66-3235. Qi EET I X03 VA MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof, Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten-Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben Dr. E. Regel, Obergärtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Präsident des Gartenbau.Vereines und Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied mehrerer Gartenbau- und Naturwissen- schaftlichen Vereine, Vierter Jahrgang. 2 Mo. Bot. Garden, 182 "s Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enk e. MONATSSCHRIFT für E, deutsche und schweizerische Garten - und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. ; Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, M. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, fester EM urt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben von E. H egel, Obergürtner a m Bot. Garten zu Zürich, Privatdoz ent an ay och; Präsident des Gartenbau V eaa und Secretär des Laudoicischatülichen Vereines zu Zürich, Mitglied mehrerer Gartenbau- und Naturwissen- = ee Vereine o MA Januar 185. X (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen). : Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. Mo. Bot. 6 aarden, vens ng von 12 Heften, re mit 24 24 iiu v Thlr. Ausg: usgabe mit nur 12 er Inhalt des Januar-Heftes. I, Originalabhandlungen 1) Abgebildete Pflanzen a) Neue Petunien . Seite b) Zwei neue ionii eban Houlletia Arten. Vom Herrn Dr. Reichen- bach : 2) Neue 8 die i im Mediqui- Gar- ien blüheten 3) Kultur der . Sheldon A) rama Ld fl. alb. pl. : 5) Lagers indica E 6) Py iig gestern im i Freien‘; a, 7) Aussaat auf Schnee 8) Ableger in Körben . , elec ion. ee Seite 9) Ueber das Brühen harter Samen mit heissem Wasser 10) Vermehrung der ned: e (Bonapartia juncea) durch Stecklinge 11) Schilderung der Flora Javas mit be- sonderer Berücksichtigung der bei uns in Cultur befindlichen oder der Einführung würdigen Pflanzen nach Franz Junghuhns Werken II. Neue Zierpflanzen : III. Notizen Ep | IV. 3 und eu — e & & 8 S E I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Neue Petunie n. (Siehe Tafel 107.) Da seit einigen Jahren die gross- blumigen grüngeründerten Petunien, im- mer mehr in Aufnahme kommen, so würe es vielleicht Freunden dieser dank- bar blühenden Blume nicht unangenehm, ihr erster Auftreten in dieser Färbung und Form kennen zu lernen. Das Jahr 1848, welches so manches Neue erzeugte, lieferte mir unter einer nicht geringen Anzahlvon Sämlingen, wel- che ich aus befruchteten Samen erzogen hatte, eine einzige dergleichen und zwar violett mit breitem grünem Rand und etwas eckiger Form, Zur Erzielung des erwähnten Sa- mens waren die Befruchtungen gegen- seitig, von Petunia mirabilis mit varia- bilis*) und so umgekehrt geschehen, 9) Beides sind nur Gartennamen, Stamm- arten unserer zahlreichen Abarten und For- men von Petunien, sind Petunia nyctaginiflora Juss. mit weisser Blume, und Petunia violacea Lindl. (Salpiglossis integrifolia Hook.) mit vio- letter Blumen. Aus diesen beiden Arten ward durch Kreuzung, jene Masse von Mittelforinen zwischen beiden Typen in uns une ten grü Petunia vorab aber überhaupt die zahlrei- chen Gartenformen. (E. R.) I. 1855. Fr. 1. Eduard Regel. und also der grüne Rand nur ein Er- zeugniss des Zufalls, welcher ja über- haupt in der Blumenwelt schon so man- ches Neue geschaffen hat. Im Jahre 1849 brachte ich dieselbe unter den Namen Erzherzog Johann in den Handel und obschon mir damals mehr das Auffallende der Farbenzusam- menstellung, die Veranlassung gab oben erwühnte Petunia in Handel zu brin- gen, so haben sie doch seit jener Zeit, sowohl an Vollkommenheit in Form, als auch Schönheit der Farben so zugenom- men, dass ich mir heute erlaube, den geehrten Lesern dieser Zeitschrift, či- nige meiner diessjährigen Sämlinge in diesen Blättern zur Ansicht vorzulegen, Zur Ausschmückung der Tafeln habe ich noch einige der schönsten Erzeug- nisse des verflossenen Jahres mit abbil- den lassen, und hoffe, dass auch diese keine unangenehme Erscheinung sein mögen. Julius Fritsch. Associé von C. G. Möhring. Brillant dunkel- rosa mit breitem laubgrünem Rand, Schlund indigoblau mit hellgrün und roth schattirter Füllung. Durchmesser 3½“ Leipziger Maass. 1 während jene und H. schen welchen beiden sie ein Mittelglied = bildet, stark riechen. schend den Geruch von Zimmt und Ge- würznügeli. — 2 : Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Nr. 2. Elegantissima, bräunlich-carmoisin mit blassblau überhaucht, und dunkel- blauen Schlund bis zur Mitte der Blu- me ausstrahlend, mit breitem hell- grünem Rand. 3'/,‘ Durchmesser. Nr. 3. Kaiser Franz Joseph, Hellear- moisin mit dunkelviolettem Schlund und Adern, mit lebhaft hellgrünem Rand, welcher nach innen mit hell- carmoisin schattirt ist. 4^ Durchm. Nr. 4. Ruhm von Arnstadt. Bläulich- carmoisin mit schmalem mattgrünem Saum; Schlund dunkelviolett blassblau und weiss, dunkelblau geadert, schóne Form, zuweilen mit hellearmin und blassgrün gesäumter Füllung. 3½“ Durchmesser. Nr. 5. Nobillisima (E.). Aschrosa aut grünlicher Unterlage und lem und schwarzblauen Adern. 4^ Durch- messer. Nr. 6. Uranus (E.). Aschrosa näch aus- sen rothbraun, grün gerändert mit dunkelviolettem Schlund und schwarz- blau und rothvioletten Adern. 4 Durchmesser, Zwei neue unbeschriebene Houlletia Arten. Vom Herrn Dr. Reichenbach fil. Houlletia picta Lind. et Reichb. fil. >), — Blüthenhülle schön rothbraun, mit ungleichen Schattirungen Lippe weisslich mit etwas violett. Säule stärker hautflügelig als beider gemeinen Houll. Brocklehourstiana, mit violetten Flecken. Es ist sonderbar dass diese schöne Art vollständig ‚gergehlos scheint, ratissima, zwi- Erstere hat täu- Im Neu Granada von dem wackern Schlim entdeckt, blühete *) Affinis H. Brocklehursiianae Lindl. (H. stapelioides Brogn.) paulo minor, epichilii semiovati acutiusculi angulis posticis retrorsis Subfaleatis, hypochilii callo in foveam trans- versam vititiqui acutam marginatam exeunte, dente introrso medio antico cornubus haud su- pra apicem hypochilii coalitis. — H. odo- ratissimae en en). "Orchideae sje kürzlich auch beim Hrn. Consul Schil- ler in Hamburg. Houlletia Lansbergii Linden et Reichb. fil. *) Hiezu Tafel 108. Diese Art ist eine ebenbürtige Schwester der prächtigen H. pieta Lind. (Paphinia picta Lind.), deren Bild für die Pescatorea vollendet vorliegt. Sie zeichnet sich aus durch oben mehr ein- geschnürte kurze Pseudobulben. Hän- gend wie bei jener erscheint der 3schei- dige Blüthenstiel mit seinen 2 wunder- schönen Blüthen, die sich jedoch nie gänzlich zu óffnens cheinen. Der Grundton der Sepalen und Tepalen ist ein helles *) Affinis Houlletiae pictae Linden, bi- flora, sepalis angustioribus, tepalis cuneato- oblongis, margine superiori prope medio acu- tangulis, I. Orginalabhandlungen. 1 Gelb mit ange Tinten. Gewöhn- liche lackfar Pantherflecken sind = sie didit: im innerseits epalen, dunklere auf den Tepalen, re besonders auf dem Unterrande der- selben. Die Hinterlippe bildet eine längliche aufsteigende Schwiele, welche am Ende eine längliche Höhlung be- sitzt. Nach vorn flacht sie sich in eine 2lippige Spitze aus, welehe dem Grunde der Vorderlippe aufliegt, die sichelfór- migen seitlichen Hórner, treten auch hier nicht vorn zusammen, die Vorder- lippe selbst ist streng spiessförmig, vorn stumpf. Ihre Scheibenfläche ist mit zahl- reichen Runzeln besetzt. Die Haupt- farbe dieses Organs ist weiss, das Vor- derstück gelblich, zahlreiche Purpur- flecken erhöhen ihre Schönheit. Säule weisslich mit hellbraunen Flecken, ziem- lich lang für eine Houlletia, Es scheint, dass Hr. Lansberg diese Art entdeckte. Unser Freund Wagener traf sie höchst spärlich. Sie ist eine solche Seltenheit, dass sie sich im letz- ten Catalog des Hrn. Linden noch ohne Preis findet. Noch hatten wir sie nie lebend erhalten und; kannten sie nur » s 3 nach wilden Exemplaren, als wir durch unsern Freund Regel, durch eine fri- sche Inflorescenz überrascht wurden. — (H. G. Reichenbach fil.) Der hiesige Garten erhielt die obige Pflanze von unserm Freund Wagener unter Stanhopea spec, eingesendet. Sie ward ähnlich einer Stanhopea in einem durchbrochenen Napf, in eine Mischung aus Torfmoos, Torfbrocken und Eichen- holzerde gepflanzt und entwickelte in diesem Spätsommer 2 Blüthenstiele, welche unten aus den Löchern des pfes hervorkamen und in ihrer Entwick- lung denen einer Peristeria ähnlich er- schienen. Liebt während des Sommers eine hohe feuchtwarme Temperatur und häufiges Begiessen, Im Winter kühler und trockner. Die Abbildung ward hier im Garten nach der lebenden Pflanze gemacht, (E. R.). Erklärungen von Tafel 107. a Die Lippe. b Eins der innern Hüllblät- ter. c Die Spitze der Säule, n Arthere bedeckt, vergróssert. mit abgelóster Anthere, Br e Anthere 8 d die 2) Neue Pflanzen, die im a) Linum grandiflorum Desf, (Grtenfl. 54. pag. 100). Wir beginnen mit dieser vielfach besprochenen einjäh- rigen Pflanze aus Algier. Die von Vil- morin-Andrieux in Paris bezogenen Sa- men keimten, in eine lockere leichte Gartenerde in ein halbwarmes Beet ins freie Land ausgesäet und bald nach dem Aufgehen vollständig sonnig gehalten, sehr gut. Die Aussaat war so dünn ge- macht, dass, als später Kasten und Fen- ster entfernt wurden, die Pflanzen an hiesigen Garten blüheten. Ort und Stelle stehen bleiben konnten und nahe an 2° hohe reichblühende Ex- emplare lieferten. Die Blumen zeigten eine schöne rothe Färbung, hielten aber kaum ½ Zoll im Durchmesser, kurz sie entsprachen ganz der Abbildung, wie sie die Revue horticole früher gab; ein niedliches aber keineswegs besonders schönes Pflänzchen. Anders verhält es sich dagegen mit der Pflanze, von der Villain in Neuberts deutsch. Magazin im letz- ten Sommer eine Abbildung gab. Die- 1 * Å Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ses ist eine Form mit viel grösseren, in- tensiver roth gefårbten Blumen und soll iese Pflanze im Jahre 52 von Vilmo- rin - Andrieux direct aus Algerien bezogen und vertheilt worden sein. Ist dies auch nicht eine eigne Art (Villain nennt sie L. splendidissimum), so ist es doch jedenfalls eine vorzüglich schöne Form, welche wir bis jetzt noch. nicht selbst blühen sahen, b) Gymnopsis uniserialisDe- caisne. Compositae. (Gartenfl. Jahrg. 54. pag. 100). — at diese neue, einjihrige Pflanze aus Texas unserer Erwartung jedenfalls nicht entsprochen. Sie bildet 3—4“ hohe Exemplare, welche -der Ximenesia encelioides ähnlich und jedenfalls nieht schóner sind. Die rein orangengelbe Farbe der Blüthenküpfe wird sie den Liebhabern kaum empfeh- len. An einem warmen Orte gleich ins ‚ freie Land ausgesäet, dürfte sie höchst wahrscheinlich, leicht und sicher ge- deihen. ec) Lindheimera texana A. Gray. Compositae. Eine andere einjährige gelbe Composite aus Texas. Blühet sehr reichlich bis in den Spät- herbst und die hellgelben Blüthenköpfe machen von Weitem einen guten Effect Aussaat ins halbwarme Beet, oder an geschützten Ort gleich ins freie Land, d) Amblyolepis setigera D. C. Compositae. Eine dritte einjährige gelbe Composite aus Mexiko und Texas, von allen dreien die beachtungswerthe- ste. Sie ähnelt in inrer Tracht und Wachsthum einer gelben Gaillardia und theilt die Cultur mit den Vorherge- — — | e) * D. C. Com- — Ein wirklich schönes neues ästelt sich stark, wird 1 — 27 hoch, $ trägt linien-lanzettliche Blätter. Blüthen- köpfe vielblumig, umen sämmtlich röhrig glockig, blasslila mit violett. Cul- tur gleich den vorhergehenden. f) Calandrinia Buridgii Hort; Portulacede, — Wir kennen weder Ur- Sprung noch Einführung dieser wahr- Scheinlich aus dem südlichen Amerika Stammenden annuellen Pílanze, welche wie die andern Arten der gleichen Gat- tung niederliegende Stengel und lineare Blätter besitzt. Die niedlichen einer klei- nen ziegelrothen Anagallis ähnelnden Blumen, öffnen sich bei Sonnenschein massenhaft. Als Bordürenpflanze in sandigem Boden und sonniger Lage zn empfehlen. Die Samen werden gleich ins freie Land gepflanzt, Kohleria elongata*). Aber- mals eine neue Art der Gattung Koh- leria, welche der Kohleria ignorata am *) K. elongata Rgl., sericeo-pilosa; - folis oblongis, acutis, ternis (an semper?) in petiolum attenuatis crenatis, supra pilis strigosis scabris, infra albido sericeo tomentosis; floribus axillaribus, omnibus fo- lio suo brevioribus, pedunculis 1—2 flo- ris. — ignorata Rgl., molliter sericeo-pi- losa, fol. oppositis ternisve oblon sub- acuminatis in petiolum attenuatis, cre- natis; pedunculis 1—3 floris v. rarius pluri- floris; floribus spicam terminalem laxam formantibus, inferioribus axilla- ribus folio suo brevioribus, superioribus folio (bractea) suo longioribus. K. Wageneri Rgl; caule petiolo pe- dunculisve adpresse rubro-hirsutis; foliis oppositis ternisve, ovato lanceolatis, lanceolatis, acuminatis, basi rotunda- to-attenuatis inaequalibus, supra hirtis obscure viridibus, infra albido v. rubro seri- ceo-tomentosis pedunculis axillaribus 2—7 flo- ris, floribus spicam terminalem den- sam formantibus,superioribus brac- team suam longe superantibus. L Originalabhandlungen. | | : 5 nächsten steht, sich aber durch kleinere (ungeführ halb so grosse) Blumen von blassgelber Fürbung mit zierlicher ro- -sowie A selblättern leicht unterscheidet. Die K. ignorata (S. Tafel 1, Gartenfl.) besitzt nämlich eine épitzesistindift Blüthen- ühre, deren unterste Blumen kürzer als die Blütter, deren oberste aber um vie- les linger als die zu Bracteen geworde- nen Axillarblütter. Bei unserer neuen Art sind aber alle Achselblätter länger als die Blumen, ein Verhältniss das sich auch schon im Knospenzustand zeigt. Der Blü- thenstand streckt sich auf diese Weise mehrere Fuss lang, immer in den Ach- seln der Blätter Blumen tragend und nie eine eigentliche Aehre bildend. Beha- rung und Blätter theilt sie mit K, igno- rata, nur sind dieselben auf der oberen Seite schärfer behart. — Mit. K. Wa- generi (S. Tafel 103), theilt sie die Grüsse der Blumen. doch ist die Róhre "derselben breiter und mehr aufgeblasen, Wir erzogen diese Pflanze zufällig aus den ausgesäeten Resten einer Pflan- | — unseres Freundes Wagener aus Columbien. Sie steht der K. igno- rata und Wageneri an Schönheit nach, da immer nur wenige Blumen auf ein- mal blühen, die von Mitte Sommer bis in den Winter hinein jedoch unausge- setzt erscheinen. Diese neu hinzukom- mende Art machte eine Umänderung der Diagnosen nothwendig, die wir am Fusse dieses geben. Kultur gleich der der an- dern Arten, (E. R.) h) Neue Bohnen, Duttlinger- Stangenbohne. Hat auch bei uns Sich als eine vortreffliche gelbkernige Stangenbohne bewährt, die reich trägt und kurz vor Reife der Samen noch zarte geniessbare Hülsen besitzt. Durch Meyer in Ulm in Cultur gebracht. Kleine Perl-Wachsbohne. Eine ganz vorzügliche, sehr zu empfehlende Stangenbohne, die wir durch Booth und Comp. in Hamburg erhielten. Die Stau- den klimmen hoch empor, tragen eine ganz ausserordentliche Menge kleiner bis ins Alter durchaus zarter Hülsen und kleine weisse Kerne, wie die ge- wöhnliche Bohne. Als Salatbohne, zum Grünverspeisen, als Suppenbohne ers — u. zu ‚empfehlen. 3) Kultur der einheimischen Orchideen. Mit Recht machte der Redacteur die- ser Blätter Herr E. Regel im Juliheft vorigen Jahres auf einige einheimische Orchideen und zwar auf Ophrys myodes, arachnites und apifera aufmerksam, Auch H bringt im Aprilheft die Abbildung und Cultur dieser interessanten Pflanzen. Leider gedenkt man nur höchst selten einmal in gärtnerischen Zeitschriften ein- heimischer Gewächse, obgleich so man- ches niedliche Pflänzchen, welches in deutschen Auen vorkommt, zur Bes chung und Abbildung geeignet wäre, z. B. viele unserer Gentianen, Prime und Rhododendron. Seit mehreren Jah- ren eultivire ich eine reiche Anzahl von Orchideen in Töpfen, und zwar nicht nur mit gutem Erfolg, sondern auch un- ter reichlicher Vermehrung, Von Orchi- deen, welche die Cultur belohnen und sich sowohl zu Topf als'freien Landpflan- zen, namentlich zur Verzierung von Ra- batten eignen, führe ich ausser obigen 6 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, folgende an: Eo aranifera, Berto- loni, Orchis fusca , militaris, ustulata, globosa, laxiflora, sambucina weiss und roth blühend. Es sei mir nun gestattet meine Cul- turerfahrungen mitzutheilen. — Sämmt- liche Orchideen pflanze ich in eine Erd- misehung von 2 Theilen Moorerde und einem Theile verrotteten Lehm; nament- lich eignet sich eine Moorerde, welche von Orten genommen wird, wo Buchen wachsen, und wo von diesen das zu Humus gewordene Laub mit angewen- det wird. Während des Winters hat man für einen trockenen Standort zu sorgen und ebenso auch darauf zu achten, dass die jungen Triebe, welche Sich bei vielen schon im Herbst ent- wickeln, durch Betropfen nicht ,leiden können. Mit Beginn der Vegetation, welche theils im März schon beginnt, werden sie allmählig feuchter gehalten und erhalten erst zur Blüthezeit reich- liches Wasser. Die Vermehrung der Knollen lässt sich auf eine höchst ein- = fache Weise ausführen, und zwar habe ich diese an den natürlichen Standorten kennen gelernt. Ich fand nämlich an grasreichen Orten, wo viele derselben vorkommen , im Juni oder Juli die Blüthenstengel abgemäht, Bei weiterer Knollen zeigten sich 3 auch 4 junge starke Knollen an der alten sitzend, während bei an- deren, wo die Blüthenstengel stehen ge- blieben waren, nur selten diese Ver- mehrung beobachtet werden konnte, So- bald also die Pflanzen abgeblüht haben, pflege ich den Stengel dicht über der Erde abzuschneiden, und finde sehr oft im Herbst, wo ich die Verpflanzung derselben vornehme, zahlreiche Knollen, die selbständige fürs nächste Jahr blüh- bare Exemplare abgeben, vor. Bei die- ser einfachen leichten Behandlung er- hält man kräftige, gedrungene, und mit reichlichen Blumen bedeckte Pflanzen. J. Hutstein. Anmerkung, Im hiesigen Garten kultiviren wir die einheimischen Orchi- deen im freien Lande, an dem nord- westlichen Abhang des Hügels, welcher den Höhepunkt des Gartens bildet. Hier werden sie in eine Mischung aus 2 ‚Theilen einer schweren lehmigen Erde, 1 Theil Moorerde und 1 Theil Sand ge- pflanzt, So haben wir im Frühling ganze Beete blühender Ophrys arachinites, apifera, myodes, Orchis ustulata und der gemeineren Arten, Für die auf den Bergen in besserer humusreicher Erde vorkommenden Arten, wie für Nigri- tella angustifolia, Orchis globosa, Hi- mantoglossum viride u. a. m., wählen wir die gleiche Erdmischung, welche Herr H. empfiehlt, setzen aber noch Ge- birgssand hinzu. Die Allgemeine Gar- tenzeitung äusserte bei Besprechung der in der Flore des serres abgebildeten Or- chideen, die Ansicht, es seien solche nur ephemere Erscheinungen in den Gärten, die bald wieder ganz ausgingen. Wir ‚haben einzelne Exemplare schon seit mehr denn 6 Jahren im freien Lande stehen, wo sie jährlich blühen. — Ent- schieden schädlich ist denselben aber jede Düngung oder selbst nur Beimi- schung gedüngter Gartenerde oder Com- posterde. Auch in der freien Natur kommen die Orchideen nur auf Wiesen, die nicht gedüngt werden vor, (E. R.) I. Originalabhandlungen. 4) Amygdalus pumila fl. alb, pl. 3 Mehrere Gartenzeitschriſten, darun- ter auch die Gartenflora erwähnen eines von Fortune neu in England eingeführ- ten Prunus sinensis (P. japonica v. Amyg- dalus pumila L.) mit weiss gefüllten Blüthen, ähnlich der von Spiraea pru- nifolia fl. pl Merkwürdigerweise be- sitze ich diese Pflanze schon mehrere re, ohne sie aus China oder Eng- land erhalten zu haben. Ich gab einem Bekannten ein Exemplar von Amygda- lus pumila fl. pl., zum Treiben für den * Topf, welches ich auf geradewohl Zwi- schen andern entnahm. Es blühte in diesem Jahre im Topſe im Monat April zum erstenmale mit grossen, vollkom- men weissen gefüllten Blumen, ohne getrieben worden zu sein und dem voll- sten Lichte ausgesetzt, so dass an ein blosses Bleichen der rosenrothen Farbe zu Weiss nicht zu denken war, Aus Gefälligkeit erhielt ich dieses Exemplar wieder, und will es nun ansehnlich ver- mehren. (Jäger.) 5) Lagerstroemia indica, Diese prachtvolle Pflanze ist fast nur noch in alten Gärten anzutreffen, wo sie aber fast nie blüht, weil sie als Warm- hauspflanze behandelt wird. Ich sah sie zum erstenmal 1840 in mehreren Gärten . von Florenz und Pisa im freien Lande und im Herbst des nächsten Jahres im Conservatorium des Jardin des Plantes in Paris, ebenfalls im freien Grunde ste- hend, erkannte aber die Pflanze nicht wieder, obgleich ich sie früher selbst lange kultivirt hatte. Ich hatte damals viele prachtvolle neue Pflanzen gesehen, hielt aber dennoch die Lagerströmia in- dica für die schönste Pflanze, welche ich seit Jahren gesehen. Man denke sich einen 10 bis 15 Fuss hohen Strauch mit glänzenden niedlichen Blättern, an jeder Zweigspitze eine grosse vielblumige Rispe herrlich carmin- oder dunkelrosen- rother Blumen tragend, so reich wie eine Syringa chinensis blühend und in der Haltung und Form diesem Strauche ähnlich, obschon botanisch wesentlich davon verschieden. Seitdem fand ich diese Pflanze nie wieder blühend. Auch im hiesigen (Eisenacher) Garten fand ich ein hochstämmiges, starkes Exem- plar der Lagerstroemia indica im Warm- hause vor, konnte aber, ungeachtet ver- schiedener Versuche, nie Blüthen er- langen. Im vorigen Jahre schnitt ich die Pflanze stark zurück, stellte sie in ein Kalthaus, und siehe, es zeigten sich an jeder Zweigspitze Blüthenrispen. Leider sah ich diese Lieblingspflanze nicht in ihrer ganzen Pracht, da die Blü- the durch den kühlen Nachsommer ver- spätet wurde und die Pflanzen im Herbst ins Warmhaus gestellt werden mussten, wo die Blüthe nur unvollkommen war. Wahrscheinlich hatte ich das Zurück- schneiden zu spät vorgenommen. Nach diesen Erfahrungen kann ich folgende Kulturregeln geben. Wer Ge- legenheit hat, pflanze sie in den freien Grund eines Conservatoriums (Winter- Keine Pflanze verdient hier em eine solche Gelegenheit fehlt, was wohl bei den Meisten der Fall ist, der kultivire die Lagerstroemia im temperirien Hause, Er * gebe grosse Töpfe und nahrhafte, leichte Erde, und schneide sie zeitig in Früh- jahr zurück, Sie gedeiht sehr gut in einer Mischung von Laub- und Heide- oder Moorerde; muss aber dann im Sommer zuweilen mit flüssigem Dünger begossen werden. — Da ich, seitdem Lj Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ich hier Blüthen erlangt, junge Pflanzen angezogen habe, so will ich Versuche im freien Lande machen. Ich zweifle nicht, dass man auf diese Art in guten Jahren diese Pflanze bis zum September in Blüthe bringen kann. (Jäg er.) * 6) Jasminum officinale im Freien, In allen Büchern, Reisebeschreibun- gen, Romanen, Märchen ete,, welche vom, Orient reden, spielt der Jasmin (d. h, der ächte Jasmin, nicht Philadel- phus, der Pfeifenstrauch), eine grosse Rolle. Rosen und Jasmin ist eine eben so stehende Redensart wie bei uns Ro- sen und Vergissmeinnicht oder Rosen und Lilien. Der deutsche Gärtner und Blumenfreund, der gewöhnt ist, den Jas- min (Jasminum officinale) als ungestal- tete, schlecht gewachsene und kümmer- lich blühende Pflanze im Topf zu sehen, ist daher nicht wenig entzückt, wenn er auf der Wanderung nach Süden schon in Südtyrol oder am Genfersee ansehn- liche Sträucher im Freien findet, oder ‚gar, wenn er in Italien ganze Lauben davon sieht. Er wundert sich, in Eng- land und Frankreich, Mauern bekleidet zu sehen, woran dir Jasmin prächtig grünt und blüht. Die meisten aber wer- den staunen, diese orientalische Pflanze auch hie und da in Norddeutschland im freien Grunde an Mauern zu finden und zwar ebenso schön wie in England und Frankreich, da zwar die meisten Baüm- ' gehulenverzeichnisse diese Pflanze, wie verschiedene andere Arten von Jasmi- num unter den Freilandpflanzen auffüh- ren, Sie aber dennoch als solche eine Seltenheit ist. Um nur ein Beispiel aufzuführen, so stehen an einer Terras- senmauer am Schlosse Ettersburg bei Weimar, in sehr rauher Lage, schon seit Jahren ansehnliche Jasminsträucher, und ich selbst habe ihn seit 9 Jahren ebenfalls im Freien angepflanzt. Ueber- all, wo der Weinstock fortkommt, also an jeder sonnigen Mauer oder überhaupt in sonniger Lage, kann auch der Jas- min im Freien gezogen werden. Man verwahrt ihn im Winter ganz auf die Weise wie die Weinreben unter einer Bedeckung von Erde oder Stroh. Sollte er ja einmal herabfrieren. so treibt der Stock wieder kräftig aus, füllt noch den- selben Sommer einen Raum von 5—6 Fuss Höhe aus und blüht reich. Ich rathe Jedem seine in Töpfen kultivirten Jasmin auszupflanzen, da die Topfkul- tur durchaus nicht lohnend ist. — Wahr- scheinlich kann der noch schönere Jas- minum grandiflorum ebenfalls auf diese Art kultivirt werden. Jäger. 3) Aussaat auf Schnee. Die Aussaat auf Schnee ist schon | früher hauptsächlich von Aurikelzüch- wiederholt ee: worden und wurde | tern in Anwendung gebracht. Sie besteht F ih a le Eo ee FE | Taf. 409. » f "E I - . Lader der 3 2 colaceh Farhendr tk v. A Kolb Nurnberg ITT um CZ 7, dicas ua ` c - Saus, ee, de * ' A darin, dass man deg Samen auf den Schnee streut und, wenn es Freiland- pflanzen sind, entweder im Freien lässt oder an einen erwürmten Ort bringt. Sie scheint besonders für feine Samen, die man nicht gern bedeckt, vorlheilhaft zu sein, z. B. für Aurikel, Rhododendron, I. Originalabhandlungen. 9 Ich a Azalea, Calceolaria, Erica etc. machte dies Jahr versuchsweise mitEpa- ” cris und Leptospermum vergleichende Versuche, Beide keimten 8 Tage frü- her, als die ohne Schnee gesäeten, so- gleich warm gestellten Töpfe. Jäger. $) Ableger in Körben, Es ist oft wünschenswerth, die be- wurzelten Ableger mit Erdballen von der Mutterpflanze entnehmen zu können, weil sie auf diese Weise ohne grosse Störung fortwachsen und zu jeder Zeit auch während der Vegetationsdauer ab- genommen werden können. Zu diesem Zwecke verwenden einige französische Weinzüchter kleine lange Körbe von leicht 2 aber starken Wei- e eht die Rebe entweder durch eine im guess oder an einem Ende des Körbchens angebrachte Oeffnung. Die- ses Verfahren verdient auch bei der Pflanzenkultur Nachahmung. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass die Zweige, welche in eingegrabene Töpfe abgelegt wurden, schwerer wurzelten als im freien Lande, so z. B. Heiden, wo sämmtliche zwischen den Töpfen ab- gelegten Zweige reich, die in die Töpfe gelegten wenig oder gar nicht bewurzelt waren. Für starkzweigige Pflanzen möch- ten daher kleine Körbchen ganz geeig- net sein. Die Ausgabe für solche Körb- ‚chen ist nicht gross. Natürlich wird man sie bei schnell wurzelnden und leicht fortwachsenden Pflanzen nicht an- wenden, ` Jäger. + 5 9) Leber das Brühen harter Samen mit heissem Wasser. Samen mit sehr harter Schale oder Hornhaut keimen bekanntlich oft erst nach langer Zeit. Man pflegt daher an der Stelle, wo das Würzelchen und das Keimfederchen durchbricht, die Sa- menhaut etwas anzuschneiden oder dünn zu feilen, um den Eintritt der Feuch- tigkeit und Luft und in Folge dessen die Erweichung und Keimung zu er- leichtern. Hierzu gehört einiges Ge- Schick und Uebung, bei kleinen Samen auch grosse Geduld und Mühe. Hier ist das Ueberbrühen mit heissem Was- ser anwendbar. Man giesst dasselbe fast oder schon kochend darüber und lässt es einige Minuten darauf stehen. Gewöhnlich hórt man schon im Augen- blick das Platzen der Samenhaut. 80 behandelte Acaciensamen keimen schon nach einigen Tagen. Rosen und Weiss- dornarten schon nach Wochen. Alle Samen scheinen es jedoch nicht vertra- gen zu können, indem sie so behandelt faulten, z. D. Ricinus. Also Vorsicht! ; Jäger. . * 10 « Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, 10) Vermehrung der Agave geminiflora (Bonapartia juncea) A dureh Stecklinge. . Die Vermehrung dieser Pílanze, so- wie einiger andern zu dieser Familie gehörenden muss bekanntlich durch Sa- men geschehen, da selten am Fusse des Stammes ein Auge oder Seitentrieb er- scheint. Nun gehören blühende Exem- plare dieser schönen Pflanze bekanntlich zu den Seltenheiten, da sie sehr alt werden muss und dann zu Grunde geht. Die Vermehrung ist daher noch immer sehr dünn in den Gärten und blieb bis- her nur dem Zufall überlassen. Der Zufall war es auch, der mich auf eine, so viel ich weiss, noch nicht gebräuch- liche Vermehrungsweise führte. Die Spitze einer ziemlich starken Bonapar- tia faulte aus, jedoch blieb die Pflanze sonst gut, Ich hoffte sie zu erhalten und hing sie, verkehrt nahe unter die Fenster eines feuchten Warmhauses, damit die Wunde völlig trocken bleiben sollte. Hier blieb sie lange Zeit. Später pflanzte ich sie um und hier blieb sie fast 2 Jahre, ohne Veränderung, eine wahre Pflanzenmumie. Im dritten Jahre erschienen fast in allen Blattwinkeln kleine zwiebelartige Knospen, die sich bald entwickelten und schon ansehnliche pfriemenartige Blätter bildeten, Als diese Blätter ungefähr 6 Zoll lang wa- ren, löste ich die Kinder von der Mut- ter ab. Mehrere davon hatten schon Wurzeln gebildet, die andern bewurzel- ten sich sehr bald, nachdem sie in ein Sandbeet gesteckt, vorher aber einige Tage abgetrocknet waren. So erhielt ich von einer Mutterpflanze über 20 Stück, die jetzt, (nach 1 Jahren) schon so - gross sind wie sechsjährige Samenpflan- erschienenen unterdrückt worden und verdorben., Ich bin überzeugt, dass ich dreimal so viel junge Pflanzen hätte ab- nehmen kónnen, wenn ich die Knospen früher abgeschnitten hätte, so dass die übrigen hätten zur Entwiekelung kommen können. Die Anwendung dieser Erfahrung ist sehr leicht. Man sehneidet von Bona- partia juncea, gracilis ete. vorsichtig das Herz aus, was am besten mit ei- nem Höhlmeisel oder spitzigem Messer geschieht, ohne die übrigen Blätter zu verletzen, und überlässt dann die Pflanze ihrer Reproductionskraft, Der Erfolg kann nicht zweifelhaft sein. Die Mutter- pflanze stirbt allerdings später ab, ganz wie, wenn sie geblüht hätte. Um aber mög- lichst viel junge Pflanzen zu ziehen, muss man einen Theil der Kinder (Knos- pen) zeitig von der Mutter abschneiden. 7 Jäger < 11) Schilderung der Flora Javas mit besonderer Berücksichti- gung der bei uns in Cultur befindlichen oder der Einführung würdigen Pflanzen nach Franz Jungkuhns Werken. Java, seine Gestalt, Pflanzendecke und innere Bauart. Nach dem Holländischen, zweite Ausgabe, deutsch von J. K. Hasskarl. Leipzig, Arnoldsche Buchhand- . i lung im Leipzig. Dieses höchst interessante Werk giebt die gründlichsten Aufschlüsse über Hiezu Tafel 109. alle die Geologie, Zoologie und Botanik betreffenden Verhältnisse jenes Landes. Uns interessiren zunärhst nur die im 3. Bande enthaltenen Schilderungen der Pflanzenwelt Javas. Hr. Junghuhn unterscheidet 4 Zonen in Bezug auf das Pflanzenreich, näm- lich die heisse Zone vom Meeresspie- gel bis zu 2000“, die gemässigte Zone von 2000—4500/, die kühle Zone von 5500— 7500“ und die kalte Zone, von . 7500—10000'’ über dem Meere. Dass diese Grünzen nur das Mittel geben und nicht durchaus scharf sind, liegt in der Natur der Sache und ganz verwundert ohne plötzliche Uebergänge gewahrend, gelangt der Wanderer, bei der Bestei- gung einzelner Kegelberge, in oft kaum einem Tage, aus der heissen Zone bis in die kalte, wo er statt der hohen Pal- men, sich von niedigem Gesträuch um- geben siehet. Bedeutende Veränderungen sind in diesen Zonen auch durch den Einfluss der Kultur hervorgebracht waren. Frü- her mit den herrlichsten Waldungen be- setzte Berge, sind durch das Fällen der Waldungen zu kahlen unwirthbaren trockenen Abhängen geworden, wo Was- sermangel die Ureinwohner vertrieben hat und eine ursprünglich wohl nur an sterilen Orten der heissen Zone heimi- sehe Graminee, das Alanggras (Impe- -rata Königii bedeckt an solchen Orten fast einzig die Bergabhänge bis zu ei- ner Höhe von 7000' und in noch be- deutenderer Hóhe ersetzen es die Fe- stuca nubigena und einige Poa-Arten. Vorzüglich durch solche Verhältnisse scheint das früher blühende Reich der Kaiser yon Java allmählich ganz ent- völkert und so seinem Verfalle schnell schnell entgegen gegangen zu sein, I. Heisse Zone, vom Niveau des Meeres bis 20007. Die vorzüglichste Nährpflanze ist der E. x Originalabhandlungen. 11 Reis, der vorzüglich an solchen Orten ohne allen Dung gebaut wird, die künst- lich überschwemmt werden können. Im geringern Umfange wird Mais angepflanzt. Als Oelpflanzen sind Sesamum orien- tale L. Arachis prostrata Benth., und unter den Bäumen die Cocos nucifera L.; Canarium commune L., Terminalia Catappa L. und Aleurites moluccana L. zu nennen, sämmtlich Pflanzen aus de- ren Früchten des Oel gepresst wird. Unter den Gemüsepflanzen, liefert Amarantus oleraceus L., ein unsern Spi- nat ähnliches Gericht, als Bohnen wer- den mehrere Dolichos und Phaseolus- Arten gepflanzt, ferner Melonen und Gurken. Ausserdem dienen den Ja- vanen viele Bäume zu ähnlichen Zwek- ken, so werden die Blumen der Agati grandiflora Desv.; die jungen Spröss- linge vieler Bambus-Arten und die Blät- ter und Früchte von Gnetum Gnemon L. als Gemüse benutzt; als Zuthaten zu den Speisen sind die Früchte von Capsicum und derBrei der Schoten des Tamarindus indica L. fast unentbehrlich für die Küche geworden. Zur Baumwollenkultur werden 2 halb- strauchige Arten, nämlich Gossypium indicum Lam. und G. mieranthum Cav. benutzt, Von Amomum Cardamomum L. und Elettaria Cardamomum Whight werden die aromatischen Samen benutzt, um solche zu kauen, Alle diese Kulturpflanzen treten aber gegen den Reis zurück. Die ebenen Gegenden; wo derselbe gebauet wird, Sind bis vor der Abreife allenthalben /1/4,—1 Fuss hoch unter Wasser gesetzt und .auf schmalen Dümmen schreitet man zwischen unabsehbaren Wasserflä- chen hindurch. Hier und da erhebt sich in der Mitte derselben ein kleines Wacht- haus auf Pfählen, von dem aus die Felder mit Stricken übersponnen sind, 12 an denen Puppen. Fahnen und aller- hand klappernde Gegenstände hängen. Von Zeit zu Zeit zieht der wachtha- bende Javane diese Stricke an, und Schaaren des kleinen niedlichen Reis- diebes, (Fringilla oryzophora L.) fliegen davon. — Die Dörfer, welche zwischen diesen weiten mit Reis bebauten Ebenen zer- streut liegen , sind mit den mannichfach- sten Nutzbäumen und Fruchtbäumen, so dicht umpflanzt, dass man nur hier und da ein Wäldchen zwischen den Reisfel- dern liegen siehet, von Häusern aber keine Spur gewahrt. Betritt man ein solches Dorfwäldchen, so sind es aus- ser der schon genannten Oel und Ge- müse liefernden Bäume, noch Brous- sonetia papyrifera Juss. aus de- ren geklopften Baste das feste Japani- sche Papier und Stricke ete, aller Art bereitet werden, sowie manche andere Baumformen, welche nach aussen den innern Dorfraum umgeben. Dieser Letz- tere ist durch ein dichtes und undurch- dringliches Pallisadenwerk, gegliederter rohrförmiger Stengel und Stämme gänz- lich abgeschlossen, durch welches nur einzelne Durchgänge gelassen sind. Die- ses Pallisadenwerk sind die herrlichen Bambuszäune, deren Stämme und Sten- gel dicht aneinander gedrängt 40—70' hoch emporsteigen, dann leicht über- hängen und mit ihrem leichten vom lei- sesten Hauche des Windes bewegtem Laube, die herrliehsten Gallerien bilden. Zu diesen Zäunen werden mehrere Ar- ten jener baumartigen Gräser verwendet, nämlich Bambusa Apus Schlehd.; B, verticillata W., ete. — Sie werden auf die mannichfachste Art benutzt, denn ihre jungen Sprösslinge liefern ein Ge- müse und ihre Halme liefern fast aus- schliesslich das Baumaterial zu den Häu- sern und andern Gegenständen, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Durch dieses Dorfwäldchen in den innern Raum eingetreten, erblickt man die Häuser der Javanen zwischen den mannichfachsten edleren Fruchtbäumen und Fruchtsträuchern liegen, deren Zahl so bedeutend ist, dass wir nur die vor- züglichsten nennen vollen, dieselben sind: Gareinia Mangostana L. die Mangostan. Die Frucht derselben wird von den Europäern, ihres weissen, saf- tigen, süssen und doch sehr erfrischen- den Fleisches wegen, für die schmack- hafteste aller indischen Früchte gehalten. Ferner gehören zu den vorzüglichsten Fruchtbäumen, Mangifera indicaL. der Manga, Nephelium lappa- ceum L.; EuphoriaLongan Lam.; Euphoria Litschi Desf.; (Letztere beide von den Chinesen eingeführt und in deren Gärten vorzüglich gebaut), Ar- tocarpus integrifolia L., A. in- cisa L. (der Brodfruchtbaum), und A. laevis Hassk.; Anacardium occi- dentale L., Jambosa vulgaris Cand. und J, macrophylla Cand, u. mehrere andere Gattungen, (die Früchte mi. dieser beiden haben einen Rosengeruch und schmecken angenehm), Psidium Guajava Raddi; Persea gratis- sima Gaertn.; Anona asiatica L. und A. muricata L.; Lansium do- mestieum Blume; Dario zibethi- : thinus L., verschiedene Arten der Gat- tung Citrus, und viele andere. — Als kleinere Fruchtbäume u. Frucht- stauden wären hervorzuheben, Achras Sapota L. die westindische Mispel, Pu- nica Granatum L. der Granatapfel, Za- lacca edulis Reinw.; Ananassa sativa Lindl. die Ananas, welche theils zur Umzäunung der Gärten, theils zur re- gelmässigen Feldpflanzung benutzt wird; endlich findet man Carica Papaya L. den Melonenbaum und Musa paradisiaca L. Pi I. Originalabhandlungen. den Pisang, allenthalben und mittelbar neben den Hütten angepflanzt. Wegen des Wohlgeruchs der Blu- men werden gebaut Michelia Cham- paca L., Uvaria odorata Lam.; Arto- botrys intermedia Hassk., von Nyctan- thes arbor tristis L., legt man die Blumen zwischen die Kleider und von auch die europäischen Schönen die Blu- men zum Haarschmuck, ferner Pergu- laria odoratissima Sm., Olca fragrans L., Aglaia odorata Lour. und Pandanus odo- ratissimus L, Die ebenfalls mit sehr wohlriechenden Blumen prangende Plu- meria acutifolia Poir, wird besonders auf Kirchhöfen häufig angepflanzt, wo sie einen kleinen Baum bildet. Als ei- gentliche Zierbäume und Ziersträucher | sieht man in den Gärten angepflanzt, das Nerium odoratum Lam., und Nerium Oleander L., Jatropha multifida L., Hi- biscus Rosa sinensis L. deren Blumen zur Anfertigung von Wichse verwendet werden, Caesalpinia pulcherrima Sw., Dracaena terminalis L., mehrere Arten der Gattung Clerodendron, 3 montana, Gardenia und ander nter den ET Schling- pflanzen, wird Clitorea ternatea L, und Quamoeclit vulgaris Chois sehr häufig angepflanzt. Selten wird die Dammara alba Rumph angepflanzt, welche sich in ähnlicher Tracht wie die italiänische Pap- pel, als hoher pyramidalischer Baum er- hebt. Ravenala madagascariensis Adans (Urania) und Ficus benjamina L. sieht man häufig in den Gärten der Europäer Letzterer der auch in den Dorfwaldun- gen eine gewisse Rolle spielt, erreicht einen oft ungeheuern Umfang. Sein mächtiger Stamm erscheint wie aus - Säulen und Strängen zusammengesetzt und seine nach allen Seiten . weithin 13 überhängende Krone, gewährt den herr- lichsten Schatten, Als Bäume die zu allerhand techni- schen Zwecken benutzt werden, wollen wir noch das Eriodendron anfrac- tuosum Cand. erwähnen, dessen Kap- selfrüchte mit einer Wolle gefüllt sind, die zum Stopfen der Matrazen verwen- det wird; die Früchte von Termina- lia Catappa L. liefern Oel und wer- den wie Mandeln gegessen,. die von Aleurites moluccana W., liefern Brennöl, Piper Betle und Pip. Siriboa L., zwei kletternde Pipera- «een ranken an andern Bäumen empor, ihre Blütter werden zum Betel kauen be- nutzt, — Mehrere strauchige Urticeen liefern einen sehr dauerhaften flachsartigen Fa- serstoff, der zu mannichfachen Gewe- ben benutzt und selbst in Holland ein- geführt wird; ganz vorzüglich ist unter diesen der Faserstoff der Boehmeria sanguinea Hassk. Aus der Familie der Palmen, bangt man vorzüglich 3 Arten häufig an, näm- lich Arenga saccharifera Mart, aus deren| überm Feuer 5 Saft der braune Javanische Zucker be- reitet wird; im frischen Zustande trinkt man diesen Saft als Palmwein. Die Arenga wird nicht hoch und dcr nie- drige Stamm derselben ist mit verschie- denartigen Farrenkráutern und andern Schmarotzern besetzt. Desto hóher wird der schlanke Stamm des Areca Cate- chu L, deren Früchte gekaut werden. Die wichtigste aller Palmen ist aber die Cocospalme, Cocus nucifera L., de- ren Früchte gegessen und zur Bereitung des bekannten Cocusöles benutzt werden. Wie unendlich mannichfach ein sol- ches Dorfwäldchen, wie üppig die Ve- getation, wie zählreich die verschiede- nen Fruchtformen, davon sich der 14 Europäer kaum eine Vorstellung ma- chen, da trägt neben den vielen ge- nannten uns unbekannten Früchten, die Pompelmus kopfgrosse goldene Früchte, dort sieht man die traubenförmigen ge- stellten Früchte des Pisang von solcher Grösse, dass ein Mann eine solche Fruchttraube nicht zu tragen vermag, wührend die Ananas Früchte von der Grósse eines Kinderkopfes trügt, kurz der Stempel der Ueppigkeit ist einem solchen Dorfwalde im hüchsten Grade aufgedrückt. Hier lebt der zufriedene Javane von Laubgewölben beschattet und dichter Waldung umgeben und nur die hoch über die andern Bäume em- porragenden Blattkronen der Areca Ca- techu verrathen dem Wanderer von Weitem, dass er sich einem von Wal- dung umgebenen Dorfe nähert, denn nir- gends finden sich sonst diese Palmen. Als Pflanzen, deren Produkte nach Europa abgesetzt werden, sind für Java besonders wichtig, der Indi go (Indi- gofera caerulea Roxb. und tinctoria L d welcher auf fetten Boden in grosser Aus- dehnung gepflanzt wird, ferner das Zuckerrohr (Saccharum o melnarün L.) der Zimmet (Cinnamomum zeylanicum Br.) wird auf fruchtbaren vulkanischen Boden angepflanzt, der Pfeffer (Piper nigrum L.) wird nur sparsam angebaut, und endlich sind in neuester Zeit ge- lungene Versuche mit dem Anbau der Vanille (Vanilla planifolia Ait) ge- macht worden, welche aus dem Botani- schen Garten zu Leyden in Java ein- geführt und daselbst durch den Botani- schen Gärtner zu Buitenzorg Hr. Teys- mann mit Glück angebaut wurde. Früchte wurden ohne Mithülfe des Insektes, das im Vaterland der Vanilla die Befruch- tung besorgt, durch künstliche Befruch- tung erzielt, Für die wildwachsenden Pflanzen der Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. heissen Zone unterscheidet der Verfas- ser folgende Gebiete: I) Küstenflor. sich allmählich in dem Meerboden hih- absenkt, wachsen auf von der Fluth oft überströmten Alluvialboden, die Rhizo- phoren. Dieses sind 10—25 Fuss hohe schöne Bäumchen, deren Stamm den Boden nicht erreicht, sondern der von zahlreichen nach allen Seiten radial aus- gehenden und vielfach verästelten Luft- wurzeln getragen wird. Aus dieser merk- würdigen, schon häufig besprochenen Pflanzenfamilie, deren Kultur bis jetzt noch nie gelang, wachsen 7 Arten, nämlich 2 Rhizophora, 3 Bruguiera und 2 Kranilia auf Java. Neben den Rhi- Da wo das Land i race zophoren ist die charakteristische Form 3 dieser Localitäten, eine kleine Zwerg- - palme mit gefiederten der Cocus ähnli- chen Blättern, die Nipa fruticans Wurmb., die oft weite Strecken ein- zig überzieht. Für die Bildung des Al- luvialbodens sind diese Pflanzen von grosser Wichtigkeit, denn zwischen diesen fast undurchdringlichen Dickigten bildet sich allmählich durch Nieder- schläge aus Fluss- und Meerwasser, das feste Land. 2) Küstensaum. Da wo das Land oder hoch über das Meer emporragt, keine grösseren Flüsse ihre Wasser dem Meere zutragen, kann keine Rhizo- phorä mehr wachsen. hebt sich entweder in Form von Sand- hügeln, die dünenartig allmählich aus dem Meere aufsteigen, oder jähe Fel. sen bilden die Ufer, Hier breitet ein grosses stacheliges Gras, Spinifex squarrosus L. nach allen Seiten sei- ne Ranken aus, pes caprae L. rankt auf weite Strek- ken hin und trägt seine grossen farbigen Blumen zur Schau. Pancratium zeylanicum L, und Crinum asias Der Boden et- und Convolvolus ES PANE nn UTOR I. Originalabhandlungen. 15 ticum L. heben auf langen Schaften ihre schönen weissen Blumen empor und stellenweise bilden die eigenthümli- chen Pandanus-Arten, Dickigte oder nie- dere Gehölze. Pandanus humilis und caricosusRumph. mit ihren kur- zen Stämmen, die allenthalben Luftwur- zeln in den Sand entsenden und deren dicht gestellte Aeste mit langen schma- len stacheligen Blättern besetzt sind bilden dicke Gestrüppe; — Marquar- tia leucacantha Hassk, und M. globosa Hassk. erheben sich auf Un- tergrund von Kalkfelsen zu 8—9“ hohen oder an andern Orten zu hohen einer Coeospalme ähnlichen schlanken Stäm- men +). Diese Pandanen tragen zur Belebung dieser sonst öden unbewohn- ten Küstenstriche viel bei und verleihen denselben im October — December ei- nen freundlichen Charakter, wenn zwi- schen dem lebhaft grünem Laube die zinnoberrothen Früchte, wie kopfgrosse Kugeln unter dem Blattwerk hervorra- gen. In diesen Gegenden legt die Rie- senschildkröte ihre Eier oft zu meh- reren Hunderten in einer Sandgrube ab, und deckt solche dann wieder mit Sand zu. Da sie dazu oft bis 1000 Fuss weit von Meere auf das Land kriechen muss, wird sie dabei von Schaaren wilder Hunde angegriffen, die sie mit vereinter Kraft auf den Rücken werfen und dann verzehren; oder es jagt auch wohl der Königstieger den Hunden ihre Beute wieder ab. So kommt es, dass man an einzelnen Stellen der Küste die Ge- rippe dieser Schildkröten hundertweise RA Siehe Tafei 109 Fig 1. Wir geben von und einigen anderen der ausgeseich- scis diete: die Abbildung nach dem Originale, indem wir hoffen, dass bei den jetzigen leichten Verbihäuigen, dies die Ver- assung werde, diese herrlichen Pflanzen bald in Kultur eingeführt zu sehen; findet, Die Eier derselben werden auf- gesucht und als Leckerbissen verkauft. Weiter ins Innere, oder auch auf felsiger über den Meeresspiegel genug- sam erhabener Unterlage bis ans Meer reichend, decken herrliche Gebüsche und Waldungen das Land.” Mehrere Goodeniaceen , Dododonaceen, Tourne- fortien, Biss etc., bilden die Gebü- sche, zwischen denen vereinzelt die schöne Cycas circinalis auf 5—6’ hohen dicken Stämmen ihre herrliche Krone von gefiederten Wedeln trägt. Am häu- figsten wächst diese, auch in unsern Ge- wächshäusern gepflegte Cycas auf Un- tergrund von Kalk. Die herrlichste Baum- form dieser Localitäten, ist der Pan- danus Bidur Bl., der einen bis 50 - hohen Baum bildet, mit kerzengeradem geringeltem Stamme; nach unten stützen dicke Luftwurzeln denselben wie ein Pfahlgerüste und nach oben verästelt er sich in einfache schwach nach unten gebogene Aeste, deren jeder von einem Büschel 6“ langer 1½“ breiter mächti- ger Blätter gekrönt ist, von denen die älteren ganz gekräuselt sind. Kuglige, 11⁄4’ dicke Früchte hängen nach unten von den Zweigen herab. (Siehe Tafel Fig. 2.). Es würde uns zu weit führen all die andern mannichfaltigen Formen zu nennen, welche sich zu den genan- _ ten gesellen, oder einzelne Strecken ganz für sich allein bekleiden. Unter den Letzteren ist Calophyllum Ino- phyllum L, der schönste Baum und wird wegen des Wohlgeruchs seiner Blü- then und wegen des ausfliessenden brenn- baren Harzes geschätzt; auch die Ni- bung-Palmen (Areca Nibung Mart.), in ihrem Aussern der Cocospalme -sehr ähnlich erhebt sich hie und da in klei- nen Gruppen, während verschiedene Zwergpalmen den allmählichen Ueber- gang zu den Urwaldungen bilden. 16 Als letzte charakteristische Form der Küstengegenden muss noch die Ge- bang-Palme (Corypha Gebang Mart.) genannt werden. Sie wächst nur an den untersten Abhängen der Gebirge bis zu 400° ansteigend, in der unmittelba- ren Nähe des Meeres und bildet mäch- tige Fächerpalmenwälder. Keine andere aumform kommt zwischen ihr vor und nur Alanggras deckt den Boden. Ge- gen die brennend heisse Sonne, gewäh- ren ihren diese Palmenwälder keinen Schutz, kein Thier belebt dieselben und die Menschen eilen dieselben wieder zu verlassen. 3) Inneres Land Die hóhern Gebirge Javas sind ausschliesslich vul- kanischen Ursprungs, nur bis zu einer Hóhe von 2000* wechselt der Boden. Da finden sich die ausgedehnten Allu- vialebenen und die tausendhügeligen neptunischen Gebirge mit ihren Thal- gründen, welche den grössten Theil der heissen Zone einnehmen. Der Verfas- ser theilt diese Districte in 7 Gebiete, nämlich: a) Vegetation der stehenden Gewässer. Im Wasser selbst schwim- men Pílanzen, die an die ühnlicher Lo- ealitäten Europas erinnern, so Najas, Utricularia, Limnanthemum, und Nym- | Fl phaea-Arten. Die herrliche Lotos-Blume (Nelumbium -speciosum W.) entfaltet hier und da ihre schönen rosarothen Blumen, während auf ihren grossen schwimmenden Blättern kleine Vögel, wie in einem schwimmenden Garten um- herspatzieren. Die jetzt häufig in un- sern Aquarien kultivirte Pistia stratiotes L., füllt Millionenweis zusammenge- drängt alle Zwischenräume und ver- wandelt den Wasserspiegel in eine grüne Wiese. Auch unsere Meerlin- se (Lemna minor L.) tritt hier und da auf und erinnert den Europäer an Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, rer bis zur Schulter , nen tödtet diese zähen Gräser nicht: sein nordisches Klima, — Gräser A E 1 Cyperngrüser, Arten der Gattungen Jus d siaea, Ludwigia, Xyris, Sagittaria und N bevölkern die Ufer. Die Hydrolea zeylanica Vahl mit ihren schö- 1 nen blauen Blumen belebt diese letzten Localitäten und hier und da wächst auch unser Rohrkolben (Typha angustifolia L.) b) Alang- Alang- Wildnisse, | Das Alang-Gras vereint mit einigen an- dern 4— 6“ hohen Gräsern, bekleidet | ungeheure Strecken. Da ist nichts von 1 dem erquickenden Grün unserer Wiesen, nichts von der Blüthenpracht derselben, es sind einförmige trockne Wildnisse, die sich ohne Abwechselung nach allen Seiten ausbreiten. Ein silberweisses wo- gendes Grasmeer umgiebt den Wande- die Hitze ermat- tet den rüstigen Wise und das falbe Licht blendet das Auge. Nur selten nach meilenweiter Wanderung, wächst hier und da das schöne himmelblaue | Exacum sulcatum Roxb. in wenigen Ex- | emplaren dazwischen, Dass wahrschein- lich diese mächtigen Alang-Wildnisse früher mit ausgerotteten Waldungen be- kleidet waren, wurde schon Eingangs bemerkt. | c)-Waldgruppen in Alangfeb dern zerstreut. | gruppen zerstreut vor, oder sie begrån zen dieselben, oder es beleben einzelne Bäume die Wüste, Diese Waldungen bestehen aus mittelhohen Bäumen und Sträuchern mannichfaltiger Art, die Schlingpflanzen aller Art durehwebt, 1 Sich zu undurchdringlichen Dickigten verc : einigen, die den Raubthieren aller MH Taf. 140 A CREE j Ay sicht ILU Fa J p o Ps eu. $E e P s 3 72 Ya CPPI LE C í 2 P P Pn die gH € PT EA J. Originalabhandlungen. zum willkommenen Schlupfwinkel dienen. Von Schlingpflanzen sieht man hier den Convolvolus angularis L. und C, pelta- tus Frst, ihre schónen gelben Blumen und die Argyreia mollis Chois. ihre herrlich röthlich - blauen Blumenkronen entfalten, während rankende Farrenkräu- ter ER circinatum Sw. nd L microphyllum R, Br.) dichte Polster bil- den und eine Bambusähnliche Schling- pflanze (Nastus Tjangkorreh Schutl.) mit ihren fingerdicken Stengeln, die zu Tau- werk benutzt werden, alles durchwebt. Am Rande dieser Gebüsche treten zahl- reiche Zwergpalmen auf, so die Wal- lichia Oranii BL, deren kaum !/, Zoll dicke Stämme nur 6—8' hoch wer- den, ferner 5 Arten der Gattung Li- cuala, einer niedrigen Fächerpalme, (Drymophlaeus Zippelii Hassk.) deren 4—6, Zoll dicke Stämme bis 25 Fuss hoch. werden und auf der Spitze des Stammes die Krone der langgestielten fingerfórmigen Blätter tragen, und d sen Waldründern einen gar freundlichen Anblick verleihen er © Unter den diali ‚auftretenden Bäu- der schön- e) Das EEE Wald- gebüsch des trockenen heissen UE Palme (Levistonia olivaeformis Miq.) Dieselbe besitzt nur einen dünnen Stamm, wird bis 120 Fuss hoch, trügt auf ihrer Spitze eine mächtige Krone fücherfor- miger Wedel (S. Fig. 3) und übertrifft an Majestät des Wuchses selbst die Co- cospalme. d) Mit kurzem Gras béwach- sene Flächen. Solche Grasflächen kommen in der unmittelbaren Nähe der Dörfer, auf verlassenen Kulturland, so- wie an den Abhängen der Berge vor. ‘Chloris barbata Sw., Eleusine indica Grtn., einzelne Poa, Andropogon und Cyperus-Arten, grossentheils in unseren Botanischen Gärten befindlich, herrschen I. 1855. der Sadang- | 17 hier unter den Grüsern vor, wührend andere niedrige Gewächse, wie Celosia argentea, Oxalis-Arten, krautartige Cas- sien, die Sinnpflanze (Mimosa pudica) und viele andere, meist einjährige nie- derliegende Gewächse, zwischen ihnen eingestreut sind. Es können daher diese Grasplätze nicht mit unseren herrlichen Wiesen, sondern nur mit den mit Gräsern und andern Pflanzen überzogenen Schutt- stellen etc., verglichen werden. In der unmittelbaren Nähe der Dörfer wächst Calotropis gigantea R, Br. zerstreut und die nur 3° hohe Cassia occidentalis L., die prüchtige Cassia alata L., Melasto- ma polyanthum Bl. etc. bilden kleine Ge- büsche, zwischen denen mehrere der der jetzt so beliebten Aroideen vorkommen, als Amorphophallus variabilis, giganteus und ihre Nähe durch den aasartigen Geruch ihrer Blumen schon von Weitem anzei- gen. An den Bergabhüngen aber wach- sen zwischen solchen Grasplätzen kleine niedrige Strauchgruppen unter denen die Papilionaceen und namentlich mit Desmodium verwandte FREE d | miniren. Hügellandes, auf meist kalkhal- tigem Boden. Es sind dies niedrige aus mannichfachen Pflanzenformen be- stehende Waldungen, die keinen ordent- lichen Schatten gewähren, aber durch den angenehmen Contrast der Färbung und Bildung der Belaubung erfreuen; — während hier die mehrere Fuss lan- er Schoten (Follieuli) der Kixia arbo- a Bl. paarweise hervorhingen, — da die goldgelben Blumen der Cassia Fi- stula L. hervorleuchten, — so sieht man dort endlich die Cassia javanica L., ein schlankes 30—45' hohes Bäumchen, seiner Blüthenpracht entwickeln, indem allenthalben die Blüthentrauben mit ihren 2 E 18 p othen Kelche und rosarothen Kronen herabhüngen, — Entwickelt dann im October auch noch die alles überragende Adambea glabra Lam. ihre herrlichen röthlich-lilablauen Blumen, dann werden diese Wildnisse in wahre Blumengärten verwandelt. Ganz eigen- thümlich ist die Colbertia obovata BL, aus deren kahlen Astgewirre die grossen gelben Blumen hervortreten und von Weitem den Eindruck machen, als hätten sich Canarienvögel auf diesen Bäumen niedergelassen. Dazwischen ran- ken einzelne Rotang-Palmen (Cala- mus ornatus Bl) herum, Jasminum, “Cissus und andere, während die schöne Derris Wal ifo rs Bent h., eine Rankenpflanze, deren seitliche Blüthen- trauben aus blutrothen Kelchen und weissen Kronen bestehen, die nack- ten Felswände wie das Gebüsch ver- schönern. Ganz eigenthümlich ist die Flora der oft viele Hundert Fuss steil empotsteigen- den Kalkfelsen. Die senkrechten Wände derselben umspinnen Pfefferarten (Cha- . vica officinarum Miq. ete,), mehrere Cis- sus-Arten, eine schön blühende Legu- minose (Entada scandens L.) und an- dere. Auf den Gipfeln der Felsen aber, wachsen mächtige Feigen (Ficus Rem- blas Miq., F. gibbosa Bl. u. a. m.) mit weit überhängenden Kronen, Viele der Gipfel dieser Felsen besitzen keine Spur von Dammerde und doch sind sie von riesigen Feigenbäumen ganz bewachsen, deren Wurzeln längs der Felsen , oft mehrere Hundert Fuss weit herabstei- gen und in alle Fugen und Höhlungen des Gesteines mit unwiderstehlicher Ge- walt eindringen und so zur Verwitte- zung und Zertrümerung dieser Fels- wände vieles beitragen. In den Höhlen solcher Felswände leben zahlreiche Fle- dermäuse, und theilweise ist es der . Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Dünger dieser Thiere, zum grössten Theil aber wohl der Gehalt an kohlen- saurem Kalke des allenthalben abtropfen- den Wassers, ernährt. Der Tropfstein, den dieses Was- ser allenthalben an den Decken und Bo- den der Höhlen absetzt, liefert den Be- weis, dass das durchsickernde Wasser, stark mit gelóstem Kalk imprägnirt ist. Die Bäume dieser Localitäten sind wiederum mit zahlreichen ächten Parasi- - ten, namentlich Viscum und Loran- thus-Arten besetzt, welche überhaupt die Bäume in sonnigen ‚und trockenen Lagen, die Fruchtbäume der ‚Dorfwäl- der, vorzüglich zu ihrem Standorte wäh- len, während die Epiphyten, in den feuchten Urwaldungen mehr ihren Sitz | aufschlagen. f) Urwälder der heissen Zone. Auch diese zeigen einen sehr verschie- denen Charakter, Auf Kalkboden, an heissen Abhängen, da sind die Acacien- Wälder mit ihrem zarten gefiederten Laube und ihren glatten Stämmen zu Hause, an denen keine Epiphyten wach- sen. Auf trockenem thonigen Boden ebenfalls heisser Lage, bildet der Tek- baum (Tectonia grandis L.) ausge- dehnte natürliche oder künstlich ange- legte Waldungen. Derselbe liefert ein hartes festes Holz, dass wegen seines i starken Geruchs von den Termiten nicht angegriffen wird, und als das beste Nutzholz zum Schiffsbau u, s. f. ge- schätzt wird Diese Waldungen wer- | fen jährlich ihr Laub, das den Boden bekleidende Alanggras wird jährlich ab- gebrannt und weder andere Bäume, noch | Schlingpflanzen wachsen dazwischen. Erst naeh 100 Jahren ist der Baum ausge- wachsen und hat eine Höhe von 70—80/, sowie eine Stammdicke von 4° erreicht, Viel mannichfaltiger und schöner sind die eigentlichen schattigen Hoch- der diese Riesenbäume I. Originalabhandlungen: waldungen, in welchen mächtige Feigen und Anonaceen dominiren, zwischen de- nen stachelige Rotang-Palmen emporklet- tern, während saftige hochaufgeschossene Seitaminen im Untergebüsch eine Haupt- rolle spielen, Sehr mannigfaltig sind die Baumformen, die diese Waldungen bil- den; die meisten derselben besitzen ge- rade, säulenförmige 50—80 hohe Stämme, und nur die mächtigen Feigenbäume ma- chen davon eine Ausnahme. Die Kro- nen der Letzteren breiten sich wie ein Gewölbe nach allen Seiten aus und neh- men den Reisenden in ihren Schutz, der am liebsten unter ihren dichten grünen Dache ausruht. Eine der grossartigsten Formen dieser Art ist der indische Kaut- schuck-Baum (Ficus elastica L.), den ` die Eingebornen Haret-Baum nennen, jene in kleinen Exemplaren so häufig in Zimmern und Gewächshäusern gepflegte wo er sich erhebt, da hemmt er die Schritte des staunenden Wanderes. Junge Exemplare erheben sich nur zu einer Höhe von ungefähr 50’, breiten aber ihre Krone auf mehr denn 500’ im Durch- . Aus allen den wagerecht abstehenden Kasten, da sendet er Luft- wurzeln bis in den Boden, die sich da befestigen und zu neuen Stämmen wer- den, zwischen denen man wie zwischen Süulenreihen hindurch gehen kann, (Fig. 4.) Alte Bäume dieser Pflanze steigen zu ganz kolossaler Höhe empor, ihre Stämme sind aus all den säulenartigen Luftwurzeln, wie aus ungeheuren Tauen zusammengedreht und verjüngen sich nach oben immer mehr, bis sie auf ihrer Spitze die ungeheure Laubkrone tragen. So weit man ohne Leiter an den gewun- denen Säulen hinauf klettern kann, die sich zuletzt in einen Stamm vereinigen 19 (Fig. 5., Tafel 109 ein alter Baum), sieht man den Stamm von klaffenden Wunden und Narben bedeckt, die ihm das Beil schlug, denn selten geht ein Javanese an einem solchen Baume vor- bei, ohne sich einen kleinen Vorrath von Kautschuck mitzunehmen, theils zum Verkauf, theils zum eigenen Gebrauch. In Strömen fliesst der dicke klebrige Milchsaft aus den geschlagenen Wunden und erstarrt an der Luft schnell zu einem elastischen Gummi, dessen anfangs weiss- liche, ins Fleischrothe spielende Farbe, allmählig immer dunkler und rothbrauner wird. Die Eingebornen bilden lange ela- stische Taue aus demselben und brennen diese als Fackeln “). Von andern Cake Bäumen, dieser Urwaldungen ist der Milehsaft sehr giftig, so von Artocarpus venenosa Zoll., der Antiaris toxicaria Lesch., beides berüch- tigle Giftbàume mit inim säulenförmi- gem Stamme,denen sich in dieser Hin- sicht noch viele andere Artocarpeen und Strychneen zugesellen. Das Unterholz wird von Sträuchern, Palmen und Seitamineen gebildet. Pi- nanga javana Bl., Arenga obtusifolia Mart., mehrere Licuala-Arten repräsen- tiren die Palmen; — Pavetta silvatica Bl und Alyxia stellata R. et S. entfal- ten hier ihre Blumen. Am characteri- stischesten für den tropischen Urwald sind aber die Seitamineen, deren kraut- artige, dicht an einander gedrängte Sten- gel 8— 12‘ hoch aufschiessen. Sie bil- den einen Wald im Walde, ausgezeich- net durch die grossen Blätter und die Bebo der bald tief unten aus der E ie grösste Menge des in Europa ein- geführten Federharzes kommt bekanntlich | aus Südamerika von der Syphonia elastica Pers ausserdem liefert aber der in Rede stehende Baum, sowie mehrere andere Ficus-Arten das ostindische Federharz. 23* 20 Erde hervorbrechenden, bald in Trauben zuzusammengestelltenBlumen von orange- rother oder scharlachfarbener Färbung. Am häufigsten sind Alpinia hemisphae- neen, so Pandanus latifolius Rumph und P. Samak Hassk mit breitem Laube wachsen hier im Schatten des Urwaldes. — Da wo diese Pflanzen einigen Boden- raum frei lassen, bilden Farrenkrüuter dichte Polster, da kriecht ein Kannen- träger, Nepenthes phyllamphora Willd., umher, oder schmarotzen auf Baumwur- zeln und Cissus-Stengeln die merkwür- digen Balanophora- und Rafflesia-Arten. Die Rafflesien, die merkwürdigsten Schmarotzergewächse, sind grosse, flach gedrückten Kohlköpfen gleichende Blu- men ohne Blätter, sie wachsen nicht auf Wurzeln, Wonders auf über den Bo- den hinkriechenden Cissus- Stengeln, so wächst dort Rafflesia Patma Bl. aus- schliesslich auf Cissus scariosa Steud. und Brugmansia Zippelii Bl. auf C. ver- rucosa Bl., die ganzen Pflanzen bestehen einzig aus grossen, anfangs weisslichen, später röthlich-braunen Blumen. Mächtige Lianen, wie Cissus-Bau- hinia, Piper-Arten, ferner die kletternden Rotang-Palmen (Cala- mus) mit ihren bedornten tauförmigen Stengeln, steigen bis zu den höchsten Bäumen empor, legen sich hinüber auf andere und fallen wieder bis zur Erde hinab, um nur von Neuem aufzusteigen, Hier schlingen auch viele der jetzt so beliebten Asclepiadeen an den Bäumen empor und entwickeln oft in kaum er- sichtbarer Höhe ihre herrlichen Blüthen- dolden, Otostemma lacunosum Bl., Hoya macrophylla und coronaria Bl. — Unter allen dieseh riesigen Schlingpflanzen do- miniren die Rotang-Palmen, deren viele ‘bilis Bl.) und viele schöne Farrenkräuter Gartenflora Deuischlands und der Schweiz. hundert Fuss lange rankende Stämme von den Eingeborenen zu Tauen benutzt. j werden und ihre grossen Palmenblätter hoch oben auf der Spitze der höchsten Bäume im Sonnenlichte spiegeln, wäh- rend man deren Wurzelende in dem ver- worrenen Dickicht des Waldes halbe Tage ü lang vergeblich suchen kann. 3 Kommt auch die grössere Zahl der Epiphyten erst in den hóher gelegenen Waldungen vor, so sind doch auch die in Rede stehenden von manchen Formen derselben besetzt, Hier wächst z. B. die herrliche Luftblume (Phalaenopsis ama- auf den Baumstämmen. Die Ueppigkeit des Wuchses dieser Waldungen ist so bedeutend, dass man nur mit einem Vortrab von 8 starken Eingebornen dieselben besuchen kann, von denen 4 mit Handmessern versehene den Weg durch das Gewirre von Unter- | holz und Schlingpflanzen einhauen, wäh- rend 4 andere die abgehauenen Zweige beseitigen. Auf diese Weise kann man im günstigsten Falle in der Stunde einige 7 tausend Fuss vordringen und hat Zeit genug, die Pflanzen des Unterholzes zu sammeln oder mittelst des Fernrohrs zu erspähen, welche der Bäume sich in Blüthe befinden. II. Gemässigte Zone zwischen : 2000’—4500’ Höhe. | Dieselbe nimmt kaum den 50sten . Theil der räumlichen Ausdehnung der heissen Zone ein und besteht zum gröss- ten Theil aus den Seitengehängen der Vulkane; nur in West-Java reichen nep- tunische "Gebirge in diese Zone hinein. Die mittlere Temperatur steht zwischen 15 — 18? R. und der Unterschied zwi- schen Tag- und Nacht- Temperatur ist ebenso bedeutend als in der heissen Zone. Die Feuchtigkeit der Atmosphäre Sk: I. Originalabhandlungen. ist viel bedeutender und bedingt das viel zahlreichere Auftreten der Epiphyten. Die feuchtwarmen Ausdünstungen der ‚Reisfelder, des Meeres etc, verdichten sich in der kühleren über 4000’ liegen- den Region an den Gebirgen zu steten Nebeln, welche gegen Mittag gemeinig- lich die Gestalt dichter Wolkenmassen annehmen und der Grund der grössern Feuchtigkeit der Luft sind. 1) Kulturgewächse. Die Dörfer der Javanen reichen bis zu 3000’ Fuss an den Bergen hinauf. Die meisten der in der heissen Zone angegebenen Kulturgewächse folgen ih- nen, nur die Cocos und Pinang-Pal- men machen eine Ausnahme, Der Mais ver- tritt die Stelle des Reises, und die Aren- a-Palme ist erst in dieser Zone so recht eigentlich zu Hause. Oft über und über mit Farren und Orchideen, beson- ders Vanda suaveolens Bl. bedeckt, erhebt sich der kurze Stamm derselben in der Umgebung der Dörfchen; sie steigt bis zu 4000' an, während die andern Fruchtbiume und Kulturgewüchse der heissen Zone bei 3000" grossentheils ver- schwinden. An der Stelle derselben wird der Rieinus communis L. als Oelpflanze, die Kartoffeln und der grósste Theil der Gemüse Europas angebaut. Letztere werden von den Javanen selten genossen, sondern an die in den tiefern Gegenden vorhandenen Europäer verkauft. Pfir- siche, Rosen und Erdbeeren werden in den Gärten angepflanzt und sind das ganze Jahr mit Blumen bedeckt. Die wichtigsten Kulturpflanzen.dieser Zone zum Verkauf für den europäischen Markt sind: der Thee- und Kaffee- strauch. Den Thee sieht man am häu- figsten zwischen 3— 4000’ angepflanzt. Bekannt ist es, dass er die Güte des chinesischen Thees noch nicht erreicht. E 21 Desto besser gedeihet der Kaffeestrauch, der hier gleichsam sein zweites Vater- land gefunden hat. Am meisten wird er zwischen 3—4000' angepflanzt, obgleich er stellenweis viel tiefer hinab angepflanzt wird und bildet einen der wichtigsten Ausfuhrsartikel Javas. Die Urwaldungen müssen der Kultur dieser Pflanze immer mehr weichen und werden deshalb in dieser Zone von Jahr zu Jahr weniger und lichter. Da der Kaffee die heissen Sonnenstrahlen nicht liebt, werden zwi- schen die Pflanzungen desselben andere Bäume zur Beschattung desselben ge- pflanzt, oder man lässt Streifen nicht gefällten Urwaldes zwischen den Kaflee- pflanzungen stehen. Während die Thee- gürten die Gegend durch ihr kahles, nacktes APEVAR Pania, gerei- chen d zur Zierde Auf reinlich gehaltenen Wegen schreitet man zwischen den dunkelbelaubten Kaf- feebäumen hindurch, auf denen sich die schneeweissen Blumen und später die dunkelrothen Früchte gar lieblich abse- tzen. Nur so lange die Kaffeebäume nicht höher als 20, sind sie noch Früchte tragend, ältere Bäume tragen keine Früchte mehr und gleichen ächten Wal- dungen. In solchen alten, nicht mehr tragenden Pflanzungen sieht man Kaf- feebäume, deren Stamm ½ — /“ dick und mit Moossen und Orchideen bedeckt sind. — Der Boden dieser Pflanzungen ist zum grüssten Theile verwitterte Lava Durch allmählige Erschöpfung des Bo- dens, erklärt Junghuhn die Erscheinung, dass ältere Kaffeebäume keine Frucht mehr tragen (2), weil ihm mit der an Kali so reichen Frucht, das Alkali in ungeheurer Menge entzogen wurde, ohne ihm zurückgegeben zu werden. Die beste Düngung für Kaffeebäume sei daher Asche, und alle auf unbebautem Urboden ange- legten Kaffeegärten seien nach 15 — 20 i ME 22 Jahren ohne Düngung vollstindig er- hópft *). Q 22 2) Grasige Bergabhi Gebüs ge mit zerstreutem ch. Diese Localitäten entstehen grossen- theils aus verlassenen Kaffeegärten, es sind sanft geneigte Bergabhänge mit kur- zen Gräsern oder Alanggras, welches hier und da mit niedrigem Waldgebüsch abwechselt. Nur wenige Formen treten hier characteristisch auf, unter diesen z. B. die Curcuma longa C, und Cur- euma Zerumbet Roxb., deren Wurzeln eine schöne gelbe Farbe liefern, und von denen die erstere mit grünlichen, die andern mit ihren prüchtig purpur- rothen Blumen, den Grasboden schmü- cken. den Gebüschen entfalten da- gegen Melastoma erectum Jack. und Me- lastoma asperum Bl. ihre schönen rosen- rothen Blumen. Ganz eigenthümlich ist diesen Localitäten ein herrlicher Baum- farren, die Alsophila contami- nans Wall, welcher zwischen Gras und kleinem Gebüsch seine 15” hohen Stämme hundertweise erhebt. Besonders häufig kommt er in von Bächen gebilde- : ten Einschnitten vor, und gereicht mit seinem palmenartig genarbten Stamme und der Krone mächtiger, zart gefieder- ter Wedel, der ganzen Gegend zur Zierde S. Fig. 6.) = In Mittel-Java sind die Bergabhänge in grosser Ausdehnung durch die Kultur von ihren Waldungen entblösst, und ne- ben den einheimischen Pflanzen trifft man *) Darüber, ob alte gedüngte Kaffeebäume noch Frucht tragen, ist keih Wort gesagt» nur dies kann entscheiden, ob Mangel an Kali oder Alter der Grund der Unfruchtbarkeit alter e. Die Liebig’schen Theorien, auf die sich der Verfasser stützt, haben bekanntlich in dieser Hinsicht Schiffbruch gelitten, (E, R.) — Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. gar manche mit den Kulturgewächsen aus Europa eingeschleppte Pflanze ver- wildert an, so unsere Alsine media L., | Cerastium vulgatum L., Sonchus asper L., Briza media und minor L., Foeniculum - vulgare Gaertn., Plantago major L., welche neben und zwischen den einheimischen Pflanzen, sich eingebürgert haben. 3) Schattenreiche Hochwaldungen sind fast noch reicher an Farren als die der heissen Zone. Die mächtigen Fei- - genbäume kommen in den untern Gren- zen derselben noch häufig zwischen ho- hen Myristica-Arten, Tiliaceen, Sapota- - cen, Anonaceen, Compositen, Rubia- | ceen, Euphorbiaceen u. a. m. vor. gezeichnet durch die Schönheit ihrer Aus- grossen gelben Blumen ist die Fragraea E speciosa Bl. und lanceolata Bl., die Mi- chelia Doltsopa Buch. (Manglietia glauca) bildet einen hohen stattlichen Baum mit grossen gelben Blumen, Gordonia Wal- lichii D. C., mit ihren grossen weissen Blumen, bildet ganze Bestünde, und vereinzelt nur kommt ein sehr nützlicher Baum hier und da vor, Ficus ceriflua 4 Jungh., aus dessen reichlich ausfliessen- dem Milchsaft ein schönes weisses Wachs : über dem Feuer eingedickt wird. Ueber diesen verhältnissmässig schon hohen Bäumen erheben die Giganten des Waldes ihre Blätter doch 120—150 | hoch, so Thespesia altissima Sprgl., Dip- terocarpus trinervis und retusus Bl. und Liquidambar Altingiana Bl. endlich, be- d sitzt einen schnurgeraden Stamm, der sich erst in einer Höhe von 90 — 100 in Aeste spaltet, und nach genauen Mes- sungen zu einer Höhe von 150 — 180 anstrebt. Unsere europäischen Eichen und Buchen erreichen mit dem Gipfel ihrer Krone noch nicht einmal die unter- sten Aeste dieser Giganten, von denen man sich nur durch Fällung des ganzen "na ne I. Originalabhandlungen. Baumes Blätter und Blumen verschaffen Die Schlingpflanzen sind in diesen Waldungen fast noch zahlreicher als in denen der tiefer liegenden Gegenden, doch sind es im Allgemeinen ähnliche Formen. Hier wächst z. B. die kolos- salste aller Rotang-Palmen, Calamus maximus Reinw., der an andern Stämmen emporsteigend, seine Krone mächtiger saftiggrüner Wedel neben der das Li- quidambar im Sonnenlicht badet. Unter den kleinern Schlingpflanzen klimmen hier viele Asclepiadeen an den Bäumen empor und erfreuen durch ihre schönen Blumen, so Tylophora villosa und cis- soides Bl., Acanthostemma longifolium und pictum Bl., Centrostemma coriaceum Meissn. etc. | Das Untergebüsch in diesen Waldun- gen ist fast noch dichter zusammenge- wirrt als in der vorigen heissen Zone. Urticeen, Rubiaceen und Myrsineen bil- den dasselbe vorzugsweise. Hier kommt die Pavetta macrophylla Bl., Ixora sali- eifolia Bl. und I. javanica Bl., mit ihren herrlichen, scharlachrothen Blumendol- 2 vor; ebenso die herrlich duſtende etta odorata Bl. und Stylocarya fra- pes "M f Dagegen ciiin sich andere Rubia- ceen dieser Localitäten durch den wider- lichen, dem Menschenkothe durchaus ühnlichen Gestank aus, den das alte ab- geschnittene Holz derselben entwickelt, es sind dies die in dieser Hinsicht, be- rüchtigten Mephitidia-Arten, kleine Báum- chen mit himmelblauen Beeren. Die , namentlich die Leucosnide- und Boehmeria-Arten, besitzen ihrer grössten Zahl nach ein sehr zähes Bast, welches zur Anfertigung von Stricken sehr ge- eignet ist. — Unter den Myrsineen zeich- nen sich die schönen Ardisia-Arten, wie A. speciosa Bl., marginata Bl, semiden- 23 tata Miq., stylosa Miq. und laevigata Bl. vortheilhaft aus, sämmtlich kleine Bäum- chen von 10—20’ Höhe, gleich aus- gezeichnet durch Reichthum und Fürbung der Blumen, wie die kugelrunden beeren- artigen Früchte. Wo der Boden des Waldes recht feucht, die humusreiche Lehmerde recht locker, da breiten wilde Pisang ihre Blätter aus, da ragen Seitamineen 10—15 _ hoch empor und treiben im dunkelsten Schatten des Waldes, wohin kein Son- nenstrahl dringt, ihre herrlichen lebhaft gefärbten Blumen, so Alpinia cernua Sims., eoceinea und speciosa D, Dietr., deren Schönheit jeder Reisende bewun- dert. Von niedrigeren Palmen wachsen hier viele 20—25’ hohe Areca- und Pi- nanga-Arten, unter diesen ist die kaum 3’ hohe Areca pumila Mart., wohl die niedrigste, die schönste K ist die Pi- nanga Kuhlii Bl., ausgezeichnet durch die zierlichen gegliederten Stämme und die schöne rothe Färbung der Frucht- trauben. An andern Stellen wieder brei- ten herrlichen Baumfarren (Alsophila de- bilis und robusta De Vr.) ihre feinge- schlitzten Wedelkronen aus, Endlich zeichnet sich noch ein kleiner niedlicher trauch, Chamaebuxus venenosa Hassk., durch seine lang hinabhängenden pur- purrothen Blüthentrauben vortheilhaſt aus. Hunderte der verschiedenartigsten Farren-Arten, mehrere Lycopodien, bilden eine dichte Bekleidung des Bodens, zwi- schen ihnen streckt Seutellaria indica B. ihre schönen azurblauen Blumen hervor, ein Kannentrüger, Nepenthes gymnam- phora Reinw,, kriecht dem Boden nach oder schlingt an den niedrigen Sträuchern empor, die rosenrothe Impatiens lepto- ceras Wall, bevölkert die feuchten Stel- len des Waldes, und Cyrtandra pilosa, nemorosa und coccinea Bl., Aeschynan- thus pulcher Meisn., radicans Jacks., 24 und longiflorus Wall, schlagen auf leben- den und halbvermoderten Baumstämmen ihren Wohnsitz auf, mit ihren herab- hängenden Stengeln allenthalben wieder Wurzeln schlagend und durch ihre schö- nen rothen und gelben Blumen sich aus- zeichnend. Hier wächst auch eine neue Riesenblume, die Rafflesia Rochussenii Teysm., auf dem Stengeln von Cissus serrulata Roxb. sehmarotzend. Die mäch- tigen Blumen derselben sind wie die aler andern bekannten Arten getrennt geschlechtlieh. Epiphyten treten in diesen Waldun- gen schon in ziemlich mannichfachen Formen auf, doch sind sie noch lange nicht in so zahlreicher Menge als in den folgenden Regionen vorhanden. HI. Die kühle Region von 4500 — 7500“ über dem Meere, Diese bildet kaum den 5000sten Theil des Flächenraums der heissen Zone, und besteht ausschliesslich aus den Seiten- gehüngen der vulkanischen Kegelberge. Die mittlere Temperatur steht zwischen 10— 15? R., und die Feuchtigkeit der ' Luft ist sehr bedeutend, da von 10 Uhr Morgens an, während des grössten Theils des Jahres, die ganze Region in Nebel oder dichte Wolken gehüllt ist, die sich entweder gegen 1 Uhr in heftigen Ge- wittern "n, oder den ganzen Tag hindurch unverändert bleiben, bis sie nach Sonnenuntergang als Thau herabfallen, Unter solchen Verhältnissen erhält die Luft sehr häufig den grösstmöglichen Sät- tigungsgrad an Feuchtigkeit. Die Unter- schiede zwischen Tages- und Nachttem- sind geringer, als in der vorher- gehenden Zone, doch sind Reife wegendes Uebermaasses der Nachts sich nieder- schlagenden Feuchtigkeit, bei einer Tem- peratur von -— 4? R. einige Fuss ober- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. halb des Bodens, gerade keine seltene Erscheinung. 1) Kulturgewächse. Nur imDienggebirge finden sich in dieser Zone noch Dörfchen, deren Be- wohner meist europäische Gemüse, Kar- toffeln, Tabak u. s. f. anbauen. 2) Schattenreiche Hochwaldung. Je höher man in der 3. Region auf- wärts steigt, um so mehr verschwinden die Bäume der zweiten Region, und es treten immergrüne Eichen, Podocarpus und Laurineen an deren Stelle. Auf den Stimmen mehren sich die Epiphyten, und wir sind in der Region der ewigen Nebel angelangt. Die Mannigfaltigkeit der Baumformen hat abgenommen und nimmt nach oben zu immer mehr ab; ganz be- ‚sonders ist dies aber in Bezug auf die Zahl der Familien der Fall, zu denen die Bäume dieser Waldungen gehören. Von unten aufsteigend, tritt der Wande- rer zunächst in den Eichen - Waldungen ein, von denen Junghuhn hier 27 ver- schiedene Arten sammelte, welche sämmt- lich ganzrandige Blätter besitzen, zu den dbäumen von gewöhnlicher Grösse gehören, und bis zu 3500“ aufsteigen. Zwischen ihnen wachsen 3 Castania - — Arten mit essbaren Früchten, nàm- lich C. javanica, argentea und Tungurrut BL, und die zu den Fraxineen gehörige Gattung Engelhardtia in 4 Arten. Detz- teres sind schöne hohe Bäume mit fieder- fórmig gestelltem Laube. Ausserdem sen- $ den noch mehrere andere Familien ein- zelne Repräsentanten in diese Waldungen, | unter andern den schönen Acer javanicum — — Jungh. mit grossen ganzrandigen Blät- tern, der oft stellenweise dominirt. 1 i || S Wi Ueber 5500“ verschwinden die Eichen immer mehr, Laurineen nebst Saurauja Arten W allmählig deren Stelle ein und herrschen zwischen 6 — 7000“ vor. Die grossen ganzrandigen, glänzenden —— ; e EITT EN SSS ue ue nee / GG EEG EEE N To R i 5 j ; | ` * 77 LIT MU : T DANS VOA PE. E I. Originalabhandlungen. Blätter, die stark vortretenden Längs- Nerven, machen die Laurineen auch dem Nichtkenner leicht kenntlich, alle haben aber in ihrer Tracht eine grosse Aehn- lichkeit. Die Gattungen Tetranthera, Phoebe, Mastixia, Persea, Daphnidium, Litsaea und Cinnamonum sind in einer grossen Zahl von Arten repräsentirt. Un- ter diesen kommt die Rinde von Cinna- momum Kiamis Nees als Java-Zimmt in den Handel, steht aber dem ächten Zimmt an feinen aromatischen Bestandtheilen weitaus nach. Alle bilden schöne oft bis 80^ hohe Bäume mit weitläuftig belaub- ten Kronen und unscheinbaren Blumen; desto schöner in der Blüthe sind die mit ihnen gesellig wachsenden Ternstró- miaceen, die schönen Saurauja -Arten, die rissige Rinde, das beharte und be- moste Aussehen, die grossen fiederig ge- aderten und gesägten Blätter, und die schönen weissen und rosa-rothen Blumen, lassen diese Bäume, von denen 14 Ar- ten auf Java vorkommen, leicht von den Laurineen unterscheiden. Auch einige Palmen, die Caryota propinqua und fur- furacea treten in dieser Region noch als hohe Waldbäume auf; das Holz dersel- ben ist so hart, dass die Javaner Nägel aus demselben anfertigen. Ueber diese bis ee Baum- formen des Waldes hinaus ragen einzelne Riesen des Waldes hinaus, so die Ce- drela febrica, Memecylon grande BL, die herrlichen Podocarpus- Arten. Diese letzteren zur Familie der Nadel- hülzer gehörenden Bäume, kommen schon in den Eichenwaldungen vor und steigen bis zu 7500° auf. Es sind dies P. la- tifolia Wall. mit breiten eiförmigen Blät- tern, P. Junghuhniana Miq. und P. amara Bl. mit breiten lang lanzettlichen Blättern, P. bracteata Bl., mit lang lanzettlichen Blät- tern und P, cupressina R. Br. mit klei- nen nadelförmigen Blättern. Die ausge- # * 25 wachsenen Bäume derselben sind 4— 6^ dick, steigen als glatte Säulen 60 — 80" - senkrecht empor, und dann erst theilen sie sich in ihre umfangreiche bis 125" hoch evan ge Kapsi der 3.Region zahlreiche Helmes: Araliaceen und Rubus. In Farbenpracht der Blüthen gebührt unter denselben den Melastomaceen der erste Rang, um so mebr, als neben der Schönheit der Blu- men auch oft noch das unterhalb roth oder gelb gefärbte Laub, diese Pflanzen gar lieblich ziert. Hier leuchtet das präch- tige Rosenroth und Purpurroth der Blu- men von Medinilla radicans und pterocaula und der noch schöner ge- färbten Muramia muscosaBl. durchs Laubwerk durch; dort erfreut das helle Azurblau des Kibessia azurea D. C. und an einer andern Stelle erhebt die Astronia spectabilis Bl. sich als ein 30 — 40° hoher Baum als schönste Zierde dieser Wülder, mit seinen grossen Blüttern und herrlichen Blumen. Neben diesen erheben aus andern Familien, die schóne Ardisia decus montis Miq., ihre 20— 30° hohe, über und über mit farbigen Blüthen gezierte Krone; das herrliche Rhododendron javanicum Ben- net mit seinen feuerrothen Blüthendol- den, steht bald im Boden, bald lebt es epiphytisch auf den Bäumen; Jambosa lineata D. C. bildet ein 15 — 20° hohes dicht mit weissen Blumen besäetes Báum- "us chen; Cornus ilicifolia Zoll und C. cau- Hask: entfalten ihre schönen Blu- men, kurz das Unterholz ersetzt binläng- lich die Blüthenpracht, die den höheren Bäumen dieser Waldungen so gänzlich abgeht. — Zwischen diesen schönblühen- den Strauchern und Bäumen kommen auch noch eine Anzahl anderer, durch bizarre Form ausgezeichneter vor. Pan- danus furcatus Roxb., zeichnet sich 26 dureh gabelige Theilung oder einfachen palmenartigen 30—40° hohen Stamm aus; dort schlängeln sich die kahlen Zweige baumartiger Araliaceen polypen- artig empor und 5 breiten auf senkrechten Stämmchen Baumfarren ihre grünen Wedelkronen aus. Java zählt 11 verschiedene der als Decorationspflan- zen jetzt so beliebten baumartigen Ara- liaceen *), unter ihnen Seiadophyllum palmatum Bl, mit stacheligem 10 — 15 hohem Stamm und handförmigen Blättern, welches schon im hiesigen Garten kulti- virt wird, Hedera aromatica D. C, und H. rugosa D. C., mit kleinem dicken oft nur 2—3 Fuss, seltner bis 15^ hohen Stamme und langen, kahlen, horizontal ausgestreckten Aesten, welche nur an ihren Spitzen die Blüthenrispen und lang- gestielte 7 zählige Aeste tragen. Wie Po- lypen mit langen Armen, fallen sie durch ihre eigenthümliche Form sogleich ins Auge. Ferner Sciadophyllum tomentosum und divaricatum Bl., Paratropia nodosa und rigida D. C., Heins glomerulata und 3 Antiigi Arten, welche sämmtlich fingerförmig getheiltes Laub besitzen. Von Baumfarren gehüren 3 Arten in diese Zone, nämlich Cyathea — und polycarpa Jungh. und Ba- um magnificum Bl. — Urticeen, meh- rere EE zahlreiche in ihrer Tracht sehr übereinstimmender Buddleyen sind noch zwischen gemischt, dagegen sind die Seitamineen ganz verschwunden und nur noch eine Musa kommt stellenweise vor. Endlich wachsen hier noch viele Sträucher, welche an die Europas lebhaft erinnern, so Sambucus javanica Reiw. unserem Flieder sehr ähnlich, und viele stachelige Rubus-Arten, mit essbaren un- serer Himbeere und Brombeere Ahalichen *) Die in unsern Gärten befindlichen stam- —]n den Gebirgen Columbiens. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. a Früchten, nämlich Rubus sundaccus und alpestris BL, lineatus Reinw., rosaefolius Sm., fraxinifolius Poir., nd javanicus ] — Von niedrigen Pflanzen bilden | Strobilanthes- Arten und mehrere hohe j Farrenkräuter oft fast undurchdringli Dickigte, unter Letzteren Arten der Gat- tungen Gleichenia und Polypodium grüne Moospolster; zahlreiche Farren und Ly- - copodien decken den Boden dieser ge- gen die obere Gränze allmählig lichter i werdenden Waldungen und zwischen ihnen erheben sich noch einige nur wenige Fuss hohe Sträucher, so Ardisia villosa i Wall. und pumila Bl., deren Beeren im herrlichsten Scharlachroth erglühen, Be gonia robusta und repanda Bl., kleine Melastomaceen, unter denen die blou und rosa blühenden Sonerila -Arten, wie S. tenuifolia Bl. und M Jaks, besonders schön, u. a. Die Zahl der Wee IBS hat in dieser Zone sehr abgenommen, Cissus- Arten, Clematis smilacifolia Wall. und javana D. C, und einzelne Asclepiadeen klettern noch an den Bäumen hinauf; Rotang-Palmen bilden noch hie und da ihre gefürchteten stacheligen Schling- - werke u. s. f. Dieser Zone eigenthümlich - sind rankende Pandaneen, welche die Stämme umschlingen und mit ihren bü- schelförmigen Blättern umpolstern, zwi- schen denen aus oft roth gefärbten Scher den, die Blumenkolben hervorbrechen; 80 . Freycinetia imbricata, insignis, angus# folia und javanica Bl. Nicht minder aus- gezeichnet ist ein schlingendes Bambus die Bambusa elegantissima Hask. Die Stengel derselben steigen schlangenfür mig gebogen und gewunden bis zu den höchsten Bäumen empor, verästeln sich immer zierlicher und hängen dann mit den schönen, zarten, hellgrünen Blättern geziert, bündelweise in bis 40“ langen Bogen und Guirlanden von den Bäumen E I. Originalabhandlungen. herab, die vom leisesten Winde bewegt werden. In besonders zahlreicher Menge treten in dieser Zone die epiphytisch lebenden Moose, Flechten, Farren und Orchideen auf; sie werden in keiner der andern Zonen so zahlreich vertreten gefunden. Unter den Farren vegetiren hier Hun- derte von Arten an den Baumstäm- men, namentlich Davallia-, Niphobolus-, Acrostichum - Arten. Asplenium Ni- dus mit ihren grossen Wedeln. Von Orchideen besitzt Java mehr als 300 Arten (292 Arten beschreibt Blume), welche grossentheils in dieser Zone epi- phytisch wachsen. Zu den ausgezeich- netesten und schönsten der Javanischen Orchideen gehört Arachnanthe moschi- fera, Aörides suaveolens und Gramma- tophyllum speciosum Bl. Zeichnen sich die Orchideen durch ihre zweizeilig ge- stellten Blätter oder dicken Scheinknol- len und ihre herrlichen Blumen aus, so tritt der Reichthum von Farren durch deren sonderbare Gestalt nicht minder dem erstaunten Blicke entgegen. Hier rankt die Davallia heterophylla Sm. mit ihren harigen Stengeln, da die Oleandra ihren Stengeln an den Stämmen empor; dort bekleidet Aerostichum gorgoneum Kaulf. mit seinem grossen getheiltem Laube, vereint mit Polypodieen die Stämme mit dichten, grünen Polstern bis zur ersten Asttheilung; in den Gabelungen aber wachsen die mächtigen nestförmigen Bü- sche von Asplenium Nidus B., mit den 6 — 8^ langen und ziemlich breiten un- getheilten Wedeln (unter allen Farren mit ungetheiltem Laube die grössten) oft- mals die Wedelkronen von Palmen na — ) Grasflächen, Sümpfe, Moore. dod diese Localitäten, welche sich gemeiniglich um kleine Gebirgsseen grup- Fichtenwaldungen erinnern. 27 piren, von sehr geringer Ausdehnung, 80 haben sie doch mehrere eigenthümliche Pflanzen aufzuweisen. Da wuchert im klaren Quellwasser, wie bei uns die Brun- nenkresse (Nasturtium officinale L.), wel- che auch in Java häufig als Salat ge- gessen wird, Conferva-, Chara-, Myrio- phyllum- und Potamogeton-Arten, wach- sen im Wasser und auf dem Sumpfboden stehen hohe Schachthalme (Equisetum), und Xyris macrocephala Vahl. erhebt seine schlanken Blumenschafte und Blü- thenküpfchen tausendweise. Unmittelbar am Rande der Ufer bildet unser Kalmus (Acorus Calamus L.) zuweilen ein grü- nes Band und ein unserem Schilf ühnli- ches Rohr überzieht weite Torfflüchen. 4) Celtis- und Casuarina - Wülder. Eine eed il Urtioee, die Paraspo- 1 Ty ingh ) 71 *vitlorn Miq.( ein a ddako ee von 20 — 25 Höhe, vereinigt sich in der Höhe von 5 6000 zuweilen zu niedrigen Wal- dungen. Eigenthümlicher aber noch sind die Waldungen, die Casuarina Jungliuh- niana Mid. in Ost - Java zwischen 5500 — 6500° bildet, und die lebhaft an unsere Es sind 40 — 80^ hohe gerade aufsteigende Bäume mit pyramidenfórmiger und höher oben im Gebirge noch mehr ausgebreiteter Krone, an deren Stamme und Aesten we- der Farren noch Orchideen, sondern nur weisse Flechten (Usneen) wachsen. Leicht, nicht von zahlreichem Unterholz und Schlingpflanzen gehindert, schreitet der Reisende wie in unsern Tannenwaldungen zwischen den Stämmen dieser Bäume hin- durch, um an der obern Gränze derselben zur eigentlichen Alpenflora zu gelangen. IV. Die kalte Region von 7506“ — 10000“ Höhe. Nur noch sehr klein ist diese, die höch- sten Spitzen der Kegelberge umſassende * s 28 L4 Zone, in welcher die mittlere Tempera- tur zwischen 6'/,— 10% R. steht. Die Luft wird reiner, die Feuchtigkeit dersel- ben nimmt immer mehr ab, je höher man steigt, und der Unterschied zwischen Ta- ges- und Nachttemperatur ist nicht mehr so auffallend. Auf den Spitzen der Berge liegt die Nebeldecke oft tief unter dem Reisenden und eigentliche Nachtreife werden nicht beobachtet. Eine freie Aus- sicht auf das Land rings umher von der Höhe des Gebirges ist sehr selten, denn Nebel unterhalb oder auch die Spitze der Berge selbst einhüllend, ver- hindern dies. — Je mehr der Reisende dieser obern Region sich nähert, wenn er bei 70007 allmählich dem Wolkengürtel entsteigt, je einzelner treten die Eichen auf, je mehr schrumpfen alle Baumformen zu niedrigerem Walde zusammen, und hat er die Gränze der 4. Region überschrit- ten, erblickt er an Stelle der kerzenge- raden Stämme der tiefern Regionen nie- drigere Bäume mit knorrigem, schiefem "Stamme, deren ausgespreizte Aeste al- lenthalben mit langen, weissen Flechten (Usneen) dieht behangen sind und so ganz das Ansehen einer Waldung des hohen Nordens haben. Nur vereinzelte Podocarpus erheben noch hier und da ihren süulenfürmigen Stamm, alle andern Bäume überragend, Auch die Artenzahl der Pflanzen hat in dieser kalten Region, in Folge der geringen rüumlichen Aus- dehnung und der trocknen Luft, sehr ab- genommen, besonders aber die Zahl der Bäume. Nur noch ungefähr 30 Arten verschiedener Bäume, 24 Arten Sigueu sen in diesen Hóhen, 5 im Mid un- gefähr 100 blüthetragende Pflanzen, wäh- rend Java überhaupt ungeführ 3500 ver- schiedene Pflanzen besitzt. Keine Fa- milie herrscht hier mehr vor, sondern Caron fake Deuischlands und der Schweiz, jede. sendet nur wenige Reprüsentanten in diese Höhen; es ist dies ein charak- teristischer Zug der Berggipfel Javas. Die verhültnissmüssig am zahlreichsten vertretenen Familien sind die der Grä- ser, Farren und Cryptogamen, welche unter jenen 100 Arten nicht mitbegriffen sind. In den Waldungen werden einige Tern- strömiaceen, aus den Gattungen Eurya und Diealyx am häufigsten getroffen; die getrennt geschlechtlichen Blumen der letzteren zeichnen sich durch Wohlge- ruch aus. Ausgezeichnet ist ferner die nur einzeln vorkommende Photinia inte- grifolia Lindl., mit schönen fleischrothen unserem Apfel ähnlichen Blumen. Cha- rakteristisch in Form und allgemein ver. breitet ist Leptospermum floribundum Jungh. mit knorrigem, vom Boden aus verästeltem Stamme und seinem myrthen- ähnlichen mit Tausenden weisser Blumen untermischtem Laube; ferner eine andere baumartige, den Heidelbeeren verwandte Pflanze, Agapetes vulgarisJungh, die einen dicken, verästelten, krummen Stamm mit schön belaubter Krone bi- | det, von der die schön purpurrothen ur- nenfórmigen Blumen fast das ganze Jahr hindurch in einseitigen Trauben herab- hängen und deren schwarz-blaue Beeren unseren Heidelbeeren ähnlich schmecken Beide Bäumchen steigen bis zum Rande der Krater empor und tragen zur Ver- schönerung dieser wilden Natur viel bei.— Eine andere Art der gleichen Gattung Agapetes mierophylla Jungh. bildet ein niedliches Bäumchen mit klei- nen Blättern und prächtigen rosenrothen Blüthentrauben, welche in grosser Menge von allen Zweigen herabhängen und durch Schönheit wie Wohlgeruch sich vortheil- haft auszeichnen. Neben Myrica java- niea Reinw., einem Baum mit kuglicher Krone und dunkelm . bläulichem Grün, am. I. Originalabhandlungen. : ie gränzt sich Antennaria javanica C. D., ein Bäumchen von 20—25/ Höhe mit weisslichen schmalen Blättern, und bedeckt mit Tausenden von weisslichen unsern Strohblumen. ähnlichen Blüthenköpfen gar lieblich ab, und auf weite Fernen hin fällt es schon in die Augen. Die Antennaria kommt einzeln oder zu gan- zen Wäldungen vereinigt vor. Albizzia montana Benth., eine Akazie mit fein- getheiltem Laube und goldgelben Blüthen- ähren bildet ebenfalls nebst einigen an- deren Bäumen Waldungen, zwischen denen hier und da (3) Baumfarren, Cya- thea oligocarpa und polycarpa Jungh., sowie die schöne Alsophila lanuginosa Jungh. wachsen. Die letztere Art zeich- net sich durch den hohen Stamm aus, der sich oft 40—50’ hoch, gleich einem Palmenstamm erhebt. Auch eine Ara- liacee, die Hedera glomerulata D. C. mit fingerförmigen Blättern und sehr langen Blumenührchen, wächst cingestreuet. Durch diese Waldungen, welche den untern Theil der kalten Zone einnehmen, hat das Rhinoceros regelmüssige Pfade gebildet, denen der Wanderer folgt. Je höher man steigt, je mehr verschwinden die epiphytisch lebenden Moose und Far- ren, je niedriger und breiter werden die Bäume, bis sie zuletzt Sträuchern, ähn- lich denen unserer Heimath, Platz machen, Da pflückt man die gelben Blumen der Lonicera Loureiri und javana D. C., hier leuchtet das prachtvolle Gelb des Hypericum patulum Thunb., dort entdeckt man die schönen scharlachrothen Blüthen- dolden des Rhododendron tubiflorum D. und R. retusum Bonnet, alles Sträucher von 6— 8^ Höhe. Rubus-Arten bilden dornige Hecken und 2 halbstrauchige Polygonum-Arten (P, paniculatum Bl. und corymbosum W.) schlingen an den Bäu- men empor und bieten nebst zwei zar- o 29 ten schlingenden Farren (Lygodium tenue. Bi. und Gleichenia volubilis Jungh.) und der Clematis Leschnaultiana D, C. den einzigen Ersatz für die fehlenden Lianen, während die Gautiera. punctata Endl., ein 3 — 5' hoher Strauch aus Blättern und Zweigen den süssesten Wohlgeruch ausströmt. Da wo die Gebüsche lichter, oder wo sie ganz verschwinden, decken Grü- ser und kleine Alpenkräuter den Boden, Unter diesen tragen Ranunculus java- nicus und prolifer Reinw. ihre gelben Blumen zur Schau, geruchlose Veilchen, die gelbblühende Fragaria indica Andr., Valeriana javanica Bl., unserem Baldrian sehr ähnlich, ein blaues Vergissmein- nicht, (Echinospermum javanicum Lehm.), eine kleine gelbe Immortelle (Gnaphalium javanum Bl.), ein sehr kleiner blauer Enzian (Gentiana quadrifaria Bl.), decken mit andern Kräutern den Boden im bun- ten Gemisch bis zu den 10,000’ hohen Kraterrändern. In den Ritzen der Felsen, selbst da noch, wo Dämpfe aus denselben auf- steigen, RE zahlreiche Farrenkräu- ter u Lycopodien. Als schönste aller. der Alpenkräuter Javas erhebt zwischen Gebüsch und am Rande der Wälder Cankrienia chrysantha De Vr. (Primula imperialis Jungh.) ihre 2—3’ hohen Blüthenschafte, welche die schönen goldgelben grossen Blumen, in 3—4 überhängenden 10 — 20 blumi- gen Wierteln trägt. Die fusslangen Blät- ter breiten sich in Rosetten aus. Es ist dies die grösste aller bis jetzt be- kannten Primeln, sie kommt nur auf dem G. Mandola wangi in einer Höhe von 9000— 9300“ vor. Als ächte Schmarotzer bewohnen end- lich noch Belanophora elongata Bl. und B. maxima Jungh. auf Baumwurzeln le- bend, diese Region. Von diesen bildet 30 die Letztere einen Zwischenkórper zwi- schen Schmarotzer- und Mutterpflanze, von der Grösse eines Menschenkopfes, aus dem4 — 5 Zoll lange Blüthenschafte von 3 Farbe sich erheben. — Bis zum Gipfel der höchsten Krater steigt die Vegetation dieser Kegelberge an, oft reichen einzelne Sträucher noch hi den scharf abgeschnittenen, nach n zur unermesslichen Tiefe fast senk- M abfallenden Kraterrand heran. Tief unten erblickt der Reisende das Flach- | land mit seinen Dörfwäldchen, dichte Waldungen umkleiden den Fuss des Ge- birges, den meistens dichte Wolkenmas- In diesen Hóhen selbst Schauer fallen zuweilen aus den Wolken, welche ihre Kämme bis über die Spitze der Gebirge erheben. Wir: haben somit das Bild der Vege- tation Javas nach Junghuhns Werk mit kurzen Zügen wieder gegeben und dabei nur die allgemeinen interessanten Formen, und solche, die sich entweder Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. schon in unseren Gärten befinden, oder die würdig sind, in dieselben eingeführt zu werden, berücksichtiget; und hoffen, dass bei den vielen Anknüpfungspunkten, die Europa jetzt mit diesem Lande hat, auch diese Schilderung dazu beitragen | werde, dass manche der erwähnten Pflan- zen sich bald in unsern Gärten einbür- | gern werden. Zum genaueren Nachlesen empfehlen wir aber das Werk selbst, des- sen einlässliehe Schilderungen wir nur im sehr gedrängten Auszuge geben konn- n. (E. R.) 1 3 Erklärung der Tafel 109. 1) Marquartia leucacantha Hask. 2) Pandanus Bidur Bl. 3) Livistonia olivaeformis Miq. 4) Fieus elastica Roxb. Exemplar von 10 H Höhe. 5) Ein alter Baum des Ficus elastica. 6) Alsophila contaminans Wall. Diese Zeichnungen sind nach den in Jung- hubns Werk in den Text eingedruckten Holt- schnitten gemacht. — IL Neue Zie a) Abgebildet im Xeniae Orchidaceae heraus- gegeben von H. G. Reichenbach fil. II. Hft 1) Pescatoria triumphans Rchb. fil. Eine von Warscewiez in den West-Cor- dilleren Neugranadas entdeckte Erdor- chidee, die noch nicht in Cultur ist. Blätter lineal Blüthenschafte 1 blumig, entspringen den Achseln der unteren Blätter und sind kaum halb so lang als ie oberen ausgebildeten Blätter. Blü- thenhüllblätter elliptisch spitz, die in- neren etwas kleiner und schmäler, alle schneeweiss mit stahlblauer Spitze. Lippe dunkel stahlblau, aus genageltem Grunde gr rpflanzen. in eine Jänglich-rhomboidische Platte mit ausgerandeter Spitze ausgehend. Die ausgebreitete Blume mag unge 2½ Zoll im Durchmesser halten un wir zweifeln nicht daran, dass diese ausge- zeichnet schöne Orchidee bald in Cultur schöneren Orchideen Ostindiens, zweizeilig beblättertem, dicke Luft un ue Stengel. Blätter zün- genfórmig, an der Spitze schief 3zähnig — Blüthentraube achselstiidi& vielblumig (13), schwach zick ^ IL. Neue Zierpflanzen. Blumen 2—3 Zoll im Durchmesser, milehweiss mit schönen zimmetrothen Flecken. Hüllblätter gleich gross, aus schmalem keilfórmigen Grunde in eine ovale eckige Platte ausgehend. Lippe am Grunde mit 2 ohrenförmigen Lap- pen und in einen kegelförmigen stum- pfen weissen Sporn ausgehend; Lippen- platte mit eckig lappigem Grunde, und zungenfürmiger 2theiliger Spitze, ober- seits 3kielig, und purpur und gegen die Spitzen weisslich gefärbt. Säule niedrig, halbstielrund. Eine schon lange in Cul- tur befindliche, aber ın Deutschland noch seltene Art. (Tafel 12). 3 eya Wageneri Rchb. fil. Fine der Cattleya maxima Lindl. Art, mit grossen weissen Blumen, die mehr als ½ Fuss im Durchmesser hal- ten und nur im Centrum strahlig gelb gefärbter Lippe. Wagener entdeckte die- selbe bei 4000° Seehöhe bei Caracas, auch wird sie schon von Linden und im Deckerschen Garten zu Berlin kultivirt. Eine prächtige neue ausgezeichnete Art dieser schönen Gattung mit walzenför- migen zusammengedrückten, am Grun verdünnten einblättrigen Scheinknollen, Blätter — an der Spitze ausge- randet. Scheide zusammengedrückt, 3 Zoll lang, ipti Blüthentraube spitzen- ständig, 2blumig, Aeussere Hüllblätter lanzettlieh ; innere aus keilfórmigem Grunde oval-zungenförmig, mit zurück- gedrückter Spitze und kraus gelapptem Rande. Lippe vorn 2lappig, und kraus wellig gelappt, sonst von der Gestalt der Gattung. (Tafel 13) 4) Paradisianthus. bahiensis Rehb. fil. Erdorchidee, verwandt mit Warrea, ein- geführt durch den Hrn. Senator Jenisch aus Bahia, und als Warrea bahiensis in einigen Gärten verbreitet. Blätter zu 2 lanzettlich. Blüthentrauben auf der Spitze eines langen oberhalb rothen Blü- 31 thenstiels, der aus den Achseln der obern Blattscheiden entspringt. Blumen ungefähr 1/, Zollim Durchmesser, milch- weiss, am Grunde mit rothen Querstrei- fen und die Säule mit rother Basis. Aeussere Hüllblätter lünglich-lanzettlich spitz; innere linien-bandförmig. Lippe sehr kurz genagelt, mit kurzem vier- eckig sackartigem Hypochilium und ei- nem Epichiliam, das aus zungenförmigem Grunde in eine herzförmige Platte vor- gezogen ist, (Tafel 5) Uropedium Lindeni Lindl. Wir haben dieser ausgezeichneten Erdorchi- dee, die in einer Lauberde in Cultur am besten gedeihen soll, schon nach Abbildung der Flore des serres gedacht. Kürzlich sind eine grössere Zahl gesun- der Pflanzen derselben nach Europa ge- bracht worden, die von Wagener ge- sammelt und von Linden in Brüssel und Geitner in Planitz bei Zwickau angebo- ten werden. Die Blume dieser merk- würdigen Pflanze ist nicht nur durch die mehr als fusslangen Schwänze, in welche die beiden innern Hüllblätter und die ihnen fast gleichgebildete Lippe aus- feu ARENDE; m Lead ganz male Gestalt ihrer Fructificationsorgane. Der Griffe] ist frei und ragt über die ebenfalls freien Staubfäden empor, wel- che in 2 Kreisen am Grunde desselben eingefügt sind. Von dem Wirtel der 3 äusseren Staubfáden ist nur ein unfrucht- barer ausgebildet, der dem äussern obe- ren Hüllblatt gegenübersteht, von den andern beiden Staubfäden ist keine Spur vorhanden. Von dem innern Kreis sind alle 3 Staubfäden entwickelt, jeder der- selben zeigt einen kurzen Träger und sind dieselben dem innern Hüllblättern gegenübergestellt. — Diese Pflanze ge- hört zu den schönsten und interessante- sten Orchideen. ^ 32 Ausser diesen 4 Orchideen bringt das gleiche Haft noch die folgenden Ar- ten in schwarzen Abbildungen: 6) Mesospinidium Warscewiezii Rehb. fl. Durch Warscewiez in Centralamerika entdeckt blühete sie unter Pflege des Hrn. Kramer, beim Hrn. Senator Jenisch in Hamburg. Ist mit Odontoglossum verwandt, und trügt die kleinen oliven- grünen, purpur gefleckten Blumen mit zusammengeneigten Hüllblättern in einer ästigen Traube. 7) Ne eodryas rhodoneum Rchb. fil. Aus Bolivien und noch nicht in Cultur, 8) Oerstedella -centradenia Rehb. fil. und O. centropetala Rchb. fil. Ein der Gattung Epidendrum verwandtes Genus. Beide aus Centralamerika und noch nicht in Cultur. 9) Hofmeisterella eumicroscopica Iichb. fil. Eine kleine hochalpine Orchidee Pe- rus die noch nieht in Cultur, 10) Oncidium Meirax Rchb. fil. Ein kleines noch nicht in Cultur befindliches Pflänzchen aus Caracas. 11) Tetragamestus modestus Rchb. fil. Eine unansehnliche mit Epidendrum ver- wandte Orchidee, welche einen fussho- hen gegliederten Stengel, mit spindel- förmigen bescheideten Gliedern bildet, welche je 2 lineare Blätter tragen. Die kleinen blaugrünen Blumen, mit weis- ser Lippe und innerhalb violett punk- tirten Hüllblättern, entspringen zu meh- reren zwischen den Blätte Spitzen der Glieder. Blühete zu Tet- schen und in Hte: bei Herrn Schiller. 12) Ponera leucantha ` Rchb. fil. und P. macroglossa Rehb. fil. Pflanzen mit stielrunden langgegliederten Stengeln und zungig -linealen Blättern auf den i Spitzen der deles und einzelnen oder PEE einen Blumen zwi- "bis des ipto. Beide in Cultur, die | rn auf den t Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. erstere aus Mexiko, die andere aus Gua- 1 temala stammend. 13) Kegelia Houtteana | Rchb. "m Epiphytische Orchidee von der Tracht einer Cirrhaea mit hängenden Blüthen- rispen aus Surinam. Blumen weiss, die innern Hüllblätter mit einigen Purpur- 4 Von Lacaena durch die ganz 1 flecken. flache faltenlose Lippe unterschieden. Blühete beim Hrn. van Houtte, Zu Notylia Pontachne Rehb. asd H M : Gongora retrorsa Rehb. fil.; G. glossa Rchb, fil, und G. Seideliana RAR fil., fehlt noch der Text. b) Neue Pflanzen des B otank 4 schen Gartensin Berlin. Im letztjährigen Bamenverseichalil des Botanischen Gartens in Berlin fin- den sich 65 neue oder wenig bekannte | ii Als Arten jenes Gartens beschrieben. für die Blumistik interessant e : ai wir nur, — 114) Pleurothallis elongata H. me Epiphytische Orchidee mit 4 — 6 Zoll | hohen Stengeln, die 1 lünglich-ellipti- — sches 3—5 Zoll langes Blatt tragen 2—4 zusammengehäufte Blumen , mit 2 1 Linien langen gelblichen Hüllblättern, von denen die inneren spitz, die äusse | ren breiter und stumpf. purpur und gelb. Blühete im October- 15) Mazillaria stenobulbon Kl, sefeder. 8—10 Zoll lang, 11/, Zoll breit. Blu- men blassschwefelgelb, stehen in eine wurzelstindigen 3—7 blumigen Tra von 6—7 Zoll Länge, pallidiflora verwandt und ward von ^ p aus Columbien eingeführt. 16) M. articulata Kl. Rasenfó wachsende längliche | zweischneidige, 1 Zoll lange Schein- knollen. Längliche ines 4—5 Zo Lippe dunkel . we chideae. Scheinknollen rennes 6—7 Zoll lang. so dick wie eine Gän - Blätter länglich, zugespitzt, Scheint der N. £ „ d SUME nes een ET ; II. Neue Zierpflanzen. | 33 breite Blätter. Blumen klein, rothgelb, einzeln auf 1½ Zoll langen Stielen. 17) M. rubro-fusca Kl. Längliche, an der Spitze schiefe Scheinknollen, mit einem länglichen 1 Fuss langen, fast 1½ Zoll breiten Blatt. Blüthenstiele wurzelständig, Iblumig, 4 Zoll lang. Blumen braun-purpur, mit linien-lanzett- lichen 1?/, Zoll langen Hüllblättern und 3lappiger dunkelpurpurner Lippe, die nur */, Zoll lang ist. Eingeführt durch Warscewiez aus Central-Amerika, 18) Polystachya nana Kl. Eine klein- blumige unscheinbare Orchidee, welche Wagener unter Nr. 38 aus Venezuela ührte. Kleine ovale Scheinknollen tragen 2 schmale Blätter und den 7—8- thigen Blüthenschaft, Blumen gelbgrün, 1 Linie 19) Aspasia fragrans Kl. Das Va- terland dieser schönen Orchidee, die im Juni 1853 blühete, ist unbekannt. Scheinknollen länglich, znsammenge- drückt, 2½ Zoll lang, tragen 2 lan- zettliche 5½ Zoll lange 1½ Zoll breite Blätter. Blüthentraube wurzelständig, 3blumig, 217, Zoll Ge niht blätter 10 Linien lang, 3—4 L. breit, äussere gelb, dunkler gefleckt, innere lila, später gelblich. Lippe herzfórmig- oval, weiss, violett gefeckt, 7 Linien lang. : Aus der jetzt so beliebten Familie der Ariodeen, werden 26 Arten, welche Pow he grossentheils ganz neu oder wenigstens e anderen Gattungen zugetheilt sind, vom Hrn, C. Koch beschrieben, nämlich : 20) Biarium canstrietum und rhopalo- spadix. Zwei im freien Lande aushal- tende Aroideen, mit knolligem Wurzel- stock von nicht blumistischem Werth, von denen das erstere in Italien, das andere in Griechenland heimisch ist. 21) Colocasia navicularis (Ostindien), —— en , pallidum (Cara- cas). — Cyrtospadix striatipes C. Koch (Brasilien. Philodendron striatipes Knth.). — Philodendron albo-vaginatum C. Koch et. Sello (Centralamerika eingcführt durch Warscewiez); augustinum C. Koch (Cen- tralamerica, sehr schön und ebenfalls durch Warscewicz eingeführt), Selloum C Koch (sehr schön und mit Ph. pin- natiſidum verwechselt); crinipes H. Am- stel (Tropisches Amerika), cardiophyllum C. Koch et H. Sello (schóne Art, mit sehr grossen herzförmigen Blättern, wahr- scheinlich aus dem tropischen durch Hrn. Sello in Sanssouci einge- führt); scandens C. Koch et H. Sello (gehört zur Abtheilung Solenosterigma Kl., aber durch grüne nicht metallisch glänzende Blätter ausgezeichnet), 22) Dieffenbachia lineata, Einge- führt durch Moritz aus Caracas, Ver- wandt der D. seguine, aber durch weiss linirte Blattstiele unterschieden ; robusta C. Koch (Aglaonema robustum H. Hin trop.) Ebenfalls der D. seguine wandt, Blätter aber länglich Janzeklich 1½ lang. 23) Zantedeschia asperata C. Koch (Philodendron asperatum Hort.). Ge- hórt nach Schott zu Homalonema, ein Genus das zu der von Sprengel aufge- stellten Zantedeschia fällt. Rankend, wurzelnd, Blätter herzfürmig-oval, 11, lang. In Berliner Gärten schon länger kultivirt. 24) Monstera Lennea C. Koch (Phi- lodendron pertusum Knth. et Bouche). Diese prüchtige, von Warscewiez aus Guatemala eingeführte Pflanze, ist schon ziemlich verbreitet. 25) Scindapsus dilaceratus C. Koch et H. Sello (Philodendron dilaceratum H. Saussoue). Zarter rankender Stengel, Blütter oval-lanzettlieh ganzrandig oder fiederschnittig. Aus dem tropischen Ame- 3 LT aus Caracas eingeführt; 34 rika durch den Garten zu Sanssouci ein- geführt. 26) Anthurium elatum. Rankende Blätter 5zählig gefingert, durch Moritz cordatum C. Koch et H. Sello; Kurzer Stengel, herz- förmige Blätter; costatum, wurzelnder Stengel, sehr grosse herzförmig- ovale Blätter, tropisches Amerika; cucullatum C. Koch et H. Sello, sehr kurzer Sten- gel herzförmige 7—9“ lange und breite Blätter. Aus Belgischen Gärten; ellip- ticum; Stengellos, Blätter elliptisch, fusslang. Durch Moritz aus Caracas ein- geführt; nymphaefolium; sehr schöne Art mit wurzelndem Stengel und herz- fórmig rundlichen Blättern. Eingeführt durch Wagener aus Caracas: ; ochran- thum C. Koch, kaum stengelbildend, Blätter herz-triangelförmig , 1½ Fuss lang. urch Warscewiez in dem Gar- ten Nauens eingeführt; Wagenerianum, Stengellos, Blätter länglich fasslang. Tracht des A. acaule. Durch Wagener aus Caracas eingeführt, Alle diese Aroideen gehören zu je- nen beliebten Blattpflanzen der Waldun- gen des tropischen Amerikas, zur De- coration der vom Lichte entfernteren Stellen des Warmhauses so schön und befinden sich in der Sammlung des Bo- tanisehen Gartens bei Berlin. Die ohne Autorität aufgeführten Arten sind unter der gemeinschaftlichen Autorität von C. Koch et C, Bouché beschrieben. Von den andern neuen Pflanzen des Berliner Gartens erwähnen wir noch Folgende: 27) Cannabis gigantea Del. Ist un- zweifelhaft die als Riesenhanf in den Gärten verbreitete Pflanze. 28) Solanum hyporhodinm A. Br. et - Bouché, Ein schónes Solanum, wel- ches Wagener als S. discolor aus Cara- eas eingesendet, Bildet einen 5 — 6 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, hohen Strauch, der wie die Blätter mit | Dornen besetzt ist. Blätter aus herz- fórmigem Grunde oval, ausgeschweift i oder buchtig gelappt, Haren bekleidet, Blumen weisslichlila, ungefähr 1 Zoll im Durchmesser. cranthum. 29) S. Karstenü A. Br. Verwandt dem S. ma- i et C, Bouché ; Durch Karsten aus Caracas cingesend M und dem Vorhergehenden verwandt, Blåt - ter beiderseits grün, Stacheln länger, Blumen blau-violett, c) Empfohlen von verschiedenen Zeitschriften. 2 ^" 30) Nicholson's neue Erdbeeren. Ajax ist eine ausgezeichnete Varietät und mit keiner andern vergleichbar, Sie wächst sehr stark und trägt sehr gut; die Farbe der Frucht ist ein dunkles leuchtendes Roth. Der Same ist sehr dünn aufge- tragen und in die Beere tief eingedrückt, welche sehr gross, form und vorzüglich saftig und süss ist, Als eine Deserterdbeere halte ich sie für unübertroffen. der Frucht ähnelt sehr Ingram’s Prince of Wales, ist aber nicht so wohlschme- ckend als diese Varietät; sie trägt sehr stark und die Früchte reifen lange auf- einanderfolgend; der brauchbarsten Erdbenren in der Cuk tur bewähren. Fillbasket, eine andere Sorte; der Boden um sie herum war schätzbar. Capitaine Cook trägt eben- falls gut; ihre Frucht ist grösser und von schöner Kugel- | | Ruby ist von star kem Wachsthum, die Form und Farbe j ! | sie wird sich als eine 2 buchstäblich mit Früchten bedeckt. In der Farbe ähnelt sie der British Queen, ist gross und ziemlich wohlschmeckend. Für Marktgärtner ist diese Varietät un yl S $i Å ; tiefer gefärbt als die der vorgehenden ; Sorte und ich fand sie wohlschmecken- der. So sah ich auch ein oder zwei i sehr versprechende Sämlinge deren einer seiner Tragkraft wegen bemerkensweri _ III. Notizen. war; an einer einzelnen Pflanze zählte ich nicht weniger als 200 gut gebildete Früchte in jeder Stufe der Reife, (Gard, ron.) 5 30) Süsskirschen, Herr Pinkert theilt über einige der bekann teren süssen Kir- schen in der Frauendorfer Gartenzeitung, ungefähr das Folgende mit, Die schwarze Herzkirsche, Tragbar und lange haltbar, jedoch empfindlich gegen Spätfröste und dem Frass der Spannraupen und Maikäfer stark ausge- setzt. 2) Die schwarze Knorpelkirsche. Trag- barer und weniger empfindlich als die Vorhergehende, ist sie jedoch nicht so wohlschmeckend und springt leichter auf. Zeitigt auch 8 Tage später und wird des- halb auch späte Herzkirsche genannt. 3) Die schwarze kurzstielige Maikir- sche. Ist dem Froste und Insektenfrass am Wenigsten ausgesetzt, reift 3 Wo- chen früher als Nr. 1 ist tragbar und wohlschmeckend, und springt nicht leicht auf, kurz ist eine der besten Sorten. 4) Die grosse langstielige schwarze Maikirsche ist sehr fruchtbar aber nicht so wohlschmeckend, weicher und bei 35 ungünstiger Witterung dem Verderben mehr ausgesetzt als die Vorhergehende. 5) Die kleine schwarze Johanniskir- sche. Verwandt Nr. 3 aber weniger gut und einträglich. ) Die dunkelschwarze kurzstielige und die langstielige dunkelrothe Maikirsche sind beide weniger zu empfehlen. Die erstere trägt wenig, die andere ist weich, zeitigt spät und besitzt keinen guten Ge- chmack. 7) Die schwarze Süssweichsel. Ge- schmack angenehm, etwas säuerlich, aber zeitigt ungleicb, qun auf und trocknet am Baume ein. 8) Die weisse Doktorkirsche. Zwar eine schöne grosse Frucht, verlangt aber einen geschützten Standort, springt auf und fault leicht. 9) Die weisse Glaskirsche, Eine trag- bare gute Sorte, aber nicht zum Trans- port geeignet und desshalb weniger ge- eht. 10) Die Mai- Amarelle. Eine reich- lieh tragende gute Sorte, die aber wie Nr..3 nur an geschützten Standorten mn 8 dankbar trägt. III. No 1) Harte Sträucher und Bäume. as Journal der Horticultural-Society giebt eine neuter al alphabetische Uebersicht Verhaltens der Bäume und Sträucher im letzten — in den verschiedenen Gegenden Englands. Da wir alle die, welehe den letzten harten Winter im Norden und Süden Englands durchaus unbeschädiget aushielten, als auc hart begrüssen dürfen, so geben wir die Liste derselben, und fügen zu denen, welche nur leicht litten, ein Fragezeichen. Abelia floribunda, rupestris (beide im tizen. Schutz). Abies Pinsapo, nobilis Webbiana jezoensis, cephalonica Smithiana (?), Morinda (?) orientalis amabilis, grandis, dpi Khutrow, Menziesii, Douglasii, canaden Nordmauniana, obovata, archangelica, Mié, Pichta (?), Hudsoni, pendula, m, Adenoearpus intermedius, Akebia qui- nata, Ampelopsis Royliana, Amy glaa lus angustifolia, incana, Androm ed- floribunda, formosa, Arbutus procera, photi- nifolia, Azalea ovata, Azara dentata (?) is Bambusa falcata (bis zum Boden erfror- ren), Berberis glumacea, fascicularis, * 33 hybri da, intermedia, Bealii, japonica, repens, aquifolium, dulcis. asiatica, aristata, Darwini, empe£rifolia (?), cuneata, parviflora, hypoleuca (?) dealbata (?), coriaria, flexuosa, Biota orientalis, aurea, Bignonia gràndi- flora, Broussonetia Kämpferi, Bupleu- rum fruticosum, Calycanthus occiden- talis Catalpa Bungeana, Cephalotaxus Fortunei, adpressa, Harringtoni, pedunculata, Cedrus Libani, Coriaria nepalensis (erfror bis zum Boden), Cotone- | aste r Roylii, mierophylla (?), Crataegus Layi, crenulata, ' (litt $n feuchten Lagen), Lobbii (ist härter als O. japonica), Cunniaghamia chi- nensis (?), Cupressus funebris (hielt an ei- nigen Orten aus, an anderen Orten ganz ge- tödtet) „ Tournefortii, Corneyanus majestica C), Knightii (2), sinensis, Cytisus nubi- genus, Desfontainia spinosa, Deutzia gracilis, scabra, staminea, Diotis ceratoides, Duvzua dependens, longifolia, ovata, Ela e- agn us reflexus, parvifolius, Eriobotria japonica, Evo n ym us angustifolius, Eary- bia alpina, Fagus antaretica, Fitz-Roy a patagonica (?), Forsythia viridissima, Gaultheria nummulariaefolia (?), Shallon, procuznbens, Glyeine chinensis, G yneri- > ten viele stark), Tarajo, leptacantha, micro- carpa (?), Ilicium religiosum (?), anisatum, floridamum, Indigofera Dosua (erfror bis an die Erde), Jasminum nudiflorum (er- fror bei uns), Juniperus oenicea , chinensis, flaccida (?), excelsa, Lycia, macro- carpa (?), squamata, recurva, oblonga pendula, K alm ia, Laurus Sassafras, Ley ceste- irum ovalifolium, japonicum , lucidum (?), Lilium lancifolium, giganteum ete., alle ge- sund, nur L. Wallichianum litt. Lirioden- dron tulipiferum (?), Lonicera discolor, di- versifolia, fragrantissima, angustifolia, Ma g- nolia meistens hart, nur grandiflora und Thompsoni litten oder erfroren, Paeonia arborem, Neillia thyrsiflora (erfror bis an den Boden), Ornus floribunda, Pa via ca- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ryptomeria japonica | lifornica, indica. Paullownia (E), Phyladelphus triflorus. y locladus asplenifolius, + tricbomanoides (waren aber leicht geschützt), Pinus Cembra, Gerardiana, tuberculata, palustris, Sabiniana, macrocarpa (2), Benthamiana , Lambertiana excelsa, Lindleyana, Fremontiana, muricata, Ayacuhite , ide 1 leoneri, einna um, Whigtii, Wallichi, ; ancitolium, einna un eur tum, Campbellii, aeruginosum, cordatum, tu ampanulatum. (Bei diesen Alpenrosen licher Erde erfrorem, in Gartenerde aber gê- sund blieben, überhaupt übt der Boden einen bedeutenden Einfluss auf die Härte der Pflan- tegrade halten die Pflanzen aus, der Gr ig davon ist augenscheinlich darin, dass in ge- eignetem Boden festeres und reiferes Holz | gebildet wird Ribes acuminatum, spei- sum, glutinosum, glaciale, Sambucus git ca, Santholina chamaecyparissus, S ki m- mia japonica, Spartium aetnense, Spiraea Revesiana, Lindleyana (zur Erde abgefroren) pubescens, cana, Blumei, vaccinifolia (uU Erde abgefroren), prunifolia (bei uus froren auch zur Erde ab, Sp. expansa und ov: Symplocos japonica, Syringa E asmannia aromatica, Taxodium sen- rvirens, Taxus baccata, elegantissima 00 Dovastoni (?), Thuja aurea, pendula, orientá- lis (?) variegata, nepalensis, flagelliforn E Torreya nucifera, Viburnum cotinifo- lium (?), plicatum, macrocephalum, sus in den rauheren Lagen Nàmlich: : a Cedrus Deodora, atlantica, Alater nus ale Arten, Araucaria imbricata, Aralis III. Notizen. spinosa, japonica, Arbutus Andrachne, Une- do, Aristolochia Maqui, Aucuba japoni- ca, Benthamia fragifera, Broussonetia papyrifera, Buddleya Lindleyana, Buxus baleariea, Cerasus lusitanica, Laurocera- sus, ilicifolia, caroliniana, Ceanothus litten sämmtlie erfroren ganz. Cupressus erfroren oder litten meist stark. Edwardsia erfroren oder litten, Erica mediterranea, a, multiflora, Escallonia erfroren oder litten stark. Euc al tus dito., Evony mus japonica und Varietäten und die andern immergrünen Arten erfroren gros- sentheils, Juniperus communis litt. Lau- rus nobilis, Myrica californica, Myrtus communis, Philadelphus mexicanus, P h y- lyrea erfroren oder litten stark. Photinia oder erfroren. Pinus Llaveana, Devo- niana, filifolia, apuliensis, Hartwegii, macro- phylla, patula, radiata, Pinea, insignis, Teo- cote , Russeliana, canariensis, tuberenlata, | mois ana, Wincesteriana, Montezumae Gordoniana, halepensis, sinensis, Orizabae, e a gg nivea. Pista- cia, Pittos um, Podocarpus mucro- nata, Totarra, Rare Purdieana, Prunus chinensis fl. pleno, Pu nica Granatum, P y- rus variolosa, Quercus, die immergrünen Arten erfroren sümmtlich oder litten stark. Retinospora, Rhododendron Edgwor- thii, lepidum, 3 setosum. Ribes, malvaceum, Rosmarinus, Rosa Ban- siae, Thea, Rus cus eh, S ax e-G o- pesa conspicua, Ulex europaeus, Vero- nica sena Lindleyana, speciosa, Vi- burn inus, grandiflorum, dilatatum, er odoratum, rugosum, Vitex Ag- nus castus, Yucca, Ziziphus 2) Einwirkungen von Aether und Chloroform auf Pflanzen. Nach Ver- suchen von Herrn Leclere werden Sinnpflan- zen, die unter einer Glocke 10— der Wirkung des Aethers oder Chloroform ausgesetzt werden, für einige Zeit vollkom- men starr und unempfindlich. (Bomplandia) 3) Verbreitung des Gardener| Chronicle. Das von Lindley redigirte wö- chentlich erscheinende Gardener Chonicle, ist 37 unter allen Gartenschriften wohl die verbrei- tetste, denn sie setzt 6277 Exemplare ab, (Bomplandia) 4) Guako -Pflanzen als Mittel gegendie Cholera. Guako wird in Westin- dien als Gegengift gegen den Schlangenbiss ge- braucht. In allen Blättern macht dieses Mittel noch die Runde, als ein untrügliches Mittel gegen die Gbolera. eisende, wie Heller, Ghiesbrecht und See- mann, welche dem Guako in Westindien und Mexiko nachfragten, setzen sehr wenig Ver- trauen in dessen Wirksamkeit gegen den Schlangenbiss, indem von den Pflanz i Aristolochia), nie aber einer Composite, zu weleher Familie die áchte Guako-Pflanze ge- hört, dieser Name beigelegt wird. Die Wir- kung des Guako scheint n nur auf dem guten Glauben der Indianer zu wenn der Biss von einer Schlange herrührt, thut derselbe natürlich’ immer Wunder. Aehnlich dürfte sich die — des Guako gegen die Cholera ver- halte igegen dieser Ansicht führt veces - Caire für Naturwissenschaften mehrere Fälle auf, wo die Blätter des ächten Guako wirklich gegen Sehlangenbiss und so- gar gegen schon ausgebrochene Wuth gehol- fen habe. (Frei nach Bomplandia). 5)Lósung des Demidoffschen Preises, Die Pag. 34. Jahrg. 53, mitgetheilte Preisfrage, ist durch 4 Schriften beantwortet worden, Der Preis von 200 fl. wurde dem Herrn Dr. Jessen, Le u Eldena aueriheilk Motto : „Nil aeternum sub divo.“ begründet die Schrift. auf theoretischem Wege ihre frm sicht, dass das allgemeine Gesetz der Sterb- lichkeit des Individuums durch alle ibo und di os ungeschlechtlich fortge- e Individuum, daber gleichfalls der terung und dem Tode rare, sein müsse. Der Nachweis für der Theorie abgeleitete Behauptung uad practisch durch den Hinweis auf die Pflanzenkrank- heiten zu geben versucht. Das Alter man- cher Sorten, sei der natürliche. und oft ein- 38 zige Grund vieler der verderblichsten Pflan- zenkrankheiten , so namentlich in dem Falle, wenn gewisse Sorten alleinoder vorzugsweise | Cultur erzogene Sorten, zu welc na- mentlich die angebaueten Obstsorten denm seien der Erkrankung und dem endlichen Aussterben besonders-unterworfen. Schliess- lich werden einige Andeutungen Dauer der Obstsorten gegeben. Zu dem ganz entgegengesetzten Resultate kommt eine andere Schrift mit dem Motto: »Fruetiferas plantas mortalibus d e- alma natura,“ welche zum Verfasser n Dochnahl hat und die in den Denkschrif- die Frage mehr vom Gesichtspuncte, vertheidigt mit Entschiedenheit die unbegrenzte Lebensdauer der durch ungeschlechtliche Fortpflanzung vermehrten Gewächse, indem sie sich gerade ch auf die Obstsorten ganz vorzüglich stützt, der Verfasser unterscheidet 2 Formen von Varietäten, die einen sollen eine erhöhte Lebenskraft, die andern eine vollkommenere Bildung zeigen. Die Varietäten der letzteren Uns scheint in beiden Schriften, die von der Akademie gestellte Frage: „Ist die Le- bensdauer aus Samen erzogener und durch ungeschlechtliche Fort- pflanzung (Sprossbildung oder Ableger irgend welcher Art) vermehrter Gewächse, d. h. des Pflanzen-Indi- viduums im weitesten Sinne eine unbegränzte nur zufällig oder durch äussere Ungunst der Verhält- nisse vor dem Aufhören der Species selbst erlöschende oder istdieselbe eınebeschränkte, derDauer der Spe- cies, innerhalb gewisser Gränzen untergeordnete?“ noch nicht vollständig t zu sein, und auch die Commis- | H sion ertheilte der Schrift des Herrn Dr. Jes- sen den Preis, gleichram nur als bester Vor- * über die G Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. arbeit zur vollstándigen Lósung. Nach unseren Erfahrungen enthalten beide Schriften Wah- res und Falsches. Er giebt nachweislich auf dem Wege ungeschlechtlicher Vermehrung durchaus constante Abarten, diese Abarten kónnen sich aber nach Standort, Klima, Al- . ter etc., in einem bestimmten Formenkreis bewegen So zeigt die gleiche Obstsorte auf Hochstamm und Pyramiden in verschiedenen orte kleiner und unscheinbarer wird, so ist das aber kein Erlöschen der Art, da die Edelreiser davon, gung.des Baumes, hervorbringen. in eine missfarbig gefärbte übergehen (welche aus der blauen Traube durch Fortpflanzung aus Samen gefallen) ete,, kurz die Abart Individuum betrachtet, kann sich auch durch ungeschlechtliche Fortpflanzung in einem be- stimmten Formenkreise bewe dagegen behältsie gewisse unveränderliche Ei- _ genschaften bei ungeschlechtlicher Vermeh- rung unverändert bei. Sie pflanzt sich daher in dieser Weise unbegränzt fort, und wenn sie durch Krankheitrn vernichtet wird, so ist dies eben äussere Ungunst der Ver- hältnisse. Diese Ansicht von dem Verhalten der con- stanten Ahaıf, setzt zugleich das Vorhanden- sein unbeständiger Formen, wie aller derer, die lediglich durch Einfluss von Kultur, Bo- den, Clima, Standort ete. erzeugten voraus. Unsere specielle Ansicht über diesen Punkt ist die, dass constante Abarten nicht zufällige Produkte der Kultur oder | Spielereien der Natur, sondern dureh geschlechtliche Vermischung verschiedener Typen (Bastarde und zwischen diesen erzeugte Formen) entstan- den sind, während alle nur durch äussere Verhältnisse entstandenen Formen unbeständig sind, der zur Lösung gegebene Termin Da de jedenfalls zu kurz war, $0 ist es denno rechifertiget, dass die gediegene Sein des errn a den Preis erhielt (E. 6) äge er Von SUBE re Lucas in Hohenheim. Die » oder selbst Verjün- TII. gewöhnliche Kultur der Himbeeren , wie wir sie in den Schriften über Obstbau ee. finden und die auch in dem „Album Pomologie von Bivort 1850“ bei der MR und Beschreibung der Merveille des quatre saisons wieder empfohlen wird, besteht hauptsächlich darin, die Him eoren in frucht- s e Himbeerruthen vom vorhergegangenen Jahre, die zam Fruchttra- gen bestimmt sind, im Frühjahr bei 3½ bis 4½“ Höhe (1 bis 1½ Meter nach Bivort) da, wo sie sich zu biegen beginnen, zu schneiden Die Kultur des Herrn Herrmann zu Ottmarsheim ist von dieser Behandlungsart sehr verschieden. Wir finden hier die Him- beere an 2 Fuss hohen Bohnenstangen angeheftet, welche Höhe die Jahrestriebe nicht nur erreichen, sondern oft noch über- steigen, und sehen diese Stöcke‘ 85 vom Bo- den an bis zur Spitze hinauf mit einer un- zähligen Menge der herrlichsten Tuin be- laden. Nach den sehr glaubwürdigen An- gaben Herrm anns erndtet derselbe 2—3 Mass Beeren von jedem Stock, was einem — © onc die gróssere Menge: ee =] e m in zwei Reihen gepflanzt, jeder andern 3'% bis 4 Fuss entfernt. Der Boden dieser Rabatten ist tief gegraben worden und wird stets locker, rein von Unkraut und durch ófteres Düngen mit krüftigem Compost und flüssiger Düngung besonders im Frühjahr und Sommer während der Triebsperiode in Kraft erhalten, Die Himbeeren, die jetzt im sechsten Jahre am gleichen Platze stehen, fangen an etwas klei- * ff| An ihrer Spitze, wo die Knospen besonders ft Notizen. 39 nere Früchte zu erhalten, und so möchte eine fünfjährige Dauer einer solchen Anpflan- zung, auch nach dem Urtheil Herrmanns, wohl am vortheilhaftesten seyn, so dass man a Theil der Pflanzung jährlich zu erneuern hätte. Dass ohne Auffrischung des Bodens nicht sogleich wieder Himbeeren an denselben Platz gepflanzt werden dürfen, bedarf wohl keiner weitern i Von den aus Jahr hervorkommenden jungen Trieben wer- den nur 2 33 gelassen. Alle or die spåter en 3 e sorgfältig bei maligen Behacken des Bodens i ee entfernt. (Bemerken muss ich hier, dass bei neugepflanzten Stöcken im ersten Jahr sogar nur ein Schössling gelassen wird). Jeder vollkommene Stock bat daher 2 vorjährige Fruchttriebe und 2 Sommertriebe. Die ein Jahr alten Hölzer, welche Früchte geben sollen, werden im Frühjahr, nachdem vom Boden bis fast 3 Fuss am Stamm hinauf alle sich entwiekelnden Triebe und Knospen ausgebrochen worden sind, an Pfähle von 10—12' Fuss angehef- tet. Diese Fruchthólzer haben oft über dem Boden einen Durchmesser von. % Zoll. wird nichts überall davon überzeugen, dass er an der Spitze der Stócke die frühesten und zugleich die ane Beeren erhielte 1 findet eine de den Abänderung bezüglich Schnittes Statt. e haben, wie wir oben gesehen, bereits im pos Sommer Verzweigungen det, geblüht und Früchte getragen. zweige die Herrmann ebenfalls nur von 3 uss Höhe an am Stamme wachsen lässt, werden.im Frühjahr auf 3—1 Augen ein- gestutzt und durchaus nicht ganz weggeschnitten, indem sich aus den bleibenden Augen überall kleine Fruchttriebe entwickeln und diese Stócke so die schónsten Pyramiden bilden. 40 Die jungen Triebe lässt man anfangs bei allen Himbeersorten frei in die Höhe wachsen und heftet sie erst Ende Juli oder Anfangs August an die Pfähle, zu welcher Zeit die ihrer Früchte entledigten Hölzer vom vorigen Jahr weggeschnitten werden, — ein Ve fahren, was auch bei der gewóhnlichen Him- n sollte. Um c starke. Trieb der Sommerschosse es nöthig macht, bis zur Wegnahme der abgeiragenen Hölzer, jenen einen besondern, nach der an- dern Seite !/,—1 Fuss vom Stock entfernt eingeschlagenen Pfahl. (Aus dem Wochen- blatt für Land- und Forstwissenschaft mit- getheilt vom Verfasser). 7) Vermehrung von Neuhollän- der - Pflanzen. Der September ist der beste Monat für das Schneiden der Stecklinge. Die Erde, worein man sie steckt, bestehe aus fein gesiebtem Torf und reinem Silbersand zu e Theilen. Jeder Topf sollte '/ klein jene bringt; das Ganze sollte fest zusammen- gedrückt werden. Die Stecklinge stecke man auf abgemessene Entfernung regelmässig von einander und bedecke sie mit einer Glas. | sich 2 Ein geschlossener Kasten in nórd- icher Lage, wo der Boden kühl und trocken ist, ist der beste Standort für die Stecklinge, wasche sie, worauf man sie im luftigsten Theil des Kalthauses auf ein Brett nahe un- ter Glas bringt. Um die Wirkungen der Dünste zu verhindern, trockne man die Glas- glocken jeden Morgen zu derselben Stunde sorgfältig aus, und zur weitern Vorsicht soll- ten die Stecklinge von halb 8 bis 8 Uhr dem Einfluss der Atmosphäre ausgesetzt sein. en Frühling setze man bald Töpfe, in eine Mischung ven ?/, grobem Torf, der in Klumpen zerbrochen, vorher aber, um die Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. darin enthaltenen 3 zu tódten, ven ü die jungen Pflanzen während des ersten Wachsthums unter Fenster im kalten Kasten, ein immergrüner Baum aus ja Familie der iae, von 12—15' Fuss Höhe (Taber- welche einem Apfel ähneln, aus Stück en Im Paradies, sagt die Sage, sei das eine köstli ge Frueht gewesen , Weise von Eva genossen wurde, habe die giftigen Eigenschaften erhalten, durch welche sie sich jetzt auszeichnet. Die Gattung Tabernaemontana besitzt mehrere. Arten, alles zur Kultur im Warmi haus empfehlenswerthe Pflanzen, mit wohl- riechenden Blumen. T. coronaria mit gefüll- 3 ten weissen Blumen, gehörte schon im ver- gangenen Jahrhundert zu den beliebtesten Warmhauspflanzen und darf diesen Platz auch jelzt noch ehrenvoll behaupten 9) N der Zwergpalme (Cha- maerops humilis). Die Zwergpalme bet n Algerien in zu machen. Jetzt scheint sich diess Verhält- niss vortheilhaft umzugestalten und die Zwergpalme zu einer der nützlichsten Pflan- zen Algeriens zu werden. Schon lange hat- ten sich einige arabische iiie derselbe bedient, indem sie die Fasern des Stammes benuzten, um mit Kameelhaaren vermischt, | daraus ihre Zeltdecken zu bereiten, Stricke daraus zu drehen oder die Blätter zur Ver- fertigung von Körben zu benützen. Neuere Versuche haben nun herausge- stellt, dass die Blätter einen der besten Stofe II. zur Papierfabrikation bieten. Man kan Algerien Millionen von Zentnern von Miei sammeln, der Zentner derselben kommt nur auf 2 f., während der Zentner Lumpen mit 20—50 fl. bezahlt werden muss. Ausserdem kann man aus der Zwergpalme eine Faser ziehen, die sehr fest und elastisch und dem Ro r entspricht, der Seiler fabrizirt aus petenfabrikation wird sie in grossem Maass- stabe, unter dem Namen vegetabilisches oder afrikanisches Haar benutzt. Wer- den jene Fasern ihres Klebstoſſes beraubt, so werden sie sehr theilbar und so fein wie die des Flachses, so dass sie von der Industiie unfer dem Namen Flachsbaumwolle in diesem Zustande verwendet werden, So dient diese Pflanze, früher als eine Geisel der Land- wirthschaft in Algerien betrachtet, jetzt zur Pa- pierfabrikation apetenfabrika- tion, Seilerei und Weberei. (Revue de l'Orient nach der botanischen Zeitung.) 10) Die Monumente der Garten- kunst der Assyrer. Unter den ältesten Werken der Gartenkunst werden nach der Erzählung Herodots die schwebenden Gärten der Semiramis, als eines der 7 Wunder der RS aufgeführt. Neuere Schriftsteller haben die ärten wiederholt in das Reich der Fa- bein m. woen, € hs ARE poa ısser de: He adis hat in der Neuzeit Dr. bein beigebracht‘ welcher auf Kosten der engli- schen Regierung, die im Sande begrabenen uinen des im grauen Alterthume so mäch- tigen Babylon untersuchte. Derselbe fand auf einer steinernen Tafel, die noch ziemlich gut unterhaltene Darstellung jener Gärten, welche auf Terrassen oder flachen Dächern errichtet waren, die durch Säulen, ähnlich er corynthischen Säulenordaung getragen wurden. — Herr Layard hat jedoch nicht nur diese Dunkel eingehüllte Ang , Sondern er hat gleichzeitig auc mehrere in Kurdistan heimische Eichen in England eingeführt, und unter diesen die Quercus Brantii, eine neue Art, welche mit dem heiligen Need identisch sein ; unter dem nach der Bibel der Kónig Sen- I. 1855. » Ew 1 0 Notizen. 41 nacherib den falschen Göttern opferte. Die Identität dieses Baumes wird ebenfalls wurde da ein kleiner durchsichtiger Stein (Achat?) gefunden, der wahrscheinlich als Amulet gedient hat, auf dem eine Eichel gra- in ihrer Form durchaus der der tenbau könnten sie aber noch viele Schätze £x EM (péche lisse P Stanwick) eingeführt, welcher von allen bekannten die schmackhaftesten Früchte liefern soll und von englischen Gärt- w vem cs von dort können wir noch manche interessante Pflanze erhalten, sowohl aus den Ebenen, welche nach Layard im Frühling yon den schönsten Blumen geschmückt sind, pfel von ewigem Schnee t sind. ressant ist es, dass es Herrn Dr. Layard ge- lungen ist, jetzt nach 3000 Jahren noch Holz aufzufinden, aus dem dle Paläste Ninives gebauet waren, man glaubt, dass dieses Holz der Ceder des Libanon sei. (Gardn. Chronicle) 11) Luftströmung und Lufterneue- rung. Es HE Se welche diesen bei- en Begriffe ftung vereinigen und sie für es eia halten. Sie sind jedoch nicht identisch. Luftströmung ist die Kunst die Atmosphäre eines Treibhauses durch Strömungen erwärmter frischer Luft in: Be- wegung zu erhalten, und Lufterneuerung » Prozess durch welchen die &ussere Luft n das Treibhaus gelassen wird. Es ist diess ein sehr wichtiger Unterschied, welehen jeder tivafor sich zu Gemüthe führen sollte, be- so wenn er bedenkt, dass sein Erfolg in den Treibháusern nur von der richtigen Zeit abhängt. Der Vortheil d sehr einleuchtend: Eine Pflanze, welche ver- dammt ist, ihr Leben in stiller Atmosphäre 42 zuzubringen, ist micht mehr als ein Verbre- her in lebenslänglichem Gefängniss. nehmen aus der Luft stets die wenige Koh- lensáure auf, welche sie enthält. Bewegt sich die Luft schnell über deren Oberflüche, so wird ihnen stets frischer Zufluss dieser Nah- rung geboten; wenn im Gegentheil die Luft stagnirend ist, so ist die Absorption der Koh- lensáure viel geringer. stillen Luft wird die Ausdünstung auf ein Minimum reduzirt, dagegen wird sie in dem Verhältniss zunehmen, je bewegter die Luft ist. Da bewegte Luft auf Nahrungszu- fluss und Ausdanstung so günstig einwirkt, — rung in den Stunden der Finster- niss statt (2). Eine gute Lüftungseinrichtung muss desshalb in beständiger Thätigkeit sein Mit Rücksicht darauf wurden von Zeit zu Zeit eine Menge Pläne rind welche bis auf einen gewissen Grad ihrem Zwecke ent- sprechen; doch muss — ei gethan wer- en, ehe man sagen kann, dass ein vollkom- 8 er, erhält durch dieses Mit- m tisis 8 nden Luftstrom in einem n Kreis, und man dachte, der Gärtner satz ortheile i könnte dieselben År ient; wenn er - ähnliet RE. wirt werden, dass sie wie eine Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. In einer günzlieh in seinen Gewüchs- ^ e. Die Maschine RON Uhr aufzuziehen wäre, worauf dann ihre w wegung fort vührende Bewegung der ld bewirken würd Bei weckmástiger. Construction 1b eite erregt wer- ständige Lufterneuerung in Häusern, Kirchen und andern öffentlichen Gebäuden. Mir scheint, ändert werden könnte in unsem . Warmhäusern eine Lufteirculation herworbrin- gen würde, zu einer Zeit, inlassen äusserer Luft nicht und nachdem uns die Vortheile klar gewor- e Treiber r eine ebenso nothw ^ 3 Einrichtung. — M rd. Chro raxis dle, e a Lol m Ix ist di und werden al- n wo sie mit Fleiss puits 4 i in er : Hälfte mit S ms Lauberde ge- 1 Den 15. October wu die Zwiebeln j III. brechen die ersten Blätter die Erde. So oft — die Witterung erlaubt wird gelüftet, jedoch mmer nur von der Seite, d er nicht herkommt; beobachtet san diese Vor- sicht nicht, werden die Pflanzen schwärzlich Während — Kältegrade e Beete des Tags M milderem Wetter — pone hein häu I rühling sind die e un- ter dieser —— in voller Vegetation. Man begiesse nun re gebe viel Luft und wenn im März onne wieder mehr Kraft entwickelt, so pescate man, was am geeig- netesten nen dünnen Anstrich der Fenster mit Kalkmilch geschieht. werden iae Fenster t mildem en, Aben "ort — — wegnehmen, um das Beet w der gewöhnlich mit dem 10. Mai beginnenden ze. besser durch en und une des Colorites r Blumen au Nach der Blü cur — man die Sonne un- gestört auf die Pflanzen einwirken und nach der Samenreife yes en m Zwiebeln aufge- nommen, get und bis zum October an ei- hrt. E Calist öpfen wird im- Allge- niit t das nämliche Verfahren beob- 7 achtet. Man wählt Töpfe von ungefähr Fuss, drückt die Zwiebeln zur gleichen Zeit etwas weniger ein und stellt sie in ein kaltes bah was mit dem 5 durch aus gleich A" wird. Auch rt den thauses ist = ussaat ist die — Zeit Mitte ühnliches wie das 3 e 2 Pflanzen nn oft schon im folgenden Frühlinge. Die — in DET im ersten Frühltage ist weniger vortheilha i lei ira-Zwiebel, welche š ist unsern indem ein S erselben frühe och selir theuer war. in de Noii- zeit glücklicher Weise so viel schnellern und i dun, wi vete jetzt in Süden Frankreichs im angezogen im und kommt nieht nur vielmals bile; son- | Eisen dern auch viel besser, ger aus Frankreich eine Pe des schlechteren Notizen. 43 e sein, dass man von der falschen Ansicht usging, die Madeira-Zwiebel gedeihe bei — gar nicht. Wird sie auch bei uns nicht so gross, zart und milde als in südlicheren Ländern, so ist sie doch auch bei uns culti- virt, immer noch als die grósste und im Ge- schmacke die s angenehmeie Zwiebel zu betrach- ten, die an einer warmen Stelle, in — reichen — au Mtn grösser ls eine Mannesfaust wird, r dem gewöhnlichen Gebrauch, si sie — pieres öhlt, das her- ausgenommene mit Fleisch zusammengehackt, — wieder gefüllt, in Bouillon abgesotten eise — reitet man sie in n Frankreich, Belgien ete. in der Suppe abgekocht oder geschmort, ist sie vorzüglicher und weniger scharf als alle andern acer (E. R.) 4 n Besuch in den Pfirsich- lieh indemdesHrn.Le tin Müller. Montreuil ist durch seine lierculturen und vorzüglich dureh die der Pfir- siche bekannt, deren Ruf noch unter ihrem W steht. Vierhundert und zwei Gärtner — sich der Cultur von Fruchtbäumen an Spalieren Ungefähr 1 orgen Landes sind zu — Cultur vereint: die Pfirsiche ite vorherr- end; ein Dritte | davon sind Rebe n-, Pflau- men-, Bias Aepfel-, Kirschen- und Apriko- pi ier Der ai enthält 2740“ Mauern. Die Gärten sind ganz Nord- irn- ud Kirse ial ein- haben bal: einer Hóhe von 10' pod sind den mt. Die Mauern 2 — hat eine nR etwa £A am einander entfernt Diem tützen üb das in der Mauer befestigte mae m 2“ An ihnen befestigt man Stroh- Witterung im Frü rühjahr erforder bäume sind an den Mauern — hölzernen . pei wodurch viel mehr Regel- mássigkeit erzielt wird, als bei Latten oder Die Erndte beläuft ‚sich in gewöhnlichen Jahren auf 15 Millionen nete welche 850000—900000. Fr. eintragen 44 Unter den 400 Gárinern giebt es einige deren Bäume sich in ziemlich schlechtem Zu- siand befinden trotz des Vort = pé der e^ des Climas und der Lage s gibt a P nme i unier welchen ich is die we s Herr n A. Lepère he ebe. eg arg cias Formen zu gebe si an m die sogenannte BE nam à la Aae bei Bäum jedem Alter und mit nahe reite, fi — Wahl tragen; dann die Candelaberform, bei welcher die beiden Mutterzweige eines Baumes im vergangenen August 59“ . sodann eine Le yerform die an der Mauer wie Gemälde ee zeug die Fächerform mit d Banen Alle diese Formen sind u Meister- werke ind ub zum Theil der geistreichen Erfindung des Hrn. Lepére verdankt. Er ist Mo treuil und fing sch ls Knabe unter Aus tung seines ters Pfrsiche - zu ziehen Später zeigte ihm seine Erfahrung Verbesse- rung llkommnete d her- baum à la Montreuil, dessen Erfinder Ch. E, Bauné ist, aber anstatt 5 sekundärer unter- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. seti i und 5 Happjswaigen, liess er de- r 3, denn y s 5 Zweige den zu schnell — — Einmal des Vortheils . welcher aus dieser und ei- nigen ander te Herr Lepere seine Verbesserungen bekannt machen i , die ihn v : s äter veröffentlichte er sein Werk t | über diese Cult ine zweite Auflage des- selben folgte der ersten sehr bald, und ver. g schaſſte ihm die grosse goldene Medaille, wel- che ihm der Minister des Ackerbaus und Han- dels zuerkannte, En dritte Auflage erschien an und klare anns Bereich für diese Cultur ka befriedigende Resultate erhalten. E ère ist gewiss der geschickteste Pirsicitid- “© = neues c gewiss von Gärtnern und Liebha 1 t der gróssten 8 aufgenommen wer- = wird. (Belg. € Personalnotizen und Neuestes. 1) Zollinger keh wegen seines un- glücklichen Beinbruchs i in Kaior ro nach — sor E. Forbes starb im Monat November 1853 zu Edinburg. 3 i igung. Nach einer sehr ver- nkenswerthen — des Hrn. Prof. v. Schlechtendahl, ist die von uns auf Taf. 104, a—e abgebildete — nicht die Com- melyna delicatula, sondern die C. en Schle —.— un im XXIV. Bande 8 m XXV. Bande S. 183 der vom Hrn. v. — — en gegebenen Lin- naea. C. delicatula ist ine weisse —— klein blühende Pflanze. ten Jahrganges mittheilten, Beschreibung der C s dem Botsnisebén Garten zu Halle empfangen voee wurde. Damit wollen wir nun nicht beha di erwe h gegangen in der wir beide Arten tas dort mitgetheilt erhielten: R.) 4) ee nie Redac- Eindruck zu machen tion des vom ä Lloyd in Triest herausgegebenen Illustrirten Familienbuches hat abermals eine ente trtum: erlassen von frei machend, Darstellungen aus der gesamm- ten theoretischen und Raum von hóehstens anderthalb Druckbogen in Quart bemessen sind. Die drei Preisrichter sind: V. Kollar, Director des k. k. Natu kabinetes und . Dr. L, Redtenbacher in Wien, und Pr A. Rossmässler in Lei zig. Der Einsendungstermin der Manuscrip in beiden Hauptagenturen des eine der 55 -— in Wien pee in Leip- | zig, währt um April 1855, und die — — we ausser dem üblichen Honorar, resp. und 15 Dukaten in Hinsichtlich der näheren Bestimmungen ver- weisen wir auf die aus i E 2s. ei dem lesenden Publieum einen gleichen 2 Anzeigen * Hierdurch erlaube ich mir ergebenst auf mein beiliegendes Verzeichniss von Samen, Pflanzen etc. aufmerksam zu machen. Alle Aufträge werden in gewohnter Weise in zuverlässiger, üchter frischer Saat prompt und reell ausgeführt. | Erfurt, im Januar 1855. Ernst Benary, Samenhandlung, Kunst- und Handelsgärtnerei. Den geehrten Blumenfreunden und Landwirthen die ergebene Anzeige, dass der 22ste Jahrgang meines grossen Samen und Georginen Cataloges die Presse ver lassen hat. Derselbe enthält in 2635 Sorten Samen, wohl eine selten gebotene Aus- g zu meinem Pflanzen- Verzeichnis für 1855, welcher viel Neues und Schönes in Stauden, Rosen- und Topfpflanzen zu billigen Preissen enthält. ; Um freie Zusendu ng obiger Cataloge bitte mich durch freie Briefe recht oft zu veranlassen. Erfurt, den 15. Dechr. 1854. Carl Appelius. Kunstgärtnerei-Anstalt von Aug. Wilhelm in Luxemburg. „ Mein kreis Courant Nr. 51, pro Herbst 1854 und Frühjahr 1855, ist erschit- nen, und steht auf portofreie Anfrage zu Dienst, j Ausser den darin angeführten zahlreichen Neuheiten empfehle ich ferner: Bambusa Metake à 1 fr. i Rosa Viridiflora. (Bainbridge u. Henison) Mit schónen üllten h grünen Blumen à 15 FT. i ige | t. ) AED geh Erdbeere Quatre-saisons Belle Bordelaise. Frucht sehr dick, conisc 10—12 zusammenstehend, trägt bis zum Frost; ist von der Gartenbau - Gesellsc in Bordeaux Don de Dieu Gabe Gottes, wegen ihrer Fruchtbarkeit genannt worden. : 12 40. 5 1 Stück 5 Fr. 6 — 2 Fr. Luxemburg Octbr. 1854. August Wilhelm, „„ f .. Gärtner. PPP Der sun. Are 12 Heften, Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild. Thl er 2 CARTENFLORA, MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0, Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt 3/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben von VV Obergärtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Präsident des Gartenbau- Vereines Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied mehrerer Gartenbau- und Naturwissen- x schaftlichen Vereine. und Februar 1855. (Ausgabe mit illum. u. schw. Abbildungen.) Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. kostet 7 fl. oder r. Ausgabe mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 fl. 30 kr. oder 2 Thir. Inhalt des Februar-Heftes. Seite I. Originalabhandlungen. - 1) Abgebildete Pflanzen ut 9 45 a) pie. hybrida Dr. "et add i b) Pitcairnia Funkiana . 45 c) Pitcairnia odorata H. N 2) Das Trauer-Heliotrop . 3) Kultur der Wihterlavkefin als bu pen- und Topfpflanze. Von Hrn. A. Pabst, Gärtner bei Hrn. M. Bod- mer in Zürich 2 4) Cultur des Goldlacks (Cheirantut Cheiri) auf vieljährige Erfahrung ge- stützt von C. J. W. Fritsch in Firma C. 6. Möhring in Arnstadt. 48 III. Notizen : 51 E As Dflan 5) Ueber neue-Glozinien . ) T "a s 2 1 O "3 Lish f.. eg gn 7) Oeffentliche Sitzung des Gartenbau- Vereines zu Zürich am 19. Novem- | 8) Nachtrag zu m Aufsätze über neue Gloxinien II. Neue weg IV. Lieretur . . . V. Personalnotizen e ne, c gezogen ward. tung Puya charakteristisch, I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Rosa hybrida Dr. Ruschpler. (Siehe Tafel 108.) Eine schöne neue remontirende Rose, die von Hrn. Dr. Ruschpler aus Samen Sie blühet auch bei der schlechtesten Wittterung vollkom- men auf, behält Farbe und Form, bis sie- sich entblüttert und besitzt den feinsten Centifolien - Geruch. Sie ist schöner als Rosa de la Reine, befindet sich nur in meinem Besitz und wird | von jetzt an das Exemplar à 3 Thaler abgegeben. Dieselbe ist nach dem Erzieher genannt, der eine grosse Rosensamm- lung besizt und auch noch eine andere ausgezeichnet schöne Rose, die R. Ma- rie Kóniginn von Sachsen erzogen hat. J. J. ends chuch, Hofgürtner in Dresden. b) Piteairnia Funkiana. (Siehe Tafel 109) Bromeliaceae. Die vorliegende Pflanze ward von Funk aus Venezuela eingeführt und von Linden als Puya Funkiana ausge- geben. Nach Römer und Schultes Systema Vegetabilium 7. 2. LXIX. ist es jedoch eine üchte Pitcairnia. Nur am Grunde zusammengerollte, an der Spize ausein- anderstehende und zurückgeschlagene Blumenblätter, aufliegende Antheren, ein durchaus freier Fruchtknoten, zusammen- gedrückte und mit einer kurzen Membran umgebene Samen sind nämlich der Gat- ‘während II. 1855. unsere Pflanze bis zur Spitze in einan- der gerollte Blumenblätter, aufrechte Antheren, einen am Grunde mit dem Kelche verwachsenen Fruchtknoten und Samen, die beiderseits in einen pfriem- lichen Anhängsel ausgehen, besitzt; Charactere, welche sie zur Gattung Pitcairnia stellen. i Sie gehürt in die erste Abtheilung der Gattung Piteairnia, da ihre Blumen- blätter am Grunde nackt, und nicht wie bei der grossen Mehrzah der Arten mit à 5 46 einer Schuppe versehen sind, wie wir dies Tafel 54, Nr. 6, abbildeten. Die P. Funkiana ist eine sehr schóne ansehnliche und ausgezeichnete Art ). Die Wurzelblätter werden 2 Fuss lang, wovon'/, Fuss auf den Blattstiel kommt, die Blattfläche ist lanzettlich, ungefähr 2% Zoll breit, spitz, ausserdem sind die Blätter ganzrandig, grün und weder mit Haaren noch mit Schuppen bedeckt. Der Blüthenschaft wird ungefähr 2½“ hoch, ist sparsam mit schmal lanzett- lichen sitzenden Blättern bedeckt und da wo keine Blätter stehen, sowie an den Scheiden der unteren Blätter und an den obersten kleinsten Blättern al- lenthalben, mit einem lockern weissen, später verschwindendem Filze bedeckt. Die spitzenständige zapfenförmige Blü- thentraube wird ungefähr 6 Zoll lang, ist dicht mit Blüthen besetzt, eia kahl und Blüthenspindel, Bracteen und. Kelch oup wachsgelb gefärbt. Die B | oval-lanzettlich, so lang P. Funkiana; Rgl. foliis radicalibus longe- ie Vries integerrimis, glabris, vi- idibus, reliquis sparsis, sessilibus, anguste- ; iiis V/a pedali laxe albo-prui- noso, laxe folioso; racemo simplici, denso glaberrimo, flavo; bracteis 8 calycem aequamiiius s calyce corolla triplo breviore. Kelch. Der Kelch 3-seitig, nur am Grunde mit dem Fruchtknoten ver- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. wachsen, und bis zur Verwachsung in 3 lanzettliche spitze Blätter getheilt. Die sich gegenseitig mit ihren Rändern um- rollen, 3mal kürzer als die Blumenkrone. Letztere weiss, stark 2!/, Zoll laug, die 3 Blumenblätter umrollen sich bis zur Spitze, sind bogenförmig gekrümmt, und umschliessen die Antheren und den Griffel. Staubfäden 6, mit linearen auf- rechten, am Grunde pfeilförmig aufge- setzten Antheren. Narbe mit 3 zusam- mengedrehten Narben, wie Tafel 54. 7. dies zeigt. — Nach dem Abblühen bie- gen sich Blumen und Bracteen zu- rück. — Gehört zu den empfehlenswerthesten Arten, welche in eine Steinkante un- serer decorativen Warmhäuser gepflanzt, ihre Blumen im August entwickelte, Ein Stand nahe dem Licht im Warm- hause, verhältnissmässig grosse Töpfe, guter Wasserabſluss und eine Mischung grober Heideerde und Holzerde, sagen derselben bei gewöhnlicher Kultur am besten zu. Eine gelinde Bodenwürme, ist ausserdem eins der sichersten Mittel um diese und andere Bromeliaceen zu üppigem Wachsthume anzuregen. (E. R.) Erklárnng der Abbildung. a Eine Anthere vergrössert. b Eine Blume natürliche Grösse. c Ein Stengel, natürliche Grósse. €) Pitcairnia odorata IL Angl. (Siehe Tafel 110.) BMC Diese schöne Warmhauspflanze wird 265.) von Beer und Fenzl als Tilland- nach A. Dietrich (Allg. . MPG sia Schüchii beschrieben, sie gehürt I. Originalabhandlungen. aber sicher zur Gattung Pitcairnia, denn es ist der Kelch am Grunde deutlich mit dem Fruchtknoten verwachsen, die Lappen desselben sind nicht spiralig zusammengewickelt und dem Samen fehlt der harige Pappus am Grunde. Die Original - Beschreibung von Beer und Fenzl steht uns nicht zu Gebote, es ist uns aber wahrscheinlich, dass dieselben eine ganz andere Pflanze als Tillandsia Schüchii beschrieben haben. Wir stellen daher für diese Pflanze den obigen Namen, den sie in Gärten Eng- lands erhalten hat, um so mehr wieder her, als derselbe sehr treffend ist, Vielleicht, dass wenn einmal die Familie der Bromeliaceen einer neuen Revision unterworfen wird (welche sie sehr noth- wendig hat), dass dann diese Art und ähnliche, die in laxen Trauben blühen, nur sehr kurze Bracteen und keine zu- sammengedrehte Narben besizen, eine eigene Gattung bilden müssen. Pitcairnia(S. Gartenfl. Jahrg. 54, pg. 162, sowie den vorhergehenden Artikel. P. odorata H. Angl; Blätter li- nien-lanzettlich, kahl, ganzrandig ; Blü- thentraube locker. Bracteen oval-lan- zettlich, halb so lang als der Blüthen- Stiel; Kelchlappen linear - 1 steif aufrecht, zwei Mal kürzer als ie mit keinen Schuppen versehenen Blumenblätter; Staubfaden so lang als die Blumenblätter; Griffel hervorsehend, in 3 anseinanderstehende schwach ge- drehte Narben gespalten. — Es ist dies eine für unsere Warm- häuser sehr beachtenswerthe Art, die aus Mexiko stammen soll, sich durch sehr dankbares Blühen im October uud November, gelblichweisse Blumen, und den höchst angenehmen, durchaus an Orangenblumen erinnernden Geruch der “ir 3 ar 47 Blumen auszeichnet. Die grünen kahlen Wurzelblåtter, werden ungefähr 1 Fuss lang und 21⁄, Zoll breit. Aus ihrer Mitte erhebt sich, der 1— 2½ Fuss lange, schwach hin und her gebogene Blüthenschaft von der Dicke einer mitt- leren Gánsefeder. Derselbe ist durchaus kahl und lose mit kurzen, nach oben immer kleiner werdenden, in dieBracteen übergehenden Blättern besetzt, welche 1—2 Zoll lang, aus breiterem, den hal- ben Stengel umfassendem Grunde sich in eine pfriemliche zusammengedrehte Spitze ausspitzen. Blüthenstiele bis fast 1 Zoll lang, später wagrecht ab- stehend, wie der Schaft, Braeteen und Kelch grün gefärbt. Kelch bis über den Grund 3 spaltig, mit seinem Grund dem Fruchtknoten verwachsen, Lappen gleich lang, steif aufrecht, convex, aus breiterem Grunde in eine scharfe Spitze vorgezogen, ungefähr 3/, Zoll lang. Blumenblätter 2 Mal länger als der Kelch, gelblich weiss, unten 3 eine Röhre zusammengedreht. D huppe am innern Grunde der Blumenblitter fehlt. Sechs Staubfäden rings um den Fruchtknoten auf einem schmalen pe- rigynischem Ringe inserirt. Antheren aufrecht, fädlich, Narbe in 3 ausein- ander stehende, wach gedrehte Lap- pen gespalten. Nach dem Abblühen schliesst sieh der Kelch über dem Fruchtknoten in conisch 3seitiger Ge- stalt Wir kultiviren diese Pflanze in einer Mischung aus Eichenholzerde und Moor- erde und gut unterhaltenem Wasserab- fluss im niedrigen Warmhaus. Dieselbe bildet viele seitliche Rosetten nachdem sie abgeblühet und wird durch Abnahme derselben leicht und sicher vermehrt. — (E. R.) 5* Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 2) Das Trauer - Heliotrop. Das in der Belgique horticole be- schriebene Heliotropium peruvianum pen- dulum, für welches die Gartenbau-Gesell- schaft von Lüttich den ersten Preis für die werthvollste aus Samen gezogene Neuheit, in Jahr 1853 ertheilte, wurde von H. Aug, Wilhelm für die Summe von 500 fl. vom H. Folie der dasselbe aus Samen gezo- gen.haben wollte, angekauft. Nachdem H. Haquin von Lüttich dasselbe nicht an sich gebracht hatte. Diese Pflanze die H. Wilhelm nach dem Zeugniss der Ackerbaugesellschaft gekauft hatte, ist aber nicht von Natur hängend gewesen, war blos durch einen künstlich geführten Schnitt so ge- zogen-worden, so dass H. Wilhelm sich veranlasst gefunden hat, dieselbe nicht in den Handel zu setzen. Dieses kann als Warnung dienen gegen die Zuver- |lässigkeit mancher Gartenbau- Gesell- | schaft, Nächstens folgt eine genaue Angabe, wie alle Heliotropium als Trauerbäume gezogen werden können. Aug. Wilhelm Handelsgärtner in Luxenburg. 3) Kultur der Winterlevkoiem als Gruppen- und Topffianze. Von Hrn. A. Pabst, Gärtner bei So häufig auch schon über die Cul- tur der Sommerlevkoien geschrieben und verhandelt worden ist, so wenig geschah noch der Winterlevkoien Erwähnung. Und doch ist diese aus mehreren Rücksichten höher als erstere zu achten. Nachdem sie ihren Hauptzweck durch Schönheit und Geruch zu ergötzen, erfüllt hat, lässt sie sich auch noch ganz vortreff- er unter 5 Behandlung dem Flor im freien Lande verwenden, — Ein mei- ner Besorgung anvertrauter Garten mit sehr heisser trockner Lage in sogenannten heissbrünstigem Boden, liess die mit grosser Sorgfalt gepflegten Sommerlevkoien zu meiner und des Besitzers grüsster Aergerniss nur ohngefihf 3 Wochen blühen. Diese t % Hrn. M. Bodmer in Zürich. >) kurze Blüthendauer leitete mich im ver- "wichenen. Frühjahr auf den Gedanken, mit Winterlevkoien den Versuch zur Bildung einer Gruppe zu machen und derselbe fiel wirklich zu vollster Befrie- digung aus. Die Vorzüge der mit Win- terlevkoien bepflanzten Gruppen vor den mit Sommerlevkoien bepflanzten, waren: , D frühzeitigere Blüthe, 2) massenhaf- tere blumenreichere Farbe, 3) unausge- ‚setzt fortdauernde Blüthe bis zum Ein- treten starker Fröste, 4) Unempfindlich- keit gegen Hitze und Regen. Auch schien der Wohlgeruch stärker zu sein als bei den Sommerlevkoien, Zuvor einige Worte über Behandlung der Winterlevkoien im ersten Jahre nach ihrer Aussaat. Die Erziehung der ‚jungen Pflanzen setze ich als hinläng- *) Es bildete diese Abhandlung den Theil eines Vortrages ir in der — | über Gruppirungen überhaupt. I. Originalabhandlungen. lich bekannt voraus; einen Theil der Pflanzen verstopfte ich in ein Kistchen, und diese waren zur weitern Verpflanz- ung ins freie Land bestimmt, den andern Theil setzte ich zu 2 bis 5 in kleine Tópfe, um kleinere blühbare Exemplare zur Verwendung im Zimmer und Doppel- fenster und zu leichterer Ueberwinterung zu gewinnen. So oft und zwar mit Recht hört man hinsichtlich der ersteren die Klage: im freien Land cultivirt, erhalten sich bei späterer Einpflanzung in Töpfe und nicht ganz günstigen Localitäten schlecht, Ursache des schwierigen Anwurzelns star- ker Pflanzen aus dem freien Lande im Topfe ist unstreitig der Mangel an Fa- serwurzeln, welche auch bei sorgfältiger Herausnahme a, d. fr. Lande abreissen und meist nur starke, von Saugwurzeln entblósste Wurzeln hinterlassen, Wer nun mit recht zweckmässigen Einrich- tungen versehen ist und sie einige Zeit nach dieser Versetzung im Kasten unter Fenstern verschlossen halten kann, dem wurzeln sie wohl leicht und schnell an; wer aber hierzu keine Gelegenheit hat und genöthigt ist, sie an einem schat- tigem Ort in der freien Luft anwurzeln zu lassen, (denn der Sonne darf man sie während dieser Zeit gar nicht aus- - getzen) dem sind sie lange Zeit welk und hierdurch geht ein grosser und zwar der schönste Theil der Blätter verloren, mit einem Wort. die Exemplare bekom- men ein unfreundliches Aussehen. Sehr häufig, hauptsächlich bei fettem Boden und vielem Regenwetter zeigen sich die Blüthen erst sehr spät, die Pflanzen sind sehr umfangreich geworden und wurzeln noch schwerer an. nem Standort und entsprechender glei- cher Witterung hingegen zeigen sich oft schon Ende Juli und im August viele Exemplare als gefüllt oder einfach. Sehr Winterlevkoien zur Sommerszeit | Bei heissem trocke- | 49 wesentlich ist es, die Pflanzen, sobald die Fülle oder Leere der Blüthe zu er- kennen ist, sogleich in die Tópfe zu setzen und die Blumenstengel abzuschnei- den. Wartet man mit dem Einpflanzen nur 8 Tage, nachdem die Blüthe sich gezeigt hat, so nehmen diese kleinen Stengel schon zu viel der besten Kräfte der Pilanzen in Anspruch und so ist es denn auch nicht selten, dass alsdann beim Einpflanzen das Abschneiden der Blüthenstengel unterbleibt, worauf der Nachtheil unausbleiblich einige Zeit später sich schon zeigt. Solche „Blüthenstengel sind dem An- und Fortwachsen der Pflanze sehr hinderlich, da die Pflanze im Machathum jagt ann aoi Neem u. dem Blüt! immtl ahrung zugeführt wird, Pies ferner auch im günstig- sten Falle nur bei Herbst-Bastard-Levkoien diese ersten Blumenstengel zurvollkomme- nen Entwickelung kommen. Manschnei- det daher sämmtliche Blumen- stengelbeimEinpflanzenabz auch entferne man die kleinen unnützen Triebe, die sich im Inneren der Pflanze gebil- det. Vor dem Einpflanzen versiume man jedoch nicht, den Boden, falls er trocken ist, tüchtig zu begiessen, damit sich die Pflanze noch einmal recht sáttige. Dieses Verfahren sollte überhaupt bei keiner einzusetzende Pflanze unterlassen werden, Ein anderes hie und da angewandtes Verfahren, die aus der Erde gehobenen Winterlevkoien in eine dickflüssige Auf- lósung von Lehm oder Erde zu tauchen, ist bei Pflanzen, welche auf die eben angegebene Weise gesättigt sind, von gàr keinem Vortheil und übt auch sonst nur eine sehr geringe Einwirkung auf den eingesetzt sind, es, die zum Einpflanzen bestimmte Erde stark mit Sand zu vermischen, der die Erde zur Aufnahme und zum Abzug des Mo, Bot. Garden, 1883 50 Wassers geeigneter machtund das Entfer- nen der Erde im trocknen Zustand vom Topfrand und in Folge dessen das Ab- laufen sämmtlichen darauf gegossenen Wassers, welches besonders zwischen Vorfenstern und in Zimmern so unange- nehm ist, verhindert. Die den ersten Sommer hindurch in Töpfen cultivirten Pflanze hatte ich, um sie recht en miniature zu erziehen und als Zimmerpflanzen verwenden zu können in Sihlschlamm *) gepflanzt, der 4 Theile Sand und 1 Theil ganz nahr- ungslosen Schlamm enthielt und hatte ihnen einen sehr heissen trocknen Stand- ort gegeben, wodurch sie bis gegen Sep- tember sehr unansehnlich und kümmer- lich blieben. Zu dieser Zeit verpflanzte ich sie zum 2. male, aber einzeln in nur um etwas grössere Töpfe und mischte dem Sihlschlamm, der mir die Wurzeln ` und den Wurzelhals vor Fäulniss zu schützen schien, zur Hälfte gute Com- post und Lauberde bei, Die Verbesser- ung der Erde schien nun den Pflanzen ausserordentlich zuzusagen; sie fingen schon als verhältnissmässig sehr kleine Exemplare im Monat Dezember, Januar und Februar zu blühen an und bestät- tigten auch diesmal wieder mein schon seit einigen Jahren angewandtes Ver- fahren, mitten im Winter die Doppel- fenster und Lauben im Hause der Herr- schaft mit blühenden peu zu schmücken, Einigen, die unten blätterlos waren und stark in die Höhe zu treiben schie- nen, was besonders der Kaiserlevkoie eigen ist, brach ich im Oktober bei hel- ler reiner Sonne und Luft (behufs der Vernarbung der Wunde) die Spitze aus .. —— *) Schlamm aus der Sihl. Ein an anorganischen Stoffen reicher Boden. