att ‚5325 128í JARTENFLORA. `” Allgemeine Monatsschrift für deutsche, russische md schweizerische Garter- und Blumenkunde und Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg. Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz her REN, und redigirt Dr. Eduard en Kais. Russ. en a. rathe, Direetor des Kais. Bot. sin St. Peter: rsburg, ee Mitherausgeber für Deutschland A. DEBORBR, L. Bei H. Jäger, Mayer, Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. i Hofgärtnerin ee OT Zeller . AH. Hoffmann, . €. Salomon, W. Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner = Würzburg. Univ.-Gärtner in iran Prof, Dr. Gópper M. Kolb, E. Sehmid Geh. Rath u. Director d. bot. pers m Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma: Haage & Schmidt). Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, Inspeetor des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: . F. von Herder E. Ender, Kais. Russ. frat u. Bibliothekar am ‚Kaiserlichen Erster Gärtner am Kaiserlichen Botanischen Botanischen Garten zu St. Petersbur, Garten zu St. Petersburg. Jahrgang 1881. STUTTGART, Verlag von Ferdinand Enke, 1881. « Mo, Bot, Garden, 1893 Áls ich vor nun mehr als 26 Jahren nach Petersburg kam, erforschten Sie im Auftrag des K. Botanischen Gartens als Erster das Amurgebiet und publizirten nach Ihrer Rückkunft als Resultat dieser Reise Ihre Primitiae florae amurensis. Darauf erfolgte Ihre zweite Reise nach dem Amurgebiet und dem damals noch wenig erschlossenen Japanischen Inselreich. Enorme Schütze an Herbarien und lebenden Pflanzen, die durch Sie theils durch Samen, theils in lebenden Pflanzen in den Botanischen Garten zu St. Peters- burg eingeführt wurden, bereicherten unser Institut nicht blos direkt, sondern lieferten demselben auch die Mittel zum Tausch mit allen den bedeutendsten wissenschaftlichen Anstalten, Botanikern und Handelsgärtnereien unseres Erdballes und trugen ungemein viel zum Emporblühen des Institutes, an dem wir gemeinsam nun schon lange Jahre arbeiten, bei. Bei Ihren gründ- lichen wissenschaftlichen Arbeiten über die Flora Ostasiens, sind Sie mir bei meinen Arbeiten über die Flora Inner-Asiens vielfach begegnet und haben Sie mir oft die Freundeshand gereicht, wenn mir Aufklärung über Pfanzenformen der von Ihnen bereisten Gebiete nothwendig waren, sowie Sie mir auch so manchen wichtigen Beitrag für die Gartenflora geliefert haben. Wollen Sie daher die Widmung dieses Jahrganges der Gartenflora als ein Zeichen der freundschaftlichen innigsten Hochachtung entgegen nehmen VI und so lange es mir vergünnt sein wird, mit Ihnen noch gemeinsam für unser Institut und gemeinsame wissenschaftliche Zwecke zu arbeiten, mir Ihre Unterstützung in gleicher freundlicher und liebenswürdiger Weise auch fernerhin nicht versagen. E. Regel. FLOR A. Allgemeine it sans Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg. Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt dentsche, russische und schweizerische ihi md Biumenkunde und Organ des Kaiserlichen von Dr. Eduard Regel, Kais. Russ. wirklichem Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in St. P 'g. Vice-Prüsidenten dde Maa — —— bauvereins in in St. Petersburg, Inbaber me em Miieliede ae dee — nmitgliede der ne ad . Ak: haften und der Kaiserlichen K eor Akademie der der Wissense z haften in Si — tg er Akademie ologna, b Mitgliede er demie "der Naturtorscher Ehrenmitgliede, ) iede und Eu en rtm m Mi Wii mp Ee A igi v oe fiir Deutschland H. Jager, |». E Mayer, A. Seno Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector im Carlsruhe. a H. Hoffmann, RU. Salomon, ! .Z Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gärtner in Prof. Dr. Göppert, Geheimerath u. Direktor des bot. Gartens in Breslau. * Ton «vom m eem Kais. Ram, s Inhalt des Januar- Heftes. Seite Seite I. Originalabhandlungen. Tenifiketuigtäde auf Vegeta- 1) Abgebildete Pflanzen. tion. (Fortsetzung) . . 10 A. Dianthus Hoeltzeri Rgl. & 5) Epheulauben im Freien find Winkler 1 pheu-Einfassungen . . . 18- ` B. Myosotis aia Hoffm. 6) Subtropische —: im var. elegantissima . . 2 Sommer 1879 in's Freie aus- C. Die Bm .Ulme a gepflanzt im botanischen Gar- Eriw: 3 ten zu Marburg von W. Zeller 14 2) Kabadi von x: "Rat II. Neue und empfehlenswerthe (Fortsetzung. . . - 3 | Zeppaxm 02. ASD 3) Massenvermehrung wreak | IL, Notizen E m ter Rosen . 8 Iy. Literatur . . 30 4) Ueber Einwirkung dme d | V. Personalnotizen und fonte 32 Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaetion zu machen. Original- Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder de Gegen- stánde, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- teiische B hung, sowie Pflanzen, deren Abbildung Pes men gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- bildung, wo möglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse EE Regel in St. EEE die Verlagsbuchhandlung von Ferdinand Enke in Stuttgart einzusenden. - Annoncen aller Art werden auf dem Umschlag oder Beiblatt gegen eine zütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen. — Cataloge legt die Ver- buc handlung in einer Anzahl von 600 Exemplaren gegen eine Gebühr M. der Gartenflora bei. T Den ge ten Herren Kalora, die uns Otigmslahbendiungen bereits ein- — oder noch ger werden, zeigen wir hierdurch an, dass deren n Jahres veröffentlicht werden. — Kleinere Artikel | ATE I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Dianthus Hoeltzeri Winkler. (Siehe Tafel 1032.) Sileneae. D. eaespitosus, subglandulosus, cau- libus erectis vel flaccidis, ramosis v. subramosis; foliis lineari lanceolatis, rigidulis, radicalibus subspathulatis vel lanceolatis, sacuminatis; quamis binis rarissime quaternis, ovato-lanceolatis mucronulatis, margine membranaceis, calycem dimidium vix aequantibus, basi confluentibus; calycis dentibus acuminatis apice membranaceis; flori- bus solitariis, lamina fauce flava pilis longis purpureis barbata, sensim in ungem albescentem attenuata fimbriata vel acute dentata. Var. dentata; caule stricto, ramoso, petalorum - eg acute dentatis. E s Vae fimbriata; caule stricto, sub- | . ramoso, corolla fimbriata, =e gra- eae y flaccida ale dieses zierlichen Dianthus ebensoviel verschiedene Aren vor ues zu haben. 1 Die zweiteV aia Warm doa RI Tl oui TAA AR net und gehórt demnach Se den gebräuchlichen Unterscheidungsmerk- | malen in die Gruppe der Fimbriaten, doch wäre eine derartige Trennung durchaus unnatürlich, da in allem Uebrigen die beiden ersten Formen vollständig übereinstimmen, höchstens dürfte in der schwächeren Verzweigung |. der zweiten Form noch ein Merkmal gesehen werden, aber bei kultivirten Pflanzen ist hierauf wohl kein Ge- ue wicht zu legen. Zudem hat der Herr Dr. A. Regel die Samen an ein und demselben Standort gesammelt. Die ETE letzten. Varietäten waren als mu V. ebarbata; flore "uu cm baud ; i a 9 à Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Besonders ist der D. Höltzeri von | D. superbus durch die Blattbildung und den Wuchs verschieden, welcher letzterer mehr an D. deltoides erin- nert, Blühete im Mai und Juni des letzten Jahres im Topfe und im freien Lande im Kais. botan. Garten und ward nach Hrn. Obergürtner Höltzer genannt, unter dessen Obhut die Kul- turen der perennirenden l’flanzen des Kais. bot. Gartens stehen. Eine im freien Lande auf sonnigem Standorte gut gedeihende Art. (Winkler.) B. Myosotis sylvatica Hoffm. var. elegantissima. (Haage und Sehmidt Kat. 1880. 1881.) (Siehe Tafel 1033.) Boragineae. Die Myosotis sylvatica Hoffm. wüchst in den Waldungen der nie- deren Gebirge Europa's und des mitt- leren Asiens wild und steigt bis zu den höchsten Alpen empor, wo sie auf etwas feuchteren (aber nicht sumpfigen) Stellen im kurzen Rasen der Alpen oder mei in mit Legs , Zommechtom | 900€ "nie; nur einige e Zell Kelis Stengel = bildet. Diese niedrige Form der Alpen, die auch reinere und schönere him- melblaue. Blumen as ist es, die : halten hat, Bei dé Kultur i im Garten. ST WE ie gebildete Form als M. alpestris ele- Blumen gefürbt ist) und dann mit blassro ‘men vor, wie auf unserer Abbildung | beiderseits nach dem Grund des Bu- | gegeben ist. Schm. er- | werthesten Pflanzen fiir Teppichbeete undeinzelneGrüppchen, prem ce | mer fast bis zum Herbste fortblühet. 3 gantissima in ihren Verzeichnissen auf. Diese Form zeichnet sich durch den dichten buschigen Wuchs aus und kommt mit schón himmelblauen Blu- men mit weissem Auge (wie auf un- serer Abbildung die grosse Masse der osarothen und mit weissen Blu- sches zu, ein Theil der Blumen wiedii Die Myosotis sylvatica int ihren Formen gehórt zu den empfehlens- bekleidet und wo sie von Anfangs Som- Jn Kultur verhält sich dieselbe 2- S jähı e, wäh- T T IER PT TAA ~ ae E N: I. Originalabhandlungen. : 3 terten Pflanzen im nächsten Jahre zum Bepflanzen von Beeten. Die niedrigen, den Alpen entnommenen Exemplare kann man aber auch durch jührliches Theilen im Sommer als perennirende Pflanzen erhalten. Die Form mit weissen Blumen ist als M. sylvatica lactea beschrieben und bleibt durch Aussaat gleich der mit róthlichen Blumen constant, sofern die Samentrüger ganz abgetrennt und nicht zwischen andern Abarten stehen. Das gleiche gilt für die Abarten mit dichterm oder niederm Wuchs und da sich immer einzelne abweichende For- men zwischen den Sämlingen zeigen, so ist es Aufgabe des Cultivateurs, diese sorgfältig zu entfernen, sofern er die Race rein erhalten will. Un- sere beistehende Abbildung ist im Garten der Herren Haage u. Schmidt gemacht worden. Am constantesten scheint die niedrig bleibende Form mit dunkelazurblauen Blumen, dieM. rupicola der Gebirge Schottlands ihren Habitus und die Eigenschaft als pe- rennirende Pflanze zu bewahren. Frei- lich habe ich dieselbe bis jetzt nur durch Theilung vermehrt und erst jetzt, wo ich selbst Samen geerntet habe, werde ich den Prüfstein erhal- ten, ob sie auch aus Samen durch mehrere Generationen ihre Eigen- schaften behält oder zu den gewöhn- lichen Formen übergeht. E. R.) O0. Die grosse Ulme unweit Eriwan. (Siehe Tafel 1034.) Auf der transkaukasischen Hoch- ebene im Nachitschawan’schen Kreise auf der Reise nach Eriwan findet sich auf einer sonst fast baumlosen Ebene eine mächtige Ulme mit breiter flacher nicht, unzweifelhaft ist es aber eine der vielen Formen von Ulmus cam- pestris L. und sehr wahrscheinlich die Korkulme (U. campestris suberosa). Herr Gartendirektor Scharrer i in Tiflis Krone, welche von den Reisenden be- | sucht wird und den Eingebornen als der grösste Baum der ganzen Hoch- ebene weit und breit bekannt ist. mar desselben. sahen wir r noch - hat auf einer seiner Reisen im Kaw- : kasus die Skizze aufgenommen, vo pss welcher unsere Tafel die PME ei er ee 4 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. richtet wurde. Ausser eines Astragalus und Clematis orientalis kam hier gar nichts bemerkenswerthes vor; Kifer konnten tüchtig gesammelt wer- den. Ich war wohl recht niederge- schlagen über diese schlechte Aus- beute, aber nüher an die Quellen hin wäre der Weg mit Kameelen völlig unmöglich gewesen. Der Uebergang zu dem zweiten ostwestlichen Arme des Dschin, dem Zaganussu (weissen Wasser) oder weiter unten Zagan- tünge, den wir am 7. Juni bewerk- stelligten, war der schwierigste auf der ganzen Tour. Wir mussten die Kameele einen langen Zickzackweg, der einer überaus steilen Granitwand nach sich emporwand, hinantreiben, und dabei dieselben manchmal ge- radezu über mächtige hervorragende Steinblöcke, die auf keine Weise hin- wegzuwälzen waren (ein beinahe nur a RE ist das Enid ein so Au stürrisches Thier, dass es zum zweiten see Male gar nicht mehr gehen will. End- lich. kamen alle Thiere mit zerschun- 9. Juni: brach Mate, für Alle verhüngnissvoli gewordener Versuch), _ sammt ihrer: st a | überheben oder dieselben abpacken. Dschin an, also fast an der gleichen Stelle, wo wir vor 2 Tagen gestanden hatten, und das, ohne auch ein ein- ziges bemerkenswerthes Pflänzchen gesehen zu haben. Die Brücke war hier leicht passirbar und wir mussten nun auf der anderen Seite eine Ta- gesrast machen, die wenigstens dem Pflanzenumlegen zu Gute kam. Den in den auf ein- mal ein neuer Eifer gekommen war, | mit einem Soldaten in die Vorberge an einen Teich auf, wo die Kulane (wilde Esel) zur Tränke gehen und | brachte von da zwei schóne grosse Felle derselben mit, wie es scheint der gleichen Art, die Przewalski in | der Mongolei fand. Da ich mir über- haupt unterdessen nur kleinere Touren vorgenommen hatte, so hatte auch ein Torgonte Zeit, uns nochmals Mehl von Dschincho nachzubringen. Ich brach mit den übrigen Leuten zum leighten.; Fasie gegen ein südliches. Seit ; des Zaganussu auf, Ausser eines pere fand ich wiederum nichts bemerkenswerthes, sah aber auf den Granitkuppen zahlreiche Teke- bócke. Die Soldaten jagten sie er- folglos und wurden ‚so ein bischen für ihren Spott an den Jüger ge- straft, der im Aerger über sie fort- - ue den war. Wir rasteten nun des Umlegens wegen einen regnerischen | "Tag in einer üppigen Laubwald- a ba wo eg i PER I. Originalabhandlungen. 5 Ich botanisirte noch den gleichen Tag in dem nächsten Tannenwalde am Hauptbache und fand hier zahlreiche verblühte Kaufmannia, mehrere Rosa, Linum perenne, Dracocephalum, Al- lium, Thermopsis alpina, Caragana jubata, Salieineen, eine eigenthüm- liche Betula, Lonicera alpigena, Ri- bes, Sorbus u.s.w. Den zweiten Tag machte ich mich weiterhin dem gleichen Wege nach auf, fand auch schon an- fangs unter den Gneissfelsen Calimeris altaica und eine eigenthümliche Alsinee mit róthlichen Blüthen. Weiterhin fand ieh in sehr harten grünen und rothen Schiefern animalische Verstei- nerungen, wahrscheinlich Enkriniten- glieder. Das Thal zog sich immer mehr nach Osten hin; ich gerieth in einen sehr reichlich ausgestatteten Torgontenaul, dessen Herren Beamten- abzeichen trugen und kam darauf zu einem Aul von 60 Jurten, davon vier in der Mitte mit vergoldeten Spitzen. Es war der Aul des reichen Fürsten Beili, und nun war es mir . klar, warum uns die Torgonten, die uns sonst auf jede Weise entgegen kamen, von dieser Richtung abbringen wollten. Auf einem schónen torgon- tischen Pferde und ebenso wie seine t NIIT ses wir. nur beim Leuchten der Blitz religiöse Mittel heben zu wollen; sie wählen von den 17 Unsterblichen (Ge- gen), die in der Art des Dalai-Lama von Hlassa aus im ganzen Reiche als Propheten des kaiserlichen Willens versendet werden, jetzt schon nicht mehr Einen, sondern zwei für die leichtgläubigen Torgonten, und in der That hat das Erscheinen eines 4jäh- rigen Unsterblichen, des Gumyn-Ge- gen ausser des Zagan-Gegén von Tschugutschok, im Tempellager am Brasschübeche jetzt ignoro Deputa- tah Pb at tionen à gezogen; einer solchen begegnete ich am folgenden Tage. Unterhalb des Borgatypasses begegnete ich einer üppigen Vegetation von einer rothen und zwei gelben Pedicularis, Draco- cephalum altaicum, Viola altaica, gelben und weissen Draba, Gymnandra, Aster, Anemone narcissiflora, Hegemone, Chorispora etc. Am Passe lag da und dort viel Schnee und es hätte jeden- falls langen Auskundschaftens und vieler Arbeit bedurft, wenn man die Kameele hinüberbringen wollte; dass ein schwieriger Nebenpass Sack dem Borgaty schneefrei sei, erfuhr ich | erst spüter. Auf dem Heimwege wur- | den wir mit Anbruch der Dimmerung im Walde von einem Gewitter über- rascht; es wurde so dunkel, dass die Pferde den ohnehin schwierigen Pfad, Uu adu da ag oaa. ‘nicht finden konnten, und auch das | : Leuchten der Blitze half nur auf kurze 2 6 . . Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, tappten wir zurück, so gut es eben ging; ich bin eben solche Extratouren gewohnt, die jeder Europäer für sich. und für sein Pferd für unmöglich halten würde. Die glücklichen Kulan- schützen und das Mehl waren schon am Morgen dieses Tages angekommen und so konnten wir den 13. gegen den Pass Tschunkurdaban aufbrechen, der freilich viel weiter westlich, längs eines kleinen Baches, Ulasta (der nicht mehr in den Dschin fällt), an einen östlichen Zufluss des nördlichen Bor- borogussunbaches hinüber führt. Es erwies sich übrigens, dass unser Führer sich auch diesen Weg keineswegs an- gesehen hatte, wie ich ihm doch auf- getragen hatte. In der mässig welligen Gegend unterhalb des Passes blühte die Viola, die ich auch am Sairam und beim Ketmenpasse gefunden hatte; übrigens war das Meta Aurel das Vieh der ber aleh ees lola Pass und fand auf demselben . kleine weisswollige Astragalus, Poten- . illa, Chorispora Bungeana, Saxifraga Hir lus, eine -Piuseuton, Veronica Höhlenberges Kolumschan, der Dschin- mündung direkt nach Norden zu, und dem breiten dreibuchtigen Ebinoor- ende, etwas östlich von dem Vor- sprunge der Berge an den östlichen Dschinzuflüssen, also etwa im Meri- dian zwischen Kumbulak und Tatu, doch jedenfalls nicht im Meridian von Koltun. Das östliche Ebinoorende soll übrigens schwer zugänglich sein, was nebst dem verschiedenen Ws wohl Ursache der widerstreitenden Nachrichten war, die den Ebinoor bald bei Dschincho enden lassen, bald weit in der Mongolei, bald ihn in 3 ver- schiedenen Seen getheilt wissen wollen. Falls Przewalski bei seiner Tour durch die Wüste klares Wetter gehabt hat, kann derselbe diese Angabe bestätigen. Den folgenden Morgen machte. ich mich mit einem Soldaten gegen die Schneefelder der Pike östlich vom | Passe auf, fand aber beim Umher- klettern auf den Schuttwällen nichts hen | anderes als vorher, nur eine kleine Braya in grósserer M e als zuvor; an einer Stelle blühte Seyi und Viola | altaicaschón. Jenseits des Passes zeigte sich Tulipa und eine weisse Oxytropis; hier wurden die Heute in der Nähe mwen ruue Man übersah von em aus van 1, m, halh der wii MWS MUIE Tannengränze eingeholt. Die Tscha- ` karen kamen hier anfangs freundlich entgegen und erklärten, sie gehörten E zu Russland, wurden Pu aber wegen ch | Austheilens yon Arzneien über die pé ‚sowie E irs Pe he ee ET I. Originalabhandlungen. T tala nach Kuldscha gezogen sind, er- weisen sich als folgsame und arbeit- same Leute. Den 15. Juni ritten mein Mate und der Tischler nach Kuldscha voraus, um das chinesische Silber gegen russisches Geld, dessen ich dringend bedurfte, umzutauschen, sich wegen der Pferdepreise zu erkundigen und das Allernothwendigste, z. B. Nägel für Kisten zu besorgen. Am östlichen Zuflusse des Borbo- rogussun war die Vegetation in der Tannenregion und oberhalb derselben ziemlich üppig; es blühten Dracoce- phalum altaicum, Trollius patulus, Po- lemonium caeruleum, Hedysarum ne- glectum, das gelbe Hedysarum, allerlei Oxytropis, Carex, Draba, Ophrys, Pyrola secunda und rotundifolia etc. Den16. Juni gingen wir wieder etwas voran, indem wir einem kleinen Neben- bache, dem Baransala, nachfolgten, der einen südlichen Parallelrücken durchbricht. In der tiefen Wald- schlucht wuchsen ausser anderen Wald- pflanzen Aquilegia vulgaris, Polemo- nium coeruleum, eine mir unbe- kannte weissblühende Crucifere, He- dysarum neglectum, eine Corydalis mit dem Blatte und Wuchse der C. nobilis, aber mit grünlichen Blüthen. Cortusa war hier hüufiger als Kauf- mannia. Oberhalb der Tannengränze machten wir auf einer Wiese Halt, . die ganz von den Blüthen des Draco- _cephalum altaicum, Trollius und Hedy- sarum überschüttet war. Ich machte : von hier aus dem Bache nach eine 5a ion. Es lag hier nach Süden . gu nur noch ein unbedeutender Schie- fergrat vor, über den der Pass nach bekan: — Niki E die auge " S- | is ‚die: sehr een es T sogar d einen. E n- masse blieb nach Norden liegen. Die Schiefer enthielten hier zahlreiche Mu- scheln. Nicht nur an den etwa 9000° bis 10000° hohen Pässen, wo Hege- mone, Chorispora, Pedicularis, Poten- tilla blühten, sondern auch im Thale war die Vegetation überaus üppig, be- sonders in der Nühe der massenhaften Schneebrücken, die Lawinen ihren Ur- sprung verdankten und über welche die Pferde vorsichtig hinwegstiegen. Ein eigenthümlicher Astragalus, Ne- peta, Dracocephalum, Silene, Linum, Umbelliferen u. a. blühten an den Südabhüngen. Diesen Tag war mein Kaschgarier Mussa, ein sehr gewandter und fleissiger Mensch erkrankt, es war offenbar eine partielle Lungen- fellentzündung, unter günstigen Um- stánden eigentlich nicht besonders ge- führlich. Es schien auch, dass Jod- einreibungen gut halfen; aber später erwies es sich, dass ihm die Sache sehr bequem kam und er, als er schon bei Kräften war, sich kränker stellte als nöthig, um nur nach Kuldscha zu kommen. Und so transportirten wir ihn dann am 18. mit vieler Mühe über den Pass. Jenseits kam wenig Besonderes vor, nur im Walde eine Anemone, Kaotas und Sonchus thianschanicus. Der Waldweg war völlig verwachsen, so dass wir die Axt in einem fort handhabten. Sowie : die Schlucht sich erweiterte, machten wir auf einer Waldwiese Halt, auf. a der übrigens alle Blumen ausser einer grossen Centaurea vertrocknet s waren. & (t. 8 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. selbst der unfruchtbare Unterlauf des Dschin hat wenigstens in dieser Be- ziehung Vieles geliefert. Am folgen- den Tage gelangten wir bei heisser Witterung bald an die Aule am Aus- gange des Baches Nilki. Caragana tragacanthoides, Althaea, Rosa pla- tyacantha, einige Umbelliferen, Tu- lipa kamen hier vor. Die Kalkschich- ten enthielten überreiche Bänke von grossen Meeresmuscheln und Korallen. Dem wiesenumrandeten und mit Or- chis latifolia, Epipactis palustris *), Silene, Ligularia, Delphinium elatum geschmückten Bachufer nach, beglei- tete ich den kranken Kaschgarier den gleichen Tag bis Nilki, wührend die Leute am Thalausgánge Insekten suchten und Pflanzen umlegten. Der Richter verschaffte dem Arbeiter am folgenden Tage Pferde, mit denen er überraschend schnell nach Kuldscha gekommen. sein bec 1% AnO Orchideen een ist Cen ra ausser 'einer schönen neuen Ce phalanthera en sah ich bis jetzt nur you. Er beiden oben erwähnten Arten noch Orchis maculata, incarnata, laxiflora ipactis , Epipact atrorübens und latifolia, Peristylus viridis, sorgen. Mate hatte dem Richter von Nilki von meinen Kameelen gesprochen und er war sofort bereit, mit mir zu seiner Pferdeheerde zu reiten, die in der Nähe meines Lagers weidete. Ich übernachtete also den folgenden Tag in dem Aule, wo der Richter die Pferde hielt, wurde auch auf das Beste bewirthet, hatte aber mit allen mög- lichen Schelmereien dieses Herrn zu thun, der mir für meine grossen Ka- meele nur die mittelmässigsten Pferde und selbst kranke anschmieren wollte und meine Leute auf jede Weise zu bestechen versuchte; mit Mühe und Noth konnte ich am zweiten Tage 1 Pferde herausreissen, für meine Verhültnisse immer eine Beruhigung, denn mit den Kameelen hätte ich gar nichts mehr ausrichten können. Wir brachten nun, da wir keine übrigen Packsättel hatten, unsere Bagage diesen zweiten Tag auf den Kameelen bis | an das Kaschufer bei Nilki. Ich liess en seht arm, meine Leute hier im eges und ritt | selbst für einige Tage nac. | um die nothwendigsten Geschäfte zur Kuldscha, Fortsetzung der Expedition zu be- Tal 10.32. Sue EEE a Ui. EEE ae RE ER eme s. OR Ot ons. "M L Originalabhandlungen. 9 mal in einer Gartenzeitschrift, dass fusslanges Stockholz, im Herbst ge- steckt, gute Resultate ergebe, nach meiner praktischen Erfahrung und wie es auch in der Natur der Sache liegt, kónnen hierbei nur ganz gewóhnliche Sorten in Betracht kommen, diese allerdings wachsen wie andres Stock- holz und werden das erste Jahr schon sehr krüftig. In Dresden, das an den sandigen Ufern der Elbe ein sehr günstiges Terrain für Rosenkultur bietet, ist eine viel und erfolgreich angewendete Weise, das Stecken der bessern Sorten Nager in Aa Töpfe, aufhall a überspritzt und sei Schuhen, Es ist das jedenfalls eine praktische Ma- nier der Vermehrung, indessen wollte ich ein anderes Verfahren besprechen, was ich längere Zeit mit gutem und bestem Erfolg benutze und meines Wissens aus Frankreich stammt. Kurz nach der Blüthe im Sommer werden die Stecklinge von weichem Holze geschnitten, gewöhnlich auf 3 Augen, wovon den beiden obern die Blätter gelassen werden. Der Mistbeetkasten, in den sie ohne Töpfe dicht anein- ander gesteckt werden, wird der Art vorgerichtet, dass die Blätter nicht zu weit vom Glase abkommen und werden die Stecklinge in reinen Sand gesteckt, unter welchem sich leichte ht ‚fleissig Erde befindet. Die Zeit fällt also in die heisseste des Jahres, Anfang Juli, dennoch wird auf den dicht een nen Fenstern gar kein . geben, sondern alle 10—12 Minuten) Pf = die Blätter mit einer feinen Brause | überspritzt, Nachts können, der Wohl |s that des Thaues "en. die abgenommen werden. Nach 5—6 Ta- gen tritt die Callusbildung, nach 15 bis 21 Tagen die Bewurzelung ein, vorausgesetzt, dass nicht anhaltendes Regenwetter die ganze Sache ver- zógert. — Es kostet zwar Aufmerk- samkeit, die Stecklinge nicht ver- brennen zu lassen, denn die Haupt- sache ist, dass die Blütter unversehrt bleiben, da gerade diese ihre Funk- tionen versehen müssen und bei dem Experiment nothwendig sind — aber dasselbe gelingt und es wachsen 80 is 90 Prozent. — Tritt man den Gründen näher, die den Erfolg dieses Verfahrens ermóglichen, so ist letz- terer um so interessanter, als unter den Fenstern hohe Würme erzeugt wird, wührend in Folge des Bespritzens | die Blätter frisch bleiben. Jedenfalls tritt durch die ungehinderte Einwir- kung der Sonne eine derartige An- regung zum Stoffwechsel ein, dass neue Wurzelbildung bedeutend rascher, als wie bei schattiggehaltenen Stecklingen stattfindet. — Indem ich diese Zeilen der Veröffentlichung übergebe, be- merke ich, dass diese Vermehrungs- methode nichts Neues sein soll, denn vor Jahren sah ich dieselbe bereits angewendet, aber jedenfalls ist es ein | Gegenstand von Interesse und konnte - darum einmal besprochen werden. Edgar Hitzschold.* — ae Anmerkung von E. Regel. | Eine etwelche Einwirkung des Son- bue d arg ahr ats ‚sich bei der Amo 10 merkt, ob er von im freien Lande oder im Topfe stehenden Exemplaren ‘seine Stecklinge schneidet. Bekannt- lich wachsen die von letzteren ge- nommenen Stecklinge von Remontant- rosen viel Br — vis Thee- D rosen, ga un bdsondeté iimer blande Rosen bei jeder Art der Vermehrung durchSteck- linge leicht und sicher wachsen. Für Remontantrosen ist und bleibt dagegen die schnellste und sicherste massen- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Kn E hafte Vermehrung irgend einer neuen Sorte, die durch Veredlung, wobei jedes Auge noch im gleichen Jahre starke blühende Pflanzen liefert, die schon bald, nach erfolgter Annahme der Veredlung ein üppigeres Wachs- thum als der Steckling zeigen. Für neue Sorten ist und bleibt die Ver- edlung im Winter auf kräftige, in Tópfe gepflanzte Wildlinge, natürlich im Gewüchshause, die schnellste und sicherste Art der Vermehrung. RS Ss * à € " SECRETO EH OI rz SECO VE ay REX Y ERR NONSE POI s Betrachtungen aus dem botanischen Garten Dr. A. 6. Góppert. 4) Kältegrade, welche die Pflanze überhaupt ertrügt. Wenn alle die eben erläuterten, die Kälte begleitenden Verhältnisse, als Feuchtigkeit der Atmosphäre und der Pflanzen, Winde, Abwechslung von Peter. Frost und Phauweiter: i die verschie- dene Dauer einzelner Kältegrade, den eigentlichen für eine Pfanze an sich d _tédtlichen Grad sehr zu modificiren |. vermögen, so ergibt sich hieraus, dass : es der genauesten nhc Pg : .4) Ueber Einwirkung niedriger Temperaturgrade auf Vegetation. daher einmal die Temperatur des In- sollte man es für das Leben der Pflan- eg beweisen und ich auch wipes bestrebte : : in Toples befindliche Veces T ue in Breslau vom Direktor Herrn Professor (Fortsetzung.) Abhandlungen haben wir erwühnt, dass durch den verschiedenen Gehalt der Pflanzensäfte an Harz, Oel, Gummi, Süuren, Schleime u. dgl., der Gefrier- punkt derselben im Allgemeinen nur wenig Abünderungen erleide. Wenn neren unter Null herabgesunken sei, zen ziemlieh gleichgültig halten, ob einige Kältegrade mehr oder weniger eintriten, demohnerachtet ist dies kehicki duos der Fall, wie zahlreiche durch einen Versuch zu Se = Am 18. Januar setzte cid einige kid L ; k A q in dieser Zeit. I. vis Apte er 11 eben in Versuch genommenen Exem- plare hatten sich bis zum Anfang Ja- nuar im Freien befunden, und zu ver- schiedenen Zeiten Tage lang — 6 bis 12? ertragen, hier tódtete sie also nur die Intensitüt der niederen Tem- peratur. Paulownia imperialis entwickelte bei uns im Herbst jeden Jahres zahl- reiche Blüthenstrüusse, die jedoch je- desmal erfrieren, wenn der darauf folgende Winter mehr als — 10° Kälte bringt. Dies findet bei uns aber nur sehr selten statt, ward seit der Ein- führung dieses schónen Baumes im Jahr 1852, nur in den Wintern 1861 bis 62 und 1872—73 beobachtet, da- her wir bisher auch nur zweimal die noch vor vollständiger Entwicklung der Blütter zuvorkommende Blüthen- entfaltung zu beobachten Gelegenheit hatten. Auf wahrhaft grossartige Weise über die entschieden nachtheilige Wirkung hoher Kältegrade stellte sich dies nach dem 7. December 1876 heraus, insofern sich nach einer Kälte von 23° alsbald ein Nachlass bis zum Thaupunkt stattfand, so dass man unmittelbar darauf die Wirkung dieser überaus niedrigen Temperatur beobachten konnte. Eine solche Ge- legenheit zu einer so exakten Beob- achtung hatte sich mir noch niemals dargeboten, daher ich auch strebte, sie möglichst zu benutzen. Der erste herbstliche Frost kam in diesem Jahre (1876) ziemlich spat, erst den 24. Ok- tober mit — C29. wechselte mit Thau- . wetter und einer Külte von — 6— 7? am 6. November, so u. der Laubfall . not, die. vorangegangenen Monate August und September waren ungewóhnlich warm gewesen, so dass die Holzbildung da- durch unstreitig sehr befördert wor- den war. Vom 7.—21. November aber trat wieder Thauwetter ein, am 20. fiel der erste Schnee auf ungefrornem Boden und zu wiederholten Malen so reichlich, dass er im Anfange De- zember zu 2— 2!» Fuss Höhe ihn be- deckte. Anfangs Dezember stets Kälte, im Tagesmittel von —,6 bis 8°, am 7. Dezember Morgens mit einem Mal — 22°, den 8. u. 9. Dezember Ver- minderung auf Tagesmittel von — 5 bis 6. Den 10. abermals Steigerung des Frostes früh 2 Uhr bis zu — 23° im botanischen Garten, an mehreren andern Orten bei ziemlich exaktem Beobachten sogar bis — 25°. Nir- | gends im ganzen europäischen Nor- den war es in den Tagen vom 7. bis 10. Dezember so kalt gewesen wie in Breslau, wie es auch noch niemals, so lange hier Beobachtungen stattfinden, gewesen war. Die Wirkung war aber auch als eine verheerende zu bezeich- | nen, wie gleich berichtet werden soll. Am 11. Dezember minderte sich die Kälte bis auf wenige Grad; am 12. Mittags trat bei -+ 2° Thauwetter ein. Die Temperatur des Bodens war während der 3 kültesten Tage _ in 1 Fuss Tiefe unter dem Schnee 25 1° Gn 2 Buses TAR BB 5 Fuss Tiefe + 481, in 9 F. Tiefe -+ 1,58. Die zahlreichen Frostrisse —— der Büume, insbesondere die bei den vs Rosskastanien, waren wühren | dieser so niedrigen Bearer weit. geöff- 19 Gartenflora Deutschlands, Holzstäbe lagen auf dem Boden, eine 40jährige mit 2 Zoll breiten Frost- spalten sah aus, als ob sie auseinan- derfallen wollte. Am 12. Abends er- schienen sie alle wieder fest geschlos- sen. Im Obstgarten der Sektion für Obst- und Gartenbau waren Tausende von Birnbäumen, sowohl 10—12 Fuss hohe Wildlinge, wie auch 4—5jäh- rige veredelte, bis zur Schneedecke herab erfroren, weniger hatten Sauer- kirschen und Pflaumenbäume gelitten, am wenigsten Aepfelbiume, welche grósstentheils sich noch wohlerhalten zeigten. In dem benachbarten, nicht der Obstbaumzucht, sondern für die Kultur von Parkgehólzen und Bäu- men bestimmten Garten der stüdti- schen Promenade waren sehr viele Zweige von Platanen, Ailanthus, Pte- rocarya, Pyrus baccata, spectabilis, die Mandelbiume, Elaeagnus, Deutzia, Arten von Cercis, Ilex und Diospyros, Spiraea ariifolia, Sp. callosa, ächte | Rosskastanien, Pfirsichen bis zur Wurzel meist erfroren. : E siten pe die En ‘| alle hi Kältegrade beobachtet habe, unser, Russlands und der Schweiz, die freilich, wie schon erwähnt, nach meinen Erfahrungen schon bei Tem- peraturen unter 10° erfrieren. Im Ganzen wurden noch an 60 verschie- denen Bäumen und Sträuchern, und ziemlich genau an denselben, die in jedem harten, 22—25° kalten Winter hierselbst seit 1828—29 u. 1829—30 litten, Beschädigungen bemerkt, die jedoch nicht so bedeutend waren, um ihre Existenz zu beeintrüchtigen. Ver- wandt, aber noch umfangsreicher we- gen ganz schutzloser, allen Winden ausgesetzter ebener Lage waren die Verluste der Baumschulen des Herrn Baron von Richthofen in Karlowitz, eine halbe Meile von Breslau ent- fernten Orte, die zu den reichsten unserer Provinz gehóren und von Herrn Obergürtner Streubel gepflegt werden. Man hatte hier — 25° am 10. früh notirt. Obstsorten, nament- lich auch wieder Birnen sehr beschä- digt, weniger die Aepfelbüume, aber | auch die anderen, eben genannten Japaner und zwar diese meist völlig | getódtet, wie dieneu eingeführte Alnus japoniea, Ligustrum amurense, ovali- folium, Lespedeza bicolor Turez., Aralia mandschurica Bunge, Berberis stenophylla , Rhus ski, ferner lben Rosen, wie auch Rosa | Manetti, pomire woa, wie: > auch md welches Sa auf die‘ Wurzel mal auch ganz und gar vernichtet wurde. Die purek Coniferen, a = 1, Originalabhandlungen. 13 nichtet worden waren, erschienen dies- mal viel geringer affizirt. Nach meiner früheren Erfahrung unterliegen sie erst nach längerer Dauer dem Frost, „weil sie unter andern wegen ihrer harzigen Säfte später gefrieren, als die Laubhölzer und sie sich bei doch meist vorhandenem Schnee, wie dies auch in jenen unheilvollen Dezember- tagen 1876 der Fall war, eines dop- pelten Schneeschutzes, nicht blos eines einfachen, um die Basis der Stimme gleich allen übrigen Gewächsen, son- dern auch der einhüllenden Wirkung der auf den reichbeblätterten Zweigen meist sehr dick liegenden Schnee- und zum Theil selbst Eismassen zu er- freuen haben, deren oft übersehene günstige Wirkung wohl zu würdigen ist und von der nachtheiligen, des mechanischen Druckes und dem ge- legentlich erfolgenden Astbruch auf- gewogen wird. Ganz hart erwiesen sich die japanischen Retinosporen, Li- bocedrus, dann Biota orientalis, Cha- maecyparis, Juniperus und auch Abies grandis; Pichta, wenig beschüdigt, Cedrus atlantica, Pinus Pinsapo, ma- ritima, Laricio, Cupressus, Prumnopi- tys, die in den oben genannten Jahren 1870 und 1871 meist ganz zu Grunde gegangen waren oder sieh nur bis » zur Wurzel oder bis z zur Schneegrenze erhalten hatten. In der ganzen Provinz war in j Tagen vom 7.—10. Dezember gleiche niedrige Temperatur unter ühnlichen, die schüdigende Wirkung derselben noch verschürfenden Umstünden ver- breitet, daher denn auch dieselben Folgen fast überall beobachtet wur- den. Sie legten schon den Grund zu der grossartigen Verringerung der Obsternte des Jahres, die durch den leider sich ebenso weit erstreckenden Frühlingsfrost des 20. Mai von — 2* sich als ganz unausbleiblich heraus- stellte und jede Hoffnung auf Obst- segen thatsüchlich vernichtete. Aus dieser grossen Zahl von Einzel- beobachtungen der Pflanzen, welche sich in gewöhnlichen bis zu 18—20° kalten Wintern erhalten, ergibt sich wohl auf das Ueberzeugendste, wie sehr sich die Wirkung hoher Kilte- grade von der niederen durch grós- sere Intensitüt unterscheidet. An diese prinzipiell also vielleicht nieht unbe- deutenden Erscheinungen mógen sich andere, nicht minder exakte reihen, bei welchen die hóchsten Grade fest- gesetzt wurden, welche überhaupt Gewüchse ertragen und zwar a zu- nüchst die unseres botanischen Gartens als Hauptbeobachtungs- ortes, denen dann b eine Unter- suchung über die höchsten Kältegrade, welche die Vegeta- tion in arktischen ce eg su: ertragen hat, folgen wird. (Fortsetzung folgt.) -o 5) »ulauben im Freien und ee | E Man sieht: wohl oft ans im Zim- | wohl zu den Seltenheiten gehören, ich mer kümmerlich mit ir bewach- sah s Jahr E E * dm óch te: * i ‚die erste vorig 14 ^ Gartenflora Deutschtands, Russlands und der Schweiz. war herrlieh anzuschauen, denn die Ranken hingen halb bis zum Boden, viele weiter hinab über die Mauer. Dieser Epheu überwuchs in wenigen Jahren die ansehnlich grosse Laube. Als man dieselbe auf einer Terrassen- mauer in der Ecke anlegte, zog man Epheuranken von der bis dahin rei- chenden, mit Epheu bewachsenen Mauer über die Laube und pflanzte dann noch, dazu. So lange das Lau- bendach nur aus Latten bestand, ge- dieh der Epheu nicht sonderlich; als man aber ein Bretterdach anbrachte, nahm er schnell sichtlich zu und ent- wickelte sich zu der angedeuteten Vollkommenheit. Wenn auch alle Welt weiss, dass der Epheu einer Mauer oder eines Baumstammes bedarf, um aran zu wurzeln, so lag doch der Gedanke, dass er sich auch auf ge- hobeltem, glattem dachartigem Holze wohlbefinde, nicht ganz nahe. Möchte diese kurze Mittheilung recht Viele veranlassen, den Epheu in Gegenden mit milden Wintern recht häufig auch an Geländern, Lauben, Holzsäulen etc. zu verwenden, namentlich in kleinen Hausgärten, denn sein ewig frisches Grün trägt wesentlich dazu bei, die ‚Länge des Winters scheinbar zu ver- kürzen. In kälteren Gegenden muss | man leider auf diesen Schmuck ver- zichte muss er sein, wenn er r sich Lage erhält, denn selbst der gemeine Waldepheu erfriert an ausgesetzten Stellen in kalten Wintern, wie z. B. in dem von 1879— 1880. Dagegen bleibt die Benutzung des Epheu's am Boden, wo sich selbst der zärtlichere, grossblüttrige, sogenannte irlündische oder schottische Epheu hält, und wenn auch die Blütter einmal erfrieren, sich bis zum Sommer neu damit schmückt, ja dadurch sogar manchmal schöner wird. Ich empfehle besonders, im land- schaftlichen Garten grosse Blumen- beete damit einzufassen, sowie auf Ra- sen, wo es passend ist, guirlandenartige Verschlingungen anzubringen. Ich habe auf diese Art die Figur eines riesigen Fächers von vielleicht 60 Fuss Durchmesser gebildet, welcher trotz der Künstelei in seiner Einfachheit sehr gefällt. Es gibt kaum eine andere Pflanze, welche sich in solchen For- men so kräftig vom Rasen abhebt, wie der dunkellaubige Epheu. Werden die sungen durch die Ausbrei- tung der holzigen Ranken zu hoch und breit, so müssen sie, so lange es angeht, durch Beschneiden in den rechten Grenzen gehalten werden; hilft dies aber nicht mehr, so reisst man den Epheu heraus und pflanzt jungen an, wozu meist das Material sich in der alten Pflanzung findet. LI ES JU Ate in’s Freie ipla: im len m pe von w. Zeller. lag Museums einige Jahre ET ONT Xa de tert pflanzen in üppigster Entwicklung ge- schmückt gewesen war, wurde in die- sem Jahr der Versuch gemacht, auf diesem ziemlich sonnigen, von Norden geschützten Platz, eine Anzahl subtro- pischer Nutzpflanzen zu einer Gruppe auszupflanzen, und möchte eine Mit- theilung über das Resultat dieses Ver- suehs nicht ohne allgemeines Inter- esse sein. Natürlieh konnte die Auswahl tro- pischer und subtropischer Kulturpflan- zen in Anbetracht des hiesigen Kli- ma’s, welches nur selten am Spalier süsse Trauben, Pfirsiche und Aprikosen hervorbringt, nur eine beschränkte sein, auch verstand es sich von selbst, dass auf zärtere Pflanzen des feuchten Warmhauses, zumal wenn sie nur ein- mal in der Sammlung vertreten wa- ren, verzichtet werden musste. Den- noch wird die nachfolgende Liste zei- gen, dass manche Nutzpflanze heisser Länder trotz des ungünstigen Som- mers über Erwarten im freien Grunde gedieh, und dass auch im kälteren Deutschland höchst interessante Zu- sammenstellungen exotischer Nutz- pflanzen im Freien sich machen las- sen, die während der Sommermonate ein ihrer heimathlichen Vollkommen- heit ähnliches Wachsthum annehmen, und in solcher Entwicklung zu einer Gruppe vereinigt, weit mehr belehren zerstreuten kümmerlichen Topfexem- s mae Gegenden | be NE (Qa o FT «OUT. oman dune m a A UELLE i. Originalabhandlungen. ‘und anziehen, als die im Gewächshaus | plare. Durch fortgesetzte Versuche | -© "wird die nachfolgende Liste noch durch | manche wichtige Pflanze sich ergänzen | « lassen, während solche, die hier ein ne- | gatives Resultat er nur in wär- a daas mit 15 Auf die Einrichtung eines warmen Fusses mittelst künstlicher Erwärmung des Beetes durch eine Lage Mist, Laub und Unkraut wurde in Anbe- tracht der hiedurch verursachten Un- kosten verzichtet, da sonnige Beete mit lockerer schwarzer Erde vor Ge- bäuden sich bis Ende Mai meist ge- nügend erwärmen, dagegen halte ich ein Begiessen mit wenigstens von der Sonne erwärmtem Wasser für sehr wesentlich. Unter allen tropischen Fruchtbäu- men liefert das auffallendste Beispiel kraftvoller Entwicklung unter freiem Himmel im Gegensatz zu dem küm- merlichen Wachsthum unter Glas: Der Melonenbaum (Carica Papaya L.). ` Während der Jahreszuwachs des Stammes unter Glas in den für derlei Pflanzen meist zu schattigen und feuch- ten Warmhäusern kaum 40 Cm. be- trügt, ist derselbe bei uns in's Freie ausgepflanzten Exemplaren ca. 80 Cm., die handfórmigen 7lappigen Blätter erreichen 80 Cm. Durchmesser und zeigen mit ihrer schönen Nervatur und den buchtigen und fiederschnittig zertheilten Lappen eine der schönsten Blattformen im Pflanzenreich. Unter der gewaltigen Blattkrone erscheinen im Sommer Hunderte von grüngelben Blüthen | in en spun i s = 16 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. schmückt sind und bei uns eine Blät- terkrone von 6—8 M. Umfang tragen, geben der Pflanze ein ächt tropisches, palmenähnliches Ansehen, und machen sie nächst dem Ricinus zur effekt- vollsten und brauchbarsten Blattpflanze geschützter Rasenparterres. Dabei ist die Pflanze überaus anspruchslos. Sie nimmt im Sommer mit jeder lockeren und nahrhaften Erde vorlieb und wächst, Anfang Oktober mit Schonung der Wurzeln eingepflanzt, in einem temperirten Kalthaus oder trockneren Warmhaus fröhlich weiter, wenn sie auch die meisten alten Blätter ab- wirft. Ich habe gefunden, dass sie auf einem Schaft oder oben auf der Stellage fast ganz trocken gehalten, -am besten überwintert, während sie niedrig gestellt oder gar feucht ge- halten, am fleischigen Wurzelhals leicht anfault. Herr Universitäts-Gärtner Müller in Giessen hat die ei eS 2 mi- macht keine schónen Blatter. Der reichliche Milchsaft der Carica-Arten schmeckt süss und soll zühes Fleisch rasch weich kochen helfen. Vom Kaffeebaum (Coffea arabica L.) wurde ein altes, bereits etwas ab- ständiges Exemplar von 2 M. Höhe ausgepflanzt. Seine Blätter litten an- fangs etwas von der Sonne, da er schon gegen Ende Mai fast ohne alle Abhärtung aus dem Warmhaus in’s Freie gepflanzt wurde. Er entwickelte aber eine neue Krone und einzelne Blüthen und Früchte, welch’ letztere Ende September in halber Entwick- lung abfielen. Im Warmhaus haben aber starke und stattliche Exemplare noch weniger Blüthen und Früchte gezeigt, was ich dem trüben Sommer zuzuschreiben geneigt bin. In wär- meren Sommern wird der Kaffeebaum, wenn vorher genügend abgehärtet, in geschützter Lage sich ganz gut im freien Grund des Gartens machen, da er viel Nahrung, Luft und Licht liebt | und nur unter solchen Umständen von Pflanzen = der Wolllaus frei bleibt. Vom Zimmtbaum wurde nur ein i übriges Exemplar der Species Cinna- | ec the Calils wan Hen, =n den 2 wenig Fortschritte, auch wurden die Blätter bei rauhem Wetter gelblich, erhielten sich aber bis 17. Oktober, wo ein jüher Frost von — 3'%° R. "der Dübdes i "VOCE narum L.) in einem schwächeren Topf- exemplar ausgepflanzt, entwickelte sich bis Oktober zu einem Meter hohen stattlichen Busch, ähnlich der vielfach angepflanzten, fast winterharten Eu- lalia japonica. Die etwas helleren, 1!» —2 M. langen, in weitem Bogen überhängenden Blätter machen das Zuckerrohr in warmer Lage zu einem Ziergras ersten Rangs. Anfang Ok- tober eingepflanzt und in das Warm- haus gestellt, wüchst es vergnügt weiter. Auch der Reis (Oryza sativa L.) gedieh leidlich und entwickelte zahl- reiche Fruchtähren von nur 50 Cm. Hóhe, da er von den andern Pflanzen überwuchert wurde. Derselbe wurde im warmen Mistbeet bei reichlicher Bewüsserung angezogen und aus den Samentöpfen ohne Störung der Wur- zeln erst gegen Ende Juni ausgepflanzt. Dem Ingwer (Zingiber offieinale Rose.) und dem Zingiber (Cassumunar Rose.) beide aus Ostindien, bekam der rauhe Sommer weniger gut. Die- selben machten zwar bis 1 M. hohe Triebe, zeigten aber kühle Witterung sofort durch Gelbwerden an, während bei starker Sonne die Blätter sich rollten. - Ebenso verhielt sich die Pfeilwurz (Maranta arundinacea L.), W estindien, welche sich bei warmer Witterung zwar kräftig entwickelte, aber nur wenige Blüthen entfaltete und kaum 70 Cm. hoch wurde. Etwas härter zeigte sich das Para- dieskorn (Amomum granum paradisi L.) aus a blieb aber Y M. Höhe ste ER sich der K a- raibenkohl (Caladium sagittifolium), 1. Originalabhandlungen, 17. der auf den Antillen wie Calad, esculen- tum der essbaren Wurzeln wegen an- gebaut wird, zu grosser Ueppigkeit, desgleichen das sehr ähnliche und ebenso schöne Caladium violaceum Desf. aus Westindien. Der Indigo (Indigofera tinctoria L.), Ostindien, machte keine Fort- schritte im Freien, sondern blieb klein und kümmerlieh, ohne Blüthen zu entwickeln, vielleicht móchte In- digofera Anil L. aus Südamerika, sich für's Freie besser eignen, denn ich hatte letzteren einmal im Jahr 1870 im Freien in schóner Blüthe. Mit der Baumwolle (Gossypium herbaceum L.) aus Mittelasien wurden schon in früheren würmeren Jahren erfolgreiche Versuche im Freien ge- macht; sie blieben stehen und ver- kümmerten, ohne Blüthen und Früchte zu entwiekeln, wührend sie im Som- merkasten ausgepflanzt, üppig ge- deihen und Blüthen und Früchte her- vorbringen. Ebensowenig wollte der Okra oder Gombo (Hibiseus esculentus L.), der in beiden Indien, in Afrika, besonders Algier und in Syrien um seiner hand- langen schotenartigen Früchte willen, die halbreif wie Bohnen zubereitet und gegessen werden, vielfach kultivirt wird, im Freien gedeihen, sondern seine schónen gelben, im Centrum schwarzrothen Blüthen und wohl- schmeckenden Früchte entwickeln sich nur im hohen Sommerkasten beieiner Behandlung, wie sie die Melone ver- langt, die im hiesigen Klima auch nie- mals im Freien gezogen werden kann. Nur Hibiscus Manihot L. aus Ost- des gero dessen zerkleinerte >; — ge E ^ m Wurzeln in Japan der Papiermasse beigemengt werden, óffnet, an einer warmen Mauer ausgepflanzt, seine handgrossen, atlasgelben, im Centrum schwarzen Blüthen und reift in guten Jahren auch reichlichen Samen. Auch Corchorus olitorius L. aus Ostindien, dessen Blütter zu Gemüse, die Stengel, wie C. capsularis zu Jute, : die Samen zu Oel verwerthet werden E sollen, kommt nur im Sommerkasten ausgepflanzt gut fort und muss, wenn : bei rauhem Wetter uud Fensterab- = schluss viele Läuse eintreten, reich- lich mit Tabaksstaub eingepudert wer- den, wie die Vorhergehenden. Die Erdnuss, Arachis hypogaea L. (Papil. Hedysareae) aus Brasilien, ge- hört gleichfalls zu den Sommerge- wächsen, welche der Wärme eines Melonenkastens bedürfen. Die unter der Erde reifenden Früchte schmecken geröstet mandelartig und liefern ein feines Oel. E SINE annuum L., aus Mexiko mit seinen Varietiten, konnte bei der mangelnden Sonne- u. Sommerwürme nicht recht zur Geltung kommen, in- . dem er nur wenige seiner schönen rothen Früchte reifte und meist nur ; in's. Kraut wuchs. ee Von den, essbare Friichte liefern- den Solanum-Arten wurde nur Sola- | num quitense H.B. ausgepflanzt, weil . es durch seine prächtigen Blätter zu- = gleich zierte. Ueberhaupt wurde der ürchtung, dass die Gruppe ein un- bieten möchte, durch das ungleiche, Selbst der spanische Pfeffer, : Bg, armseliges Ansehen dar- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. theilweise kümmerliche Wachsthum so verschiedenartiger Gewüchse vorge- beugt durch die üppige Entwicklung nachfolgender Nutzpflanzen, deren blosse Aufzählung genügt, da sie überall als Blattpflanzen oder sonst- wie Verwendung finden: Die Papyrus-Staude (Papyrus anti- quorum), der bunte Mais (Zea Mais japoniea), der neuseeländische Flachs (Phormium tenax), der Gummibaum (Fieus indica), der Papierbaum aus Formosa (Aralia papyrifera), die Dat- telpalme (Phoenix dactylifera), der Tabak (Nicotiana macrophylla), der Oelbaum (Olea europaea), der Kam- pherbaum (Laurus Camphora), der ächte Firnissbaum (Rhus vernicifera) mit schönen Blättern, der Johannis- brodbaum (Ceratonia Siliqua), der ` Theestrauch (Thea chinensis var. vi- ridis und Bohea), die Terebinthe (Pistacia Terebinthus), der Mastix- baum (Pistacia Lentiscus, Pistacia vera fehlt leider), die Nesseltuchpflanze (Boehmeria nivea), arfümkraut (Pogostemon Petethouly). die schónen | blüthenreichen Cistus-Arten, beson- ders Cistus ladaniferus, der den herr- lichen Ladanum-Gummi liefert und andere, zu ‚denen as Jahr noeh Da L ARIILVUAIIVA | welche bis eia nicht genügend x unserer Sammlung vorhanden war, z. B. die Krone aller tropischen Nutz- und Blattpflanzen, die Banane, die freilich nur in weniger piialichnh Arten, als Musa Ensete und Musa superba bei unc uM La. E werden kann. > : «Neue und empfelilenswerthe Zierpfansen, ET IL Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. A. Abgebildet im Kataloge von James Veitch and Sons, Royal Exotic Nurseries, Kingsroad, Chel- a, London. 1) Dicksonia Brackenridgei Mett. (Dick- sonia Berteroana Brackenridge und im Ka- taloge von J. Veitch). Ein schöner Farnbaum mit sehr grossen fach gefiederten, beider- seits grünen starren Wedeln mit kahler Blatt- indel. Die letzten Theilblättchen sitzend, este und 34 —1 Zoll breit, gelappt; die unfruchtbaren Lappen lanzettlich, gezähnelt, sichelförmig, 2—9'/s Linien breit; die frucht- sind aren Lappen schmaler, nur '/» Zoll breit, linear-bandfórmig und tragen 8—10 pt Bildet bis 15 Fuss hohe und gehórt zu den neuesten ausge- eynt Einführungen des oben genannten Etablissements. J. Veitch sagt, dass diese auf der im Stillen Ocean westli liegenden Insel St. Juan Fernandez aufge- den und in sein Etablissement eingeführt worden sei, während in den botanischen Werken die Samoa- und Fidji-Inseln als Va- terland angegeben sind, — es scheint mithin diese Art eine weite Verbreitung auf den In- seln des Stillen Oceans, die zwischen Amerika und Neuholland liegen, zu besitzen. Muss in der warmen Abtheilung des Farnhauses oder Wintergartens kultivirt werden. (S. Abbil- dung pag. 20,) B. Abgebildet im Kataloge von W. Bull, Establishment for New and Rare Plants, Kingsroad, Chelsea, London. ^. Bull. (Abbildung i 9) Juncus zebrinus Pon Sete 21.) Eine eigenthümliche Binsé Japan's, | freien . Bull durch Vermittelung des sie i Eo Bore in New York erhielt. Herr | gezeichnet, welche die grüne Farbe unter- brechen, wie das die Abbildung zeigt, Nach dem Deeper zu schliessen, hei diese Art im Kalthause oder viellei im freien runde Leia werden. Vidi ist es nur eine von den japanesischen Garten- künstlern rune Abart unserer gemeinen Binse, C. Empfohlen von E, Regel und E. Schmidt. 3) Eryngium bromeliifolium Laroch, Wie unter den Wasserpflanzen die Stratiotes aloides die Teacht der ee mit kepong lig gesägten Blättern nachahm auch in der zur Familje ie " Umbelliferen gehörigen Gattung Eryngium, welche die gemässigte Zone der ganzen nördlichen Halb- kugel bewohnt und selbst mit mehreren Arten nach Südamerika übergreift, einige Arten, gleichfalls mit am Grunde der Pflanze ro- settenförmig zusammen gedrängten schmalen ngen und stachelig gesägten Blättern, dass auch diese die Form der Bromelien nachahmen. Es sind bei diesen ausschliess- lich in den südlichen Staaten Nordamerika’s, in Mexiko, Chili, Wieder und selbst noch in Neuholland wac n Arten, nur die Blattstiele blattartig na sail die eigentliche Blattflàche fehit. 20 Arten enthaltenden , ist das auf Seite abgebildete E. bromeliifolium La- roche, das iu Mexiko hei ist. Bei uns im rauhen Norden gedeihet es nur hause im Topfe kultivirt, im südwestlichen land und im mi Westen Europa's gehört es gleich den Yueca- Arten zu den a. Pflanzen des ien Landes. Die Blumen stehen wie bei allen Eryngium-Arten in dichten Köpfen in n. if ebeteteatam Lam. dern Süden und A UM S Wei d QT LN iue A VERE io e du + Z. el Gartenflora Deutschlands, "Russlands und der Schw entdeckt ward und von Don in der Flora 2) ides Don. (Sileneae 4) Gypsophila cerasto ieben ward de Pflanze, die auf dem in den Gebirgen Kaschm ine perenniren E s (p. 213) zuerst beschr nepalensi l- ibung und Abbi inlässlichere Beschre Eine e ir's Passe Vernague as YAN EEE | \ Te ey Sis S E JN ANNO XS F : dU) eee STIP. vr NN II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. t . = HE S XN am Gypsophila cerastoides. Garten in St. Petersburg einführte, Aus der dicken fleischigen Wurzel entspringen zahl- reiche, ungefähr 1 F. hohe Stengel, welche im Spätsommer die grosse spitzenständige Dolde Ermgum bromeliifolium, dung REN, gab Delile in Jacquemont’ Reise nach Ostindien (Seite 26, Tafel 28) dare Max Leichtlin i in 1 Baden-Baden hat die- Si Sedum febiiangm. - tief goldgelber Biuman tragen. Vermehrt sich nicht so schnell als ähnliche Arten, wie 2.B. Ae Sen T S TAE Il. Neue und empfehlenswerthe CAR RES ! 28 — 6) Veronica saxatilis L. Eine niedliche kleine perennirende Veronica, die nur 2 bis Zoll hohe, zu dichten Büschen vereinigte Veronica hac Zür Zeit der Blüthe ist die ganze Pflanze mit Blüthen förmlich überdeckt. Wächst in den Alpen und Voralpen Europa’s in den Felsenspalten und zwischen kurzen Rasen, gemeinsam mit der ähnlichen, aber blass Beeten leicht re Alpenpflanzen, weshalb sie ganz allgemein empfoblen werden können, sowohl für sonnigen, wie für halb- sonnigen Standort. 1) Funkia ovata Sprgl. var. Sr (Liliaceae.) Es sind 4 speeifisch verschieden Funkia-Arten mit zahlreichen Abarten, die Punkin o ovata marginata. brachte. Die F. ovata zeichnet sich durch ovale, am Grunde abgerundete Blütter von den andern Arten aus. Blumen blau, nickend, issen B ovata marginata) ist eine der nte el zur tur, sei es, man sie zu üren oder auch als einzelne Pflan e hón ist auch weniger ER Funkia Sieboldiana Hook. ist auf gutem Boden eine prächtige Dekora- reple die e von allen Funkien die grössten n issli Ay Yos Hu nkia lancifolia mit ihren For- n werden wir ein andres Mal zu sprechen Gelegenheit haben. Alle diese halten ohne cone ) Ein niedriger immergrüner Strauch aus T "o. Pines 1 Chloranthus erectus. den Gärten häufig mit Ch. erectus verwech- selt wird. Beide Arten sind verhältnissmässig und den Wintergarten allgemeine Verbrei- 9) Dasylirium acrotrichum Zucc. (Liliaceae.) e Deinen bewolinen alle Mexiko und dickem : Stamme dar, der auf seiner Spitze die dichte Krone der schmalen langen Blätter | trägt, von denen die innern aufrecht stehen, während die äussern herabhängen. Die zwei- hàusigen. kleinen weissen Blumen stehen in Spitze. D. graminifolium Zucc. stache- | pin sind. Dasylirion acrotrichum. unter- scheidet sich kaum durch schmalere in eine langere, in ein Faserbiindel endende Spitze | von D. acrotriche, D. longifolium Zucc. hat breitere ungezähnte, grüne lang herab- — Blatter, die bei alten Exemplaren uss lang werden’ vus bildet einen pe | nach allen Seiten freien kleinen Säulen, Sta itién. oder Be | kleinen Tischen, damit die Blätter sich nicht _ nur ungehindert nach allen Seiten ausbrei- ten, sudes auth a naan ase leicht zu kultivirenden Pflanzen, die pes fund | besonders als Pi MESULUULIS dis ipia 2 fi. SC UE Im inert alii, 5 [ 1; A RR i SEES SEEN laf. 7034. A x II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. 25 lockere, mit Lauberde gemischte Erde sagt ihne b geführt in den Samenhandlungen und na- mentlich bei Haage und Schmidt stets vor- räthig sin 10) Dison edule Lindl, (Cycadeae.) Mexiko. Eine im Habitus mit dem bekannten Cycas revoluta verwandte Cycadee Mexiko’s, wel- che in den 40ger Jahren durch Duros Kar- winsky in grosser Menge in lebenden Exem- plaren eingeführt ward. Auch in neuerer Zeit kamen wieder zahlreiche jüngere und ältere Stämme in Kultur. Der Stamm wird 9— 1 Fuss hoch, anfangs oval, später dick und walzig und mit Fasern bekleidet. Die fieder- schnittigen Wedel haben lineare stechende und mit breiter Basis an der Blattspindel eine. glänzend hellgrüne Fieder- Dioon edule. blättchen. Die Tracht dieser einzigen Art der Gattung gibt die beistehende Figur. Eben- falls eine Dekorationspflanze für's Warmhaus und den Wintergarten. Zur Zimmerkultur weniger als die Cycas- und Ceratozamia-Arten zu empfehlen wegen der starr nach allen Seiten abstehenden Blätter. Lehmige Erde und wie für alle Cycadeen verhältnissmässig kleine Gefässe, D. Abgebildet im Kataloge von Platz und Sohn. 11) Ferula c is Linné. (Umbelliferae.) Eine durch die dunkelgriinen grossen, in 2 dia it, ER Ferula communis, fädliche pel ea zertheilten Wurzel- blätter schöne perennirende Dekorations- pflanze, die im Süden dropar wild wächst. Aus dem Herzen des Wurzelstockes steigt der 4—8 Fuss hohe Blüthenschaft empor, der in rispenfórmigem Blüthenstand die grossen | Dolden gelber Blumen trägt. Schön als ein- zelne Dekorationspflanze, verlangt aber einen für den mildern Westen und Süden Deutsch- lands zu empfehlen, da dieselbe im rauhern Osten und im mittlern Russland im Winter gemeiniglich erfriert, (E. R.) E. Beschrieben im Botanical Magazine. 12) Odontoglossum Pescatorei var. limbosum Rchb. f. (Orchideae.) Eine neue Abart mit den dunklen Flecken O. P. purpuratum ; dieselben finden sich aber in geringerer Zahl vor; ausserdem ist der Rand der Lippen- scheibe mit eg Flecken gezeich- net. (1880. XIII. 13) Nepenthes rige J. D. Hook. (Ne- € Hook. in D.C. prodr. XVIL p. 97. — Sta aus Borneo, wo Low und andere 96 ^ Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Reisende Pflanzen sammelten ; die Einführung in die Gärten Europa’s verdanken wir aber w as Etablissement J. Veitch und is Bons Die lànglichen oder verkehrt- eifórmig-lanzettlichen Blätter sind häutig und von zahlreichen Längsnerven durchzogen und dunkelgrün. Die kurzen, sackförmigen Schläuche sind in der Jugend mit einem rostfarbigen Flaume bedeckt und haben, wenn w nach hinten aufrecht erhebt und mit zwei zurückgebogenen Sporen endigt, welche den Fängen einer Schnecke nicht unähnlich sehen. Es scheint, dass der von Herrn Moore im Journal of botany, Januar 1880 beschrie- bene weni Dyak eine jugendliche Form von N, bicalearata ist. (1880. XIII. p. 200. Fig. oy 14) Pothos ceratocaulis N. E. Brown. (Aroi- deae.) Ein provisorischer Name für eine im Etablissement der Herren J. Veitch u. Söhne h B Borneo einge- ‘blissement W. Bull als Maregravia paradoxa verbreitet het Beide Pflanzen dürften zur Gattung Monstera gehóren. Die am Grunde egens Blätter sind breit elliptisch, an der Spitze stumpf. Sie stehen so dicht, dass die unteren durch die Ränder der oberen Blätter theilweise verdeckt werden, ebenso ; bedecken sie gänzlich den Stengel; ihre Oberfläche ist glänzend dunkelgrün; unten . sind sie blassgrün. (1880. XIII. p. 200.) oe B Tillandsia (Platystachys) distachya Ba- cooker. (Bromeliaceae.) Der Kónigliche Garten in Kew í A diese neue, mit T. polystachya L. und 7 | E jedoch nur eine Breite von "s Zoll. Die Farbe der Blätter ist blassgrün, oberhalb sind sie glatt, am Grunde und auf der Rück- seite aber mit feinen Schiippchen bedeckt. Blüthenschaft aufrecht, ‘/2 Fuss lang, mit linearen, gekrümmten Blättern bedeckt. ehre zweireihig, "Ja Zoll breit, 6—12blumig. Blüthenhüllbläiter grün, glatt, 1 Zoll lang. Kelch ĉja Zoll lang. Blumenkrone weiss, 1/2 Zoll lang. (1880. XIII. p. 200.) 16) Odontoglossum Rossii Ldl. var. pallens chb. f. (Orchideae,) Eine im Garten des Herrn W, Bull befindliche Form mit hell- ocherfarbigen Blumen, bei denen die Schwiele der Lippe sehr wenige, hellbraune Flecken auf der innern Seite hat. (1880. XIII. p. 200.) 17) Masdevallia pulvinaris Rchb. f. (Or- chideae.) Die merkwürdige Art, über deren Abstammung niehts gesagt ist, befindet sich halb scharf gekielt, eine lang, fast 2 Zoll breit; der sehr dicke Blüthenschaft ist mit Warzen und einigen Scheiden bedeckt, Die lockere Traube ist achtblumig. Das Rückensepal ist drei- eckig, helmförmig in einen Schwanz verlau- fend, olivengrün mit vitem purpur p pel tirt. Die purpurne Spitze des Schwanzes i gekrümmt wie eine Eae ie d. ichen Sepalen sind auf. ?/s ihrer Länge ver- bunden, sind olivengrün mit dunkelbraunen N — - kürzer als die Scheibe, — Die übrigen Blü- thentheile sind gelblich-weiss mit mehr oder 18) Odontoglossum Rossii Ldl. v. musaieum Rchb. f. (Orchideae.) Eine schöne im Be- sitze des Etablissements W, Bull befindliche | grün gerandet. (1880. XIII. p. 200.) i Bus Unterscheidet sich durch. ihre erven; die purpurrothen Schwänze sind : weniger dunklen Flecken. (1880. XIII. p. 200.) — Streifen, sämmtlich 19) Restrepia Falkenbergi Rchb, f. (Orchi- e Grösse pe IL. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen, 27 E. ebenso durch die einfarbigen, fleckenlosen ; Scheiden. Die Blumen sind in der Art wie | bei R. antennifera, gelb mit etwas ae und purpur. Wurde wahrscheinlich zu vo Mr, Patin in Neugranada entdeckt, di ioni | E. von zwei jungen deutschen Pflanzensamm- | lern, den Popes Falkenberg und Schmidt efunden ; leider ist der erstere, Carl Mdinpes; idt im Juni v It von 30 Jahren auf St. Thomas gestorben. (1880. XI. p. 232.) 20) Liparis Stricklandiane Rehb. . (Or- ch aus Assam Blühte zuerst bei Sir C. W. Strickland in llildenley. Scheinknollen conisch-eiförmig, mit zwei zungenförmigen, ege Blättern v grüner Farbe. lüthenstand trägt dichte Traube ance paneer d spüter ocherbraun fárben. (1880. XIII. p. 232.) 21) Odontoglossum crispum Ldl. flaveolum Rchb. f. (Orchideae.) Eine Abart mit ganz gelben Blumen, die E wenig rothe Punkte und Linien haben. Von Mr. Carder aus Bo- gota nensi din. ui p. 232.) 22) Octomeria Saundersiana Rchb. f. (Or- chideae.) Eine Art aus Brasilien, welche im Jahre 1880 zum ersten Male im Hamburger botanischen Garten blühte, welehem sie Hrn. Saunders mitgetheilt hatte. Blätter sehr dick, rund, pfriemenfórmig, 2 Zoll lang. Blüthen ocherfarbig mit 3 purpurn an den Blumenblättern. bibis oc mit malvenfarbigem und feinen Punkten. Säulchen weiss und mal- venfarbig. (1880. XIIL p. 264.) 23) Angraecum hyaloides Rehb, f. (Orchi- deae) Von den Herren J. Veitch u. Söhne aus Madagascar eingeführt, ist diese Art ganz das A.citratum en miniature in ‘ed Wuchse. Blätter salle dd länglich keilför- . mig mit einer schiefen Spitze. Blüthenschaft sehr kurz und klein mit einer einzigen Jemen. paene Blume, welche zungen- : Blumenblätter, eine làngliche Lippe and einen fadenförmigen Sporn hat. (1880. Xlll. p. 264.) © 24) Laelia Perrini Ldl. nivea Rehb. Hh (Or- - chideae.) Befindet sich bei Mrs. Massange in Baillon wi oO 4 | Lippe wie bei O. : auf der Insel Formosa gesammelt und blühte m in Chelsea im März 1880. (1880. XIL | vile und hat ganz weisse Blumen, 394.) End nur die Spitze der Lippe ist purpurfarbig. (1880. XIII. p. 264.) 25) Bees giro Armeen LA. 8. xanthinum et y. viri f. (Orchideae) wei Abarten der ee Ax die erstere mit gelben, die letztere mit grünen Blumen. | (1880. XIII. p. 298) 26) Odontoglossum eeu Hehb. f. (Orehideae. Eine hybride Form zwische i bif und 0. luteo-pur- pureum, welche sich zwischen einer Parthie O. crispum befand und jetzt im Garten des Herrn Massange in Baillonville durch Herrn Wilcke kultivirt wird. Die Pflanze gleicht dem O. crispum. Blumenblätter weisslich- : gelb, heller als bei O: Coradinei. Sepalen und Petalen braungefleckt, bei ersterer stehen die Flecken que zen bei letzteren am Rande. um, Säulchen weiss- lich-gelb, mit eiim braunen Flecken, (1880. XIII. p. 298.) 21) cpm arachnites Rchb. f. (Orchi- deae. Stammt aus dem westlichen Neu- granada und es durch Herrn Backhouse in D histamine Steht der M. pertusa ist aber in allen Theilen kleiner. Die femi Blumen mit ihren 3eckigen, rehten und gekrümmten Abschnitten, tale das Aussehen einer Spinne, daher er der festi Lippe ocherfarbig, mit pur- purnem Rande und Mu kurzen Strichen ud. pad pe kp 98) Coelogyne humilis Ldl. var. tricolor Rchb. f. (Orchideae.) Eine Abart mit braun- marmorirten Blumen aus dem Garten des Herrn W. Bull. (1880. XII. p. 394.) 29) Liparis formosana Rchb. f. ne deae.) In ta Art der bekannten L. bituber- culata Ldl. (elata Ldl), emi init a eylinderförmigen Scheinknol spitzen, sehr gekrausten und gefaltete lang haft prächtig veis I - n der Herren J. Veitch und Sohne oe 28 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Ill. Notizen. 1) Im Bullettino della R. Societá d'orti- coltura firenze findet sich über die im Monat Juli 1879 in Genua stattgefundene Regional landwirthschaftliche re mit gleich- zeitiger Blumen-Ausstellung ein Bericht, dem wir entnehmen, dass cius ommaviva (bei Hrn. Rossi zu Sestro) ind sehr reich- liche Suite von Petunien, Verbenen, Zonal- Pelargonien und von knolligen Begonien in ausgezeichneten Exemplaren zur Ansicht ge- bracht habe und ihm die goldene Medaille verliehen worden sei; — dass ein pracht- emplar der von Beccari aus Su- sition Musa sumatrana mi länglichen blaulichen, Mone ian Blättern aus dem berühmten Garten des Marq. Corsi Salviati gekommen; — dass Marq. Pallavicini (Gàrtner Traversi) in Pegli eine schóne Suite Palmen, unter wel- chen ie nep Caryota sobolifera mit Frucht, ocos campestris, Prit- chardia Pepe u.a. ausstellte ; — unter den verschiedenen vom Präsidenten besagter Ge- sellschaft, Hrn. Fenzi, avegestoliten neuen und seltenen Pflanzen war nders eine me . blühende Agave filifera. Aus dem botanischen Garten (Garteninspektor Bucco) in Genua verdienen besondere Erwähnung: Adiantum Junulatum und gracillimum, Doryopteris tri- A richterstatter über diese Ausstellung hasi 2d dass diese — nicht den din ote d cs Bucco hatte auch eine n omen mit dem Zwecke, a igurien an | 1879—80 in Italien gibt Ricasoli (Bull. und Möbel-Erzeugung; ungesundem Boden gedeiht auf nassem e vortreffliches rM in wenigen Jahren zu erlangen ist; sea gratissima aus Amerika, welche QE ident d Früchte bringt und aus deren Fruchthülle man eine entzündbare ólige Substanz erhält ; — Peumus fragrans aus Chili, welche in Italien im Freien vortrefflich gedeiht, nähert sich in prunifolia aus Sibirien nicht nur allein zu Hecken, sondern auch als Obstbaum, wobei bemerkenswerth, dass diese weder von Pe- dieulus lanipes, noch von der Larve des Cossus ligniperda u. a. angegriffen wird ; — Vitex incisa verdient w a ihres schnellen S e und wegen ihres Bihkhenelätihenie im Jul und August aus- gedehnte Anpflanzung etc. (Sr.) 2) Der grósste Eucalyptus globulus in Italien findet sich im exköniglichen Palast 2,10 M, ganze Höhe 30 M.; Jahre 1854 vom damaligen König Ferdinand ft angepflanzt. — Seit 5—6 Jahren ist kein Wachsthum ersichtlich ; er wurde niemals beschnitten und war immer vernachlässigt. (Sr.) 3) Ueber die bis jetzt vorgekom- menen Folgen des strengen Winters nd, während Lili pheen , od, Siphocampylus» Salvien, Cinerarien u. a. thei lich abgestorben waren; so kenswerth, dass Phoenix tenuis mit 3 Trau- - ; Blüthen — We — e 2e Is gebrannt, theils gänz- | ı ist bemer- id i V E Ri | à uc bae PAL Wee AES ee Diese Phoenix misst am Fusse des Stammes 1.80 M., die Höhe bis zur Spitze der Blätter beträgt 3,99; die Blätter jog ier M, lang, umgeben den Stamm bis an den Boden. Sr.) 4) Fuchsia gracilis sollte überall und reichlich in jedem Garten Verwendung fin- den, hauptsächlich ihrer vortrefflichen, aber wenig gekannten Eigenschaften wegen h die härtesten Winter (1879—80) unter leichter Laub- oder Erddecke als Perenne durchzu- machen. Die Pflanze wird schon seit etwa 15 Jahren als Gruppen-, Rabatten- und Einfassungspflanze ihres ausserordentlichen nn ihrer zierlichen Haltung, rt ihrer einfachen Behandlung oo ck und mit Vortheil verwendet, Die Pflanzen werden nach den ers rsten Frösten Erde gehäufelt; so behandelt, werden sie durch mehrere Jahre ohne Umpflanzen ihre Schuldigkeit thun, zumal wenn Dung und Wasser reichlich gespendet wird. (E. M.) 5) Rhus vernicifera Dec, hat den i Winter 1879—80 in Karlsruhe ohne Schutz 3 und vollkommen freistehend an verschiede- nen Stellen ohne jede Beschädigung über- dauert und wäre somit die erste Vorfrage zur Einführung der japanischen Lackindustrie zu Gunsten derselben gelöst. Ob die bezüg- lichen weiteren Fragen sich ebenso günstig beantworten werden? — Der mes, der angezapft wird, liefert bekanntlich das Material zur Bereitung des japanischen Lacks. (E. M.) 6) Was nicht erfroren ist im Win- ter 1879 - 80 wäre nicht minder interessant oder schwer beschädigt wurde, zumal wenn wir nur diejenigen Pflanzen in’s Auge ge- fasst würden, die entweder als neu oder colt beschränkt haupt einer Beobachtung entgehen konnten. * - ER De hy E SH ee WR Saft des Bau- | festzusetzen, als das, was zu Grunde ging. ziell für Karlsruhe, welches nach a ee die Ehre ! grade aufgewiesen zu haben, eine kleine Zu- sammenstellung dieser Art geben, die, wenn von andern Orten áhnliche Notes erfolgen sollten, für die Gärtnerei sicherlich von deutung wären. Nicht oder nur so beschädigt, dass im Laufe einer einzigen Vegetationsperiode Pw: Schaden ausgeelichen wurde, sind unter An- derm an Gehólzen : Akebia quinata, Ampelopsis tricuspidata. Bignonia capreolata, (A. Veitchi.) — obovata, — Yulan, — Lenné etc., Pyrus floribunda, — Maulei, se Rosa rug Rubus crata ein Staurophragma hydrangoides. Spiraea amurensis, tifolia, Ferner ohne jede künstliche Deckung und durchaus unbeschádigt sind geblieben: reus pboeniceus. Opuntia brachyantha. O, comanchica. O. humilis. O. sp. Kansas. O. missouriensis leucospina. O. Rafines- quianana. Opuntia Engelmanni erfror! Von den Coniferen miissen wir leider sa- gen, dass die meisten mindestens gelitten an men Einwirkungen zeigte, haben wir ausser — — dedi den unter allen"Umständen als » Abies ws, 3 — nur npo: 30 Dem Obigen fügen wir aus einer Mitthei- lung des Hrn. Schlossgártner Eberling auf Mainau einige Daten bei, die in vollstem Maasse unsere vor Jahren an dieser Stelle geäusserte Ansicht bestätigen, dass diese sogenannten y eignet ist. Es haben unter andern schädigung den Winter überdauert : Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Abies cephalonica. A. nobilis robusta. A, Pindrow. A.Pinsapo. A. Morinda. ou- glasi. Cedrus Libani. C. atlantica. " Deo- dara. Cryptomeria japonica, C. elegans. om Cupressus pyramidalis und var. (wenig be- schädigt). Podocarpus Koraiana. Prumnopi- tys elegans. Pinus Benthamiana. P. Sabi- niana. Sciadopitys verticillata, Wellingtonia gigantea etc. E. M. IV. Literatur. 1) E. dePuydt, les Orchidées, Paris 1880, bei J. Rothschild, Rue des Eins jener elegant ausgestatteten Werke, wie deren in der berühmten Buchhandlung von J. Rothschild in der neueren Zeit sehon mehrere aus dem Gebiete des Garten- baues erschienen sind, Werke, von denen wir auch mehrere in diesen Blättern schon besprochen haben. Das Format dieses Buches ist das grósste Oktav (Royal-Oktav), Papier und Druck vor- trefflich, Der Text ist 28 Bogen stark und mit 244 d Holzschnitten und 50 colorirten Taf hónblühender Orchideen hmückt. gesc Nach einer allgemeinen Einleitung folgt die Beschreibung der Organe der Orchideen, des Stengels, der Blätter, der Wurzeln und der Blumen. Die Beschreibung des verschie- denartigen Wachsthums der zahlreichen Or- chideen, der Landorchideen mit und obne unterirdische Knollen, der epipbytischen Or- ‚chideen mit und ohne Scheinknollen, mit 2 — thenbildung ist mehr nur mit dem Auge des .. Pflanzenfreundes als des Botanikers aufge- 2 sooth und lässt in Bezug auf Beschreibung, . wie d der Erläuterung durch Abbildungen zu en übrig. gilt in Bezug auf die Ueber- | AUR - Gru kroskopisch kleinen bis zu den grössten Prachtblumen bestimmt ist, so ist das, was in wissenschaftlicher Beziehung über Blü- thenbildung, Klassifikation und später Be- schreibung der Gattungen, sowie Aufzählung der schönsten und am dankbarsten blühen- rten gesagt ist, — auch naeh unserer Ansicht vollkommen genügend, denn das Buch hat eben nur den Zweck in populärer Sprache die DES Gebilde dieser Fámilie vorzuführen en er mit einer Zahl empfehlenewertheten Arten bekannt zu machen. inn hat der Autor seine Absicht dem Liebhaber gegen vollkommen erreieht und die Holz- und die guten colorirten Tafeln geben paina und Erklärung zum Texte. Lehrreich und instruktiv ist das, was über die geographische Vertheilung und Klimato- logie, sowie über Einführung der Orchideen- in Europa gesagt ist. Landschaftliche Dar- stellungen der natürlichen Fundorte der Or- chideen, helfen auch hier den Text zu er- klären, Die Kul zeugen von einem tüch- tigen Kinder: der Orcbideen-Kultur und als Dungmittel ist richtig gesagt, dass Erdorchi- . deen jeder Dung schädlich, dass bei epiphy- tischen Orchideen dagegen das von E. Morren empfohlene Mittel (auch von uns schon vor i p WU TC OPUS HIR [V. Literatur. derholter Dungguss von 1 Gramm Guano auf 1 Liter Wasser sei von guter Wirkung auf das Wachsthum FREE folgt eine e der in ipee ein Theil durch Abbildung llüstrirt ist und schliesslich die Beschreibung einer nn. von 50 Orchideen es er graphi n guten Abbildun Jede q vig tesi sollte sich an nützliche i Buch anschaffen, das ihm so viele treffliche Winke über Orchideen und deren Kultur gibt und mit dieser interessanten Familie im All- gemeinen bekannt macht. (E. R. 2) A. Dallière, les plantes ornemental par A. Cogniaux e A Stroobant à Gand (Belgique). tom. I. et IL. 1873. 1874. Es ist dieses Werk, das die Abbildungen der schönsten buntblättrigen Pflanzen gibt, in Folio erschienen, Die Abbildungen sind vorzüglich und geben vortreffliche und sehr | elegant ausgeführte Abbildungen der Pflan- zen, wobei eben nur die Tracht und die Blätter, aber nicht die Blüthe berücksichtigt ist. Der Text ersetzt den Mangel der Blu- men, indem hier der Charakter der Gattung in einlässlicher Beschreibung von indios u. Marchal gegeben ist, während am Schlusse A. Dalliére eine Kulturanweisung auf seine eignen Kosten herausgegeben hat, ebensowohl in künstlerischer, als in wissen- schaftlicher und praktischer Beziehun berücksichtigt werden kong. weil es nur die Abbildung schon bekannter Pflanzen und obne Blumen gab, so tragen wir hier die iu beiden Bänden publiirten Abbildungen nach. EE: an .: LAedypha Wiidtne. Müll. (A. trieolor hort.) . Hó | Blätter oval-lanzettlich, hellgrün, mit breitem gibt. | Mithin ist dieses Werk, das A. Dalliere Alocasia Sedeni h. Vsus tab. 21. Alpinia vittata h. Bull tab. 29. ANNUM crystallinut 1 Lind. et Andr, tab. 1. et March. tab. 80 (Syn. Graptophyllum mediauratum Linden et André, Strauch von 3—5 kahl, unregelmássigem gelben Mittelstreifen.) Calathea hieroglyphiea Lind. et André tab, 8. — st an E. Morr, tab. 13. seo-picta Regel tab. 3. tu ubis ispatha Hook. tab. 19. ak (Croton) undulatum Veitch tab. 15. Weismanni Veitch ta Cop Baueri Endl. vrei tab. 12. Cordyline gloriosa Linden et André tab. 5. — regina Veitch. tab. 14. Curculigo recurvata Dryand. varieg. tab. 20. Curmeria picturata Linden et André tab. 2. Dichorisandra musaica Lind. et Andre tab. 10. Dieffenbachia Bausei h. Chisw. tab. 11. nobilis Bull, tab. / ue japonica Dne. et Pl. argenteo-margi- tab. 6. ee spectabile ue roin tab. 9, Pandanus Veitchi hort. 8. Sind iion Baci h. Wdl. tah. 17. Konania Lindeni André tab. 16. s argyraea major tab. 18. Mond gigantea Torr. aureo-varieg. tab. 25. Band IL: nn nn Rgl. marmoratum tab. 44. Aphelan nator Linden et André = 34. Panax ide abes Guifoylei Cogn. et March. tab, 58. Aralia Veitchi h. Angl. tab. 48, Coffea ebd L: ss "e ‘nacre 57. eitch tab. 49 — + Bupliste K- Veiteh. tab. = -— n h, Tok: tab. 31. Dieff: 1. et Andr. tab. 59. Ee — Linden et André tab. 54 — 56 92 Gardenia florida L. fol. variegatis tab. 38. Gynerium argenteum Nees, aureo-variegatum b Habrothamnus elegans Brogn. var. argentea Heliconia densiflora Verlot. tab. 46. Hydrangea japonica Sieb, et Zucc. speciosa tab. 33 Oncidium nodosum E. Morr, tab 55. D 1 > : A 13141125 n (Blätter fast gänzlich gelb gefärbt.) Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. | Vriesea CORS musaica C. et M. "A T EP 1 tab.35 Palatium argenteo-Iineare b. Dall. tab. 53- Skimmia japonica Thbrg. argentea tab. 51. tab. 39. anguinolenta C. et M. tab. 52. d der Docket dieser Pflanzen ersehen wir, dass das kürzlich (Acta h, Petr, VI. 292) von uns als O. papilioniforme aufgestellte Oncidium mit O. nodosum Morr. überein- kommt, in Folge dessen wir unsern Namen zurückziehen. (E. R.) V. Personalnotizen und Neuestes. 1) Hrn. W. Krieger, Universitätsgärtner in Basel, ist gegenwártig auch die Leitung und Oberaufsicht über die städtischen An- lagen in Basel übertragen worden. Wir freuen uns dessen und hoffen, dass die alte be- rühınte und reiche Stadt Basel auch recht reichliche Mittel anweisen möge, um dieselbe in das Gewand der Neuzeit, — zur Verschöne- rung, zur Annehmlichkeit und bessern Ge- sundheit der Bewohner, — recht nett und anständig zu kleiden, 2) Vom 3.—5. April d, J. veranstaltet die kónigl. Gesellschaft für Ackerbau und Bo- tanik in Gent dort eine Gartenbau-Ausstel- lung, zu der als Aussteller nur Mitglieder der Gesellschaft zugelassen werden. 3) Dr. Carl Hermann Merck, Syndikus, Ehrenpiint > eee ae fiir Hambi und Umgegend, starb in - den iis Tees des Oktobers 18801 in Ham- iE burger Senats und erwarb sich grosse Verdienste . um das Gemeinwesen. Dr. €. B. Merck war am 3, Mai 1809 ge- h dem Tode seines als Pflanzen- gemein bekannten Vaters, des Se- ies ‚Merck, kaufte Di i eine Besitzun i MI verein, ein Verein, der in der kurzen Zeit seines Bestehens zu einem der thátigsten und jedenfalls dem zahlreichsten des Continents emporgeblühet ist, da er gegenwärtig 1100 Mitglieder zählt und jährlich seine gross- artigen Ausstellungen veranstaltet, (E. R.) 4) Die Handelsgärtnerei von Seemann und Göpel in Wandsbeck bei Hamburg hat gestützt, kann ich mit Lilium Jamairi eine Fora: von L. auratum, — Futai-tengai eine Form von L. Maxi- mowiczi, — Surumsumi eine Form von L. Thun- bergi, — Jaiétengai eine Form von L, Maxi- mowiczi, Shira-Kanoka eine Form von L. speciosum, : (NB. die weissblühende als L, lanci- folium album verbreitete Form.) — Hookaku ein gefülltes von L. Thun- HE Tgl, : — Jiusai Form von L. Thunbergi, — Teppo ist L. longiflorum, MH eine Form von L. spe- "fa chíge Lan unter den allen unver- ; stàndlichen Namen Japan's vielfach in den — Handel kommen werden, dürfte manchen unserer Leser mit mit dieser Bericl : Dienst -ge E ES Botanists and Horbcaliurists. I have just succeeded in obtaining the few remaining copies of the following high-class Botanical works, privately printed at the expense of the Authors, and offer them whilst the very limited stock lasts at the prices affixed : ELWES'S (H. J. Monograph of the genus LILIUM, complete in 7 parts, impl. folio, two maps, photograph, = 48 superbly coloured plates of every known species ‚LIES, engraved by eec. often two species on one plate, stitched, 29 Only 250 copies were se es subscribers. The Author, a wealthy gentleman, living at Preston House, . Cirencester, Gloucestershire; where he possesses fine and extensive garden grounds, has, by great energy and at vast expense, brought together ALL THE KNOWN SPECIES OF LILIES CLARKE (C. B., Superintendent of the Caleutta Botanic Garden) Commelynaceae et Cyrtandraceae Bengalenses, Royal folio, 95 fine large plates, with — structural details and descriptive text, boards, 2 20s. Calcutta, 1874. Very few of this learned and valuable Botanical work have ‚come to England and Europe, and none have gone yet to America. BOOTT (F.) Illustrations of the GENUS CAREX, 4 vols. folio, 600 plates, en several thousand figures, £ 25. 1858-67. ~- _ This valuable book must rise in price, as only half-a-dozen copies remain for sale. The most valuable and exhaustive work on the grasses à i LI GARTENFLOR A. Allgemeine Monatsschrift für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde und Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg. Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz Krise und redigirt Dr. Eduard Regel, Kais. Russ. wirklichem Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in St. Petersburg, Vice-Präsidenten des Kais. Russ. Gartenbauvereins in St. Petersburg, Inhaber mehrerer hoher Orden, threnmitgliede der Akademie der Wissenschaften in Palermo, Correspondirendem Mitgliede der kgl. bayr. Akademie der Wissenschaften und der Kaiserlichen Russischen Akademie pon Wissenschaften in St. Petersburg, Corre- spondirendem Mitgliede der Akademie der Wissenschaften zu Bologna, Mitgliede der — Aka- demie der Naturtorscher Leo Se ecu ‘Mitglicde und Correspondirendem Mitgliede ieler Gelehrten- und Gartenbauges haften. Mitherausgeber für Deutschland : H. Jager, E. Mayer, A. Senoner, L. L. Beissner, Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. ien. Hofgärtner in Garatshausen H. Hoffmann, C. Salomon, W. Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gärtner in Marburg. Prof. Dr. Göppert, = Kolb, E. Schmidt Geh. Rath u Director d. bot. Gartens in Breslau. Garte tor in München. (Firma: Haage & Mitherausgeber für die Schweiz: . E. Ortgies, Inspector des Bot. Gartens in Zürich. l Mithęrausgeber für Russland: Dr. F. von Herder, ~ E. Ender, Kais. Russ. Hofrath u. Bibliothekar am m Kaiserlichen Erster Gartner Kaiserlichen Botanischen Botanisehen Garten zu St. Pet Garten zu St. Petersburg. Februar 1881. STUTTGART. Verlag von Ferdinand Enke, 1881. | Mit einer Beilage von J. H. SCHORER in Berlin. — Inhalt des Februar- Heftes. : Seite | Seite I. Originalabhandlungen. | Winters 1879—80 in der Um- 1) Abgebildete Pflanzen. | gebung von Würzburg .' 39 : A. Colchieum (Synsiphon) croci- L. 4) io die Familie pe Bo ! florum Ea. 49 B. S EA RER Asa | 5) Ungeschicthiliche Fortpflanzung GRAY c 0 s. ge SE | wildwachsender, ea C. Saxifraga Hirculus L. var. | der Pflanzen . . 51 grandiflora. 99. 4.346) n ee in der + Cypripedium Udüidentale kil w. 95 1 Weintreiberei ©. ees E. Ixora alba L, Voxan. XEM | I. N à empfehl th 2) Laubwerfende Báuine; welche enr UN ee ee | fla augu ET o sy BR im Herbste die Blätter halten 36 | 5 qi : # 3) Das Verhalten der Fruchtbäume | ee o o UNE i t bs i ) i i und Freilandgehólze unter den | IV. Literatur... 72 E Temperatur - Verhältnissen des : Y. Personalnotizen und Neuestes 89 | | Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an E die Redaction zu machen. | Original- Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- = ‚ stande, die sich auf ‘Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- Bücher, deren piparietehe Burch sowie Pflanzen, dnd Abbildung diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- jidung, wo möglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse | E. tegel in St. Petersburg : an die Nitin «creep ud von Ferdinand Enke Stuttgart einzusenden, e . Annoncen aller Art werden auf den: Umschlag. oder Beiblatt gegen eine 'ütung - 20 Pf. bri Petitzeile aufgenommen. — Cataloge legt die Ver- dlung in einer A: : X von 600 Exemplaren gegen eine Gebühr "€ Ran. die uns. Originalabhandlungen bereits ein- den on ur wir. hierdurch an, dass deren : NOCTEM ee eee ee a MR ee — been a Cm. lata, alba do s Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Colchicum (Synsiphon) eroeiflorum. (Siehe Tafel 1035. Fig. 1 und 2 und d, b.) Melanthaceae. Colchicum, sect. Synsiphon. Flores radicales. Perigonium corolli- num, infundibuliforme, tubo longissimo tenui, limbo campanulato sexpartito. Stamina 6, fauci inserta; filamenta brevia, linearia, plana; antherae linea- res, biloculares, erectae, basi sagitta- tae, connectivo cum filamento conti- nuo. Ovarium tempore florescentiae breviter pedunculatum, e bulbo paullo exsertum, supra basin in corollae tubo nidulans, triloculare. Ovula anatropa, loculorum angulo centrali inserta, bi- serialia. Styli 3, longissimi, exserti, filiformes, stigmate subcapitato ter- minati. — Plantae perennes bulbosae foliis coötaneis v. subcoétaneis. S. erociflorus Rgl, bulbi ovato- oblongi 1 —pluriflori tunicae nigrescen- tes. Folia radicalia basi vaginata am- plectentia caulem subterraneum spu- rium sistentia, plana, linearia, obtusa, margine sub lente minutissime remote- que denticulata, superne patula. Flo- rum tubus usque 10 Cm. longus; limbi foliola. oblonga, obtusa, circiter 142 picta, antheras subduplo superantia. Filamenta 4 Mm. longa, antheris sub- triplo breviora. Stylorum rami an- theras superantes. (Cfr. Rgl. in acta h. petrop. VI. p. 491. Ibidem VII 385.) Die in Rede stehende Pflanze ge- hórt zu den harten Zwiebelgewüchsen, welche im ersten Frühjahre blühen, und ist der Typus einer Unterabthei- lung der Gattung Colehieum, welche sich von Colchicum durch die aufrech- ten, in dem Winkel der am Grunde pfeilfórmig auseinander stehenden Fä- cher auf dem Staubfaden befestigten Antheren unterscheidet, wührend bei | den üchten Colchicum die Antheren ungeführ auf der Mitte der untern Seite befestigt sind. Wir ziehen hiermit aber die von uns aufgestellte Gattung Synsiphon wieder ein, indem dieselbe theils auf einem Irrthum beruht. Bei der Zer- gliederung der trocknen Blume waren nümlich die 3 Griffel scheinbar bis zum Schlunde in einen vereint. Die erneute Untersuchung zeigteaber, dass 5 : solche sich bis zur Spitze des Frucht- __ tun Mean wie dies auch ; unsere Abbildung zeigt (Fig. d). Die Blumenkrone unserer neuen Art be- steht aus der langen ungetheilten Röhre und nur der Saum ist in 6 Blättchen gespalten, die weiss und auf dem Rücken mit 3—5 violetten Streifen (Fig. b eine aufgeschnittene Blumen- krone mit den im Schlunde befestig- ten Staubfäden). Ward von Sewerzow zuerst bei Dagbit im westlichen Turkestan ent- ` deckt, dann von Korolkow und Krause zwischen Taschkent und Karak-ata auf ‘Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. der Expedition nach Chiwa gesam- melt, bei Taschkent am Flusse Tschir- tschik und in Kokan bei Tschupanata und Samarkand sammelte Frau O. Fedtschenko diese Art, und im letzten Jahre endlich erhielten wir die ersten lebenden Zwiebeln dieser Art aus den Gebirgen des Alatau von A. Regel und Fetisow, so dass dieses interessante, jedenfalls gleich den Crocus- und Col- chicum-Arten harte Zwiebelgewüchs, sich nun in den Gärten Europa's bald verbreiten wird. St. occidentale Asa Gray in Proc. of Am. Acad. 1872 p.405, — Baker in Journ. of Linn. Soc. 17. (Botany) pag. 435. ` Die Gattung Stenanthium gehört Nordamerika an und ist mit Zygade- mus, Antielea und Veratrum zunächst BERNER Von Zygadenus und Vera- trum unterscheidet sich Stenanthium . durch die am Grunde mit dem Frucht- knoten verwachsene Blumenkrone und .. von Anticlea dadurch, dass die Blätt- chen der Blumenkrone innerhalb am . Grunde keine Grube besitzen. . Wir geben untenstehend die Dia- gnose. des S. occidentale, wie solche Bak r am angezogenen Orte gibt*). simplices B. Stenanthium occidentale Asa Gray. (Siehe Tafel 1035. Fig. 3.) Melanthaceae. Stammt aus dem Felsengebirge Nord- westamerika's, wo es bei 4—6000’ Höhe wächst, also jedenfalls sicher Zwiebelgewächs für das Frühjahr zu empfehlen ist. Die in einer nickenden Traube stehenden Blumen sind grün mit purpur Nüance. Die Abbildung ward im Garten der Firma Haage und Schmidt gemacht und uns freund- lichst zur Disposition gestellt. Zwie- beln dieser hübschen Pflanze, liefert gleichfalls die erwähnte Firma. vel pauci, laxe ae pedi- cellis apice cernuis 6—12 lin. | (sum cemo l ipai nee Perianthium 6 Jin. longum, viridulum vel purpurascens, seg- mentis lanceolatis. 5—7 nervatis, ne | in flore expanso falcatis. Stamina segmentis duplo Teose Capsula 6—8 lin. longa, . * r 1n : beds | ibus 3—4 lin, pecus semini- se EMG cse : cc E oo " ETE " am TONO o Sot LT NUES EE pe E SNO ME AE TUS TT MEET PETE R eee Ce ease BE Die Saxifraga Hirculus, mit ihren mit ungetheilten Blättern besetzten, einige Zoll bis spannenhohen Stengeln, die aus einem dichten Rasen lanzett- licher Wurzelblätter entspringen und mit ihren gelben spitzenstündigen Blu- men, weicht in ihrer ganzen Tracht sehr wesentlich von allen andern Saxifragen ab. Aus dem Rasen der Wurzelblätter des dicht verästelten Rhizoms ent- springen ausserdem noch Ausläufer nach allen Seiten, so dass, wo diese Art sich einmal einheimisch gemacht hat, sie sich sehr schnell: vermehrt. Eigenthümlich für dieselbe sind die am innern Grunde der Blumenblätter befindlichen zwei drüsigen Hicker (Tafel 1035 a. b). Die S. Hireulus kommt in Deutsch- land in den Sümpfen des Nordens und in den Sümpfen der montanen Region Bayerns, des Schwarzwaldes und dann im Jura etc. vor und wandert vom Norden Deutschlands in die Sümpfe der Russischen Ostseeprovinzen, und ist dann überhaupt im ganzen Hoch- norden Europa’s und Asiens und in I. Originalabhandlungen, 35 C. Saxifraga Hirculus L. var. grandiflora. (Siehe Tafel 1035, Fig, 4. a. b.) Saxifragaceae. den Gebirgen Mittelasiens verbreitet, In dem Thian-Schan kommen sehr grossblumige Formen vor, wie eine derselben unsere Abbildung nach in meinen Baumschulen blühenden Exem- plarenzeigt. Diese grossblumige Form ist ausserdem niedriger und breit- blättriger, geht aber ganz allmälig zur gewöhnlichen Form über. Bei der Kultur im Garten gedeihet die S. Hirculus in einer feuchten Torf- erde gemischt mit Lehmerde, leicht und sicher, blühet jührlich reichlich, kommt aber auf halbschattigem Stand- ort besser als auf ganz sonnigem Standort fort. Sumpfboden ist bei der Kultur im Garten durchaus nicht noth- wendig, denn ausgedehnte Sümpfe mit kaltem Untergrunde, wo diese, wie ähnliche auf den Alpen und in den nordischen Sümpfen vorkommende Pflanzen, auf über die Wasserfläche | empor gehobenen Polstern wachsen, kann man im Garten nicht herstellen. Blühet im Sommer, Vermehrung durch Theilung und Samen. (E. R.) D. Cypripedium occidentale Ellw. (Siehe Tafel 1036.) © occidentale Ellwes in Gard. Chron. 1877 p. 727 cum zyl. p. 725. — .. Ein Cypripedium für das freie Land, 3 = das i in den Felsengebirgen Californiens | vielfach wild wächst. Stengel und die ovalen Stengelblätter kurz, weichharig. = . Blumen- —— "urs: die beiden. n i Fruchtknoten weichharig. blütter. linglich-elliptisch und zugespitzt; die beiden inneren linear, spiralig-gedreht. Lippe weiss mit róthlichen Adern. Stengelsüule gelb. ine hübsche Art, deren fusshoher Stengel ein bis mehrere wohlriechende Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Blumen trügt. Mit C. candidum, parvi- q florum und pubescens zunächst ver- 1 wandt. Kultur auf halbschattigen Standort in Lauberde im freien Lande. (E. R.) : E. Ixora alba L. e (Siehe Tafel 1037.) : | Rubiaceae. 