der Stratiotes mit männlicher Blüthe in Italien noch unbekannt gewesen sei; Campana habe wohl diese Pflanze in den Umgebungen von Ferrara angezeigt, ohne jedoch das Geschlecht anzugeben; Moretti sei der erste gewe- sen, welcher erkannt habe, dass diese Pflanze zu den Dioecien gehöre und nicht zu den Polyandren, wie Italiener und Englän- der der Ansicht waren. Moretti gab an, dass die Stratiotes mit weiblichen Individuen sich nur in den Ländern vom 68. bis 55. Breitegrad Europa’s vorfinden, mit männlichen Blüthen nur in Ländern von 52-50, und Individuen weiblichen und männli- chen Geschlechts zwischen dem 55. und 52. Breitegrad — und dass daher in Italien die Stratiotes nur mit weiblichen Blüthen zu finden sei (Difesa delle opere botan. di P. A. Mathioli). — Mas£& hat daher das Verdienst, in Italien die Pflanze männlichen Geschlechts entdeckt zu haben. — Hibiscus roseus in riesigen Exemplaren, mit welcher Pflanze Graf Casati Culturversuche vorgenommen hat behufs Verwerthung der Faser; Marrubium vul- gare, Agrimonia eupatoria und besonders Eupatorium cannabinum sind reichlich vorhanden und werden auch sorgfältig erhalten, da die dortigen Bauern diese Pflauzen, besonders letztere, unter dem Namen „Erba china“ als Heilmittel gegen Wechsel-Fieber an- wenden. *) Sr. *) Dr. Pollettini gibt in dortigen Niederungen, in welchen die Wech- selfieber grassiren, immer Chinin mit Extr. Eup. cannab. 204 Eine dendrographische Beschreibung des südlichen Italiens ist durch Sartorelli bekannt geworden; bezügliche Daten finden sich auch in den Floren von Tenore, Gussone, Bertoloni; sie sind aber ungenügend und noch mehr, es wurden so viele selbstständige Arten aufgeführt, die kaum als Varietäten zu be- trachten sind. Parlatore’s Flora ist noch nicht gänzlich er- schienen, aber auch diese gibt nicht alle speciellen und techni- schen Erläuterungen über die einheimischen Bäume, wie sie einer 8. g. dendrologischen Flora zukommen. In Berücksichtigung der Wichtigkeit einer solchen Flora hat .das kön. italienische Acker- bau-Ministerium einen Betrag von 6000 Lire eingestellt behufs Herausgabe einer „Flora dendrologica italiana." Der wissen- schaftliche Theil wurde Hrn. Prof. Parlatore und der technische Theil Hrn. Prof. v. Berenger und den Herren S. v. Luca und J. C. Simeoni anvertraut. Das erste Heft dieses Werkes wird die Beschreibung der in den südlichen Provinzen Italiens vor- kommenden Pinus-Arten bringen und Berenger gibt (Industr. ital. No. 4, 5 de 1870) vorläufig eine Skizze dieser Arbeit u. z. über den Pinus sylvestris. In wissenschaftlicher Beziehung fin- den wir Angaben über Vorkommen und geographische Verbrei- tung, dann Charakteristik der verschiedenen Formen dieser Pinus- art; in technischer Richtung wurden die Cultur und Holzproduc- tion behandelt, die Producte und deren Verwendung besprochen, und schliesslich werden die Feinde und die Krankheiten, denen der Baum unterworfen, aufgeführt. Ar. L. Rieca gibt (Industr. ital. 1870) erläuternde Bemer- kungen über Delpini’s Dicogamie des Pflanzenreiches. Ueber die Wiesenfiora Belgiens finden wir eine ausführliche descriptive Uebersicht von Hrn. Prof. H. Dandois in den erste- ren Nummern 1870 des Journ. de la soc. agrie. du Brabant. Sr. Bei Beschreibung der Besteigung des Corno bianco im Sesia- thale gibt (Bull. del Club alp. 1869) Abbe Ant. Carestia Auf- zählung der wichtigeren Pflanzen, die er bei dieser Gelegenheit gesammelt hat; so z.B. in Valdobbia: Alsinerecurva Wahl., Cam- panula excisa Schl., Koeleria subspicata Reich., Pedicularis fasei- culata Bill., seculita L. und incarnata Jeq., Phytheuma humile Schl., Saxifraga retusa Gouan., Valeriana celtica L. u. m. a., be- sonders beachtenswerth: Dieranum falcatum Hedw., Acarospora rhagiadosa Ach. und versicolor Bagl. et Carest., Aspicilia oliva- SER" a ZZ a DE cea Bagl. et Carest., Bertia lichenicola Dns., Sphaerella lapponum Carest. et Dns., alniviridis Car. et Dns., und rhytismoides Car. et Dns., Sphaeria mendax Car. et Dns. u. s. w. — Auf der Alpe Rizzolo: Potentilla frigida Vill., Siebera cherlerioides Schrad., Pannaria Hookeri Sm., Umbilicaria retieularia Schaer., Arcioa fulvella Dr. et Sch., Gyalolechia lecanorina Anz. u. Ss. w.: — im Otro-Thale: Potentilla minima Hall., Fritillaria delphinensis Godr. et Gren., Campanula cenisia All., Woodsia hyperborea Koch u.s.. — Besondere Beachtung verdient der Lago dei Cagli, an wel- chem das seltenste Moos: Siylostegium caespiticum Br. et Sch. vorkommt; — auf dem Gipfel des Corno bianco fand Abb. Ca- restia die Leciographa nivalis Bgl. et Car., auf den Serpentin- gesteinen von Gressoney-la-Trinitä die Carex hispidula Gard., in dem Vogna-Thale die ‚Potentilla grammepetala Mor. u. m. a. Am Fenera-Berge, ebenfalls im Sesia-Thale, fand Professor Calderini auf der Spitze desselben: ‚Potentilla alba, Epimedium alpinum, die seltene Stellaria bulbosa, Scligeria recurvata, Adian- thum capillus Veneris, Scolopendrium officinarum u. m. a. Sr, Ausser den Holländern und Engländern besitzen auch die Franzosen einen Ort, an dem der südamerikanische Baum, der die Welt mit dem heilkräftigen Chinin beschenkt, vortrefflich ge- deiht. Der General Vorin führte im Jahre 1866 Samen und Schösslinge der Cinchona officinalis von Ceylon nach Reunion ein und jüngst konnte er der Pariser Akademie der Wiscenschaf- ten mittheilen, dass der Versuch gelungen sei. Die jungen Pfan- zen gedeihen prächtig. —r. Das merkwirdigste Gewächs der Flora des oberen Nils ist nach Dr. Schweinfurth der Ambatsch (Herminiera Elaphroxy- lon G. P.). Dasselbe kommt auch am Senegal vor und ist durch die beispiellose Leichtigkeit des Holzes, das rapide Wachsthum des schwammigen Holzkörpers und eine 5- bis 6-jährige Vegeta- tionsepoche ausgezeichnet, welche dadurch entsteht, dass nach Verlauf dieser Zeit, wenn die bis zu 15—20 Fuss Höhe aufge- schossenen und an der Basis mannsstarken Stämme ihre Verhol- zung vollendet haben, Sumpfameisen und Gewürm die festeren Theile unten am Boden zerstören, so dass die ganze Masse um- stürzt und schnell faulend den Strom hinabtreibt. Zahllose Säm- linge gewinnen nun Platz zur Entwickelung, erreichen indess im 206 ersten Jahre nicht diejenige Grösse, welche der Schifffahrt Hin- dernisse bereiten könnte. Hieraus erklärt sich die seltsame Er- scheinung, dass an Stellen, wo vor einigen Jahren Ambatschmas- sen ein undurchdringliches Dickieht auf der Oberfläche des trä- gen Flusses bildeten , jetzt weites klares Fahrwasser sich dem Reisenden darbietet, wo man nur an den Ufern die 1—2 Fuss hohen frisch sprossenden und einjährigen Ambatschpflanzen wahr- nimmt. —T. Eine interessante Erscheinung bildet nach Dr. Schwein- furth das völlig wilde Auftreten der Wassermelone (Citrullus vulgaris Schrad.) auf den Schilluck-Inseln im weissen Nil. Ge- genwärtig hat sie ihr Culturcentrum zweifellos in Centralasien, aber sie ist offenbar afrikanischen Ursprungs. Bereits Reisende in Cordofan sammelten wilde Exemplare dieser Art. Die Früchte sehen täuschend aus wie Coloquinthen, haben ein weisses Fleisch, sind jedoch frei von jeder Bitterkeit. Wassermelonen in dürren Wüsten-Oasen ausgesät, degeneriren bald und werden dieser Stammform ähnlich; so sah Dr. Sch. bei Durrur und Suakin am rothen Meere gleichfalls ganz weisse, coloquinthengrosse Früchte, welche die Beduinen in der Nähe der brackigen Brunnen ausge- säet hatten. —r. Tonangebend für den Vegetationscharakter eines Theiles der Nilufer oberhalb Chartum sind nach Dr. Schweinfurth die Ssuntwälder. Vor 30 Jahren noch dichte, von Meerkatzen belebte Uferwälder, sind diese Waldungen nunmehr durch die fortgesetzte Ausbeutung für den Schiffsbaubedarf von Chartum zu völlig ge lichteten Hainen ausgebauen. Seit vielen Jahren bereits sind die Regierungswerften weiter oberhalb auf den Shilluck-Inseln etablirt. Was man hier Ssunt nennt (Ssunnat oder Ssant), sind zwei Aca- cienarten, welche in Habitus, Wuchs und Holz völlig überein- stimmend, aber dennoch, durch die Behaarung der Hülsen und Zweige bei der einen constant verschieden, in fortwährendem Ge- menge unter einander angetroffen werden. Die kahle Art ist die nämliche, welche Aegyptens Dörfer umschattet und den Land- strassen daselbst ein so liebliches Aussehen verleiht (Acacia ni- lotica S.), aber wildwachsend in diesem übervölkerten Lande nicht mehr angetroffen wird; diejenige, welche auf den Zweigen und paternostersehnurartigen Hülsen einen feinen, weissgrauen Filz aufweist, ist die in Indien und am Senegal verbreitete Art (A. arabica W.) —T. In Ungarn, bei Arwa, hat man jüngst eine Tanne niederge- schlagen von Dimensionen, denen man sonst nur in den Urwäl- dern Amerika’s begegnet. Der Baum hatte eine Höhe von 139 Fuss und einen Durchmesser von 71 Zoll. —L Der botanische Garten in Melbourne in Südaustralien ist einer der grossartigsten, der existirt. Sein Areal umfasst 400 Acres und die Wege darin, die mit Bäumen aus allen Theilen der Welt bepflanzt sind, haben eine Gesammtlänge von 22',, engl. Meilen. Ueberhaupt sind in den letzten Jahren im Ganzen 30,000 Bäume angepflanzt worden. Von den australischen Farnbäumen sieht man Hunderte von Exemplaren in besonderen Partien an- gepflanzt. Auch die Chinakultur ist angebahnt worden. Bereits sind an 10,000 der verschiedenen Chinabäume (Cinchona sueci- rubra, Calisaya, officinalis) angepflanzt worden. Der*mit Glas oder Callieo bedeckte Raum, der vorzugsweise zur Anzucht der aus allen Theilen der Welt anlangenden Pflanzen bestimmt ist, umfasst */, Acre. In der Mitte des Gartens hat man einen gros- sen See mit Inseln ausgegraben. Derselbe ist von australischen Wasservögeln belebt. Welche Schwierigkeiten die ausserordent- liche Trockenheit des Sommers den Culturen hier bereitet, ersieht man daraus, dass der grosse See im Sommer ganz austrocknet. Derselbe wird daher jetzt so sehr ausgetieft, dass sein Boden tiefer als der niedrigste Wasserstand des Yarra-Rivers, der an dem Garten vorbeiströmt, zu liegen kommt. Mit dem hierbei gewonnenen Erdreich werden aber längs dieses Flusses hohe Dämme hergestellt, um vor den Verwüstungen zu schützen, welche dieser Fluss im Winter bei hohem Wasserstande anrichtet. Mit dem Garten ist ein Museum, nach Art des in Kew bei London eingerichtet, verbunden. —r. Wenig bekannt dürfte es sein, dass man in Australien aus den Blättern von Excalyptus Cigarren anfertigt. Anzeige. Da ich in Kurzem Europa zu verlassen gedenke, wünsche ich den grösseren Theil meines Moosherbars zu verkaufen, näm- lich die Europäische Moosfiora, soweit sie in demselben enthalten ist und von der ich mir nur einen kleinen Auszug machen werde, und von den Exotieis die Doubletten. Das Europäische Herbar ist ausserordentlich reichhaltig; es entbält zunächst die von mir selbst während 14 Jahren auf zahlreichen Reisen von den Gestaden des nördlichen Eismeeres bis zur Adria gesammel- ten und in den schönsten Exemplaren aufgelegten Arten, ferner die Resultate eines lebhaften Tauschverkehrs mit allen bryologi- schen Notabilitäten der Jetztzeit, darunter natürlich sehr zahl- reiche Öriginalien, dann das Herbar von Sendtner, welches einst von diesem für 200 Thlr. verkauft wurde, sowie das von Molendo, endlich die käuflichen Sammlungen von Müller, Limpricht und einen grossen Theil der Rabenhorst’schen. Dazu kommen gegen 1000 Arten exotische Doubletten, besonders Nordamerikaner. Zu diesem Hauptherbare kommen noch sehr zahlreiche Dou- bletten, deren Zahl mit 30,000 Stück wohl eher unter- als über- schätzt ist, alle wohlgeordnet und mit gedruckten oder autogra- phirten Etiketten in Mehrzahl versehen. Kauflustige werden gebeten, sich direct an mich zu wenden. Dr. P. G. Lorentz. München, Elisenstrasse 5/IIL Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. 47. Clos: Monographie de la pr&foliation dans ses rapports avec les di- vers degres de la elassifieation. Toulouse 1870. 4. Sitzungsber. der k. b. Akad. d. Wiss. München. 1869. I. 3. 4 1870. L 1. 49. Bulletin d. 1. soc. imp. d, naturalistes de Moscou 1869. nr.1. 2. 3. 50. Memoires d. ]. soc. d. sc. natur. de Strasbourg. Tom. 16. livr. 2. (20 planches) 1870. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. Aa FLORA. MW 14. Regensburg. Ausgegeben den 13. Juni. 1830. Inhalt. F. Arnold: Lichenologische Fragmente. — C. Hasskarl: Die Chinakultur auf Java. — Botanische Notizen. — Verzeichniss der für die Sammlungen der königl. botan. Gesellschaft eingegangenen Beiträge, Lichenologische Fragmente von F. Arnold. Dura: FE BR GE ee vixs, 2’; ef PP ERRR \ Zufolge der glänzenden Entdeckung Nylander’s, dass der Farbstoff der Flechten zur Unterscheidung der Arten benützt werden kann, ist es möglich geworden, nicht wenige Flechten, welche als zweifelhaft und bestritten galten, zu entwirren. Häu- fige und weitverbreitete Arten, deren verschiedene Formen aus- einander zu halten, bisher so oft nicht gelingen wollte, erschei- nen jetzt in einem ganz neuen Lichte. Versucht man jedoch, die Exsiccata der Flechtensammlungen auf Grund dieser neuen Kenn- zeichen zu sichten, so stellen sich zwei Schwierigkeiten in den Weg: denn die Exemplare sind hie und da so klein, dass eine der Sicherheit halber zu wiederholende Prüfung unzulässig ist und die Exsiccata wurden mancıunal von verschiedenen Stand- orten entnommen, wesshalb die Bestimmung des Exeimplares der einen Sammlung nicht immer auf die entsprechende Nr. einer anderen Sammlung passen will. Zudem kommt es vor, dass zwei einander täuschend ähnliche Arten dicht beisammen wachsen, wie z. B. (in mea collect.!) bei Leight. 356. Imbric. aspera und fuh- ginosa oder bei Crypt. Bad. 707 a. Imbr. perlata und olivelorum Flora 1870. 14 210 vereinigt sind. — Im Allgemeinen geben die positiven Reactio- nen (+) weniger Anlass zur Täuschung, als die negativen (—); ich habe es versucht, einige Flechten nach den Nylander’schen Angaben zu prüfen und habe hiebei die Exsiceata der in meinem Besitze befindlichen Colleetionen zu Grunde gelegt: hier das Er- gebniss; - 1. Stirps Imbric. olivaceae. A. Medulla thalli bypochl. cale. rubrum sumit eolorem (Chl. +). 1. Imbr. fuliginosa (Fr.) Nyl. Flora 1868 p. 346. exs. Schär. 371. M. N. 161. (planta cortic.) Mass. 165. 166. 167. Hepp 866. 867. (f. laetevirens). Arn.319. Malbr. 118, Erb. er. it. 6&. Anzi m. r. 113. 114. Rabh. 447. 715. B. Medulla hypochl. cale. non coleratur (Chl. —). 2. Imbr. aspera Mass. exs. Schär. 370. Anzi 507. (sterilis), Erb. er. it. 33. Stenh. 69. sup. Mudd 72. Leight. 263. 356. Cr. Bad. 537. Anzi m. r. 115. Mass. 13. Rabh. 66. 613. Hepp 367. 3. Imbric. olivacea (L.) Nyl. Flora 1868. p. 346. - exs. Schär. 372. Erb. er. it. 1067. Stenh. 69. inf. — Arn. 72. Leight. 291. Anzi m. r. 116. M.N. 161. (saxie, dext.). Rabh. 448. var. marilima Hepp 715. 4. I. sorediata (Ach.) Th. Fr. aret. 56. exs. Venet. 20. (sterilis). 5. Imbr. prolixa var. panniformis Anzi exs. 428. (sterilis). Bemerkungen, a) I. fuliginosa kommt häufiger auf Rinden, als an Felsen und Steinen vor; alle obigen Exsiccata sind eorticola. Der Thal- lus ändert mannichfach ab, worauf etliche an sich unbedeutende Varietäten gegründet wurden. Die Sporen der Flechte sind 12 bis 15 m. m. lang, 8—10 m. m. br. b) I. aspera ist gleichfalls rindenbewohnend; Exemplare an Gestein wachsend, habe ich noch nicht gesehen. Die Sporen sind wie bei fuliginosa; hie und da rundlich eiförmig, 10—12 m. M- lang, 9 m. m. breit. Doch wird bierauf allein sich keine Varietät abtrennen lassen. Der älteste Name der Flechte dürfte aspidola Ach. sein; exasperata und collematiformis könnten für Thallus- formen verwerthet werden. 211. c) I. olivacea zeichnet sich durch kleinere Sporen aus, 7—10 m. m. lang, 4—5 m. m. breit, worauf schon Massalongo mem. 52. 53. hingewiesen hat. Meines Erachtens gehören obige Exsiceata zu einer und der nämlichen Art, obgleich sie unter verschiedenen Benennungen (dendritica, proliza) publieirt wurden. d) I. sorediata ist in Europa häufiger, als man nach ihrer spärlichen Veröffentlichung in den Sammlungen vermuthen möchte; ich besitze sie aus Schweden (Th. Fries, Blomberg), als Spren- gelii aus Schlesien (Körber), als dendritica aus dem bayerischen Walde (v. Kplhbr.); auch kommt sie an einigen Stellen im Fran- kenjura vor. e) Die „ächte“ prolira Ach. ist mir nicht bekannt; Anzi 428 könnte auch als Var. der sorediata aufgefasst werden. Die ganze Gruppe der olivacca Autt. ist übrigens ziemlich formenreich (vgl. Nyl. Scand. 102, Kplhbr. lich. Bay. 136) und gerade die interes- santeren Varietäten sind in den Exsice. noch wenig vertreten. 9. Stirps Imbric. perlatae. A. Thallus hydrate kalico non purpuraseit (K. —). a) Medulla hypochl. cale. rubre coloratur (Chl. +). 1. olivetorum (Ach.) Nyl. Flora 1869 p. 289. Kplhbr. 1. c. p. 222. exs. Schär. 360. M. N. 253 adest, — Cr. Bad. 707 a. ad- est. — Anzi m. r. 99. Zw. 185. b) Medulla hypöchl. calc. non coloratur (chl. —). 2. perlata (L.) Nyl. Kplbbr. 1. e. a) iypica: exs. M. N. 253. (p. max. p.); Rabh. 67. Cr. Bad. 707 a. (p. max. p.) et b. b) (revoluta) exs. Mass. 325. Cr. Bad. 33. Erb. er. it. 930 (e. apoth.); — Zw. 181 bis A. — Anzi m. r. 101. Malbr. 65 (in mea coll.). Hepp 580. Leight. 76. c) (eiliata) exs. Arn. 136. d) (planta pallidior, tenuior) exs. Zw. 56 A. — Leight. 112. Anzi m. r. 100. Anzi 48, e) (magis coralloidea) exs. Zw. 56 B. C. 3. :cetrarioides (Del.) Nyl. Flora 1869 p. 290. exs. Hepp 578. B. Thallus addito hydrate cal. colore primum luteo, deinde rubro tingitur (K. +); Chl. —. 4. perforata (L.) Kplhbr. Nyl. 1. ec, exs. Hepp 579. 14* 212 Bemerkung. Von diesen Arten ist oliveforum am leichtesten zu kennen; die Formen der perlata bedürfen noch weiterer Prüfung in na- tura. Die Arten 3 und 4 sind weit seltener, als 1 und 2. 3. Stirps Imbric. sinuosae. A. Medulla thalli addito hypochl. ealc. colore saturate rubro tin- gitur (Chl. +). 1. revoluta (Fi.) Nyl. Flora 1869 p. 289. exs. Schär. 612. Zw. 181. Rabh. 860, Körb. 125. B. Thallas bypochl, calc, leviter rubeseit (Chl. +). 2. sinuosa (Sm.). exs. Zw. 181 bis B. Arn. 256. Hepp 581. f. concentrica Leight. 232. f. rugosa Leight.. 357. f. Forsteri Leight. 202. Mudd 68. C. Thallus nec hydrate kalico nec hypochl. cale. mutatur; me- dulla autem post actionem hydr. kaliei hypochl. caleico ery- thrinice coloratur. 3. laevigata (Sm.) Nyl. Flora 1869 p. 291. exs. Schär. 561. Arn. 137. Mudd 69. Anzi 49. (platy- loba). Bemerkungen. a) Es ist mir nicht gelungen, bei den Exemplaren obiger si- nuosa die Reaction K +, wie sie Nyl. Flora 1869 p. 292 angibt, zu erzielen; sei es, dass jene Flechten nicht die wahre sinuosa repräsentiren, sei es, dass mein Präparat des Kali caust. nicht genügte. b) Körb. exs. 332. ist Imbric. saxatilis (in mea collect.). — Leight. 392 besteht auch zum grössten Theile aus sazxatilis (in mea coll.). — Erb. er. it. 466 gehört, wie auf der Etiquette ganz richtig bemerkt ist, zur hypothrix Nyl. = Rabbst. exs. 501. (me- dulla Chl +). 4. Ochrolechia. A. Thallus et apotheeia addito hypochl. ealc. rubescunt (Chl +). 1. tartarea (L.) Nyl. Scand. suppl. 135. a) (pure saxieola) exs. Schär. 541. M. N. 69. Rabh. 328, Leight. 82, Mudd 128. b) (plus minus museicola) exs. Stenh. 128. Zw. 324. Anzi m. r. 166 (substerilis). Erh. cr. it. 672. 213 c) frigida (Fr.) exs. Th. Fr. 61. Anzi 101. d) corticola Anzi 431. e) variolosa (corticola) exs. Schär. 318 (dextr.); Zw. 260 A. B. C. — Hepp 784. sin. B. Thallus hypochl. eale. non mutatur; apoth. autem rubescunt. 2. pallescens (L). Nyl. Scand. suppl. 135. a) (saxicola) exs. M. N. 1145. (sin.) Anzi m. r. 164 a. b. — Erb. er. it. 671. Rabh. 433. Leight. 8 Etrur. 16. (sin.). Mudd 125 dextr. b) (corticola). &. thallo tenui sublaevi: Anzi m. r. 165 b. — Cr. Bad. 456. ß. thallo robustiore, apoth. crassioribus; Schär. 318. sin. — Arn. 140. y. thallo crassiore, apoth. numerosis: Schär. 317. M. N. 1146. Hepp 188. Rabh. 639. Schweiz. Cr. 64 a. Mudd 126. C. Thallus et apotheeia hypochl. calc. non colorantur (Chl —). 3. parella (L.) Nyl. 1. c. p. 135. a) (saxicola) exs. Schär. 570. Hepp 622. Zw. 66. M.N. 1145 (dextr.). Etrur. 16 dextr. Mudd 125 sinistr. f. sorediata Etrur. 17. b) (corticola) tumidula Autt. a. thallo tenui sublaevi: Erb. er. it. 1381. Anzi m. r. 165. ß. thallo robustiore, apoth. erassioribus. „Anzi 100. y. thallo crassiore, apotheciis numerosis. Körb. 275. d. thallo leproso. Erb. erit. it. 673. (Hepp 784. dextr.). . f£. Turneri (Ach.). exs. Leight. 237. Mudd 127. 4. upsaliensis (L.) Nyl. l. c. p. 135. exs. Schär. 316. M. N. 1147. Erb. cr. it. 1070. Hepp 623. Rabh. 168. Bemerkungen. a) Ob die Parallelformen der pallescens und parella a. bis 9 stiehhaltig sind, lasse ich dahingestellt; die Färbung Chl + tritt öfters erst bei gelinder Reibung des Apotheciums ein. b) Nicht zur Gattung Ochrolechia gehören: Schär. 571. (thal- lus K+, sit Aspicilia cineres sterilis) und Mass. 86. (Zeora Trevis. sterilis). c) Die bekannte upsaliensis habe ich der besseren Uebersicht wegen selbstständig ausgeschieden ; ihr Recht als eigene Art ist zweifelhaft. 214 5. Stirps Zeorae sordidae. A. Thallus bydrate kalieo post colorem Iuteum rubeseit (K 4). 1. Trevisanii Mass. 309. (86. sterilis etiam huc pertinebit). B. Thallus hydrate calico non purpuraseit (K —). 1. Thallus hypochl. cale. non mutatur (Chl —). a) apothecia hypochl. cale. non colorantur. 2. subcarnea (Ach.). exs. Schär. 618. 305 a. — Hepp 905. Zw. 75. Rabh. 373. Cr. Bad. 703. Erb. er. it. 1072. Etrur. 19. b) apoth. hypochl. calc. colore sulphureo colorantur. 3. sordida (Pers.). a) rimosa (H.) exs. Schär. 304. M. N. 547. (dextr.),. Anzi m. r. 196 (a. b. c.) 197 a. b. (sterilis). — Zw. 72 B. — Erb. er. it. 674. Hepp 60. Mudd 122. Leight. 53. b) ochroidea Hepp 904. 4. Swarzii (Schär. a) glaucoma (Ach... Zw. 72 A.— M. N. 547. sinistr. Zw. 74. b) leucoma (Ach.). exs. Arn. 249. Rabh. 693. Körb. 216. 217. c) Stenhammari (Fr.). exs. Anzi 67. Arn. 212. Zw. 73. 2. thallus hypochl. cale. purpuraseit (Chl +). 5, lactea (Schär.). exs. Schär. 305 b. — Anzi m. r. 198. 199. Bemerkungen a) Diese Eintheilung ist zur Zeit mit Vorsieht aufzunehmen, da ich bei Anzi m.r. 196 c. eine schwach röthliche Färbung des Thallus bei der Berührung mit Chlor bemerkt zu haben glaube, während subcarnea durch Kali caust. nicht selten schmutzigroth- braun, besonders nach dem Abtrocknen der Flechte, gefärbt wird. Constant dagegen sind die Farbveränderungen bei sordida (incl. Swarsiü) und lactea. . b) Die Flechte Mass. 309 verdient besondere Beachtung: ich besitze sie mit demselben Merkmale K + auch aus Frankreich (auf Sandstein alter Mauern bei Melun, comm. Roussel). . ce) Zeora lactea ist mir nur in sterilem Zustande bekannt. 315 6. Buelliia. A. Thallus K —. . 1. leptocline (Fw.) Körb. exs. 166. (vgl. Nyl. Seand. suppl. 163). 2. saxorum (Mass.). exs. Mass. 347. Rabh. 510. Malbr. 240. (adest etiam Rhizocarp. sub- concentr.). Hepp 752. Erb. er. it. 272. 4. tumida Mass. 303. Erb. cr. it. 273. B. Thallus K +. 3. leptocline Anzi Etrur. 31. 5. italica Mass. 301. Erb. er. it. 388. var. Recobariana Mass. 302. var. lactea Anzi 194. Rabh. 546. Hepp 751. 6. dispersa Mass. 272. Erb. er. it. 1089. 1. Caldesiana Bagl. Erb. er. it. 1088. 8. spuria Hepp 33. 9. orellata (Fl.) [vgl. Nyl. lich. Angolens. p. 11.] exs. Körb. 106. Mudd 186. Leight. 189. 217. Arn. 195. f. fuscata Anzi 195. f. cinerea Anzi 484. f. depauperata Anzi 485. (sat ad stigmateam accedit). 10. minutula (Hepp) exs. Hepp 313. Zw. 402. Leight. 276. f. ocellata Zw. 425. 11. oceult« Körb. 34. 12. coracina Mudd 185. Zw. 135. 13. stellulata (Tayl.) [vgl. Nyl. lich. Angol. p. 11.] exs. Anzi 196. Hepp 31. ‘f. coracina Hepp 529. Bemerkungen. a) Nach Nyl. lieh. Angel. p. 11 unterscheidet sich obige ocel- lata von der stellulata auch durch die Jodfärbung der Markschicht des Thallus; ich habe auf Grund dieser Notiz die übrigen hier erwähnten Buellien geprüft und glaube zu folgendem Ergebnisse gelangt zu sein: 216 A. Jod färbt die Markschicht des Thallus nicht blau (Jod —). a) tumida Mass. 303. Erb. cr. it. 273. b) dispersa Mass. 272. Erb. cr. it. 1089. c) ocellata Körb. 106. Leight. 217. Arn. 165. Mudd 186. d) oe. f. fuscata Anzi 195. e) oc. f. cinerea Anzi 484, f. occulta Körb. 34. B. Jod färbt die Markschicht des Thallus blau oder violettblau (Jod +). 3) leptocline Körb. 166. b) saxorum Mass. 347. Hepp 752. e) leptocline Etrur. 31. d) ialica und var. Recobariana, lactea. e) Caldesiana Erb. cr. it. 1088. f) spuria Hepp 33. 8) stellulata Hepp 31. bh) minutula Zw. 402. Hepp 313. i) minutula f. ocellata Zw. 425. k) coracina Mudd 185. b) Bedenklich ist die Gegenüberstellung der obigen sazorum und leptocline Etrur. 31, weil der mit Kali caust. befeuchtete Thallus der saxorum nach etwa 24 Stunden ebenfalls sich roth färbt; da jedoch die Färbung im Augenblicke der Berührung zu- erst gelb und dann schmutzigolivengrün ist, während bei Etr. 3 die rotbe Farbe schon nach wenig Minuten eintritt, so mag einst- weilen jener Unterschied — salvo meliori — bleiben. e) B. ocellata scheint häufiger, als stellulata; zu letzterer ge- hören die Flechten Körb. par. 187. Zeile 3. 4; Bausch bad. Flora p. 134 Zeile 12; Rabenborst Crypt. Flora von Sachsen p. 179 Zeile 1 ff.; ich erhielt sie auch aus der Normandie von Pelvet. d) oceulta Körb. 34. Zw. 135 zeichnet sich, wie schon Körb. par. 186 bemerkt, durch ein verhältnissmässig helles Hypothe- cium aus, . e) Mudd 185 (in mea coll.) hat ein braunes Hypotheeium und ist daher eine wahre Buellia; nach Nyl. Flora 1863 p. 78 ist die Flechte eine Rinodina (Lecan. sophodes var. laevata Nyl.). f) Buellia Mougeotii Hepp 311. (thallus K —) steht der lep- focline nahe; vgl. Körb. par. 184. Eichstätt im Mai 1870. Arnold. 217 Chinakultur auf Java I. Quartal 1870. Aus dem Amsterdamer Handelshblad vom 3. Juni 1870 übersetzt von C, Hasskarl. (Of. FI. B. Z. 1870, p. 129; 145 ete.) Während der Monate Januar und Februar war das Wetter für diese Kultur sehr ungünstig; eine für diese Jahreszeit sehr ungewöhnliche Trockenheit schadete den neuen Anpflanzungen sehr; noch grössere Verluste entstanden aber in Folge hef- tiger Winde. Fast keine entwickelte Pflanze blieb unbeschädigt, ganze Bäume wurden zu Hunderten entwurzelt oder abgebrochen; die Verbindung der entfernteren Pflanzungen wurde durch umge- stürzte Bäume des Hochwaldes wiederholt unterbrochen und nur den grössten Kraftanstrengungen gelang es, die Häuser zur An- zucht u.s. w. zu erhalten. Mit Anfang März dagegen stellte sich eine günstige Veränderung ein; die Arbeiten konnten wieder regelmässig fortgesetzt werden und bemerkte man überall eine Besserung durch üppiges Wachsthum. Freie Arbeiter haben 9819 Taglöhne verdient. Während des verflossenen Quartals wurden neu gewonnen: 35226 Cinch. Uali- saya;, 26245 CO. succirubra, 48850 U. offieinalis und 25610 C. lan- cifolia, zusammen 135931 Pflanzen. Es sind jetzt vorhanden: 1.116884 C. Calisaya un C. Hasskarliana, 142872 C. suceirubra und C. caloptera; 192019 C. officinalis; 43079 C. lancifolia und 612 C. micrantha, zusammen 1.495466 Pflanzen von Cinchona. 129619 Pflanzen wurden in’s Freie gesetzt, so dass alle Pflan- zungen zusammen gegenwärtig an guten Chinasorten enthalten: 640681 CO. Calisaya und C. Hasskarliana, 76527 C. succirubra und C. caloptera ; 83889 C. officinalis; 810 C. lancifolia und 612 C. micrantha, zusammen 802519 Pflanzen. An 7 Privatunternehmer wurden insgesammt 1320 Pflanzen überlassen. Für Landes-Rechnung stehen 1280 Pflanzen zur Ver- sendung nach Sumatra’s Westküste und Surakerta bereit, so dass innerhalb des letzten Jahres ungefähr 9000 Chinapflanzen sowohl auf Privat- als auch Regierungskosten über den Archipel vertheilt wurden. Aus den meisten Gegenden laufen günstige Berichte über den Zustand dieser Probepflanzungen ein. Dr. Clarke, Superintendent der Chinapflanzungen in Ben- galen sandte Samen der ©. succirubra und U. officinalis, welche gut keimten und berichtet derselbe in seinem neuesten Rapport 218 günstig über die von Java erhaltenen Sämen von C. Calisaya und (. lancifolia. Herr J. ©. Bernelot-Moens zu Weltevreden untersuchte einige Chinarinden, welche ein Jahr lang mit Moos bekleidet gewesen waren; die Resultate scheinen im Ganzen eine Vermeh- rung der Alkaloide durch diese Behandlung anzudeuten. Durch denselben Chemiker wurden zum erstenMale auch einige Rinden unserer ©. offieinalis untersucht; es fanden sich darin 3.71% Alkaloide, wovon 1.61%. reines Chinin und 0.40% Cinchonidin, aber kein Chinidin. Berücksichtigt man, dass diese Rinden nicht ausgesucht und nur dreijährigen Bäumchen entnommen worden waren, dann kann man dieses Resultat als ein sehr günstiges be- trachten, In einer wissenschaftlichen Arbeit hat Prof. Miquel zu Ut-- recht die Resultate seiner umfangreichen und sorgfältigen bota- nischen Untersuchung der Java-Chinasorten mitgetheilt. (Hier folgt nun kurz zusammengestellt das, was Flora (B. Z.) 1870 p. 145 etc. veröffentlicht worden ist). Die durch Stürme und andere zufällige Ursachen vernichte- ten China-Bäume wurden sorgfältig geschält und auf diese Weise ungefähr 800 Kilogr. trockene Rinde, meistentheils von den be- sten Chinasorten erlangt; 10 Kg. Rinde von (. carabayensis (frü- her C. Pahudiana) wurden zur chemischen Untersuchung nach Weltevreden geschickt. Die nähere Bestimmung, was mit diesen 800 Kg. Rinde ge- “ schehen soll, wartet auf Bericht von Europa tiber den Erfolg der Beurtheilung der 466 Kg. Rinde, welche im September 1869 nach Europa geschiekt worden war. Vorläufige Nachrichten der Factorei der Niederländischen Handels-Gesellschaft (maatschappy) spre- chen von dem ausgezeichneten Zustande, in welchem diese erste Probe-Erndte dort empfangen worden ist und zeugen von dem günstigen Eindruck, den dieselbe Anfangs allgemein machte, so wie von dem guten Zustand der Emballage, so dass also in Be- zug hierauf keine Aenderung nöthig sein wird. Nähere Nachrichten aus Britisch Indien bekräftigen die in früheren Rapporten besprochenen Resultate der Versuche mit China-Alkaloiden; 4000 Fieberkranke wurden mit den verschie- denen Basen behandelt und dadurch endgültig bewiesen, dass Chinidin und Cinchonidin in Fieber-vertreibender Kraft dem Chinin nicht nachstehen. N 218 Diplanthera Bnks. et Soland,. keine Scrophulariacee, sondern eine Bignoniacee; diese Thatsache hat im October vor. Jahres Herr Scheffer, Director des bota- nischen Gartens zu Buitenzorg, in der Natuurk. Tijdschr. voor‘ Ned. Ind. ineiner Abhandlung nachgewiesen, von welcher derselbe mir einen besondern Abdruck zusandte. R. Brown, welcher diese Gattung in seinem Prodromus Flor. Nov. Holl. I. p. 448 (ed. Nees p. 304) aufstellte (ef. Endl. Gen. no. 3907. Meisn. Gen. I. 307. I. 218. DC. Prodr. X. 301. xxxiii), hatte keine Früchte gesehen, wesshalb er über die Verwandtschaft dieser Gattung in Zweifel blieb; auch Bentham (DC. 1. ec.) ging es ebenso; erst vor ganz kurzer Zeit wurde Scheffer durch Teysmann von Bangka aus in Besitz von einigen unreifen Früchten gesetzt, die ihm be- wiesen, dass die bangka’sche Pflanze, welche schon längere Zeit im Garten zu Buitenzorg kultivirt wurde und ungemeine Ueber- einstimmung mit australischen Exemplaren dieser Gattung zeigte — eine wirkliche Bignoniacee sei. Scheffer stellt daher fol- genden erweiterten Gattungscharaeter auf: „Calyx eylindrieus 3-fidus, laeiniis lateralibus plus minusve profunde bifidis et inde calyx fere 5-dentatus,, laeciniis subaequa- libus, apice extus cristatis, intus tenere unguieulatis. Corolla subbilabiata, fauce dilatata *), labio superiore bifido, inferiore 3-partito, laciniis rotundatis, interdum fere aequalibus. Stamina 4 (5-ti rudimentum 0) didynama, valde curvata, superiora breviora sursum, inferiora minora latera versus longe exserta; antherae biloeulares, loeulis distinetis, divergentibus, in praefloratione juxta filamentorum latera reflexis. Diseus hypogynus inerassatus annul- liformis. Germen 2-loculare, gemmulis ©, stylo exserto, stig- mate bilamellate. Capsula 2-locularis, loculicide dehiscens, septo suberoso valvis eontrario. Semina ad quodvis septi latus uniserialia, imbricata,, late alata, exalbuminosa , cotyledonibus magnis. — Arbores vastae (an semper?) ramis crassis tereti- bus, medulla copiosa; foliis ternis vel quaternis simplicibus, basi glandulosis, infloreseentia terminali erecta, verticillato- cymosa, floribus flavis. — Habitu arboreo, foliis simplicibus, sta- minis quinti defectu a Tecoma diversa, hoc cum genere seminibus imbricatis eonvenit; seminibus imbricatis a Spathodea differt.“ ”) R. Brown corollam siceam tantum vidit et faucem compressam nun- cupat. 220 Allerdings weicht Diplanthera von den Catalpeis, Mono- stictidibus, zu welchen sie nach Benth. (DC. 1. c. 203, Min Gen. 1. 300) gerechnet werden muss, durch die ungetheilten Blätter und baumartigen Habitus wesentlich ab; sie wird durch das Feh- len des 5ten Staubfadens und zweilamellige Narbe der Gattung Argylia Don nahe gebracht, obgleich diese flügellose Samen hat. Wäre dieser öte unfruchtbare Staubfaden vorhanden, so würden die fast holzigen Klappen der ungeflügelten Frucht, des fast 5-zähnige Kelch sie der Teeoma allerdings nahe bringen, während Spathodea sich noch durch einen der Länge nach aufge- schlitzten Kelch unterscheidet. Nach Bureau (Monogr. des Bignon.) würde sie dessen II. Gruppe (l. c. 47 u. 82) Tecomeae (l..c. p. 85) einzufügen sein. Es sind bis dahin nur 2 Arten dieser Gattung bekannt, die bangka’sche und die australische ; von letzterer vermuthet Scheffer, dass die Beschreibung, welche R. Brown davon gemacht, einer jungen Pflanze entnommen und dass sie desshalb unfruchtbar geblieben sei; ja dieser Grund, der sich auch an dem von Sch. beobachteten Exemplare wieder- holte, würde vielleicht auch den Unterschied veranlasst haben können, der jetzt noch zwischen beiden Arten gefunden wird, so dass Sch. nichtabgeneigt wäre, beide für eine Art zu halten, wäre er überzeugt, dass die Früchte der australischen Pflanze mit denen der bangka’schen übereinstimmten. Entnimmt man aus der Beschreibung der bangka’schen Art die Unterscheidungs- zeichen. zwischen ihr und der australischen Art, so kommen sie hauptsächlich auf Folgendes nieder: D. bancana Scheff. Arbor excelsa, ramulis pubescentibus; foliis ternis longe pe- tiolatis, basi in costa media et in sina 2—4-glanduliferis, pellu- eide punctatis; calyeis dentibus 5 subaequalibus; capsula 5” long. 1” lat., valvis crassis sublignosis ; seminibus cum ala magna undique eingente 9“ longis, 18” latis. In insula Bangka, unde in horto Bogor. eulta, nondum fruc- tigera; nuperrime fructus prope Djebus in loeis humidis hujus insulae legit Teysmann. Nomen vernac. Mangkubung. D. teiraphylla RBr.|.e. Arbor mediocris (?) ramulis tomentosis, foliis quaternis, pe- tiolatis, basi superne 2-glandulosis, calyeis 3-fidi, laeiniis latera- libus bifidis; capsula ... .... ; seminibus .. x... >. i 221 In Austral. trop. legerunt Banks et Solander; ad Rockingham’s Bay leg. Ferd. Müller. Hoffentlich trägt die im Garten zu Buitenzorg unter Kultur befindliche Pfianze bald Früchte und werden auch in Neuholland solche gefunden, wodurch sorgfältige Vergleichung zwischen beiden Arten ermöglicht würden. Cleve den 2. Juni 1870. C. Hasskarl. Botanische Notizen. Eine unserer annuellen Zierpflanzen (Cryplostemma calendu- larea, die weisse Ringelblume des Vorgebirges der guten Hoff- nung), die bei feuchtem Wetter ihre Blumen schliesst, ist zu einem der schlimmsten Unkräuter nicht allein im botanischen Garten zu Melbourne geworden, sondern auch in der ganzen Co- lonie Süd-Australien. Dr. F. Müller vertheidigt sich desshalb gegen den ihm gemachten Vorwurf, als seier es, der diese Pflanze dort eingeführt und verbreitet habe. Ganz richtig weist er dar- auf hin, dass schon lange vor ihm (1833) Baron v. Hügel von dieser Pflanze als einer der schlimmsten Unkräuter Australiens spricht. —r. Die belgische Akademie der Wissenschaften hat für 1871 folgende Preisfrage gestellt: Durch neue Untersuchungen ist die Stelle festzusetzen, welche die Gattungen Lyeopodium, Selaginella, Psilotum, Tmesipteris und Phylloglossum in der natürlichen Reihe der Pflanzenfamilien einzunehmen haben. Preis: eine goldene Me- daille im Werthe von 800 Fres. Die Abhandlungen sind in la- teinischer, französischer oder Bämischer Sprache vor dem 1. Juni 1871 an den beständigen Seeretär der Akademie, Ad. Quetelet in Brüssel, einzureichen. -T. Die Fruchtbarkeit der Gärten und Felder und das der Bo- dencultur günstige Klima von Caracas (Venezuela) tritt besonders deutlich in der Vereinigung so vieler Gewächse verschiedener Zonen zur gemeinsamen Fruchterzeugung anf einer Bodenfläche hervor; neben einer grossen Anzahl europäischer Gemüse, dem Apfelbaum, dem Weinstocke und dem Pfirsich, blüht und reift der tropische Melonenbaum, der Pisang, der Avacate, das Zuckerrohr 222 und der Kaffee. seine Früchte, Erdbeeren und Brombeeren wach- sen hin und wider wild unter dem Schatten der Heliconien und Schilfrohre; unsere Nelken, Rosen, Balsaminen und andere sieht man auf einer und derselben Partie vereint mit dem Pfeffer- strauch, der Palme, dem schön blühenden Ingwer, der lieblichen Cattleyen-Örchidee, dem Feigen- und Apfelsinenbaum; nur ein Re- präsentant aus den dunklen nordischen Tannenwäldern wollte bei aller Pflege nicht fortkommen und stämmig und über 3 Fuss hoch werden. — Einen Einblick in den Productionsreichthum des Bodens im Umkreise von Caracas gewährt der Wochenmarkt (Mercado). . Man lässt dort ein grosses Stück Pflanzengeographie sichtbar an sich vorübergehen; Früchte, geniessbare Wurzeln und Kräuter, die den verschiedensten Breiten- und Höhenzonen an- gehören, fliessen zusammen aus einem verhältnissmässig kleinen Landumkreise; Aepfel, Erdbeeren, Kohl, Salat, Petersilie, Kartof- feln, Knoblauch, Zwiebeln und andere Küchengewächse mehr, Weintrauben und Quitten erinnern an den deutschen Markt, und dazwischen werden Kokosnüsse, Ananas, Baummelonen (Üarica Papaya), Nisperos (Achras Sapota), Sapotes (Sapota mammosa), Mangos (Mangifera indica),, Mereis (Anacardium oceidentale), Chirimoyas (Anona Humboldtii), Parches (Passiflora quadrangu- lans), Cactusfrlichte, Apfelsinen, Citronen und viele andere Früchte feilgeboten; hier Weizen und Gerste neben Bananen und Reis, dort Apios und Batates neben Yucca (Jatropha Manihot) und ne- ben Dioscorea, Kaffee und Kakao neben Mais, Leinsaat, Zwiebeln und Erbsen. Es genügt die Nennung dieser Namen, um zu zei- gen, wie scharf sich die Zonen begrenzen und wie nahe die ver- schiedenen Klimate zusammengerückt sind im Umkreise nur we- niger Meilen, denn weder der Dampf- noch der Frachtwagen führt die Produkte 'aus weiterer Ferne herbei und rückt die Entfer- nungen zusammen. . —TL, Die bertihmten Gärten zu Aschref auf der Südküste des kas- pischen Meeres verdanken ihre Herstellung dem Schach Abbas I., der im Eifer für Prachtbauten an Ludwig XIV. gemahnt und: in Persien dieselbe Popularität geniesst wie Peter der Grosse in Russland und die Königin Tamara in Grusien. Leider wurde dieses persische Versailles bald nach dem Tode seines Schöpfers eine Beute der Zerstörungswuth einer wilden Kosakenbande unter der Anführung des volksthümlichen Räubers und Helden Stenko 223 Rasin 1868/69. Aber trotz der Vernachlässigung seit jener Zeit und des verwilderten Aussehens in Folge der sich selbst über- lassenen Vegetation ist selbst heute noch die ursprüngliche Ordnung der Pflanzen in solehem Grade erhalten, dass durch die Orangenalleen hindurch nach allen Seiten die Gränzen der Gär- ten sichbar geblieben sind. Namentlich zeichnen sie sieh durch eine in Persien seltene Ueppigkeit des Rasens aus. —T. Die zauberisch schöne Küste des Astrabader Busens an der Südküste des kaspischen Meeres erinnert durch die Pracht ihrer Vegetation nnd die liebliche Milde des Klima’s an die hyerischen Inseln, an Nizza, oder die Seeküste von Genua. Klima und Boden sagen den Apfelsinen, Citronen, Pomeranzen und andern Südfrüch- ten in Masaderan und Astrabad dermassen zu, dass viele Natur- forscher das persische Gestade des kaspischen Meeres für die Hei- math dieser Früchte ansahen. Die neuesten botanischen und lin- guistischen Forschungen führten übrigens zu dem Ergebniss, dass die wahre Heimath der Orangenfrüchte nicht die kaspische Küste Persiens, sondern Indien, China, zum Theil auch Japan seien. Die Herschaft der Araber über West-Asien hat wesentlich zur weiteren Verbreitung und Festsetzung dieses Kulturzweiges in allen Ländern des Mittelmeerbeckens beigetragen. Wenn also die Badräng (Cärus wedica) sich inAlterthum über Persien und Pa- lestins und Europa verbreitete, so wurde eine andere Art der Fa- milie der. Hesperiden, die Apfelsine, als deren Heimath China be- kannt ist, aus dem Westen Europa’s hieher verpflanzt, wie es ihre persische Benenung „Portugal“ bezeigt. Die anderen, ihr verwandten Früchte tragen hier dagegen Namen, die von ihrer sanskritischen Abstammung, somit auch davon Zeugniss ablegen, dass sie von Alters her von Indien nach Persien herübergebracht worden sind. — Es unterliegt keinem Zweifel, dass Schah Abbas L., der. so sehr um den Gartenbau im südkaspiseben Litoral bemüht war, nicht wenig zur Verbreitnng von Orangen-Pflanzungen im Gilan, Masandaran und in der Astrabader Provinz beitrug. Ihm verdankt auch aller Warscheinlichkeit nach Assof die Dattelpalme, von der ein strauchartig eingeschrumpftes Exemplar wie es heisst, von der Halbinsel Potemkin auf die Insel Aschur-Ad& verpflanzt wurde. Früchte reift hier übrigens die Palme nicht, wie dies in Jesd und Bagdad oder in Valencia und Mureia der Fall ist. — Trotz alledem bringen die Südfrüchte dem Lande nur eine geringe [23 224 Einnahme, doch könnte dieser Handel leicht durch das Pfro- pfen der Bäume eine bedeutende Entwickelung erlangen, zumal der grösseren Verbreitung der Südfrüchte im Innern Russlands und im Kaukasus zum Theil das Gefrieren des nördlichen Drit- tels des kaspischen Meeres im Wege steht das gerade zu der Jahreszeit statt hat, wo diese Früchte reifen und in grosser Menge nach Norden verführt werden könnten. —T. Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. 51. Bulletin d. 1. soc. d. se. nat. de Strasbourg annee I nr. 1-11. — I. 1-7. 1869, 1870. 52. Examen historico-eritico de los trabajos concernientes & la flora hispano- lusitana por D. Mig. Colmeiro. Madrid 1870. 53. M&moires couronnees et memm. d. savants Etrangers &c. Bru- xelles 1870. Tome 24. 54. — — et autres memm. Collection in 8. Tome 21. Bruxelles 1870 55. Bulletins de V’acad. roy. 38. ann. — 2. ser. Tome 27 & 28. Bruxel- . 1es 1869. 56. Annuaire de lacad. roy. Bruxelles 1870. 57, Nederlandsche Gedichten Mit de vertiende &uw Yan Jan Boen- dale, Hein van Aken ed anderen. v. Snellart. Brüssel 1869. 58. Fr. Rabenhorst: Kryptogamen-Fiora von Sachsen etc. Abtheilg. 2. Hälfte 2. Die Flechten. Leipzig 1870. 59. Verhandlungen des naturforschenden Vereins in Brünn. Bd. 7. 15869. 60, M&moires d. 1. soc. imp. d. sc. naturelles de Cherbourg Tom. 13. 1868. 61. Rauwenhoff: Observv. sur les caractöres et la formation du liege dans les dicotil&dones (Archives Neerland. 1870). 62. Göppert: Nachträge zu der Schrift über Inschriften und Zeichen inlebenden Bäumen, sowie über Maserbildung. Breslau 1870. 63. Verhandlungen des naturhistor. Vereins der preuss. Rheinlande und Westphalens Jahrgang 26. 1. und 2. Hälfte. Bonn 1869. 64. Offenbacher Verein für Naturkunde. 10. Bericht. 1869. 65. H. Karsten: Zur Geschichte der Botanik. Berlin 1870. 66. C. Harz: Die Trüffel-Kultur in Frankreich. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauerschen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. ’ M 15. Regensburg. Ausgegeben den 30. Juni. 1870. Inhalt. F. Arnold: Lichenologische Fragmente. — Gelehrte Gesell- schaften. — Literatur. — Verzeichniss der für die Sammlungen der königl, botan. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. ” Lichenologische Fragmente von F, Arnold. IX, Auf dem Hochgern. Bei einigen in der Zeit vom 6. bis 14. August 1869 bewerk- stelligten Besuchen des Hochgern in den bayerischen Alpen (vgl. Flora 1869 p. 251) war ich bemüht, die Flechtenvegetation des auf dem oberen Theile des Berges (4900—5200°) anstehenden Kalkhornsteins etwas näher in’s Auge zu fassen. Der Standort ist von der Eisenbahnstation Uebersee aus deutlich wahrnehm- bar. Blickt man, am Bahnhofe stehend, auf den Gipfel des Hoch- gern, welcher der nächstanstehende Berg bei Uebersee ist, und von da längs der nach rechts, also gegen Westen, sich senkenden Schneide, so bemerkt man zwei niedrige, wenig zugespitzte Er- höhungen, deren zweite, grössere, die in Flora 1869 p. 260 er- wähnte Felswand darstellt. Beide Erhöhungen sind Kalkhorn- steinwände, auf der Nordseite feucht und moosreich, gegen Süden dagegen, wo sie in eine mit kahlen Blöcken ausgefüllte Grube übergehen, trocken und desshalb auch ärmer an Flechten. Zwi- schen dem Gipfel und beiden Wänden entspringt am grasigen Abhange die Quelle, deren kaum 5 Grade warmes Wasser zur Weitalm hinabgeleitet wird. Dieser Abhang ist mit nicht wenigen Flora 1870. 15 226 Kalkhornsteinblöcken besät. und njcht ohne Ueberraschung be- merkt man auf der stellenweise dem Dolomitgesteine bald mehr bald weniger dünn aufgelegten Hornsteinkruste eine Anzahl den Kalk stets fliehender Lichenen, hier friedlich mit den Kalkflechten der Blöcke beisammen wachsend, nämlich: PET Cu Con 8 9. . Cladonia cornucopioides (L.) Körb. par. 12 — substerilis. . Sphyridium fungiforme (Schrad.) Körb. par. 246. . Imbricaria saxatilis (L.) — steril. . Lecanora badıa (Pers.) Körb. par. 85. a. vulgaris. . Urceolaria seruposa (L.) a. vulgaris Körb. par. 104. — c. apoth.; häufiger ist der sterile Thallus, der an der Färbung Chl. + leicht erkennbar ist. . Biatora polytropa (Ehr.) Körb, par. 154. vulgaris Hepp 384. . Biatorina chalybeia Flora 1860 p. 74. Lich. Ausfl. IV. p. 612. (exel. synon.) — nicht häufig. Diese kleine Flechte, welche ich bisher in keiner der mir bekannten veröffentlichten Collec- tionen gesehen habe, unterscheidet sich von Biatorina lenti- cularis durch das mehr oder weniger braune Hypothecium, welches bei dicken Schnitten besser sichtbar, aber auch noch unter dem Microscope bräunlichgelb ist. Das Hymenium ist bei beiden Arten farblos. Hievon verschieden ist Oatillaria chalybaea Hepp 13, Anzi 448, Flora 1863 p. 601, welche ein glänzend gränes, unter dem Microscope grünblaues Hymenium und ein schwarzes auch unter dem Microscope schwärzliches, nach oben grün- blaues Hypoth. besitzt. — Bezüglich der blauen Jodfärbung des hymen,, des schwärzlichen epith., der lockeren Paraphy- sen mit dunkelbrauner clava, sowie der Grösse und Gestalt der Sporen und Schläuche stimmen aber die drei, im äusse- ren Habitus ohnehin einander sehr ähnliche Arten überein. Lecidea cerustulata (Ach.) Körb. par. 222. Lecidea platycarpa (Ach.) Körb. par. 221 a.) thallo albo, cras- siore, b) thallo temui, subochraceo, ce) thallo subnullo; — ep. hyp. dick schwarz, ep. dünn schwarzgrün oder braungrün; hym. farblos, mit Jod lebhaft blau, hyp. dünn braun, 'gelb- braun, aber nicht (wie bei »eirosa) schwarzblau; paraph. ver- leimt; Sporen 18—25 m. m. lang, 9—10 m.m. br., einzellig, verhältnissmässig ziemlich schlank. Die Flechten a. b: wur- den von Nyl. in lit. als plaiycarpa bestätigt; 10. Lecidea contigua (Hoff.) Anzi, Arn. f. alpina Hepp in lit. von dieser Stelle in Arn. exs. 410 ausgegeben: ep. hyp. dick schwarz, ep. dünn schwarzgrün, hyp. dünn braun;. bym. farb- los, mit Jod blau; Sporen einzellig, farblos, 15--18—22 m.m. lang, 7—10 m. m. breit, häufig am einen Ende zugespitzt. Jod färbt die Markschicht des Thallus violettblau. 11, Buellia saxatilis (Schär.) Hepp 145. Anzi 198. Körb, par, 12. 13. 14. 188. p- p.: ziemlich selten: Thallus weiss, K. —, Chl. —; ep. hyp. dunkelbraun, hym. farblos, mit Jod dunkelblau, Spo- ren braun, 2-zellig, 9—10 m. m. lang, 5 m. m. breit, zu 8 im Schlauche. Buellia badioatra (H.) vulg. Körb. par. 182. Rabh. 469. nicht gar selten (habituell wie Ihizoe. atroalbum L. petraeum Krb. - par. 230) ep. hyp. schwarz, dünn braun; hymen. farblos, mit Jod lebhaft blau; Sporen farblos, olivengrin, braun, zwei- zellig; 30 m. m. lang, 15 m. m. breit. Rhizocarpon geographieum (L.) — Sporen parenchymatisch. Rhizoc. petraeum (Wulf.) subconcentrie. Körb. par. 232. Die gewöhnliche Furm; ausserdem ist auch eine habituell an Ihizoc. obscuratum erinnernde Varietät vorhanden. var. excentricum (Ach.) Nyl. Scand. 234. hie und da: thallo albo, subniveo, hie inde lineis nigris decussato; apoth. atris, planis, late. marginatis; ep. atroviridi, hym. incol.; hyp. atro, tenuiter secto fusco; sporis hyalinis, aetate sordidis, parench., 30—36 m. m. Ig., 14—16 m. m. lat. — Die Pflanze wurde von Nyl. in lit. als exwcenfr. bezeichnet. Daran reihen sich einige jener vielverbreiteten Species, die mit der Unterlage es nicht so genau nehmend, sowohl auf Kalk als auf Kieselsubstrat angetroffen werden: gosoopomr . Cladonia pyxidata poceillum Ach. (substerilis). . Peltigera canina (L.) — substerilis. . Candelaria vitellina. . Lecanora Flotowiana Spr. . Pachyosp. calcarea contorta Fl. . Lecidella goniophila (Fl.) a. vulgaris. . Biatora rupestris rufescens. Endoc. miniatum L. Verrucaria muralis (Ach.) habituell entsprechend: perith. di- mid.; doch sind die Sporen grösser als wic bei der Pflanze 15* 228 ausserhalb der Alpen — 22—24—30—36 m. m. lang, 15—17 m. m. breit. 10. Verruc. ehlorotica (Ach.) papillosa Schär. 523. Lich. Ausfl. III. p- 959 nicht häufig: Thallus dünn, grünlich, Sporen 1-zellig, 22 m. m. lang, 9—10 m. m. breit. 11. Collema furvum (Ach.) Nyl. Scand. 29. Coll. abbreviatum ZW. Arm. exs, 536 — nur steril. Der Grund, warum auf dieser Kieselunterlage trotz der alpinen Höhe fast nur ausgesucht gewöhnliche Arten vorkommen, mag wohl darin liegen, dass auf dem dünnen Hornsteinüberzuge der dortigen Kalkmassen bloss solche Kieselflechten aufkommen können, deren Ansiedelung unter den leichtesten Voraussetzun- gen vor sich geht, wie denn die Mehrzahl derselben auch auf Holz und Rinde überzusiedeln im Stande ist. — Einen ganz ver- schiedenen Anblick gewährt nun aber an jener Localität die Kalk- vegetation, welche zum Theile, soweit es sich um die grössere Felswand handelt, schon in Flora 1869 p. 261—264 berührt wurde und hier, wo auch die nächstgelegenen Felspartieen beigezogen werden, mit mehreren Arten ergänzt werden kann. Des Zusam- menhanges wegen schalte ich noch einige Nachträge ein, welche an anderen Stellen des Hochgern von der Weitalm bis in die Nähe des Gipfels gesammelt wurden. 1. Acarospora glaucocarpa (Wbg.) Mass. eine kleinfrüchtige Form mit dürftigem, fast fehlendem Thallus an Kalkhornstein längs der Wasserleitung: ep. braungelb, hym. hyp. farblos, mit Jod blassblau, Sporen 4—5 m. m. lang, 2 m. m. breit, zahlreich im Schlauche. 2. Pyrenodesmia chalybaea (Duf.) Mass. Körb. par. 68. nicht häu- fig, doch gut ausgebildet an den Blöcken des Abhangs ober der Quelle. 3. Rinodina Bischoffii (Hepp) selten an Kalkhornsteinblöcken am Abhange ober der Quelle gemeinschaftlich mit Lecid. airo- nivea. 4. Aspicilia flavida Hepp nicht selten an Steinen und hervorste- henden Kalkfelsen des Fusswegs längs der Wasserleitung bei der grösseren Kalkhornsteinwand und von hier in Arn. exs. 322 b. enthalten. 5. Aspieilia heleromorpha Kpihbr. lich. Bay. p. 175. ziemlich sel- ten an Kalkhornstein längs der Wasserleitung: ep. breit, grünblau, hyp. farblos; Paraph. verleimt, mit Jod blau; Spo- 229 x ren fast rund, einzellig, 12 m. m. lang, 10—11 m. m. breit, zu 8 im Schlauche; Chrysogonidien des Thallus beiläufig 30 m. m. lang, 18--20 m. m. breit. 6. Secoliga gyalectoides f. exanthemoides Mass. rie. 142. Körb. par. 110. nicht häufig an feuchten Stellen der kleineren Kalkhorn- steinwand: Sporen 8-zellig, an beiden Enden verschmälert gespitzt, 36—40 m. m. lang, 6 m. m. breit, Paraphysen ge- trennt mit einer Längsreihe kleiner Zellen. 7. Hymenelia Prevostii (Fr.): an den niedrigen Kalkfelsen der Flora 1869 p. 255 ff. bezeichneten Stelle ändert die Flechte ab mit dickeren Apothecien, deren Rand nicht eingebogen ist; hie- durch entsteht einige Aehnlichkeit mit Aspie. epulotica. 8 Hym. melanocarpa Kplhb. von der in Flora 1869 p. 255 er- wähnten Stelle in Arn. exs. 405 publieirt. 9. Hymen. caerulea Körb. von dem 1. c. p. 257 bezeichneten Stand- orte in Arn. exs. 404 a. ausgegeben; auch an Kalhornstein- blöcken des Abhangs ober der Quelle. 10. Toninia« Boissieri Müll. prine. p. 41: in allen Theilen mit einem Müller’schen Originale übereinstimmend — selten an der Kalkwand ober der Weitalm: ep. dunkelgrün, hym. farblos, Paraph. etwas locker, gegliedert, clava dunkelgrün; hyp. braunroth; Sporen jung 2-zellig, dann 4-zellig, an bei- den Enden meist stumpf, zu 8 im Schlauche, 14—16 m. m. lang, 5 m. m. br. 11. Biatora fuscorubens Nyl. f. rufofusca in Flora 1870 p. 4 an Kalkhornsteinblöcken am Abhange ober der Quelle: ep. dick braun, dünn bräunlichgelb, hym. mit Jod blau, dann wein- rotb; hyp. dunkelbraun, Sporen eiförmig, 10-15 m. m. ]g., 6 m. m. br. 12. Biatora subdiffracta m. f. alpestris m. (vgl. Flora 1870 p. 4) von der Flora 1869 p. 261 angeführten Stelle in Arn. exs. 412 ausgegeben; — auch an anderen benachbarten Felsgrup- pen mit kleineren, stärker gewölbten Apotheeien. 13. Biatora lenticella m.: von dem in Flora 1869 p. 258 erwähn- ten Platze in Arn, exs. 414 enthalten. Die Flechte variirt mit helleren, gelbbraunen Apotheeien. var. subcarnes m. selten an hervorragenden Kalkfelsen un- weit der Stammform und von ihr durch doppelt grössere völlig blasse Apothecien leicht zu unterscheiden; ep. hyp. farblos, Paraph, verleimt, mit Jod blau. 250 14. 15. 16. 17. 18, 19. 20. Biatorina — — an den Kalkhornsteinblöcken des Abhangs ober der Quelle: thallo tenni albido, apoth. parvis, nigres- cent., convexis; epith. atrocaeruleo, hym. byp. incol,, jodi ope eaerul., deinde vinose rub., paraph. conglut.; sporis bi- locularibus 15—17 m. m. lg., 4 m, m. lat., rectis vel leviter curvatis; ich erwähne des Pflänzchens nur, um bei der Auf- zählung der Hochgern-Flechten Lücken thunlichst zu ver- meiden. Bilimbia subtrachona m. Plora 1870 p. 122. selten an der . grösseren Kalkhornsteinwand; nach Nyl. in lit. nur eine Form der Zrachona Stizb. Lec. sabul. — eine weitere Varietät an Kalkhornsteinblöcken des Abhangs ober der Quelle: thallo subnullo; ap. atris, dispersis; ep. hyp. atris, sub microsc. atroviridibus, hym. viridi; paraph. conglat., elava atroviridi; hym. jodo caeruleo; sporis 4-locularibus, 15—18 m. m. 1g., 3 m. m. lat., 8 in ascis. Bilimbia sabuletorum Fl. var. muricola Nyl. Scand. 205. Stizb. Lec. sab. 35. — forma quaedam; vereinzelt an der grösseren Kalkhornsteinwand: thallo tenui, albido, minute granuloso; apoth. sat parvis, rubrofuseis, convexis; epith. ru- fescente, hym. hyp. incol., jodi ope caerul. ; paraph. congluti- natis; sporis rectis vel leviter curvatis, 4- obsolete 6-locula- ribus, 23—30 m. m. Ig., 5-7 m. m. lat., 8 in ascis. Von allen bei Stizb. 1. c. beschriebenen Bilimbiis kann nur die f. muricola mit der Hochgernpflanze vereinigt werden. Siegertia calcarea Weis. Von den Kalkhornsteinblöcken des Abhangs ober der Quelle, wo die Pflanze nicht selten ist, in Arn. exs. 215 b. publieirt, Rehmia caeruleoalba Kpihb. von der nämlichen Lokalität in Arn. exs. 406. enthalten. Porpidia trullisata Flora 1869 p. 262. kommt an der glei- chen Stelle vor: diese Art und die habituell ähnlichen: Rehmia, Siegertia, Lecid. contig., platyc., Rhizoc. pebraeum excenirie. wachsen untereinander und erst die mieroscopische Prüfung ermöglicht eine sichere Trennung. Lecidella immersa (Web.) Körb. par. 215, Arn. exs. 360 a. b. — f. mierorarpa = Anzi m. r. 266. sparsam an der kleine- ' ren Kalkhornsteinwand; häufig aber auf rothem Alpenlias an den Felsen zwischen dem Flora 1869 p. 255 ff. erwähnten Standorte und den Kalkhornsteinwänden gemeinschaftlich mit Biat. incrustans und einer dünnkrustigen Form des Ampho- 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 2331 rid. Hochstetieri ; Apothecien um die Hälfte kleiner als bei Rabh. 597. Anzi m. r. 265; dagegen sind die Sporen etwas breiter, 18—23 m. m. Ig., 12—25 m. m. br. Lec. petrosa m. an den Kalkhornsteinblöcken ober der Quelle kommt nicht gar selten eine besonders kleinfrüchtige Form vor, welche ich wegen der stumpfen Sporen, 24—27 m. m. lg., 12—15 m. m. br. und der nicht braunen, sondern schwärz- liehblauen Farbe des epith. und oberen Tbeiles des hypoth. (sub microse.) zur pelrosa und keineswegs zur plaiycarpa (ep. schmutzig schwarzgrün, hyp. oben braun) ziehen möchte. Lec. jurana Schär. eine kleinfrüchtige, wohl nur zu dieser Art gehörige Form an den Kalkfelsen des Fusswegs bei der Wasserleitung unterhalb der grösseren Kalkhornsteinwand. Lecidea caerulea Kplhbr. nicht häufig an einigen Kalkwänden, eine im normalen Zustande am Habitus leicht. kenntliche ele- gante Flechte. Lec. atronivea m. Flora 1870 p. 123. an den Kalkhornstein- blöcken des Abhangs ober der Quelle, gemeinschaftlich mit deu bei nr. 19 aufgezählten Arten und ihnen habituell nicht unähnlich. Opegrapha atra Pers. f. trifurcata (Hepp) Stizbg. Opegr. sax. 19. Arn. 330. nicht häufig auf Kalkblöcken an beschatteten Stellen der Südseite der grösseren Kalkhornsteinwand: Thal- lus dünn, weisslich, öfters 'runde Flecken bildend, Apothee. ‘klein, einfach oder mit einem Seitenästchen, ep. hyp. schwarz, dünn braun, hym. farblos, mit Jod weinroth, Sporen 15—16 m. m. lang, 5 m, m. breit, 4-zellig, stumpf. Coniangium Körberi Lahm. nicht häufig an den beiden Kalk- hornsteinwänden: ep. dunkelblaugrün, hyp. bräunlich, hym. schwachgelblich, mit Jod weinroth, Sporen normal. Die be- sonders kleinfrüchtigen Exemplare wollen nicht recht zur ge- wöhnlichen Flechte (Westphalen, Frankenjura, Schlern) pas- sen: Nyl. in lit. erklärte die Hochgernpflanze für Arthonia lapidicola (Tayl.) Nyl. (Branth Lich. Daniae p. 119). Amphoridium Hochstetteri (Fr.) baldense Mass. Anzi 409. eine f. obtecta nicht häufig an den Kalkhornsteinblöcken am Ab- hange ober der Quelle: thallo tenui, effuso, cinerascente; apoth. paullo prominentibus, non raro onınino thallo obtectis, perith. integro; sporis latis, plus minus rotundatoobtusis, 36—46 m. m. Ig., 22—28 m. m. lat., 8 in ascis; hymen. jodo vinose rubesc. 28. 29. 30. 31. 32, 33. 34. 35. 36. 37. or 232 Verruc. Dufourei häufig auf rothem Alpenlias mit der. Lee. immersa; die Apothecien und Sporen sind grösser als bei den Exemplaren ausserhalb der Alpen. Lithoic. elaeomelaena Mass. f. alpina m. Lich. Ausfl. IV. p. 958. Arn. exs. 129 a, b, c.: bildet grünschwarze, gelatinöse Fle- cken auf Kalksteinen des rothen Alpenlias in der Quelle; nicht häufig; Sporen breit, einzellig, 36 m. m. lang, 18m.m. breit. Thelidium absconditum Hepp 698. Arn. 15. Rabh. 797: an den Kalkfelsen des Fussweges längs der Wasserleitung. f. juvenile Arn. exs. 27.: nicht häufig an der kleineren Kalkhornsteinwand. Thelid. Auruntii Mass. auf den Kalkhornsteinblöcken am Ab- hange über der Quelle; in Gesellschaft von Microth. marmo- rata und Polybl. deminuta. Arthop. saxicola Mass. Die in Flora 1869 p. 263 erwähnte Flechte ist richtig bestimmt und kommt auch an der benach- barten Felswand vor: Sporen zu 8 in breiten Schläuchen, 2—-4-zellig, 18—20 m. m. lg., 5 m. m. br., Paraphysen fehlen. Polyblastia sepulta Mass. nicht häufig an der kleineren Kalk- hornsteinwand : Apothecien ünter der grauen Kruste verbor- gen, Sporen parenchymatisch, der Länge nach 4—6 mal, der Breite nach im mittleren Theile der Spore 2—3 mal getheilt, farblos, 45—50 m. m. lang, 18—19 m.m. breit, zu 8in brei- ten Schläuchen. Polybl. albida m. eine mit der Flechte des Frankenjura so ziemlich übereinstimmende Form an den Kalkhornsteinblö- cken des Abhangs öber der Quelle: Sporen farblos, an bei- den Enden abgerundet stumpf, 30—34 m. m. lang, 18 m. m. breit, “ Polybl. rupifraga Mass. Arn. auf rothem Liaskalk und spar- sam an der kleineren Kalkhornsteinwand, Omphalaria (potius Collema) intricata m. von der in Flora 1869 p. 254 bezeichneten Kalkwand in Arn. exs. 399. pu- blicirt. Collema isidiodes Nyl. in lit. 11. Juni 1870: „forsan bona species, sed imperfecta“ — an feuchten Stellen der kleineren Kalkhornsteinwand: der sterile Thallus besteht aus kleinen, stecknadelkopfgrossen Körnchen, welche über die Steinfläche zerstreut sind; möglicherweise ist die Pflanze eine Form der Omph. intricata. Hrn. Prof. Schwendener verdanke ich 253 folgende Notiz über die innere Structur des isid.: „es ist eine rindenlose Collemee mit normalen Gonidienschnüren, die in den älteren Theilen des Tballus oft stellenweise ab- gestorben sind und die zunächst der Oberfläche meist sehr deutlich ihre besonderen Membranen (Scheiden) erkennen lassen (vgl. Alpentypen T. II. fig. 15). Jüngere Thalluslap- pen sind zuweilen am vorderen Ende durch stärkere Wu- cherung der Gonidien kugelig aufgedunsen und dann nur von spärlichen Fasern durchzogen. In solchen Anschwellun- gen, die auch bei der intricata nicht selten vorkommen, sind die Gonidienschnüre sehr lang und vielfach verschlungen ; Man kann ohne Mühe Ketten von 50—80 Gliedern in ihrem Verlaufe verfolgen. Neben und zwischen den Collemaindi- viduen finden sich zahlreiche Nostoccolonien , offenbar die zur Flechte gehörigen Gonidienbildner; ich habe mehrere Colonien mit eindringenden Pilzfasern beobachtet, ganz wie bei Algentypen T. I. f. 13. 14. — Eine besondere Eigen- thümlichkeit des Thallus in anatomischer Beziehung besitzt isid. nicht.“ . 38. Psorothichia — — nicht häufig an der grössern Kalkhorn- steinwand: die nämliche Flechte, welche auch bei Parten- kirchen vorkommt. (Flora 1870 p. 22. nr. c.) Als Beispiele des engen Beisammenwachsens der Kalk- und Kieselflechten mögen folgende gelten: auf je einer höchstens sechs Quadratzoll breiten Steinfläche bemerkte ich: a) Candel. vitell., Urceol. serup., Biatora rupestris, Lecid. atronivea, Biato- rina chalybaea, Rhizoe. petraeum. — b) (ladonia pyridata, Bia- tora polytropa, Lecidea petrosa, Buellia badioatra, Polybl. amota. — ce) Olad. pyxid., Hymenelia caerulea, Biat. polytr., Siegertia calcarea, Lecid. atronivea, Rhizoc. geograph., Thelid. abscondit., Polybl. deminuta. — d) Ulad. pyxid., cornucop., Peltigera canına, Biotora subdiffracta alp., Thelid. Auruntii, Polybl. deminuta. — e) Hymenelia Prevostii, Thelid. Borreri, Buellia saxatilis. — Wollte man aus diesen Proben den Schluss ziehen, dass der Un- terschied zwischen Kalk- und Kieseltlora überhaupt nicht durch- führbar sei, so dürfte die Thatsache entgegengehalten werden, dass, gleichwie auf dem Hochgern die Kalkflechten nicht auf die reine Hornsteinkruste tibergehen, so auch auf Sandstein, Glimmer, Granit v. dgl. noch niemals eine jener Flechtengruppen beobachtet wurde, welche auf den verschiedensten Kalken so stereotyp wie- derkehren. 254 Zur Kalkfelsenflora sind noch die zwischen und über Laub- moosen lebenden Flechten zu zählen, welche an der feuchten Nordseite der beiden Felswände mehr oder weniger sparsam auf- treten, auf der sonnigen Südseite dagegen fast ganz fehlen. Zwi- schen den schwellenden Moospolstern können sich nur Strauch- und Laubflechten halten; die Krustenflechten bevorzugen ohne Rücksicht auf die speeiellen Moosarten deren compaete Räschen und wenn auf dem Hochgern mehrere Flechten auf Grimmia gi- gantea wuchern, so geschieht dieses doch nur an solchen Stellen, wo die Grimmia dicht am Felsen anliegend senkrecht herab- wächst. 1. Bryopogon bicolor (Ehr.) Alecioria bic. Nyl. syn. 279. Schär. 495. Anzi m. r. 22. Malbr. 112. Arn. 400. steril zwischen Racomitr. lanuyinosun‘, Antitrichia curtipendula, Hypnum ru- gosum, Hyloc. splendens, triguetr. auf Erde der grösseren Wand und von diesem Standorte in Arn. exs. 400 publicirt. 2. Cladonia pycidata poccillum Ach. auf bemooster Erde; auch auf Moose übersiedelnd. 3. Cetraria islandica (L.) vereinzelt bei Bryop. bicolor. 4. Peltigera aphthosa (L.) auf Erde und über grösseren Moosen wie Hyloc. splendens, triqueir. 5. Solorina saccala (L.) auf bemooster Erde. 6. Parmelia pulverulenta (Ach.) f. muscigena Ach. Anzi 54. steril ziemlich selten über Moösen z. B. Hypnum Vaucheri Lesqu. 7. Pannaria brunnea (Sw.) gyenwina Körb. par. 46. auf schwaınmi- ger, feuchter Erde in Gemeinschaft mit Webera eruda, Eu- rhynch. praelongum. 8. Cullopisma cerinum var. stillieidiorum (Oed.) mit gelber und gelbgrüner Scheibe Moose, besonders Grimmia giganten, Barb. tortuosa, Leptotr. flexicaule überziehend und auf ver- altete Rosetten von Sazifraga Aizoon übersiedelnd. 9. Levanora subfusca L. var. epibrya Ach. Stizb. subf. hypnorum Schär. Hepp 185. Arn. 107. über Grimmia gigantea wachsend. 10. Pionospora bryontha (Ach.) Th. Fr. Arn. 108. Hepp 424. auf Grim. gig., Distich. capill., Hypn. rugos., cupressif., Barb- tortuosa, Leptotr. flexic. wuchernd. 11. Rinodina mniaroea (Ach.) Th. Fr. Arct. p. 127. Hepp 83: nur wenige Apothecien auf einem Felsblocke beobachtet: Sporen 2-zellig, braun, 36 m. .m. lang, 18 m. m. breit. 12. Ochrolechia upsaliensis L. Mass. Nyl. vgl, Flora 1870 p. 213: überzieht besonders Leptotr. flexicaule. Thallus et apoth. Chl. —. 13. Aspieilia verrucosa (Ach.) auf Grimmia giganlea. 14. Blasienia ferruginea (Huds.) var. muscicola Schär. 631. Körb. par. 127. Arn. 124. abgestorbene Moose incıustirend, 15. Bilimbia sabuletorum (Fl.) vgl. Stizbgr. Zec. sabul. p. 28. spar- sam auf einem Felsblocke: ep. bläulichgrün, hym. farblos, hyp.- braunröthlich; Sporen 4—6-zellig, 27—30 m. m. lang, 5—6 m. m. br. 16. Bilimbia sabuletorum (Fl.) var. accedens Arn. exs, 233. dece- dens Hepp Stizenb. Lec. sabul. p. 43. über Leptotr. flexic., Distich. capillac., Hypnum incurvat., molluscum: Apoth. ge- wölbt, schwarz; ep. dunkelgriin, nicht körnig, hym. grünlich, mit Jod blau, hyp. braunroth, Sporen 8—10-zellig, an den Enden gespitzt, farblos, 4556 m. m. ig., 6—8 m. m. br, .. zu 8 im Schlauche. 17. Biatora atrofusca Hepp 268. Anzi 180. Rabh. 162. auf Leptotr. flexie., Hypn. uncinat., Frullania, Pseudoleskea catenulata. 18. Pertusaria glomerata (Sehl.) Schär. Mass. sparsam; Thallus K +; über Grimmia gigantea, Distich. capillac., Uypnum ru- gosum, cupressif. und einer Frullania. 19. Polyblastia Sendineri (Kplhbr.) Körb, par. 344. Flora 1870 p- 20 auf Grim. gig., Leptotr. flexie. und Myurella jwlacea : Thallus grau, Sporen parenchymatisch, 28 m. m.1g., 12 m. m. br., farblos, ohne Hymenialgonidien; Jodfärbung weinroth. 20. Physma myriococcum (Ach.) eompactum Körb. par. 408: über - Myurella julacea, Hypn. incurvatum, Barb. tortuosa nicht häufig: Sporen zu 8 im Schlauche, eiförmig, seltener rund- lich, an beiden Enden abgerundet stumpf, 15-18 m. m. 1g., 10—12 m. m. br., zu 8 im Schlauche. Die auf den Flechten lebenden Parasiten werden theilweise den Pilzen zugezählt und es lässt sich heutzutage noch nicht be- messen, wie viele derselben als wahre Flechten übrig bleiben werden. Die Zahl der parasitischen Arten ist einstweilen (vgl. Anzi Analecta p. 24—27) im Steigen begriffen und die Alpen scheinen insbesondere einen Reichthum derartiger Gewächse, welche man erst nach längst beendigter Reise zu Hause aufzu- finden pflegt, zu besitzen. Auf dem Hochgern feblen sie gleich- falls nicht, doch halte ich die Beschaffenheit des Standortes nicht für geeignet, um eine grössere Menge‘, als die folgenden meist spärlich beobachteten 7 Species hoffen zu lassen: 236 1. Biatorins Heerii (Hepp) Schär. exs. 630. Hepp 135. Nyland. Scand. suppl. p. 150. 152. parasitisch auf dem Thallus der Solorina saccata: ep. schmutzig schwarzbraun, hym. hyp. farblos, mit Jod zuerst blau, dann weinroth; Paraph. ver- leimt; Sporen zweizellig, farblos, 12—15 m. m. lang, 5—7 m. m. breit, an beiden Enden meist kurz gespitzt. Die Spo- ren in Schär. 630 haben die gleiche Grösse und Gestalt. 2. Buellia athallina Müll. princip. p. 64 (videtur) Arn. exs. 166 a. b. Rabh. 800. parasitisch auf dem Thallus des Sphyrid. fungi- forme: ep. hyp. dick schwarz, dünn braun, hym. dick gelb- lich, dünn farblos, mit Jod blau; Sporen 2-zellig, braun, 9—14 m. m. lang, 5 m. m. br., zu 8 im Schlauche. 3. Celidium muscigenae Anzi symb. 27. exs. 387. parasitisch auf dem Thallus der Parm. pulv. muscigena: Apothec. klein, schwarz, hie und da schwach bereift, fach mit deutlichem Rande, ep. hyp. dunkelbraun, hym. farblos, mit Jod blau paraph. etwas locker, elava braun; Sporen zu 8 im Schlauche, vierzellig, jung zweizellig, an beiden Enden stumpf, mit 2—4 Oelzellen, 18—23 m. m. lang, 6-8 m. m. breit. 4. Nenosphaeria rimosicola (Leight.) Anzi, Körb. par. 467. Arn. 379. Leight. 253. Crombie lich. Britt. 121. (sub. Verr. adve- nula Nyl. Flora 1865 p. 606, 1867 p. 330) parasitisch auf dem Thallus der Rehmia und des Rhizoc. velraeum var. excentric.: Sporen jung 2-zellig. farblos, alt 4-zellig, braun, 18—22 m.m. lang, 5—9 m. m. breit, zu 8 im Schlauche, hymen. mit Jod weinroth, ohne Paraphysen. 5. Pharcidia (2) (Thelidium) epipolytropa (Mudd man. 298) exe. 287. Crombie lich. Britt. p. 121 parasitisch auf den Apothe- cien der Biatora polytropa, einer der kleinsten Parasiten mit schwarzgrünem Perithecium, Paraphysen fädlich, Schläuche eylindrisch, Sporen zu 8 zweireihig im Schlauche, farblos, 2-zellig, 15—18—23 m. m. lang, 5—6 m. m. br.; Jod färbt das Hymenium nicht (d, h. nur gelb). 6. Tichoth. gemmiferum — (Flora 1869 p. 264). 7. Tich. pygmaeum. Eichstätt im Juni 1870. - Arnold. 237 Gelehrte Anstalten und Vereine. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. Botanische Section. Donnerstag den 26. Mai ausserordentliche Sitzung im Bahn- hof zu Königszelt; 50 Freunde und Gönner der Botanik hatten sich eingefunden. Die wichtigeren Vorträge sind: Herr Forstmeister Tramnitz über Geschichte, Grösse und Zusammensetzung des nahegelegenen, zur königlichen Oberför- sterei Zobten gehörigen Zedlitzbusches, der als Mittelwald mit Eichen als Oberholz, Haseln, Linden, Erlen und anderen Weichhölzern als Unterholz bewirthschaftet wird. Hervorgehoben wurde die nach der bisherigen Metliode des Abtriebs stets ver- geblich erstrebte Recrutirung des Oberholzes, welche erfolglos blieb, weil die zu Oberbäumen geeigneten edlen Holzarten, meist Lichtpflanzen, im Schatten des vorhandenen Oberstandes nicht gedeihen. Es wurde auf ein neues Verfahren aufmerksam ge- macht, auf förmlichen Kohlschlägen von 2—8 Morgen Grösse die edlen Hölzer, namentlich Eichen, als künftige Oberbäume des Mittelwaldes nachzuziehen. Prof. Cohn: Ueber Krankheiten von Insecten, welche veran- lasst werden durch Pilze, die in ihrem Körper auf Kosten des Bluts und der Eingeweide sich entwickeln. Von den anderwärts besonders in neuester Zeit studirten Fällen sind in Schlesien bis jetzt erst wenige beobachtet (Empusa Muscae auf Stubenfliegen und anderen Dipteren, E. Jassi auf Jassus, E. Aulicae auf den Raupen und Puppen von Euprepia aulica, hier schon 1844 von Assmann beschrieben; Punhistophyton der Seidenraupen; einige Isarien), während andere Arten (echte Muscardine durch Botry- tis Bassiana, Isaria farinosa, Cordyceps), obwohl sicher bei uns vorhanden, doch noch nicht erkannt sind. Höchst wahrscheinlich gibt es auch noch viele bisher wenig oder gar nicht untersuchte Typen von Insectenpilzen, einen solchen hat Vortragender als Tarichium bezeichnet, der durch Bildung von grossen schwarzen Sporen im Innern des Thieres charakterisirt ist. (Zarichium me- gaspermum bei Erdraupen, 7. sphaerospermum bei Kohlraupen, T. Aphidis in Blattläusen). Vielleicht ist Tarichtum nur eine zweite Fruchtform der bis jetzt nur mit Conidien bekannten Gat- tung Empusa mit Dauer- oder Teleutosporen. Vortragender bittet um Mittheilung von Raupen, Puppen, Schmetterlingen und an- 235 deren Inseeten, welche im Winterlager, Moos, Erde etc. durch äussern Schimmelanflug, Pilzauswüchse oder mumienartige Ver- schrumpfung als pilzbefallen sich anzeigen, und ersucht nament- lich die Entomologen, Forstmänner und Bienenzüchter um Unter- stützung seiner Untersuchungen. Dr. Stenzel hielt einen Vortrag über den Bau der Schup- penblätter von Lathraea Squamaria unter Vorlage von Zeich- nungen zur Erläuterung ihrer bisher noch unvollständig erkannten Organisation. Dr. Engler: Ueber den gegenwärtigen Stand der Kenntniss der schlesischen Phanerogamen und Gefässkryptogamen , sowie über die Aufgaben, welche sich die schlesische Floristik jetzt und in den künftigen Jahren zu stellen habe. Als Ergebniss einer Schätzung der bis jetzt in Schlesien bekannt gewordenen Phanerogamen und Gefässkryptogamen wurde die Zahl von 1441 wirklichen einheimischen und auf natürlichem Wege aus den Nachbarländern eingewanderten Arten angegeben. Somit sind seit dem Erscheinen der ersten Auflage von Wimmer’s Flora von Schlesien 82 neue Arten bekannt geworden. Der Vortragende wies ferner daraufhin, dess trotz der erfolgreichen Forschungen der letzten Jahrzehnte noch eine Anzahl Aufgaben zu lösen sei, - ehe mit einem allen wissenschaftlichen Ansprüchen genügenden und eine Art Abschluss gebenden Werke vorangegangen werden könne. Vor Allem sei zu berücksichtigen der Zusammenhang, in welchem unsere gegenwärtige Flora mit der der vorhistorischen Epoche stehe, sei anzustreben eine möglichst genaue Vorstellung von den Verbreitungsbezirken der einzelnen Arten und eine Fest- stellung einzelner Florengebiete. Diese Ziele können erreicht werden durch eine sorgfältige Controllirang früherer unsicherer Angaben und durch Bekanntmachung recht vieler Localfloren. Hierauf wurden diejenigen Theile Schlesiens bezeichnet, deren botanische Durchforschung noch vorzunehmen sei und hierbei die- jenigen Arten der benachbarten märkischen, lausitzer und mähri- schen Gebiete erwähnt, deren Nachweisung auf schlesischem Ter- ritorium noch zu erwarten sei, auch wurde eine Reihe von Pflan- zenarten, welche sich dem Auge des weniger sorgfältig beobach- tenden Forschers leicht entziehen, swoie mehrere Genera einge- hender Beachtung empfohlen. Dr. Schröter: Ueber eine Krankheit, durch welche eine ‘der Hauptzierden des Breslauer botanischen Gartens, der schöne 6-ästige Pandanus odoratissima vernichtet worden ist. Dieselbe 539 ist veranlasst durch Neetria Pandani, einen Pilz aus der Abthei- lung der Kernpilze, dessen Conidien- und Ascosporenfrüchte auf dem kranken Stamme in grosser Fülle gefunden werden. Erstere bilden schwarze Keulen, letztere orangerothe Krusten. — Von der vielfach beschriebenen und gefürchteten Kernfäule der Pan- danus ist die neue Krankheit nicht nur durch das Auftreten des Pilzes, sondern auch durch ihren ganzen Verlauf verschieden. Achte Versammlung des botanischen Vereins der Provinz Preussen zu Danzig. Die Zahl der Theilnehmer belief sich auf ca. 50. Unter vielen, der Mehrzahl nach die verschiedenen Lokal- floren und Gärten betreffenden Mittheilnngen , sind von allge- meinerem Interesse: Hr. Conreetor Seydi®r legte unter Anderem unsere zier- liehste Doldenpflanze Astrantia major vor, die von ihm bei Mühl- hausen wieder aufgefunden worden. — Zu den mit dem längsten Sporn versehenen einheimischen Orchideen gehören die Arten der Gattung Platanthera, um so auffallender war ein von dem Vor- tragenden gefundenes Exemplar, dessen Blüthen sämmtlich des Spornes gänzlich entbehrten. Dr. Bail legte das von ihm bei Zoppot aufgefundene, sehr seltene Botrychium simplex (eines unserer kleinsten Farnkräuter) vor und demonstrirte an Präparaten und Zeichnungen, wie an prächtigen von Hrn. M. Körner gefertigten Habitusbildern, die Zwitterblüthen des Mais, der Erle, Haselnuss und der amerika- nischen Conpionia asplenifolia, Vorkommnisse, die sich bisher der Beachtung der Botaniker entzogen haben, ferner die auffal- lende Bildung zahlreicher Knollen an den Wurzeln der weissen Rübe, Brassica Rapa, und verschiedene interessante Durchwach- sungen von Birnen. Sodann hielt Hr. Reg.