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, und sehr bald zeigten sich an dieser Stelle 4— 6 quirlständige Zweige, die schon beim 3.—4. Blatte die Knospen erkennen liessen. Bei dieser Cultur schien mir die Ansicht, dass schon im Samen- korn die Fülle oder Leere der Blüthe liege, bestitigt; denn von, ganz gleicher Aussaat erhielt ich von der im ersten Jahre im Topfe eultivirten 1/,—1/, mehr gefüllte Pflanzen als von den gleichfalls im ersten Sommer im freien Lande er- zogenen Pflanzen. Sehr leicht möglich dass manches Samenkorn, am Scheide- weg zwischen gefüllt und leer im freien Lande ins Einfache und bei magerer Topfeultur ins Gefüllte überging. Nun mit wenigen Worten mein Ver- fahren, im 2ten Frühjahr die abgeblühten Exemplare noch einmal zur Gruppirung im freien Lande in Anspruch zu nehmen, Anfang Mai schnitt ich sämmt liche Blumenstengel, die noch vorhanden, ab und pflanzte sie auf die ihnen angewiesenen Gruppen. Schon nach Verlauf von 3— 4 Wochen fingen sie von Neuem ausserordentlich reich zu blühen’ an, blühten fort und for und wurden erst durch den im Spät - herbst eingetretenen heftigen Frost ge- tódtet, Weder Hitze noch Regen waren im Stande gewesen, nachtheilig auf sie einzuwirken. Je mehr ich Blüthen zur Verwendung von Bouquets und de abschnitt, desto mehr neue Blüthensten- gel zeigten sich. Auch mehrere dem Tode schon ganz nahe Exemplare ge- langten wieder zu einer vollkommenen Schönheit, Myosotis alpestris (blaue Alpenvergissmeinnicht) war als erste Ein- fassung einer solchen Gruppe sehr schön. Nicht selten schon beobachtete ich hier und andernorts im 2. Jahre ins freie Land gepflanzte Winterlevkoien, denen man aus Versäumniss oder aus Unkennt- nicht ganz oder nur theilweise I. Originalabhandlungen. 51 s die alten noch nicht gänzlich ver-| Rolle, welche der Mond bei der Aus- — Stengel gelassen hatte und die saat oder der Anpflanzung der Blumen ein hässliches Aussehen darboten, auch bald abstarben, ohne ein neues Leben begonnen zu haben. uffallend war mir eine in diesem Sommer wahrgenommene Erscheinung | auf die ich mich jedoch fast scheue auf- merksam zu machen, da sie vielleicht nur durch andere Zufälligkeiten ent- standen ist und noch mehrjähriger Beo- bachtungen bedarf, dass nämlich bei den im ersten Sommer im Lande eultivirten Pflanzen das Zeigen der ersten Knospen mit dem Vollmond zusammentraf. Ich muss es nun freilich einem Jeden frei- stellen, den Glauben an eine wichtige oder Gemüse u. s. w. spiele, dem zu überlassen, wer daran glauben will, Ich meines Theils gestehe offen, dass ich die Akten in diesem Prozess noch nicht für geschlossen halte und tróste mich allfälligen Spöttern gegenüber da- , dass jener Glaube, den übrigens auch besonnene Fachmänner theilen, eher ein Jungfern- und Jungweiberglaube, als ein Altweiberglaube genannt zu wer- den verdient, und am Ende „Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als eure Schulweisheit sich träumen lässt.“ (Shakspeare im Hamlet.) E 4) Cultur des Goldlacks (Cheiranthus rg auf vieljährige Er- ahrung gestütz von C. J. W. Fritsch in Firma C. G. Side in Arnstadt, Zur Erzielung eines schönen Lack- flor's ist es eine Hauptbedingung, sich nur den vorzüglichsten Samen zur Aus- saat zu verschaffen. Nichts ist ärger- licher, als wenn man ein ganzes Jahr Mühe und Aufmerksamkeit auf seine Pflanzen verwendet hat, um sich dann in seiner Erwartung getäuscht zu schen, wie es mir früher selbst oft ergangen ist, wenn in Verzeichnissen neue Sorten angekündigt wurden. Bei Samen von schlechten’ Sorten, ist auch die beste Cultur nicht im Stande gute gefüllte Blumen hervorzubringen. Die beste Zeit zur Aussaat ist Mitte Mai, entweder an einem geschützten Ort ins freie Land, oder in transportable 3" hohe Holzkästehen, welche mit gu- ter Garten-, oder wer es hat mit Com- posterde. angefüllt sind. Nach dem Aus- streuen des Samens wird derselbe mit einer feinen Brause leicht begossen, dann 14 Zoll hoch mit feiner Erde bedeckt. Ist derselbe in Kästen ausgesäet, 80 werden diese an einen schattigen, gegen Regengüsse geschützten Ort gestellt und bis zum Keimen fleissig begossen. Bis Anfangs Juli werden die Pflänz- chen die Grösse haben, dass sie ins freie Land gepflanzt werden können, und wähle man hierzu eine Stelle, welche nicht zu sehr dem Luftzug ausgesetzt ist, weil sonst die Pflanzen alle krumm wachsen und dadurch ein übeles Anse- hen bekommen. Ich pflanze gewöhnlich auf ein 3'/,' breites Beet fünf Reihen, in der Reihe, 15" von einander entfernt stehend. Ist die Auspflanzung geschehen, 80 muss dafür gesorgt werden, dass die Beete nicht nur immer vom Unkraute rein erhalten, sondern auch von Zeit zu 52 Zeit aufgelockert (behackt) werden, was zur kräftigen Entwicklung sehr viel bei- trägt. Hat der Boden, nicht Nahrung ge- nug, so kann demselben bei kühler Wit- terung einigemale ein Guss von aufge- lösten Kuh- oder Schafdünger gegeben "werden. Am besten wirkt derselbe, wenn. er erst einige Zeit in einem Fasse ge- standen hat, so dass er in Gährung über- gegangen ist, Man schüttet denselben in kleine Gräben, welche zwischen die Reihen der jungen Pflanzen gemacht und dann wieder mit der ausgehobenen Erde bedeckt werden. Entwickeln sich bei den Pflanzen Sei- tentriebe, was bei guter Aussaat, bei den schwarzbraunen, braunen und Zwerg- Stangenlack nur selten geschehen darf, 80 suche man dieselben so jung als mög- lich auszubrechen oder auszuschneiden, doch hüte man sich den Stamm zu ver- letzen, weil daraus in der Regel ein krüppelhafter Stock entsteht. Ende September oder Anfangs Octo- ber, sowie es die Witterung gestattet, wird derselbe eingepflanzt, und wähle man dann nur solche Stücke, die einen kräftigen, starken Stamm haben, weil nur daraus schöne und vollkommene Blu- men hervorgehen. Beim Einpflanzen suche man die Stöcke mit einem kleinen Erdballen auszuheben und pflanze sie in 7” bis 8^ weite Töpfe, in eine etwas mehr nahrhafte Erde, und stelle sie dann an einen schattigen Ort auf, bis sie an- gewachsen sind. Treten später stärkere Fröste ein, so werden sie in eine helle Kammer hib wo sie, wenn sie mehr trocken als nass erhalten werden, die strengsten Winter aushalten. Da der Lack im gefrorenen Zustand immer aus- sieht, als wenn er aus Mangel an Feuch- tigkeit trauere, so bemerke ich für Di- ten, sich dadurch nicht irre führen zu lassen, und nicht eher zu ‚gioneen, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. bis milde Witterung eintritt, wo sicher- - warten lässt, dass das gegebene Wasser, ehe es die Erde durchzogen hat, nicht schon gefriert. n Meine Lackstöcke überwintere ich ge- wöhnlich in Mistbeetküsten, welche mit Umsatz von Laub oder altem Dünger v sehen, und wenn heftige Fröste eintre- ten, mit Fenstern und gut poseen Läden gedeckt werden. JR Die zuletzt angeführte Ueherwin rungsmethode ist nicht allein die b sondern auch die am wenigsten mühe- volle, und es gehen selten Pflanzen € bei verloren Naeh dem Frühjahre hin hat ein Hauptaugenmerk darauf zu rich durch hinreichendes Luftgeben zu ver hindern, dass der Lack zu früh treibt, oder wohl gar spindelt, denn solehe Stöcke geben selten einen schönen Flor Ende März oder Anfangs April kann derselbe, wenn man ihm eine geschützte Lage geben kann, aus seinem Winter quartiere heraus gebracht werden. Wer seinen Flor lange geniessen will, der wähle einen weniger sonnigen Ort, W die Entwickelung zwar langsam, aber kräftiger von Statten geht. Glaubt man, dass die Erde zu se ausgezehrt sei, so kann ein Guss von aufgelöstem Kuh- oder Schafdünger ge. geben werden, doch hüte man sich, dies zu oft zu thun. In Folge öfterer Dung- güsse entsteht cin rascherer Trieb, die Blumen entwickeln sich nur stellenweis, und man verliert in Folge davon die ge- schlossenen vollen Stengel, welche doch die Hauptzierde bei einem Lackflor Ich überwintere jährlich 700 bis 800 Stücke von den verschiedenen Lack- laf ti? A PERO CH 22 depu E : I. Originalabhandlungen. 53 mehr als 6 bis 8 Stück Ausschuss vor- | schlossenen Blumenstengel bilden kön- finden, wohl aber jedes Jahr 50 bis 100 Stück, die wegen übergrosser Gefülltheit gar kein n Samen ansetzen können.. Der braune Zwergstangenlack, sowie der blaue und violette Zwerglack liefern dieses günstige Resultat zwar noch nicht, doch ist er auch ganz gut, und ich hoffe, vor- züglich den braunen Zwergstangenlack bald zu derselben Vollkommenheit zu | bringen, da er sich schon jetzt. sowohl in Bau als Füllung. auszeichnet, Die übrigen Sorten setzen ihre Blumen im- 5 mer noch (einzeln) entfernt von einan- ders; wodurch Sich keine schónen ge- nen. Doch es ist schon so vieles durch aufmerksame Cultur erreicht worden, dass ich nicht zweifle, auch diese Sor- ten werden bald eine gróssere Vollkom- menheit erreichen *). *) Die Redaction hat vom Hause des Herrn Möhring wiederholt Lacksamen, unter dem Namen Arnstädter Lack erhalten, Wirklich | übertraf dieser Lack alle andern Lacksorten an Schönheit der Füllung und reichen, dich- ten ane Indem wir das Gesagte aus ahrung im ganzen BER bestätigen, bit- ten wir alle Handelsgürtner um ähnliche Mit- theilungen über ihre Hauptkulturen zu machen. 5) Ueber neue isimin: ‘Debe Gloxinien ist bereits so viel geschrieben worden, dass man meinen sollte, es sei nichts Neues mehr darüber zu Sagen. Meine ausserordentlichen Er- folge berechtigen mich jedoch, noch ein Wort darüber zu sprechen. Durch eine Aussaat von noch nicht 200 Korn er- zielte ich im vorigen Jahre über 40 ver- schiedene, herrliche Sorten, darunter zchn mit aufrecht stehenden Blumen, wovon in diesem Jahre 26 Sorten bei James Booth und Jöhne, Besitzer der Flottbecker Baumschulen bei Ham- burg in den Handel gekommen sind *). Einige Sorten verloren sich wieder, viele andere wurden nichi in das Sortiment aufgenommen, da ich sie nicht für wür- dig hielt, in den Handel zu kommen, *) Man sehe dessen Hauptverzeichniss von 1854 und einem Nachtrag, wo sie mit 2 ½ bis 7'% Mark aufgeführt sind, Zwanzig Sor- ten in starken Knollen kosten 85 Mark Cour, Der zweite ee zu Bosse’s.,Voll- ständiges Handbuch der Blumengártnerei* V. Theil, SER unter dem Titel: ,Die neue- sten Zierpflanzen“) enthält bereits die Beschrei- bung der schönsten von mir gezogenen Sorten. | oder. vielmehr, weil ich schon zu viele schönere hatte. Unter den nicht in das Sortiment aufgenommenen waren einige mit halbaufrecht stehenden Blumen, wo- von jetzt (Anfang Juli) eine. ihre Blumen vollkommen aufrecht trägt, also wohl der Verbreitung werth gewesen wäre, wenn ich ihrer ganz gewiss gewesen wäre. Unter dem nicht in das Sortiment aufgenommenen Rummel sind die meis- ten dennoch so schön, dass sie den schönsten älteren Sorten (die schöne Gloxinia Marie van Houtte nicht aus- genommen) an die Seite gestellt werden können. Ich habe desshalb mein altes Sortiment, welches die besten Erzeug- nisse der letzten Jahre enthielt, so ziem- lieh ganz beseitigt, da meine geringsten Sümlinge noch schöner sind. Die meisten Handelsgürtnereien führen noch 20— 30, einige sogar gegen 60 ältere Sorten von Gloxinien; es ist aber kaum der Mühe mehr werth, sie zu erhalten, seitdem Herr van Houtte in Gent, Herr Haake in Fürstenstein, ich selbst und vielleicht noch Andere seit zwei Jahren so herr- liche Sorten gezogen haben, besonders 54 da die stets durch Stecklinge vermehr- ten älteren Sorten so abgeschwächt wor- den sind, dass sie keine Freude mehr bringen können, während die aus Samen gewonnenen neuen Sorten wieder auf mehrere Jahre hinaus kräftige Ge- nerationen liefern, wenn sie vermehrt werden. Wer meine vorjährigen Säm- linge sah, äusserte stets, dass sie alle vorhandenen Sorten an Schönheit, Pracht und Reinheit der Farben übertrüfen. Dasselbe soll mit den Gloxinien des Herrn Haake in Fürstenstein (in Schlesien) der Fall gewesen sein, woran ich auch nicht im geringsten zweifle, da Flora uns beiden aus demselben Füllhorn ge- spendet hat, mit andern Worten, weil wir den Samen von einer und derselben Stammmutter gesäet haben. Die eigen- thümliche Schönheit dieser neuen Gloxi- nien besteht, theils in der aufrechten Stellung der Blumen bei vielen Sorten, theils in der ausserordentlichen Grósse (mit oft über 2" weiter Corollenóffnung) und der oft scharfen Begrenzung der Farben, was bei den früheren nicht der Fall war. Das Rosenroth, Blau, Car- min etc. ist oft in einem scharfen Ringe vom Weiss getrennt, und bei den mei- sten ist das Innere der Blumenkrone voll- kommen rein weiss, oder auch von dun- kelster Färbung, während dann der Rand weiss ist, was jedoch meinem Geschmack nicht so zusagt als der weisse Blumen- grund. Bei den aufrechten Blumen ist, wie schon von der Redaction bei Be- schreibung der Gloxinia „Prinzessin von Preussen“, -welche von Herrn J. A. Haage in Erfurt gezogen und in der Gartenflora abgebildet wurde, erwähnt worden ist, die Corolle nach allen Sei- ien gleich lang, während bei den hän- genden Blumen die Oberseite bekannt. | lich kürzer und stark zurückgeschlagen ist. Bei meinen vollkommensten Sorten — Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. mit aufrechten Blumen hat die Corolle ganz die Form eines nur wenig zuge- 3 Spitzten Bechers mit breitem tellerfór- - migem Rande, Bei manchen Blumen sowohl hängenden als aufrecht stehen- den, ist die Schlundöffnung oben s0 weit, dass die Blumen fast so breit vi lang sind. Unter meinen Sämlingen ” befand sich eine Sorte mit so kurzer weiter Blume, dass sie fast wie ein Helm geformt war. Merkwürdigerweise war hier die obere Seite nur halb s kurz als die untere und so stark zu. rückgerollt, dass bei der stark hängen den fast am Stiel anliegenden Blume das Innere so deutlich zu sehen wah als sei sie aufgeschnitten, Ich nannte sie, (weil sie von ihrer Schönheit auch nicht das Geringste verbarg,) Hetäre, nahm sie aber nicht in das an J. Booth übergegangene Sortiment auf, da de folgenden Blumen zwar die Form, nicht aber die schöne Färbung der ersten hat- ten, und gewöhnlich roth und weiss ger streift waren, während die erste Blume : Weiss auf. Roth gestreift war. uw Die Gloxinien mit aufrecht stehenden Blumen sind ohne Zweifel ein gross Fortschritt in der Ausbildung der For men und von grosser Schönheit. Dass sie aber schöner seien als die Blumen von gewöhnlicher Form und diese bat ganz verdrängen werden, wie Hen Haake bei Beschreibung seiner neu ge zogenen 6 Sorten in Neuberts „N i gazin der Garten- und Blumenkunde, d (wo dieselben auch abgebildet sind); sagt, kann ich nicht zugeben, da schwer lich alle Gloxinienfreunde eine 80 €. seitige Geschmacksrichtnng haben VP. viele sogar die hängenden Blumen sch í ner finden werden, da sie ihre Schön : heit vortheilhafter zeigen und zugleich durch die zierliche unregelmässig® de à gefallen, während die aufrecht stehendes 2 J. Originalabhandlungen. fast zu regelmässig für eine Blume ge- baut sind. Ich denke, das Wahre liegt, wie so oft, in der Mitte, und beide sind in ihrer Art schön. Bei meiner besten Sammlung vorjähriger Zucht stehen üb- rigens die Blumen meist fast im rechten Winkel am Stengel oder halb aufrecht, so dass sie sich vortrefflich dem Be- schauer zeigen. An manchen Sorten befinden sich sogar aufrechte, halbauf- rechte und hängende Blumen an einer Pflanze, was einen prächtigen, seltsamen Anblick gewährt. Eine solche blüht gegenwärtig bei mir mit 20 Blumen von prächtiger Färbung, wo sich das leb- hafteste Carmin mit dem reinsten Weiss so gepaart hat, dass Weiss die untere engere, Carmin die obere Hälfte mit dem Rande einnimmt. Ich nahm diese Sorte n nicht zer in - an J, Booth f, weil die Matterpflanze spät blühte, nicht ver- mehrt war, und abgesehen von der ab- weichenden Stellung der Blumen, zwei | ähnlie anderen in den Handel gekommene Sor- ten (Laura und Venus. ich weiss nicht genau, welcher mehr) ähnlich war. man mit Gloxinien eine bedeu- | das tende Wirkung hervorbringen, so muss man die Blumen von gewöhnlicher Form in der Gesichtshóhe, die sehr hängenden noch höher, die aufrecht stehenden aber so tief als möglich an- bringen. Von oben gesehen, kommt man in Versnchung, die Gloxinien mit aufrechten Blumen für neue unbekannte Prachtpflanzen zu halten, Ich will nun eine Anzahl der von mir gezogenen, durch J. Booth verbrei- teten Sämlinge zu beschreiben versu- chen. Die Sorten mit aufrechtstehen- den Blumen nannte ich, nach dem Vor- gange von Haake in Fürstenstein, dem das Verdienst gebührt, die ersten auf- rechten Blumen (nach der nicht sonder- 55 lich schönen Gl. ) von verschie- dener Farbe gezogen und den Grund zu der jetzt erreichten Vollkommenheit ge- h ander abweichende Sorten, verlor jedoch wieder eine davon. Gl. erecía Auri- cula sieht, wie schou der Name andeu- tet, einer Aurikel täuschend ähnlich, was jedem Beschauer auffiel. Die Blu- me ist oben sehr weit geöffnet und tel- lerförmig, aussen porzelanblau (fast weiss), innen bis zum Rande rein weiss; der Rand ist sehr dunkelblau, und beide Farben sind sehr scharf von einander getrennt, als wären sie durch einen Zirkelsehlag begrenzt. Gl. erecta Car- thusiana hat eine ungemein grosse Blume vom reinsten Weiss, mit Aus- nahme des breiten, tellerförmigen Ran- des, welcher hochrosenroth mit carmin schattirt ist. . erecta virginalis ist der vorigen in ihrer Grösse und Far h, hat aber anstatt einer gleich- mässigen rothen Färbung nur grosse carminrothe Punkte, die wie Blutstro- innern. Im Verblühen erscheint bei den meisten Blumen ein schmaler rother Ring, welcher die einzelnen rothen Punkte verbindet. Gl. erecta mirabilis weicht nur in sofern von der vorigen ab, als sie anstatt roth, himmelblau ge- fleckt und gerandet ist. Gl. Violetta ist fast noch grösser als die vorstehenden Sorten, und hat prachtvolle dunkelvio- lette Farbenschattirungen , die oft in urpurroth übergehen. Gl. erecta coe- rulea hat cine kleinere Blume und keine so prächtige Färbung, indem sie durch- aus hellblau und nur im Schlunde róth- lich ist. Gl. erecta Pavonia hat eben- falls kleinere Blumen, aber eine merk- würdige Färbung, indem sie nur aus Y 56 abwechselnd dunkelblauen, rothen und weissen breiten Ringen zusammengoesetzt erscheint. Aussen ist die Blume weiss. Gl. erecta flammea und kermesina sind beide lebhaft Roth. Die erste ist dunk- ler und am Rande fast feuerroth, die zweite rosenroth, innen bis zur Hälfte des Schlundes carmin, tiefer aber hell- blau schattirt, fast wie bei Cactus Ce- reus speciosissimus. — Von den übri- - gen Sorten will ich nur einige beschrei- ben. Gl. Haakeana (zu Ehren des Herrn Haake in Fürstenstein) gleicht der erecía Auricula, nur dass die Form und Stellung der Blume, welche fast rechtwinkelig am Stiel steht, anders und die Blume noch grösser ist. Es ist unter den blau und weiss gefärbten die prachtvollste und mein Liebling“). Gl. Rosamunde wurde von V.elen für die schönste gehalten. Die sehr grosse, weit geöffnete Blume ist vom reinsten Weiss, und an der Schlundöffnung zei- gen sich grosse, herrlich carminrothe Punkte, die bei manchen Blumen durch einen schmalen rothen Ring verbun- den sind, Rubin zeigt an einer sehr grossen weit geöffneten kurzen Blume die brillantesten Verbindungen vom feurigsten Carmin, Hellroth und Blau. Bei Laura ist das lieblichste Hellcarmin des oberen Schlundes scharf vom rein- sten Weiss getrennt. Bei vielen Blu- men erscheint an der Verbindungsstelle ein zarter blauer Schatten, der jedoch nicht in das Weiss übergeht und es so schwächt. Aehnlich ist Venus, nur ist hier das. Roth zarter und ohne Blau, auch stehen die Blumen mehr nach oben und viele blühen ganz aufrecht. Man müsste sie der vorstehenden vorziehen, — * *) Ich freue mich, dass diese Sorte in Flottbeek sehr stark in Vermehrung ist, eben- so die A nachstehend genannten. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. wenn die Blume nicht etwas kleiner wäre, Torenia hat, wie der Name an- deutet, die Färbung der schönen Tore- nia asiatica, und die sehr kleine zier- liche Blume macht diese Aehnlichkeit noch auffallender. Gl. robusta, dunkelblau, zeichnet sich durch ihre Grösse und die Stärke aller Pflanzen- theile aus. Die starken, steifen Blu- tief BE menstengel sind manchmal einen Fuss lang, dennocli trägt sich die Blume sehr schön, und steht halb aufrecht. Eigen- thümlich ist ferner multiflora Blandina, : welche fast immer 3 Stengel aus jedem Blattwinkel bringt und daher mit Blü- then übersäet ist. Die Stengel sind ei- genthümlich steif und kurz; die F der nicht grossen Blumen ist weiss mit rothen Streifen. Köstlich Blau und nur in der Schlundtiefe weiss ist Gl. Ba phir; ungemein feurig roth Phönix. Ich will diesen vielleicht schon zu langen Artikel mit einigen Worten über die Kultur schliessen. Da von jetzt an so ausgezeichneter Samen von Gloxi- nien schon in vielen Händen sein wird, so werden ohne Zweifel sehr viele Säm- linge gezogen werden. Diese sind auch schon darum wünschenswerth, weil 80 der Flor vom Mai bis zum Späthherbst verlängert wird. Wenn man den Samen zeitig im Februar aussät und die Pflan- zen gut behandelt, so hat man im Juli schon Blumen zu erwarten; die meisten Sämlinge blühen jedoch im August und September mit viel grösserer Ueppigkel als die Knollenpflanzen. Wer aber glaubt, es lohne sich: nicht mehr der Mühe, die einmal gewonnenen schönsten Sorten zu vermehren, da die Gloxinien als Sommergewächse behandelt werden können, wird sich sehr getäuscht sehen. vielleicht tausend Sümllngen eine Sorte, welche er den vorhandenen I. Originalabhandlungen. vorgezogen hätte, und hat desshalb auch keine davon in den Handel gebracht. Ich habe dieses Jahr wieder eine grosse Menge von Samenpflanzen die jetzt (An- fang Juli) schon starke Knospen haben. Ich habe diesmal verschiedene Sorten, sowohl von Blumen, welche mit sich selbst, als von solchen, die unter einander befruchtet wurden, sortenweise ausgesäet und bin dessert in wie fern sie den Samenpflanzen ähnlich wer- den“). Es ist und bleibt immer Glücks- sache, wenn man ausgezeichnete Säm- linge von blumistischen Pflanzen zieht, selbst wenn man mit Sorgfalt wählte und mit Ueberlegung befruchtete. Schon lange strebe ich nach einer ganz weis- sen Blume, da die alte Gloxinia candida sich in der That überlebt hat, und (bei mir wenigstens) nur noch kleine Blumen bringt, konnte aber noch keine erlangen. Dass die Gloxinien eine nahrhafte, leichte Erde lieben ist bekannt. Den- noch hat mir die Beimischung von Dün- gererde stets kränkliche Pflanzen ge- bracht. Viel besser erweist sich ein häufig angewendeter Guss mit flüssigem Dünger, namentlich mit Guanoauflösung. Auf diese Art zog ich in dreizölligen Töpfen prachtvolle grosse Pflanzen; in der Regel gebe ish aber grössere Töpfe. Erhält man eine Knolle über Winter in Vegetation oder treibt sie sehr zeitig an, so erhält man durch Stecklinge, welche vom Januar bis März gemacht werden, Pflanzen, welche noch den näm- ichen Sommer blühen. Man kann die Blättchen stecken, wenn sie kaum einen *) Um brieflichen ee vorzubeu- gen, bemerke ich, ich keine Bestellun- gen auf Gloxinien e kann, und auch meine zu erwartenden Sämlinge über's Jahr nicht abgegeben werden können. aos Jüger. 97 Zoll lang sind. Sie bilden bald Wur- zeln und Knöllchen, und wachsen als Stecklinge fort, so dass sie mehrere Zoll lang werden. Sollen aber so kleine Blattstecklinge anschlagen, so müssen sie in reinem Sand oder in einer Mi- schung von Sand und Sägespänen (von weichem Holze) stehen, denn in Erde gesteckt oder nicht gehörig warm ge- stellt, verfaulen sie leicht. Es ist im- mer besser, ganze Blätter zu stecken, als dieselben blos auf die Erde zu le- gen, denn man erhält auf die erstere Art zwar weniger aber grosse Knollen, während die auf letztere Weise ver- mehrten Knollen so klein bleiben, dass sie oft den kommenden Winter nicht erleben. Die Aufbewahrung im Winter geschieht am besten in trockenem Sand, der bisweilen angefeuchtet wird; nur müssen die Pflanzen dann warm stehen, Hat man keinen beständig warmen Platz, 80 ist es besser das Giessen der Knol- len ganz zu unterlassen, In den ersten 8—10 Wochen braucht man den Sand gar nicht anzufeuchten, da die Knollen so viel Saft haben, dass sie nicht Scha- den leiden. Kleine óllchen, welche aus Versehen in einem Stecklings-Sand- beete, in welches später Camelliensteck- linge kamen, geblieben waren, hielten sich in sehr nassem Sande auf dem ` i warmen Vermehrungsbeete vollkommen gesund, und trieben schon im Januar us it meinen grossen Knollen machte ich vorigen Winter schlimme Erfahrungen. Ich batte irgendwo ge- lesen, man müsse die Knollen im Win- ter öfter giessen, was ich sonst nie ge- than. Um es recht gut zu machen, be- folgte ich diesen Rath, hatte aber gros- sen Schaden davon, da die Knollen, welche in Sand gelegt waren, nicht warm genug standen. Ich verlor da- 85 DAE. durch in kurzer Zeit fast die Hälfte 98 meiner Vermehrung und mehr grosse Knollen. Als ich den Schaden bemerkte, sehnitt ich die noch Leben zeigenden, angefaulten Knollen aus, bestäubte sie mitKohle und setzte sie einige Tage einer trockenen Wärme aus. Hierauf wurden alle beschädigten Knollen auf ein war- mes Vermehrungsbeet in sehr sandige Erde gepflanzt. Hier hatte ich Gelegen- legenheit die Reproductionskraft der Pflanzen zu bewundern, die sich unter günstigen Umständen geltend macht. Knollen von denen nur noch die untere Hälfte oder eine wie ein Messerrücken Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. starke Rinde vorhanden war, trieben aus dem Knollenboden oder dem aus- gefaulten Innern der Knolle mehrere kräftige Stengel, und bildeten in der ansgehöhlten Knolie eine neue Knolle, Diese kranken Pflanzen überholten noch die gesund gebliebenen, mit einem grünen Herzen versehenen Knollen, welche ich in Töpfen gepflanzt und nicht warm ge stellt hatte. Ohne so schleunige Maass- | regeln und einen so guten Standort - wären die meisten meiner Sorten wieder verloren gegangen. Jäger, 6) Im Botanischen Garten blühende Pflanzen. a) Epidendron tigrinum Lin- den; zierliche Orchidee mit gestreck- ten Scheinknollen. Der spitzenständige Blüthensiel tritt aus einer grundständi- gen Scheide hervor und trägt die klei- nen, ½ Zoll im Durchmesser haltenden Blumen in einer mehrblumigen Traube. Blumen gelbgrün, braun gefleckt und punktirt. Lippe klein, fast deltaförmig, aufrecht, am Grunde mit der ebenfalls aufrechten Stempelsäule verwachsen, Die Blumen öffneten sich Anfang No- vember und blühten bis in den Decem- ber. Gehört nicht zu den schönern Ar- ten. Kultur in durchbrochenen Töpfen. b) Stanhopea oeulata Sw. Var. conspicua. Eine Prachtpflanze die wohl zu St. oculata gehört. Blüthenhüllblät- ter ganz zurückgeschlagen, schmutzig weiss, roth punktirt, äussere oval, ei- fórmig, concav, 1½ Zoll lang; innere band-lanzettfórmig, mit krausem Rand, bedeutend kürzer. Lippe mit kahnfór- gem Nagel des Hypochiliums, der un- pe hat an seinem Grunde, 2 wenig kürzere pfriemliche gedrehte Hörner. Bracteen halb so lang als der Fruchtknoten. Die ungefähr 6 Tage dauernden Blumen erscheinen in 4—6 blumigen hängenden Trauben Ende November. Geruch durchdringend | stark. | c) Niphaea a lbo- lineataHook; Gesneriaceae. — Eine schon 18% dureh Purdie in England eingeführte Pflanze, mit lieblichen auf dunkelari- nem Grunde silberfarben geaderten, ge- genständigen, ovalen, gekerbten Blåt tern, welehe wie die ganze Pflanze rah behart sind und gegen den Herbst hin braungrün werden. Blumen in den Achseln der obern Blätter, anfangs ein zeln, später in mehrblüthigen Corymbeh - auf kurzen Stielen. Blumenkrone rad förmig, weiss. t So lieblich und zierend diese Pflanze : so wenig hat sie sich bis jetzt verbre tet. Im Jahre 53 bildete sie Planchon in der Flore des serres Tab. 823, wieder nach von Linden eingeführten Pflanzen ab und unser Garten erzog sie aus men, die Warscewiez in Neu-G I. Originalabhandlungen. sammelte und unter Niphaea discolor und anoectochilifolia einsendete. Kultur in sandiger Heideerde. Liebt einen Standort im mässig warmen beschatteten 59 Mistbeet. Die Knöllchen die sie sehr sparsam entwickelt, werden an einem trockenem Standort in feuchtem Sande durchwintert. (E. R.) $3) Oeffentliche Sitzung des Gartenbau- Vereines zu Zürich 19. November 54. Dieser Sitzung ging eine kleinere Blumenausstellung voraus. Den Haupt- flor bildeten die schönsten und neuesten Chrysanthemumen in gross- und klein- blumigen Abarten. Besonders reichhal- tig waren dieselben in den Sammlungen der Herren Fróbel und Hüsser vertre- ten, besonders reichblumige Exemplare davon sah man aber in den Arrange- gements vom Herrn M. Bodmer und Füssli, Das blaue Ageratum suffruti- cosum blühte in prüchtigen Exemplaren in den Arrangements der Herren Füssli und Fröbel. Wir haben diese schöne, für den Winterflor so empfehlenswerthe Art bereits im Decemberheft des letzten Jahrganges abgebildet und beschrieben. Unter den vom Botanischen Garten auf- gestellten Pflanzen, wollen wir zunächst einiger Bromeliaceen, so der Vriesia Piteairnia schönen blühenden Exemplaren geden- ken. Die erste derselben gehört wirk- lich zu den schönsten Pflanzen des Warmhauses, mit grünen schwarz ban- dirten decorativen Blättern, aus deren Mitte sich der Blüthenschaft mit den zweizeilig gestellten glänzend scharlach- rothen Blumen erhebt; der dritten ge- dachten wir im letzten Jahrgange, nach einer Abbildung der Flore des serres und von der zweiten, welche sich unter dem unpassenden Namen von Tillandsia Schüchii in den Gärten verbreitet hat, haben wir Pag. 46 ausführlicher g sprochen. Die lieblichen gelblichen Blumen mit herrlichen den Orangenblü- then ähnlichem Duft, zeichnen sie vor- theilhaft vor allen andern Bromeliaceen aus. Unter den andern Pflanzen des Botanischen Gartens, heben wir noch hervor, an blühenden Orchideen Bifre- naria aurantiaca, Odontoglossum grande, Stanhopea oeulata Var. conspicua ,- Epi- dendron cochleatum, tigrinum, Maxillaria variabilis, picta, Coelogyne fimbriata, . Acropera Loddigesi, und Cyrtochilum maculatum mit 9 Fuss langer stark verüstelter Blüthenrispe. Ferner eine vollblühende Pflanze des lieblichen Epi- phyllum truncatum Var. bicolor, Lobelia texana, einer neuen der Lobetia cardi- nalis verwandten Art mit rothen Blu- men aus Texas, Lobelia antwerpiensis und mutabilis, zwei der schünsten neuen Hybriden mit rosa und weiss gefürbten Blumen, zwischen Lobelia siphylitica und Lobelia cardinalis; einige prächtig blühende Exemplare der Tydaea Wars- cewiezii, Barbacenia sanguinea und an- dere Pflanzen des Warmhauses. Den Abend wurden vor gemischtem Publikum einige Vortrüge gehalten, so vom Herrn Lówe über Gartenanlagen, und vom Referenten über eine ausge- stellte Sammlung von 300 züricherischen Obstsorten. Wir gedenken hier des geist- reichen Vortrages des Herrn Lówe nicht ausführlicher, da wir hoffen, denselben cum mittheilen zu können, (E. R.) Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 8) Nachtrag zu dem Aufsatze über neue Gloxinien. : Ich bemerkte oben, dass ich dies Jahr abgesonderte Aussaaten von ver- schiedenen Sorten aufrecht blühender Glo- xinien gemacht habe. Die daraus erzo- genen Sämlinge haben jetzt (September) nun fast alle geblüht und gezeigt, dass diese Pflanze so recht eigentlich die Be- zeichnung Gloxinia variabilis verdiente; denn von den Stammsorten war meistens wenig zu erkennen. Von den von auf- recht stehenden Blumen erzielten Samen blühte kaum der fünfte Theil aufrecht, und die Farbe der Mutterpflanze kam nicht häufiger zum Vorschein als jede andere *). Die voriges Jahr gezogene G. erecta Violetta, mit dunkelvioletten Blumen, so wie die weiss, violett und Purpurroth gezeichnete Pavonia lieferten beide ganz rothe oder weiss mit roth gezeichnete Nachkommen. Allerdings war die erstere Sorte mit der hoch- rothen erecta flammea befruchtet worden. G. erecta virginalis (weiss mit rothem Ring an der Sehlundóffnung), durch rothe Blumen und mit eigenen Pollen befruch- tet, lieferte neben herrlichen Spielarten worin Weiss mit Roth vorherrschend *) Mau kann also eigentlich nicht sagen es übe Samen voi aufrechten Gloxinien ,ob- schon einige Samenhündler schon der- gleichen anbieten. leh bin wiederholt darum ne Singer ha er jedesmal erklärt, r Samen von aufrechten Bite gums dnd wie- der aufrecht blühende Nachkommen er- J zeuge. ist, auch eine Menge von blauen hän- genden, aussen weissen, innen violetten Blumen. Dagegen zog ich aus dem Sa- men einer Spielart mit hängenden, aus- sen weissen, innen violetten Blumen zahlreiche prachtvolle blaue und blau- weisse aufrechte Blumen. Ich habe aus einer grossen Menge von schönen Spiel- arten nur 12. der prachtvollsten Sorten zur Fortpflanzung bestimmt, wobei ich mich zum Theil durch die Wahl des Herrn Handerson aus London, den der herrliche Flor lange ſesselte, bestimmen liess. Diese neuen Gloxinien meiner Zucht, werden nächstes Frühjahr wie- der ek Herrn James Booth und Söhne in Flottbech in den Handel kommen. Ich enthalte mich jetzt der Beschreibung der | neuen Gloxinien, und bemerke nur, dass eine darunter ist, deren aufrechte Blu- men schon dem reinen Weiss nahe kom. men, indem nur ein Hauch von zarten Roth an der Schlundöffnung zu sehen ist. Vielleicht gelingt es, in einer spä- teren Generation eine rein weisse Blume daraus zu gewinnen. Eine andere hat a oben reichlich 21/, Zoll Weite, ist ganz i flach gebaut und hat ganz das Ansehen einer flachen, breitrandigen Vase. Aes statt 5 Korciionskeile hat sie stets 7 nt. wenig eingeschnitten, so dass die Blume fast glanzrandig erscheint, was sie vor allen andern auszeichnet. Die Farbe w weiss mit einem Schimmer von i nur der Rand ist dunkelblau mit . UE lau marmorirt, Taf 413. f $ & 1 bi d X * 5 i Be A Farbendr v A Kolb. II. Neue Zierpflanzen. 61 IL Neue Zierpflanzen. A. Abgebildet in der Flore des serres: 1) Polygonum vaceinifolium Wall. S. Gartenfl. Jahrg. 52, pag. 8 (Pl. 923. 2) Calyptraria haemantha Pl, et Lind. ; Melastomaceae. —- Ein prächtiger niedriger Warmhausstrauch, den Schlim in einer Höhe zwischen 5—7000' in den Anden der Provinz Ocana und früher am Paramo de Cochiri sammelte. Der- selbe findet sich jetzt lebend im Eta- blissement des Hrn. Linden, blühete aber daselbst noch nicht. Aeste, Blatt- stiele, Unterseite der Blätter und der Kelche, dicht mit braunrothen kurzen bedeckt. Blätter gross und de- elliptisch - verkehrt - eiförmig, stumpf, undeutlich ausgeschweift, ge- kerbt, von 5 sehr starken Längsnerven durchzogen, die durch starke Querner- ven verbunden sind. Blumen in spit- zenständiger Rispe, mit 3blumigen Aest- chen, Blumenkrone dunkelpurpur 2 Zoll im Durchmesser. Diese Prachtpflanze ist der C, insignis Naudin verwandt und einzig durch die gleichförmige Beharung von Kelch und Stengel verschieden. — (Pl. 924. Vergl. pag. 265.) 3) Torreya myristica Hook. 8. Grtfl. Pag. 237. (Pl 925.) 4) Cattleya superba Lindl ; Orchideae. — Eine aus Guinea durch Schomburghk eingeführte Orchidee, die jetzt in den Sammlungen schon ziemlich verbreitet ist und sich durch dankbares Blühen Wohlgeruch vortheilhaft auszeich- net. Die gestreckten Scheinknollen tra- gen 2 lünglich-ovale stumpfe Blätter. Blumen schón purpurrosa mit dunklerer Lippe und dunklerer Zeichnung; àus- ere Hüllblätter länglich spitz, innere doppelt breiter; Lippe mit spitzen ein- II. 1855. | — Arten. 5) gerollten Seitenlappen und ausgebreite- tem gezühneltem ausgerandetem Mittel- ud am Grunde der Lippe 2 Schwie- len ehört zu den allgemein em- (Pl. 926.) numaea lanceolata Sieb, et Zucc. ; Campanulaceae. — Eine Topf- staude mit knolliger Wurzel und win- denden Stengeln, die Von Sieboldt aus Gärten Japans in Cultur brachte, Die länglich lanzettlichen Blätter stehen büschelweis, sind ganzrandig und un- terhalb graugrün. Blumen einzeln auf den Spitzen der Aeste. Blumenkrone 1 Zoll lang, glockenfórmig, aussen grün, innen weiss, roth und grün gezeichnet. Zieht im Herbste zurück, wird frostfrei durchwintert und im Sommer in eine leichte nahrhafte Erde gepflanzt. Schön zur Bekleidung von Gitterwerken. Ver- mehrung durch Samen, den sie reich- lich trägt. — (Pl. 927.) 6) Camellia Princesse Marie. Neue gut dachziegelförmig gebaute Camellie, weissem Mittelstreif. 7) Verbena souvenir de Jane Han- son. Varietät einer Verbena mit gros- sen weissen Blumen mit rosa Auge. 8) Jonesia Asoka Rob.; Legumino- sae Caesalpiniaceae. — Eine. strauchige oder baumartige Prachtpflanze aus dem tropischen Asien, mit einfach gefieder- ten Blättern, welche ihre scharlachro- then Blumen in reichblumigen, fast Y, Fuss im Durchmesser haltenden Köpfen trägt, über welche die purpurrothen Staubfäden noch lang hervorragen. Ob- gleich schon i. J. 1830 in England einge- führt und mehr mals abgebildet hat, diese schöne Pflanze doch nur geringe Ver- breitung bis jetzt in den Gärten gefun- ; 6 62 den, woran wahrscheinlich der Umstand, dass sie nur schwer blühet, Schuld sein möchte. Cultur im wärmsten Hause und Ruhe während des REM (Pl. 930—932.) 9) ses pedata Hook; Cucurbi- fases — Eine Cucurbitacee mit hol- zigem Stengel, rankenden, fussförmigen Blättern und getrennt geschlechtlichen braungelben Blumen, deren einzelne Blu- menblätter ähnlich wie bei Trichosan- thes, franzenartig eingeschnitten sind, Kultur. im feuchten Warmhause. (Pl. 933.) 1 - 10) Ceratostema grandiflorum Ruiz et Pav. ; Vaceinieae. — (C. longiflorum Lindl) Einer jener herrlichen Alpen- sträucher , den W. Lobb in einer Höhe von 12000'in den Gebirgen Peru's sam- melte. Bildet einen niedrigen Strauch immergrünen oval-herzfórmigen kleinen kurz- gestielten Blättern. Blu- men lebhaft hochroth, rührig, 11/7, Zoll lang, nickend, in den Achseln der obern Blätter. Gehört wie die Arten der Gattungen Thibaudia, Maclea- nia, Psammisia zu den schönsten, aber in Kultur schwierigen Kalthauspflanzen, (Pl. 934.) 11) Rhododendron Ferd. Virart; Ericaceae. — Ein liebliches Bbiidlodon: dron fürs kalte Haus, welches Hr. Van Houtte erzogen hat. säumt. (Pl. 935.) 12) Hymenodium crinitum Fee; Fili- ces. — (Acrostichum crinitum L.) — Ein schönes Decorations-Farrenkraut von den Antillen, mit grossen elliptischen Wedeln, die am Rande braun gewim- mdt sind. (Pl. 936—937.) 13) Desfontainia spinosa Ruiz et Pan; Siehe Gartenfl. 54. pag. 237. (Pl. 938) 14) Morte Warscewiczii Matth. ; - Gartenflora Deutschlands und der Blumen in gros- sen Dolden, milchweiss und carmin ge- Schweiz. Marantaceae. — S. Gartenfl. 53. pag. 220. Pl. 939 — 940. 15) Sciadocalyy Warscewiezü Rgl S. Gartenfl. 53. Tafel 61 B. Empfohlen im neuesten Catalog des Herrn Louis van Houtte. Das neueste 53ste Verzeichniss de Hrn. L. van Houtte ist wohl eins der reichsten, welches je die Presse ver- lassen hat. In kleinem Druck umfasst | es 132 Seiten, also ein kleines Werk- chen. Wäre den Namen die Autorität beigefügt, so würde es auch ein wissen- schaftliches Interesse besitzen. Wir finden in demselben folgende Neuigkei- ten empfohlen. DARE 16) Tydaea gigantea. (Achimenes.) Eine ausgezeichnete der T. pieta ähn- liche Pflanze, mit Blättern, welche aber 3mal so gross und achselständigen 14 — 15 Blumen tragenden Blüthenstielen, welche sich in einem spitzenständigen Blüthenstand von mehr als 600 Blumen vereinigen, und während 5 Monaten bis mitten in den Winter hinein blühen sollen. Blumen 2mal grösser als die der T. picta, der diese Pflanze auch in der Cultur gleichkommt. Ueber Vater- land. nnd Abstammung ist nichts gesagt 17) Mandirola picturata (Achimenes). Ein Bastard zwischen M. multiflora und T. picta. Bie Blumen gleichen der e: teren sind aber rosa mit kupferfarbenen Schiller und ähnlich wie die von T picta gezeichnet, k 8) Aphelandra Leopoldi. Dieser « vom Etablissement in Kultur gebrachten i Prachtpflanze, haben wir bereits wieder: holt gedacht. 19) Begonia, Unter diesen haben i wir der B. xanthina marmorea un xanthina gandaviensis bereits gedacht 7 Ausserdem finden sich als ausge N nete Neuigkeiten, B. arborescens, Back II. Neue Zierpffanzen. housiana, ferruginea, frigida, Ingrami, opuliflora und rubronervia. 20) Caladium marmoratum und me- tallieum sind als 2 schöne Blattpflanzen empfohlen. 21) Heliconia leucogramma. Besitzt unterhalb weisse, oberhalb mit einem weissen Mittelnerv versehene Blätter. 22) Canna liliiflora Warscez. Eine von Warscewiez eingeführte Canna mit Blumen, die denen der weissen Lilie ähneln sollen, Ausserdem finden sich im Catalog alle die von uns als in der Flore des serres abgebildet aufgezeichneten Neuig- keiten und sehr vollstindige Sammlun- gen aller der beliebtesten Zierpflanzen der Gewächshäuser und des freien Lan- des, und unter diesen auch die neuen aus Bootan eingeführten Alpenrosen. C. Empfohlen von verschiedenen Zeitschriften. 23) Thuiopsis dolabrata Zucc. et Sieb. Immergrüne Conifere aus Japan, mit den breit ausgebreiteten Zweigen einer Thuja, welche oberhalb dunkelgrün, unterhalb blaugrün . sind. Sieboldt fand diesen schönen Baum von pyramidalischem Wuchs mit abstehenden oder hängenden Zweigen, in den Bergen von Nipon. Wahrscheinlich vollkommen hart und durch den Bot. Garten in Leyden in Cultur gebracht. (Gard. Chron.) Neue strauchige Caleeolarien. Die Hamburger Gartenzeitung empfiehlt als besonders schön, folgende Sämlinge des Hrn. P. Smith u. Comp. zu Berge- dorf bei Hamburg: Lovelyness, Kayi superb, Ernst Merck, Mary Howitt, Charles. Makay, Onkel Tom, Göthe, Dr. Abendroth, Madame Wick, Oberst Stock- fleth, Golden chain, Kaiserin von Oest- reich, Mr. Wick, Inspector Otto, Lord Raghlan, Mussa Pascha, Mr. Smith 25) Phrynium micans Kl. Maran- . 63 taceae. — (Maranta micans Mth.) Eine kleine niedliche Blattpflanze von roset- ten- rasenfórmigem Wachsthum, der nach Hrn. Dr. Klotzsch an Zierlichkeit, Kolorit und gefälliger Blattform kaum ein Rival an die Seite zu stellen ist, Blätter elliptisch, kurz gespitzt, wellig gebogen, oberwärts dunkelgrün, der Länge nach in der Mitte weiss mit ro- senroth abwechselnd gestreift, glänzend, auf der Unterfläche matt-braunroth, 21/, Zoll lang, 1 Zoll breit, mit grünem an der Spitze verdicktem und braunha-' rigem Blattstiel, der mit den blassrosen- rothen Nebenblättchen zu einer Scheide verwachsen ist. Der 4—5 Zoll lange’ Blüthenschaft trägt den kopfförmigen, aus 4—5 tutenförmigen Deckblättern gebildeten Blüthenkopf. Blumen weiss. Ward von Warscewiez aus Peru einge- führt und blühete im Juli 54 in den Warmhäusern des Hrn. Mathieu, Han- delsgärtner in Berlin, (Allg. Grtztg.) 26) Diotostemon Hookeri Salm; Crassulaceae. — Eine neue aus Mexiko stammende Fettpflanze, zunächst ver- wandt mit Pachyphytum und Esche- veria, Stamm 1!/;' hoch, Blätter zer- streut, halb walzenförmig, nach oben keulenfürmig, weiss bereift, einwärts gekrümmt, 1½—2 Zoll lang. Blüthen- stiel gipfelständig, unverästelt, trägt an der schneckenförmig eingerollten Spitze 7—8 einseitig rosa angehauchte Blu- menblütter, 10 ungleichlange Staubfä- den. 5 Fruchtknoten. (Allg. Grtztg.) 27) Brassia Gireoudeana Rchb fil et Warscwcz; Orchideae. — Diese beim Hrn. Nauer in Kultur befindliche und nach dessen Gürtner benannte epiphy- tische Orchidee steht der Br. guttata Lindl zunächst. Aeussere Hüllblätter 3—4mal länger als die Lippe, innere Hüllblätter wenig länger als die Lippe. 6* 64 Lippe aus schmälerem, beiderseits nach aussen gerundetem Grunde plötzlich 3eckig ausgebreitet mit stumpfen Ecken. 5 kielfórmige sammtige Lamellen, wel- che so lang als die Lippe, und in eine halbovale Platte ausgehen. Eine von Warscewiez in Costa Rica entdeckte Art. (Allg. Grtztg.) 28) Oncydium hieroglyphicum Ach. fil. Dem O. excavatum Lind]. verwandt. Lippe flach, tief 2lappig mit sammtiger Schwiele, die in - kleine 2lappige Oehr- chen ausgeht. Blumen schön gelb, grünlich-schwarz gefleckt. Vom Herrn Kramer im Garten des Herrn Jenisch cultivirt. (Allg. Grtztg.) 29) Catasetum carunculotum Rchb. fi. Neue Art aus Peru, in Cultur beim Hrn. James Booth. Dem C. callosum verwandt, Lippe aber spahngrün, Schwiele orange, Scheibe etwas kupferig. Eigen- thümlich sind die stielrunden finger- artigen umgeschlagenen Anhängsel am Lippenrande, die an den Halsornat eines Geiers oder Truthahns erinnern. (Allg. Grtztg.) 30) Cypripedium villosum Lindl; Orchideae. — Dieser schöne ee einer interessanten Gattung war letzthin bei der Horticulturalgesellschaft ausge- stellt und ward mit einer silbernen Me- daille gekrönt. Herr T. Lobb fand es wild in der Provinz Moulmein 5000 Fuss über dem Meere, und sandte es den Herren Veitch, welche, wie wir glauben, die alleinigen Besitzer dersel- ben sind. Es ähnelt am Meisten dem C. insigne und ist von ihm vorzüglich in Folgendem unterschieden: Der Schaft ist kürzer als die Blätter, zottig und purpurroth behart. Blumenblätter ungleichseitig spatelfürmig, wellig un gewimpert. Die Färbung ist grünlich mit brauner Zeichnung. _(Gard. Chron.) — 31) Orobus formosus ; Papilionaceae. | Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Eine harte ausdauernde Perennie mit zahlreichen verüstelten niederliegen- den Stengeln, die wie die ganze Pflanze kahl sind. lichem Blattstiel gepaart, schief herz- fürmig-oval, mit stumpfer in einen kur- zen Mucro ausgehender Spitze, kurz gestielt. Nebenblättchen fast herzför- mig rankenförmig. Blüthenstiele ach- selständig 1 — 3blumig. 3blumig.) Blumen schön purpurrosa, von der Grösse derer unserer Erbse. — Eine der schönsten Arten der Gattung, blühet von Mitte Mai bis Juli unausge- setzt und liebt eine lockere mit Stein- schutt vermengte Erde. Vermehrung durch Wurzeltheilung und Samen. — (Belg. hort. mit Abbildung.) 32) Calceolaria flexuosa Ruiz d Pav ; Scrophularinae. — Ein Halbstrauch, der bei 8000“ Höhe in den Gebirgen Perus wächst und allenthalben kurz behart ist. Blätter gestielt, fürmiger Basis oval, gekerbt. in Trugdolden. Lappen, Blumenkrone gelb, die Ober- lippe ist kürzer als der Kelch, Unter- lippe verkehrt-oval und breit kreisförmig, am Grunde zusammengerollt und in der Mitte geöffnet, Cultur gemeinschaftlich mit den anderen strauchigen Calceola- larien. Blühet reichlich und verdi à allgemeine Cultur. (Belg. hort. mit Abbildung.) 33) Coe's Pflaume, d'or de Cos. Limperiale de Coë ete) Eine schon Ende des letzten Jahrhun- Shire erzogene grosse gelbe Pflaume. Der Baum ist hart und- fruchtbar ann als Hochstamm gepflanzt werdet Frucht ist mehr als 2 Zoll lang 1½ Zoll breit, mit Längsfurche, — goldgelb und an der Sonnenseite, Blätter auf gemeinschaft- (In Cultur Kelch mit stumpfen (Prunier goutte. ee re d rarere eser dd 2 F II. Neue Ziorpflanzen. kleinen purpurnen Flecken. Geschmack sehr angenehm. Reift Ende September und Anfang October und kann auch zum Trocknen gebraucht werden. In den Baumschulen Belgiens ist diese Frucht sehr verbreitet. — (Belg. hort. mit Ab- bildung.) 34) Neue Rhododendron — Arten aus dem Bootan Alpen, gesammelt von Th. Booth. — R. Natalli Booth, Wächst in den Duphla-Bergen bei 4 — 5000 und gehört in's Kalthaus. Blätter oval, (8" lang, 4“ br.), oberhalb kahl, unter- halb heller, später braun und mit herz- förmigen Schuppen besetzt. Blumen- krone glockig mit ausgebreitetem Saume, Slappig, weiss und rosaroth gefärbt, am Grunde gelblich, 5 Zoll lang, wohlrie- chend. Die Blumen übertreffen die des R. Dahlhousiae noch an Grösse. Windsori Booth. Wächst bei 7 — 9000“ in ganz offenen Lagen und soll durchaus (in England) hart sein. Blätter verkehrt-eirund-lanzettlich, 3 —4 netzaderig, unterhalb silberfarben. thendolden armblumig. _ Kelch klein. Blumenkrone dunkelkarmoisin-scharlach, mit ausgerandeten Lappen. R. longifolium Booth. Wächst bei 6500—7500’ Höhe und gehört zu den schönsten Arten. Blätter verkehrt oval- lanzettlich, 12—18 Zoll lang, 2—4 Zoll breit, später kahl, unterhalb silberweiss. R. camelliaeflorum Booth. Kommt bei 9 — 120000 Blätter ähnlich dem R. Maddeni 3—5” lang. Blüthen- stiele achsel- und spitzenstündig. Blu- menkrone 1½ Zoll lang, weiss mit rosa angehaucht, die Einschnitte stumpf. Aehnelt einer Camellia. - Jenkinsoni Booth. Wächst bei 6— 7000' in Begleitung von Pinus ex- eelsa. Blätter länglich-lanzettlich, 4—6 Z. lang, 2 Z. breit, anfangs blaugrün, 65 später braun, mit harzigen Schuppen bedeckt, Blüthendolde 6blumig. R. Keysi Booth, Wächst bei 9 bis 10,000’, soll in England ganz hart sein. Blätter oval-lanzettlich, 3 Z. lang, 1 Z. breit, bedeckt mit bräunlichen Schup- pen. Binmenkrone rühren- oder krug- förmig, wohlriechend, Doldentraube 5 —6blumig, Blumenkronenlappen, eirund, stumpf, zurückgeschlagen. — Diese Arten sind von 20 neu ent- deckten Arten bereits in Kultur und im besitzt der Hrn. Henderson u. Sohn welche die Pflanze zu 50 Fr, verkaufen. (Gard. Chron.) 35) Epidendron pulcherrimum Kl, Epiphytische Orchidee aus Peru, einge- führt dureh Warscewicz und blühend bei L. Mathieu in Berlin. Der schlanke mit lünglich-lanzettlichen Blättern be- setzte Stengel, trägt die scharlachrothen Blumen mit dottergelber Scheibe der Lippe in zusammengedrängter, spitzen- ständiger Traube, auf einem 1½ langen Stiele. Blüthenhüllblätter läng- lich - verkehrt - eiförmig, spitz, die äusse- ren breiter. Lippe 3lappig, die seit- lichen Lappen fächerartig eingeschnitten, der mittlere aus keilförmigen Grund er- weitert, 2lappig, gezähnt und mit einem aus der Einbuchtung vorgezogenen Spitz- chen; die Scheibe der Lippe mit 5 Fal- ten, von denen die seitlichen die gröss- ten. ehört, zur Abtheilung Amphi- glottium, ist mit.E. cinnabarinum zu- nächst verwandt und gehört zu den schönsten Arten der Gattung, (Allg. Gartenztg.) 36) Quercus rotundifolia Sibth. Cupu- liferae. Eine in Griechenland und der Türkei heimische, immergrüne Eiche, ‚welche mit Q. Ilex verwandt ist, deren Blätter aber mehr kreisförmig, im jungen Zustande auf beiden Seiten wollig und a 66 im älteren auf der unteren Seite mit einem losen Filze bedeckt sind, "S Gard. Chron.) 37) Quercus rigida Willd; Immer- grüne Eiche die in Morea und am Li banon wächst. Blätter kahl, aus fast | herzförmigem Grunde lünglich-lanzettlich, scharf gesägt. (Gard. Chron.) 38) Sabbatia stellaris Pursh; Gen- tianeae. — Eine in England eingeführte Art jener schönen Gattung, von der wir Tafel 73 eine andere Art abbildeten. Dieselbe bildet ungefähr 1 Fuss hohe n gegenständigen länglichen Blättern besetzte Stengel, welche eine Masse schöner, fast 2 Zoll im Durchmesser "haltender Blumen, von rosenrother Farbe mit gelbem Auge tragen. Dieselbe kommt auf Salzwiesen von Massachusets vor und ‘muss bei uns im Kalthause kultivirt werden, denn wenn gleich die Winter jener Gegend sehr kalt, so sind doch die Sommer so warm wie die Neapels. 2 (Gard. Chron.) 39) Franciscea macrantha Lem. ; Sero- phularinae. — Eine schöne ausgezeich- nete neue Franciscea durch Hrn. Libon in Brasilien entdeckt und durch De Jonghe in Brüssel in Cultur gebracht. Bildet einen grösseren Strauch, von ro- busterem Wuchse als F. eximia. Blätter lanzettlich, mit welligem Rande. Der| Saum der schön violetten Blume hält ungefähr 2½ Zo Hier fand er mehrere Exem- plare von 4— 6 Höhe, ohne Früchte und Blumen, da ihm dieselben aber den- noch von der nah verwandten F. eximia verschieden erschienen, nahm er einige im Durchmesser. Gartenflora Deutsahlands und der Schweiz. grosse Töpfe mit gutem Abzug und eine Erde, die aus 2 Theilen Rasenerde, 1 | Theil Heide- oder Lauberde und Sand gemischt wird, Im Sommer soll man sie in eine geschützte schattige Lage im Freien, im Winter ins temperirt warme Haus bringen. (Illustr. horticole Pl, 24.) 40) Mormodes pardinum Batem. Var, unicolor. Orchidee aus Mexiko mit fast $ |spannenlangen kreiselfórmigen Schein- E knollen, welche im jungen Zustande mit gestreiften viermal längeren Blättern be- 5 setzt sind. Die rein gelben ungefleckten Blumen,stehen in vielblumigen wurzelstän- : digen Trauben, die kürzer als die Blätter. : a Blüthenhüllblätter gleichgross, oval- zettlich, zusammenneigend, Lippe 3lappig. Wächst wie die Catasetum, Myanthus und q andere in ihrem Vaterlande gemeiniglich A Q Gli UCI In Kultur pflanzt man sie in Töpfe mit reichlieher Scherbenunterlagen, setzt sie zur Zeit der Ruhe in einem temperirten Hause der vollen Sonne aus, und be giesst sie zu dieser Zeit wenig, um auf diese Weise die volle Reife der Knollen herbei zu führen, Zur Zeit der Vege- TT Cp n Felsen. 1 RT tation lieben sie Wärme und Feuchtig- - keit. (Illustr. hort. Pl. 25.) belle vue et Reine despanachées. Zwei ausgezeichnet schöne Gedenkemein, mit 4 durchaus runden fast geschlossenen Blu- men von mehr als 2 Zoll Durchmesser. das erstere dunkelblau, mit weissgelbem Auge und dunkelblauem Barte, zweite ähnlich aber roth geflammt. Beide wurden durch James Odier zu Bellevue gewonnen, 42) Gongora aromatica Rehb. fl; Orchideae, — Eine neue im Garten des 41) Viola tricolor Var. Gloire de 10 aus und schickte sie lebend an De : Hrn. Decker in Berlin in Cultur befind- 4 Jonghe, — In Kultur verlangt dieselbe liche Art, die der G. retrorsa verwandt II. Neue Zierpflanzen. ist, Blumen vom Schnitt des G. bufonia Lindl, aber die Lippe auffallend klein, von liehtrother Farbe. Lippe weiss und weinröthlich. (ang. Gartztg.) 43) Epidendron panchrysum — Rchb. fil, et Warse. Entdeckt von Warscewiez in Peru, blühete diese Art beim Senator Jenisch. (Obergärtner Kramer.) Verwandt dem E. gracilicaule. Blumen goldgelb, halb so gross wic bei E. ellipticum Grah. Unterscheidet sich durch die Gestalt der Lippe, deren Seitenlappen schmal, ver- kehrt-triangelförmig und an der Spitze buchtig-gezähnt, deren Mittellappen band- förmig und an der breitern Spitze 5zäh- nig, sowie durch eigenthümliche Gestalt .der Schwiele. (Allg. Gartztg.) 44) Malvaviscus longifolius Garke; Malvaceae. — Eine strauchige Kalthaus- pflanze aus Nordperu, in Kultur bei F, A. Haage und eingeführt durch Wars- cewiez aus Nordperu. Aeste stielrund, mit beharten herablaufenden Linien. Blät- ter lang-oval zugespitzt, ungleich gekerbt- gezähnt, beiderseits scharf und behart, . Aeusserer Kelch 8 blättrig, mit spatelförmigen Blättchen, die ürzer als der innere Kele lumen- krone fast 3mal grösser als Kelch, dun- kelrosenroth, 1: en. hag. Durch di sir vond CIL VCI wandten Arten unterschieden. (Allg. Gartztg.) : D) Abgebildet im Botanical-Magazine. 45) Calycanthus occidentalis Hook. et Arn.; Calycantheae. — Ein ungefahr 8 Fuss hoher Strauch, der noch durch Douglas im Jahre 1831 im England ein- geführt wurde. Derselbe stammt aus Californien und ist in England vollkommen hart, besitzt ebenso wohlriechendes Holz, wie Calycanthus floridus, von dem er Sich jedoch durch den ganzen Wuchs und die 3 Zoll grossen purpurrothen Blumen unterscheidet. Blätter herzför- mig-oval, kurz zugespitzt, glänzend, ober- 67 halb scharf, unterhalb gleichfarbig, Blü- thenstiele lang, spitzen - oder achsel- ständig, einzeln oder zu 3, unterhalb der Blume mit Bracteen besetzt. Kelch- blätter linien - spatelfórmig, stumpf, gehen in die Blumenblätter über. — Ein vorzüglich schöner, im September blüh- ender Bosquetstrauch, der einen warmen geschützten Ort im Garten verlangt, da- mit er sein Holz reifen kann. s (Tab. 4808.) 46) ibd bullata Banks; Myrta- ceae, — Ein kleiner immergrüner Strauch fürs Kalthaus aus Neuseeland, der *in deutschen Gärten schon nee ver- breitet ist. Die rundlich-ovalen, blasi- gen, braungrünen Blätter zeichnen den- selben aus. Blumen auf 1—2blumigen achselständigen Blüthenstielen, 3theilig, ähnlich denen der Myrthe. 47) Ceanothus Lobbianus Rhamneae. — Harter Kalthausstrauch aus Californien, von wo ihn Lobb ein- führte, von der Tracht des C. dentatus etc. Blätter 3rippig, länglich-elliptisch, starr, rauhh oss drüsig - gezähnt. arig, gro | Nebenblüttehen breit pfriemlich, so lang als der Blattstiel. Blumen blau, in rund- e | lich ovalen dichten Köpfen. (Tab. 48110 48) Bugainvillea spectabilis Willd. ; Nyctagineae, — Strauch mit rankenden Aesten, der schon sehr lange in Cultur ist, aber seine eigenthümlichen Blumen, leider nur sehr selten entwickelt. Die rührigen Blumen selbst sind verhültniss- mässig unbedeutend, sie werden aber ge- stützt durch 3 grosse blumenblattartige Braeteen von rosenrother oder purpur- rother Fürbung. Kommt in Brasilien und Peru wild vor und sein seltenes Blühen kommt wohl auch mit daher, weil man ihn zu warm hält. Das Exem- plar, nach welchem im Bot. Magazine 68 die Abbildung gegeben, blühte in einem nur frostfrei gehaltenen Winterhause. Cab. 4810.) 49) Eschscholtzia tenuifolia Benth. ; Papaveraceae, — Eine. niedliche ein- jáhrige Pflanze aus Californien , welche sich durch aufrechte cr förmig gestellte in lineare pfriemliche Lap- | H pen gespaltene Blätter und kleinere oran- genfarbene. Blumen, von Eschscholzia californica unterscheidet. Wird gleich an Ort und Stelle ins freie Land aus- gesäet. (Tab. 4812.) 50) Whitlavia grandiflora Hook; Hydrophyllaceae. — Eine sehr schöne durch W. Lobb aus Californien einge- führte harte einjährige Pflanze, von der Tracht einer Eutoca, aber mit viel grös- seren Blumen. Stengel nach allen Seiten | i niederliegend. Blätter fast deltafórmig, doppelt gezähnt. Blume in einseitiger eingerollter Traube. Die reichblaue fast 1 Zoll lange Blumenkrone ist röhrig glockenförmig, noch einmal so lang als die 5 linearen Lappen des Kelchs, 5 hervorstehende Staubfäden sind an Schup- pen der Blumenkrone angewachsen. Diese vorzüglich schöne Pflanze, wird als Ein- fassungspflanze mit dem Nemophilen in unsern Gärten später wetteifern, oder Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. dieselben vielleicht noch überbieten. Es ist unbedingt die schönste in den letzten Jahren in Cultur eingeführte annuelle Pflanze. ab. 4813.) E) Abgebildet in Illustration horticole. 51) Odontoglossum Ehrenbergü KI. Se 30.) S. Grtfl. Jahrg. 3. pag. 30. . Lemaire hålt dasselbe fir eiue Ab- ar yon O. Rossii Lindl. 2 52) Cyclamen Atkinsü Moore; Pri- mulaceae, Ein Bastard Frische C. Coum und C. persicum, erzogen 11 Hrn. Atkins. Blätter freudig n mit weisser Zone. Blumen sehr Mp weiss mit rothem Schlund. (Pl. 31.) i 53) Salvia gesneriaeflora Lindl; La- | biatae, — Diese mit S, fulgens Cay. sehr nah verwandte Art, | Gärten ist sie allgemein verbreitet. Hr. Purdie entdeckte dieselbe in Columbien, (Pl . 32.) 54) Quercus pedunculata Var. fili- cifolia; Cupuliferae. — Eine durch Ja- mes Booth in Flottbeck und Topf in Erfurt in Handel gebrachte Abart un- serer gemeinen Sommerreiche (?), mit fiederschnittigen Blättern, deren Lappen ‚linear und unregelmässig gezähnt und eingeschnitten, (mit schwarzer Abbildung.) : III. Notizen. e Sikkim- -Rhododendron, In wel- | vergangenen Jahre in Algerien ausgesáek - nung die Anzucht der beliebten | Sieben davon lieferten jedes 6—7 Aehren mit Sikkin - Rhododendron in England betrieben | 60—90 Körner in jeder Aehre. Die Pflanze wird, davon erhalten wir die beste Idee, wenn |ist gross und jedes Korn zeigt einen Bart. wir erfahren, dass die berühmte Gärtnerei von Stendish und Noble, deren allein 100,000 kräftige Sämlinge kultivirt. In der gleichen Gártnerei findet man 15000 Cupressus fune- bris und 20,000 Cryptomeria japonica. 2) Mumien - ä 24 in einer g Weizenkórner wurden im (Lit. Gaz.) 3) Asele ist diese Pflanze ah in unsern Warmhäu- sern häufig anzutreffen, da sich der Samen der” selben oft zwischen den aus Ostindien zu uns kommenden Samensendungen findet. i wird sie Muddar genannt. Ihre Stengel lie- iasg jfaWN ui ati nsn els XM ͤ ͤ‚——˖7—˙——9— ms III. Notizen. fern ein vortreffiches dem Hanfe ühnliches hat mit "d Gutta Percha viele Aehulichkeit. (Bot. Zeitung). 5) Verstopfung der Drainróhren. Das Drainiren ist noch neu bei uns, wird sich aber schnell allenthalben einbürgern, da die Vortheile desselben zu augenfällig. Ein Nach- theil der sich schon an einigen Orten herausge- stellt hat, ist das Verstopfen der Röhren, ent- weder durch Niederschläge aus dem Wasser, wie z. B. Kalk, oder auch durch Wurzeln von Bäumen, einzelnen Kulturpflanzen und Algen. Grössere Durchmesser der Röhren sollten des- — allenthalben da angewendet werden, wo ; asser als tuffhaltig bekannt. Das Ver- wá; der Róhren durch die Kulturpflanzen selbst, ward bis jetzt nur beim Rapsbau be- obachtet Jedenfalls kommt es hierbei noch ganz besonders in Frage, ob auch die Röhren in die gehörige Tiefe gelegt wurden. ) Die Mirabilis- Arten der Gär- ten. Herr Professor Lecoq in Clermont un- terscheidet in einem grössern Artikel in der . Revue horticole über diese Pflanzen, 4 ver- Jalapa L. mit rothen Blumen, M. ‘hybrida Lep. mit fleischrothen Blumen und M. dichotoma L. mit gelben Blumen. M. am- bigua und planifolia Trautw. konnte er nicht unterscheiden. Langjährige Bastardiru T versuche lieferten eine Mittelform nach M. longiflora, sowie die bekannten schönen Varie- mit hell- und dunkelgelben, — i irten Arten scheint es uns richtiger, sie als Formen der Mirabilis Jalapa L. zu betrachten, da die Unterschiede, die sie bieten, sehr gering sind und auch ohne künstliches Zuthun, nebenein- ander lung die Ansicht ausspricht, dass er unter Seinen hybriden Formen, solche erhalten habe, deren Samen deutlich durch die Befruchtung zweier Väter zugleich hervorgegangen seien, B a der M. longiora an. I u das bei 69 ist uns bei dem jetzigen Stande der Wissen schaft unbegreiflich. — Man siehet daran, mit welchem Leichtsinn Thatsachen beurtheilt werden können. Wir empfehlen im Uebrigen die schönen Mirabilis zur Bildung sonnig ge- legener Gruppen. Man ziehe folgenden Jahre wi assenhaft erscheinenden zarten, roth, gelb, weiss gefärbten oder 3 Blumen hervorzubringen im Stande ist, da- von kann sich jeder mit leichter Nabe selbst überzeugen. Die Blumen derselben öffnen pem das Kraut. Schliesslich wollen wir noch erwähnen, dass Herr Lecoq mehrmals einer Mittelform nach M. longiflora erwühnt, die er aus unter M. lon- giflora Var. violacea bezogenen Samen erhalten ias Diese bleibesich aus Samen treu, trage de- n aber nur sehr wenige. Sie besitzt violette tse Blumen als die Mutterpfl und ist sehr wahrscheinlich der Bastard von M. longi- flora befruchtet mit der rothen M. Jalapa. Bei den Bastardirungsversuchen, die Hr. Lecoq zwi- schen M. longiflora und M. Jalapa anstellte, misslangen alle künstlichen Befruchtungen der M. longiflora gänzlich. Dagegen nahmen die ruehtungen von den andern Arten mit ist. „zeig- *) Aehnliche Verhältnisse kommen häufig vor. So nahm unter den vom Referenten estellten Versuchen, die ren der Matthiola maderensis mit M. incana nieht an, wührend die ous von M. incana mit Pollen der M. maderensis eine grosse Menge keimfáhiger Samen 70 L4 2135. 3. 2 Daf 3 4 gegangenen Pflanzen, grosse Aehnlichkeit unter einander, indem sie die Mitte zwischen beiden Typen hielten, sich aber mehr noch der vä- terlichen Pflanzen hinneigten. Die Farbe der Blumen war blass violett und von einer ein- zigen Pflanze gelb. Samen trugen sie im Sommer keinen, setzten aber solche im Spät- ien Theil der gleiche Typus, einzelne Ex plare aber kehrten zum mütterlichen Typus zurück. Herr Lecoq hat endlich auch Befruchtungs- versuche zwischen den eigentlichen Bastarden von M. Jalapa und longiflora, mit den For- vorgenommen und ist da Befruchtung der Bastardeunter einander und mit den Stammarten der beiden Formen, sehr zahl- reiche unter sich auffallende verschiedene For- | men erzeugt. Es ist dieses mit meinen Ver- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 5 |suchen durchaus übereinstimmende Resultat, von grosser Wichtigkeit für den Gartenbau. (Revue horticole) 7) Frühtreiberei der Due deThol Herr Professor S., gegenwärtig in Kiel, der Verfasser des Pagina 202, des Jahrganges -53 mitgetheilten — Treiberei der Zwiebelgewächse im Zimmer, der sich des en: Beifalls zu erfreuen hatte, theilt uns im Folgenden einen Ver- i such zur Frühtreiberei der Duc 25 É it: S „Ich muss einen Versuch erwähnen, den ich igenimcht um zu sehen, was sich einem Duc de Thol bieten lässt. Dezember eine Zwiebel, welche eben anfing - die Spitzen der Wurzeln durch die Schale u — treiben und setzt sie in einen ganz kleine Topf. Diesen versenkté ich in einen m Sand gefüllten Topf von etwa 8 Zoll Durch — B. messer und stellte letztern unmittelbar - meinen Porzellanofen. hielt den in | beständig mässig feucht. Am 16. Deze 4 nahm ich das Tulpentópfchen aus dem Sande und am 21. Dezember blühte die Blume gas vollkommen ausgebildet auf 4 zoll hohen tengel. Von d IV. Literatur. 1) 6. Wallis, die Alpenwelt in ihrer Beziehung zur Gärtnerei. Hamburg, Verlag von R. Kitteler 54. Eine gute Abhandlung über Vorkommen und Ver- theilung der Alpenpflanzen im Gebirge, der eine Anleitung zur Kultur der Alpenpflanzen im Gewächshause, nach der Art wie diess in Schönbrunnen beirieben wird, beigefügt ist. So niedlich und schön die Alpenpflanzen sind, so sehr sie im höchsten Grade der Kultur werth sind, so wenig wird sich doch der Liebhaber im Allgemeinen entschliessen denselben ein Ge- wächshaus zu erbauen. Wir glauben, dass in ganz Deutschland, vorzüglich aber in Nord- Deutschland die Kultur des gróssern Theils der Alpenpflanzen im freien Lande gelingen Davon abgesehen enthält die obige T" viele der Erfahrung entnommene e werthe Winke, man sieht, dass der Ye diese schöne Pflanzen nicht blos liebt, SR ; dern dass er ihre Natur, ihres Vorkommens etc. Wir empfehlen daher welche als Extraabdruck a Gartenzeitung erschienen ist, allen ^ unserer niedlichen Alpenpflanzen zur i schaffung und hätten nur etwas einläs "f Angaben über die Kuliur gewünscht. ( ieu 2) Monatsechrift für Pomologi E Obstbau, redigirt von den beiden 3 b testen Pomologen Deutschlands, Herrn vui C. Oberdieck und Ed. Luess, unter . kung der besten Pomologen IV. Literatur. erscheint seit October dieses Jahres im Ver- lag der Franz Kóhlerschen Buchhandlung zu Stuttgart. In Druck und Format reihet sich dieselbe an die Gartenflora an, brin ngt monat- ich 2—3 Bogen Text. Colorirte Abbildungen werden nach Maassgabe der Verbreitung der Zeitschrift in progessivem Grade verspro- Wir haben kaum nóthig dieses Un- ternehmen, an dem sich ausser den beiden C. von Zallinger, von Poch- bammer und Stoll betheiligen, noch besonders zu empfehlen, und frenen uns, dass Deutsch- land nun ein würdiges Organ für diesen Theil des. Wissens besitzt, welches gleich- 3) E. Regel, die Schmarotzergewächse: — die mit denselben in Verbindung stehenden Pflan- zenkrankheiten. Eine Schilderung = Vege- tationsverhältnisse der Epiphyten ara- siten, nebst Anleitung zur Kultur vd tropi- schen Orchideen, ; Aroideen, Bromeliaceen und Friedrich Schulthess 1854. Preis 1 Fr. 80 Ct = 44: 4) Mustek zu Blumen- | die wac gärten und Blumenplätzen, in 44 Zeichnungenauf 30 1lithographirten mens, Reichsgräflich von Brühlscher Schloss- gärtnerzu Pforten. Glogau, L. Flemming 1854. Wen ein neues Buch im Fache der Kunst : soll nnte Geschmac vertreten? Bei dem vorliegenden Bilderwerke ist das letztere der Fall, ja wir móch Sen, es vertritt nicht did herrschende, son- dern eine bereits im Untergange begriffene | Bei Geschmacksri "Wir hatten uns der chtung. i|sein Werk wieder aufzufrische : 71 angenehmen Hoffnung hingegeben, dass die wunderlichen Formen der Blumenbeete und nach dem Vorgange vieler Leute vo schmack und unserer berühmtesten Autorität in künstlerischen Gartensachen, nach und nach verschwinden würden. Aber es war eine Täuschung. Als Siebeck vor zwei Jahren mit seinen geschnörkelten Blumenbeeten (in dem Werke: „die bildende Gartenkunst in ihren modernen Formen*) kam, mochte man es ihm verzeihen, denn er gab ja nur die „modernen Formen,“ und konnte nichts da- zu, dass diese zum Theil senr verschroben waren, obschon er das Seinige redlich dazu beigetragen hat, dieser Verschrobenheit noch mehr Eingang zu verschaffen. Nun kommen gar Musterzeichnugen in diesem Styl. Musterzeiehnungen soll man zum Muster neh- men, das ist klar. Wir können die meisten nur als Muster für Tapeten und gedruckte Taschentücher empfehlen, nicht aber für Blu- mengárten. Wir bedauern aufrichtig, dass r Verfasser; der nach allem zu ur- teter uss, seine Kräfte nicht zu einem besse- fen id verwendet hat. Er that Unrecht, eine schon im Versinken begriffene und dazu vollkommen reife Geschmacksri durch n. Vor zehn oder fünfzehn Jahren hätte ihm die Kritik keine Vorwürfe machen können, denn gegen Mode ist aller Widerstand vergeblich. Jetzt aber hat sie ein Recht da- zu und muss es zum Besten eines reinerén Geschmacks thun. Der Verfasser musste es wohl bemerken, dass so künstliche Blumen- beete und Blumengärten nicht mehr so viele Verehrer haben, dass man überall, wo sie eingeführt waren, angefangen hat, sie wieder abzuschaffen, dass viele Personen, denen man Geschmack zutrauen muss, nie etwas davon — Er wusste endlich als Gärt- sehr gut, wie mühsam die Anlage, wie € viel schwieriger die Unterhaltung sol- sa-| cher Beete ist, die am besten aussehen, wenn sie frisch gegraben und sauber geharkt sind. i einer zu künslich zusammengesetzten oder zu grossen Figur glückt es zuweilen, 72 dass sie auf kurze Zeit gut mit 8 Pflanzen decorirt werden kann 2. mi Blumen-Zwiebeln, Bellis und Diet sione gen Pflanzen im Frühja ahr, und mit Verbe- nen, nieder gelegten Rosen u m. i Sommer. Aber wie kurz ist diese Zeit und wie wenig. geeignete Blumen giebt es! Pflanzt man andere Blumen darauf, so ver- schwindet die Regelmässigkeit in kurzer Zeit, die Figur ist nicht mehr zu erkennen, folg- = t, ohne welche jede Regelmäs- sigkeit lächerlich ist. Bald fehlt es an die- ser, bald an jener passenden Pflanze, selbst bei reichen Hülfsmitteln. Aber was macht man, wenn eine Figur, wie deren viele in dem in Rede stehenden Buche als Muster ge- geben werden, aus 40 und mehr verschiede- denen Theilen bes sitzer Geschmack daran findet, ja selbst, wenn er sie ebenfalls für schön hält. Wir haben bis jezt nur den Geschmack angegriffen, den das vorliegende Buch ver- Wir wissen, dass Viele nicht unserer unsere Mühe für belohnt halten. Buch selbst betrifft, so ist es, abgese den Formen — mit Umsicht und Geschick ausgearbeitet, so ziemlich alle kaleidoscopischen Figuren, und erfüllen also ihren Zweck vollkommen, Einen Verehrer der von uns bekämpften For- en, die unserer Anstcht in Bezug auf, künstliche Formen sind, denn ganz verschwin- den werden künstliche Blumenbeete doch wohl nie ganz, und es ist nicht zu leugnen, dass die einfachern in gewissen Oertlichkeiten Sogar passend sein können, wo es gilt, eine | herzlich Die Zeichnungen enthalten | Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, - Annäherung des Bau- und Gartenstyls 5 ewirken. Ausser den Abbildungen enthält das Bach. einen Bogen Text über die Anlage und be- Klarheit gesagt ist, verrüth den praktischen gebil- deten Gärtner und sogar Geschmack und istdaher jungen Gärtnern angelegentlich zu 1 empfehle. dauerhaftem Papier, dass sie als vorit. blätter zum Zeichnen gebraucht werden kön- nen. Der Preis von 22'/, Sgr. ist ein “zZ fallend geringer. DieBlumenzucht von P.F. -— u. C. nen Pe. 170. J. 54.) Die3teud — 4. Lieferun gen ns ; sie enthalten in wee Aetas die Gattungen Ant- mone — egia Wir haben mit leb haftem um a kurzen und guten Kul- turbemerkungen eingesehen. Bei der Aufzäl- lung der Arten ist die Auswahl gut, macht aber auf Vollständigkeit keinen sql Doch sind bisweilen Arten ni nannt, die doch die vollste — vandientep, so z. B. bei Begonia die m B.nitida, jedenfalls eine der schönsten P empfehlenswerthesten der Gattung, W J der Bastard zwischen ihr und cinnabarina, B. prestoniensis genannt ist. i; Wir freuen uns im Uebrigen 80 rasch, ein gewiss den meisten Gartenfreunden willkWT" menes Handbuch geliefert zu erhalten, wünsch ten demselben jedoch eine etwas hs n i schaftlichere Haltung. ( die Zeichnungen der Blumen von 66 gen beigegeben ist. Die Aufzählung nera und Species, sowie morphologisch tomische Beobachtungen, werden in 2 f € den Abtheilungen folgen. Wir freuen er h dieser gründlichen se welche‘ NNI dee == Sr ZZ SER IV, Literatur, 73 2 Lücke in der Literatur füllen wird d behalten uns einen einlässlicheren Bericht, xx Erscheinen der ganzen Arbeit vor, die wie wir hoffen, auch in einem 8 Ab- druck, allen den vielen Freunden dieser schö- nen Familie, sowie allen Botanikern von Fach ungen, — erfas- ser benutzt hauptsächlich nur Blumenkrone und Kelch als Charactere zur Bildung der Unter- abtheilungen; die von uns benutzte Narben- form fállt nur bei den Gattungen in Berück- sichtigung. Die Gattung Isoloma, tauft er inBrachyloma um, weil I Smith schon 1838 eine Farrn -Gattung Isoloma genannt hat. Die Gattung Corytholoma, wird (wo- mit auch wir vollstándig einverstanden) als Section zur Gattung Gesnera zurückgeführt, eine Vereinigung welche durch die schwanken- den Charactere beider Gattungen, sowie durch gleichartige Tracht vollständig gerechferüge ki eg Uns men wählten wir in gas Form, weil rg einer E renun: den Namen Heppia bereits zugetheilt) wird als barbarisch klingender Na- me bezeichnet und uns der Vorwurf gemacht, dass wir die betreffenden Charactere jener, s Gattung nicht genugsam hervorgehoben. Auf diesen Vorwurf werden wir antworten, wenn die ganze Arbeit vor uns liegt, heuie nur so allerdings wohl noch einzelne andere Charae- tere benüizt haben. Der Willdenowschen Gat- | schritten iung Trevirana wird wiederum der Name Achimenes beigelegt, wir folgten dabei Endlicher, da der Name Achimenes schon einer andern Gattung zukommt und jene dem ver- dientem Treviranus gewidmete Gattung, wohl ihr menes den Usus für sich hat, so hat ihn die Einführung des Namens Ligeria für unsere Gloxinien gegen sich. Bei @loxinia bleibt nur G. maculata und pallidiflora, weil nach der ersteren die Gattung von L'Heritier auf- gestellt wurde. Unsere Trennung in Salisia (für die beiden letztgenannten Arten) und Glo- xinia für die andern Arten hätte Jedenfalls das Prioritätsrecht. Die Gattung Sinningia be- hält ihre Geltung, und Gloxinia tubiflora und hirsuta werden als 2 neue Gattungen, unter Dolichodeirau. Stenogastra abgetrennt, Auch uns hatte derabweichende Habitus dieser Pflanzen früher schon veranlasst, siegenauer zu — ond wir konnten uns aber nicht über- eugen eine generische Trennung der- selben erint erscheinen dürfte, und glau- ben es auch jetzt noch nicht. Der Verfasser hat unsere früheren Arbeiten über diese interres- sante Familie von dem durchaus irrigen Stand- unkte beurtheilt, als ob wir angestrebt hätten, eine natürliche Gruppirung der Gattungen der Gesneraceen anzubahnen. Bei dem geringen Material, welches uns zu Gebote stand, haben wir dies aber wirklich nie gewollt, sondern zunächst nur eine scharfe Trennung, der ha- 5 als die hen in Bezug auf Gattungen, wobei wir jedoch weit entfernt waten, jener Uebersicht irgend einen andern Werth, als den zur Erleichterung des Auf- suchens der Gattungen beizulegen. Eine na- türliche Gruppirung würden wir nur dann ver- sucht haben, wenn wir zu. einer syste- stematischen Bearbeitung dieser Familie ge- en wären, eine Arbeit die wir desshalb nich anternahnen, weil wir Hr. Decaisne da- ssten, der über ein unend- lich reicheres Material, als wir gebieten konnte. Herr Hanstein strebt nun aber die Abtheilung der ganzen Familie in natürliche Gruppen an. Es dürfte in dieser Hins.cht schwer fallen, E E er nien | durchgreifende und scharfe Charactere zu fin- den, denn selbst Charactere wie die Verwach- . | sang des Fruchtknotens mit dem Kelch wech- seln bei sehr nah verwandten Arten. So be- sitzt Scheeria einen oberständigen 74 Ring und nn einenannulusperigynus, wie Hr. annimmt. So sind doch ferner bestimmt = Gattungen Scheeria, Mandirola, Gloxinia (Salisia) in ihrer Tracht mit Ligeria | N (Gloxinia) habituell viel näher als mit Köllihe- ria verwandt, und doch bringt Hr. H liche Gruppe und bildet aus der alten Gat- -tung Gloxinia eine eigene Gruppe. So sollte Naegelia mit Tydaea, der sie zu- náchst verwandt, in der gleiehen Gruppe ste- hen oder wegen der eigenthümlichen Entwicke- lung des Blüthenstandes, den Hr. H. gar nicht der Beachtung werth fand, eine Gruppe für Sich bilden; so ist Moussonia jedenfalls sehr unnatürlich von Brachyloma (Jsoloma) getrennt“ und zu Rhytydophyllum gestellt, Aehnlicher Ausstellungen kónnten wir gegen H. natürliche Gruppirung noch manche machen, wir glau- ben aber, dass eine durchaus scharfe Grup- pirung zu natürlichen Sippen kaum möglich, er immer noch unsere Einthei- jene einfach naeh ihrer natürlichen Verwandt- schaft zusammen gruppiren. Wir wollen dureh diese Ades, dem hohen Werthe des Herrn Hautv. Ar- beit durchaus nicht zu nahe treten; müssen * aber bei unserer Ansicht beharren, dass selbst auch beim sorgfáltigsten Studium der .riaceen, eine durchaus natürliche Gruppirung der Gattungen nach durchgreifenden Characte- Bu wenigstens his jetzt nicht erreicht ist. ES Rudolf Sieben der Landscha Bugs ee mit ausführliehen Erklärun Ein sem Práehtwerk welches in 4 Lie- 2 erscheint, von inis jede 4 Tafeln in Imperial-Folio enthält, Auf diesen 4 Ta- feln ist d an zu einem grösseren Park dargestellt und der Text enthält die Erklä- rung desselben, sowie die Angabe der zur Be- pflanzung zu verwendenden Gehölze und Blu- men. Jede Lieferung von denen von 3 zu 3 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. u die | W Letzteren n Ersteren in eine gleiche natür- | w Monaten eine erscheint kostet 2 Rthlr. 20 Sg. 5 Das Werk erscheint in der Arnold’sche = ms — g zu — - Mire 2 Der Verfasser ist aneh sein pied was Dekameron an die Seite stellen m dass der Subseriptionspreis bei wee stungen billig erscheint. pe Wie Eingangs gesagt wurde, : Werk in 10 Lieferungen erscheinen und je : Lieferung giebt auf 4 Tafeln von Impe. Folio, den Plan eines einzigen Parks; 1 A und zeigt von gründlichem Studium, gi bis in jede einzelne Partie ers din Lage und Form der Bosquete zei IV. Literatur. sche und liebliche altos dins. in heiterem freundlichem Stie Nachdem wir so die künstlich natürliche Gruppirung anerkannt, sei es uns erlaubt un- sere in einzelnen Punkten abweichende Mei- nung zusagen uf der Seite nach dem Wasser liegt un- mittelbar vor dem Schlosse eines jener jetzt so beliebten Blumenparterre im Rasen. Wir ha- ben uns schon früher mit dieser Richtung des jetzigen, Geschmackes michi einverstanden er- e zu erhalten, so dass warden stets ein anmuthigeres Bild gewähren Pflanzen selbst natürlicher und ges was regelmässiger hätten vertheilt werden können, wie dies in unmittelbarer Nähe eines grösseren regelmässigeren Gebäudes die Har- monie mit dem Baustiel verlangt. Fast stö- rend in dieser Hinsicht dürfte die Stellung der als Pendants gewählten Picea canadensis zug Ailanthus glandulosa sein, welche in hieden, kaum eine har- ; itteln möchten. p Bosquets in ihrem Verhält- niss zu = Wegen, haben wir wie früher auszusetzen, dass sie, auch wenn sie nicht blos Durchgänge bilden, sehr häufig mit ih- ren Kanten unmittelbar an den Weg gelegt sind, wodurch das spätere Stutzen der über- hängenden Zweige und damit steife Linien bedingt werden. Das Dorf endlich scheint uns gar zu sehr von der nackten Wirkli keit entfernt ausstaffirt zu sein. Eine Pap- pelall ee zwischen den Wiesengründen dessel- ben ist wohl schön, aber für Landwirthschaft- liche Zwecke am übelsten gewählt. Bosquete umschliessen den Hintergrund des: Dorfes ürde hier nicht durch Pflanzung e Weiden am Bach, durch zung von 75 tenbäumen, um die auf dem Hügel gelegene irche, und ausserdem aber durch zweck- mässige Pflanzung von Obstbäumen zweck- dienlicher und doch die ganze Harmonie nicht störend gearbeitet sein? Diese Bemerkungen sollen jedoch dem Werthe des Decameron nicht zu nahe treten. Die bildende ibunt ist ein Gebiet auf dem man über den gleichen Punkt durchaus ungleicher Ansicht sein kann und mit ver- schiedenen Mitteln nämlichen > er- reichen kann sind daher erzeugt, s das er allen Engen and eine 25 willkommene Erschein erde und wünschen demselben eine d dni Verbrei- tung, die es in so hohem Grade verdient, Au e von Gegenbemerkungen von Seite des Herrn T Ri aii sind wir gern be- reit. (E. 1) IllustrirteBibliothek des Lan d- wirthschaftlichen Gartenbaues. I. Ab- tbeilung. III. Der Obstbaumschnitt. Neueste Me- thode zur Behandlung der feineren Obstarten am Spalier und in allen anderen gebräuchli- chen Formen von J. A. Hardy Vorsteher des Luxenburg-Gartens in Paris. Deutsch bear- beitet und durch Zusätze und Erläuterungen den deutschen Verhältnissen angepasst von H. Eis : Jåger, (— in — Leipzig bei Otto Spamer 18 Es ist eine ien verdienstliche als zeit- gemässe Unternehmung unseres geehrten Mit- arbeiters, das e e Werk Hardy's über den Obstbaumschnitt in das Deutsche zu über- setzen und mit ebenso treífiiehen Anmerkun- gen zu versehen. Die Franzosen sind uns Deutschen in der Erziehung schöner Spalier- bäume stets mit gutem Beispiel vorangegan- In nédester Leit ist dieser so wlchtige erschiedenen Verfassern Schriften über den Obstbaumschnitt erschienen. nter diesen ist das Werk von Hardy, welcher zu- gleich als Lehrer in dieser Richtung fungirt, das beste und ist daraus für den deutschen Gärtner Far viel in praktischer Bezie- hung zu In ar Hinsicht scheiut dagegen rr Hardy nicht so fest zu sein. So ist 76 er noch Anhänger der Wurzelausscheidung, So sagt er die Wurzeln kräftig erzogener Bäume seien mehr zur Anfnahme nährender Flüssigkeiten geeignet, weil sie weitere Saft- gänge besässen — und auch andere Stellen deuten darauf hin, dass er sich noch keinen klaren Begriff über den Bau und die Ernäh- rung der Pflanze gebildet. Dagegen hat der Uebersetzer derartige Sachen meistentheils aus- geglichen und sind die practischen Regeln sümmilich beherzigungswerth. Eines PR feinen Obstes zur Anschaffung und zu dium, damit auch in unserem Deu sd. nd Musterbänme von ähnlicher Vollkommenheit gezogen en, wie dies an vielen Orten Frankreichs der Fall ist. (E. R.) 8) M. Loisel, die vollkommene Spargel- zucht. Nach dei Französischen unter Mit- wirkung von H. J Leipzig bei Otto Spamer 1855. Ebenfalls eine Abtheilung der Illustrirten Bibliothek, schliesst sich dieses Werkchen dem Vorhergehenden würdig Die Spargelkultur ist hier ebenso einlässlich, als mit tiefer Sachkenntniss geschildert, Wir kommen später einmal auf dieses Schriftchen zurück, ches wir heute nur allen Freun- den dieser köstlichen Pflanze kräftigst em- pfehlen wollen. (E. R.) Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 9) Unger, Versuche über Luftaus scheidung lebender P-flanzen. — 26 den vielen interessanti Versuchen, welche 2) Wasserpflanzen von höherer Organ tion entwickeln nicht an ihrer Oberfläche — geben dieselbe nur aus den ve ten Luftgängen von sich. Es findet dabei Strömung von den obern Theilen nach unteren statt. 3) Die von den Pflanzen im Sonnenli ausgeschiedene Luft enhält stets ausser 8 stoff, noch eine grössere oder geringere Mi Stickstoff. Die quantitativeZ setzung! riirt nicht nur in verschiedenen Pflanzen, 801 in einer u. derselben Pflanzen nach Umstä 4) Die aus Luftgängen und Lücken Landpflanzen bei ihrer Verletzung vo z Luft, ist stets ärmer an Sauerstoff, — mosphärische Luft. V. Personalnotizen und Neuestes. 1) Adolf, Herrmann und Robert Schlagintweit, traten im letzten Herbst eine naturwissenschaftliche Reise nach Ostin- dien an. Dieselben werden ihre Beobach- tungen auf alle Theile der Naturkunde aus- dehnen und in diesem Sommer zunächst den Himalaya bereisen. (Bomplandia 2) Dr. Barth und N Wadding- ton sollen nachdem sie längere Zeit in Tim- i buctu aufgehalten Ne: auf der Rückreise dem Klima erlegen Die neuesten Be- richte lassen Hoffnun. xs dass dem nicht so ist, Möchten sie sich bestätigen und Dr. Barth — À— à y seinen Schatz an Erfahrungen in bestem W " Sein nach Europa zurückbringen. ; 3) Blumenausstellung in sch sien. Die schlesische Gesellschaft für V 0 und Gartenbau veranstaltet im April 1 grosse Austellung von Blumen in Breslau.! welcher jedoch nur die Provinz — curriren kann, 4) Correspondenzen. Herrn A D. b. A. Mit vielen Dank erhalten, Mu gleich benutzt. Fernere Beiträge sind willkommen, Re Soeben erschien und ist auf frankirte * „ franko und gratis zu beziehen: Nr. 13. Preis-Courant von G. Geitner's Treibegärtnerei zu Planitz bei Zwickau in Sachsen 1855. Derselbe enthält auf 56 enggedruckten 2 und 3 spaltigen bey ausser dem Nachstehenden des Neuen, Seltenen und Interessanten: Vie Das hier folgende Inhaltsverzeichniss , zühlt nur die Familien und trier eg pei welche . durch mindestens 5 Species bis zu 366 Varietäten vertreten sind. Warmhauspflanzen: Aeschynanthus, Alloplectus, bi el Eu, end Clerodendron, Colum- nea, Cordyline, Crinu um, Dracaena, Eranthem icus, Franciscea, Gardenia, Mas Helico onia ta ine scus, Hoya, Ipo omaca, Jasmi inum, erg Lantana, Sortimente: Achimenes, Aroideae, Begonia, Bromeliaceae, Filices und sne Gloxinia, Orchideae, Palmae, Cycadeae, Pandaneae und Cyclantheae Pflanze die fir officinelle und technis che Zwecke verwendet posi mug sowie date Fruchtbäume. Plantae aquaticae (Wasserpflanzen). Kalthauspflanzen: Abutilon, Acacia, Canna, Citrus, Clematis, Cyclamen, Daphne, Echeveria, Hd Ken nnedya, Lili iny Se eptospe rmum , Melaleura, Primula, Salvia, Tropaeolum, Verinica, Viburnum Sor timente: Azalea, Altheae rosea fl. pl, Camellia, Chrysanthemum, Cineraria, Fuch- sia, Georgina, Pelargonium, Rhododendron „Rosa, Verbena. Den Schluss bilden die en gros CRAT die Be Beschreibung einiger pet exemplare grosser Palmen und die Einladung zur Subscription auf meine neue Camellia Commerzienrath Linau (Geitner), worauf po or ai auf Pflanzen von 4—15 Zoll zu 5—10 Thalern pA werden. Dieser Preis-Courant ist ausserdem guid alle Buchhandlungen und in Zwickau dureh die gütige Vermittlung der Herren Center Thost gratis zu beziehen. Zu geneigten Auftrügen empfiehlt. sieh unter Zusicherung promptester Bedienun Treibegärtnerei zu Planitz bei Zwickau in Sachsen. 6. Geitner. Die Samenhandlung d es Unterzeichneten ten empfiehlt sich in Gemüse-, Gar- tena Feld-, “al, Luststräucher- und Blumensamen, in den , französischen und deutschen Pr ac ht-Georginen, Warm- =, 1 einen schönen Sortiment Schling- Pflanzen, Land- und Topfrosen, Kartoffeln, Weinen und anderen Pflanzen, welehe in der mmen. iken be ‚ärtnerei i i ) sie selbst gebaueten, weissen, sowie weissen mit feinen rosa am Halse — Zuckerrunkelrüb men, grosse gut gebauete Rübensorte, billigst; Ci- LI 8 beste, kurze, dicke und lange, glatte Cichoriensamen; 25 Oekonomien die sehr ertragreichen Futter - Surrogate , als: endes br Runkelrüben, grosse lange rothe à Pfd. 6 Sgr., 100 Pfd. 15 Rthlr. do. » do. „ lange gelbe à Pfd. 6 Sgr., 100 Pfd. 18 Rthir. do. i do. runde dicke 171 gelbe * à Pfd. 5 Sgr., 100 Pfd. 14 Rthlr. do. W do. runde dick rothe englische à pid. 6 Sgr., 100 Pfd. 17 Kthlr. do. = do. Ober à Pfd. 6 Sgr., 100 Pfd. 17 Rthlr. Mohrrüben sse weisse 1 Pfd, m. grünküpfige à Pfd. 15 Sgr., 100 Pfd. 45 Rthir. do, „ rothe Riesen „ . à Pfd. 20 Sgr., 100 Pfd. 60 Rthlr. do. » Altringham - à Pfd. 15 Sgr., 100 Pfd. 45 Rthlr. do. 3 gelbe Saalfelder à Pfd. 15 der, 100 Pfd. 45 Rthlr. unter Versicherung prompter, reellster Bedienung zu geneigten Aufträgen, mit em ergebensten Bemerken, dass die reichhaltigen Kataloge sowohl von Wohl- löblicher Redaction, als auch von Unterzeiehnetem auf frankirte Einforderung gratis verabreicht werden, und ladet alle noch unbekannten Samenhandlungen, Gartenvereine, Gartenliebhaber, Zucker- und Cichorienfabriken zu nutzreicher Geschäftsverbindung freundlichst ein. Cultur-Anweisungen werden gern ertheilt. Quedlinburg in der Provinz Sachsen, Januar 1855. Martin Grasshoff, Kunst- und Handelsgártner. 1855. Meri i . Landwirthschafts-, Wald-, Gemüse- und Blumen- Samen Friedrich Adolph ur junior in Erfurt (Preussen). 3641 verschiedene Species und Varietäten inclusive der letzten Neuheiten enthaltend nebst Anhang von Pflanzen, wird gratis und franco nach Verlangen per Post 3 Erfurt, 19. Januar 1855. Im Verlage von Karl Wiegandt in Berlin erschien so eben: Hülfs- und Schreibkalender für Gärtner und Gartenfreunde auf d. J. 1855. Unter Mitwirkung von P. Fr, Bouché sen., von Fabian, .C. Fintelmann, G. A. Fintelmann, Legeler, Lucas, L. Mathieu und = Morsch heraus. von Prof. Dr. Karl Koch, General-Seer. des V. zur Beförd. E K. Preuss. St. 2 Theile Ar. elegant geb.) 25 Sgr. Im Urbes von Ferdinand Enke in en ist erschienen und dureh alle Buchhandlungen zu beziehen Delft 87 Ww. Die reine Chemie in — Giüddstiges . 9. 5 y Er. S. geh. I. Theil: Anorganische Chemie 1 Thir: 10 8 a IL Theil: Organische Chemie 2 Thir. 14 14 Sgr. oder 4 fl. thubert, F., Lehrbuch der der technischen Chemie. Mit 208 Bolsschuinten. Br. L2 el . 28 Ser. oder 5 1. GARTENFLORA —3330 KD C-cc«— MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. II. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0, Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J.. Wen dschuch, Hofgürtner in Dresden. Herausgegeben E Regel, Obergärtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatd der Hochschule, Präsident des Gartenbau-Vereines und Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied mehrerer Gartenbau- und Naturwissen- schaftlichen Vereine. März 4855, (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen.) -=a : Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. Der Jahrgang von 12 Hefen, Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild kostet 1 fl oder dM 4 Thlr. Ausgabe mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 fl. 30 kr. oder 2 Thir. Inhalt des Márz-WHeftes. ; Seite Seite I, Originalabhandlungen. 10) Ueber Streptostigma Warscewiezi . 90 1) Abgebildete Pflanzen .. . , 77 |11) Sumpfwieen durch Aufführen von ME ssis Hen o a locis T Sand zu verbessern NES. b) Solanum citrullifolium R. Br. . 78 |12) Das Dörren der Saatkartoffen . . . 92 2) Der Krystall-Pallast zu Sydenham . 79 |13) Cultur der Anguria Mackoyana Lem. 93 3) Ueber das Keimen der Samen unter 14) Die Blutbuche (Fagus silvatica Var. chemischen Einflüssen Ee c8 ropar puroa) o. .. o. a Ueber Dünger 8115) Ueber Anwendung des Guano ... 9 5) Vorsichtsmassregeln bei der Legung 16) Ueber Anwendung des Chilisalpeters 94 E von Drainróhren. Von Dr. W. S. in K. 8217) Vermögen die Pflanzen sich den Stick- 6) Ueber Kultur der Victoria regia. Von stoff unmittelbar aus der Luft anzu- Hrn. A. Esser, Gärtner bei Hrn. Bee . T Schweller in Düren bei II. Neue Zierpflanzen. . 9 BEE ea lu 8 > 1) Wardsche Kästen . . . |... v 94 lil, Notizen .........40 ; 8) H.W. Bach, der neue Welibeglücker 86 ann o AN 9) Unfruchtbarkeit der Obstbäume . 88|V. Neuestes 108 Literarische Anzeigen. Der praktische Landwirt. Zeitschrift für Land- und Hauswirthschaft. Zunächst für Norddeutschland : wovon alle Sonnabend 1 Bogen und, wo nóthig, ausserdem noch eine Beilage er- it ar 1855 seinen dritten Jahrgang. — Die rege Betheiligung und Unterstützung, welche das Blatt besonders VE Dedi unserer Mek- lenburgischen Praktiker fand, machte es möglich, dass dasselbe in seinem ungleich grösseren Theile, Originalien bringen konnte und die, besonders in letzterer Zeit, ein- 3 für die Zukunft dasselbe Verfahren innehalten kónnen. — Indem vir im Uebrigen auf die Probenummern, welche an alle Buchhandlungen versendet sind, zu verweisen S: erlauben, glauben wir aller weiterer Empfehlungen des Blattes uns enthalten zu Önnen, :u Brunnen bei Parchim, i. M., in December 1854. Be Die Redaktion des praktischen Landwirth. i . Stein. 2 Bestellungen auf den „Prakt. Landw ir th,“ übernehmen alle verehrlichen Postanstalten und Buchhandlungen des In- und Auslandes. Dieselben werden beson- beträgt 20½ Sgr. Preuss. Couyrant. — Inserate, landwirthschaftlichen Inhalts oder i eg fir Landwirthe von Interesse, werden gegen eine Gebühr von 1 Sch. Meckl. Cr. : on Zeile , Beilagen vorläufig in einer Anzahl von 800 Exemplaren gegen eine Ge- ühr von 2 Thlr. angenommen und finden ihre weiteste Verbreitung. a erste Jahrgang des „Prakt. Landwirth‘ ist gänzlich vergriffen; vom zwe noch einige vollständige Exemplare vorräthig. in Brunnen bei Parchim im Decbr, 1854. | tion des Prakt. Landwirth. - dip. Ru a in Leipzig. | L Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen, -982alvia Baer (Siehe Tafel 111.) Labiatae Salvia, Benth, in Cand. Prodr. XII. p. 263. Sectio VII. Calophace $. 6. Longi- florae, B. Biflorae. S. Heerii. Eine sehr schóne durch- aus neue Art, deren Samen wir von unserm Freund Warscewiez vor 2 Jah- ren aus Peru erhielten. Dieselbe gehört | v mit S. oppositiflora Ruiz et Pav. in die gleiche Abtheilung und steht S. stricti- flora Hook. Von der Ersteren unterscheidet sie sich durch membranóse 2 —3mal grüssere, anders geformte weichharige Blätter, längere Blumenkrone und be- harten Griffel; von der Letzteren durch die Form der Blätter (S. tubiflora hat stumpfe Blätter, beharten Griffel etc.) — Wir widmen diese Art dem Herrn und $. tubiflora Sm. zu-| Grun Professor Heer, Direktor des hiesigen Gartens. Bildet einen niedrigen 3—5^ hohen, m Grunde aus stark verästelten Strauch, = allenthalben kurz weichharig ist. Die Blätter lang gestielt, aus herzförmigem d oval oder oval- ich zugespitzt, gekerbt-gezähnt, dünn halb hellgrün, unterhalb weisslich, bis 4 Zoll lang und 2'/, Zoll breit, Blatt- stiel bis 3 Zoll lang, die obersten Blät- ter schmäler und kleiner. Blumen in spitzenständigen blattlosen Trauben, Blü- thenachse und Blüthenstiele roth behart, oft auch, besonders aber der Kelch mit ) S. Heerii Rgl.; caule fruticoso, ramosissimo; ram centibus ; foliis petiolatis, cordato-ovatis v. lanceolatis, inis. s tetragonis, molliter pubes- , erenato- memb: dentatis, utrinque molliter pubescentibus, supra rugosis, infra subeauescentibus ; brackeis de- eiduis, subrotundis, longe acuminatis; racemis in ramis e corollisque pubescentibus v. e R EE e . Striatis, irregulariter 3-dentatis , Si Vii ampliato, intus exannulato, labio superiore bus tubulosis , triplo fougieribus: iubo recurvo, t ramulisque terminalibus, calycibus verticillastris bifloris secundis; cal; dentibus ovatis acuminatis; corollis calyce fauce erecto emarginato, inferiore patente 3-lobo, lobo medio obcordato-dilatato; esnsiecivis linea- ribus, divaricatis, antheriferis longe exsertis, sterilibus deflexis inclusis, longitudinaliter con- natis; stylo exserto piloso. III. 1855. 7 78 Drüsenharen besetzt. Bracteen früh hin- fällig, aus rundlichem Grunde lang zu- gespitzt. Blumenkrone %, Zoll lang, schön scharlachroth, gegen den Schlund hin zierlich weiss gestreift, Eine ebenso leicht zu kultivirende als empfehlenswerthe schöne Art. Ein Ex- emplar, was im letzten Sommer im freien Lande stand, ward ungefähr 3 Fuss hoch und 2½ Fuss breit, und bedeckte sich im Dezember nach allen Seiten mit seinen Blüthentrauben, deren jede 2—3 Zoll lang und eine Menge der schönen gegenständigen Blumen trägt. Die er- sten Blumen entwickelten sich Mitte Dezember und von da bis Frühling blü- hete die Pflanze unausgesetzt fort, in- dem jeder Achseltrieb wieder neue Blu- men brachte. Warscewicz bemerkte uns bei Einsendung des Samens, dass diese Salvia das ganze Jahr blühe , in wie weit dies gegründet wird die Zukunft Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. grossen Vorzug, den Winter hindurch u temperirten Hause, bei 7—8 R. ur ausgesetzt zu blühen. Im Kalthause ge deihet sie ebenso gut und leicht, esent wickeln sich hier die Blumen aber es im Februar. Sie gehört zu den besten Einführungen unseres Warscewitz wi wird bald ihren Weg auf die Blumen gen auch des Privatmannes finden. vi kennen keine andere Salvia, die Blumi so massenhaft wie diese entwickelt. GR Erklårung der Abbildung. 1 Eine aufgeschnittene Blume, yi die Anheftung der Staubfáden und Stel der beiden Schenkel des Connectivs zeigt, dem der obere den Staubbeutel M | untere dagegen von der Röhre der = krone eingeschlossen, steril und mit dem Schenkel der anderen Staubfäden ver? 2 Der obere Theil des Griffels. veg 3 Ein einzelner Staubfaden = Der sterile Schenkel des coman i lehren. Jedenfalls besitzt diese Art den keulig verdickt. 4 b) Solanum citrullifolium R. Br. [4 (Siehe Tafel 112.) id Solaneae. En " Eine schüne neue einjährige Pflanze, welche durch den um die Flora der südlichen Staaten Nordamerikas so ver- | i dienten Dr. Engelmann in St, Louis gesammelt und àn den Bot, Garten zu Freiburg i. Br. gesendet ward, Hier — ol e Hr. A. Braun, jetzt in ; dmi noch in Freiburg unter dem tie Namen. Bildet einen 3—4' hohen verästelten Stengel, der wie die Blattrippen allent- halben mit Stacheln besetzt ist. Blätt doppelt fiederschnittig, die Theilung der Fiederblütter geht bis zum Grund, die a Sind durch den her- E ablaufenden Rand verbunden, | ” blättchen buchtig gezähnt. ren besetzt, stehen dieselben dünner ! ss obern Blattseite zerstreut. 2 E ben kommen aus den (sche Stücken, werden länger 2 und tragen in einseitiger grosse blau-violette Blumen. dicht mit Stacheln be herabgebogen, der fünfte U^. fast noch einmal so lang A f Gehört zu den ganz "9" = pfehlenswerthen einjährigen: i im correspondirenden Transsept, I. Originalabhandlungen. 79 Die Samen werden rechtzeitig in Töpfe oder das Mistbeet, wo möglich warm ausgesäet und die jungen Pflanzen, wenn keine Fröste mehr zu besorgen, an eine warme geschützte Stelle des Gartens in kräftige aber nicht zu schwere Garten- erde gepflanzt. Von Anfang Juni ent- wickeln sieh dann die schönen blauen Blumen, in angenehmem Contrast mit dem feintheiligen Laube unausgesetzt, bis harte Fröste die Pflanze tödten, E 2) Der Krystall - Pallast zu Sydenham. (Siehe Tafel 113) Wir begleiten die innere Ansicht ei- nes der. Transsepte jenes colossalen Wintergartens, wie ihn nur England in solcher Grüsse und mit solehem Luxus errichten konnte, mit der folgenden kurzen Schilderung des Innern nach der Flore des serres, Im grossen Transsept angekommen erinnert eine lange Allee von Orangen und Granaten, an die Pracht von Ver- sailles. Es sind dieses mächtige Bäume, welehe früher die Residenz von Louis Philippe zu Neuily schmückten, und beim Verkauf der Besitzungen der Or- leans nach England Oberhal der untern Galerien hüngen in grossen Kórben Rankenpílanzen, deren schmieg- same Zweige sich in zierlichen Guir- | de landen verbreiten. Zahlreiche Schling- pflanzen, wie Bignonien, Wistarien, Tac- sonien umschlingen die Pfeiler, und wer- den bald bis unter die Kuppeln des rie- sigen Baues emporsteigen. Auf der Südseite des Pallastes und sind báudes, von Birmingham, 2 prächtige Araucaria excelsa. Vor der egyptischen. Abtheilung sind besonders Palmen aufgestellt; unter ih- nen die Chamaedorea elegans von Me- xiko und die Seaforthia elegans, eine der schönsten Pflanzen Neuhollands, Hier ist es auch, wo man jene colossalen py- ramidalischen Holzblöcke, mit felderar- tig eingetheilter Oberfläche und ranken- den Zweigen sieht, nämlich 2 ungeheure Exemplare des Elephantenfuss (Testu- dinaria Elephantipes). Es sind dies unbe- dingt die grössten Exemplare in Europa; b | sie wurden direet vom Cap eingeführt, und sollen ungefähr 3000 Jahre alt sein. Nicht weniger eigenthümlich, erhebt sich in r Nähe, ein mächtiges Exemplar des Rhipidodendron plicatile, jener baumar- tigen Saftpflanze Afrikas, mit den gros- sen zweizeilig gestellten Blättern. Vor der Römischen Abtheilung, bei- derseits neben dem zweiten Eingange, stehen 2 mächtige Araucaria excelsa, die eine durch die Königin, die andere vom Prinzen Albert dem ee ge- ; | schenkt. Wenn man die mit Granatbäumen geschmückte Alhambra passirt hat, kommt man in die äusserste Abtheilung des Ge- welche besonders tropische Pflanzen und unter ihnen eine herrliche 7 * 80 Palmensammlung enthält. Zwischen den Sphinx sind 16 Dattelpalmen aufgestellt, die aus Egypten gebracht wurden. Un- ter den andern zeichnen sich besonders aus, der Sabal Blackburneana, ein 35 Fuss hohes Exemplar des Cocos plu- mosa, zahlreiche Wachspalmen (Ceroxy- lon andicola), der eigenthümliche Cala- mus maximus, die Elfenbeinpalme (Phy- telephas macrocarpa) und der Panda- nus odoratissimus. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Diese und zahlreiche andere Pflan- zen in grossen und mächtigen Exempla- ren, scheinen sich hier recht gut zube- finden und hoffen wir im Interesse die ses grossartigen Unternehmens, dass die Zweifel, welche man noch hegt, dass es möglich werde dies heuern Räume auf die Dauer geh zu erwärmen, unbegründet sein mö- gen. — 3) Ueher das Keimen der Samen unter chemischen Einflüssen Um die Samen phanerogamischer Ge- wächse zum schnelleren Keimen zu bringen, hat man es seit alten Zeiten nicht an Versuchen und wie natürlich auch an Vorschriften fehlen lassen, die- sen Zweck zu erreichen. Von allen . Stoffen sollte es die Chlorwasserstoff- säure (Salzsäure) sein, welche nicht nur die Keimung der Samen beschleu- nigte, sondern sie sollte auch die vortreff- liche Eigenschaft haben, Samen, deren Keimkraft zum Theil schon erloschen, wieder zu beleben. — Ferner empfahl man die Oxal- oder Kleesäure zu glei- chem Zwecke und schrieb ihr ausge- zeichnete Wirkungen zu, Seit länger als einem Jahre stellte ich mir die Aufgabe diese Angelegen- heit näher zu prüfen und entschloss zu zahlreichen Versuchen deren Ergebnisse ich hiermit mittheile: | Verschiedene Samen als: Secale ce-| reale, Triticum vulgare; Hordeum vul- gare, Carum Carvi, Oenanthe, Phel- landrium, Foeniculum officinale, Dau- cus Corota, Coriandr. sativum, Sinapis alba, Ceratonia siliqua, Papaver som- niferum etc. wurden theils mit Wasser, $: dend Shit Säuren T mit aufgelösten Ammoniaksalzen eingequellt. Von E ren bediente ich mich der reinen Schwe felsäure, Chlorwasserstoffsäure, Phos phorsäute und Oxalsäure bei einer h«c hundert- bis achthundertfachen Verdür nung, Die Dauer der Einquellung WI ebenfalls verschieden genommen worden | und ebenso die Temperatur der Flur sigkeiten. Zur Aussaat diente ein K sten mit einer etwa zwei Zoll hohen Schicht fein gesiebter gleichmässig 8" feuchteter Lauberde, Temperatur des ben 14° R Nach einigen Tagen keimten sehot vicle Samen, sowohl von denen die "d Wasser eingequellt, als auch von nen, welche mit Säuren und Salzlisur : gen vorher behandelt worden zZ Von beiden letzteren zeigten d 1 zahlreichere Pflanzen aufgegangen schon wollte! ich mich der Hoffnung d | gleiche Dienste verrichte. jede Tüuschung zu beseitigen; : die Versuche noch einige Male » n in sofern abgeündert, welche in Flusswasser geq ger darin verblieben, als I. . Originalabhandlungen. ren behandelten. Die Resultate stellten Sich nun ganz anders heraus. Die Keim- entwicklung der Samen zeigte sich gleich- mässig, es waren keine Unterschiede wahrzunehmen. Diese Versuche wer- den zur Genüge darthun, dass man mit dem Einquellen der Samen in verdünn- ten Säuren gar nichts gewinnt und dass man mit blossem Wasser ganz dasselbe Ziel erreicht. Wenn den Säuren eine Mitwirkung bei der Keimung der Samen zugesprochen wird, so möchte sie ein- fach darin zu suchen sein, dass die Samenhüllen durch angesäuertes Wasser leichter als von reinem .durchdrungen werden. — Bei alten Samen, die we- der in dem Schooss der Erde, noch eben so wenig mit Wasser gequellt aufgingen wurde durch saures Wasser ebenfalls kein anderes Resultat erreicht. 81 Aus Erfahrung kann ich noch fol- gendes empfehlen: Bei Samen, die sehr reich an Harz sind wie z.B. Juniperus, Pinus ete., ist es zweckmässig zur Entfernung dessel- ben einige Tropfen Salmiakgeist beim Einquellen derselben zu verwenden um dadurch das Harz zu lösen. Namentlich kommt es bei derartigen Samen, wenn sie in Kästen ausgesäet werden, vor, dass sie in kurzer Zeit verschimmeln, wel- ches nur dem Harz, welches schwerer zerlegt wird, zuzuschreiben Die Samen (Sporenfrüchte) der krypto- gamischen Gewächse, (Farren, Lycopodien u. 8. w.) dürfen, wenn man mit Sicher- heit auf junge Pflänzchen rechnen will, durchaus nicht auf Töpfe ausgesäet wer- den, welche durch eine Unterlage von Mist erwärmt werden. J. Hutstein. 4) Ueber Dünger. Unter Dünger versteht man bekannt- | sich ertragsunfähig waren dadurch er- lich die Gesammtmasse von mannigfal- tigen Stoffen, welche unseren Feldern, um ihren Fruchtertrag zu erhóhen zu- geführt wird, oder um die durch meh- rere Fruchterndten abgenommene Frucht- barkeit wieder herzustellen. Schon in den ältesten Zeiten hatte man ohne die Erfahrung ge- macht, dass die Fruchtbarkeit der Fel- der durch mehrfache Erndten allmählig abnimmt und es war natürlich, dass man besorgt war, die alte Fruchtbarkeit auf künstlichem Wege wieder herzustel- len. Schon die ackerbautreibenden Völ- ker des Alterthums bedienten sich ver- schiedener Düngungsmittel. Sje benutz- ten ebenfalls die Thier- und Menschen- excremente dazu, um die abgenommene Fruchtbarkeit ihrer Felder wieder zu erlangen, oder solche die an und für tragsfühig zu machen. Bei = alten Römern finden wir die Asc Palladius sagt z, B. dung von Holzasche ein Acker erst nach $ Jahren wieder gedüngt zu wer- den brauche, auch Cato rieth den Theil der Erndte, welchen man nicht selber verbrauchen, oder vortheilhaft verwer- then kónne, auf den Feldern wieder zu verbrennen. Ueber die Art und Weise wie der Dünger wirke und wel- che Körper erenthält, welche zur grös- seren Fruchtbarkeit der Feider beitra- gen, darüber wusste man sich allerdings keine Auskunft zu geben, ge- nug die Anwendung desselben stützte sich auf gemachte Erfahrungen. Erst unserer Jetztzeit blieb die Lö- sung dieser Fragen vom Standpunkte der Chemie, welche einen hohen Grad 82 der Ausbildung erreicht hat, vorbe- halten. Grosse Verdienste in diesem Boussingault , Payen , viele andere Männer der Wissenschaft erworben. Es wird hier nicht der Ort sein, in alle die Einzelheiten einzugehen, die eine ausführliche Besprechung des Ge- genstandes nothwendig zur Folge ha- ben müsste. Es müssten die Bestand- theile der Pflanzen und ihre Functionen näher erörtert werden und von hier aus cönnte man erst zu den Stoffen, welche der Dünger enthält und welche als Nah- rungsquellen der Pflanzen zu betrachten sind, übergehen. — Es mag hier nur die kurze Erwähnung Platz finden, dass alle Vegetabilien aus Kohlenstoff „ Was- Serstoff, Sauerstoff und Stickstoff be- ‚stehe. Sie enthalten ferner eine ge- wisse Quantitit mineralischer Bestand- theile als Kali, Natron, Bittererde, Kalk, Eisenoxyd, und diese sind verbunden felsäure , (Salz- säure). Die ersteren Kohlenstoff ; Was- serstoff und Sauerstoff dienen den Pflan- zen zur Erzeugung von Holzfaser, Amy- lon, Zucker etc. Der Stickstoff und Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Schwefel der Schwefelsäure wird m. Kohle, Wasserstoff und Sauerstoff ver bunden in dem Fibrin, Albumin uni Casein der Pflanzen wieder angetroffen. Ueber die Functionen der mineralisch Bestandtheile, welche in keiner Pflanze - fehlen und zum Gedeihen derselben ur bezweifelt beitragen, ist man bis jet nur ungenügend unterrichtet, — Sil É also eine Pflanze gedeihen, sich kräftig entwickeln und reichlichen Fruchterg liefern, so müssen ihr die erwähnten Bestandtheile in entsprechender Meng dargereicht werden. Kohlenstoff, Was serstoff, Sauerstoff und Stickstoff werde von der Pflanze in Form von Kohler säure, Wasser und Ammoniak assimil, diese kann sie theils aus der A phäre, weiche als eine unerschüplid Quelle derselben anzusehen ist, nehmen theils aus dem Boden. Die Minen standtheile können sich die Pflanzen nV aus dem Boden aneignen und diese SH entweder vorhanden oder müssen m : die Düngungsmittel zugeführt werden Letztere sollen mit Rücksicht auf BR! wirksamen Bestandtheile besprochen We den. (Fortsetzung folgt). J Hutsteib | 5) Vorsichtsmassregeln bei der Legung von Drainröhren 1 Von Dr. W. S. in K. d Mehrfach ist in dieser Zeitschrift auf den grossen Vortheil aufmerksam gemacht worden, welchen. die Anwendung der Drains, dieses wichtigsten landwirthschaft- lichen Verbesserungsmittels der Gegen- wart, auch für den Gartenbau bietet. Referent kann dieses aus eigener Erfah- rung im vollsten Maasse bestütigen, in- dem er schon vor mehreren Jahren mit ‚sehr nasse Wiese in eine englische or E dieser Eu dem besten Erfolge sieh 1 serungs-Methode bediente, ten-Anlage umwandelte, und per : mit einen tiefgelegenen, bisher von ^ — terfeuchtigkeit leidenden Gem x di. trocken legte. Für die Gärtnerei J: fast von noch grösserer Wichtigkeit a die Landwirthschaft, dass die dam EE I. Originalabhandlungen. ` Grundstücke alsbald im Frühjahr hin- länglich abtrocknen, um die Bearbeitung des Bodens zu gestatten. Ebenso ist die in Folge des raschen Austrocknens viel schneller vor sich gehende Erwär- mung des Bodens hier besonders er- wünscht, indem sie ja den Anbau der frühen Gemüse, sowie die zeitige Aus- saat und Pflanzung von Ziergewächsen begünstigt. Wenn man hier und da be- fürchtete, dass umgekehrt durch die Drainirung bei anhaltender trockner Wit- . 80 hat sich dieses nicht bestä- tigt. Im Gegentheil hat man die Erfah- rung gemacht, dass die auf drainirten Grundstücken stehenden Gewüchse die Dürre weit besser ertrugen, was darin seinen Grund hat, dass sie im Stande gewesen, ihre Wurzeln in grössere Tiefe zu erstrecken, wo sich die Feuchtigkeit länger hält, und dass ausserdem der ainirte Boden von einer Menge feiner Spalten durchzogen wird, aus denen bei trocknem Wetter die im Untergrunde sich immer vorfindende Feuchtigkeit em- porsteigen und den Pflanzen zu Gute ommen kann. Hiermit in naher Ver- bindung steht ein anderer wichtiger Um- stand — dass nämlich, wenn die Röh- ren nicht mit Wasser gefüllt sind, eine beständiger Strömung atmosphärischer Luft durch sie hindurch geht. Wenn ee Erf UM — Bestel- rum die Frucht- barkeit des Bodens erhöhen, weil durch sie die untern Endschichten mit der Luft in Berührung gebracht und dadurch zer- setzt und fruchtbar gemacht werden, so erfolgt hier derselbe Prozess fortwäh- rend und bis in weit grössere Tiefe. Da- her erklärt es sich wohl vorzüglich, dass die Drainirung auch auf Grund- stücken, welche früher nicht von Nässe gelitten. "hatten, eine so bedeutende Er- in 83 höhung des Ertrags zu bewirken im Stande ist, Während so die Vortheile dieser Operation immer allgemeinere Anerken- nung finden, beschäftigt gegenwärtig ein in letzterer Zeit mehrfach hervorgetrete- ner Uebelstand die volle Aufmerksamkeit der Landwirthe. Es haben sich nämlich bereits ziemlich häufig bei neuen Drain- Anlagen Verstopfungen gezeigt. Die Röh- ren hörten auf zu fliessen, und in den. Grundstücken sammelte sich Wasser, das bisweilen sich bis zur Oberfläche hinaufstaute. Wenn man die Drainröhren aufgrub, fanden sich in n denselben lange zopfartige Geflechte, aus dicht ineinander gefilzten Wurzelfasern be- standen, zwischen welchen sich feine Erdtheilchen festgesetzt hatten. Am häu- fipsten erschien dieser Uebelstand auf Raps- (Reps-, Lewat-) Aeckern, welche erst kurz vor der Aussaat drainirt wa- ren. Sorgfältige Ausgrabungen thaten dar, dass die tiefgehenden Wurzeln die- ses Oelgewüchses gewöhnlich an Seitenwänden der beim Legen der Drains gemachten Gräben, stiegen wa- ren, bis sie die Röhren erreichten, dann in eine Stossfuge hineindrangen und das Innere der Röhre, weil ihr Wachsthum durch die hier sich vorfindende Feuch- tigkeit ausnehmend gefördert wurde, schnell ausfüllten. Man hat bis jetzt vergebens nach einem leicht anwendba- ren Mittel gesucht, durch welches die- sem sehr fatalen Uebelstande in allen Fällen sicher vorgebeugt werden könnte. Die Muffeln (Hülsen), welche man in neuerer Zeit meist anwendet, haben die- ses Verstopfen nicht verhindert, indem sich gezeigt hat, dass die Wurzeln auch unter ihnen durch und in die Stossfu- gen der Röhren hineingewachsen sind, Man befolgt daher gewöhnlich die Regel, dem ersten Jahre nach dem Legen 84 der Drains mindestens nicht derartige Gewåchse zu bauen, welche, wie der Reps tiefgehende und stark sich ver- zweigende Wurzeln haben. Spåter, wenn die anfangs lockere Erde in den Grå- ben über den Róhren sich wieder ge- setzt hat, und mit dem Uebrigen eine homogene Masse bildet, verringert sich die Gefahr. Es ist damit überhaupt nicht so schlimm, als es auf den ersten Augenblick wohl scheinen möchte. Die “Wurzeln der einjährigen Gewächse ster- ben nach der Ernte ab, und wenn die Drains gehöriges Gefälle haben, so wer- n dann jene Wurzelzöpfe von dem nachdringenden Wasser herausgespült, und die Drains fliessen gegen den Win- ter oder das Frühjahr wieder vollstän- dig gut. * PFiür den Gartenbau stellt sich nun die Lage der Dinge etwas anders. Wäh- rend man es in der Landwirthschaft meist nur mit einjährigen Gewächsen zu thun hat, bei denen, wie eben er- wähnt, das Uebel gewöhnlich von selbst wieder schwindet, kommen hier eine grosse Anzahl von Pflanzen vor, welche nicht allein ausdauernde Wurzeln haben, sondern bei denen diese auch in grös- sere Tiefen dringen. Und selbst bei solchen Pflanzen, welche, wie Fuchsien, Heliotrop, Pelargonien u. s. w., im e wieder aus der Erde genommen oder vom Froste zerstört werden, darf man nicht erwarten, dass ihre mehr hol- zigen Wurzeln rasch zersetzt und da- durch wieder entfernt würden, Es ist also hier viel grössere Vorsicht erfor- derlich wegen der dringenderen Gefahr. Dagegen lassen sich anderseits hier aber auch Mittel anwenden, zu welchen we- gen ihrer grösseren Umständlichkeit und Kostspieligkeit in der Landwirthschaft nicht wohl gegriffen werden kann. Auf derartige Schutzmittel, welche von Land- es meist nur kleinere Strecken, vielleicht Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. wirthen empfohlen werden, die geneigten Leser dieser Blätter aufmerksam zu ma- chen, ist der Zweck dieser Zeilen. Erstlich wird gerathen eine dop- elte Röhrenleitung zu machen, das heisst über Röhren von der gewöhn- lichen Weite noch andere Röhren von, entsprechend grösserem Umfange herzu- schieben, in der Art, dass die Stossfu- gen des äusseren Röhrenstranges jedes- mal auf die Mitte der Röhren des inne- ren Stranges treffen, und dann die äus- seren Röhren noch mit Muffeln zu ver- sehen. Man darf wohl annehmen, dass nicht leicht Wurzeln den Weg durch diese 3fache Schicht hindurch finden, Ferner wird empfohlen die Röhren insbesondere an den Fugen mit einer nicht zu dünnen Schicht von Stein- kohlen- (oder Coaks-) Asche zm umgeben, Durch dieses Material soll seiner scharfen Bestandtheile wegen, keine Wurzel hiedurch wachsen. Bei desse Anwendung würde also ein einfaeher Röhrenstrang mit Muffeln genügen. Es liegt auf der Hand, dass diese Mittel, namentlich das erstere, für die Landwirthschaft, wo es sich um grosse Flüchen handelt, nicht leicht anwendbar sein dürften, In dem Garten aber, "T nur die Umgegend um einzelne Gr pen, zu drainiren gilt, wird man die höheren Kosten und die gro Mühe nicht scheuen, wenn nur die tel wirklich den angegebenen Erfolg } ben und nicht etwa anderweitige theile aus ihrer Anwendung erwachsen. Der Gegenstand scheint wichtig nug, um die Aufmerksamkeit derjenige? auf ihn hinzulenken, welche in - Lage sind, derartige Anlagen zu m% chen. Hier könnte der Gartenbau de ae. RE Terra ELEG m Farbendr vA. Kolb Nürnbg I. Originalabhandlungen. 85 Landwirthschaft einen Dienst zurückge- gelingen, auch der Landwirthschaft zu ben, indem er eher im Stande ist, Ver- | Gute kommen könnten. suche zu machen, welche, wenn sie 6) Ueber Kultur der Victoria regia, Vom Hrn. A. Esser, Gärtner beim Hrn. Robert Schweller in Düren bei In einem vorhandenen niedrigen Glas- hause mit einfacher Heizung wurde ein Bassin 12“ lang, 8“ breit und 21,’ tief hergestellt, um Versuchsweise die Victoria regia zu kultiviren. Am 4. April d. J. pflanzte ich eine solche junge aus Samen gezogene Pflanze ein, welche bis zum halben Juli Blätter auf die Oberfläche von 5“ 9“ im Durchmesser brachte, Da der vorhandene Raum zu beschränkt war, so musste ich 4 in Tö- pfen sich befindende, und in die Ecken des Bassins placirte Nymphaeen, näm- lich: coerulea, ‚eyanea, dentata und Ortgisianarubra herausnehmen, welche ich in ein sonniges nicht künstlich er- en. würmtes Bassin im Garten stellte, wo sie sämmtlich bis zum halben Septem- ber blühten. Mit dem 1. August ent- faltete,sich die erste Blüthe der Victo- ria regia vom 1’ im Durchmesser. Von da an bis zum 6. Dezember erfreute uns die Pflanze 22mal mit ihrer pracht- vollen Blüthe, Möge dieses den Herren Pflanzenliebhabern , welche vielleicht noch glauben, die Victoria regia sei keine dankbarblühende Pflanze als ein Beweis dienen, wie sie sich leicht durch einfache Einrichtungen einen majestäti- schen Genuss von 4 Monaten verschaf- fen können. ^ 4 7) Wardsehe Kästen. Ueber diese sagt ein Berichterstatter in den Household-Words, dass sie sich zur Anzucht von Farren und Blumen in London selbst recht zu verbreiten anfangen. Die Kisten heisst es weiter, in de- nen man Pflanzen auf dem Schiffs ver- decke über Meer führt, sind aus solide- rem Material gebaut; das Glas wird durch ein darüber gezogenes Gitterwerk geschützt und dann das Ganze auf dem Hintertheil des Verdeckes sicher befe- stigt (angeschnürt). Das schützende Glas lässt das Licht zu, hält Wind und salzigen Wasserschaum ab und dagegen die in der Erde vorhandene Feuchtigkeit zurück. Diese Methode, Pflanzen aus fremden Welttheilen nach Europa zu bringen, hat nun die frühere gänzlich verdrängt. Viele von den seltensten Palmen und Farren in der herrlichen Sammlung von Kew sind auf diesem Wege heil und sicher herübergebracht worden, und jeder Blumenzüchter wird dem Werth dieser Methode Zeugniss geben. Herr Fortune gibt in der letz- ten Auflage seiner Wanderungen durch China eine relative Schätzung der alten 86 und der neuen Verfahrungsweise, Unter der alten Methode überdauerte nach einer Berechnung von Herrn Living- stone, die sich in den Verhandlungen der Londoner Gartenbaugesellschaft fin- det, von 1000 verpackten und versand- ten Pflanzen nur eine einzige die Fahrt nach England. Herr Fortune brachte in einigen geschlossenen Wardkisten 250 Pflanzen nach England, und von diesen wurden 215 in vollkommen gesundem Zustande daselbst vom Schiff ans Land gebracht. Noch geben wir von den unschätzbaren Vortheilen, welche die geschilderte Art des Pflanzentranspor- tes namentlich auch rücksichtlich der Einführung nützlicher Pflanzen in Ge- genden gewährt, wo sie bis anhin un- kannt gewesen waren, folgendes schla- gende Beispiel. Als der Missionär Wil- ams im Jahr 1839 von England nach den Schifferinseln reiste, nahm er in ei- ner der mit Glas bedeckten Kisten un- ter anderen Pflanzen auch eine Banane mit. Diese erreichte Upolu, eine aus Kk Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. der Gruppe, in gesunder Verfassung, ward dort alsbald eingepflanzt und trug im Mai 1840 einen schönen Klumpen Früchte an Zahl mehr als 300 und an Gewicht beinahe einen Zeniner wicgend, Die Mutterpflanze starb dann, hinterliess jedoch mehr als 30. junge, welehe nach allen Seiten der Insel abgegeben wur- den, und sich im nämlichen Verhält- nisse vermehrten. Um die Wichtigkeit der Einführung dieser Pflanze recht zu würdigen, müssen wir nur des grossen Gehaltes an Nahrungsstoff erinnern, den die Banane in sich schliesst. Humboldt sagt, dass er sich nicht mehr über die Kleinheit eines Grundstückes wundere, welches in Mexiko und den anstossel- den Provinzen einer Familie hinreichen- de Nahrung für ein Jahr darzubieten vermöge, denn man solle nur beden- ken, dass das nämliche Grundstück welches, mit Weizen bepflanzt, nur zwei Personen zu ernähren im Stande . mit einer e 50 ernähren könn H. Locher. — — 8) H. W. Bach, der neue Weltheglücker. Der Stein der Weissen ist nun doch gefunden. Herr H. W. Bach in Ham- burg hat die folgenreiche Erfindung ge- macht, durch Präparirung der Samen, nicht nur jede andere Düngung unnó- thig zu machen, sondern eine auch rei- chere ja doppelte Ernte zu erzielen, allen Pflanzenkrankheiten vorzubeugen, die Gewächse zu veredeln und zu ver- bessern. Der neue Weltbeglücker will diese seine Methode allen zugünglich machen, welche mit ihm in Unterhand- lung treten; er bestimmt den Preis, welcher zum Voraus gezahlt wer- den muss und nach Einzahlung ist er so freundlich den SER Samen den Betreffenden zuzusenden i Ernsthaft Sache yr" sid Herr Bach nicht damit all den Ur sinn wiederum aufzuwärmen, welchen seiner Zeit schon Bickes brachte, als er auf ähnliche Weise durch Samendün- . dung jeden andern Dünger ersetzt wolle, sondern es geht derselbe noch einige Schritte weiter, Wir be von diesem Herrn noch ein ganz 1 lichsten Grundzügen nu in p gendem besteht. Die Pflanze zieht I. Originalabhandlungen. Hauptmasse ihrer Nahrung fast nur mit- telst der Blätter aus der Luft an sich, -— Wurzel aber ist so eine Art von ervoir, in welcher die verdaueten ads ib (die Exeremente) abge- ‚schieden werden, Deshalb sind die im Acker bleibenden Wurzeln der Grund, dass die gleichen Pflanzen auf dem glei- . chen Boden nicht mehr gedeihen wol- len, denn so wenig das Thier seine Ex- cremente frisst, so wenig nimmt die Pflanze dieselbe auf. Herr Bach dehnt hiermit die nun durchaus beseitigte Lehre von den Wurzelausscheidungen oder Wurzelexerementen in einer wahr- haft meisterhaften Weise weiter aus, so nämlich, dass die Wurzel der Pflanze weniger zur Ernührung „sondern ganz vorzüglich, um die Exeremente des Sten- gels und der Blätter in sich aufzuneh- men, von der Pflanze gebildet wird. Meisterhaft nennen wir diese Theorie, weil sie der Beutelschneiderei zur will- kommenen Hinterthüre dient, denn Herr Bach erklärt, dass seine präparirten Sa- men auf jungfräulichem ungedüngtem Boden am besten gedeihen würden und dass es nothwendig sei, um eine voll- kommene Kultur zu ermöglichen, Stoppeln des Getreides etc., vorher aus den Feldern zu entfernen, damit hier- mit jene schädlichen REIHE besei- tiget wurden. Natürlich wird nun übe- rall, wo diese präparirten Samen nicht den gewünschten Erfolg haben, die Schuld auf die nicht jungfreuliche Erde gescho- ben werden. Bei der allgemeinen Theu- rung sollte Herr Baeh einen Schritt wei- ter gehen, er sollte seinen prüparirten Samen nicht in Deutschland verkaufen, wo die Frucht auch ohne solche Mittel gedeihet und der jungfräuliche Boden selten, sondern er sollte nach dem j jung- | die wird ein. 87 den ihm ganz unentgeltlieh zur Dispo- sition steht und diese hierdurch zur Kornkammer Europas machen! Nach diesem noch ein Wort über Samendüngung überhaupt. Die Pflanze gebraucht zu ihrer ersten Entwickelung mehr Stickstoff als später, denn da wo die meisten Neubildungen vorkommen scheint der Stickstoff die anregende Rolle beim Lebensprozess zu spielen. Unser ganzes Düngersystem beruht nun gros- sentheils auf Zuführung des Stickstoffes. Wird nun schon der jungen Pflanze z. B. mittelst Samendüngung eine kräftige Stickstoffdüngung in leicht verdaulicher Form geboten, so wird dadurch die er- ste Entwickelung der jungen Pflanze begünstigt. Eine kräftige Entwickelung vom Samen aus, scheint nun aber wirk- lich die Pflanze zu befähigen, mehr Nah- rung aufzunehmen, wie dies z. B. eine schwächlich wachsende Pflanze thut. Findet nun eine Pflanze, deren erste Entwickelung durch eine Samenbeize be- günstigt wurde, im Boden noch Nah- rungsstoffe genugsam vor, so wird sie diese viel reichlicher in sich aufnehmen und auch der Stoffwechsel mit der Luft lebhafterer werden. Daher kommt es, dass auf noch einigermas- sen kräftigen Bodenarten, gebeizte Sa- men wirklich ein kräftigeres Wachsthum, als ungebeizte Samen zeigen, dagegen aber den Boden freilich an Nahrungs- stoffen noch viel ärmer machen. Dage- gen zeigt die Samenbeize auf wirklich schlechtem Boden, nur auf die allererste Entwickelung Einfluss, dann aber ver- halten sich gebeizte und nicht gebeizte Samen durchaus gleich, So ungefähr waren die Resultate, der seiner Zeit mit den von Bickes präparirten Samen angestellten Versuche. Scheinbare Er- fräulichen Gefielden der Sahara ziehen, | folge wurden lediglich auf Kosten der deren zu solcher Kultur geeigneter Bo- | Bodennahrung bedingt. 88 Ueber den von Hrn. Bach gleichzei- tig empfohlenen Pflanzenbalsam, von dem die Flasche für 1 Thlr. p. Cr. verkauft wird, wollen wir kein Urtheil fällen. Derselbe soll mittelst Bestrei- chen von Blüttern und Stengeln schon */, todte Pflanzen wieder gesund machen! Da Ungers Versuche bewiesen haben, dass die Pflanzen mit den Blättern gar Garienflora Deutschlands und der Schweiz. keine wässerigen Auflösungen aufneh- men, so ist uns allerdings nicht denk- bar, wie dieser Balsam wirken soll Wir wenigstens würden diesen Thaler lieber Balsam verwenden.. (E. R. nach einem uns vom Erfinder zugesendeten Extraab- zug aus der Hamburger Gartenzeitung). 9) Unfruchtbarkeit der Obstbäume. Herr Otto behandelte diese Frage in der Sitzung der Zürcherischen Gartenbau- gesellschaft von 30. October letzten Jah- res. Er fand die Gründe derselben in unrichtiger Auswahl der Sorten, un- zweckmässigem Boden, falschem Schnitt ete. Wir denken diese Abhandlung spä- ter ausführlicher mitzutheilen, In der lebhaften Diskussion über diesen Gegen- Stand von hohem Interesse flossen von den Hrn, Oberrichter Stocker , Prof. Heer, Löwe, Pabst, Angst und dem Referen- ten ungefähr folgende Bemerkungen, n Bezug auf Unterlagen. Pyramiden und Spaliere auf Quitten sind im Allgemeinen fruchtbare, als solche auf Kernstämmen , leider besitzen sie aber keine so lange Dauer als Letztere, Besonders in den letzten Dezennien klagte man Allgemein über geringere Dauer der auf Quitten veredelten Obst- bäume und es wird dies der vorherr- schenden Nässe der letzten Jahre zuge- schrieben, Bekannt ist es ferner, dass durch ungleichmässige Entwickelung bei- der, Krankheiten entstehen, die den Tod des Individuums zur Folge haben, Da nun die Quitte eine viel langsamere Entwickelung, als die auf sie gesetzten Kernobstsorten besitzt, benutzt man sie vorzüglich deshalb, um das Wachsthum des Edelreises zu mässigen, und hier durch niedrigern Wuchs und grössere Fruchtbarkeit zu erzielen. Beides wird allerdings dadurch erzweckt, gleichzei- tig aber natürlich auch geringere Dauer derartiger Veredelungen, gegenüber de- nen auf Kernstimmen bedingt. Von nicht geringer Bedeutung der längeren Haltbarkeit der Veredlungen auf Quitten, ist es ferner, nur gesunde junge kråf tige Quittenstimmchen dazu auszuwil- len, nur diese werden gesunde Bäum chen liefern. Aeltere schon mehrmals veredelte, geben nur ungesunde Indi- kommener Verbindung mit der Unter- Veredlungsstelle der Krebs bildet, det das frühzeitige Absterben zur Folge M Endlich soll man Obstsorten von üpp- gem Wuchs, überhaupt nicht auf Quit- ten veredeln, wildlinge veredelten Pyramiden wird ge meiniglich durch zu starkes Schneide! derselben bedingt. Sie zeigen In ye ihrer Unterlage eine sehr kräftige "^ wicklung. Um sie nun niedrig zu 7 gemeiniglich nothwendig, 2 jahrlich stark zurückgeschnitten Die Unfruchtbarkeit von auf Ker | auf etwas anderes als jenen Pflanzen- duen, an denen sich im Folge unvol- lage, später gemeiniglich bald an der ten, wie dies in kleineren Haug, l. Originalabhandlungen. den in Folge dessen nur Laubzweige und keine Fruchtaugen. Zur Veredlung von Kernwildlingen zu Niederstimmen, wähle man deshalb schwächlicher wach- sende Individuen aus. Hierbei wird noch die Frage aufgeworfen, welcher Pflanzenart eigentlich, die als Paradies- oder Johannisstämme bekannten Unterlagen für der- artige Zwecke angehören? Die Redaction bittet die Leser dieser Zeit- schrift, die im Falle sind darüber Aus kunft zu geben, derselben gefälligst über diesen Punkt Mittheilung zu ma- chen. — b) In Bezug auf Boden. Ein fetter Gartenboden, wird im Allgemei- nen für die Kernobstbäume für weni- ger vortheilhaft gehalten, als ein kräf- tiger nicht zu bindiger Lehmboden mit durchlassendem Untergrund. c) In Bezug auf Entwicklung. Die Obstarten zeigen unter einander in- sofern bedeutende Abweichungen, in- sofern die einen Sorten schon frühzei- tig tragen, während andere erst ein ge- | wisses Alter erreichen müssen, bis sie ` fruchtbar werden. Man soll daher die- sen letzteren Umstand nicht zur Un- fruchtbarkeit rechnen, da ein kräftig ausgebildeter junger Baum, später es doppelt nachholt, was er in den ersten Bodenverhältnissen entsteht, ist doppel- ter Natur. Entweder fehlt es dem Bo- und schlechte Früchte, In solchen Fäl- len hilft Nachdüngung am geeignete- sten, indem man rings um den Baum einen ringfórmigen Graben auswirft, in einer Weite um den Stamm, der dessen Krone entspricht, so dass der Graben ungefähr mit der Ausbreitung gleichen 89 Schritt hält. Die Wurzeln des Baumes breiten sich nämlich im gleichen Ver- hältniss, wie die Krone über der Erde, — unter der Erde im Boden aus, und man muss dahin trachten die Nahrung den jüngsten Wurzeln zuzuführen, wel- che allein das Geschäft der Aufnahme verrichten. In diesen Gräben bringt man nun eine gute Composterde, oder in Ermangelung deren, untermischt man die ausgeworfene Erde mit halbfaulem - | Dünger. Düngung mittelst flüssigem Dünger, hilft nur auf kurze Zeit und n, wenn der Guss zu conzentrirt ist, sogar Schaden. — Aber auch die ent- gegengesetzte Ursache, Ueberfluss an Nahrung, kann Grund der Unfruchtbar- keit sein. Der Baum entwickelt sich dann ungemein üppig, bildet nur Laub- zweige und keine Blüthenknospen. In solchen Fällen kann bei jungen Bäu- men durch Versetzen derselben in we- niger nahrhaften Boden oft schnell ge- holfen werden. Bei alten Bäumen gräbt man um den Baum auf und stösst ihm einige Seiner grösseren Wurzeln ab, wo- durch das Wachsthum gemässiget und Fruchtbarkeit herbeigeführt wird, Trägt ein solcher Baum erst einmal, so wird ein grosser Theil der von idis aufge- nommenen Nahrung auf die Ausbildung der Früchte verwendet und man erhält auf diese Weise oft spüter sehr frucht- bare Bäume. Bei sehr jungen Bäumen, die schon viel Früchte ansetzen, ge- schieht natürlich deren Ausbildung eben- falls auf Kosten des Laubtriebes. Mit dem Laubtrieb steht nun aber die Wur- zelbildung im Einklang, der Baum bil- det in Folge dessen wenige dieser ernäh- renden Organe, beladet sich von Neuem und wird in Folge zu grosser Frucht- barkeit kränklich. Man verzichte daher in den ersten Jahren lieber auf das Vergnügen schon Früchte an seinen 90 jungen Bäumen zuziehen und schneide denselben die Blumen wenigstens gros- sentheils weg. : d) Insekten. Es wird aufmerksam gemacht, dass es jetzt die rechte Zeit sei; gegen die Verheerungen durch Un- geziefer einzuschreiten. Der Frostnachts- spanner (Geometra brumata) verlässt jetzt (im October) seine Puppe. Das ungeſlügelte Weibchen kriecht an den Stümmen em- por um seine Eier an den Zweigspitzen abzulegen, die dann im Frühling mas- senhaft ausschlüpfend, den Obstbaum um seinen Ertrag bringen können. Man lege deshalb im October die Theerbünder um den Stamm, Man wählt dazu am be- sten einen dünnen Streifen gewälztes Tabaksblei, weil dieses sich der Rinde allenthalben so andrücken lässt, dass chen kann und den aufgestrichenen Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Theer nicht schluckt, Die emporkrie- chenden Thiere bleiben dann am Theere kleben, Die Bildung des Mehlthaues, die oft sehr schädlich im Frühling ein- wirkt, ist gemeiniglich Folge von Insek- ten, Zu dieser Zeit sind die jungen nen viele Inseeten, namentlich Blatt- liuse nachgehen. Mit ihren Rüsseln : bohren sie die Blütter an, um den Saft auszusaugen und aus diesen Wunden ergiesst sich dann der zuckerige Salt, einestheils den Baum durch Abgabe die- ses wichtigen Nahrungsstoffes schwi- chend, andrerseits die kleinen Spaltóf nungen der Blätter überziehend. Letzte- rer Umstand beraubt die Bäume ihrer Athmungsorgane und wirkt vereint mit dem schwächenden Erguss des Saſtes so nachtheilig auf die Gesundheit des Baumes zurück. (E. R.) 10) Leber Streptostigma Warscewiezil. Wie wir früher schon mitgetheilt ha- ben, ward die Pflanze vom Hrn, Dr, B. Seemann, Redactor der Bomplandia als identisch mit Thinogeton Lobbianum er- klärt. Wir haben später unsere Zwei- fel darüber ausgesprochen, indem un- sere Pflanze, von den, von Miers gege- benen Arten-Characteren, durch nur ein- zeln gestellte Blumen, Blüthenfarbe ete, abwich. — Wir haben nun zunächst im vergangenen Sommer die von uns abgebildete Pflanze aufs Neue nach bei uns im Topfe blühenden Pflanzen ge- prüft, und dabei gefunden, dass die Bil- dung der Narbe, nach der wir die Gat- tung aufstellen, durchaus abnorm ist und normal derselben eine regelmässig 2lappige Narbe zukommt. Die Blumen der verschiedenen Exemplare zeigten eine sehr verschiedenartige Bildung, indem die einen sehr gross wurden, sich stark | ausbreiteten und im Schlunde auffallend | starke violette Zeichnung zeigten. Ar dere waren kleiner, weniger ausgebre tet und weniger schön gezeichnet. pe Pflanze war ausser bei uns auch im Bo- : tanischen Garten in Würzburg in re tur und ward dort, wie es scheint 1 freiem Lande cultivirt und vom Hem? Prof. Schenk beobachtet. Dort bildete sie nach den mir vom Hrn. Prof. Schenk gütigst mitgetheilten Exemplaren einen niederliegenden Stengel, durch schnittlich kleinere Blumen, von den keine einen ausgebreiteten Saum zeigte Evident ging hieraus schon die gross Veränderlichkeit dieser Pflanze ner à = Qunnoch-witessehlodes sieh. sit" i Blätter mit zuckerigem Safte erfüllt, de- l. Originalabhandlungen. diese Formen, noch durch die oben an- gegebenen Charactere von Thinogeton Lobbianum Miers, Da sich inzwischen Hrn. Dr. Berth, Seemann auf anerkennend zuvorkommen- de Weise erboten hatte, diese zweifelhafte Pflanze mit Originalexemplaren genau zu vergleichen, so ergriff ich gern diese freundlich gebotene Gelegenheit, ferne- rem Irrthum zu begegnen, und sendete demselben einige getrocknete Exemplare, mit dem Bemerken, dass die Gattung Streptostigma wiederum eingehen müsse, dass unsere Pflanze aber immer noch von den beschriebenen Arten der Gattung Thinogoton verschieden zu sein scheine, Herr B. Seemann hat nun ei- ne genaue Vergleichung vorgenommen und berichtet uns das Folgende: „Das Streptostigma gehört wirklich zu Th. Lobbianum, einer sehr wandelbaren Pflanze, welche je nach dem Standorte bald aufrechte, bald liegende, bald ge- „bald gebogene Stengel besitzt, de- ren Blumen bald einzeln, bald gepaart stehen, und oft an den obern Zweigen, wo die Blätter kleiner sind, Trauben von verschiedenen Grössen bilden. Der Umfang der Blumenkrone ist ebenfalls schr dem Variiren unterworfen. — Ein genaues Studium dieser Pflanze, schreibt . Seemann weiter, hat jedoch ein Re- sultat geliefert, das ich selbst nicht er- wartet hatte. Ich kann nämlich zwi- schen den Arten Thinogeton maritimum Benth, Th. Miersii und Th. Lobbianum mernek keinen haltbaren Unterschied auffinden, und sehe mich daher genö- thigt; sie alle wieder unter den àltesten Namen, unter Th. m aritimumBenth. 91 zu vereinigen. Diese sehr väriitende Pflanze besitzt eine weite Verbreitung sie kommt auf den Galipagos- Inseln, und auf der Westküste des amerikani- schen Continents, zwischen dem Ae- quator und dem 12 Grade südlicher Breite, gemeiniglich im Sande wach- send vor.“ — Wir sind dem Hrn. B. Seemann zum lebhaftesten Danke verpflichtet, dass er auf eine so gründliche Weise das herr- Schende Dunkel gelichtet, und diese vom Monographen der Familie der So- laneen selbst unter 3 verschiedenen Na- men beschriebene Pflanze, welche aus- serdem auch 3 verschiedene Gattungs- namen (Thinogeton, Dictyocalyx und Streptostigma) erhalten hatte, auf ihre Grundform zurückgeführt, und damit aille unsere Zweifel vollständig besei- e. — Was die Cultur dieser jeden- falls interessanten Pflanze betrifft, so fürchten wir, dass sie in unseren Gärten stets nur eine ephemere Erscheinung bleiben wird, sie ist nämlich vollstün- dig einjährige und besitzt die grosse Un- tugend, selbst künstlich befruchtet kei- nen.Samen anzusetzen, so wenigstens verhielt sie sich bei uns, in Würzburg, und auch beim Hrn. Veitch in Exeter, in dessen Garten sie durch W. Lobb eingeführt worden war. Von einer fleischigen Wurzel, von' der unser Freund Warscewiez berichtete, entwickelte sich bei uns keine Spur. Möglich, dass dies im Vaterland der Fall; wissen wir doch, dass auch unsere einjährige Feuerbohne (Phaseolus multiflorus) zuweilen knol- lige Wurzeln bildet. (E. R.) et . 92 Gartenflora Deuischlands und der Schweiz. L4 11) Sumpf wiesen dureh Aufführen von Sand zu verbessern. Aufführen von Sand über Sumpf- wiesen, die nicht entwässert werden können, ist eins der besten Verbesse- serungsmittel für solche am Humus ge- meiniglich überreichen Localitäten. Das Ueberführen darf für einmal höchstens | 1 Zoll hoch geschehen und wird der Grachswuchs dadurch mehr als verdop- pelt. Derselbe wirkt in doppelter Hin- sicht wohlthätig, er bringt den Gräsern, die zu ihrem Gedeihen so nothwendige Kieselerde und wenn er natürlich mit Kalk oder Feldspath gemischt ist, ent- säuert er den sauern Torfboden und macht denselben löslich. Bei Ueberfah- ren mit reinem Sande, wird man daher eine mässige Kalk- oder Aschendüngung zugleich anwenden können, Es ver steht sich, dass eine derartige Verbes- serung des Bodens nur da anwendbar, wo man den Sand in der Nähe hat und -die Arbeit zur Winterszeit vorgenom- men werden kann, wo nichts anderes geschehen kann. (Frei nach d. Frauen- 12) Das Dörren der Saatkartoffeln, Wir haben das Abtrocknen der Saat- kartoffeln wiederholt, als eines der be- müglichst vorzubeugen. Auch jetzt wol- len wir wieder darauf aufmerksam ma- chen, Man suche alle solche Kartoffeln jetzt schon zur Aussaat aus die- och gar keine Spur von Trieb zeigen. Man bringe dieselben auf eine trockne Tenne oder andern trockenen Ort, lege sie hier aus einander und schütze sie bei etwai- gen Frösten durch Ueberwerfen von Stroh ete., diejenigen, welche am mei- sten einschrumpfen sind die Besten zum Legen. Für Gärten, wo nur kleinere | Quantitäten gelegt werden sollen, kann man das Abtrocknen wohl auch unter dem Ofen, ähnlich wie bei Steckzwie- beln bewerkstelligen. Der Einfluss die- ses Abtrocknens, besteht nicht etwa darin, dass dadurch der Keim zur Krank- heit erstickt werde, sondern es wird da- durch das zu frühzeitige Austreiben der Saatkartoffeln im Keller verhindert und die Kartoffel in Erde gebracht, Trieb reichlich kann. Dadurch ein normaleres kräftigeres drungeres Wachsthum aller Organe be- wirkt und die Kartoffel so gekrüftigeb einem Zustande in die dass sie der Krankheit- besseren Wi- derstand zu leisten vermag, da der Verbreitung durch wässerige Ausbildung bedeutend befördert wird. Auf dem gleichen Grunde beruht au kali- oder kalkarmem Boden, die VF theilhafte Einwirkung von Düngung in den Boden zu bringen, die auf kalkarmen Boden, um k organische Stoffe aufzuschliessen. reichlichere Aufnahme von Kali, ren vollkommener gebunden, statt und wird auch hier auf à Weise durch gedrungeneres Wachsthum, der Ausbreitung der Krank heit durch den Pilz Schranken dorf. Grtztg.) £d Asche oder Kalk. Die erstere, um Kali N wei den ebenfalls alle überschüssigen såe j ] reichlichere Ablagerung aller Nährsoft fester 2 u 3 Taf. 413. «i | LOR ERE MER P ee, "e . Farben w Kolb. Nbg I. Originalabhandlungen, Wie sehr wässerige quatte Ausbil- dung des Krautes die Ausbreitung des Pilzes hegünstiget, dazu liefern nasse und schattige Lagen, stark! gedüngter Boden, feuchtes Wetter, den thatsäch- lichsten Beweis. Wir wiederholen es daher, dass Hin wirkung auf mög- 93 lichst normale Ausbildung der Kartoffel, das einzige Sehutz- mittel gegen die Krankheit ist, dass dessen Wirksamkeit je- doch wesentlich durch die Wit- terung bedingt werden wird. (E, R.) 13) Cultur der Angurla Mackoyana Lem. Im 3. Bande der Flore des Serres tab. 222, finden wir die Abbildung und Beschreibung dieser schönen Schling- pflanze aus der Familie der Cucurbita- ceen, deren Heimath Guatemala ist. Sie ist rauh behart, besitzt grosse herzfür- mige handförmig 3lappige Blätter mit ovalen oder oval-lanzettlichen spitzen und stachelig gezähnten Lappen. Blü- thenstiele achselständig, länger als der Blattstiel, tragen auf ihrer Spitze eine kopflörmige Aehre getrennt geschlecht- licher Blumen. Bis jetzt kennt man nur die männlichen Blumen. Der Kelch der- selben ist schön zinnoberroth gefärbt und geht in 5 (nach Lemaire in 4—5) pfriem- liche Lappen aus. Die Blumenblät- ter sind gelb, drüsig, viel kleiner und sind am Schlunde des Kelchs befestigt. Zwei sitzende Staubbeutel sind in der Kelchröhre befestigt und von derselben ganz umschlossen. Diese schöne Schling- Pflanze hat lange nicht die Beachtung gefunden, die sie verdient Auch im hiesigen Garten wird sie schon lange kultivirt, ohne dass wir sie besonders beachteten und blühen sahen. Im letz- 'n Sommer erhielt sie einen grossen Topf von 1 Fuss Durchmesser, guten Abzug und eine Mischung aus kräftiger Composterde und -Moorerde und ward aus dem Warmhaus ins Orchideenhaus gebracht, Hier zeigte sie bald kráftigen Trieb der unter dem Fenster hingelei- tet, schon im October die ersten Blü- then entwickelte und. seitdem unausge- setzt den Winter hindurch fortblühete. Jeder einzelne Blüthenstand, deren sich in allen Blattwinkeln entwickelten, zeigte nach und nach nahe an 100 Blumen, indem sich an der Spitze immer neue Blumen entwickelten, während die un- teren abfielen. Es gehört mithin diese Pflanze zu den dankbarsten Pflanzen zum Wänterflor, sie verlangt aber viel Wärme. Vermehrt wird sie durch Steck- linge im Warmbeete. ; (E. R.) ex e 14) Die Blutbhuche (Fagus silvatien Var. atropurpurea), Dieser schöne Baum ist ungefähr seit Mitte des 18zehnten Jahrhunderts bekannt. Es ist eine zufällig entstan- dene Abart der gemeinen Buche und scheint sich von verschiedenen Standor- ten, an denen er aufgefunden wurde, in III. 1855. unsere Gürten verbreitet zu haben. In der Nähe von Zürich steht ein sehr al- tes prächtiges Exemplar, welches vom Irchel im Canton Zürich stammt, dem natürlichen Fundort der Blutbuche für unsere Gegend, woher wohl der grösste 8 94 Theil der bei uns cultivirten Pflanzen dieses Baumes stammen mag. Loudon erwähnt schon im Jahre 1835 eines 63“ hohen Exemplares, welches er in ei- nem Garten Braunschweigs sah; die- ses war schon im Jahre 1772 gepflanzt worden. In den Bergen Thüringens, entdeckte der Forstmeister Winter, zu Anfang des 19. Jahrhunderts wild wach- sende Exemplare in den Waldungen und pflanzte und verbreitete von diesen in die Gärten. Auch in den Garten mei- nes Grossvaters (F. W. Döring dem be- kannten Philologen) pflanzte derselbe ei- nige jener Pflanzen, welche noch jetzt Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. in Gotha die grössten und stärksten Bäume der Art sind. Auch in England gab es im Jahre 1831 schon einen Wu hohen prüchtigen Baum in einem Gar ten in der Nähe von Enville. — Ver — mehrt wird die Blutbuche vornehmlich durch Veredlung auf die gemeine Buche, Aus Samen erzogen erhält man ver schiedene Nüancen, von denen ein Theil dunkelrothes, ein anderer Theil we niger tief rothes und ein dritter Theil grünes Laub besitzt. Besonders schön ist die Blutbuche, wenn sie in grüsse ren Anlagen auf Rasenplätzen frei vat Tannenparthien gepflanzt wird. (E. R) 15) Ueber Anwendung des Guano. Der Guano eines der an ammonia- kalischen Salzen reichsten Düngmittel, wo mit sehr kleinen Quantitäten grosse Erfolge bezweckt werden können, wird in immer grösserer Menge nach Europa gebracht. Bei der Anwendung dessel- ben wird aber noch häufig gefehlt. Die beiden besten Arten der Verwendung sind die in flüssiger Gestalt und die in Vermischung mit Erde. Bei der Zu- bereitung eines Gusses, nehme man wenigstens 100 Theile Wasser auf 1 Theil Guano, sonst könnte der Guss zu scharf werden und der Pflanze schaden, Um denselben mit Erde zu vermischen zerstampft man ihn und wirft ihn mehr- mals durchs Sieb, den Rest stampft man mit Ziegelmehl zusammen, um auch die- sen fein zerbröckeln zu können. Darauf en ut wird der Guano mit 4 Theilen nicht k feuchter Erde sorgfältig mittelst wi d einmal die ätzende Wirkung E auf die Wurzeln der Pflanzen 2 7 hindern und ferner die flüchtigen | eser Süen aus und eggt ihn oder streuet ihn auf Rasenplätze Wiesen, oder wendet ihn zur i kräftiger Erden an etc., und man * nieht leicht durch zu heftige W. „ desselben, wie dies im unve e u und unvermischten Zustande häufig ^ Fall ist, Schaden leiden. (E. R. 9 des Nassauer Wochenblai): : i 16) Ueber Anwendung des Chilisalpeters. P í Dieser ebenfalls an Stickstoff sehr reiche Düngstoff, wird in neuester Zeit fun Chili in England in grossen Qu ten eingeführt. Bei der Anwendung - L Originalabhandlungen. selben müssen ähnliche Vorsichtsmass- regeln, wie bei der Anwendung des Guanos gebraucht werden. Man verklei- nert ihn so sehr als möglich durch Stam- pfen und vermengt ihn mit Asche, Sand, oder feiner Erde, damit eine gleichför- mige Ausstreuung ermöglicht wird. Das Ausstreuen geschieht mit der Hand und man rechnet auf einen Morgen ungefähr 50 Pfund. Zu dichtes Ausstreuen wirkt nachtheilig auf das Wachsthum ein, und man thut besser die Düngung noch dün- ner zu machen und lieber noch einmal zu wiederholen. Beim Umstreuen von Pflanzen hüte man sich das Pulver des- selben auf die Blätter oder das Herz der Pflanze zu bringen, welche sonst an- statt gedüngt, getödtet werden würde, In England vermischt man den Chili- salpeter häufig mit See- und Kochsalz, und regelt dadurch die Aufnahme und den Uebergang dieses Stoffes in die Pflanze noch mehr. In Folge dieser Mi- schung soll ein noch gedrungeneres feste- res Wachsthum des Getreides bedingt werden und dieses sogar vor Rost und Brand geschützt werden. Man rechnet dann 2 Gewichtstheile Salz, auf 1 Gewichtstheil Chilisalpeter. Dieses Düngmittel wird als eins der wichtigsten betrachtet, um schwachen Saaten aufzuhelfen, zwischen welche es mügliehst dünn eingestreut und lieber diese Düngung nach einigen Wochen noch einmal wiederholt wird. Auch für Klee- und Grasfläcken wird derselbe sehr anempfohlen. Es kommt dieser Düngstoff, der auch unter den Namen Würfelsalpe- ter, Sodasalpeter und salpetersaures Natron bekannt grosser Ausdehnung, ungefähr 15 Mei- len von der Küste landeinwärts auf ei- 95 ner 3000“ über dem Meere liegenden Hochebene, der von Tamarugal, welche ungefähr 80 Meilen lang von Norden nach Süden, sich am Fusse der Anden hinzieht. Da wo diese Ebene in die Küstengebirge übergeht, sowie in Höh- en des Gebirges und an den Ufern der Büche, findet man dieses Salz, in oft mehrere Fuss müchtigen Lagern. Die Ausbeutung desselben hat von Jahr zu Jahr zugenommen und 100 Werkstätten Sind zum Reinigen desselben erbauet, Zuweilen kommt es ziemlieh rein vor, oft ist es aber auch mit Eisen, Jodium, Glaubersalz, kohlensaurem Natron und Kalk vermengt Schon seit 100 Jahren kennt man die Lager dieses Salzes, aber erst seit 1820 wird es in England eingeführt. Die erste Ladung, welche dort ankam (1820), wurde über Bord geworfen, weil sie zu hohen Zoll zahlen sollte, Zehn Jahre später ward eine Ladung nach Nordamerika gesendet, als unverkäuflich ging sie von dort nach Liverpool, konnte aber auch dort nicht abgesetzt werden. Von jetzt an verschaffte sich dieses Salz aber Eingang in England, und ward der Centner ungefähr mit 2 Pfund Sterling gezahlt, Seitdem ist dort der Centner auf etwas weniger als 1 Pfund Sterling gefallen, aber es dieser Preis noch viel zu hoch, wenn dieses Salz für die Landwirthschaft von Bedeutung werden soll. Dazu ist nun aber volle Aussicht vorhanden, das Salz kann dort ohne alle Mühe gegraben werden, das Reini- gen, welches dasselbe sehr vertheuerte ist für landwirthschaftliche Zwecke nicht nothwendig, und wenn von der Küste s|bis zu den Lagern desselben eine fahr- bare Strasse gemacht wird, kann auch | der jetzt noch sehr hohe 8 bis zum Meere, sehr ermässiget wer- den, so dass man wohl den Centner 8 * | 96 später für ungefähr 4 fl. nach England wird liefern können. Wie wir schon bemerkten, wirkt der Chilisalpeter, durch seinen hohen Stick- stoffgehalt und dürfte mit der Zeit nicht blos ein ebenbürtiger Concurrent des Guanos werden, sondern vielleicht dazu mitwirken, dass auch die Preise jenes herabgedrückt werden. Die gründlich- sten Versuche über die Düngkraft des Chilisalpeters, ‘verdanken wir den Ver- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. suchen des Herrn Lawes. Auch nach den in Deutschland gemachten Ver- suchen ergab sich unzweifelhaft, dass der Chilisalpeter noch wirksamer als der Guano ist. Schon nach wenigen Tagen bemerkt man die Wirkung desselben, kräftiges Wachsthum, sehr vollkommene Samenbildung, ist seine unbestrittene Wir- kung und lassen esuns lebhaft wünschen, diesen köstlichen Düngstoff, recht bald möglichst billig beziehen zu könen. (E, R.) 1*7) Vermögen die Pflanzen sich den Stickstoff unmittelbar aus er Luft anzueignen, Die Pflanze steht in steter Wechsel- wirkung mit der Luft, welche in ihre Interzellulargänge und Luftgänge ein- Blätter enthält, ist der Grund, dass’ diese auf dem Wasser schwimmen; voll- ständig mit Wasser injieirt, sinken sie unter. Dass die Pflanze aus der sie umgebenden Luft Sauerstoff und Kohlen- säure aufnimmt ist entschieden. Ebenso sicher ist es, dass ein Theil der von der Pflanze abgegebenen Luft aus Stick- gas besteht. Da wir nun wissen, dass unsere atmosphärische Luft ihrer gröss- ten Masse nach aus Stickgas besteht, da wir ferner wissen wie nothwendig das Stickgas der Pflanze zu ihrem Le- ben, so drängt sich ganz natürlich die e auf: „Vermag die Pflanze den Stickstoff sphäre aufzunehmen und in ihrem Inne- ren zu neuen Verbindungen zu verwen- den? Die Chemie lehrt uns nun das Stickgas als einen Stoff kennen, der nur sehr schwer Verbindungen eingeht und es ging daher immer die allgemeine An- nahme dahin, dass die Pflanze so we- als Stickgas aus der Atmo- di nig, wie das Thier im Stande sei, den Stickstoff in reiner Form aus der mosphäre aufzunehmen und in sich zu fixiren. Es beruht daher unser ganzes Düngersystem vorzüglich darauf, * Pflanze den nöthigen Stickstoff, in eine! für durchaus verdaulichen Form zu liefern, nämlich als Ammoniak, Salpetersäure eie, In gleicher Form findet sich nun der Stickstoff auch im Regenwasser und mischt sich als Ammoniak der atmosphi* rischen Luft bei. Es wurden daher gemein erwiesene Thatsachen; wie die, dass wir mit der Erndte mehr Sticksuf vom Felde nehmen, als wir dem in Form von Dünger verabreichen, fach aus der Aufnahme von mo ani und Salpetersüure aus der Luft erklärt i In neuester Zeit ist nun ein fr sischer Gelehrter Herr Ville für die = stoff zu assimiliren vermöge. derselbe hieraus die oben angedeutete“ Erfahrungssätze zu erklären. pues j singault, jener Mann, der sich um Erkenntnis der Ernährung der Pflan7 . unsterbliche Verdienste durch seine p telligenten Versuche im grossen EP II. Neue Zierpflanzen. kleinen Maasstabe erworben, hat nun auch diesen Gegenstand von Neuem wieder aufgenommen und durch streng controllirte Versuche, die er mit Pflan- zen unter Glasglocken anstellte, früheren Ansichten über diesen Punkt bestätiget. Zu diesem Zwecke wurden anzen in einem Boden gesäet, wel- cher keine Spur von organischen Be- standtheilen enthielt und zum Befeuch- ten ward Wasser benutzt, das vollstän- dig frei von Ammoniak. Durch Glocken | oder Glaskugeln ward die äussere Luft hermetisch abgeschlossen. Nach Been- digung jedes einzelnen Versuches ward die Menge des Stickstoffes genau er- mittelt, den die Pflanzensubstanz, der Boden und die Luft im Gefässe enthielt. Versuche die mit Bohnen, Hafer, Kresse und Lupinen angestellt wurden, gaben das übereinstimmende Resultat, dass der Gehalt der unter solchen Verhältnissen erwachsenen Pflanzen an Stickstoff, noch unbedeutend geringer war, als der Ge- - halt der Samen aus denen sie erwach- sen, ie sehr bei solchen Versuchen jede Kleinigkeit Berücksichtigung finden muss, zeigt ein Versuch mit Lupinen, wobei auch einige schlechte nicht keim- u E. e 97 fähige Samen in den Boden gelegt wurden, Die geringe Masse von Stickstoff, wel- che durch dieselben den keimenden Pilanzen geboten wurde, veranlasste ein viel lebhafteres Wachsthum, und die Analyse zeigte, dass sich die jungen Pflanzen auch den Stickstoff der verdor- benen Samen ziemlich vollständig ange- eignet hatten. Es geht daraus hervor, dass man bei derartigen Versuchen auch die Menge der gekeimten Pflanzen zur Menge der gelegten Samen berücksich- tigen muss. Boussingault hat mit diesen Versu- chen die frühere Ansicht bestätigt, Ville wirft aber den Versuchen Boussingaults vor, dass sie nicht massgebend seien können, weil jede eingeschlossene Pflanze in annormale Verhältnisse gebracht werde. Letzterer stellte deshalb Versu- an, wo er stets neue Luft zustreichen lies; die vorher von Ammoniak etc., gereiniget wurde und erhielt andere Re- sultate. Referent stellt sich unbedingt auf Boussingaults Seite, welcher glaubt, dass jene veründerten Resultate, durch eine Menge von Zufülligkeiten, die man auf diese Weise nicht controliren kónne, veranlasst seien. (E. R.) II. Neue Zi A) Abgebildet in Illustration horticole. I) Lacaena bicolor Lindl. Var. gla- brata Lem. Epiphytische Orchidee aus Mexiko, woher sie Hr. Verschaffelt durch seinen Sammler, Hr, Tonnel er- hielt, Scheinknollen fast 4-seitig oval. Blätter elliptisch lanzettlich, lederartig, einzeln auf der Spitze der Scheinknol- len. Blumen in einer wurzelständigen hängenden reichblumigen Traube, schön milchweiss, mit reichvioletten Fleck auf erpflanzen. der Lippe und kahl. Eine schöne all- gemein empfehlenswerthe Art, die die grünlich blühende Stammart an Schön- heit unbedingt übertrifft. (Pl. 33.) 2) Lobelia Ghiesbregtii Lem.; Lobe- liaceae. — Eine neue 1 Lobelie fürs temperirte Haus, welche von Ghiesbregt in der Provinz Michoa- can gesammelt nnd durch Linden in Cultur gebracht wurde. Die ganze Pflanze ist kahl, mit Ausnahme des 98 sehr kurz beharten Blüthenstandes und der untern Seite der Blätter. Bildet ei- nen 2—2½ hohen, wenig verästelten Halbstrauch, mit oval- und keilförmig- ovalen, zugespitzten, unregelmässig ge- zühnten Blüttern. Blumen stehen ein- zeln in den Achseln der obern Blätter und bilden eine endständige Traube, sind rosa gefärbt mit weissem Schlund. Kultur in leichter sandiger Erde. Muss an einem lichten Ort des temperirten Hauses durchwintert werden und wird durch Stecklinge vermehrt. (Pl. 34.) 3) Pelargonium Napoleon III. (Miel- lez), Madame Lemichez (Odier), Euge- nie Duval (Odier), Roi des feux (Miel- lez), Ernest Duval (Odier), Godefroid (Odier), Nee plus ultra (Odier) Sieben ausgezeichnet schöne neue Pelargonien von der Zucht Odiers und Miellez. Vor- . züglieh ist das erste derselben eine voll- kommene runde Blume von feuernd ro- ther Grundfarbe, Auf jedem Blumen- blatt findet sich ein grosser fast schwar- zer Fleck. Herr Miellez, Gärtner in Lille, ist der einzige Besitzer dieser 7 neuen Abarten und denkt sie im Laufe des folgenden Sommers in den Handel zu bringen, Sie gehören unstreitig sämmtlich zu dem Schönsten, was man bis jetzt in dieser Richtung besitzt. 4) Berberis Neuberti Hort.; Berberi- deae. Ein Bastard zwischen der Ma- honia aquifolium und Berberis vulgaris Var. atropurpurea, welcher, wie es scheint, zufällig in Bollwiller beim Hrn. Aug. Nap. Baumann erzogen wurde. Die ovalen immergrünen Blätter sind buchtig dornig gezähnt. Scheint zu den schönsten und zierendsten Arten der Gattung zugehüren. | B) Abgebildet in der Flore des serres. 5) Hexacentris mysorensis Var, lutea. Tab. 942. (S. Grinfl, Jahrg. 53. p.379.) Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 6) Soldanella alpina L. (Tab. 944), Unser blaues Alpenglóckchen, nur mit einen Blüthenreichthum dargestellt, wie diese Pflanze selbst in den Alpen nicht vorkommt, 7) Rhododendron arboreum Ambrosii Ein baumartiges Rhodondendron mit rein weissen, breit zinnoberroth gesüumten Blumen. Sehr schön. (Pl. 945.) 8) Cestrum Regelü Pl.; Solaneae. So tauft Planchon den vom Botanischen Garten in Zürich eingeführten und von uns benannten Habrothamnus aurantia- cus um, Wir bildeten denselben ab und beschrieben ihn im 9. Bande der Schweizerischen Zeitschrift für Garten- au. Es ist das eine der werthvollsten Einführungen unseres Warscewiez. Der hiesige Garten besitzt grosse Kübelpflan- zen, von 10 Fuss Höhe und mehreren Fuss im Durchmesser von dieser Pflanze welche während des Sommers ins Freie gestellt ihre Corymben gesättigt orat- gengelber Blumen 2—3mal entwickeln, um dann im Winter im Gewächshaus zu einer Zeit von Neuem zu blühem wo die Blumen zur Seltenheit gehören Nach dem Vorgange von Dunal verti nigt Planchon, die wie es uns SCH” natürliche Gattung Habrothamnus, M der mit Cestrum, eine Vereinigung d nach unserer Ansicht nicht gerechtfer- tigt ist, da die unterhalb des Saumes stark eingeschnürte Blumenkrone = Gattung Habrothamnus gut charaktere sirt. Zudem würden die als Habrotha- nus beschriebenen Arten wieder 2 - ner Section der Gattung Cestrum AT a zusammengruppirt, und wir haben esi nen andern Gewinn von dieser Vere gung, als wiederum eine Zahl Synonymen. In der Tracht gleicht H. aurantiacus allerdings dem Ce aurantiacum, welches Letztere aber nur einmal im Jahre, nämlich im Spa der um . II. Neue Zierpflanzen. blühet. Der H. aurantiacus wird ganz wie die anderen Habrothamnus- Arten cultivirt, indem man ihn im Sommer ins freie Land, oder noch besser in Kübel in eine recht nahrhafte Erde pflanzt, ihn einen guten geschützten Platz anweist und von Zeit zu Zeit ei- nen Dungguss giebt, Die Exemplare, welche während des Winters blühen sollen, müssen einen lichten Standort bei 5—8 R. erhalten, Sie werden dann von December bis Februar Blumen ent- wickeln. Man kann diese Pflanze je- doch auch nur frostfrei ziemlich weit vom Licht entfernt durchwintern, wird dann freilich aber keine Blumen wäh- rend des Winters erhalten. (Pl. 946.) 9) Gentiana Fortunei Hook. Siehe Grtfl. 54. pag. 236. (Pl, 946). 10) Tecoma spectabilis Pl. et Lin- den; Bignoniacea. Eine der Einfüh- rungen des Hrn, Linden aus der Pro- vinz Ocana in Columbien. Ein Strauch fürs Warmhaus mit fingerförmigen aus 5 Blättchen zusammengesetzten Blättern, Blättchen länglich, 4—5 Zoll lang, kurz | G ausgeschweilt gezähnt, ober- n Haren besetzt. Blumen in einer — Aſterdolde auf den Spitzen der Zweige. Blumenkrone röhrig-glockenförmig, ungefähr 2 Zoll lang, doppelt länger als der Kelch, licht orangegelb, ausserhalb behart, Eine schöne der allgemeinen Verbreitung Warmhauspflanze. (PL 948.) 11) Imatophyllum miniatum Hook. Grtfl. 54. pag. 237. (Tab. 949—950.) 12) Pircunia esculenta Moq. Tand. So nennt Moquin-Tandon die von Van Houtte als Phytolaeia esculenta beschrie- ben Pflanze, die als neue Spinat- pflanze von uns bereits empfohlen wurde. Ein Uriheil über den Nutzen derselben als Gemüsepflanze können wir jetzt noch nicht mit Sicherheit gespitzt, 99 geben. Sie lässt sich aus Samen und Wurzeln erziehen, ob sie aber so gut und erträglich als unser gewöhnli- cher Spinat, muss erst noch die Erfah- rung dieses Jahres ausweisen. 13) Gardenia globosa Hochst ; Ru- biaceae, Siehe Gartenfl. 54. pag. 299. (Tab. 952.) 14) Begonia xanthina Var. marmorea, Im Jhg.54 mehrfach erwühnt. (Tab. 953.) 5 folium. Eine vorzüglich schöne e eee Orchidee aus Ostindien. Die zart mn Blumen vor weiss- licher Lippe, erse} d lang herabhängenden Stengeln. (Tab.955.) 17) Clematis barbellata Edgw. Siehe Grtfl. 54 pag. 299. (Tab. 956). 18) Eucharis grandiflora Pl. et Lin- den; Amaryllideae, Eine Einführung des Hrn. Linden aus der Provinz Choco in Neu-Granada. Ein schönes Zwiebelge- wächs, welches in seiner Tracht an eine riffinia erinnert. Blätter oval, zuge- spitzt. Der Blüthenschaft trägt auf sei- ner Spitze 2—4 grosse weisse Blumen in einer Dolde. Cultur gleich der Ama- ryllis. Sehr schön. (Tab. 957.) 