1. alba L. spec. 160. — D.C. prodr. IV p. 489. — Ein immergrüner Strauch . von 3—5 Fuss Höhe mit oval-lanzett- lichen lederartigen immergrünen, am Rande schwach welligen Blüttern. Die weissen wohlriechenden Blumen stehen in einer reichblumigen spitzenstän- digen Trugdolde mit langer dünner Röhre und 4theiligem Saume, dessen Lappen verkehrt oval und stumpf. Blühet im Sommer und verlangt einen lichten Standort im niedrigen Warm- hause. Eine lockere lehmige, mit etwas 1 Sand und lockerem Humus gemischte Erde sagt diesem hübschen, aus Ost- indien stammenden Halbstrauch am besten zu. 2) Laubwerfende Bäume, welche im Herbste die Blätter halten. In Petersburg ist dieses Jahr die ide Erscheinung aufgetreten, rx ein grosser Theil der laubwer- fenden Bäume und Sträucher die Blätter nicht geworfen, sondern noch lange nach Eintritt des Winters u Einfluss von einer Temperatur am Stengel eine vertikale Schichte eines dünnwandigen Zellgewebes bil- | det, welche das Abstossen des Blattes hin, wenn die Nahrungsstoffe in das Junge Holz des Stammes aus den Blät- tern zurückgeführt werden, um dort als feste Reservestoffe für den Früh- jahrstrieb deponirt zu werden, sich an der Anheftungsstelle des Blattes vermittelt. Der Referent wies darauf hin, dass schon vor Mitte Oktober n. St. in Petersburg die Kälte bei starkem Schneefall und abwechselnd heiterm Wetter mehrere Male auf D — 12° R. fiel und diese Witterung volle 4 Wochen anhielt. In Folge dessen MIA die frischen grünen I. Originalabhandlungen. 37 saftigen Triebe, es konnte also der normale Lebensprozess, das Abstossen des Laubes und die mit diesen Hand | in Hand gehende Entfärbung der Blätter nicht stattfinden. Wo das Holz schon vollständig gereift, da fielen die Blätter grün ab, wo aber die jungen Triebe noch vollsaftig, d. h. noch in Vegetation waren, da blieb das Laub grün an den Bäumen sitzen, weil in Folge des plötzlichen Aufhörens der sonst das Abstossen des Laubes präparirenden Vorgänge, der normale Laubfall nicht stattfinden konnte. In unserm rauhen nordischen Klima sind es im Winter einestheils beson- ders niedrige Kältegrade, die bis zum Gefrieren des Quecksilbers herab- steigen, die grossen Schaden unter unsern Holzgewächsen des freien Lan- des anrichten. 25jährige Beobachtung hat mir gezeigt, dass nach einem Sommer und Herbst, in welchem un- sere Holzgewächse reifes Holz ge- bildet haben, bis — 26° R. keinerlei Verluste bedingt, — wenn aber die Kälte tiefer fällt, so werden mit jedem Grad mehr die Verluste empfindlicher, die namentlich an den über ihren natürlichen Verbreitungsbezirk hinaus gerückten Pflanzen zu beklagen sind, sei es durch theilweises oder gänz- liches Erfrieren, so z. B. von Aepfeln, Sauerkirschen, Ahorn (Acer platanoi- des), Ulmus campestris und dessen Abarten, Fraxinus excelsior, Populus candicans ete. Dagegen sind manche andere Bäume selbst gegen Tem- peraturen bei gefrornem Quecksilber ganz unempfindlich und leiden dann erst gegen das Frühjahr hin, wenn nach warmen irc dis schon: die rück, Vegetation etwas anregen, kalte Nächte kommen, so z. B. Abies sibirica und A. balsamea. Von Bäumen halten z. B. Tilia parvi- folia und T. grandifolia, — Alnus in- cana und glutinosa, — Populus alba, suaveolens, tremula, nigra, laurifolia, — Salıx alba, pentandra, amygdalina, — Betula alba, lenta, dahurica, — Larix europaea, sibirica, dahurica, microcarpa, — Ulmus effusa, Sorbus aucuparia, — Prunus Padus, virgi- niana, — Quercus pedunculata, unter allen Verhültnissen gut aus, sei nun der Winter kalt und falle das Ther- mometer bis unter den Gefrierpunkt, — oder sei der Winter veründerlich, so dass in den Wintermonaten Thau- wetter mit starkem Frost wechselt, der Boden mit Schnee bedeckt schneelos, oder endlich der Winter ungewöhnlich früh mit starken Kälte- graden eintritt, wie in diesem Jahre. Die vollständige Ausbildung des Holzes und Beendigung des Triebes, wenn bei diesen Arten der normale Laubfall auch noch nicht ist, bedingt deren Dauerhaftigkeit in einem Klima, wo der Sommer so kurz ist. Wir machen aber darauf aufmerksam, dass dies nur bei den Stammarten, nicht aber in Bezug auf deren Abarten der Fall ist, so sind bei uns alle Formen von Quercus pedunculata, die grün- laubigen wie die buntblättrigen, eben- so die Formen von Tilia grandifolia dem Erfrieren ausgesetzt. Kommen wir auf den Blattfall zu- - so ist es bekannt, dass das PEN Vass o Laub der Sommereiche bei uns stets. noch am Baume hält, wenn zwischen ' dem 10. ET Okt. u. 20. Okt. a. Ber) S bei uns das Laub in den Gürten ge- recht und auf Haufen gebracht wird *) und dass es dann gemeiniglich zu- gleich mit dem der Syringa vulgaris etwas spüter meist in Folge stürkerer öste oder Schneefalls grün abfällt. Wenn aber das Laub alter Bäume etwas später abfällt, so kommt es bei 2 jungen kräftig wachsenden Sommer- b eichen häufig bei uns vor, dass ihr Laub fast den ganzen Winter an den E Bäumen bleibt. P Junge krüftige Exemplare zeigen stets nicht blos einen üppigeren Trieb, sondern reifen auch ihr Holz viel spüter als alte Exemplare, also ist auch der Grund des Sitzenbleibens des Laubes lediglich darin zu suchen, dass wührend beim Einfallen der Fröste die alten Báume den Jahrestrieb ganz beendet hatten, dies bei den jüngern Büumen noch nicht der Fall war. Noch auffallender tritt dieser Un- terschied in der Holzreife bei Acer eriocarpum (dasycarpum), Juglans ci- nerea und Juglans nigra hervor. So ist es mir noch nicht gelungen, in einen Baumschulen im Laufe von lSjsbrigen Versuchen die beiden Jug- : ns aus Samen zum Baum zu er- . Ziehen. Jährlich frieren die jungen : Schutz gepflanzt und selbbt ai Hiorbeta zenom Sei im Keller durchwintert ACEI R ISTA bic Bee ou 38 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. früher reifende Triebe bilden, bei uns allen Unbilden desW inters widerstehen, mit andern Worten vor Eintritt des Winters reifes Holz bilden. Ganz ühnlich, nur weniger ungünstig verhält sich Acer dasycarpum. In erwachsenen Bäumen ist derselbe bei uns noch härter als Acer platanoides und im Laufe von 25 Jahren habe ich nie gesehen, dass bei uns alte Bäume gelitten hätten, während kalten Wintern, namentlich nach vor- ausgegangenem kaltem nassem Som- mer, Acer platanoides theils gewaltig gelitten, theils ganz erfroren war. Junge Exemplare des A. eriocarpum, seien sie nun bei uns aus Samen er- zogen oder in jungen Exemplaren aus deutschen Baumschulen importirt, zei- gen bei uns einen sehr üppigen Trieb, der jährlich wieder abfriert, wenn die Kälte im Winter bis — 20° R. fällt. Erst in Folge einiger milderer Winter und auch selbst in Folge des letzten Winters, wo das Thermometer nicht unter — 16? R. fiel, der aber an an- dern Holzgewüchsen und Stauden in Folge des steten Wechsels der Tem- peratur und der Nüsse des Bodens ungeheuern Schaden gethan hat, hiel- ten sich die im Sommer gebildeten Triebe und gelang es, eine grüssere Zahl von Exemplaren zu nun für unser Klima harten Büumen zu erziehen, die an Stelle des allzu üppigen Som- mertriebes kürzere dünnere Triebe mit kleinern Blättern bilden und bis zum Herbste ihre Holzreife erhalten. ragen wir nun schliesslich, wel- chen Einfluss auf die Vesa des folgenden Jahres wird das frühe Ein- | treten des Winters Auf viele puo a I. Originalabhandlungen. und Sträucher, die ihr Laub normal nieht warfen, haben, so wird das sicherlich der folgende sein: 1) Ein Theil der Sträucher und ein- zelner bei uns nur als Strauch wach- sender Büume hat durch diesen früh eingetretenen Frost fast ebenso stark gelitten, als sonst in Folge von kalten Wintern, das heisst, die Sommertriebe sind bis in's alte Holz erfroren, s z. B. von dem bei uns nur als Strauch vegetirenden Quercus pubescens, der im Süden Europa's zum hohen Baum erwüchst, — ferner von Spiraea cal- losa, Douglasi, tomentosa und deren zahlreichen Bastarden mit Sp. salici- folia und carpinifolia, — dann von Sambucus nigra und besonders deren Formen u. s. f. Allerdings sind es bei den letzteren nur die jüngsten mehr krautartig gebliebenen Triebe, welche stark gelitten, während die o unteren Knospen derselben meist noch ganz gesund sind. Eine zweite Folge des früh einge- tretenen Winters und nicht erfolgten normalen Laubfalles bei allen den Pflanzen, wo dies stattfand und wo die jungen Triebe in Folge dessen nicht erfrieren, sondern nebst den Knospen sich gut gehalten haben, dürfte ein schwücherer Trieb im nächsten Jahre sein, da eben die in den Blüttern dp ed Nahrungsstoffe nicht in die jungen Triebe zurückgeführt wurden. Eine dritte Art von Schädigung ist bereits eingetreten, indem in den Baumschulen besonders die jungen Exemplare unserer Apfelbäume durch den auf den Blättern haftenden Schnee vielfach zusammen gebrochen und theilweise die einzelnen Blätter mit einem Fetzen Rinde vom Zweige ab- geschlitzt sind. (E. R.) 3) Das Verhalten der Fruchtbäume und Freilandgehölze unter den Temperatur- verhältnissen des Winters 1879— 80 Während gewöhnlich in unseren Breiten der Anfang Dezember seinem Charakter nach eigentlich noch mehr zum Herbst, als zum wahren strengen Winter gezählt wird, so brachte uns der Dezember 1879 mit ganz kurzen Unterbrechungen aussergewöhnlich konstanten Frost; mit Einschluss der fünf letzten Tage des November, in denen die Morgentemperatur erheblich unter dem Gefrierpunkt war, hatten wir volle 33 Tage in fast ununter- brochener Folge Kälte. Bei Berechnung der Monatsmittel sämmtlicher europäischer Beob tungsstationen Mittelmeer anderseits, | weitesten von allen Meeren entfer "us zeigte si sich das aber in der Umgebung von Würzburg. raschende und seltene Ergebniss, dass nicht die kälteste Gegend Europa's im hohen Norden bei Haparanda oder in Russland bei Moskau und Peters- burg gewesen ist, sondern in Bayern, speciell in Franken. Hier war, Station Bamberg, die Temperatur niedriger als irgendwo sonst in ganz Europa ; das Monatsmittel (Dezbr.) zeigt die respektable Grösse von 13.4° auf, Bamberg liegt (68 km direkte Entfernung von Würzburg) genau in der Mitte zwischen Ost- und Nordsee einerseits, Adriatischem und ^E ist also am 40 Der weitere Verlauf des Winters wich wenig vom Dezember ab; vom 5. Ja- nuar bis 13. Februar war es ununter- brochen kalt, die grósste Külte fand E am 20. Januar Morgens 6 Uhr statt, T wo das Thermometer — 24°C. (19° R.) zeigte; wührend des angegebenen Zeit- raumes stieg die Temperatur bei Tage nur selten über 0. Der verflossene strenge Winter hat uns zu öfterem und gar nicht verein- zelt gezeigt, dass Pflanzen einer Art von gleichem Alter unter gleichen Bodenverhültnissen, oft unmittelbar neben einander sich ganz verschieden verhalten haben gegen die Einwir- kungen des Frostes; physiologisch lässt sich dies schwer erklären, dem Gärtner muss vorderhand die That- sache genügen, dass sich unter einer grösseren Anzahl von Pflanzen der gleichen Art vereinzelte Individuen zeigen, welche gegen unsere strengen inter weit weniger empfindlich sind, als der tonge oy on Solche W. k nicht nur an Obstbäumen i im verflosse- i . nen Winter machen, sondern auch an | unseren Nadelhölzern und Laubgehöl- zen; deshalb sollte man vorzugsweise diese widerstandsfihigen Bäume im Auge behalten zur Vermehrung und Nachzucht, denn es ist doch mit ziem- licher Zuversicht anzunehmen, dass Widerstandsfühigkeit p kon- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Gemeinden dieses Bezirkes sind dem strengen Winter gar keine Büume - | zum void vp EEE hatte einen z"Patalverlónt an stant auf die Nachkommenschaft ver- erbt. Der Schaden, welchen der Regie- rungsbezirk Unterfranken und Aschaf- fenburg allein an Obstbüumen erlitten bat, wird mit einem von den Betheiligten selbst angegebenen Schaden von rund 18,000,000 Mark veranschlagt ; ausser dem Weinstock haben Zwetschen- büume am meisten gelitten; ich hatte während des verflossenen Jahres bei botanischen Exkursionen häufig Gelegenheit, die Verheerungen des vorhergegangenen Winters zu beob- achten und ich fand nicht selten in vielen Markungen den grössten Theil der Zwetschenbäume der Kälte er- legen, oft 20—40 Stück nacheinander, Die Markung von Würzburg (Stadt zu beiden Seiten des Mainflusses gegen die umliegenden Ortschaften) hatte allein einen Verlust an Wein- stöcken 46,000, Zwet bäu men 5,486, Pflaumen, Reineclau- des, Pfirsichen, Aurcksisn ete. E 2874, Apfelbäumen 2350, Weich- L seln und Kirschenbäumen 742, i Birnbäumen 685, Nussbüumen i 87. l ImAmtsbezirkeBrückenausind nach officieller Schätzung 7239 Obst- ai bäume erfroren, worunter die Mehrzahl 1 Treten DENTIA waren; der Ge- 1 sammtschaden wird auf 51 650 Mark — — berechnet; in vielen hochgelegenen OAL PCR AUSTR SAU TUE ine aa ME E Lor ck e T1 voun U: n- ; Weinstüócken 2,865,000 Stück. Lh ics ! 1,210,000 yt ^. | Originalabhandlungen. Apfelbäumen 214,000 Stück. Birnbäumen 51,400 „ Kirschenbäumen 36,900 , Pflaumenb. etc. 24,500 , Wallnussbüamen 14,700 Unter den Lesibgtholech PR Anlagen haben der Goldregen und die Robinien, besonders die Kugel-Akazien auffallend stark gelitten; ferner die Eiben und Stechpalmen (llex); die grösste Verheerung im ganzen Süden und Südwesten von Deutschland wurde in den Anlagen und Gärten, ausser Ostbüumen, unter den Nadelhölzern angerichtet; die schönsten Exemplare von Wellingtonien, Cedern, Abies Pin- sapo, A. cephalonica, selbst A. Nord- manniana und Cupressus Lawsoniana fielen der Külte zum Opfer; indessen habe ich bei meinem Freunde Hoch- stetter im botan. Garten in Tübingen ein vollständig unbeschädigtes Exem- plar von Cupressus (Chamaecyparis) Lawsoniana gesehen, wührend nicht weit davon ein anderes Exemplar der Vernichtung anheim gefallen war. In Donaueschingen, welches ich ge- meinschaftlich mit Inspektor Hoch- stetter besuchte, machte unser ver- ehrter College und Freund Kirchhoff selbst auf Hainbuchen (Carpinus Be- tulus L.) aufmerksam, die vom Winter gelitten hatten. Dagegen haben Ge- _ hélze, von welchen man nicht entfernt vermuthete, dass sie so hohen Kälte- pe ie er sich ganz dancum L. und R. venenatum D.C. etc. % | unversehrt geblieben Abies balsamea Mill, A. canadensis Mchx., Fraseri Lindl. “Picha Forbes, Pinus austriaca Hoess (mari- tima Mill.), Thuja gigantea Nutt., Cu- pressus (Chamaecyparis Spach). nut- kaënsis Lamb. und C. thyoides L. (Cha- maecyparis sphaeroidea Spach). Die unter der Schneedecke befindlichen jüngeren Coniferen sind völlig unver- sehrt geblieben. Um ein übersichtliches Bild über das Verhalten unserer Gehölze zu bie- ten, führe ich die wichtigsten der- selben in alphabetischer Reihenfolge auf: Acer Lobelii Ten. (aetnense hort.) Italien, junge Pflanzen leicht bedeckt, unversehrt, A. palmatum Thbg. (polymorphum S. & Zucc.) Japan, bei leichtem Schutz unversehrt. A. pictum Thbg. (colchicum rubrum hort.) Orient, Himalaya, Japan, China, wie palmatum. Akebia quinata Desne. Japan, an | einer sonnigen Wand, sowie freistehend ist diese schöne Pflanze bis zum Bo- den abgefroren, hat jedoch kräftig wieder ausgetrieben und sich schön entwickelt, während an einer nördlich gelegenen feuchten Mauer sie voll- ständig zu Grunde ging. Alnus cordifolia Desf. Italien, Kor- sika, ohne Schutz erfroren. Amelanchier asiatica Walp. (Aronia S. & Zuce.) Japan, unter Decke fast bis zur Veredlungsstelle erfroren. Amygdalus communis L. Orient, hat : E ohne Schutz zum Theil gelitten. — Amygd. Persica L. (Persica vulgaris — Mill.) e eig Transkaukasien, - iie -e ohne Sch Schutz sehr tark | gelitten und ist theilweise auch ganz erfroren. Aralia canescens S. & Zuce. Japan. — chinensis L. (Dimorphanthus mandschuricus Maxim.) China, Man- dschurei. Aralia spinosa L. Nordamerika, sind bedeckt bis zum Boden abgefroren, haben jedoch wieder ausgetrieben. Aristolochia Sipho Herit. und tomen- tosa Sims. Nordamerika, ohne Schutz unversehrt. Asimina triloba Dun. (Anona L.) Nordamerika, unter leichter Decke gering beschädi igt. Aucuba himalaica Hook. & Thoms. sowie japonica Thbg. unter der Decke vollständig erfroren. Azalea sinensis Lodd. (mollis Blme.) China, Japan, leicht mit Tannenreisig bedeckt, hat dieselbe etwas gelitten. Berberis Darwini Hook. Chile, Pa- tagonien und B. empetrifolia Lam. Pa- tagonien, unter der Decke erfroren, ebenso B. Hookeri h. A Berberis Thunbergi D.C. cha Ja- pan, ohne Decke unversehrt. _ Broussonetia Kaempferi Sieb. pan, sicht geschützt und ~ Br. papyrifera Vent. Japan, China, Ohne Schutz ganz gering beschädigt. | Buddleia curviflora Hook. & Arn. . . (Loganiaceen) Ins. des südl. Japan, ion bedeckt an einer freien Stelle voll- nd stidtet, an einer andern eben- Ja- , China, unter hat unbedeutend gelitten. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. zaki Sieb.) Japan, bedeckt bis zum . Boden abgestorben, hat jedoch wieder ausgetrieben, allein sehr spät. Calophaca wolgarica Fisch. Südruss- land, ohne Decke, hart. Calycanthus floridus L. Nordame- rika, nur am Boden mit Laub bedeckt, y n 7 4. 3° 77 1 & Arn Nordamerika, hat unter Decke stark gelitten, entwickelte sich aber wieder schön. Caragana Gerardiana Grah. Hima- laya, unter leichter Decke unbeschä- digt. Cardiandra alternifolia Sieb. & Zucc. Japan, unter Decke bis zum Boden abgestorben, hat sich wiederentwickelt. Castanea sativa Mill. (vesca Gaertn.) Orient, Nordafrika. Die Edelkastanie hat ohne Schutz stark gelitten und musste bis zum Boden herab abge- schnitten werden. Catalpa bignonioides Walt. (syrin- gaefolia Sims) Siidstaaten der Union, Cat. Bungei C, A. Mey. (Wallichiana hort.) Nordchina und . Cat. Kaempferi S. & Zucc. (ovata G. Don) Japan, haben am Boden mit Laub bedeckt, nur wenig gelitten und es steht bestimmt zu erwarten, dass die durch Dr. Engelmann in St. Louis bereits in die deutschen Gärten ein- gefiihrte Catalpa speciosa J. A. Warder (1853) sich gleichfalls als werthvolle Acquisition fiir unsere Gärten und An- | lagen ergeben wird; sie soll sich durch Be reso ER n : bg. (Mimuro- B ERSTER * us d g 3i. oc deck 2 I. Originalabhandlungen. und die Blüthezeit soll vierzehn Tage früher erfolgen. Celastrus Orixa Sieb. & Zucc., Japan, unter leichter Decke unbeschädigt. Cercis canadensis L. Nordamerika, unter leichter Decke gering beschüdigt. C. chinensis Bge. (japonica Sieb.) China, Japan, bedeckt erfroren. Cercis Siliquastrum L. Südeuropa, Orient, nur am Boden mit Laub be- deckt, die Zweigspitzen erfroren, eben- so californica, Chimonanthus praecox Lk. China, Japan, bei leichter Decke stark be- schädigt. Chionanthus virginica L. Nordame- rika, leicht bedeckt unbeschädigt. Cladrastis tinctoria Rafin. (Virgilia lutea Mchx.) Nordamerika, ohne Schutz nur ganz gering beschädigt. Clematis, sämmtliche Arten haben wieder aus dem Boden hervorgetrieben. Comarum Salessowi Bge. Sibirien, Turkestan, Himalaya, ganz hart ohne Decke. Coriaria myrtifolia L. Mediterran- gebiet, Nordafrika, leicht bedeckt bis zum Boden abgestorben, aber wieder kräftig entwickelt. Coronilla emeroides Boiss. & Sprun. Griechenland, Orient (2—3 M. hoch). Cor. Emerus L. Südeuropa, ? Orient (C. Keh.), 1—1/2 M. hoch), unter Decke wenig beschädigt. E Corylopsis spicata Sieb. & Zucc. Ja- ~ pan, leicht bedeckt fast unversehrt. uc Polar, sümmtliche i immergrüne A pater leidhiter Decke zum Theil _be- gebildet | deutend gelitten, wurden aber nicht | dg S öd x amerika, unter leichter Decke nur ž Cydonia chinensis Thouin. China, — japonica Pers. Japan, China, — vulgaris Pers. China, Japan, Nepal, ohne Decke mehr oder weniger beschädigt. Deutzia gracilis S. & Zuce., crenata S. &Zuce. (Fortunei und canescens hort.) und scabra Thbg. Japan, am Boden bedeckt, haben unbedeutend gelitten. Deutzia staminea R.Br. Himalaya, ist bis zum Boden herab abgestorben, hat sich jedoch wieder entwickelt. Diervilla coraiensis D.C. (Weigela Thbg.) Japan, Korea, D. hortensis S. & Zuce. Japan, D. japonica D.C. und rosea Walp. Japan, D. Middendorf- fiana Carr. (Calyptrostigma Trautv.) Nordchina, Sibirien, haben bei leich- tem Schutz nur unbedeutend gelitten. Diospyros Kaki L. fil. (costata Carr.) Japan, China, leicht bedeckt erfroren. D. Lotus L. Orient und virginiana L. unter Decke gelitten, erholten sich jedoch wieder gut. Elaeagnus Kologa D.C. (edulis hort.) Himalaya, hat unter leichter Decke fast gar nicht gelitten. Exochorda grandiflora Lindl. Nord- china, bei leichtem Schutz unversehrt. Ficus Carica L. Orient, Afrika, be- deckt und freistehend ganz erfroren, südlich an einer Mauer und geschützt bis zum Boden abgestorben, wieder . gut getrieben. Fontanesia phillyraeoides Labill. Sy- rien, unter Decke bis zum Boden ab- gestorben, hat jedoch im Laufe des Sommers wieder einen schönen Busch _ Nord- Forestiera acuminata Poir. LI Forsythia suspensa Vahl (? Fortunei Lindl) China, Japan und F. viridissima Lindl. China, leicht geschützt fast unbeschädigt. Fothergilla alnifolia L. fil. Virgi- nien, Florida, eine junge Pflanze er- wies sich bei ganz leichtem Schutz als vollständig hart. Fraxinus Ornus L.' (Ornus europaea Pers.) unbedeckt ziemlich beschädigt, wührend alle übrigen Arten von Fraxi- nus unbedeutend oder gar nicht ge- litten haben. . Gleditschia sämmtliche Arten, frei- stehend ohne jeden Schutz, haben mehr oder minder gelitten. Gymnocladus canadensis Lam. frei ohne Schutz ganz hart. Hedera colchica C. Koch (Roegne- riana hort.) Transkaukasien, mit und ohne Schutz ganz erfroren. H. Helix L. ohne Schutz zum Theil ganz erfroren, Helwingia japonica A. Dietr. (rusci- folia W.) Japan, bei geringer Decke etwas zurückgefroren, so dass unsere Pflanzen in diesem Jahre nicht zur Blüthe gelangten. — . Hibiscus syriacus L. Orient, ohne = Decke bis zum Boden iburcdorbon; hat jedoch wieder getrieben. — Hippophaz salicifolia Don. Himalaya, am Boden und am Stamm leicht ge- = ib hat nur unbedeutend gelitten. ` Hydrangea arborescens L. (cordata rsh) emery bei Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. leichter | ganz erfroren. Hydr. radiata Walt. Nordamerika, — vestita Wall. Nepal, blieben bei leichtem Schutz ganz unversehrt. Jasminum fruticans L. Südeuropa, Orient, nur durch Laub geschützt, fast unversehrt geblieben. Jasm. nudiflorum Lindl. China, durch Tannenreiser und Laub am Boden geschützt, hat etwas gelitten. Jasm. officinale L. Vorder-Asien, an einer niedrigen westlichen Wand, durch Matten und Laub geschützt, günzlich abgestorben ; dieselbe ist zwar auch in gelinden Wintern meistens zu- rückgefroren, in strengeren bis zum Boden, hat jedoch jührlich immer ge- blüht. Iberis Pruiti Tineo, Sizilien, am Bo- den mit Laub bedeckt, ganz erfroren. Iberis sempervirens L, (Garrexiana AlL) Südeuropa, Orient, ohne Schutz sehr mitgenommen. Idesia polycarpa Maxim. Japan, frei- stehend gut gedeckt, ganz getödtet. Ilex Aquifolium L., junge und alte Pflanzen an den verschiedensten Stand- orten überall stark beschädigt, | Theil ganz getödtet. Indigofera Dosua Hamilt, Himalaya, unter Laubdecke bis zum Boden ab- gefroren, hat aber wieder getrieben und geblüht. Ind. Roylei hort. (pulchella major C. dne. Nepal, lenken getódtet. stärk gelitten. Laburnum Adami. hort, c PER Decke Lab. alpinum Griseb. ind vulgare | ater ger pn: zum CP er : I. Originalabhandlungen. 45 Dalmatien , gelitten. ohne Decke betrüchtlich Lavandula Spica L. Südeuropa, Al- | gerien, hat unbedeckt sehr gelitten. Leycesteria formosa Wall. Nepal, wurde stets am Boden mit Laub be- deckt und hat in früheren strengen Wintern immer gut ausgehalten, die- sen Winter wurde sie getödtet. Ligustrum ciliatum Sieb. (L. Ibota S. & Zuce.) Japan, unter leichter Decke gering beschüdigt. Ligustrum japonicum Thbg. u. ovali- folium Hassk. Japan, unter Decke getódtet. Lindera Benzoin Meissn. (Benzoin aestivale Nees), leicht bedeckt, ge- ring beschüdigt. Liriodendron tulipifera L., der Tul- penbaum von Nordamerika, ohne Schutz ganz unbeschädigt. Lonicera chinensis Wats. China, Hin- terindien, L. fragrantissima Paxt. China, und L. splendida Boiss. Spa- nien, haben bei geringem Schutz nur wenig gelitten. Maclura aurantiaca Nutt. Louisiana, hat mit und ohne Decke beträchtlich alle blattabwerfenden M. Yulan Desf. ist bei leichter Decke gut durchgekommen. Mahonia Aquifolium Nutt. und M. G. Don . haben ohne Decke sche been: Morus alba L., nigra L. und rubra L haben ohne Decke sehr Ng | .. chaden genommen. E : Nemopanthes canadensis D. C. Nord- erg unter Pery erfroren. Nuttallia cerasiformis Torr. & A. Gray. Oregongebiet, Californien, unter leichter Decke bis zum Boden abge- storben, hat sich jedoch wieder schén entwickelt. ` Olea Aquifolium Sieb. & Zuce. (Os- manthus Thbg.) Japan, unter Decke fast bis zum Boden herab abgestor- ben, hat sich jedoch wieder erholt. Paeoniaarborea Donn (MoutanSims), Japan und China, hat mit Laub und Tannenreisig bedeckt nur unbedeu- tend gelitten. Parrotia persica C. A. May. Per- sien, Transkaukasien; unter 3 Exem- plaren, von denen 2 bedeckt waren, hat das unbedeckte gar keinen Scha- den erlitten, wührend eine der be- deckten Pflanzen beschädigt wurde; sämmtliche Pflanzen sind gleich alt und stehen in gleichem Boden nahe beisammen. Paulownia imperialis S. u. Zuce. ist mit und ohne Schutz in alten und jüngeren Exemplaren bis zum Boden abgefroren, wührend ein ülterer Baum im Hofe der Universität, ringsum von hohen Gebäuden umgeben, gut aus- gehalten hat. Periploca graeca L. Griechenland, Orient, mit und ohne Decke bis zum Boden abgefroren, hat aber wieder ausgetrieben. Pirus Pashia (?)Hamilt. Nepal, ein schönes Exemplar, aus den Baum- schulen von Simon-Louis stammend, ist unter Decke ganz erfroren. Platanus cuneata W. Kaukasus, hat E ohne Decke ziemlich stark gelitten, Platycrater arguta S, & Zucc. Ja- — — pan, hat unter Decke sehr gelitten. Den ciem paesi i (Cerasus —— 46 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Loisel.) China, Japan, hat bei leichter Decke nur geringen Schaden erlitten. Prunus Lauro-Cerasus L. unter Decke vollständig getödtet. Pr. tomentosa Thbg. Nordchina und Pr. triloba Lindl. (Amygdalopsis Lindleyi Carr.) China, am Boden mit Laub bedeckt, günzlieh unversehrt. Ptelea trifoliata L. und var. mollis Torr. & A. Gray, Texas, am Boden nur bedeckt, haben fast gar nicht gelitten. Pterocarya fraxinifolia Spach (cau- casica v us Mey.) Transkaukasien, 2rd A fast gar nicht gelitten, andere wie- derum unter ganz gleichen Verhält- nissen sehr stark. Pterostyrax hispida S. & Zuce. Ja- pan, mit und ohne Decke nur ge- ring beschädigt. Rhododendron glaucum Hook. fil. (myrtifolium Van Houtte) Himalaya, mit Laub und Tannenreis bedeckt, ganz unbeschädigt. ~ Rhodotypus kerrioides S. & Zucc., der Jambukistrauch von Japan, blieb den verflossenen Winter unbedeckt, da er in früheren Jahren nie gelitten hat, m diesen Winter jedoch stark Rhus RE Ait. Nordamerika, no eopallinum L. Nordamerika, succeda > news L. Japan, venenatum D.C. Nord- enkiche Arien haben, am | sige botan. Garten in einer grösseren Anzahl von jungen Pflanzen im Früh- jahr 1880 durch die Reichsregierung zu Versuchen erhalten hat, entwickelte sich den Sommer hindurch recht gut. Nach meiner Anschauung dürfte sich der Firniss-Sumach gleich den be- | sprochenen Arten verhalten, mithin bei einigem Schutz, besonders in den ersten Jahren, auch für das Klima von Norddeutschland als ausdauernd erweisen. Ribes cereum Dougl. Californien, hat ohne Schutz etwas gelitten, erholte sich jedoch wieder; alle andern Arten dieser Gattung blieben unbeschädigt. Robinia glutinosa Sims (viscosaVent.) und £i, hispida L. haben fast gar nicht gelitten, während R. Pseud- Acacia L., | besonders die Kugel- Akazien, zum | Theil sehr gelitten haben. Rosa Banksiae R. Br. China, Ja- pan, an einer warmen südwestlichen Gewüchshausmauer stehend, durch etwas Laub am Boden geschützt ist, seit 20 Jahren zum erstenmal bis zum Boden abgestorben, hat jedoch kráftig Wieder getrieben und im Laufe des Sommers die Wand bedeckt. Rubus deliciosus Torr. Nordamerika, hart, am Boden mit Laub bedeckt. Schisandra chinensis Turez. China, Japan, Amurland, leicht bedeckt, un- beschiidigt. en ramiflora Muell.arg. (Geb- lera suffruticosa F. & Mey.), Mongolei, | ee Sibirien, bei geringem Schutz hart. Shepherdia canadensis Natt., unter leichtėr Decke zu Grunde gegangen. bella —— "aea. Sims., canescens Don, : d r ywa — a. Lind- ter ; roman. leyana Wall, vaccinifolia Don (venu- stula Knth. & Bché.), sämmtlich vom Himalayagebirge, sowie S. callosa Thbg. (Fortunei Planch.) von Japan und China, haben einfach mit Laub bedeckt, im Ganzen nur geringen Schaden erlitten. Stachyurus praecox Sieb. & Zuce. Japan, leicht bedeckt ziemlich gut erhalten. Suaeda fruticosa Forsk. (Salsola L.) Mediterrangebiet, unter Laubdecke stark beschädigt. Symphoricarpus montanus H. B. & Knth., Hochgebirge von Mexiko, hat, nachdem sie bis zum Boden abge- storben, wieder ausgetrieben, bedeckt. Syringa Emodi Wall. Himalaya, am Boden mit Laub bedeckt, hat stark gelitten; die übrigen Arten blieben unversehrt. Tamarix gallica L. und tetrandra Pall., ohne Decke bis zum Boden abgestorben. Tecoma grandiflora Delaunay (Big- nonia Thbg.), China, Japan, blos am Boden mit Laub versehen, ist bis herunter abgestorben, hat sich aber wieder kräftig entwickelt. T. radicans Juss. (Bignonia L.) Nord- amerika, hat nur unbedeutend gelitten. Tilia, sämmtliche Arten hart. Wistaria frutescens D.C. Virginien, war . Florida, Louisiana, sowie W. chinensis D.C. von Japan und China, sind zum Theil bis zum Boden wieder gut entwickelt. Xanthoaylon Bungei Planch., Nord- china, hat unter Decke etwas Schaden : L Originalabhandlungen. 47 Zelkowa acuminata Planch. (Planera Kiaki Miqu.) Japan, ohne Decke ge- ring beschädigt. Abies Apollinis Lk. (Reginae Ama- liae Heldr.) Griechenland, hat sehr gelitten und ist zum Theil zu Grunde gegangen. A. bicolor Maxim. deme mit "m anna hanaalkt i gekommen und hat erst durch den späten Frost im Mai Schaden gelitten. A. cephalonica Lk. (panachaica Heldr.) Griechenland, verhält sich wie Apollinis. A. concolor Engelm. Californien, blieb gut erhalten. A. Douglasi Lindl. Nordwestliches Amerika, hat zum Theil sehr gelitten; ich glaube jedoch, dass dieselbe in geschlossenen Beständen in gleich strengen Wintern wie der verflossene, | besser widersteht. A. Engelmanni Parr. (Pinus com- mutata Parl.) Nord westl. Amerika, hart. A. grandis Lindl. (Gordoniana Carr.) Californien,- unbeschädigt. A. Momi Sieb. (firma S. & Zucc.) Japan, hat sehr gelitten, entwickelte sich aber wieder derart, dass sie im nächsten Jahre zu gutem Ansehen gelangen wird. A. nobilis Lindl. Californien, ging zu Grunde. | A. Nordmanniana Spach. Kaukasus, wurde zum Theil so beschädigt, dass kaum in Jahren an eine ansehnliche Erholung zu denken sein dürfte. abgestorben, haben sich jedoch alle | A. Pindrow Royle, Himalaya, ist zu Grunde gegangen. A. Pinsapo Boiss. Spanien und var. numidica Rev. hort. wie cos p und Nor 48 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Abies sitchensis C. Keh. (jezoénsis S. & Zucc.) hat gelitten, entwickelte sich jedoch wieder gut. A. Smithiana Loud. (Pinus Khutrow Royle) Himalaya, hat sehr gelitten und sich wenig erholt. A. Torano Sieb. (polita S. & Zuce.) Japan, hat sich gut erhalten und litt nur durch den starken Frost im Mai. Cedrus, sämmtlich vernichtet; auch die bisher widerstandsfähigste C. atlan- tica Manetti. Cephalotazus drupacea S. & Zucc. Japan, blieb nur unter der Schnee- decke unversehrt. Cupressus Lawsoniana A. Murr. (Cha- maecyparis Parl.) theilweise ganz gut, zum Theil völlig vernichtet. C. Macnabiana A. Murr. (glandulosa Hook.) Californien, ein tadelloses Exemplar von 2 M. Hóhe ging unter J. squamata Hamilt. Himalaya, hat am meisten gelitten. J. Hermanni Pers. (californiea Carr.) Nordamerika und J. phoenicea L. Süd- prope, dixe gingen a zu . biet, wurde getödtet. der getrieben. Pinus Benthamiana Hartw. Cali- fornien, unter Decke hart. P.Banksiana Lamb. (hudsonica Poir.) 1 ot Cra. S. Q 4a AT vom botan. Garten in Chicago stam- mend, haben sich hart erwiesen. P. contorta Dougl. Nordamerika, hat etwas gelitten. P. Coulteri Don (macrocarpa Lindl.) Californien, todt. P. excelsa Hamilt. Himalaya, stark beschädigt, zum Theil ganz todt. P. Jeffreyi Balf. Californien, gut erhalten. P. Lambertiana Dougl. Californien, l![s M. hoch, hat stark gelitten. P. Pinaster Soland. Mediterrange- P. ponderosa Dougl. Westl. Nord- amerika, gut erhalten. P. rigida Mill. (Loddigesi Loud.) Ostseite Nordamerika's, gut erhalten. P. Sabineana Dougl. Californien, todt. P. Taeda L. Südosten Amerika’s, todt. Sequoia sempervirens Endl. (Taxo- dium Lamb.), der Rothalybaum von Californien und Texas, von zwei an- | sehnlichen Exemplaren wurde das eine getüdtet, das andere ist bis zum Bo- den herab abgestorben und Sat wie- Taxus baccata L., der Eike, haate und parvifolia Wender EV: Taf 7035. 2 P de CROTCH fum: LA d Lnantttaum IR ch bas / Babe 4 Oe hay om ZA P i Heron as 5 pau, P the I. Originalabhandlungen. 49 Torreya taxifolia Arn. (Taxus mon- tana Nutt.) Florida, bedeckt gelitten. T. nucifera S. & Zuce. (Podocarpus Pers.) Japan, ganz todt. Wellingtonia gigantea Lindl., der Mammuthbaum von Californien, mit und ohne Decke zu Grunde gegangen. Sümmtliche Coniferen waren am Boden mit Laub versehen und alle vorstehend bezeichneten Arten, wenn sie nicht Manneshöhe überschritten hatten, mit Tannenreis bedeckt. Der Boden im botan. Garten ist. im Allgemeinen ein schlechter Kalk- boden, stellemweise besteht er aus magerem Lehm gemengt mit Quarz- sand. 4) Ueber die Familie der Sapotaceen, Diese interessante Familie von Tro- penbewohnern besteht aus 330 bis 340 Arten von Milchsaft führenden Bäu- men und Strüuchern; viele Arten der- selben zeichnen sich durch wohl- schmeckende Früchte aus, die Samen enthalten häufig fettes Oel, die bitter adstringirende Rinde einiger Arten wird gegen Wechselfieber angewen- det, während viele andere Arten vor- zügliches Nutzholz liefern, einige Guttapercha. Die spiralig gestellten Blätter sind meist lederartig, ganz- randig und nebenblattlos ; die zwitte- rigen Blüthen stehen häufig in botry- tischen, meist corymbösen oder dol- denartigen Büscheln in den Winkeln der Laubblätter heuriger oder mit- unter auch älterer Triebe, zuweilen stehen sie auch axillar. Staubgefässe meist fünf, oft zahlreiche Stamino- dien. Griffel 1. Fruchtnoten viel- fächerig. Beerenfrucht vielfächerig, durch Fehlschlagen oft einfächerig. Nicht selten besitzt die Krone mehr Glieder als der Kelch. Die Sapotaceen bilden mit den Ebenaceen, Styraceen und Sym- plocaceen den Verwandtschaftskreis der Diospyreen. 1881. Die Gattung Isonandra Wght. ge- hórt den Ostindischen Inseln an, wo sie in mehreren Arten vertreten ist, die wichtigste derselben ist J. Gutta Lindl., der Guttaperchabaum, er ent- hält eine reichliche Menge Milchsaft, welcher durch Einschnitte in den Stamm gewonnen wird und verdickt die bekannte Guttapercha liefert. T a se I 1» ER EAS bey Baum äusserst selten anzutreffen, da er sich auf ungeschlechtlichem Wege schwierig vermehren lässt; die Kul- tur desselben erfolgt im niedrigen Warmhause bei mässiger Bodenwärme in kräftiger, mit etwas Lehm und Sand versetzter Lauberde. Achras Sapota L. (Sapota Achras Mill) der Sapotillbaum ist in West- indien und Mittel- Amerika einheimisch, wo er einen ansehnlichen Baum mit immergrünen Blüttern bildet; er wird wegen seiner angenehm quittenartig schmeckenden Früchte als beliebtes Obst in den übrigen Tropenländern häufig kultivirt; die adstringirende - Rinde des RER und der Zweige ist sehr bitter und wird als Surrogat der Chinarinde von den Hingehorapen angewendet. 4 Mo, Bot. Garden, ee, 1893 KE. NE E 50 . Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Die Sapotillpflanze ist in den meisten botanischen Gürten zu finden, wo sie in nicht zu leichter, nahrhafter Erde im Warmhause kultivirt wird; sie wächst durch Stecklinge. Das Genus Chrysophyllum, Sternapfel, ist in etwa 60 Arten über das tropische Amerika verbreitet, we- nige Arten kommen in Afrika, im tropischen Asien, in Australien und auf den Sandwich-Inseln vor. Die birnen-, apfel- oder pflaumenähnlichen Früchte vieler Arten bilden ein be- liebtes und angenehmes Obst für die Bewohner der Tropenlünder. EAR desc" Jacq. den Früch- teu noch das nützliche indische Eisen- Einige dekorative Arten werden als werthvolle Warmhauspflanzen in den Gärten kultivirt, sie sind jedoch nicht sehr verbreitet und stehen wegen ihrer nicht so leichten Vermehrung auch noch ziemlich hoch im Preise, wie . C. macrophyllum Mart. von Brasilien und die von Linden aus dem tropi- schen Amerika eingeführte, als T'heo- phrasta imperialis Linden in der Gar- tenflora Ta abgebildete und be- flanze; sie gehört zur "nth Chrysophy llum. DieGattung Lucuma Juss. ist eben- falls in vielen Arten bekannt, unter i sich solche mit geniessbaren : Früchten. vorfinden; ihr Hauptver- ist das tropische Ame- E und Westindien, einige Arten | Mp - Australien und Eurer = Kultur — sich = deli- eios in nahrhafter Erde im temperirten Warmhause kuitivirt und vertrügt das Aufstellen im Freien während des : Sommers. Die aus 30 Arten bestehende Gat- tung Bassia (Ferdinand Bassi war Prüfekt des botanischen Gartens in Bologna, wo er 1774 starb) kommt in Ostindien und auf den Malayischen Inseln vor; die Früchte vieler Arten sind geniessbar, ihre Samen liefern fettes Oel, welches verschiedenartige Verwendung findet, und das harte und dauerhafte Holz einzelner Arten ist als Nutzholz von Werth. In europäischen Gärten befindet sich meines Wissens keine einzige Art dieser Gattung kultivirt. Mimusops Elen gi L., der Elengi- baum oder die Malabar-Pflaume vom tropischen Asien, kommt baum- und strauchartig vor; aus den sehr wohl- riechenden Blüthen wird ein hellgrünes Oel gewonnen; die olivenühnlichen, süssen Früchte sind gelinde adstrin- girend und werden genossen, die Sa- men liefern gleichfalls Oel, welches zu verschiedenen Zwecken dient. Die Pflanze ist schon lange in botanischen Gürten eingebürgert und verlangt eine nahrhafte, nicht zu schwere Erde; sie ist im niedrigen Warmhause zu kul- tiviren und wird durch Stecklinge von nicht ganz ausgereiftem Holze vermehrt, Argania Sideroxylon Roem. & Schult. von Marokko, ist die einzige Art ihrer Gattung; sie bildet einen kahlen Strauch oder kleinen Baum, der sich stark verästelt und ein un- ansehnliches Aussehen besitzt; die Sa- Bend nee en welches wie Oliven g ; l = E. et) jo T Na X TNR m pv = Ea ds E LET EEE — I, Originalabhandlungen, 51 öl verwendet wird; das Holz ist als marokkanisches Eisenholz bekannt. Die Pflanze wird in den meisten bo- tanischen Gärten kultivirt; sie wird im temperirten Gewächshause in lehm- haltiger Composterde gezogen und im Sommer im Freien aufgestellt; sie wächst aus Stecklingen. Vortreffliches Nutzholz liefert die über die ganze Tropenregion in etwa 60 Arten vorkommende Gattung Si- deroxylon, Imbricaria maxima Lam. liefert ausser ihren pomeranzenähnlichen, wohlschmeckenden Früchten das ge- schätzte Eisenholz der Molukken. Die Gattung Butyrospermum Kotschy vom tropischen Afrika liefert die zu Speisen sowohl wie zu medi- cinischen Zwecken verwendete „Shea- Butter“, welche nicht so leicht ranzig wird. Die aus etwa 30 Arten bestehende amerikanische Gattung Bumelia be- sitzt keinen besonders hervorragenden Werth; sie bilden Bäume und Sträu- cher, selten mit grossen Blättern, Früchte und Blüthen sind klein. (C. S.) 5) Ungeschlechtliche Fortpflanzung wildwachsender, gefülltblühender Pflanzen. Es scheint, als ob die Natur bei Pflanzen, bei welchen eine Fortpflan- zung durch Samen ausgeschlossen ist, eine andere Art der Erhaltung und Vervielfältigung eintreten lässt. Einen solchen interessanten Fall hatte ich Gelegenheit an der kürz- lich erst besprochenen schönen Car- damine pratensis flore pleno zu be- obachten, Dieselbe kommt bekannt- lich öfter wildwachsend vor und zwar ist jedes Blümchen so reizend regel- mässig und stark dass wohl niemals ein Fruchtansatz eintritt (ich beobachtete wenigstens solchen an keiner Pflanze), somit wäre also hier die Fortpflanzung auf geschlecht- lichem Wege ausgeschlossen und bliebe nur die Vergrösserung und Ausbrei- der Samenreife die Stengel bald bis auf den Boden absterben, so erhalten sich dieselben bei der gefülltblühen- = den Form, momo ige virten Exemplaren, noch lange nach dem Verblühen. Bei genauer Betrachtung fiel mir thenstände sich Knospen gebildet hatten, welche mit Luftwurzeln ver- sehen, vollständig entwickelte Pflan- zen darstellten *). Diese jungen Pflanzen fanden sich ebenso in allen Blattwinkeln des Blü- thenstengels. Später legt sich meist dieser mit jungen Pflanzen besetzte Blüthenschaft zur Erde, wo dann im feuchten Grunde die jungen Pflanzen bald einwurzeln und so für Vermehrung und Ausbrei- tung gesorgt ist. Es fragt sich allerdings, ob nur in so feuchten Sommern wie der letzt- Be wieder war, eine ten Ver- *) Die meam der Knospen més : : bn tern der ( MS. ; obachtet. ist sch schon wiederholt be- 52 Gartenflora Deutschlands, mehrung begiinstigt wird, aber da Cardamine feuchten Standort bedingt, so möchte zur Bildung junger Pflan- zen am Blüthenstengel stets die ge- nügende Feuchtigkeit vorhanden sein. Ich beobachtete übrigens in den Mittagsstunden der heissesten Tage nie ein Vertrocknen der Luftwürzel- chen, dieselben legen sich meist dicht an den Stengel an und erhalten so besser ihre Frische, Wünschenswerth wäre es zu beob- achten, ob auch bei anderen gefüllt- blühenden Pflanzen sich dergleichen Erscheinungen zeigen. Ein Theil des- selben pflanzt sich ja durch Samen nicht fort, oder es findet sich nur ein - Prozentsatz gefülltblühender Pflanzen bei Aussaaten. In unseren Kulturen können wir auch leicht durch künstliche Vermehrung nachhelfen. Der Fall aber, dass im grossen Haushalte der Natur so auf- fällig für Erhaltung einer abnorm blühenden Pflanzenform gesorgt ist, muss unsere besondere ji . keit err: x Garatshausen, den 23. Juli 1880. L. Beissner. Anmerkung. Man nennt das Vor- Russlands und der Schweiz. kommen solcher an den Blättern, am Stengel der Stauden, im Blü- thenstand etc. vorkommenden, sich zur selbstständigen Pflanze ausbilden- den Knospengebilde ,Zwiebelknospen* und bezeichnet die Pflanzen, wo sol- ches ziemlich regelmässig vorkommt, als lebendig gebärende Pflanzen (plan- tae viviparae). Bei den Farn ist das eine nicht seltene Erscheinung, so ausser der altbekannten Woodwardia radicans, Asplenium viviparum, meh- rere andere Asplenien etc., bei den Lilien z. B. L. bulbiferum, L. tigri- num, wo die Zwiebelknospenbildung in den Achseln der Blätter fast stets auf Kosten der unterbleibenden Bil- dung der Samen vor sich geht, ferner andere Pflanzen, die in den Blüthen- ständen die Zwiebelknospen bilden, wie z.B. viele Gräser (Poa bulbosa, alpina ete.), dann unter den Phanerogamen z. B. Saxifraga granulata, Polygonum viviparum, mehrere Begonien und viele andere, die stets nur Zwiebel- knospen und fast nie Samen bilden, und von denen die gefülltblühende S. granulata gleichfalls auf die Ver- mehrung durch Zwiebelknospen an- gewiesen ist, BR) a) Es ist bewundrungswürdig, wie 6) Gelegenheitsversuche k viel erh Pflanze sich unter in der Weintreiberei, und mit dem sogenannten Heilrinde- rend d erhielt Befehl, "s Leipziger fortzu- werfen, um einem. andern Platz zu MK E trotz seiner M risas sehr vor- I. Originalabhandlungen. Versuchs halber wurde der mit man- gelhafter Vorsicht herausgenommene Stock schnell in einen Kübel und sehr fette Erde gepflanzt, tüchtig zu- sammen geschnitten und im tiefen Mistbeetkasten geschlossen gehalten. Die ersten 2—3 Tage welkten Beeren wie Blätter, dann fing fleissiges Spritzen an zu wirken bei sorgfältiger Be- schattung. Am 5. und 6. Tage fing man anzu lüften, des Morgens, Abends, resp. des Nachts, wenn Stürme es erlaubten. In Zeit zweier Wochen ertrug er die Einwirkung der Sonne und tägliches Lüften. Weder Beeren noch Blätter sind abgefallen, und die Trauben wuchsen und reiften auch. Man kann also einen Weinstock . mit vorgerückten Früchten verpflan- zen, wenn die Nothwendigkeit und der Vorgesetzte es gebieten; kurz nach der Blüthe würde dergleichen aber wohl niemals gelingen, denn auch die Weinbeere ist bis zur Samen- oder Steinbildung ebenfalls empfind- lich, wührend man im ersten Falle die Trauben vollständig erhalten kann. b) Um angeschaffte Sorten zu pro- biren, oder um ganz frühe Trauben zu haben, treibe ich jedes Jahr 5 bis 6 Dutzend Reben in Töpfen. Sobald die Früchte geerntet sind, werden die besten Reben in kleine Kübel in fette Erde verpflanzt und dann als Herzstämme behandelt und im Herbst auch so geschnitten. Nach dem Ver- 53 pflanzen kommt wieder Leben in die Pflanzen und in dem nächsten Jahre leisten sie als Dekorationspflanzen auf Terrassen, Treppen und Balkons gute Dienste und liefern nebenbei Trauben. Frühste Sorten unter diesen Topf- reben werden extra lang geschnitten, damit beim erstmaligen Treiben noth- wendig 5—6 Augen stecken bleiben. Solche Tópfe kommen im Anfang Juli zwei Wochen auf den Eiskeller, um A I üten Herbst- dannim treiberei benutzt zu werden. Eine Anzahl derartiger abgetrie- bener Reben waren im Juni bei Seite gestellt, um nicht zur Treiberei be- nutzt zu werden, die Reben lagen der Liinge nach an der Erde. Bei warmer Witterung und heftigen Gewitterregen wurden die Tépfe eine Woche lang vergessen, und siehe da, die stecken- gebliebenen Augen hatten begonnen auszutreiben und nicht etwa die Augen am diesjährigen Holze, was doch eigentlich zu erwarten gewesen wäre. Alles diesjährige Holz wurde schnell weggeschnitten und die sich zeigen- den Trauben standen Ende Juli a. St, in voller Blüthe. Die Reben haben also der eigentlichen nothwendig em- pfohlenen Ruhezeit nicht bedurft, oder das starke Trockenhalten während der Traubenreife, um grössere Süssigkeit zu erzielen, hatte ihnen bereits die Ruhezeit ersetzt. (Burmeister in Uralsk.) * CBA a l Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. A. Abgebildet im Kataloge von W, Bull, Establishment for New and Rare Plants, Kingsroad, Chelsea, London. ^st f. Dne Q i C. pode: XVII. p. 5) Von den bis jetzt bekannten 8 verschiedenen Arten der Gat- c MA tung Sarracenia, wachsen 7 in den Sümpfen der südlichen Vereinigten Staaten Nordame- rika's wild, während Sarracenia purpurea L. sich als einzige Art nördlich bis an die Hud- sonsbai und selbst bis Neufundland verbrei- tet. Daraus geht hervor, dass S. purpurea sich am besten in unsern kalten Gewüchs- häusern, die andern en aber besser in unsern temperirt warmen Gewächshäusern zur Kultur eignen. Die S. undulata beschrieb unser hochge- ehrter College Prof. Decaisne in Revue hort. I. pag. 126. Dieselbe wird noch jetzt allge- mein mit S. Drummondi verwechselt und auch W. Bull empfiehlt diese Art unterm letztern Namen. Während aber die ächte . S&. Drummondi (Croom in Ann. Lyc. N, York 4 p. 100 cum ic.) auf der Spitze des Schlau- ches ein rundliches gekerbtes gen kappenförmiges Blättchen trägt, ist das von S. undulata . un (syn. S. Drummondi Lidl $ Paxt. fl. gard, I. pag. 1, tab. 1. — FI. serres VI. tab. 590. — Ibid. tom. X. db > 1071), mehr verkehrt-oval, buchtig-gelappt = iiam. Wie das unsere Abbildung (S. 55) Die S. SERIEN besitzt aufrechte, 1 lg bis 2a Fuss hohe. u. re ed . und wellig und ausserdem nach aussen ge- | blassgrünem Grunde weiss gefleckt und pur- pur geadert und nüancirt. Ueber die Kultur der Sarracenia-Arten Lüftung und eine feucbte Luft, háufiges Be- spritzen ete, Flache Näpfe oder halb mit Ziegelstücken aufgefüllte Töpfe, dann eine lockere mit Lehm etwas versetzte Torferde und lebendes Torfmoos unten und oben au dem Erdballen. brigens, was eben die Hauptsache bei der Kultur dieser interessanten Pflanzen, — stete Aufmerksamkeit des Cultivateurs. B. Empfohlen von E, Regel und E. Schmidt. 2) Quamoclit vulgaris Choisy. Convolvula- ceae. D.C. prodr. IX, 336. — Ipomoea Qua- moclit L. spec. 227. — Bot. mag. tab. 244. — pestes Quamoclit Sprengl. Nach der 'orm walzenförmig-röhrigen und vorn in den ache Slappigen Saum ausgebreite- ten Blumenkrone, sowie der einsamigen 4 Fächer der Kapsel hat Choisy Quamoclit von Ipomoea und Pharbitis getrennt, In den Gärten finden wir dieses reizende Schling- gewüchs aber stets noch unter den von Linné gegebnen Namen, nämlich als Ipomoea Qua- moclit, unter welchem Namen das Botanical Magazine im Jahre 1794 auch die erste Ab- bildung gab. Stammt aus Ostindien, ist aber auch in dem tropischen Amerika als Lieb- | lingspflanze in den Gärten kultivirt. Eine Emporkletten an Schnüren und Drahten geeignet. Blatter fie- derlappig mit Jinearen gan ippen. : Blumen gestielt, achseltändig, schön schar- - lach. Blühet den Sommer hindurch. BO cuu AM Pme he WO aes) a ae em Auf BEC AU PRODI 7 SP Ds CEN CMT SEE ae A e Rn Yar ah e SCORE T ces MENS é m A ®© = ® g 3 & © E e E i" 5 2 4 oO bar | e E < ® "d ES 2 B N c B cx gx Toe B ELA Pe Y : u et aq MW N) u Sa Sarracenia undulata, A Ld Quamoclit vulgaris, Aussaat Anfang März in Töpfen im Warm- hause oder Zimmerfenster. Schon in kleine Töpfe einzeln gepflanzte, hinlänglich erstarkte Exemplare werden den Sommer in geschütz- ter warmer Lage, am geeignetesten an son- nige Wände in’s freie Land ausgepflanzt. 3) Clitoria ternatea L, Leguminosae. Syn Bonpl. Knth, — Stammt gleich der ER gehenden indien, hat sich aber von da in die Gärten der Tropen Amerika’s und der Inseln als besonders beliebte Schling- pflanze verbreitet, Unterm Einfluss des tropi- dend, wird sie bei uns aber in ähnlicher Weise, Be | i: N Tig tc 1 LONE. ap s BT, x e o , Y e DH. A s. = y P "d + < Clitorea ternatea. auch als Cl. coelestis verbreitet,| zur Kultur im freien Lande ist solehe aber eigentlich nur im milden. Westen und Süden Europa's geeignet. 4) Pha eer ne purpurea L, Convolvulae Mos n unsern Gärten all- i it ae. sehr beliebte hoch- schlingende er Schlingpflanze wächst in den südlichen Staaten Nordamerika's wild, wird aber jetzt, sowohl in den Gárten der gemässigten, als denen der würmeren Zonen et Are als schöne Schlingpflanze ange- baut. Linné nannte solche Convolvulus pur- pureus er im letzten quss fand sich diese Pflanze unter dem Namen „Convolvulus major“ in den Gärten root s, unter wel- chem Namen das Botanical Magazine Tafel Hs im mud sr die enge. serien, Lom im Topf im sonnigen und im Sommer auch gut gelüfteten Warmhaus use erzo mmelblau und mit grossem weissen HM auf der Fahne, . Wie das unsere Figur gut darstellt. Ward | : Lie 147 und un B, oe mx un 1 MEM SHINE Prinzip, dass der älteste Artenname die Priorität hat, muss man solche aber „Pharbitis purpurea“ nennen, da Zuc- carinis Name (Ipomoea hispida) lange Zeit nach Linné gegeben ist. Ueber Synonymie, Kultur und die zahlreichen Formen dieser schönen Art berichteten wir Gartenflora 1875 p. 55 und fügen hier nur noch hinzu, dass unsere . panaschirten Sorten in Ys der natürlichen Grósse darstellt, welche die Kataloge der Handelsgärtner als Ipomoea Huberi anbieten, Haage und Schmidt führen an 40 Sorten re Ton i ee RN UU ROT NCR ia NY x 4 II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 57 Pharbitis7 purpurea. während die gewöhnlichen Formen als Ipomoea purpurea aufgeführt werden. 5) Celosia cristata L, var. pyramidalis. (Celosia plumosa hort.) Es ist das die wild- wachsende Form unseres Hahnenkamms, o sen, hell- bis dunkelroth gefärbten Blüthen- stand vor eine Form mit überhängen- dem Blüthenstand findet sich als var. pen- Gärten. D der letztere leichter ausartet und darum auf- merksamerer Pflege bedarf, Anzucht im war- legte, den auch ' acceptirt men Treibbeet. Wenn die Blüthe beginnt, benutzt man sie zum Auspflanzen in's freie Land zur Dekoration kleiner Gruppen. 6) Clintonia pulchella Lindl, Lobeliaceae. Eine niedliche annuelle Pflanze Californiens, ie im Jahre 1835 durch Douglas in den Garten der Royal Horticultural Society aus Californien eingeführt und Botanical Magazin . 1909, — dann in Sweet Flower garden series IL. tab. 412 und Flore des serres tab. 1092 etc. abgebildet ward*), Unsere beistehende Clintonia pulchella. Figur stellt eine Pflanze im verkleinerten Maassstabe und einen Blüthenzweig in na- türlicher Grösse dar. Bil ka Fuss hohe verästelte und mit linien-lanzettlichen Blättern besetzte Stengel, welche auf der Spitze aller Verästelungen die lippigen Blu- men tragen. Bei der ursprünglichen Stamm- form sind die Blumen schön licht himmel- blau mit weissem Augenfleck auf der Un- terlippe. Als hübsche Kulturformen sind zu nennen die Varietäte (azurea) oder bite (atrocinerea) Farbung und weissem gelbgerandetem Augenfleck. *) Der Name Clintonia wurde zuerst einer Liliaceen-Gattung gegeben von dem Nordamerikanischen Botaniker a... que, weshalb Torrey der hier besprochen Lobeliacee den Namen Doroningia bei die neueren Systematiker (C. S) . 58 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Gehórt zu der Zahl der niedlichen Sommer- en Standort verlangen und deren feine Samen am geeignetesten im Topfe bei nicht zu hoher Temperatur ausgesäet werden. Ein kleines, mit Clintonia pulchella a on chen gewährt einen reizenden Anb 7) Helipterum Sandfordi Hook. "m tae. Eine annuelle Immortelle, die 1861 aus West-Australien eingeführt und Tafel 5350 des Botanical Magazine's abgebildet ward. Helipterum Sandfordi, Ist gänzlich spinnenwebartig weiss: behart, bildet aufrechte bis 1'/a Fuss hohe Stengel und trägt auf der Spitze derselben den ver- ästelten Ebenstrauss der goldgelben Blüthen- blumen abstehend. Blumen klein, röhrig, viel kürzer als die innern Schuppen des . Hüllkelehs. Von den andern in Kultur be- . findlichen Arten besitzt H. brachyrhynchum Sonder hellgelbe Blüthenkópfe, weisse da- gegen finden sich bei H, corymbiflorum Schlechtd., H. chionolepis F. Müll. und H. polyphyllum F. Müll, Alle müssen zeitig im Frühjahr in Töpfe ausgesäet werden. jungen Pflanzchen werden in Töpfe oder .. Nápfe verstopft und unter Fenster bei reich- .. lichem Zutrit v von Luft und Sonne zu kräf- | lockere sandige, nicht frisch gedüngle Erde und in sonniger Lage ausgepflanzt werden. 8) Cuphea ignea A.D.C. Lythrarieae. Ein zwergiger Halbstrauch, der Anfang der 40ger Jahre aus Mexiko in die Gärten Europa’s eingeführt und 1846 zum ersten Male in Flore des serres Tafel 180 als Cuphea platycentra Benth, abgebildet ward. Den letzteren Namen gab Bentham in seiner Arbeit über die von Hartweg gesammelten Pflanzen, A, De dolle’s Name ist aber älter und hat das Recht der Priorität. Ward früher als nie- driger zwergiger Kalthausstrauch behandelt Cuphea ignea, und durch Stecklinge vermehrt; jetzt zieht an diese besonders für Teppichbeete sehr nützliche Pflanze meist mittelst zeitiger Aus- ta amen und pflanzt sie dann im Sommer in eine kräftige lockere Erde in's freie Land, wo sie den ganzen Sommer hin- durch ihre schónen iani then Blumen unaufhörlich bis zum Erfrieren im Spätherbst entwickelt, Wer aber früher im Frühjah schon blühende Pflanzen erziehen will, nimmt im Sommer Stecklinge, die dicht in Näpfe gesteckt, sich leicht bewurzeln und im Fenster des Kalthauses durchwintert werden. Der niedrige von Grund an stark verästelte iso sowie das unausgesetzte Blühen sind gross nd Die | Vorzüge dieser Art. Unsere Abbildung ibt «i eine verkleinerte Pflanze und die Blume in natürlicher Grösse. 9) Iberis umbellata L. a Eine allgemein bekannte annuelle Pflanze aus dem 1 gerent ri die schon im vorigen Jabr- | | ? | Logic oS uter Me TORRE up ees AE TU sa il. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 59 hundert in den Gärten verbreitet ward, Ge- hört zu den dankbaren Arten, deren Samen im Frühjahr gleich an Ort und Stelle in's freie Land ‚ausgesäet, sicher keimen und den Iberis umbellata. der Spitze aller Zweige die Doldentrauben der weissen, rosenrothen oder purpurrothen Blumen tragen, Die letzteren beiden Sorten, die als var. purpürea und var. speciosa in den Gärten gehen, sind effektvoller als die Stammarten und eignen sich besonders als Bordürenpflanzen auf pte Standort, Gedeiht in jeder Gartener 10) Hibiscus vesicarius Cav. Malvaceae. eimisch im nördlichen Afrika, gehört diese annuelle Pfl zu den schon in frühern Jahrhunderten beliebten Gartenpflanzen. Bil- det bis 2 Fuss hohe verästelte Stengel, be- setzt mit 3theiligen Blättern mit kerbig-ge- sägten Lappen, Bl i purpurnem g Augenflec sere Figur in !/; der natürlichen Grösse dar- stellt. Muss im Topf oder auch auf warmen geschützten Ort gleich in's freie Land aus- gesäet werden. Für sonnige gemischte Blu- me n geeignet. In den Gärten € ngruppen . diese Art ar als Hibiscus africanus u H. calisurus. Ist grossblumiger und rieki verästelt als der sonst ähnliche, weniger empfehlenswerthe H. trionum L., der in den Gärten auch als H, gossypioides, armeniacus, Hibiscus vesicarius. sphaerocarpus ete. verbreitet ist. Beide Arten gehören zu der Gruppe von Arten, die unter dem Kelch noch eine Hülle von kleinen Blättchen tragen, eine Gruppe, die De Can- für die Mehrzahl der Hibiscus brauchte. 11) Bromus squarrosus L. Eins der an- nuellen Gräser, die an Ort und Stelle aus- gesäet, im gleichen Jahre ihre volle Ausbil- 60 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Naturzustande, sei es künstlich gefárbt zu Bouqueten und anderen Zusammenstellungen trockner Blumen zu a verweten: ge läng- lich-ovalen Rlütl 5 J Rispen auf den Spitzen der Stengel sind zu diesem Zweck sehr schön. Der Br. squar- rosus wächst im westlichen und südlichen stehenden Abbildung nicht gut aufgefasst ist) von unserm Bromus arvensis, Eine Form desselben mit einfacher Blüthenrispe ist der Br. racemosus L. und eine andere Form, wo m Fruchtzustand die fruchttragenden Spelzen sat mehr so fest tibereinander liegen, ist die als Bromus patulus Mrt, et Koch verbrei- tete Form. Bei meiner Bearbeitung der Gräser Cen- tralasiens hatte ich genügend Gelegenheit, mich von dem vollständigen Uebergehen dieser 3 sogenannten Arten zu Ze 12) Celosia cristata L. var, pum o, 5 besprachen wir die ch wild wachsende Stammart des Hahnenkamms. _Celosia cristata. Beistehend die Abbildung einer der Formen Bepflan ea Gruppen im Spätsommer m schón- E. R.) C. Besthtisien oder et in Gardener's Chroni 13) Masdevallia Chelsoni pets ? (Orchi- deae, Ein Bastard zwischen M, Veitchiana und M. amabilis, im Etablissement der Herren J. Veitch und Söhne aus Samen gezogen. Ab- gesehen von der Bastardirung ist dies über- schón malvenfarbenen Warzen bedeckt, wie bei M. Veitchiana, aber die Form ist mehr die der M. amabilis. Die Petalen sind weiss, mit einem gekrümmten Anhängsel am Grunde der Vorderseite und einem malvenfarbigen Flecken an der Spitze weiss mit malvenfarbi n Spitze. Säulchen weiss. (1880. XIII. p. 554.) 14) Mesospinidium incantans Rehb. f. (Or- chideae.) Diese von ei Gebrüder Klaboch aus Neugranada daiire Pflanze fiel schon durch ihre merkwürdigen Blätter auf, ehe ihre Blumen bekannt wurden. Die zungenförmigen, linglich-spitzenjBlatter sind weiss, mit zahlreichen grünen Nerven, so dass sie in der Blumenblätter lecken, Lippe wi Wird im Garten des Sir Trevor Lawrence kultivirt. (1880. XIII. p. 586.) 15) Odontoglossum vexillarium Lehmanni Rchb. f. (Orehideae.) Wurde von Hrn. F,C. Lehmann auf den Anden des westlichen Süd- enm heres Blumen d ps ed r Pflanze sehr Die Blumen haben — 3 ns Sisi wei gelben id d iei. t ke: tm (1880. XIII. p. 586. 16) Dendrobium lituiflorum Ldl, candidum Rchb. f. (Orchideae.) Diese Abart mit weissen Blumen befindet sich in der Sammlung des Sir Trevor Lawrence in Burford Lodge. (1880. XII. p. 586.) 17) Chysis Sedeni Rchb. f. a Ein von Herrn Seden im Etablisse Veitch u. Söhne erzogener Bastard Mri Ch.Limminghei u, Ch. bractescens, Masi farbe der Blumen ist weiss; sie ähneln d Ch. bractescens, haben aber kleinere Es blätter. Die Biumenbiatter haben an der he, Die Lippe WERE PA T T euo LIT POKNOTAEST a Li € Lr TES y TALES. C944 Tos en IL. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. 61 ist hell-ocherfarbig, am Grunde flaumig wie bei Ch, Limminghei, Die Seitenlappen mit erhabenen purpurnen Kielen; der Mittel- lappen mit malvenfarbigen Strichen gezeich- net. (1880. XIII. p. 616.) 18) Anthurium Scherzerianum Rothschil- dianum hort. (Aroideae.) Ein von Hrn, Berg- mann, Obergärtner des Baron Rothschild in Ferriéres, gezogener Bastard zwischen dem Anth. Scherzerianum und dessen weisser Ab- art, Die Scheide von weisser Grundfarbe ist dieht mit rothen Punkten übersäet. (1880. 30. Fig. 108.) 19) Brassia euodes Rchb f. (Orchideae.) Gehórt in die Gruppe der Br, glumacea und ist im Etablissement des Herrn Backhouse in York aus Neugranada eingeführt worden, Die Spitzen der Blumenblätter sind gelb oder gelblich ; die Säule ist purpur marmorirt, der obere Theil purpur, Lippe gelb. (1880. XIII. p. 680.) 90) Cypripedium Petri Rchb. f, (Orchideae.) Von Herren Peter Veitch und F. W, Burbidge auf den Inseln des Malayischen Archipels gesammelt, steht diese Art dem C. Dayanum zunächst. Die Blätter haben eine dunklere Grundfarbe und dunklere Zeichnung. Die ganze Blume ist kleiner, kürzer. Sepalen weiss mit grünen Adern, von eigenthüm- licher Form, aber kürzer als bei C. Dayanum. Petalen hellbraun, am Grunde grün, gerade oder keilfórmig, zugespitzt, am ganzen Rande mit langen Haaren bedeckt. Lippe grünlich- braun mit dunkel-sepiabrauner Mitte. (1880. XIII. p. 680.) 21) Masdevallia xanthina Rehb. f. (Orchi- deae.) Eine in England für M. Wageneriana Ldl. gehaltene Art (B. M. t. 4921). Blumen ellgelb, mit etwas dunkelviolett am Grunde der Seitensepalen, welche etwas als das unpaarige Kelchblatt sind. Die kleinen Petalen weisslich. Lippe gelblich, mit einem dunklen Knopf an der Spitze. Fast noch einmal so gross als M. Wageneriana. (1880. XIIL p. 681.) 22) Dendrobium tetrachromum Rchb. f. (Orchideae.) Eine neue, durch Herrn Curtis, Sammler der Herren J. Veitch und Söhne in Stengel lang, dünn der Blumen weiss, in der Art wie bei D. moniliforme. Die läng- liche schmale Lippe ist am Ende ochergelb verwaschen und am Grunde des Mittellap- pens hat sie einen schwarzpurpurnen strah- lenförmigen Flecken; die Seiten des Kinnes sind grün. (1880. XIII. p. 712.) 23) Masdevallia Vespertilio Rehb. f. (Or- chideae,) Eine neue Art aus der Chimaera- men leopardähnlich gezeichnet. (1880. XIII. p. 712.) 24) Odontoglossum crispum Ldl. var. Leh- manni Rchb. f. (Orchideae.) Eine Abart, von Hrn. F. C. Agnes eingeführt, mit purpur und bra ezeichneten Blumen und mit eigung, rs Blüthenstände hervor- zubringen, (1880. XIII. p. 712.) 25) Vanda Parishi Rchb. f.var. Mariottiana, (Orchideae,) Eine in den Gewächshäusern des Sir William Mariott kultivirte schöne Ab- art. Die Sepalen haben von aussen gut ent- wickelte weisse Kiele, und auf hellmalven- . farbigem Grunde dunklere Flecken der glei- chen Farbe, Petalen, sowie die innere Seite aller dieser Theile malvenfarbig. Die Ohren er Lippe sind weiss mit malvenfarbigen Làngsstreifen und zwei gelben Flecken, Der Mitteltheil der Lippe ist karminroth. Saul- chen weiss mit purpur. (1880. Xi. p. 743.) 26) Vanda lamellata Ldl. v. Boxalli Rchb. f. (Orchideae.) Eine Abart mit langen Blüthen- trauben, welche länger als die Blätter und doppelt so lang als bei der Stammart sind und 14—20 Blumen tragen. Dieselben sind ocherfarbig, am Grunde purpur und mit mal- venfarbig angehauchten Flecken. Spitze des Säulchens und Lippenscheibe purpur, Von den Philippinen stammend. (1880. XIII, p. 743.) 27) Dendrobium capillipes Rchb. f. var. elegans. (Orchideae,) Eine Abart aus Burma, mit Blumen von der Grósse des D. dixan- - thum, gelb, am Grunde orange. (1880. XIII. p. 743.) 28) Bolbophyllum iners Rchb. f. (Orchi- deae.) Eine wahrscheinlich aus Assam stam- mende, bei H. Bull kultivirte kleine, nied- | liche Art aus der Verwandtschaft von e pa 62 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, bräunlichen, !/.—?j4 Zoll langen Schein- knollen sind einblättrig. Die zungenförmigen Blätter sind sehr dick, 3 Zoll lang, */4 Zoll breit, oben grün, unterhalb purpur. Der dune Blüthenschaft trägt eine Dolde kleiner weisser Blumen. (1880. XIII. p. 776.) 29) Angraecum Christyanum: Rehb, f. (Or- chideae.) Im Besitze des Hrn. Thomas Christy in Syden Blätter zungenfórmig, sehr nham, dicht stehend, 3 Zoll lang, */ Zoll breit, mit einer ungleichen, getheilten sarg Blüthen- stiel stark hin- und hergebogen, 4blumig. Blumen gelb oder grünlich-weiss, a0: XIII p. 806.) 30) ee cordatum Ldl. v. sul- phureum . f- (Orchideae) Von einem der MA oes eingeführt und im Be- sitze des Hrn. F. Sander, Sepalen schwefel- gelb; Petalen und Lippe weiss, mit schwe- felgelben Spitzen und Flecken, Grunde grün, an der Spitze weiss. (1880. vw» 5) 31) Oneidium macranthum Ldl. var. Wil- liamsianum R i einem pnrpurnen nierenförmigen Flecken geziert ist. (1880. XIV. p. 8.) : 32) Ponera pellita Rehb. f. (Orchideae.) Eine neue, botanisch interessante Art, wel- che im Etablissement Williams kultivirt wird und deren Stengel und Blätter der Ponera striata ähnlich sind. serie gleicht sie dieser Art in der Grósse der Blumen, Die ganze Pflanze hat ein baoibisarügen An- | ändig. Blumenblätter gelblich mit pur- | purfarbigen Strichen. Lippe weisslich oder gelblich, strahlenfórmig dunkelpurpur ge- streift. Ueber die Abstammung dieser Art | ist nichts gesagt. (1880. XIV. p. 8.) 33) Sedum retusum Hemsl. (Crassulaceae.) Eine strauchige Art, verwandt mit S. oxy- = petalum. Wurde v on den Herren Parry und in San loa Potosi (Mexiko) ent- : ree a nach getrockneten Exemplaren rieben (Hemsl. diagn. pl. je inem . Bio- n pr ea p. 51 at 1n Go et Sa Säulchen am . logia centrali-americana, Bot. I. pag. 398). Lebende Pflanzen wurden in Kew aus Samen erzogen, welche obengenannte Sammler ein- gesandt hatten, Ein glatter aufrechter Strauch mit dicken fleischigen eh d grau, in der Jugend mehlig, an den Spitzen beblättert. Blätter dimuchaatiid: morsel , sitzend, fleischig, grün und glänzend ; verkehrt-eifór- mig oder spathelfórmig, die grössten 6 bis 8 Linien lang. Blumen in T YI Trugdolde, fast sitzend, weiss, (1880. 38. 34) Sedum Liebmannianum Hemsl. (Cras- sulaceae,) [Hemsl. diagn. pl. nov, Mex. pars I. p. 12 et inGodm, et Salv. Biol. cenir,-am. Bot, I. p. 396.] Eine Pflanze gleichen Ur- ungs, wie die vorhergehende Art und Kew x erp Eine glatte, h, o oc roth, ipei Blätter sitzend, fleischig, glatt, konisch, 1—2 Linien lang. Blumen klein, weisslich-rosa, in endstün- digen 3—5blumigen Trugdolden. (1880, XIV. 8 m '| P. 38.) 35) Dendrobium Phalaenopsis Fitzger. (Or- chideae.) Dieses schónste aller australischen Dendrobien stammt aus der Gegend von Cooktown in Queensland und blühte in der ‘Sammlung seltener Pflanzen des Hrn, Kapitan Broomfield in cerns: Ist zunächst ver- wandt ibbum, D. superbiens und D. Goldiei. Mini 20 Zoll hoch, am Grunde leicht zusammengezogen, Blätter 8—10 an dem obern Drittel des Stengels, lanzettlich, 5 Zoll lang. Blüthentrauben an der obern er \eskolint-eiforinig, 1 Zoll breit. Lippe 1 Zoll lang, spitz, am Grunde mit einem "a Zoll langen Sporn. (1880, XIV. p. 38.) 96) Sarcochilus rubricentrum Fitzger. (Or- chideae.) Eine mit S, Fitzgeraldi Müll. ver- wandte, zu Cairns in Queensland gefundene und in den Gewächshäusern des Herrn E. Ramsay kultivirte Art. Stengel aufrecht, 2 Zoll; Blätter länglich, gegen 5 Zoll lang, die eine Seite länger als die andere, von reset gerechnet. Blumen zu 12—20 MC X ctu xcd ful RE LL Mut. arc pM cipe FIRE TUUS TEE UNI CX PEOR Pul qui X ee re Tom IL Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, an jeder Traube, weiss mit rother Mitte, (1880. XIV. p. 38.) 37) ne Lawrenciana; N, robusta ; und N, Williamsi hort. (Ne- pati) "Vier neue hybride Nepenthes, . Williams Die beiden ersten sind Bastarde zwischen N. Hookeri und N. phyllamphora, die beiden. letztern zwischen N. Sedeni und N. Hookeri. — Bei renciana “nd die Schläuche 4 Zoll lang, at m Grunde reich dunkelkarmos roth iet. Wuchs sehr gedrungen and leicht Schläuche bildend, Bei N. Outramiana sind die Schläuche 5 Zoll lang, blass gelblich- n mit kleinen dunkelblutrothen Flecken N. robusta hat 6 Zoll lange Schläuche von gleicher Farbe wie N. Hooke Form die Mitte zwischen diesen und N. phyl- lamphora haltend, N. Williamsi endlich hat 4—5 Zoll lange Schläuche, in der Form zwi- schen den Eltern die Mitte haltend, aber von so dichten blutrothen Flecken be vais Die Basis der irai wird noch durch den Umstand erhöht, dass die innere Seite der Schläuche auch roth ist. (1880. XIV. p. 40. Fig. 8—11.) 38) Oncidium diodon Rchb. f. (Orchideae.) Eine im Etablissement des Herrn William Bull befindliche, auch früher schon von Hrn. J. Linden eingeführte Art (woher?) mit Scheinknollen, welche em O. macranthum ühnlich sind. gross, stark zickzack- förmig Rove ds "i Blumen in der Art des o. cocciferum, bräunlich mit gelber Schwiele. gekrümmte Biutheniräbe mp soi eine cu knollen sind 2blättrig. (1880. XIV. p. 70.) 40) Cypripedium Morganianum Rchb. f. (Orchideae.) Ein von Hrn, Seden im Eta- blissement Veitch gesbehtetór Bastard zwi- schen ` C. St tonei und C. superbiens, zu Ehren Morgan, eines der begeistertsten Nerven sind this dunkler. Der kräftige Blüthenschaft t sere PME ns wie bei C. St taenium, weisslich mit einipet deutlichen dunklen Nerven, Innere Blumenblátter breit, zungenförmig, spitz, länger als die äussern ec efelgelb, innen mit zahlreichen unkelbraunen Flecken und Strichen. Lippe Fi wie bei C. superbiens, aber länger und der Sack mehr konisch, hellschwefelgelblich- weiss innen und bräunlich mit malvenfar- bigem Schein von aussen. (1880. ; p. 134.) = Stenia guttata Rchb. f. (Orchideae.) n Mr. Davis aus Peru eingeführt und im Eiablissement der Herren J, Veitch & Söhne in Blüthe. Der St. pallida Ldl. nahe ver- wandt, Blumen strohfarbig mit purpurnen Flecken. Lippe mit siebenzühniger Schwiele. (1880. XIV. p. 134. 42) Dendrobium cinnabarinum Rchb. f. (Orchideae.) Im Etablissement der Herren J. Veitch & Söhne aus Borneo eingeführt zungenfórmig, stumpf, schön zinnoberfarbig Innere Blumenblätter etwas breiter, am Grunde hell ocherfarbig, an der Spitze purpur. Lippe dreispaltig, Seitenlappen dreieckig, am Grunde weiss, zwischen denselben 3—5 purpurne Mittellinien, Mittellappen purpur. Blüthen einzeln, selten zu zwei oder zu drei, (1880. . p. 166.) eie Miltonia ae is Moreliana Hchb. f. et radians, (Orchideae.) Erstgenannte Xin i befindet sich bei Herrn B. Williams purnen Lippe. Die Abart purpur. Die innern und di sern Blumenblätter sind weiss gerande Lippe ist mosaikartig gelb und purpur ge- zeichnet und ist von strahlenfórmigen gelben Linien durehzogen. (1880. XIV. p. 166.) 44) Albuca Nelsoni N. E. Brown. (Lilia- ceae.) Eine von Mr, Nelson am Umlaziflusse in Natal entdeckte Art, die zu den schónsten ihrer Gattung gehórt. Die ganze Pflanze ist 64 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. glatt. Zwiebel gross, Blätter hellgrün, unten stark konkav, oben fast flach, 3—3!/» Fuss lang, 2/4-—2!/» Zoll breit, das oberste Drittel allmälig in eine scharfe Spitze verschmälert. Blüthenschaft 4—5 Fuss hoch, aufrecht, rund, grün, fast die ganze obere Hälfte mit Blu- men bedeckt. — Blumen 1!/» Zoll lang, auf- recht, rein weiss, mit einem bis zur Hälfte reichenden ziegelrothen Streifen auf der Rückseite jedes Kronenabschnittes. (1880. XIV. p. 198. Fig, 41.) 45) Lilium speciosum var. gloriosoides Bak. urch schmälere Blätter von allen andern bekannten Varietäten, sowie auch durch die stark zurückgerollten Kronen- abschnitte, und durch karmoisinrothe Flecken und Warzen. (1880. XIV. p. 198.) 46) Lilium auratum var. tricolor Bak. (Liliaceae.) Von Mr. Maries auf einer kleinen, südöstlich von Nippon gelegenen Insel ge- fade und ebenso wie die vorhergehende Abart im Etablissement der Herren J. Veitch und Söhne in Kultur. Blumen 8—9 Zoll i Durchmesser. Abschnitte im obern Drittel agen, weiss, mit limonenfarbi- gem Kiel von der Mitte bis zum Grunde, die Innern mit purpurfarbigen Flecken, (1880. XIV. p. 198.) . 4) Lilium auratum var, platyphyllum Bak. (Liliaceae.) Stammt von dem gleichen Stand- ort wie die vorhergehende Abart und steht der typischen Form näher. Die Blumen haben breitere Abschnitte, mit Flecken wie bei L. auratum, dieselben sind aber zahlreicher und mehr im Centrum der Abschnitte konzen- trirt. (1880. XIV. p. 198 48) Lilium nitidum h. Bull, (Liliaceae.) Vom Herrn Bull aus Californien eingeführt und mit L. parvum Aehnlichkeit habend, ist Blätter gegen 20 in jedem Quirle, lich, hellgrün, glatt, 1!/[»—2 Zoll lang, in der Mitte 42 Zoll as Rispe deltaförmig, !a—1 Fuss lang, mit 10—20 Blumen, Blu- men 1!/» Zoll usd Helge, mit hielan kleinen rothbra Flecken; die untere Hälfte roas verwachsen, die obere Hälfte zurückgeschlagen, Staubfäden 1 Zoll lang. Staubbeutel hellgelb. (1880. XIV. p. 198,) 49) Scilla. vpid Bak. (Liliaceae.) Wurde von Hrn. Elwes aus der Nachbarschaft von Pot Elisabeth bunch und ist zunächst verwandt mit S. zebrina Bak. (Saund. refug. bot, t. 185.) Diese unterscheidet sich aber durch die gefleckten Blätter und grünen Blu- men. Zwiebel kugelrund, 2—3 Zoll im Durch- messer, mit vielen braunen Häuten, Blätter fleischig, glatt, Zoll lang, rothbraun; Traube dicht länglich-konisch, 2—3 Zoll lang. Deckblätter und Blüthen grün; Staubfäden malvenfarbig. (1880. XIV. p. 230.) 50) Eriospermum brevipes Bak. (Eriosper- meae.) Baker in Journ. Linn. Soc. XV, p. 263. mer in Kew blühend, Wurzelstock eine un- regelmässige, knollige Masse von der Grösse einer Kartoffel, mit weisser Schale. Ein Blatt an jedem Stiele, die 6—8 Zoll lang, dicht- und aufrecht sind; gleich, hat auch die hellgrüne, ovale Blüthenschaft grün, 11/2 Fuss lang, Traube cylinderférmig, 6—9 Zoll lang, 1 Zoll im Durchmesser. Blumenkrone glockenfórmig, weiss mit grünen Kielen, (1880. XIV. pag. 230.) 51) Aérides pachyphyllum Rehb. f. (Or- chideae.) Von Rev. Mr. Parish aus Burma eingeführt und in Kultur im epa J, Veitch & Söhne. Verwandt mit A, folium und A. Thibautianum, M ak ins P, s uss | fleischig, an der Spitze stumpf oder ungleich- Säulchen weiss. (1880. XIV. p, 931) KL f ^ 3 5. 1 3 52) Pellionia Daveauana N. E. Brown. (Urticaceae.) [Begonia(?) Daveauana Rev, hort. 1880 p. 290.] Der Wuchs dieser Pflanze F 3 3 z Pflanze jedoch in Kew geblüht hat, a es sich nn dass sie zur Familie der ticaceen gehört. Ein selnd stehenden länglich-eiförmigen, zuge- gr Blättern und grossen Nebenblättern, e Blätter sind 2—2"4 Zoll lang, 5—13 Li- nien breit, schief, an den Rändern leicht gekerbt, ganz glatt, ganz dunkelbronze-oliven- Ba leicht mit violett PEBIIDER in der Mitte Trugdolde. Weibliche Blüthen sehr klein, grün. Männliche 6—8 Mal grösser, ebenfalls grün. Diese schóne und hóchst interessante Pflanze wird sich bald verbreiten, da sie sich sehr leicht aus Stecklingen vermehrt, Sie stammt von der cochinchinesischen Insel Phugnoc und wurde durch Herrn Godefroy- Lebeuf, Handelsgärtner in Argenteuil bei Paris, eingeführt. (1880. XIV. p. 262.) 3) Masdevallia Dayana Rchb. f. (Orchi- deae.) Diese Day erstanden, als 1872 daselbst ein Theil der Linden'schen Sammlung verauktionirt wurde. Stammt wahrscheinlich aus Neu- nd hat habituell Aehnlichkeit mit Restrepia antennifera. Blatter 4'/ Zoll lang, 3 Zoll breit, oben grün, unten purpurroth. Blumen sehr kurz gestielt. Oberes äusseres Blumenblatt gelblich-weiss mit 7 unteren gskielen, die mit zahlreichen purpurnen ecken bedeckt sind. Die verwachsenen Blumenblätter sind orange und haben an der Spitze purpurbraune Flecken, (1880. XIV. p. .) 54) Coelogyne peltastes Rehb. f. (Orchi- deae.) Im Etablissement der Herren J. Veitch aus eo eingeführt und zunächst mit C. pandurata Ldl. und C. Mayeriana Rchb. f. verwandt. Die grosse Eigenthümlichkeit die- ser Art emos darin, dass die grossen, aber sehr dünnen länglichen Scheinknollen an dem RT Stengel eine Art Schild 1 I. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 65 bilden. Dieselbe tragen 2 keilfórmige, läng- lich-lanzettliche Blätter. Die Traube hat schmale, zungenförmige Hüllblätter, Blumen- blätter zungenförmig, spitz, hellgelb. dreilappig. Seitenlappen weiss, mit dunkel- braunen N n gekerbt, sehr . wollig und warzig, braun aid weiss. (1880. : XIV. p. 296. 55) Renanthera Storiei Rehb. f. (Orchi- deae.) Eine neue Art von den Philippinen, . nahe verwandt der R. coccinea; die umen sind um 1/6 kleiner, aber die Blumenblatter und die Lippe sind breiter. Die Seitenlappen der Letzteren haben einen dreieckigen, nicht eingedrückten obern Rand. Blüht sehr reich. Blumen leuchtend gelb und vermillon. Lippe dunkel. Blühte bei Mr. Stuart Low und wird in England als Vanda Storiei kultivirt. (1880. XIV. p. 296.) 56) Odontoglossum vexillarium Rchb. fil. var, leucoglossum und Hillianum, Unter den vielen Formen dieser Art fallen die beiden genannten besonders auf. Die erstere Abart hat eine weisse Lippe und ist schon in ver- schiedenen Gärten vorhanden befindet sich in Kultur bei Mr. C. G. Hill. Hier sind die Blumenblätter rosa; die Lippe ist am Grunde gelb, mit 3 dunkelpurpurnen Linien durchzogen, hat einen rosafarbigen, wolligen Rand und der übrige Theil ist pur- pur gefleckt, (1880. XIV. p. 266.) 57) Oncidium praestans Rchb. f. (Orchi- deae.) Wurde zwischen einer Parthie O. dasy- stylum im Etablissement der Herren J. Veitch und Sóhne in Chelsea eingeführt und scheint ein in der Natur entstandener Bastard zwi- schen genannter Art und einer mit O. Gard- neri verwandten Pflanze zu sein. Weit aus- gezeichneter als O. dasystylum, von iebhafte- rem Kolorit als dieses und mit einem Schwie- lensystem wie bei O. Gardneri, (1880. XIV, 296. P- . 58) Grammatophyllum | Ellisi Ldl, var. . Dayanum Rchb. f. (Orchideae.) Von Mr. Léon | Humblot eingeführt und bei Herrn Day in | Kultur. Die Blumen haben nicht die Quer- streifen wie bei der typischen Form, son- ern abwechselnde. Zonen, von denen die einen sepiabraun mit zahlreichen gummi- guttifarbigen Punkten, die andern von letz- 66 | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, terer Grundfarbe mit unzähligen sepiabraunen Punkten bedeckt sind, (1880. XIV. p. 326.) 59) Calanthe Petri Rchb. f. (Orchideae.) Von Hrn. Peter Veitch aus Polynesien ein- geführt und ähnlich der C. veratrifolia, hat aber schmälere Blätter und am Grunde Lippe ein System von 5 eigenthümlich ge- falteten Schwielen von gelblicher Farbe. (1880, XIV. p. 326.) 60) Anthurium Harrisii Endl. var. pulch- rum N. E. Brown. (Araceae.) Herr Brown sagt mit Recht, das ächte A. Harrisii Endl. sei eine seltene Pflanze, denn sie kommt selten in den Gärten vor, während viele an- dere, wie z.B. A. rubricaule (erythropodum), A. consanguineum, die Herr Professor Engler alle mit A. Harrisii vereinigt, sehr häufig in Kultur sind, und zahlreiche Bastarde zwi- schen einander er seen vos me A.H arpei iet c "^ und durch die leicht überhängenden Blätter im Leben sehr leicht zu unterscheiden. Die hier beschriebene Abart ist in Kultur bei Herrn W. Bull in Chelsea. Die 10—12 Zoll langen, 2—3 Zoll breiten, länglich-lanzett- lichen, zugespitzten, am Grunde abgerundeten Blätter sind freudig-grün, weiss marmorirt und — Schaft 1 Fuss lang. Scheide abate hend, oder rückwärts gebogen, linear- oreet zugespitzt, 3 Zoll lang, 5 Linien breit, milehweiss mit etwas Roth an der Spitze, Kolben aufrecht, sitzend, 3!'/» Zoll lang, 2!/» Linien dick, dunkelroth, später purpurbraun. (1880. XIV. p. 358. Ender. . D. Abgebildet im Journal the Garden. 61) Ptarmica (Achillea) rupestris h. Unter diesem Namen bringt d MA Ä e Heft des sion »the Garden« eine Abbil- ENT einer alpinen niedrigen Achillea, die wir M P hien umbellata halten wür- den, wenn die schmal lanzettlichen Blätter nicht blos ganz ungetheilt, sondern was, so viel v uns bekannt, bei keiner Pie ı vorkommt. et einen dichten Busch einen Monat trocken ‚im Spätherbst wieder in’s freie Land ge- thenköpfe mit den weissen Strahlenblumen stehen in Dolden. 62) Fritillaria recurva Benth. (pl. l. Hartw. 0, — Baker Tu periere in Journ. of Diese schónste aller S TER stütint aus ki von wo sie durch Max Leichtlin vor einigen Jahren eingeführt ward. Eine Abbildung und Beschreibung gibt H. J. Elwes im Journal ew Garden p. 458 des letzten Jahrganges. n bekannten Arten steht sie der Fritillaria he am nächsten, be- sitzt aber scharlachrothe Blumen. Die Zwie- ag ist weiss und schuppig. Der Stengel wird 1—2 Fuss hoch und ist mit linearen zugespitzten, 3—4 Zoll langen und ee Li- nien breiten Blättern besetzt, von den rsten in traube spitzenständig, locker, aus 3— 8 ge- stielten nickenden Blumen bestehend. Blu- menkrone schmal glockenfórmig, 12—18 Li- nien lang, nach Baker's Beschreibung wein- roth purpur und weiss oder gelb schach- br Sele! Lagi auf der zitirten Ab- bildung s ie Blumen aber scharlachroth. naher verkehrt bres cat vorn spitz d abstehend, mit schwach vost inire: Staub- fäden kürzer als Blumenkrone. Muss in sandigen Boden kultivirt werden, gelegt werden und erst pflanzt werden, wo man ihnen einen Schutz durch Deckung mit Laub auf der Oberfläche des Bodens gibt. Crinodendron Hookeri hort. Veitch. r wachsende Pflanze, die allerdings schon. vor vielen Jahren in die europäischen Gärten eingeführt ward, aber auch wohl in Folge James Veitch und Söhne ein Exemplar ge- blühet, nach dem das Journal the Garden ; pag. 542 (1880) : eine Beschreibung und ned HI. Notizen, 67. die von Crinodendron Patagua Molina (Cav. diss. p. 300 tab. 158 Fig. 1. — Hook. bot, denm IL. tab. 100) durch hängende, fast kug- lige en ae. ar ee ae scharlac verschied . Blàt ter onam, er tating oa scharf gesägt. Blüthenstiele einzeln oder zu zwei in den Achseln, nickend, einblumig, gleich dem Kelch und der kugligen, über 1 Zoll langen Blumenkrone rein scharlach- roth. rem vielmals lànger als die 5 zu- sammen neigenden und an der Spitze drei- zähnigen SOMME Bentham u. Hooker vereinigen Crinodendron mit der Gattung Trieuspidaria Ruiz et Pavon. Kultur im Kalt- hause. E. R.) II. Notizen. 1) In den Umgebungen von Pistoja wird Astragalus baeticus in grossem Maass- stabe kultivirt; auf 1 Hekt. Land kommen 80,000 Pflanzen, deren jede 35— 40 gr. Sa- men liefert, welcher geróstet als mexikani- scher Kaffee in Handel kommt. In den Straf- kolonien wird er verwendet und soll den üchten Kaffee ersetzen. Sr 2) Victoria regia, Nachdem im ver- gangenen Jahr im erzogl. botanischen Garten zu Karlsruhe am Dache des Viktoria- hauses das grünliche Glas durch weisses er- setzt wurde, haben sich die Bewohner dieses Hauses ohne Unterschied, die Victoria regia an derSpitze, trotzdem diese letztere erst im en eae J. zam Keimen kam, bis En ungewóhnlicher valik ménbal er. die Blätter hatten einen Durch- messer von 2,05 M., die Blumen sind ent- sprechend vollkommen. — Das ist eine ein- fache, kurze Geschichte und doch sind Jahre en, um dies Resultat zu zwar in mancher Beziehung Lehrreiches, wäre aber an dieser Stelle, nun — sagen wir zu lang! E.M . 89) DasSchooskind derStadtWien, der Stadtpark und die Ringstrassen- mite’ erregt die öffentliche Auf Jungen der Stadtbehörden über diesen Ge- es — Zum Beschluss ward es schliess- TUS und 1" M. tiefe Grube au hoben werden soll, deren Erde im Frithjah beim Einpflanzen der Bäume 1'/» Kubikmeler frische Humuserde mit Donausand gemischt, beigemischt werden soll, In Betreff der Wahl der Bäume hat sich ein heftiger Streit über Ailanthus erhoben, ob der in den Alleen ganz beseitigt oder Boch theilweise erhalten Iben e noch gesunden dilatio erhalten bleiben und versuchsweise auch eine arthie derselben nachgepflanzt wird, da man das Absterben derselben durch ungenügende Präparation des Bodens erklärte. Zur Neu- pflanzung sollen im Allgemeinen verwendet werden; ACE platanoides, a Pseudopla- tanus, G nelans niera s Lindo und die aimerikanisché Ulme. Wa- m móchten wir da fragen, ist die ameri- Mine Ulme und nicht unsere Ulmus cam- pestris gewählt, welche zu den auf trocknem heissen Standort am besten fortkommenden Bäumen zählt. Auch Populus alba und Salix acutifolia verdienten versuchsweise ange- werden, — Die zu pflanzenden Bäume sollen eine Höhe von 3 Meter und über der Wurzel einen Durchmesser von 6 bis 8 Cm. haben. Zur Neupflanzung im näch- sten Frühjahre bestimmte der Gemeinderath die Summe von 22,558 Gulden. — Interessant ist auch ein Bericht des Architekten Lothar Abel, der da berechnet, dass gegenwärtig in Wien ungefähr | Alleebäume gepflanzt sind, während in Paris die enorme Zahl von 90,000 Alleenbäume existiren soll. Ein fertig gesetzter 15—20jähriger Baum kostet in Paris sammt Drainage, Schutzgitter, eiserner Trot- ` toirplatte 324 Fr., wobei 80 Fr. gärtnerische E Ein 6—8jàhriger auf den äussern Kosten. un rade MEC ee rU. MU E ee icy adu Daran RU IE a a Ar uf 68 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Boulevards ohne Drainage (gärtnerische Kosten 50 Fr.) im Ganzen 184 Fr. (E. R.) 4) Wassersucht bei A a u- reum. Die zur Veredlung von hochstäm- migen Stachel- und debeas ieri vorgezo- genen Exemplare von Ribes aureum zeigen in neuerer Zeit sehr häufig eine Krankheit, welche das Absterben der Veredlung und oft auch das ER Absterben der Unter- lage bedin Es Bere diese Krankheit in kleinen oder grösseren bis 6 Cm. aai Rindenbeulen, über denen der Stamm später abstirbt. Diese Krankheit hat a bezeichnenden Na- siologischen Versuchsanstalt zu Proskau, des Dr. Paul Sorauer, besteht diese er An gróssern, theils sich unter einander lösen und so ein gelockertes Gewebe wasserreicher, aber an festem Inhalt armer Zellen da ellen. Die Ursache dieser Krankheit liegt nach Sorauer in der Erziehung dieser zur Unter- lage bestimmten Stämmchen, denen alle Ne- bentriebe und selbst die seitlichen Augen —X genommen worden sind. Werden un in Tópfe gepflanzt, im Warmhause im he schnell angetrieben und veredelt, so sind die aus den wenigen Augen ent- stehenden jungen Triebe um so weniger im Stande, das aufgenommene Wasser alles zu verarbeiten, als man solche noch einzustutzen pflegt und so entstehen da, wo der Wasser- andrang am stärksten, am Gipfeltrieb und der Gegend der Augen, jene schädlichen i schnelles IB in zelner seitlicher Triebe, bis die Veredelung I . und in Folge ihrer kräftigen asser alles Dr. So- o Nadie andern -P mei. ein Langsschni E emm ear ceca prius der Unterlage oberhalb derselben verhin- dern. (E. R.) 5) Im Oktober 1880 blüheten im botani- schen a zu Petersburg die folgenden Orchidee Odontoglossum Lindleyanum Rehb. fil. — barbátuni Lindl.— C. insigne Wall. — C. Sedeni h. Veitch, — Liparis er h. Herrenh.— L. cylindrostachys A, Laur. — Pleione lage- naria Lindl, — ee ‘hyacinthina Rchb. fl. — M. nigrescens Br amabilis Bl. — Pleurothallis 1 Binoti Rgl. Oncidium Lietzi Rgl. — O. incurvum Bark. — 0. Vom nien Lindl. 8.tricolor Hook. — Cyenoches ea cant ee Lindl, B. viride. — Warrea tricolor Lindl. — Acampe papillosa indl, — Teochilns linearis Lindl, — Calanthe Veitchi Hook. — Chysis Limminghei Linden 6) Blühende Orchideen im Karls- ruher Garten. Wir wollen von Zeit zu Zeit an dieser Stelle die jeweils blühenden Orchideen des botanischen Gartens zu Karls- ruhe aufführen; vielleicht findet dies Nach- ahmun ng und wäre Manchem zu erfahren zu suchen und zu finden ist, Im Laufe der letzten 6 Monate d. h. von März bis Ende August blühten in genannter Gärtnerei u. A,: i — Angraecum pellu- eidum. — Anguloa Clowesi. — A. Ruckeri purpurea, — Bolbophyllum barbigerum, — B, Lowi. — Brassia ML p geri — nini he Masuca. — Catasetum tridentatum. — Catt- leya Dowiana. — C. quadricolor. — C. labiata v. Mossiae. — C. Skinneri, — Coelogyne ayerian C. pand — osa Rollisoni, — Cypriped. hirsutissimum. — C. niveum. — C. villosum. — drobium eras- sinode. — D, crystallii D. densiflorum. | Lindeni. — M, tovarensis. — M. Veiichi. — ED ML a [- CR PERRO T S ER ETE E III, Notizen. | 69 Maxillaria callichroma, — Miltonia spectabilis Moreliana, — enger TERETA, — O. citrosmum roseu 0. 