-Schulrath Ohlert einen längeren Ori- ginalvortrag über seine Beobachtungen hinsichtlich der Auswer- fung der Flechtensporen und seine von Erfolg gekrönten Ver- suche, dieselben zur Keimung zu bringen, und berichtete über den Stand unserer (hauptsächlich ihm zu dankenden) Kenntniss der Flechtenflora der Provinz. Es folgten Mittheilungen des Hrn. Professor Menge, unter Andern über einen Pilz mit zweierlei sehr verschiedenen Fortpflanzungsorganen und sehr eigenthüm- licher Selbstbefruchtung, den Syzygites megalocarpus. Literatur Nachträge zu der Schrift über Inschriften und Zeichen in lebenden Bäumen sowie über Maserbildung. Von Prof. Dr. Göppert. Breslau, Morgenstern 1870. Unter diesem Titel bringt der auch in seinem vorgerückten Alter unermüdet thätige Herr Verfasser Nachträge zu seiner in der Flora (1869. p. 448) besprochenen Abhandlung über Inschrif- ten und Zeichen in lebenden Bäumen. Esbehandeln diese Nach- träge Einschlüsse von zurückgebliebenen Splittern in Ueberwal- lungsschichten auf Tannenstöcken, einen tiefen „Z“*-Einschnitt in einen Eichbaum im Würlitzer-Forste bei Dessau und Maser- bildungen von Birnbaum und Maassholder. Drei lith. Tafeln ver _ anschaulichen diese für die Thätigkeit der Cambiumschieht inte- * ressanten Beobachtungen. Dr. Singer. Werzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. 67. Willkomm & Lange: Prodromus florae Hispanicae Vol. I. 3. Stutt- gart 1870, 68. Memoires de l’acad. imp. d. sciences, belles-lettres et arts de Lyon. Classe des seiences. Tome XVII. 1869--1870.; 69. Bulletin de la soc. imp. des naturalistes de Moscou. 1869. 4. 70. Schriften d. k. physikal.-ökon. Gesellschaft zu Königsberg. 10. Jahrg. 1869. Abth. 1. 2. 71. H. Grossmann: Deutsche Pflanzennamen. Stettin 1870, 72. F. Kirschleger: Flore vog&so-rh&önane Tom. I. Paris & Siras- bourg 1870. 73. M. Seubert: Lehrbuch der gesammten Pfanzenkunde. 5: Aufl. Leipzig und Heidelberg 1870. x Redaeteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer'schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. NM 16. Regensburg. Ausgegeben den 15. Jali. 1870. Anhalt. Rud. H. C. C. Scheffer: Observationes phytographieae. — Literatur. — Botanische Notizen. Observationes phytographicae auctore Rud. H. C. C. Scheffer, Math. Mag., phil. nat. doct., Horti bogoriensis directore. (cf. Flora [B. Z.] 1869 p. 299 &c.) Vor uns liegt der zweite Theil dieser interessanten botani- schen Wahrnehmungen aus dem reichen Schatze des botanischen Gartens zu Buitenzorg auf der Insel Java; er ist vom November vorigen Jahres dafirt und nicht weniger reich an sorgfältigen Be- obachtungen als der erste, von welchem ich (l. s. c.) Mittheilun- gen machte. Er fängt wieder bei den Anonaceen an und gibt nacli der neuesten Reise Teysmann’s die Pflanzen näher an, welche dieser eifrige Forscher auf der Insel Bangka gefunden hät zugleich mit Hinzufügung der nomina vernacula.. Wir wol- len uns jedoch hier nur darauf beschränken, diejenigen Pflanzen anzuführen, bei welchen besondere Beobachtungen gemacht wer- den konnten, oder welche als neu betrachtet worden sind. p. 26. Uvaria ovalifolia Bl. (Flora [B. Z.] 1869. p. 299), zu dieser zieht der Verf. jetzt noch die U. duleis T.B. Cat. hrt. Bog.; die Frucht wird näher beschrieben. Flora 1870. B 16 P- P- 242 27. 28. . 29. Von T. concava T. B. Cat. 175 wird Blüthe und Frucht näher beschrieben. Unona acuta Zoll. (Flora [B. Z.] 1. c. 300) wird nach nähe- rer Untersuchung der Früchte der Sect. Pseudo-Unona zugezählt; sie unterscheidet sich von U. pannosa Dalz. unter andern durch viel kürzere Früchtehen. Von T. coelophlaea Scheff. (Flora [B. Z.] 1. e. 300) werden die Friichte beschrieben: Carpellis plurimis inter se con- strietis; 2—5-artieulatis, 12—6“ longis, stipitibus 2—3° long. — Beide sind viel kleiner als bei U. dasymaschala Bl. Orophca reticulata Mig. (Plora [B. Z.] p. 302). Beschrei- bung der Blüthen vaweallständigt. Alphonsea javanica Schefl. (A. lutea T. B. Cat. 177 nee Hook. et Thms.). Arbor mediocris foliis e basi obligue rotundatis v. subaeutis ovatis, acute breviter acuminatis; sepalis parvis Jatissime ovatis apieulatis; petalis Ion- gitudine suhaequalibus, 'exterioribus patentibys ovatis utrinque attenuatis, supra basin plica transversali sacca- tis, interioribus e basi unguiculata ovatis acutis, supra unguem plica nectarifera valde saceatis, basi patentibus, dein erectis quasi urceolum formantibus, apice revolufis, taro paullo elevato; earpellis maturis stipite erasso suf- fultis glabris nitidulis.. Habit. Javam; Teysmann führte diese Art aus dem Garten eines inländischen Für- sten in der Provinz Kadu in den botanischen Garten zu Buitenzorg ein. — Die Früchte werden ihres aromati- schen Fleisches halber gegessen. — Diese Art unterschei- det sich von den verwandfen durch den torus. — Schef- fer fügt den von Bentham und Hooker (Gen. I. 29. 37) gegebenen Gattungscharacter noch Folgendes hinzu: Petala plica transversali instructa, saccata, exteriora late ovata utrinque acuminata, interiora basi unguiculata, quasi urceolum formantia, apice revoluta. Diese Art hat grosse Achnlichkeit mit der Abbildung von Uvaria montana Bl. Jav. Anon. t. 20, unterscheidet sich aber durch kürzere Blattstiele und abfallenden Kelch. — Folgt Beschreibung. Die Guatteria biglandulosa Bl., welche Miquel in Annal. Lgd. Bat. II. p. 19 zu Monoon gezogen hatte, zieht Scheffer zu Ozymitra und gibt davon ausführliche Be- schreibung. . 30. Goniothalamus Slingerlandtianus Schefl. Arbor humilis in- novationibus subaureo-velutinis; foliis breviter petiolatis, e basi acutis, elliptico-lanceolatis, abrupte breviter ob- tuse acuminatis, chartaceis denique glabris; costulis te- nuibus 14--16 supra bene distinguendis, patulis ante mar- ginem in arcum confluentibus; floribus axillaribus, soli- tariis, breviter peduneulatis; pedunculis basi_ distiche bracteolatis; sepalis triangulari-ovatis, rufo-aureo-velu- tinis; petalis 3 exterioribus post anthesin inerescentibus, primum utrinque, dein extus tantum (praesertiim basi) sub- aureo-velutinis, ovatis acutis, 12° longis; interioribus in mi- tram connatis carnosis, quam exteriora multo brevioribus, extus dense albo-sericeo-villosis; staminibus @, con- nectivo truncato-producto; toro subconcavo pilosulo ; car- pellis ©, stylo gracili, stigmatibus conniventibus co- ‚ronatis, maturis ellipsoideis obtusis, stipite 2—3” long. suffultis, glabris, 1—2-spermis. — In Baugka wurde ‘dieser Baum von Teysmann bei Djebus und Blienju gefunden, wo die Eingebornen ihn Mang-krima oder M.-trima nannten. — Diese Art ist neben G. suma- tranus einzufügen; folgt Beschreibung. Anomianthus helerocarpus Zell. Linnaea 29. 324, wo durch Druckfehler die Fruchtstiele 1’.—6 Zoll statt Li- nien lang genannt werden. Diese Art ist nicht, wie Zoll. 1. ec. vermuthete, dieselbe wie Uvaria heterocarpa Bl., ob identisch mit TU. aurita Bl.? welche sich stig- mate piloso, petalis inaequalibus, interioribus aurieulatis ealyceque von den Gattungsgenossen sehr unterscheidet. Folgt Beschreibung. Marsypopetalum Scheff. (nov. gen.), -- Sepala 3-valvata. Petala 6 biseriatim valvata, exteriora minora, sepalis conformia, vix majora; interiora multo majora, crasse carnos2, ima basi valde concava, circa genifalia erecta conniventia, caeterum teretia, apice acuta, recurvata, Stamina © cuneata, connectivo truncato-dilatatoe. To- rus depresso-semi-globosus, ad insertiones pistilorum pa- rum convexus, Carpella ©, stigmate capitato-piloso, ovulo unico e basi erecto, matura stipitata monosperma. — Arbuseula, foliis rigide coriaceis, floribus supra-axilla- ribus, solitariis breviter pedunculatis. — In conspectu ge- nerum Bnth. Hook. Gen. I. p. 22. post 27. Heteropetalum Bnth. 16* 544 locandum est: 27% Marsypopetalum. Petala interiora su- perne teretia, basi concava ; ovulum unicum — Archip. ind. M. ceratosanthes Schefl. (sp. unica) = Guatteria pallida Bl. Fl. Jav. p. 97. tb. 48; — Anazxagorea javanica T. B. Cat. 176 nee Bl. — Standort auf Java unbekannt; be- findet sich enltivirt im Bot. Gart. — Folgt Beschreibung. Melodorum bancanum Scheff. (sp. nov.) Ramulis junioribus, foliis p- 32. p. 33. subtus et pedicellis densissime subvelutino-villosis, aureo- rufis; foliis e basi rotundata lanceolatis acuminatis sub- coriaceis, supra dein glabris; pedunculis superne op- positifoliis 1—2-foris; pedicellis velutinis, medio brac- tea squamiformi munitis; sepalis dense villosis, ovatis, basi unitis; petalis erassis subaequalibus, exterioribus extus villosis; carpellis strigoso-villosis eirciter 20, ma- turis quam stipites aequilongis, subglobosis; seminibus biserialibus. — Prope M. fulgens Hook. f. et Thms. et M. Korthalsii Miq. locanda species. — Teysmann ent- deckte diese Art bei Muntok und Blienju auf der In- sel Bangka, wo sie Akar sekarang oder A. rarak api genannt wurde. — Folgt Beschreibung. M. parviflorum Scheff. (nov. sp.). Frutex scandens ra- mulis, foliis subtus et pedunculis rufo-aureo-villosis, in- dumento foliorum in parenchymate subtus villosule ad- presso; foliis petiolatis e basi obtusa anguste oblongo- lanceolatis, breviter acuteque acuminatis, coriaceis, supra in costa eostulisque sordide pilosulis, costulis utrinque 12—16 erecto-patulis subtus prominentibus (venulis trans- versis subtus prominulis ibique bene distinguendis); pani- culis terminalibus laxis, 12—15-floris; sepalis parvis ovatis, extus rufo-villosule tomentosis; petalis exteriori- bus extus eodem indumento gaudentibus, interioribus mi- noribus, basi excavatis, triquetris. — M. cinerascenti Mig. proxima species videtur. Von Teysmann bei Blienju auf der Insel Bangka entdeckt. — Folgt kurze Beschreibung. Tiliaceae. Elaeocarpus tomentosus Bl. — Kurze Beschreibung eines aus Sumatra in den bot. Garten übergebrachten und dort kultivirten Exemplars. E. (Monoceras) moluccanus Scheff. (nov. spec.). Arbor fo- liis petiolatis, petiolo brevi eglanduloso, late canalicu- Br pe BR pP. 34. 245 lato, in apice ramorum congestis, e basi subinaequaliter cuneato-acutis, obverse oblongo-lanceolatis, obtuse acu- minatis, obsolete remoteque mucronato-serratis, pergama- ceis, in costa costulisque pilis adpressis munitis caeterum glabris, costulis utringue 6—8, ante marginem arcuatim unitis, in axillis glandnlis excavatis instructis; racemis in axillis foliorum delapsorum ad apices ramorum con- fertis, seeundis, folio brevioribus; pedicellis oo cum pedun- eulo sericeis; floribus albidis peduneulo suo breviori- bus; sepalis 5extus sericeis; petalis 5 utrinque, prae- sertim basi intus, sericeis, apice fimbriato-laceris; sta- minibus eirciter 30, apice aristatis, ad lentem puberu- lis; ovario albido-sericeo; stylo acuto; disco 10-lobo sericeo; fructibus?? — Von de Fretes aus der Insel Amboina in den botanischen Garten gesendet unter dem Namen Epeu, und daselbst kultivirt. Dipterocarpeae. Dipterocarpus eurynchioides Scheff. (sp. nov.).. Ramulis teretibus, petiolis, foliis subtus in costa et costulis, stipu- lisque pilis longissimis tenuibus adpresse hirsutulis, dein glabrescentibus; foliis breviter petiolatis, e basi subeu- neata lanceolatis, abrupte plus minusve longe acuminatis, superne undato-repandis, costulis utringue 12—14 paral- lelis, erecto-patulis, stipulis valde eaducis; ...... D. euryncho Migq. valde similis, tamen differt petiolis lon- gioribus, stipula terminali duplo breviere, foliis angustio- ribus, costularum numero; an varietas?“ — Teysmann fand diese Art bei Batu-balai auf der Insel Bangka, wo sie Mangas genannt wurde. — Folgt kurze Be- schreibung. D. lampongus Scheff. (nov. sp). Ramulis novellis cum petiolis subtiliter furfuraceis; foliis breviter petiolatis, e basi anguste subeordata elliptico-oblongis, abrupte acu- minatis, remote undulato-repandis, pergamaceis, supra glabris, pallidis, subtus rubro-fuseis; in costa costulisque pilis adpressis remotis obductis, costulis utrinque 18—22, tenniter transverse venosis; calycis fructigeri tubo sub- obovato-ellipsoideo, pilis parvis stellatis subgriseo, exalato; limbi alis 2 lanceolatis obtusis coriaceis, subuniner- viis, pilis stellatis sparsis munitis,. — Teysmann fand dab diese Art in den Lampongs (der Süd-Ostspitze Suma- tra’s) bei Kebang und an dem Flusse Tarabangi. Man nennt sie dort Bambam. —— Folgt kurze Beschrei- bung. D. appendiculatus Scheff. (nov. sp.). Foliis modice pe- tiolatis, e.basi late cuneata elliptieis, obtusis vel brevis- sime obtuse acuminatis, repandis, glabris; costulis utrin- que 12; calyeis tubo depresso-globoso 5-alato , laeiniis majoribus 3-nerviis obtusis. — Durch die Form u. Grösse der Blätter und Früchte von der folgenden Art und von .D. incanus zu unterscheiden; durch die Biätter von D. quinguegonus und D. costatus. — Teysmann fand sie auf dem 600° hohen Berge Menumbieng der Insel Bangka, wo sie Asang-asang genannt wurde. — Folgt kurze Beschreibung. D. pterygocalyx Schefl. (nov. sp). Ramulis teretibus; fo- p. 36. liis longe petiolatis, e basi subeordata ovato-elliptieis, ve} oblongo-elliptieis, breviter acnte acuminatis, im co- stulis pilis adpressis munitis, caeterum glabris, costulis utrinque 17—19 erecto - patulis; stipulis cadueissimis farinoso-obductis; ealyeis fructigeri tubo elliptico gla- bro, 5-alato; laeiniis majoribus obtusis 3-nerviig, — Des fünflügeligen Kelches halber in die Nähe von D. incanus Rxb. u. D. Griffithii Mig. zu stellen, obwohl doch durch die Blattform genugsam verschieden. — Auch diese fand Teysmann auf demselben Standort wie die vorige und wurde ihm Krowieng genannt. — Es folgt eine kurze Beschreibung. Vatica bancana Scheff. (nov. sp). Ramulis vetustiori- bus griseis,, junioribus cum petiolis aureo-fuseis, dense furfuraceis ; foliis breviter petiolatis, e basi obtusius- cula ovato-ellipticis, apice emarginatis, integerrimis, co- riaceis, supra in costa impressis et pilis stellatis hirtellis, caeterum glabris lucidulis, infra in costa et costulis fusco- furfuraceis, costulis utrinque cireiter 9, ereeto-patulis, su- perioribus ante marginem unitis, dense reticulato-venosis; paniculis pauciramosis axillaribus brevibus; floribus pedicellatis; ealyce (corolla jam deflorata) profunde 5- partito, laciniis oblongo-lanceolatis obtusis, patentibus, dense furfuraceis; staminibus 15?, conneetivo apice in mueronem satis longum produeto; ovario 3-loculari; p. pP: 37. 38. TREE TER ET, RER wi; ER SF TETERRITOT. 247 stylo ovario aequilongo, stigmate 3-dentato; calyce fruc- tigero valde acuto laciniis subinaequalibus, ovato-lanceo- latis obtusis, nitidis, obsolete 3-nerviis, basi patentibus et sub reduplicatis, apice planis conniventibus. — Teys- mann fand sie bei Djebus auf Bangka, wo sie Re- sak genannt wurde. Shorea leprosula Miq. — Hierzu wird noch eine kleine Be- schreibung gegeben. Sh. eximia Schefl. = Vatica erimia Miqg. Flor. Ind. Bat. Suppl. p. 486. — Der Früchte halber, die Miquel nicht sah, hierher gezogen: Cälyx früctiger auetas; sepalis 5 imbricatis inaequalibus, lanceolato-linearibus, 8-—-9-nerviis, venis transversis retieulatis, 27.—4” longis, 2—6” latis, utrinque pilis sparsis hirtellis.— Teysmann fand diese Art in den Lampongs, Sumatra’s Südestspitze, am Flusse Tarabangi bei Kebang u. Tandjong-ratu- udik, wo sie Kujong genannt wurde. Sh. sublacunosa Schefl, = Vatica? sublacunosa Mig. Des Habitus halber, der ınit dem der vorigen Art sehr über- einstimmt, hierher gebracht. ß. angustifolia Scheff. foliis basi euneatis lanceolatis. Sh. Pinanga Schefl. (sp. nov.) (Vid. Tangkawang pi- nang apud deVriese „Minjak Taugkawang p. 19). Arbor ramnlis petiolisque glabris; fuhiis suprd in costa pilis stellatis sparsis, parvis munitis, caeterum ab initio glabris, modice petiolatis, basi inaequaliter obtusis, ob- longis, obtuse breviterque acuminatis, coriaceis costulis utrinque 10—12 ereeto-patulis, venis transversis bene di- stinctis; stipulis magnis cadueis; panieulis axillaribus pauciramosis, pilis stellatis hirtellis, folio suo dimidio bre- vioribus aut subaequilongis; bracteis 2 ad florem quam- vis; floribus sessilibus; calyceis laciniis albis dense tomentellis imbricatis, fruetigeris omnibus auctis, 8 majori- bus glabris nitidis oblongis, firmiter coriaceis, o-nerviis, in vivo pulcherrime purpureis; petalis basi cum stami- nibus in annulum brevem connatis, ealyce duplo longiori- bus, extus dense albido-tomentellis, intus rosaceis glabris; staminibus 15 2-serialibus; conneetivo apice longe cu- spidato; ovario 3-loeulari, stylo elavato,; fructibus magnis tomento albido dense obtectis, elongato-ovoideis, acute acuminatis; semine solitario.— Martin sendete 248 p. 39. p. 40. diese Art aus Sambas auf Borneo in den botanischen Garten; ihr einheimischer Name ist Tangkawang pi- nang. — Folgt kurze Beschreibung. Hopea Mengarawan Mig. Zu dieser von Teysmann in den Lampongs von Sumatra und in Bangka bei Djebus und Blienju gefundenen Art, welche an beiden Orten Mengarawan genannt wurde, auf Bangka aber auch Maranti, wird eine kurze Beschreibung der Blü- then gegeben. Ternstroemiaceae. Ternstroemia coriacea Scheff. (nov. sp.) Frutex? foliis coria- p. 41. ceis, obovato-ellipticis apieulatis integerrimis, subtus nervis satis conspieuis patulis ante marginem unitis; pedun- culis ultra pollicaribus, haud longe a calyce bibracteo- latis; sepalis rotundatis glabris, exterioribus multo bre- vioribus; fructibns subglobosis, stigmatibus 3 liberis 3-partitis coronatis, 2—3-locularibus; seminibus 2 in loeulis singulis. — Teysmann fand diese Art bei Batu- balai auf der Insel Bangka, wo sie Prapat-darat auch Melikoh genannt wurde. — Folgt kurze Beschrei- bung. Guttiferae. Garcinia bancana Mig. wird von Scheffer ihres stigma planum, peltatum, obsolete radiatum halber zur I. Sectio dieser Gattung (ef. Miq. Flor. I. ii. p. 506) gebracht. Garrinia (Discostigma) brevirostris Schefl. (nov. sp.) Arbuseula foliis breviter petiolatis, e basi acuta ellipticis v. lanceo- lato-ellipticis, in acumen obtusum hine inde emarginatum subabrupte productis, eoriaceis, costulis tenuiter patenti- bus in costulam teneram marginalem unitis; eymis ab- - breviatis axillaribus oo-floris. — Von Discostigma rostra- tum Hsskl. unterscheidet diese sieh: „foliis brevioribus bre- vius acuminatis, floribus ° cymosis nee paniculatis.“ — Teysmann fand diese Art in Bangka bei Müntok und Djebns, wo sieTjarooi oder Menjienjien, auch Mentjandiek genannt wurde. Im Garten zu Buiten- - zorg wird ein männlicher Baum hievon kultivirt. — Folgt kurze Beschreibung. ui IE Kar: u N ERENTO TR p. 43. Melastomacese. pP. 44. p. 45. Marumia bancana Schefl. (sp. nov.). Tota praeter foliorum paginam superiorem pube stellata pulverulenta ferruginea; foliis e basi subcordata oblongis acuminatis 5-nerviis (3/2 longis, 15—18” lat); pedunculis axillaribus 1—2-foris; pedicellis floribus aequalibus v. sublongio- ribus; ealycibus setis simplieibus, undique pilis stellatis parvis obteetis; dentibus ovatis acutis; antherarum ma- jorum connectivo basi undique setoso, setis 4 magis erec- tis, reliquis tortuosis, minorum basi 2-setoso. — A con- generibus calyeis setis simplieibus differt. — Teysmann fand sie bei Djebus auf Bangka, wo sie Akar-pe- nangil genannt wurde, Memecylon Vosmaerianum Scheff. (sp. noy.). Frutex ra- mis teretibus pallidis; foliis oblongo-elliptieis v. sub- lanceolatis, subabrupte acuminatis, basi acutis in petio- » Jum (3° long.) subprotractis pergamaceis, venis obsoletis, (27—30 long.; 12— 18° lat); thyrsulis axillaribus et ex axillis defoliatis oo (6° vix long., pedicellis 1” long.); calycis limbo 4-sinuoso; baccis depresso-globosis 8- sulcatis, 1-spermis, cealycis limbo coronatis. — A M. Horsfieldii Mig. foliis et inflorescentiae magnitudine satis differt. — Teysmann fand sie auf Bangka bei Mün- tok, wo sie Kertietjieng genannt wurde. — Sie be- findet sich im botanischen Garten cultivirt. Leguminosae, Adenanthera Gersenii Schefl. (ef. Flor. [B. Z.] 1869. p. 703). Legumen lineare falcatum subcompressum 1-loculare, intra semina contractum, eontortum 3—3’/,“ longum. Se- mina lentieularia 2'/, diametro, pulcherrime rubra. — Ab A. pavonina seminibus multo minoribus, ab A.? po- lita folioli plurijugis, ab A.? falcata seminibus diversa. Loranthaceae. ‚De Androphtho& ignea Scheff (nov. sp). Ramis teretibus glabrescentibus, ramulis superne subcompressis, dense fer- rugineo-lepidotis; foliis suboppositis, junioribus utrinque dense aureo-ferrugineo -lepidotis superne dein glabris, brevi-petiolatis, e basi cuneata ovalibus, apice obtusis s. rotundatis, -costulis utrinque 6—5 erecto-patulis adscen- 250 p- 47. dentibus (21—33° longis, 9— 15” latis); peduncülis cum calyce et corolla extus dense aureo-ferrugineo-lepidotis, axillaribus aggregatis, 1—2- floris; braeteolis parvis; corolla tetramera 5‘“longa; bacca stipitata obovoidea. — Proxima D. fulvae Korth., quae foliis et corolla diversa et D. repandae G. Don, a qua indumento et corolla brevi- ore differt.— Teysmann fand diese Art beiMüntok in Bangka auf Macrosolen retusus (Jck.) Miq., wo sie des feurigen Ueberzuges ihrer jungen Aeste und Blüthen hal- ber Binalu (Loranthacea) api (ignis) genannt wurde. Cupuliferae. Querceus spieata Sm. (DC. Prodr. XVI. ii. 85. 193.; Mig. Ann. Lgd. Bat. I. 106) var. latifolia Schefl. Foliis e basi euneata ellipticis v. obverse-elliptieis (7%/2” long. et fere 4 lat); amenta fructifera partiali Scheffer tantum vidit, florifera 9” fere longa, glandes uti in forma racemosa Miqg. I. c. — Teysmann fand-sie bei Djebus auf Bangka unter dem Namen Mangkepül. Q. brevipetiolata Scheff. (nov. sp... Ramulis junioribus, pe- tiolis foliisque in costa et costulis sordide furfuraceo-hir- tellis; stipulis parvis linearibus; foliis breviter pe- tiolatis, e basi inaequilatera acuta oblongo-elliptieis v. lanceolatis, in acumen lineare productis, integerrimis, mar- gine recurvis, supra demum glabrescentibus, discoloribus, costa media supra prominula, costulis 'utrinque 10—11 erecto-patulis; inflorescentia terminali panieulata; cu pulis (an maturis?) brevissime stipitatis suburceolatis, glandes '/, includentibus; squamularum spiris cireiter 10, inferioribus infra zonatim concretis, apice liberis, superioribus liberis, omnibus muricatis; glandibus dense sericeo-albidis, eonico-ovoideis apiculatis. — Inter Pasanias cum Q. muricata Rxb. (DC. 1. c. 106. 275) ultra comparanda. — Teysmann fand diese Eiche bei Djebus u. Blienju auf Bangka, we man sieKroon- djieng und Blaiangien (Wind) nannte. Q. Migueliana Scheff. (sp. nov.). Innovationibus gla- bris; foliis brevi-petiolatis, e basi acuta oblongis vel ellipticis obtuse et subabrupte acuminatis, coriaceis, inte- gerrimis, subtus pallidioribus ad lentem dense lepidotis, costulis utrinque 10—14 erecto-patulis, costa supra PTO- . 49. 251 minente; amentis 9 axillaribus; fructibus & in quo- vis pedicello, solitariis pedicellatis; cupulis patelliformibus glandes nonnisi basi amplectentibus, zonis eireiter 7, marginibus denticulatis griseo-pulverulentis; glaudibus ovoideo-globosis castaneis, praeter apieculum glabris. — „Fructuum forma @. Bennettii conformis, folia tamen valde diversa; glandium forma longe a Q. nitida, cupulis a Q. lamponga distat.‘‘ — Teysmann entdeckte diese auf Bangka, wie es scheint, nicht seltene Art bei Batu balai, Djebus und Blienju, wo sie unter dem Na- men: Ampenieng u. Kabel oder Kabül bekannt war. Q. sericea Schefl. (nov. sp... Ramulis junioribus griseo- obductis, lenticellis crebris, dein nigrescentibus; foliis longiter petiolatis, e basi acuta v. subeuneata elliptico- lanceolatis (haud obversis), sensim in acumen productis, coriaceis, integerrimis glabris, subtus pallidioribus; costa media supra anguste canaliculata, subtus prominente; co- stulis utringue 10—14; spicis Q axillaribus brevibus (pe- tiolo vix longioribus) 3—5-Noris; fruetibus in pedunculis solitariis; cupulis turbinatis, sensim in pedicellum bre- vem attenuatis, extus striis 9—10 circnlaribus instructis, striis (praesertim infimis) paullo dentieulatis, albido-velu- tinis, glandis partem dimidiam includentibus; glandi- bus subovato-globosis v. subglobosis, apice depressis, ab- rupte apiculatis, dense sericeo-pilosis. — Teysmann fand diese Eiche auf Bangka bei Batu balai, Dje- bus und Plangas, wo sie Kabel puti (weiss), Bun- tieng (schwanger), Kriekies und nach Ackeringa Ampenieng genannt wurde. Q. bancana Scheff. (sp. nov.. Ramulis glabris; foliis modice petiolatis, e basi cuneata elliptieis, in acumen li- neare + longum obtusum subabrupte produetis, supra gla- bris nitidulis, subtus opacioribus, sub lente dense lepi- dotis, eoriaceis, integerrimis, costa media supra promi- nente, costulis utrinque 12—14 patulis tenuibus, ante marginem arcuatim unitis, coloratis; amentis axillaribus simplieibus, solitariis v. binis et terminalibus laxe pani- culatis nunc 9’, nunc apice et basi flores S, in basi vel in media parte Q ferentibus; floribus J sessilibus, solitariis, 12-andris, gynaecii rudimento dense lanato; Q remotioribus, sessilibus solitariis, bracteis eum pedun- 252 p. 53. eulis dense lepidotıs, minimis imbricatis; perigonio valde exserto; stylis magnis 3; eupulis parvis sessi- libus planis griseo-serieeis, striis 6 dentieulatis; glandj- bus ovato-conieis, griseo-obduetis, apiculo 3-dentato coro- natis. —Teysmann entdeckte diese Eiche auf Bangka bei Batu balai, wo sie Kebal oder Kabal genannt wurde. Uastanopsis trisperma Scheff. (nov. sp), Ramulis no- vellis fulvo-tomentosis; foliis longiuscule petiolatis, © basi acuta elliptieis v. elliptico-lanceolatis, interdum sub- obversis, breviter acuminatis, integerrimis, pergamaceis, supra nitidulis glabris, subtus praeter costam et costu- las indumento fulvo - ferrugineo densissime obtectis, Co- stulis utrinque 9-—11 erecto-patulis, ante marginem ar- cuatim subunitis; amentis Q axillaribus, faseieulis 3-Bo- ris sparsis; fructibus echinatis subglobosis 3—1-sper- mis, valvatim dehiscentibus, aculeis crassis, adpresse se- riceis. — „Ob seminum numerum locum tenet prope C.ar- genteam Miq., foliorum indumento, aculeorumque forma tantum diversa est. — „Teysmann fand diese Eiche auf Bangka bei Batu balai und Djebus, wo sieBarang babi (Schwein), B. padi (Reiss) oder B. hadji (Prie- ster) genannt wurde. Myrsinaceae. Maesa rubiginosa Bl. (Scheff. Commentat. de Myrsinac. Arch. Ind. p. 26. 22) — wurde von Binnendyk auf der Insel Buru gefunden und in den bot. Garten eingeführt. — Folgt Beschreibung. M. leucocarpa Bl. (Schefl. 1. c. p. 30. 30) — wurde von Binnendyk aus Amboina in den botanischen Garten zu Buitenzorg gesendet. — Beschreibung folgt. M. mollissima A. DC. (Scheff, 1. c. p. 30. 31) — Beschreibg. p. 54. Embelia bracteosa Schefl. (nov. species). Ramulis glab- ris; foliis e basi accuta subovato-lanceolatis, subapicula- tis, coriaceis integerimis, supra sparse punetatis, breviter petiolatis, in petiolo et subtus in nervo medio pilis pau- eis simplieibus subhirtellis; panicula terminali longissi- ma, longiramea tomentella; bracteolis valde caduciS, pedicelio multo longioribus membranaceis; floribus P®&- dicellosaequantibus; calycis extus tomentelli laeiniis 0VA- ee p. 55. p. 56. p. 57. p. 58, 253 tis acutis eiliolatis; corolla quam calyx puadruplo longi- ore, tomentella; fructibus?? — „E. dasythyrsae Mig. (Scheff 1. c. 42. 13) infloreseentia aceedit.“—- Teysmann fand sie auf Bangka bei Blienju, wo sie Akar kli- bang (oder klipar?) genannt wurde. — Beschreibung. Ardisia Miqueliana Scheff. (nov.spec.),. Ramulis novel- lis, innovationibus, foliis subtus, pedunenlis pedicellisque dense ferrugineo-stellato-furfuraceis, pilis stellatis stipi- tatis; foliis brevissime petiolatis, e basi rotundata lan- ceolatis, sensim acuminatis, membranaceis, integerrimis, costulis co tenuibus, pellueidis, punetis ereberrimis; in flo- rescentia terminali composita, paniculate; foribus umbellatis; pedicellis quam fructus longioribus; cali- cis laciniis eo multo brevioribus, acutis eiliolatis.: — Teysmann fand diese Art auf Bangka am Berge Manumbing unter dem Namen Dadaburong (Vo- gel). — Kurze Beschreibung. 4A. Teysmanniana Schefl. (nov. sp.). Innovationibus cum folijis subtus in nervis + dense fusco-velutinis; foliis e basi cuneata oblongo-lanceolatis, acute acuminatis, per- gamaceis, haud pellueide punctatis, integerrimis, subtus creberrime punctatis, costulis crebris, supra subevanidis, subtus valde perspicuis; inflorescentia jaxillari, sim- pliei; pedunculo quam petiolus vix longiore; pedicel- lis (fructiferis) pedunculos duplo longioribus, dense pilo- sis; calyeis laeiniis fruetu multoties brevioribus, acutis ciliolatis; baccis glabris. — „Valde affinis A, Korthal- sianae Scheff. (l. e. 57. 2), differt tamen foliis breviori- bus, baccis glabris. —Teysmann fand sie auf Bangka bei Batu balai unter dem Namen Plesiet bu- rong (Vogel) und bei Plangas, wo sie Grien oder Krien jandam genannt wurde. A. pentagona A.DC. Blume nannte diese eine aus Chi- na eingeführte Art; Java’s Bewohner sagen, dass sie auf Java vorkomme, hatten sie aber trotz allen Verlangens darnach noch nicht mitgebracht. — Ausführliche Beschrei- bung folgt. 4A. solanacea Rxb. = 4. humilis Scheff. (. c. 73. 24) ob auch Vahl? — folgt kurze Beschreibung der var. horti Calcuitae, welche im Buitenzorg’schen Garten cultivirt wird, aber im indischen Archipel nicht vorzukommen scheint. 254 p. 59. A. calothyrsa Schefl. (nov. sp.). Frutex ramis teretibus; innovationibus laeviter fusco-furfuraceis; foliis gla- brescentibus e basi attenuata obverse oblongis Ss. lanceo- latis, apiee sensim vel + abrupte in acumen obtusum productis, pergamaceis, integerrimis, costulis utrinque 15—20, sub angulo 70° egressis; paniculis adapices ra- mulorum brevium foliatorum; pedicellis quam fructus longioribus subpubeseentibus; ealyeis laciniis ovatis ob- tusis ciliatis, quam fruetus multoties brevioribus; frueti- bus globosis. — Flor. haud visi. — Wurde unter dem Na- men A. Lampongae aus Sumatra in den bot. Garten zu Buitenzorg eingeführt. — Folgt ausführliche Beschreibung. A. chrysophylloides Migq. (Scheff. I. ec. 83.43) — Beschreibung. p. 60. A. purpurea Reinw. (Scheff. ]. c. 88. 53); hiezu zieht Scheff. jetzt nach genauer Vergleichung und nachdem er die Un- beständigkeit der Unterscheidungskennzeichen erkannt hat: A. tenwiramis Mig. (Schefl. 1. c. 86. 51) u. A. Has- seltii Bl. (Scheff. 1. e. 86. 52) und unterscheidet als Va- vietäten ß. bornöensis Schefl. (A. Hasseltii Bl. ß. borne- ensis Schefl. 1. c. 87. 528) und y. microcarpa Schefl. — Folgt ausführliche Beschreibung. p- 61. 4, speciosa Bl. = A. divergens T. B. Cat. 159. nec Rxb. 4. paniculata Rxb. — Scheffer fragt, ob sie sich auch ge- nügend.von A. purpurea Reinw. unterscheide? pP. 62. Climacandra obovata Mig. (Schefl. 1. e. 95. 1). — Kurze Beschreibung. var. angustifolia Scheff. = A. kumilis hrt. Calc. Hierhin gehören wahrscheinlich alle Synonyme aus Engl. Indien und Ceylon, welche Scheffer früher (l. c.) zur Art selbst angeführt hatte. Ob auch A. kumilis Vahl Symb. hierhin gehöre? lässt er in.Zweifel, da er das Buch nicht ein- sehen konnte. p- 63. Taccaceae. Tacca Rumphii Schauer. Scheffer fragt, ob T. palmata Schauer nicht dieselbe Art sei? — Sie wurde auf Bangka von Buddhingh unter dem Namen Tumbal gesam- melt; von eingebornen Sammlern am Berge Salak bei Buitenzorg auf Java; Martin fand sie auf Borneo bei Serawak unter dem Namen Gamah. . Cleve den 25. Juni 1870, C. Hasskarl. Literatur Die Kunst der Pflanzenvermehrung durch Stecklinge, Steckreiser,. Absenker & Von M. Neumann, Di- rector der Gewächshäuser des Museums der Naturge- schichte in Paris. Dritte Auflage, durchgesehen und vermehrt von Hofgärtner $. Hartwig in Weimar. Wei- mar, Voigt 1870 96 S. 32 Abb. Vorliegende Schrift setzt sich die Aufgabe, ein möglichst sicheres Gelingen der Pflanzenvermehrung durch Rücksiehtnahme auf die jeweiligen Eigenthümliehkeiten der einzelnen Arten zu erzielen. Nach einer allgemeinen Beschreibung der für die Stecklings- zucht geeigneten Localitäten, Erdarten, Töpfe etc. werden die verschiedenen Pflanzenorgane, aus welchen und die Methoden, nach welchen Stecklinge gezogen werden, aufgeführt. Es folgt sodann nach Familien alphabetisch geordnet das speeielle Verfahren, welches bei den einzelnen Arten am zweck- dienlichsten angewendet wird. Ein eigener Abschnitt handelt von der Vermehrung der Co- niferen, sowie ein Anhang von Verpackung und Transport leben- der Pflanzen. Gärtnern, Garten- und Blumenfreunden wird diese Schrift sicher bei der Pflanzenvermehrung ein willkommener Rathgeber sein. Dr. Singer. Botanische Notizen. In den. hohen Gebirgsthälern erreicht die sibirische Zirbel- kiefer oft sehr bedeutende Dimensionen. Exemplare von 120 engl. Fuss Höhe und einem Umfange von 15 Fuss sind durchaus keine Seltenheiten. Der höchste Punkt, den die Lärche erreicht, liegt nicht über 5500 Fuss. Alte Baumstämme kommen jedoch bis 6200 Fuss vor. Dieselben zeichnen sich durch regelmässige Stammbildung und Dimensionen aus, welche die Lärche jetzt nicht einmal 1000 Fuss tiefer erreicht. Fast gleichzeitig mit dem Auftreten der Lärche und Arve erscheinen unter ihrem Schutze Pflanzenarten, die in der gewöhnlichen Waldflora gar 256 nicht oder nur selten vorkommen. So z, B. eine Steinbrechart (Saxifraga erassifolia L.), das altaische Stiefmütterchen (Viola altaica Pall.), Spiraca laevigata L. etc. Die Krummholzkiefer, die wohl auf allen europäischen Alpen die Baumgränze bildet, fehlt im Altaigebirge vollständig. Die echte Alpenflora erscheint nicht unter 4000 Fuss und zwar zuerst zwei sibirische Enzian- arten (Gentiana adscendens Pall. und @. altaica Pall.) mit schö- nen, intensiv blaugefärbten Blumenkronen. Gleichzeitig beginnen auch die Gerölle und Steinhaufen, die stellenweise von der Sil- berwurz (Dryas octopetala L.), einer kriechenden Nelkenart und anderen Pflanzen vollständig wie mit einem Polster bedeckt sind. Ferner sind interessant der Sadebaum Juniperus Sabina L., (rUs- sisch Kosaken-Wachholder) und J. nana, sowie die sibirischen Straucharten Cotoneaster uniflora Ledb. und Lonicera sibirica Ledb. Von den nicht Holzarten ist noch der sibirische Akeley zu erwähnen. Auf dem südlichen Abhange geht nach Ledebur die Baumgrenze bis 6500, auf dem nördlichen nur bis 5652 F., sie steigt also höher hinauf als z. B. in der Schweiz. Oberhalb der Baumgrenze bis zum ewigen Schnee finden wir die ärmste, aber zugleich auch eigenthümlichste Vegetation. Die hier noch vorkommenden Pflanzen sind nur einige Zoll hoch, zeichnen sich aber durch intensive Farben nnd Wohlgeruch aus. In den ersten Tagen des August blühten Gentiana algida Pall.,. G. anguloss M. a Bail, ein gelber Mohn (Papaver corricum Ledb.), Saxifraga si- birica Pall., Oxytropis u. s. w. Den dürftigen Boden theilen sie mit einer Anzahl Flechten und Moosen, bis endlich auch diese unter dem Schnee verschwinden. Fr. Der Kieferwald, welcher noch zu Humboldt’s Zeit einen mäch- tigen, dichten Gürtel oberhalb des Lorbeerwaldes, rings um den Pik von Teneriffa bildete, ist jetzt auf der Nordseite fast ganz ‚abgeschlagen, wie überhaupt die Ausrottung der Wälder auf den canarischen Inseln, ebenso wie in Süd-Europa , in den letzten Jahrzehnten mit dem frevelhaftesten Sinne betrieben worden ist. Die traurige Folge davon, der zunehmende Wassermangel, führt hier wie dert zur Verödung der früher fruchtbarsten Landstriche. —T. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Bueb- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. NM 17. Regensburg. Ausgegeben den 25. Juli. 1870. j Anhalt. Dr. J. Müller: Flechten von der Tournette. — H. Karsten: Zur’ Geschichte der Botanik. — v. Herder: Beiträge zur Kenntniss der asfschen Flora. — Personalnachricht. — Botanische Notizen. — Anzeige. löchten von der Tournette und dem Pic Romand, von Dr Dr. J. Müller. Am 22. Mai dieses Jahres wurde von den drei vereinigten Genfer-, Waadtländer- und Walliser - Seetionen des schweizerischen Alpenklubs die nördlich von den Diablerets gelegene Tournette und zugleich auch die noch unbestiegene und anonyın gebliebene sehr nabe dabei gelegene Spitze bestiegen, welche bei dieser Ge- legenheit mit dem Namen Pie Komand getauft wurde. Dieser Pie hat eine Höhe von 8500° und überragt nur um circa 30 Fuss ‚lie breit abgerundete und leicht besteigbare Tournette. Vom Pic Romand brachten nun die Herren Privat und Bader “die unten aufgeführte Zecanora glaucoma v. Privali mit, sowie Lecanora badia v. milvina Scehär., und Sarcogıme pusilla Anzi. Ausserdem brachte mir Freund Apotheker Bader noch mit Lecanora badia y pallida Ww., Lecanora agardhiauoides Mass., Lecanora cinerea 3 alba (Urceoluria cinerea 9 alba Schär.), Br- ellia saxatilis Mass., Thelidium Ungeri Körb., nebst eirca 10 ge- meinen Hochalpentlechten, wie Z’hummolia, Getrarien ete. Ich meinerseits, als Eingeladener der Genfer-Section, schloss mich der Abtheilung an, die mit bescheideneren Schwierigkeiten sich begnügte und die Tournette bestieg. Flora 1870. 17 RR: 258 In circa 7500, über der „Combe‘“, fand ich die neue Biatora polycarpoides, nebst „Lecidella rhaetica“ und „Lecidella elata“. In etwas über 8000 Fuss, in einem weiten Schneefeld, nahe an der Schneide, auf nur wenigen Quadratfussen eines Kalkschie- fers, der nur unbedeutend über den Schnee hervortrat, sammelte ich die übrigen unten aufgeführten neuen und selteneren Flechten. Beiläufig sei noch angeführt, dass ich bei dieser Gelegenheit zwischen Aigle und Sepey, an der grossen Bergstrasse, die nied- liche Omphalaria Notarisii Mass. in schön fructifieirenden Exem- plaren auffand. 1. Rinodina Bischoffii Körb. v. erigua Müll. Arg. Thallus late effusus, tenuissimus, pallide argillaceo-einerascens, Apothecia dense sparsa, exigua, sessilia. — Sporae ut in forma genuina. Habitat in monte Tournette cum var. sequentein saxis calcareo-schistosis. Apothecia sessilia ut in forma genuina, sed duplo minora, paulo latiora tamen quam in var. perexigua, hine inde decolorato-pallida. v. perexigua Müll. Arg. Thallus late effusus, tenuissimus, quasi amplo-nebuloso-ma- eularis, einerascens. Apothecia dense sparsa, perexigua (0 —"ıo mm. lata), subinde nonnihil abbreviato-lirelliformia, fere omnino immersa. — Sporae ut in forma genuina. Habitat insaxis calecareo-schistosis montis Tour- nette, altit. 8000 ped., in alpibus helvet. Ormonts- dessus, ubi in nivosis cum var. praecedente, Biatora umbonata, Biatora rhaetica Hepp, Thelidio pyreno- phoro, Microthelia hecatonspora Anzi et marmoralta Körb., Tichothecio erratico Mass. et cum satis simili Sarcogyne pusilla Anzi legi. A var. immersa Körb. Parerg. p. 75, Arn. exs. (!) recedit praesertim thallo late effuso fere obsoleto vix albiecante et apo- theciis haud insulari-confertis distinete minoribus. Marge apo- theeiorum hine inde omnino niger oceurrit ut in Buelliis, sed alibi optime Rinodinae et sporae ambitu latae utrinque obtusis- simae omnino Rinodinae Bischoffii. ä " 2. Leconora glaucoma var. Privati. Thallus K + Ca Cl == crassus, eontiguus, areolatus, eandi- dus; hypothallus albus haud dendritice effusus ; apothecia innato- sessilia diametro 1',—3 mm. aequantia, planiuscula; margo te- nuis, undulato-crenatus, intus incomplete linea sordide coerules- cente auctus; discus siccus madidusque cinereus v. eineraseenti- carneus. — Sporae ut in speeie, 10--13 mikr. longae, ambitu latae, saepius dimidio longiores quam latae, utrinque late rotun- dato-obtusae. In cacumine Pic Romand juxta Tournette supra Aigle sito altit. circ. 8500 ped. legerunt cl. Privat et amiciss. Bader. Difert a varietate sordida evlore et magnituline apotheeio- rum, a var. Swartzü hypothallo, apotheeiis majoribus et subin- mersis, et a var. subcarnea, cui proxima, apotheciis majoribus sub- immersis et thallo crasso contiguo, 3. Biatora (seet. Lecidella ) polycurpoides Müll. Arg. Thallus K—= CaCl —= effusus, tartareus, tenuis, rimoso- areolatus, cinereus, fumoso-impurus, areolae planae; hypothallus aterrimus, hince inde solus obvius et minute sparse maeularis. Apotheeia numerosa Yı0— mm. lata v. demum hine inde /uo— >/ıo mm. attingentia, juniora fere innata, tenuiter marginata et plana v. subplana, evoluta arcte adpresso-sessilia, subdeplanata, plana, tenuiter marginata v. fere immarginata et angulata, sem- per aterrima et opaca. Hypothecium incolor v. pallide fuscescens, Epitheeium nigricanti-everulescens. Lamina evoluta incoler, junior coeruleseens, undique J intense coerulescens. Paraphyses con- glutinatae, superne incrassatae et ascos longiuscule superantes. Asci clavati, 8-spori. Sporae 12—15 mikr. luongae, 6—7 latae, oblongato-ellipsoideae v. ovoideae, utrinque obtusae. Habitat in saxis quartzosis in adscensu montis Tournette, in Alpibuns helvet. supra „Hötel des Dia- blerets“, altitudine circiter 7500-pedali, cum Leci- della rhaetica et L. elata. Ex thalli areolis nulli nisi Zeeideae polycarpae Flik. et L. spilotae Fries, et ex apotleeiis semper aterrimis tantum priori comparari potest et facile eam pro forma microcarpa Lecideae polycarpae quae insigniter polymorpha (conf. ad cl. Th. Fries Lich. arct. p. 212) babuerim, sed praeter apothecia ımulto minora et sporas e contra majores obstant apothecia juniora plana et 17* 260° tenuiter marginata nee suburceolata et epithecium neutiquam fus- cescens sed nigricanti-coerulescens. — Primo intuitu formam valde microcarpam simulat Lecideae confluentis. — L. polycarpa Körb. Exs. n. 46. (saltem in specim. meo), circa lacum minorem Sudetorum lecta, a praecedente et a vera L. polycarpa Fk. om- nino differt sporis baculiformibus, quibus ad Lecid. auriculatam Th. Fr. l. e. p. 213 accedit. 4. Biatora (sect. Lecidella) umbonata Hepp. var. emersa Müll. Arg. Thallus depauperatus haud v. vix cohaerens, hine inde insu- lari-ruptus et hypothallo eoerulescente decussatim subareolatus, candidus, ecorticatus, sc. parte superficiali destructa denudatus. Apothecia alia in thallo erassiore adpressa, alia in thallo tenuiore sessilia v. substipitato-sessilia valdeque prominentia. — Structura partium caeterum omnino ut in forma genuina speciei. Habitat in saxis calcareis, in adscensu montis Tournette supra la Combe, in valle „des Ormonts- dessus“ alpium helvet., altitudine circ. 7000 ped., et in Vermiania inter Aosta et Turin, ubi jam anno 1852 legi. 5. Biatora (sect. Sarcogyne) Anziana (Sarcogyne pu- silla Anzi Manip. p. 28; non Biatora pusilla Montagne). var. ß. minutissima Müll. Arg. Thallus late effusus, tennissimus v. hinc inde evanescens, argillaceo-cinerascens v. magis evolutus albescens. Apothecia mi- nutissima, diametro %.0—%,, mm. lata, v. unum äalterumve usque 0 mm. latum, thallo semiimmersa v. thallo rarescente saxi fo- veolis plus minusve immersa, orbieulata v. saepe abbreviato-lirel- liformia. Habitat in nivosis montis Tournette, 8100°, cum Rinodina Bischoffii var. perexigua. Primo intuitu minutie apotheciorum adeo a parva Sarcogyne pusilla Anzi Exs. n. 190 recedit ut eum ea simplieiter coadunari hand possit. Structura interna autem lentillis optimis (Immer- sıonssystem Hartnack) explorata bene quadrat: Epithecium‘ pure fuscum. Lamina incolor,, mollis; hypothecium subineolor. Asei elongati, subangusti, polyspori. Paraphyses coadunatae, artieu- latae, tenues, superne inerassatae. Sporae ut in specim. a cla- 261 rissimo et oculatissimo Anzi distributo, se. 2!/,—5 mikr. longae, saepius 3'/,—4'/, mm. aequantes et 2—2"/, mikr. latae, i. e. am- bitu Iudentes a forma globoso-ellipsoidea ad elongato-ellipsoi- deam. — A Sarcogyne urceolata Anzi Manip. p. 6, Exs. n. 285 praeter magnitudinem paulo minorem sub lente primo intuitu re- cedit disco magis aperto, margine apotheciorum haud tumido- trasso nec quasi involuto-prominente. 6. Patellaria (sect. Catillaria) tristis Müll. Arg. &. alpina. Thallus K —= Ca Cl effusus, cartilagineo-tarta- reus, rimosus, flavescenti-albidus, interruptus, tenuis et hinc inde ad protothallum macularem albidum reductus, superficie laeviga- tus; apothecia */16—*%/ıo mm. lata, plana, prominenter marginata; epithecium eoerulescenti-nigro-olivaceum. — Reliqua omnino ut in var. sequente. — Lamina e vario gradu solutionis aquos. jodin. nunc pulchre nunc sordide coerulea nunc imo cupreo-rubra tin- gitur. Habitatin regione nivosa montis Tournette, altit. 8000° cum Lecidella goniophila v. granulosa Arnold, Microthelia marmorata et Tichothecium erralicum Mass, et in alpibus calcareis Bavariae superioris supra Westen: Arnold (ex descript. in Flora 1869. p. 252), Seefeld: Arnold (Ausflüge 2. p. 3). ß. athallina; Biatorina lentieularis v. acrustacea Körb. Parerg. p. 144. (nomen). — Biatora holomelaena y. acrustacea Hepp in litt. (nomen) — Biatora afhallina Hepp Fl. Europ. n. 499 (1860) — Catillaria acrustarea v. athallina Arnold in Flora 1863 p. 4. Thallus defieiens; apotheciorum lamina 45—55 mikr. alta, matura incolor, junior coerulescens; sporae cire. 9—12 mikr. longae, hypotheeium (ut in « et 7) atro-fuscum. . Hab. in Franconia: Arnold in Hepp Fl. Europ. n. 499. y. genuwina; Putellaria (sect. Catillarie) tristis Müll. Arg. Enum, des Lich. des env. de Geneve p. 58. t. 1. fig. 4 (1862). — Biatora tristis Hepp in litt. — Biatorina lenticularis v. acru- stacea Hepp in litt. ex Arn. in Flora 1858 p. 502 (nomen). — Catillaria acrustacea Arnold in Flora 1863 p. 4 (legendum fuisset ecrustacea ut scripsit cl. Anzi Manip. p. 21) Thallus nullus v. macula albicante indicatus; apothecia ®/ı—*ı, mm. lata, saepius diametro ”/o—Yıo mm. aequantia v. subinde usque ad 1 mm. lata, demum convexa valdeque opaca, epithecium fuscescenti-olivaceum 262 v. hine inde eoerulescenti-olivaceum, multo pallidius quam in et B. Habitat in Jurassieis montibus inferioribus Gal- liae supra Chesery (Müll. Arg.), in monte Sal&ve (Müll. Arg.), in Franconia (Arnold n. 228N). Species in regionibus minus elevatis absque thallo tantum oecurrit, unde nomine athallina et ecrustacea, quae tamen, varle- tate « alpina hodie nota, ulterius pro tota specie gervari haud possit. Zur Geschichte der Botanik von H. Karsten. Diese soeben bei R. Friedländer und Sohn in Berlin erschie- nene Schrift verdankt ihren Ursprung jenen bedauernswerthen Um- trieben, welche sich im vergangenen Jahre an der Wiener Univer- sität in Folge von Intriguen wissenschaftlich unbedeutender Do- centen zutrugen, wie diess fast alle Zeitungen Deutschlands be- vichten und wie sich dergleichen leider, wenn auch nieht mit sol- ‚cher Oeffentlichkeit, in solchen Kreisen gegen Befähigtere nur zu oft ereignet. ; Die erschienene Schrift gibt uns Aufschluss über den Heı- gang der gegen den Autor in Scene gesetzten planmässigen und unwürdigen Agitationen, welche um so mehr öffentlich ge- brandmarkt zu werden verdienen, als dieselben geeignet sind, den wissenschaftlichen Geist der ersten Universität des österrei- chischen Kaiserstaats in einem wenig günstigen Licht erscheinen zu lassen. In der That hätte der Unterzeichnete geglaubt, dass an der Wiener Hochschule mindestens eine ebenso grosse Ach- tung vor wissenschaftlichen Leistungen sowohl unter den Docen- ten als unter den Studirenden herrsche, wie an den russischen Universitäten, wo eben desshalb so empörende Umtriebe gegen aus dem Auslande berufene Docenten niemals vorkommen dürf- ten. Gerade diess veranlasst mich, in einem Fachblatte die zu meiner Kenntniss gelangten Mittheilungen über jene Intriguen ZU veröffentlichen und im Namen des wissenschaftlichen Geistes der deutschen Hochschulen gegen dieselben Verwahrung einzulegen. Karsten wurde, wie die berliner Zeitungen uns mitthei- len, „vor 1/, Jahren nach Wien berufen; sein Vorgänger, Unger , hatte dem Ministerium nicht ihn, sondern einen seiner unbedeutenden Schüler zum Nachfolger vorgeschlagen- 263 Trotzdem wurde Karsten seiner ungleich grösseren wissen- schaftlichen Leistungen wegen mit grosser Majorität voın Profes- soreneollegium gewählt. Böhm, der sich verletzt fühlte, besuchte Karstens Vorlesungen und benahm sich dabei in so auffallender Weise (durch höhnendes Lachen und fortwährende Unruhe suchte er die Studirenden gegen Karsten und dessen Vortrag einzuneh- men), dass es wohl mehr als wahrscheinlich ist, dass Böhm der intellectuelle Urheber aller der erwähnten, dem Leser ohne Zwei- fel bekannten, das wissenschaftliche Studium schädigenden, die Studirenden entsittlichenden Umtriebe an der Wiener Hochschule gewesen. Da gegen Unger’s Willen Karsten nach. Wien berufen war, gelang es der Agitation, diesen gegen ihn aufzubieten, Un- ger suehte in einem politischen Blatte, der „neuen freien Presse“ Karstens wissenschaftliehe Verdienste zu verkleinern. Nunmehr galt es dem letzteren der wissenschaftlichen Welt und dem Aus- lande gegenüber eine Ehrenretfung. Karsten war taktvoll genug, dazu keine politische Zeitung zu wählen, sondern veröffentlichte in der „Wiener Allgemeinen medieinischen Zeitung‘ eine Reihe von Aufsätzen über Geschichte der Botanik, welche nun gesam- melt den quellenmässigen Nachweis dessen liefern sollten, was von’ Unger, und dessen was von ihm in den Grundlehren der Wissen- schaft geleistet worden ist. „Ohne die herausfordernde Verklei- nerung meiner Stellung in der Wissenschaft in einem politischen Tagblatt durch Unger, (sagt Karsten in der Vorrede des Buches) würde ich auch diese vergleichende Darlegung dem künftigen Ge- schichtsschreiber überlassen haben.“ Karstens Leistungen sind bekannt und es lässt sich darüber streiten, ob es für einen Mann von seiner Bedeutung, für den Verfasser der Flora Columbiae, den Autor der ersten auf eigene Beobachtungen basirten geognosti- schen Karte dieses Landes, für den in der Anatomie und Physio- logie der Pflanzen neue Richtungen anbahnenden Botaniker — wie sie in der Broschüre angedeutet — für den, wie aus seinen Beiträgen „Zur Kenntniss des Rhynchoprion penetrans‘“ und seine Arbeiten über die Wimperbewegung ersichtlich, mit dem Bau und der Entwickelungsgeschichte des tbierischen Organismus vertrau- ten Forschers überhaupt einer Replik bedurft hätte. Auch die Wissenschaft im Allgemeinen hat Gewinn aus diesen Umtrieben gezogen, da in dem wegen des inzwischen erfolgten Todes Un- ger’s leider nur zu 6 Kapiteln angewachsenen Buche, die be- handelten Themata zum ersten Male klar und historisch vorge- führt wurden. Cap. I. behandelt den anatomischen Bau des Pflan- 264 zenstammes, II. den der Wurzel. II. Die Bewegung der Nähr- flüssigkeit im Pflanzenkörper. _IV. Ueber den Bau der Anthero- zeiden und Sehwärmgonidien, sowie über die Ursache der Wim- perbewegung. V. Die Assimilation und Secretion der Pflanzen. VI. Die Wirkung der assimilirenden Zellen. Hoffentlich wird der Autor auch die übrigen hier noch nicht besprochenen Gebiete seiner Forschungen in ähnlicher Weise behandeln und noch mit- theilen. M. Willkomm, Prof. d. Botanik in Dorpat. Literatur. Das Wurzelleben der Kulturpflanzen und die Ertragssteige- rung. Nebst einer Tabelle die Bewurzelungssysteme der Kulturpflanzen &c. von Dr. C. Fraas, ordentl. Uni- versitätsprofessor. Leipzig, Verlag von Paul Kormann 1870. 3Bl. 558 8 Alle Vorzüge und Fehler der Fraas’schen Arbeiten wird man hier wieder nicht vermissen; er ist ein gediegener „Praktiker“, der es mit der Theorie nicht allzu strenge nimmt, vielleicht auch darum, weil er sein Publikum nicht ermüden will, trotzdem hät- ten wir gewünscht, dass in dem ersten Capitel Einleitung —- all- gemeiner Theil (p. 1—9) den neueren Ansichten mehr Rechnung getragen worden wäre. Die übrigen Capitel behandeln 2) die Wurzelbildung der Kulturpflanzen (p. 40—27). 3) Die Ablage- rung von Vorrathsstoffen (p. 28—31). 4) Die Wurzelthätigkeit (p. 32—39). 5) Die Ertragssteigerung (p. 40—43). 6) Das na- türliche System des landwirthschaftlichen Betriebes der Kraft- kultur (p. 44—53). 7) Die Bewurgelungssysteme (p. 54-55). Fraas theilt alle europäischen Kulturpflanzen (auch Wald- bäume) nach den besonderen Merkmalen ihrer Wurzeln in 4Grup- pen und jede derselben wieder in mehrere Familien. l. Krumepflanzen oder Flachwurzler. Haben keine Pfahl- wurzel, einsamlappige Ptlanzen, müssen ihre Nahrung vorzugs- weise in der Krume finden, und zwar vorbereitet. Fam. 1. Gräser u. z.: a) %. b) © (Getreide). 2. Lilienar- tige. 3. Spargelartige. 4. Palmen. . U. Humuspflanzen, zweisamlappige Pflanzen mit Hauptwurzel, welche ihre Nahrung gern aus sich zersetzendem Humus ziehen. NEE ETE E TTS 265 A. Btischelwurzler. 5. Nachtschattenartige. B. Reihenwurzler. 6. Kreuzblüthler. 7. Runkeln. C. Lockerwurzler. 8. Knöteriche. D. Wucherwurzier. 9. Zusammengesetztblühende. 10. Karden. II, Schuttpflanzen oder Faserwurzler mit sehr stark ver- theilten langen Faserwurzeln, welche in Verwitterung begriffene Mineralsubstanzen (Schutt) lieben. Fam. 12. Melden. 13. Nesseln. 14. Kürbisartige. ‚IV. Steinbrecher oder Tiefwurzler mit starken, die Stengel- theile an Grösse und Masse oft weit übertreffenden, meist tief- gehenden, Mineralnahrung aufschliessenden Wurzeln. Vollkon- mene Gewächse — oft Bäume. 15. Hülsenfrüchte. 16. Zapfenträger. Eine nett ausgeführte Tafel, mit der Darstellung der Bewur- zelung der Kulturpflanzen macht den Schluss des Werkchens, welches gewiss nicht verfehlen wird, viel zur Verbreitung des- selben beizutragen. —g—1— Hlustrationen zur deutschen Flora in Federzeichnungen von A. Carex. Zweite, vermehrte Ausgabe. 51 Tafeln, hiezu Randglossen zu den Illustrationen zur deutschen Flora von Myosurus minimus. — Leiden und Freuden der Botaniker in Federzeichnungen von A. Carex. Heft 1. 30 Tafeln, Heft 2. 31 Tafeln. Berlin 1870. In Commission bei Hermann Müller. Eine Reihe köstlicher Carricaturen mit einigen Strichen cha- rakterisirt; das erstgenannte Heft stellt einzelne Pflanzen in menschlicher Gestalt vor, sie werden durch Verse (gleichfalls eines Pseudonymus Myosurus Minimus) erläutert, wenngleich auch ohne diesen der Beschauer sich das Zwerchfell halten muss. Die zwei letztgenannten Hefte stellen komische Situationen des Bo- tanikers vor, welche nicht minder drastisch als gewisse Bilder des Kladderadatsch. Für alle jene, welche sich mit Floristik beschäftigen und auch für deren Gegner werden diese äusserst billigen Hefte eine recht angenehme Zerstreuung bieten und jeder wird nur klagen, dass deren nicht mehr sind, —x—yeZ. 256 Contributions & la flore du Japon, par F. A. W. Miguel. (Extr. des „Archives Neerlandaises“ T. v.). 88. 8. Nachdem Miquel im IV. B. des „Arch. Ne&erl.“ den ersten Beitrag zur Flora Japan’s veröffentlicht, gibt er in vorliegenden Schriften den zweiten Beitrag. Der erste Beitrag beschäftigt sich mit der Gattung Funkia Spr., welche eingehend besprochen wird. Der zweite Beitrag enthält Bemerkungen über Melanthaceen und Valerianeen. Inte- ressante systematische und pflanzengeographische Bemerkungen werden in beiden Heftchen nicht vergeblich gesucht werden. Catalogus Musei Botanici Lugduno-Batavi digessit F. A 6. Miquel. Pars Prima Flora Japonic. Haag 1870. vH 22938. 8. Ein guter Gedanke, die Methode des britischen Museums nachzuahmen und Cataloge herauszugeben ; dass hier aber nieht so wie bei den zoologischen Catalogen des grossen englischen In- stitutes auch die Diagnosen der einzelnen Arten beigefügt sind, daran mögen zum Theil die nicht so glänzenden finanziellen Ver- hältnisse des holländischen Rijksherbars Schuld sein, ausserdem aber auch durch das glänzende Faetum entschuldigt werden, dass der Verfasser des Cataloges eine gediegene Flora Japan’s, welche eben nicht zu theuer ist, vor einigen Jahren sowohl in seinen „Annales Musei Lugd. Bat.“ als auch selbstständig erscheinen liess. Das Einzige, was wir im Interesse der Käufer des Cataloges bedauern, ist, dass wegen der Geschichte dieses Herbarinms auch auf die Vorrede zur „Prolusio Florae japonicae“ verwiesen wird, wir bedauern diess aber um so mehr, da das Buch nicht um vieles grösser, aber mit diesem versehen ein elassischer Wegwei- ser durch das Herbarium japonieum gewesen wäre. Aber auch so wird das Buch besonders Monographen unschätzbar sein, da es genau besagt, was und von wem man Japanisches im Leydener Rijksherbarium finden kann. Der Catalog zerfällt in nachfolgende acht Theile: I. Herbarium Japonicum generale enthält die Sammlungen Bürger’s, Maximovicz’s, Mohnike’s, Oldham’s, v. Siebold’s, Textor’s, Yhunberg’s und Wrigth’s, dann der japanischen Botaniker Itvo Keiske und Mizutani Sugerok. Die Ordnungen und Gattungen sind nach dem natürlichem Systeme, die Arten alphabetisch angereiht. ll. Herbaria propria botanieorum Japonensium, dann Bücher und Abbildungen. Hier befinden sich Originalherbarien von Keiske (Bücher in 8), Kaiso (Bücher in 4.) und eines Arztes in Jeddo (Bücher in 4). Unter den Büchern wird auch Soo bokf ds sets dsen hen, Versuch einer Beschreibung der Kräuter und Bäume, angeführt, obzwar es noch nicht im Besitze des Rijksherbariums ist, da Mi- quel hofft, es bald erwerben zu können. II. Pfanzen oder Pfianzentheile in Glas oder in Kapseln, zum Theil nach der Terminologie von Siebold. IV. Pflanzen oder deren Theile in Weingeist bewahrt, V. Pılze in getrocknetem Zustande. VI In Farben gemalte Pflanzenbilder auf Holzsegmenten. VIE Droguen. Sammlung eines japanischen Arztes. Mit la- teinischen Namen von Siebold und anderen versehen. VII. Droguen mit japanischen Namen. Ein alphabetisches Register der Gattungen und Ordnungen macht den Schluss des Ganzen. 18 267 Personalnachricht. Die k. Akademie der Wissenschaften zu Paris hat in ihrer Sitzung den 11. Juli e. Herrn Dr. L. Rabenhorst in Dresden für seine Arbeit „Flora europaea Algarum aquae duleis et sub- marinae" den Desmazieres — Preis zuerkannt. Botanische Notizen. Bekanntlich wird in neuerer Zeit Eucalyptus globulus bei Algier zahlreich gepflanzt, sowohl wegen des äusserst schnellen Wachsthums dieses tasmanischen Baumes, als wegen der Vortreff- lichkeit und Dauerhaftigkeit seines Holzes. Ein anderer wichtiger Vortheil, den der Anbau des Baumes den Üolonisten bietet, be- steht darin, dass der Sumpfboden, in welchen man ihn pflanzt, sehr rasch austrocknet, und dass die Sumpffieber, die dort 80 grosse Verheerungen anrichteten, durchaus verschwinden. B. 268 Nach siebenjährigen Wanderungen unter den Tropen — denn Walace begleitete zuvor den Naturforscher Bates an den Amazo- nenstrom, — erblickte er auf den Aru-Inseln, die vor der Süd- küste von Neu-Guinea liegen, die baumartigen Farn in höchster Vollkommenheit, denn dort erheben sie ihre eleganten Wedel- häupter manchmal 30° hoch in die Luft, und nach seiner Versi- cherung gibt es nichts in dem tropischen Gewächsreich, was an Sehönbeit ihnen gleich zu setzen wäre. Dagegen vermisste er auf dieser Inselgruppe einen heiteren Blumenflor. Obgleich er von der Regenzeit bis zur trockenen Zeit dort ausharrte, ge- wahrte er nie eine Blüthe von auffallendem Glanz und Schönheit, kaum einen Strauch, der unserem Weissdorn, kaum eine Hecken- pflanze, die unserm Gaisklatt nahe gekommen wäre. Alle Blüthen waren entweder grün oder grünlich weiss, und kaum unseren Ci- tronen als Pflanzenschmuck gewachsen. „Alle meine Erfahrun- gen“, sagt W., „bestätigten mir, dass in den üppigsten Strichen der Tropen Blüthen viel weniger zahlreich, durchschnittlich auch winder auffallend und viel weniger farbenwirksam in der Land- schaft sind, als in der gemässigten Zone. Nirgends habe ich unter den Wendekreisen solche glänzende. Farbenmassen gesehen wie selbst England auf seinen ginsterbewachsenen Huten, seinen Haidekrautabhängen, seinen Fluren mit wilden Hyacinthen, seinen Mobnfeldern, seinen Wiesen mit Schmalzblumen und Knabenkraut, seinen Rasenteppichen mit gelben, violetten, himmelblauen und brennendrotben Blumen besitzt, die man unter den Tropen vermisst. Der Europäer beurtheilt die Tropen nach den Prachtausstellungen in den Warmhäusern, vergisst aber völlig, dass dort das Seltene das Schöne und Anziehende aus allen Winkeln der Erde zusam- mengetragen worden ist, so dass er sich schliesslich einbildet, alles Prächtige muss sich in den allerheissesten Erdstrichen vor- finden. In Wahrheit sind aber die Alpenrosenarten und Azaleen Bewohner der gemässigten Gürtel, die herrlichsten Lilien kom- wen aus Japan, und die am besten in die Augen fallenden Blu- men vom Hymalaya, aus dem Caplande, den vereinigten Staaten, Chili, China‘ und wiederum Japan.“ Dagegen leugnet W. nicht, dass an Blattbildungen, Belaubung und Astbau die baumartigen Gewächse der Tropen Unvergleichliches hervorbringen. 269 Beiträge zur näheren Kenntniss der russischen Flora. I. Aufzählung der in der Umgebung cer Stadt Tiflis wachsenden und von Herrn Pomorzoff in den Jahren 1852—1857 gesam- melten Pflanzen; zusammengestellt von Dr. F. G. v. Herder, Bibliothekar am kais. botan. Garten in St. Petersburg. ') Thaılılophytaa Liehenes ” 1. Evernia prunastri Achar. [Liehen prunastri L.] Engl. Bot. 12. t. 859. - Calamariae Equisetacene. 2. Equisetum Telmateia Ehrk. Ledeb. Fl. Ross. IV. p. 485. Boiss. et Buhse Verz. p. 233. Den 2. Juli 1855 vollständig entwickelt. Amphibrya Glumaceae. Graminenae. 3. Echinochloa Crus galli P.d. B. Ledeb. 1. ec. IV. p. 473. Boiss. et Buhse Verz. p. 232. Den 13. Mai 1853 verblüht und mit Früchten. 4. Setaria viridis P. d. B. Ledeb. 1. e. IV. p. 470. Boiss. et Buhse Verz. p. 232. Den 3. August 1853 mit Früchten. 5. Avena pilosa M. a B. Ledeb. ]. c. IV. p. 413. Den 3. Juni 1852 verblüht. 6. Poa annua L. Ledeb. I. ec. IV. p. 377. Boiss. et Buhse Verz. ‘p. 227. Den 4. April 1854 in Blüthe. ?) 7. Hordeum murinum L. Ledeb. 1. ec. IV. p. 328. Boiss. et Buhse Verz. p. 223. Den 22. April 1853. Cyperaceae 8. Scirpus Tabernaemontani Gmel. Ledeb. l.c. IV. p. 248. Boiss. et Buhse Verz. p. 221. 1) Die Bestimmungen der unten aufgeführten Pflanzen rühren einestheils ' von dem Herausgeber, anderntheils von den Herren Körnike, Dr. Regel und Rach her. 2) Das von hier an ohne weiteren Beisatz gegebene Datum bezeichnet die Zeit, zu welcher die Pianze blühend beobachtet wurde. 870 Corenariae, Liliaceae. 9. Gagea .reticulata Schult. Ledeb. 1. ec. IV. p. 142. Boiss. et 10. 11. 12. 13. 14. 16. 17. 18. 19. 20, 2l, 22. Bunse Verz. p. 212. Den 24. März 1854. Fritillaria tulipaefolia M. a B. Ledeb. L ce. IV. p. 145. Boiss. et Buhse Verz. p. 213. Den 4. April 1855. Muscari bothryoides Mill. Ledeb. 1. c. IV. p. 155. Den 19. Mai 1854. Allium Ampeloprasum L. Ledeb. 1. c. IV. p. 163. Den 15. Juli 1852. Allium rubellum M. a B. . parviflorum Ledeb. Ledeb. 1. e. IV. p. 171. Boiss, et Buhse Verz. p. 216. Den 14. Mai 1853. Ensatae. Irideae. Iris cancasica Hoffm. Ledeb, 1. c. IV. p. 100. Boiss. et Buhse Verz. p. 209. Den 16. April 1854. " . Iris notha M. a B. Ledeb. |. e. IV. p.99. Den 25. Mai 1857. Gynandrae Örchideae., Orchis maculata L. Ledeb. I. c. IV. p. 58. Boiss. et Buhse Verz. p. 208. Acromphibrya A. Monochlamideae. Julitlorae CGeltideae. Geltis australis L. Ledeb. l. c. III. p. 632. Boiss. et Buhse Verz. p. 202. Den 21. April 1857 verblüht und mit Früchten. Urtieaceae, Parietaria diffusa Mert. et Koch. Ledeb. 1. e. II p. 639 Boiss. et Buhse Verz. p. 203. Den 26. April 1853. Salicineae. Salix fragilis L. Ledeb. l.c.III.p.598. Den 14. April 1854. Oleraceae. Chenopodene. Spinacia tetrandra Stev. Ledeb. 1. c. III. p. 712. Salsola Kali L. Ledeb. I. c. II. p. 797. Amarantaceaze, Amarantus paniculatus L. Ledeb. 1. c. II. p.856. Boiss. et Buhse Verz. p. 190. Den 29. Juni 1856. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. al. 39, 33. 271 Amarantus retroflesus L. Ledeb. 1. ec. IH. p. 856. Den 4. Juli 1852. Polygoneae. Polygonum avieulare L. Ledeb. 1. e. IH. p. 531. Boiss, et Buhse Verz. p. 193. Den 30. April 1853. Polygonum cognatum Meisn. «. fl. ross. Ledeb. l.c. III. p. 533. Boiss. et Buhse Verz. p. 193. Polygonum Persicaria L. Ledeb. I. c. HI. p. 522. Boiss. et Buhse Verz. p. 194. Den 3. Juli 1854. Rumex angustifolius Campd. Ledeb. }. c. IL. p. 499. Den 17. April 1857. Atraphaxıs buxifolia Jaub. et Spach, Ledeh. I. ec. IIL p. 517. Den 21. April 1853. . Thymeleae. Eleagneae. Hippophae rhamnoides L. Ledeb. 1. e. III. p. 552. Boiss. et Buhse Verz. p. 195. Den 31. Aug. 1855 mit reifen Früchten. B. Gamopetalae. Plumbagines. Plantagineae., Plantago major L. Ledeb. 1. e. IL p. 476. Boiss. et Buhse Verz. p. 185. Den 20. Juni 1852. Aggregatae. Valerianeae. Oentraxthus longiflorus Stev. Ledeb. 1. c. II. p.434. Den 29. März 1853. Dipsaceae. Cephalaria syriaca Schrad. ®. pedunculata DE. Ledeb. I. c. II. p. 448. Im Juli 1853. Scabiosa rotata M. a B. Ledeb. 1. ce. I. p. 454. Boiss. et Buhse Verz, p. 112. (Sehluss Folgt.) ‚272 Anzeige. # Herr Director v. Heldreieh zu Athen hat den Unterzeich- neten mit dem Verkaufe seiner griechischen Exsiceaten be- auftragt und sind dieselben in halben und ganzen Centurien zu 3 resp. 6 fl. Silber zu beziehen. — Ferner offerirt der Unter- zeichnete eine grosse Partie Lichenen, worunter viele seltene Arten, per Centurie für 2'/, Thlr. Pr. C., eventuell auch im Tau- sche gegen Pilze, Moose oder Gefässkryptogamen. Jede nähere Auskunft wird gern ertheilt. Krems in Nieder-Oesterreich. Baron Thümen. Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. 74. Builletin de l’Acad. imp. d. sciences deSt.Peisrsbourg. Tom. XIV. 4-6. 1869-1870. 75. Mömoires-- - - -- - - Tom. XIV. 8.9. — XV. 14. 16. F. Hannemann: Katechismus des Hopfenbaues; mit 8 Abbildungen. Weimar 1870. 77. — —: Katechismus der Obstbaumzucht. Weimar 1870. 18. Verhandelingen van het Bataviaasch Grenootschap van Kunsten en Veten- schappen. Deel XXIII. Batavia 1868. 79. Tijdsehrift voor indische Taal-, Land- & Volkenkunde. Batavia. Deel XVI. Afler. 2—6. 1857. — Deel XVIL. Aflev. 1-6, 1868. — Deel XVIII. Aflev.1. 1868. 80, Notulen van de Allgemeene en Bestuurs-Vergaderingen &c. Deel IV. 1867. bis VII. 1869. 81. Catalogus der Numismat. Afdeeling van het Museum varı het Batav. ge- nootschap. Batavia 1869. 82. Catalogus der Ethnolog. afdeel. v. h. Mus. &c. Batavia 1868. 8. Vargasia, Boletin de la soe. de ciencias fisicas y naturales de Cara- eas Nr. 7. 1870, (Bisher nur Eine der frühern Nummern erhalten.) WEB Die kriegerischen Zustände, welche auch in den Druckereien nicht augenblicklich. zu kebende Stockungen verursachen, werden ein verspätetes Erscheinen der nächsten Nummera der Flora entschuldigen, Die Redaction. Redaeteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer'schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. | | NM 18. Regensburg. Ausgegeben den 31. August. 1870. KInkkalt. 3. Kurz: Neuc indische Pflanzen. — v. Herder: Beiträge zur Kenntniss der russischen Flora. Schluss, — Gelehrte Gesellschaften. — Literatur. — Personalnachricht. . . : Ueber einige neue oder unvollkommen bekannte Indische Pflanzen von Sulpiz Kurz Conservator des Herbariums zu Calcutta. a (Aus dem Journal of the Asiatie Society of Bengal Vol. 39. Part. II. 1870, p. 61—91 tb. V--VIL) (Eingesandt den 12. December 1869, vorgetragen den 5. Januar 1870.) Vor einigen Tagen wurde mir diese Abhandlung von Calcutta zugesandt; ich fand beim Durchblättern derselben manche sehr interessante Mittheilungen darin, zugleich aber auch, dass sie sich wenig dafür eigene, bloss fliichtig besprochen zu werden. Ich beschloss daher der vielen wichtigen darin enthaltenen That- sachen halber die Abhandlung in extenso zu übersetzen, zugleich -aber auch die im Originale häufig fehlenden Citate in ( ) beizufügen, um so dem Leser die Gelegenheit zu geben, die Quellen schneller vergleichen zu können. An einzelnen wenigen Stellen habe ich mir einige eingehende Bemerkungen erlaubt, die ich jedoch an den Fuss der betreffenden Seite verwiesen habe. Im Übrigen füge ich die Seitenzabl der Original-Abhandlung bei, um bei späteren Citaten die Angabe zu erleichtern. Cleve, den 3. August 1870. C. Hasskarl., pP. 61. Ranunculaceae. 1. Clematis floribunda Kurz Seem. Journ. of Bot. V. 240. — Dieser Speciesname muss verändert werden, da Bentham ..(w0?) .vor kurzem denselben Namen einer peruviani- Flora 1870. 18 274 schen und Planchon u. Triana (Wip. Ann. VII. 4.4) einer Neu-Granada-Pilanze gegeben haben. Ich schlage desshalb vor, diese Art nun Ü. subumbellata Kurz zu nennen. Anonaceae. , Tvaria cordata WII. Cat. 6486 haben Hooker u. Thom- son in ibrer Flora indiea (I. p. 97. 5) zu U. macrophylia Roxb. gezogen, doch: ist sie sieher von letzterer verschieden; zu ihr gehört auch die U. oralifolia Bl. (Fl. Jav. 27 t. 8 u. 14 A.), welche ich für eine gute Art halte.?) — (cf. “ Migq. Flor: I. 1. 23. 3.) , Uvaria Hamilionii Hook.f. et Th. Flor. Ind. I. 96 (3). _ Einige Formen davon stehen dem Anomianthus heterocarpus . Zoll. (Linnaea 29. 324. 20. 1.) = Uvaria heterocarpa Bl. (Mig. Ann. Lgd. Bat. IL 2. 1.; Unona Miq. Flor. I. ıı. 41. 1.) so nahe, dass ich geneigt wäre, beide zu vereinigen, könnte ich deren Früchte vergleichen. — (ef. Bath. Hook. Gen. I. 27. 26.) p. 62. 4. Miliusa Roxburghiana Hook. f. Thms. FI. Ind. I. 150. (6). — Diese Art hat alleinstehende, aufrechte Eichen, ganz ähnlich denen von Phaeanthus nutans (Hook. f. Thms. Fl. l.e. 147. 1), welchem sie sehr ähnlich ist;.es wird desshalb nöthig sein, erstere zu derselben Gattung zu bringen (cf. Bnth. et Hook. f. Gen. L 27. 25) und da Uraria dioica Raxbrg. Fl. Ind. II. 659 (2. Ausg.) (cf. Wlp. Rprt. I. 91. 1. Hya- lostemma Roxburghianum WII.) hiermit identisch ist, so muss diese Art Phaeanthus dioicus Kurz genannt werden. Menispermaceae. . Pachygone dasycarpa Kız. (nov. sp.) (cf. Bnth. Hook. f. Gen. I. 38. 23.) Frutex scandens ramulis novellisque tomentosis; folia ovalia (18—24° long.), peliolo gracili tomentello (4—12“ Ing.) suffulta, obtusiuscula v. rarius emarginata, mueronulata, coriacea, glaberrima, nervosa lueida; racemi pedicellique erassi, flavicanti-tomentosae; drupae oblique obovales, devie flavicanti-tomentosae, pisi majoris magnitudine. — Siam, Kanburi, Teysmann. (Hrb. Bog. 5993). Abgesehen von der ganz verschiedenen Bekleidung der Steinfrüchte und des Blüthenstandes un- 1) Wie diess auch Miquel (Ann. Lgd. Bat. IL 6.) als wahrscheinlich betrachtet, obgleich er die Roxburgh’sche Art nicht selbst gesehen hatte. Am sngeführten Orte werden mehre Varietäten aufgeführt und beschrieben, die theilweise als selbständige Arten beschrieben worden waren. C.H. EEE ER NNETRERNSRRTER Be 275 - terscheiden sich die Gestalt und Nervenvertheilung der Blätter wesentlich von denen von P. ovata (Miers. Hook. f. Toms. Flor. I. 203. 1. (Wip. Ann. IV. 133. 1.) Tinomiscium pyrrhobotryum Mig. Ann. Lgd. Bat. IV. (1868) 7 81 (1) = T. phytocrenoides Kurz Nat. Tydsch. Ned. Ind.) (XXVIL 36. 139 (1864). ; Capparideae. . Uapparis roydsiaefolia Kurz (sp. nov.). Frutex scandens glaberrimus; folia oblonga s. elliptico-oblonga, breve et erasse petiolata, basi rotundata v. obtusa, apiee obtusius- cula et mucronata, subeoriacea (6—8° Ing.) glabra, in sicco Hlavescentia, subtus nervis prominentibus percursa et laxe reticulata; aculei stipulares, breves, patentes strieti ; flores 4—5-ni, supra foliorum axillam orientes, breve pedicellati, racemum terminalem formantes; sepala marginibus lanata; petala (6° circ. long.) obovato-laneeolata, -foecoso-pube- rula; gynopphorum abbreviatum (4/4, eirc. Ing.) una cum ovario glaberrimum; stamina ©; baccae.... — Siam (Feysmann in hort. Bog.) — Eine sehr auffallende Art, „urch ihre Blätter, der Roydsia suaveolens (Rxb. Wip. Rprt. 1. 202. 5009. 1) sehr ähnlich. Capparis flavicans Kurz (nov. sp.). — Frutex habitu Ca- dabae indicae (Lam. DC. Prär. I, 244. 4) novellis omnibus unacum foliis fulvo- et flavicanti-tomentosis, aculeis bre- vissimis rectis patentibus armatus; folia variabilia, obovata, oblonga, subeuneato-obovata, basi rotundata, acuta v. ob- tusa, petiolo brevi et gracili suflalta (6—12--18“ long.) retusa s. obtusa, chartacea v. coriacea, juniora dense fulvo- pubescentia, mox glabrescentia, nervis subtus prominenti- bus; flores parvi solitarii, v. gemini pedicellis (6—8’ Ing.) dense fulvo-tomentosis suffalti, vulgo in apicibus ramulo- rum brevium tomentosorum siti et: saepe racemum \. corymbum spurium formantes; sepala dense fulvo-tomen- tosa ; petala extus glabra, intus dense lanata (4° eirc. Ing.); gynophorum crassun cum ovario dense fulvo-tomentosum ; baccae pisi maximi maguitudine puberulae ovatae apien- latae 2-loculares, loculis monospermis. — Siam in der Nähe des Dorfes Kankian, Radburi (Teysmann in Herb. Bog.) (Fortsetzung folgt.) 1) Nicht XXV. 18* 276 Beiträge zur näheren Kenntniss der russischen 34. 35. 36. 37. 38. 39. 40. 50. 51. Flora L (Schluss.) Compositae Eupalorium cannabinum L. Ledeb. ]. ce. 11. p. 468. Boiss. et Buhse Verz. p. 114. Den 3. Juli 1853. Galatella punctata Lindl. e, hyssopifolia Lallem. Ledeb. 1. c. U. p. 479. Im Juli 1853. Galatella punctata Lindl. ». discoides Lallem. Ledeb. 1. c. I. p. 479. Den 5. Juli 1854. Erigeron acris L. Ledeb. 1. ec. II. p. 488. Boiss. et Buhse Verz. p. 114. Den 19. Mai 1854. Inula Britannica L. Ledeb. 1. c. II. p.505. Bois. et Buhse Verz. p. 115. Den 21. April 1853. Xanthium spinosum L. Led. l. ce. I. p. 515. Den 30. Juli 1853. Anthemis altissima L. Ledeb. 1. e. Il. p. 524. Boiss. et Buhse Verz. p. 116. Den 2. August 1852. ‚ Pyrethrum parthenifolium W. Ledeb. 1. c. II. p. 552. Boiss. et Buhse Verz. p. 119. . Artemisia lanata DU. Ledeb. 1. c. I. p. 596. . Senecio vernalis W. et K. Ledeb. 1. c. II. p. 630. Boiss. et Buhse Verz. p. 123. Den 31. März 1853, . Kentrophylium glaueum T. et M. Ledeb. |. c. IL. p. T14. Den 19. Mai 1854. . Amberboa moschata« DC. Ledeb. I. c. IL p. 683. Den 11. September 1855. . Uentaurea ovina Pall. Ledeb. I. c, I. p. 704. . Centaurea solstitialis L. Ledeb. ]. c. I. p. 710. Boiss. et Bubse Verz. p. 152. Den 3. Juli 1853 verblüht und den 19. Mai 1854 in Blüthe. Carduus acanthoides L. Ledeb. 1. ec. II. p. 719. Den 13. Juli 1856. . Lappa tomentosa Lam. var. glabra. Ledeb. 1. c. II. p. 749. Den 14. Juli 1853. , Jurinea arachnoidea Bnge. Ledeb. 1. c. II. p. 766. Im Juli 1853. Tragopogon brevirostris DC. Ledeb. 1. c. II. p. 788. Boise. et Buhse Verz. p. 137. Im Juli 1855. 53. 54. 55. 56. 57. 58. 59, 60. 6i. 62, 63. 64 .. 65 66. 277 . Tragopogon floccosus W. et K. Ledeb. ]. c. II. p. 787. Den 29. März 1853. . Scorzonera lanata Hoffm. Ledeb. 1. c. II p. 797. Den 15, April 1854. Campanulinae Campanulaceae, Campanula lamiifolia M. a B. Ledeb. |, c. II. p. 878. Den 14. August 1853. Campanula rapunculoides L. Ledeb. l. c. II. p. 883, Boiss. et Buhse Verz. p. 143. Den 5. Juli 1854. Campanula parviflora Lam. Ledeb. ]. c. II. p.879. Den 19. Mai 1854. Caprifoliaceae. Rubiaceae. Galium Mollugo L. Ledeb. I. c. U. p. 407. Im Juli 1853. Galium persicum DUO. Ledeb. 1. c. DI. p. 417. Boiss. et Buhse Verz. p. 110. Den 27. März 1854. . Galium rubioides L. ß. foliis latioribus. Ledeb. L ce. I. p. 410. Galium verum L. Ledeb. I. c. II. p. 414. Boiss. et Buhse Verz. p. 109. Loniceresae. Lonicera iberica M. a B. Ledeb. 1. e. IL p. 391. Bois. et Buhse Verz. p. 107. Den 31. Aug. 1855 mit reifen Früchten. Contortae Jasmineae. Jasminum fruticans L. Ledeb. 1. c. IH. p. 40. PBoiss. et Buhse Verz. p. 146. Den 19. Mai 1854 und den 6. April 1855. Oleaceae. Ligustrum vulgare L. Ledeb. 