19) Buddleia crispa Benth. S. Grtfl. 54 pag. 299. (Tab. 958.) 20) Barkeria elegans Knowl. et Weste. S. Grtnfl. 54. p. 237. (Tab.959.) 21) Clematis patens Dne. Var. mon- strosa; Ranunculaceae. Eine durch Sie- boldt aus Japan eingeführte Abart der C. patens, die sich durch halb gefüllte rein weisse Blumen ausgezeichnet. Ist eine im freien Lande vollkommen dauer- hafte Schlingpflanze. (Tab. 960.) 22) Scutellaria villosa Hook. Vergl. Grtfl. Jahrg. 54. pag. 262. 23) Cypripedium candi Eine Erdorchidee aus Pensylvanien. 100 Gleicht in der Tracht unserm Frauschuh, Der beblätterte Stengel trägt eine Blu- me, welche durch eine kappenförmige Bractee gestützt ist. Die Blüthenhüll- blätter grün, rothbraun gezeichnet, die äusseren linien-lanzettlich, gedreht, und etwas länger als die weisse Lippe. Ge- deiht am besten in einer nördlichen Lage und liebt eine lockere mit unverwe- stem Holz vermischte Lauberde. (Tab.962.) 24) Acroclinium roseum Hook. Vgl. Grtfl. Jahrg. 54 pag. 373. (Tab. 963.) 25) Linum grandiflorum Desf.. Wir haben diese prächtige einjährige Pflanze, wiederholt im letzten Jahrgange erwähnt. Dieselbe ward mit- Linum decumbens Desf. verwechselt, welche im vergan- genem Jahre allgemein an der Stelle des ächten L. grandiflorum von alle Handelsgärtnereien Deutschlands ausge- geben ward. Die Verwechslung war eine unwillkührliche, da die Samen, welche im letzten Jahre vertheilt wur- den, direct aus Algerien bezogen wur- den, wo beide Pflanzen zu Hause sind. Die Blume von L. grandiflorum sind nicht blos dreimal grösser als die von L. deeumbens. sondern sind auch dun- kelpurpurroth gefärbt mit dunklerem uge, während die des Letzteren blass- rosa gefärbt sind. Cultur im freiem Lande, in lockerer sandiger Erde auf durchaus sonnigem Standorte. (Tab. 965.) 26) Ipomoea rubro- caerulea Hook. Diese schöne Schlingpflanze ist in deut- schen Gärten ziemlich verbreitet. Schade, dass sie bei uns ihre Blumen immer erst im Spätherbst entwickelt, schon man sie sehr zeitig aus Samen erzog. Reift daher auch bei uns keinen Samen. 27) Triteleia uniflora Lindl.; Lilia- ceae. Ein mit Allium nach verwandtes Zwiebelgewüchs aus den Anden Chilis. Die grossen weissen Blumen stehen zn š Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 1—2 auf den Spitzen des Schaftes, Cul- tur im frostfreien Beete im freien Lande, oder auch im Topfe in der Orangerie. C) Abgebildet in Illustrations horticole. 20) Sonerila margaritacea Lindl, ; Melastomaceae. Eine ausgezeichnet schö- ne Pflanze, welche durch Lobb aus den Gebirgen Ostindiens eingeführt ward, Dieselbe bildet einen kaum 1 Fuss ho- hen Stengel. Blätter verhältnissmässig gross, länglich-lanzettlich, scharf ge- zähnt, auf der ganzen Oberfläche mit schönen runden silberweissen Flecken gezeichnet. Blumen rosa, in armblumi- gen Dolden auf achselständigen Blüthen- stielen. — Diese Pflanze, ebenso schön wegen ihres decorativen Laubes, wie wegen der lieblichen dankbar erschei- nenden Blumen, liebt einen lichten Standort im temperirt warmen Hause und eine leichte sandige Erde. Lindley nennt diese Pflanze den Diamant der letztjährigen Ausstellung zu London. I. 40.) S. Grill 29) TT» £d T PE Tafel 79. (Pl. 30) Fuchsia p Victoria , Prince Albert, Mr. Story. Drei vorzüglich schöne neue grossblumige Fuchsien mit zurückgeschlagenen Kelchblättern, M erste und die. letzte mit, weissen nenblättern, die F. Prince Albert mit | blauen Kronenblättern. Gehören zu den allgemein empfehlenswerthen Sorten. i 42. ( — 31) Trevirania Ambroise Verschaf- felt. (Pl. 43.) Wir werden von dieser und einigen anderen unserer letztjühri- 88 hybriden Achimenen, die alles über- treffen, was man in dieser Richtung bis jetzt besass, im folgenden Hefte. eine Abbildung geben. | D) Abgebildet im DAL sind Magari 32) Cereus Lemairii Hook. ; Cacteae. Taf. 117. spalast zu pts im Gla H Sydenham . Jnnere des grols en Tran! Das IL Neue Zierpflanzen. s rostratus Salm.). Eine prächtige . grandiflorus und C. Macdonaldiae in „ und Blume verwandte Art, deren Blüthe mit der Victoria regia an Grösse wetteifert. — Aeste sehr lang hin- und hergebogen, wurzelnd, stumpf 3kantig. Stacheln 1—3, sehr kurz, aufrecht. Blumen sehr diss; mit span- nenlangen Blumenblätiern. Kelch mit kabler, 5 Zoll langer, mit blattartigen Schuppen gedeckter Röhre und mit vie- len linien-lanzettlichen, mehr als 6 Zoll langen, aufrechten, gelbrothen Blättern. Blumenblätter aufrecht, länglich, stumpf, so lang als die Kelchblätter, weiss, Grif- fel vorschend, mit sehr grosser strahlen- förmiger Narbe, deren Strahlen 2theilig. Eine Prachtpflanze, deren Blumen eben so gut duften, wie die von C. grandi- florus. (Tab. 4814.) 33) Ceanothus papillosus Torr. et Gray; Rhamneae. Dieser schöne niedrige immergrüne Strauch Califor- niens, mit seinen länglichen warzentra- genden Blättern und blauen Blüthenkö- pfen, ist auch in deutschen Gärten als beliebte Kalthauspflanze, ziemlich allge- mein verbreitet. (Tab. 4815.) 34) Kniphofia Uvaria Hook. ; Aspho- deleae. (Tritoma Uvaria Gawl, Kniphofia aloides Mönch.) Eine schon lange in Cultur befindliche lilienartige Pflanze von Vorgebirge der guten Hoffnung. Zwischen den langen einer Aloe ähnli- chen Wurzelblättern, erhebt sieh der hohe Blüthenschaft, der die rothen, róh- rigen, hängenden Blumen, in einer dich- ten straussfórmigen Aehre trägt. Ge- hört zu den effeetvollsten und jährlich dankbar blühenden Pflanzen. In Eng- land hält diese Pflanze ganz im Freien aus. Wir kultiviren sie am geeignete- sten als schöne Vasen- oder Kübel- pflanze, die den Sommer frei, an einem warmen sonnigen Ort aufgestellt und [i 101 und fleissig begossen wird. Man über- wintert sie frostfrei und selbst im lich- ten trocknen Keller gelingt dies recht gut. Es sollte diese herrliche Decora- tionspflanze wieder mit mehr Sorgfalt kultivirt werden. (Tab. 4816 35) Befaria aestuans Mutis; Erica- ceae. Eine der herrlichen Alpenrosen der Anden Amerikas, wo sie in einer Höhe von 8000/ in der Provinz Chaca- poyas von W. Loob gesammelt ward. Bildet einen niederen immergrünen, an Aesten, Blüthenstielen und Kelchen rost- farben beharten Strauch. Blätter läng- lich-oval, spitz, blaugrün, unterhalb rost- farben-filzig. Blüthen in endständigen Doldentrauben, rosa, ähnlich denen un- serer Alpenrose. Kultur in Heideerde im Kalthause mit den andern Ericeen. (Tab. 4817.) ; 36) Hypoxis latifolia Hook.; Hypo- xideae. Ein Knollengewächs aus Natal, eingeführt durch Capitain Gordon in den Garten zu Kew. Dasselbe treibt: auf seiner Spitze einen Blattbüschel, dessen äussere Blätter breit-lanzettlich und zu- € die inneren aber sehr lang. wisehen den Blättern erheben sich 8 die auf ihrer Spitze Trau- ben gelber 3⁄4” im Durchmesser halten- pert. eigenthümliche Pflanze. (Tab. 4818.) E. Empfohlen von verschiedenen Zeitschriften. 37) Tropaeolum hybridum Zanderi. Ein Bastard zwischen Tr. Lobbianum und majus. Eine hoch schlingende, auch wührend des Sommers im freiem Lande dankbar blühende Pflanze. Die braun- gelben Blumen gleichen denen des Tr. majus. Zur Bekleidung von Mauern als sehr dankbar blühend empfohlen. (Allg. Grtztg.) 38) Sonerila margaritacea Lindl.; 102 Melastomaceae. Schöne Neuigkeit, ge- sammelt vom Herrn Thomas Lobb in In- dien. Bildet einen kleinen kaum 1 Fuss hohen dicht verzweigten Halbstrauch. dessen Stengel und Blattstiel drüsig-fil- zig. Blätter gegenständig, verkehrt ei- förmig-lanzettlich, fast gesägt, fieder- nervig, tief grün mit einem weissen Fleck. Blumen lebhaft rosa gefärbt; sie erscheinen massenhaft auf rothen Blü- thenstielen. Die pfriemlichen Antheren öffnen sich mit einem Loche. Nach Lindley eine der schönsten Pflanzen dieser Familie, welche bei der Sitzung der Horticult. Society die allgemeine Bewunderung auf sich zog. Die weissen Flecken auf dem Laub, sollen ausse- en, wie wenn die Pflanze mit Perlen besäet sei. Warmhaus. (Gard. Chron.) 39) Gynerium argenteum Nees, Pam- pasgras. Gardener Chronicle giebt eine Abbildung von diesem vorzüglich schö- nen decorativen Grase. Es gehört diese Pflanze, wenn gleich nur ein Gras, dennoch zu den schönsten Decorations- pflanzen. Sie ward vor einigen Jahren durch Hrn. Moore zu Glasvenin bei Dublin aus den Ebenen des südlichen Amerikas in Cultur gebracht. Die Pflanze hat sich in England als vollständig dauerhaft erwiesen. Eins der grüssten Exemplare steht im Garten der Horticul- tural Society und erreichte im letzten Jahre folgende Grössenverhältnisse. Die steifen rigiden Blätter waren bis zur Stelle, wo sie sich wieder zurückkrüm- men 7 Fuss lang. Die Blüthenstenge "wurden 11 Fuss hoch und erschienen derer gleichzeitig 17, Die grosse sil- berweiss glänzende Blüthenähre wird ungefähr 2 Fuss lang. Nach diesen Verhältnissen kann man sich den impo- santen Anblick, den dieses Gras gewährt leicht versinnlichen. In England wie uns ist es noch selten, denn cs Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. kann nur dureh Theilung vermehrt wer- den und muss eine junge Pflanze im- merhin mindestens 1 Jahr stehen, bevor man sie theilen kann. Im hiesigen Gar- ten besitzen wir ebenfalls eine schöne starke Pflanze, die aber bis jetzt im Topfe kultivirt und frostfrei durehwin- tert wurde, Besonders schön sind die steifen aufrechten, gracil überhangen- den Blätter, die bis zur Spitze gemes- sen 8 Fuss lang werden, 40) Poire Briffaut. Eine ausge- zeiehnete, schon im August reifende Sommer-Tafelbirne. Dieselbe wächst als Hochstamm und hat nur den einzi- gen Fehler, dass sie nicht lange hält. Ist ungefähr 3½ Zoll breit, allmählich in den dicken langen Stiel ausgespizt Fleisch weiss, sehr saftig und von höchst angenehmen Geschmacke. (Revue hor- ticole 1854. Fig. 21.) 41) Browallia viscosa H. B. Ki Serofularinae. Ist eine ganz vorzüglich schöne neue einjährige Pflanze, welche von Warscewiez aus Peru eingeführt ward. Die Blumen derselben sind gros . ser und schöner als bei B. elongata der sie übrigens in Wuchs und Cultu nahe verwandt, Stark drüsig beharte Kelche mit stumpfen Kelchlappen W terscheiden sie ausserdem. Warscew® hatte dieser Pflanze vorläufig den Na men Br. Czerwiakowskiana beigelegt Wir hoffen bald eine Abbildung dersek - ben geben zu kónnen. M 42) Grossblumige Abarten der Salp* glossis Barclayana. Das deutsche Mage zine giebt im Januarheft 55 ein recht sche nes Bouquet derselben unter dem he tennamen S. grandiflora. D rni vom Hrn. Ebritsch, Kunst- * delsgärtner zu Arnstadt gezogen und 7 ge nen sich durch Schönheit und Zartheit Färbung, wie Blumengrösse vorth er. aus. Ein Beet mit Salpiglossis 8° III. Notizen, wirklich zum Schönsten, womit sich ein Garten im Sommer schmücken kann. Herr Ebritsch empfiehlt dieselben recht zeitig in eine sandige Missbeeterde aus- zusäen und die jungen Pflänzchen so- bald sie einige Blätter gebildet haben in Töpfe oder Kästchen zu verstopfen. Heideerde soll man für sie, schon von Jugend an nicht anwenden, weil sie dann im Freien nicht gut weiter wach- sen. Das Verstopfen ist nothwendig, damit sie zahlreiche kleine Wurzeln bil- den, welche das Anwachsen sehr befór- dern. Man pflanze sie später auf ein Beet mit leichter sandiger Erde ins freie Land. Mit dem Begiessen sei man vor- sichtig, giesse im Allgemeinen wenig, aber wenn es nöthig wird durch und durch. Dem plötzlichen Absterben sind sie ausgesetzt; todte Pflanzen hüte man Sich aber herauszureissen , sondern Schneide sie überm Boden ab, damit die andern Pflanzen nicht gestört werden. 103 Um einen rechtzeitigen Flor zu erhalten säe man im Herbst aus und überwin- tere die jungen Pflanzen im Kalthause oder im frostfreien Beete, Wir gehen mit diesen sehr practischen Culturregeln des Hru. Ebritsch einig und empfehlen nur noch, die Samen dünn auszustreuen, nur dünn mit Sand zu decken und die jungen Pflanzen von erster Jugend an, durchaus sonnig zu halten. Zum Stand- ort im Sommer wähle man ein geschütztes durchaus sonniges Beet und wenn man die Pflanzen sicher gedeihen sehen will, untermische man den Gartenboden des Beetes mit Sand, Moorerde oder Heide- erde und Composterde, Auf diese Weise hatten wir auch im hiesigen Garten im letzten Jahre ein herrlich blühendes Beet dieser prächtigen Pflanzen, die den Petunien den Rang streitig machen und bis in den Spätherbst unausgesetzt blühen. | (E. IL Notizen. 1) Vergiftungen durch die Blät- ter der Eibe (Tarus baccata). In Frank- reich sind in neuester Zeit mehrfache derar- tige Vergiftungen vorgekommen. Versuche, die in Folge dessen angestellt wurden, zeig- ten, dass ein Absud der Blätter derselben, binnen wenigen Stunden den Tod von Thie- ren herbeiführte. (Revue hort.) 2 Eine neue Indigopflanze. Für | Algerien scheint ein 14—18' hoher Strauch | Brasiliens, das pure laevigatum Lam i von Wichtigkeit zu werden. Die Kieler | Suche mit demselben sind in dortiger Gegend vollständig gelungen und aus den Blättern des- | selben, kann eine Indigo gezogen werden, der mit doi besten Sorten der Art rivalisirt. Na i einem Bericht des Herrn Hardy, hat diese Pflanze vor allen andern Indigopflanzen den Strauche gebildet worden sei. der "T Samen en gezogen werden braucht und jährlich mehrere Ph von Blättern giebt. (Revue horticole.) 3) clura aurantiaca Nutt. als Hagpflanze. Dieser mit der Maulbeere nahe verwandte, mit Stacheln besetzte Strauch, = in Luisiana zu Hause und wird im südli- n Nordamerika schon lange z von vollständig u verwendet. In der Revue horticole empfiehlt ,. Naudin denselben nun aufs neue auch zur Pflanzung von Hecken für E Herr Martins, Direktor des Botanischen Gar- tens in Montpellier unterstützt dii 3 aun Naudins, injem er anführt, dass im Bo- tanischen Garten zu Montpellier eine vollstän- dig undurchdringliche Hecke von diesem Ob derselbe grossen Vorzug, dass sie nicht jährlich wie- sich jedoch für unsere deutschen Verhältnisse 104 ebensowohl zu solchem Zwecke eignen würde, ist dem Referenten sehr zweifelhaft, da er wenigstens im hiesigen Garten, wiederholt in strengen Wintern dureh den Frost litt, Viel- leicht sind in „dieser Richtung bei uns schon, Erfahrungen gesammelt worden und die Re- daction, würde durch Mittheilung solcher, sich zu grossem Danke verpflichtet fühlen. Ver- reichlich trägt. Bei uns sah ich denselben noch nicht blühen. (E. R.) 4) Benutzung der Wollabfälle zur Erwärmung der Treibbeete. Herr ‚X. Baumeister, Gärtner beim Herrn Jenny bei Bregenz empfiehlt dieselben zum Aten — Sten Theil dem Pferdemist beizumischen. Dieselben befördern schnelle und anhaltende Erwärmung. Auch für sich allein angewendet, erwärmen sie sich bald | Un Geruch derselben, sowie ihre Eigenschaft sich den Kleidern anzuhüngen. Auch Regenwür- mer siedeln sich massenhaft in derartig er- wärmten Beeten an, und weder Kalk, Russ, Steinkohlenasche und Eisenvitriol wollten da- gegen helfen. (Frauend. Grtztg.) 5) Kultur der Begonia Thwaite- sii und zeylanica. Unter den in neue- ster Zeit eingeführten Begonien, gehören diese beiden zu den schönsten, aber auch zu den schöne Exemplare die- ser herrlichen Pflanze erziehen. E 6) Moospulver als Beimischung zur Erde für Topfpflanzen. Hr.Nick- lewell empfiehlt Moos in einem trockene beissen Raum vollständig zu dörren (aber Beimischung macht dasselbe jede Erde elastisch „ 7) Tropaeolum Wagenerianum Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. * zur Blüthe zu bringen. 80 schön wie dieses Tropaeolum in Laub und Blumen ist, so wenig wird es jetzt noch cultivirt, weil es nur höchst selten seine eigenthümlichen ro- then Blumen mit den schwarzblauen Blumen- blättern entwickelt. Ein Exemplar desselben ward in letzten Sommer im hiesigen Garten in halbschattiger Lage ins freie Land gepflanzt und im vergangenen Herbst vorsichtig einge- pflanzt. Es ward nun in einem temperirt warmen Haus unter dem Fenster hingezogen, wo auch die Variätäten von Tr. Lobbianum immerwährend des Winters dankbar blühen, Wie jährlich entwickelte hier T. Wageneria- num lange üppige Triebe und wenige Blu- men. Der Gehülfe, Herr Vólkel, der dieses Haus besorgte, kam auf den Gedanken den üppigen Ranken die Spitzen auszukueipen. Bald darauf entwickelten sich kleine schwächli- chere Wintertriebe, welche alle eine von Blumen im Januar und Februar ek wiekelten. Wir hätten somit ein ganz ein- faches Verfahren, diese schöne Rankenpflanze zum fleissigen Blühen zu veranlassen. | (E. R) d stürksten in Kultur befindlichen Exemplare sein, welches 16 ungefáhr 6 Fuss lange Wr del trägt, (E. RJ 9) Bäume welche nach dem Ver pflanzen nicht austreiben zZ aber noch grün sind iu den ins zu bringen. Wenn dieselben bis Jom nicht ausgetrieben, nehme man sie wieder heraus, schneide die Wurzeln mit i Schnitte nach, setze sie wieder ein b ; schlàmme sie stark an. Das Austre Monatsschrift für Pomologie und i kann demselben [nur seine vollste * mung geben. Die Aufnahme verplant in den Wurzeln stark beschädigter Baum, erfolgt nur durch die Schnittfläche. " = che vertrocknet oder angefault, findet sie g III. nicht mehr statt. Durch das Nachschneiden öffnet man der Aufnahme des rohen Nah- rungssaftes den Weg wieder und dadurch er- folgt das Austreiben. 10) Ist fernere Vermehrung der Obstsorten wünschbar Seit der Naumburger 1 Ziel der deutschen Pomologen ziemlich einheitlich da- hin, die Zahl der Obst verminder und nur wenige, als gut ein aner- kannte Sorten zu bauen. Eine Beschränkung der Obstsorten ist auch nach unserer An- sicht wünschbar, aber nur in der Weise, dass auf das Eingehen und Umpfropfen allgemein b h als durchaus vortheilhaft für die loca- len Verhältnisse bewährt haben. Auf eine Beschrünkung der zahlreichen Obstsorten, auf überhaupt nur wenige vorzügliche auszuge- kaum durchzuführen und hen, das dürfte big rüthlich sein, denn viele der in der einen Gegend vorzüglichsten Obstsorten, wer- den kaum das gleiche in andern Localitáten und Klimaten leisten. Prüfet alles das richtig Professo Monatsschrift für Pomologie aus. (E. R.) ) DerKrautsee im Atlantischen Ocean. entfernt vom Lande findet sich bekanntlich eine grosse Strecke dicht bedeckt mit Mas- Sammlung deutscher Naturforscher zu Mün- chen, leben auf diesen Pflanzen Thiere, die dem Persischen Meerbusen — n Sind, und da auch das Sargassum an Küsten des Persischen Meerbusens wächst, so von daraus, dass jene Krautsee bildenden Pflanzen in jenen Gegen- Mozambique um das Vorgebirge der guten Notizen. Mitten im Atlantischen Ocean weit | Jahren 105 Hoffnung und werden hier vom Golfstrom erfasst, Der Golfstrom selbst bildet bekannt- einen grossen Bogen in dessen Mittel- punkte der Krautsee liegt. Somit ges jene Meertange die Reise um die halbe Welt ge- macht, bevor sie in jenen verhältnissmässig ruhigem Wasser aulangten, wo sie losgeris- sen von ihrém ursprünglichen Wohnorte wei- ter vegetiren und lange Aeste treiben ohne jedoch Früchte zu bilden. — Der Krautsee ward bekanntlich schon von Kolumbus ent- deckt und diente jenem kühnen Manne und seinen Gefährten zur Ermuthigung, indem sie fülschlich aus der Gegenwart von Pflanzen, auf die Náhe von Land schlossen. 12) Nachrichten von Bompland. Aimé Bompland, der Freund und Begleiter 3 zu La Rochelle geboren, Er widmete sich den Naturwissen- schaften, indem er Medizin studirte, ward aber durch die politischen Ereignisse gezwungen, ' Dienste in der Marine zu nehmen, Nach der Revolution kehrte er zu ‚seinen Studien zu- rück un ernte i hunderts. Bompland war es, der auf jenen eisen in Amerika mehr als 600, meist noch unbeschriebene Pflanzen sámntelió, Nach 5 kam er nach Frankreich zurück und schenkte alle seine Sammlungen dem Museum, wofür ihm vom Kaiser eine Pension ausge- setzt ward. Eine Sammlung von Sämereien, welche er der Kaiserin Josephine übergab, ward die Ursache seiner Anstellung als Intendant des Schlosses zu Malmaison. Nach der Abdankung Napoleons im Jahre 1816, ene Bompland nach Buenos-Ayres. Hi er anfangs mit Auszeichnung em- fangen und zum Professor der Naturge- schichte ernannt. Später durch Missgunst y fahrend, gelangte er zu den alten Jesuiten- niederlassungen am linken Ufer dieses Stro- 106 mes und betrat von hieraus das Gebiet von Para- guay. Hier ward er vom Dictator Dr. Francia gefangen genommen und 10 Jahre in Gefan- genschaft gehalten. Bompland lebte dort un- ter steter Aufsicht im Gebiete der Missionen, die H id baues einzuwirken. Sei e noch im Munde der Bevölkerung und mit Ehrfurcht nennen ihn die Bewohne ec 2 - et die were weiter zu reisen, nachdem der ais on Brasilien und die Gesandten Fra he sich ng vergeblich für ihn verwendet hat it jener idi er sich disp in der Nähe des Stüdtehens St. Borja niedergelassen. Ein grosser Garten mit Orangenbäumen und europäischen Sträuchern umgibt seine Woh- Wissenschaft die letzten ca seines beweg- ten Lebens, und verlässt seine Wohnung nur, um zuweilen kurze Reisen nach dem Laplata zu machen. Der nun fast 80 jáhrige Greis, erfreut sich einer noch ungeschwächten Ge- sundheit und eines seltenen Gedächtnisses und ee seine Landsleute, welche sich nach diesem Winkel der Erde verirren mit der Aisch Gastfreundschaft. (Nach der Bomplandia.) 13) Das Etablissement des Hrn. Ambroise Verschaffelt zu Gent. Es ist diess jetzt ne eine der ersten und reichsten Gärtnereien des Continents. Der Vorsteher mm w der Gartenwelt auch durch seine Resch e der Camellien, sowie durch das von Lemaire vortrefflich redigirte verk, Berai Pore welches eben- falls im Verlage des Hrn schaffelt gegründet. In 30 verschiedenen Ge- wächshäusern 3 die seltensten und ge- suchtesten P! der verschiedensten Fami- lien eultivirt. Besonders reich sind die Samm- lungen der Palmen, qms Orchideen, kon Cacteen. Den ersten Rang nimmt Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. unter den verschiedenen Culturen unstreitig die der Camellien ein, von denen 1000 der ausgesuchtesten Varietäten in Massen sehh ner Exemplare cultivirt 6 Gewächshäuser füllen. sind die Sammlungen der Rhododendren, Aza- leen, sowie die der Landpflanzen , Zierstráu- cher und Obstbäume. Eine Ansicht des Gar- tens findet sich im Decemberheft 54 den Il- illustration horticole. E, RH 14) Ausstellung von zeugnissen aller Art in diesem in Paris. Bei der grossen Iu- 5 die während dieses Som- mers in Paris RE wird, sind alle Gar- tenerzeugnisse ausgese ntral- Gar ter - Gesnllsche der ie Ce Seine hat in Folge dessen bekannt gemacht, bis dass sie vom 4. Mai bis zum 31. October eine permanente Ausstellung von Gar- tenerzeugnissen aller Art veranstalten werde und ladet zur Theilnahme daran alle Nationen j Das genaue Reglement wird später er- ein. scheinen. Wir brauchen wohl kaum darauf ws sam zu machen, wie sehr es im Interesse des deutschen Gartenbaues liegt bei dieser Welt- ausstellung vertreten zu sein. Nach dem Beispiel der Industriellen, sollten sich Ver- eine und Handelsgärtner vereinigen, um in den verschiedenen Gegenden Comites zur Einsen- dung von Gegenständen aller Art zu bilden. 15) Zwei Orchideengattungen auf einer Pflanze. gattungen noch einer Revision bedürfen, da- von lieferte eine im Monate November 54 zu Kew blühende Miltonia den deutlichsten Be- weis. Sie trug námlieh gleichzeitig die Blu- men einer Miltonia und anders gebildete nach dem Typus von Cattleya (Briefl. Mitth. des He Dr. B. Seemann) 16) Die Herren S, et H. J. Ring M Frankfurt a. M. haben ein grossartiges Blu- menschauhaus erbauet, in welchem die den 5.—9. April anberaumte Aim lung abgehalten wird. Nä s nebst Alr bildung im Maiheft. Gartene -— Wie sehr die Orchidee - IV. Literatur. IV. Lit 1) James Booth und Sóhne, Eigen- thümer der Flottbecker Baumschulen zuHam- burg, Pflanzen-Catalog pr. 55. — Der Pflan- zen-Catalog eines Handelsgartens der 9 Druck- bogen umfasst. Ein kleines Buch, welche; auch einen wissenschaftlichen Werth erhalten würde, wenn sich die Herausgeber entschlies- sen kónnten, den Pflanzennamen auch die Au- toritäten hinzuzufügen. Eine Glanzpartie des Catalogs bildet die Sammlung der immergrü- Sammlung der Art, welche jetzt existirt. Die Sammlung der Nadelhölzer mit ungefähr 300 Arten und Abarten schliesst sich würdig da- Unter den Gewüchshauspflanzen nimmt te te und unter den Kalthauspflanzen, » ist die der Ericeen wohl eine der reichsten des see Es ige diese wenigen enügen, um einen Begriff von der eee der dicke dieses Pri- sten öffentlichen Institute überbietet. (E. R.) 2) August Menzel, Professor in Zürich, Naturgeschichte er gemeinen Ho- nig- und Hausbiene als Grundlage einer ratio- 2 Bienenzucht, mit 4 Tafeln Abbildungen, eh 1855 bei Zürcher und Fürrer. — Ein e welches nicht nur für jeden Bienen- eS, erlüutert durch schóne Abbildungen, folgt eine Darstellung der geselligen Lebens- weise der Biene, der Vertheilung der Arbeit im Bienenstaate, des Verhältnisses der Köni- gin zu den e ete. Die gesellig lebenden Thiere, wie die Bienen und Amei- sen geben uns unter den niederen Thier for- men, so auffallende Beispiele des gegenseiti- gen Verständnisses und der fast überlegenden | Art mit der sie beim Bau ihrer Wohnungen zu Werke gehen, dass jeder mit Interesse 107 eratur. diese klare und al ii Schilderung der Lebensweise der Bien ird. Dem Bie- nenfreund werden when ^ ausserdem in diesem Werke, eine Menge von Beobachtun- gen geboten, die ihm bei der Bienenzucht von grossem Nutzen sein müssen, (E. R. 3) A. De Candolle, caracteres qui distinguent la vegetation d'une con- trée. Es liegt hier das Fragment eines grös- seren Werkes über Geographie der Pflanzen vom gleichen Verfasser vor uns, was dem nächst in Paris erscheinen wird. Der Verfas- ser vergleicht mehrere Florengebiete mitein- ander, zeigt auf w , welche bei derartigen Schilderungen vornehmlich ins Auge zu fassen seien, wenn sie eigentlichen Nutzen stiften sollten. : 1) Man hebe zunächst solche Charaktere hervor , welche jedermann ins Au ge fallen und doch stets den wichtigsten Einfluss auf die Physiognomie des Pflanzenwuchses haben, nämlich die Theilung des Bodens in Sümpfi Wiesen, Wälder, Salzsteppen, Culturland FI 9 nenne in zweiter Linie die ge- meinsten Pflanzen, namentlich diejenigen, wel- che gesellschaftlich ganze Strecken bekleiden, und unter diesen vor allen die gesellschaft- lich wachsenden Bäume 3) Es folge die Nennung der dominiren- den Gattungen und Familien. Von solchen, welche besonders characteristisch sind, aft 4) Erst in letzte Linie falle die gemeinig- ‚ieh vorangestellte Zahl der Arten, Gattungen und Familien, sowie derjenigen Pflanzen welche der Flora eigenthümlich sind. (E. R.) 3) W. Weygand, Heckenzucht und Vögelschutz. Ingolstadt Attenkoferische Buchhandlung. Das Schriftchen beginnt mit der durchaus falschen Theorie, Nah- rungsstoffe aus der Luft an und verbreiteten "4 108 sich eine für den Pflanzenwuchs wohl- d Atmosphäre, und ergeht sich von da n viele unrichtige Schlüsse. Dagegen acht: die Schrift boss un auf den Schutz den die Hecken auhen Winden ge ren aufme ne Sie. Pflege von Hecken besprochen und besitzt in dieser Hinsicht die Sehrift viel Verdienstliches. R. 5) Protocollauszüge und Pe lungen der QURE rgi Flora zu Frankfurt a. M Es enthält diese in der Herrmannischen a) "S Paris wird zur Beschattung sehr háufig Canavas angewendet, der mit Marien- leim angestrichen wird. b) r wurzelächte HH LOS d der Remontir hin, dar tecklinge stecken, er die Zeit 3 ? EE wahrscheinlich sind aber die jungen Triebe von im Winter warm veredelten Rosen gemeint, da erfah- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. erste das Holz des letzten Jahres der Landro selt schlägt. ese Art der Vermehrung D: Methode entsprechen, rå der man harte Stråucher im warmen Haus junge kräftige THU bilden lässt, um à diese zur hrung zu benutzen we Mitiheilungen über diesen Punkt von hohem nn würden der Redaction sehr willkom- en sein. = = E c = e a3 [17] B S a [7] RE. ca er c) Regenwürmer aus den Töpfen zu neben Man lösche Kalk in Was- ser, lasse ze so lange stehen bis sich das Wasser abgeklärt und begiesse damit die Pflanzen. Die Würmer kommen oben auf und ip (?). ebelkultur. Man trockne die c unten kreuzweis ein, doch n j der Wurzelstock unten Erg — en | yi evite vermehren sich und werden sehr = Ast Ueber Waldlauberde vom Hrn à . Bock. Ein s welcher zeigt, 4 5 — Lager. der veffiche | in weiten i sen bekannte erde zu Schwanheim Wd ] Frankfurt ig; versie "^ be innt. Es wid i eonim zeitig der viel gebräuchlichen Vere - 1 der Wald- oder Heideerde Eine r — Walderde nur zu den Pflanzen 2 verwenden, für welche sie — b hrlie 23 3 7) Catalog der Orehidernsami r Mas des H n. G; ern chiller bei Hambur haben 5 reichen or. cbideensammlun Hrn. Viceconsul Sehil- | ir des = an der Elbe schon wieder Der kürzlich eine E j w ler zu Ovelgón holt gedacht. log dieser Sammlung zeigt ierland und Synonimie beigefügt ist, so i derselbe zugleich ein wichtiges Aui für die in deutschen Gärten in Cultur lichen Orchideen (E. h V. Neuestes. 1) Prof. C. Nägeli in Freiburg im Br — einen Ruf als Professor der Wien an eee, Polytechnikum in Zü- 25 angenomm — It trai i tà 2 Den 3.—5. Juni wird in Zürich ent Blumenausstellung abgehalten werden. : Soeben erschien und ist auf frankirte Anfragen, franko und gratis zu beziehen : N. ^ Preis-Courant von G. Geitners Treibegärtnerei zu Planitz bei Zwickau in Sachsen > Derselbe enthält auf 56 enggedruckten 2 und 3 spaltigen er ausser- dem Nachstehenden des Neuen, Seltenen und Interessanten: Vieles! Das hier folgende Inhaltsverzeichniss , ve nur die Familien und Gattungen auf, welche durch mindestens 5 Species bis zu 366 Varietäten vertreten sind. Pere en t mm i Aeschynanthus, Allopleetus, Aristolochia, Bignonia, d de A Colum- nea, Cordyline, Crinum, Dracaena, Eranthemum, Ficus, — rd Gardenia, Gesneria , 1 Hibiscus, Hoya, Ipo omaea, Jasminum, Justicia, Lantana, Maranta, Passiflora , Peperomia, Ruellia, Sarracenia, Siphocampylus, Tradescantia. Sortimente: Achimenes, Aroideae, Begonia, Bromeliaceae, Filices und L copodiaceae, Gloxinia, Orchideae, Palmae, Cycadeae, Pandaneae und Cyclantheae Pflanzen die für offieinelle und technische Zwecke verwendet werden, sowie tropische Fruchtbäume. Plantae 3 (Wasserpflanzen). Kalthauspflanzen: Abutilon, Acacia, Canna, Citrus, Clematis, Cyelamen, Daphne, Echeveria, Heliotropium , 'Kenne edya, Lilium, Septospermum , Melaleura, Primula, Salvia, Tr Be Verinica, Vibur Fortinet Azalea, Altheae rosea fl. pl., Camellia, nn Cineraria, Fuch- sia, Georgina, Pelargonium, Rhodode ndron, Rosa , Verbena Den Schluss bilden die en gros a die Beschreibung ne Pracht- mplare grosser Palmen und die Einladung zur Subscriptio meine neue W Camellia Commerzienrath Linau (Geitner), worauf 1 auf Pflanzen von 4—15 Zoll zu 5—10 Thalern angenommen werden. Dieser gui e ist ausserdem durch alle Buehhandlungen und in Zwickau durch die gütige Vermittlung der Herren Gebrüder Thost gratis zu beziehen. Zu geneigten Aufträgen empfiehlt sich unter Zusicherung promptester enun Treibegärtnerei zu Planitz bei Zwickau in Sachsen. G. Geitner. Bei Rob. H of n mann in Peor ist ekine und Torrit in allen Ta AE deis pas Nothwendigste dessen ein Anha anf o DØR omg , Mit 14 in dem Tu — Abbildungen T gr. 8. brosch. Preis gr. Ein treuer ER et m Tiniekul, den wir Jedermann empfehlen kónnen. * Bienenzüchter und Bienenfreunde machen wir aufmerksam auf die in unserm Verlage erscheinende: Dienenzeitung, Organ des Vereins deutscher Bienenwirthe. Herausgegeben von Dr. Karl Barth und Seminarlehrer Schmid in ichstädt. XI. Jahrgang 1855. Obige Zeitschrift beginnt ihren IIten Jahrgang. Durch ihre bisherige Wirk- samkeit hat sich dieselbe eine Geltung zu verschaffen gewusst, wie es kein anderes Blatt derselben Tendenz bisher vermocht hat. Mit Recht schreibt man ihr den be- deutensten Einfluss auf eine Neugestaltung der Bienenzucht in theoretischer wie praktischer Beziehung zu, was um so weniger zu verwundern ist, da sie die ersten Grössen unter den Bienenzüchtern nicht blos in Deutschland, sondern auch in Un- arn, Böhmen, Galizien, der Schweiz etc. unter ihre Mitarbeiter zählt. (Im Ganzen weit über 100. Diese Zeitschrift erscheint monatlich in 2 Nummern jede 1½ Bogen stark mit Beigabe der nöthigen Zeichnungen, und kostet ganzjährig 2 Thlr. oder 3 fl. 36 kr. rh., zu welchem Preise alle Buchhandlungen, sowie die Poståmter in ganz Det P Preussen, deum und allen übrigen deutschen Staaten Bestellungen an- nehmen . H. Beck'sehe Buchhandlung in Nórdlingen. Verkäufliche Originalpflanz en. Von meinen, aus den Staaten Nord- und Südamerika's importirten Artikeln, kann ich besonders, noch nachstehende offeriren. Die Preise verstehen sich auf bewurzelte und treibende Pflanzen. Die, der zweiten Colonne, beziehen sich auf die stürksten' Exemplare — xis sandra 10—16 Thlr. 12% Sapindus Saonaria . 8—12 Thlr. 15 attleya Mossia 13—24 „ |12 Sarracenia purpurea. 10—12 „ — Cyrtopodium pu punciatuun 24—36 „C 30 „ 30—36 „ genes muscipula . 6—12 Diese Wörter dige 'Schlauchpflanze » mit ie Fliegenfalle der Venus genannt, unter delphinartigen Blåttern und ebenso origi inellen > = Glase, nass und schattig gehalten, ge- Blüthen, ist eine herrliche Acquisition, sie, in pes temporirten Zimm verlangt wenig Wärme, viel Sc hatten und 6 Fender à maculata var, Feuchtigkeit, ich gebe nur starke Pflanzen i ds . ä 9—12 T mit Knospen ab. » -—— 6* Mammea americana 30—36 hir | Uropedium Lindenii . 24—40 Thir. 12* Mangifera indica hi Baumfarrn in di 6* Melicoeca bijuga . 16 Stämme von 2—4’ Höhe à 20—50 ; i 12 Oncidium Papilio . 12-94 x : 8 mit einen (*) . 2 kráf- | 6* on rarpur utitii » ge Samenpflanzen, bei Abnahme T e 30 „ Parthieen seen en sten Platz ein, . Preis- a u * 1 e der Haup f | Seen), welcher auf EM I me dad eei an seen Sofort franco zugesendet wird; ge Er 3 äge und Gelder erbitte franc Planitz im März | 4855. STRE à G. Geitner - E ge GARTENFLORA MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben . Obergärtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Präsident des Gartenbau- Vereines und Secretär des 3 “ER zu Zürich er mehrerer Gartenbau- und Naturwissen- schaftlichen Verein April 1855. (Ausgabe mit illum. u. sehwarzen Abbildungen.) Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. Der Jahrgang von 12 Heften, Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild. kostet 7 fl. oder Thir. Thir. Ausgabe mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 fl. 30 kr. oder 2 Inhalt des April-Heftes. Seite I, Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen 109 a) Neue Meiner y von ames 109 b) Dianthu 8 pi: e 0 2 Kultur im iliius Von Jib. eyer, Handelsgáriner in Ulm 111 3) Die Igname Batate (Dioscorea Bata- tas Dne 4) Das neue bade. Sorghum s sac- 119 5) Der rd ie EN SE yid Seite 6) Ueber Ward'sche Kåsten . 122 7) Ward'sche Kästen zur Kultur von Warmhauspflanzen im Zimmer. . 124 8) Ueberwinterung zärtlicher Sträucher in geschützten Räumen . &i-15 II. Neue Zierpflanzen . 121 HE Notizen‘ 7, . . 131 IV. Literatur . 138 V. Personalnotizen und Noso 140 i Üriginalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Neue Varietäten von Achimenen. (Siehe Tafel 118.) Nr. 1. Plectopoma fimbriatum Hanst., Hopf. Bei einem Vergleich mit den Ta- fel 92 abgebildeten neuen Treviranien, und den auf beiliegender Tafel gegebenen, tritt der bedeutende Fortschritt an durch- aus neuen Formen lebhaft ins Auge. Letztere stammen von unseren Aussaa- ten von 1853 und blüheten im Sommer 1854 zum erstenmale. Nr, 1 ist ein Bastard zwischen Plec- topoma fimbriatum Hanst., wel- che den Pollen lieferte - und einem der zwischen Trevirania grandiflora und Dia- stema gracilis gefallenen Bastarde. Die Gattungscharaktere hat diese schöne neue Form vonPlectopoma behalten, eine Gattung, welche Hanstein nach dem Typus von Gloxinia fimbriata Hook. Achimenes gloxiniaeflora Hort. aufstellte. Diese Gattung zeichnet sich durch ihre eigenthümliche trichterfórmige vielfach gefaltete Narbe und einen fast ganzran- digen drüsig verdickten epigynischen Ring aus, Charaktere, welche auch der Bastard behalten hat. Dagegen hat die Blumenkrone die ſast glockige Gestalt verloren, die Röhre ist schmäler und IV. 1855 Var. Eduard Otto. Nr. 3. Trev. Edmond Boissier. Nr. 2. Trevirania Dr. Nr. 4. Trev, Ambroise Verschaffelt. fast gleichbreit, und der Saum der schön carminrosa gefärbten Blume, ist ähnlich, wie bei der väterlichen Pflanze gekerbt. Auch im Laube ähnelt der Bastard, mehr der väterlichen "Pflanze, als jener welche den Samen getragen, wie denn überhaupt bei Befruchtungen zwischen Bastarden und Arten, die Art stets ei- nen vorwiegenden Einfluss zu üben scheint. Wir nannten diese interessante Pflanze, nach unserm geehrten Freunde, Hr. E. Otto, Redactor der Hamburger Gartenzeitung. Nr. 2, 3 und 4 sind Formen, die wir durch Befruchtung der Trevirania Rinzii und ähnlichen Formen (dem Bastarde und den aus Letzterem gefal- lenen Formen, zwischen Tr. grandiflora und Diastema gracilis) mit Trevirania longiflora Jaureguia erhielten. Alle 3 zeichnen sich durch die Rundung der Blume, durch dankbareres und reicheres Blühen (die achselständigen Blüthen- stiele verästeln sich und tragen nach und nach 4—6 Blumen) und die lieb- liche Zeichnung auf weissem Grunde, 110 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. vor allen bis jetzt bekannten Formen künstlich befruchtete Bastarde, sofern der T. longiflora aus. Es werden diese neuen Bastarde einen Ehrenplatz in je- derSammlung einnehmen, da sie zu je- nen vorleuchtenden Formen gehóren, die keiner weitere Empfehlung bedür- fen, Die gleichen Pflanzen blüheten uns von Mitte Juni unausgesetzt bis in den October fort, indem sie seitlich aus den alten Blumenstielen, stets neue Blumen entwickelten. Merkwürdig ist es, dass unter den Tausenden von Sümlingen, welche wir im hiesigen Gar- ten jährlich mittelst künstlicher Befruch- tung aus Samen erziehen, von den ge- wöhnlicheren weniger auffallenden For- men, stets ganze Massen sich durchaus ähnlicher, oder nur wenig von einander abweichender zeigen, während von den auffallenderen ausgezeichneteren Formen, gemeiniglich nur ein einziges oder we- nige Pflänzchen aus der gleichen Aus- saat erzogen werden. Der Grund die- ser Erscheinung ist einfach der, dass manche Befruchtungen zwischen ver- wandten Arten und Bastarden , verhält- nissmässig leicht annehmen und Mas- sen keimfähiger Samen liefern, während die Befruchtung nicht mit einer der ål- terlichen Arten vorgenommen wird, im- mer nur schwierig annehmen, und we- nige oder gar keine keimfähigen Samen liefert. Dagegen aber sind die wenigen derartig gewonnenen Pflänzchen, gemei- niglich ausgezeichnete Neuigkeiten. Man erhält demgemäss nach unsern Erfahrun- gen, die besten Resultate, wenn man eigentliche Bastarde zu Samenträgem benutzt; die Natur weist uns schon von selbst auf dieses Verfahren hin, denn meistens entwickeln Bastarde keinen gu- ten Pollen, weshalb es nur selten ge- lingt, sie bei künstlichen Befruchtungen als väterliche Pflanze zu verwenden. Die mangelhafte Aussbildung des Blüthen- staubes, ist oft ein sicheres Mittel, um den Bastard von der Abart zu unter acheiden, wobei jedoch zu pc von Begonien (der Bastard zwischen P. xanthina und marmorea) und so ferner (b. R.) ———À b) Dianthus alpinus L. (Siehe Tafel 119.) Caryophylleae Sileneae. Unter den vielen niedlichen Alpen- pflanzen ist die beigehend abgebildete eine der schünsten und zur ganz allge- meinen Cultur empfehlenswerth, — Sie bildet kleine dichte niedrige Rasen, die sich zur Zeit der Blüthe, mit den gros- sen Schönen Blumen, die einzeln, sel- ten zu 2 auf der Spitze von 2—3 Zoll vn ge stehen, ganz bedecken. dem nahestehenden Dianthus ne- glectus und glacialis unterscheidet sich unsere Pflanze durch viel grössere Blu- ; men, von der ersteren ausser j weichere nicht scharfe Blätter und b? zettliche gegrannte Keichschappf TEE (D. neglectus besitzt steife scharfe Blätter und ovale gegrannte Kelchschuppen) und viel niedrigere Stengel. at Das schöne Roth der Blumen | tet auf weite Entfernungen hin un I. Originalabhandlungen. kleines Beetchen dieser lieblichen Pflanze in unserer Alpenparthie, erregte zur Blü- thezeit im Vorsommer die ganz allgemeine Bewunderung und jeder Besucher des Gar- tens widmete diesem prächtigen Al- penpflänzchen, dessen Blumen wie ein glänzendes rothes Tuch das Beetchen gänzlich deckten, einige Minuten der Betrachtung. Wohl gelten die herrlichen Gentianen, wie G. bavarica mit ihren tief azurblauen Blumen, gemeiniglich für die schönsten Bewohner der Alpen- welt, und wer hätte nicht entzückt, hoch oben an der Gränze der Vegetation, jene herrlichen Rasen der Gentianen blühen sehen; wer aber sah diese Pflanze je in gleicher Schönheit im Gar- ten? Nur im Topfe gelingt es einiger- massen hübsche Exemplare zu erziehen und auch hier stehen sie denen der hei- mathlichen Gebirgshóhen gar sehr nach. Nicht so ist es' mit dieser herrlichen Gebirgsnelke, es ist dies eine Garten- pflanze in vollem Sinne des Wortes, die im Garten sich mindestens ebenso schön Sorgt ist 111 und kráftig als in ihren heimischen Ge- birgen. entwickelt. Wir behandeln die- selbe in der folgenden Weise. ; Nachdem durch Unterlage von Schutt und Steinen für guten Wasserablauf ge- , Wird in halb- oder durchaus sonniger Lage, ein Beetchen mit einer schweren rohen lehmigen Erde, Fluss- sand und Torferde zu gleichen Theilen ge- mischt, 1 Fuss hoch aufgefüllt und hierein der Dianthus gesetzt. Hier wird er sich bald nach allen Seiten verbreiten und jene herrlichen Rasen bilden. Die Ver- mehrung ist sehr leicht. Im Spätherbst nimmt man dazu einen oder einige der stärkeren Rasen aus dem Land, zer- reisst denselben in soviel Theile, als er Aeste zeigt und setzt diese in eine ühn- liche Erdmischung in 1!/,—2 zöllige Töpfe. Man bringt dieselben während des Winters in einen frostfreien Fen- sterkasten, wo sie sich sämmtlich be- wurzeln, so dass sie schon im näch- sten Frühling wieder ins Land gepflanzt werden können, (E. R.) 2) Kultur der Erdkohlraben. Von J, G. Meyer, Handelsgärtner in Ulm. Erdkohlraben, Kohlraben unter der Erde, en etc, unterschei- den sich on den Kohlraben über der Erde E ake Oberkohlenraben ete.) dadurch, dass die Erdkohlraben durch márkige Erweiterung ihrer Wur- zel eine vollkommene Rübe in der Erde, und zwar je nach den vielen Varietäten FR von sehr verschiedener Form, Farbe und Geschmack bilden. Wenige Wurzeln, eine glatte feste Rübe, zartes feinschmeckendes Fleisch, das selbst im ganz ausgewachsenen Zustand der Rübe mit keinen holzigen Fasern durchzogen ist, sind Vorzüge die an dieser Pflanze sehr geschützt werdeu, 1) Die grosse runde weisse Erdkohlrabe, eine grosse runde ku- gelførmige Rübe mit weisser Schaale und weissem Fleische, wird zum Ver- Speisen nur selten verwendet und all- gemein nur zur Fütterung angebaut. Das Fleisch ist, wenn diese Rübe oft nur theilweise ausgewachsen, zühe und hol- zig, doch hatte ich vor einigen Jahren eine Abart dieser weissen Erdkohlrabe in Kultur, die zwar nicht so gross wie diese, aber als reinschmeckend, und 112 zart zum Verspeisen verwendet werden konnte. 2) Die gelbe Erdkohlrabe, eine länglichrunde mittelgrosse Rübe mit gelber Schaale, und gelbem Flei- sche. Obgleich dieseibe nur selten, und nur auf ganz gutem Boden die Grüsse der grossen weissen Erdkohlrabe er- reicht, bei ungünstiger Witterung nur kleine Rüben bildet, so ist doch sol- che zum Verspeisen feinschmeckend und zart und wird wegen ihrer schönen gel- ben Farbe allgemein angebaut. Zu die- sen kam noch in neuerer Zeit 3) Diegelberothgrauhäutige englische Riesen- Erdkohlrabe, eine schöne grosse länglich runde Rübe mit röthlichgelber Schaale, und geibem Fleisch. Diese 3 Sorten "waren bekannt und allgemein verbreitet, bis ich vor eini- gen Jahren folgende 2 neue Sorten ein- führte, und in der Gartenflora 1853 pag. 339 als vorzügliches Ersatzmittel für Kartoffeln empfahl. 4) Die neue gelbe rothköpfige grosse runde Erdkohlrabe, eine grosse runde sehr schöne Rübe, mit kurzem kräftigem röthlich blauem Halse, wenigen Wurzeln, glatter goldgelber röthlich angehauchter Schaale und durch- aus dunkelgelbem Fleische, erreicht bei frühzeitiger Pflanzung auf kräftigem Bo- den, die Grösse der Runkelrübe, und 5) die neue gelbe rothköpfige feste glatte länglichrunde Erd- kohlrabe, eine schr schön geformte länglichrunde Rübe mit wenigen Wur zeln. Hals, Schaale, Fleisch gleich Vorstehender, wird zwar nicht so schr gross, ist aber als Speiserübe sehr zu empfehlen. Diese beiden Erdkohlraben habe ich nun seit 6 Jahren in Kultur, und bin mit deren Ertrag, der sich alljährlich hö- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. her denn der von Kartoffeln und Run- kelrüben stellt, sehr zufrieden. Als Speise zu bereitet kochen sich beide sehr bald weich und lassen sich förmlich zu Brei verrühren, Keine der bis jetzt bekannten Gemüsepflanzen gewährt glei- chen Ertrag, und giebt den Blumenkohl ausgenommen jenes delikate Gemüse. Weich gekocht, und mur gesalzen ge- stalten sich dieselben zu einem sehr gu- ten üusserst billigen Nahrungsmittel, mit dem mancher Hungrige gespeist werden könnte. Wären diese Erdkohlraben in unsern süddeutschen Staaten . allgemein verbreitet gewesen, so würde die durch das Missrathen von Obst, Wein und Kartoffeln herbeigeführte Noth, jenen Höhepunkt wie in trüheren Jahren nicht erreicht haben, Zur Speise, und vermöge ihres 80 sehr reichlichen Ertrags zur Fütterung sehr zu empfehlen, ward denn auch diesen Pflanzen von allen, die solche seit einigen Jahren kultiviren die freund- lichste Aufnahme und Anerkennung ZU Theil (Gartenflora 1854 pag. 92. Wo- chenblatt für Land- und Forstwissen- schaft der K, württ, Akademie Hohen- heim 1854, pag. 34), nun aber bin ich in der Lage diesen vorzüglichen Pro- dukten noch die nachfolgenden beifügen zu können, die bei genauer Prüfung diesen beiden hinsichtlich des Geschmaks nicht nachstehen, durch Ertrag aber die- selben weit übertreffen. Für die ver gangenes Jahr leider wieder kranken Kartoffeln, stehen uns in der Folge diese Bodenkohlrabi zu Diensten, die zur Speise zubereitet ein vortreftliches Nahrungsmittel gewähren. Werden sie im Grossen angebaut, so können sie ZU. Fütterung und Mastung roh und in 8t kochtem Zustande verwendet werden, und es müssen die durch dieselben € zielten Resultate sehr beträchtlich sein. J. Ori ginalabhandlungen. 6) Die neueste gelbe rothkó- pfige Riesen-Erdkohlrabe, eine sehr grosse runde feine glatte Rübe. Form, Schaale, Fleisch gleich der gel- ben rothküpfigen grossen runden Erd- kohlrabe Nr. 4, gewährt aber viel höhe- ren Ertrag, das Fleisch zart, süss und reinschmeckend. | 7) Die neueste gelbe grünkó- pfige Riesen-Erdkohlrabe, eine sehr grosse, runde kugelfórmige Rübe, Kopf grün gefürbt, die Schaale dunkel- gelb ganz glatt, der obere Theil dersel- ben ist meistens mit hellgrünen, dun- kelgrün schattirten Flecken versehen, was dieser Rübe ein sehr schönes Aus- sehen verleiht ; das Fleisch dunkelgelb, zart reinschmeckend und süss. 8) Die neueste gelbe rothkö- pfige Riesen-Erdkohlrabe mit sehr feinen Wurzeln, einesehr aus- gezeichnet schön geformte Rübe mit ro- them Kopfe. Schaale prachtvoll gold- gelb mit röthlichem Schein, bis an ihr äusserstes Ende ganz sd und nur mit sehr wenigen, sehr feinen Würzel- chen versehen, Fleisch a sehr zart und feinschmeckend ; gewährt aus- gezeichneten Ertr und eignet sich ganz besonders für leichten Boden. Diese obigen 3 Sorten verdienen denn auch vollständig die Bezeichnung Riesen-Erdkohlraben, bei sorgfäl- tiger Kultur in guter kräftiger Erde, werden dieselben von keiner der bis jetzt bekannten Pflanzen in Ertrag über- troffen, geben gleich den beiden gelben rothküpfigen Erdkohlraben Nr. 4 und 5 dasselbe delikate Gemüse, und sind, so ross auch dieselben auswachsen mögen, nie zähe und holzig, Vorzüge die sehr zu beachten sind, 9) Die neueste gelbe halbro- the runde Zucker- Erdkohlrabe, eine sehr grosse runde kugelförmige, | 113 sehr feine glatte Rübe mit wenigen Wur- zeln. Die obere Hälfte der Schaale sammt dem Kopfe dunkelroth, der un- tere Theil derselbe ist sehr schön gelb gefürbt, das Fleiseh weich gekocht dun- kelgelb, sehr zart, schmelzend, sehr süss und ganz reinschmeckend. Die Schönste aller Erdkohlraben, Ertrag sehr bedeutend, und sehr zu empfehlen. Alle Erdkohlraben erfordern eine tiefe, lockere, kräftige, fette etwas feuchte Erde und freie Lage. Auf schattigen Stellen unter Bäumen etc. treiben die- selben zu sehr in Blätter, bilden lange Köpfe, und nur dünne lange Rüben. Als Hackírucht im Brachfelde in guten lockeren freien Feldern, die in kräftiger Düngung stehen, gedeihen sie aber auch ganz vortrefflich. In dürftiger trocke- ner Erde, so wie in schwerem Lehm bleiben dieselben nur klein, da sie in er- sterer die zu ihrem Wachsthume ertor- derlichen Kräfte nicht finden, letzterer aber, bei trockener Witterung sehr er- härtet, und dadurch das Eindringen der Wurzeln in die Erde erschwert. Der Same wird Anfang des Monat März bis Mitte oder auch nah Ausgang April auf gutes kräftiges Gartenland in sonniger Lage gleichförmig und dünn ausgesäet. Sind die Pflanzen so weit her- angewachsen, dass ihnen die Erdflóhe nicht mehr so sehr schaden so ver- säume man ja nicht, die zu nahestehen- den auszuziehen, so dass jeder einzel- nen Pílanze ein freier Raum von unge- fähr 1½ Zoll bleibt. Ohne diese Vor- richtung würde der Ertrag dersel- ben ein sehr ungünstiges Resultat er- geben. Entschädigt wird man fü diese Mühe reichlich, denn nur starke kräftige Pflanzen gestalten sich bei früh- zeitiger Pflanzung in guter Erde zu grossen schön geformten Rüben. Haben dann die Pflänzchen die zum Verpflan- 114 zen nüthige Grösse erreicht, so ver- setze man dieselben auf eine Entfer- nung von ungefähr 1½ Fuss; den grös- seren Sorten aber würe eine noch be- deutendere Entfernung einzuräumen. Schwache, oder bei dem Ausziehen aus dem Pflanzenbeete beschädigte Pflanzen sollten gar nicht verwendet werden. Tritt zur Zeit des Verpflanzens trockene Witterung ein, so müssen die versetz- ten Pflanzen sogleich, und wenn nö- thig auch. noch später begossen wer- den. Doch könnte diese mühevolle Ar- beit des Begiessens dadurch umgangen werden, wenn nur wenige Stunden (des Abends) vor dem Verpflanzen das Gartenbeet, worauf diese zu stehen kom- men, ümgegraben, und dann sogleich, 80 lange die Erde noch feucht ist, aber erst in den späten Abendstunden ver- pflanzt wird. Durch die kühle Nacht- luft und den Thau werden die ver- setzten Pflanzen sehr gestärkt, und wach- sen, wenn auch nur mässig angegossen freudig fort. Wären aber grosse Län- dereien bei trockener Witterung zu be- pflanzen, so kann auch bei diesen, das- selbe Verfahren dadurch eingehalten wer- den, wenn noch spät des Abends einige Aekorkieote geackert und mit der Egge geebnet werden, die Wurzeln der Pflan- zen tauche man sodann in ein Gefäss mit Wasser, und verpflanze solche in| den spütesten Abendstunden, Wird diese Arbeit Tag für Tag fortgesetzt, so würden Schon in wenigen Tagen eine Masse Pflanzen versetzt sein, die einer Nach- hülfe des Begiessens selbst bei mehrere Wochen andauernder trockener Witte- rung nicht mehr bedürfen. Im Frühlinge 1853 machte ich erst- mals den Versuch, Erdkohlraben, gleich unsern weissen Ackerrüben, und zwar ohne dass dieselben verpflanzt werden dürfen, auf Ackerland auszusäen, allein Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. die beiden Hagelwetter in demselben Sommer vernichteten meine Saat, und liessen keine Spur mehr von derselben übrig. Vergangenen Sommer wieder- holte ich diesen Versuch, dessen Resul- tat ein sehr günstiges war. Ich erndtete von dieser Saat eine Masse der schön- sten. Produkte. Für den Anbau im Grossen ist diese so einfache Kulturme- thode von dem grössten Nutzen, denn abgesehen von der billigen, kräftigen, delikaten Speise, zu der sich diese Erd- kohlraben verwenden lassen, für grosse Haushaltungen an sich selbst schon sehr beachtenswerth, würde auf diese Weise mit sehr geringen Kosten eine sehr be- trächtliche Menge des vorzüglichste Fut- terstoffes gewonnen. Hauptsächlich aber wären diese Erdkohlraben im Frühlinge sehr vortheilhaft zu diesem Zwecke zu verwenden, da zu dieser Zeit andere Rübensorten theils schon vertrocknet und zühe, oder aber theilweise schon in ‚| Fäulniss übergegangen sind. Da kohlraben sich in Kellern oder Gruben leicht durchwintern lassen, und aus letz- teren im Frühlinge noch so schmaekhalt als im Herbste sind, so sind sie den Herbstrüben weit e Die Ko- sten dieser Kultur sind gering, der Same billig und der Erfolg sicher. Un jedes Fehlschlagen gänzlich zu verhüten, müssten im Frühlinge eben 80 vi Erdkohlraben auf dem n p man Erdkohlraben gleich unsern Ack mio aber gleichfórmig und dünn mlt und die jungen Pflänzchen auch von” zx hen oder andern Unfällen zerstört, 80 W J. Criginalabhandlungen. man noch in dem Besitze der nóthigen Pflanzen auf dem Pflanzenbeete im Garten, um dieses Ackerfeld, naehdem dasselbe nochmals geackert , nach der bisherigen Weise bepflanzen zu können, mithin nichts verloren als eine sehr geringe Mehrausgabe für den Samen. Im gün- |in stigen Falle dagegen, gewinnt man nicht nur die Ersparniss der mühevollen Ar- beit des Verpflanzens und Begiessens, sondern erhält einen noch höheren Er- trag, da die ausgesäeten Pflanzen ohne Unterbrechung fortwachsen, und so be- deutend grösser und schöner geformt als die Verpilanzten werden, Dagegen müsste dafür gesorgt werden, dass so bald möglich die zu nahestehenden Pflan- zen ausgezogen und jeder einzelnen Den Sommer über werden die gesäeten gleich den ver- pflanzten einigemale gefelgt (behackt) und vom Unkraute reingehalten, In ei- nigen Gegenden werden die Erdkohlra- | ' ben dann auch noch mit Erde angehäu- felt. Ich finde diese Verrichtung nicht nothwendig, denn zur Erziehung fein- schmeckender, zarter Erdköhlraben ist der Einfluss des Lichtes und der Wärme auf die Knollenwurzel sehr wohlthätig. Im Monate Oktober nimmt man diese Erdkohlraben bei trockener Witterung aus der Erde, reinigt sie von letzterer, ng, 115 schneidet die Blätter so nahe als mög- lich an dem Kopfe ab, ohne diesen zu verletzen, lässt solche noch einige Stun- den auf dem Felde liegen bis alle Feuch- tigkeit an der Oberfläche der Rübe ver- trocknet ist und verwahrt solche dann in Erdgruben, trockenen Kellern oder frostfreien Schuppen, wo sie in Haufen aufgeschichtet werden. Möchten landwirthschaftliche Central- stellen, Vereine ete. diesen so sehr nützlichen Pflanzen ihre Aufmerksamkeit und Theilnahme nicht versagen. Bei der Uebervölkerung unserer Staaten ist selbst bei der so sehr gesegneten Erndte des vergangenen Sommers die Noth wie- der gross und die Pflicht eines jeden der Erde abzuringen, was ihr abzurin- gen ist, was aber nur durch Erziehung, Einführung und Verbreitung neuer niitz- licher Produkte, und verbesserte Kulturen geschehen kann *). *) Die Redaction ergreift die Gelegenheit, um von Neuem zu bestätigen, dass die vom Hrn. Meyer in Cultur gebrachten und unter Nr. 4 und 5 aufgeführten Bodenkohlrabi, alle früheren Sorten an Zartheit und einen hóchst angenehmen mehligen Geschmack übertreffen, so wie hinter keiner an Erträglichkeit zurück- stehen. Wir müssen daher demselben sehr dankbar sein, fur Verbreitung so vortheilhaf- ter 88e. Die neuen Sorten sind uns noch nicht bekannt. — : 3) Die Igname Batate (Dioscorea Batatas Dne.). S. 338 des letzten Jahrganges gaben Wir bereits einen Nachweis, über diese in neuester Zeit so vielfach zum Er- satz der Kartoffel empfohlene Pflanze. Da die Pflanze aber gegenwürtig immer mehr Aufsehen erregt, so kommen wir jetzt auf sie zurück. — Sie stammt aus dem Norden Chinas, von wo sie vor 4 Jahren durch den französischen Consul zu Chang-Hai, Hr. Montigny nach Pa- ris an den Garten des Museums gesen- det ward. Hr. Decaisne glaubt nach den Cul- turversuchen des letzten Jahres be- rechtigt zu sein, diese Pflanze nach- drücklicher empfehlen zu können, als 116 dieses bis jeizt geschah, da sowohlihre Dauerhaftigkeit in Bezug auf das fran- züsische Clima, sowie die nührenden Ei- genschaften ihrer Wurzeln nichts zu wünschen übrig liessen. Die Gattung Dioscorea giebt einer kleinen Familie aus der Gruppe der Mo- nocotyledonen, den Dioscoreen den Na- men, zu denen auch der bei uns hei- mischen Tamus communis und die in den Tropenländern so häufig cultivirte Yamswurzel gehört. Alle bekannten Ar- ten dieser Gattung besitzen einen knol- ligen theils sehr grossen Wurzelstock und einjährige windende Stengel mit meist herzförmigen Blättern. Die vorlie- gende Art, von der Tafel 116. Fig. 1. die Spitze eines Stengels mit den klei- nen gelblichen Blumen in den Achseln med Blåtter darstellt, ist der Dioscorea japonica zunächst verwandt, ward an- fånglich auch un- ter diesem Namen von dem Garten des Museums in Paris abgegeben, bis De- caisne in neuester Zeit eine neue Art aus derselben bil- dete. Die Wurzel, oder richtiger der Wurzelstock der Ig- name-Batate, wel- che der beigegebne Holzschnitt in 14, senkrecht, bis zur 44 Tiefe von 3—4Fuss in die Erde hinab, sofern dies der Kul- turboden zulässt. Die windenden seiner natürlichen Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Stengel, besitzen die Dicke einer Gän- sefeder und werden bis 7 Fuss lang, Ueberlässt man dieselben sich selbst, so legen sie sich auf dem Boden hin und sollen sich da ausserordentlich leicht bewurzeln. Blätter gemeiniglich gegen- ständig, 3seitig-herzförmig, dunkelgrün, glänzend. Blume klein, 6theilig, di- eisch. Bis jetzt ist nur die männliche Pflanze bekannt, und man ist daher durchaus auf die Vermehrung durch Knollen beschränkt. Diese Knollen erreichen jedoch nur ausgewachsen und in gutem tiefgründi- gem Erdreich die oben angegebene Länge und werden faustdiek; nach oben wer den sie allmählich dünner und besitzen ungefähr die Gestalt einer Keule, Nach aussen sind sie von einer dunkel- oder kaffeebraunen Rindenschaft umgeben, aus der zahlreiche kleine Würzelchen her vortreten. Diese Hülle umschliesst ein weisses brüchiges Fleisch, welches wie unsere Kartoffel reieh an « Stärkemehl und ausserdem aber auch noch eine milchigen schleimigen Saft enthält. Durch das Kochen verschwindet aber der let. tere vollkommen und die Knolle unserer Kartoffel so ähnlich, dass Wem man, ohne es zu wissen, davon essen würde, man dieselbe leicht mit m toffel verwechseln kónnte. Jede Pflanze trägt gemeint zu einen Knollen, zuweilen bilden sich aber wie bei der Abbildung auch deren rere. Ihr Gewicht schwankt von —2 . Pfund, wenn sie vollständig aus en sind. Nach den im Garten des T gemachten Erfahrungen steht dem Ar bau dieser Pflanze als Nutzpflanze freien Feldes nichts entgegen; Tiefgehen ihrer Knollen, einen sehr tief gelockerten * langt und ferner das A Uu aas z. Ld mt „meh de Z x h P) I. Originalabhandlungen. Knollen sehr erschwert. In China scheint dies jedoch deren Anbau keine Schwierigkeit entgegenzustellen, da sie dort im grossen Maasstabe kultivirt wird. Nach einem Auszug aus Chinesischen Schriften, gehört diese Pflanze dort zu den erträglichsten Pflanzen, die man ganz wie bei uns die Kartoffel verwen- die durch eine Strohdeckung vorm Fro- ste geschützt werden. Im Frühling wer- den diese ziemlich nahe an einander aufs Feld verpflanzt. Hier treiben sie bald ihre windenden Stengel, welche man nach einem Monat, wenn sie die Länge von 31/,—7 Fuss erreicht haben, ab- schneidet und zur Fortpflanzung benutzt, indem man sie auf einem andern gut bearbeiteten Lande der Länge nach der Art in den Boden einlegt, dass nur de- ren Blätter hervorsehen. Wenn es nicht regnet, müssen sie angegossen werden und bald bewurzeln sie Sich, und bil- den nach einigen Wochen aus den Blatt- achseln kleine Knollen und neue Sten- gel. Diese letzteren werden später wie- der abgeschnitten , damit sie Sich nicht wiederum bewurzeln und das Wachsthum der jungen Knollen beeinträchtigen. So ungefähr ist das Kulturverfahren der Chiensen, was jedoch mit dem Wachs- thum anderer Knollenpflanzen im offe- nen Wiederspruche steht, da diese nach unzeren Erfahrungen um so weniger an Grüsse zunehmen, je mehr man das achsthum der oberirdischen Theile be- einträchtigt. Andere Berichte Chinesi- Scher Ackerbauschriftsteller beziehen sich Offenbar auf ändere Arten der gleichen Gattung, da hier von runden Knollen Ale Bede ist. Es haben daher alle diese wl wenn Angaben für uns keinen erth. Sollte diese Pflanze zur Cultur bei uns geeignet sein, so werden wir 117 Li uns das Culturverfahren erst noch selbst ausfindig machen müssen. Im Garten des Museums ward folgende Cultur be- folgt. Als keine Fröste mehr zu besor- gen waren (in Paris Mitte April), wur- den die Knollen in 4 verschiedene Parthien gepflanzt. Auf die erste Ab- theilung kämen ganze ungetheilte Knol- len. Diese waren es, welche jene aus- serordentlich grossen Knollen entwickel- ten, die 2½ Pfund pr. Stück wogen. Da diese aber auch so sehr tief in die Erde eindrangen, so kann diese Pflanz- weise, in keiner Hinsicht empfohlen werden, denn selbst. bei der grössten Vorsicht konnten sie kaum unverletzt aus dem Boden gebracht werden. Auf die 3 andern Abtheilungen wur- den Knollenstücke von ungefähr 2 Zoll Lünge gelegt. Zwei dieser Abtheilungen wurden mit Stócken versehen, an denen die Pflanzen ähnlich wie unsere Bohnen emporwinden konnten, auf der dritten Abtheilung überliess man dagegen die Pflanzen sich selbst. Es gaben nun die mit Stecken versehenen Pílanzen, nicht grüssere Knollen, als die deren Triebe sich unter einander verschlingend auf dem Boden ausbreiteten, ein für den Anbau im Grossen sehr wichtiges Re- sultat. Dagegen bewurzelten sich die auf dem Boden hinlaufenden Ranken nicht von selbst, wie dies in den Chine- sischen Berichten angegeben ist. Auch bei den im hiesigen Garten, freilich erst um die Mitte letzten Sommers ins freie Land gepflanzten Knollen, zeigten die selbst mit Erde bedeckten Ranken keine Bewurzelung. Nach Hrn. De- caisne bildete sich eine solche Bewur- zelung in derWeise, dass sich zunächst in den Blattachseln kleine Wurzelstöcke bilden, wie dies Fig. 2 und 3 Taf. 116 zeigt. Seitlich aus diesem durch Um- 118 bildung einer Achselknospe zur Knollen- zwiebel hervorgegangenen Knollenge- bilde, entwickeln sich dann kleine Ne- benwurzeln und aus der Spitze erheben sich später windende Aeste. Fig. 4 Tafel 116 zeigt einen spätern Zustand der Entwicklung. ebersehsn wir diese Resultate, so geht aus denselben mit ziemlicher Klar- heit hervor, dass von der leichten Be- wurzelung der rankenden Stengel nicht die Rede sein kann und dass wir bei der Kultur im Grossen auf die Vermeh- rung durch Zertheilung der Knollen in 2 Zoll lange Stücke angewiesen sein werden, welche sich bei der bedeuten- den Länge der Knollen auch sehr leicht in der Weise ausführen lässt, dass man den unteren dicken Theil der Knolle zum Essen, den obern dünnen Theil aber zum Zerstücken behufs der Vermehrung benutzt. In Bezug auf die Ertragsfähig- | keit solcher durch Knollentheilung er- zielter Pflanzen zur Kultur, bemerkt Herr Decaisne, dass die Pflanzen im Garten des Museums nach allen Seiten 1 1/, Fuss von einander entfernt gepflanzt worden seien. Es hätten aber die Pflan- zen diesen Raum durchaus nicht noth- wendig und es genüge eine durchschnit- liche Entfernung von kaum / Fuss voll- ständig. In ein gut bearbeitetes Land gepflanzt, bildeten die Knollenstücke im gleichen Jahre Knollen von 1— 1½ Fuss Länge, welche durchschnittlich mehr als % Pfund, ja einzelne über 1 Pfund wogen. Herr Decaisne berechnet, dass nach diesem Ergebniss, die einjährige Kultur dieser Pflanze, den doppelten Er- trag der Kartoffel betragen würde. Er macht ferner darauf aufmerksam, dass sich die Knollen derselben so leicht überwinterten, wie kaum die Knollen nur einen Ertrag an, der Kartoffel fast gleich kommt; Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. irgend eines Wurzelgewächses, sie trie- ben in den Gruben nicht aus, und selbst ganz ungedeckt im freien Lande gelas- sen, erwies sieh eine Pflanze vollstän- dig dauerhaft. | Der Referont drückte in dem ange zogenen Artikel des letzten Jahrganges der Gartenzeitung seine Zweifel aus, ob die Igname-Batate bei uns je von irgend einer Wichtigkeit für den Ackerbau wer den könnte. Sind nun gleich diese Zwei- fel bis jetzt noch nicht ganz gehoben, so zeigen doch jene Beobachtungen De caisne's, dass diese Pflanze wirklich die volle Beachtung verdient und das . wünschbar ist, dass auch bei uns die vielseitigsten Versuche über deren Kal tur gemacht werden möchten. Da Jen die Knolle noch mit 1 bis 3 Franó gezahlt wird, kann patürlich nur be Versuchen die Rede sein. Bewährt sich aber die leichte Vermehrung dieser Pflanze nur einigermassen, 80 W ser Preis schnell sinken und 50 die Pflanze jedermann zugänglich werden. Auch - hiesigen Garten werden wir verschieden? Versuche machen und deren Result später mittheilen. Die Berechnung Ertrages von Herrn Decaisne darf y freilich nicht zu gar zu sanguh Hoffnungen anregen, der gute por | boden, die weite Pflanzweite mögen "| zu jenem giinstigen Resultate beigen ö : hmen Wir gen haben. Aber ne 408 dnd so bleib bei der erwiesenen vorzüglichen -— der Knollen nur noch das se d Herausnehmen, was bei der Pflan vil von Knollenstücken schon 5 erleichtert wird. Ein Behacken des dens, soll nach Decaisne nicht R) wendig sein. (E. I. Originalabhandlungen. 119 4) Das neue Zuckergras. Sorghum saccharatum Pers. Auch diese Pflanze macht gegenwär- tig in Frankreich grosses Aufsehen. men desselben wurden ebenfalls durch Herrn von Montigny aus China nach Paris gesendet. Eine genaue Prüfung dieser Pflanze in botanischer Hinsicht hat noch nicht stattgefunden, doch dürfte sie unzweifelhaft zu den vielen Formen von Sorghum vulgare Pers gehören, die Kunth zu Andropogon rechnet, und unter 6—7 Namen beschreibt. Ob die aus China nach Frankreich gebrachte Form der ächte Holeus saccha- ratus L. ist, muss der Referent sehr bezweifeln, da sehr wahrscheinlich unter diesem Namen 2 Arten zusammengefasst Werden, von denen die eine eine gute Art ist, wührend die andere zu den For- men von Sorghum vulgare gehört. Aber auch die letztere Art kann das jetzt von Frankreich ausgehende Zucker-Sorghum nicht sein, denn S. saccharatum, d. h. die Form von S. vulgare, besitzt stark beharte Kelehe und lichtbraune oder schwach rüth- liche Samen. Die Samen der jetzt von Frankreich aus verbreiteten Pflanze sind dagegen schwarz und gehören unzweifel- haft zu der Form, welche Roemer und Schulthess als Sorghum nigrum be- schrieben haben, eine Pflanze die schon seit langen Jahren in botanischen Gär- ten eultivirt wird, Nach unserer Ueber- zeugung kommt jedoch hierauf höchst wahrscheinlich sehr wenig an, sondern es dürften alle Formen von Sorghum vul- gare, deren es sehr viele giebt und die neben einander cultivirt, sich sehr leicht unter einander verbastardiren und in ee übergehen, ziemlich das gleiche 3 80 die als Sorghum vulgare Pers, ' mgrum R. et S., S. bicolor W., Sor- ghum rubens W., S, saccharatum Pers und S. caffrorum P, B. beschriebenen Sa- Arten, denen sich noch eine Menge von Unterformen anreihen. Alle diese Sorghum-Arten sind unter dem Namen Mohrhirse bekannt. Sie werden im Süden Europas, Nord- und Südafrika, in China und Ostindien so- wohl wegen ihrer Samen angebauet, wie auch zur Fabrikation von Zucker, der sich in reichlicher Menge in theils erystallisirbarer, theils in nicht crystalli- sirbarer Form in ihren Halmen findet, "Die Erfahrungeu welche der Referent, schon seit langer Reihe von Jahren, über deren Anbau sowohl in verschiedenen Gegenden Deutschlands, wie in der Schweiz gesammelt, geben ungefähr das folgende Resultat: Der Anbau des Zucker- Sorghum ist bei uns möglich, sofern derselbe mit gehöriger Umsicht geleitet wird. Schon im April süet man die Samen am besten in grosse flache Näpfe aus und stellt diese in ein mässig warmes Treibbeet. Hier werden die Samen bald keimen; man gewöhnt sie nun bald an die Luft, setz tsie der Einwirkung der vollen Sonne aus und pflanzt sie dann Mitte Mai, wenn keine Fröste mehr zu befürchten sind ungefähr in der gegenseitigen Ent- fernung von 3/,— 1 Fuss in eine warme, sonnige und geschützte Lage. Fin locke- rer, leichter und nahrhafter Boden wird ihr Wachsthum sehr befördern, doch ge- deihen sie auch in einem sehweren Bo- den ziemlich gut. Wenn man die Aus- saat in Nüpfe gemacht hat, so hat man den grossen Vortheil, mittelst Umstür- zen derselben die Pflanzen mit möglichst unbeschüdigten Wurzeln von einander trennen zu können und die Pflanzung wird ganz bestimmt gerathen. Die Kerne gleich ins freie Land zu legen, ist ein Verfahren, welches nur in sehr günsti- 120 ger Lage und recht leichtem, warmem, sandigen Boden reüssiren wird, Unter solcher Pflanzweise erreicht das Sorghum eine Höhe von mehr als 8 Fuss und bildet daumenstarke Stengel. Die Blüthe erscheint im August und der Samen reift erst Ende October. Schon 1776 machte Pietro Ar- duino in Florenz Versuche über Zucker- fabrikation aus dem Sorghum und zwar mit einer Sorte mit braunem Samen, und in China und am Cap wird es schon lange zur Zuckerfabrikation verwendet. Nach den in Frankreich durch Vilmorin ge- machten Beobachtungen enthält das Zu- cker-Sorghum den meisten Zucker, wenn die Samen sich der Reife nähern, aber noch milchig sind; die Ausbildung der Samen soll nach diesem Beobachter den Zuckergehalt des Rohres nicht beein- trächtigen. Es wäre dies wirklich eine merkwürdige Thatsache, die der Refe- rent noch sehr bezweifelt. Sehr wahr- scheinlich dürfte sich noch mehr Zucker- stoff ausbilden, wenn man die Blüthen- stände, wenigstens grossentheils, heraus- schneidet, da Blumen- und Fruchtbil- dung iminer auf Kosten der in den Stengeln abgelagerten Nahrungsstoffe vor sich gehet. ' Je besser das Sorghum zeitiget, je höher die Wärmegrade während der Zei- tigung, je grösser ist der Zuckergehalt des Stengels und die in Algerien ange- bauten Pflanzen gaben in dieser Hinsicht schon ein besseres Resultat, als die in Frankreich angebauten. Die Benutzung ist vielfach. Aus den Samen kann ein Mehl bereitet werden, Blätter und die Stengelspitzen liefern ähnlich dem Mais Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ein gutes Futter, und aus den Stengeln wird der Zucker bereitet, Man sehnei- det hierzu den Stengel, nachdem er von seinen Blättern befreiet ward, in Stücke von 8 Zoll Länge und presst diese aus, Vorher muss man jedoch die Stengel einige Tage der vollen Sonne aussetzen, oder sie, nachdem das Brot aus dem Backofen kam, in diesen legen, damit die sonst ziemlich wässerige Flüssigkeit vor- her verdunstet und sich mehr condensirt, Ausserdem kann man auch aus dem nicht erystallisirbaren Zucker einen starken, dem Rhum durchaus ähnlichen Brannt- wein brennen, sowie ein dem Cy ähnliches Getränke bereiten. Nachdem wir nun im Obigen alle diese Vortheile geschildert, müssen Wir schliesslich unser Bedenken äussern, 0b das Zucker-Sorghum eine für unsere Ver- hältnisse passende Pflanze ist. Wir glau- ben, dass wir die Cultur desselben geeig- neter südlicheren, wärmeren Ländern überlassen dürfen, wo diese bei weniger | Mühe ein besseres Produkt liefert und dafür Pflanzen bauen, die bei uns sicher gedeihen. Ein mit gutem Wirthse obst zweckmässig angepflanztes und sous mit Wiesen oder Getreidefeldern bebautes Grundstück wird uns einen sicherem und reichern Nutzen abwerfen, warum sollen wir daher nach Pflanzen trachten, die in unserm Clima sich doch nie gan? einbürgern, und in jedem nasskalten Jahre gänzlich missrathen werden. Auf 116 giebt Fig. 5 den verkleinerten Bi thenstand des Zucker - Sorghum, Fig.6 eine einzelne Aehre in natür Grösse, (E. RJ l. Originalabhandlungen. 121 5) Der schwarze Schnee. Der Fall von sogenanntem schwarzen Schnee, der im Kanton Zürich am Ir- chel, ferner im Aargau, in Baselland, in Bündten und an vielen andern Orten in der Schweiz in diesem Winter beob- achtet ward, hat die öffentliche Aufmerk- samkeit im hohen Grade beschäftigt. In den verschiedenen öffentlichen Blättern ward schon angedeutet, dass es ein Thier- chen sei, welche diese Erscheinung ver- e. Dagegen ist die Frage, welches Thier es sei, und wie dieses auf den Schnee gelangen könne, noch nirgends genügend erörtert werden. Die Ansicht, dass dasselbe mit dem Schnee aus der Luft herabfalle, kann schon deshalb keine Berücksichtigung finden, weil dieses Thierchen durchaus ungeilügelt ist. Es gehört dasselbe zur Gruppe der Podurellen oder der Fussschwanz- thierehen, besitzt bei walzenfürmiger Gestalt ungefähr 1/, Linie Länge und Springt auf dem Schnee lebhaft umher. Tafel 116 Fig. 8 giebt eine stark ver- grösserte Abbildung desselben. Der wal- zenförmige Leib besteht aus 7 Gliedern, auf jeder Seite mit 3 dreigliederigen Füs- sen besetzt, welche, wie das ganze Thier- chen ra sind. Der fast kugelige Kopf trägt 2 ovale Augen und 2 kurze viergliederige Fühler. Am unteren Ende des Leibes des Thierchens sitzt der me igste Theil desselben, der Gabelschwanz, der in der Abbildung nicht sichtbar, sondern unter dem Leib hingelegt ist. Tafel 116- Fig. 9 giebt eine starke Vergrösserung desselben. Nach den Untersuchungen des Herrn Prof, Heer ist dieses Thierchen unzwei- felhaft die Podura arborea L. oder | Podura arborea nigraDeger, eine oft verwechselte Art. Deger Sagt von derselben, in dem schon 1782 erschienenen Werke: „Zum erstenmale entdeckte ich diese Podura in Holland unter der halb abgerissenen Rinde eines Birnbaumes, im November, Dezember, Januar und Hornung des Winters 1737 — 1738. Gleichwohl waren sie munter, liefen und sprangen sehr geschwind. Von dem Gabelschwanz dieses Thierchens sagt schon der gleiche Beobachter: Die- ses Organ sitzt nicht weit vom Körper- rande unter dem Leibe und besteht aus 2 länglichen, nach unten zugespitzten, zweigliedrigen Stücken. (Vergl. Fig. 9.) Das Ganze ist sehr biegsam und liegt im Ruhezustand unter dem Bauche. Allein die Podura kann diesen Theil sehr schnell nach hinten ausstrecken und da- durch kann sie verhältnissmässig ziem- lich grosse, ungefähr 2 — 3 Zoll weite Sprünge machen. Dieser Sprung wird dadureh bewerkstelliget, dass mit dem Gabelschwanz stark niederwürts gedrückt wird, bevor er sich nach hinten aus- streckt, welches letztere stets der Fall ist, wenn das Thierchen so eben einen Sprung gemacht hat.“ Bei dieser Lebensweise der P. arborea und dem massenhaften Auftreten dersel- ben ist es nicht zweifelhaft, dass sie bei würmeren Tagen im Winter, wie wir solche bei Föbnwind oft haben, massen- haft unter der Rinde der Báume hervor- kommen und dann, wenn plötzlich Wind eintritt auf den Schnee herabgeweht wer- den, welches am Rande von Waldungen zuweilen in solcher Mässe stattfindet, dass der Schnee ganz schwarz davon aussieht. Die Thierchen springen dann munter auf dem Schnee herum und erhalten sich auch noch einige Tage, wenn sie einge- fangen werden, lebendig. Nach der jetzigen Charakterisirung der Gattungen würde unsere Podura zur % 199 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Gattung Desorea fallen, zu welcher| ihre schwarze Farhe sehr leicht abgrän- auch der sehr ähnlich gebauete Glet-| zen und so sichtbar werden. seherfloh, Desorea glacialis, gehört. Auch aüf der Erde von Topfpflanzen, Dieser letztere lebt in den Alpen und | namentlich aber bei kränklichen Pflan- findet sieh oft auf der Oberfläche un- | zen mit faulen Wurzeln, bemerkt man serer Gletscher und dringt selbst eini- ein kleines weissliches Thierchen der ge Zoll tief in die Spalten derselben | gleichen Gattung, welches nach Herm ein. Bremi die Desorea cellaris ist. Die- Nicolet, der eine Aufzählung der ses Thierchen lebt höchst wahrschein- schweizerischen Podurellen gegeben, lich unter der Rinde der kranken Wur kannte unsere P. arborea nieht, Herr zeln und kann insofern ziemlichen Schr Bremi in Zürich hat die Erscheinung | den anrichten. Wo man es häufiger be des schwarzen Schnees auch in früheren | merkt, schüttele man die Erde von den Jahrgängen schon beobachtet, und zwar | Pflanzen ganz ab, schneide die schlech- war das Thierchen, welches erin einem |ten Wurzeln weg und setze die Pflan- frühern Jahrgange beobachtete, von dem, | zen in eine durchaus frische, von sol- welches uns vom Irchel zugesendet wurde, | chen Insecten nicht inficirte Erde. verschieden. Es ist dies sehr leicht mög- Schliesslich wollen wir noch bemer - lich, denn es giebt noch mehrere andere | ken, dass Herr Bremi, der in der . ganz nah verwandte Arten von gleicher | Gartenbaugesellschaft in Zürich einen Lebensweise, so z. B. die P. nivalis L. | Vortrag über den schwarzen Schnee hielt, Ueber die Erscheinung des Herab- | die Ansicht hat, dass die Thierchen auf der . wehens dieser Thierchen auf den Schnee | Oberfläche des Bodens lebten und ist noch zu bemerken, dass dies natür-| den Schnee hindurch an dessen Ober lich auch zu andern Zeiten, wenn kein fläche heraufkümen. Uns ist dies aller Schnee liegt, stattfindet, dann aber be- | dings unwahrscheinlich, da aber die Er merkt man diese Thierchen nicht, welche | scheinung noch neu ist, so wollen wir doch nur auf dem weissen Schnee sich durch | diese Ansicht nicht übergehen. (E. K) —ñ . 6) Ueber Wardsche Kästen, Vor ungefähr 25 Jahren verwandelte |ten in Siechthum zu gerathen und 1 ein Wundarzt, der im dichtbevölkertsten | sterben, trotz der äussersten Sorgfalt Quartiere der Ostseite Londons seinen |und Pflege. So sehr er Blumen liebte. | Beruf ausübte, einen kleinen Platz an|so ward er gerade um der Blumen ui der Hinterseite seines Hauses in eine|len zu endlosen Täuschungen und Pir Art von Garten um. Er legte Bänke | gen verdammt; denn jede noch so si von künstlich aufgeschichtetem Felswerk | reiche Art, wodurch er seine zarten an und bemühte sich, mit der Geduld] Schützlinge gegen den Einfluss der ver eines Chinesen und unentwegt allen | dorbenen Atmosphäre zu sichern schädlichen Einflüssen die Stirne bie- führte zu keinem lohnenden Erfolge: tend, Blumen zu cultiviren. Seine An- Im Sommer des Jahres 1829 kehrt strengungen scheiterten indessen fort- er von einer botanischen Excursion m während. Seine Lieblingspflanzen pfleg- rück und vergrub die Puppe er | | i i I. Originalabhandlungen. in etwas Erde, welche in einer Bouteille enthalten war. Er bedeckte das Glas- gefäss mit einem Brettchen, damit das Insekt nicht fortfliegen könne, nachdem es sich aus der Puppe entwickelt. Las- sen wir ihn nun selbst erzählen, wie er zu seiner $0 einfachen und doch so werth- vollen Entdeckung gelangte: Wie ich, sagt Ward (über das Wachsthum von Pflanzen in dicht verschlossenen, glüser- nen Behältern von H. B. Ward. Lon- don. Van Voorst) Tag für Tag die Flasche beobachtete; bemerkte ich, dass Sich die Feuchtigkeit, welche sich wäh- rend der heissen Tageszeit aus der Erde entwickelte, an der innern Flüche des Glases kondensirte und dahin zurück- Sickerte, woher sie gekommen war, auf diese Weise die Erde stets in dem näm- lichen Zustande von Feuchtigkeit erhal- tend. Ungefähr eine Woche vor der ersten Veränderung, welche sich am In- sekte zeigte, erschienen ein Farrenkräut- chen und ein Gras auf der Oberfläche der Erdscholle, Ich konnte nicht umhin, wahrhaft betroffen zu werden über das Auftreten gerade einer derjenigen Pflan- zen, welche ich während Jahren frucht- los in meinem Gärtchen kultivirt hatte. Hier entsprang scheinbar von selbst das aus dem Schooss der Erde und entfaltete Sich munter am Tageslicht, woran ich Zeit, Pflege und unendliche Mühe um- Sonst verschwendet hatte, und es musste ich mir natürlicher Weise die Frage aufdrängen, warum das Farrenkraut hier in der Bouteille gedeihe, und draussen in meinem Garten nicht. So weit Ward's Worte. Beim Nachdenken über seinen über- raschenden Fund musste er sich sagen, dass, . während in der Glasflasche alle | diejenigen Bedingungen, welche für die Existenz von Pflanzen nothwendig sind, vollständig realisirt wären, dagegen alle 123 diejenigen ausgeschlossen seien, welche schädlich auf das pflanzliche Leben ein- wirken. Das Farrenkraut und das Gras ge- diehen und Ward experimentirte nun über den Werth seiner Entdeckung in mannig- faltiger Weise und stets mit den befrie- digendsten. Resultaten. Jedes Fenster seines Hauses hatte bald seinen Insassen. Hier war ein geschmackvolles Behältniss mit bunten Blumen gefüllt, dort ein an- deres mit eleganten Farren und kleinen Palmenarten, und hie und da hiengen seltsam aussehende Glasflaschen mit noch seltsamern Einwohnern aus der Zunft der Aloe und des Cactus. Während bis anhin die Aussicht von den Fenstern der Hinterseite des Hau- ses auf todte Mauern und die unlieb- lichste Repräsentation moderner Archi- tektur gegangen war, so ward nun die- ser Blick in die Wüstenei bald verdeckt, und Auge wie Geschmack wurden auf’s angenehmste überrrascht und befriedigt durch die Ruinen einer mit Epheu um- hangenen Abtei en miniature, um deren Wände die Farrenkräuter und die wilden Blumen in reicher Ueppigkeit wuchsen, Den höchst erreichbaren Grund, sagt Ward, wenn ich anders mit „Grund“ das Dach meines Hauses bezeichnen darf, räumte ich den Alpenpflanzen ein, d.h. ich machte auf dem Dache einen Behälter zurecht, in welchem die Pflanzen in der sorglosen Täuschung vegetirten, dass sie sich immerfort auch ihrer heimatlichen, freien Bergluft erfreuen könnten. Jenes Felswerk, von welchem ich oben gespro- chen, erhielt bald eine Hülle von Glas und ein verschlossenes Gemach von grössern Dimensionen ward instituirt; dessen Dimensionen wurden nach und nach sogar noch mehr vergrössert, bis zuletzt beinahe der ganze Raum an der Hinterseite des Hauses umschlossen war und man inmitten rauchentwickelnder 194 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Zuckersiedereien und Faktoreien aller Art, die Ueppigkeit und die Abgeschie- denheit einer tropischen Landschaft ge- niessen konnte. Das Gelingen meiner Idee war nunmehr auf das Glünzendste nachgewiesen. Das einzige Wunder bei der Sache war, dass nicht schon früher ein beobachtender Naturforscher auf eine ethode verfallen war, die ebenso ein- fach ist, als sie auf's Trefflichste allen Bedingungen entspricht, welche erfüllt sein müssen, um Pfílanzen in grossen bevölkerten, namentlich Fabrikstädten wachsen und gedeihen zu machen. Herr Ward selbst gesteht ehrlich, dass auch er ohne jenen erzählten Zufall niemals auf diesen Gedanken gekommen wäre. Der einfache Umstand, fügt er bei, wel- cher mich zu ıneinen Versuchen veran- lasste, muss sich Blumenzüchtern tau- send Mal dargeboten haben, wurde aber unbeachtet bei Seite gelassen, weil die so oft missbräuchten geschlossenen Rah- men mit Unkraut gefüllt angetroffen wur- den, statt mit Gurken und Melonen, und willig gestehe ich auch selbst ein, dass, wenn damals in meiner Bouteille anstatt der zierlichen, so oft umsonst gepflegten Farrenkräuter ein Hühnerdarm oder ein Gänseblümchen aufgesprosst wären, diese Wahrnehmung durchaus keinen Eindruck auf mich gemacht und unfruchtbar an mir vorübergegangen wäre. Dies ist die Geschichte jener kleinen Treibbeete, welche man hin und wieder in den Fenstern der Wohnungen der Mittelklasse erblickt und welche unter der Bezeichnung „Ward Zimmerchen‘ anfangen, allgemein bekannt zu werden. Da dieselben ebenfalls anfangen, in den englischen Fabrikstädten einen wesent- lichen Charakterzug zu bilden und den Fremden, der sich in gedrückter, pe loser Stimmung durch das Labyrinth rusiger Gassen und unheimlicher Wir kel durehwindet, oft auf's Tiefste und mit einem wahrhaft entzückenden und unvergesslichen Eindrucke durch frisches Grün und süsse, leuchtende BE farben überraschen, so kommen wir | leicht noch einmal auf dieselben zurück Nach Hausehold Word's von Dr. H. Locher. BER. — 37) Wardsche Kästen zur Kultur von Warmhauspflanzen im i Zimmer. n5 ; ue Wir lassen diesen Artikel des Herrn Morren nebst Abbildung aus , Belgit horticole“ zur Ergänzung des Vorhergehenden folgen.) Die Personen, die seit 25 oder 30 Jahren den Fortschritten der Gärtnerei folgten, werden sich erinnern mit wel- chem Enthusiasmus die Erfolge bestätigt wurden, die man bei Transport leben- der Pflanzen in einem geschlossenen Glaskasten erhielt, der nach seinem Er- finder der Ward'sche Kasten genannt wurde. i Die Pflanzen müssen Luft haben, ganz eingeschlossen ersticken sie , v die erste Entgegnung auf die s einfac Idee des gebildeten englischen Gärtner. Die zweite war, dass man zum ^" d sen frisches Wasser brauche und ye mann erstaunte darüber, dass M : lang dasselbe Wasser die Pflanzen ^" ren, sich ausserhasb ihres Gewebes V^ dunsten, sich von neuem verdichten, auf die Erde des Kastens herabfalle? Taf. 49 bendr. v A. Kolb. Nbg Fax P 9, Adpimus 1 g I. Originalabhandlungen. 125 und so seinen Kreislauf lange fortsetzen konnte. Das Lüften ist nur nóthig für einige Gewüchse mit sehr kleinen Blu- men wie Heiden, Mimosa, Acacia etc. Aber solche Arten sind es auch nicht, die man in Wardschen Kästen ziehen wird *). Herr Ward hat bewiesen, dass Pflan- . zen mit prächtigen Blüthen, in einem solchen Glaskasten von aller Einwirkung der Luft abgeschlossen, tüchtig begossen und dem vollen Sonnenlicht ausgesetzt, sich ausgezeichnet wohl befinden. Es gibt Pflanzen, deren Blühen in diesem Zustand der Gefangenschaft noch vollkommener stattfindet, als selbst in ihrer Heimath. *) Herr Ward selbst empfiehlt soviel als móglich zu lüften. Es ist dies also nich richtig. Ein solcher für die Kultur von Warm- hauspflanzen im geheizten Zimmer be- stimmter Kasten, besteht aus einem eleganten Tisch, der einen Kasten von 9" Tiefe, 14—15" Breite und 3'5'—4' Länge trägt. Innerhalb legt man .die- sen Letzteren mit Zink aus, Der Bo- den desselben sollte etwas geneigt sein und am niedersten Punkt hinter dem untern Rand des Tisches in einen Hah- nen zum Wasserabfluss auslaufen. Zur Beförderung des Wasserabzuges wird Holzkohle und Steine auf den Boden dieses Kastens gelegt, darüber grobe Heide und Torferde gebracht und end- lich der Kasten mit der passenden Erde ausgefüllt. Die Fig. 10 Taf. 120 giebt im Uebrigen die Darstellung eines sol- chen transportabeln Gewächshauses für das Zimmer. 8) Veberwinterung zärtlicher Sträucher in geschützten Räumen. In Deutschland giebt es wenige Ge- genden, wo die immergrünen zärtlichen Holzarten , welche den Gärten Englands und Frankreichs so sehr zur Zierde ge- reichen, besonders die verschiedenen Rhododendron , Azalea, Kalmia, Maho- nia, Erica ete; unbedeckt im Freien aus- halten, und meines Wissens ertragen Sie nur an den Seeküsten den Winter ohne Schaden. Wir mügen sie darum aber nicht entbehren und bedecken diese Sus: ähnliche Sträucher auf umständliche Weise mit Stroh, Nadelholzreisig und ähnlichen Dingen, wohl gar mit beson- deren Kästen, ` Dies ist mit vieler Arbeit verknüpft, ielig und in mancher Beziehung nachtheilig, Ich befolge daher nach dem Organge eines andern Gartens ein ab- Weichendes Verfahren und durchwintere IV. 1855. die genannten und andern Pflanzen in ganz oder ziemlich frostſreien Räumen, indem ich die Sträucher im Spätherbst aus dem Lande nehme und theils in ei- ner tiefen gemauerten Grube, (einem ehemaligen Erdhause), wohin nur starke Fróste dringen, theils in einem Keller, theils unter der Stellage im Gewächs- hause durehwintere, Nur die Azaleen, welehe eine dichte Bedeckung von Laub vertragen, lasse ich auf den Beeten. Rhododendron, darunter die weniger harten z. B. Rh. arboreum, Mahonia, Ledum, Kalmia, mehrere Arten von Erica, Andromeda u. a. m. werden mit möglichst grossen Ballen ausgehoben und an den bezeichneten Orten in leichte Erde aufrecht stehend eingeschlagen, einmal angegossen und dann unberührt bis zum April gelassen, Ist das Früh- 10 126 jahr trocken, so wird vor dem Auspflan- zen noch ein- oder einigemal gegossen. Die oben erwähnte Grube ist oben mit Dachziegeln und Brettern gedeckt. Fällt der Thermometer unter 10 Grad, so werden Stangen über die eingeschlage- | nen Sträucher und darüber einfache Strohmatten gelegt, ausserdem aber un- bedeckt gelassen. Die genannten Pflan- zen halten in der lockeren Humuserde der Moorbeete meistens gut Ballen, aber selbst solehe, die, wie z. B. Mahonien schwer Ballen halten, vertragen das Ausgraben und Einpflanzen gänzlich ohne Nachtheil, und bekommen nicht mehr gelbe Blätter, als wenn sie unge- stört bleiben, Bei der Topfkultur müs- sen sie ja das Verpflanzen und den Ver- lust an. Wurzeln ebenfalls vertragen. Sie bilden in ihrem Winterquatier mei- stens keine jungen Wurzeln, weil sie schon Anfangs April wieder ausgepflanzt werden. Das Ausgraben, Einschlagen und Auspflanzen geht so schnell, dass es bei mir 2 Personen in einem Tage besorgen, während man zum Bedecken gewiss 3 und zum Aufdecken und Ord- nen im Frühjahr 2 Tage brauchen würde, Zum Auspflanzen wähle ich einen trü- ben Tag. Dieses Verfahren hat viel Vortheile. Erstens verlangt es, wie oben bemerkt weniger Zeit. Zweitens kann man die Sträucher beim Auspflanzen beliebig ordnen und gruppiren, wührend die ste- henbleibenden Gruppen oft im Wuchs verwildern. Drittens — und dies ist der grösste Vortheil — verhindert es, dass die Baumwurzeln, die Heideerde- beete (Moorbeete), welche meistens im Schatten grosser Bäume liegen, durch- wachsen und aushungern. Rhododendron und ähnliche Pflanzen, welche lange auf einem Platze unter Bäumen stehen, werden nach und nach ganz von den leiden, kann ich mein Verfahren Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Baumwurzeln unterdrückt, so dass sie nur durch Erneuerung der Erde wieder in guten Stand gebracht werden können, Nimmt man sie aber im Herbst heraus, so kann man die Beete umarbeiten, die eingedrungenen Wurzeln abstechen und die feineren zur Düngung unter der Erde lassen. Zugleich wird die Erde durch das Umgraben den wohlthätigen Einflüssen der Atmosphäre ausgeseit und verbessert, auch kann man jede Winter ein Partie verfaulter Sagespäne, halbverrottetes Laub u. s. w. als Dün- gung zusetzen. In so verbessertem Boden wachsen die eingepflanzten Sträucher im Frühjahr freudiger, als wenn die Wurzeln eine von fremden Wurzeln ausgesogene Erde finden. Nur die Alpen-Rhododen- dron (Rh. ferrugineum, hirsutum Chamaecistus) scheinen diese Behand- lung nicht gut vertragen zu können, denn ich habe sie meistens dabei ver- loren, wozu aber auch der Umstand beitragen, mochte, dass es mir an kråf- tigen, gut bewurzelten Pflanzen fehlte. Für Strüucher, welehe unter oder neben grossen Büumen oder wohl gar als Vorpflanzung an Gehölzgruppen ste- hen; ferner für die zarteren Rhododen- ron arboreum u, a. m., ve ate 1 der gewöhnlichen Bedeckung uei dingt als vorzüglich empfehlen, wofür ich wohl keine Gründe mehr an ren brauche, Bis zu welcher Gri $ diese Pflanzen eine solche Störung tragen, kann ich noch nicht bestimmen da meine Rhododendron nicht poo Fuss hoch sind und zuweilen ge geschnitten werden, um sie niedrig buschig zu halten. Hat man Moor d im Schatten von Gebäuden, % 2 30 Baumwurzeln keinen Schaden thun, mag man sie im Freien lassen, aber auch förmliche Kästen von ud II. Neue Zierpflanzen. Brettern, die zerlegbar sind und schnell zusammengesetzt werden können, zur Bedeckung anwenden. Zum Durchwintern nach der oben gegebenen Anweisung kann jeder tiefe Treibkasten und luftige Keller dienen, überhaupt jeder frostfreie oder gegen mässige Kälte geschützte Ort. Fehlt es aber an einen solchen, so grabe man im Schatten eine 5—6 Fuss tiefe und nach Bedürfniss lange und weite Grube, verschale die Wände mit Brettern, bringe ein Erdbeet an, und decke das Ganze mit einem bleibenden dicken Strohdach, welches nur so viele Fenster hat, um 127 nöthigenfalls etwas Licht und Luft ein- zulassen. Unter die Fenster kann man andere mehr Licht bedürftige Topfpflan- zen stellen, als Calceolarien, Cinerarien, Levcojen u. s. w. Wenn die wenigen Fenster, deren man auf eine Länge von 40—50 Fuss nur drei braucht, bei star- ker Kälte gedeckt werden, so dringt selten der Frost in dieses Ueberwinte- rungshaus, auch schadet es nicht, wenn es ein wenig hineinfriert. Ich kenne ein ähnlich eingerichtetes Haus, worin die verschiedensten Pflanzen sehr gut über- wintert werden. üger, II. Neue Zie A) Abgebildet im Botanical-Magazine. D Blandfordia flammea — Lindl.; Asphodeleae. — Eine vorzüglich schöne flanze aus dem Nordwesten Neuhol- lands. Wurzelblätter sehr lang, linear, blaugrün, am Rande scharf. Blüthen- schaft wird bis 3½ Fuss lang, ist oben mit kleinen Blättern besetzt und trägt auf der Spitze die mehrblumige Traube der schönen grossen glockenförmigen Blumen, die auf aufrechten Blüthenstie- len nicken, Blüthenhülle rührig glockig, orangeroth, mit kurz 6 lappigem kurzem Saume. Staubfäden so lang als Blüthenhülle. Eine neue Prachtpflanze fürs Kalthaus. (Tab. 48 19.) s 2) Trichodesma zeylanicum Br.; eae. — Eine warme einjährige | Pflanze, die im tropischen Neuholland w Indien häufig. Blumen blassblau. Blätter linglich-lanzettlich. {Nicht der Kultur werth. (Tab. 4820.) rpflanzen. schuppigen Blättern und weiss und blass- roth gefärbten Blättern. (Tab. 4821). 4) Crescentia macrophylla Seem.; Crescentieae. — Eine decorative Blatt- pflanze fürs Warmhaus aus dem tropi- schen Amerika. Baumartig. Blätter gross, verkehrt eiförmig lanzettlich, kurz gespitzt, ganzrandig, abwechselnd. Die röhrig glockenförmigen grünlichen Blu- men entspringen zu 2 aus dem Stamme, (Tab. 4822.) 5) Nymphaea amazonum Mart.; Nymphaeaceae. — Eine Seerose mit fast kreisförmig-herzförmigen Blättern und weissen Blumen, welche aus Jamaika in den Botanischen Garten zu Glasvenin eingeführt wurde. Blumen 3 —4 Zoll im Durchmesser, sehr wohlriechend. Ausgezeichnet durch einen Kreis steriler, keulenförmiger, eingekrümmter Staub- fäden, welche die Narbe umgeben, (Tab. 6) Oncidium incurvum Barker. Epi- phytische Orchidee aus Mexiko, zunächst verwandt dem Oncid. ornithorhynchum. IU * 128 Scheinknollen oval 2schneidig, tragen 2 schwerätförmige Blätter auf der Spitze. Blüthenschaft wurzelständig lang, ein- fach verästelt, zettlich, wellig, weiss, blassroth ban- dirt. Die zierlichen Blumen halten un- gefähr 1 Zollim Durchmesser. (Tab. 4824.) 7) Dipladenia Harrisii Purdie ; Apo- cyneae. Eine prächtige Schling- pflanze fürs wärmste Haus aus Trini- dad, wo sie kürzlich dureh Purdie den Director- des Botanischen Gartens jener Insel entdeckt ward. In England blü- hete dieselbe beim Hrn. Veitch u. Sohn. Blätter gross, länglich-oval, zugespitzt, bis 15 Zoll lang und 5 Zoll breit. Blu- men in achselständigen Trauben, kür- zer als die Blätter, sehr wohlriechend, vor dem Aufblühen nickend. Kelchlap- pen oval, stumpf, innen eine Schuppe tragend. Blumenkrone schön gelb; die Röhre derselben ist aussen mit Roth verwaschen und am Grunde kuglich auf- geschwollen; der tellerfórmig ausgebrei- tete Saum misst 3'/, Zoll im Durch- messer und trägt am Schlunde eine ro- the Zeichnung. Am Grunde des Frucht- knotens findet sich ein kronenförmiges Nectarium. Gehört zu den schönsten Arten. dieser prächtigen Gattung. (Tab. 4825 8) Hoya lacunosa Bl.; Asclepia- deae, — Schlingpflanze aus Java, wel- che in der Tracht der H. bella ähnlich ist. Aus den Achseln der kleinen, bei- derseits spitzen, elliptischen Blättern, entspringen die nickenden Dolden fleisch- rother Blumen, und aus den Knoten tre- ten Luftwurzeln hervor. Ein nettes Schlingsgewächs fürs wärmste Haus, (Tab. 4826,) 9) Escallonia pterocladon — Hook.; Saxifrageae. — Ein 4—5 Fuss Keller immergriner Strauch, den W, Lobb aus dem westlichen Patagonien einführte. Hüllblätter linien - lan- | Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Die kleinen Blätter und kurzen sehr reichlich lings der Aeste aus den Ach- seln hervortretenden fleischfarbenen Blu- men, geben ihm das Aussehen einer Epacris. Aeste buchtig geflügelt. Blät- ter klein, kurz gestielt, lanzettlich, glänzend, lederartig, drüsig gesägt, Blu- men einzeln in den Achseln, nickend, längs der Zweige einseitige Trauben bildend, Kelchröhre kreiselfürmig, mit 3 triangelförmigen pfriemlichen Lappen, Die Nägel der Blumenblätter in. eine walzenfürmige Röhre zusammengedrängt. Ein drüsiger oberständiger, an der Spitze gelappter Ring umschliesst den Grund des Griffels. Dieser schöne immergrüne Strauch soll in England durchaus hart sein, bei uns dürfte er vorläufig als schöne Orangeriepflanze, ähnlich den andern Arten dieser Gattung zu ziehen sein. (Tab. 4827.) 10) Dipladenia acuminata Hook; Apocyneae. e schöne Schling- pflanze Brasiliens fürs Warmhaus, wel che der D. crassinoda nahe verwandt ist, doch- ist der Kelch anders gebildet und die lebhafte rosenrothe Blumen- krone besitzt stärker sah Lap- pen, Blühete beim Hrn itch und Sohn. Blätter kurz gestielt, ew oval, kurz gespitzt. Blüthentrauben spitzenständig. Kelchlappen Wie ab- stehend, pfriemlich, halb so ud der untere grüne walzenförmige T der Blumenkrone. Blumenkr Spitze glockig, mit grossem 4 Durchmesser haltendem Saume, zugespitzten Lappen. Eine neue pide pflanze, (Tab. 4828.) 11) dani cubensis Dne. ; Ges- neriaceae. in deutschen Går ten ziemlich e strauchige am neriacee aus Cuba, die auch im gen Garten gegenwürtig wieder bliibet. Die zierlichen rothen lang gestielten Blu- II. Neue Zierpflanzen. men, entspringen aus den Achseln der mittelgrossen kahlen verkehrt - ovalen gekerbten Blätter. Bildet einen niedri- gen 1—-2 Fuss hohen Strauch, der im Sommer und Winter dankbar blühet, buschig wächst und im temperirten Warmhaus in einer leichten Lauberde sicher und leicht gedeihet. Vermehrung durch Stecklinge. (Tab. 4829.) 12) Warrea discolor Lindl. Orchi- dee aus Centralamerika, eingeführt durch Warscewiez. Eine Art ohne Scheinknol- len, die sehr wahrscheinlich in lockerem Humus wächst, und ähnlich den ver- wandten Zygopetalum - Arten in Tópfen in lockerer Erdmischung aus Holz, Moos und Torferde cultivirt wird. Blätter li- near-lanzettlich , eine Spanne lang. Blu- men weiss, 1½ Zoll im Durchmesser, einzeln auf der Spitze wurzclstündiger Schafte, die kürzer als die Blätter. Aeus- sere Hüllblätter lanzettlich, innere oval. Lippe 3lappig, mit schmalen halbovalen nicht zusammenneigenden Seitenlappen und grossem kreisförmigem zurückge- drücktem Mittellappen, der innen schön dunkelpurpur gefärbt. Der Anhängsel der Lippe fleischig, fast 4seitig, viel- furchig, an der Spitze fingerförmig ge- lappt. — Sehr schöne Art. (Tab. 4830.) 13) Geonoma cerallifera Hook. ; Pal- meae. — Eine Palme mit 3—4' hohem Schafte und eigenthümlichen grossen ganzen fiedernervigen Blättern, die an der Spitze zweilappig. Keulenförmige unverästelte Blüthenstände tragen die leinen Blumen. Ist wohl die gleiche Pflanze, die Wendland als Chamaedorea Ernesti Augusti beschrieben hat. (Siehe Grtnil. 52, 182) Tab. 4831. 14) Aechmea mucroniflora Hook.; Bromeliaceae. — Die Gattung Bachs sich durch die starren dornigen Spitzen von Kelch und Blume aus. Die vorlie- gende Art stammt aus Demerara. Blätter 129 breit-bandförmig, Stumpf dornig gezähnt, Die unteren Bracteen gross, Spitz, dor- nig gezähnelt, scharlachroth. Blumen gelb, büschelig, in eine dichte Aehre vereinigt, durch kleinere grüne Bracteen gestützt. (Tafel 4832.) 15) Talinum polyandrum Hook, ; Portulaceae. — Eine einjährige Kalt- hauspflanze von Swan-River in Neuhol- land, mit kurzen aufsteigenden Sten- geln, breit linear-spatelfórmigen, flei- schigen, stumpfen, oberhalb schwach gehöhlten Blättern. Die spitzenständi- gen Blüthenstiele tragen 6— 8 Blumen in einer losen Traube, auf schlanken langen nach der Blüche zurückgeknick- ten Blüthenstielehen. Blumen %, Zoll im Durchmesser, violettroth mit dunk- lern Streifen. Blumenblätter breit-keil- förmig, stumpf, auseinanderstehend. Zahl- reiche Staubfäden und 3fädliche Narben. Dürfte wie die Calandrinia umbellata, discolor u. a. als zierende Topfpflanze, oder in leichtem sandigem Boden, je- doch stets auf durchaus sonnigem Stand- orte am Zweckmässigsten cultivirt wer- den. Hooker nennt sie einjährig, dem Wauchse nach zu schliessen, dürfte sie jedoch wie jene zweijährig sein. (Tafel 4833.) 16) Burlingtonia decora Lem. Epi- phytische sehr zierliche Orchidee aus der Provinz St. Paul in Brasilien, ein- geführt durch Libon. Plunehon beschrieb die gleiche Art später als B. amoena. Der dünne wurzelnde Stengel trügt die kleinen: von einander entfernt gestellten ovalen einblüttrigen Scheinknollen, Blät- ter bandfórmig, spitz. Blüthenschaft er- scheint am Grund der Scheinknollen und trägt die Blumen in .einer Traube, Blü- thenhüllblätter weiss, roth, gefleckt, aufrecht, zusanimengeneigt, oval, spitz, und die beiden seitlichen äusseren bis zur Mitte verwachsen. Lippe mit lan- 130 gem Nagel, der lünger als die Blüthen- hüllblätter, mit fast kreisförmigen, zwei- lappigen weissen Spitzenlappen. Sporn ungetheilt. Griffelsäule endet in zwei Sichelfórmige aufrechte, rosenrothe Lap- pen. — Nahe . rigida und nur durch den nicht zweilappigen Sporn un- terschieden. Sehr schön und zierlich. Wird an Holz mit Unterlage von Moos befestigt, im Orchideenhause aufgehängt. (Tafel 4834 18) Billbergia Wetherelli Hook. ; Bromeliaceae. Eine schöne neue Art dieser schönen Gattung, die aus Bahia durch Herrn Wetherell, Vicecon- sul daselbst, eingesendet ward. Ist mit B. iridifolia nahe verwandt. Blätter breit bandförmig, stumpf, concav, undeutlich dernig gezühnt. Blüthenschaft steckt in der von den Blättern gebildeten Röhre und über dieselbe hervortretend neigt er sich mit den Blumen dem Boden zu. Bracteen gross, schön scharlachroth, Kelehblütter weiss mit rosa. 8 blätter spatelfórmig, innen am Grunde mit 2 gefranzten Schuppen, weiss mit gelb, blau gesäumt. Diese schöne Pflanze theilt mit Billbergia amoena, pyramidalis. ete., die gleiche Cultur. (Tafel 4835.) B) Abgebildet in L'Illustration horticole, 18) Peristeria Batem. Var. auran- hängenden seirhbiumigen Blüthentrau- ben und schönen dottergelben, dunkler punktirten Blumen, Ist wohl die schön- ste Form dieser Gattung. — in durchbrochenen Gefässen, in welchen sie den Stanhopien ähnlich Be und behandelt wird. (Pl. 44), 19) Portulaca grandiflora Hook., ‚Varietäten mit gefüllten Blumen. Vier vorzüglich schöne neue Abarten mit ge- | dron. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. füllten Blumen dieser beliebten Pflanze giebt diese Tafel. Die erste P. Louis Inghelrest besitzt eine goldgelbe Blume, welehe im Centrum roth geflammt ist. mit carmin Streifen, besitzt eine dunkelrothe gut gefüllte Blume undRosea plena eine solche von lebhaft rosenrother Färbung mit dunk- lerer Nüance. Die schönen Portulacer Chilis mit ihren weissen, rothen uni gelben Blumen gehören mit Recht jetzt zu den beliebtesten einjährigen Zier- pflanzen. Warm, sonnig und trocken angezogen, später an einen warmen gè- schützten sonnigen Ort ins freie Land gepflanzt, erfreuen sie bis zum Spät- herbst unaufhörlich mit ihren prächti- gen Blumen und bilden namentlich aus- gezeichnet schöne Bordüren. Die ge- füllt blühenden Arten sind allerdings viel schöner, nur schade, dass, weil man auf e derselben durch Steck- linge angewiesen und diese sich DM sehr schwierig durchwintern, sie in Pri- vatgärten kaum je ordentlichen Eingang finden dürfen. (Pl. 45.) 20) Rhododendron Prince 2 de Rohan, Ein prächtiges im Land durchaus dauerhaftes e Die weissen zart lila nüancirten welligen Blumen, sind innen oberhalb mit einem grossen dreieckigen Flecken kleiner carmoisinrother Punkte ger schmückt. Ist im Alleinbesitz des Hm. Ambr. Verschaffelt, zeichnet sich durch Grösse der Blume und den re chen halbkugelförmigen Blüthenstand noch ausserdem sehr vorteilhaft AM l. 46.) 21) Cycladenia Harrisü Lem. Eine neue Gattung, gebildet von Lemaire nach Dipladenia Harrisii Hook. — Pos kranzförmige Nectarium (s. Pag. 128. Nr.) ist für diese Gattung charakteristisch. m "d II. C. Empfohlen von verschiedenen Zeitschriften. 22) Isoloma Krameriana Lehm.; Gesneriaceae. Eine in den Gärten als Gesneria mollis noch wenig verbreitete besetzte Blüthenstiele, welche wie die Blattstiele abstehend zottig behart sind. Blätter stchen zu 3, sind länglich, bei- derseits spitz, weich weissharig. Blumen in 1—5 blumigen achselständigen Blü- thenstielen zu einer langen spitzenstän- digen Traube vereiniget. Blumen róhrig- glockig, am Schlunde zusammengezo- gen, zinnoberroth , aussen zottig, innen blutroth gefleckt. Theilt die Kultur mit I, rubricaulis. (Hambrg. Grtztg.) — Eine neue rothblühende Potentilla aus Neu-Mexiko, die der P. nepalensis zunächst steht, von der sie sich durch 7zählige untere Blätter, kahle Blätter und dunkelblut- rothe kleinere Blumen unterscheidet. Eine schöne harte Perennie fürs freie Land. (Hambrg. Grtztg.) 24) Pinckneya ionantha Pl. et Lin- den; Cinchonaceae. — Halbstrauch aus Ne u-Granada, von Schlim entdeckt und von Linden eingeführt, Zunächst ver- wandt der Gattung Mussaenda. Der tief getheilte purpurviolette Kelch gleicht einem Deckblatt. Blume 1'/, Zoll lang dunkelviolett. (Gard. Chron.) 25) Lycaste costata Lindl. Orchidee aus den Gebirgen Perus. Tracht der L. gigantea. Blume sehr gross, grünlich. Aeussere Blüthenhüllblätter 2!/, Zoll lang, 1½ Zoll breit; innere schmäler gelblich weiss, mit en gefranztem Mittellappen, halbovalen Seite e i Pitzen S nlappen und grossem abge beim Hrn. R. suce (Gard. Chron.) Neue Zierpflanzen. geripptem Anhängsel. Blühete | 131 26) Aquilegia californica Hartw.; Ranunculaceae. — Ist nur eine Form der A. canadensis mit helleren mehr gelben Blumen. (Gard. Chronicle.) 27) Oncidium Kramerianum Rehb. fil. Stammt aus Peru, von wo es in die herrliche Orchideensammlung des Herrn Senator Jenisch in Hamburg eingeführt wurde. Ist zunächst mit O. Papilio ver- wandt, von dem es sich durch einen bis zur Spitze stielrunden Blüthenschaft (der von O. Papilio ist gegen die Spitze hin immer zweischneidig), sowie eigenthüm- liche Zähnelungen und krause Umschlä- ge der Lippe und seitlichen Sepalen un- terscheidet, Blätter gefleckt, Blumen nur gelb und braun nüancirt, nie roth ge- fleckt. Dem verdienten Gärtner des Hrn. : | Jenisch zu Ehren genannt. (Allgem, Gartenzeitung.) 28) Lepachys columnaris Torr. et Gray. Var. pulcherrima. Compositae (Obeliscaria columnaris D. C.) Eine schöne Perennie, mit 1½ — 2“ hohen Stengeln, welche in Tracht und Blu- men der Rudbeckia Drummondi nahe steht. Es stammt diese Pflanze aus den Ebenen von Texas. Sie scheint erst kürzlich ächt in Kultur eingeführt zu sein, da die als Obeliscaria columnaris gemeiniglich in den Gärten gehende Pflanze bedeutende Verschiedenheiten, von der hier abgebildeten Pflanze zeigt. Blätter gefiedert, mit linearen Lappen. Ein zurückgeschlagener tief gelber, am Grunde schön roth gefärbter Strahl um- giebt den walzenfürmigen Fruchtboden. Liebt einen leichten, trockenen sandi- gen Boden und blühet vom Sommer bis zum Spätherbst. Schön. (Revue hortic. 54. Fig. 22.) 29) Delphinium Hendersoni Hort.; Ranunculaceae. — Eine Form des D. cheilanthum. Hält im freien Lande aus, bildet 1½ Fuss hohe Stengel, welche 132 in eine Rispe grosser tiefblauer Blumen endigt. Gehört zu den allgemein em- pfehlenswerthen Pflanzen und wird durch Wurzeltheilung vermehrt. (Revue hort. 54. Fig. 23.) 30) Neue Cacteen aus Mexiko, Dr. Poselger beschreibt deren 4 in der All- gemeinen Gartenzeitung, nämlich Mam- millaria pachytele und melanocentra aus der Gruppe der Phymatotelae Salm, fer- ner M. erinacea aus der Gruppe der Centrispinae Salm und Echinocactus Rin- conensis aus der Gruppe der Cephaloi- dei Salm. 2 31) Hippeastrum | Warscewiezianum A. Dietr.; Amaryllideae. — Die Zwie- bel dieser sehr schönen Pflanze ward von Warscewicz im Jahre 1852, aus der Provinz Bolivia in Central-Amerika eingesandt, und vom Hrn. Gireoud beim Hrn. Nauen angezogen und zur Blüthe gebracht. Sie gehört zur Abtheilung dieser Gattung, welche keinen Kranz in der Blumenkrone trägt. Blätter linien- lanzettlich, länger als der zusammenge- drückte 3 Fuss hohe Schaft. Zwei spitzen- ständige Blumen, mit sehr kurzer Röhre und trichter-glockenförmigem 4 Zoll wei- tem Saume mit von oben dunkelrother unten weisslich-grüner Farbe, Blüthen- hülle tief 6theilig, mit lanzettlichen Lap- en, die äusseren etwas breiter. Staub- fäden und Griffel so lang als Blüthen- hülle, letzterer mit sehr kleinen kugli- chen Narben, Verlangt in Kultur viel Wärme, Feuchtigkeit und eine nahrhafte Erde. (Allg. Grtztg.) . 82) Trichocentrum Pineli Lindl, Epi- phytische Orchidee aus Brasilien. Eine kleine Pflanze mit zimmtbraunen Hiüll- blättern und Grunde roth punk- tirter Lippe. Blätter ähnlich wie bei Oncidium Papilio roth gefleckt. (Gard. Chronicle). 33) Trichocentrum purpureum Lindl. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Aus Demenara. Hüllblätter dunkeloli- vengrün. Lippe purpur. Ausgezeichnet durch den dicken gekrümmten Sporn, (Gard, Chronicle.) 34) Drei Bastarde von Tropaeolum. a) T. Zipseri multiflorum. Vom Urn. Pfarrer Kotschy aus einer Kreuzung von T. Moritzianum mit T. majus erzogen, rankt diese Art hoch empor, vermehrt sich leicht durch Stecklinge und Samen und eignet sich. zur Kultur im Freien, wie es im Winter unter den Fenstern des Kalthauses hingezogen oder im Zim- merfenster cultivirt, ebenfalls dankbar blühet. Geschlitzte Blumenblätter mit schön rother Zeichnung und ungefähr 2 Zoll Blumendurchmesser zeichnen diese Pflanze aus. b) T. Schulzii. Vom Hrn. Hofgärt- ner Fintelmann durch Befruchtungen von Tr. majus mit T. Lobbianum erzogen. Rankt nicht. Blumen zinnober-scharlach, 2½ Zoll im Durchmesser. c) T. XKotschyanum multiflorum. Form zwischen T. Hockeanum und Lob- bianum, erzogen vom Hrn. Moschkowitz und Siegling. Blüthe dem Tr. Lobbia- num sehr ähnlich. Die Herren Mosch- kowitz und Siegling in Erfurt brachten diese 3 Tropaeolum in den Handel und gaben im Decemberheft 54 des deut- schen Magazins eine Abbildung davon. 35) Pleurothallis puberula Kl. Neue von Warscewiez eingeführte Orchidee aus Neu-Granada. Stengel 2— 3 oll lang, tragen 1 oval-lanzettliches stum- pfes Blatt und am Grunde desselben eine weisse 9 Linien lange Blume; die dem halbgeöffnetem Rachen einer Er dechse gleicht. Blüthenhüllblätter zu genförmig, den äussern Kreis bilden 2 gang 54.) - II. Neue Zierpflanzen. 37) Magnolia Lenneana. Illustr. Hort. Tab. 37. (S. Gartenfl. Jahrg. 52. pag. 244.) 38) Azalea indica alba illustrata. Illustr. Hort. Tab. 38. Indische Azalee mit grossen weissen rosa gestreiften Blumen. Sehr schön und erzogen vom Hrn. Verschaffelt. 39) Pelargonium Louise Miellez (Miellez), Van Houttei (Miellez), Ver- schaffelti (Miellez), Atroviolaceum (Odier), Roi des pourpres (Miellez), Scaramou- che (Odier), Eduard Miellez (Odier). Sieben ausgezeichnet schöne neue Pelar- gonien von regelmüssigem Bau, und scharfer Zeichnung auf allen 5 Blumen- blättern. (Illustr. Hort. Tab. 39.) 40) Crataegus Oxyacantha Pariet. Gwmpperi. Eine Abart unseres gewühn- lichen Weissdorns mit lebhaft rosa ge- randeten Blumen. Ward vom Hrn. Gum- per in Stuttgart aus Samen erzogen (Abgebildet im deutschen Magazin.) 41) Kunzea Schaueri Lehm.; Myr- faceae, — Ein niedlicher immergrüner Strauch des östlichen Neuhollands, in seiner Tracht einer Melaleuca am mei- sten ühnelnd. Derselbe ist wohl auch unter den Namen Callistemon capitatum Rchb. und Metrosideros capitata Sm. bekannt. Blätter gegenständig, linear, '/, Zoll lang, jung leicht behart, älter J. Die schönen Blumen stehen in 5 Bündel von Staubfäden, welche lang über die Blume hervorragen. gleich der von Metrorideros, im Kalthause nahe dem Lichte. Vermehrung dureh. Stecklinge. (Revue hort. Fig. 20. 1854.) 42) Catasetum bicolor Kl. Neue Or- Chidee aus Neu-Granada, welche im Gar- ten des Hrn. Augustin bei Potsdam blü- > Stengel spindelförmig, 1 Zoll dick, 4 Zoll lang, an den Gliedern mit lan- Kultur | E 133 gen zugespitzten gefalteten Blättern be- setzt, welche zweizeilig stehen. Blü- een entspringt am Grunde des jüngsten Stengels, ist hängend und trägt an der ungeführ 7 Zoll langen Spindel 8 blass blutrothe Blumen. Die äusse- ren Hüllblätter der Blume länglich, zu- gespitzt, ungefähr 14 Linien lang; die inneren breiter und kürzer. Lippe 3lap- pig, gespornt, becherförmig, äusserlich weiss, innen rosa punktirt, 2mal kürzer als die Blüthenhüllblätter; Seitenlappen aufrecht, tief 3zühnig. Griffelsäule schna- belförmig, unterhalb mit 2 pfriemenför- migen gekrümmten Borsten versehen. Eine niedliche aber nicht auffallend schöne Art. (Allg. Griztg.) 43) Die Holländische Gold-Nectarine. (Mit Abbildung in Belgique horticole). Ist eine der besten Früchte dieser Art nach Morren. Bildet einen robusten starkwüchsigen Baum, der sich vortheil- haft durch Fruchtbarkeit auszeichnet. Blätter elliptisch, beiderseits zugespitzt und gezühnt. Blumen gross, hellrosa. Frucht kurz gestielt, fast kuglich, leb- haft tief orange, auf der Sonnenseite schön carminroth. Fleisch fest, saftig und von sehr angenehmen Arom, zuckerig weinig. Der Stein hängt dem Fleisch mit Faserbündeln an. Aus der Baum- schule des Hrn. Brahy-Ekenholm in Bel- gischen Gärten neuerdings verbreitet. 44) Der Pfirsich von Brahy. (Abge- bildet in Belg. horticole). rade nieht besticht. besser ist aber der Geschmack, der diese Frucht unter die besten Pfirsiche ein- reiht, Der Baum ist fruchtbar und soll weniger Sorgfalt, als die gewöhnlichen Sorten erheischen. 45) Aepfel, belle fleur Dachy. Bil- - 134 det eine längliche Frucht, die verkehrt- kegelförmig, und also am Grunde am breitesten und gegen das Auge zuge- spitzt, ungefähr 3 Zoll lang und 2!/, Zoll breit. Die Farbe ist grüngelb, wel- che an der Lichtseite in rosa übergeht, und ausserdem blutroth gestreift und punktirt. Fleisch weiss mit gelb, der Ge- schmack süss mit angenehmen Arom. Gehört zu den guten reichtragenden Bäumen, die für Obstgärten empfehlens- werth. (Belg. hort. mit Abbildung.) 46) Equelmes Butterbirn (Beurré d’Equelmes). Ein Sämling der grauen Butterbirn, gezogen vom Gärtner Du- mont. Dieselbe erhielt die silberne Me- daille. Eine regelmässig rundlich kegel- förmige Frucht, von 23/, Zoll Länge und 21/, Zoll Breite. Die mattzitronen- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. gelbe Grundfarbe ist grossentheils durch einen dünnen bräunlichen Rost gedeckt. Kelch kurz, geschlossen. Fleisch weiss, saftig, von einem fast weinigen ausge- zeichneteia Geschmack. 47) Armeniaca Mume Sieb. Varie, praecocissima rubiftora. Ein unserer Apri- kose verwandter Fruchtbaum, den Sie- boldt aus Japan eingeführt. Die Japa- nesen cultiviren von demselben hunderte von Abarten mit grosser Vorliebe und geniessen die einer kleinen Aprikose übnlichen, aber sauren Früchte mit Salz. Für uns, die wir in diesem Genre 80 köstliche Früchte besitzen, scheint diese Pflanze daher keinerlei Werth zu haben, Kultur wie die der der Aprikose. (Abge- bildet in Belgique horticole.) ll. Notizen. 1) Blumistische Neuigkeiten. Un- ter den vielen in neuester Zeit eingeführten | Pflanzen werden von England aus in der Ham- burger Gartenzeitung, als 2 der ausgezeich- netesten Pflanzen Impatiens Jerdoniae und Fuchsia Domingana genannt. Der J. Jerdo- niae Wight gedachten wir schon Pag. 342 Jahrg. 43, als einer eigenthümlichen aus Ost- indien in englische Gärten eingeführten Bal- samine. Seitdem hat sich diese Pflanze auch schon in belgische und deutsche Gärten ver- breitet. Dieselbe zeichnet sich durch die dieken gegliederten Stengel, niedrigen Wuchs und Blüthenreichthum vortheilhaft aus. Auf der Aussetllung zu Chiswick fesselten einige besonders schöne Exemplare derselben, ausge- stellt vom Hrn. Veitch, bedeckt mit Massen nd ganz sonderbar gebildeten Blu- men, die Aufmerksamkeit der Königin Victo- ria und seitdem ist diese Pflanze zu hohen ` Ehren gekommen. Sie ward im feuchtwar- men Warmhause gezogen und blühet unaus- gesetzt den ganzen Sommer hindurch. — Die Fuchsia Domingana ist eine von F. spe tabilis gefallene hybride Form, die die schöne Blattform von der eig” yes i: in der Blüthe dieselbe noch an & Schönheit übertrifft, und sich when der Mutterpflanze durch leichtere Kultur dankbares Blühen vortheilhaft auszeichnet. 2) Eisbildungen an erfro rene flat zen. Herr Dr. R. Caspary veröffentlicht i der Botanischen Zeitung eine Reihe he obachtungen, die derselbe über Eisbild 27 in faserigen flächenartigen Ausbreit tungen 5 und in Form dünner vertikaler Eisblätter tropischen Pflanzen im Bot. Garten ZU gemacht, die in üppigster Vegetation Lande stehend, im Herbste 53 von » Froste überfallen und getödtet wurden. bei waren die Stengel und selbst die ig B Stengel von Lantana und Heliotrop sen, die Rinde grossentheils ab im freien dass d. heinung dadurch; i wird diese Erscheinung ú pflanzen noch in üppiger Saftfülle stehend vom heftigen Froste 3 III. Notizen. immer noch Saft empor- rend sie gefroren, führ efroren zunächst die zarte- noch nicht gefrornen Gewebsschichten, beson- ders in das zwischen Holz und Rinde liegende Cambium. Der Frost erreicht nun auch die- ses, die ungewöhnliche Menge daselbst ange- während nachsteigender Saft hingeleitet , wel- cher gefrierend radial austritt und so die an- gegebenen Eisbildungen in der Weise veran- lasst, dass die Basis der Eisstrahlen die jüngste Bildung ist. Der Frost dringt nun aber auch in die äusseren Schichten des Hol- zes, es kann also kein Saft mehr nach aus- sen austreten, sondern verbreitet sich nun in die zarten Schichten des Innern des Stengels, in das Mark. Hierdurch wird auch dieses mit Saft überfüllt, und wenn der Frost zu ihm gelangt, gefriert es und die Masse des es ge- frierenden Saftes sprengt sich ausdehnend, auch en Holzkürper stellenweis von einander 2erstört das Mark vielfach. Herr Caspary Rer diese eigenthümliche Eisbildung, nur an im freien Lande stehenden sehr kräftig vegeti- renden Pflanzen beobachtet, welche-in voller y kem F unter ähnlichen kräftigen Wachsthums- verhältnissen , durch. Einfrieren durch und durch gefrieren, In dieser Weise beobachtete der Referent sie z. B. an Hypericum albeus und manchen anderen Pflanzen, worauf auch Schon pag. 17, in einer Anm me im Jahr- gang 53 disker Blätter hingedeutet ward. E. R) buy Cultur der Nelumbium-Arten reien. Dies kann ebenso wohl in Kü- aus Zink, halbirteu Oeifüssern, hölzer- nen Tragen ete, - geschehen, wie im freien Nothwendig ist es nur, dass eine nnige warme Lage zu diesem | 135 Kübel und Fässer, die zu diesem Zwecke bestimmt sind , werden bis zu ½ Fuss unter- schlamm und einer kräftigen zu » gie Theilen und füllt diese Höhe über dem Boden des Ge- Wasserpflanzen, die sich darin etwa finden dürften, entfernt hat. Auf diesen Grund wer- den die Wurzeistöcke der Nelumbien mit Ha- en gut befestigt und dann 2—3 Zoll hoch mit Flusssand bedeckt. Hierauf füllt man die Fässer mit reinem Fluss- oder Teichwasser und erneuert dieses während des Wachsthums der Pflanzen öfters, indem man soviel Was- ser zugiesst, dass ein Theil über den Bord des Gefässes abfliesst. Diese Erneuerung des Wassers ist sehr nothwendig, damit dasselbe nieht etwa schlecht und faul werde. Sollte dennoch das Waster stinkend werden, so kann man es sehr bald wieder herstellen, indem man etwas Meerlinsen (Lemna) hineinwirft, die sich bald da ausiedeln un asser und eine bilden, daun bringt man über das Eis, eine Deckung von Blättern, dass der Frost nicht tiefer eindringen kann. Diese Deckung wird bei stärkerer Kälte noch mehr vermehrt und im Frühling, wenn das Wetter wieder gelin- der wird, weggenommen. Im Wesentlichen ganz ähnlich verfährt man bei der Kultur in grösseren Bassins. Wenn der Frost wieder nachlässt und die Eisdecke auffriert, wird das Laub auf den Boden des Wassers herabsin- ken und den Henn willkommene Nahrung bieten. Derartig behandelte Nelumbien blühen im In Gefässen blühen sie frü- ser im Sommer mehr erwärmt wird. Will man die Blüthe und das Wachsihum dieser schö- nen Pílanze beschleunigen, so deckt man im Herbst Fenster über die eingesenkten Was- serbehälter und lässt diese bis zur Mitte Mai à 80 Zwecke gewählt wird. liegen, verwahrt sie aber gleichwohl dann 136 noch durch Deckung vorm Eindringen des Es dürfte diese letztere Methode für hl diese Weise schon seit einer Reihe von Jah- ren N. pekinense, asperifolium, Novae-Hol- landiae, luteum, speciosum und caspicum. Die 3 ersteren sind die härteren Arten und das N. Novae-Hollandiae wird als eine Pflanze empfohlen, deren Blumen 3mal grósser - die der Magnolia grandiflora werden und der Hand, diese herrlichen Was- serpflanzen auf eine einfache Art, ohne Ge- wächshaus im freien Garten erziehen zu können. 4) Das Keimen der Samen vor der Reife. Darüber hat Duchartre in neuerer Zeit einlässliche Versuche mit den Getreide- samen angestellt und gefunden, dass diese oft schon 20—25 Tage vor der Reife keimfáhig i Vom Weizen keimte ien de an a“ zwischen ibnen und vollständig abgereiften Samen zu bemerken. 5) Versuche des Herrn Vibert in Angers über Traubenaussaaten. Durchgeführte Versuche derart sind selten, so dass die des Hrn. Vibert volle Beachtung verdienen. Es wurden diese Versuche fast 20 Jahre fortgesetzt. rten trugen an Mauern oft schon im fünf- ten Jahre Früchte, bei von Mauern entfern- tem Standorte, dauerte es aber bis 13 Jahre, ehe Fruchtbarkeit eintrat. Vom 650 Sämlin- gen von Chasselas-Arten hatten nur A die Eigenschaft der Grossbeerigkeit behalten. Die vom schlitzblättrigem Gutedel, behielten fast alle ihr Blatt bei. Von den Museat-So fielen zahlrei rten zahlreichere Formen. Der Muskatge- Sämlinge von frühen | f. | allgemeinen Annahm Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. schmack verlor sich meist mehr oder weniger Wender blieben alle schwarz, keiner wur- de aber so grossbeerig als die Mutterpflanze. Von der Isabelltraube, welche aus Amerika stammen soll*), trugen 75 in den Jahren 1836 und 1837 erzogene Sümlinge bis auf den heutigen Tag noch nicht, zeigten aber bedeutende Abwechslung in den Blättern. Ein ganz ähnliches Resultat brachten uns im hie- sigen Garten Sámlinge der berühmten Kabul- e|traube, von der wir vor 14 Jahren Samen dureh Frau Oberst Wild aus Kabul erhielten. Dieselben bildeten sehr üppige hohe Pflanzen mit ganz verschiedenem Blatt, keine aber setzte Früchte an, trotzdem wir dieser Pflanze einen sehr guten Standort angewiesen hatten. Sie wurden deshalb vor 2 Jahren entfernt. (E. R) 6) kufiwa gang von Farbstoffen durch lebende Pflanzen. Unger machte in dieser Hinsicht verschiedene Versuche und fand, dass nur wenige Pflanzen Farbstoffe mit "M unverletzten Wurzeln aufnehmen. Am besten eignete sich der Saft der Kermesbeere (Phytolacca) dazu, den die weisse Hy bis in die Spitzen der Blätter und Blum ; dieser wirft dieses einiges Licht auf die ve artig beantwortete Frage über die Saftführung der Gefässe, insofern als die Versuche -— sonst nur Luft führen. auch die bekannten Versuche Links erklären 7) Nekrolog von Forbes. Im ver *) Die Redaction y — så Zur Zeit als sie 9P Amerika eingeführt pe als Nis I ig vielfach verbreitet ward, da wurden bei schon alte Pflanzen derselben als kultivirt, Vielleicht hat po Z dem Süden Italiens, n neaube n mmeg de Amerika zu uns diae > III. gangenen Jahre starb Prof. Eduard Forbes. Er war ausgezeichnet sowohl als ein tiefer Denker, wie auch als eifriger und gewissen- hafter Forscher; wohl bekannt mit Literatur Kunst, gleich anmutbig und geschickt er sig noch viel die reinste und un- eigennützigste Liebe für die Wissenschaf die grossmüthigste Anerkennung der Arbeiten An- derer und so war es kein Wunder, dass er geliebt und geachtet war, wie kein anderer Naturgeschichtschreiber seiner Zeit. frühesten Jugend an richtete sich sein ganzes Streben ‚auf Naturgeschichte im umfassend- stem Sinne. Doch war seine Neigung zwi- schen Wissenschaft und Kunst pde ds und er begann mit der letztern, welche er in London studirte. Bald jedoch überzeugte er Sich, dass der Fortschritt in der Wissenschaft mit der nóthigen Hingebung an die Staffelei unverträglich ist und verliess diese. Er wählte Edinburg als Schule und die Medicin als das Studium. Hier 8 er za geologischen Sammlungen und Stud verdoppeltem ge — raham Forbes Genie und Geschicklichkeit, sein besonders liebens- ger und lebhafter Charakter machten ihn zum Mittelpunkt eines 3 Krei- ses Junger eifriger Studenten denen er Exkursionen in alle Theile ee Schwe- c Deutschlands, Italiens und Algeriens Einige seiner ersten Beitrüge zur Watt waren die Früchte dieser Ausflüge und erschienen in verschiedenen Perioden in den Jahren 18 : Im Jahr 1841 W er als Naturforscher einer Krankheit gelegt, die ihn 12 Jahre spä- ter in ein frühes Grab brachte. Im Jahr 1842 gen versehen. lichte in Verbindung mit Lieutnant Spratt eine Notizen. zen aufgegangen. 137 Erzählung seiner Reise, ein classisches Werk, reich versehen mit naturgeschichtlichen Ein- schaltungen und vorzüglich mit — über die Pflanzen von Klein-Asie Bei seiner Rückkehr nach England ward Forbes zu dem Lehrstuhl] der Botani King's College in London gewählt. Bald — übernahm er den Posten eines Cura- und Se kretär-Assistenten der geologischen sellschaft machten. Von dieser Stelle wurde er endlich am Anfang vergangenen Jahres auf den Lehrsiahl der dame ene in Edin- burg berufen, welcher durch selnes früheren . ledigt war. Seine Abreise von London be- trachtete man allgemein als einen grossen Verlust. Die Versicherung, dass Edinburg grosse Vorzü besitze um daselbst eine Schule der Natur wissenschaften zu gm r aum jedoch diese Stelle angetreten, als ihn eine Entzündung in seinem 38sten Jahre dahin- raffte (Gard. Chronic.) 8) Beiträge zur Cultur von Li- num grandiflorum. Seitdem Van Houite | diesen allerdings vorzüglich schönen Lein in der Flore des serres abgebildet, gehört diese Pflanze zu den begehrtesten einjährigen Ge- wächsen. Herren Moschkowitz und Siegling machen uns über denselben folgende Bemer- ung. Einer unserer Geschäftsfreunde, der eine Prise Samen davon erhielt, säete den Samen in einen Topf und behandelte ihn 8 Wochen auf das sorgfältigste, ohne dass eine einzige en Pflanze desselben keimte. Aus Unmuth wirft Topf, in shia Winkel d Sommers findet er zufällig an der Stelle, wo. die Erde ausgeworfen war, 8 muntere Pflan- Er iini sie ein und er- zieht davon schóne stark verzweigte Exem- plare, die aber, da der Herbst schon vor der 138 Thüre, nicht zum Blühen kommen. Gegenwär- tig (Ende Februar) stehen sie im Kalthaus, haben da zwar dureh Moder einen Theil ih- rer Zweige verloren, entwickeln aber bereits dürfte daraus hervorgehen, das Aussaaten in Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. durchaus sonniger Lage im April gleich ins freie Land ein günstiges Resultat liefern wer- en. Wer die Gelegenheit hat, dürfte aber noch besser thun, die Aussaat in leichte san- dige Erde, in ein nicht beschattetes kaltes Beet ins freie Land zu machen und hier die Pflan- zen, ohne sie zu versetzen stehen zu lassen, £g IV. Literatur. 1) Dr. C. Nägeli, Dr. Prof. in Frei- burg im Br., Systematische Ueber- sicht der Erscheinungen im Pflan- zenreich. Buchhandl. von Fr. Wagner in dahk dieser in GE Be- ziehung ausgezeichneten Sehrift, zeigt in der ihm eigenthümlichen Schárfe und klaren streng logischen Darstellung, wie Bl Gegenstände und Wesen, denen unser einfachen Grundstoffen Pita, organische Chemie ungefähr 70 verschiedene kennt, wie jedem dieser Grundstoffe eigen- thümliche Kräfte (Bewegnngen) eigenthümlich sind und wie durch Vereinigung dieser Stoffe complicirte Kráfte entstehen, welche der Grund der eigenthümlicheu Kräfte oder Lebenser- scheinungen sind, die den aus ungleicharti- gen Grundstoffen zusammengesetzten Kórpern zukommen. In spezieller Beziehung auf das Pflanzen- reich, sagt N., der erste Vorwurf wissenschaft- licher Forschung müsse dahin gehen, wie aus den unorganischen Stoffen, die organisch- vegetabilischen Verbindungen gebildet wer- den. In welcher Weise dies im Anfang ge- schehen, wissen wir nicht. Jetzt kennen wir die Umwandlung nur innerhalb der Pflanze. Die chemischen Prozesse innerhalb der Pflanze gohören 2 entgegensetzien Reihen an. pa aufsteigende Reihe beginnt mit der Assi- tion der unorganischen Stoffe, als Koh- lensáure, Wasser un moniak in wenige REN verbreitete ische Verbindungen und endigt mit der Umbildung dieser letzte- “ren in complicirte, kohlenstoffreiche unlösliche Substanzen. Die absteigende Reihe beginnt mit der Rückbildung der ebengenannten Sub- stanzen in einfachere und löslichere Verbin- dungen und schliesst mit der Zersetzung der- toffe. Die Chemie ist noch nicht im Stande, E teigenden 5 Dagegen kö der gend Reihe auf leichte Weise ein geleitet werden, so kann Cellulose und Stärke in Dextrin, Dextrin in Zucker übergeführt, und alle organischen Verbindungen in unor- ganische zersetzt werden. Die erste und wichtigste Bildung der or- ganisch-vegetabilischen Substanzen ist deren Organisirung zur Zelle, eines blasenformigen, eschlossenen, mit differentem Inhalt erfüllten Gebildes, welches mit der umgebenden Flüs- sigkeit in Wechselwirkung tritt, um eine Reihe innerer Veränderungen einzugehen. Die Ge- setze, die den Erscheinungen und Bedingun- gen zu Grunde liegen, unter denen sich die Zellen bilden, kennen wir noch sbenso weni als wir eine bestimmte Zellenbildung im $ nem künstlich zubereiteten organischen menge hervorrufen kónnen. . Nachdem nun N. die Bedingungen und Er scheinungen, unter denen Zellenbildung VY sich gehet geschildert, bauet er aus den n, aus den Organen das Plaue der bündigen Sprache lassen züge geben, wir müssen auf das verweisen. IV. Literatur. Am Schluss des Werkes spricht sich N. noch über das organische Leben aus. Die physikalische Schule, sagt er, behaup- tet, dass das organische Leben nicht anderes sei, a i ein Spiel physikalischer und chemi- B —. B m sich in folgende Frage zusammenfassen. überall in der materiellen Natur die gleichen Kräfte thätig, oder werden mit einer höheren Organisation neue und höhere Kräfte wirksam? Herr N. hält nun insofern die physikali- sche Ansicht für vollkommen gerechtfertiget, als auch nach seiner Ueberzeugung in der or- ganischen Natur keine anderen Kräfte thätig sind, als in der unorganischen. Ausser den den einfachen Grun a eigenthümlichen physikalischen und chemischen Kräften, kann keine denselben bill Lebenskraft ange- nommen werden, welche ausser jenen, Einfluss auf Gestaltung oder irgend welche Funktio- nen des Organismus übt, Wäre diese Lebens- kraft vorhanden, so müsste bei jeder Zeugung eines Organismus neue Kraft hervorgebracht, béi jedem Zugrundegehen eines Organismus vorhandene Kraft verloren gehen; besonders aber hätte bei der Entstehung der organischen Welt aus der unorganischen eine Menge Kraft en werden müssen. Der Verfasser glaubt nun aber, dass ebenso wenig wie ein materielles Atom zur Summe der vorhande- nen hinzukommen oder verschwinden könne, dies ebenso wenig mit dem kleinsten Theil von Kraft oder Bewegung möglich sei. Bei jedem Individualisirungsprozess der auf irgend 2 Stufe Ve Entwickelung betrach- tet wird, en scheinbar die früher vor- handenen Kalle nicht nur eigenthümlich com- binirt, sondern auch specifisch modifizirt, oder es können mit anderen Worten die Eigen- schaften des neuen Wesens, nicht durch die Summe der zusammensetzenden Theile erklärt werden. So scheint Wasser nicht die Eigen- schaften des Wasserstoffes und des Sauer- Stoffes, Eisenrost nicht diejenigen - Was- sers, 8 d des Eisen Fasc Zucker und Stärke haben = glei- Zusammensetzung, doch unglelche Ei- 139 genschaften etc. Dieser Mangel an Ueberein- uns jeder chemische Prozess lehrt, nicht mit den Kräften, die sie im freien Batzen ds be- sitzen, in die Verbindung ein, sondern es werden dabei theils Kräfte frei, theils solche von aussen her aufgenommen und gebunden. Wie die unorganischen Körper, so ver- halten sich auch die organischen, nur in mehr complicirter und verborgener Weise. In ihnen sind ebenfalls zahllose Combinationen nicht nur von freiwirkenden sondern auch von gebunde- nen Kräften vorhanden, von denen die letz- teren eine sehr wichtige Rolle übernehmen, wie sich aus den Bestandtheilen der hr. produkte nachweisen lässt. aber frei und welche gebunden dc wenn die organischen Stoffe in Wechselwirkung treten, wenn sie sich durchdrungen ete., da- von haben wir noch keine Ahnung. Deshalb hat auch die physikalische und biologische Schule recht, wenn sie behauptet, ass das organische Leben, nicht durch die Summen der wirklieh in die Erscheinung tre- tenden physikalischen und chemischen Bewe- — ausgedrückt werden könnte. Wir kön- en daher mit vollem Rechte von einer Le- ar sprechen, wenn wir darunter die Totalität aller zusammenwirkenden freien und gebundenen Kräfte begreifen. Wir bedürfen dieser Lebenskraft sogar, wenn wir den in- neren Zusammenhang der Erscheinungen nicht gegen ein Aggregat verlieren wollen. Sowie Wasser nicht ein Gemenge von Wasserstoff und Sauerstoff ist, wie das Wesen des Zuckers nieht durch die Summe von 12 Atomen Koh- lenstoff, 12 Atomen Wasserstoff und 12 Ato- men Sauerstoff ausgedrückt wird, sondern in den uns noch unbekannten allseitigen Bezie- hungen der genannten Atome liegen muss, ebenso kann das Wesen des Organismus nieht durch die Summe von soviel Atomen organi- scher und unorganischer een son- dern allein durch den n ten in- neren Zusammenhang ee bezeichnet werden. Nennen wir,nun diese Totalität der freien und gebundenen Kräfte, Wesen, Idee oder Eu 140 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Lebenskraft, so ist sie doch in allen indivi- | macht, woher der Antrieb, der Sauerstoff und | duetten Erscheinungen vorhanden. Wir kün- Wasserstoff zn Wasser, die Elemente der daher nicht von einer allgemeinen Le- Luft und des Wassers zu organischen Sub- benskraft fur die organische Natur sprechen, | stanzen verbindet, woher das Bestreben die- sondern n eine besondere eheu ser Stoffe sich zu Zellen, zu Pflanzen und zu kraft für pe Pflanzenreich, eine besondere | Thieren zu organisiren? Wir sind hier a für jede Ange für jedes Indie. solut gezwungen, zu einer unserer Erkennt- jedes Organ, jede Zelle annehmen; ferner Ed e wa unsere Zuflucht zu ebensowohl = jede organische wie unorga- E inter Erscheinung der nische Verbindung, wie für den Zucker, die organischen ge unorgan schen Natur, un Kohlensäure und selbst die chemischen Ele- | ist sie auch i d em einzelnen eigen- mente. Da jede dieser Lebenskräfte nicht an- thümliche Resultate zu Tage fórdert, doch in deres ist, als eine Totalität von eigenthüm- | allen die nämliche. Es ist dies die wahr lich combinirten, unserer Forschung und Er- lebendig machende Kraft, welche über allen kenntniss zugänglichen, manifesten und la- | Kräften thront, die Quelle aller Bewegungen tenten Bewegungen der kleinsten Theile der- | ist, alle Gesetze beherrscht; es ist das uns selben, so eröffnet sich damit auch die Aus- überall unbegreifliche Warum, e un- sicht, ein as Wesen jeder materiellen Er- | serm beschränkten Auge nur das Wie zu- — zu > e» indem dieselbe in | gánglich ist, der unerforschliche erste 12 ihrer ren un eren, endlich in die von dem alles ausgeht. letzten Bestandstheile ee und daraus wie- ir gestehen, dass uns -einzig dieser der construirt werden kann. Mag auch die | Schluss nicht ganz klar, denn entweder be- Wissenschaft e fern von dieser Erkennt- | trachtet Hr. N. die Lebenserscheinungen als niss sein, so schwebt ng hohe Ziel den- | das Product der den einzelnen Atomen der noch der Forschung als anzustrebendes Combination eigenen Kräfte in der Weise, nicht unerreich wie er selbst so scharfsinnig auseinander ge- pn ährend der geehrte Verfasser, mit sei- | setzt, indem er nur darauf verzichtet, das ner ihm eignen Ahlen Schärfe über esen dieser Kräfte zu erklären und stellt diesen Punkt hingleitet und sich thatsächlich | sich somit auf her: Standpunkt = N ehe die Hof der er ptores schen Anschau oder bar wieder durch sein Schlusswort von jener iet anstrebt, seheint uns wenigsten i ; ich, r darüber nicht, was Wis schliessen die Anzeige dieses ausge- in idi: Gebieten PS Seins uns unbegreiflich zeichneten Werkes mit der Mess dass und unerforschlich bleiben wird. enn (wir | kein Leser jenes Buch aus der Hand legen r | auch Schritt für Schritt einen Prozess oder | wird, ohne sich gestehen zu müssen, über eine Lebensbewegung verfolgen und denselben | viele dunklere Punkte Aufklärung erhalten u durch absolut gültige Gesetze fixiren können, heben und mit Vergnügen der klaren Dar- so bleibt uns doch der ursächliche Grund, ne irit der schwierigsten Parthieen ge- das bewegende Moment verborgen. Woher | folgt zu sei E. R.) kam der Anstoss, der Weltkörper kreisen , | V, Personalnotizen und Neuestes. 1) Ein versteinerter Urwald. Herr A mes iei rd inter 1 Mollhausen igi gan. solchen, bei 4000! durch seine Reise d Sammlungen inde Hohe unterm 35° N. Br. in Nordamerika. Der | dien bekannt, ug I Juli 3 auf mag 40-50. epi: "Meile en lang sein. | Insel Rhod (Bot. Zeitung) L. eB Baume findet man dort nicht. il (Bot. Zeitung) TM Literarische. Anzeigen. | Im Verlage von Rob. Hoffmann in Leipzig erscheint pro. 1855 der VI. Jahrgang: r í Polytechnische Centralha lle, Zeitschrift zur Verbreitung des Neuesten und Wissenswürdigsten im Gebiete. der Künste, Gewerbe pe Naturwissenschaften. Teehniker, Künstler, Fabrikante und Gewerbtreibende. Die polytechnische Centralhalle erscheint mit enen Abbildungen versehen in einem ganzen Bogen alle Donnerstage. — Preis vierteljährlich 25 Sgr., wofür die- selbe durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen. Verantwortlicher Redacteur: Dr. Kerndt, Docent der Technologie und Argicultarehemie an der Universität zu Leipzig. Das Bestreben der polytechnischen Centralhalle, die Naturwissenschaften in ihrer Anwendung auf Künste und Gewerbe für Gebildete jeden Standes zugänglich zu machen, hat auch im verflossenen Jahre sichtbar seine Früchte getragen, insofern sich einerseits der Kreis der Abonnenten gegen früher beinahe verdreifacht und die Zahl derer, welche sich in ge Angelegenheiten an die Redaction brieflich wandten, mehr als verdoppelt Mö uch das Jahr 1855 die Tendenz der Centralhalle: „Ausbreitung der Wissenschaften, auf welche sich die rationelle Grundlage aller gewerblichen Verrich- zuprägen und letzteren möglichste Befriedigung zu Theil defer zu las bitten um recht frühzeitige Bestellungen für das neue Jahr, damit wir die Grösse der Auflage möglichst bald ermessen können. Anzeige Einer 3 Pflanzen-Auction von Hofgärtner Wendschuch in Dresden, den 6. ee 1855 und folgende Tage. e ausgezeichnete schöne und seltene Orchideen-Sammlung, schöne und iih Winner wo bei 500 der schönsten Amaryllis mit vorkom- men, eine Partie Palmen und Pandaneen, Urania speciosa, Strelitzien u. s. w. Camellien über 1000 wobei Pyramiden von 5 bis 12 Fuss hoch, ebenso Hoch- Stämme und Spaliere, eine Partie kleine von 2 bis 8 Fuss hoch. Rhododendron arboreum 100 in verschiedenen Species von 1 bis 10 Fuss hoch. Azalea indica 800 in verschiedenen Species von 1 bis 5 Fuss hoch, Eine Partie neue Holländer n, so wie auch eine Partie Land-Azaleen und Rhododendron und eine schöne grosse Kugel-Pyramide in Kübel. ie werden noch besonders dar- über ausgegeben. Bei Friedrich S Sa lthess in Zürich ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehe Flora der Schweiz von Dr. J. Hegetschweiler fortgesetzt und herausgegeben von Dr. O. Heer. Mit Supplement unter dem Titel: 3 en u Bestimmung phanerogamischen Pilanzengattungen a der Schweiz pn De 0; Hee 6 fl. 6 kr. oder 3 Rıhir. 27 Ngr. e Flora, ist in deutscher Sprache geschrieben und dadur h nicht nur dem wis eee gebildeten Botaniker, sondern auch dem 1 zugänglich. Die Schmarotzergewächſe und die mit denſelben in Verbindung ſtehenden Pflanzenkrankheiten Eine Schilderung der Vegetationsverhältniſſe der Epiphyten und Paraſiten, ae i Anleitung Bo Cultur der tropischen Orchideen, Aroideen, Bromeliaceen und Farten Schilderung der Krankheit des Weines und der Kartoffeln von 1 E. Regel, ; Dbergärtner am bot. Garten und Docent. au der Hochſchule zu Zürich 1 8. broch. 16 Ngr. — gm geh. ® Die anal Tabeller sind -— einzeln à 54 kr. zu haben d Die Fabrik von Garten - Instrumenten der Gebrüder Dittmar W Heilbronn (Württemberg) , welche Aliszei ichnungen von sämmtlichen eri ee Staaten, von Eng- - land, der Schweiz, Belgien ete. besitzt, empfiehlt auf herannahendes iz T ihre nachstehenden . bl enean 2,48, ku I 1 fl. 12 kr, 1 fl. 20 kr, 1 f. 36 kr, etev, Oculirmesser à 30 kr., 40 kr, Al 1. pt. "m. Veredlungs-Messer à 40 kr,, 48 p icm Astscheeren à 1 fl. 9655 — 2 fl., 2 fl. 24 kr. etc., dergl. kleiner à 1 fl. 11.30 Lr, 2 fl, FX * Scheeren à 36 kr, 48 kr. ‚Sägen pes ._ M i P 24 kr. d fl. 36 kr. "3 ahne Bogen à 1 f, 1 fl. 12 r., 1 fl. 24 kr., Copulirzangen à 4 fl. 30, Baumscharren à 1 ig 10113; kr; ge zum Ausschneiden der wunden à 48 kr., 1 fl., Raupenscheeren à à 1 fl. 48 kr., Abholzer à 2 fl., EM ‚englische Holzhapen à 2 fi. 48 kr., amerikanische Beile à 2 fl. 36 ho y Spargelmesser à 40 kr., 1 a Erdbohrer à 48 kr., kleine pem rir à i ^d e e m Ausjaten à 1 fl. 30 kr., S 3 eeren je nae e à 1 fl. 12 kr, 1 fl. 36 kr., Rebhi ppen l. . Ne ud — den emm tis En Seen = N. = er. uc UN w. Se chehen in der Post unter unter Nachnahme des ee NFLORA MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgártner in Frankfurt a/M., und J. J.. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben E Regel, Übergürtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Präsident des Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zàric h, Mitglied mehrerer Gartenbau- und Natu schaftlichen Vereine. u- "— und Mai 1855. (Ausgabe mit illum.:u. schwarzen Abbildungen.) Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. Be a | ven 12 Heften, Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Berg kostet 7 fl. oder 4 Thlr. Ausgabe mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 fl. 30 kr. oder 2 Thlr. Inhalt des Mai-Heftes. Seite ; Seite I. Originalabhandlungen. ‚ 4) Ueber Garten-Instrumente 1) Abgebildete Pflanzen 141 5) Pflanzenschauhaus und beständiges Ca tasetum viridiflarum Hook = 1M Austellungsgebäude der Herren S. et 2) Das Engadin . . AA? J. Rinz zu Frankfurt a/M. . . . . 165 3) Ueber Kohlensäure. Ah] mit Ex- 6) Ueber Dünger. e sit 2% E perimenten, gehalten im Magdeburger ^ II. Notitzen . Ti be rtenbau - Verein am 13. August III. Literatur i 1473 IV. Personalnotizen und Neuestes . 180 Originalabhandlungen. 1) Ahgebildete Pflanzen, Catasetum viridiflavum Hook. (Siehe Tafel 117) I t f Orchideae. Die Cataseten gehören nothwendig in ein Orchideenhaus, um dem Beschauer die wunderlichsten Formen recht an- Schaulich zu machen. In dieser Hin- sicht kommen ihnen nur wenige Pflan- zen nahe. Reine Farbentöne, lange Blüthendauer, feinster Geruch und alle die herrlichen Eigenschaften der höch- sten Aristokratie der Orchideen, gehen ihnen gänzlich ab, und so mag ihnen die Rolle der Gnomen in dieser edlen Gesellschaft zuertheilt werden. Diese Gattung vereinigt die ver- schiedensten Formen des Lippenbaues. Sie ‚allein würde schon ‚genügen, um ZU beweisen, wie stumpfsinnig der Irr- mum wäre, wenn sich etwa jemand einbilden würde, auf die Lippengestalt ein Orchideensystem in die Mode brin- gen zu wollen. An diesem Versuche Sind Männer gescheitert, wie Swartz, Ruiz und Payon und La Llave, alles Männer von Kopf und Geist. Wir finden hier ganz flache Lippen (Abtheilung. Myanthus), in anderen Fäl- len auf denselben eingesenkte Gruben, (manche Myanthus). Dagegen kommen wieder helm- und kappenfö V. 1855 pen vor (Eucatasetum), und eine fer- nere Eigenthümlichkeit ist das Auſtre- ten fleischiger Borstenspitzen, welche von der Säule herab auf die Lippe ge- richtet sind. (Eucatasetum, Myanthus). Bei anderen Formen fehlen sie. (Mona- chanthus). Es ist noch unentschieden, ob un- terdrückte Geschlechts verhältnisse, oder ein natürlicher Hang zu Verbildungen oder zu Umbildungen ist, welcher es bedingt, dass verschieden gestaltete Blü- then aus den drei Gruppen auf dem- selben Stiele vorkommen, so dass es Fälle giebt, wo man es nachweisen kann, dass drei scheinbar himmelweit verschiedene Formen zusammengehören. Wir dürfen vom Herrn Dr. Krüger, nächstens wesentliche Aufschlüsse er- a arten. i Unsere abgebildete Art gehört unter die Seltenheiten, wenn gleich sie schon eine alte Pflanze ist. 1843 blühete sie in England, wo sie von Hooker im Bo- tanical Magazine abgebildet ward. Seit, dem gerieth sie ganz in Vergessenheit- bis sie vor einigen Jahren wieder über- örmige Lip- all erschien, wo centralamerikanische 11 142 Orchideen von unserm Freunde Warsce- wiez cultivirt wurden, Auch aus Paris erhielten wir sie aus dem Jardin de Pé- cole de Medecin. Die Tracht ist die al- ler Cataseten dieser Verwandtschaft. Walzige Stämme mit zahlreichen, zwei- zeiligen, maysartigen Blättern. Achsel- ständig aus unterer Scheide treten die langen Blüthenstiele hervor, mit meist wenigblumiger Traube. Hier erscheinen gewöhnlich je zwei Blüthen so genähert dass sie gegenständig zu sein erscheinen. Die äusseren Hüllblätter sind läng- lich, spitz, — die inneren etwas breiter, alle häutig, mit Uebergang in das dünn fleischige, gelb. Die Lippe dickfleischig, ast elfenbeinartig, kegelfórmig helmig. -Die Mündung beiderseits mit abgerunde- -ten feingezähnelten Rändern, die Mitte ‘vorn gestutzt, innerseits darunter eine -unterständige Querleiste; die Farbe ein tiefes Gelb, an der Leiste gewöhnlich etwas grün. Säule wie bei den Ver- wandten, 3 ‚völlig verschieden, Gartenflora Deuischlands und der Schweiz. Es kann nicht bezweifelt werden, dass die Art nächst Catasetum Waile- sii Hook. (C. maculatum Bat. an H. B. K. 2) gehört. Ihr wesentlicher Charak- ter zeigt sich auf den ersten Blick an der Lippe, welche von der Seite Die Spitze des Ke- gels ist bei unserer Art spitz und selbst ziemlich im rechten Winkel mit dem vorderen Stücke. Dieses ist dagegen bei C. Wailesii nicht der Fall, som dern sie steht im stumpfen Winkel mit demselben Stücke der Lippe, Da- zu kommt, dass bei unserer Art der Mund bis zum Grund weit und offen ist, während er sich bei C. Wailesü nach hinten schliesst oder die Seitenlappen der Lippe sich da auf einander legen. Ferner steht C. planiceps Lindl. (C. recurvatum Lk. Kl. O.), welche vom eine umgeschlagene dreieckige Lippen- spitze besitzt und diese von lünglicher i halb walziger Gestalt zeigt. H. G. Reichenbach fl. 2) Das Engadin. (Siehe Tafel 118.) - So häufig sehen wir uns in fremden Welttheilen um, beuten deren Pflanzen- schätze aus, lassen uns berichten, un- ter welchen Verhältnissen dort die Pflan- zen wachsen, um sie mit desto siche- rern Erfolg unseren Culturen unterwer- fen zu können, und darüber vergessen wir fast der Pflanzen unseres Heimaths- landes, unter denen viele der niedlichen Bewohner unserer Gebirge in jedem Garten einen Platz verdienen. Ist es heute auch noch nicht die Absicht dieser Zeilen, die Resultate un- serer im freien Lande in grösserem Maas- | “stabe angestellten Kulturversuche der Alpenpflanzen überhaupt mitzutheilen, 80 wollen wir doch auf einem Aus in eins der an Pflanzen reichsten Ge- biete des Schweizerlandes, den ; ort und die Lebensweise eines gum F Theils unserer schöneren MATT i Gebirgspflanzen kennen lernen und T "s em wir daran Bemerkungen ud | tur etc. knüpfen, gleichsam den p^ versprochenen grösseren Aufsatz Kultur der Alpenpflanzen einleiten. b Der Reisende der von Zürich aus innere Schweiz besucht, wählt ge p lich die Route gegen den Ri und " Berner-Oberland, und indem er E l- Originalabhandlungen. von vielen Tausenden von Fremden: jährlich besuchten Gegenden durchwan- dert, wird ihm die Freude an der herr- lichen und grossartigen Natur, theilweis durch die vielfachen, lediglich auf den Geldbeutel der. Reisenden berechneten Industrieen und Betteleien nur zu oft verdorben. Hier ist es vergebliche Bemühung, sich dem Eindrucke, den jene grandiosen Gebirgsmassen, jene ossartige Natur auf jedes unverdorbene nüth macht, so ganz hinzugeben, on leider wird man gerade an den schönsten Punkten, welche Ansichten und Aussichten bieten, auch durch In- dustrieen ‚aller Art auf eine höchst un- angenehme Art, in das gemeine All- eben, dem man gerade auf einer solchen Gebirgsreise entfliehen möchte, zurückgeführt. Richten wir daher unsere Reise in einen nicht weniger schönen Theil des Schweizerlandes, den ein durch den Strom der Reisenden noch unberührtes, unverdorbenes Volk bewohnt, und las- sen wir unsere Blicke oft von der Be- trachtur so en herrlichen Neigr zu je man auf dem Dampfschiff den ee Zürchersee bis zu dessen ober- ster Spitze durchfurcht, und ist man von da weiter, bis zum Wallensee ge- eilt, so tritt man dort schon in ein ei- gentliches Gebirgsland ein. Immer hö- her sind die Gebirgsstöcke geworden, und die felsigen Ufer des wilden Wal- lensees werden schon von 5 8000“ hohen Bergen umschlossen, deren Fel- sen theilweis jäh bis zu den Ufern des Sees abstürzen. Auf dem Dampfschiffe gleitet schnell dieses Bild am Auge vor- über, einen flüchtigen Eindruck hinter- end, Gar lieblich ist aber der Fuss- weg, der von Wesen über Mühlihorn und Murg den Ufern des Sees ent- 143 lang geht. Da findet man schon 80 manche Gebirgsbewohner der Pflanzen- welt, theilweis aus höhern Regionen mit dem Wasser herabgekommen, so die niedliche Globularia cordifolia, die Felsenblöcke mit freudig grünem Ra- sen und den kleinen, blauen Blüthenkö- pfen niedlich bekleidet und auch im Garten sehr leicht in einer sandigen Moorerde gedeihet. Das liebliche Berg- cyclamen (Cyclamen europaeum) mit seinen rothen Blumen, sprosst zwischen lichtem Gebüsch in schwarzer Lauberde hervor und wird so unpoetisch mit dem hässlichen deutschen Namen „Sau- brod* belegt. Im Topf, wie im freien Lande in halbschattiger Lage und einer Mischung aus Laub-, Moorerde und Sand gedeihet es gut, darf aber nicht zu tief gepflanzt werden. In den Felsspalten mit den Wurzeln eingezwüngt, $0 es fast unmöglich, Pflanzen unversehrt herauszubringen, wächst die kleine weissblumige Potentilla caulescens, in Cultur eine Mischung aus einem Theil Flusssand, 1 Theil Lehm und 1 Theil Moorerde verlangend. — Schnell durcheilen wir das Thal von Wallenstadt bis Chur, einem schönen breiten Thal, das von hohen Bergen umschlossen, sich von Feld-, Obst- und Weinbau nührt. Mais (Welschkorn, Tür- kenkorn) wird hier in grosser Menge an- gebauet und geräth auch mit wenigen Ausnahmen, obgleich das Thal -fast 1800“ überm Meere liegt. Merkwürdig ist es, dass diese wichtige Kulturpflanze, von der alle Bewohner der warmen un gemässigt warmen Erdstriche sich gros- sentheils ernähren, sich bei uns nicht den Eingang verschaffen konnte, den sie verdient. Vielfache Kulturversuche im Kleinen und Grossen haben sicher herausgestellt, dass der Maisbau in der nördlichen Schweiz, Süd- und Mittel- AR 144 deutschland den Kartoffelbau gleichsam ersetzen kann; dass er ferner als Mehl und Gries, gerüstet und als Brei, eine der gesündesten, nahrhaftesten und wohl- feilsten Speisen ist, und dennoch konnte sich die Kultur dieser Pflanze, bei uns nieht einbürgern, weil ihre Producte nur mit Wiederwillen genossen wurden, — Wein wird besonders von Maienfeld bis Chur in grösserer Menge ange- bauet und unter dem Namen Ober- länder nach dem Kanton Glarus, in neuerer Zeit aber, seitdem der Wein- bau des Veltlin dureh die Krankheit so gänzlich vernichtet wurde, dass der be- kannte Veltliner Rothwein aus dem Han- del jetzt fast verschwunden ist, wird er auch nach den südlichen Theilen Bünd- tens verführt, wo früher ausschliesslich Veltliner getrunken wurde. Dieses Jahr wird jedoch voraussichtlich sehr wenig Oberländer produzirt werden, da die strenge Kälte des letzten Winters und der bekannte starke Nachfrost im Frühling die Reben bedeutend geschädiget hat *), — Obst aller Art gedeihet hier noch sehr gut. Bevor wir nun aber von Chur aus, weiter gegen Süden in das Innere Bündtens vorgehen, wollen wir noch daran erinnern, dass dieser Canton al- lenthalben von den mächtigen Gebirgs- zügen der Centralalpen durchzogen ist und Kultur nur an den Abhängen und in den Thalsohlen der grösseren Thäler, deren einige sich bis zu 6.—7000^ über das Meer erheben, möglich ist, Kern- obst geht in diesen Thälern ungefähr bis zu 3500° und die Kirsche bis zu 4000° über dem Meere, Von Chur aus führt die Strasse über die Lenzer Heide und den Julier nach den Engadin. Gleich hinter Chur steigt der Weg allmáhlich bis zu der nahe an TET. Au 1 wi ie. , v. nach K* wog ‚VE mVOCUITIUDUII. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 5000° hohen Lenzer Heide, einer wil- den Gegend, wo Schneefall auch Mitten im Sommer nicht zu den Seltenheiten gehört *). Schon unmittelbar hinter Chur zeigen sich einzelne Spuren von Alpen- pflanzen, In den Mauern unmittelbar am Wege, wächst die kleine niedliche Selaginella helvetica, jedes Ge- rölle jedoch gänzlich vermeidend. Wie die S. dentieulata im Kalt- und Warm- hause, kann diese Pflanze zur jr von Bordüren an feuchten und — tig gelegenen künstlichen Steinparthien im Freien verwendet werden. Sie bil det da lebendig grüne moosartige Pol- ster, liebt eine zur Hälfte mit Gebirgs- sand und etwas Lehm vermischte Moor- erde und darf der Traufe von Bäumen nicht ausgesetzt sein. Dieselbe kommt in allen Centralalpen, am Gotthardt, Splügen ete., häufig vor, aber nicht in den Kalkalpen. Höher hinaufsteigend mehrt sich allmählich die Zahl der nied- lichen Gebirgsbewohner, von denen wiro eben nur die berücksichtigen wollen, die i einen Platz im Garten- verdienen, so in den Wiesen das schöne Phyteuma Halleri (Lehmige Rasen oder Tort erde) **) mit seinen schönen schwarz blauen Blüthenähren, und höher oe Gentiana verna und acaulis mit ihren herrlichen blauen Blumen; T denen letztere in den Gärten ziemlich verbreitet, erstere aber nur in einer 4 Schung vcn schwerem Lehmboden, (© birgssand und Moorerde gedeihet. er; verna kommt auch an den ergab gen um Zürich häufig vor und tritt att aer REN *) Am 8. Juli dieses Jahres auf pes Rückreise, legte es herab bis gegen walden (4000°) ungefähr. ½“ tief Em **) Wir geben in den Parenthesen "A betreffenden Pflanzen im Garten zusa genit Erde, wenn es nämlich nicht schon Gartenpflanzen sind. I... Originalabhandlungen. in. den Ebenen Norddeutschlands hier und da wieder auf. - In der Cultur ist sie aber ungleieh schwieriger im freien de zu ziehen, als die bekannte G. acaulis und doch gehören ihre lieblichen blauen Blumen zu den ersten Boten des nahenden Frühlings und machen sie deshalb zu einer so angenehmen Er- scheinung im Garten. — Eine hier und in allen unseren Gebirgen sehr häufige Pflanze ist das Polygonum vivipa- rum, das zwischen seinen fleischfarbe- nen Blüthenähren, kleine Zwiebelchen trägt, die wieder abfallend auch im Gar- ten in leichtem schwarzem Boden diese Pflanze sehr schnell vermehren, sowie ferner die Bartsia alpina. Letztere scheint wirklich zu den ächten Schma- rotzerpflanzen zu gehören, und wie Eu- phrasia, Thesium sich mit den Wurzeln an die Wurzeln anderer Pflanzen fest- zusaugen und aus diesen zu leben. Sie gehört wenigstens zu den Pflanzen, de- ren Cultur mir noch nie gelingen wollte. Auch Pedicularis verticillata mit ihren lebhaft rothgefärbten Blüthenähren tritt hier schon nebst den genannten Pflanzen, auf den kurzgrasigen Triften auf. Auch die Pedicularis-Arten werden bekanntlich in neuester Zeit zu den ächten Schmarotzer - Pflanzen ge- rec Mögen sie sich nun aber in dieser Hinsicht verhalten, wie sie wol- len, so ist wenigstens soviel sicher, dass sie im Garten cultivirt werden kön- nen und also ohne die Ernührung durch eine fremde Pflanze leben können. So habe ich schon seit 5 Jahren Pedicula- ris recutita in einer Mischung aus 2 Thei- len Moor, 1 Theil Lehm, 1 Theil Ge- birgssand im freien Garten in unserer Alpenparthie kultivirt, so ist mir auch Schon die Anzucht der, wie es scheint, Dur zweijährigen oben erwähnten P. verticillata aus Samen gelungen, und 145 so habe ich in den letzten Jahren meh- rere Culturversuche mit anderen Pedi- cularis-Arten angestellt. — Auffallend mag es erscheinen, dass ich einen Gegenstand, den aufzuhel- len für mich anscheinend sehr leicht sein dürfte, noch so machen, als man zu glauben geneigt sein dürfte. Trotz vielfachen sorgfäl- tigen Nachgrabens, gelang es mir bis jetzt noch nie, eine directe Verbin- dung der Wurzeln von Bartsia und Pe- dieularis aufzufinden, aber anderentheils konnte ich ungeachtet aller Mühe nur sehr selten die leicht brechlichen sehr langen einfachen Wurzeln, bis zu ihrer Spitze unversehrt erhalten. Fast immer war die Wurzelspitze abgebrochen, oder wenn ich sie unversehrt erhielt, ver- trocknet, oder mit einem häutigen Fort- satz versehen, den man recht wohl als Saugnäpfchen, mit dem sich diese Pflan- zen auf die Wurzeln anderer Pflanzen befestigen sollen, hätte deuten können. Ohne mich daher für oder gegen den Parasitismus der Pedicularis-Arten aus- zusprechen, ist nur soviel sicher, dass diese schünen Pflanzen auch ohne durch andere Pflanzen ernährt zu werden, le- ben können. VonLenz weg, senkt sich die Strasse wieder sehr bedeutend nach Tiefen- kasten; seitlich am Wege blühet Dian- thus silvestris. Von da bis zu dem 5600“ hoch liegenden Stalla, steigt die Strasse durch ein wild romantisches Thal allmählich an. Unten im Thale braust der Giessbach, die Strasse aber schlängelt sich, oft in Felswände ein- hauen an den noch bewaldeten Bergab- hängen hin, während nach vorn die schneebedeckten Gipfel des Septimer zu- weilen dem Blicke entgegentreten, 146 Manche liebliche Pflanze erfreut am Wege blühend das Auge. Saponaria ocymoides mit ihren niederliegenden Sten- geln und den glünzend roth prangenden Blumen, die, je hóher hinauf, je inten- ` siver gefärbt bind; bliihet an abgerutsch- 1 ten Erdböschungen. Gehört zu den all- gemein empfehlenswerthen Gartenpflan- zen, gleich schön zur Bildung von Bor- düren, wie zur Bekleidung halb oder ganz sonnig gelegener Steinparthien, wo ihre Stengel zierlich über die Steine herab- hängen (Lehm, Moor und Sand). Oxy- tropis montana mit ihren schönen purpurrothen Blumen in ähnlichen Loca- litäten und zwischen Steinen bildet Mö h- ringia muscosa saftig grüne Ra- senpolster, die allenthalben zwischen dem Gerölle hervorquellen und mit den weissen Blumen wie mit Sternchen be- säet sind, (beide in ähnlicher Erdmi- schung, letztere aber in mehr schattiger Lage). Kernera saxatilis, kommt aus den Felsenritzen hervor, Epilo- bium Dodonaei und dessen Abart E.Fleischeri bilden im Gerólle dichte mit schmalen Blättern besetżte Büsche und tragen auf der Spitze des aufrech- ten kaum fusshohen Stengel die Trau- ben ihrer schönen rothen Blumen. Sie wachsen in fast jedem lockern Garten- boden und rivalisiren mit unsern andern schönen Stauden des Gartens. An den sanftern Abhängen wächst zwischen Gras und niedrigen Sträuchern Valeriana montana mit den schönen rosenrothen Blüthendolden und Veronica urticae- folia (beide im Garten leicht gedei- hend), während die Wiesen mit Poly- gonum Bistorta, Orchideen, Astrantia major und Felsblócke mit Saxifraga Aizo- on und Sempervivum arachnoideum ge- schmückt sind. Das Letztere ist in allen Centralalpen häufig, aus den kleinen dichten, wie mit Spinneweben überzoge- |Myosotis alpestris, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. nen Blattrosetten kommen die Blüthen- trauben mit den tief rothen netten Blu- men. Sonniger Standort, Mischung aus Lehm und Sand sind dessen Kulturbe- dingungen. S. Aizoon auf allen Gebirgs- arten zu Hause, treibt aus den weiss- lichen Blattrosetten den Blüthenschaft und die weissen Blumen und gedeihet in ähnlicher Erdmischung. Beide sind zur Bekleidung sonniger Felsparthien ganz verzüglich schön. laufendem Wasser feuchten Stellen wächst Pinguicula vulgaris und flaves- cens, (Lehm und Moor in Töpfen mit Untersätzen oder künstlichen Sümpfen mit Grundwasser), mit ihren zierlichen blauen und gelben Blumen, sowie die Primula farinosa, die auch in den Mooren Norddeutschlands stellenweise häufig. Die Letztere mit ihren wie mit Mehl bestreuten Blättern und den leb- haft rosenrothen Blumen, die fast gleich- gehört zu den empfehlenswerthesten Pflanzen für Alpenparthien , halbschattige Lage, Mischung aus M. L. S. 5), sind die — zu ihrer Kultur - Freien. i Allmählig immer höher u kommen die Alpenrosen (Rhododendron ferrugineum) fast bis zur Strasse herab; indem sie die Stelle des verschwinden. den Waldes einnehmen. Viola bi- flora, ein kleines niedliches Veilchen mit seinen leuchtend debe no — mi seinen e ahmlich s nan an Blume *) M. = Moorerde; L. = Lehm; 8. = birgs- oder nicht gereinigter Flusssand. ) Die in den Gärten verbreitete M. & pestris ist die Myosotis sylvatica, die bi An von herab- & T. Originalabhandlungen. Potentilla aurea, wachsen zwischen Ge- rölle und am Rande der Felsen und in kurzem Rasen. Auf Felsblócken und zwischen kurzem Gras, breiten sich kurze grüne, moosartige Polster, besäet mit Massen kirschrother Blumen aus, es ist dies die Silene acaulis, die in halb- schattiger Lage in S. M. L. im Garten gut gedeihend, von Zeit zu Zeit getheilt werden muss, wenn sie nicht zurückge- hen soll. Die Felsenspalten sind mit der gelben Primula Auricula, der Stammart der Aurikeln und der Pri- mula viscosa mit den rosenrothen Blu- men (2 Th. L. 1 Th. S. 1 Th. M. — in leich- terem Boden friert sie zu leicht aus) gar lieblich garnirt. — Wir haben Stalla er- reicht und alles zeigt an, dass wir in die eigentliche Region der Alpenflora eingetreten. Ein frisches grünes Thal, nur stellenweise an den Abhängen ein- zelne niedrige Bäume (über die Baum- vegetation später ausführlicher), rechts über uns die vergletscherten Gipfel des Bergell und links die hohen schneeigen Gipfel des Engadin. Wir beginnen am Julier emporzu- steigen, auf dessen Passhöhe (6800) zwei Steine gestellt sind, die der Sage nach von Julius Cäsar herrühren sollen, von dem dieser Alpenpass seinen Namen erhalten hat. Der Julier ist ein wilder öder Pass, das schwarze Gestein giebt ihm ein trauriges Ansehen, die Baum- Vegetation hat diesseits ganz aufgehört und nur das schöne Alpen- Gedenkemein (Viola calcarata M. L. S.) mit seinen tief blauen Blumen an unsere Pensées erin- nernd, weiter oben die Primula integrifo- Und üppigere Form der Ebene, deren Blau der Blüthe, freilich hinter dem von M. alpestris sehr zurücksteht. In den Garten verpflanzt, hält sich Letztere mehrere Jahre, geht zuletzt aber zu M. sylvatica über. Wie die beiden andern M. L. S. 147 lia in grossem Rasen mit ihren hellrothen Blumen und Dàpbne striata, ein niedlicher kleiner Strauch mit hellvio- letten lieblich duftenden Blumen, wach- sen massenhaft zwischen dem kurzen Rasen und Steingerölle und beleben die sonst öde Landschaft auf freundliche Weise. P. integrifolia verlangt mit P. viscosa gleiche Kultur, Daphne striata gelang es mir aber bis jetzt noch nicht im freien Lande im Garten dauernd fort- zubringen. Soldanella alpina und Clusii strecken ihre niedlichen blauen Glöckehen noch da empor, wo der Schnee erst im Weichen begriffen ist, mit ihren Blüthenstielen den Rand der Schneefelder durchbohrend (S. L, M.) Die wenigen kleinen Alpensträucher, wie Salix herbacea, retusa, reticulata ete., suchen in diesen Hóhen die schir- mende Wärme des Bodens, und krie- chen mit ihren holzigen Stengeln gleich Kräutern dem Boden nach. Verwundernd bemerken wir aber, dass auch Hm Pflanzen der 8 uns bis diesen Höhen als treue Begleiter re sind, so Cerastium arvense, Caltha Alchemilla vulgaris. blaublühenden Rasen, Gentiana bavarica (S. L. M.), eine der schönsten Alpenpflanzen, deren Kul- tur im freien Lande aber immer noch ihre Sehwierigkeiten hat. Jäh senkt sich nun die Strasse hin- ab nach dem Engadin, dem breiten und grossartigen, mit frischen Wiesen be- polsterten hochalpinen Thale des Links unten erblickt man die Seen von Sils und die zackigen Hörner des Ma- loya. Vor uns aber treten einzelne der isig bepanzerten Hörner des Bernina unserem Blicke entgegen. Bei St. Moriz, dem bekannten Sauerbrunnen, liegt die Thalsohle noch 5200' über dem Meere. 