0. Uro-Skinneri, — Qe UR ampliat, majus. — 0. sphacelatum. — O. Wentworthianum. — Peristeria elata. — Pescatorea cerina, — P. Klabochorum. — Pleurothallis picta. — Restrepia antennifera, — R. Reichenbachiana. — Rodriguezia candida. — R. venusta. — R. secunda, — Selenipedium caudatum, — S, Roezli, — S. Schlimmi. — Soplironites die diflora, — Sobralia macrantha. — Thun alb T. Bensoniae. — Trichopilia suavis. — T. marginata. — Vanda gigantea, — V. insignis. — V. suavis grandiflora, — V. tricolor cinnamomea, — V. tricolor flavescens. (E. M.) 7) Cordyline australis oder das, was unter diesem Namen-in den Gärten all- bekannt ist, wird im freien Grund im Wintergarten des botanischen Gartens zu Karlsruhe in einem Prachtexemplar kultivirt Dasselbe mag etwa 40 Jahre zühlen, wurde anfánglich im Topf und Kübel gehalten und nimmt erst seit etwa 15 Jahren seinen jetzigen Standort ein. Die Höhe der ganzen Pflanze beträgt: M. 5,80, die Hóhe des Stamms bis zur ersten Theilung in 3 Aeste: M, 2,20. Der Umfang des Stamms 10 Cm. über dem Boden be- trägt M. 0,52, Ferner 90 Cm. über dem Boden M.0,42. Die rundliche, dicht belaubte Krone ist aus 12 Aesten gebildet, von denen 5 dieses Jahr reichlich Samen trugen. = we Durchmesser der Krone beträgt: M. 2,20 Œ. M.) 8) Rothfárbung der Blätter. Im Oesterr. landw. Wochenblatt Nr. 34 de 1879 wurde aus Galizien um Erklärung gebeten über die frühzeitige Rothfärbung einer Am- pelopsis; — es wurde nämlich eine solche Pflanze im Frübjahre an eine Birke gesetzt und an diese nach aufwärts gewunden ; sie zeigte ziemlich spät ihre Triebe und im Juli ge sich die Blätter dunkelroth. Im besagten Wochenbl. No. 37 gibt Dr. Haberlandt über erwähnte Erscheinung folgende Aufklärung: das frühzeitige Roth- . werden der Blatter der Ampelopsis findet = seine Ursache i in dem Verpflanzen im im Früh- Pescatorei. — . jahre, dasselbe schwächte die Constitution der Pflanze während der ersten Vegetations- periode, die Blätter hörten früher auf zu funktioniren, in Folge dessen tritt das äus- serliche Zeichen, die Rothfärbung zeitlicher auf; — im nächsten Jahre, wenn die Wur- zeln sich gehörig entwickelt haben, werden die Blätter normalmässig ihre grüne Farbe beibehalten, Weiter bemerkt Dr, Haberlandt, dass die Rothfärbung der Blätter durch das in den Chlorophyll führenden Zellen der Blätter befindliche Anthokyan entstehe, und zwar gelöst in dem Zellsafte; — man finde je- doch auch Blätter, in deren Zellen nebst Chlorophylikörnern auch durch Anthokyan rothgefärbter Zellsaft auftritt, wie z. B. in der Blutbuche u. a. sich derselbe normal durch die ganze Vegetationsperiode zeigt; — die herbstliche Rothfárbung der Blätter sei ein Zeichen der zu Ende gehenden Funk- tion derselben; endlich hänge eine solche Rothfärbung auch von äusseren Einflüssen en ‚namentlich. vom Lichte, wie z. B. bei ten Aepfeln etc. (Sr.) 9) Góppert, Ueber das Saftsteigen und über Inschriften und Zeichen an Bäumen. Früher nahm man ganz all- gemein an, dass der Saft innerhalb des Bau- mes nur in der Rinden- und speziell in der Cambialschicht sich bewege. Man stützte sich darauf, dass letztere die eigentliche Holz- erzeugerin sei und dass der Baum eingehe, sobald er seiner Rinde entäussert werde. Ich habe im botanischen Garten schon seit einer einer langen Reihe von Jahren viele Ver- suche angestellt, welche ein dementsprechen- des Resultat lieferten. Sie wurden an ein- zelnen Stellen ringsum ihrer Rinde beraubt ara kannten Erfahrungen zeigte eine Linde im nordwestlichen Theile des deres Verhalten. Dieselbe ist etwa 12 M. hoch und wurde ca. 1'/ M. über der Erde, wo sie einen belle von 17 Cm. besitzt, 12 Cm. hoch ringsum bis auf das Holz ent- blösst und ist bis jetzt noch an dieser Stelle 70 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. frei von jeder Holz- oder Rindenbildung. Dies ' geschah am 25. April 1870 und seit dieser Zeit hat der Baum ununterbrochen bis jetzt eine "coms rode leet Dies er- beweist aber i j falls, dass in diese speziellen Falle roh die aufsteigende wie die absteigende Saft- bewegung im Holze stattgefunden haben muss. Die Wege sind oft verschieden, auf welchen die Natur denselben Zweck zu er- auf, nämlich die, dass der obere Rand über- mässig anschwillt, Man nimmt im allge- meinen als Ursache dieser Eigenthümlich- eit an, dass die aus den brace herab- kommenden Reservestoff ihrem Laufe durch den hindernden Esci angehalten und aufgestaut werden, In le hat aber eine solche Tee hl gar nicht stattgefunden, ist etwa nur auf 2 Cm, Lànge erfolgt, so dass der auf diese Weise unten sich wendende esselben nur durch den Holzkórper seinen Ausweg suchen musste. Derartige Wülste erzeugen sich übrigens auch bei andern Gelegenheiten in jeder be- liebigen Lage und ganz besonders auffallend tritt dies an den Ràndern der Frostspalten zu Tage, wo sie im Laufe der Zeit oft so .an Ausdehnung gewinnen, dass sie (auf Quer- schnitten betrachtet) scbnabelartige Fort- sátze bilden. Wenngleich die Erklärung, nach mancherlei zu wünschen übrig lässt, so kann doch schwer eine andere und bessere ge- en werden, Thatsächlich steht fest, dass normen Verdickungen durch eine fie Zelltheilung in der betreffenden Re- i irkt werden, welche sich auch schon ladurch. zu erkennen gibt, ud puse le EV wirkte Re . cher die Funktionen der Cambialzellechicht steigert. Eine verwandte Erscheinung w wäre e Gallenbil den Re s de remden: Organismus, der in den noch wachsenden Pflanzentheil gebracht wird, eine Hypertrophie im Zellengewebe erzeugt wird, die sich aber bis auf das Ge- i^ idee nicht erstreckt. nen eren Beweis dafür, dass auch der Holkörper den GER führt, liefern Pfropflinge. Es kom war gewöhnlich vor, dass die ee Flächen des Propflings und Mutterstammes in ihren Cambialschichten einander decken, indessen en Poi sich nur die Holzschich- u ae Fläche des pu pasi mmes indie t sich ein von den Mar strahlen chende Parench g ches mit dem des Pfropfli tritt und sieh bei gut gelungener Operation so gut mit ihm vereinigt, dass man es mit blossem Auge kaum als solches zu erkennen vermag. Bei nur zum Theil gelungener Ver- or g Gleichzeitig mit der Bildung dieses Gewebes treten nun auch die Cambiallagen des Pfropf- lings und Mutterstammes (für den Fall, dass sie sich decken (in innige Verbindung und verwachsen so vollständig, dass man ihre Grenze nur im Längsschnitt an dem welligen Verlauf der Holzfaser erkennen kann, Die nächsten Holzlagen folgen dieser Richtung, eine dem unbewaffneten Auge sichtbare Be- grenzung gebildet, die ich mit dem Namen‘ der Demarkationslinie bezeichnet, be- schrieben und abgebildet habe, inen weiteren Beweis für die Cambial- thätigkeit des Baumes bietet der Umstand, | dass alle Gar welche absicht- lich oder unabsichtlich zwischen Rinde und Holz gerathen, überwallt und mit archi- varischer Treue und Sorgfalt späte- ren Geschlechtern aufbewahrt wer- den. So finden wir allerlei fremdartige Kör- per, wie Steine, Mane, Früchte ete., scheinbar im Holze eingewachsen und die morphologische cimus des Botanischen G: ist r dara artenmuseums Is Von den hieher: göhörigen ER sind die Inschriften von ganz besonde- w Se III. Notizen, rem Interesse. Wenn man einen Einschnitt resp. eine Inschrift in einen Baum macht, und zwar so tief, dass das Holz selbst ge- troffen wird, dann jede durch den Schnitt hervorgerufene Zeich- nung jährlich mit einer neuen Holzlage, wäh- rend sich äusserlich Borke bildet. Auf diese Weise flàche immer mehr vernarbt und undeutlich, in der betreffenden Region jedoch, welche zur Zeit des Einschnittes die äusserste Holz- lage repräsentirte, bleibt dieselbe erhalten, auch wenn der Baum noch Hunderte von Jahren nachdem lebte. In den dazwischen liegenden Schichten dagegen ist von der Zeichnung gar nichts zu erkennen. Wenn man übrigens die Zahl der Holzkreise von derjenigen Jahreszahl, in welcher die Fäl- lung vollzogen wurde, abzieht, so erhält man selbstredend das Jahr, in welchem der Ein- ritten Ver dienste erworben hat, Beers Mina auf- gemacht, dass die im Innern entdeckten Jahreszahlen wohl zur Bestim- mung des jährigen Zuwachses benützt wer- den könnten. (Aus Verhandlungen der Schlesischen Sektion für vaterländische Kultur.) 10) H. F. Eckert's eiserne Windrose mit Selbststeuerung fürGärten, Herr A. F. Eckert sagt über diese Einrichtung das . Folgende; „Auf meinem Versuchsfelde be- sitze ich einen Garten, welcher ziemlich hoch rad und dessen Besprengung wegen der weiten Entfernung des Brunnens kost- spielig sé umständlich w ar. Um diesen arten mi agen Kosten zu pflegen, machte ich die Kraft des Minis durch xr ee beschriebene Maschine nutzbar. ine aa Wide ons eine Art Windmähle im kleinen Maassstabe, welche an der erwähnten Stelle dazu dient, das für einen Park von etwa fünf Morgen (2.2 Joch) "Inhalt und für eine in der Nähe liegende ‘Villa nebst Springbrunnen erforderliche Was- Ser von einem etwa 500 Fuss entfernten und .90 Fuss tiefer liegenden Brunnen heraufzu- überzieht das Cambium . wird die Inschrift auf der Aussen- ` hinauf. Diese 71 Auf dem hóchst- pumpen und zu vertheilen. cher eine kleine Treppe hinaufführt. Inner- es Thurmes, welcher in zwei Etagen pothole ist, befindet sich ein Wasserreservoir und unter demselben eine Badeanstalt. Auf dem Thurme erhebt sich die ganz in Eisen konstruirteWindrose, Der gewöhnliche thurm- artige Bau einer Windmühle wird hier durch eine zierliche Säule dargestellt, auf ihrer Spitze eine Wetterfahne, Anstatt der ge- wóbnlichen vier grossen Flügel sehen wir hier eine kreisrunde Scheibe von zehn bis zwölf Fuss Durchmesse zelnen Stellen du dem Winde den Durchgang zu gestatten. Ent- gegengesetzt dieser Rose befindet sich ein grosser, aber leichter Flügel, welcher nach dem Prinzip der here, sich stets unter dem Winde hält und so bewirkt, dass die Rose sich he rechtwinklig zum Winde selbstthätig einstellt. In der Windrose selbst befindet sich eine Vorrichtung, welche ver- hindert, dass das Werk bei Sturm Schaden leide. Sobald nämlich der Wind eine ge- wisse Stärke erreicht und die Windrose also ein sen Druck erleidet, drehen sich die einzelnen radialen » oue der R der artig, d immer grósser werden. so weit geóffnet ie die Rose hiudorciitreieclit kann. Die Be- wegung der Rose ist durch ein Råder- werk auf eine am Boden der Galerie liegende Welle übertragen, und diese zieht dann mit- - telst einer Kur und eines die Anhóhe hinunterlaufenden, durch verschiedene hól- zerne Schwingen gestützten 500 Fuss langen Drabies die in einem Gebüsch liegende Was- serpumpe. Von hier führt ein Röhrenstrang, indem er unterwegs Abzweigungen nach ver- schiedenen Stellen des Parkes aussetzt, nach dem vorerwähnten unter der Windrose be- findlichen Reservoir, sowie auch nach einigen anderen in der Nähe befindlichen a Reservoirs sind nöthig, bei mangelndem Winde stets Wassers zu haben. Die Windrose ist sich selbst über- lassen; sie geht, je nachdem Wind vorhan- den, Tag oder Nacht und damit die Reser- Bei Sturm sind sie = | deren Kultur er vielen Handbüchem über voirs nicht überlaufen kónnen, sind Vor- kehrungen getroffen, dass bei einem gewissen Hóhenstande in denselben das Wasser daraus nach geeigneten Stellen abfliessen kann, Bei kräftigem Winde hebt diese Windrose in der Stunde 2— uart Wasser und dieStärke derselben beträgt reichlich eine Viertel-Pferde- raft, was etwa 2 Menschenkräften entspricht. Die Vortheile einer solchen age vor den sonst für ähnliche Zwecke üblichen Motoren, springen natürlich sofort in die Augen. Es bedarf hier keiner Dampfkessel, keiner Wärter der Wind Die Kosten des Wassers stellen sich unge- in billig. Wir veranschlagen die gesammte ST EC Anlage ‘mit Röhren und Allem jit 450 Thlr. Dafür erhält man die Wasser- speisung eines grossen Parkes, eines Spring- runnens, einer Badeanstalt und einer Haus- haltung bei den ungünstigsten Terrainver- 72 . Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. hältnissen, Doch nicht blos zum Wasser- pumpen, sondern zu jeder Leistung, welche kleine Unregelmässigkeiten gestaitet oder wo das Wasser sich aufspeichern lässt, ist die Windr roe. ae VeTWER DER Anl de em ue eines Wi nte sie z. B. zum Betrieb einer en oder einer kleinen Mühle oder anderer —— ienen, | Der der rnen Windrose ist mit den Valeo Tiii und Kurbel 250 Thir. *) *) Dieselbe ist zu beziehen durch die Ak- tiengesellschaft für den Bau landw. Maschinen und Geräthe ete. H. F. Eckert in | Berlin, Kleine Palio ids e I. Schon 1872 ward der Si e Artikel in der Wiener Landwirthschaftlichen Zeitung publi- zirt. Sind seitdem einschlägige Erfahrungen gemacht worden? (E. R.) IV. Literatur. 1) Para Dumas, la culture marechére, 4, Aufl, Paris 1880 is J. Rothschild, 13 rue des Saints- Herr P. Dumas ist bs des Garten- baues und der Landwirthschaft an der Schule zu Auch, Ein der langjährigen Praxis und Erfah- s p zunächst eine Einleitung über en, Entwässerung, Düngung, Bearbeitung, anderen. ge R.) den Küchengarten nicht berücksichtiget ist. So z. B. die Champignons, Ananas, die e re China’s, die Tropaeolum, tulak, Tetragonia (Neuseeländer Spinat), Me- sembrianthemum, Stachelbeeren, Johannis- beeren, Erdbeeren, Himbeeren, Rhabarber, Cardon etc., kurz es ist eine gute vollstän- - dige Aufzählung der fü p die Küche nothwen- digen Pflanzen, und der deutsche Garten- freund und auch der mue lernt aus die- sem Buche die in Frankreich gebrüuchliche e kennen, ir empfehlen deshalb dieses Buch zum allgemeinen Gebrauch neben iss deut- schen Handbüchern von Jäger, Eine Auswahl der vorzüglichsten 2) Der Gartenbauverein einer kleinen Stadt im nordöstlichen Deutschland, der zu Witt- | | stock, hatte es im Meer Jahre unternom- | M zur tantes Ape pu der IV. Likerstas: a 7$ Beantwortung der Frage aufzufordern, wel- ches die schónsten und werthvoll- sten der in Deutschland kultivirten Rosen seien, Der Vorsitzende dieses Ver- eins, Herr Friedrich Schneider IL, ver- sendete. zu diesem Zwecke 300 Fragebogen an En Rosenzüchter von Pro- fession und dur re Leistungen in der Rosenzucht a Dilettanten, sowie Vor- stände von Gärten u. a. m. chon die Aufforderung erst im August erlassen wurde und viel später in manche Hände und Ge- genden kam, so ist doch der Erfolg des Un- _ternehmens ein überraschend günstiger ge- „Mitgliedern abstimmen liessen, 71 i lur und 59 Kenner und fand als die zu gleichem Zwecke vorgenom- mene in England und eine dreimal gróssere als in Frankreich, hat Herr Fr. Schneider im Auftrage des genannten Gartenbauvereins in einer kleinen Broschüre übersichtlich zu- sammengestellt , welche im Juni v. J. er- schienen und an die frühern bei der Auf- eges: Betheiligten verschickt worden ist. au n zahlreichen Freunden der is und Rosenzüchtern, welche sich unter den Lesern der Gartenflora befinden, nütz- lich zu werden, indem wir im Folgenden einen Auszug der genannten Rosen-Broschüre lung der Rangliste A haben die meisten Stimmen bekommen, sind mithin für die werthvollsten erklärt worden. Die Namen der Züchter und Namengeber (Autoren) sind A kursiv gedruckt. Ist auch diese nicht unbedingt bestimmend, weil einzelne Sorten nicht beachtet, andere zufällig bei dem Beurtheilen wegen lokaler Ursachen sich nicht gut ausbilden, so kann doch nicht be- zweifelt werden, dass diejenigen a. auf welche so viele Stimmen gefallen sind, die werthvollsten sein müssen. Der löbliche Zweck dieser Zusammenstel- "lungen ist, unter der Masse von Rosen, welche die Gärtner verbreiten, die werthvollsten herauszufinden, was dann sarei zur be hat, dass eine Me Pa Sorten einge och nicht an dei Erfolge des ersten I zufrieden oder vielmehr noch einen grösseren Nutzen erwartend, hat der Garten- bauverein zu Wittstock im Januar d. J. aber- mals Fragebogen verschickt, worin die Ro- senklassen und Farben noch bestimmter be- zeichnet sind und nur die Namen von 3 der besten Rosen jeder iie M wer- den, Besondere Fra ind: IV. Welche 5 Rosen zeichnen e a durch ununter- brochenes Remontiren (Blühen) aus? b durch feinen Wohlgeruch, c durch Widerstands- fähigkeit gegen Kälte? Frage V.: Welche 5 Remontantrosen liefern a den reichsten Sommerflor, b den reichsten Herbstflor ? VL: Welches sind die 10 kir pee Treibrosen ? VIL: Welche 5 Varietäten besonders zur Zimmerkultur geeignet ? VIL: Welches sind die 3 schönsten Säulenrosen ? u. s, w. Wer selbst Rosen kennt, weiss, wie verschieden sich gewisse Sorten in Bezug auf die obigen Fragen verhalten. Wir hátten noch gewünscht, dass auch diejenigen Sorten bezeichnet würden, welche bei jeder (auch kühler, nasser) Witterung gut aufblühen, ferner diejenigen, welche — schóne a Kugelkronen als Hochstämme, b Pyrami- den bilden, c wurzelecht gut blühen und sich leicht in schóner Form ziehen lassen Wir wissen, dass in dieser Hinsicht grosse Verschiedenheit herrscht, dass z. BP. die all- schwächen) mit einzelnen starken, weit her- vorragenden, wenigblüthigen abwechseln. Ich würde auch allerdings schöne, so gestellt haben, denn Niemand wird behaup- ten, dass die eckige, unordentliche Anord- nung der Blumenbiatter, also die Form schön sei. Allerdings theilen mehrere schöne Thee- rosen diesen Fehler mit der Malmaisonrose. J, ‚74 ay We werthesten Rosen: Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. I. Nach Form, Entfaltung, Füllung und Haltung sind die empfehlens- $ i E. m. op "E ; PI Name. Züchter. |$ E Name, Züchter. |S = 4 m= EZ e an = As = ja a, Rein weiss, f. Dunkelrosa. Boule de Neige . Lacharme . |1867| Paul Neron . . Lev à ona Darzens . charme . . |1861|Louise Odier. . Margotin ; Madame Noman. Guillot père 1867| John Hopper . er Ste ; Baronne de Mayna ard . | Lacharme . [1864] Victor Verdier . 7 io des Blanches | Schwartz 1873 Yee Furtado ch Verdier ; Virg Lacharme 1858 po e (Rose de la 3 Grossherzogin "Mathilde Latfay <<: s . | Vogler. 1869 Comtesse Cécile de Cha- Perle des Blanches: . | Lacharme . |1870| bri o o|pMarmest. s. i ; nisi Guillot . . | Guillot fils . . s ERE ^ b. Nüaneirt weiss und | " fleischfarbig. g. Karmin-, scharlach- Souvenir de la Mal "und citus Hei um * Beluze 3 en Impératrice Eugénie Oger . 11858] Marie Bau Baumann lisa Boélle ^ Guillot” père ` . 11869] Madame Vietor Valie E. boss Madame Alfred de Rou- Charles bid e . ,|Lac Lacharme . 1862] Sénateur Vai Guillot pe Captain. Oo. Lacharme 1873] Général fund. Roussel Marie Boissée gU. 1865] Alfred Colomb ; Lacharme Madame Lacha Lacharme . . |1872| Fisher Holmes Verdier . Comt. de Barbantanne Bill pere. 1858| Souvenir de Spa Gautrean . Mademoiselle Bonnaire - Coquette des Alpes c. Rein gelb. Maréchal Niel . . Perle de Lyon i Perle des Jardins E lle Lyonnai ‘ Triomphe de Rennes . Persian Yello wag Céline Forestier ° 3 d, Nüancirt gelb. . Gloire de Dijon. . . = Adrienne Christophle . Madame Faleot . . . Madame Be Bouton s on | 2 |. CL. . Pern dei vei) > . 11867 h. Bräunlich- oder schwärzlich-roth. van Houtte I Loui Pradel b et f 1864 Prince Camille de Rohan 1872] Souven Andre Leroy Jacotot Guillot fils Guillot fils Levet. . neo 4 Duche . : ¿© . + | Lacharme Iiia us nce. . . . | Guillot fils Madame La Baronne schild . Pernet. - . . . R 186 Pierre LI ir de Will 7 iu ebur Boncenne ;| Empereur de Maroc 1 3| Du £ 1858 aud ie veni ae l'Exposi- n de Darmstadt . 1853 1868 1858 i. Violett. Reine des regte ` No Eugène Verdier. . . Abel Carrière 25 k. Gestreift, N f. 18 - [1851] Belle des Jardins . . Guillot fils | | Lacbarme . . E Verdier .. TOUVAS- . | Liabaud . . Soup. et Nott. , Mille-Mallet . Portemer . Lacharme Ducher , Margottin Guillot fils E. Verdier . . * ^ x ^ . LI Dauvesse. . ^ 1 IV, Literatur, e.c or E E PR a SH Name, Züchter. |S Z £ "i. 3 ae Jeg / Panachée de Luxem- Victor Verdier . . Lacharme 1859 bour . | Soupert et Notting|1866, Madame Gust. Bonnet | Lacharme 65 re de Flandre . L. van Houtte . |1 Souvenir de William Panachée Langroise . |Ribaucourt . , |187 ood E. Verdier . 1865 Oeillet Flamand iwl VIDETI. oc, PrinceCamille de Rohan E. Verdier . 1861 Foulard 1841 iita ee e l'Exposi- Commandant Beaure- . | Margottin 1855 i Moreau-Robert , |18 Lady "Emily Peel . | Lacharme 1862 Captain Christy . harme 1873 II. Die schönsten eig u ee ues 1859 HOON fl ou Haa 1852 . Moosrosen. La reine (Rose de la pen et DO. Penert . 1875| reine) . . . . . |Laffay 1843 | used ü. am (gewöhnliche) a - Cristi T B- va anaes | Madame Edouard Ory Robert . . 854] rende Varietäten. 1 Eugene Verdier . E. Verdier . 1873| Gloire de Dijon . daa 1853 | IIL Di : La France Guillot fils, 1867 | í e verbreitet- Souvenir de la Mal | sten u. ec maison Beluze, . 843 Jules Margo Margottin 1853 | Général Jacqueminot . | Roussel 858 | Bar de ens . . | Jacotot Mistress Bosanqu Laffay . 1839 | ei de la Mal- Aimé Vibert . Vibert . 828 “maiso Beluze, . Reine de l'ile-Bourbon | Manger . 1834 La Fra Guillot fils „ouis FO BEER 1851 ura ‘Nie Pradel p. et f. fada cot . Lachar ; 1858 Général Jacqueminot . Roussel Joule de Neige Guillot "fils ; 1867 Louise Odi Margottin Madame Caroline Küster | Pernet. 1872 Madame Victor Verdier | E. Verdier 863 IV. Die 5 reich- lictor Verdier eu 1859 blühendst n S John pasci ar 1862 tn. Tai Marie Baum Baumann, 1863 H. Triomphe i Expos : La Fra Guillot fils . ; Margottin. . . |1855 Gloire de. Dijon .|Jacotot . Pierre Notting : Portemer. . . 1863 Souvenir de la Mal- Sénateur Vaisse. Guillot pere. . |1869 mais 6s Beluze 1843] Céline Forestier André Leroy . |1858 Aimé Vibert . Vibert. |. % 828] Perle des Jardin Wo v. v HT Louise Odier . Margotti xo Christy . Lacharme . . |1873 NM Jacqueminot . . | Roussel . eyron Levet . . . |1869 anquet ay Catherine Mermet . Guillot fils . |1869 Mademoiselle Blanche Gaubault . . [1841 e : Pradel . | an Hou charme . 11869 Jules Margottin . i Margott 1853 Prinds Canilla de ibui E. Verdier . . |1861 Hermosa Marcheseau . Ox ms père. . |1869 Reine de l'ile-Bourbon Manger . . 34] Pax i . 11852 Marie Baum umann . 8 363 Président Thiers i quera AR 1871 seien ge: uut ín; 4... me Alfred de Rou- Cramoisi supérieur lantier . . T ER ee Lacharme . . 1862 Madame Victor Verdier | E. Verdier s Céline Forestier. . André Leroy . Lyonnaise , Level. 9 v. e Neige. . .„ |Lacharme , . 16 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. = E Name, Züchter. SB Name. Züchter. i. E = te zc jas Lr > C. Die 5 wohl- an — Lacharme riechendsten Rosen. c Dec R Touvais . iaa p la reine hal Niel Pradel p. et f.. |1864 Angleterre 5 Cochet ‘ Gloire de Dijon. . .|Jacotet . . . 3| John Hopper ward, 44 France . . |Guillot fils . . |1867| Lord Raglan . Guillot père Rosa centifolia Pierre Notting Portemer . 1863 ie Bauman Baumann . lısest V. Empfehlens- u - Se en $ — . 11869] werthe Neuheiten erle des Jardins . vel 1 4. 1 3845 5 — de Louis van der BT 1873 y Houtte. n Verdier . . |1876 is 18 e ictor y lier E. Verdier . 118683 La reine . . Laffay . . 11843 a P Ape d Kp er Dx ete sA "m : rins 7 3 x Perle des a s Leseb (5.7.5 V Souvenir d'un ami Belote-Défou- iei ce m ce wp oe MES 1 gères . ^ Mi AER i SENE Bessie Johnson . Caplin and CE ee aa ine Forestier André Leroy . 1 Wirt ire xe 1 : : Eugene Fürst . . Soup. et Notting |1875 steal QUUM = er . 11873 Sultan of Zanzibar G. Paul and sons | Triomphe de Rennes. | Lansezeur 1857 Hiec ie de France . pet ad : : 1875 Camille Bernardin. wale . |1865 esta Mouton, : i E vel . : cr ae M = 871 Co de Seren Lacharme Belle m s s 7 ie d ; i Tonttien du Park : Childe grandit pydé uti ‘ Soupert et Notting .|Fernet. . - - btn V dei dede né * re ^l Duke of Connaught . | G. Paul and sons rer M | | Werte pares d sen] Mats Gane <5 ['Guillot fils - Alfred Colomb = : heen «s pee ^h || Reynolds Hole „Paul and sons D. Die 5 hürtesten Varietüten. . General eim 3 Jules Ma à as . Persian be PLANE e Tope. de s Deo E pin . Roussel Margotti: s H. Willock . . Laffay . f grt de Louis van Madame Lacharme . Souvenir de Spa Bürgermeister C. Müller IV. Literatur. 77 È Gl te uu "A Name. Züchter, [SE Name. Züchter. BE = in c ch La Rosiere : Dama v 1874. Toce Meet Guillot p. . 1869 Star of Waltham . . | W. Paul and son 1875| Com e Serenye . | Lac . 11875 Le E G. Paul Sey sons |1875 Coquette e: alpes Lacharme - ‚1867 Mad, Georges Schwartz | Schwartz 1871 r Wilh. Neubert Soupert et Notting 1874 sir arnel Wolseley . Cranston . Due con rales Touvais . . . |1860 A ing E. Verdier 1873] Due de Montpensier . . | Lévéque . 1876 "arm Scipion Cochet | Cochet . 8 uchesse de Cambacérès | Fontaine . . |1854 Duchess of Edinburgh | Bennet - 1875] Duchess of Edinburgh | Bennet . 1875 Mons, Gabriel Tournier | Levet . . . . [1876] Duchessede Vallombrosa| Schwartz . 1875 Miss Ha ud ES i . 1187 e of Connaught . |G. Paul and sons |1876 ean Ducher . . . .|Vve. Ducher . [1874] Edouard Pynaert Schwartz . 1877 ] eire Leugier E. Verdier . [1875, Edmund Wood . E. Verdier , 5 ladame ine Küster | Pernet . . 872] Elisa le, Guillot père 1869 Reverend J. B. M.Camm | Turner . . 1874] Empereur de Maroc uinoisseau . 1858 ‚dm wW i ‘IE. — E 1875] Eugene F ipert et Notting|1875 larie van Houtte Leve 18751 Fisher Holmes « „IE. Verdier . 1865 lai UT Guillot fils 1874] François Cou ; Verdier . 1875 Duc de Montpensier . | Lévéque . 1876] Général Jaequeminot toussel . „ . [1853 Francois Courtin . . |E. Verdier 1875] Gloire de Ducher jucher . . 11864 Amélie Hoste . | Gonod, 187 ppo Jamain . . | Lacharme 1870 Royal Standa | Turner 1874] Impératrice Eugénie . | Oger . . . 1858 Paul Nabonnand Na . 1187 ub u, Tiba 1875 Mystère à Nabonnand 1877] Jean Soupert. . . . ë o H875 Boïeldieu argottin 1877] John Hopper . h € 1862 Alfred K. Williams Schwartz 871| John Liang >. Verdier . 1873 Mistress Laxton xton 1875} Jul Margottin E - x mS 1853 Kaiser Wilhelm .|Ruschpler . 1873 B. Alphabetische, ‚a France . .|Guillot fils . . |1867 klassifizirte Ueber- ja reine AMfay. . . . |1843 sicht der in der Rang- La Rosière . a i id . . zul re liste "TT f ohlenen Louis van Houtte „ . | Lacharme 1869 Varietäten. . | Lacharme 1861 I. Rosa bifera hybrida. 78 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. £ E HE E Name. Züchter. ez Name. S2 ne fin = rz sé = B Panachée Langroise Rimaucourt . Devoniensis : Panachée de pe eth et Notting 1866; Gloire de Dijon. . Panachée E Dau 1854] Homère . . : Paul Neyro a bent i: 9|Jean Ducher . , Perfection ien blanches Schwartz . 1873] Letty Coles Perle des b es Lachar adame Bernard , Pierre Nottin Portemer Madame Falcot Aue de Rohan E. Verdi Mad. Melanie Willermoz Hum Margottin Maréchal Niel Président les a Marie Guillot : Reine des Violettes . Mille-Mallet . Marie van Houtte Reynolds Hole . . .|G. Paul Mystere Reverend J. B mm ee Paul Nabonnand Royal Standard SE Bir des Jardins . : Sénateur Vaisse . Guillot père . è Sir € ipsi , | Cranston . Perfection de Montplaisir r Dr.Jam Souvenir de exposition e Darmstadt. Souvenir de Louis van o 1 Sodtenir de ja. reine vis am mare y .. Souvenir de Spa Souvenir de William. W : Star altha Sultan of Zanzibar The H c. qe Thomas Mills enge de l'exposi Trivaplie de "France . Virginal . Victor Verdier wy II. Rosa centifolia mus- bif. cosa era. oe Perpétual Moosrose. Madame Edouard Ory PME et Notting . . = " Rosa indies fropiada. Theerose, ; Rosier Thé. Tea-scented China rose. Adrienne — ap Belle Lyonnaise Comtesse Riza | du Park E. Verdier Cochet . Gautreau , E. Verdier W. Paul. G. Paul Margottin Garçon . Lacharme Lacharme Robert Pernet Lacharme . Soupert et Not- ee ee G Paul... 7. E. Verdier . Souvenir d'un IV, Rosa indica Noiset- ti lfata: x Trivinphé de Rennes . V. Rosa indica bor- bonica. Bourbonrose. Rosier ile-Bourbon. Bourbon-Rose. 304 Catherine Guillot Comt. e Barbantanne A ^s EM. ade pe Ban E, BOIS a iacu a a E ay M RR: Ey ae ee BEE .* 3) Reisen in Indien und Hoch- asien. Von Hermann von Schla- gintweit-Sakünlünski, Vierter Band: Ney und Umgebungen. Jena. H. Kostenoble, 1880. 556 pag. 8°. Nebst ER Zusammenstel- lungen über die Höhengebiete und über die thermischen Verhältnisse, Mit 5 land- schaftlichen Ansichten in Tondruck, 3 Tafeln topographischer Gebirgsprofile sowie mit Tabellen und Curvendarstel- lu Der vorliegende Band behandelt zunächst das Vordringen der Reisenden in das obere Turkistan, den Uebergang über die Karako- | . nur hart . Sie trat hier ziemlich häufig auf und bildete l centrale, rum-Kette und durch die Hochwüste zum See Kiuk-Kiöl. Entsprechend der Natur des Bodens, welcher meist harte, nur wenig ver- witterte Felsen und trockene Sandflächen bot, war auch die geringe Menge. der Vegetation, nur fn der Nähe des Künlünrandes war die Vegetation reichlicher, auch allgemeiner ent- wiekelt, als in den übrigen Lagen, offenbar ünstigt von etwas geringerer Höhe und grösserem Wasserzufluss. Die hohen Pass- übergänge zeigten sich ganz entblösst von Vegetation, eine Erscheinung, die schon finden, während selbst auf den höchsten Gipfeln der Alpen, ungeachtet der viel nörd- licheren Breite, immer noch einzelne Flechten zu finden sind. Günstig hiefür ist in den die grosse Trockenheit als ungünstige Be- dingungen zusammen wirken; dazu kommt noch, dass =: den Umgebungen des Kara- korum-Passes auch der lokale Beginn von Humusbildung iuh erschwert wird, dass so leicht zu kleinen, losen Frag- maps Was speziell die Gramineen buc. so ergab sich nach Grisebach's | Bearbeitung lben, dass kein so merk- licher Unterschied in der - Zahl der Species liess, als | E bei den übrigen Familien. Die Quantität. der | IV. Literatur. - me zwischen den Abhàngen der Karakorum-Kette | ~ gegen Süden in Tibet, und den neuen Re- . gionen in Turkistan sich finden ringer, als auf der tibetischen Seite. Ganz unerwartet war es Schlagintweit, schon nahe bei Dera Bulla Brennmaterial aus dicotylen Pflanzen zu finden, meist zu den Gattungen Myricaria, Artemisia und Eurotia gehörend. , Die Myricaria, normal holzbildend, war die "din Grösse und durch eigenthümliche Form am Meisten hervortretende, es war M, ger- ‚manica Desv,, die aber hier, auf der Nord- | seite des Karakorum, nicht mehr strauch- artig auftrat, wie in Deutschland, sondern als var. prostrata (turkestanisch : „Yabrage“) am Boden anliegend gefunden wurde, kräftige Stämme, welche deutlich aufrecht stehende gewöhnliche Form (tur- kestanisch : „Malgun“) zeigte sich erst meh- rere Tagereisen später; sie scheint nicht in übe ca ee Holzpflanzen und scheint 000' e Höhe, welcher 4° Br. entspricht, ‚nur Far zu überschreiten. Der nahe ver- wandte „Kahu“ Indiens, die Tamarix indica W. ist gleichfalls als eines der am Meisten . mit dem Sande und Gerölle vordringenden Gewächse hier zu nennen ; er findet sich im Himalaya sehr oft an dais = a bis . zur Tarai herab an all den Flüsse e hin- Sr regel von Kies und Gerel beat. | — ebenso sind Tamariskengesträuche die, Tetaten ‘olabildenden —— in em . Dort haben sie wieder, wie in ds tibeti- ‚schen und turkestanischen Gebieten, dem | Mangelan Feuchtigkeit zu widerstehen, aber . zugleich den Verhäl | rasigen Stengel. Meist waren diese Rasen $0 klein, aber von ungleicher Grósse, und háufig unter sich sehr weit abstehend. Die Wur- zeln, die holzig sind, waren verhältnissmässig s und werden an Stellen, wo selbst die Myricaria der Hóhe wegen fehlt, als einziges Brennmaterial der Hochwüste benutzt. Hiezu bieten sich auch in solchen Hóhen die Stengel -einer Eurotia (Chenopodeae), welche von den Turkis wie von den Tibetern „Burze“ ge- nannt wird. Etwas weiter abwärts, am häu- figsten im Karakashthale, fanden die Reisen- den in grossen Gruppen eine Leguminose, Spartium junceum in kräftigen Exemplaren, Aehnlich verhält es sich mit der vertikalen Vertheilung der Hippophaé conferta Benth., welche unserer H. rhamnoides L. sehr ähn- lich ist; nur bleibt ihr Auftreten auf losem Boden hränkt, und hier, wie die deutschen Meeresküsten, dem Sande und den Steinen. Ihr Name tibetisch ist „Sia“. Das zweite Kapitel enthält den Bericht über die Reise durch das Karakash-Thal bis an den Südfuss der Künlün Kette, dann den Uebergang über den Elchi-Davan-Pass in das Bhotan-Thal. An der Felsenstufe bei Samgal, dem letzten Lagerplatze vor dem Passüber- gange, waren Pflanzen mit starken Stämm- chen zahlreich, auch holzbildende Gesträuche waren gut entwickelt und Brennmaterial konnte daher in genügender Menge, auch ausser der Zeit des Kochens, zum Erwärmen am Feuer zusammengelesen werden. Als Ge- sträuche waren besonders Artemisien und Caragana versicolor Benth. vertreten, eine Leguminose, welche von den Tibetern eben- falls „Tama“ genannt wird. Für den 1 Künlün und zwar für die Südseite desselben ist das Vorkommen hier nahezu als die Höhengränze der Gesträuche zu ee, auf der Nord- seite liegt die Strauchgränze red mehr als 1000 Fuss tiefer, selten 12, überschrei- tend. In geringer Entfernung gegen Süden ‘aber waren uns vereinzelte Gesträuche bei 16500 bis 17000' mehrmals vorgekom- men und Stellen, wo sie so wie hier als Grupp en noch auftraten, trafen die Reisen- den nieht selten bei 15000 bis 16000’ Höhe. „Verminderung der Wärme hat auf die De- pression der Gränze holzbildender Gewächse | | die Bodenges Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, grósseren Einfluss als auf die Depression von Graswuchs“, „Hier wirkt auch dies noch mit, dass die holzbildenden Pflanzen grosser Trockenheit, wie man làngs der Hauptkette esc dass in den trockenen idein it mit etwas langsamerer Temperaturabnahme die Granie der give esee der vermehrten r noch etwas hóher hin- gebung auftretenden Sträucher zu erreichen. Im Künlün, obgleich dort die Vermehrung der Feuchtigkeit, in Gasform sowie in Nie- derschl noch nicht sehr bedeutend ist, genügt sie doch, zu bewirken, dass das Ver- hältniss relativer ga reel bedi Birguete ieder e wir es zeigt sich jes sowohl ‘anf der dim Ka- m zugewandten Südseite, als auch, rei noc uf nzen Nordseite. ls Talietintgalión sind anzuführen für den Karakorüm im Mittel als Gri ler Gesträuel 16900', des Grases 16500'; für den Künlün im Mittel: Gränze der Gesträuche bei 129700"; Tender ee bieten sich Stellen guten ma noch oes — Rapide auf 480'*, = WM UT ass alse A ucl Das dritte Kapitel enthàlt die idee der Reisenden aus dem Karakash-Thale nach Ladák und verbreitet sich besonders über estaltung, über die geologischen und mineralogischen Verhältnisse im Kün- lün-Gebirge und über die westlichen Routen nach Yärkand aus Ladäk, Bälti und Ghilghit. as vierte Kapitel berichtet über Adolph Schlagintweit's Reise nach Kashgar, über seine dort erfolgte Ermordung und über die Schicksale seiner Begleiter. Das fünfte Kapitel enthält eine Uebersicht und Ost-Turkistans, sowohl der älteren Rei- senden Hiüen-Thsangs, Marco Polös und des | Pater Goéz, als auch der neueren, englischen und russischen Reisenden: W, H. Johnson, R. Shaw, G. J. W. Hayward, Forsyth, Wa- 3E. CEU ne 2 IV. Literatur, ^ S ; : “et i lichanoff, Semenoff, Sewerzoff, Osten-Sacken, Poltorazki, Perwushin, Chludoff, Reinthal, Kaulbars, Berzenczey, Kuropatkin, Sanarguloff, Prshewalski. Daran reihen sich allgemeine Bemerkungen über die asien, mit besonderer Berücksichtigung der physikalischen und ethnographischen Ver- hältnisse, der Temperatur und der klimati- schen Zonen in Indien und in Hochasien. Von pflanzengeographischem Interesse ist nur pe Am u wet in Adolph Schla- gintweit us Tibet nach Tur- kistan ^s den re findet; hier waren erst bei 2000 bis 2500' unterhalb der Schneegrünze (19000^) schwach markirte Ve- resten, welche damals, obwohl schon Mitte Juni vorüber, nichts von neuen Keimen noch entdecken liessen, Die Stöckchen jener kleinen perennirenden Gewüchse perge memor; Myricaria), welche als die a öchsten steigenden holzbildenden Pinset für sii anderer in solchen Gebieten so wichtig sind, traten hier gleichfalls erst etwas tiefer € als sie Schlagintweit auf der Nordseite des Karakorúm weiter westlich, an Nubr grünzend, in Yarkand gefunden hatte. — In Beziehung auf Vegetation finden wir noch unter den wissenschaftlichen Beilagen eine Notiz über die Baumgränze: die Bäume, die am höchsten stehen, sind im Himalaya eben- falls Coniferen wie in den Alpen, noch in kleinen Gruppen, kleine Wälder bildend, stei sie zu 11800' und zur Jahres- isotherme von + 7 AUS virte, selbst Aprikosen die höchsten Bäume. Als die höchste Kultur dieser Art, welche wohl auch die höchsten Laubbäume der Erde zeigen wird, sind die Pappeln, Populus euphratica mesh des Klostergartens von zu nennen, in einer Höhe von . Mangnang . 13460'; die mittlere Jahrestemperatur be- i ug hier + 9,8* C. (F..v. H.) | reiche der sc | terranflora liegt. W 4) Die Serra da Estrella von Ober- förster J. Rivoli. (Ergänzungsheft Nro. 61 zu Petermann's geogr. Mitthei- lungen, herausgegeben von Dr. E, Behm. Gotha 1880. 4°. 36 Seiten. Mit 1 Karte. Die vorliegende Schrift bringt die Darstel- lung der physischen Verhältnisse eines Ge- birges, welches r zu beschrei- benden Gegend einführt. Die horam Kapitel behandeln einige Theile i schen Geographie dieses Gebirges, insbeson- dere die klimatischen Verhältnisse, die Ve- getationsregionen, die Zuwachsverhältnisse einiger Holzarten und die Wiederbewaldung der Serra da Estrella. Für uns am Interes- santesten ist das Kapitel über die Vegeta- lionsregionen dieses Gebirgszuges, welcher sich von Coimbra nordwestlich gegen die spanische Grenze zu zieht und zwischen dem 40. und 41. Gr, N.Br. gelegen ist, Betrachten wir die pflanzengeographischen Verhültnisse dieses Gebietes, so sehen wir, dass die Ebene des Mondegothales bei mesa aus welcher die ersten seitlichen Vorstufen des central- iberischen Sctahlec erg (der Serra da Estrella) aufzusteigen beginnen, noch im ausgedehnten Olivenpflanzungen und Wein- berge. Zu ihrer grössten und schönsten Ent- faltung gelangt die Mediterranflora Coimbra's - den Dattelpalmen, welche sich in den artenanlagen der Stadt befinden, wührend | a Opuntia und Agave überall im freien Feld e vorkommen, Letztere Gewüchse be- uns nebst verschiedenen dem australischen 6 - 82 i Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 1 ES ANM L foe ee F 1 nnd (Ar undo Donax) das Mondegothal herunter. Hier fin- den wir ausgedehnte Reisfelder auf unge- sunden Morästen und gleich dahinter die url Toja. Hier, in der feuchten erung, dicht an den Rändern des Mo- rastes , net man 4 mitteleuropäischen Baumformen, der Birke, Erle, Eberesche und Esche. Man ist erstaunt, die 3 ersteren Holz- man die ungesunde Niederung verlässt, und in die höheren Parthien des Waldes ein- dringt, esent de einen Gürtel von nie aus Quer r, Q. lusitanica und Q. p petens ‘Suche at welche zahlreiche Hy- briden hervorgebracht haben, so dass es schwer wird, m or Varietäten mit Sicher- heit zu bestimmen, Nächstdem gelangt m in ausgedehnte Sassi ee vd ehe an den Rändern mit Pinien gemischt sind. Den Bodenüberzug bilden mehrere Erica-Arten und Empetrum album. Hier fin- det sich auch ein kleiner Kastanienbestand, welcher auf einen frischen und tiefgrund igen n zeichneter Wuchs beweist jedoch hinlänglich, dass die Kastanie in diesen geographischen Breiten kein absoluter Gebirgsbaum ist und ass sie eine mittlere E von 7° C., sowie auch eine Sommertempe- ratur von + 25? C, sehr is vertragen kann, wenn der Untergrund nur genügende Feuch- die Kastanie an Ausdehnung zu ge- winnen; ihre untere Grünze liegt auf den . ersten Vorstufen des Gebirges, etwa in 150 bis 200 Meter absolüter Höhe. Unterhalb der spanischen Schilfrohr noch merited häufig; it T darüb über hinaus Ti > | und verschwinden allmälich, wodurch die | Bestimmung ihrer oberen Gränze sehr er- schwert wird. Rivoli sah in Pampilhoza (in ee 397 M. Seehöhe) daselbst gezogene Orangen- | | Genista-Sträucher an; früchte von ausserordentlicher Grösse, nicht sehr zuckerhaltig, aber sehr gut geniessbar; man ersieht daraus, dass bei einer mittleren Jahrestemperatur von + 15,0° C. und einer diese Pflanzen meist kolonienweis angesie- delt waren, fand Rivoli bei Paul auf einer Seehöhe von ca. 500 M. Weiter hinauf bil- eine Mischung mit der üppigsten und Myrten bei 618 M. Seehöhe angetroffen. Hier werden auch die Pinien- und Seestrands- kiefernbestände, welche sonst bis zum Mee- resniveau reichen, immer häufiger. Mittel- ^ i d dehnung und zwar mit einiger Einschrün- kung des Wein- und Olivenbaums, welcher bis hierher der bei Weitem vorherrschende gewesen war. Mit der Erhebung von 800 M vollzieht sich eine wichtige Aenderung in der t vorherrschende Mediterranflora verschwindet gänzlich und macht einer viel nórdlicheren ' Vegetation Raum. Die Orange und Kork- eiche sind schon längst zurückgeblieben ; erstere dürfte nicht über 450 M., letztere nicht über 600 M, im Estrellagebirge hinaufgehen, wührend die Olive erst bei 800 M. ihre obere Gränze erreicht. — Unterhalb dieser Gebirgsstufe fängt auch das Gebiet der Erica-, ree ex- und S Ss sie sind z auf den unteren Stufen sicci gewinnen aber hier das Uebergewicht über alle andere Kraut- und Strauch-Vegetation und behaup- ten diese Herrschaft bis zur unteren Juni- perusgránze. In einer geringen Höhe über der Oelbaumgrünze hórt auch die Feige, der Weinstock und der Maisbau auf, doch lässt sich ihre Gränze selbst annähernd nicht be- — weil diese Kulturgewächse mehr IV. Literätur, : s i 83 Oder weniger an die Nähe menschlicher Woh- nungen gebunden sind und diese im Estrella- M. sich erheben. S Passes zwischen Alcoco da Serra und Loriga in 984 M. Seehöhe. Die- selbe Unsicherheit herrscht bei Bestimmung der oberen Grànze verschiedener Waldbáume, welche zwischen 600 und 1000 M. Seehóhe das Maximum ihrer vertikalen Verbreitung erreichen, namentlich von Quercus pubescens W., Q. pedunculata W., Pinus maritima Lam. und P. Pinea L, Letztere findet sich in den inneren Gebirgsthälern nur ausnahmsweise orsim und Cea. Pinus maritima bildet kleinere, künstlich angelegte Bestände in allen Lokalitäten des Gebirges, die beiden Eichenarten jedoch sind ziemlich s zerstreut und mit den uer angeführten Coniferen gemischt. Querc pubescens fand R. an verschiedenen Stellen des Gebirges bis 700 M., jedoch sehr spar- sam zerstreut; Q, pedunculata in gleichzei- tiger Mischung mit Q. Tozza Bosc, (= Q Tauzin Pers.) und Pinus maritima in der Gegend von Cea bei 620 M. Seehóhe; aus- e Meeresspiegel; Pinus Pinea zwischen Valor- sim und Cea bis 700 M. und P. maritima nebst Quercus Tozza äberkalh Loriga bis 1000 M. aufsteigend. Dass diese beiden Kie- aminta, — kr ha 50 Jahren in nicht höher aufsteigen als bis 1000 M., iégt nieht an etwaigen klimatischen Schranken, cam wie Rivoli wohl mit Hecht an- mt, nur an der Master Je Kultur d hóheren Gebirgsparthien. — In der Nàhe der MES klimatischen i (1200 M.) fin- an die oberen Gränzen von Quercus Toii "eni baecata, Ulex europaeus und Arbutus Unedo. Die obere Gränze der zwei letzteren Pflanzen konnte R. auch nicht ganz genau bestimmen, die von Quercus Tozza fand er oberhalb Loriga bei 1008 M., die .. von Taxus baceata eben daselbst bei 12000 M., ^ ist jedoch der Ansicht, dass Exemplare auch in hóheren Lagen noch gefunden werden kónnten, da diese Holzarten in jenen Ge- genden der Serra Estrella nicht überall vor- kommen. Bei weiterem Aufsteiger gelangt an an die obere Gränze der Cerealienkul- tur; Rivoli fand bei einer Seehöhe von 1328 M. uf dem Nordwesthange der Serra Estrella noch kleine Stoppelfelder von Roggen; bei 1430 M. fand er noch einige Exemplare von Ilex Aquifolium, Gewächses, des Wachholders. Dieser tritt in der Serra da Estrella gar nicht hochstämmig auf, — xe hier gleich als Juniperus nana an zwar an der oberen Grünze der Br se und geht bis über die Vegetation der Ericaceen hinaus ; R. fand auf dem Nordwestabhange der Estrella seine un- tere Gränze bei 1491 M.; hier mit plattgedrückten, aus einiger Ent- rnung kaum sichtbaren Stráuchern. Schon in derJuniperusregion traf R. einige Exem- plare von Birken (Betula verrucosa Ehrh.) bei 1546 M. Seehóhe, welches Niveau jedoch nicht als die obere natürliche Gränze der Birke betrachtet werden kann, weil die Exem- plare, trotz wiederholter Verletzung, einen befriedigenden Zuwachs und, obwoh zeigten. Was die oberen Grünzen der Cistus- und Ericastráucher anbetrifft, über welche hinaus nur noch vereinzelte Wachholder vor- kommen, so bleibt die Mehrzahl der Cisten auf den tieferen Stufen des Gebirges zurück, so C, ladaniferus, C. populifolius u. a.; nur eine niedri C. halimifolius?) dringt in die Juniperusregion hinein. R. fand seine obere Grünze auf dem Nordwesthange des Malhao, bei 1606 M. Bremen Von diesem den, verliert auch die eemper der Haiden bedeutend an Kraft; der Wachholder wird dominirend, Die rien scoparia, E. ciliaris, E. vagans, E. cinerea und E. Tetralix sind — längst auf den unteren Stufen des Gebirges zurückgeblieben ; die E. arborea, E, lusitanica und die Calluna vulgaris begleiten uns zwi- - schen Wachholder auf diesen Seehóhen im- 84 mer noch, wenn gleich sie die Ueppigkeit ihres Wuchses bereits eingebüsst haben. Die obere Gränze dieser Haidekräuter liegt auf dem Nordwesthange der Estrella bei 1780 M. g ange- sehen werden, welche von allen Ericaceen am Weitesten hinaufdringt, In einem Niveau, welches 170—180 M. hóher liegt als die letzten Callunastauden, findet man auch die absolute oberste Gränze des Juniperus, einer anze, deren Me sich an die Hóhenisothere v C, vom Norden bis Süden Europa's ee oder weniger an- lehnt. An diese Region der Stauden und Sträucher schliesst sich nach aufwärts zu die ärmliche Alpenflora des Estrellagebirges, ich rOCUS-, Gentiana- und a0, wo Gräser, Moose und Flechten vorzuwiegen scheinen. ( 5)BaronFerd. vonMüller, Eucalypto- graphia, a descriptive atlas of the Eu- calyptus of Australia, Fourth decade. London bei Trübner u, Comp., Ludgate | hill 57. 59. Schon die vierte Decade dieses vorzüg- lichen Werkes, wie das nur ein so unermüd- lieh thätiger Mann, wie der Autor, in so kurzer Zeit leisten kann, ist jetzt erschienen. Die vorzüglich gearbeiteten Tafeln in gross Quart stellen die folgenden Arten und alle von eingehenden Analysen begleitet, dar. Eucalyptus alba Reinw. oo yoides Smith, . elavigera Cunningh. cese F. v, Müll, Gunnii J. Hooker. . Planchoniana Fisch. et Mey ' rostrata Sehlechtd. din einer or Tafel anatomischen Bau von 1 I l L| ` Druck und Herstellung. der Tafeln wird in Moibonroé im te bend 2. Ferres und . &. Robertson a irt, | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sere Gegenfüssler in Australien in Herstel- - lung von Prachtwerken, Illustrirten Zeitungen u. s. f, das altersgraue Europa schon er- reichen. Die erste und zweite Decade dieses Werkes, ohne welches für die Folge kein Eucalyptus N e un n t£. 3 w c an. Im dritten Heft sind die ee poo. beschrieben und abgebildet Eucalyptus Baileyana Foy v. Mill, capitellata Smith. gracilis F. von Müll. piperita Smith. polyanthema Schauer. populifolia Hooker. und ausserdem eine Tafel mit den Antheren des nd im Querschnitt, in wir nur, was das Citiren der Taten erschwert, da dieselben keine Numm a jeder Art eine Tafel und ae Blatt gewidmet ist, beab- sichtigt aber wahrscheinlich der Autor, am Sch i be Arten zu geben, wonach dan Anordnung von Text und Tafeln erst statt- finden kann. (E. R.) 6) pu C. edo Bare — Mo unter Miwah "ahlicither Fachmän- ner aus Wissenschaft und Praxis. Ber- lin, Verlag von Wiegandt, Hempel und Parey. Das e Heft dieser neuen Zeitschrift unter der etka eines rühmlich bekann- ten Mannes und im Verlag einer der aus- S ee — Landwirthschaft und Gartenbau, liegt uns vor. Den gleichsam einleitenden Artikel bildet a omens sehr imitate: Artikel aN: iterator, 9 Mis Kultur der Pflanzen fordert und dann die | gute alte Zeit mit der jetzigen er Dann geht der Verfasser auf die mangel- hafte Bildung vieler junger Gärtner pec n Bezug auf praktische Kultur, trotz aller U iapa istiiin, ein und bespricht das Wesen der jetzigen Handelsgärtnereien, in denen nur nach dem Prinzip schnell viel Geld zu verdienen, jede Pflanze verkauft wird, jede nicht verkaufbare Pflanze besei- tigt wird und überhaupt nur courante Ar- tikel gehalten werden, die nach der Mode echseln, Mit andern Worten, dass eigent- liche Liebhaberei, die gewisse Pflanzengat- tungen mit Vorliebe kultivirt, aueh wenn solehe nur wenig im Pflanzenhandel gehen, nur noch selten in Handelsgürtnereien ge- funden wird und die Sucht viel zu verdie- nen, solche Liebhabereien über Bord ge- worfen hat. Wenn der Referent aus seinen eigenen Erfahrungen spricht, so erinnert er sich mit Vergnügen der Zeit, als er in Hamburg bei J. Booth u, Sóhne und bei Bóck mann jene prächtigen Kulturexemplare von Wit- e | sondern Schauhausern aufgestellt waren, Bei | uns auf dem Continent ist das so ziemlich ; verschwunden, — nur die berühmten Han- delsgärtnereien Belgiens, besonders aber Eng- lands, zeigen uns jetzt noch ähnliche Lei- stungen, so die Gärten von Veitch, Williams, l, Henderson ete, p. p. — Liegt das aber, zur schönen Pflanzenwelt ? Wir glauben das nicht! diese mag jetzt im gleichen Grade vorhanden sein wie früher. Es liegt an der Richtung der Liebhaberei, an der stets wechselnden Mode und beson ders der enormen Konkurrenz, die da ge- bietet nur viel und zu möglichst billigen wo ; finden, die da im Verhàltniss zu den Kosten der Produktion und der feinen saubern Un- elsgärtnereien geben, die wie die eines a Veitch, den Eindruck des Gartens eines so fragen wir, nur an dem Mangel an Liebe | reichen um RE machen und doch sich verinteressi premi pu auch noch hier und da in Belgien statt, — obgleich unser verstor- bener lieber Freund Van Houtte seine Lieh- habereien, seine Lieblingskulturen kaum auf Kosten der lukrativen Kulturen noch mit durchschleppen konnte. Was bleibt also dem Handelsgärtner anderes über, als seine Kul- turen der Liebhaberei anzupassen und nur currente Artikel zu ziehen, wenn er über- haupt seine Auslagen decken und mit Fa- milie in unserer Zeit, wo alle Lebensbedürf- anständig und rechtlich existiren will. dann ein Gesehäft unter steter Arbeit und Solidität sich emporgearbeitet, ist das Eta- blissement schuldenfrei in den Händen des Eigenthümers und ein bedeutendes Betriebs- kapital vorhanden, — dann kann auch der Eigenthümer anfangen, sich einigen Luxus Privatgartens geben, wie wir das z. B. bei Schmidt und E. Benary in Erfurt, bei L. Späth in Berlin, bei Fröbel & Comp. in Zürich und überhaupt bei vielen älteren Geschäften sehen, wenn auch hier überall nur gerade den currenten Artikeln Rechnung getragen ist, mit denen die betreffenden Ge- schäfte sich beschäftigen, Diese Pflanzen sind aber, weil man sich eben vorzugsweise tunien, Gloxinien, Coleus, — bei Fróbel die En herum, bei Schmidt die Pflanzen, wel- vorzugsweise das Material zu Bouqueten sati etc, und solcher ähnlicher Institute, wie wir hier beispielsweise 4 herausgegriffen, gibt es in Deutschland noch viele und wird es noch viele geben, — wie auch unter un- j n Gärtnern es manche strebsame und mit inniger Liebe ihrem Fache ergebene gibt, die mit der Zeit, gleich wie wir das gemacht haben, sich durcharbeiten werden Mem Alter ler eben —— 86 m Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Bouché vorzugsweise der Freunde der frühern Eo. Jugend gedenken werden, die durch gleiches Streben mit ihnen verbunden waren, wäh- rend die Namen der vielen gewóhnlichen, er der nur für den Lebensunterhalt und Zerstreuungen aller Art arbeitenden, die im Kampf um's Leben erliegen mussten oder es doch zu keiner einigermassen genügenden Lebensstellung brachten, weil ihnen die Liebe zur Sache und die Energie und Ausdauer fehlten, — dem Gedächtniss entschwunden Wir haben bei der uns sehr ansprechen- den Arbeit unseres lieben alten Freundes zu lange verweilt und wollen nun nur noch be- merken, dass dieses erste Heft noch folgende Arbeiten enthàlt : W.Lauche über zu empfehlende Aepfel- und Birnsorten. = C. Eichler, ein vorzüglicher Aufsatz über vo Anwendung des Contrastes in der Land- on... Sehaftsgärtnerei = W, Leite: über Incarvillea Koop- 15 manni Lauche, Unser geehrter Freund hat da unserer Inc. Olgae wie er einen an- dern Namen gegeben, da in Wahrheit ri kein spezifischer Tiet: vorhanden is Es scheint mir, dass nur geschadet ds wenn ein Autor ihm selbst schon bekannten Pflanzen einen neuen Namen beilegt. _Es folgt Fr. Schneider über englische Boseivadeaten en. Th. Nietner, Anlage eines Gartens mit Plan. . €. Bolle, Actinidia polygama Sieb, et Zucc. Hier ist zu bemerken, d v. Maximowiez diese Pflan früher nach Petersburg einführte, bevor solche von Wichura nach Berlin gebracht "ward, © octo Me beschliesst ein Artikel des Herrn W. . . Lauche, Sohn, über die Brüsseler Ausstel- . lung die Reihe der Abhandlungen. dh. Die Ausstattung des 4 Bogen starken cem in Bezug aüf Druck, Papier, Holzschni und zwei illustrirte Tafeln (Incarvillea in Blicken wir in die Vergangenheit zurück, X ihre Wanderu nze mehrere Jahre eines zu ersetzen oder ee und auch nach allen andern Welttheilen vollführt hat, so stellt sich das wechselnde Verhältniss der Berliner Gartenbauzeitungen in der folgenden Weise: Otto und Dietrich's „Allgemeine Garten- zeitung“, das erste allgemein geachtete Gar- tenbau-Journal Deutschlands, das wóchent- lich erschien, erlebte 24 Jahrgänge und ging mit dem Jahrgange 1856 ein. Darauf gab unser verewigter Freund, Dr. C. Koch, die- selbe als jedem. unter dem Titel ,Ber- liner Allg. Gart kretär des Vadis zu tenbaues in den Königlichen Preussischen Staaten 1857 und 1858 heraus, jedoch ohne dass dieselbe zum Organ des Vereins erklärt ward. Im Jahre 1858 gründete C. Koch und G. A. Fintelmann die Wochenschrift für Gärtnerei und Pflanzenk nd gab C einiger Redaktion als Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den König- lichen Preussischen Staaten heraus, in wel- cher Zeitschrift unser verewigter Freund viele seiner wichtigsten Arbeiten über die Pflan- zen unserer Gärten publizirte. Im Jahre e falls Fillys Redaktion und seit 1875 erscheint die- selbe unter Dr. L. Wittmack's Redaktion als Organ des Vereins zur ponen des Gar- tenbaues in den K. Pr. Staa Während diese ibis: iio jetzt noch erscheint, ist es auffallend, dass nun u der Redaktion des zweiten Vorsitzenden dieses Vereins der ,Deutsche Garten^ erscheint, Hat diese neue Zeitschrift vielleicht auch die Tendenz, die Wie con des gleichen Ver- tödten, wie das 1860 mit der kein der Fall war? Der Referent, der nun auch das Alter er- bald reicht hat, wo man jüngern Kräften ba | die Fortsetzung des von ihm bic deten Journals naturgemáss überlassen muss, er- blickt in dem Dramas. odes beni Organ, C I TROU zé E A T EEE i, dis AS OE ET Lt ot x ETE , wünscht daher diesem eden, von vielen intelligenten Kräften iei Bons kräfti üh rthei 5 unseres deutschen Gartenbaues und ein Aige lang- Jähriges Fortschreiten auf der Bahn weiterer Entwicklung zum Vortheile und Nutzen des "eldes, welehes beide Zeitschriften, jede in ihrer Weise, bebauen. Für ein Aufblühen und bedeutende Verbreitung dieser Zeitschrift künstlerisch ausgestatteten Werken im Gebiete des Gartenbaues sich auszeichnet und Werke liefert, wie solche bis E nur in Frankreich und. England erschienen, (E. R 7) A. d'Arbois de Jubainville et Ju- lien Vesque, les maladies des plantes cultivées des arbres fruitiers et forestiers, traveaux de Tulasne, de Bary, Berkeley, Hartig, Sorauer ete. Paris 1878 bei J. Rothschild, éditeur, 13 Rue des Saints- ères, Wir haben mit Vergnügen und Nutzen dieses Buch eingesehen, in welchem vom Standpunkt der Wissenschaft aus die Krank- heiten der Kulturpflanzen und der Forsten besprochen werden, soweit diese durch Bo- TAPEET atmosphärische Einflüsse nzliche Parasiten bedingt werden. diesem Buche besonders ange- ist die Berücksichtigung, welche die Arbeiten der Fachgelehrten Deutschlands und Englands dabei gefunden haben, eine Berücksichtigung, welche die Arbeiten der Nachbarländer in den in Frank- reich erscheinenden Schriften sonst selten finden, . Greifen wir irgend eine ss Krankheiten "heraus , so behandelt z. B. das Buch die durch die u repu icta her- vorgehenden tsformen , zeigt, wie die Arten dieser "nt leben, wie s ie auf der Oberhaut der jungen Zweige und Blätter mit ihren Stützfäden hinkriechen und die Oberhaut cee Von dem bekanntesten IV. Literatur. | 87 Beispiel der Art, von dem Oidium Tuck eri, wird gesa dass nach Oerstedt diese gesagt, Krankheit schon den alten Rómern bekannt war, dass solche in neuerer Zeit zuerst in den Weintreibereien zu Margate in England von 1845—1847 auftrat, dass sie 1848 nach a pin: von da nach Italien und Tyrol, w i Botzen, im Veltlin und in der wh, hei bedeutenden Schaden that. Als einziges bewährtes und sicheres re deere wird das bekannte Schwefeln einstockes empfohlen. Ebenso ein an- de eres aber nicht so erprobtes Mittel. soll nämlich 1 Kilogramm frischen E in 5 Kilogramm Wasser löschen. Hierauf fügt man 3 Kilogramm Schwefelblumen hinzu, koche hierauf unter beständigem Umrühren die Masse so lange, bis der Schwefel sich gut mit dem Kalk vermischt hat ies dann fügt man 100 Kilogramm Wasser h dieser Mischung Santi die rare taken bespritzt und der Pilz soll sofort verschwin- den. Wir erwühnen dieses Mittel besonders deshalb, weil das Oidium in neuerer Zeit in n Weinbergen der Krim bedeutende Ver- heerungen angerichtet hat und Frau von Sa- binin das Bestreichen mit Kalkmilch, der kein Schwefel beigemischt war, als ein eben- falls sicheres Gegenmittel in der Gartenflora im letzten Jahre empfohlen hat Ueber die auf den Rosen auftretende Ery- siphe (Rosenweiss) sagt die betreffende Schrift, dass man da die gleichen Mittel da- gegen zu brauchen habe und dass ers eral Jaeaunéminot 4 £g [7 und Géant de batailles dieser Krankheit un- terworfen seien. Die Erysiphe des Hopfens ist nicht er- | wähnt, wahrscheinlich in Folge dessen, weil in Frankreich der Weinbau vorwiegt und Hopfen noch wenig gebaut wird, Wir empfehlen das in Rede stehende Buch eses e n ziehung z. B. die Entwicklungsgeschichte | der Pflanzensehmarotzer aus der Gruppe der Pilze noch etwas a hätte wiedergeben können. Ebenso en die 88 7 colorirten Tafeln, welche dem Buche bei- gegeben, nur das Aussehen der erkrankten Pflanzen, es fehlen aber alle erläuternden ihrer Entwicklung, was Schriften von Sorauer etc. viel einlässlicher 8) Ein verschlossenes Land. Reisen Pici Corea, Von Ernst Oppert. Deutsche Originalausgabe. Leipzig F. A. Hid Ii s 1880. 8" XX und 315 Seiten. Mit 2 petentem in Holz- schnitt und 2 Kart Das vorliegende Buch etn in 2 Theile oder 9 Kapitel, von denen die 6 ersten die geographischen und ethnologischen Verhält- nisse des Landes, die Staatsverfassung, Re- u e Naturprodukte des Landes behandeln, wäh- rend die 3 letzten Kapitel des Buches die Beschreibung der 3 Reisen des Verfassers in dieses „verschlossene Land“ enthält. Ebenso interessant als die 6 ersten Kapitel des Buches Verfassers enthalten, siker, ausser den welches Corea in politischer und handels- . politischer Hinsicht bis heute von der übrigen . Welt trennt, und welches zu verge nur einem so klugen und «Manne, wie Oppert möglich war, nei eben . die despotische Regierung von Corea dem / intelligenteren Theile der eigenen Bevölke- rung zum Trotze, ihr Absonderungssystem ‚nieht. aufgeben will und nur durch die Macht 9 eines Stürkeren gezwungen werden kann, gra dione Desin, aufzugeben und das Land dem fremden Handel zu öffnen. pe wins s ge- | Betrachten wir die im 6. Kapitel beschrie- | ‚Naturprodukte des Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Mec so finden wir in Corea eine dem viele sich befinden, die ihrer medicinischen Heilkräfte wegen von den Eingeborenen ge- sehätzt und gesucht sind. „Unter den Baum- arten befinden sich fast sämmtliche unserer bekannten Bäume; die Eiche, Buche, Fichte, Tanne, Birke, Linde. An vielen Orten sieht durch kein Gesetz gesc daher ganz dem Belieben der Einwohner preisgegeben und es kommt háufig vor, dass man ganze Gehólze voll der schónsten Baum- mme niederschlägt, um einem Kartoffel- und Stelle zu verwenden, sondern man lüsst dasselbe zum grossen Theil verfaulen und umkommen. Unter den Tannen gibt es meh- rere Arten, die an ihren Wurzeln grosse Aus- wüchse einer meist steps ue und wann auch grünlichen und rothen Masse tragen, welche van an A T: ist nd sehr serdem trifft | schönsten goldge ck hervorbringt und dessen edelste d in Corea gedeihen. Ebenso wenig aber wie aus diesem unschätz- baren Baum, der in den Nachbarländern den wunderbaren Lack zu den bekannten Holz- noch in den ersten Stadien der Kindheit befindet, so wächst dieser werthvolle Baum ganz vernächlässigt auf, obschon mit nur eringer Mühe eine sehr gute Seidenernte g erzielt werden kónnte, Im Gegensatz zu ihren Theetrinker und man gibt sich keine Mühe, | die Theepflanze zu kultiviren, obschon die- selbe in den mittleren und südlichen Pro- | vinzen allerorten wild wächst und mit etwas V. Pesonaliotisót und Neusstes. — Pflege bedeutende Resultate ergeben würde, Der Bambusbaum wächst ebenfalls überall, der Weinstock gedeiht sehr gut und liefert lichen Geschenkes der Natur nicht die ge- ringste Sorgfalt verwandt wird. Von Früch- ten wachsen alle in China gangbare Arten, ausserdem Erdbeeren, Pflaumen, Pfirsiche, Aprikosen u. dergl. mehr. Da man die Kunst der Veredlung nicht kennt, so findet man dieselben nur im wilden Zustande. Der schóne Thalebene nisse hervor, die Pelo hinreichen a bei b H dauernden Wohlstandes für das Land zu er- schliessen. Ausser allen Arten Getreide, wie Weizen, R weizen, H mittleren Provinzen grosse dantitateh von sehr schónem Reis — der auch hier den en der Nahrung des Volkes ildet — nen, Erbsen, die ver- schiedensten Koblarísn und andere Gemüse, Ferner gedeihen Baumwolle, die an vielen Stellen, selbst auf Bergrücken wildwachsend angetroffen wird, Hanf, Flachs, Tabak, Krapp, Indigo und der beste Ginseng, der in China mit Gold aufgewogen wird und wegen dessen Corea berühmt ist.“ F. v. H. V. Personalnotizen und Neuestes. 1) Dr. A. Dodel-Port ist zum ausser- ordentlichen Professor der Botanik an der Universitàt zu Zürich ernannt worden 2) Dr. Leander Lindsay, der Verfasser der „History of British Lichens“ ist am 24. Nov. zu Edinburg gestorben. tung „Lindsaya“ ist nach ihm benannt. 3) Die Wurzellaus des Rebstockes ist leider auch in einige Weinberge der Krim einge- sehleppt worden, Alle befallenen fessi und die benachbarten sind bereits ausge- rottet worden und ist zu hoffen, dass sie sich in Folge dessen uicht weiter ausbreiten werde. Das mittlere und nórdliche Russland besitzt keinen Weinbau, dennoch wird die Krim gegen das übrige Russland in Bezug auf Sendungen von Pflanzen gänzlich abgeschlossen werden, um so mehr, als rt auch aus dem südlichen Deutse tschland und aus Frankreich ue Blutlaus (Schizoneura | 0 lanigera) eingeschleppt ward, die dem : bau im mittleren Russland gefährlich wer- den könnte. Ein Handelsgärtner der Krim schreibt mir, er habe im Herbst eine grössere Sendung Zwergbäume von D. Dauvesse in Orlean . erhalten, alle seien so mit der Blutlaus be- Uu Die Farngat- p. setzt gewesen, dass er die ganze Sendung dem Feuer habe übergeben müssen. Aus Gärten Deut RE sei in Nikita die Blutlaus eingeschleppt worden. Ob das dor ee Desinfektionssystem mit Schwefelkohlen- toff hilft, das muss noch die Zeit lehren, Die Maassregeln, welche die Kais. R. Re- | gierung gegen ferneres Einschleppen der Phylloxera nehmen wird, w hoffen, dem Pflanzenhandel keinen Eintrag thun. 4) Während West-Europa beständig mildes Wetter nach den ersten stren frósten hatte, ist der Wi itte November mit einem stets REEL ER Wetter von Kälte bis — 15°, Schneefall und dann wieder Thauwetter und auch jetzt,nach kurzem Thau- wetter am 2. Januar (n. St.) herrscht im All- gemeinen, eine milde Temperatur zwischen — 90? R. — In Tiflis im Kaukasus war am 12, Okt. das ens auf-— 12° R Se leiten neemassen halten sich im Gebirge Meiner , 80 dass r schon fürchtete, dass die Kommunikation mit Russland über das Gebirge wie im letzten Jahre unterbrochen werden würde. Herr harrer schreibt uns in eae S BE t 90: à : Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Unser EL hat seine Mucken, man begreift das, wenn man den Weg einige Male hat en müssen, Von Station Mlethi am Fusse des Cjud gora, wo noch ein Dorf liegt, bis zur Station des Kreuzberges ist A Zickzackweg von 15 Werst Länge, der der steilen Felswand über 2500 Fuss ie lettert. Bei der Station des Kreuzberges ist eine Kaserne für Arbeiter und Soldaten. Wüst , überall glatte Felsen die Umge- An mehr als 2000 Fuss tiefen Ab- Weg, von den höhere en nahen Be nach Nord und Süd. Moorige und quellige kleine Alpenwiesen sammeln von den hohen n das ab- greifbarer Nähe vor uns. ders merkwürdiger Punkt, man fühlt sich wunderbar bewegt, auf der Grenze Europa's zu stehen, die die Natur mit Kolossalzeichen Weiterhin dem Lauf unter Schneemassen hi aueh im hóchsten Sommer nicht aufthauen, kommt ein errore natürliches Défilée, die t sich in Schlangenwin- dungen yare , stets abwärts steigend, kein lebendes Wesen ist zu sehen, E ien s vegetabilische Leben ist auf ein Min beschränkt. An zwei der gefährlichsten er des Weges sind steinerne Galerieen erbaut, da ich aber im Sommer reiste, so waren sie nicht gebraucht, Endlich öffnet sich die be- engende Schlucht und der Weg führt wieder an dem tosenden, wüthenden Bache vorbei, der in der Tiefe zur Seite brüllt, in want ES Bogen an den Felsen hinunter zur Station Kobi, die im Thale liegt, dicht am Fusse des. . Hochsattels, Von Mlethi bis Kobi, also zwei Et TUM. wohnt kein Mensch ausser der : wüsten in dem oft. so engen Thale des Terek, -— der Platz T die Chaussee oft musste aus den Felsen ausgesprengt werden. Ein Paar kleine Dörfer hängen wie Schwalben- nester an den d von Bodenkultur ist nichts zu sehen. o 64 Werst durch die wildeste, priui es poen vom Flusse direkt ohne Unterbrechung, steigen die Stein- wände 3 bis 5000 Fuss hinauf. Sie können denken, was der Winter hier zu sagen hat, wenn tiefer Schneefall die Schluchten aus- füllt und wüthende Stürme den Aufenthalt des Menschen im Freien unmóglich machen. Und wir sitzen im warmen jammern über das Ausbleiben der Posten! — Von Lars bis Wladikawkas ist schon etwas Vegetation und Anbau zu sehen, es sieht noch wild genug aus das Felsengebirge, aber die Thàler werden breiter, die Sonne blickt hinein und der Mensch findet Platz, seiner Mühe einen Lohn zu erarbeiten Wladikawkas und seine Umgebungen ist das Ideal eines Gärtnerherzens, wer doch könnte unter solchen Verhältnissen arbeiten, Gegen Tiflis ist ein wahres Schlaraffen- m. RE lebt in Wiedikawkas halb so billig als 5) Der bisherige Direktor des botanischen Gartens in Jena, Professor Dr. m Direktion des bis. Gartens in Bonn über- nehmen; für die Universität Jena wurde der bisherige Prof. extraordin. Dr. E, Stahl in Strassburg als Nachfolger Strasburger's be- rufen. 6) Berthelot Sabin, bekannt als Bota- niker und Ornithologe, welcher das Amt eines franzósischen Consuls auf den Canari- | schen Inseln bekleidete, starb am 18, Novbr, 1880 zu Santa Cruz de Teneriffe; er war 1794 in Marseille geboren, und der Mitarbeiter Barker-Webb's. 7) Der Dänische Naturforscher P. O, Lund, | geb. 1801 in Kopenhagen, starb am 25. Mai de s hielt; De Candolle cei ihm die Big- noniaceen-Gattung „Lundia“. (6. S) ec. 3 4 | | y | E E M: AU ME dr Allgemeine pinner, Blumen-, Gemüfe- md Obf-Austelhung m Frankfurt a. M. vom 1. Mai Bis 1. Oclober 1881. Qn Serbinbung, mit ber allgemeinen Deutjden Patent- unb Mufterfhug-Ausftellung in Frant- a. M. findet burdj unterfertigte Gejellfhaft eine allgemeine Pflanzen- und Blumen-Ausftellung ftatt, bei welder alle Gegenjtánbe Berüdfichtigung finden, bie mit dem Gartenwejen in irgendwelder Beziehung ftehen. Programme ftehen auf Wunfch den Yntereffenten gratis zu Dienften. Frankfurt a. M., im November 1880. Bie Verwaltung der Gartenbau-Gejellidaft. PIG Werk pou $. Jäger! om Verlage von Philipp Cohen in Hannover ift joeben erfchienen : Die nenen jhönjten Pflanzen 1874 Bis ro 1880. 15 Bogen 8°. M. 2. Obiges Werk ijt zunächit als Supplement zu dem größeren Werte „Die fhänften Planzen des Blumen- und Zanbfdjaftgartens oc", 1873/4 im gleiden Berlage erjdienen, 68 Bogen Lerifon-Format, Preis gebunden. M. 14. 50. (aud in 8 Lieferungen à M. 1. 50.), zu a age aber gleichwohl als jelbitftändige Ergänzung zu jedem größeren Gartenbuche dienen. Der Berfaffer hat mit der ihm eigenen Genauigfeit und Griindligfett jede ihm zum e geeignete Pflanze beirieben und bie in dem großen Werke etwa nicht mit aufgenomme- neu im ausführlicher ur ergünst. s In Hugo Boigt’s Hofbuchhandlung in Leipzig erichien joeben complett: OberdieR, 3. (9. C., Superintendent, PFreutlchlands befte QObhbltforten. Malkina mr Genntnif und Anpflanzung einer nad ftrenger Auswahl rien pe von Obfiforten mit befonderer Beräkfihtigung derer, weldje au in tromenem Boden gute und viel Früchte liefern oder nur in feudytem Boden gut gedeihen. . Mit dem 33ilóniB des BWerfalfers. 30 Bogen. Preis 10 Mart 50 Pf., eleg. geb. 12 Mart. Gehilfen und en; rud von Gebahber Arner in Stuttgart. — N NE EN = A 3 us in 7 7 Lieferungen a1 d 50 Bf. zu beziehen. Legtere rg eignet fid) befonders für. die Herren — —— GARTENFLOR Allgemeine Monatsschrift deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde und Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg, Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt ! $ von Dr. Eduard Regel, Kais. Russ. E Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in St. Petersburg, Vice-Prisidenten des Kais. Russ. Gart uvereins in St. Peters ature, Inhaber mehrerer cae p» ng re en de der Akademie der "Wissenschaften in Palermo, Correspondirendem Mitgliede der kgl. e der Wissenschaften der Kaiserlichen ‚Russischen Akademie der Wissenschaften in "g wi Soa Cote- epandiréndom Mitgliede der Akademie der Wissenschaften zu Bol , Mitgliede der deutschen Aka- demie der Naturforscher ger apar hi ina, Ehrenmitgliede, Miteliede. und Correspondirendem Mitgliede vieler Gelehrten- und Gartenbangesellschaften. Mitherausgeber für Deutschland H. Jüger, E. Mayer, A. Senoner, - I. ‚Beisaners..- Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. Hofgä in Garatsha: offmann, . Salomon W- “Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner i in Würsbuig. Univ.-Gärtner in Marburg. . Dr. Góppert M. Kolb, E. ' Prof. Schmidt Geb. Rath n. Ditesice d. bot. Gartens in Breslau. Garten-Inspector in Mines. (Firma: Haage & Schmidt). Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, Inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: Dr. F. von Herder, der, Kais. Russ. Hofrath u. Bibliothekar am QE Erster Gärtner am Kaiserlichen Botanischen Botanischen Garten zu St. Petersburg. Garten zu St. Petersburg. März 1881. STUTTGART. Verlag von E diuina Enke 1881. T Inhalt des Màrz-Heftes. I. Originalabhandlungen. 5) Kultur von rn for- 1) Abgebildete Pflanzen. Uu Seite | Seite | | A. Erythraea pulchella Fries var. 6) Calceolaria violae Cav, . 106 diffusa ; | 7) Die Kursaal- Anlagen in Vias: B. Saxifraga oppositifolia e . 92 | ba wet ON . 107 Gus tite NEL u | 8) Künstliche Blunaddnger iid „Insektenleim“ . . 112 2) Areale von rien als | IT: Kon uad Amplehlenswertiie Freilandpflanzen | Zierpflanzen ; 3) Notizen über Palmen . - . . 108 | III, Notizen - 122 4) Aufbewahrung und an | IV. Literatur 124 von Kernen. . . 108: bis We Pevdeuninetionk m Retention A - + RANAN AA AAAA Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen. Original - Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- stánde, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- bogen honorirt. ... Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- bildung, wo möglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse E. Regel in St. Petersburg an die Verlagsbuchhandlung von Ferdinand Enke in Stuttgart einzusenden. Annoncen aller Art Nie: auf dem Umschlag oder Beiblatt gegen eine Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen. — Cataloge legt die Ver- dlung in einer Anzahl von 600: Exemplaren gegen eine Gebühr von 8 M. der Gartenflora bei. e Den geehrten Herren Autoren, die uns Originalabhandlungen bereits ein- gesendet oder noch einsenden werden, zeigen wir hierdurch an, dass deren s AF n, soweit solche bis zum 4. September dem Herausgeber zugehen, noch ne im Laufe des gleichen Jahres veröffentlicht werden. — Kleinere Artikel werden als möglich immer sofort abgedruckt, grössere Abhandlungen können nur _ inset Afia Tiden; als sie den Umfang von 2 Bogen nicht übersteigen. Kleinere re von 2 Bie e sind dem Herausgeber, wie den L Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Erythraea pulchella Fries var. diffusa. (Siehe Tafel 1038.) Gentianaceae. Wir haben dieser schónen peren- nirenden Art der Gattung Erythraea kürzlich bei Beschreibung des Leicht- lin'schen Gartens gedacht und geben nun beistehend die Abbildung dieser Pflanze nach einem im Garten von Haage und Schmidt gezeichneten Ori- ginal Die Erythraea ramosissima ist dureh Europa bis zu den canarischen Inseln und dann östlich bis in den Kaukasus und bis zum Süden des Ural verbreitet und wüchst auf feuchtem Wiesboden. Sie unterscheidet sich von unserer gewöhnlichen Erythraea Cen- taurium Pers. (Tausendgüldenkraut, russisch ,Solotischnik^) durch mehr- jährige Dauer, durch von Grund aus verästelte aufsteigende Blätter, brei- tere ovale oder verkehrt-ovale Blätter der unteren Theile der Pflanze, wäh- rend die obern Blätter eine lanzett- liche Gestalt besitzen und länglich- elliptische Lappen der Blumenkrone. ie Blumen stehen in einer mehrfach verästelten Trugdolde auf den Spitzen der Zweige und besitzen eine präch- . tige pfirsichrothe Färbung. Im Altai und auch im Kaukasus kommt eine Form mit weissen see vor, die : 1881. EUM aber noch nicht in Kultur ist (E. pul- chella 8. altaica Ledb. fl. ross. II. pag. 51). Grisebach führt in der Bearbeitung der Gentianeen in De Candolle's Pro- dromus unsere Pflanze unter dem Sy- nonym von FE, ramosissima Pers, (D.C. prodr. IX. p.57) auf, ein Name, der nur insofern die Prioritüt haben würde, als Persoon der erste war, der diese Art als zur Gattung Erythraea zog und als E, ramosissima beschrieb. Nach dem in neuerer Zeit angenom- menen Prinzip ohne Beachtung der wechselnden Feststellung der Gat- tungen von den verschiedenen Autoren, auf den ersten Artennamen zurück- © zugehen, stellte diesen Elias Fries wieder her, indem schon 1783 tab. 3 fig. 8. 9 in den Akten der Kopen- hagener Akademie Swartz diese Art als Gentiana pulchella beschrieben hat. Max Leichtlin hat die vorliegende Form, die sich nur durch besonders starke Verüstelung der Stengel und wie es scheint, bessere Angewóhnung (Habilitirung) als mehrjährige Pflanze und vielleicht etwas grössere Blumen | von der typischen Form unterscheidet, 8 hes Nowaja | = Ausserdem steigt sie in den Alpen 99 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. als E. diffusa eingeführt und nun Hrn. Haage und Schmidt zur Ver- breitung überlassen. E. diffusa Woods ist aber eine annuelle Pflanze von den Azoren, die auf der Spitze der Stengel nur 3 Blumen trägt.’ Wir haben schon früher die Ery- thraea pulchella diffusa als eine vor- zügliche Erwerbung für unsere Gär- ten empfohlen. Verlangt im Garten einen feuchten lockeren ungedüngten Boden und wird wohl am geeignete- sten aus Samen fortgepflanzt. Blühet vom Frühjahr an bis zum. Herbst. (E. R.) B. Saxifraga oppositifolia L. (Siehe Tafel 1039, Fig, a.) Saxifragaceae. Eine der reizendsten Alpenpflanzen, die mit ihren niederliegenden Stengein dichte immergrüne Polster bildet, die dann im Frühjahre sich gleichfalls dicht mit den schönen Blumen decken. Blühet im freien Land kultivirt im Frühjahr gleichzeitig mit dem Schnee- glöckchen, blühet aber noch, wenn dieses auch schon abgeblühet ist. Die S. oppositifolia ist eines der Beweis- stücke aus der Pflanzenwelt, dass die Continente von Amerika, Asien und Europa in frühern Epochen mit ein- ander verbunden waren, denn sie findet sich wild im hohen Norden aller drei Welttheile und zwar nicht blos auf den Continenten, sondern auch auf den jetzt einzeln zerstreut um das . Eismeer herum liegenden Inseln, auf ‚Spitzbergen, Franz Josephs Land, ja, Melville-Insel etc. : J Europa’ 5, Mittelasiens apd in j denen i 0004 12, 000 d Fuss | im Gebirge empor, geht aber häufig mit ie Schuttwiesen und den Gebirgsbä: chen en bis i in die Thäler auf LUE. E po x i, | Ace RA den Schuttwällen dieser Bäche herab. — Im Topfe oder vielmehr im flachen Napfe kultivirt und im kalten Beete gleich andern Alpenpflanzen überwin- tert, wo man die Pflanzen erst ein- frieren lässt, dann mit Schnee und endlich mit Läden deckt, damit sie den Winter hindurch eine gleichmäs- sige kühle Temperatur erhalten, wie gesagt, auf diese Art kultivirt, sah ich diesen schönen Steinbrech schon vor langen Jahren in verschiedenen botanischen Gärten, besonders aber in dem Berlins im ersten Frühjahr in prächtigen- vollblühenden Exem- plaren. In der Steinparthie für die Alpenpflanzen als eigentlich wu- chernde, den Boden nach allen Seiten dicht deckende und im ersten Früh- jahre so vollblühende Pflanze, wie das unsere Abbildung zeigt, mag sie bis jetzt nur in den Baumschulen des Referenten sich befinden. Sie ist hier in einem schwach mit Lehm und Sand gemischten, feuchten Torfboden an . verschiedenen Stellen der Steinparthie gepflanzt und alle ihre zahlreichen Abarten gedeihen jetzt in gleicher sais a ON M MPO Ueppigkeit, nachdem die ersten Exem- plare unter Anwendung einer sorg- fältigen Kultur eingewöhnt (habilitirt) sind. Diese Kultur beruht auf dem Bo- den halbsonniger (aber nicht dumpfer) freier Lage, Reinhalten des Bodens von Unkraut und besonders von dem lästigsten Unkraut der Anlage zur Kultur der Alpenpflanzen, von den in breiten blattartigen Lagen sich an- siedelnden und überall wurzelnden und in die Rasen der Saxifragen sich ein- nistenden Lebermoosen, den Marchan- tien und Lunularien. Besonders zum Schutz gegen die letzteren und somit auch zu dem Offenhalten der Ober- fläche des Bodens ist es nothwendig, nach sorgfültiger Entfernung dieser Lebermoose den Boden überall und ganz besonders zwischen den nieder- liegenden und wurzelnden Stengeln mit einer 2—3 Linien hohen Schicht ausgewaschenen groben Sandes oder feinen Kieses zu decken. Stark mit diesen Moosen verunreinigte Rasen der S. oppositifolia müssen verpflanzt und dabei getheilt werden. Nach sorg- fältiger Reinigung der theils an den Stengeln festhängenden Moose, Locke- rung und wenn nothwendig, neuer Mischung und Erneuerung des Bo- dens werden die Pflanzen, seien das nun bewurzelte Stengel oder schon isolirte Pflanzen genau so eingepflanzt, wie sie natürlich wachsen, d.h. dass deren Zweige wieder wagerecht auf die Oberflüche des Bodens zu liegen kommen, dann wird der grobe Sand . zwischen die Rasen und über die Ober- . fläche des Bodens gebracht und end- lich stark angegossen. Bei trocknem - I. Originalabhandlungen. 93 werden, bis die gepflanzten getheilten Exemplare wieder ein ferneres fróh- liches Wachsthum zeigen. In Bezug auf das Einpflanzen selbst wiederholen wir, dass ein sorgfültiges Einpflanzen in der gleichen Lage wie die Pflanze natürlich wüchst, so dass die schon gehórig entwickelten, aus den Zweigen hervorbrechenden Wurzeln theils Bo- den fassen, theils bei deren Neubil- dung sofort den Boden fassen können, eine Hauptsache ist. Leider werden unsere jungen Gürtner zu einem sol- chen sorgfültigen Einpflanzen unserer zarten perennirenden Pflanzen selten angeleitet, so dass derartige Pflanzen mit niederliegenden rasenbildenden Stengeln oft mit aufrecht stehenden Aesten ziemlich tief in den Boden eingesteckt, statt sorgfältig einge- pflanzt werden. Wenn derartig ein- gepflanzte Exemplare dennoch wach- sen, so hat wahrlich der Gärtner, der sie pflanzte, kein Verdienst daran. Die S. oppositifolia besitzt zahl- reiche Formen, so mit dünnen lang hinkriechenden Aesten, dann mit dich- term Rasen und kürzern dickern Zwei- gen, wie sie unsere Abbildung zeigt; ferner mit grössern und kleinern Blu- men, mit rosenrothen, dunkelrothen und mit weissen Blumen. Alle diese Formen sind schón und verdienen im hohen Grade die aufmerksame Kultur in der für unsere schónen Alpenpflan- zen bestimmten Parthie des Gartens. In Gartenbaujournalen ist diese Art nur in Lodd. Cab. tab. 869 (anno 1826) abgebildet, es dürfte deshalb Zeit sein, die Aufmerksamkeit der Garten- freunde wieder einmal auf diese schöne Pflanze zu wenden. (E. R.) . Wetter muss täglich Abends begossen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Q, Aretia Vitaliana Murr, (Siehe Tafel 1039 Fig. b.) Primulaceae. Aretia Vitaliana Murr. (Linné syst. veg. ed. Murr. pag. 162. — Primula Vitaliana L. spec. 206. — Androsace Vitaliana Lapeyr. abr. pag. 94. — Gregoria Vitaliana Duby bot. gall. I. p. 583 é. — D.C. prodr. VIII. p. 46. — Aretia Vitaliana Hegetschw. Reisen tab. 1. — Lodd. cab. tab. 161. Seitdem nun vor 62 Jahren Lod- . diges diese wahrhaft schöne und in- teressante Alpenpflanze abgebildet hat, brachte kein Gartenjournal eine Ab- bildung. Interessant ist dieselbe, weil sie die einzige ächte Art der Gattung Aretia ist, indem alle andern früher zu Aretia gerechneten Pflanzen jetzt von allen Autoren mit vollem Recht zur Gattung Androsace gestellt wer- den. Die schmale lange, am Schlund durch 5 Klappen geschlossene Blu- menröhre und die schön schwefelgelbe Farbe der Blumen trennt solche von ndrosace, wo die Blumenröhre oval, am Sehlunde mit nur kleinen Klap- pen und wo die Farbe der Blumen aller Arten weiss oder roth. A. Vitaliana wächst in den Hoch gebirgen Spaniens, Südfrankreichs, Norditaliens , des Kantons Wallis der eiz bod des siidlichen Tirols. Es hat mir diese hochalpine schöne x: PA ize, die, wie unsere Abbildung a zeigt, dichte freudig grüne niedrige grüne Polster bildet, mit ihren nie- pst. dicht mit linearen Blät- n Steng In, die auf ihren die schönen ee sitzenden Blumen tragen, — abermals den Beweis geliefert, dass man bei den Versuchen zur Angewöhnung von Pflanzen, die nach ihrem natürlichen Vorkommen zu schliessen, im Garten bestimmter Gegenden fortkommen sollten, sich von mehreren missglück- ten Versuchen nicht abschrecken lassen darf. Wohl 5mal hatte ich diese Art in den verschiedenen der für die Kul- tur der Alpenpflanzen bestimmten Par- thien meiner Baumschulen angepflanzt und selbst in der Weise, wie ich das bei Saxifraga oppositifolia beschrieben habe, besorgt, aber stets verlor ich dieselbe im folgenden Winter, so dass ich schon glaubte, dass sie zur Zahl der unsere Winter nicht überdauern- den Pflanzen gehöre. Vor 2 Jahren überwinterte endlich ein Exemplar glücklich und von diesem stammen nun zahlreiche Exemplare, die im Sommer durch Theilung gewonnen wurden und die im Sommer des letzten Jahres sich so mit Blumen bedeck- ten, wie das unsere Abbildung zeigt. Kultur wie die von Saxifraga oppo- sitifolia. Beide Arten erhalten im Winter nach Eintritt des Frostes keinen andern Schutz, als eine Deckung mit Tannenreis, eine Deckung, die über- haupt ausschliesslich bei meinen Kul- turen der Pflanzen der hohen Gebirge an 8, Asiens, Nordamerika’ s und reite- A MaMSUIL e angewendet wird. Es nehmen Lagen ` in verschiedenen I, Originalabhandlungen, gegenwärtig einen Raum von einigen Acker ein und sind wohl die ausge- breitetsten und reichsten Europa’s, so- fern sie ohne Topfkultur als ledig- | 95 lich im freien Lande durchgefiihrt, fast einzig in ihrer Weise dastehen. R) 2) Areale von Kulturpflanzen als Freilandpflanzen. Ein Beitrag zur Pflanzen-Geographie und vergleichenden Klimatologie v ) n H. Hoffmann. (Fortsetzung und Schluss. (Hierzu Tafel 1040.) 29. Rhododendron ponticum L., pontische Alpenrose. (Karte 29.*) Blütter am Rande flach; Krone glockig-schüsselförmig, mit länglichen spitzen Zipfeln (C. Koch, Dendrol. II. 1. 165); vielfach in den Gärten ge- kreuzt mit R. maximum. Nach Pallas (fl. Ross. 1. 99) nicht im nördlichen Kaukasus, aber ein- heimisch in Georgien. Man trifft sie zuerst auf einem kalkigen subalpinen Gebirgszuge des südlichen Kaukasus in den Distrikten Ocriba in Imeretien und Salord Kipaniso, ferner auf dem Vorgebirge im Bezirke Sadschavach, wo sie sehr häufig ist. Sie bevorzugt feuchte und felsige Buchen- und Erlen- wälder, und zwar der Bergregion, nicht der alpinen. Nach A. de Candolle (géog. bot. 162) am Fusse des Kaukasus gegen das schwarze Meer (42° n. Br.), Li- torale von Armenien, Pontus und Bi- thynien, bis zum alten Nicomedia, wahrscheinlich auch auf anderen Ge- birgen Kleinasiens; nicht in Griechen- land, Italien, Mediterran-Inseln, da- *) Auf unserer Karte sind die Kultur-Lo- cement mit einem kleinen Kreis, die des * Vorkommens mit Punkten be- sei ins t. gegen an einigen Orten von Siid- spanien und Portugal: oberhalb der Meerenge von Gibraltar, Sierra Mon- chique, Algarve bei 3000 und 4000’ Höhe; Sierra Morena bei la Carolina (38°). Ob im Atlas? S. 199: Klima- tologische Untersuchung über die Ve- getationsbedingungen dieser Pflanze, welche aber an der Unzulünglichkeit des meteorologischen Materials schei- tert. Vielleicht verlangt sie einen Som- mer von mindestens 22—23? C., einen Winter von nicht weniger als 5—6? C. Doch ist unbekannt, warum sie auf so weiten Lünderstrecken fehlt, wel- che unter dieser Voraussetzung sonst für ihr Vorkommen geeignet scheinen. Vielleicht ist die — ungenügend be- kannte — Regenvertheilung mass- gebend; doch auch hier erheben sich Bedenken, umsomehr, als die Pflanze im kultivirten Zustande an vielen an- deren Orten innerhalb und ausserhalb des Mediterrangebietes vortrefflich deiht. (Im Altai nicht vorhanden. E. R.) Die punktirten Linien auf unserer Karte in Kleinasien und im Kaukasus, sowie im südlichen Portugal, bezeich- nen die Polargrenze der wilden Pflanze, copirt nach A. de Cand. 1. c. Karte 2. Linie 1T. 96 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Nach Griseb. (fl. Rumel. 392) in Bithynien, diesseits Nicomedia, aber nicht über 6 Meilen weit; begegnet dem Reisenden zuerst bei Bolu (49° östlich von Ferro) überall in den sehr ausgedehnten Waldungen; dann auf schattigen Hügeln : Bei Sabandja in 800 F. M. H., dann am Wege zwischen Djesida und Bolu; hüufig auf Bergen zwischen Ni- comedia und Kanjiek und überall in Waldungen des Bezirkes von Bolu. Baumartig im Kaukasus (Radde: Bot. Ztg. 1867. 303). Ueber ihr Vorkommen in der Sierra Monchique in Portugal s. zu Solms (tent. Bryogeog. Algarv. Diss. hal. 1868 p. 26: v. Baeticum). Im pontischen Gebirge óstlich von Trapezunt bis 5700 F. aufsteigend (Griseb. Veg. d. Erd. 1. 357). Zwi- schen Kars, Erzerum und Trapezunt (Ausland 1860. IL. 967). Auf dem Libanon, Casius, Nasairier Gebirge (Ritter, Erdk. Asien. 17. Theil. 2098). Englisch „Rose Bay“. In England unter andern als Unterholz in Wäl- dern angepflanzt zum Schutze für das Wild. Kew, Wimbledon House, Hamp- shire 15 F.hoch, Bedfordshire, Derby- . shire ein Busch von 56 F. Durch- messer. (Auch in Devonshire.) Schott- = land: Argylshire 8 F. hoch. Irland: : bei Dublin 16 F. hoch. Cook. — Boll- im Elsass. Wild in Georgien . im Kaukasus, Himalaya und sonst in Lm Add Auch i in Nordamerika, wenn . nümli ch — wie sehr möglich — pur- iy .. davon sind. — R. maximum aus Nord- uM meme ist. in > gland weit schwie- i pureum und catawbiense nur Varietüten | ie i VIX DERE ipM deg e E Adr riger zu ziehen (Loud. Arboret. 1854. II. 1132. 1134). Hoffm. (Bot. Ztg. 1865. Beil. 62): in Nikita in der Krim kultivirt. — In Lyon unbedeckt im Freien. Aschaffen- burg: frei am See, unbedeckt, in ge- schützter Lage, 6 F. hoch, blüht all- jährlich. — In Frankfurt nur gedeckt. Berlin: an schattigen Orten frei. Nie- derlande: frei in Lüttich, Brüssel, Gent, Leyden. In Düsseldorf. — Im , Busch beim Haag frei (Petzold: Reg. Gartenfl. 1872. 309). In Brügge gut gedeihend. In Norwegen unbedeckt überwin- ternd bei Mandal an der Südküste bei 58? n. Br. Im mittleren Schweden zwischen 57 und 60? n. Br. nur unter Decke zu überwintern (Andersson, ap. vég. Suède. 1867. 91); auch auf Got- land in Wisby im Winter gedeckt (93). In Norddeutschland gedeckt, sehr empfindlich; in Süddeutschland und den Rheinlanden, Belgien, Holland ziemlich gut aushaltend (Koch, Den- drol. l. c). In Marburg im botan. Garten im Winter am Grunde be- deckt (Wigand). Herrenhausen bei Hannover: im Winter bedeckt; ebenso in Góttingen, trotzdem bisweilen lei- dend, ebenso in Giessen (H.). In Zürich am Grunde bedeckt (Ort- gies). Weinheim a. d. Bergstrasse: 3 F. hoch; Verona: 20 F. hoch. (H.) In Karlsruhe frei; Wien unter Schutz (Loud. Arbor. I. 152); in War- schau frei nicht gedeihend (158). 30. TIE Tinus L. Lau- rustin. (Karte 30.) Wild BcMedicerrangebiot (vgl. Hehn, Kulturpflz. 1874. 196). — An steinigen und schattigen Stellen in Südfrank- vorzugsweise an kalkigen und felsigen | Orten der niederen Gegenden. In Afrika bis Algier, Tanger, im Atlas. Nördlich bis zum Südrande des fran- zösischen Centralplateaus und an der adriatischen Küste, westlich bis Por- tugal, östlich in Majorca, Corsica, Italien, Sicilien, der Türkei, Dalma- tien. — Areal: Südlich: bis Algerien 35? n. Br., nórdlich: Istrien . 45? so 10? Breite; westlich: Portugal 10? w. v. P. östlich: "Türkei 20° ö Also 30? Lünge. Das Areal im Ganzen berechnet sich demnach auf 300 Quadratgrade. Auf der pyrenäischen Halbinsel, in Südfrankreich, Italien, Nordafrika ; hältin Norddeutschland nicht im Freien aus. Erträgt in Frankreich eine Kälte von — 5° bis — 8° ohne Schaden. In Metz noch gedeckt gedeihend. (Koch Dendrol. II. 1:64.) In der Sierra Morena in Spanien bei Fuencaliente (allg. Forst- u. Jagdztg. 1869 p. 153). Hoffmann (Bot. Ztg. 1865. Beil. 63): In England im Freien, besonders an Häusern, häufig angepflanzt und treff- lich gedeihend. Doch in Kew im Winter 1860—61 erfroren. — Brest, frei. — In Holland, wie es scheint, nicht frei überwinternd. Paris: frei, unbedeckt? — Tremezzo, Comersee: Baum von 6" Durchmesser, 24’ hoch; reich fruchttragend ; — Tremezzina: hier schon verblüht, wenn er in Mai- | land zu blühen anfängt. — Lyon: zeit- weise frei durchkommend. Aschaffen- . burg im schönen Busch: bedeckt, ` L Originalabhandlungen. reich (Lamck. Dec. syn. fl. Gall. 303). Nach Lecoq (ét. géog. bot. VI. 397) | | Strauch von 5^ Hóhe. Frankfurt : Kalt- haus. Metz: leidet vom Froste. — EN am Gentersen: fres, — Genf: `h kt; leidet etwas vom Froste. — Giessen: über- lebte wiederholt im Freien und un- bedeckt Fröste von — 12° R. ohne alle Beschädigung, ging aber doch später oder früher an allen Versuchs- stellen im botan. Garten durch den Frost ein. — Krim: Nikita, litt bei — 11° R. — Tiflis: im kalten, trocke- nen Winter 1861—62 bis zur Erde erfroren ' Riga im Kalthaus (Regel, Garten- flora 1870. 365 Apennin von 0— 200t. Hóhe( Tenore, cf, Berghaus L. V.K. III. 107). Genua wild, H. Hyères, blühend. (Beissner: Regel's Gartenfl. 1869. 37.) Istrien und nahe Inseln (Koch Syn. 356). Herrenhausen bei Hannover nicht frei überwinternd; ebenso Göttingen. (H.) Nicht in Helgoland (Hallier : Bonpld. 1861. 227.) Florenz frei gut gedeihend. H. Lausanne (Regel). Loudon (Arb. I. 1032): in Eng- land gut gedeihend, blüht November bis April und selbst Juni; Deutsch- land nur ausnahmsweise; nicht in Warschau Verzeichniss der abgehandelten Arten. Le Agave americana, Agave. . Amygdalus communis, Mandel- baum. bo Camellia japonica, Camellie. ‘Castanea vesca, Kastanie. Catalpa syringaefolia, Trompeten- baum. Cedrus spec. Ceder. EUM m 6. 98 : Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Sehweiz, = Ceratonia Siliqua, Johannisbrod- baum. Citrus Aurantium Citrus medica 10. Cupressus sempervirens, Cypresse. 11. Cydonia vulgaris, Quitte. 12. Ficus Carica, Feige. 13. Juglans regia, Wallnuss. 14. Laurus nobilis, Lorbeer. 15. Morus nigra, schwarze Maulbeere. 16. Myrtus communis, Myrte. 17. Olea europaea, Olive. 18. Opuntia vulgaris, Cactus. 19. Persica vulgaris, Pfirsich. 20. Phoenix dactylifera, Dattelpalme. 2]. Pinus halepensis, Aleppokiefer. 22. Pinus Pinaster, Strandkiefer. 23. Pinus Pinea, Pinie. 24. Prunus armeniaca, Aprikose. 25 26 on | Agrumen. e . Prunus domestica, Zwetsche. . Prunus Laurocerasus, Kirsch- lorbeer. 27. Punica Granatum, Granate, 28. Quercus Ilex, Steineiche. 29. ilb dadeindean ponticum, ponti- sche Alpenrose. 30. Viburnum Tinus, Laurustin. Rückblick. Ordn P epus GUN 3 laltexc Das. . zen EC den in | den Arealkarten met is graden, so "erhalt. man Gees fol- 3 gende Reihe, wobei die un sten oberst steh Citrus medica, Aurantium. Olea europaea, Myrtus communis. Camellia japonica. Punica Granatum. Pinus Pinaster, Pinea. Quereus Ilex. Viburnum Tinus. Laurus nobilis. Ficus Carica. Prunus Laurocerasus. Rhododendron ponticum. Catalpa syringaefolia. Amygdalus communis, Persica vul- garis, Morus nigra. Cedrus Libani. Cedrus Deodara. Prunus armeniaca. Castanea vesca. Juglans regia. (Ilex Aquifolium.) Cydonia vulgaris. Prunus domestica. ‘Nach meinen vor 10 Jahren publi- cirten Zusammenstellungen ähnlicher ‘Art war die Hiirtescala folgende: Vgl. Bot. Zeitg. 1865. Beil. p. 64. H. Phoenix ARE PERS Opuntia Ficus indica. Citrus Aurantium und medica, Agave americana, Opuntia asc Camellia japonica. Ceratonia Siliqua. Cupressus sempervirens, PinusPinea. Ap - Cedru us Deodara. 4 J 3 OUUM, | ejau Debis iius Carica. . * Prunus Laurocerasus, Rhododen- dron ponticum. ani. I, Originalabhandlungen, | ; 99 Vitis vinifera, Persica vulgaris. Ilex Aquifolium, Morusnigra, Amyg- dalus communis. Catalpa syrin- gaefolia. Castanea vesca. Jug- lans regia. Prunus armeniaca. Es haben also nur die mit * be- zeichneten ihren relativen Platz be- halten, alle übrigen sind umgeordnet, und auch jetzt betrachte ich die neue Stellung noch nicht als definitiv. Wenn man es für physiologisch interessant und für gürtnerisch wis- senswerth hält, die in der innersten Natur der Pflanzen begründeten spe- cifischen Würmebedürfnisse — wenig- stens bei den wichtigsten unter den- selben — móglichst genau kennen zu lernen, so ist es zunüchst Aufgabe, den Fehlerquellen nachzuforschen, wel- che zu einer solchen Unsicherheit in der Anordnung Veranlassung geben. Soweit ich es übersehe, kommt für die Wandlung der Tabelle II in I Folgendes in Betracht. 1. Die Zahl meiner Beobachtungen hat sich seit jener Zeit bedeutend ver- mehrt, das Material vervollständigt. 