1. e. II. p. 39. Im Mai 1854. Apocynaceae Vinca herbaces W. et K. Ledeb. 1. c. II. p. 42. DBoiss. et Buhse Verz. p. 147. Den 3. März 1853. Periploca graeca L. Ledeb. I. c. II. p. 44. Den 10. April 1854 mit (vorjährigen?) Früchten. Asclepiadesae. Cynanchum acutum L. Ledeb. 1. c. Il. p. 47. DBoiss. et Buhse Verz. p. 147. Im Juli 1854. 278. 67. Vinceloxicum medium Desne. Ledeb. 1. c. II. p. 45. Den 30. Juni 1852. Nuculiferae Labiatae. 68. Mentha siwestris L. Ledeb. 1. c. III. p. 336. Boiss. et Buhse Verz. p. 170. D. 19 Mai 1854. 69. Salvia Aefhiopis L. Ledeb. 1. e. III. p. 361 Boiss. et Buhse 70. 71. 72. 73. 74. T5. 76. IT. 78. 79. 80. 8. 82. 83. 84. 8. 86. Verz. p. 173. Salvia sylvestris L. Ledeb. l.c. III. p. 365. Boiss. et Buhse Verz. p. 173. D. 13. Juli 1852 und den 5. Juli 1854. Salvia verticillata L. Ledeb. l. ec. III. p. 368. Boiss et Buhse Verz. 173. Im Juli 1853. Salvia viridis L. Ledeb. I. c. II. p. 360. Boiss. et Buhse Verz. p. 172. D. 30 April 1853. Ziziphora capitata L. Ledeb.]. c. III. p. 370. Boiss. et Buhse Verz. p. 174. D. 21 April 1853 und d. 4. Mai 1856. Origanum vulgare L. ß. prismaticum Gaud. Ledeb. 1. c. II. p. 343. Im Juli 1853. Thymus Serpyllum L Ledeb. 1. c. Hl p. 344. D. 29. April 1853. Salures montana L. Ledeb. 1. c. IH. p. 349. Im August 1853. Hyssopus officinalis L. var. angustifolius. Ledeb. 1. c. IL. p-. 356. Im August 1854. Scutellaria orientalis L. & chamaedrifolia Rehbch. Ledeb. l. ec. II. p. 395. Boiss, et Buhse Verz. p. 177. D. 24. April 1854. Nepeta Mussini Spr. Ledeb 1. c. IH. p. 376. Boiss. et Buhse Verz. p. 175. D. 15. Juli 1852. Nepeta nuda L. Ledeb. l. c. II. p. 377. D. 6. Juli 1857. Lamium amplexicaule L. Ledeb. . c. IIl. p. 427. Boiss. et Buhse Verz. p. 179. Im Mai 1854. Stachis arenaria Vahl. Ledeb. 1. c. IL p. 418. D. 6. Juli 1853. - Stachis recta L. Ledeb. 1. c. II. p. 417. D. 21 April 1852. Sideritis montanaL. Ledeb. 1. c. II. p. 401. Boiss. et Buhse Verz. p. 178. Ballota nigra L. Ledeb. 1. c. III. p. 434. Boiss. et Buhse Verz. p. 180. D. 26 April 1853. Teuerium orientale L. Ledeb. I. ec. III. p. 442. Boiss, et Buhse Verz. p. 181. D. 29. April 1853. 87. 88. 89. 9. 9. 92. 9. 94. 95. 96. 97. 98. 99. Ajuga Chamaepitys Schreb. Ledeb. 1. ce. III. p. 449. Boiss. et Buhse Verz. p. 182. D. 30. April 1853. Verbenaceae Verbena officinalis L. Ledeb.1. ec. III. p. 329. Boiss, et Buhse Verz. p. 170. D. 3. August 1854 verblüht und mit Früchten. Vitex Agnus castus L. Ledeb. I. ce. III. p. 331. Boiss. et Buhse Verz. p. 170. D. 24. Juni 1856. Asperifoliae Onosma rupestre M. a. B. Ledeb. l. c. HI. p. 127. Boiss. et Buhse Verz. p. 153. D. 18 Juli 1854. Onosma sericeum W. Ledeb. 1, c, III. pag. 128. D. 3. Mai 1855. Echium altissimum Jäcg. Ledeb. I. ec. IH. p. 106. Boiss. «et: Buhse Verz. p. 151. D. 6. Juli 1857. Lithospermum purpureo-caeruleum L. Ledeb 1. c. III. p. 131. Boiss. et Buhse Verz. p. 154. D. 27. April 1857. Nonnea luthea Rehbceh. Ledeb. !. c. IH. p. 107. Boiss. et Buhse Verz. p. 151. D. 4. Juli 1854. Asperugo procumbens L. Ledeb. 1. c. Ill. p. 164. Boiss. et Buhse Verz. p. 156. D. 28. April 1857. Echinospermum barbatum Lehm. Ledeb. ]. ce. III p. 164. Boiss, et Buhse Verz. p. 155. Echinospermum Lappula Lehm. Ledeb. l. c. III. p. 155. Boiss. et Buhse Verz. p. 155. Tubiflorae. Convolvulacenae. Convolvulus arvensis L. Ledeb. . c. III. p. 91. Boiss. et Buhse Verz. p. 149. Den 16. Juni 1853. Convolvulus Cantabrica L. Ledeb. ]l. c. Il. p. 89. Boiss. et Buhse p. 148. Den 4. Juli 1852. 100. Convolvulus lineatus L. Ledeb. 1. c. UI. p. 90. Boiss. et Buhse Verz. p. 149. Im Mai 1854. Solanaceae. 101. Solanum flavum Kit. Ledeb. I. c. HI. p. 189. Personatae. Scrophularineae. 102. Verbascum phoeniceum L. Ledeb. 1. c. III. p. 202. Boiss. et Buhse Verz. p. 162. Den 19. Mai 1854. 280 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. ı11. 112. 113. 114. 115. 116. 117. 118. 119. rt Scrophularia variegata M. a B. Ledeb I. c. III. p. 220. Boiss. et Buhse Verz, p, 164. Den, 28. März 1856. Linaria genistaefolia Mill. Ledeb. 1. c. II. p. 209. Im Juli 1852. Antirrkhinum majus L. Ledeb. 1. e. II. p. 214. Verwildert? Den 27, Juli 1853. Veronica Anagallis L. Ledeb. l. c. HI. p. 236. Boiss. et Buhse Verz. p, 165.. Den 21. April 1853. Veronica anagalloides Guss. Ledeb. 1. c. II. p. 236. Beiss. et Buhse Verz. p. 165. Den 6, Juni 1855. Veronica austriaca L. y. bipinnatifida Koch. Ledeb. 1. c. p- 239. Boiss. et Buhse Verz. p. 165. Im Mai 1852. 'Melampyrum arvense L.. Ledeb, 1. c. Ill. p. 304. Den 10. Juni 1852. Eihynehocoris orientalis Benth. Ledeb. 1. c. Il. p: 267. Den 2. Juni 1857. Orobanchesae, Orobanche Galit Duby (2). Ledeb. 1. c. IU. p. 317. Den 12. April 1854. Anoplanthus Biebersteinii Reut. Ledeb. 1. c. IH. p. 324. C. Dialypetalae. Discanthae. Umbelliferae. Bupleurum rotundifolium L. Ledeb. I. c. II. p. 263. Den 3. Juni 1854. Zozimila absinthifolia DC. Ledeb. 1. c. II. p. 329. Boiss. et Buhse Verz. p. 101. Den 23. Juni 1853 in beginnender Blüthe. Caucalis daueoides L. Ledeb. 1. c. II. p. 341. Boiss. et Buhse Verz. p.-102. Den 28. April 1857. Turgenia latifolia Hoffm. Ledeb. 1. c. II. p. 342. Boiss. et Buhse Verz. p. 102. Den 2. Juni 1857. " Chaerophyllum aureum L. Ledeb. 1. c. I. p. 351. Den 6. Juli 1867 in Blüthe und mit entwickelten Früchten. Corneae. Cornus mascula L. Ledeb. I. c. I. p. 378. Den 20. März 1855, Cornus sanguinea L. Ledeb. 1. c. IL p. 379. Boiss. et Buhse Verz. p. 105. ‘Den 13. Mai 1857. . 120. 121. 192. 198. 124. - 125. 126. 127. 128. 129. 130. 131. 132, 133. 281 Corniculatae. Crassulaceae, Umbilicus spinosus DC. (2). Ledeb. 1. c. IL p. 174. Polycarpicae Ranunculaceae. Clematis Vitalba L. Ledeb. 1. c. I. p. 3. Boiss. fl. or. p- 4 Den 14. Mai 1852 mit reifen (vorjährigen ?) Früchten, Olematis orientalis L. Ledeb. I. c. I. p. 3 et 725. .Boiss. fl. or. Lp. 3. Seidl. bot. Ergeb. p. 53. n. 1. Boiss. ef Buhse Verz. p. 3. Den 20. Juli 1853 mit reifen ‚Früchten. Thalictrum minus L. Ledeb. I. c. I. p. 8 et 727. Boiss. fl. or. I. p. 8. Boiss. et Buhse Verz. p. 3.Den 1. Juli 1856. Ranunculus oxyspermus W. Ledeb. l. c. I. p. 29 et 730. Boiss. fl. or. I. p. 29. Boiss. et Buhse Verz. p. 4. Seidl. bot. Ergebn. p. 46. n. 16. Den 24. April 1853 und den 31. Mai 1857. Ranunculus repens L. Ledeb. l. c. L p. 43. Boiss. fl.or.1. p. 89. Boiss. et Buhse Verz. p. 6. Den 24. April 1857. Helleborus orientalis Lam. Ledeb. l. c. L p. 52. . Boiss. fl. or. I. p. 61. Boiss. et Buhse Verz. p. 7. Nigella arvensis L. ß. glauca Boiss. —= N. foeniculacca DC. Ledeb. 1. c. I. p. 54. Boiss. fl. or. I. p. 66. Den 25. Mai 1857. Delphinium Ajacis L. Ledeb. 1. c. I. p. 58 et 737. Boiss. fl. or. I. p. 79. DBoiss. et Buhse Verz. p. 7. Seidl. bot. Ergebn. p. 60. n. 33. Index sem. h. bot. Petrop. 1861. p. 47- Den 30. April 1853. Delphinium hybridum L. d. loribus ochroleucis. Ledeb. 1. c. I. p. 68. Boiss. fl. or. I. p. 89. Boiss. et Buhse Verz. p. 7, Seidl. bot. Ergebn. p. 60. ar. 35. Delphinium orientale Gay. Index sem. h. bot. Petrop. 1861- p. 47. DBoiss. fl. or. I. p. 79. Den 21. April 1853. Rhoeades. Papaveraceae,. Papaver hybridum L. Ledeb. 1. c. I. p. 88. Boiss. fl or. L p. 117. Im April 1854. Glaucium corniculatum Curt. Ledeb. l. c. I. p. 92. Bois. fl. or. I. p. 119. Boiss. et Buhse Verz. p. 12. Seidl. bot. Ergebn, p. 64. n. 51. Im Mai 1854. Hypecoum pendulum L. = H. caucasicum G. D. J. Koch. Ledeb. 1. c. I. p. 94. Boiss. fi. or. I. p. 125. Boiss. et Buhse Verz. p. 12. Seidl. bot. Ergebn. p. 64. n. 52. 135. 136. 137. 138. 139. 140. 141. 142, 143. 144. 145. . Fumaria-parviflora Lam. Ledeb. I. c. I. p. 105 et 748. Boiss. fl. or. I. p. 135. Boiss. et Buhse Verz. p. 13. Den 13. Mai 1853. Cruciferae Arabis perfeliata Lam. = Turritis glabra L. Ledeb. 1. c. I. p. 116. Boiss. fl. or. I. p. 167. Seidl. bot. Ergebn. p- 67. n. 60. Boiss, et Buhse Verz. p, 14. Alyssum linifolium Steph. = Meniocus linifolius DC. Ledeb. l. c. I. p. 134 et 752. Boiss. fl. or. I. p. 286. Boiss. et Buhse Verz. p. 16. Seidl. bot. Ergebn. p. 68. n. 68. Den 5. April 1853 mit Blüthen und Früchten. Alyssum alpestre L. = Odontarrhena alpestris Ledeb. Ledeb. l.e. L p. 142 et 754. Boiss. fl. or. I. p. 268. Boiss. et Buhse Verz. p. 18. Seidl. bot. Ergebn. p. 70. n. 76. Rgl. et Herd. pl. Seme nov. I. p. 31. Den 8. Mai 1854. Thlaspi perfoliatum L. Ledeb. I. ec. I. p. 163. Boiss. fl. or. I. p. 325. DBoiss. et Buhse Verz. p. 20. Den 8. August 1852 mit Blüthen und Früchten. Hesperis matronalis L. a. c. Ledeb. Ledeb. l. c. I. p. I7l. Boiss. fl. or. I. p. 233. Boiss. et Buhse Verz. p. 22. Seidl. “bot. Ergebn. p. 74. n. 88. Sisymbrium Sophia L. = 8, persicum Spr. Ledeb. 1. e. I. p- 180. Boiss. A. or. I. p. 216. Boiss. et Buhse Verz. p. 23. Seidl. bot. Ergebn. p. 74. n. 92. Erysimum versicolor Andrz. Ledeb. 1. ce. I. p. 186. Boiss. fl. or. I. p. 197. Den 24. Mai 1853. Lepidium Draba L. Ledeb. 1. e. 1. p. 20%. Boiss, fi. or. 1. p. 356. Boiss. et Buhse Verz. p. 26. Seidl. bot. Ergebn. * p. 82. n. ill. Den 29. März 1853 in beginnender Blüthe. Lepidium safivum L. Ledeb. I. e. I. p. 203. Boiss, fl. or. I. p. 354. Den 28. April 1857. Resedaceae. Reseda lutea L. Ledeb. 1. c. I. p. 236 et 771. Boiss. fl. or. I. p. 429. Boiss. et Buhse Verz. p. 31. Seidl. bot. Ergebn. p. 86. n. 131. Den 3. Juli 1853. Parietales. Violarieae, Viola tricolor L. ß. arvensis Koch. forma minima! Ledeb. l. ec. I. p. 256 et 773. Boiss. fl. or. I. p. 465. Beiss. et Buhse Verz. p. 33. Seidl. bot. Ergebn. p. 89. n. 145. Den 27. März 1854. 146, 147. 148. 149. 150. 151. 152. 158. 154. 155, 156. 157. 158. 159. 160, 2883 Caryophyllinae Caryophylieae, Herniaria incana Lam. Ledeb. l. c. II. p. 160. Boiss. Ai. or. I. p. 741. Boiss. et Buhse Verz. p. 92. Trautv. die geogr. Verbr. der Hern. Art. p. 6. Paronychia capitata Lam. y. pubescens Fenzl. (= P. cepha- lotes Boiss.). Ledeb- ]. c. II. p. 163. Boiss. fl. or. I. p. 743. Boiss. et Buhse Verz. p. 92. Stellaria media L. Ledeb. l. e. I. p. 377. Boiss. fl. or. I. p- 707. Boisse, et Buhse Verz. p. 41. Den 30. April 1853. Cerastium grandiflorum W. a. rosmarinifolium Fenzl. (= ÜC. argenieum M. a B.). Ledeb. ]. c. I. p. 414. Boiss. |. orient. I. p. 727. Den 24. April 1857. Cerastium multiflorum C. A. Mey. Ledeb. 1 ce. 1. p. 401. Boiss. fl. orient. I. p. 718. Cerastium umbellatum C. Koch. Ledeb. 1. e. I. p. 415 et 781. Im Mai 1854. j . Dianthus bicolor M. a B. (= D. pallens Sibth.). Ledeb. l.e. I. p. 282. Boiss. fl. orient. I. p. 485. Boiss. et Buhse Verz. p. 34. Den 10. Juni 1852. Dianthus campestris M. a B. Ledeb. ]. c. I. p. 278. Boiss. fl. orient. I. p. 504. Boiss. et Buhse Verz. p. 34. Den 10. Juni 1852. Gypsophila elegans M. a B. Ledeb. I. e. I. p. 290. Boiss. fl. orient. IT. p. 551. Den 29. April 1853. Gypsophila paniculata L. Ledeb. 1. e. I. p. 297 et 775. Beiss. fl. orient. I. p. 542. Boiss. et Buhse Verz. p. 35. Den 3. Mai 1854. Saponaria Vaccaria L. (= Vaccaria vulgaris Host,). Ledeb. l.c. I. p. 302. Boiss. fl. orient. I. p. 525. Boiss. et Buhse Verz. p. 36. Den 16. Juni 1855. Melandryum pratense Röhl, (= Lychnis vespertina Sibth.). Ledeb, 1. c. I. p. 328 et 778. Boiss. fl. orient. I. p. 660. Boiss. et Buhse Verz. p. 39. Im Mai 1852. Silene conica L. Ledeb. I. c. I. p, 314. Beiss, fl. orient, I. p. 578. Boiss. et Buhse Verz. p. 37. Den 25. Juni 1853. Silene dichotoma Ehrh. Ledeb. 1. ec. 1. p. 315. Boiss. fi. “ orient. I. p. 588. Im Juni 1853. Columniferae. Malvaceae. Lavatera thuringiaca L. Ledeb. 1. c. I. p. 430. Boiss. fl. orient. I. p. 823. Den 6, Juli 1857. 165. 166. 167. 168. 169, 170. il. 172, 173. . Althaea camnabina L. Ledeb. 1. c. 1. p. 432. Boiss. fl. or. I. p. 825. Den 3. Juli 1854 im Verblühen und mit Früchten. , Althaea hirsuta L. 'Ledeb. . c. I. p. 432. Boiss. fl. orient. I. p. 824, Im Juli 1854. . Althaea offieinalis L. Ledeb. l. c. I. p. 431. Beiss. fl. or. I. p. 825. Boiss. et Buhse Verz. p, 43. Den 3. Juli 1854. . Malva rotundifolia L. Ledeb. 1. c. I. p. 435. Boiss. fl. or. I. p. 820. Boiss. et Buhse Verz. p. 45. Den 5. Juli 1854 mit Blüthen und Früchten. Guttiferae. Hypericineae. Hypericum perforatum L. Ledeb. 1. c. I. p. 447 et 783. Boiss. fl. or. I. p. 809. Boiss. et Bahse Verz. p. 46. Den 11. Mai 1855 und den 6. Juli 1857. Frangulaceae. Rhamneae. Zigyphus vulgaris Lam. Ledeb. 1. c. I. p. 501. Boiss. et Buhse Verz. p. 52. Im Juli 1852, Rhamnus Pallasii F. et M. Ledeb. l. c. I. p. 503. "Tricoecae Euphorbiaceae. Euphorbia platyphyllos L. Ledeb. 1. ec. II. p. 562. Terebinthineae. Rutaceae. Dictamnus Fraxinella Pers. Ledeb. I. c. I. p. 495. Boiss. fl. orient. IL. p. 920. Boiss. et Buhse Verz. p. 51. Den 26. April 1855 in beginnender und im Juni 1852 in voller Blüthe, Zygophylleae _ Peganum Harmala L. Ledeb.l. ec. L p. 489. Boiss. fl. or, I. p. 917. Den 21. April 1853, Tribulus terrestris L. Ledeb. l.c. I. p. 486 et 786. Boiss. fl. orient. I. p. 902. Den 14. Juli 1853 mit Blüthen und Früchten, Gruinales, Geraniacease, Geranium sanguwineum L. Ledek. I. c. I. p. 460. Beoiss. fl. orient. I. p. 874. Gen 7. Juli im Verblühen. Geranium tuberosum I. Ledeb. I. c. I. p. 460. Boiss. fi. orient. I. p. 872. Den 18. April 1857. nn 174. 178. | 179. 180. 181. 182, 183, 184, 175. 176, 177. Calyciflorae Oenothereae. Epilobium hirsutum L. Ledeb. I. c. H. p. 107. Boiss. et Buhse Verz. p. 8. Den 6. Juni 1855 mit Blüthen und Früchten. Lythrarieae Lythrum Salicaria L. ß. vulgare Ledeb. Ledeb. 1. c. IL. p. 127. Boiss. et Buhse Verz. p. 89. Im Juli 1852 im Ver- blühen. Rosiflorae. Pomaceae, Amelanchier vulgaris Mönch. Ledeb. 1. c. II. p. 93. Den 3. Juli 1853 mit Früchten. Crataegus Oxyacaniha L. Ledeh. I. c. II. p. 88. Boiss. et Buhse Verz. p. 86. Bien. in Seidl. bot. Ergebn. p. 99, n. 40. Den 27. April 1853. Rosaceae Potentilla opaca L. Ledeb. I. c. II. p. 49. Bien. in Seidl. bot. Ergebn. ‚p. 96. n. 29. Den 7. (?) April in Blüthe. Potentilla recta L. Ledeb. l. e. IL p. 45. Boiss, et Buhse Verz. p. 82. Bien. in Seidl. bot. Ergebn. p. 95. n.23. Den 4. (?) April. Agrimonia Eupatorium L. Ledeb. 1. ec. II. p. 31. Bien, in Seidl. bot. Ergebn. p. 93, n. 14. Den 15. Juli 1853 mit Blüthen und Früchten. Spiraea hypericifolia L. Ledeb. 1. c. II. p. 12. Boiss, et Buhse Verz. p. 81. Ende März 1855 und den 13. April 1857 mit vollständig entwickelten Blüthenknospen, Amygdaleae. Prunus insititia L. Ledeb. 1. ec. II. p. 5. Den 21. April 1854 und den 13. April 1857 in Blüthe; Ende Juli 1856 mit reifen Früchten. Prunus prostrata Labill. Ledeb. 1. c. II. p. 7. Bien. in Seidel. bot. Ergebn. p. 91. n. 4. Den 17. April 1854. Leguminosae. Papilionaceae, Ononis hircina Jacg. 9. spinescens Ledeb. Ledeb. 1. c. I. p. 513. Den 7. Juni 1855. 185, Ononisrepens L. Ledeb]. c. I. p.513. Den 21. April 1853 186. Spartium junceum L. Ledeb. 1. c. I. p. 515. Im Juli 1853 in voller Blüthe. 187. Medicago falcata L. ß. versicolor Koch. Ledeb. 1. c. I. p. 524. Boiss, et Buhse Verz. p. 54. Den 7. Juli 1852. 188. Medicago sativa L. Ledeb. 1. e. I. p. 525. Im Mai 1853. 189. Trifolium agrarium L. Ledeb. 1. ce. I. p. 556. 190. Trıfolium arvense L. Ledeb.1.c. I. p. 540. Boiss. et Buhse Verz. p. 55. 191. Trifolium repens L. Ledeb.]. c. I. p. 553. Boiss. et Buhse Verz. p. 55. Den 5. Juli 1854. 192. Lotus rorniculatus L. Ledeb. 1. e. I. p. 560. Boiss. et Buhse Verz. p. 56. Den 5. Juli 1854 in voller Blüthe. 193. Colutea cruenta Ait. Ledeb. 1. e. I. p. 674. Den 15. Sep- . tember 1854 mit Biüthen und Früchten. 194. Astragalus Hypoglottis L. Ledeb. I. c. I. p. 602. Im Mai 1853. 195.: Lathyrus rotundifolius W. Ledeb. l.c. I. p. 684. Boiss. et Buhse Verz. p. 73. 196. Coronilla varia L. Ledeb. 1. c. I. p. 696. Boiss. et Buhse Verz. p. 74. Den 5. Jnni 1854 in voller Blüthe, 197. Onobrychis sativa Lam. Ledeb. 1. c. I. p. 708. Den 20. April 1853. 198. Onobrychis vaginalis C.A. Mey. Ledeb. 1. c. L p. 711. Den 16. Juli 1852 mit Blüthen und Früchten. Gelehrte Gesellschaften. K. K. zoologisch-botanische Gesellschaft in Wien. Juni und Juli 1870. Hr. Prof. Simony schilderte die Vegetationsverhältnisse in West-Tirol, indem er die eberste Getreide- und Baumgrenze, h4- mentlich im Malschthale, besprach, allwo innerhalb der österrei- chischen Alpen der höchstreichende Getreidebau und das höchste Emporsteigen der Baumgrenze beobachtet wird. Hr. Dr. Reichardt legte mehrere zum Drucke in die Ge- sellschaftsschriften bestimmte Manuseripte vor und zwar: von Hrn. Prof. Kasan über die Flora von Görz, wobei viele pflan- zengeographische Daten beigegeben sind; — von Hrn. Arnold: eine Aufzählung der Flechten von Rottenstein in Tirol; — Myco- logische Mittkeilungen von Herrn J. Klein, welche sehr inte- 287 ressante Beobachtungen über Entwicklung verschiedener Pilze, wie Mucor, Pilobotus und Botrytis enthält; — eine Biographie des Franz Mygind, einer der imtimsten Freunde des alten Jacquin’s, welcher demselben auch eine Mygindia widmete, — eine kritische Beleuchtung der angeblichen Fundorte von Hymo- nophyllum tunbridgense im Gebiete des adriatischen Meeres mit einer Darstellung des Vorkommens dieser Art auf der Erde über- haupt von Hrn. Bar. v. Hohenbühel;—und endlicheine Schil- derung der Flora auf den Gipfeln der hohen Tatra von den Her- ren Fritze und lise. Schliesslich wurde vom Gesellschafts-Secretär mitgetheilt, dass das für Kotschy errichtete Grabdenkmal am protestanti- schen Friedhofe vollendet sei. In einer der Sitzungen der kais. Akademie der Wissenschaf- ten in Wien im Mai l. J. überreichte Hr. Prof. Freih. v. Et- tingshausen eine Abhandlung „Beiträge zur Kennfniss der - fossilen Flora von Radoboj‘‘, welche als Fortsetzung. der vom verstorbenen Prof. Fr. Unger veröffentlichten Arbeit zu betrach- ten ist. Diese Flora von Radoboj zählt bis jetzt 295 Pflanzenarten, unter welchen sich Repräsentanten des Meeres (Algen und Naja- deen), der Süsswasser (Potamogeton, Haloragea, Typha, Salvinia, Chara) und der Sümpfe (Equisetum, Andromeda, Juncus u. a.) vorfinden; die Palmen, einige Sapotaceen, Combretaceen, Mela- Stomaceen u. a: bilden eine Thalvegetation von rein tropischem Charakter; auf eine Gebirgsflora deuten: Pinus, Betula, Fagus, Clematis, Acer u. a. Arten hin und dazwischen fanden sich einige Laurineen, Magnolien, Rhamneen, Styraceen u. a., welche theils subtropischen, theils wärmeren gemässigten Arten der Jetztwelt entsprechen. In Folge der vorgenommenen Studien glaubt Freih. v. Et- tingshausen den richtigen Beweis liefern zu können, daıs die Flora von Radoboj einem höheren geologischen Horizonte ange- höre, als jenem der aquitanischen Braunkohlenformation, wie Un- ger angenommen hatte und dass diese Flora mit jener vormPrje- sen bei Bilin am meisten übereinstimme. PR 288 Literatur Katechismus der Obstbaumzucht für Landschulen von Garteninspector Hannemann, 2. vermehrte Auflage. Weimar, Voigt 1870. 83 S, 92 Abb. 6 Sgr. Die günstige Beurtheilung, welche wir diesem bündig, klar und leichtfasslich abgefassten Unterrichte über Obstbaumzucht bei seinem ersten Erscheinen (Flora 1867 p. 125) angedeihen las- sen mussten, ist durch eine nach 3 Jahren erschienene 2. ver- mehrte Auflage gerechtfertigt. Wir hoffen auch zuversichtlich, dass das Büchlein immer mehr und mehr Freunde sich erwerben und der Pflege des edlen Obst- baues erspriessliche Dienste leisten wird. Katechismus des Hopfenbaues von Garteninspector Hannemann, Weimar, Voigt 1870. 30 S. 8 Abb. 6 Sgr. In ebenso klarer und practischer Weise wie im obigen Heft- chen über den Obstbau behandelt der Verfasser in einem zweiten Heftehen den Hopfenbau. Seit 15 Jahren theoretisch und prac- tisch mit Anbau und Pflege des Hopfens, dieser wichtigen Han- delspflanze, vertraut, glaubt derselbe durch dieses sein Büchlein zur grösseren Verbreitung der Hopfenkultur nicht unwesentlich beizutragen. Wir wünschen dem Katechismus des Hopfenbaues, den wir nur empfehlen können, allseitig die besste Aufnahme. _ Dr. Singer. Personalnachricht. Herr Dr. Hasskarl erhielt „für seine gemeinnützigen Be- strebungen, insbesondere auf dem Felde der Botanik“ unterm 8. ABER |. J. den königl. preussischen Kronenorden. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- drackerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. M1. BRegenshurg: Ausgegeben den 15. September. u 1870. Inhalt. Literatur. Literatun Deutsche Pflanzennamen vonHermann Grassmann, Prof. ‘am Marienstiftsgymnasium zu Stettin. Stettin, Grassmain .1870. 288 Seiten. j Das vorliegende Werk hat, wie der Verf. angibt, den Zweck, für alle deutsche Pflanzen deutsche Namen einzuführen, welche denselben Grad der Bestimmtheit an sich tragen wie- e.die Inteini- schen. Be) ‘In der Einleitung werden die Grundsätze entwickelt, welche bei Benennung der Gattungen wie der Arten die leitenden waren. Nach dem, Systeme Decandolles werden: hierauf die deutschen Pflanzen-Gattungen und Arten aufgeführt. Bei den "Gattungen "wird. der gegebene deutsche Name gründlich und ausführlich ety- mologisch und geschichtlich entwickelt. Am Schlusse jeder Gat- tung werden die Arten angeführt und wird jeder derselben die ‘deutsche Benennung’ beigesetzt, die stets als ein zusammenge- setztes Euptwort erscheint, dessen Grundwort der Gattungsname ist, z. Ei tachys der Ziest; S. annua Sommer-Z. S. arvensis Brach - 8. germanica Woll- 2. 8. recta Beig- 2. 8. ‚sylvatica Walg-Z ‘ei, : Der:Gedanke, welcher den Verf. bei- der Abfassung dieses mit vieler Mühe, eingehender Gründlichkeit und mit grosser Liebe zur Sache hergestellten Werkes leitete, war vor allem der, durch Schaffung deutscher Pflanzennamen auch das Studium der Pflanzen in Deutschland volksthümlich zu machen. i Floro 1870, 19 290 Es ist vollkommen Srichtig, "dass die: Nateinischen Pflanzen- namen beim Unterricht der Pflanzenkunde in Volks: und Töchter- schulen überhaupt bei solchen, denen celassische Studien abgehen, viel Schwirigkeiten und Anstände mit sich bringen und dass eine zur allgemeinen Geltung gelangte deutsche Benennung für alle deutschen Pflanzen vielfache Erleichterung beim Unterrichte gewähren, mehr Freunde ‚des Pflanzenkunde gewinnen würde. Anderseits lehrt aber die“Erfah:ung, dass immerhin doch nur sehr wenige selbst jener, die mit allem Eifer und mit’ grosser Lust ‘der Betrachtung der Pflanzenwelt und ihrer Wunder sich während der Zeit des Unterrichtes zuwendeten, auch später noch in der Lage oder Willens sind, eine genaue Kenntniss der ein- zelnen Species sich zu erwerben. Es ist damit schon @in grosser Erfolg erreicht, wenn in ‘den Kindern die Liebe zur Natur geweckt, wenn das Herz für die Schönheiten derselben empfänglich gemacht und wenn die sichere Kenntniss der allgemein verbreiteten,. im Haushalte oder in der Technik nutzbringenden Pflanzen, der Bäume und Sträucher, der gewöhnlichen Arznei- und Giftpflanzen, ‘der Getreide und Gemüse- arten und ähnlicher gewonnen wird. Die "Localbenenhungen aber gerade dieser Pflanzen werden schwer, um nicht zu sagen nie, in eine.einzige, allgemein giltige dentsche Benennung auf- gehen. Alle jene aber, die ihr Beruf oder besondere. Liebe. zu eingehenderem Studium der Pflanzen hinziehen, können der wis- senschaftlichen Nomenelatur ja selbst der Synonymie und allem, was drum und dran hängt, sich nicht entziehen, solche werden sich aber auch bald in die. wissenschaftliche Bezeichnung der Pflanzenarten hineinfinden und diese dann jeder anderen vorziehen. Trotz all dem bleibt aber das Verdienst des Verf. vorliegen- den Buches ungeschmälert, ist sein Streben vollster Anerkennung würdig, leistet er dem sinnigen Pflanzenfreunde durch Hinweis auf Ursprung und Bedeutung vieler allgemein verbreiteter deut- scher Pflanzennamen freundlichen Dienst. Dr: Singer. e Das Gesetz der vermiedenen Selbstbefruchtung bei den höh- eren Pflanzen. Von Dr. O. W. Thome. Cöln "und Leip- zig, Mayer 1870. 8°. 46 8. Conrad Sprengel hat in seinem im.Jahre 1793 erschienenen „Geheimnisse der Natur“ zuerst auf die wichtige Rolle hinge- 5 .dentet, welehe. die Insecten bei der Befruchtung der höheren Pflanzen spielen. In neuerer Zeit haben namentlich Darwin und Hildebrand den wunderbaren Vorgängen ihr Augenmerk zugewendet, welche bei Uebertragung des Blüthenstaubes auf die Narbe und somit bei der Befruchtung der einzelnen Pflanzenarten statt finden. Eine Menge von Beobachtungen, die in dieser Richtung an- ‚gestellt wurden, ergaben als Resultat, dass auch bei Zwitterblätben die Selbstbefruchtung [Bestäubung der Narbe einer Blüthe mit dem Pollen derselben Blüthe] vermieden, die Fremdbefruchtung [Bestäubung der Narbe einer Blüthe mit dem Pollen einer an- deren Blüthe] hingegen begünstigt sei, wobei im letzteren Falle der Wind, vorzüglich aber die Insecten thätig sind. Dr. Thome stellt nun in obigem Schriftehen in klarer, übersichtlicher Weise die bis jetzt gewonnenen T'hatsachen zusammen, welche die Selbgt- befruchtung als vermieden erkennen lasscn. Ob die verhältniss- ‚mässig doch noch ‘wenigen Beobachtungen nach Darwins Vorgang schon jetzt zur Aufstellung eines „Gesetzes der vermiedenen Selbstbefruchtung‘ ausreichen, wcllen wir dahingestellt sein lassen führen aber — des Weiteren auf Thomd’s interessante Zusam- menstellung verweisend — folgende von ihm bezeichnete Fälle auf, in denen die Selbstbefruchtung möglichst vermieden ist. 1) Ungleiechzeitige Entwicklung der Staubgefässe und Stempel innerhalb einer zwitterigen Blüthe — Dichogamie, die in eine ‚protandrische und protogynische zerfällt; protandrisch, wenn die Staubgefässe zuerst sich entwickeln und bereits absterben, ehe die Narbe funktionsfähig wird — protogynisch, im umgekehrten Falle. 2) Eine solche gegenseitige Stellung der männlichen und weiblichen Befruchtungsorgane, dass die Selbstbefruchtung durch mechanische Hindernisse unmöglich gemacht oder erschwert ist. 3) Fälle, in denen trotz der Bestäubung der Narbe mit dem Pollen derselben Blüthe, ja trotz des Eindrivgens des Pollen- sehlauchs .in den Griffel dennoch keine Samen sich ausbilden, die aber in Folge von Fremdtbestäubung erzeugt werden. 4) Fälle in denen die Blüthen ein und derselben Pflanzenart eine 2 oder 3fache verschiedene Stellung der Staubgefässe zu den Stempeln zeigen — Di- und Trimorphismus; bei solchen di- und trimorphen Pflanzenarten ergaben Beobachtungen und Versuche, dass die Selbstbefruchtung gar keinen oder den geringsten, Fremd- befruchtung hingegen den höchsten Erfolg der Samenreife hervor- ruft. . Dr. Singer. 19* 992 Bemerkungen über die „Flore vogese-rh&enane par Fr& d. Kirschleger, D. M. professeur & Y’&cole superieure de . pharmacie de Strassbourg. Tome. pemier 1870.“ von Ferdinand Winter. Es ist natürlich, dass wenn ein Botaniker in eine neue Gegend kommt, er sich auch bald mit der Flora derselben bekannt macht. Da ich nun im April d. J. nach Weissenburg gezogen bin, so habe ich mir oben genanntes Buch angeschafft, indem ich hoffte, dass es den Nachbarfloren nicht nachstehen würde. Ich fand mich aber getäuscht und halte es für meine Pflicht Einiges aunzuführen, um einen Begriff vom Ganzen zu geben. Thalictrum pratense, Th. majus. Th. montanum, Th. sylvaticum und Th. medium werden unter TR. minus als „petiles especes“ aufgeführt „leur cause tres-discut6e n’evant pas entierement en- tendu.“ Man hat bisher Species und Varietäten angenommen, aber eine kleine Species „petite espece,, ist doch etwas neues. Ranunculus platanifolius ist nicht aufgeführt, aber an meh- reren der bei Ranunculus aconitifolius angegebenen Standorten wächst nur R. platanifolius und nicht R. acomitifolius. Die Gattung Corydalis ist unter dem Namen Buldocapnos angeführt, und bei Bulbocapnos pumila ist als einziges Kennzeichen angegeben „Brac- lees incisees, le reste comme dans le B. fabacea.“ Dass die Corydalis mit ganzrandigen, oder eingeschnittenen Brakteen variiren, wurde schon vor mehr als vierzig Jaliren, von F. Schultz an Corydalis solida beobachtet, der eine Variefas digitala, erenalta und integra bei C. solida beschrieben hat. Cory- dalis pumila unterscheidet sich aber von C. fabacea durch ganz andere Merkmale, wie Fries, in der 1846 erschienenen Summa vegetabilum scandin. pag. 146 deutlich gezeigt hat. Solche’ Pflan- zenbeschreibungen wie in der Flore Vog6so-Rhenane zeigen nicht nur von gänzlicher Unfähigkeit, sondern auch von erasser Ignoranz. Cardamine sylvatica ist als Form zu Cardamine hirsuta gebracht. Zu Alyssum montanum L. wird Al. campestre Pollich als Synonym gezogen; es gehört aber zu Al. Gmelini Jord. Unter Viola martia Joh. Bauhin werden als Varietäten ver- einigt: Viola odorata L., Viola alba Besser, Viola scotophylia Jord., Viola multicaulis Jord., Viola suavis F. S, Viola permizta Jord., Viola collina God., Viola hirta= rodorata, Viola hirta Lu 293 Viola sciaphylla Koch. Unter Viola sylvalica Joh. Bohin werden als Varietäten aufgeführt: Viola sylvestris Lam., Viola Riviniana Rchb. und Fiola arenaria D. C. Unter Viola montana A., werden als Varietäten vereinigt: Viola canina Rehb., Viola lactea Smith, Viola Sehultzii Billot, Viola clatior Clus., Viola pumila Chx. (V. praiens. M. et K.), Viola stagnina Kit. Viola nemoralis Kütz. ist aber bekanntlich ein Bastard nämlich: Viola canino-elatior F. S. und die zur Zeit im Elsass als Viola strieta bezeichnete Pflanze ist ebenfalls ein Bastard nämlich: Viola canino-persiei- folia F. S. im Jahres-Berichte der Pollichia. 1863 (Piola canino- stagnina F. Sch. prius,) Diesen Bastard sah ich dahier im Garten bei Herrn Dr. F. Schultz blühen, wo er dies Jahr ebenso wenig, als in 15 vorhergehen Jahren Früchte brachte. Ausser diesen beiden Bastarden werden dei Viola noch mehrere andere Bastarde erzeugt, wie z. B, Viola canino-pumila F. Sch. (Viola siagnino- pratensis), Viola luiea Smith wird ohne Ursache in Viola elegans F. Kirschleger umgetauft. Drosera obovata wird als Species aufgeführt, aber als Be- schreibung nur in lame fol. obovce angegeben. Bei den Standorten wird gesagt — sie wachse nur unter Drosera rotundifolia und longifolia. Es ist aber bekannt, dass sie auch an Orten vorkommt, wo keine Drosera longifolia wächst und Herr Dr. F. Schultz hat sie sogar bei Gerardmer in den Vogesen in einem Sumpfe geiunden, wo ausser Drosera rotundifelia sonst keine Droseru wuchs. Die Droserae sind aber seitdem in diesem Sumpfe durch Freunde des Herrn Kirschleger, zu homöopatischen Gebrauch, gänzlich ausgerottet worden. Ich halte die Pfanze mit Koch, Fries und F. Schultz für eine Varietät von Drosera longifolia, welche F. Schultz D. anglica var. obovala genannt hat. Polygala comosa, alpestris und ozyptera sind als Abarten bei Polygala vulgaris untergebracht, Spergula vernalis Willd. (Sperg. Morisoni Bor.) wird mit Sperg. pentandra L. vereinigt; ein Zeichen, dass der Verfasser die entschiedensten Species nicht zu unterscheiden verstand. Bei Sagina depressa C. F. Schultz steht „plante velue glanduleuse ou glabresc.“ Die zwei Varietäten glandulosa und glabra F. Sch. konmmen aber ohne Uebergänge vor, so dass in einigen Gegenden bloss die eine, in andern nur die andere dieser beiden Varietäten wächst. Der Verfasser scheint auch nicht zu wissen, dass diese Species die Sugina eiliata Fries ist, denn er erwähnt nicht ein- mal diese Synonyms. 294 Stellaria Flisabethae F. Sch., welche in den Wäldern zwischen Weissenburg und Lauterburg wächst, ist gar nicht erwährt, und Stellaria negleeta Weihe als „forme majeure*“ zu Stellaria media gebracht. Cerastium obscurum Chaub, und C. pallens F. Sch. sind unter €. glutinosum Fries vereinigt. Dieses gehört aber als Synonym zu C. obscurum Chaub. und nicht zu €. glatinosum Humb., Bonpl. und Kunth., wie F. Schultz schon vor vielen Jahren bewiesen hat. Herniaria glabra und H. hirsuta sind unter den Namen Her- niaria vulgaris vereinigt. Montia rivularis Gme). und Montia minor sind unter den Namen Montia aqtatica zusammengezogen. Elatine hexandra D. C. ist in E. paludosa umgetauft. Hypericum quadrangulum Linne ist iu Hypericum Leersii umgetauft. Lotus tenuis Kit. wird als Varietät zu L. corniculatus gebracht; es wächst aber oft in Gesellschaft des letztern und immer ohne Uebergangsformen. Die als Astragalus Hypoglottis aufgeführte Pflanze ist nicht die Art dieses Namens von Linne, sondern Astragalus danicus. Vicia Cassubica ist in dieser Flore vogeso-rhönane bei Dürk- heim und Kaiserslautern angegeben, und Pollich u.F. Schultz als Finder genannt. Pollich gibt sie nur bei Dürkheim an, F. Sch. aber nur bei Deidesheim. Die vielen falschen Standortsangaben, wovon diese Flora wimmelt, alle nahmhaft zu machen, würde zu weit führen. Fragaria Hagenbachiana Lang ist als Species auf- geführt und F\ collina var. Hagenbachiana Döl. bad., als Synonym beigefügt, Die Flora bad. von Döll ist aber erst 1862 erschienen, während F. Schultz, der schon vor 30 Jahren bewiesen hat, dass F. Hugenbachiana Abart von F. collina ist, sie in seiner 1845 erschienenen Flora der Pialz F. collina 8 Hagenbachiana genannt hat, während er daselbst die gewöhnliche Form mit var. & Erhardii bezeichnet hat. Das Bestreben die Prioritäten des F, Schultz zu verläugnen, geht durch das ganze Buch. Es wird darin auch ignorirt, dass F, Hagenbachiana im Elsass wächst, während sie Herr Dr. F. Schultz bei Weissenburg nicht nur in Menge gefunden, sondern sie auch von da in seinem Herbarium normale ausgegeben hat, und zwar die var. ß neben « unter den oben angegebenen Namen. Er hat mir beide nebst den Ueber- gangsformen daselbst gezeigt. 295 Bei Potentilla alba L. steht „Bavar. rhen. & Kaiserslautern et ail- leurs, mais tres-rare.“ Es ist aber gerade das umgekehrte der Fall, denn bei Kaiserslauterü ist sie. sehr selten, auderwärts aber häufig. Die als Potentilla einerca beschriebene Pflanze ist nicht Potentilla eineria Chaix, sondern..P, incana Mönch. P. Güntheri, P. rhenana Müller und P. collina Wibel sind mit P. argentea L. vereinigt. Ich halte sie mit F. Schultz und Müller für vier verschiedene Arten. P. praeeox F. Sch. Scheint dem Verfasser dieser Flore vogese-rhenane ein -P. verno-argentea zu sein. Ich halte sie aber für eine gute Art, denn ich habe im Garten des Herrn Dr. Schultz die Pflanze lebend gesehen, wo er sie seit 15 Jahren aus von Basel erhaltenen Samen gezogen hat, und lauter keimfähige Samen be- kommt. Potentilla leucopolitana Müller wird in dieser Flore für eine Form von P. argentea gehalten. Ich beobachtete sie bei Weis- senburg lebend und halte sie mit F. ‚Sch. ‚für eine ; ausgezeichnete Species. . Potentilla praeruptorum F. Sch:, welche auch in den Vogesen wächst, wird in dieser Flore gar nicht erwähnt, obgleich sie F. Schultz nicht nur im Jahres-Berichte der Pollichia beschrieben, sondern auch in seinem Herbarium normale in getrockneten Exem- plaren ausgegeben hat. ERubus sind in dieser Flore nur vier Arten beschrieben, während P. J. Müller im Gebiete mehrere hundert Arten unterschieden hat, von denen ich bereits mehr als fünfzig lebend beobachtet und als gute Arten unterschieden habe. Epilobium collinım Gmel. und E. lanceolatum Seb. et M. sind als var. ß et" zu E. montanum L. gebracht. Der Verfasser hat, wie es scheint, die Arbeiten von Griesebach und Fr. Schultz nicht gelesen, sonst würde er doch so verschiedene Dinge nicht zusammenbringen. . Bei Circaea intermedia Ehr. heisst es „Parait &tre une forme majeure, masculine, sterile du C. alpine.“ (zu deutsch: Scheint eine grössere, männliche, unfruchtbare Form von Circaes alpına zu sein.) Herr Dr. F. Schultz, der diese Pflanze nicht nur bei Weissenburg, sondern auch im Nahe-Gebiete und an den ange- gebenen Standorten „Baden, Murgthal“ zuerst gefunden hat, der die Circaea Iutetiana, intermedia und alpina in der „Flora“ von 1827 u. 1828 deutlich beschrieben, hat längst bewiesen, dass €. intermedia eine gute Art ist; sie wurde-auch noch niemals an Orten gefun- den, wo .C. alpina wächst. 236: Bei. Sedum Telephium sind S. maximum, S. purpurascens und S. Fabaria als Varietäten untergebracht. Sedum sexangulare L. ist in S. insipidum umgetauft. ‘Die als S. elegans beschriebene Pflanze ist nicht S. elegans Lej., sondern $. aureum Witg., wie F. Sehultz, der Exemplare vom Standorte „Vagney‘‘ gesehen, ge- zeigt hat. Die als Sempervivum tectorum beschriebene Pflanze ist nicht 9, Zeetorum L., sondern 8, Zamottei. Die als Saxifraga cespitosa beschriebene Pflanze ist nicht S. cespitosa Linne, sondern $. deeipiens Ehr. Die als $. hypnoides beschriebene Pflanze ist auch nicht $. Ahypnoides Linne, sondern ebenfalls S. peeipiens Ehr., wie F. Schultz, der sie vom Standorte in Wirtgens Sammlung rhein. Pflanzen gesehen, bewiesen hat. -. Die Gattung Bunium ist zu.Carum gebracht und Bunium verticillatum zu ©. vertieillatum geschrieben. Als Standorte sind: „Prair. sabl. et humid. spong. sur les bords de la Lauter‘‘ ange- geben. Dies ist ist alles unrichtig, denn die Pflanze wächst we- der auf sandigen, noch schwammigen, sondern auf festem Boden. etwas sumpfiger Wiesen, und nirgends an den Ufern der Lauter Der erste, der die Pflanze im Elsass und zwar im Jahre 1796 entdeckte, (Buchholtz Vater) fand sie nur auf einer Wiese bei Altenstadt, welche aber seit 1815 zum bayerischen Gebiete gehört. Herr P. J. Müller fand sie auch in französischem Gebiete zwi- schen Weissenburg und Schleithal und F. Schultz fand sie auch in bayerischem Gebiete in grosser Menge zwischen Weissenburg und Schaidt. Galiun tenerum Schleich. ist als Form zu Galium Aparine gebracht, aber dabei vergessen anzugeben, dass F. Schultz, der diese Pflanze im Jahre 1833 auf dem Hinterstfelsen bei Bitsch und auf dem Erlenkopf bei Pirmasens entdeckt, dieselbe damals schon als Varietät zu Galium Aparine gezogen hat. Galium Wirtgeni F. Sch. ist als Forn zu G. verum gebracht. Wirtgen hat dieselbe irmthümlich als Galium eminens Gr. et Godr. in seinem Plant. rhenan. ausgegeben. Die Pflanze blüht an Stand- orten, wo @. verum wächst, schon Ende Mai, während dieses da- selbst erst im Juli blüht. F. Schultz fand das Wirigeni in grosser Menge am Rhein von Strasburg bis Bingen und längs dem Gebirge von Landau abwärts. Es ist sowohl von @. verum, als auch von G. emminens tolo coelo verschieden. In der Flore vog6so- rhenane wird weiter bemerkt, G. verum erzeuge oft mit @. Mollugo „une forime hybride, tr6s remarquable: @. ochroleucum W." Unter @. ochroleueum wird, wie F. Schulz gezeigt hat, gar Verschie- denartiges verwechselt nämlich: 1. Galium verum forma ochro- leuca F. Sch., 2. Galium erecto-Wirtgeni F. Sch., 3. Galium erecio- verum F. Sch. ‚und 4. Galium elato-verum F. Seh. In der Flore vogeso-rhönane sind G. elatum und 6. erecium als Formen mit @. Mollugo vereinigt. Die Valerianella inerassata Chbd. ist als. P. eriocarpa be- schrieben. Der Name V. eriocarpa Deesv. gehört aber als Syno- :nym zu Val, dentata Poll. ß lasiocarpa Koch. Knautia sylvatica wird von Knaulia arvensis unterschieden wie folgt: „Tres vois de ’esp. precöd. mais habitant les bois et les foräts; files ordt. simples (rart. laciniees) largt. ovales-oblongues, denteesen scie; mais fregt. aussi allong6es ou longt. elliptiques (K. longifolia F. K. Als.) tantöt tres-hispides tantöt glabrese; cor. couleur. fleur de p6cher; tige ordt. tres hispid. vers les bas.“. ‚Dies passt aber Alles auf Knautia arvensis, welche man auch oft in Wäldern findet und nicht selten ungetheilte Blätter hat. Die als Campanula rotundifolia var. d lancifolia Koch be- schriebene Pflanze, welche F. Schultz zuerst und zwar durch das ganze Vogesensandsteingebirge aufgefunden hat (was natür- lich in dieser Flora nicht angegeben ist), fand derselbe auch mit linealischen Blättern. Sie unterscheidet sich aber, wie F, Schultz gezeigt, durch die Behaarung von allen Formen der Campanula rotundifolia. Bei Wahlenbergia hederarea ist als Standort angegeben „Valee de la Saar et de la Blies (F. S.).“ F. Schultz hat den Standort nie und nirgends so angegeben, sondern auf der Wasserscheide der Vogesen in Gebirgsthälchen, deren Wasser mittelbar der Blies zugehen. Phyteuma nigra Schm. ist mit Phyt. spicata L. vereinigt. Die als Tarasım palustre D. C. beschriebene Pflanze muss, wie F. Schultz bemerkt hat, 7’. puludosum heissen, weil es Hedypnois paludosa Scop. ist. Bei Hieracium Peleterianum ist Pilosella Peleteriana F. Seh. (Pollichia Nr. 22—25, pag. 27) eitirt. An der angeführten Stelle steht aber nichts davon, sondern eine Abhandlung über die Vege- tation im Himalaya vom Herrn v. Schlaginweit. Der Name Pilosella Peleteriana wurde von den Brüdern F. u. C, Schultz gegeben und in einer Abhandlung über die Gattung Pilosella in der Flora von 1862 pag. 421 bekannt gemacht. Unter den Stand- orten gibt die Flore vog6so-rhenane an „Bav. rhen. (Poll, Schz.)“ Pollich, der die Pflanze als var. Q zu Hieracium Pilosella ge- 398 bracht, giebt sie nur an 'einem einzigen Standorte an, nämlich „in sylvis: montosis circa Steinbach.“ F. Schultz aber fand sie bekanntlich von Kreuznach über den Donnersberg und dem Hardt- gebirge entlang bis Neustadt a.d. Hardt, wo sie in grosser Menge wächst und wo mir Herr Schultz noch vor Kurzem die Unter- schiede zwischen ihr und dem daneben stehenden Hieracium Pi- losella gezeigt hat. Unter dem Namen. Hieracium bifurcum ist das H. Villarsii F. Sch., in Flora 1861 pag. 35 beschrieben; dieses Synonym aber .wohlweislich mit Stillschweigen übergangen. Dagegen sind als Synonyme angeführt: H. bracchialum Bert., H. dubium Monn., H. fallacinum Gren. et Godr., Pilosella Villar- sii F. S, HZ acutifolium Villars, H. hybridum bifurcum Gaud. Der nur.um die Priorität des Dr. F. Schultz zu. verläugnen, gewählte Name H. bi/urcum hat mit der Elsässer Pflanze nichts zu schaffen, denn H. bifurcum Marsch. Bieberst. ist H. Pilosello- echioides C. H. Schultz Bipont. und da H. echioides eine Pflanze des östlichen Europa’s, im Elsass nicht wächst, so kann auch der Bastard nicht da vorkommen. H. brarcchiatum Bert., eine italie- nische, mit H. florentinum verwandte Art, wächst auch nicht im Elsass, sowie H. fallacinum F. Sch. 1845,. Flora der Pfalz, Gren. et Godr. 1850. Flore de France. Dass statt! F. Schultz, der die Pflanze entdeckt und benannt hat, Gren..et. Godr. ange- geben ward, geschah auch offenbar nur, um die Priorität von F. Schultz zu verläugnen. F. Schultz hat das im Elsass wach- sende Hieracium am Rhein von Strasburg bis Rheinzabern überall und auch an vom Rhein entfernten Orten z. B. bei Baden gefun- den und (a. a. Ort.) H. Villarsii genannt, weil es das H. Auriula Villars, aber nicht Linne ist, wie aus folgender Stelle von Willars voyage (pag. 60) deutlich hervorgeht: „Zlierarium Auricula est une esp&ce commune aux environs de Bäle et de Strasbourg: Ses stolons fr&equens, qui souvent se changent en tiges floriferes; ses longs poils frequens; son &levation & un pied et plus, sa tige tamifiee et en corymbe, le distinguent suffisament.“ . Dass die Pflanze nicht H. acutifolium Villars sein kann, indem sie H. Au- rieula Willers ist, versteht sich von selbst. Sie ist auch kein Bastard und erhält lauter keimfähige Samen. Die.'im: Gebiete der Flore vogeso-rhenane von F. Schultz entdeckten Bastarde H. Pilosello-pracaltum F. S., H. praealto-Pilosella und H. Pilosello- Auricula sind nur als Nanıen aufgeführt. Ebenso wenig ist das seltene H. Rothianum Wallr., welches mir Herr Schultz.an den Wällen von :Weissenburg gezeigt hat, angegeben. Derseibe hält Pi a en 5 u 2 er Ze - 25 es für eine grosse Form von H. hybridum Chaix und schon Villars scheint dies vermuthet zu haben, denn er sagt (voyage pag. 61.) „Le prof. Sprengel (Fl. Hol. 222 t. 10 f. 2) a donne sous le nom d’hier. cymosum une figure, qui me parait representer cette plante.“ In der Flore vogeso-rhenane wird H. Rotkianum Wallr. als Synonym zu H. praealtum var. $ selosum und hirsutissimum ge- “ zogen, es ist aber Zoto coelo davon verschieden. Das H. praealtum var. hirsutissimum F. Sch. hält aber jetzt Schultz selbst für eine von H. praealtum sowohl, als auch von H. Rothianam ver- schiedene Species, die er H. hirsutissimum nennt. Sie unter- scheidet sich von beiden durch doldigen Blüthenstand und von erstem noch durch die lange Jichtstehende Behaarung und den vielblättrigen Stengel, vom andern durch die starren Haare. Hie- racium caesium, I. Schmidii, H. pallidum, H. ineisum, H. bifidum, H. rupestre, H. vulgatum etc. sind theils als Varietäten, tbeils als Synonyme bei H. murorum untergebracht. = _H. bupleuroides Gmel., H, scorzonerifol. und H. fleuosum W. sind als Synonyme zu H. glabratum Hoppe gebracht. Die als H. cydoniaefolium beschriebenene Pflanze ist nicht EH. cydoiaefolium Villars, sondern weiter nichts, als eine Form von H. prenanthoides, wie F. Schulz gezeigt hat. Die als H. corymbosum beschriebene H., zu welchem H. aestivum Billot, A. strichum F. K. und H. auratum Godr. als Synonym gezogen sind, ist, wie der seel. Schultz-Bipont. bewiesen hat, ‘H. inuloides Tausch. Die als H. tridentatum beschriebene Pflanze ist, wie die Brüder F. et C. Schultz, die das Original-Exemplar aus Wildenow’s Herbar verglichen haben, Form von H. laevigatum Willd., und das als H. gothicum beschriebene H. gehört, als H. Iuevigatum var. alpestre F. Sch. dazu. H. boreale Fries istals var. ß zu zu H. sabaudum gebracht, dabei aber weislich verschwiegen, dass F. Schultz schon 1845 (Flora der Pfalz pag. 285.) diese Pflanze H. sabaudum var. ß boreale genannt, während derselbe das H. sabaudum Fries (daselbst) als var & Friesii beschrieben hat. Unter Tragopogon pratensis sind T. pratensis, T. orientalıs und 7. minus vereinigt. F. Schultz hat aber gezeigt, dass T. orientalis von T. pralensis specifisch verschieden ist. Die Gattung Cirsium ist mit Carduus vereinigt, wobei aber ignorirt wird, dass F. Schultz diese Vereinigung vor mehr denn 30 Jahren gemacht 300 # und veröffentlicht hat. Bei den Namen der Bastard-Cirsien sind die Autoren nicht angegeben. Bei Cirsium acauli-olerareum steht aber Godron statt Naegeli. Senecio Richteri F. Sch. wird als Synonym zu Senecio pra- tensis Richt. gebracht. Ich glaube aber, dass umgekehrt der letztere als Synonym zu erstem gebracht werden müsse, weil der Name S. pratensis D. C. (Cineraria pratensis) älter ist als der von Richter. Armeria elongata, A. purpurea und A. maritima sind unter 4A. vulgaris vereinigt. Als Verbaseum Lychnitis ist nur die weissblumige Form dieser Art, die gelbblumige aber als besondere Species unter dem Namen V. pulverulentum beschrieben. Dagegen ist V. pulverulentum Villars unter dem Namen V. floccosum beschrieben. Bei .Verbascum. thapsiformi-Lyehnitis ist, statt Schiede, Godron als Autor angegeben. Bei 7. T’hapso-Lychnitis, statt Mert. et Koch, auch Godron. Statt Y. thapsiformi-pulverulentum F. Sch., steht V. thapsiformi-floecosum F. K. Bei V. Thapso-nigrum und V. nigro- Thapsus steht, statt Wirtgen, F. K. als Autor. Bei V. thapsı- formi-nigrum, statt Schiede ebenfalls F.K. Statt V. Lychnitidi- pulverulentum F. Sch. steht: 7. Lychmitidi-floccosum, aber: der Autor dieses Namens Ziz ist weggelassen, damit.man F. K. da- bei denken soll. Bei Y. nigro-Lychnitis'steht, statt Schiede, F. K. als Autor. Statt V. nigro-pulverulentum Smith, steht Y. nigro-floccosumt, wobei aber der Autor Wirtgen nicht genannt ist. Die von F. Schultz benannten Bastarde, wie V. pulveru- lento-thapsiforme, V. phlomoidi-Lychnitis, V. phlomoidi-pulveru- lentum, V. pulverulento-phlomoides, V. phlomoidi-nigrum V. pul- verulento-Lychnitis und pulverulento-nigrum sind mit Stillschweigen übergangen, dagegen ist ein V. Scrophularia-.Blattaria aufgeführt» aus dessen Beschreibung „verdatre, 6tamines didynames- avec 5. rudim.; filage du Blattaria“ aber nichts zu entnehmen ist. Bei Myosotis cespitosa Schz. Starg. ist M. lingulata Lehm. als Synonym eitirt, es soll aber heissen M. lingulata Schz. Starg. apud Lehm. Der Verfasser dieser Flore vog6so-rhenane hatte sie in seinem Prodrome de la Flore d’Alsace als M. sparsiflora be- schrieben; hier sagt er aber „trös-vois du M. palusiris dont elle n’est probabt. qu’une forme.“ Sie wächst ausschliesslich in steh- enden Wässern, oder auf dem Schlamm, wenn sie ausgetrocknet sind, blieb aber aus Samen gezogen im Garten. des Herrn F. Sch., selbst auf trocknem Gartenboden, unverändert. Pulmonaria tu- berosa Schrk. und .P. mollis sind unter dem Namen P. angusti- 301 folia vereinigt. Die echte P. angustifolia L. (P. azurea Besser), welche im Gebiete nicht wächst, ist nicht erwähnt. Bei .Digitalis purpureo-lutean und D. ochroleuco-Lrtea sind keine Autor ange- geben, so dass man meinen sollte, als habe sie der Verfasser selbst benannt. Die als zwei Arten beschriebenen Veronica latifolia und V. -Teuerium sind Varieiäten einer und derselben Art. Die echte V. latifolia L. wächst aber weder in Frankreich, noch in Deutsch- land. Statt, wie andere Floristen bei Rhinanthus major, die von 'F. Schultz aufgestellten Varietäten a glaber (R. glaber Lam.), ß hirsutus (R. hirsut. Lam), y subexalatus (R. alectorolophus Poll.) und d ezalatus (8. Reichenbachii Drej.,Janzunehmen, sind zwei Unterspecies mit je zwei Varietäten beschrieben. Melampyrum pratense L, ist als DI. vulgatum Pers. beschrieben; M, sylvaticum als M. alpesire Pers. Wozu die Namensveränderung ? Unter .Euphrasia offieinalis sind zwei subspecies A) pratensis und B) nemorosa beschrieben. Euphrasia serotina Lam. ist mit E. Odentites vereinigt. Orobanche rubens Wallr. istı als O. Medicaginis Duby beschrie- ben. Bei 0. procera Koch steht Orobanche pallidiflora Wtg. als Sy- .nonym. Dieser Name wurde aber nicht von Witg., sondern von Wimmer ud Grab. gegeben nnd muss als der ältere voranstehen. Orobanche alsatica F. Sch. (fl. gall. et germ. exs. introduct. et inKischl. prodr. flor. d’Alsace) 1836, ist als O. Uervariae Suard (in Godr. lorr. Il. 180) 1843 beschrieben. Wesshalb ist dieser sieben Jahre später gegebene Name dem ersteren vorgezogen? — weil wie, in zu jener Zeit erschienen Schriften, zu lesen ist, Herr Kirschleger, statt F. Schultz, Nobis hinter dem Namen 0. alsatica gesetzt hatte, obgleich ihm derselbe von F. Schultz an- gegeben worden war. Herr Suard war um so weniger berech- tigt, den Namen zu ändern, als er selbst seine Planze zuvor un- ter dem Namen O. alsatica F. Sch. an Herrn Schultz gesendet hatte, mit der Anfrage, ob:sie richtig bestimmt sei und eine be- jahende Antwort erhalten hatte, Alles diess ist schon seit mehr ‚denn 30 Jahren gedruckt zu lesen gewesen, aber die Sucht nene Namen zu geben, liess es ignoriren. O. major Linne ist unter dem Namen O. Uentaureae Scabiosae beschrieben und O. caryophyllacea Smith unter dem Namen 0. Galii; Vauch. Bei O0. Teucrii steht Hol. mos. 1829. F. Sz. Flora 1835 c. ic. Es ist richtig, dass Sch. die Abbildung der Pflanze („e. ic.“ cum 802 . ieone) erst 1835 gegeben hat, aber den Namen gab er 1829 und zwar in Eschweiler’s Annalen der Gewächskunde. Dies hat auch sein seel. Freund Holandre selbst anerkannt und desshalb in der zweiten Auflage seiner Flore de la Moselle, hinter P. Teueris den Namen F. Sch. gesetzt. Bei O. Picridis steht „Holand. mos. 322 (1829) F. Sz. (in Koch D. Fl. 1833“). Dies ist aber Alles unrichtig, denn in Holand. mos. 322 steht nieht „O. Picridis Ho- land.," sondern „O. pieridis kieracioidei Vauch. mon. pl. 12." ‚Der Name O0. Picridis wurde von F. Schultz und zwar zuerst nicht 1833 in Koch D. FL, sondern 1829 in Eschweiler's An- nalen der Gewächskunde gegeben. In der zweiten Auflage seiner Flore de la Moselle setzte Holandre selbst F. Schultz zum Namen 0. Picridis. Von Mentka sind nur sieben Speeies angegeben, nämlich Mentha rotundifolia L., M. silvestris M., M. viridis L., M. pipe- rita L., (letztere nur eultivirt), M. aqwaticu L., M. verticillata Rivins. und M. arvensis L. Die M. erispa der tranzösischen Öffizinen und M. crispa Fuchs ist als var. zu M. rotundifolia gebracht. Zu M. silvestris sind M. nemorosa W., M. candicans ‘und M. incana als var. gezählt. M. crispata Sch. ist, nicht als var., sondern als „‚deformation‘“ bei M. viridis erwähnt; M. aqua- tica, (zu welcher M. citrata Ehr. als Form gebracht ist) bildet die Abtheilung „Capitatae,‘‘ wobei der Veriasser ignorirt, dass dieselbe auch häufig verticillirt vorkommt, wie Mentha verticillata. Zu dieser sind M. sativa, gentilis und rubra Linn‘, sowie M. aquatico-arvensis Wtg. als Synonyme gezogen. Zu M. arvensis sind M. gentilis Wtg. und mehrere andere obne Angabe des Autors ‚als var. gezogen. Ohne Beschreibung und ohne Angabe der Stand- orte sind als Bastarde genannt: „Mentha rotundifolia silvestris.“ M. silvestri-aquatica est le M. neptoides Lei. et ie M. Lange Stend. Hag. bas 2. 83. (M. hirsuta Gren.)“ „MM. rotundifolia aquatic. (M. Maximilieana F. Sz.) publie 1866 par Vosselmann, dans le collection vogeso-rhenan.“ Diese Men- tha wurde im Jahre 1854 von F. Schultz in der Flora pag. 225 und im Jahres-Berichte der Pollichia pag 26, 29, 34, 35, 36 und 37 erst als M. rotundifolia-aguatica, dann (loe. cit. 1854) als M. Maximilieana beschrieben. Da in der 1870 erschienenen Flore vogeso-rhenane bei Mentha rotundifolia-aquatica kein Autor an- gegeben ist, so könnte man glauben, dieser Name wäre erst 1870 von F. K. gegeben worden, : F, Schultz hat sie.anch. in der 2. Cent. seines Herbar norm. ‚Nr. 115, in 1854 von ihm selbst gesammelten Exemplaren unter obigem Namen ausgegeben. Da er sie aber später auch an Orten fand wo M. aquatica nicht wächst und eigene Charaktere an der- selben beobachtete, so hat er eingesehen, dass sie kein Bastard ‚sein kann und den Namen. M. Marimilieanea beibehalten. Ferner steht in ‚der Flore vog6eso-rhenane „MM. silvesiri arvensis, Assez rep: nott. aux env. de Wbg. (F. S2.).“ Zu deutsch verbreitet ge- -nug, besonders in der Gegend von Weissenburg (F. Sch.). F. Sehujltzhat aber nie und nirgends eine Solche Pflanze angegeben. Ferner heisst es „MH. rolundifolia-arvensis, Assez T6p. nott. aux env. de Wbe. (F. 82). Die M. rotundifolia-arvensis wurde von F. Schultz 1854, im Jahres-Berichte der Pollichia pag. 29. 37 und 38 benannt und beschrieben, und in der.2. Cent. seines Herb. ‚norm.. Nr. 117 ausgegeben. . Da sie aber auch an Orten wächst, wo keine M. arvensis vorkommt, ja oft. auch keine M. rotundi- folia,-und die Pfianze noch besondere Merkmale hat, so hat F. Schultz den {l. c.) von ihm zuerst gegebenen Namen M. Wohl- erthiana beibehalten. Sie ist aber nichts weniger, als Assez-re- pendu nott. aux environs de Wissembourg,'" denn sie wurde da- ‚selbst: nur an zwei sehr beschränkten Stellen gefunden. Die seltene M. artensi-rotundifolia, welche F. Schultz 1854 im Jahres-Berichte der .Pollichia.pag. 29, 38, 39 und 40 be- nannt und beschrieben und in seinem Herbar. norm...cent. 2 Nr. 118 ausgegeben hat, sowie mehrere andere in der Gegend von Weissenburg von F. Schultz entdeckte Menthen sind gar nicht angegeben. Die Ajuga genevensis L. ist unter dem Namen Ajıga montana Riv. beschrieben... Bei Ajuga pyramidalis L. steht „Signal& en bien des endroits de 1, gr&s vosg. de la Bav. rhen. „Dies ist aber falsch, denn sie wurde in Rheinbayern nur bei Kaiserslaufern ge- funden wo sie aber in den letzten Jahren durch Waldkultur und wühlende Schweinheerden fast gänzlich ausgerottet worden ist! Thymus Chamaedrys Fries und Th. angustifolius sind mit andern Varietäten unter 7’. serpyllus vereinigt. Unter ZLamium amplewicaule wird L. Aybridum Villars als „forme intermediaire ou hybride“ erwähnt. Unter Galeopsis Ladanım werden @. angustifolia und G. intermedia Vill. vereinigt. G. bifida B. ist mit @. Tetrahit ver- einigt und in einer „Note“ gesagt: „F. S. et Doell. font du @. bifida B. une bonne espece.“ Botaniker. ‚mächen aber keine Spe- 304 zies, sondern suchen. dieselben zu unterscheiden, was vor allen denjenigen’ zu empfehlen ist, welche eine Flora schreiben wollen. Bei Stachys palustris steht in einer „Note“ „Entre les $t. silvatica et palustris on a constat& deux sortes d’esp. Aybrides; ‚St. silvatico-palustris et palustri-silvatica, et les botan. connais- sent plus specialt. sous le nom de 8. ambigua Smith, Koch.“ St. ambigua Smith. bezieht sich aber nur auf St. palustri-silvatica, wie F. Schultz, der nicht nur diesen Bastard und $%. silvalico- palustris bei Weissenburg gefunden, sondern auch englische Ori. ginal-Exemplare verglichen, bekannt gemacht hat. St. ambigua wächst bei Weissenburg ziemlich häufig, während &. silvatico- palustris daselbst nur einmal und in wenigen Stöcken gefunden ‘wurde. . Bei Saarbrücken aber fanden sie sowohl Schultz als ich selbst ziemlich häufig, Der Verfasser der Flore vog&so-rh&- nane gibt nur Unierschiede zwischen beiden Bastarden und 8%, palustris an und zwar nur bezüglich der Blätter. Wie sich die beiden Bastarde durch die Corollen unterscheiden, Uuterschiede, die zuerst F. Schultz beobachtet hat, ignorirt er. Im Allgemeinen sind die Beschreibungen in dieser Flore so mangelhaft, dass es schwer sein muss, eine Pflanze danach zu be- stimmen, und’ was die Angabe der Blüthezeit und der Standorte betrifit, so wimmelt sie von Irrthümern, ‚wie Männer, die schon mehr als vierzig Jahre im Gebiete botanisiren, bezeugen. Man kann sagen: „Diese Flora enthält viel Neues und Wahres Nur ist das Wahre nicht neu, nur ist das Neue nieht wahr :“ Eingelaufene Manuseripte, Hasskarl: Chinakultur auf Java 1870. II. Quartal. J. Müller: Ueber Duforea? ınadreporiformis Ach. Geheeb A.: Bryologische Notizen aus dem Rhöngebirge. Redaeteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA NM 20. Regensburg. Ausgegeben den 26. September, '. 4870. Inhalt. A. Geheeb: Bryologische Notizen aus ‚dem a Rhöngebirge. - _ S. Kurz: Neue indische- Pflanzen: ' Forteetzirag. on u . a .Ä Fe ‚ m wo »-Bryologische Notizen aus ‚ dem Rhöngebirge. 5° Von Adelbert Geheeb. Durch. die folgenden Mittheilungen. möchte ich die Aufmerk- - samkeit der Bryologen auf ein kleines Gebiet lenken, das in dem Reichthum und in der Manniehfaltigkeit seiner Moosflora wohl einzig dasteht, — auf das basaltische Rhöngebirge. Selten ist dieses Gebirge, und dann meist flüchtig, von Botanikern be- rührt. worden. Herr Apotheker E. Dannenberg in Fulda, mein hochverehrter Freund und erster Führer in das Reich der Moose, ist meines Wissens der Erste, welcher in der Rhön Moose gesam- melt hat; in seiner vor kurzem erschienenen Schrift: „Verzeich- niss der in der Umgegend von Fulda vorkommenden Phanerogamen, Gefässeryptogamen und Laubmoose, Fulda 1870,“ hat er die Re- sultate ‚seiner langjährigen Beobachtungen, welche sich indessen nur auf das westliche Gebiet erstrecken, niedergelegt. Das seltene »ordische Mnium cinclidioides, 1860. von Daunenberg .auf dem rothen Moore in ungeheurer Masse aufgefunden, war die erste bedeutende Entdeckung, die aus unserm vordem fast unbe- kannten Gebirge in die botanische Welt kam, — In demselben Jahre, und noch bis in den Herbst von 1862, sammelte in der östlichen Rhön um Ostheim meine leider auf eine entgetzliche Weise unlängst aus dem Leben geschiedene theure Cousine Mathilde Rauschenberg mehrere seltene Moose, unter anderen das seltene Trichosiomum pallidisetum H. Müll. Flora 1870. 20 306 Herr .Professor Gayer in Aschaffenburg bereiste zwei Mal, 1860 u. 1861, das Rhöngebirge und mächte auf dem Soden- berg bei Hammelburg jene wunderbaren Funde, welche ich jetzt schon in diesem Verzeichniss aufzuführen das Glück habe. Fast zu derselben Zeit, und später nochmals, kam Herr Lehrer Röse in Schnepfenthal in die höhere Rhön, einmal in Be- gleitung des Grafen zu Solms-Laubach; das Hauptresultat dieser Exeursionen war die,‚Eutdeckung der Andreaea folcatu auf der Milseburg. (1863). — Weiteres ist mir über die Geschichte der Rhönmoosflora nicht bekannt geworden. — Obgleich ich nun seit meiner frühesten Jugend, noch an der leitenden Hand des sel. Vaters, das heimathliche Rhöngebirge, namentlich nach Phanerogamen, durchstreift habe, aber auch, da- mals schon (1854) den Moosen nachspürte: so beginnen meine bryologischen Excursionen doch erst mit dem Jahre 1864; und 4 Jahre später fing ich an, die Erforschung unserer Moostlora zu meinem specielien Studium zu.machen. — Mehrere Hunderte von glücklichen Exeursionen, ausgeführt zu jeder Jahreszeit in alle Theile des Gebirges, haben einen Ueberblick bereits ermöglicht, wenn auch an eine gründliebe Erschöpfung dieses interessanten Gebiets noch lange nicht gedacht werden kaun. Die Zahl der bis jetzt mit Sicherheit im Rhöngebirge nachgewiesenen. .Laub- moose hat bereits die Höhe von 320 Arten erreicht; — gewiss schon ein ansehnliches Resultat für ein Gebirge, dessen höchster Gipfel nur bis 3026’ über das Meer emporsteigt. Noch: fehlen aber eine Menge gewöhnlicher Arten, deren Existenz im Gebiete nicht bezweifelt werden kann; und anderseits dürfte das Vor- kommen mehrerer alpiner und nordischer Moose zu der Hoffnung wohl berechtigen, dass noch manche kostbare Schätze zu Tage zu fördern sind, wenn das Gebirge gründlich durchforscht sein wird, Letzteres gilt besonders von den Hochmooren, in welchen, wie es scheint, der Hauptcharakter unserer Moosflora liegt. Die folgende Zusammenstellung enthält nur die interessanteren oder selteneren Arten, und kurze Notizen über Vorkommen und Verbreitung derselben; die gewöhnlichen, allen Localfloren zu- kommenden Species habe ich weggelassen. : Beiträge verdanke ich der Güte der Herren Apotheker E. Dannenbergin Fulda und Professor Gayer in Aschaffenburg. — Die schwierigeren Arten sind von den Herren Prof. Dr. Milde in Breslau, J. Juratzka in Wien und Prof. W. Ph, Schimper in Strassburg bereitwilligst eontrolirt worden, wofür ich hier meinen ta innigsten ‚Dank ausspreche; ganz:besonders ist es Herr Professor Milde, welcher in der: liebenswürdigsten ‘Weise mich ‚Jederzeit mit Rath und That unterstützt hat. — - Die Nomenklatur ‚und: systematische Anordnung gebe ieh nach Schimper’s Synopsis; bei den neueren Arten bin. ich Milde's Bryologia Silesiaca gefolgt. — - BE See Weitere und ausführliche Mittheilungen behälte ich ° mir vor, bis es mir vergünnt sein wird, nach Beendigung meiner Fkeur- sionen eine vollständige Uebersicht der-Moostlora des Rhöngebirges zu geben, — eines Gebirges, das mit seinen seltsanı :seformten Basaltbergen und wilden Felspartien, seinen ausgedehnten :Hoch- mooren und schattigen Laubwäldern für den Forscher . wie für den Naturfreund von gleich hoher Bedeutung ist. — 4 ” "Pryscomitrella patens. Haw. ist in der Rhön ‘Sine seltene Erscheinung, die ich. nur an einem Waldwege der „Hübelkuppe bei Geisa, ‚in wenig. Exemplaren, zwischen Pleuridiun nitidum beobachtete. . 2, Mierobryum Floerkeanum W. et M. sammelte ich zahlreich auf lockerer Erde im Engenthal bei Geisa (März 1869). 3. Sporledera palustris Br. et Sch. Auf dem rothen Moore von Röse nachgewiesen, sammelte ich diese Art häufig au Wiesen- gräben des Schönsee’s bei Lengsfeld, massenhaft am Fusse .der Eekweissbacher Kuppe, und im Hutterser Wald oberhalb Zitters. — 4. Weisia fugax Hdw. Seltenheit! Nur auf der Milseburg, in feuchten Spalten der Phonolithwände, in wenig Räschen von wir gesammelt. — 5. Weisia eirrhata Hdw. findet sich bis jetzt nur bei Pferds- dorf unterhalb Geisa, auf einem grossen Sandsteinblock. — 6. Weisia crispula Hdw. sammelte Herr Dannenberg "auf Basaltsteinen der grossen Wasserkuppe. _ 7. Cynodontium polycarpum Ehrh. Auf dem Ebersberg und der grossen Nalle von Dannenberg, im Basaltgeröll des Kreuzbergs und auf der Milseburg von mir gesammelt. — 8. Cynodontium Bruntomi. Sm. ‚Phonolithfelsen der Milseburg (Röse). —. 9. Dicranella squarrosa Schrad. fand ich zahlreich am Aus- flusswasser des. rothen Moors und an Quellen des T'odtenmanns- bergs,. in .sterilem Zustande. — 2” 308 a. 10. Diceranella cerviculata Hdw. beschränkt sich nur..anf das rote Moor, wo sie aber in unsäglicher Menge in Torfstichen zu finden ist. 11. Dieranella subulata Hdv. Auf feuchtem Boden der Pferds- dorfer Sandsteinbrüche bei Geisa und vereinzelt im Blesswald.bei Lengsfeld von mir beobachtet. Zugleich mit dieser findet sich in den sandigen Hohlwegen des Blesswaldes auch 12. Dieranella curvata Hdw. indessen sehr spärlich. — 13. Dieranum viride Sulliv. Bereits im Herbste 1864 sam- melte ich dieses Moos auf morschen Eichstöcken in der Borscher Au bei Geisa und fand es später an vielen Orten in der Rhön wieder, indessen nur zweimal an Baumstämmen, — sonst stets auf überschatteten Felsblöcken (Basalt und Phonolith), z. B. auf dem Hubenberg, Appelsberg, Arzberg, auf der Hübelkuppe, “ im Geiser Walde, u. s. w. Dieses Vorkommen auf Felsen ist um so bemerkenswerther, als die Art erst einmal in Deutschland, ausserdem nur in Nordamerika, auf Steinen und Relsen wachsend beobachtet worden ist; auf Baumstämmen dagegen an vielen Orten. (Vergl. Milde, „die erratischen Moose‘. in der botan. Zeitung 1870, Nr. 9. Seite 130). — 14. Dieranum fulvum Hook. Ein erfreuliches Ereigniss war es mir, dieses seltene Moos nicht nur an zahlreichen Orten, son- dern auch mit Früchten, in der Rhön aufzufinden. Sandsteinblöcke seheint es zu bevorzugen, es findet sich aber auch auf Phonolith, wie an der Milseburg und dem Stellberg, — und selbst am Grunde einer alten Eiche im Werberger Walde bei Brückenau. Frucht- kapseln sammelte ich nur auf Sandsteinblöcken im „Höllgraben“ bei Römershag und am Fusse des Dreistelz (Sept. 1869). — Die hiesige Pflanze stimmt mit meinen schweizerischen Ex- emplaren aus dem Aargau genau überein — untere Blattzellen vectangulär, obere quadratisch —, während bei der schlesischen Pflanze sämmtliche Zellen, mit Ausnahme der Blattflügelzellen, quadratisch sind! — 15. Dieranum longifolium Ehrh. ist eine Charakterpflanze für die basaltische Rhön, fructifieirt aber selten und dann meist auf Sandstein (z. B. Gersfeld, ‚Brückenau, Römershag reichlich, Blessberg, etc.); nur einmal fand ich Früchte auch auf Basalt, — am Schafstein oberhalb Wüstensachsen. — .. 16. Dieranum Mühlenbeckii Br. et. Sch. Seltenheit! In sterilem Zustande auf einer Bergwiese am Wege vom schwarzen: 309 Moor nach dein steinernen Haus, — nahe am sogenannten „kleinen Moor,“ —.d.'7. Sept: 69 von mir aufgefunden. — 17. Dieranum palustre Lap. c. fruet! sammelte ich nur auf einer 'sumpfigen Waldwiese am Saume des Kuhbergs oberhalb Zitters; steril ist: die Pflanze durch das ‚ganze Gebiet, von der Ebene bis: in die Bergregion verbreitet. — . 18. Dieranum Schraderi Schwgr. Häufig auf dem rothen, schwarzen u. "kleinen Moor, — überall mit zahlreichen Früch- ten (Sommer 1870) von mir gesammelt. — 19. Dieranum spurium Hdw. gehört noch zu den Seltenheiten in der Rhön! . Ich fand das Mooos in Menge, ‚jedoch steril, nur bei Eiterfeld, in einem Kiefernwald GRlisselswald) oberhalb Körnbach. un 20... ‚Dieranodontium sericeum Schpr. - Dieses schöne Moos; welches neuerdings, z. B. von Milde, zu Dirranella heteromalla, als var, sericea gezogen .wird (und dies wohl mit Recht!) beschränkt sich nur auf die Pferdsdorfer Sandsteinbrüche unterhalb Geisa. — 21. Campylopus flexuosus L. wächst steril auf einem Sandstein im Siffich :bei Mannsbach; Früchte sammelte Dannenberg bei Fulda, — Bis jetzt der einzige Repräsentant dieser Gattung im Gebiete; Campylopus iurfaceus fehlt merkwürdiger Weise auf den Mooren. — 23. Fissidens Blozami Wils. (F, exilis, Schimp. Synops. et plurim auctor!) Selten! Bis jetzt nur in der Borscher Au bei Geisa, auf thonig-sandigem Boden von mir gesammelt. — 23. Fissidens decipiens D. Not. In feuchten Basaltfelsspalten des Stallbergs und Wieselsbergs, auf Kalk an der Grasburg bei Mannsbach und bei Friedewald. — Steril. — 24. Seligeria pusilla Hdw. Nur auf Kalk! — Geisa, Dermbach, Zella, Bischofsheim, Friedewald, Mannsbach etc. in Felsspalten. — 25. Seligeria recurvata Hdw. ist hier weit seltener als vorige Art. : Auf Sandsteinen am Fusse des Boxbergs bei Geisa (1860 von mir gesammelt) und zahlreich auf derselben Unterlage, im Lindich bei Buttlar. — . 26.. Brachyodus trichodes W. et M. Um Fulda an mehreren Orten ‘ton Dannenberg gesammelt, und zahlreich in einem Sand- steinbruch ‚bei Gersfeld (A. G. 1869). — 97. Pottia Heimsi Fürnr. sammelte ich häufig auf feuchter Erde nahe am Gradirhaus der Saline Salzungen (20. August 70). * 30 - 28, Anacalypta. Starckeana Hdw. Selten und nur bei Geisa, am Abhang der Hübelkuppe oberhalb Rasdorf, auf nagktem ‚Wald: boden,..von mir aufgefunden. — 529% Didymodon eylindricus Bruch. gehört zu den. steten Be- wohnern der feuchten Basalt- und Phonolithfelsen, jedoch sehr selten und nur an folgenden Stellen fructificirend; Rockenstuhl bei Geisa, Hübelkuppe und Stallberg bei Rasdorf. — 30. Eueladium verticillatum L. Bisher nur am Fusse Jes Dreierbergs oberhalb Lantenhausen (nördlichste Grenze der Vor- der-Rhön), auf Kalktuff steril von mir gesammelt. — 31. Distichium capillaceum L. beschränkt sich nur auf eine alte Mauer von ‚Schloss Biberstein, wo es Herr Dannenberg zuerst, auffand. — 32. Leptotrichum glaucescens Hdw. Eine der wunderbarsten Erscheinungen unserer Moosflora! Bei kaum 2300‘ über - dem Meere sammelte -ich dieses alpine Moos an den steilen, schwer Zugänglichen Basaltwänden des Ressbergs- bei Gersfeld, häufig. und mit reichliehen Früchten, mit Grinmia conferta und Bartramia ühyphylla vergesellschaftet. (18. Sept. 89). — .. BB, Trichgstomum pallidisetum. H. Müll. : In. Kalkfelsspalten des grossen Lindenbergs bei Ostheim von Mathilde Rauschenberg im Mai 1861 entdeckt und im Juli 1870 von mir in. zahlreichen Exemplaren, mit alten und jungen Früchten wiedergefunden. —. 34, Barbula aloides Br. et Sch. sammelte Herr Profes. Gayer auf Muschelkalk bei. Hammelburg. 35. Barbula papillosa Wils. An Linden und Rosskastanien des Domplatzes zu Fulda, zahlreich von Röse und Dannenberg gesammelt; bei Geisa an einer Linde des Gangolfusbergs. _ 36 "Barbula latifolia Bruch. C. fructibus! sammelte ich iu wenig Exemplaren an alten Erlenstöcken des Ulsterufer: bei Gün- thers, im März 1869. Steril ist das Moos häufig, z. .B. bei Pferds- dorf, Dermbach, Geisa, Fulda etc. “37. Cinelidotus fonlinaloides Hdw. ‘In grösster Menge und Ueppigkeit, init unzähligen Früchten, an Basaltblöcken des „Lan- genwiesengrabens“ bei Zella von mir aufgefunden; auf Sand- und Basaltsteinen bei Geisa, und auf Basalt un Fladungen. — = Eine eigenthümliche, in allen Theilen kleinere Form, mit an der Spitze stärker gezähnten Blättern, sammelte ich im Markt- brunnen zu Fladungen. Milde sieht in ihr eine verkräppelte Form, in Folge von wenig zusagendem Standort entstanden, wäh- rend Lorentz .eine entstehende neue Art darin erkennen will, — Steril. — (Vergl, ;botan. Zeitung 1869, Nr. 34, pag 553, und Hed- wigia 1870, Nr. 3, :pag. 48). — 38. Grimmia .conferla Fk. sammelte ich: an den Basaltwänden des Ressbergs bei Gersfeld. — 39. Grimmia crimila Brid. ist ziemlich häufig : an verwitterten Kalkmauern: bereits 1864 an der Michelskapelle bei Buttlar in schön fructificirenden Exemplaren von mir beobachtet; bei Geisa an..der .Kirchhofsmauer und an einer zerfallenen Maver des Ro-. ckenstuhls; .und kürzlich von. Dannenberg an Mauern in und um Fulda zahlreich aufgefunden. —- 40. Grimmia contorta Wahlbg. Diese: schöne Art sammelte Herr Dannenberg auf Phonolithtrüämmern der Milseburg, woselbst. sie von Röse entdeckt wurde; und im Basaltgeröll des Kreuzbergs (circa .2800°). von. mir ‚gesammelt; ‚steril. — . 4l.:Grimmia. Mühlenbeckii Schpr. Nur anf dem Dammersfeld, an Basaltfelsen..der nördlichen Spitze, bei eirca 2800, am 15. Sept. 69 von mir entdeckt. — 42. Grimmia Hartmanii Schpr., varı propagulifera Milde findet ‚sich. auf Basaltfelsen des Wachtküppels und Streifelsbergs, während .die typische Form, Steine und Felsen von Basalt, Pho- nolith und Sand bewohnend, zu den allergewöhnlichsten Rhön- moosen gehört. — .. 43. Grimmia Donniara Sm. "Nur auf der Milseburg, im Pho- nolithgeröll, bei. circa 2600° ‘ zahlreich. ‘von mir gesammelt, (1869 und 20). — 44. Grimmia montana Br. Eur. Felswände der Milseburg, in schönen Exemplaren von Dannenberg und mir aufgefunden. — . 45. Grimmia gigyantes Schimp. Dieses Alpenmoos entdeckte Herr Professor Gayer auf Muschelkalk des Sodenbergs bei Hammel- burg. ‚(südliche Vorder-Rhön), mit Orthothecium rufescens vergesell- schaftet. — . 46. Racomitrium patens Dieks sammelte ich im Basaltgeröll des Kreuzbergs (circa 2800‘), in sterilem Zustande. — . 47. Racomitrium Sudeticum Fk. Mit voriger Art, fructificirend ! 48, .Zygoden vir idissimus Brid. An alten Eichen im Wer- berger Walde bei Brückenau, häufig; auf Phonolithfelsen des Ebersbergs und auf Basalt des Bodenhöfer Küppels bei Gersfeld. Steril.._ (A. G. 1869). — 49. Ulota Ludwigii Bıid. wächst zahlreich an jungen Eich- stämmehen des Werberger Waldes bei Brückenau; vereinzelt an Buchen bei Geisa. — a 312: 50, Orthotrichum leueomitrium Bruch. Diese Art kannte ich, aus anderen Gegenden, nur von Baumstämmen; umso interessanter war mir hier das Vorkommen auf Felsen, — auf Basaltblöcken und Sandsteinen der Ruine Auersburg beiHilders! Daselbst aber sehr selten! Ebenso verhält ‘es sich mit der folgenden Art. 51. Orthotrichum stramineum Hsch., welche in grosser Menge und prachtvollen Räschen die Felsblöcke der Auersburg bewohnt, während sie an Buchen der Bergwälder häufig genug auftritt. Weder bei diesem, noch bei dem vorigen Moos findet sich in den Büchern eine Notiz über das Vorkommen auf Felsen! — 52. Orthotrichum Lyellit Hook. e. fruct.! sammelte ich an einem alten Ahornstamm - der Milseburg (Oktober 1868); steril häufig durch das ganze Gebiet. — 58, Orthotrychum cupulatum Hoffm., var. riparium Schpr. In grösster Menge und herrlichen Exemplaren auf Basaltblöcken am Langenwiesengraben bei Zella und auf Sandsteinen des Ul- sterufers bei Pferdsdorf; die Normalform häufig auf Steinen von Basalt, Kalk und Sand! — 54. Orthotrichum rupestre Schleich. gehört zu den gewöhn- licheren Rhönmoosen, auf Basalt und Sandstein in zahlreichen Formen auftretend. Unter diesen aber fand Herr Prof. Milde eine solche mit abweichendem inneren Peristom, dessen Wim- pern kielig sind und: zu 16 auftreten; so anf Sandsteinen bei Günthers, und auf Basalt des Habelsteins und der Hübelkuppe. — 55. Orthotrichum rubestre, var. Sehlmeyeri sammelte ich im’ grössen Rasen auf Basalt und Sandsteinblöcken der Ruine Auers- burg. — 56. Schistostega osmundacea W. et M. Das Vorkommen dieses schönen und seltenen Mooses im vorderen Rhöngebirge war mir cine freudige Ueberraschung. Ich fand es in Sandsteinhöhlungen bei Unter-Breizbach (Ulsterthal), ziemlich zahlreich, indessen nur sparsam fruetifieirend (28. Juni 1869). 57. Entosthodon ericetorum Bals. et: De Not. sammelte Mathilde Rauschenberg (Mai 1861) in reichlichen Exemplaren auf ‘Wald- boden des Heidelbergs bei Ostheim ; sonst nirgends im Gebiet be- obachtet! — 58. Webera cruda Schreb. findet sich durch das ganze Gebirge in feuchten Basaltritzen, und stellenweise reichlich mit Früchten, z. B. an der Milsebarg, am Habel- und Tedgestein u. s. w. 59. Webera annotina Schwgr. c. fruct! In einem Sandstein- bruch bei Friedewald, reichlich, und von Dannenberg‘ bei Fulda 318 beobachtet. :Steril ist: :däs: Moos "an: feuchten ‚Sandigen Stellen wicht selten. — 60. Bryum uliginosum Br. et Sch. An den’ ‘Wänden eines Wiesengrabens im rothen Moore, in grosser: Menge von mir be- obachtet' (12. Juli 1870. — ' 61. Bryum alpinum L. Nur auf der Milseburg, an deren steilen Phonolithwänden es von‘ Dannenberg entdeckt worden | ist. Früchte sammelte ich im Sept. 1869. — 62. Bryum Funckii Schwgr. ‘Seltenheit! Bisher nur bei Geisa, spärlich auf Kalkboden, unter Kiefern, auf der „Wärte;“ steril. (A. &. 1869). 