148 Kommt man hinab in dieses herrli- che Alpenthal, wo die steinernen Häu- ‚ser mit dem saubern weissen Anstrich der Ortschaften, schon von Weitem für die Wohlhabenheit der Bewohner: sprechen, da begreift man es, dass der Engadiner, nachdem er durch rührige Arbeitsam- ‚keit sich draussen in der Welt ein Ver- mögen erworben hat, gern wieder zu- rückkehrt in sein Alpenthal, gleichsam abgeschlossen durch die grossartige Na- tur von dem fernen Getriebe der Welt, um hier in patriarchalischer Einfach- heit und Gemüthlichkeit alle draussen gel- tenden Rang-Unterschiede bei Seite le- gend, den Abend seines Lebens in Ruhe und Stille zu geniessen. Bei St. Moriz liegt der berühmte, schon seit nahe an 300 Jahren bekannte Sauerbrunnen. Es geht dieser Badeort bedeutenden Veränderungen entgegen. Die bis jetzt bekannte Quelle lieferte nur spärlich Wasser, als eine in den letzten Jahren veranstaltete Nachgrabung, auf eine frühere ganz alte Fassung, die ‚wahrscheinlich noch aus den Römerzei- ten herrührt, führte; damit ist jene Quelle zu einer der diianiin und reich- haltigsten Quellen- Europas. geworden, i die allen a auch fig Bäder Pilugi, erweitert die Räume` des Bades durch Neubauten. und sorgt. für ange- messene Verschönerung der unmittelba- ren Umgebung, die natürlich im Geiste der grossartigen Natur sich nur an das Bestehende anlehnen kann und darf, wenn Menschenwerk hier nicht als klein- liche Spielerei erscheinen soll *), Zu einem kurzen Aufenthalt am = Entwurf eines Planes zu diesem Zwecke, ‚war der Zweck der Reise des Referenten. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, schönsten und geeignetesten ist aber Samaden, wo man im Gasthaus zum Bernina nicht nur eine freundliche und sehr billige Aufnahme findet, sondern auch die schönste Parthie des a aus den Fenstern überschaut. Hier öffnet sich nämlich das SÅ dem Bernina und Poschiavo gehende Seitenthal, und über die grüne Wiesen fläche, zwischen unten bewaldeten Ber- gen, treten die wie weisse Puppen mit Sehnee umgebenen Spitzen des Bernina hervor, die zu den höchsten der Schweizer- Alpen gehören und auch dem Berner-Ober- land sich kühn an die Seite stellen kónnen. Die Waldvegetation steigt allmäh- lich zu jenen eigenthümlichen Zwerg- formen zusammen Schrumpfend, stellen- weise fast bis zu 7000“ Höhe an, Aber auch hier werden die Wälder jährlich lichter, das Holz seltener und wenn nicht in unseren Gebirgen überhaupt eine ganz andere Bewirthschaftung der Wälder eintritt, so dürfte die Zeit nicht mehr fern sein, wo auch unsere herrli- chen Alpenthäler, ähnlich. denen der höhern Gebirge Frankreichs, in unwirth- bare durch Gerölle verdorbene öde Ge genden verwandelt werden. T ekannt ist es, dass da, wo under sichtig in den höhern Gebirgen alles abgeholzt wird, kein neuer Baumwuchs . | mehr pu 1 dass Lawinen und Ge- rölle die Alptriften verderben und auch das Klima in Folge der Abholzung al- wird. Die vielen traurigen Beispi Art haben unseren Forstmännern 2 zwar ‚die Augen geöffnet, sie kämpfen gegen derar- tige Verwüstungen rüstig an, können lei- der aber die vielen Schwierigkeiten, die Privatbesitz und Willkühr ihnen entge⸗ gensetzen, immer noch nicht beseitigen Unter diesen Hindernissen eines * sern Betriebs der Bergwaldungen, 35 Taf 4. I. Originalabhandlungen. der Weidgang des Viehs in den Wal- dungen eins der gefährlichsten, denn man entschliesst sich so schwerer einem klei- nen Vortheil zuentsagen, dessen Aufgeben erst den Nachkommen die Früchte tragen 80ll Wohl kommt in diesen Waldungen, wie auch in frühern Jahrhunderten, so auch noch jetzt noch, durch ausfallenden Samen, so manche kräftige junge Pflanze empor, aber das Vieh frisst denselben die Spitzen ab und so werden sie schon im jugend- lichen Alter zu Krüppeln gemacht oder gänzlich vernichtet, Schon jetzt macht sich der Holzmangel in vielen Gegenden der Schweiz fühlbar und es wäre die gemeinnützigste Unternehmung von Re- gierungen, Corporationen und Privaten, wenn durch gemeinsame Maasregeln, unsere Bergwaldungen einen regelmäs- sigeren geschützten Betriebe immer mehr und mehr übergeben werden könnten, und dadurch jetzt noch bei Zeiten dem Verfall unserer Alpenwirthschaft entge- gen gearbeitet werden könnte, Die Ge- hólze; welche vorzüglich die Waldun- gen der Theile des Bündtnerlandes bil- den, das unserer Betrachtung zu Grunde liegt, sind. Die Rothtanne (Pinus Abies L,) Geht bis 6000° empor, und kommt auf allen Bodenarten fort. Die Föhre (Pinus silvestris L.) Geht stellenweis bis 6600 *) empor, und kommt je nach Standort in mannichfal- tigen Formen vor. Je höher sie steigt, se kleiner wird sie, die hochalpine Form d Strauchig und legt sich am Boden hin; in dieser Form heisst sie Krumm- oder Knieholz (P. Pumilio Hänke). Die Arve (Pinus Cembra L.) Für Bündten ein sehr wichtiger Baum, der nicht unter 3000 herabsteigt und bis rr 3 J Die Hóhenangaben sind nach genauen eobachtungen des Hrn. Prof. Heer. 149 nahe an 7000“ emporsteigt, wo er ähnli- che Zwergformen wie die Föhre bildet. Es ist dies ein für die höheren Gebirge sehr geeigneter Baum, der leider aber von Jahr zu Jahr immer mehr abnimmt, da keine Pflanzen nachgesetzt werden und da die Zapfen der essbaren Samen wegen viel gesammelt werden, sich selbst nur noch sehr selten ansäet. Die Lerche (P. Larix L.) Bildet im Engadin den Hauptbestand der Wal- dungen, und geht bis zu 6700“. Be- kanntlich ist das Holz der im hohen Ge- birge gewachsenen Lerchen eins der be- sten zur Verarbeitung, da es der Fäul- niss fast ebenso gut als das Eichenholz wiedersteht. Unter den Laubholzbüumen kónnte für B ündten nur die Birke von grös- serer Wichtigkeit werden, da sie bis zu 6000^ mit Erfolg angepflanzt werden künnte. Jetzt aber ist sie sehr selten. Der für die Kalkalpen wichtige Berg- ahorn, wo er bis 5000“ emporsteigt, scheint in den Centralalpen nieht zu ge- deihen. Aehnlich verhält sich die kaum bis 5000“ emporsteigende Buche. Häufig welche als Strauch bis zu steigt, ferner die Eberesche (Sorbus Aucuparia), von der ich in der Thal- sohle des Engadin viele kräftig wach- sende Bäume angepflanzt sah, die dort freilich aber erst blühen, wenn sich bei uns die Früchte schon roth färben. Auch der Berghollunder (Sambucus race- mosa) und die Zitterpappel (Popu- lus tremula) steigen ziemlich hoch an. Unter den Weiden verdient die lor- beerblätterige (Salix pentandra L.) die meiste Beachtung, sie steigt bis ber 6000^ empor und bildet tiefer an- gepflanzt schöne Bäume. S. daphnoi- des, caprea und cinerea steigen ebenso =: hoch, sind aber weniger schön. Als 150 niedrige Büsche kommen noch mehrere kleine Arten, wie z. B. S. Lapponum L., hastata L., arbuscula L., ferner der Zwergwachholder (Juniperus nana W.), die Traubenkirsche (Prunus Pa- dus L.), die Felsenbirn (Cotoneaster vul- garis) u. a. theilweise bis zu 7000' Höhe vor, ja die oben genannten dem Boden nach kriechenden Weiden, kommen im Verein mit Arbutus alpina, Azalea pro- cumbens, noch hoch über allen andern holzartigen Gewächsen, bis zu 8500“ Höhe vor, haben freilich aber für Cul- tur keinerlei Wichtigkeit. Wir haben diesen Gegenstand et- was einlässlicher beleuchtet, waldung der abgeholzten Bergabhänge gelingen kann, sowie man andrerseits daraus entnehmen kann, welche Arten für die höheren Lagen der Gebirge oder des hohen Nordens Deutschlands em- pfehlenswerth sein dürften. Besondere Beachtung dürften in dieser Hinsicht auch für Deutschland, die Arve, die einen so schönen Baum, gutes Holz und essbare Früchte liefert, und die Lerche verdienen, um so mehr als beide Bäume auf Kalk und Urgebirge gleich gut fort- kommen. Merkwürdig ist es, dass die Arve so oft noch in so fern so falsch beurtheilt wird, als man sie für einen zärtlichen Baum hält, gerade umgekehrt schaden ihr auch die höchsten Kälte- grade nichts, und nur zu hohe Wärme- grade scheinen ihr verderblich, Junge Pflanzen, die im hiesigen Garten ange- pflanzt gediehen ohne jede wei- teren Vorsichtsmaasregeln und es wäre wohl der Mühe werth, den Anbau die- ses nützlichen Baumes, nicht nur in unseren Gebirgen weiter Blumen (P. tuberosa), den rothen Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ten, sondern ihn auch in den rauhen Lagen der deutschen Gebirge, sowie des hohen Nordens im Grossen anzubahnen, Ebenso wird meines Wissens die Ler- che in den Gebirgen Deutschlands noch nirgends im Grossen angebauet, und doch liefert sie uns im Gebirge, gerade in den rauhen windigen Lagen das gute dauerhafte Holz, bildet wie die Arve noch schöne Stämme, wo die Rothtanne schon nicht mehr fortkommt, ist in Be- zug auf den Boden nichts weniger als diffizil, und dürfte deshalb auch für den hohen Norden empfehlenswerth sein. Wir übergehen die Angaben über Gemüse, Feldfrüchte und Gartenge- später einmal einlässlicheres mitzutheilen, heute aber müsste uns dies zu weit führen, Es kann uns nicht verwundern, dass bei der Höhe der Thalsohle über dem Meere, schon eine Masse von schönen Alpenpflanzen an den Bergabhängen tiefunten im Thale und in unmittelbarer Nähe der Ortschaften wachsen, wo Sie nicht durch Düngung aus den Wiesen verdrängt wurden, So wächst die dut- tende Achillea moschata; Bu: i Kraut jetzt so håufig zur Destillation gebraucht wird, in grosser Masse W Sande des Inn, Sempervivum are chnoideum allenthalten auf Mauer die Abhünge aber werden zu lieblichen Blumengefilden durch die gelbe Anemone 4 (Pulsatilla alpina sulphurea); die WE Chocolade riechende kleine schwar braune Orchis (Nigritella angustifolia) die als Kuhbrändeli bekannt ist, de knollige Pedicularis mit ihren, vi penklee (Trifolium alpinum) J e blauen Gentianen, unter denen die * — — 7 * Kultur aller dieser in ? Theile zu verbrei- 1 Th. S. u. 1. Th. L. im halbschattiger Lagh "ee I. Originalabhandlungen. einjihrige G. nivalis grosse Büsche bil- det, und viele andere der bereits er- wühnten Pílanzen. Auffallend ist die intensivere Färbung der auch bei uns heimischen Pflanzen, so erhält z. B. der Esper (Onobrychis sativa) hier eine so schöne intensiv rothe Färbung, dass man ihn für etwas ganz anderes zu hal- ten versucht ist. In den 1 bildet stel- lenweise die Linnaea borealis einen grünen Teppich, und wo dieselben lich- ter sind, wüchst Gentiana punctata mit ihren gelben schwarz punktirten Blumen massenhaft; und etwas weiter unten im Thal kommt die schöne Cortusa Matthioli, sowie Anthericum Liliago, mit seinen weissen lilienartigen Blumen vor, — Ist nun die Flora im Thalgrunde Schon reich und mannichfaltig, so ist dies in noch höherm Grade bei einzel- nen Ausflügen in die hóher gelegenen Gebirgsthüler der Fall. So führt z. B. eine bequeme Strasse über den Bernina. Beim Emporsteigen weilt der Blick mit Bewunderung auf den nahen Gletschern des Bernina, wenn diese aus den Seitenthälern, plötzlich dem Auge sehr nahe entgegentreten. Ausser einem grossen Theil der früher erwähnten Pflanzen, findet man hier im Gerölle des Baches Artemisia Mutellina mit ihren -silberglänzenden zarten Blät- tern (S. M. L.), an kleinen Büchen und feuchten Stellen blühet die prüchtige Pinguieula grandiflora (Kultur gleich der andern) massenhaft, und er- freut durch ihre grossen tief violetten weiss gezeichneten Blumen, an den Fel- sen wächst Phyteuma lié ep ricum und streckt seine zierlichen blauen Blüthenküpfe aus den Ritzen hervor G. L.), auf den Steinen blühet aber die Berg-Hauswurz (Sempervivum 151 montanum, (dem S. arachnoideum ähnlich nur ohne spinnenwebenartige Beharung der Rosetten) und die gemeine Haus- wurz. Eine Stunde unterhalb der Pass- hóhe, in der Nühe des einsamen über der Baumregion gelegenen Wirthshau- ses, wo der Wanderer eine einfache aber gute Aufnahme findet, blühen am Bach. die Gentiana bavarica in müchtigen Büschen, die herrliche Li- naria alpina in fussbreiten naeh al- len Seiten niederliegenden Exemplaren, bedeckt mit den lieblichen in diesen Höhen intensiv blau gefärbten Blumen, mit oder ohne goldgelben Gaumen. Hier begreift man das Entzücken, mit dem schon ältere schweizerische Botaniker diese Pflanze beschrieben. In Kultur giebt man ihr eine Mischung aus 2 Th, 8.,1 Th. L., 1 Th. M., doch gelingt es selten sie mehrere Jahre zu durch- wintern, sondern durch die leicht aus- fallenden Samen, siedelt sie sich allent- halben wieder an und verhält bei uns. also gemeiniglich einjührig , während es in den Alpen eine perennirende Pílanze von ausserordentlicher Schönheit ist. In den Wiesen in der Nähe des Wirthshauses blühet die seltene Pedi- eularis atrorubens und incar- nata und seitlich am Wege, allmählich hóher aufsteigend Arenaria biflora, Primula integrifolia etc. Auf der Höhe des Passes (63000 sind 2 Seen, von denen der erste eine schwarze, der andere bedeutend grös- sere, eine weisse Farbe zeigt, weshalb denn auch diese Seen, Weiss- und Schwarzsee genannt werden. Auf der rechten Seite des Weisssees reicht ein Gletscher bis nahe an die Ufer des- selben und der See selbst, wird durch die unterm Gletscher hervorkommenden Wasser reichlich gespeist. Hier im Sande des Gletschers blühet das schöne G eum 152 reptans mit seinen leuchtend gelben Blumen massenhaft, der orangengelbe Achillea nana, der Gletscher- Ranunkel (Ranuneulus glacialis) in oft fusshohen mit Massen von weissen oder röthlichen Blumen bedeckten Bü- schen *), machen diese hohen kalten Gefilde im Juli zu einem prächtigen Blumengarten. Aber siehe da, was leuchtet dort jenseits des Giessbaches wie ein weisser Stern dem Auge ent- gegen? Ein Sprung trügt mich hinüber, ein Ausruf der Freude und ich stehe hier, wo kalte Gletscherluft Jahr aus Jahr ein wehet, vor einer Pflanze, die durchaus ziegeldachförmig gefüllten weissen Gletscher- Ranun- kel Trotz langen Suchens war dies das einzige Exemplar, welches in die- sen Hóhen diese wunderbar schóne Fül- lung erhalten und glücklich und gut er- halten blühet es jetzt in unserem Gar- ten. — Steigt man seitlich neben dem Gletscher empor, da bilden hochalpine Gräser (z. B. Sessleria disticha) und Carices einen dichten Rasen, Aza- lea procumbens breitet auf weite Strecken seine mit kleinem dunkelgrünem Laube dicht besetzten auf dem Boden hinliegenden Stengel aus und ist mit den zierlichen rothen Blumen wie mit Sternchen besäet**), Silene acaulis kommt hier mit weissen, rosarothen und dunkelrothen Blumen vor, von der in ") Kultur in einer Lage gegen Morgen- sonne in 2 Th. S., 2 Th. L, 1 Th. M. *) Gehört in Kultur zu den schwierigsten nzen, die nach einigen Jahren ge- meiniglich zurückgehen. Gartenflora Deuischlands und der Schweiz, der Thalsohle schon verblüheten Pul- satilla vernalis mit ihren blassblau- rothen Blumen, findet man noch ein- zelne blühende Exemplare (S. M. L), Primeln, Gentianen, Saxifragen etc. blühen in lieblicher Vereinigung. i as links unterhalb der Passhöhe gegen Livigno ansteigende Heuthal ist ebenso reich an schönen Pflanzen aller Art. Gleich am Eingang blühet der weisse Ranunculus pyrenaeus, der schwar- ze Juncus Jaequini und trifidus massen- haft, von der gelben Hauswurz (Sem- pervivum arachnoideum) findet man bis- weilen ein Exemplar, die schöne An- drosace obtusifolia , mit ihren niedlichen milehweissen kleinen Blüthen- dolden (S. M.) bildet kleine niedliche Rasen. Steigt man aber noch einige tausend Fuss höher, hinauf auf die Fel: senköpfe , dann reisst das grossarüge Schauspiel der ganzen mächtigen Ber- ninakette, die sich hier je höher mat kommt, um immer mächtiger und gross artiger mit ihren weissen Spitzen und Häuptern entfaltet, zur stummen Be wunderung, zur stillsten und reinsten Anbetung des Schöpfers in seiner Natur hin. Hier, wo nur noch der Se i und Alpenrabe seine Wohnung en E schlägt, auch hier in diesen hohen F. senküpfen ist die Vegetation noch nicht erloschen, das kleine Alpenver- gissmeinnicht, (Eritriehium nanum) eine Pflanze, deren Kultur mir noch nicht gelang) mit dem silberglänzendem hane und den lieblichen blauen Blumen “ in die Felsspalten eingeklemmt, Phy: teuma humile und seo a RE folium ete. schlagen hier noch P : Wohnung auf. 4% dm Eine andere nicht weniger reiche Tour ist die in das Thal me Be am und seitlich empor an dessen 'elgwat : : den. Te | I. Originalabhandlungen. Auf Wiesen weiter unten wächst z. B. die gelbe Phaca frigida, die lila und weiss blühende Phaca astraga- lina, das Hedysarum obscurum mit seinen leuchtend dunkelrothen Blu- men (alle S. M. L.), weiter hinten zwi- schen dem gelben Enzian (Gentiana lu- tea) und dem punktirten Enzian (Gen- tiana punetata), der seltene Bastard zwi- schen beiden, die Gentiana Char- pentieri. (Alle tief gelockerten Boden, und S, M. L. zu gleichen Theilen). Seit- lich allmählich bis über die Baumgränze emporsteigend, über herabgerutschte Fel- sentrümmer, wo das Murmelthier auf den Felsenplatten seine Wachen ausstellt und durch sein Pfeifen den Genossen die Annüherung des Menschen anzeigt, da findet sich ein mannichfacher Flor seltner Pflanzen, so bekleidet Saxi- fraga exarata die Steine mit grünem Polster und schmückt diese mit weissen Blumen , Saxifraga androsacea mit ungetheiltem Blatte, kleine dichte mit weissen Blumen bedeckte Rasen bil- dend, Saxifraga Seguieri, der letz- teren ähnlich aber gelblühend, (beide 2 Th. S., 1 Th. M , am Rande der Felsen Lloydia serotina, mit ihren niedlichen weissen Blumen (8. M.) Hoch oben in den Rinsen, da winkt uns ein niedliches oft grosse Ra- sen bildendes Pflänzchen, mit lebhaft rosarothen oder weisslichen Blumen ganz bedeckt entgegen, die Mühe des mühsa- men Emporklimmens reichlich belohnend, es ist die hochalpine Aretia glacia- lis, die sich im Garten leichter, als die nur in den Kalkalpen wachsende Aretia helvetica fortbringen lässt, (halb- Schattiger Standort, 4 Th. S., 4 Th. L., 1 Th. M.), eins der schönsten Pflünzchen der Centralalpen, Auch Ranunculus gla- cialis, Geum reptans, u. a. finden sich da, weiter unten zwischen Gerölle wach- 153 sen Arnica Clusii, hochalpine Weiden, wie S. Lapponum, u. s. f. Zwei der schönsten Pflanzen, die hier und an der Albula ziemlich häufig wachsen, und die es recht sehr verdie- nen Sich in unseren Gürten einzubür- gern, das sind die Primula integri- folia L., P. latifolia Lap. und der Bastard zwischen beiden, die seltene nur hier vorkommende Prim. Muretiana "Charp. (S. Tafel 118). Die P. inte- grifolia von der Fig. 5 und 6 ein üppi- ges Exemplar mit 3 Blumen darstellt (ge- wühnlich trägt der Blüthenstiel nur 1—2 Blumen), ward schon öfters erwähnt und gehört bei uns in einer Höhe von 6000“ und darüber zu den gewöhnliche- ren Alpen-Pflanzen. Ganzrandige durch- aus ungezähnte Blätter, Blüthenstiele die kürzer als die umgebenden Braeteen, armblütige 1—3blumige Dolden, röhrige gleichbreite Kelche und lichtrothe aus- gebreitete Blumen charakterisiren sie. Primula latifolia Lap., von der Pr. rhaetica Gaud wohl nur eine Form ist, ist ausschliesslich in diesem "Theil der Alpen Bündtens zu Hause. Sie gehört unbedingt zu den schónsten Alpenpri- meln, die für die Kultur am meisten em- pfohlen zu werden verdienen. Entzückend schön sind die Büsche dieser Pflanze, wenn sie unter grösseren und kleineren Felsblócken hervorquellen, mit dem gros- sen Laube und den reichblumigen Dol- den der tief blauvioletten Blumen. breiten stark gezähnten Blätter, die Hüll- blättchen, welche. vielmals kürzer als die Blüthenstiele, die rundlichen fast kuglichen Kelche, die später etwas kür- zer als die Kapsel, vielblumige Blü- thendolde und dunkelblauviolette Blu- men e sie. Auf die Beha- len wir kein Gewicht legen. In Kultur 154 scheint sich diese Primel ganz so. zu verhalten, wie die Aurikel, wenigstens gedeihen alle schon im letzten Jahre im hiesigen Garten, in eine Mischung aus Compost, Moor, Sand und Lehm gepflanzten Setzlinge vollkommen gut. Ausser den von uns vertheilten Pflan- zen scheint diese schöne Pflanze, bis jetzt noch nicht ächt in Cultur zu sein. Da wo nun P. integrifolia und lati- folia gemeinsam wachsen, kommt zwi- schen ihnen die dritte seltenste Art, von der man bis jetzt nur einzelne Exem- plare in den Herbarien kannte, die Pr. Muretiana Charp. (Pr. Dinyana Lag- ger) vor. Nach dem Vorkommen und -dem Verhalten zu beiden ersteren Ar- ien, ist dies sicher der Bastard zwi- schen beiden, um so mehr, als man häufig auch so genannte rückkehrende Formen findet. Ich habe diese Pflanze -zu meiner grossen Freude in ziemlicher Menge gesammelt und. glaube sie ohne das geringste Bedenken für eine hy- bride Pflanze erklären zu können, Fig. I und 2 giebt die Abbildung. Die Form der Blätter nähert sich bald mehr der P. integrifolia, bald mehr der P. lati- folia, immer aber ist eine schwache und stumpfe Zahnung bemerkbar. Blüthen- dolden 3-mehrblumig, Blüthenstielchen kürzer als der Hüllblättchen, - Kelche Selten genau die Mitte zwischen beiden -Arten, indem sie aus röhrigem Grunde in die kuglich angeschwollene Spitze -übergehen. Form der Blume nähert sich mehr der P. integrifolia und die Blü- thenfarbe hält genau die Mitte zwischen -beiden *), — Die Kultur dürfte diese schöne und für die Gärten durchaus -neue Pflanze mit P. latifolia theilen, "sy Tafel 118 giebt die 3 Pflanzen, Nr. 2, A, 6 geben dle schwarzer Zeichnnng: ` nde und Kelehe in | dere. Gartenflora- Deutschlands und der Schweiz. Der Referent verliess das schóne En- gadin, indem er von Bevers aus den Grad des Gebirgsstockes, der den Albula-Pass scheidet, überschritt. Ein rauher pfad- loser mülisamer Weg entschädigt sich durch den herrlichen Abschiedsgruss aus einer Höhe von ungefähr 9000“ auf das herrliche Innthal, vom Maloya- bis zum Unter-Engadin, mit seinen gewal- tigen Gebirgsstócken. Im Hintergrund neben den Bernina-Hörnern die Bergmas- ker-Alpen und der Orteles machen es dem Wanderer schwer, von ‚dem Ar blick sich zu trennen und hinab gegen den wilden Albula-Pass, über mächtige . über einander gestürzte Gebirgstrümmer zu steigen. An noch nicht erwähnten Pflanzen sammelten wir da, den schönen Senecio carniolicus, nebst einer Masse anderer der schon genannten Pflanzen unter denen auch die schönen Primeln, die niedliche Androsace Chamse- jasme. Hinabgekommen zum See aul der Passhöhe lassen uns die wie 2 Gi- ganten mit zahlreichen Köpfen versehe nen Felsenmauern mit weissen Haar i. schen sich hindurch, gegen den Weis senstein hinab. Die Saxifraga caesi? in blaugrünen dichten Rasen (2 Th. Th. $, VTh. L., 1 Th. M. u. 1 Th. Kalkschutt) dé eee gelbblühende Saxifraga mus coides in zahlreichen Formen, Cerastium latifolium, Draba fladnicensis, Al ciliata, wachsen häufig auf der Passt (7200), Phaca australis, alpina frigida beim Wirthshaus zum Wen stein, und weiter hinab begleitet W“ 10 noch weit der Blumenflor der Alpen sendet bei dem romantischen Be rp mer-Stein (4300), noch ei wed linge aus bedeutenden Höhen; wie das Edelweis (G topodium) Saxifraga caesia: — * Wir schliessen nun diese piws | | 4 i J. Originalabhandlongen. mit dem lebhaften Wunsche, dass es 155 ren angestellten Versuche zum Abschluss uns gelungen sein möchte, den liebli- | gekommen sein werden, eine gründliche chen Bewohnern der Alpenwelt so man-| Anleitung zur Kultur dieser zierlichen chen Freund zuzuwenden, und verspre- chen, wenn unsere vlolbiclión seit Jah- Pflanzen im freien Lande zu geben. (E. R.) 3) Ueber Kohlensäure, Vortrag mit Experimenten, gehalten im Magdeburger Gartenbau- Verein am 13. August 1854. Mit dem Namen Kohlensäure, be- zeichnet man eine chemische Verbindung des Kohlenstoffs mit dem Sauerstoff von grosser Verbreitung. Wir können uns im Leben hinwenden, wohin wir wol- len, wir können in die Luft steigen oder das Wasser untersuchen, oder auch die Erde prüfen, und in ihre Höhlen, Spalten und Risse hinabsteigen, überall finden wir den Gegenstand unserer heutigen Unterhaltung in grossen Massen vor; wenn wir es nur verstehen, chemisch Zu sehen und zu untersuchen. Unsere atmosphärische Luft enthält Kohlensüure, scheinbar freilich nur in geringer Menge, und doch finden wir nach einem leicht anzustellenden Re- chenexempel so ungeheure Quantitüten davon heraus, dass sie mehr beträgt, als das Gewicht aller Pflanzen, sämmt- licher Braunkohlen- und Steinkohlen- Lager, so reich diese auch in unserer Erde vorkommen mögen. Eine noch grössere Quantität scheint in dem Meereswasser aufgelöst zu sein, wie in den zahlreichen Quellen, die aus der Erde als Mineralwasser hervorspru- deln und selbst dem schäumenden Cham- Pagner in der Entwicklung von Kohlen- Süure nichts nachgeben. Aber auch mächtige Processe fördern die Entstehung der Kohlensüure. Viele Tausend Feuerherde der Wohnungen und der Industrie schicken alltäglich Millionen von Pfunden nach vollendeter Verbrennung in die Luft, Millionen um Millionen Menschen und Thiere hauchen aus ihren Lungen die Kohlensäure in jedem Augenblicke ihres Lebens in die Luft; die Processe der Gährung, der Yérwentit und Vermoderung fördern ebenfalls ihr Theil dazu, und dies sind alles Processe, die nie stil stehen, bei Tag oder Nacht, im Winter wie im Sommer. Kónnen wir uns da wundern, wenn wir Kohlensáure überall antreten wenn wir dieselbe, durch unterirdische Gäh- rung und Vermoderung erzeugt, unter starkem Drucke aus Spalten und Klüf- ten hervorsprudeln sehen, und aus den Kratern der Vulkane, wie aus einem Dampfkessel, unter máchtigem Drucke hervorgestossen finden f Weniger geführlich, aber darum nicht geringer von Interesse, schäumt die Kohlensäure, durch oberirdische Gäh- nach geöffnetem ren entgegen oder knallt der Champagner- pfropf zur Ergötzlichkeit von der Flasche. Nun fehlt uns nur noch ein Beleg für die Allgegenwart der Kohlensäure. Wir haben sie in der Luft, im Wasser und in der Erde gefunden, überall als eine Luftart, die im Gasblasen sprudelnd 156 und schäumend und brausend uns ent- gegentrat; wir haben sie noch aufzusu- chen und zu finden als stillen ruhigen Bestandtheil unserer Erde. uch da sehen wir sie wieder einen Bestandtheil der festen Erde ausmachen. In den Kreidefelsen Englands oder Rü- gens ist sie mit Kalk verbunden, eben- so wie in den weitverbreiteten Kalkge- birgen und Kalksteinen, In bescheide- ner Menge bildet sie die zierlichen Mu- schel- und Aussenschaalen bis zu den Korallenriffen herauf, die manche Stelle des Meeres unsicher machen. Der kara- rische Marmor ist auch nur eine Ver- bindung derselben mit Kalkerde. Die höheren Thiere verdanken, we- ihrer bunten Schaale legen. Auch manche Pflanze verdankt der kohlensauren Kalkerde ihre schützende Decke oder ihre zierliche Aussenverzie- rung, und das Mikroskop 2 uns ganze Thiergeschlechter, die mit einem Kalkpanzer versehen, sich für die Nach- welt noch unsterblich zeigen, nachdem Tausende von Jahren vorher schon der kleine Thierleib zerstört war. Aus allen ihren Verbindungen lockt aber eine stärkere Säure die schwache Kohlensäure heraus, und giessen wir jene auf eine von diesen vielen genann- ten Verbindungen, gleich sprudelt und schäumt uns die fixe Luſt entgegen, und macht sich durch ihr Geräusch und ihr Blasenwerfen wieder als flüchtige Koh- lensäure erkennbar. Da sehen wir sie widder als eine farblose Luftart, die aber viel schwerer ist als unsere atmosphárische Luft, und die überhaupt ganz andere Eigenschaf- ten hat, als diese. Die Kohlensäure rische Luft, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ES kann nåmlich nicht, wie die atmosphå- das Athmen der Thiere unterhalten, vielmehr tödtet sie als eine schädliche und giftige Gasart, Mes fast 1 h die Verbrennung kann sie nicht en ein Licht, in Kohlensäure gehalten, verlischt sogleich; ohne sich wieder zu entzünden. ; Aber ganz anerkannt ist es, dass die Kohlensäure, wie ihr Name schon sagt, eine Säure ist, eine Säure in der Form von Luft, und dabei doch mit ühnlicher Eigenschaft, wie die bekann- ten flüchtigen Säuren, die Essigsäure, die Salzsäure, die Schwefelsäure u. 8. f. Bei dieser interessanten Thatsache müs- sen wir noch einen Augenblick ver- weilen. Es tritt uns die sauere Eigen schaft der Kohlensäure schon entgegen bei ihrem Geschmacke. Der erfrischende Geschmack der moussirenden Biere, das Kriebeln auf der Zunge, sie rühren von der Einwirkung der Kohlensäure als Säure her, und ihre Verbindungen mit Wasser, als Mineralbrunnen, nennen wit bereits seit längerer Zeit schon immer Säuerlinge, Eine allgemeine Eigen- schaft der Säuren ist auch die, * Püanzenfarben verändern, sie die blaue Farbe des Lackmus in nd um, und ganz so verhält sich —— Kohlensäure, Bleibt uns noch ein Zweifel übe ob die Kohlensäure auch wi ; Säure ist, so muss dieser zerstreut wer den, wenn wir sie salzartige Verbindur gen mit vielen Körpern eingehen ai so mit dem Kalk, so mit dem Kali as ottasche, so mit dem Eisenoxyd wer die ganz die Eigenschaften von besitzen, die krystallisiren in «e | ter regelmässiger Form und in noch berechnender chemischer i titàt. et I orsus Mureti Charip Seg JA 7 lebe Zap 2 vd (Ae e f caleg $ olia 4 Farbendr v: A Kolb Nürabg. is Mem l. Originalabhandlungen.: Wir führten schon an, dass die Kohlensäure schwerer als die atmosphä- rische Luft sei. Diese Erklärung und den Beweis dafür können wir uns recht anschaulich machen, indem wir zwei Gläser_nehmen, das eine blos mit Luft erfüllt, andere mit Kohlensäure. Wir können nun die Kohlensäure aus dem einen Glase in das andere giessen, gerade so, als ob die Kohlensäure eine Flüssigkeit wäre, Sie wird sich aus- giessen lassen und endlich das andere Gefäss ganz anfüllen, indem sie die in dem Glase enthaltene Luft verdrängt, ganz wieder so, als ob wir Wasser an- gewendet hätten, Zum Beweise, dass wirklich das Glas mit Kohlensäure erfüllt ist, brauchen wir nur eine brennende Flamme hinein zu führen, wir werden sie erlöschen sehen, weil eben das Glas mit Kohlen- säure gefüllt ist und diese die Verbren- nung nicht unterhalten kann, Solcher Thatsache gegenüber können wir wohl nicht mehr daran zweifeln, wie es mit der Schwere der Kohlensäure beschaf- fen ist. Nun bleibt uns noch eine merkwür- dige Eigenschaft der Kohlensäure in ih- rer Verbindung mit Kalkerde oder Ei- senoxyd durch ein Experiment zu er- läutern übrig. Sehen wir die Verbin- dungen der Kohlensäure mit der. Kalk- erde, wie sie in der Natur uns entge- gentreten, an; so finden wir die kohlen- saure Kalkerde vollständig unlöslich in Wasser. Legen wir Kreide, Marmor oder Kalkstein noch so lange in Was- ser, sie werden darin ungelóst verblei- ben; wir sagen daher mit Recht, dass kohlensaure Kalkerde in Wasser unlös- lich sei. Wenn wir nun Kalkerde für sich in Wasser auflösen, eine solche Auflösung zeigen wir Ihnen jetzt vor, und leiten V. 1855. 157 durch diese einen Strom von kohlen- saurem Gase, so bildet sich, ganz so, als ob eine andere beliebige starke Sáure angewendet wäre, eine Verbindung von Kohlensäure und Kalkerde, die aber, weil sie in Wasser unlöslich ist, sich sofort abscheidet, das Wasser trübt und endlich als ein unlöslicher Körper zu Boden fällt. Wenn wir nun aber unab- lässig den Kohlensäurestrom weiter durch die Auflösung leiten, so sehen wir, dass die Flüssigkeit allmählich klarer wird, und halten wir damit nur lange genug an, so wird die Flüssigkeit zuletzt ganz hell; aller kohlensaure Kalk ist verschwunden, er hat sich in dem Wasser aufgelóst. Die- ses scheint ein Widerspruch, hat aber seine natürliche -Erklärung in dem Ver- halten der Kohlensüure zur Kalkerde. Die Kalkerde nämlich, die zuerst Koh- lensäure aufnahm, um kohlensauren Kalk zu bilden, der unlóslich aus dem Wasser herausfiel, hat das Bestreben, sich mit noch mehr, nämlich mit dop- pelt so vieler Kohlensäure zu verbinden im Wasser leicht löslich, und deshalb sehen wir, nach anhaltendem Hineinlei- ten der Kohlensüure, das Wasser wie- der klar werden; es bildet sich saurer kohlensaurer Kalk, und dieser konnte sich in dem vorhandenen Wasser auflósen. Diesen kleinen Versuch ahmt nun die Natur im Grossen. vielseitig nach. Schon in unserem Brunnenwasser ist süure der Kalk aufgelóst; pfen wir das Wasser in voller Klarheit aus der Tiefe und schen schon, nach kurzem Stehen, es trübe werden. Es setzt sich, während die auflösende Koh- lensäure an der freien Luft abdunstet, kohlensaurer Kalk an den Wänden des durchsichtigen Glasgefásses an, und nun 12 * 158 ist das Wasser weder schmackhaft, noch. erfrischend. In höherem Maasse enthalten die Mineralquellen kohlensaure Kalksalze aufgelöst; die Eisenwasser auch noch kohlensaures Eisenoxyd, Auch bei ih- nen hat der unterirdische Mineralwasser- | Fabrikant dureh Pressung grosse Quan- tititen von Kohlensäure als auflösendes Mittel in das Wasser gedrückt, die, an- gekommen an die aufnehmende Luft, mit Brausen entweicht, während sich die Kalk- und Eisensalze niederschlagen und den ferneren Lauf der Quelleu durch ihre Absätze bezeichnen. So viel wir Ihnen nun auch schon erzählt haben mögen von der interes- santen Kohlensäure, wir können es doch nicht unterlassen, noch einer Beziehung zu erwähnen, da wir vor einem Garten- bau-Verein reden. Diese Beziehung hat die Kohlensäure zu den Pflanzen und ihrem Leben. Fassen wir das Leben der Pflanzen chemisch auf, so besteht es, wie wir dies schon früher, bei anderer Gelegen- heit gesagt haben, in einer Aufnahme von Kohlensäure und Aushauchung von erstofl. Da nun die Luft, das Was- ser, die Erde grosse Mengen von Koh- lensüure enthält, die ausreichend sind, die ganze Vegetation mit Kohlensäure zu versehen, so ist nur noch zu bewei- sen, dass auch die Pflanzen die Fähig- keit haben, die Kohlensäure in sich aufzunehmen. Diese merkwürdige Fä- higkeit der Pflanzen ist unzweifelhaft Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. festgestellt, ünd mit den einfachsten Mit- teln kann man sich davon überzeugen, Die Blätter und grünen Theile der Pflan- zen besitzen dies Vermögen auch dann ® noch, wenn sie bereits von der Pflanze | getrennt sind. Bringt man sie in die sem Zustande in Wasser, welches Koh- | lensäure enthält, und setzt sie dem Sonnenlicht aus, so verschwindet mid - einiger Zeit die Kohlensäure gänzlich, und für dieselbe findet sieh, wenn man den Versuch unter einer Glocke anstelll ein gleiches Volumen von Sa vor. In dem Augenblicke, in welchem die Entwickelung von Sauerstoff aufhört, ist auch die Kohlensäure verschwunden; Setzt man von Neuem Kohlensäure hin- zu, 80 geht auch die Entwiekelung von Sauerstoff von Neuem vor sich. Ist unter der Glocke keine Kohlensäure, so entwi- ckeln die Pflanzen auch kein Sauerstoffgat. Dass die Pflanzen wirklich mehr Sauerstoff an die Luft abgeben, als siè derselben entziehen, kann man an Was serpflanzen am Besten wahrnehmen. Wenn die Oberfläche von Teichen in Winter friert, und die Eisschicht die darunter lebenden Pflanzen absperrt, 9 i ährend die Sonne darai scheint, die Sauerstoffblasen emporstel gen und sich unter der Decke zu gros- sen Blasen sammeln. Da nun dieser Sauerstoff sich entfernt und jedenfall von den Pflanzen, als eng nicht wieder aufgenommen wird, 80 also eine Vermehrung des zi Schon hieraus ersi 4) Leber Garten-Anstrumente, (Hierzu Tafel 119.) Der Landwirth verbessert seinePflüge, | ler Art, welehe immer den Zweck hr er bauet Werkzeuge und Maschinen al- | ben, die Arbeit in möglichst kurzer |. Originalabhandlungen. Zeit und in grösster Vollkommenheit zu erstellen, Der Gartenbau, die liebliche, in die farbigen Florens Zonen, der verschiedensten Bodenarten, des Wassers, der Luft, der trockenen Sandeben, der salzigen Meeresgestade und Steppen, des schattigen feuchten Urwaldes, der hohen Gebirge, der Fel- sen wie der Sümpfe zu kultiviren und pflegen hat, 15 y strebt t in dieser Beziehung, sich mit dem . auf gleiche Stufe zu stellen. er aber stehen diese Bestrebungen Loch zu vereinzelt da, leider haben sich die zweckmüssigeren besseren Instru- mente noch lange nicht den Eingang verschafft, den sie doch in Wahrheit verdienen. Wohl sagt man gemeiniglich, beim Landbau, der seine Arbeiten mehr im grossartigen Maasstabe ausführe, da lohne es sich eher „auf "Audet — beim Gartenbau sei dies ted. "intér geschickter Handhabung der alten Instrumente , könne man gleich gute Arbeit liefern. Wie aber steht es mit der Zeit? Wird man mit zweckmässigen Instru- menten == — und mit geringe- die gleiche Arbeit ma- kommner und besser ausgeführt? Es scheint uns eine der wichtigsten. Aufgaben zu sein, auf Einführung der 1 gui uere Instru- te hinzuarbeiten und es dürfte dies Pd besonders die Aufgabe von Gar- durch Zeitersparniss, 159 tenbau-Vereinen sein. Man begnüge sich aber nicht damit, Instrumente ein- zuführen, die Ausstellung solcher bei den Blumenausstellungen zu veranlassen und die Aussteller zu prämiren, sondern man arbeite ganz besonders auf deren Anfertigung im eigenen Lande, gleich- sam unter den Augen des Vereins hin. Nur so hat man Gelegenheit solche In- strumente aller Art den lokalen Verhült- nissen anzupassen, die Verfertiger der- selben auf die Nachtheile aufmerksam zu machen, und so auf Verbesserung hinzuarbeiten, Nach diesen allgemeinen Vorbemer- kungen wollen wir heute unseren Le- sern eine Zahl der nothwendigsten In- strumente vorführen, und damit im wohl- verstandenen Interesse des Gartenbaues zugleich die dringende Bitte an unsere Leser richten, uns in dieser Beziehung auf die verschiedenen, durchaus als prac- tisch erprobten Instrumente aufmerksam zu machen und die Beschreibung der- selben, wo möglich mit einer — begleiten zu wollen. Gartenmesser. Wir beginnen mit dem treuen Begleiter des Gärtners und Gartenfreundes. mit dem Messer. Eine gut gearbeitete Klinge von feiner Schnei- allerdings nach den Manipulationen, Für den gewöhnlichen Gebrauch ist und bleibt ein Messer mit nur einer Klinge am zweckmässigsten, denn ein solches mit mehreren Klingen, wird nie so con- | struirt werden können, dass es durch- aus bequem in der Hand liegt, worauf es bei allen Gartenarbeiten vornehmlich ankommt. Um überhaupt jeden unan- genehmen Druck in der Hand zu ver- meiden, sei der Stiel glatt, um aber das Rutschen zu vermeiden, wird der- i2 * re E 160 selbe wie auf Fig. 17 ein wenig gebo- gen, oder wie anf Fig. 21 nach der in- nern Hand geformt, und mindestens3 Zoll lang gemacht. Das Stielende ist entwe- der wie auf Fig. 17 mit stählerner Ham- merplatte versehen, oder wie auf Fig. 21 abgerundet, oder ist endlich wie auf Fig. 8 in eine plattgedrückte Spitze vor- gezogen, welche beim Verpflanzen, zum Ausheben und Verstopfen junger Pflänz- chen, oft recht gute Dienste leistet. Die Klinge neige sich vom Grund bis gegen die Spitze ganz allmählich vorwärts, ohne irgendwo eine starke Krümmung zu machen, welche den gleichmässigen glatten Schnitt stets ver- hindert. Auch bei der besten Schneide, kann nur dann ein guter glatter Schnitt geführt werden, wenn man während des zieht. Durch blossen Druck quetscht auch die feinste Schneide. Es geht daraus zur Genüge hervor, dass jene alte Messerform, von an der Spitze plötzlich umgebogener Hakenform, in je- der Hinsicht fehlerhaft ist. Sie hindert den gleichmässigen glatten Schnitt und macht das Messer auch ausserdem un- angenehm zum Gebrauch. In Deutschland verfertigt gegenwär- tig die Fabrik von Garten-Instrumenten der Gebrüder Dittmar in Heilbronnen (Württemberg) die zweckmässigsten und men Instrumente aller Art, in Form nd Arbeit. Die im Verhältniss zur jen. sehr billige Preisliste dieser Fa- brik ward im Mürzheft dieser Zeitschrift von derselben veröffentlicht. Schweiz ist durch den Zürcherischen Gartenbau-Verein die Anfertigung ähn- licher Instrumente angebahnt worden, und verfertigen die Herren Messerschmidt Manz in Zürich und Messerschmidt Wa- ser in Zürich, Messer nach den zweck- mässigsten Fonsen, doch haben sie bei Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. gleichen Preisen, noch nicht vollständig die Güte der Klingen der Dittmar'schen Fabrik erreicht. Wir zweifeln aber nicht, dass auch in dieser Hinsicht jede Anforde- | rung noch befriedigt werden wird. Veredlungsmesser. Die Oeuliren und Veredeln e p brüuchlichen Messer müssen etwas leieh- ter als gewöhnliche Gartenmesser sein, da hier die Schwere der subtilen Aus- lführung der Arbeit hindernd in den Weg treten könnte, Am Grunde soll das Heft in eine zweischneidige abge- rundete Spitze, zum Lösen der Rinde, beim Pfropfen in die Rinde, sowie beim Okuliren ausgehen. Das Heft wird etwas zu 3 Zoll lang, die Klinge nahe an 2 Zoll lang gemacht. Abrundung der Spitze der Klinge, bei den speziell zum Okuliren bestimm- ten Messern, hat sich nicht als noth- - wendig, ja nicht einmal als zweckmás sig herausgestellt, weshalb man di selbe jetzt spitzt und leicht vorneigt, Fig. 13 zeigt ein solches mit Die früher übliche Schneide, das sich im übrigen meh dør frühern Fon derOculirmesser Fig. 11 giebt ein solches nach der jet in Belgien gebräuchlichen Form und Fig. 20 ein solches, wie es nach den Angaben von Lucas und Dochnahl am gefertigt ward. Spaltpfropfmesser. ba zum Pfropfen in den Spalt bei stärke- ren Aesten, wo feinere Meer: leiden, Fig. 3 giebt die untere Theil der Klinge « dient dazu, da Spalt zu machen und mit dem oberen haken-keilförmigen Theil, hält man " Spalt soweit offen, wie dics zum 2 schieben der Edelreiser Mc Ä starkes Gartenmesser kann wohl Instrument vertreten, doch ge beit durch ersteres ungemein erleidr tert, d | | T. Originalabhandlungen. Rosen- und Rebscheere. Un- gemein mannichfaltig ist die Form der die Stelle der Messer vertretenden Schee- ren. Die Practik hat es vielfach erwie- sen, dass mittelst einer Scheere man- che Arbeiten viel schneller und sorg- fältiger ausgeführt werden können, als mittelst des Messers. Zu solchen Ar- beiten zählen wir z. B. das Schneiden der Rosen, welches mit der Scheere nieht blos schneller, sondern auch mit geringerer Verletzung der Hände durch die Dornen geschieht. Der Unterschied ist so bedeutend, dass hier mit der Scheere vom gleichen Arbeiter fast das Doppelte, wie mit dem Messer geleistet Auch der Schnitt des nach verschiedenen in Zürich vergleichungsweise angestell- ten Versuchen, bedeutend schneller mit der Scheere als mit dem Messer. Das Gleiche gilt vom Schneiden des Spalier- obstes, von Stachelbeeren ete. — Die Aufgabe, welche eine zu solchem Ge- sie den Schnitt nicht quetschend, son- dern ähnlich wie beim Schnitt mittelst des des Messers, mehr ziehend verrichtet, Dieses wird erreicht, indem entweder der eine Theil der Scheere während des Schneidens sich verschiebt, oder indem mittelst der abgerundeten Form des schneidenden Blattes Druck und Zug zu- gleich bewerkstelliget wird. Hier, wie bei allen Instrumenten, ist die einfachste Construction, zugleich auch die solideste und empfehlenswertheste und beides be- sitzt hier die letztere Form. Als vor einigen Jahren der Zürcherische Land- hschaftliche Verein auf Einführung der Scheere zum Schnitt der Reben hin- arbeitete, da wurden sehr verschieden- artige Muster angefertigt. Fig. 4 giebt eine Zeichnung der Form, welche als 161 die zweckmässigste anerkannt ward. Die Schnittplatte ist hier stärker gerundet als bei irgend einer der his jetzt gefer- tigten Formen, und dadurch wird Druck und Zug zugleich bedingt. Die Feder, welche die Scheere nach dem Schnitt immer wieder ausspannt, sei von Mes- sing, da Stahlfedern bald zu brechen pflegen. Die Biegung der beiden Schen- kel der Scheere tragen dazu bei, dass sie sicher und gut in der Hand ruhet. In Zürich werden diese Scheeren jetzt vielfach angefertigt, namentlich fertigt sie ausser den beiden Obengenannten, der Schwertfeger R eishauer das Stück à 3—31/, Fr. (1 Fr.—8 Sgr.) sehr solid und zweckmässig. — Gebrüder Dittmar führen eine ganze Zahl verschiedener Formen, doch die abgebildete Form noch nicht. Dieselbe ist 7 Zoll lang (Schweizermaass, 10 Zoll — 1 pr. Fuss, 1 Fuss = ½ Meter). Baumsägen. Kein Instrument wird beim Obstbau häufiger gehandhabt, als die Baumsäge, und doc esitzt diese fast noch überall jene unzweck- mässige Form, wo der Stiel mit dem Sägeblatt parallel läuft, eine Form bei der der Arbeitende sehr bald ermüdet, da er mit dem Zug den Druck nur mit Mühe vereinigen kann. Es ist das Ver- dienst des Hrn. Garten-Inspector Lucas inHohenheim, auf eine zweckmässigere Form dieses nothwendigen Instrumen- tes hingearbeitet und die Form einge- führt zu haben, wie sie Fig. 1 der bei- stehenden Tafel Zeigt. Der mit Leder gepolsterte Griff befindet sich hier am Bogen selbst, und wer je diese Art von Baumsägen neben den gewöhnlichen gebraucht hat, der wird sich sehr bald von der ungemein grösseren Leichtig- keit überzeugt haben, womit unter An- wendung derselben die Arbeit vollführt werden kann. Die Grösse wechselt wie bei den gewöhnlichen Baumsägen, und 162 der Bogen sei hinlänglich stark. Eine zweite Forın, wie sie Fig. 9 zeigt, be- ruht auf dem gleichen Prinzip, ist aber schon zusammengesetzter, theurer und kaum so leicht zu handhaben. Das Säge- blatt wird bei der einfachsten Form, wie auf Fig. 1 vorn nur angenietet. Der Gebrauch hat aber gezeigt, dass ein Sägeblatt zum Stellen und Spannen, wie es Fig. 9 besitzt, bequemer und praeti- scher ist hat daher Lucas diese Verbesserung auch neuerdings an sei- ner Säge anbringen lassen, wodurch diese noch wesentlich gewonnen hat, Bei Gebrüder Dittmar kostet eine Säge, wie sie Fig. 1 darstellt, ohne Schrau- ben zum Stellen 1 fl. 24 kr, eine kleine mit Schrauben zum Stellen kommt un- ` gefähr 30 kr. höher zu stehen. In Zürich fertigt Schmidt Wehrli im Sellnau ge- genwärtig derartige Sägen mit. Schrauben zum gleichen Preis an Zum Abnehmen von sehr naheste- henden Aesten sind Ságen ohne Bogen, mit einem querlaufenden Griff, wie sol- che Fig.2 zeigt, die geeignetesten. Ditt- mar verkauft diese zu I fl. 12kr. — 1 fl. 24 kr. Die Handbaumscharre dient zum Abkratzen des schädlichen Mooses und der alten Rinde an den Obstbäumen. Es ist genugsam erwiesen, dass eine der- artige Reinigung, wenn sie mit einiger Vorsicht vorgenommen wird, so dass ie Bäume durch das Kratzen nicht ver- wundet werden, sehr nützlieh ist, denn es wird mit der alten Rinde und dem Moos, dem Ungeziefer der willkommene Schlupfwinkel genommen und gleich- zeitig die Ausdünstung befördert. Man kann sich zu diesem Zwecke auch der Scharren bedienen, wie man sie zum Reinigen der Backtröge gebraucht, zweck- mässiger aber noch ist eine Form, wie sie Fig. 15 zeigt, In einem vortreffli- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. chen Aufsatz, über die Werkzeuge des Baumwärters, im ersten Hefte der Monatsschrift für Pomologie, em- pfiehlt diese Lucas. Dittmar verfertigt dieselbe zu 1 fl. — 1 fl. 24 kr,, und Schmidt Wehrli in Sellnau in Zürich zu 1 Fr. 50 Ct. bis 2 Fr. ate Der Wundenreiniger, von dem | Fig. 22 eine Darstellung giebt, dient zum Ausputzen von Krebs- und Brand- wunden. Preis bei Dittmar 48kr. — 11 Das Raupeneisen, welches auf eine Stange befestigt wird, dient zum Abbrechen von Zweigspitzen, an denen sich Raupennester befinden. Fig. 7 zeigt die zweckmässigste Form desselben, wel- ches man für einen geringen Preis von jedem Schlosser oder Schmied vit gen lassen kann. = Der Astputzer ist ein Wee welehes im Sommer die Wartung der Obstbäume sehr erleichtert. Derselbe besteht, wie Fig. 10 zeigt, aus einem ungefähr 8 Zoll langen Instrument, das auf eine Stange befestigt wird. Mit dem oberen spatelfórmigen Theile desselben, der eine concave Schneide besitzt, stösst man die hervorbrechenden W. i und andere im Innern des Baumes un nütz gewordene Aeste ab. Der | messerförmig gekrümmte Theil ist a beiden Seiten geschärft und aun d ühnlichen Zwecken, auch zum mM ben von Moos, Abnehmen von 1 stel, | Abbrechen von Raupennestern u. dE Zur guten Pflege und Wartung Me bäume ist dasselbe zu empfehlen. Die Raupenscheere. Diese Y 11 i ebenfalls auf eine Stange — > dient zum Wegschneiden von Raupen 25 nestern, zum Schneiden von E I. Originalabhandlungen. dieselbe einer gewöhnlichen Baumscheere ähnlich. Wer aber mit solchen umge- gangen, weiss wie schwer sich bei sol- cher Construction die Aestchen fassen lassen. Eine Scheere, wie sie Fig. 16 zeigt, bietet dem zu fassenden Zweig mit dem obern hakenförmigen Schenkel Wiederstand, worauf der Schnitt mittelst einer Schnur sehr leicht gemacht werden kann, BeiDittmar und Manz kostet die- selbe 1 fl. 48 kr. Handspaten von denen Fig. 5 und Fig. 14 zwei verschiedene Formen zei- gen, sind zum Gebrauch im Garten, zum Ausstechen von Unkraut, zum Ausste- chen und Versetzen kleinerer Pflanzen, zum Einsenken von Töpfen in Sand- oder Erdbeete sehr bequem. Fig. 5 zeigt einen solchen ganz aus Eisen, 1½ Zoll weniger denn 1 Fuss lang. Das 2 Zoll lange löffelförmige Ende ist nach vorn gebogen und gut gestühlt. Der Referent benutzt diesen schon viele Jahre sowohl im Garten zum Ausnehmen von Pflan- zen, sowie auf Excursionen in die Ge- birge und konnte trotz seiner Kleinheit, mit demselben schneller und besser, als mit schwereren Instrumenten arbeiten, Wehrli verfertigt diesen zu 1 Fr. 20 Ct. Die unter Nr. 14 gegebene Form kommt bei Dittmar je nach Stürke auf 48 kr. bis 1 fl. 12 kr, Die englische Sehwanenhals- haue ist ein üusserst bequemes Instru- ment zum oberflächlichen Lockern eu Bodens, zum Hacken in Baums und Gemüsbeeten. Man richtet mit e selben ohne sich besonders anstrengen Zu müssen, vielmehr als mit der ge- wöhnlichen Hacke aus, da der vordere spitze Theil leieht cingreift und dann flach dem Boden nachgreift. Dittmar fertigt = E diese zu 2 fl. 48 kr., Wehrli zu 3 Fr.80Ct.*) |, ) Die Instrumente von Wehrli sind unter 163 Fig. 23 giebt eine Darstellung dersel- ben ohne Stiel. Die Pflanzenspritze. Dieses In- strument, was so häufig im Garten ge- braucht wird, wird dennoch bis jetzt nur an wenigen Orten in einigermaassen zweckmüssiger Form angefertigt. Fig. 19 giebt die Form einer Handspritze. Dieselbe aus Blech zu fertigen ist nicht rathsam, denn derartige Spritzen sind wohl billig, dafür aber leisten sie auch nichts. Ein Instrument, wie die- ses, dessen Leistungsfähigkeit gänzlich von der Akkuratesse der Arbeit abhängt, muss aus soliderem Metall geformt wer- den. Wir benutzen im hiesigen Garten eine solche englischen Fabrikats aus Messing, seit ungefähr 16 Jahren, ohne dass sie gelitten hätte. In Bezug auf die Construction folgendes. sei aus Metall, und zum Umwickeln mit wolienem Faden eingerichtet, Sauger D gel liegen, taugen bei derartigen Spritzen gar nichts, denn sie gehen bald schwer und unterliegen steten Reparaturen, die Der man nicht selbst ausführen kann. Stiel des Saugers sei ebenfalls aus Me- tall und stark, der Griff aber aus Holz. Die Aufsätze an beiden Enden der Saug- röhre müssen zum Abschrauben einge- richtet sein. In dem obern Aufsatz liegt das Sicb. Ist dieses mit sehr feinen Lö- chern, so muss zur Erleichterung des Aufsaugens des Wassers in der Mitte desselben ein Ventil angebracht sein, welches beim Aufsaugen sich von selbst unserer speziellen Aufsicht gemacht und zeich- en sich vortheilhaft durch Solidität und Leich- icu aus. Auch Spaten, die man so selten gut erhält, fertigt derselbe ganz vorzüglich 5 Fr. — 6½ Fr., je nach Schwere. In er Eleganz der Ausführung stehen sie jedoch d den Dittmar’schen sehr nach. 164 öffnet, Ein Ventil von Messing, welches in einer besondern Kapsel auf- und zu- geht, hat sieh nicht als zweckmässig erprobt, weil die Maschine durch Zwi- schensetzen von Sandkörnern ete., leicht ins Stocken gerüth. Es ist daher am Geeignetesten, eine starke Lederplatte hierzu zu benutzen, die von Innen nur auf einer Seite befestigt, durch Druck und Zug auf und zufällt. Gebrüder Dittmar fertigen solche Spritzen aus Messing für 16 fl. 24 kr., aus verzinn- tem starkem Blech mit messingem Auf- satz aber für 7 fl Im Zürich fertigt Schwertfeger und Gürtler Hippenmeyer in der Schipf, gegenwärtig solche von Messing, je nach der Grösse für 18 Fr. bis 25 Fr. Das Handbeil ist eins der Geräth- Schaften, welches der Gürtner zu allen möglichen Zwecken gebraucht. Beim Obstbau dient es zum Abnehmen grös- serer Aeste, wo man mit der Baum- säge nicht mehr zukommen kann, oder die zum Abnehmen mit derselben zul Stark sind. Im Garten dient es zum Spitzen der Stecken und zum Einschla- gen derselben, zum Holzen und vielen anderen Zwecken. Fig. 12 giebt ein solches nach amerikanischer Form. Un- ten Beil, oben der Hammer, zu- gleich mit Einrichtung zum Nagelaus- ziehen. Die Pfropfpfanne, Alle Arten von Baumwachs, welche wir zum Ver- edeln verwenden, können nur warm in der Weise aufgetragen werden, dass das Baumwachs seinem Zweck, die Vered- lungsstelle oder Wunden vorm Zutritt der Luft und also vorm Austrocknen zu schützen, vollständig erfüllt, Selbst die biegsamsten Sorten können kalt nur schwer umgelegt werden und im gün- stigsten Falle wäre dies eine sehr zeit- .des Weines verfertigt, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. raubende Arbeit. Erwärmt man aber das Baumwuchs in Pfannen über Span- feuer, so wird es leicht zu warm und tödtet in Folge dessen das Edelreis, auch hat man dasselbe nicht immer 80 zur Hand, wie dies zur schnellen Aus- führung der Fall sein sollte, Deshalb sind eigens construirte Pfropfpfannen, wie Fig. 18 einen solche zeigt, bei der Ausführung von Veredlungen aller Ar | von grossem Nutzen. Auf dem Boden eines Blechgefässes steht eine Oellampe, welche das Baumwachs in einer dar- über eingehängten Pfanne immer gleich- mässig flüssig erhält und doch nicht m stark erwärmt. Mit einem Holz trägt man es dann über den Verband hin, rings um die Veredlungsstelle auf, Bei Dittmar kostet eine solche 1 fl. 24 kr. Spengler Huber in Enge bei Zürich (der auch die Apparate zum Sehwefeln | die im letzten Jahrgange empfohlen wurden), fertigt solche Propfpfannen zum gleichen Preis. Die Leiter. Die bekannten For men der gewöhnlichen Leiter und Stell- leiter sind durchaus zweckmässig. Fig. 6 geben wir aber noch die Form einer solehen, wie sie sich nur in den Fällen swecknisdqu erweist, wenn ma? Leitern in Astgabeln einlegen muss, m die gewöhnliche Leiter sehr häufig ordentlich festgestellt werden kann. Indem wir hiermit diesen artikel schliessen, werden wir spåter „ ben in Bezug auf andere Geräthe er vollständigen. Besonders dankbar * ausge € den wir aber allen denen unserer sein, welche unsern Eingangs sprochenen Wunsch e uns durch iiem erfreuen diis y d /5 7 2 . 66 — ni: = 2 M . TIT 44 fe vd | Pflanzenschauhaus der Herren 8.& J Rinz zu Frankfurt YM. I. Originalabhandlungen. 5) Pflanzensehauhaus und h are Ba a >u. - om u Herren 8. et J. Rinz zu ı Frankfart . Wir schen hier eine deutsche Han- delsgürtnerei auf die anerkennendste Weise zur Förderung und Hebung Gartenbaues vorangehen, indem sie auf ihre Kosten ein grosses schönes Gebäude aufführen liess, welches sowohl den dorti- gen Gartenbauverein zu seinen Ausstellun- gen sowie auch überhaupt zu einem be- ständigen Ausstellungsgebäude u. Schau- haus für den dortigen Platz dienen soll, Die Abbildung auf Tafel 119 zeigt den grossartigen Stiel, in welchem dies de- corative Haus ausgeführt ist Herr J. Rinz, unser geehrter Mit- arbeiter, schreibt uns unterm 21sten Februar über dieses Unternehmen. Meine seit langen Jahren genährte Idee, ein Blumenschauhaus zu erbauen, habe ich ins Werk gesetzt. Erst am 1. Septem- ber ward mein Entschluss reif und von vielen Seiten gedrüngt, möglich auf die am 3. April d. Jahres hier stattfindende Blumenausstellung fer- tig zu erstellen, kam es soweit, dass die Contracte in der Weise abgeschlos- | wird sen wurden, dass das Gebäude schon zu dieser Ausstellung benutzt werden könnte. Durch den niedrigen Wasser- stand ward das Unternehmen Anfangs sehr gehemmt, da dies der Grund wurde, Stein und Eisen, nicht rechtzeitig herbeigeschafft werden konnte. Der spä- tere harte Winter hinderte weniger, und so hoffe ich, dass es doch noch zur Blumenausstellung benutzt werden kann. Nach einem uns spüter zugegange- nen Zirkular ist dieses Gebäude 135 Fuss lang, 50 Fuss breit und 30 Fuss hoch. Der Zweck desselben soll nicht blos dahin gehen, die sehenswerthesten Pflanzen der Anstalt selbst aufzuneh- aufgestellt werden, die kostenfrei aus der Nähe oder Ferne eingesendet werden. Damit verbunden wird ein Lesezim- mer. in welchem die vorzüglichsten Schriften und Werke über Gartenbau aufgelegt werden. Der Eintrittspreis be- steht in 12 kr. Somit besitzt Frankfurt a/M. durch den Unternehmungsgeist eines Privat- mannes einen Glaspallast im Kleinen, der das ganze Jahre hindurch Fl Schütze dem Besucher spenden, und jährlich einigemal die dortigen grossen Blumenausstellungen in sich aufnehmen i ö 8 Unternehmen gedei- hen, möge der rege Sinn aller Freunde der Gartenkunst dasselbe stützen und so dem fernern Gedeihen desselben, den den sichersten Haltepunkt geben! Dies würe der schónste Lohn, den gemeinnützigen Sinne der Herren S. u. J. Rinz aus diesem Unternehmen erblü- hen könnte, (E. 6) Ueber Dünger. (Fortsetzung.) Der Dünger von Thier- und Men-|kommt, theils aber auch erst dann, nach- schenexcrementen ist der gebräuchlich- |dem er durch längeres Lager den Ver- ste. Er wird theils in dem Zustande; | witterungsprozess durchlaufen, auf die wie er aus den Ställen und Gruben Felder verfahren. Die Anwendung des 166 Letzteren ist jedenfalls vorzuziehen, weil die Bestandtheile desselben in feinem zertheiltem Zustande sich befinden und von den Saugwurzeln der Pflanzen leich- ter aufgenommen werden. Leider kommt es jedoch oft vor, dass man den Lager- orten des Düngers keine Aufmerksam- keit schenkt; durch diese Vernachlässi- gung gehen demselben zum grossen Theile die flüssigen Bestandtheile (Jau- che) verloren, ebenso das Ammoniak, welches durch die Fäulniss allmählig gebildet wird, Beide Uebelstände lassen sich auf einfache Weise beseitigen. Man bringt den Dünger auf gemauerte Unter- lagen, setzt ihn dem Angriff der freien Atmosphäre aus unter jeweiligem Um- stechen und Begiessen mit verdünnter Schwefelsäure. Auf 5 Fuder Mist wird man jährlich etwa 30—40 Pfd. Schwe- felsäure von 609 B. verbrauchen können. Wie sehr ein sorgfältig zubereiteter Dün- ger von den Landwirthen begehrt wird, beweist der ungeheure Absatz in den sogenannten Poudrettefabriken: tausende von Centnern werden alljährlich in Pul- verform in Fässer verpackt und ver- schickt. Obgleich die Zubereitung des- selben in den Fabriken verschieden ist und bisweilen das Ammoniak durch Be- andlung der Exeremente mit Aetzkalk ausgetrieben wird, so ist dennoch’ sol- cher Dünger — dessen Wirkung nur den mineralischen Bestandtheilen, dem phos- phorsauren Kalk, der phosphorsauren Bittererde und Natron und Kieselsäure zugeschrieben werden kann, ebenfalls ge- schätzt. Ammoniaksalze, besonders schwe- felsaures Ammoniak, wird in derjenigen Poudrette reichlicher enthalten sein, wel- che eine Behandlung mit Schwefelsäure gefunden hat, Guano, Exeremente von Seevögeln, welche oft den Boden verschiedener Süd- seeinseln in hohen Schichten bedecken, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. wird bekanntlich seit mehreren Jahren in grossen Quantititen in Europa ein- geführt. Seine Wirkung ist ausgezeich- net, wenn er rein ist, allein die Spe- culation hat nicht selten zu betrügeri- schen Zusützen ihre Zuflucht genommen, und das Volumen durch ganz indifferente Körper vergrössert. Verschiedene Un- tersuchungen ergaben bisweilen, dass er mit Sand, Kalksalzen und gefärbten Thonerden vermischt war. Leider ist die quali- und quantita- tive Untersuchung des Guanos auf seine werthvollen Bestandtheile zu umständ- lich um hier näher angeführt zu wer- den. Sehr oberflächlich pflegt man die Güte des Guanos zu beurtheilen, indem man ihn verbrennt und aus dem Rück- stande einen Schluss zieht. Die Be- standtheile der reinen Guanosorten sind: oxalsaures, salzsaures, harnsaures phosphorsaures Ammoniak bis zu |phosphorsaurer und oxalsaurer Kalk bis zu 30%,, Natron , Kali und Magnesia- salze. Einen ähnlichen sehr reichhalti- gen Dünger liefern die Fische, welche in einzelnen Gegenden vom Meere aus- gespieen werden. In Cornwall z.B. be- nützt man mit gutem Erfolge die ten Sardellen und in den Morästen = Lincolnshire, Norfolk u. 5, W. kleine Fr sche, Menge gefangen werden. Der n phosphorsaurem Kalk, woraus die VE ten bestehen, sowie die stickste vii gen Körper, welche während des d wesungsprozesses erzeugt werden, 97 die Ursachen, welche diesen Dünger ge- schätzt machen. — Die Knochen werden in fein pu nem Zustande zu Dünger angewandt. bestehen grósstentheils aus a rem und kohlensaurem Kalk. Zw > mässig ist die Behandlung derselben, E vor sie auf die Felder gebracht Wer! I. Originialabbandlung. mit Schwefelsäure. Man verfährt folgende Weise: In 60 Theilen Schwe- felsäure von 60% B., welche mit der vier bis sechsſachen eee, ver- dünnt wird, trügt man 100 Theile Kno- chenmehl unter öſterem Umrühren ein. Nach längerem Stehen des breiigen Ge- misches findet allmählig eine Zerlegung statt. Die Schwefelsäure bemächtigt sich eines Theiles des Kalkes der Knochen und bildet damit Gyps, während ein an- derer Theil des Kalkes mit der vorhan- denen Phosphorsäure, sauren phosphor- sauren Kalk bildet. Man trocknet ent- weder die ganze Masse, unter Zusatz von Aetzkalk, bis alle freie Säure neu- tralisirt ist, an der Luft und streut sie als feines Pulver auf die Felder, oder man rührt sie mit noch mehr Wasser an, und verführt sie in flüssigem Zu- stande. Aetzkalk wird ebenfalls an einzelnen Orten als Düngungsmittel angewandt. Seine Wirkung beruht darin, dass er, Feldern zugeführt, verschiedene in dem Boden befindliche Steinarten, z. B. die Thonsilicate aufschliesst, resp. sie in den lóslichen Zustand überführt und an- . dererseits die Alkalien, welche diese Thone fast immer begleiten, in Freiheit setzt. — Man wird bei der Anwendung des . immer nur dasselbe errei- : y was man durch das Bearbeiten des Ackers, mittelst Pflügens, Eggens etc. erstrebt, nur in viel kürzerer Zeit, — Die Mergeldüngung erfüllt einen ähnli- chen Zweck, nämlich dem Boden Kalk und äure verbindungen zuzuſüh- ren; letztere werden bei der Kalkdün- gung im Boden vorausgesetzt. Gyps oder schwefelsaurer Kalk. Seine Wirkung auf die Vegetation ist eine in- directe. Alles kohlensaure Ammoniak, welches Regen und Schnee des Winters 167 auf| Herbst mit Gyps bestreut hat, wird in chert. schwefelsaurer Kalk zersetzen sich ge- genseitig, es bildet sich kohlensaurer Kalk und im Frühjahre steht der jun- gen Pflanze eine reichliche Menge schwe- ſelsauren Ammoniaks zu Gebote. Keins der beiden zuletzt angeführten Düngnngsmittel wird allein einen voll- kommen Ersatz, für den thierischen Dünger bieten kónnen, man wird dem Boden assimilirbare Verbindungen, mit den Alkalien versehen, zuführen kön- nen; man wird jedoch immer, wenn die phosphorsauren Salze dem Boden feh- len, oder nur sparsam vorhanden sind, zur Mithülfe des animalischen Düngers schreiten müssen. In ihm sind alle Be- dingungen vereinigt, um den Verbrauch des Feldes sowohl zu decken, als auch durch die Gegenwart der stickstoffhalti- gen Körper den Ertrag zu einem Maxi- mum zu steigern. Man hat in neuester Zeit die Anwendung der salpetersauren Salze z. B. den Chili oder Natron Sal- peter als Düngungsmittel empfohlen. Nach meinen damit vorgenommenen Ver- suchen auf Wiesenflächen habe ich kei- nen günstigen Erfolg erzielen können und ich glaube daher, dass man keine grosse Hoffnungen wird darauf bauen dürfen. (War vielleicht gefälscht.) Das Düngen der Felder mit den Aschen der verschiedenen Holzarten ist bekanntlich seit den ältesten Zeiten ge- bräuchlich, aber auch unsere Jetztzeit muss die nützliche Anwendung aufs voll- kommenste anerkennen. Der verschie- dene Gehalt der Aschen an phosphor- sauren Salzen wird bei der Anwendung in Betracht zu ziehen sein, denn wäh- rend man in der Asche von Eichenholz 4—5%, derartige Salze vorfindet, findet man in der Fichten- und Tannenholz- 168 asche 10—159/, in der Pappelholzasche etwa 169/, und in der Buchenholzasche, welche am Reichlichsten damit versehen ist, gegen 20%. Man bedient sich noch vieler ande- rer Mittel zu Dungstoffen, sie sind jedoch fast alle abhängig von lokalen Verhält- nissen. So finden z. B. vortheilhafte Anwendung, die verschiedenen Abfälle, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. welche die industrielle Verarbeitung von Pflanzenstoffen liefert. Hierher gehören die Rückstände der Rübenzucker und Stärkefabriken, die Oelkuchen der Oel- fabriken, die Abfälle von Malz in den Bierbrauereien und endlich die Rück- stände der Leimsiedereien, J. Hutstein. E Not 1) Ueber die Schätze eines ame- rikanischen Waldes. Jene unkultivirten Regionen, welche hie und da ein Häufchen ume, überall aber verworrenes Brombeer- dickicht zeigen und welche wir Wälder heis- sen, sind ein Garten in Vergleich mit dem geringsten unter den Wäldern Neubraun- schweigs. Wenn man nur einen Büchses- schuss weit von einer Ansiedlung in - braunschweig in das Freie hinausschleudert, so sieht man t von einer on e festgewurzelt sind; und wir stutzen nicht übel, wenn wir nun er- fahren, diese schmalen Ritzen hier zwischen den einzelnen kolossalen Stámmen, das soll unser Weg sein in das Innere des Waldes "hinein. Wir wenden uns fast entsetzt zurück. Wir spähen umher. Aber nirgends keine weitere, breitere Eingangspforte. Was bleibt uns übrig? Wir sind nun einmal i d- erik in einer nordamerikanischen ildniss ein paar hundert Meilen von een entfernt, t fest, in das Innere eines solchen mäch- 4055 Waldes zu dringen. Mit einer verzwei- felten Anstrengung, welche uns unser heis- ses Blut auf Stirn und Wangen bringt, er- zwingen wir uns unsern Weg durch die statt- liche Barriere, und in ein paar Minuten sind wir in der unendlichen Einsamkeit begraben, Hoch über uns hören wir das Zwitschern und Singen von Vögeln. Es ist März, und plötz- lieh fällt uns ein, gehört zu haben, dass zu | murmelt, immerhin dieser Zeit des Jahres der schwarze Bär, der den dicken Theil seiner Tatze während des Win- ters dünn gesogen und keine andere Art von Nahrung zu sich genommen hat, seine Hóhle zu verlassen und beutegierig auf eine sub stantiellere Mittagskost auszugehen pflegt. Die- unan- Leben in tausend Formen ist un uns her geschäftig. Die Katze wechselt ihren weissen Winterpelz gegen des Sommers leich; tere graue Hülle, und ruhig spekulirt dort der Fuchs auf die Henne, welche unter jenes Farmers Blockhaus sitzt. Kampf geschlagen, treten wir auf einen nen offenen Raum hinaus und sehen M rüstiger Ansiedler mit einer uns ten Arbeit beschäftigt. Wir fragen, nehmen zu unserm Vergnügen, dass wir. ; ten in eine Ahornzuckerfaktorei then s il ý "s ER (Acer saccharinum), welche Löcher gebohrt worden und ge rend werden, sind hohe, edle Bäume, r sich in einigen Fällen zu der Höhe von oder 80 Fuss erheben. Boden der sich allmáhli senkt, der. freundlich das n ab zelne kleine Eisbänke aufweist. II. Notizen. seite des Berg- oder Zuckerahorns ist blen- dend weiss. Lager der Zuckergewinner ist eine ganz roh aus Holz aufgeführte Scheu- ne, welche in einer Ecke der Lichtung aufge- richtet ist und denjenigen, welche mit Kesseln zu thun haben, als Obdach dient. Der Prozess, vermittelst dessen der Zuckersaft ausgezogen und in festen Zucker umgewan- der Südseite. Der Trog, welcher dazu bestimmt ist, den ausfliessenden Saft aufzunehmen, wird an den Fuss des Baumes hingestellt und wäh- rend eines Tages da stehen gelassen; dann wird sein Inhalt entweder in Fässer hinüber- Die Verdunstung wird durch ein lebhaftes Feuer bei Tag und Nacht unterhalten, bis die Flüssigkeit zur Syrups- dicke eingekocht ist. Dann wird dieser Syrup durch ein Leintuch gepresst, und nachher wieder gekocht, bis er diejenige Konsistenz hat, welche ihn fähig adis in die Formen hóri i Zucker gleich, der in Europa konsumirt iak wird. Ahornsaft kann auch durch saure Gäh- rung unter — der Sonnenhitze in Essig übergeführt werden. ame en Co der fein zapfen jährlich 800 Bäu- me an; allein es sind diese um ihres Zucker- so werthvollen Bäume, deren Wachsthum zudem der Verlust des genann- ten Stoffes keinen Eintrag thut, von den An- siedlern früher ohne Unterschied gefällt wor- den, und es 3 bereits s Neubraun- schweigischen Farmer, wenn sie der Mühe | k hören, welche sich dis Einwohner ja Vereinig- ten Staaten geben, Baumgärten r jene edeln Ahorne zurück, welche sie in fre- ventlicher Sorglosigkeit zur Feuerung umge- 169 hauen, Das Holz hat, wenn bearbeitet, einen rosenfarbigen Schein und ein gleichsam sei- denes Gewebe. Es zeigt zwei zufällige For- men, welche ihm in den Augen des Möbel- schreiners einen bosondern Werth verleihen. Die eine Form ist bekannt unter dem Namen des gekräuselten Ahorns (curved — d.h. Ahorn mit wellenförmige Diese Art zeigt der rothblühende —4 fos ru- brum, welcher ebenfalls in Menge sich in den dichten Wäldern Neubraunschweig's fin- ) nders oft. Die zweite zufällige Bildung, welche der Schreiner mit Vortheil verwendet, findet sich einzig in alten Bäumen. Dieselbe besteht in einer Einwürtsbiegung der Faser von der Peripherie nach dem Centrum, wodurch ein- zelne Flecken von einer halben Linie Durch- messer erzeugt werden. Diese Flecken be- rühren bald einander, bald stehen sie meh- rere Linien von einander entfernt. Diese For- mation heisst „Vogelsaug Ahorn (bird's eye- maple)* Der Zuckerahorn fängt nunmehr an, in beträchtlichen Quantitäten zu uns her- pom Baumes werden von franzósischen rn Kunststücke von seltener Schón- heit ane eitet. Wenn wir an der Zuckersiederei vorbeige- hen und die anmuthige Reihe der Silber- ahorne, welche wahren Elfenstüben gleichen, lichen Gerüthschaften. Do sere Aufmerksamkeit von den kümmerlichen Eichen abgelenkt und bleibt mit grosser Be- friedigung auf einigen herrlichen Repräsen- tanten der Vegetation haften. sich für sehr mannigfaltige Zwecke in aus- gezeichneiem Grade. Er erreicht bisweilen die Höhe von 90 Fuss, und seine Aeste, wel- che im Allgemeinen unter einem rechten 170 Winkel vom Stamm ahgehen, geben ihm eine Krone von grossem Umfange, und von stolzer Ueppigkeit. Die Frucht dieses Bau- mes ist eine ölige Nuss, Butternuss genannt, welche von den Krämern eingemacht wird i s gibt eine au 1 e be Farbe. Et olz ist höchst werthvolles Bauholz. Namentl es durch grosse Widerstandsfähigkeit gegen Hitze und Feuchigkeit ausgezeichnet. Für Kut- schenschläge ist es wegen seiner Leichtigkeit, Zähigkeit und der Eigenschaft, Farben und Malereien im wünschenswerthesten Grade an- zunehmen, gesucht. Zu Frederiktown wird as — men zu Möbelar- en nussholz furnirt worden, und die Wirkung auf das Auge ist ungemein angenehm und höchst gefällig. Doch wird dieses Holz nie- mals nach Europa ausgeführt, obgleich es in Menge und in mächtigen Blöcken zu Auch lässt Sich der Baum leicht Ueber dem grossen Butternussbaum steht der blüthereiche Kornelkirschenbaum (Cornus florida), auch Hundsholz, dog-wood, genannt. Wegen seiner Härte und der Schönheit seines Kornes ist derselbe von grosser Brauchbarkeit Nur thun seine geringen Di- mensionen einem ausgebreiteren Gebrauche Eintrag, und man gebraucht ihn bloss zu Handhaben von Instrumenten und ähnlichen kleinen Artikeln. An einem sanften Abhange oder in einem Thale mit reicheren Éribodsn begegnen wir der hohen und schlanken Kanoebirke (Betula excelsa), einem andern höchst werthvollen telung leise Wellenlinien in seiner Faser, welche die amerikanischen Schreiner trefflich zu eingelegter Arbeit zu verwenden wissen. eg ist die Rinde dieser Birke ihr schätz- ge aber bauen sie ihre Kanoe dar- und da auch einen Fuchs, der chmuckgegenstände; | Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. In der nächsten Nähe bei der Esche und umgeben von der schwarzen nordamerikani- schen Fichte (Pinus nigra, black spruce) und der Schierlingsfiehte (hemlock spruce) er- blicken wir einen Baum, hoch und mit einen Stamme gleich einem goldenen Schafte. Sein niedrigster Ast ist vierzig Fuss über dem Boden. Diess ist die gelbe Birke, von den Móbelarbeitern wegen i und ihrem hübschen A empyreumatische Oel gezogen, mit das russische Leder dressirt wird, und von diesem Birkenöle schreibt sich der eigenthün- | liche Geruch her, welchen das prapat sische Leder besitzt. Die nützliche Species indessen unter den amerikanischen Birken ist diejenige, welde in Canada unter dem Namen Kirschen birke bekannt ist, und in Neubraunschweg unter demjenigen der schwarzen Birke (Br — tula nigra). Nach England kommt dieselbe in grossen Ladungen. einahe unzerstörbar; sich zu werfen, wenn mower Schal d dieses Bob ihrer Verwendung zu Material am emein. Für den Theil der Schi, sich unter Wasser befindet, wird dieses: in ausgedehntem Maasse verwandt. 8 Saft liefert einen trefflichen Essig, uni Blätter, wenn getrocknet und gerit Del „ [1 E schätzt. Wir schlendern weiter, - Weg durch das dichte Unterholz, se manchen Hasen auf und 11 wor Vorsicht auf den Zehen iut * | Zeit zu Zeit, wann ein lautes Gellen von Wipfeln der Bäume herunterschallt, blicken "i erstaunt nach oben und schauen den iem Vögeln zu, welche lässig dort vob inder! Luft hin und her schweben. tiefer | gelegenen und feuchten Boden I = men, finden wir die gemeine, (Anus 8 men Gang durch die Wälder machen. Dann sieht III. Notizen. 171 sa) sowie die schwarze Erle in dichten Grup- pen beisammen. Das Holz der Erle nimmt leichter als jedes andere Bau- oder Möbel- holz die schwarze Farbe an, und aus diesem eigenthümlichen Vorzuge zieht es seinen bauptsüchliehsten Werth. Mit Eisenvitriol liefert die Rinde einen guten schwarzen Farb- stof für Wolle, und es wird derselbe nicht selten von den amerikanischen Hutmachern in Anwendung gezogen. Um den wilden — — virgi- niana) in seiner vollen Schön muss man gegen das Ende des Md ei- man die wilden Kirschen in reicher Fülle über sich hangen. Selten indessen steigt der wilde Kirsehenbaum von Neubrauschweig über die Höhe von 35 Fuss hinauf; dabei hält sich sein Stamm zwischen 8 und 9 Zollen Durch- messer in der Dicke. Das Holz ist von einer hellrothen, doch nicht glänzenden Farbe. Al- lein mit dem Alter dunkelt dieselbe zu ei- nem dann allerdings glänzenden Braun. In den vereinigten Staaten, woselbst der Baum suchtesten Mabagony gleich kommt. A von Neubraunschweig verwenden die Kirschen durch Destillation zu einem — der, wenn er mit Sorgfalt bereitet ist, das berühmte Kirschwasser, das aus den ldes ker, graciöser Baum; die grössere Art liefert Words von Dr. H. Locher. 2) Edle Kirschsorten aus Steck- holz zu ziehen. Man stelle die geschnit- Nun werden sie vorsichtig eingelegt und auf ein gesundes Auge über dem Bode schnitten. Auch Aepfel, Birnen, Pfirsiche A f ài leicht durch Steckholz erziehen, das Abgipfeln solcher Reiser darf jedoch nie früher hen, als nachdem schon die Wurzeln sich gebildet. (Frauendorfer Grtztg.) 3) Einfluss des Hagels auf die Obsternten des nächsten Jahres, Herr Hofgärtner Jäger theilt in der Monats- schrift für Pomologie mit, dass im vergange- nen Jahre, wo die Zwetschenernde in Thürin- gen gänzlich fehlte, ein Strich, dessen Erndte im Jahre zuvor durch den Hagel verwüstet ward, sehr reicblich trug. Die Frage, woher diese Erscheinung kommt, beantwortet sich sehr leicht in der Weise, dass der Baum die Kräfte, welche er auf Ausbildung des Obstes hätte verwenden müssen, nun auf zeitige Aus- bildung von Kno rs nächste Jahr ver- wendete. Später Hagelschlag hat daher eine solche Wirkung nicht. Aus der gleichen Ursache erklärt es sich, warum viele Bänme in| nur alle 2 Jahre reichlich tragen. (E. R.). 4) Mumienerbsen. Vor 10 Jahren Britische Mumie noch eine wohlgeschlossene Vase, die ausser Weizen, auch Erbsenkörner enthielt, Nach mehreren — Versuchen ge- lang es Hrn. Grinstone, eins dieser Erbsen- körner zur Entwickelung zu bringen und auf diese Weise kam eine vor mehr als 3000 Jahren in Egypten gepflanzte Erbsenorte auf uns herab. Hier und da wird diese Erbse, keinerlei ege in ibrem Wachsthum er- leidet und stets reichlich trágt. (Gemeinnütz. Mittheilungen. 5) Ableger zum W urzeln zu brin- einen Einschnitt zu machen, tsschrift iuga Hr H. Eber in der Wen 172 für Pomologie, einen Draht so fest um den eingelegten Zweig zu legen, so dass dieser ein- schneide , und diese Stelle dann mit Erde zu bedecken. An dieser Stelle bilden sich dann reichlich Wurzeln. Wir können dieses Ver- ahren vom Standpunkte der Theorie aus warm empfeh'en. Es verhindert nicht das Aufsteigen, wohl aber die Zurückführung des verbreiteten tes über die eingeschnittene le hinab und die junge Holzschicht treibt dann in Form von Wurzeln ab. Ein Ringel- schnitt würde den gleichen oder noch besse- ren Erfolg haben. Wir haben denselben mit dem vorzüglichsten Erfolge mehrfach im hie- "m Garten angewendet, um schwer wur- nde Pflanzen durch Anhänger zu vermeh- ren. (E. R.) 6) Hüpfende "spå enkårner. W. Hooker beschreibt solehe von einer Euphor- e c c eigenthümilche Bewegungen zeig man von aussen etwas an denselben se- onnte. Der Durchschnitt ergab, das in denselben die Larve eines Rüsselkä — rs findlich war, die den Samen vollständig aufgezehrt batte und diese Bewegungen ver- anlasste. (Hambrg. Grtzg.) 7) Veränderungen der Pflanzen durch die Cultur. Das zweite und dritte Heft der vorzüglichen Hamburger Gartenzei- kung enthält in dieser Beziehung einen sehr interessanten Aufsatz des Hrn. Müller in Upsala, der keines Auszuges fähig ist. 8) Nachrichten über A bim tonia gigantea. Dieser herrliche Baum den wir im letzten Jahrgange mehrfach nid wähnten, pei nach den Untersuchungen mann zur Gattung Sequoia, und erhält von * den Namen S. Wel- lingtonia. Die Naturforscher Amerikas zie- hen ihn zur Gattung Taxodium und nennen niens, auf einem Flüchenranm von ungefáhr 200 dw Landes. Diese Localität bildet ei- ne von abfallenden Gebirgen begrünzte Ebe- ` Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ne, deren Boden so feucht, dass an den nie- | drigern Stellen sogar ee steht. stehen im Ganzen ungefähr 100 dieser BM riesen, zu Pferde im Innern s auf eine - i von 100' reiten (?) kånne dia Die nachstehenden etel setzen pec 1 ihre enormen Dimensionen, wahrhaft in Er- staunen und Verwunderung. An einer Stelle stehen 3 Stämme wie gepflanzt neben ei nnen. Die Rinde ist fase fast elastisch und wird stellenweise 18 Zoll dick; sie lässt sich am Ehesten mit e. — Cocosnuss vergleichen. Neben dem Baum, der im Jahr 1853 ab geschält ward, ist eine kleine Hütte errichtet fà i (uh desselben he hatte, —— | gebliche a gemacht, dent umzuwerfen, Erst am vierten Tage fid & 23 in Folge eines Sturmes. Der Stamm drückt m. sich dabei tief in die Erde und var iit Steine über 100 Fuss weit vor sich. (Hambrg. arp). 9) Vermehrung der re montiret f den Rosen. Herr Kraft, Gärtner bës Hrn. Rausch in Schaffhausen, einer Gärtner ee ) Es ist dieser Bericht von 22 ! rikaner Bunde Wir wollen es gestellt sein las kleineres Maass 0 ücht ameri e ü £5. schen Fuss jo zu fabelhaft. III. Literatur. die sich durch ihre saubere Haltung, sowie durch den vorzüglichen Zustand der Cultur- pflanzen vortheilhaft auszeichnet, bemerkt uns auf unsere Anfrage im Mürzhefte: „Alle die- ommer nicht ie Frühling in der Zeit des Beschneidens, die mageren Zweige, bestreiche diese unten mit Collodium und stecke sie unten in einen Gurken- oder Melonen-Kasten, wo sie bald e t n Bei unserem letzten Besuche, Ende April, in Schaffhausen, fanden wir in dem warmen ' Gewächshause dieses Gartens z. B. in Blüthe, üppige —n der Kohleria Seemanni, den herrlichen Th indureh Blumen ent- wiekelt hatte, die Hoya campanulata in vol- ler Blühe und ausserdem mehrere schöne Arten der vorzüglich kultivirten Disehidann. 0) Grüsse eines schónen Exemplares gebracht werden, wenn mansie nicht anf stärker wach- diese Ixora zu cultiviren, Pflanze mit 6 um Schnell ein grosses Exemplar zu bekommen, dieselben zu pfropfen. Ich wählte dazu eine starke, gesunde, junge Pflanze von I. coceinea. Ich schnitt den Stamm 3” vom Topfe entfernt ab, Schnitt sodann die Reiser zu, und verwandte deren untere stárkere Theile als Propfreiser 173 und die Spitzen als Stecklinge. Nach dem Pfropfen bedeckte ich sie mit einer Glasglocke und verschaffte ihnen eine starke Bod. tion im Februar v selten angewandt. die Reiser angewachsen waren, lóste ich sie auf, um ihrem regelmässigen Anschwellen nicht hinderlich zu sein, und band sie leicht an Stä- be an, um etwaiges Abbrechen zu verhin- dern. ornahm, i5 ls wie alle Ixoren eine feucht- warme Temperatur verlangen. Bei dieser Be- handlung blühte sie schon den darauf folgen- den Juni. Diese Varietät verlangt eine weit stärkere lage und genug starke Pfropfreiser, so ist es leicht die gepfropfte Pflanze in demselben Jahre in ihrem besten Zustand zu zeigen. Ist sie einmal gepfropft, so wird sie bei geeig- neter Behandlung wehrere Jahre dauern; in diesem Fall verlangt sie dieselbe Sorge, die bei i" anderen Varietäten angewandt wird, in Bezug auf das Reifen des Holzes, auf den küh- leren Standort und das wenige Begiessen im Winter. Eben so nóthig ist es, dass man die Schosse genügend zurückschneidet, um das Exemplar in seiner schónen Form zu erhalten, was gerade, ehe die Pflanze zu wachsen an- fängt, vorgenommen werden sollte. (Gard.Chron.) liL Literatur. 1) E. F. Wüst e mann, eier in diesem kleinen Schriftehen in Form von 3 Vorträgen, die in dem Garten- bauverein zu Gotha gehalten wurden, et riehten von dem Zustand des den alten Seen Eine Wan inte- ressante als verdienstliche Zusammenstellung V. 1855. von dem gelehrten Verfasser, n Pipe Freunde und Lehrer des Refere: Die erste dieser ee handelt über das Veredeln der Bäume bei den alten Römern. Wir erfahren dar- l auch schon auf sehr verschiedenartige Art 13 174 und Weise ausgeführt wurden. Ausführlicher Spricht Plinius der Aeltere über das Veredeln. Dass die Begriffe desselben in dieser Bezie- hung jedoch wohl mehr auf Berichten Ande- rer, als auf eigner Erfahrung beruhten, geht Obstarten veredeln, erhielten aber in Folge Ssen einen schlechten Geschmack. Eben diese Behauptung stellt er vom Feigenbaum und Granatbaum auf und mt unter an- dern an, dass Samen der edidi Obst- Sorten von Vógeln gefressen und auf Ahor- nen etc. verschleppt, hier keimten und wie veredelt auf dem Holz derselben weiter wüch- chtige Lehre über Ausführung der Vercdlmngen, schreibt vor, ass man zu Pfropfreisern kräftige, saftige de mit guten Knospen nehmen soll, so- man sie, wenn sie zum ipsis is sind, in eine Rübe einstecken soll. Zeugniss von Plinius selbst ist, geht daraus hervor, dass er behauptet, in dem Garten von Tibur Tullia einen Baum gesehen zu haben, der zugleich auf seinen verschiedenen Aesten, Nüsse, Steinobst, Trauben, Feigen, Granaten, Aepfel, kurz ein ganzes Obstkabinet trug. Der zweite Vortrag betrifft die Papy- russtaude und die Fabrikation des Papieres bei den Alten. Die Pa apy- russtaude (Cyperus Papyrus *) ist eine aus- dauernde (nicht annuelle) Pflanze, welche in ) Es ist dieses ein in unseren Warmhäu- Sern vielfach verbreitetes schönes decorative Cyperngras, welches auf seinen Zeckigen Stengeln grosse e e Dolden von Blättern und Blumen trägt. In Cultur pflanzt man es während des Sommers in reine Moor- erde ins freie Land, am besten an den Rand eines sonnig und warm gelegenen Teiches oder Bassins. Ueberwintert wird es im armhaus und erhült als Sumpfpflanze im- mer reichlich Wasser, mittelst T Unter- Satzes von Unten. Vermehr h Thei- lung. 0 R.) benetzt, und zuletzt abermals Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Egypten ihre Heimath hat, und von da nach Syrien, Calabrien und Sizilien verbreitet ward, on de ten ward sie besonders im Delta roh genossen ward, wie man 2d deren Mark kochte und schmorte. Die Schafte wurden ferner zu Schuhen, Kleidern, — Strieken, Dochten, Matten, Segeln verarbeitet. Die vor- züglichste Anwendung war aber die zu m material, und diese Verwendung war dam so wichtig, dass die Ptolomäer die Ausfuhr des Papyrus aus Egypten verboten. In Be- zug auf ihre Verwendung als Schreibmaterial, - sagt Plinius sehr richtig, dass erst durch sit das Andenken an Alles, was der Meer schaffen, möglich geworden sei. Die Bereitung zum Papier war die fok | eines nadelartigen Ins- Schalte bildenden Gewebeschichten in dünnen Strei- fen von der Breite eines Fingers Dabei gaben die innersten Schichten das n- ste und beste, die äusseren aber das grübsie solches Papier haben Cicero, Virgil T ser Augustus geschrieben. Später der Kaiserherrschaft ward die Piet nigspapier, Cornelianisches, Trotzdem entstand zu jener Zeit i stadt Rom zuweilen eine eigentli noth, wenn die Papyrusstaude in zZ missrieth. So musste unter der III. Literatur. des Kaisers Tiberius das Papier vom Senate einem jeden zugetheilt werden, als in einem Jahre der Papyrus missrieth. Wieviel in je- nen Zeiten noch die Papierfabrikation ein- trug, geht aus der Aeusserung des reichen Firmus hervor, welcher sagte, dass ihm d Papier soviel tens dass er damit ein Heer unterhalten könne. Auch der Staat zog aus Abgaben, die — der Papierfabrikation ruheten, bedeutende Einkünfte. Alle auf un- sere Zeiten herabgekommenen Handschriften der alten Römer sind auf Papyrusrollen auf- gezeichnet, die berühmte Bibliothek Alexan- driens umfasste ungefáhr 700000 Papyrusrol- len, und der Gebrauch des Papyruspapier dauerte bis ins 11. Jahrhundert nach Christo, bis ihn das im 8. Jahrhundert nach Christo Án" Baumwollenpapier allmählich ve — RPG bespricht die Kul- tur und Anwendung der Rose im Al- terthum, Diese ebenso schóne als liebliche Blume war in all den Rómern bekannten Ländern in Cultur. In den frühesten Zeiten soll sie vorzüglich auf der Insel Rhodus zu gewesen sein, von wo sie nach allen ånden des 4 breitete. Von der hundertblättrigen Rose (R. centifolia) zählt Plinius schon 8 Abarten auf; ausserdem kannte man auch die R. gallica, Hs ann und die gewóhnlichen Hagro- sen, türlich waren die Abarten R. cen- tifolia lie beliebtesten. Sie wurden durch Ausläufer und Veredlung vermehrt, auch das war schon gebräuchlich. Man pflanzte sie einzeln oder gruppenweise in den Gärten, ja es gab sogar lediglich der Cultur dieser Pflanze gewidmete Rosengärten Der Verbrauch der Rosen war zu allen Jahreszeiten sehr gross. Im Winter kamen ganze Schifflalungen derselben aus Alexan- ern des damaligen Erdkreises sich ver- 175 mit Rosenkränzen schmückte man die Götter, die Brüute und Rosen- und Lorbeerkrünze warf man den Siegern zu. Rosenblätter wur- den bei Mahlzeiten auf die Tafel und den Fussboden gestreut, oder man füllte Kissen mit ihnen, auf denen die Gäste ruheten, ja men ausgegeben wurden, um Zimmer und Gänge ellenhoch mit Rosenblät- ter zu bedecken, so bei den luxuriósen Gast- mählern der Cleopatra und des Heliogabalus. senwasser un man den Speisen Rosenblütter hinzu, um ih- nen einen angenehmen Beigeschmack zu geben. Auch eine Art von Wein ward aus den Ro- senblüttern bereite&, sowie man sie auch zur Bereitung von Arzneien verwendete, Pomaden aus denselben fertigte etc. Ebenso spielte die Rose in der Poesie der Alten eine bedeutende Rolle. Sieist die Blu- me der Anmuth und Jugend, der Freude und Lust, der Liebe und Fruchtbarkeit. Deshalb war sie zunüchst der Aphrodite (Venus) ge- widmet. Nach einer s entsprang sie aus dem Blute einer Wunde des von der Göttin aber Venus sich am Dorn der Rose den Fuss verletzte, und einige Tropfen ihres Blutes auf Rose träufelte, da ward die Rose roth und entstrómte fortan den lieblichsten Duft. Ausserdem war die Rose auch noch dem Gotte =e Weines und der blühenden Natur, ferner er ephesischen Artemis, dem Sinnbild der rasen Fruchtbarkeit tur, geweihet, und sinnbildlich ward sie noch andern Gottheiten beigegeben. noch mehr geehrt und verwendet haben, wie ten | dies beut zu Tage geschieht, und dass das dertblättrigen Rose zu allen Zeiten entzückt hat. Der raffinirte Lebensgenuss der Rómer der späteren Zeiten trat jedoch die reine Auf- | fassung dieses lieblichen Symbols in, den und liess diese Blume bei all den Liebe, auch bei den wilden Orgien un chanalien der Römer eine wichtige Rolle spielen. (E. 2) Zwanzigster Jahresbericht i Thüringer Gartenbau - Vereins in Gotha pr. 1853. Wir erhalten hier wieder ein lebendiges Bild des regen Lebens dieses Vereines. Auf die Berichte über Rechnungs- wesen, Ausstellungen Versammlungen des Xatei ines folgen kurze Mittheilungen aus verschiedenen periodischen Schriften, ein durch- au hergehenden im besondern Abdruck erschie- nenen Abhandlungen des Hrn. Professor Wü- stemann. 3) Unger, Prof. Dr. in — — Bei- räge zur Physiologie der Pflanzen. a) Bestimmung der in den Inter- zellulargängen befindlichen Luft. Die Zellen und Gefässe, welche den Pflan- zenkörper zusammensetzen, berühren sich sel- ten mit ihren ganzen Flächen, sondern lassen zwischen sich kleine Räume in Form vielfach verzweigter luftführender Canäle frei, welche die Interzellulargänge darstellen, jedoch nur mit Hülfe sehr starker Vergrösserungen er- kannt werden können. Zuweilen vergrössern sich diese Interzellulargänge zu regelmässigen und unregelmässigen Höhlungen, die schon mit dem blossen Auge wahrgenommen n können und dann Luftgünge und Luft- "ees genannt werden. Diese Letzteren be- lich in den Blüttern, krautartigen Stengeln, in der innern Rindenschicht u. s. f., und stehen durch die Spaltöfluungen mit der atmosphäri- schen Luft in unmittelbarer Verbindung, Herr Unger hat sich das Verdienst erwor- ben, das Verhältniss des Umfanges der die Blätter durchsetzenden Interzellulargänge und e zu dem des andern Gewebes zu be- rechnen. Zu diesem Zwecke wurden die Blät- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ter 2mal gewogen, nämlich einmal auf ge — wóhnlichem Wege, das zweite Mal unterm Wasser und dabei durch die verdrängte Was. sermasse zugleich die Masse des Blattes be 1 berechnet. Durch Auspumpen der Luft val nun die Luft aus dem Blatte entfernt, worauf beim Wiedereinströmen von Luft alle luftfüh- — renden Räume von Wasser injizirt wurden, das Blatt durchscheinend ward, und zugleich - durch die Differenz des verdrängten Wassers | der Umfang der luftführenden Räume be stimmt werden konute wen Als — eh Untersuchungen 2 len, 21 Theile Luft enthalten. dieselben je nach ihrem verschieden. So enthält das schwammige Bit von Pistia texensis in 1 713 Theile Luft; das trockenhäutige Blatt von Paspalum setaceum in 1000 Theilen wd Theile Luft Allgemeinen führen die led viel Luft. Doch kommen bei e tegorie sehr auffallende "Unterschile dem sphárischen Luft et die mit eingeschlossenen bebe i zentheile. Das Ergebniss einiger V x che fient der Verfasser in bein Sit 4 ) 1 stets ** Ausschluss des ara, ie STE d 1 r Qua r Aufnahme keinen * BH zwisc ug pinea. Dunkelheit zerstreuten Tageslichte. fortwáhrend aber unregelmässig ab ii e d HI. mit der beinahe gänzlichen Consumtion des Sauerstoffes c) Der bene des Sauerstoffes ent- spricht nicht immer eine ebenso rasche Aus- scheidung von Kohlensäure, so wie diese nicht immer von der Grösse der gleichzeitig erfolg- ten Aufnahme des Sauerstoffes abhängig ist. d) Die Blattflüchen verhalten sich in Be- zug auf Aufnahme des Sauerstoffes und Ab- gabe der Kohlensäure nicht gleichmässig, son- dern es ist die Unterseite derselben die wirk- samere. 3) Versuche über die Funktion der Luftwurzeln der Pflanzen. Der Ver- 3 2 8 2 2 s. 5 "d — g E ge 6 5 5 wurzeln, aber nebenbei auch noch Luftwur- zeln besitzen, anderentheils aber Pflanzen wählte, die nur auf die Ernährung von Luft- wurzeln lediglich sean sind. Unter den ersteren nahm er Anthurium violaceum, eed den Topf, in — es stand in ei- lastopf ein, und verschloss diesen naeh oben mittelst Glasplatten und Kitt luftdicht, und brachte diese Pflanze wieder in die feucht- Zeit vorgenommene Wägungen wür- | 6 des Gewichtes, für genü- gende Aufnahme mittelst der Luftwurzeln aus der Luft, bei Abnahme des Gewichtes dagegen fur ders ise re mittels derselben und gr en V h der in der Erde und dem Vibo des — To- pfes enthaltenen Nahrungsstoffe sprechen. Die- ser Versuch wurde 294 Tage fortgesetzt. Bei fortwährender Abnahme des Gewichtes war die Pflanze in den ersten 4 Monaten vollkom- men gesund, und entwickelte neue Luftwur- zeln. Später begannen die Blätter zu wel- ken, iheilsweis abzufallen, es entwickelten sich wohl noch neue Luftwurzeln , allein auch diese vertrockneten bald wieder und die ganze Pflanze a das rer ee Ansehen, | i ungenügender Ernährung her- kommt, Die Gewichtsverlust während der Been Literatur. 177 werden können. — Dagegen ein mit ftwurzeln versehener Zweig einer Spironema fragrans, der an ein Stück Holz befestiget im Gewüchshause aufgehängt ward, binnen Jah- resfrist eine Zunahme von mehr als noch ein- mal so viel, als die Pflanze ursprünglich erklärt werden, und liefert den Beweis, dass eine gewisse Classe von Epiphyten ohne jede Bodennahrung kräftig gedeihen können. i (E. R.) 4) Flora im Winterkleide von E. A. Rossmåssler, Mit 150 Abbildungen in Holzschnitt und einem Titelbilde. Leipzig 1854. Hermann Costenoble. »Flora im Winterkleide ist keine blendende Schöne“ sagt der Verfasser in der Einleitung sinnbildlich. Sie hat wenig mit dem Garten zu schaffen, aber darum gönnt unsere Gar- tenflora ihr dennoch gern einen Platz in ih- ren Spalten. Unter diesem sinnigen Titel führt uns der berühmte Verfasser dureh Schrift und Bild das Leben der einheimischen Pflan- zen im Winter vor. Er sagt selbst in der Vorrede: „Für die Meisten fällt mit dem letz- ten Baumblatte eine Scheidewand nieder zwi- schen sie und die Pflanzenwelt, welche erst wieder von dem Sch läutet wird. wand stelle ich die „Flora im Winterkleide." Der Zweck des Buches ist in diesen Worten klar ausgesprochen Dem r Beobachter und Freund der Natur fallen im Winter eine Menge pflanz- liche Erscheinungen in die Augen, die er in der belaubten Jahreszeit übersieht. Die im- mergrünen Holzarten treten in inrer — Stämme te und und — den Blicken dar; er ven hre Bekleidung mit Flechten und Moo erkennt oft auf einem Stamme eine — che Gesellschaft der verschiedensten Pflanzen- arten, die in der feuchten kalten Nebelluft und grünen. Der moosbekleidete grüne W und die Felsen im Sommer mit Gebü Farrenkraut zum Theil ver- 178 deckt, zeigen auf ihrer rauhen Oberfläche das eistens hat er fast griff von allen diesen wirklichen Erscheinun- gen. Das Gewebe an Bäumen und Felsen, ‚der Ueberzug des Bodens ist für ihn Moos, .er kennt nicht den Reichthum der verschie- ‚denen Gattungen und ihre wunderbar wech- selnde Gestalt, und hat kaum eine 3 von der Schönheit ihrer Formen; die für den Gartenbesitzer, der täglichen Spaziergang auch im Winter fortsetzt, sei es im Garten oder in der freien Landschaft, kanu es keine angenehmere Unterhaltung geben, als die Flora im Winterkleide, d.h. die Pflan- zenwelt, wie sie sich bei uns im Winter dar- ‚stellt, zu studiren. Es bringt angenehme Em- zu, soben , dass die Natur a die Pracht des wiederkehrenden Frühlings. - Das angezeigte Buch führt uns in diese Winterwelt ein und erklärt uns die wichtig- sten Erscheinungen durch wahrhafte Bilder in Das Buch zerfällt in 6 1) Die Einleitung enthält eine allgemeine Schilderung des vaterländischen Pflanzen-Winterlebens; 2) die Flechten; 3) die Pilze; 4) die Moose; 5) Nadelhölzer, 6) Kno- spen. 150 Abbildungen, Pflanzen und Pflau- zentheile, stets in natürlicher Grösse und ver- grössert dargestellt, erläutern den Text und sprechen deutlicher als die genaueste Be- eib Diese Abbildungen sind vortreff- lich, scharf und deutlich; die Vergrösserung ist oft bedeutend, wie al nur unter ausge- zeichneten Microscopen möglich ist. Wer die Formen der Moos- und Flechtenwelt. noch nicht unter dem Mieroscop gesehen hat, er- staunt über die fast — etn Schón- heit ihres Baues. Gärtner besonders helehrend und fee ist die Abtheilung über die Nadelhólzer und in noch höherem Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. A Grade die über Knospen. In letzterer sind Zweige und Knospen einheimischer Holzarten abgebildet, letztere auch vergrössert und im Durchschnitt. So sehen wir die Zweige der Rothbuche, der Hainbuche, mehrerer Ulmen- arten, der Eiche, Linde, Erle, Ahorn, Birke, Haselnuss, von eue Kastanien u. 8. W. so schón dargestellt, dass wer nur diese Zeich- nung aufmerksam ansieht, jene Baumarten im Winter auf der € in einem fingerlan- gen ii erkenn knüpfen ee die Bemerkung, dass es dh viele Gärtner giebt, die die Holzar- ten im Winter nicht kennen, obschon für den Landschaftsgärtner und Baumschulenbe- sitzer nichts nothwendiger ist. Mancher glaubt, hinreichende Kenntniss zu haben, weil er die gewöhnlichen Bäume unterscheiden kann, wenn er sie stehen sieht, "s weil er die eit- 1 her an einer Stelle weiss. ihm eine Anzahl er, Zweige, dan wird ofi Verlegenheit eintre Wenn mu sich an den oberflächlichen M hält, 0 sind oft manche Aepfel.-Sommertriebe Y zu unterscheiden, 80 a üuscht wurden. Birntrieben kaum die meist so scharf ausgeprágt sind, dass un die eiuzelnen Arten darnach — 2. tellung der Knospen, Me herstellen, aber die Erklärungen über die nen ungemein viel zur Verbrei artenkenntniss beitragen, und Weg zeigen, wie man weiter tretenen Wege fortzuschreiten und die 5 Pfades verändert uns das schöne Waldbild, III. Literatur. che Merkmale man sich zu halten hat. Er- schöpfend ist natürlich dieser Gegenstand in dem Buche nicht behandelt. Bei der Wohl- feilheit und Vorzüglichkeit unserer jetzigen Holzschnitte wäre es in der That ein ver- dienstliches , zeitgemässes Werk, die vorzüg- lichsten in Wäldern, Gärten und Baumschu- len vorkommenden Holzarten, ähnlich wie in dem in Rede stehenden Werke im Winter- kleide, d. h. blätterlos abzubilden und die charakteristischen Merkmale zu beschreiben. üre diess eine für den Gürtner un- schätzbare Fundgrube, die freilich nur von einem Botaniker geöffnet werden könnte. Zum Schlusse geben wir noch eine Probe der Darstellung, und wählen eine Stelle aus der Charakteristik des Waldes, da wir uns hierbei auf keine Abbildungen zu beziehen denn eke hätten wir eine bessere Wahl treffen „So mächtig ist re; ea zwischen einem Laub- und einem Nadelwalde, dass sie einen ganz verschiedenen Eindruck auf unser Gemüth und unsere Phantasie hervorbringen. Im Laubwalde sei es ein reiner Buchen- oder Eichenbestand, oder seier aus Eschen, Ahorn- bäumen, Erlen, Ulmen, Birken und anderen | Stäm greifenden Kronen = nicht, Stämme sehr dicht beisammen stehen, und immer finden wir zwischen ihnen eine üppige Busch- und Kräutervegetati ester bauen, und der Wind rauscht dazu seine kräftigen Accorde durch Blättermassen. Jede Wendung unseres immer neue Baumgruppen, immer kühner und abenteuerlicher cct Aeste wechseln unaufhörlich 179 „Aus einem Nadelwalde (die Volkssprache nennt ihn ja auch bezeichnend Schwarzwald) treten wir in feierlicher ernster Stimmung. ns umfing in ihm das ewige Einerlei der — en stehenden, schnurgeraden Stám- enen hoch oben (denn unten haben sie sich des dichten Schlusses wegen, wie der Forstmann sagt, gereinigt), die herabge- neigten Aeste sich zu dem grünen Teppich verschränken, dessen einzelne Fäden in der Höhe verschwinden, denn Aestchen und Na- deln sind zu ſein, um sie gleich den Blät- tern der Laubbülzer von unten erkennen zu kónnen. Hoch oben auf dem leizten Triebe der immer und immer nach oben strebenden Bäume sitzt die Amsel und Drossel und singt ihr weit hinschallendes Solo über den stillen Wald, während unter ihnen die Goldhähnchen und Meisen uud kleinen Sylvien ihre feinen S gungen über die Millionen feinen Nadeln hin, dass es kein kräftiges Rauschen giebt, son- dern ein ersterbendes feines fast pfeifendes Siogen. Im Düster des Tannenwaldes grünt ein Busch zu den der ragenden me; nur unsere Freunde, die Moose und Flechten, untermischt mit einigen feinen Grä- sern nnd schattenliebenden Kräutern , über- ziehen den ebenen Boden, auf dem nichts den Fuss des Wanderers hindert, seine Schri immer tiefer in das verlockende Waldesdun- kel auf dem weichen Moospolster unhórbar zu lenken. Seine Phantasie schläft. Ein behag- liches Schauern zieht ihn gedankenlos anfangs immer tiefer hinein, bis es sich allmählig in ein leichtes unheimliches Grausen verkehrt, ob er auch den Rückweg aus diesem gross- artigen Einerlei finden werde, wo kein aben- em geformter Stamm, kein absonderlich kühn — Ast ihm als Wegzei- chen dienen kónnte „Die Sprache a Laubwaldes ist kühne Rede, des Nadelwaldes melancholischer Gesang. In innigem Zusammenhange damit steht ihr Einfluss auf uns.“ 3, IV, Personalnotizen und Neuestes. 4) W. M. Luxford, der Herausgeber des bekannten nin Journals ,the Phyto- logist'*, . Juni 1854. Mit ihm hörte diese mmis Menstssehrift zu erschei- nen auf. (Bot. Zeitung.) 2) Fr. E. L. v. condire im letz- ien Jahre zu Petersburg. war am 20. Febr. 1782 zu Halberstadt seres pes zu Halle, und ging schon im Jahre 1804 nach Russland, wo ihm vom Minister Graf v. Ra- zumovsky, die Leitung des ersten Botani- schen Gartens in Russland, des Gartens in Gorinki übergeben ward. Im Jahre 1821 be- suchte er Deutschland, England und Frank- reich, um seltene Pflanzen für den dortigen Garten zu gewinnen. Bald darauf ward er als Director an den Kaiserlich Botanischen Garten zu Petersburg berufen; die besten rn es Gartens zu Gorinki wurden nun a Petersburg üborgeführt und zu- zen nach Petersbur. urch Reisende, die 8 auf Fischers Ver- e = Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, anlassung zur Erforschung anderer Länder lassen und zum Mitglied des M gemacht. Hier widmete er sich fast schliesslich der Botanik , gab einz ten über die Astagali Tragacanthae und 3) Prof. W. L. Petermann, Ku Universitätsherbars zu Leipzig, bekannt i seine Thätigkeit in der gründlichen schung der Flora um Leipzig, starb Januar dieses Jahres. (Bot. Zeitung) 4) Herr H. G. Reichenbach fil. Professor extraord. in Leipzig gewählt Herr C. A. Meyer, Director tanischen Gartens in Petersburg, starb Februar dieses Jahres. ; Anzeigen Durch das Schiff _ Gap. Nickelſen, empfing ich ſoeben direct aus $8 va fil ien eine große Anzahl v 1 FÅ Tettaui in verſchiedenen Stärken, und kann ſomit vieljeitigen Nachfragen nach biefer neuen fo beliebt gewordenen Brad e beſtens ru nee und zwar erlaſſe ich Prachtzwiebeln 1. Auswahl ) 2 Auswahl à St. 27 ow Keinen, doch blühbare Exemplare à St. 1 Rthlr. 10 Sgr. Desgleichen 12 Stück zu 12 Rthlr. Alfred Topf, Kunst- und Handelsgärtner in Erfurt. Nachſtehende bei Rob. Hoffmann in Leipzig erſcheinende landwirthſchaftliche Wochenſchrift beginnt mit dem Jahre 1855 ihren XXXII. Jahrgang: Allgemeine Zeitung für die deutſchen Laud- und Farſtwirthe. Unter vielſeitiger Mitwirkung herausgegeben von Dr. phil. Theodor. Kerndt, Docent der Technologie und Agrieulkurchemie an der Univerſität kei, — der Naturwiſſen⸗ ſchaften am ae iai Hh en zu Lützſchen und ein. Wilh. Bruns, Director des en Inſtituts in Lüsfchena. Preis pr. Quartal 1 Thlr. Die Allgemeine Zeitung für die deutſchen Qand- und Forwirthe erſcheint, mit erläuterternden e verſehen, in einem Bogen alle Freitage und iit durch alle pU spite unb 3 zu 3 Die enz „ar. von jeder Berührung mit bet Politik, bie rationelle Dean, auf cidit ſich ſämmtliche Verrichtungen des land- und forſtwirthſchaftlichen Gewerbes zurückführen laſſen, ie die deutſchen Land⸗ und Forſt⸗ wirthe Te verbreiten!” Diefe Zeitung, zugleich Organ des in raſcher Entwickelung begriffenen landwirth⸗ ſchaftlichen Inſtituts zu Lützſchena, dies ſich in Folge ihres gediegenen Charakters der größten und ehrenvollſten Anerkennung. Das anerkannt ausgezeichnete Lehrerperſonal des genannten Inſtituts hat ſich die Aufgabe geſtellt, mit raſtloſem Eifer jenem gediegenen Charakter der Allgemeinen Zeitung BR — fetere Begründung zu erſtreben, und 1 iſt pes Redaction gelungen, ven Kreis von Männern wi zu erweitern, wele che mit Luft und Liebe für eine Zeitung 3 die in allen Gauen 1 rar gg ibre zahlreichen Leſer hat. Probehefte der Allgemeinen Zeitung für die deutſchen Land- und Fort- wirthe, nämlich Heft I. 1835, mit 2 Stahiſichen gr. 8. geziert, ſind durch alle u. b andlungen gratis zu n. Von früheren Jahrgängen dit nur nich wenige Exemplare übrig unb es iſt etwaige Beſtellung auf vr raſch zu machen; — eben fo bitten wir, das neue Abonnement auf E T dati 1855 mögliche bald auszuführen, damit wir bie Größe der Auflage ermeſſen können Bei Robert Ho j fmann in Leipzig ift fo eben erſchienen und in I CES t at zu haben Die neue ſte Bienenzucht nach den Grundſützen des Pfarrets zu Carlsmarkt in Schleſien. In der möglichſten Kürze dargeſtellt von J. F. Gärtner zu Grenzin, D. A. Lübz, Mecklenb.⸗Schwerin. Mit 34 Abbildungen auf einem Bogen. geh. Preis 5 Sgr. Obiges Schriftchen ijt Freunden ber edeln Bienenzucht eine gewiß millfo und wird daſſelbe daher freundlich empfo hlen. Es iſt kurz, aber derſtändlich Ec und gehört zu den beſten Broſchüren in dieſem Bereiche. Den Forſtmännern unſerer Tage und Allen, welche ſich für das Forſtweſen oder weniger intereſſiren, wird eine Schrift, welche unter dem Tite Betrachtungen über die Abnahme der Wälder, ire o | Folgen und die Mittel, berjelben Einhalt zu thun. Von Wilh. Baumer, k. b. Forſtmeiſter. 8. (196 S.) broſch. Preis 20 E oder 1 fl. 12 fr. in unſerem Verlage erſchienen ijt, auſ's Angelegentlichſte empfohlen. Die von Verfaſſer auf den Grund fünf und dreißigjähriger Erfahrungen mitgetheilten An beziehen ſich unter Anderem auf den urſprünglichen Zuſtand = Wälder; — ls Entwaldung theils ganzer Länder, theils einzelner tian uei e; — ſchlim : ber Waldverwüſtung; — Wicht igkeit der Wälder für die häusliche und knen fahrt; — ſchlimme Folgen des Streurechens in den Waldungen; — i — o nachtheilige Nieder- und Mittelwaldwirthſchaft; — räume, p p Moräfte;— Sandbrüche und Haideland wo einſt Wälder geweſen find; — bna" ver bes e bei erſchlaffter Forſtpolizei; — Urſachen bet meiſten $elift vel und bie beſten Mittel dagegen; — Vortheile der Verweiſung der Unterthanen ihrem d an beftimmte Sorte; — Mißſtände in der äußern Fo T — auf welche Art Waldungen in Aufnahme etin und vermehrt werden können;? wie der Holzverbrauch vermindert werden könnte; — Mängel der Geſetze in ortam" — Mängel — — und wie daſſelbe zu verbeſſern wäre; — Strafen bei rdi rg der Forſtfrevel; — Vollzug der ausgeſprochenen Strafen für . w. 8 Dieſes Buch iſt durch i: Buchhandlungen von uns zu beziehen. P | Ir De Sed'ide Buchhandlung in Nördlingen s 3n | lich zur Berichtigun Die neue Remontantrose Doctor dus che E un Gattenflora. M E A iſt — meinem Beſitz, ſondern der : at fie nut allein „ und wil dieſe ftne Rofe bis zum Gerbh 1 Pränumeration NE 3 ovi abgeben. Es haben fid) bie Liebhaber an hpt 2 in Dresden esden Königsstraße Nr. 11 zu wenden. ! : * ARTENFLORA —323)- 29 28 C€ € €— MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. II. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0, Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J.. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben E Regel, Obergärtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Präsident des Gartenbau.Vereines und Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, me mehrerer Gartenbau- und Naturwissen- schaftlichen Verei Juni 4855. (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen.) Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. Der Jahrgang von 12 H Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild. kostet 7 fl. oder 4 Thir. Ausgabe a mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 f. 30 kr. oder 2 Thir. L Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Tydaea ocellata Rgl. Var. formosa. (Siehe Tafel 120.) e ir können uns in Betreff dieser lieblichen Pflanze kurz ſassen, da wir schon Pag. 73— 75 des letzten Jahrgan- ges bei der Beschreibung der Tydaea Warscewiczii sowohl die Merkmale der Gattung, so wie auch die der vorlie- genden Art gaben. Die abgebildete Ab- art gehürt zu den Einführungen unse- res J. v. Warscewicz, der die Samen dieser lieblichen Pflanze in St. Martha sammelte. Von der Stammart unter- scheidet sich unsere Abart durch nie- drigeren Wuchs, viel dankba- res Blühen, und schönere grös- sere, viel reicher schwarzroth gezeichnete Blumen. Gehört zu den Pflanzen, die in keinem Warmhause fehlen sollten, schönes Laub, die im Sommer und Winter erscheinenden Blu- men machen sie zu einer höchst ange- nehmen Erscheinung. Man pflanzt sie in eine gute lockere Laub- oder Heide- erde, giebt ihr einen Standort im tem- perirten Warmhause nicht zu fern vom Licht, und lässt es ihr nicht an Nah- rung fehlen. Zur Zeit der Blüthe wirkt ein mässiger Dungguss sehr vortheilhaft ein. Gehört zu den das ganze Jahr in Vegetation bleibenden Gesneriaceen und vermehrt sich sehr schnell und leicht durch zahlreiche Wurzelausläufer, wel- che abgenommen und einzeln gepflanzt werden. (E. R.) b) Salvia Camertoni Hort. (Siehe Tafel 121) Labiatae. (Salvia Sectio VIL Calophace. L. Tubiflorae Benth. in Cand. Prodr. tom. III.) Pag. 163 des ersten Jahrganges ga-] bung der S. Littae, heute folgt die ei- ben wir VI. 1855 die Abbildung und Beschrei- ner nah verwandten Art, welche ohne i 14 1 'men und behaarte Griffel. 182 bis jetzt beschrieben zu sein in unseren deutschen Gürten unter dem obigen Na- men vielfach verbreitet ist. Sie steht der S. Littae ziemlich nahe, unterschei- det sich aber durch weniger blumige Blüthenquirle, drüsig behaarte Blüthen- stengel und Kelche, zinnoberrothe Blu- Die S. Camertoni, welche sehr wahr- scheinlich aus Mexiko in Kultur einge- führt wurde, bildet einen 4—8“ hohen Halbstrauch mit ästigem 4seitigem kurz behaartem Stengel. Blätter gestielt oval oder aus fast herzförmigen abgerundeten Grunde herzfórmig, zugespitzt, gekerbt- gezähnt, gewimpert, 1—1!/, Zoll lang, oberhalb von sehr kurzen Haaren rauh, unterhalb heller, kahl und nur auf den ‚hervortretenden Nerven behaart. Deck- blüttchen fallen schon sehr früh ab. Blüthentrauben stehen auf den Spitzen der Aeste und vieler sehr kurzer Seiten- äste, sind 3—6 Zoll lang und bestehen aus 6blumigen falschen Quirlen (vertieilla- ent Jeder n Quirle. besteht nämlich ‚deren jeder 3 Knospen (bei S. Littae 6) trügt, von denen jedoch oft nur 1—2 zur Ent- wiekelung kommt, so dass dann jeder Blüthenquirl nur 2—4 blumig ist. Der allgemeine Blüthenstiel, die Blüthen- stielchen und die Kelche sind mit wei- chen kurzen drüsigen Haaren dicht be- setzt. Kelch 2lippig, mit oberer unge- theilter und unterer 2theiliger Lippe, welche in kurze krautige Grannen aus- gehen. Blumenkrone Amal länger als der Kelch, zinnoberroth, aussen kurz- haarig, mit fast gleich breiter leicht ge- krümmter Röhre und 2lippigem Saume, Gartenflora Deutschlands und der Schwoiz. helmförmig und leicht ausgerandet un | dessen Unterlippe 3lappig abstehendun etwas kürzer als die Oberlippe. Die einfächrigen Antheren sehen etwas über die Oberlippe hervor, und der Grit überragt auch noch diese und geht wit bei S. Littae in zwei ungleich lang pfriemliche Narben aus; unterhalb de Spitze ist er stark zottig behaart. Steht der S. tubifera Cav., 8, e celsa Benth. und S. elegans Vall nahe, Letztere unterscheidet sich eigentlich nur durch einen krautartigen Stengel weiter von einander gerückte Blumer. quirle und eine oft in 3 Grannen al gehende Oberlippe des Kelches, 80 d unsere S. Camertoni möglicher Wee als Abart zu S. elegans EC i den kónnte. Kultur theilt sie mit der ad tae, Im März und April | i gepflanzt bildet sie mächtige | blühet aber auch erst im folgenden Frit | Gehört zu den für den. gs smeste u , | Schliesslich wollen wir 100 yA ken, dass die Pag. 78 abgebildete 9^ yia, die Salvia Heerii gegenwärlt noch fortwährend blühet und nun 1, Einwirkung der frischen Luft p^ Lichtes viel schöner als die Abbildut ist. Die Bl so gross, viel dunkler i hen gedrüngter. Sie bihete kc] bis Mai unausgesetzt, Un ids (E. "n ling. Frühlingsflor allgemein then harten Kalthaus- und 2 e würtig wieder neue Btüthen dessen obere Lippe gerad aufgerichtet, g mu ARE CAT 7 sa i ji TT så AI * - I. Originalabhandlungea. 183 ` c) Seemannia ternifolia. (Siehe Tafel 122.) Gesneriaceae Seemannia. Der Kelch ist mit| Blüthenstiele kürzer als die Blätter seiner Röhre dem Fruchtknoten ver- wachsen; der Saum ist in 5 aufrechte, fast gleichlange, etwas eingekrümmt-ab- stehende lineare Lappen bis zum Grunde gespalten, welche an ihrer Spitze ein- zelne Drüsen tragen. Die Blumenkrone rührig, kurz, am Grunde nicht aufge- trieben, auf dem Rücken gekrümmt, am Bauehe aufgeblasen, mit kurzem auf- recht abstehendem fast regelmässig 5zäh- nigem Saume ; Zähne kurz, spitz, der oberste etwas kleiner als die andern, Staubfäden dem Grunde der Blumenkrone eingefügt, eingeschlossen, mit paarweise verwachsenen Antheren. Fruchtknoten nur mit der Spitze frei, umgeben von einem umständigen drüsigen ausge- schweiften Ringe. Narbe wird aus 2 breiten zusammengeneigten Lappen ge- bildet. Ausdauernde Stauden mit schup- pigen Zwiebelknollen. S. ternifolia. Bildet eine 2—3 Fuss hohe Staude, die allenthalben mit kurzen steifen Haaren besetzt ist. Sten- gel dünn, hin- und hergebogen, nicht verästelt, Blätter zu 3, selten zu 4 quirlstándig, gestielt, lanzettlich, stumpf, — oberhalb grün, unterhalb lich, von starken fiederigen Ner- ven ä Blumen einzeln in den Achseln der oberen kleiner werdenden Blätter, Blätter, eine kurze Traube darstellend. Kelch bedeutend kürzer als die ziegel- rothe ungefähr ½ Zoll lange Blumen- krone. Eine schöne neue Art, von der wir Q " n 1 JoPP. 72. d nh N Warscewiez aus Peru gesendet erhielten. Sie entwickelt ihre Blumen im October und November, Kultur in Laub- oder Hei- deerde im temperirt warmen Hause. Ver- mehrung durch Stecklinge, Ausläufer und die schuppigen Knollen. Ist mit den Gattungen Isoloma und besonders Heppiella zunächst verwandt, unterschei- det sich jedoch von Letzterer durch die Form und Richtung der Blumenkrone, und die verwachsenen Staubbeutel. Un- sere neue Gattung gehört mit Isoloma (von Hanstein zu Brachyloma umge- tauft), Kohleria, Sciadocalyx ete. in die gleiche natürliche Gruppe. Die Blumenkrone ähnelt in ihrer Ge- stalt sehr einer Hypocyrta, weshalb diese Gattung ganz einzig in ihrer Gruppe dasteht und von allen andern Gattun- gen sich auf der Stelle characterisirt. Wir nannten sie nach dem verdienten Redactor der Bomplandia, den durch seine Reisen bekannten Dr. Berth. See- mann, dessen Namen wir in diesen Blät- tern schon oft citirten und ferner citiren werden. E. R. 771) See Seemanni ia Rgl. Calycis tubus ovario adnatus; limbus 5-partitus , basi aequalis ; bus, subaequalibus. Corolla tubulosa, laciniis lineari- tubo ventre inflato, dorso leviter cur- vato; limbo contracto, subaequaliter B- dentato, dentibus erecto-patentibus, superiore breviore. Stamina basi eorollae. inserta, inelusa; antheris lateraliter cohaerentibus. Ovarium apice li- annulo berum, perigyno repando cinctum. Stigma bilamellatum. S. ternifolia Rgl. Herbae rhizomate squamoso orien: Folia terna v. quaterna, Flores in axillis foliorum superiorum solitarii, racemosi. 14 * 184 Erklärung der Abbildung. 3. Eine einzeine Blume mit Kelch von der | Ring siehet, nebst Narbe. Seite, in natürlicher Grösse. b. Fruchtknoten von dem die Kelchzipfel Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. weggeschnitten, so dass man den drüsigen Vergróssert. ine abgelóste Blumenkrone von der c. Seite. 2) Die Melonenzucht. Vorgetragen in der am 29. Januar 1855 gehaltenen Sitzung der Gartenbau- Gesellschaft in Zürich, von Adolph Otto, Obergärtner auf Belvoir bei Zürich, Wohl in den meisten Gärtnereien wird dem Anbau der Melone eine Auf- merksamkeit gewidmet, welche die Vor- züge ihrer Früchte vor vielen anderen den warmen Regionen angehörigen am deutlichsten zu erkennen giebt, mit Recht verdient die Melone eine Be- vorzugung, weil nicht nur allein der Genuss ihrer Früchte erquickend und höchst wohlschmeckend ist, sondern auch deren Anbau viel weniger Mittel wie z. B. die Ananas und andere Südfrüchte erheischen. Wer sich einen Hochgenuss, besonders in der heissen Jahreszeit verschaffen will, der geniesse eine wohlgereifte sogenannte Zuckermelone und trinke ein Glas guten rothen Weines dazu; er wird gewiss nicht mit Jenen die Melone als eine Lu- xus-Frucht betrachten, sondern dieselbe als ein hohes Geschenk der schöpferi- | schen Natur dankbar ehren. Deshalb gebühre auch der Melonenzucht ein be- sonderes Interesse, welches sich am be- sten dadurch beurkunde, dass deren An- bau eine grössere Verbreitung finde, wo- durch am ehesten die Vollkommenheit ihrer Cultur erzielt werden kann, gleich die Melonenzucht schon längst allgemein bekannt und dieselbe fast in allen Gartenschriften mehr oder weniger umständlich erläutert worden ist, so soll sie doch jetzt hiermit von Neuem be- len, sondern auch den Laien ein deut- | tragen liches, wahrheitsgetreues aus mehrjähriger Praxis geschöpftes Culturverfahren dar- zubieten, welches von mehreren Melo- nenzüchtern als ein Geheimniss bewahrt wird. Die Melonenzucht wird auf 2 ver- schiedenen Wegen betrieben, 1) durch Antreiben und in erwürmten Mistbeeten, 2) durch den Anbau im freien Lande, Die Melonentreiberei ist die älteste bekannteste und besonders in den kål teren Ländern Europas am weitesten ver- breitete Anzucht, während ihre Cultur im freien Lande mehr in den wärmeren Ge. genden, in den kälteren dagegegen fast nur versuchsweise betrieben Man beginne mit der Melonentreiberei 80 frühzeitig als möglich, um dadureh er nen lohnenden Gewinn zu erhalten, da her lege man die Kerne gewählt von den frühzeitigsten Sorten, Anfangs oia in der Mitte Januar in Samen- oder 8° | wöhnliche 4zöllige Pflanzentöpſe, 1 mit Compost oder Mistbeeterde, 1 von einander, bedecke aber den D nur sehr dünn mit eben benannter Früher und auch noch jetzt hängen die meisten Melonenzüchter an den ben, dass je älter = men sei, desto mehr werden ind sprossenen Pflanzen Friichte ansetzen, was aber nach dem Resultate isi 0 rer Erfahrungen durchaus n E — SE *) Es ist dennoch sicher, dass die d 1 teren Samen erwachsenen eno I. Originalabhandlungen. denn hier bei den Melonen und auch besonders bei der Cultur der Bohnen in Treibbeeten, bedingt nicht das Alter des Samen einen reichen Fruchtansatz, sondern die Verhütung, dass der Sa- men nicht sogleich an Ort und Stelle gelegt werde, daher also durch die Ver- setzung — der schon krüftigen Pflanzen aus den Samentöpfen in das dazu be- stimmte Treibbeet ein reichlicher und baldiger Frucht-Ansatz erzielt wird, Nach dem Ueberspritzen mit erwürmtem Wasser werden die bestellten Geschirre entweder, — was auch am besten und gerathensten ist, in einem erwärmten ten, z.B. in dem Carviol-Treibbeete, in deren Erde ein wenig eingesenkt, p Wem aber ein solches Beet gerade zu derselben Zeit mangelt und vielleicht nur ein Orangeriehaus besitzt, der stelle die Samentöpfe auf ein Beet über die wärmste Stelle der Heitzung, und bedecke die Töpfe glocken oder anderen Gläsern, natürlich muss man während der Zeit beständig für deren Keimung und Erhaltung eine gelinde Wärme unterhalten. So- wie die Samen sich zu Pflanzen ent- wickelt haben, wird für deren Erstar- kung in der Weise gesorgt, dass man ihnen viel Licht, besonders Sonnen- schein und gleichmässige Wärme ge- statte. Während dieser Zeit bereite man Sich nun ein Treibbeet, bei dessen An- legung sei man sehr für eine gleich- mässige Ausbreitung und festes Zusammentreten des frischen Pferdemistes besorgt, damit späterhin weder unregelmässige Senkungen noch Sprünge der daraufliegenden Erde ent- stehen. Ist die Erde vielleicht gefroren, 80 — man dieselbe sogleich darauf und zwar bis unter die oberste Leiste, Worauf die Fenster ruhen; übrigens ist es viel besser, wenn man schon im mit Glas- | 185 Herbste sich die Erde dazu bereitet, be- stehe sie aus Mistbeet- oder Compost- erde. Man trünke sie mehrere Male tüchtig mit Abtritt- oder auch Kuhjauche und bewahre sie an einem trockenen frostfreien Orte auf, von wo sie dann, bis nach der Abdampfung der gróssten Hitze des Treibbeetes, in dasselbe weni- stens einen starken Fuss hoch gelegt wird. Das ganze Treibbeet wird sogleich mit einem Mantel von dem kürzeren fri- schen Pferdemist umgeben, der nach je- der Erkaltung, bis zur würmeren Jah- reszeit wieder durch frischen ersetzt werden muss. Bis zur Bepflanzung wird die Erde in einem Zeitraume von 8—12 Tagen 2—3mal umgestochen, hierauf nach dem letzten Male geebnet, an den 4 Seiten fest gedrückt und je nach der Grösse des Beetes, gewöhnlich 2 Melo- nenpflanzen, welche man sehr sorgfältig aus den Samentópfen hebt, in der Mitte eines Fensters 1!/,! von einander, aber ja nicht unter das Fen- stereisen oder unter dessen Sparren in der Weise gepflanzt, dass man vorerst eine kleine Erhóhung be- reite, auf welcher die Pflanze bis zu ihren Samenlappen gesetzt wird, Den übrigen Raum bepflanze man mit einer frühen Sorte des Treibsalates, welcher durch die beständige feucht gehaltene Wärme so schnell und üppig wächst, dass er schon zum Verspeisen wegge- räumt worden ist, ehe die Melonen den von ihm besessenen Raum bedürfen. So wie das ganze Treibbeet bepflanzt worden ist, wird es mit lauwarmen Wasser über- spritzt, mit Fenstern bedeckt und alle Nächte hindurch einfach oder je nach Bedürfniss doppelt mit Strohdecken be- legt. Beim Sonnenschein wird vermit- telst Schilfdecken oder Nadelreisig Schat- ten gegeben, und nur beim starken Son- nenschein in der Mittagsstunde etwas 186 frische Luft gestattet. So wie sich an den Melonen 3—4 Augen so weit aus- gebildet haben, dass das oberste oder Herz-Auge 1½ Zoll von dem unteren zu stehen gekommen ist, dann wird erst das Herz-Auge oder die Spitze aus- gebrochen oder geschnitten, Beständig halte man lauwarmes Wasser bereit, denn nur mit solchem wird bis zur warmen Jahreszeit am Morgen, jedoch nur dann, wenn ein sonniger Tag zu erwarten ist, leicht überspritzt und alle Nächte bis die Temperatur höher steigt, mit Strohdecken belegt; denn durch die Verhütung einer zu nie dri- gen Temperatur, zumal in den kühle- ren Nüchten, wird 1) nicht nur ein üp- piges Wachsthum der Melonen erzielt, sondern auch 2) ein schneller Frucht- ansatz befördert und 3) der Mehlthau und die Behaftung verderblicher Insecten, worüber nachher gesprochen werden soll, verhütet. Ueberhaupt muss der Grund- satz bei der Melonenzucht besonders im Auge behalten werden, stets für eine ziemlich feuchte Wärme zu sorgen. So wie die Melone nur einmal eine Er- kältung oder zu trockene Wärme er- fährt, dann wird sie entweder an Fäul- niss oder an den gefährlichen Milben Spinnen leiden und alle Heilmittel ver- mögen nicht ihren verlorenen Gesund- heitszustand wieder zurückzuerstatten. Man vergesse doch ja nicht, dass die Melone in ihrer Heimath, in Persien, am besten in der Nähe von Wasser oder auf feuchten Standorten gedeihet. Aber damit soll nicht angedeutet wer- den, die Melone erheische in der Cul- tur eine beständige Feuchtigkeit, im Gegentheil vermeide man ja sorgfältig deren Uebermaass, zumal wenn dieselbe nicht mit Wärme gesättigt ist und von den Wurzeln aufgesaugt werden kann, weil hier die Melo ne nicht an ihrem heimathlichen Heerde sich befindet, Garten flora Deutschlands und der Schweiz. sondern durch die Cultur verweichlicht worden ist, somit ihren Naturzustand wie die Levkoye, gleichsam vergessen hat. So wie sich aus den zwei übrige gelassenen Augen Ranken mit vier Au- gen gebildet haben, so wird von jeder | das dritte Auge ausgebrochen, somit | verbleiben an jeder nur noch zwei, welche wiederum sich zu Ranken bil- | den, die man aber so lange ungestört wachsen lüsst, bis sich 1) die Früchte bis zur Grósse eines Eies ausgebildet ha- ben und 2) überflüssige sogenannte Fa denranken die stärkeren beeinträchtigen Die zwei Hauptranken lege man in der Art, dass die eine nach oben: und die andere nach unten zu liegen komme, welches am leichtesten gleich bein Pflanzen der Melonen bewerkstelligt die entfernt ist und die Melonenpflanzen ihre Hauptranken kräftig entwickelt ha- ben, begiesse man sorgfältig die Erde tüchtig mit Kuhjauche und bedecke her nach die damit getränkte Eräfläche 1—2^ hoch mit Mistbeet- oder Composterde, worauf dann die Pflanze mit lauwarmeh. Wasser abgespritzt werden. Des rechtzeitig angewandte Düngung DET dert e nur ein kräftiges Wachsthum: sondern eine reiche Fruchterndte, die in drei Malen sich ergibt, 80 im vergangenen Jahre von 6 mehr als 50 ausgewac Früchte erhalten. ios Nach meiner Erfahrung und n niger berühmter Melonenzüchter; SR der Fruchtansatz vie! eher" besser dadurch befördert, während der Blüthenze lonen ihnen nur bei ziemlic Wärme, sowie auch bei Sonnenschein leichten Schatten lüftet und sie dabei recht hsene it der Me- I. Originalabhandlungen. warm hält. Bei Erwähnung dieses Culturverfahrens kann ich mir schon im. Voraus das höchste Erstaunen vie- ler Gärtner denken, welche darin einen unerhörten Widerspruch gegen den al- ten allgemein verbreiteten Glauben fin- den, die Befruchtung der Blüthen er- fordere viel Luft, und sich vom Gegen- theil desselben nicht überzeugen lassen wollen, so frage ich diese nur einfach, ob ihnen nicht auch selbst schon zu ihrer grössten Freude begegnet ist, dass sie unvermuthet gerade unter den Blät- tern verborgen, die grössten und schön- sten Früchte ohne eine Steinun- terlage fanden *)! So wie die Früchte die Grösse eines Eies erreicht haben, wird die Ranke, an welcher sich eine Frueht befindet, bis aufdas vorletzte Auge gestutzt, dieses übriggelassene Auge gibt der Ranke noch die soge- nannte Zugkraft, was sonst durch Ver- nachlässigung dieser Vorsicht ein Ab- fallen oder langsames Wachsthum der Frucht zur Folge haben kann. Erst , wann die Frucht ausgewachsen ist, wird dies vorletzte Auge der Ranke entfernt und die Frucht erhält dann auch jetzt erst eine Unterlage, vermit- telst eines Scherben oder Schieferstückes. wird in allen Gartenbüchern und auch sonst überall empfohlen, dass man sogleich der Frucht, wenn sie kaum 80 gross wie ein Hühnerei ist, eine Un- EIU Die Befruchtung geht allerdings unter Einfluss von Luft sicherer vor sich. Dagegen dieselbe auch bei Einfluss des vollen ee und weniger Lüftung gut, und esser als bei starker Beschattung, die das keretas des Pollens Men vor sich ge- en kónnen. (E. B3. 187 thums der Früchte hervorgerufen und jene unter den Blättern ver- borgenenFrüchte wachsen ohne alle gelehrte Theorie ruhig und rasch fort, beschümen dann oft nicht selten die Künsteleien des Melonen- züchters, welcher dennoch blind gegen solche deutliche Winke seiner Pfleg- linge bleibt! Alle die dünnen Ranken, bei denen die Augen zuweit von einander stehen und keine Kraft zur Erhaltung der Früchte besitzen, werden sogleich bei ihrem Entstehen unterdrückt, um den übrigen Ranken mehr Raum und Nahrung zu gestatten. Sorgfältig verhüte man eine Beschädigung gesunder grüner Blätter, die eine wesentliche bedeutende Rolle an den Pflanzen spielen, sie sind nicht allein die Hauptorgane der Pflanze, sondern sie sind es eigentlich, an deren kräftigem Wachsthum der Züchter den gesunden Zustand sei- ner Pflanze erkennt. Nur die gelben Blütter und auch jene, welche während der Reifzeit der Früchte dieselben zu stark beschatten, werden nicht zu nahe an der Ranke vermittelst eines scharfen Messers ent- fernt. Von der Zeit an, in welcher die Pflanzen Früchte haben, wird am Tage, besonders. beim Sonnenschein, viel Luft und kein Schatten gegeben, mit dem Begiessen sei man nunmehr vorsiehtig nnd selten thue man es am Abende, weil oft den andern Tag dar- auf Regenwetter eintreten kann, wodurch die darin enthaltene Feuchtigkeit sich nicht Be unu und dadurch leicht eine Fäulniss entstehen würde. Die Entfernung der Fenster von dem Treib- beet während der wärmeren Jahreszeit habe ich durch puri Erfahrung nicht vortheilhaft für die Pflanzen, be- sonders in 9 der Treiberei ge- 188 funden; es ist wohl wahr, dass die Pflanzen durch den vollständigen Ge- nuss der atmosphärischen Luft und des Sonnenlichtes ein sehr gesundes Ansehen erhalten, aber diess ebenso leicht beim starken Witterungs- und Temperatur- Wechsel wieder verlieren können, wodurch die Früchte bei wei- tem nicht so schnell reifen, als wie es unter Glas geschieht, — daher unterlasse man diess lieber und be- schränke sich auf eine starke Lüftung, was bei einsichtsvoller Anwendung keine nachtheilige Rückwirkung verursacht. Hingegen bei der 2. Pflanzung, also der im März geschehenen, können später- hin vom Juni bis September von dem Treibbeete die Fenster ganz entfernt bleiben; man schütze sie aber ja gleich gegen starken Regen und Ungewitter. Bei einer solchen Cultur erfreuet man sich nicht nur beständig kräftiger gesunder Pflanzen, sondern man erndtet auch den ganzen Sommer hindurch vollkommen ausgewachsene Früchte. Dem Melonenzüchter kann es aber auch leider widerfahren, dass ent- weder seine Pflanzen auf einmal durch die Stammfäulniss absterben, oder auch von der Milbenspinne und zuweilen wenn auf dieselben keine kalten Wassertropfen fallen, und kein kaltes Wasser an dem Stamme zu stehen kommt, Ueberhaupt darf der Stamm niemals, die geringste Verletzung erleiden. Die beiden erwähnten Ungeziefer werden abgehal- ten, wenn 1) beständig auf eine feuchte Wärme gehalten, und 2) jeder starke Temperatur-Wechsel, zumal wenn auf eine zu hohe feuchte Wärme eine Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, plötzliche Erkaltung folgt, vermieden ir iy z Die Melonenzucht im freien Lande hat in Hinsicht der beständigen Beob- achtung der Bedürfnisse der Melonen | pflanzen vieles mit der in Treibbeeten gemein, nur darf man dazu nicht späte feine Sorten, sondern frühe oder höch- stens mittelfrühe und harte und für das freie Land passende wählen, ‘Besonders eignen sich solche am besten dazu | welche schon im freien Lande angebaut worden sind. Diese zeigen sich gegen einen starken Temperatur - Wechsel mee LJ empfindlich. Zu dem Behufe wird der Samen im April in Samentüpfe ausgesüet; an der sonnigsten gegen Nordost geschützten. Stelle des Gartens wird ein wallähnliches Beet hergerichtet, welches zur Unter lage frischen Pferdemist besitzt, undd nur 11,‘ hoch kräftige Erde darauf, iD der Weise verbreitet wird, dass das Beet auf beiden Seiten einen starken Abfall erhält, was den schnellen ab rung befórdern soll. findliche 1—2’ hohe, — Tage s vor der — bereitet 1 den, also Ende Mai oder im nk der Mitte des Beetes werden die pran : zen einzeln, 2—4' weit von gepflanzt und hierauf so lange grossen Glasglocken wz 24 bis es ihnen darin zu eng wir ~a unterliegen dann a Se wie die in den Treib- Beeten, doch braucht man nicht $0 dabei zu verfahren, Raum zu ihrer Ausdehnung Uebrigens, so wie | gewachsen sind, schadet i Et . ta e 2 EA A e fee 74 X ei I. Originalabhandlungen, starke Beraubung der Ranken oder Blät- ter. Sollten zu starke Regen eintreten, so müssen die in der Reifzeit sich befindlichen Früchte vermittelst gros- ser Glasglocken bedeckt werden, welche Vorsicht man nie unterlassen darf. Ein Auflockern der Erde vertragen sie durch- aus nicht, weil dadurch die Wurzeln, welche nicht in die Tiefe steigen, son- ern sich nahe an der Oberfläche der 189 Erde halten, verletzt würden. Der An- bau der Melonen im freien nr ist bei Erforderniss so weniger Mittel, ringer Besorgung, viel lohnender = die Treiberei, die Früchte werden viel schmackhafter, und der Ertrag ist oft viel grösser, daher sei man nicht mehr gegen diese Art von Anbau misstrauisch, sondern erhalte überall die ihr gebüh- rende günstige Aufnahme. 3) Einige Notizen über die Einwanderung und Verbreitung der Insekten durch die Einführung neuer Pflanzen und das Uebergehen der Insekten von inländischen auf die exotischen Pilanzen, in Beziehung auf Zürich und seine nächsten Umgebungen. Von Hrn. Bremi vorgetragen in der Gartenbaugesellschaft. Es sind diese Verhältnisse in der Naturgeschichte der Insekten schon seit einigen Jahren der Gegenstand meiner besondern Nachforschungen, und wenn schon die gewonnenen Resultate noch nicht zahlreich, so überwindet meine eu, so Weniges und Unvollkom- menes mitzutheilen, die Ueberzeugung, s es nothwendig sei, die Aufmerk- samkeit für diesen Gepenstihd allge- meiner anzuregen, und wo diese schon vorhanden ist, sie noch mehr zu bele- leben und auf das Praktische hinzu- drängen. Allzumal den Handelsgärt- nern, den Trägern der Pflanzenkultur und des Welthandels mit derselben, die so häufig Pflanzen aus den Tropenlän- dern erhalten, mit denen sich die so schädlichen Parasiten verkappt ein- schmuggeln, ist dieser Gegenstand be- sonders warm ans Herz zu legen. Auf ihrer Wachsamkeit und schutz- Polizeilichen Energie beruht es allein, den eingeschlichenen Feind recht- zeitig zu entdecken und unschädlich zu machen ; entwischt er ihnen, so ist sei- ne weitere Ausbreitung gesichert ! 3 So lange als ausländische Pflanzen allein durch Samen eingeführt wurden, und noch dazu meist nur in separaten kleinen Dosen, so konnte keine Ein- wanderung von den, der im Treibhaus oder Freiland stehenden Pflanzen schäd- lichen oder überhaupt phytophagischen Insekten stattfinden, mit Ausnahme sol- cher Arten, welche in den Saamen le- ben (auf welche ich später zurückkom- men werde). Als aber die Kolonisirung mit gan- zen lebenden Pflanzen begann, und so- gar Holzgewüchse nicht nur aus den verschiedenen Provinzen unseres Fest- landes, sondern selbst über die Meere gebracht wurden, da war damit die grosse Heerstrasse für die Einwanderung der Insekten eröffnet, die sie meistens als Eier und Puppen, an den Blättern, Zweigen und der Rinde anklebend, aber auch schon als Larven, besonders im Holz und den Wurzeln versteckt, pas- siren! Auf Eier, Puppen und Larven an den genannten Pílanzentheilen muss sich also die inquisitorische U ntersu- 190 chungder Pfanzenkulti vatoren, aller neuangekom menen Pfleg- linge mit aller Schärfe richten. Diess ist um so nothwendiger, weil die frem- den Insekten sich meistens eben so leicht, wie die von ihnen bewohnten Pflanzen acclimatisiren, da ihnen durch die Treibhäuser die erforderlichen Tem- peratur-Verhältnisse vermittelt werden. Sind auch bis dahin durch die Pflan- zenkultur in hiesiger Gegend noch keine jener furchtbar schädlichen exotischen Insekten, welche unter dem Namen der weissen Ameisen oder Termiten bekannt sind, eingeschleppt worden, so ist nichts desto weniger eine unausgesetzte strenge Wachsamkeit dagegen dringend zu empfehlen „ weil diese Thierchen sieh schon seit mehr. als einem Jahrzehnt, an verschiedenen Punkten Frankreichs und Deutschlands angesiedelt haben, so z, B. in den Ge- wächshäusern Schönbrunns bei Wien. „gen, Schon 1839 war eines der gros- „sen Gewächshäuser von denselben der- „maassen zerstört, dass es niedergerissen »Werden musste, um seinem Einsturz „zuvor zu kommen. Kürzlich mir von »Kollar mitgetheilte Individuen bewei- »Sen, dass sie noch heute daselbst leben. „Sie greifen ausser dem Gebälke haupt- »Süchlieh die Kübel an, und verschonen „die Gewüchse. Und nicht nur in den „südlichen Theilen Europas, Portugal, „Spanien, Italien, sondern auch im mit- „täglichen F ich, vorzüglich in Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. „Rochelle, Rochefort und den nahe ge- „legenen Städten, sind die Termiten „einheimisch geworden. Einer Angabe „Latreilles zufolge hat sich schon im „Jahre 1796 selbst in Langres im al- „ten Burgund, ja sogar in der Nähe „von Paris eine Kolonie derselben vor- „gefunden.“ E enn auch schon die Termiten nicht lebende Pflanzen angreifen, 80 sind sie doch für die Gärtnerei höchst geführlich, und jedenfalls durch Pflan- zen-Verkehr eingeführt worden. Diess mag mich daher entschuldigen, zuerst dieser Fremdlinge erwähnt zu haben. Nur auf die lebenden Pflanzen an- gewiesen, und denselben, wie längst bekannt, unmittelbar, und zwar oft im hohem Grade schädlich , sind. die p nigfaltigen Arten der Blatt- und Schild- liuse, und einige Thripsiden. Alle in unseren Gewächshäusern vorkommen- den Schildlausarten (ich kenne dn bereits 12 Arten), so wie die Thripse, sind theils aus dem südlichen Europa der Mehrzahl nach aber aus den Tro- penländern bei uns eingewandert. Bemerkenswerth ist mir, dass: dus schon’ die mit Schildläusen besetzten Orangeriepflanzen, wie Citrus, Aucubh Myrtus und andere, welche über - Sommer im Freien stehen und während. | welcher Zeit sich auch ihre Parait freudig entwickeln, diese doch niemals auf irgend eine beständig e ee offenen Fenstergarten sehr arg childläusen besetzt wird. aget wenig fand ich aber auch die 9077" läuse unserer einheimischen Ge auf die Ausländischen übergehen, "7 I. Originalabhandlungen. rend doch die Blattläuse und viele an- dere Insektenarten, auch einen guten Appetit zu den ausländischen Pflanzen zeigen. Aus dem bisher Angeführten zeigt sich, dass die eingeschleppten exotischen Insekten nur auf die Gewächshäuser in ihrer Ausbreitung beschränkt bleiben, und die Freilandkultur nichts von diesen zu fürchten habe. Ganz anders ver- hält es sich aber mit den Insekten eu- ropäischer Pflanzen, welche durch Cul- tur bei uns eingeführt werden, beson- ders bei Holzgewächsen und unter die- sen vorzugsweise bei den Nadelhölzern. Die Lerche (Pinus Larix L.) wird unter diesen von den meisten Insekten heimgesucht, und leidet vorzüglich durch eine Blattlausart: Chermes Laricis Hart. Dieses kleine Thierchen ist schwarz, aber während der ganzen Dauer seines Larvenstandes mit einem weissen baumwollenartigen Sekret be- deckt, unter dessen Schutz das Thier- chen an den Nadeln, besonders nächst der Scheide derselben sitzt und saugt. Ein damit behaftetes Bäumchen sieht | wie beschneit aus. ; Vor etwa 10 Jahren bemerkte ich 8 Insekt zum ersten Mal an zwei jungen Lerchen in der Anlage des Hrn. Rittmeister Usteri an der neuen Thal- mmm, mit jedem Jahre bedeckten in grösserem Masse diese Bäumchen; 4 vor 5 Jahren erschien dies Insect auch. in der Anlage der Kantonsschule, und zwar zuerst nur an der Façade längs dem Zeltweg: von da setzten sie längs der Rähmistrasse hinauf, und im Som- mer 1853 bemerkte ich sie auch an den der. 8 ee — 191 auch schon in den Anlagen am Geis- berg bemerkbar. Offenbar geschah hier die Verbrei- tung durch den Westwind, denn die kleinen leichten Thierchen, wenn sie bei ihrer Entwickelung Flügel erhalten, haben keine starke Flugkraft, und wären da- her nicht aus dem Thalacker zum Zelt- weg gelangt, wenn sie nicht der Wind mit sich fortgeführt. Eine andere, weniger in die Augen fallende, aber nicht minder schädliche Chermes geniculatus bemerkte ich vor vier Jahren in einer Lerchenpflanzung ob dem Son- nenberg. Woher die Setzlinge dieser Anlage und der im Thalacker stammen, ist mir unbekannt, gewiss ist aber, dass jene Insekten durch. diese eingeschleppt wurden, denn weil die Lerche im Herbst ihre Nadeln abwirft, legen alle Arten der von diesen sich nührenden Insekten ihre Eier im Herbst an die neuen Knospen. Auch ein kleiner, der Lerche eigen- Schmetterling Coleophora Larieinella, ist eingewandert und hat sich im botanischen Garten colonisirt. Ferner hat Hr. Dr. Menzel auch an den Lerchen auf dem Zürichberg einige schädliche Blattwespen, nämlich Nema- tus BE Hart. und Nem. Larieis Hart. entdec Ein — Nadelholz Pinus stro- bus, von dem zwei sehr schöne kräftige junge Stämme, in dem schon oben er- wähnten Garten von Herrn Rittmeister Usteri stehen, sind vonChermes cor- ticalis Kaltenbach besetzt worden; seit drei Jahren ist dieses schädliche Thier- chen bemerkbar worden, und zwar hatte es im Sommer 1853 den kleinern der beiden Bäume besetzt, und war dann 1854 auf den grösseren übergegangen, | und hatte dessen Stamm vom Boden an 192 bis 6^ hoch hinauf so günzlich überzo- gen, dass er wie in Baumwolle einge- bunden aussah. Der im Jahr zuvor besetzte Stamm, kränkelte auffallend. Die besondere Schädlichkeit dieser Rindenlaus kommt von dem Verhältniss her, dass die Eier schon im Winter ausschlüpfen, und die Jun- gen unter dem Schutz der Wolle, welche sie bedeckt, saugen, und dass sie immer auf andere Theile der Rinde wandern, nicht auf derselben Stelle ihr Le- benlang sitzen bleiben, wie andere Blattläuse. Dazu ist ihre Vermehrung ungeheuer, welches schon daraus ein- leuchtet, wenn man einen so bedeutend starken Stamm gänzlich damit überzo- gen findet, und bedenkt, dass das ganz ausgewachsene Thierchen nur !/, Zoll lang sei. Bei Aacheu sind die Pinus strobus schon seit vielen Jahren mit jener Chcr- mes besetzt. Woher mögen sie wohl zu uns eingewandert sein? Colutea arborescens und Prunus vir- giniana bieten seit zwei und fünf Jahren kleine Schmetterlinge, Coleophora fere- nella und C. modestella dar, die früher in unserer Gegend niemals gefunden worden, Auch das seit einigen Jahren wie- derholt beobachtete Erscheinen der Rau- pen von dem prächtigen Sphinx Ne- rii in den Gürten von Zürich, wührend doch ihre Heimath jenseits der Alpen liegt, ist hier noch zu erwühnen, und ich vermuthe, dass die sehr starke An- pflanzung des Nerium Oleander diesem Schmetterling die Colonisirung ermög- ht hat, Sie sehen, dass schon eine ganze Anzahl von Insekten durch den vielsei- tigen Anbau neuer Pflanzen bei uns ein- geführt worden, und zwar leider m e hr e n- theils nur schüdliche. Es sind Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. allerdings dagegen durch die so sehr gesteigerte Bodenkultur in der Umge- bung von Zürich eine viel grössere An- zahl von Insektenarten, wenn auch nieht ganz vertilgt, doch fast auf Null redu- zirt worden; allein diese waren durch- weg für unsere Oekonomie unschädlich, so dass der Tausch keineswegs zu un- serem Besten gerathen ist. 5250 Was nun in zweiter Beziehung, nämlich das Uebergehen unserer einheimischen Insekten auf exotische Pflanzen bisher von mit beobachtet ward, ist schon viel zahlreicher an Thatsachen. Weil aber diese mehr für das Studium der Biologie der Insek- ten, als für die Kultur der Pflanzen von Interesse sind, so will ich Sie mit den speziellen Aufzählungen nicht ermüden, und beschränke mich nun auf kurze An- deutung der merkwürdigsten Verhält- nisse im Allgemeinen. / Unter den monophagischen ln- sekten, welche stets nur eine und die selbe Pflanzenart zu ihrer Nahrung aus wählen, ist mir bisher nur ein, aber um so merkwürdigerer Fall vorgekommes siologischen Charakter, besonders auch der chemischen Verschiedenheit M Säfte, die grössten Gegensätze bilden, nämlich: die Raupe von Sphinx: OMM auf Calla Aethiopica, während sie g sonst nur von Weit E äufigsten gehen die p® ^ ee das heisst solch, verschiedene Species derselben oder doch derselben natür Familie über. Dieses Gesetz. — nen die Insekten auch beim Ud auf fremde Gewächse inne Zu pes i So verbreiten sich z. B. die B lichen | I. Originalabhandlungen. unserer Pomaceen auf Cydonia japonica, Sorbus nigra, Pyrus spectabilis und ver- wandte Arten; die der Amygdaleen auf Prunus virginiana; die der Salicineen auf Populus balsamifera; von Corylus Avellana auf Corylus Colurna, und so weiter. Geringer ist dagegen wieder die An- zahl der EEE gen, "dun — Ent zen zu ihrer Kost nehmen. — wie die Bettler aus jedem Haus, dem Palast wie der Hütte, das Brod hinnehmen, und dem eignen Heerd untreu werden, fres- sen die Pantophagen die verschieden- sten Pflanzen. Das merkwürdigste Fak- tum von Pantophagie bietet die gemeine Kohleule Noctua oleracea dar. In allen Kohlgärten lebt dieser unser übel- berüchtigte Mitesser. Die Raupe ward fressend gefunden auf: Robinia Pseud- Acacia, einer Begonia, an Pelargonium ssadie ; und sogar auf einer Paullownia und zwar waren schon die Eier an diese Pflanzen gelegt worden. 193 Ich habe oben schon solcher Insek- ten erwühnt, welche in den Samen der Pflanzen leben und welche deswegen zu Schon seit langem ist ein kleiner Schmet- terling Myelois ceratoniella*), welcher als Raupe die Samen von Ceratonia si- liqua verzehrt, in Deutschland und auch hier einheimisch geworden. So wie in neuester Zeit durch Aegyptischen Wei- zen eine besonders verderbliche Art des sogenannten schwarzen Kornwurmes, nämlich Sitophilus oryzae die Kornmagazine eingeführt worden ist. Es ist kaum zweifelhaft, dass noch meh- rere Spermophagen in den grossen Sa- men-Verlagen sich eingenistet haben werden, ich hatte aber bis dahin keine Gelegenheit, diese kennen zu lernen. *) Eine andere, dieser sehr ähnliche Schab- be: Ephestia elutella, ist in Zürich sehr häu- fig und den Vorräthen von gedörrtem Obst schädlich. 4) Das Collodium, Kohle und Sand als Mittel, das Anwachsen der Stechlinge zu befördern. Wir gaben im letzten Jahrgange dieser Zeitschrift, ein Resüme der Ver- suche Lowe’s über die Anwendung des Collodiums bei der Stecklingszucht und versprachen, auch im hiesigen Gar- ten Versuche anzustellen. Es ist dieses nun geschehen, die Versuche hatten aber nichts weniger als ein günstiges Resul- tat. Es wurden zu diesem Zwecke Steck- linge der — Pflanzenarten unter : | us en Bedingungen, die einen v vor dem Stecken mit ihrer Schnitt- fläche in Collodium getaucht, die ande- ren auf die gewöhnliche Weise theils in Sand, theils in Kohlenpulver, theils in. sandige Erde gesteckt. Von diesen wuchsen die mit Collodium umgebe- nen durchschnittlich am schlechtesten, ja von vielen weichholzigen schnell- wüchsigen Stecklingen starben alle auf diese Weise prüparirten ganz ab, während die auf die gewöhnliche Weise gesteck- ten zum grössten Theil wuchsen. Es geht hieraus ziemlich klar her- vor, dass der Steckling mit seiner Schnittfläche Feuchtigheit aus dem Bo- den aufnehmen muss, welche bei weich- holzigen schnellwüchsigen Stecklingen das fernere Wachsthum und baldige Be- wurzelung bedingt, bei hartholzigen da- * 194 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. gegen auf Umbildung der deponirten Nahrungsstoffe und in Folge dessen ebenfalls auf Wurzelbildung hinwirkt. Da nun der Steckling unmittelbar, d er geschnitten, die ihm gebo- ne Nahrung theilweis unmittelbar mit = durchschnittenen Gefässbündeln auf- saugt und in sich emporführt, so kann in Folge dessen eine viel condensirtere noch durchaus unverarbeitete Flüssigkeit in den Gefässen der Holzbündel bis zu den Blättern emporsteigen und durch solche ungeeignete Nahrung das baldige Absterben des Stecklings verursacht wer- den. Um diesen Uebelstand zu vermei- den senkt man ihn in Sand oder Koh- lenpulver ein. In ersterem wird das Wasser, womit man begiesst dem Steck- ling ziemlich unveründert geboten, im letzteren wird dagegen vermüge der be- deutenden Aufsaugungskraft der Kohle dem Wasser noch ein Theil seiner ge- lösten Stoffe genommen. Daher wird je nach dem Wasser, welches man ver- wendet, bald der Sand, bald die Kohle bessere Resultate geben. Kohlenpulver, ganz rein verwendet, hat im Allgemei- nen selten die gleichen günstigen Re- sultate wie Sand, da es das dargebotene Wasser allzusehr filtrirt, ja oft nicht genugsam Wasser in den Steckling ge- langen lässt. Weit günstiger werden dagegen die Resultate, wenn das Koh- lenpulver mit organischen Resten oder mit Heideerde vermischt wird. — Sobald die Schnittfläche des Steck- lings mit jungem Zellgewebe (Callus) überkleidet ist, übernimmt dieses die Funktion der noch fehlenden Wurzel, allzu eondensirte Nahrung ausschliessend, Würde man nun die Schnittfläche des Stecklings mit einer Hülle können, welche ähnlich der jungen Zel- lenmembran wirkt, d. h. die Flüssigkeit nur bis zu einem bestimmten Mischungs- verhültniss der Dichtigkeit durchlässt, so würde man das Höchste erreichen, worauf die Stecklingszucht vom theore- tischen Standpunkte aus, könnte. Bis jetzt kennen wir aber Be keine derartige Flüssigkeit, da die Che- mie die Holzfaser nicht in eine gummiat- tige Substanz verwandeln kann, die durch Abdunstung eine durehlassende Membran bildet. Im annühernden Grade zeigt jedoch Kohlenpulver diese Eigenschaft, wenn man mit demselben nur, die Schni che des Stecklings umgiebt. Wir er reichten dies dadurch, dass wir in eine dünne Lösung von Gummi Arabicum 8%- viel fein gepulverte Holzkohle brachten, bis die Mischung einen dicken Brei b dete. In diesen Brei ward die fläche des Stecklings getaucht, und nade dem die Masse ein wenig angetrocknet war, der Steckling in sandige Erde odë Sand eingesenkt. Unter diesem ebenfalls vergleichung* weise gleichzeitig mit angewendet fahren erhielten wir die günstigs wichtigen Gegenstande, eine 4 chere Besprechung gewidmet. 1 = Endlich ; ist der für die Lombardei un nördlichen Ufer des Comes sehr unbescheidene Winter vorüber, Hier | mezzino) ist der in der I. Originalabhandlungen. 195 ‚des Januar 2 Fuss hoch gefallene Schnee verschwunden, und die Sonne wendet alle ihre Macht an, um den in den hó- en Lagen noch zu schmelzen. Bald wird sie dieselben besiegt haben; in ih- rer jetzigen Wärme und beim Anblick der sich schon hie und da entwiekeln- den Vegetation will man kaum glau- ben, dass der diesjährige Winter an Dauer und Strenge ein ganzes Jahrhun- dert lang nicht erreicht wurde, und dass die Kälte vom 23.— 24. Jan. d. J. selbst jene noch übertroffen. Nach der „Gaz- zetta di Milano“ hatte man 1767 in Mailand 13° R, unter Null und im heurigen Winter in der Nacht vom 23/24. Januar ebendaselbst 13% R. — Recht deutlich konnte man den Unterschied der Temperatur zwischen hier und Mai- land wahrnehmen. Zu jener Zeit 23.— 24. „„ wo man in Mailand 134/49? R. und in Monza 159 R. hatte, fiel hier der Thermometer auf 7—8° R. unter Null — diess wiederholte sieh noch ein- mal am 28.—29. Januar. Dass der Win- ter in der Regel einige Grade külter und der Sommer würmer in Mailand und der lomb. Ebene ist als hier am See, ist eine bekannte Sache. An jenem Mor- gen sah es nicht erfreulich im Garten aus. Die Blätter der immergrünen Pflan- zen waren von der Kälte so zusammen- gerollt, wie es wohl beim Rösten die Theeblätter der Chinesen thun mögen; doch ist bis jetzt wenig von Frostscha- den zu bemerken. Ich kann Ihnen viel- leicht später, wenn Sie wünschen, ei- | nige Mittheilungen geben über die Pflan- | zen, welche dem starken Froste erle- | gen. — Mehr Schaden als die Kälte sich deshalb um so o leichter an die d den dann die Grossblättrigen am mei- sten unter seiner Last, Er drückt die- selben tief nieder und nicht selten bre- chen Aeste von den schönsten Bäumen, oder Letztere werden so stark niederge- drückt, dass sich dabei die Wurzeln ganz ausheben, welche freilich bei man- chen dieser Immergrünen nicht sehr stark sind, Man kömmt natürlich durch Abschütteln des Schnees zur Hülfe, und zwar, wenn es wie am 24. Jan. den ganzen Tag in grossen Flocken schneit, mehreremale des Tages. Es war auffallend für mich, dass Nachfrö- ste von 3—4—50 R. bei manchen Pflan- zen nicht nur spurlos vorübergingen, sondern auch im Laufe solcher niedri- ger Temperatur, sich an einigen der- selben z. B. Cobaea scandens von den warmen Sonnenstrahlen der Tage ge- reizt, noch neue Blüthen entwickelten, wenn auch mit blassen und zuletzt nur grünen Farben, die doch in Mittel- deutschland schon bei einem geringeren Nachtfrost. zu Grunde gerichtet wären. Z. B. Cobaea scandens, Habrothamnus elegans, Abutilon striatum und venosum, Arum Colocasia, Calla aethiop., Cepha- landra quinqueloba, Cineraria. hybr., Fuchsien, Gardenien, Heliotrop, Io- moea Learii, Lophospermum, Nicotiana arb. glauca, Pelarg. scarlet., Petunien, Phlomis Leonurus, Datura arborea, ryllis longifolia, Russelia juncea (an ei- ner Mauer), Salvien, Siphocampylus bi- color, ‘Tussilago japonica, Tweedia coe- rulea, Tropaeolum ete. In andern mäs- sigeren Wintern, welche, wie dies häu- fig hier vorkommen soll, nur yon 2—3? R. Kälte zeigen, halten die Mehrzahl dieser Pflanzen. ohne weitern Schutz in freier Luft aus. Im Jahr 1853 sah ich sehr starke Exemplare der angeführten im freien Garten, welche leider nun zum 196 genug das Wasser als Frostableiter wirken ; freilich trügt die glückliche Lage, einge- sehlossen von herrlichen Bergen, viel zu deren Erhaltung bei, um so mehr als die Verderben bringende Nord-Ost-Luft nur wenige Stellen des hiesigen Gartens be- streichen kann. Dass es, wie schon oben gesagt, in der Ebene damit ganz anders aussieht, braucht wohl keiner Erwäh- nung. Schon in den k. k. Gärten in Monza müssen sie Pflanzen wieder ein- kerkern, die hier prächtig in freier Luft vegetiren. In solchen schneereichen Wintern, wie der letztvergangene, macht es dann einen ganz eigenthümlichen Ein- druck auf den deutschen Gärtner, die immergrünen Bäume und Sträucher sich in ihrer vollkommensten Ausbildung aus dem Schnee erheben zu sehen; ja sogar manche mit Knospen und Blüthen z. B. Mespilus japonica Viburnum Tinus, und es gehört wirklich eine gewisse Zeit da- zu, ehe man die Sache begreifen kann. Doch den grössten Contrast in dieser Be- ziehung bilden dann Gruppen von starken Camellien mit Knospen und einzelnen Blüthen (Januar) sowie blühende Daphne Dauphini, odora und odora marginata im freien Garten. Es dürfte wohl nicht uninteressant sein, etwas über die Art und Weise der Cultur der Camellien, wie sie hier betrieben wird, zu hören. Ich beginne mit der Erde, welche wohl das Haupt- fundament bei ihrer ganzen Cultur ist, Diess ist, wie Jahrg. 