2. Die neue Aufstellung (T) geschah auf anderem Wege, nämlich unmit- telbar auf Grund der Arealkarten, war also überwiegend statistisch-geo- graphisch-klimatologisch. Für die alte (IT) lagen solche Karten noch nicht vor; die Zusammenstellung war des- halb nach dieser Seite unsicherer, weil es unmöglich ist, solche Tableaux nach. bloss geschriebenen Namen in einigermassen korrekter und vergleich- barer Weise sich vorzustellen. Die eigentliche Grundlage für die ältere Tabelle waren ferner die unmittel- baren gärtnerischen Erfahrungen bei der Zucht, welche in der That für die physiologische Seite der Frage weit sicherer sind, als die geographi- schen, und wozu es eben nicht vieler Stationen bedarf, sondern nur auf- merksamer und erfahrener Gärtner. Denn die geographischen Areale sind nicht wirklich vollständig und werden es auch niemals sein. Der Grund ist folgender, nämlich ein ganz üusserlicher. Cupressus, Laurus, Vi- burnum Tinus und Castanea werden gewiss so weit gepflanzt, als sie über- haupt möglicher Weise noch gedeihen; sie sind gürtnerisch schón durch ihren Wuchs und Belaubung und des Pflan- zens werth, auch wo sie keine Früchte mehr bringen. Dasselbe gilt vom Weinstock, den man noch im hohen Norden an die Häuser pflanzt. Bei der Granate verlangt man schon mehr, sie soll blühen. Die Feige, Mandel, Olive zieht man fast immer nur der Früchte wegen; wo diese nicht mehr reifen, zieht man sie nicht mehr, auch wenn Stamm und Blütter noch so gut gedeihen würden; — das Areal der- selben ist und bleibt also unvollstün- dig, die Pflanze wird nicht bis zur üussersten Grenze ihres möglichen Fortkommens verbreitet werden. Man muss deshalb diese Arealkarten immer mit physiologischem Auge be- trachten, man muss sich klar machen, zu welchem Zweck eine jede ein- zelne Pflanze kultivirt wird. Alsdann wird man aber auch gewiss ein In- teresse darin finden, den Eigenthüm- lichkeiten nachzugehen, welche sich hierbei entschleiern. Bei der Cera- tonia und der Dattelpalme gibt sich 100 die lange Vegetationszeit und das hohe ‚Wärmebedürfniss für die Frucht- ; reife deutlich in der streng medi- A terranen und litoralen Verbreitung zu erkennen; die Ceder, Myrte, Agave, x der Lorbeer und Viburnum Tinus ver- Eo langen nur milde Winter für ihre i — stets grüne Blätter-Vegetation, und : zwar jede einen besonderen Grad der Milde. Jedermann weiss, dass ein a von solcher Milde dus Winters me die Folge der Seenühe, also des Gol f- stroms ist, und es ist lehrreich zu sehen, wie sich dessen Wirkung je nach der Natur der Pflanzen weiter und immer weiter nach Europa hinein = noch fühlbar macht; man fühlt so zu sagen den südwestlichen milden Hauch, bis er, nach Nordosten vorschreitend und schwächer werdend, näher oder entfernter von den Küstengebieten erlischt, Man vergleiche z. B. die Karten von Agave, Myrtus, Amyg- dalus, Juglans, Auf diesem Wege werden sich die Aufgaben klarer stellen, welche die Physiologie der Zukunft in dieser Rich- tung zu lösen haben wird: nämlich die Ursache dieses so verschiedenen Verhaltens der einzelnen Gewächse in der Besonderheit der Organisation einer jeden dieser Pflanzenarten nach- zuweisen. Mannigfach sind die Anregungen, „welche aus der Betrachtung dieser wer wäre das heutzutage nicht? — nin in klimatologischer Las es ein ee Inter- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Gegenden auf die Beschaffenheit der ihm unbekannten zu schliessen. Es wird ihm ein lebhafteres und bestimm- teres Bild von ganz Europa aufgehen, als er es auf irgend eine andere Weise, durch noch so langes Studium von Isothermen (normalen oder realen) zu gewinnen im Stande sein würde; es werden ihm, wenn er nur einiger- massen die Natur der einzelnen Pflan- zen und die Ziele bei ihrer Kultur im Auge behält, sofort und deutlich die Analogien verschiedener, oft weit entlegener Orte (ihre klimatische Aqui- valenz) deutlich werden; und wenn er in dem Falle ist, sich danach tem- porür oder bleibend seinen Aufenthalt zu wühlen, so hat er daran einen um Vieles sichereren Anhalt, als an den hüufig sehr fehlerhaften klimatologi- schen Angaben unserer Reisehand- bücher oder der Specialschriften über klimatische Kurorte, denen man das Prüdikat unbefangener objektiver Na- turwahrheit vielfach nicht zuertheilen kann. Wenn die Agave und die Dattel- palme in Nizza und an der Südküste von England noch im Freien fort- kommen, so erkennen wir, dass die Milde des Winters an beiden Orten gleich sein muss; über den Sommer sagen sie uns nichts, denn an beiden Orten werden diese Palmen nicht der Früchte wegen gezogen. Wenn die Kastanie bei Kronthal im Taunus und in den norditalienischen Alpenthälern im Grossen der Früchte wegen an- gebaut wird, so erkennen wir, dass beiderlei Lokalitäten frei von Mai- frösten sein müssen, denn diese zer- ien | stóren die Blüthen. Und eine kleine I. Originalabhandlungen. Stufe weiter steht die Wallnuss, wel- che gleichfalls nur der Früchte wegen kultivirt wird, die aber etwas weniger empfindlich ist gegen die Nachfróste. Eine Vergleichung der beiden betref- fenden Karten lässt uns also den B e- reich der Nachfróste im Mai er- kennen, nicht nur geographisch, son- dern auch mit Rücksicht auf die un- gleiche Intensität derselben. Diese Karten geben endlich Gele- genheit, uns ein Urtheil zu bilden über den pflanzengeographischen Werth der Isothermen. Nach nun fast hun- dertjähriger Einführung derselben in die Wissenschaft (durch Humboldt) zeigte sich zunächst, dass trotz aller Verbesserungen und Vervollständi- gungen keine einzige derselben — und auch keine Combination von solchen — mit den Arealgrenzen irgend einer wild wachsenden Pflanze sich genü- gend genau deckte*). Man könnte einwenden, dass diese Pflanzen noch nicht Gelegenheit und Zeit fanden, die äusserste Grenze ihres möglichen Gedeihens zu erreichen ; oder dass un- günstige Bodenverhältnisse ihr eigent- lich mögliches oder normales Areal störten. Allein wenn wir nun Kultur- pflanzen vor uns haben, wie Castanea, Viburnum Tinus, Laurus nobilis, Cu- pressus, denen die Gelegenheit zur vollständigen Verbreitung durch ihr ganzes, überhaupt mógliches Areal in Europa nicht nur nicht gefehlt hat, *) Vgl. z. B. meine Arealkarten unserer | pe Ae Bs + = 1 Har + PR 3 Foret- und Jagdztg. 1868. Suppl., — und die Areal- . karten zahlreicher Species von Kräutern in ‚Bot. Ztg. 1865. Beil. Karte; — und Oberhess. Ges. F, N. u, H. 13. Ber. t. I— VII. 101 bei deren Verbreitung vielmehr fort- während tausend fleissige Hände sich ohne Unterlass seit lange betheiligten und noch täglich betheiligen, — so finden wir dieselbe Erscheinung der Nichteongruenz ihrer Arealgrenzen mit jenen Isothermen. Es ist einleuchtend, worin dies liegt. Diese Linien haben den grossen Feh- ler, dass sie ununterbrochen über hohe Berge und tiefe Thäler laufen, durch trockene und nasse Distrikte; im Ganzen richtig und von grossem Interesse für die Physik der Erde, für die Lehre von der Vertheilung der Wärme über deren Oberfläche sind sie an sehr vielen Stellen im Einzelnen falsch, indem sie über Punkte von ungleichem Werthe fortgeführt werden, abnorme Punkte einschliessen und vorgeschobene, isolirte Posten aussen liegen lassen (so z. B. die so interessante Siidwestkiiste von Schonen). Und gerade diese anomalen Punkte sind pflanzenklimatologisch von ganz besonderer Bedeutung; denn sie bilden die Probe auf jede Theorie. Die Isothermen gründen sich ferner nur auf Mittelwerthe, wührend doch gerade die Extreme — wie die In- tensitüt der Nachfróste, oder die tief- sten Grade der Winterkülte — von ganz überwiegender Bedeutung für das Pflanzenleben sind. Für diese aber muss eine geeignete Darstellungsweise erst noch gefunden werden. In den Mittelwerthen der Tagestemperaturen verschwinden sie gänzlich. Und ver- bindet man etwa direkt die Punkte ‚extremer Temperaturgrade durch Kur- ven, so geräth man in denselben Fehler wie vorhin, weil es mag ist, in 102 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. der Natur Geschiedenes durch Linien zu verbinden. (S. meine desfallsigen "ode über sie warme und kalte Orten in der Botan. Ztg. 1865. Beil. p. 65; ferner die Karte der Isokrymal-Linien von Petermann in Geograph. Mitth. 1870 t. 14). Dazu kommt endlich, dass alle Iso- thermen überhaupt natürlich nur die Wärmevertheilung darstellen, nicht aber die Feuchtigkeitsverhältnisse, welche so entscheidend für das Pflan- zenleben sind. Will man aber die hyetographisehen Linien mit den Iso- thermen auf einer Karte combiniren, so entsteht eine solche Complication, dass Verwirrung unvermeidlich ist. Es bieten daher solche Arealkar- ten, wie die vorstehend von mir mit- getheilten, — vorausgesetzt, dass sie möglichst korrekt sind, was von diesen wenigstens in den grossen Grundzügen wohl gelten dürfte —, als eine Dar- stellung der realen Verhältnisse, als ein treues Bild der Natur selbst mit ihren mannigfaltigen Combinationen von Wärme und Feuchtigkeit durch lange Zeiträume, ein erwünschtes und unentbehrliches Complement zu den rein meteorologischen Darstellungen, sei es als Probe auf dieselben, sei es gu ihrer Vervollständigung oder Er- |. günzung im Einzelnen. F Mietadrologische ge und A hin ; logischen Verhältnisse, 2. B Die durch ischen Areale der Pflanzen, oe ind so ausserordentlich complicirter Art, dass sie nof einer be- . eben die reale Darstellung dieser Areale auf irgend welche andere Weise uner- setzbar. Sie sind der Ausdruck von dem Endresultate eines grossartigen Ver- an welchem seit Jahrtausen- - suches, den unzählige Menschen an zahllosen Orten mitgearbeitet haben, und bei welchem die Pflanze die Rolle eines Thermometers und zugleich Udome- ters spielt, und zwar eines registriren- den, insofern sie gedeiht oder lebend bleibt. In ihnen müssen daher auch umgekehrt die meteorologischen Be- obachtungen und Untersuchungen mit- telst physikalischer Instrumente, wel- che im Verhältniss zu jenen erst vor kurzer Zeit angefangen haben, ihre Direktive und ihren Prüfstein suchen, wenn anders sie für die Pflanzen- geographie und Pflanzenkultur einen Werth haben sollen. Auf das historische Interesse hin- zudeuten, welches sich an die Ver- breitung dieser merkwürdigen Ge- wächse knüpft, der Zierde und Freude des menschlichen Lebens, der Be- gleiter und zum Theil auch Stütze unserer ganzen Kulturentwickelung, die vielfach das unentbehrlich gewor- dene Substrat unserer materiellen Existenz geworden sind, ist kaum . nothwendig.— Auf Einiges nur möchte ich noch ausdrücklich aufmerksam machen, nämlich auf die Bedeutung der Akklimatisation. Es liegen nun zahlreiche Fälle vor, welche unzwei- felhaft zeigen, dass eine solche — und bis zu einem nicht unbedeutenden, vorher nicht zu bestimmenden Grade — möglich ist, dass es dazu-aber bei. wb den dr sped oft vieler Genera- " dep oe i ac We CRISI i tionen und mehrhundertjihriger Be- mühung bedarf (s. Citrus und Cu- pressus), während bei einjährigen Kräutern (z. B. Mais in Russland) mit- unter schon ein Jahrzehnt genügt. . Ebenso merkwürdig ist die Neigung mehrerer bei uns sommergrüner Bäu- me, nach den Tropen hin immergrün zu werden (so z. B. Persica, Castanea), I. Originalabhandlungen. 103 oder wenigstens das ganze Jahr hin- durch zu treiben (s. Ficus, Juglans), sowie die Fühigkeit, auf der entgegen- gesetzten Halbkugel der Erde ihre Entwickelungs- und Blüthezeit den hi er 4 g "Re. 1 t reszeiten zu akkomodiren, besonders deutlich ausgesprochen beim Pfirsich- baum und der Aprikose. 3) Notizen Cocos Blumenavia und Gaertneri, beide vom Volke und den Indiern . ,Butiá^ benannt, erstere auf dem 900 bis 1200 Meter über dem Meer sich erhebenden Hochlande, letztere nahe dem Seestrande der Provinzen Santa Catharina und Rio grande do Sul auf reinem Sandboden wachsend und hier und da kultivirt, sind sehr nahe ver- wandt. Erstere in allen Theilen die grössere und selten über 3—4 Meter, letztere selten über 2 M. hoch wer- dend und in allen Theilen kleiner — und vielleicht nur durch Standort, Bo- den und Klima veründerte Varietüten einer Species, was um so wahrschein- licher, als bei den hie und da kulti- virten Butiás bereits sich erhebliche Verschiedenheiten in Grüsse, Form, Farbe, Geschmack und Geruch der Früchte herausgestellt haben und be- reits mindestens 5 sehr verschiedene und gut charakterisirte Sorten bekannt sind. Beide Palmen wachsen langsam und es vergehen wohl 10—15 Jahre, ehe sie anfangen, einen Stamm zu bilden, blühen und tragen aber mit- . unter auch von der Erdoberfläche ab; sie scheinen sehr zäh und langlebig über Palmen, zu sein und auf jedem Boden, vom feuchten, oft tagelang unter Wasser stehenden Sand- und Thonboden nahe dem Seestrande, bis zur dürren Klippe, zu gedeihen, was auch von Attalea compta (Indayá) und Cocos Roman- zoffiana (Girivá) gilt. Dabei sind sie und auch die beiden letzteren, unge- mein widerstandsfühig gegen schroffe Fróste und selbst Schnee, der auf dem Hochlande mitunter 3, ja selbst 6 und mehr Tage liegt, wührend die Temperatur, den Beobachtungen nach, — bis auf 10 bis 12? C. und vielleicht noch mehr Grade unter 0 gesunken sein muss, der Frost jedoch immer nur wenig tief in die Erde dringt. Aus diesen Gründen würden die ge- nannten 4 Palmen — (die majestätische Indayá ist die verhältnissmässig zärt- lichste) — und ausserdem die sehr schöne und sehr seltene Burity — wahrscheinlich ein Thrinax oder Tri- thrinax, während im Norden Brasi- liens die Mauritien so genannt wer- den — vermuthlich in allen Gegenden, wenn nicht fruktificiren, doch wae können, welche ähnliche klimatische Bedingungen zeigen und in denen stärkere Fröste nicht sehr anhaltend sind und nicht in die Tiefe dringen, also wohl schon in Theilen Englands, Irlands, auf den französischen West- küsten u. s. w. Besonders aber und sicherlich würden sie am Mittelmeere gedeihen und bei den dasigen heissen Sommern auch Früchte tragen. — Von da ab, wo sich die Wedel wirk- lich ausbilden, bis in höheres Alter — 20— 30 Jahre — sind beide Butiás überaus anmuthig, sowohl im Topfe oder Kübel, als im Freien, durch die hellen Farben und besonders durch die eigenthümliche Tracht der Wedel. Diese bilden nämlich fast völlig einen, ein wenig schräg nach unten verlau- fenden Kreis oder Ellipse derart, dass die Endspitzen fast oder wirklich auf und unter den Ursprung der Mittel- rippe zurückgehen und damit im Freien einen kürzern Stamm, in Ge- fässen aber diese fast gänzlich ver- decken. Ausserdem haben beide noch eine höchst empfehlende Eigenschaft für Gegenden mit heissen Sommern : sie liefern vorzügliches Obst, wel- ches sich durch längere Kultur jeden- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, als es falls ebenso verbessern wird, schon bei den Datteln geschehen ist. Während die Früchte der wildwach- senden Cocos Gaertneri — sie trägt meist ausserordentlich reichlich auch im dürren Sand und thonigen Kies- boden — noch ziemlich klein sind, das Fleisch nicht besonders dick, da- bei etwas faserig und von einiger- massen strenger Gewürzhaftigkeit ist, hat sich bei den kultivirten Früch- ten das Fasrige fast oder ganz und gar verloren, das sehr saftige Fleisch an Menge um das Doppelte und mehr zugenommen und einen wahrhaft köst- lichen, säuerlich süssen Geschmack und eine Art überaus feinen Ananas- geruch bekommen, so dass ein Dutzend Früchte ein grosses Gemach durch- duftet. In allen Gegenden, wo weder die Ananas im Freien gedeiht, weil es nicht warm genug, noch die Erd- beere ihr feinstes Gewürz entwickelt, weil es zu warm ist, würde daher die Frucht dieser Palme von erheb- licher Wichtigkeit werden kónnen zu kühlen Sorbets, Eis und dergleichen. r. Blumenau. 4) Aufbewahrung und Versendung von Kernen von Musaceen, Palmen, Magniolaceen, Laurineen, Rosaceen, Amentaceen und Quer- cineen, Anacardiaceen und Therebinthaceen, Myrtaceen mit fleischigen Kernen, e Aurantiaceen, Ampelideen, Rubiaceen, Oleineen, Bombaceen, zahlreichen Coniferen ie der Früchte, Thier- sene Zeit hinausgeht. u. $ Wey kurz allen den zahlreichen Samen, welche durch das Austrocknen und C UE . die Berührung mit der Luft die Keimkraft verlieren. en Kerne nicht sehon | einen bestimmten Grad und die wenig oder nieht gehemmte Berührung mit der Luft über eine oft kurz gemes- Manche sind ae überaus rate. und ver- I. Originalabhandlungen. derben schon durch das Liegen die Kerne an der Luft wührend weniger Tage, wie z. B. Cacao, Anacardien, Rhus-Arten, Laurineen u. v. a., alle 1 aber lassen sich feucht und móg- 1 lichst vor Luft (in weithalsigen Fla- schen mit Glasstöpseln) und günz- lich vor allem Lichte geschützt, in kühler Temperatur lange Monate und vielleicht selbst Jahre unbeschädigt aufbewahren. Ich bediene mich jetzt dazu der alten abgegohrnen und etwas verrotteten Bügespiine , die ich, um e ier- un ne zu tödten, in völlig feuchtem Zustande in einen Backofen bringen lasse, aus welchem eben das Brod gezogen wor- den; Thür dieht schliessen, nach il> Stunde tüchtig wenden und um- rühren, wieder schliessen und das noch "zweimal wiederholen, damit die Späne durch und durch Kochhitze erhalten haben. Dann schimmeln sie und der Samen nicht leicht und Thierchen sind ‘gar nicht mehr darin. Die Aufbe- wahrungsgefässe sollen stets möglichst voll sein und möglichst wenig Luft enthalten, also, wenn Kerne entfernt werden, mit Sägespänen aufgefüllt und diese fest eingedrückt werden; sie dürfen und sollen nicht nass, sondern nur eben feucht anzufühlen sein: Da- bei ist niedrige Temperatur wesent- lich, um unerwünschtes Keimen zu hindern. Um es zu fördern, bringe ich Palmkerne und stark feuchte, fast nasse Sägespäne in gla- .. sirtem Topfe mit ziemlich dicht schlies- sendem Deckel auf den Backofen eines Bickers, wo die Temperatur zwischen 28 bis 38° C. ist — — bei weniger g ys zu i aaen, bei mehr zu hitzig | ungleichmüssig keimen. 105 und schadet! —, sehe alle 8 Tage nach, entnehme die gekeimten Kerne, muss das aber mitunter 4 und mehr Monate aushalten, da viele sehr Anderseits habe ieh eine Blechdose und ein was- serdichtes Beutelchen, je für sich, mit Palm-, Magnolien-, Psidium- und Oran- genkernen, fest verpackt und das Beutelehen fest zugebunden, volle 4 Monate stehen lassen; die Tempe- ratur war dabei im Mittel leider etwa 19—20° C. gewesen. Im Ganzen wa- ren nur wenige Kerne gekeimt, von ca. 50 Palmen nur 1! und alle noch so, dass sie gepflanzt werden konn- ten. Hütte ich einen Keller gehabt, wie es solche in Europa gibt, mit 8, 10, 12, ja nur mit 14? C, stehender Tem- peratur, so würde noch in weitern 3—4 Monaten kaum ein Kern ge- keimt sein und selbst bei 25? und mehr C. werden alle Kerne sich min- destens 2—3 Monate gut halten, also auch pr. Post weithin versenden las- sen. In der Blechdose, die ich vor dem Aufsetzen des Deckels noch mit Guttapercha bedeckt hatte, war der Inhalt noch fast oder genau ebenso feucht, als ich ihn eingefüllt, und in dem Beutelchen noch so, dass die | Wiirzelchen der wenigen gekeimten Kerne noch ganz weiss waren. — Ic pflanze jetzt alle nicht sehr rasch keimenden Kerne nieht alsbald in Erde, sondern fülle sie locker mit viel und sehr feuchten Sügespünen in Fläschchen mit Glasstópseln, bringe sie in den Keller, der leider nicht unter 18 bis 19? C. Mitteltemperatur hat, und spare mir damit viele Arbeit und Verdruss. Alle paar Tage muss man nachsehen d. sofort süen, sobald die Keime | Coniferen, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. wachsen gut; icis sich eben zeigen, was man alsbald | S Samen bringe ich auf den Backofen durch das Glas bemerkt, ohne öffnen | zu müssen. Die Sache ist hóchst probat und die gekeimten Kerne, selbst von | in derselben Weise, aber mit 28—38°C Blumenau in Brasilien, im Sept, 1880. Dr. H. Blumenau. 5) Kultur von Andropogon formosus. Bei Gelegenheit der Besprechung von Rümplers „Ilustrirtem Garten- bau-Lexikon“ bemerkt der Referent Herr E. Regel, er habe dasselbe noch nicht blühend gesehen, und es sei wohl dieses dekorative Gras noch nicht | blühend untersucht worden. Bei mir blüht dieser Andropogon jedes Jahr gegen Ende des Winters im tempe- rirten Hause oder Warmhause. Da ich neulich wiederholt die Erfahrung gemacht, dass, entgegengesetzt den Angaben im Gartenbau-Lexikon, alte in grosse Gefüsse eingepflanzte Exem- plare selbst bei bester Pflege im Warm- hause zu Grunde gehen, sich also schwerlich im warmen Keller gut er- im Sommer von den Landp kurze Stengel mit Luftwurzeln (die sich an den unteren Stengelgliedern | im Knoten von der Btürke von2 Mm. bilden und. ganz glasi bei hart sir ling kümmerlich sind, Töpfe; oder ich mache ine von im Topfe gebliebenen Pflanzen, wäh- rend die üppigen Stengel von Land- pflanzen sich nicht bewurzeln. Da die kalt überwinterten Pflanzen, wenn sie überhaupt durchkommen, im Früh- _ so stelle ich sie vom November bis März warm. Hier verändert sich die Pflanze bis zur Unkemntlichkeit. Die Stengel wer- den dünn, hart wie Glas, bilden an den Knoten Ecken (Kniee), die im Sommer an Landexemplaren wenig" bemerkbare Beharung wird lang, fast filzig. In diesem Zustande blühen die Pflanzen in lang überhängenden faser- artig aussehenden Rispen. Um schöne halten, nie angegeben, so nehme an ' Landpflanz« pflanzen zu erhalten, müssen diese alten Stengel im. Frübjahre abge- schnitten werden "ea J, .*). Freundlichen Dank. unserm geehrten , Mitarbeiter; solche Beriehtigungen sind je- g aussehen, da ur nd) und Pan ink ist $4 (E. R.) dem àusserst w illkommen und das, was uns 6) Calceolaria violacea Cay. ke a violacea Cav. (Jovellana punctata R. et Pav., Baea violacea 5s 2 sen diee die violette Pantoffelblume, aus Chili stammend, ist ein gar lieblich E bltihender kino Strauch, ziemlich | ístig, fein klebrig we eichharig. Die Blätter sind gestielt eirund spitz, grob | eingeschnitten gezähnt, am Grunde keilföürmig, oben etwas steifharig, un- ten weisslich graugrün. Die Blumen schön, in kleinen Rispen hellblau, gold- gelb gefleckt oder punktirt. Tat’ 1039 x Sf ied T s ue * AR cx VO? are P ; e Qe Intt, taga 7 j Pe, LOE dusd GC SIE Ooo, eae DOR ARS 2342439 EAM FS i” TO EISE LAM ae s) IK SEEN a u ae ri anhaltende I, Originalabhandlungen. 107 Diese niedliche Pantoffelblume fin- det man leider so selten mehr in den Gärten, wo sie uns doch im Frühling und Sommer mit ihren zierlichen Blümchen erfreut. — Sie liebt wie alle Calceolarien einen kühlen, luftigen Standort, im Winter möglichst nahe den Fenstern, entfernt von der Heizung bei 3 bis 5? R. und Lüftung, so oft es die Witterung gestattet. Für den Sommer werden die Töpfe am besten in ein Kiesbeet eingesenkt und gegen heisse Sonnenstrahlen, wie gegen zu Feuchtigkeit geschützt. Qv E L Qu 1 DieV gg linge entweder im September, Oktober, oder zeitig im Frühjahre im Februar oder März in sandiger Lauberde, die Stecklinge kühl und schattig haltend, tarke Exemplare erlauben auch die Theilung, wo man dann gleich grössere, bewurzelte Pflanzen erhält. Man pflanzt sie in eine lockere nahr- hafte Erde, kann auch etwas Knochen- mehl, geriebenen Kuhdünger oder feine Hornspäne zusetzen. Auf guten Abzug ist besonders Bedacht zu neh- men. Junge Pflanzen sind auch nach Bedürfniss öfter zu kneipen, um bu- schige Exemplare zu erhalten. Bei solcher Behandlung erhält man kräftige Pflanzen, welche dann durch eine Menge ihrer niedlichen Blumen den Pfleger reichlich für seine Be- mühungen entschädigen werden. b und in wie weit C. violacea zum Auspflanzen in’s Freie Werth hat, müssten Versuche ergeben. Es ist aber anzunehmen, dass sie in halb- schattiger Lage und leichtem humus- reichen Boden gut gedeihen und dass je nach Behandlung, auch die Blüthe- zeit den Sommer über andauern wird. 7) Die Kursaal-Anlagen in Wiesbaden. Diese Anlagen sind eine Schöpfung des Gartendirektors Thelemann, des früheren Direktors der ehemals so berühmten Biebricher Gewächshäuser und des Garteninspektors Siesmayer in Bockenheim. Man kann der Ent- stehung nach drei Theile dieser Kur- saal-Anlagen unterscheiden: den älte- sten Theil derselben, den sogenann- ten Kurhauspark, welcher hinter dem Kursaale beginnt, der aber seit dem Jahre 1866 und besonders in den Jahren 1875—1876 bedeutende Ver- änderungen erlitten hat. An die hin- tere Seite des Kurhauses, welche ihrer ganzen Länge nach mit einer hübschen 1881. gusseisernen Veranda geschmückt ist, schliesst sich zunächst ein freier Platz an, welcher mit verschiedenen Bäu- men bepflanzt ist und worunter sich einige sehr schöne Aesculus Pavia rubro und Gleditschien befinden, unter deren Schatten sitzend die Kurgäste den Nachmittags- und Abendstunden den Weisen der städtischen Kurkapelle (oder der Regimentskapelle) lauschen. Hieran stösst der Weiher, welcher früher dem Kursaale noch näher ge- legen hatte, in neuerer Zeit (1874) aber zum Theil ausgefüllt, zum Theil weiter hinausgedrüngt wurde, bei welcher Gelegenheit inmitten des- 9 x ds 108 selben eine kleine, durch eine Natur- briicke mit dem Lande verbundene Insel und ein Wasserfall angelegt wurde. An den Ufern des Weihers, dem Kursaale zu, stehen stattliche Orangenbüume in Kübeln, an deren Blüthenduft sich die Vorüberwandeln- den erfreuen. Auf der linken Seite des Weihers befindet sich auch, neben anderen kleineren, eine schóne baum- artige Magnolia, welche alljährlich im Frühlinge mit ihren grossen weissen glockenähnlichen Blüthen reich ge- schmückt, aller Blicke auf sich zieht. Die Blüthezeit ist natürlich, je nach dem früheren oder späteren Eintreten warmer Frühlingstemperaturen, eine sehr verschiedene und stellte sich im Frühlinge 1879 verhältnissmässig spät ein: am 25. April öffneten sich die ersten Blumen, welche schon 14 Tage zuvor als weisse Knospen sichtbar ge- wesen waren, am 5. Mai stand sie in voller Blüthe und am 12. Mai war sie bereits ganz verblüht. Zur Linken dieser Magnolia und des Teiches findet sich ein von Trauer- weiden und Trauereschen umgebenes, sehr geschütztes Plätzchen, vor wel- chem in den ersten Frühlingsmonaten April und Mai 1879 ein Beet, mit einer reichen Collection der verschie- : Vorübergehenden auf sich zog. Von hier . von der nächsten Bank * unter der Trauerbuche geniesst man auch in den Nachmittagstunden den . Anblick der müchtigen, ca. 30 Meter hohen Fontäne, welche dem Teiche d 2 wid die ce von Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. legten Reservoir erhält, in dem die frischen Bergwasser von den Höhen der Platte gesammelt werden und welche dann durch natürlichen Druck ihre Strahlen und Wassergarben zu dieser mächtigen Höhe hinantreiben, Den Teich selbst beleben Goldfische, weisse und schwarze Schwäne mit ihrer grauen Brut, verschiedene Enten- und Taucherarten, welche sich beson- ders rasch den Ufern zuwenden, wenn es gilt, einen in's Wasser geworfenen Brocken zu erschnappen und so das Treiben an diesem stets sehr besuch- ten Punkte noch wesentlich erhöhen. Einen weiteren Anziehungspunkt für kleine und grosse Kinder bildet hier auch der jenseits der Weiherbrücke gelegene Hirschpark, der von 8—10 Edelhirschen, Dammhirschen u. Rehen bewohnt ist, von denen sich beson- ders „Fritz“, „Frida“ und „Minka“ der Gunst des sie fütternden Publi- kums erfreuen. Hier theilt sich der Weg, indem man rechts aufwärts in die Parkstrasse, links aufwärts in die Sonnenbergerstrasse gelangt, jede von ihnen zu beiden Seiten von geschmack- vollen Villen mit Veranden, Terrassen und Gärten umgeben. Wir bleiben je- doch im Park und setzen den Fussweg längs dem Rambach fort und zwar zu- nächst in einer jungen Ahornallee, wel- che zu allen Tagesstunden Schatten spendet; ehe wir dieselbe betreten, wer- fen wir aber an der Ecke noch einen Blick zurück auf die schönen Baum- | gruppen zur Rechten, welche den Teich | umgeben, besonders auf die düsteren paw Mitt und li ks, r LILLO seits der grünen Rasenfläche, id die | Coniferen, welche den Park Mah dec Re Deed ROSE» ish itii oa ca Due du: a RE Mad Ec a usce EL ur d E E .. 1878--79 gemacht, I. Originalabhandlungen. 109 j Parkstrasse zu abgreuzen; hier ge- wahren wir auch, zur Linken das Häuschen an der Ecke, eine mäch- tige amerikanische Eiche, welche im Herbste wochenlang im Schmucke ihrer purpurroth gewordenen Blätter prangt, wenn lüngst das Laub der sie umgebenden Bäume und Sträucher gefallen ist. Der Ahornallee folgend, gelangt man bis an die Grenze des seitherigen engeren Kurparks an der am Promenadenweg nach Sonnenberg gelegenen Villa Duderstadt, deren errliche und auf’s geschmackvollste arrangirte Tulpenbeete im Frühling das Auge des Vorbeigehenden un- willkürlich fesseln. Hier hatte bis zum Frühling 1879 der seitherige engere Kurpark ein Ende; und es führte von hier aus längs des Rambachs hin der nur auf der Bachseite beschattete Promenaden- pfad an der Dintenmühle vorbei nach Sonnenberg. Rechts vom Auge des Lustwandelnden breitete sich die grosse Flüche der sogenannten Blumenwiese aus, gewiss ein anmuthiger Anblick, leider aber bis zur Mittagsstunde durch die direkt den Pfad bescheinende Sonne gestórt. Erst zur Abendzeit, wenn die Sonne hinter den hohen Ahorn- und Ulmenbäumen, welche den Bach säu- men, steht, bietet der Weg eine schat- tige Promenade. Diesem Uebelstande abzuhelfen, ge- a lang es dem sehr thütigen derzeitigen Kurdirektor Heyl gegen Ende 1878 . die nöthigen Mittel zusammenzubrin- gen, um die Kuranlagen nach dieser — Seite hin zu vergrössern. Der An- fang dazu wurde schon im Winter indem man mit a, QUE den nöthigen Erdarbeiten begann und nach wenigen Monaten war es ge- lungen, die vor der Dintenmühle sich ausbreitende Wiesenflüche in eine reizende Anlage umzuwandeln. Man benutzte die reichlich vorhandenen Wasserkrüfte des Rambachs, um einer- seits der neuen Anlage mit ihren frisch gepflanzten Sträuchern und Bäu- men die zum Gedeihen derselben nö- thige Feuchtigkeit zuzuführen, ande- rerseits um die neu entstandene Land- schaft zu beleben. Von der durch das Restaurations- gebäude der Dintenmühle und der Kastanienallee vor demselben gekrön- ten Hóhe herab ergiesst sich, einem kleinen Wildbache gleich, durch künst- liche Grotten und über felsige Cas- caden, ein klarer Quellbach, der sich unten zu einem kleinen Teiche an- staut, in dessen Mitte sich ein mit Waldsteinen geziertes und jungen Bäumchen bepflanztes Inselchen. er- hebt. Ueber den Ausfluss des Teiches, welcher einen künstlichen Wasserfall bildet, ist eine sogenannte Naturbrücke gespannt, von welcher aus man einen lohnenden Blick über den Teich und | die Anlage hin nach der das ganze abschliessenden und von einer Pla- tanenallee umsüumten Dintenmühle at. s von dieser Kaltwasser- heilanstalt, deren schattiger Restau- rationsgarten aber auch von Nicht- wassertrinkern vielfach besucht wird, gelangt man, dem Fusspfade am Ram- bache folgend, welcher hier meist von stattlichen Erlen,- Weiden und Pap- peln beschattet wird, nach ungefähr 20 Minuten nach Sonnenberg, oder vielmehr nach dem Punkte, wo sich s der Weg zur Burgruine Sonnenberg empor von dem nach dem Dorfe Son- nenberg links fortführenden Fusspfade abzweigt. Wir verfolgten den Weg bis bier- her, theils aus Gewohnheit, da wir diesen Weg 10 Monate lang täglich gewandelt sind, theils und hauptsüch- lich aber, weil wir der Ansicht sind, dass die Kuranlagen von Wiesbaden bei der Dintenmühle nur provisorisch endigen und erst bei der herrlich ge- legenen Burgruine Sonnenberg ihren natürlichen Abschluss finden werden, denn gerade der letzte Theil des Weges vor Sonnenberg eignet sich durch einen Vorsprung des Bergrückens und eine Verschiebung und Verengerung des Rambachthülchens mit der' bald sicht- bar werdenden, bald wieder verschwin- denden Aussicht auf Sonnenberg ganz besonders zur Krönung des ganzen Werkes. Doch kehren wir wieder in unsere Kuranlagen zurück, und hier diesmal ond dem Wege gor in der zur Din- ‚dann durch den Restaurationsgarten auf die Kastanienallee gelangend, welche auf der Hóhe links gegen die Parkstrasse sich hinzieht. Von hier aus geniesst man einen sehr lohnenden Blick auf die neuen Anlagen zur Rechten, wel- che nach und nach in die alten Kur- i; anlagen übergehen. Je näher dem : Kurhause und der Stadt, desto be- ... lebter. wird das Bild und in ca. 20 Mi- - nuten ist man wieder am Hirschparke ae und am Teiche, yon oben her herab einbiegend, angelangt. Eine schéne E Coniferengruppe deckt hier die Höhe zur Toke des comes am Teiche 110 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. selbst gewahren wir zur Rechten ein sehr schónes Exemplar von Taxodium distichum und einige sehr stattliche Exemplare von Trauerweiden (Salix babylonica und S. purpurea var. pen- dula), zur Linken über eine Ruhebank sich herabbeugend, ein ziemlich grosses Exemplar der eigenthümlichen Salis- buria adiantifolia. Wir sind jetzt, am Musik-Pavillon vorüberschreitend, am Kurhause wieder angelangt, wo vor den Lesezimmern ein paar Schutz- wünde von Glas und Eisen das soge- nannte deutsche Nizza begrenzen, d. h. den geschütztesten Theil inner- halb der Kur-Etablissements, welcher deshalb auch mit Vorliebe von den Leidenden aufgesucht wird. Von hier aus wenden wir uns nun links, um uns den dritten Theil der Kuranlagen zu betrachten, welche sich südlich an die alten anschliessen. Man bezeich- net in Wiesbaden allgemein diese seit 1860—1861 hergerichteten und an- gepflanzten Parkanlagen als die An- lagen des ,warmen Dammes^; die- selben umfassen circa 61/2 Hektaren und sind an der westlichen Seite von | der müchtigen Platanenreihe der Wil- helmsallee begrenzt, an der nördlichen durch die neue Colonnade abgeschlos- sen. Diese Anlagen mit ihren breiten Wegen vermitteln jetzt einen grossen Theil des Verkehrs zwischen dem süd- óstlichen und nordóstlichen Theile der Stadt und dehnen sich fast bis zu den Stationshöfen der beiden Eisenbahnen aus. Einer der schónsten Punkte in denselben ist derjenige vor dem dort — befindlichen kleinen Weiher, in deren Mitte eine hohe Fontüne entspringt und deren Hin die von statt- vee 2k: fpe FS co NEE pda, a lichen Platanen eingerahmte evange- lische Hauptkirche mit ihren 4 Thür- men bildet, Ausserdem fiel mir hier eine von dunkeln Coniferen umgebene und vom Epheu umzogene Gruppe rómi- scher Alterthümer aus hiesiger Ge- gend und eine Gruppe japanischer Kirschbüume (Cerasus japonica fl. pl.) auf, deren rosa Blüthenschmuck sich lebhaft aus dem frischen Grün abhob und ziemlich lange (vom 1.— 12. Mai) wührte. In demjenigen Theile der neuen Anlagen, welche der neuen Colonnade gegenüber liegen, befinden sich auch noch zwei Quellen: 1) eine Ableitung des sogenannten Wiesen- brunnens, welche im Jahre 1877 in eine hübsche Waldsteingruppe geführt wurde und den hier Promenirenden jetzt einen kühlen und erfrischenden Trunk bietet, und 2) der neue Ther- - malbrunnen, d. h. die Ableitung der alten Schützenhofquelle, die im Früh- sommer 1879 eröffnet wurde. Betrach- ten wir uns diese neueste Schópfung der äusserst thätigen Kurdirektion etwas näher, so gewahren wir die neue Quelle, welche in einer Tempe- ratur von 42? C., also gerade trink- recht, dem Boden entquillt, in einem sehr idyllischen Plützchen, umgeben von Blumenbeeten und Baumgruppen, zu welchem von der nahen Wilhelms- allee aus schattige Pfade führen. Die Einfassung des neuen Brunnens ist sehr geschmackvoll aus schwarzem belgischem Granit und die Brunnen- . schale selbst, aus welcher das Wasser . entquillt, aus schwedischem Granit hergestellt. Rings um den Brunnen reiht sich terrassenfórmig eine aller- : : liebste Anlage von Blumen und Tep- 1. Originalabhandlungen, 111 pichbeeten, hauptsächlich aus Lobe- lien, Alih aL ,M RE a al mum und Sempervivum bestehend, worin mit Sedumpflanzen das Datum der Eróffnung des Brunnens 1. Juni 1879 sinnreich ausgeführt war. Hinter den ersten Beeten befanden sich grosse Begoniengruppen, daran reihten sich wieder zwei oblonge Teppichbeete mit Althernantheren und Echeverien, den Hintergrund bildeten Gruppen von Blattpflanzen, Coniferen und Cordy- linen, ausserdem die im freien Grund stehenden Ziersträucher (besonders blühende Syringen) und 3 stattliche, volle Pyramidenpappeln. Ganz in der Nähe befindet sich und zwar eben- falls gegenüber (oder eigentlich -hin- ter) der neuen Colonnade, eine durch ihre Lage sehr geschützte neue An- lage, der man gleichfalls den schon so oft missbrauchten Namen des „deutschen Nizza“ beigelegt hat. Die- selbe, auch eine neue Bereicherung des Kurgartens, wurde, nach den An- gaben des Kurdirektors Heyl, an der Südseite der neuen Colonnade mit eben so vielem Geschmack, wie die vorher erwähnte Umgebung des neuen Thermalbrunnens, von dem Hofgärt- ner Weber in’s Leben gerufen. Dieses sonnige Plätzchen, mit zahlreichen Ruhebänken besetzt und umstellt von Orangen und Lorbeeren, eingefasst von Schlingrosen und Coniferen, mit dem Ausblicke auf bunte Beete voll Sommerflor im Vordergrunde und das frische Grün der Ziersträucher und Bäume im Hintergrunde, bietet durch seine warme geschützte Lage Leiden- den und Reconvalescenten den besten Ruhepunkt. Nicht weit von der neue- sten Schöpfung liegt der älteste Theil der Kuranlagen, den wir, um die neue Colonnade herumbiegend, in we- nigen Minuten erreichen: die von den beiden Colonnaden flankirte und von E müchtigen Platanen umgebene alte | Anlage vor dem Kurhause, deren wohlgepflegte Teppichbeete auch den höchsten Ansprüchen gärtnerischer Kunst befriedigen müssen. Zur schön- sten Zierde aber gereichen dieser An- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. lage die zwei frischsprudenden Cas- caden, welche, nach einem Entwurfe des Bildhauers Gerth ausgeführt und mittelst einer eigenen Wasserleitung aus dem in der Nähe vorüberflies- senden Rambache gespeist, fast das ganze Jahr hindurch (mit Ausnahme der 3 Wintermonate Dezember, Ja- nuar und Februar) die ganze Umge- bung erfrischen und beleben. Herder.) Die nicht hinreichend beschäftigten Chemiker haben sich in neuerer Zeit mit Vorliebe auf die Anfertigung sol- cher Düngemittel geworfen, welche bei Blumen, besonders Topfblumen Anwendung finden können, und werden von chemischen Fabriken, sowie von Samen- und Pflanzenhändlern veran- lasst, neue Mischungen zu erfinden. Erst kamen solehe Düngemittel ver- einzelt, und ich habe im vorigen Jahr- gange dieser Blätter ein Salz unter dem Namen Anadolin besprochen und nach gelungenen Versuchen empfoh- len. Seitdem haben sich die Zusen- dungen von solchen künstlichen Dün- gern als Proben für Versuche und eventuelle Empfehlung so vermehrt, . dass zu ihrer Erprobung eine beson- dere eerte und Buchfüh- öl Dieses ist aber ls- | (wie oben) und einem Zusatzstoff, wohl- der Hornmehl. 8) Künstliche Blumendünger und ,Insektenleim*, zur Versendung auf Lager hat, denn der Gewinn ist gross, und solcher Dünger bei Dilettanten gesucht, Der Verkauf macht sich daher doppelt nützlich. Die meisten dieser Dünger bestehen aus Salzen, besonders Sal- peter, und es wird in vielen Chili- oder Würfelsalpeter vorherrschend sein. Solche Präparate sehen schnee- weiss aus und müssen gut gegen die Luft abgeschlossen werden, denn bei | Luftzutritt wird das Pulver feucht und trocknet nur langsam wieder. Er- würmt darf es nicht werden, sonst wird das Krystallisationswasser flüssig und das Pulver läuft davon. Allmälig trocknet zwar feuchtes und nasses Düngersalz wieder, aber es wird nicht wieder fein pulverig, also unbequem zum Verwenden und kann nur gelóst angewendet werden. Die nicht in Glüsern, sondern in Schachteln ver- .packten geruchlosen Düngerpulver von nicht rein weisser Farbe be- stehen aus einer Mischung von Salzen ag von some age l . I. Originalabhandlungen. Diese haben den Vorzug, dass selbst | stärkere Portionen nicht schädlich wirken, was bei den reinen Salzen leicht vorkommt, wenn man unvor- sichtig zu viel anwendet. Natürlich müssen solche Mischpulver billiger sein, als reine Salze. Man sei in allen Fällen mit neuen Mitteln sehr vor- sichtig. Ich erhielt ein Düngerpulver von grauer Farbe, stark nach Chlor riechend, welches schon bei ganz schwachen Gaben die Versuchspflanzen tödtete. Der Handel mit diesen Dün- gern im Kleinen gehört in die Rubrik der unschädlichen Geheimmittel, wo- bei das Material oft zehnfach weniger kostet, als es präparirt verkauft wird. Indessen das Publikum kauft, weil es solche Präparate bequem und die Aus- gabe nicht gross findet. Aus diesem Grunde ist gegen diesen Handel nichts einzuwenden. J. * * * Die durch ausgesuchte Reklame so bedeutenden Geschäfte, welche der Erfinder des „Brumata-Leims“, Herr . Lehrer Becker in Jüterbock, gemacht hat, liessen Andere nicht ruhen, und bald fabrizirten und verkauften An- dere solche Klebstoffe, die sie bald Brumataharz oder -Leim, bald In- sektenleim nannten, nach bekannt ge- wordenen Rezepten, und verkaufen sämmtlich billiger als der Schullehrer in Jüterbock, der nun ,sein Schüfchen im Trocknen hat“, wie man sprich- wörtlich sagt. Uebrigens fällt es mir nicht ein, den ,Brumata-Leim^ des 113 Herrn Becker zu tadeln und er ist wohl kaum durch andre Fabrikate übertroffen worden; nur die Art und Weise, wie er Reklame macht und das in bester Absicht abgegebene Gutachten des Herrn Garteninspektor C. Bouché und Anderer missbrauchte, veranlasst zu Tadel. Die sümmtlichen zum Fangen von Insekten, nament- lich der Raupenerzeuger hergestellten Klebstoffe bestehen aus einem Harz, welches durch Zusatz verschiedener öliger und fetter Stoffe flüssig erhal- ten wird, oder auch aus eingekoch- ten verdickten Oelen. Die einfachste, obschon nicht billigste Klebmasse ist Vogelleim, nur Firniss, den man bis zu einer solchen Dicke einkocht, dass Insekten kleben bleiben, also etwas weniger steif als zu din Leimruthen, auf welchen man Vögel fängt. Die einzigen guten Eigenschaften, wel- che Insektenleim haben muss, sind, dass die Masse in der Luft und zwar in der kalten Herbstluft zur Zeit, wo der Frostspanner fliegt, lange klebrig bleibt und dass er so wohlfeil ist, um seine allgemeinere Anwendung nicht zu verhindern. Herr Becker hat gefunden und Andere haben es be- stätigt, dass sich zu jeder Zeit schäd- liche Insekten an den Klebringen fangen, unter andern auch Rüsselkäfer, Unter den verschiedenen Klebstoffen, welche jetzt dem „Brumata-Leim“ Konkurrenz machen, hat der „In- sektenleim^ von Karl Brandes in Hannover (Osterstrasse 98) am meisten J Ruf und Verbreitung erlangt. pe | Gartenfiore Deutschlands, Russlands und der Schweiz. A. Abgebildet im Kataloge von James Veitch and Sons, Royal Exotie Nursery, Kingsroad, Chel- sea, London. 1) Cypripedium atqoe ug G. Reichenb. Ein Bastard zwisc C. Stonei, der in dem fables er l Exotic Nursery von James Veitch and Sons, Kingsroad, Chelsea, London von dem berühmten Chef der Orchideenkulturen die- isse H H. G. Reichenbach diesen wirklich schónen und besonders grossblumigen Bastard in Gardener's Chronicle p. 772, aber eret seit vergangenem Jahre gelangte EEE P quparbraunér Lippe. à. Abgebildet im Kataloge von W, ull, be und zwar zu 3—5 Pfd. St, pr. Stück. Be- die wir Seite 117 abbilden un | Verbreitung auf dem Kontinente anei Haage und Schmidt in Erfurt sich das all- II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. fangs grünlich, wird später. tief roth und trägt am Schlund eine schöne purpur Ade- rung auf hellerm Grunde. Gleichzeitig führte Hr. W. Bull noch zwei andere schöne For- men der S. flava ein, welche als S. crispata und S. flava ornata in dessen Katalog be- schrieben und abgebildet und zu '/2—1 Pfd, St. abgegeben werden, Auf der Ausstellung zu Kensington erhielt die in Rede stehende S, nges. üchst in "der südlichen Staaten Nordamerika's und gehórt also zu en im temperirten Gewüchshause zu kul- tivirenden Arten. (S. Abbildung p. 116.) (E - 3 = oO C. . Empfohlen von E. Regel und E. Schmidt. 3) Bouvardia Alfred Neuner. Wir erhal- ten die Stammarten aus Amerika, führen solche in Kultur ein, erziehen in Europa Bastarde und Spielarten und senden diese nach Amerika zurück, damit schliesslich ichen | _ kelpupur gefleckte: n Risen Koi ime ua | tern nerika ausgezeichnete neue, dort erzogene Spielarten zurück sendet. Das ist die Ge- schichte der schónen Form mit Bouqueten weiss gefülter Blumen einer ue Bonpl, Knth. aus Mexiko Jacquini Humb. - (früher als B. triphylla [Bot. reg. tab. 107] und besonders als Houstonia coccinea Andr. in den Gärten recs als niedriger prs Sena i nin je Er Cypripedium euryandrum, et, TES qe eA 116 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, sonderer Liebhäberei kultivirt und auch jetzt | lenswerthen, besonders zur Bildung kleiner noch gehört diese Art zu den sehr empfeh- | Gruppen oder für Teppichbeete in warmer Sarracenia atrosanguinea, — II, Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. sonniger Lage, Eine andere schóne Art, die ‘in Kultur kam, das war B. leiantha Benth, Im Jahre 1848 sendete mir mein verewigter Freund v. Warscewicz Samen dieser früher schon von Hartweg in trocknen Exemplaren gesammelten Art, die in den Gebirgen um Guatemala gesammelt waren. h 1850 der Schweizerischen Zeitschrift für Gartenbau pag. 42 gab der eferent Beschreibung und Abbildung von Jahre 1844 eingeführt und 1846 abgebildet ward. Schon im Jahre 1855 erzog Herr Parson in Brighton (England) die ersten Bastarde zwischen B. leiantha und B. longiflora, wel- che derselbe 1857 in den Handel gab und von denen wir Gartenflora 1859 pag. 162, tab. 25 bildung und Beschreibung als B. leiantho-longiflora gaben. Damit war nun er Weg zur Erziebung einer Masse anderer p V^ es, Te AEN EO Shs Bouvardia Albert Neuner. — B. leiantha, die er nun auch schnell durch ie Gärten verbreitete, Der höhere halb- strauchige Wuchs und die Eigenschaft, im Winter im Warmhaus und im Sommer im freien Land dankbar zu blühen, sind Eigen- diese Art auszeichnen. lich, deren Blumen aber mit scharlachrother Röhre und gelblichem Saum, die Bouvardia versicolor Ker. (Bot. reg. tab. 245), war schon im Jahre 1818 in England eingeführt wor- den, während die weissblumige Bouvardia longiflora Hook. (Bot. mag. tab. 4223) im Formen zwischen beiden Arten betreten, von denen bis jetzt eine der schönsten und am reichlichsten blühenden, die weissblumige B. jasminoides, bis uns nun die in Nordamerika von Nanz und Neuner in Louisville erzogene und beigehend abgebildete Form mit weissen zukommt. Die glücklichen Züchter nennen diese schöne Abart in ächt amerikanischer Sprache „einen Edelstein vom reinsten Wasser, und eine Form, die so lange begehrt und beliebt sein werde, al überhaupt auf unserm Erdball noch Blumen begehrt sein würdeu." 118 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. d Schön muss diese neue Form sein und um so werthvoller, als sie zu den im Winter im temperirt warmen Hause blühenden Pflan- zen gehórt. Haage u. Schmidt geben diese neue gefüllte Bouvardia zu 10—15 Mark pr. Stück ab. 4) Dianthus chinensis L. Die. Chineser- Nelke Be zu Ende des letzten Jahrhun- : E: Dianthus chinensis fl. simplici (!/s der nat. Gr.). derts zu den beliebten en Garten- pflanzen. Curtis bildete die Jahre 1783 im ersten Fr Magazine ab und bald bildeten sich zahl- Färbungen von Weiss bis zum dunkelsten sammtig Schwarzroth und schönen Zeich- nungen, ann von dieser lieblichen Pflanze die ersten gefüllten Formen auftraten, kann ich nicht nachweisen. Noisette kannte sie An- on der Zwanziger Jahre dieses Jahrhun- . derts schon. Früher gingen diese gefüllten i5 Formen. einfach als gefüllte Chineser-Nelken. Dianthus chinensis fl. pleno (1/2 der natürl, Gr.). Ein eigentlicher Umsebwung und bedeu- Dianthus pae Heddewigi (34 der nat. Gr.). abgebildeten, einfach blühenden grossblumi- af geschlitzten Blumenblättern Ser Bald n dann von beiden Formen gefüllt- Visits Varietäten, die aber kaum ein- fach blühenden an Schönheit übertreffen, CH e mpenn k Moe T A E as aS S ie : Aet 3 PE ; Io TE SESS WV ew IUIS ETE e SE TEC RS MERE Von S ursprünglichen, aber in noch etwas Dianthus chinensis Heddewigi laciniatus (*4 der nat, Gr.). verbesserter Form gaben wir Gartenfl. 1879 pag. 244 die Abbildung zweier prächtiger, A N Dianthus chinensis Heddewigi fl. pleno |s der nat. Gr.). einfach blühender Formen der Heddewig- e F a e =] B. ui — n et -— d 3 oO ex erer Ze auch unsere schóne, in a auf feuchten Wiesen und an Gräben, Ackerrainen etc. eene ig Nelke, der D, ee icht unsere Gartenkulturen über- gegangen, ee durch Bastardirung des- selben mit den Formen von D. chinensis bat man eine grosse Menge schöner Formen e einfachen, theils am Rande der Blumen- tter tief geschlitzt gefransten Formen, Dianthus chinensis Heddewigi laciniatus fl. pleno (?/s der nat. Gr.). theils schón gefüllter Formen ebenfalls mit Rn bem ies Die letztern im sten Katalog von Hanne i Schmidt wr D. inc: hybri- dus grandiflorus fl. pleno aufgeführt. Dianthus superbus laciniatus. p Eine andere Reihe hybrider Formen zwi- schen D. chinensis und grips dürften die schón gefüllten Formen lein ge- zühnten Petalen sein, die einen vef Wuchs besitzen, etwas später blühen und sich be- nders gut dazu eignen, auf besondern Beeten vorgezogen zu werden, um sie nach dem Abblühen der Sommerlevkoien mit dem Ballen auszuheben und an deren Stelle zu pflanzen. So für die früher abblühenden | Sommergewüchse benutzt, blühen sie ausser- 120 Gartenflora Deutschlands, ordentlich dankbar bis zum Spätherbst fort. Es sind das die als D. chinensis diadematus plenissimus bekannten Formen. E \ Dianthus chinensis diadematus plenissimus. 5) Linum grandiflorum Desf. (Lineae.) Ein Kern aus Algerien stammender stark von unten an verästelte, mit Pictish oralen Blättern besetzte Stengel bildet, die auf ihrer Spitze in reichlicher Menge die grossen schön rothen Blumen in Russlands und der Schweiz. Von Frankreich aus verbreitet, macht diese Art seiner Zeit grosses Aufsehen, dann aber folgte eine Zeit, wo man solche wegen falscher Kultur unterschätzte und auch jetzt kultivirt man diese wahrhaft schöne, den ganzen Sommer hindurch reichlich blühende Pflanze viel zu wenig. Man säe die Samen Anfangs März in Töpfe in eine lockere mit Lehm gemischte Erde im kalten Beete oder kaltem Gewächshause aus, da die Samen bei Aussaat im warmen Beet gemeiniglich gar nicht aufgehen. Wenn keine Fröste mehr zt man die zuvor noch in n einzeln verpflanzten Exem- plare in's freie Land und zwar auf sonnigen Standort in eine lehmige mit Sand und Lauberde reichlich versetzte lockere Erde. Man kann aber auch im April die Samen auf einen derartigen Standort und ähnliche Erde gleich in’s freie Land aussäen und er- ält dann nur eine etwas spätere Blüthezeit. Auf festem schwerem Lehmboden oder in lockerm leichtem Humus gedeihet diese Art nicht und dies, wie Aussaat im warmen Treibbeet, sind die Gründe der häufigen Misserfolge bei der Kultur dieser Art. 6) Acer insigne Boiss. et Buhse. (Transc, und Pers. Pflanzen 1860 p. 46.) Ein präch- tiger Baum, der wie Parrotia persica in der NE: y A Pi. Ue 5 wur á " a. ^ EV EN FERNEN ER Vis ~N ^y y7 jet II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen, ` und allgemein vertheilen konnten. Als Baum der hóhern Gebirge dürfte er gleich Parrotia ersica in den meisten Gegenden Deutsch- lands noch hart sein und da Parrotia die ungünstigen letzten Jahre in Deutschland gut überdauert hat, so dürfte dieser Ahorn auch noch im Westen und im Süden Russlands, ferner auch sicherlich noch in den Gouver- nements Kiew und Tschernigow hart sein. : Für das Klima Moskau's und Pls à muss man es stp aber es ist unwahr- scheinlic da einen günstigen Erfolg hat. mida "hohe Bäume. Blätter lang gestielt, handförmig 5—3lappig, am Grunde rzförmig, oberhalb glänzend grün, unter- halb weisslich - blaugrün; Lappen spitz, stumpflig gezähnt. Blumen klein, in reichblu- migen spitzenständigen Rispen. DieFrucht mit von jeder der beiden rundlichen Nüsse wage- recht abstehendem, vorn nach oben geboge- nem Flügel, welcher letztere von stark vor- tretenden Nerven durchzogen, In der Jugend ist die Frucht weissfilzig, reif behart oder kahl (E. R.) D. Abgebildet im Botanical gazine. 7) Euchlaena luxurians Dur. | ) Durieu de Maisonneuve et Aschers. in bull x . SOC. ‘ vol. IX. pag. 581 (1872). Ein interessantes Futtergras, welches der verstorbene Direktor des ‚botanischen Gartens in Bordeaux, Herr en Teosinte aus Gu Aus den rsuchen, welche in Bordeaux, Cal- Antibes gemacht wurden, ging hervor, ir die Pflanze eine ausserordent- liehe Vegetation besitzt, in ine Samenkorne gegen 100 Stengel von 10 Fuss Hóhe ee Mit grossem Erfolge ist die Pflanze in Kairo kultivirt worden. In E Botanischer Hinsicht ist die Euchlaena dem Mais zunächst verwandt ; die Gattung be- ieser und einer flanze glatt, Halme ganz einfa ch, daumendick , dunkelrothbraun 121 mit grün gestreift ; Fre Mj ange- schwollen. Blütter 3—4 Fuss , 2—3 Zoll breit, grün, lànglich- iin. RE, Blattscheiden 4— 6 Zoll lang. Männliche Aehr- chen in4— 6 Z, langen ührenfórmigen Zweigen zu einem spitzenstàndigen Büschel vereinigt. Jedes Aehrchen !/s Zoll lang, 2blumig. Weib- liche Aehrehen abwechselnd (rechts und links) an der Spindel der Aehre. (Taf. 6414.) 8) Monnina xalapensis H. B. Kth. (Poly- galeae.) Humb., Bonpl. et Kth, nov. gen. sp. V. p. 314; D.C, prodr. I. p. 339; Hebeandra en nice Bonpl. in H. B, Kth. 1. c. p. 42. Eine in Mexiko häufig in der Höhe von 3—4000 Fuss über dem Meere vorkommende Pflanze, die einen immergrünen Strauch oder kleinen Baum bildet, bedeckt mit hellgrünen e te "ema zühlt gegen 50 Aue ch süd- amerikanische Arten, Blühte im Garten der Lady D. Nevill in Dangstein. Pflanze glatt r mehr oder weniger beh kantig. Blätter sehr fe in Grósse und Gestalt, 2—4 Zoll lang, elliptisch und en nach beiden Enden verschmä- lert, i vedi Tania. ganzrandig, kurz gestielt; sar undeut- lich. Blüthentrauben 1—3 ang, achsel- oder endständig, aufrecht. Blum en 7/4 Zoll im Durchmesser, kurz gestielt, dei diha (Taf. 6415.) 9) Crocus vitellinus Wahlenb. (Iridaceae.) Wahlenb. in Isis XXI. p. 106. Baker in — iagn. Herb. in Journ. hort. soc. II. p. 282. — gelb blühende Art aus der Gruppe derjenigen Arten, bei denen der Griffel tief gespalten kommt. | sich dadurch, dass C. bab er der Ria ift ist, während die Abart syria "Zwiebel eiförmig, mittelgross; die braunen festen Aussenhäute zerspalten sich in mehr oder weniger an der in parallele 192 Gartenflora Deutschlands, Lappen. Jede Zwiebel produzirt 2 bis 3 Triebe mit 1—5 Blumen; dieselben überragen die Zwiebel um 5 bis 6 Zoll. Blätter in jedem Triebe 5—6, ganz gleichzeitig mit den Blu- mit - deut- lang, orangegelb, mit 5 braunen Längsstreifen auf der Rückseite eines jeden Blumenblattes. (Taf. 6416. 10) Cotyledon ramosissima Haw. (Crassula- ceae.) — Haw. suppl. p. 25. — D.C, prodr. Ill, pag. 396. — Harv. et Sond. fl. cap. Il. ». 372. — Eine in den innern Bezirken von Südafrika, z. B. Uitenhage, George, Zwart- kops river vorkommende Art, welche 3 Fuss hohe, dichte Büsche bildet; sehr nahe ver- wandt mit C. orbiculata, jedoch weniger in der Tracht der Pflauze, als durch Form und Grösse der Blumen. Wird schon längst in Kew kultivirt und blüht im September. Ein buschiger, vielverzweigter, aufrechter fleischi- ger Strauch mit eylindrischen, aschgrauen gen, fast spitzen oder zugespitzten Blättern. Dieselben sind dickfleischig, ganzrandig, eu grün, am Rande roth. Blüthen einzeln a Russlands und der Schweiz. den Spitzen der Zweige, hängend, 14/2 Zoll e — D in nm aQ -; e c aq "t gt 3 — arludovica ensiformis J. D. Hook. (Cyclantheae.) Eine vor Bogin Zeit aus y ob dabde són idi eu 4nervig sind. Il lang, mit eres » Bücht, gedrängt. Männliche mit zahlreichen Staub- fäden, weibliche mit 4 fadenfórmigen, 3'/a Zoll langen Staminodien. (Taf. 6418.) der, HL Notizen. 1) Das Palmenbaus auf der Pfauen- insel in Potsdam. — Nach dem Brande dieses Palmenhauses gab der Königliche Hof- gartendirektor Jühlke einen Nachweis über Entstehung dieses lange Zeit in Deutsch- land fast einzig ee Gebäudes für : die Kultur der stolzen = Dure h Erlass vom 5. NU 1829 verfügte an Konig issues Wilhelm III. den Bau dieses : almenhauses und gleichzeitig den Ankauf chi iron’ sehen Sammlung von Palmen | D Bau, in einer Länge von 110 Fuss, u e un spektor Schadow Bu und aus- t Anschlag auf 51,877 Thlr. 42Ex Fuss Höhe, ward vom Foulehiron aus Paris nach Potsdam, deren Transportkosten 3941 Thlr. betrugen und zur Aufnahme diraba musste ein provisori- sches Gebäude errichtet werden, dessen An- Jagekosten 2331 Thaler betrugen. geke Im Jahre 1831 ward das Palmenhaus ein- gerichtet, theils mit der erwähnten ange- auften Sammlung, theils mit zahlreichen d geben und theils noch für 5796 Thaler aus verschiedenen Sammlungen angekauft wur- den, Welche hohen Preise damals noch hohe Exemplare von Palmen hatten, zeigt der Um- stand, dass der ge eg im Jahre 1834 abermals 4 Palmen zum Preise von i 1279 Thaler im Auftrage de Königs für das Auch ‘Potsdamer es M 1040 tat III. Notizen. später fanden wiederholt Ankäufe von Pflan- zen für dieses Palmenhaus statt, so dass im Ganzen für 20,347 Thaler grössere Exem- plare für dasselbe angekauft worden sind, E 2) Aus Baden. Das statistische Bureau hat eine Erhebung über den Bestand an Obstbäumen im Herbst 1879 und über die rstörungen vorgenommen, welche die letzte Winterkälte daran angerichtet hat. Danach sind von 10,044,684 Obstbäumen im Lande me, Am wenigsten haben Maulbeer- und Birnbäume, am meisten Pfirsichbäume gelitten. a 3) Zinketiquette Im November- hefte 1880 werden a a are besprochen. Ich möchte dem dort Gesagten ifü man, um eine deutliche sels oder einer Feder dünn mit Leinölfirniss überstreicht Ich benutzte mit bestem Erfolge die Eti- ae von sogenanntem mattem präparir- tem Zink, wie man solche in Samen- und Pflanzenhandlungen in verschiedenen For- Anhängen und Einstecken mit dazu gehöriger Dinte und Pulver zum Abreiben er ein r dünne Ueberzug von Leinölfirniss ver- ie gänzlich die Oxydation, gibt eine glänzende Oberfläche und lässt die Schrift- züge schon aus einiger Entfernung deutlich erkennen, Nachschrift von E. Regel. Eine ähnliche Mittheilung erhielten wir aus dem Geschäft des annover. ir haben es ul befunden. Nachdem also die Etiquetten ge- bribes, einige Stunden gelegen und voll- nn benutzen wir einen guten ` verse 123 befeuchteten Lappen werden die Etiquetten noch abgerieben, Die Schrift tritt nun schön deutlich gin und hält sich auch bis jetzt vorzüglich gu „Als he für Standexemplare be- nutzen wir jetzt nn von ovaler Form zum Anhängen, die nebst Schrift und vollständig fertig BR je nach peg 50 Pf. und 70 Pf. pr. Stück zu stehen men. a Bauinspektor A. gh in dent besorgt uns solche. solidesten, ee und dauerhaftesten ed (E. ) Herr Graf iiic aus idan welcher einige Mona n Nu- bien zugebracht. ur ; ht “(Soe pue firenze) sehr interessante Daten über Dra- caena Ombet, welche bis E x eine Dr. Draeo gehalten worden war. Dieser Bau hat über 5 M. Hóhe, reblich BEN Aesten und Zweigen versehen, mit stumpfen 2thei- venis Blättern; die Blüthe beginnt gegen Mitte Mai und diese in vollster Entwicklung bildet inen Strauss on reichlichen m ilch- eren B Spitze licht grünlich sind und einen sehr an- genehmenVanillegeruch verbreiten. Man staunt ob der Pracht dieser Blüthen. Der Blüthen- stand hat eine Höhe von 17/» M, und einen Um- fang von 4—5 M, — aber wohl hóchst selten gelingt es, unversehrte vollstándige Blüthen zu sehen — die Kameele sind nach den- selben red gierig — die Kameeltreiber bre- chen s sd um sie ihren Thieren zu geben — es war Herrn Grafen Mavazzani nur móg-. lich, a Exemplare mitbringen zu kön- nen, Früchte und Samen konnte er sich nicht haffen. r, 5) Wie wir aus den Bullettins der Gar- tenbaugesellschaft in Florenz entnehmen, findet sich in der Nàhe von Anaheim in rianer sind ; — sie essen kein Fleisch, keine Fische, keine Eier, geniessen keine Milch — nur von der Sonne gereifte Gartenprodukte, roh und ohne irgend eine Zubereitung; — sie behaupten, dass das Feuer die Vegeta- bilien tódte und aller jener ätherischen und flüchtigen Elemente beraube, welche zur Ver- w : vollkommnung der Menschen nóthig sind, n^ dass durch Thiernahrung der Mensch zum = Thier werde etc. — Nach den Erzählungen 2m eines Engländers, der einige Zeit unter die- sen Gärtnern lebte, herab! ‘die Mahlzeit der- selben aus Gurken, lich gekochten Maiskolben, aus Aprikosen oder Pfirsichen, Aepfeln oder Birnen und ' zh deat s dae Ser gle a CT M Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Weintrauben und bei dieser Kost befand er sich ebenfalls sehr gut und gesund, alte Leute, welche schlechte oder gar keine Zähne haben, schmerzen haben und nicht beissen können, us nur sehr oberfläch- | wird pa der added ‚der Ms ms = ge- = Für oder für solche, die Zahn- Js AE zu einem Teige zubereitet etc. uu (Sr.) IV. 1) Digo; Dr. Hermann, Pflanzenphy- siognomie, eine Besprechung der land- schaftlich wichtigen Gewächse. Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel u Parey. 880. 1880. ; 4 Den Gegenstand der Besprechung dieses a Buches bilden die durch Eigenthümlichkeit 2 des Wuchses und Schónheit der Blumen zwi- schen der grossen Zahl der andern Pflanzen en Gewächse. Dasselbe ist da- her be rs für Gärtner geschrieben, um ihnen zu zuge mit welchen Pflanzen sie n Park, den Garten, den aben. Natürlich musste bei dieser Aufgabe, die sich der Verfasser gestellt hatte, auch die geographische Verbreitung der Gewächse be- rücksichtigt werden. In Folge dessen stützt n Re e stehende Bu ch auf di sich das i 1 ist gleich- sam eine opuläre mundgerecht ne stellung pones welche Humboldt und Grisebach in n berühmten Werken in Bezug auf die meld der ur unseres Erdballes gewonnen h Der Verfasser stellt nach Grisibudh 40 | Pflanzentypen auf. — Um Beispiele zu geben, so kommen zunächst die Palmen, Baumfarn, en, Literatur. Epiphyten, Gräser, Stauden, Scitamineen, Aroideen, Bromelien, Zwiebelgewächse, Farn- rauter. Die Schilderungen sind im Allgemeinen ganz zweckmässig und von a theils recht guten, theils auch w solehes Buch, das den ae Habitus der Pflanzen geben soll, ganz ne sigen Abbildungen erläutert, so selbst meist ganz charakterlosen Mianen. dungen der Vilmorin'schen illustrirten Blu- mengä i, die kaum für einen Samen- katalog gut genug sind, mussten da herhalten, eiben wir zunächst bei den Abbildungen ” stehen, wodurch ja diese Pflanzenphysiogno- mie als Ar kin einer kurzen populären Pflan- zengeographie sich vor allen frühern Werken auszeichnet , so sind manche Abbildungen i Scenerie eines Gar- Bei (Fig. 4), dann Cocos Romanzoffiana als Charakterfigur mit Bliithenstand (letzterer ganz undeutlich) als einigermassen zweck- ma: Die andern 13 Figuren von Palmen sind wohl gut für Kataloge und Zimmerkulturen, um das Bild der jungen Pflanzen zu geben, wie solche in unsere Ge- 'wächshäuser einwandern, aber es sind nichts weniger als Charakterbilder für ein solches Buch, ja theils wie Sabal umbraculifera (Fig. 14) viel mehr an einen Chamaei als an Sabal erinnernd. Der Fehler der Darstellung junger Exemplare findet sich sehr viel bei den Abbildungen und selbst an sich sehr gute Abbildungen, wie Fig. 55 Wellingtonia, geben doch ein falsches Bild der Vegetation dieser Ri zn pent sehe Dee Ber Fem. des | . jungen bis zum Grunde verästelten Baums, -wie er sich jetzt in unsern Gärten findet, auch das Vegetationsbild der alten Báume auf ihren natürlichen Standort gibt, wo der kolossale dicke Stamm bis 200 Fuss hoch ist, bis die ersten Zweige kommen, So sind EC 2. B. für die Claviga- (Theophrasten-) Form T als Beispiele 2 junge Fatsia Sieboldi und F. papyrifera, Rus ohne i bru höchst un- k ic schón und Teer He m Dar- stellung eines europäischen Laub- u delwaldes (Fig. 105 und 106). Dias ‘don Werth, ja überflüssiger Ballast, ist die Dar- stellung der Weidenform (Fig. 107) und die grosse Mehrzahl der Strauch- und Stauden- formen. Als Beispiel wollen wir da die bes- sern Figuren (Fig. 301, 302) Bromelienform und Stanhopea (Fig. 228) wählen, gerade weil dies ursprünglich für meine russische Stuben- kultur und die Gartenflora gezeichnete Stócke sind. Zur Beschreibung der Art für den Lieb- andern Epiphyten auf den Zweigen von Bäu- men wer abgebildet sein müssen, wie wir das z. B. im hiesigen botanischen Garten jetzt ae theils ausgeführt haben. E Mit andern Worten, zur Physiognomie der 3 einzelnen Gruppen von Pflanzenformen ge- hórt, wo solche bildlich dargestellt sein soll, e Tafel, von un alten ausgebildeten Exémplaren ll Arten dieser Gruppe und dann noch ausser- dem die Erläuterung der Blüthenorgane in besondern Holzschnitten, — mit andern Wor- ten, die Abbildungen müssen ganz besonders für das betreffende o ^ue: und nicht zusammen gelese In Bezug auf Vierte per Gruppen fragen wir, warum ist die Clavigaform mitten zwi- . schen die Monocotyledonen gestellt, weshalb eso dere Gruppen gebildet, und wenn solche durchaus gebildet sein mussten, weshalb sind sie dann nicht neben einander gestellt ? 125 Ueber den Text dieses immerhin sehr be- Fisco. Buches sagten wir tuos rselbe den Anforderungen genügt, idiot hätte theils die Verbreitung besser begrenzt werden sollen, — so ist bei Bespre- chung der Vertheilung der Sträucher (Seite 144— 148) nur auf die Waldgrenze im Norden, — nicht aber im Süden und in der ent- sprechenden Hóhe der Gebirge hingewiesen, Wir empfehlen jedoch dieses Buch, als viele nützliche Winke enthaltend, zur An- schaffung und haben unsere Kritik ganz be- sonders zur Beachtung bei einer folgenden Auflage gegeben. 3 2) W.Lauche, Deutsche Deudrolegie mit 283 ‘pope pus Berlin 1880 bei Wie- gandt, Hempe Parey. Eine eingehende Kritik dieses Werkes an nächstens. Vorläufig nur, dass dieses Buc zu den allgemein empfehlenswerthen Mp Der Verfasser steht zwar (X nicht, wie unser geehrter verewigter Fre Bestimmen der Arten nicht, ja er würde HAGA Koch’ die oft wörtlich benutzt ist, das Buch nicht geschrieben haben. Dagegen hat dieses Buch vor Koch die gedrängtere Form und die zahlreichen guten Abbildungen, welche besonders für das Werk gezeichnet sind, und eine vortreffliche Ein- leitung über Anzucht ns Holzgewächse in der Baumschule voraus. (E. R.) 3) Leopold Dippel, Dr. und Professor zu Darmstadt, Die Blattpflanzen und deren Kultur im Zimmer. Weimar 1880 bei B. F, Voigt. Eine kurze Darstellung der Kultur der anze im Zimmer, der eine Aufzählung der wichtigsten — für's Zimmer folgt. Das Buch ist gut und klar geschrieben, ist aber sues weniger als vollständig und auch in Bezug auf die gegebene Auswahl der Pflan- -zen liess sich Manches einwenden. Ueber das Begiessen sagt der Verfasser, dass die Menge des zu gebenden Wassers von der Vegetationsperiode, von der Wärme und Grösse der Töpfe abhänge und dass man im Winter sehr wenig begiessen müsse, Das Letztere gilt aber nur von Pflanzen mit fa- lendem Laube, bei Palmen, die der Ver- leichter Erde muss mehr begossen werden als in schwerer, Beim Verpflanzen sagt der Verfasser, dass dies im Allgemeinen Ende Winter und An- fang Frühjahr geschehen müsse, dass man r ausserdem verpflanzen solle, wenn der Herbst, wodurch man die schónsten Exem- plare tódtet oder verdirbt, Ist es nicht ein Druckfehler, wenn der Verfésser. 5 8.40 vorschlägt, der Erde für die gegeben, wen ee Acanthorhiza, Arenga, schwierigen Oreodoxa, Phoenicophorium ete, schon im Zimmer kultivirt ?, da er sie em- pfiehlt. Wir könnten ähnlicher Ausstellungen viele machen und begnügen uns noch darauf auf- merksam zu tashen, dass ug ein Fehler = de Se A und das alphabetische BR Der Privatmann finde Su bin in Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, 4) J. Reinke, Dr. und Prof, der Botanik in Göttingen, Lehrbuch der Allgemeinen Botanik mit Einschluss der Pflanzen- physiologie. Berlin 1880 bei Wiegandt, Hemp Parey. Ein gutes Buch, das auf ‚die neuesten Ent- d eine Tafel in Farbendruck v mud Zellenlehre, Zellinhalt, Venise Entwicklung des Gewebes des enkór pers, dann die reest Sidien Theile der ein und Phanerogamen, deren Ana- tom und ein P Or paanan Bun Mes die Lebenserscheinungen, — als Aufnahme, bgabe, Bewegungen in physikalischer un chemischer ‘Beziehung und Wachsthumsbe- wegungen, — bespricht. Es gibt nun zwar viele solcher und zwar tüchtiger und allgeme berühmt gewordener Werke; der en Vorzug dieses in Rede stehenden Werkes aber der, dass es von einem mi und Lehrer geschrieben, der von einem all- gemeinen wissenschaftlichen Standpunkt aus- gehend, die Resultate der Untersuchungen und Beobachtungen aller Fachgelehrten bis 1880, mit Umsicht und Ei anze un Be- nutzung der zahlreichen Entdeckungen der ' Neuzeit gegeben und hat sich damit nicht blos den Dank derStudirenden, sondern auch der Fachgelehrten und des weitern gebildeten Publikums, das sich für die Pflanzen interes- sirt, erworben, sowie dem Lehrer der Bo- tanik einen vorzüglichen Leitfaden in die Hand gegeben. (E. x merksam, 1868 bei Fr. Schulthess in Zürich erschienen. _ Leider v Ur ger Buchh a andlung - | die 4, Auflage erlebt. verbreitet, war les es T erste Buch der Art, das seitdem viel . | benutzt und nachgebildet ward, Regel's rus- d sisch geschriebene Zimmerkalfid hat bereits nam Tam tC o a SERRE SOME E PAL 5) [Correcension.] Handbuch der hóhe- ren Pflanzenkultur von Carl Salo- mon, kgl. botanischer Gärtner in Würz- burg. Stuttgart x Verlag von Eugen Ulmer. Preis 10 Mark. Die Unternehmer s Bibliothek für wis- senschaftliche Gartenkultur^ haben in dem V des obigen Handbuchs einen tüch- tigen Mitarbeiter gewonnen, der es verstan- den, die ungeheure Menge Stoff, den die Zucht von Pflanzen in Gewüchshüusern und im Zimmer bietet, kurz und bündig zusam- menzufassen. Trotz der Menge von Werken, Werkchen und Brochüren, die in diesem Zweige der Gartenkunst schon entstanden, — Salomon doch einen gediegenen Mittel- , Alles in 29 Bogen zusammenzufassen, was ; his in die neueste a die Kultur aus- landischer Pflanzen gebote In der Art der Auffassung, der odd der Bear- beitung ist es den besten Schriften an die ülterer Zeitgenossen stülzen will oder kann, bietet es ein Nachschlagebuch erster Ord- nung, ebenso wie für den Pflanzenfreund: der sich alle "Mate gibt, seine Pfleglinge so gesund als móglich zu erhalten, ihnen Alles zu bieten, was sie zu ihrem Lebensunter- halte nóthig haben. Der gebildete Gärtner wird das Handbuch zu würdigen wissen, und gewiss das Neue, das sich ihm darin bietet, aufgreifen und in seine Kunst verwerthen. Die Einleitung bespricht in 6 Kapiteln die Aussaaten, Befruchtung und Hybridation, Krankheiten und Feinde der Pflanzen, die Gruppen des Pilanzenreichs und ihre natür- lichen Fam ilien Erst seit dic Zeit der Kreuzzüge werden Blumen in den Klöstern gezüchtet ; die Fran- taliener kamen zuerst auf den Gedanken, im Vereine mit einigen deutschen ‚ Männern an den ‚Höfen | Gärten Ed enen das erste in Pisa 1591 af Freien niet weshalb Gewächshäuser Een werden, errichtet wird und seiner Vervollkommnung Die nächste Periode bis zum Beginne un- seres Jahrhunderts bringt zwar eine bestän- dige, aber langsame Verbesserung der Gärt- nerei und erst unserer Zeit ist es vorbehalten gewesen, in kurzer Zeit einen bedeutenden Aufschwung herbeizuführen. Soviel über die Geschichte, Nun folgt eine kurze Beschrei- bung der Gewächshäuser. Die Kalthäuser, temperirten und warmen Häuser werden be- rieben und mit je3 Zeichnungen in Grund- riss, Totalansicht und Querdurchschnitt mit erläuterndem Text versehen. Im zweiten Kapitel werden Anleitungen zur Gewinnung und Herstellung der Erden für die einzelnen Pflanzensorten gegeben, Solche mit fleischi- gen Wurzeln und mit Zwiebeln lieben Lehm- boden, die zarteren dagegen Heide-, Moor- oder Lauberde. Die Heideerde darf in Wäldern nur 3—4 Zoll hoch abgehoben wer- den, nicht lange liegen und ist am besten für manche Pflanzen mit Sand, mildem Lehm oder andern Erden vermischt. An ihre Stelle tritt oft die Moorerde au der obersten Schicht der Torfmoore. Sie ist nicht sofort anzuwenden, sondern muss mit Sand gemengt mehrere Jahre liegen und umge- arbeitet werden, ebenso wie die Lauberde, die man von Blättern, abgemähtem Rasen vermengt mit Holzabfällen und Sand dar- stellt, 2—3 Jahre liegen lässt und öfter um- sticht. Die Holzerde rührt von verfaultem Holze her. Für dicke Wurzeln ist der Rasenlehm am besten, der aber nach Ansicht des Ver- fassers durch ausgebrannten Backofen- | lehm übertroffen wird. Als Dung- oder | mehl beim Verpflanzen unter die Erde ge- bracht, Schädlich ist fester Guano, dagegen eine Lósung desselben zu empfehlen. Für besten. Die Strand- und Steppenpflanzen brauchen Salzdüngung. Als Regeln für die - Temperatur 128 | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, für die Keimung ist 3°, das Maximum 36? C., für tropische Pflanzen 25—30° C. Die feinsten Samen sät man auf die Ober- fläche der Erde und bedeckt den Topf mit einer Glasscheibe, Das Keimen nach dem Aussäen ist von dem —— der prm heit und der Reife der Samen abhäng Solehe von ungleicher sian ffenheit Ad dingen eine ungleiche Keimung. Samen, die ihre Keimzeit nur kurze Zeit behalten, müs- sen sofort gesäet werden, Das schnellere Keimen wird durch Einquellen in Wasser oder was noch besser, durch Ausbreiten zwischen nassem Sand bewerkstelligt. Sa- men von tropischen Pflanzen müssen in die Vermehrung oder in warme Kästen kommen, Harzige Coniferen-Samen sollen zuerst in Wasser mit Salmiak eingequellt werden. weit eingesenkt werden, dass nur die Samen- tter heraussehen, dann ist starkes An- giessen, Unterbringen der Tópfe in einem warmen Kasten, an einem hellen Orte, der bei starkem Sonnenschein beschattet werden kann, nothwendig. Das Bestäuben beruht auf der Beför- derung des Pollens auf die Narbe, was ent- m weder die PNE tur Wind tragung mit "pd legc: Mice: bewerkstel- ligt. Dadurch wird im Ovarium herbeigeführt. Gehört Pollen und Pistill Pflanzen von verschiedener Art an, so entstehen die Bastarde und hybride Formen. Die künstliche Befruchtung darf erst vorgenommen werden, wenn die Narben- lappen vol ollständig auseinandergetreten sind ; und die klebrige Feuchtigkeit aus dem Pistill : en ist, m" fünfte Kapitel ue die Meet eiten und Feinde der Pflanzen. Manni sind die Leiden, denen “die ved sind, die Natur der im Gewächs- IE s so ! fart, dass die gering- - khaften Zustand langsam oder schneller hinsiechen. Deshalb ist auch eine Betrachtung der Ursachen der Krankheiten und ihr Verlauf, die Symptome, unter denen sie auftreten, die Mittel, sich vor ihnen zu.schützen und sie abzuwenden ebenso nothwendig, wie die Behandlung der von Thieren befallenen Pflanzen. Mannichfach sind die Ursachen der Krank- Wasserabflusses, Wurzelfäule, zu trockne Luft, nicht genügende ges icm: sind die Haupt- faktoren, denen c n dem Miss- lingen der verschiedensten Kulturen zuzu- schreiben Ob s Pflanze nicht in ihrem normalen Zustande sich befindet, zeigen am besten die Blätter, Lichtliebende werden im Dunkel gelblich. Denselben Zustand ruft auch un- zweckmässige Erde hervor, in welchem Falle dann Dungmittel und Versetzen anzuwenden sind. Ist der Wasserabfluss nicht in Ord- derselbe richtig hergestellt anze vorsichtig den. Sehr hàufig fallen Temperatur die Blätter ab. Ist Stock- fäule vorhanden, d. h. ist der Wurzelhals abgestorben, was allerdings schwer zu er- kennen ist un onders von Pflanzenlieb- habern in den meisten Fällen übersehen wird, so ist die Pflanze unrettbar verloren, aber vorbeugen kann man dieser Krank- ei an giesse nicht, wenn der Wurzel- nähern sind es doch hauptsächlich die Schnabelkäfer, = bei quce ee ver- ch Han nichten. e 3 us > qi r3 Ex eng + e Caes uchte ilv um zu sehen. Die ersteren sind leicht zu Blätter kund, und sind mit einiger Vorsicht = oder Ta- Ep i . Freien bei uns überdauert, so werden * we als beliebte und leicht iiba baks-Absud und andere Mittel zu entfernen, indem diese Flüssigkeiten entweder auf die vini gestrichen oder gespritzt werden. Neben E verschiedenen Aphis-Arten, Thrips a, dem braunen Blasenfuss, Thrips Kaserne, dem schwarzen Blasenfuss und Acarus telarius der rothen Spinne finden sich aber auch dieKeller-Asseln ein, die oft nicht geringen Schaden anrichten. Köder von ausgehöhlten Kohlrabi, Gelb- rüben etc. ist das wirksamste Mittel, sie zu fangen. Die nackten Schnecken müssen mit Hülfe der Laterne bei Nacht abgenommen und die Regenwürmer, die durch ihre Aus- würfe die Wasserabzüge een: durch Klopfen aus dem Topf entfernt werden Im letzten Abschnitte der aeris wird EN teberdudbit aas PA yst N Stephan Endlicher gegeben und der Reihe en) ae (Samenpflan- zen) kurz charakterisirt und klassificirt. Im zweiten Theile des Buches, im Haupt- we auf T ma ringe gene die An- ziehen, folgt nun eine genaue Besprechung dee Familien und einzelnen Arten der kultivirten und kul- zu besprechen, weshalb es gerathen erscheint, aus der Mitte vielleicht ein Beispiel anzu- führen. Wir wählen hierzu der Kürze w die allbekannte und weitbeliebte Yucca, die so vereinzelt im Register dasteht. Yucca L. Palmenlilie, Mondblume. Die Arten dieser Gattung sind vorzugs- weise in Nord-Mexiko und den Südstaaten ` von Nordamerika zu se. Der Blüthenstand at meist eine zusam- mengesetzte Traube oder Rispe, welche ge- wóhnlich von einem kurzen oder sehr langem . Schafte getragen wird. Blätter cen oder | oe schwertförmig, starr oder se = Obgleich ein Theil p bekannten unter a Decke ay Winter im Schlingpflanzen einer sehr ei IV. Literatur, , T Ra Pflanzen im Topfe gezogen; sie lieben eine tabrhahe 1 Lehmerde und geräumige Töpfe, Zur Dekoration von Terrassen, für Vasen und Felspartien oder frei im Rasen ausge- pflanzt vorzüglich geeignet. Einige Arten sind schon sehr lange in Kultur und haben im Lauf der Zeit Formen gebildet, welche von einigen Botanikern als selbststándige Arten beschrieben worden sind. Seit einigen Jahren sind durch den Reisen- neueren Arten importirt worden, wührend alle Arten vorher nur auf ungeschlechtlichem Wege vermehrt worden sind, Nun folgen die 9 Arten der Gruppe mit ihren hauptsächlichsten Varietäten und zum Schluss lassen wir den Verfasser wieder selbst sprechen : Kultur im Kalthause oder im Zimmer in geräumigen Tópfen und lehmiger Erde. Ver- mehrung durch Seitensprossen, bei nicht gene Arten durch Stecklinge von älteren Stämm ähnlich wie Dracaena; Samen sind apos auch zu erhalten und keimen leicht. In kurzen Zügen hat der Leser eine Be- schreibung seines Lieblings, seiner Abstam- mung und Heimath, dem auch in sehr vielen Fällen sogar der Standort im Vaterlande bei- gefügt ist, das Verpflegen desselben im Freien im Gewächshaus und im Zimmer, seine Ver: wendung und Eigenthümlichkeit, die Fort- schritte in seiner Kultur und die neueinge- führten Arten, die in ihm ein Streben zur Erreichung neuer Sorten erwecken sollen, die Art der Erde, die zur Erhaltung zuträg- lich und die ber auf welche es ihm ge- lingen kann, von e Stocke eine gróssere Anzahl zu in: Mit besonderem Fleisse d ausserordentlicher Ausführlichkeit sind die Farnkräuter und die Palmen bear- beitet, was wohl manchem Gärtner von r Bedeutung sein muss. Ebenso er- freuen sich die Liliengewächse und riumpflanzen wird wohl keine der nen- nenswerthen ausgelassen sein, was beson- ders für den Liebhaber an dergleichen na- turwissenschaftlichen Spielereien von hohem Werth ist Der sehon’ erwähnten Vollständigkeit des vorliegenden Buches wird es demselben leicht Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, | | | f I | | C cR IMP TE WOMIT STUNT a BUNT" 3 re = Et, werden, sich überall ee und als eine unentbehrliche Hülfe für den Pflanzen- liebhaber in kurzer Zeit aa C. R. V. Personalnotizen und Neuestes. 1) Prof. Dr. Heinzel in Proskau zeigt an, dass die Snc a E M Aka- ist und in Folge kennen, weshalb gegen Ende des 19ten Jahr- hunderts ein wissenschaftliches Institut auf- gehoben wird? ? 2) Professor T. Caruel ist an Parla- tore's Stelle zum Let des botanischen useums und b en Gartens in Florenz ernannt ud und damit ist die fernere gesegnete Wirksamkeit dieses National-Insti- tutes gesichert. 3) Vom 1. Mai bis 1. Okt, d. J. findet zu Frankfurt a. M. eine ,Allgemeine d legenheit und veranstaltet gleichfalls vom 1. Mai bis 1. Oktober d. J. eine Allgemeine ^ : B o E 3 5 $ = 5 .1, Oktober, Es ist für diesen Theil der Aus- stellung von Seiten der Concurrenten die Her- stellung kleiner Mustergärten in et nem Styl in Aussicht genommen. Fern | Nordgrenze führer der Gartenbau-Gesellschaft zu Frank- furt a. M., zugesendet wird. E. R.) 4) Während wir hier am Starnberger-See 1879 Mitte und Ende November bei hoher Kälte im tiefsten Winter sassen, hatten wir 1880 zur gleichen Zeit das gelindeste Wetter bei apis wechselndem, oft enorm hohem Barom n a. "Bäume und Sträucher ent- wickelten in bedenklicher Weise ihre Knos- pen, Gräser sprossten, Frühlingsblumen wie Gentiana verna, Primula, Bellis, More blüheten. Die Zeitungen meldeten aus der nächsten Umgegend blühende Kirschbän ume und Erdbeeren; in einem Walde in beson- ders seil ‘aay hatte man reife Erd- beeren doni ete uns seiner Zeit Hr. L, Beiss- ner. kat Zürich bekamen wir die Nachricht, dass Anfang Februar in den nächsten Berg- waldungen Sehneeglóckchen und Leberblüm- chen blüheten nach vorausgegangener kurzer Kälteperiode. Aus Transkaukasien ward starke Kälte gemeldet und England hatte ausser- We niedrige Temperaturen in diesem Winter, so dass man dort viele Verluste be- fi baa In Petersburg viel Schnee, ein ziem- ium beständiger nicht kalter Winter, aber m 24. März noch — 17'/a° Morgen 5) Die Reisenden Potanin u, Przewalski kehrten von ihren Expeditionen, der erstere nach Baicalien und der Mandschurei, — der letztere von seiner Expedition bis zu den n Thibet's im Dezember 1880 und Januar seh pem Beide haben auch reiche knen Pflanzen heim. ! ER k Kegel kam auf kurze Zeit im Februar und März nach Petersburg und geht in diesem Jahre i in die Hochgebirge im Siiden ——— bis zum He ~ z% 'erlag von FERDINAND ENKE in Stuttgart. Dendrologie. Bäume, Sträucher und Halbsträucher, welche in Mittel- und Nord-Europa im Freien kultivirt werden Kritisch beleuchtet von Prof. Dr. K. Koch. In zwei Bänden. 1869—1873. geh. 33 Mark 20 Pf. gr. 8. L Theil. gr. 8. IL.Thei. 1. Abtheil. TL. Theil. 2. Abtheil. 1869. geh. 12 Mark. 1872. gr. 8. geh. 12 Mark. 1873. gr. 8. geh. 9 Mark 20 Pf. Synopsis Plantarum diaphoricarum. Systematische Uebersicht der Heil-, Nutz- und x: Giftpflanzen aller Länder. hio Dr. D. A. Rosenthal. gr. 8. geh. 18 Mark 80 Pf. Grosse Preise: Philadelphia 1876, Paris 1878 und Sidney 1879. Bóhmens Schatz! Püllnaer Natur-Bitterwasser „Die altbewährte Krone der Bitterwiisser“ Anton Ulbrich, Sohn des Grinders. _ Druck von Gebrüder Kröner in Stuttgart. - | Die zu diesem Hefte gehörende Tafel 1043 wird mit dem n TENFLOR A. a en mu — Allgemeine Monatsschrift für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunie and Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St, Petersburg, Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt : von Dr. Eduard Regel, x Russ. wirklichem Staatsrathe » Director des Kais, Bot. Gartens in St. Petersburg, Vice- Präsidenten des Kais. Russ. Gartenbauvereins in St. Petersburg, Inhaber mehrerer hoher Orden, enim enmi Vx Ee eg der Akademie der Wissen schaften in Palermo, Correspondirende Mitgliede der kgl.” E e der Wissenschaften und der Kaiserlichen Russischen n pe Po m "e: St. Xp en are [mel i emi i pem en Aka- Sea fiir Deutschland A. Senoner, L. Beissner, H. Jäger, E. Mayer, issn Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. Hofgärtnerin ann, H. Hoffmann, C. Sa W. Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gärtner in Pe AREE Prof. Dr. Góppert, M. Kolb, E. Schmidt Geh. Rath u. Director d. bot. Gartens in Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma: Haage & Schmidt) Mitherausgeber für die Schweiz: ; 3 E. Ortgies, Inspeetor des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: Dr. F. von Herder. i E. Ender, Kais. Russ. Hofrath u. Bibliothekar am a ETE . Erster Gürtner am Kaiserlichen on ge Garten zu St. Petersburg. : Garten zu St. Petersbu April 1881. STUTTGART. Verlag von Ferdinand Enke. 1881. Inhalt des April- Heftes. Seite Seite ie en ne 7) Anzucht von Palmen aus Samen = u Ree Pflanze im Zimmer vonG.Kéhlerin Tula 138 . Oenothera albioauti Nutt. 131 een, = Clarkia pulchella Pursh. var. = E s bicolor und tiia Bth. 9) Aussprache der lateinischen und E: : var. fl. violaceo - ; qe o EE andern Sprachen entlehn- x C. Psychotria miniis Mast. 133 ten Pflanzennamen . . . 141 bs 2) Dendrologische ur von 10) Reiseberichte von A. Regel abel 134 Kaschthal . 145- 3) Verbessertes Okulir messer. . 136 II. Neue und empfehlenswerthe 4) Lebenszähigkeit derBlasenfüsse 137 Pinta oO TO 5) Hibiscus palustris u. andre stau- oe " dige nordamerikanische Arten 187 | "i Netzen . . . ... . . . 188 Desmodium racemosum De. IV. Literatur . . . . 161 Jenduhierin)-.. . ... ... 198 V. Personalnotizen und Neuestes. 162 Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen, Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- - stände,. die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- bogen honorirt. - Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- bildung, wo möglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse E Regel in St. Petersburg an die Verlagsbuchhandlung von Ferdinand Enke in Stuttgart einzusenden. Annoncen aller Art werden auf dem Umschlag oder Beiblatt gegen eine Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen. — Cataloge legt die Ver- D dlung in einer Anzahl von 600 Branpiaren gegen eine Gebühr . von rs M. der Gartenflora bei. = m gets Herren Autoren, die uns Originalabhandlungen bereits ein- sendet oder er noch einsenden werden, zeigen wir hierdurch an, dass deren . ten, solche bis zum 1. September dem Herausgeber zugehen, noch n Jahres veröffentlicht werden, — Kleinere Artikel werden mmer sofort abgedruckt, gróssere Abhandlungen kónnen nur den, als sie den Umfang von 2 Bogen nicht übersteigen. Rus Doo Nod au Here a WIR, den | at base: I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Oenothera albicaulis Nutt. (Siehe Tafel 1041.) Onagrariaceae. Glabrous or puberulent: stems her- baceous, from a perennial subterranean running rootstock, erect, !/» to 4 feet high, simple or branched: leaves linear to oblong-lanceolate, sessile or atte- nuate at base or abruptly petioled, entire or repand-denticulate or sinuate- pinnatifid toward the base, 1 to 3 inches long: tips of the calyx-lobes free in the bud; the tube an inch long or less; petals about as long as the tube, entire or emarginate: cap- sule an inch or two long, not broader seeds narrowly oblong, te- rete, a line long. — Engelm. in Am. Since. Se. 2 ser. XXXIV. 334; O. pallida Dougl.; Lindl. bot. reg. t. 1142. . A variable species, common east- xd of the Sierra Nevada, ranging from Washington Territory to the Saskatchewan and southward to the Mexican boundary. (Wats. fl. calif. I. p. 221. 222.) a. typica; glabra v. pubescens ; ca- lyce haud villoso; seminibus ob- longis, teretibus. Oen. albicaulis Nutt. in Fres. cat. — O. pallida Dougl. in Lindl bot. reg. tab. 1142. — O. albicaulis Wats. in 1881. rev. of Oenothera, in proc. of the am. ac. of arts and sciences, Mai 1873 p. 582. californica; villosa v. pubes- cens; seminibus turgido-oblongis, paullo angulatis; Wats. in proc. l. c. pag. 582. — O. californica Wats. in fl. calif. I. p. 223. Das beistehende Bouquet von Oeno- thera ist im Garten vom Hrn. Haage und Schmidt gezeichnet. Die O. albi- caulis kommt von den Gebirgen der Sierra Nevada Californiens bis nach Mexiko wild vor und hat Formen mit nur schwach gezähnten Blättern, fer- ner mit schrotsägeförmigen und mit fiederlappigen Blättern gebildet. Stär- kere Beharung unterscheidet die Form f. californica von der kahlen oder - fast kahlen ächten O. albicaulis. Unsere Tafel gibt diesen Unter- schied nicht an. Die ächte O. albi- flora mit weissen Blumen ward schon vor 50 Jahren von Douglas aus Cali- fornien eingeführt und Tafel 1142 des tanical Register als Oenothera pal- lida abgebildet = Dergegenwärtigthätigste Botaniker ——— We u Wr E 132 Nordamerika's, Sereno Watson, Pro- fessor an der Harvard-Universitüt in Cambridge, hat früher O. californica als Form von O. albicaulis aufgeführt und damit auch wohl das Richtige getroffen; in seinem neuesten Werke, in der Flora Californiens, führt er solehe aber als besondere getrennte Art auf. Die O. albicaulis ist eine perenni- rende, oder richtiger wohl zweijüh- rige Pflanze, die ähnlich der schönen O. speciosa im Petersburger Klima nicht mehr im freien Lande ausdauern móchte. Für das deutsche Klima ist deren Dauerhaftigkeit als perennirende Pflanze des freien Landes noch zu erproben und erwarten wir darüber noch Berichte von Hrn. E. Schmidt. Sei das nun wie es wolle, jeden- falls ist O. albicaulis mit ihren For- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. men eine sehr beachtenswerthe Flor- blume während des Sommers und Herbstes im freien Lande, die zur Blüthezeit einen bedeutenden Effekt macht und welche, bis man genau deren Kultur erprobt hat, am zweck- mässigsten aus Samen im Topf ange- zogen, dann frostfrei durchwintert wird, um die Pflanzen dann im 2ten Jahre auf eine gute lockere Erde auf sonnigen Standort in’s freie Land aus- zupflanzen. Herr E. Schmidt hat uns ausser Tafel auch Exemplare der bei- den Sorten eingesendet. Die eine mit weissen Blumen stellt die ächte, nicht beharte O. albicaulis dar, die andere mit röthlichen Blumen ist aber mit einem dichten weisslichen, sehr kur- zen Flaum überzogen und stellt die O. ealifornica dar. (E. R.) B. Clarkia pulchella Pursh. var. bicolor und Gilia tricolor Bth. var. fl. violaceo. (Siehe Tafel 1042.) Zwei bekannte und allgemein be- liebte annuelle Pflanzen stellt unsere Tafel dar. Beide wurden noch von dem um die Einführung neuer Pflan- zen hochverdienten Douglas aus Cali- .fornien zur Zeit, . jn dieses an Pflanzen so reichen Ge- T eme die Einwanderung noch nicht als das Goldfieber ELI SS E sp M in St. Petersburg nahm an dieser Aus- beutung der Pflanzenschütze Califor- niens Theil, indem damals Russland die erste Europüische Macht war, die in Californien die Kolonie Ross in der Bucht Bodega gegründet hatte, und ich erinnere mich noch, welches enorme Aufsehen es machte, als 1835 im zweiten Samenkatalog, den der Kais. botan. Garten in Petersburg ausgab, Fischer und Meyer eine Menge neuer . Californischer annueller Pflanzen pu- blizirten und darunter z. B. Baeria chrysostoma, Callichroa platyglossa, ee ee en I. Originalabhandlungen. maria und insignis etc., welche aus Californien eingeführt und deren Sa- men zum ersten Male vertheilt wur- den, Beide abgebildete Arten gehóren zu den sehónen annuellen Pflanzen, deren Samen im ersten Frühjahr in eine lockere, nicht zu stark gedüngte Gartenerde im freien Lande ausge- süet, leicht und sicher aufgehen und im Sommer dann reich und üppig blühen, also zu Bordüren oder zur Dekoration kleiner Gruppen, jedoch stets in freier sonniger Lage geeignet sind. Astern oder die Formen von Dianthus chinensis oder Pensées etc. auf separirten Beeten angezogen und mit Erdballen verpflanzt, kónnen nach dem Verblühen beider Arten deren Stelle für den Flor des Spätsommers und Herbstes vertreten. Clarkia pulchella, zur Familie der Onagrarien gehörig, ward 1826 eingeführt u. 1827 Bot. reg. tab. 1100 abgebildet; die Form bicolor, welche wir abbilden, ist eine der neuesten 193 Gartenformen, die Blumenblätter rosa mit breitem weissen Rand. Es gibt bekanntlich von dieser Sorte mit ur- sprünglich rosenrothen Blumen, For- men mit weissen, mit ganzrandigen und gefransten und endlich auch ge- füllten Blumen. Gilia tricolor (Polemoniaceae) im Jahre 1834 eingeführt und 1835 tab. 1704 des Bot. reg. abgebildet, ist auch als G. splendens und G. nivea in den Gärten verbreitet, und wenn wir von der Gattung Gilia die Untergattungen Leptosiphon und Fenzlia ausschliessen, so ist sie die schönste Art der üchten Gilien. Hellblaue Blumen mit dun- kelblauem Auge und gelbem Schlund sind der ursprünglichen Art eigen. Formen mit weissen Blumen etc. sind in Kultur erzeugt. Die beistehend ab- gebildete Form mit dunkelviolett-ro- senrothen Blumen, schwarzpurpurnem Auge und gelblichem Schlund ist eine der neuesten und empfehlenswerthe- sten Formen dieser Art. (E. R €. Psychotria jasminiflora Mast. (Siehe Tafel 1043.) Rubiaceae. Dr. Masters gab im Gard. Chronicle Jahrg.1879 p.200 u. 201 die hier wieder- gegebene Abbildung von Psychotria jasminiflora, der gleichen Pflanze, die Linden und André in Illustration hor- ticole 1871 tab. 60 als Glonera jas- miniflora abgebildet, aber in Bezug auf die Charaktere der Gattung ganz falsch beschrieben haben, so dass schon Bentham und Hooker in der jetzt bald beendigten Ausgabe der Genera plan- tarum, die Gattung Glonera wieder eingezogen und zu Psychotria gestellt haben. (Benth. et Hook. l. c. IT. 1228.) Die Lappen der Blumenkrone sind nieht in der Knospe übereinander lie- gend, sondern klappig und der zwei- fächrige Fruchtknoten enthält nicht viele Eier, sondern nur ein Ei in je- dem Fach, wie das Dr. Masters her- 134 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. vorhebt. Von der Beschreibung, die De Candolle (prodr. IV. p. 504) von der Gattung Psychotria gibt, unter- scheidet sich die vorliegende Art durch die Vierzahl der Blumen, aber Bent- ham und Hooker sagen im Gattungs- charakter, dass die Vier- und Fünf- zahl der Kelchzihne und Blumenkro- nenlappen in dieser Gattung wechselt. Ein immergrüner schóner Strauch aus der Provinz St. Catherine Brasi- liens, wo Libon denselben im Jahre 1860 entdeckte und in das Etablisse- ment von J. Linden einführte. Aeste und Blütter gegenstündig, letztere mit kurzem Stiel und aus abgerundetem Grund oval-länglich, spitz, ganzran- dig. Die weissen röhrigen, ungefähr 2' Cm. langen Blumen in dichten doldenfórmigen Corymben auf der Spitze der Zweige. | Wird in der kühlen Abtheilung des Warmhauses, die im Sommer be- schattet und reichlich gelüftet wird, gehalten und in eine mit Lauberde gemischte lehmige Erde gepflanzt. In der durch seine guten Kulturen be- kannten Gärtnerei von Williams in London kam ein in Form eines nie- drigen Stammes mit dichter kugel- förmiger Krone ners ae zur Bliithe, d Blrmendolden gedeckt war und von dem im Gardeners Chronicle sich eine besondere Abbildung befindet. Aehn- liche schóne Exemplare zu erziehen, würe eine Aufgabe für unsere tüch- tigen Cultivateure. Auch der Westnik der Kais. Russ. Gartenbaugesellschaft 1879 pag. 472 gab die Abbildung dieses schónen | Strauches. (E. R.) Der Winter 1879—80 war auch in den schönen Thälern Mündens ein langwieriger und strenger; die Kälte begann hier Mitte November, erreichte gegen Ende des ersten Dezemberdrit- tels mit 20° R. ihr Maximum und hielt, o r bis 11. Januar ausgenommen, bis zum 9, Februar an. Ein nass- t sommer und Herbst hatte ei en des Holzes verhindert, st im Frühling im Mots der ein Me kurze Thauperiode vom 28. De- | Mai — that das 2) Dendrologische Beiträge von H. Zabel. Die Frostwirkungen des Winters 1879—80 in den Gärten der Forstakademie Münden, und einige Bemerkungen über dort in Kultur befindliche Gehölze. Eindringen der Kälte in den Boden verhindernden Schneedecke, die Ver- luste des hiesigen Arboretums sehr mannichfaltige. Die vóllig getódteten Pflanzen sind im Nachfolgenden mit einem T bezeichnet. Illicium anisatum L. T. Kadsura japonica Juss. T. rberis i Hook. zeigt sich hier nicht zürtlicher, als die weit häufiger im Freien kultivirte B. buxi- folia Lam.; beide Arten frieren in strengen Wintern bis nahe oder ganz zur Erde ab, treiben aber wieder PERPE es RA BUS a aM EET 2 ro a N CEN ET Eee I. Originalabhandlungen. ge aus. K. Koch, Dendrologie I. S. 414 zieht Letstare als Synonym zu B. microphylla Forst., doch stellt die von J. D. Hooker dpgehua Abbil- dung eine andere Pflanze dar. B. trifoliata Hartw. und B. For- tunei Lindl. 