63. Bryum eyelophylium Br. et Sch. e. frucht In Gesellschaft von Bryum. uliginosum und jungem. Mnjum. ‚einekidioiges fand, ich dieses seltene Moos im rothen Moor, auf ‚sandiger, Erde ‚eines Grabens, zwischen Cariceen. (12. Juli. 1870). — 64: Bryum .Duvalüi Voit.. Steril auf einer. feuchten Waidwiese bei Geisa, häufig unterhalb des Schönsee’s bei Lengsfeld und im rothen Moor; von Dannenberg auf Sumpfwiesen der Eube gesam- melt. — .. 65. Mnium insigne Mitt. Sumpfwiesen des Geiser Waldes, des Rossbergs und im rothen Moor (A. G.); bei Fulda (Josefine Moris). — Sicher noch weiter. verbreitet, und: nur wegen seiner Aehnlichkeit mit .M, affine früher übersehen! — 66. Mnium hornum L. var. sublaeve Mild.e. in, litt. Diese neue Varietät, mit fast glatter Blattrippe, findet sich. häufig auf überschatteten Sandsteinen des Siffichs bei Mannsbach, spar- sam mit Früchten (A. G. 1869 und 70) .— . 67. Unium spinosum Veit. sammelte ich in zahlreichen, jedoch sterilen. Exemplaren, auf überschatteten Phonolithblöeken. der Milseburg. — e = 68. . Mnium einclidioides Biytt. In unsäglicher Menge in Sümpfen des rothen Moors, 1860 von Dannenberg entdeckt. — Pflanzen weiblich!, mit den schlesischen und den bei Coburg, ganz in der Ebene, (1860) von mir gesammelten Exemplaren über- einstimmend, — im Gegensatz zu der hessischen Pflanze“ vom Meissner, welche in allen Tbeilen kleiner ist. — Dieses schöne Moos wird vom Ausflusswasser des Moors noch eine grosse Strecke in die Bergwiesen fortgeführt. (A. G. 1870). 69. Meesia tristicha Fk. Zahlreich und üppig fructifieirend, im rothen Moor, jedoch nur an einer Stelle! (A. G. 1870), — 314 . 1 70. ‚Meesia uliginasa Hdw.. entdeckte Herr Dannenberg: am Abhange der grossen Wasserkuppe, wo das Moos. merkwürdiger Weise in Polster von Barbula tortuwosa eingewachsen ist. — : 1, Paludella squarrosa L. Steril. auf quelligen Wiesen zwischen dem Kellerstein und Todtenmannsberg, über 2000. — (A G)N.— TR. Bartramia Halleriana Hdw. Häufig an den steilen Basalt- wänden des Habel- und Tedgesteins bei Geisa; am ‚Pferdskopf; Ötterstein am. Dammersfeld. — 7. Philonotis calcarea Br. et Sch. 6, fruct. beobachtete ich nur bei Friedewald, auf Kalktuff am Fusse des Dreierbergs; steril an vielen Orten im Gebiet. — 74, Pogonatum alpimım L. Während ich diese Art lange Zeit auf den Höhen des Gebirges vergeblich suchte, fand ich sie zu meiner Ueberraschung an den Phonolithfelsen des Teufelssteins, nicht viel über 2000° über dem Meere. — 75. Polytriehum gracile Menz, beschränkt sich nicht ‘bloss auf die Hochmoore, wo es, im Verein mit PD. striclum massenhaft auftritt, ‚sondern findet sich auch ganz in der Ebene, auf einer Sumpfwiese bei Motzlar. — ‘76; Neokera Dennafd Hdw. Am’ Stellberg bei Kleinsässen, steril (Dannenberg); an’ Buchen der grossen Nalle und ‚bei Rö- mershag, mit Früchten! (A. G.). — 77. Neckera pumila Hdw. Steril!' An Buchen des grossen Pilsterkopfs und im Höllgraben bei Römershag, an Rothtannen der Eckweissbacher Kuppe. (A. G. 1869). ' 78. Neckera pumila var. Philippeana Br. Eur. An | Buchen der Milseburg, und auf einem Phonolithfelsen daselbst, steril von mir gesammelt. — 79. Leskea.nervosa Schwer. e. fructib. | sammelte ich Auf Sorbüs aucuparia am Kreuzberg (über 2800‘ über dem Meere) und at Buchen auf der Geba. — Steril durch das ganze Gebirge, von etwa 2000° au, an Baumstämmen und. Felien. — 80, Anomodon longifolius Schleich. ist häufig durch das ganze Gebiet, steril. — . 81, Anamodon atlenuatus Schreb. c. fruct. findet sich an zwei Stellen in der Rhön: auf Basaltblöcken bei Rasdori, und am Kuh- berg oberhalb Zitters. (A. G.). 82, Anomoden apiculatus Br. et Sch. c. fruct.! Ueber das Vorkommen dieses seither nur aus Nordamerika wit Früchten bekannten Mooses im Rhöngebirge habe ich bereits in der bot * | 315 nischen Zeitung: 1870:Nr. 13, eine Notiz veröffentlicht. Ich kenne nun :schon. 47 Standorte für dieses merkwürdige Moos; Basalt, Phonolitb, seltener Sandstein, sind stets. die Unterlage, — nie aber der. Kalk, worauf der verwandte A. viticulosus: hier so häufig ist; bisweilen auch am Grunde von Baumstämmen! Nach Hampe (in litt. de 5. Dezember 1869) sind die Blätter der hiesigen Pflanze ein wenig stumpfer, als an der amerikanischen; und Herr. v. Küb- lewein schrieb mir, dass die Fruchtkapseln hier schöher noch entwickelt’ seien, als an seinen Exemplaren aus Canada, während diese wieder durch ein intensiveres Grün sich auszeichneten. —_ 83. Pseudoleskea atrovirens Dieks. Nur.äuf den Höhen des Gebirges: Kreuzberg, Eierhauck und Dammersfeld, zwischen 2600° und .2900°, an Basaltblöcken und Baumwurzeln, meist ‚reich- lich mit Früchten. (A. G. 1869 und 1870). — 84. Pseudoleskea catenulafa Brid. In grosser Meüge, aber immer steril, auf Kalkblöcken im Gebisch des Tagsteins bei Kal- tennordheim, den 5. Sept. 1869 von mir entdeckt. — .. 85. Heterocladium dimorphum Brid. wächst zahlreich auf Ban- digem. Waldboden, zwischen Gras und dürrem Laub versteckt, am „Lindenrain‘ bei Pferdsdorf unterhalb Geisa, — zwischen 800° und 900° über dem Meere. Daselbst sammelte ich ‚März. 1870) sogar einige reife Fruchtkapseln! — _ Ueber das Vorkominen dieses längere Zeit für eines ubalpine Pflanze gehaltenen Mooses vergl. Milde, „die erratischen Moose“ ‘bot. Zeitung 1870, Nr. 10, pag. 145. —' 86. Heterocladium heteropterum Bruch. Nur steril im Gebiete, und so nicht selten: bei Römershag im „Höllgraben,“. massen- haft auf feuchten Sandsteinfelsen, auf Phonolith .des Teufels- und Tedgessteins,. auf der Milseburg.. (A..G. 1869.) — u 87. Thuidium Blandewsi W, et M. sammelte ich: bereits ‚1864 auf sumpfigen Bergwiesen des Geiser Waldes, ‚später am Dam- mersfeld, bis ich erst kürzlich (Juli 1870) im rothen Moore die Früchte auffand. — 88. Pierogonium gracile Dill. Milseburg, an ‚ steilen Phonolith- wänden des westlichen Abhangs, den 20. ‚September 1869 - steril von mir gesammelt. — 89. Platygyrium repens Brid. c. fruct. beschränkt sich nur auf die alten Eichen des Siffichs bei Mannsbach, während die sterile Pflanze anderwärts ziemlich häufig ist, z. B. an Birken um den Schönsee, bei Geisa, Rasdorf, ete. u 3% 90 Cylindrothecium concinnum -De Not: seheint alte: Burgen besonders zu lieben, wie die tippigen hohen Rasen an der Ruine ‘Henueberg und der Auersburg erkennen lassen; aber auch ander- wärts, namentlich auf | Kalkboden, z.B. Geisa, Dermbach, Manns- bach. - "91. Orthothecium intricatum Hartm. Dieses seltene, mehr nordische Moos sammelte ich in Kalkfelsspalten „am Stein“ bei Derimbäch, in wenigen sterilen Räschen. (September 1869). — 92. Orthothecium rufescens Dicks. Herr Professor Gayer sammelte diese alpine Art auf Muschelkalk des Sodenbergs bei Hammelburg, in der südlichen Vorder-Rhön, steril. — 9. ‚Brachythecium laetum Brid. . In ausgezeichnet schönen Rasen, aber iinmer steril, an 5 Localitäten in der Rhön von mir aufgefunden: Habelstein bei Tann, Stellberg. bei Erbenhausen, Rockenstuhl bei Geisa, Ruine Auersburg und im Walde zwischen 'Weisbach und Bischofsheim, — auf Basaltblöcken! Eine wenig verästelte, ausserordentlich schlanke Form sammelte ich am Ha- belstein, “neben der Normalform. — In Deutschland nur noch bei München und Eichstätt — 'alle anderen 'Standortsangaben berulien “anf Verwechselungen mit der folgenden Art. —_ 9. Brachytheeium ‚Geheebii Milde (spec. ‚nova!) Dioicum. Caespites exteusi cohaerentes intense virides nitentes, rigiduli. Caulis primariusrepens radiculis rufis affixus, ramis erectis pro more simplicibus pinnatus., Folia dense imbricata erecta ovato- lanceolata late acuminata, pluries profunde plicata, sub apice le- niter, basi late margine revoluta, integerrima 1. apice denticulata ad alas non excavatas cellulis’ viridibus quadratis instructa, costa usque ad apicem fere producta, areolae satis amplae rhombeo- hexagonae” elongatae! Capsula in pedicello scaberrimd brevi ova- ta horizontalis fusca, annulata. Operenlum breve eonieum: Cilia breviter appendiculata, processus endostomii biantes. Folia pe- richaetialia oblongo - lancevlata, longe acuminata, tenui- costata, subintegerrima. Vaginula pilosa.‘“ — (Botan. Zeitung 1859, Nr. 49, pag. 823). — "Characterpflanze für‘ die basaltische Rhön — auf fast allen Basalt- und Phonolithbergen au überschatteten: Felsen- in Menge — und ein steter Begleiter des Anomodon apieulatus! Reichlich mit Früchten, vom Novenber bis in den Frühling! — Zuerst auf Phonolithblöcken der Milseburg 0. Mai 1869) n mit | Früchten von mir aufgefunden. — \ r sr „Ausserdem sammelte noch Früchte Herr Juratzka, in Böhmen (vergl. Hedwigia 1870, Nr. 1 pag. 1.), während die. .sterile Pflanze in Schlesien, Baden -und bei Salzburg gefunden worden ist. ;— Zuerst von.Milde, 1864, in sterilem Zustande, als Brachy- thecium laetum, ‚gesammelt. — 95. Brachythecium Mildeanum Schpr. An Wiesengräben bei Fulda (Dannenberg), und bei Geisa an mehreren Stellen .(A. G;) 96. Drachythecium Starckii Brid. sammelte ich auf dem Kreuz- berg (circa 2800°), auf Basaltblöcken ur Baumwurzeln, .gesellig mit dem in der höheren Rhön allgemein verbreiteten Brachgthee. reflexum. 97. Eurhynchium strigesum var imbricatum. In sterilem Zu- stande an Baumwurzeln des Stellberges ‚bei Erbenhausen und auf sandiger Erde des Morsbergs- bei: Räsdorf. :- — Die Normalform häufig bei Pferdsdorf. (A. GG) —: ‘98. Eurhynchium striatulum Br. et Sch. Auf Kalksteinen. des Nebelbergs bei Dermbach, der Grasburg bei Mannsbach und häufig am Dreierberg bei Friedwald; Früchte sanmelte ich nur auf einem Basaltblock des Geiser Waldes. — 99. Eurhynchium velutinoides Bruch. In grosser Menge, reichlich fructifieirend, auf Phonolith des Kleinbergs und der Bü- belküppe bei Rasdorf; steril am Teufelsstein und auf der Stophels- kuppe bei Dermbach. (4.G.) ’ 100. Eurhnchium erassinervium Tayl. ist fast durch das Rhöngebirge verbreitet, auf-Basalt, seltener auf Kalk, und fructi- fieirt stellenweise häufig, z.B. auf dem Boxberg bei Habel, dem Ro- ekenstuhl bei Geisa, Auersberg bei Hilders, auf der Hübelkuppe etc. 101. Eurhynehium Vaucheri Lesq. Noch häufiger, als voriges auf Kalk sowohl als auf Basalt, aber seltener mit Früchten, z.B. Ruine Hutsberg und Neuberg bei Helmershausen, ‚Habelstein, Kreuzberg und Arzberg. (A. G.). 109%. Eurhs ynchium Vaucheri, "var. " fagineum H. Mall. Sieril! Auf, Basaltfelsen des Ottersteins am Dammersfeld, am Kellerstein Beutelstein und Ressberg ‚bei Gersfeld zahlreich von mir beobach-. tet, — . 108. Rhynchostegium. tenellum.Dicks. An Mauern des Fuldaer Schlossgartens (Dannenberg) Ruine Hutsberg und Rockenstuhl (A. 6.) 104. Rhynchostegium depressum Bruch e. frue! sammelte ich auf Sandsteinen in der. Ruine Auersburg und bei Buttlar im 318 Lindieh; Sterf#- ist das: Moos allgemein verbreitet auf Steinen u. Felsen: aller‘ Art. — -105.: Rhynchostegium' confertum Dicks. Selten! Schönsee , auf Sandsteinen, bei Körnbach (Amt Eiterfeld) auf gleicher Unterlage und auf altem Leder bei Geisa (A. G. 1869 und 1870). : 106. Rhynchöstegium rotundifolium Seop. Auch dieses seltene Moos gehört dem Rhöngebirge an! Ich sammelte es im Frühling 1869 an den: Stämmehen von Ribes Grossularia in einer Hecke bei Tann, Kalksteinen nl altem Leder bei Geisa. — 107. Plagiothecium lalebricola Wils. In Menge auf alten Erlen- stöcken am „Bremer Born‘ im Geiser Walde, daselbst auch mit 2 Eruchtkapseln von mir gefunden (Mai 1870). 108. Plagiothecium Silesiacum Selig., eine e durch das ganze Gebiet auf morschen Waldbäumen vorkommende Art, erwähne ich nur desshalb, weil sie hier auch auf Felsen wächst, — auf einem grossen: Sandsteinblock am „langen Stein“ bei Römershag. Ich finde nirgends in den Floren eine Notiz über ein ähnliches Vorkommen! Das Moos bildet hier flach am Gestein anlie- gende Rasen, mit unzähligen Früchten, deren Stiele jedoch ohne die characteristische Biegung, sonst aber in Nichts von der baum- bewohnenden Form verschieden sind. (A. G. 1869). — 109.. Plagiothecium Roeseanum Schpr. Schönsee, Unter-Breiz- bach, und Bernshausen auf Sandboden; Milseburg, auf Phonolith; auch von Dannenberg bei Fulda beobachtet. _ 110. Plagiothecium Schimperi Jur. et Milde ist nicht selten in der Sandregion, z. B. bei Brückenau, Gersteld, Mannsbach; seltener aber im Basaltgebirge, wo es nur auf der Milseburg von Dannenberg gesammelt wurde. — Ill. Amblystegium confervoides Brid. Vorzugsweise auf Kalk und namentlich bei Geisa an zahlreichen Orten, z. B. aüsseror- dentlich häufig mit reichlichen Früchten, im Borscher Hölzchen; auf Basalt aber sammelte ich dieses Moos nur am grossen Beu- telstein und Rabenstein. — 112. Amblystegium radıcale P. B. Seltenheit! Borsch unweit Geisa, auf Steinen an einem Bächlein (A. G. 1869). — 113. Amblystegium Juratzkanum Schpr. Auf Ziegelscherben ne a und am Grunde einer alten Esche des Soisbergs. (A.G. 114. Hypnum Halleri L. fil. Spitze des Sodenbergs bei Ham- meiburg (südlichste Grenze der Vorder-Rhön),, auf Steinen unter Gesträuch, von Prof. Gayer 1861 entdeckt! — ’ 919 115. Hypnum falcatum Brid. Steril an- Quellen: bei den Sil- berhöfen am grossen Auersberg (A..G. 1869). — .. :.ı 116. Hypnum stramineum Dicks frucktifieirt zahlreich im rothen Moor, seltener im Birkensee bei Rossdorf. (A. G.:1869).. 117. Hypnum trifarium W. et M. Nur im rothen Moore, spär- lich und steril, zwischen Mnium. cinclidioides von mir gesammelt, (Februar 1869). —- .. 118 Hylocomium umbratum Ehrh. Häufig im n Basaltgeröll des Kreuzbergs, des Kellersteins und Todtemannsbergs, von circa 2300—2800°, mit Früchten, steril im Geiser Wald. von. mir ge- sammelt; auf der Milseburg (Prof. Gayer). — 119. Andreaea falrala Schpr. wurde von Röse auf Phonolith- blöcken der Milseburg entdeckt (1863). — . . - 120. Sphagnum teres Ängstr.. Steril am Birkensee bei Ross- dorf (A. G.) und bei Fulda (Dannenberg). — . ...:.. 121. Sphagnum rigidum Schpr. c, fruct. sammelte, ich auf feuchtem Waldboden bei Unter-Bernhards und am Fusse des gros- sen Grubenhaucks. — on 122. Sphagnum Girgensohmü Russ. Häufig in einem Erlen- sumpf am Abhang des Stellbergs oberhalb Erbenhausen; steril. (A. G. 1869). — 123. Sphagnum molluscum Bruch. Zahlreich iin rothen Moor, steril, — Geisa, im. August 1870. Ueber einige neue oder unvollkommen bekannte Indische Pflanzen von Sulpiz Kurz Conservator des Herbariums ‘zu Calcutta. (Aus dem Journal of the Asiatie Society of Bengal Vol. 39. Part. II. 1870, p. 61-91 tb. V-—VIL.) (Fortsetzung zu Pag.. 275 der Flora.) p. 63. Violaceae, :8. Alsodeia longiracemosa Kurz (sp. nov.). Arbuseula parva - v. frutex glaberrimus; folia dedidua oblongo-lanceolata, petiolo brevi.et gracili suffulta, utrinque acuminata, serrata, chartacea glabra; racems elongati (3—5” Ing.), parce pu- .* beräli; flores parvi virescenti-albidi, pedicellis strietis lon- giuseulis suffulti; calyx puberulus, capsulae peduneulatae "glabrae. — Martaban. (Dr. Brandis). 220 ‚Polygaleae. 9. Polygala arvensis Wild. Es besteht grosse Unsicherheit in Betreff der Varietäten dieser Art und anderer nahe verwandten, hauptsächlich mit Rücksicht auf P. trifleraL. (ef. Hsskl. Ann. Lgd. Bat. I. 162. 13. et 175. 28.) Heır Edgeworth hat authentische Exemplare von letztgenannter Art gesehen und erklärt, dass sie P. rosmarinifolia (W. “A. Prar. I. 37. 131) sei. Ist diess wirklich so, so würde .P. arvensis Wild. mit P. triflora L. vereinigt werden müs- sen, wie .diess bereits Dr. Anderson in seiner Florula Adenensis gethan hat; P. Vahliana (DC. Hsskl. 1. c. 177. - 31), erioptera (De. Prädr. I. 326. 52) und ihre Verwandte können dann aber nicht damit vereinigt werden, da deren Alae so sehr verschieden gebildet sind. Nach der Gestalt dieser Alae könnten manche indische Formen, die bis :da- - hin noch als verschiedene Arten beschrieben sind, in na- türliche Gruppen vereinigt werden. So würden wir für die Gruppe mit dicken, blattartigen grünen zuge- spitzten Kelehflügeln P. glomerata (Lour. DC. Prir. 1. 326. 56:) und P. arvensis Wild. mit einer langen Reihe von Synonymen erhalten, welche alle kurze Trauben: be- sitzen. Diejenigen mit langen Blüthentrauben würden sein: P. ciliata W. A. (Prär. I. 38. 135), P. elongata Heyne (mit Einschluss von P, macrostachya Hsskl. (Ann. 1. c. 171. 22.)) und P. Wightiana (Wil. Hsskl. 1. e. 170. 20), welch letztere Art noch genauere Vergleichung mit der vorhergehenden erfordert. — Die andere Gruppe mit ge- . färbten, stumpfen. meist .blumenblattartigen Kelchfiügehn werden folgende Arten umfassen: P. Vahliana (De. Hsskl. l. c. 177. 31), P. Heyneana (Wil. Hsskl. 1. c. 160. 8) und P. Javana (De. Hsskl. I. ce. 180. 37) (wobei zu bemerken ist, dass die beiden letzgenannten eigentlich zu nahe mit einander verwandt sind); ferner P. 'persicariaefolia ’) DC. Hsskl. 1. c. 178. 34) und P. elegans -(WN. Hsskl. 1: c. 176. 30) mit Einschluss.von P. Khasiana Hsskl. (1. ec. 176. 29). Die zuletzt genannte Art bildet. gewissermassen ein Verbindungsglied zwischen beiden Gruppen. —— : (Fortsetzung folgt.) .: 1) Nicht P. Persicaria, wie durch einen Schreibfehler angegeben wird. Redacteur: Dr. Herrich-S chäftfer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- druckerei (Ohr. Krug’s Wittwe) in Regensbirg,. FLORA. 7 Ps BR egenshurg. Ausgegeben den 10. Oktober. 1870. Imhalt. J. Müller: Ueber Dufourea ? madreporiformis. — S. Kurz: Neue indische Pilanzen. Fortsetzung. — C. Hasskar: Chinakultur auf Java. — Botanische Notizen. — Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Ueber Dufourea? madreporiformis Ach. von Dr. J. Müller. Im August des vorigen Jahres, hatte ich die Freude, am West- abhang des Grand-Muveran, in den Kalkalpen ob Bex im Kanton Waadt, in eira 7500° Höhe, die bis dato nur- steril bekannte und seltene Dufourea® madreporiformis Ach. (Lichenogr. Univ. p. 525, 1810) mit 3 Apothecien zu finden. Die Flechte wuchs an schwer zugänglichen Stellen, auf karg begrastem Boden und in erdigen Felsritzen, mit ebenfalls fructifizirender Ceiraria jJuniperina und mit Verrucaria tristis. Diese Früchte sind nun in Bezug auf generische Structur- und Formverhältnisse vollkommen identisch mit denen von Ce- traria und gleichen sogar auffallend denen der Üelraria junipe- rina, nur ist der thallodische lappig gekerbte Rand nicht gelb sondern weisslich strohgelb wie der Thallus, und die Sporen sind im Umfang viel schmäler als dort. Die sehr kurz ge- stielten Apothecien stehen ebenfalls seitlich (etwas unterhalb der Mitte der Stämmcehen) und das schmale und helle Hypo- thecium rubt auf der Markschicht, die Paraphysen sind verleimt und die Sporen (zu 6—8 in den Sehläuchen) sind einfach und farblos. Der Discus ist gelblichbraun - wie an (elraria juni- perina,. also mit dem Thallus heterocolor, an den gefundenen Flora 1870. 21 322 Früchten schon zum Theil herausgefallen, oder dem Anschein nach vielleicht herausgefressen, und misst im Durchmesser 2',--4 mm.; er ist leicht eoncav und an der Peripherie vom hoch erhabenen aber dünnen und lappig-kerbigen mit dem Thallus concoloren Margo thallodes umsäumt. Die Lamina, circa 40 Mikrom. hoch, färbt sicb mit wässeriger Jodlösung überall unrein-bläulich. Die obovoid-keuligen Schläuche haben eine Länge von bloss 25—30 Mikrom. und die Sporen sind 7—8 Mikrom. lang und eirea 3’/, Mikrom. breit. Hieraus ist ersichtlich dass Dufourea? madreporiformis von Evernia (Th. Fries Gen. Heterolich. p. 52) und von Platysma Nyl. (Synops. 1. p. 301) den Früchten nach gar nicht generisch ge- trennt werden kann, obgleich sie thallodisch und habituell jener 'erstern schwachen Gattung entfernter steht und auch andere Spermatien hat. Mit der Gruppe Platysma von Cetraria dagegen fällt die Pflanze fast vollständig zusammen, besonders wenn wir die fast ganz ähnliche aber gelbgefärbte Cetraria juniperina tubulosa Schaer. (Enum. p. 13) von der Gemmi mit in Betracht ziehen, welche mit Ausnahme der obersten Theile ebenso unregel- mässig eckig-cylindrisch und innen von äusserst lockerem Maık- gewebe auch fast röhrig hohl ist wie D,? madreporiformis, während dem sie nach oben bin mehr verflacht ist und mehr an die gewöhnliche Form der Cetraria juniperina streift. Das Eckig- ceylindrische ist folglich nach dieser Varietät mit Celraria nicht unvereinbar, wie es auch Dr. Schwendener (Untersuchungen über den Flechtenthallus p. 69) annimmt, und das einzige Hinder- niss, das der Einverleibung unserer Pflanze mit Cetraria noch entgegengestellt werden könnte, ist die Verschiedenheit der Sper- matien. — Bei C. juniperina sind diese nämlich nach unten keulig verdickt (Nyl. Syn. t. 8. fig. 34) und bei der Gruppe von C. nivalis und C. eucullata sind sie beiderseits schwach verdickt (Nyl. Syn. t.8 fig. 33), währenddem sie dagegen bei .D.? madrepori- formis weder unten, noch oben verdickt sind (Nyl. Syn. t. 8 fig. 23). — Danun aber die beiden citirten Fälle von Platysma (denn Dr. Nyl. trennte obige Cefraria-Arten nebst andern als eigenes Genus Ptatysma von Cetraria ab) unter sich offenbar nicht weniger differiren als D.? madreporiformis selber vom ersteren der Platysma abweicht, so liegt auf der Hand, dass wenigstens Plafysma unsere Pflanze recht füglich in sich aufnehmen kann, und dieses um so mehr, als die Spermatien kekanntlich auch in andern natürlichen Flechtengruppen ähnlich variren (z. B. bei Parmelia Ach. sensu ‘323 Nyl. Syn. 1.p. 375) und. also nicht eigentlich generischen Werth haben. Diese Vereinigung wird ausserdem durch eine in hohem Grade ausgedrückte physionomische Aehnlichkeit gerechtfertigt. Dieses Resultat hat nun sofort zur Folge, dass die beiden von Dr. Nylander getrennten Gattungen ‚Ceiraria Ach. sensu Nyl. (Synops. 1 p. 298) und Plafysma Hoffm. sensu Nyl. (Syn. 1 'p. 301) wieder zusammenfallen, denn wenn jetzt Platysma auch eylindrische Spermatien enthält, so hört ausser dem Habitus jede 'tiefergehende Differenz: zwischen beiden Gattungen auf, da ja Sterigmata einerseits simplicia und anderseits simpliciuscula v. bi-triartieulata, d. h. factisch einerseits ‘1-zellig und anderseits 1—3-zellig, als letzte diagnostische Verschiedenheit, selbstverständ- lich nicht als Gattungs-Differenz dienen können. Es folgt somit, dass D.? madreporiformis zum ‚Genus Cetrania gehört, - wohin sie. merkwürdiger Weise schon von Schaerer (Enum. crit. p. 14) gebracht wurde. - Nur ist Schaerers Auf- fassung darin unriehtig, dass sie diese Pllanze bloss für eine -Varietät der Uetraria nivalis hält. DieFarbe des Thallus stimmt zwar: allerdings nicht übel zu C. nivalis und Ü. cucullata; allein ausser den Spermatien, die beiderseits olıne Verdickung sind, ‚weicht die Frucht dadurch ab, dass die Apouthecien kurz gestielt sind wie in €. juniperina (und nicht eingeseukt angewachsen), und dass die Scheibe ebenfalls gebräunt ist wie in (, Juniperina, -und von letzterer weicht sie ausser der Tballusfarbe durch die Spermatien.- und durch schmälere Sporen ab. Der Umriss der Sporen ist gerade so, wie aufHepp’s Sporenabbild. t. 95 fig.834. Auf diese an und für sich wichtigen Charaktere gestützt wird unsere Flechte bei (efraria am richtigsten für sich allein eine eigene-Abtheilung bilden. : Ob nun Dufourea muricata Laurer (in Sturm’s Deutschl. Elora IL.24. p. 27. t. 11),.oder Pycnothelia mursieata Rabenh. (Deutschl. Cryptogamentl. LE. 1. p. 110) ebenfalls, wie unsere Flechte ‚zu Oetraria gehöre, bleibt so lange unentschieden bis es jemanden glücken wird, deren Früchte zu finden. Als Acharius (Lichenolog. univers. p. 524, 1810) das Genus Dufourea aufstellte, führte er 2 echte und 3 zweifelhafte Arten für diese Gattung auf, nämlich D. mollusca, D. flammea, D.? rys- solea, D.? madreporiformis und D.? obtusata. Der eigentliche Typus für die dort gegebene Gattungsdiagnose, ist aie südafrika- nische D. mollusca,. oder Parmeliu mollusca Ach. (Method. p. 253. t. 4 fig. 5), welche von De Notaris (Framm. lich..p. 223) neu- 21* 324 erdings unter dem Namen Combea pruinosa puplizirt wurde, ‚Dieser von Massalongo (Mem. p. 70) und von Nylander (Synops. 1. p. 256) adoptirte Gattungsname (bei letzterem als Combea mollusca) muss offenbar dem von Dufourea weichen, oder denn man verwende den Namen Dufourea speciell für die zweite normale Art der Gattung, nämlich für D. flammea Ach., wie dieses auch von Massalongo (Mem. p. 71) geschehen ist. Es ist aber noch nicht nachgewiesen, dass beide echten Arten, die erste mit 4-zelligen, die zweite mit 2-zelligen hyalinen Sporen, zusammen nicht unter Dufourea verbleiben können. Keineswegs aber konnte Dufourea Ach. auf die zweifelhafte D? madreporiformis allein richtig übertragen werden, wie von Dr. Nylander (Synops. 1 p. 287) geschehen, denn diese Pflanze, wie wir jetzt wissen, hat durchaus nicht die für Dufourea Ach. postulirten Charaktere. Dufourea Nyl. (l. c.), einzig auf D.? madreporiformis basirt, ist also nicht das Gleiche wie Dufourea Ach. Dufourea Ach. von 1810 ist allerdings von gleichem Datum wie die, der phanerogamischen Ordnung der Podostemaceen ange- hörige Dufourea Bory de Vincent; allein letztere ist mit der um 4 Jahre ältern Gattung Tristicha Du Petit-Thonars (nach Tulasne Monogr. Podostem. p. 179) Synonym und also eingegangen, wWo- raus folgt, dass die Flechtengattung Dufourea Ach. nach dem Prioritätsrecht bestandesrechtig ist. Für die Dufourea Nylander’s dagegen adoptirte Dr. Th. M. Fries (Heterolich. p. 112), wie schon früher Dr, Rabenhorst (Deutschl. Kryptogamenfl. II. 1. p. 110) den Namen Pycnothelia Duf. (non Ach.), welcher vorläufig für die dubiöse Pycnothelia muricata Rabenh. noch bestehen mag, bis die Entdeckung der Früchte derselben, eine definitive Beurtheilung zulassen wird. Was nun die übrigen beiden zweifelhaften Dufourea-Arten von Acharius betrifft, so ist D.? »yssolea gleich Parmelia pro- lixa f. saxicola Nyl. (ex ipso Lich. Scand. p. 103) und .D.? obtusata gleich Zecanora oculata Ach. (ex El. Fries Lichenogr. europ. P 135 et Th. M. Fries Lich. Arct. p. 103). Folgende Zusammenstellung der Synonymen von D,2 madre- poriformis giebt nun schliesslich eine chronologische Uebersicht der verschiedenen bisherigen Beurtheilungen dieser Flechte: Cladonia Papillaria DC. Synops. pl. flor. gall. p. 71. n. 911, exclus. syn. Ach, non Ach. (1806). - Dufourea? madreporiformis Ach. Lichen. Univ, P- 525, excl. syn. Wulf. (1810) — Körb. Parerg. p. 15. 328. Cladonia madreporiformis DC. Flor. frang. 5. p. 180, excl. syn. Wulf. (1815) — Schaer. Spicileg. p. 43 (1823). Siphula madreporiformis El. Fries Syst. orb. veg. 1..p. 238 (1825). — Duby Bot. gall. 2. p. 619. Evernia madreporiformis El. Fries Lichenogr. europ. p- 25 (1831). Pyenothelia madreporiformis Rabenh. Deutschl. Kryptog. 2. 1. p. 110 (1845). Uetraria nivalis 9 madreporiformis Schaer. Enum. crit. p. 14 (1850). Dufourea madreporiformis Nyl. Syn. 1 p. 287 (1860). Hievon ist allerdings Cladonia papillaria DC. von 1806 der äl- teste spezifische Name, allein papillaria kommt von einem unrichtig herbeigezogenen Synonym (von Baeomyces papillaria Ach. Method. p. 323, 1803), und da dieser Name etwas für die Pflanze durchaus Falsches ausdrückt, so ist er des Prioritätsrechts verlustig und es bleibt daher der zweitälteste binäre Ausdruck; Dufoures? ma- dreporiformis Ach. (1810) massgebend, obschon auch dieser Name von einer falschen Synonymie (Lichen madreporiformis Wulfen in Jacg. Collectan, vol. 3. p. 105. n. 260. t. 3. fig. 2, welcher in der Ebene wächst und zu Uladonia papillaria Ach. gehört) herrührt, und madreporiformis ist somit für die Spezies allein rechtsgültig. Nach obigen Erörter ungender Structurverbältnisse und der eigenthümlich complizirten Synonymie wird also unsere Flechte jetzt zu: Cetraria madreporiformis Müll. Are. Ueber einige neue oder unvollkgymen bekannte Indische Pflanz&h von Sulpiz Kurz“Cönservator des Herbarjaihs “. zu Calcutta. a (Aus damdgurnal of the Asiatic Soeiety of Bengal Vol. 39. Part. II. 1870, p. 61—91 tb. V—VIL) % (Fo setzung zu p. 320 der Flora.) . P- 64. Guttiferae. ML 10. Discostigma fabrile Mig. Fl. Ind. bat. Sppl. 496. (771), Garecinia fabrilis Miqg. Ann. Lgd. Bat. I. 208 (3) ist von G. cornea L. (DC. Prar. I. 561. 2; Miq. Fl. I. u. 506. 1) nicht verschieden. 226’ 11. Xanthochymus (Rxb. Bnth. Hook. Gen. I. 175. 17) kann nicht als eine von Gareinia (L. Bnth. Hook. 1. ec. 174. 16)- . verschiedene Gattung aufrecht erhalten werden, denn es kommen 4- u. 5-theilige Blüthen auf X. pirtorius (Rxb. W. A. Prdr. I. 102. 354) vor, wie ich öfters zu beobachten Gelegenheit hatte. 12. Calophyllum eymosum Mig. Fl. Sppl. 497. (772) ist dieselbe Art, wie C. spectabile Wild. (Mig. Flor. I. u. 511. 4.) 13. Colophyllum plieipes Mig. Fl. Sppt. 499 (779) ist iden- tisch mit CO. pulcherrimum Wall. (Stend. Nomel. I. 261.) Ternstroemiaceae. :14. Ternstroemia macrorarpa Scheff. Obs. phyt. p. 15 (Flor. (B. Z.) 1869. 305) ist nicht vom 7.? Penangiana Chois. (Miq. Flor. I. 11. 469. 3) verschieden. j 15. Schima erenata Krth. Verh. Nat. Gesch. 143. t. 29 (Wip. Rprt. V. 135. 2) ist ohne Zweifel dieselbe Pflanze wie Gordonia oblata Rxb. Fl. Ind. (ed. II.) II. 572 (1832), wess- halb der Artname- verändert werden muss in: Schma oblata Kurz. Dipterocarpeae. 16. Dipter ocarpus tuberculatus Rxb. Fl. Ind. II. 614 (ed I.) DC. Prar. XVI ı. 614 unterscheidet sich von D. grandi- folius Teysm. (Mig. Ann. Lgd. Bat. I. 214. 4.) nur durch den Mangel der Behaarung an den Blattknospen, der Un- terseite des Blätterrandes und des Blüthenstandes, während die Früchte beider vollkommen übereinstimmen. re Dipterocarpus codes Wı. DC. Prär. XVI. EN 12. Pa "De Candolle beschreibt diese Art, als ob sie geflügelte et Früchte hälte, ich vermuthe jedoch, dass diese Früchte durch irgend einen Missgriff zu.den Blättern ‚gekommen sind, welch letztere entschieden die von D. ifolius Lk Teysm, Mig. Ann. Lgd. Bat. I. 214 4), Del. e. 608, sind. p- 85. 18. Dipterocarpus pilosus Rxb. Fl. Ind. (ed. IL) U. 615; De. Prodr. XVI.JP® 614. — Ich zweitie nieht, D. Baudii Krth. (Wip. Rprt. V. 123. 9) dieselbe Art ist; die Früchte sind vollkommen gleich; die Blüthen erstgenannter sind jedoch nicht bekannt. Anisoptera? palembanica Mig. (Flor. Sppl. 485. 742), welche bloss nach unfruchtbaren Exemplaren Busen. 327. bestimmt wurde, unterscheidet sich nicht von einigen For- men des D. „alosys (Bzb; L ce. Wlp. 1. e. 124. 17.). 19. ynapteo)grandiflora Kur: Kurz = Hopea grandiflora WII. DC. Prdr. XVI (1) 634; = Simaptea odorata Griff. Notul. IV. 516.) Il. t. 585. A. f. 5.? Ich stimme nicht mit Ben- tham u. Hooker überein, welche (Gen. I. 182. 6) diese: Art zu Valica chinensis (L) bringen, da diese Autoren nicht angeben, ob sie wirklich Linn&’s Exemplare ge- sehen haben; es ist unmöglich dieselbe bei Vafica L. zu lassen, schon ihrer deutlich klappigen Kelchlappen halber u. a. m., So vollkommen verschieden von dem was Lamark (Eneyel. VII. 419 Illustr. tab. 397.) dargestellt hat. Mit Hopea Rxb., zu welcher Gattung De Candolle diese Art. bringt, hat sie gar nichts gemein, wohl aber grosse Aehn- lichkeit mit Anisoptera (Hsskl. Retz. 140; Hrt. Bog. 102). dire fee. ( (Synaptea Grifl,) Ge. (alyeis tubus brevissimus, toro adnatus, lobis manifeste val- ... vatis subaequalibus; siamina 15—18; filamenta minima, antheris breviora; connectivun glandula brevi acuta ter- minatum; ovarium calyei adnatum 3-loculare;, siylus Aili- formis, stigmate capitato-trilobo; calyeis fructigeri lobi 5, omnes aucti, quorun 2 multo longiores; nux globosa, ma- tura calycis usque ad ';s partem longitudinis adnata mo- nosperma. Fin 135 . . B . LIE Zei Hierhin gehört auch Ginaptea bantamensis Kurz =)Anisoptera ARa2 / bantamensis Hsskl. (Rtz. 140. 95. Hrt. Bog. 102. 59), welche zwar der oben aufgeführten Art sehr nahe steht, sofort aber durch die viel breiteren Kelchzipfel u. c. zu unter- scheiden ist. 20. Shorea leucobotrya Miqg. Ann. god Bat. I. 215 ?) (2.) und Sh. obtusa WU. De. Prär. XVIMy 629 ist eine und die- selbe Art. Parashorea Kurz (nov. gen.) Calycis tubus brevissimus; stamina 12—15 ; filamenta antheris breviora, aequalia; antherae oblongo-lanceolatae, connec- tivo in mucronem minutum producto adnatae; ovarium liberum 3-loeulare; stylus filiformis stigmate truncato, tubus calycis fructiferi haud auctus; lobi calyeini 5, val- 1) Hook. Bnth. %. Gen. eitant: 56. 2) Nicht 218. - yati basin versus attennati, omnes valde aucti et aliformes, ar aequales v. 2 paullo breviores „gubpafentes; nux WOng- sperma libera, nec loborüm basibus’ arete contorto-cincta uti in Shorea. — Arbores ingentes foliis lucidis floribusque albidis, dense racemoso-panieculatis. p. 66. 21. Parashorea stellata Kurz (sp. nov.) Glabra; folia ovato- lanceolata acutiuscula v. apieulata; lubi ealyeis fructigeri aliformes, aequales et subpatentes: nux ovata v. oblongo- - ovata. — In Martaban legit Dr. Brandis. 22. Parashorea lucida Kurz = Shorea lucida Mig. Flor. Sppl. 487 (748) unterscheidet sich von der vorigen Art durch - schmälere glänzendere Blätter, welche kurz zugespitzt sind; auch sind die Flügel des fruchttragenden Kelches kürzer und breiter und die Nüsse kleiner u. fast kugelrund. Als'dritte Art ist hieher noch zu rechnen die Shorea longi- sperma Rxb:XPlor Ind. (ed. II) I. ‘6 r8”iweldiie viel längere Nüsse besitzt, als die beiden vorhergehenden Arten; es ist von ihr aber weiter nichts als die Frucht bekannt. 23. Shorea siamensis Mig. Ann. Led. Bat. I. 214 (1.) DC. Prdr. XVI (1) 631., ist identisch mit Pentaeme suavis DC. 1, c. 626., wesshalb der Name in Pentaeme siamensis Kurz zu verändern ist. Das Kelchrohr verändert sich beim Frucht- tragen nicht, während alle 5 Kelchzipfel flügelartig ver- oo. grössert werden, und sind zwei derselben ungefähr "/s > ktirger als die übrigen 3, welche 4“ lang, verkehrtei- förmig-lancetlich, stumpf, gegen den breit dachziegelför- migen Grund sehr schmal zulaufend und glatt; die Nuss ist eiförmig, zugespitzt durch den stehen bleibenden Griffel und glatt. Malvaceae. 24. Decaschistia parüiflora Kurz (nov. sp.) Suffrutex? v. her- ba perennis, ramosus; folia oblongo-lanceolata v. oblonga, petiolo (1 fere longo) gracili puberulo, suffulta acuta ob- solete dentata, coriacea, supra dense puberulo-scabriuseula, subtus albido- v. gilvo-tomentosa ; flores parvi iis Urenae lobatae (L.) haud absimiles, breviter rigideque pedicellati, in axillis foliorum superiorum solitarii, racemos terminales formantes; involueri phylla calyce multo breviora, linearia rigida, puberula; calycis lobi e basi lata lanceolati, acu- minatissimi, medio valde costati (3—4 longi) dense pu- 329 - beruli; capsulae dense stupposo-tomentosae. — Im Gebüsch von Kanburi in Siam von Teysmann gefunden ; hrb. Bogor. 6979. — Eine im Habitus einer Urena gleichende sehr auffallende art, pP. 67, Stereuliaceae.. 25. Helicteres plebeja Kurz (nov. sp.) Fruticulus, partibus junioribus stellato-scabris, gemmisque canescenti-tomento- sis; folia ovato-lanceolata v. ovato-oblonga, brevi- et gra- eiliter petiolata, basi rotundata (3—5” Ing.), magis min- “ nusve regulari-dentata. acuminata, membranacea, supra parce hispidula v. subglabra subtus minute stellato-hispidula et seabra, juniora, rarissime etiam adulta, densissime eanes- centi-tomentosa, flores parvi, flaviduli v. pallide lilaeini, - brevi-pedicellati; cymae pauciflorae axillares, stellato-pu- _berulae graciles; calyx parce stellato-pilosus (2'/4” Ing.); petala ealyce paulo longiora; capsulae. (8—10' Ing.) stel- lato-tomentosae et muricatae, carpellis mox separatis, subulatis. — Arracan, häufig in den Pynkadu-Wäldern der niederen Sandstein-Hügel im Kolodyna Thale etc, — Tillaceae. 26. Brownlownia argentata Kurz (sp. nov.). Arbor parva? partibus omnibus novellis argenteo- v. subeupreo-lepidotis; folia ovata s. läte ovata (4—5” Ing.) petiolis (5—24’ Ing.) lepitodis demun glabrescentibus suffulta, acuminata, basi rotundata v. subeordata, coriacea, supra glaberrima, subtus argenteo-lepidota et ferrugineo-punctata; paniculae elonga- tae racemiformes, terminales et axillares, argenteo-lepi- dotae atque glabrescentes; flores breviuseule pedicellati (27% eirc. long.); calyx ferrugineo- v. argenteo-lepidotus;, carpella juvenilia lepidota. Molukken, Buru-Oki nach Teysmann in Hrb. Bogor. — Jnl. Name: Atun laut. 27. Leptonychia glabra Turez. Bull. Mosc. 1858. I. 222; Wip. . Aun, VI. 449. 1) ist augenscheinlich dieselbe Pflanze wie Grewia heteroclita Rxb. Fl. Ind. (ed. 1.) II. 590 und muss daher Leptonyehia heteroclita Kurz genannt werden. 28. Echinocarpıus murex Bnth. Linn. Soc. Proe. V. Sppl. 72 (Wip. Ann. VI. 454. 4.) ist identisch mi EZ, Sigun Bl. ,‚ Byar. 56. (Wlp. ]. e. 5.); der einzige Unterschied, welchen 830 ich zwischen beiden finden kann, besteht darin, dass bei letzterer Art die Stacheln der Kapseln sehr dicht, bei ersterer aber sehr vereinzelt stehen. — Ulos und nach ihm Bentham beschrieben die Stacheln von E. Sigun als fast blattartig, was aber offenbar ein Druckfehler ist und zwar: subfoliafis statt: subfalcatss. pP. 68. 29. Elaeocarpus Griffithii Kurz = Monoceras Grifithü Weht. IM. 1. 84 (Wip. Rprt. I. 365. 8; ej. Ann. IL. 174. 1.). Hierzu rechne ich als Synonyme: Monoceras trichanthera Griff. Notul. IV. 518; Ill. t. 619 f. 3, M. odontopetalum Migq. Flor. Sppl. 405 (476) und M. holopatala Zi. et Cum. Bull. Soc..Mosc. XIX. 496 (Wip. Ann, I. 113. 5). Nicht ganz sicher bin ich im Betreff der Identität von M. teuco- botryum Mig. ]. e. (475), welche von oben gemeldeter Art nur durch mehr lederartige Blätter u. die dicht seitenartig- zottigen Fruchtknoten unterschieden ist. Prof. Miquel : sagt, dass die Staubbeutel mit 2 Borsten versehen seien; authentische Exemplare zeigen aber nur eine solche, (waS. Mig. l. e. auch sagt: „antheris unisetis.“). - 30. Elaeocarpus floribundus Bl. Bydr. 120; Miq. Flor. I u. 210 (12). Zu dieser Art gehört E. serratus Rab. Fl. Ind. (ed. II.) I. 596 als Synonym. Lineae. 31. Erythrosylon burmanicum Grifl. Notul. IV. 468, 1ll. t. 581. 3; hierzu gehört E. retusum Bauer bei Teysm. u. Binnd. Nat. Tydsch Ned. Ind. XXVIH. 71, (nicht XXVIH., wie Kurz cit.) Geraniaceäe. 32, Oxalis (Biophytum) gracilenta Kurz (nov sp.) Herba annua, delicatula erecta caulescens, caule nudo (6” alt.) gracili, nonnunquam subacaulis; folia abrupte pinnata, petiolis filiformibus; foliola 5—8-juga, lutescenti-viridia, tenera, oblique oblonga v. ovata, utrinque magis minusve truncata, mucronulata; peduneuli axillares plerumque 4—6, foliis breviores, glandulosi, apice inerassato umbellam pıucifloram gerentes; flores minuti aurantiaci v. lutei; sepala lineari-subnlata 3—5-nervia; capsulae obovatae; semina minuta iis Ozal. sensitivae (L. Zuce. Ox. 273. 105) dimidio minora, tubereulata, rubescentia. — In Chittagong 331 an Wegen im Schatten der Bäume häufig; in West-Ben- galen, Sikkim-Terai u. s. w. — Man kann diese Art leicht von O. sensitiva L. unterscheiden, sowohl durch ihre Schlankheit, als auch durch dick unregelmässig klein höck- erige Saamen, welche bei O. sensit. zierlich querhöckerig gefurcht sind auf dem etwas verdickten schwärzlichen Rücken, weniger aber auf den gewölbten u. helleren Seiten. P. 69. 33. Connaropsis Griffitkii Plnch. in Hook. f. Linn. Soc. Transact. XXIII. (1862.) muss in Connaropsis diversifolia Kurz verändert werden, denn Rourea diversifolia Mig. Flor. Suppl. (1860) 528. (909) ist ohne Zweifel dieselbe Pflanze. Prf, Miquel beschreibt den Fruchtknoten als aus 5 Kar- . pellen bestebend, er sah aber die 5 Furchen desselb-,, dafür an. Unglücklicherweise habe ich keine Bit‘ :n zur Hand, um sie zu untersuchen, denn ein verwelktes Rudi- ment einer Blüthe liess mich die einzelnen Theile nicht genau unterscheiden; die Bildung des Blüthenstielchen und des ganzen Blüthenstandes zeigen aber deutlich, dass diese Art eine Connaropsis ist (ef. Bnth. Hook. Gen. I. 277. 17.) Hutaceae. 34. Luvunga ealophylla Kurz. (nov. sp.). Glabra; folia larga, 3-foliolata, petiolo terete (8—9” Ing.); foliota (10—12” Ing.; 4 lat.) obovato-lanceolata, basi in petiolulum brevissimum attenuata, breviter acuminata, integra, marginibus subre- volutis, chartacea glaberrima, utrinque nitentia, costa subtus acute prominente, nervis lateralibus conspicuis; flores cymosi; cymae breves glabrae; calyx truncato-5-dentatus, majusculus glaber; pefala ... .., stamina . . .; baccae im- maturae oblongae v. ovato-oblongae, styli basi coronatae, vesiculosa-papillosae. — Auf der Insel Bangka fand Teysmann (Herb. Bog. 3223) diese sehr ausgezeichnete Art bei Jebus. — Die Blätter gleichen einigermassen denen von Zanthoxylum euneurum Mig. (Flor. Sppl 532. 922). Luvunga sarmentosa = Triphasia sarmentosa Bl. (Bijdr. .132)? wurde von Prof. Olivier für Z. eluutherandra (Dalz. Wip. Ann. Il. 184. 2) gehalten, doch bin ich keinegswegs davon überzeugt, dass 7. sarmentosa Bl. wirklich die 332 gegenwärtige Art ist, da Blume die Blüthentheile drei- theilig beschreibt. !) 35. Atalantia (Paramignya) eitrifolia Kurz. = Limonia ci- trifolia Rxb. Fl. Ind. (ed. I) U.579. Die Pflanze, welche Prof. Olivier Pamignya eitrifolia nannte, ist von der * Roxburgischen gänzlich verschieden; letztere hat einen sehr kurzen Griffel, ganz anders als die Pflanze Olivier’s und die Blüthen sind auch ungemein klein. p. 70. Ich kann keinen wesentlichen Gattungs-Unterschied zwischen Atalantia (Corr. Bnth. Hook. Gen. I. 305. 80) u. Paramignya Wght. Bnth. Hook. 1. ce. 79.) finden; die Bildung der Staub- beutel, ob sie länglich oder linienförmig-länglich sind, En kann jedoch von keiner Bedeutung sein. Der Torus ist bei Atalantia Missionis Krz. — (Limonia Missionis WI. W. A. Prodr. I. 92. 326) ebenso stielartig erhoben, wie bei irgend einer wahren Paramignya; der allgemeine Habitus ist bei beiden Gattungen genau derselbe. A. mo- nophylia (Corr. Roem. Hesp. 36. 1.) hat allerdings einen sehr eigenthümlichen Kelch, allein auch dieses Kennzeichen erscheint von geringerer Wichtigkeit, wenn wir solche Formen bei Sclerosiylis Bl. (Bijdr. 133; Roem. 1. c. 43. 4.) und anderen Gattungen finden. 37?) Citrus Hystriz DO. Prär. I. 539. (7) = Lemon Papeda Rmph. Amb. II. tb. 27. = Limo tuberosus Rmph. 1. ce. t. 26. 1. = L,. ferus Rmph. 1. ec. tb. 26. 3. et tb. 28. = Ci- trus Papeda Mig. Flor. I. ı1. 530. (18) = Papeda Rumphit Hsskl. Cat. 216. — Arbuscula s. frutex ramorissimus, spinis brevioribus s. longioribus strietis axillaribus armatus, gla- berrimus; folia ovalia v. ovata (1'/,—2 raro 3°“ Ing.) vulgo obtusa et retusa, subintegra v. crenata, glabra; petiolus (1142, saepius 3“ Ing.) foliacens et saepius quam lamina ipsa major, obeordatus v. obovato-oblongus, basi simplex ei re vera petioliformis; flores parvi albidi, peduneulis brevissimis glabris suffulti, fascieulos parvos axillares for- mantes v. subsolitarii; calyx parvus 4—5-dentatus; pelala 3“ Jonga et longiora; ovarium obovatum stylo erasso bre- —— 1) Diese Angabe ist nicht ganz genau, denn Bl. sagt am a. O.: calyx 3-, rarius 4-dentatus u. corolla 3 petala, stamina 8; ovarium ... . 2loeulare; baeca .... 2-3 loc. . j C.H. 2) Nr. 36 fehlt, 833 vissimo terminatum; bacca obovata v. irregulariter globosa, rugosa tuberculata, subinsipida, cortice crassissimo luteo. — Diepenhorst(Hrb. Bog. 1375) sandte sieaus Priaman auf Sumatra unter dem inländischen Namen Limo sa- ring. — Es ist eine wohlbemerkliche Art, mit sehr kleinen Blüthen u. gewöhnlich 4—5 Staubfäden ') und einem sehr kurzen Griffel; der blattähnliche Blattstiel ist gar nicht selten grösser als das Blatt selbst. Grosse Schwierigkeiten. bieten die Arten von Citrus und Prof. Olivier, von welchem wir die beste. Aufklärung hier- über erwartet hätten, hat diese Gattung gelassen, wie er . sie gefunden hat; die englischen Namen und die der Ein- gebornen sind für den Augenblick noch die bessten Unter- scheidungs Kennzeichen ‚und werden: es auch so lange bleiben, als. die Botaniker es unterlassen, ihre Arten besser zu beshreiben. Die Schwierigkeit, die wahren Gränzen der Arten von Citrus. zu erkennen, ist meiner Meinung nach der Thatsache zuzuschreiben, dass bis dahin noch niemand die wildwachsenden Formen untersucht hat, ebe er zu den ceultivirten überging. 38. Limonia pentagyna Rxb. Fl. Ind. (ed. 11.) Il. 382, = “ Bursera serrata WI. (= Icica indica W.A. Prdr. 1. 177. 544; Wip. Rprt. I. 558. 1.) (Fortsetzung folgt.) 1) Wenn diese Angabe richtig und nicht bloss nach der Rumphischen Abbildung 1. c. t. 27., die keineswegs naturgetreu erscheint. aufgestellt ist, bar so könnte das Citat von Runphius: Lemon Papeda kaum Pier zu zehegf sein ; denn ich beobachtete vor etwa 30 Jahren deutlieh: Siamtna 24, fl. in mentis omnibus Hiberis! (Flora (B. Z.) 1842 Beibl. II. 42. 174), worauf ich demals die Gattung Papeda gründete. (cf. Hsskl. Catal. p. 216. Endl. Gen. Sppl. II. p. 9. Wlp. Rpt. V. 141. Meisn. Gen. Addenda 345. 15. Roem. Syn. Hesp. p. 34; Bnth. Hook. Gen. I. 305. ad 81. c HB. .334 Chinakultur auf Java U. Quartal 1870 ') Aus dem Holländischen mitgetheilt von C. Hasskarl. Mit einer Tabelle. Das Wetter war im Allgemeinen sehr günstig; die Entwicklung „der Pflanzungen liess nichts zu wünschen übrig. Während einiger Tage herrschten im April heftige Winde, die einige Pflanzungen beschädigten, jedoch keine Verluste verursachten, da die Rinde der entwurzelten und abgebrochenen Bäume ge- sammelt werden konnte. Durch Saamen und Stecklinge wurden gewonnen: 9910 C. succirubra, 30985 CO. officinalis, 148 C. lancifolia und 8 C. mi- erantha;, dahingegen verminderte sich die Gesammtzahl der C. Ualisaya in Folge von Einbussen um 15701. — Vorhanden sind: C. Oalisaya-u. Hasskarliana-Pflanzen 1100983 C. succirubra u. caloptera r 152782 ©. officeinalis n - 222904 EC. lancifolia r 43227 C. mierantha » 620 zusammen: 1520516 Pflanzen verschie- dener Cinchona Arten. 68080 Pflanzen wurden in’s Freie verpflanzt, so dass die sämmtlichen Pflanzungen gegenwärtig enthalten: C. Calisaya- u. Hasskarliana-P’flanzen 688651 ©. suceirubra u. caloptera » 94686 Ü. officinalis » 85559 C. laneifolia „ 1083 Ü. mierantka » 620 Im Ganzen: 870599 also 197699 Pilanzen mehr, als zu Anfang des Jahres. Herrn de Stürler zu Buitenzorg wurden 60 Pflanzen von Ü. succirubra überlassen; Saamıen wurden von verschiedenien Seiten angefragt und können stets uhne Opfer abgegeben werden, a von 6 Arfän jederzeit Ueberfluss davon vorhanden. ist. Von en verschiedehen im vorigen Jahre angelegten Probepflanzungen auf Java und ausserhalb dieser Insel sind grösstenheils .beirie- digende Nathrichten eingelaufen. Der Zustand der Privatunter- 1) Erhalten den 30. August 1870. Zu .pag. 334. I. Tabelle über die Zahl der Ende Juni 1870 in den verschiedenen Pflanzungen vorhandenen Chinapflanzen. u . Sämlinge und Junge Pflanzen Im men) Planen Lebende Stecklinge, Ableger etc. Steckling-Pflanzen. Steckling-Pflanzen im freien Grunde. & - ; & Mn j Name N Ss Cinchona i Cinchona Cinchona Cinchona Cinchona g ame P s —- = 3 5 des Gebirges | der Pflanzung 3:8 & Ss 2 S & Is 8 gs. S 8 S S RS ‚S Sg. S RS S |8 S Ss] 8 S S ‚Do 2 |\S88| | 8 | S | S ISetlse:) SI S| SS) SS a a 3 S.| 3 Ss IS Iseälses| S | SI 8 | 5 3 I ES R . S RR 3: “Z 5 SS. 3 SR B . . Pr S Ss: |) 5) Ss | Ep 85 2) 5,8, 8 | ° | SS 1 > a SI Sp 588°, S| = | 5 Gedeh Tjibodas 1480 | .—. _ _ _ —_ _ _ _ 20 _ _ _ _ _ _ _ _ ıl 2 2 2 37 BE Lembang .. 1251 | 27881 | 6110... — = — 11 67330) 62801 — _ 197. _ _ — En — 1 — om 2] 6731 °— —_— 1 — 108473 Tangkuban-Prau 1 u Nagrak - 1625 |40500 | 1060| — | 2025| — |45500| 7510| 1350] 75 | 10 9 — | 3000 | — _ — | — _ — | 1696) 5630| — 12 2 | 108360 Wayang Tjibitung 1598 Iscooolıdioo| — | sol. — Iralusze| sol ao ı I - lol - I - 1 - IT — | I asol sol — | — | — | 1mı9z8 Malawar Ost | Tjibörrim 1560 |75364| 3204| — | 2340| — Jos] zero] — | — | mo | — | | — —_ _ 1 — 1° |. rss] ıse2]| "Sifist — | ’20456 „West | Tjiniruan 1567 172942 | 16568 | —-: |15484| — |152481| 18672] 1286 | 246 51 — 500 | — — - [era | — | — Jısaal. eraı 208| 490 | ı8 | 303731 Tin | Riun-gunung . | 1625 167700! 16000 | 2200 I15800| — Nrozoool ssonolıaoo | — | | - I -I- I -1- | =4— | Tmıf 42s| 1260] 16 | — | 237863 Kendeng Kawah-Tjiwidei) 1950 | 12140 | — [68375 | 650] — | 62600| 2808| 31825 | — 70 _ — 14650 | — — — 1940 | — 520 3] 6390| 12 _ 190993 Kendeg-Patuha |Tjirantja-Bolangf 1918 |29805 | — | 63500 451 — asroo| aooalaoso| — | oo — | —- Jar| — I — — 12230 | — | 1704| 48| 11981 91 — | 183063 Patuha Telaga-Patengan| 1576 | — Ii- _ - I -| nl — _ u ke — _ — - 2: — — = = = = u — 75 Ajang Wonodjampi 2990 — — | - — 1.— — 1 — _ u — — — — >; u ee a 1 — _ _ , Dieng | Dieng 2046 | — -— Il- 12h 3. — u = _ —.ı — _ — _ _ _ al — 3 — 1. 10 Summa der einzelnen Arten 412332] 57032 [134075] 42144]. — 1653917] 77125 | 65661 [| 521 | 600 ug 7032 | — | — | 1064 | 3278 | — 134734 | 17561 | 19898 | 562 | 20 || 1532148 u VE RER en - —H, Im Ganzen i .645583 797824 632 fiv 4334 72775 1532148 NB. Im II. Quartal wurden versendet an Herrn de Stürler zu Buitenzorg 60 Pflanzen von C. succirubra. Il. Recapitulation der vorigen Tabelle. , on Ü. Culisayal 0. sueot- | co 5 ffei- { Zustand der Entwickelung u. Hasskar-| rubra u. nalis |C-laneifolia|O.mieranthal Samba liana caloptera , i Keimlinge und junge Samen- Zw pflanzen 419332 | 57032 134075 42144 _. 645483 Stecklingspflanzen _ 1064 3270 _ —-. 4B34 Samenpflanzen im freiep Grunde| _ 653917 77125 65661 521 600 797824 Stecklingspflanzen im freien’ Be “ . Grunde 34734 17561 19898 562 20 72775 - Summe 1100983 | 152782 | 222904 43327 620 | 1820BlC Noch nicht gekeimte Samen _ — 7 — | u. Lebende Stecklinge etg. —_ 4600 7032 — = 1 11632 Ganze Summe 1100983 157382 229936 43297 620 I 1532148 C. Calisaya Pflanzen wurde im vergangenen Vierteljahr nicht gezogen. In Folge von Einbysse wurde die Zahl derselben um 15701 geringer. Erst im Oktober u. November werden Samen gesät. 7 II. Andeutung 'des verhältnissmässigen Wachsthums der verschiedenen Chinasorten. 0 E ‚II. Quartal 1870 (in Metermaass.) Länge Stammesumfang . S& Name der g Cinchona Ende Ende Ende Ende |!Zeit der Anpfl | 3E Pilanzuug | % . . . nPHanzung.. 7 : März Juni März Juni ie: | - Bu 1 | Caksaya 7.000 7.100 | 0.440 0.445 | 1860 Juni. BE 2|. „ 5.350 5.500 0.135 0.150 | 1865 Mai -3 - zu Aus - 4.305 4.500, | 0.169 0.170 | 1864 „ 58 « 4 7 Buceirubra 6.150 6.500 | 0.350 0.350 | 1865 „ ss je 5 | Jangifolia 4.000 | 4.300 | 0.177 0.200 | 1864 „ ER = 6 I 4.805 | 5.000 | 0.165 0.170 Dom. ss D 7 | migrantha 3.200 3.700 | 0.165 0.205 | 1867 September :='& 8 | cambayensis | 10.050 | 10.050 | 0.415 | 0470 | 1857 Juni SE 9 In 11.855 _ 0.460 ” gestorben ; ‚RS 10 || lanceolata 7.500 | 7.600 | 0.190 | 0.200 | 1856 Januar =) kun: 25 11 | Calisaya 4.461 4:720 0.400 0.420 | 1864 I. Quartal 20 12 = n 4.460 4.740 0.210 0212 |ı1866IE „ S® = 13 In 4119 | 4250 | 0.230 0247 |ıse7 L „ Er = 14 m... 8335 | 845 | 0420 | 0447 | ser I „ 33 > 15 | sudeirubra 4.995 | 5350 | 0.290 | 0315 Js M. „ .% IR 16 1: i, 4.338 4.545 | 0.280 0310 |ı867 IL „ E & 5 17 |. ofleinalis — Ti .— _ _ an. 2 18) 3.880 3.995 | 0.240 0.255 1.1866 I. „ 38 13 earabayensis _ -_ — _ E= 3 20 in — _ — _ - & = 21 | Yalisaya 7.010 7230 | 0.372 0.380. | 1861 Juni ‚38 > 22 | Yffirinalis 3.840 3.870 0.239 0.249 1866 August 37 5 31. m 3.345 3.395 0.295 0.320 | 1867 Januar r g 3 24 n 3.170 3.185 0.161 0.165 „ Juni a8 ba R 2.0 © r ‘a5 3 25 | .Calisaya 2.770 2.955 0.190 0.195 | 1866 September E P 26 |Foffleinalis 3.550 3.590 | 0.210 0.215 | .„ August Ei = Dr un 3.250 3.382 | 0.262 0.265 | 1867 April u} E 28 E, 3.080 3.316 | 0.235 0.236 | 1866 Januar BF: u Ss# ’ gr 3 29 | Calkisaya 11.150 | 11.370 0.540 0.560 | 1862 März £ &0 | „ 5.240 | 5480 | 0.430 | 0.450 | 1865 „ &s n al „ 8.360 8.650 | 0.430 0.440 | 1862 „ 5: = 32 | suirubra 9.950 | 10.270 | 0.510 0.520 | 1863 April er eo 3| „ ‚8670 | 8.900 | 0450 | 040 | „ == & 34 m 5.640 5.850 | 0.490 0.510 | 1865 November 5% 2 35 in ‚6.990 7.290 | 0.460 0.470 FR 8 36 | migrantha 8.660 8.970 | 0.370 0.380 | 1863 September E ir 37 „ 4.480 4.690 | 0.240 0.250 | 1867 März ä =. Po En 335 nehmungen in Krawang, Buitenzorg und den Preanger Regentschaften scheint zu Ausbreitung und Fortsetzung dieser Anlagen zu ermuthigen. Das Fällen von Waldungen und das Bearbeiten des Bodens beschäftigt täglich etwa 150 Arbeiter; ausser der Arbeit der festen Arbeiter wurden noch 9250 -Tage- löbne durch freie Arbeiter verdient. .Im Laufe dieses Jahres werden noch stark 300000 Pflanzen in das Freie verpflanzt werden, wozu das Terrain zur Hälfte schon bereit, liegt. Aus Niederland 'kam die Nachricht, dass die im December 1869 dort angekommene Probeerndte von etwa 460 Kilogr. China- rinde !) meisst in kleinen Parthien, als Probe gegen 2—3 fl. per Kilogr., an in- und auswärtige Fabrikanten und Chemiker ver- kauft worden ist, Mit dem Schiffe Noach I. sind den 11. Juni wieder gut 900 Kilogr. Rinde verschifit worden und mehr als 1000 Kilogr. liegen noch zur Verpackung bereit. Diese Menge nimmt täglich noch zu, da viele Pflanzungen aus den Jahren 1864-1866 inel. sich so stark entwickeln, dasss sie durch Beschneidung und Aushauen nothwendiger Weise gelichtet werden müssen. Auch ist Zustim- mung erlangt worden, um im III. Quartal aus den ältesten Pflan- zungen durch regelmässige Erndte 17—1800 Kilogr. trockne Rinde zu sammeln. Das ganze Produkt von 1870 wird aller Wahrschein- lichkeit nach gute 4000 Kilogr. trockner Rinde betragen, während für das Medicinalwesen auf Java immerhin nöch einige Hundert Kilogr. bereit gehalten werden. Die frisch geschälten Rinden verlieren dureh’s Trocknen ?/, ihres Gewichtes; gesunde, nicht zu alte Chinabäume treiben schnell wieder ‚kräftig aus, wenn sie etwa 2 Decimet. über dem Boden abgesägt werden. Das Schälen, Schneiden, Trocknen, Sortiren und Verpacken der Chinarinden ruft auf den meisten Etablissementen bereits grosse Geschäftigkeit hervor; wo solches nöthig ist werden jetzt Trocken- und Pack-Räume ‚gebaut und wird von ‘den gefällten Waldbäumen das leichteste Holz aufbewahrt, um Kasten daraus zu machen, welche später zur Versendung des Produktes dienen sollen, da nach der Ansicht der Interessenten und sachverständiger Beurtheiler auf Batavia diesen Kisten der Vorzug vor den Kaflee- säcken gegeben wird. 9) In Flors 1869 p. 543; 1870 p. 131. 336 Botanische Notizen. Indfölge: einer Anregung der Professoren de N otari s und Pe- dirin ‚wird an der im September d.. J. zu Neapel stattfinden- dep. hritimen Ausstellung auch die Meeresflora vertreten sein und zwar die Algen, welche nicht allein in wissenschaftlicher Richtung, sondern namentlich in landwirthschaftlicher, therapeu- tischer, öconomischer u. a. Beziehung von Wichtigkeit sind. So auch werden die an den Seeküsten vorkommenden Phanerogamen bei dieser Ausstellung Aufnahme finden und besonders die in technischer Beziehung wichtigen Arten berücksichtgt, denen die. aus selben zu erlangenden Producte beigegeben werden. Ferners werden 'sieh vorfinden die in den letzten zwanzig Jahren erschie- nenen iconographischen Werke über Algologie, dann Sammlungen von Algen behufs Unterricht in den Schulen u. m. a. Sr. Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. 84. A. Kerner: Novae plantarum species Tirolise ete. Decas I. Inns. bruck 1870, ö . 85. Atti del r. istit. Veneto Tom. XIH. Ser. 3..Disp. 4-6. 186970... 8. P. Kummer: Das Leben der Pflanze. Auf dem Grunde der gegen- wärtigen Wissenschaft populär dargestellt. Zerbst 1870. 87. Rabenhorst: Fungi Europaei Ser. II. Ceni. XIV. Dresden 1870, 88. —: Die Algen Europas. Decas 218—220. Dresden 1870. j 89, Sitzungsberichte d. k. b, Akad. d. Wiss. München 1810, I. Heft. 2. 3. 4. . %. J.B. Jack: Die Lebermoose Badens. Freiburg 1870. 9. Verhandlungen d. Schweizerischen naturforsch. Ge sellsch. in Solothurn 53, Jahresversammlung. Jahresbericht 1869. Solo- thurn 1870. 92. Mittheilungen 4. naturf. Gesellsch. in Bern aus d. Jahr 1869. Bern 1870. 93. Lindberg: Utredning af Skandinaviens P orell a-Former 1869. Helsingfors. 94. —: Manipulus muscorum primus 1870. u. Nya mosser 1869. 95. Memoires de l’Acad, imp. d. sc. de St. „Petersbourg. T. XV.nr. 5—8. 1870, %. Bulletin -- - - - - T. XV. nr. 1. 2, Redacteur: Dr. Herrich-Sch äffer.. Druck der F, Neubauer’schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. a FLORA, NM 22. Regensburg. Ausgegeben den 24. Oktober. A890. Inhalt. Literatur. —8.Kurz: Neueindische Pflanzen. Fortsetzung. — Botanische ‚Notizen. _ Personalnachricht. u Literatur. Die Lebermoose Badens von Jos. Jack, Apotheker in Salem. (Separatabdruck aus den Berichten der natur- forschenden Gesellschaft zu Freyburg im Breisgau 1870,) Der‘ durch mehrfache: in Rabenhorst’s „‚Hepäticae europaeae" niedergelegte Lebermeose :als. eifriger Sammler und tüchtiger Kenner der schwierigen Lebermoose rühmlichst bekannte Verfasser stellte diese Flora als einen werthvollen Beitrag zur Kenntniss der Lebensweise und geographischen Verbreitung derselben zu- sammen. . Sie ist nach Nees und Lindenberg Hepaticologie ge- ordnet und zählt die bisher im Grossherzogthum Baden auf- gefundenen Arten und deren vorzügliche Formen mit genauer. Angabe der Vorkommens-Verhältnisse unter Beifügung treffender Notizen über ihre Lebensweise auf. Es werden 108 Arten, hiemit um 64 weniger als nach Rabenhorst in Deutschland und der Schweiz vorkommen, aufgeführt, indem die alpinen grossentheils und mehrere auf wenige Standorte beschränkte Arten fehlen. Schat- ten und Feuchtigkeit sind die Hauptbedingungen ihres Vorkommens, daher sie vorzüglich Gebirgssehluchten und feuchte Wälder be- wohnen; nur wenige sind an den Thalboden oder bestimmte Gesteins- . ars ‚gebunden. Dieais kalkstätt aufgeführten Scopania aeguiloba und Freissia commutata so wie die angeblich kieselstätten Sarcoscyphus: Flora 1870. 22 338 Funkii, Alicularia scalaris, Jungermannia obtusifolia, crenulata, mi- nuta, lycopodioides u. Mastigobryum deflexum Targionio sind jedoch nur: kalk- oder kiesel-freundliche. Die Flora enthält 44 Junger- manniae, 9 Ricciae, 8 Scapaniae und je 4 Madothecae, Lophocoleae und Aneureae. In irgend einer Hinsicht merkwürdig erscheint das Vorkommen folgender Arten, als Sarcoscyphus Ehrharti v. aquatica, Jungerman- nia cordifolia, obovata, orcadensis, setiformis, sonst alpin, catenulata, Zeyheri, arenaria, Helleriana, cölaris, Harpanthus, Geocalyx, Lepi- dozia tumidula, Lejeunia minutissima, Fossombronia angulosa, Gri- maldia barbifrons, Sphaerocarpus, Riccia Bischoffii, Huebeneriaea sonst selten, Jung. Genthiana Hueb. (gracillima EB.), durch röthliche Färbüang leicht erkennbar, kommt in den Gebirgsgegenden häufiger vor als crenulata, die am Fuss der Kalkgebirge häufigen Jung. riparia und acula @ Muelleriana scheinen in der Kalkformation verbreitet zu sein; die in den Salzburger Alpen seltene inflata ist dort häufig, J. porphyroleuca, wohl eine Form von ventricosa, ist auch dort nicht selten, die in den Alpen gemeinen J. minnta und selacea kommen jedoch in Baden selten vor. Dr. Sauter. Novae plantarum species Tiroliae, Venetiae, Carnioliae, Carinthiae, Styriae et Austriae. Decas I. auct A. Kerner. Innsbruck ap. Wagner 1870. Der für die Erforschung der phanerogamischen Flora Oester- reichs unermüdet thätige Verfasser bringt hiemit: die- I. Derade neuer Arten, welche durch treffliche Diagnosen, genaue Beschrei- bungen, Angabe der Unterschiede von den nächst verwandten Arten und vergleichende Abbildungen der Unterschiede der neuen und zunächst verwandten Arten erläutert sind. Der Wichtigkeit dieser Schrift für die deutsche Flora halber erscheint ein näheres Eingehen auf die Unterschiede dieser neuen Arten gerechtfertigt. 1. Phyteuma confusa A. Kern. von den Schiefer-Alpen Steyer- ET u marks, unterscheidet sich von hemisphaericum L. durch fast stumpfe _ Deekblätter, grössere Blüthen und länglich-lanzettliche, oder keil- förmige Wurzelblätter mit 2 seitlichen Kerbzähnen. 2. Galium margarilaceum A. Kern. im Gerölle der Dolomit- alpen Südtirols, von baldense Spr. durch obovale, matte, granulirte r 388: Wurzelblätter und die: gelbliche Färbung beim Trocknen verschie- den, während @. baldense sich schwärzlich färbt. Der ‘Verf. gibt hiebei auch die: Unterschiede von helveficum Weig. uud .letzterer an, welche nicht selten verwechselt werden, nämlich dass erstere durch die ganze Frucht, die Glanzlosigkeit der Blätter, deren kallöse -Spitzen,.fast ebensträussige Cymen, grössere Früchte sich auszeichnet, so wie das G. baldense und die. neue Ärt-eine dick- wandige Oberhaut besitzen, wodurch sie gegen das Licht gehalten einen hyalinen Rand zeigen. 3. Pedicularis elongata A. Kern. auf den Kalkalpen Südtirols; von tuBerora durch an der-äusseren Fläche zarthaarige, am Rande fasıig gewimperte Blätter und kahle, doppelt schmälere Kelch- zähne verschieden. 4. Pedieularis Huteri A. Kern.'(Bastard von recutitata und tuberosa) auf Alpetwiesen des östl: Tirols; von der Tracht einer üppigen tuberosa, jedoch von selber durch sehr kurzen Schnabel der Oberlippe, geringen Umfang der Unterlippe, lanzettlich spitze Kelchzähne, grosse Stengelblätter und breitere grundständige Blätter. verschieden. Spärlich zwischen den Stammarten. 5 "Sempervivum angustifolium A. Kern. auf Hornblendeschiefer deS Oetzthals bis zur Maysgränze, von fimbriatum durch Mangel der langen fransenartigen Wimperhaare, linienförmige Rosetten- blätter, drusig gewimmperte Staubfäden und halbeyförmigen Frucht- knoten verschieden. Der Verfasser bemerkt hiebei, dass das von Lehm. und Schnittp. nach .Garten-Ex.. beschriebene fimbriatum neuerlich im Puster- und Ahrenthale in 6000 aufgefunden wurde, 6. Sempervivum rupieolum A. Kern. an Schieferfelsen Südtirols bis zur Baumgränze, von montanum L. durch breitere scharfkantige, berandete, oben fast glatte, lang gewimperte Blätter, grössere Blattrosetten und schmutzig braunrothe Blumen verschieden, 7. Saxifraga altissima A. Kern. auf. Grauwackefelsen der Voralpen Steiermarks; von Hostii Tausch. durch hohen kräftigen Wuchs, : breitere Blätter, deren gesägten Rand, entferntere Blatt- grübchen und Kerben, zugespitzte kürzere und breitere Blumen- blätter verschieden. 9. ai200n unterscheidet sich durch armblü- thige Infioreszenz, nach auf und einwärts. gebogene mit den Spitzen zusammenneigende Rosettenblätter. 8. Cotyledon. der steirischen Alpen gehört zur neuen Art. 8. Cardamine Keckis A. Kern. (Bastard von amara u. syivalica) in Wassergräben Über-Oesterreichs; von .amara durch um ‚die 22 * 340. Hälfte ‚kleinere Blütlien, kürzere Griffel und gelbe Staubbeutel verschieden. Sparsam und nur steril. ı 9, Rhamnus rarniolica A. Kern. (alpina Flor. austr.) an felsigen Gehängen und offenen Waldplätzen der Berg- und Voralpen-Wälder von Krain, Kärnthen, Südtirol und Kroatien, von alpina, die im Schweizer Jura vorkömmt, durch länglich-lanzettliche Blätter, mehrere (15-—20) Fiedernerven, reichblüthige Blüthenbüschel, grös- sere männliche Blüthen und linienförmige Blumenblätter der weiblichen verschieden. 10. Anthyllis Jacquini A. Kern. (A. montana Flor. austr.) an Kalk-felsigen Plätzen der Berge und Voralpen von Südtirol, Krain, Kroatien, und Unter-Oesterreich, von montanaL., die im Schweizer Jura und im südlichen Frankreich vorkommt, durch längere Deckblätter, kleinere Kelche und Kronen, gleichlange Kelchzähne und blass fleischrothe, purpurgeaderte Blumenblätter verschieden. Dr. Sauter, Ueber einige neue oder unvollkommen bekannte Indische Pflanzen von Sulpiz Kurz, Conservator des Herbariums zu Calcutta, (Aus dem Journal of the Asiatic Society of Bengal Vol. 39. Part. II. 1870, p. 61-91 tb. V—VIL) (Fortsetzung zu p. 333 der Flora.) p. 71. Mellaceae. 39. Mallea subscandens Teysm. Binnd. Nat. Tydsch. Ned. Ind, XXV.!) (422. 94) ist nicht vom M. Rothii (A. Juss. Me- liac. p. 70; Mem. Mus. XIX. 222), jetzt Cipadessa bacci- fera Mig. Ann. Lg. Bat. IV. 6. (1.) verschieden. — Diese Art ist hauptsächlich auf den etwas klimmenden Habitus begründet; es ist jedoch eine Thatsache, dass viele auf- rechte Arten einen kletternden u. klimmenden Charakter . annehmen, wenn sie aus einem trocknen, in ein feuchteres Klima versetzt werden, oder wenn sie in dichten feuchten Wäldern wachsen. Rt 1) Nicht XXIV wie Kurz hat. 341 40. Didymochiton Bl. (Bijdr. 177. Buth Hook. Gen. I. 333. ad 9.) ist ungenauer Weise mit Dysoxylon Bl.’) (Bijdr. 172. Bnth. Hook. 1. c. 9.) zusammengeworfen worden. Die Unterscheidungs-Merkmale sind die folgenden: Dysoxylon. Calyx parvus 4—5-dentatus; in alabastro jam apertus; pelala valvata libera; anfherae 8-10, tubo sta- mineo denticulato v. obsolete dentieulato inclusae; ovarıum 3—5-loeulare; capsula pyriformis loculicide 3—5-valvis; semina exarillata. Didymochiton. Calyx parvus 8. magnus 5—7-sepalus, sepalis . manifeste imbricatis; pelala valvata, tubo stamineo lobato v. dentato fere usque ad '/, partem adnata; capsula glo- bosa baccaeformis, loculicida; semina exarillata. Schizochiton. Calyx vulgo campanulatus, obsolete 4-, rarius 5-dentatus, in. alabastro jam apertus; peldla valvata s. imbricata, cum tubo stamineo lobata v. dentata usque ad Ya v. Y/s partem ipsorum longitudinis connata indeque tu- bulosa; ovarıum 3—4-loculare; capsula vulgo pyriformis. loenlieide 3—4 valvis; semina complete v. incomplete arilata. Hartighsea excelsa Juss. (Miq. Flor. I. ı. 538. 1.) ist ein wahres Dysoxylon; dagegen Hartighsea mollissima Jss. (Miq.l.e. 2; Dysoxylon nollissimum Bl. Mig. Ann. Lgd. Bat. IV, 18. 16,) und H. angıstifolia Mig. (Flor. Sppl. 584. 804; Aglaia angustifolia Miq. Ann. Lgd. Bat. IV. 55. 32.) sind beide keine Dysoxyla, sondern gehören wohl zu Didy- mochiton. 41. Amoora Rohituka W. A. Prdr. I. 119. (399) unterscheidet sich wahrscheinlich nicht von A. Aphanamyzxis Schlt. (8. V. VIL 1621. 2; Migq. Flor. I. n. 535. 1; Ann. Lgd. Bat- IV. 34. 1.) deren Blättchen oft auf der Unterseite kurz- weichhaarig sind; da ich jedoch nur fruchtragende Exem- plare der erstgenannten Art besitze, aber keine Blüthen, so wage ich noch nicht beide zu vereinigen. Ich beschränke die Gattung Amoora Rxb. (Bntl, Hook. Gen. I. 334. 17. Mig. Ann. Lgd. Bat. IV. 34.) auf diejenigen Arten, welche nur 3 Blumenblätter besitzen; ich kenne keine wirkliche Amoora mit 5 Blumenblättern. 1) Auch Prof. Miquel folgt in seinen Annalen (Lgd. Bat. IV, 7), welche ich erhalte, während diese Blätter unter der Presse sind, Bentham u. Hooker in ihrer Zusammenlegung beider Gattungen. 8. Kurs, >@ p. 79. Monosomä! Grifl. (not. IV. 502) ist Carapa (Xylocarpus Juss. Miq. Ann. Led. Bat. IV 62. 2.) obovata (Bl. Bijdr. 179) und Dysoxylon Championit Hook. f. Thms. in Thwait. Enum. Pi. Zeyl. ist eine nahe damit verwandte. Art und sehr wahrscheinlich die Carapa (Xylocarpus Zoll. Flor. (B. Z.) 1847. 661; Mig. Fl. In. 546. 3) carnosula Kurz, welche Miquel (Aun. ]. e. 1. Obs.) als wahrscheinlich zu Xylocarpus Granatum König gehörig betrachtet. 42. Amoora spectabilis Miq. Ann. Lgd. Bat. IV: 37 (7) ist die männliche Pflanze von Amoora ceucullata Rxb. (Mig. l. c. 8.) 43. Walsura irichostemon Mig. 1. e; 60 (4) = W.villosa W. A. Prdr. I. 120. Adnot. 44, Heynea fruticosa ‘) Teysm. B. (Nat. Tijdsch. ned. Ind. XXV. 423. 95°) ist eine gute Art und keineswegs eine Abart von H. sumatruna Mig. Ann. Lgd. Bat. IV. 60. (1. ®); diese letztere ist identisch mit Heymeu quinguejuga Rab. (Miq. 1. 61. 3) Olacineae. 45. Cansjera zizyphifolia Griff. Notul. IV. 360. t. 537. 1.— Hierzu muss als Synonym beigefügt werden: Olax? suma- trana Miq. Flor. Sppl. 342 (238). 46. Gonocaryuım gracile Mig. Flor. Sppl. 343. (240) von 1860 ist meiner Ansicht nach dieselbe Pflanze als Platea Grif- fühsiana Miers Contr. I. 97 t. 17. Prof. Miquel giebt an, erstgenannte besitze einen 2-fächerigen Fruchtknoten mit je einen Eichen; authentische Exemplare aber zeigen, dass der Fruchtknoten in der That nur einfächerig und, zu urtheilen nach den unfruchtbaren Früchten, mit zwei Eichen versehen ist. Der nicht zu gehöriger Entwicklung gekoınmene Saame hängt oben in der Fruchthöhle ge- rade unter der Spitze herab und man kann noch das Rudiment des zweiten darüber befindlichen Eichens wahr- nebmen. Für mich besteht daher kein Zweifel, dass Phle- bocalymna Griff. (Bnth. Hook. Gen. I. 353. 27 in 1863) und Gonocaryum Migq. (l. 8. e.; Butb. Hook. I. ce. 345 gen. dub.) identisch sind. N Miquel citirt. Nicht frutesgens wie Kurz schreibt, auch nicht „XXVIL. p.. 40 wie } } ! 343 @. Lobbianum Kurz = Platea Lobbiana Miers Cont. bot, I, 97 t, (Bnth. Hook. Gen. I. 353. 27.) ist eine zweite Art dieser Gattung. Hliicineae, 47. Ilex daphnephylloides Kurz (nov. spec.) Arbor magna novellis parce pubescentibus; folia oblonga s. subovato-ob- longa, petiolis cireiter pollicaribus, tenuiter acuminata, basi saepius parum inaequali-rotundata v. obtusa, integra co- riacea (4—5‘ Ing.) punctata, supra nitida, subtus glauca, transverse venosa et reticulata; flores viridescenti-albidi capitulum densum axillare pedunculatum formantes; pedi- celli breves, minute pubescentes, crassi; pedunculus (6— 12° Ing.) apice incrassatus et dense bracteatus, puberulus; calyeis lobi corollae adnati, minuti, rotundati, pubescentes et dense ciliati; pefala 5, nonnunguam 6—7, oblonga ob- tusa; stamina 10 inaequalia; antherae interiores 5 sessiles v. subsessiles et vulgo minores; exieriores 5 majores et _Slamentis inaequilongis suffultae; ovarium glabrum.; drupae ....— Sikkim Himalaya, in den Eichenwäldern von Tonglu etc. p. 73. Celastrineae., 48. Evonymus javanicus Bl. Bijdr. 1146 vermag ich nicht von E. sumatranus Mig. Flor. I. I. 589. (2) und E. bancanus Mig. Flor. Sppl. 513 (843) zu unterscheiden. 49, Hippoeratea angulala Griff. Notul. IV. 473 t. 581. 1 — scheint mir eine neue Art von Evonymus, die Griffitkü (Kurz.) genannt werden könnte. 50. Nothocnestis sumatrana Miq. Flor. Sppl. 531 (917) und Ann. Lgd. Bat. IH. (88) ist dieselbe Pflanze als Celas- trus robustus Rxb. Flor. Ind. (ed. II) I. 626; (ed I. II. 395. 11), demnach also identisch mit Kurrimia pulcherrima WU. — Da nun Roxburgh’s Name älter ist, so muss dieser Baum Kurrimia robusta (Kurz) genannt werden. Wäre es wohl möglich, dass K. paniculatsa Arn. dieselbe Pflanze wie Pyrospermum (cf. Bnth. Hook. Gen. I. 998. 20) calophyllum Miqg. (Flor. Sppl. 402. 450; Ann. Led. Bat. II. 87) sei? Die Blätter der letzteren Art gleichen ungemein denen von K. zeylanica Thwait. 51. Lophopetalum Wgbht. (Bntb. Hook. Gen. I. 362. 6.) — Es scheint, dass diese Gattung angefüllt wurde mit wahren Arten von Evonymus, so als E. grandiflorus (WM. Rxb. Fl. [ed. 1.] II. 404. 2 (1824); Wip. Rprt. 1. 530. 2.), wodurch der Gattungscharackter einigermassen unverständlich geworden; wahrscheinlich aus diesem Grunde wurde von Thwaites die neue Gattung Kokoona vorgeschlagen (Bntb. Hook. I. 362. 8), welche derselbe richtig zu den Hipprocrateaceen (Bnth. Hook. Gen. I. 369. ID), stellte. Man könnte diese Gattung in 2 natürliche Gruppen theilen, von denen die eine grosse Blüthen, und zerschlitzte oder mit Lamellen versehene Blummenblätter zeigt (LZophopetalum) ; die an- dere kleine Blüthen mit ganzen, nackten Blumenblättern. (Kokoona). HRhamneae. 52. Zizyphus Horsfieldit Mig. Flor. 1. (ı.) 643 (5) ist sicherlich nichts anderes als Z. glaber Bxb. Flor. (ed. I* II. 364. 15, ed. IL) 1. 614. 52. b.!) Zizyphus ornata Mig. Flor. I. (1.) II. 642 (4.) ist iden- tisch mit Z. calophylla WI. Rxb. Flor. ([ed. I.] IL 366. 18). p. 74. Ampelidesae. 53. Cissus hastata Mig. Flor. Sppl. 517. (859) ist dieselbe Art, wie Vitis glaberrima WM. Rxb. Flor. [ed. L] I. 467 (5). 54. Prtis pentagona Voigt Catal. Suburb Cale. 28 = (issus pentagona Rxb. Fl. (ed. II.) I. 408; diese Art findet sich sehr häufig in den Wäldern von Arracan, wo ich sie blühend sah, weshalb ich der kurzen Roxburg’schen Charakteristik die Beschreibung der Blüthen binzufüge: Flores parvi flaviduli, eymulas glabras simplices v. raro subeompositas oppositifolias formantes; pedicelli (1—1'n‘” Ing.) crassi, glabri; calyx truncatus; pelala 4 oblonga lanceolata, cueullato-acuminata (1'” fere Ing.); stamina 4; stylus breviuseulus simplex. — Es ist dies eine sehr ‚ ausgezeichnete Art mit glänzenden stumpf-5-eckigen Aes- ten, welche wohl neben V. repens W. A. (Prär. I. 125. 414) gestellt werden kann. 55. Vitis elegans Kurz Nat. Tydsch. Ned. Ind. (ubi ??) ist identisch mit V. einnamomea WII. Rxb. Flor. ([Ed. 1] H. 483, 14.). 1) Es steht hier im Originale irrthümlich „a7“. 345 Sapliudaceae: 56. Schmiedelia aporetica Krz. = Ornitrophe aporetica Rxb. Flor. (ed. II.) II. 264, — Frutieulus (2—3°) novellis pubes- centibus; folia majora, 3-foliolata, petiolo (3—5”) parce pubescente; foliola oblonga v. obovata, cuneata, lateralia subinaequalia, breviter erasseque petiolulata, breviter aca- minata (6—8” Ing.) irregulariter remote serrata, membra- nacea glabra, nervis & pubescentibus et supra dense fulvo- villosis; lores parvi Haviduli fascieulati, pedicellis brevibus graeilibus glaberrimis, bracteis longie lineari-subulatis hir- sutis sustenti; racemi robustiores simplices axillares ; fulvo- villosi, petiolis breviores ; petala obovato-cuneata emargi- ' nata, intus supra medium valde lanata; filamenta glabra v. basi lanata; ovarıum villosum; drupae abortu vulgo so- litariae, raro. geminae, pisi majoris magnitudine, globosae ininiatae, lucidae. — Sehr häufig in den Wäldern der nie- ‘deren Hügel von Arracan auf Sandstein bis zu einer Meereshöhe von 1200°. — Unter den mit 3 Blättchen ver- ‚sehenen Arten mit weichwolliger Spindel ist diese Art | leicht durch die langen linienförmig-pfriemlichen Deck- = blätter zu unterscheiden. Sabiaceae, 57. Sabia? floribunda Mig. Flor. Sppl. 521 (875) ist derselbe Baum wie Meliosma simplicifolia Endl. (Mig. Fler. I. ı 613. 1). p. 75. Anacardiaceae. 58. Mangifera sylvatica Rxb. Flor. (ed. IL.) I. 644. — Prof. Miquel hat (Flor. I. ı1. 628. 1) diese Art unrichtig mit M. indica L. verbunden, von welcher sie sich sofort durch die sehr verschiedenen weissen Blüthen, die Scheibe und die zugespitzten Früchte unterscheidet. 59. Mangifera Horsfieldii Mig. Flor. I. ı1. 632. (8) ist nichts anders, als M. foetida Lour. (Migq. ]. c. 7.). 60. Semecarpus acuminatus Kurz. (nov. spec.), Arbor glaber- rima; folia cuneato-obovata s. cuneato-oblonga, basi an- gustata, obtusa, acuminata (6—12“ Ing.), petiolis glabris (1— 2’) acuminata, integra, subehartacea, utringue glabra, 'subtas glauca, nervis tenuibus sed acute prominentibus nee R46 PIE Sulahen : 0 2 SEE Ente 22 /Erz u -E En Fan; venulisque laxis et conspicuis retieulata; flores parvi pe- dicellis (1—2° Ing.) graeilibus glabris, racemulosi, pani- -culam terminalem, ramosam gracilem et glaberrimum, quam - folia breviorem formantes; calyeis dentes lati acuti; pelala (1° exced.) oblongo-lanceolata acuminata; discus fulvo- s. flavescenti-hispidus; ovarium glaberrimum; nux oblique oblonga, latior quam alta, podocarpo carnoso ejusdem magnitudinis miniato suffulta. — Sehr häufig in den Wäldern von Arracan auf Sandstein, bis zu einer Meereshöhe von 1000’; so auch in Chittagong. 61. Swintonia Griffithii = Swintonia sp. Griff. Duchart. Rev. II. 330; Wip. Ann. I. 200 (1); Astropelalum sp. 2. Griff. Notul. IV. 412. Diese Art ist von Astropelalum sp. 1. Grf. 1. ec. 411. IH. t. 565. f. 2 b—-d sehr verschieden. Die Blätter sind gleichförmig grün u. glänzend, die Blüthen- stielchen 3—5‘ lang, die Blumenblätter etwa 2” lang, während letztere, welche mit S. Schwenckit T. B. Cat. hrt. Bog. 230 unten blaugrüne, matte Blätter hat, und nur Ya—1" lange Blüthenstielchen, sowie kaum 1 lange Blumenblätter. — Cf. Bnth. Hook. Gen. I. 421. 14. 62. Robergia hirsuta Rxb. Flor. (ed. II) I. 455, in 1832, is = Phlebochitom extensum WU. (Wlp. Rprt. V. 416. 1) 'Irns: Med. Phys. Soc. Calc. (1834) VII. 2. 