54 S, 260 ganz richtig gesagt wird, eine sehr fette und milde rothbraune Rasenerde, und da sie mit w. Sand t ist, so wird sie deshalb nicht selten bindend und schliesst sich ganz und gar, hält sich lange Zeit feucht. Die Camel- lien wachsen ganz vortrefflich in dieser, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Kastanienmoder (Erde ausalten Kastanien Castanea vesca), in welchem sie eben- falls sehr gesund und kräftig wachsen, Der hiesige Gärtner giebt diesem vo dem aus alten Eichen den Vorzug. Die Erde wird in den meisten Fällen ganz so verwendet, wie sie die Natur giebt, also ohne weitere Beimischung von Sand, Auch bereitet man zuweilen eine künstliche Erde, wie ich auf Isola madre sah. Der dortige Gärtner verwendet zu diesem Zwecke nur die Blätter von immergrünen Pflanzen als Eichen, Lor- beeren etc, gemischt mit H und fetten Rasenstücken, cherte mir, dass in dieser Camellien Rhodod. Azalea ind. Calmien, etc. nur vortrefflich wachsen, wovon ich Gele Un ter freiem Himmel, für seine Composthaufen immer einen vor Regen, doch nicht vor Luft geschützten Ort. Am liebsten nimmt er einen Schip- . pen, welcher nächst dem Dache der Luft nach allen Seiten freien Zutritt ge stattet. à Se Die Camellien stehen hier meistens im freien Grund, und die, welch man noch in Töpfen trifft, für den Handel bestimmt sind, Wür auch dahin kommen, wenn die „zZ solcher Gruppen in Bezug E Sack 5 Erde nicht zu kostspielig wåre. . i i auf 40 Soldi jener Erde kömmt immer bestimmten (Kr.), welche man in dazu wohin sie von desonders aber im freien Grund. Oft mit ihr Taf 125. Farbendr. v. A Kalb Nbg I. Originalabhandlungen. je nachdem die Witterung Mitte März oder Anfangs April und dauert bis zum Mai. Dass, wenn man einmal im Be- sitze grosser Pflanzen ist, der Same nichts seltenes ist, braucht wohl keiner Erwähnung. Er wird aber auch sorg- fältig aufgesammelt und zur jungen An- zucht verwendet. Im März legtman den Samen in die bekannten Samenkästchen, welche an einen geschützten Ort gestellt werden, da in diesem Monat noch einzelne Nachtfröste vorkommen können. Später aber kommen sie ganz in’s Freie in schat- ‚tige Lage; hier keimen die Samen und wachsen munter weiter. Nicht immer wer- den sie im Julioder August einzeln in klei- ne Töpfe gebracht. Im nächsten Frühjahr kömmt die Mehrzahl ins freie Land in eine Lage, wo sie nur vor der heissen Mit- tagssonne geschützt sind und den Som- mer hindurch reichlich bewässert wer- den. Hier bleiben sie stehen und im Herbste werden nur die Wurzeln mit Blättern oder Dünger bedeckt, um das Eindringen der Winterfröste abzuhalten. chon im dritten Herbste zeigen sich Blüthenknospen, darunter nun manches Gute, welche letztere im darauf folgen- den Frühjahr, nachdem sie sich als treu bewiesen, und die Farbe oder Form der Blüthen nicht wechselte, in einer an- dern Gruppe unter den Nummerblumen eingereiht werden. Da wird nun mit m Messer nachgeholfen, um recht ge- drungene und wohlgeformte Büsche zu erziehen. Es tritt dann bei ältern star- ken Pflanzen eine Periode ein, wo sie weniger wachsen und ihre Thätigkeit nur zur Bildung von Blüthenknospen verwenden. Bei manchen Sorten ge- Schieht diess oft in einem solchen Maasse, man zur Blüthezeit mehr Blüthen als Blätter zu sehen glaubt. Wasser | bei det. Diese werden in so viel gleich- sen Gruppen die Hauptsache; doch VI. 1855, x 197 müssen sie auch oft Noth leiden, denn es istkeine Kleinigkeit, in heissen Som- mern hier täglich überall zu wässern. Um bei diesen gróssern Pflanzen Schneebrüche zu verhüten, werden im December kleine Strohdächer, oder über jeder einzelnen Pflanze ein Strohhut an- gebracht, welche zu gleicher Zeit die Fröste etwas abhalten. Der Boden wird ebenfalls mit Dünger wie bei den jun- gen Pflanzen belegt und so beginnen ei- nige Sorten schon im Januar zu blühen. Mir ist es auffallend genug, dass jener starke Frost am 24. Januar, den Ca- mellien und besonders den Knospen nicht das Geringste geschadet hat. Wie schon erwähnt, waren die Blätter derselben so zusammen gerollt, wie von der Raupe, dem Blattwiekler. An- fangs glaubte ich, die Knospen wür- den alle abspringen, doch trotzdem es an demselben Tage noch heller Son- nenschein und Mittags im Schatten 2? Wärme waren, sprang nicht eine ein- zige Knospe ab und jetzt beginnen sie schon die Blüthen zu öffnen. Die Ver- mehrung der Camellien ist hier nächst der mit Samen, durch die climatischen Verhältnisse sehr erleichtert. Stecklinge werden zweimal im Jahre geschnitten, im Februar und August. Sie werden entweder unter Glas oder ohne dieses in kleine Kästen gesteckt und in den Schat- ten gestellt, wo sie gerne Wurzeln ma- chen, Ja, ich sah Camellienstecklinge von 1 Fuss Länge in einen Kasten dieht zusammen gestopft, im Schatten ohne Glasbedeckung und die Mehrzahl hatte Wurzeln. Ableger, Absenker, wie bei Nelken werden häufig und mit gutem Erfolge ge- macht. Es werden zu diesem Zwecke dünne Blei- oder Blechplatten verwen- seitige Dreiecke zerschnitten, als nur : 15 198 immer möglich ist. Die Grösse dersel- ben richtet sich ganz nach der Stärke der abzulegenden Pflanze. Diese wer- den, nachdem der gewählte Ast zum Absenken eingeschnitten ist, und vom Dreiecke die untere Spitze durch einen Querschnitt entfernt wurde, dütenförmig um den Schnitt gerollt, und die obern zwei Spitzen, welche sich kreuzen, 80 eingekniekt, dass sie das Ganze zu- sammenhalten. Will man grössere Aeste absenken, so verwendet man kleine Käst- chen in Quadrat, welche nächst dem Querschnitt im Boden (in welehem der abzusenkende Ast gezogen wird) an ci- ner Seite zum Oeffnen und Schliessen eingerichtet sind. Diese Gefässe wer- den mit Erde ausgefüllt und mässig ſeucht gehalten: Wollene Fäden, als Wasserleiter, werden seltener ange wen- det. kurzer Zeit haben 80 abge- legte Pflanzen (Aeste) Wurzeln, Ver- edelt werden die Camellien ausser Pfro- pfen , Copuliren, Einspritzen häufig durch Ablactiren in freier Luft. Töpfe der Wildlinge werden dann auf Gerüsten, Pfählen ete, der zu veredeln- den Pflanze so nahe gebracht, dass die Operation bequem verrichtet werden kann. Noch eine Art des Pfropfens möchte erwähnt werden, welche in dem | hiesigen. oft heissen und trockenen Früh- een CP — ec Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. jahr von. Vortheil ist, Es wird nin. lich um die Vereinigungsstelle, ud dem die Schnittwunden mit Baumwachs verstrichen sind, eine Kapsel von Baun- rinde oder Holupiasg (Schienen) ange bracht (mit Weiden festgebunden), vt reiss an seiner Basis von demselben gu gedeckt ist. Der Sand wird von Zei zu Zeit angefeuchtet. Der mässig feuchte Sand erhält das Edelreiss und befördert die Callusbildung. In jener Weise we den nicht nur Camellien, ‚sondern dé Mehrzahl der Pflanzen, besonders anth | Coniferen hier vermehrt, und hat den Vortheil, sogleich starke und kräftige Pflanzen zu erlangen, wozu ix hin kräftige Vegetation jene abgesenkten Aeste an den Pflanzen bald wieder er. setzt. Es ist auch keineswegs neu, u | eine alte lüngst bekannte Sache, d im | ganz dasselbe wendeten die Chinese schon früh bei ihren Zwergobstbau an. Der italienische Gärtner hat ale eine ausserordentliche Fertigkeit dari Pflanze, einige Dutzend solcher. 1. kapseln und Kästchen“). Es ist hier sehr wahrscheinlich = mittelst Abbaktiren die Rede. m 6) Ueber das Versetzen von Obstbäumen mit dem E Vom Herrn Oberrichter Stocker in Zürich. Fast jedem Besitzer von Grund- stücken, auf welchen Obstbäume ge- pflanzt sind, kommt der Fall vor, dass einer oder men derselben entweder wegen einer Baute oder wegen einer andern Veränderung weggeschaflt wer- den müssen. Sind es Bäume mit ei- el ner guten oder wenigstens —1 | Obst, und versprechen sie, ! ! puc mit Früchten zu ‚erfreuen, 185 ander der Eigenthümer sie an e Be ; Stelle zu verpflanzen. Diess e Veranlassung, älteren Bäumen lt | andern Standort anzuweisen; de Br ur I. Origina labhandlungen. kann darin sich zeigen, dass man an einem Platze schon nach wenigen Jahren einen aufgewachsenen Baum haben möchte. Es ist bekannt, dass bereits stark gewordene Zierbäu- me noch mit gutem Erfolge versetzt werden können, indem man sie ent- weder mit so viel Wurzeln als mög- lich sorgfältig ausgräbt, und am andern tze mit Wasser einschlämmt oder mit festgefrornem Erdballen an der neuen Stelle einpflanzt. Eine dritte Methode findet sich beschrieben auf Seite 29 im zweiten Jahrgange der Gartenflora; zu wiederholen) so verfahren: Vor Allem zieht man um den zu ver- pflanzenden Baum einen Graben, dann wird der dadurch frei werdende cylin- derförmige Wurzelballen mit kurzen Brettstücken wie mit Fassdauben um- stellt, und wann solche mit fest ange- zogenen Stricken oder Ketten gleichsam eingereift sind, braucht man nur noch den Ball Brettstücke zu setzen; ist dieses gesche- en, so wird der Ballen herausgehoben, | auf einen Karren geladen und forttrans- portirt. — Ob nicht nur Zierbäume sondern auch Obstbäume in dieser Weise von Baumpflanzern versetzt worden sind, ist mir unbekannt; jedenfalls wird es nur von wenigen Freunden der Obst- cultur schon unternommen worden sein, 80 in einer Art Kübel eine Baumgat- tung von einer Stelle an eine andere zu bringen, daher erlaube ich mir, mit- zutheilen, was für einen derartigen Ver- Such ich gemacht habe, und was das Resultat davon gewesen sei. Fine von mir gehaltene kleine Baum- schule habe ich im Spätjahre 1852 in einen anderen Theil meiner Besitzung verlegt. Diess ist mit keinerlei Schwie- rigkeiten verbunden gewesen, nur wusste en zu untergraben und auf 199 ich nicht, was machen mit fünf Aepfel- bäumen, welche in der bisherigen Baum- schule zu lange stehen geblieben waren. Diese Exemplare waren mit guten Sor- ten veredelt und auch recht schön ge- wachsen; für selbige hatte ich wohl of- fene Plätze im Baumgarten; aber ich hätte an ihrem Gedeihen nach einem ge- wöhnlichen Versetzen zweiſeln müs- sen, denn die Stämme massen schon bis auf 2½ Zoll in der Dicke, und die Kronen hatten eine hiezu verhältniss- mässige Ausdehnung von $ bis 11 Fuss Durchmesser. Am stärksten war „Bau- mann's rothe Winter-Reinette,^ Um nun theils diese Bäume doch wo möglich verwenden zu können, theils davon bald Früchte zu bekommen, liess ich mich die Mühe nicht reuen, sie mit dem Erd- ballen zu verpflanzen. Zwar war da- mals (im Novemb. 1852) die oben an- gegebene Methode noch nicht zu meiner Kenntniss gelangt, da erst etliche Mo- nate später die Beschreibung derselben in der Gartenflora erschien, dennoch hat es sieh getroffen, dass ich im Wesent- lichen mit derselben übereinstimmend zu Werke gegangen bin. Daher mögen meine Beobachtungen über das Gedei- hen jener von mir: verpflanzten Bäume einen Schluss gestatten auf die Zweck- miüssigkeit des Versetzens mit dem Bal- len unter Anwendung von Brettstücken zum Zusammenhalten desselben. Die von mir gemachten Wahrnehmungen sind folgende: Was vorerst das Wachs- thum meiner Bäume betriſſt, so kann ich nieht sagen, dass sie im ersten und zweiten Jahre starke Triebe gemacht Gedeihen ausser Zweifel gesetzt ist. Noch mehr Befriedigung gewährt mir die bereits eingetretene und weiter in 15 + 200 Aussicht stehende Fruchtbarkeit, Schon im ersten Jahre hat einer der Bäume einen Apfel zur Reife gebracht ; im 2ten trugen zwei andere jeder drei Früchte, jedoch unvollkommene, und ein vierter jener Bäume gab elf schöne Aepfel (Baumann’s Reinette); nur am fünften hat es noch keine Frucht gegeben. Da- für ist er jetzt (wie übrigens auch die vier ersteren wieder) mit Fruchtknospen besetzt. Wage ich es, auf Grundlage dieser Ergebnisse ein Urtheil über das Ver- setzen mit dem Ballen, so geht es dahin: 1) bei jungen Bäumen mit Stäm- men von nicht mehr als 10 bis 12 Li- nien Dicke würde durch dasselbe nichts age denn: solche haben meistens noch kein ae doch wenig Holz, an dem es in ein oder zwei Jahren Früchte geben kónnte, gesetzt aber auch man erhielte derglei- chen bald, so móchte nur dadurch das wei- tere Wachsthum des noch schwachen Baumes verkümmert werden. b) auch beim gewöhnlichen Versetzen und gleichzeitigen starken Zurückschneiden ist, wenn man die Ar- beit sorgfältig vornimmt, das Anwach- sen und gute Treiben des jungen Baumes ziemlich sicher, und bliebe er etwa um nur zu üppigen Wuchses wil- | len längere Jahre unfruchtber, so wäre der Schaden davon doch nicht gross, weil ohne Zweifel er später das Ver- säumte nachbrächte, 2) bei älteren Bäumen, nämlich sol- ehen von 20—30 Jahren, wäre Versetzen mit eingefassten Ballen un- zweifelhaft von gutem Erfolge, aber der Bewerkstelligung der Arbeit treten manche Hindernisse in den Weg; es müsste nämlich wegen der grösseren g der Wurzeln eines solchen Baumes dem Erdballen ein Durchmes- — 4 as deln wir in dieser Richtung Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ser von 5—6“ und eine Tiefe von 2-3 Fuss gegeben werden. Dadurch e hielte er ein Gewicht von 30—50 Zeit nern, und um eine solche Last zu he f ben und zu transportiren, fehlt es mi- tens an den erforderlichen Kräften mi Mitteln; aber wenn auch solche vorhat- den wären, so würde der von Ketten, Hebebäumen u. dgl. auf einzelne Theile des Ballens. einwirkende Druck ein Spalten und Brocken der Erde verur& chen, und beim Wiedereinsetzen d 1 Auseinanderfallen des Ballens fast. ur vermeidlich sein. Wenn aus diesen Gründen bei Bäumen des obenerwäht ten Alters die der Prüfung unterworfen Versetzart so viel als unanwendbar ish so ist sie natürlich gar nicht in At wendung zu pg bei noch ilem Bäumen, Hinge 3) ist sie zu TE bei a welehe wie die von mir versetzten (N einer vor 10— 15 Jahren am vorgenommene Veredlung) 2— dicke Stämme haben. Nicht nur keine grosse Schwierigkeit, für OS ben der in Frage stehenden i sich zu bedienen, sondern solche f auch dafür zweckmässig, da t d en o duis einige Rüthe dafür, wie die zunehmen sei, den zweiten Aufsatzes ausmachen, und zwar A. das Umgraben des B. das Iu] seines len . C. le Ausheben aus lg herigen Standorte, D. den Transport und E. das nee 1." Óriginalabliandluügen. Es findet sich freilich schon an der citirten Stelle der Gartenflora eine An- leitung für das Verfahren, aber solche ist möglichst kurz und in keine Details eingehend; daher glaube ich wenigstens für solche, welche nie bei der fragli- chen Arbeit waren, Folgendes hier auf- nehmen zu sollen. Zu Punkt A. Man möchte glauben Zeit und Arbeit zu ersparen, wenn man den Graben um den Baum nur schmal machte; ich muss aber doch rathen, ihm ca. 2 Fuss Weite zu geben, weil man sonst mit keinem Arbeitsgeschirre bei- kommen kann, um dann den Erdeylinder zu unterhöhlen; ja um diess noch mehr zu erleichtern, ist es gut, den Cylinder von oben nach unten etwas zu verjün- gen. Diess wird ohne alle Schwierig- keit vor sich gehen, sofern die Erde fest ist; wäre sie aber ganz locker, so könnte das Reissen derselben nicht gehindert werden, und würde man besser thun, das Versetzen mit dem Ballen aufzu- geben. Hingegen, wenn während des Umgrabens keine Erde wegbricht, so kann man übergehen zu Arbeit B. Dafür wird in der Gartenflora die Anleitung ertheilt, dass nach dem Umgeben des Ballens mit Heu oder Stroh, einer Matte und den Dauben, und nach dem Untergraben man unter den Boden des Cylinders Brettstücke, und unter diese Stricke ein- Schiebe, mittelst deren dann das Her- ausheben bewerkstelligt werden könne; zu mehrerer Sicherheit, namentlieh um das Rutschen der Stricke zu hindern, wird noch empfohlen, auf die Boden- bretter Leisten zu nageln. Ueber die Thunlichkeit dessen nun hat Schreiber dieser Zeilen Zweifel, er glaubt nicht, | den dass unter dem Erdballen, wenn er in der Tiefe des gezogenen Grabens sitzt, auch zwei kürzere) ähnlich 201 würde für practicabler Folgendes hal- ten: einmal dürfte man, nachdem die Einwandung mit den Dauben gemacht ist, das Unterhöhlen nicht unter dem ganzen Ballen hindurch vornehmen, sondern sollte in der Mitte einen kleinen müsste man starke Emballage, (Pack- tuch von 2—2!/, Fuss Breite) so weit man unterhöhlt hat, unter dem Ballen hindurch, an einer Seite hinauf, oben hinüber, auf der andern Seite hinab, wieder unter dem Ballen (wo er noch nicht gedeckt ist) hindurch, und so fort fest anlegen, bis der Boden des Cylin- ders neben dem Saze ganz von dem Tuche gefasst ist, und dadurch gehalten zuletzt wäre nur noch nöthig, lang starken Strick petii ws wie Tuch um alles herum kreuz und = anzuziehen, und oben die Enden so ausgehen zu lassen und zu verschlin- gen, dass an denselben das Aufziehen (Heben) des Ballens möglich ist. Um zu verhüten, dass nicht beim Heben von dem Fusse auch Erde aus dem Cy- linder herausgerissen werde , darf. mau nur, ehe man ans Heben sich macht, an dem Fusse noch so viel möglich ab- bickeln, was man am besten mit einer kurzstieligen kleinen Spitzhaue vor- nimmt. Auf diese Weise habe ich das Geschäft C, das Herausheben des Ballens, vorbereitet. Was nun die- ses betrifft, so werden es die Arbeiter selten nur mit den Händen bewerkstel- ligen können, indem kleinere Ballen schon 4—5 Centner Gewicht haben. Ist daher eine Vorrichtung nöthig, so kann man sich folgender bedienen: an den Rand des um. den Baum, gezoge- nen Grabens auf flach hingelegte Brett- stücke stellt man einen drei bis fünf Fuss hohen Boek (der gleich ist denje- wird, einen 1 nigen, welche von Maurern als niedere Gerüste gebraucht werden,) quer über den Bock legt man einen 20 oder noch mehr Schuh langen starken Hebe- baum; an dessen kürzeres bei dem Erd- ballen ausgehendes und auf diesen hin- untergedrücktes Ende werden die Stricke befestigt, mit denen der Ballen um- wunden ist; dann braucht es nichts weiter, als den vom Bocke rückwärts gehenden langen Theil des Hebebaums hinten auf den Boden hinunter zuziehen, so wird der Ballen in die Höhe geho- ben. Dadurch ist es möglich gemacht, D. das Transportmittel unter den- selben zu bringen. Wäre die Last nicht gross, so könnte ein niedriger zweirä- driger Karren dazu dienen, für den man nur vorher vom Baumloche eine schräge Ausfahrt hätte herstellen müssen. Sähe man zum Voraus, dass den Ballen sei- nes grössern Gewichtes wegen, so fort- zubringen, man nicht im Stande sei, 80 müsste man für einen vierrädrigen Wa- gen mit eingehängten Traggeschirre sorgen, auf welches der Ballen vom Hebebaum abgesetzt werden könnte; da- bei versteht es sich von selbst „ dass zum Wegfübren Vieh nöthig ist. Noch eine andere Transportart für schwerere Ballen ist das Fortwalzen. Dazu be- darf es zweier oben mit Leisten zusam- men genagelter starker Laden von zwölf bis sechzehn Fuss Lünge; unter die daraus construirte Brücke werden Wal- zen gelegt, und auf dieselbe stellt oder legt man den Baum mit dem Ballen. Wo der Boden flach und der neue Standort des Baumes nicht weit entfernt ist, geht es ganz gut, Letzteren dahin | zu walzen, wo man ihn wieder einpflan- | zen Will. Dies ist die letzte Ver- Einen und dem Anderen wohl | 202 Gartenflora Deuischlands und der Schweiz. wenigstens 2 Fuss mehr betragen ds der Diameter des Ballens; dies nothwendig, damit man nach dem Ein- stellen noch genug Raum hat, um us ganze Verpackmaterial (Stricke, Embal | lage, Ketten, Brettstücke u. s. v.) von | und unter dem Ballen allmüblig zuli sen, und um ringsum allfällig ge AC SS Wurzelenden glatt schneiden zu können. Ist das neue Baumloch in den erforderlichen Dimensionen herge- stellt, so dienen schon der zum Aushe | ben gebrauchte Bock und Hebebaum jetzt zum Abheben von der Transportyorridi- tung und zum Einsenken, Von den, was auf dieses hin zu thun, ist res wenige Zeilen weiter oben sa erwühnt worden, Es ist nur noch. das Einfüllen des um den Cylinder ler gebliebenen Raumes, und über das Zu rechtschneiden der Krone des verplant ten Baumes einiges zu sagen. Für das erstere bringe man gute Erde zur Stelle, wenn etwa dic ausgegrabene ‚schlecht wäre; das Befolgen dieses Rathes & chert es, dass die Wurzeln bald sich ausdehnen, und der Baum neue 8 kung findet. Das zweite, das dae den der Krone, ist noch ein wichtiger Punkt. Auf der einen Seite fält # Betracht, dass auch bei der grössten Sorgfalt im Versetzen doch wegen Ver kür zung vieler Wurzeln die er 3 kraft des Baumes für einige Zeit — auf der andern Seite darf in A gebracht werden, dass das : . mit dem Ballen wegen der | den Verbindung des grösseren ^ e ganz entblössten Wurzeln. " m. | tragen, so führt es * II. Neue Zierpflanzen. wenigstens die letzten Jahrestriebe bis auf wenige Augen eingekürzt werden sollen, an Bäumen von weniger starkem | zu Wachsthume aber man stärker zurück- schneiden muss, und darin man eher zu wenig als zu viel thun karn. übel gestellte und geschädigte oder sonst kranke Aeste und Zweige auch wegzunehmen, oder sofern letztere nicht wohl entbehrt werden kónnen, zweck- müssig zu pflegen sind, braucht nur der Vollständigkeit wegen gesagt zu sein; cs kommen da die allgemeinen Regeln * 203 für die Behandlung eines Baumes zur Anwendung. Schon mag mein Aufsatz lange die Aufmerksamkeit in An- spruch génommen haben, und wäre es daher unpassend ge n, in noch grös- seres Detail einzugehen, zumal denn doch wie bei allen Land- und Garten- Patr so auch bei der von mir be- handelten Vieles vom Unternehmer mit Einsicht und Geschicklichkeit je nach den Verhältnissen (Ort, Zeit, Witte- rung, Hülfsmitteln u. s, w.) eingerichtet werden muss, FS II. Neue Zierpflanzen. a) Abgebildet in der Flore des serres. 1) Amygdalus persica Var. chinensis Hort. fere albo et rubro semiplen Amygda- leae sehr E Fermen des Phirsich von Jspahan mit grossen halbgefüll- ten Blumen, von weisser und lebhaft rother Farbe, auf Pflaumen oder Mandel- Wildlinge fortgepflanzt werden. (Pl. 969.) ) Rhododendron citrinum Hassk. (Pl. 970.) S. Grifl. 54. Pag. 312. 3) Datura humilis Desf. Solanaceae. — (Datura flava fl. pleno Hort Kew.) Eine Datura, die nur 3 Fuss hoch wird, mit triangelförnig-ovalen,, am Grunde fast 2 fórmigen, eckig gelappten Blättern. Die ial gefüllten Blumen gleichen in der orm der Brugmansia arborea, nur sind sie kürzer und riechen nur schwach. Wird den Sommer ins freie Land gepflanzt und — durch Stecklinge vermehrt, die im Kalthause | durchwintert werden. Eine ‚schon Jange in inlich Dass sie sich noch wenig verbreitet, scheint auf Schwierig- ken i in der Kultur zu deuten. deae, — Eine der schönsten Orchideen, die aus Péru siammt, Blumen ähneln de- Ausdauernde schöne Ziersträucher, nen der St, tigrina in Form und Färbung. Unterscheidet sich durch die kaum geflügelte Griffelsáule. (Tafel 974.) 5) Tydaea gigantea Van Houtte; Ges- neriaceae. — Eine Praehtflanze, die aus der Befruchtung von Sciadocalyx Warscewiezeii L. gelbem roth getupftem Saume, die die F von Sciadocalyx, die Färbung von Tydaea 'pieta besitzen. Hr. Roezl war es, der diese 22975 erzog. — (T. 975—976.) Ceanothus floribundus Hook; (Tafel "m. Siehe Grifl. 54. Pag. 374 b) div mem im Botanical Magazine. 1) ia cristata Lindl., Orchideae. Eine sehr schöne mit Maxillaria ver- wandte epiphytische Orchidee, die aus Neu Granada stammt. Scheinknollen oval, ge- furcht, 1—3bláttrig, Blätter lánglich-lanzett- lich, "gefaltet, Blüthenschaft wurzelständig, hängend , 1— blumig, Blume ausgebreitet, ‚fast 3 Zoll im Durchmesser, auf weisslichem Grunde, dunkelblutroth liniirí und quer ge~ sreift. — Blüthenhüllblätter lanzettlich, spitz. * 204 Lippe viel kürzer als Letztere, 3lappig y mit seitlichen sichelförmigen Lappen, kannenfór- mig gewimperten Spitzenlappen und ähnlich verziertem kurzem Nagel. (Tafel 4836.) 8) e iculata Wall; Gentia- eae. — Eine ingpflanze aus der Fa- milie der "smage aus Nepal. Blåtter oval- lanzettlich, Blumen einzeln oder büschelig, dunkelviolett, in der Form denen der Gentiana acaulis ähnelnd, aber kleiner. Eine liebliche Pflanze, die durch Th. Lobb beim Hrn. Veitch eingeführt ward. (Tafel 4838.) Brownea grandiceps Jacq.; Legumino- sa er jener herrlichen Bäume des tropischen 8 de 08 kopf der brillant rothen Blumen. Blühete in dem Bot. Garten zu Glasvenin, und es ist nurzu bedauern, dass diese herrliche Pflanzezu jenen Pflanzen der Tropen gehört, die beiuns nur selten zur Blüthe gebracht werden. (Taf. 4839.) Eine in deut- venosum Schönheit nachstehet. In einen Kübel gepflanzt und frei gestellt blühete sie im hiesigen Gar- ten während des ganzen letzten Sommers im Freien. (Tafel 4840.) c) Abgebildet in der Flore des serres. Var. rosea; cea Abart mit etwas tiefen rosa gefärbten Blumen, von dieser bekannten dunkler blühenden Mir sepes (Taf. 978.) 12) Lychnis grandiflora Jacq; Caryo- hylleae. — . Eine in den Gärten allgemein verbreitete Staude Japans, die kaum fusshohe Stengel und sehr grosse hellzinnoberrothe Blumen bildet. fh dn eine lockere Lauberde und gehort zu den schönsten Stauden des Im Winter v verwandt in ‚Tracht, Mask und Grosse der „Blätter unterscheidet sie sich durch kurze der Stengel na Blume, dist. wohl nur eine | sten erst im zweiten Jahre ins freie NO Ein zierliches N Veleben, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Form der e mit der sie gleiche Cultur theilt. (Tafel 980. : 140 4 Um 1 1 Morel; Ar- hacea Diese schöne Pflanze aus Bahia in Brasilien hat p in den Pflanzensaun- lungen schon ziemlich verbreitet. Die Blätter sehr gross, (6—18 Zoll lang) länglich oval Dieselben stehen zwar denen der durchzogen und zenständige Blüthenstand bildet eine Aehre, die aus ziegel- dachförmig sich deckenden, orat gerothen Bracteen besteht, zwischen denen, die hellgelben Blumen hervorsehen. Ge- hört zu den ganz allgemein empfehlenswer- then niedrigen Halbstráuchern des Warmhau- ses, ebenso sehr durch das schöne Blatt, wie die prächtige Blüthe ausgezeichnet, welche an die der Vriesia speciosa erinnert. Cult im Warmhaus in einer dungreichen Lauberde. «(Tafel 981.) Be Morel. Theilt mit der 15) A. Porbeana 2 pir- be Lys ah ver- die gleiche Cultur. 16) Lysimachia been, machieae. — Eine mit L. dubi wandte Art ans den Neilgherries in n Ostindien | Stengel 2' hoch. Blätter verkehrt lanz Blumen in dichter spitzenständiger Er. schön rosa. Rechnen wir das ab, was N die diese an cheren Freilandpflanzen , wird. nie allgemein in den Gärten einbürgern WI" Wie ihre Verwandten (L. Ephemerum udi Se purpurea) ist sie zweijährig , 5 — — — . - men vermehrt werden und wird am mo 2 pflanzt. . 982. 9 B. 17) Viola capillaris Pe i ches zufällig aus Samen aufging, dni : Erde aus Chili kam. Viele Stengel 27 | rasenfórmig beisammen und tragen di dig oval — Taf. 426 II. oder länglich- ovalen drüsig gesägten Blätter. Die blassblauen Blumen stehen einzeln au achselständigen Blüthenstielen, die bedeutend länger als die Blätter. (Tafel 983. i 18) Hemiandra pungens R Br.; Labiatae. Ein kleiner mit Prostranthera nah verwandter Halbstrauch aus dem Südwesten Neuhollands. Blätter klein, linear oder lanzettlich, stechend. Blumen zart lila, denen eines Pentstsmon cam- panulatus ähnlich. Blühet den ganzen Sommer und wird bei 3—4° R. durehwintess. (T. * Blätter breit lan- zettlich, 4—5 Zoll lang, 5 kraus. Die langröhrigen dunkelcarminrothen umen, stehen in dichten wesen straussfór- migen Corymben. Eine vorzüglich schöne Pflanze, die kei 1½ Fuss bod) wird und schon ihre schönen Blumen trägt. Gedeihet sehr leicht, ähnlich den Justicien und anderen gewöhnlichen Warmhauspflanzen. (Tafel 986.) d) Abgebildet in Illustration horticole. un floribunda Lem; e Ne halben mit weichen drüsigen Haren be- 0 ist. Blätter m mit S lanzett- * — 2—6 in Dol- vile den Spifien Fre Rei iiit an eine reiche Erde. und häufiges 21) u. marmorata Lem; Bromelia- Felsen genen schöne up die Libon an Re : sammelte und die bei D nig, 15 10 lühete. Blätter nis zurückgedrückte gezähnelt, aus der stumpfen pi tt eine Stachel- am G un > * durch grosse geigenförmige zu- die | chidee aus Nepal, mit geschlagene Bracteen gestützt; sind , Neue Zierpflanzen. Br der ans Zwi läufer ab. Bl breit-la trägt | 4842) 205 von der Blüthenspindel veh scharlach ge- ärbt. Kelch kurz, wie der Fruchtknoten grünlich. Blüthenblátter- zusammengerollt, Eine ebenso schóne als decorative Arf, welche ein neues Genus bilden dürfte, zu welchem der gelehrte Redactor (Lemaire) den Namen Libonia vorschlägt. Kultur im nie- drigen Warmhaus in einer mit Holzerde ver- pce groben Torferde. Oncidium incurvum Barker. Eine sch epiphytische Orchidee aus Me xiko, mit ovalen zusammengedrückten ata len, und länglichen fast spitzen Blättern. Der am Grunde des Scheinknollen vortretende zierlichen weissen roth gefleckten Blumen von ungefähr 1 Zoll im Durchmesser. Eine der schönsten und sehr lang blühenden Arten dieser herrlichen Gattung. — e) Ae im N Magazine. Eine B B B B e Na ist ndi stark ti Blitter ungleichseitig herzfórmig , zugespitzt, : r einen ge- üthen Vcg Wem 3füügelig. Das schöne Blatt und d ankbare Blühen macht diese Art zu einem E schönera Bewohner der Warm- (Tafel 4841.) ca Gardeni Hook; in Natal — Vom iebeln gehen Aus- t-lanzetilich, spannen- lang. Der fast gleichlange Schaft trägt die kleinen weisslichen Blumen in einer Traube. Eine sehnliche häuser. Warmhauspflanze. (Tafel 7 | Marrone iczci. Schon i 25) Sciadocalyx mehrfach erwähnt. (Tafel 4843.) 26) Cymbidium giganteum Wall. Erdor- länglichen breiten be- 206 blátterten Bcheibknöllen: Blätter ure. sehwerdtförmi » uss lang. Blüthen- chaft eg; 2—3 Fuss hoch, — die bis 3½ Zoll im Durchmesser Walters Blumen in endständiger Traube, Blüthenblätter änglich, die inneren schmäler, alle grün und un gestreift. Lippe gelb, roth gefleckt, Zlappig und grossem ovalen welligen zurück- gebogenen — — Eine schöne Art. (Taf. 4844.) 27) Chamaedorea elegans Mart.; Palmeae. Eine in unseren pere sete sehr pr Art. (Tafel 4845.) 28) Berberis ng Bealei Var. plani- Folia; Berberideae. — e harte neue im- mergrüne Berberis, die — aus China einführte. Gleicht in der Tracht der Mahonia aquifolium, die gefiederten 1—5jährigen Blät- ter sind aber dunkelblaugrün, und geht jedes der ovalen Blättchen in 4—5 dornige Lap- pen aus. Die gelben Blüthentrauben stehen in spitzenständigen Büscheln beisammen. — e) Beschrieben in verschiedenen Zeitschriften, 29) Libocedrus decurrens Torr; Coni- ferae. — Nach Berichten aus England ist dies eine der schönsten Coniferen, die in neue- rer Zeit eingeführt ward. Findet sieh in dem Er bildet einen prs: tigen bis 120 Fuss hohen Baum, Habitus des Thuja occidentalis una gigan- tea besitzt. Von der letzteren unterscheidet | sie sich durch lang herablaufende Blättchen, In der Revue horticole ward diese Pflanze als deckte. Th. Craigiana und Thuja gigantea Minen ben. (Gard. Chronicle.) 30) Macrochordon tinctorium de Vriese: Bromeliaceae. Es ist dieses die in unseren Gärten als Billbergia melanantha und tincto- ria verbreitete Pflanze. 31) Billbergia eMre- casu de\Vriöie, nend 2 grün mit violetter Zeichnung: und Bromelia Commeliniana vom Si Dacia Autor, sind im erzeich- 8 — abe Grece; — der den Sende ie norte dec | Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Montigny ausChang-Hai in China in den Gar. ten des Museums zu Paris eingeführt wurde, Blätter 3—4paarig gefiedert; Blättchen kurz gestielt, oval, mit kurzer Stachelspitze. Blū- then weiss, in achselständigen Trabi qe vue hort.) Ho 34) Kohle Wageneri. Zu di "me uns (Tafel o0 abgebildeten Art m einer Notiz der Hamburger Gartenzeitung de Isoloma Krameriana Lehm Unsere Be- i schreibung dieser Pflanze pr schon in i Samenkatalog 53 des Zürcher Gerne fentlicht. 35) Begonia Deuringeri. Wohl n schónsten bis jetzt bekannten Begonien, wee che Hr. J. Deuringer in Geisenfeld in Bayen mittelst einer Befruchtung der P -— mit B. cinnabarina Sie besitzt die väterliche Pflanze knollige — |halibare Stengel, schiefherzſörmige ps ezübnte Blätter und t ihre scharlachrothen Blumen in reichblu Wr migen 22 un) 36) Cereus giganteus En Eine der eigenthümlichsten men der Familie der Cacteen, ber im südlichen — Derselbe — einen ; ‚kantigen Stamm , m d einfach, ‚aufrechte Aeste getheilt, einem. — ähnlich, mitten in der W zu lesen Bäumen erhebt. (Revue we Eine halbstrauchige Pflanze, welche | wie die Indigofera Dosua unsern Winter in Freien überdauern dürfte, welche durch Hm. r II. Neue Zierpflanzen. ziegeldachfórmig über einander liegenden schuppenförmigen Blättchen gleichmässig be- Die fast kugeligen einzeln stehenden owia cub 390 me leisin, ; Jahrganges , ward dieser 8. 1 ‚bereits gedacht Nach Notizen des Hrn. Professor Schenk ist diese Pflauze mit Hysanthes cuben identisch und . gehört also zur de dar Scrofularinen. — ) Heine Claude de Brahy. Eine vor- züglich gute runde Pflaume, welche Morren die Königin der Pflaumen nennt. Sie ent- stand aus einer Aussaat der Reine Claude dorée und befindet sich jetzt im Besitz des Herrn Papeleu zu Wetteren. Besitzt ein sehr starkwüchsiges Holz. Die Frucht wird 2 Zoll hoch und 2^ breit und ist von einem weiss- lichen Reife gedeckt. Das Fleisch ist süss, aromatisch und sehr delikat. Man veredelt sie auf Mirabellen und zieht sie am Spalier. (Belg. hort. mit Abbildung.) EX Phrynium JF'arscewic Kl 80 Dr. Klotzsch die von diti einge- — Gahrg. 53. pag. 220 beschriebene prächtige Blattpflanze. Beim Hr. Dannenberg und Decker in Berlin entfaltete dieselbe kürz- lieh ihre alabasterweissen Blumen und erwies sich — eine Art der Gattung Phrynium. (Allg. Griztg.) ve Cattleya Deckeri KL Epiphyti- sche Orchidee, Ehrenberg aus Mexiko knollen, kleinere Blüthen und schmälere mehr gespitzte Blüthenhüllblätter. — Scheinknol- len 3—9 Zoll hoch, tragen 2 elliptische 5 Zoll lange Blätter, 6—8 aufrechte lilafarbene üthen in spitzenständiger Traube. Die 3 äusseren Bluthenhüllblätter länglich, 1½ Zoll lang, die 2 innern wenig länger, länglich tivi Gärten I 207 eingeführten Mohnes mit dottergelben Blu- men. Kultur im freien Lande in halbschat- tiger Lage in Moorboden. (Abgebildet in d. Allg. Grtzig.) f) Neue Orchideen, beschrieben in der Bomplandia von H. G6. Reichen- bach fib 44) Dend idiglossum Hchb. fil. pe durch Hrn. Consul Schiller aus Ostin- di lüthen in Trauben, weiss mit Rosa Nü- ance; Lippe obne Kiel, ianzoitlich, an der Spitze Ann orangefarbig, mit schwieligem Mittel- lappen und kurzen — Seitenlappen, welche wie der Mittellappen am Rande ge- em E. dichro Lindl., aber durch — Ae Kelch- blätter; eine kahle Lippe deren seitliche Lap- pen bandförmig und durch die Griffelsäule, welche beiderseits über. den Ohren gegrannt ist, verschieden. 46) E. Xipheres Rchb. fil. Aus Peru, in Cultur der Herren J. Booth und Söhne. — Einblättrige. birnfórmige Sehr dickes lineares halbstielrundes Blatt. Biüthen- stiel haarfórmig, 3—4blumig. Hüllblätter länglich-linienförmig. Lippe Hala mit . migem genageltem Mittellappen. 47) E. adactylum Rchb. fil.; (Angli glottium $$ Amblostoma). In Mexiko in ei- ner Höhe von 9000” von Oerstedt gesammelt. Lippe 5theilig , mit niedergedrückter vorn 2zähniger wiele. 48) E. ie Rchb. Von Chagres, in Kultur beim Herrn Keferstein, Gürtuer Herr ann. Mit E. piperinum verwandt. Blät- ter länglich, 2—3 Zoll lang. Hüllblätter li- nienbandformig , gleichartig. Lippe 3lappig, gerun Lippe wie bei L. rubescens, es fehlen aber die Kiele der Scheibe. i 4 v 208 L. crispa Var: reflexa (Cattleya re- en Lippe mit schön orangen- farbener Gruudfarbe. Schöne Abart, die sich in den Sammlungen der Herren Schiller, Frege und Rothschild befindet. 51) L. grandis g. purpurea; Tracht der L, crispa. In Kultur bei Hrn. Booth u. Söhne, 52) L. teres Rchb, fil.; mit L. gracilis Bl. verwandt, Blüthenhülle aussen kurzhaarig, Blumenblätter spitz. - 53) Aspasia Bibriana Rchb. fil. In Kul- "e beim Hrn. Schiller und J. Booth u. Söhne. — der A. variegata, Blumen aber —3mal grösser, mit ne Hüll- Rss und gelber Lip 54) Trichopylia 3 Rchb, fil. In Kultur beim Hrn. Schiller. Blüthen weiss, Lippe kreisförmig mit rotben Punkten. Blatt Sielrund, Blüthentraube mehrblumig. 95) ezia bahiensis Rchb. fil. Kultar bein Hrn, Jenisch, aus Bahia. Der R. Secunda verwandt. Blume rein weiss, mit| orangenfarbenen Schwielen und Flecken an der Griffelsáule. ) Notylia. Pentachne Rchb. Aus Chagres, in Kultur beim Hrn. Keferstein. Der N. incurva verwandt. Blüthen saftgrün, innere Hüllblätter weiss, an der Spitze grün- lich, innen mit 2—4 EEE Flecken. Lippe weiss, 57) Oncidium Janeirense Rchb. fil. In Kul- tur beim Hoa Pogy Verwandt dd 8 lon- Ta knollen, bandformige 6— 726llige Blätter, ein ästige nger Blüthenstiel. Aeussere Hüll- blätter genagelt, innere — Lippe bassgeigenfórmig. 58) ©. kir opg Ik hb. fil. In Kultur beim Hrn. Schiller. Veran dem O. bar- batum. Blüthen !/,—2mal grösser, rothbraun. Säule und Lippe gelb. Eine Form desselben befindet sich auch im hiesigen Garten und wird nüchstens abgebildet. - 99) O. microstigma Rchb. fl. In Kultur beim Hrn. Schiller. Keiner — — Art verwandt, aber dem O. ansiferum und Wend- landianum ähnelnd. Blumen orange, * velisltb., stehen in einer losen Risp Aesten. 60) O. iricolor Rehb. fü. In Kultur beim am Schiller in Kultur. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Hrn. Frege. Blumen in einer losen Rise. Ausgezeichnet durch die basilare Schwiele der Lippe, welche sammetartig und es and 61) ©. PER RE Rchb. fil. bei J. Booth u. Söhne. Scheinknolle schlank, länglich, zweischneidig. Blätter bandfornig kurz genagelt, in eine breite nierenförmige 2lappige Platte ausgebreitet. Die basilare Schwiele seitig 62) O. Schillerianum Rchb. fil. In Kultur beim Hrn. Schiller. Dem P. e wandt, mit windender Blüthenrispe, ek Griffelsäule verschieden. grün mit braun getigert, später gelb. Lippe goldgelb, braunfleckig. 63) 0. Wendlandianum Rchb. fil. hé | tur im Herrenhauser Berggarten. Blumen in „ spitz, wellig, bra i ondigi üm- brauner Querbinde und e dem Grunde. Scheinknollen länglich, 4 IT lang, fast 2 Zoll breit, stumpf n 61) O. Oerstedtii Rchb- fü. Eine rå schönsten Entdeckungen Oerstedt's. — Lanceanum ähnlich, Blüthenbällblätier gelappt, am Grunde etwas keilförmig, weiss mit prachtvollen Purpurflecken. ren schneeweiss mit lm e- Der M. leptosepala und calli in Aeussere Hüllblátter länglich ien pe umen er : II. Neue Zierpflanzen. ähnlich, doppelt so gross, braunroth, dunkler gefleckt. Lippe schwarzpurpur 68 aena pre Rchb. Jil. Der L. bicolor ähnlich, Lippe schmäler Aehnlich der A. Barkeri, Blüthen erst grüngelb, dann gold- gelb , Lippe und Säulengrund purpurfleckig. 70) A. eryptodonta Rchb. fil. Verwan der A. chrysantha, als Cyenoches Lindleyi in den Gärten verbreitet. Blühete beim Hrn. Se- ise xe weiss 2. * 71) Acriopsis Griffithii eh . Ver- wandt der A. densiflora, Blüthentraube aber armblumig. 72) Gongora histrionica Rchb. fil. In Kultur beim Hrn. Jenisch. - Verwandt der G. maculata. 73) G. tricolor Rchb. fil. (G. maculata Var. tricolor). 74) G. stenoglossa Hchb. fll. In Kultur beim Hrn. Sensal Kop. Lippe tief gelb, roth punktirt, ausserdem strohgelb- mit purpur Flecken 75) aecum arachopus Rchb. fil. Y der Goldküste, in Kultur beim Hen. Schiller. Verwandt dem A. bilobum, aber doppelt schlan- ker. Hüllblätter fast gleich, linien-lanzettlich. 76) Rhynchostylis violacea Rchb. fl. Pert ee Lindl.) R. guttata Rchb. A (Saccolabium Caci. Lindl.) 78) Wailesia paludosa Rchb. fll. (Gram- matophyllum paludosum Griffith.) 19) Orsidice lilacina Rchb. fil. (Sarcochi- lus lilacinus Griffith.) 80) O. amplezicaulis Rchb. fll. (Dendro- colla amplexicaulis Bl. 81) Henanthera bilinguis Rchb. fi. In Kultur bei Hrn. Booth und Schiller. Blumen grün, purpur gesäumt, später gelb. Lippe gelb 2 ig. ir. haben im Obenstehenden nur ganz SS Auszüge geben kónnen, die genauen Be- eibungen aber hat der Prof. in der Familie der Orchideen so bewanderter H. G: Reichen- bach fl., auf Pag. 88—93 der Bomplandia niedergel egt. i ree die ebenso interessante Arbeit des- L * * selben Verfassers, über die Orchideen Wage- ners wird in Kurzem ein Referat folgen. Herr Reichenbach fil. erwirbt sich hohe Verdienste um Berichtigung und Bestimmung der in deutschen Gärten befindlichen Orchideen, ihm werden jetzt von allen Seiten zweifelbafte und neue Arten zugesendet und auf diese Weise dürfte durch denselben wohl bald die arge Namens-Verwirrung, die sich in diese ebenso schöne als schwierige Familie eingeschlichen, beseitiget werden. Nur ein Gedanken sei uns erlaubt bei die- ser Gelegenheit noch auszusprechen. chon jetzt mag die Zahl der bekannten Arten aus der Familie der Orchideen 7—8000 betragen und doch stecken in unseren Samm- lungen noch zahlreiche unbeschriebene Arten massenhaft - und werden deren rlich eingeführt. Es ist ferner bekannt, dass viele der beschriebenen Orchideen . oft sowie dass s Va gleichen Art oft bedeutend von einander ab- weichen und ganze Reihen von Formen dar- stellen. Ebenso ph es sicher, dass die Orchideen in ihrem Vaterlande aus Samen erwaclisen, wenn gleich die künstliche Anzucht aus Sa- Pollinarien aueh in der freien Natur die Be- fruchtung meistentheils durch Insecten ver- mittelt. Es liegt da der Gedanke sehr nahe, dass auch Bastardbildungen unter den Orchi- deen nicht selten sein dürfıen ! ür die Weiden, deren nn dem „ bis jeizt unverständlich waren, haben in neuerer Zeit Wimmer und Wichura die Bastardformen nicht nur festgestellt, son- eee ee. tztere hat sogar viele ben künstlich erzogen und so den thatsächlichen Beweis gelieſert. eue Mittelformen aber zwi- sch , welche bei den Wei- den so häufig sols, sind durch Be- fruchtung zwischen. B und Art ent- standen. enden wir nun dies auf lie grosse Fa- milie der Orchideen, z. B. auf die Gattungen Stanhopea, Gongora und andere an, so | dürfte es sich vielleicht auch da später her- * * 210 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ausstellen, dass die Zahl der — Ar- ten geringer ist, als man bis jetzt annahm und dagegen viele der als = beschriebe- nen Formen als Bastarde, und als von Wir begnügen uns mit dieser Andeutung Reichenbach fl; und möchten an Männer wie .Klotzsch, Lindley u. a., welche diese interes- sante Familie 80 gründlich studirt haben, die diesen gefallene rückgängige Formen zu be- | Bitte richten, besonders die durch Zahlreiche trachten sein dürften. Wir kennen unter un- | Formen ausgezeichneten Gattungen einmal von diesem Standpunkte aus zu derartigen Bastard zwischen Orchis fusca | vielleicht dass für die Wissenschait da mà seren wildwachsenden Orchideen z. B. einen und militaris, verbunden durch zahlreiche 2 ormen iind solcher Beispiele dürften sich auch unter ed tro ze n Orchideen manche aufweisen las recht interessante Thatsachen — - den dürften. i III. Notizen ; E. 1) Verkauf ceylanischer Origi- nal-Farren-Samen. — Mit der näch- sten oder nächstfolgenden Mail (also von hier ab bis vielleicht Ende Mai oder Mitte Juni ! ieh eine Sendung Samen aus- gezeichneter Farren von Ceylon, und zwar wie mir mein Sohn schreibt, nur aus solchen Arten bestehend, die sich dutch Schönheit der Form, Seltenheit im Vaterland oder in dem europäischen Garten sich auszeichnen. Ausge- schlossen sind solche, von denen en hen, dass sie nicht keimen, wie z. B. Ophio- glosseae, Hymenophylleae und Lycopodiaceae. Sümmtliche Farren sind im März d. J. au eylon gesammelt, jede Art mit einer kurzen Kulturangabe, alle mit guten generischen, viele auch mit speeifischen Namen versehen. Die Sammlung wird aus ungeführ 70 Arten in ungefähr 25 Gattungen bestehen, worun- ter folgende hervorzuheben: Actionostachys, Alsophila, Antrophyum, Angyopteris, Allanto- dia, Davallia, Digrammaria, Gleichenia, Gram- mitis, Gymnopteris, Lindsaea, Lastrea, Nipho- bolus, eure Polybotria, Sagenia, Wood- wardia etc. e Dei b ad Farrensamen ist für je 5 Arten in reichlichen Partieen 1 Thaler 5 Sgr. Hierauf Reflectirende werden T er- sucht, sich mit ihren Aufträ, rto- freien Briefen an oi vides ule zu Schönhausen bei Berlin : im April 1855. Nietner, Königl. Hofgärtner. Schweiz abgebildet und dew | 2) Die fossilen Palmen. Ueber dies findet sich in der Bomplandia eine intere sante Mittheilung von Prof. Göppert. rüher wurden alle fossilen Stämme, i den die der Lepidodendren, Sigillar | ete. für Palmenstämme gehalten. Die ais i debnten Untersuchungen haben nun aber gø | zeigt, dass die Palmen in den ältesten Perit- den der Vorwelt viel weniger — abi der jüngsten Periode sin iis Pe kennt man 5 35 78 Aren f denen noch eine 8 neue pa kommen, Ë in dem Prachtwerke von pen en werde) die wir nächstens besonders referirel we die sich unter 9 Gattungen vertheilen. - Mit den ältesten Perioden beginnend, Palmen entdeckt, sind 5, aus der Kupfersandsicin- Nn schen Formation sind 2 beka "ie | genden secundären Formalionen (Teupen wil ter Sandstein, 2 | Metti siad sc — | kennt man 60 Arten, zu denen 1 int Heer für die Schweiz neu entdeckten u ecu gemauerten Bänken aufg IH. Notizen. Herbarium , Auditorium und Samenmagazin waren ER Baulichkeiten errichtet. An einem künstlich angelegten Berge war für verwüstet. Später stellte ihn Belleval wieder her, doch nicht mehr in dem früheren Um- fange. Gegenwärtig ist Martins daselbst Di- rector, und unter rüheren Directoren sind Magnol und P. Candolle allen Botanikern bekannt (Blumen-Ztg.) 4) Blumenausstellung vom 23.—26. März in Berlin. Die Räumlichkeiten des Schauspielhauses waren dazu bestimmt und als gesehmackvoll geschmückt. Die in Berlin so beliebten Decorationspflanzen traten allenthalben in den Vordergrund. Aus dem Garten des Herrn Reichenheim waren Prachtexemplare von Orchideen aufgestellt, unter diesen Vanda tricolor, aenopsis -grandiflora Lycaste Skinneri etc. und eine Gruppe schöner und neuer Hyacynthen-Säm- linge vom Hrn. Handelsgärtuer | Zimmermann. ein wiederholtes Räuchern mit Inseetenpulver den gleichen Erfolg. (Allg. Grtztg.) 6) Die Bisquit Kartoffel. Chr. Dee- gen in Köstriz "empfiehlt diese Sorte als die beste Speisekartoffel, die sich durch hohen rtrag, reinen weissen Mehlgehalt, Wohlge- schmack und Haltbarkeit gleich vortheilhaft auszeichen. Sie reift in 10 Wochen, gleich- viel ob früh oder spät gepflanzt. Hr. Deegen verkauft 4 Pfund derselben zu 1 Thaler pr. (Frauendorfer Grtztg.) 7) Torfabfall Mischung als Dün- ger. Der Streit, ob reiner Humus nährende Eigenschaften besitze, ist ein alter. Den be- Slen Beweis, dass dies der Fall ist, wenn er durch geeigneie Mischung für die Pflanze ver- daulich gemacht wird, liefert Stóckhart, indem er folgenden Dünger empfiehlt, der ganz ausgezeichnete "Wirkung besass. Es sches Moos." 211 wurden 300 Pfund Torfabfall, mit 30 Pfund gebrauntem Kalk, 30 Pfund Ziegelmehl Pfund Holzasche, 2 Pfund Kochsalz, 36 Pfund Hornspünen und 45 Pfund Laub gemischt. Stöckhart wendete diesen Dünger für Kartof- feln, Gemüse, Blumen an, und überall hatte derselbe den vorzüglichsten Erfolg. 8) Der -Baobab (Adansonia digitata). Was die Dattelpalme für die Wüste des heis- sen Afrikas, das ist der Baobab für die frucht- baren Districte.. Man muss diesen Riesen der Tropenländer in der Nachbarschaft des Senegal gesehen haben, um sich einen rich- tigen Begriff von demselben zu machen. ältesten und grössten Bäume erreichen zwar nur eine Höhe von ungefähr 70 Fuss, aber ihr Stamm besitzt am Fusse einen Durchmes- ser bis zu 26 Fuss. Adanson beschrieb die- sen Baumeoloss zuerst, nach ihm mögen die ältesten Bäume desselben ein Alter, von un- gefähr 5000 Jahren erreichen. von 20—30 Fuss verzweigt sich der Baum in mehrere wieder gegen den Boden gerichtete Die älteren Bäume sind sämmtlich in Höhlung samme!t sich während der Regenzeit ser, und hält sich so frisch, dass es die Einwohner während der trocknen Jahres- zeit als Trinkwasser ausschöpfen. In den grössten und ältesten Baume die Anwohner des Senegals zuweilen ihre Woh- nung auf, oder halten da ihre. Berathun- gen und Gótzendienst, begraben ihre Todten u. 8 (Centralblatt für Natur wissenschaften n.) 9) Ersatzmittel der Pferdehaare. Die Tillandsia usneoides, jener phyt aus der Familie der Bromeliaceen der in den Gebirgen des tropischen Amerikas die Bäume ähnlich wie unsere in langen Fäden | herabhängenden Flechtengattung Usnea deckt, wird in neuester Zeit, Schiffsladungsweise nach Europa gebracht. Die fadenförmigen langen Blätter dieser Pflanze, besitzen im gereinig ustande wirklich eine grosse Aehnlichkeit mit Pferdehaaren und gehen im Handel , unterm en „Skandinavi- Sie werden von den Satt- lern wie Pferdehaare verwendet, sind aber viel weniger elastisch und lassen sich dnrch die 212 knotigen urn leicht von den Pferdehaaren unterschei - (Bomplandia.) Funktionen rs amenlappen. In einem Artikel über Keimungsverhält- nisse der Waldbäume spricht der be- kannte Dr. H. Schacht über die Funktio- nen der Samenlappen während des Keimens und findet die folgenden Gesetze: a) Die Samenlappen sind nur Behälter des Nahrungsstoffes und erhalten und ernähren die junge Pflanze bis sie Blätter und Wur- zeln gebildet hat. So die Eiche, — ausser- dem z. B. die Hülsenfrüchte etc. b) Die Samenlappen zeigen ausser der m keine — NER Verschiedenheiten che, Birke, Erle — ferner die meisten Cru- c) Die Samenlappen entziehen erst dem umgebenden Einweisskörper den voto n Stoff und führen dem jungen Pflänz- chen zu, später streifen sie die cog ab und wirken als wahre Blätter, z. B. oniferen und ausser diesen alle Pflanzen SÅ eigo Samen, die ibre Samen auf pitze der epe beim Keimen — die Erde tr d) Die ior ani dienen lediglich nur zum Aufsaugen der Nahrungsstoffe des Ei- weisskörpers, z. B. Palmen, Gräser und über- haupt alle Pflanzen mit eiweisshaltigen Sa- men, deren Samen beim Keimen in der Lrde bleibt. (Verh. d. Berl. Akad.) ^ 11) Der Ackerbau der alten Ró- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. mer. Es stand dieser auf einer ziemlich be hen Stufe. Stereutius war der Erfinder à Düngerwirthschaft. Frisch ward der Mi auf Wiesen verwendet, gemeiniglich hob mau ihn. ein Jahr lang in tiefen Gruben auf, à mit Dächern von Weidengeflecht z waren. Tauben- und Vogelmist nahm erste Stelle ein, da Vögel aller Art. " a dem Hof in grosser Masse Man streuete denselben ähnlich me die Saaten ein. Ausserdem pen hon lumelja die Ansicht auf, dass Gründung untergepflügt, und Lauge, Mergel, Kalk, Schlamm fanden f es — zur Verein ; den führt und das abgeleitete We Gräben geleitet. ER Endlich besassen die Römer von einem Stier getriebene : IV, Die Hoffnung, dass Dr. Barth nicht ge- storben sei, hat sich bestätigt. In einer Ent- fernung von 30 deutschen Meilen von Kano Meilen westlich von Kuka) traf Dr. Vo- | treffen. Dr. ‚gel mit demselben zusammen. Dr. Barth Neuestes. gedachte von Kuka aus, Tripoli nach Europa zurückz dürfte demgemäss nun bald zt Vogel aber allein fortsetzen. Inhalt des Juni-Heftes. Seite I. Originalabhandlungen. 1) are Pflanzen 181 . 8) Tydaea ocellata Rgl. Var. ER . 181 b) Salvia Camertoni Hort. . 181 €) e ternifolia . Cm 183 gärtner auf Belvoir bei Zürich . . 184 3) Einige Notizen über die Einwanderung und Verbreitung der Insekten durch die Einführung ueuer Pflanzen und das Uebergehen der Insekten von in- ländischen auf die exotischen Pflan- zen, jn Beziehung auf Zürich und Seite seine nächsten Umgebungen. Von Hrn, Bremi vorgetragen in der Gar- tenbaugesellschaft . . 1 4) Das Collodium, Kohle ind Sand Pe imm bn E y der Stecklinge il 1 u be 5 — uber die Går ini "t Co- ee und Cultur der Camellien daselbs 8) Ueber ih "indui von Obe mit dem Erdballen. Vom Hrn. Ober- richter Stocker in Zürich . . 1 IL Neue Zierpflanzen III. Notitzen . „ . Quo. o 4 BARTENFLORA MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in kfurt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben E Regel, Obergärtner am Bot. Garten zu Zü ürich, Privatdozent an der are Präsident des Gartenbau-Vereines und Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied Gartenbau- und N schaftlichen Vereine. Juli 4855. (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen.) Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. td 3 Arm 12 Heften, Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild. kostet 7 fl. oder X Thir. Ausgabe mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 fl. 30 kr. oir 2 e L. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen, a) Salvia oppositiflora Ruiz et Pav. (Cand. Pr. XII. 325.) (Siehe Tafel 123.) Labi Gehört unstreitig unter den zahlrei- chen in Kultur befindlichen halbstrau- chigen Salvien zu den schönsten und empfehlenswerthesten Arten. In eine leichte nahrhafte Erde gepflanzt, im Kalthaus durchwintert, und im Sommer ins freie Land in sonniger geschützter | gehörigem Abzug versehen soll. Lage gepflanzt, bildet sie bis zum Herbst einen 2 Fuss hohen dichten Strauch, dessen zahlreiche Aeste auf den Spitzen die Trauben der rothen Blumen tragen undin den Achseln des obersten Blattpaa- res wieder neue Aestehen mit Blüthetrau- ben entwickeln, Auch für die Topfeul- — A k a 6 tur ist die Pflanze nicht weniger schön. In Cultur ist sie etwas zärtlicher als die gewöhnlichen fast unter allen Verhält- nissen gedeihenden Salvien, namentlich ist sie gegen stagnirende Feuchtigkeit empfindlich, weshalb man den Topf mit Sie stammt aus den Gebirgen Peru's, wo sie an trocknen luftigen Standorten in der Nähe von Tarma von Ruiz und Pavon aufgefunden wurde. In Cultur befindet sie sich seit ungefähr 6 —8 Jahren, Durch wen sie eingeführt wurde, ist uns durchaus unbekannt. (E. R.) b) Erodium Manese avi Cos son. (Siehe Taſel 124) Geraniaceae. Ein vorzüglich schöner Storchschna- bel, der auf den niedrigen Alpentriften der Pyrenäen wild wächst und durch Herrn Edm, Boissier in Cultur gebracht Wurde. VII. Staude, mit einfach gefiederten Wur- zelblättern, von länglichem Umfange, die wie die Blüthenschafte, Blumenstiele und Kelche zottig behaart sind. Fie- Bildet eine stengellose perennirende 1855. | länglich-oval, fiederig eingeschnitten und 16 214 gezühnt, die obersten fliessen in ein Spitzenblatt zusammen, alle andere lau- fen aber am Blattstiel gar nicht herab. Blüthenschafte, länger als die Blätter, tragen die Blumen in 3—10blumiger Dolde; die letztere am Grunde von ei- ner Hülle kurzer breiter Bracteen um- geben, Kelchblätter länglich-oval, in eine kurze grannenartige Spitze vorge- zogen. Blumenblätter verkehrt - oval, fast 1 Zoll lang, purpur-violett, dunke- ler geadert, ungleich gross, die ober- sten die kleinsten und am Grunde mit einem weisslichen Flecken gezeichnet. 5 fruchtbare anfangs aufrechte zahnlose Staubfäden mit aufliegenden 2fächerigen Antheren sind nach aussen von 5 ste- ilen nur in Form kleiner Fäden dazwi- schen gestelller umgeben. Die Anthe- ren fallen ab, noch bevor sich die in 5 lineare Lappen getheilte Narbe ent- wickelt hat, und dann treten die Staub- fäden ohne Antheren nach allen Seiten auseinander, wie dies unsere Abbildung zeigt. Früchtehen wie der lange Schna- bel sind kurz behaart. — Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Gehört wie Erodium pelargoniflorım zu den ganz allgemein empfehlenswer- then Stauden des freien Landes, Die schönen an ein Pelargonium erinnern- den Blumen erscheinen unablässig den ganzen Sommer hindurch, da sich im- mer neue Blüthenschafte zwischen den Blättern entwickeln. Wir kultivirien diese Pflanze bis jetzt im Topf, in ei ner sandigen Erde und stellten sie al einer der Sonne ausgesetzten Stellage auf. Sollte jedoch vollkommen hut sein, worauf auch schon ihr Standort in den Gebirgen Spaniens hinweist. Ver- mehrung durch Wurzeltheilung und B men, welchen Letzteren man Je durch künstliche Befruchtung erzielen muss, (E. R.) Erklärung der Tafel 124. Die Staubfäden vergrössert. Nach auss | stehen die 5 sterilen, von denen die Abbildung nur 2 zeigt. Das Centrum nimmt der Grifel ein, der kürzer als die Staubfäden. 2) Spalierzueht in Frankreich. Vom Herrn H, Kettner in Stuttgart. (Hierzu Tafel 125.) In den französischen Obstgürten wird der Pfirsichbaum beinahe ausschliesslich als Spalier gezogen. Ich erlaube mir, einige der verschiedenen Formen , wel- che die Franzosen für ihn anwenden, hier anzuführen, Formen, welche durch ihre Anmuth undEleganz nicht blos auf dem Papier, sondern auch, und zwar weit mehr noch an einer Mauer ausgeführt en, und wünsche, dadurch mei- nes Theils etwas dazu beitragen zu kön- nen, auch diesem Zweig x SS | kunst, welcher bei uns leider ran | im Argen zu liegen scheint; | und Anhänger zu gewinnen. Nachfolgende Auszüge sind, nebst beigegebenen Abbildungen DU "^. Cours elementaire drarborieultur® e A nommen, ein allzu bescheidene! | fir dieses ausgezeichnete we 4 Wir werden hier die nüthigste? : ji | gaben zur Bildung eines Pfirsichbal i 12 ^ #3 * Xu 4 E UE ES 4 I. Originalabhandlungen. in Fücherform mit zusammen- laufenden Zweigen beschreiben, und wählen diese Form, weil sie uns erlaubt, die meisten Operationen dabei vorzunehmen. Derselbe Grund bestimmt uns auch, für die Bildung dieses Gerü- stes das alte Verfahren anzufülren, näm- lich den fortgesetzten Schnitt neuer Ver- lingerungen der Haupt und Seitenmut- terzweige, und nicht das Einbiegen die- ser Verlängerungen (worauf wir später wieder zurückkommen werden), obgleich wir diess letztere für besser halten. Erster Schnitt. Die jungen Pfirsichbäume, welche man in den Baumschulen findet, haben gewöhnlich nur ein einziges Auge er- halten und bilden desshalb nur einen Stamm. Für die Form, mit welcher wir uns beschäftigt, besteht der erste Schnitt darin, dass man diesen Stamm in A (Fig. L) unmittelbar über 2 zur Seite stehenden Knospen B und C ab- schneidet. Diese Knospen sind dazu bestimmt, den beiden Mutterzweigen des Baums ihr Entstehen zu geben. ; Es würde jedoch vortheilhafter sein, wenn die Bäume in der Schule schon auf 2 entgegengesetzten Seiten Augen erhalten hütten, oder noch besser, wenn man Unterlagen an den Fuss der Mauer, | welche für das Spalier bestimmt ist, setzt oder sået und sie an Ort und Stelle veredelt. Die Bäume werden sodann eine Form bekommen, wie sie uns ig. II. zeigt. Man gewinnt dadurch für die Bildung des Gerüstes ein Jahr, denn man hat gleich von Anfang an die beiden Mutterzweige. Nehmen wir an, dass dieser letzte- Ten Methode der Vorzug gegeben wurde, 80 wird der erste Schnitt auf folgende Weise gemacht: Jeder der Aeste A wird unmittelbar über der Knospe B 215 weggeschnitten, Diese Knospen dienen zur Verlängerung der Mutterzweige, und die Knospen C, welche unter diesen seitwärts sich befinden, werden den er- sten untersten Seitenmutterzweigen ibr Entstehen geben. Während des darauf folgenden Sommers unterhält man bei diesen 4 Trieben eine durchaus gleiche Stärke, indem man entweder den stär- ker werdenden Zweig etwas neigt und den schwächern aufrichtet, oder i man den schwächern Theil von. der Mauerfläche entfernt, während der stär- kere daran fest gebunden wird. Auch das Bedecken des stärkern Theils, um ihm Licht zu entziehen, ist zweckent- sprechend. Die beiden Triebe, welche die Mutterzweige zu bilden bestimmt sind, werden in einem Winkel von et- wa 70° auseinander gehalten und die für die Seitenmutterzweige in einem Winkel von 40?. Die andern Triebe, welche sich mit diesen zugleich auf dem Stock entwickeln, werden zuerst einge- kneipt, sobald sie eine Länge von 07-06 (0119) haben, und 14 Tage später vollständig unterdrückt. Die voreiligen Schosse, welche auf den beibehaltenen Trieben hervorkommen, werden ebenfalls eingekaeipt, Zweiter Schnitt. Der so behandelte Pfirsichbaum wird im folgenden Frühjahr die in Fig. III. gezeigte Form darbieten. Um diese Zeit schneidet man die Mutterzweige auf etwa 0750 (1/66) über den unteren Seitenmutterzweigen in A unmittelbar über der Knospe B, die vor- wärts gerichtet ist und zur Verlänge- rung der Zweige dient, Man verzichte darauf in diesem Jahre neue Seitenmut- terzweige zu bekommen, denn man hat hauptsächlich das Wachsthum der bereits vorhandenen zu begünstigen, Es ge- 16 * 216 schieht diess dadurch, dass man die Mutterzweige ziemlich kurz schneidet, und die Seitenmutterzweige so lang als müglich in C über einer vorwürts ge- riehteten Knospe. Man wähle stets, um die Zweige der Spalierbäume zu verlängern, Knospen, die vorwärts schauen, weil dadurch die kleine Entstellung, welche die Verlän- gerung dahervorbringt, wo sie aus dem Zweig hervorkommt, von vorn gesehen, weniger in die Augen fällt, Die sich entsprechenden Zweige soll- ten in gleicher Lünge geschnitten wer- den, weil dies für das Gleichgewicht im Wachsthum bei den verschiedenen Theilen des Baumes unentbehrlich ist. Würde jedoch ein Zweig ein stärkeres achsthum zeigen, als der andere, so. entstünde daraus die Nothwendigkeit, den starken Zweig kürzer als den schwa- chen zu schneiden, Sogleich nach obigem Schnitt sollten die Zweige so angebunden werden, dass diejenigen, welche sich entsprechen, ganz in der gleichen Stellung sich be- finden. Wäre einer mehr geneigt, als der andere, so würden sie nicht gleich- mässig vegetiren. Die Mutterzweige werden in einem Winkel von 650 ge- bracht, während die Seitenmutterzweige in ire ursprünglichen Stellung blei- ben, wodurch deren Vegetation begün- stigt wird, Während des kommenden Sommers wird ausgebrochen, gekniffen und dafür gesorgt, dass die Endtriebe mit gleicher Stärke sich entwickeln. Dritter Schnitt. Im Frühling des dritten Jahres hat der Baum die in Fig. IV. bezeichnete Form. Die Mutterzeige werden in A ungefähr I. (3'33) über dem untersten Peltenmutierzweig geschnitten, Die Kno- Gartenflora Deutschlands und der Schwoiz. spen B werden die Mutterzweige ver längern und die Knospen © geben? weitern Seitenmutterzweigen ihr Eniste- hen. Diese lässt man fortan in ens Entfernung von Im— In. (333%) hervorkommen. Diese Entfernung iš. nöthig, da zwischen ihnen, wenn sit | gegen einander geneigt sind, nur ei Raum von 07.60 (1/99) für das Ange lieren der Triebe ist. Diese ersten d, tenmutterzweige werden in D. 80 langt als möglich geschnitten. Was die at wiekelten Triebe betrifft, welche al den Mutter- und Seitenmutterzweigei sich befinden und durch die Sommer operationen zu Fruchttrieben sich her | angebildet haben, so schneidet an dem in unserer Figur — unkt, _ Sind jedoch dureh irgend einen Ur Stand einer oder mehrere Knospen, alf deren Entwicklung zu Fr 31 man zählen zu können glaubte, - fend geblieben, wie A, B, € Fig ™ so lässt man dem Triebe D der unir telbar unter dieser Lücke herv e mehr Länge und legt ihn recht nahe diesen Zweig an. Während des pe den Sommers wählt man auf GE dos Pu Trieb 3 Schosse gerade an den ir ten, an welchen die Zinken sich den; man behandelt sie mit | Sorgfalt, welche die des 1 4 it im Frühjahtt Y bilden A, B, C Fig. VI. M zweige werden in einem ungefähr 609 anspaliert; die terzweige bleiben in md Stellung. Vierter Schnitt. 5 Im darauffolgenden Frühjahr dii Baum die unter Fig. VII. dass Form. Jede der beiden Seiten J. Originalabhandlungen. - aus einem Mutterzweig A und 2 Sei- tenmutterzweigen B und C. Diese Verästlungen tragen vollständig ausge- bildete Ersatztriebe D und Fruchttriebe E, welch' letztere im kommenden Jahre den Charakter der ersteren annehmen werden. Die Mutterzweige werden in F ge- schnitten, um eine Verlängerung und einen dritten Seitenmutterzweig zu be- kommen. Von jetzt an kann man jedes Jahr einen dieser letzteren entstehen lassen, denn der zuerst erhaltene C ist stark genug, so dass für sein Wachs- thum kein Schaden mehr daraus ent- springt. Dieser Seitenmutterzweig (C) wird nur 0750 (1/66) über der Ver- narbung vom letzten Jahre geschnitten, denn er hat beinahe die ihm bestimmte Lünge erreicht; der andere B wird in H geschnitten, Die Fruchttriebe, welche über den Seitenmutterzweigen sich befinden, soll- ten sich diesen so sehr als möglich nä- hern, so dass sie mit ihnen einen mehr oder minder spitzen Winkel bilden, je nach der Stärke des Zweiges. Die kleine Krümmung, welche an der Basis der Fruchttriebe daraus entsteht, hindert den Saftzufluss, wodurch sie nur die Stärke beibehalten, welche nöthig ist, um Früchte hervorzuhringen. Diese Krümmung verursacht ferner die Ent- wieklung der an ihrer Basis befindli- chen Holzknospen, von welchen man r das künftige — neue Frucht- triebe erhält. Die Triebe, welche unter den Sei- tenmutterzweigen hervorkommen, soll- ten denselben gleichfalls so nahe als thunlich gebracht werden, damit sie, möglichst von der vertikalen Richtung entfernt, durch ihre ungünstige Stellung minder AM werden. — Triebe, welche rechts und Iinks an den Mutter- 217 zweigen hervorkommen, sollten fast ho- rizontal angeheftet werden, da ohne- diess der Saft nur auf die Entwiekelung der Endknospen wirken würde, und die an der Basis blieben schlafend, wodurch eine schwer zu ersetzende Lücke ent- stünde. Die Mutterzweige werden in der Stellung gelassen, welche sie das vor- hergehende Jahr einnahmen, die Seiten- niutterzweige C werden in einem Win- kel von 25? geneigt und die B werden in ihrer ursprünglichen Stellung gelassen. Fünfter Schnitt. Zu Ende des fünften Jahres wird unser Baum 3 Seitenmutterzweige ha- ben. Im Frühjahr schneidet man die Mutterzweige A (Fig. VIII) in E, nm des vorigen Jahrs in @ geschnitten, die C werden in F und die D in H ge schnitten. Diese verschiedenen ze werden auf folgende Weise i Die Mutterzweige werden Winkel von ungefähr 45° aliert, eine Stellung, welche sie fortan beibe- halten; die Seitenmutterzweige B be- kommen eine Neigung von 15?, welche gie ebenfalls behalten, die C haben eine Neigung von 259? und die D eine von 409. in Chibi Sechster Schnitt. Unser Baum bildet den letzten Sei- tenmutterzweig. Die Mutterzweige sind 0740 (1:33) von der Mauerhöhe ent- fernt; die Seitenmutterzweige B und C (Fig. IX) werden 0730 (0/99) über dem früheren Schnitt, die D in F und die E in G geschnitten. Die Seitenmutter- 218 zweige sind in eine definitive Stellung gebracht, nämlich in einen Winkel von 15?. die E behalten den Winkel von 400, den man ihnen im vorhergehenden Jahre gegeben hat. achdem man so die Seitenmutter- zweige auf der unteren Seite der Mut- terzweige erhalten hat, denke man dar- an, auch auf der oberen Seite derselben solche zu bekommen. Es wäre nicht ganz rathsam gewesen, wenn man sich bälder mit ihrer Heranbildung beschäf- tigt hätte, denn dies würde, wenn man sie früher an ihrem gehörigen Platze hätte stehen lassen, unfehlbar den un- teren Seitenmutterzweigen geschadet ha- Man wählt also zur Zeit des 6. Schnitts auf der oberen Seite des Mut- terzweigs an jedem der Punkte HIIK einen starken Trieb, dem man eine Länge von ungefähr 0915 (0749) lässt und über einem gut ausgebildeten Holz- auge abschneidet. Zur Zeit der An- spalierung lässt man ihm seine verti- kale Stellung. Man wähle stets solche Triebe, welche über dem Punkt ent- stehen, unterhalb welchem der untere Seitenmutterzweig eingefügt ist, Die unteren Zweige erhalten so den Saft aus den Wurzeln früher als die oberen, wo- durch der Schaden ausgeglichen wird, der für sie aus ihrer unvortheilhafteren Stellung entspringt, Während des Sommers befördert man die Entwicklung der Endtriebe dieser 4 Zweige. Im Juli, wenn diese Triebe stark im Wachsthum begriffen Sind, biegt man sie gegen das Innere des Baums in einen Winkel von 459 auf die Art, dass die, welche sich ent- Sprechen, gegen einander laufen. Alehaniar, achter und neunter ; Sehnit t. dm Biebenten Jahr werden die un- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. teren Seitenmutterzweige 60730 (049) von der Grenze entfernt geschnitten, welche sie nicht überschreiten dürfen, und ir Seitenmutterzweige werden etwa auf eine Länge von ungefähr 0=-50 (160) von ihrem Entstehungspunhte an gerech- net, geschnitten und sodann in einem Winkel von 459 auseinander gehalten. Im achten Jahre bekommen die äus- seren Seitenmutterzweige, welche ihre volle Länge noch nicht erreicht haben, einen Schnitt, der dem des vorhergeher ähnli Die an dt welche ihre | werden etwa 0730 (099) von ditt Grenze entfernt geschnitten Endlich verlängert man im 9.. von Neuem den mittleren Seitenmutitr zweig und die andern werden 090 (0'99) von ihrer Grenze entfernt fe | schnitten. Nach Verfluss dieses 9. Jahres * das Gerüste fertig und der Baum fill den ihm — Raum vollständig aus. (Fig. Später zur Zeit des Winters hat man nur noch die Spitzen * tenmutt erzweige auf 05.30 (099). dem Punkt, den sie nicht übe ii dürfen, been Diess ist i günglieh, um einen hinreichenden ^ für die Verlüngerung des erhalten. Das Wachsen ist nöthig, um eine hinreichende Saft an die Extremität dieser " zu ziehen und um sie ihrer P | Länge nach in gehöriger Stärke m 25 | halten, eine genügende Lu "1 Triebe zu bekommen, und, da | verstümmelt werden Len . p zweit! I. Originalabhandlungen. das Leben des Baumes abhängt, näm- lich zu Holz-Rindenbildung u. a. m. Dieses Verfahren ist bei den Spitzen der Mutterzweige unumgänglich, aber hier erhält man das Resultat auch auf eine andere Weise. Alle Jahre zu der- selben Zeit schneidet man ihren End- trieb auf 0™-10 (0/33) von der Spitze ab; gegen Ende Juni wählt man so- 219 dann einen Schoss von mittlerer Stürke der auf diesen Zweigen 0™-40 (1'33) von der Mauerhöhe entfernt entsteht, Dieser Trieb ersetzt die Spitze des Zweigs, welehen man sodann unmittel- bar über diesem Schoss abschneidet. Dieses Verfahren bewirkt das Zurück- laufen des Safts in die unteren Theile des Baumes. , 8) Ueber Gerkenbaläpelt und Gartenkunst, als óffentlieher Vor- trag gehalten in der Gartenbau- Versammlung vom Hrn. C, Ló we, Gartenkünstler in Zürich. Aus diesem freundlich geschmück- ten Saale, in welchem heute gleichsam die Blüthen den Früchten die Cour ma- chen, erlauben Sie mir, dass ich Sie dahin führe, wo wir diese zarten und werthen Lieblinge im Sommer zu ver- sammeln pflegen, ich meine, in die Gär- en. — Natürlich im Geiste nur, denn bereits hat uns die Vorhut des Win- ters, die Communication mit denselben in der Wirklichkeit abgeschnitten, Er- warten Sie indess im Nachfolgenden keineswegs eine Schilderung eines sol- chen, denn auch wenn ich treffender und mit mehr Poesie beschreiben künnte, würde ich doch nur im Stande sein, Ihnen ein undeutliches und sich bald verflüchtigendes Bild eines solchen zu lie- fern, weil Gärten überhaupt nicht so zu beschreiben sind, dass man sich ein deut- liches Portrait davon bilden und festhal- ien kann, Ich móchte mir Ihre Auf- merksamkeit daher lieber zur Entwick- allgemeiner Principien wesentlich über diejenigen Gärten, die mehr dem Vergnügen und der Erholung gewidmet sind, denn ich glaube, es sei Ihnen vielleicht angenehm zu vernehmen, auf welchen wenigen | hat und einfachen Grundsätzen dieselben, die Sie so mannichfaltig nach Form und Grösse täglich an sich vorüber ge- hen sehen, eigentlich beruhen, und wie leicht diese Grundsätze unter den ver- schiedenen Umständen berücksichtigt werden können, um von der rechten Bahn nicht allzuweit abzugleiten. Dabei bedarf ich aber Ihrer gütigen Nachsicht sehr, schon weil Zeit und Umstände mir nur erlauben, hier frag- mentarisch darauf einzutreten, dann aber bitte ich Sie auch, zu berücksich- tigen, dass ich hiebei vielfach von den Künsten reden muss, ohne eben ein Künstler oder Gelehrter zu sein, Es ist Ihnen wohl hinlinglieh be- kannt, dass man der bildenden Garten- kunst — der Kunst, die Gärten anzu- „sie solle oder müsse eine Nachahmnrg der Natur sein.“ — Dieser Satz, aus den Phantasiegebilden allzu warmer und weniger practisch erfahrener Ver- ehrer und den von der Symetrie frei gewordenen natürlichen oder englischen Gartengeschmack einseitig er hataber gewiss nur eine bedingte Richtig 220 S keit und in seiner willkührlichen An- wendung und Erweiterung die lächer- lichsten Ausschweifungen zur Folge. Gerade so wie aus der früheren Ansicht, dass die Gartenkunst in die Categorie der Baukunst gehöre und strenge Regel- mässigkeit zu ihrem ersten Gesetz habe, der symmetrische oder französische Ge- schmack entstand und zur Verstutzung der Bäume in die Formen von Sternen, Kegeln und Pyramiden, und andern sinnlosen Barbarismen verleitet etc, So wissen wir z. B. wie die gröss- ten Gärten, die berühmten englischen Parks vor noch nicht gar langer Zeit mit oft unverantwortlichem Geldauf- wande zu ganz gewöhnlichen Gegenden geschaffen wurden. Man ging dort hie- bei so weit, alles irgend Künstliche, selbst bende Båume und Blumen, ja die bekiesten Wege und scharfen Weg- bordüren zu verbannen, dagegen aus Ackerfeld, Wald und Wiesen ein nichts- sagendes Gemisch zu bilden, das weder den practischen Anforderungen des Ver- Standes als der vernünftizen Landwirth- schaft genügte, noch den wahren Regeln der Kunst entsprach, weil man die Grenzen beider überschritten hatte, Von dieser Exiraraganiz ist n. nhe mar daselbst h, Deutsch land und anderen Lündern nicht gar so weit gegangen, und weil der Dilettant und der handwerksmässige Fachmann all- mählig weniger Muth bekommen, sich an grosse Territorialverhültnisse zu wa- gen, kam die Gartenkunst bald wieder in intelligente Hände zurück, die, von richtigem Gefühl und gutem Geschmack geleitet, sie ihrer möglichsten Vervoll- kommnung sichtlich nahe führen. Fast widerlieher noch erwies sich die Anwendung jenes Satzes in ganz kleinen Gärten. Denn da hier des be- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Berge nicht zu zertreten, schränkten Raumes wegen die wirkliche Nachahmung der Natur durchaus nicht anging, indess doch einmal Mode und somit Gesetz war, drängte ma nach dem Raume auch die natürlichen Verhältnisse zusammen, erschuf fusshohe Berge und pfundschwere Felsen wd Gewässer, die jeden Tag aus der Gies- kanne gespritzt wurden, so dass Jemand ironisch rieth, in solche Naturanlagen Verbottafeln folgenden Inhaltes auf stellen: die Besucher sind gebeten, dit die Felsen nicht in die Tasche zu stecken un keine Hunde mitzubringen, welche dit | Seeen auslecken. — Ist nun zwar bei us dermalen keine Gefahr, dass sich der Geschmack im Allgemeinen zu diesen Nachäffereien verirre, so sehen wir doch getrieben durch die Coneurrenz dit schönsten Gärten zu machen und z besitzen, hin und wieder noch solche barokke Anlagen entstehen, WO s wöhnlich die durstigen Tuffsteinies" die Ueberladung durch N schreienden Farben und phan Formen die Hauptrolle spielen. Es ist wahrscheinlich eine seht schwere Sache, rein natürliche Partiel zu erfinden und passend anzuwel ohne in eines licher beiden 1 ins Gehaltlose und Gewöhnliche e. ins Kleinliche, Kindische und p zu verfallen, und ich glaube, es! 0 einer viel späteren Zeit und einer genialere Ausführungen mehr n Bahn gelenkten Gesch oe : des Publikums vorbehalten , pon Beste für Gürten, von Du. weg Umfange zu produciren, es Mer in 2 Fällen noch sehr a möglich scheint, hat man 8 SÆR jetzt nicht besonders damit lle dafür andere Kunstmaterialien ZU ^ genommen und ganz kommod den p enn EF ; i ; 2 2 77, SES MER uma tap tora e Huti ec C nar, goa La. 727 I. Originalabhandlungen. des Satzes, die Gartenkunst solle eine Nachahmung der Natur sein, dahin ver- dreht, die Nachahmung der Natur be- stehe eigentlich in der Unregelmässig- keit der Anordnung, weil die freie Na- tur auch unregelmässig hierin verfahre. Flugs war man nach dieser supersalo- monischen Auslegung bei der Hand, die ege in zwecklosen und steifen Krüm- mungen, die Pflanzen im müglichsten Durcheinander, die Gruppen in den sonderbarsten Formen anzulegen. Man dehnte dies auf alle Parthien des Gar- tens aus, führte Lustgebäude von jedem möglichen und ohne allen Styl auf, Ra- Sen und Gemüsestücke, Obst- und Zier- büume, alle Arten von Blumen, Steinen und Dutzende anderer Dinge wurden so bunt als möglich oder wenigstens mit ge- ringer Berücksichtigung obwaltender Ver- nisse ohne überlegte Anordnung und ohne alle gegenseitige Harmonie zusam- men geworfen, weise ein heterogenes Gemisch entstand, im Ganzen ohne allen Ausdruck Charakter, und die Gärten statt zu Nach- ahmungen der Natur häufig zu Maske- raden derselben wurden Das „Alles Mögliche in einem Gar- ten haben zu wollen“ hat überhaupt den Suten Geschmack in grossen und klei- 3 früher und nicht selten : noch empfindlich beleidigt. So abe ich selbst vor wenigen Jahren im Elsass einen neuangelegten Garten ge- ehen, Wo zwischen Landstrasse, Fa- a M Wohngebäude, neben anderen De 8 sinnige Arrangement getroffen Zur Bekleidung eines lieben Praktischen Eiskellers ward ein regel- mässiger Spitzkegelfürmiger Berg von ka e Hóhe aufgeführt und mit Schön beklebt. Ihn krönte ein moder- E Gartenhaus , theilweise zur Aus- wodurch natürlicher- t 221 sicht und als Voliére dienend, . Ein ge- rade, abgeböschter Damm mit weissen, grünen, rothen und blauen Steinen und buntem exotischem Gepflanze an den Seiten besetzt, führte von der sonst platten Ebene des Gartens aufsteigend gegen das Gartenhaus, das man über eine Naturholzbrücke erreichte. Unter dieser Brücke sollte ein weiter Durch- gang einen Tunnel vorstellen, auf dessen anderer Seite die Hütte eines Einsied- lers mit oe Glocke und Kreuz — was bildete? Vorthüren zum Eiskeller! Ueberall im Tunnel war fuss- langes weiss und bläuliches Flechten- moos aus cinem nahen Tannenwalde angeheftet, das beim Spiele des Windes sich ungefähr wie eine Gesellschaft langer grauer Bärte ausnahm, un seine Bestimmung —- Affection des Ge- müthes — bei mir wenigstens erreich- ten, nur leider gerade im entgegenge- setzten Sinne, als beabsichtigt sein mochte, Warum nun aber dieses offenbar un- sichere Herumgreifen im Finstern in Bezug auf das Richtige? Ich glaube, weil man in vielen Fällen sich nicht klar bewusst ist, was der Garten sein soll und unter den gegebenen Umstän- den sein kann, und weil man die einſa- chen Principien, die der Kunst im All- gemeinen zu Grunde liegen, eben noch nicht immer auf die Gartenkunst an- wendet, daher sowohl der Dilettant, als der empirische Fachmann, der erstere nach seiner oſt ungezügelten Phantasie, der andere meist nur nach gesehenen Mustern arbeitend, beide des für alle Fülle sicheren Regulators entbehren. Da es nun überhaupt nach Allem scheint, jener Grundsatz lasse sich nicht auf die Gärten im Gesammtumfange an- wenden, 80 cedi ich statt dessen lie- en: der Garten soll im ' LI 222 gemeinen ein natürliches Kunstwerk sein, Die Gartenkunst hat daher die Auf- gabe, aus Gegenständen der freien Na- tur allein, oder nach Umständen und Verbindung mit denen anderer Künste ein neues Ganzes zu bilden, das den allgemeinen Grundsätzen der Kunst ent- spricht, und nach seinem Wesen ein vielfach in einander fliessendes wirk- liches Bild abgibt — fähig — nicht blos durch Augenreiz momentan zu ge- fallen, sondern auch durch Natürlichkeit innige Harmonie und Geist, in der Schön- heit und im Ausdruck das Gefühl des Ken- ners so anzuregen, dass cs sich bestimmt ausgesprochener Gefühle bewusst wird. Im Kunstgebiete ist sie daher gleich- sam eine Art Malerei, deren Farben wirkliche Gegenstände sind, sie gibt desswegen nicht den Schein einer Sache, wie es die eigentliche Malerei thut, son- dern die Sache in der Wirklichkeit, und daraus folgt, wesentlich aus dieser Wirklichkeit, dass sie Wahrheit und möglichste Natürlichkeit zu ihren we- sentlichsten Grundbedingungen zählt, Das ist der Grund, warum in der Gar- tenkunst alle kleinlichen Nachäffereien, und selbst die grösseren Nachahmungen, die nicht durch den Geist des Ganzen gerechtfertigt sind, von gutem Ge- macke ‘verworfen werden, und sich trotz des bewundernden Beifalls von Plebejern in der Kunst, nicht halten; das ist der Grund, warum sie die frü- here Laxität der englischen Gärten, der architektonischen Schnörkel des französischen Styles, die sinn- und geist- losen Commentarien von neuerem Da- tum verwerfen musste. Es ist übrigens erkwürdig, wie eine so einfache Sache, als diese Kunst ist, so lange ihre rich- tige Bahn, und damit ihre volle Aner- libb als-achbué Ku : nieht erhal- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ten konnte. Obgleich schon Sulzer sie zu den schönen Künsten zählte und gute Lehren gab, obgleich neben dem vielen Mittelmässigen und Sehled- ten, auch recht viel des Guten unl Richtigen in fast allen Ländern ge schrieben wurde, obgleich Schiller md Goethe - sich mit ihr beschäftigten, hat sie bis in die neueste Zeit zu kämpft gehabt, das Bessere zu finden, und i$ gleichwohl noch nieht dahin gelang. einen ebenbürtigen Platz neben ihre andern Schwestern — von den Aes tikern — zu erhalten. Ausser der fe | talen Meinung, jedes abgegrenzte Stik | Landes mit einigen Wegen und Bir men sei ein Garten , neben der Ful dung, jeder der dergleiehen etwas ge. macht, sei ein guter Gärtner das nöthige Studium und Verstehen à | runder Summe mit auf die yes bracht, scheint es namentlich auch kunst zu sein, ihrer eigentlichen Natu Köpfe verhinderte. Denn ih p hen in vielen Fällen zur absolut f^ Natur, und ihr unbedingtes #7 = aj in andern, äns Regelmüssige und Ar tektonische verwirrte, und wie " aher für Manchen schwer zu 5" i | wi 5 richtigen Grenzen für bei di " | = vernünftiges Amalgam beider 26% Erfordernissen zu finden. Br i Es ist also zuerst das ”2 e] türliche und das symmetrist! an tektonische Princip, das be! pao s Betracht konnt | oder wenig dominirende 1 | kommenden Falle sein d "T Umstände sind hauptsächlich? | Originalabhandlungen. die Lage und der Zweck des Gartens, dann die Beziehung zu mehr unterge- ordneten Dingen, die ich aber hier übergehen muss, — Wir behalten nun diese beiden letzten Sätze für das spä- ter zu Sagende im Auge, denn bevor ich zu näheren Andeutungen über das ge- genseitige Verhältniss des rein natür- lichen und künstlichen Prineips unter gegebenen Verhältnissen weiter gehe, scheint es mir nöthig, noch einige kurze Andeutungen über das geistige Wesen der Gartenkunst einzuflechten. „Vier Elemente, Innig gesellt , Bilden das Leben, Bauen die Welt“ sagt der geniale Schiller in seinem Liede vom feurigen Punsch, Vier Elemente, innig gesellt, bil- den des Gartens geistige Welt, möchte ich ohne Genie vom Garten, beziehungs- weine der Gartenkunst behaupten, wenn ich für sie ins Feuer muss. Aus 4 Naturen besteht der Geist des Gartens, wenn derselbe ein vollendetes | Kunstwerk genannt werden kann, denn es ist das plastische, architektonische, das malerische und musikalische Prin- | Es eip, welche vereinigt die Seele der Gar- tenkunst bilden, welche zusammenwir- ken, ùm unser Gemüth anzuregen, da- mit es den Empfindungen folge, die der Künstler hinein legen wollte und könnte. Freilich, wer nur Wege macht und Blu- men pflanzt, und dann einen Garten hat, der ihn befriedigt, hat keine Ah- nung, dass in diesen Di die Linien 25 Farben etwas sagen, und in deren ormen und ihrer Gegenseitigkeit, Sym- LE le Antipathie liegen kann und Auseinanderlósen und die Wieder- ten der Landschaft für die Seele ver- ständliche, wenn auch dem Ohr unhör- bare, Musik ist. Für uns ist dann £reilich der Ent- 223 scheid des philosophischen Streites, ob die Natur den Dingen diese Sprache ge- geben habe, oder ob sie der Mensch ihnen blos unterlege, gleichgültig, wir haben es mit den Wirkungén zu thun und wir können zufrieden sein, wenn wir sichere Resultate erzeugen, — Zunächst ist es das plastische Prin- cip, das sich in der Erdformation, dem Körperlichen, der Gruppirung, und den einzelnen Gegenständen ausspricht, das so magisch auf uns wirkt, und welches das himmlischste Gefühl des Wohlgefal- lens an Gärten erzeugt, das Gefühl der Formfreude. Ich kann mich hier natürlich nicht darauf einlassen, zu ent- Reize erzeugt werden, rakteristische derselben liege, denn es ist mir hier nur darum zu thun, anzu- deuten, wodurch die Gartenkunst gei- stig auf uns wirkt und wie richtig daher die Cultur jedes dieser Prineipien für die Gärten wird. Weiter gewährt uns das architektonische Prinzip das Ge- fühl der Ruhe und der Befriedigung. spricht sich aus in einem gewissen Gleichgewicht unter den verschiedenen Theilen aller Art, das bei grösseren Verhältnissen allerdings einige Unregel- mässigkeit haben muss, wenn es nicht steif und langweilig, hart und gesucht sein soll, dagegen bei kleineren Ver- hältnissen als Symmetrie von der besten Wirkung zu sein scheint. Im mialerischen Prinzip des Gartens geniessen wir durch Pflanzung und Blu- men, dann wohl auch durch andere Ge- genstände, das Farben vergnügen, die Licht und Lebensfreude. Welch grossen Werth es daher hat, leuchtet ein, da der Gar- angeneh- cip in den für unser Gefühl Uebergüngen und en, 224 der drei vorherigen in sich selbst und mit den beiden anderen, und wirkt da- dureh mit einer gewissen Bewegung und grosser Sentimentalität. Es macht, dass wir im Garten Töne, Accorde und Har- monie verlangen, und dass sich beim Spaziergange alles Einzelne und Ganze musikalisch auseinanderlóse u, zu Neuem vereinige, das mit dem vorherigen in einerbestimmten Wechselbeziehung steht, Wir kehren nach diesen flüchtigen Andeutungen wieder zu unseren beiden Sützen und damit zu mehr Praktischem in der Gartenkomposition zurück und sagen: In der wirklichen Anwendung nun ist das richtige Verhältniss, wie viel von der einen und anderen Seite, vom rein Natürlichen und dem mehr Künstlichen und Symmetrischen zu einem sichtigten Ganzen genommen wer- den soll, und die Aufgabe in einem ge- gebenen Fälle zu lösen, wohl die Haupt- sache. Aber zur Bestimmung desselben auch nur in allgemeinen Umrissen ist zuvörderst nöthig, dass wir wissen, was, welche Art von Gärten, wir ma- chen: wollen, deen géWelsh machen en, und es veranlasst mich diese Frage hier zugleieh einer theilweisen Classifieation derselben zu folgen. Die Gürten beginnen oder verlaufen auf der einen Seite mit der freien Natur durch die wirkliche Naturscene: Eine einzelne interessante Felsen-, Wald- oder Wasserpar- tie kann nämlich so glücklich liegen, dass es möglich ist, sie dem öfteren Besuche zugänglich zu machen, indem | man sie mit einen Privatgarten oder nur | durch einzelne Wege mit der Wohnungs- umgebung verhindet. Auf ähnliche Art werden zuweilen in gewöhnlichem Feld, häufiger aber in benachbarten Waldun- gen, Reben und Wiesen einzelne oder mehrere miteinander correspondirende Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Wege als Spaziergänge zu einer m Anlage, die einzig den Genüssen de bestehenden Umgebung gewidmet sinl. Obgleich nun diese Art Anlage noch nicht ins Gebiet der eigentliche Gartenkunst gezählt werden können; İt- dem hier noch von keinem freiem Bilden oder gewollten charakteristischen Unh den die Rede ist, gehört weniger Geschmack dazu, solche Paris zu behandeln. Der grösste BUMP bekundet sich hierin in den meisten Fällen damit, wenn er das rein Ne türliche, natürlich lässt, nichts dara künstelt, keine kleinliche Spielerei 7 mischt. Man darf wohl sehen, wie menschliche Hand einfach die digen Wege gezogen hat. Im Weitere aber sollte man namentlich bei einzelnen Scenen höchstens nur m nach thätie sein, indem man Widrige dein Auge entzieht, Ko Schönheiten sichtbar macht, und allenfalls einzig eine reizende duldet oder ihre erfinde ten Sinn an einigen Epheu Unordeniliche aufräumt. je : dung fremder Pflanzen wird nur gu hutsamsten Wahl gut glücken, p geht aber dadureh der natürliche i ber wenigstens für den wahren und Kenner der Natur ganz ver . und wenn je mehr von Kunst A wird, so darf sie in ihren . nur jenen anspruchlosen, — Sehüfereharakter haben, m eben selbst wieder ganz Natur eint lose Laube über die apu licht, niedliche aber nicht ge 0 at E kunstlosen, aber sinnigen oder Naturholzbünken zeigt; vom Baumstamme abgelöst, lebendigen Guirlande flicht u stehenden Aste auffängt. Kunst Naturpartieen benutzen, € I. Originalabhandlungen. schieht dieses daher auch nicht selten; leider aber muss ich bekennen, dass es unter den vielen nur wenige gibt, die nicht durch Kleinlichkeiten mehr ver- dorben worden, als verschönert sind. Die artigsten kleineren Wasserfälle und Felsenpartieen werden durch künst- liche _ Steinberge , gesuchte Wege, Rohrhütten, eine Musterkarte exotischer Pflanzen, Entenhüuschen ete. und o noch weit lächerlichere Spielereien ver- unstaltet, und der Freund solcher Natur- partieen muss sich ordentlich vorneh- men, dieselben, weiter von der kunst- gebildeten Welt abgelegen, in ihrer rei- nen Schönheit aufzusuchen. Um so er- freulicher ist es dann, gerade in der un- mittelbaren Nähe von Zürich ein Bei- spiel anführen zu können, wo früher mit feinem Geschmack eine natürliche Scene behandelt war. Es war dieses vor der letz- ten Veränderung eine kleine Waldwasser- partie im Kupferhammer bei Hirslanden, Im Parke tritt der Gartenkünstler bildend auf, aber nach den natürlichsten Prinzipien, und man konnte sagen, der Park seie eine Compilation natürlicher Scenen. — Weide und Wiese — Feld und Wald, Felsen und Wasserparticen, Berg und Thal sind zu einem Ganzen vereinigt. Doch ist seine Natür- lichkeit keine unbedingte, denn er hat einen ihm von der Kunst verliehenen,aber rein natürlich scheinenden Gesammtcharak- ter. Eine Natur voll Wahrheit, Mannig- faltigkeit und vorzugsweise voll Stärke Schliesst er sich vielfältig an die äus- Sere Landschaft an, ohne in sie völlig zu verlaufen, bildet für sich ein chara- teristisches Ganzes, nicht durch schroffe = Characterisirt. Seine Pflanzungen sindreich massig und er hat daher ein eiwas | | wickelt sich dadurch mit vollen Tönen Waldartiges bei aller Lieblichkeit und An- 225 muth seiner einzelnen Partien; diese sind in der Hauptsache aus einheimischen gebildet, den Vorgründen, bei eigenthümlichen pittoresken Par- tieen, und in der Nähe von Gebäuden werden fremde ausgezeichnete Pflan- zengäste durch Zahl und Anordnung bemerkbar. Mit der Ausdehnung von weiten Räumen zieht er die erhabensten Naturscenen in sein Bereich, deren er nach seiner Lage fähig ist, umfasst ma- jestätische Schlösser und ländlich la- chende Meiereien, enthält Wald und Landwirthschaft, Jagd und Fischerei, sämmtlich oder theilweise, bis er auf ei- nigen Duzend Morgen Grösse, weniger waldartigen Pflanzungen und einer be- schiedenen Milchwirthschaft sich der Villa anschliesst oder durch zweifelhaf- tere mit der äusseren Gegend verlau- fende Haltung zum Schlossgut übergeht. Die bildende Gartenkunst leistet in ihm das Grösste und Schwerste. Sie hat hier die Aufgabe mit starker sicherer, aber in Anordnung der Scenerie unsichtbarer Hand, die vorhandenen natürlichen Schön- heiten so zu vervollkommenen und neue nachahmend hinzusetzen, dass die Par- tien völlig täuschend, als möglicher- weise von der Natur selbst geschaffen erscheinen, und dennoch ein harmonisch zusammenfliessendes stark durchdachtes Ganze sind. Besonders ist es das pla- stische Prinzip, welches hier sich gel- tend macht, durch die natürlichen, star- ken oft kühnen Erdformationen und be- deutenden wechselvollen Gruppirungen. der und durch vollkommenste Ausprä- gung von Licht und Schatten in den Hauptpartieen bis zu den kleinsten De- tails nicht weniger. Die Musik ent- 226 in starken harmonischen Accorden, die bald im Adagio einher schreiten, bald im kühnen und wilden Allegro fortbrausen. Das architektonische Prinzip aber über- wacht gleichsam nur das Ganze, indem s die grossen Massen, ganz frei und leicht, und ohne ein anderes Gesetz als s Gefühles richtig auszutheilen sucht, Ist nun — der Gesammtcharakter des Parkes auch cin ganz natürlicher, so bedingen doch die Umstände, dass er Gebäude, Baumgärten und andere Kunstgegenstände aufnimmt, schon ein theilweises Eingreifen des rein künstli- chen Prinzips, jedoch dominirt dieses nur in der Nähe der Hauptgebäude hr, denn im Parke empfängt selbst der Baustyl der Hauptgebäude, theil- weise das Gesetz durch seinen Charak- ter. Durch Bestimmung, Lage nnd ver- bindende Gruppirung erhalten die Fa- caden die Bedeutung von Naturwerken, stimmen daher mit dem Charakter des arkes um so besser zusammen, je edler von Styl, je einfacher in der Hal- tung, je, monumentaler sie dem Alter nach aussehen. Aus diesem Grunde schickt sich das Schloss, die gothische Kapelle, die Ruine so vorzüglich für den Park. Jedoch nimmt er auch andere Bauwerke auf, die jedoch ohne realen Zweck in sinn- licher Compensation mit monumentalen Bauwerken auftreten sollten. Alles was im Parke erscheint, alle Einzelpar- tien zu nützlichen und Erholungszwecken, alle ue a ME dq und plastischen Gegenstánd Einzeltheile der Cul- — m Landwirthschaft sind. so geordnet, dass sie dem Natürlichen nieht grell in den Weg treten, kurz, dass der Park als eine höchst inte- ressante aber vollkommen natürliche Landschaft erscheint, die sich ein rei- | Zeiten, ist eine Zusammen" P v Garteaflora Deutschlands und der Schweiz. cher Besitzer zu seinem Aufenthalte erwählte, darein mit Verstand und Ge- schmack seine Wohngebäude verlegte, und die er noch weiter mit Meiereien und Fischerhütten, mit Jagdpavillons und Gewächshäusern durch Blumengärten und andere Kunstgegenstände pu * schönerte. Die Muster schöner, gross Parkanlagen sind bekanntlich in | Eng land. Auch Deutschland und Frankreich haben solche, die den englischen wenig nachgeben, in der Schweiz. haben wir wenige, Es will. sich bei manche grossartigen Anlage kein rechtes Zu sammenklingen bei uns finden. Die park- artigen Anlagen des verstorbenen Hm. Staub auf Meienberg bei Rapperswell von ihm selbst angelegt, waren weitaus das Beste, was ich davon hier gesehen habe, und sind in Bezug auf allgemek nes DE sogar vortrefflich zu nennen. ; d Das Schlossgut, das, wie id schon bemerkte, sich vom Parke A durch allgemeine Haltung untersenen indem in ihm die einzelnen Partien vilit mit der umgebenden Landschaft yae sen, steht an Grösse, M der Scenen und Gegenständen ie Kunst- und Culturgärtnerei dem y oft ebenbürtig zur Seite, allein es ihm jene allgemeine, poetische, möchte sagen landschaftlich 12 5 sche Zusammenstimmung, die bi^ häufig und stark durch heterogene es widerwärtige Contraste unterbrochen Der Grund davon liegt darin, einem Gusse kommen; durch. schaftlichen Anlagen nicht zu. seit | Gusse zusammengeschmolzen ds wollen, oder können. Man sieht, : i Ganze stammt aus sehr Verse ; vell dt | verschiedenen Theile sichtbar p 11 [ I. Originalabbandlungen. OR MUN. | Fal 1 1 "uo » Ansichten und es fehlt der geistige Fa- den, der die Theile zu einem Ganzen vereinigt. Es hat wohl untadelhafte Vorgründe, gutangelegte Blumengärten, interessante Feld- und Waldpartieen, feh- lerfreie Facaden; allein in keinem har- monischen Zusammenhange als ganze Composition. Denn es hat da bald der, bald dieser Besitzer, bald der Ingenieur oder der Architekt, oder der Verwalter und ein halbes Dutzend Gärtner sein Genie walten lassen. Die Gürten sind hier, wie gesagt, separirt, als Vorgründe, Alleen, Blu- mengärten, Baum- und Gemüscgürten und Waldanlagen, und man kann hier kaum etwas besseres thun, als jeden ein- zelnen so gut als möglich zu behandeln, Von allgemeiner Durchführung der 4 Grundprinzipien kann aber natürlich keine Rede sein, und man richtet allein noch etwas aus durch massenhafte Vor- und Hintergrundspflanzungen, Einrah- mung schöner Gebäude und Ausschlies- sen anderer, Bepflanzung kahler Mauern 03 W. Auf der anderen Seite hat manches Schloss durch seine Lage, Bauart, hi- Storischen Erinnerungen ästhetischen Werth, besonders wenn es glücklich | in der umgebenden Landschaft liegt, wo es einer ganzen Gegend einen ausge- prägten Charakter verleihen kann. Starke Laubmassen, grosse ehrwürdige Bäume werden es stets am besten verschönern, Eine liebliche Erscheinung ist für uns die Villa, denn sie liegt so anmu- thig, so lachend, bald mehr offen, bald Sich versehümt versteckend auf dem Hü- gel oder am See, immer gerne an ei- Dem belebten Orte oder in der Nähe einer Stadt, Was sie an Grösse ver- misst, gewinnt sie an Aussicht, was Ihr an Majestät abgeht, besitzt sie durch 227 Anmuth, was sie an historischem Inte- resse entbehrt, ersetzt ihr eia nobler Comfort für den Genuss der Gegenwart. Das künstliche und natürliche Prinzip haben sich hier geeinigt, ein Objekt zu schaffen, dem man cs ansieht, es ist ein menschliches Kunstprodukt, je- doch ein ganz natürliches. Sie ist bald geputzt, kokett und städtisch, bald ein- fach schön und reizend ländlich und man kann sie in Bezug auf ihre Eigen- heiten vielfach mit einer lebensfrohen Schönen vergleichen, denn sie nascht von der Landwirthschaft, nippt aus dem Rebberge, und badet im Blumenthau. Sie liebt die Rosen, ziert sich mit Festons von Schlingpflanzen und Rebguirlanden, ist aber eine Freundin der Bequemlich- keit und Ruhe, wohl auch des Spie- gels — im blauen See. Ihr heiteres Angesicht ist der italienische Baustyl, ihr reicher Leibenschmuck die wellen- der Pílanzung der Blüthengesträucher, und ihr Sammtkleid der grüne Rasen, im Winter ein Hermelin. Ihren Statt und Toilette besorgt der Gärtner, doch bedenke er, dass ihr Ton vornehm, ihr Geist fein ist. Die Villa hat immer etwas elegan- » äussere ein; sie rahmen die Bauobjekte ein, ohne sie zu beengen, und bilden die heiteren bei jedem Schritt ein anderes ist. Sie machen heimisch und gewähren Schat- ten ohne Melancholie und weisen in- teressante Formen und vielfach nüan- cirte Farbentóne auf, ohne zu einer 998 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Musterkarte zu werden. Denn die schmuckloseste Villa ist durch die Pflan- zung So charakterisirt, dass sie sich wie ein weiter vom Süden hergehohltes Landschaftsstück ausnimmt, das durch die theilweise Anwendung einheimischer Pflanzenformen harmonisch in die näch- ste Umgebung eingefügt ist. Nie ist der gemeine Ackerbau in dem unmittelbaren Bereich der Villa gezogen, idealer er- scheint er ausserhalb ihrer Grenzen in der Nähe, dagegen eher und häufiger die Milchwirthschaft mit ihrer zusagen- den mehr sentimentalen Stimmung, und der Rebbau mit seinem frischen lebens- frohen thatkräftigen Charakter. Dagegen ist es die feinere Culturgärtnerei, wel- che sie sehr oft mit werthvollen Pflan- zenschätzen und prächtigen Decorations- pflanzen bereichert und verziert, obgleich ich hier nicht verschweigen darf, dass ihr von dieser Seite, ihrem mehr land- schaftlichen Charakter nämlich, durch allzugesuchte, gehäufte und übelgeord- nete Verzierungen, die meiste Gefahr droht. ; Die Seele der Gartenkunst spricht Sich in ihr am reinsten und vollkom- mensten aus, die eleganten Linien das poëtische Princip in der Erdformation, nicht weniger als die der Gruppirung hat der Gärtner hier wegen geringer Grösse bei einigermaassen günstigem Verhältniss mehr als bei jeder anderen Localität in seiner Hand; das architek- tonische macht sich im gleichen Ver- hältnisse zu den übrigen, und mehr als bei dem vorhergehenden geltend, ohne noch ein Uebergewicht, und da- her allzusichtbare Kunstmässigkeit zu bedingen, Die Malerei durch Pflanze und Blu- men, durch Bauwerke und Statuen ist heiter und leicht, abwechslungsvoll und doch charakteristisch, und das musika- lische Prineip ist in der Art dass die Villa einem ruhig hinsehmd zenden Quintett und auch schon mi -obligat verzierten Variationen ähnlich i& Unter der grossen Zahl herrlicher Vi- len will ich Ihnen nur die des Hem Escher in Belvoir und die des Hem Bodmer-Stocker nennen. es Zum Ziergarten übergeben haben wir zunächst ein schönes Bö- spiel im Garten des Hrn. Martin Bodmtt an der Sihl. | Der Ziergarten ist wesentlich duri seine Lage von der Villa unterschieden Städten und Wohnungen gelegt, mé ganz auf sich beschränkt, selten wet Aussicht hat. Statt des Landhauses di Villa, hat er ein freundliches und ge räumiges Gartenhaus, auch wohl eit städtisches Wohnhaus in seinem Eir schluss. An Umfang meist kleiner af die Villa und mit landwirthschaftlich® Zugabe ist diese Art von ped so elegant und sie kann Wegen P? kleinen Raumes sogar noch gep sein, dafür haben sie aber auch perti keine so freie natürliche rn in der Gruppirung und Erdion ge Villa noeh jene süsse musi lution vollkommen hatte, die. der subjectiven Bewegung bec d gange so stimmungsreich use s Architektonische hat ein m ab bergewicht; das Künstliche um 1 tige hat dem Natürlichen und Gen. lichen eine Concession mehr "m. thigt, unterstützt von der gew? „ Offenheit der Lage. In Aar Wege, Gruppen und Pflanzungen sich bereits ein allgemeines ! Taf. 428 » C. ürnb Mon f 2 a c eier, VEIJO: pende v A Kolb. N Crodiume Farbend mn, I. Originalabhandlungen. auf die Gegenstände der Baukunst und Plastik sichtbar, und auch die Rasen- stücke nähern sich den mehr für das uge fassbaren, regulären, auf allgemeine Uebersicht berechneten Formen, obgleich die Wege theilweise oder ganz noch unregelmässig gezogen und. sanft in ein- ander geschlungen sind. Die Ziergür- ten vertragen das Reichste in Anwen- dung lebhafter Blumenfarben unter al- len Gärten, die eigentlichen Blumen- Sårten ausgenommen, doch müssen diese Farben durch den Rasengrund und Ge- büsche auseinander gehalten werden, Wenn sie nicht schreien sollen, Eine recht lebhafte Decoration durch Garten- gebäude, Statuen und Vasen‘, durch fremde Pilanzenformen und mit mannich- faltiger Abwechselung in den Tönen des bie ir unter Umständen erlaubt, = * Sido! — Von allen diesen hóch- 3 wen ist der nächste Schritt — e Krambude — und die Mannichfaltig- | | zi as Einheit. Und namentlich hat iae h bei diesem Reichthume zu 15 2 1 als Points de vue be- xdi e i egenstände hintereinander zu = - -mmer ist eine gewisse Ruhe E e: = Kunst will. Ruh’ ist's auch, | eid Mien, was der Genuss des 8 : Was die Natur will, 15 Lu S dem speciellen Schutze der u in stehend gedeihen und befin- ü c die Blumengärten gar nicht ii is ist, wie es scheint, nicht nur , ‚Sondern fast überall der Fall, wo en gibt, wenigstens berichtet Muskau in seinen Reise- een * aus England schon in E My hren, wie ganz besonders [^u ae englische Damenwelt mug ei geschmackvoller Anord- i i Pia um auszeichne, wogegen a en Gärtner etwas ungeschiekt Vll. 1855. Nun, nur das erstere konnte 229 man auch von hier berichten, das letz- tere aber mit Recht nicht, denn wir se- hen ziemlich allgemein die Blamengär- ten artig geordnet. In den grösseren Anlagen wird ihnen gewöhnlich ein ei- genes Quartier bestimmt, natürlich nahe an der Wohnung, und es ist das für solche Fälle ein sehr löblicher Gebrauch. Einmal erreicht man dadurch eine Par- tie. von eigenthümlichem orientalischem Charakter, nieht selten verstärkt mit Springbrunnen, Statuen, ausländischen buntgefiederten Vögeln in geschmack- vollen Volieren, die mehr Variation in die. Seenerie des Ganzen bringt, und der Gefahr überhebt, die überall sonst, an die Gruppirungen oder in allen Ra- senpartien prätendirt, Farbenpflaster an- wenden zu müssen. Leicht hat man es in seiner Gewalt, den Blumengarten einer -grösseren Anlage, gegen diese mehr zu öffnen oder zu verschliessen, - wie es dem Ganzen zusagt. Denn der Blumen — so schön sie sind, können in einem landschaftlichen Garten auch zu viele werden, — Nie aber im ei- gentlichen Blumengarten, wo die grósste und reiehste Fülle bei einiger Anord- nung die vollkommenste Erscheinung ist. Indess ziehen wir die Blumen nicht al- lein des lärmenden . Gesammteflektes und der blendenden Farbenpracht we- gen, sie sind auch oft der Gegenstand nüherer sinniger Betrachtung — der wah- ren Blumensprache, besonders von Seite des zarteren gemüthlichen Geschlechtes. Daher liegt der Blumengarten am besten, der zwar nicht abgeschieden, aber für sich bestehend ist, — gleichsam in ein Bad von üppigem Gebüsche getaucht — und wo man von einem etwas erhöhten. Ruhepunkte aus, die Lieblinge in. der Nähe übersieht oder im stillen Pavillon und der grüneu Laube ihren balsami- schen Duft geniesst. 17 230 Alle die kleinen Erfindungen von meist regelmüssigen Formen und Anord- nungen der Blumengärten sind willkom- men, so lange sie kindlich aber nicht kindisch sind, alle die mancherlei Ver- zierungen, die ihn zu unserem Hät- schelkind, aber nicht zum Harlekin ma- chen, und da er ganz ein Produkt der menschlichen Kunst ist, wird daher auch eine mehr reguläre oder sich dieser sehr nähernde, aber immer weiche und anmuthige Form für ihn die schicklich- ste sein. Wenn der Blumengarten zu- gleich den Vorgrund des Wohnhauses bildet, oder einen Theil des dem Nutzen bestimmten Gemüsegartens ausmacht, was häufiger vorkommt, als dass er ein für sich bestehendes Ganzes ist, so nimmt sich immer das starke Hervortreten ei- nes gutgehaltenen frischgrünen Rasens vortheilhaft aus, und wenn es der Raum irgend erlaubt, zu festerer Hal- tung einige grüne Büsche. Dann wird er sich auch bei zuweilen sehr schma- lem Raume in der Anordnung ganz auf Pfeiler und Peristyle beziehen müssen, Gartenflora Deutschlands und der Sehweiz. und seine Linien sich ganz zi regulären aber zierlichen und Verne - zusammenschliessen. Wir sehen sonach, je näher m nach Lage; Charakter der Loealitit an der freien Natur stehen, und je grösser das Territorium ist, desto freier und nr türlicher m üsssen wir in dem Artan gement unserer Gürten sein, je melr wir uns davon — ich möchte sagen ge gen Städte und Wohnsitze, gegen dB Künstliche zurückziehen, desto rezu. lärer dürfen wir sein. ich meine allgemeinen Bemerkungen, dankend für Ihre gütige Aufmerksamkei | mit dem freundlichen Rath den Worten schliessen: 4 pe Rahmt Bauobjecte laubreich ein id 2 » Und haltet Rasengründe rein Lost sanft die Fülle bunter Farben | Dureh grüner Büsche dichte Und seid natürlich — überall. | Denn es liegt des Gartens Geist 25 | | Wohl einzig im Contrast und in der P monie Der Zauberwelt der Linien und pl. "pw | en I. Neue Zierpflanzen. | a) PERR] im Botanical Magazine. 1) Garcinia Mangostana L ; Guttiferae. — Dieser herrliche immergrûne Ban! mit sei- | nen schönen blassrothen Blumen und köstli- ttragen ge- bracht, Die grossen lindenartigen Blätter sind länglich - elliptisch. Blumen einzeln auf den itzen der Zweige. Die Frucht ist eine 4— | 10fächrige und ebensoviel samige apfelfórmige | Steinfrucht von rother Farbe, die von der ligen Narbe gekrönt ist. Bildet in ern eine 8—10 Fuss hohe — Gehört zu 1 den geschátztesten Frucht- nu. weissen bäumen der Tropen, reicht. (Tab. 4847.) 2) Eupomatia laurina Br.; Dieser immergrüne Strauch schon lange in unseren Gärten breitet, blühete aber wohl noch DUE. ug Blumen zollgross, spitzenständig> — aus einer in eee BT E A gelben genie Blüthen 3) Trad melyneae. — welehe allenthalben drüsig ' derliegende w 3 How qi wo er pis 20 Hohe f " E ` XI. Venue Zierpflanzen. spitzenstándiger Rispe trägt. — Zur Bepflan- zung von Steinkanten im temperirten Hause. (Tab. 4849) 4) 8 polyanthus Hook.; Cyr- tandraceae. — Eine mit lebenden ER aus Porte Natal zufällig in den Botanischen Gar- ten zu Kew eingeführte Pflanze. Blätter em wurzelständig, herzförmig-länglich, geker runzlich, kurzhaarig. Zwei bis drei — Blüthenschafte entwickeln sich zwischen den Blättern. Jeder derselben ist gabelförmig ge- theilt, und die Blumen an jedem Ast in trau- benförmiger Rispe. Blumen präsentirtellerför- mig mit weisser gekrümmter Röhre und u regelmässig 5 lappigem blassblauem dunk'er em, 1½ Zoll im Durchmesser halten- dem Saume. Ein schönes Seitenstück zu den anderen Arten dieser Gattung. Cultur im Warmhause. (Tab. 4850.) T hyscacanthus Schomburgkianus Nees | Sarracen ab. Esenb. Hierher gehört als Synonym, der mehrfach von uns erwähnte Th. rutilans Pl. et Linden. Diese ebenso schöne als jährlich im Warmhaus dankbar blühende Pflanze, blü- hete auch im hiesigen Garten in mehreren Exemplaren (Tafel 48 b) Empfohlen von verschiedenen Zeitschriften. 6) Bifrenaria melanopoda Kl. Epiphyti- . sche — in Kultur beim Herrn Kun und Handelsgüriner Allardt in Berlin. Kleine kurze, eiförmige, vi Blatt tragen. ü 3 gem, 3blumig. Blumen klein, wachsen, schief lanzettlich, 4 Linien lang; die beiden unteren umhüllen den Sporn; die innere den äussern ähnlich. Lippe endet am Grund in einem sackförmigen stumpfen Spoin, gefranzt. Ph Linie ar (Allg. Grizig.) : T Mazillaria pubigera KL In Kultur Etablissement. Scheinknollen Pflan nung. vent in einer an — | 51.) 231 dicht, eifórmig , vierkantig, 2—2'/ Zoll lang, tragen auf der Spitze ein 8—9 Zoll langes, 2½ Zoll breites Blatt, mit 2 Zoll langem Biüthenstiel. Blüthenschaft wurzelständig, 2 Zoll lang, zweiblumig. Blüthen 1?/, Zoll im urchmesser, weiss und röthlich nüancirt. ee abgerundet, die äusseren der Spitze kappenförmig zusammengezogen, die unteren in den nach vorn geöffneten Spurn herabgezogen. Lippe stumpf, 3lappig, gelb, innen mit rothen weichharigen Adern; Mittel- lappen breit — € — Stempelsäule gekrümmt M. H zunächst verwandt. (Allg. Grtztg.) 8) Darlingtonia ealifornica Torrey. Eine neue Schlauchpflanze, die mit- Sarracenie nahe verwandt ist, und von Brackenridge in Morüsten am oberen Sacramento in Califor- nien entdeckt ward. Unterscheidet sich von a dureh den Keleh, der von keinen — gestützt ist, und durch 12—15 in eine Reihe gestellte Staubfäden. Die schlauch- fórmigen Blätter tragen auf ihrer Spitze 2 grosse Lappen. (Belgique m mit Abbildung.) 9) de Java, Unstreitig ei- ner der schönsten Pfirsiche aus der Samm- lung des Hrn. Brahy Ekenholm. Eine 2 Zoll i Zoll breite Frucht von schön gelbe sentheils durch — tief blutrothe Fár- bung gedeckt ist. Das süsse, saftige, weinige schmackhafte Fleisch ist mit rothen Streifen durehsetzt. — horticole mit Abbildung ) 10) Miltonia speciosa Kl. Eine der Mil- tonia cuneata bindi. nah verwandte epiphyti- sche Orchidee, die in beim Hro: Decker unter der Pflege des Hrn. pm blühete und aus Brasilien bezogen wa Der fingerdicke en Würzelstock trägt lang eifórmige, zusammengedrückte, nach oben verdünnte, 3 Zoll lange Scheinknol- len. Blätter zweizeilig am Grunde und 2 auf der Spitze der Scheinknollen, länglich, 5—7 Zoll lang und 7—11 Linien breit. Bläthen- trauben achselstándig, 8—9 Zoll lang, 3blu- mig. Blüthenhullblätter länglich, Jang zuge- spitzt zurückgebogen, wellig, sitebirelb; braun gefeckt. Lippe 20 Linien lang, 15 Linien breit, blendend weiss, an dem keilfórmigen Grunde mit dem Stempelsáulehen verwachsen 17 * 232 und daselbst 2 Leisten tragend, vorn kreis- rund 2lappig und zwischen gestelltem Zahn, Griffelsäule kurz, weiss, vorn rosa und schmal 2flügelig. Eine schöne Art. (Allg. Grtztg.) c) Abgebildet iu Illustration horticole. 11) Aesculus Hippocastanum L. Var. fl. pleno; Hippocastaneae. — Eine schöne Ab- art mit gefüllten Blumen unserer gewóhnli- chen Rosskastanie. Dieser herrliche. Baum, der immer noch zu den schönsten Zierbäu- 1576, wo ihn Lecluse erzog. (Tab. 50.) 1847 12) Fraisier Delices d'autaumne. Eine Erdbeere, welche, der Monatserdbeere ähnlich, vom Frühling an unausgesetzt blübet, bis harte Fröste im Herbst der Blüthezeit Einbalt thun. Sie giebt jedoch nur zwei reichliche Erndten, in Wien aus Samen feinem würzigem + Mit diesen vortheilbafien Eigen- — welche die der Monatserdbeere mit n der grossfrüchtigen Sorten vereiniget, rin sie gamecdnientlicte Fruchtbarkeit. ab. 52. — 13) Pelunis hybrida ar dena Pau- lownia, Belle du jour.; Dr. Würth, Erme- sinde, Fiorette. Ein Bouquet von = vorzüg- lieh schönen Petunien, welche vom Hrn. Wil- helm, Kunst- und Handelsgärtner zu Luxen- burg erzogen wurden. Sie reihen sich wür- ig an die von uns Januarheft abgebildeten an und vergrössern den Formenkreis dieser schönen neuen Erscheinung im Gebiete der -— (Tab. 53) r 1 dium janeirense Rc hb, fil. Diese schóne epiphytische Orchidee ward gleichzeitig durch den Consul Schiller von Rio Janeiro und dureh den Sammler des Hrn. A. 5 Hrn F. Devos von der Insel St. Cath: der Küste Brasilieus eingeführt. van i kriech reiche kleine spindelfórmige zweischneidig zu- sammengedrückie gefurchte Scheinknollen, welche 1—2 lineare bis / Fuss lange Blät- we tragen, da länger als der Blüthenschaft. Schaft kur „ 2blumig. Blu- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. enden Wurzelstock erheben sich zahl- en lang gestielt, 1½ Zoll. im Durchmase, - rotas ien grüngelb, braunroth pe fleckt, untereinander ungleich, lanzeitlich uM verkehrt oval lanzettlich, wellig. Lippe gel, mit 2 kleinen ohrfórmigen aufwärts gerichte ten Seitenlappen und gross kurz breit herzfórmigem Mittellappen; am rais trägt die Lippe eine grosse runde Se chideenhause aufgehängt. aru $4). I ) Achimneen T 55. Gene i che ki 118) 2 | 16) Delairea odorata Len. So. nennt Le tion horticole jene in unseren Gürien unn | Senecio mikanioides Otto allgemein verbreitet Schlingpflanze. yj onn AT) Dicalymna fragrans Len. Compos- tae. Eine strauchige Composite, welche Br A. Verschaffelt unter Polymnia spee. aus Ber- lin erhielt. Ein allenthalben kurz. beharter Strauch. mit einfachem. oder wenig verst. i tem pem Blätter gegenständig, lang 85 tielt, teren deltoidisch, die eben itzenständiget nee örmig, peii in spi triehotomen. Corymben. Blüthenköpfe sie | mig, die Blumen des Strahles W fórmig, weiss; die der Scheibe —— rig, gelb. Das Involurum wird aus hen linearer Schuppen gebildet. Frucbibe conisch, sprenblättrig. Pappus tief 2 zwei pm Eine. — Decorationspflanze, $ wird. des Sommers ins freie Land seti Eon: 18) Vernonia latifolia Lemy M Ein Halbstrauch, welchen Libon aus den birgen. der Provinz en ia la i an Hrn. De Jonghe in Brüssel sse) eisen cen ( 3 Fuss noben u = s UR 2 u kli oe sæd = Bildet einen: einfachen (?) der oberet strauch, welcher mit Ausnabme; de de Seite der Blätter allentbalben mit e re Oberseit weichharig, ne d E ge (4) spi Me der V. i u. Nene Zierpflanzen * nahe, und verdient als decorative Warmhaus- plan Empfehlung. à) nien, Anis in Henià Orchidacea enbach fil. — III. Heft. 19) Milton (N. Pinelli , Hort. Odentoglossum anceps mh Steht der ` M. Russeliana 2 und ward aus Brasi- lien eingeführt. Seheinknollen länglich, zuge- spitzt, zweischneidig, 3 Zoll lang. tragen 2 keilfór ne eni cmd 3—4 Zoll lange Blät- ter auf der Spitze. Blüthenschaft - diti lünger — die Blätter, tritt aus der Achsel der den Grund der Scheinknollen umgeben- den Blattradimente hervor, zweischneidig, mit 4—5 Scheiden besetzt. Blume fast 2 Zoll im Durchmesser, gelblich grün, mit Stich ins kupferfarbige. Aeussere Hüllblätter länglich- bandfórmig, innere verkehrt-länglich. Lippe geigenförmig, an vorn spitz; am Grunde zwei niedergedrückt isten mit zwischenge- stellten Zähnchen. iis Grunde der äusseren Hüllblätter ein rother Strich, Lippe weisslich, wie die Griffelsáule roth gezeichnet. z bis jetzt noch nicht in Cultur. schön braun gezeichnet. 21) Warscewicziella velata Rchb. fil. Ent- deckt in den Cordilleren Neu-Granada's von Warscewiez und ebenfalls noch wicht Kultur. Sehr schön. Blume weiss mit violett hà Lippe. 21) Warscewicziella eigint Rchb. (Huntleya marginata Hon. Warrea quadrata era Wahrseheinlich aus Columbien stam- "end ward diese Art vom Lindenschen Eta- Mene verbr (Vgl. Jahrg. 54. Pag. 128.) nada neuerlich viel eingeführt. Die kleinen grünlichen Blumen mit weisser roth gezeich- neter Lippe stehen in reichblumiger Traube, auf der Spitze des steif aufrechten Blüthen- Scheinknollen klein, walzig. Blat ee Blüthenschaft achselständig. Blumen gelb ` sanguinolenta Rchb. ita x mit der auf —— abgebilde- ten K. K. graminea Reh “Lindl. Aus Neu-Gra- | ner, grüülieh, mit blutrothen Flecken und Ringen gezeichnet. Ausserdem sind schwarz T Ke- fersteinia stapelioides Rehb. ee | Warscewiezii Rchb. fil., — Hart- wegii Rchb. fil:, Pleurothallis gratiosa Rchb. fil, P. eardiostyla Rehb. fil., P. tripterantha hb. fil, P. tripterygia Rehb. fl., Brachtia sulphurea Rchb. fil., B. glumacea Rchb. fil, Sobralia Bletiae Rchb. fil. und S. decora Ba- tem., fast alles noch nicht in Kultur befind- liche Pflanzen. e) Neue Einführungen des Garten-Etablisse- ments vom Hrn. J. Linden zu B „ aus Mittelamerika. 25) Maru magnifica Linden. Stammt aus den Cordilleren Centralamerikas aus ei- ner Höhe von 8000”. Schönes sammtiges weiss geadertes Laub und lebhaft scharlachrothe dankbar erscheinende Blumen stempeln diese Art zu einer der schönsten der bis jetzt be- kannten : 26) Calathea pardina Pl. et Lind. Eine . | ausgezeichnet schöne Marantacee. - Grosse sei- glänzende zartgrüne Blätter, die mit 2 Reihen grosser schwarzvioletter Flecken ge- zeichnet dini; und ‚grosse $ zitrengelbe violett. mn. durch Triana aus Mittel- amerika. 38) Didymopanaz eplésdidum Pl. et Lind. Eine schöne Araliacee “aus Neu-Granada mit gesetzt sind, deren jedes 2 Fuss lang wird. . 9) Locheria magnifica PL et Lind. Ges- neriacee mit achselständigen uz deren jede 3 Zoll im Durchmesser hält , die kar- moisin ` gefár und. schwaraviolett m RE juai ber 06 - — ln Ges- neriacee mit wolligen Blättern und zart lila- on | farbenen Blumen ern aud. Ges- . xdi 234 es Blättern. Blumen rosa, weissli riacee mit sammtigen, dunkelgrün marmo- im Schlunde slich, 32) Tydaea elegans Pl. et Linden. Blu- men * Scharlach. ) ‚Eine der eias knolli en pudibunda Pl. et Linden. en schlingenden Al- strömerien. Blamen fleisehfarb, schwarzviolett und grünlich n p. 2 34) dm. Lindeniana Pl. Eine der schönen strauchigen Melastomaceen aus einer Höhe von fast 10000 Fuss aus St. Fe Bo; gota, Ein niedriger rostbraun beharter Strauch mit schwarz purpurrothen Blumen. uphea eminens Pl. et Lind. Aus 35) Mexiko von —— eingesandt. Soll eine der schöns en Arten dieser Gattung sein, mit lebhaft brem orange nüancirten Blumen. as 36) Lo Schlimii Pl. et Lind. Grosse gelbe Blumen mit orangerothen Nectarien zeichnen diese Art aus, welche im Sommer i Pl. et Linden Blumen roth violett, Blätter halbkreisförmig. Aus Bogota. Scutellaria scarlatina PI. 38) et Linden Zierliche Art mit zierlichen Ss iiis. lachrothen Blumen, Aus der Provinz Popayan Lind. 39) Siphocampylos elegans Pl. et Sehlingende Art mit grossen vermillon ge- fárbten eu 40 Aus der Provinz Pamplona. pylos pulchellus Pl. et Lind. Un- y Zierliche Sgen mit roth violetten Blumen. terlippe blassrosa. Aus Ocana. 4% Tropaeolum chrysanthum Pl. et Lind. | s Dem Tropaeolum crenatiflorum en Alle diese schö sich im Alleinbesitz des Hrn. pM und wer- durch die Herren Triana und den in diesem Jahre ausgegeben. Sie wurden Schlim eing führt. * Neue Cacteen, beschrieben in der Weis- re, senseer Blumenzeitung. 42) Biel ireistes Labouret. Ward von Cels aus Bolivien eingeführt und stebi neben P. Celsianus. Stamm einfach, hell- ‚grün, Kanten 10, bückerig, abgerundet. Garten flora Deutschlands und der Schweiz, ! rten befinden. . Hocker wenig vorstehend, unter der Areole in e Querfalte endigend , über der Areole eine | * Furche, welche zu beiden Seiten der Kanie verläuft. Areolen länglich, mit gelblich-wei- g h lich, später — und an der Basis uni Spitze bräunl j 4 —— me Labouret. Von j Herrn Cels aus Chuquisaca eingeführt, Steht neben C. Coryne H. Berol. Stamm einfach, olivengrün. Kanten 8, abgerundet, wenig hóckerig. Furchen scharf, unten flach, im Grunde durch eine dunkelgrüne | gen sich die 3 ] nen bilden sich : neue Stacheln, — jenen zusammen eine neue Reihe von 9 9l ^ bilden, und im Mittel derselben an neuer Centralstachel. e Echinopsis formosissima labe V | Cels aus Bolivien eingeführt und neben er | nopsis formosa Jacobi Hem MP stehenden Areolen sind a bellgrauer uk Wolle besetzt, welche später Á und kurzen Filz zurücklässt. Die jg Areolen mit 13 Stacheln besetzt, | we 45) Cereus auratus dureh Hrn. Martin eingeführt. lenförmig, aussprossend, dupkelgi "oniberi ten 48, klein rund, zwischen den dl Areolen sehwach buchtig. Areolen oio mit gelbrother Wolle und . sten, reichen, die zweite Reihe vi 22 gerichteten stärkeren und 5; chein gebildet. steifere X. III. der oberen Reihe derselben noch 1— 5 Stacheln; alle sind grünlichgelb, später dunkelgoldgelb. | illaria. punctata —— Steht Me M. lanifera Salm. Stamm einfac h, wal- zig, graugrün. Warzen kegelförmig, mit vie- len kleinen weissen Punkten besetzt. Achseln Notizen. m : reichlich weiss wollig Areolen, gipfsiständig reichlich mit weisser langdauernder Wolle besetzt. 20 äussere borstige, weisse, lige, 2 Linien lange Stacheln und 6 innere stärkere, 3 Linien lange, bräunlichgelbe, an der Spitze gelbe Stacheln. VUA III. Notizen. 1) Bericht der Verwaltung des Institutes für Garten- und Feldbau über die Blumenausstellung vom 5—9. April 1855 zu Frankfurt a/M. Aus dem Programme für die diesjährige —— lässt sich leicht entneh- men, dass von Seiten der unterzeichneten Verwaltung alles aufgeboten worden, um die allgemeine Theilnahme für die unverkennbar schönen und folgereichen Zwecke unserer Kul- turbestrebungen nieht allein rege zu halten, sondern möglichst zu steigern und auf der Bahn des gemeinsamen, gemessenen Fort- schrittes weiterzuleiten. nothwendig er- achteten Unterstützungen wurden von Seiten löblicher Gesellschaft z. B. in K. sehr bereit- willig . ‚genehmigt. Während die Anzahl der gekommenen oder der Einführung werthge- schätzten Gegenständen gebührend Rechnung unge und man hatte ausserdem die Hoff- ung, selbige nicht mehr in der längst lästi- er — dios a dietus cis dem Unter- | dernisse 'zen in die Schranken trete, und da wir soviel 4 des strengen und langwierigen Winters zur festgesetzten Zeit möglichst vollendet hinzu- stellen, was zur nicht geringen Verwunde- rung selbst der Sachverständigen vollkommen D: E ang. Nun hatten wir zwar statt der „ärmlichen Bretterbude“ einen geschmackvollen, entspre- chenden Wintergarten und aue schmückung desselben; allein in der Entwar- tung gesteigerter allgemeiner Betheiligung fanden wir uns leider auf's Bitterste getäuscht; denn die vormals gewöhnliche Zahl von etli- chen 30 Einsendungen schmolz unbegreiflicher Weise bis auf 12 herunter ! Aus den halblaut angegebenen Verhinde- rungsgründen geht keine haltbare Aufklärung über solche überraschende Niebtbetheiligung - hervor, und wir halten uns auch nicht berech- | üget, den freien Willen unserer Blumisten irgendwie zu stóren; allein, wenn Frankfurts Florajünger den im Laufe der letzten 20 Jahre errungenen ehrenvollen Ruf achten, und von anderen, weniger bemittelten Orten sich nieht überflügeln lassen wollen, dann werden sie gewissen Vorurtheilen nieht Raum geben dür- fen. — Um zu den glánzendsten Resultaten bekannten Nachbarorte, jedesmal ihr ganzes oder vorzüglichstes Pflanzenkontingent in dem witzkasten anheizen . i Pflanzenbesitzer mit je einigen Kulturpflan- x 4 h sehr blu- menreiche Beiträge zur genügenden Aus- 4 i * 3 T „ € - a -Enrgefühl, Berufseifer und Intelligenz bei je- dem auf Kunstsinn Anspruch machenden Gärt- ner voraussetzen müssen, so geben wir uns der freudigen Hoffnung hin, die gemeinnütz- liche Zusammenwirkung in der Folge herge- stellt zu sehen. i Für diesmal aber fühlen wir uns um so mehr verpflichtet, den wenigen tr nen Anhángern des Vereines für ihre kráftige, rettende Mitwirkung den aufrichtigsten Dank auszudrücken. Sie haben dadurch sämmtli- chen hiesigen Kultivatoren eine sehr empflnd- liche, arge Beschimpfung erspart! wahren Geiste für die Erposikion l Kk und von Blumen strotzenden Sammlungen auf .den ersten Blick verriethen, Des Herrn Breul Beiträge umfassten den grösseren Theil der gegenwärtig beliebtesten Gattungen, eine Anzahl schöner Kulturpflan- zen, meistens Neuholländer, prächtige Rbo- dodendron, indische Azaleen, Camellien und sehr seltene Nadelhólzer in vortrefflicher Aus- wahl und zum Theil in Exemplaren von aus- gezeichneter Stärke. In Folge dessen wur- den dem Herrn Breul die e goldene Me- 1 Unter un dürften ‚besonders namhaft gemacht werde Andromeda formosa, sed glandulosa, mehrere Eriostemon, Leucopogou Cuningmaui, Epacris.a:dentissima und Erzherzog Stephan, Rhododendron | caucasicum pietum und maxi- mum, R. camp. J. wh arb. Sr. de Deuze, „Othello, Cronebergianum , cihatum (Sikkim), x pee die verschiedenen gelbblihenden Varietåten, — epi i ea Guttenberg, vittata und Sonne; Reine des Belges, Beauté 1 l'Europe, Graefin Thun, Brilliant, purp. magnifica, Lehmanni; d'hiver, Jubile, Palmeri und Matothiana unter den Coniferen: 2 Auracaria Cooki von 4 Fuss Höhe, ria Lipsleyant, Bidwilli, excelsa, gracili , Cuninghami glauca ud imbricata, Dacridium klamm, sehr. starke cedzus-- chilensis und Doniana, -` Ee ~ Gartenflora Deuischlands und der Schweiz, — Camellia jardin |. T N glauca und aurea, Pinus Detoni stand hauptsüchlich in einem höchst faltigen Contingente von indischen die mit der goldenen Medaille gekrönt W. den, und einigen schönen Camellien. Unter Ersteren bemerkte man insbesondere: Bezug de l'Europe, lveryana, Queen perfection, Lehmanni, laeta floribunda, Perryana ‚au. ranthina, illustris, vittata, Louise, Bianca, und viele and und IT Varietüte: 728 bekan e mit der prionen iere : C. Ro Tell, — Onore delle Tw I Marranta A Mare f berti, Bijou de la in Y Taf. 129. III. manche der trefflichsten Neuheiten, als che das bewunderungswürdige, liliéoariig P tende Rhodendron Edgeworthi (Sikkim) mit vier vollkommenen Blumensträussen die gol- dene Medaille gewann. Diese Species scheint überhaupt vor allen Sikkim-Arten den hóch- sten blumistischen Werth zu besitzen, da sie sehr willig blühet, Macs "grosse ind rein- weisse Blumen trägt und einen unvergleich- lich ehe verbreitet. Rho- dodendron ciliatum (Sikkim), obwohl äusserst willig, mit gegen 20 Blumenbüscheln über- kt, 'stehet a. ziemlich weit zurück, und das zur nämlichen Zeit zum erstenm hier zur Blüthe erg Rhod. glaucum (S. kim) scheint nur mehr botanischen als blu- | et. Die Pflanze ist erst 3 Jahre alt und verspricht desshalb auch den Vorzug der Willigkeit ferner zu bewahren. . Rubens (Miellez); Ausser- dem bewährten sich Monteron i rosea, Teu nia incarnata, Mazzuchelli, Madeleine, Hal- |i leyi, Mrs. uns Isabella = alba Casoretti, Pallagi, Comtessa Allem , die cy un: Die indi- schen Azaleen waren zu rasch getrieben desshalb spárlich und unvollkommen zur Blüthe gekommen. Az. narcissiflora als Neu- heit zeigte sehr reiche Füllung. Die aus der nämlichen Anstalt gelieferten seltenen Dracaena, Rhopala, Stadtmania, Aphelandra Leopoldi, Mahonia Bealii , japo- Rosenpreis concurrirte, — Bleichsam als wenn Rosensortimente in Frank- furt unbekannte Dinge wären, — einzig nur Herr Singer von Mannheim mit beiläufig 75 Stück, wofür ibm die goldene Medaille er- theilt wurde. Unter denselben befande ‚sich | jedoch Bourb. la Quintinie, Thea August ` Notizen. Reni, beauté Lyonaise, quis D. Rete. 237 - bey, Madame Ducher und mehr andere neue- rer Einführung. Herr Zepnick gewann einen Preis für se, und einen solchen für dessen Pflan- ruppe, worin sich sehr schön kultivirte Skin und ein hochroth blühender Epacris- Sümling befanden Herr Sche euermann, dessen Beitrag man- che gute Azalea indica, Rhododendron u EEE 2 t, gewann den Preis für Viola a ; Herr ig Mitglied der Preisrichter-Com- Lemoine in Nancy wåre ohne Zweifel ge- krönt worden, wenn sie nicht leider zu spät eingetroffen wáre; denn die darunter befindli- che práchti g gerathene Statice Halfordi esii Echinostachys Pineliana, und Oncidium ‚sp. Brasil. wurden uns hiermit zum Erstenmale in Blüthe vorgeführt. Von Herrn Mardner in Mainz erhielten wir dessen auffallend grossblumigte Azalea ind, ep Adelaide v. ag sm auch r Kultur den ihr ertheilten Preis wohl en Herrn Mardner’s Azaleenflor hat sich: überhaupt seit mehreren Jahren den Ausstellungen durch die ungewöhnliche Grösse und Ueppigkeit der Blumen einen gu- ten Ruf erworben, und wenn auch strenge Kri- tiker in Betreff. der dortigen neuen Erzeug- nisse mehr Gewicht auf Farbenglanz, Form, Zeichnung und Stellung der Blumen legen zu müssen glauben und alb mit anderen Ausichteh aus ner Gründen nicht überein- üsste doch hierbei in Erwägung "ie, gute die Fortschritte in der Vervollkommung - aller Blumengattungen im- ana aushalten, weit rohere Blumen nicht fehlen. Einen Beweis hiervon liefern die von dem Mitgliede der Preisrichter-Commisson, Herrn j^ * dj 238 L. Roth aus Stuttgart gütigst zur Ansicht mit- gebrachten vier Samenpflanzen, deren Eine an Grósse der Blumen alle bisher bekannten Varietäten übertrifft, an Farbe, Zeichnung, Form und Stellung der Blumen jedoch viel zu wünschen übrig lässt. Aus der sehr ra- tionell betriebenen Samenzucht des Hrn. Roth dürften übrigens bald manche überwiegende Erzeugnisse hervorgehen. — Ferner gedenken wir der von Herrn Ad- lung dabier zur Schau gebrachten schön kul- 4ivirten und starken Leucopogon Cuninghami, Dielytra spectabilis und Deutzia gracilis, so- wie eines vollständigen Baumes des Camellia Bruceana aus dem Garten der Frau Lutter- roth Am Eingange des Hauses.fesselten Ge- genstände anderer Art die Aufmerksamkeit der Besucher. Herr Warnecke, der Direktor der hiesigen Aktiengesellschaft 8 tion. comprimirter Gemüse hatte dort eine zpiche Auswahl von Mustern aufgestellt, de- bestätigt wird. Ohne Zweifel ge- währt diese neue Zube t der Gemüse allen daran ärmeren Gegenden höchst er- wünschte Vortheile. Rosenkobl, Blumenkohl, Karotten, Bobnen und manche andere Sorten sollen, wenn wohl bereitet, von den besten frischen Gemüsen der nämlichen Art kaum zu unterscheiden sein. Es wurde dafür ein Preis zuerkannt. Dass Herrn Architekten Ludwig und — Schlossermeister Rancke wegen wohl- gelungener Ausführung des Hauses Preise zu- gedacht worden, finden wir um so billiger, da an vielen Orten die Bestimmung der Gewüchs- gegengewirkt wird. Das hier vollendete Haus hingegen zeigt den Erfolg gründlicher Erwä- an aller Bedürfnisse und kann desshalb uster ten. Indem wir schliesslich allen Theilnehmern und Mitwirkenden an der Ausstellung. wie- derholt unseren Dank hiermit aussprechen, wünschen wir zu ähnlichen Zwecken und zu möglichst günstigeren Resultaten uns bald Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, wieder vereinigen zu konnen, gleich vielleicht schwere zeit drohen, die Werke des Friedens u und tröstend fortbestehen! 2) —— ii — — den 5. bis 9. April 1855 e für Garten- und — furt am Main veranstaltete in — e N.. ein höchst anerkennenswerthes " Die anmuthigen, die Stadt umge fentlichen Anlagen gewähren Tausenden holung und Genuss dar. — | Jahreszeit den Anblick ae gange gegenüberliegenden SM-E Rotunde aus, um deren Tiefe es drigem Sockel ruhenden Für | Annina au „ wir "un —" zugegangenen Bericht folget II. Neue Zierpflanzen. tieen umgebenen Wasserbecken erhob, von ihr ein breiter Weg in der Mitte des Haupt- schiffes sich hinzog, an dessen beiden Seiten die Pflanzen in schónen Gruppen aufgestellt waren, und zwei schmälere Wege in den Sei- tenschiffi hinliefen , deren Aussenseiten durch die auf erhóhte Gestellen befindlichen kleinen druck, als draussen noch kaum die ersten Verkünder des wiederkehrenden Frühlings nach dem langen strengen Winter sich hervorwag- ten, und man hier sich gleichsam in einem reichsten Farbenschmuck und üppigsten Grün erp den Garten frei ergehen konnte, Wir wollen nur die MA Gegen- stände der Ausstellung kurz Zu beiden Seiten des riis befand sich eine Hrn. Fr. Breul gehórige Sammlung von Coniferen und immergrünen Pflan- zen, welche auch die neuesten Einführungen einschloss. Von demselben. Herrn, einem sehr eifrigen Liebhaber, dem der Gartenbau Frank- furts viel zu danken hat, waren noch ver- schiedene andere schöne Gruppen ausgestellt, als Neuholiänder, Blattpflanzen, Palmen, Dra- ers dendron Erwähnung, welche bei einer Höhe von 1 oder 2 Fuss meist schon einen beträcht- lichen Umfang hatten und mit vielen kraftigen Blüthendolden geschmückt waren. -Aus der reichen Sammlung mag hier nur angeführt | werden: Caucas i en voliblühendes Sikkim-Rh.), Queen Victoria, Medaille versehener Sámling von ganz eigen- thümlicher etwa als Röthlichlilla anzugeben- der Farbe. Die ausgezeichnete Kultur der Rhododen- dron beruht wohl zu einem der bekannten vortrefflichen Heideerde, wel- che sich in der Nachbarschaft von Frankfurt findet. Eben dieses kommt auch den indi- Schen Azaleen zu Gute, welche hier, so- Tit in Mainz, Bieberich u. s. w- in anrkann | sehen sind. Von die- | gekrönte Gruppe, bestehend ^ d schöne Azaleen verdankt, 239 sen hatte Hr. Andreae-Winkler namentlich ein reiches Sortiment grosser Pflanzen in üppig- ster Blüthenfülle ausgestellt. Während diese aber meist älteren bekannten Arten angehör- ten, wurden die neuesten Erzeugnisse in die- sem Zweige repräsentirt durch eine von Hrn. Breul ausgestellte mit einer silbernen Medaille Azalea Reine des Belges, Beauté de l'Europe, Guttenberg, Graf Thun, vittata und vittata rosea, die in der That ausgezeichnet waren. r Mardner in Mainz, dem man schon hatte un- Anderen einen gleichfalls mit einer sil- be Medaille gekrónten Sámling Adelheid von Nassau (sehr gross, karmin) ausgestellt. Unter der Einsendung dieses Herrn mügen noch genannt aia die schönen Cam el- lien de la rein d'hiver, Verschaf- felti, Jubilée, ea und Matthotiana. Sem ie waren ausserdem besonders von Herrn J. Stern ausgestellt, Hau m 2 goldene, für eine andere aus arietáten bee — eine ipio — erhalten roni rosea, die letztere bestand aus helm Tell, Robertsi, Bijon de la Garea, Onore delle torre, Strianone. i err Ri absichtlich aus- gewiss sehr zu billigender Rücksicht im Verhältniss zu den reichen Pflanzenschätzen seiner Glashäu- ser, nicht sehr viel ausgestellt, darunter aber sehr werthvolle Gegenstände. Wir nennen aus seiner reichen und schönen Gruppe von Blatt- und Dekorationspflanzen die | schöne Aphelandra Leopoldi, deren rein weisse Nerven aus dem heftig grünen gross sehr schön hervortreten. Aus seinen "übrigen : die Azaleen: Fortunei, amoena, ttata rosea, narcissiflera, die Rhododendron: auf eie (sehr gross, rein weiss, silberne Me- daille), ciliatum (ausserordentlich voliblühend) glaucum (dwarf wit eigenthüwlichen kleinen einer Aepfelblüthe gleichenden Blumen). Die se, gut gebaute Blumen [eine blendend weis- ser Farbe und einen äusserst lieblichen, an weisse Lilien oder Clerodendron erinnernden Geruch zeigen. schönen Exemplare von Azalea sinensis, wel- che bei kaum 1 ½ Fuss Höhe und 2 Fuss Durchmesser mit Blüthen bedeckt waren. Eine reiche Sammlung von Rosen hatte Condrat, Mm. Lamorieiere, Prince Leon d Kotsehouby, Felicité Rigeaux, Ceres; die Bourbon-Rose: La Quintinie und Souvenir des braves; die Theerosen: Fritz Morel, Mm. de Sombreuil, Sophie Portal, Auguste Vacher. Werſen wir einen Blick auf das Ganze der Ausstellung zurück, so bezeichnen unzwei- ie schönen Azaleen und Rhododen- nebst den Coniferen die glünzendsten n der Frankfurter Pflanzenkultur, aueh die Camellien und Blattpflanzen können viel- leicht noch daneben genannt werden; in Be- ziehung auf Heiden, Neuholländer und soge- nannte Kulturpflanzen . steht dron, Partiee finden sollte, wo so viele reiche Pri- vaten der Göttin Flora huldigen. Orchideen waren gar nicht, Warm hauspflanzen überhaupt sehr vertreten. ji i I i Dass die Ausstellung nicht 80 reich aus- fiel; als man wohl hätte erwarten dürfen, war wohl in zwei zu beklagenden Erscheinungen begründet. Einmal wurde in dem benachbar- Mai Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. enthielt. Es ist sehr zu beklagen, dass auch f diesem doch anscheinend so friedlichen Gebiete Hader und Zwietracht herrschen uni das Zustandekommen des bei Eintracht leicht Erreichbaren verhindern. Möchten doch der- gleichen traurige Erscheinungen bald und für immer verschwinden! : 4% "bs sib dob ) Nordamerische Waldungen (Schluss). Man hat sich schon oft, und hn es wohl auch jetzt noch, darüber gestritten, welcher Baum als der König der nordaner- h e — so stolz sind, i zwerghafte, kränkliche Pflanze, welche vor dem Butternussbaume oder der Kirschbirkt weit überschattet wird; allein der Wanderer, welcher nicht bloss mit praktischer Pflanzen- beschrünktheit, sondern mit einem ‚offenen inne für's Schöne durch die Wälder streif, wird entschiedener Maassen der Buche u Scepter lle.. : pem sind. satte Attribute der Macht und Schönheit- ee sam bekannt und sattsam gepr! Glorie m ; 1 . i m vollen E acl doch‘ die Buche im ihrer , ald von hadot mat sich oft aus einem Walde an^ einen sol genannter Bäume ganz p an i chen reinen Buchenwald versetzt; "5. empfángt in indruck, da de nichts als zur Feuerung. In MIN 5 y. ihre prunkende SØN” gem Schmucke, als i ster, steht die Rochbuche da, allein sie ist in praktischer Hinsicht nützlicher. Bauholz von der Rothbuche ist stärker und zäher, und da- kurzer Zeit. Man hat Rothbuchenholz, das 40 Jahre lang im Wasser gelegen, so gesund an- getroffen, als zur Zeit, wo es gefällt worden war. Die schönsten Exemplare dieses Baumes werden auf der Prinz Eduard Insel angetrof- fen. Aengsüiehen Streifern durch die grandi sen Wälder jener Region haben wir noch zu — — die Bären sich gerne den Bu- wenden, um ihren Geschmack u — zu befriedi > Hie und da stösst man ver seinen Wande- rungen auf ein Exemplar des Eisenholzbaumes (iron-wood tree). Derselbe tritt als abgestutz- ter Stamm auf, gewöhnlich nieht über 17 Fuss hoch. Das schöne Korn und das Gewicht Pium Bauholzes geben indessen diesem — einen eigenthümlichen Werth. der schimmernden gelben Birke wird in der ibd die Esche gefanden werden. Die weisse Esche ist zäher und stärker, als die Eiche, indessen wird sie vornehmlich wegen ees bemerkenswer- {hen Elastizitát in hohen Ehren gehalten. In n Grunde gedeiht = schwarze Eschéz Deren Holz ist sogar noch elastischer, als das- jenige der weissen; freilich aber auch dabei schwächer : gewinnt: jedoch vor dieser wieder einen rene, Vorzug disk dim Reiehthauf a Alkali. Im Verfolge des Mon rr ganges wird man in Neu-Br Braunschweig fer- ner aueh auf hohe Exemplare” der weissen Ulme und rothen Diese TM zeich nen sich zu durch ihre aus, allein in den Wäldern von Neu- Braunschweig hunderte Das Holz weissen; aber sein Korn ist gröber. andio- welches sich lant in gesunder Verfassung: aus. der rothen Ulme widersteht verän- 241 derlicher Witterung besser, als dasjenige der Ein an- er riesenhaſter Baum, der sich in den tie- als die prachtvolle Weissbuche. Wir schliessen unsere Skizze damit, zc wir noch jenem Gefühle ärgerlichen Verdrus- ses und ‚liefen Leidwesens Ausdruck geben, oli genug in die Stimmung hei- tern Enizückens und freudigen Staunens hin- können, deren Gipfel sich in den Wolken zu verlieren scheinen, ohne dem Ausruf der Be- wunderung die Klage beizugesellen: und alle diese Pracht und Kraft, all diess unvergleich- liche Material liegt hier ohne Nutzen und ohne Anwendung und es stürzt als morsche Trüm- mer das zusammen, was sich so leicht zum zierlichsten Möbel € dem stolzesten Maste hälte gestalten lassen Br IL. Fa in Mün 3) Ueber. neue Gemüse vom Hue Garten direktor Lenné. In den der Land wirchschaſt theilt Hr. Lenné das Re- sultat der im en der Königlichen Lan jen Gemüse- sorten mit. Wir aci dl diesem Berichte ei- ner bekannten Autorität das Folgende. Schaalerbse, ebe niedrige Mar- Die row. 1—1'/ hoch, reichtragend. ‚besie der Zwergerbsen zum verspeisen, Pois Danois. Eine mittelhohe frühzei- lige, ER eckende Erbse. chen Sippe werden ferner empfohlen, Knighi's dwarf Marrow und die neue ele Auver- en Unter den hoben Erbsen werden empfoh- len, die frühe Prinz Alberts-Erbse, Poix Mi- chaux (ist auch alt noch von gutem Ge- 242 schmack), Grossschotige Schnabelerbse, engli- e hohe Marrow ; Blaserbse, neue sehr Von Kopfkohlarten (Kabis) werden als empfehlenswerth herausgehoben Ulmer grosser Centner, Ulmer kleiner weisser früher, Yorker früher weisser spitzer, Pommerscher, Blauer klei- ner von Utrecht, Holländischer blutrother Salat. ^ Unter den Wirsing-Arten (Wirz) ver- hielten sich als die besten, Chou de Milan frisé trés gros de Vertus, Chou de Milan en pain de suere de Strasbourg, Marcelin, Chou de Milan frisé doré Drumhead. (Die vorzüg- lichsten uns bekannten der grösste mittelfrühe Ulmer und der grosse * Ulmer wurden nicht angebauet. ' Unter den More zeichnete sich der Erfurter grosse weisse a Von den Móhren war ai grosse "- Saalfelder die erträglichste und beste. Weni- ger trug die grünkópfige Riesenmóhre, wobei jedoch zu bemerken, dass auch bei uns die aus Deutschland bezogene Sorte, viel weni- ger gute Resultate lieferte, als der ächte fran- zösische Originalsame. Zur Fütterung ist diese unbedingt die ertrüglichste. ^ ' Unter den rothen Möhren werden empfoh- len, die Altingham, die frühe feine lange ceat i die lange rothe ordinäre, und uch in der Küche, die Holländi- Die vielgerühmte Oregon-Erbse scheint für unser Clima ganz untauglich. 4) Blumenausstellung zu London am 4. v dido 5) Blumenausstellung zu Ham- burg am 13.—14. April war im ? Vergleich Söhne zogen aller Augen auf sich. Beson- ders ausgezeichnet war die zahlreiche Einsen- E des Hrn. H. Boeckmann. 6) Blumenausstellung zu Wien am 21.—26. April Herr Abel erhielt die kleine goldene Medaille für Lucuma deliciosa, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. dieselbe für Eugenia oleoides und Hr. Beer für Milania speciosa die silberne Medaille, Ausserdem ward die Sammlung von 20 blü- henden Orchideen des Hrn. Beer, der Medi nilla magnifica des Hrn. Abel, und die Baum- farren desselben, aus dem Schönbergischen Garten, die Samm- langen von 5 Rhododendron und Rosen des Hrn. „ die Bromeiacem M Hrn. Beer u. a. m. on Preise 7) Das Vaterland des Bangs Gras. Unser Freund, Herr Weddel, der ur erschrockene Wanderer in Südamerika -— aus Paris : Als ieb diesen Morgen ein | Packet diee scher Pflanzen durchsuchte, fiel mir eine schöne Rispe von Gynerium argenteum in die ande, welche von Bertero in dem Tafelland den Protinz Calchagua gepflückt wurde, uni kaum hatte ich den Blick darauf geworfen, als ich mich erinnerte, es in den Andes int Bolivia selbst sinis und es unter dem * men G. speciosum, das ihm ziemlich ähnlich Voraussetzung bestätigt und kann Ihnen nun versichern, dass einer der Wohnorte des @ar genteum die Kette der Anden unter 44000 ist. Durch Meyen wurde es an den Uem des Rio Copiapo (Nord-Chili) etwa 50 Meilen von der Küste gelegen gefunden, also wenige ühmten Kupfermines des Vulkan Antuco der, wie ich Meilen vom Meere entfernt liegt. Die p tát, von welcher Bertero sein Exemplar breche, , eine Stadt im ale sädiche | Breite, Ich selbst pflückte die Pflanze beila Paz im Norden von Bolivia in =. | sen See Titicaca herum, der 1000* es im geschen zu haben, In La Paz w wächst 2 E — III. Notizen. ren Himmel besitzen errschende Temperatur der . Distrikte; in welcher dies Gras wächst, lässt auf seine Ausdauer in europäischen Gärten schliessen und es ist ge dass sein Vorkommen sich von Chili bis Monte Video | n Regionen vonSüdamerika vorfindet. Dort wächst das Gynerium sagittale (G. saccharoides Humbl. und Bompl.) das anscheinend viel Aehnlichkeit damit hät, aber im ersten sind nur 2 Blüthen in jedem Aehrchen, während das letztere stets eine grössere Anzahl (3—6) hat. Die Indianer Nord-Paraguays benützen kein anderes Mate- rial für ihre langen Pfeile als die stark holzi- gen Stengel dieser prächtigsten aller Grasarten. Ein Umstand darf für die, welche dies schóne im Fall es möglich wäre, die Pflanzen in Eu- topa durch Samen zu vermehren, beide Ge- schlechter eingeführt werden müssten *). = (Gard. Chronicle.) 8) Práparirtes Barsk aaki Kno- selbst wenn es in ganz fein gepul- veriem Zustande angewendet wird, wird den- noch durch den gewöhnlichen Verwesungs- Prozess, sehr langsam in eine die Pflanze verdauliche Form a so dass nach einer Düngung mit Knochenmehl ein Zeitraum von 10 Jahren Düngstoff, den man mit demselben reicht, vollständig consumirt ist Um diesen Vebel- | - stande abzuhelfen, präparirt man das zur Dün- gung bestimmte Knochenmehl jetzt zuvor mit — — ) Wir erwähnten dieses schönen decora- üven.Grases schon welches vielleicht auch | schlossen kann, bevor der früchte sehr 243 Schwefelsäure und bringt es hierdurch in eine he Form, in der es von der Pflanzen- wurzel leicht aufgenommen werden kann. Die Fabriken von v- Hunt, solchen Knochenmehles. Eine dreifach gerin- gere Quantität, wie vom gewöhnlichen Kno- chenmehl macht den durchaus gleichen Effect, und es kommt daher dieses präparirte Kno- chenmehl dem Guano sehr nahe. Die viel schnellere Wirkung erklärt sich in folgender Wei Die Hauptbestandtheile der Knochen sind basischer phosphoresarer ren phosphorsauren Kalk, theils in sehwefel- sauren Kalk umgewandelt Der saure phos- phorsaure Kalk ist nun viel leichter auflöslich, als der basische phosphorsaure Kalk, wirkt auch, weil die Phosphorsäure freier, viel kräfüger. Durch seine leichte Löslichkeit wird aber auch die Knochengallerte mehr aufge- und in einen leicht löslichen Zu- stand versetzt, wodurch auch diese kráfüger als im gewöhnlichen Knochenmehl wirken kann Vor dem Guano, dem das präparirte Kno- chenmehl nahe steht, hat es den Vorzug, dass man es stets rein und unverfälscht erhalten kann, und dass ferner der Zentner desselben in Trier beim Hrn. Hamm auf nur 3 Rthr. zu- stehen kommt, während der Guano im- mer 4 Rihlr. kostet. Bei Kórnerfrüchten und Klee hat es sich überall vorzüglich bewährt, VF Acker. ch Mittheilungen aus England zeigt es aber auch auf die meisten anderen Feld- vortheilhaſte Einwirkung. (Land wirthsch. Dorfzeitung.) 9) Blümenausstellung zuMainz am 5. April 1855. Der erste Preis von 5 Du- caten für 3 der schönsten Culturpflanzen fiel Hrn. Boland zu, für Rhododendron white Cun- ninghami, Acacia lineata und Andromeda flo- ‚| ribunda zu. Den Mainzer Frauenpreis erhielt die Rosensammlang des Hrn. Singer i Mannheim. Ausserdem erhielten Gebrüder Mardner den || Preis für die schönste von Azalea | indica und für die der Camellien und Rhodo- 244 10) Mexikanischer Guano. Dieser stammt von neuerdings aufgefundenen mexika- nischen Guano-Inseln, besitzt eine dunklere 2 schwachen Geruch und stellt ein feines Pulver gemischt mit härteren Klumpen, wel vam weisse steinige Kalkconcrelionen sind, dar. Gehört zwar zu den ächten, aber natürlich schlechtern evne indem er eulend grås- on Wasser und phnsphorsaurer | mer an Stickstoff, als der peruanische Guano ist und gar keine alkalische Salze enthält. (Chemischer Ackersmann). 11) Mittel gegen die Traubenkrank- heit Man tauche die Trauben, sobald man Spuren des Pilzes an denselben. bemerkt, in gesottenes leichtes Leimwasse e r. Vulkan in Epyan (Tyrol) verdanken wir die- ses Miltel. Derselbe stellte diesen Mersueh an einer stark befallenen Spalierrebe an, gefähr 30 Trauben trug. Von diesen wurden 14 zur Zeit, als der Schimmelansatz bemerk- bar, in ein mit Leimwasser gefülltes Gefäss ein- Trauben entwickelten sich rasch und blieben rein, wo- hingegen die nicht eingetauchten immer mehr vom Schimmel befallen wurden, im Waehs- thum sülle standen und immer grauer wurden. Doch muss dieses Mittel zeitig genug ange- wendet werden, bevor eine Stockung im Wachsthum der Trauben eintri wär ein sehr einfaches Mittel, und da es von einem sehr glaubwürdig Manne, Herrn C. v. Zallinger in Botzen be- státiget, und ausdrücklich bemerkt ward, dass Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. die nur einmal rechtzeitig eingetauchten Tran- ben, ihre volle natürliche Entwickelung, natür- lichen Wohlgeschmack und Färbung erhielten, - Möglichst zahlreiche Versuche in dieser Nich. tung sind daher im höchsten Grade wünsch“ d (Monatsschr. f. Pomologie). 7 — 42) Kaltflüssiges Baumwachs - eas empfiehlt, — es; — 2 ritus zu einem dieken Brei aufzulösen. i Spiritus verdunstet bald. Bá — 3 gen im Winter bewährte sich dies sehr gut. : (Monatsschr. f. Pomologi€) © 13) Zinndraht Herrn Theodor Stróof it — Cöln ist es gelungen einen Draht von reinem : Zinn darzustellen. Dieser Draht lässt sich vie ; Bleidraht zum Anbinden von Eüäqueſlen we wenden, schmutzt und oxydirt nieht. Zum Au- hängen von leichten Vasen, Am pelpflanzenund - Orchideen ist er haltbarer als eee em SE NE Exc c DINE EEC Schwere Gegenstände können etm demselben nicht aufgehängt w. ge T er sich aus einander zieht und reisst. w 10 Sgr. oder 5 Fr. verfertigt auch Bleidrahte zu dem ab denilich billigen Preis von 12 Rthlr. pr. Die Muster, — AE aser Pfund. welche uns ve sprechen für die ausserordentliche Güte Fabrikates; — und kann dasselbe vom Verferüger direct bezogen e IV. up Kapitain en bekannt durch Hook. benannt: — Joseph Myatt, reliculata Gard. und Rho doleia Championi k Allg. Grtzig.) bekannt dureh Er- Erd- al "cnim Personalnotizen. = ge am 8. Januar 1 in sein E Zollinger ist wieder noch Jar um zn eine re zul II. Neue Zierpflanzen . . - e 3 Personalnotizen Z MONATSSCHRIFT für deutsche und ‘schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben Dr. E. Regel, Obergärtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Präsident des Gartenbau- Vereines und Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied mehrerer Gartenbau- und Naturwissen- schaftlichen August 1855. (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen.) Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. von 42 Heften, Ausgabe mit mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild. kostet 7 fl. oder eoon mer a oder 2 Thir. Jochroma Benth. Candolle Prodr. XII. pag. 489. vom Gattungscharak- = ter, wie ihn Dunal giebt, weicht unsere 4 Planze durch den fast kugelich-aufge- blasenen, öseitigen Kelch, am? Grunde E. herzförmige Antheren, und einen fast j kegelförmigen, von einer drüsigen Scheibe : ii Fruchtknoten ab, Durch den ; ; Fis n Charakter gränzt unsere Pflanze E r Gattung Acnistus Schott an, welche | m einen glockenförmigen Kelch be- ; en Da wir auf diese Abweichungen s Fake Gattung zu gründen wagen, „ ."en. wir unsere Pflanze zu welcher Gattung sie auch ell am nächsten verwandt J. Warscewiezii. Wir erzogen Lindl.) bedeutend durch die Grösse der der J, lorum Benth, zunächst. Die erstere trauchi- J. originalab handlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Jochroma Warscewiezii. (Siehe Tafel 126.) Solanaceae. gen Wuchs, rhomboidisch ovale Blätter, das Fehlen der drüsigen Behaarung, sitzende Blüthendolden, kürzer gestielte Blumen, einen 1½ Zoll langen, / Zoll breiten Kelch, nur 8 Linien im Durch- messer haltenden Saum der Blumen- krone, mit stumpfen, am Rande ausge- fressen-gewimperten Lappen. Die an- dere weicht ab, durch eckig zusammen- gedrückte Aeste, welche jung flockig- filzig behaart sind, am Grunde abgerun- dete und pulverig filzige Blätter, Blu- men in Büscheln auf der Spitze zoll- langer mit Blättern und Blumen besetz- ter Aeste, Kelch 4 Linien lang, 3 Li- nien breit. Blumenkrone mit durchaus durch folgende Merkmale *). Bildet ei- a nn "d: Warscewiezii; fruticosum, ramis teretibus, foliis, pedunculis, calycibusque mol- liter pubescenti-glanduliferis; foliis late-ovatis, in petiolum attenuatis, acuminatis, subtus pal- lidioribus; floribus umbellato-fascieulatis, um- ellis lateralibus extraaxillaribus pedunculatis, foribus longe petiolatis pendulis; calyce sub- globoso-inflato, 5-costato , pentagono; corolla hi- | tubo longo leviter curvato hirtello, limbo infun- 18 246 nen 12— 15^ hohen Strauch, der allent- halben mit zarten weichen ungleich lan- gen Haaren besetzt ist, die kleine Drü- sen tragen und daher sich klebrig an- fühlen. Aeste stielrund. Blätter breit- oval, in den Blattstiel verlaufend und oben zugespitzt, gross, (Blattstiel! 1½ lang, Blattfläche bis 6 Zoll lan und bis 4½ Zoll breit), oberhalb dun- kelgrün, unterhalb heller und mit stark hervortretenden aufwärts gekrümmten Fiedernerven versehen. Der Blüthen- stand ist eine gestielte blattlose büschel- förmige Dolde, die 4—12 lang gestielte herabhängende Blumen trägt. Ihrer Entwickelung nach ist diese Dolde ursprünglich spitzenständig, der Blüthe steht sie aber an der Seite eines kräſtigen Astes, der sich inzwi- schen entwickelt hat und zwar nicht in der Achsel eines Blattes. go lang, blattlos, die Blüthenstielehen wer- den 21,3 Zoll lang. Der Kelch fast kuglich aufgeschwollen, durch 3 stark vor- tretende in die Spitze der Kelchzähne ver- laufende Rippen 5seitig, 1/4—9/4 Zoll lang und ebenso breit, am zusammengezogenen Saume in 5 ungleich grosse spitze Zähne ausgehend. Blumen dunkelveilchenblau, mit starker 2 Zoll langer, ½ Zoll brei- ter, in der Mitte leicht angeschwolle- dibuliformi-campanulato, plicato, acute quin- quelobo; staminibus inclusis, ad medium tu- bo adnatis glaberrimis, superne liberis pilosulis. Fe Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ner und gekrümmter, aussen kurzhag- riger Röhre; der Saum ist glockig-trich- terförmig ausgebreitet, 1—-1!/, Zoll im Durchmesser, faltig, mit 5 gleichlan- gen deltaförmigen, unter der Spitze schnabelförmig angeschwollenen, sehr kurz gespitzten Lappen. Staubfäden ein- geschlossen, zu ?/3 ihrer Länge mit der Blumenröhre verwachsen und durchaus kahl, der oberste Theil frei, mit ein- zelnen sehr kleinen Häarchen besetzt, Staubbeutel länglich, am Grunde herz- förmig. Der kegelförmige Fruchtknote steht auf einer drüsigen Scheibe, ist zweifächerig, und trägt an der centralen Plazent viele Eier; Griffel kahl, 80 lang als die a mit kopflörmi- ger zweilappiger Nar sehr ddr Kalthaus- d Orangerlepflanze, welche im temperir- ten Hause überwintert im April eb we ; hen beginnt, und sehr wahrsch einlich - in Kübel gepflanzt und während des Sommers im Freien ähnlich wie Oran- geriepflanzen frei aufgestellt, = dankbar und schön blühen dürfte, : J. tubulosum, die sich für solche Z ganz vorzüglich eignet. Liebt eine gemischt aus (Lehm), Kompost und Duce Güsse mit flüssigem Dünger zeigen au serdem einen sehr günstigen Einfluss auf dessen Wachsthum. br durch Stecklinge im Wa d ganze Jahr hindurch. is b) Corytholoma gracilis Decaisne. - (Hierzu Tafel 127.) Gesneriaceae Corytholoma ist eine von Bent- | neria, welche Decaisne zur sa da ham aufgestellte Untergaktung von Ges- hob. Dieselbe charakterisirt £ : Ei I. Originalabhandlungen. den Slappigen fast regelmässigen Kelch, der nur mit seinem Grunde dem Frucht- knoten verwachsen ; eine röhrige Blu- menkrone, deren Röhre auf dem Rücken gekrümmt, am Grunde oberhalb aufgeschwollen, und mit erweitertem, un- regelmässig ötheiligem, meist zweilippi- gem Saume. Am Grunde des Frucht- knotens finden sich 4 Drüsen, von de- nen die oberste stark entwickelt, viel grösser als die andern und zweitheilig. Narbe kopfförmig. Es sind Pflanzen mit Knollen. — Der Gattung Dir- caea, die nur eine Drüse besitzt, nahe verwandt. — C. gracilis Decaisne (G. punc- | Mart tata Hort). Eine wahrscheinlich aus . Üolumbien stammende Art, die allent- | Mart halben mit langen weichen Haaren be- setzt ist. Bildet schlanke 2—3 Fuss hohe jährige, stark verästelte Stengel und trägt die schönen lebhaft rothen, Orange nüancirten Blumen in spitzen- Ständigen Trauben. Blätter gegen- ständig, gestielt, elliptisch, gekerbt, oberhalb dunkelgrün, unterhalb weiss- Von den zu mehreren in den Achseln der Bracteen stehenden Blu- men kommt meist nur eine zur Ent- 5 schön roth gezeichnet. ur Gattung Corytholoma gehören nach Decaisne: Corytholoma stricta Dne. — Gesn 247 C. elliptica Dne. — G. elliptica Bot. g. C. gracilis Brng. — G. punctata Hort. C. Lindleyi Dne. — G. Lindleyi B. Mag. C. caracassana Dne. — G. caracas- sana Knth, C. pendulina Dne. — G. pendulina w . Reg. C, Merckii Dne, — Gesn. Marckii Wailes, C, Lindleyana Brongn. C. melittifolia Brongn. C. rupicola Dne. — Gesn, rupicola C. Sceptrum Dne. — G. Seeptrum C. ignea Dne. — G. Sceptr. Vat. ignea Bot. Mag. G. palustris Hort. C. fragilis Dne. — G. fragilis Poepp- C. aggregata Dne. — G. aggregata Bot. Reg. C. rutila Dne. — G. rutila B, Reg. C. tubiflora Dae (2). — G. tubiflora iz ot. Mag. * Diese letztere ist wahrscheinlich die G. tubiflora rosea der Gárten und dieses list Gesneria tubiflora H. B. K, Ueber Kultur vergleiche den Artikel über Dircaea cardinalis, Erklärung der Tafel.. a. Eine Blume, entblösst von den den Grund derselben umgebenden Kelchlappen, so dass man die Bildung der Basis derselben erkennen kann. i b. Ein Pistill entkleidet von den Kelchlap- pen und Blumenkronen Oberhalb der mit dem Fruchiknoten verwachsenen Kelchrühre - siehet man am Grunde des freien Theiles des Fruchiknotens die Drüsen. e) Begonia Verschaffeltii. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. (Siehe Tafel 128) Begoniaceae. Ein neuer sehr schóner Bastard ge- fallen aus der Befruchtung der B. ca- roliniaefolia (s. Grtfl. Tafel 25) mit D. manicata. Die Befruchtung ward im Frühling, die Aussaat im Sommer 1853 vorgenommen und schon im März 1854 zeigten sämmtliche junge Pflanzen: ihre schönen und reichblumigen, lebhaft ro- senrothen Blüthenstände, Diese Pflan- zen haben bis jetzt einen ungefähr zoll- hohen dicken Stengel gebildet, besetzt mit dem vorzüglich schönen handförmig gelappten Blättern. Obgleich B, caroli- niaefolia, welche fingerförmig getheilte Blätter besitzt, die Samen getragen hat, so kommen doch die Blätter in ihrer Form der väterlichen Pflanze der B. ii näher, indessen sind sie tiefer gelappt, auch sind die Blattrippen nur mit Haaren (richtiger haarförmig-zerschlitzten Sehup- pen) besetzt. Blüthenstand gleicht mehr dem der B. manicata mit durchaus kah- lem Stiel und Verästelungen, bildet eine sehr reiehblumige, gabelig verästelte Doldentraube. Blumen lebhaft rosa, 80 gross als die der B. caroliniaefolia. Gehört unter den vielen jetzt so be- liebten Begonien zu den empfehlens- werthesten, Ebenso ausgezeichnet durch dankbares Blühen, wie durch die Schi- nen glänzend grünen decorativen Blätter. (E. R) — 2) Ueber die Anwendung des heissen Wassers als Heilmittel nei verschiedenen Krankheiten der Topfpflanzen. i Vom Garteninspektor Ed. Lucas in Hohenheim. Es ist vielen Pilanzenzüchtern nicht bekannt, dass man bei, durch Regen- würmer, durch zu vieles Begiessen, zu stark gebrannte Töpfe, die gar keine Porosität besitzen, zu tiefes Eingraben u. s. W. TUN Erde, ohne die be- treffenden Pflanzen zu versetzen, blos durch starkes Begiessen mit bis auf 45° —50° R. erhitzten Wassers, die Erde wieder in vollkommen guten Zustand bringen und somit die Ursache der Er- krankung der Pflanzen heben kann, und doch ist diess das leichteste und ein- fachste Mittel hiezu. In allen solchen Fällen haben sich freie Humussäuren in der Erde gebildet (Humin-, Ulmin-, Quell- säure) (2), die sämmtlich für unsere voll- zugslochs, Abwaschen grün kommenen Gewächse wie Giſte wirken, indem zunächst die Saugwurzeln braun cal werden, ihre Thätigkeit verliere das darauf folgende Gelbwerden der sj geren oberen Theile der Pflanzen und | das oft eintretende Fleckigwerden d Blätter auch auf eine krankhaft mischung der Säfte schliessen lisst. Gewöhnlich hilft man sich hier dur Versetzen in frische und etwas 155 Erde und für solche Gewächse, die aus in geschwächtem Zustande eine t " ge Operation ertragen, ist diess ganz lich richtige Weg. Auflockern, nament de tiefes Auflockern, Ausräumen des be- Töpfe, Freistellen derselben hilf, wie pip erprobte. I. Originalabhandlung en. 249 kannt, auch schon oft und genügend. Durch dieses Verfahren wird dem Sauer- Stoff der Luft wieder der freie Zutritt zu dem Boden in dem Topf oder Kübel, in welchem die Pflanze steht, ermöglicht, und die Ursache der Bildung jener schäd- lichen Säuren, Mangel an Luftzutritt bei Ueberfluss an Feuchtigkeit, wird aufge- hoben. Die Hälfte der Pflanzen, die ich krank sah, sowohl Holzgewüchse, Obstbüume ben als Topfpflanzen, liessen als Ursache ihres Krankseins auf die Bildung von freien Säuren im Boden schliessen, und die- selbe Ursache, die so oft den Krebs bei | den Kernobstbäumen, den Harzfluss bei | dem Steinobst hervorruft, macht unsere Topfgewächse elend, gelbspitzig und er- zeugt Flecken auf den Blättern, Ich wende nun seit einer längeren Reihe von Ursachen erkrankten Topfpflanzen .vor- genanntes ganz einfaches Mittel an, wel- ‚ches sich stets bewährte, bei Palmen wie bei Rosen, bei Topfobstbäumen wie bei Ficus elastica, und welches ge- rade bei letztgenannter jetzt allgemein beliebter Pflanze, neulich sich ‚wieder "Ich eultivire zwei sehr schöne Gum- Sener, Fieus elastica, in dem Wohn- zimmer, jedes 3—4“ hoch und von unten bis oben vollständig beblättert. Beide stehen in grün glasirten Töpfen. Ich | rer remal führe diess letztere an, ohne entfernt zu wünschen, dass man mir hierin nach- ahme, denn die Cultur der Topfpflanzen in glasirten Töpfen bleibt immer weit schwieriger, als in den poröseren ungla- sirten. Um der Luft gehörigen Zutritt zu verschaffen, wurden die Pflanzen ziem- ch hoch gesetzt, und unten in die Töpfe ein kleiner Stecklingsnapf verkehrt auf das Abzugsloch gestellt, und der Raum Jahren bei durch genannte |; ringsherum 1“ hoch init groben Kohlen- brocken und Scherbenstückchen ange“ füllt. Die Erde, in welcher diese Ficus stehen, besteht aus verwesten Abfüllen aus dem Holzstall mit etwas Kohle ge- mischt. Aus Unvorsichtigkeit wurden mehreremal Reste von Zuckerwasser von den Kindern auf den einen Ficus ge- schüttet und plötzlich, es war Mitte De- zember, stand derselbe ganz miserabel Die oberen noch nicht ausgebildeten jungen Blätter, die sonst steif aufwärts gerichtet sind. hingen schlaff herab, und v einem grossen Theil der Blätter zeig- n sich hässliche schwarze Flecken, die - sichtlich an Umfang gewannen. Ein tüchtiger Pflanzenzüchter, der mich ge- rade besuchte, sagte, als er diesen Ficus sah, der ist verloren! und als ich ihn ihm nach 8 Tagen wieder zeigte, und die n Blätter wieder schön aufgerichtet und lebensfrisch dastanden, die schwar- zen Flecken auf den Blättern keine Li- nie mehr zugenommen hatten, und sich eine bestimmte Abgrenzung derselben wahrnehmen liess, da war sein Erstau- nen nicht minder gross, als seine Freu- de, diese schüne Pflanze so schnell ge- du nasse Erde tüchtig aufzulockern, : fort, obgleich sie ganz nass wär, meh- nach einander stark mit 509 heis- sem Wasser zu begiessen, so dass es unten, wie man sagt, wie ein Quell ab- lief. Anfangs war zwar das a fere heisse Wasser hell, allein (pier zeigte es eine etwas bräunliche Farbe, ligem Ablaufen des Wassers den Ficus in die Nähe des Ofens, und schon am folgenden Tage waren die jungen Blätter ín die Höhe wieder gerichtet, die 250 Flecken griffen nicht mehr. um sich; den 3ten Tag war mein Ficus wieder von ge- sundem kräftigem Aussehen, Die Flecken der Blätter sind seither .um keine Linie vermehrt worden, die schwarz gewordenen Parthien sind ein- getrocknet, pergamentartig geworden und sehen gelblich aus, und jetzt Mitte Fe- bruar entfaltet sich eine schöne. Blatt- scheide, um einen neuen Trieb hervor- treten zu lassen. Durch das starke Begiessen mit heis- sem Wasser wurde die Erde wieder lo- cker und nach dem Abtrocknen wieder ein frischer Boden; sie setzte sich zwar Anfangs merklich. zusammen, allein das schadete nichts; sie erheischte nur ei- nige Vorsicht beim spätern. Begiessen, was übrigens schon einige. Wochen nach Garienflora Deutschlands und der Schweiz. jener Prozedur. wieder in. vermehrtem Grade nóthig wurde, denn es hatten sich eine Menge junger kräftiger neuer Faserwurzeln gebildet, und seither haben die damals noch unausgebildeten jungen Blätter ihre volle Schönheit und Voll- kommenheit erlangt. Es ward also ohne das bei Zimmerpflanzen im Winter immer missliche Versetzen nóthig zu haben, eine Pflanze mit durch Säure krank gewor- denen Wurzeln vollständig wieder her- gestellt. t Das bei manchen Blumenfreunden üb- liche Begiessen mit dem jeden Morgen ausgeleerten Wassernüpfehen der Stu- benvögel ist im Winter stets nachtheilig und verursacht ein gleiches Erkranken, wie bei dem besprochenen Ficus. — — 8) Ueber die Bereitung eines Düng der billigsten und wirksamsten pulver Vom Garteninspektor Ed. Lucas in Hohenheim. Der bekannte Spruch des berühmten Agronomen Schwerz „Mist ist die Seele der Landwirthschaft** findet auf den Gar- tenbau in noch erhöhterem Grade seine Anwendung, da der Gärtner eine weit i e Menge von Produkten von sei- Seinem Boden erziehen muss, wenn er bei dem höheren: Preis des Gartenlandes und auf der beschränkten Fläche seine Existenz finden soll, Da der Gärtner aber sehr häufig den Dünger käuflich erwerben muss, so wird damit möglichst gespart und. durch Dunggüsse sehr viel von jenen Düngstoffen ersetzt, die dem Landwirth zur Verfügung stehen. Steht, der aber gewöhnlich am wenig- sten aufmerksam behandelt wird. Ein erwachsener Mensch sondert nach E. Wolff im Durchschnitt in seinen sten und flüssigen Excrementen täglich 1 Loth Stickstoff; ungefähr also 11 Pfl. jährlich ab. 30—40 Pfund Stickstoff sind nöthig um 1 württembergischen Morgen (38,400 []') für eine vollkommene Ge- treideernte mit Stickstoff hinreichend zu versehen; es müssten demnach die von 4 Menschen kommenden Düngstoffe hin- reichen, um 1 Morgen mit Sticksiol diesen werthvollsten Bestandtheil des Düngers, zu versorgen. Dazu kommt, dass die andern wichtigen Düngstoffe, Kali Phosphorsäure ebenfalls in des ME oder Grubendünger vorhanden sind, W Somit würe, wenn man nur recht sog sam diesen Dünger sammeln wollte, in be völkerten Gegenden eine ungeheure Mer ge werthvollen ials geboten. J. Originalabhandlungen. 