1. Nandina domestica Thnb, +. Helianthemum atriplicifolium Willd., sämmtliche Exemplare der schönen Pflanze erfroren im kalten Glaskasten. Azara microphylla Hook. f. +. Idesia polycarpa Maxim. verlor in früheren Wintern nur einige Triebe, erfror jedoch 1879—80 bis zur Wurzel; diese blieb gesund, trieb jedoch im Sommer nicht aus. Der schón be- laubte und raschwüchsige, leider nur im Süden Japans (Kiusiu) einheimi- sche Baum, wurde von Laien hier mehrfach für eine grossblütterige Pap- pel gehalten ; derselben Ansicht schien Chrysomela populi zu sein, da sie als Käfer wie als Larve wiederholte An- griffe auf ihn versuchte. Die Tamarix und Myricaria-Arten, selbst die härtere Tam. tetrandra Pall. erfroren bis zur Wurzel. Hypericum patulum Thnb. und chi- nense L. j. Hyp. inodorum Willd., sowie H. An-. drosaemum L. und seine Verwandten erfrieren in jedem nicht ganz milden Winter über dem Boden; letztere blühen jedoch an den diesjährigen Stockausschlägen reichlich, während ersteres an vorjährigen Aesten blüht. Synonyme von H. inodorum Wilid. sind nach Boissier, Flora orient. I. S. 789 Androsaemum xylosteifolium Spach in Jaubert et Spach Illustr. plant. orient. IIL tab. 38, sowie Hyp. ramosissimum 135 Ledb. Was ich unter letzterem Namen kultivire und in anderen Gürten sah, stimmt sehr gut mit der citirten Ab- bildung. Actinidia Kolomikta Rupr. und po- lygama Planch. sind hart; die Blü- then werden hier jedoch fast stets von Nachtfrösten zerstört. Stachyurus praecox S. et Z. +. Fremontia californica Torr. wuchs, im Frühjahr 1879 ausgepflanzt, sehr kräftig; ich verlor jedoch meine bei- den Exemplare, das eine in sonniger, das andere in geschützter schattiger Lage, wahrscheinlich durch anhalten- den Sommerregen: die Blätter hingen plötzlich schlaff herab und die Pflan- zen waren nach einer Woche todt. Der käufliche Same geht leider sehr schlecht auf. Ruta chalepensis L. +. Xanthoxylum planispinum 8. et Z., über der Erde erfroren. Orixa japonica Thunb. (Celastrus | Orixa Miq.), nach Franchet et Sava- | tier Enumeratio plant. japon. I. S. 73 zu den Rutaceen gehórig, zeigt sich | wenig empfindlich und hat 1879—80 | nur einige Zweigspitzen eingebüsst. Die grünlich-gelben Blüthen des hie- sigen männlichen Exemplars erscheinen Mitte bis Ende Mai an vorjährigen Aesten in blattlosen, mit den jungen Laubtrieben abwechselnden, kurzen, 3—4 Cm. langen, aufrecht cken den Trauben. Sie sind vierzählig, haben einen stark entwickelten 4lap- pigen us und Blüthenstiele von der Tem des kahnförmigen hinfäl- ligen Deckblattes. Der ganze Blü- thenstand ist kurz und dicht wollig. Gartenflora Deutschlands, a 196 Phellodendron amurense Rupr. stark zurückgefroren. Skimmia japonica Thnb. unbeschä- gt. Citrus trifoliata L. (Pseudaegle se- piaria Miq., Triphasia und Limonia trifoliata Hort. nonnull.) +, erträgt gewöhnliche Winter ganz gut, wenn auch nie völlig unbeschädigt. | Evonymus alata S. et Z. T. a Ey. radicansSieb., die typische grün- 4 blitterige Form, verlor nur einzelne Spitzen; dagegen fror die (vielleicht nicht hierhergehörige) Varietät multi- flora Sieb. sehr stark zurück. Ceanothus integerrimus Hook. et Arn., starkwüchsig, mit grossen locke- ren weisslichen Blüthenrispen, -erfror 2 ` nur bis zur Schneedecke, trieb kräftig = wieder aus und scheint eine der här- ; teren Arten zu sein. Hierfiir spricht auch wohl ihr Vorkommen ,in the mountains from Central Californica to the Columbia River* (Sereno Watson). Vitis heterophylla Thnb. Die var. elegans erfror bedeckt nur iiber der Erde, die Var. humulifolia (Bge.) wurde in einem starken freistehenden Exem- plare getédtet. V. inconstans Miq. (V. Veitchii und Thunbergi Hort) über der Erde er- froren. -~ -Vu japonica Thnb. erfriert hier selbst in milden Wintern bis zur Wurzel, treibt jedoch staudenähnlich wieder -aus und blüht im Spätsommer. * Russlands und der Schweiz. V. aconitifolia (Ampelopsis) Bge. var. dissecta (Ampelopsis dissecta und Am. quinquefolia var. dissecta hort.), eine feinzweigige hübschbelaubte Ran- ke, hat 1879— 80 nur die Spitzen ein- gebüsst. Bridgesia spicata Bert. wurde unter der Schneedecke wenig beschädigt, zeigt jedoch kein sonderliches Ge- deihen. Acer cissifolium C. Koch, aus japa- nischem, von Hrn. Professor Dr. Rein gesammelten Samen erzogen, hat frei- stehend wenig, im Schutz fast gar nicht gelitten. An kräftigen Trieben werden die sonst 3zähligen Blätter fussförmig 5zählig, indem sich von den Stielchen des unteren Blattpaares noch je ein kleineres, rückwärts ge- richtetes Blüttchen abzweigt. Staphylea Bumalda S. et Z. T. Rhus semialata Murr, var. Osbeckii D.C., ein stürkeres, jührlich schón blühendes Exemplar, verlor nur einige Zweigspitzen; mehrjährige aus japa- nischen Samen erzogene Pflänzlinge zeigten nach den Individuen eine bald durchaus, bald nur zwischen den oberen Blattpaaren geflügelte Rhachis, und wurden meist getödtet. Rh. vernieifera D.C., in geschützter Lage stark zurückgefroren. Rh. succedanea L. wurde selbst in milderen Wintern hier stets getödtet. (Fortsetzung folgt.) 3) Verbessertes Okulirmesser. nt von Messern und | hat sich seit Jahren bemüht, die Ver- Werkzer um ems. Ligen das — ktis nat Eu e UP c AM E Est I. Originalabhandlungen. | Seit etwa einem Jahre hat derselbe abermals ein vervollkommnetes Messer dieser Art verfertigt und verbreitet, welches man unverbesserlich nennen kónnte, wenn man überhaupt dieses Wort gebrauchen darf. Das Kunde- sche Messer unterscheidet sich von der älteren Form derselben Fabrik hauptsächlich dadurch, dass sie kein besonderes Bein- oder Elfenbein-Spatel. | aben, in- zum Ablösen der Augen dem der mit einem Höcker versehene Rücken diese Verrichtung übernimmt und bequemer ausführt. Die neueste Verbesserung besteht besonders in dem verlängerten „Talon“ (dem untern nicht schneidenden Theile der Klinge), 137 wodurch verhütet wird, dass man sich leicht schneidet, was namentlich bei grossen Händen leicht vorkommt, in- dem die Schneide zum Theil den rechten Finger berühren kann. Eine kleine concave Biegung dieses Talons ist für Solche angenehm, welche ge- wöhnt sind, den Finger über die Klinge zu legen. Ferner ist die Schneide von unten her etwas concav, an der Spitze | convex geformt, was sie zu gewissen Schnitten brauchbarer macht, beson- ders auch zum T-Schnitt. Solche Ver- besserungen sind natürlich nur da- durch móglich geworden, dass der Erfinder das Messer selbst braucht und von Praktikern Belehrung annimmt. J. 4) Lebenszähigkeit Diese Insekten, mehr als Thrips und „Schwarze Fliege“ bekannt, wel- che vielen Warmhauspflanzen so ver- derblich werden, sind kaum durch ein anderes Mittel als Abreiben mit einer weichen Bürste oder einem wollenen Lappen (besser als durch Abwaschen) zu vertreiben. Herr Ingenieur Schu- mann in Leipzig, dessen Palmenkul- | | der Blasenfiisse. tur im Wohnzimmer schon in diesen Blättern erwähnt wurde, liess mit Thrips behaftete Pflanzen 6 volle Stunden unter Wasser. Als die Pflan- zen abzutrocknen anfingen, liefen die Thiere eilig davon, um die geführ- liche Pflanze zu verlassen, natürlich auf andere. 5) Hibiseus palustris und andre staudige nordamerikanische Arten, Auf einer Gartenbau-Ausstellung in Gotha im September 1880 machten müchtige blühende Stengel von Hibis- cus palustris L. mit 10— 15 Cm. gros- sen Blumen Aufsehen. Es waren zwei Varietäten vorhanden: rosenroth mit dunkelblutrother Fürbung im vereng- ten Innern und weiss: mit Kirschroth. Man denke sich Hibiscus syriacus drei ritz bei Weissenfels, bis vier Mal grösser. Die Blätter sind zackig gelappt, wie ein Spitzahorn- blatt und weisslich behart. Der Ein- sender, Herr Schmalfuss in Uechte- hatte diesen Hibiseus von Angers bezogen und für einen Strauch gehalten, deshalb in die | Baumschule zwischen andre Sträucher auf trocknen, kalkreichen lehmigen, 138 Gartenflora Deutschlands, sowie auf feuchteren thonigen Boden gepflanzt, Die Schwierigkeit der Kul- tur dieser herrlichen Pflanzen, die man ohne Uebertreibung für die schónsten Stauden erklären kann, scheint durch | diesen Versuch gehoben. Vermehrung | leicht durch Stecklinge von sehwachen kurzen Zweigen. Ich empfehle Ver- | Russlands und der Schweiz. kanischen Arten, von denen H. mili- taris wohl der schónste, H. Moscheutos | in Amerika eine gewöhnliche Garten- | pflanze ist. Die prüchtigste Art, deren Ausdauer im Freien jedoch noch nicht erprobt ist, dürfte wohl H. Gerolti Paxt. | (H. Geroltianus) aus Brasilien sein. | suche mit verschiedenen nordameri- ` 6) Desmodium racemosum DC. (penduliflorum). Welche Schónheit dieser Strauch erreichen kann, möge folgende An- gabe beweisen. Im Garten des Herrn Theodor Ohlendorff, früher Baum- schulenbesitzer in Hamm bei Ham- burg, jetzt hier (Eisenach) privatisi- rend, blühte im Spätsommer und Herbst dieses Desmodium und erregte durch seine ungewöhnliche Schönheit Auf- sehen. Es hatten sich vom Wurzel- stock 16 Aeste von 2 M. Länge ge- bildet. An jedem derselben waren 15 bis 20 Zweige von 15—45 Cm. Länge, jeder Zweig durchschnittlich mit 10 bis 15 Blüthentrauben. An einem der 16 Aeste zählte ich 280 Blüthentrau- ben, an der Spitze allein 50 Trauben. Die ganze Pflanze hatte etwa 4203 “ | Dieser Strauch war sid 1879 im April | Blüthentrauben mit ungefähr 429,000 einzelnen lebhaft then Blumen gepflanzt und steht an einem steilen südlichen Abhange auf kieselhaltigem Thonboden. Er war im Winter nicht gedeckt. Eine zweite Pflanze, die ich zugleich mit der beschriebenen bezog, hatte sich nieht so vollkommen ent- wickelt, weil sie zweimal verpflanzt wurde und der Standort nicht so warm ist. Dieser herrliche Strauch muss durchaus auf einer Erhöhung stehen, um ganz zur Geltung zu kommen. Die Aeste sterben schon bald nach dem Verblühen, wie es scheint, auch ohne starken Frost, bis zum oid stock ab. 7) Anzucht von Palmen aus Samen In eine Bemthnkehe, nicht zu flache: | stelle ich ein umge- Töpichen Auf den Boden im Zimmer von 6. Köhler in Tula. das Töpfehen nicht damit bedeckt | werden. Das Ganze wird mit einem Glastrichter bedeckt, dessen Oeffnung mit einem Kork geschlossen werden kann. Die Schale wird alsdann in einen weiten Untersatz auf Steinchen |. oder Holzklötzchen gestellt. Das Ganze | wird aes einen warmen holländischen - ity Mec eile . 4. Originalabhandlungen. Kachelofen gestellt; ist der Ofen zu heiss, so kann man noch einen Ziegel- stein oder einen umgekehrten Unter- satz unterlegen. Nachdem die Pal- mensamen etwa '/» Zoll tief in den Sand gebracht sind, wird derselbe mit warmem Wasser begossen und zwar so stark, dass das überflüssige Wasser sich in dem Untersatze ansammelt. Dann wird die Schale mit dem Trich- ter geschlossen. Später braucht nur, ohne den Trichter aufzuheben, war- mes Wasser in den Untersetzer ge- gossen zu werden und es muss dafür Sorge getragen werden, dass fort- | 139 nachdem sie in Erde gebracht worden sind. Natürlich ist hierbei Vorsicht nöthig, da die Wurzeln oft schon sehr lang sind und vorsichtig gebogen werden müssen, um in die kleinen Töpfe gebracht werden zu können. Ich habe auf die Art nicht nur Pal- mensorten aus grösseren Kernen, wie Phoenix- und Chamaerops-Arten, son- dern auch aus anderen Fruchtarten, wie Sabal etc. mit Erfolg gezogen. Da es häufig vorkommt, dass Samen derselben Sorte nicht zu gleicher Zeit während Wasser im Untersetzer vor- handen sei. Zu viel kann man dabei, wie aus der ganzen Einrichtung er- hellt, gar nicht giessen. In zwei bis sechs Wochen keimen die Samen. Solehe Samen, welehe lüngere Zeit lagen, habe ich oft mit Erfolg ange- schnitten. Die Samen lassen sich jeder- | zeit leicht herausnehmen und wieder | in den Sand bringen, selbst wenn sie | | dauerhaft sind. Der ganze Habitus | ist gedrungener, Das Grün der Blätter chem Zustande sie sich befinden. So- | bald die Samen Wurzel geschlagen schon Wurzeln haben, so dass man immer leicht wissen kann, in wel- haben, werden sie in kleine Blumen- tópfe in recht sandige Erde gebracht und noch 1—2 Wochen unter einem Glas oder Glastrichter gehalten. Ich habe die Samen aber meistens erst herausgenommen, wenn sie im Sande schon ein Blatt getrieben hatten. Ohne Nachtheil können sie sogar das 2te Blatt im Sande treiben, der Nah- | rungsstoff der Samen reicht offenbar dazu aus, Wie oben bemerkt, müssen die jungen Pflanzen noch einige Zeit unter einem Glase gehalten werden, | keimen, so werden sie natürlich zu Y 4 | Lr Aw 1 Nur ganz untaugliche Samen sind mir zuriickgeblieben und so ist der Pro- zentsatz der aus den Samen erhalte- nen Pflanzen ein hóherer, als selbst derjenige, wie er gemeiniglich im Gewüchshause erhalten wird. Seit | einer Reihe von Jahren habe ich Pal- | men auf diese Weise gezogen und dabei die Bemerkung gemacht, dass solche Pflanzen ungemein hart und ist verbültnissmüssig dunkler, die Blattstiele etwas kürzer und der bind ganz aussergewóhnlich stark. Die Spitzen der Blütter trocknen nicht so leicht ein, selbst wenn die Behand- lung eine nicht sehr sorgfältige ist. Jedenfalls haben solehe Palmen als Zimmerpflanzen einen ungleich grós- seren Werth, als solche aus den Warm- hüusern bezogene. lch werde meine Versuche mit verschiedenen Samen | seltener Palmen auch fernerhin fort- | setzen. " ist in jeder E zu 5 NN und 140 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Anmerkung von E. Regel. Die von Herrn Köhler beschriebene Art der Aussaat von Palmen passt vor- zugsweise für Russland und ganz be- sonders für das Innere Russlands, wo sich fast in jeder Wohnung eine so- genannte ,Leschanka^ befindet. Es ist das ein grosser hollündischer Ka- chelofen, der über der Heizung einen niedrigen, oben flachen Vordertheil besitzt, wührend er da, wo das Feuer sich in Rauch auflóst, in eine hintere Abtheilung übergeht, die als aufrechter Ofen emporsteigt, also im grössern Maassstabe die Form, wie solche auch viele Kochherde haben. Dieser vor- dere niedrige Theil der Leschanka wird nie sehr heiss und hült seine Wärme lange gleichmässig, so dass sich derselbe gut zum Aufstellen der ennäpfe der Palmen eignet. Wo sich solche oder ähnliche Oefen nicht finden, wird man an deren Stelle als Ersatz construiren müssen, einen in Form eines Miniaturtreibbeetes con- struirten Kasten, der mit einem Fen- ster gedeckt und in welchem die Pflan- zentöpfe in eine Schicht von Sand oder Moos eingefüttert werden, wel- che Schicht auf einem Rost ruht, der den untern Raum des Kastens abtheilt. Dieser untere Raum wäre durch eine Wasserschaale zu erwärmen, die den zweiten Boden des Kastens bildet und in der das Wasser durch eine Spiritus- oder Kerosinlampe erwärmt wird. Solch ein Miniaturtreibbeet ersetzt bei der Zimmerkultur das Treibbeet und dient ausserdem zur Anzucht von Steck- lingen, Aussaaten der Samen von Pflan- zen der Tropen etc. Wir kennen in Petersburg mehrere solcher Einrich- tungen, in denen z. B. die Annoecto- chilus mit mehr Erfolg im Zimmer, als im Gewächshaus kultivirt werden. Die Herren Zimmerkultivateure haben aber an Stelle der wohlfeilen Kerosin- lampe die Spirituslampe gesetzt, weil der Kerosin einen unangenehmen Ge- ruch verbreitet, was durch zweck- mässige Einrichtung der Lampe aber wohl verhindert werden könnte, 8) Zur Etiquettirung. Im ganzen hiesigen Kronsgarten habe ich Zinketiquetten eingeführt, die > in eee — bestem Y xL se UEIN sf Pi sels beschrieben else Das Material kann mit dem Pinsel der Schriftzug an Ort und Stelle erneuert werden. Soll eine Nummer oder ein Name durch einen andern ersetzt werden, so kann dieselbe Zinkplatte mit einem Terpentinläppchen abgewaschen wer- en, und man kann mit dem Pinsel sofort den neuen Namen auf dieselbe Platte auftragen. Bei allen Pflanzen, dekorativen wie bye Frabtolumen draht, wenn ch anbringen lassen, £ 1 , [ ? | " I. Originalabhandlungen. den in die Erde gesteckten vor, da sie bei jewelchem Transport nie so n leicht verloren und ruinirt werden. Die bequeme Handhabung und Dauer- haftigkeit der Zinkplatten mit Pinsel- schrift und Asphalt ohne jede Vor- bereitung der Platte, sind Eigenschaf- ES E 141 | ten, die den Holzetiquetten, die doch | fortwährend zu erneuern sind, voll- | stindig abgehen, und beiläufig wird bei Anfertigung der Holzetiquetten die meiste Zeit verschwendet. (Burmeister in Uralsk.) XN 9) Aussprache der lateinischen und aus andern Sprachen entlehnten Wir lasen neulich in irgend einer Gartenzeitung, in welcher ist uns ent- allen, die Frage: Ist Eugenie Eudschenia, oder Eugenie zu sprechen? Wir müssen bekennen, dass wir recht herzlich über diese Frage gelacht haben; und doch hat sie, sobald die- selbe verallgemeinert wird, ihre voll- stindige Berechtigung, zeigtsogar von einem Drange nach Aufklärung, der anerkennenswerth ist. Selten wird ge- wiss unter Gärtnern eine solche Frage aufgeworfen und wo sie aufgeworfen wird, da zeugt sie von einem Nach- denken über Etwas, das vielen Gürtnern fremd ist, und das sie für gänzlich unnütz halten. Die Etiquet- ten werden abbuchstabirt und buch- stabenweis abgeschrieben, und da die Sehrift oft auch nicht jeden Zweifel über ein Lautzeichen ausschliesst, so entstehen Worte, deren Aussprache eine polnische oder czechische Zunge in Verlegenheit setzen würde, Worte, die jeder Bedeutung entbehren. So erhielten wir erst diesen Sommer einen Coleus mit der Etiquette Sparkless. Die Blütter dieser Sorte sind wie mit Funken übersüet, sparkless heisst aber Pflanzennamen. „funkenlos“, als gerade das Gegen- | theil von der charakteristischen Eigen- art der Pflanze. Wir corrigirten so- fort sparkless in sparkles, „funkenlos“ in „Funken“, das gab wenigstens einen entsprechenden Sinn. Kurz nachher kam uns ein englischer Blumenkatalog zu Händen, und da fanden wir dann sparkler, d. h. Funkler, Funken- sprüher, jedenfalls das richtige Wort. Es ist dies eines von den vielen Beispielen, dass durch unrichtige Auf- schrift eine Pflanze total falsch be- nannt wird. Das interessanteste Bei- spiel jedoch ist Dielytra. Diese Pflanze wurde, wenn wir nicht irren, von Lin- den(?) eingeführt. Der erste Katalog hatte den Druckfehler Diclytra, also © statt e. Und was ist die Folge die- ses Druckfehlers? Die Pflanze läuft noch immer unter ihrem falschen Na- men in der Welt umher, und ist es ein Glück, dass sie seit einigen Jah- ren in Dicentra umgetauft ist. Dass Firmen, die sich für die Richtigkeit ihrer Samenverzeichnisse interessiren, die auch einVerständniss für den Werth der Richtigkeit oder Unrichtigkeit in - Benennung der von ihnen ausgebo- tenen Pflanzen haben — wir erwähnen 142 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. nur Haage und Schmidt, in deren Katalog kein Druckfehler zu finden ist — den richtigen Namen führen, bedarf | keiner Erwühnung. Dem gegenüber muss es auffallen, dass Autoritüten auf dem Gebiete des Gartenbaues, wie Herr Garteninspektor Jüger in Eisenach, anerkennend, dass der Name Dielytra falsch ist, meinen, es sei doch besser, den einmal eingebürger- ten, wenn auch falschen Namen bei- zubehalten, als durch Neuerungen Verwirrung anzurichten ! Wollten auch wir diesem Rathe folgen, so würden wir uns Gegen- wärtiges ersparen können und uns viel Aerger erspart haben, da unsere Be- mühungen, richtige Schreibweisen und richtige Aussprache der Pflanzen ein- zuführen, stets auf Widerspruch ge- stossen sind, gerade von Seiten der- jenigen, denen damit ein Dienst er- wiesen werden sollte, die aber — wir lassen uns gern belehren — uns gegen- über oft dieMiene annehmen, als ob sie uns über Pflanzennamen belehren müssten. Wir erinnern uns, vor einigen Jahren bei einem Gärtner zum Aus- pflanzen in’s Freie das damals beste Heliotrop Aleibiade unter dem Namen Alcibiades gefordert zu haben und be- lehrt zu sein, dass die Pflanze Alzibiat heisse. Ja, ja, man kann 50 Jahre neuere und ältere Sprachen studirt haben und doch noch immer hinzu- cl M Bound eines vici she en NER ein auch nicht gerade wissenschaftliche Bildung, aber doch die Kenntniss der Grundregeln über die Aussprache der Fremdwörter. Viel liesse sich in dieser Richtung erreichen, wenn die Samenkataloge und Annoncenblätter sich eine richtige Schreibweise zur Pflicht machten und wie Bull es thut, der richtigen Aus- sprache durch Setzung von Accenten zu Hilfe kämen. Da würde denn recht bald, wenn Cöleus, Azälea, rösea, Chamaérops etc. gedruckt würde, der unglückliche Coléus, Azaléa, roséa, Chámaerops ete. verschwinden Mit grosser Freude haben wir be- obachtet, wie in neuerer Zeit die Be- zeichnung der Silbe, auf welcher der Ton liegt, in vielen gärtnerischen Werken gewühlt ist, z. B. in Rümp- lers Blumenlexikon, in Jessen's deut- scher Exkursionsflora etc. Die meisten dieser Bücher werden aber von dem Gros der Gürtner nicht gelesen und diejenigen, welche sie lesen, sind meistens über di htigeA tuirung nieht im Zweifel. Aber wenn auch nur der eine oder der andere Vor- theil aus jener Einrichtung zieht, und wenn es auf 100 nur einer wäre, so -würde doch ein Nutzen damit bewirkt | und ein Fortschritt angebahnt. Auffälliger Weise ist jene Einrich- tung in einem sonst durchweg prak- tischen und nützlichen Werkchen: Kleines Taschen-Lexikon für Gärtner und Gartenfreunde von E. J. Peters nicht getroffen. Dies kleine Buch ist bestimmt, von Gärt- nern und Gartenfreunden in der Tasche getragdn. zu werden, um jeden Augen- der Hand zu sein. Beim re Beschreiben der Etiquetten wird es sich besonders nützlich erweisen und eine richtige Schreibweise ermög- lichen, zugleich das Wissen in an- derer Weise erweitern, da es sümmt- liche Synonyme gibt und Notizen über den natürlichen Standort der Pflanzen und die Namen der Botaniker, wel- che sie bestimmt haben, hinzufügt. Ein anderes Büchlein: „Dietrich’s Pflanzen-Terminologie^ liefert die Uebersetzung einer Anzahl aus dem Lateinischen und Griechischen stammender Eigenschaftswörter mit Angabe der Betonung, bei der jedoch Fehler unterlaufen. Es ist so alope- curöides accentuirt, während es doch alopecuroides heissen muss, Sehr nütz- lich wird das Buch sich erweisen, vorausgesetzt, dass es gelesen wird, und der junge Gärtner die einzelnen Citate auswendig lernt. Auch Alfred I. Originalabhandlungen. Braunwald in seiner Sammlung gemeinnützigerVorträge will der falschen Aussprache zu Leibe gehen, indem er jedem Heft ein Paar aus Karl Hoffmann's Wörterbuch der bo- tanischen Kunstsprache entnommenen Seiten mit Accentuation abdruckt, je- doch dass die Anwendung von zwei Accenten in die Lage kommt, falsch ver- . standen zu werden. Der Doppelaccent, ung. Braunwald (oder Hessen- nem?) bezeichnet mit demselben eine Kürze, z.B. articülus, aspér, ästylos, arrigere. Weshalb nicht drucken arti- eulus, ásper, ästylos, arrígere, wo- durch eine Zweideutigkeit nicht ent- stehen kann. So anerkennenswerth aber die er- 143 wähnten Bestrebungen sind, so wir- ken sie doch nur bei denen, die jene Bücher lesen und mit Aufmerksam- keit lesen, die Zahl solcher ist aber leider recht beschränkt. Was aber jeder Gärtner liest, das sind die Sa- menverzeichnisse und die betreffenden Annoncenblätter, die berühren ja di- rekt den pekuniüren Erwerb und das ist doch den meisten die Hauptsache. Sind die Samenkataloge richtig ge- druckt und móglicher Weise mit den einfachen Bezeichnungen der Aus- sprache versehen, so wird der Gärt- ner sich daran gewöhnen, richtig zu schreiben und richtig zu sprechen. Haarsträubend aber sind die Feh- ler in manchen Samenverzeichnissen : , Cerasus japonicus flore alba plena, Acer foliis variegata, Spargelpflanzen Canovas colossal. Evonymus euro- paeus, Teltauer Rüben. Truffants Aster, Karters Preis- malven, Palafoxia Hockeriana etc. Mesembryantemum. Eeremocarbus, Reseda amelioré, Phlox drummondii, Livirtonia sinensis, Lees Veilchen, Prunus chienensis, Arithurium, Cy- cus, Dracaen, Rhapis, Coripha, La Flavori, Apfel doncin, Primus Myrabolana. Pyrus — a letzten vierzehn Fehler in einem Bogen Annoncenblatte, das mir wührend des Schreibens dieses gebracht wurde, bei flüchtiger Durchsicht. Wenn nun die Gürtner, die Samenverzeichnisse her- ausgeben, oder die Redakteure der Annoncenblätter, vor dem Drucke einem Manne, der die richtigen Na- men kennt, zur Durchsicht geben wollten, so würde viel Unsinn nach und nach verschwinden. Aber — Viele tit EZ 144 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. wollen das gar nicht. Wir haben vor einigen Jahren ein Samenverzeichniss von pp. 20 Seiten von mehreren hun- dert Fehlern gereinigt und uns erbo- ten, die Correktur zu lesen. Unser Anerbieten wurde nicht angenommen. : Was versteht auch ein Schulmeister davon?! das miissen die praktischen Gürtner besser wissen. Ja! wir kennen auch einen praktischen Gürtner, der i uns mittheilen liess, bei ihm blühe | eine schóne Blume, die er nicht kenne. Wir besuchten ihn in Folge dieser Mittheilung und fanden Hyacinthus 'eandicans, ein prüchtiges Exemplar. Im Laufe des Gespräches äusserte der praktische Gärtner, er wisse nicht, H ob sie eine männliche oder weibliche = sei, er möchte gern Samen von ihr | haben. Er hatte nicht eine Ahnung von der Befruchtung der Pflanzen. Demselben praktischen Gürtner gaben wir eine Handvoll Goldlacksämlinge, und er fragte ganz naiv, ob die in diesem Jahre noch blühten. Doch kehren wir zur Beantwortung der Frage zurück. Die Aussprache der lateinischen Namen ist so leicht, wenn nur die betonte Silbe angegeben wird. Jedes Volk spricht das Lateinische, aber mit den Lauten seiner Muttersprache, 80 z. B. der Deutsche das Wort Eugenia . wie es geschrieben wird mit einem E es der Franzose mit einem id sischen dsche — bekanntlich hat sische g diesen Laut nur de er Judschinie d, da der Laut durch en nicht ausgedrückt zu do n. = | Taz ist das Prinz Eugène von Savoyen benannt, nicht von dem französischen Worte Eugène abgeleitet, es müsste sonst Eugenea heissen, lateinischen Worte Eugenius. Viel complicirter ist die Frage, ob die fremden Namen, wenn ihnen eine lateinische Endsilbe angehängt wird, ihre fremdländische Aussprache be- halten, oder rein lateinisch gesprochen werden sollen. sondern von dem Sehen wir uns zuerst die aus dem Griechischen stammenden an. Es kön- nen nur die Buchstaben ch und y in Frage kommen. Das griechische chi ist in seinem Laute vollständig unserm deutschen ch gleich, sowie y dem deutschen ü, also Chamairops, zu deutsch: ein nie- driges Gebüsch heisst Chamärops mit dem Tone auf dem ä und nicht wie fast durchweg — wenigstens bei uns gesprochen wird Schámerops mit dem Tone auf dem a. Hybridus, entstammend dem griechi- schen Worte für Stolz, Wollust heisst hübridus und nicht hibridus. Fälsch- lich wird in lateinischen Wörtern ge- schrieben sylva, sylvaticus statt silva, silvaticus. Hybernia, hybernicus statt Hibernia, hibernicus ; hyems, hyemalis für hiems, hiemalis. Ueber die aus den franzósischen, englischen, russischen, oder andern neuern Sprachen stammenden Eigen- namen ist es schwer, eine Regel zu geben. Gar keine Schwierigkeit würde vorhanden sein, wenn jeder Gürtner die Aussprache = Warte in der Sprac e, t ‚kennte Bis dies erreicht ist, er der, wel-. v die ursprüngliche Aussprache A VN wo ds MUTET UNE PLU RD V OIN qn o IE ERN SN CE CILE MEA ERES TA I. Originalabhandlungen. nicht kennt, das betreffende Wort, als ob es ein deutsches würe, er wir dadurch weniger Anstoss erregen, als wenn er annimmt, ein Fremdwort richtig auszusprechen und spricht es doch falsch aus. Decaisnea ist nach . Decaisne benannt, welches Wort der Franzose Dekän spricht. Der Fran- zose wird also auch richtig Dekänea sagen. Bleibe der Deutsche, so lange er nicht sicher über die Aussprache des Fremdwortes ist — und bei Eigen- namen ist dies oft gar nicht leicht — bei der buchstäblichen Aussprache und sage Dekäsnea — ebenso Duchesnea eigentlich Düchänea. Hookeri spricht der Engländer Hukeri, wer es’ nicht weiss, spreche Hokeri, das wird nichts schaden. — Humea sollte gesprochen werden Jümea, Houstonia =Haustonia. Boussingault spricht der Franzose Bussängo, also auch Bussüngótia, bei uns wird sie vorläufig wohl noch Bus- singaultia heissen. Für Jemanden, der _ die richtige Aussprache kennt, ist es . allerdings schwer, den Schauders zu. enthalten, wenn er Seafortia Se-a-fortia, Fire-fly Viere | sich eines gelin- | | | 145 flieh, Flower of the day Flohwer of te Duai aussprechen hört. Wir be- halten uns vor, die fremdlündischen Pflanzennamen mit der richtigen Aus- sprache zusammenzustellen und in dieser Zeitung bekannt zu machen. Vorlüufig móchten wir noch einmal TI 1 Q 3 i nissen und Annoncenblättern recht dringend an’s Herz legen, erstens mit Sorgfalt auf richtigen Abdruck der Namen zu sehen. Wo sie im Zweifel sind, dürfen sie ja nur den Samen- und Pflanzen- katalog einer bedeutenden Handlung, wie Haage und Schmidt, Benary etc. zu Rathe ziehen, wenn ein mündlicher Rathgeber zu unbequem oder unzu- günglieh ist; zweitens durch einen Accent die Silbe auszuzeichnen, auf welcher der Ton liegt. Wir möchten eine Wette anbieten, dass nach Ver- lauf einiger Jahre eine Menge der jetzt falsch geschriebenen und falsch gesprochenen Namen verschwunden sein wird. Dr. A. Oehlkers. 10) Reiseberichte von A. Regel. Kaschthal, (Fortsetzung.) Pass Aryslyn am Mongótó am Kasch (15. Juli 1879). Bei meiner Abreise von Kuldscha hatte ich den Uebersetzer entlassen müssen, was schon deshalb möglich war, da ich nun selbst soviel kirghi- sisch, tarantschisch und mongolisch verstehe, um mir durchhelfen zu kón- nen. Abends am 24. Juli brach ich von Kuldscha wieder auf und ritt die Nacht 30 —40 Werst bis Takhustan, war aber sehr müde, da ich 3 Tage in Kuldscha immer bis tief in die Nacht Anord- nungen getroffen und geschrieben hatte. Nach kurzer Ruhe im Hofe des Wolostältesten ritt ich den folgenden heissen Morgen nach Masar. Die ganze | 146 Gartenflora Deutschlands, R Gegend bis zu den Randhügeln von | Masar war von den Tarantschen blü- hend bebaut; auch die Obstbäume und der Wein haben sich allenthalben wieder von dem harten Winter erholt, nur in Suidun sind die feinsten chine- sischen Aepfel- und Birnensorten ganz ausgegangen. Der Wolostälteste von Masar bat sich aus, mich begleiten zu dürfen, um mir beim Ankaufe von Pferden, Hammeln, Mehl und tarant- schischen Brodscheiben (die gebrochen werden) sowie beim Abfertigen der Sammlungen und Auftreiben von Ar- beitern während der vorläufigen Ab- wesenheit des Richters von Nilki be- hilflich zu sein, freilich mit der from- men Absicht, bei mir eine Anleihe zu machen, die ich übrigens in Pfer- den und Hammeln realisirte. Den gleichen Tag ritten wir noch die 30 Werst bis zu dem anderen Hause des Wolostältesten in Ulastai, wo seine erste Frau (die sogenannte grosse Frau) wohnt; gewöhnlich begnügen sich die Tarantschen indess damit, ihre Frauen nur in verschiedenen Zimmern zu ver- theilen; reiche Kirghisen haben für sie verschiedene Jurten mit besonderer Ausstattung an Geld und Heerden; die Jurte und Kleider hat die Braut mitzubringen als Ausgleich für die Zahlung des Mannes in Vieh (oder Geld bei den Tarantschen). Bei den Xe. 2 Mongolen kommt das Heirathen so — illig, dass mir voriges Jahr ein Ar- à oe bun-Sumun davon ging, nachdem er p die. ersten 5 Rubel im Leben erar- . beitet, eine ri stahl und für das | ea des Vachon bestritt; MN see oe une > U a an Cas ER 5 usslands und der Schweiz, das Haus bauten er und die Frau aus Lehm und stellten sich mir bei meiner Durchreise im Herbst mit gerechtem Stolz vor. — Ich erreichte meine Leute am Kaschufer, 5 Werst oberhalb Nilki (ca. 25 W. von Ulastai) am Morgen des 30. Juni. Die felsige Strecke (Sand- stein und conglomerirte Schiefer) am Ufer zwischen Ulastai und Nilki wies einige Centaurea-Arten, ferner Atra- phaxis spinosa, Umbelliferen, sowie einen Scirpus maritimus mit dolden- förmigem cyperusühnlichem Blüthen- stand auf; in der fasanenreichen Gras- niederung am Flusse wuchsen neben Gehölz von Weiden, Eschen, Pappeln, Birken und Myricaria, einige Calama- grostis, Glycirrhiza, Mulgedium, Li- gularia, Cynanchum acutum ete. Ie liess meine Leute nun anderthalb Tage die Packsättel für die neuen Pferde bereit machen, brach aber selbst schon am folgenden Tage (1. Juli) durch die ganz von den Feldern und Lehm- háusern der Arbun-Sumun- Kalmücken eingenommene Niederung, wo ausser zahlreichen schönen Käfern aus der Gattung Nylabris und eines rothen Lathyrus, nichts nennenswerthes vor- kam, nach Dschirumtü auf. Ueberall in den Vorbergen und an dem Ufer umherkletternd, fand ich auch Farn- abdrücke, bemühte mich aber ver- geblich, ganze Baumstimme aus dem | harten Sandstein zu lösen. Nachdem am Abende des 2. Juli auch die Karawane nachgeeilt war und am Morgen des 3. der Führer sich unverhofft einstellte, waren wir nun vollständig EEE. , genau d gleichviel, wie wir nach Schicho aus- | pens waren. < LOI TOM. I. Originalabhandlungen. Den ersten Reisetag, den 3. Juli, fand ich nichts Besonderes, da alles von den Pferden, Kühen und Schafen der Arbun-Sumun abgefressen war. Wir kamen bis zu der Stelle, wo ich voriges Jahr Halt gemacht, und wo jetzt ein grosser Priesteraul mit T'em- pelgärten stand (an den Bächen Ulastai und Akbosa), und gelangten dann wieder in eine breitere Stelle des Kaschthales hinab, die Tschirkantokä heisst und wo schóner Pappelwald stand; von dort erreichten wir auf bassin Seitenwege die Mündung des Baches Borgaty; die ganze Strecke mochte an 40 Werst betragen haben. Am Halteplatz standen Urtica canna- bina und dioica und Cannabis, Lava- tera mannshoch, dazwischen ein rother Lathyrus und ein Laserpitium, Stein- kohlen gab es hier nicht mehr, nur Conglomerate. Wir ritten den 4ten, uns bisweilen mit den noch nicht an uns gewöhnten Schafen abquälend, 10 Werst weit bis zum Austritte der Borgatyschlucht aus dem Hochgebirge. Da der Weg sehr schwierig war, mach- ten wir in der ersten Nebenschlucht Halt, nachdem wir die berühmten 3 warmen (Quellen von Borgaty besich- tigt, allesSchwefelthermen von 32°R. ; die häufig von Tarantschen benutzt werden. Die Russen hatten hier zwei küfigartige Badehäuser unter den Fel- sen errichten lassen; jetzt ist aber schon lange kein Europüer mehr hier gewesen. Nützlich freilich würde es sein, wenn von Kuldscha hierher eine Fahrstrasseangelegt würde. Das frucht- bare Kaschthal bietet durchaus keine . Schwierigkeiten. Die Schlucht war sehr üppig, voll Mulgedium thianscha- ; 1881. 147 nicum, Impatiens, Epipactis latifolia, Cardamine Impatiens, eine Saussurea, Aronicum, Loniceren, Cotoneaster, Sorbus, Prunus Padus, allerhand Farn, edum, samentragende Kaufmannia (auch schon am Dschin viel gefun- den, fehlt weiter östlich), Heracleum, Archangelica, Melica sp. und andere Griser, Ribes nigrum und rubrum, Rubus Idaeus, saxatilis, caesius, Fra- garia, eine weisse Veronica (V. laeta Kar. et Kir.), an lichten Stellen Li- banotis, Rheum, Allium hymenorhi- zum und andere, Aconitum Lycocto- num, Prunus prostrata. Arzneibegeh- rende Kalmiicken kamen uns selbst hierher nach, im Ganzen waren sie viel stórrischer als früher, was viel- leicht von der chinesischen Nachbar- schaft herrührt, die ihnen des Schmug- gels wegen vortheilhaft ist; dem sehen sie auch die Russen all- zuwenig. Am 6. Juli brachen wir ostwärts auf. 7 Werst weiter erreich- ten wir am Chargol die letzten Aule, dann traten wir in eine hüglige Prai- riengegend ein, wo oft nur der Kopf des Reiters sichtbar blieb, und wo hin und wieder Rehe RE Ent- sprechend einer Höhe von 6000° bis 7000* wuchsen hier hauptsächlich Aco- nitum Lycoctonum in allen Schatti- rungen von Lila, Weiss und Rosa, A. Napellus, A. Yolubdé: lau, Archangelica, Chaerophyllum, Aroni- cum, Ligularia, Cirsium, Crepis-Arten, Salvia, Phlomis, Geranium, Medicago, ein Melilotus, Rheum, Polemonium, Glossocomia, Hedysarum neglectum, ein Ranunculus, Trollius, einige Grä- ser, besonders Calamagrostis und Ca- Wir kreuzten noch den Bach 12 ausser- rices. 148 Chaptschagai und hatten Mühe, durch den dichten Uferwald zu kommen; dann (5 Werst vom Borgaty), wo die Sand- steine der Hügel zu Tage treten (sie dürften tertiär sein, doch gibt es hier ohne Zweifel auch ültere Formationen). Den 7. Juli kreuzten wir den Bach Dsehirgalan (nach Anderen Dschir- gilty, auch Sekó), an dem sich ein Pass befindet. Wir verloren hier einen Hammel. Am. Wasser flogen Bremsen und giftige Fliegen in ungeheurer Menge. Zweien der Leute schwoll in der Folge ein Augenlied so an, dass sie es einige Tage nicht öffnen konn- ten. Es kam hier noch ein schönes, gelblichweisses Aconitum vor, dass sich von A. Lycoctonum hauptsäch- lich durch die dichte Aehre unter- ‚schied (A. Lycoctonum ochranthum). An einem kleinen Teiche hatte Po- tamogeton natans und Utricularia ge- standen, hier waren Enten und Kra- niche aufgeflogen und auch ein Bär war hier durchgegangen. Wir über- nachteten an einem Nebenbache des Möngötö (Aryslyn). Ich sammelte am folgenden Tage Wald- und Wiesen- flora und stieg mit grosser Mühe im dichten Grase bis zu den Alpenwiesen empor, wo ich Sewerzowia, Silene, Alsine, rothe Pedicularis, eine schöne blaue Gentiana und einen schönen Aner. fand. Den 9. war Regen, so . dass wir nur umlegten, und erst den (M. d die genome pain. wo Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. die nassen Grasfluren, in den die Pferde und Fussgünger weder Mur- melthierlócher noch Steine erkennen konnten, immer näher an den Pass zum Dschin heran. Derselbe geht einem Nebenbach nach, da das Haupt- thal ganz vergletschert ist. Wir kamen am dritten Tage ganz an die ziem- lich schwer gangbare Passhóhe hinan, die einem Firnfelde folgt, doch trat wieder Nebel ein, und von da an wurde ich auch unwohl, denn drei Tage lang ein unaufhörliches Kalt- wasserbad zu nehmen, während Kleider | und Stiefel auch nachher auf keine Weise zu trocknen waren, war mir doch zu viel. Es ist übrigens seither schón geworden, und wührend wir bald da bald dort in der Nühe sam- melten, liess ich die Pflanzen fleissig umlegen; heute, den 18., wo wir noch durch den Fall eines wundgewordenen Pferdes aufgehalten wurden, sind wir zum Aufbruche bereit. Die Flora ist nun recht üppig, alle dschungarischen Wald- und Alpenpflanzen auch Gen- tiana algida, die blaue Gentiana, Gen- tiana umbellata ete., Swertia connata und marginata, gelbe und rothe Oxy- tropis, Haplotaxis (die Kohlpflanze, wie die Leute sagen), Saxifraga op- positifolia, Viola altaica das erste Mal im Sande gesammelt, Hegemone, Oxy- graphis, Callianthemum, Saxifraga flagellaris und hirsuta, interessante Erigeron, Dracocephalum, Epilobium latifolium, Isopyrum grandiflorum, rothe und gelbe Pedicularis, Adeno- phora, Goodyera , Peristylus , Botry- chium, Lycopodium Selago, Pyrola Br secunda, minor, auch A. Cepa Br wildwachsende Rue » I. Originalabhandlungen. Aryslyn, 24. Juli 1879. . Heute stehen wir an der Mündung dieses bedeutenden Zuflusses in den Kasch und etwas nordnordwestlich von dem Pikete Scharkode, jedenfalls aber östlicher, als der Aryslyn auf den Karten angegeben ist. (Scharkode liegt südlich yon dem Möngötö der Kalmücken.) Das westlicher liegende Gewüsser, der Dschirgalan, der der Fabel von einem Passe Dschirgilty den Ursprung gegeben hat, ist auf den Karten als Sekö angegeben, und in der That nennen die Arbun-Su- mun-Kalmüken seinen Unterlauf so. Ueber dasjenige, was sich im Norden des Gebirges befindet, bin ich immer noch so wenig im Klaren wie zuvor. Aber nach den Angaben über den Algoi und Tschalgoi und überhaupt über Alles, was sich östlich von Kasch und Kunges befindet, bin ich geneigt, den östlichen Theil des Irenchabirga für kürzer zu halten, als auf den Karten angegeben wird, den west- lichen Theil aber für länger, da ja sonst die Längenbestimmungen von Gutschen und Chami nicht zutreffen würden. ie Angaben meines Führers über den Auslauf aller Gewässer in der östlichen Dschungarei in Sumpfseen oder Schilfsumpfe halte ich für rich- tig. — Wir waren bis zum 18. am oberen Aryslyn verblieben, und un- terdessen hatten mir die Leute bald Samen, bald Exemplare von Haplo- . taxis und einer eigenthümlichen Com- posite, von den Kalmüken unter dem Namen bando als Heilmittel für Alles zu hohen Preisen nach Peking ver- kauft, wo es der Kaiser selbst be- 149 nutzen soll, eine Gentiana ete. ge- bracht. Den 18. brachen wir auf, immer im Walde den Weg aushauend wie früher und zogen von der Brücke, die wir die ersten Tage gebaut hat- ten, etwa 6 W. abwärts bis zum Aus- tritte des Aryslyn aus dem Hochge- birge. Sehr schwierig war das Aufsteigen an den buschigen Abhängen über die Vorberge, denn unten am Wasser wären wir nur noch langsamer weiter gekommen. Wir hielten gleich bei der ersten Quelle an; hier kam das grosse gelbblumige Aconitum viel vor, das auch die Eigenschaft hat, dass beim Trocknen alle Blumenblätter ab- allen. Oben bei 9000’ Höhe kam im nie- drigen Grase eine weisse und blaue Gentiana, ferner G. algida und pro- strata vor, sowie zahlreiche Samen von Viola altaica gesammelt wurden. Auf dem Rückwege sammelte ich - an Felsen Gentiana Fetisowi, sowie eine kleine Composite mit unschein- baren, einem Senecio ähnlichen Blü- then. Meine Leute waren inzwischen wieder schwierig geworden und ver- langten, dass jeden Tag ein Hammel geschlachtet werden müsste. Wie Kinder liess ich sie so lange ganz ohne Essen, bis sie sich wieder zufrieden mit dem, was sie bekamen, erklärten. Den 20. machten wir mehrere Zick- zackschwenkungen auf den grasbe- wachsenen Höhen, wo wie überall keine Spur von Weg vorhanden war, so dass die Pferde bald in ein Murmel- thierloch, bald in ein Rinnsal, bald über einen Stein oder vermoderten Baumstamm stürzten. Die Prairien — 150 waren hier jedenfalls früher Wald, der durch Brand vernichtet wurde. Sowohl die Torgonten wie die Ar- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, bun-Sumun, welche letztere ebenfalls Ackerbau treiben, haben sich hier niedergelassen. A, Abgebildet im Kataloge von W, Bull, New and Rare Plants, Kings- road, Chelsea, London. 1) Aspidium (Polystichum) viviparum Fee. Stammt aus Westindien, bildet Büsche mit aufrechten kurzen stock- und spitzenstän- iei. nach allen Seiten eget und an der Spitze überhängen — 1'2 Fuss langen bre 4—6 Zoll peiten Wedeln, die an die unseres A. aculeatum erinnern. Die Wannen: Welche sen 4—6 Zoll lang E und sind am Grunde mit ähnlich gefärbten no, Sakliitchen dicht besetzt. Wedel fieder- i schnittig. Blättchen fast lanzettlich, bis 2 Zoll lang und "fa Zoll breit, an der Spitze einen Krautstachel und ausserdem oft eine z jungen Exemplaren auswachsende Knospe tragend, am Rande findet sich eine scharfe nung. Kultur im gemässigt warmen (tem- perirten) Gewächshause als hübsche Deko- rationspflanze für vom Lichte entfernten Standorte. (S. Abbildung p. 151.) "rg aigu 3 (kx La m. NOSE j B. Abgebitdet im Kataloge von James Veitch and Sons, Royal Exotie Nursery, Kingsroad, Chel- sea, London. 2) Nepenthes bicalcarata Hook. Wir haben im Jahrgang 1880 p. 263 schon dieser aus- gezeichneten, aus Borneo durch J, Veitch irten Art, von Nepenthes gedacht, dass yir hier uns dara chränken, die ' TI. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. erhalten hat, auch auf dem Rücken der den Deckel tragenden halsförmigen Verlängerung des Schlauches sich noch ein dritter ähn- licher Zahn befindet. (S. Abbild. p. 152.) C. Empfohlen von E. Regel und E. Schmidt. Oenothera acaulis Cav. (Oenothereae.) Eine annuelle Pflanze aus der Gruppe der ächten en Sas Gd Stammt aus , ward zuerst i n 90ger Jahren des fetales Mio idit von heces in seinen Icones plantarum rariorum beschrieben und Tafel 399 dieses Werkes abgebilde 822 in die ra ei des a Register abgebildet. (fl. gard. ser. T Tafel 294) bildete die gleiche Art, ce als O, taraxacifolia ab. Stengel- [en Oenothera acaulis. los, mit lánglich-lanzettlichen schrotságe- org eder pigen Blättern, die wie die ze Pflanze kahl sind und mit grossen Mine onc, die gegen das Abblühen hin einen röthlichen Schein bekommen. Die Samen gehen stets sicher und schnell auf, man thut aber wohl, recht früh in Töpfe eh II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 151 auszusäen, damit im Mai gut vig Pflanzen auf kleine sonnige Beete i g wóhnliche Gartenerde BEE werden können, wo die Pflanzen dann den grössten Theil des Sommers hindurch blühen wer- den. Man kann auch mit Aufgehen des kf dens den Samen gleich in's freie Land säen, nur fängt dann die Blüthezeit idi idium viviparum, L Asp ^ an und ist diese letztere Kultur mehr für üden und Westen Deutschlands und Russlands geeignet, ©, triloba Nutt, ist ähnlich, besitzt aber hellgelbe Blumen, Nepenthes 4) Nemophila maculata Benth. Von den Nemophila-Arten Californiens die grossblu- migste und ansehnlichste. Ward 1847 durch entdeckt und von 152 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. weg's, von George Bentham in dem Journal der Royal Horticultural Society in London (1848. II. 320) beschrieben und abgebildet. Dann gab Paxton 1849 (Paxt. mag. 16. 6) bicalcarata, eine Abbildung. Im gleichen Jahre folgte eine Abbildung in Van Houtte’s Flore des rres (V. tab. 531) und 1864 gaben auch wir eine Abbildung (Grtfl, tab. 442) zugleich mit der Darstellang der verwandten Arten, ui m MAIS ENT II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, Die Samen der Nemophilen werden mit Aut- Nemophila maculata. maculata > die Forme TAN "npo und atomaria l, decken in Folge dessen den Boden und blühen den Sommer hindurch dankbar, so dass sie schón zur Bildung von Bordüren um kleine Grup- pen anderer eus Florblumen, sowie zur n Be ung von kleinen Gruppen. Blumen weiss si blauem Fleck an der Spitze der Blumenblätter, wie das unsere Abbil- dung in natürlicher Grósse darstellt, Die mit fein blau gestrichelten Blumen- blättern ist weniger schön, 5) Whitlavia grandiflora Hook. (Hydro- phylleae.) Stammt aus Californien. Hooker beschrieb dieselbe im Jahre 1846 im London Journal nach trocknen Exemplaren. 1853 durch W. Lobb in keimfähigen Samen nach England gebracht, gab Hooker 1854 im Bo- tanical Magazine Tafel 4818 die erste Abbil- dung und 1856 Tafel 1085 publizirte Van Houtte in Flore des serres eine Abbildung. Eine wahrhaft schöne annuelle Pflanze, die seiner Zeit allgemeines Aufsehen erregte, jetzt . aber nur noch selten kultivirt wird. Aehn- lich einer Eutoca, aber viel grossblumiger. Der niederliegende Stengel ist mit fast delta- fórmigen gestielten, doppelt gezähnten Blät- 153 tern besetzt. Blumen glockig, blau, fast 1 Zoll lang, in eingerollten Trauben. Whitlavia grandiflora. Die Samen werden am geeignetesten gleich den Nemophilen auf Ort und Stelle in's freie eet oder Topf, auf luftigen lichten frostfreien Stand- ort, um später sammt den Ballen in's freie Land auszupflanzen 6) Helichrysum bracteatum Willd, Die For- . und H, ma- letzteren wild- wachsende Form, des H. niveum Less., wer- den in den Gárten jetzt unter dem ganz un- gerechtfertigten Namen von H. compositum im Grossen kultivirt, da deren Blumen mas- Helichrysum bhracteatum. 154 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. aen senhaft als trockne Blumen in den Handel : kommen. Wir haben das im letzten Jahr- ange der Gartenflora p. 169 und 170 ein- lässlich besprochen und bitten unsere Leser, da nur einen Druckfehler korrigiren zu wol- Eo len, indem dort Seite 170 erste Spalte, Zeile | 16 von unten, statt H. macranthum „H. niv- um“ zu lesen ist. 7) Martynia proboscidea Glox. (Sesameae.) Die Familie der n annuelle Pflanzen mit herzfórmigen Blättern aus dem tropischen und subtropischen Klima n in's freie Land, am besten in süd- che: geschützter Lage vor Gebäuden oder Mauern und in volle Sonne ausgepflanzt wer- den, wo sie dann ihre wahrhaft schönen grossen Blumen und später ihre eigenthüm- lichen sichelförmig gekrümmten und in zwei hornförmige Spitzen ausgehende Früchte entwickeln. Zur ersten Gruppe gehören M. proboscidea Glox., die im südlichen Gebiete des Missi- sippi heimisch, am Anfange dieses Jahrhun- derts in unsere Gärten eingeführt und 1807 — ward. Unsere Abbildung gibt die fleisch- . farbenen Blumen mit dunklern Punkten nach | Schlunde Zu, in natürlicher Grósse. 2 ls zur ersten Abtheilung gehórt Mar- J ipa lutea indl. (Bot. reg. tab. 934) mit etwas k : gelben Blumen, aus Bra- Peu Gri spe : gehört M, diandra die schon a des. oo se al im Botanical Magazine Tafel 1056 abgebildet | —Martynia proboscidea. hunderts im Garten zu Schénbrunn regit ab aber mit weisser Róhre und purpurn lappen. Durch nur 2 fruchtbare ae ee sich dieselbe v von M. fragrans Lindl, (Bot. re 27 Fig. 6), die erst n aus Mexiko eingeführt inl und schóne grossentheils purpurrothe Blumen und vier atre Staubfäden besitzt. M. Craniolaria und M. formosa der Gärten Die Martynien eine sorgfältige Kultur und ge- hóren zu den schónsten und eigenthümlich- sten annuellen Pflanzen ) Silene pendula L. var. compacta. Gar- tenflora 1855 p. 23 und 94 besprachen wir S. pendula und gaben die Darstellung der gefüllt blühenden, dicht wachsenden Form. Heute folgt die Darstellung der einfach blü- henden Form von dichtem Wuchse. S. pen- dula ndet sich schon seit dem letzten Jahrhundert in Kultur. Botanical Magazine Tafel 114 ward dieselbe zum ersten Male ab- gebildet und gehört jetzt mit Recht mit ihren hehgreppen Aud ik ne sie, bei A ussaat Mrd os oL. c a a oh es ee II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. Silene pendula, nach Aufgehen des Bodens, den ganzen Som- mer hindurch dekorirt. Warum und weshalb fragen wir die Herren Handelsgärtner, führen sie diese wohlbekaante Art jetzt auch noch in den Samenkatalogen unter dem in jeder Beziehung ungerechtfertigten und falschen Namen von Silene orientalis auf ? 9) Charieis heterophylla Cass, Eine kleine niedrige annuelle Composite welche unsere beistehende Abbildung in na- türlieher Grósse wiedergibt, kommen mit Ckarieis heterophylla. 155 hellblauen, dunkelblauen, weissen und auch hoher Temperatur und unter Zutritt der Luft gehalten werden, worauf dann im Mai auf son- nige Beete im freien Lande ausgepflanzt wird. Synonyme sind Ch. caerulea Nees und Kaul- erst 1820 in ,horae berolinensis“ hat, weshalb Cassini's Name der einzig gil- tige ist. Als Ch, heterophylla finden sich Abbildungen im Botanical Register Tafel 490 und Gartenflora Tafel 602 ( Namen Kaulfussia amelloides aber im Bota- nical Magazine Tafel 2177 und Paxton Ma- gazine VI. pag. 195. — In den Gärten ward | sie 1819 eingeführt, da 1820 die beiden ci- Bot. tirten Abbildungen Reg. gegeben sind, im Bot, Mag. und 10) Lupinus mutabilis Sweet, Immer ser. I. tab. 130 (1827) haea und ab- gebildet ward. Es war dies die Form mit weissen Blumen, die am Gaumen gelb und an der Fahne LT Flecken tragen. Die gleiche Form auch im Bot, mag. tab, 2682 ask Später (1833) nannte Lind- ley die jetzt in den Gärten am allgemeinsten verbreitete Form mit hellblauen Blumen und Namen, en aber auch als ae und blauen Blumen aufgeführt en pi ARE Pflanze ist durchaus kahl und wird 2—3 Fuss hoch. Die Blättchen 156 Gartenflora Deutschlands, sind zu 9 in ein fingerförmiges Blatt ver- einige. Blumen himmelblau mit gelbem Schlund, oder auch bei Formen Anfang blass- rosa und dann violettrosa, in langen Trau- ben und sehr wohlriechend. Blühet erst gegen Ende Sommer und man lege daher schon im März die Samen in Töpfe und pflanze dann die erwachsenen Pflanzen mit Ballen aus, wenn man frühere Blüthe und auch vollkommene Samenreife erzwecken will. ildern Klimaten wird man auch diesen Lupinus gleich den meisten andern Arten in’s freie Land aussäen können. Lupinus mutabilis. (E. R.) D, Abgebildet im Botanical agazine. 11) Coreopsis nudata Nutt. (Compositae- Helianthoideae.) Nutt. gen. IL p. 180; Torr. et Gr. Fl. N. Am. II. p. 348; D.C, prodr. VII. Lp. MA c Calliopsis nudata dr syst. hd einf: schön zer 3 den Blumen einer kleinen Dahlia oder einer grossen Anemone aus der Gruppe der A. ja- poniea. Wächst in den südlichen Vereinigten Russlands und der Schweiz. artig, mit kurzer verbreiterter Basis, ganz rund und glatt; die Stengelblätter kurz, adr cane Blüthenkópfehen 2![» Zoll m Durchmesser, mit me kleiner Scheibe ad 8 grossen purpur-rosafarbigen Randblu- [ men, Scheibenblumen gelb. (Taf. 6419.) j 19) Villarsia capitata e Moves come e Nees in i Preiss. J, 365; ‘ IV. p. V. ier ciem eget ic. gn p. 725. — ‚Eine sinpibnge, aufrechte, glatte Pflanze von 3— li Z hat nur 2—3 fleischige, EA Zoll grosse | langgestielte, kreisrunde buchtig-gezähnte, er hellgrüne Blätter. Blüthen in oe ae ; i ü ern Hüll- nnern eifórmig. (Taf, 6420. 13) Gentiana Andrewsii Griseb. (Gentianeae.) Blumen hellgelb. HP EARTE VEE a ar Griseb. gen. et sp. Gent. 287 et in DC. prodr, IX. p. 1183. — Torr. fl. New York. Il. p. 107. t. 80, — G. Saponaria Froel, „Gent. p. 32. 3 excl. syn. — Bart. fl. N. ; tv 19. Eine F 2k mit G. Saponaria L. verwechselte Art aus Canada und den östlichen Vereinigten Staa- ten und schon seit 1776 in Kew kultivirt. Blüht im August und September. Steng einfach, 1—2 Fuss hoch, ganz glatt, cylin- Blumen in dichten endständigen Köpfen, so- wie in Büscheln in den Blattachseln, 1/2 Zoll lang, aufrecht, sitzend, dunkelblau. (Tafel 6421.) 14) Villanova chrysanthemoides A. Gray. (Compositae-Heleniodeae.) A. Gray Pl. Wright, Il. p. 96 DC PES NE Pflanze, auf den Felsengebirgen von Colorado ad nd Nen ar eafb. LoatefwLh TAS HE t 4 25 nur in Amerika vor; ausser der hier b be- : E Ssprochenen kennt man noch 2 Arten, die l pH bibis: PEN 1—2 Fuss hoch, flau- - De Blätter ae gestielt, Br II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, 157 2 Zoll lang und breit, in linearen Lappen geschlitzt, Blüthenköpfchen 1 Zoll im Durch- kurz, drüsig, Scheibe keilfórmig, tief 3lappig, hellgelb. Scheibenblumen zahlreich, sehr (Taf. 6422.) Billbergia nutans H. Wendl. (Brome- liaceae.) Beschrieben und abgebildet Garten- flora 1869 p. 162, t. 617 und später in la Belgique horticole 1876 t. 15. (Taf. 6423.) 16) Linaria dalmatica Mill. (Scrophulari- neae.) Eine alte nis Pflanze, welche häufig im südlichen Europa und im Oriente vorkommt und grosse gelbe Blumen hat. (Taf. 6494.) 17) Cassia alata L. do Cute) C. bracteata L. fil. enna alata Roxb.— Ein grosser Strauch m tropischen Amerika, | mehr schon 1731 aus Westindien in England ein- geführt, drin 2—3 Fuss vov steif ab- ch sehr kurz ea 2—5 Zoll RS länglich- linear, an der Spitze stumpf oder abgerundet, Sepalen röthlich. Blüthentrauben end- oder achselständig. Blumen goldgelb. (Taf. 6425.) 18) Allium Erdelii Zucc. (Liliaceae-Allieae.) Zucc. in Abh. der Bayr. Acad. III. p. 237 t. 5 Kth. enum. IV. p. 688.— Rgl. monogr. p. 250; A. Libani Boiss, msc. — Eine der schónsten iucharten für die Kultur und verwandt mit A. nigrum. Wächst in Palästina und wurde erst 1878 durch den Geistlichen Post in Beyrut lebend in Kew eingeführt. Zwiebel fast kugelförmig, 1 Zoll im Durchmesser, Blätter 3—4, breit linear, halb aufrecht, an den Spitzen gebogen, tiefrinnig, am Rande fein gewimpert, !/» Fuss lang. Schaft dick, rund, graugrün, 2—12 Zoll lang. Blumen eine dichie Dolde bildend, 2—3 Zoll im Durch- messer, Die ausgebreitete Blumenkrone fast 1 Zoll im Durchmesser, rein weiss mit grü- nem Kiel. Staubfäden oben weiss, unten purpurroth, . 6426.) 19) Goethea Makoyana J. D. Hook, (Mal- vaceae.) Bereits unter dem Namen Pavonia . Makoyana Ed. Morren gelegentlich der Ab- bildung in »la Belgique horticole« bespro- s chen. e. Gartenfl. 1879 p. 283. Taf. 6427.) ERSA ) Iris dichotoma L. fil. (Iridaceae.) Par- eid dichotomus Ledb, fl, ross. IV. pag. 106. Diese alte sibirische Pflanze wurde schon unter ee Namen in der Gartenflora besprochen. S. Jahrg. 1858 S. 309. (Tafel 1) Aster Townshendii Hook, (Compositae- Asteroideae.) Bereits besprochen Gartenflora 1880 S. 228. (Taf. 6430. 22) Calceolaria deflexa R. et Pav. (Scro- h i X. p. 217. — C. fuchsiaefolia Hemsl, in the Garden 1879 p.258. Wurde bei Hrn. Rodger M'Clelland & Co. in Newry eingeführt und blühte bei W. T. Gumbleton, Esq. und auch esägt, am Grunde ab- gerundet oder fast herzfórmig, oben dunkel- grün, unten weisslich, Rispe gross, mit ge- Ren Blättern an den Gabeln, Blumen nickend. Blumenkrone 1 Zoll im iiae ichvableath (Taf. 6431.) 23) Cypripedium Lawrenceanum Rehb. fil. (Orchideae.) Wurde schon im vorigen Jahr- gange auf Seite 91 besprochen. Gehört zu den schönsten Arten. (Taf. 6432.) 24) Chionodoxa Luciliae Boiss. (Liliaceae- Hyazintheae.) Ch. Forbesi Bak, in Journ. Linn. Soc. XI. p. 436, Besprochen nach einer Ab- iger, in the Garden, S. Gartenfl. 1880. S. 266. (Taf. 6433.) 25) Cinchona Calisaya Wedd. Sie spe apa nn of the East In- t. 8. ‚Diese in Bolivie: en und per inI l Ein kleiner Baum mit gegenüberstehenden, änglich- elliptischen ättern von edener hen Blätte: Y Grósse; oberhalb glatt und glänzend, unter- halb blass n. pe gross; Blumen zahl- reich; Blumenkrone rosenroth, (Taf. 6434.) 26) Lamprococcus Weilbachii Fr. Didr. (Bromeliaceae. Wurde schon früher in der 158 Gartenflora beschrieben und abgebildet. S. Jahrg. 1867 p. d t. 539. (Taf. gp ) Hymenoca macrostephana Baker. (Amaryllidaceae.) quim fasten Garten- flora Jahrg. 1880 p (Taf. 6.) 28) Pri rosea Royle. (Primulaceae.) Beschrieben und abgebildet Gartenfl, 1879 p. 354 t. 994. p 7. 29) Dendrobium Findleyanum Par. et Rehb. f. (Orchideae.) Bereits besprochen. S. Jahrg. peae.) Bes Schrenki Gartenfl. 2ii. (Taf. $38) 31) Phe indicus Din (Leguminosae P leae.) Eine im ganzen tropischen Asien edel Pflanze, deren Samen zusammen mit Reis gegessen werden. Sie hat gelbe Blumen. (Taf. 6440.) 32) Aechmea Maius reyes H. Wendl. (Bromeliaceae.) H. Wendl. in Hamburg. Gar- enz. i ®© "g . g. Schon in Gartenflora erwähnt, s. S. 152, Nach der Auf- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. fassung Prof, Morrens gehört die Pflanze zur Gattung Chevalliera. (Taf. 6441.) 33) Loasa prostrata Don. (Loaseae.) Don in Edinb. Phil. Journ. 1841 p. 274. Gay fl. chil. IL. p. 454. — Eine den Winter in Eng- land ohne Bedeckung im Freien aushaltende Art, heimisch auf den Südcordilleren von Chile. Ganze Pflanze mit Brennharen bedeckt. Stamm vom Grunde an verästelt, fleischig, niederliegend, hin- und hergebogen, grün. Blätter gegenüberstehend, 2—2!ja Zoll im Durchmesser, die unteren kurzgestielt, die oberen sitzend. Alle breit eiförmig, tief herz- rmig, bis in die Mitte dreilappig; Lappen vm du in Lànge, der mittelste der làngste. Nerven unterseits et hervortre- egre achsel- ic än ls Blatt, Kelehlappen länglich- aik spitz, viel kürzer als die Blumenblätter. Letztere länglich, botför gelb. Innere Blumen- blatter ichacloe hit: (Taf. 6442.) (Ender,) III. Notizen. Y Argentinien, Dr. C, Berg, Pro- fessor der Zoologie an der Universität zu Buenos Ayres, war auf kurze Zeit in Peters- burg, nachdem er zuvor in Paris, Rennes, eram eine Masse von Insekten, die er zu esem Zweck mit nach Europa gebracht licis verglichen und zur Bearbeitung der Fauna Argentiniens vorbereitet hatte. Argen- |. tinien, jenes mächtige Plateau, das sich nur : ganz ' senkend, von den Cordilleren zählen. In manchen Gegenden hat man auch mit dem Getreidebau begonnen und so auss e Gege nstände für ir Kleidung und sate | dagegen eingeführt. Der Boden ist noch ausserordentlich frucht- bar, Ernte auf Ernte und alles gedeiht " ausserordentlich üppig und gut in demselben. die Schwarzerde-Steppen Russlands all- worden | mälig durch den Raubbau erschöpft sind, so steht auch den sogenannten uner- ee Boden Süd- und oe glei Schicksal be- e der Zeit das varese was im grossen loy. alyptus versucht ward nzen hat noch nicht gelingen wollen. | Pfla Trockenheit im Sommer, Mangel an Wasser, um zu begiessen, heftige Stürme haben sol- | che Anpflanzungen wieder verwüstet. Sollten da nicht Ailanthus, Robinia Pseudacacia, die Korkulme, Gleditschia etc. bessere Dienste als on leisten. In den Gärten, die sich d tädten pi gend: kommen ja die gne dort nac . Berg's Mitthei- lungen schnell und gut 7 Birnen und Pfirsich ge vortrefflich, von litli kann die Fü rüchte so wenig A wendung mid, dass Massen umkomm : m Bäume des SENE Neuhollands, Neusee- der, Lagerstrémia bilden einen Hauptschmuck der Garten, Araucaria imbricata gedeihet vortrefflic Agaven, Fourcroyen, Yuccen blühen in Fülle ete. Im Innern des Landes Schatten bedeutet. Leider "t das weiche | und Holz di Baumes ganz unbrauchbar als Brennholz wird in Buenos-Ayres meist | . Holz von Pfirsichbäumen gebraucht. Die Ansiedelungen und Kolonien der Ein- wanderer, wenn sie nicht auf Punkte, weit . von allem andern Verkehr getrennt, vorge- schoben werden, wie z. B, die in ns 159 vortrefflich, sofern die Einwanderer st arbeiten wollen, , puli hat noch endlose, bis jetzt keiner Kultur unterworfene Strecken, — die zusammengeschmolzenen wilden Stämme schmelzen unter Berührung mit den Europäern in Folge von gedeihen ben selb uben, wenn sie ihr e durch Krankheit verlieren. Fuss hohe Race der Po eda aij eigene wunden sein, diirfte also bald dem sterben unterworfen sein Endlich muss noch in Tak auf die Pa- ranas (Wiesensteppen) bemerkt werden, dass. iese keineswegs mit hohen, dem Gynerium ähnlichen Gräsern bedeckt sind, sondern dass sie einem kurzen DR Sees Rasen gleichen, der eben vom Vieh so l Wo das Gras hoch taie frisst es das Vieh nicht mehr und die Ansiedler brennen das- selbe ab, um frisches niedriges Gras zu er- halten. Gynerium wüchst nur an den Ufern er Flüsse etc. und auf sumpfigen Stellen wachsen 7—10 Fuss hohe Schilfarten. Sol- che Stellen sind sehr schwer zu passire und sind ausserdem als Aufenthalt des Ja- guar gefürchtet, . R. nach Erzählungen von Prof. Berg, der uns nächstens eine ee Schil- derung der Gärten dieses Landes zugehen lassen wird.) 2) Verzeichniss der im Esbekich- Garten zuKairo befindliche Bäume und Sträucher, (Die gemeinsten sind ursiv gedruckt. a quadrangulare, .. melanoxylon. Sisso. Buddleia digna niis (blüht steril). Chorisia es angeht rias Blüthen). Caesalpinia Chrysanthemum jvc. Carica Papaya. Dodonaea vi, viscosa. - Euphorbia variifolia. 1400 Gartenfora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Adhatoda vasica, Allamanda angustifolia, Pongamia glabra. Terminalia glabra. — PAS Mte rate, na lanthus d Pa stem a spectabilis. Wigandia erispa (steril blühend). Salix babyloniea, . Jacaranda mimosifolia, Cryptostegia Popa Boussingaultia baselloides. Hibiscus sinensis, mutabilis, KE striatum. Anogeissus leiocarpa. Rumex nervosus. Grewia populifolia. — villosa. — pilosa. Erythrina indica. — Corallodendron, t Kigelia PEG (blüht reichlich im Sommer, er (ebenso in Chartum) keine rucht a u Tamarix articulata, a N. en ON taille Solandra sp. Pluch idis. RS procera. oz ee Quisqua ae 3 Febr. 1881. Dr.G.Schweinfurt. IV. 1) R. W. A. Wörmann, Garten-Ingenieur, Hugo V. q . In gross Quart gibt dieses nützliche Buch E auf 7 Tafeln 65 Figuren von verschiedenen rojekten von Teppichbeeten, von den ein- facheren Formen zu den complizirteren über- gehend. Der von Vorzug Wörmann’s Arbeit vor andern poneti besteht darin, dass auf den Figure e Hülfslinien angegeben sind, mittelst "kir die betreffenden Beetle ausge- steckt und angelegt werden kónnen und das ist gerade für Anfänger sehr wichtig. (E 2) W. Hampel, die moderne Teppich- gärtnerei. Berlin 1880 bei Paul Parey. Die Literatur über Teppichgärtnerei wird 1 immer nn Während das Buch von Wörmann vast sächlich nur Formen von Teppichbee ae und den Anfänger lehrt, wie er id im Garten haec und snzulegen sa gibt die in Rede stehende Schrift, in Royal Oktav uif 936 Tafeln, eben- falls von den einfachen Formen zu den zu- i Mannigfaltigkeit von Must nd gibt er gegenüberstehenden Seite die Bepflan zung derselben ichts da- is einmal nicht entschliessen , *) Einer. wo Freunde, Inhaber grossen G mit dem ich ichs Pu rüber fena peso mir, Ses geht | sind, mich nichts an, ob die Namen die Teppichgärten. HI. Aufl. Leipzig bei | oigt. 1880. Ischen ` Gartennamen een Aber es hätte von | vir man. ge eignen | ra die unsere | Literatur. den N ee hier aufge- hrten Pflar doc n Verzeichniss mit Hinweisung iul den wissenschaftlich ange- nommenen Namen gegeben werden müssen. Um Beispiele zu geben, so ist es bek Gärten die von Lemaire (Ill. hort. 65 N A. sessilis var. amoena beschrieben Pflanze, unsere Telanthera amoena ist. Was für eine Pflanze ist ais Alternanthera me- tallica erai das hätte uns der Autor doch l Was ist hie unter vain du pa- ronyehioides verstanden? A onychi . Hil. ist nämlich eine ächte Alternanthera mais Telanthera) mit nur Blättern Sollte das nicht Telanthera Bettzichfana B. | spathulata 2 r ebbe add Lem. ill. hort, | tab.445) s nter um gläucum ist | a Vas glaucum verstan- e H. petiolatum beschrieben und öchst saletan ist diese Art gemeint. Die andere Art ist dagegen die beste are rennirende, im Freien ausdauernde Teppich- beet eipfiau nze, welche wir kennen, das ist An- tennaria dioica . var. tomentosa, die dichte Kanten und Beetflächen von silber: grauer Farbe bildet und die gleichfalls als Gna phalium tomentosum geht, Es möge dies ieser guten Schrift nauere Bearbeitung SH dtes dehion Pflan- zennamen hinzuweisen. Uebrigen empfehlen x wir die Schriften gegenseitig ergánze a? Rathgeber bei der _ Tenptep besten: Gartenflora Deutschlands, Husslands und der Schweiz. V. Personalnotizen und Neuestes. 1) A. pete os für einige Zeit in Pe- Am 5. Februar: A tersburg, um s wieder abzureisen und Scilla bifolia. 7 die mächtigen jr A des ba uellge- Nareissus Jonquillae in einzelnen Exem- ue. bietes des Amu Darja zu unter plaren. | 2) 14. T or eine Plinssnacepia- Laurus PEEM starke Knospen. G lung in Anv tatt, veranstaltet von der Corylus Konig. en in Anvers inida caucasica (schon am 2. Febr.). (Belgien). Arbutus Andrachne und Rhamnus Ala- 3) Professor C. Strassburger in Jena ternus sind stark in Knospen. ist zum Prof. der Botanik und Direktor des H. Scharrer. Bot. Gartens in Bonn ernannt. s : 4) Basarow, Docent an der Universitat 8) In Petersburg blüheten die ersten kien, ist rem Direktor des Gadeos zu Schneeglóckchen (Galanthus Redoutei) den Nikita in der Krim ernannt worden, = (I£) April. Hante, den WU. (29) Apri) 5) Professor Mac Owan ist zum Direktor : : : f des botanischen Gartens in der Kapstadt Pulmonaria officinalis, Scilla cernua, Iris re- S ticulata etc. in voller Blüthe, (E. R.) 6) Dr. Fred. Nylander, bekannt als Lichenologe und als Verfasser des Spicilegium pl. Fenniae, starb am 20, Okt. des letzten Jahres zu Contreville in Frankreich. 9) Suchum Kale 10. (22) Febr, 1881. Einer der Gehilfen des hiesigen botanischen. artens, der eine Stellung in Suchum Kale an we n Hr. Kuhnd, sehreibt uns 7)InTiflis kamen im freien Grunde | das Folgen dies Jahr zu folgenden Terminen zur [ oun und Primula acaulis Blithe.” Am 6. Januar blüheten : ; Cyclamen Coum. Zeit prächtige ape uec Wir haben - Helleborus caucasicus. ; jetzt bei Tage bis 20° R. , Abends ist es aber empfindlich kalt ter feucht, dessen herrscht d tee ee ae vis er röten Suchum besteht jetzt noch, in Folge des Besuchs der Türken, fast nur aus Ruinen und die Menschen meist fieberkrank und kraftlos. Die Eucalyptus-Pflanzungen, die an- fangs gut gediehen, wurden theils von den | Türken e theils fielen. sie bos ; Verlag von FERDIN. AND ENKE in Stuttgart. Dendrologi en ogie. Bäume, Sträucher und Halbsträucher, ie in Mittel- und Nord- -Europa im Freien muvi werden. Kritisch beleuchtet von Prof. Dr. K. Koch. In zwei Bänden. gr. 8. 1869—1873. geh. 33 Mark 20 Pf. I. Theil. gr. 8. 1869. geh. 12 Mark. Il. Theil. 1. Abtheil. 1872. gr. 8. geh. 12 Mark. IL Theil. 2. Abtheil. 1873. gr. 8. geh. 9 Mark 20 Pf. Me EEE E a Me a ee Synopsis Plantarum diaphoricarum. Systematische Uebersicht der Heil-, Nutz- und Giftpflanzen aller Länder. Von Dr. D. A. Rosenthal. gr. 8. geh. 18 Mark 80 Pf, A. A Stuber’s Antiquariat in Würzburg - e offerirt statt 1200 frs. für 300 Mark. . Les Roses, peintes par J. Redoute, deerites et classées selon leur Ordre naturel par Cl. Ant. oy Paris (Didot) 1817—24. 3 vols. Ete in 4. Das Exemplar ist ein sehr schónes, auf grossem Papiere, unbeschnitte, in a a bande. Das Werk ist als vorzüglich bekannt. Brunet schre ibt im Manuel du librai . p8- 1176: es de la plus grande beauté, et qui a mis le ien à la veu pus fiet, E esit 170 co lor. Zeic chnungen . lphi 1818, Pars ar und a Sia 1879. Böhmens Seha wN GARTENFLORA. Allgemeine Monatsschrift - für dentsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde und Organ des Kaiserlichen ‚Russischen Gartenbau-Vereins in St. Petersburg, Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt Dr. Eduard Regel, Kais. Russ. wirklichem Sia rat the, Director des os Bot. Gartens in St. Petersburg, Vice-Präsidenten des zan Russ, Gartenbauvereins in, St. Petersburg, aber mehrerer hoher Orden, Ehrenmitgliede ze emie der ng in Palermo, Co ndirendem Mitgliede der kgl. bayr. Akad der Wissenschaften der Kaiserlichen Russisch demie ~< eg in St. Pete Corre- spondirendem "Mitgliede der Akademie der dat ften zu Bologna,.Mitgliede der deutschen Aka- . demie der Naturforscher getan arolina, enmitgliode, Mi liede und Correspondirendem Mitgliede vieler Gelehrten- und Gartenbaugesellschaften. Mitherausgeber für Deutschland A. Senoner, L. Beissner, H. Jäger, E. Mayer, Bei Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. Hofgürtneri in Garatshausen, H. Hoffmann, €. S on, W. Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg, Univ.-Gürtner in Marbu f. Dr. Góppe Eee: Schmidt M. Kolb, Geh. ae u. na d. bot — Breslau. Garten-Inspector in München. Haage & Schmidt) Mitherausgeber für die Schweiz: Ortgies, inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: Dr. F. von Herder. Kais. Russ, Hofrath u. Bibliothekar am As icorlichon Erster Gärtner am Kaiserlichen Botanischen Botanischen Garten zu St. Petersburg. Garten zu St. Petersburg. Mai 1881. STUTTGART. a, 2 Verlag von Ferdinand Enke, 2 015 . — Agi. Inhalt I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Oncidium Lietzei Rgl.. . B. Statice leptoloba Rgl. . C. Carludoviea Drudei Masters 2) Schwimmende Inseln von Kork 3) Burchelia capensis R. Br. 4) Perennirende Astern als ein- jährige Pflanzen . . . 5) Catalpa Bungei härter als C. sy- ringifolia . des Mai-Heftes. Seite | : Seite | 6) Hydrangea paniculata . . . 167 . 1) Ueber Einwirkung niedriger 163 | Temperaturgrade aufVegetation 168 164 | 8) EinereichblühendeLabjate (Co- 165 | leus Huberi Rg.) . . . . 179 165 II. Neue und empfehlenswerthe 208 Zierpflanzen ri, 167 HIE. Notizen. . . ee... | AU, BEER . o . . . . O 190 167 | V. Personalnotizen und Neuestes. 194 Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen. Original - Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- stände, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- bogen honorirt. _ Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- wo móglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse einzusenden. 2a] bildung, E. Regel in St. Petersburg an die Verlagsbuchhandlung von Ferdinand Enke B a. z Annoncen aller Art werden auf dem Umschlag oder Beiblatt gegen eine Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen, — Cataloge legt die Ver- lagsbuchhandlung in einer Anzahl von 600 Exemplaren gegen eine Gebühr f I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Oncidium Lietzei Rgl. (Siehe Tafel 1044.) Orchideae. Oncidium, sect. Tetrapetala macro- petala Lindl. fol. orch. One. p. 17. — Rehb. in Müll. ann. VI. p. 725. Pseudobulbi compresso - cylindrici, apicem versus attenuati, monophylli. Folia pergamenea, oblongo-lanceolata, obtusiuscula, basi angustata. Scapus radicalis, teres, purpurascens, imma- culatus, folia superans. Panicula elon- gata, racemosa, laxa, multiflora. Se- palum supremum cuneato-obovatum, apice rotundato-obovatum v. ex apice subretuso minute apiculatum. Sepala lateralia in unicum oblongo-obovatum et apice tantum obtuse bidentatum . eonnata. Petala sepalis paullo lon- . giora, e basi cuneato-unguiculata in laminam subrotundam breviter acu- minatam margine crenato-crispam di- latata. Labellum unguiculatum, trilo- bum, petala circiter aequans; lobo intermedio latiore quam longo, late cordato, acuto, apice inflexo simulate bilobo; lobis lateralibus, linearibus, acutis, reflexis, glabris. tated tuber- culi duo antici maximi erecti, obtusi; | laterales acuti, horizontaliter paten- tes. Columnae alae oblongae, obtusae, subfalcato-recurvae ut clinandrii mar- . go crenulatus sub lente minutissime ciliolatae. Flores fusco-lutei. Sepala circiter 21/5 Cm. longa, petala 1—2 Mm. lon- giora. Columna albida. O. amictum Lindl. (bot. reg. X X XIII tab. 66), cui species nostra arcte af- finis, dignoscitur: ,pseudobulbis elon- gato-ovatis diphyllis, petalis obtusis, labelli tuberculis anticis acutis divari- catis, ejusdem lobis lateralibus latio- ribus obtusis horizontaliter patentibus ciliatis, columnae alis clinandrioque margine longius ciliatis, floribus lu- teis fusco-variegatis maculatisque.* E. Brasilia Cl. Lietze plantas vivas misit. Die beistehende Abbildung giebt unsern Lesern ein getreues Bild eines neuen hiibschen Oncidium, das im Oktober blühet und dem O. amictum Lindley zunüchst verwandt ist, sich aber schon durch schmalere Schein- knollen, auf deren and nur ein Blatt steht, sowie du die einfarbigen raunen Blumen, dine die schmalen zurückgebogenen Seitenlappen der - Lippe und die Gestalt der Schwie | leicht unterscheidet. Gartenflora Deutschlands, Kultur in der temperirten Abthei- lung des Orchideenhauses in durch- brochenen Töpfen oder Körben, am geeignetesten unter dem Fenster auf- gehüngt. (E. R.) Erklärung der Tafel 1044. a. b. Blühende Pflanze in Lebens- grösse. Russlands und der Schweiz. | c. Eine Blume von der Seite ge- sehen, vergrössert. d. Lippe und Stempelsäule, das un- terste Blumenblatt ganz und die obern Blumenblütter abgeschnitten. Ver- gróssert. B. Statice leptoloba Rgl, (Siehe Tafel 1045.) Plumbagineae. E Sect. III. Platyhymenium Rhodan- Ae thae Boiss. in DC. prodr. XII 640. St. leptoloba Rgl. in acta h. petrop. VI, fase. IL. p. 385. „Calycis dentibus lineari-lanceolatis ; nervo excurrente mucronatis a. St. te- E nella Turez. diversa.' i Die Statice, von der unsere Tafel pre die Abbildung gibt, hat A. Regel in den Gebieten nórdlich und nordóst- lich von Kuldscha entdeckt, so an dem — sem - Porota, ann: Gebirge entspringt, die nördlich vom Ilistrom sich erhebend, im Nordwesten vom Sairam-See sich mit den höchsten Dschungarischen Gebirgen vereini- gen, dann nach Osten ziehend, in den _ Ebi-noor sich ergiesst, ferner auch in . den Vorbergen nordöstlich von Kuld- . scha und bei Takiansi, unweit von Dschincho auf schon chinesischem dn einer Höhe von un- - Da sammelte A. Regel diese | nen warmen Standort und im Winter Schutz durch Deckung mit Tannen- reis verlangenden Arten. Deckung mit Laub oder selbst Moos würde diese Art tódten. Die gabelig sich ver- zweigenden, aus der Rosette verkehrt länglicher Blätter sich erhebenden Blü- thenstengel, die auf ihrer Spitze die kopfförmig zusammen gedrängten Blu- men tragen, die schöne rosenrothe Farbe der grossen Kelche im Contrast mit den hellgelben Blumen und die Menge der gleichzeitig erscheinenden Blumen, stempeln diese Art zu einer der lieblichsten Staticen, die weit schöner als die häufig in botanischen Gärten kultivirten kleinblättrigen Sta- ticen Südeuropa’s, als St. Dodarti, bellidifolia, globulariifolia, duriuscula etc. aum dürfte sie härter als diese in Deutschland und der Schweiz noch ausschliesslich als Topfstauden kultivirten Arten sein und die Winter Deutschlands im freien Lande ertragen. .| Mit Sicherheit können wir das aller- dings nicht sagen, denn die bei uns | zur Blüthe gekommenen Pflanzen wa- ae ren im e canon. tad i im ee is Ae FRE EN Ae CEE Lo ca. RK d dos SUPE ee Cer Fa ee Mee age Wie eben Bee peu eV a a E E jahre erst in's freie Land gepflanzt. Der Versuch, diese schóne Art im freien Lande in Petersburg zu kultiviren, ist leider missglückt und ebenso schreibt uns unser geehrter Freund Max Leicht- lin aus Baden-Baden, dass die ihm abgegebnen Pflanzen auch in Baden- Baden den letzten Winter nicht über- dauerten. Reich sind überhaupt jene Gegenden an Staticen, in der Dschun- garei und in der chinesischen Mon- golei wachsen die schónen gelbblu- migen niedrigen Staticen, von denen Boissier (p. 641—643 l. c) 9 Arten beschreibt, und zu diesen kommen nun noch zwei wunderbar schóne, in dichten Polstern wachsende Arten, die mit glänzend goldgelben Blumen zur Zeit der Blüthe wie übersäet sind, es sind das St. chrysocephala Rgl. und Statice sedoidgs Rgl. (acta h. petr. VI. IL. 383, 384 Von beiden Arten haben wir Samen I. Originalabhandlungen. 165 erhalten und ausgesäet, leider sind solche aber nicht aufgegangen. Beide Arten sammelte A. Regel am Borbo- rogussun auf der Reise nach Dschipcho; dann in den Gebirgen des Kuketau, Urtaksari und an der Borotala öst- lich vom Sairam-See, theils auf russi- schem, theils auf chinesischem Ge- biete, Sie wachsen da auf trocknem Steingeröll und an Felsen in einer ‚Höhe von 6—8000’ überm Meere. Unsere Tafel gibt die Pflanze von St. leptoloba in natürlicher Grösse, dann bei a die beiden äusseren Brak- teen, bei b einen einzelnen Kelch und bei c eins der 2blumigen Aehrchen des Blüthenkopfes. Von aussen ist dasselbe von den Brakteen fest um- schlossen, dann sieht man Kelch und Blumenkrone der einen Blume her- vorragen, wührend die andere Blume noch von Brakteen umschlossen, noch nicht hervorragt. E C. Carludovica Drudei Masters. à (Siehe Tafel 1046.) Cyclanthaceae. Ward 1877 II. pag.714 Fig. 136 und 139 und dann wieder 1879 II. p. 278 Fig. 46 von Dr. Masters im Gardeners Chronicle beschrieben und abgebildet und unsere Tafel ist dem Gard. Chron. 1879 entlehnt. Stammt aus Columbien, steht zwischen Car- ludovica palmata und C. incisa gleich- sam in der Mitte. Die Beschreibung dieser Art gaben wir Gartenflora 1878 S.382. Wird gleich den andern Arten dieser Gattung im niedrigen Warm- hause kultivirt, liebt eine lockere lehmige Erde und gedeihet am üp- pigsten und besten, wenn der Topf in ein mässig warmes Beet einge- senkt wird. 7 ŒR 2) Sehwimmende Inseln von Kork. Einige Meilen von hier befindet sich auf dem kleinen Hautsee bei Frauen- | see eine ansehnliche grosse schwim- — | mende —— mit mue — Sf 166 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Erlen, Weidengebüsch ete. bewach- sen. Als ich einst aus dieser Gegend kommend, auf einem nahen Eisen- bahnhofe grosse Haufen von Kork- tafeln liegen sah, welche von hier nach den Korkstöpselgeschäften in D. ver- laden werden, kam mir der Gedanke, man kónnte von Korktafeln schwim- mende Inseln für kleine Gartenteiche und grosse Aquarien herstellen, wel- che im Garten hübsch und durch Fremdartigkeit erfreuend, in Aquarien sogar sehr nützlich werden könnten, weil dort auf den wenigen über das Wasser hervorragenden Felsstücken wenig Platz für Pflanzen ist. Man denke sich, wie viel Platz im Aqua- rium gewonnen wird, wenndas Wasser nicht oder wenig durch Steine be- engt wird. Zu einem Versuche auf einem Teiche kam ich nicht, hatte auch keine Lust; dagegen veranlasste ich eine Dame, aus Kork eine Art Schiffchen von eckiger Form zu con- struiren, welche mit einem Cyperus und Selaginella bepflanzt, als schwim- mende Insel im Aquarium hin- und herschwimmt, was den Kindern grosses Vergnügen macht. Von sogenanntem Zinn-Kork können die Felsen gemacht werden. Ob sich der Kork im Wasser nach längerer Zeit nicht so voll saugt, dass er zu schwer wird, habe ic nicht in Erfahrung brane kénnen. Dem wiirde aber abgeholfen, wenn man ihn mit fettem Oele durchdringen liesse. 3) Burchellia Nur wenige der heutigen Gürtner werden diesen Namen kennen, noch weniger die Pflanze. Sie gehört zu den Rubiaceen, und kónnte zunüchst Strauch, den ich nicht héher als 1 */2 Fuss sah *). Wie langsam der Wuchs, möge folgender Umstand zeigen. Ich fand davon eine spannenlange Pflanze, als ~ ich vor 36 Jahren den hiesigen (da- . mals d Garten ee .. *) Bnrehellia capensis bildet einen kleinen Baum in Südafrika, dessen hartes Holz als Büffelholz verarbeitet wird; in botan, Gárten trifft man ds Pflanze bisweilen mannes- hoch. | o €8) mit Ixora und Bouvardia verglichen capensis R., Br. und die Pflanze stammte noch von dem alten, damals durch sein Lexikon von 30 Bänden berühmten Dr. Fr. G. Dietrich, dessen Nachfolger ich wurde. Unansehnlich wie sie war, beachtete ich diese Pflanze wenig und sie ürgerte mich einigermassen, weil sie immer kümmerlich aussah. Als ich sie einst- mals im Sommer blühen sah, wurde ich zwar aufmerksam, aber die Pflanze wurde dennoch nicht beachtet, fast vergessen. Einmal pflanzte ich sie im Sommer in [ein Haidenerdbeet, und hatte das Vergnügen, sie etwas wachsen zu sehen; aber Holz zu Stecklingen fand sich nicht vor, denn auf den | kurzen Zweigen bilden sich stets Blü- then. Diese mindestens 40 Jahre alte | ce ist jetzt 40 Cm. (14s Fuss) I. Originalabhandlungen. hoch, und hat endlich so viele Zweige, dass Stecklinge davon geschnitten werden kónnen. Stamm und Aeste von Burchellia sind weichholzig, die obern dunkelgrünen, glatten, rundlich- elliptischen Blütter sind sehr kurz ge- stielt und haben Aehnlichkeit mit denen von Viburnum Tinus, sitzen wegen der kurzen Jahrestriebe dicht bei- sammen. Die etwa 3 Cm. langen, wohl auch lüngeren Blüthen sind dunkel- 167 zinnoberroth und gleichen denen einer grossen Bouvardia, sind aber dicker und stehen steif an den Zweigspitzen. Meist bringt jeder Zweig einen Blu- menbüschel, was die Vermehrung er- schwert. In der Kultur weicht unsre B. nicht von andern kapischen und Neuhollünderpflanzen ab, und ist, wie die Vernachlüssigung meiner Pflanze zeigt, nicht eben zärtlich. | J. 4) Perennirende Astern Durch eine Notiz in einer Garten- zeitung veranlasst, süete ich Samen von einigen perennirenden Astern im April in ein kaltes Mistbeet, liess die Sümlinge im Mai auspflanzen und hatte das nicht erwartete Vergnügen, sie schon Ende August blühen zu sehen, zu welcher Zeit von den alten Stau- denastern nur Aster Amellus und A. als einjährige Pflanzen. ibericus blühten. Diese Sämlinge wur- den nur l'!s bis 3 Fuss hoch. Es wäre demnach diese einjährige Kultur zu empfehlen, wenn nicht der Um- stand hinderlich wäre, dass die schön- sten Arten zu spät blühen, um reifen Samen zu bilden. Man müsste den- selben aus wärmeren Gegenden be- ziehen. J. 5) Catalpa Bungei härter als C. syringifolia. Während in unserm nach der Nord- seite abgedachten Garten Catalpa syringiflora nie zu einem blühbaren Baum wird, hat sich C. Bungei aus Nordchina, nur in der Jugend etwas gedeckt, zu schönen Bäumen ent- wickelt, welche weder 1870—1871, . noch in dem furchtbaren Winter 1879 bis 1880 erfroren und bereits 2 M. hoch blüheten. Gewöhnlich nimmt man an, dass im Herbst und überhaupt in demselben Jahre verpflanzte Büume mehr von der Kälte leiden, als ein- gewurzelte. Auch die erst im Früh- jahr gepflanzten Bäume von etwa 3—4 M. Höhe haben vorigen Winter (1879—80) nicht im Geringsten ge- litten. J. 6) Hydrangea panieulata hat sich hier ganz winterhart gezeigt. Vom frühen Schnee überrascht, konnte | sie, was früher geschah, nicht eiuge- bunden werden; aber sie blieb bis in die Spitzen auch über dem Schnee unbeschüdigt, und hat im August und ds = 168 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. September prachtvoll geblüht. In der- selben Gesträuchgruppe und unter den- selben Verhältnissen erfroren Ribes san- guineum, Spiraea Reevesi (cantonien- sis) und Ligustrum japonicum und luci- dum fast bis zum Boden. 7) Ueber Einwirkung niedriger Temperaturgrade auf Vegetation. Betrachtungen aus dem botanischen Garten in Breslau vom Direktor Herrn Professor A. 6. Góppert. (Schluss.) a. Beobachtungen im botani- schen Garten. Die Einleitung zu den Verände- rungen, welche die Vegetation durch Temperaturdifferenzen bei uns erleidet, bildet der Laubfall der Bäume und Sträucher. Er erfolgt unter den bekann- ten Erscheinungen entweder freiwillig, so zu sagen ohne Einwirkung der Kälte, oder wird durch dieselbe beschleunigt. In beiden Fällen stellen sich aber häufig Ausnahmen ein, deren Ursache in lokalen Umständen oder in den ver- schiedenen Windrichtungen und Stärke derselben, wie auch in inneren Lebens- verhältnissen der Bäume zu suchen sind. Wenige Kältegrade, wie — 4 bis — 7°, reichen jedoch bei uns voll- kommen hin, um vollständige Ent- blätterung zu Wege zu bringen, die sich sonst in der Regel erst im Laufe des Novembers einstellt. Zur Fest- stellung des individuellen Verhaltens der einzelnen Holzgewächse eignet Sich nicht jede herbstliche Witterung, sondern nur diejenige, in der nur all- mälig gradweises Eintreten niederer we abwechselnd mit frost- stattfindet , Wie Von einjährigen exotischen Gewäch- sen, Pos Sos Bein Eintritt des Herbst- ‚Blättern, auch selbst noch mit Blüthen versehen sind, leiden bei — 1° Coleus Verschaffelti Lem. nebst Varietäten als wohl die em- pfindlichsten unserer gewöhn- lichen exotischen Sommerge- wächse. Bei — 1,5? erfrieren theil- weise die Blütter von Cucumis sati- vus, Cucurbita Pepo (ihre Blüthen erst bei —3°), Phaseolus nanus und coccineus, Uhdea pinnatifida; bei — 2^ die Blütter von Perilla chinensis, Canna indica, Ocimum basilieum, Georgina variabilis, Nicandra physaloides; bei — 2? bis —3° Holcus Sorghum, Zea Mays, Amarantus tricolor, Chenopo- dium Quinoa, Impatiens, Cucurbita lagenaria, Solanum Lycopersicum, Wi- gandia, Uvedalia, Bidens leucantha, Tropaeolum majus, Ricinus communis, Albersia ; ebenso die Blätter von Canna discolor, Caladium antiquorum; bei — 4° auch die von Gunnera, selbst Atropa Belladonna, Phytolacca de- candra, Bocconia cordata. Alle diese Pflanzen befinden sich ohne Schutz von Bäumen, auf freie- rem Terrain; unter dem Schutz von | Bäumen erfroren die Canneen, Ricinus, Perilla, Heliotropium nicht bei — 2°, sondern erst bei — 4° wie ich mit — . 1: 1 ee t durch 1 Fuss über - .