231 u. ist nun zu Tapiria hirsuta (Kurz) gezogen worden. (cf. A. Iss. Gen. in 1789. Bnth. Hook. Gen. I. 423. 20.) Connaraceae, 63. Connarus monocarpus W. A. Prär. I. 143 (468.) nec Linn. ist kein Connarus, denn er hat einen sitzenden Fruchtbalg und glatte Rispen und wird höchst wahrscheinlich dieselbe Pflanze sein, als Rourea santaloides (W. A. Prdr. I. 144. £70). p. 76. 64. Rourea dasyphylla Mig. Flor. Sppl. 528 (910) ist synonym mit Cnestis platantha Griff. Notul. IV. 434, wozu auch Ü. ignea und foliosa Plnch. Cuestis flammea (durch Druckfehler flaminea) Griff. 1. c. 433 nl. t. 608°) £. 2. scheint der fruchttragende Zustand von Un. platantha Griff. zu sein. Was ist Cuestis ramiflora Griff. 1. e. 432 von Mergui? Von B - . - ‘. . obiger Art unterscheidet sie sich dadurch, dass sie einen 1) tb, 608 ist eine Capparis, obiges Citat ist also wohl ein Druckfehler. | 347 niedrigen Strauch bildet und dass die Blättchen- spitz sind und abwechselnd sitzen. 65. Connarus Diepenhorstii Miq. Flor. Sppl. 529 (911) — x Taeniochlaena Diepenhorstii (Kurz) und Fourea acutipetala Mig. 1. c. 528 (908) = T'aeniochlaena acutipetala (Kurz); — beide Arten unterscheiden sich sehr von 7. Griffithii (Hook. ef. Bnth. Hook. Gen I. 433. 10). 66. Troostwyckia singularis Miq. Flor. Suppl. 531. (918); hiezu bringe ich als Synonym Hemiandrina borneensis Hook. f. Linn. Trans XXI. 171 t. 28. (Both. Hook. Gen. I. 432. 3. sub: Agelaea Solnd.). Beide sind sicherlich die- selbe Pflanze und nicht allein nahe Verwandte, wie Prof. Miquel Ann. Lgd. Bat. III. 88 annahm. Lythrarieae. 67. Ammannia (Rotala) dentelloides Kurz (nov. sp.). Herbulae habitu Dentellae repentis (Fıst.), virides prostratae (2—4” alt.), glabrae; folia opposita obovato-linearia s. linearia, basin versus attenuata, brevi-petiolata (3—4’“ Ing.), obtusa ; flores solitarii sessiles; caly& fructifer (1'/s‘ fere) viridis 5-costatus, 5-fidus, laciniis lanceolatis acuminatis sparse eiliolatis; petala minuta albida v. parum cyanescentia eroso- Ciliata?; capsulae inelusae. — Häufig in Nord Bengalen wie in Purneah, Krssen-Gunge, Titalaya bis zum Sikkim Terai in ausgetrockneten Teichen und Reisfel- dern, kurz nach dem Regen, — ebenso in Behar und Arracan im Kolodyne Thal, Akyab etc. — Im Habi- tus gleicht diese der Ammania pygmaea Kurz, welche ich im Ueberfluss von Caleutta an bis zum Fusse des Himalaya fand, so wie auf den Rajmehal-Hügeln und in Pegu. Der purpurrothe sehr verschieden gebildete Kelch und die gewöhnlich röthlichen Stengel und Blätter der . A. pygmaea unterscheidet diese leicht-von A. dentelloides Kurz. Begoniaceae, 68. Begonia malabarica Rxb. Flor. (ed. II) IH. 648 und sa. gasparea,(?) aligocarpa DU, Brär, XV. 1. 276. (19) sind enden eine und diöselbe PHanze, wesshalb der Name Begonia „Rozburghii DC. |. c. 398 (351) der geeigneste für sie sein wird, 348 p. 77. Ficeideae. 69. Tryphera prostrata Bl. Bydr. 549. DC. Pradr. XII. n. 424 ist Mollugo Glinus A. Rich, Flor. Abyss. I. 48 (Wif. Ann. IL. 665. 2.). Arallaceae, 70. Brassaiopsis (Bnth. Hook. Gen.1. 945. 32) palmata Kurz = Panax palmatum Rxb. Flor. (ed. Il.) I. 74. — (ef. Mig. ‘Ann, Lgd. Bat.I. 17. 2. Kalopanax sumatranum Migq. adnot. et Bnth. Hook. Gen. I. 938. 12. et 945. 32). — Diese Art hielt Dr. Seemann für B. Hainla (Panax DC. Prär. IV. 253. 6.); letztere hat aber ganz verschiedene Blätter und die jugend- lieben Pflanzentheile etc. sind mit weisslichen Filz bedeckt, während dieser bei B. palmata von einer rostigen Farbe ist. Das Eiweiss ist entschieden gleiehförmig und nicht zernagt (ruminatum); die Früchte enthalten gewöhnlich nur einen, seltener 2 pergamentartige Saamen. Caprifoliaceae, 71. Lonicera 4Leycesteria) gracilis Kurz (nov. sp.). Glaber- rima, subscandens, ramis gracilibus, teretibus; folia ovato- lanceolata v. oblongo-lanceolata (3—4” Ing.) acuminatissima, membranacea, remote denticulata v. subintegerrima, subtus glauca; spicae breves axillares solitariae gracillimae; flores distichi, virescenti-albidi, sessiles, in axillis bracteolarum solitarii ; dracteolae oblongo-lanceolatae acuminatae, glaber- rimae, ovario multo breviores; corolla infundibuliformis (67° Ing.); baccae glabrae, longitudinaliter suleato-stri- atae. — Sikkim Himalaya in den subtropischen Wäl- dern des Bunno Thales nach Phalloot zu nicht selten. Anfangs glaubte ich diese Art mit L. glawcophylla Hook. f. Thms. vergleichen zu dürfen, jedoch, nach der Beschrei- bung zu urt!- --T, Personalnachrichten, Den 1. Oct. wurde zu Thalweil am Züricher See der bündner’- sche Oberförster Karl Emmermann, deutscher Flüchtling aus Rheinpreussen, begraben. Er hat sich wesentliche Verdienste um die Naturgeschiehte a. Forstkultur Graubündens erworben. 'Zahl- reiche Nummern in Hepps Flechten Europas wurden von ihm gesammelt. Stizenberger. Professor M. Willkomm in Dorpat ist als Professor der Botanik an die reorganisirte Forst-Akademie zu Mariabrunn bei Wien berufen worden und hat, dem Vernehmen nach, den Ruf, angenommen. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubanerschen Büch-, druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. = { MW 23. Regenskurg. Ausgegeben den 31. Oktober. 1810. Inhalt. E. Warming: Weber die wichtigsten Erscheinungen in der dänischen botanischen Literatur. — S. Kurz:. Neue indische ‚Pflanzen... Fort- setzung. — Literatur. — Botanische Notizen. — Anzeige. _ 'Verzeichniss der für ‚die ‚Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft eingegangenen Beiträge, Vebersie h t über die‘ wichtigsten Erscheinungen in der dänischen botani- schen Literatur. Von Eug. Warming. (Fortsetzung, siehe Flora 1870, pag. 113) . V. „Videnskabelige Meddelelser fra den Naturhisto- riske Forening i Kjöbenhavn“,. 1868, enthält: A.S8.Oersted, Den tilbageskridende Metamorfose som normal Udviklingsgang, närmest med Hensyn til Tydningen of Gymnospermernes Blomster. (Die rück- schreitende Metamorphose als normaler Entwickelungsgang, be- sonders mit Rücksicht auf die Deutung der Blüthen der- Gym- nospermen),. Mit 1 Kupfertafel und 49 eingedruckten Holz- schnitten. Der Verfasser beginnt seine Abhandlung mit der Bemerkung, dass, wäbrend die.bahnbrechenden Untersuchungen Hofmeisters über die Gymnospermen die Deutung des Eies sicher stellten und dadurch den Uebergang auf das Gebiet der Sporenpflanzen ver- mittelten, hiergegen. zwischen den Botanikern noch bedeutende Uneinigkeit herrsche rücksichtlich der Deutung der Blüthen, in- Flora 1870. 23 354 dem Einige Blüthen nennen, was Andere als Blüthenstand auf- fassen, Kinige Deckblatt was Andere als Fruchtblatt betrachten u. 8. W. Oersted hat sich die Aufgabe gestellt zu zeigen, dass der Grund hiervon darin liegt, dass man nicht erkannt hat, wie die . Metamorphose bei den Gymnospermen durchgehends einen anderen Charakter habe als bei den Angiospesmen. Dieser Charakter aber sei im Ganzen der einer rückschreitenden Metamorphose. Der Gang seiner Beweisführung ist kürzlich folgender: — Man muss von den weiblichen Blüthen der Gymnospermen den Ausgangpunkt wählen, da dieselben sich leichter in Einklang mit denen der niederen Apetälen (Betulacae Myricaceae) bringen lassen. Wenn auf diese Weise festgestellt ist, was einem Deck- blatte und was einer Blüthe entspricht, führt sowohl die verglei- chende Morphologie als die Betrachtung von Missbildungen zu der Ueberzeugung, dass es in den männlichen Blüthen der Coni- feren und in den männlichen und weiblichen Blüthen der Cycadeen die Deckblätter sind, welche Staubbeutel und Eier tragen, oder dass es Blätter von einer niedrigeren Metamorphosenstufe sind, welche hier die.Rolle der Sexualorgane übernehmen. In so weit es Sich also beweisen lässt, dass die Reproductionsorgane bei den Gymnospermen morphologisch Deckblätter sind, haben wir hier Ge- bilde sui generis. Da es ferner feststeht, dass die den Staubbeuteln und dem nackten Bikern entsprechenden Organe (die Sporangien) der Farrnkräuter zu einer noch niedrigeren Blattformation (der Laub- blätter) hinabgerückt sind, so bilden also die Gymnospermen und unter diesen besonders die Cycadeen in dieser wie inso mancher anderen Hinsicht ein Uebergangsglied zwischen den Gefässsporen- pflanzen und. den Apetalen, wie wir nach der stufenweisen Ent- wickelung im Pflanzenreiche a priori erwarten müssten. Da die Schlussfolge Oersteds besonders auf zwei Voraus- setzungen gebaut ist: 1) dass diejenige Deutung der weiblichen Blüthen der Coniferen, die er in einer früheren Arbeit aufgestellt hat, die richtigste ist, und 2) dass die Deckblätter als eine selbst- ständige Blattformation aufzufassen sind, so gehen seine ersten Bestrebungen darauf aus, diese zwei Voraussetzungen zu begrün- den, was er in den bisher erschienenen zwei ersten Abschnitten seiner Abhandlung versucht. Im ersten Abschnitte, der zum Titel hat: Ueber die in der neuesten Zeit von Sachs und Eichler gegebene Deutung der Blüthen der Gymnospermen, suebt er zU St :885 ‘zeigen, welche Deutung der weiblichen Blüthe der-Coniferen er in Uebereinstimmung mit seinen früheren Untersuchungen festhalten muss, und er untersucht daher näher die von diesen. beiden Bo- tanikern aufgestellten, von den seinigen abweichenden Meinun- gen; Er erwähnt zuerst in Kürze seine in „Videnskabelige Med- delelser‘‘ 1864 entwickelten Ansichten. Sie sind ‚folgende: Die Eier sind nackt; bei den Abietineen ist die weibliche Blüthe ein offenes Früchtblatt, eigentlich ein sehr verkürzter Zweig mit zwei Blättern, die den Knospenvorblätiern entsprechen; bei den Cupres- sineen fehlen die Fruchtblätter, und die Blüthen sind nur’ durch ‚nackte axilläre Eier repräsentirt. Die Zapfensehuppen entsprechen ‘den äussern oder den Deckschuppen der Abietineen. Danach kritisirt er die von Sachs (Lehrbuch, 8. 425) gege- ‘bene Darstellung. Die Eier der Cupressineen sind nicht „schein- bar“ axillär; junge Blüthenstände von ÜUryptomeria Japoniea (die abgebildet sind) zeigen diess genügend. Auch haben die Unter- suchungen von Schacht, Baillon und Eichler es: bewiesen. Es ist ferner eine unrichtige Voraussetzung von Sachs, dass die Blattnatur der Eier schon bewiesen sei; im Gegentheil haben die meisten. neueren Untersuchungen (z. B. von Caspary) zu der-Anschauung geführt, dass das Ei die morphologische Bedeu- tung einer Knospe habe. — Und dieses -wird durch die Cu- pressineen und Taxus noch vollständiger bestätigt. Bei- Zazus ist die weibliche Blüthe wirklich terminal, und .der Schluss, dass sie möglicherweise nur scheinbar terminal sein könnte und „dem nächsten Blatte angehören,“ weil man „zuweilen auch seitliche, aber kleinere Samenknospen findet“ ist ein sehr son- derbarer. — Sachs deutet den Zapfen der Abietineen -als eine einfache Blüthe, und die samentragende Schuppe als eine Placenta, die „eine Protuberanz des sogenannten Deckblattes“ sei. Oersted bezieht sich hier sowohl auf seine eigenen Darstellungen der Ent- wickelungsgeschichte, als auch auf die besonders von Schacht gegebenen, und beschreibt vollständig einige Missbildungen von Picea alba und nigra, die denen von Mohl erwähnten (Verm. Schriften) ähnlich sind, und die durch eine hübsch ausgeführte Kupfertafel näher erklärt:werden. Aus denselben ergiebt sich, dass die Stanbblätter der männlichen Kätzchen umgebildete Deckblätter sind, und dass die „Fruchtblätter“ den. zwei Knospenkeimblättern eines axillären Zweiges entsprechen. Ueber die Stellungsverkältnisse der Blüthenstände bei den Gynnospermen hat Sachs verschiedene minder genaue Angaben. 23* 356 Es ist ihm noch zweifelhaft, ob die männliche Blüthe von Cycas sich auf dieselbe Weise verhält, wie die weibliche, obgleich schon Rhede (Hort. malab.) das richtige Verhältniss angiebt, und man in mehreren der europäischen Gärten hinreichend Gelegenheit hat, die blühende männliche Pflanze zu beobachten. — Es ist ferner unrichtig, wenn Sachs angiebt, dass sowohl die Zapfen, als die männlichen Kätzchen bei der Edeltanne auf der Unterfläche der Zweige sitzen. Es findet sich hier ein auffallender Unterschied in der Stellung der Zapfen und der männlichen Kätzchen, (der „Staubblattstände‘“ Oersteds), der der Aufmerksamkeit Sachs's entgangen ist. Die Zapfen entwickeln sich nämlich aus grossen Knospen, gewöhnlich zwei beisammen und sitzen immer an der ‚Oberseite des Sprosses; während die ‘“Staubblattstände“ von vielen kleinen Knospen in dem ganzen Umkreise des Jahrestriebes ent- wickelt werden. Es ist ferner unrichtig zu sagen, „die Blütben von Pinus treten an der Stelle der kleinen Laubzweige in den Achseln der Niederblätter fortwachsender Holztriebe auf; es sind vielmehr nur die männlichen Kätzchen, die diese Stellung haben, und aus kleinen Knospen hervorspriessen, die sich gleich jenen kleinen Laubzweigen, (die (Oersted „Zwergzweige“ be- nannt hat), im selbigen Jahre entwickeln, in dem sie angelegt wurden. Die weiblichen Zapfen dagegen werden immer in grossen Knospen angelegt, welche an der Spitze des Jahrestriebes an Stelle der eigentlichen grossen Laubzweige des Kiefer sitzen. — Während die männlichen und weiblichen Inflorescenzen bei Abies und Pinus verschiedene Stellung haben, haben sie bei Picea die gleiche; sie werden in Knospen entwickelt, die in Form und Stel- lung übereinstimmen. Die richtige Auffassung der Relation der weiblichen Zapfen und männlichen Kätzchen zu vegetativen Sprossen verschiedener morphologischer Natur, bekommt bei den Coniferen eine besondere Bedeutung dadurch, dass dieselbe Ausdruck eines Verhältnisses ist, das sich schon bei den Apefalen (Quercus, Fagus, Juglans) geltend macht, aber bei C’ycas unter der am meisten abweichen- den Form auftritt. Was die weiblichen Blüthen der Coniferen anbelangt, so ist Derstedmit Eichler in fast allen Punkten in Uebereinstimmung; nur meint er, indem er sich auf Untersuchungen über die Ent- wickelung der Zapfen bei Pinus montana stützt, dass die Eier der Abietineen von den Zapfenschuppen ihren Ursprung haben, dass diese also Fruchtblätter sind, während sie Eichler als 357 Knospen (Blüthen) betrachtet, welehe in den Achseln von zwei Deckblätter zum Vorschein kommen. Die zweite Abtheilung der Abhandlung heisst; „Ueber die morphologischen Verhältnisse der Decekblätter“ und hat besonders die Aufgabe zu zeigen, dass die Deckblätter eine eigene selbstständige Blattformation bilden; der Verf. gesteht, dass dieses zwar allgemein anerkannt ist, hält es aber für noth- wendig die Frage ausführlicher zu behandeln, theils weil die Ent- wickelungsgeschichte früher nicht besonders in Betrachtung ge- nommen worden ist, theils weil in der dänischen botanischen Li- teratur ein Versuch gemacht wurde (Dr. Heiberg. Bot. Tidssk. II. S. 89), eine andere Anschauung geltend zu machen. Oersted betrachtet daher erst die Stellung und den Platz, welchen die Hochblätter in Bezug auf die übrigen Blattformationen einnehmen; dann die Morphologie derselben. Unter denjenigen Pflanzen, denen Deckblätter fehlen; wird Bryonia angeführt, von weleher die Entwickelungsgeschichte des Blüthenstandes zum er- stenmale durch eine Figur dargesteltt wird. Oersted meint, dass die Blüthen hier durch Theilung der Achsenspitze gebildet werden. — Danach geht er dazu über, durch Betrachtung der Entwickelungsgeschichte des Blattes, das Verhältniss der Deck- blätter zum gewöhnlichen Laubblatte näher festzustellen. Als Beispiele werden Entwickelungsgeschichten von folgenden Blättern gegeben: Malva sylvestris, Passiflora racemosa, Witis riparia, Populus candicans, Fuchsia globosa, Nasturtium Armoracia, Ribes multiflorum, Oxalis tetraphylla, Foeniculum officinale, Arundo Donax, Polygonum Bistorta, Juglans nigra und Syringa vulgaris, die alle durch Holzschnitte näher erklärt und deutlich gemacht werden, Die Entwickelung des Blattes theilt sich in drei oft scharf geschiedene Stadien: das Primordialstadium, das Niederblattsta- dium und das Laub- oder Oberblatt-Stadium, die näher bespro- chen werden. Einige mehr abweichende Verhältnisse werden auch erwähnt und abgebildet, wie z. B. die rückschreitende Metamor- phose bei Lathyrus Aphaca; das eigenthümliche Verhältniss zwi- schen dem Niederblattheil und dem Öberblattheil einer kleinen Gruppe von Alchemilla-Arten, wozu A. gakoides unter anderen gehört, und bei welchen die Achselblätter wie bei den Siellaten ganz laubblattähnlich sind; ferner die Rolle, welche die Achselblätter von Uytisus Weldeni spielen, wo sie als Schutzdecken der Knospen dienen; die merkwürdige Dauerhaftigkeit nnd Ausbildung der Achselblätter von Acacia cornigera U. S. W. 358. Oersted giebt auch eine Uebersicht über die wichtigsten früheren Untersuchungen über Blattentwiekelung (Schleiden, Nä- geli, Tr&cul, Eichler, Wretschko). Gegen die von Eichler aufge- stellte Eintheilung in. acht Haupttypen, macht er die Einwendung, dass nicht alle die zu Grunde gelegten Eigenheiten den selbigen Werth haben; er findet es richtiger den divergenten, conver- genten, ternirenden und cyelischen Typus des erwähnten Botani- kers unter den basipetalen, und den parallelen unter den basi- fugalen Typus zu stellen, dergestalt, dass nur drei Haupttypen aufgestellt werden: der basifugale, basipetale und simultane, Dureh die Entwiekelungsgeschichte lernen wir, dass ein Pa- rallelismus sich zwischen den drei Entwickelungsstadien des Laubblattes und den verschiedenen Formationen des vegetativen Sprosses deutlich ausspricht, auf die Weise dass die Niederblätter dem Primordialstadium und Niederblattstadium und die Laubblätter dem Oberblattstadium entsprechen. — In Uebereinstimmung hier- mit finden wir die Knospenschuppen auf sehr verschiedene Weisen ausgebildet (tegmenta stipülacea, fuleracea , vaginacea, ochre- acea, laminacea, petiolacea);. oder ebenso viele, als Typen von Niederblattgebilden existiren. ‘Nun aber entsprechen die Deck- blätter mit Rücksicht auf ‘das Entwickelungsstadium, vollständig (den Niederblättern,, und der bei verschiedenen Familien oder Gattungen vorherrschende Typus von Niederblättern wiederholt sich in nur wenig veränderten Gestalt bei den Hoch- oder Deck- blättern. Daher können auch diese in bracteae stipulaceae, fulera- ceae, vaginaceae u. s. w. eingetheilt werden. Diese sechs verschiedene Typen von Deckblättern werden vom Verf. ausführlich besprochen und durch viele Beispiele und Fi- guren erklärt. So werden die Deckblätter von Geranium silvaticum, Humulus Lupulus, Alnus cordifolia, Crataegus punctata, Hoteia Japonica, Coix Lacryma und Rhododendron maximum abgebildet. Oersted versucht in einer längeren Entwicklung bestimmter die Natur der sogenannten „Vorblätter‘ („bracteolae“) festzustellen. Durch die Entwickelungsgeschichte von Schaueria calotricha zeigt er, wie man oft einer Blüthe drei Deekblätter zugetheilt hat, die nur ein Deckblatt, aber zwei Vorblätter besitzt. Man hat gewöhn- lich die Bezeichnungen „Vorblätter“‘ und „bracteolae‘‘ promiseue gebraucht, und zugleich die Vorblätter in weiterem Verstande 8€- nommen, als alle ersten Blätter eines jeden Sprusses. Oersted meint, man müsse diese Benennung den ersten Blättern des Blü- thensprosses reserviren, und das wesentlichste Merkmal zwischen 399. den eigentlichen Deckblättern und den Vorblättern darin: setzen, dass jene die Stützblätter einer Blüthe oder eines Blüthenstandes, diese dagegen als der knospenlose Blüthenachse angehörend keine solche Stützblätter sein können. Dies wird durch Beispiele näher erklärt. Zu den Vorblättern wird der Aussenkelch bei den Malvaceen gezogen, während die mit dem gleichen Namen be- zeichnete Bildung der Rosaceen Nebenblätter sind. Bei Comp- tonia wird gezeigt, dass wie diese Gattung sich durch .die An- wesenheit von Nebenblättern von Myrica unterscheidet, so findet sich auch ein entsprechender Unterschied zwischen den Vorblät- tern der beiden Gattungen. In einigen gehemmten Blüthenständen ist es sehr schwer die Grenze zwischen Deckblättern und Vorblättern zu ziehen. Oer- sted giebt hiebei seine Ansichten über mehrere solche, besonders von Carex, den Gramineen, Platycaria, Empetrum, Alnus und Euphorbia. — Endlich wird noch ein Parallesismus zwischen Deckblättern und Vorblättern rücksichtlich des morphologischen Verhaltens erwähnt. Ref. muss gestehen, dass er diese Unter- scheidung von Deckblättern und Vorblättern nicht ganz billigen kann. — Diese 100 Seiten starke Abhandlung von Prof. Oersted enthält eine zu grosse Menge von Details, als dass hier mehr als Andeutungen der Hauptpunkte gegeben werden können; für die Einzelheiten muss man zum dänischen Texte rekurriren. Der letzte Abschnitt der Abhandlung ist eigentlich als das über die Hochblätter handelnde Kapitel eines umfassenden Lehrbuches der Morphologie zu betrachten. VI. Videnskabelige Meddelelser fra den Naäturhisto- riske Forening i Kjöbenhavn, for Aaret, 1869. Mit diesem Jahrgange beginnen diese „Mittheilungen“ ein neues Decennium, und zwar das dritte, indem der erste Band 1849 herausgegeben wurde. In den ersten 20 Jahrgängen, über welche mit dem Jahrgange 1868 ein Inhaltsverzeichniss ausgegeben wurde, sind viele nicht unwichtige botanische Abhandlungen publicirt worden, und hoffentlich wird dies auch in der Zukunft der Fall sein. Von Botanik enthält der Jahrgang 1869 folgendes: SymbolaeadfloramBrasiliae centralis cognoscen- dam, edit Eug. Warming, Partieulae IN—V, in denen folgende Familien bearbeitet sind. 360. Loganiaceae und Gentianaceae von Dr. Aug. Progel, mit Beschreibung von: folgenden neuen Arten: sSirychnos bicolor und vertita, und eine Varietät von Sir. Brasiliensis. -Labiatae nnd Scrophularineae von Prof. J. A. Schmidt. Filices von J. G. Baker. Apocynaceae von Dr. Joh. Müller Arg., mit folgenden neuen Arten: Plumeria Warmingii, Aspidosperma pallidiflorum, A. War- mingii, A. Lagoense, A. venosum, A. argenteum, A. leucomelanum, Tabernamontana accedens, T. Warmingiüi; Forsteronia Lagoensis; Haemadictyon Lagoense, H. Warmingii. . Cyperaceae von Böckeler; darin folgende neue Arten: . Cywerus Glaziovianus, CO. Warmingii; Heleocharis leucocarpa; H. chrysocarpa; Scirpus Warmingii, 8. sphaerocephalus, S. rufes- cens, 8. subquadrifloris, 8. sphacrolepis; Rhynchospora Warmingü, R. auriculata, R. crassipes, R. Lundii, R. testacea; Seleria La- goensis, 8. Warmingiana, 8. acanthocarpa; Carex setieulmis, C. polysticha. — Endlich Desmidiaceae Brasilienses, von Dr. Otto Nordstedt, mit 3 Kupfertafeln, enthaltend ein Verzeichniss von 110 Arten Desmidiaceen, von denen bisher nur eine einzige als in Brasilien vorkommend aufgezeichnet war. Von diesen 110 Arten kommen 63 in Europa vor, 42 in Nord-Amerika. 45 Arten und einige Va- rietäten waren bisher unbeschrieben. VI. „Botanisk Tidsskrift“ Bd. II. 1869. Enthält: En R. Pedersen: Opfatte de nyere Morphologer Be- grebet Däkblad paa samme Maade som Dr. Heiberg? (Ist die Auffassung der neueren Morphologen vom Begriff Deck- blatt dieselbe wie die des Dr. Heibergs?) — S. 6. Ein polemischer Artikel, dessen Aufgabe ist, darzuthun, dass der von Heiberg aufgestellte Satz: „Deckblatt ist jedes Blatt, das eine Blüthe deckt," und in Folge welcher es keine sterile Deck- blätter geben kann, unriehtig ist; dass das Deckblatt im Gegen- theil als ein Glied in der ganzen Reihe von Blattformationen “ aufzufassen ist (efr. die oben referirte Abhandlung Oersteds.) „Bryologiske Bidrag“ af M. T. Lange. $. 17. Floristi- sche Beiträge zur Moosfiora Dänemarks. Näher besprochen wird unter anderen eine in der Flora Danica beschriebene neue Art Barbula Danica M. T. Lange, ferner Bryum calophyllum R, Br. | j | var. nov. Jensenii, Brachythecium rutabulum var. rivularıs, Hyp- num filicinum var. sazicola, H. cordifolium var. fontinaloides Joh. Lange, H. Schreberi var. erassa. — Eug. Warming: „Nogle Bemärkuinger om Scopolia atropoides og andre Solaneer,“ (Einige Bemerkungen über Scopolia atropoides und andere Solaneen), $. 39. Mit zwei Tafeln. Enthält eine detaillirte Untersuchung der Verzweigungsweise dieser Pflanze; dieselbe stimmt mit der anderer Solaneen über- ein, indem die 1—3 obersten Stengelblätter sympodiale Zweige stützen, derer einzelne Sprosse zwei laubblattartige Vorblätter haben, mit Förderung aus dem obersten und gleichzeitiger Ver- schiebung, so dass dieses Vorblatt an die Seite des ersten Vor- blatts des nächsten Sprosses zu stehen kommt, Daneben wird die Entwickelungsgesehichte. der ‚Blüthe gegeben. ‚Das erste Kelch- blatt wendet sich schräg nach vorn dem Stützblatte und ersten Vorblatte zu; die Kelchblätter werden nach 3, angelegt; die Kron- blätter simultan, doch dass die dem ersten Kelchblatte zugekehrte Seite bisweilen die geförderte ist, was ebenso mit dem Staubblatt- kreise der Fall sein kann. Die- beiden Fruchtblätter stehen in der durch das erste Kelchblatt gelegte Mediane. Verschiebungen :oder Verwachsungen des Stützblattes mit seinem Achselsprosse werden ferner erwähnt bei den Cordiaceen, u. v. a. Verschiebung vom Achselknospe auf die Mutterachse herauf bei Zostera ma- rina, Cuphea u. 8. W. Joh. Lange: Oversigt over de i Aarene 1867—68 i Danmark iagttagne sjeldne eller for den danske Flora nye Arter. (Uebersicht über die in Dänemark in den Jahren 1867—68 beobachteten seltneren oder für die Flora neuen Arten) S. 67-126. Wesentlich nur floristische Data mit eingestreueten systemati- schen Bermerkungen z. B. über Lolium multiflorum Lam., Poa costata Sehum., Carex vulpina f, nemorosa (Rebent.) Rchb., Juncus lam- procarpus $, macrocephalus Doell, Zanichellia macrostemon Gay, Polygonum Hydropiper L. ß, pauciflorum Lge., P. Raji Bab., Lappa major 9, subtomentosa Lge., Hieracium integrifolium Lge., Plantago major und intermedia, Statice Behen Drej., Sedum purpureum (L.), Le- pigomum neglectum Kindl., Arenaria serpyllifolia var. leptoclados (Guss), Cerastium strigosum Fr., Medicago falcato-sutiva Rehb. — Unter allen in den letzten Jahren in Dänemark neu gefundenen Pflanzen ist Anemone apennina L. unzweifelhaft die interessanteste, -Die letzte Abhandlung, die auch separat im Buchhandel er- schien, ist die von Branth und Rostrup ausgegebene Bearbei- tung der dänischen Lichenen: „Lichenes Daniae eller Danmarks Laver,“ mit 2 Kupfertafeln, welche Grundrisse der verschiedenen Sporenformen geben. Die morphologischen und chemischen Verhältnisse der Lichenen werden genau beschrieben und die Kunstausdrücke dem Anfänger erklärt; danach folgt eine Aufzählung der in Dänemark bisher gefundenen 202 Species (nach der Begränzung Koerbers wenigstens 310 und nach Nylander 255) mit dänisch geschriebenen Diagnosen. Die chemischen Re- actionen sind überall angegeben, wo sie von Bedeutung sind. Ueber einige neue oder unvollkommen bekannte Indische Pflanzen von Sulpiz Kurz. (Fortsetzung zu p. 349 der Flora.) p. 78. Acanthaceae. 73. Nelsonia tomentosa A. Dir. (Spee. 1. 419. 6). — Verschiedene Autoren haben dieser Art verschiedene Namen gegeben. - Bentham (DC. Pradr. X1. 65. 1) adaptirt Robert Brown’s N. campestris (= N. canescens Ness. DC. 1. c. 67. 5. ß); allein N. origanoides R. S. (S. V. I. 173. 2. A. Dir. Sp- l. ce. 7) = Justicia origanoides Vhl. sowie Justia nummt- lariaefolia Vhl. (Nelsonia nummulariaefolia R. 8. 1. c. 3; A. Dir. 1. e. 417. 3) sind beide viel ältere Datuns ') und da der erste Name verhältnissmässig der geeignetere ist, 8o kann man ihn wohl mit Nutzen anwenden. Es giebt noch mehrere solcher Arten, bei welchen den ältesten Namen die Priorität vor den neuerdings eingeführten Namen zukommt; ich will jetzt nur folgende aus Dr. T. Anderson’ Liste Indischer Acanthaceen anführen: Ebermaiera argentea Nees (DC. Prär. XI. 76. 18) ist dieselbe wie E. lanceolata Hsskl. (l. c. 20.), zu welcher auch noch E. trichocephala Migq. Flor. H. 774. 11.) gehört. *) Ebermaiera velutina Nees. (DC. 1. c. 76. 20.) ist .E. incana Hsskl. (l. c. 19). 1) Vorausgesetzt, dass alle diese Arten zu einer einzigen zusammengezogen werden sollen, c.H 2) Dennoch muss Ebermayera argentea Nees erdalten bleiben da Stauro- 9yneargentea Wall. pl. As. rar. II. p. 80 schon 1831, meine E. /anceolala aber erst 1843 veröffentlicht wurde.- CH. Hygrophila spinosa T.. Andrs. ist H. longifolia Kurz = Barleria L.?) Hemiapraphis elegans Nees (l. c. 122. 1.) ist H. Pavala Kurz = Ruellia Pavala Rxb, (cf. Nees l.c. 148. 20 et ib. 160 = Lepidagathis Pavala Nees, die aber bei dieser Gattung (l. c. 249) nieht wieder gefunden wird). Strobilanthes scabra Nees (l. c. 177. 3) ist Sf. flava Kurz —= Ruellia flava Rxb. (Nees 1. c. 153. 42.) Doedalacanthus tetragonus T. Andr. ist D. salaccensis Kurz — Eranthemum salaccense Bl. (Nees 1. c. 448. 11.) Lepidagathis hyalina (Nees 1. c. 252. 12) ist L. incurva Hmlt. Don Prdr. nep. 119, 1; Nees 1. e. «.) p. 79. Blepharis boerhaaviaefolia Jss. (Nees |. c. 266. 4) ıst B. maderaspatensis Roth. (Nees lc. oet ß) = Acanthus maderaspatensis L. Justica peploides T. Andr. ist J. Vahlii Rth. (1821) = J. quin- quangularis Koen apud Rxb, (1820) (= Rostellularia »e- ploides et quinquangularis Nees 1. c. 375. 20 et 21.) Rhinacanthus communis Nees (l. c. 442. 1) ist R. nasula Krz. — Justicia nasuta L. Graptophyllum hortense Nees (l. c. 328. 1) ist G. pictum Nees Griff, Notul. IV. 139. = Justicia pieta L. Eranthemum erenulatum WII. (Nees 1. ec. 453. 28. «.) ist E. latifolium Kurz = Justicia latifolia Vhl. Synb. II. 4. Eranthemum Andersonii Hook. f. Bot. Mag. t. 5771 ist E, Blumei (Hsskl. Cat. 151. 713. 5. (nec 'Teysmann) Mig. Flor. I. 836. 7. (E. diantherum Bl. (nec Rxb.) Bydr. 792 = E. Zollingerianum Nees 1. c. 455. 35 = E. cremilatum WIl. a. Nees I. c. 453. 28. #; Miq. l. e. 8. Asystasia Parishii T. And. ist A. Neesiana Nees (l.c. 164. 4.) 74. Acanthus longibracteatus Kurz (sp. nov.). — Herba © de- cumbens v. adscendens (12—18” alt.), caulibus teretibus petiolisque (1—2” long.) dense puberulis; folia longe pe- tiolata ovato- s. elliptieo-oblonga, utrinque acıta, basi subinaequalia (5—6” Ing.), membranacea, remote dentata rn 1) Barleria longifolia L. ist Asteracantha longifolia Nees DC. 1. c. 247. 1, welche schon durch die Form der Blumenkrone von Hygrophila unter- schieden ist cf. Nees 1. ec. 85. 16 u. 247. 61; wenn aber die Zarleria longi- Yolia L. als eine Hggrophila erkannt werden sollte, so wäre diese H. Zongifolia Kurz wohl zu unterscheiden von der gleichnamigen von Nees (1.c.86.5). C. H. 564 et inter dentes curvatos minute setuloss, supra Sparse hirsutula, subtus secus nervos subpubescentia; spicae ter- minales, iis A. leucostachyi (WI. Nees 1. c. 270. 1) simil- limae; rhachide pilosa; bracieae ad spicae basin breves lanceolatae, acuminatae, integrae, florales (9 Ing.) obo- vato-cuneatae, apice obtusissimae, et spinoso-mucronatae, lateribus utrinque 2—-3 dentibus spinosis munitae, pubes- centes, 3—5-nerviae; bracteolae aequilongae, anguste line ares v. subulatae, pilosae, integrae; calyx (ultra 12” long.) adpresse pubescens et nervosus, segmentum inferius profunde 2-idum, lobis lanceolatis acuminatis; corolla (eireiter 16° long.) 5-loba, fauce minute adpresseque his- pida, extus glabra et loborum margines versus subpilosa. In Pegu, Dr. Brandis legit. 75. Phlogacanthus insigmis Kurz (nov. sp.). — Suffrutex glaber, caulibus subteretibus albis, lineis 4 elevatis notatis; folia enneato-oblonga, breviter acuminata, basi cuneata v. atte- nuata in petiolum brevem contracta, integra membranacea, glaberrima (78° Ing.); racemi terminales, petiolis eireiter 2—3-plo longiores, minute puberuli v. glabri; bracteolae lineares acuminatae subtilissime puberae, pedicellis (2 Ing.) duplo breviores; calyx basi paullo sphaerieus, Se8- mentis linearibus, acuminatis, coriaceis, puberis (2 eirc. long.); corolla (12 Ing.) puberula; tubo amplo calyeis longitudine, lobis lanceolatis acutis, superioribus breviori- bus, intus fauce et ad filamentorum insertionem tombacino- villosula; capsulae lignosae iis Ph. thyrsiflori (Nees L. © 321. 3) similimae (12 Ing.), circa 10-spermae. — InPeg3 Dr. Brandis legit. D- 80. 76. Justicia Aaccida Krz. — Planta O erecta glabra (1— ” alt.), simplex v. parce ramosa; foha cuneato-oblonga V- euneato-elliptico-oblonga, sessillia cum basi rotundata auriculata, acuminata, integra, flaceida membranacea, lutes- eenti-viridia (7”—10” Ing.) utrinque minute lineolata; flores sessiles v. subsessiles, interrupte spieati, paniculam pU- berulam terminalem basi foliolis 2 breviter petiolatis lan- ceolatis parvis sustentam formantes; bracteae bracteolae, que minutae, lineari-subulatae glanduloso-puberulae; caly- eis segmenta linearia, obsolete albido-marginata, minute alpresse pubescentia (?/,—1’“ eirc. long.); corolla pallide lutea v. testacea (6 circ, long.), extus parce puberula, | | 365 tubo gracili; labium superius oblongum subintegrum; in- ferius brevius 3-lobum; asntiherarum loculi inferiores basi eurvato-cornienlati; capsulae (6° circ. Ing. v. paullo lon- giores), parte sterili compressa,quam fertilis oblonga acuta paullo longiore v. aequilonga, 4-spermae, immaturae parce glanduloso-pubescentes. — Pegu, Dr. Brandis legit. — Sie gleicht der J. vasculosa (Wl. —= Adhatota vasculosa Nees 1. c. 407. 90) ist aber sofort davon leicht zu unter- scheiden durch die sitzenden Blätter u. m. a. ') (Fortsetzung folgt.) Literatur Lehrbuch der gesammten Pflanzenkunde von Dr. Moritz Seubert,. Grossherzogl. badischem Hofrathe etc. 5. durchgesehene Auflage. Mit 572 Holzschnitten. Leipzig und Heidelberg,-C. F. Winter’sche Verlagshandlung. 1870..8°. Seuberts Lehrbuch, das erst im Jahre 1866 in 4. Auflage er- schienen, *) liegt bereits in 5. neu durchgesehener Auflage vor uns und behauptet damit neuerdings den ehrenvollen Platz, den es sich als akademisches Lehrbuch weithin erworben hat. Die Tüch- tigkeit des Werkes nach Inhalt und Form der Darstellung in Ver- bindung mit vortreffiichen Holzschnitten ist längst anerkannt und bedarf wohl keiner weiteren Empfehlung. Der Umfang des Werkes hat sich in dieser neuen Auflage um einige Seiten vermehrt, die Zahl der Holzschnitte ist um 21 gestiegen. Als höchstes beobachtetes Blattstellungsverhältniss ist 89/233 angegeben; Braun beobachtete jedoch im Jahre 1867 an 2 ungewöhnlich grossen Sonnenblumen auch noch das anschliessende Glied 233/610. Die Organograpbie blieb, einige Ergänzungen im 1) Justicia L. (Nees DC. 1. c. 425. 126. u. 426, 126) besitzt eine zurückgebo- gene Oberlippe der Blumenkrone und 2-samige Kapsel, breite Deckblätter; alle welche Zeichen obige Art nieht an sich trägt, weshalb sie auch dieser Gattung nicht zugeschrieben werden kann; aber auch nicht den Gattungen der Eranthe- meae (Nees1. c. 435), weil die Fächer der Staubbeutel nicht parallel sind. — Ich würde sie den‘'&endarusseis (l. e. 33) und zwar der Gattung Gendarussa einigermassen nahestehend halten (1. ce. 410. 121), doch unterscheidet sich diese Gattung durch Gestalt der Blumenkrone und das Rohr derselben, eben so auch Adhatoda (1. c. 384. 120), welche Gattung auch noch durch capsula deprosa ver- schieden zu sein scheint. Ich würde sie dennoch ddhaloda (?) Aaccida nennen, C.H. 2) Conf. Flora 1867. pag. 12. x TREE RT Ba a, R : 366 Kapitel von den Nebenorganen abgerechnet, im Ganzen fast un- verändert. In der Pflanzen-Anatomie sind die „Primoridalzelle“ und die „Tüpfelzellen“, namentlich letztere etwas eingehender be- handelt und geschieht auch der „Siebröhren od. Gitterzellen" Er- wähnung.: Unter den durch Alter, Grösse, Massenentwicklung weltberühmten Bäumen wird auch der Drachenbaum bei Orotava auf Teneriffa aufgeführt; dieser wurde aber durch einen Orkan am 2. Jan. 1868 gestürzt. Die nach F. Müller riesigen Eucalyptus- Arten auf Neuholland mit 400, ja nachG. W. Robinson bis 500 ‚Fuss Höhe blieben unerwähnt. In der Pflanzenphysiologie wurden die Kapitel über die Fort- pflanzung der Phanerogamen und Cryptogamen theils durch neue "Holzschnitte theils durch ergänzende Bemerkungen vermehrt. Im speciellen Theile sind die Acotylen den neueren wissen- schaftlichen Forschungen entsprechend umgearbeitet und theil- weise erweitert. Dr. Singer. Botanische Notizen. Der ‚grösste Theil des westlichen Altai war sicher einst mit Urwald bedeckt, doch sieht man heute an vielen Stellen oft in einem Umkreise von einigen Meilen keinen einzigen Baum, in- dessen findet man stellenweise noch bedeutende Gebüsche, die bis auf den heutigen Tag das Unterholz in den noch vorhande- nen Bergwäkdern bilden. Diese letzteren, die weit von den Hüt- ten- und Bergwerken entfernt liegen, legen noch heute Zeugniss ab, wie. schön und üppig gewachsen diese Wälder einst waren. Die herrschende Holzart, die am Altai auch in technischer Be- ziehung allen anderen vorgezogen wird, ist die gemeine Kiefer (Pinus syWwestris L.), welche jedoch fast nur in der Ebene und in den Gebirgsthälern grosse zusammenhängende Waldungen bildet. Gewöhnlich tritt sie auch hier in Begleitung von Birke und Aspe auf, von denen sie — durch den Menschen — immer mehr ver- drängt wird. Im Gebirge, in einer Höhe von 2800 Fuss, wird die Kiefer von der sibirischen Tanne (Abies sibiricu Ledeb.) und der sibirischen Fichte (Picea vulgaris Lk. var. altaicu) ersetzt, zu denen noch höher die sibirische Lärche (Lariz sibirica Ledb.) und.die Zirbelkiefer (Pinus Cembra L.) hinzutreten. .Die Kie- fernwaldungen des Altai unterscheiden sich auf den’ersten Blick: von den europäischen durch ein dichtes Unterholz, welches haupt- sächlich aus dem Erbsenbaum (Caragana arborescens Lam.), der tatarischen Heckenkirsche (Lonicera tatariga L.) und versohie- 367 denen Spiräen- und Rosenarten’ besteht. . Dazu kommen an den Waldrändern noch der Faulbaum (Prunus PadusL.), der Schnee- ball (Viburnum Opulus L.), die Vogelbeere (Sorbus aucuparia L.), Sambucas raremosa und andere Straucharten. Unter den Nicht- holzpflanzen fällt ganz besonders das häufige Vorkommen der Bupleurum- (Hasenohr-) Arten auf, die in Europa ziemlich spär- lieh vertbeilt sind. Hier bedecken sie im Juli grosse Flächen, doch findet man auf den Waldwiesen noch Rittersporn (.Delphi- nium elatum), der hier wahrhaft kolossale Dimensionen erreicht. Eben so üppig treten auch der wilde Majoran (Origanum vulgare L.), das Frühlings-Labkraut und andere europäische Pflanzen auf. Unter den echt sibirischen Pflanzenarten, welche die Waldwiesen . schmücken, sind besonders zu nennen: ein hellgelber Sturmhut (Aconitum pallidum Reich.), der langblättrige Enzian (Gentiana macrophylia Pall.) und mehrere andere. Ueber 2500 Fuss hinaus gehen die Kiefernwaldungen nicht, dann kommen bis zu einer gewissen Höhe fast nur Laubholzbestände (Aspen und Birken) vor, denen am häufigsten die sibirischen Tannen beigemengt sind. Letztere ist noch schöner als unsere Edeltanne, da sie bis ins hohe Alter ihre regelmässige spitzkugelförmige Gestalt behält, während die der Edeltanne schon im mittleren Alter unregelmäs- sig wird. Die tatarische Heckenkirsche und der Erbsenbaum blei- ben in der Region der Kieferwälder zurück und das Unterholz der Laubwälder bilden meist verschiedene Spiräen- und Rosen- arten, zu denen sich nach und nach die rothe Johannisbeere, der Kreuzdorn (Rhamnus catharticus L.) und andere Sträucher ge- sellen. An der Gränze der Bergwälder treten die Zirbelkiefer und Lärche auf, die bis zur Baumgränze hinaufsteigen. Für diese Region sind besonders bezeichnend: der glatte Spierstrauch (Spiraca laevigata L.), die sibirische Berberize (Berberis sibirica Pall.), Cotoneaster uniflora Ledb., Potentilla fruticose, eine Art Giftrose (Paeonia intermedia Meyer), die gelbe Walderbse (Oro- bus luteus L.), Cacalia hastata L., Saussurea latifolia Ledb. und mehrere andere, Ueberhaupt ir‘ hier die ganze Pflanzenwelt fast noch reichhaltiger als in den Wäldern der Ebene. — Dies Alles gilt jedoch nur von den Nord- und Ostabhängen, wo die Vegeta- tion vor dem schädlichen Einfluss der herrschenden Winde ge- schützt ist. An den entgegengesetzten Abhängen verhält cs sich allerdings ganz anders. Alle Abhänge sind hier mit derselben Vegetation bedeckt, welche die vor den Bergen liegende Steppe einnimmt. u —r. Gr 33% DES Zu SS ZEN En DEE ni Bd EZ nö an es Su Zr ca zu 368 Anzeige. Im Selbstverlage des Lehrers C. Baenitz in Königsberg i. P. und in Commission der E. Remer’schen Buchhandlung in Görlitz ist erschienen: C. Baenitz, Herbarium meist seltener u. kriti- scher Pflanzen Nord- u. Mitteldeutschlands. Lief. IX. X. 201. Nr. Da jede Pflanze auch einzeln abgegeben wird, so findet jeder Botaniker hier passende Gelegenheit sein Herbar durch die grössten -Seltenheiten, z. B. Carex. loliacea L., globularis L., Chara connivens Salzm. ete. zu bereichern. Inhaltsverzeichnisse der Lief. I-X (936 Nr.) gratis durch jede Buchhandlung und den Selbstverleger. Verzeichniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. 97. Sitzungsbericht d. k. Akad. d. Wiss. — Math. - naturwisse. Klasse. Erste u. zweite Abtheilung. Band 60. Heft 3, 4, 5. Band 61. Heft 1. Wien 1870. — Register zu den Bänden 51--60. 98. Atti del r. Istitato Veneto Tom. 15. Ser. 3. Disp. 7. 8, 186970. 99. Abhandl. d. mathem. physik. Class. d. k. b. Akad. d. Wise. Bd. X. Abth. 3, München 1870, 100. E: Warming: Symbolae ad floram Brasiliae centralis co- gnoscendam. Aus naturh. Forenings Vid. Meddel. 1867—1870. Part. 1—10. 101. - -: Philodendron Lundii. Eben daher 1867. 102. - -: Scopolia atropoides. Aus Botanisk Tidskr. 1869. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. ‘Neubauer’ schen Buch- erei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. _ ern le Mm SA. Km Regensburg. gegen den 10. November. 4870. .‚Imhalt,. 8 Kurz: Neue indische Pflanzen. Schluss. — Botanische Notizen. ie . Ueber einige, neye , ‚oder ‚unvoilkommen bekannte Indische ‚Pflanzen -YOR : Sulpiz Kurz. . (Schluss zu p.: 365 der Flora) 7 En "Selagineae. . 77. Gymmandra spectabilis Kurz (nor. sp). Herba a. alt.) . glaberrima, eaulibns. crassis teretibus ‚apicem sersus foli- atis ; folia radicalia??; eaulina glaberrima. oboyato-oblonga, obtusa v. obtusiuscula, sessilia v. basi attenuata, semiam- plexicaulia, crassa, nervis venisque subindistinctis; spicae .-, elongatae. terminales, dense bracteatae; bracteae obovatae sessiles, deorsum majores et gradatim foliacese acutatae .dentatae; flores sessiles, bracteolis paullo longiores v. iis .:: . „subaequilongi. — Findet sich in schattigen Felsthälern am -. . P:haloot auf ungefähr 13000’ Meereshöhe im Sikkim- ...:: ‚Himalaya. — Diese Art ist ersichtlich verwandt mit @. .borealis Pall. (DC. Prodr.. XI. 25. 1.), doch unterscheidet diese sich davon durch die Bildung der Blumenkrone, ;. welche mehr als zweimal; so lang, als die Deckblätter sind. 8, Gymmandra globosa Kurz (nov. sp.) tab. VIE £. 1. — Herbae 2 (a6 alt) glaberrimae, caulibus aphyllis teretibus; folia " Tradiealia. longiter petiolata, pinnatifida, segmentis lineari- =. vblangis. obtusis, carnasula, glaueo-viridia;, spicae termi- {3 nales abbreviatae globosae bracteatae; bracieae ovato-ob- Flora 1870, . . 24 370 longae (8. fere Jong.) obtusae, nervosae, chartaceae; flores ‚ capsulae sessiles (2”*.Ing). — Pfarrer Heyde fand diese Art in. West. Tibet, Therichan Pass, auf15— 16000° Meereshöhe zwischen schieferigen Felsen ete. — Es ist dies eine sehr auffallende Art mit grossen Blüthen- knöpfen; sie gleicht den Blättern nach einigen fleisch- blättrigen Arten von Corydalis. p. 81. Verbenaceae. “ .. 79. Gmelina Hystrix Sehlt. N) — Frutes scandens?; ramia „subangulatis, Jjunioribus hispido-pubescentibus,, ramalis bre- "yibus oppositis axillaribus, foliatis v. aphyllis, saepius spinescentibus armatus; folia elliptico-oblonga, obtusius- eula, petiolis Tulvo-pubescentibus‘ glabrescentibus, " graci- libus (3—4” eire. long.) suffulta (18—24 long.), glabra, chartacea, supra lucida nervisque utrinque prominentibus . percursa, subtus glauca; spicae stropilinae in ramis ramulis- ‘que terminales breviuseuläe; bracteae magnae ‚lato-Ovatae (1“ Ing.. v.: longiores) acutinseulae, albidae?, venulosae, plerumdfte 5-nerviae; Aores eorspieui: Iutei sessiles; corolla cum tubo 1” eirc. longa; tubus gracilis; limbi 5-partiti labium oblongo-lanceolatum, valde’'produttum, acutum; calyz sparse adpresse pubescens, truneato-5-dentätus. — Teysmann fand diese Art in den Gärten bei Bangkok -in Siam. — (cf. DC. Prod. XI. 679.) _Primulaceae.: 80. Primula rotundifolia Wi. Rxb. Plor. (ed, 1) iu. 18, (3; -DE. Prär. VIII. 41. 38.) Herba 2, prolibus magnis, dense albido- farinoso-tomentosis, nunc 5—6” nunc 12-—18” alta; folia eordato-rotundata v. late ovato-cordata; in specimi- nibus majoribus 3—3°/4” longa et'lata, obtusa, grosse den- tata, dentibus nervis excurrentibus mucronatis, membrana- cea, supra glabra, subtus (praesertim juniora) dense sul- - 1) Unter diesen Namen fand ich diese Pflanze irgendwo in der Bibliothek des bofanischen Gartens zu Buitenzorg auf Java; ich bin augenblicklich &ber nicht im Stande, das Werk näher anzugeben, in welchem derselbe vor- kommt, . 8, Kurz. In Teysmann’s Beschreibung seiner Reise nach Sibm (Nat. Tydsch. Ned. Ind. XXV. 202) wird diese Pflanze als Gmelina species (sudscandens) Ara üührt. ° I . aha o.fi a7 : fureo-farindcea ;: pehioli, (3-—4. Y.' 6-9”. long.): puberuli, . jJunioses farinosi; .‚scapus. pennae anserinae crassitudine, . ‚puberulus .(5—6—12” et altior); flores ‚verticillati; invo- .. Jueri foligla ‚linearia, pedicellis fructiferis (1” eire. long.) ‚puberulis .multoties: breviora; ealyx usque ad basin fere ‚5:pertitus, laciniis oblongo-lanceolatis, acıttiusculis, uniner- - viis, ‚sulfureo-farinosis ; -eorolla . hypocraterimerpha, lobis ı ovatis obtusis; capsulae ‚calyce fere duplo longiores. — in Zwischen schattigen Felsblöcken:an der Spitze des Pha- ‚loot in Sikkim Himalaya auf 18500’ Meereshöhe häu- fg auf feuchtem. schwarzen Boden; img nur im Oktober Früchte. „Es ist höchst. wahrscheinlich, dass diese Art neben Primula prolifera WI. (Rxb. 1. s. c. 2) = P.imperialis Jungh. ...„. (Migq. Flor.:IE 1001.-1.) und. deren. Verwandte zu’ stellen .... Ist, aber nicht- in die Section Aleurstia (DC. |. ec. 41. V), wohin Choisy sie gestellt hat. (Es-ist Duby, welcher sie (DC. Prodr. VI. 44. 38) zu Aleuritia Dub, brachte; — ef. DO. 1. e. .34. I. Splondyti | Dab.: :&. H.) pP. 3. ihymelcaceae. a 81.. Linostoma siamense Kurz (nor. Sp. w —_ Frutex. scandens () novellis tomentellis; foliq oblonga.v. ovali-oblonga, (4—5” .long.), breviter ‚petiolata,.-petiolig srassis tomentellis, basi acuta v, aputiuscula, apice obtusa v. raro subemarginata, . .mucronulata, integra, .coriacea, supra glabra v. in .nervis parce tomentella, subtus fulvo-tomentella, nervis lateralibus ., „‚Parallelis confertiusculis; flores.. . .; paniculae laxae, fulvo- tomentellae, terminales; folia floralia opposita v. suboppo- - sita, rarius alterna, ehartacda, elliptieo-lanceolata (12— 18” long.), petiolis brevissimis tomentellis . suffulta, utrinque . praesertim autem in. cost& nervisqye utringue prominen- tibus puberula, obtusa, basi ..rotundata; drupae ovales, ... peduneulis sursum .incrassatis. tomentellis, nigrescentes, .„. parte adpresse setosae, calyce chartaceö, extus tomentello . glabrescente inclusae .et perigonii laeiniis dense fulvo-to- mentosis coronatae. — Teysmann fand diesen Strauch in Siam auf dem Bukit Kathai bei Kanburi (Bukit- .Hügel).(Herb, Bog. 5986). : . ‚Diese Art. ist nahe verwandt mit Lasiosiphon scandens (Endl. DC. Prär. XIV. 598. 24), welch letztere aber in dieser 23*+ 372 ' Gattuiig nicht bleiben kann, da sie schon im Habitus be- : deutend abweicht; sie bildet zugleich mit obengemeldeter ;.Art die Gattung Linostoma, eine sehr natürliche Gruppe - und ist beim ersten Anblicke schon leicht an ihren beiden :. anders gefärbten blüthenständigen Blättern. zu erkennen, .. welehe über dem Grunde der langen dünnen Blüthenstiele ‚eingefügt sind. Prof. Miquel hat in seiner Flora Sppl. (355) unter dem Namen Psilaca eine neue Gattung der T’hyme- laeaceae aufgestellt; authentische Exemplare der typischen’ Art davon, welche ich.vor mir habe, zeigen mir durchaus keinen Unterschied von Linostoma pauciflorum Griff. (DC. 1. c. 600. 2); ich fand dieselbe Art auch in Burma häufig in den Nadelwäldern der Karen-Hügel auf 3—4000 Meereshöhe. p. 83. Folgendes ist eine Uebersicht der Arten von Linostoma WIl., ‚welche mir bis dahin bekannt geworden sind (ef. DE. 1. e. 599. 32): Subgen. 1 Nectandra (Nertandra Rxb., Psilaea Mig.) Glatte aufrechte Sträucher; 10 Schäppchen. 1. L. pauciflorum Griff. = Psilae dalbergioides Mig. Flor. ‚Sppl. 355 (270); — Blätter klein, verkehrteiförmig, stumpf mit einer kurzen Spitze. — Sumatra, Singapore u. Karen-Hügel in Burma. 2. L. decandrum WII. — Blätter ziemlich gross, ei-lancetför- mig zugespitzt. — Chittagong u. Silhet. Subgen. I. Linostoma. Filzige klimmende Sträucher; 5 2-spaltige Schüppchen. - 3, L. scandens Kurz — Lasiosiphon scandens Endl. (DC. Prär. XIV. 598. 24) blüthenständige Blätter lederatig, ihre Blattstiele mit breiter, kuotenartig angeschwollener Basis eingefügt dem Blüthenstiele und zurückgebogen. — Ma- lacca, Burma, —- Die blüthenständigen Blätter sind sehr verschieden von denen der folgenden. Art, obgleich beide einen ziemlich ähnlichen Habitus haben; sie unter- scheiden sich durch grössere Länge (2°), in trocknem Zu- stande bräunlicher Farbe (nicht weisslich oder strohfarbig) und grössere Derbheit; auch sind die Adern und das Ader- netz oben sehr glänzend, dagegen auf der Unterseite matt. 4. L. siamense Kurz. — Blüthenständige Blätter dünn, pa - _Pierartig, ihr Blattstiele durchaus nicht verdiekt an der Stelle der Einfügung. — Siam. 373 Seitamineae. 82. Globa arracanensis (Krz.) nov. Sp. — Herba 2 (1—2°) scapis foliatis; folia: lato-Janceolata, brevissime petiolata (5—9 Ing.) glabra, subtus in nervo basin versus nonnun- quam parce pilosa; vaginae glabrae sleatae, lingula late producta truncata laevi; panicula terminalis vulgo recurva glabra, bracteis lato-ovalibus, obtusis, lilacinis laevibus (ad 6“ long.) munita; racemuli breviuscule pe- dunculati, bracteolis braeteis conformibus magnis involu- erati; eorollae tubus brevis albidus, lobi lilacini, labium bifidum, nune intense aurantiacum, nunc (casu?) latere altero lilaeinum altero aurantiaeum, lobulis obovato-oblongis obtusis; flamentum areuato-incurvum, longum lilacinum audum; anthera elliptico-oblonga, non ‚marginata, connec- tivo supra antheram in forma lobuli_producto; capsulae ovatae, calyce amplo 3-lobulato coronatae, laeves; semina minuta nigra, minute pubescentia, arille basi parvo albido . “lacero instructa. — Sehr gemein in den gemischten Wäldern ‘ der. niedrigen Sandsteinhgel von Arracan im Akya- . Distrikt. -— Ich fand sie mit Blüthen und Früchten im Oktober 1869. Auf den ersten Blick ähnelt diese Art so sehr Globba spa- thulata Rxb. (A. Dir. Spec. 81. 8.) = Mantisia spathulala Schlt.. (in R. S. S. V. Mant. I. 49. 2; Horanin. Scit. 19. 2.), dass sie leicht dafür gehalten werden könnte; sie hat aber endständige Rispen auf dem beblätterten Blüthenschaft, und keine Spur der langen pfriemförmigen (nicht spathel- förmigen, wie Roxburgh irrtbtimlich beschrieb) Anhängsel auf beiden Seiten des Staupfadens und einen ganz ver- schiedenen Staubbeutel. p- 84. Hypoxideae. 83. Hypoxis) orchioides Kurz Ann. Lgd. Bat. IV. 177 (1.). — Zu dieser Art ziehe ich Frangquevillea major Zoll. (Hrb. Franquevillei cf. Mig. Flor, III. 586. 1), obgleich Prof. Miguel (l. e. 178. 2) annimmt, dass sie eher zu H. aurea ‘Lour. gehöre, als zu erst genannter Art. Meine Annahme stützt sich auf authentische Exemplare und Prof. Miquel 1).Oder wie einige schreiben wollen: Hypozys von ‘yrofus = etwas 8. Kurz en TE EZ 37a hat wohl irrthümlicher Weise das’ lange dünne Rohr der Blüthephälle für einen: Blüthenstiel gehalten. - Orchideae. :B4. Didymoplexis pallens Gi In Seemänns's Journal of Botany 1866, p. 40 habe ich die Ansicht ausgesprochen, “ dass diese Art identisch sein dürfte entweder mit Gas- = trodia javanica (Bl. Flor. Orch. 121. 5) oder mit @. Hasseltü (Bl. 1. c. 192. 6.). Seitdem hatte ich Gelegenheit Blume’s Java Orchideen zu sehen, aus welchem Werke deutlich “hervorgeht, dass keine von beiden Arten damit identisch “ist, sondern dass Blume selbst die Wight’sche Gattung Apleeirum 'als -eine ganz verschiedene ' Gattung ange- nommen hat, welcher Name jedoch dem ältern Griffith’schen weichen muss. u Cyperacene. 85. Anosporun cephalotes Kurz = Cyperus. cephalßies Vhl. ' Enün. II. 311. (Steud. Cyper. 28. 300). — Hiezu gehört Cyperus mönocephahis Rxb. Plor. (ed. I) 1. 193; WI. Cat. 3441 = Anosporum monocephalum Nees Linnaea IX. 287. (12); Wght. Contrb. 92 (1) etc.; Böck. Bof. Ztg. 1869. 23. etc. und Trentepohlia bifoliata Böck. 1. c. 1858. 249. — Die Gattung Anosporum scheint eine gut begründete zu sein und die Gattung Cyperus unter den Hypolytreen zu Te j präsentiren. .p. 85. Wie aber Ciyperus pallidus Heyne (Knth. En. I. 40. 111) C. canescens Vhl. (Knth. En. II. 80. 208. C. pennatus Lam; Steud. Cyper. 43. 282) zu Anosporum gezogen werden kann, wie Böckeler vorschlägt, ist mir durchaus um- begreiflich. 86. Choricarpha aphylla Böckl. Flor. 1858.. 90 ist eine andere von Böckeler’s wahrgenommenen Neuigkeiten ı und muss zu Lepironia mucronata (L. C. Rich. Knth, En. 11. 366. 1; Steud. Cyper. 181. 1) gebracht werden. . - _ 87. Seirpodendron. Zipp. (Kurz. Journ. As. Soe. 38. 1. 84.) — - Vor kurzem erhielt ich fruchtbare Exemplare: dieser Gat- tung, aus welchen hervorgeht, dass auch die Java’sche ‚Pflanze 6—12-furchige Steinbeeren hat, so dass kein: Zweifel übrig bleibt, dass Pandanophyllum costatum Thwait-: .die- 875 - selbe Pflanze als diejenige von Zippelius ist. (cf. Flor. “... B.2 1870 p.... | 88. ‚Fimbristylis ylindrocarpa wıL Knth. En. u. 221 (7; ‚ Steud. Cyp: 107. 13.); — hierzu gehört: 7’. abjiciens Steud. (le 15), F. Arnottii Thwait: Enum: u: schoenoides (Vhl.) - ß. monostachya Nees. Wght. Cntrb. 97 (5.. ) und ebenso die überflüssige Gattung Mischospora efokiata I Böckl. Flor., ‚1869. 113 etc. ur | . Commelinaceäe. .. 89, Aneilema ochraceum Dial. var. Griffäthii Kurz. 4. ero- .ceum Grff. Not. III 235 (4). — Planta variabilis, nune ... vix 1” alta, uniflora, nune. 5—7” alta, © - flora, basi , ramosa et procumbens: .caules crassi glahri; vagina supra eiliata; folia oblongo-lanceolata v. oblonga, acuta; flores fasciculati axillares s. terminales nune 3, nune 1“ tantum ‚diametro, ochracei; sepala et pedicelli dense puberuli; “ petala orbiculari-oblonga (Y,—1'/s“' longa) ochracea, in ‚sicco cyanea; filamenta strieta, fertilium 3 alternantia " Jongiora; stylus striatus violaceus; capsula 3- -quetra, se- —. : Palorum longitudine; semina biserialia perforata pallida, — | j Sehr häufig auf offenen Graswiesen um Akyab u. in den Koladyne Thal in Aırracan, wo sie in Oktober Blütben 'wad Früchte trug; auch in Tenaserim nach Griffith. Ä P- 86. Ich wage es nicht, diese Abart von Dalzel’s Anilema ochra- ceum (W}p. Ann. VI 160. 1.) als Art zu trennen, denn ‘es findet sich kein anderer Unterschied, als die Behaa- rung der äusseren Blüthenhüllblättchen und der Blüthen- stiele. Es könnten sich wohl einige Bedenken erheben - gegen :die Identität der Arracan’schen und der Concan’- schen Art, da diese Pflanze noch nicht auf zwischenlie- ‘ gendem Terrain gefunden wurde; ich fand aber verschie- * "dene andere Concan-Pflanzen in Arracan und darunter ” auch Smithia dichotoma Dalz. Gramineae. 90. Leptaspis urceolata RBr. (Hrsf. pint. Jav. 23. t. 6; Mig. ..Flor. 1. 374. 1.) '). — Ein Synonym dieser Art ist Nustus? „Aumilis Hssk. (Cat. p. 19. 104. 2.), welche nur ihrem Namen x E91 Durch. einen Druck- oder Schreibfehler steht i im Originale: „Leptochloa.“ Bermi m — nn nn en ” En EEE En nach bekannt ist. Dr. Hasskarl besass nur unfruchtbare Exemplare, als. er diesen Namen vorschlag: und: er brachte sie, wahrscheinlich missleitet durch den inländischen Namen: Tjankorreh diuk (Dinochlon Tjangkorreh ist Zjang- “ korreh gede der Javan.), in Verbindung mit Bambus. Ich habe die authentischen Exemplare im Bot. Garten zu Buitenzorg wachsend gesehen. 91. Bambusa auriculata Kurz ") Cat. Bot. Gart. Cale. 79. — Col. Munro hat diese Art mit der gemeinen und wohl- bekannten Bambusa vulgaris Wendl. (Sehlt. S. V. VIL 1337. 1; Steud. Gram. 329. 1. = B. Thouarsii Knth. (Enun. 1. 431. 3; Steud. |. e. 2.) zusammengeworfen. Ich weiss nicht, was vielleicht unter diesem Namen ‘aus dem bot. Garten zu Caleutta versendet worden ist; davon aber bin ich überzeugt, dass meine Pflanze damit nichts zu schaffen hat; beide gehören übrigens zur Section Ischurochloa. Ich "füge hier die Diagnosse aus meinen Manuscript über indische: Bambusaceae hinzu: B. auriculata Krz. Arborea, turionum vaginae virides, lateribus adpresse atrofusco- -setosae, ore minute auriculato, laevis- " simäe et politae; folia mediocriter petiolata, subtus scabres- centia; vaginae plusminusve sericantes, ore aurienlo nudo polito Intense viridi terminatae; flores . ...— InBurma, Assam etc. 92. Bambusa Rumphiana = Leleha Rumphiana Kurz Cat. Bog. 1866. 20 — B.alineata Munro = B. Amahussana Lndl. = B. atra Indl. = B. pieta Lndl. = B. brava Lndi. — Fruticosa eulmis simplieiter ramosis; turionum vaginae patenter setosae, ore auriculato rigide fimbriatae; folia vulgo latissima, spurie semi-amplexicaulia subsessilia ; foliorum vaginae ore longe rigideque fimbriatae; spieulae saepe tortuoso-elongatae, sessiles v. pedicellatae ; Horum T valvula interior in angulis eiliata ; anfherae lutea; stigmata alba, purpureo-pilosa. — Diese ist eine sehr bemerkens- werthe Art, die eine besondere dafür, aufzustellende Section erfordert. N) Die folgenden Bemerkungen über indische Bambusaceae beschränken sich nur auf einige wenige Arten, vorzüglich auf solche, bei welchen mein Name von Col. Munro in seiner "Monographie dieser Tribus der Gräser erwähnt yordanit. : $. Kurz. vo 377° p- 87; Sect. Zeleba. Spiculae densiflorae carinato-compressae, val- vulae sursum deorsunque breviores; flosculus summus 9; rhachillae omnes. abbreviatae persistentes; lodieulae O; » antherae apieulatae. — Gramen fruticosum -habitu valde .„peculiari, ab omnibus Bambusis. indieis :valde diserepans foliisgue maximis :gaudens; turionum vaginae lamina mem- ‚branacea disereta. — Leleba (gen.) Ruiph. Teysmann. — Ich hatte Gelegenheit alle Rumphischen Abarten ohne Aus- nahme zu untersuchen, von denen einige wie Leleba - lineata u. L. pieta zu den zierlichsten Einführungen für europäische Warmhäuser gehören würden, da sie roth, grün und weissgestreifte Stengel besitzen, die mitunter auch mit denselben Farben schön gefleckt sind. 93. Gigantochloa atter Kurz. (Cat, hrt. Bog. [1866.] 20) = _Bam- „busa (Thouarsii Knth..:@) aiter Hsskl. (Tydsch. nat. Ge- schied. 1838. Decas 17.; Cat. p. 295. 2;. Plntı Jav. 41. 17). — Die Gattung Giyantochloa kann — wie ich bei folgender .,. Gelegenheit nachweisen werde, — nicht beibehalten werden. Col. Munro schreibt in Linn. Transaet. XXVI. 125: . „Kurz hält in seinen Bemerkungen diese Art: Gig. atter, Bambusa aspera und B. Bitung (Schlt. S. V. VII. 1354. 20, Schizostachyum Bitung Steud. Gram. 332. 4) für eine Art, letztere aber ete.“ Ich begreife die Interpretation nicht, nach welcher ich 2 solche Arten, welche toto coelo verschieden sind, identifieirt haben sollte, So weit mir erinnerlich, habe ich B. aspera mit B. Bitung, sicherlich aber nicht diese zwei mit DB. atier zusammengebracht. Die eineist nach Munro’s Ausspruch ein Dendrocalamus, die andere eine Gigantochloa. Ich lasse hier nach meinem Mspt. die Diagnosen folgen: "B. aspera Schlt. (S. V. VII. 1352. 18; Steud. Glum. 331. 23) ‘Arborea culmis canescenti-tomensosis, ad nodos valde in- crassatog radicoso-ahnulatis; turionum vaginae adpresse canescenti-setosae, ore auriculato rigide fimbriatae ; lingula fisso-fimbriata; folia margine scabra; vaginae foliorum albido-hispidae, ore. parum producto hispido-fimbriatae; valvula interior in angulis marginibusque albo-ciliata; antherae luteae; caryops’s mueronulata. — Indischer Ar- i chipel von den Molukken bis nach Singapore. :P. 88, 94. Oxytenanthera nigro-ciliata Munro. — Col. Munro hat wenigstens .3 Arten zu einer zusammengezogen; von diesen 378 gehört vielleicht nur die Zollinger’sche Java-Art sicherlich zu Bambusa nigro-ciliata Büse (Pint. Jungh..389. 3; Miq. Flor. IH. 416. 2). Meine .B: andamanica scheint auch in dieser Sammlung von Arten untergegangen zu. sein; ich gebe daher hier die Diagnosen der wahren B. nigro- ciliata Büse und der‘B. andamanica Kurz, und behalte weitere Beleuchtung der verschiedenen Arten für meine 'Revisio der Indischen . Bambusae zurück.: Bambusa (Oxytenanthera) nigro-eiliata Büse. — Arborea; 'turionum vaginae adpressae fusco-setosae, ore decurrenti- aurieulato-fimbriatae; lamina imperfeeta patens; folia 'subtus pubescentia, marginibus scabra; vaginae adpresse fusco-setosae, ore minute auriculato rigide fimbriatae; spieulae (12-15 long.) curvatae, valvulis margine rigide fuseo-ciliatis; valvula interior in angulis a medio fulves- centi- v. albido-eiliata ; stigmata purpurea. — Eine grosse Art, der B. atter so ähnlich, dass sie ohne Blüthen oder ohne junge Triebe schwierig | von einander -unterschieden werden können. . Bambusa andamanica Kurz And. Rprt. -— Arborescens, "turionum vaginae adpresse atrofusco- -setosäe, ore minute auriculato nudae, auriculis intense viridibu$ politis; folia glabra, marginibus scabriuseula; spieulae (12 Ing.) stric- tiuseulae ; valvulae margine rigide atrofusco-ciliatae ; valvula interior in angulis parce pilosula ; antherae purpureae; stig- mata alba. 95. Melocanna gracilis.Krz. bei Munro (Kurz in Cat. Cale. (1865) p. 79., Cat. hort. Bog. (1866) p. 20) ist Schizostachyum chilianthum (Kurz) = Chloothamnus chilianthus Büse (Plnt. Jungh. 387. 1; Miq. Flor. III. 415. 1), — Der Un- terschied zwischen Melocanna u. Schizostachyum beruht gänzlich auf der Frucht und nicht wie Col. Munro an- . nimınt auf der Oberspeltze, 96. Melocanna Zollingeri Kurz (Cat. hrt. Bog. (1866.) 20 = Schizostachyum Zollingeri Steudl. (Glumac. 332. 2). — Hier findet sich abermals eine Mischung von wenigstens 3—4 wohl zu unterscheidenden Arten; wäre Col. Munro in der Gelegenheit gewesen, lebende Pflanzen zu beobachten, SO würde er nie daran gedacht haben, sie mit einander ZU verbinden. Was würde wohl ein. Javaneser sagen, wenn 4 1:75] +" man ihnen erzählte, -däss-ihr Bambu iratten, :B. majang, B. sirit kude und B. bulu ‘alle. dieselben sein sollten? Schizostachyum Zollingeri Steudl. (1. s. eit.) Tab. VI f. 2. — Arborea, eulmis 2” crassis; “turionum vaginae adpresse . setosae, ore large auriculäto longissime fimbriafae; lamina imperfectä 'erecta, ventrieosa; foliorum vaginne iore auri- . eulato longissime fimbriatae (680); spiculde 8-4) .. Bosculo penültimo $; valvula exterior floris % margine .laevis; lodieulae O; antherae virescentes; sfigmata alba. pP ‘8. Schigostachyum brach yeladum Kurz Tab. VI. 2. = Melocanna . .brachyclada Kurz Cat. hort. Bog. (1866). p. 20; „= M. Zol- .. lingeri ß brachyılada Munrol.c. 134, certissime non Kurz. Arborea ceulmis brach. hum. crassis; turionum vaginae adpresse ‚setosae, ore minute auriculato fimbriatae, lamina ‚imperfecta ventrieosa; foliorum vaginae albido-, v. fulves- ..: cenfi-setulosae, ‚ore auriculato longiuscule (d— 6) fimbri- „atae; spiculae (4-69 Ing.) floseulis 2 summis %; vulvula ‚. exterior margine eilitata; lodieulae eiliatae; antherae pur- „.. pureae, dein. lutescentes, nigro-marginatae; ‚stigmala al- .. bida. — Ein Bambus von ganz besonders eigenthtimlichen Habitus, der 30—40’ hoch aufschiesst mit sehr kurzen dürren Seitenzweigen von kaum 3—3',,‘ Länge. Schizostachyum longispieulatum Kurz Tab. VI. 1. = Melo- canna longispieulata Kurz Cat. hrt.-"Bog. (1866) 20; = M. Zollingeri $. löngespiculata Munro 1. c. 134 haud Kurz. — Fruticulosa, culmis digit. erassis; turionum vaginae adpresse albido-setulosae, ore auriculato setoso- fimbriatae;; foliorum vaginae glabrae, ore aurieulato rigide 'fimbriatae; spieulae (ultra 12) fosceulo penultimo 9; val- :: vala exterior fl. 5 margine laevis; locdiculae 0; antherae luteseenti-viridess-stigmata purpurea. — 'Ein zierlicher - ‚diehter Strauch mit sehr langen gewöhnlich balbklinnmenden schlanken Halmen. 97. Melocanng? Kureii Munro l. c. = Bambusa schizosta- chyoides. Kurz ‘And. Rprt. = Teinostachyum schizostachy- oides Katz, eine Art, die nahe verwandt ist mit T. attenua- Zum Munro. "D. 90, 98. Beesha elegantissima Kurz bei Munro |. c. 146 = (Melocanna eleganlissima Kurz ‚Cat. hrt. Bog. 1866 p. 20) == Schisostachyum elegantissimum Kurz — (cf. Bambusa 380 Sit d ; elegantissima Hsskl. Cat. 295. 10; Tydsch. nat. Gesch. VIII; Stendl. Gram. 331: 32; Mig. Flor. II. 419, 6) _ Salviniaceae. '99, Salvinia vertieillata Rxb. in MeCllelland Cale. Journ. Nat. Hist. IV. 469 und S. elegans Hsskl. ’) (Kurz Cat. hrt. Bog. 1866. p. 10) sind beide identisch mit 8. natans Hfim. 100. Marsilia erosa Wild. (Spee. V. 540. 4) — eine Pflanze, welche in Bengalen auf trocken gewordenen Reisfeldern häufig vorkommt — ist nur ein Zustand des Wachsthums (nicht einmal eine Abart) von M. gquadrifolia L. (wild. 1. c. 538. 1.). Prof. A. Braun machte den Versuch unter _ vielen anderen supponirten Arten auch diese 2 zu unter- scheiden, (ef. Kühn. Filic. afric. 199 obs. ad M. diffusam v. cornut.), indem er unter anderen die Gestalt der Frucht- stielchen, je nachdem sie mehr oder weniger zusammen verwachsen seien, als Unterscheidungskennzeichen betrach- fette. Ich habe beobachtet, dass alle meine Exemplare von M. erosa, wie klein die Pflänzchen auch waren, mit Blättchen, die sehr grob gezähnt waren, sich ohne Aus- nahme in 3—4 Wochen in starke kräftige Exemplare von M. quadrifolia verwandelten mit vollkommen ganzrandigen Blättchen, sowie sie nur in tiefes Wasser gesetzt wurden. Fillces. 101. Hemionitis Zollingeri Kurz (Cat. hrt. Bog. 1866. 2. noınen.) Nat. Tydsch. Ned. Ind. XXVIL?) 16. 103.— ZH. fronde membranacea dispari; sterili ovali-oblonga obtusiuscula, basi cordata attenuata, repanda;; fertili subhyalina, stipitata lineari-Janceolata undulata. — Hab. Javam probaliter e Ban- Juwangi (Jav. or.) in hort. Bogor, quam attulit Zollinger. — Caudex obliquus erassus, ral-.Jis crebris firmis obsitus. Frons dispar; frondes steriles rosulatae ovali-oblongae Vv. oblongae, obtusiusculae, basi quidquam attenuata cordatae et crispatae, membranacage, laete virides; stipites breves, paleis brunneis lineari-lanceolatis dense vestiti; /rons fertilis linearis v. lineari-lanceolata, acuminata, basi de- currente, stipitata, undulata (2 Ing., 3—4‘” lat.) subbya- lino-herbacea, lutescenti-viridis, stipes (12 long.) herba- 1) Es ist mir nicht erinnerlich eine solche je beschriebsn zu haben. C.H. 2) Nieht XXV. 400, wie Kurz citirt. . HH 381 “"ceus,; pennae corvinae erassitae, paleis brunneis seceden- tibus adspersus. Sori- subeontinui. (Krz. 1. c.) - Herr John Scott führt diese Art in seinem : Verzeichnisse der höheren Cryptogamen, welche im bot. Garten zu Cal- eutta eultivirt werden, als ein Acrostichum sect. Gym- nopteris auf, doch eine nur oberflächliche Untersuchung der Pflanze zeigt, dass sie zu dieser Gattung gar nicht in Beziehung gebracht werden kann. Es ist eine Art, welche “ entschieden verwandt ist mit H. lanceolata Hook. (ob auch L.? WHd. Sp. V. 127.599). p. 9. Lycopodiaceae. 102. Selaginella imbricata (cf. Spring Kühn. Fil.atr. 31) J. Scott in der Liste höherer Cryptogamen etc. p. 62. ist wahrscheinlich S. tenella Spring. — Die von Scott er- wähnte var. &.’normalis ist S. BelangeriSpring und die var. unterscheidet sich ‚keineswegs von 8. Junghuhniana Spring. Botanische Notizen. Die. Darwin-Bai, die zum Ansiedelungs-Centrum in Nord Australien bestimmt ist, ist von einem üppigen tropischen Pflan- zenwuchs umgeben. Wenngleich die Vegetation selbst hart an der Küste, wo sie am üppigsten hervorschiesst nicht den gross- artigen Character in ihren Formen trägt, wie er noch feuchteren, mit tieferen Humuslagen bedeckien Erdstrichen, z. B. in Brasi- lien, den beiden Indien und besonders allen Inseln der Tropen- zone, eigen ist, so erfreut doch das. näher eingehende Auge des Naturfreundes die Mannigfaltigkeit, in der sich einzelne Pilanzen- familien, ja selbst einige Geschlechter in diesen besonders her- vorheben und so das Typische der Nord-Australischen Flora bil- den. Wie in Süd-Australien der Holzwuchs in den Waldungen ein lichter zu’ nennen ist, so behält auch hier, treu dem Grund- typus des Continents — derselbe diesen Charakterzug im Allge- meinen bei und bildet nur in der grösseren Mannigfaltigkeit sei- nes Bestandes, was Habitus, Blätter und Blüthenschmuck anbe- trifft, eine schöne Abweichung. So bleibt der vorherrschende Baum — mit Ausnahme der reichen Thäler und Schluchten, wo ihn der üppige Urwaldwuchs verdrängt — überall der Eucalyp- tus, während Sterculien, Coccoloben, Ficus, Simaruben, Meliaceen und andere, wie dazwischen gepflanzt je nach dem Erforderniss der Pflanze und dem davon abhängigen Standort, nur einige Ab- wechslung bieten. Aber ein wesentliches Moment, das z.B. Sid- 382 Australien fast. gänzlich abgeht und ohne dessen Anwesenheit wir eine Waldlandschait nicht eigentlich: schön ‚nennen können — das Unterholz — tritt. in den Gattungen Grevillea, Hakea, niederen Cycas (eehte Palmen fehlen hier) und dem meist: mit wohlrie- ehenden:- grossen Blättern geschmückten Hibiscus. und. anderen Malveniormen als Charakter-Merkmal auf, welche letztere durch bie und da aufrankende Convolvulaceen und. Leguminosen mit den. riesigen Gräsern von, 8—10 Fuss Höhe eine für: den Wan- derer oft sehr erschwerende Verbindung zu ‚unterhalten scheinen. — Auffallend ist der mit der Annäherung zur- See auf dem ge- klüfteten Sandstein und Glimmerschiefer,. wie .er bier die, Unter- lage des aufgeschwemmten Bodens bildet und dann meist plötz- lich als schroffe. Klippe in’s ‚Meer abfällt, an. Fülle, Grösse der Formen und Mannigfaltigkeit zunehmende Pflanzenwuchs. Hier oben, wo die schweren Regengüsse für immer das Ansammeln einer kräftigen Humusschicht verbieten, wo aber. der urwüchsige Bambus, ob in fingerdicken oder handumspannenden Schösslin- gen, noch reichliche. Nahrung und weissblühende Thunbergien, Asclepias- und Glematis-Arten an seinem. zähen -Stamm ganz ge* eignete Kletterstangen finden und.;oben ein. leicht 'schattendes Dach. bilden, hört der Pflänzenwuchs..der Hochebeng. plötzlich auf, Bäume: mit :diehter belaubten, häufig grossen-fiederspaltigen Blät- tern, wie sie den Gattungen Simaruba, Juglans, vielleicht. auch einem Ahus angehören, nehmen ihre Stelle ein; riesige, holzige Schlingpflanzen, die, weil ihr erstes Stützholz von ihren Umwißz. dungen längst erstickt und dahin gefallen ist, wie kräftige Taue in einander gewunden oft kerzengerade 30 bis 40 Fuss aufstei- gen und sich gleichsam für ihre Mühe dann in irgend einer.mäch- tigen Krone gemächlieh ausbreiten, bilden hier ein Dickieht,..das ohne Axt oder ’Tomahawk: zu durchdringen jedes: Versuchs, spottet., Hier treten nun auch die .das ewige Schattendach. liebenden Die-, scoreen, einige Smilax-Arten, zarte rankende Farne, die zu den Adianten gezogen werden müssen, Bletien-Arten: aus den Erd- erchideen, schmarotzende Farne — eine in prachtvolles. Grün ger kleidete Osmundacee. mit fast drei Fuss langen. Fruchtständen — wie schmarotzende Orchideen in der ‚Gattung ‚Epidendrum.. auf und. die Dioscoreen erfüllen -mit ihrem ‚süssen Vanilleduft die hier gleichsam von dem dichten Laubdach zusammengehaltene Luft und lassen den in diess heimliche Dunkel Eintretenden. sofort ohne Zweifel, dass er von iropischer Veppigkeit ı und Fülle um- geben ist. EL BR Eitfarı 1285 383 EZ - »Die ganze: Vegetation des westliehen Altai kann man ein- theilen: 1) in die Steppenflora, die nicht. über..1000. Fuss. über dem Meere geht. Sie nimmt alle am Fusse des Gebirges befind- lichen Steppen ein und hat sich in der letzten Zeit immer mehr im Innern ::des Bergbezirkes verbreitet. 2).Die Waldflora zwi- schen :1000 bis. 4000 Fuss. Sie wurde in dem letzten. Jahrhun- dert stark zurückgedrängt, Ursprünglich bedeckte sie wahrschein- lich das ganze Vorgebirge und die Gebirgsthäler. 3) .Die.Alpen- flora nimmt alle Höhen und Bergrücken zwischen der letzteren und der ‚Schneeregion ein, erhebt sich also bis ungefähr 6300 Fuss auf dem.nördlichen und bis 7300 Fuss auf dem südlichen Abhange. Die Steppenflora ist jedenfalls die jüngste und daher die interessanteste,. Je nach dem Salzgehalt des Bodens besteht sie:aus ganz :verschiedenen Pflanzenarten. Den eigenthümlich- sten Charakter besitzen jedenfalls die. Salzpflanzen, die haupt- sächlich. die Ränder :der Salzseeen und. die Vertiefungen der Steppe einnehmen...:Da. sie. die in ihnen reichlich enthaltene Feuchtigkeit. zurückhalten, erklärt.es sich, weshalb die Salzpflan- zen während der anhaltenden Sommerhitze bis zum Herbst sich frisch: zu .erhalten vermögen, während die übrige Vegetation schon im Anfange des Sommers abstirbt. Die meisten Salzpflanzen ge- hören zu der Familie der Meldengewächse (Chenopodiaceen), ‚die bekanntlich kleine, .unscheinbare Blüthen besitzen. ‚Daher zeich- nen sich die von ihnen bedeckten Flächen niemals durch grosse, lebhaft gefärbte Blumen aus, sondern erscheinen als graugrüne Streifen, die nur im Herbste eine gelbliche oder röthliche Färbung annehmen. Viel seltener erscheinen auf dem Salzboden die Re- präsentanten anderer Familien. Namentlich .selten sind die Holz- gewächse. Hier scheint nur Halimodendron argenteum vorzukom- men, ein & bis 4 Fuss hoher Strauch, der: den Erbsenbaum-Arten (Garagana) sehr nahe steht, sich aber davon durch dickere, saf- tige Blätter unterscheidet. Wo das Salz bereits. aus dem Boden verschwunden ist, siedeln sich alle Pflanzen an, welche die Step- penflora .charakterisiren. Solche Flächen bilden den Uebergang zu der gewöhnlichen Steppe. — Wer die westsibirischen Steppen zum ersten Mal im Hochsommer oder im Herbste sieht, der wird sich kaum vorstellen können, dass diese öde Wüste sich im Früh- jahr in ein schönes Wiesenland umwandelt. Sobald der Schnee geschmolzen, erscheinen in einigen Tagen verschiedene, im ersten Frühling blühende Gewächse, unter denen sich namentlich die Zwiebelgewächse dureh schöne lebliafte Farben auszeichnen. Doch ist diese Zeit sehr’ rasch ‘vorüber. Mit der. Feuchtigkeit ver- schwinden aüch die’ Frühlingsboten und es hinterbleibt 'nur .jene dürftige Sommervegetation, ‚die der Steppe ihr träuriges, mono- tones Aussehen verleiht. Dass die Dürftigkeit der Steppenvege- tation nur ihre Ursache im Mangel der Feuchtigkeit. hat, : zeigen augenscheinlich die Thäler der Steppenflüsse. Hier erscheinen plötzlich Pflanzen, die auch-in Mitteleuropa die Flussthäler ein- nehmen: verschiedene Gramineen, z. B. der gemeine Wiesenklee (Lathyrus pratensis), gemeiner Rainfarın (Tanacelum 'vulgare) u. s: w.; doch kommen auch Pflanzen vor, die für die westsibiri- sche Wiesenflora ganz besonders charakteristisch sind, namentlich Hemerocallis flava L., die in unseren Gärten unter’ dem Namen gelbe Taglilie bekannt ist, und Lavatera thuringica L. Weiden und Pappeln bilden: an den Ufern der westsibirischen Flüsse förm- liche Wälder. Auffällig ist, dass fast alle hier am häufigsten vorkommenden Weiden Blätter mit silberweissen Haaren haben, wie z. B. die weisse Weide (Salix alba), die Korbweide (8. vi- minalis), die bläuliche graue Weide ($. glauca). . Andere Arten dagegen, wie S. pentandra L., 8. pyrolaefolia Led. treten nur vereinzelt auf. So ausgedehnte und schöne: Weidenbestände wie an den Ufern des Obj sieht: man nirgends,- Die weisse Weide erreicht hier im geschlossenen: Bestand bis 50 Fuss Höhe und die Korbweide, auch als Baum, über 20 Fuss. Doch die Riesen der Flussflora gehören zu der Gattung der Pappeln. Am: häufig- sten erblickt man Schwarz- und Silberpappeln. Wo der Boden sandig, tritt auch die Kiefer in mehr oder weniger ausgedehnten Beständen auf. Diese Holzart leidet jedoch sehr vom Feuer und ver- schwindet daher überall, wo der Mensch ihr zu nahe kömmt. An Stelle der Kiefer nisten sich dann Birken, .Aspen ‘und andere schnellwachsende Laubhölzer ein. — Die Flora. der Flussthäler beschränkt sich nicht nur auf die Steppenländer, sondern geht ‚in den breiten Gebirgsthälern des westlichen Altai bis 3000 Fuss hinauf. Allerdings verschwinden hier einige Pflanzen und wer- den durch andere Arten ersetzt. -So erscheint: hier’ z.