251 Allein von diesem rein animalischen | wird zugleich weit schwerer iranspor- tirbar Dung geht sehr vieles verloren, theils durch Verschleppung, theils durch Gähr- ung, und aus letzterem Grunde ist es f erklärlich, dass die Wirkung des alten Grabendüngere durchaus nieht so sich ausspricht, wie man es glauben sollte, nach der Menge des in denselben gekommenen Stickstoffes. Aber gerade dieser verflüchtigt sich bei der Gährung am schnellsten in Verbindung mit Was- serstoff als Ammoniak, denn frischer Grubendünger enthält inclusive des flüs- sigen 15 ½% Stickstoff, völlig gefaulter oft nur 3— 4% Will man daher den Werth des Grubendüngers erhalten, so muss im Sommer täglich, sonst alle 2 — 3 Tage durch Einschütten von Materialien, die das flüchtige Ammoniak binden, das- selbe dem Dünger zu erhalten suchen. Das bekannteste Mittel hiezu ist Eisen- vitriol, und es scheint auch das beste und billigste zu sein. Um eine mittlere Grube zu desinfieiren, d. h. das Ammo- niak und andere Gase, die sich bei dem Gührungsprozesse bilden, so zu fixiren, dass der durch sie veranlasste üble Ge- Tuch ganz m braucht man ungefähr. 10 P isenvitriol ches, in Wasser sd vor der Leerung in die Grube eingeschüttet wird. diese Desinficirung müsste, wenn sie vollkommen wirksam sein soll, jeden Tag vorgenommen und fortgesetzt wer- s was einestheils manche Schwierig- keit hätte, anderentheils so viel Eisen- k tigt werden würde. Diess ist wohl dei Grund. warum noch so verhältnissmäs- bns Men Eisenvitriol bei dem Gruben- e in den Dünger brüchte, dass seine | je - Wirkung dadurch wesentlich beeinträe wel- Seit einem Jahre bereite ich mir auf eine ganz einfache und kostenfreie Me- thode aus dem Kloakendung ein Dünge- pulver, welches in seiner Wirkung bei vielen Culturen den Guano nicht merk- lich nachsteht, und wodurch zugleich die vollständigste Bindung der übelrie- chenden Gasarten erzielt wird. Es geschieht diess auf ſolgende Weise. Neben dem Abtritt liegt im Hof ein Haufen Kohlenstaub, und ein solcher von Abraum aus dem Holzstalle, aus Sügespünen, Rindetheilchen und Torí- staub bestehend. Bei warmem Wetter werden täglich, bei kaltem alle 2—3 Tage, einige Schau- feln voll von jedem dieser Materialien in die Grube geworfen, und da die Kohle 75 mal ihres Volumens Ammoniak in sich eondensirt, und ausserdem derHolz- staub ebenfalls als humoser Körper Gase in grosser Menge anzieht, so wird da- dureh sowohl der Geruch total wegge- nommen, als auch die Flüssigkeiten auf- gesogen, und man kann, wie diess seither immer geschieht, am Tage ohne alle Belästigung die Grube leeren. Früher musste dieses Geschäft stets bei Nacht verrichtet werden und hatte trozdem am folgenden Tage noch viel ‚Unbequemlich- keit für die Bewohner. Da die Masse des Düngers biedureh sehr vermehrt wird, ist eine ‚öftere Leer- ung hie diet ouem Stoffe haben Breh ngen und: bilden di: eine fast gleichförmige braune Masse. Diese kommt in einen flachen Kasten in dem Garten, der nur bei Regen gedeckt wird und wird dort mit etwas feiner Holzkohle ird noch bedeckt. Wenn 2—3 mal die Grube pen. bildet leicht art von Mörtel, und der Dünger so Außgeleert het; nah zu. die Luft die aiomlinh.eniüuhrt n YY LDR i 252 sind, — es ist selbst in der nächsten Nähe dieses Kastens nicht der geringste unangenehme Geruch zu verspüren, wo- raus sich schliessen ‚lässt, dass nur das Wasser in Gasform fortgeht, die düngen- den und riechenden übrigen Gase aber gebunden bleiben, — wird die ganze Masse durchgestochen, und sobald sie soweit abgetrocknet ist, dass sie leicht durch ein grobes Sieb gesiebt werden kann, das Durchsieben vorgenommen. Zugleich füge ich dann noch etwas Holz- asche (2—39/) zu, um den Gehalt an Kali zu vermehren, und das Düngepul- ver ist fertig, Dasselbe dient mir nun so- wohl bei Zierpflanzen‘ in Töpfen und Gemüsepflanzen im Lande als Dünger zum Aufstreuen als auch mit Lauberde zur Hälfte gemischt zum Verpflanzen von Pelargonien, Rosen ete. Da begreiflicher- weise hier der Dungstoffe noch nicht so viele aufgenommen sind, als das zuge- mengte Material aufzunehmen und zu bilden im Stande ist, so benütze ich, um ein noch stärker düngendes Pulver zu erhalten, die ziemlich abgetrocknete Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, und zerriebene Masse nach dem duù stechen nochmals und verwende sie, W vorhin die frischen Einstreumateridin, von welchen nur sehr wenig beigdig wird. Die nun gewonnene Dünger ist von einer ungemein treibenden Wi- kung und steht dem Guano wenig nd, in sehr vielen Fällen gebe ich ihr & gar den Vorzug, da sie den Bodenu die Pflanzen herum, wo sie hinges wird, mittelst der Kohlentheile wärme und lockerer macht. Der Praktiker wird nun Mee bei welehen Culturen und wie er dem Düngepulver am Besten verwendet & wird auch ein Uebermaass zu vent den wissen, und sicher wird a mit der Einführung eines die Praxis befreunden, io stoffe sich erhalten und zu sel zen anwenden, : 4) Im Botanischen Garten blühende Pflanzen (im " a)CypripediumbarbatumLindl Stammt von den Malayischen Inseln und ist dem allgemeiner verbreiteten C. ve- nustum ziemlich nahe verwandt Die harige Wimperung der innern Hüllblät- ter der Blume unterscheidet diese Art vornehmlich. Blume bis 3 Zoll im Durch- messer, grün und weiss nuancirt und vio- lett- purpur. gestreift und gezeichnet. Lippe n Laub dunkler ge- —— ähnlich dem C. venustum in guter Holzerde im Topf kultivirt, für gut unterhaltenen Wasserabzug wird Sorge Setragen. Ist jedoeh in Cultur etwas de- welche 1 lanzettliches langes spitzes Blatt — schaft zart, wurzelständig, zarte Blumen, die licater als das C. venustum. den schönern Arten, doch à bildungen im Bot. Mag. etc. t die Pflanzen in Wirklichkeit. Odontoglossum ungefähr bis Zu es sd trägt 2 (?) lang Durchmesser. Bluthenhüllbläter 9" OS T/T GNE CN P w Y FA TG = e^ M POPE iar TES NL I. Originalabhandlungen. lanzettlich zart stachelspitzig, am Grunde braunroth quer gestreift, Lippe mit kurzem Nagel, der 2 klelne ohrenför- mige Seitenlappen und eine 3spitzige gelbe Schwiele trägt, und grossem rund- lich speer-herzfórmigem Vorderstück, das schwach wellig gekerbt gelappt. Griffel- säule trägt unter der Spitze zwei oh- renförmige Flügel. Die lieblichen Blumen erscheinen im März und April und blühen fast 2 Monate unausgesetzt fort Wird in durchbrochene Topfe ge- pflanzt, erhält im Winter einen lichten und nicht zu feuchten Standort, da es zu dieser Zeit wie die meisten Odonto- glossen gegen: zu viel Feuchtigkeit sehr empfindlich. €) Epidendrum -Stamfordia- num Batem. (E. basilare Kl.) Ein niedliche sehr wohlriechende Orchidee © aus Guatemala. Die länglich spindel- förmigen Scheinknollen tragen 2länglich- ovale dicke Blätter. Charakteristisch ist. der wurzelständige Blüthenschaft, der am Grunde verästelt und eine rispenför- mige Traube bildet. gelb, kaum 1 Zoll im Durchmesser, Blü- thenhüllblätter abstehend, die äusseren lanzettlich (die. untern fast siehelfórmig), die inneren linear-lanzettlich, alle auf blassgelbem Grunde braunroth gefleckt. Lippe mit der Stempelsäule verwachsen, vorn 3lappig, mit abgerundeten sichel- förmigen Seitenlappen und fast gleieh- langem vorn divergirend zweilappigem Mittellappen, der zart kerbig gewimpert. Eine äusserst zierliche Art, die wir in einen Napf gepflanzt aufgehängt kul- tiviren. Blühet fast 2 Monat unausge- setzt und verdient aligemeine Cultur. (E. R. 5) Ueber die Pflanzung grosser Bäume in Landschaftsgürten und deren augenblickliche und zukünftige Wirkung. Mit Tabelle über Deckungsfihigkeit der Bäume und Abbildungen. Durch die Pflanzung grosser Bäume nach dem neueren in Deutschland durch Fürst Pückler- Muskau: zuerst bekannt gewordenen Verfahren, wobei der Baum Seine ganze Krone und natürliche Form ehält, ist uns ein Mittel an die Hand gegeben, landschaftliche Scenen augen- blieklich. ganz zu verändern. Man pflanzte früher auch grosse Bäume mit Frostballen, und man hat hie und da in Stüdten ganze Alleen von es aufzuweisen, die als grosse Büu- |i mé gepflanzt wurden, aber mit welchem | big und mit welchen Kosten! Auch | gelang es nur bei Bäumen, die so viel | sä ertragen konnten, wie Linden. Die Kro- |: Ah. nen wurden verunstaltet uld hatten lange Jahre das Ansehen von Kopfweiden, oder Kugeln, die zwar für Alleen, aber nicht für Landschaftsgärten passen. Der F rostballen war meistens nur Schein, denn die feinen Wurzeln befinden sich hauptsächlich weit vom Stamme entfernt und wurden abge- hauen; in dem Erdballen waren aber nur wenig Wurzeln enthalten, was man leicht verfolgt: sie bis zin ihre feineren Ver- 254 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Fig. 1. Boden Nahrung zu. Darum kónnen auch die Aeste des Baumes grösstentheils bleiben, und nian braucht nur so vide ganz herauszunehmen, dass das Gleich- gewicht zwischen den vorhandenen Wur- zeln und den Zweigen hergestellt ist, Das Aus- und Zurückschneiden darf da- her auch nieht eher vorgenommen wer- den, als bis man das Wurzelvermögen untersucht hat, da es aber nur gut ais- geführt werden kann, wenn der Bau steht, weil man so die Kronenform bes. ser übersehen kann, so geschieht e am besten, wenn die Wurzeln bereits - blosgelegt sind, der Baum aber noeh so fest steht, dass kein Umfallen zu be- fürchten ist, oder auch unmittelbar, nat- dem er gepflanzt, ist, während er noeh gehalten wird. Das letztere ist vorzi- ziehen, wenn man gruppe emm es zusammenpflanzt, weil dann einander im Wege, oder wenige überflüssig sind, die man dann wegnimmt; denn je mehr man Aoste nehmen kann, ohne den Baum zu V unstalten, desto besser werden die ibi. gen Wet. Ich habe seit mehreren Jahren vide grosse Büume gepflanzt und dabei mar che kleine Erfahrung gemacht, deret Mittheilung Manchem nützen “könnte, und ich will sie desshalb hier nieder gen, ohne sie in geordneter W | zuführen, da ich keineswegs eine stündige Pflanzungslehre, sondern 1 E Erfahrungen darüber geben will: dew aber sei es mir erlaubt, einige” zu chen anzuführen, welche meine Piar eigungen , denn mur dort befinden sich zungen und deren Zweck au — M augenblicklich EIN gen unii herrlichen. aus Lp Ee ces verpflanzten Baume bald | dern, prächtigen , — Sj Versetzung aus dem neuen | im Fülle, eine Meile von Eisenach” * I. Originalabbandlungen, Thüringer-Walde, befand sich wor den ‚Fenstern des Hauptgebäudes eine grosse gegen 20 Morgen umfassende, völlig kahle Wiesenfläche. Rechts ist sie vom Ufer eines über 20 Morgen Fläche hal- tenden künstlichen Sees, links von ei- ner nahe an 1500 Fuss lang, fast ge- rade fortlaufenden Wand von 100 Fuss ‚hohen Fichten begrünzt. Diese Wiesen- fläche, war an und für sich schon zu einfürmig in ihrer gleichförmigen Be- leuchtung, und wurde es noch mehr durch die scharfe Trennung von Licht und ‚Schatten durch die Tannen, die selbst. bei natürlichen Umrissen des Holzsaumes ohne. vortretende vermit- telnde Bäume und Gruppen schon zu stark ausgedrückt gewesen wäre, aber durch die lange gerade Linie fast un- ausstehlich wurde. Dazu kam noch die, durch sie gebildete fast gerade Hori- zontlinie, denn die Bäume haben fast alle dieselbe Höhe. Nimmt man dazu noch die grosse Masse des düstern ein- ſormigen Grüns in iie gleicher, nur äusserlicher Beleuch wie sie bei gedrängt dcus e stets vorkommt und hier, weil die Fich- tenwand gegen Süden steht, noch auf- düster war, so konnte es nicht anders komme ommen, dass dieser Waldrand jedem Auge, welehes Sinn für das Na- turschone hat, unangenehm auffiel. Als mir 8 Königliche Hoheit der Grossherzog von Weimar den Auftrag gab, "€ Plan zu einer durchgreifen- “ichenhochwald ich mich für die. ausbreitet, 80 entschied günzliche Entfernung 255 der Fichtenwand, soweit sie in gerader Richtung fortlüuft, so dass der Laub- wald zum Vorschein gekommen wäre. Durch Vorpflanzungen im Charakter des Waldes sollten einige starke Vorsprünge und tiefe Einschnitte entstehen. Einen ganz ühnlichen Plan hatte Herr Petzold (früher in Weimarischen Diensten, e genwärtig Garteninspektor in M mit dieser Waldpartie gehabt, als er 13 Jahre früher einen Verschönerungsplan von Wilhelmsthal entwarf, von dem lei- der damals nichts ausgeführt worden ist. Wir waren beide der Meinung — und kein Landschaftsgärtner konnte eine an- dere haben, dass bei dem erwähnten einförmigen Nadelwalde nur die Wahl zwischen gänzlichem Entfernen oder Mein Plan wurde auch Sr. 8 dem Fürsten Pückler-Muskau vorgelegt und ge i gebilligt, nz mündlich die uesten Erörterungen an Ort und Stelle angestellt worden waren. Mit der gänzlichen Entfernung des Nadelwaldes war jedoch der grosse Künstler nicht einverstanden, wozu ihn, ausser dem Umstande, dass der dahin- ter liegende Laubwald nicht besonders schön ist, noch andere Rücksichten, de- eh die Nadelholzwand als Hintergrund für hellere Laubhol en beizube- halten, und durch dieselben die einför- mige Wand so zu decken, dass sie nicht mehr unangenehm auffallen könnte. Ich gestehe, dass die Schwierigkeit dieses Unternehmens, und die scheinbare Un- möglichkeit, eine so ausgedehnte hohe Waldmasse durch junge e Pflanzungen zu decken, ehe die jetzige Generation aus- stürbe; in mir den Plau eines solchen Unternehmens gar nicht aufkommen 256 liess, und ich auch die Kosten scheute. Indessen sah ich bald ein, dass der Plan Sr. Durchlaucht mit Hülfe vieler gros- äume durch eine wohlberechnete Aufstellung ausführbar und dass die be- absichtigte Wirkung erreichbar sei, wo- von mich schon einige aufgesteckte Stan- gen überzeugten. Ausser einer sehr grossen und zwei kleineren Laubholz- pflanzungen, die in verschiedener Ent- fernung vom Waldsaum, jedoch so, dass sie als Vorpflanzung betraehtet werden können und fern zusammenhängend er- scheinen, aufgestellt, wurden, sollten noch auf der ganzen Wiesenfläche zer- streut, einzelne Licht und Schatten ver- mittelnde Bäume, bald einzeln, bald in liehten Gruppen von verschiedener Grösse aufgestellt werden, so dass die Einfor- -migkeit der Wand sowohl vom Schloss aus, als auch von den umgebenden We- gen und vom See hinreichend unterbro- chen würde, was besonders durch Pflan- zungen im Vordergrunde, also durch nahe an den Wegen und Plätzen aufgestellte Báume bewirkt werden sollte Die Arbeit wurde nun mit Lust be- gonnen. Mein Bestreben war zunächst, grosse Bäume genug zu schaffen, denn mit Bäumen von der gewöhnlichen Pflan- zengrösse wäre die beabsichtigte Wir- kung erst nach vielen Jahren erreicht worden, Die gedrängten Massesgrup- pen, welche die eigentliche Vorpflan- zung bilden, wurden grösstentheils mit Buchen besetzt, um dem Waldcharakter der Gegend treu zu bleiben, und weil ich diese am meisten haben konnte. Die meisten waren 12—15 Fuss hoch, Auf eine nasse Fläche zu beiden Seiten eines Wassergrabens brachte ich ge- meine nen; ires ote m verschie- dene Weiden, ne känadische —— . de F P$ "VÆRTER n. den Ain zel. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. vorhergehenden. Kanadische Pappeln wurden überhaupt an verschiedenen Stel- len im Hintergrunde angebracht, danit durch diese schnell wachsenden Bäume bald eine Wirkung sichtbar werden sollte; sie sollen später zum Theil, wo sie stören, weggenommen werden. Die ge- pflanzten Erlen und Weiden waren meist 25—30 Fuss hoch. In sämmtlichen ge- schlossenen Pflanzungen wurden hie und da Gruppen von Nadelholzbäumen, Fich- ten und Lerchen angebracht, damit zwi- i bw linienartige Trennung sichtbar —- wird, und diese einzelnen Nadelholz- i bäume als davon abgelöst, gleichsam als natürlicher Anflug erscheinen. Die ein- zelnen gepflanzten grossen Bäume, Lin- den; Ahorn, Kastanien, Eichen, Trat- benkirschen, Ebereschen u, 3. m. We ren zum Theil über 40 Fuss, selten aber unter 30 Fuss hoch, meist allen Seiten voll und mit schönen Kio- nen versehen. Wo mehrere dicht neben einander gepflanzt wurden , gab ich & nem oder dem andern äussern eine etwas schiefe Stellung nach Ait stehts mit den schwächeren — ten der Fall ist. Viele einzelne Bar rige Sträucher zur Gesellschaft, die 9 | nahe als möglich an den | pflanzt wurden. Diese einzelnen dass von dem ten Blumengarten, von den so wie von einigen andern ten gesehen, die ungefähr entfernte Fiehtenwand von ihnen terbrochen ist, dass nirg chen sichtbar werden. L. blos um Verdeckung des Hintergrundes gehandelt, so wäre dieser: Zweck schon durch nahe an den Wegen und Plätzen im Vordergrund aufgestellte Bäume zu erreichen gewesen, aber zugleich. sollten diese Bäume nach andern Seiten hin Wirkung haben und die grosse Wie- senfläche unterbrechen. Es wurden da- her nur einige Bäume in den Vorder- grund, mehrere noch gegen die Mitte zu, die meisten aber 100—150 Schritte vor den Waldrand gebracht. Die gröss- ten wurden natürlich meist zunächst vor die hohen Fichten. gepflanzt, einige der grössten aber rückte ich dem Auge näher, so dass ihre Spitzen. über die durch die Fichtenwand gebildete Hori- zontlinie ragten, und so diese. wenig- stens von. den Hauptpunkten aus ihr steifes, ermüdendes Ansehen verlor, Eine solche Wirkung übten Bäume von 30—45 Fuss Höhe unmittelbar nach ihrer Pflanzung. Kurz der Zweck die- ser Pflanzung wurde erreicht, und die Wirkung schon im ersten Jahre bemerk- bar. Ehe das Bild landschaftlich schön wird, und ‚die Bäume so eine Ausbrei- tung gewinnen, dass sie ihre volle Wir- kung ausüben, vergehen allerdings noch Jahre, indes wird. es sich lange verzögern , ehe die Massenpflanzungen nahe vor dem Nadelholzsaume so hoch Werden, dass sie sich dem Hintergrunde natürlich anschliessen. Auch vor diese Püanzungen wurden einzelne hohe Büu- me gestellt, um näher gegen den Vor- rund (Weg) einige früher deckende ‚zu haben, Bei dieser Gelegenheit machte ich n ngen über die Deckungs- fibigkeit der Bäume, je nachdem sie näher oder weiter von dem zu decken- den, Gegenstande oder yon dem Seh- gu) (Beobachter) aufgestellt werden. | 2 habe di die Wirkung einer Menge von Originalabhandlungen. | 5000mal 6 Bäumen nach. Massen bestimmt und gebe nachstehend einige solcher Erfah- rungsSátze, wonach man sich bei ähn- lichen Gelegenheiten, die beinahe bei jeder neuen Anlage vorkommen, richten kann. Zuvor will ich aber die physika- lischen Grundregeln über die zur Deckung aufgestellten Bäume kurz angeben. Es besteht ein Naturgesetz, dass alle Geg nstünde in wachsender Entfernung scheinbar kleiner werden und zwar ge- nau im Verhältnisse zu ihrer Entfer- nung, bis sie endlich, wenn die Entfer- nung 5000mal soviel beträgt als die Grösse des Gegenstandes, auch dem guten. Auge ganz unsichtbar. werden, Wenn von den beiden äussersten Enden eines Gegenstandes in Gedanken eine Linie nach dem. Mittelpunkte des Auges gezogen wird, so entsteht der sogenannte Sehwinkel. Es liegt auf der Hand, dass dieser um so weiter ist, je grösser ein Gegenstand in die Augen fällt und, was dasselbe ist, je näher er uns steht; de- sto spitzer, je kleiner ein Gegenstand erscheint, bis sich endlich die Schenkel des Dreiecks , welches durch den Gegen- stand selbst als dritter Schenkel gebildet wird, in einer geraden Linie berühren, in welchem Falle die Gegenstünde ganz ver- schwinden, d. h. keine Grüsse mehr zu haben scheinen. Wenn wir die Linien einer langen geraden Allee, oder noch besser die Sehienen einer Eisenbahn ansehen, so ist der Sehwinkel nahe vor uns so weit, als die Allee oder Schienenentfernung, verengt sich nach hinten immer mehr, und wird an der Stelle wo die Báume oder Schienen gleichsam sich zu berüh- ren scheinen, zur geraden Linie. Dies ist der Fall, wenn die Entfernung 5000- mal so gross ist, als die Schienen an der Stelle, wo wir stehen von einander entfernt liegen, also bei 6 Fuss Breite Fuss — 30000 Fuss. "Es ist nun offenbar, dass die Bäume, welche irgend etwas decken sollen, um so grösser sein müssen, je weiter sie vom Auge entfernt stehen. Dies gilt sowohl für die Hóhe, als für die Breite und Fläche*). Je näher ein Baum dem Sehpunkte c Auge desBeobachters) liegt, desto grösser wird seine Deckungsfähig- keit und desto kleiner kann er folglich sein, um dieselbe Wirkung, wie ein hundert Fuss oder noch weiter davon aufgestellter Baum, auszuüben. Diese Regel gilt für alle Körper, welche Deckungsfähigkeit haben, denn ein Brett, ein Stück Mauer, ein Gebäude u. s. w. wirken hier ganz auf gleiche Weise, Eine dicht vor mir aufgestellte Wand, oder ein Strauch von 6 Fuss Höhe kann einen entfernten 6000 Fuss hohen Berg einem Auge vollständig entziehen, während ein entfernter 100 Fuss hoher Baum, oder ein grosses Gebäude es nicht thut. Acht Zoll vom Auge (der- jenigen Entfernung, in welcher gute Au- gen kleine Gegenstände am schärfsten sehen) deckt ein Fuss in zweifacher Ent- fernung (also 16 Zoll) 4 Fuss, in drei- er Entfernung 9 Fuss, in vierfacher Entfernung 16 Fuss, in fünfacher Ent- fernung 25 Fuss und so fort bis in dic weiteste sichtbare Entfernung. Dieses optische Gesetz [gilt natürlich sowohl die lineäre Ausdehnung nach oben oder nach den Seiten, als auch für die henausdehnung. | Es gründet sich auf oben erwähnte mit der Entfernung scheinbar abnehmende Grösse der Ge- m Für ' diejenigen, welche auch nur die der Optik kennen, enthält ei- gentlich das eben angegebene physikalische Gesetz genug, um sich bei Baumpflanzungen danach zu richten. Da ich aber auch für sol- che schreibe, denen die Sache noch fremd oder wenigstens unklar ist, so will ich sie weiter erörtern. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. genstände. Ein kleines Linial nahe vor die Augen gehalten, verdeckt den höch- sten Thurm, weil mir derselbe in jener Entfernung nicht grösser erscheint, als das Linial, welches ich noch in seiner wirklichen Grösse sehe. (Vergl. Fig. 1.) Dieses Naturgesetz lehrt uns, wie der Vordergrund behandelt werden muss, dass hiervonalle grösseren Wirkungen abhängig sind, dass wir beidemselben mit einfachen Mitteln am meisten erreichen. Auf einer vollkommen ebenen Fläche lässt sieh das Steigen und das Fallen der Deckungs- fähigkeit, je nachdem das angewandte Mittel näher oder entfernter steht, höher oder niedriger ist, durch einen mathe- matischen Satz ermitteln, denn es har delt sich nur um Dreiecke. Dieselbe Wirkung äussert sich nach den Seiten, welehe ganz nach denselben Gesetzen ab- oder zunimmt. Eine nahe am Wege angebrachte 20 Fuss breite Pflanzung verdeckt dem Auge einen unschónen grossen Gegenstand, z. B. eine kalle ; Feld-Bergfläche besser, eine nahe vor jener Fläche aufgestell- ter Wald von 2000 Fuss Ausdehnung in die Lünge vermag. Fig. 2. zeigt dies deutlich. Steigt oder fällt die Fläche, 50 wirkt dies natürlich auf die Höhe der auf lenden Bäume und es verändert e" Ihe Wirkung ganz in dem Verhältni ob der Baum um so viel Fuss, als die øder niedriger wåre. i gegen den Beobachter steigt, Deckung mit kleinen Bäumen Zu 24 | Je entfernter die Büume, chen man etwas bedecken Will desto kleiner erscheinen sie væ was ganz in dem oben demi Í hältnisse stattfindet. Dies ist fe warum sie, näher dem Auge, als Vordergrunde viel wirksamer wá m I. Originalabhandlungen. aber diese optische Zusammenziehung (scheinbare Verkleinerung) bei den zu verdeckenden Gegenständen ebenfalls stattfindet, um so mehr, je entfernter sie stehen, so hat dies keinen Einfluss. Auf einer völlig ebenen Fläche lässt sich, wie gesagt, die Wirkung jedes zur Deckung aufgestellten Baumes durch ein einfaches Rechenexempel ausmitteln. Jeder Baum bildet mit dem Gesichts- winkel ein aufrecht stehendes Dreieck, indem man sich von der äussersten Spitze bis zum Fusse des Stammes eine senk- rechte Linie denkt. Man verfährt zu diesem Zwecke ganz auf die: bekannte Weise, wie beim Messen der Hóhe ei- nes Baumes oder anderen Gegenstan- des, der Unterschied liegt nur darin, dass dort der Baum schon vorhanden ist, und man nur seine Höhe ermitteln will, hier will man die zur Deckung nöthige Höhe eines Baumes vorher ermit- teln, und zieht die Linie seiner senkrech- ten Höhe in Gedanken, und aufdem Papier. Aber der Boden ist in Landschafts- gärten nie so eben, dass er einer geo- metrischen Fläche pee kommt, und man müsste, da eine solche Gruudlinie für dén untern Schenkel des Dreiecks durchaus nothwendig zu einer genauen Ssung ist, zuvor durch Nivelliren eine Solche herstellen, und vom Fusse des Stammes den Boden bis zum Stand- Punkte des Beobachters abwägen. Die Höhe des Gegenstandes, welchen man oder durch den Schatten gemessen *). FF A Minda der Baumhöhen durch den 959 Zu demselben Ziele kömmt man auf mechanischem Wege. dem Papier eine senkrechte Linie, wel- che den zu deckenden Gegenstand vor- stellt, von dieser eine wagerechte Linie bis zum Standpunkte des Beobachters, die man im Maassstabe der Höhenlinie gleichmässig abtheilt, wie einen zu ei- ner Zeichnung gehörigen Maassstab. macht diese Abtheilungen der Grundli- nie etwa 10—20 Fuss gross, oder nimmt eine Zahl an, mit welcher sich die ganze Hóhe der senkrechten Linie des Drei- ecks multiplieiren lässt, z. B. bei der senkrechten Hóhe von 77 Fuss, 7 oder 11 Fuss. Man zieht nun das Dreieck durch eine Linie, welche im Gedanken von der Spitze des zu deckenden Gegen- standes nach dem Standpunkte des Be- obachters gezogen wird, zu, und thut am besten sogleich die Höhe des Auges als Endpunkt anzunehmen, weil man nicht vom Boden aus sieht, Das Dreieck würde also durch ein die.Person des Beobachters vorstellende senkrechte Li- nie in ein unregelmüssiges Viereck ver- wandelt werden. Zieht man nun von den Abtheilungspunkten der wagerechten Linie senkrechte Linien, so ergiebt sich augenblicklich, wie hoch der zu decken- de Baum sein muss, je nachdem er dem zu deckenden Gegenstande oder dem Beobachter nüher oder ferner steht. Was 3 S Schatten ist sehr einfach, zwar nieht ganz ge- | möglichst ebenen Fläche ein bekanntes Maass, welches lothrecht gehalten wird, seinen Schal- . die dinge eines inch 5 5 qus so würde der zu sump d doppelt so hoch sein, als sein 3 » über die obere Linie hervorragt, erscheint dem Auge natürlich höher und unter- bricht den Horizont, welcher durch die obere Linie der zu deckenden Gegen- stinde gebildet wird. Die beifolgende Zeichnung Fig. 1. macht die Sache voll- stindig deutlich. Der angedeutete Baum x erscheint dem Auge höher, als der Gegenstand, würde also z. B. eine ge- rade Dachlinie angenehm unterbrechen. Die Höhe der Deckungsfläche ist zu 50 Fuss angenommen. Die Abtheilungen haben 10 Fuss. Die Linie A B deutet an, wie der Winkel kleiner wird, also wie die Bäume kleiner sein können, je näher man dem zu deckenden Gegenstand kommt, wenn der Beobachtungspunkt, also ein Weg, Platz oder Fenster bestimmt ist, so kann man, wie ich dies auch in dem erwähnten Falle vielfach ver- sucht habe, sogleich an Ort und Stelle durch aufgestellte Stangen am schnell- sten zum Ziele kommen, indem eine den Baum vorstellende Stange auf die Spitze des Gegenstandes oder auf den Punkt; bis zu welchem man ihn decken will, einvisirt wird. Die Li- nien auf Figur 1 zeigen dies deutlich. Bei schr unebenen Bodenflächen ist dies Probiren den andern beiden Verfahren vorzuziehen, weil dort die Messungen des Bodengefälles zu sehr aufhalten. Man kann es aber, weil es keine Stan- gen von 50 Fuss Höhe und darüber giebt, oder weil solche schwer zu re- gieren sind, nur bei kleineren, im Vor- dergrunde aufzustellenden Bäumen an- wenden. Will man die zukünftige Wir- kung eines Baumes noch augenfälliger Voraus wissen, so befestige man grüne Zweige an die Stangen. Dies ist be- tenders vor Gebäuden sehr zweckmässig, aue sich die freie Fläche, auf wel- cher Bäume aufgestellt werden ee nach dem Beobachter, so ‚zu sein. ‚sicht von Gebäuden und bestimmten Fen- sichtsſenster beträgt. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. muss die Höhe vom Standpunkt des Beobachters bis zum Fusse des anf. zustellenden Baumes dazu gerechnet werden, wobei aber selbstverständlich die Höhe vom Fusse bis zum Auge mit einbegriffen ist. Der umgekehrte Fall tritt ein, wenn der Boden vom Fusse des zu deckenden Gegenstandes gegen den Beobachter steigt, denn in diesem Falle brauchen die Bäume weniger hoch Ist die Wirkung auf die Aus- stern berechnet, so muss dann Lage und Höhe genau ermittelt werden. Die Aussicht vom Wohnzimmer geht jeden- falls der unteren vor, und es muss da- her die Deckung mehr auf diese be- rechnet werden, Die Wirkung auf die sem Platze bleibt darum nicht aus, nur dass dort die Bäume um so viel böher erscheinen, als die Hóhe bis zum Aus in der Wirklichkeit keinen 80 grossen Unterschied, als das Bodengeſfälle be- trägt, weil man die Gegenstände auf wärts verlängert, abwärts verkürzt sieht, Ganz ähnliches Bewenden hat es mit der Deckung von. Flächen, beson- ders nach den Seiten. Figur 2 zeigt dies deutlich. Der kleine Strauch à deckt in seiner nahen Stellung vor den Beobachter dieselbe Fläche, wie der grössere Busch b und die entfernteren e, d, e, b soviel wie €, 80 fort. Je näher der Beobachter der Deckungsfläche kommt, desto mes itd der davor aufgestellte Gegenstand, WP die punktirten Linien zeigen. Dieselbe Fr gur versinnlicht auch die hung des Sehwinkels mit Entfernung ; von Eisenbahnen und l war. nkt man sich den anstatt auf der Spitze des . 7 und die Pflanzungen abede bei d und e und 1 Es macht jedoch £ Taf 431 MODE DOS CRUDO NE ED ee 3 nal a EEE L Originalabhandlungen. den äussersten Rändern aber Alleen, Bäume oder einen Waldsaum, so scheint sich die Fläche bei gleicher Breite zu verengen, weil der Sehwinkel kürzer ist, und in demselben Maasse erschei- nen auch die Bäume niedriger. Durch allmähliges Zusammenziehen einer von Bäumen begrenzten Fläche und die Auf- stellung immer niedriger Bäume gegen das Ende der Aussicht zu, lässt sich in ‘den Gärten eine künstliche Perspective, eine Gesichtstäuschung hervorbringen, das Auge in grössere Entfer- nung zu sehen glaubt. sichtstäuschungen müssen aber gut be- rechnet sein, und es sind hierbei noch verschiedene. andere Umstände, z. B. Grüsse der Baumblätter, Farben u. a. m. zu berücksichtigen, wenn die Täu- schung gelingen soll. Ueber die Anwendung der gegebe- nen Regeln und Anweisungen habe ich nur wenig zu erwähnen, Es sind blos Entweder wird der pe oder der Sehpunkt ist fest und ungsplatz veränderlich. Das er- xd die Legung der Wege und Re estimmen, und findet statt, wenn Bäume vorhanden sind, die man zur Deckung benutzen will, oder wenn is mit der Auswahl beschrünkt ist, : der Platz des Baumes nicht belie- a Verändert werden kann. Man führt riae Weg in derjenigen Entfernung eig wo der Baum die gewünschte Bl g hervorbringt. Wenn nicht schon * vorhanden sind, so wird sich ih dem Se Platze), m aber die letzteren nach den ten, da Wege sich nicht im- Die „Peliebigen . legen lassen. e des Standpunktes der " egt mehr in unsrer Gewalt. 1855, 261 Da wir nun die muthmassliche Hóhe der verschiedenen Bäume aus g kennen, und geringe Abweichungen die Wirkung nicht wesentlich veründern, so können wir leicht berechnen, ob wir an einer bestimmten Stelle eine 80 Fuss hoch werdende Linde, Ulme u. s. w. oder eine 50 Fuss Höhe erreichende Akazie oder ähnliche Bäume pilanzen müssen, wobei allerdings die Bodengüte und der Baumwuchs der Gegend zu be- rücksichtigen ist. Hätten wir aber nur gewisse Bäume znr Verfügung, so müss- ten wir den Platz darnach auswählen, damit die beabsichtigte Wirkung erreicht wird, und würden z. B. wenn wir nur Eichen, Linden, Ulmen und andere hohe Bäumen hätten, sie mehr in den Hintergrund pflanzen, Ahorn, Akazien, Birken u. s. w. näher dem Beobachter, und wären wir auf Halbbäume, oder gar Sträucher beschränkt, uns mit der Bepflanzung des Vordergrundes begnü- gen müssen. Man möge daher, wenn grosse Bäume gepflanzt werden sollen, vorher wohl überlegen, welche Arten es sind, ehe man die Vertheilung macht. Dass hierbei auch die Art der Belau- bung, Farbe und Wuchs möglichst zu berücksichtigen sind, versteht sich von selbst, doch bleibt hier Deckung immer die Hauptsache. Ich will nun eine Anzahl von Bei- wie das Verhältniss der herausstellt, : machte Erfahrungen mit wirklichen Bäu- Endlich. werde ich einige durch führen, Füllen richten kann. - Ein Gegenstand von 100 Fuss Höhe wird gedeckt 19 269 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ; ; Bis zur Ent- Bei der Ent- Durch einen fernung des fernung von Zu von | Sehpunktes — vom Stamme Fuss ...| - Fuss Fuss 200 sintii 85 180 54 130 25 70 50 20 11 110 35 95 30 165 150 12 20 160 25 66 20 30 266 35 186 264 25 134 170 45 126 170 40 102 200 30 72 250 22 53 210 40 125 P 144 4 123 250 31 93 290 17 52 Eine gróssere Anzahl von Beispie- len würde nichts nützen, da hier- bei das Bodengefülle ungleichmässig war, und nur auf ganz ähnlichem Terrain ähnliche Ergebnisse hervor- gebracht werden könnten. Die Bo- denflüche neigte sich bei den gegebenen Beispielen unregelmässig gegen den den die Baumhöhen grösser, oder die Entfernungen vom Baume zum Seh punkte kürzer ausgefallen sein. Ich bemerke noch, dass jede Abweichung der Baumspitze von der senkrechten Li- nie nach vorn oder hinten, von der Mitte des Stammfusses zur Spitze ge- dacht, die Wirkung verändert. = Auf ebenen Flächen oder schiefen steigender Flächen) ist die Steigerung der Höhe von in gleichmässiger Entfernung aufgestellten Bäumen von einem gewis- sen Sehpunkte aus regelmässig, weil der Winkel immer derselbe bleibt, Mit jeder Veründerung des Sehpunktes oder des Aufstellungsplatzes des Baumes ver- ündert sich natürlich der Winkel, und die Hóhenzunahme geht in einem an- deren Verhältnisse vor sich. Je entfer- ter der Baum und der Beobachter von dem zu deckenden Gegenstande steht, desto länger wird die obere Gesichtsli- nie, und desto schwächer ist die Zu- nahme der Höhe von einem angenommenen Punkte zum andern. Es bedarf kaum einer Erklärung, dass z. B. die Höhe der bis an die punktirte Linie A B auf Fig. 1 reichenden Bäume auf je 10 Fuss gezogene obere Linie, weil die Stei- gung der ersteren noch einmal 80 stark und auf halb so viel senkrechte Linien (Stämme) vertheilt ist. Bei 340 Fuss Entfernung des Sehpunktes von dem m deckenden Gegenstande z. B. beträgt die Steigung der Höhe auf 10 Fuss Ent- fernung ungefähr 2 Fuss II Zoll Man müsste also, wenn z. B. 10 Fuss von Sehpunkte ein 7 Fuss 11 Zoll hoher Baum zur Deckung genügte, bei 20 Fuss Entfernung einen von 12 Fuss 9 bei 40 Fuss Entfernung von 15 Fus 18 ll u. s. f. aufstellen, Bei hunder Fuss Entfernung des Sehpunktes os Deckungsgegenstande von 100 Fuss Höhe hat der Sehwinkel genau 49 Grad 2 | die Hóhenzunahme auf p à also bei dieser Stellung jeden den Deckungsgegenstande um 10 herstehenden Baum 10 Fuss höher ! ‚yon f-| men, also bei 10 Fuss ware Sehpunkte 15 Fuss hoch (weil punkt zu 5 Fuss hoch ange I. Originalabhandlungen. worden ist. obschon das Auge bei den Meisten. einige Zoll höher liegt), bei 20 Fuss Entfernung 25 Fuss, bei 30 Fuss 35, bei 40 Fuss 45, bei 50 Fuss 55 und sofort. bis zu 90 Fuss Höhe, die ein nur 10 Fuss von dem 100 Fuss ho- hen Gegenstande aufgestellter Baum ha- ben müsste. Bei 200 Fuss Entfernung des Sehpunktes betrügt die Steigerung, wie sich von selbst versteht, nur 5 Fuss auf je 10 Fuss Entfernung. Bei den einzelnen Bäumen ist die Steigerung der Höhe bei gleichmässiger Entfernung des Sehpunktes unregelmäs- sig und nimmt nach oben zu ab, weil die von dem Deckungsgegenstande über der Spitze gezogene Sehlinie bei stei- gender Höhe sich verlängert, und die strahlenförmig von den verschiedenen Se n nach den Spitzen des -"exungsgegenstandes zusammenlaufen- den Gesichtslinien in dem Masse, als sie sich verlängern, enger zusammen kom- men ). 80 würde z. B. ein 220 Fuss von dem 100 Fuss hohen Deckungsge- genstande entfernter Baum von der obe- ren Gesichtslinie in der Höhe von 10 " uss durchsehnitten werden, wenn der Sehpunkt 10 Fuss weit vom Stamme ist. Wäre er 20 Fuss entfernt, so schnei- det die Schlinie die Höhe von 14 Fuss, 30 Fuss entfernt bei 17½ Fuss, 60 Fuss entfernt 26 Fuss, 100 Fuss bei 36 Fuss u. s. w. Bei 20 Fuss Entfernung, wo die Gesichtslinie 14 Fuss über dem Bo- ; | | Dieser Nachtheil fällt jedoch weg, wenn |die Bäume einen gleichen Standort, wie 4 Fuss, bei 30 Fuss nur 3 ½ Fuss, Wär n *) Ma; , - x r - á i^; D zeichne eine Figur ähnlich wie 1, einzelnen Abthe * die Steigerung gleichmässig 4 Fuss: ud ziehe von der Spitze bei 50 nach den | Fre ilungen Sehlinien, so wird u; augenblicklich die Wahrheit erkennen. js tmi lässt vielleicht manches dun- für je 10 Fuss Entfernung, so müsste bei 60 Fuss Entfernung die Gesichtsli- nie in der Höhe von 30 Fuss durch- schneiden, in Wirklichkeit ist es aber bei 26 Fuss der Fall. Man sieht aus diesen Angaben, dass bei projectirten Pflanzungen die mechanische Höhener- mittelung fast der mathematischen vor- zuziehen ist. Man pflanzt auf diese Art im Gedanken, und zieht, anstatt einzu- visiren, auf dem Papiere die Gesichts- linie nach der Spitze des gedachten Gegenstandes. Ich will nun noch Einiges über das Verpflanzen grosser Bäume erwähnen, da auf die Art der Ausführung sehr viel ankommt. ( Grosse Båume, welche mit Nutzen verpflanzt werden sollen, müssen ge- wisse Eigenschaften besitzen. Sie müs- sen 1) frei gestanden haben, so dass das Holz an Sonne und Licht gewöhnt sein, jedenfalls so viele haben, dass ein richtiges Verhältniss zu den vor- handenen Aesten besteht; 3) müssen sie wo möglich auf ziemlich ebenem Bo- den stehen, weil bei Bäumen, wel- che an Bergen gewachsen sind, die Wurzeln ebenfalls auf einer Seite auf- würts nach der andern abwürts gehen, weshalb sie auf ebenen Boden versetzt schwer unter die Erde zu bringen sind. ihren früheren am Berge bekommen, und in diesem Falle ist dieser auf- und 5) endlich muss ein verpflanzter grosser Baum höher zu stehen kommen, als er 19 * 264 früher gestanden hat, deshalb auf einen kleinen Hügel gepflanzt werden. Báume, welche im Schatten dichíer Bäume aufgewachsen sind, haben, wenn auch mit schöner Krone versehen, sel- ten gutes Gedeihen. Nur wenn man sie in den dichten Schatten und Schutz anderer Bäume pflanzen wollte, was in- dessen, ausser bei Nadelholz selten vor- mmen wird, wäre auf einen guten Er- folg vielleicht zu rechnen. Werden hin- gegen solche Bäume, wie es am häu- figsten vorkommt, auf eine freie Fläche gepflanzt, so gehen sie meistens in den ersten Jahren zu Grunde. Eine nach allen Seiten ziemlich gleichmässig aus- gebreitete Krone ist jedoch nicht immer nothwendig, weil man öfters Doppel- bäume aufstellt, wo die zwei kahlen Seiten gegen einander gestellt werden. Seite der Krone nicht gesehen wird. Zur zweiten und dritten Bedingung ist nichts zu bemerken, zur vierten nur, s man keine Mühe und Kosten Scheuen soll, gute und lockere Erde herbeizuschaffen, weil davon der ganze Erfolg abhängt. In guter, lockerer Erde bilden sich im kurzer Zeit zahlreiche Saugwurzeln, welche den Baum in den ersten Jahren zu ernähren im Stande Sind, während in schlechtem Boden kaum die Wunden vernarben, und der Baum, wenn er überhaupt wüchst, Jahre lang nur kümmerliche Triebe bildet. Zu 5 sei nur bemerkt, dass der Nach- theil des Tiefpflanzens bei grossen Bäu- men noch viel stärker wirkt, als bei schwächeren, während er hier schon gross ist. Nadelholzbåume muss man fast ganz oben aufpflanzen, wenn sie gedeihen sollen. „Nicht alle Baumarten lassen sich gleich gut verpflanzen. Weiden, Pap- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. peln, Kastanien, Akazien, Gleditschien und Traubenkirschen müssen sehr un- geschiekt behandelt worden, wenn sie nicht wachsen sollen, denn sie ertragen es sehr leicht ohne grosse Störung, Je- doch kommt es bei diesen Baumarten oft vor, dass, obschon sie anfangs gut gedeihen, später die Rinde sich vom Stamme löst, was ein allmähliges Ab- sterben zur Folge hat; namentlich ist | dies bei Akazien und Weiden der Fall. Linden- und Ahornarten wachsen nicht schwer, Erlen und Eschen schon weni- ger sicher; Rothbuchen, Ulmen, Bir ken, Wallnussbäume und Eichen miss- lingen häufig, wenn sie zu gross sind; grosse Hainbuchen wachsen selten, eben- so grosse Nadelholzbäume, Thuja- und Juniperus-Arten, Fürst Pückler- Muskau verpflanzie schon 80 Fuss hohe Bäume mit gutem Erfolge, bemerkt aber, dass 30—70 Fuss Höhe und 4“ Umfang die äusserst? Grüsse sei, welche er anrathen könne. Neuart, der Verfasser des „Planters Guide,“ sagt, dass auch schon sebr alte mächtige Bäume verpflanzt werden können, und nach 3 bis 4 Jahren a frühere Schönheit und Triebkraft - der-erlangen. Ich selbst habe noch keinen Baum über 50° Höhe und drei Fuss Um- fang verpflanzt, die meisten unter 40 Fuss Die grössten Nadelhölzer, welche ich verpflanzte, waren 10—15 Fuss — doch sah ich schon Weisstannen, — Fuss hoch das Verpflanzen ohne Nach = ertragen hatten. Thuja verpflanzte ich Glück bis zu 12 Fuss Höhe; sie stal- den aber Jahre lang, ohne sich zu ver Strauch von 10 Fuss Durchmesser; poi selbe war alt und stammte noch IT. der Førstbaumschule des berühmten, làngst verstorbenen Forstmeisters Cotta, früher in Zitlbach in Thüringen, später in Tharand. Sicher ist der Erfolg um so gewisser, je jünger die Bäume sind, Auch belaufen sich die Kosten des Verpflanzens bei sehr grossen Bäumen so hoch, dass nur ganz besondere Grün- de dazu bestimmen sollten, indem sich mit dem dazu nöthigen Gelde noch ganz andere Erfolge, grössere Annehmlich- keiten und Schönheiten in einem Park schaffen lassen; Bei Bäumen unter 50 Fuss hingegen belaufen sich die Kosten des Verpflanzens gar nicht so hoch, als man gewöhnlich glaubt, wenn die Stäm- men nicht zu weit hergeholt oder theuer hit werden müssen. In Wilhelms- thal betrugen z. B. die Kosten für ei- nen Baum von beiläufig 30 Fuss Höhe mit Anfuhre der Erde und Ausgraben der Pflanzgruben und Befestigung vier und einen halben Thaler, nämlich Tag- lohn für das Ausgraben, Transport und Pflanzung 3 Thaler 7 Silbergroschen, für 2 Wagen gute Erde anzufahren 10 Silbergroschen, für Ausgraben der Pflanz- grube 18 Silbergroschen und für Baum- Stützen, Verbindungsstangen und Nägel, einschliesslich Befestigungsarbeit 10 Sil- bergroschen. Die Entfernung bis zur Pflanzstelle betrug 1800 Schritte. Sechs Bäume von mindestens 25 Fuss Höhe kosteten zusammen ohne Ausgraben der Löcher und Beiführen der Erde 6 Thaler 12 Silbergroschen, und wurden von mir mit einem Wagen in einem Tage ver- ; nachdem die Gruben bereits fertig waren. Ein ziemlich grosser ge- gen 45 Fuss hoher Baum mit Sorgfalt it grösster | d auszuroden kostete 1747 Thaler“). . J] Der Taglohn betrug 8 Silbergroschen; ie Arbeitszeit von 2 þi Uhr : Uhr Morgens is 7 Abends, Originalabhandlungen. 265 Allerdings machen einzelne Báume viele Schwierigkeiten und daher grössere Ko- sten; aber wenn man Alles geschickt anfängt, besonders wenn man dafür sorgt, dass der Stamm auf der Stelle, wo er vom Wagen gelassen wird, un- verrückt stehen bleiben kann, so dass das eigentliche Pflanzen nicht lange auí- hält, so kann nur der Ankauf oder eine grosse Entfernung die Pflanzung ver- theuern. Nehmen wir an, dass ein Baum von 25—35 Fuss Hóhe 5 Thaler kostete, wenn er nicht über 4000 Fuss weit transportirt zu werden braucht, (was nach meiner Erfahrung hoch genommen ist), so könnte man 20 Stämme für die Summe von 100 Thalern pflanzen. Bedenkt man, welche ungeheure Veründerung nnd Wir- kung 20 Bänme von der angegebenen Hóhe, auf einer Stelle, wo früher keine waren, hervorbringen können, so ist die genannte Summe unbedeutend, Zum Verpflanzen bedient man sich einer besondern Verpflanzmaschine. Die- selbe besteht aus 2 sehr hohen Rädern (bis 8 Fuss hoch), mit einer langen, starken Deichsel Ueber der Axe ist ein starker Aufsatz, der nach Befinden erhöht werden kann. Eine mit einer Gabel versehene starke Schraube würde noch bessere Dienste thun. Das Lager, worauf der Stamm zu liegen kommt, die keine besondere Maschine, so kann man für einen Baum bis zu 50 Fuss Höhe aee hochrädrigen, breitspurigen star- disi einrichten, in- noch bemerken, dass die Räder weit 266 von einander stehen und hoch sein müs- weshalb auch die neneran niedri- Der Aufsatz muss so hoch sein, dass die Wurzeln, wenn der Stamm auf dem gepolsterten Sattel des Auf- satzes liegt und hinten auf der Deichsel befestigt ist, nicht auf der Erde schleifen, Wenn der Baum los ist, wird der Wagen auf der. bequemsten Seite sv an den Stamm geschoben, dass die Deich- sel oder. der stellvertretende längere Baum an dem Stamme in die - Höhe steht. Ist der Baum lang, so würde anstatt der Deichsel ein Heubaum oder ein ähnlicher starker langer Baum an- gebracht, und man kann in diesem Falle auch den meist höheren Hinterwagen nehmen. Der Stamm wird nun unten fest auf dem gepolsterten Sattel ange- bunden, wobei man ihn erst mit Tüchern umwickelt, Hierauf beſestigt man die Deichsel nahe an der Spitze des Baumes und in der Mitte, und zieht ihn nun mit Stricken ohne grossen Kraft- aufwand nieder, so dass die Wurzel- krone vor den Rädern, die Astkrone auf der Deichsel oder Stange liegt. Be- rühren Wurzeln oder Zweige den Bo- den, so werden sie in die Höhe gebun- den und gehalten. Die Hauptsache ist, dass der Baum gehörig im Gleichgewicht liegt, so dass er weder nach vorn zieht, noch hinten zu sehr niederdrückt. Der Transport. geschieht , wenn es nicht weit. ist „ durch Drehen der Räder durch die Arbeiter , ‚wenn es weit ‚ist, durch Zugthiere, * die man vor die Wurzeln spannt, 80 dass die Krone hinter her geht, und das Lenken von hinten be- ird. An dem bestimmten Platze mme! ; Wird der Wagen genau B0. angefahren, wie der Baum stehen soll, denn Pinmal v vom Wagen lässt, er Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. sich nur mit grossem Kraftaufwande und zum Schaden der Wurzeln verrücken, während man ihn mit dem Wagen bis auf einen Zoll richten kann. Die Pflanz- grube muss ganz voll Erde geworfen, oder sogar durch einen kleinen Hügel erhöht sein, denn so viel setzt sich die de und es ist sogar gut und schön, wenn der Stamm auf einer kleinen Er- hóhung steht. Man berechnet nun die Seite, welche nach vorn kommen soll, und die Stelle, wohin der Baum beim Aufrich- ten der Deichsl rutschen wird, und führt den Wagen darnach an, Hierauf lässt man den Baum langsam nieder, indem man die Deichsel aufrichtet, sorgt da- für, dass keine Wurzeln. beschädigt wer- den, macht den Wagen los und hålt den Baum mit 3 langen Stricken, welche vorher angebunden werden, so lange in der gera- den Richtung, bis die Stützen befestigt sind Nachdem die Wurzeln in die gehö- rige Lago gebracht und glatt geschnitten sind, werden die stärksten in die Höhe stehenden durch Haken nieder gezo gen. Während die einen Arbeiter gute Erde darauf werfen, tragen andere Was ser in Menge herbei, um die Erde tid - tig zwischen die Wurzeln zu sehlem - men. Dies. ist wesentlich nothwendig 3 Nur wenn man in sehr schwerem Boden ohne Anwendung von feiner — pflanzen müsste, ist das eig schlemmen nachtheilig, uel die M sen nach. vollendeter Pflanzung Das -Befestigen der Bäume muss eine eigene Art geschehen, da das i wühnliche Verfahren natürlich. nieht a wendbar ist. Es kommt alles darauf a, dass der Baum sich nicht mit ar me bewegen kann, weil 80 sonst die P" zeln losreissen. Bäume. bis zu 20P SA ungelockertem Boden ruhen, I. Originalabhandlungen. Höhe! und schwacher Krone kann man an drei eingeschlagenen hohen starken Pfählen mit schwachen Stricken befesti- gen. Sind die Kronen und Stämme stär- ker und die Bäume höher, so müssen sie durch drei gegen den Stamm ge- stellte starke Pfähle befestigt werden. Fig. 3 zeigt dies Verfahren; bei b ist die Stellung der 3 Stützen in einem gleichmässigen Dreieck angedeutet, eben 80 die Verbindung der Pfähle durch Querlatten. Die Stützen, deren Höhe sich nach der des Baumes richtet, die aber bei Bäumen von 30 Fuss: Höhe 8—10, bei höheren 12—15 Fuss hoch an den Stamm reichen und deshalb 12—18 Fuss lang sein müssen, werden nicht eingeschlagen, sondern (bei a) an den Stamm gelegt und unten (bei c) in ein 6 Zoll tiefes Loch gestellt. Damit sie nicht nachgeben, wird ein Pfahl oder ein starkes, schmales Bohlenstück da- vor eingeschlagen, wie es bei c sichtbar ist, Der obere Abschnitt wird schräg gemacht, so dass er, wenn die Stütze angelehnt wird, sich genau an den Stamm anlegt. ‚Man muss immer dar- auf sehen, dass die Stütze an eine ge- rade, glatte Stelle zu liegen kommt. Um Reibung zu vermeiden, wird ein wenig Moos oder Werg zwischen Stütze und Rinde gebracht. Die Stützen müs- sen so gestellt werden, dass sie über die Baumgrube hinausreichen und auf Wäre es | nicht möglich, so muss der Boden ge- stampft oder durch eine Steinunterlage befestigt werden, denn. sonst. geben die Stützen in kurzer Frist nach, und der Stamm steht frei. Da sich der Baum | bald setzt, die Stützen aber stehen blei- ben, so werden sie in kurzer Zeit locker und müssen, sobald dies bemerkt wird, eter befestigt werden,. was vor Win- noch einmal wiederholt wird und zu- 267 weilen auch im folgenden Jahre sich nö- thig macht. Die feste Verbindung der drei Stützen wird durch 3 Querhülzer, wie es bei b (Fig. 3) angedeutet ist, bewerkstelligt. Sind die Bäume grösser und die Stützen länger, so müssen 6 Querhölzer, 3 ganz oben, 3, einige Fuss tiefer angebracht werden, so dass die Stützen nicht weichen und wanken können. Solche Stützen sehen allerdings nicht gut aus. Will man daher eine weniger auffallende Befestigung, so zieht man von der Krone des Baumes nach drei Seiten lange haltbare Stricke, und befe- festigt sie in gehöriger Entfernung an wenig hervorragenden starken Pfählen. Es braucht kaum erwähnt zu werden, dass die Stricke um so länger sein müs- een, je höher sie am Baume befestigt werden. Wenn die Strieke 20 Fuss hoch am Baume befestigt werden, so müssen sie unten an den Pfählen wenigstens 30 Fuss vom Stamme angebunden wer- den, wozu ein Strick oder Tau von 40 Fuss Länge gehört. Die Taue müssen stark sein, um einen Sturm abzuhalten und sind keinesweges so sicher, als Stützen, dabei auch der Beschädigung durch Thiere und Menschen mehr aus- gesetzt. Ganz grosse. Bäume über 50 Fuss müssen durch drei nach Art der Rüststangen oder Kletterbäume in der Erde befestigte w Jue gehalten werden, von denen m: ı starke Stricke nach dem Stamme spannt. Es ist nö- thig, diese Stützbiume.. noch durch Strebestützen, wie es bei den Stämmen geschieht, zu bestigen. Die Stützen tzen oder Stricke werden frü- hestens im Herbste des zweiten Jahres nach dem Pflanzen weggenommen. Je- der Reibung muss sorgfalti vorgebeugt werden, * man 8 nachsehen d erschöpfen will, so bemerke ich nur 268 Es ist uoch mancherlei bei der Pilan- zung grosser Bäume zu berücksichtigen, was ich noch nicht erwähnt habe, da ich aber diesen Gegenstand keineswegs noch, dass beim Ausroden der Spaten und die Rodehaue wenig zu gebrauchen, der Karst oder die Zinkenhaue aber da- bei ein sehr nützliches W. zeug ist, weil man damit dieErde am besten zwi- a Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. schen den Wurzeln los machen kann. Damit die Erde stets leicht nach unten fallen kann, muss immer ein tiefer Gra- ben offen gehalten werden. Wenn die Arbeit auf mehrere Stunden unterbro- chen wird, so müssen die Wurzeln bei | trockener Luft mit Laub, Moos oder dergleichen bedeckt werden. N (Jäger.) II. Neue Zierpflanzen. a) Abgebildet in der Flore des serres. 1) Mandirola Naegelia Roezelii Pl. und M. Naeg. picturata Pl. (Tafel 987—988 und Tafel 989). Zwei hóchst interessante Pflanzen aus der Familie der Gesneriaceen, welche wir gefallen. In physiologischer Beziehung sind diese beiden Bastarde insofern interessant, als 1) von einer grossen Menge aus jener Be- fruchtung hervorgegangener Samen, sich nur 2 als kei durchaus die Blüthenbildung der Scheeria zeigt, und 3) der Bastard im Pollen durchaus steril ist, und die Staubfäden auseinander tre- ten. Zu Nr. 1 wollen wir bemerken, dass uns dieser ähnliche Fall bei den Befruchtun- - à a & i , aber keinen keimfåhigen Embryo entwickelt. Ueber Nr. dass = : | tirten Blumen öffnen sich nie vollkommen denen Gattungen erzielt. Ja es erstreckt sich dann sogar die Unfruchtbarkeit zuweilen auf das Pistill, wie wir dies bei Bastard zu den schónsten Gesneriaceen. Das und Tracht ähnelt der Naegelia, Blüthenstand eine reichblumige Traube, welche die gros- sen, bei der ersten lila-rosa, bei der m: dern lebhaft rosa und lila und gelb nüancir ten Blumen trägt. Wir wünschen der Yan Houtte’schen Anstalt Glück zur Erzeugung dieser ausgezeichneten Hybriden. : rillü er u — eimfähig erwiesen, 2) der Bastard | Eine schöne harte Perennie aus Nordamerika, die in ihrem Habitus viel ähnliches mit ui- serer Paris quadrifolia hat, aber schöne roll? Blumen trägt. Ist schon sehr lange in Kul- tur, liebt einen lockern Humus und eine Lage gegen Morgen. (Tafel 990.) : it. 3) Trillium grandiflorum Salisb. Dem vorigen ähnlich besitzt diese weisse Blumer. Beide gehören zu den ersten Früblings men, werden kaum 1 Fuss hoch, tragen ! Stengel 3 quirlig gestellte Blätter und auf edem (Taf. 991.) der Spitze desselben eine einzelne Blume. (tå 4) Acineta Humboldtii Lindl. n+>hideen wel- - = 3 . aus che in neuerer Zeit in grösserer Meng? Columbien eingeführt ward. m P braungelben, dunkler gezeichneten u punk ‚stehen in langen Trauben, die aus CP "e merkt, ie: wenn man einen Bastard zwischen verschie- ng der durchbrochenen Körbe h 1 3 ter Nymph in II. Neue Zierpflanzen. wie die der Stanhopeen herabhängen. (Tafel 992—993.); 5) Cuphea eminens Pl. et Linden; Ly ihrarieae. — Halbstrauchige Kalthauspflanze aus Mexiko von Ghiesbreght eingeführt. Bil- det einen 1—2 Fuss hohen Strauch, mit we- nig verästelten Stengeln und ist mit Ausnah- me der Blumen kahl. schmal lanzettlich, iu einen kurzen Blüthen- stiel verschmálert. Blumen achselständig, auf Lol langem, gelblichem, roth nüancirtem Kelch, Saum desselben. ge- faltet, mit breit triangelförmi Zähnen Blumenblätter fehlen. Staubfäden zottig behart. rsehend, wie der Fruchtknoten kahl. Wild gesammelte Exemplare sind kurzha- rig. Grosse Blumen zeichnen in diese übrigens der Färbung unbedeutende Art aus. (Taf. 994.) 6) Begonia opuliflora Putz. Eine vorzüglich Blätter gegenständig, 269 schöne neue Begonie dureh Linden eingeführt aus Neu-Granada- Bildet 3 Fuss hohe, gut ver- -| ästelte Büsche. Blätter fast fleischig, ungleich- seitig-länglich, am Grunde abgedundet, ge- grannt-gesägt, unterhalb warzig und sehr kurz gestielt. Nebenblättchen häutig. Die kugelför- mige Trugdolde mit weissen Blumen ist spitzen- ständig und besteht jede aus 50—60 Blu e kleinere Blumenblätter; men tragen 5 Blumenblätter, die länglich oder länglich-lanzettlich und fast gespitzt. 3 ver- wachsene Griffel, 3 halbmondförmige Narben. Frucht 3flügelig, mit einem grösseren Flügel. Blühet im Januar und Februar, entlaubt sich röthlich blühenden Bastard erzogen. (Taf. 995.) III. No 1) Briefliche Notizen von den Hrn. Mosch- kowitz und Siegling in Erfurt. a) Bach’scher Pflanzenbalsam. Herr V. L. in T. besass kranke Rosen. Um diese zu retten, lässt er sich Bach's Pflanzen- ommen. i sé ditis Trotzdem gingen aber alle noce neuen von Story erzogenen ‚chsien. Ausser der F. Queen Victoria, ee Mr. Story brachte der gleiche ter auch noch gleichzeitig 4 andere nicht minder schöne Sorten, nämlich F. Empress Rafaille, Lady of the Lake und Wa- E buie den Handel. Die Herren M. ei me tzen diese 7 ausgezeichneten Sorten : geben das Stück à Rthlr. Pr. Crt. ab. gs r grandiflora Hook. annuelle Pflanze. Diese Pflanze ds gegenwärtig bei den Hrn. M. et K., auch im Zürcher Botanischen Garten. 35 wir S. 68 dieses Jahrganges von der- es ist wirklich eine tizen ' der schönsten in neuerer Zeit eingeführ- : 5 ten einjährigen Zierpflanzen. ir sie auf ein kaltes Beet, in eine Mischung Compost, Moorerde, Sand und schwerer von Erde an; welches zwar mit Fenstern bedeckt ig gehalten wurde. 3 Fr. 75 Ct. oder f war, aber fortwährend sonnig g abgehoben ohne noch sehr zeitig angezogene den zeitig in Azöllige Töpfe gepflanzt. diese ganz ausgewurzelt, vergrössert man de- ren Abzugsloch und setzt die Pflanze sammt dem Topf in einen zweiten grösseren 6—1 zölligen Topf bis an den Rand ein. Auf diese | Weise kann man von dieser prächtigen rein 270 blauen Winde frühzeitig Blumen und. also auch reifen Samen erzielen. = zu — s in Blü an pflanze selbe. in wean ae ie ve rens LÀ wachsen d schr år kleine — att 5 e an sich- aber Blumen an dieser schönsten der Cantua-Arten. f) Varietäten des Pyrethrum ro- Von dieser Mutterpflanze des Persi- schen Insectenpulvers giebt es bereits mehrere schöne Abarten, die D genannt worden sind. feurig carminrothe Delhayi, eine wahre Pracht- pflanze für’s freie Land re ulipa lee Fe Eine niedliche kleine Tulpe, deren — nur 3—4 Zoll hoch wird. Blumenfarbe glü- hend karmoisin mit zn 3 Die Herren M. et S. erhielten diese Pflanze ven Hrn. Kotschy aus Taurien. 2) Die permanente Blumenaus- stellung der Herren S. et J. Rinz zu Frankfurt am Main. — Diese hat ihren steten Fortgang in dem Glaspalast der Hrn. Rinz und erfreuet sich von Seite des Publi- kums der lebhaftesten Theilnahme. Die Her- ren Handelsgártner Frankfurts und. der Nach- barstädte e sich jedoch noch nicht in dem M Is zu wünschen wäre. Ihnen möchten wir ene en in Erinnerung bringen, dass alles das, was den Gartenbau hebt, was die —— für Blumen mehrt, am Mächtigsten auf den Absatz im Allge- meinen zurückwirkt. Warum muss gerade der Stand, von dem alle Glieder, die auf eine üchtige practische und anderseitige Bildung u nen, durch Uneinigkeit so häufig seine ni zersplitiern, anstatt durch einiges und darum es Wirken an den € Or- ten — Hebung des Gartenbaues mit allen zu Gebote stehenden Mitteln werke. cines Eine dureh Humor und Witz sich aus- zeichnende en der Rinz'schen Blu- menausstellung ist in dem Frankfurter Con- versationsblatt e Nicht verzinsliche Actien Sind es, sondern Gartenflora Deuischlands und der Schweiz. Privatmittel einer tüchtigen Handelsgärtnerei, welche der Stadt Frankfurt diese neue Zierde, diesen — € im grossartigen Maas- siabe verschafft habe Möchte solch ein Un- rnehmen, auch in e. Gauen Deutsch- lands seine — finden. (E. R.) 3 enbau- Gesellschaft zu Florenz. e. dort hat sich eine Garten- baugesellschaft gebildet. Madame Lambert, deren Garten (Villa Corsi bei Florenz), sich durch die ausgesuchte Orchideen- und Eri- cen-Sammlung auszeichnet, erhielt auf der letzten Ausstellung die goldene Medaille für die Orchideen, die silberne für die Ericen, Fuchsien, und der Gärtner derselben 100 Li- + 3 seltener Pflanzen auf jener Ausstellung, er- hielt jedoch Herr Carlo Schmitz. Derselbe besitzt eine ausgezeichnete Sammlung vor Kalthauspflanzen. Versendung von 21e für weite Reisen. Die Gartenba nbau von London erhielt mehrere Sendungen yon Zwiebeln aus Ostindien. diesen ~ die einen einfach in Baumwolle und e braunes Papier eingehüllt , die anderen Wachs über- zogen und dann in Baum ersteren hatten unterwegs theils und kamen also pear an, theils a sie zu Grunde gegangen, — die an andern (Belg. Guaj aquil— Aufmerks geleitet. 1 handlung bald kräftig aus. 5) Die Basthüte von Wir haben kürzlich schon die keit unserer Leser auf dieselben rere Qualität zeichnet sich Elastizität aus, und können Schaden zusammengelegt werden. | die ächten Guajaquil-Hüte, mit denen GU Merke | quil einen sehr lebhaften Handel nach 1 =. 2 IH. Notizen. und allen Tropenländern Amerikas treibt und menartigen Pflanze mit grossen fächerförmi- gen Blättern aus der Familie der Pandaneen, gefertiget. . Dieselbe erhebt ihren Stamm kaum über die Erde. m Blatistielen getragen, die Blattfläche hat die Form eines Fáchers und 2—2'/, Fuss Durch- messer. saftig grünen Blätter sind. vor F T und wie ein Fächer zusammengelegt. ser Epoche der Entwickelung, welche die Ein- wohner Ca yolla nennen, müssen die Blätter zur Fabrikation der Hüte gesammelt werden. ; Bevor diese Blåtter benutzt werden, wird ani- Zunüchst werden die Blåtter im ustande zertheilt, hierauf bringt man die einen Augenblick in siedendes Wasser, darauf in macht ist, und ar Minuten später werden > entfernt, um sie iib zu reti r. 20 * (9—15 — , die pr Qualitàt — 4 Fr. 80 Ct. — 6 Fr., und bei den feinsten Hüten — der Preis im Verhältniss zur Qua- lität von 75—125 Fr. — Wie fein jedoch diese | Vom Hüte gearbeitet sein müssen, geht daraus her- Die der en Ausbreitung gelblich-weiss In ; bes dass ein feiner Hut nur 3—4 Unzen w iegt. Die ee wüchst in den feuchten arten zu Gross-Schützen marit sein "Verfahren in der — en in alle Frauendorfer g costa rni wendet die | 271 freien Beete an und erzielt in 18 Monaten 2—3 Pfd. schwere Früchte. Zunächst ist eine der Grundbedingungen, die Anzucht ‘kräftiger Junger ner ‚An den Pflanzen, welche im freie m Ananashause Frucht ge- tragen haben, i man an jeder nicht mehr als 3 junge Schösslinge, damit diese sich recht kräftig entwickela können, der alten Pflanze schneidet man aber alle alten Blütter urz Gegen Ende September pflanzt man die alte Pflanze sammt den jungen in Töpfe und überwintert sie im Ananashause oder im warmen Ananasbeet. Anfang Februar werden "die nun starken jungen Pflanzen abgebrochen, darauf lässt man sie 8 Tage abtrocknen, pflanzt sie dann einzeln in Töpfe mit Moos, und senkt diese in ein warmes Mistbeet ein Für Anfang März muss ein warmes Ananas- beet bereit sein, welehes 4 Fuss tief mit Mist und zur Vermeidung starker Hit über noch mit Laub oder Lohe ansgefüilt d. Darüber wird eine 7—8 Zell Lohe Schicht einer kräftigen aus gut gefaulter Mist- ie jungen Pflanzen sammt den Moosballen 2 Fuss weit von einander entfernt so einge- pflanzt, dass sie dem Glase ziemlich nah zu stehen kommen. Die Temperatur des Kastens gem schattet , n Wärme und entwickelt sich so viel gedrun- gener und fester, als wenn sie sie beschattet wird. Juni — August sind die Pflanzen im stärksten Wachsthume, und thut ihnen dann ein Dungguss (7. Theile Wasser, 1 Theil Kuhdünger) sehr gut. Bei warmem kräftigem Stand kann wöchentlich 1—2mal stark durch- ossen werden und selbst wenn Wasser, ins 1,,geg | Herz kommt, thut ihnen dies keinen Scliaden. Von-September an wird aber nur noch mit wi reinem Wasser bespritzt. Anfangs Oktober heraus, schnei- ser aus dem Herzen aus und pflanzt sie nun in ein warmes Erdbeet ins Ananashaus in die glei- che Erdmischung, so weit von einander entfernt, dass die Pflanzen einander nicht berühren. 272 Bis Januar erhält man die Pflanzen im Ruhezustand, heizt das Haus nie höher als auf 12° R., lässt auch bei Sonnenschein den Thermometer nicht über 18° R. steigen un giesst nur da, wo v secun einzelne Stellen des Beeies von der darunter hinlaufenden Heizung zu stark . — werden sollten. Im December wird ınan die Pflanzen mässig giessen müssen. lm Januar wird die Temperatur um R. erhóhet; und an sonnigen Tagen werden Sobald sich Früchte zu zeigen beginnen, begiesst man wieder mit Dünger- wasser und hält von da an, die Ananas recht warm und feucht. Nur wenn die Temperatur des Hauses peim Lüften nah über 28° R. steigt, wird für einige Stunden beschattet. Wenn die Früchte zu reifen beginnen, giesst man nur noch mit Wasser, und sobald sie sich gelb zu färben anfangen, giesst man gar nicht mehr, damit die Beeren nicht aufsprin- gen, Nach dem Abschneiden der Frucht fängt die Kultur von Neuem an. 7) Einiges über die Kultur der re- montirenden Nelken. — Obschon viele Abhandlungen über die remont. Nelken pub- lizirt worden sind, so behandelte doch bis da- n noch keine die Kultur derselben ausführ- Welche Pflanze verdiente aber mehr als sie, kultivirt zu werden, welche Pflanze hat die Vorzüge mit ihr gemein, uns im Winter, ohne sie treiben zu müssen, mit ihren herrli- wollen wir Einiges ü die Einführung der rem. Nelken berichten. Die rem. Nelke scheint vom Süden zu stammen, von wo sie im Jahr 1820 in Lyon unter dem Namen Mahon blane oder Rose de Génes eingeführt wurde; aber erst im Jahre 1840—1842 gaben sich einige Gärtner von Lyon besonders mit ihrer Kultur ab. Einer a- rietäten stammt der grösste Theil der jetzt 'erwärmtes Be Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. kultivirten Formen ab. Erst im Jahr 1846 wurden die rem. Nelken In den Handel ge- bracht, aber man hielt die Ankündigung für Niemand macht m Herrn Bugny blüh- ten, die werden Anerkennung verschafften Es ist jedoch móglich. dass vor dieser Epo- che zwei andere Handelsgärtner sich mit der Vervollkommung der rem. Nelken befassten, der eine Mr. Bourgard in Paris, der andere Mr. Clary von Marseille. Dieser Lelstéro hat sieh darin einen verdienten Ruf erworben, denn ihm gelang es, eine Art kräftiger rem. N. zu erzeugen, welche niedriger bleiben als die Lyoner rem. Nelken Von der Vermehrung der rem. Nel- . ken. Die rem. Nelken vermehren sich dureh Stecklinge und Ableger, aber die Vermehrung durch Stecklinge ist der andern vorzuziehen, sie ist einfacher, erem und weniger kostspielig. Man muss dazu noch nieht zu harte Triebe 2—3“ Länge 1 Diese werden on dicht unterhalb eines Knotens abgeschnitten und der Länge nach gespalten; die Blätter müssen ganz gelassen werden. Wenn die Stecklinge so zugerichtet sind, pflanzt man sie einzeln in kleine einzallige Tópfchen in Heideerde. Nachher setzt man sie auf ein et unter Glocken in ein Haus oder Kasten in eine gemässigte Temperatar, aber nicht zu dicht neben einander. Die Erde darf man nie zu trocken oder zu nass werden lassen; auch sollte man die Glocken alle Ta- ie | ge sen damit die Stecklinge nieht faulen. Man kann Stecklinge machen von September bis zum März, doch ist dor Herbst immer die beste Zeit, da die im Herbste ge- machten Stecklinge viel stärkere‘ Pflanzen liefern» als die im Frühling gesteckten, Sobald die Stecklinge bewurzelt sind, pflauzt man sie in Töpfe von 2—2½“ wobei man pc für guten Abzug sorgt. Da y^ buo ugssto i nicht reich genug an Nahru er p senerde. Nach dem Umpflanzen b den, welche z [3 III. Notizen. die jungen Pflanzen in ein kaltes Beet, so nahe an die Fenster als möglich, wo man sie bis zur Hälfte des Topfes eingräbt. Die er- sten 14 € hält man sie geschlossen und schattig, um das Anwurzeln zu befördern. Nach- her gewöhnt man sie allmählig an die Luft, um später so viel Luft als möglich zu geben. Von der Kultur in Töpfen. Ist das Wetter im Februar oder März gelinde, so hebt man die Fenster ganz ab, und legt sie Sobald sie zu vegetiren anfangen kneipt man die Spitzen aus, was man dann später öfters wiederholen muss. ese Ar- beit ist sehr wichtig für die Form und Blüthez Pflanz da sie sonst nur ptember zu sehen, erhält aber schöne und starke Pflanzen, wel- ganzen Winter und das folgende Frühjahr reichlich blühen. Ende März oder April die Pflanzen in voller 0 Man verpflanzt sie dann zum zweitenmal in Töpfe von 3—3'/,", lässt aber aus der Mischung die Heideerde weg. diesem Verpflanzen stellt man sie wieder in ein Beet, ohne sie einzugraben, legt dann während einiger Zeit die Fiir wieder- auf, giebt aber doch immer viel Laft. b eie auf Rabatten oder hin. und gräbt sie € zur Hälfte des Topfes ein, wo sie dann bis Ende Juni oder Anfangs Juli bleiben. Nach dieser Zeit verpflanzt man = Sie nochmals in Töpfe von 5—5½“ in einen Y Rasenerde Freie in Beete, grübt sie aber bis an den Topfrand ein und legt, um den Boden feucht Sø erhalten , eine dünne Schicht Blätter oder ich gehalten zu werden; die Nach |- 273 kranken oder gelben Blätter schneidet man mit der Scheere weg, um die Stammfäule zu vermeiden, welche durch das Abreissen der Blätter leicht hervorgerufen werden könnte. Wenn im October das Wetter anfängt kalt und feucht zu werden, bringt man sie in ein kaltes Haus, Orangerie, Kasten oder sonst an einen hellen Standort, wo man viel Luft geben kann. Vor dem Einbringen sie aber geputzt und mit Sorgfalt Bern en werden. Auch kratzt man mit einem spitzen scharfen Holz die Oberfläche der Erde ein wenig auf, und nachdem man die alte Erde sche Wenn einige Pfla Ver- setzen noch nothwendig haben, so nimmt man diese Arbeit jetzt noch vor. Beim Her- einbringen muss man sich hüten, die Pflanzen zu nahe bei einander zu stellen, da sonst die meisten Blätter gelb und faul würden und die Stengel anstecken könnte, was das Ab der Knospen zur Folge hätte. Pflanzen, die um diese Zeit noch kein spen gebildet haben, bringt man noch nicht unter Glas, weil sie sonst zu sehr aufsehies- sen und meist nur leere Knospen bilden wür- den. Mau stellt sie vielmehr an die Mittags- seite einer Mauer, ohne die Töpfe einzugra- ben, auch sollten sie vor allzugrosser Nässe geschützt werden; ein Beet ist aber noch vor- wenn regnerisches Wet- nd diese, so bald der Regen vorbei, gleich wieder weg- nehmen kann. 80 behandelt machen sie schóne Knospen und blühen dann noch lange wenn die Blüthezeit der andern schon vorbei ist. ln dem darauf folgenden deme bringt man die noch blühen man zwar auch ius freie Land, schneidet sie aber zurück, worauf sie dann im Juli wieder reich zu blühen beginnen. Von der Kultur im freien Land. Die Pflanzen, welche fürs freie Land bestimmt Begossen werden sie immer nur sehr 0 eet, wo man sie ein sen hált und beschattet, wenn es nothwendi ist. Nachdem sie gehörig angewurzelt sind, werden sie wie die anderen behandelt. n kann die rem. Nelken auch ganz im freien Lande lassen. Sie werden im Mai aus- gepflanzt; in Folge des Auskneipens fangen sie im August oder September an zu blühen und blühen dann fort, bis starke Fröste kom- men. Nachdem man die Blüthentriebe abge- 8 lässt man sie so den Winter über. m folgenden Erchjahr hat man Pflanzen die it ihren herr- lichen Blumen und köstlichen Geruch erfreuen (Eugene Verdier, fils ainé, in Belg. hortic.) 8) Erhóhte Temperatur der Blume der Vietoria. Nach den Beobachtungen, | spi welche Dr. Caspary an den Blumen der Vic- i Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. toria regia im Botanischen Garten zu Berlin und in dem des Hrn. Borsig machte, ergab sich, dass das Maximum der Temperaturer- s hóhung derselben im Vergleich zur Luft 11° „ und im Vergleich zum Wasser 6/49. R. betrug. Nur die Antheren waren die Quelle der Wärm (Bot. Zeig) s: 9) "ps ena als Theepflan- | ze. Nach einem Berichte H. v. Mohls in der Botanischen Zeitung werden die Blütter des J. Aquifolium, der gemeinen Stechpalme, zur Bereitung eines sehr wohlschmeckenden Thees die nicht blos der Matéthee. dass nach dem chinesischen Verfahren gerö- stete Blätter, IV. Literatur. C. Löffler, Universitätsgärtner in Frei- burg i/Br., Kultur und Veredlung der Seiz- linge, bei R. Wangler daselbst. — Unsere Zeit ist anerkannt schreiblustig. Wenn nun von Botanischen Gärtnern etwas erscheint, 80 ist das Publieum berechtiget, etwas beson- ers Tüchtiges zu erwarten, und namentlich mer theoretische Gesi sichtspunkte vertreten u finden ie En uns nun der gleiche Verfasser kürzlich mit einer Schrift über die Karto ffel- krankheit beschenkt hat, die durchaus unrich- . Was, das besonders für Gärtner und Landwirthe ` berechnet ist, um diesen zu zeigen, wie Ge- müsesamen angesäet und gepflanzt werden müssen. Der ganze Inhalt dreht sich darum, dass ıman die Gemüsesamen auf besonderen durch Mist von unten erwärmten Saatbeeten 2 sie dann erst noch einmal auf ge- schützt gelegenes, wo möglich durch Dünger erwürmtes Land verstopfen, und her nieht mittelst des Setzholzes, sondern mittes eines kleinen Schäufelchens sammt dem len Ort und Stelle verpflanzen soll. r anerkennen gerne, dass diese ganze, wenn rn altbekannte Br >> für ale die, welche Zeit uud Land zum . vor dem Verpflanzen besitzen, vorzüglich is Es ist dieses die gleiche Methode mittelst de- ren die meisten zarteren annuel zu einer feahzeitigen a und kräftigen oiai lung gebracht werden. : - en müssen wir in zwei — unsere Bedenken gegen dieses Schrilehe à üussern. . 2 Es ist dime für Bär iin Zeit und Gelegenheit finden, sie auszl- führen. Es wird ferner eine Erwárm Bodens durch Pferdedünger zur — langt, sowie das U tellen eines IV. kastens mit Fenstern. Letztere sind zwar nicht erwähnt, aber doch vom —n nach dem mem FE — Nun ist aber eine Erwårm es Bodens durch ar eii e und . im Fensterbeete, nur für Frühgemüse zu empfehlen und rentirend. Alle Land auf ein geschütztes Land gemacht wer- en, (wozu z. B. ein etwas breit verebneter ünn, dass ein Verstopfen nicht mehr nothwendig. Wer auf der Südseite des Wohn- hauses gelegenes Land besitzt, kann dieses in ähnlicher Weise schon im April zu sol- 4 chen Aussaaten verwenden, und hat nur bei Es sind dies Einrichtungen, die jeder treffen kan ` Taba k sollte nie im glei- m Gemüse ange- Dieser see allerdings Bo- denwärne, weniger Luft und volle Sonne von Anfang seiner Entwickelung an. Noch schwächer als die lückenhafte An- Ordnung sind die Theorien. So erfahren wir S. 8, dass durch hohes Bedecken der Samen, der Seizing höher und kräftiger, durch ge- ringere Bedeckung der Setzling kurzstieliger unà sehwüchlieher wird. Langstielige Setz- linge sind nun aber bekanntlich die schlech- testen, wenn sie nicht zeitig herausgenommen und bis zu den Samenblättern in die Erde e ge- senkt werden. Das Verstopfen ist für zu dicht und warm ausgesäste Setzlinge, aber auch nur für diese, . = vortheilhaft. Lächerlich klingt Aber die egebene Erklärung, nach der x ie e und das vorausgegan- Sene, Stutzen der. Würzelchen, wodurch die jungen Pflänzchen n genöthiget werden, auch zus dem Stengel, soweit dieser in die Erde : mt, Wurzeln zu entwickeln, die jungen kamen nicht blos eine festere und gesün- Literatur. P "E Endlich wird Tabak neben dem anderen Gemüse genannt. 275 dere Basis erhalten sollen, sondern es sell auch das Herz derselben aufs Neue gebildet werden, und die Junge Pflanze soll hiedurch in einem edleren und kräftigeren Zustand des Lebens treten. Wer belehren vill; sollte zunächst selbst en n haben, sonst thut er sein practisches Verfahren — = annormal, unter Einfluss von Boden dichtem pesosa Mangel an Luft xu pe rzogener Gemüssetzling, dehnt Sein peer rs unterhalb der Samenlappen unverhältnissmässig in die Länge und wird setzt. allerdings das Verstopfen bis an die ersten Blát- ter und Bildung seitlicher Wurzeln aus dem Stengel ab, und stellt einfach den gestörten normalen Zustand wieder her. Deshalb wird allerdings wieder eine krüftigere normale Ba- sis — dagegen kann aber von einem n oder -einer Neubildung des Herzens siepe keine Rede sein. Letzteres bil- det sich nur in Folge kräftigerer Ernährung Wo nicht zu dicht aus- Menge von allen Seiten zutreten kann, findet eine stets noch kráftigere Entwiekelung als es aber wirklich durchaus rent t erzieht Gemüssetzlinge , welche verpflanzt m, stets * zogen, hoben und mit der Hand oder dem kleinen Stecheisen gepflanzt, so wird man mindestens die gleichen Erfolge, wie mittelst des Versto- 276 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. pfens haben, ja vor verstopften Pflanzen sogar |sam eingemauert, oder bei nachlässigem An- | den Vorsprung erhalten. drücken in einem hohlen Raum aufgehängt, Was über das Verpflanzen mit dem Setz-| Das fórmliche Pflanzen mit der Hand oder holz gesagt ist, billigen wir in jeder Hin- dem kleinen Stecheisen ist weit vorzuziehen sicht. Namentlich, wo in nassen Boden ge- | und befördert schnelles An nwachsen ungemein. pflanzt wird, werden die Setzlinge oft gleich- (E. R) à V. Personalnotizen. 4) Dr. Jos, Dalton Hooker, bekannt | haus gebaut, wozu die Summe von cirea durch seine Reisen nach dem Südpol und Hi- | 100000 Fr. bewilliget ward. (Allg. Grizig) ) malaya, ist als Directorial-Assistent seines 2) Freiherr W. v. Karwinsky sam : Vaters am Botanischen Garten zu Kew an-| am 2. März zu München. Bekannt ist der- - selbe durch seine Reisen in Mexiko und 0» gestellt worden. Ausser em werden im Bot Garten zu Kew in diesem Jahre ein neues | xaca, von wo er besonders Cacteen in zahlrei- Museum und ein neues temperirtes Gewächs- | cher Menge in europäische Gärten einführte. - (Hambrg Grizig.) ; Erklärung der Redaction. Wenn gleich der Unterzeichnete Zürich bald verlässt, um einem ehren vollen Rufe als wissenschaftlicher Director des Kaiserlich Botanischen Gartens in St. Petersburg Folge zu leisten, so wird dennoch die Gartenflora ganz m der gleichen Weise ihren Fortgang nehmen. Um jedoch die Ausgabe der Hefte nicht zu verzögern, werden von Neujahr 1856 an, Herr J. Rinz zu Frankfurt und Herr Professor Heer in Zürich, Ersterer für Deutschland, Letzterer für die * Schweiz als Mitherausgeber eintreten. Ersteren bitten wir alle von De eren alle von der Schweiz eingehenden Beiträge einzusenden, Bücher deren Besprechung in diesen Blättern gewünscht wird, müssen an die Ve eingesendet werden. Das Nähere besagen die Anzeigen auf dem Titelblatte. wi | hoffen, dass hiedurch die Gartenflora nur noch gewinnen werde, indem such der Unterzeichnete mit dem gleichen Eifer für dieselbe fortarbeiten wird. E. Regel. : chic —— ‚Correspondenzen. Hr. H. in E. Ihr Aufsatz über Pensées konnte keine Aufnahme f penes da er früher did gleichzeitig auch anderen Zeitschriften mitgetheilt ward. zur y | Inhalt des August-Heftes. Seite | Seite L Originalabhandlungen. 4) Im Botanischen Garten blühende 4) Abgebildete Pflanzen 245 Pflanzen (im Ma i) . a) Jochroma Warscewiezii. . . .945| 5) Ueber die Pflanzung grosser Bini b) Corytholoma gracilis 88 . .946 in Landschaftsgárten und deren au- c) Begonia Verschaffeltii- . 248 genblickliche und zukünftige Wir- 2) Ueber die Anwendung 45 heissen kung. Mit Tabelle über Deckungs- i Wassers als Heilmittel bei verschie- fähigkeit der Bäume und Abbildungen 253 denen Krankheiten der Topfpflanzen. II. Neue Zierpflanzen Vom Garteninspektor Ed. Lucas in ; lll. Noce en M Bobénhe 290072517. V. cu MIS i T! 3) Ueber die Bereitung eines der billig- IV. Liieraturu sten und wirksamsten Düngepulver. V. Personalnotizen . . . . . 276 Vom Garteninspektor Ed. Lucas in Erklärung der Redaction . . - - 216 Denen ͤ 0 Anzeige. Pflanuzen freunde mache ich bei der nahenden Spätsommer- und Herbstversendung darauf auf- merksam, dass von meinem letzten Preis- Courant, der auf 56 meist men und dreispaltigen Seiten, des Neuesten und Guten — viel enthält — noch eine Anzahl vorräthig sind. Gleichzeitig empfiehlt sich — bei promptester Bedienung ZU geneigten y Planitz bei Zwickau in Sachsen. 3 G. Geitner. CARTENFLORA D A k für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 9. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgårtner. in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten- Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt Vt und J. J. Wéndschuch, Hofgártner in Dresden. Herausgegeben Dr. E Regel, zent an der Hochschule, Prisident des Gartenbau-Vereines und und Naturwissen- 3 am Bot. Garten zu Zürich, Privatdo Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied me ehrerer Gartenbau- schaftli September 1855. (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen.) Erlangen, 1855. . von put Enke. ET von 42 Heften, A ine, x I reer ee a r. . Inhalt des September-Heftes. g. i Seite L Originalabhandlungen. übertragen nach Belgique horticole 1) Abgebildete Pflanzen . . . 277 vom Hrn. Kettner . 285 a) Die neuen strauchigen Caleeolarien 4) Pircunia esculenta Miq (Phytolacca) nebst Bemerkungen über Fruchtbar- als Pflanze des Küchengartens . . 295 keit. und Unfruchtbarkeit des Ba- 5) Kultur der Houttea calcarata Dcne . 295 MS d d pw. Po 25 II. Neue Zierpflanzen . 296 oya imper; ar. Rauschii 282 : 2) Blumenausstellung zu Zürich vom III. Notizen . 302 —6. Juni f . 282 IV. Literatur . . . 905 3) Neue Methode 15 Puktwseimites: bei V. Erwiderung auf die beiden = Spalieren und Pyramiden von Ursin richte über die Frankfurter Aus- Vasseur, Guterbesitzer in Lisieux, —— d. gT 6550. 5 I. Originalabhandlungen 1) Abgebildete Pflanzen, a) Die neuen strauchigen Caleeolarien nebst Bemerkungen über Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit des Bastardes. (Siehe Tafel 129.) Die neuen grossblumigen strauchigen Caleeolarien ziehen jetzt wieder von Neuem die Augen der Blumenfreunde auf sich, nachdem die strauchigen Cal- tolarien eine Zeit lang den krautigen hatten weichen müssen, Sind Letztere gleich grossblumiger, sind sie gleich mannichfacher in der Färbung, so macht eR dennoch ihre Eigenschaft, nur einmal = und Juni) zu blühen, dass sie nie- e - sanie im kleinen Garten können annes werden einbürgern Ganz anders verhält sich dies in Be- = auf die strauchigen Caleeolarien. Ke besitzen zwar kleinere Blumen, aber vollere Blumenbouquets, sie "sona mal im Jahre und an gün- sim Standorte selbst bis Mitte Win- S : 5 — daher für Blumenstel- p. cc zur Bildung schöner Blumen- Suppen im freien Laid. 8 man bei den krautartigen in larien am besten daran thut, die TO eae nach der Blüthe wegzu- P SM junge Pflanzen aus Samen | May: " ; Wie dies zu wiederholten = diesen Blättern besprochen ward, werden die strauchigen Calceola- rien frostfrei durchwintert und durch Stecklinge vermehrt. Zur Ueberwinterung bedient man sich am zweckmässigsten eines durch Mist- oder Lohumschläge geschützten frost- freien Beetes. Auch wenn sie hier bei sehr kaltem Wetter wochenlang mit Stroh- matten und Läden gedeckt bleiben müs- sen, auch dann überwintern sie sich an einem solchen Standorte ganz gut. Auch das Doppelfenster oder frostfreie Zim- mer, Orangerien ete. können zum Ueber- wintern benutzt werden und bei lich- tem Standort im Winter entwickeln sie häufig mitten im Winter ihre Blumen. Stecklinge werden nur im Spütherb- ste oder im Februar und März in mit Heideerde und Sand gefüllte Nüpfe ge- macht, und diese in ein frostfreies kaltes Beet gestellt. Hier bewurzeln sie sich während des Winters sicher und gut. Sommerstecklinge wachsen viel weniger sicher. Sie lieben eine lockere nahrhafte Erde, Einer mageren Laub- oder Heide- erde kann mit Vortheil etwas Lehm ünd Hornspäne zugesetzt werden, Im Som- 20 278 mer befórdert ein schwacher Dungguss ihr Wachsthum, doch hüte man sich, hier des Guten zu viel zu thun. Soviel über die Kultur, nun noch einige Worte über den Ursprung. Die Formen der krautigen Calceolarien sind durch die geschlechtliche Vermischung der Calceolaria erenatiflora Cav., C. co- rymbosa Ruiz, et Pav., C. purpurea Grah. und C. arachnoidea Grah. ent- standen. Die letzteren beiden haben die Formen mit dem mehr weisswolligen Blatt und rothen Blumen erzeugt, Die ganz gelbblumigem Sorten sind solche, . die wieder. zu den ersteren beiden zu- rückschlagen. Alle sind in Pollen und Pistill vollständig fruchtbar, Zu den strauchigen Calceolarien sind die, reinen Stammarten, die C. integri- folia Murr. (C. rugosa R. et P.), C. ad- scendens Lindl. und C. thyrsiflora Grah, Die erstere existirt jetzt noch als be- liebte Zierpflanze als reine gelbblühende Stammart in unseren Gärten. Eine Form davon, oder vielleicht ein Bastard mit C. thyrsiflora ist die C. salieifolia der Gärten. Die rothblumigen Sorten mit kleinen Blumen endlich sind sehr wahr- scheinlich aus der Bastardbefruchtung von C. adscendens mit C. rugosa ent- standen. Lange kannte man nur diese kleinblumigen Formen der Strauchigen Calceolarien, bis jetzt von verschiede- nen Seiten neue grossblumige Caleeo- larien angeboten werden. Wie es mit mit solchen Gartenproducten geht, ge- genwürtig sind diese allenthalben ge- Sucht und en vogue, aber vor 8 Jah- ren, wo Referent schon einmal die jetzt 80 gesuchten Sorten erzog, konnten sie Sich keinen Eingang verschaffen un wir liessen die damals erzogenen Sorten wiederum eingehen. Schon vor 2 Jahren wurden solche neue grossblumige Calceolarien vom Hrn. d|darauf zu sehen hat, krüftigen Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. P. Smith in Hamburg angeboten, und in diesem Frühling gab Hr. Appelius in Erfurt ein neues Sortiment derselben aus, Nachdem auf diese Weise diese Pflanzen wieder in die Mode gekommen, wiederholte der Referent im vergangenen Jahre das schon früher gemachte Ex- periment, indem er sowohl die ächte C. rugosa, als die kleinblumigen roth- gefürbten strauchigen Calceolarien mit dem Pollen der Formen von staudigen Calceolarien befruchtete. Die im Herbste ausgesäeten Samen wuchsen lustig wäh- rend des Winters und ergaben mehrere Hundert junger Pílanzen, ‚die jetzt in vollem Flore stehen, und von denen die beistehende Tafel eine Zahl von ver- schiedenen Blumen wiedergibt, Die von C. rugosa gefallenen Pflanzen zeich- nen sich durch ihren robusten Wuchs, *chüpeg grosses Laub und starke Ver- den Stammeltern, sind aber meist gelb gefürbt und zeigen nur im oder auf der Lippe Punkte und Zeich- nung von anderer Färbung. Die von den kleinblumigen. Misch- lingen gefallenen Pflanzen zeigen nie- drigeren, weniger kräftigen Wuchs, aet. meist Blumen von gelbrother oder 7 licher. Grundfarbe. An dieses Ergebniss wollen wir au noch einige Bemerkungen über hung fernerer Formen von auch Calceolarien, sowie Aber F. I neuerer Spielarten man ganz di + rauch gen Wuchs mit möglichst gross m nigfach gefärbten Blumen zu Y Frühere Versuche in dieser mae haben mir nun gezeigt, mee / ñß ̃́ ;!qQ]:;k⅛¾t gme!! I. Originalabhandlungen. nere Befruchtung des Bastardes mit den grossblumigen strauchigen Calceolarien wohl Formen mit grösseren Blumen, aber von fast krautartigem Wuchs er- zeugt werden, welche nur wenig halt- barer, als die gewöhnlichen krautartigen Caleeolarien sind. Umgekehrt entstehen durch Befruchtung des Bastardes mit aber mit sehr kleinen Blumen. Man ist zur Erzielung fernerer Formen, die beide Eigenschaften besitzen, auf Befruchtung der Bastarde unter einan- der angewiesen. Hiezu wählt man. die- jenigen Formen, welche schöne grosse Blumen mit strauchigem Wuchs am mei- sten vereinen, schliesst aber bei der ge- genseitigen Befruchtung die rein gelben Arten gänzlich aus. Fährt man auf diese Weise durch mehre Generationen fort, so ist es unzweifelhaft, dass man nach und nach der Vervollkommnung des Farbenspiels, der Erzielung grösserer Blumen und robusterer Pflanzen sich im- mer mehr nähern wird. Wir werden die Ansichten unseres verehrten. Freundes, des Herrn Dr. Klotzsch über Bastardbildungen nächstens besprechen. Derselbe geht bei seinen Be- obachtungen von dem Grundsatz aus, dass Jeder üchte Bastard zwischen zwei guten Arten im Pollen vollständig unfruchtbar sei. Wir werden bei der Besprechung der Schrift desselben über Bastarde und Misch- lunge zeigen, dass uns mehrere auch im Pollen fruchtbare Bastarde bekannt sind. - Nun gibt es aber 3 Auswege, durch welehe Herr K. die Fruchtbarkeit von Ba- starden erklärt. Er nimmt nämlich an, dass: I) da, wo 2 Arten mit einander be- tet einen fruchtbaren Bastard lie- fern, dieses keine Arten, sondern nur Formen der gleichen vielgestaltigen Art it| Form der B. xanthina. | das 279 2) da, wo er selbst nicht glauben kann, dass diese 2 Arten, welche den fruchtbaren Bastard erzeugten, der ver- meintliche Bastard nur eine Form der einen der beiden Arten sei. So erklärt er Begonia xanthina marmorea, den fruchtbaren Bastard zwischen Begonia xanthina und rubro-venia, nur für eine Dagezen soll die der B. xanthina viel näher verwandte B. xanth. gandaviensis, der ächte Ba- stard zwischen den beiden Pflanzen sein, weil diese fruchtbaren Pollen trage. (Dieses ist aber unrichtig, auch B. xanthina gunda viensis besitzt frucht- baren Pollen) Die B. xanthina mar- morea ist nun aber ihrer ganzen Tracht nach, welche in Blume und Blatt ge- nau die Mitte zwischen diesen beiden Arten hält, sicherlich ein Bastard. Aus- serdem wird ein einfaches Experiment hier leicht die Unrichtigkeit dieser An- nahme nachweisen, Endlich 3) hilft sich Hr. K. in allen den Gattungen, in welchen fruchtbare Ba- starde und Mischlinge massenhaft vor- kommen, wie bei den Weiden, durch die Annahme, dass man hier keine rei- nen Bastarde mehr vor sich habe, son- dern schon Mischlinge, die durch aber- malige Befruchtung mit einer der Stamm- eltern fruchtbar gemacht worden seien, Wir müssen hier die Frage an Hrn. K. richten, ob er schon einmal selbst einen ächten Bastard mit einer der elterlichen Pflanzen be- fruchtet und aus dem gewonne- nen Samen Pflanzen erzogen? Wenn derselbe dieses Experiment ge- macht, so wird er uns zugeben müssen, dass diese wiederholte Befruchtung den Bastard wieder so nahe mit der be- treffenden Stammart verbindet, dass die gewonnenen Pflanzen gar nicht mehr Kennzeichen des Bastardes haben, 20 * 280 sondern viel ähnlicher einer blossen Form: einer der Stammarten sind, so dass ein einigermaassen geübter Blick hier keinen Fehlgriff thun kann. Unsere Ansichten über Art und Form, sowie über die Wahrscheinlichkeit, ob die von Hrn. K. als durchgehende Regel auf- gestellte Annahme, dass der Bastard stets unfruchtbar im Pollen sei, haben wir kürzlich in der Bomplandia niedergelegt, und müssen auf diesen Artikel verwei- sen. Heute nur noch einige Bemerkun- gen über die abgebildeten Bastarde der Calceolarien, welche,sämmtlich im Pol- len durchaus fruchtbar sind, Hier wird Hr. K. seine unter Nr. 3 gegebene Erklärung zur Hülfe nehmen, da er schwerlich die C. crenatiflora und rugosa für die gleiche Art erklären dürfte, oder unsern Bastard nur für eine Form der C. rugosa nehmen wird, da er einer sorgfältigen Befruchtung mit voll- ständiger Ausschliessung des eigenen Pollens seine Entstehung verdankt. ir haben nun aber auch die ächte C. rugosa- mit den gelben, der C. cre- natiflora zunächst verwandten, oder in diese fast vollkommen zurückgeführten, Formen befruchtet, und auch aus die- ser Befruchtung einen durchaus frucht- baren Bastard erhalten, den wir dem Hrn, K. bereits mitgetheilt haben. Wenn bei den gelben Formen der staudigen Caleeolarien noch von einem Mischling die Rede sein kann, so sind dies Misch- linge zwischen C. corymbosa und cre- natiflora, also Mischlinge von 2 ganz anderen Arten, von denen Hr. K. an- nimmt, dass diese gar nicht befruch- tungsfihig seien, durch den Pollen ei- ner andern, als der elterlichen Art. Ausserdem kann sich aber auch im Ue- brigen, eine derartige Rückwirkung in diesem Falle gar nicht geltend machen. Endlich könnten auch C. corymbosa und ! scheinend unvollkommenen Pollen, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. crenatiflora für die gleiche Art erklärt werden, und dann wären die gelben staudigen Calceolarien nur Formen der gleichen Art und Nr. 3 nicht anwendbar. Des Hr. Dr. K. und unsere Ansicht steht sich in dieser Hinsicht überhaupt so diametral entgegen, dass wir beide so lange Belege für unseren Ansichten werden bringen und einander werden bekümpfen müssen, bis dieser hüchst interessante Punkt erlediget ist. Wir werden dies von unserer Seite redlich thun, nur die Sache ins Auge fassen und hoffen, dass dadurch unser freund- schaftliches Verhältniss zu einem Manne nicht getrübt werde, den wir mit Dank- barkeit unsern Lehrer nennen. Nach unserer Ansicht bilden eben die einen Arten unter einander vollkom- men im Pollen unfruchtbare Bastarde. Bei vielen anderen guten Arten ist dies aber nicht der Fall, und dieser Fall kommt namentlich in jenen Gattungen am häufigsten vor, die zur Bastardbil- dung besonders geneigt. Die Gattungen, wie die der Weiden, der Hieracien, der Aquilegien, der Calceolarien, der Glo- uch vor- xinia caulescens mit Sinningia | befruchtet. Die hieraus hervorgegangen. Bastarde blüheten schon ins lette mer und jetzt blühen die gleichen — len zum Zweitenmale. Im ljetaten pis (dem ersten Jahre der Tep wickelten dieselben nur wenig id n Befruchtungen nicht verwendet w konnte, (Mikroscopisch untersuchten I. Originalabhandlungen. ihn nicht) In diesem Jahre dagegen entwickelten alle Exemplare mehr Po!- len; von diesem zeigte dic Untersu- chung, dass zwischen zahlreichen unvoll- kommene, einzelne vollkommene Pollen- kórner lagen. e Pflanze aber trügt durchaus vollkommen gut entwickelten Pollen. Wir haben diesen Bastard mit sich selbst befruchtet und werden das Resultat später mittheilen. Da hier die Gloxinia caulescens den Samen getragen, aber ausser der tief lila Färbung der Blüthenbildung sich mehr der Sinningia guttata nähert, so wird Hr. K. für diesen Fall (wir haben Blumen demselben zugesendet) Erklä- rung Nr. 2 nicht anwenden, ferner wird er ebenso wenig die beiden elterlichen Arten zu einer Art vereinigen wollen, und so bleibt ihm nur Erklärung Nr. 3 über. Aber auch diese hat hier keinen Grund und Boden, Unsere gewühnli- chen Gloxinien stammen aus der gegen- seitigen Befruchtung von Gloxinia cau- lescens, speciosa, rubra und candida dei Gärten, welches alle 4 nur Formen der G. caulescens Lindl. sind, die unter ein- guttata, also zwei reine Arten mit ein- ander befruchtet worden, und haben den im zweiten Jahre fruchtbar gewordenen geliefert. Wie sehr dieses Ver- hältniss jedoch schwankt, zeigt der Um- Stand, dass die Bastarde zwischen Gl. sind, oder nur sehr Pis Pollen entwickeln, ungeachtet erwandtschaft hier eg viel —.— als im ersteren Falle ist. In einer Entgegnung zu unserer Kri- Seiner Abhandlung hat Hr. K. die purpurea nur für eine Form | von C. miniata und Matthiola maderen- alle Gattungen die 281 sis und incana für die gleiche Pflanzen- art erklärt. Hierauf haben wir in der Bomplandia geantwortet, und da Hr. K. den Beweis geleistet, dass auch wir das Material, mit dem wir operirten, einer sorgfältigen Prüfung unterworfen haben. Wir halten demnach, nach wie vor, des Hrn. K. Annahme für durchaus willkührlich und können nie zugeben, lass hiedurch ein Prüfstein für die Güte der Arten gegeben sei. — weise könnten wir noch an das ein Experiment uns den Anhaltspunkt für eine andere parallele, ebenso so will- kührliche, Annahme geben würde, Der Bastard, den wir zwischen Trevirania und Plectopoma erzogen, ist nämlich nicht blos im Pollen, sondern auch im Pistill unfruchtbar. h kónnte man aussprechen, Bastarde zwi- sehen Gattungen sind im Pi- still und Poliew unfruchtbar, und zwischen einander im Pistill fruchtbare Bastarde erzeugten, für schlechte Gattungen erklären. Wir sind aber überzeugt, dass es hier kein durchgreifendes Gesetz giebt. . Familie und Gattung, das sind Begriffe, die mehr nur durch die spezielle Auffassung ihre Deutung erhalten. Unabänderlich fest steht dagegen der Begriff der Art, und zwar in der Weise, wie er von jeher als ein Normaltypus aufgefasst ward, der in seinen wesentli- chen Characteren unter den ver- schiedenartigsten Verhältnis- sen sich gleich bleibt, in seinen unwesentlichen aber nach den verschiedenenVerhältnissen A b- änderungen zeigt. Herrn K. An- nahme durch die Bastarde auf die Güte der Arten zurückzuschliessen, würe ei- nem künstlichen Systeme zu vergleichen, welches die verschiedenartigsten Typen in eine Classe oder Ordnung vereinigt. 282 i — der Tafel 129. Nr. 1. Calceolaria: Evers. 2. — Mr. Loudon (Born). SB Ae A. Purse (Appelius). 1 Ma 9. — Conrad Gessner (R.) 10. — Zwingli (R) 11. — Humor (A.) ‚12 — an — (R.) 13, — Black Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Nr. 14. C. Feisthorn. Aiia 15. — sulpburea pallida. a) tas 16. — multiflora (R.) — 17. — A. Brunschweiler ) * efty (R.) 18. — C. H e 19. — Dr. Rüsch (Th.) 20. — Ruhm von Zürich (R.) 24. — Sulphurea — er 22. — C. Schinz. 23. — M. Bodmer (R.) 24. — C. Bischhoff (R.) 25. — Herr Jenny (R.) 26. — Pfarrer Tobler (R.) b) Hoya imperailis Lindl. Var. Rauschii. Hierzu Tafel 130.) CARA, : Die prüchtige Hoya imperialis mit TER mächtigen. braunen Blumendolderi -blühet gegenwärtig unter der sorgsamen Pflege. des Hm, Kraft, Gärtners beim Hrn, Rausch in Schaffhänsen; in 2 ver- ‚schiedenen Formen. Von nds ist die erstere, die üchte. Hoya imperialis, wie -sie pe Bofanical Magazine - und nach diesem alle andern Journale abgebildet. Die Blumenkrone ist hier mit breit-oval-deltafórmigen Lappen, die 80 lang als breit sind. braunpurpur, | ` iadeae, Die zweite Varietät erhielt Hr. pil von Mackoy in Lüttich, als Hoya im- perialis, Sie hat eine lackroth gefärbte viel hellere Blumenkrone, deren Lappen lanzettlich-deltaförmig, also länger ab breit sind, Da Herr Rausch uns diese Form zusendete, so haben wir uns die Freiheit genommen, sie nach 5 1 nennen Gehört als Schlingpflanze sn sehönsten Zierden des 4 Kultur. Grtfl. II. ned 8. - Auf den Wunsch einiger Handels- gürtner * P die et auf die £ eit- Punkt verlegt worden. Zudem hatte das kalte Frühlingswetter die Entwickelung der Florblumen sehr beeintrüchtiget, so dass Manche, die Einsendungen verspro- chen hatten, solche unterlassen mussten. DEL Zur Ausstellung diente, wie in früheren * 2) Blumenausstellung zu Zürich vom 3.—6. Juni. | p Jahren, der gerüumige des Hochschulgebäudes, freundliche -Weise Fusshohe Stellagen , Tuffsteine, Moos und Epheu us ward, garnirten die Wände und — mit ihren schón geschwungenen gen mit den Mittelgruppen, Le — E gene Wege, wie durch einen E I. Originalabhandlungen. garten. Dieses ebenso nette, als durch Harmonie freundlich wirkende Arrange- ment der Züricher Blumenausstellungen, verlieh denselben bis jetzt immer einen ganz eigenthümliehen Reiz. ^ "Beginnen wir zunächst mit den bei- den Gruppen neben dem Eingange und den beiden Ovalen in der Mitte, so re- prüsentirten diese die sehr reichhaltige Einsendung des Herrn Hüsser im See- feld. Hier tritt der Pelargonienflor in grosser Mannigfaltigkeit und in den neue- sten Sorten dem Beschauer entgegen. Es ist dieses eine der speciellen Kultu- ren dieses Herrn. Ausserdem erwähnen wir des weiss blühenden Phlox Nelsoni, einer neuen Varietät von Phlox subulata; welche wie die ebenso niedliche Sapo- naria ocymoides im freien Lande aus- hilt, einzelne blühende Pflanzen von ‘Schizanthus retusus und Var.. hübsche Petunien, Cinerarien, strauchige Cal- ceolarien, unter denen auch Jovellana punctata. Als einzelne Pflanzen sind hervorzuheben: Weigelia amabilis, die ‚jedoch der W. rosea an Schönheit nach- steht, und Ozothamnus thyrsoideus aus Neuholland , Statice Halfordi, ein Draht- tischen mit Pensées, Alonsoa Warsce- | lod wiezii, Ceanothus papillosus, Veronica ersoni, ein starkes Exemplar der ‘Spiraea Reveesii. Im Fenster daneben ein ausgezeichnetes Exemplar der Rosa | son. ‚Souvenir de Malmai | Es schliesst sich links am Eingang aus einem Privatgarten eine reiche Grup- Pe von Azaleen, Cinerarien, einem Spät- linge von Camellie, Fuchsia corymbi- lora, serratifolia etc. an. Es folgt der botanische Garten, | c ‚dessen Mittelpartie ein mächtiges blü- | hendes Exemplar der höchst seltenen | Bagopalme (Ceratozamia mexicana) krönt Tit 16 acht Schuh langen Wedeln. "Links in der Ecke ein 10 Schuh hohes P. -283 Exemplar der nicht minder seltenen und jetzt als Dekorationspflanze so geschätz- ten Cordyline indivisa, dann ein grosses Exemplar der Cordyline Eschscholziana in Blüthe. Die Mittelgruppe bilden 14 verschiedene Arten blühender tropischer Orchideen, darunter ein sehr reichblü- hendes Exemplar des Cyrtochilum ma- eulatum, Brassia caudata, Epidendron Stamfordianum , Maxillaria aromatica, Cypripedium purpuratum, Zygopetalum crinitum, Peristeria elata, Lod- digesii, Cyrtoehilum filipes; in der Ecke in der Nische des Fensters Acantho- phippium bicolor und die in letzter Zeit so vielfach zum Ersatze der Kartoffel empfohlene Igname-Batate (Dioscorea Batatas) aus Japan, Beginnen wir ferner an dem Arrangement links in der Ecke, so ist zunächst zu erwähnen Besleria ardens, eine Gesneriacee Columbiens, ein blühendes Exemplar der seltenen Zwergpalme Chamaedorea Ernesti. Au- gusti, ausgezeichnet durch ihre eigen- thümliche BJattform, dahinter ein måch- endro: verschiedenen Florblumen, welche Arrangement die Farben verliehen, er- wähnen wir nur noch die Begonia La- peyrousii , sanguineo-peltata , auriformis, lueida, ricinifolia, xanthina, xanthina- marmorea, rübrovenia, Dirixiana, Scia- dophyllum pulchrum, das zur Topfkul- tur allerdings sehr niedliche chte Ery- | simum ochroleucum (Marschalli), neue Formen von Sämlingen strauchiger Cal- genér Zucht, das noeh ganz neue Ero- dium Manescari in der Blüthe einem elargonium übnélnd und im freien Lande 284 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ausdauernd, die niedliche Hoya bella, Salvia Heeri, ein grosses blühendes Ex- emplar der Jovellana punctata, Aphe- landra Leopoldi mit den schönen zebra- ähnlich weiss gestreiften Blättern, Cea- nothus thyrsiflorus, Scilla Cupaniana, die gefüllte. weisse Primula chinensis, Verbena Maonetti, Helichrysum flaves- cens, Sciadocalyx Warscewiezii, Choro- zema varium, ausserdem Eriken, Neu- ‚holländer etc., und endlich die im Was- -ser stehenden blühenden Zweige der schönen Paulownia imperialis. Auf derSiellage am Fenster schliesst sich an das Arrangement des botanischen Gartens eine sehr reiche Gruppe. sehr vollkommener strauchiger Calceolarien in ‚mächtigen Büschen und blühende Oran- , gebäumchen vom Hrn. Dreyer, Han- delsgärtner in Baden. Die beiden Stellagen am Fenster Im Mittel dekorirte Herr Leonhard Gei-, ger, jünger, am Mühlibach. Hier sind - vor Allem sehr reichblumige Exemplare -der im Freien aüsdauernden Deutzia gra- | cilis aus Japan, blühende Pelargonien, | - Cinerarien, Levkoien, Eriken, ein sehr - vollblumiges Exemplar des Rhododendron Adansoni, Pentstemon Wrightii, die sehr niedliche Oxalis floribunda ete, zu nennen. Hieran sehliesst sich links gegen die ke am Fenster die sehr reiche Blu- mengruppe eines Privaten, ausgezeich- ‚net durch die vorzüglich schön kultivir- -ten Cinerarien, eine ebenso reichblühende - Begonia manicata, Fabiana imbricata etc. Daran schliesst sich, die ganze Hin- terwand rechts von der Thüre einneh- -mend, das von Blumenfülle strotzende "Arrangement des Hrn. Otto, Gärtner des Hrn. Regierungsprüsidenten Escher auf -Belvoir. Hier zeichnen sich aus. eine blühende Rosensammlung in ebenso schönen als gesunden Exemplaren, reich- blühende indische Azaleen, schöne Ex- emplare der hybriden Cereen, eine grosse Sammlung gut kultivirter Cinerarien, ein schönes Exemplar der Jovellana punc- tata, Coronilla glauca ete. Am Fenster in der Nische ein Korb. mit von Herm Otto selbst gezogenem Blumenkohl, Kar- toffeln, Monatrettigen und Rübli etc. und davor zwei Bouquets Im Mittel des Saales prangt aus dem gleichen Garten ein Stellage mit einer Auswahl der schönsten Calceolarien in ebenso gut kultivirien Exemplaren in ausgezeichne- ten Sorten in grösster Männigfaltigkeit, Es zeichnet sich Herr. Otto in unserer Stadt durch die vorzügliche Kultur die- ser Pflanzengattung aus. 1 Die Wand rechts von der Thüre nimmt das höchst geschmackvolle und brillante Arrangement des Herrn K. Schinz im Grabengarten ein. Hier brilliren ausgezeichnet schöne Exem- plare von indischen Azaleen in den feurigstenFarben, mehrere schöne Rhodo- dendron, wobei das halbgefüllte Vervaea- num, eine schöne Boronia: ledifoli einem prächtigen Exemplar, Habrotham- ' nus aurantiacus, Weigelia rosea, Pime- lea Verschaffelti, Ericen u. s. . Von Hrn. Honegger, Handelsgir- - ner im Seidenhof, ist ein Körbehen u sehr schönem Blumenkohl, Spargel, Erbsen, Kartoffeln, Gurken aulgestell. Bouquets sind ausserdem noch " | don Horren H eg ger,“ Geiger jun., Kretzschmar bei Hrn. | Hisser und Håltzer, Obergehülfe in j botanischen Garten. zx An Instrumenten ist eine sehr reich- haltige Einsendung von den densten Sorten Messern und "o und anderer Garten-Instrumente von ah Manz, Messerschmied in Zürich, —. gegangen, deren Formen nichts ac: : “ schen übrig lassen, und von Hm HT penmeyer eine Taf. 433 —————————— — ——— l | 7. Farbenär v A. Kolb. Nrnbrg . I. Originalabhandlungen. 285 3) Neue Methode des Baumsehnittes bel Spalieren und Pyrami- den von Ursin Vasseur, Güterbesitzer in Lisieux, übertragen nach Belgique horticole vom Hrn. Kettner, (Hierzu Tafel 131.) Man kann in 4 Jahren an 13“ ho- hen Mauern, Pfirsichbäume von 33° und Birnbäume von 23“ Breite ziehen, wel- che mit schönen gut ausgebildeten Fruehtzweigen versehen sind, ohne be- fürchten zu müssen, dass cine Unregel- müssigkeit die horizontale Richtung der Aeste verunstaltet, etwas das man selbst bei der neusten und besten Methode verfehlt, Nach dieser Erfindung, die bei allen Bäumen anwendbar ist, welche dem Schnitt unterworfen sind und bei allen, welehe an Mauern jeder Höhe stehen, ist es sehr leicht, den schlechtest gezo-, genen Bäumen eine schöne Form zu geben, die alten zn verjüngen und in Zeit von 3 Jahren auf den einen wie auf den andern eine bedeutende Menge Prächtiger und sehr guter Früchte zu Ziehen. DA Einleitung. Im ersten Jahr, in welchem ich mich der Cultur der Spalierbäume widmete, empfand ich einen grossen Widerwillen Eegen das Zurüekschneiden ihrer hori- zontalen Zweige auf 7’ an jeder Seite, Vas nur geschah, um ihnen eine ver- - Š Form zu geben. Jė stärker das S eines Baumes war, desto "n wurde er verstümmelt. Und doch Bäume, welche, sich selbst sah ich überlassen, prächtig und mit Früchten — waren; ein Umstand, der mich liess, dass ich für die Spalier- Pes eine Methode finden kónnte, welche Baume erlaubt, sein ganzes Wachs- 3 Zu entwickeln und die horizon- Nach einigen Versuchen hat sich meine Hoffnung verwirklicht. Die Fä- cherform mit einfachem oder doppeltem Stamm ist hiezu am geeignetesten. Die Form eines offenen V wür die Regelmässigkeit der horizontalen Richtung unmöglich machen, weil die obern Zweige den unteren an Stärke überlegen wären, ohne dass man diese Unbequemlichkeit beseitigen könnte. Sehen wir nun, wie jede Art von Bäumen zu behandeln ist, indem wWir bel dem Pfirsichbaum anfangen, der in jeder Beziehung den ersten Rang ver- dient. ; I. Kapitel. Auswahl derBäume und Art, sie so zu pflanzen, dass die Vege- tation üppig wird. Man ziehe solche vor, die auf Man- delstimmen oculirt sind, welche aus süssen hartschaligen Mandeln kommen und auf jeder Seite ein gutes Auge ha- ben, weil sie, wenn sie so beschaffen sind, ein Jahr ersparen, das man auf die Bildung der horizontalen Zweige verwenden müsste, — Man muss sie vorsiehtig ausgraben, damit sie ‘keine ihrer Wurzeln verlieren und sie, ohne Verzug sogleich wieder einsetzen, um ihre Vegetation so wenig als möglich zu unterbrechen. Man beschneidet sie nicht, und wenn sie in einen lockeren guten Boden gepflanzt werden, werden sie noch im gleichen Jahre 5 Fuss lange Triebe bilden. Ist die Erde durch Bäume oder an- dere Gewächse ausgesogen, so muss — Weiden befestigt werden können. Zweige bilden werden, deren Menge 586 man sie herausnehmen und mit anderer nebst /0 verrotteten Düngers vermi- schen. Die Löcher sollten 3“ 4“ Tiefe auf 6“ 6“ Breite haben. Die Bäume setze man in 5 Zoll Entfernung von der Mauer, damit sie am Gitter leicht mit Man muss beim Anhäufen der Erde auf die Veredlungsstelle Rücksicht nehmen, wel- che unbedeckt bleiben muss Vom 1. November bis 15. Mürz kann man pflanzen, wobei man Sorge trage, alle Blätter, welche dem Pflrsichbaum etwa noch geblieben sein mögen, zu ent- fernen. Doch ist der Monat November vorzuziehen. Sobald die Bäume gepflanzt sind, bringe man an deren Fuss Heide- ier Lauberde; eine Lage von 3—31/,^ "über die ganze Oberfläche der Löcher genügt, um zu verhüten, dass der Re- gen die Erde ſest macht, und dieselbe während der Hitze des Sommers frisch bleibt. Bei etwaigem Mangel daran könnte man Streue trockener Kräuter dazu verwenden. Diese Operation sollte bei feuchten Bóden erst Anfangs Juni vorgenomnien werden. IL Kapitel, Behandlung des Pfirsichbaumes im ersten Jahr. Wir nehmen an, er habe 2 Stámme von 5' 4" Höhe und sei, wie oben an- gegeben, gepflanzt worden. Die Figur Nro. 1 stellt ihn uns dar, wie er ist, ehe er beschnitten wird; die Nr. 2 zeigt ihn, wie er seinem Weil, thum überlassen werden soll. Die bei- den Stämme sind ihrer ganzen Länge nüchst liegenden abgeschnitten, welche die |Die beiden Mutter- und. deren genühert, so binde man sie da, W0 „sie rechts und links und Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Bildung anderer Augen, welche an der ganzen Lünge der Mutterzweige aus der Rinde hervorkommen. Diese Triebe werden später, wenn sie eine Länge von 3“ 5'" haben, auf die Hälfte redueirt, indem man sie mit den Nägeln des Zeigefingers und Dau- mens abkneipt. Nur diejenigen, welche zur Bildung von horizontalen Zweigen bestimmt sind, bleiben unberührt und in einem Abstand von ungefähr 2“ sté- hen, damit man ohne Verwirrung die Fruchtzweige befestigen kann, welche auf allen horizontalen Zweigen 80 ge- zogen werden sollten, dass sie der Gräte eines Fisches ähnlich sehen. Fig. Nr.3 zeigt den Baum vor diesem Abkneipen, und Fig. 4 nach dieser Operation. So wie sich die beiden Stämme ver längern, muss man dieselben Operationen fortsetzen, indem man zwischen allen horizontalen Aesten denselben Zwischen- raum beibehält. Haben die abgekneipten Zweige eine Länge von 1“ 1^ erreicht, $0 leite man noch einmal, aber nur ei | kleinen Theil an der Spitze Ae | Die Sprossen der kerisinshe Så Zweige w und dann nur deren änsserste gum zweige werden mit Weiden oder Mene ol alen Mutter. zweige sich der Mauerhöhe - = noch 1“ 7" davon entfernt sind, . sie fest zu schnüren, --«X—À5Ü Zweige, b. beiden letzten hori I. Originalabhandlungen. ren verschiedene Abstufungen in dem ersten Jahr eine Krone von etwa 10' bilden, wie man auf Fig. 5 sehen kann. Nach dem zweiten Abkneipen giebt es viele Fruchtzweige, welche eine Länge von mehr als 2' erreichen. III. Kapitel. Schnitt des Re Ar im 2. Jahre. Gegen Ende Februars, wenn die Knospen gehörig angeschwollen sind, um die der Zweige von denen der Früchte zu unterscheiden, beginnt die Arbeit. Die Laubaugen sind spitz, die Fruchtaugen rund. Die Fruchtzweige werden rechts und links an den verti- kalen Stämmen über und unter den ho- rizontalen Zweigen stehen gelassen. Es giebt 4 Arten von Fruchtzwei- Sen. Die erste hat 3fache Augen; ei- nes für Holz zwischen zweien für Frucht; die zweite hat doppelte, eines für Holz und eines für Frucht; die dritte hat ein- fache, welche gewöhnlich nur Blüthen hervorbringen. Die vierte Art trägt kleine Büschel, deren längster etwa 3½“ erreichen; diese sind ganz mit Blüthen bedeckt und haben nur ein Holzauge in der Mitte, das hinreicht, die Früchte zu ernähren; welche auf diesem kleinen "Mestehien beinahe nie ausbleiben. The man schneidet, man alle Zweige und Aeste auf, um das Gitter "nd die Mauer von allem Schmutz zu reinigen, welcher Insekten oder deren Fier beherbergen könnte. Beim Schnei- ! fange mit den Fruchtzweigen an, welche sich an den vertikalen Stämmen den. — Man darf an jedem nur 2—4 gute Fruchtaugen lassen. Jeder Trieb, weleher nicht ein gutes - Holz- Bead hat, ist gewöhnlich unfruchtbar; die Pürsiche - "setzen zwar an wie bei 1 987 den andern, aber sie fallen fast immer ab, ehe sie ausgebildet sind, Solern man Zweige findet, fiche obige Bedingungen nicht erfüllen, so muss der Schnitt hinausgeschoben wer- - In diesem Falle muss man alle wre stehenden Holzaugen entfernen und nur eines oder zwei der untersten stehen lassen, welche im künftigen Jahre Ersatzzweige bilden. Der Pfirsichbaum unterscheidet sich von anderen Bäumen dadurch, dass er nur auf den Schossen des gleichen Jahres Früchte bringt, wel- che aber unmittelbar nach der Ernte durch kurzen Schnitt neben dem Er- satzzweige entfernt werden müssen. Alle Fruchtzweige, die auf den andern horizontalen Aesten sich befinden, wer- den auf dieselbe Weise behandelt. Auch schneide man diejenigen, welche nicht angesetzt haben, bis auf 1 oder 2 Au- gen zurück, so wie auch später de- ren Früchte abgefallen sind. Mit Weiden werden alle HAN und Fruchtzweige, sobald sie lang ge- nug sind, befestiget. Die 4. Art von Früchtzweigen, die nur 2—3½“ lang ist, wird nicht beschnitten. Der Laub- trieb, welcher daraus hervorkommt, reicht hin, um seine Früchte zu ernähren, wel- che gewöhnlich sehr schön werden und selten fehlschlagen. - Figur 6 zeigt den Pfirsichbaum nach dem Schnitt. Fig. 5 wird genügen um zu zeigen, wie er vorher war. Wäh- rend des Monats Mai muss man ausbre- chen, d. h. die unnützen Triebe weg- nehmen, welche sich vor oder hinter den horizontalen Aesten befinden, so wie auch die darüber und. darunter, wel- che den änderen zu nahe stehen. Diese Fruchtzweige sollten etwa 5“ xon einander entfernt sein, damit man sie ohne Verwirrung am Geländer be- festigen kann. Im Juli nehme man alle 288 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. unnützen Zweige vollends weg, was der —À— Die beiden ersten horizon- Sommerschnitt genannt wir n Zweige sollten etwa 1‘ 3½“ vom Fig. 7 zeigt den mit Früchten bela- . pes entfernt sein. denen Baum nebst dessen Ersatzzwei- | gen. Die, welche Früchte tragen, müs- sen eingekneipt, d. h. mit den Nägeln über dem 6. Blatt, das über die Früchte hinausreicht, abgenommen werden. Die Spitzen der Ersatzzweige sollten erst zeigt auf der einen Seite den Pfirsich- baum seiner Früchte und der Aeste, die sie trugen, beraubt, und auf der anderen den Schnitt zu Anfang des 3. Jahres, Er kann nun beinahe 20' Breite haben, was voraussetzen lässt, dass er wenigstens 33' gegen Ende des 4. Jah- res bekommen wird. Hat er den ihm bestimmten. Platz Z eingenommen, muss man die Spitzen aller horizontalen Aeste, welche bis jetzt nie verkürzt urden, beschneiden wie alle Frucht- zweige. Ist ein Zweig derselben schwä- cher als ein anderer, so ist es gut, wenn man ihm weniger Früchte lässt, damit er sich wieder erholt. Dieses Mit- tel ist bei jeder Art von Bäumen an- wendbar, IV. Kapitel. Anleitung zur Behandlung der aus Baumschulen erhaltenen Pfirsichbäume. Diese Bäume bieten nicht dieselben Vortheile wie jene, welche man an Ort und Stelle oeulirte, was bei denen ge- schah, deren Behandlung wir so eben durchgegangen haben. Sie sollten, ehe | man Sie pflanzt, 1, über der Vered- mec abgeschnitten werden, ob sie auf beiden Seiten nur an einer oculirt sind. Das erstere ist vortheil- hafter, denn sie n 2 Stimme und lassen sich auf angegebene Weise | | Im zweiten Falle, d. h. wenn sie mr einen cinzigen Stamm besitzen, muss man die auf der Rinde befindlichen Au- gen schonen, und die besten aussuchen, um 2 Stümme zu erhalten, bei welehen man aber nicht sicher ist, im ersten Jahr horizontale Zweige auf gehürigen Entfernungen zu bekommen. In diesem Falle muss man zur Zeit des Schnittes alle Knospen abschneiden, wie ich es im Anfang des 2. Kapitels beschrieben habe. Konnte man nicht 2 Stämme erhal- ten, so bilde man eine Fächerform mit einfachem Stamme, welche genau wie die andere behandelt wird. ee 9 zeigt den so gezogenen Baum, vor und nach dem Schnitt. Man auos dass kein Ast sich dem andern gegenüber helin- streitig eine würde ihn dem anderen 9 was die rechthaltung des gleichmässigen Wachs- thums sehr erschweren würde. V. Kapitel. Wichtige Bemerkungen. = En zweiten Jahre: fingi — an, die den; will wik aber die Vegetation p. Bioriéoitebiis Aeste rn man nur in diesem 2. Jahre all -— zweige über dem 2. Auge — Dieselbe Operation sollte. bei spät Weinreben ziehen, — wee ie er er mehr oder wenig ems un springt. Gut ist es, I. Originalabhandlungen. nige Erdbeeren als Einfassung am Rande des Beetes pflanzt, damit sie die weissen Würmer (Engerlinge) anziehen, welche die Wurzeln junger Bäume und vorzüglich der Pürsiche beschädigen. Man reisst die Erdbeeren heraus, so bald die Blätter welken und zertritt die weissen Wür- mer, die sich an deren Wurzeln be- finden, Ausserhalb des Gitterwerks lässt man den gegabelten Fruchtzweigen nur 1 Auge. Ist bei der doppelstämmigen Fächer- form einer der vertikalen Stämme stär- ker als der andere, so muss man ihn krümmen und am Gitter fest anbinden; den anderen aber losbinden und vor- wärts drücken, damit er mehr Luft be- Die Symmetrie ist bald wie- der hergestellt, und dann bringt man die n Stimme in ihre bleibende Stel- zurück, Erfriert die Spitze eines horizonta- Astes, so muss man ihn am nächst- liegenden gesunden Auge abschneiden. Man bediene sich beim Baumschnitt nie der Scheere, sondern stets des gekrümm- ers, welches bis jetzt am ge- „enetsten ist, einen reinen Schnitt ohne im ng zu machen. Der Schnitt möglichst nahe am Knoten ge- werden, indem man von dessen euer Seite zu schneiden an- und so schief ; um ihn vor allem Ber zu Schützen, 'der ihm durch era Regengüsse zugefügt werden assen, um das Her- nm n der Knospen und Zweige Pini tigen, Es ist gut die kränk- weige vom Gitter loszumachen, 289 sie vermittelst einiger Stäbe vorwärts zu drücken und den ganzen Baum je- den zweiten Tag zu übergiessen, bis er sich wieder in gutem Zustand befindet. Ist ein Baum mit einer allzugrosse Menge von Früchten beladen, so mü sen genug weggenommen werden, dass die übrigen Früchte von den umgebenden Blättern beraubt, damit sie Sonne bekommen, welche sie färbt und ihnen ausgezeich- neten Geschmack verleiht. Man sollte die Blätter lieber zurückbiegen, als ganz wegnehmen und im letzteren Falle we- nigstens die Stiele stehen lassen. rückt man, um sich ihrer Reife zu versichern den Daumen auf die Pfirsi- che, so fügt man ihnen sehr bedeuten- den Schaden zu und kann sie sogar in 24 Stunden zum Faulen veranlassen. Ihre Reife erkennt man an dem gelben Schein, der durch ihre Farbe vorschim- wenn leicht daran zieht, bleibt er, wenn er reif ist, in der Hand. Nie sollte am Fuss der Bäume um- gestochen, sondern der Boden aufge- lockert werden, weil dadurch die Wur- zeln geschädigt werden. Man achte darauf, dass die Insek- ten die Spitzen der horizontalen Aeste nicht beschädigen. Die Ameisen können vertilgt werden, indem man halbgefüllte Gläser mit Honigwasser oder Zwetsch- indem man auf die Erde ein kleines Stück Zucker oder Pflaumen legt und mit einem Blumentopf bedeckt. Sie kommen in grosser Anzahl darunter und können nun leicht getödtet wer- den. e : VI. Kapitel. Schnitt der anderen Sion bäume. em «etin Pflaumen- und Kir- | schenbaum pa wie der Pfirsichbaum behandelt. findet nur ein Unter- schied M dass zwischen den horizontalen Aesten 1^ 1" Raum bleibt anstatt 2/, weil beim Pfirsichbaum die Fruehtzweige viel länger sind. .Das zweite. Kneipen. findet statt, wenn die Schosse eine Länge von 5“ haben anstatt 1^ 1^ wie beim Pfirsich- baum.: Gut ist es, wenn man die Spitze des Schösslings zwischen den Fingern ein wenig drückt, um die Vegetation zu verzügern, welche, da sie in den Knospen längere Zeit zurückbleibt, diese stärkt und dadurch viel schönere Früchte hervorgebracht werden. ies ist bei n Arten von Fruchtbäumen anwend- bar. Der Aprikosenbaum sollte eher ge- schnitten werden, als der Pírsichbaum, weil er früher ist. Er bedarf weniger Aufmerksamkeit und Behandlung, weil er leicht auf allen Zweigen neue Zweige hervortreibt. Man muss ihn im Allge- meinen kürzer schneiden, als den Pfir- sich,» besonders die kleinen Zweige, welche sich zu 10 oder 12 beisammen finden, und welche man ausserhalb. des Gitters lichten muss, . Die kleinen Bü- schel von 1!/,—2" werden unberührt n, aber man muss sie beim näch- sten Schnitt wegnehmen, sobald sie vorn an den Zweigen stehen. Der Pflaumenbaum wird wie der Aprikosenbaum geschnitten, weil auch er auf den Jahrestrieben Früchte giebt. Der Kirschbaum wird wenig be- e, weil seine Holzzweige mit kleinen Bouquetzweigen besetzt sind, welche dessen nieht bedürfen; dess- halb kann man wohl etwas weniger er sich nur dadurch unterscheidet, m Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. als 1^. 1" zwischen die — Zweigen lassen. Vi N n vin Schnitt des Birnbaums. Die horizontalen Aeste des Bim baums werden ebenso behandelt, wie die des Pfirsichbaumes, aber sie « nur wie die des Kirschbaums ete, ei- nen Zwischenraum von etwa 1’ 1" haben. Das zweite Ausbrechen wird, wie bei obigen 3 Arten gemacht, von es hier nicht das junge Holz ist, wel ches Früchte bringt, sondern die Frucht- spiesse, welche ‘gewöhnlich 3 Jahre brauchen, um sich zu bilden. Man lässt dieselben auf den Aesten des Birnbau- mes vorn stehen, hält sie aber sehr kurz. Auch nehme man alle Triebe weg, die sieh hinter den Zenit qe finden, so bald sie 5“ lang sind. Man pflanzt junge kräftige Stämm- chen, ohne einen: ihrer Zweige vu nehmen und schneidet sie erst im ten Jahr, Anfangs März 6," über der Veredlungsstelle weg, nachdem man alle Zweige nahe an der Rinde abgeschnit- ten hat und verfährt sodann nach ouen | nach angegebener Weise. Würde man den Baum in Jahr schneiden, Früchte ansetzen, nicht. stark genug wären, schwer halten würde, ihm. eine. Ausdehnung zu geben ach dieser Methode würden Birr bäume, die auf Wildstämmen oculit sind, erstaunliche Resultate P j ime auf ihre Ausdehnung e uu Grösse ihrer Frucht. | Hat der Birnbaum den ganzen ma * der ihm bestimmt ist, ausge» —— könnte er zu viel Fruchtho 7/7 . | men; in diesem Falle muss man solch? 1. Originalabhandlungen. entfernen und dabei Sorge tragen, dass man stets das beibehält, welches. den horizontaten Zweigen am nächsten ist. Ein zu reiehliches Blühen erschöpft den Baum ebenso wie zu viele Früchte, Un- ter solchen Umständen darf weniger ge- kneipt werden, d. h. es düríen nur die Schosse cingekneipt werden, welche eine Neigung zeigen, die Länge von 6!” zu überschreiten. Stehen die Triebe, welche auf be- stimmten Entfernungen gelassen worden Sind, um die horizontalen Aeste zu bil- den, zu schr vor oder hinter den ver- tikalen Stämmen, so muss man sie, So- bald sie 6½“ lang sind, am Gitter an- binden, ohne. sie zu fest zu schnüren, um ihnen allmühlig ihre Richtung anzu- weisen. Zu schneiden ist nichts; es besteht nur darin, dass man die Fruchtzweige, welche länger sind, als 3%," auf 2— 21 reduc irt. Die Triebe, welche aus dem Frucht- holz hervorkommen , sollen im Juli ent- fernt werden, Würde man diese Ope- ration früher vornehmen ‚ so könnten sich viele falsche Schosse bilden, die der Bildung des Fruchiholzes sehr scha- würden, da dieses mehrere Jahre hindurch Früchte liefert, VIII. Kapitel. Anleitung, um schlecht gezoge- nen Bäumen eine schöne Form zu geben und alte zu ver- jüngen. Man gelangt zu beiden Zwecken durch dasselbe Mittel, welches darin be- Sieht, dass man alle horizontale Zweige mehr oder nahe am Stock abschneidet. Ut der Baum jung und bildet ein V, so am tauglichsten sind, vertikal. Man schneidet sie etwa 1!/' vom Stock ent- 591 fernt ab. Die Zweige und Triebe, wel- che sich auf diesen beiden Stämmen befinden, müssen weggeschafit werden. Ausser den ersten Schossen wähle man noch als Fortsetzung der beiden Mut- terzweige zwei gute Triebe und behalte die andern auf beiden Seiten für die horizontalen Zweige bei. Die Fig. 10 und 11 zeigen den Baum vor und nach dem Ausschneiden, die Fig. 12 und 13 mit den Schossen, welche man kneipen und mit denen, welche man lassen soll. Die Schosse A werden eingekneipt, um Fruchtzweige zu erzielen, und die B. lässt man wachsen. Ehe man diese Operationen vor- nimmt, müssen die Triebe eine Länge von etwa 3½“ haben. Es giebt schlecht gezogene und alte Bäume, von welchen man noch grossen Nutzen zichen kann, wenn man unten die Fücherform mit ein- fachem Stamm ‚und oben dieselbe mit doppeltem Stamm anwendet, Fig. 14 zeigt einen solchen vor dem Ausschnei- den, Fig. 15 nach demselben. Die mit B. bezeichneten Triebe lässt man wach- sen, alle anderen werden gekneipt, Es giebt viel alte Bäume zu verjün- gen, für welche es gut ist, wenn man sie sehr nahe am Stamme abschneidet. Kann man nicht 2 Triebe erhalten, um einen doppelstämmigen Fächer zu bil- den, so wählt man den mittelsten und zieht einen Fücher mit einfachem Stamm, Die alte Rinde muss vermittelst ei- nes scharfen Werkzengs EEE und gänzlich neuern, wobei man jedoch Achtung zu geben hat, dass die Wurzeln nicht ver- letzt werden. Hat man dafür gesorgt, an seinem Fuss in der Breite von 6’ 7. 292 guten verrotteten Dünger einzubringen, so wird die Vegetation auf erstaunens- | werthe Weise zunehmen, Seine Schosse werden 80 stark, dass sie wie Sp spitzen hervorkommen; die Blätter sind ungeheuer gross wie auch die Knospen, welche im 3. Jahre Früchte von unge- wöhnlicher Grösse und ausgesuchtem Geschmack hervorbringen. Ein verjüng- ter Baum kann, wenn man die Spitze der vertikalen Zweige unverletzt gelas- sen hat, im selben Jahr mehr als $' Höhe erreichen, mit 4 Abstufungen ho- rizontaler Zweige, deren beide ersteren eine Länge von 13“ haben. IX. Kapitel. Wichtige Bemerkungen. Sind die Spitzen der vertikalen Zweige nicht durch Insekten oder andere Ursa- chen beschädigt, so folgen sich die ho- rizontalen Abstufungen von unten an, aber man vernachlässige ja das Knei- pen durchaus nicht. Entwickelt sich ein Auge nicht, von welchem man im ersten Jahr horizontalen Trieb erwartet, treibt es vielleicht im zweiten. Sollte auch das nicht stattfinden, so wird man genöthigt sein, eine Okulation an der betreffenden Stelle vorzunehmen, Findet zwischen der Lünge der ho- rizontalen Aeste ein Unterschied statt, so darf keiner derselben gekürzt wer- den; die, so am Weitesten zurück sind, werden doch endlich ihre Stelle ausfül- len. Auch wird es gut sein, auf den stärksten und vorgerücktesten mehr Früchte zu lassen. Die beträchtlichen Verwundungen sollten bei allen dem Schnitt unterwor- fenen Bäumen mit der Baumsäge ge- macht werden. Ihre Spuren müssen mit dem Messer glatt geschnitten und mit Baumwachs ü n werden, das aus — gelbem Wachs, eben 80 geben will. anderen Fruchtzweige. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. viel gesiebter Asche, 100 Theilen Harz und 50 Theilen Terpentinöl gemacht wird. Man schmelzt erst das Wachs bei - langsamem Feuer, welchem man dann sogleich das Harz beimischt. Sobald alles flüssig ist, nimmt man es rasch vom Feuer weg, wirft die Asche und das Terpentinöl hinein und rührt das Ganze mit einem runden Stabe so lange um, bis die Composition daran hängen bleibt. Diese Mischung braucht vor der Anwendung nicht wieder erwärmt zu werden, weil sie sich leicht kneten lasst. Im November sägt man alles Hola, das zur Bildung der horizontalen Aeste verjüngter Bäume nicht dienlich ist, weg, schneidet die Sägewunde mit den Messer glatt, um Fäulniss zu verhüten, und überstreicht sogleich die —— | mit dem Baumwachs. | Es ist besser, die Blüthen vor den | verderblichen Einflüssen der Witterung | durch eine Bedeckung zu schützen, welche man im Februar vor dem Oel nen der Blüthen auflegt und Mitte Mal, wenn keine Fröste mehr zu befü sind, abnimmt. Bei allen Bäumen sollte zur VÆ des Schnittes die Triebe der Spitzen m den horizontalen Zweigen 1 den Auge, das diesen Zweigen am liegt, auf eine Länge von E geschnitten werden, bis sie dehnung erreicht haben, die man 7 Haben die Bäume den nen bestimmten Platz engere | schneidet man diese Triebe wie? hoch ist, dass sie gebogen W um das letzte Glied zu bilden, ! se der Schattenseite gerichtet — Im Allgemeinen. ist die Vi Taf * W enkes caask sikke s? 7? 7 c^ . pa M Got inii APSA 77 Kausche en Farbendr. v A. Kalb in Nurnbg L Originalabhandlungen. wenn man Vortheil daraus ziehen will, nur beim Birnbaum und Aprikosenbaum anwendbar. Wenn ein Baum keine Kraft mehr hat, so ist das Ausreissen besser als das Abschneiden; allein, ehe man ihn ersetzt, muss man alle Erde, welche sei- nen Wurzeln zur Nahrung gedient hat, fortschaffen und an deren Stelle solche bringen, die im I. Kapitel empfohlen wurde, Es ist sehr zu empfehlen, an den Fuss der Bäume eine leichte Lage Stroh zu bringen, um die Verhürtung der Rinde durch die Sonne zu ver- hindern, Es sind im Allgemeinen die Fächer- formen mit einfachem Stamm, am taug- lichsten den Zwischenraum von Fenstern Zu zieren. Planzt man nun solche Bäume an Bauernhäuser, so bringen sie jedes Jahr ein Interesse von 5%. Es versteht sich, dass der Ertrag nicht jedes Jahr gleich "st, aber die guten Jahre werden die schlechten ausgleichen. Man berechne dies einmal bei 2 oder 3 Gemeinden, und man wird finden, dass der Ertrag der Bäume, welche man den Häusern entlang setzen könnte, cr- Staunlich ist, X. Kapitel. Anleitung einen Birnbaum als Pyramide zu ziehen. Man wähle sich bei einem Baum- Züchter einen starken Baum, der selbst hochstämmi Wenn er hochstämmig ist, nur tief un- he veredelt sein darf. Beim Ausgra- Schone man die Wurzeln und setze zo bald als möglich an die ihm an- imme Stelle. Im ersten Jahre schnei- man ihn gar nicht, im zweiten aber m 31,4, über der Veredlungsstelle bent ab. Er macht viele Triebe, von IX, 4855, 293 welchen man den stärksten und geräde- sten wählt; die anderen schafft man weg. Dieser Trieb kann im ersten Jahr eine Länge von 8/3" bekommen, wenn der Baum auf die im L Kap. empfoh- lene Art gepflanzt wird. So wie sich dieser Zweig verlängert, werden eine grosse Anzahl Triebe darum herum ent- stehen, deren Stärke von unten nach oben abnimmt, und welche so eine na- türliche Pyramide bilden. Man sorge dafür, dass sich die Zweige so bilden, dass die oberen die unteren nicht be- decken und lasse einen Zwischenraum von 8½“ zwischen den horizontalen Zweigen, die alle ohne Verästlung sein sollten. Es sind also am Hauptzweig viele ‚Triebe wegzunehmen und an den Sei- t . Seitenzweigen werden, wenn sie eine Länge von 3!/" haben, auf die Hälfte reduzirt. Der Schnitt ist derselbe wie am Spaliere, Man achte darauf, dass die Insekten auch nieht den geringsten Theil der Spitze des Hauptstammes be- schädigen. Im ersten Jahre wird man wohl nöthig haben, Pfähle und Stäbe an- zuwenden, um den Zweigen ihre rechte Richtung zu geben und sie darin zu er- halten. Ein leichtes Kneipen erfordern allzu stark treibende Zweige. Eine schüngeformte Pyramide sollte zweimal höher sein, als sie unten breit is. Man muss sie jedes Jahr mehr oder weniger schneiden, wenn das Knei- pen nicht genügt. Auch sollte stets über einem äusseren d, h. über einem solchen Auge geschnitten werden, das dem Hauptstamme entgegengesetzt ist; umgekehrt verfährt man bei einigen Ar- ten, deren Schosse sich gegen die Erde biegen. Die horizontalen Zweige schneide man mehr oder weniger lang, um die in Fig. 16 gezeigte Pyramidenform zu 21 294 erhalten, Zur Verjüngung alter Pyra- miden giebt es 2 Mittel. Das erste ist, dass man alle Seitenäste von oben bis unten beinahe auf bis zur Rinde des Hauptstammes wegschneidet. Dieser sollte durch das Kneipen und Schneiden seine alte Form wieder zu geben, je nach- dem die Triebe sich entwickeln, Das zweite Mittel ist das Abschnei- den des Baumes etwa 3!/," über der Veredlungsstelle. Es werden sodann eine grosse Anzahl Triebe herauskommen, welche man behandelt, wie am Aufang dieses Kapitels angegeben wurde. XI. Kapitel. Anleitung zur Behandlung frei stehender Bäume. Sind es kurz vorher veredelte Hoch- stümme, so sollte man die Spitze des veredelten Triebes, sobald er 1“ lang ist, kneipen, um 4—5 Aeste zu be- kommen, welche auf die Weise gehal- ten werden sollten, dass das Innere der Krone des Baumes von Zweigen frei bleibt. Die 4—5 Zweige, welche man so erhalten hat, verästeln sich und bil- den endlich eine schóne runde Krone, die man sich selbst überlässt, nachdem man zwei Jahre die schlecht angesetz- ten Zweige weggeschnitten hat. Pflanzt man Bäume, deren Krone schlecht gebildet ist, so schneide man dieselbe auf ungefähr 1“ zurück und nehme die Zweige im Innern der Krone so weg, dass sich die oben angegebe- nen Verästelungen bilden können. bat a SA Kapitel. Schnitt des Weinstocks am ws is .u8paMen Jedes Jahr müssen gegen Ende Win- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ters die Fruchtzweige des Weinstocks über den beiden, den horizontalen Ae- sten am nächsten liegenden Augen weg- geschnitten werden. Diese beiden Au- gen machen Triebe, an welchen man nur 2 Trauben stehen lassen darf. Das Kneipen sollte bei jedem Triebe über dem zweiten Blatt, von den Trauben an gerechnet, stattfinden, damit die Beeren beträchtlich grösser werden, und die Ersatzaugen für den Schnitt das näch- ste Jahr begünstigt werden. Es wird gut sein, die Ranken, welche sich an den Zweigen und bei den Trauben be- finden, abzuschneiden. Ebenso nehme der Einen sich mit denen der À man alle unnützen Triebe weg, 80 bald die Beere die Grüsse einer kleinen Erbse hat, Genügt ein einmaliges Kneipen nicht, so nehme man es zweimal vor, um den Sommerschnitt zu vermeiden. Der horizontale Theil des Weinstocks besteht vorzüglich aus Zweigen. Jede Rebe sollte deren nur zwei haben, jeden von 5“ Länge, den einen rechts, den an- deren links. Nur der obere Theil des Zweiges bringt Fruchtzweige hervor, wel- che etwa 5—5¼“ von einander entfernt sind, und welche man am Gitter stigen muss, $0 bald sie lang genug al Man muss alle Triebe wegnehmen, ig che vor, hinter und unter den n talen Zweigen sich befinden, die l von einander entfernt sein sollten. d durch, dass man das Kneipen, wo nöthig ist, wiederholt, verhindert mi^ dass die Fruchtzweige diese Distant überschreiten. Je weniger die hori" talen Zweige oder Ranken au haben, desto schöner und besser pi | den die Erndten; deshalb Pian i. Einwohner von Thomery ihre € | so nahe an einander, dass die w 1 beiten | schlingen, und sie behaupten, das:: ihre Erndten unendlich besser ^. IL Originalabhandlungen. 295 3) Pireunia eseulenta Mig. (Phytolacca) als Pflanze des Küchen- gartens, i ; Es sind nun einige Jahre seit Ein- führung dieser neuen Nährpflanze ver- gangen, und wir sínd nun im Stande, selbst ein Urtheil über dieselbe zu füllen. Dieses lautet nun freilich nicht so günstig, als die Empfehlungen, welche dieser Pflanze mit auf den Weg gegeben wurden, Benutzt können nur die Blätter wer- den, welche ein spinatartiges Gemüse geben, das aber freilich nicht besser, sondern für die meisten Gaumen we- gen des eigenthümlich säuerlichen Bei- geschmacks sogar schlechter schmecken dürfte, als der gewöhnliche Spinat. Dazu ist die Kultur viel umständ- licher als die des Spinats. Die Sa- men müssen im warmen Treibbeet ausgesäct und erst die jungen Pflanzen auf ein gut zubereitetes Land ausge- planzt werden. Geschieht dies zeitig, dann kann man freilich die Blätter den ganzen Sommer hindurch abblatten und durch Wegschneiden der Stengel neue Stengel hervorlocken. Die grosse flei- schige Wurzel hält ferner im freien "ce aus. Bei uns z. B. im letzten Winter ohne alle Deckung. Dagegen tödten Nachfröste, die jungen Pflänz- chen. Ein einmal angepflanztes Land kann daher viele Jahre nach einander den ganzen Sommer hindurch Gemüse liefern. Ein Deckung mit kurzem Dün- ger wird während des Winters die Wur- zeln schützen und zugleich, wenn noch etwas Erde übergeworfen wird, genü- gend düngen. Der Ertrag wird somit in den fol- genden Jahren sicher und sehr reichlich sein. Dagegen wird man sich selten dazu verstehen, in einem sonst gut be- pflanzten Gemüsgarten, diesen neuen Spinat während des Sommers, den zar- ten Kohlraben, Wirsing, Erbsen, Boh- nen etc. vorzuziehen. Liebhaber von spinatartigen Gemüsen werden daher besser thun, für den Sommer, den noch erträglicheren viel besser und angeneh- mer schmeckenden, Neuseelünder Spinat anzubauen. Von diesem letzteren legt man die Samen zeitig in ein sonniges, lockeres und reiches Land, und der Vergleich in Betreff des Geschmacks steht unbe- dingt auf seiner Seite, (E. R.) T — C 4) Kultur der Houtten ealearata Dene. s Dieselbe setzt willig und ziemlich ichlich Blüthen an, wenn man ihr P —.— Glase einen Standort anweist, dia heisser Mittagssonne leicht be- Lg und der äusseren Luft Zutritt Bh t. ze Lauberde mit alten n untermischt und mässige — sagt ihr am besten zu. — in 8 blühen reichlicher. WW, x dieselbe wührend des Winters und brachte sie gegen jedoch immerhin der Püanze in einer grösseren Sammlung, ein Platz unter ihren Verwandten nicht zu versagen ist. Dies Verfahren gilt vom vorigen Jahre; ob die Pflanze unter denselben M" 296 Verhältnissen auch in diesem Jahre das- | Februar. selbe Resultat zeigt, muss sich in Kürze | Blüthen. wieder zeigen; ich verpflanzte dieselbe mit den übrigen Warmhauspflanzen im Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Der Sporn fehlt bei manchen Carl Salomon, Gehülfe am Bot. Garten zu Würzburg. II. Neue Zierpflanzen. 1) Kirschsorten , sce ld von Hrn. Dr. G. Liegel, Apotheker zu Bra am Inn in der en hrift für e 9 ühe königliche Amarelle. Mehr als mittelgrosse, rundliche dunkelrothe Amarelle. Zeitigt Mitte Juni, hält lange am Baum, ohne zu zerspringen oder zu faulen, und jährlich volltragend. Essen, Kochen, Dörren Sehr grosse, dun- kelrothe etwas pisitránddo Glaskirache. Schóne fast durchsichtige Sauerkirsche, ange- nehm süsssäuerlichem Geschmack und mittlerer Tragbarkeit. Reift Anfangs Juli. Nach Ober- dieck im Hannöverischen auf Sauerkirschen- wildlinge veredelt, recht tragbar. Bettenburger Glaskirsche und grosse'Glas- kirsche. ecd sehr grosse, Mitte Juli rei- fende Kirschen, von mittlerer Tragbarkeit. Süsse Frühweichsel. Mittelgrosse, stark dunkelrothe, fast runde Weichsel. Ausseror- dentlich fruchtbar, Mitte Juni reifend und von delikatem Geschmack. entier. Grosse, gedrückt runde, in der Sonne dunkelrothe, an der Schattenseite gelbliche, bunte Herzkirsche, Wegen Schön heit, Güte, Tragbarkeit, Dänerhaftigkeit des Baumes allgemein em- pfehlenswerth. B rger Weichsel von der Natte. Grosse, gedrückt runde, dunkelbraunrothe Weiehsel. Eine der besten Weichseln, reift Mitte Juni. Auf Sauerkirschen veredelt tragbar. rühe Maiherzkirsche. Grosse, stark dun- kelrothe, herzfórmige Kirsche. Die früheste Herzkirsche, die zuweilen schon Ende Mai be Wir fahren fort, kurze Auszüge ans dieser ganz vorzüglich Zeitschr ift, redigirt Herren Lucas und Obendieck, zu geben. Jeder Freund des 1 — sollte dieselbe halten Frühzeitigkeit ii | Grosse, stumpf herzförmige, reift. Ausserdem eine guto Frucht, deren ägt. weichsel. Gross, wohlschmeckend und tragbar. Frühe Maikirsche. Mittelgrosse, rundli- che, dunkelrothe Süssweichsel. Von niedrigen Wuchs reift Anfangs Juni und tragbar. Werdersche frühe schwarze Herzki Grosse glänzend. schwarze, stumpfe Herzkir- und von ausgezeichneter üttne rsche 6 rundliche, schwarze Herzkirsche, zeitigt 8-10 Tag später als vorhergehende, der sie S sich in ihren Eigenschaften anschlie.st. Süsse Maiherzkirsehe. Mittelgrosse, dun- kelbraune Herzkirsche, zeitigt 8 Tage N der frühen Maiherzkirsche, mit der sie po chen Werth besitzt. Grosse süsse Maiherzkirsche. G ziemlich runde, schwarzbraune Herzkirsche. Vorzügliche Kirsche von vielem Arom, für jede Lage empfehlensweith. Reift Mitte Juni. Üchsenherzkirsche, Grosse, fast gam schwarze Spitz-Herzkirsche. Vorzüglich. Gros" ser gegen Kälte nicht empfindlicher Baum der fast jährlich und oft voll trägt. Eu Fürst. Mittelgrosse schwarze Hort irsehe. Gute, allgemein e Kirsche, dauerhaft, tragbar und Mitte reifend. Hoch's späte schwarze Kn pelkirsche. trefflichem Ende August " Biase ti schwarze An orpelkirsche. per grosse, stark dunkelbraune, herzförmig-! er Koorpelkirsche. Die grösste vorzügliche i sche, sehr tragbar. Schwar: } Schätzbare Spätkirs pu mack. Springt selten, Sehr grosse, IP II. Neue Zierpflanzen. schwarze, breitgedrückte runde Knorpelkirsche. Ausgezeichnet gute Kirsche von festem Fleisch, reift im ersten Drittel Juli. Auf Mahaleb- weiches! dauerhafter. üsse Spanische. Grosse, P t etwas geröthete Herzkirsche. Empfehlenswerth. Starker, dauerhafter, reichlich amor: Baum - Reift Mitte Juli, Lauermannskirsche. Grosse, stumpf-herzförmige ore . der Holländischen grossen Prinzessin. Beid gross, schön und gut, aber gegen Kälte ili empfindlich. cienkirsche. Eine ansehnlich grosse, wu weissgelbe, etwas geróthete stumpfe Herz- Vorzüglich, reift Ende Juni. hellrothe stumpf- herzfórmige Baum klein und hart. gern. Nieht empfohlen. Dünissen's gelbe Knorpelkirsche. Grosse, stumpf-herzförmige, hellgelbe, an der Sonne rosenroth angelaufene Knorpelkirsche. Baum klein aber tragbar. Zerspringt im Regen weniger, Fürst's schwarze Septemberkirsche. Sehr Meine schwarze stumpfe Herzkirsche. Nicht emp — Gemeine Weichsel. Früchte zerspringen Mittelgrosse, plattge- kelbraune Weichse a ssetzend. e l. 8 rep rothe, plattrunde Weichsel. Schliesst sich der vorhergehenden an, reift aber A 50 iil frü- her, bleibt niedriger und trägt voller. Ganz km e bekannte Sorte. endron paytense Rchb. fil. (Schi- Stochila carinata). Epiphytisehe Orchidee von La Payta in Peru, welche beim Hr. Nauen Dem E. decipiens ver- | (Hamb. Grizig.) wandt, Stengel rund. Blätter länglich, 2—5 e lang, bis 1 Zoll breit. Blumen in Trau- is i ac in; äussere Blüthenhüll- "Hier lanzettlich, innere keilfórmig-rhom- beidisch, obe Lippe 3lappig, gelb sui punktirt, mit halbovalen | —: 297 2lappigem, vorn gesügtem Mittellappen. Zwei abgerundete Schwielen auf dem Grunde der Lippe. (Allg. Griztg.) 3) Phrynium marantinum Herb. Willd, Eine Blatipflanze, welche Hr. Moritz aus Ca- nen kurzen dicken Stengel, lang — ovale, oberhalb gesättigt grüne, schmal bräunlich gerandete, unterhalb hellere Ud den. in ästelten e ee Xm oe der vi kürzer als [die Blätter. Bracteen br breit verkehrt-oval, abgestutzt, Ta roth. Blumen blassroth. (Allg. Grtztg.) 4) Polystachya Ottoniana Rchb. fil. Epi- diis Orchidee, die seit 1815 im Botani- hen Garten zu Hamburg kultivirt wird. Va- EE unbekannt, Der P. grandiflora ver- Scheinknolle ausgewachsen birnför- mig. Blätter linien-bandfórmig, 2 Zoll lang, zu 2—3. Blüthenstiel zweischeidig, 1blumig (vielleicht auch mehrblumig). nod verhält- goldgelb. seitig, innere länglich-keilförmig, kaum kür- i rechtwink- ku bestaubten Scheibe. Eine kleine niedliche aber spärlich blühende Pflanze. 5) macrophylla laciniata; Co- niferae. Wahrscheinlich nur eine Abart der S. adiantifolia Sm. , welche man in Frankreich aus Samen erzog. i i- denförmigen Baum. Die Blätter sollen bis zu 1 Fuss breit werden, sonst von der Keil-Form n Salisburia, aber viellappig Hd 298 rn in Tilusiration horticole. 9 Cod he e jana Lem; Gesneria- ceae. wem it bel deen Gartenpflan- zen acm die deii gracilis (geht in den Gärten als Aeschynanthus gracilis und albus) als C. Hookeri Lem. ebeufalls in diese Gat- tung. Alle 3 pi derselben leben Amerika, besitzen her- e Stengel, kleine flei- déhigé- Blätter achselständige weisse errara und eine durchaus freie Beerenfru Die vorliegende Art ward er a. De- vos in den Garten des Hrn. Ambr. Verschaf- felt eingeführt. Sie ist allenthalben kurzha- linearen Lappen, Fruchtknotens verwachsen. Blumenkrone 7 — mit rosa, mit kurzer, schief iuserirter ½ Z * . nach dem Schlund i m Grunde hin origen Röhre und 5lap- pigem, me bon 1 m Saum, dessen obere Lappen kleiner; im empti gelblich. unterständige Ring fehlt fast ganz, dagegen tritt eine Drüse nach hinten unterm Frucht- S. Grifl. Tafel 82. 8) Pyrethrum Delkayi Hort.; Compositae. Soll ein hybrides Pyrethrum sein, dessen Ur- sprung unbekannt. Hält im freien Lande aus, Allenthalben kahl, Stengel aufrecht. Blätter länglich, fiederschnittig, Fiederblättchen ge- lappt gezähnt. Blüthenkopf mit grossen dun- telrosafarbenen Strahlenblumen, 2 Zoll i Durchmesser, zu stehen. (Von Moschkowitz kürzlich em- pfohlen.) 9) Odontoglossum citrosmum Lindl. Var. rosellum. Epiphytische Orchidee Mexikos. Scheinknollen länglich oval, zusammenge- drückt, am Grunde und auf der Spitze band- fórmige Blätter tragend. Die hängende Blü- thentraube wurzelständig, trägt 10—12 lieb- gelb, Begi zu den schönsten Arten, dieser ten Familie und besitzt einen ange- | Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 10) Die Wagener'schen Orchideen. Unser geehrter Freund, Dr. Prof. H. G. Reichenbach fil., hat die von Wagener in Columbien gesam- melten Orchideen, die sich auch grossentheils lebend in deutschen Gárten befinden, bestimmt und deren Beschreibungen in der Bomplandia mitgetheilt. Wir begnügen uns bier, die Ar- ten zu nennen und nur bei den schön blü- henden neuen Arten, die allgemeine Cultur verdienen, einige Worte hinzuzufügen: .5 obtusa Lindl.; spathac ; i crueris Rchb. fil.; Rchb. fil Pterichis Diuris Rehb. fil. Ponthieva glandulosa R. Br ; maculata dl. Spiranthes minutiflora Rehb. fil.; Scopu- lariae Rchb. fil. Stenorrhynchos speciosus Rich., orchidioi- des Rich Pelesia roseo-alba Rchb. fl. Wie alle Vorhergehenden eine Erdorchidee, mit längli- chen Blättern, bis fusshohen Stengeln. der ungefähr 10 weisse, rosa angehauchte Blu- en trägt, deren FE mit karminrothen Längsstreifen versehen a | der Höhe von 7000’ brennend parpurroih, vorzüglich schön. li Li lbi So Ebenfalls aus Merida in einer Höhe von 5000". Blüthenblätter grün gespitzt. Lippe mit ge ber Scheibe. Cleistes rosea Lin ü Odontoglossum y cos Rchb. Dieser vorzüglich schöne Epipbyt ist Hrn. vr sul Schiller in Hamburg gewidmet. klein nen länglichen Scheinknollen tragen in längliches fusslanges Blatt. Blüthenstiel und her gebogen, trägt 5 grosse matt gelbe, innerlich glänzend ee Sas II. Neue Zierpflanzen. rispe, mit nahe an 100 grossen rosenrothen Blumen und purpurrother Lippe. 0. Wageneri Rchb. fil. Kommt in einer Höhe von 6000“ bei Caracas vor. Rispe arm- blumig. Blüthenblätter violett, goldgelb ge- spitzt. Oncidium falcipetalum Lindl. Caracas bei i n rot : O. fleruosum Lindl.; zebrinum Rchb. fil. O. refractum Rehb. fil. Die länglichen kleinen Scheinkuollen tragen 2 länglich-lan- zeitliche Blätter. Blumen hellgelb, roth quer gestreift, in pyramidaliseher Rispe. 0 chb Aem .0. Meiraz Rchb, fl.; Caracas bei 6000*. Die eirunden on tragen 1 zungen- formiges Blatt mit fast 2lappiger Spitze. Blü- thenstiel 2blumig. Blumen grüngelb, purpur gefleckt. 0. umbrosum Rchb. fil. (O. eimiciferum Berol). Blüthenrispe windend. Blumen- blätter lanzettlich, gelbgrün, später bräunlich, Lippe violett. Aus Merida bei 5000 und bli hete in Herrenhausen. 0. Papilio Lindl. Kommt bei 45000 bei Caracas und in Merida an steilen Felsen vor. O. ampliatum Lindl.; sanguineum Lindl.; luridum Lindl.; cic e ere Rchb. fil. 0. auriferum Rech . Eine eigenthüm- liehe Art mit grünlich-gelben quer bandirten Blumen und geigenförmiger hochgelber pur- pur gefleckter Lippe. - lentiginosum Rchb. T Blühete beim Hrn. Keferstein in Cröllwitz. länglich, gefurcht. Aush Rispe blass- gelber, röthlich gefleck - Pardalis Rchb. n — im Gar- ten ds Hrn. Keferstein. Blüthentraube Span- 0: Volvar : Blüthenrispe. Blumen zn geigenförm ig. em die lan ^ in Knospen b raaka hatte. = Rchb. fil. Eine 2 Fuss nenlang. Blumen bläulich gefleckt. Rch Inge nur dicm verästelte Blüthentraube. Blu- San re ang Lippe gelb und braun 0. Booth im Flottbeck; Blätter | Grösse der Trichopylia tortilis zu Scheinknollen Fuss lange windende gelblich, roth gefleckt. Blühete beim Hrn. Ke- ge Rispe 1 Jahr 299 Dichte Rispe hochgelber roth nüancirter Blu- men mit roth bandirter Lippe. O. nu em. Brania y^ denim Rchb. Wageneri Rchb. fil. Caracas 5000" ve. schöne Art mit langen Scheinknollen und fasslangen spitzen Blättern. Blüthen- r ^ runde schwarzbraun. Lippe schwarz gefleckt. Lockhartia (Fernandezia) parthenocomos Rehb. fil L. pallida Hchb. fil. Der Fernandezia acuta verwandt, allein iie Blätter spitzer. EJ S 5 tr 8 Pm Comparatia falcata Endl. et. Popp. Scelochilus Ottonis Lk. Kl. O. "E glumacea Rchb. fll. Blumen klein, röthlich gelb, in In langen armblumigen Aehren. B. sulphurea Bchb. fil. Blüthenstiel fusslang, Blumen schwefelgelb, in reichblumiger Aehre. Telipogon Kloizschianus Rchb. fil. Trichopylia albida Wendl. fil. Pilumna laxa Lind]. T. Wageneri Hchb. fil. Caracas 5000’ Scheinknollen 2schneidig. Blumen von der i 3 auf 5” langem Stiel, grünlich, Lippe weiss mit orange. i Lindl. Polystachya caracasan Warscewicziella cochlearis Rchb. fil. Kefersteinia graminea Rchb. fil Caracas * K. sanguinolenta Achb. fil. Caracas 4500“, Stenia 1 i: 6000*. Ruckeri Lindl. Caracas 5000“ A. Glowesi Lindl. Merida 7000". Lindl. Caracas 5000“. Hrn. u Blätter länglich, 2“ lang. Blumenblátter zugespitzt. Lippe bestäubt 1 M 5000’. Lindl- M. callickroma Rchb. fil. Blühete beim Scheinknollen eegee fü. Blühete ili zungenförmig. | ven. klein, rund- -300 lich, wie die länglichen Blätter braun punk- tirt. Blumen gelbbraun. Lippe weiss und gelb. sga jedes Der M. leptosepala nahe. scidea Rchb. fil. Caracas 5000'. länglich, zusammengedrückt Blätter riemenfórmig, 1“ lan Blumenblätter gelb, grün gespitzt. Lippe car- moisin. Säule gelb und grün. Blumen so gross wie von M. picta. M. melina Lindl. Caraca M. 8 Rchb. € len zusammengedrückt, tragen zwei 3^ lauge 3% breite Blätter, mit 2 lappiger Spitze. Blu- menblütter lanzettlich, die inneren linear. Lippe spiessfórmig. Caracas : M. crassifolia zum fil. (Dierypta Baueri Lindl.). Caracas M. hi beni Lind s Scheinkaolen i om Scheinknol- Caracas 6000“ M. virguncula b. fil. Caracas 6000' Seheinknollen ag , klein, einblättrig, tragen 1 zungenförmiges 3—4“ langes Blatt. "Blumen rothbraun. Lippe zungenfórmig. eimensis Rchb. fil. Stengel aufrecht, mit Svela zusammengedrückten Scheinknol- len. Blätter zungenfórmig, schief 2lappig, 6“ lang, 1“ breit. Blumen schwefelgelb, so gross wie bei M. crassifolia. Lippe geigenför- mig. spe 4 2 M. hb. fil. Stengel s dcin Blátter teren 2" lan men grünlich-gelb. Lippe geigenfórmig pur eingefasst. Carabobo 5000. M. spilotantha Rchb. fil. Stengel verlängert, Blätter linien-zungenfórmig 6” lang. Blumen schwefelgelb. Lippe oben geigenfórmig, sehar- lach gefleckt. Caracas 5000. JM. stenophylla Rchb. fil. Stengel verlän- gert, dicht mit linearen 2—3“ langen Blät- tern besetzt. Blumenblätter blassgelb, die äusseren und die zungenförmige, 3lappige. zu: innen roth bespritzt. Caracas 5000". , pur- Stengel steif, rmig, zweischnei- M. U schlank. Scheinknollen eiförmi Blätter von 1^ Länge und ½“ dig, tragen 2 Breite. M. squalens Lindl.; pallidiflora Hook. ; eri Reh Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Bifrenaria Wageneri Rchb. fi. Schein- knollen rundlich. Blätter länglich- lanzettlich. Blumen in einer hängenden Traube, roih- braun, mit weisser rosa nüaneirte Lippe. Köllensteinia UE n fil Blät- ter länglich, spitz, 2“ hoc üthentraube auf einem 2' hohen Bess. Blume grünlich, Lippe weiss, quer purpur ern Der Gattung Warrea verwandt. Truxillo 7000, u ithidium miniatum inii sauguino- lentum Lindl.; Merida 6000 0. eee Achb. fi. Truxillo 7000 Verüstelter an der Spitze keulenförmiger Sten- gel. Blätter 2“ lang. Blumen brennend roth, 0. brennend roth, Lippe en Liebliche in dich- tem Rasen wachsende A O. parviflorum chend. Blumen weiss. ignea. Cyrtopera Woodfordii Lindl. und Galean- dra Beyrichii Rchb. fil. wachsen beide in den Savannen. dh fi. Stengel krie- In den Gärten alsM. Cycnoches — Kl. maculatum Lind. Car 5 Peristeria elata ej Truxillo 6000“ Acineta Humboldtii Lindi. Caracas Gongora retrorsa Fichb. . Blumen blass- gelb, roth gefleckt, in bángenden Trauben — Blühete beim d eur endrum Humboldti Re een schöne Art, uit pues ian rosa-lilafarbenen, zu einer pyramidalen vereinigten Blumen. E. inde Wageneri 1 ése Caracas Caracas 3 Ceratistes Lindl. 4000“; lividum Lindi. Caracas 400% ç%ͤ Q tum L.; fragrans Sw. Barcelona na 40007 grinum Lindl.; brachy 6000'; variegatum Hook. IL Neue Zierpflanzen. E. chacoense Rchb. fil. Scheinknollen birn- förmig, tragen 2 zungenfórmige spitze Blät- ter. Blumen zu 5, ähnlich dem E. radiatum, n. Lippe weiss, purpur gestreift. E. coriophorum Rchb. fil. (Stenoglossum eoriophorum H. Knth. St. subulatum Lindl.) E. fallar Lindl. Caracas 4000". E. fallax Var. flavesceus. Merida 10000". E. refractum Lindl. Merida 12000'. Aus- gezeichnet durch dunkelpurpurne Blumen in nickender Traube. Moritzii Rchb. fl. Merida. E. jajense Rchb. fil. Jaji. Der fri lange Stengel trägt ein 2'/, Zoll langes, 4 Zoll breites zungenförmiges spitzes mie Aeus- sere Blüthenhüllblätter lanzettförmig, spitz; innere Doce Lippe herzfórmig, 3lappig. e L. Caracas 3500/; bicornutum Hook. vem 2500'; a lage Bat. Caracas ; Ls Lindl. Meri tenax Rchb. fil. Hir pie 3“ lan- gen iau! tragen 2 linien-zungenförmige, 2 lange, 1%“ breite Blätter. Blumen einzeln. a Hüllblätter linien-zungenförmig, in- è linear. Lippe lin nien-zungenfórmi E. Klotzschianum Rchb Kl. Barbacoas 4000'; tovarense Rchb. Taeas 4000". ng. AE! AME fil. E. heterodozum Rchb. Jil. Stengel verlän- u Blätter zungenförmig. Aeussere Hüll- er zungenförmig, innere linear. Li en iuear. Lippe E. Bain R Vil t Rchb. fil. Jaji 6000, Blumen A; ens Lindl.; agathosmicum Reb. 5 kilasa Endl.; fimbriatum H. B. K.; Ee Jacq. Ouen (E. umbellatum sw). ne gidum Lindl. Merida 3000“, Hun- arminrother Blüthen bilden einen dich- ten Blüthe enstand. ` Stenopetalum Hook. Caracas 6000“; c urn Jacq. Caracas; rigidum Jacq. Si iex P EVA Rchb. fil. Caracas 5000“ gen Ar lang, zweizeilig mit ?/, Zoll lan- : Sor deti ie Blättern besetzt. Blumen Dun Hüllblätter lanzettlich, in- ultur bei Stengel — ill? 301 schmalen zungenförmigen ungleich 2lappigen Blättern besetzt, Blumen gelbgrün, in viel- Aeussere Hüllblätter lüng- ich, innere fadenförmig. Lippe 3 lappiz, mit stu umpfem been re und kappenförmigen peer appe E. Mere Rchb. fil. Aehnlich d. E. purum. Stengel spindelförmig, mit schmalen Blättern besetzt. Blumenstiel vielblumig. Lippe 3lappig, mit verkehrt-eifórmigem zurückge- drücktem ME en. m Lindl. Caracas 4000'. Blumen Serber der Lippe 43 Carac weiss Cattleya nho Lindl. C. Wageneri Reh : Die walzigen ener tragen 1 långli- ches Blatt und den 2blumigen Blüthenstiel. Blumen weiss, 2—3mal grösser als bei C. Aeussere Hüllblütter linien-lanzettlich, erispa. innere länglich stumpf ausgerandet. Lippe mit goldgelben Strahlen gezeichnet. Schomburgkia undulata Lindl. In Vene- zuela häufig als Zierpflanze auf Mauern an- vola grandiflora Lindl. Carabobo 1000'; cuspidata Lindl. Caracas 100". Evelyna graminifolia Endi. Poepp. Cara- cas 4000'; kermesina Lindl.; arpophyllosta- chys Rchb. fil. Caracas; Wageneri Rchb. fil. Caracas; furfuracea Lindl. Caracas 4000*. Chysis aurea. Lindl. Ca ia Isochilus linearis R. Br. Bletia florida B. 3 pen fi il. Me- idi Bl. weiss. . Wageneri Rchb. fil. Bl. gross, gelb. il Microstylis ventricosa Endl. Poepp. Caracas. Sturmia elliptica Rchb. fil. Caracas; tu- berculata Rchb. fil. Caracas. nthes Aquila Borussiae Rchb. fil. Caracas. Bl. violett. Befruchtungssåule mit den Seitenflügeln ähnelt einem Preussischen Adler Stelis nitens Rchb. fil. Caracas; Porpar Rchb. fil. Caracas 5000°; gutturosa Rchb. fil. 7000. Die 3 rejer ee ^ud dunkelpurpur, das untere und die Lippe dottergelb. 302 N. Lansbergii Rchb. fil. Caracas 5000“ Die 3 obere Blüthenhüllblätter purpur, das untere gelb mit rothen Flecken, Lippe gelb, purpur punktirt. R. Wageneri Rchb fil. Merida 1000“. Masdevallia Schlimii Linden. Merida 7000, triangalaris Lindi. Caracas; Wageneriana Fein. ioni 1000'; odida Hl. et Karst. acas 6000“; maculata Kl. et Karst. Ca- racas; affinis un Caracas 5— 6000’; cau- data Lindl. Caraca: Pleurothallis id ct. Jm Caracas; Loranthophylla Rchb. fil., ; peduncu- lata Rchb. fi., Tovar; „ Rchb. fil., 2—5000' ; velaki ticaulis Rchb. fil.; ver- rucosa E fil., Caracas 5000“; tripterantha Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Rchb. fil., Caracas 5000'; tripterygia Rehb. fil, minax Rchb. fil, Caracas 5000'; hb. fil., Merida; floripecimm elegans Lindl; octomeriaeformis acas 5000'; 9 Rehb. fl.; indeni Lindl., Rchb. fil.; Rchb. fil., Car triangularis Kl., Colonie Tovar Truxillo 6000*; racas; Ceratothallis Rchb. fil., gratiosa Rehb. fil., riana Kl., Earle 6000'; Car s cordifolia Rehb. fil. 000'; eardiostola Rehb. fl, 99: hystrix Rchb. fil., Caracas; EE Rchb. fil., Caracas 60003 Urope- dium Lindeni Lindl., Merida 7000". Caracas 6000'; 5000’; en Rchb, fll, lepanthicomos Rchb. fil., Ca- Caracas 6000; W Notizen 1) Kultur der Cypripedien. Man hat Sich erst vor einigen Jahren überzeugt, dass Cypripedium venustum und insigne —.