— |. Originalabhandlungen. telte und also behaupten kann, dass die- ser Schutz die Einwirkung um — 2° zu vermindern im Stande war. Nach viel- fültigen Erfahrungen tritt jene Affek- tion nach gedachten Kültegraden so sicher ein, dass man aus ihnen auf die Anwesenheit derselben zu schlies- sen sich berechtigt halten darf und man sie daher als wahre Repräsentan- ten der Reaktionspflanzen be- trachten und bezeichnen könnte, Von einjährigen Pflanzen, die mit sehr entwickelter aufrechter schnee- überragender Achse versehen sind, starben nach meinen direkt angestell- ten Versuchen : bei— 10° ohne Schnee- schutz: Thlaspi bursa pastoris, La- mium purpureum, L. amplexicaule, Alsine media, "em Anus, Bopliorbis Peplis, S t bedeckung dauern sie aber den ganzen Winter hindurch aus. Von perennirenden Gewächsen er- hielten sich nur äusserst wenige mit ihren über die Oberfläche hervorra- genden krautigen Stengeln, wie Helle- borus foetidus, Euphorbia Lathyris und Brassica oleracea. Die beiden letztern überdauern allenfalls — 15 bis — 20°, nicht aber höhere Kältegrade, nur Helleborus foetidus erträgt sogar = | — 24°, jedoch auch nur voriibergehend. -~ Immerhin beachtenswerth, wenn auch gerade nicht auffallend, erscheint die grosse Empfindlichkeit der Wur- zeln höherer Gewächse, ich sage auf- fallend, insofern sie wegen ihrer Lage im Boden niemals sehr niedrige Tem- peratur erfahren können. Bereits im Jahre 1829 fand ich bei Versuchen, dass Wurzeln von Helleborus niger, viridis, Valeriana Phu bei — 15° er- 169 froren. Indessen gehen sie schon bei viel niedrigeren Kültegraden zu Grunde, wie mich im Winter von 1870—71 angestellte Versuche lehr- ten, und zwar bei — 8° bis — 10°, und auch sogar die Wurzeln des Braun- kohls, Brassica oleracea, während Stengel und Blütter lebend blieben. Typha-Wurzeln starben schon bei — 6°, Acorus Calamus dagegen bei — 16?; Cicuta virosa lieferte wider- Sc peer Resultate. Zwiebeln er- wiesen sich sehr verschiedenartig, doch hinfülig genug: bei T — 8 = durch24 —48 St 09 MOM oS X Temperatur HUN zu Grunde Zwie- beln von Narcissus Tazetta, poeticus, Hyacinthus orientalis, Tulipa Gesne- riana, Colchicum variegatum, ja so- gar C. autumnale, ferner Allium Por- rum, ascalonicum, Cepa, letztere viel- leicht schon bei — 8°, Allium sativum dagegen erst bei — 16?. Von Pilzen scheinen die ausdauern- den holzigen, an Báumen wachsenden Polypori, wie auch schon Fries an- gibt, für Kälte ganz unempfindlich zu sein, da sie bis zum höchsten Nor- den hinauf auf ihnen wachsen. Glei- ches liess sich wohl nicht von den wasserreichen fleischigen Formen die- ser Pflanzengruppen erwarten. Im Ge- wächshause kultivirte jüngere Cham- pignons ertrugen ohne Nachtheil zwar 24 Stunden lang eine Temperatur von — 5°, starben aber bei Fortsetzung des Versuches nach 48 Stunden. Der umfangsreiche, aber ziemlich wasser- haltige Polyporus sulphureus gefror bei — 7° und erschien nach dem Auf- thauen getödtet. Flechten verhalten sich dauer- | t 2 170 hafter als die Pilze, wie sich aus ihrem | Vorkommen auf Bäumen und Sträu- chern an der Grenze der Baumvege- tation und darüber hinaus auf Felsen des hohen Nordens und der höchsten Berge unseres Kontinents ergibt, auf denen sie noch in 11— 20,000 Fuss Hóhe leben, ja nach Wahlenberg's Beobachtungen können Nephroma polaris, Peltidea crocea, Parmelia stygia, Gyrophora, wie auch von Moosen einige Polytrichen (Gilbert’s Annalen 41. Bd. Flora lappon.) eine ganze Vegetationszeit mit Schnee bedeckt bleiben, ohne dadurch ge- tödtet zu werden *). Ob sich alle Flechten, namentlich die laubigen, wie die Stieta-Arten, eben so erhalten, ist nicht bekannt, Erfah- rungen fehlen. Da sich lebende Flech- ten von todten in ihrem Aeussern so wenig voneinander unterscheiden, und Kulturen auch missglücken, ist hier auf dem Wege des Versuches kaum etwas zu erreichen. Insofern nun nach den Beobachtungen der Schweizer Meteorologen auf den höchsten Punk- ten die Kälte nicht so bedeutend ist, als man glaubt (in 10,260 Fuss Höhe auf dem Theodulpass 1865— 66 mitt- lere Temperatur — 10°, kälteste Tage nur [13. Dezbr.] — 21,3), darf man sieh auch nicht wundern, dass Flech- . ten mit Rücksicht auf ihre Verbrei- . tung im hohen Norden bis auf die -höchsten Gipfel der Alpen steigen, wo a ihnen an den frei im steilen * Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Kanten und Abhängen der Gesteine der Sehutz des Schnee's fehlt, der nicht hoch genug anzuschlagen ist. Was die Algen betrifft, so spottet bekanntlich die Fürbung des rothen Schnee's auf den Alpen und im hohen Norden (Protococcus) wohl jedem Kältegrade. In einem mit ihm mit- telst einer Eismischung angestellten Versuche, in welchem er von 11 bis 1 Uhr sich in einer Temperatur von — 36° befand, ward seine spätere Entwicklung nicht gehemmt. Man liess ihn dabei auf seinem, bei uns gewöhnlichen Standort, auf einem Granitbruchstücke, Auf Diatomeen äusserten nach Schumann’s Beobachtungen in Königs- berg — 20° keinen nachtheiligen Ein- fluss (Schriften der Phys. ökonom. Ge- sellschaft zu Königsberg 1862 3. Jahrg. Heft). r nahm ein auf freier Wiese gefrornes Stück Erde bei — 20? in's warme Zimmer und liess es auf- thauen. Eine halbe Stunde darauf sah er mehrere in lebhafter Bewe- gung. Die zarteren Confervaceen, wie Conferva fracta und Spirogyra starben dagegen schon nach einfachem Er- starren ihrer Zellenflüssigkeit, des- gleichen bei —3° nach meinen, Cohn's und David's Beobachtungen die den Algen verwandten Charen. Die grössern Seealgen, die Fuci, erreichen dagegen in den arktischen Meeren bei äusserst niedriger, viel- | leicht nur — 1 bis 2? im Mittel mes- sender Temperatur und 10—11 mo- natlicher Finsterniss eine grossartige twi j ung *). *) Pflanzenwuchs des Meeres bei Spitz- Poste eiui dai Wion D W we I. Originalabhandlungen. Laubmoose scheinen auch zu den gegen diese Einflüsse unempfindlich- 1873 ausgesandte schwedische Nordpolexpe- die Aufgabe gestellt, den pese: s des Meeres während des Winters z ARRO und unterzog sich dieser iab gabe Herr Fr. Kjellman. Die Beobach- tungen wurden in Mosselbay auf Spitzbergen angestellt und beanspruchen. ein um so grös- seres Interesse, wenn man sich die eigen- Md Bedingungen vergegenwärtigt, ter denen sich die Pflanzen des Meeres mu im Winter befinden (vgl. Ntf. VI, 361). oO Mosselbay liegt unter 79° 53’ n. Br, und ? 4' ö.L. von Greenwich, Die Sonne geht daselbst am 20. okibat unter und erscheint erst wieder am 21. Februar. Während done Periode der Dunkelheit haben die Dàm rungen fast immer nur eine sehr Seins Lichtstárke und ein r kurze Dauer ge- habt, Von Mitte war ab fiel die Tem- eratur des Meeres unter 0°. Bis Ende Ok- tober hielt sie sich auf ungefähr — 1° C. Im November hob sie sich ein wenig bis — 0,5°. Von Ende November bis Mitte April betrug sie — 1,5° bis — 1,8°. DieDicke des Eises war sehr variabel. Während des letz- ten Theiles des Winters betrug si» 1,2 bis 1,5 Meter. Weder aufgehalten, noch ver- bein zeigt sich die Lebensthätigkeit der m Winter in Mosselbay wachsenden Algen. su i traf dort keimende Florideen und Fucac in verschiedenen Entwick- ren Tag Die proliferirenden Algen (Rho- domenia palmata, Delesseria sinuosa, Phyl- lophora interru m trugen während der zen Zei ne Zweige. Alg astra stets k Theilung ten. r zeigte sich die ununter- Winters, andere nur während eines Theiles. desselben. Di ese Organe waren bei einigen Arten in grosser Fülle Messen so bei | sten Gewächsen zu gehören. Rasen von Barbula muralis, die ich in dem so harten Winter von 1870—71 bestän- dig frei von Schnee hielt, wurden da- durch nicht im Mindesten belästigt, ebenso wenig Hypnum squarrosum, Polytrichum undulatum, P. commune, welche mit Protococeus zu obigem Versuche verwendet wurden. eber das Verhalten von Leber- moosen liegen mir nur Beobach- tungen von Nees von Esenbeck vor (dessen Naturgeschichte der europäi- schen Lebermoose I. p. 48). Blätter der Lebermoose, wie die von Junger- mannia Sphagni und Schraderi, wur- den oft durch Frost gebräunt und zerstört, nicht aber ihre Stengel, die aufs Neue wieder Blätter trieben. Farne, Equiseten, Lycopodien ge- hören zu den härtesten Gewächsen, von denen mir ein Nachtheil nicht bekannt ist, den sie durch Frost er- litten hätten. Die Blätter von Polypo- dium alpestre, Aspidium Filix femina, Struthiopteris germanica vertrocknen im Anfange des Herbstes, die von Aspidium Filix mas, spinulosum blei- ben den Winter über vollkommen grün Rhodomela tenuissima, Chaetopteris plumosa und Laminarien, Bei Chaetopteris plumosa ad einigen anderen Phaeosporeen waren des Winters gesam- istea | ausstreuen lassen. Gegen Ende Februar wur- n selten und von An- den die e zeigten sich alle Exemplare fang April . absolut sing Ta rendus Tome LXXX, P. 474.) Gartenflora Deutschlands, 172 bis zum Anfange der Entwicklung der ersten Wedel oder bis zum Früh- jahr, wonach sie dann absterben. b. Hóchste Kültegrade, welche die Vegetation in arktischen Re- gionen zu ertragen hat. Am Ausflusse des Yukon im Fort Niolata in Alaska, NW.Amerika, be- obachtete Whymper am 6. Dezember 1869 — 41? R. In Ustjankes in Si- birien, unter 70° 55° Br. ist die mitt- lere Temperatur des Winters — 38°R. - und die des kültesten Monats, des Ja- nuars, — 40° R.; in dem, wiewohl 8? südlicher gelegenen Jakutsk, unter 62? Br. in Folge eigenthümlicher Ver- hältnisse die mittlere Temperatur des Winters sogar — 38,9? R. und. die EB. niedrigste — 44? im Dezember, dem ET kältesten Monate, in dem an 19 Ta- gen die Temperatur nicht unter — 40° betrug. Jedoch. beobachtete Niverow dort am 21. Januar 1853 sogar — 47,5, 3—3!4 Monat pflegt das Quecksilber dort stets gefroren zu sein. Auch an- dere Regionen Ostsibiriens stehen nicht nach, so beobachteten am Olenek unter 65? n, Br. Müller und Tscheka- nowski als Minimum — 45? C. West- grónland kommt Ostsibirien gleich. Robert Kane fand dort unter 78° . m. Br. — 43,55, Hayes den 17. März 1861 —44,4°, M. Clureim Januar1853 ^ die niedrigste Temperatur — 47? R. . Ostgrónland ist etwas wärmer. : -Unsere letzte deutsche Nordpolar- | acm EC wx dep! Er | früher noch weiter gegen Norden sich er- streckt z zu à haben, als März 1874 — 40°. len crises spen Socr | zum 6793/4 ? Russlands und der Schweiz. ten über die Sehneedecke hervorra- genden krautartigen Pflanzen ertragen die ganze Strenge der winterlichen Kälte allein nur die über die Schnee- decke hervorragenden Bäume, so- wohl die blattlosen wie immer- grünen, also ihre Blätter nebst den etwa auf ihnen wachsenden Flechten, Moosen und Pilzen, und zwar nicht blos in den arktischen und alpinen Regionen, sondern auch in unseren Breiten. Die am Eingange unserer Abhand- lung erwähnten Extreme der niederen Temperatur erfahren also die Bäume der Baum- u. Waldgrenze des höchsten Nordens, unter ihnen zunächst oben an die sibirische Lärche (Larix sibirica Led.) Sie bildet nach Middendorff (S. 1662) noch unter 72!2? im Tai- myrlande einen Wald, und zwar den nördlichsten der Erde *), und erreicht hier trotz der kurzen jührlichen Ve- getationszeit von 9—10 Wochen noch 10—15 Cm. Stürke und 6—8 M. Hóhe. An diese schliessen sich die sibirische Tanne (Picea obovata Ledeb.), wel- che bis zum 67°—69° n. Br. vor- kommt, wie Pinus ajanensis Fisch. bis zum 70? Br, Abies sibirica Led. bis Br. unsere Pinus syl- vestris bis 64? Br., Pinus Cembra und Betula alba nach Wrangel an der Lena bis. 71° (755,4^ Br.; am Olenek nach Müller u. Tschekanowski schon bei 60° und auch nur als Strauch mit Weisserle und Esche; Alnus incana bis 699,5' Br., Alnus fruticosa bis 70 3/4 * und 71?4? Br., Populus suaveolens und tre- Pré In OR neuerer ‚Beobachtungen des I, Originalabhandlungen. mula bis 69°, Prunus Padus 709,5", Sor- bus Aucuparia 71? u. drüber, Juniperus nana mindestens bis7 1 9,5", desgl. Betula nana und die Weiden als die nórd- lichsten, wenn auch niederliegenden Strauchgewüchse, Salix polaris, arctica nach Bär und Middendorff als dicht an die Erde niedergedrückte, in Flech- ten oder Moosen versteckte Sträucher mit kaum 1—2 Zoll sich erhebenden, Blätter und Blüthen tragenden Zwei- gen, ganz wie beiSalix herbacea, retusa, reticulata auf unseren Alpen. Die Stäm- me verzweigen sich dort wie hier unter- irdisch 10—]2 F. weit, so dass Bär mit Recht von der Flora von Nowaja Semlja sagt, dass die Wälder dort mehr in als über der Erde sich befünden. Im europüischen Russland erreichen die Wälder nicht mehr so hohe Brei- ten; die Birke erscheint nur strauch- artig in 70? Breite auf der Halbinsel Kola des russischen Lapplands; die Eberesche ebenfalls nur strauchartig unter 67? Br., in Norwegen als Bäume Fichte und Kiefer in 70? Br., Espe und Eberesche als Strauch wohl noch etwas darüber hinaus, weil sie sich dort ebenso wie auf unsern Alpen zur Strauchform erniedrigen. : Im arktischen Amerika bildet nach Richardson (L e.) Pinus alba die Baumgrenze neben Populus tremulo- .. ides, balsamifera und Betula papyracea bis 69? Br. im Thale des Mackenzie; : Siem microcarpa, P. Banksiana, P. nigra, Alnus viridis (20 F. hoch), Salix speciosa (12 F. h.), Juniperus vir- giniana, strauchartig, nur bis 68°, 5/ Br. Im Thale des Mackenzie in 660,44 | sah B. Seemann noch einen Wald von Pinus arctica, . M3 Dass hohe Kältegrade wirklich auch in das Innere der Bäume dringen, kann man in jedem Winter wahr- nehmen, ist auch durch direkte Be- obachtungen erwiesen, die wir Dr. H. Krutzsch (dessen Unters. über die Temperatur der Bäume und Vergl. der Luft- und Bodentemper.) in Tharand verdanken. Krutzsch fand am 23. De- zember 1853 bei einer Lufttemperatur von — 23? in lebenden Stämmen von Kiefern und Spitzahorn — 20,»?. (Vgl. E. Ebermayer, die Temperatur der Waldbäume, verglichen mit der Luft- und Bodentemperatur des Waldes I. 1873. S. 119—139.) Nüchst den Stimmen kommen nur die Kryptogamen, die sich an den- selben befinden, in Betracht. Auf Stämmen und Aesten jener Lärchen der Boganida in 71? n. Br. fand Middendorff (a.a. O. Bd. I. Th. 2. Petersb. 1856) nach E. Borszezow’s Be- stimmung sogar Pilze, wie Daedalea boganidensis B., Tremella intumes- cens Engl. Bot., auf Alnus incana eine Thelephora: T. isabellina Fr.; sowie Wahlenberg in dem freilich viel weniger kalten Lappland Polyporus fomentarius und P. igniarius auf Bir- ken, Tremella juniperina auf Wach- holder, Peziza conglomerata auf Alnus incana. Von Moosen im Taymyrlande lässt nur Dicranum scoparium auf etwaiges Vorkommen an Bäumen schliessen, obschon es nicht ausdrück- lich erwähnt wird; in Lappland Or- - thotricha, und von EEE ße Jungermannien. Die Zahl der auf Bäumen in det arktischen Region noch wachsenden | Flechten ist dagegen viel bodenten: Eur 174 der; nach gütiger Mittheilung unseres ausgezeichneten Flechtenkenners Hrn. Prof Dr. Kórbersind es an 68 Arten, von welchen jedoch nur 10 den arktischen Regionen ausschliesslich ; die übrigen alle viel niederern Breiten, selbst un- sern Regionen angehóren. Sie wach- sen an der Grenze des Baumwuchses fast nur noch auf der Schneeanflügen besonders noch ausgesetzten Nord- oder Nordostseite der Büume; die übrigen Seiten sind frei davon. End- lich finden sich viele von ihnen, wie schon Wahlenberg anführt, in der Tundra, nach Verschwinden der Bäume noch auf blosser Erde vor, wie Ra- malina farinacea, Cetraria glauca, se- pincola, Sticta scrobiculata, Imbricaria hyperopta, Physcia parietina, Parmelia obscura, pulverulenta, subfusca, viel- leicht weil sie endlich nur unter der Schneedecke verborgen die immer nie- driger werdende Temperatur noch zu ertragen vermógen. ` Flechten der Alpen, welche oft auf Kanten der Felsen wachsen, deren nn [e SN S px | pen -l gestattet, hö hierher, obschon die xin up tipfel, wie wenigstens einige vor- hin bereits angeführte i som sa zeigen, nicht so ni ist, man a und kaum unter — 24° befunden worden ist. Die en Flechten unserer deutschen Al | sind nach Schlagintweit zwi- en 12.000 E Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. v. Humboldt noch auf den letzten Trachytfeldern des Chimborasso (vgl. Schaerer: Die Flechten der höchsten Alpen; Linnaea 1842 Bd. XVI S. 66). Alle diese Verhültnisse haben auch für unsere Breiten dieselbe Bedeutung. Es sind auch bei uns die stets über und Zweige der Sträucher und Bäume nebst den von ihnen getragenen Zellen- kryptogamen und die verschwindend kleine Zahl der im Winter noch mit Stengeln versehenen krautartigen Ge- wächse, wie Brassica und Helleborus foetidus, welche die ganze Ungunst der winterlichen Temperatur erfahren ; alle anderen krautartigen perenniren- 1 (X se i b. Jp 1 ar, | Temperatur des Bodens und die Schnee- decke bewahrt, und zwar, wie schon oben erwähnt ward, um so wirksamer, je bleibender sie ist. : Bis jetzt hat man auf diese Ver- hältnisse bei uns fast gar keine Rück- sicht genommen, daher auch die vielen - oft einander so widersprechenden Er- fahrungen über die Widerstandsfähig- keit der Gewächse gegen die Extreme der Temperatur. Wirkung der Besonnung. Viele Beobachtungen zeigen, dass in unsern Breiten‘ in der Ebene der Einfluss der Sonnentemperatur auch für den Boden nicht verloren geht und sie wohl im Stande ist, selbst im Winter noch einigen Einfluss auszu- üben. In den Polargegenden, insbe- | sondere auf dem in Nordamerika und N ordasien so weit verbreiteten Eis- | boden, ist die Vegetation nd hu je gar auf die PNE der Bes I. Originalabhandlungen. „das Ganze der Vegetation der Polar- lünder ist,^ wie Trautvetter (Mid- dend. Sibir. Reise Bd. I. Th. 2, Bo- tanik S. 73) sehr richtig sagt, „auch „nur ein Ausdruck für diejenige „Wärme, welche der äussersten Erd- ,rinde und den untersten Luftschich- „ten in jenen Ländern durch eine im „Sommer fast nicht untergehende „Sonne unmittelbar mitgetheilt oder „durch die Bewegung des Wassers „und der Atmosphäre zurückgedrängt ,wird.^ Die Wirkung der Besonnung scheint aber hier auch von sehr grosser Intensität zu sein, wovon Midden- dorf einige sehr merkwürdige Bei- spiele anführt. Er fand um 70° Br., wo die Sonne nur einige Monate über dem Horizonte bleibt, am 14. April bei einer Morgentemperatur von — 25° bis — 30° und Mittagstemperatur von — 16° bis — 20° kleine, unter dem Schnee hervorragende Weidenkätz- chen aufgethaut und entwickelt, wäh- rend 2 Zoll tiefer die Zweige noch gefroren waren, was offenbar nur die Wirkung der Intensität der Sonnen- wärme war, welche sich schon an dem Schnee der Umgebung bemerkbar machte, der sich mit einer zarten “ glitzernden Eiskruste zu überziehen begann. Eine wo möglich noch in- teressantere Beobachtung zeigte, dass unter ähnlichen Verhältnissen Pflanzen zu noch vollständigerem Blühen ge- langen können. In der Nähe des Kam- mes am supo Colinas i in ähnlicher 5 3 ae y A T ge 0. Spitzen es ei Adams. blühend, während dr übrige Theil des Stammes und die Wurzel im Eise steif gefroren waren. Die Lufttem- 175 peratur hielt sich am Tage zwischen + 5° und 0°, sank aber des Nachts noch ein Paar Grade unter den Gefrier- punkt. Eine verwandte Beobachtung hatte auch ich Gelegenheit in den so kalten Tagen des Februar 1870 zu machen. Die trocknen lederartigen Blütter des Buchsbaums gefrieren sehr spüt, waren aber auch endlich erstarrt bei einer Morgentemperatur von — 20°. Der Tag war sonnig und sehr hell und klar, der Buchsbaum um die Mit- tagszeit dem vollen Einflusse der Sonne ausgesetzt; die Blütter sichtlich auf- gethaut, weich, nicht zerbrechlich, froren aber wiederum nach dem Ver- schwinden des direkten Sonnenscheins bei einerSchattentemperatur von — 16?. Schnee schmilzt auch bei uns auf ab- hüngigen Düchern im Februar unter Einfluss der Sonne bei — 10? bis — 15° Schattentemperatur. Ebenso sah man auf dem Theodulpasse in 10,000 F. Seehöhe bei — 14° in der Sonne den Schnee weich werden und schmelzen. An einem anderen Orte führt Mid- dendorff noch mehr Beispiele von der Wirkung der unmittelbaren Insolation an. Auf dem direkt von der Sonne beschienenen Boden sah er wiederholt das Thermometer zu Anfang August über 24° steigen, so dass es wohl den dreifachen Betrag der Lufttemperatur erreichen mochte (S. 666 a. a. O.). Von der Oberfläche des Bodens in die | Tiefe hinein nahm aber nun die Tem- peratur so rasch ab, dass es in 2 Zoll Tiefe kaum halb so warm, in noch ferneren 2 Z. — also in i Z. Tiefe | — nochmals halb so warm — etwa | nur + 3? R. — war, während der Xt EORR AW Me il i X LUE mt E "EE. BE 176 Gartenflora Deutschlands, froren bleibt und seine näheren Umge- bungen auf dem Gefrierpunkte erhält. \ Auch von Novaja-Semlja führt v. i Bär an, dass in Folge ungleicher, durch die verschiedene Neigung der Flächen bedingter Erwärmung nicht selten die Ebene einer Wüste, der Fuss der Berge aber einem Garten ae gleiche. Vom Himalaya berichtet Hoo- E ker ühnliche Beispiele von der Wir- kung der Insolation. In einem der den Sikkimthälern zunächst gelegenen OrteDigarchidesDsambothales (14,000 F.) komme das Getreide nur unter dem Schutze der durch Insolation er- hitzten Felsen des Painomthales zur Reife, und vielleicht verdanken auch in unseren Alpen die über die ge- wühnliehen Grenzen der Vegetation erhabenen isolirten, auf Felsengraten mitten von Gletschern = soge- hr vielder von benachbarten Telan ausstrahlenden Wärme die Existenz ihrer Vegetation. Meiner Ansicht nach geben uns diese Beobachtungen den Schlüssel zu der allerdings mit Recht bewunderten Exi- . stenz der mikroskopischen Pflänzchen und Thierchen, welche im höchsten Norden und suf dem ewigen Schnee der Alpen den Schnee so intensiv roth färben, und zwar hie und da in sol- cher Ausdehnung und so hervortre- s tend, dass Ross die an 6 engl. Meilen nannten Al — das Wesen Russlands und der Schweiz. Norden sehr verbreitet; ich fand sie in Norwegen auf Felsen bei Christiania, Schrenk auf dem Firnschnee des Urals (A. G. Schrenk, Reise nach dem Nordosten des icon Russ- lands 1. Th. S. 419) und Hoffmann im nördlichen Ural, Middendorff im Taymirlande. Sie besteht bekanntlich nur aus einer Zelle, die sich jedoch durch überaus rasche Vermehrung, also energischen Stoffwechsel, aus- zeichnet; der hierbei freiwerdenden Wärme schreibe ich vorzugs- weise ihre Erhaltung auf der so ungewöhnlichen Unterlage zu, Ohne die Mitwirkung der Insolation, die sich auch durch die guclübulsene Beschaffenheit des Schnee's ihrer Un- terlage kund gibt, würde dieselbe wohl nicht ermóglicht werden. hat sie auch stets nur in sommer- licher Zeit beobachtet ; im Winter liegt sie unter der RER der Schütze- rin der gesammten arktischen Vege- tation, tief verborgen. Zu meiner Freude theilt Midden- dorff laut brieflicher Mittheilung vom Jahre 1872 meine oben ausgesprochene Ansicht über die Ursache der Pte | des Protococcus nivalis. Zur Erlüuterung des Blühens der oben erwühnten Weiden und Rhodo- dendra stellt A. Th. v. Middendorff die Ansicht auf, dass ihre Vegetation auf Kosten der wührend des voran- Segangenen Sommers in den Zellen aufgespeicherten Vorräthe in jenen be- des Stammes und der Wurzel vor sich > | gegangen sei: eine an und für sich gewiss ganz — ee. ob- ips | m ped grenzten Theilen der Aeste ohne Hilfe _ I, Originalabhandlungen, nung mehr in der Fühigkeit des Ve- getabils, in allen einzelnen Theilen unter Umstünden ein selbststündiges eben zu entwickeln, und in der ge- ringen Leitungsfühigkeit der vegeta- bilischen Substanz für Würme wenig- stens in nicht viel geringeremMaasse begründet zu sein scheint, wie unter anderen die Resultate der ganz hier- her gehórenden Mustel'schen Ver- suche zeigen, welche ich auch mehr- fach wiederholte. Mustel (Philos. trans- act. Vol. LXIII) leitete im Winter Aeste von Büumen in ein Treibhaus, wo sie Blätter, Blüthen und Früchte entwickelten, während der Stamm und die übrigen Aeste, die sich in der freien Luft befanden, mit einer Eis- kruste überzogen und ohne Zweifel auch gefroren waren. Ich habe ähn- liche Versuche mit Zweigen von Sy- ringa persica und Salix cinerea an- gestellt, die ich in ein geheiztes Zim- mer leitete. Am Abend des 21. Januar 1829 fand ich in einer ohnehin etwas schwer zu erwärmenden Stube am Fenster die Temperatur bis auf — 0° gesunken. Ich leitete nun Erbsen- und Pferd- bohnenpflanzen auf die a. a. O. be- schriebene Weise hinaus; die Tem- peratur der Stube sank um 10 Uhr auf — 112° herab, so dass auch die ‚innerhalb beßndlichen Theile der Ve- getabilien wirklich froren. Um 12 Uhr . nahm ich die Pflanzen herein und fand nach dem Aufthauen, dass der in der Atmosphäre gewesene Theil getödtet, der in der Stube befindliche einer minder niedern Temperatur ausge- setzt, aber nach dem Aufthauen noch lebend war und, wie sich auch später 177 ergab, wirklich fortvegetirte. Auf der Stelle wiederholte ich den Versuch, und diese Pflanzen blieben unter den- selben Verhältnissen von 1 Uhr Nachts bis 7 Uhr Morgens den 22. Januar. Auch hier erhielt ich gleiches Resul- tat. Die Nacht war, so recht zufällig zu Gunsten meiner Untersuchung, die kälteste des ganzen Winters, Abends 10 Uhr — 17,4°, Nachts 1 Uhr — 22,8 °, Morgens 6 Uhr — 22,5?. Später habe ich mehrfach verwandtes Vorkommen beobachtet. Gefrorne blühende Gänse- blümchen (Bellis perennis) thauen im Sonnenschein auf, während der unterste Theil des Stieles noch gefroren ist, ge- frieren wieder und lassen dasselbe oft mehrmals hintereinander beobachten. Wir sehen hier also bei einem und demselben Theile eines Ve- getabils bei diesen Stengeln, die Einwirkung verschiedener Kältegrade, die sich aber wegen der wärmemittheilenden u. kälteentziehen- den Leitung des Fensterrahmens beiunserem Versuche an jenem Vegeta- bil nicht in das Gleichgewicht zu setzen | vermochten, daher der in der Stube be- findliche Theil nur — 142°, der in der Atmosphäre aber die volle Einwirkung des oben erwähnten Kältegrades zu ertragen hatte. Da aber diese Pflan- zen einige Zeit lang wohl so niedrige Temperatur, wie die der Stube er- leiden können, so lebte dieser Theil | fort, während das andere Ende des- selben freilich getödtet wurde. Auf ähnliche Weise verhält es sich mit allen Pflanzen, deren über der Erde befindlichen Theile ge- | frieren, gelegentlich wohl auch erfrieren, während die Wurzeln 178 Ex durch die Erde, die hier die Stelle jenes Fensterrahmens ver- frieren geschützt werden. ‘Unsere Versuche und Beobachtungen Titig, 1 k z = 12 1 ae Mrddepdo rff's, die, wie tk p P$ A anm olan Tem eraturverschiedenheit, “Weleher » die einzelnen Theile einer PfshIworzal j im Hochnorden ausgesetzt seien, die bei mehreren Kräutern des Taimyr- landes 5—6 Zoll Länge erreiche, von denen häufig ein von Moos umhüll- tes, zolllanges Stück. über die Erde rage. Auf der Strecke eines einzigen Fusses, ja eines halben Fusses, be- finde sich das eine Ende derselben in der Temperatur des Gefrierpunktes, das andere in 25° Wärme, mithin käme auf jeden Viertelzoll des Zwischen- stückes ein Temperaturabstand von einem ganzen Grad Reaumur. Ebenso steil gehe der Abfall der Temperatur vom Tage zur Nacht und umgekehrt vor sich (l. e. p. 666). Dieses hóchst interessante, auf ge- ringe Leitungsfihig! der Pflanzen für die Wärme beruhende Verhalten der Wurzeln gestaltet sich noch merk- würdiger i in grösserer frostfreier Tiefe, in der die Bäume nach meinen 1874 bis 1878 in 5 und in 9 F. Tiefe an- gestellten Thermometerbeobachtungen bei-+ 2 bis +- 7 in dieser Tiefe noch vorhandener Wärme Wurzeln ent- wickeln und in lebhafter Vegetation sich sich. ar atte Gegen die Oberfläche fieh ‚sich bei uns, da selbst ge neeschutz der —4 Fuss in die Erde der I i _ tritt, vor dem Erfrieren und Ge- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. hin sind sie gefroren etwa 1—2° kalt, über derselben folgen sie der Tem- peratur der Atmosphäre, haben also überhaupt drei verschiedene Stufen der Temperatur zu ertragen, und er- tragen sie so oft, ohne dadurch zu leiden. Wenn nun die Pflanzen in allen ihren Theilen gefrieren, ohne nach dem Aufthauen dadurch getödtet zu werden, so könnte es fast gleichgiltig erscheinen, bei welchem Kältegrade sie in diesem Zustande verharren. Doch lehrt die Erfahrung, dass dies nicht der Fall ist. Es gibt, und wahr- scheinlich für jede Art, nur einen ge- wissen Grad der Empfänglich- keit, dessen Ueberschreitung den Tod herbeiführt, wovon wir oben schon zahlreiche Beispiele angeführt haben und hier ohne auf dieselben zurückzukommen, auf die Wirkungen verweisen, die jeder sogenannte extrem kalte Winter bei uns ausübt. Wenn in unseren Gegenden die Kälte 20° erreicht und längere der kürzere Zeit anhält, so haben wir jedesmal, trotz der immer und immer angewandten Schutzmit- tel, doch zahlreiche Verluste zu beklagen, und fast immer sind es ein und dieselben Striu- cher und Bäume, welche mehr oder weniger dadurch beschä- digt oder ganz vernichtet wer- den. Die Ursache hiervon ist schwer einzusehen, und die Berufung auf die ‚Individualität ist wohl begründet, lässt = aber ohne nüheren Aufschluss. p nun pu vies die organi- hiebei keine Veründe- eit em wie vielfach von mir S dapes Sa MENO oe, Uer MCN Pao a C e Tc aer M Me iid pu [D Taf. 1044. I. Originalabhandlungen. und Anderen nachgewiesen worden ist, bleibt nur noch übrig, auf die chemischen Veründerungen hinzuwei- sen, welche stets bei erfrorenen Pflan- zen und wührend des Aufthauens der- selben stattfinden und sich namentlich auch dureh die vielen, von uns be- schriebenen Farbennüancen kund ge- ben. Es sind insbesondere die organi- schen, in den Zellen enthaltenen Stoffe, welche dabei Veründerungen erleiden, daher eben unter andern die Bräunung der an solchen Stoffen so reichen -Markstrahlen der Holzpflanzen, womit die nachtheilige Einwirkung der Kälte bei ihnen beginnt. Es ist dies ein 179 Punkt, auf den wir freilich vor 50 Jahren auch schon hingewiesen und vielfach betrachtet und der Aufmerk- samkeit der Chemiker von Fach em- pfohlen haben. Fast ohne Erfolg. Kaum wüssten wir hierin eben wegen Mangel derselben seit jener langen Zeit einen nennenswerthen Fortschritt anzufüh- ren, Unter diesen Umstünden kann ich weder Middendorff, noch C. Nügeli beistimmen, die es für die Wirkung ganz gleichgiltig erklüren, wie lange die Pflanze gefroren bleibe und wel- chen Grad der Kilte sie dabei er- fahre. 8) Eine reichblühende Labiate (Coleus Huberi Rgl.). Unter dem Namen Salvia Schim-. peri bieten die Herren Charles Huber & Comp. in Hyéres eine hübsche La- biate an, deren Samen sie von Herrn Schimper aus Abyssinien erhielten. Die Pflanze sieht allerdings auf den ersten Blick einer Salvia ühnlich, nach- dem dieselbe aber hier zur Blüthe gekommen, zeigt sich, dass es keine Salvia ist, welehe bekanntlich in die Diandria gli; sondern ein in der 14. Klasse stehender Lippenblüthler. Ich sandte Herrn Dr. Regel einige blühende Zweige ein und wird der- selbe gewiss gütigst den richtigen Na- men der Pflanze feststellen *). Coleus Huberi Rgl. Suffruticosus. Rami flriferi pilis *) Ist ein neuer Coleus, dessen — bung wir hier folgen e nd den nach MR h a u Huber, der diese Art Hti articulatis patentibus brevibus glan- dulisque sessilibus dense vestiti. Folia obovata, in petiolum laminam circiter aequantem attenuata, obtusa, ab apice infra medium grosse crenata, utrinque pilis papillosis adpressis et praeterea subtus glandulis luteis sessilibus ad- spersa; folia floralia viridia, cuneato- obovata, apice truncato-rotundata, in petiolum brevem attenuata, verticil- lastris longiora, integerrima, utrinque pilis papilliformibus glandulisque ses- silibus subtomentosa. Verticillastri 8- flori, remoti, racemum laxum inter- ruptum formantes. Calyces initio sub- erecti, demum declinati, pedunculis subhirsutis breviores v. subaequilongi, pilis articulatis patentibus glandulisque sessilibus ubique hirsuti, fauce intus nudi, dente supremo ovato obtuso, dh inferioribus lanceolatis acutis. Corollae pilis articulatis laxe villosae 14 180 tubus subinflatus, geniculato-infractus ; labium inferius stipitatum, maximum, cymbiforme. Stamina 4, labio inferiore paullo breviora, basi in tubum stylum vaginantem connata. Salvia Schimperi hort. Abyssinia. Affinis C. barbato Benth. (cfr. DC. prodr. XII p. 71), differt autem fo- lis bracteisque herbaceis obtusissimis, calycis fauce intus nudi dente supe- riore obtuso, indumento etc. Dieselbe bildet einen sehr reich- blühenden, stark verzweigten Busch von 40—60 Cm. Höhe. Stengel abge- rundet vierkantig, violett weichharig. Blätter gestielt, rundlich, spatelförmig, runzlich, weichharig, an der Spitze gekerbt-gesägt ; die zunächst den Blü- | "pa "— Ü mee EUER, oft löf- ndig. Blu- men in reichblii Paden Quirlen, pne violett, mit ungetheilter geschlossener beharter Oberlippe, welche die Staub- gefüsse einschliesst. Unterlippe klein, flach, eingeschnitten, heller, dunkel- blau gezeichnet. Kelch braunroth drü- sig behart, fünfblättrig, oberes Kelch- blatt ridici schildförmig, die kurze Blumenröhre deckend, die vier an- deren Kelchblätter lanzett- fórmig . spitzig. Alle Theile der Pflanze beim Reiben aromatisch. s Patria Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Eine hübsche Pflanze, welche im südlichen Frankreich November bis Dezember blühte und somit auch für Deutschland nur als Winterblüher Werth hat. Nach zeitiger Aussaat im Frühjahre entwickelten sich hier die jungen Pflan- zen rasch und üppig, wurden nach Bedürfniss pikirt und ófter verpflanzt und gestutzt und Ende Mai an ge- schützter Stelle in's freie Land ge- setzt. Hier erwuchsen sie bald zu starken, vielverzweigten Büschen, die | vor Beginn der Fróste in Töpfe ge- setzt, im Kalthause gut anwurzelten und dann in der zweiten Hälfte No- vember neben den schónen, dankbaren Salvien, Abutilon, Cestrum etc. blü- heten und somit die Sammlung win- terblühender Pflanzen um einen dank- baren Blüher vermehren. Die einzelnen Blumen sind nicht gross, etwa zwei Cm, lang, aber das reiche, späte Blühen und die schöne blaue Blüthenfarbe macht uns diese Pflanze immerhin zu einer, die unsere Aufmerksamkeit und Kultur verdient. Im Frühjahr und Sommer wurden Stecklinge gemacht, die sich leicht 'bewurzelten und somit wird diese Pflanze sich bei zwiefach leichter Mes mehrung bald in den Gärten ein gern. die ee? E. i Ed ee Zierpflanzen. | der C, leopardina (Grtfl. 1877 p. 85 tab, 893), der C. pulchella (Grifl, 1879 p.297) und der Farbe der Blätter, die mit € e stellten Seen. schmal |: II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. 181 Flecken gezeichnet, welche durch eine stiel- | der Spitze den Blattrand = Are förmige Verlängerung auf der Mittelrippe auf- | scheinen diese neue Form zu rscheiden. sitzen und mit der linearen Verlängerung | Natürlich ist die Benennung me Art eine Calathea nitens h, Bull. 182 provisorische, denn erst, wenn dieselbe in Blüthe untersucht werden kann, wird es sich wie bei so mancher andern Garten- pflanze entscheiden lassen, ob wir es hier mit einer guten Art, oder nur mit der Form einer andern Art zu thun gleich den andern Calathea-Arten, B. Empfohlen von E. Regel und 2) Tagetes signata Bartl. Es gibt unter den Tagetes-Arten eine Gruppe von Arten mit schmalen poe die hóchstens bis 20 Blumen tragen. eser Gruppe gehórt auch der Tagetes Vett Bartl. Zur gleichen Gruppe gehóren ner unter an- graveolens erit. aus Peru, mattgelbe Strahlenblumen, so dass dieselben in der Blüthe, trotz der massenhaft erschei- gar keinen Effekt a bilden sie, schon im Fe- bruar RENE. pos zu starken abgehärteten Pflanzen bis zum Beginn der warmen Jah- reszeit vorgezogen, sofern sie dann auf war- men geschützten und in gute nahr- hafte lockere Erde powenm werden, bis zum Herbste bis 7 Fuss hohe dichte buschig st auden, die als Dekorationspflanzen einen ganz guten Effekt hervorbringen. In der Mitts der 30ger Jahre beobachtete der da- malige Direktor des botanischen Gartens in Góttingen gerade diese Arten, von' denen . man aber nur dadurch reife Samen erhalten konnte, dass sie vor Eintritt der Fröste im Herbste. vorsichtig eingepflanzt und bis zur er vollen Sonne 1 | halt sic a ward eiie. auch in den Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. erreicht 2—3 Fuss Hóhe und bildet breite dichte Büsche. Schöner und ganz besonders geeignet zu Bordüren und Be ist T. signata pumila, eine Form, die nur '/ bis Tagetes signata pumila, 3/4 Fuss hoch wird, von dichtem Wuchs ps im Sommer ganz bedeckt mit den dichten Mee pores Blüthenkópfe. Mai ópfe im Gewüchshause gnis im Warnbedt aus, ziehet möglichst starke Pflanzen an, indem man die jungen n ausp nicht früher auszupflanzen, als bis die Blu- men sich ope im Topfe zei man zu frü was zu saae Erde aus, oder ist die Witterung vorzugsweise feucht, so zeigen sich wohl auf der Spitze der Pflanzen dichte Blüthen- corymben, werden aber, ehe solche zur Blü- the kommen, von stets neu emporschiessen- Nahe ver- wandt ist T.tenuifolia Cav., aber von weni- ger dichtem Wachsthum und viel geringern ffekt. 3) Mimulus cardinalis Dougl. (Serophularia- on ceae.) Douglas im nördlichen Califor- | nien entdeckt und d zow an die Royal hort. soc. in te Samen im Jahre ; gesen 1836 in Kultur Prone Abgebildet er Magazi ne tab. 3560 (1837) und Swee garden = us tab. 358. In veh ces ver- i de a6 * LS Spec, EEE IH. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. nach ihrer Einführung als schöne Topf- staude kultivirt und im Kalthause durch- wintert. Schon einige Jahre früher war eine sehr ähnliche Art, der M. Lewisi Pursh, aus den Felsengebirgen des Nordwestlichen Ame- rika's eingeführt worden, den Lindley M. roseus nannte und der Bot. Register tab. 1591 und Bot. Magazine tab. 3353 und tab. 3924 äbgebiläet ist. Beide Arten besitzen auf- rechte, bis über 1 Fuss hohe Stengel, die gleich den sitzenden ovalen Blättern dicht weichharig sind. Die Blumen von beiden rten achselständig, auf Stielen, die länger als die Blätter, unregelmässig, mit 2lappiger lip welche in Folge de prona ah 4lappig erscheint. rend aber M. cardinalis scharlachrothe Blu- Mimulus cardinalis. men mit zurückgebogenen nie be- rschied rosen- und dann müssten sie den ältesten Namen, nämlich M. Lewisi Pursh tragen. In unsern Gärten sind beide Arten durch den Bastard zwischen ihnen (M. roseo-cardinalis Maund bot. II. tab. 51. — M. Maclaeanus dr ign 9. Marnock. . 1841 pag. 147 cum ie. — geführt und kommen mit rosenrothen, pur- 188 urrothen, orangenro ifie Bade qum und selbst weissen Blum diese Formen auch nid s ut ds perenni- rende Topfstauden, sondern als einjährige Florblumen. Die sehr feinen Samen säet man bei 6—8? R. schon im März aus, deckt die- selben nur dünn mit feinem Sand und ver- stopft die kleinen Pflänzchen bald nach dem Aufgehen. Ein Platz möglichst nahe dem Lichte, Lüftung bei mildem Wetter, vor der brennenden Mittagssonne Schutz durch Be schattung und eine stark mit Laub- oder oorerde gemischte lehmige Erde, das sind Erfordernisse der Kultur, sei es ausgepflanzt in’s freie Land oder als Topfpflanze zum Sommerflor. 4) Petunia violacea Lindl. Ist der Bastard zwischen Petunia nyctaginiflora Lindl. PT eR en Hooker, und ist die Stammform Piin ybi ida i Petunien. Unsere beistehende Abbildung gibt Petunia violacea EN in je der natürlichen Grósse nach einer im t in Erfurt angefertigten Zeichnung die Dar: Form, die das genannte Etablissement als „Petunia hybrida compacta nana hi in Kultur besitzt. Den Liebhabern werden die Haare zu Berge stehen in Folge der 4 Namen für eine Form, wo man mit einem © auskommen kann. 184 5) Sabbatia campestris Nutt, Eine annuelle Gentianee aus der Verwandtschaft von Ery- m gelben Blumen, w natürlicher Grösse darstellt. Das Etablisse- Sabbatia campestris. ment von F. A, Haage jun. in Erfurt führte dieselbe im Jahre 1853 aus Texas ein. Jahr- gang 1874 Tafel 73 der Gartenflora findet sich die einzige Abbildung derselben. Der sehr feine Samen wird auf mit Laub- und Moorerde gefüllte Näpfe ausgestreut und nur ganz wenig mit feinem Sand gedeckt. Man stelle die Nàpfe in ein schattiges, nicht war- mes Beet unter Glas, verstopfe die jungen Pflanzen sehr zeitig und pflanze sie später zu 3 in 4—5zöllige Töpfe. Im Sommer wähle man einen luftigen halbsonnigen Standort pflanze die Pflanzen in ähnlicher Lage in ar -— seni: — ange ar ge- nicht, | 6) Gilia liniflora Benih. (Polemoniaceae.) Die Gartenflora gab im Jahre 1870 S. 322, $t Tafel 956 Abbildung ees edipi. dieser hren in Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Gilia liniflora. m- Liebt einen lockern Boden und sonnigen Standort und kann sowohl im Frühjahr gleich an Ort und Stelle in's freie Land ausgesäet, oder aber noch sicherer erst in Tópfe unter e auf der Abbildung in natürlicher Grösse, 7) Cosmanthus viscidus DC, (Hydrophylla- ceae,) Eine schóne annuelle Pflanze Califor- niens, eingeführt von Douglas und von der Royal hortieultural Society in den 30ger Jah- | ren vertheilt. Bentham beschrieb solche als Eutoca viscida (Bot, reg. tab. 1808), Hooker als E, dem aye t. mag. tab. F e Candolle (pro ) rechnet solche zu Cosmanthus, p sith in der Blumenróhre II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen, geg n Grund hin die kleinen Schüpp- chen cm sg die Eutoca kennzeichnen. t Hooker (gen. pl. II. 826) end- lich ziehen Eutoca, Cosmanthus, Whitlavia und noch einige andere Gattungen zu Pha- celia. De . viscidus, in den Gärten als Eutoca viscida und viscosa verbreitet, gehört zu den schönsten annuellen Pflanzen Californiens. Bildet aufrechte 1—1"s Fuss hohe verästelte Stengel, die gleich den breit m WER Blättern und Kelchen drüsig behart sind. Die prächtigen dunkelazurblauen Blumen, die unsere Abbildung in natürlicher rösse wiedergibt, stehen in einer spiralig ve eingerollten, später ziemlich verlängerten M äet die Samen im kalten später in’s freie Land auf sonnig gelegene Blumenbeete aus. Liebt eine lockere, nicht CoE Gartenerde. Blühet fast den ganzen Sommer hindurch. 8) Mave laevis L. (Labiatae.) Annuelle anze, die Odan wild wächst. Nebst die in den gleich schon seit botanischen Gärten kultivirt. en Gegenden wi Anfang dieses Jahrhund ivi Beide sind d . Molucella laevis. _ wegen dr glockigen, später sehr gross wer- denden netzfórmig Kelche inter- | spem aber die weisse kleine Blüthe ist un- Man empfiehlt beide in neuerer utend. p als Dekorationspflanzen. Zu solchem 185 Zweck eignen sie sich aber nur in den wär- mern Gegenden Deutschla nds, ie in rauhern nicht gut gede Ibst bei sorgfältiger Kultur fast nie Samen tragen, 9) Linaria alpina Mill. (Antirrhinum al- pinum L.) Das liebliche Lówenmaul der Alpen eee cie s, das bis zu 6000' auf- steigt und m m Geróll der Bäche in die Thàler Te, Blaugrün, durchaus kahl, d item Stengeln und linearen n Quirle gestellten Blättern. Blumen relie in spitzenständigen Doldentrauben, Linaria alpina. himmelblau mit safrangelben Gaumen, unsern Gärten noch wenig verbreitet, gehört diese schöne Alpenpflanze zu den lieblichsten Bürgern der in halbschattiger Lage erbauten Steinparthien zur Kultur von Alpenpflanzen ; verlangt aber ei s bis Kultur verhält es sich aber einjàáhrig. Man hat aber nicht nothwendig, rich auszu- eingebürgerte st und man hat bald die aufgehen zu sehen blaugrünen Färbung erkennt man sie leicht - schon als junges Pflanzchen. Wer nun Werth darauf setzt, et Steinparthie "netten zu sehen; kann dies ausnehmen und dahin versetzen, da dieselbe ein ganzes kleines Beet D js diese jungen Pflänzchen durch das Ver- pos pflanzen gar nicht gestört werden uc als Memes | Pus: duh bus auffallen D. Beschrieben im Botanical agazine. 10) Colchicum montanum L. (Liliaceae- sees L. sp. pl. ed. H. p. 485. — b. ic. fl. germ. t. 424. fig. 940—943. È bullocodiidés M. B. fl. i -cauc. T. p. 293; — C. Bertolonii Stev. in act. nov. mosq. VII. . 268; Parl. ft ital. IH. P. 198. — & Cü- sic. I. p. 452. Diese Art wächst von Portugal ostwärts bis Algerien, Italien, Aegypten, Sy- : rien, Kurdistan und bis zum Kaukasus, ist ce aber in den Deben n wenig verbreitet. Blüht 5 im Frühjahre gleichzeitig mit Galanthus und und wurde ae? durch Herrn orge Maw g ingeführt ; de ber. sammelte die Pilas gleichzeitig mit papi Luciliae in der Nàhe von Smyrna. rzelstock von mittlerer Grósse, ungefáhr 1 Zoll im Durchmesser, mit fester brauner Haut. Blätter zu 3, Een mit den Blu- men ee lanzettlich oder Se an- fánglieh so später !ja Fuss ums d 1 Zoll [ur em 2 ee über der Erde, lilapurpur oder fast weiss, mit fadenfórmiger Róhre und einem Saume von 1! Zoll Länge mit verkehrt- . lanzettlichen Abschnitten, Staubfáden 186 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. knoten dreikantig. Blüthenhülle 1—1!/ Zoll ae öthlich örmig, benagelt, rii ligelb mit zahlreichen Es n Flecken. (T. .) 12) Vene Baueri Steetz. (Sterculia- RN Steetz in pl. Preiss. II. fl p- nth. fl. austral. . 265. — Ein Halbstratich für's Kalthaus von 2—3 Fuss ö er v en blauen Bergen in Neu- ganze Pflanze ist mit feinen Sternhärchen besetzt, welche der Pflanze im trockenen Zustande ein rostigbraunes Ansehen geben ütter sehr kurz aget gegenüberst eriam oft quirlständig, 1'/» —3 Zoll lang, !/e— !/s Zoll breit, linear, itid an den Ràndern zu- rückgebogen, lederartig. —Blüthentrauben achselstándig, kürzer änger als die Blätter, 4—6blumig. Kelch glockenförmig, Blumen Wes: diens 6445.) ides Mart. (Aroideae ) Mart. in Flora 1831 p. 458; Schott prodr. p. 48. — Engl. Arac. 551. 26. — Arum nepenthoides Wall, tent. fl. nep. p. 26 t. 18. — Diese eigen- thümliche Art wurde von Herrn Elwes aus Sikkim eingeführt, wo sie in einer Hóhe von 9—11.000 Fuss über dem Meere wächst. Blätter an jeder Pflanze Pg E ri hoch, Blattstiel dünn, blassgriin urpur. rothen Que en. ea ‘tel jeder Lappen 6—10 Zo g, von 1—3'/2 Zoll, i p idis oclo bis zum sitzenden Grunde verschmälert, leb- haft grün mit blasseren flachen oder welligen Rändern. Mittelrippe gewöhnlich roth. Schaft ei als die Blat hängend, am we auf jeder Seite zu einem eier welches hr tem rothbr. uoo duse ee Taf 1045. v : 2 IL, Neue und. empfehlenswerthe Zierpflanzen. Arten; die schon längst im Palmenhause zu Kew kultivirt wurde, aber zuerst im Sommer 1879 daselbst blühte. Der Garten in Kew erhielt die Pflanze aus dem botanischen Garten auf Mauritius, als Hr, Duncan Direktor desselben war, Am nächsten ist sie der west- afrikanischen Dr. arborea Lk. verwandt. Stamm an dem kultivirten Exemplare 8 Fuss hoch, am Grunde verdickt wie eine Beau- carnea und von unten an verzweigt. Blätter 50 einer dichten Rosette stehend, die innern ae gerichtet, die ander übergebogen, riemenförmig, 3—4 Fuss lang, in der Mitte 3—3!/» Zoll ien oberhalb der wieder verbreiterten Basis bis zu 1!/—2 Zol verschmälert, ziemlich fest von ee auf beiden Seiten lebhaft grün. Blüthenrispe hängend, kurzgestielt, 3—4 Fuss lang, aus 15—20 fusslangen cylindrischen hängenden Trauben bestehend, die einen Durchmesser von 2 Zoll haben. Blumen grünlich, cylin- drisch, '/ Zoll lang. Röhre glockenförmig, Abschnitte bandförmig. (Taf. 6447.) 15) Salvia elegans s (Labiatae. Vahl enum, I. p.288. — . in DC. prodr. XII. p. 943. — Saund. nt et. t 2. — $. in- carnata Cav. ea Mart, et Gal. — — 5, pun Eine hübsche En Art, dis in einer Höhe von 9000 Fuss wächst und die durch Hrn.Saunders in Reigate in die Gärten ein- geführt wurde. Zwei bis vier Fuss hoher krautiger Halbstrauch mit vierkantigen Zwei- gen, mehr oder weniger behart. Blätter 1—4 Zoll lang, eifórmig, spitz, sägezähnig. Blüthenquirle ane Blumen scharlach- roth. (Taf. 6 16) Trillium nivale Ridd. (Trilliaceae.) Rid- dell in Kth. enum. V. p. 129 et 852. — Eine der kleinsten Arten der Gattung, heimisch in den P n Staaten | P i| von Ohio bis sin, stock eine DN URP pem mit zahl- reichen Wurzeln. Schaft ohne Blätter bis an die Blume 3—4 Zoll lang, dünn, rund, rothbraun getuscht, am Grunde mit zahl- reichen Scheiden. Blatter ohne 3, läng- lich oder eiförmig-länglich, stumpf, deutlich oll lang, grün und glatt blätter grün, cs. häutig, ew | ganz 4/2 Zoll im kürzer als 1 Zoll. kehrt eifórmig, stumpf. 17) Rhododendron lepidotum Wall, obovatum. (Ericeae-Rhodoreae.) Wall. cat. 758. — Royle ill. pl. himal. p. 260 t. i 4657. — Der * Königliche Garten in Kew bekam die Samen dieser in Nepal und Sikkim Himalaya in einer Höhe von 8—16,000 Fuss wachsenden Art durch Herrn Gammie, Ein niedriger, verzweigter Strauch von 1—4 Fuss Höhe, die Pflanze bedeckt mit qnie aads Blätter blass graugrün, !/»—1!/» Zoll lang, einen Harz- geruch PRAES elliptisch - pese nicht lederartig; Blüthen wenig, endst dig; Blüthenstiel einfach, 1—2 Zoll aie Blume 1 Zoll im Durchmesser, purpurroth. Innere reinweiss (Taf. 6449. x 1 m karataviense Rgl. (Liliaceae- Allieae.) Baars ben und abgebildet in der Gartenflora 1878 p. 162, t. 941. (Taf. 6451.) 19) Geranium atlanticum Boiss. (Gerania ceae.) Boiss. diagn. pl. orient. I. p. 59. — Walp. sep. IL p.819. — Wurde von Boissier in Algerien, auf Felsen bei Constantine, ent- deckt und später auch von Munby und Le- febvre gefunden, Eine Perennie, mit langen seidenartigen, a au Bere ra Stengel einzeln od aus ein s SA er ee Zoll “a einfach, hin- und hergebogen. Blätter alle. langgestielt (die Stiele der Wurzelblátter w bis 5 Zoll lang), kreisförmig, in 5—7 schmale aae ae geschnitten. pies 1'/a Zoll im esser, in zweiblumigen, endständigen a blasspurpur. (Taf. 6452.) 20) Chionodoxa nana Boiss. et Heldr. (Li- gr Boiss. et Heldr, diagn. I. für die kaukasische Puschkinia seilloides Adams . gehalten, Durch Herrn Elwes neuerdings in die Gärten eingeführt. Zwiebel eiförmig, nieht - Durchmesser, die Haute dünn und häutig; Blätter zwei an — 188 Pflanze, Be mit den Blumen, halb- aufrecht, linear, 5—6 Zoll lang, '/s Zoll breit, grün, tief cerchi. am Grunde purpur ge- tuscht. Schaft sehr dünn, rund, 3—4 Zoll lang, 1—4 Blumen tragend. Blüthenhülle lila-purpur. (Taf. 6453.) 21) Psychotria jasminifiora J. D. Hook. (Rubiaceae.) Gloneria jasminiflora Linden et André. ill. hort, XV 60. her letz- ra be- "(Taf - t terem Namen bereits in der Garte sprochen. S. Jahrgang 1871 S. e 22) Odontoglossum maculatum Llave. (Or- chideae.) In der Gartenflora beschrieben und abgebildet. S. Jahrg. 1877, p. 258, t. 918 Die Abbildung des Hotshieal Magaz. t, 4878 ist nicht O. maculatum, sondern 0. corda- tum Ldl. (Taf. 6455.) Veronica Lyallii Hook.. fil. (Scrofu- 1 larineae.) Hook. fil. fl. nov. zeal. I. p. 196. s Handb. of N. Zeal. — Eine kleine e p elegante, zur Abtheilung Chamaedrys gehó- rige Art, die auf Neuseeland in einer Hóhe T von 2000 Fuss über dem Meere wächst und Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. mit V. nivea und V. cataractae nahe verwandt ist. Wurde von Hrn. Isaac Anderson Henry in Edinburg aus Samen erzogen und blühte zuerst im Mai 1879. Eine kleine kriechende glatte oder an den Zweigen schwachbeharte Pflanze. Fidis: klein, !/s— ?/s Zoll lang, kurz: gestielt, nn de at tief gesägt. Blü- thenstiele einzeln arweise in gegen- en en ER aufrecht, 4 bis 5 Zol , Traube wenig oder vielblumig. Bue: pun Zoll im Durchmesser, weiss, mit rothen Adern am Schlunde. (Taf. .) 24) Arisaema galeatum N. (Aroi- deae.) N, Brown in Gard. Chron, 1879 p. 102, Nach der citirten Beschreibung bereits be- sprochen. S. Gartenflora 1880 S. 55. (Taf. c 451. 25) Bollea coelestis Rchb. f. : (Orchideae.) Bereits fe in eg S. Jahr- gang 1877 p. 218. (Taf. 6458.) 26) Tui a RER uu. “ices Ab- gebildet und beschrieben, 1878 p. 193 t. 942 fig. b-—d. RE ae o nder. grossem Gewinn 1 Hektar Land gegen 10,000 disci arm |... pflanzen kann d Der gewöhnliche Cardy wird wegen seinen - | geschützt, dass man die Blätter zusammen- _ bindet und die Erde herum anhäufelt. — Ill. Notizen. 1) Der Cardy (Cynara cardunculus) ist Luxu | die Aussaat geschieht au Mistbeet, Kisten, Töpfen u. dgl. und die Pflanzen werden be gehöriger Grösse auf fetten ie . humusreichen Boden, 1Meter circa von ein- | ander in Reihen gepflanzt; um jede Pflanze wird eine Grube gemacht, damit immerfort ‘um selbe sich Wasser vorfinde, wenn nicht in Folge von Regen, dann mittelst TN ; ende | aufgehackt und v von Unkraut gereinigt Bei strenger Kälte und im Winter werden die Pflanzen vor Schnee und Frost dadurch Der Cardy wird ebenso gebleicht wie Sel- lerie, Spargel, Seekohl etc. durch Lichtent- ziehung, indem man die Pflanzen von Ok- tober bis in Februar hinein zudeckt, aber nicht die ganze Pflanzung, sondern nur im- mer so viel, als man zum Gebrauch benó- thigt, da der gebleichte Cardy i nicht lange hält. Zum Bleichen gehört einige Uebung, Anfangs wird der obere Theil der Blätter zusammengebunden, einige Tage später der untere Theil mit Strohbänder, Weiden u. dgl und zuletzt wird die ganze Pflanze mit alten Hg. Stroh u. dgl. gänzlich umwun- ie gesagt, nur immer jenes Quan- ballen versehen, in 30— 40 Cm. tiefen Gruben it Erde bedeckt, oder im Sande im Keller aufbewahren. Diese Kxlfariethoda ist von Herrn C a- vazza im agric. ind. e comm. Bo- logna 20. Jan. 1881 angegeben. (Sr.) 2) Freunde buntblättriger nd finden in der von Lambu d n Trier eingeführten buntblättrigen fue. jen ol tricoloribus, eine übsche Bereicherung. Die sehr dicht stehenden seid sind grün, roth und gelbweiss , mlich klein und stark zuge- spitzt, Diese i Finite ist so gut, wie viele andere ähnliche, für diejenigen, welche sie lieben, wozu Referent nicht A pes Eigent- tigeNegundo fraxinifolia (Acer Negundo) ` fol variegatis, welcher sich PE in dem furchtbaren Winter 1879—80 gut gehalten hat. Wenig geringer ist die okam des leider noch wenig verbreiteten, obschon alten buntblättrigen re auchs Philadel- phus coronarius fol, variegatis mit ^ breit ken Blättern. Derselbe bleibt = niedrig und wüchst buschig. J. 3) Lüftung von Gewächshäusern. In der Gärtnerei von Haage und Schmidt in Gewächshäuser den Raum einer HI, Notizen. | schen a verlassen will, nie vergleichen kénnte. Es. : folgt dann die Schilderung des in den An- dere kleinen Stadt einnehmen, wurden 1880 aber- - 189 mals neue a ae Herr Schmidt richtete einige dav mit sonst ungewóhnlichen starken sche e ein, in wel- chen solche Pflanzen kultivirt werden, wel- : che in ihrem Vaterlande trockne Regionen anzen bestimmt, Die Lüftung ist so eingerichtet, dass die nie- drigen aufrechten Fenster der Vorderseite bar D faii und iss Enn werden kón- inrichtung ge- wa dii iocus TER sten Luft- wechsel, selbstverständlich in Verbindung mit oberen Luftöffnungen und die kalte Luft wird stets erneuert, weil sie über die Heizröhren streicht. d CI ead von Lüftungsöff- nungen, dicht en Heizungsróhren, unter den pronta empfiehlt sich auch für andre Häuser, besonders Kalthäuser. 4) Florenz im Januar 1881. Die beab- sichtigte Verlegung des gesammten botanischen Theils der im naturwis- senschaftlichen Museum (Museo fisico) vereinigtenSammlungen, Herbarien und Bibliothek, sowie des mit dem Gar- ten Boboli zusammenhängenden botanischen Gartens nach dem nórdlichen Stadttheile, in das Lokal von Piazza San Marco, wo heute das Institut für höhere Studi jé belie, eine veia des ge- en wissenschaftlichen istic er uf Grossartigkeit und Gesundheit d Lokals dem .. jetzigen weit nachstánde und einen botani- Garten, der sich dem, welchen man lagen von Boboli einverleibten botanisehen : ae E are _ der T X verstorbenen Pro- der einen Ravimi von 1600 Quadratmetern einnehmenden Warmhäuser, der weitausgedehnten Glas- ngewölbe wetteifern, ja die meisten an günstiger Lage übertreffen. Alles dies muss neugeschaffen werden, denn an Transport ist in den meisten Fällen nicht zu denken, Nun stelle man sich die dazu nöthigen Summen vor. Mit 5 Pro- zent derselben an Jahreseinkommen würde an alle nöthigen Ausbesserungen an Dä- chern, Läden und Glasfenstern bestreiten, welche in den letzten Jahren nöthig gewor- den sind, und mit weiteren 5 Prozent würde man allmälig die nothwendigen Reformen durchführen, Bücher anschaffen und die E: © S $ 4 = E =| = [e] 5 Lis o 3 a [1 " ni [c] er internationa- len Ausstellung von 1874 oder während der italienischen Ausstellung im vergangenen Jahre Gelegenheit hatten, diese Räume und Lokalitäten kennen zu lernen, werden sich von der Grandiosität und Salubrität der bo- tanischen Abtheilungen des Museo fisico über- zeugt haben, die hochliegend durch mäch- tige Gewölbe vor Feuchtigkeit geschützt sind und mit ee Schmerz die Nach- richt vernehmen wolle dieselbe jetzt mit Er nicht een Ställen vertauschen, deren Mauern seit einigen hun- dert Jahren durch die Ausdünstung der eed bid sie seither bewohnt haben, mprägr orden sind, A. A Z) een von E.Regel. Die Ràum- lichkeiten des POE TRUE Mu- | in Floren enz sind mir annt. Die- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, verlegen und wie es scheint mit grossen Mit- teln schlechter und unzweckmässiger an einen rt verlegen wollte, Wir erinnern an Berlin. Da war das Her- barium erst dem botanischen Garten gegen- über, dann kam es in die Stadt, und dann doch wieder nach dem botanischen Garten, — Kew bei London weit von dem Centrum der Stadt, Solche Anstalten gedeihen nur, wenn man da, wo sie Areal sofern Platz genug vorhanden, weiter aus 5) Herr D zin d hatte Stu- dien vorgenommen nr ,die —. lung der Lenticellen an beschatteten Zweigen der Ampelopsis hederacea“ ise die Resultate derselben der Kais. Akademie der Wissenschaften in Wien (10. März 1881) vor- gelegt. Aus diesen ergibt sich, dass an be- schatteten Zweigen der Ampelopsis die Aus- bildung der Lenticellen von der Ausbildung einer keulenfórmigen, aus grossen saftreichen Zellen bestehenden Kórpers begleitet ist, wel- £5 ten der Holzzellen mal diese Lenti- cellen entwickeln sich auch auf den Blatt- nerven der Ampelopsis ; jeder von den Kör- pern trägt auf seinem Scheitel eine zu öffnung. 6) In der Sitzung vom 17, März bie dete Prof. Ratkay eine Arbeit über die Hexenbesen des Kirschbaumes und über Exvascus Wiesneri n. sp.; die als Hexen- alljährlich sich in den jungen Trieben zu rzweigen und im Monat Mai auf der Un- s der Blätter sein Hymenium zu bil- (Sr.) 4 was in dieser a bis we: in i ; stellt ward. Ueberh: | Farbendrucktafin mit Abbildungen an | AUCLEALCI VIL UOS dieses hóchst elegant ausgestattete Werk so- wohl der Buchhandlung als auch dem Ver- fasser alle Ehre und der Preis von 30 Mark für brochirte und von 35 Mark für hóchst aes eingebundene Exemplare in Futteral, t für die vorzügliche Leistung durchaus E zu hoher Ein «a unii ELEM gibt das Ge- schichtliche | un edeutung, welche die R hum hatte, über Ver- breitung und Wachsthum, ganz C, Koch's Dendrologie entnommen, nur zuweilen sind andere Artennamen angenom- men, wesentliche Charaktere und BIBIT wie bei Koch, — dagegen sind zu Arten angenommenen Typen se zur Erläuterung gegeben. Diese Holzschnitte sind erk besonders angefertigt, aber 4 offenbar hat es da an einem geschickten Zeichner gefehlt, da solche hinter der all- gemeinen Ausstattung des Werkes zurück- stehen, Eine den Gärtner wichtige Bei- gabe ist ist die Aufzählung der Garten-Varietäten bei den Arten. Merkwürdig, dass dem Ver- fasser dieses Werkes die neuesten botanischen Arbeiten auf ME Misa unbekannt geblie- en sind, so die n Crepin's und der franzósischen iei i Qe eine Unmasse oo Arten aufstellen und an- x drerseits die Monographie der Gattung Rosa Aid , vom n IRR welche die Arten der Gat- móglichst re und s ana- yis chem Wege scharf von einander unter- eidet, Das hätte der Visser eines sol- er Werkes wenigstens wissen müssen, Die Kulturanweisungen (S. 119—237), wel- che die allgemeine Kultu r und ot der Rose, Vermehrun d Rosenbaum: schulen, Kultur im Topfe, Rosentreiberei un Aufzihlung der Arbeiten je nach der = zeit enthalt, sind im Allgemeinen vortreff- t er muss rein picem Nahrung geben, Wild- - . sehosse entfernen, schneiden ete., sonst be- kommt er anstatt schöner, kleine wenig zahl- reiche und unvollkommen entwickelte Blu- men ete, . Unter dem Titel, wie man Rosen nicht IV. Literatur. Die Aufzählung der Rosen (S. 31— 118) ist. 191 ier soll, sagt der Verfasser nach Reynold Hole wörtlich: d be ich nicht gewusst, ob ich lachen Du weinen sollte, wenn ich von dem be- friedigten Besitzer auf einen jener Schlacht- plätze geführt wurde, den er seinen Rosen- n gibt es e würdiges, desto mehr aber für den Insekten- sammler, der hier eine fröhliche und fried- liche Ansiedlung seiner Lieblinge beisammen ndet. Kein Museum der Welt kann eine so reichliche Sammlung von Raupen, so viel Varietäten von Blattwespen und sonstigem Ungeziefer aufweisen. mere rchen fü ddhiériocehanifé Nachkommenschaft finden sie in all' den Spalten, Hóhlungen und Borsten der Rinde, dem Moos und den Flechten dieser alten Stämme, An den Hochstämmen wächst das Gras art an den Wildling, mit Ausnahme der Stelle, wo ein runder Ausschnitt um den Stamm zu einem kleinen Beetchen gemacht das Herzblut aussaugen . . . em Boden sieht man es an, dass so soll die Sehuld natürlich am Boden oder Lieferanten liegen, und man hórt bog ts das- selbe Geüchze: ,Ist es nicht traurig, dass wir keine Rosen ziehen kónnen? Wir haben 34 keine ES kein Geld gespart und sind so grosse Liebhaber!“ Den Schluss des Werkes bildet ein alpha- betisches Verzeichniss der Garten- Varietäten 2) Deutsche Dendrologie. Systema- tische Uebersicht, Beschreibung, cn : anweisung und Verwendung d Deutschland ohne und mit Decke EE tenden Gehölze, Von W, Lauche, Königl. Gart nr Lehrer des Gartenbaues etc, zu ‚Pot sda Berlin zschnitten nach Zeichnungen des emery (Zweite Anzei Die deutsche Literatur hat in den letzten Werke über Gehölz- sein, und es hat, trotz der ae eines fast ohne vorhan- dene Grundlagen und Materialien aufgebau- erkes, vielen gute Dienste geleistet, gegebene, in Erwartung schriebene Arboretum von Muskau, darauf K. Koch's dreibändige Dendrologie, als erstes wissenschaftlich angeordnetes Werk = Gehölze en geringerer praktischer Brauchb: | Buch war es doch ies einzige zu Botksieclien Forschungen ge- eignete, mit genauen Diagnosen, 1875 er- schien in demselben Verlage wie die vor- liegende gems : ylllustrirte Gehölz- _ buch von Hartwig und Rümpler mit 513 .. kleinen Abbildungen“ . von meist geringem Werth. Es war kaum etwas anderes, als ein Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. ragenes Buch, hat aber doch | . menen N. oder, da dieses kaum möglich war, nur sel- tenere, weniger bekannte Gehólze, nicht auch ganz bekannte, Dabei hätten wir für neue Auflagen noch den Wunsch, dass auch die und Knospen im entlaubten Zustande (ähnlich wie M. Willkomm in einem kleinen Werke gethan) dargestellt wären, weil dem ärtner besonders viel an der Kenntniss des natürlichen Ansehens der Gehólze liegt. Auf einzelnes Lobens- oder auch vielleicht Ta- Quercus pedunculata kennt, die Trauben- oder Wintereiche (Q. sessili- flora) gebräuchlichen Namen, Quercus robur wirthschaft grossen Schaden bringen können. Der Name Q.robur sollte, weil er für beide Eichenarten gebraucht worden ist, ganz ent- fernt werden. Gesetzt, ein Forstmann oder Waldbesitzer, weleher sich nach Koch oder Ces rgo — schon Hartwi mediena für tiefe Lagen, verlangt aber nach Koch ete. Q. robur, so bekommt er von den meisten Samenhändlern und Baumschulen die Traubeneiche (Q. sessiliflora), welche er nicht wollte und brauchen kann. Aehnlich ist es mit Abies Picea, Da die durch die Linné'sehe Verwechselung von Tanne und Fichte big die fast allgemein angenom- en Abies pectinata und Abies | (Picea) ca glücklich beseitigt war (nur dass die Englän nalzeieh- | sammenfügung von Abies s Picea gar nieht mehr v orkommen. nn man Abies a Picea Lindley (für eat liest, so könnte _ man sich eine dureh Hybridation erzeugte Tannenfichte denk den alten Wer nach Lindley ` Cupressus (Cham IV, Literatur. Linné'schen Pinus Abies sagen: Picea Abies. Das wäre allerdings albern, aber eben richtig. n Fehler der meisten Dendro- logien, dass nd krautartige, keine Jahres- ringe und kein Holz bildende sogenannte Halbstráucher mit aufgenommen werden, theilt auch dieses Buch. So finden wir Ruta, Alyssum, Salvia, stel Iberis etc, als Gehölze angegeben. Mit demselben Rechte kónnte man auch potentem) Dianthus u. a ebenfalls Gehölze oder Halbsträucher nennen. Gehölze sind nur diejenigen Dicotyledonen, welche Jahresringe bilden ie hier gerügten Fehler, ren vielleicht mancher Andere nicht als che erkennt, sind keine dem Verfasser podia imlichen, ja sie zeigen das Bestreben, der Wissenschaft auf ihrem neuesten Standpunkte gerecht zu werden. Wenn wir in den Fall kämen, einem Gärt- ner oder Freund der Gehólze eins der neueren Gehólzbücher zu empfehlen, so würden wir trotz unsern Bedenken, doch unbedingt die Lauche'sch rologie empfehlen. Etwas allzuvorsichtig und sparsam ist der Verfasser mit der Aufnahme von Varietäten gewesen, die doch pem eine so > grosse Ro i So finden w auffallend en gite: xét ecyparis) RW (Thu- yet borealis tds) nicht e sod, 3) Rudolf Geschwind, die Felsen in Gàrten und Parkanlagen. V, Band der Bibliothek für wissenschaftliche Garten- kultur, MA 1880. Verlag von Eugen Der Verfasser dieser — ced muet thek d enbaues el ges MER schwebt -mit seinen Rath- schlägen aber oft in Verhältnissen, wie sie eben selten vorkommen, wenn es eben nicht | Parkanlagen in natürlichen Gebirgen sind, um | diese Parthien aufgebaut werden iuo a cn seres Kapitel über Gartenbauten , Felsbe- wohner aus der Unger etc. 193. Der Leser wird dieses Buch mit Interesse einsehen, viele Anregungen und gute Ideen in demselben finden , — aber gerade das weniger in demselben finden, was er eben darin suchen acted cM EM. a ae a A namlie oder Steinparthien in kleinen in der Ebene lie- genden Gärten, aur t speziellen Kaktur ar Ge- birgspflanz zen mit guten Be merkungen über deren Kultur in den ungünstigen Verhältnissen der Ebene. re uns nothwendig i pébitge gewohnt hat, berücksichtigt dagegen vorherrschend die Verhältnisse der grossen Gebirge und grosser Parkanlagen mit natür- lichen Hügeln u und Bergen. ribi nd werden aber gemeiniglich schon von genü- gend dazu befähigten Dirt Arche durchgeführt. Dann fehlt dem Buch jede en Darstellung, die zu den Ideen des Vi gewesen würen Endlich hat sich derselbe nicht die Mühe genommen, ordentliche een bei der Auf- zählung seiner Pflanzen zur Hand zu nehmen und da die Aa Schnitzer gemacht. So z. B. führt er als Pflanzen für Felsen unter Glas auf: „Accophorus chaerophyllus“ soll wohl Acro- phorus chaerophyllus (für Davallia chaero- phylla Wall.) heissen, dann folgt „Accophorus immensus“, sollte wohl heissen Acrophorus immersa (für Davallia immersa Wall.). Zwi- schen diesen und Trichomanes radicans und andern Farn für einen schattigen Standort er beständig feuchte Luft sado die Gym- , ur 1 durauilar gemeint e Schlagen wir sisse ein idi du E niss von lenen Pflanzen P HM 4 € Aldrovanda) vesiculosa, fleischfressende U pflanze!! Da müsste doch der krasseste An- - Seite 144 eine ee Frost pense 5" d Wasserpflanzen reunde a der Theorie über fleischfressende an Aldrovanda empfohlen als fleischfressende Pflanze für Liebhaber, eine in Kultur ausserordentlich schwierige und bis jetzt tet ee kultivirte, dem Auge kaum e are Pflanze. Dann folgt Alisma Plantage a nach diesem Alisma lanceola- culoides, Das erste 1atans und ran =. Sa iacet 3a en ein Synonym zu Alisma Plantago und die beiden andern kónnen den Liebhabern unmóglich zur Kultur nenn werden. Die folgende Pflanze ist acharis Alsinastrum, am Ende der gleichen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, | die Spalte never als Elodea canadensis auf- geführt "Düren. solche ah in einem Buch für é vo orkommen ? Fühlt sich denn jeder Bed Mann heut- zutage berufen, über en zu schreiben, er gar nicht e oe versteht ? Warum hat der Verfasser re besser ein- fach ein Biichlein tiber Anlage von Felsen- parthien und anderweitiger Ausschmiickung von Porkala agen im Gebirge geschrieben, da hätte er jedenfalls etwas Gutes leisten kön- nen, : 1) Herr Fr. Schneider in Wittstock fordert in der von ihm herausgegebenen Rang- liste der edelsten Rosen zur ae eines deutschen Rosisten-Vereines, zur Veranstal- tung von Ausstellungen von Rosen oF Die bedeutendsten Firmen der Erfurter eine ta be laden ein, diese erste Aus- stellung in Erfurt zu veranstalten. 2) Aus ike schreibt uns Hr. Eichler, um rd der letzte Winter sehr gelinde ici bis r ; m 13. Februar beständig schönes warmes o Rae A bis + 10? R. Erst Mitte Mri bei Nor — 9? R. mit etwas Nes ar aber pit wieder fortging und gegen Ende Februar schon S mit + 12—150 R. Im Januar blüheten die Bul- bocodien, es folgten cus biflorus und Iris reticulata. Narone 1 Tazetta blühete "ne An- — ang Ja is eae’ rebat bei Schemacha wild. In Petersburg war der Winter nicht besonders kalt, währte aber mehr als 6 Monat. Noch jetzt (11. Mai n. St ) während ich dieses schreibe, ist der Frost noch nicht überall s . weit aus dem Boden, um eigentliche Ene: eee zukénnen, gestern — 30 ee ; achts in den vsus V. Personalnotizen und Neuestes. sem folgte erst 6 Tage später Crocus vernus und Scilla cernua. Als früheste aller os öffnete Tulipa turkestanica Rgl., bildung wir Mage geben, schen am 22. April (4, Mai) ihre Blumen. Heute blühet auch Tulipa dur Colchicum luteum und C. erociflorum begannen gleichzeitig mit Ga- | lanthus ine zu blühen. 9) In Hietzing bei Wien fand kürzlich eine reinen Aven statt, die von Tau- senden n besuc ar Hofgarten-Inspektor Jüger in oorwiesen rk men und von dort sich wohl iita werden in deutschen Gärten meinen Aipenpflanseabeciai blüht dieselbe jetzt in Hunderten von Exemplaren. 5) Eine Gentiana, die auf den Moor- wiesen um den Starenberger See in Bayern wüchst, sendete mir Herr Beissner mit der Bemerkung ein, dass solehe wohl von Gen- Gentiana acaulis L., welche ich lebend bis jetzt sah und im Kelch- und Blum Gentiana excisa Prsl,, den einbürgern lassen, in. tiana acaulis verschieden sei, Dieselbe blüht gegenwärtig bei uns, Es ist die erste ächte enkronen- bau allerdings ne ne von ich selbst als G. acaulis in der Mutin abgebildet und . | welche überhaupt die allenthalben in Gärten als G. acaulis vr Mt ist, = x wächst, Ich halte ‚jetzt entgegen m Ansicht ÜÓ Verlag von FERDINAND ENK on in Stuttgart. Dendrologie. Baume, Straucher und Halbstraucher, " welche in Mittel- und N ord-Europa im Freien kultivirt werden. Kritisch beleuchtet von Prof. Dr. K. Koch. In zwei Banden. gr. 8. 1869—1873. geh. 33 Mark 20 Pf. k Theil. gr. 8. 1869. geh. .12 Mar II. Theil. 1. Abtheil. 1872. gr. 8. c 12 Mark. ll. Theil. 2. Abtheil. 1873. gr. 8. geh. 9 Mark 20 Pf. Synopsis Plantarum diaphoricarum. Systematische Uebersicht der Heil-, Nutz- und | Giftpflanzen aller Länder. : Von i : . Dr. D. A. Rosenthal. gr. 8. geh. 18 Mark 80 Pf. ; ne Pe: Philadelphia 1876, Paris 1878 und = 1819, Bóhmens Schatz! Natur-Bitterwasser, cd. altberühmte Kröne der Bitterwässer“, Anton Ulbrich, Sohn dui Gründers, Allgemeine Monatsschrift für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde und iri des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg. Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt von : Dr. Eduard Regel, Kais. Russ. wirklichem Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in LE Petersburg, Vice-Prüsidenten des Kais. Russ. Gartenbauvereins in St. Passe bac: Inhaber mehrerer er Orden, Ehrenmitgliede der emendi der Wissenschaften in Palermo, Corr en a der kgl. y e Mules der Wiss en und der Kaiserlichen Russischen Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg, Corre- hadarni pastine mai Mitgliede der Akademie der Wissenschaften y Bologna, Mitgliede der deutsehen Aka- demie der Naturforscher Leopoldina- Carolina, Ehrenmitgliede, LÁ — P— Mitgliede vieler Gelehrten- und Gartenbaugesellse Mitherausgeber für Deutschland A. Senoner, = Beissner, Jäger, : . Mayer, Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. Hofgürtner in Garatshausenp. offmann, C. Salomon, W. Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärther in Würzburg. Univ.-Gärtner in Marburg. Geh. Rath u. Director d. bot. Gartens in Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma: Haage & Schmidt) Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, Inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland : Dr. F. von Herder. E. Ender, Kais. Russ. Hofrath u. Bibliothekar am "eniwerlichen Erster Gärtner am E A, Botanischen Botanischen Garten zu St. Petersburg. Garten zu St. Petersburg. Juni 1881. STUTTGART. Verlag von Ferdinand Enke. 1881. Inhalt des Juni - Heftes. Seite Seite . Y. Originalabhandlungen, lichen System und ihr Werth 1) Abgebildete Pflanzen. - als Nutz- und Zierpflanzen . 202 A. Pulsatilla vernalis Mill. 195 - 4) A. Regel, Reisebericht . . 206 B. Ribesintegrifolium Philippi 195 5) Noch ein Wort über die Re- C. Eremurus Olgae Rgl. . . 196 tinosporen . . 210 D. Rosa TURSA Thbrg. o. typi- H. Neue und Rn ca Rgl. 197 ZISEDRAmBER o o5 . 219 2) Einige Mängel de festi a ae er ee 3) Stellung der. e oY. str 2-7... . MA ceen (Daphnoideen) im natür- V. Personalnotizen . . cim 226 DIU a NC NS a Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Rédaction zu machen Original - Wine ges über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- stánde, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- ‚bogen honorirt. Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- bildung, wo móglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse E. Regel in St. Petersburg an die Verlagsbuchhandlung von Ferdinand Enke in Stuttgart einzusenden, Annoncen aller Art werden auf dem Umschlag oder Beiblatt gegen eine Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen, — Cataloge legt die Ver- : -lagsbuchhandlung in einer Anzahl von 600 Exemplaren gegen eine Gebühr . von 8 M. der Gartenflora bei. = Den geehrten Herren Autoren, die uns Originalabhandlungen bereits ein- . gesendet oder noch einsenden werden, zeigen wir hierdurch an, dass deren . Arbeiten, soweit solche bis zum 1. September dem Herausgeber zugehen, noch im Laufe des gleichen Jahres veröffentlicht werden. — Kleinere Artikel werden ie als möglich immer sofort abgedruckt, grössere Abhandlungen können nur. gen von 1 Ye — C PES sind ‘dem Herausgeber, wie den fnahme foden, als sie sie den Umfang von 2 Bogen nicht übersteigen. I. Orig ginalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Pulsatilla vernalis Mill. s (Siehe Tafel 1047 a.) Ranunculaceae. P. vernalis Mill. dict. Nro. 3. Sweet fl. gard. tab. 205. — Rchb. ic. fl. germ, IV. tab. 59. — Anemone vernalis L. spec. — DC. prodr. I. p. 16. Wir geben beistehend die Abbil- dung einer reizenden perennirenden Anemone, die von den Alpen des westlichen Europa's bis zum Ural und dem westlichen Sibirien verbreitet ist und dann wieder in dem Norden Eu- ropa’s vorkommt. Unsere Abbildung ist nach einem der zahlreichen Exem- plare gemacht, das in den Steinpar- thien unserer Baumschulen im letzten Jahre im freien Lande blühete. Aus Samen erzogene Exemplare in halb- schattiger Lage in eine Mischung aus Torferde und Rasenerde gepflanzt, ent- wickelten sich ohne besondere Pflege alle kräftig, lieferten in den letzten Jahren so reichblumige Exemplare, wie solche unsere Abbildung zeigt und trugen später auch reichlich Samen. Der Referent hat diese Art häufig in den Alpen der Schweiz gesammelt, aber dort solche nie mit so grossen und zahlreichen Blumen gesehen, wie die- selbe bei richtiger Kultur zeigt. Un- sere Abbildung charakterisirt diese alt bekannte, aber in Kultur noch wenig verbreitete schöne Perennie, deren Blüthe bald nach dem Aufthauen des Bodens beginnt, so vollständig, dass eine weitere Reaches derselben unnóthig ist. (E. R.) B. Ribes integrifolium Philippi. (Siehe Tafel 1047 b. c. d.) Ribesiaceae. R. frutieosum, inerme, demum | glaberrimum; foliis see, lan- punetatis; racemis cernuis, dimidium folium aequantibus ; calyee tubuloso, ceolatis, a medio grosse crenatoser- | aureo, basi viridi, dentibus levibus coriaceis , 1881. ratis , subtus glanduloso | erectis. 15 ^ — piis 425 et 430. — Ejusd, : hue ae Ae 196 Habitat in montibus Araucaniae de ,Nahuelbuta* dictis; floret initio veris. Frutex vix ultra 1 metr. altus; rami fusco-cinerei, rami novelli pulverulento- puberuli. Folia brevissime petiolata, sub- sessilia, lanceolata vel basi cuneata ; ner- vus medianus subtus valde prominens, laterales utrinque tres, quorum infimi elongati; margo saepe revolutus, den- tibus circa 5—7 utrinque. Glandulae luteae paginae inferioris, bractearum, calycis fructiferi, fructus valde con- spicuae. Folia plerumque 27 Mm, lon- ga, 10 Mm. lata; in specimine culto tamen 40 Mm. longa, 15 Mm. lata inveni. Bracteae oblongae, fere spa- thulatae, confertae, praesertim infe- riores vacuae. Pedicelli breves, de- mum paullulum elongatae, dimidiam baccam aequantes. Calyx 5 Mm, lon- gus; in limite partis basalis viridis plicae satis conspieuae, ita ut primo adspectu calycem brevem viridem et corollam tubulosam luteam videre cen- seas. Petala minima, haud exserta. Bacca nigra, diametri 5—6 Mm., in- sipida, ut in omnibus speciebus chi- lensibus. Die im Vorsteheudedi beschriebene Art des Genus Ribes, welches in Chile zahlreiche Arten aufweist, ist un- streitig eine der auffallendsten durch ihre fast vollkommen sitzenden, un- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. - getheilten Blätter. Nur die ersten Blätter des Sämlings zeigen jeder- seits eine schwache Andeutung eines Seitenlappens, welche sich aber sehr bald an den folgenden Blättern ver- liert. Auf einer Reise quer durch die Cordillera de Nahuelbuta zwischen An- got und Cannete, welche ich mit meinem Sohn und dem Gärtner, Herrn Ahrends, machte, in der Absicht, die dortigen Wälder der Araucaria im- bricata zu sehen, entdeckte mein Sohn diesen Strauch; es war im Anfang Januar (der dem Juli der nördlichen Hemisphäre entspricht) und die Früchte waren bereits reif. Einigemitgebrachte Samen gingen auf, und die erhaltenen Pflanzen blühten zuerst im letzten Jahre, jedoch ohne Frucht anzusetzen; jetzt blühen sie wieder reichlich und hoffe ich Samen zu ernten, und den europäischen Botanikern mittheilen zu können. In der Abbildung ist e eine ver- grösserte Blume, welche die Fältchen und Grübchen an der Grenze des gelben und grünen Theiles des Kel- ches zeigt; d ist dieselbe Blume auf- geschnitten, um die Staubfiiden und die kleinen Blumenblätter zu zeigen. Santiago den 12. Aug. 1880. Dr. R. A. Philippi. C. Eremurus Olgae Rgl. (Siehe Tafel 1048,) Liliaceae. oc in acta h. Petrop. II. A. turk. Folia anguste lineari-lanceolata, | glabra, margine scabra, 1'/; Cm. lata, | 20—30 Cm. longa. Pedicelli continui, I. Originalabhandlungen. patentes, bracteas filiformes glabras basi tantum scariosas 2—3plo supe- rantes, Perigonii albidi leviter roseo tineti foliola incurvo-patentia, omnia nervo medio solitario saturatiore per- eursa, ovata, acuta, Florum alabastra extus fusco rufes- centia. Stamina sepalis ovatis acutis longiora. Der schóne Eremurus, den wir bei- stehend nach einer im Garten von Haage und Schmidt in Erfurt ge- machten Zeichnung unsern Lesern vor- führen, wächst im Taschkenter Alatau und in den Kokanischen Gebirgen wild, ward von Olga Fedtschenko ur- sprünglich entdeckt und nun durch A. Regel in grosser Menge in Knollen eingeführt. Gehört zu den schönsten Arten der Gattung und zwar zur Ab- theilung der grossblumigen Arten, deren Blumenblätter nur einen Mittel- nerven tragen und zeichnet sich schon durch die durchaus kahlen Brakteen, die 2—3mal kürzer als die Blüthen- stiele von E. robustus, Aucherianus 197 p d durch kahle Blätter von E. persicus und Kaufmanni aus. Die einer Dahlie ähnlich geform- ten Knollen werden am besten im Keller überwintert, mit Aufgehen des Bodens auf einen warmen trocknen Ort in's freie Land in sandigen Lehm- boden oder lockern Humus ausge- pflanzt, nach dem Abreifen des Sten- gels ausgenommen und gut abge- trocknet, gleich den Dahlien über- wintert. Bei Kultur ganz im freien Lande und Schutz durch Deckung im Winter, werden wenigstens im Peters- burger Klima die Pflanzen jährlich kleiner und unansehnlicher. Jedoch kann man auch im Spätsommer die Knollen nur ausnehmen, an einem trocknen warmen Ort gut abtrocknen lassen und dann noch im Herbst wie- der in’s freie Land pflanzen und durch Deckung des Bodens etwas schützen. Letzteres Verfahren ist der Ueber- winterung im Keller noch vorzuziehen. R und D. Rosa rugosa Thbrg. « typica Rgl. (Siehe Tafel 1049.) Rosaceae. R. rugosa Thbrg. fl. jap. p. 213.— Rgl. Ros. monogr. No. 9. « typica Rgl (I. e.); ramis sub- lanatis aculeisque copiosissimis pubes- centibus inaequalibus, aculeis longi- oribus subulatis v. basi compressis, foliolis ovatis subtus sublanatis, — R rugosa a. Thunbergiana et f. ferox C. A. Meyer Zimmetrosen p. 32, 33. R. rugosa Sieb. et Zucc. fl. jap. p. 66. tab. 28. Die R. rugosa, welche unsere Tafel darstellt, ist gegenwürtig allgemein | verbreitet und als eine der schönsten durchaus harten Rosen, als niedriger dichter Strauch von 2—4 Fuss Hóhe als Vorpflanzung vor Bosquets, schon jetzt allgemein beliebt, aber noch nicht 198 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. so verbreitet, wie sie es in Wahrheit verdient. Vorzüge derselben sind dich- ‘ter niedriger Wuchs, das grosse schöne dunkelgrüne matte Laub, reichliche Entwickelung der schönen grossen dunkelrosarothen Blumen im Sommer und im Herbst die grossen plattrun- den, glänzend rothen Früchte, die auch als Früchte zum Einkochen an- sehnlicher und besser als die der R. canina und R. tomentosa, die hierzu gemeiniglich benutzt werden. Dazu kommt, dass sie von allen bekannten Rosen die härteste, die ohne Deckung — 33° R. ohne Schaden erträgt und auch in schneefreien kalten Wintern und auf exponirtem Standort sich so hart erwies, dass sich die Zweige der- selben bis zur Spitze gut erhielten. Soll sie sich aber gut entwickeln, so verlangt sie einen nahrhaften tief- gründigen Gartenboden. Die Einführung derselben in die Gärten verdanken wir Hrn. C. v. Maxi- mowicz, der die Samen derselben auf seiner ersten Reise nach dem Amur- gebiet und später auch aus Japan an den Kais. bot. Garten in St. Peters- burg sendete. Diese Rose ist näm- lich längs der Küstenländer Ostasiens von Kamtschatka bis Japan im wilden Zustande zu Hause. Linden, dem wir Samen sendeten, nannte dieselbe R. eg : Bei der weiten Verbreitung hat diese Art auch zahlreiche Formen gebildet. Die schónste derselben ist die ab- gebildete Stammform mit ovalen matt- grünen Blüttern, fast wollig beharten Zweigen und sehr zahlreichen kleinen und grossen flaumig beharten Stacheln. Die Form £. kamtschatica(R. kamt- schatica Lindl. Ros. mon. tab. 419. — Bot. mag. tab. 4149) unterscheidet sich dureh weniger Stacheln und das fast gänzliche Fehlen der kleinern Stacheln. Bei y. Ventenatiana (R. kamtscha- tica Vent. h. Cels. tab. 67), sind alle Stacheln kurz und gleichlang. Die Form à. nitens endlich hat dicht be- stachelte kahle Zweige und schmülere länglich-elliptische, oberhalb etwas glänzende Blätter (R. kamtschatica 3. nitens Lindl. Bot. reg. tab. 824), ist aber nicht mit der nahe stehenden R. nitida Willd. aus Nordamerika zu verwechseln, die sich durch lan- zettliche spitze, oberhalb stark glün- zende Blütter unterscheidet, vielleicht aber nur die Form Nordamerika's von R. rugosa ist. Von R. rugosa ô. ni- tens stammen die schónen Garten- formen mit gefüllten und weissen Blu- men, Formen, die besonders deshalb von grosser Wichtigkeit sind, indem es gelingen dürfte, mit der Zeit eine grössere Zahl solcher für rauhe und kalte Klimate geeigneter Gartenrosen durch gegenseitige Befruchtung mit andern Rosen zu erziehen. (E. R.) od. : Schiider und Schwächen auf- t sticht allemal in ein pue 2) Einige Mängel der Samenkataloge. nest, und wenn die aufgeregten Be- wohner nicht alle über den unwill- I. Originalabhandlungen. kommenen Stórer herfallen, so ge- schieht es aus Gutmüthigkeit und Höf- lichkeitoder auch Ohnmacht. Aber da- rum darf man sich doch nicht abhalten lassen, zu tadeln, wo es nöthig ist, wenn es das allgemeine Beste gilt und kein persónlicher Angriff vorkommt. Es finden sich auch manche Bethei- ligte, welche sagen: er hat Recht. Als vor Jahren einige Professoren von den Katalogen verlangten, dass sie die Autorennamen bei jeder Pflanze führen sollten und einige Geschäfte dies befolgten, sprach ich in diesen Blüttern von der Nutzlosigkeit der Autoren- Angabe, wenn nicht Botaniker untersucht hätten, dass die mit einem Autor beglaubigte Pflanze wirklich die richtige sei, was natürlich unmöglich ist. Damals bin ich vielleicht von einigen der Herren Gelehrten ver- ketzert und als ein Feind der Wissen- schaft betrachtet worden; aber mein Bedenken hatte doch zur Folge, dass man diesen wissenschaftlichen Anstrich — denn weiter war es nichts — bald wieder fallen liess. Obgleich es nicht hierher gehört, so will ich doch be- merken, dass die grösseren Handels- geschäfte alle neu eingeführten Pflan- zen mit dem Autornamen bezeichnen sollten, wenigstens in ihren Büchern, denn in diesem Falle ist kein Zweifel über die Richtigkeit. Bei gleichen Namen für verschiedene Pflanzen, von zwei Autoren benannt, ist es sogar nothwendig, dass der Autor auch im Kataloge angegeben wird. Seit Jahren gehe ich damit um, unsre Kataloge einer Kritik zu un- terwerfen, was ja schliesslich nur den Betheiligten nützen muss; aber ich 199 fürchtete mich, „in das Wespennest zu stechen“, Nun haben sich aber bei mir so viele Briefe von Garten- freunden angesammelt, welche sich über Kataloge beklagen, dass ich end- lich „losgehen“ will, jedoch so zart und wohlmeinend wie möglich. In den Katalogen der grösseren Samenhändler sind die Gramineen (Gräser) und Cucurbitaceen (Kürbis- gewächse) besonders aufgeführt. Da- rüber schreibt mir Jemand: „Ich bin ein grosser Freund von Schlingpflan- zen, aber ich komme nicht zu einigen von Ihnen empfohlenen einjährigen Pflanzen, weil ich sie nicht gefunden habe. Jetzt habe ich sie in der Rubrik ,Cucurbitaceen entdeckt. Ich fand sie nicht, weil ich meine Kürbissamen in der ersten Katalogs-Abtheilung bei den Speise- und Zierkürbissen finde und auswühle. Ob ich die Cucurbita- ceen bei mt nüchsten Bestellung nicht , bin ich nichtsicher.^ Hierzu bemerke ki : warum steht der einer der grössten Erfurter Samen- handlung unter den Zierkürbissen der Gemüse-Abtheilung, während doch noch die Abtheilung ,Cucurbitaceen* bei den Zierpflanzen vorhanden ist ? Ein anderer Gartenfreund schrieb: ,Bei der Samenbestellung vergesse ich regelmässig Zea, die ich so sehr liebe und bemerke es meist nicht eher, als bis es zu spüt ist, noch auszu- süen. Nun weiss ich zwar jetzt, dass Zea (Mais, Kukuruz) unter den „Gra- mineen^ zu finden ist (und in einigen Katalogen ist auch bei den Samen- gewüchsen darauf verwiesen), — aber 200 ich kümmere mich ausser Zea wenig um Grüser, und so kommt es, dass ich bei der Samenbestellung diese Rubrik überschlage^ u. s. w. Die Zusammenstellung nach Fami- lien hat etwas für sich, aber nur für die Wenigen, welche sich wissen- schaftlich beschüftigen. Bei Pflanzen leuchtet es sofort ein, dass es über- sichtlich ist, Palmen, Orchideen, Far- nen, Cycaden, Bromeliaceen etc. zu besonderen Rubriken zu vereinigen ; aber bei den Samen liegt die Sache anders, weil die Kataloge viel mehr in die Hàünde von Dilettanten und gewöhnlichen Gärtnern kommen. Mit demselben Rechte, auf welchem die Abtheilungen der Gramineen und Cucurbitaceen beruhen, könnte es auch für andre Familien beansprucht wer- den, z. B. für Papilionaceen, Cruci- feren, Labiaten ete. Aber wohin sollte dies führen? Will man die beiden Abtheilungen Grüser und kürbisartige Pflanzen beibehalten, — und ich wage nicht, mich dagegen auszusprechen — so sollte man sie auch in die betref- fenden Abtheilungen, wohin sie ge- hóren, aufnehmen, also doppelt füh- ren, wenigstens auf die Sonder-Ab- theilung verweisen. Es ist ja nichts Ungewöhnliches, dass dieselben Pflan- zen in gewissen Kätalogen 2—3 mal stehen, wenn ihre Kultur in verschie- dene Abtheilungen passt; dass sogar dieselben Pflanzen unter zwei ver- | schiedenen Namen im Kataloge vor- : wow bringt mich auf einen an- ; deni; von mir schon früher gerügten el: dass die zweifellos zweijüh- 4 ei 1 aufgeführt Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. werden. Wo schon so viele Abthei- lungen im Kataloge sind, kommt es auf eine sehr nützliche mehr nicht an. Dem Gärtner schadet die Ver- mischung der Zweijährigen -mit den Perennen selten, desto mehr aber dem Gartenfreund. Man könnte noch wün- schen, dass zwei- und mehrjährige Pflanzen, Samen- gewüchse gezogen werden können, auch bei diesen aufgeführt würden, und es ist bereits mit einigen Blumen (z. B. Viola tricolor, Viola cornuta, Dahlia [Georgine], Lobelia fulgens, Verbena ete.) geschehen ; aber eine solche Ein- richtung hiesse die Kataloge in das Wesen von Lehrbüchern überführen. welche auch als Um nochmals auf die Gramineen und Cucurbitaceen zu kommen, so ist es ein Mangel, dass die Kulturverhält- nisse nicht durch Zeichen angegeben sind. Zwar sind sie oft mit Z und © bezeichnet; aber die nicht in solchen Pflanzen erfahrenen Küufer, wozu fast alle Dilettanten und viele Gürtner gehören, haben keine Idee davon, ob sie den Samen einer unbekannten Pflanze in das Freie oder in Töpfe und Mistbeete süen, ob sie die Saat warm oder kalt halten sollen. Neh- men wir z. B. Andropogon formosum, Gynerium, Gymnothrix, Panieum ma- .Ximum, palmifolium, plicatum etc. als Beispiel. Ein Käufer hat von der Schönheit dieser Pflanzen gehört, ge- lesen, oder er hat sie gesehen, und erinnert sich bei dem Bestellen der Samen dieser Namen, kauft sie also, säet sie aber in das Freie oder hält sie zu kalt. In diesem Falle hat er das Geld weggeworfen und den Aerger des Misslingens dazu. Noch mehr x Am erm ual d e Por cote ER “TSS UM NET VPE E: ae I. Originalabhandlungen. Beispiele kónnten wir bei den Cucur- bitaceen finden, welche ja meist in Töpfe gesüet werden müssen. Dasselbe gilt auch von den (9, Z und b, welche nicht als Topfpflanzen besonders aufgeführt werden. Woher soll der Dilettant diejenigen Pflanzen kennen, welche nur bei hóherer Würme unter Glas fortkommen? Er kann doch bei dem Aussuchen im Kataloge nicht ein Lehrbuch neben sich liegen haben, wo er übrigens oft das Ge- wünschte nicht oder erst nach langem Suchen findet ? Einige Samenkataloge haben aller- dings bei den Samengewüchsen die Kultur-Ausnahmen durch besondere Zeichen kenntlich gemacht; aber sie haben es bei den Stauden und Ge- hölzen unterlassen. Und gehört z. B. Clianthus Dampieri zwischen gewöhn- liche Sommerblumen neben Collinsia, Clarkia ete, ohne besondere An- deutung der Kultur? Bei den Stauden finden wir z. B. Centaurea can- didissima Clementei und andere neben ganz harten Z, wührend sie bei den Topfpflanzen stehen müssen. Solche Beispiele würen massenhaft aufzufin- den. Welcher nicht sehr erfahrene _ Gärtner wäre im Stande, die halb- strauchigen zürtlichen Pentstemon von den winterharten zu unterscheiden? Da ich einmal bei den Stauden bin, so will ich auf eine Namens- Confusion ` im Betreff von Primula hinweisen, welche füglieh vermieden werden sollte. Nachdem Jacquin fast vor 100 Jahren den unbestimmten und falschen Linné- schen Namen Primula veris für die drei einheimischen Primula verworfen und in P, officinalis, P. elatior und 201 P. acaulis getrennt, finden wir in den Katalogen der Handelsgärtner die alte Linn@sche Bezeichnung, jedoch viel- fach durcheinander geworfen. Mag auch vielleicht Primula acaulis der P. elatior so nahe stehen, dass sie als Unterart betrachtet werden könnte, so sind für den Gärtner und Blu- menfreund doch beide himmelweit verschieden. Dagegen ist P. offieinalis von den genannten so verschieden, dass man kein Botaniker zu sein braucht, es zu erkennen. Zu diesen gehört auch die P. suaveolens der Gärten und inflata, die auch P. veris genannt oder gar unter P. elatior gebracht werden”). Nach dieser Abschweifung, welche hoffentlich die Gürtner bestimmen wird, die ,englische* Gartenprimel Primula elatior zu nennen, kehre ich zu den Katalogen zuriick und unterwerfe die Gehölze einer flüchtigen Durchsicht. Die allgemein vollzogene Trennung von Laubgehölzen und Coniferen ist lobenswerth, und ich gehe nicht so weit, für die wenigen immergrünen Blätterpflanzen, welche unser Klima zulässt, eine besondere Abtheilung zu verlangen. Es ist ferner eine Unmög- lichkeit, die so schwankende Wider- 4 e P a med >. UF fe 1L Kälte endgiltig festzustellen, obwohl manche Katalogeunterscheiden, welche Gehölze bedeckt werden müssen oder im Freien aushalten, was ja nach den Lündern und Gegenden, wohin Samen aus deutschen Gürtnereien gehen, sehr verschieden ist. Dabei unterlaufen aber so viele Fehler, dass es besser würe, die Bezeichnung ganz wegzulassen, *) Pr. inflata ist nur eine Form von P. officinalis, * 208 Gartenflora Deutschlands, weil man sich nun darauf verlässt. So sind z. B. in einem Kataloge ersten Ranges Acacia Julibrisin, Quercus Ilex, Ruscus racemosus, Schinus molle, Zizy- phus etc. als im Freien aushaltend bezeichnet, wührend Sophora japonica (wovon in Mittel- und Norddeutsch- land grosse Büume stehen), u. a. als Gehólze ,unter Bedeckung^ ange- geben sind. Aber eins muss gerügt werden: wie kommen Acacia, Arbutus, Artemisia argentea, Buddley aglobosa, Ceratonia Siliqua, Heimia, Laurus nobilis, Mag- nolia grandiflora, Myrtus, Olea, Pa- liurus, Punica u, a. m. unter die aus- dauernden und zweifelhaften Gehólze, ohne sie ausdrücklich als Topfpflanzen zu bezeichnen? Man wird mir ein- wenden: „unser Geschäft ist inter- national; wir handeln auch nach süd- lichen Ländern!