-B;- die Balsampappel (Populus laurifolia "Led.), doch bleibt der allge- meine Charakter der Vegetation auch auf dieser Höhe derselbe, und die Flora der Flussufer bildet den Uebergang von der Step- penvegetation zu der nächsten Zone, die meist von der Wald- flora‘ eingenommen wird. Zu br ZU Redactenr: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schenBuch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. KLLFP ET u Be u sl DE DE es ER Sc VEREEERIEE ERETETEE = 200 ‘ . - \ ’ FLORA. Ne 25. Regenshurg. Ausgegeben den %0. November. 1839. Inhalt, Eug. Warming: Ueber die Entwickelung des Blüthen- standes von Euphorbia. — C. Hasskarl: Ueber den Zustand des botani- schen Gartens zu Buitenzorg auf Java. _ — Anzeige. j Ueber die Entwickelung des Blüthenstandes von Euphorbia, Von Eug. Warming. Linne hielt wie bekannt die kleine Inflorescenz von Eu- phorbia für eine vielmännige Zwitterblüthe mit einem einzigen Stempel; die Blüthenhülle war ihm demnach. Blüthendecke, und zwar sowohl Kelch (die Zipfel) als Krone (die Drüsen). Lamarck und A.L. de Jussieu gaben wohl Andeutungen einer andern Anschauungsweise; doch war es erst Rob. Brown, der mit ge- wohnter Meisterschaft die erste detaillirte und gründliche Unter- suchung über diesen Gegenstand lieferte und die bestimmte An- sicht aussprach, dass die sogenannte Blüthe von Euphorbia ein sehr complicirter monoeeischer Blüthenstand von äusserst re- dueirten Blüthen sei. Die Staubgefässe Linne’s wurden hiernach als männliche einmännige Blüthen, das Pistill als weibliche Blüthe aufgefasst und bei den Staubgefässen der unter der Artikulation gelegene Theil als der Stiel der nackten Blüthe betrachtet. Die Schuppen oder Läppchen zwischen den fünf Gruppen von männ- lichen Blüthen aber wurden als deren Deckblätter gedeutet. — Rob. Brown fand in Adr. Jussieu und Roeper zwei gewichtige Anhänger; doch weicht Roeper darin von ihm ab, dass er die Gruppen der männlichen Blüthen aus accessorischen Knospen entstehen lässt, die Schuppen als deren Vorblätter betrachtet, und die männ- Flora 1870, 25 :386 liche Blüthe als »gigentlich -aus drei in einen Wirtel gestellten Staubblättern besfehend denkt. Diese Anschauung suchte Wydler dahin zu berichtigen, dass er die Staubgefässgruppen als Wickel erklärte. Dieser Rob. Brown-Wydlerschen Ansicht sind fast alle neueren Botaniker gefolgt, (jedoch nieht z. B. Schacht; siehe dessen Lehrbuch II. S. 338). Wenn daher Payer und Baillon derselben neuerdings eine andere und zwar wesentlich die alte Linne@sche Ansicht wieder, .gegenüberzustellen versuchten, so durfte man hiefür wohl neue-und ganz überzeugende Gründe er- warten. Die genannten Forscher bringen nun in der That auch eine. bisher in dieser Frage ziemlich vernachlässigte Untersuchungs- methode, nämlich die der Entwickelungsgeschichte zur Anwendung; es wird daher von Interesse sein, ihren Untersuchungen etwas näher zu folgen und zu sehen, in wie weit dieselben mit der Natur übereinstimmen und welche Folgerungen sich daraus ergeben. Dies möge im Nachstehenden versucht werden. Betrachten wir zunächst die Entwickelung eines Blüthen- zweiges: vom einer: Euphorbia‘). Wie bekannt besitzt ein solcher gewöhnlich zwei oder zuweilen auch drei Vorblätter und eine terminale Inflorescenz („Blüthe‘“ Linns). Die Knospen aus den Achseln der beiden 'Vorblätter (wo deren nur 2 vorhanden) sind antidrem, und die V’erzweigungsart ist somit die einer Cyma dicho- toma (vergl. hierüber Wydler in Linnaea XVIl, 8. 409; Fiora 1845, S. 452, und:1851,. S. 289). Nach Payer (Organ. S. 521) werden die Vorblätter gleich- zeitig angelegt; dies ist allerdings zuweilen der Fall, z. B. bei FE. Lathyris, aber in weitaus den meisten Fällen ensteht zuerst das eine, dann das andere Vorblatt. - Nachdem sie beide erschie- nen sind; werden ihre Achselknospen sichtbar. Payer erklärt, er habe nicht ausmachen können, ob die „Kelehbläfter“ (sc.Blätter der Blüthenhülle) simultan oder suceedan zum Vorschein kommen. Bei Baillon dagegen heisst es (Etude, S. 55): „Le calice apparait d’abord sur Faxe dans l’ordre quin- conciäl.“ Nun werden allerdings die Blätter des Involucrums succedan angelegt, ünd auch’ in quincuneialer Folge, doch ist die Stellung einmal nicht‘ die, welche Baillon angiebt („les ‚sepales 2) Die Arten, welche mir zur Untersuchung gedient haben, sind folgende: E. Peplus L., Helioscopia L., erigua L., Lathyris L., Esula L., Cyparlssias L., &raeca Boisg,, Lagasene Spr., pilosa L., faleata L. ‚segetai ln graper oidalis Vin. ‚Mericaginen Boiss, und Terracina L. ei ad 1 et 3 sont anterieurs et le sepale 2 posterieur“) und zweitens er- scheint der „Kelch“ nieht zuerst, und „die Staubgefässe“ nicht ein wenig später. Die Zeichnungen in-Payer’s Organ. Pl. 103 fig. 3, 4, und 5 sind nämlich keineswegs richtig. Sie zeigen zuerst die simultane Anlegung eines Kreises von „Kelchblättern“, dann die ebenso simultsne Entstehung eines Kreises von Höckern, aus denen sich. später die „zusammengesetzten Staubgefässe“ entwickeln, und auch Baillon erklärt ausdrücklich, dass die „Staubgefässe“ als 5 Höcker gleichzeitig zum Vorschein kommen, Nach meinen "Beobachtungen: verhält sich die. Sache .aber folgendermassen. Narhdem die Vorblätter und deren Achselknospen zum Vorschein gekommen sind, zeigt sich auf der der Abstammungsachse zuge- kehrten Seite und zwar zwischen der Medianebene und dem er- sten Vorblatte, selten genau ia der Mediane selbst, :ein ovaler sehr wenig hervorragender Höcker. der. bald. mehr bald’ minder deutlich durch eine sehr sanfte Querfurche in. einen oberen grös- seren und. einen unteren kleineren wulstförmigen Theil geschie- den wird... Ist dieser sichtbar. geworden „ so dauert es nicht lange, dass ein dem ersten ganz gleicher Höcker auch auf der dem :Stützblatte zugekehrten Seite des Vegetationskegels zum Vorschein kommt, und zwar von jenem ersten um 144° entfernt, der sich ebenfalls quer theilt. Die Entwickelung solcher Doppel- höcker schreitet nun nach der Spirale. % fort, bis alle fünf an- gelegt worden sind. Diese Entstehung aber beweist, dass wir es hier mit einem Deckblatte (unterer Wulst) und dessen Achselknospe (oberer Wulst) zu thun haben, nicht aber mit zwei selbständigen Blattkreisen. Schon hierdurch ist die Frage, ob Blüthe oder Blüthenstand, entschieden; denn sind die Anlagen zu den „zusammengesetzten Staubträgern“ von Payer und Bail- lon keine Blattanlagen, sondern Knospen, so können auch die unter ihnen stehenden: Blätter nicht. Kelchblätter, sondern nur Stützblätter sein, und die ganze Bildung ist keine Blüthe, sondern ein Blüthenstand. - Dies ist die. wichtigste Differenz zwischen Payer und Baillon einerseits, und mir anderseits bezüglich der Vorgänge der Entwiekelungsgeschichte. - Einen ganz ähnlichen Process mit gleichzeitiger Anlage von Stützblatt und Achselknospe haben wir auch bei anderen Pfanzen, 2. B, bei Cheiranthus, Erysimum und Crambe nach Wretschko, und’ ich kann hierzu noch Lepidium eordatum fügen; ferner habe ich denselben in vielen Grasinflorescenzen, in allen wickelförmigen Blüthenständen, in einigen racemösen etc. beobachtet, und wenn 25* 388 | . man dazu die ‚vielen in der Literatur angeführten analogen That- saehen in Anschlag bringt, so glaube ich aussprechen zu können, dass derselbe innerhalb der floralen Sphäre der Pflanzen ein gewöhnlicher, innerhalb der vegetativen jedoch ein sehr seltener Vorgang ist. Die unteren Wülste der Euphorbien vereinigen nun balde ihre Ränder, und wachsen als ein kontinuirlicher, mit fünf oft ziemlich undeutlichen Auskerbungen versehener Ring in die Höhe, ohne ihre Stellung zu ändern. Diese ist nach dem vorangehenden somit nicht dievon Baillon angegebene; das erste Blättchen steht viel- mehr der Ächse (selten genau in der Medianlinie) zugekehrt; ebenso das dritte; Blatt 2 und 5. stehen auf. der Vorderseite, und das vierte gewöhnlich gerade zur Seite, dem einem Vorblatte zugekehrt, oder einen Winkel von 90° mit dem Mutterblatte bildend. Zwischen den 5 primären Lappen (die ich aber nie so re- gelmässig ‘ausgebildet sah, wie sie Baillon Etude Pl. I. fig. 4 ab- bildet) zeigen sich demnächst 5 andere Hervorragungen, die schnell an Grösse: zunehmen und sich zu den mit den Saumlappen alternirenden Drüsen ausbilden. Die morphologische Natur dieser vermag ich nicht sicher festzustellen. Dass sie keine selbststän- digen Blattgebilde sind, darf indess wohl nicht bezweifelt werden ; denn es deuten sowohl die Entwickelungsgeschichte als Antholysen (siehe Roepers Enumeratio Euphorbiarum 8. 33), die Analogie der verwandten Gattungen und endlich der Verlauf der Fibrovasal- stränge nur auf 5 Blattorgane als Bestandtheile der Hülle hin, und wenn Schleiden (Grundzüge d. wiss. Bot. S. 419 und 430) und Schacht, wie Linne, 10 Blätter annehmen, so kann man diesem schwerlich beistimmen. Ueber den Verlauf der Fibrovasalstränge ist folgendes zu be- merken: Im Stiele der Infllorescenz finden sich 5 Fibrovasalstränge, die als die fünf Hauptstränge der Blüthenhülle unmittelbar zu den primären Zipfeln derselben verlaufen. An der Basis der- Hülle oder etwas unterhalb derselben giebt jeder Strang beiderseits einen Seitenzweig ab, der in einem Bogen zur Medianlinie des Raumes zwischen den Deckblättern verläuft, und dort mit dem von dem benachbarten Strange kommenden Seitenzweige parallel gehend, ohne mit demselben zu verschmelzen, in die Drise eintritt, in weleher sich beide auflösen und verlieren. Bisweilen wird auch nur einer der beiden Seitenzweige entwickelt. Dieselbe Ver- zweigungsart wiederholt sich gegen die Basis der freien Saum- lappen, und normal empfängt jede Drüse also vier Fibrovasalstränge, zwei von jedem der nächstliegenden Deckblätter, welche ihrerseits immer nur einen medianen Fibrovasalstrang- enthalten. Die etwas abweichenden Beobachtungen Roepers über diesen Gegenstand (Enum. 8. 32—33), die einzigen mir bekannten, müssen hiernach ergänzt und berichtigt werden. Ist es nun ausgemacht, dass die Drüsen nicht selbständige Blätter sind, so kann es sich aber noch fragen, ob sie nicht etwa Anhangsgebilde, z. B. Nebenblätter der Hüllblätter sind. ':Drüsen- förmige Nebenblätter, „stipulae glanduliformes“, werden für 10 von den 27 Sectionen in Boissier’s Bearbeitung der Euphorbien (Prodr. XV. 2. S. 8) angegeben, denen die Drüsen der Hülle wohl analog sein könnten. Aber einmal wolle man sich des überaus häufigen Vorkommens von Drüsen auf allen Blatt-Organen der Euphorbiaeeen erinnern, und zweitens, dass die Nebenblatt-Natur jener sogenannten Nebenblätter noch keineswegs festgestellt ist. Es ist demnach wohl kein überzeugender Grund vorhanden, die Drüsen .der Zuphorbia-Hülle für Nebenblätter zu erklären, und ich bin vielmehr geneigt,,.sie für Nectarien ohne besondere mor- phologische Selbständigkeit zu halten, die wohl auf irgend eine Weise der Befruchtung dienlich sind. Ueber die weitere Entwickelung der Hülle ist nichts besonderes mehr zu sagen. Es wurde oben erwähnt, dass mit jedem der Hochblätter, -aus denen die Hülle besteht, gleichzeitig auch die Achselknospe des- selben zum Vorschein kommt, und dass beide sogar in den ersten Stadien des Lebens oft nur einen gemeinsamen Höcker bilden. Diese Achselknospe ist die erste Anlage einer Staubgefässgruppe: Sie entwickelt sich zunächst ohne sonstige Veränderung weiter und wird direet zum „articulirten Staubgefäss“, d.i. zu einer männ- lichen Blüthe. Der anfangs ziemlich halbkugelförmige meristema- tische Zellgewebshügel wird konisch und dazu etwas schief, indem die eine Seite sich am Grunde stärker entwickelt‘ als die andere. Die Ursache hievon zeigt sich bald; es bildet sich nämlich ein neuer Höcker an der einen Seite und an der Basis des ersten. Dann wiederholt sich dasselbe mit diesem zweiten Höcker, aber auf der entgegengesetzten Seite, als es beim ersteren der Fall war; bildete sich der zweite Höcker an (er rechten Seite des ersten, so entsteht der dritte an der linken des zweiten, und so geht es fort. Ein vierter Höcker entsteht an der rechten Seite des dritten, ein fünfter an der linken des vierten u. s. w. bis die Anzahl der der Art zukomenden „Staubgefässe“ erreicht ist. Das Resultat, dieges: Processes. ist mithin eine. Zickzack-Reihe von Höckern- mit::absteigender Folge; die. obersten sind ‚gewöhnlich schon. vollständig. ausgebildet, wenn die - unteren sieh noch im Höckerstadium befinden. . Die fernere Entwiekelung der einzelnen Höcker ist folgende: Die halbkugeliga. oder etwas konische Form, welche sie ur- sprünglich besassen, verliert sich, der Höcker wird oben etwas abgeflacht, dann eingebuchtet, und es bildet sich eine sanfte longi- tudinale und mediane Furche — die erste Andeutung der beiden Antherenhälften, die sich nun auf die gewöhnliche Weise ausbilden. Dies geschieht und die Fächer füllen sich sogar mit Pollen, ehe noch .der Träger entwickelt wird. Nach und nach aber bildet sich auch dieser. aus. und .der-mediane Fibrovasalstrang kömmt zum Vorschein, indem die Bildung der Gefässzellen bisweilen isolirt und selbständig am Grunde des Gonneetivs anfängt, um von dort abwärts zu gehen, ‘Der Fibrovasalstrang kann schon ausgebildet sein, ehe noch eine Spur der'Artikulation wahrnehmbar ist. Diese zeigt sich .schliesslieh in Gestalt einer Ringfurche um den ur- sprünglich gleichmässigen Träger. - Ich muss Payer und Baillon gegenüber von Rob. Brown und Roeper Recht geben, wenn die ersteren behaupten, dass kein Unterschied in der Entwickelung des oberen und unteren Theils des durch die Artikulation in zwei Theile geschiedenen Staubfadens vorhanden ist. Nach Rob. Brown, dem Roeper beistimmt, (siehe Enum. S. 48 und „Vorgefasste Bot. Meinungen“ S. 45); ist die Anthere zuerst unmittelbar auf dem schon ganz entwickelten Pedicellus „sitzend“, und erst später entwickelt: sich das „Filamentum“ zwischen dieser mit. Articulation markirten Stelle und der Anthere. Die Artikulation müsste sich .dem zufolge zuerst ganz oben unter der Anthere zeigen und der untere Theil des Stanbfadens müsste. im Anfang um ein Beträchtliches grösser als der obere sein. Ich muss gestehen, dass ich es nicht so finden konnte; nach genauen Messungen hat es sich mir vielmehr er- geben, dass die Artikulation sich immer in ec. ',—?/s Höhe des Trägers bildet; während aber das „Filamentum“ somit Anfangs = "/—"/; des ganzen Trägers ist, misst es schliesslich (obgleich natürlich absolut grösser geworden) nur !/—'/s desselben, ist also’ relativ kürzer geworden, das Gegentheil von dem, was Rob Brown und Roeper angeben. Die Entstehung des Filaments kann mithin für die An- schauung Rob. Brown’s nichts beweisen, Wenn ich dennoch glaube, l | dass die Artikulation hier von grösserer Bedeutung ist, als die ganz gleiche’ und auf ganz die nämliche Weise entstehende: Glie- derung bei Alchemilla, so leitet mich’ hiebei' die Analogie der von den Autoren, welche diese Frage behandelt‘ haben, so viel besprochenen Gättung Anthostema. Der Plan im Aufbau -. der Blüthen dieser Gattung ist nämlich ganz derselbe wie bei Eu- phorbia, und es ist entschieden nicht zu billigen, das: Baillon die beiden Gattungen 30 weit auseinander: stellt,als er es:'thut. . Auch Anthostema: hat dieselbe Artikulation wie Zuphorbia, "aber es findet sich-an oder richtiger: gleich oberhalb derselben ein ein- faches ganzblättriges Perigon. Die Artikulafion ‘zeigt sich also hier als Grenze zwischen der eigentlichen Blüthe und deren Stiel, und so :darf man wohl der Analogie nach, mit Rob.‘Brown und allen Späteren,'Payer und Bailtda : ausgenommen; schliessen; dass sie bei-Huphorbid dieselbe Bedettühg 'hat.. Einen Fingerzeig in derselben‘Richtang giebt auch die'von' Roeper hervorgehobene Differenz‘ in: ‘der . Behaarung.:des 'Stiels und des’ eigentlichen Staubfadens;/indem -Ersterer 'z. B. behaart sein kann, während letzterer 'kahl bleibt; ein Beweis ist es: natürlicherweise nicht. Es sitid’ nunmehr die Fragen zu erörtern, wie das Staub- gefäss der einmännigen Blüthe aufzufassen ist, und welche Natur der 'specielle Blüthenstand besitzt, in welchen‘ die männlichen Blüthen vereinigt sind. ‘ Was die erste Frage betrifft, so ist Roeper, so viel ich weiss '), der einzige, der die Schwierigkeiten, welche uns in diesem Staubwerkzeuge begegnen, besprochen hat. Denn unter der Annahme, dass das Staubgefäss ein Blattorgan ist, wie kann dasselbe an ‚seiner Axe terminal sein? Roeper versucht den Knoten zu lösen durch die Theorie, es sei die männliche Blüthe eigentlich aus drei vertieillat gestellten Staubblättern.. gebildet, zwischen denen im Grunde man sich das’ Axenende zu denken hat. Von den drei Antheren sei jedoch hur eine zur Entwicke- lung gekommen. Roeper stützt sich hiefür auf das Vorkommen von Monstrositäten (oder hier eigenlich der Gegehtheil’von solchen), wo mehr wie eine Anthere ausgebildet ist, aber solche Monstro- sitäten finden wir auch hei gewöhnlichen Staubblättern, wo sie N) Wir besitzen hier in Kopenhagen leider nicht alle in Deutschland er- scheinenden Schriften gelehrter Gesellschaften, und dies gilt unter anderen auch von’ den Mittheilungen der Berner Gesellschaft, wo Wydler Aufsätze über £upAorbia geliefert hat, die mir unbekannt geblieben. 392 doch.unmöglich jene Bedeutung haben können; und ferner stützt sich Roeper noch. besonders auf das Vorkommen einer centralen Staubträgersäule bei mehreren anderen Euphorbiaceengattungen. Doch. dürften diese wohl in eben so hohem. Grade als Euphorbia noch einer genauen Untersuchung würdig sein, und jedenfalls steht für sie dieselbe Frage wie für Euphorbia noch offen. Es scheint mir nun aus der Entwickelungsgeschichte mit Nothwendigkeit hervorzugehen, dass wir den Staubträger bei Euphorbia als eine staubentwickelnde Achge betrachten müssen. Keine pby- siologische Arbeit ist ohne Ausnahme an ein einziges morpho- logisch bestimmtes Grundorgan geknüpft; warum soll also nicht auch die Aehse in. eine Anthere umgewandelt werden können? Wir sind auch nicht mehr ohne Analogieen in dieser Hinsicht, nachdem Kaufmann und Magnus bei Caswarina (Bulletin de la Soe. imp. de Moscou, 1868, S. 374) und Najas (Bot. Zeitg. 1869, S. 769) Antheren von Achsencharakter nachgewiesen; ebenso ist der Staubfaden bei 7ypha nach den Untersuchungen Rohrbachs (Verhandl. d. Vereins f. d. Prov. Brandenburg, 1869, S. 69 und Botan. Zeitung 1870, p. 452), hieher zu ziehen, wie wohl auch die staubentwickelnde Columna bei Oyclantkera der Entwickelungsge- schichte nach Achsenorgan sein dürfte. Wir kommen nun zur zweiten Frage, wie der männliche Spe- cial-Blüthenstand der Euphorbien aufzufassen sei. Rob, Brown sprach hierbei keine bestimmte Anschauung aus, Roeper erklärt ihn auch noch jetzt (s. Vorgef. bot. Meinungen $. 41 u. 44) als durch Bildung von accessorischen Knospen entstanden, wonach also die einzelnen Gruppen von Blüthen nicht als Blüthenstände betrachtet werden können; Wydler endlich spricht, wie oben schon bemerkt, die Meinung aus, dass wir es mit Wickeln zu tbun haben. Der Begriff „accessorische Knospen“ wird meiner Meinung nach allzu weit genommen, indem die Schriftsteller hieher auch solche Knospen rechnen, die in genetischem Verhältnisse zu ei- nander stehen, von einander abstammen, aber durch die Kürze der Internodien unmittelbar in der Blattachsel und auf einer ein- zigen gemeinsamen Mutterachse zu sitzen scheinen. Nur solche Knospen aber, bei denen dies wirklich der Fall ist, dürfen accessorische Knospen genannt werden. So hat Roeper wohl auch die Sache aufgefasst, und glaubt (Enum. S. 36 u. 39), dass die Staubgefässe in einer verticalen Reihe stehen, und dass die auch von ihm beobachtete Zickzackstellung durch gegenseitigen Druck entstanden sei. Sie ist aber, wie oben gesehen, ursprüng- lic. Nun glaube ich nicht, dass man wirkliche accessorische Knospen kennt, die in zwei Reihen stehen, deren Glieder alter- niren. Wo solche vorkommen, dürften sie vielmehr immer eine Wickel bilden. Das beste mir durch Autopsie bekannte Beispiel eines solchen Verhaltens geben die Achselprodukte von Aristolochia Clematitis. Die Blüthen stehen hier entschieden in einer Wickel; die kleinen schuppenförmigen Blätter an der. äusseren Basis der Blüthenstiele sind jedoch nicht Stützblätter, wie Payer (Organo- genie S. 431) glaubt, sondern Vorblätter. Diese Wickel gehen aber oft auf das deutlichste in vegetative Knospenbildung über, und man findet alsdann zu innerst in der Blattachsel Blüthen; zu äusserst Laubblatt-Knospen, die alle genau in einer Ziekzack- reihe stehen. Die Antidromie zweier auf einander folgenden Blüthen ist allerdings der eigenthümlichen Bildung des Perigons wegen, nicht zu erkennen, ‚zeigt sich aber an den vegetativen Knospen sehr deutlich. In anderen Blattachseln finden sich nur Laubblatt-Knospen, aber die Stellungs- und Spiralverhältnisse sind dieselben, und obgleich die sympodiale Achse ganz und gar nicht gezeigt werden kann (die Blüthen scheinen in den Blattachseln oder sogar fast auf den Basen der Blattstiele sitzend), so ergiebt sich doch aus dem obigen, dass wirauch hier eine Wickel haben. Die Stellungsverhältnisse der Blätter dieser Knospen können dann auch nicht so sein, wie z. B. Döll (Flora von Baden, S. 573) angiebt („ein accessorischer Laubzweig dessen Blätter, wie die der einzeln stehenden Zweige !), in Bezug auf ihre Mediane seit- lich stehen“), sondern müssen sich vielmehr in Uebereinstimmung mit 4. Sipho befinden, bei der (nach Henry und Bravais) das erste Blatt der Knospe zum Mutterblaite in einem Divergenz- Winkel von 180° steht. Uebrigens gestehe ich, dass mir noch einige Punkte in den Aufbauverhältnissen der Achselprodukte von 4A.Clematitis undeutlich sind, welche eine spätere Entwickelungs- geschichte wohl lösen wird. Immerhin aber zeigt dieses Beispiel, wie schwierig es bisweilen sein kann, accessorische Knospen (denn als solehe scheinen die Laubknospen in den Achseln von A. Cle- matitis allgemein aufgefasst zu werden) von Knospen, die durch Verzweigung entstanden sind, zu unterscheiden. 1) Solche habe ich bei einer in diesem Sommer untersuchten ziemlich grossen Anzahl von Pflanzen nicht finden können; ich sah vielmehr immer mehrere in Zickzackreihe gestellte Knospen. 594 -Um:auf Zuphorbid zurückzukommen, so dürfte wohl Wydler däs richtige. getroffen haben, wenn er die Staubgefässgruppen als Wickel ‚auffasst. Die Stellungsverhältnisse, der Entwickelungs- gang, welcher ganz der einer Borragineenwickel ist, die damit in Verbindung stehende Verstäubungsfolge der Antheren, die Analogie mit den homologen Achselpredukten (den cymös oder gar wickel- förmig verzweigten Blüthenzweigen) der tiefer stehenden Vor- blätter, endlich auch die Analogie mit Calycopeplus Planch. und Anthostema, Juss., welche nach allen Autoren, Baillon einge- schlossen, cymae scorpioideae oder sogar cymae dichotomae von männlichen Blüthen haben — dies alles deutet darauf hin, dass auch die männlichen Blüthen von Euphorbia in Wickel gestellt sind. —. Baillon gesteht auch, dass, wenn die kleine Euphorbia- Infioreseenz wirklich als Blüthenstand aufzufassen ist, die männ- lichen Speeialinflorescenzen nur Wickel sein können. Noch habe ich nicht die Uebereinstimmung der Spiralver- hältnisse, die streng gesetzmässige Stellung der Blüthen innerhalb der verschiedenen Staubgefässgruppen erwähnt, die ebenfalls für die Wickelnatur spricht. Wydler hat mit gewohntem Scharfblicke dies theilmeise schon beobachtet, theils' vermuthet {siehe Flora, 1845, 8. 453-—54). Die Untersuchung von ganz jugendlichen Zu- ständen hat mir aber auf’s Deutlichste gezeigt: 1) dass die beiden opponirıen Inflorescenzen eines Blüthenzweiges antidrom sind; 2) dass innerhalb jeder Inflorescenz die ersten Blüthen in jedem der fünf Wiekel unter‘ sich homodrom sind, daher die Blüthen 2. Ordnung alle zu derselben Seite von denen 1. Ordnung gestellt sind (doch mit gelegentlichen Ausnahmen, indem: zuweilen die Blüthen in Wickel I mit den übrigen antidrom sind); 3) dass die Spirale der 1. Blüthen der Wickel in bestimmter Abhängigkeit von der Spirale der .betreffenden Gesammtinflorescenzen steht, indem die ersten Blüthen der fünf Wickel in dem einen Blüthen- stande mit den fünf homologen in dem Blüthenstande d des oppo- nirten Blüthenzweiges antidrom sind. Was nun die Schuppen betrifft, welche zwischen den Wi- ekeln. der männlichen Blüthen stehen, und die bald als Kronblätter (Adanson), baldals Kelchblätter (Lamarek, Richard u. s. w.), dann von Rob. Brown, Wydler, Roeper u..s. w. als Deck- blätter, namentlich als Vorblätter betrachtet wurden, so. sind die- selben bei Payer und Baillon reine Diseusbildungen ohne wei- tere morphologische Bedeutung. Diese. Botaniker. stützen, sich 395 hiefür. auf die Entwiekelungsgeschichte. Nun ist es allerdings wahr, ;dass erst, nachdem schon imehrere männliche Blüthen in jeder Wickel angelegt sind und die weibliche Blüthe schon weit ausgebildet ist, die ersten Spuren dieser schuppenförmigen oder bisweilen fast haarförmigen Gebilde wahrgenommen werden. Allein wir.kennen auch viele ächte Blätter, die zwischen älteren. und höher stehenden eingeschaltet werden (cf. Hofmeisters Handbuch, Bd. I, 8. 462), :Indess kaben diese Schuppen. in Bezug auf die männ- lieben Blüthen, als deren: Vorblätter oder Stätzblätter man sie betrachten könnte, keine konstante Stellung. Zwar sehen wir sie itumer in dem Mittelraume zwischen den Wickeln, aber bald fm- det sich nur eine einzige, bald sind es ihrer viele und zwar weit mehrere, als man Deekblätter erwarten sollte; auch sehen wir sie bei einzelnen Arten -auf die unregelmässigste Art in Zipfel und Lappen zerschlitzt, ‘bald nur. wenig, bald. zur Mitte, bald ganz bis zum Grunde. Ich ‚ziehe daher vor, sie als:Trichome zu be- trachten, aber :als solche, die die Stelle von wirklichen Blättern einnehmen wp.d einigermassen als derer Aequivalente aufzufassen sind, analog anderen Gebilden zweifelhafter oder zweideutiger Natur, .wie dem Pappus der Compositen, den Spreuborsten der- selben (efr. Koehne, über Blüthenentwickelung bei den Compo- siten, Berlin 1869), dem Perigonium vieler Gyperaceen, den Sta- cheln der Cacteen, den Haaren in der Inflerescenz von T'ypha (cfr. Rohrba ch in den Verhandl. des bot. Vereins für die Prov. Brandenburg 1869. 8. 69.) etc. x ‚Gehen wir endlich zur weiblichen Blüthe tiber, so wird ihre Natur jetzt leicht zu erklären sein. Sie muss nothwendigerweise als ganze Blüthe hetrachtet werden, und der Wulst oder die bis- weilen ganz. becherförmige Ausbreitung unter dem Fruchtknoten als ein wirklicher mehr oder minder. rudimentärer Kelch. Zwar entwickelt sich derselbe, wie Payer und Baillon richtig ange- ben, nach dem Fruchtknoten, während er bei Culycopeplus (S. Euphorbia paucifolia Kl.) und Anthostema vor demselben zum Vorschein kömmt; aber diesen und anderen gewichtigen Gründen der Analogie gegenüber, finde ich in jener ersteren Entstehungs- weise keinen zwingenden Grund, das Gebilde für einen Diseus anzusehen. — Die Angaben Payers über Entwickelung des Frucht- knotens und der Eier sind unkorrekt oder unklar. Endlich muss noch bemerkt werden, dass ebenso, wie die Stellungsverhältnisse der Rüllenblätter von Baillon unriehtig angegeben sind, so auch 396 die Stellung -der Fruchtblätter. Er sagt, ein Fruchtblatt liege me- dian nach der Abstammungsachse zu; es liegt jedoch gerade um- gekehrt dem Stützblatte zugewendet, und folglich in solchen In- floreseenzen, die nur 4 Drüsen haben, über dem drüsenlosen Mit- telraume zwischen Deckblatt 2 und 5, in welchen Mittelraum die ganze weibliche Blüthe später zur Blüthezeit sich hinabbiegt. Es ist dasjenige Fruchtblatt, von dem Roeper sagt, dass sein Ei bisweilen abortirt. Endlich kann man sich a priorisagen, dass die Angabe Baillons, die Fruchtblätter seien den „Kelchblättern“ 1, 2 und 3 superponirt, nicht genau sein kann, da die Divergenz er- sterer je 120° beträgt, die der letzteren zweimal 144°, und einmal 72°. Nach allem Vorausgehenden schliesse ich mich an die von Lamarck und A. L. Jussieu zuerst gegebene, von Rob. Brown, Roeper und Wydler weiter ausgebaute Anschauungs- weise des Blüthenstandes von Euphorbia rückhaltlos an. Euphorbia hat demzufolge einen monoecischen von einer weiblichen Blüthe begrenzten Blütbenstand, mit 5 wickelförmigen Inflorescenzen ge- stielter nackter einmänniger männlicher Blüthen, alle zusammen von einer becherförmigen fünfblättrigen Hülle umgeben. Man könnte vielleicht erwarten, dass die weibliche terıninale Blüthe, wie sie sich vor den männlichen Blüthen ’entfaltet und somit die kleine Gesammtinflorescenz protogynisch macht, auch zuerst angelegt werde, so wie dieses nach Baillon bei Euphorbia paucifolia (Calycopeplus Planchon) und Anthostema geschieht. Doch kann ich in dem gegentheiligen Verhalten keinen hinrei- chenden Grund finden, um jene beiden Gattungen in ganz andere Tribus als Euphorbia unterzubringen und, wie Baillon es thut, bei denselben dasjenige Blüthenstand zu nennen, was er bei Eu- phorbia für eine Blüthe erklärt, indem diese zwei Bildungen sonst Punkt für Punkt im Bauplan mit einander übereinstimmen. Vorstehender Aufsatz ist als Auszug aus einer Abhandlung anzusehen, die ich in kurzer Zeit als Doctordissertation zu pub- lieiren gedenke, und die auch in den „Videnskabelige Meddelelser fra den naturhistoriske Forening i Kjöbenhavn“ für 1871 abge- druckt werden wird. Man wird in derselben, ausser 3 Kupfer- tafeln mit 83 zur Entwickelungsgeschichte von Euphorbia gehö- rigen Figuren und einigen in den Text gedruckten Holzschnitten und Diagrammen, noch mancherlei Details über die Sache finden, aus denen ich mir noch folgendes hervorzuheben erlaube. Auf Tafel II sind besonders Entwickelungszustände von E. Lathyris abgebildet. Es zeigt sich hier nämlich, dass, während 897 die Inflorescenzen, welche einen mit nur zwei Vorblättern versehenen Blüthenzweig abschliessen, ganz auf die gewöhnliche Art gebauet sind, die Hülle derjenigen dagegen, welche die vielblättrigen kräf- tigen Seitenäste abschliessen, in Uebereinstimmung mit der Laub- blattstellung dieser Pflanze, aus zwei gekreuzten Paaren von Hochblättern zusammengesetzt ist, und dass folglich die Zahl der männlichen Wickel vier sein sollte. Bisweilen werden diese auch alle angelegt, bisweilen aber abortiren ein oder zwei und im Gan- zen ist die Blüthenentwickelung in den Wickeln weit ärmer und ünregelmässiger, als in den gewöhnlichen Terminal- oder Seiten- Inflorescenzen. Meine Figuren 31—42. Tab. II. werden diese Ver- hältnisse anschaulich machen. Bei Euphorbia Helioscopia L. wo die Zahl der Vorblätter an den Blüthenzweigen drei ist, ist die Stellung der Hüllblättchen der Inflorescenz eine andere, als wo.nur 2 Vorblätter vorhanden; und zwar fällt Deckblatt Nr. 1 auf die Stelle, wo sonst Nr. 2 zu stehen pflegt, Nr. 2 auf den Platz von 3, u. s. w. Die weibliche Blüthe behält jedoch dabei ihre gewöhnliche Stellung, indem das mediane Fruchtblatt dem Stützblatte zugekehrt bleibt. — Um die gleichzeitige Entwickelung von Mutterblatt und Achselknospe besser zu veranschaulichen, habe ich in. der- ausführlichen Abhandlung noch die Entwickelungsgeschichte der Inflorescenzen von Hor- deum hexastichum bildlich dargestellt (fig. 85, Tab. IIL.), sowie ich zum Vergleich mit den männlichen Wickeln von Zuphorbia die Entwickelungsgeschichte von Symphyltum offieinale und Echium vlantagineum gegeben und abgebildet habe. — Endlich wird man auch von den Blattachsel-Produkten der Aristolochia Clematitis Abbildung und Diagramm finden. Kopenhagen im Oktober 1870. Auszug aus dem Jahresberichte über den Zustand des bota- nischen Gartens zu Buitenzorg auf Java über das Jahr 1869. (Aus dem Holländischen mitgetheilt durch C. Hasskarl.) Während des Jahres 1869 war der Zustand des bot. Gartens zu Buitenzorg wieder ganz befriedigend; unter der grossen Zahl von Besuchern, deren Zudrang nicht verminderte, seitdem die Erlaub- niss zum freien Zutritt erbeten werden musste, wurden mit Be- friedigung einige Personen beobachtet, welche hauptsächlich ge- 398 kommen waren, um die in dem Garten gezogenen Kulturpflanzen zu betrachten. Im Personal des Gartens kam einige Veränderung vor; der: frühere Hortulanus Teysmann, Ehren-Inspector der Kulturen, wurde im Januar mit anderen Funktionen beauftragt, blieb aber für den Garten noch fortwährend thätig. Durch seine Nachforschungen wurde der Garten bereits in diesem Jahre durch eine Menge fehlender oder unbekannter Pflanzen von der Insel Bangka bereichert, während er ausserdem eine grosse Menge Pflan- zen für das Museum (Herbarium) einsandte, Die frei werdende Stelle eines Hortulanus ‚erhielt der Adsistent-Hortulanus Binnendyk. Dem Bedürfnisse an praktischer Hülfe wurde dadurch abgeholfen, dass drei junge Gärtner von Holland ausgesendet wurden, von denen einer. zum Adsistent-Hortulanus ernannt, ein zweiter als Gärtner der Berggärten und der dritte als Gärtner zu Buiten- zorg angestellt werden soll. Bis zum Ende des Jahres wurden sie bloss bei dem Garten zu Buitenzorg beschäftigt, um sich die nöthige Bekanntschaft mit dem Gang der Geschäfte zu erwerben. Zur Anfertigung botanischer Abbildungen, wozu schon seit lange eine geeignete Persönlichkeit gesucht wurde, ist ein Photograph als wahrnehmender Zeichner angestellt. Mit Rücksicht auf- diese Anstellung wurden die photographischen Apparate, welche früher im Atelier von Dr. Junghuhn benutzt worden waren, dem bot. Garten überwiesen, während behufs Versuchen mit photographisch- lithograpischen Abbildungen die eiserne Presse u. Zubehör, welche früher der Beamte Friederich gebraucht hatte, ebenfalls in den Garten übergeführt wurde. Aus Gründen, die bereits im vorigen Berichte ’) mitgetheilt wur- den, konnte das Museum nicht wesentlich vergrössert werden, so dass dessen Zustand wohl noch etwas zu wünschen übrig lässt; obwohl dem dringendsten Bedürfniss nach Raum theilweise dadurch abgeholfen wurde, dass ein Theil der Sammlungen der Biblio- thek und das Bureau in das neue Gebäude übergebracht ‚wurde. Dagegen konnten woll einige Massregeln genommen werden, um die bestehenden Sammlungen trockner Pflanzen besser zu er- halten, die an authentischen Exemplaren so reich sind; aber an eine bedeutende Vergrösserung des Museums konnte noch nicht gedacht werden. Deshalb konnten auch noch keine Sammlungen von Pro- dukten indischer Industrie aus dem Pflanzenreich,: — welche hier so sehr an ihrer Stelle sein würde — und eine solche der ver- 1) Hier nicht empfangen, oo . GH TEE En schiedenen Holzarten des indischen Archipels in diesem. Jahre angelegt werden, da es an Raum zur Aufstellung fehlte. Der .Zustand .der Berggärten liess: noch viel zu wünschen übrig, durch Anstellung eines europäischen Gärtners jedoch wird hoffentlich im nächsten Berichte Günstigeres gemeldet werden können, ‘Die wissenschaftlichen Forschungen brachten manche interes- sante Thatsachen an’s Tageslicht; ein Theil der gewonnenen Re- sultate wurde der kgl.. naturhistorischen Gesellschaft zu Batavia zur Aufnahme in ihr. Organ übergeben, während ein anderer Theil noch vorhanden ist, um als Text bei den zu veröffentlichenden Abbildungen zu dienen. ‚Die Bibliothek wurde auf der Höhe der Zeit erhalten. An den Gebäuden kam kein besonderer Bau vor. Behufs .kolonialen Ackerbaus wurden mancherlei Anfragen aus den verschiedensten Theilen des Archipels, welche sowohl von Be- amten als Privaten gestellt wurden, erfüllt. Die Niederländisch- Indische Dampischiffahrts-Gesellschaft.bekundete ihre Theilnahme hierän durch frachtfreie Beförderung der für den botanischen Garten bestimmten sowohl, als der von dem Garten versendeten Kisten mit lebenden ader todten Pflanzen. Die Factorei der niedrl. Handels- Gesellschaft verlieh ihre Hülfe beim Transporte der Pilanzen- kisten von und nach Europa. Behufs der Correspondenz mit dem englisch-indischen Kolonien wurden die Interessen des Gartens ganz ohne Eigennutz durch Herrn Maier in Singapore wahrgenommen, während der Herr G. A. de Lange zu Batävia ebenso belanglos für die Versendung der Pflanzen von Batavia und die Empfangnahme der für den Garten bestimm- ten Pfianzenkisten sorgte. Auf Anfrage des Gouvernements von Mauritius wurden einige Kisten mit Zuckerrohrsorten, und auf eine solche des niederländischen Konsuls zu Singapore Samen von verschiedenen Tabaksorten abgesandt. Dureh Tausch und Geschenk wurden die Sammlungen in diesem Jahre wieder sehr bereichert; die grösste Vermebrung an Pflanzen für Garten und Herbarium haben dieselben aber den Reisen desHerrn Teysmann auf derInsel Bangka zu danken. Professor Miquel sandte 4 Ward’sche Kisten mit Pflanzen aus dem Universitätsgarten zu Utrecht; die Herren Groenewegen u. Comp. zu Amsterdam 3 solcher Kisten; Dr. Regel in Petersburg 2 dito mit Pflanzen; Herr Little zu Singapore ein Kistchen mit Orchideen; Dr. Thwaites zu Paradenya auf Ceylon einige Saamen in einer ‘ Ward’schen Kiste. Dr. Ferd. O. Müller zu Melbourne und Dr, -400 Clarke zu Calcutta, jeder 2 Ward’sche Kisten mit lebenden Pflanzen, ersterer ausserdem noch eine sehr grosse Sammlung von Saamen. Auch aus dem botanischen Garten zu Kew und Lyon wurden Saamen-Sammlungen gesendet. Dr. Schomburgk zu Port Adelaide schickte eine merkwürdige zu Port Darwin ein- gesammelte Saamen-Sammlung und von den Herrn William Bull Hanburyzu London und Heckel auf Neu-Caledonien wurden eben- falls Saamen empfangen. Auch aus dem indischen Archipel erhielt der Garten viele Geschenke; als solche verdienen insbesondere die folgenden ge- nannt zu werden: 2 Kisten mit Pflanzen von Herrn Martin zu Serawak?); 1 Kistchen mit 7 Sorten von Eisenholz, welche Umar Kamaludin, Jang-di-pertuan?) zu Sambas (Celebes) gesendet hatte; — dann . noch Sendungen der Herren van der Crab, Hoedt und Palen- kaht von Amboina, Aquasie Boachi, W. Baron Baud zu Djatl-nangor, C. de Groot und Nahapit zu Batavia, A. Fitz Verploegh, Resident von Bagelen u. Gersen Adsistent-Resident von Maros, (Nord-Celebes). Der Director fand auf verschiedenen Ausflügen in nicht allzu- grosser Entfernung von Buitenzorg Gelegenheit, das vorhandene Herbarium mit neuen Arten zu bereichern, während einige inlän- dische Sammler Doubletten zum Austausch besorgten. 1) Auf Borneo’s Nordwestküste. CH 2) Der inländische Häuptling ; wörtlich; „welcher als Herr‘ auftritt. C. H. Anzeige. Kryptogamen Badens. Fasc. XVII und XIX, Nr. 801— 900 sind soeben erschienen und durch Apotheker Leiner in Constanz für 4 fl. rh. zu beziehen. Redacteur: Dr. Herrich-Schüffer. Druck der F. Neubauerschen Bueb- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. 3 a N 26. Regenskurg. Ausgegeben den 20. Norelıber: - 41830. Inhalt, "A. W. Eichler: Ueber die Blattstellung einiger ‚Alsodeien. Gächrie Gesellschaften. —_ - Botanische Notizen. — Literatur. Ueber die; ‚Blattstellung, ‚einiger. Alsodeien. .Von' Dr. A. W. Eichler. :. ; .Mit Tafel IV. Bei gewissen, dem- tröpischen Amerika angehörigen Arten der Violaceengattung: Alsodeia, so bei A. racemosa Mait., flavescens Spreng., Gwianensis Aubl. ü. a., findet sich die Eigenthümlichkeit, dass stets zwei Blätter an dem nämlichen Knoten zusammen- stehen, während die Blattstellung bei den übrigen Arten eine zweizeilig alternirende oder spiralige ist. Die Botaniker, welche über: Alsodeia schrieben, haben jene ersteren Blätter schleehtweg für gegenständig erklärt, ohne der Sache im Uebrigen weitere Aufmerksamkeit zuzuwenden, da es ja an Beispielen nicht fehlt, dass‘ ‘opponirte und alternirende Blätter in der nämlichen Gattung — so-z. B. innerhalb der Piolaceen auch bei Jonidium — zugleich vorkommen. ‘ Betrachtet man das \ Verhalten genauer, so findet man freilich sofort mehrere Eigenthümlichkeiten der angeblich opponirten Blätter, welche mit den sonst bei dieser Stellung waltenden Regeln nicht in Einklang stehen. So sind zunächst die auf einander folgenden Blattpaare nicht gekreuzt, sondern fallen übereinander (Fig. 1, 8.), die an dem- nämlichen Knoten befindlichen Blätter sind einseitig genähert und stehen oft in auffallend verschiedenen Winkeln zum Horizont, das eine z.B. steil aufrecht, das andere wagerecht (Fig. 1,8); man bemerkt an jungen, sich eben entfaltenden Zweigspitzen zuweilen ein einzelnes Blatt (Fig. 3 L“), während an den ältern Trieben ‘ausnahmslos paarige Stellung herrscht; endlich zeigen sich am Grunde der Blattstiele einige Narben, ‘die nicht sämmt- Flora 1870. 26 lich auf die :abgefallenen Stipeln zurückgeführt werden können (Fig. 1—3, 8, 9 bei N). Kurz, es ergiebt sich, dass die Sache complicirter ist, als man geglaubt hat, und ich will sogleich be- merken, dass wir es in der That hier nicht mit einer opponirten Blattstellung im gewöhnlichen Sinne zu thun haben, sondern mit den Consequenzen einer ziemlich verwickelten Sprossverkettung, deren nähere Betrachtung sich: vielleicht der Mühe verlohnen dürfte. Am leichtesten wird sich die Einsicht in die hier bestehenden Verhältnisse gewinnen lassen, wenn man eine mit einem Blüthen- stunde abschliessende Zweigspitze der Betrachtung unterzieht. Im entwickelten Zustand bietet dieselbe das Bild, wie Fig. 2.') Man gewahrt hier am Ende des Zweiges, unterhalb der. Inflorescenz (welche gewöhnlich eine Aehre oder Traube ist), die beiden scheinbar aus demselben Knoten entspringenden Blätter, wie oben bemerkt nicht genau opponirt, sondern einseitig genähert, jedes mit einer Knospe in der Achsel, am Grunde der Stiele einige kleine Narben (N), zwischen ihnen, scheinbar terminal, die Inflorescenz. In Jüngerem Zustande jedoch ist die Erscheinung wesentlich anders; sie wird durch die Fig, 4 verdeutlicht, welche die Endknospe aus der Fig. 3 in stärkerer Vergrösserung darstellt. Wie gleichfalls oben schon erwähnt, findet sich bier nur ein einziges Laubblatt (L), dessen Stipeln bei st noch vorhanden sind; das zweite Blatt (L’ der Fig. 2) ist noch nicht wahrnehmbar, dafür aber bemerkt man beiN eine den Nebenblättern ähnliche Schuppe, die dem Laub- blatte L ziemlich genau opponirt ist. Entfernt man dieselbe zu- sammt den Stipeln, so kommt eine Gestaltung zum Vorschein, wie sie in Fig. 5 von der nänlichen Seite wie Fig. 4, in Fig. 6 von der entgegengesetzten dargestellt ist. Man sieht bei J die junge, von den Brakteen noch eingehüllte und dadurch kätzchenähnliche In- florescenz, beiL/ ein sehr jugendliches Laubblatt mit seinen Stipeln st‘, und ihm gegenüber auf der andern Seite der Intlorescenzknospe eine nebenblattlose kleine Schuppe V. .Das junge Laubblatt nebst der ihm gegenüberstehenden Schuppe V ist in rechtem Winkel mit der Medianebene des Blattes L und der .diesem gegenüber- befindlichen, in Fig. 5 und 6 entfernten Schuppe N gekreugf. . Die Inflorescenzknospe mit den- beiden an ihrem. Grunde be- findlichen Blattgebilden erscheint jedoch nicht als die directe Fart- setzung der vorausgehenden, die Blätter N und L tragenden Axe; 1) Die Figuren sind der bessern Verständlichkeit halber grosentheil schematisirt, Behaarung u. dgl. weggelassen. . | 403 sie ist vielmehr der Schuppe N mehr oder weniger zugebogen und manifestirt sich sowohl hierdurch, als durch die mit der Me- diane von N gekrenzte Stellung ihrer beiden ersten Blätter als Achselproduct vonN. Auch spricht dafür noch ein anderer Grund, auf welchen wir unten zurückkommen werden. Die eigentliche Axenspitze ist nirgends mehr zu bemerken; sie muss ihr Wachs- thum sogleich nach Bildung der Blätter L und N beschlossen haben. 0 Die. weitere Entwickelung ist nun folgende: Zunächst fällt die Schuppe N mit den Stipeln st der Fig. 4 ab, wodurch das Ansehen der Fig. 5 und 6 von selbst hervorgebracht wird; das Laubblatt Lin. Fig. 5, 6 entfaltet sich, wird dem andern an Grösse gleich und in der Achel von L erscheint eine Knospe. Jetzt ist mithin das Ansehen, wie in Fig. 7, welche durch die mit den Figuren 5, 6 gleichen Buchstaben sofort verständlich sein wird, und in der K die Knospe in der Achsel von L bezeichnet. — Sodann streckt und entfaltet sich die Inflorescenzknospe. Diess geschieht aber nur in ihrem oberen Theile, die Basis bleibt so kurz, wie sie im Knospenzustande ist, und das Laubblatt L’(das nun gleich- falls ‚seine Stipela verliert) nebst der ihm gegenüberstehenden Schuppe V bleiben so am untersten Grunde des Inflorescenzzweiges stehen. Auf diese Art erscheinen somit nach Entfaltung aller Theile zwei Blätter, obwohl verschiedenen Sprossen angehörig, an dem nämlichen Stengelknoten. Ursprünglich im rechten Winkel gegen einander gestellt, werden dieselben nachträglich durch das Bestre- ben, sich möglichst mit einander in’s Gleichgewicht zu setzen, ge- wöhnlich etwas weiter von einander entfernt, ohne jedoch — we- nigstens nicht mit den Stielen — in vollkommene Opposition zu treten. Die Narben am Grunde der Blattstiele lassen sich nun auch erklären; es sind ihrer 5, von denen 4 den Stipeln der beiden Laubblätter, die fünfte der Schuppe N zuzuschreiben sind; kaum nöthig erscheint es zu erwähnen, dass sie sich an und unter dem Stiele des jüngern Laubblattes hinweg nach dem des ältern hinziehen, während unterhalb des letztern keine Narbe ersichtlich ist. Wie gesagt, bildet der Spross, an dessen Gipfel die Inflores- cenz entstand, keine ächte terminale Fortsetzung; er schliesst mit dem Laubblatte L und der diesem gegenüberstehenden Schuppe N ab. Doch werden beim entwickelten Zweige die successiven Blattpaare durcli eine scheinbar einfache Axe mit einander ver- bunden (Fig. 1, 8). Es beruht dies auf der Bildung eines Sym- 26 * 404 podiums durch Auswachsen ‘der kurz nach Anlage der Inflorescenz in: der Achsel des Laubblattes L erscheinenden Knospe (Fig. 7 K). Betrachten wir dieselbe etwas genauer. Sie setzt mit zwei schmalen schuppenförmigen Vorblättchen ein, die entsprechend der gewöhn- lichen Regel in rechtem Winkel mit dem Mutterblatte gekreuzt sind (Fig. 7, V‘, V“). Im Knospenzustande erscheint das eine die- ser Vorblättehen als das äussere oder erste (V‘) und-fällt dasselbe nach der nämlichen Seite hin, wie das schuppenförmige Vorblatt V der benachbarten Inflorescenz (Fig. 7). Fasst män jedoch die Stellung zu den bezüglicben Mutterblättern in's Auge, so ergiebt es sich, dass das Inflorescenzvorblatt V und das erste Vorblatt V’ der Knospe K auf entgegengesetzten Seiten stehen; fällt das eine links zu seinem Mutterblatte, so steht das andere rechts von dem seinigen. Die beiden Sprosse sind somit antidrem, unter der Voraussetzung, dass V als das erste Vorblatt des In- tlorescenzsprosses angesehen werden darf, eine Voraussetzung, der wohl um so weniger etwas entgegensteht, als die daraus folgende Gegenläufigkeit bekanntlich bei opponirten Sprossen Regel ist. ’) Die weitere Untersuchung der Knospe ergiebt, dass auf die'bei- den Vorblätter ein stipelloses Schuppen- und ein mit Nebenblättern versehenes Laubblatt folgt und dass mit diesen der Spross schliesst. Das Laubblatt steht über dem zweiten Vorblatte (V”), die Schuppe über dem ersten (V‘, vgl. Fig. 11). Wir haben demnach: hier eine zweizeilige Anordnung, in welcher das Laubblatt L das letzte Glied bildet (vergl. Diagramm Fig. 11); denn im andern l'alle, wenn nämlich das Laubblatt und die ihm gegenüber befind- liche Schuppe als wirklich gegenständig angesehen werden sollten, müssten sie mit den beiden Vorblättern gekreuzt sein. In der Verkürzung der. Knospe ist jedoch .eine Niveaudifferenz der Ein- fügungsstellen, wie sie mit zweizeiliger Anordnung verbunden zu sein pflegt, nieht bemerkbar. Im Verlaufe der Entwickelung streckt sich die Achselknospe. Dahei bleiben die beiden Vorblätter am Grunde stehen, das Laub- blatt aber nebst der ihm gegenüberbefindlichen Schuppe N werden gemeinsam durch ein langes Internodium emporgehoben, das die Abstammungsaxe scheinbar fortsetzt (Fig. .3). Laubblatt und Schuppe entfernen sich hierbei jedoch nicht von einander und so entsteht wieder ein Zweigende, wie das, von dem unsere Be- 1) Zuweilen, wie z. B. in Fig. 7 ersichtlich, greift das Blättchen V etwas, über die Stipeln des gegenüberstehenden Laubblattes L’ hinweg und erscheint auch dadurch als das erste von beiden. : a 405 trachtung ausging (Fig. 3). Und wie ‚bei jenem ersten, so bildet sich auch. hier in der Folge aus der Achsel der Schuppe N wieder eine Inflorescenz gleich der ersten, aus der-Achsel-des Laubblattes ein Spross wie der eben betrachtete, und so geht es regelmässig weiter. : Hierbei ist zu bemerken, das der Inflorescenzspross mit dem Laubspross,. aus. dem- er entspringt, gleichläufig ist; da er aber, wie wir oben gesehen, mit dem neuen Laubspross, der die Vegetation fortzuführen bestimmt ist (Fig. 7 K), in Antidromie sich befindet, .so ergiebt sich, dass von Knoten zu Knoten die Spiralrichtung sowohl der Inflorescenz, als der vegetativen Sprosse - umspringt. Weiter:aber resultirt daraus, wie eine Betrachtung und Weiterführung des Diagramms in Fig. 12 ohne weitere Aus- einandersetzung deutlich machen wird, dass die successiven Blattpäare.. und: Inflorescenzen- beständig fibereinanderfallen, so dass wir an:einem (scheinbar) einfachen Zweige zwei ursprüng- lich in: reelitem Winkel abstehende Verticalzeilen von Laubblättern haben. (Fig. 1). In .den successiven Paaren fallen jedoch nicht die.homologen Blätter übereinander, sondern abwechselnd die den verschiedenen Sprossen angehörigen, das Blatt des Intlorescenz- sprosses über das des Laubsprosses und umgekehrt, woraus sıch natürlich ergiebt, dass im zweitnächsten Paare es wieder homologe Blätter sind, welche über die des ersten zu stehen kommen. In: den Umstande,.dass die Blätter des Eimeuerungssprosses K zweizeilig angeordnet sind, finde ich ebenfalls einen Grund, die am gleichen Knoten entspringende Inflorescenzknospe (Fig. 4—7,J) für ein Axillarprodukt der Schuppe N, nicht aber für ter- minalzu halten. Denn wäre sie das letztere, so müsste die zwei- zeilige Anordnung des untern Sprossstückes in ihr fortgesetzt erscheinen,-während in Wirklichkeit ihre Blätter mit den letztvor- aufgehenden gekreuzt sind (Fig. 11—12). Dies der Punkt, auf den oben hingedeutet wurde, Wenn das Wachsthum der einschlägigen Alsodeien regelmässig nur in der oben beschriebenen Weise vor sich ginge, so würde die ganze-Pflanze aus einer Scheinaxe bestehen, an der von Knoten zu Knoten ein Blattpaar und eine Inflorescenz stünde. Dem ist jedoch nicht. so; es findet eine häufige Verzweigung statt und zwar ist. dieselbe gewöhnlich „dichotom“, dabei jedoch meist der eine Zweig schwächer als der andere, mit einer Inflorescenz in der Gabel (Fig. 9). Diese Verzweigung bildet sich auf sehr einfache ‚Weise durch Enwickelung eines Erneuerungssprosses aus der Achse] auch des zweiten, dem.Inflorescenzspross angehörigen 406- Laubblattes L’ (Fig. 2). Derselbe ist dem Erneuerungsspross aus der Achsel des Laubblattes L in allen Stücken. gleich; wie er sich bezüglich der Umlaufsrichtung zu ihm verhält, gelang mir jedoch nicht zu ermitteln !). Das mir zur Verfügung stehende Material bestand nur aus Herbarexemplaren und zwar, wie es bei solchen gewöhnlich ist, aus blühenden oder fruchtenden Zweigenden. Diese alle zeigten in der That an sämmtlichen Knoten Inflorescenzen oder deren Spuren. Es ist jedoch nicht wahrscheinlich, dass gleich die erste ‘aus dem Keime sich entwickelnde Axe, und wohl auch kaum die nächsten darauf folgenden mit Infiorescenzen abschliessen (die hier- hergehörigen Alsodeien' sind .stattliche Sträucher oder Bäume); es war mir indess, eben jener Materialbeschaffenheit wegen nicht möglich, die Sprossverhältnisse dieser ersten Generation kennen zu lernen. Aus der obigen Darstellung aber ergiebt sich, dass, wenn einmal die Blühbarkeit eingetreten ist, der Aufbau normal aus zwei, oder genauer, in Anbetracht des racemösen und mitbin zweiaxigen Charakters des Inflorescenzsprosses, aus dreierlei ver- schiedenen Sprossarten statt findet, welche in höchst gesetzmäs- siger Weise mit einander verbunden werden. Und zwar ist die eine dieser Sprossarten nur für die vegetative Fortbildung be- stimmt, während die beiden andern der reproduetiven Sphäre an- gehören. Jene erste Generation besitzt eonstant nur 4 Blattorgane, zwei Vorblätter V’ V”, hierauf eine Schuppe von Niederblatt- charakter N, und schliesslich ein einziges Laublatt L (Fig. 1l). Diese 4 Blätter besitzen ursprünglich zweizeilige Anordnung, wer- den aber durch ungleiche Axenentwickelung in zwei superponirte Paare geschieden, von welchen das Vorblattpaar am Grunde des Sprosses stehen bleibt, das andere Paar an dessen Spitze zu steben komnit und denselben abschliesst. Dieser Spross lässt sich s0- mit bezeichnen durch die Formel . vr, vr ıN.ıl. Der zweite Spross nimmt seinen Ursprung ans der Achsel des Niederblattes N, und besitzt, abgesehen von den Deckblättern 1) Anderweitige Sprossungen scheinen nur selten vorzukommen, z. B. aus den Achseln der Vorblätter. Wenn sich aus denselben ein Infloreseenzspross entwickelt, ebenfalls mit einem grundständigen Laubblatte, so scheinen schliess- lich 3 Blätter an dem nämlichen Knoten zu entspringen, die sich dann. mehr oder wenigerim Quirl disponiren. Ich fand dies an einigen Exemplaren von Alsodeia racemosa, konnte jedoch die Sache hier nicht genau genug unfer- suchen, um über die angegebene Entwickelungsweise sicher au werden, wess- halb ich sie nur unter Vorbehalt mittheile. 407 der Blüthen, nur zwei Blätter, die’ unmittelbar am Grunde des Sprosses sich befinden und sowohl hierdurch, als durch ihre Stellung zum Mutterblatte ein Analogon der Vorblätter bilden. Das eine, erste derselben hat in der That auch die Beschaffenheit eines gewöhnlichen Vorblattes, das zweite ist Laublatt (Fig. 10). Es folgen sodann unmittelbar die Brakteen in unbestimmter, meist grosser Zahl und spiraliger Anordnung (wie es scheint, nach */, oder %/,),-die untersten gewöhnlich noch unfruchtbar; der Spross schliesst mit steriler Spitze. Die Formel dieses Sprosses würde demnach sein u IVvıL—o»B. Die ‘dritte Sprossgeneration endlich wird durch die aus der Brakteenachsel entspringende Blüthe repräsentirt, mit ihren beiden meist sterilen,. seltener fruchtbaren Brakteolen £ 6. Es ist nicht'vön Belag; INer 'die Blattorgane ‘der Blüithe näher zu bezeichnen; es sind im Uebrigen genau dieselben, wie bei Viola, nur in actinomorpher Ausbildung. ‘Der ‘Aufbau ‚eines (scheinbar) einfachen Zweiges der ein- schlägigen 'Alsodeien lässt sich somit durch nachstehende Formel anschaulich machen: 1. v.V“ —ıN. ıL. “ — ____ _ Erneuerungsspross von derselben Beschaffenheit, gegenläufig mit L “ Mıvıl.-oB. (gleichläufig mit 1.) 0 u. Ie@ — m. Und der verzweigte Spross kann folgendermassen dargestellt werden! I. v” vo — 1 NL. Erneuerungsspross. Et mlıvıL—oB. | n.{e®— a. Erneuerungssproßs. Der vorstehend beschriebene Fall kann wegen seiner Selten- heit wohl keinen Anspruch auf allgemeineres Interesse machen. Doch schieri er. mir der verwickelten Weise halber, in der hier die Natur eine anscheinend ganz einfache Gestaltung hervorbringt, der: -Mittheilung werth. Er dürfte in dieser Hinsicht ziemlich 408. isolirt ‚stehen, denn. andere abnorme Beispiele paariger Blätter, wie sie z.B. bei ‚den Solaneen vorkommen, erklären sich doch in weit einfacherer Weise. Zum Schlusse sei noch bemerkt, dass alle übrigen mir bekannten Alsodeien ein gewöhnliches. monopo- diales Wachsthum :mit spiraliger oder zweizeilig alternirender Blattstellung besitzen und dass die Inflorescenzen derselben axillär im gewöhnlichen Sinne sind, wobei. sie. je nach den Arten bald aus den Achsels .von Laubblättern, bald aus denen von Nieder- blättern ihren Ursprung nehmen. Wenn sich somit auch die Blatt- stellung der sogenannten opponirtblättrigen Arten mit jenen an- dern in Einklang bringen lässt, so ist dies bezüglich der Spross- folge nicht, möglich und. es rechtfertigt sich daher die Abtrennung derselben unter. besonderen Sestionstitel. Erklärung der Figuren Alle Figuren mit Ausnahme von 4—-6 sind halbschematisch, auch Fig. 4—6 durch Hinweglassen der Behaarung etwas schema- tisirt. Es bedeutet überall ,N Niederblatt oder dessen Narbe, L das den vegetativen Spross abschliessende Laubblatt,.L’ das dem Inflorescenzspross angehörige Laubblatt; bei zwei Blattpaaren sind die homologen Blätter durch L” und L’“ bezeichnet. V bezeichnet das schuppenförmige Vorblatt am Infloreseenzspross, V’ das erste, V”“ das zweite Vorblatt am vegetativen Spross; .st Stipeln des Laubblattes L, st‘ Stipeln des Laublattes L“. J bezeichnet die Inflorescenz, K die Achselknospe des Laubblattes L, K’ die des Laubblattes L‘. Fig. 1. Ein dreiknotiger (anscheinend) einfacher Zweig von Alsodeia flavescens Spreng., die Blätter beträchtlich kleiner ge- zeichnet als in Wirklichkeit, überhaupt die Figur reducirt. Fig. 2—9 zu Alsodeia racemosa Mart. Fig. 2. Ende eines Zweiges, wo beide Blätter L u, L‘ aus- gebildet, etwa Naturgrösse. Fig. 3. Eine andere Zweigspitze mit 2'Knoten, die Blätter am untern beide entwickelt, am.obern erst das eine L, bei N noch die ihm gegenüberstehende Niederblattschuppe, in ungefährer Naturgrösse, Fig. 4. Die Spitze des jungen Zweiges aus der Fig. 3. ver- grössert, Fig. 5 stellt die in Fig. 4 repräsentirte Spitze dar nach Weg- nahme des Niederblattes und der Stipeln, Fig. 6 dieselbe von der entgegengesetzten Seite. Bei L’: ist: das. junge . Laubblatt, SEE; Tab... - Flora 18%. [7 bei V das Vorblatt der Inforescenz.J ersichtlich ; das Laubblatt..L, ist bis auf den Stiel weggeschnitten. . . Fig. 7. Konospenspitze nach Entfaltung des Lanbblattes. 1, vergrössert, In der Achsel.des Laubblattes L ist eine KnospeK, in die Vorblätter V’ V“ eingehüllt, sichtbar geworden. . . . Fig. 8. Eine zweiknotige Zweigspitze, an beiden Knoten die Laubblätter entfaltet, . zur Verdeutlichung der Art des . Ueber- einanderfallens der. Laubblätter. Fig. 9 verästeltes Zweigstück, durch Auswachsen der Knospen K und K’ in Fig. 2 entstanden zu denken. Fig. 10.. Diagramm des Inflorescenzsprosses. Fig 11. Diagramm des vegetativen Sprosses mit dem aus der Achsel von N, entspringenden Inflorescenzspross. Fig. 12., Diagramm , einer zweiknotigen,. (angeheinend) ein- fachen Zweigspitze, entsprechend etwa der Figur 8 - Gelehrte Gesellschaften. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Cultur. _ Sitzung vom 10. November. Prof. Milde trägt ‘vor über die Flora des Hirschberger Thales und über sporadische Erscheinungen im Pflanzenreiche. Der Vor- tragende wohnte 3'/;, Wochen in Herischdorf bei Warmbrunn; .% Meilen südlich von Hirschberg.. Das hier sieh weit ausbreitende Thal zeichnet sich durch zahlreiche seenartige Teiche aus, welche in früherer Zeit sicher untereinander in Verbindung gestanden und einen grossen See ausgemacht haben. Ausserdem sind für dieses Thal die grösseren und kleineren Granitblöcke und Trümmer höchst characteristisch, welche in zahllosen Exemplaren ganz frei auf Aeckern und Hügeln liegen, theils von Gebüsch und Bäumen überschattet werden und sehr zahlreiche Uleberreste aus vorge- Schichtlicher Zeit in den sogenannten Steinkesseln und Sitzen zeigen, die, wie es scheint, immer noch zu wenig beachtet worden sind.. Die Flora dieses Thales ist nicht von der Reiehhaltigkeit, wie es die Nähe des Gebirges vermuthen lässt; denn die Zahl der Flüchtlinge des Gebirges, die sich hier angesiedelt haben, ist überraschend gering, namentlich wenn man die Flora des Hirsch- bergerthales mit der des Thales unterhalb Krummhübel vergleicht. Es war mir diese Thal-Flora um Herischdorf von besonderem Interesse, auch wegen der Frage nach dem Ursprunge der Moose der erratischen Blöcke, die Mancher nicht aus dem Norden Eu- 9b ropäs’ adf den’ Geschiebeu zu uns wandern, sondern durch Sporen in die Ebenen von Preussen, der Mark und Mecklenburg. gelangen zu lassen: geneigt ist. Wäre Letzteres wirklich der Fall, dann müsste jedenfalls‘ die Zahl alpiner Flüchtlinge auf den Oertlichkeiten am Fusse des Gebirges grösser sein als in der norddeutschen Ebene. ‘ Dem ist jedoch nicht so; ich kann $agen, dass: die. Moos- Flora der erratischen Blöcke der norddeutschen Ebene‘ weit man- nigfaltiger ist als die der zahllosen Felsblöcke um Herischdorf. Zwar sind hier die meisten Felsen mit einer üppigen Moosdecke bekleidet und bisweilen vollständig überzogen, allein es sind dies fast durchweg Arten des Vorgebirges, während alpine Moose fast ganz fehlen. Nur Grimmia Donnii Sm. tritt sehr spärlich bier und da, selbst e. fr., anf und ebenso spärlich eine zweite sterile Art, die ich für @. kontorta Schpr. halten zu müssen glaube, eine Art, die fast nur den Kamm des Riesengebirges bewohnt, während @. Donnii auch anderwärts im Riesengebirge bis in die Thäler herabsteigt. Selbst‘ von Andreaea petrophila, dieser sonst so ge- meinen Art, fand ich nur ein. einziges Räschen, ebenso von G. Hartmanii, einer der verbreitetsten Species des Gebirges, während dieselbe z. B. bei Königsberg in Preussen auf Geschieben massen- haft auftritt. Die: auf Geschieben der norddeutschen Ebene. vielfach beo- bachtete Grimmia Mühlenbeckii fehlt hier im Hirschberger Thale ganz, dagegen treten zwei Arten der niederen Gebirge, @. Schulteii und trichophylia auf, von denen erstere hier sehr gemein, letztere nicht gerade selten ist, während beide auf erratischen Blöcken der norddeutschen Ebene zu den allerseltensten Erscheinungen ge- hören. Bei der grossen Verschiedenheit, welche thatsächlich zwischen den drei Floren-Gebieten besteht, nämlich zwischen der Flora des Hirschberger Thales und der des nahen Hochgebirges und andererseits auch zwischen der der errätischen Blöcke, hat sich mir der Gedanke anfgedrängt, dass die Verbreitung der Sporenpflanzen durch Sporen unter Beihilfe des -Windes sicher nicht in dem Grade und Umfange erfolgt, als man es gewöhnlich anzunehmen scheint, dass wenigstens die Moose der errati- tischen Blöcke nicht auf diesem Wege, sondern sieherlieh mit den von ihnen bewohnten Geschieben. zugleich: an ihren gegenwärtigen Wohnort gelangt sind. Die verbreitetsten felsenbewohnenden Arten des Hirschberger Thales ‚sind folgende: Grimmia leucophaca, die Felsen oft dicht überziehend und überhaupt die Haupt-Vegetation bildend, G. Ouata, sr @. commutata, @. pulvinata; G. apocarpa, Hypnum rugosum, H. cu- pressiforme, Hedwigia, Barbula ruralis, Leucoden, Pterigynand- rum; zu den seltneren gehören: Orthotrichum rupestre, O. Sturmii, O0. anomulum, Racomitrium heterostichum und nur einmal gefunden Racom. acieulare und zwar an einem Steine auf &iner feuchten ‚Wiese. Als grosse Seltenheit ist zu erwähnen eine zweite Form des Platygyrium repens auf wenigen, beschatteten Granitblöcken um den Weinberg, während die forma tectorum, häufig Brutäst- chen tragend, auf Schindeldächern im ganzen Thale nicht selten ist. An Felsen im Hayn-Wasser beobachtete ich: Racom. aciculare, Dichod. pellucidum, Hypnum ochraceum, Fontinalis antipyretica, Öallitriche verna in 2 Formen lang hinfluthend und Batrachium Muitans. . Die Sumpfwiesen zwischen den einzelnen Teichen bewohnen die gemeineren ‚Arten von Moosen, wie .Dier. palustre,' Aulacom- nium palustre, Fissidens adiantoides, Sphagnum acutifolium, sub- secundum, cymbifolium, seltener, 8, teres, Hypnum stramineum, Hypnum cordifolium und H. giganteum. Seltsamer Weise bildet an einem See-Rande im Schreibergrunde Polytrichum gracile ganz ausschliesslich die Vegetationsdecke, aber nur im sterilem Zustande. Von Phanerogamen fällt die grosse Verbreitung von Comarum auf, Drosera rotundifolia und Trifolium spadiceum sind sehr ge- mein, seltener Scutellaria hastifolia, Carex cyperoides und auf einem Erdhaufen Potentilla norvegica. Am Rande des Scheiben- teiches entdeckte ich auf schwarzem, torfigen, fast nur von Carex Rhizomen gebildeten Boden ein sehr seltnes, nur sporadisch auf- tretendes Moos in unsäglicher Menge oft fusslange Rasen bil- dend, aber leider nur steril: Bryum cyclophyllum, in Begleitung von höchst sparsamen Bryum Klinggräffit e. fr. Als ich die Natur dieses Standortes näher kennen lernte, konnte ich mir das Sporadische Auftreten des B. eyclophyllum leicht erklären; denn ein so eigenthümlicher Standort war mir in der That noch nie vorgekommen. Auf nassem, sandigen Boden neben einem Granitblocke überraschte mich auf einer Wiese eine kleine Colonie von Bryum alpinum (steril) und B. bimum. Bekanntlich gehörte die .erstere Art früher in Schlesien zu den allerseltensten, wird aber jetzt in frisch angelegten Ausstichen neben der Eisenbahn 80 häufig beobachtet, dass es scheint, als seien die Sporen dieser Pflanze durch Erdarbeiten erst heraufgefördert und entwickelungs- fähig geworden. Anders lässt sich schwerlich das sporadische Auftreten dieser Pflanze an weit getrenuten Orten der Ebene in 413 Schlesien..erklären. Früchte wurden: bisher, :und. diese auch sehr sparsam, nur an Rasen im Gebirge gefunden. . Die Pflanze er- scheint‘ bereits in der Nähe des Bahnhofes der rechten Oder- uferbahn bei Breslau, geht von hier über Hundsfeld, immer: die Eisenbahn entlang über Sibyllenort bis Bohrau (etwa 3 Meilen von Breslau); ausserdem ist es neuerdings von mir auch vor dem zool. Garten bei Breslau und bei Nimkau gefunden worden. Leider war es mir nieht möglich die Teiche um Herischdorf genauer zu untersuchen, was ich sehr bedauere, da ich nach der Beschaffen- heit ihres Grundes und anderen Eigenthümlichkeiten Grund zu haben glaube, in ihnen Isoöfes zu vermuthen. Stellenweise bilden Seirpus. lacustris, nur. untergeordnet ‚Sc. maritimus, an anderen Orten Equisetum limosum (wie in den Isoötesführenden Seen des Schwarzwaldes) förmliche Wälder, am Glasersteinteiche erscheint ausserdem Calamagrostis lanceolata in mächtigen Büschen. Merk- würdig ist die auffallende-Armuth an Farnen in .der ganzen Ge- gend. ‚Gar nicht gesehen wurden: Aspidium Fix mas, Asple- nium Trichomanes und A. Ruta muraria, sehr selten Athyrium filix femina. und nur an:einem Felsen am Scheibenteiche: Asplenium septentrionale. : Grosse. Seltenheiten von Phanerogamen habe ich in dem von ‘mir durchwanderten Theile..des ‘Ihales sonst nicht bemerkt, auflallend schien mir das häufige Vorkommen von Ver- bascum Thapsus, während V. thapsiforme ganz fehlte; ich erwähne sonst noch Daphne Mee., Rubus saxatilis, Salix pentandre, ‚sem- pervivum soboliforum, auch nicht selten blühend. 5 Von Herischdorf aus erreicht man in 1”/, Stunden das Dorf Hayn, von wo aus man direkt das Gebirge ersteigen und in 4 Stunden den Kamm desselben erreichen kann. Die Abflüsse des Haynfalles: zeichnen sich namentlich durch eine Fülle des Bryum alpinum,. Fontinalis sguamosa und Hypnum ochraceum aus. Der ‘Weg von Hayn bis zur Höhe des Gebirges bietet zahlreiches Hypnum callichroum und Plagiothecim Schimperi, die beide..in der That zu den allgemein verbreiteten, characteristischen Er- scheinungen des Nord-Abhanges des Riesengebirges zu gebören scheinen, dazu kommen .eine Menge der gemeineren Sphagne- Beim Hinabsteigen am Süd-Abhange des Gebirges konnte ich die ‚grosse Verbreitung des Bryum Muehlenbeckii beobachten. Das- selbe überzieht im Weisswassergrunde und an der Elbe voM Wasser bespülte Felsblöcke. oft in ausgedehnten, hohen, fast schwat- ‘zen oder dunkel purpurrothen, meist sterilen Rasen und: ist eine spezifische Eigenthümliehkeit dieses Südabhanges. -- .„.- 1} 418 5: Die Besprechung .‚sporadischer Erscheinungen in unsrer. Flora ‚veranlasst mich, auf:einen vielbesuchten Punkt bei.Breslau zu kom- ‘men, das bekannte Nimkau, wo ich diesen Sommer eine der merkwür- digsten Entdeckungen machte. Vier Meilen in süwestlicher Richtung von Breslau gelegen, finden wir die ergiebigsten Localitäten in ‚einem flachen Becken, welches nach Göppert früher ein See ausgefüllt haben .muss, das sowohl im Norden, wie im Süden von niedrigen ‚Diluvialsandhügeln begrenzt wird. Ausgedehnte Torfstiche nehmen den grössten Theil. dieses Beckens ein; .doch ist die ursprüngliche Torf-Flora an den meisten Punkten. bereits verschwunden und hat einer Wiesen-Flora:Platz gemacht. Wir finden däher auch mehrere Punkte, wo z. B. Sphagna jetzt nur noch klimmierlich vegetiren, hier, ;wo. früher sicher Ueberfluss an Wasser gewesen. ist. Ob- gleich ich: hier 10 Sphagna gesanmelt habe, giebt es doch nur eine, einzige ‘Wiese, ..auf ‘welcher Sphagna : die: Hauptvegetation bilden. _Die: meisten ‚Sphagna finden wir «entweder in Gräben ne- ben der Eisenbahn; . wo Uebeifluss an Wasser. herrscht, oder in kleineren. Beständen, nesterweise, zwischen Weidengebüseh oder auf feuchtem--Haideland. Dicht an der Eisenbahn finden wir an einer Stelle einen feuchten Haidestrich von mässiger Ausdehnung. Ansehnliche Stellen überziehen die Rasen von Diceranella cervi- rulata.- daneben zahllose Drosera rotundifolia« und Lyeopodium inundatum, an nasseren Stellen bildet Jungermannia inflata und J. bieuspidata weit ausgedehnte verfilzte Rasen mit J. Mildeana 6. und Scapania irrigua. Den feuchtesten Theil überzieht fructifi- eirendes Hypnum fluitans in unsäglicher Menge. In kleinen Ne- stern. findet sich hier auch Sphagnum rigidum und Campylopus turfaceus und am trockensten Theile Sphagnum subsecundum, am Rande des Gebietes: Polytrichum gracile und P. commune v. pe- rigoniale. Der merkwürdigste Fund war mir hier bei einem zweiten Besuche im Juli 1870 vorbehalten, wo ich an zwei ziemlich trocknen Stellen zwei kleine Nester des Sphagnum Lindbergii entdeckte und zwar in der kürzeren gedrungeneren Form Lapplands. Die Pflan- zen befanden sich hier an einem ihnen offenbar wenig zusagenden Standorte und sind siehber nur die letzten Reste früherer grösserer Bestände an einem mehr passenden, wasser- reicheren Platze. Das eine Nest war auch von Polytrichum und Calluna bereits so durchsetzt, dass sein Untergang in nächster Aussicht steht. Wie ist das Auftreten dieser Art in der tiefsten Ebene bei Breslau zu erklären? Bekanntlich ist die Pflanze bis jetzt nur aus Skandinavien, Nordamerika und vom Kamme des 44 Riesengebirges bekannt, den sie, abweichend von dem begleiten- den Hypnum sarmentosum, nach meinen vielfachen Beobachtungen nie verlässt. Nimmt man nun auch an, dass Spagnum Lindbergii auf den grossen Torfmooren Nimkaus in früherer Zeit häufiger gewesen sei, so ist: damit noch nicht viel gewonnen, wenn man nicht zugleich annehmen wollte, was sich aber gar nicht beweisen liesse, dass Sph. Lindbergii früher auch am Fusse des Gebirges verbreitet gewesen sei. Jedenfalls ist dieser Fall eines der merk- würdigsten Beispiele sporadischen Vorkommens. Ein zweites un- gewöhnliches Vorkommen ist das von Hypnum rugosum, welches bis- her nie anders als auf felsiger Unterlage gefunden wurde, hier bei Nimkau aber auf einem diluvialen Sandhügel in Menge mit Anemone pratensis und Poientilla silesiaca wächst, Ich erlanbe mir bei dieser Gelegenheit ein anderes Beispiel sporadischen Vor- kommens vorzuführen und durch die betreffenden Exemplare zu belegen, obgleich dasselbe auf Schlesien keinen Bezug hat, Schon früher wurde das bisher nur aus Skandinavien und Nordamerika bekannte Botryehium lanceolatum von mir für die Schweizer-Alpen (Pontresina im Oberengadin herbar. Kunze) und die Savoyer-Alpen (Col de Balme am Montblanc herbar. Boissier) nachgewiesen, neuerdings wurde dasselbe von Loss in Gesellschaft des ©. matri- cariaefolium und B. ternatum in Süd-Tirol, im Val .di Non auf der Alpe Malgazza bei 4986’ entdeckt. Nach meiner Ansicht ist diese Pflanze bisher in den Alpen sicher nur aus Unkenntniss und wegen ihrer unscheinbaren Gestalt übersehen worden, in der That ist sie seitdem nach einer Mittheilung des Entdeckers be- reits wieder an einem neuen Standorte ermittelt worden. Es wird sich mit dieser Art hoffentlich ähnlich verhalten, wie mit Bidens radiatus, der auch jetzt an verschiedenen Orten auftaucht. Das sporadische Auftreten anderer Pflanzenarten ist leicht zu er- klären durch das Gebundensein an eine nicht häufige Gebirgsart, so das Auftreten des Asplenium Serpentini und A. adulierinum an Serpertin, das von A. Seelosii an Dolomit. Die sporadischen Erscheinungen im Pflanzenreiche können demnach sehr verschiedene Gründe haben, und man wird in manchen Fällen (wie bei der Flora der erratischen Blöcke und bei Sphagnum Lindbergii) sogar auf frühere Epochen der Erde, namentlich auf die Eiszeit, zurückgehen müssen. Botanische Notizen, : ein, “ Charles Martins erhebt in der Revue des Deux. "Mondes, indem er eine Parallele zwischen England und Frankreieh zieht, grosse Klagen über den traurigen Zustand, in dem sich. die bo- $anischen Gärten in Frankreich befinden. Während das englische Parlament in dem Bewusstsein, dass das, Geld ebenso der Nerv für die Fortschritte der Wissenschaft, wie es. unentbehrlich für den Krieg ist, jährlich für den Garten von Kew, der in der:ganzen Welt einzig dasteht, jährlich. mehr als 500000 Fr. bewilligt, er- hält der jardin des plantes für dieKultur der Pflanzen und für die Treibhäuser nur 94400 Fr. für Personal ;und Material... Für den Ankauf von Pflanzen sind jährlich nur 800 Fr. ausgesetzt. Die Orangerie datirt aus dem Jahre 1795 und die Treibhäuser und Galerien aus dem Jahre 1837. Alle Localitäten sind ebenso un- genügend wie die Mittel zur Unterhaltung and Förderung des Ganzen. Weil die Draügerie’zu eng ist, ‘verlieren die Bäume im Frühjakre alle ihre Blätter, wehn sie in die freie -Laft kommen, Viele Pflanzen können wegen der Beengung- der Treibhäuser. weıler blühen noch Früchte tragen. Die neuen Arten erwirbt das Mu- seum nur auf dem Wege des Tausches, oder wenn sie so gemein geworden sind, dass Liebhaber, welehe selbst in bescheidenen Ver- hältnissen leben, sich dieselben anschaffen können. Die angesteliten Gelehrten sind auf zwei Professoren und auf vier Gehilfeii reducirt, so dass das Personal ebenso mangelhaft ist, wie das Material. Das Gehalt dieser Gehilfen, von denen zwei Mitglieder des Insti- tuts sind, ist so bescheiden (3000 bis 3500 Fr.), dass sie sich nicht ganz ihrem Amte widmen können. Ebenso traurig sicht es in den Provinzen aus. Der Staat unterhält in ganz Frankreich überhaupt nur zwei Gärten, den in Strassburg, der sehr klein ist, mitten in der Stadt liegt und kaum als ein botanischer Garten anzusehen ist, und nach- brieflicher Mittheilung Herrn Buchingers bis jetzt zur Verscharrung von 1300 Leichen gedient hat (die Redaktion), und den in Montpellier, dessen Unterhal- tungsfonds noch ebenso gross ist wie unter dem ersten Kaiser- reich, 8320 Fr. für das Personal und 4300 Fr. für das Material, wozu die Stadt noch 200 Fr. gibt! Das grosse Treibhaus ist fast ganz leer, weil man keine Kohlen hat, um es im Winter zu heizen, und keinen Gärtner um es zu besorgen. Eine Hectare Land, welches die Stadt für ein grosses Treibhaus, dessen Erbauung der Minister.des öffentlichen Unterrichtes im Jahre 1860 befohlen, is gekauft hat, trägt Luzerne’ünd ist dem Publikum verschlossen. — Noch vor 30 Jahren sah es in Frankreich anders aus; es mar- schirte in der That an der Spitze der Naturwissenschaft in Eu- ropa. Man "hatte Botaniker wie Laurant und Adr. de Juissieu, des Fontaines Mirbel, Cassini, Richard, le Billardiere, du Petit. Thouars, Brongniart, de Candolles und Lamarek. Zu dieser Zeit stand der Jardin des’ Plantes, der Schauplatz ihrer Tbätigkeit, einzig und ohne Rivalen in der ganzen Welt da. Alexander v. Humboldt, der 'zu einem Urtheile wohl befähigt war, nannte den- selben :die „grosse Institution“. Damals konnte der botanische Garten in Montpellier sich dreist denen in Edinburg, Dublin und der kleineren deutschen Universitätstädte an die Seite stellen. Son . . Do. . : —r Literatur. Das L eben der Pflanze. Auf dem Grunde der gegenwär- tigen Wissenschaft populär dargestellt von Paul Kummer. Zerbst, Luppe 1870. 