— leicht im Zimmer als Winterblumen cultivirt wer- den können. Ihre Schönheit ist anerkannt. Mit dem besten Erfolg wird C. Calceolus, pu- bescens, N Javanicum, nepalense und barba — kultiv ir empfehlen sie als e en, man guté thonige Gartenerde, welche Wem mit Torferde gemischt wird. Diese sollte meh- rere Monate vor dem Verbrauch auf einen Haufen gebracht und dann gewendet, wieder gewendet und 2 oder 3mal durchgehackt we- den. Ist dieses geschehen, so nimmt man 9 Theile gute Heideerde dazu und mischt das Ganze mit einer reichlichen Zuthat von weis- sem feinem Sand, der aber nicht kalkhaltig sein darf. Zum Abzug müssen Topfscherben in dem Grund des Topfes geth à Sind die Pflanzen gehörig versetzt, so hat , So lieben sie ein reichliches Ueberspritzen ihrer grünen Theile. | einen schwachen Sten Ein Standort im Halbschatten oder Schutz vor Sonne muss dann denselben gewährt werden; Hort. (Belg. 2) Kultur der Ranunkeln. Alle, wel- che ein gut unterhaltenes Ranunkelbeet gest- hen haben, werden mit einstimmen , dass es durch niehts Anderes übertroffen werden kam und dass diese Pflanzen, die auf sie verwen- dete Ausgabe und Sorge wohl verdienen. Der Grund davon, dass man deren 80 wenig Îi- det, mag in der Schwierigkeit der Erhaltung der en liegen. Im anzen, aber im 2. Jah nil gänzlich fehl. Entweder verfaulen die 5 len im Boden, oder sie treiben wieder, sie herausgenommen werden; auch " oc sie am Aufbewahrüngsort sehimmlicht u | schrumpfen ein und bringen 5 nur Blumen. Doch ist diesen Fehl zuhelfen. Zu den Zeiten unserer Grossvater schon ein Ranunkelbeet im Garten; besitzt man - schónere "e hase Ausarten gen fou" ten Arten zei e ein spä , Laub, und zu en obgleich sebr 2 gel, kleine HI. Notizen. ter und sind anscheinend von ausserordentli- cher Zartheit. Welchen Contrast bietet dage- gen ein Beet mit den neueren aus Samen er- zogenen Varietäten. Die Bältter sind grösser, die Stämme stark und hoch und die Blumen- blätter weit grösser als die der älteren Ar- ten s giebt einige Lagen, in denen es unmöglich ist, Ranunkeln mit Erfolg zu zie- nur bei tüchtigen praktischen Kenntnissen und täglicher Wachsamkeit befriedigend ausfallen. Ein feuchter Untergrund dagegen bedingt stets kräftiges Wachsthum der Ranunkeln. Da i l gnet sehr tief greifen, se sollten die Beete vor dem Anpflanzen 2' tief umgegraben werden. Ma hat, um in dem Beet eine stete Feuchtigkeit zu unterhalten, eine reichliche Anwendung Verroiteten Kuhdüngers empfohlen. Eine dicke Lage desselben 18^ unter der Oberfläche des nicht mit einem undurchlassenden verwech- selt werden; denn hat das Wasser nicht gu- ten Ablauf, so gedeihen die Ranunkeln nicht. Am besten wachsen sie in Beeten mit durch- 2 er Erde, vermischt mit einer andern, rn leicht austrocknet. Nach dem Ver- en der Blätter sollten sie nicht mehr be- 2 und durch Bedecken vor Regen ge- 1 Em Später nimmt man die Knol- i c und legt sie an einen ganz trocke- 2 r kühlen Ort: denn sie schrumpfen en „ wenn sie der Wärme aus- * Werden. Es ist zu wünschen, dass ne ee so sehr als möglich, Jabe lichen Abtrocknen geschehen. Nach dem Ab- di. legt man sie in Schubladen, wo- lt And oft durchgesehen werden können eckt sie bis zur Verpfanzzeit mit (Gard. Chron.) Vermehrung der Rosen dureh“ 3) Vurzelsteck ling e, wesen cklinge lange rselben , zersehneide diese in 3 Zoll Stücke, lege diese wagerecht auf ein Wurzelächie Rosen Sicher und leicht durch Wur- Man wähle Anfang März dickere | der 303 geschütztes Beet, bedecke sie ½ Zoll hoch mit fein gesiebter Erde, und bringe über ies einige Zoll hohe Schicht ei- e g. = c 4) Grossen Sparg Aus England wird empfohlen, Anfang Novem- ber das Spargelkraut abzuhauen, nachdem es auf je 20 Fuss Länge und 6 Fuss Breite ein Fuder frischer mit Vogelmist versetzter Mist aufgebracht und untergebracht. Im Frühling grübt mau zeitig flach um und bestreuet die Beete mit Salz. Letzteres tödtet das Gras und wirkt auf kräftiges Austreiben des Spar- gels. (Babo.) 5) Spargelsamen als Kaffee. In neuester Zeit hierzu mehrfach empfohlen, in ahrheit aber nichts weniger als dazu geeig- noch einen unangenehmen bitteren auf der Zunge. (Babo.) 6) Vertilgung der Raupen. Ueber- spritzen wit einer gewöhnlichen mit schwar- zer Seife gemischten Lauge befteiet Bäume und Sträucher von den (Babo.) ' 7) Vertilgung der rothen Spinne an den Gewächshauspflanzen. nehme auf 80 Maas Wasser, 2 Pfund Schwe- fel und 2 Pfd. sehwarze Seife, und nachdem gestanden und gehörig man die Pflanze mit uch Pferdezahnmais genannt, mais, & ich in unserem nicht reift, aber anerkannter Weise unter allen Futter- höchsten Ertrag an einem vor- 304 trefflichen Futter giebt. Der Same muss Jühr- lieh aus Amerika bezogen werden. Zu frühzeitige Saat und Krähenfr wirken einerseits häu ass be- erkannt wird. Man befolge daher die nach- stehende Culturmethode. Das betreffende Land wird im Herbst oder zeitig im Frühling gedüngt und tief bearbei- at darf nie vor dem 25. Mai er- schnitt, der später gelegte zum Herbstfutter. In Gegenden, wo Krähen häufig sind, ist es nóthig, die Felder gegen diesen argen Feind zu schützen, indem man die Kórner vor der Aussaat 12— 24 Stunden in Steinkohlentheer oder e en einweicht. Um andarbeit zu ersparen, CER mit dem run in 1½ Fuss Entfer- nung seichte Furchen gezogen und hierein alle 4—6 Zoll 1—2 Körner gelegt. Man überzieht nun das Feld quer mit der Egge Sobald die jungen Pflanzen zollhoch sind, wird das Feld abermals mit nicht zu schwe- ren eisernen Eggen übereggt, um das kei- ende Unkraut zu zerstören. Später wird durch Befahren des Feldes mit dem Kleaner- aufkommen. (W. Rothe im Maisbericht pr. 9) Die Cochinchina-Hühner. Diese sind grósser (in 7 Monaten kann man bis 10 und schwere Hähne erziehen) und legen "ho gråssere Eier als unsere Hühner. In der en ganze Winter hindurch. (Nassauer EEE, Wochenblatt.) 10) Tabaksverbrauck. Ungefähr 374 Millionen Pfund Tabak werden jährlich pro- dueirt. Hierzu liefern die Vereinigten Staa- e Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ten 219, Enropa 136 Milone Pfund. In pashli wird jährlich Millionen Livr. Mery und in England für 21 Millio- nen Frankreich braucht nur fif ui gei 40 er (Annaleu der Land- wirthschaft.) 11) Vertilgung des Hausschwam- mes. Wo sich derselbe zeigt, giesse man so lange Holzsäure in die F , bis er ver- schwindet. Dieses Mittel hat sich wiederholt bewährt. ) gegessen "und theuer bezahlt werde. Sie fragt zugleich, ob noch kein Botaniker den Namen dieser schön blau blühenden Pflanze kenne? Ohne Zweifel ist die dort an den Bergabbán- gen und in Seri Rand wer E 0- als Nutzpflanze hat sie wenig Anbau. Die Leute dort legen die eben ausbrechenden Blätter, um sie zu bleichen uud geniessen sie so als Salat. Be- kanntlich giebt eine unserer gemeinsten Pflan- zen, der Löwenzahn (L Leontodon Tarasa- cum); wenn die Blätter ganz Jung genossen weniger delicaten Salat, ngebaueh ja kaum hier und da benu izt. : Salatpflanzen, welche das pe" x Leni Jahr in Anspruch nehm Zeit Salat liefern, vet "ih da ihr Ertrag ZU ii wenig er IV. Literatur. IV. Literatur. 1)R.Siebeck, dasDecameron, zweite und dritte Lieferung. Leipzig, Arnold'sche Buch- u Es ſreuet uns, von diesem dem Verleger, wie dem Verfasser gleichmässig zur Ehre gereichendem Prachtwerke sobald schon etzung ankündigen zu können. liegt uns der zweite und dritte Plan vor. Die Eleganz der Ausführung, die durchdachte Com- bination lassen nichts zu wünschen übrig. Auf dem zweiten Plane wird das von einem Parke in anmuthig- romantischem Style umgebene Lustschloss eines regierenden Fürsten dar- gestellt. Die anmuthigen Srossarügen Rasen- E in und entrollen dem inneren Auge eine dem Ganzen angemes- sene anmuthige Scenerie von ernster Haltung. Bei der Lage der Bosquete zu den Wegen finden wir jedoch oft den eien Anstoss, zwischen dem Schloss und dem grossen Pa- villon hätten wir eine etwas directere Ver- |i vorgezogen, welche ohne der Schön- |i bindung v heit des Ganzen Eintrag zu thun, recht wohl erlangt werden können. Der dritte Plan giebt den grossen nach Aus- sen fast ganz abgeschlossenen Sommersitz. ei- nes reichen Privatmannes in anmuthig heiterem Charakter. Die Wasserfläche im Mittel hat eine bedeutende Ausdehnung und umschliesst 2 Inseln, Die Lage der Gehölzgruppen und Form der Wege, mit Ausnahme des unver- meidlichen Sa ackweges zum Tempel, spricht uns hier sehr an, Doch scheint uns die Was- serfläche im Verhältniss zum Ganzen eine zu en, die beim Privatmann ge- d. dominiren, treten in allzu geringer ee wollen mit diesen Bemerkungen der Auffassung nicht zu nahe treten, noch Weniger dem Hin. Siebeck etwas Unan- genehmes sagen. Es steht aber dieses Werk bis jetzt noch so einzig in seiner Art da, dass es die Pflicht des Beurtheilers ist, diese aus- gezeichneten Combinationen nicht blos ein- fach lobend anzuzeigen, sondern diesem ia jene Aufmerksamkeit zu s en, die es i Bezug auf seine Stellung zur fi heri: nerei verdient, und daher die einzelnen Pläue zu studiren und zu besprechen. Entgegenge- setzten Ansichten öffnen wir gern unsere Spalten wünschen dem Decameron die allge- meinste Verbreitung. In jeder Biblothek eines Gartenbauvereines, von Privaten und Gärtnern sollte es angeschafft und studirl werden. "3 R.) 2) M. J Lavalle, Catalogue général des plantes pd au jardin botanique de la ville de n. — Wir erhalten hier ein voll- ständiges T aain der im Botanischen Garten zu Dijon eultivirten Pflanzen, nach den Familien geordnet. Interessant wird Aufzählung noch dadurch, dass bei Stráu- chern, die weniger hart sind, angegeben ist, dlichen 110 Fuss hohen Pappel der Schützen, deren wir Jahrgang 1854, S. 27? erwähnten. 3) Catalog der,Orchideensamm- lung des Hrn. Senator Jenisch zu |Flottbeck bei Hamburg. Weise. gend 1026 Arten von Orchidecn umfasst; legt spe- ciell ein gläuzendes Zeugniss für die wissen- und Weise ab, mit der Herr d) Thüringer eee ein in Goth a. 21. Jahresbericht pr. 1851. Go- 306 tha 1855, 3 -Reyher'sche Buchdrucke Aus einer ien ersehen wir, dass der Verein sein 25jähriges Jubiläum im letzten Jahre feierte. In diesem Zeitraume wirkte der Verein in allen Richtungen des Gartenbaues. Nach aussen ward er besonders durch Heraus- gabe eines Obstkabinets, sowie durch Anle- ereinsbaumschule bekannt, in Handbuch allen Po- mologen bekannt, eine hervorragende Stellung einnahm, Unter den in diesem Berichte enthaltenen, | wohl aber i von dem regen Leben und der gemeinnützi- gen Thátigkeit dieses Vereins le es Z niss ablegenden, Verhan F erwähnen wir der den ) user RR RA Kohl. Eine neue Kohlart, die Hr. Pfarrer Stetefeldt zufällig aus Samen erzog. Es ist diess ein hoher Krauskohl, der auf seiner Blatt- rippe junge Pflänzchen trägt. b) Wüstemann, die Lust- undZier- gärten der Römer in den Wohnun- gen und Umgebungen der Stadt. Ein schöner Beitrag zur Kenniniss des Zustandes des Gartenwesens bei den alten Römern. — Die Hausbesitzer des alten Roms waren darauf ‚bedacht, auch mitten in der Stadt ei- en Mittel- punkt ein Bassin ein, das oft von Fischen und einer sprudelnden Fontaine belebt war. Dieses umschloss ein grüner Rasenplatz, meist mit Lorbeer umpflanzt. Gestattete es der t in vielen Häusern eine bedeutendere Ausdeh- nung ins Freie. Schöne Säulenreihen umga- ben dasselbe, in der Mitte sprang eine Fon- taine, umgeben von Rasenplätzen und auf dem Geländer zwischen den Säulen standen | che beleben An das Vordergebäude an, schloss sich Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, das peristylium, das längliche mit Säu- lenreihen gezierte Viereck. In g Pallästen der Hauptstadt hatte been einen bedeutenden Umfang. amilien- ewidmet und durch rale vou Platanen, Pinien u. s. f. geziert å Papageien, Pfauen en g Ayr Hier wurden wh und andere Vógel gehegt. Die dem Hause eem c anschliessen- den Bäume waren in künstliche Formen ge- schnitten und Lauben Sen erquickenden sene Hausgärten fanden sich wegen des ho- hen Bodenwerthes später in Rom nicht mehr, n den kleineren Städten. Die genaueste Kunde haben wir = dieser Beziehung von den Gärten Pompejis. Hier herrschten jene symmetrischen Formen, gerade Wege mit Rabatten, Bogengänge, auf Säu- lenreihen stehende Urnen mit Schlingpflanzen, Lauben, Fontainen, Statuen etc. vor, welche lebhaft an den frühern französischen Ge- schmack erinn i Die ate ward in diesen Gärten der Kultur der Blumen gewidmet, die man zu Blumenkränzen, oder wegen ihrer heit oder des Wohlgeruchs halber anzog. Ro- sen, Violen, Winden, Schwer ilien, Hahnen- kamm, Narcissen, Crocus, Lilien, ? Nelken schei- nen hier die Hauptrolle gespielt zu haben. Es folgt nun die spezielle Beschreibung ein- zeluer der ausgegrabenen Gärten. Wir begreifen, wenn der gelehrie Alter- thumsforscher für die Römer schwärmt, wenn er ihnen eine hohe Freude an den reinen Freuden, welche die Natur bietet, vindicirt Wir müssen vene gestehen, dass uns uns das, was wir über en der June wissen, diesen vong nicht m Garten schien bei ihnen nur den zu haben, die sinulichen enüsse Art zu erhöhen, Blumen zu poire wer- |den hauptsächlich gezogen, im iselager, im stehen jene eigenthümlieheu Spe Gartensalat, Fenstergarten grünen Raute, Pe- tersilie, Vögel werden i en 1 gestellt, Goldfische oder Fische für die Bassins, und og: armen m cher werden jämmerlich vom = borroquen Gestalten — RP ERECTUS Aa Zu a ai IV. Literatur. scheinen die Gärten zur Pflege des — zur Erhóhung E Freuden des Mahls, Luxus, nieht aber zur sin- nigen Patian existirtzu haben, und keine öhere haut i h Anschauu heint bei den sinnlichen n in dieser Beziehung Eingang gefun- den zu hab Ueber die An und Weise, wie die Gárten m Rom an waren, be- is durch die Reic Sammlungen von Kunstwerken 2 eom zusamm mengehäu uft wurden und ese den anziehendsten der Gärten pins, von r. W. glaubt, dass sie in gemischtem Style angelegt ei seien. jeses — 37 8 ist auch uns am wahr- seheinlichs o wenig wie die Römer sich in den . Zeiten des Reichthums zu — reinen Baustiel erheben konnten, son- dern das Ueberladene stets > schönsten fan- 0 mögen auch die Gärten ihrer Villen zusammengewürfelt gewesen cke des Orie en vermischt ent Statuen, — Sammlungen Zune werken, köstlichen Obstbäumen u.a Hr. Hofrath Wüstemann, dem in der benen der d heimischen Maune, muss aber die Gar- Iben zum höchsten D sein, wenn ' gleich der rdi diese eu menstellungen n lit anderem Auge, als der für die alten Culturvolker — . ansieht. : e) Ueber die re he. Hier wird die gleiche, auch von uns bei Sondershausen bezeichnet. Die Ansicht, dass die Blutbuche eine eigne Art, weil sie 307 durch Samen fortgepflanzt wiederum Blutbu- chen en ist eee falsch.‘ Bei der Anzucht aus Samen verhält sie sich ganz so, wie viele andere ähnliche Een Der grösste Theil der Samen, e Buche nicht in Nähe anderer Buchen itid: liefert wieder Blu:buc Ein anderer Theil solche mit und ein kleiner Theil äc! n her an m i e Nele Buchnüssen, einer Blutbuche im Bot. «in arten zu eg Net d) Diekr 190 Petersilie. Pfar- rer ee N r — Anbau a krau- sen weil daun keine Verwechse- ngen efi m kleinen Schierling (Aethusa —— € vorkommen kónnten. e) D 3 ehe. ye sinnige Dar- niae "über - Pflanzen. f) Angehángt ist eia Bericht des Seidenbau-Vereins in Gotha. — anerkennenswerih es ist, dass auch hierauf hat, so müssen 0 ir an ein Gedeihen der Seidenzucht daselbst keinen Glauben — Die Seidenzucht wird für Deutschland stets fort ein künstlich ge- impftes Edelreis bleiben, für welches die Un- terlage nicht passt. Sie wir er trotz al- 1 Mühe, trotz allen Fleisses nie kräftig ge- deihen, nie einen der alle ne dieselbe P og etc, — beloli E 8 3 Ertrag abwerfen, e Mübe, Kosten austreiben, als die wir ein ne können. NEM paf dio iin Bei Mer de Paare na Her J. B. in Frankfurt a/M. hat uns eine — e Erwiderun ng auf die beiden Berichte die Frankfurter Ausstellung in diesen anf bile a sen. Wir reizte Sache genützt hat, vermeiden: aus nicht ausschliesslich iden Gärtnern vt sondern Mitglieder aus ; vod Weiter wird gegen den Ausdruck appellirt, d wenigen Einsender sämmtlicher K tivateuren Frankſu him nahe erts ^ Gärten im Allgemein ten seien, so finde in denselben doch hauptsächlich nur zum : e e. eine 4 308 Gegen den zweiten Bericht wird hervorge- hoben, dass die Mainzer Gärtner bis jetzt noch nie zu Frankfurts Ausstellungen SUE lich beigetragen hätten. Ebenso sei über den Zwiespalt zwischen den und Garten-Liebhabern Frankfurts Rea werde, rein au gegriffen; denn solcher Zwiespalt existire in der That nicht, k es liege „dass on Seite der Gärtner im jen n Grade unklug sei ole u ha Es schliesst endlich PU "Ein sendung mit der Sentenz von Góthe chränken den Be- obachter auf die 0 selbst we Scharfsinn sich zu ihnen gesellt, verschwistert i hingegen mit Wohlwollen und Liebe, so ee er die Welt Menscheu, j sten zu gelan Die ene hat dieser apes die Aufnahme » metn Fr können cht gan und den offen, zum allerhöch- - locales een Kan unverkurzt aufnehm g auf die vorliegende Frage. wel- elheiligung oder TER bei 3 betrifft, so solehe e dings dem freiem Willen 3 Einsender —— bleiben, und kann, da kein ds c Hipica "zu einer Blumenausstellung Die Går er sind die naturwüchsigen Ver- treter und — zen des Gartenbau set in ihrem wohlverstandenen Interesse liegt es, von sic aus allen en 5 räften n Diess ist auch der a den Vereine in dieser Beziehung einnehmen und allerdings in dieser Richtung berechtigt sind, einen ge- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ag r wissen moralischen Zwang auf alle die auszu- üben, welche sich nicht zu diesem nen Gesichtsp unkt erheben sollten. Nur Wett- eifer sollte bei solchen Ge CM zu Tage treten, kleinlicher Nei Mi und alle jene Menge kleinlicher Triebfedemn, welche so oft der Grund von Nicht-Einsendungen sind, de sollten bei solchen Gelegenheiten nicht zu reten der sie liefern dann wenigstens der eg epu Beweis, dass nich Interesse n Sache, sondern eigenes le ae Agen einer Art als Hauptmotiv hervortrat. tem Standpunkt 2 sollten ntlichen Gärten, die ja (mit ung des Gartenbau Spitze solcher N treten, aber als vom Staate unterhalten, alle und jede Om REF ARE um Preise, sowohl fir den Gärtner (nicht 15 für „ von ei weisen. solchen Punkten, welche durchaus der per sönliche Verdienst it 6 ers, (Erziehung euer Spielarten, Arrangement ete.) sollte hier für einige Tage raubt, seine 5 ements z 8 lich bellen seine Pflanze ae beirachiol werden n i lungen beitragen. se pu 0 aus es Vereinen erlaubt, auf die i hinzuarb och erklären, dass Wir "d lungen allerdings für eins der bur 3 F tel zur Hebung des Gartenbaues halten, i ass sie stels ein richtiges Bi baues einer Gegend — M: R) Anzeigen. Pflanzenfreunde mache ich bei der nahenden Spütsommer- und Herbstversendung darauf auf- merksam, dass von meinem letzten Preis- Courant, der auf 56 meist doppelt- und dreispaltigen Seiten, des Neuesten und Guten — viel enthält — noch eine Anzahl vorräthig sind. Gleichzeitig empfiehlt sich — bei promptester Bedienung zu geneigten Aufträg * ^ Gee Planitz bei Zwickau in Sachsen. Mein Verzeichniss über ächt Harlemer und Berliner Blumenzwiebeln ist so eben im Druck beendet und steht auf portofreies Verlangen gratis und franco zu Diensten. Es enthält noch einen Nachtrag der neuesten und be- liebtesten Pflanzen, auf welche ich — und vorzugsweise auf das neueste Ver- benen- und Fuchsien-Sortiment, in welchem letztern sich besonders mehre Varietäten mit weisser Corolle auszeichnen, sowie auf die Pelorgonien von Odier ganz ergebenst aufmerksam mache. : ` Erfurt im Juli 1855. J. C. Schmidt. Auf mein der heutigen Nr. beigelegtes Verzeichniss, über Blumenzwie- beln, Samen und Pflanzen, erlaube ich mir die Herren Gartenfreunde erge- benst aufmerksam zu machen. Erfurt, 1. August 1855. Ernst Benary. Tropaeolum Zanderi Dietz. Den in der Allgem. Gartenz. von Otto und Diez pr. Novbr. Jr. 1854 sehr ge- nau beschriebenen und im 9. Hefte der Hamburger Gartenzeitung sehr emptor- lenen, neuen Tropaeolum-Bastard, erlauben wir uns allen Blumenfreunden ange. legentlichst als etwas Neues und Schönes zu empfehlen; derselbe eignel . Sich, wegen seines enorm schnellen und üppigen Wachsthums und reichen Blühens ganz besonders zur Bekleidung und Ausschmückung von Mauern, Lau- i ben und Spalieren, sowohl im Freien als in Gewächshäusern. — Im perd s gen Besitze der ganzen Vermehrung dieser Pflanze erlassen wir 2 T 2t ige Exemplare von jetzt an das Stück zu 1 Rihlr. — 6 Stück 4 Rin. "T. Cri. „ Ferner empfehlen wir als zum erstenmale in den Handel kommend und 5 sich zu Blumengruppen wie der Topfkultur eignend: ; Sgr- = Penlstamon azureus superbus 18 Sgr. P. purpureus hybridus 23 P. atracoeruleas 1 Sgr. P. mangniflorus 6 Sgr. und Hoeliotropium Pes of Boudoir der schönste von allen Bekannten zu 12 Sgr. 3 Hamburg Ende August 1855. : Peter Smith & Comp : i : | t 3 t FLORA, MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. | Herausgegeben von Dr. E. Regel ‚ Obergärtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Präsident des Gartenbau-Vereines und Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied mehrerer Gartenban- und Natarwissen- schaftlichen Vereine. Oktober 1855. (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen.) 2 CER CHEUNEUENE M ae D Dg EOM Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. En Ausgabe 1 Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild. kostet 7 — x -" EN Tu, A wi air 12 schwarzen Abbild. 3 f 30 kr. oder 2 Thir. T "ibus Oneidium Lindley. Genera and Species Pag. 196. A. Labellum trilobum. Folia plana v. complicata. a. Sepala la- 'elia connata. * Labelli laciniae la- ferales intermedia majores. 1 0. mi cropocon Rchb. fil. *). | Herr Reichenbach fil, dem wir cin Ex- . fplar dieses Oncidiuni gesendet, hält die i vorliegende Pflanze für ein kleines Ex- : 9G : EL gen Rob, fil. pseudo bul- Å 3, compressis, basi foliatis, apice E "a foliis ovato-lanceolatis v. lan- Å — coriaceis, apice complitato- [a inimo bilobo; disco 1 c. — subtiliter fimbriato: crista bes 10 trierenato ; alis columnae om medi I. Originalabhandlungen 1) Abgebildete Pflanzen, a) Oncidium mieropogon Rchb. fil Hiezu Tafel 136. emplar des O. micropogon. Wir er- hielten die Knollen dieser Art durch Vermittelung des Hrn. Blass in Zürich aus St. Catharine, und Verschaffelt führte die gleiche Art von St. Innocent ein. Nah verwandt dem O. barbatum Lindl., jedoch unterscheidet sich letzte- res durch längliche Scheinknollen läng- lich -linearische ausgerandete Blätter, rispigen Blüthenschaft, lanzettliche braun punktirte Hüllblätter, eine bartige Scheibe, welche blutroth gescheckt, und endlich eine gelbe dunkelbraun nüancirte Säule und 2 Fuss hóhen Schaft, Gehört zu den leicht und dankbar blühenden Arten und theilt mit den e: anderen Oncidien die gleiche Cultur, Eıklärung der Abbildung. a. Die beiden unteren mit einander ver- wachsenen áusseren Blüthenhüllblätter. b. Lippe und Griffelsäule vergrössert. Wn ig AN * EL b) Neue Varietäten von Rhododendron. Hiezu Tafel 137. Bisnis campanulatum j Ein Produkt von R. Be SR be- Stern (Rinz) (Taf. 137. Nr.2,) | fruchtet mit catawbiense, schon seit 5 22 310 bis 6 Jahren im Handel. Dies ist eine in Form, Zeichnung und Grösse un- übertroffene Musterblume; die weisse Grundfarbe hat, besonders wenn im Freien blühend, einen leichten Anflug von Lila. Die Pflanze blühet in der Jugend nicht willig; desto reichlicher aber, wenn bis 4—6 Fuss hoch heran- gewachsen. Der Strauch. erreicht die Hóhe von 10 bis 12 Fuss, gehórt also zu den baumartigen Sorten, unter welchen er sich besonders durch grosse Ausdauer gegen die strengste Winter- kälte auszeichnet. Während alle Rhod. ponticum und andere härteren Sorten bei 18° bis 22° Reaumur nicht wider- stehen konnten und zum Wegwerfen litten, verloren Rhod. camp. Joh. Stern und die Samenpflanzen aus der nämli- chen Zucht kaum einige Blätter. Die Bedeckung während solcher heftiger Kälte bestund nur aus wenigen Fichtenreisern oder einigem Rohr. Die Blüthezeit tritt oft schon Ende April, meistens zu An- fang Mai ein und dauert 4 Wochen, Wir kennen noch keine gleich gross- artige Acquisition unter den Rhodora- ceen für das freie Land, Das Blumen- bouquet ist ungefähr 4mal so gross als das der folgenden Sorte, weshalb nur eine einzelne Blume wieder gegeben werden konnte. Rhodendron hybridum Beli- sar (Rinz.) (Taf. 137. Nr. 1.) wahr- scheinlich eine Kreuzung zwischen R. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Othello und eatawbiense, blühete zum erstenmale im Mai 1855; -— ohne Zwei- fel die dunkelste bekannte Variett in höchst brillanter Farbenmischung | von dunkelearmoisin und violettpurpur, von der eine Abbildung nur einen schwa- chen Begriff geben kann. Bei solcher Gelegenheiten müssen wir überhaupt sehr bedauern, hier (in Frankfurt a/M.) nicht einen geübten und einigermaas sen eminenten Blumenmaler zu besitzen; — übrigens kommen wir dadurch auch nieht in den Fall, einer Blume allzu- sehr zu schmeicheln, wie dies häufg anderwürts geschieht. Aus der Blattbildung und den For men der Blumen, welche die Verwandt schaft dieses Erzeugnisses mit Rh. & tawbiense verräth , lässt sich fast sichet annehmen, dass wir hiemit eine wich tige Sorte für das freie Land gewor nen haben. Zu wünschen wäre be dass die Mutterpflanze etwas stärke wäre, um sie bald reichlich vervielfil tigen zu kónnen. Rhododendron pont. PrinzEt gene (L. Roth.) (Taf. 138. Nr. 3.) har ben wir kürzlich aus der sehr trefflichen Anzucht des Hrn. Louis Roth in Stale gart an uns gebracht. Die Abbildung kann als ziemlich gelungen em werden, und hiernach ist ersich dass sich die Sorte hauptsächlich de starke Flecken in der Art der P d nien auszeichnet. G. Eins) car i a L 2) Die Selagineilen, deren Kultur und Fortpflanzung Hiezu Tafel 138. Wer kennt nicht die zierlichen Se- laginella-Arten, mit ihren oft kriechen- allenthalben wurzelnden, sel- den oder zweizeilig mit kleinen sich neg fórmig deckenden Blättchen e M und in ihrer ganzen ht an Br" 5 tener rasenförmigen zarten Stengeln, die | erinnern, mit denen sie von I. Originalabhandlungen. gar häufig verwechselt werden. In un- seren decorativen Gewächshäusern sind diese zierlichen meist freudig grünen, seltener stahlblau schillernden Pflänz- chen ganz unersetzlich geworden, denn keine andere Pflanzen-Gattung kann, wie sie zur Bekleidung von Steinkanten, Grotten, Wänden ete., die vom Lichte weit entfernt sind, mit gleich günsti- gem Erfolge verwendet werden. Bau- mann führt in seinem Verzeichniss der in europäischen Gärten in Kultur be- findlichen Selaginella- Arten 26 Arten auf, allein obgleich dieses Werk kaum erst erschienen, so sind doch seitdem schon wieder einige neue Arten in Kul- tur gebracht werden. Im hiesigen Bo- tanischen Garten werden 23 verschie- dene Arten cultivirt. Dieselben sind in Europa, Afrika, Asien und Amerika zu use und wachsen zum grössten Theil in den Gebirgen dieser Länder, im dich- ten Schatten der Waldungen den Boden bekleidend, oder ähnlich den Moosen u. & f. hinkriechend. Am reichsten sind die Gebirge Amerikas. Eine leichte - und Moorerde, steter Schat- ien und Feuchtigkeit sind daher auch in der Kultur die Bedingungen, un- ter denen diese niedlichen Pflänzchen ihrer grossen Mehrzahl nach am be- sten und freudigsten gedeihen. Eine Monographie derselben hat in neuester Zeit Spring geschrieben und die Tren- er Gattung von ‘Lycopodium Sen, eine Trennung, die mit 50 mehr Recht vorgenommen wer- in durfte, als die Selaginellen, wie Später hen werden, wahrschein- Sogar, zum Typus einer ganz neuen Familie erhoben werden miissen. In der Kultur zerfallen die Selagi- in solche Arten, die im freien 311 Lande, im Kalt- und im Warmhause kultivirt werden müssen. A. Kultur der Selaginellen im freien Lande. Zur bleibenden Kultur im freien Lande können nur S. helvetica Lk. und spinosa A. Br, empfohlen wer- den; dagegen können alle diejenigen, welche im Kalthause aushalten, wäh- rend des Sommers an ähnliche Lokali- täten ins Freie gepflanzt werden. 8. helvetica ist in unseren Bergen der Sehweiz heimisch, und die vielen Wan- derer, die jährlich unsere Berge unserer Schweiz durchstreifen und die Viamala oder den Gotthardt passirten, konnten da dieses kleine moosartige Pflänzchen, an schattigen feuchten Mauern längs der Chaussee oder auch unterm Schat- ten der Bäume am feuchten Abhange des Gebirges grosse lebendig grüne mit Feuchtähren bedeckte Polster bildend, bei einiger rksamkeit ziemlich häufig erblicken. Ausserdem kommt freilich diese Pflanze durch das ganze Urgebirge der Schweiz ziemlich häufig verbreitet vor, In den Garten verpflanzt gedeihet diese Pflanze nur in ähnlichen Localitäten, namentlich zwischen schat- tig und feucht gelegenen Steinparthien, oder in Grotten, aus denen Wasser her- vorsprudelt und wo andere Pflanzen nicht mehr fortkommen, mit einem Untergrund von Torferde am besten. Sicherer kann sie im Topfe im Kalthause oder zwi- schen Steinkanten etc. gezogen werden. S. spinosa A. Br. (Lyeopodium selaginoides L.) kommt im Norden Eu- ropas, Amerikas und in unseren Ber- gen auf freien offenen grasigen Stellen mit Moorboden vor, wo sie zwischen Gräsern und anderen Pflanzen wächst und von diesen Schatten empfängt. In unseren Alpen werden bekanntlich durch 22 * 312 h T * Dünste, die sich in den kühleren Regionen der Ber- ge zuNebeln und Wolken verdichten, die Triften selten trocken, und daher das bekannte freudige Grün der Alpenwei- den während des ganzen Sommers; im hohen Norden kommt diese Pflanze aber auf Moorboden mit Grundwasser vor. Wie alle ähnlichen Gewächse gedeihet daher dieses Pflänzchen in einer Lage, die vor der brennenden Mittagssonne geschützt ist, auf Moorboden und steter Feuchtigkeit am besten. Im Topfe kann man dies mittelst Untersätzen leicht be- werkstelligen, im freien Lande sind aber künstliche Sümpfe mit Grundwasser, wie man sie in manchen Botanischen Gär- ten ausgeführt sieht, die geeigneteste Localität. B, Kultur im Gewächshause, Die Kultur im Gewächshause ist sehr leicht, wenn den Pflanzen eine gute Heideerde oder Moorerde vermischt mit Holzerde gegeben wird, uud sie stets feucht und schattig gehalten werden. Ausserdem sind die Wachsthums-Ver- hältnisse noch zu berücksichtigen. Die Arten mit kriechenden allenthalben wur- zelnden Stengeln eignen sich am be- sten zur Bildung immergrüner Bordüren um Beete, zur Bekleidung von Grotten und Nischen, die aus Tuffsteinen etc. gebildet sind, zur Decoration kleiner mit Goldfischen bevölkerter Bassins, wie sie in decorativen Häusern oft weit vom Licht vor Grotten und Nischen einge- richtet werden. Wenige zwischen die Steine gebrachte Erde genügt hier die- sen Pflanzen, deren grüne Polster bald herrlich bekleiden und von der dunkeln Farbe der Steine gar lieblich sich ab- gränzen. Die S. denticulata Lk. in den Gebirgen Südeuropas, auf den Ca- narischen Inseln ete, zu Hause, ist in Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. dieser Hinsicht die verbreitetste Pflanze, die, zu derartigen Zwecken verwendet, 80 ausserordentlich wuchert, dass man von Zeit zu Zeit ihr Wachsthum zu beschrän- ken genöthiget ist. Sie kann ebenso wohl im Kalthause, wie im Warmhause gezogen werden, man kann mit dersel- ben senkrechte Wände und sogar die Wölbungen von Grotten bekleiden, wenn man nur täglich spritzt, Ausserdem kann die im südlichen Nordamerika wachsende S. apus Spring und die stahlblau schillernde, aus China stammende 8, uncinata Spring (S. caesia der Gär- ten) sowohl im Kalthaus wie im Warm- hause zu ähnlichen Zwecken verwendet werden. Alle 3 kónnen auch wührend des Sommers an ganz schattigen, feuch- ten und dem Luftzug nicht ausgesetzten Stellen des Gartens zu Einfassungen um Beete verwendet werden. Im Herbst pflanzt man sie dann in Töpfe und über wintert sie im frostfreien Kasten, Kalt haus oder auch im Zimmer. Selaginella - uncinata entwickelt nur im tiefen Scha ten, weit vom Lichte entfernt, die präch- tig stahlblaue Färbung der Blätter. Ni her dem Lichte nimmt das Laub ein blaugrüne oder rein grüne Färbung 2» Als Arten, welche ebenfalls moosar- tige Polster bilden, aber nur zur = im Warmhaus geeignet, nennen wir kleine zierliche lebhaft grüne 8. au liensis Raddi aus Brasilien (von apus gezogen), die lieb dophylla V. Houtte und $ ge pens Spring. | n Schon viel üppigere W lünger gestreckte Stengel, die — falls allenthalben Hauptwurzeln 8 den, bilden die folgenden nur ud " tur im Warmhaus gorges sm Selaginella Galeotti mit schlaffen Stengeln und 4 I. Originalabhandlungen. 313 | Laube. Im Garten geht die- selbe auch als S. Schottii. Zwischen Steinparthien gepflanzt rankt sie auf weite Entfernungen fort. Aehnlich ver- hält sich S. inaequalifolia Spring aus Ostindien, S. Martensis Spring nebst einer lieblichen unter S. flexuosa von Van Houtte vertheilten Art und & suleata Spring, die Letztere, welehe als Selaginella oder Lycopodium stoloniferum in unseren Gärten ziemlich allgemein verbreitet ist, gehört wegen ihres dichten Wuchses, der freudig grü- nen Belaubung u. s. f. zu den empfeh- lenswerthesten Arten. Auf den Rand von Steinparthien oder an Wasserbas- sins ete. gepflanzt, legen sich die Sten- gl derselben in dichten Büschen al- lenthalben über die Steine herab, wur- zeln, wo sie Moos oder Erde finden, Wieder fest und garniren gar lieblich. Verwandt mit dieser ist die S. Hüge- lii Hort. (S. Danielsiana), aber noch von robusteren, mehr aufrechten Wuchse. Sie gehürt zu den schönsten Arten die- ser Gattung, bildet prächtige, mehr als Fuss hohe Büsche und kann zum Em- Porklimmen an Steinparthien verwendet werden, ri" Arten schliesst sich endlich k^ de apud Spring oder die S. caesia orea der Gärten an. Es ist dies eine mit aufrechten mehrere Fuss hoch uw nden Stengeln, welche zwar die Bezeichnung baumartig nichts we- ebenfalls allenthalben Haftwurzeln ent- "enden Stengel, dennoch einzig un- bilde ter der 59 den Selaginellen dasteht und nur in md RE Wuchses an die viel nie- * leibende S. Hügelii angränzt. Ihrem Vaterlande ist dieses höchst nM ine an Felsen und Báu- 3 o *Uporklimmende Art. Im Gewächs- hause pflanzt man sie in Tópfe und hef- tet die Stengel an Stöcke aufrecht an. Sie sendet wedelartige Seitenüste nach allen Seiten aus und ist jedenfalls eine der imposantesten Formen der Gattung. Die Blätter haben die gleiche stahlblaue Färbung wie S. uncinata, wenn die Pflanze ganz im Schatten des feuchten Warmhauses gezogen wird. Man sie aueh an einer feuchten Hinterwand des Hauses, oder an mit Orchideen be- setzten Stimmen emporklimmen lassen, Die Vermehrung aller der bis jetzt betrachteten Arten bewerkstelliget sich sehr leicht durch abgenommene bewur- zelte Stengelstücke, welche in Töpfe lose eingepflanzt und bis nach erfolg- tem Anwachsen in eine möglichst feucht- warme Temperatur in tiefen Schatten gestellt werden. Am schwierigsten ver- mehrt sich die S. laevigata, die man am besten mit ihren zur Vermehrung bestimmten Stengeln auf nebengestellte Töpfe niederbeugt und diese erst im Topfe festwurzeln lässt, bevor man sie von der Mutterpflanze trennt. Wer diese Selaginellen nicht ins freie Beet zwischen Steine auspflanzen kann, der wird sie ebenso leicht in Tö- pfen kultiviren. Für die kleineren moos- artig wachsenden, wähle man flache Näpfe, in denen sie sich besser zu schönen Polstern ausbreiten können; die stark wüchsigen werden dagegen in 4—6 züllige Töpfe gepflanzt, erhalten ein Zoll hoch Unterlage von Scherben und Moos, damit bei der steten Feuchtig- keit die ‚Erde nicht verderben kann. Sie ilden dann üppige Pflanzen mit nach a vom Lichte mehr entfernten Beet- ränder des Warmhauses u. s. f. sind. 314 Vorzüglich schön und haltbar im Zim- mer ist die S. sulcata, sowie mehrere der folgenden Arten, Es bleiben uns nun noch die Sela- ginellen zur Besprechung übrig, welche an ihren Stengeln keine Haftwurzeln bilden, sondern in schönen rasenfórmi- gen Büschen wachsen, mittelst seitli- cher Prolification des — Wurzelstockes neue Stengel entwickeln, und wie die vorhergehenden, sämmtlich im Warm- haus erzogen werden müssen. — Die bekannteste nnd schon seit langer Zeit in unseren Gärten kultivirte Art dieser Abtheilung ist die S. cuspi- data Lk. (Lycopodium tamariscinum und circinale) aus Mittelamerika, Eine elegante Pflanze mit !/—3/, Fuss lan- gen in dichte Büsche vereinigten Sten- geln, die sich fiederartig schön ver- üsteln. Man pflanzt sie in 4—6zöllige Töpfe mit gutem Abzug, oder auch zwischen Steinparthien, wo jedoch für genügende Nahrung für dieselbe Sorge getragen werden muss, Vermehrt wird sie durch Theilung des Wurzelstockes. Zur Decoration von Blumentischen im Zimmer sehr geeignet. Aehnlich im Wuchse ist die von den Antillen stam- - mende S. cordifolia Spring, ihre Stengel werden aber 1—1?/, Fuss lang, und bildet sie bei entsprechender Kul- tur herrliche Pflanzen. S. W illdeno- vii Desv. (des Van Houtte'schen Etab- lissements) ist ähnlich, aber wo mög- lich noch schöner und zarter. Es ist dies noch eine seltene Pflanze, die sich nur langsam vermehrt, mit äusserst zar- ten 1½ Fuss langen ebenfalls fiederför- mig verästelten Stengeln und mehr blau grünem Laube, Baumann zieht S. Will- denovii Desv. zu S. laevigata, lässt da- gegen S. caesia arborea als eigene Art stehen. Da uns die Literatur hier fehlt, können wir nicht bestimmen, wer hierrecht Gartenflora Deutsehlands und der Schweiz. der Resultate der neueren tung Selaginella mit dem Bärlap pp hat, Selaginella Avilae Kl. aus Colum- bien ist der S. cuspidata nahe verwandt, Durch längere, fast kriechende Wur- zelsprossen und sehr elegant gebauete Wedel zeichnen sich endlich noch 8. erythropus Spring aus Mittelame rika, S. viticulosa Kl, aus Colum- bien und S. umbrosa Hort. aus Letzteres ist vielleicht nur eine üppige und vorzüglich schöne Form der $. erythropus. Dieselben gehören zu den ausgezeichnetsten Arten. ie à ten Stengel sind unterhalb einfach, bre ten sich oben mittelst fiederförmiger At. ste wedelartig aus und ahmen gleich- sam im grösseren Maasstabe ein in un seren Tannenwaldungen wachsendes Moos, das sich durch seinen baumarti- gen Wuchs auszeichnet, nämlich Hypnum besprochen haben, seren Lesern noch eine kurze Beobachtut- gen und Entdeckungen , über 2 ficationsorgane und die Art und wie sich diese interessanten RAS Samen (Sporen) fortpflanzen, zu | 60 Bis auf die neuere Zeit war ar die lapp (Jer. sie al podium) vereinigt. Jetzt führt m4? die 2zeilig gestellten Blätter det, wahrscheinlich dürfte: sie aber Ma “ stens zur eignen Familie er erhoben wer mit In den frühesten Epochen perl rer Schöpfung yorangega"s i vi | zu einer Zeit, Wo unser eh I. Originalabhandlungen. scheinlich noch mit einem dichten Ne- belmeere umgeben war, da wucherten in unendlicher Ueppigkeit grosse Báume aus der Familie der Lycopodiaceen (Lyeopodites) und einer anderen nah verwandten jetzt ganz untergangenen Fa- milie, den Lepido dendreen und bil- deten mächtige Waldungen, in denen keine Blume sich entfaltete, wo über umgestürzten Waldungen neue Baum- iganten in einer Ueppigkeit des Wuchses sich erhoben, von der wir uns jetzt nur noch einen schwachen Be- griff machen können, wenn wir die mäch- ügen Steinkohlenlager betrachten, die uns jetzt nach so vielen Jahrtausenden zur unerschöpflichen Quelle des Brenn- stoffes dienen. -Die Pflanzen-Schöpfung ungerer Jetztwelt, sie besitzt keine baum- arügen Lyeopodiaceen mehr, nur Kräu- ter und Halbstráucher sind es, die be- scheiden dem Boden nach kriechen und in den Achseln der Blätter, bald längs des ganzen Stengels, bald auf der Spitze der Aeste, in eigene ährenförmige Frucht- Stände vereiniget, ihre Fruchtkapseln (Sporocarpia) tragen. (S. Fig. 6.) Diese Sporenfrüchte sind nur bei 3 doppelter Natur, indem 3 entweder nur 3—4 grössere Samen, grossen Sporen, oder ein fei- M Pier sehr kleiner einfacher Zel- d ie kleinen Sporen enthalten. etztere Art der Fructification kommt i allen Lycopodiaceen vor und der nm Bürlappsame, jenes feine T, welehes bei Kindern an wun- M den aus den Fruchtkapseln der 3a lapp-Arten (Lycopodium) ausge- "laginella, mit der wir uns - einzig beschäftigen, sind diese Spo- wuüche auf der Spitze der Aeste in 315 einiget, wo man am Grunde der Deck- blätter die Früchtchen in Form kleiner kurz gestielter Körper findet. Diejeni- gen, welche die grossen Sporen enthal- ten, finden sich an der Basis dieser Fruchtühren, sind von herzíórmig-kugli- ger Gestalt und 3—4klappig; diejeni- gen dagegen, welche das feine Pulver der kleinen Sporen enthalten, sind von zusammengedrückter nierenförmiger Ge- stalt, 2klappig und nehmen den oberen Theil der Fruchtähren ein. Bis vor noch nicht gar langer Zeit wusste man über diese interessanten Pilanzen eigentlich nichts weiter, als was wir im Vorhergehenden mitgetheilt; in neuerer Zeit haben aber Nügeli, Mette- nius und Hofmeister die noch dunkeln Punkte in Betreff der Entwickelung ih- rer Fructificationsorgane, sowie des Kei- mens und der Befruehtung der Selagi- nellen vollstindig aufgehellt, und wir wollen im Nachfolgenden eine kurze Dar- stellung der höchst interessanten Ent- wickelung nach Hofmeister geben. Die erste Entwickelung der beiden tkapseln durchaus gleichartig. Blattachsel eine kleine halbkugelige Er- - 316 senkrecht fallende Scheidewünde, so dass es sich bald zu einer doppelten und 3fachen Zellschicht umbildet, deren in- nere Schichten immer kleiner werden. (Fig. 3. 4.) Gleichzeitig vermehren sieh auch die Zellen des Stieles dureh der Lüngs- achse parallele und senkrechte Scheide- wünde, und der Trüger wird dicker und massiger. Langsamer aber ebenfalls gleichzeitig, durch wiederholte Zweithei- lung nach allen Richtungen geht die centrale Zelle eine Vermehrung eiu, in- dem erst 4 Zellen entstehen (Fig. 3 aaaa.), aus denen sich später eine ganze Gruppe (Fig. 4) hervorbildet. Diese centralen Zellen besitzen einen grumösen Inhalt und grosse Zellkerne und werden von 3 radial gestellten Zellschichten um- hüllt (Fig. 4 und 5). Von diesen Letz- teren ist die innerste Schicht mit einem trüben schleimigen, die mittlere mit lorophyl! und die äusserste mit was- serhellen Inhalt erfüllt. — Noch später vereinzeln sich die centralen die Sp o- renmutterzellen darstellenden Zel- len immer mehr (Fig. 5) und stellen dann kuglige Zellen mit trübschleimigen Inhalte und mässig. grossen Zellkernen dar. Während dieser Vorgänge in der jun- gen Frucht bildet auch das Blatt, in deren Achsel dieselbe steht, das Neben- blatt. (Fig. 6, ist der nur 30mal ver- grösserte Durschschnitt einer jungen Fruchtähre, aa sind die Blätter, in de- ren Achseln die Früchte stehen, bb sind die Nebenblätter. cc sind die jun- gen Früchte, von denen Fig. 1—5 stär- ker vergrösserte Durchschnitte gaben). Bis hierher sind die Vorgänge in beiden Organen durchaus gleich, nun aber zeigt sich ein wesentlicher Unter- Schied in der weiteren Ausbildung, je nach dem die Fruchtkapseln bestimmt Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. sind, zu Kugelkapseln (F seln mit grossen Sporen) oder zu Staub- kapseln (Fruehtkapseln mit | Sporen) zu werden. Bei S. dentieulata wird die unterste Kapsel jedes Fruchtstandes zur Kugel- kapsel. Von den vielen freien Zellen Fig. 5) des Innern der Kugelkapsd theilt sich nur eine dureh nichts ausge- zeichnete, nachdem ihr Kern aufgelöst und an dessen Stelle 4 neue Kerne gebildet wurden, in 4 Zellen, die Spe zialmutterzellen der grossen Spe ren (Fig. 7, die nach hinten liegende Zelle siehet man nicht) In jeder die ser Spezialmutterzellen tritt nun eine anfangs sehr zartwandige Zelle (die grosse Spore) auf, die zuletzt die Spe- zialmutterzelle ganz erfüllt, und deren Membran allmälich auflóst, worauf sich die 4 Sporen zu vereinzeln beginnen und eine kuglige Gestalt annehmen. Fig. 8.) Nicht bei allen Selaginellen werden jedoch die Spezialmutterzellen sobald aufgelöst, wie bei Selaginella denti lata. So bleiben bei S. Martensiis die verhältnissmässig viel dickwandigere Spezialmutterzellen bis gegen den Zu stand der Reife erhalten, die Spore? umschliessend und lange in ihres V^ sprünglichen Form z enhal (Fig. 13.) Ein gelinder sie jedoch auseinander. — — Druck treibt gelkapsel, in Gesellschaft der MT 7 veränderten Sporenmutterzelle nd von Aussen, Fig. 10 | mr öffnete Kugelkapsel) Letztere se erst später resorbirt, wenn - di grossen Sporen immer mehr verei y und zuletzt die Kugelkapsel pe d erfüllen. Während dieser Zeit was cc Ep | Taf 136 / i 2 2 i „ e teer Dahl: LA 2 — Farbendr v A Kolb. Urndg J. Originalabhandlungen. dert sich auch die Gestalt der Kugel- kapsel bedeutend, es bilden sich, dem und Deckblatte zugewendet, durch die auf einem Stiele ruhende Kap- sel eine herzförmig-kugelige Gestalt erhält. (Fig. 9. 10 An den Sporen selbst bildet sich ähnlich wie bei den Pollenkörnern, den Sporen der Farren etc., in Folge der fortschreitenden Entwickelung eine äus- "e und innere Sporenhaut, und wo die Sporenmutterzellen nicht resorbirt werden, sogar eine dreifache Sporen- hülle, Bei S. denticulata ist die innere Sporenhaut glashell, die äussere später bräunlich und in noch jungem Zustande mit langen Stacheln bewaffnet (Fig. 11), ee Bildung aber beide Schichten e : ; nehmen. Gegen die Reife sind hus uem weniger lang, da sie spá- E den Druck, den die Sporen, be sie erst die Kugelkapsel ganz er- ù en, abgebrochen werden. Gleichzei- " vergrössert sich auch der Kern im iid: der Spore und zeigt eine Menge Fonsi Bildungen (Fig. 11), die ir die Reife hin wiederum 2 der Kapselwand, die wir auf un iius may 3 Zellschichten beste- inia wird bei dem zunehmen- e ume der Sporen zuletzt auch Innenwand auskleidende Schicht 317 Fall, dass sich durch Fehlschlagen auch nur 2—3 Spezialmutterzellen ausbilden, ist jedoch nieht selten. In jeder dieser Spezialmutterzellen bildet sich nun eine kleine Spore, welche nach Resorption der ersteren auf ihrer äusseren Seite ent- weder nur gekörnelt erscheinen (Fig. 15), wie bei S. denticulata, oder lange Sta- cheln entwickeln, wie bei S. Martensis. Die grossen und kleinen Sporen ge- hen nun, wenn sie ausgesäet werden, eigenthümliche Weiterbildungen ein. An den grossen Sporen bildet sich und die grossen Sporen entleert. bemerkt nämlich an der nach innen ge- richteten Seite derselben eine halbmond- förmige Zellschicht, die im Mittel aus 2 übereinanderstehenden Zellenreihen und an den Ausgangspunkten nur aus einer Zellreihe besteht. (Fig. 16.) In diesem Zustande werden die gros- sen Sporen von den Kugelkapseln aus- gestreuet. Es grünzt sich nun zunächst die obere, den ersten Anfang des Vor- keims bildende Zellparthie, von dem übrigen Theil der Spore (der eine ei- weisshaltige ölige Flüssigkeit enthält) dnreh eine immer dicker werdende Mem- bran ab, an der nur einzelne als Tüpfel erscheinende dünnere Stellen bemerkbar sind. (Fig. 17, 18, 23). Während dem nun der Vorkeim mannichfache Weiter- bildungen zeigt, füllt sieh gleichzeitig der anfänglich freie untere Theil der Spore entweder theilweis (Fig. 18, 23) oder gänzlich (Fig. 19) mit einem losen Zellgewebe aus. : Der Vorkeim selbst wächst inzwischen weiter, indem das Wachsthum im Mit- telpunkte desselben beginnt und gegen die Peripherie fortschreitet und seine Zellen selbst durch senkrechte und pa- 318 ralle Scheidewünde sich theilen. Wäh- rend dieser Vorgänge bilden sich die Archegonien, deren erstes auf dem Scheitel (Fig. 17, 18, 19, aaa), die späteren an den Seiten des Vorkeimes auftreten, Diese Archegonien bestehen aus 4 Paaren enger hoher Zellen, welche mit ihren Spitzen über den Vorkeim her- vorragen und um einen engen Kanal herumgestellt sind, der zu einer Basal- zelle führt, die die 4 Zellenpaare trägt | ist (Fig. 17 a). Sie entstehen, indem eine der Zellen der oberen Zellschicht des Vorkeimes sich erst durch eine parallele Wand in 2 übereinanderstehende Zellen theilt, und von diesen nur die obere durch senkrechte und parallele Scheide- wünde sich zu den 4 Paaren von Zellen umbildet, die auf der Basalzelle ruhen und zwisehen sich einen schmalen zur Basalzelle führenden Kanal offen lassen | di (Fig. 17 a). In der Basalzelle entsteht inzwischen eine zweite sphürische Zelle, welche die Mutterzelle nahezu ausfüllt, Aus dieser Tochterzelle (Fig, 17 u. 20), welche dem Keimbläschen der Phane- rogamen zu yergleichen ist, gcht durch Befruchtung der Embryo hervor. Die Befruchtung derselben wird un- zweifelhaft durch die kleinen Sporen der Staubkapseln vermittelt, An diesen be- obachtete Hofmeister, 5 Monate nach der Aussaat, in jeder derselben cine grosse Zahl kleiner sphärischer Zellen (Fig. 15), die Samenfadenzellen, welche durch gelinden Druck austreten und zum grossen Theil einen spiralig anfgerollten sehr dünnen Samenfaden ent- hielten (Fig. 21), der später frei wurde und sich träge bewegte. Süet man grosse und kleine Sporen gleichzeitig aus, 80 ntwickeln sich bei Selaginella denticu- Ed die. Samenfadenzellen immer noch viel früher als die Archegonien am Vor- der Selaginellen wird ganz Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. keime, woher es wohl kommen mag, dass diese Aussaaten so selten gelingen, sofern nicht unter die Glasglocken, un- ter welchen die Aussaat bewerkstelliget wurde, zugleich auch lebende fruchitra- ende Exemplare gebracht werden, die zu verschiedenen Zeiten ihre kleinen Sporen ausstreuen *). hdem nun die in der Basalzelle entstandene Tochterzelle des Archego- niums durch die Samenzellen befruchtet , (gemeiniglich wird an jedem Vor- keim nur ein Archegonium, selten meh- rere befruchtet), theilt sich dieselbe in 2 übereinanderstehende Zellen (Fig. 22), und diese gehen theilweise durch Längs- dehnung der oberen Zellen, theilweise durch wiederholte nei fernere Weiterbildung ein, bis auf diese Weise die junge Keimpflanze bain Es bildet sich nämlich nach oben auf ese Weise ein einfacher Zellstrang (Fig. 23a. Fig. 24) an dessen unterem Ende eiu Zellkörper entsteht, der später mittelst seitlicher Prolification (Fig. 24 beia) weiter wächst und die junge Keim- pflanze darstellt. Während dieser Vor- gänge dringt die junge Keimpflanze in das untere lose Zellgewebe der Spore von dem Vorkeime aus ein (Fig. 23); sackt sich da ein, und später erhebt sieh aus F *) In den Gewächshäusern findet man sebr häufig junge keimende Pflanzen unter pé benden Exemplaren. Bei anderen Arten ge die Ausbildung beider Arten von Sporen gleichzeitig stattzufinden. So keimt cuspidata ziemlich regelmässig. dus E " uet — » p. 8 Farren bewerkstelliget. Man stre [ren auf mit Moorerde gefüllte vipfe, ü p das Gewächshaus oder Zimmer bald diejungen Pflänzche n keimen Glasscheiben gelüftet. um ccv I. Originalabhandlungen. . demselben das erste Renee wee (Fig. 25), welehes an seiner Spitze di 2 ersten gegenstündigen Blüttchen ent- wickelt, so dass eine keimende Selagi- nelle der Samenpflanze eines dikolydo- nischen Gewächses ähnelt, nur mit dem Unterschiede, dass sich das erste Sten- gelgebilde mit seinen 2 Blättern un- mittelbar aus der grossen Spore erhebt (Fig. 26, 28), oder wenn 2 Archego- nien befruchtet wurden, auch 2 junge Embryonen sich zugleich aus derselben entwickeln (Fig. 27), und die ersten Blättchen am Grunde schon die Neben- blättchen zeigen (Fig. 28). Werfen wir noch einen Blick, auf die mit den Selaginellen verwandten osen Pflanzen, auf die Gefäss- eryptogamen, so ist nun, soweit wir de- ten Entwickelung kennen, bei allen die Bildung eines Vorkeimes an der keimen- den Spore nachgewiesen. Wührend aber bei den verwandten Farrenkräutern, die- er Vorkeim münnliche und weibliche organe trägt, so finden wir bei den Selaginellen schon an der Mut- terpflanze yerschiedene Organe der klei- "en und grossen Sporen vorgebildet, von denen die ersteren bei ihrer Wei- T entwickeln, und wenn diese mung Sich bestütigen sollte, so bald tine allerdings die Gattung Selaginella men bi tw Familie der Gefáss-Cryptoga- eig (E. Regel.) ‚ Erklärung v von Tafel 138. E diese Zeichnungen nach Hofmeister, ungen höherer Cryptogamen: | Mun nach 4. Junges Sporangium im Längsdurchse 4. Dasselbe in weiter vorgeschrittener Bil- dung. Vergr. 150. 5. Längsdurchschniti eines grossen Sporan - giums von Selaginella denticulata, dessen Mut- Eg. sich zu vereinzeln beginnen. Vgr. 300. e Fruchtähre im Längsschnitt von Sagn le Vergr. 30. . Eine Mutterzelle grosser Sporen, welche ict Specialmutterzellen sich theilt, von 8. denticulata. Vergr. 400. 8. Vier grosse Sporen, noch von den Re- sten der Spezialmutterzelle ee von S. denticulata. Vgr. 9, Junge Kugelkapsel der S. denticulata von aussen, Durch die Wand schimmern die 4 grossen Sporen hindurch. Vgr. : 10. Dieselbe etwas weiter entwickelt und dureh einen Längsschnitt geöffnet. 50. 41. Eine grosse noch nicht vollkommen isl Spore der S. denticulata. Vergr. 2. Ein Stück der Wand der reifen Kugel- fus im Längsdurchschnitt. Vergr. 200. 13. Complex von 4 Specialmutterzellen von S. Martensis (eine nach hinten liegende siehet man nicht), deren n eine PEN grosse Spore enthält. gr. 400. 14) Eine A kleiner Sporen von 8. Martensis, welche in 4 Spezialmutterzellen ge- theilt ist. Vergr. 4 15) Kleine Spore pus Selaginclla denticu- lata, 5 Monate nach der Aussaat. Im Innern hat sich eine grosse Zahl kleiner kugliger Zel- < $ | len gebildet. Vergr. 400. 16. Grosse Spore der S. denticulata kurz _ | nach der Aussaat im Längs durchsehnilt Vgr. 200. d nach der Bildung bárische Zelle in der Baselzelle ist noch hee vorhanden, Vrgr. 600. 8. Längsdur urchschnitt eines noch unbe- Nel: Vorkeinis der gleichen Pflanze, 11 ene Mehrere Archego- 320 19. Grosse Spore der S. Martensis, 6 Mo- nat nach der Aussaat. 20. Eins der Archegonien der vorherge- henden Figur. . 400. 21. Eine kleine Spore der S . helvetica 5'h Monat nach der Aussaat. Die aus derselben hervortrelenden Zellchen zeigen einen spiralig gewundenen Faden. Vr 22. Eine befruchtetes 8 der S denticulata im Längsschnitt. Die Mutterzelle des Embryo hat sich durch eine Querwand getheilt. Vrgr. i Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 23. Befruchteter Vorkeim (Prothallium) der S. denticulata im Långsschnitt, welcher das Archegonium mit der jungen in das Zellgewebe mehrzelligem fadenförmigen Träger. Vrgr. 500. . Weiter entwickelter Embryo, dessen Endknospe m gabelt. Vgr. 30. 26. 27. 28. Keimende Pflänzchen der 8. Martensis , ja 55 fehlt die Spore, bei 28 sind die beiden ersten Blätter weggeschnitten, 80 dass man die Nebenblätter siehe Vgr. 5. 3) Das Verfahren vor Gall um saure Weine zu guten sehr trink- baren Weinen Dieses Verfahren besitzt gegenwär- tig, wo alle Weine sehr hohe Preise besitzen, einen hohen Werth für Wein- produzenten. Mit Kopfschütteln wird es zwar im Allgemeinen noch begrüsst, allein mit Unrecht, denn es besteht dieses Verfahren in keiner Fälschung, sondern wirklich in einer namhaften Ver- besserung und ist ganz besonders für Gegenden, wo auch in guten Jahren nur ein geringer Landwein produzirt wird, sehr empfehlenswerth. Mittelst dessel- ben wird nämlich einerseits die Säure des Weines in genau das richtige Ver- hältniss gebracht, welche dieselbe in gu- ten Weinen haben muss, und andrerseits wird dem Weine mit dem Zucker der Stoff wieder beigemischt, welcher die Güte, d. h. den Geist des Weines bedingt. Wir haben im vergangenen Winter derartig prüparirte Weine aus unseren schlechtesten Lagen gekostet, welche mit unseren besten Weinen vollstündig riva- lisiren konnten und pikanten Geschmack mit Geist in der für den Gaumen ange- nehmsten Weise vereinigten. Da es ichgültig ist, welche Pilanze | durchaus | die Stoffe gebildet hat, die wir im Weine umzuwandeln. lieben, so ist es klar, dass durch künst- liche Beimischung der einem natürlichen Weine fehlenden Stoffe, keine Fälschung, sondern nur eine Verbesserung ange- strebt wird, und es können hierdurch auch in ungünstigeren Lagen die ange- nehmsten Weine produzirt werden. Wir lassen zur näheren Erläuterung einen Artikel folgen, den unser verehr- ter Freund Hr. Kohler, der Redactor der Schweizerischen Zeitschrift wirthschaft, ein Mann der sich um die Hebung des Weinbaues im Kanton rich hohe Verdienste erworben hat, ver fasst hat, hier folgen: | Der Hauptsache nach besteht der Wein aus Wasser, Weingeist und Weinsäure (weinsauren Salzen). Die übrigen Bestandtheile treten in verhält- nissmässig geringer Menge auf, und ihr Einfluss ist jedenfalls nur bei 0 sten Weinen in Betracht k ommend, rend bei ordinüren und selbst bei guten Weinen von diesen Bestandtheilen lich abgesehen werden darf. Der Weingeist ist ein tsteht füg- Zucker des Mostes. I. Originalabhandlungen. Stärke, berauschende Eigenschaft, des Weines, und bildet sich in um so grös- serer Menge, je reichlicher der Zucker im Most enthalten war. Weingeist, dem fertigen Weine zugesetzt, vereinigt sich nicht mehr so innig mit den Bestand- theilen des Weines, wie dies mit dem- jenigen Weingeist der Fall ist, welcher sich während der Gährung aus dem Zucker bildet; der spätere Weingeistzu- Satz hleibt daher immer ein dem Weine fremder Gast und gibt sich oft dem Geruche und Geschmacke, mehr noch durch seine üble Wirkung auf das Be- finden des Trinkers kund. Die im Most enthaltene Säure bleibt bei der Gährung unverändert, quantita- tiv und qualitativ, und erst nach län- gerer Lagerung erscheint ein Theil der Sauerschmeckenden Salze ausgeschieden | als Weinstein, wesshalb die Säure des “Weines sich mit der Zeit etwas ver- mindert, Die Güte eines Weines beruht auf dem Verhältniss, in welchem Wasser, Weingeist und Säure gemischt sind. Es 150 nicht immer der geistigste Wein auch der beste, wie man dies vielfach as Erfahrung weiss, und es hat die ku längst schon diejenigen Weine die vorzüglichsten bezeichnet, von denen der Chemiker durch seine Unter- unten nachträglich nachwies, dass bula nicht über 6 pro Mille Säure und et T!/4—89/, Weingeist enthal- ae nun unsere Rebe während i . Bünstigen Sommers solche Trau- 7» in denen jene Bestandtheile im me eines guten Resultates sicher in den so eben ausgepressten, 'ein dickes Tuch filtrirten Most, der et- 321 Die guten Jahrgänge sind aber in unserer Breite etwas Seltenes; kaum alle 5 Jahre erhalten wir solche Weine, in denen jenes günstige Verhültniss der Mischung der Weinbestandtheile eintritt. In den übrigen Jahrgängen erzeugen wir Weine, die man entweder nur für den eignen Consum gebrauchen oder doch nur um Spottpreise verwerthen kann. In letzterm Falle werfen die Re- ben dem Bebauer einen sehr geringen Gewinn ab. Unsere geringen Weine enthalten in den meisten Fällen zu wenig Weingeist, resp. zu wenig Zucker im Most, dagegen zu viel Weinsäure. Diesen Fehler kön- nen wir verbessern, sobald wir nur wissen, wie ein guter Most im Durchschnitt zu- sammengesetzt ist. Wir werden dann bloss die Natur nachzuahmen und das Feh- lende hinzusetzen und das Ueberschüs- sige zu vermindern haben; mit anderen Worten: wir werden dem Moste durch Zuckerzusatz und durch entspre- chende Verdünnung der Säure mit- telst Wasser jene Zusammensetzung geben, die gute Müste von Natur aus haben. - Wer hiebei sicher gehen will, muss vorerst wissen, wie viel Zueker und wie viel Säure der zu ver- edelnde Most enthalte. Ich werde da- her zunächst auseinander setzen, wie solche Untersuchungen am ei und mit ausreichender Genauigkeit aus- geführt werden. Zur Zuckerbestimmung dient mir die Mostwaage. Diese senke ich durch wa 12— 14e R. temperirt sein soll. An- ‚enommen, es sinke mein Instrument bis zu 58° ein, so sagt mir eine von Sachkennern angefertigte Tabelle, dass dieser Most in 100 Pfund Flüssigkeit um 10½ Pfd. Zucker enthält. Von der- 329 * Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. gleichen Most wiegt ein Saum 330 Pfd. Ich weiss ferner aus Erfahrung, dass ein guter Most 80—85° wiegen, daher 17-18% Zucker enthalten soll. Will ich nun meinem Moste diesen Gehalt geben, so werde ich für je 100 Pfund Flüssigkeit 7—8 Pfd. Zucker, für den Saum demnach 21—24 Pfd. zusetzen. Um zu erfahren, welchen Säure- gehalt mein Most besitzt, wende ich den Säuremesser an. Es ist hier nicht der Ort zur Erläuterung der Ge- setze, auf welchen dieses Instrument beruht. Wir geben daher einfach An- leitung zum Verfahren. Man giesse bis zum untersten Striche Lackmustink- tur, dann bis zum Punkte Null den zu untersuchenden Most oder Wein, wel- cher durch seine Säure die bläuliche Lakmustinktur roth färben wird. Hierauf tröpfelt man Amoniaklösung (Salmiak- geist), von 1,36% so lange hinzu, bis die rothe Farbe der Flüssigkeit durch die blaue verdrängt wird. Angenommen, die Flüssigkeit stehe in diesem Momente bei 10 der Eintheilung unseres Instru- mentes, so heisst dies so viel: der Most enthält 10 per Tausend freie Weinsäure. So viel Säure macht das Getränke, wenn es auch hinreichend geistig ist, unan- genehm zum Trinken, und es ist der- gleichen saurer Trank auch ungesund. Nehmen wir nun an, was annähernd richtig ist, 1 Saum wiege ½ von 1000 Pfund, nämlich 330 Pfund, so müssten in 1 Saum jenes Mostes 3!/, Pfund Säure enthalten sein. In einem. guten Moste aber sollen nicht über 6 per mille Säure | vorkommen; daher auch in einem Drit- teltausend, d. h. 1 Saum, nicht über 2 Pfund Säure. In jenem Moste finden wir demnach per Saum 1 Pfd. Säure zu viel. Um diese Säure gehörig zu verdünnen, fragen wir, wie viel Flüs- sigkeit (Wasser) hiefür angewendet wer- den müsse, wenn der Säuregehalt die normale Menge eines guten Mostes nicht überschreiten soll. Wir finden 200 Pid., oder 1 Maass Wasser zu 3 Pfd., ge- rechnet, 66 Maass. Jetzt hätten wir aber auch diesem Zusatze die ausrei- chende Menge Weingeist zu verleihen, und dies geschieht, indem wir auf 100 Pfd. Wasser etwa 18 Pfd. Zucker zu- setzen. So hátten wir jetzt aus 100 Maass Most 166 Maass dargestellt, in- dem wir a) einen Zusatz von 66 Maass Wasser, b) 66 Pfund Zucker anwendeten. Von letzterem Zucker dienten 24 Pfd. zur Aufbesserung des zuckerarmen Mostes, der statt 17—18% Zucker blos 101,9/, enthielt; die weitern 36 Pfund Zucker dienten aber zur Versüssung der zugesetzten 66 Maass Wasser , d durch diesen Zusatz der Weingeistge- halt des zu gewinnenden Weines nicht unter die normale Mo eines kräfti- 2» Platze sei, hängt von Umständen ab. So ist z. B. kein Zweifel, dass es sich gegenwürtig lohnen würde, wenn man mit einer Ausgabe, welche der von 60 Píd. Zucker verursacht, 1 Saum 18511 oder 1853r in 166 Maass 1849 umgestalten könnte. Vortheilhafter würde sich dies allerdings noch gestalten, wenn man statt des theuren Melis-Zuckers den wohlfeilern Piscine verwenden inem Zwei Zuckerfabrik ein lohnendes Came abgeben würde, zumal, wenn die E toffeln wieder besser gerathen. wegen der ohnehin guten Qualität Trauben obige Weinverbesse de kaum in Anwendung bringen; * I. Originalabhandlungen. nigstens nieht in grossem, vielleicht aber in kleinerem Maassstabe. Die Mehrzahl . der Traubén sind diesen Herbst edel- reif und versprechen einen vorzüglichen Most *). Wegen der ungleichen Blüthe sind aber doch noch manche Trauben zurück, und es würde der Qualität der villig reifen Trauben schaden, wenn man keine Auslese (Sonderung) ver- nühme. Wir empfehlen diese Sonderung und rathen ferneran, das Träsch (Trester) von den guten Trauben nicht allzu Scharf auszupressen, und dieses Träsch, sowie die geringeren Trauben zu einem guten Trank für den Hausgebrauch zu verwenden. Man verfahre hiebei, wie 1) Man fülle eine Stande ½ mit reinem Wasser, Srosse Brocke 3) Bedeckt das Wasser das in die Stande gebrachte Träsch nicht mehr, so giest man wieder Wasser zu, bis das- lbe einige Zoll hoch darübersteht. 5 Beginnt nun die Gührung und T das Träsch empor, so legt man sis Deckel, der etwas kleineren Durch- d als die Stande hat, auf, und ert denselben mit einigen reinen ) Ward im Herbst 1854 geschrieben. 323 Steinen oder macht ihn fest, durch eine an die Kellerdecke reichende Sperrstan- ge, damit das Träsch in der Flüssigkeit eingetaucht bleibe. 5) Ist die Gährung beendigt, so wird der freiwillig abfliessende Träschwein in Füsser gefüllt, hierauf das Trüsch aus- gedrückt, und der Presswein dem vori- gen beigesetzt. Ferner füge man nun auch den Most hinzu, welehen man aus den geringeren Trauben erhielt, Eine Un- tersuchung des Säuregehalts wird uns lehren, ob und wie viel noch Wasser zur Verdünnung der Säure nachträglich hinzuzufügen sei. 6) Nun gebe man endlich den nö- thigen Zuckersatz. Wer es versteht, kann durch eine Destillationsprobe er- ahren, wie viel Weingeist (also ur- sprünglich Zucker) vorhanden sei, Für die meisten Fälle wird es genügen, an- zunchmen, der Weingeistgehalt betrage 1—29/,. Wollen wir nun Wein von 7—8°/o so werden wir auf je 100 Pfd. unserer Flüssigkeit noch wenigstens 12 Pfd., per Saum 36 Pfd., Zucker, der vorher gelöst wird, zusetzen. So lautet das vom Hrn. Kohler em- pfohlene Verfahren. Wir wollen nur noch hinzu setzen, dass wir jenen Träsch- wein gekostet und als einen sehr ange- nehm schmeckenden geistigen Tischwein erprobt haben. (E. R.) ll. Neue Zierpflanzen. n bis jetzt bekannten Arten an Schönheit übertrifft. Blätter starr, lederartig, 4 5jochig gefiedert. Blättchen oval, mit 5—6 grossen Dornen ausgehende Zähne besetzt, sitzend. Blumen gelb in büschelförmigen Trau- ben. (Tab. 4852.) 2 Epiphytische, durch Cuming von den Philip- 324 pinen importirte Orchidee. Scheinknolleu in dichten Rasen, spindellörmig-oval, tragen auf der Spitze ein breit lanzettliches grosses Blatt, welches am Grunde gestielt und von Schei- den umhüllt ist. Die kleinen weissen Blumen stehen ?reihig in einer grazilen, lang- linearen überhängenden Adi welehe letztere aus den Achseln der Scheiden entspri Im jungen de ähneln dii Blüthenähren, denen r P a. Bracteen länglich, eingerollt. Blüthenhüllblàter fast gleichförmig, länglich, zugespitzt, abstehend. Lippe Zlappig, am Grunde mit 2 Lamellen, mit seitlichen abge- kürzten einwärts gebogenen Lappen und kreis- förmigen Mitellappen. Griffelsäule beiderseits mit einem dornförmigen Zahne, an der Spitze Aappig und gezähnt. 4 Pollenmassen. — Wenn gleich kleinblumig, doch wegen des grazilen Blüthenstandes und des angenehmen Geruches der Blumen empfehlenswerth. 3) Canna JF arscewiczii Dietr. (Tab. 4854.) Vergl. Gartenfl. 52. Pag. 87. Gehört zu den schünsten sehr dankbar blühenden Canna-Ar- ten und hat sich seitdem in deutschen Gärten ziemlich verbreitet. 4) Begonia urophylla H. Belg.; Begonia- ceae. — Stammt aus Gärten Belgiens, Vater- land unbekannt. Stammlos. Blätter sehr gross, schief herzförmig, in eine lange schwanzför- mige Spitze ausgehend, eingeschnitten gezähnt, unterhalb auf den Venen borstig, mit Stielen, die mit mariskgebogenen Borsten besetzt sind, le wurzelständig, kahl, in grosse — 2- und 3gabelig . JDolden n stark conca- blå Frucht 3flügelig, mit 2 kurz pelt so grossen abgerundet „ Flügel. Blühet reichlich im Mai. (Taf. 4855.) 5) Embothrium coccinum Forst.; Protea- ceae. — Ein immergrüner Strauch, der die Länder der Magellans-Sirasse, Tierra del Fuego und Cap Horn bewohnt, eingeführt durch Low beim Hrn. Veiteh und in England wahrschein- lich hart, bei uns ein schöner Kallhausstraueh, Bleibt niedrig, trägt kurz gestielte , oval-làng- liche, stumpfe, stachelspitzige Blätter, welche Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. | unterhalb heller. Blumen scharlach, in spizen- —— me reichblumigen Trauben. Blühen | abslehend, en jh Zoll lang echt k v roh. Blütbenhólle fast 2 Zoll lang, röhrig, Lappen der Blü Fruchtknoten länglich, kurz gestielt, in M hervorsehenden Griffel mit länglicher Narbe E ausgehend. Eine ausgezeichnete e (Tafel 4856.) 1 6) Trichopylia coccinea Lindl. prächtige tral- Amerika, Scheinknollen zusammengedrüel eh, tragen auf der Spitze ein längliches Blau. Blüthenstiel wurzelständig, kurz, i mig. Blumen gets A Zoll im Darchmes ser, innen reieh carmin, Aussen 50 färbt. Bine linear-lanzetlich, zw gespitzt, krausrandig. Lippe sehr gross (% Zoll lang), trichterförmig zusammengerollt die Griffelsäule umgebend, die Mündung irom- etenfórmig , mit 4 krausen Lappen (Zapp Säule stielrund, hoe 1 wimpter Spitze. den schónsten der bekannten Orchideen. ee fel 4857. b) Abgebildet in der Flore des serres.. 7) Sabbatia campestris Nutt. (Pl. S. Grifl. 54. Taf. 73. 8) Masdevallia elephant iceps Rehb. (Pl. 997.) Dieser PR Erdorchidee e wühnten wir bereits, -9 Ti idia violacea Schiede; lidea ~ — I hängseln. Narben zweilheilig, mit 1 1 5 Lappen. Stammt aus Mexiko, W 3 i urch Ebrenberg und überwintern die Zwiebelu i; Wärme in måssig feuchten Sand. (Pl. b up. J »" » bd? 2022 (a p ieri Så oin ar ER / gen er, alarm Z- CLIME Farbendr. v A. Kalb Nbg Ser "ud Ronen j jena ugen (Roi 2 II. 10) Stylidium recurvum Grah.; Stylidieae. Eine niedliche feinere Wilthéuspflangé aus Au- meist enstándige | trugdoldenfórmig verästelte Hale e tragen. Blumen ziegelroth. Fruchtknoten linear. (PL 999.) 11) Akebia ung Dne. (Pl. 1000.) S. Grtfl. 54. S. 32 und 12) Loasa Schlimiana Linden; Loaseae. mit nicht windendem us der Sierra ya . Martha, aus einer Höhe von Fuss über dem Meere in Cultur — hat. Blätter herzförmig-o val, erfö appig eingeschnitten und gezähnt. Blumen Menen den Blättern gegenüber, mit Stielch auf b rmigem Gru sitzend. icit Be Be nachenför- 1 mi neigt, an der Spitze ausgerandet. Staubfäden hervorsehend. Wird im Warmbeete im Topfe angezogen und im Sommer ins freie Land ge- pflanzt. Pl. 1001. 13) Glozinia Dom Pedro und Duc d Oporto. Zwei im Etablissement des Hm. Van Houtte | i erzogene Gloxinien mit aufrechten Blumen, die erste von rother, die andere von blauer Fär- bung, beide sehr schön. 002.) 14) T, jenes Trient de Prado, Mas- €; eloran- Sengelbe Blumen mit dunklerer Zeichnung am | w Schlunde und Lobbianum trieolor orangengelbe men mit blauer am Neue Zierpflanzen. lum | E purpur. üchst andt Dur e. | zu den empfehlenswerthesten Schling- Bap (PL 1003) - X. 1855. 325 15) Fuchsia Dominiana. Eine der schön- sten hybriden Fuchsien in Besitz der Herren Veitch zu Exeter. Das Blatt erinnert an F- spectabilis Blumen 2½ Zoll lang, fleischig, dunkelcarmin, mit grünlichen Kelchzipfeln un helleren Kronenblättern erlangt den — mer einen Platz im luftigen Kalthaus. c) Empfohlen von verschiedenen Zeitschriften. 16); Coelogyne Thuniana Fehb, fil. Stammt röthlichbraun mit .| orange nüancirt. (Allg. Griztg.) 17) Pleurothallis marginalis Rchb. fil. Eine kleine niedliche Art aus Rio, mit dieken unterseits ante Blättern. Zwei gelb- liche auf langem Blüthenstiel. Innere Der P. pieta Lindl. zunäc ch den Botanischen Garten in 1 eingeführt. eer Grtzig.) 18) iis genie B. (Limodo- Isb.) mer Erdorelidee — — > mit lanzettlichen Blättern besetzt, purpurrothen Blumen in spitzenständiger ' Traube. Kultur ähnlich der unserer Orchideen, im Topf im — Beete, oder im freien Lande. (A . mit Abbildung.) 19) Aristolochia lineata Duchartre. Eine rt, die der in den als gen, DA Zoll lang, blassgelb, mit ausgebreite- tem braunroth gestreiftem Saume. Dürfte sehr wahrscheinlich im Freien aushalten. (Belg. hortie. mit Abbildung.) 20) Pomme la Reness en grappes. Ein Apfel der vom gelben een "gefallen ist, und mit dem guten Geschmack und son- 23 326 stigen guten Eigenschaften desselben eine un- gemeine Fruchtbarkeit vereinigt, indem die Früchte in dichten Bündeln vereinigt sind. Der Baum besitzt starkes Wachsthum und ist zur Anpflanzung im Grossen auf Baumgütern zu 3 Reiser können vom Obergärtner s Herrn von Renesse Breidbach, Schloss Se Provinz Limburg bezogen erden. (Belg. hort. mit Abbildung. 21) Beschreibung neuer Birnen, welche bei He on roles in Civéliére bei Nan- Ein besonders stark- r bald eine hübsche Pyramide bildet; er gedeiht gut an einer Mauer gegen Süden oder Osten und trägt jung schon reichlich. Die Fruchtform ist veränderlich, ge- wöhnlich calebassenähnlich; eine superbe Birne und oft 20 Unzen schwer. Dieselbe erhielt den ersten Preis von der Gartenbaugesellschaft der Seine 1851. Ihre Haut ist schön, fast gänzlich sie ganz gelb und scharlach. Ihr Fleisch ist schön, weiss, schmelzend, sehr saftig, süss und wohlriechend. Beurré de Nantes oder Nantais. Ein slark wachsender Baum, geeignet als Pyramide oder Spalier. Er trägt schon jung Die Frucht ist gross, länglich, etwa wie St. Germain; die Haut leicht grün, gelblich nach der "Reife; das Flei i saftig Eine der ER und wohlschmeckendsten der neuen Birnen. Beurre Delfosse. Der Baum ist starkwach- send, geeignet als Pyramide oder Hochstamm; die Frucht mittelgross, rundlich; die Haut gelblich braun, an der der Sonne ausgesetz_ ten Stelle leicht geröthet; das Fleisch weiss, schön, butterig, schmelzend, sehr saflig, wohl- riechend und von köstlichem Geschmack, wel- cher dem der Passe Colmar ähnelt. Wird für den Gebrauch tauglich im Dezember oder Ja- nuar. Bergamotte Hambourg. Ein starker Baum der eine hübsche Pyramide bildet und iE als Hochstamm angewandt werden kann; er trägt sehr reichlich. Die Frucht ist gross, ber- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. gamotlenfórmig, von 3— 3½“ Durchmesser; die Haut rauh, grün, bei der Reife citronengelb, braun punktirt und geröthet an Stellen, welche der Sonne ausgesetzt sind; das Fleisch weiss, sehr schön, etwas butlerig, sehr saftig, süss, wohlriechend wie die Rousselets und Berga- mottes, Eine ausgezeichnete Frucht, vo in den ersten 14 Tagen des Oktobers rei Duc d’Orleans. Der Originalbaum hat eine prächtige Pyramidenform Die Frucht ist mit- tel oder ziemlich gross, stumpfpyramidenför- mig, schön goldgelb, reich rothbraun gespren- kelt mit dunkeln Flecken; der Stiel dünn, holzig, ungefähr 17/4” lang; das Fleisch schön weiss, schmelzend, sehr saftig, süss mit wohl- riechendem Weingeschmack. Reift im Novem- ber bis Dezember. rré Sir. Ein starker fruchtbarer Baum, der aber nur als Spalier behandelt werde November und Dezember. d'été verwechselt, sehr verschieden ist. trägt reichlich; die Frucht mittelgross und grå ser als die der Doyenne d'été; die H Haut glatt, bleichgrün, 3 getüpfelt ; , unter 15. August und 15. September. Saint Herblain d'Hiver. Auf Quitten £ ge Frucht ist der Easter Beurré ziemli so dass sie im ersten Augenblick d um | ten werden könnte. Sie ist Grüsse, und ist der d 1 Sada, se i gar klein. Die Haut ist g it. grün, mit Sid nkelt; der nen braunen Flecken ganr qux wi doch wohl den Anbau da Si bis spät in den Sommer hält. II. Neue Zierpflanzen. Marie-Anne de Nancy. Der Baum ist von von 1 Stärke und trägt gleichfalls sehr reichli ie Frucht ist mittelgross, kreis- förmig , ei 9" jm Umfang; die Haut glatt, grün, rothbraun gestrichelt und gefleckt, nach der Reife gelb. Der Stiel kaum ½“ lang, hellbraun, dick und fleischig. Das Fleisch weiss, schmelzend, butterig und enthält viel süssen weinigen Saft. Reift im September bis ober. Docteur Trousseau. Der Baum trug zum ersten Mal im Jahre 1848. Er ist gänzlich frei von Dornen, was bei Bäumen selten der Fall ist, die aus Samen gezogen werden. Die Frucht ist gross, birnförmig, breit am Kelche und am Stiele eingeengt; sie ist 4“ hoch und hat 3“ Durchmesser. holig, etwa 1“ lang, an der Einfügung ein- gedrückt ; die Haut grün und roth getüpfelt, mit grauen Punkten gesprenkelt; das Fleisch weiss, schmelzend, butterig, sehr süss, wohlriechend . saflig. Reiſt im November bis Dezember. T Beurré Bretonneau. Ein starker, sehr reichtragender Baum , di sich zur Pyramide und zum Hochstamm eignet. Die Frucht ist in der Form variirend, aber gewöhnlich lang, Fh dünn in der Nähe des Stiels, hat ge Ae am weitesten Theil 3^ Durch- messer. Die Haut ist rauh, bleichgrün, das bei der Reife ins Goldgelbe übergeht; die der Sonne ausgesetzte Seite ist rothbraun, stark E. und zeigt bestimmte rothbraune Fle- Das Fleisch ist schön, gelbli chweiss, but- halb schmelzend, süss, un wohlriechend, Hält sich bis Mai oder Juni. Poire de Tongres. Der Baum wächst sehr nk und gedeiht auf Birnen besser als auf Die 155 er bildet eine natürliche Pyramide. : " acht ist sehr gross, verkehrt-eiförmig, Stiel „ang. un und 3'5" im ves cad der I“ lang, schief eingefü li der Frucht uneben, die Haut / validi leis welches nach der Reife in tiefes bräun- Er übergeht; die der Sonne ausgesetzte Toth gestrichelt; das Fleisch ist schön, AM Der Stiel ist stark und | e Oberflä- | sie 327 saflig, süss, weinig und Reifezeit Mitte weiss, sehmelzend, von angenehmem Geruch. Oktober. Josephine de Malines. Ein starker gut- tragender Baum, der eine hübsche Pyramide bildet, wenn er auf Quitten oder Birnen ver- edelt ist und an östlicher buer westlicher Lage r süss Ee wohlriechend. Die Reifezeit Januar bis 5 dali Der Baum ist hübsch und stark, für die Pyramide geeignet; die Frucht mittel- gross, kreisförmig; der Stiel beinahe 1“ lang in einer Vertiefung eingefügt; die Haut glatt, gelblich-grün, grün und braun marmorirt, an der ausgesetzten Stelle roth; das Fleisch sehr schön, schmelzend, süss und sehr wohlrie- chend. Die herr ist November. Ein Baum von mässiger 2 Pe "idi fruchtbar. Die Frucht ist 3! ," hoch und gelb, der Sonne ausgesetzten Stelle leicht roth ge- färbt; das Fleisch gelblich weiss, schön, schmel- zend, halb butterig, ausserordentlich A weinig, mit sehr wohlriechendem Saft. kann Mitte November benützt werden. Ein — 1 Ls imp 9" Durehmesser am weitesten Theil in der Nähe des Kelches; sie ist beinahe eben so diek am Stiel, der kurz, dick und schief eingefügt ist; die Haut ist gelb, das Fleisch weiss, Hah“ saftig, süss und riecht ange- ist aber kleiner und so geform den Namen Wurstbirne RUE haben. Wäre nicht rissig, so würde sie eine ausge- zeichnete Tafelfracht sein, aber sie wird in ihrer Zeit sehr gule Dienste leisten, wenn sie zum Dörren vewendet wird. Sie reift Mitte September. (Gard. Chron.) 398 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. IL Notizen 1) Justus von Liebig, über das Ver- hältniss der Chemie zur Landwirthschaft und über die agricultur-chemischen Versuche des J. B. Lawes. — Mit diesem inhaltsschwe- ren Artikel beginnt die von Prof. Ernst Stöck- hart im Chemnitz herausgebene Zeitschrift für deutsche Landwirthe ihren sechsten Jahrgang. Hr. J. v. Liebig rechtfertigt sich in demselben, gegen die von den verschiedensten Seiten auf ihn geschleuderten Angriffe wegen seiner Mi- neraltheorie, Angriffe die so xieliach wieder- sen Gegenstand genauer zu vergleichen. Die- ser Artikel ist von so hoher Wichtigkeit für die Düngerwirthschaft im Garten und auf dem Felde, dass wir es versuchen wollen, densel- ren habe, um ihren Zweck, das wichtigste em der Bodenverbesserung anzubahnen, zu 2 erziehen. Nachdem er nun gezeigt, dass andpflanze zu ihrem Gedeihen Boden, e und atmosphärische Luft bedürfe, und dass diese 3 nach ihrer chemischen Zu- sammensetzung sehr verschiedenartige Wir- kung auf die Pflanze hervorbringen, werden ſolgende Sätze als der wer seiner Lehren über Agrikultur aufgest 4) Kohtenstoff und 28 8 nehmen die SR im Allgemeinen aus der Atmosphäre | , den Kohlenstoff als Kohlensäure, den nidis als Ammoniak *). Wasser (und Am- 8 liefert den Pflanzen den Wasserstoff; welel säure die schwefelhaltigen Bestand- ta theile. 2) In allen Bodenarten enthalten die Pflan- zen eine gewisse Zahl von Mineralsubstanzen, deren Natur sich aus den Aschenbestandthei- *) Dieser Satz ist in seiner Allgemeinheit nicht gültig. Namentlich unter den Garten- pflanzen giebt es viele, die auf Aufnahme von Kohlenstoff und Stickstoff aus dem Boden an- gewiesen sind. Ebenso ist sehr zu bezwei- feln, dass Stickstoff nur in Form von Ammo- niak aufgenommen wird, (E. R) len ergiebt. Diese Aschenbestandtheile waren Bestandtheile des Bodens, und sie dürfen in keinem Boden der Pflanzen tragen soll, fehlen. 3) Mit den Produkten wird dem Boden eine Zahl seiner Bestandtheile genommen , und die Zusammensetzung des Bodens ist nach der Ernte geändert. 4) Nach einer Reihe von Jahren nim die Fruchtbarkeit jedes Bodens ab. Bleiben alle anderen Bedingungen gleich, so bleibt seiner Zusammensetzung ist die wahrschei che Ursache seiner Unfruchtbarkeit. 5) Durch Dünger, den Stallmist, die Ex- eremente der Menschen und Thiere wird die Fruchtbarkeit wieder hergestellt. 6) Der Dünger besteht aus verw Pflanzen- und Thierstoffen , welche eine ge wisse Menge Bodenbestandtheile enthalten. Er giebt dem Boden die 5 Produete in anderer Form zurück, stellt sein che Zusammensetzung wieder ud und be- dingt somit Wiederherstellung der Fruchtbar- keit. Eine der Bedingungen zur Fruchtbar- ng Nahrungsmittel , ähnlich wie die ces m sie besitzen wie diese das Vermögen ) K wenden, wie wenn die rene når die Blätter vor sich gegangen W 8) Das Ammoniak, 1 der Boden enthält, verhält sich wie ein Bo theil. Ebenso verhält sich die Kohl 9) Pflanzen und Tàierstoffe gehen in wesung über. Dabei verwandelt sich n Ammoniak durch *) Die Aufnahme vo die Blätter ist nichts weniger als erwiesen. Ebenso ist der Vergleich der en die Wurzel mit der durch die Blätter ein iui sender und es ist sogar wahrse unc die Wurzel Gasarten nur an Wasser den aufnimmt, E. RJ Ver- der m. Stickstoff derselben in Ammoniak und ein kleiner Theil des Letzteren wieder durch Ox- dation in Salpetersä 10) Die 3 kann sehr wahr- ähnlich wie das Ammoniak aufge- nommen werden und der Pflanze den nöthi- Stickstoff liefern. 11) In dem thierischen Dünger werden demnach der Pflanze nicht blos Mineralsub- stanzen, sondern auch noch die gleichen Stoffe, welche sie aus der Luft schöpft, geboten, Diese Zufuhr ist demnach eine Vermehrung derjeni- gen Menge, welche die Luft enthält *). 12) Die nicht gasfórmigen Nahrungsstoffe, welche der Boden enthält, gelangen durch die Wurzel in die Pflanze; den Uebergang der- selben vermittelt das Wasser, durch welches sie löslich werden. Manche lösen sich in rei- nem Wasser, andere nur in Wasser, welches Kohlensäure und Ammoniaksalze enthält. ser eine grössere Me 14) Durch fortschreitende Verwesung der wi Thienen Dünger enthaltenen Pflanzen erreste entstehen Kohlensäure und Am- = e. Hierdurch werden sie im Boden Quelle der Kohlensäure und Ammoniak für die Pflanze Fs Durch den thierischen er wird Een SE Pflanze eine gewisse Summe von db en und a Nahrungs- geboten, sondern er wird durch seine Bildung von Kohlensäure und Ammoniaksal- *) Die ; welche die Pflanze aus der Luft sch pft, spielt unbedingt eine sehr der er Rolle bei der en der Pflanze. auf Aufnahme von verdaulichem off aus dem Boden sind alle Pflanzen des angewiesen. Es ist eine Schattenseite 9 aufgestellten Ernáhrungstheo- teen li Notizen. 329 zen. zugleich auch das Mittel, durch welches im Wasser unlösliche Bodenbestandtheile ge- löst werden und in grösserer Menge in die Pflanze übergehen können 16) In warmen ER Jahren erhalten die Pflanzen durch den Boden Weniger Was- ser, als in nassen Jahren in Boden von durchaus gleicher Beschaffenheit liefert deshalb in trockenen Jahren weniger Ertrag als in re- ipo Bei gleicher mittlerer Tempera- ur steigt der Ertrag mit der Regenmenge bis zu einer gewissen Grenze. 17) Von zwei Feldern, von denen das eine mehr Nahrungsstoffe als das andere ent- hält, liefert auch in trocknen Jahren unter sonst gleichen Verhältnissen das reichere ei- nen hóheren Ertrag als das ármere. 8) Von zw Feldern von sonst gleicher andere. eine di Zufuhr : an a ae in Quantität und Qualitä 19) Alle A ahmsfähigkei man den Inbegriff aller, v chen Beschaffenheit und der Zu 35 eee abhängigen, für die Entwickelung Pflanzen nothwendigen Bedingungen. 20) Alle Pflanzen bedürfen zu ihrer Er- e. Schwefelsáure , die nährung Phosphorsáur und Bittererde, Eisen; ge- Alkalien, Kalk- wisse Pflanzen Kieselerde; die Strand- d en Kochsalz, Natron, Jodmetalle. 330 dient zur Nahrung und zur Vermittelung des Ernährungsprocesses. Die für eine Pflanze nothwendigen Nahrungsstoffe sind gleichwerthig; d. h. wenn eines von der ganzen Masse fehlt, so gedei- het die Pflanze nicht. 22) Die für die Cultur aller Pflanzengat- tungen geeigneten Felder*) enthalten alle für diese Pflanzengattungen nothwendigen Boden- bestandtheile; die Worte fruchtbar oder reich, unfruchtbar oder arm, drücken das relative Ver- háltniss vet Bodenbéstandthe ile, in Quantität oder der Veit line der mineralischen Nahrungsmittel, in den Organismus der Pflan- n, welcher Md wird durch das Wasser. Von zwei Bodenarten, welche gleiche Men- gen mineralischer Nahrungsmittel enthalten, kann die eine fruchtbar, die andere unfrucht- bar sein, sofern die letztere diese Bestand- theile nieht frei, sondern in chemischen Ver- welche das Uebertreten mineralischen Nahrungsmit- tel stellt dis Capital, die löslichen den flüssi- gen beweglichen Theil des Capitales dar. 24) Einen Boden durch geeignete Mittel, aber ohne Zufuhr von mineralischen Nah- rungsmitteln verbessern, bereichern, frucht- barer machen, heisst einen Theil des todten unbeweglichen Capitels beweglich und ver- wendbar für die Pflanzen machen. 25) Die mechanische Bearbeitung des Fel- des bezweckt, die in chemischen Verbindun- gen befindlichen mineralischen Nahrungsmittel frei und verwendbar machen “). *) Einen Boden, der für die Cultur aller Pflanzengattungen geeignet wäre, giebt es nicht. Selbst für die beschránkté Zahl unse- res Nutzpflanzen ist dies nicht richtig. (E. R.) rt Es gilt diess jedoch nicht blos von den mineralischen, sondern auch von organischen und verdaulich werden. Liebi 18 sicher nicht den Werth bei, den ihnen peu F (E. R) Li Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. schieht unter Mitwirkung der Atmosphäre, der Kohlensäure, des Wasserstoffes und des Was- Die Wirkung heisst Verwitterung. Stebendes Wasser im Boden verschliesst der Atmosphäre den Zugang und verhindert die erwitterung. Die Brachzeit ist die Zeit der Ver- bleibt im Boden, wenn Materien vorhanden, die es binden, d. b. ihm seine Flüchtigkeit nehmen 27) Ein Boden ist fruchtbar får eine be- stimmte Pflauzengattung, wenn er die dieser nothwendigen mineralischen Nahrungsstoffe im richtigen Verhältniss und geeignet zur Aul- nahme enthält. 28) Ein Boden, der durch die Ernten, seiner löslichen, für gewisse Pflanzen noth- wendigen mineralischen Nahrungsstoffe be- raubt, wird für dieselben unfruchtbar: Ent- hált er ‚aber noch derartige unlösliche Be- d er nach einigen Br Durch Gründün- 29) Ein Feld, dem diese mineralih A standtheile gänzlich fehlen, wird durch liegen und Bearbeitung nicht fruchtbar. 30) Steigerung der Fruch chtbarkeit und Bra- denbestandthelle , hat bewahren soll, längerer Zeit die entzogenen Bo theile wieder ersetzt werden. 2) Verschiedene Pflan rade zur Entwickelung wendig sind. III. Notizen. egen kann das gleiche Feld noch für ren Jahre für eine andere Pflanze fruchtbar sein, die gerade des entzogenen Stoffes (z. B. der Kieselsäure) nicht bedarf. Nachdem aus ähnlichem Grund das Feld auch für die zweite Pflanzenart unfruchtbar ge- worden, kann es dagegen recht wohl für eine dritte Pflanze noch fruchtbar sein. Ist inzwi- schen eine neue Quantität des zur Entwicke- rsten Pflauze nöthigen Stoffes (lös- für die erste Pflanze wieder fruchtbar sein. 35) Auf der ungleichen Menge und Be- schaffenheit der mineralischen Nahrungsmittel und dem ungleichen Verhältniss, in dem sie zur Entwickelung der verschiedenen Pflanzen- gattungen dienen, beruht die Wechselwirth- schaft und die Verschiedenheit des Frucht- wechsels in verschiedenen Gegenden. 36) Wachsthum und Massezunahme der Pflanze steht bei Gleichheit aller Bedingungen im Verhältniss zur Oberfläche der Organe, welche zur Aufnahme dienen!). Die Auf- nahme aus der Luft steht in Verhältniss zur Oberfläche der Blätter, die aus der Erde im Verhältniss zur Oberfläche der Wurzelfasern. "à ) Zuführung einer grösseren Menge von rungsstoffen oder einer Nahrung in ver- E Form beschleunigt das Wachs- zur Zeit der Blatt- und Wurzelbildung. 38) Zwei Pflanzen, deren Wurzelfasern gleiche Länge = Ausdehnung haben, edei- pm weniger neben- oder DS PIS deren Wurzeln von unglei- er Länge, ihre Nahrung aus ungleicher Tiefe und Ebene des Bodens empfangen. o) Die zum Leben einer Pflanze nöthi- m er er müssen in einer gegebe- ln 8 , wenn sie zur vol- : elung in dieser Zeit gelangen soll. er Sich eine Pflanze in der ad ent- wirken in der richtigen Menge, das Maximu Auch vermitteln die Blät- ufnahme nicht in der Weise, imis s von Liebig angenommen wird. 331 wickelt, desto mehr bedarf sie in dieser Zeit. Die Sommerpflanze mehr wie die perenniren- den Gewächse. 40) Fehlt einer der nothwendigen Bestand- theile des Bodens oder der Atmosphäre, oder zt schaffenheit nicht, flanze gar nicht oder nur unvollkommen, weil hierdurch auch die anderen, Bestand- theile wirkungslos werden 41) Wird der fehlende Bestandtheil ersetzt oder lóslich men! so werden auch die an- deren wieder wirk 42) Die unte e aller Bodenbestand- theile, zusammengenommen in einer gegebe- nen Zeit, ist abhängig von der Mitwirkung der atmosphärischen Nahrungsmittel in eben die- ser 2 Die Wirksamkeit der atmosphärischen Nahrungsmittel in der Zeit ist abhängig von der Mitwirkung der Bodenbestandtheile in der- selben Zeit. Der fruchtbare Beden entzieht in den darauf wachsenden Pflanzen der at- mosphärischen Luft mehr Kohlensäure und uchtbare 44) Bei gleicher Zufuhr der ' atmosph&ri- schen Bedingungen Wachsthums der Pflanzen stehen die Ernten im geraden Ver hältniss zu den im Dünger zugeführten mi- neralischen Nahrungsmitteln“). ei gleichen tellurischen Bedingungen im Verhältnis mittel. Wenn wirksamen mineralischen Nahrungsmitteln Am- moniak und Koblensäure zugesetzt we erden, so wird seine Ertragsfähigkeit erhöht. (CJa wohl ) i ben erg bedingen das i Die Zufuhr einer grösseren Menge at- *) Hier ist wieder der stickstoffhaltigen und der assimilirbare Kohlenstoffverbindun- gen erzeugenden Stoffe nicht gedacht, deren Wichtigkeit im Boden grösser, als die mine- ralischen Nahrungsmittel. (E. R.) 332 mosphärischer Nahrungsmittel (mittelst Am- moniaksalzen und Humus) als die Luft dar- bietet, erhöht die Wirksamkeit in po er Zeit. In derselben Zeit wird alsdann auf gleicher Fläche mehr, möglicher Was. noeh einmal so viel geerntet, wie ohne diesen Ueberschuss. einem an mineralischen Nahrungs- mitteln reichen Boden kann der Ertrag des Feldes durch Zufuhr von denselben Stoffen nicht erhóhet werden. 48) In einem an atmosphärischen Nah- rungsstoffen reichen Felde kann der Ertrag durch Zufuhr derselben Stoffe nicht gesteigert werden. 49) Von einem an mineralischen Nahrungs- mitteln reichen Fe lassen sich in einem Jahre, oder in einer p meri von Jahren durch Zufuhr von Ammoniak allein, oder von us und Ammoniak reiche Ernten erzie- len, ohne allen Ersatz der in den Ernten hin- genommenen Bodenbestandtheile. Fortge- setzte Anwendung dieser sum bewirkt aber zuletzt SIRS des Boden 50) Wenn mach die d M der Boden seine RR F he wieder er- halten soll, so müssen ihm die in der Reihe on en entzogenen Bodenbestandtheile wieder zugeführt werden Diese 8 50 Sätze knüpfen sich an den einen, dass die Ernährung, Ent- wickelung und Wachsthum der Pflanze von der Aufnahme gewisser Materien abhängig ist, welche durch sich selbst, durch ihre Masse eine Wirkung äussern. Diese Wirkung steht deshalb in gewissen Grenzen, im geraden Ver- háltniss zu ihrer Masse e im umgekehrten die ihre = trag, Ernte, so lassen sich alle 50 Sätze hin- aus folgern. - Ueberblicken wir diese jetzt von Liebig aufgestellten Sätze, so müssen wir mitFreude | bemerken, dass sich dieser ebenso gelehrte | als um die Agrieulturchemie so verdiente Mann in . vielen 3 Suger schroff, 5 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. auch jetzt noch den mineralischen Nahrungs- . stoffen eine hóhere Wichtigkeit für die Er- nährung der Pflanze bei, als sig in Wahrheit besitzen. Damit sind wir weit entfernt, im Geringsten die Wichtigkeit der mineralischen Nahrungsstoffe zu bezweifeln, wir halten sie ebenfalls für das Pflanzenleben durchaus noth- wendig, aber sie spielen meist mehr eine vermittelnde Rolle, und sind nur im geringen trachten, was der verhältnissmässig 80 ge- ringe Gehalt der Pflanze an diesen Stoffen ge- nugsam beweist. Die mineralischen Nahrungsstoffe vermit- teln aber im Boden die Ueberführung von Kohlenstoff und Stickstoff in verdaulicher Form, Reihe der den Pflanzen eigenthümlichen or- ganischen Stoffe, welche als Membranstoff, Zucker, Amylon, Stickstoff, eine so wichtige Rolle für das Gedeihen und das Leben der Pflanze spielen Die Wichtigkeit von Humus und verdau- lichem Stickstoff im Boden wird I: von Liebig nicht bestritten , doch wird ihnen welche sie besitzen. Theorie durch, dass die Pflanze vollständig normal zu gedeihen vermöge, un n Kohlenstoff als Kohlensäure zu liefern. liegt offen- Die Ursache solcher Auel Beobach kleine Flechte, die sich an den sen ansetzt, lebt nur aus der Sy ‚05. 2 Mm 7552; > : 2 OPE: gå D Sq? ® NN S » ØRN G so [1 Iii. und der Verwitterung der Gesteinsmassen. Unsern gewöhnlichen wild wachsenden Pflan- zen genügt die Masse des verdaulichen Stick- stoffes, der mittelst Schnee und Regen in den en kommt, wohingegen die an Stickstoff, Phosphorsäure und Schwefel reichen Cerea- lien, eine kräftige Zufuhr solcher Stoffe zum kräftigem Gedeihen in dem Boden verlangen. Auch die Ansicht, dass Kohlenstoff und Stickstoff, nur in Form von Kohlensäure und Ammoniak in die Pflanze übertreten, ist si- cherlich falsch und der — Säuren des Humus ist gar nieht gedach Es sind weitschichtigen Gebiete, was in Bezug auf wir in einem grösseren so eben erschienenen Werke niedergelegt *). Im zweiten Theil der in Rede stehenden Abhandlung bespricht nun Liebig die vielfach ihn nur halb oder gar nicht verstanden, aus ihrem Zusammenhange gerissen e und dass man ihm hiernach z. B. den Ausspruch, „dass der Ertrag eines Feldes steige gra falle im geraden Verhältnisse zu den durch den Dün- m hrten mineralischen Nahrungsstof- unterschoben habe. Er zeigt, das Eo gt, ser T keine Wirkung hätten, dass, sie um ksam zu sein, begleitet sein müseten von substanzen den Mineral — sondern zu den Mineralsubs Der beste, die 3 > RER n erhaltende Dünger, sagt Liebig an Pas 15 Stelle, ist der Stalldünger, wel- ‚Boden nicht blos Ammoniak, sondern auch Mineralsubstanzen zuführt. Aunonigksalze, allein dem Boden gegeben, er- Endes gomones Gartenbuch. I. Theil. Die mm Leben , in ihrer Beziehung Schulthess. chen Garten Gartenbau. Zürich bei Fr. dies nur aps E aus diesem Notizen. 333 schöpfen denselben bald an Mineralsubstan und es zwingt uns daher eine solche 8 neben derselben dem Boden auch eine Mine- eine Wirkung auf die Ernte vindicirt, wenn dieselben im richtigen Verhältniss zu den an- deren Nahrungsstoffen stündén, und mit an- deren Worten nur behauptet, dass Ammoniak, en seien, d. h. enar- ten gebracht, =. arm an diesen mineralischen Stoffen und die richtige Ammoniakdüngung damit verbunden worden wäre, so würden sie auch allenthalben den Frfolg gehabt ha- ben, welchen er bei rg dersel- ben im Auge gehabt ha Wir schliessen das 7 über diese wichtige Arbeit des — der der Agricul- turehemie erst die n gebrochen, den das praktische England = Recht so gefeiert hat, mit der Bemerkung, dass unsere eing eschal- teten Bemerkungen in keiner Hinsicht den Zweck haben köunen, demselben zu nahe zu Sie sind nur vom Standpunkte des meisten 8 Bedingungen zu erziehen. 2) Okulation 33 und Apri- kosenbüumchen. Bekann ist es, dass Okulanten derselben in Folge "etii im nächsten Frühling sehr häufig nicht aus- treiben. Herr Tatter, Hofgärtner zu Linden bei Hannover, ertheilt zur Verhütung dieses ebelstandes den Rath, gut bewurzelte Kern- wildlinge im Frühling zu setzen, im August und mit dem Ballen im Herbst in jedes Fenster 20 kommen, nachdem die Okulanten 3 Zoll über dem Edelauge abgeschnitten wurden. Mit p n werden Fenster auf den 334 Kasten gebracht und durch Umsätze und Frühling bleiben die Stämmchen Beetestehen, von dem, sobald es die Witterung erlaubt, die Fenster ganz abgehoben werden. Sicher ist dieses Verfahren jedenfalls, ob aber für den Handelsgärtner wegen der Kosten anwendbar? Sollte nicht Niederlegen und Deckung mit Moos und Tannenästen oder mit Laub den gleichen Erfolg haben? (Frei nach der Allg. Grtztg.) 3) Oel zum Schmalzen. Einen Che- miker in Holstein ist es gelungen, ganz fri- sches Rüböl, durchaus geruch- und geschmack- los zu machen, u omit eine reine Fett- masse darzustellen. Dasselbe kann ganz wie Butter zum Schmelzen der Speisen, sowie zum Backen verwendet werden, und zwar in dem Verhältniss, dass man gerade nur halb so viel als Butter gebraucht. Der Erfinder. hat eine Fabrik eingerichtet er 2 S. x A 2 ei nen mit Butter geschmelzten wahrnehmen liess, und die Speisen noch fetter, als bei doppeltem Butterverbrauch waren. Dieses Schmalzól kommt daher bedeutend billiger als Butter zu stehen, es hat ferner den grossen Vorzug, dass weil es ein reiner Fetistoff ist, es auch bei Hitze etc., nicht ranzig wird, und daher sich zur Verprovian- tirang der Schiffe sehr wohl eignet. Dazu ist die Bereitung dieses Schmalzöles aus Rüból ganz — und besteht in dem folgenden Verfahren: einem flacheu eisernen Topfe wird das idis so lange gekocht, bis kein Schaum mehr darauf erscheint. Hierauf werden zu 1 Pfund Oel, 1 Loth Salz und einige Stückchen Brod zugesetzt, wodurch das Oel vollständig von seinem herben Geschmack befreit wird. Will man diesem nun ganz rein schmecken- | den Oele noch einen Beigeschmack geben, so kann man beim Salzzusatz noch Zwiebel, Knob- Sehweinefett und 4 Blatt vs opem so F rebaus ähnli schmeckt es dem Gänsefett Ein Zusatz E. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Schmelzen der Gemüse am geeigneteslen. n der Schweiz nach diesem Recepte ausgeführte Versuche hatten den besten Erfolg. (Wohler- fahrener Bauer.) 4) Ein perennirender Kürbis. Eine Kürbisart aus Nordamerika ist jetzt aus Texas in dem Garten des Museums zu Paris einge- führt worden, die eine dicke fleischige Wur- zel bildet, im freien Lande (mit Bedeckung) ausdauert und zur Bekleidung von Lauben und Mauern sehr schón sein soll. Es ist diess die -Cucurbita perennis Asa Gray. Sie bildet 20—25 lange fingerdicke Stengel und kuge- lig-birnfórmige Früchte von der Grösse einer (Blumen-Zeitung. 5) Leim als Düngungsmittel Hr Lierval empfiehlt einen Guss mit gelöstem Leim sehr dringend. Man nehme 1 Pfund Leim auf 90 Quart Wasser, und fürs freie Land 2 Pfund Leim auf die gleiche Wassermasst Nachdem man Tags zuvor 1 Pfund Leim in 5—8 Quart Wasser eingeweicht hat, erhitzt man diess am folgenden Tage und rührt så lange um, bis sich der Leim vollkommen auf- gelöst hat, und giesst dann diese Lösung in die andere Wassermasse zur entspr Verdünnung. Besonders sortheilhaft wirkt dieser Guss bei Pelargonien, wo W ein solcher Guss angewendet wird. (Bluner- Zeitun en der Aerides-, Saccola- bium- und rer des tropi- schen Asiens vom . € pum mann beim Hrn. 2 2 u ias worth (Surrey) — Zur vien | Seitenmauer! 1. Lufiklappen angebracht, um den . Dis Pi r hórige Luftzirkulation zu. gewühren. * zen.stelle man aus auf Schi pee Stellagen auf und erwärme Wasserheizung. Zum verwendet, auch ist ein A ; Fenster gegen die Südostseite weissen Oelfarbe für die Sommi IV. Literatur. Zum Begiessen und Bespriizen halte man sich immer eine gehórige Menge von Regen- wasser in Hause vorräthig, da dieses für die Cultur dieser Pflanzen am vortheilhaftesten einwirkt. Licht, Wärme und pode Si in gehóriger Menge sind ausserdem die Elem welche das Gedeihen dieser Pflanzen uH EUR Fehlt die Sonnenwärme, so muss geheizt und dagegen Fussboden und Stellagen um so mehr benetzt werden. Bei sonnigem Wetter wird gespritzt und auf Regulirung von Licht, atten und Wärme gehörig Bedacht genom- men. Die Temperatur wird im Winter Nachts 5 erzeugt die schwarze Fliege und bei trübem Wetter wird zu viel Feuchtigkeit vermieden und im Herzen der Pflanzen angesammeltes Was- * zur Verhütung von Fäulniss, ausgegossen. Bei sehr hohen Temperaturgraden im Sommer und hellem Sonnenschein sollte täglich 5— mal leicht gespritzt werden u eo sonne sollte nicht durch zu frühe oder lange Beschattung verhindert werden. Die Pflanzen 335 werden in Körbe gepflanzt oder an Klötze be- festigt aufgehängt. (Allg. Griztg.) 7) Vermehrung der Faney-Pelar- gonien. Am Anfange des Februar fülle man 1 zöllige Töpfe mit reicher, torfiger Dammerde, versehe sie mit gutem Abzug von Torfscherben oder zetbrochener Holzkohle und man ein 1" tiefes Loch, füllt es mit Silber- sand aus, Ea den Steckling hinein, giebt ein Stück Holz in Wasser und dass 3 oder 4 Tropfen ganz nahe am Steckling niederfallen, worauf das Ganze sich setzt. Diese Wassermenge wird für 3 oder 4 Tage genügen, nach deren Verlauf man entweder auf ähnliche Weise oder mit einer fein durch- löcherten Brause etwas mehr Wasser giebt. Ist dies geschehen, so gebe man den Pflan- zen etwas Bodenwärme, etwa 12 — 180 R. und den Tag über ein wenig Luft, um die Stecklinge vor Dunst zu schützen. (Gard. Chron.) IV. Literatur. 1) Die bildende Gartenkunst in ihri vetoi Form enden h Sie- b 5 „ehemaligem Kaiserlich russischen Hof- eee und gegen wärtigem Raths- Fürtner pzig. Leipzig 1852 — 1853. Friedrich Voi. gi") sed " Wein diese eee einen grösse- ren ee hat, als sonst der Kritik in die- Auf zwanzig | n | den Gesch Dieses Werk ist seit 1853 vollendet, und och en e Wis sens keine n Gar- che seit 20 peia verdient, letzteres, weil y^ actin urtheils- ge Publikum das Werk Mer Hülfe der enden seiné Ausstattung hervorragendes W muss nothwendig einen grossen mack üben * None. NM an- X i pier en uus a RER damit u werden D. A. 336 usn Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. welche Gärten anlegen wollen, irre führen; ja selbst festere ausgebildete Künstler móch- ten sich vielleicht des Einflusses nicht ganz hren kónnen, den ein so vornehm und ie auftretendes Werk übt. Wir können nichts eifriger wünschen, als dass das Gute in üs Siebeck'schen Werke auf alle diese Einfluss üben möge, möchten aber vor den Fehlern warnen, die es, wie jedes irdische Werk enthält. Wir sind diesem Werke von Seinem ersten Erscheinen an mit grösster Auf- merksamkeit gefolgt, haben jedes Blatt sorg- fältig studiert und erwogen und unsere G danken darüber zu unserem eignen Nutzen und Frommen niedergeschrieben, hoffend, die- selben später mit der Meinung Anderer ver- gleichen zu können. Unsere Hoffnung, dass ? erfasser ein ähnliches, aber noch prachtvol- leres Kupferwerk, „das Decameron**) in erster Lieferung erschienen, daher eine Kritik des erschienenen Werkes nicht länger zu ver- schieben, denn es steht zu erwarten, dass durch solche Werke Siebeck’s Manier immer mehr und mehr an Einfluss auf junge Künst- ler zunehmen wird. Dass der Verf., selbst ten Künstlern aller Zeiten auffallende Bei- spiele hat; darum möchten wir aber die jun- gen Künstler zum Nachdenken und zu Ver- n *) Viele unserer Leser werden sich die- sen sonderbaren Titel nicht deuten können, und er ist in der That nicht gut gewählt und. unberechtigt. Es ist ein aus dem Griechischen gebildetes, von dem berühmten Erzähler Boc- | solcher caccio im 14. Jahrhundert zuerst gebrauchtes Wort, und bedeutet „Zehntagsgeschich- ten, weil jene berühmten EIER A vellen zehn Tage om erzähl neue Siebeck’sche W Sr cm aen Plàne, hat also hóchstens auf die zwei ersten Sylben Deca (zehn) Berechtigung. gleichen anregen, damit sie nicht einer Ma- nier verfallen, die bei dem Meister als Origi- nalität gelten, bei den Nachahmern aber leicht hässlich werden kann. Wir stehen daher nicht länger an, unsere gesammelten Bemerkungen in die Form einer Kritik zu fassen, hoffend, dass sie mehrseitigen Nutzen stiften werde. Wir bewerken zugleich, dass mehrere tüch- tige ee, und Maler unsere An- sicht theile Zuerst will ich einige kurze Bemerkungen über das Werk selbst für diejenigen, welche es nicht kennen, vorangehen lassen. Es sind 20 Gartenpläne auf eben so vielen Tafeln, prächtig ausgeführt und ausgestattet, dabei Höhe geordnet. Das Format ist Grossfolio. Einige Pläne sind kleiner, der letzte ist grös- ser und umfasst 4 Tafeln. Die Zeichnung und das Colorit entspricht allen Anforderun- gen, welche an derartige Pläne gemacht wer: den können. Herr S. hat die neuerdings be- liebte Manier eines verschiedenartigen Baum- schlages nur bei den einzelnen Bäumen an- gewendet, so dass man auf den ersten Blick erkennt, was eine Tanne, Kiefer, Lerche, Birke d» Blutbuche sein soll, bei verbundenen Pflanzungen. Die Darstellung ist mit dem Wesen eines d e | planes im Ganzen eigentlich unvereinbar, aber sie macht Effect, und da es bier blos auf Ef- fect ankommt, weil keine wirklichen Grund- pläne, sondern nur Ideen gegeben ri. so hätte er diese malerische Zeichnungsart des wenden kön- eigentlich zum Lobe ger : Bestimmung‘ des an richtig erkannt hat. Um fol erichti zu verfahren» : i et e ume nicht mit . Doch dies sind Abweichungen, die sich fast alle Garten planzeiehner herausnehmen. Im Agenti ist die Zeichnung, das Colorit 80 schön ; x erw kleine Ausstellung daran, die IV. Literatur. keinen Fehler betrifft, nämlich den zu gros- Darstellung auf verhältnissmässig kleine Flä- chen beschränkt. Wir finden Pläne, wo die Bäume 2 Zoll hoch sind; doch diese sehen gut aus, aber förmlich unangenehm erschei- blaue Wasser- und rothe nicht verloren gegangen. Durch gezeichneten Bäume hat er, trotzdem dass sie an und für sich betrachtet, schön ausse- hen, seinen eigenen Plänen insofern einen Nachtheil zugefügt, weil sie auf den Rasenflä- then unverhältnissmässig viel Raum wegneh- men und der Rasen deshalb kleiner und zer- geringe Ansprüche auf Kunstwerth, dass man ; Maassstab so klein , sie es die Deutlich- keit gestattet, wühlen s Die Poner etii sowohl Pläne als auch des Textes ist so prách- tig und und gut, als sie bei mehreren früheren nit kleinen i; kein Werk, welches in dieser Bezie- x von Siebeck an die Seite gestellt könnte, und sein Erscheinen macht -— Zeichner als dem Verleger Ehre. "A gehen nun zu der eigentlichen Kritik a und beginnen mit den Plänen, da diese NEL" Sind. Ein — Zugleich ist nicht m m einzeln ss vor. —.— ersten Pc delete 6 Pläne für die sámmtlich weg Mu- (vas. lend ist es, dass lend ich, bei allen edm der Fall IA 1 frei im Garten dies zwar schön und > P" in Wirklichkeit ist dies 337 doch gerade bei so kleinen Haus- und Vor- stadtgärten, wo das Haus oft grösser als der Garten ist, oft nicht der Fall, und der Wirk- lichkeit muss man doch möglichst Rechnung fast mitten im Garten dasteht, so dass nur ist richtig, also liegt ein Feder di nicht darin, und wir erwähnen di stand blos zum Nutzen angehender Zeichner, weil es keinen rechten Sinn hat, auf einem Gartenplane dem Gebäude ein solches Ue- bergewicht einzuräumen. Am Rande stehend hätte das Haus blos 3 zu werden brauchen. (Tafel I. A (erster Plan) besteht blos aus einer Deckpflanzung rings um die Mauer und Blumenbeete, die, etwas einfacher gehalten, Rasen gewiss einen besseren macht hätten. B (zweiter Plan) ist ein Gärt- chen so reizend, als man i solcher Be- schränkung des Raumes nur wünschen kann. Hinter dem Hause scheinen sich zwei Wege im Gebüseh fortzusetzen, endigen aber bald mit zwei G nk Sackwege sind im Allgemeinen verwerflich, hier aber, wo man das Ende sogleich vor sich sieht, gut erdacht Die Blumenverzierung ist ge z und angebracht. infach. Tafel II. „Dieser und der folgende Plan, (sagt der Verf. von dem Plane C und D), „haben mehr einen ernsten ruhigen Charak- - mit vörherrschender Anwendung der na- türliehen Geseize, wobei das Moderne in den aufgestellten Formen liegt.“ Aus dieser et- was dunklen Erklärung geht nicht hervor, was der Verf. mit Mie und was er mit modern meint, ein Zweifel, der 3 Plänen — Auch ist bei vielen uns rein unmüglich, einen ernsten — herauszufinden, wenn es y nicht die wenigen 338 Nadelholzbäume sein sollen. Nur ein Wald oder Hain oder ein mächtiger alter Baum kann einen ernsten Charakter haben, aber nimmer- mehr ein Gártchen der dargestellten Art mit blühendem Gebüsch, Rasen, Blumen, Sonne und Licht, und zum Ueberfluss mit einer Sta- tue des Amor in einem Rosenbeete, die Herr 8. anbringt, als wollte er seine anfangs ern- sten Vorsätze später über Bord werfen. Die Blumenverzierung ist auch hier einfach und geschmackvoll. Etwas sonderbar ist der Um- stand, dass links eine Pflanzung den Um- fang des sonst freistehenden Hauses versperrt. Bie ist glücklieherweise so schmal, dass man n wird, einen Schlupf- eg Hier stehen die Wohn- gebäude scheinbar an der Seite; da aber der Eingang vorn ist, so muss auch die Sirasse vorn sein, folglieh wird der Garten hinter dem Hause als fortgesetzt gedacht. Tafel III. E (fünfter Plan) „In diesem Plane ist versucht worden, den Charakter der Armuth so darzustellen, dass die Ge- setze der modernen Kunst mit denen der Na- tur, ge emeinsehäftlich angewendet; ein harmo- ni: ru es ólzes ei kaleidoscopischer, gekünstelteter Blumenbeete und wie ein gestickter Frauenkr ag schnittene Rasenpartien hat, allmählig klar, dass das pesados in dieser Schnörkelei, das „Natürliche“ in der natürli- ehen Gruppirung des Gehölzes liegt. Wir 3 bisher die „Gartenkunst in ih- ren modernen Formen“ sei die neue ran Kunst, die moderne Form der Landschaftsgärten im Gegensatz zu den ver- n symmetrischen Winnt wie von Verbindung der „Na- d und Gedanken ge~ wiss nicht recht klar gewesen, denn sonst würde er die „modernen Formen“ nicht auf gentreten. Man möge sich daher an die Aus , und wussten deshalb | Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. drücke des Verfassers nicht genau halten, und ‚gebe ihnen selbst die beste Deutung. Uebri- gens ist der Plan dieses Gärtchens, d. h. die Anordnung des Gehölzes uud Rasens vortreff- lich zu nennen. Die Plätze b und c (rechts) sollten durch einen, wenn auch versteckten geraden Weg verbunden werden, weil es Sack- wege von beiläufig 40 Fuss Länge sind. Die Blumengruppe vor dem Hause auf dem Kies- platze macht die Anfabrt zu Wegen, worauf doch die zwei Thore hindeuten, unmöglich. — Auch F (sechster 3 ist e reizendes Land- schaftsgärtehen, d m kleinen Raume viet Mannigfaligkeit dpa Die Blumen- sind hier weniger gekünstelt und die Nini um nieht ausgezackt, kurz des „Mo- dernen“ ist wenig da. Dieser Garten soll den Charakter heiterer Ruhe ausdrücken. Dies ist unseres Erachtens der einzige, den ein kleiner Garten haben kanu und soll. Tafel IV. stellt schon einen grösseren Gar- ten mit verschiedenen Scenen vor und ist in der Gruppirung derselben vortreflich. Der Verf. ertheilt ihm den Charakter der Anmuth. Damit sind wir ganz einverstanden, und zwar aus demselben Grunde, weshalb wir oben die „heitere Ruhe“ billigten, denn im Grunde i H n Verf noch deutlicher über das „Moderne“ aus, denn er sagt: „zugleich dient dieser Garten zum Beweis, dass die Formen der moderne Kunst die Harmonie des Ganzen nieht beein- trüchtigen, sondern dessen Eindruck betrach- lich vorið öhen. "oW er sin wieder das enge man kön IV. Literatur. Anlage in ihren modernen Formen doch ein harmonisches Ganzes dar.“ Gleich- wohl sehen wir nur natürliche Gruppirüngen ‚ir nach den ganz in unseren Sinne, mit landschaftlich für gleichbedeutend zu halten. Wir vermögen iesen Widerspruch nicht zu lösen. Auf die- sem Plane tritt die Manier Siebecks im Plane nen herbeigeführt worden ist, dass hierin keine Steigerung möglich aclicint. Mit jedem Schritt sieht man etwas Anderes. Es scheint förmlich darauf angelegt, dass jedes Bild für Sich bestehen soll. Diese auf's Höchste ge- Wiebene Abwechselung erscheint hier noch. nicht fehlerhaft, streift aber nahe an der Grenze hin. Möglicherweise könnte sie mit dem Cha- des Besitzers übereinstimm men, und der Garten könnte als etwas Eigenthümliches auch dem Kenner gefallen; namentlich würde er, als Theil eines grösseren Landschaftsgartens mit weniger zerstreuten Lichtern, d. h. grös- Seren Licht- und Schattenmassen betrachtet, tinea guten Eindruck machen. Man kann a zu können, dürfen aber es jeden Bis herumführen, weil er auf der anderen Seite anders aus- müssen sich ohne grosse, zweck- = durch nichts gerechiferti rtigte Umwege in 8 Bach einen | auf . Plane zu vielen Wegen, Besitzer lieben es nicht, nach ei- wieder fast auf dem s dil förmlich jeden Winkel. | 339 alten Platze zu sein. In kleinen Gärten kann man, um denSpatziergang zu verlüngern, al- lenfalls etwas mehr Wege anbringen, als der gute Geschmack eigentlich billigt, besonders wenn sie versteckt werden; aber in einem Garten wie der in Rede UK ist Raum genug zum Gehen. Es würde nutzlos sein. die überflüssigen Wege näher zu 6 und wir bemerken nur, dass die grosse Ra- senfläche hinter dem Hause von zwei Wegen in der Mitte durchschnitten wird, was gerade von der Mitte des Hauses recht auffallend be- merkt wird, während durch die Fortsetzung herzustellen gewesen wáre. Ein zweiter Sack- weg endigt wieder am Wasser mit einer Bank, wührend durch seine Weiterführung ein an- derer Weg erspart worden würe. Eine Bank am Ufer eines Baches rechtfertigt das Hin- führen eines W —. noch nicht. Ueber die Richtung der Wege, die Form, welche sie auf dem Plane eee ist es schwer, die Fehler richtig zu bezeichnen. Sie sind nicht korkzieherartig gewunden, wie die mancher Anfänger, ja man kann ihnen kaum eine un- schöne Linie nachweisen, och ist ihre Biegung und Verschlingung 3 ge- zwungen regelmässig. Wege scheinen nur auf dem Piane gezogen zu sein, um den dadurch eingeschlossenen Flächen eine hüb- sche Form zu geben, und es ist diesen schö- nen Umrissen die Zweckmässigkeit oft ganz eopfert. Man sieht nur eine Verschlingung von sogenannten Schönheitslinien, wodurch immer wiederkehrende, wie es scheint absicht- lich gebildete, fast regelmässige Formen ent- stehen z. B. Guitarren, Malerpaletten, Birnen u. s. w. Solche Figuren entstehen durch Zufall in jedem grösseren Garten, aber bier scheint die Form auf dem Plane Hauptsache Es befinden sich im Garten 3, wie es scheint, künstliche Hügel, denn natürliche Anhöhen, die man n sich 5 sind stets mehr in die Länge gezogen. Der vor- derste Hügel rechtfertigt seine Anlage nicht, da die Aussicht von ihm nur auf das nahe p es wäre müg- w lich, dass man ibn bidet hätte, un die beim Ausgraben der Kel- 340 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ler und Grundmauern genommene Erde unter- zubringen. Von einer $ dis m Wasser sagt a der nur in der Einbildung besteht, wegfallen. (Fortsetzung folgt.) 2) Biedenfeld, Ferd. Freiherr von, neuestes Gartenjahrbuch. Achtes Ergünzungs- heft, auf den Zeitraum von 1854 — 1855. Weimar 1855 bei Fr. Voigt. Der ebenso thätige als umsichtige Redactor der Thüringer Gartenzeitung, Fr. v. Biedenfeld, hat durch den Tod des Hrn. Diaconus Schmidt in Ilmenau veranlasst, die Fortsetzung des worauf wir später einmal zurückzukommen gedenken. Es folgt hierauf eine Zusammenstellung der neuesten Sorten von Kernobst und Steinobst und peine n Beschluss macht eine sehr — — dige Zusammenstellung der neuesten Zie fi 1 Rthlr. ist bei — eee ee Reichhaltigkeit und Mannig- 3 on Inhaltes sehr niedrig gestellt, r Leser wird darin manches Goldkorn — A In Bezug | — die erste Abtheilung dieses Buches wiederholen wir den schon letztes J; ausges in Form eines J zu d r ichtet, was im 1 ie in den verschiedenen Fáchern des Gar 85 worden ist. Es i e dies on sehr — Arbeit. 3) Unger, über den Bau der Blät- ter der Victoria regia. — Ausser ihren tenden Grössenverhältnissen bieten die Blätter der Victoria noch eine andere Ei- genthümlichekit, Nod pis jetzt noch bei keiner en Verfasser wohl Ted UA (E. R.) = ih E 127 ® © 7 AR FE e E 3 2.5 tter mittelst Auflegens eine leichten Körpers, wie eines Uhrglases, = alergrossen Glasscheibe ete. gegen das Was- ser gedrückt, dann sammelt sich bald an der betreffenden peres so viel W dass di asser, e- ses abgehoben werden kann. Die angesammelte bildeten Wassermenge verschwindet aber wieder, so- = der Druck nachlässt. Drückt m m Finger, so gelingt das —— nich EE "- Forscht man der Ursache nach, so erkennt man ae mit unbewaffnetem Auge, dass das us einzelnen dun cie ns ent- str ömt. Es liegt mlthin die da se unteren hinabreichen und das Blatt also sieb- fórmig durchlóchern. Mit den er welches nur die Ausgangspunkte xis ege und Luftcanäle, p me e mit- cht nicht zu verwechseln. iis Blatt gegen das Licht hält Loupe betrachtet, so erkenu 5 klen Punkte wirklich ganz on n man Pu p der ass diese e den Na- un ein delstichen vergleichbare be sind. 8 ist die Durchsichtigkeit dieser Punkte t bei allen gleich, und, während die einen den ich vollständige Perforationen sind, anderen ganz keit — eine bran zwischen ist feine Mem- n ges Die Vergleichung [00 und älterer Blät- ter, ied die „ Untersuchung, zeigte nun dem sser, dass diese punkt- vorhanden, sondern nur durch fö drmigen Durchlö denn im jungen Blatte och nicht n eine pn rothgefárbter "Zellen angedeutet ist, I letztere die ausgebildeten Perforatio- nen umgiebt. Die Lócher entstehen, indem anfänglich die Zellen an pei d Stellen aus einander weichen, und das anliegende 3 webe nach und nach en wird, Dies be- weist die anfangs durchaus unregelmássige E gemeiniglich a ch ein Fetzen aufgelösten Epidermis in die zerrissene Gestalt dieser Durchlöcherungen, und uch bei den vollständig r bängt noch Oeffnung gU Loches hinein. Beim iu Blatt ru rchm halten diese Lócher einen Du ½ Linie. Den Zweck dieser Löcher ec kold ir noch nicht, ea dürfte es se eine Einrichtung sein, um Wasser, Was der Oberflåche dieser grossen Blätter stehen bleibt, dee 2u Sehr r elm ag = pea sind die e : * mit e en migen Haaren De Blätter Luftgänge, welche die Blattstiele der Victoria durchsetzen. d Endlieh zei noch aufs Neun? róssenv i aeg sei verhältnissmässig paa che ungeheuro Masse nen Zellchen dazu gehört z > hervor einer von ten — odia die Oberfläche Blattes d 85 lionen Spaltöffnungen trägt. Blatt E Bug zu bilden, ne 1 Victoria allein TI (E. få Literarische Anzeigen. * Gegen Ende October erscheint; Hülfs- und Schreibkalender für Gärtner und Gartenfreunde auf das Jahr 1856 herausgegeben von Prof. Dr. Karl Koch. Auflage 3000, Inserate werden bis zum 15. October angenommen, Preis pro Petitzeile Sgr. Dieser Kalender, der sich in den Händen der meisten Gärtner und Gar- tenfreunde Deutschlands befindet „ giebt den Inseraten eine weite und dauernde Verbreitung, zumal darin auch zum ersten Male eine statistische Zu- sammenstellung der deutschen Handelsgärtnereien erscheint. Berlin, 13. Septbr. 1855. Karl Wiegandt’s Verlag. Für Bienenfreunde! Bei Hugo Scheube in Gotha ist soeben erschienen und durch alle Buchhand- lungen zu beziehen: E 21.2 Die Honigbiene. Eine Darstellung ihrer Naturgeschichte in Briefen, von F. B. Busch, Vieepräsidenten beim G. Sächs. und Fürst. Schwarzb. Appellationsgerichte zu Eisenach etc. gr. 8. eleg. geheftet, Preis 1 Rthlr. 10 Sgr. Ein nicht für Bienenzüchter allein, denen der Herr Verfasser längst als einer d Ihrigen und durch frühere ähnliche Schriften vortheilhaftest bekannt ist, son- inis für jeden Naturfreund, der sich über das merkwürdige Insekt und seinen Wunderbar gegliederten Staat näher unterrichten will, höchst * Werk, wie es in solcher Vollständigkeit bis jetzt weder in unserer, noch ~ ecd dern Literatur vorhanden sein dürfte. — Ein ausführliches Sachregister wird die barkeit desselben noch wesentlich erhöhen. Anzeige für Nelkenfreunde! Hiermit zeige ich ergebenst an, dass die Musterkarten über meine reichhaltige Sammlung von Nelken fertig sind, und bitte daher Blumen- und Garten freue mich recht vielseitig zu veranlassen, dieselben zugängig zu machen, Erfurt, den 10. September 1855. Chr. Lorenz, Kunst- und Handelsgärtner, Pflanzenfreunde mache bei der nahenden Spätsommer- und Herbstversendung darauf aufmerksam, dass von meinem letzten Preis-Courant, der auf 56 meist doppelt und dreispaltigen Seiten, des Neuesten und Guten — viel enthält — noch eine Anzahl vorräthig sind. Gleichzeitig empfiehlt sich — bei promptester Bedienung — zu geneigten Auf- trägen Planitz bei Zwickau in Sachsen. 6. Geitner. CARTENFLORA MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten - Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben von x Dr. E Regel Übergürtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent an der Hochschule, Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zu Zürich, Mitglied schaftlichen Vereine. Präsident des Gartenbau-Vereines und Gartenban- und Naturwissen- November 1855. (Ausgabe mit illum. u. schwarzen Abbildungen.) V Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. årgang von 12 Heften, Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwanen oder? 4 Thlr., Ausgabe mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 fl. 30 kr. oder 2 Thir. L Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. a) Costus nepalensis Rose. Hiezu Tafel 139. Scitamin e a e. Costus. Kelch oberstándig, róhrig, Zlappig. (S. Tafel I. a) Blumenkrone trichterförmig, fast bis zum Grunde in 3 Blumenblütter getheilt, welehe zusam- menneigen und mit ihren Ründern sich umfassen. (S. Tafel 1. b. und 3. bbb.) Kreis der Staubfäden 2theilig, der obere Theil blumenblattartig, denselben ist auf der inneren Seite der zweifächerige Staubbeutel angewachsen, dessen Fücher der Länge nach aufspringen. (Siehe Ab- bildung Nr. 2, ein Staubfaden von in- nen, und Nr. 3 d, ein solcher von aus- sen). Der untere Theil des Staubfa- denkreises wächst blumenblattartig aus und bildet die sogenannte über die Blu- menkrone hervorragende TiK von glockiger Gestalt, (Fig. 1 und 3 €), welche auf dem Rücken bis zur AT f nigung mit dem blumenblattartigen Staub- faden aufgeschlitzt und letzteren mit ihren Rändern umschliesst. Die älteren Robert Brown gab ihm die richtige Deu- tung. Unter mehreren von mir unter- suchten Blumen des Costus nepalensis fand ich auch eine (Abbildung Nr. 3), wo der Kreis der Staubfäden (wie es normal den Kreisen der Blumen und Kelchblätter entsprechend der Fall sein sein sollte, aus 3 Lappen bestand, der dritte Lappen (Abbildung Nr. 3 c) war in Form eines Blüttehens etwas kleiner als der fruchtbare Staubfaden entwickelt, cherig, der fädliche Griffel ist an sei- ner Spitze zwischen den Antherenfächern eingewachsen und trägt eine fast zwei- lappige Narbe. Frucht eine 3fächerige, ur 3 klappige Kapsel mit vielen Samen. — Perennirende Kräuter mit * knolligen Wurzeln. Blätter entspringen dicht unter der Spitze der den — umschliessenden Blattschei- Botaniker nannten diesen nach unten den. gerichteten Lappen des Staubfadenkrei- ses, der dem oberflächlichen Beschauer stets die eigentliche Blumenkrone zu bilden scheint, Honiggefäss oder Nectarium, neuere Botaniker legten den Namen Lippe bei, und erst ` XI, 1855, e. nepalensis Rosis Stengel 3—5' hoch. Die Scheiden, die Unter- scite der Blätter und die Bracteen von kleinen kurzen Haaren weichhaarig. Blätter lanzettlich, am Grunde mit ei- nem kurzen Blattstiel, der dicht unter 24 342 der Spitze der in Form einer kurzen Tute vorgezogenen Scheide befestigt ist; die Scheide an der Mündung lang ge- wimpert. Pinani in einer kurzen spitzen- ständigen kopffórmigen Aehre, jede ein- zelne von einer oval-lanzettlichen, gran- nenartig zugespitzten Bractee gestützt, die fast so lang als der Kelch und wie diese schön dunkelroth gefärbt ist. Kelehróhre Kelchlappen länglich-oval, in eine kurze Stachelspitze vorgezogen, auf dem Rücken gekielt und auf dem Kiele kurzhaarig. Blumenblätter ee einmal so lang als der Kelch, aus genagelter Basis oval- lanzettlich, scharf zugespitzt, schön rosa gefärbt. Staubfadenblatt band-keilförmig, kürzer als die Lippe, ausserhalb bis un- ter die Spitze stark zottig behaart, mit abgerundeter, klein gezähnter und in ei- nen Spitzenzahn vorgezogener, gelblich- gefürbter Spitze. ippe sehr gross, glockig, vielfach gefaltet und am Rande zierlich wellig ausgefressen gekerbt, von sehr zarter Textur und rein weiss. — ir haben von dieser schönen Warm- hauspflanze aus Nepal eine ausführli- chere Beschreibung der Gattungs - und eir itis gegeben, um z d erklüren, einer Pflanzenfamilie, die eine eite Pflege und Kultur in eignen men, ebenso sehr als die Familie der Orchideen verdient. Die Ueppigkeit des Wuchses, die Schönheit der Blätter und Blumen werden sie in jedem Warm- hause zu einer sehr angenehmen Erschei- nung machen. Der von uns abgebildete Costus nepalensis steht dem Costus spe- zusammengedrückt - 3seitig, | Nüai Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ciosus sehr nahe; letzterer bildet aber niedrigere, dickere Stengel mit stärker behaarten Scheiden, die Blätter sind breiter und unterseits weisslich, die Scheiden entbehren an der Mündung der Wimpern; die Blumen stehen in einem reichblumigeren ährenförmigen Blüthen- é; aeteén nur halb so lang als der Kelch, Kelch heller mit grünlicher üance, Mueren blass fleischfarb, und die Theilungen beider weniger scharf zugespitzt. Die Lippe weiss mit röthlicher oder gelblicher Nüance. ultur in einer kräftigen Lauberde, muss gross gepflanzt werden und er- hält im Sommer einen Standort in ei- nem feuchten Warmhause. Ein Dung- guss zu dieser Zeit befördert das Wachs- thum. Die Blumen entwickeln. sich im hindurch kann m bei 6—89 R. durchwintern, etwas wei- ter von dem Lichte entfernt stellen und soll sie nur so viel bewässern, ale nothdürftig d Im Fri verpflanzt man bei asserabzug in grössere Gefässe. ee durch Wurzeltheilung. Erklärung der Abbildung. Nr. 1 eine ned Blume; a Kelch, b Bla- menkrone, c Li Nr. 2 ein eier mit Anthere. Nr. 3 Blume, wo der Kreis der Stau d " eye Der Kelch ist über dem Fruch Die Blumenblátter i ^ b sind herab did und ab e die Lippe. d de fruchtbare Staubblatt -— der Rückseite und e ein drittes sonst vorhandenes unfruchibares; Staubblati. I. Originalabhandlımgen. b) Laelia anaeps Lindt. Var. superba. Hiezu Tafel 140. Orchideae Laelia. Blätter der Blüthenhülle ausgebreitet, die äusseren lanzettlich, die inneren etwas grösser. Lippe 3theilig, um die Stempelsäule gerollt. Stempel- schig, ohne Flügel, innen rin- nenfürmig. Anthere Sfücherig, 8 an e ler hän ende Pollenmassen um- iessend. Von der sehr nah verwand-. ten Gattung Cattleya ist Laelia nur dureh die Zahl der Pollenmassen ver- schieden, deren Cattleya nur 4 besitzt. . anceps Lindl. Scheinzwiebeln zusammengedrückt vierkantig, länglich, tragen auf der Spitze ein 1½—2 Zoll breites und 1/, ] Fuss langes, dickes, lederartiges, in eine sehr kurze vergäng- liche Stachelspitze ausgehendes Blatt. trägt auf seiner Spitze 2—4 Blumen von 2—3 Zoll Durchmesser. Blumen- blätter rosa-violett, die äussern lanzett- lieh, die innern denk Lippe am Rande Purpur, innen gelblich und purpur ge- y innen im : Mittel mit einer flei- Ver d versehen. „ von dei Ppe ganz umschlossen, ‚gelblich grün, der Gebirge Mexiko kommt in mehreren Formen dort vor, deren eine Form mit schmaleren Blu- menblättern von Lindley L. anceps Bar- keriana genannt wurde. Dieser Form steht unsere abgebildete Abart sehr nahe. Sie unterscheidet sich aber von ihr, wie der Stammart, durch die brillantere tie- fer blutrothe Färbung des vordern Theils der Lippe, was mit der gelblichen Zeich- nung des Innern derselben prüchtig con- trastirt, sowie dass die Blüthenschafte constant nur zwei Blumen tragen. Die Blumenblätter sind etwas schmaler als die der Stammart, aber nicht so schmal als bei L. Barkeriana. Der hiesige Gar- ten erhielt die Knollen dieser Art durch Hrn. Dr. Rüsch in Speicher, dessen Bruder dieselben aus Mexiko mit vielen anderen interessanten Sachen sendete- Gesammelt wurden sie durch einen Glar- ner, Namens Kulli, der früher eine Gürtnerei in der Stadt Mexiko besass. Die Englünder empfehlen, die Laelien auf Holz zu heften, und so im Orchi- deenhause aufzuhüngen. Ich muss offen bis jetzt nie gelang, sie unter solcher Behandlung zu einer wahrhaft üppigen Entwickelung zu vermögen. Weit bes- ser gelang es mir, sie zu einem sehr gedeihlichen Wachsthum zu bringen, wenn ich sie in durchlöcherte Näpfe, ineine Mischung von Torfmoos (Sphag- im Orchideenhause aufhing. Diese Mi- schung sagt überhaupt dem grössten Theil der epiphytischen Orchideen so gut zu, dass unsere Orehideen, seitdem diese angewendet wird, nicht blos viel 24 * 344 besser und üppiger wachsen, sondern auch viel reichlicher und dankbarer blü- hen und grossentheils viel grössere und schönere Knollen bilden, als die sind E hielten. Namentlich kann ich zu derar- tigen Zwecken die Holzerde empfehlen, die man aus alten Eichenstócken nimmt. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Den Sommer hindurch wird die Laelia anceps warm und feucht gehalten. Im November und Dezember entwickelt sie ihre prächtigen lang andauernden Blu- men und nach der Blüthe wird sie ei- nige Monate weniger gegossen und küh- ler gestellt, bis sie wieder neue Knol- len zu bilden beginnt. E. R. 2) Die durch seme cen Schnitt MET vorzüglich- n Baumformen (Hierzu Tafel 141 Nr. 1—5.) Von Herrn H. Kettner in Stuttgart nach dem Französischen. Die vorzüglichsten Formen für Fruchtbäume, wie sie durch künstlichen Schnitt hervorge- bracht werden. Dieselben sind sehr zahlreich, und man könnte, wenn man alle die, wel- che zu verschiedenen Zeiten sich Gel- tung zu verschaffen suchten, mitzühlen würde, deren mehr als 50 aufbringen. Wir werden davon nur diejenigen her- vorheben, bei welchen der Unterschei- dungscharakter am. deutlichsten auftritt. leiben wir zunächst bei den Spa- lierformen stehen, so finden wir diese in 4 Gruppen eingetheilt: 1) die Fä- cherform, 2) die Palmetten, 3) die Can- delaberform und 4) die Ranken (cor- dons) (letztere vorzüglich bei Reben an- ewandt In Folgendem wollen wir diese Grup- pen und ihre Unterabtheilungen etwas genauer betrachten, ihre Vortheile und Nachtheile beleuchten, zeigen, in wel- chem Falle die eine Form der anderen vorzuziehen ist, 0 angeben, wie sie auf die Bäume angewandt wird. Ehe wir je doch spezieller darauf ein- gehen, erlaube ich mir noch ein Wort über diese Anwendung. Es sollten von dem Züchter vor Allem folgende 3 Punkte ins Auge geſasst werden: 1) Dass sein Spalierbaum ein Vier- eck bildet, da diese Figur die einzige ist, vermittelst welcher die gauze Ober- fläche der Mauer ohne Platzverlust be- nn 2) Dass die verschiedenen Veräste- lungen eine streng symmetrische Stel- lung gegen einander einnehmen und m wicht der Vegetation e beauf: - tigt und eine viel ergiebigere Ernte lt. zielt. id ink 3) Dass die Mutter- i re- weige auf jeder Seite buds “T enken Platz einnehmen, " nicht der eine mehr Neigung s d der andere, und —€— gir — des Saftzuflusses gleich stigt seien; Ohne - S = ea des Wac hati er kleinlichsten itu gerege gen imi und trotz derselben könnte I. Originalabhandlungen. nicht verhindern, dass die stärkern Triebe nur sehr schwer Frucht ansetzen , wäh- rend die schwächeren, damit überladen, ten ausgehend, die- verschiedenen For- men, welche auf den Spalierbaum an- gewandt werden, I. Gruppe. Fächerformen. In dieser Gruppe gehen die Mutter- terzweige strahlenförmig von Innen nach Aussen. Sie enthält folgende 5 Arten: I) Das Fücherspalier nach Dumoutier oder à la française. (Fig. 1 und 2). Die Bäume, bei welchen diese Form dir wird, zeigen auf beiden Sei- 10 4 Mutterzweige (BC DE), welche einahe in demselben Punkt entstehen und sich auf beiden Seiten gleichmässig pied füllen den Raum, welchen letz- EM zwischen sich lassen, vollständig us, und zwar so, dass beim Pfirsich- um zwischen diesen Verästelungen et- e wir Sprechen , vermittelst welcher dieses Ge- fe 18 wird, müssen wir noc 1 rken, dass es bei allen Spalierfor- " von Wichtigkeit ist, wenn man Kor Mauer den Platz drm net, welchen die Hauptzweige Fu men sollen, Man hat dadurch die A ; welche man dem Baum geben S d En, vor Augen und erkennt Th. die Knospen, Schosse und 26) deren Entwicklung man zu be- günstigen hat. n verfährt bei der Her- ildung dieser Form folgendermassen: erzieht er sich 2 Hauptzweige 345 (C), indem er entweder den Stamm über zwei an seiner Basis befindlichen Augen abschneidet oder an derselben 2 Augen einsetzt. Diesen Zweigen gibt er eine vertikale Richtung, um ihr Wachs- thum zu begünstigen, und schneidet sie im darauf folgenden Jahr in A, um die Zweige B zu bekommen. Jedes Jahr werden die 4 Hauptzweige BC—BC nach Verhiltniss ihrer Verlängerung herabge- bogen bis zu der Stelle, welche sie in unserer Figur einnehmen. Während ih- rer Formation erhült man die Seiten- mutterzweige j k 1, welche aus ihrer unteren Seite hervorkommen. Haben die Mutterzweige ihre ganze Länge erreicht, so lässt man an ihrer Basis zwei Schma- rotzerschosse sich entwickeln, welche die beiden Zweige D geben und auf deren jedem man den Seitenmutterzweig i stehen lässt. Hat der Mutterzweig D seine volle Länge erreicht, 80 bildet | man oberhalb desselben den Seitenmut- terzweig g, auf welchem en Zweig 3. Ordnung h erhält. Haben sich diese Verästlungen vollständig entwickelt und den ihnen bestimmten Platz einge- so schliesst man damit, dass beiden letzten E stehen lässt, Innere des Baumes h | auszufüllen. Man erhält darauf den Seitenmutterzeig € und endlich die weige Diese Form erfüllt die beiden ersten wir gestellt haben, Mutterzwei zweige e fg h in Bezug auf Saftzufluss eine bedeutend günstigere Stellung ein- nehmen als die Zweige DiCjkBl, so werden sie stets viel kräftiger sein, während diese letzteren durch eine all- tproduction bald erschöpft zureiche Fruch sein würden. Diese Form hat ferner 346 den Nachtheil dass sie die Entwicklung mehrer Mutterzweige und Seitenmutter- zweige oberhalb den bereits bestehen- den nóthig macht. Solche sind die Ver- üstlungen E D e und g, Dies ist ein grosser Fehler, da dieselben die Zweige, von denen sie getragen werden, fort- während zu schwächen suchen und des- halb eine beständige Aufsicht erfor- dern. Diese Unannehmlichkeiten sind von dieser Form unzertrennlich, doch lies- sen sie sich durch Reductionen, wie- sie Fig. 2 zeigt umgehen. dieser Figur sind die Mutter- CR aur beiden Seiten auf 3 reducirt. i Zweige A B erhält man zu gather p Sind dieselben entwickelt, so neigt man sie so, dass sie die Stellung bekommen, die sie in unserer Figur ein- nehmen. Alsdann bildet man vermittelst eines Schosses an der Basis des Zwei- ges B den Zweig C. Man würde da- durch das Entstehen von Seitenmutter- zweigen oberhalb der Mutterzweige ver- meiden, und die verschiedenen Veräste- lungen hätten einen für ihre Entwick- lung genügenden Platz, Das Spalier nach Dumoutier kann bei allen Obstbäumen angewandt werden, doch dürfen die Mauern nicht hóher sein, als 13° 32 (4=-00) noch niederer als 11’ 15 (3935). Ueberschritte die Mauer diese Höhe, so würde sich an ihrem oberen Theile zwischen den Zweigen 1 (Fig. 1) oder den Zweigen C (Fig. 2) eine Lücke bilden, die man nur dadurch ausfüllen könnte, dass man die Zweige e oder C in eine dili vertikale Stellung bringt, trächtliches verstärken würde. im Gegentheil eine niederere Mauer, so müsste man, um den Cen- tralmutterzweigen mehr Platz zu ver- Gartenflora Deutsehlands und der Schweiz. schaffen, dieselben so wie alle nie stehenden noch weiter herabbiegen, und die untersten Mutterzweige, welche ohne diess beinahe zu schwach sind, könnten bei dieser ungünstigen Stellung leicht gehen. zu Grunde 2) Das rechtwinklige Fächer- spalier von Montreuil oder das offene V. (Fig. 3.) Die Bäume, welche diese Form be- kommen sollen, müssen 2. in einem Winkel von 45? gegen einander ge- neigte Mutterzweige A haben. Ueber und unter denselben stehen Seitenmut- terzweige, welche gegen den Zweig, der sie trügt, leicht geneigt sind, Bei ihrer € verfährt man folgendermass cic al sich zuerst auf die oben angegebene Weise die beiden Mut- terzweige A. Im darauf folgenden Jahre werden diese Mutterzweige in C ge schnitten, um die Entwicklung des ersten Seitenmutterzweigs B hervorzurufen, In folgenden Jahre schneidet man in der Mitte zwischen B und E, wodurch von der Entwicklung des ersten Seitenmut- terzweiges B zu dem des zweiten E ein Zeitraum von 2 Jahren verstreicht, yek ten Jahr an lässt man bei jedem Schnitt einen neuen Seitenmutterzweig stehen. Nachdem sich alle ausgebildet h füllt man das Innere des Baumes mittelst neuer Verästlungen us 19725 i zweige aus. ver- die u ; kommen, damit diese letzteren, 5 eine minder gute Lage haben; den ME}; aus den Wurzeln vor den halten. Es ist wohl zu berücksichtigen, Gs I. Originalabhandlungen.. die Hauptverástlungen nur nach und naeh in die Lage kommen, welche sie in unserer Figur einnehmen. Man neigt sie nach Verhältniss ihrer Stärke, Doch ist auch diese Form nicht ganz frei von den Fehlern, die wir bei Du- moutiers Fächerform nachgewiesen ha- ben. Es werden die untern Seitenmut- terzweige trotz. ihrer unvortheilhafteren g immer kräftiger treiben als die oberen, welchen dies zum Schaden ge- micht, und welches man selbst durch n nicht ganz wird verhindern kónnen Doch kann man diese Kraftäusse- Tung durch folgendes von Hrn. Alexis Lepère erdachte Verfahren reguliren. Seine erste Methode besteht darin, dass er diese Zweige nur aus Frucht- trieben, die dureh öfteren Schnitt schon geschwächt sind, entstehen lässt. Die folgende Methode ist noch bes- ser: Man setzt auf den oberen Sei- tenmutterzweigen; so wie sie sich nach und nach verlängern an jedem der Punkte, aus welchem die Seitenmutterzweige her vorkommen sollen, ein Auge ein. j^ Diese Augen sollten einer weit we- niger stark wachsenden Art angehören, als die ist, auf welche sie gebracht wer- den. Man mutterzweige ihre Heranbildung erlan- den sollen. Dieses letzte Verfahren ist aber nicht nur bei dieser Form und dem Pfirsich- baum ‚anwendbar , sondern in allen Fäl- len, in welchen es Zweige giebt, die günstiger gelegen sind, als andere, und bei allen Sorten. Diese Form eignet sich für alle Bäume... Sie erfordert eine Mauer von MR ns 11/ 15 (3 35) und von höchstens 13, 32 (47) Höhe. 347 3) Der schiefe Fächerstamm von Louis Noisette, (Fig. 4.) Diese von Louis Noisette erdachte Form unterscheidet sich von den vor- hergehenden dadurch, dass die Bäume nur die eine Hälfte eines Fächers bil- den, wodurch sie auch er so weit aus einander zu stehen kom Die Art ihrer 7 ist die- selbe wie bei den vorhergehenden. Diese schiefe Fücherform hat jedoch den Vortheil, dass, da das Gerüste nur aus einem einzigen Mutterzweige besteht, das Gleichgewicht der Vegetation zwi- schen den verschiedenen Theilen des- 1 viel leichter zu ne Von anderer Seite betrachtet, Terrain stehen. die Mauer A B C D habe von D nach C einen Fall von 2“ auf 3“ Wollte man nun an dieser Mauer Spalierbäume pflanzen und ihnen die rechtwinklige Fächerform geben, so müsste man vor Allem die entsprechenden Zweige in eine dem Horizont durchaus entspre- chende gleiche Lage bringen, widrigen- falls man sebr bald die am meisten ge- neigten Aeste BER Winden sähe und be- durch die ih- zeichnet man das Vie Wird nun das Gerüste des Baumes hineingezeichnet , man sich von der Unmöglichkeit, das- selbe vollständig hineinzubringen, bald überzeugen. Es würde z. B. der terzweig I viel kürzer werden als der ändere Mutterzweig B und der untere Seitenmutterzweig I finde gar keinen Raum. Diese Seite des Baumes wäre auf eine erzwungene Weise verkürzt, 348 indem die andere, vorzugsweise den Saft aus den Wurzeln an sich ziehend damit endigen, würde dieselbe vollstän- dig zu vernichten. Diese Vaca ide wiederholt sich an Mauern mit starkem Fall bei allen Fund ges zwei symmetri- sche Seiten ME Doch re dieser Grund des Misslingens der Form mit welcher wir uns beschäftigen; man hat zwischen den Zweigen des Baums ‚keine Symmetrie zu beobachten und desshalb auch keine dieser Unregelmässigkeiten zu B chbar unter 11’ 15" yn "a hoch sein, können aber ohne Schaden viel höher sein. Doch ist diese Form nicht die ein- zige, mit welcher man auf vortheilhafte Weise abschüssige Mauern bekleiden kann. ES eignen sich alle andern For- men auch dazu, welche gleich Noiset- te's schiefem Fächer nur eine Seite an- Die Palmettenfor- an darauf Rücksicht nimmt, dass die Sei- tenmutterzweige in umgekehrtem Ver- iltniss zum Mauerfall stehen. 4) Fücherform mit zusammen- laufenden Zweigen. (Siehe das frühere Heft). 5) Dalbret's Fücherform. Um das Innere des Füchers, das of- fene V auszufüllen, giebt Hör Dalbret folgendes Mittel an: Sobald die beiden Gartenflöra Deutschlands und der Schweiz. Mutterzweige und unteren Seitenmutter- zweige des Baums vollstündig ausgebil- det sind, so lässt er oberhalb der Mut- terzweige, ein wenig über dem Punkt, s dem die ersten Seitenmutter- zweige hervorkommen, zwei neue Haupt- verästlungen A sich entwickeln. Diese ha- ben vertikale Richtung und nur nachrechts oder links eine gewisse Zahl von Seiten- mutterzweigen, welche mitden ursprüng- lichen Mutterzweigen parallel laufen. Te 5 den inneren Mutterzweige. den bald den grössten Theil des Saftes zum Nachtheil der unteren Mutterzweige an sich ziehen, welche bald schwinden und absterben. Dalbret, welcher dieses Resultat voraussah, räth alsdann, die unteren Mutterzweige durch die oberen zu ersetzen, indem man diese herab- biegt und neue Verästlungen im Innern des Baumes hervorruft. Dasselbe Ver- fahren hat auch Le Lieur angerathen, um die innern Mutterzweige des Fächer- Wir haben oben den Nachtheil die- ses Verfahrens nachgewiesen; dieselbe Betrachtung ts Fä- cherform anzurathen. rsenungeachtet davon Gebrauch machen, so wähle man Mauern, die höher sind, als die bei Dumoutiers Form und des offenen V angegebenen; denn die ver- tikale Stellung der inneren Mutterzweige wird das Entstehen einer Lücke an dem oberen Theile des Baumes verhindern. — — 3) Der Guano. Der Guano spielt eine immer wich- tigere Rolle im Land- und Gartenbau. Viele Tausende yon Centnern desselben werden jährlich eingeführt. Dabei hört man die Dungkraft desselben iom und rühmen, hört den Grundsatz Taf 434. , y TÅ ; 00: ud eee ee 5 Hose Farbendr.v. A Kolb. Nrnhg I. Originalabhandlungen. sprechen, dass ein Centner Guano so viel wirke als 65— 70 Centner Stalldün- den Kopf schüttelt, gilt für ein dem al- ten Schlendrian zugethaner, der noch nicht weiss, dass ein Centner Guano so viel eigentliche Dungstoffe enthält als jene 70 Ctr. Stalldünger, deren Gehalt | u an Humus den Pflanzen durchaus nichts nützt. Ausserdem komme es ja ferner darauf an, in der Landwirthschaft ein Capital so schnell als möglich umzu- setzen und dadurch mehr zu gewinnen, als wenn es lange dauere, bevor es Zinsen trage. Daher sei es besser, den Dünger in einer Form zu geben, wo er den Pflanzen sogleich zu gute komme, wie wollen wir dadurch dem wahren Werthe anderen nachhaltig wirkenden Aungsübstanzen im Garten und auf dem € angewendet wird. Wo dies aber nicht geschiehet, kön- nen allerdings auch durch reine Guano- gen ausserordentliche Erfolge be- Wirkt werden. ei geht aber nicht ind Guano selbst sehr bald in die dà € über, sondern es werden durch Guano auch gleichzeitig noch viele andere Stoffe des Bodens für die Pflanze aufgeschlossen, und — der Boden wird von Jahr zu Jahr ärmer 349 ; d, h. erfor- dert für die Folge immer. stárkere Dün- gungen. Was den Preis betrifft, so geben dass für die dem Meere nah Verhältniss zu seiner Leistung sich mit einem guten Stalldünger auf gleiche Linie stellen lässt, für Süddeutschland die Schweiz ist dies sicher aber nicht der Fall, wie bei uns angestellte Versuche bewiesen haben. Wer aber Guano im Garten oder auf dem Felde anwenden will, der brau- che ihn wo möglich immer nur neben, nach oder vor gewöhnlicher Stalldün- gung, Compostdüngung ete. Er sehe ferner darauf, dass der Guano vor der Anwendung gehörig zerstampft und ge- siebt und hierauf mit einer 3fach grós- seren Menge von Moorerde an vor Re- gen geschütztem Orte überdeckt und t dieser vermischt ausgestreut und dann eingegraben oder eingeeggt werde. ür den Gartenbau bleibt die vor- züglichste Anwendung des Guano im- mer die mittelst eines Gusses. Auf 25 Maass Wasser nimmt man so viel als ein Mann mit beiden Händen zu fassen vermag, rührt dieses tüchtig um und gebraucht den Guss, nachdem er 24 Stunden gestanden. Für Fuchsien, Pe- largonien, Myrthen, Granaten, Orangen = E f ete. ist er, auf diese Weise angewendet, eins der vorzüglichsten Mittel zur Be- förderung eines kräftigen üppigen Wachs- thumes, zur Bildung eines intensiven Grünes. (E. R.) Garienflora Deutschlands und der Schweiz. 4) Beitrag zur Cultur des Orangenbaumes. | Vom Hrn. Pabst beim Hrn. M. Bodmer in Zürich. " Eine der gróssten Zierden und. der Stolz südlicher Länder ist ohne Zweifel der Orangenbaum. Mit so vielen Schwie- rigkeiten und Kosten auch seine Cultur in nördlichen Ländern verbunden ist, 80 ist er dennoch seiner mannichfaltigen Vorzüge halber auch hier nicht wenig verbreitet. Der Orangenbaum bietet nicht nur dem Auge allein wegen sei- ner äusseren Schönheit einen angeneh- men Anblick, er hat auch den besonde- ren. Vorzug vor den meisten anderen n, dass seine Blüthen den fein- ruch aus oder einfache Zwecke der Tafel gleich- gesucht und nützlich sind, und zeichnet sich vor vielen anderen Bäumen durch die glückliche Eigenschaft aus, dass Al- les an ihm verwendbar ist, nicht nur Blüthen, Blätter und Früchte, sondern auch das Holz,: das seiner Härte wegen zu den schönsten Arbeiten verwendbar ist. — Ich habe mir nur die Aufgabe ge- stellt, meine Erfahrungen und Anschau- ungen über die Cultur. des Orangenbau- mes in unserem Klima hier mitzutheilen, und ohne die Hoffnung, Neues hiemit zu sagen, dürfte dieser Artikel weniger für Männer v als Liebhaber des und seiner vielen Arten, deren Classification nicht wenig Zweifel herrschen, verweise ich den ge- neigten Leser auf Otto's treffliche all- gemeine Gartenzeitung Jahrgang 1853. Der grösste Theil der im nördlichen gemässigten Europa verbreiteten Oran- genbäume stammt wohl aus den Baum- schulen in der Nähe von Genua, wo deren Erziehung einen Erwerbszweig vieler Gärtner bildet. Klima und gün; stige Bodenverhültnisse thun. dort das Meiste zur raschen Entwickelung der Unterlagen, welehe meist nach 8 oder J der. Okulation unterzogen werden. Dagegen macht man den dor- tigen Gärtnern den Vorwurf, ‚dass sie leider viel zu wenig Sorgfalt auf die mit der Okulation verbundenen Arbeiten ver- wenden, und dass in Folge von. solchen Vernachlüssigungen die Bäume. oft schon wenige Jahre nach der Ankunft in un- e seren Gegenden mit organischen Fehlern > | behaftetet seien, als 2. it Hohl- werden des oberen Stammendes, web zuzuschreiben sei, der nicht mit einem ? scharfen Messer nachgeputzt und mit richtet. ziemlich stark, so dass d: ganzen Ballen durchzieht; ter ein zweiter wenige Minuten erfolgender Guss erforderlich ist, Wollte man auch während des Triebes das 55 | brüuchliche und auch sonst sehr Zwecke sich zu so lit gen lassen, ohne zu brechen, 80.7 man Gefahr, dass diese auch rer Reife eine etwäs zusammen ps Form behalten. Während Trieb Blüthezeit also reichlich Wasser Blüthezeit vorbei und sind Tr 4. Originalabhandlungen ausgebildet, so lasse man mit Begiessen nach. Gleich nach dem Einräumen ins Winterlokal, welches je nach der Witte- rung nie über den 10.— 15. October hin- ausgeschoben werden sollte, ‘da auch schöne Bäume durch die langen oft feuchten und kalten Nächte leiden, giesse man, um die durch den Transport etwa locker gewordene Erde wieder mit den “Wurzeln und dem Kübel zu verbinden, Ist man zur Ueberwinterung auf ein feuch- tes, finsteres, kellerähnliches Lokal an- gewiesen, so wähle man ja einen troek- nen, Tag zum Einrüumen. Im Laufe des Winters genügt ein 1—3 maliges Be- gessen, welches sich nach dem mehr oder weniger trocknen Hause richtet, © Das Heitzen ist so viel als möglich zu | Malzk vermeiden, um die Bäume fast gänzlich mhen zu lassen. Eine Temperatur von +.1-5°.R. ist hinlänglich. Einem hö- heren Wärmegrad stimme ich durchaus nicht bei, er benöthigt häufigeres Be- elessen, veranlasst die Bäume zu früh- zeitigem Treiben, erzeugt leicht Unge- nicht selten bis an die Decke "nd auch ineinander stossen, hüte man Sich ganz besonders vor dem vielen Hei- zen und gebe so viel als nur irgend Mh Luft So war ich einst in dem all, ein solches Haus. voll Orangenbäu- me übernehmen zu müssen, wo wäh- Tend des Winters viel gegossen, wenig ut gegeben und viel geheizt worden War, so dass die Feuchtigkeit an den und Stamme der Bäume herun- ter lief; tagtäglich war ich genöthigt, stelle sie daher 351 die herabgefallenen Blätter korbweise zusammenzufegen. Im darauf folgenden Winter beobachtete ich das entgegenge- setzte Verfahren; die. Bäume behielten die Blätter, blieben trocken, hielten sich frei von Schimmel und Ungeziefer u.s. w. Citrouen und Pompelmus lieben jedoch einen etwas höheren Wärmegrad, man i an den wärmsten Ort des Hauses. Mit beginnendem Früh- jahre steigere man mit Begiessen, und ist es sehr gut, von Ende April an bis zur Vollendung der Triebe dann und wann einen Dungguss anzuwenden, et- wa von Hufspänwasser (Hufspäne von Thieren mit gespaltenen Klauen wir- Sehafmist oder Russ u, dgl. dün Stoffe beimischen kann. ger der Geruch dieses Gusses ist, von desto besserer Wirkung wird er sein. Bei frisch verpflanzten Bäumen wende man jedoch dergleichen nicht an, eben- sowenig bei kränklichen, ausgenommen, wenn der kranke Zustand durch Man- gel an Nahrung und nicht durch krank- hafte Wurzeln herbeigeführt ist. Sehr vorsichtig verfahre man mit einem Guss, von Blut oder mit Wasser, in welchem Salz oder Salpeter aufgelöst ist; diese , | Reizmittel, von Unkundigen angewandt, bringen oft das Gegentheil hervor. Ue- berhaupt gehürt zu einer vernünftigen. Behandlung eines Baumes eine längere Vertrautheit mit demselben, und des- halb sehen wir nicht selten, dass sogar schon ältere Hofgärtner ihren Leuten beim jedesmaligen Begiessen besondere Angaben für jeden einzelnen Baum ma- chen und ein genaues Register über die Bäume führen. Ein Versuch mit Guano- Auflösung schien mir nicht sonderlich zu wirken, vielleicht machte ich ihn zu schwach aus zu grosser Vorsicht, den 352 : Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Baum etwa schaden zu können. Bei Das Beschneiden, welches eine schön trockener Witterung spritze man von geformte Krone, so wie Entfernung al- unten und dann in Form eines Regens ler inneren, unnüthigen saftraubenden von oben. So häufig hört man von Di- | Zweige bezweckt, kann nach beendig- lettanten die Kränklichkeit ihrer Oran- tem Trieb oder im Frühjahr vor dem genbäume mit folgenden Worten bekla- | Triebe stattfinden. Besser jedoch in gen: ich begiesse sie doch regelmässig | Privatgärten, wo es nicht auf den Ver- alle Tage oder alle 2 oder 3 oder 4|kauf von Zweigen abgesehen ist, nach Tage oder wöchentlich einmal, und doch | Beendigung des Triebes. Je kürzer werden sie nicht schön. Ein solches ein Zweig geschnitten wird, desto stär- Begiessen ist nicht nur für Orangen- ker wird er treiben; will man kurze bäume, sondern auch für fast alle Pflan-] Zweige, so schneide man nicht 80 stark. zen gleich verderblich, da sich für das- Grössere Sehnittwunden bestreiche man selbe keine Zeit fixiren lässt. Wenn sorgfältig mit Baumwachs. Sehr raum- aber sogar noch gelernte jüngere soge- raubend für beschränkte Winterlokale nannte Kunstgürtner an solchen Manie- sind die mehr breit als hoch gezogenen ren hängen, so ist dies unverzeihlich,] Kronen; in solchem Falle ziehe man die So übergab mir einst beim Antritt ei-] Cylinder- oder Eiform vor, die si ad ner Stelle der Besitzer einer für Pri-|der breiten Form hinsichtlich des Raum- vatleute ziemlich zahlreichen Orangerie | bedarfs wie 2:3 verhält. Einmal einen Brief meines Vorgängers, den ich schöner Form sich befindende Bäume als Dokument aufbewahre, und der unter | ka man mit geringer Mühe in anderen Lächerlichkeiten auch wörtlich | solchen erhalten. Bäume, deren Kro- Folgendes enthielt: Die Orangen müs-|nen mit der Zeit dünn zu werden be- sen im Winter regelmässig alle 12 Tage | ginnen, was zuweilen durch verschie- begossen werden, sonst lassen sie alle | dene Zufälle, bei manchen Sorten auch Blätter fallen u. s. w. In welchem Zu- | ganz normal nach einer Reihe von 9a stande ich also dieses Spital von einer |ren sich einstellt, schneide man Orangerie zu übernehmen hatte, dessen |stark zurück; diese werden zwar in den bedarf es nach dieser einen Mittheilung | ersten 2—3 Jahren keine Blüthen, - keiner weiteren Beschreibung, zumal die | desto schönere Triebe machen, J aie Bäume 3 Jahre hindurch unter solcher | nach einigen Jahren wieder eine Behandlung gewesen waren. — Man vollständige Krone bilden. m versäume nicht, wenigstens lmal im Kränklichen Bäumen, die einen P. Jahre, am liebsten nach dem Ausrüumen, | grossen Blüthenreichthum auf Kosten die Hauptäste und Stämme der Bäume | ihrer Gesundheit entfalten, were mit einer nassen Bürste zu reinigen. den grössten Theil derselben am lässt Schildläuse und Wanzen sind durch eine | schon vor dem Aufblühen. Eben“ Besprengung mit einer wässerigen Auf- sich auch die Anzahl der zu lösung von schwarzer Seife oder Bepu- | Früchte, nur nach dem 7% dern mit Schwefelblüthe zu vertreiben, stand und der Stärke des Baum. mehr die Blattläuse weichen dem Räuchern, | stimmen. Jedoch lasse eee. - der rothe Kanker kommt fast nur bei|als eine Frucht an einem ende den auch im Sommer in Häusern kulti- | das schon mehr als genug — die virten Bäumen vor. verderben oft durch ihre Schwere = L Originalabhandlungen. schöne Form der Krone. . Besonders lasse man nie Früchte an solchen Zwei- gen, die man zum Trieb und zur Er- haltung der Krone nóthig hat, da ein mit einer Frucht versehener Zweig kei- Tri n Vor 2 Jahren legte ich in der Gartenbaugesellschaft zu Zürich ein Sortiment vollkommener Früchte in 3 Pfund sehweren Pompelmusfrucht; die darunter befindlichen Apfelsinen wurden verspeist und vom Hrn. Prof. Heer im Geschmack den aut Madeira genossenen gleichgestellt. In Betreff der Erde sind wir genö- lit; den Bäumen eine andere zu bieten, als sie in ihrem Vaterlande nöthig haben. Dort kommen sie meistentheils in schwe- rm, zähem, lehmigem Boden vor, der "s während der heissen Jahreszeit vor wärmen und auch die Feuchtigkeit zu halten, was besonders im Winter, aud selbst auch im Sommer bei anhal- tendem kühlen Regenwetter sehr nach- i n mit verrottetem Kuh- und * und etwas Sand ist ein- und nahrhaft, Wer jedoch Lieb- ist von vielfach zusammgesetzter Erde nehme 1, Kuhmisterde, ½ Sand Miis le erde, ½ ; „ ½0 Russ, / Schlamm und e alte mn gute Dienste. Je leichtere Erde aber verwendet, desto mehr Wur- 353 zeln bilden die Bäume und treiben in den ersten 4—6 Jahren sehr kräftig, machen aber ein hüufigeres Begiessen nöthig. Auch kann man als Regel an- nehmen, dass, je leichter die Erde ist, desto grössere Kübel, je schwerer sie, desto kleinere zu nehmen sind. Schwere Erde ist hauptsüchlich für die auch den Sommer über in Häusern kultivirten und im freien Grund stehenden Bäume zu empfehlen. Das Verpflanzen geschieht, je nach der Güte des Lokals, von Februar bis Mai. Junge Bäume verpflanze man nach 3—5, ältere nach 5—8, noch ältere viel- leicht 100 und noch mehrjährige erst nach 10—15 und noch mehr Jahren. Jedoch ist es nicht selten, dass ein Baum schon vor dieser Zeit kränkelt, und hat man dann nichts Eiligeres zu thun, als wieder zu verpflanzen. Vier- eckige zum Auseinandernehmen einge- richtete Kübel sind den runden für sol- Wurzeln viel bequemer untersuchen kann. Beim Verpflanzen älterer Bäume schneide man mit einem scharfen Werkzeuge vom Ballen ringsum 11/,—3!/," je nach Be- dürfniss ab. Bei Bäumen mit kranken Wurzeln sind letztere bis auf die ge- sunden Stellen zu verfolgen und zu ent- T den Ballen die Erde sorgfältig mit ei- 'nem Setzholz oder dergl. auf, so dass die Wurzelspitzen nicht länger als 1/3” bloss stehen, damit sie beim Einfüllen der Erde nicht verletzt werden. Er- scheint der Ballen sehr trocken, so senke man ihn in Wasser, ordne sodann auf dem Boden des Kübels eine Lage von Scherben, darüber grob gehauenes Holz- reis mit Torfbrocken, Stücken alter Kü- bel u.s. w. um einen guten Abzug her- zustellen, bringe darüber eine angemes- 354 sene. Schicht. nicht zu fein durchgewor- fener Erde, drücke das alles fest zusam- men, stelle den Baum senkrecht dar- auf, fülle sodann den Raum zwischen Kübel und: Ballen vermittelst eines lan- | kran gen, flachen Holzes mit Erde fest aus, fahre. beim Hinabstossen der Erde jedoch immer mehr dem Kübel entlang abwärts, um den Wurzeln nicht zu nahe zu kom- men, fahre damit fort, bis die Oberfläche des Baumes je nach der Grösse und Schwere des Baumes 1 1½“ über dem Kübel hervorsteht. Rings um den Ballen bilde man ein Becken zur Aufnahme des Wassers, indem man mit den Hün- den die Erde (wenn man haben kann zur grösseren Haltbarkeit mit Kuhmist vermischt) vom Stamm nach dem Rande des Kübels zurückzieht. Die oberen starken Wurzeln bedecke man nicht mit Erde, Die Erfahrung hat nur zu viel- fach die Nützlichkeit dieser Vorschrift nachgewiesen, Bei nicht versetzten Bäu- men nehme man vor oder kurz nach dem Ausräumen, von der oberen dem Kübelrande nahen Erde so viel als thun- lich weg und ersetze sie durch frische nahrhafte, halte auch die Erdoberfläche locker, um durch Zutritt der Luft das Austrocknen zu befördern. Bei anhal- tendem und kühlem Regen decke man kränkliche oder kurz zuvor begossene Bäume mit 2 in Form des Kübels zu- geschnittenen Laden. Der Mittel, vollständig kranke Bäu- me zu kuriren, giebt es verschiedene. Hauptursachen der Krankheit sind meist zu vieles, mitunter auch zu weniges Begiessen, ein den Nord- und Ostwin- den, aber auch häufig ein der brennen- den Mittagshitze ausgesetzter Standort, wo die Sonne die Wurzeln förmlich brennt und mit ungleich kaltem Wasser begossen wird, Solche Kübel schütze man. qo möglich mit Schlingpilanzen Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. oder dergl. Aus Mangel an Nahrung entstandene Krankheit rechne ich nicht mit in diese Kategorie, da diese schnel- ler zu heben ist. Vor Allem muss man ke Bäume verpflanzen, um die Be- schaffenheit rom Wurzeln kennen zu lernen. Da die Erde an solch wurzel - kranken Bäumen auch meist versauert ist, so nehme man so viel weg man auf gesunde Erde und Wurzela stösst, oft / des Ballens, mitunter ist man sogar genöthigt, sämmtliche Erde zu entfernen und die wenigen noch übrig bleibenden gesunden Wurzeln im Wasser rein abzuwasehen. Letzteres ge- Schieht natürlich nur bei gänzlich rui nirten Bäumen, und sind diese beson- ders in so kleine Kübel als nur irgend möglich und lieber nach einigen Jahren noch einmal mit unbeschädigtem Ballen in grössere zu verpflanzen. Ueberhaupt pflanze man krankhafte Bäume in klei- nere Kübel und erreicht man noch Schneller. seinen Zweck, wenn man Y Heide- oder Moorerde anwendet. Würde man dergl. Bäume in grössere Kübel pflanzen, so würde der ohnehin anfangs so geringer Nahrung bedürftige Baum gar nicht mehr austrocknen, die schon im ersten Jahre versäuern, und die wenigen noch gesunden Wurzeln vollends verfaulen. Im ersten Jahre nach dem Verpflanzen wird der Baum seine bei sorgfältiger pee wie- der auflebenden Kräfte Bildung neuer Wurzeln. zuwenden, € ist es auch besser, Versetzen und Zurückschneiden nicht gleich- zeitig, sondern letzteres 1 Jahr später v " der Baum dann vermüge gesunder Wurzeln auch viel gesundere stürkere Trie Triebe «cia meisten Fällen wohl auch. Zweige tri — I. Originalabhandlungen. ben, diese würden jedoch so schwach sein, dass sie nie zu Trägern starker Zweige brauchbar sind. Im nächsten Frühjahr also schneide man die Krone je nach der Beschaffenheit der Wurzeln nen zu Schönheit t stärker oder schwächer, ja oft bis auf 8 auch 10jähriges Holz zurück. We- nige Bäume treiben so willig aus dem alten Holze, selbst wenn sie bis auf !/,' von: der Okulationsstelle gestutzt sind, als die Orangenbäume, so lang nur noch | ein Funken Leben in ihnen vorhanden ist, Ein Orangenbaum ist so leicht gar nicht zu tüdten, Um nun nach dem Verpflan- zen die Bewurzelung zu befördern, stelle Ban den Baum an einen geschiitzten Ort ins Freie, umgebe den Kübel mit frischem m Pferdemist, wiederhole dies im Laufe des Sommers 2—3mal, schütze die Kübel vor Regen und bringe sie schon im September ins Winterlokal. Ist man imBesitz runder von allen Seiten Licht zu- Iassender Häuser, so kann man sie auch nach dem Zurückschneiden im Hause Stehen lassen; doch werden Triebe, im Freien aufgewachsen, immer kräftiger sein. Die wohl am schnellsten zum Ziel führende , jedoch auch oft riskante Me- thode, wo im Winter nach dem Ein- Pflanzen auch bei günstigem Lokal nicht selten ein Baum wieder schlechter wird, aan ieh in einem ungarischen Herr- Schaftsgarten. Man nahm die krankhaf- ten Bäume aus ihren Kästen, entblösst "lie noch guten Wurzeln von Erde, schnitt die Krone stark zurück, pflanzte sie Anfangs Mai in ein mit Pferdemist er- Wärmtes Beet ins Freie in eine leichte Erde. Hier machten sie. bis September eine Masse von Wurzeln und gleichzei- åg auch sehr schöne Triebe. An den blieb die meist grobstückige Mel Holztheile und Wurzeln enthaltende hängen, Jedoch mussten diese im 355 halten sie im ersten Winter ihr Laub, so hat man schon im zweiten Jahre, nachdem man die Triebe: wieder ein we- nig eingestutzt hat, recht. schóne Kro- erwarten, die manche ältere an übertreffen. i aber ist auch ein organischer Fehler Veranlassung zur Krankheit, der die baldige Genesung zweifelhafter macht. Man schütze solche sehad Stellen dureh Baumsalben, Bedecken mit Wachs- leinwand u. s. w. vor dem Zutritt der Luft und ist das Mark noch nicht zu tark angegriffen, ‚so, lassen sich auch solche Bäume noch Jahre lang erhalten. So sieht man nicht selten, wie Weiden- bäume bis zur Hälfte des Stammes hin- ab hohle Bäume, Stäinme, an denen eine Seite ganz todt ist u. 8. w. Ein erfahrener mit Vollmacht aus- gestatteter Gärtner sollte im Stande sein, seine krankhafte Orangerie in 4—6 Jah- ren wieder herzustellen, doch leider sind ihm nur zu oft die Hände gefes- selt, Die Bäume werden in manchen Orangerien leider nicht eher verpflanzt, als bis sie wegen ihres zerſallenen Kü- bels nieht mehr transportfähig sind. Auch hält es nicht selten sehr schwer, Di- lettanten von dem Glauben abzubringen, dass frisch versetzte Bäume nicht gleich einige Wochen darauf ihre vollkommene Gesundheit erlangen können. Die Zeit ihrer Genesung richtet sich theils nach mehr oder minder krankhaften Zu- theils nach dem Alter der Bäu- jährige Bäume, gesunden schnel- Geniesst man ja un i t 3 É E 4 $ E : = die Früchte seiner Mühe und Sorgfalt oft erst nach 3, 4—6 Jahren. Eines Uebelstandes will ich zum Schlusse noch erwähnen, dass besonders in hiesiger Gegend bei der Construe- 356 tion von Gewüchs- und Orangenhäusern die Baumeister ohne Zuziehung der Gärt- ner schalten, und so sehen wir denn dergl. Bauwerke, an denen sich schon im ersten Jahre ‚die Thüren als zu eng für den Transport der Bäume heraus- stellen, anstatt lichtheller Fenster dicke Mauern mit sparsamen Luken sich befinden u. s. w., Uebelstände, wel- ehe mit Zuratheziehung eines sachver- ständigen Gärtners sich unmöglich hät- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ten ss machen können, da es gewiss keine NE esie bietet, schüne architektonische Formen mit dem prak- tischen m eines Gewüchshauses zu verbinden. So sieht man hier nicht selten Gewächshäuser, welche wegen ihrer fal- schen Construction, es dem Besitzer wäh- rend der 7—8 Monate der Ueberwinterung unmöglich machen, sein Eigenthum nur zu besichtigen, viel weniger einen Ge- nuss daran zu finden. 