“ Zugegeben, aber jeder Verkaufskatalog ist zunächst für das Land berechnet, wo er erscheint. Wie viel Geld mag von Unwissenden für Samen ausgegeben werden, deren Aussaat völlig nutzlos ist! Oft über- nehmen die Besitzer die Bestellung für den Gärtner. Nun kann es vorkommen, dass zur Anlage einer [OPER oder zur Befriedigung der Gehölzliebhaberei ein in Mitteleuropa wohnender Gartenbesitzer die oben genannten und andere südländische Holzarten bestellt und zum Anbau kommen lässt. PEU Runs Russlands und der Schweiz. Es wäre noch Anderes zu bemäkeln und zu berichtigen, aber es ist heute genug für meinen Geschmack. Nur noch eins muss dringend verlangt werden: dass nicht dieselbe Pflanze zweimal unter verschiedenen (dem alten und neuen) Namen vorkommt. Dass es nicht aus Unwissenheit der Bearbeiter des Katalogs geschieht, be- weist der Umstand, dass die verschie- dennamigen Pflanzen mit gleichen Preisen angesetzt sind. Wir verlangen nicht viel, nichts, was besondere Mühe und Kosten macht, und wollen die mühevollen und theuren Kataloge nicht noch lüstiger machen, auch nicht grósser, denn zu grosse Kataloge schrecken ab — das habe ich oft sagen hören —, aber eine so unbedeutende Revision ist wohl billig. Die Ausgeber der Kataloge setzen bei dem Publikum zu viele Pflanzen- kenntniss voraus, belehren einerseits zu wenig, während sie auf der an- dern Seite entbehrliche Belehrungen geben und wissenschaftliche Einthei- lungen versuchen, Und nun noch die Bitte an die Herren Ausgeber der Kataloge, be- sonders aber an Freunde und Ge- schäftsfreunde: dass sie meinen Tadel nicht übel nehmen, nicht speciell auf sich beziehen, sondern bedenken, dass er der ganzen Gärtnerei, folglich auch ihnen selbst nützlich werden will. Jäger. » Die s Stellung der Thymelaeaceen (Daphnoideen) im natürlichen System | und ihr Werth als Nutz- und Zierpflanzen. P _ Die pete Familio der sad den Phalerieen und Kauilskiden; ge- zur Ordnung der Thymelaeinae, eg. un 27. p m DE ea EDER CMT uf M e Glatt nk, A PA 94 | Z. I gt? ttt BB Ge: : Lit. O.Ebenhusen, Stuttgart. ` I. Originalabhandlungen. sie besteht nach der Auffassung von Hooker undBentham aus 38 Gat- tungen mit etwa 360 Arten. Die nächste Verwandtschaft besitzt die Gruppe der Thymelaeaceenmit den Rosifloren und nach Eichler’s An- sicht stünde der gänzlichen Verschmel- zung derselben mit diesen nichts ent- gegen, wenn nicht die völlige Ver- wachsung der Carpidieninden wenigen Fällen, wo ihrer mehrere entwickelt werden, der Regel jener Gruppe wi- derspräche. Die Thymelaeaceen gehören gros- sentheils der temperirten Zone an und nur der geringere Theil findet sich in den eigentlichen Tropen; der weit überwiegende Theil besteht aus Holz- gewächsen, während krautartige Pflan- zen spärlicher vorkommen. Die Gesammtausbildung der Blüthe ist regelmässig, zwitterig, seltener singeschlechlig: eh big ee va rien fel endständig, seltener soit linh Frucht beerenförmig, nuss- oder steinfrucht- artig, nackt. Die Blüthenstände sind. meist kopf- artig oder ährig, bei längeren Kelch- röhren oft von doldigem oder traubi- gem Ansehen, die kopfartigen nicht sel- ten von gefärbten Hochblättern behüllt. In ihrer medizinischen Wirkung zeigen die Arten dieser Familie im Allgemeinen eine bedeutende Ueber- einstimmung, die auf einem scharfen, grünen Weichharz und einem bittern Alkaloid (Daphnin) beruht. Sie sind scharfe, äusserlich blasenziehende innerlich drastisch wirkende Mittel, die bei unvorsichtiger Anwendung giftig wirken. 208 Technisch wird die Rinde mancher Arten in der Fürberei benutzt, ein- zelne Arten spielen eine Rolle als Gespinnstpflanzen. Dirca palustris L., das Lederholz (Leatherwood) von Nordamerika, bil- det einen üstig-verzweigten Strauch dessen scharfe Rinde Entzündung und Blasenbildung auf der Haut bewirkt; die Beeren wirken, nach Art der Stechapfelsamen, narkotisch. Daphne Mezereum L., der Seidel- bast oder Kellerhals unserer einheimi- schen Wälder, liefert offizinelle Rinde; die Beeren werden zum Rothfärben benutzt, die Rinde zum Gelbfärben. Daphne Laureola L. von Ost- und Mitteleuropa, dient in der Lombardei mit ihren faserigen Wurzeln zur Pa- pierbereitung; die Beeren wirken pur- girend. Daphne pontica L., am Schwarzen | Meere vorkommend, ist in allen Theilen sehr scharf, der Honig der Blüthen giftig. Daphne alpina L., stricta Trattin, und Cneorum L. werden als Brech- und Purgirmittel in ihren Blättern und Friichten benutzt. Daphne Gardneri Wall. von Nepal und Edgeworthia papyrifera Zuce. (Daphne Reinw.) von China, dienen zur Papierbereitung. Die Rinde von Dais madagascariensis Lam. wird zu Seilen verarbeitet. Der Spitzenbaum von Westindien, Lagetta lintearia Juss.*) findet in seiner * Die früher in den Garten allgemein verbreitete Pflanze dieses Namens war die zu den Ochnaceen gehörende Villaresia me- gaphylla Miers von Brasilien, 204 Rinde Anwendung bei chronischem Rheumatismus und Gicht. Aquilaria Agallochum Roxb. und malaccensis Lam. liefern das geschätzte Adler- oder Aspalatholz von Ostindien, welches im Alterthum zum Einbalsa- miren der Leichen diente. Als Zierpflanzen unserer Gärten und Gewüchshüuser sind besonders bemer- kenswerth vor allen andern die schóne Gattung Daphne, ferner Pimelea, Gni- dia, Dais, Edgeworthia, Lachnaea und Passerina. Die Gattung Daphne ist auf Europa und das wärmere Asien vertheilt, sie ist in 36 Arten bekannt, welche sich fast alle durch angenehmen Geruch ihrer Blüthen auszeichnen, in vielen Fällen sind die Blumen von schöner Farbe. Als Freilandgehölze befinden sich in Kultur: D. alpina L., altaica Pall., Blagayana Freyer, Cneorum L., Lau- reola L., caucasica Pall. (salieifolia Lam.), Mezereum L. und striata Trattin. D. Cneorum, Laureola und Mezereum lieben im Allgemeinen einen lockeren, fetten Lehmboden, während die ge- nannten übrigen Arten eine sandige Laub- und Haideerde oder Moorerde mit etwas Lehm gemischt vorziehen; ein geschützter Standort ist allen Arten zuträglich; zu grosse Feuchtigkeit schadet allen. D. Cneorum und Blagayana riechen höchst angenehm und sind besonders geeignet für To pfkultur; D. Cneorum = wächst sowohl dard Stecklinge im Topf unter Glocken an einem kühlen Orte wie auch durch Ableger im freien : Grunde, : io durch Veredlung auf cola s. sie = kräf- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. tiger und blüht schöner; ebenso, lässt sich Blagayana leicht durch Ableger vermehren; letztere Art fand erst die verdiente Verbreitung in den letzt- vergangenen Jahren; die hier kulti- virte Pflanze erhielt der Garten durch Tausch vom botanischen Garten in Jena, nachdem die vor 16 Jahren aus Kürnthen bezogenen Pflanzen wieder verloren gegangen waren; die reizende D. fupestris Facchini aus Südtyrol mit rosenrothen Blüthen scheint wieder aus den Gärten verschwunden zu sein. Die Unterlagen von Daphne Lau- reola zum Veredeln werden am besten aus Samen herangezogen; derselbe muss gleich nach der Reife zur Aus- saat gelangen und keimt gewöhnlich erst nach einem Jahre, oft bleibt er auch zwei Jahre im Boden liegen, ehe er zum Keimen gelangt; indessen ge- lingt auch die Anzucht durch Steck- linge leicht, wenn man im Besitze von älteren Pflanzen ist, die das er- sind; auch Daphne Mezereum wird häufig als Unterlage verwendet, sie ist jedoch mehr für die blattabwer- fenden Arten zu empfehlen als für die immergrünen, Ausser den vorstehend erwähnten, für die Topfkultur geeigneten Arten sind ferner noch als schöne Kalthaus- pflanzen zu nennen: D. Genkwa Sieb. & Zuce. (Fortunei Lindl.) von China und Japan, deren lilafarbige Blüthen im April vor der Entwicklung der Blätter erscheinen. D. jezoénsis Maxim. von Japan kenne ich nur nach der Beschreibung und Abbildung, sie scheint bis jetzt nur eine geringe Verbreitung gefunden zu I. Originalabhandlungen. haben; sie blüht im Dezember und Januar, riecht sehr angenehm und Weide d: Darkadartil D. indica L. von China besitzt aus- dauernde Blütter und wohlriechende Blumen von weisser Farbe, welche sich im Winter entwickeln. D. odora Thbg. (sinensis Lam.) von . Japan und China, blüht im Frühjahr weiss oder blassroth, ist sehr wohl- riechend und besitzt gleichfalls aus- dauernde Blätter. D. oleoides Schreb. (glandulosa Ber- tol.) kommt in den Apenninen, auf Korsika, in Kleinasien und dem Hi- malayagebirge ete. vor, sie besitzt röthliche oder weisse Blumen, welche im Sommer erscheinen und bis in den Herbst hinein blühen. D. pontica L. von der Levante, blüht im Februar und Mürz, ihre Blumen duften sehr angenehm und sind von gelblicher Farbe, die Blütter sind aus- „dauernd. Da alle Daphne- Arten durch zu starke Nässe leiden, so muss für gute Drainage in den Töpfen gesorgt werden, wäh- rend des Sommers werden die Pflanzen in's Freie an einen nur halbschattigen Platz auf Kies- oder Sandbeete ge- stellt und gegen andauernden Regen geschützt, jedoch darf ein zu starkes Austrocknen der Wurzelballen auch nicht stattfinden, da dies ebenso ver- derblich ist, wie übermässige Feuch- tigkeit. Edgeworthia papyrifera Zucc. von Japan zeichnet sich durch zeitiges Blü- hen im Frühjahr aus und wächst leicht aus Stecklingen, die goldfarbigen Blu- men erscheinen vor dem jungen Triebe, sie besitzen einen köstlichen Wohl- 205 geruch und sind gut verwendbar für Bouquetbindereien. Die Gattung Pimelea Banks ist in 76 Arten bekannt, welche sich vor- zugsweise auf Australien vertheilen, ein Theil bewohnt Neuseeland. Ob- gleich vorzüglich schöne Arten in dieser Gattung vertreten sind, so sind sie doch nur sehr vereinzelt in Kultur anzutreffen, die meiste Verbreitung besitzt die theilweise zur Marktpflanze gewordene Pimelea decussata R. Br., während P. spectabilis Lindl., Ver- schaffelti Morr. und elegans Th. Moore, die man vor einem Dezennium noch öfter in stattlichen Schaupflanzen auf Ausstellungen zu Gesicht bekam, jetzt sehr selten geworden sind, ebenso P. Hendersoni und hispida R. Br. Sie sind, wie so viele andre schóne Blü- thensträucher Australiens, würdig, einen ehrenvollen Platz in unseren Gewächshäusern einzunehmen; ihre Vervielfältigung geschieht sehr leicht durch seitliches Einspitzen in den Stamm, als Unterlage dient entweder Pimelea hypericina, P. ligustrina oder auch Pimelea decussata. Wie alle Daphnoideen, so vertragen auch die Pimeleen weder übermässige Nässe noch zu starkes Austrocknen und müssen deshalb sorgfältig be- gossen werden; um ein buschiges Wachsthum zu erzielen, muss schon in der ersten Jugend darauf gesehen werden, dass ein Einstutzen der Triebe vorgenommen wird, das sich nach dem Blühen stets wiederholt. Auch die Gattung Gnidia vom Kap der guten Hoffnung enthält manche empfehlenswerthe Art für das Kalt- haus, am verbreitetsten ist Gnidia € 206 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, carinata Thbg. (simplex hort.), sie erfreut durch ihren erikaähnlichen Habitus und ihre reichlich erscheinen- den gelben Blumen; Vermehrung leicht durch Stecklinge. Eine recht hübsche Pflanze für das Warmhaus aus dieser Familie ist Pha- leria laurifolia Hook. fil. (Drimysper- mum laurifolium Desne.) von Timor mit immergriinen Blättern und weis- sen Bliithen, welche an den Lappen blassgelb sind. 4) A. Regel, Reisebericht, Das Kaschthal. Das Volk der Arbun-Sumun ist jetzt völlig vernichtet, das gleiche, das zur Zeit des Dschungarenreiches die ganze Dschungarei, Kaschgar und Turkestan bis T'schimkent inne hatte und einen ziemlichen Grad von chinesischer Kul- tur bei grossem Ackerbaufleisse be- sass. Wir trieben diesen Tag mehr- faeh Rehe auf, fanden aber nur die gleichen Prairienpflanzen. Ein Bach gebot Halt, dessen Wasser am Abend allzuwild für Packthiere die Berge herabkam. Wir hatten keine 20 Werst zurückgelegt. Den anderen Tag mach- ten wir wieder gleiche Zickzackgünge an steilen Grasabhängen, jagten oft Eber und Rehe auf, wurden aber durch zwei Kalmücken, die sich als Wäch- ter ausgaben, höchst wahrscheinlich aber sowohl der Jagd wie dem Raube nachgingen, veranlasst, uns an das Ufer des Aryslyn zu halten, wo wei- terhin guter Weg sei. Bald engten wieder Felswände den Weg ein und wir mussten Wald aushauen. Hier kam der gleiche Sandstein wie allent- -halben am Kasch vor, ausserdem aber fand ich Steinkohle und Pflanzenver- = steinerungen, darunter die Farn in — est als i in 1 Dachi- Bald verlief der Ufersaum (wo ich Corallorhiza innata fand) ganz im wil- den Wasser und wir mussten am schlüpfrigen Grasabhang einen Aus- weg an das Kaschufer suchen; die letzten steilen Abstiege zurückzuklim- men, wäre noch schwerer gewesen. Wir hielten nun hier 4 Tage an, um alles Umgelegte vom Borgaty und Aryslyn nochmals durchzusehen. Gestern stellte sich auch die kal- mückische Grenzwache ein, die uns bis an die Quelle des Kasch geleiten _ wird. Jultu am Kasch, 6. August 1879. Von Aryslyn war ich am 27. auf- gebrochen ; der Irrthum, dass dort der berühmte Pass Möngötö sei, hat mich viel Zeit gekostet. Inzwischen habe ich alle bis jetzt gesammelten Sachen nach Kuldscha geschickt und hoffe, dass sie von dort nach Petersburg expedirt werden. Am 27. Juli folgten wir dem Kaschufer auf bequemem Wege, wo auch das Gras nieht mehr so hoch war, meist Epilobium, Aconi- tum, Delphinium, Heracleum, Archan- gelica, Sewerzowia, Glossocomia etc., am Kaschufer da und dort Fichten. Auch Kurgane standen hier. Nach 12—15 W. kamen wir an den Bach Turgunzagan, an dem jenseits Kohlen- ATEN E ae I. Originalabhandlungen. - sehiefer mit Pflanzenabdrücken zu Tage trat. Gentiana Fetisowi und Swertia connata blühten hierin Menge. Das wilde Wasser erlaubte uns den Uebergang nicht und an den nackten Abhängen wuchsen nur Dianthus, Dracocephalum integrifolium ete. Den folgenden Morgen fanden wir die Furth gangbar. Die Schaafe, welche wir über einen Baumstamm hinüber bringen wollten, fielen meist in’s Wasser und mussten herausgefischt werden. Der Weg stieg weiterhin wieder auf Steinkohlenabhüngen hinan und dann wieder zum Flusswalde hinab, wo wir Rehe auftrieben. Birken, Pap- peln und Tannen, sowie Hippophaé kamen hier vor. Etwa 15—20 W. weiter kamen wir an den eben so wilden Bach Arschanzagan, über den eine primitive Brücke führte, wo meh- rere Packpferde durchbrachen und sich beschädigten, so dass wir Filzdecken über die Reiser ausbreiteten, auf denen die Thiere sicher gingen. An dem Oberlaufe dieses Baches ist eine warme Quelle, die ich indess nicht besuchte. Die Kaschniederung war von nun an weit, jedoch von Kohlenschiefer und Sandstein begrenzt und stellen- weise sumpfig. Hier kamen ausser Carices auch Parnassia palustris vor. Auf einem grossen Steinhaufen, der demjenigen des Santass ühnlich war, fand ich Opferreste, und halte jetzt alle diese Steinhaufen für alte mongoli- sche Gebetstellen. Noch heute er- richten die Mongolen auf allen Pässen Steinhaufen, auf die jeder Vorbei- gehende etwas hinzufügt und dabei betet. Nach etwa 25 W. (im Ganzen 40 W.) schwenkten wir zur Vereini- 207 gung der Gewässer Liiryk und Mön- götö ab. Wieder sahen wir ein breites donnerndes Gletscherwasser vor uns, über das nicht einmal eine Brücke zu schlagen war. Am Morgen des 30. regnete es und es ward keineswegs besser, und da die Leute schon davon sprachen, wen wohl das Loos des ersten Versuches hinüberzukommen treffen würde, so ritt ich selbst auf dem gleichen starken Pferde hinüber, das ich an der Borotala und am Mu- sart ritt (sonst reite ich auf einem schönen wilden und unvergleichlich schnellen Pferde, das die Leute Schai- tantorn, den braunen Teufel, nennen). Der Kaschgarier Otochasy ging mit mir und wir kamen glücklich hinüber, fanden auch eine Stelle zum Brücken- baue. Da jedoch der Führer jetzt zurückkam und oben in den Bergen eine Furth nach langem Suchen ge- funden hatte, so machten wir uns mit dem Gepäcke dorthin. Es erwies sich, dass unlängst eine Kosakenabtheilung des Piketes Scharkode (am Kunges) dort durchgegangen war, um im Auf- trage von General Kolpakowski den Möngötöpass zu besichtigen. Jenseits des Säryk kamen wir wieder auf ein weiches Sandsteinvorplateau, wo sich zu den bekannten Prairien- pflanzen ein grossblättriges Cirsium gesellte. Etwa 18—20 W. vom Halte- platze lagerten wir uns in einem Tan- nenwildchen am Ausgange der Mön- götöschlucht, wo auch die Kosaken angehalten hatten. Man gewöhnt sich in dieser Wildniss gleich den Indianern, jede Spur aufzusuchen, niedergetre- tenes Gras, ein gebrochener Zweig sind sichere Zeichen. Auch Spuren 208 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, einzelner Jäger finden wir bisweilen, die sich aber jederzeit vor uns flüch- ten, so dass wir keinen zu Gesicht bekommen. Den folgenden Tag ritt ich mit dem Führer bis zum Passe und liess die Anderen Samen sammeln. Der Hauptlauf des Möngötö, der über- haupt nicht so wasserreich ist, kommt von Norden aus Gletschern, doch er- strecken sich die Firnfelder bis zu den Höhen am Schluchtausgange, Der Weg zweigt sich ostwärts zu einem Nebenbache ab, an dem bei einem schönen Wasserfalle (auch weiter un- ten ist eine Kaskade) die letzte Tanne steht. An einem anderen Zuflusse fand ich eine Hesperis, leider ein ein- ziges Exemplar. Sonst Trollius, San- guisorba, Aconitum, Anemone nareissi- flora, das niedrige breitblättrige Epi- lobium latifolium ete. Weiter bildeten die kurzen Alpenrasen in der Nähe der Schneefelder, das goldgelbe Eri- geron aurantiacus und das andere kleine Erigeron uniflorus, dazwischen eine Form von E. aurantiacus mit blass- gelben Blumen, Aster, Viola altaica, ein rosenrothes Chrysanthemum, Ra- nunculus fraternus, die schönen ein- jährigen Gentianen und Gentiana al- gida und verblühte gelbe Pedicularis, Auf Sumpfstellen standen Carices, Eriophorum, Schoenus und die rosen- rothe Pedicularis. An dem letzten Echattwalle vor dem Passe trugen ie Hirculus, flagellaris, sibirica und oppositifolia, die potentill- ähnliche rasenartige Rosacee (Drya- dantae) kleine Oxytropis, Sedum Rho- themum und diola, die ‚rothe Pedicularis, Callian- und Aniregains Samen. Auf der Passeinsattelung, die schon über den Schneefeldern liegt (also über 11000’), standen nur Cerastium, Choris- pora Bungeana, Saxifraga flagellaris und sibirica und wenige Grüser. Vor uns sahen wir eine von Gletschern begrenzte, von Westen bald nach Norden umbiegende Schlucht, wussten also gar nicht, wo sie hinführte. Da es diesen Tag zu spät war, kehrte ich um und fand auch meine 4 Leute zurückgekehrt, freilich ohne das be- stellte Mehl, das die Kalmücken nicht zu haben vorgaben. Den 31. Juli nahm ich den Führer und einen Soldaten auf die andere Seite mit und richtete mich zum Ueber- nachten ein. Wir hatten schon den vorigen Tag wenig Regen am Passe; Jetzt war es ganz klar und so ritten wir noch den Abend die nordwürts gewandte Schlucht abwärts, alsbald Dracocephalum und Nepeta, die auf der andern Seite fehlten, bemerkend. Der Pass besteht aus alten Gebirgs- arten (Gneiss ?); unterhalb lagen Schie- fer, in denen sich ebenso viele Ver- steinerungen (Enkriniten) vorfanden, wie an der Nordseite des Borgaty- passes und an der Quelle des Taldy. Wir übernachteten bei den ersten Tannen, freilich etwas weit vom Was- ser. In den Quellen kamen hier eigen- thümliche Algen vor, auch eine band- fórmige Ulva. Juniperus Pseudosabina, Caragana jubata, Lonicera alpigena und Xylosteum herrschten hier an einer nach Osten ziehenden Abtheilung des — nórdlichen Móngótó vor. Im Schatten wuchsen Arctostaphylos alpina, Pyrola, Ophrys ete. Die Rasenabhünge waren | kurz und trocken, etwa wie am Sairam Mai A ANES ERE SR = > PNE EE AY Soe ENEP E ee ee WEEE ET E LEE Ma I. Originalabhandlungen. 209 und Taldy, von Grüsern vornehmlich Ptilagrostis, Festuca etc., ferner Sewer- zowia, Pulsatilla, Gentiana algida und Fetisowi und weiter unten, wo eine zerstórte torgontische Grabkapelle lag, eine Centaurea, Leontopodium sibiri- cum, Aretia villosa und Chamaejasme, der gelbe Umbilicus ete. Wir kreuzten nun einen von Norden kommenden, sehr tiefen Zufluss, der aus noch be- deutend höheren Schneebergen kam; hier standen ein paar Exemplare von Primula nivalis, dieich nachher durch- aus nieht mehr auffinden konnte; im Sumpfe trug die rosenrothe Pedicu- laris und eine niedliche rothe Primula reichlich Samen. Abwürts begann nun eine unwegsame Felsschlucht, über der auf hohem Pike ein Sehneefeld drohend hing; wir klommen mühsam zum Bach- ufer hinab, sahen aber keine Mög- lichkeit, das tiefe Wasser in dieser Jahreszeit zu kreuzen. Wir kehrten zurück; suchten am nördlichen Zu- flussezwischen hohem Grase und Busch- werk selbst unweit der Gletscher ver- geblich nach interessanten Felsenpflan- zen und schickten uns weiter unten zum Uebernachten an. Den folgenden Morgen sammelte ich mit dem Soldaten Samen von Cara- gana, Primula und Pedicularis und fand im Sumpfe auch Tofieldia und Triglochin. Auf dem Rückweg be- gegneten wir Zweien unserer Leute; ich schickte den Soldaten zurück und machte mich mit Aliachun daran, noch westwürts nach einem Wege zu for- schen, der nordwärts vorliegende Rücken war unersteigbar. Wir stiegen auf einem alten Nomadenwege empor, der zum Fürsten Baili führt, einer ziemlich bequemen Schlucht nach, die hinwieder von alten Morünen einge- engt war. Da und dort fanden wir Spuren von Hirschen, Tekesstein- böcken, von Bären und einem Tiger. Weiter hinauf ward die Vegetation immer interessanter; das schóne rothe Chrysanthemum kind das niedrige des Kasanpasses (Waldheimia), die gelbe Artemisia, Nepeta, Chorispora Bun- geana, Hegemone, mehrere Pedicu- laris, Saussurea chaetocarpa und auf dem Passe die niedrige hochalpine Saussurea und einzwergiges Cerastium., Wir sahen über einen Gletscher in eine schauerliche Schlucht hinab, die sich mit mehreren anderen, ebenfalls nordwärts ziehenden Schluchten ver- einigt. Soweit ich nach Norden sah, nur Schneegipfel und Schneegipfel. Beim Versuche, eine Kuppe zu be- steigen, wurde ich wegen der bedeu- tenden Höhe von Schwindel ergriffen und sah überhaupt, dass dazu viel Zeit erforderlich war. Es war also unmöglich, hier weiter vorzudringen. Wir übernachteten in der Wach- holderregion, und bei dem prächtig brennenden Wachholder (J. Pseudo- sabina) spürte ich weder die Nähe der Schneefelder, noch hörte ich verdäch- tige Laute Am Morgen sammelten wir Samen, ich fand noch die an Felsen wachsende buschige kleine gelbe Potentilla und zwei Anthemis. Vom Möngötöpasse stieg ich auf eine hohe Bergzacke, von wo ich sowohl ostwärts wie westwirts in ein dem Breitengrade folgendes Firnmeer hin- absah, über das die Bergzacken überall majestätisch in gleicher Höhe auf- stiegen und nach Süden abfielen, Die 210 Quelle des Kasch war nahe, unge- fähr vonWestnordwest kommend, dann Mn 2 bergezum Kunges, diesichnachW esten hin noch mehr verflachen, im Süden die weisse von West nach Ost ziehende Awralkette, die sich an der Kunges- quelle gegen den kleinen Juldus hin ebenfalls unter die Schneegrenze senkt, nach Norden zu aber wieder die hohen Sehneegipfel nach dem Taldy zu. Nach esten zu waren die Schneegipfel in der Gegend des Aryslyn noch höher und dichter. In der Nacht kam ich in das Lager zurück und wurde noch von der Wache beschossen, die uns für Räuber hielt. Einen Tag rasteten wir an dieser unter 85? Lünge und 43 12° Breite liegenden Lagerstelle (die Soldaten schossen an diesem Tage 2 Rehe), sahen die Samen und Pa- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. kete dureh und den 5. August schickte ich 4 Mann mit den Sammlungen nach Nilki, von wo sie Mehl bringen sollen, da schon wieder der ganze Vorrath erschópft war. Selbst machten wir uns etwa 15 W. in südöstlicher Rich- tung gegen den Kasch hin, mehrfach Zeichen aussteckend und folgten dann denselben noch 5—6 Werst unterhalb der malerischen Kaschfelsen Jultu. Nach der Aussage des Führers ent- springt der Dschin im Norden der Kaschquelle, Obgleich ich kein deut- liches ostwestliches Thal sah, halte ich es für wahrscheinlich, doch ist | auch möglich, dass Kumdaban und Kumbel dort entspringen, die freilich wasserarm sind. Es wird mir von Allen bestätigt, dass der Möngötö nicht nach Schicho führt und jenseits Sygaschu das Juldusgebiet liegt. 5) Noch ein Wort über die Retinisporen. Als ich meine Beobachtungen über die Formveränderungen der Retini- sporen zusammenstellte, hatte ich noch nicht Carriére's Werk über Coniferen (1867) gelesen. Jetzt, wo sich mir Gelegenheit bietet, sehe ich, dass aüch Carriére zugibt, dass die verschiede- nen Retinisporen jugendliche Pflanzen darstellen móchten. Bei Besprechung seiner Retinispora dubia (richtig Thuja ericoides) ist Car- riere geneigt, dieselbe zu Biota orien- mie s zu stellen, wahrscheinlich eine occidentalis abgenommen wurde und Thuja Ellwangeria als Uebergangs- form hat. Carriére hält es auch für möglich, dass die Mehrzahl der Retinisporen mit linienförmigen Blättern sich in vorgeschrittener Vegetationsperiode, d. h. wenn sie fructifiziren, als Biota entpuppen könnte, er gibt zu, dass sie alle japanische Formen sein möch- ~ ten, vermuthet aber nur Biota orien- talis als Stammart. Dies ist nun schon deshalb nicht | möglich, weil von einer Pflanzen- art wohl eine Form der ersten Ent- | wickelung, wie mehr oder weniger vor- geschrittene Uebergangsformen, aber lit 1048 7 uMentb9t l I. Originalabhandlungen, nicht mehrere in der Zweigbildung so gänzlich von einander abweichende Formen der ersten Entwickelung, ab- stammen kónnen. 1 : Die Ansicht, dass diese japanischen Formen alle von einer Art abstam- men, ist auch schon dadurch wider- legt, dass bei verschiedenen hier in Betracht kommenden Uebergangsfor- men Samen beobachtet worden und dadurch die Abstammung unzweifel- haft festgestellt ist. Man darf allerdings die Ungläubig- keit nicht auf die Spitze treiben und dann noch zweifeln, wenn z, B. Biota meldensis mit Biota orientalis gleiche Früchte trügt und die Mehrzahl der Sümlinge wieder Biota orientalis lie- fern, ausgenommen wenige Prozent, die sich länger als Biota meldensis erhalten, und dies dann ein Grund sein soll, lieber eine zweifelhafte neue Retinispora aufzustellen und an fabel- hafte Kreuzung zu glauben, als durch wiederholte Aussaaten und Versuche mit Stecklingen, sich vom wahren Sachverhalte zu überzeugen. Sicher gehört Chamaecyparis squar- rosa S. & Z. (Ch. squarrosa Veitch und Retinispora leptoclada Zucc.) als jugendliche Pflanze zu Chamaecyparis pisifera. Dann Retinispora squarrosa ort. mit Biota meldensis zu Biota orientalis und Retinispora ericoides Zucc. mit der in Andelys erzogenen Uebergangsform zu Chamaecyparis sphaeroidea Spach. Carriére's Retinispora pseudo-squar- rosa ist, wie er selbst sagt, in le Mans in Kultur erzogen (1840 von Bergeot.) Die männlichen Kätzchen sind denen der Chamaecyparis sphaeroidea sehr 1881. 211 ühnlich, beim Reiben der Zweige macht sich derselbe scharfe Geruch wie bei letzterer bemerkbar, ja Carriére sagt sogar S. 142, dass es sehr wahrschein- lich eine Form von Ch. sphaeroidea ist, und doch genügt diese Thatsache noch nicht, welche bei einiger Nach- forschung so leicht festzustellen ge- wesen würe, und welche auch Dr. C. Koch anerkennt und diese Pflanze ohne Weiteres als jugendliche Form zu Ch. sphaeroidea stellt, sondern es wird wieder, ohne einen festen Anhaltspunkt zu haben, eine neue Retinispora da- raus gemacht — die nun den grossen Wirrwarr noch vergróssert. Retinispora ericoides Zuce. (Cha- maecyparis ericoides Carr.) ist auch sicher nichts weiter als die Form der ersten Entwickelung von Ch. sphae- roidea Spach., bei scharfem Reiben werden wir auch hier denselben Ge- ruch wie bei Ch. sphaeroidea wahr- nehmen. Wie Carrière sagt, sind von Zucca- rini auch Früchte beobachtet worden, wenn hier nicht bei Carriére eine Ver- wechselung stattgefunden hat, denn seine Beschreibung der Fructification passt genau auf Ch. squarrosa S. & Z. (R. leptoclada Zuce.), welche auch Früchte liefert und zwar genau die- selben wie Ch. pisifera, wie die Säm- linge bestätigen. — Carriére stellt Retin. squarrosa S. & Z. als mit R. ericoides Zuce. synom auf, während erstere jedenfalls mit seiner R. lepto- clada Zuec. dieselbe Pflanze darstellt und R. ericoides Zucc. (Ch. ericoides Carr.) eine bisher sterile, gedrängt süulenfórmige Zwergform ist. Carriére hebt als Unterschied seiner 16 212 Retinispora pseudo-squarrosa mit Re- tinispora ericoides Zucc. hervor, wie abweichenden Wuchs, bei ersterer seien die Blätter mehr zugespitzt, steifer, graugrüner. Jedoch kommt es bei aus Stecklingen erzogenen In- dividuen wohl sehr darauf an, ob sie nicht etwa von Pflanzen genommen, die schon mehr vorgeschritten, im Be- streben schuppenförmige Zweige zu bilden, die linienförmigen Blätter dich- ter, steifer, einseitiger zeigen wie die allererste Entwickelung. Ich nahm mit linienférmigen Blät- tern versehene Zweige von Ch. sphae- roidea andelyensis ab, die mit Retini- spora ericoides Zucc. verglichen, ähn- liche Abweichungen zeigen, wie Car- rière angibt, aber im Grunde doch die gleiche im Uebergang begriffene Pflanze darstellen. Junge Sämlinge von Ch, sphaeroi- dea sind in ihrer ersten Entwickelung mit den Zweigchen der Retinosp. ericoides Zuce. verglichen, absolut nicht zu unterscheiden. Was den Un- terschied im Ausdauern betrifft, den Carrière zwischen seiner R. pseudo- squarrosa und R. ericoides Zucc. be- tont, so möchte darauf nicht zu viel Gewicht zu legen sein.— Leicht könnte eine japanische Form sich empfind- licher zeigen wie eine französische, überdies kommt wohl hierbei die Bo- denbeschaffenheit sehr in Betracht. Ich sahz, B. in den Anhaltschen Gärten, wo ys feuchte Sandboden die Kultur der Sh. sphaeroidea Spach sehr begünstigt id wir alte schöne Bäume finden, auch schöne Exemplare von Retinisp. ericoi- = Taat, welche ungedeckt dort gar Gartenflora Deutschlands, Rússlands und der Schweiz. Nach Carrières Beschreibung ist Retinispora leptoclada Zucc. gleich mit der in meinen Mittheilungen von Hrn. Dr. Regel als Chamaecyp. squarrosa S. & Z. oder Retinispora squarrosa Veitchder Gärten bezeichneten Pflanze, wie denn auch diese Retinispora mit leicht überhängenden blaugrünen, oft brillant silbergrau erscheinenden Zwei- gen, im Wuchs wie auch in Frucht ganz der Ch. pisifera gleichend, allein diesen Namen verdient, während alle anderen entweder säulenförmig, oder dicht pyramidal, wie kugelfórmig mehr oder weniger compakt im Wuchs sind. Henkel & Hochstetter’s Chamaecy- paris leptoclada S. 257 gehört aber nicht hierher, sondern ist die Zwerg- form Ch. sphaeroidea andelyensis, wel- che, wie auch gesagt ist, von Hen- derson & Sohn in England eingeführt wurde, aber nicht aus Japan, sondern aus Andelys in Frankreich gekauft und unter dem falschen Namen lepto- clada verbreitet wurde. Es wäre wohl interessant, die Säm- linge von Ch. sphaeroidea Spach., dann solche von Ch. squarrosa S. & Z. einer- seits und Ch. pisifera plumosa ande- rerseits, wie auch Thuja occidentalis und Biota orientalis und orientalis mel- densis stets auf's Neue genau zu be- obachten und die erste Entwickelung derselben mit den fraglichen Retini- sporen genau zu vergleichen, auch mit Stecklingen Versuche zu machen. Diese genauen Vergleiche sind um so wichtiger, da wir bei einzelnen dieser Pflanzen nur dadurch im Stande ‘sein werden, die Abstammung fest- zustellen. Bei manchen. dieser Formen, die II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. lange Jahre hindurch nur durch Steck- linge vermehrt wurden, von Anfang an sterile PHanzen darstellen, auch vielleicht immer bleiben werden, möch- ten wir vergeblich auf Fortschritt in der Entwickelung und Fructification warten, Ich führe z. B. hier Retini- spora squarrosa hort. (R. decussata hort.) Form der ersten Entwickelung von Biota orientalis an. Hier scheint selbst bei grossen Exem- plaren nie eine Veründerung in der Zweigbildung einzutreten. Vergleichen wir aber diese Pflanzen mit jungen Sümlingen von Biota orientalis einer- seits und Biota meldensis andererseits, worauf ich schon früher hinwies, so werden aufmerksamen Beobachtern keine Zweifel darüber bleiben, dass wir es hier mit einer Pflanze, nur in verschiedenen Entwickelungssta- dien, zu thun haben. Ebenso wird es denselben mit den anderen schon frühe, 213 besprochenen . Retinisporen gehen. Ueberhaupt wird das geübte Auge leicht diese Unterschiede erkennen, wührend es schwer ist, das ungeübte auf genaue Unterschiede von Pflanzen aufmerksam zu machen, welche auf den ersten Blick einander so ühnlich sind. Sehr wünschenswerth würe es da- her, wenn von verschiedenen Sei- ten meine Versuche wiederholt würden, damit doch die Abstammung der frag- lichen Retinisporen endgiltig, be- stimmt festgestellt würde. — Voraus- gesetzt, dass bei den Beobachtungen keine Verwechselung vorkommt und die Beobachter in gleicher Weise vor- gehen und das Beobachtungsmaterial unter gleicher Bezeichnung in Händen haben. L. Beissner. (Nach meiner Ansicht kann kein Zweifel über die Richtigkeit der Beobachtungen des Herrn Beissner obwalten. C 9 II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. A. Empfohlen von E. Regel. 1) Phalaenopsis grandiflora Lindl. Seite 40 1.27% 1070) (* 4 n p r schon eine Figur dieser schönen, von den Philippinen stammenden, neuerdings durch Haage und Schmidt in deutschen Or- chideensammlungen m ehrfach verbreiteten Orchidee ir geben hier nach dem G dener Chrodieii eine “Darstellung des natür- lichen Wachsthum ebenso schön als dankbar Ih wiederholt Hiini Orchidee, unge ihrer natürlichen Grö so wie dadie im Vaterlande an den Zweigen d wächst, so dieselbe auch bei uns am besten an Stücke von Baumästen oder an Korkrinde auf etwas Moosunterlage, mit. Messingdraht befestigt, in der wärmsten und feuchtesten Abtheilung des Orchideenhauses kräftig gedeihen und mitten im den Tropen erwähnen wir, letzten Jahre ein 1!/» Fuss langes und 4 Zoll im Durchmesser haltendes Stück eines Baum- astes aus Brasilien erhielten, auf dem die Repräsentanten von 5 Familien epiphytisch lebten und jetzt noch kräftig vegetiren, näm- = 1 Cactee (Lepismium), 1 Farn, 1 Orchi- , F Bromeliacee und 1 Aroidea (s. Ab- ena” bildung S. 914) 9) Arisaema at ES Hook. 8. Elwesi Rgl. Proxime affine A. galeato J. D. Hooker (bot. mag. tab. 6457), differt autem spathae ga- leato-fornicatae lamina terminali ovata vires- 214 centi alboque reticulata apice subito in cau- dam subfiliformem lamina subaequilongam — 2 1 sia 79 4 die sich sorge A, Pflanze, galeatum , A. speciosum Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. etc. durch den langen fadenförmigen An- , 3 +1 11 228 4 Harrn Elwes, der solche aus dem Sikkim-Himalaya einführte. Von A. galeatum, wie solches Hooker abbildet, zeichnet sich unsere Pflanze Phalaenopsis grandiflora, II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen, durch den weiss netzfórmig geaderten Ter- minallappen der eee enam aus, der plötzlich in eine fast fadenfórmige Spitze, die fast so lang als der Benin selbst, ausgeht, — Eine knollige Art mit einem Blatt, dessen hoher kráftiger Blattstiel 3 ge- stielte Blätter trägt. Blüthenscheide grün, mit weissen Längsrippen und fast von der der bekannten A. ringens. Blühet im März im Warmhaus. (E. R.) 3) Dianthus chinensis L. var. Daleri, Diese eigenthümliche Form von D. chinensis ist in Petersburg im Garten des Herrn Daler, der längere Zeit der Kassirer der schaft war, entstan- den. e Art der nn ist unbe- kannt, eee konnte dariiber von seinem lieben heimgegangenen Freund keine Aus- n den Formen des D. chi- nensis unterscheidet sich derselbe, dass er Kaiserl Gartenbau-Ges ts organe bis auf Rudimente in Blumenblatter aufgelóst sind und in Folge dessen man nur auf Vermehrung durch Stecklinge angewiesen ist. Die Blumen besitzen einen kóstlichen Nelkengeruch und die nur schwach gekerb- ten Blumenblátter sind schón tief pfirsich- roth gefärbt. Seit wohl schon 20 Jahren wird diese Nelke in Petersburg als Dianthus Daleri rr und ist, so viel uns bekannt, bis jetzt nich nach Deutschland verbreitet worden. In den wesentlichen Charakteren weicht dieselbe von den Formen de nsis nicht ab, aber der höchst angenehme Ge- ruch deutet auf einen hybriden Ursprung, — vielleicht mit einer Form der Federnelke l , darauf deutet auch die blau- | grüne Paine des Laubes und etwas hóherer Wuchs hin. 4) Eulophia guineensis Lodd. Eine sc 1826 in England in Kultur gebrachte mm dee aus dem britischen a in Südame- rika. Zuerst bildete solche Loddiges (Bot. mag. tab. 818) ab, dann erschienen Abbil- dungen in Bot. Mag. tab. 2467 und Bot. Reg. ei bis August, erhält die Standort in 215 tab. 686, dann aber scheint die Pflanze in den Gärten wieder verloren gegangen zu sein und erst im Journal the Garden erhalten wir Seite 332 dieses ee wieder eine Abbildung dieser prä Art nebst Kul- turangabe. Blätter baie anti mit róth- lichen Punkte ss, denen einer Miltonia ähnlich, iti aka: mit pur- En ns bis 6 Cm. im Durchmesser, r stumpfer rundlich-ovaler Lippe, ie paii als lang und lanzettlichen Blu- menblättern, die kürzer als die Lippe. Je nach Ueppigkeit des Exemplares stehen die Blumen m einer 2- bis 10blumigen aufrech- ten Trau Es ist eine Erdorchidee mit Scheinknollen, mbe et bis zur Mitte des Topfes reicht, in eine Mi- schung aus gehacktem Torfmoos, lehmiger Rasenerde, Kohlenstückchen und Stückchen unverwester Torferde. Während der Vegetationsperiode, vom hà der wärmsten Abtheilung des Orchideenhauses und reichliche Wasser- gaben. Mit dem Beginn der Blüthe kommt sie in die temperirt warme mma der mehr gelüftet wird. Es w den Winter hindurch zus , aber doch so viel, dass die fleischigen Wurzeln nicht leiden, da auf deren glücklicher Conservirung bis zum Beginn des neuen Triebes, die kräf- ige Vegetation im folgenden Jahre wesent- lich beruht. (E. B. Empfohlen von E. Regel und E. Schmidt. 5) Cueurbita Pepo L d Ci biti Duch., Speisekiir ròid: — Das Vaterland der Kürbis scheint Südasien zu sein, deren Kul- tur hat sich aber schon in sehr frühen Zeiten ersteren nennen wir Speisekürbis, sie in Wahrheit in Deutschland nur als Con- 216 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Speisekürbisse, Serve, nàmlich so wie Melonen mit Zucker nicht ganz reifem Zustande eingekocht, ern gegessen werden. Ausserdem wer den Verspeisen darunter sind die länglichen For- men, von denen 3 in ungefähr 10facher Ver- kleinerung rechts oben (N. 5—7) auf dem eineu Speisekürbisse, dieselben allerdings auch vielfach mit Nutzen als Zugabe zu Sauerkraut, zu einge- kochten Mehlbeeren (Vaccinium Vitis Idaea), Art. Compot etc. gekocht, geniesst, eine Speise, die freilich nicht nach jedermanns Ge- schmack ist. Auf. unseren beiden Abbildungen stammen die grossen plattrunden Formen, die wirk- lich bis 1 Centnet. schwer werden, von dem * + ma xim a der Holzschnitte dargestellt und die als Mark- kürbis (Vegetable marrow) bekannt sind. Wohl nur aus Versehen ist auf dem an- dern Stock auch ein Türkenbund- Kürbis (N. 12) eh, der zu der folgenden Serie, den —: gehórt, 6) Zierkürbisse. ans ee verrucosa L.— Cucurbita pii ign — C. aurantia illd. _— " ovifera — formis Ser. — C. RE A. Br. Melopepo L. — cobi nnus: "v. ome beiden Figure Zier- Duch., die runden, ovalen bd, Jarich Koitheh. dagegen von Cucurbita Pepo L., dem gemeinen Kürbis, Die: besten Sorten zum Kürbisse; von ménaichtacher Form in Ver- kleinerung wieder. Zu C. subverrucosa ge- hóren die keulenfórmigen oder keulenfórmig- NN — A MÀ — II, Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. - Ly Zierkürbisse. — Formen, die mit Warzen besetzt ind, rrucosa die warzigen rundlich- Mipitchum oder fast flachkugeligen Formen. tritt eine gleichsam mützenförmige, ‘andres gefärbte Masse mit abgerundeten Kanten her- vor, welche aus den verwachsenen Frucht- Zierkürbisse, C. aurantia ist leicht kenntlich durch seine kleinen, durchaus einer Apfelsine ähnlichen Früchte (N.2 — 4) T €— Re r Farbe. Die Früchte von C. ovifera sind hellgelb und oval und klein wie ein erba osses Hühnerei oder haben bei der Form pyriformis (N. 5—7) die Gestalt einer Birne. C. Melopepo L., der Türkenbundkürbis, gehórt zu den schónsten Kürbissorten, von mittlerer Grüsse und platt- runder Gestalt, über seine flache Spitzenfläche karpellen besteht, die über den vom Kelche umschlossenen untern Theil der Frucht her- vortreten (N. 15, 16.) — C. Se A. Braun endlich ward im Jahre 1853 v Braun im Samenkataloge des botan. amet in Berlin beschrieben und Müll. ann. IV. p. 864 ist diese Beschreibung wiederholt. Es ist ein länglich-ovaler (N. n beiden Enden flach abgerundeter Doe Kürhis von ziemlich ansehnlicher Grósse, mit weissen 218 Gartenflora Deutschlands, Flecken und Streifen und einer sehr harten Schaale, so dass man die Früchte im Zimmer jahrelang zur Zierde aufheben kann, ohne dass deren Inneres herausgenommen wird. Alle diese Kürbis-Arten und deren Formen haben herzförmige, theils sehr grosse Blätter und gelbe Blumen. Sie stammen aus Ostindien und Centralasien, wegen langjähriger Kultur al isen. Sie sind alle einjährig, besitzen ein ausserordentlich schnelles Wachsthum und bilden langeranken- de Stengel. Man säet die Samen bei uns am besten im Topfe im Gewächshaus, Zimmer oder Mistbeet schon im März aus und ver- wendet die Pflanzen, pco keine Fröste mehr zu besorgen sind, sei es um sonnig ge- legene Composthaufen zu Yours die sie dans: im defe des Sommers bald mit Pppieem auch, um sie als Rankenpflanzen an sonnigen Spalieren und Wänden emporzuziehen. Zu letzterem Zweck eignet sich ganz besonders der weissblumige Flaschenkürbis (Lagenaria vulgaris Ser. [N. 12. 13. 25]), mit seinen flaschenförmigen verschiedenartigen Früch- ten. Eine besonders schöne Sammlung von Früchten dieser Art, von einigen Zoll bis zu mehreren Fuss Länge besitzt das Museum unseres Institutes aus Centralasien, wo dieser Kürbis viel kultivirt wird. Die reifen Früchte werden ausgehöhlt und als Flaschen und zu andern Gefässen vielfach verwendet, 7) Datura Wrighti Rgl. Annuelle Pflanze dam und bis zur Zeit, wo keine Fróste mehr zu besorgen, zu starken Pflanzen vor- gezogen werden. Dann pflanzt man sie auf gu- ten Boden: in ner geschützter — aus EX hohe Büsehe, welche die grossen blassvio- X a a Russlands und der Schweiz. Datura Wrighti, licher Menge tragen. In Texas soll diese Art perenniren und eine Art knolligen Wurzel- stockes bilden, es gelingt auch, dieselbe im an ee Gewüchshause zu überwintern ur als annuelle Pflanze ist aber pean od zu empfehlen. ) orbia marginata Pursh, Annuelle Euphorbia aus dem Westen Nordamerika’s, Euphorbia marginata. die 2 Fuss hoch wird und sich wenig ver- ästelt. Aussaat im April in's Mistbeet. Mit anderm Sommerflor ausgepflanzt, entwickelt thenstan ese Art Botanical Magazine tab. 1747 abgebildet und SN y, VM Ner DH ape a RIOR OE u Ed ca BUT xs OK) Va. SDS MÀ U^ a KON ew (IND JU, NEN IN NS VON e SEX D = e IL. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. beschrieben ist. Eignet sich nur für Grup- pen, die mit Dekorationspflanzen besetzt sind. 9) Eschscholtzia californica Cham, Garten- flora 1879 pag. 120 besprachen wir diese Pflanze nach einer der neuen Abarten der- selben. Wir lassen hier eine Figur derStamm- art in !/s der natürlichen Grósse folgen. Zur Eschscholtzia californica. Aussaat an Ort und Stelle im April als schóne Bordürenpflanze, die den ganzen Sommer hin- dureh blühet, zu empfehlen 10) Gilia dianthoides Endl. (Polemonia- ceae. Eine annuelle, nur einige Zoll hohe, von unten verästelte Pflanze mit linearen Blättern und bläulichen Blumen mit rosen- rothem Schiller, die den gróssten Theil des Sommers hindurch blühen. Ward schon zu Gilia dianthoides. | Hóhe von 8000— 10,000 219 Anfang der 30ger Jahre von Douglas ent- geführt. Im Jahre 1855 g ooker Tafel 4876 eine Abbildung i im ee Ma- gazin, nachdem er dieselbe im Jahre 1833 in seinen Atacta botanica tab. 29 beschrieben Bentham hatte die- sie später in’s freie Land zu pflanzen, oder man säet sie auch in gleiche Erde im Früh- jahr gleich in's freie Land. Empfohlen von E. Regel und Platz & Sohn in Erfurt. 11) Clarkia elegans Dougl. var. purple King. (Onagrarieae.) Die C, elegans gehórt gleich- falls zur Legion der von Douglas in Califor- nien entdeckten Arten. Dieselbe verästelt sich ries ii C. pulchella, wird bis 1!/s Fuss och u rägt auf dem obern Theil des iudi "d lange Traube hübsch rother Blumen. DieAbart, welche wir hierbei(S. 220) abbilden, ist eine der vielen hübschen Gar- tenvarietäten derselben, mit gefüllten pur- purrothen Blumen. Varietäten mit rothen und weissen gefüllten Blumen sind bekannt- lich schon lange vorhanden. Aussaat gleich in’s freie Land im ersten Frühjahre, C. Abgebildet im Botanical Magazine. 2) Bollea coelestis Rchb. f. Melee Wurde beei] in der Gartenflora besproc S. Jahrgang 1877 p. 218. (Taf. 6458.) 13) Tulipa triphylla Rgl. (Liliaceae-Tuli- peae.) Beschrieben und abgebildet Gartenfl. 1878 p. 193. Tafel 942 b. c. d. (Taf. 6459.) 14) Enkianthus himalaicus Hook. f. et Thoms. (Ericeae-Andromedeae,) Hook. fil. et Thoms. in Kew journ. of bot. VIL. p. 125 t. 3. — ud von Dr. Griffith in Bhotan in einer Fuss über dem Mee- i entdeckt und zuerst im botani- schen Garten zu Edinburg kultivirt, Ein grosser Strauch oder kleiner Baum mit ab- 220 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Clarkia elegans Dougl. var. purple King. d Blättern, welche an den Spitzen er Zweige zusammengedrängt stehen, Zweige au, me egere ano hema dieselbe ist enso wie ; die Blattstiele, Mittelrippen und Blatt- ränder. Blätter 2—3 Zoll lang, gestielt, ei- fórmig-lanzettlich , .zugespitzt, sägezähnig, hart, so lange sie jung jini Blumen discite gedrängt, an der Hoe: derZweige hängend, Stielchen behart, 1—1'/ Zoll lang. Blumenkrone 4/2 Zoll NE ud glockenför- mig, fünflappig. Lappen dreieckig, röthlich gelb, hellroth gestreift. (T | 15) Sol Torreyi Gray. (Solanaceae.) Gray in proced. Amer. Acad, VI, p: 4. — S. platyphylium Torr. in Amer. Lye. New York Tl. p. 227 non H.B. Kth. — S. mammosum ? ‚Engelmann et Gray, Pl. Lindh. E. pag. 46. Eine leichtblühende harte Art, die auf den Prairien des Innern der Vereinigten Staaten, östlich von den Felsengebirgen wächst. Die Pflanze wurde in Kew aus Samen erzogen, welcher aus dem botan. Garten in Cambridge stammte, Ein Halbstrauch mit grauen Zwei- gen, die mit purpurfarbigen Sternhaaren be- deckt sind; mehr oder wenig stachelig ; Sta- cheln klein, besonders auf der Mittelrippe der Unterseite der Blätter. Letztere 2—3 Zoll lang, eifórmig mit abgerundeter herzförmiger oder keilfórmiger Basis, buchtig-gelappt. Blu- men in endständigen, wenigblumigen Trug- dolden, 2 Zoll im Durehmesser, nickend. Blu- menkronen- Lappen horizontal abstehend, eckig eifórmig, purpur mit gelblicher Mittel- rippe, Staubbeutel gelb. Beeren kugelförmig, glatt-und glänzend. (Taf. 6461.) 16) Coreopsis aristosa Mchx. (Compositae- 72. sp. pl. III. p. 2253. — Diodonta aristosa Nutt. in Trans. amer. phil. soc, (n, ser.) VII. pag. 360. — Eine einjährige Pfanze, die in Nord- amerika einen weiten Verbreitungsbezirk hat; e verwandt, — glatt. Blätter gegenüberstehend, einfach oder doppelt fiederschnittig. Abschnitte 5—7, sehr entfernt, 1—3 Zoll la ang, lanzettlich, zuge- spitzt, tief gezähnt. Blüthenkópfchen gold- gelb, f: ar 2 Zoll im Durchmesser. Randblu- men mit kurzer pus und. breitem ar er cheiben- blü 5nervigem then klein, ire pn 6462.) 17) Gladiolus brachyandrus Baker. (lrida- ceae-Gladioleae,) Der botanische Garten in Edinburg erhielt vor einigen Jahren diese mit G. Eckloni verwandte Art durch Mr. John Buchanan aus den Shire highlands im Zam- besi-Lande. Zwiebel gedrückt kugelförmig, 2 Zoll im Durchmesser. Blätter 4—5, schwert- förmig, grün, stark gerippt, fast '/2 Zoll breit, die längsten nicht länger als 2—3 Zoll. Blü- thenschaft fast 1 Fuss lang, mit 1— 2 sehr | verkleinerten Blättern. Rispe mehr als 1 Fuss | lang, mit 8—10 aufrechten Blumen von leb- hafter Scharlachfarbe, am Gr unde gelb. Die innern 3 Kronenabschnitte sind viel kürzer als die 3 äussern. (Tafel 6448.) p E ER = ee 4 $ III. Notizen. 18) Scutellaria purpurascens Sw. (Labia- tae.) Swartz fl. ind. occ. II. p. 1013. — Benth. in DC. prodr. XIL p. 416. — S. Felisberti Nees et Mart. in Nov. acta acad. nat. cur. II. p. 77. Eine in vielen Formen in Südamerika vorkommende Art, neuerdings durch Herrn Portella in Rio de Janeiro nach Kew ge- sandt, Eine Perenne mit 1—2 Fuss hohen krautigen Stengeln, welche mehr oder E ehart sind. Blatter Mist l'h b 2'/2 Zoll lang, breit eiförmig - ppt stumpf oder spitzlich, weitläufig buchtig ge- zähnt, aube 1—2 Zoll lang, Blumen ab- wechselnd, oder auch die untern gegenüber- stehend, hellblau. (Taf. 6464.) 19) Luzuriaga radicans .R. et P. (Smila- ceae.) Ruiz et Pav. fl. peruv. IIL p. 66 t. 298; 221 — Bak. in Journ. Linn. soc. bot, XIV. p. 573. Eine schon länger bekannte Pflanze aus Chili, die dort in den Wäldern zwischen Moos auf Baumstümpfen wächst. Die Wurzeln werden von den Eingebornen als Sassaparilla ge- braucht. Stengel dünn, 2—3 Fuss hoch, ver- zweigt, hin- und hergebogen, kantig, grün, mit scheidigen Schuppen an den Knoten der Glieder, Blätter 1—2!/» Zoll lang, zweireihig, sitzend, am Grunde gedreht, länglich-ellip- — spitz, oben hellgrün, — grau, t 3-6 Paar parallelen Nerven zu beiden Seiten der deutlich REE Mittel- rippe. Blüthen einzeln aus den Blattachseln, hängend, 1!'/s —2 Zoll im Durchmesser, weiss. Beere von der Grósse einer Erbse. (Tafel 6465.) nder. IIl. Notizen. 1) Norwegische Vegetation. L. Pas- der Verfasser der bekannten „Reise- skizzen aus Norwegen* gibt von dem Blu- menflor in und bei Molde in Norwegen fol- gende anziehende Schilderung: Was blüh hier nicht? In dem letzten Gärtchen bauen er die Arbeiter gern ihre Kartoffeln, ar dicht | dabei stehen gelbe und rothe Lili trägt die Rose nur schwer ihre Bea ‘Mitten in dem Städtchen, wo die reicheren Leute wohnen, sind die Gärten ganz er von ro- then, weissen und gelben Ros einem einzigen farbigen ities her m die einzelnen Blumen nicht mehr zu zählen sind. Weisse Lilien, wie die Maler schen; zu schweigen von den Levkojen, der Reseda und dem Lavendel, welche Abends die ganzen Strassen mit dem süssesten Duft erfüllen. Das merkwürdigste aber ist das Gaisblatt, das überall an den Häusern em- porrankt und oft noch über den Giebelfirst seine Fahnen wehen lässt. Und das alles blüht -— etwa eine k Zeit, wie im Süde Folge er re! Klima’s mod , tre immer none Blüthen an Stelle der ns kenden. Noch im Pss „will das Blü- hen nicht en Und doch ER fast all’ diese Blü- rasen abs früher ie Blumenzucht gleichsam wissensch lich betrieben und die Pflanzen des südlichen Europa’s allmälig ren werden. O wohl wir uns in e etwa 2 Breitengrade itc als St. sl) befinden, bleiben hier doch im Winter fast alle fremden Bäume | unbedeckt, z. B. die Paullownien, die in würd Denn macht werden, dass die Westküste Norwegens zwar eine mittlere Jahrestemperatur, wie etwa Königsberg hat, aber einen ganz milden Winter, der dem des südlichen Frankreich und der Lombardei entspricht. Selten fällt das Thermometer unter daa Die Dureh- schnittstemperatur des Jan beträgt für en noch immer + 1, pE für das weit nördlicher, dem Meere aber etwas näher ge- legene Aalesund noch + 1,8° C,, und selbst für = ra nur — 5°C. Freilich ist der Winter trüb, der Frühling kommt spät, aber dafür a der kurze, fast durch keine 2923 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Nacht unterbrochene Sommer das Pflanzen- leben zu der unvergleichlichen Pracht, wie sie die Westfjorde zur Schau tragen. Dann weicht der Höhepunkt von der Küste all- malig zu dem Innern der Fjorde zurück, wo die Wärme des Binnenlandes sich mit den feuchten Niederschlägen vom Meere vereinigt. Dicht a eere reift oft nicht die Gerste; aber unter dem gleichen Breitengrade, nur wenige Meilen in’s Land hinein, brechen die Apfelbàume unter der Last ihrer Früchte, Dieser glücklichen klimatischen Verhältnisse erfreut.sich auch Molde, das nahe der See herben Nordwestwindes geschützt ist. Darum diese unerhörte Blumenpracht. Darum reifen hier noch alle or und selbst der Hopfen in Dahls Hav (A. A 2) In der Februarsitzung der Gartenbau- Gesellschaft in Florenz brachte Hr. Bastia- nini u. m. a. eine kolossale im Blühen be- griffene Acacia longifolia, eine Eugenia magnifica, Heliconia magnifica in Blithe, und einen Enkianthus quinqueflorus mit der Bemerkung, dass dieser sehr schwer zu kul- tiviren sei; in Florenz seien nur zwei Exem- plare zu sehen und er ist der Ansicht, dass eine Kultur im freien Lande viel geeigneter sei. Aus dem Garten des Hrn. Preston Po- wers waren eine prachtvoll blühende Ama- ryllis pardina, eine Acacia dealbata v. Ester- . us ne! mit schön dunkelrothen Blumen u. m. a. Herr Pueci brachte aus dem Stadtgarten ein Oneidium altissimum mit vier 3—4 M, langen Rispen reichlich mit Blüthen be- setzt. — Hr. Pucci erwähnte auch, dass in Campo rotondo bei Viaveggio eine Pritchar- dia filamentosa im freien Lande zu sehen sei, welche im Jahre 1876 gesäet, im Jahre 1877 ausgepflanzt, nun eine Höhe von 2.2M. erlangt hat mit 7 etnies deren jedes von 1 24 M. Breite; diese i letzten Tagen vom Januar waren sie schon zum Genusse geeignet, (Sr.) 3) Paprika. Eine Speeialität, eine Na- tionalspeise Ungarns ist die Paprika; diese gedeiht bis zum 64 r. und wird als Zier- und Gartenpflanze kultivirt und wir von Hrn, Rodiezky (österr. ae Woc ne Wien 4, Dee.) entnehmen, feld- mässig in Unterungarn und besonders um Szcegedin gebaut. Hier und in der Umge- bung beschäftigen sich mit dieser Kultur gegen 2500 Familien, welche jährlich gegen 125,000 Schnüre Paprika produciren, welche getrocknet 25,000 M. Centner ergeben und mit 40—50 pr. M. C, verkauft werden. Diese Menge gibt 18,900 M. C, gemablenen tcs zu 30 bis auf 120 fl. pr. 1 M. C. Prim Qualität jedoch, die sogenannte Rea prika aus der Fabrik der Gebriider Palfy in Szegedin wird mit 200 fl, per 1 M. C. bezahlt, Um Szegedin werden zwei Sorten Paprika gebaut, der türkische oder serbische (Cap- sicum green und der sogenannte Sze- gedin'sche (Capsi annuum szegedinen- se). Die erste i 8 is bring niederhängende rothe fleischige Beeren von 9—11 Cm, Länge und 4—5 Cm. im Durchschnitt; diese Früchte werden auch grün mit etwas Salz bestreut, genossen, oder fein geschnitten, dem Kar- ff.) T s + x het P rd 3&5 Sant hmno kegelfórmige scharlachrothe Früchte, 7 bis 8 Cm. lang mit seitlich gebogener Spitze und diese Sorte bietet das Material zur berühm- ten Szegediner Paprika. — Der Same wird Ende März im Gartenbeet gesät und die Pflänzchen, wenn sie (€ sind, werden dann auf das Feld versetzt. — Die reifen Früchte werden auf u M. langen Schnüren eht ca nbad und an der. PASA der da den Sonnenstrahlen ausgesetzt. Sr.) 4) Aus dem Bulletin der Gartenbau-Gesell- schaft in Florenz entnehmen wir, dass Herr eine Hybride — von A variabilis hybrida benannt — die einige Eigenthümlichkeiten bietet; die NEED P = NEAN TERI STR IV. Literatur. ersten 4—5 Blätter waren ungefähr von der Grósse wie jene einer jungen Dieff. Wallisi rdies hatten sie auch den breiten graulichen Fleck làngs der Mittelnervatur; bei weiterer Entwicklung zeigten sich r Oberfläche der Blätter grünlich-gelbe breite Flecke, wie bei Dieff. latimaculata, aber reiner und ausgeprägter, nach und nach zeigte sich die Pflanze mit den charakteristi- schen Zeichnungen beider Dieffenbachia au 3—4 Blatter, dann aber verminderten sich die Flecke der Dieff. Wallisi, bis sie ganz eingingen und verblieben nur die grünlich gelben Flecke von Dieff. latimaculata; diese Hybride variirt also drei Mal, das erste Mal i DAA M male beider Mer und zuletzt zeigt sie eine Farbenzeichnung wie die Species, von wel- drei versehiedene Varietäten gehalten werden, Hr. Ragionieri bringt in seinem Herbst- pflanzen-Katalog wieder mehrere Novitäten, so u, a, Croton Migliorati, ein Bastard von Cr. maximum und Cr, Hillianum, mit grossen deren Nervatur von schón rother en Flecken, so sind ebenfalls Blattstengel und Stamm ge- t. Bei zten Blumenausstellung in Florenz erhielt diese Pflanze den ersten Preis (150 Lire). Dracaena Fenziana, eine Zwerg- varietüt mit breiten ib jeune: n Blättern urpurrothen Rand (15 a — Dra caena es mik breiten ichigrünen Blättern mit Anf: uice bei weiterer Entwicklung der Pflanze fleisch it Rosa vermengt werden (20 bigen Blättern mit an der Oberseite hervor- ragenden Excrescenzen oder Wulsten (5 L.). — Freesia rostrata alba mit schön weissen 223 gelbgefleckten Blättern, eine der wohl- riechendsten im Handel vorkommenden Pflan- > zu Rangala von besonderem Werthe (1.50 L.). (Sr.) 5) Im Petersburger bot. Garten blüheten an Neuheiten, die spüter abgebildet werden, alle aus Turkestan von A. Regel eingefährt und auch im freien Lande aushaltend: Allium Ostrowskianum Rgl. Prächtig, ähn- lich A, roseum, aber mit —€— rosarothen Blumen von angenehmem Ger Helicophyllum Lehmanni Rgl. inii in: Bng.) Als Eminium Ledebouri von uns schon ver- theilt, aber nicht Helicophyllum (Eminium) Ledebouri Schott und Engler nti i Rg "ic mit orange- farbnen Blumen und temi coepere Viola altaica Pall. Die ächte Ko mart unseres Pensées, in blau, gelb, weiss, und ohne Bart, in Wündörbaiiie Flor erhielt von der Kais, ee um eie eine be- sondere Prä emm Sawerzuei Rgl. und = stipitatum violetten "cp aus der Gruppe von A. atropurpureum, Corydalis Sewerzowi Rgl. mit 1!/?Zoll langen orangefarbenen Blumen. Merendera Raddeana Rgl. mit violetten Blu- men vom Kaukasus E. R. tiquetten. Bei Besprechung der a imple ch prn wäre noch hinzuzu- fügen, ,dass i inketiquetten mit gewóhn- licher Oelfarbe bestrich , so lange solche noch nass, mit einem mittelweichen Bleistift den Namen einschrieb und d vor dem An- hängen gut eintrocknen liess, Solche Eti- quetten hängen jetzt, jeder Witterung aus- gesetzt, acht Jahre, ohne sich im Mindesten verändert zu haben und zeigen eine weithin lesbare deutliche Schrift.“ L. Beissner. Wir haben eine ähnliche Beobachtung, aber erst von 2 Jahren. E. R.) IV. Literatur. 1) Neue Obstbau-Schriften von D.r E. Lueas in Reutlingen, wohl unbe- über Obstbau eges hat, nachdem er vor Jah | stritten der hervorragendste und pene in ler 224 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, seinen Werken über Specialititen des Obst- baues und der Pomologie, das alles umfas- sende „Vollständige Handbuch der Obstkul- tur“ folgen liess, abermals zwei kleine Schrif- ten über Speeialitäten veröffentlicht, welche nahezu dasselbe Ziel verfolgen: 1) Der Obstbau: an Staats- und Gemeinde- Strassen mit 41 in den Text gedruckten bbildungen 2) Kurze Instruktion für Strassenbaum- würter mit 35 Abbildungen. Beide Bü- cher im Verlag von Eugen Ulmer in Stuttgart. Es sind in den letzten Jahren verschiedene des Stoffes so mächtig, hat so vielseitige Erfahrungen und amtliche Quellen, dass seine Angaben alle andern in den Schatten stellen. So spricht er in No. 1 nic s und Baumpflanzern nützlich werde, aad es auch specielle Anweisungen für die No. 2 hat den ganz M uid i Zweck Strassen- iil Baumwärtern als Leitfaden zu dienen, und ist ganz für die Fassungsga be gewühnlicher Arbeiter berechnet, gibt natür- lieh in seiner Einfachheit auch Gàrtnern von Profession zu denken. Die Abbildungen dieses Buchs sind ganz anders als die in No. 1 wovon leider Jeder in seiner Gegend genug hat, sondern wegen der angegebenen Mittel über die Erhaltung und den Ersatz der Bäume, welche für alle Länder Geltung haben. J, 2) Lucas, Dr. Ed., Vollständiges Hand- buch der Obstkultur. isis: 1881, Verlag von Eugen Ulm Unser geehrter alter Saas hat in diesem 27 Bogen starken Buch mit 205 in den Text gedruckten Abbildungen in gedrüngter Kürze gegeben, was er früher in verschiedenen an- derweitigen Sehriften über Obstbau geschrie- en. Da ist die Obstkultur im Allgemeinen, die Anzueht in der Baumschule, Auswahl der Sorten, Pflege, Krankheiten und schädliche au Beerenobst und der Weinstock in Bezug auf deren spezielle Kultur besprochen. Alles das ist auf langjährige Erfabrung im Klima des mittleren Deutschlands gegründet, — darnach unsere russischen Verhältnisse anwenden, so es für Polen und Südrussland,. d. h. in der Linie von Warschau nach Kiew, ge- eignete Kulturregeln geben, re fiir das mittlere Russland bis zum 61° n. Br. unge- eignet sein, in Bezug auf tin: und auch spezielle Kultur. Was über Ernte, Obst- dörren, Anzucht, Krankheiten ete, — hat dagegen eine allgemeine Gültigkeit Wer also in gedrüngter Kürze ein Buch über. das ganze Gebiet des Obstbaues zu haben wünseht, dem empfehlen wir das in Rede stehende Buch von E, Lucas. =: GOES) 3) Heer, Dr. Osw., Flora fossilis arc- tica, mit 21 Tafeln. Verlag von J. Wur- ster und Comp. Zürich 1880, Abermals einer der wichtigen Beiträge zur Kenntniss der Pflanzenwelt in den unserer Jetztwelt RE ov ien Epochen, — Bei- trägen, welche die frühern in dieser Be- Peete be |e Sr, CR Wes LT. P Hire Ee ad IV, Literatur, ziehung bahnbrechenden Werke Heer's er- d zeigen, dass eben in allen, den Nordpol umgebenden Ländern noch zur mio- eenen Epoche eine Flora vorhanden war, die der Mitteleuropa's, der südlicheren Staaten Nordamerika's und theils der Japan's ent- sprach. Das uns vorliegende Heft enthält: a. Nach- träge zur Jura-Flora Sibiriens und ward als Extraabdruck aus den Memoiren der Peters- burger Akademie ausgegeben Neben baumartigen Farn, 4 PRU sind z. B. die Coniferen mit 28 Arten vertreten und darunter allein 6 Formen. der jetzt noch in Japan heimischen Gattung Gingko. b. Nachtrüge zur fos Grónlands als Extraabdruck aus den Ver- handlungen der Kónigl. Schwedischen Aka- demie der Wissenschaften, mit 6 Tafeln. Es enthält. diese Abhandlung die Aufzählung und Beschreibung des von Dr. Nauckhoff gesammelten Materials, 9 Farn aus der Kreide- — und dann noch 31 Pflanzenarten aus, der miocenen Flora Grónlands, unter ee die Gattungen Pteris, Biota, Taxo- dium, rn Populus, Myrica, Fagus, Casta- nea, Quercus, Platanus, Laurus, Diospyros, Fraxinus, Magnolia, Celastrus, Ilex, Rhamnus, Ceanothus, Rhus, Juglans, Prunus und Cra- taegus ` vertreten, eiträge zur Flora Nordkanada's mit 3 Tafeln. Die miocene Flora dieses Lan- des stimmt im Allgemeinen mit der miocenen ee: Grónlands und Spitzbergen's. Von den s jetzt bekannten miocenen Pflanzen ae sind 6 auch in dem Miocen Europa's allgemein verbreitet. gewesen, so Taxodium distichum, Glyptostrobus Ungeri, Sequoia Langsdorffii, Corylus M, Quarrii, Pla- tanus aceroides und Juglans acuminata. 18 Arten (von 23) sind mit der Grönländer, 14 Arten mit der Spitzberger, 5 mit der Grin- nellànder = 4 mit der Isländer miocenen Flora geme ee zu diesen allgemein wichtigen ‘Abhandiuheesr hat C, Schréter in Zürich die Untersuchung über den ‚anatomischen Bau der Hölzer der arktischen Zone mit zwei lithographirten Tafeln gegeben, (E. R.) silen Flora | pila 225 4) Focke, W.F., die Pflanzenmischlinge, ein Beitrag zur Biologie wächse, — Berlin 1881, Verlag von Gebrüder Born- träger, Ein tüchtiges und gutes Buch, für jeden Zeit in dieser Beziehung geschehen ist und führt die wichtigsten Fälle von hybriden Pflanzen, nebst Aufzählung der nachgewie- senen hybriden Arten an, Da der Verfasser bei Zusammenstellung seiner verdankenswerthen Arbeiten rein com- torisch zu Werke gegangen und eigne Versuche in dieser Beziehung nicht gemacht hat, so ist mit seiner Arbeit diese Frage nur ein Stück weiter gebracht und das Ma- terial zusammengestellt für zukünftige wis- senschaftliche Versuche. Bei solchen Ver- suchen ist aber ein anderes Moment noch genau in’s Auge zu Bezug auf Befruchtungsfähigkeit durch eigene Pollen und Erzeugung einer beständig bleibenden Zwischenform zwischen zwei Arten auf geschlechtlichem Wi b) In Bezug auf Befruchtung mit einer der elterlichen Pflanzen und Zurückführung u diesen, nds In Bezug auf POEM mit andern verwandten guten Art iese Versuche mit den auf letzterem Wege erhaltenen Mischlingen müssen fort- gesetzt und die Resaltäte genau niedergelegt werden e) Der Grundsatz, dass wenige gut nach- gewiesene und controlirte Versuche, bei denen eser Beziehung einen un- bedingt höhern Werth, als alle. jene Masse unsicher er beglaubigter und auf Vermuthun ung beruhender Angaben von Gärtnern und Bo- tani haben, ikern (E. R.) . 226 5) J.G. C. Oberdieck, Deutschlands beste Obstsorten, Anleitung zur Kenntniss und Cms einer Auswahl der bewähr- esten Obstsorten für verschiedene Bo- cea Leipzig 1881, bei Hugo Voigt. Zweite bis siebente oder letzte Lieferung. h von dem im angezeigt. Das damals gestellte Programm ist erfüllt, nur sind es statt 6, im Ganzen 7 Hefte geworden. In Betreff der Ausstattung ist zu bemerken, dass Papier und Druck gut dass statt der KAPRER vielen Illustra- tionen nur wenig rien und diese nicht besonders und dass das beigegebne EM von Oberdieck ungefähr eine ähnliche zerrte Darstellung, wie z. B. das vo in der Deutschen Gärtnerzeitung. Wir haben den Text dieses Buches ein- gesehen, eines Buchs, dessen sich jeder Obst- züchter mit entschiedenem Nutzen bedienen wird und kónnen es mit voller Weg Pd als eins der besten, auf reicher Erfahru d ins dieser Richtung emf len. Bem wollen wir noch, den T TUUS a die pd genden Tonnen Urs un Senden, nàm- Rok T Nikitaer Stre ifling , Pune in (Belui Nalif), Kaiser Alexander (Aport, wird nur als Zwergstamm empfohlen). Als olagent kea ‘ini miisho Sorten könn wir da oemeinan m, isowka, Antonowka, Borowinka, Koritsehnewoe (Zim- metapfel), Ausser den Aepfeln haben auch die em- erthesten Sorten von Birnen, Kir- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. schen, Pflaumen, Pfirsich und Aprikosen eine einlässliche Besprechung in Bezug auf deren €! Verwendung, Kultur, Boden etc. gefunden, so dass dieses Buch ein ab- gerundetes ee für den Obstzüchter bildet. E. R. 6) Taschenberg (Dr. E. L.) u. Lucas (Dr. Ed.), Schutz der Obstbäume und dates; Früchte, gegen feindliche Thiere und gegen Krankheiten. Stuttgart 1879. Verlag E, Ulmer Wir machen auf's Neue auf dieses von uns besprochene vorzügliche Buch aufmerk- sam, verfasst von unsern beiden tüchtigsten Spezialisten in dieser Beziehung. Es ist ein Buch für jeden Obstzüchter, sei er nun bloss Gartenfreund oder Gärtner oder speziell dA molog, jeder wird hier finden, was ihm Bezug auf den Schaden der zu wissen noththut, und wird auf die zweck- müssigsten Mittel zur Vorbeugung oder Her- supe normaler Verhältnisse und Vertilgung r Feinde des Obstbaues hingewiesen wer- 7) F. C. Heinemann, die Pflege der Obst- bäume in Tópfen und Kübeln, Eine kurze und gute Anweisung zur ume des Topfobstes, Aepfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Pfirsich etc, Es ist erfreulich, id die Gärtner sich jetzt zu rühren beginnen di 1 1 352. 5 I CUu ET axi un in ihre Kulturen besprechen. Beide in Rede eng Schriften sind im Selbstverlag von F. C, Heinemann, Samen- und Pflanzenhand- lung in Erfurt, erschienen. Eine dritte kleine Schrift vom gleichen Verfasser behandelt die Kultur der Erdbeere im Topfe und freien La (E. R.) V. Personalnotizen. 1) Dr. Gottlieb Ludwig Rabenhorst, Botaniker u rien tals K pamolog, star am 24. April 1881 zu Meissen ee Olaf E K. p der berühmte schwe- drehe 1 J. in am 21. pig: 3) Matthias Jakob Schleiden, früher Professor in J päter in Dorpat, berühmt 23. Juni 1881 in Frankfurt a. in Hamburg am 5. April 1804 Rena End- licher stellte s zu Ehren elio- tropium vi dte Gattung Partiet peep auf. (C. S.) Verlag von FERDINAND ENKE in Stuttgart. Dendrologie. Bäume, Sträucher. und Halbsträucher, welche in-Mittel- und Nord-Europa im Freien kultivirt werden. Kritisch beleuchtet ‚von Prof. Dr. K. Koch. In zwei Bänden. gr. 8. 1869—1873. geh. 33 Mark 20 Pf. I. Theil. gr. 8. 1869. geh. 12 Mark. I]. Theil. 1. Abtheil. 1872. gr. 8. geh. 12 Il. Theil. 2. Abtheil. 1873. gr. 8. gh. 9 are m Pf. Synopsis Plantarum diaphoricarum. Systematische Uebersicht d Heil-, Nutz- und a aller Länder. Voti Dr. D. A. Ea gr. 8. geh. 18 Mark 80 Pf. . Grosse Preise: Philadelphia 1876, Paris 1878 und Sidney 1879. = Böhmens Schatz! er Natur -Bitterwasser, 2 Mor altberühmte Krone der Bitterwässer“, | Anton PIN Sohn des Gründers. GARTENFLORA. I u m Allgemeine Monatsschrifi für deutsche, russische mud schweizerische Garten- und Blumenkunde and Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg, Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt von Dr. Eduard Regel, Kais. Russ. wirklichem Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in St. "Orden fà Vice-Präsidenten des — Russ. Gartenbauvereins in St. Petersburg, Inhaber mehrerer hoher Orden ze. Zi der Akademie die. Wissenschaften in Palermo, Correspondirendem Mitgliede der kgl.” bayr. Bun Wissenschaften und der Kaiserlichen nn Akademie = bl mango in St eter MEE © spondirendem Mitgliede der Akademie der Wissenschaften zu Bologna, tgliede der deutschen pine demie der Naturforscher ee paiero Pe ea Node "Mi liede i" praef er Mitgliede vieler Gelehrten- und Gartenbaugesellschaften. Mitherausgeber für Deutschland H. Jüger, E. Mayer, A. Benoner,- L. Beissner, Hofgarteninspector in Eisenach, Garteninspector in Carlsruhe Wien. Hofgärtner in Garatshausen. H. Hoffmann, C. Siemens, W, Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gärtner in Marburg. rof. Dr. Göppert, M. Kolb, E. Schmidt Geh. Rath u. Director d. bot. Gartens f Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma: Haage & Schmidt) Mitherausgeber für die Schweiz: _E. Ortgies, Inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: Dr. F. von Herder. Kais Russ. Hofrath u. Bibliothekar am "Kaiserlichen Erster — am Kaiserlichen Botanischen Botanischen Garten zu St. Petersburg. arten zu St. Petersburr. a - $ STUTTGART. Verlag von Ferdinand Enke 1881. - Inhalt des Juli-Heftes. + : Seite f Seite I. Originalabhandlungen. | 4) Cultur der Cineraria ee. 1) Abgebildete Pflanzen. | - flore pleno `; . 232 . Phyllocactus speciosissimo- | hA Regal, Aleisebericht - . 236 crenatus Paxt. var. Franzi | chmidt o. 227 6) Dacrydium Fitzgeraldi . . . 241 B. Scilla pedidos Rgl. 227 | II. Neue und — — C. Tulipa turkestanica Rgl. . 228 Ple quus .-.-. 9 D. Portrait von E. Regel . . 229 : Ii, Not ko ww a er EE. 2) cinerem der Pflanzen- | T ET - S . 230 | IV. Literator . . ; : c0. DB 3) Zur Vébietulg ^ von Rhodo: ; | Y. Personalnotizen u. Öneröcgei dendron ponticum . 3. REE || sae ee... CUT ITIN LUIS. INL IIS, Um Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen, Original- Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- stände, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- bogen honorirt. Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar*von letzteren eine gute Ab- bildung, wo möglich mit trockenen rempi begleitet, unter der Adresse E. Regel i in St. Petersburg an die Verlagsbuchhandlung von Ferdinand Enke in Stuttgart einzusenden. ot Annoncen aller Art werden auf dem Umschlag oder Beiblatt gegen eine = Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen, — Cataloge legt die Ver- pom agsbuchhandlung dn einer Anzahl von 600 Exemplaren gegen eine Gebühr | DNE geehrten. Herren Rebron, de we Originalabhandlungen bereits ein- -A oder noch einsenden werden, zeigen wir hierdurch an, dass deren sowei it solche bis zum 1. won dem Herausgeber zugehen, noch gleichen Jahres ve POM werden. — Kleinere Artikel werden sofort abgedruc össere Ab ungen können nur a sie den U et von 2 Bone. nicht übersteigen. m: oer df dan Hera erausgeber, wie den ee I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Phyllocactus speciosissimo-crenatus Paxt. var. Franzi F. Schmidt, (Siehe Tafel 1050.) Cacteae. Der Bastard zwischen Ph. crena- tus und Ph. speciosissimus ward schon vor 1850 von Gordon in England er- zogen und Paxton gab tab. 60 in Lindley et Paxt. fl. Garden tab. 60 eine Abbildung. Dieser Bastard hat die Zweige von Ph. crenatus und die Blumen von Ph. speciosissimus und ohne Zweifel ist die auf der beistehen- den Tafel wiedergegebene Form mit schónen dunkelpurpurnen Blumen mit blüulichem Schein und karminrothen Mittelstreifen auf jedem Blumenblatt, eine der Formen dieses Bastardes, Im Etablissement von Haage und Schmidt in Erfurt kam diese Form im letzten Jahre zur Blüthe und die Abbildung ward auch in diesem Institute ange- fertigt. Die Kultur der Blätter-Cactus war früher allgemein verbreitet, als harte und besonders zur Kultur im sonni- gen Zimmerfenster geeignet, sah man dieselben vor 50 Jahren in den Zim- mern fast aller Pflanzenfreunde, jühr- lich ihre prüchtigen Blumen massen- haft entwickeln. Sie haben jetzt den mannichfachen Blattpflanzen Platz machen müssen, aber es scheint jetzt wieder die Zeit gekommen zu sein, wo man den eigenthümlichen mannich- fachen Cactus mehr Liebe zuwendet. Als schönblühende Arten verdienen alle Phyllocactus, Cereus grandiflorus, nycticallus, Baumanni etc., alle Echi- nopsis ete., voraus die Aufnahme un- ter die Pflanzen des Zimmers. Als Erde nehme man eine lehmige Erde, am besten aus dem Schutt von ab- gebrochenen Oefen, mische etwas Kalkschutt und !s—'es einer guten Lauberde bei, In solcher Erde ge- deihen und blühen sie besser als in leichter Erde. (E. R.) B. Scilla puschkinioides Rgl. (Siehe Tafel 1051 Fig. 1). Liliaceae. Foliis late linearibus, obtusis; ra- cemo erecto, 2 — plurifloro; pedicel- lis floribusque erectis, flore 3—4plo 1881. brevioribus, basi bracteolis duabus suffultis. Bulbus ovatus, tunicis deinde fus- 17 * 228 Gartenflora Deutschlands, cescentibus vestitus. Folia radicalia 2—4, glabra, late linearia v. obverse lanceolato-linearia, obtusa, glabra, 15—20-nervia, 6—7 Cm. longa, usque 12 Mm. lata. Seapus humilis, glaber, 6—12 Cm. altus. Pedicelli erecti, stricti, 4—5 Mm. longi, basi bibrac- teati; bracteolae scarioso-hyalinae, pe- dicellis 2—3plo breviores, apice saepe truncatae erosaeque, rarius acumi- natae. Perigonium patens. Sepala lanceolato- v. lineari-oblonga, ima basi coalita, apice obtusiuscula v. cucullato- subacuta, circ. 12 Mm. longa, pallide caerulea, nervo medio intensiore. Sta- mina perigonio circiter !/s breviora; filamenta ima basi inter se et cum perigonio coalita, e basi latiore subu- lata; antherae lineari-oblongae, coeru- leae, dorso insertae. Ovarium ova- tum, triloculare, loculis triovulatis. Stylus filiformis, stamina subaequans, stigmate capitato. Capsula depresso- globosa. Pedicellis brevibus basi bibracteo- latis a Sc. bifolia, — pedicellis strictis . floribusque erectis, sepalis angustiori- bus, filamentis basi in annulum bre- vem coalitis a Sc. cernua facile dignos- cenda. — In Turkestaniae montibus ala- tavicis (Krause, A. Regel). Eine Scilla, die sehr ähnlich der Puschkinia scilloides Adams, die aber Russlands und der Schweiz. wegen der nicht wie bei Pusch- kinia in eine Róhre verwachsenen — sondern wegen der wie bei Scilla freien und nur am Grunde mit der Blumenkrone verwachsenen Staub- fäden, zur Gattung Scilla gehört. Wir konnten diese schöne neue Scilla schon im Jahre 1876 nach trockenen Exem- plaren beschreiben, die Hr. Krause im westlichen AlatauinderNähe von Tasch- kent gesammelt hatte. Im letzten Früh- jahre blühten bei uns zahlreiche Exem- plare, die A. Regel auf verschiedenen Standorten des westlichen Alatau in le- benden Zwiebeln im Frühjahre 1880 gesammelt hatte. Unsere obenstehende Beschreibung ist eine Abünderung und Vervollstindigung der in den „Acta horti Imp. bot. IIL p. 295, sowie der in Regel's Flora turkestanica I. p. 118 tab. 19 Fig. 9—11 gegebenen Beschrei- bung und Abbildung. Unsere bei- stehende Tafel gibt ausserdem ein so treues Bild dieser Pflanze, dass es genügt, solche unsern Lesern als ein Zwiebelgewächs zu empfehlen, wel- ches im Früjahr mit Scilla cernua, S. bifolia und mit Puschkinia scil- loides gleichzeitig blühet, in freiem nde gut überdauert und in Folge dessen zu den empfehlenswerthesten Gewüchsen für den Frühjahrsflor ge- hórt. (E. R.) C. Tulipa turkestanica Rel. ; (Siehe Tafel 1051 Fig. 2—4.) de aw n ee n e : versus x e totidem. pilis lua villas ; * caule bifolio, 1— ok foliis lineari- bus usque lanceolatis, faleatis, recur- vis v. suberectis; floribus erectis; tepals spice glabris, interioribus basi | | I. Originalabhandlungen. puberulis; staminibus basi hirsutis, apicem versus glabris v. pilis patenti- bus plus minus adspersis; stigmate subtrilobo; capsulae valvis cuspidato- acuminatis. Caulis glaber, bifolius v. rarissime triphyllus, inclusis pedunculis 8—30 Cm. altus. Folia pedunculos saepissime superantia, laxe minuteque puberula v. glabra, 4—30 Mm. lata. Peduneuli minute laxeque pubescentes v. glabres- centes, Sepala exteriora lineari-lanceo- lata usque ovato-lanceolata, interiora lanceolata v. elliptica, omnia acuta v. breviter acuminata, interiora alba, basi flava, — exteriora extus vires- centia, intus alba, basi flava, extus saepe plus minus violascentia, 15—28 Mm. longa, exteriora interioribus an- gustiora. Stamina perigonio plus duplo breviora; filamenta linearia, basin ver- sus paullo latiora, antheris linearibus paullo breviora v. longiora. Capsu- larum ovatarum v. subrotundarum val- vae apice cuspidato-acuminata. T. silvestris var. turkestanica Rgl. in acta h. Imp. bot. petrop. II. 443 Bulbi tunicis intus villosis, caule saepe 2 — plurifloro, capsulae valvis apice cuspidato-acuminatis a T. sil- vestri et 'T. biflora diversa. Habitat in Turkestania occidentali: 229 (O. Fedtschenko, Korolkow, Krause, Kuschakewiez, Regel). An den wilden gesammelten Exem- plaren sind die Blätter schmäler, Blu- menblätter schmäler, anscheinend gelb- lich, die innern Blumenblütter am Grunde stärker behart, Staubfäden nach oben meist kahl. Ward im Jahr 1876 von mir als besondere Art beschrieben, nachdem ich solche in meiner Uebersicht über die Gattung Tulipa im Jahre zuvor (Acta h. petr. II. 443) als Form zu T. biflora gerechnet hatte. Jetzt wo diese Art durch A. Regel im letzten Jahre in West-Turkestan in zahlrei- chen Exemplaren gesammelt, im fri- schen blühenden Zustand uns vorliegt, unterscheidet sie auch der viel kräf- tigere Wuchs, grössere Blumen, brei- tere Blätter und meist nur einblumiger Stengel von T. biflora. Wahrschein- lich ist es aber, dass kräftige Zwie- beln auch in Kultur 2 bis mehr Blu- men bringen werden. Kultur gleich unserer gewöhnlichen Tulpe, ist aber schon deshalb zu empfehlen, weil sie, sowohl bei Topfkultur, wie bei Kul- tur im freien Lande, von allen Tul- pen am frühesten blühet und daher als würdiger Rivale den Frühtulpen zur Seite tritt. (E. R.) D. Portrait von E. Regel. (Siehe Tafel 1052.) Zum 25jährigen Dienstjubiläum in | falls wohlgelungene Nachbildung an- St. Petersburg hat der Unterzeichnete seinen Freunden eine wohlgelungene Photographie anfertigen lassen. Nach dieser ist die in Rede stehende eben- gefertigt, welche der Referent seinen geehrten Lesern schon deshalb hier- mit zugehen lässt, weil die in ver- schiedenen Zeitschriften und zuletzt 230 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. in Th. Rümpler's Gartenbau-Lexikon | von ihm gegebenen Darstellungen, theils auf Aehnlichkeit wenig An- spruch machen kónnen, theils eine wahre Carricatur sind. Da die Gar- tenflora sich nun seit fast 30 Jahren bestrebt hat, die Wahrheit zu suchen und unpartheiisch zu vertreten, so be- geht hiermit der Herausgeber der- selben die menschliche Schwachheit, auch die von ihm bis jetzt gegebenen bildlichen Darstellungen hiermit zu berichtigen. In Bezug auf die in ver- schiedenen Zeitschriften von ihm all- | zu schmeichelhaft gegebenen Biogra- | phien, haben die Leser der Garten- flora hinlänglich Gelegenheit zu be- urtheilen, in wie weit der Referent trotz alles seines Strebens die Wahr- heit zu finden, gleich allen andern auch dem Irrthum unterworfen ist. Die in Petersburg erscheinende vor- treffliche, in mehr als 60,000 Exem- plaren verbreitete illustrirte Zeitschrift „Niwa“ hat das gleiche Bild nebst kurzer Biographie des Referenten ge- bracht und unser Cliché ist dieser Zeitschrift entlehnt. (E. R 2) Rechtschreibung der Pflanzennamen, Der höchst interessante und recht | anregende Artikel des Herrn Dr. A. Oehlkers über Aussprache der latei- nischen Pflanzennamen machte mich | an einer Stelle beim Durchlesen des- | selben gründlich erröthen; unter den | „haarsträubenden Fehlern in man- | chen Samenverzeichnissen^ stiess ich auf Evonymus europaeus; mir wurde | wirklich ganz heiss, als ich erfuhr, dass ich seit so viel Jahren denselben Fehler begehe und auf Etiquetten und in Katalogen immer Evonymus als ein Männchen behandele, welches sich nun plötzlich als zartes Weibchen entpuppte. Doch konnte ich, trotz en Respectes vor dem Herrn Doc- tor, nieht so ohne Weiteres meine grammatikalische Sünde eingestehen, und griff voll Verwirrung in den Bü- Cherschrank, wo mir zuerst Loudon's Wd Ens lapidis à in die Hánde fiel, und NE wo 9 ich, zu meiner einstweiligen Be- . ruhigung, Evonymus europaeus fand; dann nahm. — WEGEN. dann aoc nenkoff und fand in beiden das ver- | hüngnissvolle us; endlich schlug ich | das Samenverzeichniss der Herren , Haage & Schmidt auf, von dem Herr Dr. Oehlkers selbst sagt, dass in dem- | selben „kein Druckfehler zu finden ist* und siehe da, auch hier heisst es: us. Sollten denn alle diese Herren diesen ,haarstrüubenden^ Fehler be- gangen haben und noch begehen? Augenscheinlieh wohl, doch dann ist es wohl dem Gärtner verzeihlich, wenn | | | | macht. Koch schreibt wohl richtig a, doch welches Kriterium ist dem Gärt- | ner geboten, um das richtige a Koch's vom falschen us Decandolle’s zu un- terscheiden? Wir können uns nicht an die lateinische Regel halten, dass die Namen der Bäume und Sträucher auf us weiblichen Geschlechtes sind, denn die vielen Ausnahmen machen gewiss einen Jeden irre; warum lesen wir Calycanthus floriadus, Ceanothus azureus, Cytisus hirsutus, Rhamnus * » er, den Botaniker copirend, Fehler 1 3 i ETSEN RET " OS a ee UY vA Soo 19H ee te ee PR I. Originalabhandlungen. alpinus etc. etc. und nehmen es als richtig an, warum sollen wir nicht Evonymus europaeus als richtig an- nehmen? Zwar erinnere ich mich in einer umfangreichen latein. Gram- matik (ich glaube es war der „grosse Zumpt“) eine lange Reihe von Aus- nahmen von jener Regel gesehen zu haben, doch ist es nicht ein bischen viel von uns verlangt, dass wir dies ganze Register im Kopfe haben sol- len? Jedenfalls ist jedoch der Artikel des Herrn Dr. Oehlkers gewiss sehr dazu geeignet, Manchem von uns ins Herz zu reden, und müssen wir des- halb unsern besten Dank für die ernste und sehr angebrachte Ermahnung aus- sprechen. Nikita bei Jalta in der Krim. Emil Clausen. 231 Nachschrift von E. R, So sehr ich den vom Hrn. Dr. Oehl- kers ausgesprochenen Wünschen bei- stimme, so sehr bin ich überzeugt, dass dieselben nichts, gar nichts hel- fen werden, so lange nicht jeder Gärt- ner, der sich der Handelsgärtnerei widmen will, wenigstens die ersten Anfangsgründe der Lateinischen und wo möglich auch der Griechischen Sprache erlernt. So lange das nicht geschieht, ist es unmöglich, dass auch bei dem strebsamsten und fleissigsten jungen oder ältern Mann ein Ver- ständniss soweit eintritt, dass richtig geschrieben wird und so grässliche Fehler wie fl. (flore oder floribus), albus (statt albo oder albis) etc. nicht mehr vorkommen. E. R 3) Zur Verbreitung von Rhododendron ponticum. Herr Neliubowitsch schreibt aus dem Kreise Pinsk des Gouverne- ments Minsk (Südwest- Russland), dass er zu Professor Hoffmann’s An- gaben über die Verbreitung von Rh. . pontieum zu bemerken habe, dass in seinem Garten in einem Beet mit Moorgrund in einer gegen Norden und Osten freien Lage, im Süden aber in Entfernung von ungeführ 7 Fuss von Strauchgruppen, einen Busch des Rh. ` ponticum von 4 Fuss Höhe und 6 Fuss Breite besitze, der nicht gedeckt werde, jährlich blühe und vom Frost nicht leide. Obgleich die Lage des Minsk- schen Gouvernements südlicher als die von Warschau, bemerkt der Hr. N., dass die mittlere Wintertemperatur seines Wohnorts, in Folge 15jähriger Beobachtung, eine mittlere Winter- temperatur von —4,25 Centigraden, also eine niedrigere Wintertempera- tur als die Warschau's zeige. Trotz- dem werde Rhododendron ponticum von den Warschauer Handelsgürtnern als Orangeriepflanze aufgeführt und Azalea pontica unter den Pflanzen, die im Winter noch Schutz verlang- ten. Beide seien aber in seinem Garten ganz hart. Nach unserer Ansicht ist wohl auch Azalea pontica in Warschau ganz hart, wenn sie in einer Lage gegen Norden gepflanzt wird, da dieselbe hauptsächlich durch den Einfluss der Frühjahrssonne leidet, welche schnell erneutes Leben weckt, während dann noch härtere Nachtfröste eintreten. 232 Auch in Petersburg kann man bei des Bodens mit Laub und Schutz für die Pflanzen mit Tannenreis, die A. pontica noch im freien Lande kulti- viren. Rhododendron ponticum gehört dagegen zu den viel zartern Pflanzen, litt in den kalten Wintern des letzten Jahrzehntes in Westeuropa vielfach und im Innern Deutschlands nur bei Ueberbauung im Winter mit beson- dern Schutzkästen im freien Lande zu kultiviren, Viel härter sind das im Kaukasus wachsende Rhododen- dron caucasicum, das Rh. chrysan- thum des Altai und das Rh. cam- pylocarpum (Metternichi) Japans, alle 3 grossblumige Arten, die neben den kleinblumigen Rhododendron, als Rh. hirsutum, Rh, ferrugineum, Rh. Cha- maecistus, R. dahuricum, und R. parvi- florum, auch noch den Petersburger Winter im Freien unter Schutz von Tannenzweigen überdauern, jedoch verhalten sich R. dahuricum und parvi- florum bis jetzt zarter als die andern. hohe Wachsthum des Exemplares von R. ponticum, welches Hr. N. erwähnt, schien mir darauf hinzudeuten, dass es nicht dieüchte Art ist, die derselbe kul- . Rh. ponticum kullisiet: Sollten i Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. | tivirt, sondern vielleicht ein Bastard, zweckmässigem Schutz, d. i. Deckung | wie es deren in den Gürten jetzt viele gibt. Der Referent hat selbst durch künstliche Befruchtung des ächten Rh. caucasicum mit den niedrigen hybriden Rhododendron, entstanden aus Rh. pon- ticum, campanulatum, caucasicum etc., eine Parthie hybrider Exemplare er- zogen, die im Petersburger Klima ebenso gut überwinterten, als das ächte Rh. caucasicum. Nachschrift. Wir haben, um uns Gewissheit zu verschaffen, Hrn. Neliu- bowitsch gebeten, uns Zweige, Blät- ter und Blumen seines Rhododendron zuzusenden. Das hat derselbe gethan und es ging daraus hervor, dass hier es eben Formen von Rh. catawbiense Nordamerika’s sind, die derselbe als nicht . auch die Angaben des Herrn Pro- fessor Hoffmann der Verbreitung nach Norwegen und Schweden (Grtfl. 1881 p. 96) und selbst die Verbrei- tung durch das Rheingebiet bis Bel- gien und Holland, sich theils auf Bastarde zwischen Rh. ponticum und Rh. catawbiense zurückführen lassen? Diese letztere Art überdauert mildere . Winterin geschützter Lage, auch noch in Petersburg im freien Lande. (E. R.) 4) Cultur der Cineraria hybrida flore pleno. Die Wintermonate mit ihren trüben, . sonnenlosen Tagen, bergen nur zu oft . in ihrem Schooss auffallende Lücken = Blüthenflor der Gewächshäuser des . Gürtners DM als des Blumenlieb- So gross der Reichthum an blühen- Cue sein mag, immer macht sich jedoch ein gewisser Mangel ` geltend, sei es ein Mangel an ver- schiedenen Farben nur in Hinsicht auf Decoration oder ein Fehlen der- selben bei der Verfertigung von Bou- quets. Die Auswahl der blühen- den Pflanzen, gerade in den Winter- monaten, zu vergrüssern, sollte eine I. Originalabhandlungen. Hauptsorge des strebenden Gürtners sein, Es ist eine nicht neue, aber doch sehr zu empfehlende Pflanze, welcher ich in diesen Zeilen Erwühnung thun will, die unbestritten werth ist in den weitesten Kreisen Verbreitung zu fin- den. Die Cineraria hybrida flore pleno (Senecio cruentus DC.) ist es, welche schon länger meine Aufmerksamkeit fesselte, angeregt von dem Artikel in der Gartenflora vom Herrn Heraus- geber (Jahrgang 1875 Oktoberheft). Die wohlgelungene Abbildung veran- schaulichte hier dem geehrten Leser diese Pflanze. Nur schade, dass hier das feine und zarte Colorit der ein- zelnen Blumen nicht eben so ausge- sprochen werden konnte. Haben sich die gefüllten Cinerarien wegen ihrer leichten und zugleich hóchst lohnen- den Kultur auch in vielen Gürtnereien Eingang geschafft, so gewahrt man sie merkwürdiger Weise selten als wirkliche Prachtexemplare, ungeachtet man sie, wie aus Folgendem hervor- geht, mit leichter Mühe dazu erziehen kann. Die Vermehrung dieser Pflanze an- 'langend, so lässt sich dieselbe auf zweierlei Weise bewerkstelligen; die erstere und verbreitetste Art ist die aus Samen und bietet gar keine Schwierig- keiten, jedoch ist dieselbe mit einem Uebelstand verknüpft, welcher bis jetzt noch nicht überwunden ist. Ich meine nümlich, dass der Gürtner nicht sicher darauf bauen kann, aus dem Samen eben die gute Farbe und Fül- lung der Blumen zu erlangen, als die Mutterpflanze besass. Oft fallen noch bessere, ja aber nur zu oft nicht ge- 233 füllte Formen oder sogenannte schmu- tzige Farben. In den Monaten, in welche der Hauptflor der gefüllten Cinerarien fällt, sucht man die bestgefärbten und gefüllten aus seinen Pflanzen heraus und sortirt und bezeichnet sie nach den Farben so gut wie móglich. Die- selben scheinen einen ebenso grossen Farbenreichthum zu besitzen wie die einfachen Cinerarien. Herr Hofgarten- inspektor Jüger gibt in Gartenflora Jahrgang 1873 Oktoberheft, 8 ein- zelne Farben an, welche er in oben- genanntem Jahre im Etablissement der Firma Haage und Schmidt in Er- furt in Blüthe gesehen habe. Bis jetzt mógen sich noch viel mehr Haupt- farben davon in Kultur befinden. Im Frühjahr, wenn die Cinerarien günzlich verblüht, schneidet man die abgewelkten Blüthen sammt den Blü- thenstengeln bis zu den Blüttern ab, ohne hier also auf Samenansatz zu rechnen. Meist haben dieselben auch nur sehr spürlich angesetzt, da sie zu früh, um Samen bilden zu kónnen, blühten und überdies der Raum zu geschlossen war. Mit diesem zeiti- gen Abschneiden bezweckt man das etwaige Absterben der Pflanze mit vorrückender Samenreife zu verhin- dern, Spärliches Giessen erhält die Exemplare bis Mitte oder Ende Mai, wo dieselben dann von dem jetzt gänzlich abgewelkten Laube befreit und bis zum Strunk abgeschnitten werden. Ein halberkaltetes Mistbeet, in welchem etwa Pflanzen für die Beetbepflanzung gezogen, diene un- sern Mutterpflanzen als Standort, um hier neues Leben aus dem Strunk 234 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, hervorzulocken. In den ersten Wo- chen wird auch hier noch sparsam bewüssert, um keine Füulniss der Wurzeln hervorzurufen. Etwas Be- schatten während der Mittagszeit ver- hindert das völlige Austrocknen der Töpfe. Innerhalb von 3 bis 6 Wo- chen werden sich die ersten Spuren des Lebens zeigen, indem kleine, zwar schwach aussehende Blättchen unter oder etwas über der Erde am Strunk hervorkommen. Jetzt halte man die Töpfe etwas feuchter und gebe weni- ger Luft, um eine möglichst grosse Anzahl solcher Triebe den Mutter- pflanzen zu entlocken. Wenige Exem- plare davon werden abgestorben sein. Etwa nach drei Wochen, wenn je- der Trieb 2 bis 3 kleine Blättchen gebildet hat, ist die Zeit gekommen, wo man dieselben von der Mutter- pflanze loslösen kann. Man schneide zwischen der alten Pflanze und dem Triebe nach unten, so dass man beide nicht zu sehr verletzt. Die Triebe muss man möglichst vorsichtig ent- fernen, denn häufig haben sich schon Würzelchen gebildet. Die alten Exem- plare stellt man an ihren frühern Standort zurück, um später, wenn sich abermals Triebe gebildet haben, dieses Verfahren zu wiederholen. Diese auf obige Weise erhaltenen jungen Pflanzen pflanzt man nun ein- zeln in kleine, etwa 6 Cm. weite Töpf- chen, unter Anwendung einer recht sandigen leichten Erde, bringt sie in einen ‚geschlossenen, etwas wärmeren Mistbeetka —— man sie mit RN dass. sie sich nicht iit iE Das Etiqu ek auch hier nicht versäumt werden, denn es ist ein grosser Vortheil, wenn man, um dieselben etwas früher zum Blühen zu bringen, einer Anzahl einen etwas wärmeren und sonnigen Standort ge- ben will, dieselben nach den Farben auszusuchen, Das erste Mal giesst man die Töpfchen gut an, jedoch später nur, wenn die Erde beginnt etwas auszutrocknen. Die ersten Tage werden sie zwar trauern, jedoch hilft man ihnen durch leichtes Bespritzen mit einer feinen Brause und den nöthi- gen Schatten, sobald die Sonnenstrah- len anfangen zu wirken. Nach eini- gen Wochen zeigen sich die neuge- bildeten Blättehen, welches der beste Beweis für deren Bewurzelung ist. Jetzt ist die Hauptschwierigkeit be- seitigt und der Cultivateur kann mit Recht stolz auf die Sämlinge des Nach- bars herabsehen, welcher weder auf gute Farbe, noch auf Füllung der Blu- men rechnen kann. Wirklich schöne Exemplare zu zie- hen, das soll nun das Bestreben des Cul- tivators ein, aber er muss die richtige Kultur erkannt haben und den Pflanzen die Stoffe bieten, welche dieselben zur l-enfel A ; Ad Ph | +1 Bald wird der Zeitpunkt gekommen sein, wo man abermals junge Triebe von den Mutterpflanzen abnehmen ann. Man thut wohl, wenn man ausser dem ersten Abnehmen dieses Experiment noch zweimal wiederholt, |, um drei im Alter und der Entwick- lung verschiedene Altersstufen zu er- langen, welehe dann ihre Blüthezeit nach einander beginnen, so dass man sich eines fortwührenden Flores zu erfreuen hat. re ae AY je Sot asa wi 13! iE E sgi I. Originalabhandlungen. Der erste Satz unserer Zóglinge wird, nach etwa 4- bis 6wóchentlichem Verbleiben in den kleinen Töpfchen, fühig sein, um in etwa 10 Cm. weite versetzt zu werden. Eine kräftige Com- posterde mit bis zu 1 Haideerde und ile Sand vermischt, ist die beste Mi- schung dafür. Sie werden auch jetzt noch wührend der Mittagsstunden be- schattet, jedoch ist kein zu dichtes Material zu wählen, damit sie nicht spindlich werden und ihren schönen gedrungenen Wuchs verlieren. Zu- sehends werden jetzt unter diesen günstigen Umständen die Pflanzen ihre Blätter ausbilden und nicht fern bleibt die Zeit, wo man abermals zu dem Verpflanzen schreiten kann. Hier füge man derselben Erde mög- lichst nahrhafte Stoffe bei. Ein Zu- satz von Hornmehl oder abgelager- tem Rinderdünger, ebenso nach dem abermaligen Durchwurzeln ein schwa- cher Dungguss ist zu empfehlen. So lange als nur thunlich, lasse man die gefüllten Cinerarien im Mistbeetka- sten, denn es ist ein grosser Vortheil, wenn sie noch bei den letzten Strahlen der Herbstsonne ihre Blüthenstengel etwas ausbilden können. Kommt dann der Frost, so dass die einfache Stroh- matte Nachts nicht mehr ausreicht, so ist man genöthigt, dieselben an frostfreien Tagen ins Glashaus über- zusiedeln. Die beste Temperatur für die gefüllten Cinerarien ist zwischen 3 und 6 Grad R. dieht unterm Glas. Im November und Anfang December werden dieselben ihre Knospen bereits zeigen. Ein nochmaliges Verpflanzen der beiden letzten Parthien von Abnehmern . 