78 8. -In 4 Kapiteln — die ‚Lebensbedingungen der Pflanze, die Lebensdauer der Individuen und Gattungen, die Verjüugung im Pflanzenreiche, die klimatische Bewahrung der Pflanzen — gibt diese Abhandlung ein enggefasstes, wohl nicht erschöpfendes aber klares, und liesse sich auch Manches bestreiten, doch im Ganzen naturgetreues Bild des Pflanzenlebens. Die Begeisterung des Verf. für die Natur, ihre hohe Schönheit und tiefe Harmonie veranlasste in. ihm den Wunsch auch Andere auf das aufmerksam zu machen, was wie fast aus jedem Satze hervorgeht ihm ‚selbst die Quelle manch stiller würdigen Freude gewesen ist. Es.ist eine. innige, sinnige und dabei auch gläubige Betrachtung des Pflanzenlebens, die uns hier geboten wird und die sicher auch das. Ziel des Verf. — Andere mit sich freuen zu lassen — er- reicht. Dr. Singer. Redaeteur: Dr..Herrich-Schäffer. Druck der F. Noubauer'schen.Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. { Regensburg. Ausgegeben den 10, Dezember. ” ‚4990, j Mit Halbbogen 7 des Repertoriums für 1869, Inhalt. Kurzia mit Tafel V. — Literatur. = Botanische Neuigkeiten im Buchhandel — Verzeichniss der für die Saiamlungen ( der königk botan. Gesellschaft eingegangenen Beiträge. Kurzia., renacanthoidea, eine: neue Alge, von: Dr.. v. ‚Martens. . ii Mit Tafel V.: Herr Sulpiz Kurz, aus Bayern gebürfig, früher in Buiten- zorg auf Java, jetzt als Curator des Herbars der königlichen bo- tanischen‘ Gärten in Calcutta wolinend, hat das Herbar- der Uni- wersität zu München unter Anderem auch mit mehreren theils neuen, theils seltenen indischen Süsswasseralgen bereichert, unter welchen mich eine durch ihre auffallende Aehnlichkeit mit Kützings Crenacantha orientalis (Phycologia generalis pag. 272:: Speeies. Algarum pag. 422. und Tabulae phycologicae Volumen IV, Tabula 85,.Fig. 1.) so sehr tiberraschte, dass ich den ausgezeichneten Zeichner der Tafeln zu den Tangen der preussischen Expedition nach ÖOstasien,: Professor Schmidt in Berlin, ersuchte, sie nach dem Mikroskop zu zeichnen und hier diese Zeichnung (Tafel V) mit folgender systematischen Definition vorlege. Kurzia Martens. Fila articulata longitudinaliter in tubulum ramosum, spinosum confervoideum, Cellulas conformes includentem connatä; Spermatia globosa, minuta, fusca in superficie sparsa. K&K. erenacanthoidea Martens, frondibus pollicaribus valde in- trieatis, rigidiusculis, Bexuosis, viridibus, Yso ad "/a0‘ erassis, Ta- mis divaricatis, articulis florum connatorum (cellulis cortiealibus) diametro (Y/s00“‘) aequalibus vel duplo ad quadruplum usque longi- oribus; Spinis alternantibus, plerumque binatis vel ternatis, pel- lneidis, triarticulatis, acutiusculis, Y/so’” longis, basi "/so““ erassis. Diese Kurzia fand ihr Entdecker als Landalge im westlichen Java zwischen Tjiboddas und Tjiburrum in den Aushöhlungen an dem Fhsswege auf dem hohen Vulkan Pongerongo, ohngefähr 4500 Fioen 1810. 418 e3 =” “2 Fuss über dem Meere; das Innere dieser Höhlen mit eınem dicht verwobenen grünen Teppich überziehend, ohne anderes Wasser, als das durch die Decke der Höhlung bis zu ihr durchsickernde, ein Standort, ähnlich dem der Laubmoose Diphyscıum foliosum und Schistostega osmundaces: Weber und Mohr und der anomalen Flechte Baeomyces byssoides Schaerer in Europa. Ihre nächste, ich möchte sagen einzige, Verwandtin ist die obenerwähnte € renacantha orientalis, beide in Asien gefunden, beide nur einmal, die eine in einem Brunnen zu Hebron in Palä- stina, die andere im heisseren Java, aber bei der bedeutenden Höhe ihres Fundortes in ähnlicher Temperatur, beide in geschwäch- tem Lichte, von gleicher Grösse und gleicher Farbe, beide mit sparrig abstehenden Zweigen und die Verwickelung vermehrenden denen. der Florideen-Gattung Centroceras ähnlichen Stacheln. Diesen Aehnlichkeiten stehen jedoch bedeutende Unterschiede zur Seite, Crenacantha hat confervenartig gegliederte Fäden ohne Rinde, gewirtelte Zweige und ungegliederte Stacheln, Kurzia un- gegliederte drei Mal so dicke Röhren, mit Zellgewebe erfüllt und mit vielen, meist acht der Länge nach mit einander verwachsenen gegliederten Fäden rindenartig überzogene, nicht gewirtelte Zweige und gegliederte Stacheln. Früchte hat man an Urenacantha keine gesehen, ‚ander Kurzia glaubt mein scharfsichtiger Freund Zeller etwas den Früchten der Üeramien ähnliches entdeckt zu haben, was jedoch unsere Berliner Freunde als undeutlich auf der Tafel weggelassen haben. Herr Kurz besitzt zu unserem Bedauern keine weiteren Exemplare dieser. ihm gewidmeten Alge, bei der so genauen Angabe des Fundortes dürfte es jedoch nicht schwer sein, dieselbe wieder auf- zufinden, und die europäischen Herbarien damit zu versehen. Erklärung der Tafel. Figur 1. Die Alge mit unbewaffnetem Auge gesehen. “ Fig. 2. Dieselbe mit einfacher Loupe gesehen, fünfzehnfach vergrössert, ‚die Stacheln schon deutlich erkennbar. Fig. 3. Dieselbe unter dem Mikroskop, dreihundertfach ver- grössert. Man sieht die 4 oberen der 8 gegliederten Längenfäden und den Uebergang eines Theils derselben in meist 3 gliedrige Stacheln; unten eine blattartige Prolification. Fig. 4. Vier von Dr. Magnus in Berlin ausgeführte‘ Quer- schnitte eines Hauptfadens mit drei bis fünf inneren Zellen und den acht äusseren Fäden in sechshundertfacher Vergrösserung. LuTh ä er Hlora W870 Kurzia erenacanthoidea 419 ‚Literatur Flore de la Chaine Jurassique par M. Oh. Grenier, Professeur & la Facult& des sciences. : Paris et Besancon, Prem. partie 1865 et deuxiöme et derniere partie 1869. » 1001 pages;.von Ferd. Winter in Weissenburg. Mit Vergnügen habe ich dieses Buch durchgelesen, welches in Beziehung anf die "Anordnung, und Beschreibung der Familien, Gattungen und Arten nichts zu wünschen übrig lässt,. und was dies betrifft, allen ähnlichen Arbeiten zum Muster dienen kann, Es ist schade, dass der Verfasser, durch Krankheit ‚verhindert wurde, eine Vorrede und eine topographisch- -geognostische Ein- leitung, zu schreiben und dass bei vielen Pflanzen. vergessen wurde das Habitat beizufügen. Ich will nun das Buch durcbgehen und auf besondere Ansichten aufmerksam machen. Bei Thalictrum majus Jacq. ist‘Godr. fl. Lorr. &d. 2, pag.5l als Synonym -citirt. Dieses besteht aber aus zwei Arten, wovon die eine auf Kalkhügeln wachsende und im’ Juli’ blühende wirk- liche -ZA. majus Jacq., die andere aber, welche Ende Mai blüht und auf Wiesen wächst, Z’A. pratense F. Schultz ist. Letztere scheint im Jura nicht vorzukommen. : Unter TA. angustifolium L. ist Th. galioides Pers., Fries, Koch beschrieben. Das TA. angustifolium L. besteht aber aus % Arten nämlich: aus 7%. Nestleri F. Sch., mit der var. angu- stifol. (Th. galioides Nestler apud Pers.) und aus Th; angustifo- lium Jacg. zu welchem 7%. Bauhini Spreg. als Synonym gehört. Letzteres wächst nicht im Jura. Das Zh. minus Godr. fl. Lorr., non L., welches TA. .Schultzii Jord. ist, scheint auch im Jura zu fehlen. Bei Anemone ranunculoides L. steht als Habitat: Diss&mine ä diverses hauteurs; es ist aber nicht gesagt, ob die Pflanze in Wäldern, auf Wiesen oder auf Feldern wächst. Ebenso wenig bei Anemone hepatica, welche „Sur le versant suisse du Jura“ angegeben ist. Ranunculus paueistamineus Tausch wird als one von triche- phyllos Chaix verschiedene Species beschrieben. F. Schultz hält sie aber nicht für spezifisch verschieden. R. trichophyllos kommt meist mit lauter haarfein zertheilten Blättern vor (var. «. submersus F. Sch.) seltener mit schwimmen- 27* 420 den (var. ß. heterophyllus F.Sch., R. Godroni Grenier, R. radians Revel.) R. platanifolius L. ist mit Recht als eine von R. acanitifolius L. verschiedene Art beschrieben. R. Frieseanus.Jord. (R. sylvaticus Fries, non Thuill.) und R. Boraeanus Jord..sind als von R, acris L. verschiedene Arten beschrieben. Unter :R. sylvaticus Thuill. sind R. nemorosus D. C. und R. villosus St. Am. vereinigt. Jordan hat aber gezeigt, dass es 2 verschiedene Arten sind, welche F. Schultz als solche im Herb. normale neben einander gegeben hat. Bei ‘Helleborus viridis steht „Balanod pres Saint-Amour, oü il parait spontane !“. Bei Aguilegia vulgaris ist eine var. f. atrata beschrieben, aber kein Synonym angegeben. Unter Papaver dubium L. sind P. Lecoquii Lamtt., P. La- mottii Bor., P. modestum Jord. und P. collinum Bogenh. als var. “,ß,Y und d vereinigt. ‚Bei Corydalis ‚solida Smith. steht „bract6es Aabelliformes multifides. ‘“ Sie wurde aber auch mit ungetheilten Brakteen ge- funden, wesshalb F. Schultz drei Varietäten var. «. digitata, ß, crenata und y. inlegra unterschieden hat. . Die in der Flore de France von Gren: et Godr. .Diplotaxis Erucastrum und D. bracieata benannten Pflanzen sind mit Recht wieder als Erucastrum oblusangulum Rehb. und E. Pollichii Spenn. beschrieben. So ist auch wieder die in der Flore de France als 5 Sisymbrium supinum beschriebene Pflanze unter dem Namen Braya supina aufgeführt. Mit Recht ist für Arabis sagittata Gren. et Godr. wieder der alte Name Arabis hirsuta hergestellt. Bei Dentaria digitata steht „Dans toute la region jurassique entre 1200 et 1500 m.“ aber es ist kein Habitat angegeben. Bei Nastureium anceps D. C. steht „est probablement une hybride de N. sylvestre et amphibium.“ Diese Vermuthung ist schon lange bestätigt, denn die Pflanze ist N, amphibio- -sylestr® F. Schultz. Grundz. Phyt. Pfalz. 1863 Bei Draba verna sind 5 von Jordan aufgestellte Species Er 0- phila als var. «. 9. Y. d u. s aufgeführt. 421 Für die in der Flore de France von Gren. et Godr. als Ro- riba rusticana beschriebene Pflanze ist der Name Cochlearia Ar- moracia L. wieder ‚hergestellt. Helianthemum Chamaecistus Mill. (1768) ist obne dieses Na- mens zu erwähnen, als 1. vulgare Gaertn. (1788) beschrieben. Viola permixta Jord., V. alba Biss., V. scotophylla Jord, und V. multicaulis Jord. sind wit Recht als gute Arten beschrieben. Ebenso PViol. sylvatica Fries, V. Riviniana Rehb., V. arenaria D. C., P. canina L. und: P. persicifolia Roth. Die ‚als V. stricta Hornem. beschriebene Pflanze scheint mir v. canino-persicifolia F. Schultz (Y. canino-stagnina F. Sch. prius) zu sein. . .V. pratensis M. et K. ist mit Recht unter dem ältesten Namen V. zumila Vill. beschrieben. Unter V. trieolor L, sind V. vegetalis Jord., V. agrestis Jord. und V. gracilescens Jord. als var. a. ß. u. y. beschrieben. Drosera obovata Koch wird als Bastard unter. dem Namen D. longifolia-rotundifolia beschrieben, aber mit Unrecht, denn sie kommt auch an Orten vor, wo keine D. longifolis wächst und wurde desshalb von Schultz 1860, Herb. norm. No. 435 Drosera anglica var. obovata und von Koch D. longifolia ß. obovata benannt. Bei Polygala calcarea steht Schultz, exsice. cent. 2, No. 15! Es soll aber heissen F. Sch. in Flora 1838, denn da hat sie der- selbe zuerst benannt und beschrieben. Bei Sagina upelala L. steht „Pedirelles glabres ou pubescens- glanduleux.“ &. glabra u, ß. glandulosa F. Schultz sind aber zwei sehr bemerkenswerthe Abarten, wie Sagina ciliata var. glandulosa und var. glabra F. Sch. Bei Sagina eiliata Fries wird 9. depressa F. Sch., prodr. flor. 'starg. Suplm. citirt und Herr Grenier hält, wie es scheint, den Verfasser der Flora der Pfalz für den Autor dieses Namens, weil er sich darauf beruft Exemplare aus der Pfalz „du Palatinat“ verglichen zu haben. Der Verfasser der Flora starg. heisst aber Carol. F. Schultz. Zu Alsine tenwifolia Orantz ist A. viscida Schreb. als Syno- nym gebracht, aber mit Unrecht. Sie ist schon durch die viel frühere Blüthezeit verschieden. Die Sagina erecia L., welche Gren. et Godr. in der Flore de France als Varietät y. quaiernellum zu Cerast glancum Gren. Godr. gebracht hatten, ist hier wieder als Art beschrieben, aber re . nicht unter dem ältesten Namen, Cerastium erectum (Sagina L.) Cosson et Germain, sondern unter O. quaternellum Fenz. Die als Cerastium glutinosum Fries beschriebene Pflanze ist nicht das gleichnamige früher benannte von Humboldt, Bonpl. et Kunth, sondern C. obscurum Chaubard. Hiervon ist das oft damit verwechselte C. pallens F. Schultz spezifisch verschieden. Bei Radiola linoides steht, statt Roth (1788), Gmel. (1791). Die in der Flore de France von Gren. et Godr. als Cracca beschriebenen Wicken sind wieder zu Vicia gebracht. Onodrychis viciaefolia Seop. (1772) ist als O. sativa Lam. beschrieben. Bei den beiden var. der Ficia angustifolia a. segetalis und P. "Bobartii ist der Autor Koch nicht genannt. Die Potentilla mixta Nolte und P. nemoralis Nestl. (P. procum- bens Sibth., Tormentilla replans L.) hält der Verfasser für Bastarde aus P. reptans und P. Tormentilla. Fries sagt aber (Sum. veg. scand. päg. 556) „Potentilla mixta, e seminibus educata, mutata est in P. procumbertem Sibth. Lange.“ Ich halte die P. procumbens für eine gute Art. Sollte sich P. mizta als Bastard bewähren, so muss sie den Namen ?. procumbenti-repens Lehm. (Rev. Pot. p- 206) behalten, ' Die als -Potertilla collina beschriebene Pflanze ist, wie F. Schultz, der ein Exemplar von Gren. selbst erhalten, gezeigt hat, nicht die gleichnamige von. Wieb., sondern eine der P. argentea sehr ähnliche Pflanze, die F. Sch. P, Grenieri genannt hat. Ich kann sie von P. argentea nicht unterscheiden. P. collina Wieh. ist aber eine sehr ausgezeichnete Art, welche nur Aehnlichkeit mit P. Schultzii hat, Unter Fragaria collina sind zwei Varietäten eine «. genwina und ß. petiolata (F. Hagenbachiana Lang) aufgestellt. Herr Gre- nier ignorirt aber dabei, wie F. Schultz zuerst. durch gefundene Uebergangsformen bewiesen hat, dass diese früher als zwei Spe- zies betrachteten Pflanzen Varietäten ein und derselben sind, welche er in seiner, im Aug. 1845 erschienen Flora der Pfalz pag- 137. «. Ehrkardüi (Fr. collina Ehr., Koch) und ß. Hagenbarhiana (F. Hagenbachiana Lang; Koch) genannt hat. Derselbe nannte sie aber nun F. viridis Duchesne (1776) var. a. Ehrhardii und ß- Hagenbachiana. F. moschata Duchesne (1766) ist als F. elatior Ehrh. (1792) beschrieben. Von Rubus sind nur 7 Spezies beschrieben. Ich glaube aber dass es im Gebiete viel mehr ‚giebt. 423 Die Gattung ‚Rosa. ist. meisterhaft bearbeitet und 46 Arten vortrefflich beschrieben. Crataegus monogyma Jacq. ist mit Recht als Varietät zu C. oxyacanıha gebracht. Sorbus.;Mougeottii. Soyer. et. Godr. ist mit, Recht ala S. scan- diea Fries beschrieben. _ Die als Sedum Telephium beschriebene Pflanze (8. Teleph. E. maximum L.) ist S. maximum Pers. Die als $. purpurasrens beschriebeng ist S. Telephium L. und die als S: Fabaria aufgeführte ist nicht $. Fabaria Koch. sondern ©. purpurascens Koch, wie aus Exemplaren ersichtlich ist, die der seel. Koch selbst seinem Freunde F, Schultz als solche be- stimmt hat. Bei Epilobium- eolinum Gmel. steht: „Malgre ‚Pabsence de earaoteres : saillants, cette plante me parait bien distincete de VPE. montanum“ und F. Schultz, der beide im Schwarzwalde bei Baden, Weissenhurg, Bitsch u. s. w. lebend verglichen und ans Samen im Garten gezogen hat, hält sie auch für spezifisch ver- schieden. E. Zamyi F. Sch. ist als var. ß. zu E. tefragonum gebracht; dabei aber gesagt „Tout en admettant ‘que les caracteres qui distinguent les E. tetragonum et Lamyi n’ont pas assez de valeur pour constituer des especes, je dois dire qu’ ayant cultiv& pendant douze ans U’E. Lamyi, dans le sol fertile d’un jardin, il a con- serv& son port plus greöle, plus delicat et. plus läche, et qu’il n’a jamais manifest6 aucune tendance ä revenir A VE, ietragonum: pendant qu’ & quelgues centaines de mötres, aux pieds des berges de la route dans un sol comparativement plus maigre, PE. tetra- gonum vegetait avec sa vigueur ordinaire. Enfin les graiues de VE. Lamyi m’ont paru plus grosses, c'est & dire au moins du quart- plus larges que celles de PB. detragonum.“ Wenpich das hier gesagte mit dem ’vergleiche, was der Ver- fasser bei E. collinum bemerkt hat, so halte ich es für unlogisch, dass derselbe E. Lämys nicht ebenso gut als Spezies anerkennt, wie E. collinum. F. Schultz hat aber in spätern Schriften, die Herrn Grenier unbekannt zu sein scheinen, unterscheidende Merk- male. zwischen E. tefragenum u. E. Lamyi angegeben, die keinen Zweifel an der spezifischen Verschiedenheit übrig lassen. Bei gewöhnlich :schmächtigerem Wuchs und minderer Grösse hat E. Lamyi viel grössere. Blumen, als E. tetragonum. Die Petala des Ja Lamyi sind grösser und breiter, schön rosenfarben und nicht 484 lila. Die Blätter: der Stolonenrosetten sind auch zärter und in einen längern Blattstiel verschmälert. Bei Myriöphylium ist nicht gesagt, dass die Arten im Wasser wachsen. Die als Saxifraga cespitosa L. in dieser Flore beschriebene Pflanze ist nach F. Schultz nicht Linne’s Art, sondern 9. deci- piens Ehrh. Oenanthe aquatica (Phellandrium aquaticum L.) Lam. ist als Oenanthe Phellandrium Lam. beschrieben. Chlaerophyllum hirsutum Koch., Gren. et Godr. non Linne ist als Oh. Cicutaria Vill. beschrieben, dagegen ist Ch. Villarsii Koch, Gren. et Godr, als Ch. kirsutum L. aufgeführt. Die als Galium decolerans Gren. et Godr. @. vero-elatum Gren. beschriebene Pflanze scheint mir @. elato verum F. Schultz zu sein, während das @. ambiguum Gren. @. elato-verum Gren. das G. vero-elatum F. Sch. sein mag. Die als @: dumetorum Jord. aufgeführte Pflanze scheint mir Varietät von @. elatum Thuill. zu sein. Das @. myrianthum Jord. ist unter dem ältern Namen G. pal- lens Thuill, beschrieben.. Unter’ @. sylvestre Pollich sind @. laeve Thuill. als var. «. glabrum und G. nitidulum 'Thuill. als ß. hispidum beschrieben. Die als Yalerianella Morisonii D. C. beschriebene Pflanze ist V. dentata Poll., bei welcher Koch zwei Varietäten «. lejocarpa und f. lasiorarpa beschrieben hat. Zu letzterer gehören nach Chaubart und F. Schultz P. eriocarpa Dsv. und V. Morisonii D. C. als Synonyme. Die P. eriocarpa, deren in einer Anmerkung erwähnt wird, ist Y. incrassata Chaub. Knautia arvensis Coult, K. dipsacifolia Host. (K. sylvafica L.) und K. longifolia Koch sind als drei Arten beschrieben. Warum ist aber der Name K. dipsacifolia statt des älteren :K, sylvatica L. gesetzt? Tussilago hybrida ist als Petasites officinalis P. Aybrida be- schrieben, es ist aber nur ‚die weibl. Pflanze ‚der zwittrigen Pet. offieinalis.. Senecio Jacobaea Gren: et. God (non L.) ist als Senecio ne- morosus Jord. beschrieben. Die als Senecio aquaticus beschriebene Pflanze mit der’Blüthe- zeit Juli—August scheint mir nicht die gleichnamige von Hudson zu sein, sondern $. Richteri F. Sch. . pratensis Richt.), wie a i 435 auch aus der Beschreibung hervorgeht: 58 aquatious Huds. blüht schon Ende Mai. S. saracenicus Gren: et Goar. (non 1) ist ‚als Ö. nemörensis L. beschrieben. S. spathulaefolius D. C. erhält den Namen $. lanceolatus, weil der Name Cineraria lanceolata Lam. 1778 bekannt gemacht wurde, während der Name Ü. spathulaefotia Gmel. von 1808 ist. Die Bidens platycephala Oerst. (1859) wird als B. radiata Thuill. (1769) beschrieben.: Cirsium oleraceo-acaule. und .C. arauli-oleraceum Naeg. sind unter dem Namen (. olerareo-acaule Hampe vereinigt. aber mit ‚Unrecht, denn ich habe beide nebeneinander im Garten des Herrn F. Schultz beobachtet, wo sie seit mehr, als 30 Jahren unverändert ‚geblieben sind. Bei C. ‚oleraceo-acaule ist C\ oleraceum der Vater und bei C. acauli-oleraceum ist es C. araule. Bei Carduus.erispo-nutans steht Gren. ap. Michalet, ann. Soc, &m. Doubs 1856, pag. 6. Dieser Name wurde aber schon von Koch in seiner Synops. 1844 gegeben. Die Centaurea nigra Gren. et Godr. (non L.) wird als C. ne- moralis Jord. beschrieben und ist eine in Frankreich und Deutsch- land, namentlich in den Rheingegenden gemeine Pflanze. Die echte C. nigra L. (C. obscura Jord.), welche in der Rhein- ebene nicht vorkommt, wächst in Norwegen, auf den..höhern. Ge- birgen der Vogesen u. s. w. Von Lappa sind fünf Arten beschrieben. .L. tomentosa Lam., L. major Gaertn., L. iniermedia Rehb., L. pubens Bor. und Z. minor D. C. Für Arnoseris pusilla Gaert., Gren. et Godr. wird mit Recht der Name A. minima Koch. vorgezogen, weil es Hyoseris minima L. ist. Picris crepoides Saut. ist als P. pyrenaica L. und P. Pyrenaica ß. Gren et Godr, als P. Villarsii Jord. beschrieben. “ Tragopogon minor Fries ist als var. 8. zu Zr. pratensis L. gebracht. Auch F. Schultz beobachtete Uebergangsformen zwischen beiden. Die als Taraxacum officinale Wigg. beschriebene Päanze ist "T, vulgare (Leontodon Lam.) Schrank. Die als T. Iaevigatum D. C. beschriebene ist T. glaurescens (Leontodon M. Bieberst.) F. Schultz. Grenier bringt hiezu als .. Varietät T. eryihrospormum Bess., was aber F. Schultz viele Jahre * zuvor in. seinem Herb. norm. gethan hat. 426 Die als T. palustre D: C. beschriebeue: Pflanze ist 7. palu- dosum (Hedypnois Scop.) F. Schultz im Jahresber. der Poll. 1866, Schlecht. in man. fl. Belg.: 1866. Ob die vielen Uebergangsformen, welche man zwischen die- ser Pflanze und 7. vulgare (Leontodon Lam.) Schrank, Bastarde oder wie T. paludosum selbst nur Varietäten von T. vulgare sind, werden weitere Beobachtungen lehren. . Crepis succisaefolia Tausch ist als C. mollis Asch. beschrieben, weil der Name Hieracium molle Jacg. älter ist als H. suecisae- folium All. Hieracium staticaefolium All. ist als Tolpis staticaefolia Sehultz- bipont. beschrieben. Die als Hieracium Schültesii F. "Schultz "beschriebene Pflanze ist @. Pilosella-dubium F. Sch. (H. Pilosello-Auricula F. Sch. Beine) ein durch Befruchtung des H. dubium mit dem Pollen von H. Pilosella entstandener Bastard. Bei H. fallacinum F. Schultz ist H. bitense F. Sch. als Sy- nonym beigefügt, aber mit Unrecht. H. fallacinum, eine gute aber seltene Species erzeugt mit dem Pollen von H. Pilosella befruchtet das H. Pilosella-fallacinum F. Sch. (H. pilösellinum FE. Sch., Gren. et’Gödr.), während das seltene H. bitense ein durch Befruchtung des H. praealtum Villars (H. Auricula Lin, Herb.!, non auctorum) mit dem Pollen von H. Pilosella entstandener Ba- stard, ZH. Pilosello-praealtum F. Sch. (oder weil H.praealtum das H. Auricula im Herb. von Linne ist, H. Pilosello- Auricula F. Sch.) ist. Diese Pflanzen werden oft mit H. praealto-Pilosella F. Sch. (oder weil das H. praealtum das H. Auricula im Herb. von Linne ist, H. Auriculo-Pilosella F. Sch. dem H. Weissenburgense F. Sch.) einem seltenen Bastard verwechselt. Auch werden sie verwechselt mit 4. Pilosello-echioides Schultz bipont. (H. bifur- cum M. Bieberst., non auctorum), H. Villarsii F. Sch. (H. Auri- cula Villars! non auctorum) einer am Rhein von Basel bis: zur Pfalz, sehr gemeinen, oft ohne H. praealtum und ohne .H. Pilo- sella, zu tausenden wachsenden Art, mit lauter fruchtbaren Ache- nen, und mit H. brachiatum Bertol. Die als H. Auricula beschriebene: Pflanze ist, wie Schultz- bipont. gesehen hat, im Herbar von Linne. mit H. ‚dubium, und H. praealtum Villars ist darin mit A. Auricula Linne bezeichnet, Die als H. praealtum a: glabrescens beschriebene Pflanze ist die schon vor Jahren von F. Schultz so benannte und die als 9, fallax beschriebene ist £. hirsutum F. Sch. Sein var. y. hirswlis- 497 simum, welche später F.. Seht dis Spezies erkannt und ML kirsu- tissimum genannt hat, ist vielleicht H. Fizianum Tausch, oder H. ‚seligerum Fries, ° ‘Die als H. vogesiacum Mong. (apud Fries 1848) beschriebene Pflanze ist H. decipiens Froel. (ap. D. C. prodr. 1838). Dass üib- rigens Moug. selbst diese Pflanze nicht recht kannte, beweist,' dass ‚er oft mit derselben und. unter demselben 4. Schmidtii, Formen ‚von H. murorum; H. vulgatum u. -s. w, versändte. Zu: HA. scorzoneraefolium. Vill.: (H. Özononi F. Sch.) ist H. glabratum Hoppe als Synonym gebracht. Dass es aber zwei gute Arten sind, kann man in F. Schultz Herbar. norm.. sehen, wo beide. als solche gegeben worden sind. Zu H. praecox GC. H. Schultz sind H. medium Jord. und H. petiolare Jord. als var. x. und: #. gebracht; und zu HZ. murorum L. H. nemorense Jotd. und :H. oblongum Jord.- . Bei H. vulgatum Eries. sind ausser der var. irriguum Fries, als var. o., ZZ. nevulaefolium Jord., H. approximatum .Jord., H. argillaceum Jord. und H. acuminatum Jord. als var. «. P. Yu. & gebracht. . Zu H. borcale Fries sind HA. coneinnum Jord., H. dumosum Jord., H. rigens Jord., H. vagum Jord. und H. virgultorum Jord. als Varietäten gebracht. H. boreale Fries ist aber nach F. Schultz als Varietät von A. saubaudum L.- zu betrachten. Derselbe hat (Flor. der Pfalz pag. 285.) das H. saubaudum Fries als var. «. Friesii des H. saubaudum L. beschrieben. . Primula acaulis Jaeq. (1778) ist als P. vulgaris Huds. (1762) beschrieben. P. variabilis Goupil aber als P. vulgari-offieinalis. Ich halte diese für gute Art und nicht für Bastard. Ausserdem sind zwei Primulae als Bastarde beschrieben, die ich nicht kenne nämlich: P. vulgari-elafior Gren. und P. elatiori-officinalis Muret. Anagallis phoenicea Lam. und Anagallis coerulea Lam. sind unter A. arvensis L. als var. «. u. A. vereinigt. Ich habe zwi- schen denselben aber noch keine Uebergänge gefunden, obgleich sie zuweilen unter einander wachsen. Bei Ilex agqwifolium steht nur „Hab. La pleine, le vignoble, et lamoyenne montagne.“ Es ist aber vergessen beizufügen, dass ‘die Pflanze im Wald wächst, Die Gentiana acaulis «. Gren. et Godr. ist als G. exeisu Presl. Koch beschrieben. Cuscuta Trifolii Babgt. ist var . Trifolii zu C. epithymum gebracht, : dabei aber nieht angegeben, dass sie von F. Schultz 428 schon 1863 im Jahr. Ber. der-Poll. unter, demselben Namen damit vereinigt worden ist. Plantago inlermedia Gilib., Gren. "et Godr. ist als var. £. minuta zu P, major Linn& gebracht. Ich halte sie aber mit F. Schultz für Pl. major forma intermedia Lange (Haandbog i den danske Flora 1864). Bei Myosotis lingulata steht Lehm. Es soll aber heissen C. F. Schultz apud Lehmann, Zu M. sylvatica Hoffm. ist als var. ß. alpestris die M. alpestris Schmidt, Gren. et Godr. mit dem Synonym M. pyrenaica Pourr. gebracht. In der Flore de France sagen Gren. et Godr. bei M. sylvatica pedicelles une ou deux fois plus longs que le calice, &tal&s horizontalement apres l’lanthöse und bei M. pyrenaica „pedicelles plus courts que le calice, dress6s, presgqne appliques.‘“ Warum vereinigt sie. nun Grenier ? F, Schultz hat M. sylvatica, alpestris und pyrenaica neben einander in sei- nem Herbar. normale gegeben, wo man die Unterschiede verglei- chen kann. Unter Solanım nigrum L. sind $. humile Bernh,, S. miniatnm Wild., $. villosum Lam. und 5, pterocaulon Rchb. als Varietäten untergebracht. Verbascum thapsiformi-floccosum Koch. ist als V. Ihapsiformi- pulverulentum beschrieben, scheint aber nicht V. thapsiformi-pul- verulentum F. Schultz (Jahr. Ber. der Poll. 1863) zu sein. Das V. floecoso-thapsiforme Wirtg. ist als P. pulverulento- thapsiforme beschrieben, dabei aber nicht bemerkt, dass dieser Name schon sechs Jahre zuvor von F. Schultz. (Jahr. Ber. der Poll. 1863) gegeben worden ist. Dasselbe ist bei V. Lychnitidi-pulverulentum der Fall. Die als Linaria petraea Jord. beschriebene ist L. alpina (pro parte Anthirrhinum Linne). Euphrasia campestris Jord., E. montana Jord., E. alpina Jord., E. ramosissima Reut. E. hirtella Jord., E. puberula Jord., E rigidula Jord., E. majalis Jord.. E. ericetorum Jord., E. nitidula Reut., E, gracilis Fries und E. tefraquetra Arrondeau sind als von E. offieinalis verschiedene Species beschrieben. Odontites divergens Jord. ist als var. ß. zu Odontites serotina Lam. gebracht. Zu Rinanthus angustifolius Gmel. ist R. alpinus Baumg. als..Sy- 'nonym gebracht. Es ist dies aber eine sehr ausgezeichnete Va- ‚rietät, welche. F. Schultz (Jahr. Ber. der Pull. 1863) .@. latifolius | 429 genannt hat,. während er die Art von .Gmel.:(l. c.) als «. legitimus bezeichnet, Die als .Orobanche procera beschriebene Art ist O. pallidiflora Wimm. et Grab., weleber Name als der ältere voranstehen muss. Die O, Gahi Vauch. ist O, caryophyllaces Smith und dieses der ältere Name. . Die als O. cervariae Suard (1843) beschriebene ist O. alsa- tica F. Schultz (1836 Flor. gail. et germ. exs. introduet. et in Kirschl. prodr. Fl. d’Als.) und dieser Name muss, als der ältere voranstehen. Er ist aber gar nicht angegeben. Bei O. Teuerii steht Hol. et Schultz, es sollte aber Hol. et F. Schultz stehen: 2 Bei O0. Picridis steht Vauch., statt F. Schultz (1829 in Eschw. annal.). Vauch, hat die Pflanze nicht O.. Pieridis, sondern Oro- banche de la Picride &perviere genannt. Bei Mentha viridis L. sind die var. $. et Y. Gren. et Godr, ausgeschlossen, aber M. crispata Schrad. als var. 6. crispala bei- gefügt, jedoch ohne zu bemerken, dass diese Bezeichnung schon vor vielen Jahren von F. Schultz gegeben würde. M. nemorosa Willd., welche Gren. et Godr. unter dem Namen M. sylvestris als Art beschrieben haben, während sie die M. syl- vestris als M. viridis bezeichneten, ist nun als var. zu M. sylvestris L. gebracht. Ich halte sie ‚aber mit F. Schultz für eine davon verschiedene Spezies. ö Unter dem Namen M. hirsuta L. sind M. Langei Steud., M. suavis G. G., M. pubescens Willd., M. nepetoides Lej. M. aguatico- sylvesiris. Schultz, M. hirta willd. und M. sylvestri-hirsuta Wirtg. vereinigt. Ich halte aber mit F. Schultz die M. pubescens und M. hirta Willd. für besondere Arten und die M. nepefoides Lej. für einen Bastard, den F. Schultz aquatico-sylvestris genannt hat. Statt unter .M. aquatica L. eine var. £. hirsuta Koch (M. hirsuta L.), und y. verticillata Wirtg. (M. pyramidalis Lloyd) auf- zuführen, steht: M. aquatica L. a. genuwina mit M. citrata Ehrb. und M. ad- spersa Moench, zwei sehr verschiedene Pflanzen als Synonyme; ß. hirsuta mit den Synonymen M. dubi« Vill. und M. hirsulal. (ex Schultz) und % Lloydii, mit den Synonymen M. pyramidalis Lloyd (non Tenore) und M. Loydiv Bor. Unter M. sativa L. steht var. «. hirsuta, mit M. safiva Fries Herb. norm: No. 26! und M. gentilis, L., Fries Herb. norm. No. 13, als Synonymen. Ich habe das Herb. norm. von Fries nicht 230 gesehen, wundere mieh aber, dass Linne und Fries zwei Pflanzen als zwei verschiedene Arten sollen betrachtet haben, welche nicht einmal als var: verschieden und Synonyme sein sollen. Nach F. Sehultz neuesten Beobachtungen sollen viele von Wirtgen. und einige früher von ihm selbst als Bastarde. aus M. aquatica und M. arvensis betrachte Pflanzen, Varietäten von M. sativa L. sein. Dann ist, bei M. sativa eine var A. glabrescens beschrieben und als Synonym beigefügt: M. rubra Huds. Smith, (ex- Fries), M. sativa Agardhiana Fries. herb. norm. No. 17, M. gentilis gla- brata Fries. 1. c. No. 32. M. Wirtgeniana F. Schultz Jahrb. Poll. et Herb. norm. No. 122, und M. Wirtgeniano-aquatica F. Schultz l. e. No. 123. — F. Schultz hat die von Wirtgen als M. rubra gegebene Pflanze M. Wirtgenii genannt, weil es, nach den von Huds. Smith und Fries angegebenen Merkmalen die M. rabra nicht sein kann. Ich habe das Herbar. norm. von Fries nieht gesehen, wundere mich aber, dass’ Fries zwei Pflänzen als zwei verschiedene Species (M. sativa und M. gentilie) gegeben, welche nach Grenier Synonyme sein sollen. . Unter M. arvensis L. sind als var. beschrieben: a. hir- suia Koch, wozu M. Marrubiastrum F. Schultz Herb. norm. No. 125 und M. palatina F. Sch. herb. norm. No. 538 als Synonyme eitirt sind. Weraber die gemeine M.arvensis und hirsula kennt und die M. Marrubiastirum und M. palatina gesehen, wird keiüe dieser beiden seltenen Pflanzen damit verwechseln. 'Greniers Angabe „feuilles ovales- -Janceolees“ passt auch nicht auf die von MM. polatina, denn diese sind „ovales suborbiculaires.* Die Blatt- form ist übrigens Nebensache, denn an den weiblichen Menthen sind sie immer breiter, als an den männlichen, und die Haupt- unterschiede sind bei Menthen im Kelche und in der Blume zu suchen. Dann folgt: f. glabrescens Koch, wobei als Synonym ci- tirt sind: MM. gentilis Smith, M. Pauliana F. Schultz Herb. norm. No. 121, M. parietariaefolia Beck., M. arvensis turfosa F. Sch. Die beiden letzteren scheinen mir Formen von M. arvensis zu sein, die beiden ersteren aber zwei verschiedene Species. Die fast kahle M,, welche oft für M. gentilis genommen würde und welche Pauli wegen dem starken. Citronengeruch für M. citraia gehalten, hat F. Schultz M. Pauliana genannt, weil es weder M. eitrata Ehrh., noch M. gentilis Sm. ist, Hierauf folgt: y. glaberrima Koch mit den Synonymen: . M. rubra Smith, Herb. sec. Benth. und M. praecox ‚Sole Menth. I. 13,.sec. Benth. 481 Onlamintha affitimalis: Moench: ist ale gemein (vom) änge- geben... .. Bei C. menthaefolia Host. (c. adscendens Jord.) steht aber als „Hab.“ nichts als. „Envirdns de Genere." Bei Galeopsis Tetrahit L. sind @. Reichenbachii Reut, G. praecox Jord. und G. bifida Bonn. als var. 8. Y. und ; uuterge- bracht. Bei letzterer ist aber nicht F; Schultz beigefügt, obgleich derselbe diese Pflanze schon vor mehr als 25 Jahren. als @. Te- trahit var. bifida, erst in dem archiv. flar. Fr. et d’Al. pag. 64 et au 498, dann in der Flora der Pfalz (1845, pag. 360) beschrieben hat, Suum cuique. ; (Schluss folgt.) Zur Flora der Umgebung; Regensburgs. _ Ausser einer grossen Anzahl netter Standorte wurden für die Regensburger Flora im heurigen Jahre folgende neue Arten auf- gefunden: Xanthium spinosum L. von Herrn Lehrer Loritz in den Eisenbabnanlagen. Picris hieracioides L. von mir auf Waldwiesen östlich von Grossberg. . Carez cyperoides' Moeneh. von mir’an feüichten 'sandigeh Plätzen neben dem Eisenbahndamm ‘bei. Walhalla-Strasse. Von Petasites officinalis Moench. von welcher Art hier bisher nur die weibliche Pflanze bekannt war, fand Herr Lehrer Loritz die Pflanze mjt Zwitterblüthen an den Ufern eines. Baches bei Oppersdorf. Dr. Singer. gr — Botanische Neuigkeiten im Buchhandel. Andrae: Vorweltliche Pflanzen. "Heft 3. Mit 5 Tafeln. Bonn Henoy. 2 Thir. oo. Brockmüller, H.: Die Laubmoose Mecklenburgs. Schwerin, Stiller. %s Thlr. _ . Cohn, F.: Beiträge zur Biologie der Pflanzen. 1. Hft, Breslau, Kern. 2 Thlr. Duftschmid, Dr.J.: Die Flora von Oberösterreich. Herausge- . geben vom oberösterreichischen Museum Francisco-Carolinum Ba. I. Heft 1, Linz, Ebenhoech. 15 Ngr.. 433 Engelhardt, H.: :Flora der Braunkohlenformation im König- reich Sachsen. Mit einer Muppe-enthaltend 15 Tafeln. Leipzig, Hirzel. 4 Thlr. Gremli, A.: Beiträge zur Flora der Schweiz. Aaranı, Christen 14 Ngr. Miers, John: Contributions to botany, iconographie and des- criptive. Vol. II. 44 Plates.. 4. London, Williams et Norgate. Morren, Y'hortieulture ä l’exposition universelle de Paris de 1867. Bruxelles, Muquardt. 15 Ngr. Mortier, P.: Flore analytique de la Suisse. Vademecum du botaniste. 42 pag. Neuenburg, Sandoz. 3 P. 50 e. Unger, F.: Die fossile Flora von Szanto in Ungarn. Wien, Gerold’s Sohn. 1-Thlr. Wallace A. R.: Contributions to the Theory of natural selection. =» Leipzig, Dürr.- 2. Thlr. 16%, Ngr. Walpers,- annales ‚botanices systematicae. Tom, yıL. Fasc. 5. Auctore C. Müller. Leipzig, Abel. 1. Thlr.: 6 Ngr. EB: ‚Verz ei: chniss.. der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen. Beiträge. 103. Kryptogamen Badens: Herausgegeben von Jack, Biner u. Stizenberger Fasc. 18. 19. nr. 801—-900. “104. Denkschrift auf C. E. Hermann v. Meyer. Vou CO. A, Zittel. München 1870.: i 105. Bulletin d. 1. soc. d. naturalistes de Moscou 1870. nr. 1. 6 106, Mittheilungen d. naturwiss. Vereines für Steiermark Bd. 2. Hft. 2. TaZ. 107. Bericht tiber die Thätigkeit d. St. Gallischen naturwiss. Gesellsch. während des Vereinsjahres 1868-69. 108. -Ferd. de Müller: Fragmenta phytographiae Australiae. Vol, VI Melbourne, 1867--68. E Redacteur: Dr’ Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in-Regensburg, = an Ah .. E Mama Te FLORA. 48 28. Regensburg. 'kember. — 18T. Mit Halbb- ms für 1869, Inhalt. Literatur. — Personalnachrichten. Literatur. Fiore de Is Chaine Jurassique par M. Ch. Grenier. (Schluss zu pag. 431.) Nach @. Ladanum L. sind auch G. angustifolia Ehrh. u. @. arvalica Jord. als Arten beschrieben. Die als Thesium humifusum beschriebene Pflanze scheint mir nicht das echte auf dem Sande am Seestrande vorkommende TA. humifusum D. C., sondern Th. gallicum F. Sch. (1838), Th. di- varicatum 3. gallicum A. D. C. prodrom. 14. pag. 643 zu sein, Bei Polycnemum majus steht A. Br. statt C. Schimper. »Rumex aquaticus Linne, Gren. et Godr. part. ist als A. Hip- polapatkum Fries beschrieben. Polygonum dubium Stein. Gren et Godr. ist nun unter deni ältern Namen .P. mite Schrank aufgeführt. Als Bastarde sind Polygonum miti-lapathifolium Fries, P. miti- Persicaria F. Sch. und P. minori-Persicaria aufgeführt. Es giebt aber zwei Bastarde aus P. minus und Persicaria, nämlich: P. Persicaria-minus A. Braun (P. minore-Persicaria A. Br. prius; P. minorifolium F. Sch.) und P. minore-Persicaria F. Sch., non Al. Br. Unter Alchemilla vulgaris L. sind als Varietäten aufgezählt: a. subsericea (A. montana Willd.) ß. pubescens. (A. pubescens M. Bieb.) Y. glabrescens; d. fissa. (4A. pyrenaica L.; A. fissa Schum.). Flora 1870. 434 Poterium sanguisorba L. besteht aus zwei Arten, welche als P. dictyocarpa Spach und P. muricatum Spach beschrieben sind. Das erstere ist das tiberall gemeine P. sanguisorba L. und es wäre vielleicht besser gewesen diesen Namen dafür zu behalten. Das andere aber gehört dem Süden an und kommt im Gebiete nur ver- wildert vor. Bei Parietaria offieinalis sind als Varietäten «. diffusa (P. diffusa Koch, Gren. et Godron) und £. erecta (P. erecia K. Gren. et Godr.). Dem Prioritätsrechte nach sollte es aber heissen P. offieinalis L. var. @. ereeta Achers. (P. erecta M. et K.) und £. ramiflora Aschs. (P. ramiflora Moench., P. diffusa M. et K.), denn Ascherson’s Elora von Brandenhnr ° * 1864 erschienen und die Flore de Chaine Jurass. 186». Ulmus pedunculata Fougeroux (1784) ist als Ulm. effusa Willd. (1787) beschrieben. Der Euphorbia amygdaloides L. ist E. Tigulata Chaub. als var. ß. Braciees libres beigefügt. Quercus pubescens Willd. steht als var. £. unter Q. sessiliflora Sm. Alle Salix Bastarde sind als Species beschrieben. Die Betula alba der Floristen ist als B. pendula Roth; die B. pubescens Ehrh. dagegen als B. alba L. beschrieben. Da Linne aber diese beiden Arten unter diesem Namen verstanden und die erstere vorzüglich weisse Rinde hat, so wäre dafür eher der Name beizubehalten. Pinus Pumilio Gren et Godr. (non Henke) ist als P. uncinata Hamm beschrieben. Pinus pectinata Lamark aber (vor P. abies L.) als P. piceaL. Bei Narcissus Pseudo-Narcissus-poeticus Bout. et Bern. apud Gren. et Godr. ist sehr gut erklärt, warum dieser Bastard trotz der, an gewöhnlichen Stellen, verschiedenen Blüthezeit der Eltern auf gewissen hochgelegenen Wiesen hat entstehen können. Bei Orchis incarnata L. ist O. Traunsteineri Sauter unter- gebracht, dabei aber nicht angegeben, dass dies schon fünf Jahre zuvor von Ascherson in der Flora von Brandenburg geschehen ist. Der Ophrys aranifera Huds. sind O. aranifera et pseudo- speculum als Synonyme beigefügt, und folgende Varietäten auf- geführt. @. viridiflora. #. virescens Y. atrata. (O. atraia Lindl.) d. squalida, s. ambigua (0. exaltata Gren.) Die Ophrys arachnites Reichard (1778) ist als O. fusion (Örchis Crantz 1769) beschrieben. ee 435 Herminium monorchis Ophrys L.) steht aber unter dem Namen H. clandestinum G. G. Ich halte diese Namensveränderung für unnütz, obgleich die Pflanze neben dem einen Kno!ien noch eine oder zwei kleinere gestielte Knöllchen treibt. Die als Nigritella suaveolens Koch beschriebene Pflanze ist nach F. Schultz, der 1828 einige Stöcke bei Schliersee in den bayer. Alpen gefunden, ein Bastard, welchen er damals Orchis nigro-conopsea und später Nigritella nigro-conopsea genannt hat. Nach Allium oleraceum L., sind zwei verwandte Arten, 4. complanafum Bor. und A. carinatum beschrieben, letzteres mit der var. ß. capsuliferum Koch, wobei 4. pulchellum D., A. mon- tanım Rchb. und A. paniculatum D. €. als Synonyme stehen. Bei Ornithogalum pyrenaicum L. (nen Koch) steht O. sulfureum Roem. et Schult. als Synonyme. Potamogeton Hornemanni Mey.. (1836) ist als P. plantagineus Ducroz (1828) beschrieben. Es ist aber die Frage, ob der vom ersten Entdecker dieser Pflanze gegebene Name P, coloratus Hoffmann-Bang, Vahl in Flor. danic. (1818) nicht vorzuziehen ist, Statt P. alpinus Balbis (1804, P. semepellucidus Koch et Ziz 1814) steht P. rufescens Schrad. (1815). Der seltene Bastard P. alpino-natans F. Schultz (P. semipel- lueido-natans F. S., P. rufescenti-natans F. S, P. spathulatus Koch et Ziz) scheint auch im Jura nicht vorzukommen. Zanichellia dentata Willd., Z. repens Benngh., Z. major Bennh. und Z. macrostemon J. Gay sind als Synonyme zu Z, palustris L.. gebracht. Dagegen ist 2. fenuis Reuter als Art beschrieben. - Bei Caulinia minor ist vergessen beizufügen, dass es Nujus minor Allione ist, und dadurch der erste Autor nicht angegeben. Typha Laxmanni Lepechin (1801) ist als 7. minima Hoppe (1805) beschrieben. Sparganium natans L. als $. minimum Fries. Ueber diese Pflanze sagt F. Schultz (Grundz. z. Phytost. der Pfalz. pag. 136.): „Sowohl nach der Diagnose, als nach den Citaten ist diese Pflanze S. natans L. spec. pl. 1378; wenn L. in der Fl. Lapp. eine andere Pflanze (8. affine Schnitzl.) mitbegriffen und des $. natans der Spec. pl. in der Fl. suec. als S. natans ß. bezeichnet hat, so muss dennoch der Name S$. natans in der Spec. pl. aufgeführten Pflanze bleiben.“ Die als Juncus conglomeratus beschriebene Pflanze ist J. cong- lomeratus Leers, Koch et auetorum, aber nicht Linnd und wurde desshalb von Marsson J. Lersiüi genannt. Der J. conglomeratus L. unterscheidet sich von J. effussus L., der eine anthela effussa hat 28% 436 nur durch die anfhela glomerata«. E. Mayer vereinigte daher diese zwei unter dem Namen J. communis. Die als J. diffussus Hoppe beschriebene Pflanze ist ein seltener Bastard, den F. Schultz erst J. glauco-effusus (Grundz. zur Phytost. der Pfl. p. 153), dann aber J. glauco-communis genannt hat. E. Mayer nannte ihn J. communis-glaucus, Schnitzl. et Freck. aber J. effuso-glaucus. J. Gerardi Lois. ist als var. #. demdJ. compressus Jacq. bei- gefügt, was aber nicht neu ist, denn Wahlenb. {fl. suec. p. 215) hat ihn schon als var. #. mit derselben Art vereinigt. Wahlb. hielt aber den J. compressus Jacg. für. J. bulbosus L., während andere den .J. supinus Moench, dafür ansehen. Luzula pallescens Bess. ist als var. „fl. d’un fauve tres pale.“ zu L. multiflora (Juneus Ehrh.) Lej. gebracht. Sie unterscheidet sich aber von dieser noch durch die Perigonialblätter, wovon die inneren und äusseren nicht gleich lang und durch die Antheren, welche kürzer als die Staubfäden sind, wesshalb sie auch Marsson als verschiedene Art beschrieben. Carex eontigua Hoppe ist als CO. muricata «. genuina beschrieben; die echte Ü. muricata L. (Hoppe) ist eine davon sehr verschiedene Speeies, welche F. Schultz in der Pfalz und bei Weissenburg, aber bisher nur auf Rothliegendem, sowie auf Tertiär- und Mu- schelklak, jedoch in grosser Menge gefunden hat. CO. contingua wächst überall und auf allen Formationen. ©. virens Lam. ist als var. 8. zu C. divulsa Good. gebracht, ob aber mit Recht kann ich’nicht wissen, da aus der ungenügen- den Beschreibung Lamark’s nichts zu errathen ist und ich kein Originalexemplar gesehen. Die im Gebiete wie es scheint, noch nicht gefundene C. Pai- raei F. Schultz (Etude sur quelques Carex, cum icon; ©. loliacew Schk., non Lin.) ist als besondere Art anerkannt. Zu C. leporina L. ist C. praecox Schreb. spic. 63? als Sy- nonym gesetzt. Das Fragezeichen steht aber mit Recht dabei, denn die neuesten Forschungen haben gezeigt, dass zu ©. praecox Schreb, (1771) die C, Schreberi Schrank (1789) als Synonym ge- hört. Die C. leporina $. argyroglochin Koch. (Hornem. als Art), welche F. Schultz in der Pfalz, im Elsass und in Lotharingen in Menge gefunden, scheint im Jura nicht vorzukommen. . Die als ©. acuta L. beschriebene Art ist nur pro parte die von Lin. und wurde von anderen Schriftstellern unter dem Namen C. gracilis Curt aufgeführt. 437 C. flacca Schreb. (1771) ist als C.. glauca Murr. (1770) be- schrieben. C. verna Chaix (1786, in Vill. dauph. p. 312, et 1787, l. c. 204) ist als C. praecox Jacq. (1778, non Schreb.) beschrieben. C. lepidocarpa Tausch (C. pyriformis F. Schultz) eine gute Art, welche sieh auch an denselben Orten ohne Uebergangsformen findet, ist mit Unrecht als yar. #£. zu Carex flava L. gebracht und zu einer yar. y. sterilis, werden mit Unrecht C. fulva Good, und O. biformis $. sterilis F. Sch., als Synonyme gesetzt. Letz- tere ist, wie F. Schultz vor vielen Jahren gezeigt, ein Bastard aus ©. fulva Good. (C. Hornschuchiana Hoppe) und C. flava L., wel- che derselbe erst ©. Hornschuchiano-flava und dann ©. fulvo-flava genannt hat. Sie hält die Mitte zwischen den Eltern, hat, weil die Antheren fast immer alle ohne ausgebildeten Pollen sind, fast immer 'sterile Früchte. Bildet sich einmal ausnahmsweise eine Frucht aus, so ist dieselbe, wie F. Schultz gezeigt hat, ganz wie die der (, fulva Good (C. Hornschuchiana Hoppe) beschaffen. C. fulva Good. ist unter dem neueren Namen C. Hornschuchi- ana Hoppe beschrieben. C. rostrata With (1787) als C. ampüllacea Good 1794). ©. acutiformis Ehrh. (1785) als U. paludosa Good (1794), wel- eher C. spadicea Roth (1793 C. Kochiana D. C.) als var. #. bei gefügt ist. Dem Panicum sanguinale L. ist P. ciliare Retz. als var. #. eiliare beigefügt, dabei aber der Autor dieser Zusammenstellung F. Schultz (Fl. gal. et germ. exs. 1840! introduct.) ebenso wenig genannt, als Döll. (Rhein. fl. 1843) und bei Gren. et Godr. (fl. de Fr, 1855). F. Schultz, der zuerst die Uebergangsform von P. ciliare zu P. sangwinale beobachtet und mit den beiden extremen Formen in seinen Herbarien vertheilt hat, beschrieb (Grundz. zur Phytst. der Pfalz pag. 171) ausser seiner schon 1840 (l. c.) bekannt ge- machten var. #. eiliare, auch eine forma spiculis breviter pubes- centibus von P. sanguinale. P. filiforme (Digitaria Koehl. 1802) F. Sch. ist als P. glabrum Gaud. beschrieben. Phleum phalaroides Koeler (1802; Phalaris phleoides L.) ırt als P. Boehmeri beschrieben. P. Boehmeri Wibel ist aber nıch Petermann eine Form von P. prateuse L. Oryza clandestina A. Br. (Phalaris oryzoides L.) ist als Leersia Oryzoides Soland. beschrieben. Als Charakter der Gattung Leersia 438 steht aber nur: ,„M&mes caractöres que ceux de latribu.“ (Ory- zeae Kunth). Aira multiculmis Dum. (A. aggregata Dum.) ist als Art be- schrieben’ Ich halte sie aber mit F. Schultz, der zahlreiche Ue- bergangsformen besitzt, für var. von A. caryophyliea L. Avena bulbosa Willd. ist var. $. zu A. elatior L. gebracht, dabei aber nicht angegeben, dass sie Mert. et Koch schon 1823 als solche beschrieben haben. Melica glauca F. Schultz ist als M. nebrodensis Parl. beschrieben. Italienische Exemplare zeigen aber, dass letztere eine andere Art ist. Die in der Fl. de Fr. von Gren. und Godr. als Poa serotina beschriebene Pflanze, mit der Bemerkung „P. palustris Roth (non L. nec. Ehrh.)“ ist nun als P. palustris L. beschrieben. F. Schultz hat, nachdem es seit Villars und Roth immer bestritten wurde, zuerst wieder gezeigt, dass die Pflanze P. palustris L. sei. F. Schultz ist dabei nicht, wohl aber Duval genannt. P. sudetica Haenke ist als P. Chaiai Vill. (1785. in Gilib. syst. pl. eur. 1. p. 7) beschrieben. Bromus pratensis Ehrh. (Serrafaleus pratensis F. Schultz) ist als Serrafaleus commutatus Godr. (Bromus commutatus Schrad.) beschrieben. Der von Ehrh. gegebene Name ist aber älter als der von Schrad. Serrafalcus pratensis Godr. (Bromus racemosus L.!) dagegen als $. saremosus Parl. F. Schultz hat längst gezeigt, dass die Pflanze, welche Godr. für Br. pratensis gehalten — Br. racemo- sus Linne ist. Die von Gren. et Godr. als davon verschiedene Spezies be- schriebene Festuca tenuifolia Sibth. ist mit F. ovin« L. vereinigt, da es nur eine Festuca ovina mit verschwindenden oder fehlenden Grannen ist. Bei F' duriuseula L. sind F. hirsuta Host. und F. glauca Schrad, als var. beschrieben, dabei nicht angegeben, dass diese schon 1863 (Grundz. zur Phyt. der Pfalz) von F. Schultz, als F. duriuscula var. glauca bezeichnet ist. Bei der als F. loliacea Huds. beschriebene Pflanze, kommt, wie F. Schultz, der sie während mehr als 30 Jahren im Garten und in Töpfen kultivirt, schon längst veröffentlicht hat, der Pollen nicht zur Ausbildung und die Früchte schlagen fehl. Sie ist nach F. Schultz ein durch Befruchtung des Lolium perenne, mit dem Pollen von von Festuca pratensis entstandener Bastard, welcher derselbe z. Z. in verschiedenen Werken erst Festuca pratensi- 439 prennis daun Festuca-Lolium elatiori-perennis genannt hat. Die Pflanze hat den Gattungscharakter von ‚Festuca. Lolium Tinicolum A. Br. (1834) ist als 1. remotum Schrank (1788) beschrieben. Aspidium aculeatum Schwartz (A. angulare Willd.) ist mit Unrecht als var #. mit «. vulgare (A. Pluckenetii Lois, welches zu A. lobatum Schwartz gehört), unter dem Namen A. aculeatum vereinigt. Equisetum elongatum et pannonicum Willd. (1810) sind als Equisetum ramosissimum Desf. beschrieben. Observations botanicae et descriptiones plantarum no- varum Herbarii von Heurckiani. Recueil d’observations bota- niques et de descriptions de plantes nouvelles publie par M. le Dr. Henri van Heurck. Antwerpen und Berlin 1870. Diese Publieationen sind dazu bestimmt, alle neuen Arten, Varietäten, Formen und Monstrositäten, welche sich im Herbar von Henri van Heurck befinden zu publieiren. Es werden dem- zufolge zwanglose Hefte erscheinen und bei deren Bearbeitung sich insbesondere Dr. Müller Arg., Henri van Heurck und A. Martinis betheiligen. Diese Arbeit wird gerne gegen andere Druckwerke vertauscht. Der Inhalt des vorliegenden nett ausgestatteten Heftes ist nachfolgender: Bemerkung über die botanischen Sammlungen des Henri van Heurck von Arthur Martinis. Sie befinden sich zu Antwerpen 8, rue de la Sant& und bestehen aus einer Bibliothek, mikrographi- schen Sammlung und Herbarium. (p. 5—20). Auszug aus einer monographischen Arbeit über Vankeurckia einer neuen Diatomeengattung, aus der Familie der Navsculeen von Alphonso de Brebisson (p. 21—28). Lycopodiaceae novae von A. Spring (p. 28—30); zwei neue Selaginella-Arten gesammelt von Spruce in Brasilien und eine von Demel, auf den Fidji-Inseln. Rosaenovae von F. Crepin. (p. 30) mit Angabe der Herbarnum- mern der betreffenden Collectionen aber obne Diagnosen, diese fol- gen später. Carices novae von H. van Heurck und Müller Arg. 440 Carex Vanheurckii zwischen C. pilulifera und globularıa Kamitschatka 4 (p. 30). C. boliviensis von H. et Müll. Arg. zw. C. allomacros St. und C. Tatanara Steud. Bolivia Mandon n. 1428. 4 (p. 32. C. ($ 34 Steud.) sordida v. H. et Müll. Arg. Kamtschatka (Chamisso) 2% (p. 33). Ericae novae von denselben (p. 34—38). Erica (sect. Ceramia) Leptoclada n. sp. Caput Bonae Spei (Zeyh. coll. ult. n. 1108) (p. 3419). 2. Erica (s. Leptodend.) Vanheurckii Müll. Arg. Cap. Bonae Spei (Zeyh. coll. 1103.) (p. 36 sq.). . Solana nova von denselben (p. 38—95). l. Solanum (ser. Potatoe) farapotense n. Sp. (p. 38)? Peruvia orient,. Pr. Spruce n. 3938. 2. 8, (ser. Subdulcamara) Leptocaulon n. sp. (p. 40) 4 Boli- via andina Mandon n. 404. 3. 8. (ser. Anthor.) monadelphum n. sp. (p. 42)Frutex. Peruvia orient. R. Spruce n. 4051. 4. 8. (ser. Anthoresis) Pierocladum n. sp. (p. 44) Frutex Bo- livia andina Mandon 415. _ 5. 8. (ser. Anthoresis) receptum n. sp. (p. 46) Frutex Schiede, Orizaba Bottorin 852. \ 6. S, (ser. Indubitaria) Lasiantherum n. sp. (p. 48) Brasilia Spruce. 7. 8. (ser. Indubitaria) ochrophylium n. sp. (p. 50) Bolivia Mandon 416. . 8. 8. (ser. Leiodendra) anisophyllum n. sp. (p. 52.) Peruvia orient. Spruce 4830. . . 9. 8. (ser. Leiodondra) patellare n. sp. (p. 53.) Peruvia ori- ent. Spruce 4914. u 10. 8. (ser. Leiodendra) Sieberi n. sp. (p. 56.) Martinique Sieb. ins. Trinitatis Sieb. n. 22. u 11. $. (ser. Leiodendra) leptopodum n. sp. (p. 57.) Brasilia Spruce n. 1700. . 12. S. (ser. Leiodendra) dibrachiatum n. sp. (p. 59.) Peruvia orient. Spruce n. 4250. 13. 8. (ser. Eulycianthes) mendax n. sp. (p. 61.) And. Pe- ruviae Ecuadorensis Spruce n. 5117., van Heurck n. 5050. 14. $. (ser, Gonianthes) cryptolobum n. sp. (p. 63.) Patria ignota, 441 15. 8. (ser. Gonianthes) cyafhocalyx n. sp. (p. 65.) Peruvia (Spruce n. 6501) 16. 8. (ser. Ponianthes) Sprucei n. sp. (p. 67.) Peruvia Spruce n. 4352. 17. 8. (ser. Lobanthes) stenolobum n. sp. (p. 69.) Peruvia Spruce n. 459. 18. $. (ser. Lobantbes) drachylobum n. sp. (p. 71) Peruvia Spruce n. 459. 19, $. (ser. Juripeba) Martinisii n. sp. (p. 73.) Brasilia Spruce, 20. 8. (ser. Juripeba) Sendinerianum n. sp. (p. 75.) Brasilia Spruce. 21. $. (ser. Torvaria) membranifolium n». sp. (p. 77.) Olim culta. 22. S. (sec. Torvaria) Mandonis n. sp. (p. 78) And. Boliv. Mandcn n. 422 in hb, van Heurck. et in hb. DC. et n. 425 in hb, DC.) 23. $. (ser. Torvaria) iodotrichum n. sp. (p. 81.) And Boliv. Mandon n. 419. 24. 8. (ser. Oliganthes) erosum n. sp. (p. 83.) Neilgherries Indiae or. Hohenacker n. 1074. 25. 8. (ser. Oliganthes) Vanheurckii n. sp. (p. 85) Brasilia R. Spruce 1850—51 legit et sub Solano (12). 26. 8. (ser. Nycterium) Hohenackeri n. sp. (p. 87.) In mon- tibus Neilgherries Hohenacker n. 1076 et 1417. 28. S. (ser. Melongena) pachycalyz (n. sp. Cp. 92) Senegam- bia Sieber. 29. Witheringia Fournieri n. sp. (p. 94). Mexico Schiede. Eriocauloneae novae von denselben Autoren (p. 96—111) Eriocaulon brachypus n. sp. (p.96). And. Peruv. Spruce. n. 5862° E. Vanheurckii n. sp. (p. 98). India orient. prope Magalor Hohenacker Plant. Metz n. 2407. E. (ser. Astole Körn.) Körnickianum n. sp. (p. 101) Texas Wrigtb. E. (seet. Eueriocaulon) zeranthemoides n. sp. (p. 103) In Ni- gritia Africae occid. Barter. n. 728. E. (sect. Eueriocaulon) bifistulosum n. Sp. (P- 105). In Nigri- tia ubi prope Nupe leg. cl. C. Barker n. 1021. Lachnocaulon diandrum n. sp. (p. 108) Patria? forte in Te- xa8 collector? 442 Piperaceae novae auetoribus C. de Candolle, H. van Heurck et Müller Arg. (p. 111—117). Peperomia Casimiri v. H. et Müll. Arg. (p. un Ins. Marti- nique hb. Sieber. P. subvillosa v. H. et Müll. Arg. (p. 113) Ins. Martinique hb,. Sieber. P. pellueida (Kunth) var. minor. v. H. et Müll. Arg. (p. 115) P. Vanheurcki Cas. DC. Ins. Martinique hb. Sieb. Dieser Fascikel wurde am 1. Juni 1870 publieirt. —1-8— Bemerkungen über die Flora ‘von Neu-Vorpommern und den Inseln Rügen und Usedom von Dr. Th. Fr. Marsson. Leipzig 1869. Von Ferd. Winter in Weissenburg. Diese Flora ist mit grossem Fleisse und tüchtiger Sachkennt- niss bearbeitet. Nach der Vorrede folgt eine Erklärung der ge- brauchten Abkürzungen, bei der ich nur zu bemerken habe, dass darin „C. H. Schulz-Zweibrücken“ statt „C. H. Schultz - Zwei- bruecken“ steht und dass der dabei nicht angegebene im Texte aber mit „Schultz“ bezeichnete Schriftsteller Fr. Wilhelm Sehultz (F. Schultz) ebenfalls aus Zweibrücken ist, und mit dem ange- führten ©. F. Schultz-Stargard oft verwechselt wird, Zu bedauern ist, dass eine topographisch-geognostische Be- schreibung des Gebietes fehlt; dagegen ist ein guter Schlüssel zum leichten Auffinden der Gattungen mit Hülfe des Linn&’schen Systems und eine „Systematische Uebersicht der Familien“ der Beschreibung der Familien, Gattungen und Arten gegeben. Hier- auf folgt vor der Beschreibung der Arten eine Characteristik der Familien in deutscher Sprache, dann die der Gattungen und Arten mit lateinischen Diagnosen, wobei jede Art noch ausführlich deutsch beschrieben ist. Auch die Blüthezeit und die Standorte sind gut angegeben. Bei der Synonymie wäre aber einiges zu verbesser», was ich angeben will. Die als Thalictrum minus beschriebene Pflanze scheint mir Th. Schultzii Jordan (Th. minus auctorum, non Lin.) zu sein. Diesem sind T. montanum Wallr., T. collinum Wallr., T. Jacgui- nianum Koch, T. sylvaticum Koch, T. fleeuosum Beroh., T. Ko- chii Fr. und T. sazatile DC) als Synonyme beigefügt. T. Jasgui- nianım und T. sälvaticum, welche Herr Fr, Schultz schon seit mehr als 30 Jahren, sowohl von natürlichen Standorten genommen, als von seinem seel. Freunde Koch, aus dem Erlanger Garten erhaltenen Stöcken caltivirt, und welche ich bei demselben lebend neben 7. Schultzii (T. minus auctorum) gesehen, halte ich für davon verschiedene Arten. Dem Kanunculus paucistamineus Tausch ist R. trichophyllus Godr. als Synonym beigefügt. Der Kanunculus trichophylios wurde aber nicht von Godr., sondern von Chaix benannt, schon vor Go- dron’s Geburt, im Jahre 1786 (in Villars hist. pl. Dauph. 1. pag. 135) bekannt gemacht, und muss desshalb als der ältere voran- stehen. Als var. sind beigefügt ®. R. Pitiveri Koch. $. R. tri- chophylius fluitans Godr. Y. R. Drouetii F. Schultz und J. R. tri- chophyllus terrestris.. Dass die var. //. und d. einer und derselben Art, dem .R. trichophyllos Chaix angehören, wird Nienia: streiten. AR. Petiveri Koch und R. Drouetii F. Schultz halte ich aber für zwei davon verschiedene Arten. Sagt doch Herr Marsson selbst von letzterem: „Sie ist in allen Theilen kleiner als A, paucistam. ß. fluitans, nur sind die Früchte von Anfang an völlig kahl, etwas mehr gedunsen und fast ohne Spitze. Die Pflanze verdient noch eine weitere Beobachtung.“ Ich meine diese Be- obachtung hätte Herr Marsson machen sollen, ehe er das Arten- recht bestritten. Dass die Früchte fast ohne Spitze (vix apieulatis) wie Marsson sagt sind, ist ein Merkmal, welches allein schon die Pflanze als eine besondere Art bezeichnet. RB. Flammula L. und R. reptuns L. sind ganz gut, ersterer „acheniis brevi ebtusiuseulo terminatis“ und letzterer „acheniis apieulo reeto apice recurvato terminatis“ unterschieden. Unter Viola sylvafica Fries sind V. sylvestris Reichenb. (welches V. sylvatica Fries ist) und V. Riviniana Reichb. als var x. und £. vereinigt. Ich halte sie aber für zwei verschiedene Arten. Unter Drosera anglica Huds. steht „. obovata (M. et K.)“ als Varietät. M, et K. haben aber die Pflanze als Art (D. obo- vata beschrieben, und Koch hat sie D. longifolia A. obovata und nicht D. anglica j. obovafa genannt. Der letztere Name wurde ihr von F. Schultz gegeben und ist in dem 1860 erschienenen Herbar. norm. Nr. 435 gedruckt zu lesen. Sagina ciliata Fries ist als var. 8. zu 8. apetala L. gebracht. Ich halte sie für eine davon verschiedene Art, aber beide Arten variiren, pedunculis sepalisque glabris und glandulosiıs wesshalb we 444 F. Schultz bei beiden eine var. glabra und eine var. glandulosa beschrieben hat. Spergularia salina Presl, S. marina Grieseb., Lepigonum me- dium Koch, Sperg. media Grieseb., Arenaria marginata DC., Le- pigonum marginatum Fries und L. marinum Wahlb. sind unter dem neuen Namen Spergularia halophila Marsson vereinigt. Cerastium obseurum Chaub. (1821) und C. pallens F. Schultz sind dem C. glutinosum Fries (1828) als Synonyme beigefügt, ich halte sie aber für zwei verschiedene Arten. Der Name Ü. glutinosum Fries welches nach vom seel, Koch erhaltenen Originalexemplaren C. obscurum ist, kann aber nieht gebraucht werden, weil er später gegeben wurde, als von Ü. glutinosum Humb. Bonpl. und Kunth, (einer amerikanischen Pflanze) und auch später als C. obscurum. & Zu Stellaria media L. ist St. neglecta Weyhe als var. A. ge- ©. 72 0 uahe sie aber für zwei verschiedene Arten. :.lalva borealis Wallm. ist als M. pusilla With (1795) be- =='”’schrieben. Der Name M. borealis wurde in Liljebl. sv. fl. bekannt gemacht. Die zweite Ausgabe dieser $Sv. fl. erschien 1798, ich finde aber nirgends, wann die erste erschienen ist; sollte dies vor 1795 sein, und M. borealis darin stehen, so muss der Name M. borealis bleiben. Ononis hircina Jacg. ist als O. arvensis L. beschrieben, aber nach Fries (sum. reg. scand.) gehören O. spinosa L. und O. re pens L. zu O. arvensis L., während O. hireina Jacg. eine andere Spezies ist. Trifolium minus Relhan ist noch als T. filiforme L. beschrie- ben, während längst bekannt ist, dass dieses eine Pflanze des südlichen Europa’s ist, zu welcher 7. micranthum Viviani als Synonym gehört. Lotus tenuis Kitt. ist als var. zu Lot. corniculafus L. gebracht; ich halte ihn aber für eine verschiedene Art. Bei Vicia angustifolia AU. (1785), Roth (1788) sind mit Recht V. segetalis Thuill. und Y. Bobartis Forster, als var. @. segetalis und #. Bobartii beschrieben, aber der Name des Autors, Koch (Syn. ed. 1 et 2 und Deutschl. Fl.) weggelassen. Onobrychis sativa Lam. ist als O0. vieiaefolia Scop. (1772) beschrieben. Unter dem Namen Geum rivale-urbanum sind mit Unrecht G. urbano-rivale G. Mayer (G. intermedia Willd.) und @. rivali- urbanum G. Mayer (G. intermedium Ehrh.) als var. beschrieben. Bastarde sind keine Varietäten. 445 Von Rubus sind 17 Arten gut unterschieden und beschrieben 1. R. Idaeus L. 2. R. suberecius Andersohn (R, fastigiatus Wirtg.) 3. R. fruticosus L. (R. nitidus W. et N.) var @. plicatus (R. pli- catus W. et N.) und #. affinis (R. affinis W. et N.) 4. R. thyr- soideus Wimmer (1832 Wirtgen, R. candicans Weihe 1832, R. fruticosus W. et N., R. coarctatus P. M.), 5. R. villicaulis Koch (Wirtgen, R. rhamnifolius Wirtg., R. discolor Arrh.), RB. Münteri Marss., 7. R. vulgaris W. et N., 8. R. radula W. et N. (Wirtg.) 9. R. Spregeliü W. et N. (Wirtg.), 10. R. maeranthelos Maıss., 11. R. Bellardi W. et N. (R. glandulosus Arrh.), 12. R. corylifolius Sm. (1800, Z. dumetorum Weihe 1835, R. nemorosus auct. mult. non Hayne) var. &. glabratus Weyhe (R. corylifolius Sm et engl. bot.) wozu tomentosus W. et N. und R. Wahlbergii Arch. als Formen gebraucht sind. £. aciewlatus Marrs. 13. R. maximum Marrs. (R. corilifolius Arrh., non Smith), 14. R. nemorosus Hayne, Arrh. pro parte, 15. R. caesius L. a. agrestis W. et N., ß. umbrosus Reichbach. und Yy. lobatus, 16. R. saxatilis L., 17. R. Chamaemosus L. Fragaria elatior Ehrh. (1792) ist als F. moschata Duchesne (1766) beschrieben und F. collina Ehrh. (1792) als F. viridis Duchesne (1766.) Potentilla mixta Nolte steht mit Recht als var. 6. bei P. procumbens Sibth. Von Rosa sind nur 4 Arten aufgeführt, 1. Rosa canina L. mit R, dumetorum Thuill. als var. 6. 2. R. sepium Thuill. 3. A. rubiginosa L. und 4. R. tomentosa Sm. Poterium sanguisorba L. ist als Sanguisorba minor Scop. be- schrieben. Epilobium Schmidtianum Rosth. ist als var. $. zu E. palustre L. gehracht und dabei bemerkt: „gehört ohne Zweifel nach der Beschreibung und Abbildung zu &. palustre. Nur weil Rostkovius in späteren Jahren kleine Ex. des E. chordorrhieum nach ver- schiedenen Seiten hin (auch ich erhielt solebe von ihm) für E. Schmidtianum vertheilt hatte, wurde die Pflanze bald zu E. chor- dorrhig. gezogen, bald für einen Bastard gehalten.‘ — Dass Rost- kovius auch E. chordorrhizum Fries (E. obscurum Schreber!) als E. Schmidtianum verschickt hat, ist eine Thatsache, welche auch F. Schultz, dem sein seel. Freund Koch, der auch Exem- plare von Rostkovius erhalten hatte, seine sämmtlichen deutschen Epilobien s.Z. zur Ansicht gesendet hatte, bemerkt. Er hat be- sonders beobachtet, dass die Saamen ganz die von E. obscurum Schrb., und nicht zu E. palusire waren. Nach der Beschreibung und Abbildung kann aber E. Schmidtianum nicht zu Z. palusire gehören, denn Marsson sagt selbst bei diesem „foliis lanceolatis vel lineari-lanceolatis integerrimis vel subdentieulatis bası cuneala sessilibus, apice obtusis.“ Rostkovius aber sagt „foliis petiolatis“‘ und auch auf seiner Abbildung sind sie nicht nur deutlich, sondern ‘ ziemlich lang gestielt. Auch haben wir, F. Schultz und ich, unter tausenden an allen möglichen Standorten gefundenen Exemplaren von E. palustre kein einziges gesehen, welches so breite Blätter gehabt hätte, wie die Abbildung zeigt. Die als E. chordorrhigum beschriebene Pflanze ist E. obseurum Schreb! und befand sich, wie K. Sch. gesehen, in Koch’s Herbar. als E, tetragonum L. E. tetragonum L., Fries und zum Theil auch in Koch’s Her- barium ist als E. adustum Grieseb. beschrieben, Circaea intermedia Ehrh. ist als C. alpina-lutefiana beschrie- ben. Ich halte sie aber mit F. Schultz, der diese Pflanze auch nie in Gesellschaft der C. alpina gefunden und der sie seit mehr als vierzig Jahren kultivirt, nicht für Bastard, sondern für eine gute Art. Marsson gibt sie aber nur bei „Stubbenkammer“ und bei „Sassnitz“ an, während er bei C. alpina L. andere Orte be- zeichnet: „Stubnitz, Dars, Wolgast, Peenemünde“ und „Pudagla“. In den Garten verpflanzt gedeiht C. intermedia sehr leicht in freiem Lande und vermehrt sich ausserordenlich, während C. alpina darin abstirbt und nur in Töpfen mit Torf- oder Haide- erde gezogen werden kann, welche stets nass gehalten sein muss. Sedum sexangulare L.! ist als 8. boloniense Lois. beschrieben. Sedum reflexum L. ist als 8. rupestre L. p. reflexum beschrieben. Pimpinella nigra Willd. ist als var. zu P. saxifraga L. ge- bracht, dabei aber nicht angegeben, dass dies schon vop Koch geschehen ist. Ich halte sie für eine davon verschiedene Art. Galium Vailantii DC. ist als var. zu Gal. aparine L. ge- bracht, aber nicht angegeben, dass dies schon Koch gethan hat. Valerianella auricula DC. (1815) ist als 9. ramosa Bastard (1814) besehrieben. Artemisia salina Willd. ist als var. 8. zu A. maritima 88 bracht, aber nicht angegeben, dass sie Koch bereits dazu ge- bracht hat. Matricaria Kochiana Schultz bipont. (M. Chamomilla var. P. bipontina F. Sch. Fl. Pfalz) ist als Form mit öhrchenförmigem Pappus von M. Chamomilla beschrieben, dabei aber nicht ange- 2 geben, dass schon F. Schultz 1863 (Grundz. zur Phytost. der Pfalz) sie als solche betrachtet hat. MH. maritima L. ist als var. #. zu M. inodora L. gebracht. Ich halte sie aber mit Fries für eine gute Art. Chrysanthemum inodorum 8. maritimum Koch aber für eine andere Pflanze näm- lich für .M, inodora var. salina Wallr. (Chrysanthemum inodorum ß. maritimum Koch). Cirsium palustri-oleraceum Naegeli ist als Ü. oleraceo-palustre beschrieben. Cirsium acaule-oleraceum Naeg. aber als C. aucaule-oleraceum a. subacaule, wohei ©. oleraceo acaule Hmp. eitirt ist. ©. oleraceo acaule Naegeli ist aber eine andere Pflanze, zu welcher die als acaule-coleraceum ß. suboleraceum beschrieben, gehört. Centauria maculosa Lam ist als (. paniculala beschrieben, C. paniculata L. ist aber eine ganz andere Species und wächst nicht in Deutschland. Leontodon hispidus L. spec. ed. 1.(1753) besteht nach Koch. aus zwei Varietäten «. vulgaris Koch (Leontb, hispid. spee. ed 2 1762) und £. glabratus Koch (Leont hastile L. 1. c. 1762). Sie sind aber als L. proteiformis Villars a. hispidus und £. hastilis . beschrieben. Tarazacum vulgare (Leontodon Lam. 1778) Schrank ist als 7 officinale Web. (1786) beschrieben. T. glaucescens Oatal. hort. gornk. a. 1812 et M. Bieb. fl. taur. eauc. tom. 3. pag 330 (Leontodon gl. B, Bieb. 1. e.) var erythro- spermum F. Sch. ist als T. erythrospermum Andrz. beschrieben. Bei T. paludosum (Scop.) steht Crepin. Ich habe die Schriften von Crepin nachgesehen, aber nur in seiner neuesten Schrift Ma- nuel de la fl. de Beige 2 ed. (pag. 231) diesen Namen gefunden. Dabei steht aber nicht Crepin, sondern Schlecht. Da aber Schlech- tendal diesen Namen nicht gegeben hat, so kann es nur ein Druckfehler sein und muss wohl heissen F. Schultz, denn dieser Name findet sich nicht nur als von F. Schultz gegeben im Jahresb. der Poll. von 1866, sondern auch auf den Zetteln von 1864 von F, Sch, versendeten Exemplaren von 7. paludosum. Mit Chondrilla juncea ist Ch. latifolia M. B. als var @. ver- einigt, dabei aber nicht angegeben, dass dies schon Koch gethan. Bei Hieracium PilosellaL. steht, das H. Peleterianum Merat unterscheide sich unter anderem auch durch frühere Blüthezeit. Es ist aber gerade das Gegentheil der Fall, wie F. Sch., der H. Peleterianum seit mehr denn 40 Jahren an vielen Standorten (Kreuznach , Donnersberg, Dürkheim, Neustadt u. s. w.) be- 448 obachtet und in Gärten gezogen hat, bezeugen kann. Sie hat sich auch bei der Zucht aus Saamen als eine von A. Pilosella ver- schiedene Species erwiesen. H. dubium L. (Herb.!) ist als H. auricula L. beschrieben. H. auricula L: (Herb.!; H. praealtum Vill! et auctorum!) ist nicht angeführt. Unter H. sabaudum sind das von Fries für Linnes Species gehaltene als var. «. und das H. boreale Fries als var. £. verei- nigt, dabei aber nicht angegeben, dass F. Schultz diese Vereini- gung schon lange zuvor (in den arch. de la fl. de Fr. et d’All. pag. 58) gemacht und dieselben (l. c. und 1845 in seiner Flora der Pflalz pag. 285) H. sabaudum L. var. «. Friesii und $. boreale genannt hat. Suum cuique. Monotropa Hypopithys L. und M. glabra Bernh. sind als 2 Species beschrieben. Erythraea linariaefolia (Gentiana Lam.) Koch, ist als E. h- toralis (Chironia Sm.) Fries beschrieben, weil E. linarifolia Pers. (nach Fries) E. tenuifolia Griseb. sein soll. Der von Lam. und Koch gegebene Name E. linariaefolia ist aber nicht erwähnt. (Schluss folgt.) Personalnachrichten, Am 27. Oktober 1870 starb Anton Perktold, Chorberr im Kloster zu Wilten bei Innsbruck, in einem Alter von 66 Jahren, bekannt durch seine Forschungen und Schriften über die Cry- ptogamenflora Tyrols. Am 18. November 1870 starb in Triest Fräulein Elise Braig, welche ihre in Berlin unter Dr. Koch begonnenen botanischen Studien unter Dr. Biasoletto und Hofrath Tommasini eif- rigst fortsetzte, in ihrem kleinen Garten die seltensten Pflanzen des Küstenlandes undDalmatiens cultivirte, und ein sehr reich- haltiges Herbar. hinterlässt. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. FLORA. M 29. Regensburg. Ausgegeben den 31. Dezember. 1870. Mit Halbbogen 9 dcs Repertoriums für 1869, . Inhalt. nern Zr Schultz: Bemerkungen über einige Carex’ und * Pottia carifolia. — Gelehrte Gesellschaften und Zeitschriften. — Botanische Notizen: — Anzeige. — Verzeichniss der für die Bammelongen der Königl. botan.' Gesellschaft eingegangoneh Beiträge, Zu Literatur Bemerkungen über die Flora von Neu-Vorpommern und den Inseln Rü gen und Usedom von Dr. Th. Fr. Marsson. Leipzig 1869. Von Ferd. Winter in Weissenburg. (Schluss zu pag. 448.) Cuseuta trifolii Bab. ist als Art beschrieben; ich halte sie aber mit F.: Schultz (Jahresb. der Poll. 1863) für eine var., welche derselbe (l. &.) C. Epithymum var. Trifolii genannt hat. Bei Solanum. nigrum L. sind.’3 Varietäten beschrieben . =. melanocarpum, ß. chlorocarpum (Speuner) und Y. miniatum Be rub, genannt. Diese sind aber @. vulgatum L., B. chlorocarpum Spen. und d. miniatum Mert. et Koch. Statt Verbascum Thapso-nigrum Wirtg. und y. nigro-thapsus ‚Wirtg., zwei verschiedenen Bastarden steht, „V. nigrum-thapsus a. subthapsus und ß. intermedium (P. thapso-nigrum, Schiede, V.. migro-thapsus Wirtg.) Statt V. thapsiforme-nigrum Schiede steht „V. nigrum-Iha- psiforme a. subnigrum.“ Statt Veronica Teucrium: L. steht P. latifolia L. Flora 1870, 29 450 Statt Veronica Buxbaumii Ten, ‚ el) steht V. persica Pois. 1808).! Statt Euphrasia offieinalis L. pro parte (E. offie. &. pratensis) steht E. Kostkoviana Heyne (1823). - Euphrasia gracilis Fries (1817) steht als var. @. bei E. ne- morosa (Pers. var. y. Böningh. Pers.) Pers. hat aber die Pflanze nicht E. nemorosa genannt, sondern E. officinalis ß. nemorosa, und der von Fries gegebene Name müsste voranstehen, wenn Person’s Pflanze zur selben'Ai$ gehört, was neuere Schriftsteller bezweifeln. ... Die Odontites seralina (Euphrasia Lam.) hält Herr Marsson für eine von der deutschen verschiedene „dem Süden Europa’s“ angehörende Art; es ist aber vollkommen dieselbe. Davon ist jedoch die in Italien wachsende und kaum bis Trient vorkommende E. serotina Koch verschieden und es wurde dieselbe von F. Sch. als besondere Art beschrieben und E. Kochii genannt. (Archiv de Fl. 1856. pag. 233). Dass Koch die E. serofina Lam. unter E.-odontiles. mitbegriffen hat, wurde schon von F, Schultz darge- than (in Jahresb. der Poll. 1861, pag. 113). Der Orobanche pallidiflora Wim. et Grab. ist O. Cirsii Fries als Synonym beigefügt,, wobei jedoch . Herr .Marsson zweifelt, ob auch O. procera Koch dazu gehöre. Ich habe die ©. Cirsii noch nicht gesehen und kann daher nichts darüber sägen, aber O. pro- cera Koch, die ich verglichen, gehört ohne Zweifel zu 0. pallidi- flora. O. major L, Fries (0, ‚stigmatoles Wimmer) ist als O. elatior Satton beschrieben. Pulmonaria. affınis Jord. ist der: P. offieinalis L. als var. ß. maculosa beigefügt nnd. zu dieser P, grandiflora Rostk. et Schmidt als Synonym gezogen.. Dabei sagt Herr:Marsson „die Varietät mit gefleckten Blättern ist dieselbe Pflanze, welche von Rostkovius und Schmidt in Schrei von Garz bei Stettin gefunden und in der Flora Sedinensis als P. grandiflora Poir. beschrieben, von Koch aber für P. saccharata Miller erklärt wurde. Dass P. saccharcta Miller etwas Anderes sein muss, erhellt, wie Herr Dr. Schultz zuerst ermittelt hat (archiv. de la Flore de France et @’All. pag. 321) aus der .eigenen Angabe Millers, wonach.seine P. saccharata lanzettliche Blätter besitzen soll, und Schultz hält diese daher für eine Form der P. angustifolia L. mit gefleckten Blättern.“ Nun erklärt aber Dr. Schultz, „er kenne die P. sac-. charata Miller nicht, er habe darüber nichts ermittelt, er habe daher 451 nirgends gesagt, wofür er sie halte und habe .überbaupt noch keine. Silbe darüber geschrieben. Die vom Herrn Marsson angeführten Er- mittelungen (l. c.) stehen nur in einer Abhandlung betitelt Notes sur diverses especes par Alexis Jordan. Der Verfasser (Jordan: und nicht Schultz) sagt darin: : „Miller .dit de son D, saccharalta quil a des feuilles lanc&olees, et. il ajoufe que les canlinaires em- bressent & moiti& la, tige par leur base.. Ces caracteres eanvi- ennent tr&s-bien au trivial.P. iuberosa Schr., qu’on rencontre sou- vent & feuilles tachdes; mais il ne. s’appliquent aucugement ‚Bu P. saccharata.‚Gr. et Godr. — affinis Jord., dont les feuilles ra- dieales sont ovales, contractees. et. petiol6es inf6rieurement, et dont les caulinaires sont sessiles, non embrassantes & la base. Miller deerit .quatre. especes de Pulmonaria, savoir: 1° Un P. of- ficinalis ä feuilles. ovales, cordees, qni est bien le vrai; 2° Un P. saccharata & feuilles lanceoldes et & la fin rudes qui ne peut etre pue le .P, tuberosa Schr. 3° Un P. angustifolia, & feuilles tres-6troiteg. et. couvertes de poils mous qui est evidemment le P. azurea Bess; 4° Un. P. alpina & feuilles molles, un peu ar- rondies, qui est probablement le P. mollis Wollf.