5) Das Pflanzenleben und das Universum. Auf dem Rückwege von Carlsruhe nach Heidelberg ward mir die Freude, ieder ei mit meinem Freunde A. aus B. zusammenzutreffen. Wir waren uns seit lànger als 25 Jahren auf unse- ren horticulturistischen Streifzügen öfter begegnet und haben inzwischen nach ziemlich übereinstimmenden physiologi- Sehen Principien wirkend, beide die un- seren Verhältnissen entepiiih eiit Er- folge errungen. Natürlich konnten wir uns nicht ent- halten,. die neuesten Strömungen im Gartenwesen , die Rückgänge und Fort- Geschmacksrichtungen und Cul- rverfahren zu besprechen und unserer Kritik zu unterwerfen. Leere Markt- schreiereien, moderne Schnörkeleien und Spielereien, womit man in grösseren An- lagen den Mangel an Verständniss er- habener Naturbilder verkleistert, magere Culturen sind so gewöhnliche Manife- stationen beschränkter Menschen-Natu- ren, dass wir scherzend darüber hin- gen; länger aber beschäftigte uns ausgin; die Verfolgung der trostlosen, wahrhaft barbarischen Richtung, in die sich nach dem Beispiele mehrerer jüngeren oder entarteten Naturforscher auch einige Pflanzenphysiologen verirren. An und für sich mag man zwar jede irrige An- schauungsweise als etwas Lächerliches betrachten, indessen, sobald alle Wis- senschaften, wie in der Gegenwart, Ge- meingut der ganzen menschlichen Ge- sellschaft zu werden beginnen, kann es weder lächerlich noch gleiehgül- tig erscheinen, verkehrte Ansichten und wuchert, als edle Pflanzen gedeihen. Giebt es etwas Unbegreifliches oder die menschliche Vernunft Verletzenderes, rief mein Frennd aus, so ist es leider überhand nehmende wissenschaft- liche Materialismus, der, indem er die Ursache des Lebens auf todte Körper überirügt, sich selbst eigentlich jämmer- lich zu Tode quält! Die Sucht, Gold zu machen, das Perpetuum mobile zu erfinden, den Sitz der Seele zu bezeichnen und andere Un- i möglichkeiten hat man endlich als Ner heiten erklärt. Heute jedoch wäre man A anzunehmen, die Chemie M uns in der Wüste, das tägliche Basis dienten und der Mat die Klarheit und Schwungkraft Geistes zu verdreifachen. Ieh habe im Laelia anepo Keel. Jat 22 farbendr v K. Kold Nende Taf 14a. I. Oringinalabhandlungen. Gegentheil davon nur Unklarheit und Stupidität erfolgen sehen. Auf welchem Gebiete der grossen Natur des Menschen Forschungsgeist sich versuchen mag, — 30 fuhr mein Freund weiter fort, — er wird nichts weiter als nur einen nega- tiven Nutzen daraus ziehen, wenn er seinen Gegenstand nach Grundsätzen ins Auge fasst, die mit der allg emei- nen Ordnung der Dinge im Uni- versum nicht harmoniren. Der schärfste Denker quält sich ver- geblich, will er den Grund und die Quelle des Pflanzenlebens in die engen Grünzen des Pilanzenkörpers bannen. ‘enn es, wie gesagt, an Physiologen nicht fehlt, welche diese Richtung den- noch verfolgen, so lassen sie trotz des ungeheuren Aufwandes von sophistischem Scharfsinne , weleher zur Vertheidigung Jedes büsen Processes erfordert wird, am Ende ihrer Argumentationen die we- sentlichsten Fragen nicht allein unbe- "segni sondern fügen noch einen 1 aepo nicht dagewesener unlös- my irte hinzu zur Unterhaltung . 7: die gerne mit eitlen Theorieen Spielen, ohne die traurigen Consequen- zen davon zu merken, rs vereinte Gedankenkraft der gan- enschheit war bisher nicht fähig, Nc Schönheit und weisen es Pflanzenorganismus in sei- "em ganzen Umfange ns Daraus schliesst der ge- iie ste gesunde Menschenverstand, ces zur Erschaffung und Erhal- 8 (sogenannten Selbstentwicklung!) 80] ; icher kunstreichen , unserer Geschick- uarsteigendes Maass von Einsicht : Machtvollkommenheit erfor- end und dass sich für diese le- le, bildende, denkende, XL 1855, 357 schaffende, erhaltende Kraft nichts substituiren lässt, was man mit dem für alle Fälle gebräuchlichen, aber nicht für alle Fälle genügenden Worte „Natur“ bezeichnet; denn wenn diese Natur nicht alles Leben, alle Gedanken, alle Vollkommenheit in sich begreift, so ist sie beschränkt und vermag nichts auszuwirken; — ist sie hingegen unbe- schränkt mächtig und vollkommen, wie sie sich nicht anders denken lässt, warum sie dann mit allem Unvollkommenen und Unwürdigen gleichstelien? Welche Bedeutung haben wir nôch, wenn der geistigen Würde entkleidet? — Jeder Herr Professor wird mir gerne zugeben, dass er ohne Geist und Ver- stand nichts wirken kann, und dass man seine Geistesgaben an seinen Wer- ken erkennt. Folglich geht Geist und Verstand seinen Werken voraus. Das Werk und der Gedanke sind also nicht einerlei, wie der Materialismus lehrt, son- dern zwei sehr wesentlich verschiedene Dinge, die jeder Bauer auseinander kennt. Wem es daher in den Sinn führt, das Rhinoceros mit dem Menschen, den Weinstock mit dem Gürtner, den Stoff mit dem Geiste gleichzustellen, wie ich's sonst wohl- stylisirten und pik merisch der Zeitschrift „Natur“ entnahm, der mag die Consequenzen dieser räthsel- schweren Anschauung für sich selbst hinnehmen. Mir kam darüber der Aus- druck Lichtenberg's in's zurück: „Es giebt Musiker und Musi- kanten, Physiker und Physikanten.* — Ich begreife kein Leben, das sich ohne höheren Schöpfungsgeist selbst- ig aus dem Samenkorne und den Pilanzengefässen entwickeln könnte, da hierzu weit mehr noch als Selbstbe- un [wusstsein erfordert wird; ich begreife 2⁵ 358 keine Fortentwicklung, nach welcher anzunehmen wäre , dass irgend ein ver- ständiger Maikäfer einstmals zum Re- gierungsprüsidenten sich aufschwinge, da er ja, wie die Biene in ihrer Zelle, seit Beginn der jetzigen Welt immer in seiner anerschaffenen (oder vielleicht selbstgewählten ?!) Montur stecken blieb; — ich begreiſe keine Lehre, die zwi- schen Bau und Baumeister keinen Un- terschied zu machen lehrt, und ich be- greife überhaupt die Menschenwürde nicht, die aus den fleischlichen Stoffen und niederen Eingeweiden resultirt. Nur tiefkranke Gemüther, oder die es wer- den wollen, können bei solchen phan- tastischen Gedanken verweilen . Erklürbar wird jedes lebende Glied im Universum nur durch den Alles um- fassenden Schöpfergeist, der in seinen Werken fortwirkend, von seinem ober- sten Standpunkte nach unten sich ausgiesst und mittheilt je nach der Na- tur seiner stufenmässig begabten und geordneten Geschöpfe, und je nach dem wecke, welchen sie sich nach seiner höchst erhabenen Idee zu erfüllen haben. Augenscheinlich concentrirt sich diese höchst erhabene Schöpfungs-Idee in de- ren edelstem Werke, dem u dem sie hiemit auch die kostbare F heit überliess, sie entweder 3 und sie sich, so weit möglich, anzu- eignen, oder ihre heilsamen Folgen durch subjectiven Widerspruch an der eignen Persönlichkeit und eignem Schaden zu entkräften. Weisheit und Verstand wird die eine Art der „freien Forschung“ begleiten; — Unverstand und Trostlo- sigkeit die andere, selbst wenn ein Humboldt sich darin verlöre. Zwar igt man schon den an- geblich nahe bevorstehenden Sieg der neuen Sophisterei über die altebrwür- dige —Ó an; allein diese Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. revolutionäre Selbstüberhebung kann höchstens zu einem — Rumpfparlament unter Vorsitz von Vogt und Consorten führen. Dass jedoch vorher leider noch eine beträchtliche Schaar leichte Eldora und die dürren Halmen dort abzuwei- den versuche, das sieht man, wenn ir- gend ein nach der „neuen Methode“ verschränkter Privatdocent seine pan- theistischen Albernheiten vorträgt, die Viele mit um so lauterem Beifall be- grüssen, je weniger sie selbst verste- hen, was sie hören, und je monströser und unnatürlicher der Räthselbalg aus sieht, vermittelst welchen der Neuphi- losoph seine „denkende Weltvernunft“ als „nothwendigen Zusammenhang der Dinge“ zu veranschaulichen sucht. Lassen wir einen Augenblick diese unerbaulichen Missgestalten, rief bo fast schmerzlich ergriffen; — steigen Heidelberg's Schloss-Ruine ; 1 der Blick über eine halbe Welt hinstreift, wo Wald und Feld, Berg und Bach und Strom, wo gleichsam Himmel und Erde paradiesisch sich vereinen mit allem was da grünt, gedeiht, lebt wid fröhlich sich bewegt, und um je Lebenssonne kreiset, dort wollen wir an ihren Strahlen evig junges ben athmen! — Mitten in in Se un endlich reichen Yegani E s kann da noch versucht we die sache des mächtigen Pflanzenlebens ein seitig auf die Gefässe beschränken len? Was kann sich aus we zengefässen entwickeln , wenn ni Licht und die Kraft unseres ae Leben weckt und pate: reift? nicht Alles im Univ bo staunenswerthen warb einander wie die am svn ERES IL Nene Zierpflanzen. Gewüchse zu dem starken Stamme, an welchem sie hinaufklettert, oder wie die Wurzeln zu dem Gesteine, mit welchen der Epheu sich Sek conde. wie die e zum Holze, das sie schützend umgiebt, wie der Fuss zum Boden, w chen er betritt, wie das Auge zum Lichte, ohne welches die Sehkraft eine vergeb- liche Einrichtung wäre, wie die Lunge zur Luft, die sie einzuathmen hat, und wie unsere Vernunft zu dieser ganzen herrlichen Schöpfung, zu deren Erkennt- niss sie uns verliehen worden? Wohl erkennen wir hiernach die un- endlich manigfaltigen Formen der Pflan- zengefisse von der Wurzel bis zur Blü- thenentfaltung und Samenbildung, wir erkennen die Natur und die Bestimmun- 8 Bunt umlauf, die Bedingungen des Wachs- thums und der Fortpflanzung; wir er- kennen die stufenmässig fortschreitenden Ausbildungen und Lebensthätigkeiten, die, vom unscheinbarsten Moose bis zur Palme mit den ware eee. genau übereinstimmen e anderen Ursa- the ihr Dasein re können, als derjenigen, welcher auch wir unser kör- Perliches und geistiges Leben verdan- ken, und die an Lebensfülle, Make kommenheit und Weisheit in dem näm- n Verhältnisse über uns erhaben stehet, wie wir unfähig, uns selbst, ge- schweige das Universum zu regieren! Wier die Naturforschung um die Vor- theile willen betreibt, die sie uns zu 359 des Leibes Wohl und Annehmlichkeiten gewährt, der mag bis zu einer gewissen Grenze dem Materialismus huldigen, ge- rade so, wie der „kluge Kaufmann“ bis einer gewissen Grenze nur seiner Rech- nung folgt, ohne sein Gewissen zu be- fragen; — wer aber höhere geistige Nahrung schöpfen will aus der Betrach- tung alles dessen, was uns umgiebt, nun, der kann gar nichts mit dem Materialismus zu thun haben wollen; denn ihn fesselt der niedere Organismus nurin so ferne, als derselbe zur höheren Ursache in Beziehung steht und stets [auf das Ziel hindeutet, wel- ches allein unseren Forschungsgeist be- friedigen kann. So weit mein Freund. — Ich gebe diese vortreffliche Unterhaltung dem Sinne nach in aller Kürze wieder, weil ich von dem auf mich hervorgebrachten Eindrucke schliessen darf, s wenig- stens Etliche meiner guten Herrn Col- legen sie mit ähnlichem 3 anhören, obgleich darin sondern nur die alte ei Wahrheit dargeboten werden soll, für die zahl- reichen Fälle, in welchen wir uns lei- der durch einen eigenen Zug unserer niederen Natur so leicht von dem zu unserem Besten gesteckten edlenZiele abwenden * J, R. *) Wir geben das Obige ohne Abänderung wie- der, in einem der Nächsten Hefte werden 2 die- sen schon in der Anzeige von | Nágeli's ang E. R) ll. Cr Tierpflanzen. sd Abgebildet von verschiedenen unter maculosum H. Belg (nieht Lindley) verbreitet ist. Bildet einen, mit länglichen gekielten stum- . | unverästelten Blüthentrauben, welche Ae 3 Spi nm g talig Af, au: 3 DIE 4 Qc 1 Die Blu- ve in 15 Zoll langen, rabenkieldieken, achselstàn- dig, vielblumig und nickend. Blumen wohl- riechend, blassrosa, 1 Zoll im Durchmesser. 25 * 360 Fruehtknoten und Blüthenstielehen dreiseitig, schmal geflügelt. TEN verkehrt- oval, Ae giras die Lippe ganzrandig, flach, EHRE ER mit dem ande der Stempelsäule verwachsen, ein längliches Dreieck bildend und in der Form einer Maurerkelle vergleichbar, 10 Linien lang und Pini breit. Am Grunde zeigt die Lippe ein sackförmiges Knie, das nach oben geóff- net und nach unten in einen kurzen Sporn endet, Griffelsäule kurz. Anthere geschnäbelt. indl. verwandt, aber schon durch unverästelte Blüthentraube, nicht engen etc. leicht zu unterscheiden. (Allg. G 2) wa ur pene picta), Bromeliace h Hrn. L we in Cöln die slank: on ee due m Kreise wehenden Prax gebogenen nine stellen eine gene, sehr regelmässige Ro- P bei 8 Zoll Höhe 1'/ Fuss 3 besitzt. Blätter 9—12 Zoll lang, rinnenfórmig, an der Spitze abgerundet und in eine scharſe Spitze vorgezogen, an den Sei- Farbe derselben ein gesättigtes önen dunkeln Flecken geziert. Die inneren den Blüthenschaft umgebenden Blätter feurig carmin Blüthen schaſt so hoch als Blätter. Blumen blau, weiss gestreift. Fast 3 Monat ipee die Blüthen- Zeit, oder wenigste auffallend schöne Pirbang der Pabati ilte vor und nach der Blüthe. Cultur flachen Töpfen in leichter poröser Heideerde, der man Holzkoh- len und gehacktes Moos beifügen kann. Ver- meh ch m mehrung ie reichlich austreibenden Seitentriebe. (Allg. Grtz 9 Empfehlenswerthe "Obstso rten. Hr. Dr. el in Braunau MN in der Monats- schrift für Pomolo a) „ von Tours. Eine grosse óvalründe, ue Damascene, ptos trag- bar, ich. Reift Mitte August. Grosse, ber ae e voe was runde, Spáter, aber seres aed €) Fiolette spflaume. N grosse, es eee e Im e ähnlich der Zwetsche, trägt jähr- lich und oft viel. Reife Mitte September, ver- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. dient allgemeine Mr in vor rauhen Winden geschützter Lage. ) Grüne Dattelzwetsche. Ansehnlich grosse, gelblichgrüne, auffallend lange Zwet- che. Nicht zu empfehlen wegen Unfruchtbar- eit und reen gen e) Violette — Mittelgrosse schwarz- blaue Zweische. Vorzüglich zum Essen und Dörren. Trägt sehr reich, zeiligt Ende August kelblaue, verschoben ovale pecus. ng September, trágt aber un g) Wangenheims Frühzwetsche. ener Zwetsche. Aehnlich der ovalen Früh Zeitigt im ersten Drit- tel des September und trägt in warmer Lage ch. h) Lucass Frühzwetsche. Stark mittel- grosse, dunkelviolette eiförmige Brauchbare, gute, der gemeinen Zweische in Geschmack und Form ähnliche, Anfang tember zeitigende Frucht Trägt jà i) asz zeiügt Ende Juli, cutis: trågt selten viel, aber warme geschützte Lage, immer etwas sale. Mittelgrosse - lang um- ekehrte eiförmige Zweische. Kleine schwarz k : Lane Geschmack. ält lange und ist in hlen. Grosse Z Ende A meine Zwetsche. Unfruchtbare und der Verbreitung werihe Sorte. (M f. Pomologie.) ion Er Koninck e 5 Poire fondante de sse kurze stark — Zei breite und — we Birn. die Reife dunkler punktirt. i sehr angenehm zuckerig un und horticole.) Il Nene Zierpflanzen. ee b) 1 in Illustration horticole. onsoa Warscewiczii. (Pl. 60). Grtfl. hg 91. Zur Cultur dieser ebenso schó- nen als dankbar blühenden und Samen tragen- den Pilanze wollen wir nachträglich bemer- n die schönsten Pflanzen aus Man e sáe denselben im Fe- oder März in Nüpfe, die man an einen liehten Ort bei 110° R. stellt. Pflanzen, die werden pflanzt die jungen x^ bald iem in eine kräftige Com- der Misehung aus Rasen- und Moor- d ters, Aeltere schon einmal durchwinterte Pflan- zen werden lang und wollen im Winter nicht mehr blühen. (E. R. 6) Grevillea — Schlecht. ; Pro- ind e, neue E ummond Tannenwaldungen zwischen dem Gawler-River und Light-River fanden. Sie steht = Gr. rosmarinifolia in ter Tracht sehr den allgemein empfehlenswerthen thaus- zen, die in einer guten Heideerde gut gedeihen (Pl. 61,) 7) Glozinia Adamas oculata. Eine auf- rechte agar: mit hellblau und weissen Bhi: men. (Pl. 8) Ser flava L Die von uns schon en a der Sümpfe des ee Nordamerikas mit sen gelben Blumen. (Pl. 63.) Herr Ambr. Verschaffelt giebt dazu die Coltar, welche er für Cephalotus, Sarracenia aea befolgt. Gegen anuar oder Februar werden die Pflanzen eine 361 Erdmischung aus fein zerbróckelter Torferde, Heideerde, zerhacktem Sumpfmoos (Sphag- num) und dünnen zerbrochenen Reisern um- gepflanzt Hier erhalten sie einen gut unter- haltenen Wasserabzug, werden fleissig begos- Ein schattiger Standort in einem gewöhnlichen Warmhause sagt ihnen zu dieser Zeit am meisten» zu. Die Pflanzen wachsen 5 üppig voll- tig darauf zu achten, dass der Frost nicht in den Kasten eindringen kann. Im Frühling be- ginnt man die gleiche Behandlung von Neuem. Vermehrung dureh Theilung der Wurzelstócke im warmen Mistbeet unter Glocken. 9) Beschreibung neuer M welche in H n d'Airolles in Zep und er reichlich; er ; dgnet sich zur mide oder Hochstamm und kann auch an eine östliche oder westliche Mauer gepflanzt wer- en Qui oder klein ee ist verkehrt eiförmig; der Stiel nahezu ang, schief eingefügt; das Auge offen, in einer flachen gon die Haut glatt, gelb, wenn die melzen hendem Saft Reifez b kannten Birnen. Tri omphe de Jodoigne. Der Baum ist stark und kann auf Quilten und Birnen = edelt und als Pyramide gezogen werden. Frucht ist gross, verkehrt eirund, etwa Ba lang und hat am wel eitesten Theil eben so vie im Dürchmesser. Der Stiel ist kurz, dick, in Höhlung re um welche herum die Frucht einige starke Anschwellun- Das Auge ist gross, tief einge- 362 Gartenflora Deutschlands und dér Schweiz. senkt in eine gerippte Hóhlung; die Haut ist schón, durchs che inend, blassgrün, braun mar- t wird eitronengelb , wenn die Frucht ist. Das Fleisch ist weiss, butterig, sehr er salg a nd von angenehmem Ge- ruch. Reifez Ba herrliche Frucht, 5—51/," lang und 10½ im Umfang. Sie ist lünglich-verkehrteirund m wi am Stiel mit einer = ellung, w n etwas einem Vogelkopf ähnelt, rer ne der 1½“ lange d bildet; das Auge ist offen, in einer tiefen, mässig weiten on Natur aus pyrami Die Frucht ist mit- lelgross, birnſörmig, 3½“ lang und Pli im ser; der Stiel etwa 1^ lang; das Auge klein, offen, in einer flachen, Pm Höhlung; die Haut sehr dick, glatt; die Grund- farbe blassgrün, sie wird bei der Reife gelb- lieh und hie und dà von der Sonne leicht Fleisch ist gelblich weiss, schön, schmelzend, von sehr süssem Geschmack. Reifezeit: Fe- bruar und März. Vun Marum ist ein starker Baum ad trägt reichlich; er. eignet sich. zur Pyramide und gedeiht auf Birn und Quitten gleich gut- In Bezug auf die Grösse der 3 halten wir ungeheuer, 7‘ lang und 12" im Umfang, ca- lebassenfórmig: die Haut bronzefarb, wo sie der Sonne ausgesetzt ist heller; der Stiel sehr mottenfórmig; der Stiel nahezu £4 lang. kurz, dick, fleisehig, oft auch lang und dünn und in einer kleinen engen Vertiefung einge- fügt; - Auge offen, in einer weilgespreng- Desiré Cornélis. Der Baum ist pyrami ri re beinahe, 4” hoc vidi "ei im Durch- blassgrün, wird g lich, ist hellbraun gefleekt, von der Sonne leicht gefärbt; das Fleisch sehr schön, weiss, butterig, schmelzend, reichlich mit einem wohlriechenden Saft versehen. Reilézeit: An- fangs September. oire deur soeurs. Der Baum ist stark, pyramidal, dornig und trägt sehr reichlich. Die rucht ist gross, pyramidenförmig, lang U | spitz zulaufend, 4%“ lang, hat halb so viel im Durchmesser, und ist gegen das Auge zu gerippt. Der Stiel ist mehr als 1“ lang, von mittlerer Dicke; das Auge leicht marie otte Es : etwas dornig; die Frucht mittelgross berga- ekurvt; das Auge in einer fla boar, — mit unebene n Runzeln; die e , grün, wird gelb sål der Reife; Fleisch. e weiss, blassrosa gefärbt, ne schmelzend und hat reichliche en, — angenehm riechenden Saft. Reiſezeil: und April. E Mevandrine Douillard. Der Baum ist sb zm 8 EI Be mr = Haut e ym á sehön weiss, sehr saftig u Rä 55 November und Dezember. ; III. Notizen. Duc de Brabant. Der Baum ist stark, ge — eignet sich zum Hochstamm de; die Frucht ist viget unge- ps oM i und hat 6^ Umfan wei- lesten Theil, ist birnfórmig, ge — er n Stiel hin spitz zulaufend ; mem ist ungefähr 1½“ lang, leicht gekurvt ; e offen, in einer leichten Einsenkung ; he Haut glatt, vede braun getüpfelt und"gefleckt; sie fárbt sic was gelblich gegen die Zeit ihrer dt. pe the Oktober und pics stattfin wil Der hat ein qe Waehsihum id wd ie eine hübsche Py- tamide. Die Frucht ist gross, birnförmig; der Stiel kurz; das Auge offen, in einer kleinen Birnunterlagen ungemein stark, wenig Er treibt so bedeutend, dass pfen, als ihn mig; der Stiel 1—1¼“ lang, schief; das Auge offen, unregelmässig ‚' in einer leichten Ein- bulterig, sehr saftig und sc end, w riechend und kso cuit reift in der ersten Hälfte des September. B Benner. Der Baum wird hübsch pyramidenfórmig und eignet sich für ‚einen Hochstamm. Die Frucht ist klein, kreiselför- mig; der Stiel etwa 1" lang, dick; das Auge offen in einer —XÀ anelin Höh- n der Sonne wird Pier : schmelzend, saflig, süss mit leichtem | stark markirt; das Fleisch ist schmelzend, : «dés usgeruch. Reifezeit: Oktober und No- | schön, butterig, reichlich versehen mit süssem m ^d an wohlriechendem Saft. Reifezeit: Januar und enri Bivort. Der Baum wächst auf Februar. (Gard. ren ll] Notizen. "m Fuchsia serratifolia zum Win- |. i or. Es wird diese schöne Fuchsia noch a nicht so häufig culti ced Man mache von derselben im Februar dd inge, stutze und verpflanze die jungen ch sehnell bewurzeln d * Im September werden sie wie- Mie ur epe: ‚we eingepflanzt, dann e Zeit unter Glas m Anwachsen ge- igen Ort ins Freie gestellt. Der: m behandelte Pflanzen blühen im iR ait j : ebruar, eln zusammengeschnitten, SEREG und sonst wie die Stecklinge be- cri Sie blühen im nächsten Winter reich- aber weniger vollkommen als die jun- gen Pflanzen, virt, wie sie es ver-. Zu dieser vom Gard. Chronicle empfohle- nen Behandlungsart kónnen wir noch n die F E. R) Tanne (Arau- 2) Die brasilianische sis dieser in unseren Gár- sie in den ]umni , in Rer — der rica wachse. Das Clima ist — Früchte der Tropen gedeihen hier einer mittleren Tem- peratur von 15° R. schon iie mehr. Wer diesen Baum nur aus einzelnen culti- , 364 virten Exemplaren kennt, der erkennt jene 100 Fuss hohen Riesen mit ihrem kerzenge- raden Stamme nicht wieder. Erst an seiner oberen Hälfte trägt er die ziemlich dichtge- stellten Quirle seiner — 40 Fuss lan en fidc; die kaum die Dicke eines Armes e reichen. Die Aeste selbst sind kahl, lieh sich nur an ihrer Spitze; fre unteren hängen Sförmig gekrümmt herab, eren stehen wagerecht ab. Die kahle sien üppige Ve- getation, welche sie umgiebt, die starre un- bewegliche Form dieser Tanne erweckt un illkührlieh Fireman BESAN Die Zapfen sind denen der Pin lich, sie werde Samen von đer Grösse einer Eichel, welche von den Eingebornen gegessen werden 3) Einfluss mineralischer Stoffe auf die Pflanze und Düngung des Weines. er Allgemeinen Gartenzeitung findet sich ein Referat über Wirkung minera- toffe auf das Pflanzenleben nach Mo- beben. , Lindley und Persoz, mit besonderer k s wi chst nachgewiesen, dass die Pflanze mi- neralische Stoffe nicht blos zufällig mit ande- er Nahrung aus dem Boden aufnehme, son- pee dass derartige Stoffe, für die normale pe "ced derselben oftmals wirk- lich nothwendig, sowie dass auch in auderen Fallen die Aufnahme solcher Stoffe ducten der Pflanze T werde. Pia ist von Mulder und Molesch t nachgewiesen, dass der Java-Thee de seines. bedeutenden Gehaltes an Eisenoxyd dem China-Thee an Güte nachstehe, So ist ferner bekannt, dass mit wenigen Ausnahmen stark eisenhaltige Bodenarten zum Anbau der P nicht © E: R g 2 © > g E 8 B [zi E £g g $ tn v 25 Ss ^" 1 4 im des Eisens zu bedürfen don n. So bildet für viele Cruciferen und Kiesele Gräser und Palmen. Die Gräser etc. nehmen Kieselerde in so grosser Menge auf, dass auc die Asche derselben bekanntlich sehr reich an diesem Stoffe ist, und bei den Rohrpalmen wird die polirte Oberfläche nur durch jene er- zeugt. Kupfer findet sich im Zustande des rde = = Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ee in Kaffee und Weizen, und nach Candolle werden jährlich nahe an 800 Ctr. heec Havann und diese und ähnliche Erscheinungen werden ganz bestimmt nur durch eden Gehalt des Bo- dens an mineralischen Bestandtheilen bedingt. Am auffallendsien ist das Letztere beim Weine, bei ähnli- so verschiedenes Pr W Aus diesen und à 1 Erscheinungen en allgemein gültigen Sa gezogen, dass verschiedene Pflanzen, auch zu ihrem Gedeihen bestimmte gero im Boden erfordern. we es Aufgabe der Cnliur sei, diese da, wo sie im Boden fehl- ten künstlich zu ersetzen. I uester Zeit hat Professor Persoz in Noo eine Reihe beachtenswerther Ver- suche in dieser Richtung gemacht. nahm reinen A und füllte mit diesem, theils in reinen Zustande, theils vermischt mit Kalkphøsphat, regen ete. glei grosse Tópfe, n Mais, Erbsen, Getreidearten , Beko € einige Koblar- E > © > - dass Kalkphosphat und Potaschen-Silieat nd serordentlich thätige Agentien der Vegeta! d ind, und dass sie selbst einen bedeutender *) Es sind dies alles Thatsachen, in denen 1 s hinreichte, anderen Boden zu setzen, itis á uw. E andeln tragenden Báumen umz Gk. R) i RE — NUS Fig. 4. III. Notizen. Einfluss auf die Vegetation zeigten, wie die in dieser Hinsicht so vielfach empfohlenen ihre Wirkung auf den Boden selbst den We zen nutzbar würden Von besonderem. Interesse sind die Versu- che, die Persoz in Bezug auf Düngung des Weinstockes machte, Es giebt, sagt er. kei- zwar in einer Form, den ee ee Es wur und aak Sich. mit Früchten, der andere " ur. sehr spärlich. N m mehrere ahre hindurch sich die gleiche Erscheinung viederho hatte, w r bi owed Staunen aller, die diese Versuche resse beobachtet halten, eine Masse von Früchten ur waren zu diesen Versuchen ältere Pflan- ee denen natürlich nur ein kleiner eser oben auf eee eg Dün- Ward; gute kam, da wo sie E -— n ngen ‚vier wurden, zeig sie in 2 ermass des Nahrungs Sites, der ind - geboten wurde, einen nach- "n ligen Einfluss. Viel günstiger ik sich Segen das Resultat dieser Versuche, wenn den jungen Pflanzen erst auf das : f den [] Fuss ½ Pf. * Pt rv Abfållen von Håuten, Horn , Fa th P d. Gyps i ungen Seni m März — sie i des = mit un. von oben gedüngt erden waren, einen ganz nie 365 Ertrag. An einem Senker der Ischia-Traube (Vitis Isabella) entstanden in den 48 Triebe und rer dieser trug 3— ben; ein Senker von Chasselas blanc ent- wickelte 23 T De woran sich an jedem durchschnittlich 3 Trauben befanden, und ein isselas rose ent wickelte 80 (2) jeder — 3 geht hervor, dass sie ee cs i s be, von denen j Trauben brachte. Hieraus man den Reben, eıst nachdem Mine die alkaliscken Salze liefern darf, welch s Hervorbringen von Trauben be- beds sid Diese Düngung selbst wird in der Entfernung von 2—2½ Fuss von den Pflanzen quon — Man wählt azu eine Mischung Silicat, und 1 8. "ee Biphoskat, wovon ungefähr Quadrat Fuss gerechnet wird. dieser Düngung hält lange an, doch dürfte s gut sein, noch ausserdem jährlich an die Wurzeln Weintrester oder ausgelaugte Asche einzubringen. (Allg. Grtztg.) 4) Cultur der Polyanthus (Tubero- sen). Einige ziehen die Cultur dieser Pflan- zen in Beeten vor, ein System, das ich nie annehme, da sie eine viel grüssere Aufmerk- sanıkeit verlangen, zärtlicher sind und bei dieser Methode sich nie wohl befinden. An- dere zeriheilen und verpflanzen sie Anfangs August und verlieren durch Mise eine gro P eine Ursache davon sein kann, dass lyanthus so selten sind; aber sie begnügen sieh mit den wenigen die ihnen überbleiben und schreiben ihren Verlust dem beigen Mer u e neuen sind noch nicht angetrie- ben, erden die Pflanzen in diesem Zu- stande nn so sterben die meisten, das Wetter mag so günstig sein, als es w will. Der | beste Standort für sie ist eine erhóhte Ra- batte an einer Thuja- oder Weissdornhecke. Diese dient während der heissen Sommermo- nate zum Schatten und gestattet im Frühjahr den Pflanzen hinreichend Sonnenschein. Ge- e" Mitte September oder so bald die jungen ier 2 oder 3 Zoll gross sind (nicht eher), 366 nehme man die Pflanzen heraus, zertheile sie und pflanze sie in die Rabatte, deren Erd- reich aus gutem Lauberde und verrot- tetem Schafdünger dinde Sodann begiesse an den Wurzeln fest setzt, und sollte trockenes Wet- ter eintreten, so begiesse man sie nach Ve iss. Weiter — bedürfen diese Pflanzen nicht. lch bedecke meine Pflanzen im Winter nie und verlor nicht eine einzige, & ' diejenigen, welche die besten Triebe gemacht haben, für die Ausstellung aus, pflanze sie mit Ballen recht vorsichtig in 6zöllige Töpfe igen Ort. Hie handelt und nach der Ausstellung wieder an A: evene Platz eingepflanzt. Während der te Mai— August würde es von enis sein, wenn man einige Zweige an die ras — — die Sonne abhält = Man begiesse sie anzen zu —— vie Susi und heisses Wetter lon einfallen, so schlämme man sie regelmássig ein, wenn sie nicht von der rothen Spinne ange- griffen werden sollen, welche jedes Jahr eine pesada: Anzahl Pflanzen zerstórt. Zeigt so Aberspriize man oe mer vertreibt. hielt ich stets gut blühende — (Gard. Chron.) ge, früh veróffentlichte in dieser Beziehung seine Beobachtungen in den ux ams , dass den Topfgonich- rungsfähigkeit länger. 1 gen die einen Pflanzen in eneres Wac 3 wie z. B. die Ixora- und Combretum- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Arten, ohne Beimischung einer schweren Erde turgemässer Entwicke- Coniferen wird die Beimischung von Lehm, für Cycaden und Pandaneen von 14, für Palmen und Proteacen von s für Camellien von % Lehm zur Erde em- Der zur Verwendung zur Topfeultur ern, obersten Abstiche Ahern Aecker. und Wie- sen ist zu d chen werden, damit er vor der Verwen seine Bindigkeit — uer Cocospa Sechellen r die Wasser- eim ko o Geldes piri Labill), Herr edis mem ten, 44. Lieferung in grösserer Ausdehnung alten ist em Den Namen Wasser-Kokos (Coco de mer) hat dieser Baum erhalten, weil man an" — nur die Früchte desselben kannte, vom e Moors angeschwemmt als das Pro- arinen På e angesehen en aber nicht, die e bene Cocos die M dern gegentheils das se und Ile ronde der u sind — ihre Bei „ trifft noch auf einigen andere? dy m inesse ist sehr langsam gea grössten 90 Fuss hoben Exemplare efähr 300 Jahre zur Erde fällt, endet mit einer läng III. welcher die Würzelchen — wüh- rend sich nach oben aus derselben das erste Blatt 3 Der in der Erde ee Theil ten Blattes ist scheidiger Natur und bildet — die Wiege aller folgenden Blätter enn der junge Stamm sich ge- hat, erscheinen die jungen Blätter ein- gehüllt in eine fedrige Bedeckung von hell- drauner Farbe, die sich wie Baumwolle zum Stapfen von Kissen eignet. Am grössten sind die Wedel an jungen — wo sie den Blatistiel ungerechnet bis 15 Fuss lang wer- bis auf 97 Nebenblätihen tragen. stäubt ist. Wenn der Baum ungefähr 30 Jahre alt ist, erscheinen die ersten Blüthenstäude, welche unmittelbar unter dem Blattstiel her- n, später aber sich über denselben flanzen erscheinende Blüthen- stände 10—12 Jahre in Blüthe bleiben, und dass die Frucht !bis zur — Reife 1—8 Jahre gebraucht. —4 Jahren hat jedoch die Frucht ihre ee er- reicht, ist dann ch, dass sie ohne Schwierigkeit mit einem 2 durchsehait- ten werden kann und wird zu dieser Zeit als Delicatesse genossen. nd ist die Au- gabe, dass der Eiweisskörper der vollständig teifen Frucht giftig sein soll, und zwar in so hohem Grade, dass ein Schwarzer, der davon P ineeke über almensaaten vo ig übereinstimmend, Wird erzählt, dass die Frucht der Wasser- Kokos nicht keime e, wenn sie mit Erde be- deckt werde, oder gänzlich dem Einfluss der nicht mehr als-3— 7 solcher Früchte. Der - Notizen. 367 ist sehr hart, dauerhaft, spal- tei leicht und wird zu Wasserróhren verwen- ^ Die Blättern eignen sich zum Decken r Dächer und dauern 8—10 Jahre. Die mess Blätter werden zu Körben und Hüten Qi 4 Ih Frucht werden zu Hausgeräthen aller Art ver- Ueber die ächte Cocos bemerkt Hrn. J. Nietner, dass diese allerdings die Nähe des Meeres liebe, doch habe er sie auch noch ziemlich zahlreich in Kandy, 60 Meilen vom Meere entfernt, gesehen, und glaube des- halb nicht, dass ihr gewöhnlichster Standort in der Nähe der Küste der Grund, weshalb sie in den Gewächshäusern Europas eh ge- deihen wolle, 12 Jahre nach der reicht die gewöhnliche Cocos ihre — Tragbarkeit und produzirt dann jährlich 30 — Nüsse. Die Milch der Cocos der Sechellen s vom portugiesisehen Arzte Garcia del Huerto beschrieben, welche dureh Meeresströmungen von den Sechellen nach den Maldiven getrie- ben worden waren. Man glaubte damals, dass diese Früchte von einem mächtigen Baüme stammten, der die Untiefen des schen Java und Sumatra bewohne, und knüpfte daran allerhand Fabeln über Meeresungeheuer, die in der Nähe jener Pflanze lebten. 7) Der Gartenbau in Algerien. Eine der anerkennenswerthes französischen Regierung ist diejenige, in Al- gerien solche Nutzpflanzen einzuführen, die sich für das dortige Clima eignen. Zu die- sem Zwecke sind in Algier, Biskara und an anderen Orten Versuchsgärten worden, von denen jene Gegenden geeig Pflanzen an die Colonisten eee werden. Die älteste die Central- Baumschule in der 5 — nen sehr en Flächenraum umfasst. Hier man die Bananen (Musa paradisiaca, Sapientum und sinensis), die Guiaven ved dium. pyriferum), die Chiromolia, Persea gratissima, Bam busa arundinacea, red 368 nosa und Thouarsii, die indischen Feigen, unter denen auch Ficus elastica, die Latania borbonica und die Datteln, — uni- ora , rasilianische Farbholz — punctata , — petii à und Sappan), den Talgbau — sebiferum), den „ des raca! Draco) und Pandanus utilis fröhlich im ien Lande vegetiren. — Eine Araucaria excelsa bildet einen herrlichen 36 Fuss hohen Baum, und das Sechium edule der Antillen wächst zur hohen PA heran. Eine im Freien — Vietoria regia hat wohl fast 3 Fuss m Durchmesser Bars Blätter gebildet, blü- i — D Biskara n de gio atteln ze Gar- ten hat die Aufgabe, den Versuch zu machen, b die — tropischen Nutzpflanzen als Caffe y go, rohr u. a. ex angebauet werden kön Als eine Pflanze, deren Cultur in se an verschiedenen Orten und auch an den Abhängen des Atlas versucht wurde, ist der Theestrauch zu nennen, alle gemachten Versuche schlugen aber bis jetzt fehl. (Revue hortie.) 8) Die Selaginellen als Einfas- sungspflanzen. Herr Morren sah von S. apoda in einem eingeschlossenen feuchten Gar- ten zu Löwen eine niedliche Eiufassung im ie Pflanze r- reien Lan bildet. wurden jährlich im Herbste eingepflanzt und im Ge- wüchshaus durchwintert. Passender zu die- sem Zwecke dür aber S. denticulata und helvetica sein. In durchaus schattiger Loca- litàt zwischen Steine in Moorerde gepflanzt über die, Letztere unsere Winter ohn allen Schutz freien nde, während die Als Einfassungspflanzen um kleine mit aus- dauernden Farren bepflanzte Steinparthieen sind sie sehr — (E. R. 9) Oxalis tuberosa. In Bolivia schei- einige Knollen von der rothen Oca (Oca me in der Gråsse einer Erbse, welche er Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. nem Melonenkasten zog. Zwei von diesen Pflanzen liess er im Weinhaus, zwei andere t Di stern starben im bilden, die .andere tödtete der Frost des 17. November. tengel wurden in dieser mehrere einen ganzen Zoll Durchmesser hatten; sie waren rundlich oder etwas geplattet und mit vielen Würzelchen ver — ohne Hülfe des Glases, ausge- men hjahr, wo sie angetrieben 3 mus Obgleich sehr unvollkommen gereift besassen diese Knollen doch wenig von der Säure, die von einem Oxalis erwar- tet werden konnte, im Gegentheil, sie waren von angenehmen Geschmack, der dem von unreifen spauischen Castanien mehr als irgend Die davon erhaltene im Frü beabsichtigt desshalb, sie nächstes Jahr dehnter anzubauen, und da sie wahrscheinlich der fol- Reife vor sich geht, und die Oca IV. Literatur. durch so mehlig als die besten Kartoffelvarie- täten. Nach Hrn. Weddell soll sie der Sonne 8—10 Tage ausgesetzt werden. In Bol wird des Operation in wollenen Sácken vor- welche a Verwandlung der Säure n; um dieses Besaltat mehr Knollen enthalten als genügen, um eine dünne Lage zu bilden. Werden die Oca's der Wirkung der Sonne mehrere Monate ausge- chem s 369 setzt, so bekommen sie die Consistenz und den süssen Geschmack getrockneter Feigen. Man kocht sie im Dampfe, indem die Knol- len auf ein gena gelegt werden, welches die Be rühran ng mit dem Wasser, über wel- stet odii verhindert. In Bo- livia u vorzüglich in La Paz wird die Oca doppelt so viel 9 als die Kartoffel und ihr Preis ist auch doppelt hoch als der der letzteren. — . Chron.) IV. Literatur. 1) Die bildende — in ihren modernen Formen. Auf zwanzig colorirten Tafeln, mit — — "n nóthigen 1 amn mit vorausgehenden The der bildenden — kunst, e w von tet h Sie- beck, ehemaligem Kaiserlich russischen Hof- gärtner zu Lazienka und gegenwärtigem Raths- gärtner zu Leipzig. Leipzig 1852 — 1853. Friedrich Voigt. (Fortsetzung.) Hier tritt uns die ångedeutete iin; wo Wiesentian mit Holz- i A ideen zu einer ausgedehnten Anlage anschau- lich macht und er in dieser Weise fortgesetzt werden seed Ausserdem könnte man den- menhängenden e eee warr von Bäumen, und Grüppchen, mit diesen beschatteten Wiesen den — emi Hei- terkeit darstellen. Dies wird i Niemand machen, denn solche e Scenen sind stets heiter; aber einen Garten können sie in dieser Weise nicht bilden. Wir gestehen, dass uns ein Gang durch solche be- schattete Wiesen ganz besonders anspricht, aber mit einem Garten können wir kein Aehnlichkeit finden, im Gegentheil verlassen ns alle Gartenempfindungen. eines grossen Parkes würden vam. — tete Wiesen neben offenen Flächen und wal- digen Partien eine Wirkung — nie aber allein. Es ist ein Hauptgesetz der Composition jedes Bildes, also auch des Land- schaftsgartens, der in dieser vmm den Regeln der Landschaftsmalerei folgen Licht und Schatten in gehóriger Breite auftreten, ass das Licht nicht über das ganze — zerstreut und stets unterbrochen ird. Licht ist im Landschaftsgarten die of- fene, — Fläche, also vorzugsweise Rasen und Wasser, , alles was Schatten wirft. Das Fehlen arte diese gel, also Zerstreuung des Lichtes macht ein Bild unruhig und ausdruckslos, denn jedes Zwitterding ist und charakterlos. Die Einheit geht dadurch gänzlich verloren und die Mannigfaltigkeit enn nicht viel dabei, denn es kommt er Trennung der Scenen. In dieser — — in dem Bilden ees —.— Gruppen — e zusam- menhángen chattenm be- steht — — erna Sie- k per tritt u Ma- — so fehlerhaft — In diesem Plane schei- nen iul Fehler, welche man bei der Anlage von Landschaftsgärten begehen kann, nieder- gelegt zu sein. Das Wasser, weiches den Mittel- und Glanzpunkt der Anlage bildet, ist leider Glanzpunkt für den Plan, denn becks. p, a 8 370 sese könne es nicht angelegt sein, eine unnatürlichere, gedrechseltere Form — dieser Teich lässt sich nicht denken statt sich, wie es jedenfalls een wäre, in der Richtung des starken zu- und abflies- senden Wassers in die Länge auszudehnen, od nn Wasserstück quer dem Fluss über s hätte es nichts damit zu schaf- — Die ios an und für sich móchte noch gehen, denn Wasser sieht in der Wirklich- keit immer gut aus, w oder ier ist sea 8 keit mit Füssen getreten doch soll es ein Muster für ein natürlich aussehendes Was- ser sei Die Ufer sind so glatt und regel- ni s die grösseren Einschnitte im Ufi sichtbar sein. D nd Ausstrómen des Flusses isí ganz und gar naturwidrig; beide e hier Sch en Vor- usfluss aber r Spitze einer hen anzubringen, sei links und rechts Buchten sind, ist —— und noch dazu Verschwen- ung, denn t die Bucht des Teiches geht, 5 Pe poss nicht ausgegra. en zu werden. Der Fluss selbst ist iu sei- ner abwechselnden Breite gut gezeichnet, nur ist die Theilu kel wieder unnatürlich, auch sollte der hon: (obere) Arm dureh den Hügel in der linken e abges aiii und deshalb eine umgekehrte Biegun gm Dinge k keit der Naehahmung ist hier Hauptbedingung. Die Ufer des Teiches liegen fast nackt da und werden nur von zwei Seiten von den Spitzen zweier Gruppen berührt, die noch dazu den Blick in den Hinter gend des verdecken, weil sie sich quer überlegen, Nur ns ganz | we Garienflora Deutschlands und der Schweiz. die Gruppe am Einflusse ist gut angebracht, Aber die Krone der Fehler — - beiden Inseln. Sie bilden nämlich. le Inseln der Pläne Siebeck’s SEER regel- mässige Ellipsen, und gleichen daher dem „Pudding in der Sauce“, wie Fürst Pück- In der Theorie dagegen s der Inseln soll unregelmässig sein“ u. 8. W. Fast sollie man glauben, Theorie und Zeich- nung seien nieht von derselben Hand, denn u sagem üche sind wahrhaft unbegreif- lig unverantwortlicher ist die Fluss- or von as rselben Form. Zum Glück liegt 35 Teichinsel quer vor der Mündung des Flusses und bat von diesem durch eine Art Wasserfall in e. Strömung gekomme- sein. fertig: er beit die Brücken, wovon nicht wenige nahe beisammen liegen. Herr linien und seine Flusskrümmungen ganz un- bekümmert wie vielmal sie sich durchschnei- don, und Wir sehen daher Wege, d hóchst angenehm am Ufer hingeführt werden konnten, über den Fluss 8 eiter dere 2 errei atn über den Fluss zu leger Strecke Fehler vor. Kein eg führt eine gud weit Ufer des Flusses hin, wodur it am Ufer e ge ! angeni ehmsten Scenen geradezu Umwege zu erreic ‚ist die Abzw Das W: Wasser (der Teich) ist zwar auch IV. Literatur. hen. Dies ist überhaupt auf keinem Plane der Dagegen gehen zwei Sackwege gerade sieh dort — aps aber merkwürdi- gerweise auf anderen Seite des Wassers, ist vom 2 nur auf einem grossen hen. Damit nicht genug weigung dieses Sackweges wieder ein Sackweg, der auf einem niedrigen Hügel endigt und recht gut mit einem nahe liegenden Wege hätte verbunden werden können. Und - führen auf dem Ufer der Hausseite Wege am Wasser vorbei, von wo man nur 25. Fuss weit zu 2 ehen hätte, um sich iffen. Der eite asser (am Flusse) méigende an rechts vom Ein- gange setzt sich wahrscheinlich unter dem Flusse hinweg in einem Tunnel fort, denn sonst ist sein Aufhören mitten auf einer Wiese nnerklärlich. Tafel VIT. Nach so stark ausgesproche- nem Tadel gereicht es uns z Und Gehölz, stehen im be Und sind bon einzelne nicht so häufig wie sonst angebrachte Bäume schön verschmolzen. $ f *in Muster, wie man es nicht machen sollte, denn seine Form ist wie mit dem Zirkel ge- zeichnet, und der dem Einflusse so nahe Aus- fass erscheint, weil sich die Anhöhe von dem aus aks rückenartig fortsetzt auf die- der Stelle un lich, r es wird mit sei- ner — Felsenhalbinsel vom Hause as in der Au — einen guten Ein nicht verfehlen. er Lob gilt jedoch nur dem Plan der Ferne im ‚Grossen, der Gru men- und ^d e bändes hat kaum seines gleichen fhe Blumenkunststücke stellen Orden in be- "ir Form vor. Hiermit und durch die euet den Gebäude will der 3 den der Pracht ausdrücken. heinlieh muss ar p dieses Prises der mit gezie Uniformsrock - Besitzers — er Garten be- 371 Tafel VIII. „Ein Park im Charakter des er bezeichnet die Beschreibung Pla D ese: eradezu lächerlich aber usner“ e Mann „se heilige Ruhe“ —— auf einigen anderen P diesem Plane alles em und — S werth, ausser die Sackwege, deren auf dem kleinen Raume nicht weniger als agora vor- handen sind. ; Maven sind 2 zu billigen, wie- en gewesen wären; Garten be- dere Wege nahe am Ufer dieser Wege überschreitet sogar den Fluss damit die beliebte ,, „ Weglinie beibe- unnöthig, auf dem rechten Ufer bleiben konn, wodureh 2 theure Brücken 372 "uis oder während er mit un ei- rücke am Seeufer entlang ein an Kirk mit der tinken Seite des Gartens bewirkt h = IX. ws in 8 des Lünd- lichen dar. Um rklich guten Eindruck dieses gut geda ses poes eines verschö- nerten Maierhofes nicht zu vermischen, darf man die Besc ng des Verf. nicht lesen, denn sie verdirbt Was in aller Welt sollen die ee Enten“, die „sum- menden Käfer“, das „Blöken der heimkeh- renden Herden“, die Gänse u. s. w. in eine Gartenbeschreibung? Der Verf. will damit den ländlichen Charakter des Gartens bezeich- nen; das sind aber Dinge, die auf dem Lande überhaupt ek sind und ein Dorf cha- n Plänen auf 5 Zufälliges € a übrige, bis auf die unvermeidliche Inselellipse, die finden Rasen und Gruppen schön ver- teli, den Teich gut geformt, die Wege nicht unnütz hin und her gezerrt, keine aeg gen Brücken , überhaupt, ausser den ten, ‚keinen Teilen ann- der als Lo Bewohner des Mai s einen ungeheuren Bogen über ei- nen Hügel machen müssen, während sie es ieser n e gewöhnlich — soll; aber diese können doch das Sinne der Kunst wahrhaf- tig nicht rer Hierzu gehören nach Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. unserer Meinung, mächtige, alte Bäume in grosser Menge, mögen es fremde oder einheimi- sche sein, und nicht einfache, ins Kleinliche, pielende gehende Formen. So ist z B das Blumenbeet vor dem Schlosse nicht edel, weil es kleinlich geschnörkelt ist, mag es auch it den seltensten Blumen bepflanzt sein. Das Wasser dieses Gartens hat ein langedehn- tes, flussähnliches Becken von guter Form. Die Inselellipse liegt jedoch in der Mitte, und das Ufer zu beiden Seiten läuft ganz mit dem der Insel paralell, eine Form, die der V in der Theorie mit Recht als falsch bezeichnet. Sonderbar ist es, dass vom Flusse ein Weg zur Ruine führt, der dort endigt; also auf beides. Seiten keine Fortsetzung hat, was uns in brauchte gar kein Weg hinführen. s aus, als wäre er für die Enten angelegt. dre pan Schott, Araceen Betreffendes. Eine kleine Brochüre v Prof. C. 2 H. Wien 1855. — die neuen Aroideen vom Hrn. Koch Appendix Generum et Specie! in iti Botanischen wir minem SÅR bei Seite lassen, führen wir an, Schott Xar- dass und Kolbet- bildung gut unterschiedene Arten erklärt. Colocasia nymphaeifolia Kntb. wi identisch mit C. esculenta (Arum d als eine durch die Cultur rasa Form erklärt. Colocasia n: sol Arum i vieta sein , Gattun ie ehór tid die te dud der Gattung Ajo ur. det sich eine längere — gg pp : hier i C. Koch et Bouché welches zur reum C. Koch et Bouché für lica Schott erklárt. o ee j Ton der ganzen Schrift » pe dud sten. Grade gereizt. e thosoma sagittifolium Schott und Masafa Ho | entstan- i | i a) Costus nepalensis Rosse 341 ) Laelia anaeps Lindl. Var. superba . 343 / 9) Di f gebracl * men. Von Herm H. Kettner in on Stuttgart nach dem Französischen . 944 Inhalt des November-Heftes. 3)DsrOUMO . . . s. - rien 4) Beitrag zur Cultur des Orangenbau- mes. Vom Herrn Pabst beim Hrn. M. Bodmer in Zürich ; 5) Das Pflanzenleben und das Universum 356 II. Neue Zierpflanzen 359 ka oae JJ GARTENFLORA, oe MONATSSCHRIFT für deutsche und schweizerische Garten- und Blumenkunde unter Mitwirkung von Prof. Dr. H. R. Goeppert, Director des botanischen Gartens in Breslau, Prof. Dr. 0. Heer in Zürich, J. Hutstein in Breslau, H. Jaeger, Hofgärtner in Eisenach, Prof. Dr. K. Koch in Berlin, E. Lucas, Garten- Inspector in Hohenheim, Prof. Dr. Menzel in Zürich, Dr. G. Reichenbach Docent in Leipzig, J. Rinz, Handelsgärtner in Frankfurt a/M., und J. J. Wendschuch, Hofgärtner in Dresden. Herausgegeben von Dr. E. Regel Übergürtner am Bot. Garten zu Zürich, Privatdozent au der Hochschule, Präsident des Gartenban-Vereines und Secretär des Landwirthschaftlichen Vereines zn Zürich, Mitglied mehrerer Gartenban- und Naturwissen- schaftlichen Vereine. Dezember 1855. (Ausgabe mit illum. u. sehwarzen Abbildungen.) Erlangen, 1855. Verlag von Ferdinand Enke. Der Jahrgang von 12 Heften, Ausgabe mit 24 illum. u. 12 schwarzen Abbild. kostet 7 fL oder 4 Thlr., Ausgabe mit nur 12 schwarzen Abbild. 3 fl. 30 kr. oder 2 Thlr. l. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen, a) Verbena tenera Sprengel. Var. Maonetti. (Hierzu Tafel 142. Fig. 1.) erben art eae. den wesentlicheren Merkmalen nur darch etwas breitere Blätter. Ganz besonders ia, mit der Bemerkung, dass es in Italien erzogene Spielart sei. dies nicht wieder geben und ist viel we- niger schön als die Pflanze. Wir halten diese neue und schöne Form, für eins der werthyollsten Er- da | zeugnisse in diesem Genre, ebenso sehr zur Cultur während des Sommers im freien Lande wie im Topfe geeignet. Im Topfe gezogen, erlangt sie eine aus- serordentliche Schönheit, wenn sie in eine leichte lockere aber kräftige Erde und in nicht zu kleine Töpfe gepflanzt wird. Hier kann sie in Halbkugelform gezogen werden und wird sich dann im vollem Sinne des Wortes mit Blumen: bedecken. Ueberwinterung im frostfreien Dabei blühet sie | Beete oder Zimmer. Vermehrung durch ar und eignet sich daher ganz Stecklinge im halbwarmen Beete oder Stich zu Einfassungen um andere | durch Abnehmen der bewurzelten Aeste, nen-Beete. (E. R) nsere Pflanze unterscheidet sich in XI. 4855, 5 374 Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. b) Browallia viscosa Humb. Bompl. Knth. (Siehe Tafel 142. Fig. 2.). Serophnlarinsa e, B. viscosa H. B. K. (Cand. Pr. X. 197). Eine warme einjährige Pflanze die 2—4 Fuss hoch wird und in der Tracht an unsere Br. elata erinnert, Sieh aber durch die Behaarung und grüs- s ward diese schöne neue annuellej Pflanze durch unseren ter B. Czerwiakowskiana verbreitet hat. Die Cultur theilt sie mit der B. elon- gata. Zeitige Aussaat ins warme Mist- beet. Spüter verpflanzt man die jungen Pflanzen in einen kräftigen leichten Bo- den in warmer Lage ins freie Land, oder pflanzt sie auch wohl in Töpfe und weist diesen einen sonnigen Standort im luftigen Kalthaus an. Vom Botanischen Garten in Krakau vertheilt befindet sich die Pflanze jetzt wohl schon in vielen | an en. Beschreibung, Stengel stielrund, stark verästelt, anfangs weichhaarig, später kahl werdend, Blätter oval, oder reit oval, in eine stumpfliche Spitze vorgezogen, mit dem keilfórmigen Grunde in den Blattstiel übergehend, der bei den unteren Blüttern ziemlich lang, an den oberen kurz ist; auí beiden Seiten = am _— mit abstehenden fast aren, ebenso wie Blatt- un made rauhhaarig. Kelch dicht die noch einmal so lang als der Kelch, mit ausgebreitetem 2/, Zoll im Durch- messer haltendem Saume, der dunkel- azurblau, am Schlund mit gelblich weis- ser Zeichnung. Die unteren Blumen achsel- oder ausserachselständig, die pubescens, foliis breviter-petiolatis) un- terscheidet sich unsere Pflanze zwar durch Fehlen der drüsigen Behaarung der Pflanze überhaupt, da sie bei unserer Pflanze nur am Kelch vorhan- den, so wie durch untere lang gestielte sehr wohl Abweichungen sein, died Cultur im Gewächshaus entstanden sind. —— € Begonia nigrescens Van Houtte. (Siehe Tafel 143) Begoniaceae. Der hiesige Garten erhielt die bei- | nisse der ersteren, dagegen die Form A stehend abgebildete Pflanze unter dem obigen Namen vom Hrn. Van Houtte. Die- selbe steht zwischen Begonia punctata à und B. heracleifolia Cham. et Schl., dem sie die Tracht und dcus Blätter und des Blüthenstandes 1 teren besitzt, so dass es uns wahrschein lich scheint, dass wir die Bastardform zwischen diesen beiden Arten a d Stengellos. Wurzelstock kriech i I. Originalabhandlungen. Blätter schief herzförmig, fast kreisrund (21/—4 Zoll lang und breit), bis zur Mitte 7lappig; oberseits einfarbig, matt- grün seidenglänzend, mit einzelnen Haa- als breit, lanzettlich, fast sichelförmig gekrümmt, tüchtig unregelmässig gezähnt oder fast gelappt und gewimpert. Blatt- stiele streifip-furehig, dicht mit abste- en am Grunde rothen borstigen Haaren besetzt und an der Spitze unter- halb der Blattbasis einen krausenförmigen Ring pfriemlicher weisser Borsten tragend. Blüthenschafte mehr als doppelt so lang als die Blätter, ungefähr 1 Fuss hoch, rauh behaart, die rosarothen Blumen in einer zweigabeligen grossen Trugdolde tra- gend. Blumen 2 blättrig, mit herzfür- mig-ovalen stumpfen Blättchen und die weiblichen mit 3 flügeligem, schwach roth punktirtem Fruchtknoten, dessen Flügel abgerundet und von denen einer 375 die andern bedeutend an Grüsse über- ragt. Begonia heracleifolia unterscheidet sich von unserer Pflanze durch bis 8 Zoll breite Blütter, oft mehr als 2 Fuss hohe Blüthenschafte, brüunliche Nerven des Blattes und nicht punktirten Frucht- te. B. punctata, welche in den Grössenverhältnissen mit unserer Pflanze übereinkommt, besitzt kürzere und brei- tere Lappen des Blattes, die weniger tief gezähnt und gegen den Rand roth gefärbt, sowie oberhalb oft dunkeloliven- grün gezeichnet sind, ferner ausserhalb deutlich roth punktirte Blumenblätter und einen röthlich gefärbten krausenfür- migen Borstenring an der Spitze des Blattstiels. Cultur im feuchten Warmhaus, Liebt öfteres Umpflanzen in eine nahrhafte Lauberde und gehört zu den allgemein spinta decorativen Pflanzen fürs a Ihre Blumen ent- wickelte sie eg uns von März bis Ende Mai. Vermehrung durch Theilung. (E. R.) pr B © = *) Ein Ausflug von Frankfurt a/M. nach Stuttgart und Carlsruhe. Hiezu Tafel 144. In kaum vollen sechs Stunden von urt a/ M. nach Stuttgart! — Und mit welcher Leichtigkeit sich das voll- bringen lässt! — frühstückt ge- mächlich zu Hause, erledigt noch ei- mige Geschäfte, kömmt nach 10 Uhr zur Eisenbahn und geht, wenn’s gerade Sonntag ist, Nachmittags 4 Uhr mit der Stuttgarter Bürgerschaft, die bei mr: nem Wetter unter keiner Bedingung bleibt, nach Cannstadt teni Eine herrliche Gelegenheit, um zu Ende oder Anfang Mai, wenn Kirschen, Plaumen und Birnen in Blüthenwolken schweben, die Bitterkeiten des Winters aus dem gepressten Herzen zu stossen. Doch nein, — das Bild des Verderbens das uns hienieden nicht verlässt, muss uns immer wieder an das erinnern, worüber wir nicht gerne Reflexionen an- stellen. — Ach! die Schneeluft von den Höhen des Schwarzwaldes und der schwä- Nordosthauche aus der Eisbärenregion, hatten allwieder die zarten Keime und Blumenkelche, die sich endlich den war- men Strahlen der Sonne erschlossen hat- 26 * LI 376 ten, niedergedrückt, und damit waren die Hoffnungen auf eine gesegnete Obst- dahingeschwunden. — ilis, das allerliebste rosige Tausend- herzchen, lag entfärbt und zerknickt am Boden, mir um so auffallender, als ieh Alles dies in Frankfurt am schünen Morgen des nämlichen Tages im herr- lichsten Stande und reinsten Schmucke betrachtet und mich daran ergötzt hatte, Bei uns war der 1. April der letzte Frosttag, und nur am 22. überraschte nachträglich ein ziemlich allgemeiner, doch unschädlicher Reif bei ½ unter 0, welcher in Würtemberg mit 4 bis 5° Kälte einfiel. Zu meiner nicht gerin- gen Verwunderung fror es dort noch jede Nacht mit — 29, während wir zu Hause mit 3° Wärme als Minimum durchkamen, und folglich sämmtliche Frühlingsboten, wie Rhododendron dau- ricum, Magnolien, Daphne Mezereum, Viola ikain Leucojum, Scilla sibirica, Hyacinthen, Due van Tholl, Hepatica, Crocus, Pulmonaria, Silene peudas, Ne- mophila u. a. m., zum Theil in Mas- sen unter dem Schutze erfrischenden Thaues ihren reizenden Schmuck ganz fleckenrein entfalteten. Trotzdem war die Vegetation um Stuttgart gegen die unsrige eher um ei- nige Tage voraus, was sich nur aus der wahrscheinlich stärkeren Wirkung der Sonne auf Gebirgslagen erklären lässt. Daher rührt wohl auch der bedeuten- dere Schaden in strengen Wintern; denn von Azalea pontica und calendu- lacea, welche wir dies Jahr ganz ohne Schutz liessen, und die hier nicht ein- mal in den Blüthenknospen gelitten hat- ten, fand ich viele in Stuttgart stark beschädiget; dasselbe gilt von Rhoden- dendron und ähnlichen Pflanzen. Uebri- gens muss ich bemerken, dass man in Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Württemberg vorzugsweise die Abarten von Rhod. ponticum im Freien zu kul- tiviren scheint, un ass diese ohne Zweifel die zürtesten sind, und auch hier weit leichter Schaden erleiden, als viele Varietäten von R. catawbiense, maximum, caucasicum und campanu- latum. Dagegen gedeihet eine Anzahl jun- ger, 6 bis 8 Fuss hoher Magnolien in verschiedenen Sorten sehr wohl, was meine schon an anderen Orten öfter ausgesprochene Ueberzeugung vollkom- men bestätigt. Die Blumenknospe von Paulownia imperialis waren dort wie hier erfroren; später fand ich einige Blumen davon in der geschütztesten Lage Heidelberg’s*). Rosen waren, weil man an deren Ein- graben in die Erde oder ähnliche Dek- kungsweisen gewöhnt ist, in befriedi- gendem Stande, und hieraus ersieht man, dass in allen Fällen, wo andere Sehutzmittel erfolglos blieben, das Ein- schlagen und Ueberwintern in Gruben die grösste Sicherheit gewährt, wenig- stens für solche Pflanzen, die alljährli- ches Verpflanzen so gut und noch bes- ser als Rosen vertragen. Wir hatten unsere hochstämmigen zarteren Thee- und Noissette-Rosen sämmtlich in einem nicht ganz frostfreien Keller eingeschla- gen, die jung veredelten Remontants- Rosen im Freien unter Bedeckung mit Rohr gelassen, das hinlänglich schützte. Alle stürkeren Exemplare jedoch, die wir, wie gewöhnlich, gar nicht schützten, waren je nach der zarten Be- schaffenheit der Sorten theils erfrorem theils mehr oder minder beschädigt- Hierbei zeigte die überhaupt vorzügli- che, einer Centifolie gleichende R. Bour- *) Im Züricher Garten blüheten ? sehr grosse Bäume ausserordentlich schön. I. Originalabhandlungen. bon Symphorosa eine in dieser Kathe- gorie merkwürdige Ausdauer, indem sie auf freiem Felde, !/, Stunde vor den letzten Wohnungen ausser der Stadt, ganz unbedeckt nicht ein Auge verlor, eine Eigenschaft, die deren reichlichste Ver- mehrung veranlassen wird, da sie aus- serdem den ganzen Sommer hindurch bis spät im Herbste ununterbrochen fortblü- het. Wer indessen sicher den voll- ständigsten Rosenflor mit den ge- ringsten Ueberwinterungsmühen er- zielen will, der wird immer wohl thun, zu Hochstämmen nur die ohne Bedeckung ausdauernden Sorten zu verwenden, und ie zarteren sämmtlich ganz nieder ver- edelt, oder, wenn dazu geeigneter Bo- den hen wurzelächt zu erziehen, Im gegenwärtigen Augen- blicke — Ende Juni — blühen in den Frankfurter öffentlichen Spaziergängen mehrere sehr umfangreiche Rosengrup- pen, worin sich eine grosse Anzahl von Bourbons und Noissettes mit 6 bis 8 Fuss langen Zweigen und überaus reichen Blumenbouquets schon aus wei- Sie be- den hierzu geeignetsten gewöhnlichen Sorten, wie Madame Desprez, Gloire de Rosamene, Fellemberg, Fabier und vielen anderen, die, in dergelegt und mit Erde bedeckt, sich vollkommen gesund darin überwinterten. Welche Vortheile manche geschützte Lagen selbst in Bezug auf den Unter- halt der Gewächshäuser darbieten, da- ven kann man sich in der höchst ori- &inellen Anstalt des Hrn. Louis Roth bei Stuttgart zu jeder Zeit überzeugen. Es sind dort auf der Südseite eines ziemlich steilen Weinbergs mehrere sehr Zweckmüssige, geräumige Gewächshaus- oden nie- 377. mehr in die Erde gebaut, dass die Glas- dachoberfläche ungefähr mit dem Ge- fälle des Weinberges gleiche Richtung behält. Die hinteren Mauern mögen beiläufig 10 bis 12“, die vorderen 5 bis 6' hoch sein, die Länge eines Kastens kann 70’ bei 12 bis 14' Tiefe betragen. Solcher Gewächshauskästen reihen sich, so viel ich mich erinnere, 4 bis 5 an- einander, und diese besorgt alle, wie mich Herr Roth ‚versichert, nur sein Weinbergsarbeiter, dem ohnehin die al- leinige Bearbeitung von 5 Morgen Win- gert obliegt, und der hierzu nur in be- sonderen Füllen und auf kurze Zeit Bei- hülfe von Taglöhnern erhält. Wenn nun gleich Hr. Roth hierbei seine eigene Thätigkeit und andere wich- tige Umstände ohne Zweifel nicht in Anschlag brachte, so lässt sich doch nicht läugnen, dass man mit den glei- chen Unterhaltungsmitteln an anderen Orten kaum die Hälfte zu leisten ver- ag, und ee ich eine nähere Betrachtung dieser Anstalt für sehr be- lehrend. Hiernach gründet sich die leichtere und billigere Behandlung der Pflanzen auf folgende Thatsachen: 1) Durch die Wände der Häuser nn, da sie ganz in der Erde stehen, weder Kälte eindringen, noch Wärme ent- weichen. 2) Die Glasbedachung, welche durch- B aufstellen, schliessen und decken sen, empfängt alle Einwirkung der Son- nenstrahlen, wie man sich es für die be- ste Weinbergslage nur immer denken mag. 3) Die Heizungen liegen frei und bestehen aus Kanälen von beiläufig 1 Fuss hs kästen dergestalt angelehnt oder viel- Quadratweite, die Hr. Roth, 378 andere kostbarere Einrichtungen nicht befriedigten, auf die einfachste Weise aus grossen en ten Ziegeln bauen lässt. Sind die Ziegel hierzu einiger- massen phiana geformt, so kann der gewöhnlichste Arbeiter den Kanal zu- sammenfügen. An Mühe und Brenn- material wird wenig erfordert, weil die grubenähnlichen Häuser der Kälte so 4) Von trockener, Luft und über- mässiger Side kann hier keine Rede in; er beschrånkt sich die Arbeit des Begiessens auf das åusserst Wenige, und wird ja einmal ein Topf zu trocken, so Schadet dies weit weniger, als in freistehenden Häusern bei Zugluft. 5) Sämmtliche Pflanzen werden' gleich in verhältnissmässig sehr grosse Tö- pfe gepflanzt, und damit öfters Verpflan- zen erspart. Freilich darf bei solcher Culturmethode die Erde keine beson- dere Neigung zu Säure haben, und muss für guten Wasserabzug gesorgt werden, 6) Missgestaltungen durch einseiti- gen Wuchs können nicht leicht vor- kommen, indem Licht und Luft nur von Oben, und zwar in vollem Maasse einwirken. In diesen Häusern hat Herr Roth ungefähr 300 bis 400 Ericen-Exemplare herangezogen, die meistens 2'hoch, bei fast ebenso viel Durchmesser nur die geringeren, bei dichtem Stande unver- meidlichen Formlücken an sich tragen, Vor den Uere Richtern werden sie indessen sammt der jüngeren fenes für Culturstücke nach englischer Manier gelten, Das Nämliche lässt id in Be- treff der nicht unbedeutenden Sammlung von Neuhollindern und verschiedenen Pflanzen sagen. Dass sich, wo Ericen und Neuhollünder so trefflich ge- deihen, Azalea indica, Rhododendron Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. und Camellien nicht minder wohl befin- den, kann gar nicht auffallen. Selbst die empfindlicheren Sikkim- Rhododjendron zeigen keineSpur von jenen zusammengekrümm- ten und vertrockneten Blatt- rändern, welche man in Folge zu warmer und trockener Luft so häufig an ihnen zu beklagen hat. Alle Vortheile der Lage des Grund- stückes sind also hier zur Unterstützung der Cultur musterhaft vereiniget, und die Frage über die Zweckmässigkeit der in die Erde gebauten Gewächs- hauskästen ist durch dieses Beispiel entschieden bejahend beantwortet; aber man ersicht auch daraus, dass vor allen Dingen die öhere Weinbergs- lage an dem günstigen Erfolge den er- heblichsten Antheil hat, und dass fla- che, tiefe und feuchte Gründe entwe- der durchaus ungeeignet zu solchen An- lagen wären, oder erst nach dem näm- lichen Prinzipe erhöhet werden mü m durch Nässe oder g eintretenden Nachtheile die oben er- wühnten Vortheile zu erzielen. Ausser den Häusern des Herrn Roth findet man in dessen Anstalt noch eine gute Samm- lung ausdauernder Coniferen, worunter eine Anzahl schöner zwergartiger Abies Hudsoni, von Manchen für die ächte A. Fraseri gehalten, und Taxus nucifera foemina ohne Schutz sehr üppig — sogar Früchte — was mir nicht vorgekommen w Pinus Gerardiana Ak die zwei letz- ten Winter überdauert. Cedrus D hatte nur stellenweise gelitten. Zwischen dem Gestein in den Wein bergen bemerkte eh mit Vergnügen viele Campanula p lis, von wuchernd, und möglichst geduldet. An Handelsgärtnereien, die mir noch I. Originalabhandlungen. sächlich Marktpilanzen zu äusserst bil- ligen Preisen liefern, ist Ueberfluss in Stuttgart. Da wird wohl die Poesie der Florajüngerschaft gar oft in Alltags- prosa übergehen! — Viola altaica über- all in Massen zu 3 kr. S 8 fl pr. 100 Stück, und es sind Pat ganz Schöne meg darunter. Bengalische Rosen, Pelargonien, Fuchsien dd ähnlich leicht Hie und da auch eine kleine Ueberraschung. 0 bei Hrn. Gumpper wunderschöne Anemonen und Gentiana acaulis in reichstem Blüthenschmucke, Cyclamen Coum, nach dem Stande des Vorrathes zu urtheilen, muss eine reizende Flor entfaltet haben Ziemlich reich an Neuheiten in Ro- sen, Dahlien, Fuchsien und beliebten Florblumen für Garten und Gewächs haus ist die in bestem Schwung begrif- fene neuere Anstalt des Hrn. W. Pfitzer, dessen Katalog hierüber genauer be- richtet, als es hier der Raum gestattet, Eine gleichfalls neue, solid gegrün- dete Anstalt ist diejenige des Herrn A. Haass, der Camellien, Azaleen, Pelar- gonien und verschiedene anderen Neu- heiten des Kalt- und Warmhauses vor- zugsweise cultivirt und hierzu sehr nette, zweckmässige Häuser erbaut hat. Die freundliche Vermittlung des Hrn. Hofgärtner Müller gestattete mir a Nachmittage in Begleitung des Herrn auch einen flüchtigen Spaziergang durch die herrlichen Wintergärten des königlichen Lustgartens Wilhelma. Als ich dieselben vor zehn Jahren und das letztemal vor sieben Jahren suchte, stand nur erst die obere Reihe Häuser, mit dem grossen Mittelpavillon und deii Palmenhause, zusammen eine = o ® 379 Facade von beiläufig 300 Fuss, Jetzt führen von dort auf beiden Seiten meh- rere Gallerieen bis zur Strasse am Neckar hinunter, abwechselnd oder in Verbin- dung mit viser: Gewächshäusern, m |die das überaus luxuriös im orientali- schen Style TR Lustschloss mit seinem an kräftige ontainen reichen Blumenparterre Metam Es würe RA ud Mühe, aus der pride Erinnerung einer rasch vorüber- naue übersichtliche Darstellun grossartigen Anlagen, welche diejeni- gen von Bieberich an Räumlichkeit und Ausführung bei weitem übertreffen, lie- fern zu WOHER , indem die Aufmerksam- ücke zu schnell wechseln. überdies gar nicht beabsichtigte, meine Beobachtungen öffentlich mitz tutheilen, so dachte ich nicht daran, erzu v eges nie zuverlässigen Notizen zu nehmen kann desshalb nur im Allgemeinen und unvollständig referiren. ar. men Abtheilungen enthalten zunächst die für dieselben geeigneten Pflanzenfa- milien, zwar E Wi zusammen- gruppirt, aber doc o nóthig, ge- schmackvoll durch iiie blühende Grup- pen gehoben; wie denn überhaupt nicht eine Ansammlung von Neuheiten und Seltenheiten, sondern vornehmlich der reichste Blumenschmuck bezweckt wird. So strahlten gerade Tausende von Ci- nerarien ihr lebhaftes Farbenspiel nach allen Richtungen aus. Camellien und ganze Divisionen von Hyacinthen neig- ten sich eben wie der niedergehende leuchtende Sternenhimmel; — die den Winter verherrlichenden Ericen schie- | nén unerschöpflich in ihrer Blumenpro- | duktion; — Rhododendron und Azaleen, 380 wovon der vorgetriebene Theil wich fortblühete, begannen jetzt erst unge- trieben Tad vollen Schmuck zu entfal- ten; — Epacris und Neuhollånder er- gånzten je nach ihrer Art in weniger pompåser als delikater Weise die Man- nigfaltigkeit der grossen Versammlung aus allen Welttheilen; — und in dem neuen grossen Wintergarten vereinigten Sich alle die hohen Repräsentanten der Blumenwelt nochmals in vollem Ornate auf dem üppig saftgrünen Lycopodium- Moosteppiche, aus welchem sich die Träger des colossalen Oberlichtes, von Schlingpflanzen umrankt, hinaufschwin- gen. Aus einer reizenden Laube ge- niesst man den ganzen Anblick dieses kleinen Paradieses und daraus — einen Tropfen Seligkeit mitnehmend, tritt man in die anstossenden geräumigen Abthei- lungen für die Tropenbewohner. Wir achten nicht die schwüle Luft, die ihnen künstlich geschaffen werden muss; denn unsere Organe sind nicht wie die ihrigen an das heisse Klima ge- bunden; wir können in Grönland — frieren, und auf Zeylon — schwitzen, wir legen Eisgruben an und bauen Palm- häuser, und hier empfängt uns gleich wieder eine derartige Kunsta tanstalt: nach Norden entführt! Wer hat von ihr noch nichts vernommen? — Herrn Müllers richtiger Cultursinn leitete ihn gleich anfänglich auf die besten Mittel und Wege, diese gefeierte Fremde na- mehreren Jahren in Blatt und Blüthe zu. einer Vollkommenheit zu bringen, wie man ihr in England nicht begeg- nete. Seine stärkste Pflanze für 1855 hatte am 30. April Blätter von über 1’ — | wickeln können. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. | Durchmesser, war im raschesten Wachs- thum begriffen und begann, wie ich nachher erfuhr, gegen den 20. Juni zu blühen. Jetzt weiss man übrigens, dass deren Cultur nicht die Anstrengungen erfordert, die man früher für nöthig hielt. Die Samen lässt man im Februar und März in Kästen bei 200—25? Wär- me keimen, wozu ein warmes Melonen- beet und darin ein kleines Gefäss mit Wasser hinreicht. Sobald die Pflanzen einige Blätter getrieben haben, bereitet man ein Bassin oder eine grosse Kufe von mindestens 8 bis 10 Fuss Durch- messer in der Art, dass man das Was- ser auf 180 bis 240, die Luft auf 20° bis 30° Wärme halten kann. Für die geräumigeren ausgemauerten Kästen oder Victoria-Häuser giebt man den mit Ce- ment wasserdicht gemachten Bassins den Vorzug. Grosse Kufen kann man mit Pferdedünger wie Frühbeete behan- deln, und auch auf ähnliche Weise mit Glasfenster überbauen. Zu berücksich- tigen hat man, dass mit der Wasser- menge die Schwierigkeiten der Erwär- mung sich mehren, während die Pflan- zen jedoch nur in grösseren Bassins ihre natürliche Vollkommenheit ent- Ich bemerke dies nur im Vorbeigehen; denn die königli- chen Wintergärten, worin ich eben meine Betrachtungen anstelle, gewähren auch unserer Victoria alle Ausdehnung, deren sie fähig ist; — sie macht sichs ganz bequem, wie zu Hause! — Und kaum haben wir eine kleine Wendung gethan, so empfängt uns ein junger Wald der seltensten Palmen und dahin gehörenden Blattpflanzen, -- al les wie zu H Häuptern steht, und ein Glasdach uns von dem weiten Himmelsbogen € i Welche grandiose Formen diese A ER 5 Farbendr.v..A Kb Bog. da A Prae 1. Originalabhandlungen. men, und welchem ungetrübten süssen Wohlgefühl kann man sich unter dem sanften Schwingen ihrer langen, unver- gleichlich zierlichen Blattwedel hinge- ben, so lange sie als Kinder von ein- facher oder doppelter Manneshöhe bei uns wohnen ann aber, — wenn diese Könige der Tropen mannhaft ge- worden, und fast jeder aus ihnen sei- nen ihm anständigen Glaspallast ver- langt, — ach — dann — wissen wir nicht mehr, wie sie beherbergen. Ent- weder ER wir uns, oder müssen wir sie ruiniren! — Das ist nun die düstere Seite der Palmencultur hier zu Lande, und sie ist bedenklich genug, wenn man nicht vorzugsweise die niedrigen Species wählt, um Herr im eignen Hause zu bleiben. Besser accomodiren sich auf die Dauer viele andere durch Blattformen ausge- zeichnete Aroideen, Farrenkräuter und Orchideen, von welchen Letzteren in ammlung scheint sehr reich- haltig und befindet sich, wie alles Ue- brige, in üppigster Yasttadoh. Zügernd, wenn nicht mit schwerem Ac Stehen wir am Ausgange, — wir werfen noch einen Blick zurück auf das herrliche Parterre mit seinen Mag- an de- hmen, wenn man ein solches haben könnte, und eilen hinüber nach der berühmten Villa auf dem. Berge, r Sommerresidenz des ichen Kronprinzen, welche nur * Stunde entfernt, anscheinend und vermuthlich "api in Wi irklielikeit mit der Wilhelma zusamme: 381 dortige -— Wintergarten be- p im Grundplan einen halben Rundbogen mit jen und Endkuppeln und stellt auch im Durchschnitt. den Rundbogen dar, eine Construction, die bei den meisten Prachtbauten und na- mentlich den neuen Glaspallästen mit ihren schwunghaften Eisengerippen eine so bedeutende Rolle spielt. Unläugbar lässt das System die geschmackvollsten Formen und Verzierungen zu; allein man kann nicht vorsichtig genug allen Nachtheilen vorzubeugen trachten, die für diet Pflanzencultur sehr leicht daraus entspringen können. Sowohl Kälte als Hitze influiren in hinreichendem Grade, um den Winter wie den Sommer gleich gefährlich zu machen, Die darin vor- herrschende trockene Luft kann unter gewissen Umständen kaum gemildert werden, und da dieses Sachverhältniss in jeder Beziehung gerade das Gegen- theil von demjenigen ist, welches ich n Gewächshaus gegentheilig ausfallen, wenn ni - egen die erforderlichen Vorkehrungen von Innen und Aussen getroffen sind. Man hat desshalb bei den Neubau- ten auf der Wilhelma das Paxtonische System, nach welehem Holzrahmen auf Eisengerippe ruhen, in Anwendung ge- racht, und ich traue dieser Vereini- gung des Baumateriales in der Praxis hohe Vorzüge zu. Herr Neuner, der thütige Hofgártner auf der Villa, wird das Gesagte aus Erfahrung bestätigen. Camellien und andere Unterhölzer, welche durchaus feuchten und gespannten Dunstkreis ver- langen, verrathen am ersten den Man- gel desselben. Sie blühen dann ge- wühnlich bis zur Erschópfun Uebrigens stehen Neuholländer und 382 Warmhauspflanzen vortrefflich, obschon ich nicht verhehle, dass mir der schätz- bare Inhalt der übrigen niedrigen Häu- ser an Orchidaceen und Tropengewüch- sen, die in üppigster Vegetation begrif- fen sind, am meisten zusagte. Die ausgedehnten Anlagen und Blu- menparterre enthalten viele werthvolle, edlere Gehölze und werden mit de nämlichen Aufwande wie auf Wilhelma luxuriös unterhalten. Zur;Ausschmük- kung der Sommerblumenbeete werden ungeheuere Massen derartiger Pflanzen herangezogen. Herr Neuner hatte ausserdem die Gefälligkeit, mir, so weit zulässig, ei- nen Blick in das Innere der Villa zu | Statten verschaffen, deren ebenso geschmack- Bes opulente Pracht auf den Besucher nen bleibenden Eindruck hervorbrin- pes muss, Die Architektur dieses wahr- haft kóniglichen Schlosses bewührt über- alleine seltene Meisterhaft in Verwen- dung der mannigfaltigsten und edelsten Grundzüge antiker Baukunst, Wie mächtig überrascht fühlt man e, welehe ihren starken Wasserstrahl bis zur oberen Etage erhebt und dann über zwei grosse Schalen niederstürzt! — Und dies auf der vielleicht 300 Fuss über dem Neckar erhabenen Anhóhe, aus welehem Flusse das einfache Druck- werk mehrerer Pferdekraft das Wasser mit solcher Gewalt hinaufarbeitet, Un- willkürlich stellte ich mir die Frage, warum an anderen wasserbedürftigen Or- ten nicht gleiche Anstalten häufiger ins Leben treten. In meiner guten Vaterstadt am Main zum Beispiele laborirt man schon seit 30 Jahren an einer ungenügenden Was- serleitung, verwendet Summen vergeb- lich auf Bohrungen, bringt neuerdings Gartenflora Deutschlands und der Schweiz, Leitungen von dem anderen Ufer des Flusses herüber in Vorschlag und lässt das Mainwasser unbenützt vorüberflies- sen, obwohl darauf schon oft genug hin- gedeutet wurde. Am Ende aller theue- ren missglückten A puit wird man wohl, wie dies häufig zu geschehen pflegt, das wei und billigste Mittel ergreifen, und dann erst lüchelt uns die Hoffnung, unsere Gärten mit Wasser, wonach sie schmachten, ja, mit Spru- deln beleben und verherrlichen zu kön- nen, Ein wenig mehr Unternehmungs- geist, etwas weniger Spekulationsangst künnte uns darin, wie zu vielen ande- ren nützlichen Einrichtungen, sehr zu kommen, Ich war, wenn ich den Spaziergang am vorhergehenden Nachmittage ab- reehne, mit dem Besuche obiger An- stalten in einem Tage fertig geworden und konnte am folgenden Morgen mit dem ersten Zuge nach Heilbronn fah- ren ich Herr A. von Rauch im seen freundlichst erwartete, und so- gleich in seinen wohlgehaltenen Garten geleitete. Der Eigenthümer beansprucht für seine Sammlung nicht etwa den Ruf hervortretender Vollständigkeit; aber er ist passionirter Gartenfreund und Lieb- haber aller Schmuckpflanzen, gerne aufnimmt und mit zarter Sorgfalt pflegt, und an solchen Orten kann der erfahrenste Meister im Fache, indem er Rath ertheilt, oft selbst manches Nütz- liche lernen, Da frappirte mich gleich am Eingange eine vielleicht 25 Fuss lange, 1 Fuss breite Einfassung jene unvergleiehlichen, tiefblauen Gentiana acaulis, die wir in Frankfurt nur se dann und wann fertig bringen. In Heil- bronn zieht man die Pflanzen, er ich nicht gedacht hätte, gs —— ern pflanzt sie nach einiger Er in den Garten, wo sie Br im oii nt I. Originalabhandlungen. ten Jahre kräftig blühen. Freilich ist der dortige Boden ein milder Lehm, wovon wir wenig besitzen; allein mit einiger Nachhülfe könnte es uns eben recht gut gelingen, diese edle Perle im Kranze der Frühlingsboten auch bei uns einheimisch zu machen. Der glückliche Züchter. würde für sicheren und raschen Erfolg einen Preis verdienen. Eine andere Ueberraschung bereitete mir die Kraft, womit Clematis azurea grandiflora - und bicolor, behandelt wie die gemeine Waldrebe, im gewöhnlichen Gartenboden hervortrieb. So stark sind bei uns die Pflanzen noch nicht gewor- den, theils weil man ihnen keine Ruhe gönnt, wahrscheinlich aber aus missver- standenem Zartgefühl, indem wir ihnen stets Heide-Erde beimischen. Inzwischen habe ich diese köstlichen Schlingpflan- zen auch hier bei Herrn Andreae-Wink- ler und in unserer Nähe ebenso stark und reichblühend, jedoch ebenfalls in Lehm- boden angetroffen. Das Gewächshaus des Hrn. v.Rauch war recht anmuthig mit nene gu- Auf gut gemeinte Empfehlung meines Wirthes nahm ich ein schwäbisches „Wägele“, Einspänner ohne Federn, in welchem ich mich in „pleine carriere“, weil ich Eile hatte, nach dem 2 Stun- den entfernten Schwaigern versetzen liess. Vortrefflich Ba oii Unterleibsbe- schwerden! m Wege hol- ten wir dai — ee ein, und darauf erfolgte ein — daher ras- selndes Wettrenn sogar schon ein Dreinpeitschen der —— un- er, da rennt von der entgegen- gesetzten Seite ein anderes „Wägele“ zwischen uns durch, und darin erkenne — im Vorüberfliegen den Hofgürtner Herrn Koch, welchen ich eben besuchen 383 will, Mein „Halt!“ muss das Gerassel noch überdonnern, und wirklich gelang es, die Renner zum Stehen zu bringen. Nun hatte mich allerdings schon Be- trübniss erfasst darüber, dass ich Herrn Koch auf dem Wege nach Heilbronn, nicht aber zu Hause treffe, und war freudig erstaunt, als derselbe ganz be- 8 Zweck wäre aber vollständig verfehlt gewesen; denn leider war auch der hochverehrte Herr Graf A. von Neipperg nicht anwesend. Die Sammlungen in Schwaigern zäh- len bekanntlich zu den reichsten und vollständigsten Deutschlands. mal aufgenommenen Camellien, Rhodo- ndron, Azaleen, Ericen, Epaeris, Neuholländern überhaupt, Pelargonien, Rosen, Fuchsien , Coniferen und vie anderen Gattungen fügt der Herr Graf seit 15 bis 19 Jahren alle neu erschei- nenden Unterarten bei, ohne die älte- ren zu entfernen. Natürlich vermogten die Hüuser bald die andringenden Con- m 1] anfänglich kein Plan in der angemesse- nen Ausdehnung zu Grunde gelegt sein konnte. Hatte ich die hieraus entsprin- genden Verlegenheiten schon bei mei- nem früheren Besuche vor 19 Jahren, obwohl damals bereits ein Dutzend Häu- ser und Küsten vorhanden waren, em- pfinden müssen, so fühlte ich mich jetzt um so behaglicher in den entsprechend 384 nen und wohleingerichteten Häu- rem immensen werthvollen Sämmtliche Pflanzengattungen sind on gruppirt und sorg- fältig e Besonders schön fand ich — indica und die Orchi- deen. s mir in Anbetracht des lange- wührenden und verderblichen Winters eine grosse Zahl üppig gediehener Ci- nerarien in vollster Flor auffiel, be- merkte Herr Koch, dass diese in einem Frühbeetkasten draussen überwiutert worden seien, indem er bei Eintritt der Kälte die Fenster dicht mit Stroh und Laub geschützt, und diese Deckung je nach der Zunahme der Kälte verstärkt habe. Dass man Cinerarien, die de geringsten Reif und kleine Anwandlun- gen von Fäulniss so übel nehmen, in ungeheizten, fast 2Monate lang gedeck- ten Kästen so fehlerfrei zu überwintern im Stande sei, hätte ich nicht gedacht; aber ebenso wurde auch eine schöne starke Auracaria excelsa, die für die Häuser zu hoch geworden, in einem E Ausserdem sind alle disponiblen Keller, Stallungen und Remisen mit allen mög- lichen härteren Pflanzen, welche sich diesen Verschluss einigermassen gefal- len lassen, angefüllt. — am 1. Mai — beschäftiget, ben ins Freie auszuräumen, darunter sehr stattliche hochstämmige Fuchsien, viele seltene Rhododendron, Rosen, Ne- um, Granaten und vieles dahin Ge- hörige, im Allgemeinen wohlaussehend, mindestens besser als kämen sie aus ge- wissen uralten Orangerieen. Ein schönes, geräumiges Schauhaus, — ein Wintergarten, — ein Glaspal- listehen, oder Aehnliches, worin die solcher reichen Vorräthe die Revue passiren könnten, denke ich, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. wäre hier zur Vollendung des Ganzen doch sehr wünschenswerth, wenn auch nicht geradezu nothwendig. Ebenso vollständig wie die Samm- lungen der Hauspflanzen und ebenso wohl geordnet fand ich jene der feine- ren Gehólze, Staudengewüchse, Alpen- bewohner und Sommergewächse. Da fehlt fast nichts, was in neuerer Zeit Schönes eingeführt wurde. Welche bewunderungswürdige Floren müssen da von der bescheidenen Aubrietia, die bis zu den Chrysanthemen im Spät- herbste aufeinander folgen, und mit wel- cher Spannung wird man die allmälige Entwicklung so vieler Lieblinge und Be- rühmtheiten belauschen und verglei- Anmuth einer Landschaft und das Geplätscher der zahl- reichen Fontainen, die durch ein klei- nes Druckwerk vom Büchlein im Thale zur Höhe heraufsteigen, um auch hie Belebungskräfte zu verbreiten. Meiner Beobachtung war leider ein Ananaskasten entgangen, dessen Erfolge Herrn Koch ausserordentlich befriedigen. Der Kasten ist nur gegen 27 Fuss lang, 15 Fuss breit; — die Rückwand 6 Fuss, die Vordermauer 3!/, Fuss hoch; — r Kasten ist so viel als möglich in die Erde gebauet. Ein Gang in der Mitte von 3 Fuss Breite erstreckt sich von der Eingangsthüre nur so weit, dass man auf das Beet reichen kann, das an der Rückwand 3 Fuss, vorn 1Fuss vom — entfernt ist. Dieses Beet, aus rei- hem Compostboden von 1 Fuss Dicke er end, ruhet auf einem Gestelle, unter welchem sich die Heizung mit zwei offenen Warmwasser-Rin- nén rundum hinziehet. Jede dieser Rinnen hat ungefähr eine / Fuss breite S I. Originalabhandlungen. Wasseroberfläche, welche sich mit sehr wenigem Brennmaterial auf die noth- wendige Temperatur heizen lässt. Das Feuer beschränkt sich aber nicht auf Erwärmung des Wassers allein, sondern wird, wie ich in allen Fällen für rath- 385 Zweck wegen ihres ernsten und mit dem Schlossgarten nicht harmonirenden mir unerklürlich blieb. In- dessen, noch ein paar Schritte vorwärts überzeugten mich, dass ich mich denn doch am rechten Orte befand; denn icht nebenan waren grosse Gewächs- sam halte, in einem Kanale von Ziegeln | dicht noch eine kleine Strecke weit nebenbei benützt. Der hierdurch erzeugte feuchte Luft- kreis hält die Pflanzen zu allen Jahres- zeiten in fortdauernder üppiger Vegeta- tion, so dass die Wurzeln oft unter dem Beete durchdringen. meistens von feinem Thaue beduftet und tragen bald und reichlich Früchte der edelsten, saftigsten Art; wie schon vor 12— 15 Jahren der Roth- schild’sche Gärtner in London über die Erfolge von offenen Wasserrühren be- richtete. — Ich lege wegen der höchst ökonomischen und zweckmässigen Ein- riehtung des Kastens eine Skizze davon bei. (Siehe Tafel 144.) Gegen 6 Uhr am Abend nahm ich in Heilbronn von Herrn Koch, meinem freundlichen‘ Geleitsmann, dankend Ab- grossartigen Gewächshausbauten, wovon ich schon so viel Ausserordentliches ge- hört hatte. In der grossherzoglich Ba- dischen Residenz unbekannt erreichte ich das Schloss gerade auf der entge- gengesetzten Seite des uper; und dachte. Bald gewahrte ich hinter hohen Büumen auf der linken Seite Arbeiter an einer über 20 Fuss hohen er artigen Mauer, die ich nicht für einen Theil dessen hielt, was ich ne aber ich trat näher, und gelangte in das Innere einer Art Ritterburg, deren Die Pflanzen sind hausabtheilungen in verschiedenen For- men so weit unter Dach u ac dass sie im kommenden Herbste ein- stindig benützt werden konnten. Herr Sehenswertheste durchgehen zu dürfen, hatte die Gefälligkeit, mich mit Herrn Hofgärtner Mayer durch die neuen, so- wie die alten abzutragenden Häuser zu führen. Den Anfang der 1400 Fuss lan- gen Reihe macht ein wahrhafter Prachtbau in Tempelform, aus massiven Steinen und sehr fein bearbeitet, mit Kuppel in Glas und Eisen von 60 bis 70 Fuss Höhe. Der innere Raum mag 35 Fuss Durchmesser betragen. Eine s0- lide Steintreppe führt auf die äussere Gallerie, von welcher man eine herrli- che Aussicht über Carlsruhe und des- dung das grosse Orangeriegebäude, welches, obwohl erst mit Noththüren versehen, doch schon zur Ueberwinterung der höchst ansehn- lichen Orangerie benützt wurde. Im Allgemeinen begegnete ich ei- gentlich noch keinem Orangeriegebäude, das im Vergleich zu den neueren Win- tergärten nicht einen eigenthümlich dü- steren, wenigstens schwerfälligen Cha- rakter ausgedrückt hätte. Gewöhnli = es grosse, wohlverschlossene Scheu- ; durch deren schweres Mauerwerk ede Reihe hoher Rundbogen das zur höchsten Noth erforderliche Licht ein- lässt. Je ungeschickter ausserdem die 386 Kübel und je zusammengedrüngt werden müssen, de sto mehr schwindet jede cta itn Das Haus wird dann von Innen zu ei- nem Waarenmagazine gestempelt, rend es äusserlich einen Tempel Salo- monis vorstellt, wie der selige Baron Pronay eine hiesige Orangerie scherz- weise nannte. Diese sämmtlichen Ue- belstände hat man leider in Carlsruhe nicht überwunden, was ich um so mehr bedauere, als das Ansehen und der Zweck der kostbaren Vorkuppel. erst durch die Grundzüge der damit in Ver- bindung gesetzten Lokalität gesteigert, ‚vermindert oder ganz vereitelt wird. Haus ist für seine Höhe von ungefähr 45 bis 50 Fuss zu schmal, und das sonst imposante, flachgebogene re kann nur dazu dienen, die eit der hohen Seitenwände mehr 5 heben. Im rechten Winkel anlehnend folgt weiter die Gärtnerwohnung und darauf ein sehr geräumiges Kalthaus, ganz nach einer Seite gekehrt, wodurch die hintere Mauer ungemein hoch ge- führt werden musste; dann ein ange- messenes Palmhaus in Rotundenform, dem sich in der Facade ein niedrigeres Victoria-Haus und an der Seite ein gros- ses Warmhaus anreihet. Eine kleinere Abtheilung steht ferner mit jener oben erwähnten Burg und diese mit den ei- gentlichen Wintergärten in Ver- bindung, die, einen weiten Bogen be- schreibend, vermittelst einer höher ge- legenen Gallerie zum Schlosse führen. Ein vollständiges Urtheil über alle diese Bauten lässt sich, da sie kaum vor nächstem Jahre in ihrer Gesammtheit vollendet sein können, nicht fällen; al- lein die Bauart verspricht, nach meiner Ansicht wenigstens, nicht entfernt den Effekt jener auf der Wilhelma, o gleich die dafür zu verausgebende Sum- dichter die s oft = Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. me eine halbe Million beträchtlich über- Steigen mag. Die Glasbedachung bestehet aus zwei Schichten, einer äusseren von Eisen, und einer inneren von Holz, beide fast ½ Fuss, also zu weit von einander ent- fernt, um das Licht nicht allzusehr zu beeinträchtigen. Die inneren Ein- richtungen, so weit sie gediehen waren, schienen mir meistens des rechten Schwun- ges zu entbehren, der mit der Heiterkeit der lebendigen Pflanzenwelt so wohl im Einklange steht, und wo Schwung fehlt, da fehltauch das, was wir Zauber nennen. Das Victoria - Bassin aus Sandstein s|im rustiken Style so rauh wie mög- lich behauen, zirkelförmig aufgebauet, un die fein gearbeiteten Säulen des Palmhauses angeschlossen, brachte auf mich denselben Eindruck heryor, wie jene Fontaine in dem berühmten Parke zu B., welche aus einer fast senkrech- tem künstlichen Felswand wagerecht wie . aus einer Gartenspritze oder Giesskanne in einen kleinen Weiher einfällt. Man sollte doch bedenken, dass so- wohl die Kunst wie die Natur ihre vol- len Rechte verlangen; — Gegenstände, welche weder Kunst noch Natur dar- stellen, erregen Widerwillen. Es wäre sehr betrübend, wenn wir nach solchen ungeheuren Verwendun- gen nicht mit ebensoviel Stolz anf die Wintergärten von Carlsruhe, wie die Eng- länder auf ihr Kew oder Sydenham hin- blicken dürften, und wollen gerne hof- fen, dass nach Hinwegrüumung der al- ten, und Vollendung der neuen Häuser nichts zu wünschen übrig bleibt. Um aber die Geduld der verehrlichen Leser nicht gar zu sehr auf die Probe zu stellen, breche ich hier ab und lasse eine interessante Unterhaltung während mei- ner Rückreise nachfolgen. Frankfurt a/ M. am 14. Juli 1855. J. R- I. Originalabhandlungen. 387 3) Zur Aegilops-Frage, Wir haben im letzten Jahrgange die Aegilops ovata in den Weizen einläss- lich besprochen und weitern'Bericht ver- sprochen. Wir können daher diesen Jahrgang nicht schliessen, ohne noch einen kurzen Bericht zu geben, was in dieser Angelegenheit geschehen und wie weit sich die Ansichten abgeklärt n. Als der Unterzeichnete, als einziger es wagte, dieser Umwandlungstheorie durch Einfluss der Cultur entgegen zu treten, da ward er bespöttelt und be- t, dass er es versuchen wollte ge- mit der Umwandlungstheorie, von Sei- ten, der tüchtigsten Botanikers 3 hatte ihre Rückwirkung, auch auf Naturforscher anderer Länder nicht ver- fehlt, so dass diese sich wenigstens nicht für noch gegen auszusprechen wagten. Die später erfolgende Darlegung meiner Ansicht, wie jene Mittelformen zu erklären seien, fand in England wie- derum den lebhaftesten Widerspruch, oder es wurde meine Erklärung wenig- stens als sehr gewagt und kühn hinge- stellt, da sie von mir gegeben ward, ohne jene Mittelformen gesehen zu haben. Wie sehr dieselbe auf der Beobachtung der ` in ihren geheimen Werkstätten gegründet war, das bewiesen spüter die Beobachtungen Godron’s an Stelle, der den A, triticoides, die Stamm- ‚mutter abd Formen, ebenfalls für den zwischen Aegilops und Triticum E: HB hierdurch ward die Ansicht des Referenten in ihrer ganzen Ausdeh- nung so bestätigt, dass Englands Bota- niker, welche denselben deshalb vor- nehm belächelten, seitdem zu dieser Ansicht übergetreten sind. Nachdem nun aber so viel Unsinn, so williges Ohr gefunden hatte, konnte man unmöglich einen solchen Sprung auf einmal machen , sondern musste nach einer Brücke suchen, welche denselben vermitteln pole. Unterzeichnete hat sich mit ganzer Ent- schiedenheit in 2 Artikeln in der Bom- plandia gegen Klotz'sehs Ansicht ausge- sprochen, dass der Bastard zwischen Arten stets unfruchtbar im Pollen sei. Er hat diese Ansicht mit Beweisen be- kämpft, die jetzt schon für jeden vor- urtheilsfreien Beobachter überzeugend sein müssen, er hat gleichzeitig aber fernere Versuche eingeleitet, mit wel- chen der unumstössliche Beweis für seine Ansicht geliefert werden soll. auch mit Freude als Rettungsbalken er- griffen haben. Sehr wahrscheinlich wird nämlich der Bastard zwischen Aegilops und Triticum, ein im Pollen wenigstens theilweis fruchtbarer sein, und da kann doch wieder Aegilops für die gleiche Art mit dem Weizen erklärt werden, pag unserer Ansicht ist aber solch klärung noch ‘viel mehr mit ra Haaren herbeigezogen, als die vor- hergehende. Die Begriffe zwischen Art und Form und Mischling sind überhaupt in der Pflanzenkunde noch lange nicht abgeklirt genug, und werden bei der endlichen pui e dus Streites erst eine solide Basis bekommen müs- sen. Der Referent hat sich bei der Be- E 388 antwortung dieser Frage lediglich an an die ihm bekannt gewordenen Natur- gesetze gehalten , die er aus dem Vor- kommen der Pflanzen im wilden Zu- stande und aus deren Verhalten in der Cultur ableiten konnte. Darnach ist er ebenso weit entfernt, alle die sogenann- ten constanten Formen unserer Cultur- pflanzen nnd die jener vielgestaltigen Gattungen unserer wildwachsenden Pflan- zen für Arten, als auf der anderen Seite sie für blosse Formen zu halten. Als reine Form kann er nur jene Pflanzen einer vielgestaltigen Pflanzen- art erkennen, welche unter As Verhältnisse gebracht, sei es in gleichen Generation, oder auf 1 lichem oder ungeschlechtlichem Wege vermehrt (jedoch mit sorgfältigem Aus- schluss jeder Bastardbefruchtung), auch wieder zur gleichen Form übergehen. Jene sogenannten constanten Varie- tüten, welche diese Eigenschaft nicht zeigen, sind mehr als blosse Formen, es sind dies sämmtlich höchst wahr- scheinlich Mischlinge zwischen guten rten, die durch Bastardirung und fort- gesetzte Befruchtung des Bastardes ent- standen sind. Die nähere Begründung dieser Ansicht ward in der Bomplandia gegeben. ach der innigsten Ueberzeugung des Referenten sind diese Verhältnisse noch viel zu wenig beachtet worden, denn selbst in der freien Natur sind Ba- starde viel häufiger, als man gemeinig- lich annimmt. Gar manche früher als Art beschriebene Pflanze weist die For- schung der Neuzeit als Bastard aus, und in jenen schwierigen Gattungen, wie Ey la] bildung und Auftreten fernerer Formen von diesen, gerade deshalb eine wich- ige Rolle, weil hier die Mehrzahl 'verwendet werden musste. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. 8 Bastarde meistentheils fruchtbar Ex dieser kurzen Abschweifung noch einige Worte über fernere Versu- che in dieser Richtung und über Eng- lands Botaniker. Der Unterzeichnete machte ar letztes Jahr den Versuch, durch küns liche Befruchtung den Bastard ; diti Aegilops und "Triticum zu ziehen, und erhielt von 3 Pflanzen nur einen Samen. Offen sei es gestanden, dass dieser Ver- such günzlich fehlgeschlagen ist, indem jener Samen dureh Selbstbefruchtung entstanden war und wiederum den äch- ten Aegilops ovata darstellte, Das Miss- lingen mag darin seinen Grund gefun- den haben, dass zur Befruchtung meh- rere Wochen alter Pollen des Weizens Dies Jahr ist nun dieser Versuch sehr sorgfältig wiederholt werden und da dieses Jahr gleichzeitig blühende Pflanzen verwen- det werden konnten, so wird eine ein- zige Pflanze, die vor dem Oeffnen der Blumen aller ihrer Staubbeutel beraubt ward, eine ganze Zahl keimfähiger Sa- men tragen, Mit diesem berühmt ge- wordenen Bastard sollen nun Versuche über Selbstbefruchtung des Bastardes und Verhalten der auf diesem Wege er- langten folgenden Generationen , ferner Versuche durch Befruchtung mit den elterlichen Arten und Ueberführung zu diesen gemacht werden. Die gleichen Versuche sind auch mit den beiden Bastarden zwischen Begonia rubro-venia und xanthina (B. xanthina doppelte Befruchtung der beiden Arten unter einander, sowie durch Befruch- tung des Bastardes mit sich selbst. Es ist aber sehr wünschbar, dass ähnliche, und durchaus sorgfältig controllirte Ver- laf. 143 eg bedene SE, d. irf uck v A Kalb. Nog | Sagona n I. Oringinalabhandlungen. suche an den verschie dent Arten ge- macht werden möc In Bezug auf crai Botaniker, vor deren scharfem Forschergeist der Unterzeichnete sich einerseits demüthig beugt, kann derselbe andrerseits doch nicht anders als heingrken; dass es wirklich merkwürdig ist, mit welcher Leichtfertigkeit dort oft die heterogen- sten Sachen geglaubt werden und ihre Vertreter finden, und wie dieselben Herren mit vornehmer Anmassung über Alles, was deutsche Forschung betrifft, hinweggehen. So treten die Herren *) Klotzsch erklärt nämlich die B. xanthina marmorea nur für eine Form von B. xanth., weil sie im Pollen fruchtbar sei. thina gan- daviensis soll dagegen der ächte Bastard sein, Weil diese im Pollen unfruchtbar sei. Dieses Letztere nahm ich auf Pollen vollkommen fruchtbar!!! 389 Bentham und Lindley in einem Artikel es Gardener Chronicle zur Ansicht, dass Aegilops triticoides der Bastard sei, über. Aber sie erwähnen dabei ledig- lich der Untersuchungen Godrons und erwähnen nur nebenbei , dass in Deutsch- land jene Umwandlungsgeschichte nur deshalb Gegner gefunden habe, weil die Deutschen für ihre vielen schlechten Spezies gefürchtet. olch ein Verfahren rigt sich von selbst. Der Unterzeichnete hat schon lange vor Godron jene Ansicht vertre- ten, er ist offen Lindleys durchaus ver- kehrten Folgerungen entgegen getreten, aufgestellt hat, so war er der letzte, der solehe in Schutz genommen hat, Da- gegen erlaubt er sich, diese Herren an den Bibelspruch in Betreff des Splitters im Auge zu erinnern. E. Regel. 4) Zur Aesthetik der neueren € In einem alten Kirchhof Da ist ein frisches Grab, Damit ein Gartenkünstler Sich viele Mühe gab. Er fasste es in Buchsbaum Mit Bürstenbinderfleiss , Vergoss der Kunst zu Ehren Viel Haareschneiderschweiss. Und oben auf dem Grabe Das schónste Kunstwerk prangt, XII. 1855. artenkunst, Le Nótres Grab. Das je Genie im Bunde Mit Göttergunst erlangt. Unsterblich steif in Steifheit, Ureigenthümlich steif, Ruht hier in Buchs gepflanzet Ein Zopf mit Band und Schleif. Der drinnen ruht im Grabe War seiner Zeit Le Nötre Der Buchsbaumzopf, ihr Künstler, Der ist jedoch le vótre. H. U. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. I. Neue Fen bgebildet im Botanical Maga zine ER darome tulipifera Lindl.) Wir haben die- ses schönen immergrünen Strauches von 2—4 -Fuss Hóhe schon ee eene ward "mit dem folgenden west- lichen CNET 5 u = kürz- lich. Blätter klein, myrihenartig, fesisitzend, en ER stumpf, punktirt, gezähnelt. Blumen, welehe in nickenden Köpfen auf 100 Spitzen de Zweige stehen, sind zwar nur klein und unbedeutend, dafür sind sie aber von einer mehrblätirigen 5 Hülle lum schlies: "umgeben, die alle B mse! und. etblic h weissem Grunde ren ivih eflam uf den erst pentragenden 2 Fuss hohe in Eng- icher eine harte er — 2) Genethyllis macrostegia Turcz. Linear- fast spatelfórmige, kaum gesägte Blätter und un eine roth € Blüthenhülle unterscheidet | diese nicht minder schóne, aus der gleichen Gegend en eingeführte Art (Taf. 1860.) 3) Rh ododendron retusum Bennet; Eri- caceae. e Alpenrose von den = hen Gebirgen p" westlichen Java: eingeführt dure nschell, dem Sa 5 der Hrn, Rollison. es liebliche Pflanze steht in der Tracht unserem R. ferrugineum nahe, trägt ver- kehrt-eiförmige stumpfe Blätter, die unten hel- ler und e einen Schuppen 8 sind. in D. a h lie hechos Blumen rauhharig, Kelch mit 5 sehr kurzen Lappen. Blumenkrone rich, us Zoll lang. Staubfä- en fast hört zu den schönsten, zur Gem Kalthanse allgemein empfehlens- werihen Arten. (Taf. 4859.) A) Diplothemium litorale Mart. Palma- ceae. Eine stengellose Palme aus Brasilien, mit 3 wie deren lineare un- blaugrü n fiederig oder gehäuft stehen. Der wurzelstindige Blüthenschaſt trägt e Blumen in einer ein en Aehre. Gehört zu den kleinen Palmenarten it s hohen Wedeln, blühet da- gegen leicht. aiel 4861.) 5) Streptocarpus Gar Hook.; Didy- mocarpeae. — neue mit S. Rexii nah verwandte Art aus Porte Natal, geführt dure t Garden in Kew. Blätter wur- oval, kraus, gekerbt, sammthaarig. Viele ? blumige spannen ihenschafte mit nik- kenden Blumen. Kelchlappen an der $ grünlich-weiss; lil und gezeichnet. Die ein Blätter, der ab- stehende Kelch und die lippige Blume unter- scheiden sie von S. Rexii. Eine dankbar blö- hen de Pieds: Cultur an einem lichten Stand- Ericaceae. ves Mesue aus den Gebirgen Kaliforniens , die Lob urch Hrn b bei Herrn Veiteh eingeführt cem Schliesst sich in der Tracht dem R. ponticum an. Blätter fast oval-elliptisch, kahl, væ Lappen. wellenformigen Lappen, lebhaft rosa, am Gru gedrückt behaart der in grosser reichblumig Blumen verleiht dieser Art einen n eigenthün lichen Reiz. (Taf. 4863. III. Notizen. 391 ll Notizen. 1) ee am 17.—18. Diese Ausstellung | fand diesmal | Juni 1855 in des Vereines zur Bet im Odeum statt, und wird schön gerühmt. Besuch sehr frequent. Die reichen Pflanzengruppen schen Gartens, schóne Blatipflanzen vom Hrn. Universitätsgärlner Sauer und Hrn. L. in. — d. Grib. Mathieu; eine ganz ausgezeichnete Gruppe schöner Or- ehideen und Aroideen vom Hrn M. Reichen- heim (Gärtner Hrn. Schulze), eine andere ähn- liche vom A L. Reichenheim (Gärtner H Stelzner), und eine Gruppe schöner ra Orchideen von Handelsgärtner Allardt, sind besonders erwähnenswerth. Preis Neuigkeiten erhielten z. B. die n wir diese von Warscewiez es Hrn. Nauen, Ardi- sia elegans des Hrn, Danneel, Pelargonium James’ Odier des Hm. H ann, Gesnera Donckelari des Bot. Gartens. So tritt Berlin i in auch m Stelle ein, die es in allen anderen Richtungen schon seit Jahren eingenommen hat .3) Obsthäuser. Herr bot in Saw- e e in sein sthäusern ausge- zeichnet nützliehe Erfindungen angebracht. Sein erre dies ewunde- 4—6 Jahre alt sind, und von denen die letzteren buchstäblich mit Früchten t waren. Als ein Beispiel von der Art, a deber diese Bäume gezogen werden, er- E wir an einem derselben 4 bis 5 Dutzend Pfirsiche zählten. Die Wirkung „und die beiden Seitenbeete ungefähr fei Diese Beete enthalten ungefähr als ausgezeichnet | es Botani- | eln eindringen lässt. inen grossen | Pfirsichbaum im Topf zu e ern (und ei- 18^ tief Dammerde und werden durch eine Backsteineinfassung begrenzt. Töpfe, in deren Boden mehrere Löcher angebracht sind, oder deren Abzugsloch sehr gross, werden auf diese Beete gestellt, in 12 he man die Wurz nige derselben sind wohl 4 und 5‘ hoch), ist indess étwas mehr nóthig als das blosse Ein- dringen der Wurzeln in die Rabatte. Deshalb wird jedes Jahr im März ein m. von ga ~ Wirkung angew Herr rs hat mit vielem Erfolg fette arme, X Tai gemischt und mit Urn ge- ättigt, angewandt. Diese Mischung wird 2 oder n 2 tion von 2—3” Tiefe herausgenommen wurde. Ein nicht allzu starker flüssiger Dünger wird während des Sommers einmal wöchentlich an- gewandt. Hierzu eignet sich am besten ein schwaches Guano-Wasser, etwa 1 Gallonen. Durch diese Behandlungsweise werden die Bäume in bester Gesundheit er- halten, sie tragen ungemein reichlich, mit- telst der angegebenen Pflanzweise hat man geschnitten , und nach 2 oder 3 Jahren wird die Erde des Beetes oder der Rabatte 2 oder 3^ tief weggenommen, und dieselbe mit ei- nem Compost von gebrannter Erde, Dünger, e wenn trockenes Heu und Stroh um die Töpfe gelegt. Feuerwärme wurde mals angewandt, und doch sind, mit Ausnahme der Stanwick- Nectarinen und einer oder 2 der spätesten Pfir- 4: 392 siche, Legi gereift. Die Früchte waren gross, ces anes und von ausge- ean dede zu spät reifen, ae in ei m gerade so viel Feuer- wärme herrscht, als Sab ist, um deren mähli beendigen. Ein anderes, ER denten Haus besitzt anstatt der Betterwände an einer Seite eine Taxushecke, und an der ee eine vom sibirischen Lebensbaum. Es ist 12“ breit, 3° hoch an den Seiten, 6½“ hoch im Cen- m mit einem ausgegrabenem 2“ breitem und 4* tiefem Weg nebst 5‘ breiten Rabatten an den Seiten. Hierin reifen Pfirsiche wie Royal George, Noblesse und Grosse Mignonne un- gefähr 14 Tage - ihrer — Rei- feperiode, und es giebt hier Aprikos Kir- schen un Pint (vorzüglieh die Bie Arten, wel s: m- cht zu sehr könnte leicht aei " 3 angelehnten Haus gefunden. dass die eidenden Nord- ostwinde, welche eee r us dieselbe EEE, den 8 schädlich sind, und rühen offenen Häu- vas in der ganzen Länge der hinteren Wände oder Hecken e e und zwar in der halben Höhe der letzteren. Dies wurde ganz en a und es ist wichtig, auf ie Wirkung guter Lüftung hinzuweisen, ii er ena und die rothe Spinne ver- trieben wir So zeigten sich diese Plagen, als der Canevas die en hintere Seite oder Hecke syne” verschwanden aber — wieder, d re halb tfernt wurde und = kun vicum zusiröm te. eigen m Obsthause. Sarge T akon 158 gross, aber schön € steifen in einem anstossenden Haus, welchem nieht geheizt wird, aber a einem Glasdach und Bretterwänden und Giebel versehen ist, an welch letzterem å Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Lufischiebér angebracht sind, die beinahe be- slehen. diesen Vortheilen hat Herr Rivers die PESAS vorzüglich gul gefunden für das area mh Pfirsiche, Neetarinen und Mee — George, Moor- Park - Seems für die erden kön Die Methode, i welche n ia wird, ist sehr einfach. Ge- at Ende Julis werden die Bäume allmählig n die Veränderung gewöhnt, indem man die Töpfe auf eine Seite neigt, e Hälfte das Verfahren bei gg wiederholt wird. Hierauf bringt man die Bäume an eine Mauer oder sonst einen bain Platz an der Nordseite unter freiem Himmel und schützt sie sorgfältig vor Schnek- ken, welche die Aprikosen oft verletzen. Hier können sie stehen bleiben bis zur 1. oder 2. Woche des Septembers, worauf sie ins Obst- haus gebracht werden, damit ihre Frucht vol prikosen, auf diese Weise lends ausreift. so auch 0 vem köstlich, und 's Golden Drop-Pflaume; sie sollten mit m Netz versehen sein, um die Wespen ids abzuhalten, und am Baume hangen 8. O B hängt, haben Obsthäuser einen grossen Ueberdiess kónnen ihre Rabatten noch zu an- deren nützlichen Zwecken benützt wer rden. In Sawbridgeworth wurde etwas Champignon- Brut in die des Fruchthauses gelegt, welche jetzt einen guten Ertrag liefert *). (Gard. Chron.) " Topfkultur der feineren ge j Für uns hat dentis nur im Norden wo feinere Obstsorten € mehr gut auf den Nutzen. sieht, tur, die wir z. B. b i : à | : r UU eee III. 3) Verflüchtigung des auf und in die Erde gebrachten Guanos. In dieser — hat Stöckhart in neuester Zeit eine Reihe von Versuchen pie Aus diesen uano, oben au ufge- X: hlich der Erde gemischt, allerdings bedeutende inem werthvollsten Bestand- in Form von Ammo- niak verliert, — baec ist unter sonst gleichen Umstä: 1) Bei here rd stärker als bei ruhiger Luft 2) Bei feucht Guano weit stärker als bei trocken 3) In — Boden stärker als in kalkarmem. © A) Bei oberflächlicher Aufbringung meist stürker als nach dessen Vermischung mit der Ackerkrume. 5) Zur wärmeren Jahreszeit stärker als zur kühlen Nach — Ergebnissen erklären sich die Klagen vieler Landwirthe d i anhaltend trockenem Weiter nach Guano b essen Auf- oder Unterbringung nieht wirke, seinen Gru r Verflüchigung des- selben habe. Auch bei dem trockensten Wetter wird Guano jede Nacht durch die nen kräftigsten Bestandtheil fast ganz verlieren und er für die Pflanzen vollständig 2 werd: die mr resultirt aus diesen Versu- othwendig. Kalk und Guano dürfen ni meinschaftlich angewendet werden und nach einer vorausgegangenen Kalkung soll man ei- zu Schloss Haardt am Bodensee sahen, in al- len Theilen unseres Vaterlandes viele Freude Notizen. 393 nige Monate warten, bevor Guano angewen- Gegenstand, der falls der Aufklärung noch sehr bedarf in den Bulletins de l'Académie roy. des sciences de Belgique eine Reihe von Beobachtungen ge- zigen Grundfarben, die sich in Blumen , Blät- tern ele. ünter dem Einflusse der Lebenskraft bilden, und Pam sie sich mit anderen of- ganischen Stoffen vereinigen z. B. unl liche ptc PARAT e bilden. 2) Ver- möge der grossen Veründerlichkeit der blauen Grundfarbe - das e eine Neigung zum Gelbwerden. Wird das Blau — sis fluss einer Säure roth gefärbt und dau so geht aus dem Grün die rolhe s ung hervor. 3) Die rothe Farbe der Blätter kann jedoch auch durch Oxydation des gelben Farb- due zunächst liegenden Zellschichten gefüh h Ver des Wassers wird der: bung bedingt und durch Einfluss ffes 2 noch eine Verände- Farbstoff, oft thätige der Bildung der gefärbten Blätter ele. 6) Die Farben der Blüthen können daher sich nur in den Nüancen dii deren das Blau und Roth, oder die aus Mischung beider entste- henden Farben, gos sind. Blan geht durch die blauen änderungen durchaus verschieden, vor, dass beide Arten von Roth der gleichen Blume vereinigt sind. 5) Ursprung des Stiekgases, wel- ches von grünen Pflanzentheilen 394 ausgeschieden wird. Prof. Unger zeigt in einer grösseren see dass für alle Fälle die atmosphärische s die einzige und gewöhnliche Quelle u. zu betrach- ist, 6) Die Lianen im tropischen Ur- walde Brasiliens. Prof. Burmeister: giebt in seinem Werke über Brasilien, die folgende oder Cipos, poss überall von den Kronen der Bà mindeste — Stengeln,. die selten einen Baumstamm ähnlich wi Ephen bekleiden. me kann man dieselben nieht nennen, ihr unordentliehes Gewirre weit einen — Eindruck, und be- tigt ie Idee, dass sie alles unter dem. schweren Waldmesser eine Bahn dureh dieselben hauen zu lassen. Wegen. ihrer Zähigkeit b silianer sie nach ihrer Stärke und Elastizität und brin- gen sie in Rollen zu Markt. Sie = so dauer- haft, dass sie im Inneren Brasiliens anstalt der ns fin- | vi unser |: enutzen die Bra- | sie als natürliche Sellei- N Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. . eee der Wohnungen allgemein be- nutzt werden. ine xps unheimlichsten Formen m Art ist eine Art Feige, von den Eingebornen Cipo matador genannt. Jung klettert er an y Waldbäumen empor, umschlingt stellenweis deren Stamm und Aeste mit eiser- zerstört er die Rinde des umschlungene es, vereiniget sich mit demselben, bis er denselben zuletzt erwürgt und aufgerieben hat. am der Wälder, oder an lich- teren re sieht man belaubte Schlingpflan- zen, ähnlich un jemporklimmen, 8 ai di re Winden sind viele herrlich 8 so 2. B. schó ugain villea brasiliensis mit ihren sonderbaren vio- lett-carminrothen, die Blumen nachahm en hohen Kronen | Braeteen. erabhängen, sich: a verschlingen, aber wie Der oben erwähnte Cipo matador ist je- ‚doch keine eigentliche nn sondern mehr nur ein Baum mit sehr dünnem Stamm, der sich: selbe. auf die Dauer pe. tragen f einen benachbarten desselben mit demselben sich verbindend hoch oben über der Erde als Schmarotzer fortiehl. Wenn die Stützpflanze, von dem ee. nerischen schwachen Freunde ausgesaugt, 2 u Grunde geht und veriulend zur Erde. send, andere Stämme umgeben | Stüt tzpflanze, "— und meto bildet inde dieses: Gew feste hohle Röhren, die von den eee. benutzt werden. dort theuren Nägel zum Zusammenbinden des nem Druck in ringförmigen Klammern. Später IV. Literatur. 395 W. Literatur. 1) Die bildende Gartenkunst en modernen Formen. Auf zwanzig eolorirten Tafeln, mit ausführlicher Erklärung und nöthigen Beispielen, überein stimmend mit der bildenden beck, ehemaligem Kaiserlieh russischen Hof- gürtner zu Lazienka und gegenwärtigem Raths- gärtner zu Leipzig. Leipzig 1852 — 1853. Friedrich Voigt. 1 Tafel Xl. und XIL stellen Gärten vor, wol das Schöne mit dem Nüizlichen RE den ist, Wir sind. der Ueberzeugung haben die- selbe bereits bei mehreren Backen kein öf- fentlich ausgesprochen. dass sich Obstbäume und Fruchtstráucher recht gut zur ern mit einem Landschaftsgarten eignen, und man sie nicht entbehren will, a anderer Holzarten tr ten können: i ies Allge- Gemüse- und ist anderer Meinung, er will garten landschaftlich er n der jeden haben theilung zeigen, was um so eher möglich i ist, ie grove Hóhe, i etwas vom nes i: Sam menhån sigue und die müsefelder, in viele Theile zerstückelt, über- all i es n, amit er some a h nur halb verdeckt; Tafel XII. bat noch: einen Weinberg, der s leichter mit dem Landschaftsgarten verbindet als Gemüseland und Feld. Ohne auf die Pläne h Sie- | n die Stelo | ‚einzeln einzugehen, sprechen wir unsere An- ‚sieht noch einmal kurz dahin E e dass der | Gemüsegart rten stets vom Ziergarten n die- ser landschaftlich gehalten ist), Tee wer- e Schönheit und der Nutzen mehr gedient haben: Inerten Landschaft ist es anders: hier FJutzland Hauptsache, die ridere und sonstige Verschönerung Nebensache; man ‘braucht daher die Felder nicht zu verstecken oder zu ungen Tafel XIII. a: einen Garten vor, worin der Verf. sieh unserer eben ausgesprochenen h ‚Ansicht über Trennung nähert, aber dennoc ‚die krummen Wege im Gemüsegarten fo ‚setzt, so dass letzterer ganz über den Leisten ‚des Ziergierichs gearbeitet ist. Der vordere bal = Ziergartens) " gut angelegt, das Was E überhaupt | obsehon. det ge "bouteillenatig , ziemlich gut. geform die Insel — freilich: wieder das re che Eütenei — gut gestellt: egarten zweckmäs blos i afisgårten! au den Wegverbindungen - | angebrachten Gruppen herausgeworfen zu wer- den r Besitzer oder die Hausfrau wird ‚voll ist, au der Siebeck’schen 8550 ästhetisch gepflanzt sindi Sehr fehlerhaft erscheint uns, dass der Fluss oder Bach sich noch einmal gegen den ken vollig überflüssig sind. Zwei Brücken sind uur gegen 50 Fuss von einander entfernt. bie eee ee ein Mann, der offenbar mkeit einen Theil seines Gartens lue e bewirthsehaftet, drei unnöthige: theure Brücken bauen soll, um in den Ge- müsegarten zü Agere n, ist etwas zu stark, Wir wü Kanal zum Be- 396 wässern der G habe Aber Herrn S. kommt es adf die "Wirkliche keit, auf das tremens meistens gar nicht an. Die Wege und Bäche müssen sich krümmen, wohin seine Bleifeler sie haben will, und wo sie sich zufällig kreuzen, müssen Brücken gemalt werd Tafel IV, Ein Handelsgarten. Die Re- geln der Kunst, auf den Handelsgarten über- zutragen, ist eine schwieri e Sa- ten, wenn Mittel dazu vorhanden sind. Es ist für den Gärtner, welcher sich mit der Cultur von Zierpflanzen zum Verkaufe beschäftigt, von grüsster — dass er, Wenn au sonst sein Garten nur zweckm ässig ohne Rücksicht auf — angelegt ist, einen Platz bestimmt, worauf die vorzüglichsten 6 = besonders aber den vermehrten Verkauf zehn- fach wieder ein. Zudem = der Platz nicht verloren, denn die nzen müssten doch ir- gendwo aufgestellt oder musgepfanzt werden, seite, wo er — das Schaufenster des m t, den Neugierigen fesselt und zum Ein a Der Gärtner muss sich hierbei. Mittel bedienen, die der Waa- renhändler bei 3 Schau — EUM vor: um jedes Stück ausgestellte Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. theilhaft als möglich zu zeigen. Da der Han- delsgärtner durch die Aufstellung M * zugleich auf den Geschmack der Dilettanten wirken kann, indem man seine Beete u.s. w. macht, so sollte er in dieser — besondere Aufmerksamkeit anwenden und nu Vna el zweckmässige Formen m len, damit er keine Veranlassung zur. Ver- breitung seii. Moden giebt Aus dieser rsache m öchten wir rathen, die Siebeck’schen „modernen Formen“ auf diesem nieht nachzuahmen. Solche Blumenbeet- und Ra- senechnörkelei muss un E wird aus der Mode k r den Handelsgürtner änder, ü Pug qp „Was, wéllen. u auf eine i ih d seiner Vorschlüge und Pläne eli einlassen, da sie unserer Ab- sicht fremd ist, und bemerken nur, dass wir die krummen Wege zwischen. Baumschulen und Feldern zum Samenbau, u. s. W. für un- zweckmässig halten. Tafe . Ein botanischer Garten. Der Verf. glaubt sich berufen, auch in diesen wissenschaftlichen eh „den freien, un- mut Wir wolle verschiedenen Länd "a Gehölze r gun System dee Mei lassen. ferent war sogar in dem Falle, einen ehema- ligen botanischen Garten in einen landschaft- liehen umzuwandeln , wo selbst die krautarti- gen Pflanzen, familienweise im ganzen Garten zerstreut, zwischen Baumgruppen angebracht waren. — den Plan Siebeck's ist kein erheblicher and zu machen, der e 8 m Wasser i gar recht hübsch. Souderbar finden » = ass er in d ung sogar die pflanzenden Bäume namhaft iese Gruppe oder Partie Hätte er gesagt: d soll aus Salieineen, Cupuliferen, ConifereD, Acerineen u. s. w. halio, so hätte das noch IV. Literatur, Sinn; "e Mm Holzarten fest stimmen . die — in — en meisten botanise hen Gärten gar nicht ist) — Salix babylon w. sein, ohne 3 a i n wären, haben wir sino nachgedacht, s uns aber einen Ausspruch um so weniger anmas- sen, da es ni e n hórt Ta f. XVI. Ein Garten se öffentliches 8 gnügen, ein Gesellschafisgarten. Dies ist e vortrefflicher Plan. Man kann zwar den re wollen nur ku was wir andere omen. krümmunge chen — pes — ist. Wege endigen auf Plätzen, sind also Sack- fi kónnen v annehmlichkeiten — — man in den Fall kommen, Jemand aus dem Wege gehen zu wollen. Hier wird man ge- radezu gefangen. Es sollten sogar aus die- som Grunde. in solchen Gärten mehr Wege sein; als sonst zu billigen sind. 3) Der Con- certplatz ist zu sehr mit Bäumen bepflanzt. Ein gets Platz muss frei sein, erstens, weil sonst die Musik verhallt, zweitens, weil Con- certe meist erst gegen Abend beginnen, wo Pu m gern frei sitzt, und solche rn. Doppelbaum- etwas «ne angebracht, wäre 5 m Tafel X VII. bis — Pon 4 Tafeln stel- len einen rtm. 2 Park dar. Beim Betrachten der erschrickt man fast über den ungeheuren pen sstab, denn die Bäume haben 2 Zoll Höhe, das Wasser, obschon gar hicht gross, sieht aus wie ein Meer mit a gezirkelten Ufern (so glatt und rund ist Alles) und die Form ga ungeheuren Schwanes, wo die bekannte Inselform genau das Auge bil- det. Der See — einen Zufluss; merkwürdi- Ser weise soll das starke, oberhalb gegen 40 bis 50 Fuss breite Wasser aus nicht erklär- e oll Pinus Pindrow, (der 397 be- | ten Gründen sich unterirdisch verlieren. Der ster dürften wir am Schl da kein vorhergegangener Plau einen wirkli- chen grösseren Park darstellt, aber der Verf. hat sich begnügt, darauf einen müssigen Gar- ten von wohl über 1000 Schritt Länge, Schloss, Gebäude und Höfe mit inbegriffen, zu geben. de! und 3—4 Aussichten enthalten soll, wie die Vereinigung von 6—8 verschiedenen kleinen Gärten, welche ein Besitzer zusam- mengekauft hat, und die, nachdem die Be- grenzung niedergerissen ist, einen Park aus- machen. solle n der Mitte in der Nähe des Wassers ist die ases vom Schlosse in den Hintergrund uns pni ae also derselbe thatsächlich order; ergrund ge- trennt. Und doch Pens yi Park folgende Charaktere. ausdrücken: 1) das Majestátische, das Romantische, 3) das Anmuthige; ne- benb ) den Charakter 3 Heiterkeit, 5) ees 8 6) der Ruhe — also alles iu allem. Diese Zahlen stimmen so ziemlich mit der Zahl der Gebäude überein, und man wird gut thun, diese Charaktere einzeln an. jedes Gebäude ge gleichviel an wel- ches, denn sie pass überall, weil sie über- haupt nicht passen. Wir kommen nun zum Text, werden uns m in drei Abtheilungen: 1) die Theorie der bil- denden Gartenkunst, 2) die Beschreibung der Pláne, 3) die e UNA der Gehö ze nach ihrer Hóhe. Die Theorie hat, was die Sache, d. h. die Kunst anbelangt, weder grosse — Fehler. Die Ordnung, in welcher sie vorge- tragen wird, ist vorzüglich , und pi it 398 die Uebersicht. Sie enthält in ihrer kur- zen Fassung alles, was eine Laie und An- fänger braucht, und wird von dem erfahrenen banden nicht ohne Nutzen gelesen werden; er findet sogar manchen guten, neuen wa Wir verziehten darauf, alle Vor- und 3 einzeln heito rzuheben. waere um Seniai der pee tinis: B«- Meroen gegeben ene — über den Charakter, der doch der schreibung seiner Pläne eine so "idi Rolle spielt, indem in jedém ein anderer Charakter ausgedrückt sein soll, was, wie wir bewiesen zu haben glauben, herauszufinden Niemanden móglich sein wird. Den Styl berücksichtigt der Verf. in der Theorie gar nieht, und er scheint damit auszusprechen, dass der auf den Plänen dargestellte Styl in seinen „modernen me e ist. Wi e — Formen“ der einzige berechtigte is r sind anderer Meinung und räumen de psv Styl in mane Allen eine se grosse Berechtigung ein „ — nur im . Raume, da von grossen — n — alten =. pu. mehr die Rede sein kan mne des Pape ist in Br e ein Gemisch von nüchterner, für passend halten. erischer Leichtsinn, die ten — auch religiöse heisst es, das bestreiten wir. Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. Pläne ohne Rücksicht auf € zu u arbeiten, was bei den Inseln sicher der Fal Gar- et n dem Men: ici = Gedanken an der Be im Gartın kommen, so sind es dieselben, welche auch die Natur in ihrer rohen Forni erweckt. e- Man kann bei jedem Gräschen und Käferchen dies keine Eigen- weiss, was der an Gott denken, also ist schaft des ee Doch wer =. 3 (engl. ER Lord Weymouth: so benannt. — om Hain „ dass es pris sein würde, wenn man die Zahl me über 150 vergrössern wollte. Dies le ewiss fii re- denn = Stå ämme bilden zwar schon einen se in, aber in grossen Parks kön- hue | gro dein | nen ias erden e 80 viele vorhanden über Blumen, [/3 * in. — Bei 1 Abschnitt din sehr kurz nn elt zu „dass viele 3 durch die entsprechen- den Farben der Blumen ganz besonders her- vorgehoben , — und m. Miei Charakter der werden kön Schönheit, 3 Len Heiterkeit, sowie das Ländli mantische und die Pracht.“ Dies ist keine ohne Sinn! Wel- 1 „ welche ntspreehen.'* einigermassen: entsprechen kann." gut könnte man die Grossartigkeit IV. pe — wollen, oder > Nähe eng — — also, uch wäre, der hier empfohlen wird. Man lege die Går ürten am Meere geradeso an, wie auf jedem anderen — aber wohlver-. i ig stets mit grösster Berücksichtigung. i Aussicht auf die endlose Wasserflä um keine der Schönheiten "^ Genüsse, wel- dich gen Nachbarschaft ebenso angemessen sind, = moderne —— Vir kennen ürlen dies in Italien an den Küsten des ee n». die einen erha- | so) Wir. wissen | se nicht die Gärten — her- Lage; benen Eindruck nicht verfehlen. wohl, dass vorbrachten, asselbe Würde aber auch mit einem Park im gross- artigsten — Style der Fall gewe- Sen sein. Mit g Seen ist es etwas ganz Aehnliches Sich hüten, sd iiis der Lage mit deuen, welche durch den Garten selbst erzeugt wer- Unter 8 ve inen Sinne einen grossen, et Fluss, der v Flüsse aufnimmt und sich in das Meer er- giesst. Die Grenzen zwischen Strom und Fluss | Der Verf. scheint aber | die Schnelligkeit der Wasserbewegung als | charakieristise eh ndet den verfliessen ineinander. men un Strom nur in Gegenden der Natur der Oharakter des schen aufgeprägt wurde. Der Verf. muss s. also einen Bergstrom (richtiger Gebirgsfluss) pin Den. Gleichwohl spricht er davon, dass Strom eine grössere Wassermasse — manti- m Meere der Lage und grossar- | en passend, „denen von | Wild- auch die aufgestellte Charakteri — ‚Durch langsame regelmässige Fo ribewegung eee sich der Fluss“, heisst es wei- ter. „E seinen Lauf mehr in gera- der Linie* u. s. w. Beides ist nicht charak- teristisch ; - die Bewegung ist eben so oft rasch un n allerdings mehr in gerader Richtuug; wenn sich aber der Fluss langsam und ruhig fortbewegt, wie es bei Siebeck im Vordersatze heisst, so ist sein Lauf meist gekrümmt, und der — ist falsch. Bei- des ist also falsch i eee da der Vordersatz, ae. die Ursache umgekehrte Wirkung im dieselben leichter bemerkbar w der Verf. cie von Flfis- s Brune breit sind, denn lich bemerkbar. E einen künstlichen Fluss von mehr als Breite an den breitesten Es ist hier derselbe unlo- viele in dem men: Damals wW ind über diese Zeit hinweg! schen Schriften ent- d ntale Beschreibung selten und gewiss vom Verf. nur angebracht worden, ohne selbst. davon 400 eingenommen zu Man unterscheidet über den Charakter seiner Gärten sagt, ohne Halt ist, glauben wir schon nachgewiesen zu habe angehenden EE sehr lehrreich. Der Verf. hat, e das die Sache mit sich bringt, ee — vim zu oft wieder- holen wollen, und so kom e ss man- cher Plan fast nur — enthält. D ist, 2. B. I. Myosotis alpestris, II. Wf Pda gonien, d. h. erst My os., dann Pelargonien. Der Verf. hat wie Jedermann seine Lieblings- blumen, die auf jedem i vorkommen, was tum Niemand verdenken wird. Ueber die III. aiii T ist nur zu be- merken, dass sie viele seltene, noch weniger Whose Holzarten enthält, seti vollständig ist, das Vaterland und die Autoren hinter je- dem Namen enthält, d über die Vorzüge und Feh- ler des Siebeck’schen Werkes nicht im Zwei- fel sein. Seine Vorzüge sind: grosse Erfin- dungsgabe und Fertigkeit im Entwurf, Leich- tigkeit und Gefälligkeit der Formen, grosse Mannigfaltigkeit und Reiehhaltigkeit der Sce nen, Sicherheit ünd Erfahrung in der Be- pflanzung, namentlich der einzelnen Bäume und der Blumenbeete, und damit -— Kenntniss der — Pflanz Die ehler zu wieder möge man uns erlas- sen. Wir haben vae getadelt und móch- Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ten mit einem Lobe schliessen. Das Buch kann und wird allen denen von grossem Nutzen sein, die nicht blos Nachahmer sind, und ei- ee prüfen, was sie wählen. Der angehende Landsehafsgårtner — sehr viel daraus lernen, em Grund- besitzer, r seinen — — Parkanla- bei eine eigene Meinung der Idee mitwirken will, unentbehrlicher. Sie werden durch Pla her zum Verständniss kommen, als durch die wirkliche Natur, die dem Anfänger sehen; die P der Wirklichkeit vor. schaftsgärtner wird, wie wir die Erfahrung an uns gemacht haben, manches aus dem Buche Yachah- urz das wird Allen, die es richtig benutzen iin len dabei angenehm unterhalten und durch seine sc! nen Formen erfreuen. brauchen dem Leser dium dieses Buches n Kritik konnte nicht mit Stillschweigen darüber hingehen. Da uns auch die erschienene erste Liefe- rung des oben erwähnten Werkes „des De- cameron“ (Leipzig Arnold'sche Buchhand- eet vorliegt, so wollen wir nicht unterlas- en zu bemerken, dass wir darin bei Sie- von einen Fortschritt erblicken. Grosse Zer- ng des Lichtes dureh überall vertheilte Bäume und kleine Gruppen zum * — ich zur Manier gew beck's zu sein, von scheint eine kün wordene — — v" * er schwerlich lassen ih wird, denn wir bege ihr auch hier. Möchte er wenigstens unsern bei seinem neuen Vor in soweit ichti; dient ist, und haben b sondere Aufforderung erfolgten tege es „Decameron“ in einer der ersten deut- schen Zeitungen, die überall — wird, wo man deutsch spricht, gezeigt, dass wir IV. Literatur. dem Verfasser mit Freuden Gerechtigkeit wi- derfahren lassen und seine Verdienste zu wür- digen wissen, wo wir es mit unsern Kunst- ansichten tainig können. Diese Ansichten verfolgen aber durchaus keine pennen Rich- tung, sondern sind nur der uck dessen, was die grössten „ seit der Erhebung des neuen Styls zum herrschenden rkannt haben; sie sind nge mit der 80 sere und unsrer grossen Meister "— Lehrerin ist und war. AP. Die Grósse des ren in de Ebenfalls einer der an der ML Universität gehal- tenen óffentlichen Vorträge im Winter 1853. Der Vortrag beginnt mit der Betrachtung des Auges, zeigt, dass der Sehkraft dessel- n aber gewisse Schranken gesetzt, welche erst mit Hülfe der Fernróhre und Mikroskope übersprungen wurden. Mit der Construction derselben wurden die Naturwissenschaften un- endlich gefórdert. So kannte Ptolomaeus nur 1025 und Plinius 1600 Sterne. ungefähr das erste n des Himmels des Jupitertraban- inlig A über spe zen des Licht Diese be e Sekunde 41,518 Sii. also für die Bie 148 Millionen Meilen. r Strahl des Speed 8 Mi- 7 3 heure Enifernung und doch haben die Arbei- ten der Astronomen jetzt schon klar darge- legt, dass es verhälinissmässig noch — deutliche Sterne giebt, deren Licht 8 — Jahre bedarf, bevor es zu uns gelangt. Så sind dies noch ziemlich nahe Gestirne , denn deren Serem Planeten zu gelangen, ja Herrschel ir wissen. 401 glaubt von den fernesten Lichtnebeln, die das Fernrohr zu erreichen dass deren Licht erst nach 2 Millionen — unsere Erde treffe, und damit hat der Menschengeist noch keine Schranken des new Alls erreicht. Die Zahl der mit unbewaffnetem Auge er- kennbaren "ine mag ungefähr 4 — 8000 betragen. 3 180fache vergrössernde, füssige com sche Spiegeltelescop zeigt deren ungefähr 20 Millionen, und unter einem h mehr leistenden Instrumente sollen nach n der Milc r Masse von Ln" ist unsere Erde einer der kle ræs n auf die durch die $ m eschwundene Erdkugel ü Schauplatz des gif diii Er zeigt, dass unser Weltkórper aus einem feuerflüssi- gem Kern besteht, der von einer verhältniss- mässig 2 erstarnien Kruste umgeben ist. Nicht immer w. h so, sondern von Anfang an muss die gan ta cle eine glü- ende Masse eap «s die im Laufe der Zeit allmáhlich an der Oberfläche abkal- tete. Berechnungen haben nun gezeigt, dass kern in seinem Inneren jetzt "- er ee 3000? R, erhitzt sein mag, ui dass die Abkühlung der Oberfläche dieser an- ute Padati erhitzten Masse ungefähr einen Zeitraum von 100 Millionen Jahren er- fordert haben m Nachdei 8 e mag. die Oberfläche soweit erkaltet, dass Pflanzen und Thierleben gedeihen konn ten, siedelten sich diese an, von der inneren schieden. (plutonische Bildungen), Ablagerungen er (Kalksteine, Sandsteine; Thone unter si n auf. nach der Tertiärzeit, welche durch die Dilu- 402 vialperiode unsere jetzige Schöpfung vermit- telt, wurden die Pflanzen- und Thierformen = Jeztwelt !geschaffen und unter ihnen tritt r Mensch zum erstenmale als Gebieter der — auf. Wenn wir so in der Erkenntniss des Gros- sen in der Neuzeit weit vorschritten, und da- béi das eigne Ich immer mehr gegenüber der d des Alls zusammenschrumpfte, andr — unsere Erkenntniss der rim Kleinen durch Mithülfe d ikroskopes nth weniger zu. Die Be- trachtung des menschlichen Körpers liefert hierzu ein schönes Beispiel. Das "i , welches — em e, wie eine ise rothe Flüssig- besteht aus einer we läschen, zusammengesetzt aus 3—400 derselben neben rich gelegt nehmen erst die Länge einer Lini und nach ungefährer Berechnung durchrollen ungefähr 65 Biliionen derselben we en Körper in eirca 20 Millio- nen von ge Blutgefässen, deren — oft kaum '/so Linie betragen mag, und deren nie und solid gearbeitete Wandung oft kaum ½b00 Linie pfindung , Absonderung des Schweisses, Ver- ähnlich durch Massen kleiner und den verwickelten Bau des Gehirnes aufzuklären, gelang noch kei- nem Mikroskopiker. Auf die Thier- und Pflanzenwelt überge- hend, verhält sich der innere Bau unse- rem Auge sichtbaren Arten in äbnlich wun- derbarer Weise, 2 E welches dem unbewaffneten Auge unsichtbar, dennoch oft einen so —— Antheil an Bildungen von gros- sem g nimmt Die Massen der Häringsschwärme, Heu- Schrecken etc. ist klein gegen die Massen Lee kleinen Infusorien, die das Wasser be- and Darwin in der Nähe der Chi- — Küste ein eigenthümlich getrübtes Fahrwasser in einer Ausdehnung _. Hundert Quadrat Meilen im Meer. Der Gru Diese hoo Linie unge- dieser Serge war ein Thierchen, — pfu Tros hielt. in seinem Zuge zum Unsterblichen, in dem Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. ere Massen können nur durch die Schnel- ces der Vermehrung erklärt werden. Bei den dureh Theilung sich vermehrenden Arten kann ein einziges Individuum in 40 Stunden TT Kleinen einen ode Antheil an der Bil- dungsgeschichte des Erdballs. In den Meeren =. Zonen leben Massen dieser kleinen von zierlicher Ka e um- schlossenen @eschöpfe. Nach sed ees sinkt die Kalkschaale zu Boden um sich hier Jahr- tausende unverändert zu erhalten, Im Sande es Meere sind diese zierlichen kleinen Hül- len häufig und kennt gegenwärtig an 1000 verschiedene Arten derselben In den Schöpfungen der vorangegangenen Epochen nahmen ähnliche Thiere einen wich- tigen Antheil an der Bildung des Bodens. Ein esten die terliären Kalklager bestehen grossentheils aus den Hüllen dieser Thiere, welche hier in solchen Massen beisammen — Sind, dass die — keine Zahl mehr für deren Men- n hat. Gleichzeitig eoe wir damit auch einen neuen Beweis für das hohe Alter der Erde, denn "— mee mussten verfliessen bis sich auf d Boden der vorweltlichen Kreidemeere pe einige 3 Fuss mächtige Lager solcher Kalkschichten abgelagern konn- "e hat Telescop vel Mikroscop neue Wel- ten aufgeschlossen r Astronom dringt zü den entferntesten ses der Mikrosco- piker bewundert die Zusa setzung des Sichtbaren aus unendlich vielen kleinen Theil- chen, er das Leben in einem Tropfen Sumpfwasser und findet überall, wo- hin er dringt, die er wee , m das weiseste Zusa nwirken, so dass à dem ne sis . allmählich — bauet Der Mensch aber find ee, teten ee des einen, welches neuen Bildungen Veranlassung giebt, den wiederholten eee ganzer Schö- en t, diesen muss er suchen wa IV. Literatur. vom ‚Schöpfer in ihn gelegten Drang auch die ihm hier gesteckten Grenzen Wissens hinauszueilen. Das Thier eilt wis- senlos seiner Vernieb; mis Vitus der Mensch. ng auf aber wendet sich m er Hoffnun Un- sterblichkeit des se feto ncips dem Schö- pfer zu und hofft nach seinem leiblichen Tode noch Aufklärung her; so vieles, was ihm hier (E. R) dunkel bleiben muss 3) Bericht der Commission von der Gartenbaugesellschaft Flora, über Mangel und Verbesserung des Gàrtner-Lehrling- und Gehülfen- Wesens. Die schreienden Missstände in dieser Be- ziehung sind leider nur zu bekannt ildeten, wie dem were wird der Name eines Gärtners beigele — der umge- bildete wie der gebildete asisti eg Lehr- linge an und entlässt sie nach 3 oder 4 Jah- ren als ausgelernte Gärtner, — ob dieselben während dieser Zeit auch nur einen griff davon erhalten haben, was sie über- bat lernen soliten. So kozimt es, dass der Gärtner im Allgemeinen nichts we- niger als die een erwecht, die ein Gárt- er Beruf des Gärtn uni are, als selbst der Beruf des Archite Es war unter diesen 3 eine zeit- gemässe Unternehm mf von Seiten der Gar- more Fyring Flora zu Ys kturt a/M ng des Gäterlehring- und Gehilfen- haben. Dieses Gutachten zerfällt in 5 Para- graphen, nämlich: $. 1. Die Mängel der Gärtnerlehr- linge und Gehil Ifen. — Hier wird her- vorgehoben, wie selten tüchtige Gehilfen zu seien, die Arbeitslust, tüchtige prakti- "em und —Á Kenntnisse und Treue einander verbin = 2. Von den sedie e ee des Garten-Lehrherrn. — Hier werden fol- 3 | . Dem Unge- Wannen 403 n sehr zu berücksichtigende Punkte auf- Ede r Lehrherr e moralisch untadel- haft in s und Haushalt dastehen. b) Er soll Paige sorgen, dass der Lehr- ling in allen Theilen des Ges ma eni "e" Materiel empfange. Zu n Arbeiten soli dem. Lehrling ee ng ge » i n und pt den Zweck der Arbeiten hingedeutet wer d) Der Lehrherr soll Ate ein. gebildeter Gärtner sein. e) Derselbe soll seine Leute human be- handeln und denselben die nöthige Zeit für praktische und wissenschaftliche Arbeiten n Für ordentliche Wohnung, gesunde Kost und sittliches ren von Lehrlingen und Gehülfen sei Sorge zu en. Die Gehilfen 2 anständig zu zahlen und die 2 nicht nur um des Vortheils halber anzunehm Nur ims 2 sind anzunehmen die die nóthigen 22 und eine kräf- tige Gesundheit besi Von den Saen teen eines Lehrlings. — e Gesundheit und Vorkenntnisse sind hier Hauptsache. Es soll in letzterer Beziehung ein angehender Lehr- ling tia deutsch pn ferner Vor- anzi n, ischen und Ihn er, ee und Geo- metrie und den Naturwissenschaften besitzen, sowie sich einige Fertigkeit im Zeichnen er- worben haben, und zwar in soweit, um sich in allen diesen Fächern selbstständig "X bil- den zu können. Im Geschäfte soll der junge Mann sich streng dem Geschäftsgange an- schliessen. und gründliche Erlernung aller chen Arbeiten nicht vernachlässigen. Dauer der Lehrzeit. — Die L iind dauere zum mindesten 3 Jahre. Es wird vorgeschlagen, eine Prüfung der Lehr- linge einzuführen, bevor sie als ausgelernt betrachtet werden könnten“) i ”) Nach unserer innigsten Ueberzeugung Lehrherren, welche der grossen Zahl nach 404 5. Der Gartenhilfe. Dieser soll soweit gebildet sein, dass er die ihm anver- trauten Geschäfte, ohne Controle zu verrich- ten im Stande ist. Ausser dem pünktlichen Einhalten der AT heit soll er noch ausser- em jederzeit über das ihm Anvertraute wa- en, 0 Så die LE fehlt, soll er beim Vorgesetzten sich Rath holen. Seine freie Zeit.soll er zur iens wissenschaftli- chen Ausbildung verwend dagegen aber eine durchaus nn Baie genies- sen. An tagen sollen nur unumgánglich Sg ee Arbeiten ausgeführt werden. In dieser Beziehung hat er sich dem lbid zu unterwerfen und mit Treue und Fleiss das ihm Anvertraute zu besorgen. ie Mittel, tüchtige Gehilfen Lehrknaben nur zur Verrichtung der gemein- sten Arbeiten annehmen, um sie dann nach ng der Lehrzeit, als in jeder Bezie- hung unwissende Gártner in die Welt zu sen- den, abzuhelfen, — sowie um den Namen Gärtner in der allgemeinen Any dauernd zu heben. Gärtners genügt, oder mit anderen Worten, nicht ee. eee e vis gie und Gärt- ner unterschieden wird, hier nieht dauernd a veni. Nur durch gem schaftliches Handeln aller datis fibi icis Deutschlands und der Schweiz und durch Fest- stellung eines für alle Gauen Deutschlands gültigen Examens ist hier zu helfen. Werden dann auch nur die als Gärtner anerkannt, die Soleh ein Examen g nothwendigen üge h tüchtigen Gartenarbeiter zur Gen aben. begabten Mannes erfordert, Gartenflora Deutschlands und der Schweiz. zu erhalten. — Hier kann von Seiten der Vereine, durch Ausschreibung von Preisfra- gen, Prüfungen und Ausstellung von darauf bezüglichen gene Zeugnissen einge- wirkt werden. Der Principal kann jedoch auch durch humane Behandlung, Aufmunte- ssenschaftlichen ‚Weiterbildung steht, vieles dazu beitragen, den Ehrgeiz und das richtige a = Jungen Mannes zu heben. Möchten Gartenbau - Wann sich di gung, dass die Gärtnerei ein Feld ist, ehes die ganze Kraft rg Thätigkeit eines um nur eine ei- nigermassen tüchtige Bildung in allen Theilen die ne OE. hemos für ihn zu geringe sei. Das Schaffen und Arbeiten i die a Verbin- dung von Praxis und-Theorie, die nur durch thätiges Eingreifen in beiden Richtungen zu erlangen is nur dieses ehrt den Gärtner, und nur hierdurch kann es dauernd ge- lingen, die Gärtnerei als ebenbür- tig in die Reihe der anderen Künste und Wissenschaften einzureihen. E. R.) Taf 144 du 9b dr P" oo 9 w b P » b R f I 2 2l. $5, — | [ : — . REGI STER I) Abgebildete Pflanzen und Gegenstände. Alsophila contaminans Wall. Tafel 111. Fig. 6. Ananaskästen. Tafel 144 Begonia nigrescens Van Howe Tafel 143. — Verschaffeltii Taf. Browallia viscosa Humb, lm Knth. Taf, 142. Caleularien, neue strauchige Tafel 133. Catasetum viridiſlavum Hook. Tafel 121. Corytholoma gracilis Dne. Tafel an. Costus nepalensis Rosc, Tafel 1 Dianthus alpinus L. Tafel 119. Dioscorea Batatas Dne. Tafel 120. Fig. 1—5. rodium Manescavi enr Tafel 128. Ficus elastica L, Tafel 111. Fig. 4 und 5. Ga arteninstrumente . Tafel PE Glaspalast zu Sydenham Tafel n. Houlletia Lansbergii Linden Tafel Hoya imperialis Lindl, Var. Ba 1 75 134. Jochroma Warsceviezi Rgl. Tafel 130. Levistonia olivaeſormis Mig. Tafel 111. Fig. 3. Laelia anceps Lindl, Var. superba Tafel 140. Marquartia leucacantha. Hassk. Taf. 111. Fig. 1. Oncidium mieropogon Rchb. fil. Tafel 136. Pendenus Bidur Bb. Tafel 111. Fig. 2. Petunia violacea Lindl.. Grünwandige Varietä- ten Tafel 109. Pflanzenschauhaus zu Frankfurt a. M. Tafel Pitcairnia Funkiana Rgl. Tafel 113. Rhododendron, neue Varietäten Tafel 137. Rosa Dr. Ruschpler. Tafel 112. Salvia u 2 Taſel Tafel 112 de corrigiren als n = x : positiflora Ruiz. et Pav, Tafel 127. Saemannia ternifolia Rgl. Tafel 126. chnitt der Spalierbäume, Tafel 129. Selaginellen ,. Befruchtungstheorie. Tafel. 138. Solanum citrullifpligm A. Br. Tafel 113 (zu eorrigiren als Tafel 116). Sorghum nigrum R. et S. Tafel 120. Fig. 6. Trevirania, neueste. Tafel 118. Tydaea ocellata. Rgl. Var. formosa. Tafel 124. Verbena tenera Sprgl Var. Maonetti Tafel 142. Weardscher Zimmerkasten Tafel 120 Fig. 10. . XIL 1855. 406 Register. 2) Planzen, welche in diesem Jahrgange beschrieben oder be sprochen sind. Abutilon insigne Pl. 204. Acer saccharinum L. 168. Acineta SEER Rehb. fil. 209. ryptodonta Rchb. fil. 209. Aechmea mucroniflora Hook. 129. Aerides trigonum 35! Aesculus Hippocastanum L. Var. fl. bi 232. Agapetes vulgaris Jungh. 28. — microphylla Jungh. 28. Agave geminiflora 9 Akebia meer E 325. p - Gras ee Hook. 205. urn Warscewiezü Rgl. 361. Alsophila contaminans em 22. Amblyolepis setigera Dne. =. peroica fl. dio et tabi pleno 203. pumila fl. albo pleno 7. mer arachopus Rehb. fil, 209. rdatum C Koch 34 — costatum C. Koch 34 — cucullatum C. Koch. 34. — ellipticum C. Koch. 34. — nymphaefolium C. Koch. 84. — — C. Koch. 34 anum C. Koch. 34. Keptel, bele "x Daehy. 133. Aphelandra Leopoldi Van Houtte 62. Ardisia decus montis Miq. 25. Aristolochia lineata Duchartre 325. . 83. Astronia kiss Bl. 25. Azalea indica alba illustraja 133. Bambusen - Javas 12 Bambusa elegantissima Hassk. 26. Barkeria elegans semis et Weste. 99. Begonia amns ri — nifica aime 233. 3 Hook 205 =. Bibriana vere fil. 208. fragrans | E 3 8 2 I 8 =] 2 = E m 5 » Berberis Bealii Fort Bealei Var. u 206. — Neuberti Hor Befaria aestuans Mulis. 100. Biarium canstrietum C. Koch 33. — rhopalospadix C. ed 33. Bifrenaria — Kl. 2 Wageneri Rchb. fil. toi Billbergia Hone De Vriese 206. GI De Vriese 206. Blandfordia flammea Lindl. 127. B ssk. Bomarea pudibunda Pl. et ket 233. Bonapartea juncea 9. Bougainvillea spectabilis W. 67. Brachtia glumacea Rchb. fil. 299. — sulphurea Rchb. fil 299. Brassia Gireoudiana Rchb. fil. 63. — Wageneri Rehb. fil. 299. Browallia viscosa H. B. K. 102. 374. Brownea grandiceps Jacq. 201. Buddleia crispa Benth. Burlingtonia decora Lem. 120 Butterbirn, Equelines 134. aladium marmoratum 63. licum Calandrinia Buridgii Hort. 4. Calathea pardina Pl. et Linden 233. metallica Pl. et Linden 933. Calceolarien, neue strauchige 63. 277. opogon Calycanthus occidentalis Hook. et Grev. 67. Calyptraria baemgnthh P. et Linden 61. Canna liliiflora Warsc. 63. — Warscewiczii Dietr, 324. Cassia javanica L. 17. Catasetum bicolor Kl. 133. carunculatum Rehb. fil. 64. — viridiflavum Hook 141. Catlleya Deckeri Kl. 2 Ceanethus floribundus Hook 203. Ceratostema grandiflorum Ruiz et Pav. 62, papillosus Tors. et Gray. 100. — Lobbianus Hook. 67. Ceratozamia mexicana 104. Cereus auratus Labouret 235. reus giganteus: Englm. 206. Cereus Lemairi Hook. 100 Cereus tephracanthus Labour 235. Thurberi Engelm. Cestrum Regelii Pl. 98. Chaetogastra Lindeniana Pl. 234. Chamaedorea elegans Mart. 206, Chamaerops humilis. 40. Clematis barbellata Edgw. atens Dne. Mee sbios 99. ) Lem. 293 CaA Coë’s Pflaume: 64. Coelogyne Thuniana Rchb. fi 325. Colbertia obovata Bl. 18. seas = 16. . 841 — — Dne. 242. caracassana Dne. 247. „Register. TEN .| Dicalymna Corytholoma elliptica Dne. 247. fragilis Dne. 247, Corytholoma gracilis Dne. 246. 247. ignea Dne. 247. — Lindleyana Brngn. 247, ittifolia Brng. 247. Merckei Dne. 247. - — pendulina Dne. 247. — hene Dne. 247. rutila D quin Dne. P stricta. Dne. *. tubiflora Dne. Crataegus Oxyacantha So Gumpperi 133. Crawfurdia fasciculata Wall. Crescentia macrophylla Seem. 127. | Cycladenia Harrisii Lem. 130. Cyclamen Alkinsii Moore. 68. Cymbidium giganteum Wall. 205. ‘Cypripedium barbatum Lindl. 252. — villosum Rchb: fil. 64. Cyrtospadix striatipes C. Koch 33. Darlingtonia californica Torrey 231. Datura humilis Desf. 203. í Delairea odorata Lem. 232. el Derris multiflora Benth. 1 Desfontainia spinosa 2 et Pav. 62. Dianthus gem L. 110. Lem. 232. M eee splendidum Pl. et Linden 233. Dieffenbachia lineata C. Koch 33. robusta C. Koch 33. Dioscorea Batatas Dne. 115. Diplothemium litorale Mart. 390. pcne nen Aes 132. 408 Echinopsis formosissima Labouret 235. Emboihrium coceineum Forst. 324. Epidendrum“ chacoënse Rchb. fil. 301. — frigidum Lindl. 301. — heterodoxum Rchb. fil. 301. Humboldti Rehb. fil. 300. jajense Rchb. fil. 301, Jenischianum Rchb. fil. 207. naucrates Rchb. fil. 301. E Rchb. = 67. ense Rchb. fil. 2 Parens Rchb. fil. = pulcherrimum Kl. 65. — ` purum Lindl. 301. nine. Lindl 301. tenax Rchb. fil. 301. — ligrinum Linden. 58. Xipheres. p fil. 207. i Lindl, Epipogi Erdbeeren, Nicholsons Erdkohlrabi, neueste Sorten 111— 113. Erodium Manescavi Cosson 213. Escallonia pterocladon Hook. 128. Eschscholizia tenuifolia Benth. 68. zn ris grandiflora Pl. et Linden 99. Eupatorium laevigatum Lam. 103. Eupomatia laurina Br. 230. Exacum sulcatum Roxb. 16. Fagraea speciosa Bl. 22. Fagus silvatica L. Var, atropurpurea 93. Ficus elastica L. 19. Fraisier Delices d'autaumne 232. Franciscea macrantha Lem. 66. Fuchsia Dominiana 134. 325. miele Storys neueste 269. - Garcinia Mongostana L. 230. Gardenia globosa Hochst. 99. Genethyllis macrostegia Turez. 399. tulipifera Hort. 390. em Fortunei Hook. 99. 132. 127. und andere neueste 34. * * 3T Register. Gloxinien, neueste 53 — 58. 325. Gold - Nectarine , holländische 133. — n Rchb. fil. 66. | Grammatophyllum: paludosum Griff. 209. Grevillea lavandulacea Schlechtd. 361. — uniserialis Dne Gynerium argenteum — 101. 242. fil 298 Hedarome tulipifera Lindl. 390. Hedera aromatica D. C. 26 rugosa D. C. 26. Heliconia leucogramma 63. Hemiandra pungens R. Br. 205. oca — Var. lutea. 98. rscewiezianum A. Dietr. 132. Holcus saccharatus Pers. 119. Houlletia Lansbergii Linden 2. en 2. Houttea calcarata Dne. 295. Hoya imperialis Lindl. Var. Rausch 282. — lacunosa Bl. 128. Hymenodium crinitum Fee. 62 Hypoxis latifolia Hook. 101. Jasminum officinale 8. Ilysanthes eubensis C. A. M. 207. Imatophyllum miniatum Hook. 99. Impatiens uec Wight. 134. Jonesia Asoca Roxb. 61. Ipomoea rubro-caerulea 100. 269. Isoloma Krameriana Lehm. 181. 206. Isoloma Trianaei 298. Juniperus gen Carr. 206. Ixora salieifolia Kefersteinia gni Rehb. fil. 233. Kegelia Houtteana Rchb. fil. 32. Kibessia azurea D. C. 25. Kirschsorten, neue empfehlenswerthe 296. Kniphofia Uvaria Hook. 100. Köllensteinia Kellneriana Rehb. fil 300. Register. Kohleria “u Rgl. 4. ignorata Rgl. 4. Wagener e 4. 206. Kopfkohle , Kunzea denk see 133. — Lepachys columnaris Torr. et Gray. Var. pul- cherrima 131. Lepanthes Aquila Bosinine Rehb. fil. 301. Leptospermum floribundum Jungh. 28. Libocedrus decurrens Torr. 206. Levistonig olivaeformis Miq. 17. eimera bans A. Gray. 4. orum Desf. 3. 100. Liquidembar Altingiana Bl. 23. Loasa Schlimiana Linden. 234. 325. Lockharlia p: [ Lodoicea vici Lab. 366. Lobeliae Ghiesbreghtii Lem, 97. Lycasie costata Lindl; 131. Lychnis gen Jacp. Sieboldüi Van. Houtte 204. Lysimachia nn Duby 204. Maclura aurantiaca Nuit. 103. - Macrochordon tinctorium De Vriese 206. agnolia Lenneana 133. rn longifolius Garke 67. Mammillaria erinacea Poselgr. 132. punctat: Mandirola lanate Pl. et Linden 233. — Naegelia Roezlii 268. picturata Yan Houlte 62. Maranta -"Warscew; Matih. Masdevallia elephanticeps ww fil. 324. Maxillaria Anatomorum Rchb. fil 299, Kl. 32. Maxillaria callichroma Rehb. fil, 299. gareimensis Rehb. k lorifolia Rchb. fil. 208. notylioglossa Rchb, fil. 300. ponerantha Rchb. fil. 300. praetexta Rchb. fil. 300. proboscidea Rchb. fil. 300. virguneula Rchb. fil 300. Medinilla pteroesule; Bl. 25. l 25. Mesospinidium Nn Rchb. fil 32. Miltonia anceps speciosa Kl. 231 1. Möhren, erträglichste 242. Monstera Lennea C. Koch. 33. Mormodes buceinator Lindl. 300. M Myrtus bullata Banks. 67. Nelumbium speciosum W. 16. Neodryas —_— Rchb. fil. 32. Nidularium 360. Nipa ddr Wurmb. 14. Niphaea albo- beds Hook. 56. Notylia Pentachne Rehb. fil. 208. Nymphaea amazonum Mart. 127, Odontoglossum citrosmum Lindl. Var. rosellum f $47 ER Odontoglossum Ehrenbergii Kl. 68. — ramoisissimum Lindl. 298. curvum Barker. 127. 205, 410 — iricolor Rchb. fil. 20 + —' Nolvax Rchb. 299. ' — Wendlandianum Rchb. fil. 208. Orchideen von Wagener gesammelt 298. zen. „ Rchb. fil. 300. Orobus Morren 64. Orsidice MES Rehb. fil. 209. — cina Reh 209 Oxalis tuberosa 368. Palafoxia texana D. C. 4. Pampasgras 242. Pandanus Bidur Bl. earicosus an 15. humilis 1 Papaver eroceum "ani Var. fl. m 207. Pelargonium Louise Miellez. und andere neu- este 1 Pelargonium Napoleon III. und andere neueste 98. Pelexia roseo - alba Rchb. fll. 298. Philodendron- albo - vaginatum C. Koch. 33. — augustinum C. Koch. 33. Selloum C. Koch: 33. — erinipes H. Amst. 33. Register. Philodendron — C. Koch: 33. scandens C. Koc Pilocereus fossulatus — 234. Pinckneya conantha Pl. et Linden 131. Pinus Abies L. 149 — l4 Phrynium marantinum H. — 297. na Kl. 207. Plectoma E. Otto 109. Pleurothallis 3 H. Hambrg. 32. rgin alis Rehb. fil. 325. puberula Kl. 132. Podura sete a 121. Poire Briffaut Polygonum Rcge Wall. 61. ose nana Kl. 33. : Ottoniana Rchb. fil. 297. Ponera leucacantha Rchb. fil. 32. — macroglossa Rchb. fil. 32. Potentilla Thurberi A. Gray. 131. Portulaca grandiflora Hook. 130. E integrifolia L. 153. latifolia Lap. 153. — Muretiana Charp. 153. 154. roseum und Abarten 270. Pyrethrum Delhayi 298. Quercus pedunculata Var. ſilicifolia 68. Quercus" rotundifolia Sibth. et Sm. 65. rigida W. 66 lllesien, Java's. 20. Reine Claude de Brahy 207. Renanthera bilinguis Rchb. fil 209. Restrepia elegans Karst. 301. erythroxantha Rehb. fil. 301. Lansbergü Rchb. fil. 302. een bf neue Varietäten 309. Rhododendron arboreum Ambrosii. 98. californicum Hook. 399. i camelliaeflorum Booth. 65. citrinum Hassk. 203. Ferd. Virart. 62. Jenkinsoni Booth. 65. Keysi Booth. 65. Register. Rhododendron longifolium Booth. 65. — Natalli Booth. 65. — retusum Bennet. — Windsori Booth. 65, Rhynchortylis guttata Rchb: fil. 209. — violacea Rehb. fil. 209. Rodriquezia bahiensis Rehb. fil 208. Rosa Dr. Ruschpler 45. Sabbatia campestris Nutt. 324. stellaris Pursh. 66. Saccolabium guttatum Lindl: 209. Salisburia macrophylla laciniata 297. Salpiglossis Barclayana, Grossblumige Abar- len 102 102. Salvia Camertoni Hort. 181. — Hine mi Lindl. 68. — Heerii wir — opposi i£ et P. 213. Sarcochilus iliius Griff. 209. Sargassum bacciferum 105. Sarracenia flava L. met —— beste 2 Sehombur; ait "ar 301. an Warscewiezii Rgl. 62. 205. Sciadophyllum divaricatum Bl. 26. Bl. 26. — {tomentosum Bl. i Seindopsus dilaceratus C. Koch. 33. Scutellaria Trianaei Pl. et Lind. 234. Seemannia ternifolia Hort. 183. m. apus Spring. 812. Avilae Kl. 314. — Fori Raddi 312. — folia Spring. 314. — paeem Lk. 314. — denticulata Lk. 312. — erythropus Spring. 314. — Galeotti Spring. 312. — helvetica Lk. 311. — lepidophylla V. H. 312. — Martensis Spring. 313. — spinosa A. Br. 311. ¿= sulcata Spring. 313. — umbrosa Hort. 314. rue Selaginella uncinata Spring. 312. — vitieulosa Kl. 314. Willdenovii Desv. 314. Siphocampylos elegans Pl. et Lind. 234. pulchellus Pl. et Lind. 234. Sobralia acre Rchb. fil. 298. — violacea Linden 298. Salanum citrullifolium A. Br. 78. — hyporhodium A. Br. 34. — Karstenii A Br, 34. Soldanella alpina L. 98. Sonerila margaritacea Lindi. 100, 101. Sorghum nigrum R. et S. 119. — saccharatum Pers. 119. vu Spiraea grandiflora Stangenbohne, Duttlinger. 5. — kleine Perl- Wachs. 5. Stanhopea devoniensis Lindl. 203. — oculata Sw. Var. conspicua 58. Streptocarpus Gardeni Hook. 390. — polyanthus Hook. 231. Streptostigma Warscewiczii Rgl. 80. idi Grah. 325. i weisse Doctorkirsche 35: weisse i Mai- Amarelle 35. Tabernaemontana dichotoma 40. Talinum polyandrum Hook. 129 Taxus baccata L. 103. ir. Thinogeton maritimum Benth. 91. Thuiopsis dolabrata Zuce. et Sieb. 63, paste na barlerioides N. ab, E. 205, Schornburgkianus N. ab, E. 231. Tigridia violacea Schiede 324. Tilandsia Schüchii 46. | Torreya myristica Hook. 61. Kath, 230. Ambroise Verschaffelt 100. 109. 411 412: Trevirania Dr. viam 109. E issier. 109. Trichocentrum I Pol Lindl. 132. Lindl. 132. Maass pericu Br. 127 Trichopylia coccinea Lindl. 324. — hymenantha Rebb. fil. 208. - Wageneri pes fil. 299. Trillium erectum L. 2 diflorum san. 268. Triteleia uniflora Lindl. Tropaeolum neueste issue 132. Ades chrysanthum Pl, et Lind. — ee 104. Zanderi Tulipa reh MEN 270. Tydaea amabilis Pl: et Linden. 233. — elegans Pl et Linden 233. gigantea Van Houtte, 62. — ocellata Rgl. Var. formosa 181. Register. Tydaea ane Rel. 109. 09, Verbena souvenir de Jane Hanson 61. — tenera Spr. Var. Maonetti 373. Vernonia latifolia Lem. 232. Viola capillaris Pers. 204. ewe gloire de Bellevue 66, Warrea discolor Lindl. T tricolor Lindl. Warscewicziella er, fil. 283. — marginata Rchb. fil. 233. Wellingtonia gigantea 172. Whitlavia grandiflora Hook. 68. 269. Wirsinge , beste 242. 3 Sachregister. E in Kórben 9. zum n zu — 171. Ackerbau der alten Römer 2 Alpenpflanzen , dede 3 und Cultur ee an. Aesthelik der neueren Gartenkunst. 389. Aether und Chloroform , Ee dessel- ben auf Pflanze Asclepias gigantea als lee 68. Astputzer 162. Ausflug ze nach Stuttgart und Carls- ruhe Aussaaten 2 5 8. Baobab - Baum 211. i Bastard, Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit desselben 279. z Basihüte von Guajaquil 270, Bau der Blätter der Victoria regia 340, TA 4 Baumsägen 161. Baumschnitt bei Spalieren und Pyramiden 285 4 — 24. Baumwachs, kaltflüssiges 244. Beschattung der Gewächshäuser 108. irnbaum als Pyramide zu ziehen 293. Bisquit Kartoffel 211. Bompland, Nachrichten von: demselben T 2 Botanischer Garten in "e 210. ” Blumenausstellung in Berlin 2 von Frankfurt, n p Ausschus- ses 235. dito Privatbericht 236. | 3. permanente voni = et J. Rinz: 270. in Schlesien ve E bs 24% in Zürich Bahn, we Verbreitung in den Gärten Cantua an zur Blüthe zu bringen 270. Register. Chilisalpeter, dessen aeg Collodium, Kohle und Sand 23 x Steck- lingszueht 8 Construction von Ananaskästen 384. Cultur = Himbeere 38—39. — f 1 — i Das ne ui Schilderung des Bündtner- endo "- 37. Die Blutbuche 307. Die "dH Tanne 863. — Die Cocospalme der Sachellen 360. Die pete deren Cultur und Foripflan- 310—319. "wb deren Verstopfung 69. Vorsichtsmassregeln beim Legen der- selben 82. Dünger 165. dessen u ved — 81. Düngerpulver , wirksamste ini der Pferdehaare 211. Etablissement des Hr. Ambr. Verschaffelt 106. Farben der Gewächse 393. Farbstoffe, Aufsaugung derselben durch le- bende Pflanzen 136. FABIA: ——— frisch verpflanzter icht austreiben 104. Frühtreiberei der Due de Thol 70. Fuchsia serratifolia zum Winterflor 863. Fuchsien, Storys neue 269. Galls Verfahren saure Weine zu verbessern 320. Garten- Instrumente 158. Gartenmesser 159. Gemüse, neue 241. Gewächshäuser, neue in Karlsruhe 385 Grósse des Kleinen 401 Guako - Pflanze 37. Guano, Anwendung desselben 94. — dessen Eigenschaften 348. II. 1855. 413 prn igung epe dine — auf "ub" Erndten 71. Guano, Hagel, 1 Handbaumscharre 162. = Heilmittel kranker e, i Sonde im Gebirge 148 Hühner Een Kochinchina 304. Alang -Wildnisse 16. turpflanzen der heissen Zone 11 — 14. gemüssigte Zone 20. kühle Region Küstenflora are 118. Indigopflanze, neue 103. Insecten, Ein wanderung und Verbreitung der- n 189. Ipomoea rubro lied zur Blüthe zu bringen 269. Keimen unreifer Samen 136. irschen aus Steckholz 171. der Aerides- und Saccolabium - Arten 334. der Begonia Thwaitesii 104. der Cypripedien 302. der einheimischen Orchideen 6—-6. der Erdkohlrabi 111. der Gloxinien 56—58. 60. 29 | esr A14 E Kultur des Goldlacks 51—53. — der Houltea calcarata 295. der Ixora en 433, der Nelumbium im Freien. 135: des Orangenbaumes 350. der Ranunkeln 302. der remontirenden Nelken 272. der Sparaxis tricolor 42. der strauchigen Calceolarien. 277. der Victoria regia 85, der Winter-Levkoie als Topf- und Grup- penpflanze 48—51 der Zwiebeln 108. und Anwendung der Rose im Alter- thum 1 . Krautsee im inier Ozean 105, Krystallpallast zu Sydenham 79. Kürbis, perennirender 334. Lehm als Beimischung zur Erde 366. Leim. als Düngungsmiltel 334 Leiter 164. Lianen im tropischen Urwalde 394 Liebigs Lehren über Agrikultarchemie 328. Luft, Fe deren Einfluss auf ein- gesehlossene grüne Pflanzentheile 176. Luftmenge viis die Pflanze enthäl Luftstrómung und Lufterneuerung 41. Luftwurzeln, deren Funktionen 177. Lust- und Ziergärten der Römer. 306. eg ee, Kultur und Bereitung 43. Mais als Grün 303. Melonenzucht Se Mineralische 5 ems Einfluss auf die Pflanzen und den W Mirabilis-Arten der und Bastardirungs- E e 69. Monumente der Gartenkunst der Assyrer 41. Moospulver als Mischtheil der Erde 104. Mumienweizen 68. Mumienerbsen 171. Nachträ Rei "sug die Blumenausstellung zu Frankfurt Nachrichten doe Roter gigantea 172. Nekrolog von Forbes Obstbäume, Bildung ue past derselben durch Sehnitt 344— 348. — deren Versetzen mit Erdballen 198. Register. Obstbäume, schlecht gezogenen eine bessere F u geben und alle zu verjün- gen 291 Unfgssbibarkeit derssiben i 88, 45 Obsthåuser 391. Obstsorten, ist fernere Vermehrung derselben wünschbar 105. Oeffentliche Sitzung des Zürcherischen Garten- bau-Vereins 59. Oel zum Schmalzen 334. Okuliren der Pfirsiche und Aprikosen 333. en 2 auf einer Pflanze 106. Palmen, fossile io ee Z e des Papieres den Alten EL. zu Be et Pflanzenausstellung in Berlin Pflanzen, deren ele ns us die Kul- Aur 172. Pflanzung grosser Bäume in Landschafisgärten 2 — Pflanzenleben und Universum 35 6. Pflanzenschauhaus der Hrn. S. et J. Rinz zu Frankfurt a/M. 165. e 163. Pes fpfanne 164. Pircunia ils Pflanze des Küchepgariens 295. Preisausschreibung 44. Raupeneisen 162. Raupenscheere 162. Ringenwürmer aus Tópfen zu vertreiben 108. Rosenkultur 376. Rosen- und Rebscheeren 161. ees, Dórren 125 92. Samen, Brühen derselben Samenlappen, Funktionen AS. 212 Samen, Keimen d erselben zu befördern. 80. Schnitt = Birnbaum: Pa im ersten Jahre des Pfirsichbaumes im zweiten Jahre — von Spalieren 135. 141. des S gio 290. eterne Sehwarzer id 121, Sikkim-Rhododendron in England 68. Spalierzucht in Frankreich 214. Spaltpfropfmesser 160. Register. 3 Spargel, grossen zu erziehen 303. affee Stickstoff, tritt derselbe in die 4 über 96. Sträucher und Bäume, welche die letzten har- ten Winter in England überdauerten 35 — 37. Stuttgarts Königliche Gärten 379. Sumpfwiesen, Verbesserung derselben 92. Tabacksverbrauch 304. Tetel oder Krispel 304. Torfabfall als Dünger 211. Traubenkrankheit, Mittel dagegen 244. Traubensorlen aus Samen 136. Trauer - Heliotrop 48. Tropaeolum —— zur Blüthe zu bringen 1 Ueberwinterung an Sträucher 125. Ursprung des Stickgases — Vaterland des Pampasgras Veredelungen bei den alten ka id 173. Veredlungsmesser 160. Vergiftungen durch Blätter der Eibe 103. Verkauf Ceylanischer Farren 2 S sæ i 8 durch Steck- 415 Vermehrung der Neuhollünder- Pflanzen 40. der remontirenden Nelken 272. der remontirenden Rosen 108. 172. der Rosen durch Wurzelstecklinge 303. ung von Zwiebelgewüchsen 270. 40. ; Prr T^ erhóhete is der Blume vendis 108. Waldungen, amerikanische, und deren wichtig- sten "Gehölze 168 —171. 240 — 241. Wardsche sep 85. 122. Kästen für Zimmercultur 124. ich pre desselben am Spalier 294. Wollabfälle zur — 5 der Tum 104. Wundenreiniger 162. Zäune von Maclura aurantiaca 103. Zinndraht 244. Mei nt Nutzen derselben 40. zer das neue 1 Aegilops Frage 387. 4) Literaturberichte F. Biedenfeld, Neuestes Gartenjahrbuch 340. James Booth und Söhne, Pilanzen-Catalog 107. P. F. Bouché, Blumenzucht 72. A. De Candolle, caracteres qui distinguent la vegetation d'une contrée 107. R. E. > Musterzeichnungen zu Blumen- gärt E Dochnahl aa Lebensdauer des Indi- viduums H. Frey, die Grösse des Kleinen 40. J. Hanstein, Gesneraceen 72. J. A. Hardy, der Obstbaumschnilt , Deutsch Jäg Jahresbericht des un Gartenbauver- Jessen, Dr., Ster e i dd Individuums 37. J. Lavalle, Catalogue 305 C. ie Kultur und Veredlung der Setz- e 274. i foni. Spargelzucht, deutsch von Jäger 76. A. Menzel, Naturgeschichte der Honig- und Hausbiene 107. i, Systematische Übersicht der Er- inungen im Pflanzenreiche 138. Orchideensammlung von Senator Jenisch 305. E. Regel, Schmarotzergewüchse und Pflanzen- krankheiten 70. pe Flora im Winterkleide 177. W. Schiller, r von Orchideen 108." ee Decamer: . 305. R. Siebeck, die Fre Gartenkunst 335. 369. H. Schott, 2 Betreffendes 372. 416 Thüringer Gartenbauverein zu Gotha, Jahres- bericht pr. 54. 305. Unger, Beiträge zur Physiologie der Pflanze 176. Unger, der Bau der Blätter von Victoria 340. Unger, Versuche über Luftausscheidung 76. Verhandlungen der Gartenbaugesellschaft Flora zu Frankfurt a. M. 108. Register. G. Wallis, die Alpenwelt in ihrer Beziehung zur Gärtnerei 69. W. Weygand, Heckenzucht und Vögelschulz 107 E. F. Wüstemann, Unterhaltungen aus der al- ten Welt 173 5 Personalnotizen. d Barth. 212 Barth und Henry zen 76. 2 Champion 2 Fr. E. L. v. Fischer in. J. W. Luxford 180. C. A. Meyer 180. | J. Myatt 244. A. und H. Schlagintweit 76. J. E. Wintorbottom 140. Zollinger 44. 244. Inhalt des Dezember-Heftes. Seite Seite I. n: 3) Zur Aegilops-Frage . 387 1) Abgebildete Pflan 373 ) Zur Aesthetik der neueren N s Pues tenera Bee Var. Mass kunst. Le Nötre's Grab 73 | H. Neue Zierpflanzen . .390 b) epu gus Bd. Bompl. Koth. 374 I Naizen 391 c) Begonia nigrescens Van Houtte . 374 ; F CK c re 2) Ein Ausflug von Frankfurt a/ M. nach IV. Literatur . . .. . 395 Stuttgart und Carlsrune . . . 375 Anzeige. Der engros Catalog über Gemüse-, Feld- und Blumen-Samen liegt zur Aus- gabe bereit, ebenso der 23, Jahrgang des grossen detail Verzeichnisses über Saa- men und Georginen. Das über meine Sammlungen in Topf- und Landpflanzen, sowie Rosen, wi im Januar fertig und dann jedem Auftrag in Samen beigelegt. à Sümmtliche Verzeichnisse werden auf freie Briefe ebenso aso ie Ich bitte, mich recht oft dazu zu veranlassen. Erfurt, im November 1855, Carl Appelius . Saamenhandlung u. Handelsgàrtnerei.