“ Hierauf giebt Jordan eine lateinische Beschreibung seiner P. affinis, die man (l, e. pag. 322) lesen kann und aus der deutlich hervorgeht, dass sie weder eine geflecktblättrige P. tuberosa Schr. (P, saccharaia Mill.) noch P. officinalis L. sein kann. Ausser letzterer führt Mars- son nur P. angustifolia L. (P. azurea Bess.) auf, ein Zeichen, dass P. tuberosa nicht im Gebiete gefunden wurde. Myosotis lingulata C. F. Schultz apud Lehm ist als M. caespilosa Schultz-Starg. beschrieben. -: Der Mentha sylvestrisL. ist M. nemorosa Willd. als Synonym beigefügt, am Schlusse der Beschreibung aber gesagt „die hie- sige Form ist die MM: nemorosa Willd.“ Ich halte sie aber mit F. Schultz für eine von M. sylvestris L. verschiedene Art. Die als M. aquatica L. $. subspicata beschriebene Pflanze ist M. aguatica var. verticillata Wirtg. Nach der Beschreibung ist bemerkt: „Eine ganz kahle Abänderung von angenehmen citro- nenartigen Geruche, die M. citrata Ehrh. wurde bier noch nicht beobachtet.‘ Diese Kennzeichen passen aber nur auf M. adspersa Moench, eine von M. aguatica verschiedene Art. Statt dass M. sativa L. mit den dazu gehörenden Varietäten besehrieben wäre, wie es sich in der Natur findet, ist dieselbe unter folgenden Namen beschrieben: M, aguatica-arvensis a. sub- 29* 458: aguatica (M. arvensi-agwatica Wirtg.) u. ß. subarvensis (M: sativa L: M. aquutico-arvensis Wirtg.). - Lamium intermedium Fries ist als L. amplewicaule-purpureum beschrieben und L. purpureo-amplexicaule Meyer als Synonym beigefügt. Sellte sich aber die Pflanze als Bastard bewähren, so ist der von G: Meyer gegebene Name beizubehalten, weil die Pflanze in der Blume die meiste Aehnlichkeit mit L.purpureum hat. Lamium hybridum Villars Dauph 1. pag. 251. G. G. 2. 680. (1786) ist als L. disseetum Wich; beschrieben und Z. ineisum Willd. L: amplexicaule-purpureum Meyer als Synonyme beigefügt. Sie würde auch früher von F. Schultz L. purpuwreo-amplezicaule ge- nannt. (Herb. norm. 1120). - Die Stachys palustri-sylvatica Schiede. F. Schultz (Arch. de fl. pag. 202! St. ambigua Smith.) ist als St. palustris-sylvatica a. subpalustris beschrieben. Ein anderer Bastard ist aber St sylvatieo-palustris F. Sch. (S. Wirtgenii F. Sch... Die Chararaktere, wodurch sich die zwei Bastarde von einander unterscheiden, sind hauptsächlich in der Corolle zu suchen und wurden von Schultz im 1861 erschie- nenen 18. u. 19. Jahresb. der Poll. pag. 117 beschrieben. ‘Unter der Beschreibung von Ajuga reptans L. stebt: „Bei Pastitz im grossen Holze bei Putbus findet sich eine Ajuga mit ganz kurzen, rosettenförmigen Ausläufern. Die Gestalt der Blätter und Blüthenblätter ist wie bei A. repfans, die Behaarung wie bei Ajuga genevensis, nur etwas schwächer. Zabel fand die Pflanze nur in wenigen Exemplaren und es ist nicht un- wahrscheinlich, dass sie ein Bastard von beiden ist. Ich em- pfehle sie der ferneren Beobachtung der in der Nähe wohnenden Botaniker.* Die Ausläufer wären demnach bei dieser Pllanze be- schaffen, wie sie F. Schultz. bei A. pyramidalis beobachtet und beschrieben hat. _ . Anagallis phoenicea (Scop.) und A. coerulea (Schreb.) sind als var, «. und f. unter A. arvensis L. vereinigt. “ Unter dem Namen Armeria vulgaris Willd. sind A. elongata Koch, A. purpurea Koch, ‘A. maritima Willd., A. expansa Wallr. und A. humilis Link als var. vereinigt; es ist dabei aber ver- schwiegen, dass schon Mert. und Koch die drei ersteren unter diesem Namen als var vereinigt haben. Ich halte die drei er- steren für verschiedene Species. Atriplex litorale varr. L. £. serrata Mogq. (A. marinum 1) ist als var. 9. marinum beschrieben. - 1453 A. patulum L. $. microcarpa Koch als i.: ererfum. Bei A. hastatumL. sind 5 var. beschrieben «. microspermum (W. K.), £. triangulare (Willd.) Y. validum M. et K. $. venosum Mars. ud s. longipes (A. longipes Drej.). et Als A. calotheca Fries ist A. hastata Koch, als A. Babingtonii Woods., A. erassifolia Fries, non Mayer beschrieben. Unter dem Namen Rumex crispus-obtusifolius (ohne Angabe des Autors) sind zwei verschiedene Pflanzen beschrieben, nemlich der R. crispo-obtusifolius Meyer, als var. «. subobtusifolius und der R: obtusifolio-crispus F. Schultz, als #. suberispus. Zu wel- cher der beiden R. cristatus Wallr. und R. acutus L. (Fries) ge- hören, kann ich ohne Autorexemplare der beiden letzteren nicht bestimmen. . . oo: Dass kein 7’hesium im Gebiete angegeben ist, das ist sonderbar. Die 5 im Gebiete vorkommenden Arten von Euphorbia sind als Tithymalus helioscopius Scop., T. paluster Kl. et Grke, T. Cyparissias Scop., T. Esula Scop. und T. Peplus Gaertn. be- schrieben. Ulmus effusa Willd. (1787) ist als U. pedunculata Fougeroux (1784) beschrieben. Quercus pedunculata Ehrh. als Q. Robur L. Detula alba Koch als B. verrucosa Ehrh. 2. alba L. (Fries) als B. pubescens Fhrh. Salix fragili-pentandra Wimmer et Kr. (S. cuspidata C. F, Schultz) als 8. /ragilis-pentandra subpentandra. 8. fragilis-alba Wimmer et Kr. (8. Russeliana Smith) als S. alba-fragilis a. subalba. S. triandra L. ist als var #. zu S. amygdalina L. gebracht. Letztere ($. amygd. «. discolor Koch) unterscheidet sich aber von ersterer nur durch unterseits glauke Blätter, welche bei ersterer (S. amygd. 8. concolor Koch) grün sind und gehört daher als Form zu C. triandra L. S. viminalis-Caprea $. angustifolia Wimm. ist als $. Caprea viminalis £. subviminalis beschrieben. S, aurito-repens Wimm. (S. ambigua Ehrh.) ist als 8. aur ita- repens (S. plicata Fr. et 8, incubacea Fr.) ß. subrepens beschrieben. Bei $. repens L. sind die von Koch als solche aufgestellten var. beschrieben ohne Koch als Autor zu erwähnen, nämlich «- vulgaris; 9. Fimarchica, Y. argentea und $. leiocarpa Koch. Den- selben ist auch noch eine s. Zanceolata, und nach Ascherson (ohne dessen zu erwähnen) 8. rosmarinifobia Koch, als (. rosmarinifolia beigefügt. . . u Auch bei 8, viminalis-repens (8. angustifolia Fr) ist der Autor (Ascherson) nicht erwähnt. Bei den var. des Alisma Plantago L. ß. lanceölatum "und Y. graminifolium ist auch der Autor (Koch) nicht erwähnt. Juncus conglomeratus L. und J. effusus.L. sind als var «. und ß. unter dem Namen J. communis E. Meyer vereinigt, ‚dagegen ist J. conglomeratus Leers et Koch mit Recht als verschiedene Art beschrieben, welche Herr Marss. J. Leersii genannt hat. . Juneus glauco-communis F. Sch. (J. glauco-effussus F. 8.; J. effuso-glaucus Schnitzl. et Friekh., J. diffusus Hoppe) ist als. J. communis-glaueus E. Meyer beschrieben. Bei Juncus supinus ist die var. 9. repens Koch (J. uliginosus Roth) £. uliginosus genannt, der var. y. fluitans aber dieser Name gelassen, jedoch ohne den Autor (Koch) zu nennen. J. Gerardi Lois. ist als var. #. zu J. compressus Jaeg. gebracht. Luzula multiflora Lej. «. pallescens Wahlb. ist als Art, L. pallescens Bess. beschrieben. Auch die L. multiflora y.'nigricans Koch hält der Verfasser für eine besondere Art, L. sudetica (Juncus Willd.) Presl. Gagea stenopetala Pr. ist als G. pratensis Schult. "beschrieben und G. Iulea (Ornithogalum L. pro parte) als G. silvatica Loudon (dabei ist aber nicht gesagt, was unter O. lat. L. pro altera parte verstanden ist) Bei Orchis inearnata L. ist eine var. #. ochroleuca Wustnei beschrieben. Bei Potamogeton alpinus Balbis (1804, P. semipellueidus Koch. et Ziz 1814, P. rufescens Schrd. 1815) steht: Ob P. spathulatus Schrad. als besondere Art zu halten, oder ob doch nur Form des P. alpinus, oder wie F. Sch. meint, gar ein Bastard ist, mögen Botaniker der Rheinpfalz, wo die Pflanze häufiger wächst, auf- zuklären suchen.“ Diess hat der Verfasser der:Flora der Pfalz F, Schultz längst aufgeklärt und die Pflanze (im Jahrb. der Poll. 186°, p. 229) P. alpino-natans "genannt, nachdem er sie (im Jahrb. der Poll, 1861, pag. 119) P, rufescenti-natans genannt hatte. Die- ser seltene Bastard ist übrigens in der Pfalz nichts weniger als verbreitet und wurde nur an drei sehr beschränkten Standorten gefunden. An einem, wo sie Bruch vor 60 Jahren entdeckt und wo sie F. Schultz noch vor 46 Jahren beobachtet, ist sie mit P. alpinus seitdem. durch die Kultur verschwunden, am zweiten, #0 485 sie F. Schultz gefunden und bis. zum.Jahre:1830 jedes Jahr blühen sah, kommt sie wegen- dem Putzen der Gräben seitdem. nicht mehr zur Blüthe’.und am dritten, wo sie Koch entdeckt, blüht sie noch jedes Jahr an. einer einzigen sehr beschränkten ‚Stelle, während das früher dasselbst häufige PD. alpinus verschwunden ist, F. Schultz, der sie auch eultivirt und schon seit 50 Jahren .beob- achtet, hat bestätigt, dass die Aehren nach dem Aufblühen unter- tauchen und verfaulen ohne reife Früchte zu bekommen ‚und: dass sich die Pflanze nur durch Ausläufer furtpflanzt, sowie dass, wenn einmal eine einzelne Frucht, als höchst seltene Ausnahme, zur Ausbildung kommt, dieselbe wie bei P. alpinus beschaffen ist, ferner dass sich die Antheren nicht öffnen oder Pollen geben und dass die Samen nicht keimfähig sind, Koch sagt auch: „semina, quae e loco..natali accepi, in horte nostro non germinaverunt,“ “ An denselben Standorten haben P. alpinus .und P. natans jedes Jahr lauter vollkommene, keimfähige Samen bekommen. Eriophorum angustifolium Roth: ist als I. polystachium L« beschrieben. Cares pseudoarenaria Rehb., welche Ascherson als C. ligerica Gay (der ältere Name ist aber Ö. ligerina Guepin, Boreau) be- schrieben, ist als var. 5. zu C. arenaria L. gebracht. Dagegen ist Carex ligerica Gay (C. ligerinu G., B.) als var. 8. von (. praecox Schreb. beschrieben: Ich halte sie aber mit Guepin, Boreau, Gay, F. Schultz und anderen für eine davon verschiedene Species. . Unter ©, muricataL. sind OÖ, virens Lam. und Ü. divulsa Good. als var. 8. und y. beschrieben. Unter C. muricata werden aber, wie F. Schultz bewiesen hat, verschiedene Species verwechselt, nämlich C. contigua Hoppe (C. muricata Koch et auetorum) C. muricata L. (Hoppe, Ü. Leersii F. Sehultz, ©. virens auet. nonnul,, non Lam.), C. Pairaei F. Schultz (C. loliacea Schk., non L.), € divulsa Good. (et forma C. guestphalica F. Sch., Bönning. als Art), und €. Duriaei F. Sch, (U. virens auct. nonnul., C. divulsa B. virens Durieu). Was C, virens Lam. ist kann man nicht wissen, denn aus seiner Beschreibung ist niehts zu errathen und das noch von Lam. stammende Exemplar ist in so schlechtem Zustande, dass nichts daran zu sehen ist, wornach man etwas bestimmen könnte. Carex turfosa Fr. ist als var. zu Ü. Goodencugii Gay gebracht. Carex acuta auctor., (auch Koch) und pro parte L. ist als C. grocilis Curt. beschrieben. Carex praecoxs Jacg. (1778) als C. verna a (ViN. 1785). Dieser Name wurde aber nicht ‚von Vill, und nicht 1785 gegeben, sondern 456 von Chaix und zwar '1786 in vill, dauph. 1. p. 312 und 1787, l. c. 2. Pag. 204. [6 "lepidocarpa Tausch. cc. flava var. Iepidoranpa F. Sch. fi. G. et Germ. exs. 548, Gr. et Godr. fl. de Fr. 3. pag: 424;) (C. pyriförmis F: Sch. in 15 Jahrb. der Poll.) und C. Oederi Ehrh. (nebst deren var. ß. elatior F. Schultz) sind als var. bei C. flava L. untergebracht, ich halte sie aber für drei verschiedene Arten. Dr. Fr. Schultz bat mir um Weissenburg gezeigt, wie O. Oederi und C. flava ohne Uebergangsformen beisammen wachsen, und wie dasselbe der Fall ist, wo €. lepidocarpa und C. flava in Menge beisammen stehen. Es war keine Spur von einer Urbergangsform zu finden. Von C. Oederi hat F. Schultz vor 30 Jahren in seiner Fl. Gall. u. Germ. exsiee. eine Varietät depressa und eine var. elata ausgegeben und wer die C. lepidocarpa in seinem Herb. nörm. gesehen, der wird sie nicht für eine var. von €. flava halten. Unter C. fulva steht: „bildet mit ©. Aava L. einen Bastard“ es ist aber dabei weder angegeben, dass F. Schultz es ist, der zu- erst gezeigt hat, dass C. fulva Hoppe Bastard aus C. fulva Good. (C.. Hornschuchiana Hoppe) ‘und ©. flava L. ist, noch dass F. Schultz denselben erst ©. Hornschuchiana-flava und dann (näch- dem er ermittelt ‘hatte, dass ©. Hornschuchiana als Synonym zu C. fulia Good. gehört) © fulvo-Hornschuchiand ' in :Flora 1854 pag. 471 genannt hat (conf. F. Schultz Grundz. zur Phytost. der Pfalz, Jahrb. der Poll. 1863). C. ampullacca Good. (1794) ist als ©. rostrata Witt. (1787) beschrieben. C. paludosa Good. (1794) als C. acutiformis Ehrh. (1785). Dieser ist ©. spadicea (Roth 1793, C. Kochiana D. C.) Marsson als var. beigefügt. Panicum filiforme (Digitaria Koehl, 1802) F. 8. ist als P. humifusum (Digitaria Rich. 1805) Knth. beschrieben. Alopecurus nigricans Hornem. (1813) als} A. arundinareus Poir (1808). Statt Phleum phalaroides Koel. steht P. Boehmeri, da aber das P. Boehmeri Wibel zu P. pratense gehört, so muss der er- stere Name bleiben. Ammophila baltica (Arundo Flügge) Link ist als Bastard be- trachtet und Ammophila arenaria-Calamagrostis epigeios, ®. sub- arenaria und #. subepigeios benannt. F. Schultz, der diese Pflanze in Hunderten von Exemplaren aus Dänemark und von den deutschen Küsten der Ostsee ver- 457 glichen hat, hält diese var. ß. für eine Calamagrostis Epigeios- Ammophila arenaria. Glyceria plicata Fries und Festuca Toliaces Huds, sind als var. ß. u. y. zu G. fluitans R. Br. gebracht. @. distans Whlbg. u. G. maritima Whlbg. sind nach Knth. zu Festuca gebracht (letztere als F. thalasiana Kuth.). Glyceria procumbens Sm. ebenfalls. . Festuca duriuscula L. und deren var. Y. glauca F. Sch. (F. glauca Schrad.) sind mit Unrecht als var. &. und Y zu F. ovina L. gezogen. Die F. rubra L. var. P. villosa Koch ist als £. dumelorum und die var. y. lanuginosa Koch als y. arenaria beschrieben. . Die F. loliacea Huds., welche F. Schultz mehr als 40 Jahre lang beobachtet, cültivirt und das Fehlschlagen des Pollens und der Früchte nachgewiesen und 1854 (in Flora. pag. 490) Fe- stuca-Lolium elatiori-perenne genannt (nachdem er sie zuvor Fe- stuca Lolium pratensi-perennis und F. elatiori-perennis genannt hatte), ist (1869) als Festuca elatior- Lolium perenne beschrieben, ohne der s. Z. von F. Schultz durch Druckschriften bekannt gemach- ten Beobachtungen mit einer Silbe zu erwähnen. Bromus sterilis L. ist als Festuca sterilis Jessen beschrieben. Br. secalinus L. als Festuca secalin. Marss. Br. mollis L. als Festuca mollis Marss. und Br. racemosus L. als Festuca racem. Marss. Letzterem ist Br. commutatus Schrad. als var. #. beigefügt, aber mit Unrecht. F. Schultz hat beide nicht nur seit vielen Jahren neben einander auf Wiesen beobachtet, sondern auch beide neben einander aus Samen gezogen, wobei sie unverändert geblieben sind. Dem Namen Br. commutatus muss aber Br. praiensis Ehrh. als der ältere voranstehen. Zieht man die Pflanze zu Fesftuca, so muss sie “ commutata F. Schultz genannt werden, um Verwechselung mit F. pratensis zu vermeiden. Bromus arvensis ist als Festuca arvensis Marss. beschrieben. Triticum strietum Dethard. als T’r. jJunceum-hordeum (Elymus) arenarinm. Tr. acutum D. C. als T. junceum-repens, mit var. &. subjun- ceum (T. acutum Fries) und ß. subrepens (T. laxum Fries). Lolium linicolum A. Br. als I. remotum Schrank (1788). Hordeum secalinum Schreb. var. #. marinum Koch (Hordeum maritimum Roth) ist als #. maritimum beschrieben. Ich ziehe den 4583 ältern von Koch als var. gegebenen Namen: auch darum vor, weil dadurch eine Verwechselung mit H. maritimum With., einer ver- schiedenen Spezies, vermieden wird. oo. | Bemerkungen über einige Carex von Dr. Fritz Schultz. Als im Jahre 1868 mein Büchlein „Btude, sur quelgues Carex‘ erschienen war, glaubte ich mit der Untersuchung der darin be- schriebenen Arten fertig zu sein; aber im selben Jahre kamen mir dann, bei der Durchsicht einiger Päcke meiner 1853 auf dem Zuge von Bitsch nach Weissenburg, durch in die Kisten einge- drungenes Wasser theilweise zerstörten, drei grosse Zimmer fül- lenden Sammlungen, zwei Carex zu Gesicht, die eine neue Un- tersuchung nöthig machten. ' Die;Exemplare waren verdorben ünd “fast unkenntlich geworden, wesshalb ich genöthigt war, sie an den Standorten frisch aufzusuchen. Die eine fand ich noch im selben Jahre (1868) bei Weissenburg und bei Neustadt wieder und er- kannte darin die Ü. muricuta Hoppe (non F. Sch. etude, nee auc- torum), nämlich die ©. canescens Leers (non Lin.) und von der andern, in welcher ich die C. divulsa var. virens Dürieü, (non C. divulsa Good.), nämlich die C. virens var. Duriaei mihi (Grundz. 2. Phyt. d. Pfalz pag. 161) erkannte, hatte mein Freund F. Winter einige schöne Exemplare bei Saarbrücken gesammelt. Als ich sie aber am 14. Juli dieses Jahres bei Würzbach, zwischeu Zwei- brücken und Saarbrücken, wo ich sie 1829 in zahlloser Menge gefunden, sammeln wollte, war sie durch die ausserordentliche Trocknung -des Frühlings und Soinmers in der Blüthe verdorrt und hatte keine vollkommenen Früchte bekommen. Ich konnte daher kaum kenntliche Exemplare sammeln. Sie gehört wie C. dirulsa Good. zu der Abtheilung mit aufrecht stehenden Früchten, während €. contigua Hoppe, C. muricata Hoppe und 'Ü. Duriaes mihi mehr oder weniger sternförmig abstehende Früchte haben. Herr Durien de Maisonneuve hat sie, obgleich er sie für var. von C. divulsa gehalten, gut geschildert, ich gedenke aber nächsten: Monat eine genaue Beschreibung zu machen und dieselbe in der Flora mitzutheilen. Ich halte sie nun für eine gute Art und nenne sie zu Ehren des scharfsinnigen Forschers der zuerst darauf auf- merksam machte Ü. Durieu (C. virens «. Duriaei F. Sch. Grundz. 2. Phyt. d. Pfalz p. 191). Herr Durieu fand sie in den Pyrenäen, 459 Herr Chabert,' von dem‘ ich einige Exempläre.durch ‚Freund Paira ‚erhalten, bat sie im Departemeut:der Dröme- bei St. Vallier ge- funden 'ünd ich fand sie’ 1822 bei Saarbrücken (wo sie. Freund Winter wieder ‘gefunden hat) ‘und „zwischen Zweibrücken und Saarbrücken“ (conf. Grundz. z. Phyt. d.:Pfalz-p. 161). Mit Hilfe meines Freundes M. Paira, der sie genau untersucht und Zeich- nungen gemacht hat, hoffe ich eine gute Beschreibung zu Stande bringen zu können, Die C. muricata Hoppe (non Koeh, nee auctorum) nämlich C. canescens Leers (non Lin.), welche ‚bei Weissenburg und bei Neustadt zuweilen unter der überall : gemeinen (. contigua Hoppe (C. muricata Koch et auctorum) wächst und welehe davon so ver- schieden ist, dass sie ein Nichtbotaniker, der mir sie sammeln half, auch nicht-eit einziges Mal damit verwechseite, habe ich Ü. Leersii genannt, weil ich nun überzeugt bin, dass Linne beide unter ‘dem Nanien C. muricata verstanden hat. "Sie unterscheidet sich nach den Untersuchungen und Zeichnungen meines Freundes M. Paira, wie nach meinen Beobachtungen, von €. contigua Hoppe unter’andern- durch das Blatthäutchen, welches viel breiter als lang: ist (bei ©. contigua ist es viel länger als breit), durch die unterste Braktet, welche lineal-lanzeitlich ist (bei C. contigua ist sie eiförmig), durch kürzere, breit-eiförmige in einen kurzen Schnabel verschmälerte Schläuche, (bei C. contigua sind sie länger und in einen längeren Schnabel verschmälert), durch am Grunde des Schlauches aufsitzende Achenen (bei ©. contigua sitzen sie weit über dem Grunde). Ich fand die €. Leersii an verschiedenen Stellen auf dem Abfall des Haardtgebirges gegen das Rheinthal, z. B. in grosser Menge in Wäldern auf dem Rothliegenden und am Rande der Vogesias bei Neustadt, an Weinbergsrändern auf Tertiär- und Muschelkalk bei. Weissenburg. Die genäherter oder entfernter stehenden Achrehen sind kein beständiges Merkmal, denn ich fand auf der Madeburg: in der Pfalz die C. contigua@ mit lauter. Aehrchen, weiche so entfernt stehen wie bei C. Leersii und (. divulsa. Ich nannte diese C. contigua var. remota. 'O.. contigua, C. Leersit, C. Pairaei, C. divulsa und O. Duriaei sind bereits in Prachtexemplaren gesammelt und werden in dem Herbarium normale gegeben werden, welches ich mit Freund Winter herauszugeben gedenke, wenn einmal friedlichere Zeiten kummen. . In einem Waldsumpfe der T'hälchen des Pfälzer Vogesen- sandsteingebirgs. habe ich auch einige Stöcke von Carex Boenning- 260 hausiana gefunden und zwar unter einer Menge von Ü. paniculata und ©. remota. Das vereinzelte-Vorkommen unter dieser grossen Menge und das Fehlschlagen der Früchte hat mich überzeugt, dass Herr Ascherson Recht hat, wenn er diese C. für. einen Ba- stard hält und C©. paniculato-remota nennt. Weissenburg, den 20. Dezember 1870. Veber Pottia carifolia von F. Schultz. In seiner - Synopsis muscorum europaeorum sagt Schimper am Schluss: „Poitia carifolia, peristomio .Barbulae tenuissimo fugaeissimo, instructa, loeum suum tenat inter Barb. aloideas et Barb. chloronotas, atque Barb. carifolia denominanda est. Peri- stomium columellae atque parieti interno operculi adhaeret atque una cum iis eflugit." Obgleich ich nun bei Pottia carifolia noch keine Spur von Peristom habe finden können, so gab ich doch, auf Schimpers Auctorität gestützt, in meinem herb. norm, meine Pottia carifolia var. nuna als Barbula. Nun hat aber Schimper, in einem Supplemente zur Bryologia europaea, die Poltia carifolia var. barbuloides Durieu, als von P. carifolia verschiedene Species aufgestellt, beschrieben und ab- gebildet und Barbula carifolia genannt. Um Verwechselungen zu verhüten, hätte ich es vorgezogen, diese, zu Ehren des Ent- deckers, Barbula Duriaei zu nennen. Als Synonym wäre beizu- fügen: Barbula carifolia Schimp,.bryol. eur. suppl., non Schimp. SYNOps. Muse. eur. Gelchrie Gesellschaften und Zeitschriften, Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien Oktober 1870. Hr. Dr. Peyritsch gibt weitere Beobachtungen über Pelo- rienbildungen bei Labiaten und bemerkt zahlreiche Pelorien an Galeobdolon luteum, Lamium maculatum, Ballota nigra, Calamin- tha nepeta und deren Varietäten subnuda und obliqua, dann an Micromeria rupestris u. a. gefunden zu haben. Meistens war der 4gliederige Typus (der ersten 3 Blüthenblätterwirtel) vertreten, 461 manchmal liess sich der scheifßar 5 und 6 glied. Blüthenblätter- wirtel auf den 4 glied. Typus zurückführen, in einem Falle waren alle Blütbenblätterwirtel 2 gliederig. Die Pelorienbildungen stel- len Formen. dimorpher. Blüthen dar, welche als Rückschläge zu älteren Typen zu denten wären, normal repräsentirt durch Mentha ngquatica. und Teuerium campanulatum. Der Vortra- gende ist der Ansicht, dass der ursprüngliche Typus der La- biatenblüthe ein 4gliederiger gewesen sei, aus diesem habe sich ein fünfglied. Kelchblattwirtel und durch Vergrösserung oder Spaltung eines Gliedes der Uebergang zum. 5 glied. Corollen- wirtel herausgebildet; den ursprünglichen. Typus habe jedoch .das Staubblätterwirtel bewahrt. Schliesslich bemerkt Dr. Peyritsch, dass pelorientragende Exemplare von Galeobdolon Iuteum, Lamium maculatum und Ballota nigra in ‘grösseren Mengen an Stellen beobachtet wurden, wo durch Abholzung physicalische Verän- derungen im Grossen hervorgerufen. worden waren, SO wie auch dass Pelorienbildungen sich in botanischen Gärten voründen. .K. L zoologisch- botanische Gesellschaft in Wien, Oktober — Dezember 1870. Herr Prof. Habel schilderte aus seiner diessjährigen Reise in Südtirol die Vegetationsverhältnisse des Doblacher Feldes an den Quellen der Drau. Hr. Dr. Reichardt lenkte die Aufmerksamkeit auf Cobaea scandens deren Blüthen protandrisch dichogam sind, und bemerkt, dass an dieser Pflanze die betreffenden Verhältnisse sich sehr schön und leicht wegen der Grösse der einzelnen Organe beo- bachten lassen; — derselbe gibt ferners zur Mittheilung, dass Hr, Berroyer Saxifraga sedoides als neu für die Flora Nieder-Oester- reichs aufgefunden habe und hierauf zeigte er eine Missbildung vom essbaren Pilstling vor, auf dessen Hut ein zweiter vollkommen aus- gebildeter Schwamm aufgewachsen ist und gibt die nöthigen Er- läuterungen über diese eigenthümlichen Wachsthumsverhältnisse. — Ferners legteDr. Reichardt folgende Manuscripte vor: von Hofr. Tomasini über das Ableben und die Sammlungen des Ma- rinearztes Dr. M. Weiss'), — von Bruhin über mehrere interes- ») Dr. Weiss sammelte während der ostasiatischen Expedition mit uner- miidlichem Eifer, so dass seine Colleetionen auf 6500 Nummern mit 2000 Arten angewachsen waren. Dieses Herbar wurde von dem ungar. National-Museum angekauft. 482 und: seltene -Pflanzen von Neu-Köln in Wisconsin, sammt Beiträ- gen zu dieser Flora, die. sehr interessante Beispiele .von dort verbreiteten europäischen Pflanzen liefern; i-. von Schulzer v. Müggenburg mycologische Beiträge in welchen die von ihm auf faulenden Pflanzen ‚beobachteten Pilze beschrieben werden; — von E: Stoizner „Nachtrag zur Flora von 'Slavonien“; — von Prof. Milde „Nachträge zur Monographie der Botrychien. - Hr. v. Köchel übergab ein Manuscript des Di. Neilreich über die Veränderungen in der Flora von Wien seit 20. Jahren. Hr. Juratzka legte ein Verzeichniss der Moose vor, die Prof. Hausknecht auf seiner ’Reise im Orient gesammelt hat, Es sind 150 Arten, wovon 17 nieht in Europa vorkonrmen ‚und unter denen 12 als neu beschrieben werden. _ Giornale botanico italiano N. 4. Firenze 1870.. Prof. Caruel gibt Fortsetzung seiner Nachträge zum Pro- dromus der Flora von Toscana; — in selben. finden wir Juneus variegatus als eine neue Art aufgeführt, die dem J. acutus nahe steht, Garuel vermutbet dass dieser Juncus ein Hybrid sei, da er die Saamen desselben steril fand; — ferners beantragt Caruel den Namen „Prothallogamae“ für jene Gefässeryptogamen, deren Befruchtung durch ein eigenes Organ (Prothallus.):stattfindet, — „Noterogamae“ für die Moose, Lebermoose und Characeen, weil diese Pflanzen nur in einem feuchten Medium vegetiren und sich befruchten, — „Misogamae“ endlich für die Abtheilung der Algen, Lichenen und Pilze, in welchen die Reproduction im Allgemeinen olıne Befruchtung stattfindet. ‘Prof. Garovaglio und Gibelli geben Beschreibung und Abbildung der Normandina Jungermaniae Nyl. “Prof. Jos. Bertoloni gibt Erläuterung über Sarifraga horu. leniu Mor., welche von seinem Vater -irrig beschrieben worden war. Wir finden ferners ein aus der ‚Belgique horticole“ entnom- menes Schreiben über die Verhältnisse der Professoren und .Pri« vatdocenten an der Universität zu Heidelberg. i Unter den verschiedenen Notizen findet sich die Anzeige, dass Hr. Panizzi die selteneren Pflanzenarten der Umgebung .'voh San Remo in Ligurien in:Naturgrösse photographisch abgebildet zu 20 Frances per Decade abgibt, einzelne Tafeln zu 2 Fr: 50 cent. — An der höheren Ackerbauschule zu Mailand ‚wird: eine Lehrkanzel:für allgemeine und landwirthschaftliche. Botanik. sn gründet. ee ht 463 Botanische Notizen. - Eine kleine Skizze des Werder:Sees bei Klagenfurt in Bezüg auf die in demselben vorfindlichen Diatomaceen und Desimidiaceen gibt uns'’G, A. Zwanziger in der „Cärinthia“ (N. 11. 1870.) Von ersteren finden sich über 20 Arten vor, wie Oyclotella, Suri- rella, Cymbella, Cocconeis, Synedra, Pleurosigina u. 's. f. — alle als Ueberzug auf Steinen am Scegrunde, zwischen Conferren auf Holz. 'ete. — Von Desmidaceen wurden gefunden: Anabaina und Scenedesmus Arten, Closterien, Cosmarien u. mn. a. ‘Die zweite Centurie der Pilze Siciliens beginnt Prof. Inzenga in Beschreibung und Abbildung im Giorn. di scienze nat. ed eco- nom. (Heft 3—4. 1869.) — darunter befindet sich als neue Art Boletus Frisii,, Raumeria Cochiana .Car., Hr. Prof. Caruel beschreibt im-Bulletino del r. Comitato geo- logico d’Italia’ (N. .7—8. 1870.) diese ‚neue fossile Cycadee, welche bei S. Giovanni im Arnothale erratisch. im Pliocen aufge- funden würde. : -Dieseg verkieselte Stück bildet den obersten Theil des Stammes, . ist 24 cent. Jang und von 19 bis 25 cent. breit. In Italien wurden bisher folgende fossile Cycadeen nugefunden: Mantellia Scarabelli Men. (Cycadoidea intermedia Ranz.), vo Imola; — Uycadoidea veronensis Mass. von Verona, Cye. Rian- coniana Mass. von Bologna; —: Baumeria Cochiana Car. aus Toscana und zwei andere aus der Provinz Imola, welehe noch einer ‚Beschreibung entgegen sehen. Anzeige. In J. W. Kerns Verlag (Max Müller) in Breslau ist soeben erschienen: . - .. Beiträge zur . Biologie der Pflanzen. Herausgegeben von \ Dr. Ferdinand Cohn. Erstes Heft.. Mit sechs zum Theil farbigen Tafeln er. 8° brosch. Preis 2 Tblr. 10 Sgr. Die. Beiträge zur Biologie der Pflanzen sind zunächst dazu bestimmt, die im Pflanzenphysiologischen Institute der Universität 464 . Breslau gemachten Untersuchungen in einem selbstständigen Or- gane zur Veröffentlichung zu bringen. In den in Aussicht genommenen Fortsetzungen sollen vorzugs- weise solche botanische Untersuchungen berücksichtigt werden, welche allgemeine, biologische Fragen behandeln, oder zu den praktischen Naturwissenschaften, Medicin, Landwirthschaft u. s.w. in mehr oder minder direkten Beziehung stehen, und wenn es die Umstände gestatten, einschlagende Arbeiten auch von anderen Forschern Aufnahme finden. Verzeiehniss der für die Sammlungen der kgl. botanischen Gesellschaft ein- gegangenen Beiträge. 109. F. Holkema: De plantengroei dee Nederlandsche Nordzee- Eilanden. Amsterdam 1870. 110. Dr. H. le Vries: deinfloed der Temperatur op de Lebens verschijnselen der Planten. s’Gravenhage 1870, 111. L. Agassiz Address of the birth of Alex. y. Humboldt. Bo- ston, 1869. 112. Report of the Commissioner of Agrieulture f. t. year 1868. Wa- shington 1869. - 113. Proceedings of the Academy of Natural Sciences of Philadel- phia. 1868 nr. 1-6. — 1869. 1-4. 114. Proceedings and Commun. of the Essex Institute Vol. VI. part. 1. 1868. Salem. 1870. 115. Annual Report of the board of regenis of the Smithsonian Institution Washington 1869. 116. Proceedings of the Boston Soc. of. nat. His, Vol. XU. 18— 27. — XII. August 1869. 1 — März 1870. 14. 117. Proceedings of the American. Acad. of arts &. se. Vol. VII. 1-17. 118. Journal of the Acad. of nat se. of Philadelphia Vol VI. part. 4 1869. — Vol. VII. Second series 1869. 119. Ueber einige Wirkungen des Lichts auf die Pflanzen. Inau- gural-Dissertation v. Paul Schmidt. Breslau, 1870. 120. Sitzungsberichte der k. bayr. Akad. d. Wiss. 1870. II. Heft 1. 2. München, 121. A. Braun: Neuere Untersuchungen über die Gattungen Marsilis u. Pilularia. Berlin 1870. Redacteur: Dr. Herrich-Schäffer. Druck der F. Neubauer’schen Buch- 2 - druckerei (Chr. Krug’s Wittwe) in Regensburg. 2 FLORA. M 30-31. Regensburg. Ausgegeben im Januer 1871. 1870. Inhalt, F. Arnold: Lichenologische Fragmente. X. — F. Arnold Die Lichenen des fränkischen Jura, — Anzeige. — Inhalisverzeichniss. Lichenologische Fragmente von F. Arnold. X. In den Jahrgängen der Flora 1855—1870 wurden von Nylan- der nicht nur viele neue europäische Flechten beschrieben, son- dern auch nicht wenige Species kritisch erläutert. Dieses reiche Ma- terial suchte ich in Gestalt eines Registers nach Massalongo- Körber’scher Anschauung zusammenzustellen und da es eine miss- liche Sache ist, nie geschene Flechten systematisch riehtig unter- zubringen, auch die Rücksicht auf den practischen Gebrauch in die Wagschale fiel, so habe ich bei der Eintheilung innerhalb der Gattungen dem Substrate grössere Bedeutung beigelegt, als denselben vom wissenschaftlichen Standpunkte aus zukäme. Die Exoten (z. B. Flora 1855. 673., 550; — 1858. 377; — 1862. 61, 71., 391, 474; — 1864, 266; — 1865. 337; — 1866. 129, 289; — 1867. 3, 193, 438; — 1869. 69, 117.) und einfaclie Namens- angaben z. B. von dänischen (1866. 373), portugiesischen (1865. 605.), norwegischen (1865,.604.) Flechten sind möglichst wegge- lassen. Nylanders Bestimmungen von Exsiecatis finden sich ins- besondere in Flora 1855. 289. und 1857. 538. (Hepp.); 1863. 75. (Anzi); 1863. 234. (Villars) 1863. 77. (Mudd.). Hie und da er- laubte ich mir auch eine kleine Note beizusetzen. Flora 1870. 30 a. . 466 Nicht alle Nylander’schen Nova sind selbständige Arten, wie Nylander 1865. 209. selbst zugiebt — vgl. auch Stizenberger Lecid. sabuletorum — allein die mannigfachen Formen sind so treffend und mit solcher Schärfe unterschieden, dass dabei die Frage: ob Art oder Varietät? um so mehr in den Hintergrund tritt, als der bisherige Artbegriff ohnehin zu schwanken beginnt. Umea barbata (et affınes) 1856. 578. 1860. 41. Alectoria. Reactiones chemicae 1869. 444. Bryop., Evernia et alia genera 1860. 41. nigricans Ach.-Thulensis Th. Fries 1861. 372. divergens et nigrieans 1862. 27. Stereocuulteon, 1857. 535. 1858. 115. 1859, 215. eupriniforme N. 1865. 211. Cladonia. React. chem. 1866. 179. 421. coralloidea Ach. (non Th. Fr.) decorticata Ach.-coralloidea 'Th. Fr. 1861. 372. 532. 1862, 28. firma N. 1861. 352. 1863. 236. strictua N. 1869. 294, lepidota 1869. 294. papillaria apoda N. 1865. 211. Thamnolia. 1858. 578. &omphillus. 1856. 579. Stereocauliscum. vomphillaceum N. 1865. 211. Dactylina. arctica (Hook.) 1862. 81. 1869. 445. Dufourea. ramulosa (Hook.) 1865. 212. Tholurne. Norm. 1867. 488, Evernia, react. chemicae 1869 445. prunastri 1866. 234. Cetraria. veact. chemicae 1869. 443, nigricans N. 1862. 82, island. et Delisei 1869, 442. Platysma. react. chemicae 1869. 441. Tornabenia. chrysoph.; llavicans, villosa 1870. 32 BRoccella, react. chem. 1866. 199. Nephroma. expallidum N. 1862. 529. 1865. 428. 1866. 116. 1869. 412, Nephromium, tomentosum 1866. 417. laevigatum heiveticum 1865. 428. 467 isidgiosum N. 1866, 417. Jusitanicum N. 1870. 38. JPeltidea, Peltidea, Peltigera 1862. 530. " venosa 1866. 116. eplthosa 1865. 428, Pelligera. pulverulenta Tayl.-scabrosa Th. Fr. 1861. 372. Meppia. virescens Desp.-urceolata Naeg. 1860. 546. (1855. 22) turgida Ach. 1865. 605. Stieta. conspecius specierum 1860. 65. 1865. 296. BRicasolia. rest. chemic. 1869. 314. Impricaria. a.) Parmeliopsis react. chemic. 1869. 445. b.) Imbric. react. chemie. 1869. 289. 1. glaucescentes. verlata (et affines) 1866 181. 200. 234. sazatilis 1869. 321. physodes 1869. 387. 446. - Iaerigata 1869. 387. encausta 1869. 298. aleurites Ach. Nyl. 1869. 389. — == hyperopta Körb. 1860. 546, placorrhodia 1860. 546. — aleurites Körb. 2. ochroleucae. conspersa 1869. 321. 298. f. hypoclysta N. 1863. 232. Mougeotii 1869. 298. 3. fuscescentes. acetabuhım 1869. 321. fuliginosa, olivacea, 1868. 346. discreta Nyl.-alpieola Th. Fr. 1869. 297. lanata f. subeiliata N. 1868, 346, fahlunensis, eommixta 1861. 530. 1866. 181. 1869. 441. polyschisa N. 1862. 81. Parmelia. veact. chemie. 1869. 321. pulverulenta 1869. 313. stellaris 1869. 313. 322. 389. F. subobscura N. 1869. 389. 1870, 38. f. senella 1370, 38. f. incisa Fr. 1870. 38. aipolia 1870. 38, f. leptalea 1870. 38. setosa N. sit Anzi exs. 57. — 1862, 475. 30 # 468 obscura 1862. 355. 1866. 181, 1869. 322. f. sorediosa N. 1869. 389. adylutinata Fl. 1862. 355. 1866 181. 1870, 38. Umbilie. Eyroph. conspectus specierum 1860. 417. 1869. 387. siipitata N. 1865. 604. sclerophylla N. 1862. 82, Lecanoreae. 180. 545. Pannaria. brunnea 1855. 296. 1861. 531. 1866, 180. 201. hypnorum 1861. 531. 1866, 180, 201. delicatula Th. Fr. 1865. 3, microleuca N. 1865. 602, glactalis, leucolepis 1862. 29. Collolechia. niyrocaesia N. 1855. 247. 291. Placynthium. nigrum 1855. 291. 1869, 412, Physcia, parietina 1869. 321. murorum Ach. 1855. 296. callopisma Ach. 1855. 482, decipiens Arn. 1869. 81. Pleopsidium. chlorophanum 1866. 234. Dimelaena. oreina 1866. 234. Placodium. Squamaria consp. speeierum 1861. 716, [ulgidum N. 1865. 212. )) chrysol. melanoph,, rubinum, liparium 1860. 546. 1863. 233. albulum N. 1863. 233. disperso areolatum 1860. 546. 1863. 233. peltatum DC.-Schär. exs. 333. — 1860. 546. concolor f. efiusum N. 1863. 233, gelidam 1861. 531. Psoroma. crassum, lentig. 1855. 296. Endocarpiscum. Guepinti?, 1864. 487. Elypholecia, rhayadiosa 1863. 233. 1) sat affinis sit Gyalolechia dracteata. 2) Guepinella myriocarpa Bagl. 1870. (Hedwigia 1870. P 3) Guepinin polyspora Hepp 1863 vgl. Milde bot. Zeitg. 1864. 469 Acarospora. BEE 0.) Schleicheri Ach. 1855. 292. 1866. 234. b.) fuscata (Schr.) 1863. 233. 1864. 4%. belonioides N. 1864. 4%. 1867. 370. admissa N. 1867. 370. cervina 1855. 249. 1863. 233. 1864. 490. 489. 1867. 370, f. glaucocarpa W. 1855. 250. oligospora N. 1855. 249. 293. Heppii Naeg. 1866. 86. e.) ?. deplanutula N. 1864. 489. ?. hypophaea N. 1870 3. ?. purpurascens N. 1855. 248. Callopisma. a.) fulcoluteum N. 1863. 233. 30%. «ulboluteum N. 1863. 306 b.) ritellinulum N. 1863. 305. ?. polypaenum Ach. 1864. 619. nota. cerinum 1863. 305. »hloginum N. 1863. 305. e.) vitellinellum Mudd. 1863. 305. Blastenia. a.) sinapisperma DC. 1863. 233. tetraspora N. 1863. 233.') ferruginea f. variata N. 1863. 233. b.) odseurella Lahm. 1867, 326. zylitella N. 1867. 326. ce.) arenuria Naeg. 1855. 296. teicholyta Ach. 1855. 2%. Pyrenodesmia., variabilis £. subinmersa N. 1868. 164. f. alpestris Ach. 1863. 233. ? pleiophora N. 1865. 603. ? diphyes N. 1863. 305. 1865. 603. 1869. 413. Lecania. (v. Bilimb.) athroocarpa Dub. 1855. 291. 293. Hinodina. a.) nimbosa Fr. f. sagedioides N. 1861. 370. 1869, 413. turfacea 1865. 604. note. f. mniaroea Ach. 1810. 33. mniaroveiza N. 1870. 33. b.) sophodes Ach. 1855. 221. 1863. 305. 1869. 412. f, exigua Ach. Anzi 377. — 1869. 413. f. metabolica Ach. 1855. 221. roboris Duf. 1869. 412. 1) eompar. €. oligospora Rebm. 'Th. Fr. Spitzb. 27. 470 e.) sophodes ?. confragosa Ach. 1855. 221. 1870. 38. atrocinerea N. 1870. 38. firma N. 1869. 412. 1870. 38, discolorans N. (-discolor Hepp Anzi) 1868. 347. Lecanora. a.) subfusca 1864. 490. 1866. 234. 1870. 35. varia 1869. 412. f. hypopta Ach. 1867. 371. f. subintricata N. 1868, 478. sarcopis Ach. 1869. 412. b.) dudia 1855. 251. 1864. 490. 1868. 478. 1869. 298. f. cinerascens N. 1863. 233. cupreobadia N. 1855. 251. picea N. 1868. 478, Montagnei Fr. 1869. 298. nitens Pers. 1869. 298. eritica N. 1864. 490. ochroides Ach. 1866, 234. albariella N. Aeg. 5. 1866. 374. dispersa. umbrina, conferta 1866. 234. epanora 1866. 2%. atra f. diseolor Dub, (- cypris Körb.) — 1864. 267. Aspieiliea, 2.) ? subepulotica N. 1865. 4. suareolens Ach. 1870. 53. epulotica f. diamartoides N. 1869. 298. diamarta Wbg. 1869. 298. b.) fenebrosa Fiot. 1866. 371. 1870. 34. f. obscurissima N. 1863. 233. f. tumidior N. 1869. 84. inserena N. 1869. 84. e.) cimereorufescens (Ach.) 1869. 83. 413. 1870, 33. alpina Smf, 1869. 413. f. maerocarpa Anzi symb. 9. 1869. 413. Myrini Fr. 1869. 413. subeinerea N. 1869. 82. coracodes N. 1870. 33. a.) cinerea 1855. 482. 1865. 354. 1866. 234. 371. 418. 1868. 162. 1869. 413. obscurata, gibbosa, einereorufescens p. p. 1866. 234. ochraceella N. 1868. 162. eupreoatra N. 1866. 417. e.) poriniformis N. 1865. 353. Pachyospora. calcarea 1855. 482. 1861. 370. 1869. 409. rhagadiella N. 1869. 409. Zn mn mn pen Urceolaria. scruposa 1855. 220. 1863. 233. T. lichenicola (Stietis) 1855. 295. Phialopsis. rubra 1855. 293. Thelotrema. subiile Tuck. 1864. 491. Eyalecta. truncigena Ach. 1865. 603. Secoliga. carneolutea Turn. 1867. 5. ascaridiella N. 1868. 162. leucaspis Kplh. 1868. 162, carneola (Ach.) 1867. 177. interserta N. 1867. 177. 330. 2. derivata N. 1865. 603. Astroplaca. balanina Fr.- adglutinata Duf.- opaca Schär. 1855, 245. Psora. a.) ostreata Hoff. 1865. 603. anthracophila N. 1865. 603. Friesii Ach. 1865. 148. b.) rAizobola N. 1865. 4. atrorufa 1869. 409. ylobulifera (globifera Ach. ? 9) 1865. 4. atrobrunnea Ram. 1869. 413. Thealloidima. mamillare 1860. 546. 1855. 250. reticulatum Duf. 1860. 546. caesiocandidum N. 1855. 249. ') disparatum N. - lecanorinum Anzi: 1863, 305. leucospeireum N. 1868. 473. ? spadiceum Flot. 1855, 249. (184.) holophaeum Mtg.- subluridum N. 1863. 236. 1868, 473. f. glaucopsorum N. 1868, 164. 473. 1869, 69. Toninia. " aromatica 1865. 148. \ ? premneoides Ach. 1865. 147. heterophora N- 1863. 236. cinereovirens 1855. 293. 481. squalida Ach. 1855. 219, 245. 481. caudata N. 1855. 218. Schaereria. Jugubris 1855. 219. 4) =Tb. Toninisnum, Mass. 471 412 Lopadiunm. pezizoideum Ach. 1855. 292, 1862, 82, fuscoluteum Deks. 1862. 82. Bomöbyliosporca ? psammoica N. 1868. 343. Bacidia. a.) in Polyporo inundata f. carneolutea N. 1867. 178, b.) supra vegetabilia vel muscos. leucococcoides N. 1869. 296 . arceutina f. hypnaea N. 1868, 165. ce.) ön terra. subfuscula N. 1865. 604. eircumpallens N. 1866. 370. d.) ad saza. egenula N. 1865. 447. prasinoides N. 1865. 146. inundata Arnoldiana Körb. 1865, 146. e.) in cortice, ligno, ramulis. absistens N. 1869. 295. bacillifera N. 1865. 146. 604. 1866. 85. 370. 1869. 296. f. abbrevians N. L. Par. 136. — 1869, 443. f. melanotica N. 1867. 373. 1869, 295. f. Ieptophora N. 1869. 296. sienospora Hepp 5%. — 1869, 413, f. subpallens N. 1869. 413. f. poliaena N. 1869. 413. haematomela N. 1866. 85. arceutina Aca. 1865. 147. 1869, 295. f. hemipolia N. 1869. 413. f. albescens Stizb. 1866. 146. 147. f. chlorotica Ach. 1866. 85. -= albescens Stizb. 1865. 147, . incompta Borr. 1865. 147. 1869. 296. v subincompta N. (= atro-sanguinea Hepp. 1865, 147.) 1867. 373. 1869, 29%. separabilis N. 1865, 147. endoleuca N. 1869, 295. f. Laurocerasi Duf. 1855. 292. 1864. 620. luteola "Ach. 1869, 295. Rhaphiospora, Üludens N. 1870. 34. muscorum Sw. 1855. 218. 292, 1870. 34, f. quereicola N. 1855. 248. Seoliciosporum. vermiferum N. = lecideoides Hasszl. 1866. 87, 478% Bilimbia. 1. sporis 3 septatis. 8.) in polyporo. igniarii N. 1867. 328. b.) in Zichenibus. episema N. 1855. 247. 1863, 233, 1868. 165, subfuscae Arn. 1864. 87. 1868. 165. €.) supra muscos. sphaeroides 1865. 5. 6. 1868. 474. 1869, 83, tylocarpa N. 1865. 5. substipitata N. 1865. 5. ? curvescens Mudd 1862. 83. Dufourei Ach. — sabulet. simplicior N. Scand, 205 — 1867. 373, d.) in cortice vel ligno. melaena N. 1866. 369,”1865. 354. 355. spododes N. 1869. 410. deducta N. 1869. 410. subturgidula N. 1868. 343, 1869, 410. epizanthoides N. 1865. 5. micromma N. 1865. 5. e.) ad saza. prasinoides N. 1865. 146. Faeroeensis N. 1869. 83. irigemmis Stzb. lecideoides Anzi, arthoniza N. 1866. 87. trachona Ylot. 1865. 5. coprodes Körb. 1867. 328. violasea Cr. 1862. 464, 2, sporis 5—10 septatis. quintula N. 1865. 5. submiliaria N. 1869. 410. sabuletorum Fl, 1855; 218. f. fuscescens N. 1855. 295. f. accedens Arn. 1862. 464. f. milliarta Fr. 1855. 218. 221. 1869. 410, Arthrospora. accline Flot. 1868. 475. mesoidea N. 1868. 475. (squamulosa Deak. 1868. 475.) Biatorine. a.) in Polyporo. chtoroticella N. 1866. 8. b.) supra Peltigeram. epigena N. 1865. 4. e.) supra muscos, vegetabilia vel in terra. contristans N. 1865. 354. 2b. a7a persistens N. 1870. 34. fusca? 1870. 34.) dimera N. f. ecrustacea et terrestris 1863. 236. erigaeella N. 1865. 7 relicta N. 1865. 354. holomeloides N. 1866. 369. ? trypethelisa N. 1863. 234. d.) adsazra vel lapides. a. apoth. pallida. tenera N. 1869. 83. Arnoldi Kplh. 1862. 463. lithinella N. 1862 464. Iuteella N. 1865. 6. erysibe Fr. 1867. 327. Hutchinsiae N. 1867. 326. b. upoth. obseura. chalybaea Borr. 1855. 247. 291, subniyrata N. 1866. 370. anomaliza N. 1862. 464. 1866. 374. obsoleta N. 1865. 604. (ad ceretam.) e.) in eortice, ligno vel in ramulis. globulosa Fl. 1863. 306. 1865. 146. 604. 1866. 85. 369. 1867. 327. 1869. 295. (Bil. pyrenocarpoides Anzi = globutosa: 1868: ar) subglobulosa N. 1867. 327. rubicola Cr. 1869. 294. hypoptella N. 1865. 146. erysiboides N. 1865. 6. 1867. 371. melunobola N. 1867. 371. cyrtella 1866. 85. unomala Fr. 1855. 221. 295. 1863. 306. chlorotiza N, 1866. 85. denigrata Fr. (N. Seand. 202.) 1866. 370. 1869. 410. nigroclavalta N. Scand. 242—1855. 247. Tenticul. chloropoliza N. 1863. 236. discoidella N. 1863. 306. incolorella N. 1863. 306. dutea 1863. 306. pyracea 1863. 305. . pulverea Borr. (Mudd man. 180.) = incana N. 1868. 347. . ylomerella N. Scand. 203. 1865. 604. dubituns N. Scand. 207—1862. 464. Helocarpon. erassipes Th. Fr. 1862. 464. l) compar. Hepp exs. 268. PPSESERENESEHEEEEEE _ 475 CatilHaria. intermizta f. parasemoides N. 1869, 298. melaenida N. 1865. 146. premnea Dub. = leucoplaca Fr. = grossa Pers. 1866. 295. Biatorella. fussarum Duf. 1866. 86. ') ? boreella N. 1863. 306. resinae Fr. 1855. 295. 1867. 538. improvisa N. 1863. 307, vchrophora N. 1865. 355. Sarcagyne. (eomp- Ararosp.) pruinosa 1855. 250. encarpa M. 1855. 250. 1863. 233. simplex Dav. 1855. 250. 1863. 233. privigna Fiot. 1855. 220, 1870: 34. ® hypophaea N. 1870. 34. BHiatora. 1) in Polyporo. phaeostigmella N. 1867. 177. microphaea N. 1866. 84. 2.) in terra, supra muscos, vegetabiliu. a. /rividella N. 1868. 473. b. cuprea Ach. 1865. 4. 1869. 298. 1858. 317. f. dilutior N. 1869. 298. ceupreiformis N. 1868. 347. cuprina N. 1865. 4. rufofusca Anzi 1869. 409. «atrorufella N. 1869. 409. miscella Th. Fr. 1861. 372. (= Zerengeriana Mass. Nyı. Se. suppl. 144.) e. vernalis L. 1865. 4. 5. 604. 1867. 371. 1869. 298. epiphaea N. 1865. 4. . sarcodea N. 1865. 5. d. uliginosa Ach. 1865. 4. 1870. 3. subuliginosa N. 1370. 34. phaeotera N. 1865. 4. e. sangyıineoatra 1865. 6. Diapensiae Th. Fr. 1865. 6. f. ramulosa Th. Fr. 1868. 162. 3.) in cortice, ligno. turgidula 1855. 221. 295. 1863. 306. 475. 163. - snbflavida N. 1868. 163. moestula N. 1868. 344. 1865. 6. 145. 1867. 178. 1868. 344, 1) = Biatorella Kousselii (Mtg.) Mass. Körb, par. 124. 476 consimilis N. 1867. 178. 371, ocelliformis N. 1865. 145, viridescens 1368. ATA, apochroeella N. 1865, 6. 1868. 343. 1869. 410, f. botryotdes N. 1867, 373. rulpinaris N. 1869. 410. hypoptoides N. 1867. 371. 1868. 474. 477. attingens N. 1868. 477. insequens N. 1868. A7A, [uscescens Smf. 1855. 221. 295. odscurella Smf. 1867. 178. miscelliformis N. 1867. 330. (= miscelloides N. Scand. 200.) Tornoensis N. 1865. 5. 1868. 473. hypopodia N. 1862. 464, 1867. 330. albofuscescens N. 1867. 370. clavulifera N. 1869. 294. ? symmictella N. 1868. 163. 4) ad saxa. a. picila Mass. 1862. 463. fuscorubens N. 1862. 463. 1865. 6. 4867. 371. botryocarpa N. 1865. 603, oolithina N. 1862. 464.) b. Kochianu 1870. 35. mollis Wbg. 1868. 475. 1870. 35. endoyonda N. 1868. 475. interludens N. 1870. 3. ce. leucophaea Fi. 1870. 35. Teucophaeoides N. 1870. 35. pannaeola 1861. 3714. d. phaeops N. 1868. 474. Pyrrhospora. quernea Ach. 1865. 5. Lecidea, Lecidelli. 1.) species parasiticae: parasemella N. 1868. 344. °) leptostinma N. 1868. 344. supersparsa N. 1865. 7. vitellinaria N. 1855. 219. 1863. 233. sarcogynopsts N. 1863. 236. 1866. 418. 2.) in terra. . Dovrensis N. — pallida Th. Fr. 1861. 372. 3.) in cortice vel ligno. parasema Ach. 1855.2%0. 294. 1863. 305. 1866. 133. 1868. 344. 347. 1870.35. 1) = HMelaleri Körb. par. 162. 2) Compar: Lecid Wulfeni Hepp. 5. Körb. par. 216, ae zen » f. rugulosa Ach. 1866. 133, f. elaerochroma Ach. 1855. 200. f. feptoderma Dub. 1855, 294. f. Laureri Hepp. 1855. 290. f. leucoplaca Chev. 1855, 295, f. Ravens N. 1863. 236. kolaensis N. 1863. 306. f. dolosula N. 1863, 306, piebeja N. 1865. 148. enclitica N. 1866. 369, enalla N. 1866. 370. 1867. 371. enalliza N. 1867. 371. j melancheima Tuck. (N. Sceand. suppl. 164.) 1866. 373, 4.) saxa calcares (vel in cimento.) kolaensis N. f. ecrustacea N. 1863. 306. kajanita N. Scand. 45—1868. 476. commaculans N. 1868. 476. aphanoides N. 1868. 476. 1869. 83. variegatula N. 1865. 6. “ advertens N. 1866. 419. scotina Körb. 1865. 7. ' suögrisea N. 1865. 7, .5.) s8xa (non calcarea). a. insularis N. 1855. 219. confusa N. 1869. 84. . subeonfusa N. 1869. 84. gyrisans N. 1863. 307. furvula N. 1866. 418. furvella N. 1866. 418. b. syZvicola Flot. 1866.87. 418. 1867. 327. 1868. 477. 1869. 295. dispansa N. 1865. 355. 1866. 86. 371. 1868. 344. 476. rusticula N. 1866. 371. melaphana N. 1869. 83. infidula N. 1868. 475. 1869. 295. subinfidula N. 1869. 295. (erpansa Chev. 1865. 355. 1866. 87.) e, sarcogynoldes Körb. 1865. 148. 1866. 418. 1868. 476. sarcogonysa N. 1868. 475. interjecta N. 1866. 418. Juscoatra Hoff. 1866. 371. 418, 1869. 413, F. grisella F1. 1869. 85. atrofuscescens N. 1866. 371. fuscocinerea. N. 1855. 220. e. contigua Fr. 1855. 294. 481. 1870. 38. f. subcalcarea N, 1863. 234. Ei 5 477 478 speirea Ach. 1870. 38. confiuens Ach. 1869. 409, 1870. 38. f. Zithophila Ach. 1867. 328, 1868. 474. üthophiliza N. 1868. 473. mesotropa N. 1867. 328, lapicida Fr. 1868. 328. 1869. 84. f. declinata N. 1866. 418. paratropa N. 1869. &4. g. rhaetica Hepp 1866. 371. (f. kyperborea N. 1862. 82.) consentiens N. 1866. 371. pannaeola 1861. 374. 531. 1866. 371. h. distans Kplh. Anzi 152 — 1868. 347. lactea (F}.) 41868. 347. tessellata F). f. subkochiana N. 1869. 85, Crombiei Jon. 1868. 345. 1870. 38. aglpea 1870, 38, theiodes Smf. 1868. 345. armeniaca f. aglaeoides N. 1863. 234. f. Iutescens Anzi 1863. 234, . enleroleuca Ach. 1866. 133. (Scand. suppl. 159) leiotea N. 1867, 328. spongiosula N. 1867. 372. nitidula Fr. 1855. 218. (paras. lapidie.) diducens N. 1865. 148. segregans N. 1866. 372. symphorella N. 1870. 35. Stenhammara. turgida Sch. 1855. 481, Siegertia. calcarea — umödilicata. Ram. 1855. 295. (481.) Diplotomma. alboatr. epipol. 1855. 482, Bhizocarpon. a.) geograph. 1865. 605. 1866. 234. Zusitanicum N. 1865. 605. b.) amphibium murinum Flot. 1855. 220. petraeum 1855. 245. 1868. 345. 1869. 411. 1870. 3%. eupelraeum N. 1870. 36. postumum N. 1868. 345. Buellia, 2%.) species parasiticae (Abrothallus?) ? parmeliarım Smf. 1869. 2%. ? orygmaea Del. 1869. 296. lobariella N. 1869. 296. u. nn sn nenn 479 b.) supra muscos. triphragmia N. 1869. 298. mniaeroeoides N. 1870. 36. e.) in cortice vel ligno. praecavenda N. 1869. 411. myriocarpa DC. 1855. 218. (chloropolia Fr.) 1861. 371. 532. 1862, 27. 1867. 329. 1869. 411. poiysporella N. 1867. 329. nigritula N. 1865. 6. 1866. 372. secedens N. 1865. 6. 1866. 372. succedens N. 1866. 372. .hypopodioides N. 1867. 372. diseiformis Fr. 1855. 218. 294. 1866, 132. 1867. 372. 1868, 345, 1890. 38. d.) saza. disciformis f. enteroleucoides N. 1869. 298. f. meiosperma N. 1868. 478. badia Flot. = melanospora N. 1855. 219. Mn Scand. 238.) ocellata Fl. f. praeponens N. 1868, 347, stigmatea N. 1868. 347. e.) atroalba (Flot. Nyl. Scand. 232.) 1855. 220. 1865. 7. 1869, 411. 1870. 38. eolludens N. 1870. 38. (= f. chlorospora N. Scand. 233.) intercalans N. 1865. 7. concreta Körb. 1870. 38. Leciographa. parasitica F]. 1865. 148. 1866. 373, 1869. 298. polyporina N. 1865. 148. 1870. 37, phloeoica N. 1870. 36. attendenda N. 1866. 419. 1870. 36. homoica N. 1866. 373. 419. conveza Th. Fr. 1866. 373. 1869. 298. sociella N. 1863. 307. 1866. 419. 1865. 148. urceolata Th. Fr. aret. 233. — 1863, 307. 1866. 419. plumbina Anzi: 1869. 2%. j Lecanactis. grumulosa 1855. 249. enteroleuca N. 1855. 249. vpremnea 1865. 148. f. deminuens N. 1867. 3713. abietina (Leight. 124.) 1855. 295. Jyncea 1864. 421. Plaiygrapha. vericlea Ach. 1855. 295. Picconiana Bagl. 1864. 491. rimata Flot. f. subvirescens N. 1866. 374. nota. 480 Lithographa. peiraea Ach. tesserata DC. . 1861 372. dendrophaga N. 1864. 488 Opegrapkha. a.) species corticolae. 1. sporae triseptatae. atra f. hapalea Ach. 1869. 296. atrorimalis N. 1864. 488. ochrochellea N. 1865. 212.) nothella N. 1866. 373. 2. sporae 5. septatae. vulgata 1866. 374. 1867. 374. 1869. 297. hapaleoides N. 1869. 296. amphotera N. 1866. 374. varia f. signata 1865. 212. f. notha 1866. 373. f. diaphora 1866. 374. f. nigrocaesia Chev. 1855. 482. rimalis 1864. 488. (circeumducta N. 1867. 374.) 3. prosodea Ach. 1860, 546. 1864. 491. ® Prostäi Dub. 1864. 420. b.) species saxicolae. 1. sporae 3 septatae. opaca N. 1855. 248, herpetica saxic. 1855. 248. atra f. virescens N. 1869. 85, f. Chevalieri 1868. 478. 2, sporae 5. septatae. vulgata saxic. 1868. 478, Caesareensis N. 1868. 477. 3. Persoonä f. aporea Ach. 1855. 250. Stietographa, Nudd. dentiginosa Lyeil. 1865. 355. lentiginosula N. 1865. 355. ° Stenographea. (Graphis, sp. europ. 1864. 420.) Ruisiana N. = Opegr. anomala Leigh. 1864. 4%. - Melaspileu. arthonioides 1859. 218. (Rehb. exs. 33.) 1865. 356. (—- Sprengelüi Ach. 1867. 11) amota N. 1867. 178. poelarum D. Not. 1864. 491. 1869, 85. ochrothalamia N. 1865. 355. ? komalotropa N. 1867. 329. P urceolata Ach. 1867. 329. 1) compar. Op. varia v. ochrocarpa Zw. Flora 1864. p. 87. Xylographa. (18%4. 421) ? platytropa N. 1868. 163. Odontotrenmsa. minus N. 1867. 372. 1869. 412. subintegrum N. 1867. 372. 1859. 411. anodontum N. 1869. 411, delonosporum N. 1869. 412. Agyyriusmn. (caesitum Fr. 1868. 163.) rufum 1861. 372. 1864. 421. 1865. 466. cephatodioides N. 1866. 313. Coniangium. (Naeria.) 1.) sporae hyalinae. a. Zapides saxa. calcicolum N. 1855. 249, ruderale N. 1855. 249. b. in cortice, ligno. Zuridum 1867. 330. helvolum N. 1867. 3%, patellulätum N. 1866. 374, tenellulum N. 1864. 488. (vide autem 1866. 84.) caesiellum N. 1855. 248. galactites 1855. 250. ezile (Fl. 187.) — 1866. 370. e. in Polyporo. patellul. f. tenellulum N. 1866. 84. 2.) sporae fuscae. melaspermellum N. 1865. 605. Arthonia. a.) conspecius spegierum 1857. 116. b.) astroidea 1865. 355. 1867. 330. Armoricana N. 1865. 355. obscura 1867. 330. reniformis Pers. 1867. 330, ilicina Tayl. 1867. 179. üicinella N. 1867. 179. mediella N. 1861. 372. 1862. 28, e.) cinnabarina 1867. 179. a.) ? Zurbidula N. 1865. 605. Arthothelium. Onegense N. 1865. 3,9 phlyctiforme N. 1855. 249, dispersum Duf. (non Mass.) 1855. 249 1) eompar. Arth. scandinavicum Th, Fr. Flora 1870. 31a. y 482 Bimsdlaria. limborina N. 1868. 346. 476. Celicie. 1859. 43. Be Acolium. . viridulum 1859. 44. ? retinens N. 1868. 161. Caticium. a.) disseminatum 1868. 161. diploellum N. 1868. 161. b.) curtum Borr. 1869. 409. adaegatum N. 1869. 409. ce.) parietinum N. 1867. 370, praecedens N. 1867. 370. pallescens N. Scand. 289, f. betulinum N. 1867. 370. ?) Stenocybe. trajecta N. 1865. 211. ?) euspora N. 1865. 211. Cyphelium. albidum Körb. 1859. 44, Pertusaria., a.) species sazicolae. nolens N. 1864. 489. gyrocheila N. 1865. 354. b.) supra muscos vel in terra. glomerata Ach. 1868. 162. obducens N. 1868, 162. ec.) in corlice. communis 1868. 162. ophtkalmiza N. 1865. 354. melastoma N. 1864. 489. 1869. 298. Sommerfeltii Fi. 1869. 298. zanthostoma Smf. 1869. 298. (= rhodoleuca Fr.) relata Turn. 1865. 338. 1860. 546. (pilulifera Pers.) carneopallida 1861. 371. 1868. 478. caesia Flot. 1868. 346, Varicellaria. . microsticta 1868. 355. ’ 1) In diese Calieium-Gruppe mit einzelligen Sporen gehört auch Calie. viridialbum Kplhbr. in lit. 1864. (an Larix-Rinde. bei Berchtesgaden) thallo e granulis minutis flavovirescentibus, plus minus dispersis composito, apolh. stipitibus albopruinosis, denudatis nigrescentibus, capitulo albopruinoso, disco nigrescente, sporis fusiformi-ellipsoideis, viridi tuscescentibus, simpli- eibus, 8 in aseo uniseriatis, 7—8. m. m. Ig., 3. m. m. lat. 2) Stenoe. septata Leigh. Flora 1861. 677. 1862. 5. sit eadem plant Mosigia. Ren givbosa 1855. 297. (Hepp 225.) \ . Endocarpon. imbricatum N. 1855. 248. miniatum f. complicatissimum N. 1863. 234. daedaleum Kplh. 1863 234. radicescens N. 1863. 234. cartilagineum N. pyrenoe. 18.—1864. 351. cervinulum N. 1864. 354. Normandina. 1860. 23. Placidium. rufesc., lachneum, hepatie. 1855. 247. 1860, 5416: cinerascens N. 1855. 247. compactum Mass. 1860. 546. Dacampia. Hookeri 1855. 248. Stigmutomma. umbrinum W. Nyl. pyrenoc. 21.—1855. 220. 1868. 478, clopimum Stenh. 415. — 1855. 220. Thelenella. modesta N. 1855. 250. (1864. 356.) Microglaena. sphinctrinoides 1862. 27. 1864. 355. sphinctrinoidella N. 1864. 355. N) leueothelia N. 1864. 356. pertusariella 1864. 356. Polyblastia. 8.) supra muscos vel in terra. fristicula N. 1865. 856. muscicola Ach. 1862. 27. 1864. 356. nigrata 1865. 857. [. psammea N. 1863. 237. gelatinosa Ach. Nyl. pyrenoe. 21 — 1855. 251. 1865. 306. niyritella N. 1865. 357. Sendtneri 1864. 355. b.) in cortice. hibernica N. 1868. 163. e.) ad sara. intercedens H. 1864. 355. inumbrata N. 1864. 355. Thelidium. a.) geophilum N. 1865. 356. b.) pyrenophorum Ach. 1865. 356. 1868. 178. scotodes N. 1868. 478. 1) compar. M reducta Th. Fr. 483 "#5 EZ 484 4Auruntii Mass. 1863. 234. incavalum Ny). 1863. 234. incavatum Mudd. 1863. 234. caesium N. 1855. 248, Gongylia Körb. 1864. 354. Segestria, Sagedia, Porina. 1.) sporae 3 septatae. 8. apolh. ferruginea. beloniella N. 1864. 357. b. in terra. epigaeoides N. 1867. 329, €. supra muUScos. dubiella N. 1865. 356. 357. d. in cortice vel ligno. chlorotica Ach. 1864. 356. 488. 1867. 320. 373. (carpint 1855. 221.) Myricae N. 1869. 297. affinis Mass. 1869, 297. e. ad saza. chlorotica 1865. 212. subintegra N. 1865. 212. 2.) sporae 5—7 septatae, a supra muscos. decolorella N. 1864. 355. furvescens N. 1864, 356. b. in cortice. leptospora N. 1864. 487. 1868. 164, olivacea Borr. 1868. 164, ? desistens N.1867. 180. ülinita N. 1864. 855. e. ad saza. rufesecens Metzl. 1868. 164. Leptorhaphis. albisstina Ach. 1867. 180. (= ezyspora N. Scand. 282.) ozyspora N. 1855. 221. 1869. 412, sphenospora N. 1869, 412, Arthopyrenia. a.) species parasiticae. allogena N. 1865. 357. (in Rhizocarp. excentr.) superposita N. 1865. 357. (in Sporod. theleod.) rhyparella N. 1870. 38, (in Lec. Hookeri.) b. supra muscos. dryospila N. 1864. 357. e.) in cortice vel. ligno. 485 epidermidis 1855. 221. 1864. 357, 1865. 357. 858. 1866. 86. 1867. .180. 372. 374. 1869. 412, 1870. 38, f. tremulae 1866. 86. y f: fallax N. 1855. 220. 1865. 358. antecellens N. 1866. 86. 4.. puncliformis 1855. 221. 1867. 374, 1868, 16a. f. deminutula N. 1868, 164, elongatula N. 1868. 164. analepta 1867. 180. analeptoides 1867. 180. platypyrenia N. 1865. 358. rhypontu Ach. 1867. 330. 374. f. rhypontella N. (Fr. Suec. exs. 253.) 1867. 374. capnodes N. 1867. 330. (= rAyponta Mudd Leight,) "" d. sazicolae. leptotera N. 1865. 22, f. inconspicua Lahm 1865. 213. consenuens N. 1864, 357. 487. 1865. 213. mesotropa N. 1866, 419. Microthelia. einerella f. megaspora N. 1868. 348. Melanotheca. a.) conspectus specierum 1865. 429, b.) superveniens N. 1864. 358, stmplicella N. 1864. 358, acervulans N. 1865. 213. Thelocarpon. 8.) Conspectus speeierum: 1865. 260. (1866. 234,) b.) conoidelfum N. 1870. 37. c.} in ligno putrido: superellum N. 1865. 261. intermediellum N. 1865. 261. 1866. 420, d.) zn Baeom. rufo: epiboloides N. 1869. 84. epithallinum N. 1866, 420. e) in Solorina erocea: epibolum N. 1866. 420. 1869, 84. L.) an terra turfacea: Laureri Flot. 1865. 261. 8.) ad saza. impressellum N. 1867. 179. epilithellum N. 1865. 605. 1867. 179. Pyrenula. nitida nitidella 1867. 3%. 4) compar. Arthop. Zeackhit Hepp 94. = yrisea Zw. Flora 1862. 565. 486 achroopora N. 1867. 179. 330. glabratula N. 1867. 330. glabrata 1867. 3%. Thelopsis. melathelia N. 1864. 358. 1866. 419. 1868. 38. e Bagediarugonn Ani.) Lembidium. diforme 1864. 357. conforme N. 1864. 357. Thrombium. epigaeum 1864. 355. 1867. 329. F. bryinum N. 1866. 86. aoristum N. 1864. 355. Verrucaria. a.) in cortlice. alienella N. 1869. 297. b.) supra muscos. mesobola N. 1866. 86. e.) ad saza. nigrescens 1810. 37. umbrinula N. 1870. 37. virens N. 41870. 37. mucosa 1865, 213. maura f. prominula N. 1863. 237. margacen f. aethiobola N. 1870. 37. microspora N. 1852, 83. d.) sporae subrotundae. fuscula N. 1855. 248. Bernaicensis Malbr. 1870. 37. e.) sporae fuscae — vel novum genus? melasperma N. 1865. 357. f. (singula nomina: 1860. 546.) Collema. (1862. 530. 1868. 353. ceraniscum N. 1865. 353. anomalum N. 1865. 602. psorellum N. 1865. 602. auriculatum 1866. 233. albociliatum Desm. 1858. 337. ®? petrosum Ach. 1855. 247. Leptogium. pusillum f. effusum N. 1858. 337. subtile Ach. 1855. 297. microphylloides N. 1858. 337. placodiellum N. —= diffraetum Kplh. 1865. 210. amphineum f. subathallum N. 1865. 602. ruginosum = ehloromelum 1858. 338. : an rhyparodes N. 1865. 210, Brebissonii (inflexum N.) 1866. 374. Polychidium. musctcolum 1865. 4. Mellotium., Hild. saturn. 1860. 545. Myriangium. Durinei (Curtisii) 1869. 298. Pierygium. centrifugum N. 1855. (Klif.) 250. 299, pannariellum N. 1869, 412. Physma, chalasanım Ach. 1869. 293. chalazanodes N, 1869. 298, Arnoldianum 1858. 337. Synalissa. ® conferta (Ach.) 1867. 330. ? Zichinodea N. 1869. 2983. Omphalaria, nummularia f. stellatolobata N. 1863. 00 ? subbadia N. 1865. 209.) Pyrenopsis. diffundens N. 1865. 602. homoeopsis N. 1868. 342, pictava N. 1869. 32. grumulifera N. 1867. 369. 1868. 342. Juliginea 1855. 250. 1867. 369. subfuliginea N. 1867. 369. eztendens N. 1867. 370, lecanopsoides N. 1866. 374. — pyrenopsoides N. 1855. 250. granalina Smf. = rufescens N. 1865. 3. (Seand. suppl. 104), granuliformis N. (Seand. suppl. 104). — 1865. 210. 353. furfurea Se. suppl 104 — 1865. 210. 353. riparia, Schäreri, Flotowiana 1866. 374. (1860. .43.) Pryliiseum, 1861. 369. Pyrenidium. actinellum N. 1865. 210. Spilonema. revertens 1865. 601. 1866. 419. 1869. 82. scoticum N. 1869. 82. Strigula. abietina 1862. 27. 1) compar. Enehylium Rubbianum Mass, syuı. 57. Körb, par. 434, 487 488 BRhacodium,. 1862. 9. Ephebe, Scyt. Syros. 1855. 298. 1864. 418. 1865. 601. 1868. 353. Nesolechia, solorinaria N. 1863. 234. ozyspora N. 1863. 234. 1864. 419, Celidium. j rarians Dav. (glaucomar.) 1868. 345. parasemoides N. 1855. 294. ') 1864. 419. Conida. subvarians N. 1868. 345.2) Beoutula. Verrucariae Metzl. 1868. 164. Abrothallus v. Buellia. Tichothee. (Endoec.) ? haplotellum N. 1867. 180. Xenosphueria. rimosicola L. == advenula N. 1865. 606. 1867. 330. heterophracta N. 1867. 373. endococcoidea N. 1865. 356. 606. : ? pycnostigma N. 1869. 297. Sr, Sphuerella. == Schaereri Mass. 1865. 358. 1870. 38. innata N. 1865. 358. Sphaerta. epicymatica Wallr. homosteyia N. | 1857. 688. Beriehtigungen zu Lich. Fragm. VL Flora 1870. p. 19. Dermatoc. — hier ist nach Nr, 52 einzuschalten: 52. a. Dermat. pulvinatum Th. Fries. arct. p. 257. p: 20 hier ist Nr. 63 Thelopsis melathelia N. wegzustreichen. 1) eompar. Leeid. carpathica Körb. par. 212 et Flora 1864. 315, 2) compar. Conida clemens (Tul.) Körb. par. 458. 189 Die Lichenen des fränkischen Jura. Von F. Arnold. (s. Flora 1869. p. 513.) - Imbricaria perlata (L.) vgl. Flora 1870. p.211. Im Frankenjura häufig an Buchen in den Wäldern; doch bisher nur steril. . Imbr. olivetorum (Ach. Nyl.) vgl. Flora 1870. pg. 211. eben so häufig, wie die vorige, hie und da c. ap.: z.B. an Buchen im Walde ober Pfünz bei Eichstätt. (932!) 3. Imbr. perforata (L.) vgl. Flora 1870. p. 211. nur einmal steril beobachtet an einer alten Eiche zwischen Gnadenberg und Alt- dorf — in Flora 1863. p. 589 irrig als revoluta erwähnt. « Imbr. olivacea (L.) vgl. Flora 1870. p. 210. an Quarzblöcken, Hornsteinen: z.B. bei Eulsbrunn ober dem Laberthale (Arn. exs. 72. cum Buellia badia). . Imbr. fuliginosa (Fr.) vgl. Flora 1870. p. 210. überaus häufig an Bäumen, Sträuchern; doch auch an Quarzblöcken und Horn- steinen. — An Buchen im Hirschparke bei Eichstätt (Arn. exs. 319. cum Abroth: Smithii). F. laetevirens Flot. Hepp an glatter Fichtenrinde in Wäldern bei Eichstätt. . Imbr. sorediata (Ach,) vgl. Flora 1870. p. 210. wurde bereits in Flora 1859, p. 146. als Sprengeliü aufgezählt. . Parmellia stellaris (L.) Nyl. in Flora 1869. p. 322. 1870. 38. - var. fribacia Ach. Nyl. Scand. 111. Exs. Arn. 429. Steril an Hornsteinen und Quarzfelsen oberhalb Nassenfels bei Eichstätt. (Arn. exs, 429.) — teste Nyl. in lit. . Callopisma marmoratum Bagl. Exs. Erb. er. it U. 67. An Kalkfelsen der kahlen Abhänge bei Ober-Eichstätt kommt eine in Flora 1858. p. 506 als Blast. ferrug. F. lactea m. er- wähnte Flechte vor, welche dem genanntem Call. marm. habi- tuell täuschend ähnlich sieht, nur sind die Sporen etwas grös- ser, 18—20 m. m. lg., 7—8 m. m. br.; auch sind die beiden Sporoblasten einander genähert, während sie bei den nur 12—14 m. m. Ig., 5 m. m. br. Sporen der italienischen Flechte mehr entfernt stehen. Die Entscheidung, ob letztere eine be- sondere Art ist oder ob die Eichstätter Pflanze wirklich dazu gehört, bleibt der Zukunft vorbehalten. Einstweilen ınöchte ich auf die bei Ober-Eichstätt gesammelten Formen 496! 5831 1047! hinweisen. 3lb. 490 9. Acarospora rufescens Hepp 56. An Basalttuffsteinen der Mauer bei Otting (vgl. Flora 1862. p. 313.) 10. Secoliga indigens m. Fiora 1870, p. 121. — Wenn ich nicht irre, so hat Seminarpräfect Wagner diese Flechte auch auf Dolomit im Quellbache bei Haselbrunn un- weit Pottenstein in Oberfranken gefunden, wo sie wieder auf- zusuchen sein wird. 11. Buellia ocellata Fl. vgl. Flora 1870. p. 215. Nur diese Art (und nicht stellulata Tayl.) wurde bisber im Frankenjura gefunden. Personalnachrichten. Friedrich Reinhardt, Docent an der ehemaligen landwirth- schaftlichen Akademie in Möglin, ein eifriger Forscher und gründ- licher Kenner der einheimischen Flora, ist am 8. November im fast vollendeten 45. Jahre, in Charlottenburg gestorben. Ver- öffentlicht hat er selbst von seinen Forschungen Nichts. —r. Dr. Thomas Anderson, Superintendent (Vorsteher des kgl. botanischen Gartens in Calcutta), ist anmı 26. Oktober in Edinburgh, wohin er sich vor zwei Jahren zur Wiederberstellung seiner Ge- sundheit zurückgezogen hatte, gestorben. Das Linn. Soc. Journ. seit 1860 enthielt verschiedene botanische Abhandlungen von ihm; seine Flora von Indien ist leider unvollendet geblieben. Beson- dere Verdienste hat sich A. um die Anlegung der Cinchona-Pflan- zungen im nördlichen Indien erworben. —r. Dr. E. J. Ruprecht, Director des botanischen Museums der . Petersburger Akademie, ist im August gestorben. Seine Stelle ist dem bekannten Botaniker C.dJ. Maximowicez übertragen worden. —T Anzeige. Herr W.H offmann bei Rolla in Missouri erbietet sich von den dort gesammelten Pflanzen zu Ende nächsten Sonsmers Centurien abzulassen. Der Preis der Centurie ohne die Transportkosten soll 4 Thaler betragen. Die Frachtspesen werden pro rata unter die 491 Abnehmer vertheilt werden. Diejenigen, die hierauf reflectiren, werden gebeten, dieses mit der genauen Angabe der Anzahl, die sie nehmen würden, dem Unterzeichneten schriftlich mitzutbeilen. Dr. P. Magnus, Berlin, Bellevue Str. 8. ü Corrigenda. Seite 458, Zeile 9 von unten steht (’. Duriaei, statt C. Leersis und Seite 460 steht Pottia carifolia statt Potlia carifolia, WEE” Das in der politischen Weltlage begründete Ausbleiben zu- gesicherter Manuseripte, die im Interesse unserer Zeitschrift unvermeidliche Zurückweisung anderer, einerseits wegen des unter Hunderten kaum Einen der Leser interessirenden In- haltes, andererseits wegen Stylisiruug oder gar zu einseitiger Besprechung des Gegenstandes, endlich der Mangel tüch- tiger Setzer und der anderen Arbeitskräfte in der Druckerei — machten es unmöglich, mit dem Jahresschlusse auch den Jahrgang 1870 der Flora zu beendigen. "Die noch rückständigen Bogen werden desshalb erst jetzt im Monate Januar 1871 ausgegeben; das weitere Erscheinen der Flora hängt aber von der politischen Weltlage ab; nur wenn diese sichere Hoffuung auf eine der Wissenschaft würdige und der finanziellen Lage der Gesellschaft mögliche Fortsetzung gewährt, wird diese im Monate Februar beginuen, dann aber auch das Versäumte rasch nachgeholt werden. ° Zusicherung von Originalaufsätzen u. kritischen Referaten, für welche hinsichtlich mancher Fächer in den letzten Jahren keine arbeitenden Kräfte zu gewinnen waren, würden am meisten zur sofortigen Angriffnabme des neuen Jahrganges ermuthigen. - Bei dieser Gelegenheit müssen wir die Herren, welche uns mit Beiträgen beehren, dringenst bitten, ihre Manuscripte doch in halbwegs leserlicher Handschrift und geordne- tem Zustande mitzutheilen, noch mehr aber die ihnen zu- kommenden Correeturbogen sorgfältig und deutlich corrigirt baldmöglichst zurückzusenden, dabei aber nur in dringendsten Fällen Abänderungen zu treffen, welche einen neuen Satz oder vollständiges Umbrechen nöthig ma- chen. HS. Inhalts-Verzeichniss. I. Originalabhandlungen. Arnold F.: Lichenologische Fragmente VI. mit Tab. I. VI. „ „IM VIH. IX. Fr Die Lichenen des Fränkischen Jura X. . Blumenausstellung des bayerischen Gartenbauvereins in ‘ München 1870 Eichler A. W.: Ueber die Blattstellung einiger Alsodeien mit Taf. IV. . ...: . Geheeb Ad.: Bryologische Notizen aus dem Rhöngebirg Hasskarl: Chinakultur auf Java IV. Quart. 1869 IL. „1870 I. „ n . . „ Diplanthera Bnks. et Soland . . . . » Ueber den Zustand des botanischen Gartens zu Buitenzorg auf Java über das Jahr 1869 Herder F. G.: Beiträge zur nähern Kenntniss der russi- schen Flora . Kurz Sulpiz: Ueber einige neue oder unvollkommen bekannte Indische Pflanzen (übers. von Hasskarl) 273, 319 u, folg. Lahm: Leeidea Hellbomii n. sp. . Martens v.: Kurzia erenacanthoidea mit Taf. v. Müller J. Neue Flechten . . n Neue Apocyneen aus Neucaledonien” „ . Flechten von der Tonrnette und dem Pic Romand » Ueber Dufourea? madreporiformis Ach. . . Nylander W.: Addenda nova ad Lichenographiam Europaeam „ Animadversiones de theoria gonidiorum al- gologiea - . . . . . . 1 121 209 235 489 193 401 305 129 217 334 219 397 269 177 417 161 168 257 321 33 52 493 Radlkofer L. "Ueber Pausandra, eine neue Euphorbiaceen- f Gattung. Mit Taf. I. . . . 1 | Scheffer Rud.: Observationes phytographieae . . 24l Warming Eug.: Uebersicht über die wichtigsten Iirschei- nungen in der dänischen botanischen Li- teratur (Forts) . . . 29, 113, 353. „ Ueber die Entwicklung des Blüthenstandes von Euphorbia . . . . . 8385 Il. Kleinere Mittheilungen Anzeigen: 32,48, 64,96, 128, 144, 160, 186, 272, 368, 400, 461, 490 Hampe E.: In keinem Theile der Botanik wird so viel Un- fug getrieben, wie in der Bryologie . . 108° Neuigkeiten botanische im Buchhandel . 42, 59, 175, 431 Notizen botanische 30, 44, 60, 96, 110, 125, 142, 203, 221, 255 267, 336, 349, 366, 381, 415, 463 Darunter: Visiani und Saccardo, syst. Verzeichniss der Vene- tianischen Pflanzen 30. — Die Jupiter-Ammon-Oase 44. — Weselowsky, über das Clima Russlands 61. — Schweiufurth, botanische Beobachtungen in Berber 110. — Bentham, Verbreitung der Pflanzen 142. — Flora von Ostiglia und dem Sesiathale 203. — Der botanische Garten in Mel- bourne 207. — Fruchtbarkeit in Caracas 221. Der Astra- bader Busen 223. — Altaische Vegetation 255. Walace, die Fiora der Aru-Inseln 268. — Mohr, Blattabdrücke auf Rotheisenerzschieferthonen 351. — Wälder des westlichen Altai 366, 383. — Vegetation der Darwin-Bai 381. — Martins, botanische Gärten in Frankreich 415. — Notizen literarische . . 192 Personalnachrichten43, 60, 125, 159, 174, "267, 288, 352, 448,490 Schultz F.: Bemerkungen über einige Carex . 0. 458 Ueber Pottia cavifolia . . , . . 460 ı ION. Literatur. Bausch W.: Uebersicht der Flechten des Grossherzogthums Baden . . . . zı Bayrhoffer: Uebersicht der Moose, Lebermoose und Flech- ten des Taunus . . 97 Carex A.: Allnstrationen zur deutschen Ylora- in Feder. zeichnungen 2002 nen 265 494 Celakovsky L.: Arbeiten der bot. Section für Landes- durchforschung von Böhmen 1. Th. Crombie: Lichenes Britanniei . Fraas C.: Das Wurzelleben der Kulturpflanzen und die Ertragssteigerung Göppert: Nachtrag zu der Schrift über Inschriften i in le- benden Bäumen . Grassmann H. Deutsche Pflanzennamen . . Grenier M. Ch.: Flore de la chaine Jurassique . 419, Hannemann: Katechismus der Obstbaumzucht n „ des Hopfenbaues . . . Heer Osw.: Die fossile Flora der Polarländer . Heurck H. van: Observationes botanicae et descriptiones plantarum novarum Herbarii van Heur- ckiani . . Jack Jos.: Die Lebermoose Badens . ‘ Jäger H.: Winterflora Karsten H.: Zur Geschichte der Botanik . Kerner A.: Novae plantarum species Tiroliae, Venetiae etc. Dee. I. . 0. . Kirschleger Fr.: Flore vog6se-rhenane . “ Krafft &: Die normale und anormale Metamorphose der Maispflanze Krempelhuber v.: Geschichte und Literatur der Liche- nologie von den ältesten Zeiten bis zum Jahre 1866 . . . . Kummer P.: Das Leben der Pflanze . . . Malbranche, les lichens de la Normandie . j Marsson Th.: Flora von Neuvorpommern und den Inseln Rügen und Usedom Milde Jul.: Bryologia silesiaca . Miquel F.A.G: De Cinchonae specicbus quibusdam m Nieuwe Bijdragen tot de Kennis der Cy- cadeen » Catalogns Musei botaniei Lugduno- Batavi Prs. I. Neilreich Aug.: Nachträge zu den Vegetationsv erhältnissen von Croatien . „ Aufzählung der in Ungarn und Slavonien ‚bisher beobachteten Gefässpflanzen . 178 99 264 240 289 433 288 288 112 439 337 29 262 338 292 40 65 416 99 442 115 145 180 266 al 136 495 Neumann M. Die Kunst der Pflanzenvermehrung durch Stecklinge, Steckreiser ete. . . 255 Peschel Osc.: Neue Probleme der vergleichenden Erdkunde 39 Peyritseh J.: Ueber Pelorien bei Labiaten . 0.185 » Ueber Bildungsabweichungen bei Umbelliferen 202 Rabenhorst: Kryptogamenflora von Sachsen 2. Abth., . 98 Reichenbach A.: Examinatorium der Botanik . . 134 Schultz -Bipontinus: Verzeichniss der botanischen Schriften desselben . . 53 Schultz Franz: Botanischer Kalender für Norddeutschland 73 Seubert M.: Lehrbuch der gesammten Pflanzenkunde . 365 Thome& O, W. Lehrbuch der Botanik für Gymnasien, Re- alschulen etc. . 40 „ Das Gesetz der vermiedenen Selbstbefruch- tung bei den höheren Pflanzen . . 290 VersonE. und F. Haberlandt Studien über die Körper- chen der Cornalia an der k. k. Seidenbauver- suchsstation im Jahre 1869 . . . . 133 IV. Gelehrte Anstalten und Vereine, . Akademie französische der Wissenschaften, Sitzgsber, 108, 156, 200. Akademie k. k. der Wissenschaften zu Wien, Sitzgsber. 11, 80, 140, 287, 460 Gesellschaft k. bayr. botan. zu Regensburg, Verzeichniss der eingegangenen Beiträge 32, 48, 64, 160, 176, 186, 224 240, 272, 336, 368, 432, 464 n naturforschende in Danzig, Sitzgsber. . . 186 » schlesische für vaterländische Cultur, botan. Sek- tion . . 12, 24, 74, 105, 183, 237, 409 k. k. zoolog. -botan. in Wien, Sitzgsber, 11, 186, 286, 460 Liu . Reichsanstalt k. k. geologische in Wien, Sitzgsber. . . 138 Societe royale Danoise des sciences, Preisfragen . . 172 Versammlung der Naturforscher in Catania . . . 141 des botan. Vereins der Provinz Preussen zu Danzig . . . . . . . . 239 » V. Getrocknete Pflanzensammlungen, Parkenson R.: Die Algen der Nordsee . . . . 197 Wartmann und Schenk: Schweizerische Cryptogamen 143 Hepp’s Herbarium betreffend ee. 176 Lorentz: Moosherbarverkauf . . . . . . 208 as Kurzia cerenacanthoides 417. Lecanora coracodes, hypophaea, mniaroeiza 33, megalocarpa 161, glaucoma 258. Lecidea illudens, interludens, persistons etc. 34, atronivea, transitoria 123, Hellbomii 177. Leptopteris 105. Linostoma Siamense 371. "Lobelia depatridides 348. Lonicera gracilis 348.. Luvunga calophylla 331. Marsypopetalum ceratosanthes 243. Marumia bancana 249. Meliaceae 340. Melodorum bancanum, parviflorum 244. Me- mecylon Vosmaerianum 249. _Mieropodium 15. Microthelia. de- patrioides 348. Ochrolechia 212. Olacineae 342. Oreodoxa regiä 159. Oryza sativa 350. Osmunda 105. Oxalis gracilenta 330. Bu Pachygone dasycarpa 274. Parashorea stellata 328. Patellaria atroviridis 166, tristis 261. Pausandra 81, P. Morisiana 92. Pe- dicularis elongata, Huteri 339. Phlogacanthus insignis 367. Phy- teuma confusa 338. Polygala arvensis820. Primula rotundifolia 870. Quercus bancana, Miqueliana, sericeae, spicata 250. Rhamnus carnioliea 340. Rinodina Bischoffii 258: Sagedia Schleicheri 167. Saxifraga altissiga.339. .Scleroligm 76. Schizostachium brachyoladum 379. Schmidelia aporetica 345. Secologia- indig@ha 191. Semecarpyus acuminatus. 345... Beinper- vivum rupicolum 339. Shorea eximia, Pinanga 247.: Stratiotes aloides 203. Synapten grandiflora 327. Synchytrium Anamones, mercurialis 24, aureum, laetum, globosum 25. Tagetes padula 62. Tarichium sphaerospermum 28. Tem- stroemia coriacea 248. Thelocarpon conoidellum Zi Touinia Morisiana 82. Todea 105. :! Umbelliferae 80, 202. Vatica bancana 246. Verrucaria Bernaicenais, rhyparella, um- brinula 37. Vitis ‚vinifera 96. . =