235 ist wührend der ersten Wintermonate unbedingt nóthig. Jetzt muss man aber mit den Dungstoffen, welche man der Erde beimengt, sehr sparsam um- gehen, da dieselben im Winter leicht Moder und Fäulniss, besonders wenn Theilchen auf der Oberfläche der Erde zu liegen kommen, erregen. Auf diese Art gezogene Cinerarien eignen sich wieder sehr gut als Mut- terpflanzen fürs nüchste Jahr. Sie zeigen eine grosse Neigung, Triebe zu bilden, freilich nur oft zu früh, so dass man dieselben unverwerthet lassen muss, Will man nun einige der Exemplare schon im Lauf des Januars zur Blüthe bringen, so wühlt man unter ihnen diejenigen aus, deren Knospen am weitesten vorgerückt sind und bringt dieselben an einen etwas würmeren Ort, ebenfalls dem Glas so nahe wie möglich. Man hüte sich aber, sie in einen Raum, wel- cher mehr als 10 Grad R. hält, zu bringen. Die Monate Mürz bis Mai sind die Zeit des Hauptflores und die einzelnen Blüthen gewinnen auch jetzt mehr an Farbe und Füllung. Treiben im eigentlichen Sinne kann man die Ci- nerarien nicht, sondern es muss die Kultur so betrieben werden, dass sie naturgemäss ihre Blüthezeit früher beginnt. Stellt man Exemplare, die noch keine Spuren von Knospen zei- gen, warm, 50 erzielt man nur un- vollkommene Entwicklung. Was nun die allgemein angewandte Vermehrung aus Samen anbelangt, so seien der Vollständigkeit halber auch einige Winke in Bezug auf Kul- tur gegeben. Man wühle selbstver- 236 ständlich nur Samen von den besten Farben. Ist man aber auf den Kauf angewiesen, so beziehe man ihn nur aus den renommirtesten Geschäften. Die erste Aussaat kann man Ende Mai oder Anfang Juni machen. Man fülle für diesen Bedarf flache Samen- schalen oder Kästen mit sandig leich- ter Erde, streue den Samen nicht zu dicht aus und bedecke denselben nur wenig mit feiner Erde. Nachdem man die Gefässe leicht überbraust hat, bringe man dieselben in einem Mistbeetkasten unter und gebe etwas Schatten und Luft während den heissen Stunden des Tages. Etwa nach vier Wochen werden die Pflänzchen so weit gediehen sein, dass sie das dritte Blättchen bilden und man schreite nun zum Piquiren. Flache Kästen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, mit Lauberde und Sand gefüllt sind dazu geeignet. Ist dies geschehen, so bringe man die Kästen auf einen ähnlichen Standort zurück, jedoch kann man nun mehr lüften und den Schatten auch etwas später am Tage geben. Bevor das Ineinanderwachsen der Wurzeln beginnt, ist man wieder- um genöthigt dieselben zu verpflan- dieses Mal aber einzeln in Tópfehen. Ein Abnehmen der Fenster während der Nachtzeit im Hochsommer kräftigt die Pflanzen sehr, besonders ist ihnen der nächt- liche Thau sehr zusagend. Von jetzt ab kann dasselbe Kulturverfahren an- gewendet werden, wie oben beschrie- ben wurde. - ©. Sckell Z. Z. Gehülfe im Neuen Garten bei Potsdam. 5) A. Regel, Das Ka Die zurückgekehrten Leute, denen ich den Auftrag gegeben hatte, sich allerseits zu erkundigen, haben mir nun endlich eine Aufklärung über die ungefähre Lage der besuchten Orte verschafft, die freilich ebensowenig mit den Angaben meines Führers, wie mit den freilich etwas besser getrof- fenen Karten übereinstimmt, mir aber bei klarer Berechnung der Entfer- nungsverhältnisse der Wahrheit nahe zu kommen scheint. _ Die Strecken a am Borgaty, am Char- l und C Reisebericht. sehthal. Kumbel, der Aryslynpass dem Kum- daban, die müchtigen Schneeberge östlich vom Aryslyn sowie der Tur- gunzagan und Arschanzagan dem Tal- dybulak, der Möngötö dem Sygaschu- bache und dem Bache von Purtaschi, und etwas östlich davon würde also Schicho liegen, dessen Länge jetzt wohl schon hinter uns ist. Die Kasch- quelle selber reicht schon an die Ge- wässer von Manas hinan, wenn sie auch dessen Meridian nicht erreicht; den Kunges lässt sie bereits hinter sich. Ich fahre nun in der Beschreibung | meiner Reise fort, die also bereits . die ganze westliche Hälfte des Irencha- . birga (besser der ostdschungarischen I. Originalabhandlungen. Alpen) umfassen würde und das im Ganzen in seinem Florencharakter mit den westlichen dschungarischen Alpen, dem Juldusgebiete und so ziemlich auch mit dem centralen Thianschan übereinstimmt, in jedem Falle in seinen hochalpinen Theilen hinter jenen Ge- genden an Reichthum nicht zurück- steht, in seinem Vorbergbezirke aber bedeutend ärmer ist, was dem Ein- flusse der nahen Wüste zuzuschreiben ist; habe ich doch überhaupt bemerkt, dass je tiefer man hier in die Gebirge des Parallelkettensystems und also in das Gebiet der feuchten Niederschläge eintritt, desto reicher die Vegetation sich entwickelt, während freilich wie- der die den Winden mehr ausgesetz- ten höchsten Erhebungen keineswegs reicher sind; die äussersten Gebirgs- ränder, gleichviel ob Nordabhang oder Südabhang, dürften dagegen der Tro- ckenheit wegen regelmässig ärmer sein, habe ich doch von den Bergen von Kaschgar gehört, dass dort ausser des hohen turkestanischen Wachhol- ders keine besonderen Holzgewächse vorkommen, wohingegen doch Nuss- bäume und Pistacien bereits im kal- ten Siebenstromlande wachsen. Wir ritten nun nach der Rast am 7. August vom Kattybulak ostwärts und traten nach dem Ueberschreiten eines Schie- ferabhanges wieder in eine ziemlich weite Fläche hinaus, die bereits einen trockenen kurzgrasigen Charakter auf- wies; da und dort wuchsen nur niedrige Sträucher von Potentilla fruticosa (aus Samen auch in Kultur zwergig), Juni- perus Sabina und Pseudosabina, Cara- gana jubata. Gentiana Fetisowi war die häufigste blühende Staude, ausser- 237 dem besonders Aconitum und an üppi- geren Stellen Heracleum und Archan- gelica. Wir hatten nur kleinere Bäche zu überschreiten, an denen sich Spuren alter Moränen zeigten; die Schnee- berge des Grates waren offenbar nah. Nach 20—25 Werst befanden wir uns gegenüber der Mündung des Ary- standaban, wo sich der Pass zu den Kungesquellen befindet. Eine Furth gewährte damals der Fluss nicht, und wir ritten über eine bedeutende An- höhe hinweg noch einige Werst wei- ter, bis uns ein Schuttabhang Halt gebot. Wir übernachteten unter spär- lichen Tannen am Kaschufer, wo übri- gens eine Quelle besseres Wasser als das schmutzige Gletscherwasser lie- ferte. Eine früher nicht bemerkte hellgelbe Pedicularis mit dichtem Blü- thenschopf trug hier Samen. Wäh- rend ich den folgenden Morgen den Weg ausbessern liess, sammelte ich .am überaus steilen Abhang Cicer songorieum, einige Umbelliferen, einen Eremurus, verschiedene Cruci- feren und andere interessante Sachen in Exemplaren und Samen, was mich bis zum Abend aufhielt. Den folgen- den Tag hatten wir auf ähnlichem . trockenem Boden wieder etwa 20—25 Werst zurückzulegen, bis uns ein starkes Gewüsser, entweder der Char- gatamyn oder der Chumetata, eine Furth über dasselbe zu suchen ver- anlasste. Im wildschäumenden Stru- del stolperte nur ein Packpferd; die Schafe wurden von den stürksten be- rittenen Leuten an Stricken hinüber- geschleppt. Oberhalb dieser Gewüsser kamen wir an die Stelle, wo die An- finge des Kasch in viele seichte Arme 238 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. auseinandertraten und wo es auch fiir uns nicht schwierig war, stellenweise unterhalb der Uferabhinge die Wasser- arme zu kreuzen. Ich kreuzte übri- gens die Furth nicht, da ich dem immer noch gangbaren Uferwege fol- gend die Kaschquelle und allenfalls einen direkten Pass an den kleinen Juldus aufsuchen wollte, und machte nach dem Kreuzen einer alten Moräne in dem letzten zusammenhüngenden Tannenwüldchen des rechten Ufers Halt (9000’—9500’). Wir hatten hier nach Osten eine Aussicht auf die bis 15000’ oder 16000" ansteigenden ver- gletscherten Bergmassen in der Haupt- quellschlucht und auf die wohl eben- so hohen Randberge gegen die Kunges- quelle im Süden, wo ebenfalls noch hoch über die ersten Firnfelder sich weisse Schneekuppen erhoben. Ich liess nun die Leute den 10. Aug. in der Nühe des Lagers Samen sam- meln und machte mich mit dem Führer und einem Soldaten gegen die Kasch- quellen hin auf. Nach 5—6 Werst traten wir in die Schlucht des Quell- laufes des Burcharanarschan ein, deren Ausgang von Wachholdergebüsch, Weidengebüsch und Caraganenge- büsch von 10° Höhe eingenommen ist; hier wachsen auch die letzten vereinzeiten Fichten. Das Wasser sieht klein aus, ist aber doch unpassir- bar, was auf eine weite Entfernung der Quelle schliessen liess. Rechts und links treten kleine Wasserfälle auf, die direkt aus den nahewinken- den Gletschern kommen. Nach 10 ... bis 12 W. weiter kamen wir an einen nördlı uss, der aus jenen ge- + Laufe herunter kommt. Es soll von hier ein wohl sehr schwieriger Pass an den Andschicha, einem Bache öst- lich von Schicho, führen. Der Haupt- lauf selbst (unter dem Namen Chulsta bekannt) kommt hier in einer Bie- gung von Süden her; wir fanden hier am rechten Ufer eine warme Quelle von vollkommen reinem Geschmacke. Ich muss gestehen, dass das Vor- kommen dieser warmen Quelle auf einer Höhe von beinahe 10000° mir ein Räthsel ist; die Gesteinsarten sind hier gewöhnliche Gneise, weiterhin Schiefer, in denen aber keine deut- lichen organischen Reste zu bemer- ken waren. In der Quelle kamen zahlreiche kleine Fische mit Bart- fäden vor, grössere Fische, wohl eine Forellenart, kamen im Hauptwasser vor; wir haben solche später am Ary- standaban gefangen. a auch Fetisow zahlreiche Fische auf grossen Höhen gefunden hat, so ist die Behauptung widerlegt, dass sie nicht über 5000’ hinaufgehen. Nach mehreren Wersten bogen wir wieder nach Osten und dann nach Südosten um, immer in der Region der Caragana und Juniperus verblei- bend. Wir hatten noch einen wilden Zufluss zu überschreiten, dann aber | mahnte die Zeit zum Umkehren. Auf dem Rückweg sahen wir einen Bären, der Murmelthiere ausgrub, und da er sich auch bei unserm Herannahen nicht stóren liess, so streckte ihn ein einziger Schuss nieder. Es war ein kleines Thier mit weissem Halsband und stark aufgestülpter Nase , eine — Men eigenthümliche Abart des gemeinen Bären. er NEER aa ESA EEE N Se j 2 p nr DL I. Originalabbandlungen. Den 11. gab ich dem Soldaten den Auftrag, die Anderen an eine bequeme Haltestelle zu geleiten. Wiederum ritt ich mit dem Führer aufwärts; Wir kreuzten mehrfach das Wasser, wurden aber durch Schuttabhänge aufgehalten, an denen sich der Weg völlig verlor, so dass wir nur bis zu dem letzten abermals östlichen Ab- schnitt des Quelllaufes kamen, der, wie es von ferne schien, an dem Auslauf von drei dicht nebeneinander liegenden Gletschern lag, wobei wir jedoch nicht sagen konnten, ob dahinter sich nicht noch neue Schluchtenwindungen be- finden. Wir sammelten an diesem Tage in der Wachholderregion Samen von Lonicera Semenovi, freilich in geringer Anzahl, da schon die meisten abgefallen waren. Den 12. hatte ich es ion leich- ter, von der nüheren Haltestelle aus gegen die Kaschquelle vorzugehen und nahm diesmal einen Soldaten mit. Ein Stück weiter als die Stelle, die wir den Tag zuvor erreicht hatten, wurden wir wieder durch Schuttab- hünge aufgehalten, an denen Haplo- taxis reichlich in Samen stand. Wir kamen endlich auf dem linken Ufer auf eine bequemere, von schönen Was- serfüllen umgebene Stelle, freilich un- ter einer drohenden Schneekante, die schon vorher Lawinen entsendet hatte, von wo wir den letzten von Osten kommenden Abschnitt deutlich über- sehen konnten. Etwa 10 W. von uns lag der mächtige Quellgletscher, wel- cher einen wohl 15000° erreichenden Berg von oben bis unten bedeckte. Es soll möglich sein, über diese Glet- scher den Juldus zu erreichen, doch 239 nur, indem man Stufen in das Eis haut. An der Stelle, wo wir Halt machten, etwa in gleicher Höhe mit dem Gletscherfusse (nach meiner Mei- nung 11000, vielleicht selbst 12000’, wenn auch mein Taschenaöroid von 9000^ an den Dienst versagte, ich bringe aber die reiche Vegetation auf Rechnung der geschützten Lage) — kamen Gentiana algida und G. Kauf- manni, einige Pyrethra (P. pulchrum), Pedicularis, Astragali der hochalpinen Zone vor, jedoch anscheinend nichts Neues. Den folgenden Tag fühlte ich mich ermüdet, und da ich mich überzeugt, dass diese Gletscher nicht zu passiren seien , beschloss ich den Uebergang nach Süden zu, an dem Ar ‚zu versuchen. Ich liess iud die Pferde ausruhen und beschla- gen. Aus dem Dunste, der den gan- zen Tag gedauert, hatte sich ein eisi- ger Regen entwickelt, so dass ich zu- frieden sein konnte, nicht wieder auf- wärts geritten zu sein. Am folgen- den Morgen lag 3^ Schnee, und die Pferde konnten mit Mühe Futter fin- den. Sowie es klarer wurde, liess ich trotz Widerspruchs der Leute den Schnee von den Zelten wegschaufeln und aufpacken, um eine günstigere Stelle im Walde zu erreichen. An der Furth, gegenüber dem früheren Halteplatze, suchte ich den Weg und fand auch die Richtung, wiewohl bei dem ersten Versuche mein Pferd zum Schwimmen kam. Wir bemerkten hier übrigens die frische Spur zweier beschlagener Pferde, ein Grund, von nun an die Wache zu verschärfen. Dazu dass eines unserer Pferde ER und schun den an- 240 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dern Morgen fiel. Ich hatte eine 4 W. abwürts gelegene Stelle, wo ein handbreiter Weg einem Schutt- abhange entlang über dem Flusse hinging, besichtigt und ausbessern lassen, und da ich darauf bestand, dass die Pferde einzeln durchgeführt wurden, so kamen wir glücklich hin- über. Da es fortwährend regnete, so machten wir bereits 10 W. unter- halb mitten im Walde Halt. Eine getheilte Fichte hatte hier am Grunde über 6^ Durchmesser. Den Morgen schoss ein Soldat eines der zahlreichen Hühner, die einem Auerhahn oder Birkhahn ähnlich sehen, doch mit auffallendem rothem Streif über den Augen. Hier kam die schwarzweisse Eule und ein schwarzweisser Specht mit grünen Haubenfedern vor. Den 17. legten wir die übrigen 15 Werst bis zum Arystandaban zu- rück, anfangs mit etwas Schwierig- keit durch Wald und über Abhänge uns Bahn brechend, dann bequemer. Am Bache selbst gingen wir noch einige Werst aufwärts. Hirsche, die wir bemerkten, machten sich vor- zeitig davon. Die Hirsche hier sind besonders stattlich, in Nilki ist das Geweihe eines 34-Enders auf der Mo- -schee aufgesteckt, und es soll sogar 40-Ender geben. Manche Geweihe sind fast so breit wie bei den Elen- thieren, dessen Grösse der Maral- hirsch erreicht. Den 18. fiel den ganzen Tag Schnee. Den 19. ging . ich mit dem Führer gegen den Pass, der freilich noch recht weit am öst- lichen Ende eines Parallelthales liegt. Juniperus und Caragana sind hier 2 Von Kuldscha kamen jetzt die Leute mit Vorräthen zurück und das gab neuen Muth für dieselben. Die Unmässigkeit man- cher ist so gross, dass, als das Pferd gefallen war, einer den ganzen Tag ass, dann durch Kitzel sich zum Bre- chen brachte und. dann von Neuem zu essen begann. Eine regelmässige Eintheilung der Rationen ist nur mög- lich, so lange ich selbst da bin, dann aber, wenn ich abwesend bin, dann werden die Nahrungsmittel gestohlen und einer schiebts auf den andern, d. h. jeder hat geholfen. Kleiner Juldus, 5. September 1879. Von Kasch aus versuchte ich den Pass an der Quelle des Arystandaban auf- zufinden, der sich aber völlig von 100^ dicken Eismassen eingenommen erwies; vor 12 Jahren soll er schnee- frei gewesen sein, wie mein alter Torgonte sagte. Es kamen hier Wald- heimia und die Saussurea*) der hóch- sten Hóhen vor, sonst Pyrethrum pulchrum, Pedicularis, Chorispora, Hegemone ete. Verzweifelnd über die ewigen Misserfolge, die auf der Lügenhaftigkeit und Hinterlist aller Wissenden beruht, musste ich den Rückweg antreten. Eine zufällige Bemerkung des alten Torgonten (wir unterhalten unsin einem Kauderwälsch von Mongolisch und Tarantschisch), liess mich den 25. August den ver- *) Waldheimia tridactylides, eine rei- zende rasenbildende zwergige Composite mit rothen Blüthenköpfen und Saussurea pygmea, benso Pyrethrum pulchrum, höher, aber beide mit rothen Strablenblumen, haben sich bei uns im freien Lande jetzt gut etablirt, | (E. R.) | I. Originalabhandlungen. 241 steckten ganz nahen Passweg auf- finden, als schon einige Leute vor- ausgegangen waren; beispielsweise befand sich der Anfang des wohl zur Flucht benutzten Weges scheinbar an einem Murmelthierloche. So er- reichten wir den 26. die Kungesseite; auf sehr ermüdeten Pferden kamen die Anderen spüter nach. Viel üppi- ger ist die Kungesseite, schon von dem 10000’ hohen Pass an allent- halben Prairienpflanzen und bald Tan- nenwald, in dem ein Hirsch geschossen wurde; leider wurde die Haut eines Theiles als Arcanum entwandt, und als ich später darnach fragte und aus- schickte, wollten sofort alle Leute in corpore davonziehen, was überhaupt beinahe Tag für Tag vorkommt. Wir kamen die beiden nächsten Tage nur langsam vorwärts, wiewohl der Weg ziemlich bequem den Bergabhängen (Sandstein) an der Tannengränze nach- ging. Es wurde noch ein Hirsch ge- schossen, dessen Haut ich besser ab- genommen erhielt; es hörte jetzt we- nigstens das ewige Geschrei wegen des Fleisches auf. Am 31. kam ich unterhalb des Adunkurpasses an, der ziemlich bequem über einen Schiefer- _ wall fiihrt (also keine eigentliche Ur- gebirgsverbindung zwischen Thian- schan und Alatau). In dieser wenig besuchten wildreichen Gegend er- reichte uns ein heftiger Schneesturm, der unserem Uebergange in der Wei- denregion Halt machte; den ersten Tag legte es 1^ Schnee, deri zweiten über 2' und zwei Pferde gingen zu Grunde. Früher waren 4 Pferde ge- fallen. Am 2. September gelang der Ueber- gang an den meist beschneiten kleinen Juldus, wo auch die Samen der ziem- lich gewóhnlichen Alpenpflanzen schon ausgefallen waren. Den 3. machten wir an der Vereinigung des Chap- tschagai und Sagastai Halt, also nórd- lich von der Stelle, wo Prshewalski nach Karaschar abgegangen war. Wieder waren gestern 3 Pferde un- fähig, und so blieb zuletzt nichts übrig, als einen Theil derselben mit den. gesammelten Naturalien zurück- zuschicken. Vor mir liegen völlig unbekannte Gegenden, binnen 2 Tage- mürschen die Hochebenen des Algoi und Tschalgoi, die dem Juldus ähn- lich sein. dürften, dann der Abstieg in die Ebene von Turfan. 6) Dacrydium In Continental-Australien ist kürz- lich ein Reprüsentant der Gattung Dacrydium gefunden worden; da nun die Fülle neuer Arten für die Familie der Coniferen selten, so gebe ich im Folgenden eine Notiz über diese neue ausgezeichnete Art. Dacrydium Fitzgeraldi ist bisher nur und zwar in wenigen Exemplaren Fitzgeraldi. von einem einzigen Platze in den ,Blue-Mountains^ bekannt, nicht gar weit von Sydney und scheint auf die Felsen eines einzigen Wasserfalles be- schränkt zu sein. Die Höhe desselben übersteigt nicht 10 Fuss, soweit wir diese Art bisher kennen. Der untere Theil des Stammes ist kriechend und wurzelnd. Die Art zeigt sich sowohl 242 monócisch als diócisch. Als ich dieses | Daerydium für die Fragmenta defi nirte, kannte ich die weibl. Blüthen und Früchte noch nicht. Diese sind seitdem gefunden und zeigen, dass die rt zur Section Pherosphaera gehürt, welche freilich Gattungsrecht behalten kann, sieh aber doch nur von dem ächten Dacrydium durch den Mangel des cupularen Discus der Frucht unter- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. scheidet. In D. Kirkii ist dies Or- gan so verkümmert, dass man diese Art auch zu Pherosphaera bringen könnte. Die Frucht von D. Fitz- geraldi ist der von D. Hookerianum im hohen Grade ähnlich, welches als Pherosphaera Hookeriana beschrie- ben ist. Baron Ferd. von Müller, IL. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. A. Abgebildet im Kataloge von Ja- . mes Veitch & Söhne, Royal Exotic Nursery, Kingsroad, Chelsea, London. 1) Alocasia Thibautiana h. Veitch. (Abbil- dung S, 244). Eine der schönsten unter den schönen Blattpflanzen des niedrigen Warm- hauses, ähnlich der A. Veitchi und A. Lowi. Blattstiele ziemlich lang, so lang oder länger . als‘die speerherzförmige mächtige Fläche des Blattes, welche 20—30 Zoll lang und 15—20 Zoll breit, Von der sammtig-dunkelgrünen Blattfärbung heben sich der weisse Mittelnerv und die Kö önigliche Gartenbau-Gesell- tificat ersten Ra über, ob A. Thibautiana eine aus dem Vater- "es — ooer ob nig nur Pes finden wir nirgends eine undici Jie im niedrigen würmsten Gewächshause, B. Abgebildet in dem Kataloge von W. Bull, New plant merchant, Kings- road, Chelsea, London. ... 9) Philodendron Carderi, (Abbildung, siehe . pag. 245) Gehört zu der mit klimmendem Stengel, der gleich dem MENÉ ‚absichend behart ist, Blattfläche iuf der Ober- ue einem glánzenden Hellgrün geneichnet, e 4 H Carder aus dem Saepe Süden in den Garten des Herrn W, Bull eingeführt und ward auf verschiedenen Ausstellungen Englands mit dem ersten Preis gekrönt. C. Annuelle Pflanzen, empfohlen von E. Regel und E. Schmidt. 3) Helichrysum bracteatum W. capitulis aureis. Wir haben wiederholt diese Immor- H. bracteatum aureum, telle Neuhollands besprochen und derselben im letzten Jahrgange (1880 p. 169 — = eine elche fläche Sugar qm mi sien Glanze und nci r Seitennerven hinzuweisen genügen dürfte, cre PRIN wir unsern Lesern schon mitgetheilt, dass 4 | lat 1037 | | 1 E IL. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, 243 es dem Handelsgärtner Herrn Brech in Sara- tow gelungen ist, eine Race von H. bractea- tum zu erziehen, die nach der angenom- menen falschen Ausdrucksweise vollständig ecd Blumen hat. Wir haben bei Heli- chrysum bracteatum schon darauf hingewie- sen, dass bei der sogenannten Füllung der Blüthenktpt die Blumen gar keine Verän- derung eingehen und dass es nur die trocken- häutigen Schuppen (Brakteen) des Blüthen- genannte Füllung des Niro aet Rus der Blumen) veranlassen. Dabei un erlaubt, so manche der Herren en ner auf einige falsche Schreibweisen, die oft in den Katalogen vorkommen, aufmerksam Wenn nun gesagt sein soll mit gelben oder weissen, mit einfachen oder gefüllten Blu- men, so darf es hier consequent nicht heissen „Blumen“, sondern Blüthenköpfen. Also H. cereos Mv aus aureis. oder albis ete., oder plen Soll es Se werden, so kann man entweder einfach ,capitulis^ weglassen und sagt dann H. ieh aureum, album, oder an feststellen, so kann man griechische Buchstaben hinzufügen und z. B. sagen: Helichrysum bracteatum Willd. «. aureum, ^ R lbum, » 5 y. aureum lenum, » = ò. album plenum, » P s. macran- thum — Sowie man aber statt der griechi- zum Buchstaben die Bezeichnung „varietas“ gebrauchl, so muss es heissen H. bracteatum var. aurea, weil varietas weiblich ist, Hie er kann allerdings eine getheilte Meinung stattfinden, indem man au r Falle zu vermeiden und gebrauche entweder zur Bezeichnung der Varietäten griechische 1881 'ten, die niemals Buchstaben und das Geschlecht des Haupt- wortes, oder wo man varietas (var.) braucht, so richte man das Adjektiv nach diesem letztern und gebrauche also weiblich. End- lich braucht nung i gänzlich falsch H. bracteatum fl. album. Das abgekürzte Wort fl. ist aber gleich flore oder diesem Falle albo, oder florihus albis, oder Hope matro- nalis fl. pleno, oder floribus plenis, wobei stets das Geschlecht nach „flore“, also männ- lich im Ablativ Ape wird, und nicht im Geschlecht der Gattun Es sind das so einfache nico der Schreib- art, die nur die allerersten "uocum der sehe Sprache betreffen, so dass sie auch leicht von solchen befolgt werden koan m Fall waren die lateini- sche Sprache zu ci immer aber kom- bung darauf zurück, dass jeder Gärtner, der Handelsgärtner werden will, nicht blos neuere Sprachen, sondern auch die Anfangsgründe der lateinischen und griechischen Sprache erlernen sollte 4) Lathyrus odoratus L. Wohlriechende Wicke oder Erbse. Stammt aus Ostindien, Lathyrus odoratus. — in Südeuropa verwildert und wohl zur Zeit der Kreuzzüge nach Europa gebracht worden. Unser Cliché gibt eine Abbildung der Pflanze 18 : 244 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. in bedeutender Verkleinerung und der Blume | und jetzt ist diese allgemein beliebte an- in natürlicher Grösse. Botanical. Magazine | nuelle Pflanze durch alle Gärten Eu uropa’s gab tab. 60 im Jahre 1784 eine Abbildung | verbreitet. Die schónen Schmetterlingsblumen -— "wuerneqrr ermeoopy II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, 245 durch viele Nuancen der blauen und rothen | ger Färbung der Blumenblätter, anhaltender Färbung bis weiss, mit meist verschiedenarti- | Flor vom Sommer bis zum Spätherbst in ron Carderi. Philodendr m 246 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. r*o x pA a x T fal len diese Art. indem man die Samen meist gleich ins freie | Land legt, wenn gleich Petersburger | Klima Aussaat i in Töpfe und späteres Aus- pflanzen ins freie Land vorzuziehen ist und bo. Miles cp bedingen es, dass diese alte bekannte Pflanze, auch stets ein Lisbon der hos nee bleiben wird, Fu pes an er Stabe, an t h e > = Gaal fe? L-4d R ® un S Zo ; LI E et m [1*] as "n ci a 2 | a & ul m jeden solchen Stab mehrere Pflanzen gepflanzt sind, | 5) Gomphrena globosa L. Kuge Te | marantaceae. Ebenfalls eine annuelle Pflan Ostindiens, die schon vor 60 Jalıren als er mortelle im trockenen Zustande zu Bouquets und Blumendekorationen zur Zeit des Blu- benutzt und sch bæt 5 3 zi a E = dà eS =. B e a o [7 d Qu t oO a ® > c = T dung in einem Gartenwerke findet. Unsere Dents globosa, | Éger i wis ganz verkleinerte Pflanze und ihn h in p egens Grósse. Die Ausserdem leichte Kultur, | "UO c > en wia Supr überragenden Brak- Kann nur im südlichen Europa im freien Lande erzogen werden, im mittleren Europa säet man die Samen im warmen Treibbeet Blüthe im warmen Mistbeet und dann erst mit dem Beginn der Blüthe härtet man die flanzen gegen Einfluss der freien Luft ab und verwendet sie dann zur Dekoration als Toptpflanze oder pflanzt auch noch auf Gruppen ins freie Land aus. Als Immortelle zu Bouquets und Blumendekorationen mit trocknen Blumen wird die Gomph osa jetzt nur noch im Süden Europa's im freien Lande erzogen und von da in den ; | Handel gebracht. 6) Gilia coronopifolia Pers. ga Eine lang bekannte Pflanze, die Linné (syst veg. als Ipomaea rubra und als petes p. 231) beschrieb. Persoon eie sie in seiner Synopsis (p. 187) als pifolia, unterm gleichen Namen a d sie 1835 Lindley im Botanica] Regi- ster tab. 1691 und Sweet fl. gard, ser, Il. Gilia coronopifolia. tab. 289 ab. Cantua thyrsoidea nannte sie Jussieu (ann. = HI. 119) und C. pinnati- fida Lam. (ill. ad: replat Cantua ele- gans Poiret dm su I. 80) und endlich beschrieb sie “an os bor. am. I. 141) als Ipomopsis elegans und unter diesem Na- men ward sie auch von Smith (exot, bot. tab. 13) abgebildet. Die Pflanze, welche aber weiss. | Lindley als Ipomopsis elegans (Bot. "e tab. II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 1281) nn ist die verwandte, in Kultur jetzt verschwundene Gilia pulchella Dougl. In Kultur cniin € coronopifolia aus den Süd- staaten Nordamerika's zu Anfang dieses Jahr- hunderts in englische Gärten eingeführt. ist eine schöne zweijährige Pflanze, welche haus ausgesäet, dann einzeln in kleine Töpfe gepflanzt, im niedrigen trockenen Kalthaus ei 5° R. dicht unterm Glase durch- wintert wird und dann im nächsten Sommer, sobald keine Fröste mehr zu besorgen sind, in eine lockere Erde auf sonnigen Stando ins freie Land, oder auch als Topfpflanze in ohen aufrechten Stengel, während kräftige Exemplare deren mehrere bilden, wie das unsere Abbildung zeigt. Die schönen schar- lachrothen oder bei den Formen auch blass- rosenrothen a me als zolllange und 5 abste lind» Koen und stehen auf sehr kurzen Seitenästchen in einer ährenförmigen spitzenständigen langen Rispe Blätter fiederschnittig, mit schmalen linearen Lappen. Gehört jedenfalls zu unsern schön- sten zweijährigen Pflanzen, welche die sorg- | same K Sus e Kultur recht sehr verdienen. 7) Nigella damascena L. Ranunculaceae, Wächst im Süden Europa’s und im Orient wild, gehórt zu den schon im vorigen Jahr- hundert kultivirten annuellen Pflanzen, deren Samen gleich an Ort und Stelle ins freie Land ausgesäet werden, Die hellblauen oder weissen Blumen sind bald einfach, bald ge- | füllt und sind von in fadenfórmige Lappen fein zertheilten Blättern ri halb diese Pflanze auch den Namen Jung- frau im Grünen oder Jungfrau in at oder Venushaar erhalten hat. Die gewóhn- liche Form wird bis 1 Fuss Ty es gibt aber auch eine zwergige niedrige Form, die man vorzugsweise zur Bildung von Einfas- sungen verwendet. Unsere Abbildung zeigt die niedrige Form mit gefüllter Blume in ee — und die Blume in natürliche Botanical Magazine tab. 22 (an popsy gh die erste Abbil- dung, iacu hat sie Reichenbach ic. N, rings umgeben, wes- | 247 fl. germ. IV. tab. vor en Die schwarzen Samen, auch als damas r Schwarz- kümmel ee piota im Orient zu Nigella damascena fl. pleno. A den Volksmitteln, während die von Nigella sat iva (Wahrer ‚Schwarzkümmel) früher offi- aber nur noch in der Orient als Gewürz gebraucht werden 8) Grammanthes gentianoides DC. Crassu- laceae. Kleine verästelte kaum 3 Zoll hohe annuelle Pflanze der Sandsteppen Südafrika’s. Grammanthes gentianoides. Ward wohl noch durch Ecklon in die bo- | tanischen Gärten Deutschlands eingeführt, 248 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. von wo sie durch den — Professor und Direktor des Botanischen Gartens in ze en an Van Heu gesendet ward, der 1849 im 5ten en der Flore de serres e 518 'abbi Idet Unsere Abbildung vr die ganze Pflanze pie oo und die Blumen in natürlicher Gró Der gabelig verastelte Stengel trägt längliche elliplische fleischige kleine Blätter. Die Blumen orangefarben, auf der Spitze aller Verästelungen im Sommer reichlich er- scheinend, Verlangt einen lockern, stark sandigen Boden und durchaus sonnigen Stand- | ort. Die feinen Samen werden in Tópfe aus- gesäet, auf sonnigem Standort unter Glas hält man die jungen Pflanzen, bis man sie | auf kleine Grüppchen im Sommer ins freie | Land pflanzt. Die Samen dürfen nur mit | einer sehr dünnen Schicht Sandes gedeckt | werden, so sie aufgehen sollen. — | 9) Gaillardia pulchella Fouger, var. semi- | plena. Jahrgang 1879 md Gartenflora S. 243 | haben wir ate Pod pulchella (G. Drummondi und | G. picta hort.) besprochen und tragen hier nur ‘Gaillardia pulchella semiplena. Be m HE einer im Garten von Haage und Schmidt erzogenen neuen halbgefüllten Form nach, die derselbe in seinem Kat ataloge als G. pieta fistulosa semiplena aufführt und als die schönste aller bis jetzt erzielten For- ‘men empfiehlt. Wir selbst sahen dieselbe (bis jetzt nicht in Bläthe 10) hobiab vulgaris Sui ine unserer pflanze, welche ursprünglich wohl in Ost- indien heimisch, daselbst wie in Egypten kultivirt wird und deren Bohnen dort gleich denen unserer Bohne gegessen werden. Muss bei uns im warmen Treibbeet zu erwach- senen Pflanzen angezogen und dann im Som- mer in Südlage an Mauern emporgezogen werden, wenn sie hoch emporranken und iig Sol. Es gibt verschiedene Formen, mit purpurrothen Blumen ist von Linné ina Dolichos Lablab beschrieben worden und Jacquin nennt dieselbe D. purpureus (fragm. tab. 55). Eine andere Form mit weissen (Legupinoras,) Lablab vulgaris flore albo. Blumen zeigt unsere u. und ist von Jacquin als D. sis (hort, vind. II. tab. 124) beschrieben WEEK (E. R.) D. Beschrieben in verschiedenen Zeitschriften. 11) Lilium Parryi Wats. Eine schöne neue Lilie, die in den uerbis Californiens in einer Hóhe von 4000 F wächst, Ist erst im Jahre 1867 von Bu ee dessen Sammeleifer wir schon eine Menge schöner Pflanzen des nn — ver- danken. In Europa eselbe durch den Dr. Wallace sehe (Lion Walk, New bulb comp, Colchester) und im ver- | gangenen Jahre blühte dieselbe zum ersten Male in diesem Etablissement, sowie auch VAT SEIS es OEC RIT RESET TRETEN II, Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. im an von M. Leichtlin in Baden-Baden und wa einer bei Wallace ge- ipi: Abbildung Seite 652 des letzten Jahrganges des Journals the Garden abge- bildet, Gehört zur Gruppe von Eulirion und ist n der obersten Blätter stupet und eine schóne tiefgelbe Fárbung besitzen. Die 2!/ Zoll lange trichterförmige idu: ist länger als die rückwärtsgebogenen breit lan- zettlichen, rothpunktirten Saumlappen. Die Staubfäden stehen lang vor und die Blumen besitzen einen köstlichen Wohlgeruch. Kultur ner gegenwärtig im Petersburger Botanischen Garten paidek Pflanze können r hinzufügen, dass S. Watson, der jetzt kea Botaniker Amerika's, das L, Parryi im IL Theil seiner Flora Californiens p. 165 beschrieben ha Diese reizende Lilie des Nordwestens Nord- amerika's stellt gleichsam ein L. monadel- ph mit schmalen linien-lanzettlichen, unterhalb petero Blättern dar. .-Blüthen- m phum M. B. (Grtfl. tab. 139) Was nur For- men der gleichen Art und müssen also unter dem ältern Namen von L. monadelphum zu- igesianu K. L. mon nädelphun; welche gerade jetzt (Mitte Juni) in voller Blüthe sind, Als L. mona- 249 delphum hat M, B. die Form mit gesättigt gelben, nicht punktirten Blumen abgebildet, deren Staubfäden am Grunde oft, aber nicht immer verwachsen sind. Wir haben aber auch Fo ormen mit schwarz-purpur, mehr oder weniger nn gesättigt gelben Blumen, L, en ist Form mit weissgel- n und freien Staubfäden, die wir Tiii einfarbig und schwarzpunktirt be- sitzen. L. ponticum C, Koch ist endlich die orm mit pror ee Blumen ohne Punkte und Staubfád die nur so lang als die Hälfte der Bidmeubltiar, eine Form, die sich gleichfalls unter unsern blühenden L. mo- nadelphum findet. Baker, der in seiner Aufzühlung der Lilien diese Form n als Art gehalten hat, während er ganz richtig L. Szovitsianum als Form zu L. mona- delphum gezogen hat, kann nur aus Mangel an Material dieses gethan haben. Wir weisen unsere geehrten Leser abermals darauf hin, dass L. monadelphum des Kaukasus mit en Formen zu den schönsten Arten dieser ° sein stolzen Gattung rechnet und dass es, wenn es in einem tiefgründigen nahrhaften Boden steht, nicht gerührt werden sollte und dann jährlich immer reichlicher blühet. Erst wenn ein derartiges, am Besten im Halbschatten angelegtes Beet beginnt, allmälig schwächer blühende Pflanzen hervorsubringen, m ist es Zeit im September die Zwiebeln auszu- graben und in frischen Boden zu beiden. L. Parryi, das sich ausser den oben ange- gebenen Merkmalen auch noch durch eine. längere Blumenróhre unterscheidet, dürfte bei ähnlicher Kultur I" kaukasisc von Lilien und des Ee ähnlich. (E. R.) 12) Crinum Moorei F, Moore. Webb sen- dete dem verstorbenen Vater von F. Moore Samen dieses Crinum aus Südafrika. Nun ist diese Pflanze im Botanischen Garten zu Glasvenin bei deum zur Blüthe ge Se und S. 260 d eftes des Journals the Garden shgebildet ena beschrieben. Aehn- lich dem Crinum longifolium, amabile etc, Die zart rosa Blumen von kóstlich hem Wohl- geruch Se aber alle andern Arten an Schönhei 250 E. Abgebildet im Botanical Ma- azine 13) Symphytum peregrinum Ledb. (Bora- gineae.) Ledebour ind, sem. h. dorpat. 1820 p. 4. . ross. III. p. 114. — DC. prodr. X. p 97. — s. asperrimum Bab, fl. bathon. 32 non Donn, Stammt aus der Provinz Talysch im Kaukasus. Wird als Kulturpflanze em- pfohlen "Y soll ein Bastard zwischen S, asperrimum und S. officinale sein, Sir Dalton Hooker hält die Pflanze für eine grosse Form von S, officinale, in der Kultur entstanden. (Taf. 6466. 14) Aphelandra pumila J. D. Hook. (Acan- thaceae,) Diese von Herrn William Bull aus Brasilien eingeführte Art gehórt in die Abthei- lung mit breiten Hüllbláttern, aufrechter un- getheilter Oberlippe und in 3 breite Lappen getheilter Unterlippe. Stengel sehr kurz; Blät- ter sehr kurz gestielt, horizontal abstehend und behart, oben dunkel- grün mit róthlicher itilip und Nerven; unterseits blassgrün oder fast weisslich. Blü- thensehaft 3 Zoll, bedeckt mit 4 Reihen dach- ziegelförmiger sitzender Mes recie welche ®a—1 Zoll lang und braun r gefärbt sind. Blumen 1—1'A Zoll lang, ee (Taf, 6467.) ca Brown. (Gesnera- ceae-Cyrtandreae.) Brown in Benn. pl, jav. var. pag. 120. — Dorcoceras hygrometrica Bunge en, pl. chin. n. 301. — Wurde im Jahre 1831 von Herrn Professor Dr. Bunge in den Gebirgen bei Pekin entdeckt. Die Pflanze, € welcher die Abbildung ange- fertigt wurde, zog man in Kew aus Samen, die Hr. n. Bushell, Arzt bei one gen Gesandtschaft in Pekin gesammelt hatte. Blätter alle sIFR rosettenfórmig, 2—3 Zoll lang, sitzend, ver- kehrt-eifórmig ; stumpf, am Grunde ve schmälert und ganzrandig, nach oben hin hen Orte Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. l'/a Zoll lang, weichbehart, stark gedreht. (Taf. 6468.) 16) Brownea Ariza Benth. (Leguminosae- Amherstieae.) Benth. Vl. Hartweg. p. 170.— Br. princeps Lind. cat. 1877 p. 33.— Diese schóne Pflanze wurde 1842 von Theodor Hart- Eingeführt wurde die Pflanze wahrscheinlich von Linden und zwar unter dem Namen B, princeps. Was als Br. Ariza in Paxtons Flower garden vol. II. p. 59 und in Lemaire umen in einer dichten Rispe, die einen 6 Zoll im Durch- messer haltenden Schopf bilden. Die ein- zelnen Blumen 2 Zoll lang, scharlachroth. Kultur zu treffen sind, (Taf. 6469.) 17) Gentiana Kurroo Royle, (Gentianeae.) Bereits in der Gartenflora nach der Abbil- ung in „The garden“ besprochen. S, Jahr- gang 1880 p. 180. (Taf. 647 18) Pachystoma Thomsonianum Rchb. fil. (Orchideae.) Bereits nach der — Ü 19) Polygesuin ees P" HE NUM iiia | Don prodr. p. 70. — syst. p. 154. — P. ipm Mal: ca — Royle ill. pl. himal. p. 817 t. 80. n fl. gard. t. 37. — Lem, jard. fleur. t. 117. — | Eine perennirende Art vom Himalaya, wo sie in einer Hóhe von 9,000— 14,000 Fuss ständig, 2—4 Zoll lang, verkehrt-lanzettfór- = Jänglich-elliptisch, spitz oder stumpf, n Tafel 1052. Dz. Guard Reged, Hair. Rus. wirklicher Staatmath, Dirscter des Haisecl. botanischen Gartens in St. Petersburg. x II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. in den längern oder kürzeren Blattstiel ver- schmälert. Stengelblätter kleiner, sitzend, elliptisch. ee 8 Zoll hoch ; Blu- andigen smi stumpfen spenfemigen Trauben von 2 —3 Zoll Länge bei !Ja—?/s Zoll Deine dicht gedrängt, hellrosa. (Taf. 6472.) 20) Narcissus pallidulus Graells Ramill. I. .8. — Willk. et Lange prodr, fl. hisp. I. ange eb ; bularia Oral w ebb in Bourg. pl. hisp. exsice. No. 2281.) Narc. rupicola Dufour in Roem, et Schult. syst. veg. VII. p. 858. Graells Ramill, I. pag. 17 t. 7. — Willk. et Lange l. c. p. 152. — N. apodanthus Boiss. et Reut. diagn. p. 252. — Drei hübsche Arten, welche alle in Central-Spanien wachsen und zu gleicher Zeit blühen. Sie sind alle drei abgebildet in dem 1859 in Madrid erschie- nenen Werke von Graells! Ramilletes de Plan- tas Españolas und werden bei Mr. George Maw in Broseley kultivirt, N. pallidulus hat !/a Zoll im Durchmesser haltende Blatt einzeln, halbaufrecht, sehr schmal, graugrün, rinnig, so lang als der Blüthenschaft ; derselbe ist dünn, stielrund, !»—1 Fuss lang und trägt 1—2 han blassschwefelgelbe Binnen. halbeylin- drisch, *4—1 Zoll lang. Abschnitte lanzett- lich, zurückgesehlagen. Krone becherförmig. N. Graellsii hat eine kugelrunde, !/» bis 3/4 Zoll im Durchmesser haltende Zwiebel. Blätter 2—4 an einer Zwiebel, schmal linear, Schaft 1 .. öfter die Blumen übe !a—1 Fuss hoch ist und eine einzelne auf- rechte Blume trägt, welche eine hell zitro- nengelbe Farbe hat, mit Ausnahme der Krone, 251 21) Arisaema utile Hook. f. (Aroideae.) Schott prodr. syst. Aroid. 30. — Engler monogr. p.537. — Wüchst im Sikkim in einer Höhe von 8,000— 12,000 Fuss häufig in den Wäl- dern und die Knollen werden von den Berg- vólkern zur Nahrung gebraucht, Die Pflanze wurde mit andern Arten dieser Gattung durch H.J. Elwes eingeführt und blühte bei dem- selben in Preston ege Cirencester, sowie auch in Kew. Knollen von der Grósse einer Wallnuss oder grósser. Dis Blätter erscheinen paarweise aus den Knollen; Blattstiele 1 Fuss lang, von der Dicke eines Mittelfingers, cylin- drisch, grün; Blatt 3theilig. Blättchen sehr kurz gestielt oder sitzend, lebhaft grün mit gelblichem, gekräuseltem Rande und pur- purnen, unterhalb stark hervortretenden Nerven. Das Mittelblättchen ist breiter als lang, 5—8 Zoll im Durchmesser, feingespitzt, am Grunde keilförmig; Seitenblättchen ei- förmig-trapezoid, spitz oder feingespitzt. Blü- thenschaft kürzer als der Blattstiel, grün. Röhre der Scheide 3—4 Zoll lang, rothbraun mit grünen Rippen. Saum herabhängend, selten fast aufrecht; Mitteltheil a mit parallelen Nerven, 3—4 m Durch- messer, rothbraun, die Spitze t gelappt, mit einer feinen Spitze in der Bucht. Di männlichen Knollen am blüthentragenden Theil blass purpurfarbig, mit gestielten, 4- ge ee Anhängsel mattpur- ch, unde verbreitert und ge- yo in einen ai a re, 8 Zoll langen Schwanz en- digend. Weiblicher Kolben dicht ee iet den in einen kurzen dicken Griffel endigen- den Fruchtknoten. (Taf, 6474.) Bulb company in okb ester eingeführt, Zwie- bel eiförmig, fast 1 Zoll im Durchmesser. Blüthenschaft !/ —1 Fuss hoch. Blatt ein- erragend. is 22) Calochortus Benthami Bak. (Liliaceae- 3 Zoll vend eine einzelne halbaufrechte | Tulipeae.) Baker in Journ. Linn. soc, XIV. Blume tra ume blass schwefelgelb, | Pag. 304. — Cyclobothra “gat ve lutea Róhre re !a—?/ Zoll lang. Ab- | Benth. pl. Hartw. pag. 338. ortus schnitte grün gekielt, Krone lschertoraiy. | nitidus Wood in Proced, ac. phil, pee ums !/a Zoll lang und breit, — N.rupicola. Zwiebel | 169, non Dougl. — Wächst auf der Sierr eifórmig, !/a — ?4 Zoll im Dunst: Blät- | Nevada von Californien und wurde ni ter 2—4 an einer Zwiebel, schmal linear, | 1848 artweg gesammelt. Gehört zur graugrün, so lang als der Schaft, welcher | Abtheilung Macrodenus und wurde durch die | | | | welche orangegelb ist. (Taf. 6473.) zeln, linear, glatt, grün, 6— 12 Zoll lang. 252 Blum u 3—6 in einer lockeren Dolden- win goldgelb. (Taf. 64 s. m I rn J. D. Hook, uspidetum Sieb, et Zuce. R. Alcock an den Königlichen Garten zu Kew gesandt wurde, wo sie seitdem kultivirt wird. Stengel niederliegend, 1—2 Fuss lang, mit aufsteigenden oder Ken lotio Zweigen, welche dunkelroth oder rothbraun gefärbt sind. Blätter 1'/—2 Zoll lang und breit, deltaförmig sehr breit herzförmig, am Grunde breit en. cup fast herzfórmig mit sehr offener Buc feingespitzt, am Rande wellig. a 3 Zoll lang, roth. Trauben achselständig und endständig, 2 bis 3 Zoll lang, aufrecht. Blumen weiss. (Taf. 6476.) 24) Maxillaria porphyrostele Rehb. fil. (Or- chideae.) Bereits erwähnt in der Gartenflora Jahrg. 1873 p. 476. (T ) Phyteuma comosum L. (Campanula- Eine bekannte, in Kultur weg sel- tene Pflanze, die auf den österreichischen Ipen ee Fuss über dem Meere vor- kommt. (Taf. 6478.) 26) Rubus eh Maxim. (Rosa- "s ührte Art. Blätter 5—7 Zoll lang, gefiedert-dreiblättrig. blattchen oben grün und glatt, unten schnee- weiss-filzig, kerbzähnig, die seitlichen sitzend, : eilörmig, EA das endständige grösser und eigenai estallet (3—5 'appig). Traube end- als die Blumen. Garlenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, flora 1874 p. 56. Herr J. G. Baker citirt auch nicht die Abbildung, Gartenfl. 1873 Taf, 772. (Taf. 6480.) 98) Hypericum aegyptiacum L. (Hyperi- cineae,) L. amoen, VIII. p. 323. t. 8. fig. 3. C. p p. 549. ot. reg. t. 196. — Triadenia microphylla et thymifolia Spach in Ann, sc, nat. ser, 2, vol, V. p, 173. t. 4. — T. aegyptiaca Boiss. fl. orient. I. p. 783. — Eine schon gegen 100 Jahre in Kultur be- findliche Pflanze, welche aus Egypten stammt. Ein kleiner aufrechter oder niederliegender glatter Strauch mit aufrechten degere Zweigen. Blätter sehr klein, */s Zoll gegenüberstehend, sitzend, eifórmig, aa lederartig, nervenlos, Blumen einzeln an den Spitzen der kleinen Seitenzweige, kurz ge- stielt, blass goldgelb. (Taf, 6481.) 29) Wahlenbergia tenuifolia. J. D. Hook, (Campanulaceae.) — W. tenuifolia et dal- matica Alph. D.C. monogr. Campan. p. 133. 134. - Edraianthus tenuifolius et dalma- ticus Alph. D.C, prodr. VII. p. 449. — E. tenui- folius Boiss. fl, orient, III. p. 887. — Rchb. fl. germ. t. 1589. — Campanula tenuifolia W: et Kit. pl. rar. Hung. Il. p. 168. t, 155. — C. ee Hst. fl. austr. I. p. 268. iedliche Art, welche auf pindelförmig, einen dich- ten Büschel feiner Blätter und einige nieder- liegende Blüthenstengel tragen ätter oll lang, t/s Zoll breit, b Blüthenstengel gewöhnlich kürzer als die Blätter, behart oder glatt, mit eini- gen linearen Blättern bedeckt, welche kürzer sind, als die Wurzelblatter. Blüthenkópfchen 2 Zoll im Durchmesser, 4—8blumig. Deck- blätter 1—1!/» Zoll lang, von einem breiten Grunde linear, bebart, die äussern länger Letztere ind Kelch- röhre kurz, behart, Blumenkrone */2—*/s Zoll lang, fast glockenfórmig, weichbehart, blass blauviolett. (Taf. 6482,) 30) Cri podophyllum Bak. (Amarylli- "eer EX unlängst dureh Rev. Hugh Goldie glatt oder | aus Old Calabar an den ee Garten ; a m gesandte Art, die daselbst | 1879 zum ersten Male blühte. m Nov. Zwiebel ei- II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. förmig, 1'/» Zoll im Durchmesser blassbraun; Blätter zu 5 oder 6 in r Rosette, gleich- zeitig mit den Blumen hei, lanzett- förmig, von dünner Textur, am Rande stark gewellt, weit auseinanderstehend, fast 1 Fuss lang, in der Mitte 1'/;—2 Zoll breit, all- malig in den tiefgerinnten Blattstiel ver- schmälert. Blüthenschaft zweikantig, seiten- ständig, aufrecht, ungefähr 1 s lan ‚Blüthen an dem abgebildeten Exemplare 2, sitzend, ja Zoll lang, geruchlos, von zwei rechten, en LLLI: Scheiden en oten länglich. Keleh- röhre cylindrisch , sic. n der Spitze ekrümmt, 5—6 Zoll lang. Saum horizontal abstehend, halb so lang als die Róhre, milch- weiss, aussen grün geluscht. Staubfäden fast so lang als der Saum, Staubbeutel gross, gelb. Griffel die Blume überragend, rein weiss; Narbe kopffórmig. (Taf. 6483.) nandron ramondioides Sieb. et Zucc. eset igi cater S. et Zucc. in Abh. zug ch. Acad. II. 2., p. 729, t. 3. fig. 1. Bis fl. jap. p. 55. — us DC. . 273. — Maxim, in Bull. acad. 537, et Mel blog. X. . 370. — Wurde durch Herrn Veitch aus Japen eingeführt und wächst auf den Ge- birgen von Nippon und Kiusiu. Gehört einer kleinen Gruppe der Gesneraceen an, die u einem Büschel brauner . Blätter 4—7 Zoll lang, alle wurzelständig, fast sitzend oder gestielt, länglich, lànglich-eifórmig oder elliptisch, spitz oder zugespitzt, ne scharf gezähnt, glatt, zwischen den Nerven blasig. Blüthenschaft kürzer als die Blátter, glatt oder behart, gekrümmt, Trugdolden zusam- inengesetzt, hängend, weichbehart, 6 bis Blumen gestielt, Kelchlappen im Durch- ; Röhre sehr kurz, trichterförmig; Lap- pen ande chend. eiförmig, spitz, am Ende zurückgeschlagen. (Taf. 6484.) 32) Cyananthus lobatus Wall. (Campanula- ceae.)) Wurde bereits früher in der Garten- 253 flora beschrieben un abgebildet, gang 1877. p. 3. t. 888. f. 6 33) Lonicera tomentella Hook. f. et Thoms. (Caprifoliaceae.) Hook, f. et Th. in Journ, Linn. soc. IL. p. 167. — Wurde im Jahre 1849 von Dr. Hooker in den innern Thälern des Sikkim Himalaya in einer Hóhe von 8000 —12000 Fuss über dem Meere entdeckt, wo sie einen 10—12 Fuss hohen Strauch bildet. Wurde in Kew aus Samen erzogen, welchen der jetzige Direktor dieses Instituts sammelte und blüht alljährlich im Juli, Ein steifer Strauch mit auseinander gehenden Aesten und schlanken, gewöhnlich dichtfilzi- gen Zweigen. Blätter ?5—1'/» Zoll lang; fast zweireihig, kurz gestielt, eiförmig, läng- lich oder oft elliptisch, an beiden Enden ab- S. Jahr- 485.) filzig von unten. Mittelrippe undeutlich. Blüthenstielchen achs einzeln oder paarweise, sehr kurz, 1 Zoll lang, gp wes MC "ii filaig. Blumen i enkrone 2/3 Zoll lang. Röhre khadi ee leicht behart, weiss. Saum 5lappig, weiss, mit roth getuscht. Beeren von der Grösse einer kleinen Erbse, blauschwarz, vielsamig. (Taf. 6486.) 34) Eichhornia azurea Kth. (Pontederia- ceae.) Wurde bereits nach der Abbildung im Journale „The garden“ eingehend be- sprochen, s. Gartenflora 1880. p. 180. (Taf. 6487.) 35) Senecio speciosus Willd. (Compositae- Senecionideae.) Willd. sp. pl. IH. 3. p. 1991. D.C. prodr. VI. p. 407. — Lodd. bot, cab. 13. — Ker. in bot. reg. t. 41. — pseudo-china Andr. bot, rep. t. 291, non L, — S. concolor Harv. et Sond. fl. cap. II. p. 362 in part. — S. iud var, hispido- scaber D.C. l. e. 407. — Eine Art, welche schon 1789 N G. dies Esq. in England eingeführt wurde; sie hat eine d Synonymie und auch über das terland war man im Unklaren, Jetzt weiss man, dass die Pflanze vom Cap der guten Hoff- nung stammt, Sie wurde neuerdings im Edinburger botanischen Garte; Same gezogen, welche der Sergeant D. Williamson Lad H s s im vom K 254 auf dem a von Quintana sam- nze hat in Südafrika einen el die flei , perennirend, Blätter 4—7 Zoll lang, verkehrt eiförmig-lanzettlich, oder spathelförmig, kerbzähnig oder buchtig ge- lappt, selten fast fiederspaltig, spitzlich oder stumpf, mehr oder weniger dicht mit Drü- senhaaren bedeckt. Schaft 1 Fuss hoch, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. mit abstehenden Drüsenhaaren und abwech- selnden, entfernt stehenden, aufrechten, läng- m linearen , uper Stengelblät- ter Doldentrauben mit nigen langge- sien po ide 1'5 Zoll esser halten und hellpurpurroth M ind en breit glockenförmig, dicht drüsenharig ; ndblumen 6— Post Jänglich- A en 488.) III. Notizen. n der Sitzung der K. Akademie der 15. Mai d. J. von Herrn Ober- re Stur eine Abitiatdfabi unter dem Titel „zur Morphologie der Calamarien*. — Nachdem die verschiedenen von Unger, Cotla, Brongniart u.a, ausgesprochenen Ansichten über die Verholzung der Cala mitenstämme besprochen, bringt Stur neue D er die Calamiten-Holzkórper von Neu-Paka, Chemnitz und St. Etienne, welche die gleiche Beschaffenheit der beschriebenen Holzkórper mit den englischen zeigen und diese alle jene Merkmale bieten, wie sie an den verkohlten Calamitenstämmen und an den noch lebenden Equiseten vorhanden sind, an den Gymnospermen jedoch mangeln. — Dann von Hm. Dr, Richter eine Ab- handlung über ,die chemische Beschaffenheit der Zellmembranen bei den Pilzen“. — Aus den Untersuchungen ergab sich, dass die von de Bary angenommene besondere Pilz- cellulose nicht existire, sondern dass diese nichts anders sei, als - ws anderen uà stanzen verunreinigte lose; — fern dass in den "^aa d ^ Pilze idein Flechten) nieht eine Hornsubstanz gebildet werde, sondern eine Korksubstanz wie bei lea quercina. Von Herrn Dr. Molisch eine im pilan: — Institut der Wiener versitat v mene i Stamme Izgewächse“ ; aus ergab sich, pani kohlensaurer Kalk sich ernholz umschlossenen Mark, im verfárbten Astknoten abgelagert wird; — di lagerung in Gefässen und Zellen ist meist so vollstándig, dass man in der Asche solide Abgüsse fand, welche die Form des Lumens und an ihrer Oberfläche einen genauen Ab- druck von dem Relief der Wand erkehnen lassen; der kohlensaure Kalk ist krystallinisch, zeigt mitunter eine concentrische Schichtung iid und eine UR Structur. In der Sitzung a i wurde vom Sulle am Prio didi In- stitut der Wiener Universität, Herrn Dr. Mikosch, eine daselbst ausgeführte Arbeit „über die emn] und den Bau der Hof- tüpfel“ vorgelegt Die vo ürpeaoniüien nen Untersuchungen er- gaben, dass die erste Scbichte an der Holz- zellvand die Innenhaut ist, mit welcher uar. d die als Mittellamelle bezeichnete Schichte entsteht, und dass zwischen dieser letzteren Schieht und der Innenhaut sich eine wasserreiche Substanz vorfindet, aus welcher die Verdickungsschichten hervorgehen; — der Haupttüpfel ist eine in der primären Wand gebildete einfache Pore; der Tüpfel- kanal entwickelt sich aus dem Porenkanal we Wachsthumsvorgänge bestimmter Zell- andstücke, und der Hof durch Resorption näher aer der e. ne verdich- tenden Porenscheidewand ; mittlere Schichte der + Mittetaisielte dient dia Hof entweder als dünne Platte oder scheiben- förmig ; — der Hoftüpfel ist stets geschlossen durch die Innenseite der Nachbarzellen; — die Verse! embranen bleiben entweder | erhalten (geschlossene Tüpfel) oder sie gehen verloren (offene Tüpfel). (Sr.) T ae Lae HAT RISO Tnt IV. Literatur. 2) Rheum nobile Hoock, jener eigenthüm- liche Rhabarber des Sikkim-Himalaya, der seinen Blüthenschaft als hohe, dicht beblät- terte Pyramide erhebt und seine Blumen unter den grossen blattartigen, dicht über- einander liegenden und nach oben allmäli kleiner werdenden a a re teen) verbirgt, — im Jahre 1880 zum ersten Male im tite Garten zu itus burg in Europa geblühet. Samen dieser aus- gezeichneten Art kam massenhaft nach Europa, derselbe ging gut au die jungen Pflanzen starben entweder schnell wieder, — oder gelang nur solche als schwich- liche Pflänzchen zu erbalten. Der Botanische Garten in Edinburg .hat nun gezeigt, dass die Kultur dieser hóchst interessanten Pflanze auch in Europa möglich ist und zwar ist es der Curator dieses Gartens, Herr Sadler, der dieses Meisterstück in Bezug auf Kultur durchgeführt hat. Hooker, der diese Art entdeckt hat, nennt dieselbe die schönste Perennie des Sikkim, deren 7 Fuss hohe 255 . Pyramiden — D die abwärts gebeugten über e r liegenden glänzend MEINE ouest gebildet werden Ward in Som erhóhten Lage des Gartens, im Westen durch eine 16 Fuss hohe Mauer und auf den andern Seiten durch zahlreiche Bäume und Sträucher geschützt, kultivirt. Der Schnee hielt sich hier in den letzten Wintern lange und gab den Pflanzen den besten Schutz. Herr Elwes, der diese Pflanze im Vater- Abhängen der Felsen, wo Hei 6 Mona- ten des Jahres ein äusserst feuchtes Klima herrscht und wo die Luft bei täglich (bis 20 Stunden von 24 St.) dauerndem Regen mit Wasserdampf erfüllt ist. Im Winter sind die Pflanzen durch tiefe Schneedecke geschützt. (E. R. nach E, Balfour in trans- actions of Edinb, bot. society.) IV. Literatur. 1) Die Clematis. Eintheilung, Pflege und Verwendung, mit beschreibendem Ver- zeichniss etc., nach ,The Clematis as a garden flower“, von Thomas Moore und Georg Jackmann, —— von J. Hartwig und F, C. Hei nn. Erfurt 1880, -— von F. p > Hei ein Die Firma ausgegeben, eens daz ialità zu Nachfolger, die Herren Brüder Neben bilden diese Belehrungs- mittel noch mehr aus. So über Topf-Obst- zucht, Weinreben- und Champion-Kultur Zu diesen „Heinemanns Garten- büchern* gehört ale das oben führlichem Titel angegebene, auf 102 Seiten die Kultur- und Verwendungs- angaben, welche die Hälfte des Buches ein- nehmen, während die andere Hälfte sich mit der Beschreibung der Sorten befasst. Dass alles, was ein Jackmann über diese Pflanzen schreibt, besonders werthvoll und gut ist, braucht blos angedeutet zu werden, und es i allen denen, die = mit der Kultur von Clematis beschäfti- n, ein ganz sicherer Führer sein. n- ten werthvoll ist im ersten Theile ER Zu- sammenstellung der Sorten 1) nach der Blüthezeit , h der Verwendung für Topf und Land. Die Beschreibung der Sor- ten ist sorgfältig und genau, und enthält auch meistens die —- Noch brauch- blossen Nachschlagen geeig- x würde das Buch a ein Register geworden sein, was vielleicht später einmal nachgeholt wird. Ferner a wohl in einem solchen Buche eine Uebersicht der reinen Arten von Clematis nicht fehien sollen. Die kleine Schrift ist elegant, gut lesbar und hat gutes starkes Papier, was wir leider bei vielen Büchern vermissen. 3.) 256 2) Vollstáàndiges Handbuch ed Obstkultur. Von Dr. Ed. Luc Mit 205 in den Text gedruckten ren dungen. Stuttgart, Verlag von Eugen Ulmer. 1881. Wenn ein Fachschriftsteller , nachdem er über 30 Jahre lang erschiedensten Bücher über Mia seines Fachs ge- schrieben, dieses ganze Wissen in einem Bene vereinigt, so unterliegt es keinem , dass dieses Buch ein vorzügliches en muss. Was der Verfasser eingehend und breit ae, zuweilen wiederholen musste, gibt er dann gleichsam complicirt. In diesem Falle ist das Handbuch von Lucas, und wir wundern uns, dass der vielgestaltige Stoff, wozu sogar noch etwas Pomologie ge- kommen ist, auf der verhältnissmässig ge- ringen Anzahl von 432 Seiten, einschliesslich Register hat bewältigt werden können. So etwas gelingt nur einem Meister, der sein Fach durch und durch kennt. Wir begnügen uns mit diesem allgemeinen Urtheile, da die An- be des reichen Inhaltsverzeichnisses in jeder Buchhandlung eingesehen werden 3) Die dankbarsten pflanzen, oder praktische Anleitung pe "esr von p. Gundert, dan „Hausbüchern“, welche der Ver! er. Keruuseihl; ist das oben genannte Büchlein No. .2. enthält auf 86 Seiten Alles, was bei bescheidenen Ansprüchen an Kenntniss der Zimmerpflanzen und ihrer Be- handlung verlangt und gewünscht werden "wa und i es unsrer Ansicht und Er- nzige kleine Buch, worin ein : e für billetes über Zimmergärt- nerei das Riehtige angibt, ohne in dilet- tantische Absonderlichkeiten zu verfallen. o e Qiu di daher das Lob zc-eri Tm theilen, dass sie die vorhandenen guten Bücher über Zimmer- und Hausgärtn n, wohl zu gethan h hat, Zimmer- erei | i Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. eine Seltenheit bei Dilettantenarbeit. Wir können Pflanzenfreunden, welche kein Ver- langen tragen, Vollkommneres zu lernen, als das hübsche kleine Buch bietet, dasselbe mit gutem Gewissen angelegentlich em- pfehlen. (J 4) Uhlworm, Dr. Oswald, Botanisches Centralblatt. Referirendes Organ für das Gesammtgebiet der Botanik des In- und Auslandes. Kassel, 1880. Verlag von Theodor Fischer, Unter der Fülle der in jedem Jahre auf- tauchenden neuen Beher und zeiten eine der } schri an + sich ausser dem ae icd n Ländern Europa's und der andern dele bethaligen. Es erscheint diese Zeitschrift wöchentlich mit 2 Bog. Text, zu dem verhältnissmässig billigen Preis von 7 Mrk. E eget oder 28 Mrk, Währe von er Sr die Richtung stehenden Zeitschrift bis jetzt vertrat, so er- schien derselbe doch nur in un ungenen Heften, gab keine so villddndigs Beben über alle Erscheinungen in der Literatur in Bezug auf Botanik und auch auf Garlen- bau und brachte die Anzeigen stets nur nach ein bis einigen Jahren. Dr. Uhlworm’s Zeitschrift hat sich dagegen nicht blos die schwierige Aufgabe gestellt, in jedem Heft unmittelbar nach Erscheinen der betreffen- den Werke und Zeitschriften, — sofort die Anzeige era zu geben, verbunden mit kurzem Referat über den Inhalt, — jedoch grundsätzlich, ohne den Inhalt der Schriften und bündig ER und geben ein richtiges vas des Inhaltes der betreffenden Schriften. erdem ist als besonderer Anhang ein en Verzeichniss aller in Bezug a Botanik und Gartenbau erscheinenden Schrif- en unseres Erdballes in dieser urge geschieht und publizirt wird, nach den Referenten, die es Herrn Dr. Bapt gelang, in den verschiedenen Län- ium zu Mmi sind diese Referate und V. Personalnotizen Anzeigen bald vollständiger, bald weniger vollständig. Natürlich ist die deutsche Litera- tur, die Belgiens, Italiens, Schwedens, Frank- reichs und Englands am vollständigsten ver- treten, — man muss aber schon sehr dank- bar sein, dass doch auch die Literatur in den weniger bekannten Sprachen, so die Russische, Rumänische, Serbische, Finnische etc. Berücksichtigung findet, da bis jetzt die meisten Werke in diesen weniger bekannten Sprachen oft ganz unbekannt blieben (E. R.) 5) Friedrich Schneider IL, Rang- liste der edelsten Racen. II. Auflage. Berlin 1881, bei Paul Parey. Preis 3 Mark. Das vorliegende MR ist das Resultat der Abstimmung von 328 Rosen-Kultivateuren und Freunden und shootin den Zweck, die Unsumme der gegenwärtig in den Katalogen aufgeführten Rosensorten auf eine kleinere Zahl der bewährtesten und empfehlens- MIN Sorten zu beschrünken. Es hat n Folge dessen diese Schrift einen hohen Werth für alle Rosenfreunde. Nach dem Grundsatz, prüfet alles, das Beste behaltet, ist diese Liste zusammengestellt. Wir müssen für die verschiedenen Abthei- lungen und Kulturzwecke, für welche die Rosen zusammengestellt sind, nach der Zahl der Stimmen, die sie eghielten, unsere Leser auf diese Schrift verweisen und wollen hier und Correspondenz, and nur die Rosen nennen, welche über 200 Stimmen als die —(— owt er- hielten. Es sind di A. Remontant- dad Bourbon-Rosen, Boule de neige, Souvenir de la Malmaison, La France, Madame la Baronne de Rothschild, Marie Beaumont, Louis Van Houtte, Prince Camille de Rohan, Pierre oe Reine des violettes, Panachée d'Orlea B. Noisette- u Pies sen. venier d'un ami, Marshal Kiel, Gloire "d ijon. : Als schönste Moosrose ist „Soupert et Notting^ vorausgestellt. Unter den beliebtesten Rosen hat noch „General Jacqueminot“ über 200 Stimmen erhalten, um so mehr, als sie auch unter den der Kälte am besten widerstehenden voran- gestellt ist Als beste Treibrosen sind genannt: Jules Margottin, Louise Odier, Triomphe de l'ex- position, de la Reine, Mistresse Bosanquet, Hermosa, Gloire de Dijon, Souvenir de la m John Hop Als e Rosen zur ER ER werden vorausges d Hermosa, Gloire de Dijon, Mistresse Bosanquet, = Als schönste unter den neuesten Rosen sind genannt: Capitaine Christy, Madame Marie Finger, Perle de Lyon, Abel Carriére, Eugen Fürst, Jean Liabaud, Perle des jar- dins, Duchesse de Vallombrosa. (E. R.) V. Personalnotizen 1) Dr. Ludwig Rabenhorst, der allgemein rühmlichst bekannte und verdiente Botaniker, der Deutschlands Kryptogamen- flora (erschienen in 3 Theilen bei E. Kum- mer in Leipzig) herausgegeben und in der- selben die Pilze, Flechten, Algen, Moose, Lebermoose bearbeitet hat, starb 24. April er Jahres zu Meissen. Geboren ward derselbe 1806 zu Treuenbrietzen. m B genwärtig der Nestor unserer Deutsch taniker? und wer der Nestor unserer deut- schen bekannteren Gärtner, die durch Publi- kationen an der Förderung des Gartenbaues und Correspondenz. Theil genommen haben? Vielleicht, dass einer oder der andere unserer Leser uns dar- über eine Notiz zukommen lassen könnte, Zu den älteren dürften Góppert und Bouché ählen 2) Aus Tiflis, B (E. R.) Aus Anlass eines Be- riehtes in Ihrer Gartenflora, worin aus der Krim geklagt wird, dass die Blutlaus ein- geschleppt sei, ist die Frage zu beantworten, von Ost oder West? Am schwarzen Meere sind unzählige wilde Obstbäume voll davon, dahin ist kaum ein Reisender gekommen, woher also die Blutlaus, — Dieser böse Feind zeigte sich auch hier, ich bin aber fix mit £4 - : 258 ihm fertig geworden, einen wollenen Lap- pen, einen halben Eimer voll Photogen, oder I Naphta, und siehe da, nae zweiten Abreibung waren wir die Ge- ikek los In Betreff der Wiener Strassenpflanzung kann ich nur ihre Ansicht bestätigen, dass kein Baum passender für Boulevards ist, als Ulmus — wie Figura in Tiflis viel- faltig ze Ebenso, dass der Ailanthus der ur Geselle ist, wenig Schatten, Serer Blüthen, elendes Aussehen, wüchst r gut in giis dagegen kümmert an rä gut präparirtem Boden h. in ER en Erde, wovon ich auch viele Beispiele habe. Wenn die Herren in Wien Bedarf haben, so können sie hier Tausende ganz umsonst haben, denn wir werfen dieselben hinaus. (H. Scharrer.) 3) In Südrussland sind h den dortigen emerkun . der Blüthen- rwendung als Immortelle m und im Naturzustande. Dabei zeigte es sich, dass dort 2 Arten mit federig beharter Granne wachsen, nänılieh Stipa des Saratow'schen Gouvernements verbreitet ist. St, pennata ist aber für den Handel mit irockenen Immortellen die schónere. (E. R.) 4) Prof. Dr. Frank in Leipzig ist als Professor der Pflanzenphysiologie und Direk- or des Vip nr tug pde Institutes naeb Berlin berufen worden 5) Witterun 8 we REN in Diatichlend Scha- den gethan 2 zu Re und die Blüthe der fand selbst in Petersburg Ende Mai und prona Juni (Mitte Juni n. St.) so | | Afrika ihre Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 6) Hildebrandt ist heimgegangen, nicht aus dem fernen mórderischen Klima der Tropen zurück in seine deutsche Heimath, die von m Feuereifer noch so grosse Resultate ng sondern hat als Opfer seines Sammeltriebes, seiner Liebe senschaft zu erschliessen, seinen Tod gefunden. Hildebrandt ging von Berlin aus unterstützt, zuerst nach Sansibar und kehrte vom Klimafieber mehrmals ergriffen, mit den Produkten seiner Reise nach Deutschland zurück, einige derselben, die er lebend heim i Namen, so der Ence- m melten Herbarien bat Dr. Watke bearbeitet und wide op ein pny an unser Herbarium Petersburg gekom chdem sich Hilde s ew in tps is wieder erholt hatte, «xd er ice nach dem men sien ach dem an Pflanzen so ee reichen Madagascar. Leider ind reiche Sendungen an Farnbäumen und Orchideen etc., die er von dort machte, unterwegs durch die lange Reise in Folge der Umladung der Pflanzen verloren ge- gangen, d. h. mit hohen Frachten belastet todt in Berlin ip SED en Schmerz!! — das Einzige, was der tausend Mühsalen me Gefahren re Reisende besitzt, das Leben, ward eingesetzt, und durch die Nachlässigkeit des die Baia der Sendu mayen Uebernehmenden, oder durch Fehlen der Communication geht das ganze wichtigste Resultat der Reise ver- loren, Wir wissen nicht, ob Hildebrandt es ge- lungen ist, später noch lebende Pflanzen zu importiren, wir wissen nur, dass die Trauer- kunde nach Europa gekommen, dass der junge thatkräftige Mann am 29, Mai dieses Jahres nach längerem Krankenlager zu Tana- narivo in Madagascar gestorben ist und dass er nun der leider grossen Zahl der Märtyrer für die Wissenschaft beizuzählen ist, die in n Tod fanden. Joh. Maria Hilde- brandt war in Düsseldorf am 13. März 1847 geboren. - (E. R.) v, He Gahi *3 oy a eae JI c1 ge Bericht folgt. Grosse Preise: Philadelphia 1876, Paris 1878 und Sidney 1879. .Bóhmens Schatz! Püllnaer Natur-Bitterwasser, „die altberühmte Krone der Bitterwüsser". Anton Ulbrich, Sohn des Gründers. Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Wingegend. (1100 Witalieder.) A ci BEER EC FIN Sateen US ER CSS Grofe Berbit- Aus ftellung vom 14. bis 18. September 1881 in ber neuerrichteten Ausftellungs- Halle und den Anlagen im Freien auf der Moorweide vor dem Dammthor in Hamburg. 6,000 C;-9&. Raum in der Halle, 40,000 T-M. Raum im Freien. 295 Concurrenz-Nummern, für melde 27 goldene, 639 filberne, 57 bronzene Medaillen und m. 13,120. Geld - Prämien aus- Qelept find. Das Programm ift beim Schriftführer, Wilh. Sdabert, 14 Bohnenftraße in Hamburg, gratis abzuforderit. GARTENFLORA. TS u Am—— Allgemeine Monatsschrift für deutsche, russische md schweizerische Garten- und Blumenkunde und Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg, Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz wiegen und mines ai Dr. Eduard E Mitherausgeber für Deutschland i H. Jüger, E. Mayer, 4 ee L. Beissner, Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe ofgärtner in Garatshausen H. Hoffmann, €. Salomon, W. Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner 4 Würzburg. Univ.-Gärtner in Marburg. rof. Dr. Göppert, M. Kolb, E. Schmidt. P Geh. Rath u. Director d. bot. Gartens in Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma: Haage & Schmidt). Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, Inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: ; Dr. F. von Herder, E. Ender, Kais. Russ. Hofrath u. Bibliothekar am "Kaiserlichen Erster Gärtner am Kaiserlichen Botanischen ə Botanischen Garten zu St. Petersburg Garten zu St. Petersburg. i August 1881. STUTTGART. Verlag von Ferdinand Enke, 1881. f Inhalt des August-Heftes. ' Seite | = Seite I. Originalabhandlungen. | 5) Kultur und’ Verwendung von 1) Abgebildete Pflanzen. | Saponaria ocimoides . s. 265 A. Gomeza (Rodriguezia) plani- | 6) Dendrologische Beitrüge von - folia Lindl. var. crocea Rgl. 259 |: - Zabel. (Fortsetzung.) ER ae B. MaxillariahypoeritaRchb.fil. 259 | 7) A. Regel, Reisebericht . . 270 C. ThyrsacanthuslilacinusLindl. 260 8) Ueber hochstämmige Johannis- D. Chrysanthemum inodorum -und Stachelbeeren und Wein- Lh fl. pleno E TA i ee i ur = : . 244 : - . Neue und empfehlenswerthe 2) Die Amsel als Gartenvogel . 261 acl ae 977 3) Oculation mit Spitzentrieben Io lt ub > 286 von Birken, Eichen u: s. f. . 264 Lab Bean py _ 4) Grünes Mattglas für Glashäuser | Y. Personalnotizen u. Correspon- > mma Pflanzenkästen . . . . 265 | Wd c s eS 289 Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen, . Original- Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- stände, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- bogen honorirt. Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung . Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen." — Cataloge legt die Ver- . lagsb 600 Exemplaren gegen eine Gebühr bei i . » I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Gomeza (Rodriguezia) planifolia Lindl. var. crocea Rgl. (Siehe Tafel 1053.,Fig. 1. a bis e.) Orchideae. Rodriguezia planifolia Lindl. gen. et spec. Orch. p. 195. — Bot. mag. tab. 3504. — Gomeza recurva Lodd. cab. tab. 660. — Odontoglossum pla- nifolium Rchb. fil. in Müll. ann. VI. pag. 853. — var. crocea; racemo laxo pauci- floro foliis breviore; floribus sub- | duplo minoribus; sepalis petalisque croceis, subspathulato - oblongis, acutis; sepalis infimis ad medium connatis; labello pallide flavo stria intermedia crocea picto; columna alba. — Die beistehend abgebildete Form des G. planifolia Lindl. erhielten wir dureh Herrn Lietze, der sie in den Gebirgen in der Nühe von Rio-Janeiro sammelte. In ihren Charakteren stimmt sie ganz mit G. planifolia überein, die kleinern Blumen der arm- blütigen Blüthentraube, die schóne | rothgelbe- Färbung der Blumenblät- ter und die weisse Säule unterschei- den sie aber. Kultur in der warmen Abtheilung des Orchideenhauses. Erklürung der Tafel. a) Eine blühende Pflanze in natür- . licher Grösse. b) Eine Blume, vergrössert und von vorn gesehen, die Pollinarien von der Antherenkapsel gedeckt. c) Die gleiche Blume von der Seite gesehen. d) Lippe und Säule vergrössert und von der Seite gesehen. Von den freiliegenden Pollinarien ist die Antherenkapsel entfernt, das Vor- dertheil der Lippe in natürlicher Stellang zurückgeschlagen. e) Die Lippe stark vergróssert und das zurückgeschlagene Vorder- stück horizontal gelegt. (E. R.) B. Maxillaria hypocrita Rehb. fil. (Siehe Tafel 1053, Fig. 2.) Orchideae. Wir kónnen über die Maxillaria, sagen, da sie uns nur in der Abbil- welche unsere Tafel darstellt, wenig | dung vorliegt, welche im Garten von " 19 260 Gartenflora Deutschlands, Haage & Schmidt gemacht ward. Das genannte Geschüft hat dieselbe aus dem tropischen Amerika eingeführt und die Blumen an unsern hochge- ehrten Monographen der Orchideen, den Prof. A. G. Reichenbach, zur Be- stimmung gesendet. Schon im Jahre 1860 pag. 15 beschrieb derselbe diese Art ganz kurz in E. Otto’s Ham- burger Gartenzeitung, indem er sie mit M. pallidiflora Hook. verglich Russlands und der Schweiz. (bot. mag. tab. 2086. — M. steno- bulbon Kl), der sie, ebenso wie der kürzlich besprochenen M. hyacinthina Rchb. fil. zunächst verwandt ist. M. pallidiflora unterscheidet sich aber schon durch die langen schmalen Scheinknollen, die ebenso lang als der Blüthenschaft nebst Blüthentraube, auch sind die Blumen weissgelb. €. Thyrsacanthus lilaeinus Lindl. (Siehe Tafel 1054.) Acanthaceae. Th. lilacinus Lindl, in Lindl. et Paxt. fl. gard. IL. tab. 53. pag. 77. — Müll. ann. V. pag. 658. — Lem. jard. fleur. tab. 163. — Th. Behri hort. — Justicia lilacina hort. — Wir geben von diesem schónen Halbstrauch die Abbildung, weil sol- cher lange nicht so bekannt und ver- breitet ist, als er es verdient, denn er gehórt zur Zahl derjenigen Warm- hauspflanzen, welche von Oktober an, während des grössten Theiles des Winters blühen, zumal dann beson- ders reich und eh, wenn man den- selben im temperirt warmen Hause in ein Erdbeet ins freie Land aus- pflanzen kann. Auf diese Weise be- hengelt, entwickelte derselbe im hiesi- -o gen Botanischen Garten einen üppi- - dm 3 Fuss hohen stark verüstelten 1, der auf der juge aller seiner Zweige bis 1 Fuss lange Blüthen- ähren trug, die im November und De- zember üppig blüheten. Bei der Kul- tur im Topfe muss man im Sommer einige Mal verpflanzen und eine kräf- tige lockere Erde geben. Das Vater- land dieser Art ist nicht genau be- kannt, jedenfalls aber ist es das tro- pische Amerika. Im Jahre 1851 be- schrieb Lindley denselben nach Exem- plaren, die als Justicia lilacina in englischen Gärten kultivirt wurden und gegenwärtig findet sich derselbe als Th. Behri in einigen Gärten des Continents. (E. R.) Tafel 1054 a.b. Zweig und Blü- thenstand in natürlicher Grösse. c. Eine ganze Pflanze verkleinert. d. Eine BlumenebstKelch, e. Dieaufgeschlitzte . Blume mit den fruchtbaren und steri- len Staubfiiden. — Kcu. I. Originalabhandlungen. 261 D. Chrysanthemum inodorum L. fl. pleno. (Siehe Tafel 1055.) Compositae. Diese in den Gärten als Matricaria inodora und Pyrethrum inodorum gehende annuelle Pflanze wächst in ganz Mitteleuropa auf den Getreide- feldern im normalen Zustande, d. h. mit gelben kurzen röhrigen Scheiben- blumen und weissen zungenförmigen Strahlenblumen. Gartenflora 1877 pag. 283 besprachen wir die schóne gefülltblumige Abart mit Blüthen- kópfen, an denen alle Blumen den Randblumen ähnlich und rein weiss und bemerkten, dass es das Verdienst der Herren Haage & Schmidt in Er- furt ist, diese schöne annuelle Pflanze, die gleich Astern erzogen oder deren Samen auch gleich ins freie Land an Ort und Stelle ausgesäet werden, zu- erst in Handel gebracht zu haben. Sehr schön zur Bepflanzung ganzer kleiner frei im Rasen liegender Blu- mengruppen, oder auch für gemischte Blumengruppen. Wird ungefähr 2 Fuss hoch. Die mit den feinzertheil- ten hellgrünen Blättern besetzten Stengel haben die Neigung niederzu- liegen, man bindet sie deshalb besser an kurzen Stöcken auf und überlässt nur die obern mit Blüthen besetzten Theile der Pflanze dem freien Wachs- thume. Liebt eine dungkräftige Garten- erde und sonnigen Standort und blüht fast den ganzen Sommer hindurch. Synonyme sind: Pyrethrum inodo- rum Sm. — Pyrethrum maritimum Sm, — Matricaria maritima L. — Tripleu- rospermum maritimum C. H. Schulz. (E. R.) 2) Die Amsel als Gartenvogel. Die Amsel (Turdus merula) oder Sehwarz-Drossel, jener erste lieb- liche Frühlingssänger, welcher im ge- müssigten Klima von Mitteleuropa auch im Winter aushält, allerdings bei lange anhaltender hoher Schnee- decke oft dem Hunger zum Opfer fällt, ist Gegenstand eines interessan- ten Prozesses geworden, besonders dadurch interessant, weil bedeutende Männer der Wissenschaft als Ange- klagter, Sachverständige und Verthei- diger wirkten. Derselbe spielte in Würzburg vor dem Schöffengericht und endigte mit Freisprechung des Angeklagten. Die Sache wäre an und für sich ganz unbedeutend und unbeachtet geblieben, wenn die Ver- theidigung sich nicht in Hypothesen eingelassen, wenn man nicht einen Liebling des deutschen Volks als einen frechen blutdürstigen Räuber hinge- stellt hätte. Der Angeklagte wäre wohl auch ohne einen so grossen wis- senschaftlichen Apparat frei ausgegan- gen. Der Professor der Zoologie ete. Dr. C. Semper von Würzburg, ein grosser Garten- und Pflanzenfreund, hatte seinem Gürtner befohlen, Am- seln, welche, wie er meinte, seinen 262 Gartenflora Deutschlands, Kulturen schüdlich wurden, wegzufan- gen, was dieser mit Netzen ausführte. Der Gürtner wurde darauf angeklagt, schob die Schuld auf seinen Herrn, und beide wurden vor Gericht ge- zogen. Als Sachverständige traten auf der Dr. Rindfleisch, Professor der Anatomie etc. als Jagdverstän- diger und Apotheker Landauer als Ornitholog. Vertheidiger war ein be- rühmter Professor des Deutschen Rechts. Ueber diesen Prozess berichteten Zeitungen: Angeklagter und der Sach- verständige Professor Rindfleisch hät- ten erklärt: die Amsel sei kein Sing- vogel, sei durch Vermischung (Be- gattung) mit andern Vögeln entartet und ein Fleischfresser geworden, ge- höre zu den allerschädlichsten Vögeln, der auch junge Singvögel verzehre und ein schlimmer Nesterräuber sei, namentlich die Nachtigallen vertreibe. Dieses Referat ging durch alle Zei- tungen und rief eine wahre Flut von Erwiderungen hervor. Fast jedes Lokalblatt nahm Partei. Die meisten waren entrüstet über die Würzbur- ger, andere wurden geneigt, die Amsel als Feind der geliebten Nachtigallen zu betrachten. Bedeutende Autori- täten in der Ornithologie, wie Dr. Karl Russ in Berlin (für Amsel) und Dr. Baldamus in Coburg (ge- gen Amsel) betheiligten sich. Ich selbst wurde von Gotha aus und von . anderwärts um meine Ansicht gefragt, weil der Garten, in dem ich wohne : und wirke, wegen seinen vielen Nachti- gallen in ganz Thüringen berühmt ist, Ich bestätigte, und es wurde in emen verbreitet, dass ich viele Russlands und der Schweiz. | Nachtigallen, zugleich aber auch so viele Amseln habe, dass sie wirkliche Schädiger meiner Beerenfrüchte sind ; dass also die Amsel wohl den Beeren, nicht aber den kleinen Singvögeln schüdlich ist. Dr. Baldamus, der geistreiche Verfasser der „Vogel- stimmen“, dessen Gutachten man in ` Würzburg zur Vertheidigung benutzt hatte, und dessen Name mit erwühnt wurde, erklärte in der Coburger Zei- tung, dass das Ueberhandnehmen der Amsel den Gärten und kleinen Sing- vögeln nachtheilig werde. Er habe in Coburg 5 Fälle beobachtet, dass Amseln nackte junge Vögel (Finken) aus den Nestern geholt und zum Füt- tern ihrer eigenen Brut verwendet hätten. Dr. Karl Russ gibt die Mög- lichkeit zu, beschränkt den Fall aber auf einzelne entartete Verbrecher- Vögel. War es schon vielen Kennern der Vogelwelt verwunderlich, ja unbe- greiflich, dass die Würzburger Herren solchen Unsinn, wie oben angegeben, ausgesprochen hätten, und bezweifel- ten Manche die Richtigkeit der An- gaben, so beseitigt jetzt ein Brief des Prof. Semper an Herrn E. Michel- sen in Hildesheim, welchen letzterer in der „Monatsschrift des deutschen Vereins zum Schutze der Vogelwelt^ veröffentlicht hat, jeden Zweifel. Herr Semper erklärt die Angaben, dass gesagt worden sei, die Amsel sei kein Singvogel, für absichtlich verdreht. Es sei nur zur Vertheidigung gesagt worden, dass die Amsel nicht zu den in Bayern durch das Gesetz ge- schützten Singvögeln gehöre. Dass Jemand gesagt habe, die Amsel sei I, Originalabhandlungen. durch Begattung mit andern Vögeln ausgeartet und zum Fleischfresser ge- worden, erklärt Dr. Semper für eine Lüge. Desgleichen sind von Herrn Professor Rindfleisch in verschiedenen Zeitungen ähnliche Erklärungen ab- gegeben worden. Bei dieser Gelegenheit erfahren wir auch, warum Prof. Semper die Am- seln verfolgt, d. h. weggefangen hat, Er schreibt: „Ich bin ein ebenso grosser Pflanzenfreund, wie Sie (Mi- chelsen) ein Vogelfreund. Beide Lieb- habereien sind berechtigt; die eine darf die andere nicht majorisiren. Zwei Amselfamilien hatten sich in der Nähe meines Gartens angesiedelt; sie zer- störten mir wochenlang junge An- pflanzungen von Farnen, Saxifragen und andern Alpenpflanzen* u. s. w. Das ist erklürlich, denn in baum- reichen Gärten kratzen Amseln und andere Drosseln überall in dem mit Laub bedeckten Boden, um Gewürm zu suchen. Dass sie dabei eben ge- pflanzte, jedenfalls noch kleine Pflan- zen aus der Erde gerissen, ist leicht begreiflich; aber dagegen kann man sich durch aufgelegte Steine und zahl- reich eingesteckte Dornenzweige und Stäbchen schützen. In der Mittheilung von Baldamus wird behauptet, dass die Amsel ein Strichvogel gewesen sei, jetzt wahr- scheinlich durch eine Reihe gelinder Winter und das allgemein gewordene Füttern im Winter ein Standvogel (d. h. auch im Winter bleibender Vogel) geworden sei und die Verbrei- tung derselben immer weiter von We- sten nach Osten fortrücke, dabei sich der Vogel immer mehr an Fleisch- 263 nahrung gewöhne, Ueber die Rich- tigkeit dieser Beobachtung habe ich kein Urtheil, aber ich kann bestäti- gen, dass auch vor 50 Jahren die Amseln im Winter bei uns blieben, dass der Zeitraum, welchen Dr. Bal- damus angibt, jedenfalls zu kurz ge- griffen ist, und dass es damals in Mitteldeutschland schon eben so viele Amseln, vielleicht noch mehr gegeben hat. ‘ Postscript. Es ist jetzt ein all- gemein angenommenes Princip, Schutz den Vógeln, unsern befiederten Hel- fershelfern im Garten, zu gewühren. Man geht da wohl theils zu weit. Der freche lustige Sperling, die drol- lige Amsel, die mit ihrem dreisten Wesen und drolligen Streichen be- lustiget, sie gehóren zur Klasse der ebenso schüdlichen, wie nützlichen Vögel. Der Sperling und die Amsel als nicht zu sättigende Vertilger von Kirschen und allen Beerenfrüchten, der erstere als scharenweise unsere Körnerfrüchte heimsuchend. — Der Referent gehört nicht zu den diese beiden Vögel in Schutz nehmenden Anwälten. - Was nun unsere allgemein belieb- ten Singvögel betrifft, so ist deren hoher Nutzen für den Garten, die grosse Annehmlichkeit der Belebung unserer Gärten durch dieselben all- gemein anerkannt und es kann nicht genugsam zu deren Schutz aufgefor- dert werden. Die schlimmsten Feinde derselben sind die Katzen und wo sich Katzen in den Gärten heimisch gemacht, da verschwinden die Nachti- gallen und andere Singvögel, so man denselben nicht Liokalitäten als Nist- 264 plütze bereiten kann, wo Katzen nicht hinkommen kónnen, Ein andrer schlim- mer Feind der Singvögel ist die in andrer Beziehung nützliche Nebel- krühe (Corvus cornix und cinereus). Hier im Norden Russlands lebt die- selbe in grossen Massen, da wo sie nicht verfolgt wird, zusammen, aber wo sie sich ansiedelt, da verschwin- den die Singvógel, deren Nester sie unbarmherzig plündert. Wo man bis- weilen auf dieselben schiesst, oder deren Nester im Frühjahr zerstört, da versammeln sie sich unter grossem Geschrei massenhaft, thun die betref- fenden Gärten in Acht und ziehen nach andern Orten, wo sie nicht ver- folgt werden. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Allerdings ist die Nebelkrähe als ein Vogel, der die schädlichen Larven der Maikäfer, Elater ete. im Boden massenhaft vertilgt, ja auch Mäusen ein Feind ist, in Feld und Wald ein nützlicher Vogel, im Garten, wo man aber Singvögel schützen will, darf man ihn nicht leiden. — Unsere An- sicht geht also dahin, haltet die Am- seln in Blumengärten, leidet solche nichtim Weinberg, in Beerengärten, — und vertreibt alle Nebelkrähen aus den Gärten, schützt sie aber in Wald und Feld. Den frechen Spatz aber lasse man wenigstens nicht überhand nehmen und verjage den Räuber zur Zeit der Reife der Kirschen ete. E. R 3) Oculation mit Spitzentrieben von Birken, Eichen u. s. f. Mittheilung des Herrn Rudolf Rothe, Handelsgärtner in Odessa, Ich lese zur Belehrung immer mit Vergnügen in der Gartenflora und finde Jahrgang 1876 Seite 72 unter dem Aufsatz „Blutbirke* angeführt: „Leider sei es Thatsache, dass Birken nur schwer durch Veredlung wachsen.“ Die Sache ist nicht so schlimm und will ich Ihnen unser jetziges Ver- fahren (nichts Neues) mittheilen. Mein Bruderssohn, seit seinem 14 Jahr in meiner Baumschule (Julius Rothe, jetzt 20jähriger junger Mann), versuchte das Oculiren mit Spitzen- trieben, der Erfolg war und ist ein Sollkftninener; denn es gehen noch nicht 5%, aud, wührend das ein- ds fache Oculiren ` ein sehr schlechtes = Ae e verwendet | er die gut ausgebildeten Augen, schneidet die Basis des Oculirreises mit schiefer glatter Fläche durch einen gradlinigen Schnitt ab, so dass man gegenüber der schiefen Fläche in der Mitte ein Auge behält (einen Copulirschnitt macht), worauf man an den Seiten der Schnitt- fläche etwas Rinde abnimmt. Die Noth- wendigkeit des letzteren ist bekannt. . | An der Unterlage wird ein T-Schnitt gemacht, über dem T-Schnitt die Rinde schief abgenommen, schiebt nun das Reischen hinein, verbindet fest mit Bast und verstreicht sorg- fältig mit Baumwachs. Diese Arbeit wird zur gewöhnlichen Zeit des Ocu- lirens auf schlafendes Auge Anfang | bis Mitte August vorgenommen. Die Unterlage muss wie bei gewöhnlichem . Oeuliren gut Saft haben. Unterlagen I. Originalabhandlungen. sind jung (dreijährig). Die jungen Ver- edlungen erreichen im nüchsten Som- mer eine Höhe bis 34/2 Fuss, Es wurden veredelt Betula purpurea, B. laciniata und B. pyramidalis, Der Ausfall hat keine 5°, erreicht. — 265 In dieser Weise wächst auch sicher Catalpa Bungei auf Kaempheri, eben- so die verschiedenen Eichen und über- überhaupt Gehölze, wo das Oculiren keine guten Resultate gibt. 4) Grünes Mattglas für Glashüuser und Pflanzenkästen. Vielfach sind Versuche gemacht worden, ein Glas zu finden, welches das Verbrennen der Pflanzen und Ueberhitzung der Luft in Pflanzen- kulturräumen verhütet; aber das zu diesem Zwecke hergestellte Glas war entweder zu theuer oder erfüllte den Zweck unvollkommen, oder aber es sah schlecht aus, wie das früher in Halle an der Saale fabrizirte bunt- streifige Glas, Ich habe aber jetzt ein Glas kennen lernen, welches viel- leicht die gehegten Erwartungen besser erfüllt, als die früheren Fabrikate, schöner aussieht und nicht eigentlich theuer für seine Stärke ist. Dieses Glas ist blassgrün, auf einer Seite matt, und reichlich 2 Millimeter stark. Es wird in der Glasfabrik von A. Wagner in Saarbrücken in der Preus- sischen Rheinprovinz verfertigt, und wurde bisher nur dazu verwendet, um undurchsichtiges Licht zu bekommen. Es macht nicht dunkel, ist ebenso undurchsichtig, dass in der Entfer- nung von 2 Centimeter keine Schrift dahinter lesbar ist. Der Quadrat- meter dieses sehr gleichmüssig ge- fürbten schönen Glases kostet jetzt ab Saarbrücken 2 Mark 60 Pfennig. Ich lernte es bei der Einrichtung eines Wintergartens und Salons kennen, dessen Inneres von dem davor liegen- den belebten Platze für das Durch- sehen abgeschlossen werden soll. Ver- suche zur Pflanzenkultur sind sehr zu empfehlen, namentlich für Stecklinge und Aussaaten. Für alle Kulturen ist es natürlich nicht geeignet. LI 5) Kultur und Verwendung von Saponaria ocimoides. Wer nur Saponaria officinalis kennt, macht sich von der Schónheit von Saponaria ocimoides aus den würmeren Thälern der Alpen und der seltenen verwandten Art aus Taurien keinen Begriff. In Tirol wächst erstere an Wegrändern und Rainen, aber mehr in den Thälern und kultivirten Gegenden, als in der Bergregion. Diese Pflanze bildet liegende Stengel von 1 Fuss Lünge und darüber, und hüngt an Wegründern und Mauern nach unten. Dieser Wuchs zeigt die Bestimmung als Felsen- und Mauer- pflanze. Man darf sie aber hier nicht ganz sich selbst überlassen, sondern muss sie öfter zurückschneiden und verjüngen, ausserdem bilden sich lange 266 blütterlose Stengel, an deren Enden die wenigen grünen und blühenden Zweige wenig Effekt machen. Unsre Pflanze bildet, wie viele andere von gleichem Wuchs, neben Blüthenzwei- gen an der Spitze viele unfruchtbare, nicht blühende Zweige, welche im Winter grün bleiben und im folgen- den Jahre blühen. Wird die Pflanze nicht zurückgeschnitten, so stehen die nächstjährigen Blüthenzweige nur an den Enden der langen Stengel. Dieses Zurückschneiden muss sogleich nach der Blüthe geschehen, man hat aber von solchen Pflanzen keinen Samen zu erwarten. Nachdem ich gefunden, dass die auf einem Platze bleibenden Pflanzen nicht meinen Wünschen ent- sprechen, behandle ich die Saponaria wie viele andere Stauden als Wechsel- pflanzen. Ich pflanze sie im Früh- ling aus dem Anzuchtsgarten auf Beete oder Felsenplätze und nach Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. dem Verblühen in diesen Garten zu- rück. Auf Beeten muss man dicht pflanzen, weil manche Pflanzen wenige Blüthen bringen. Durch Uebung lernt man solche Pflanzen kennen. Je üp- piger die Zweige und je mehr sie aufrecht gewachsen sind, desto weni- ger blühen sie. Nur die liegenden Zweige sind blühbar. Die Vermeh- rung geschieht durch Samen und durch Stecklinge. In Gegenden mit sehr harten Wintern empfiehlt sich die Anzucht durch Stecklinge nicht nur, weil die Ueberwinterung sicherer ist, sondern auch weil die zu 5—10 in Töpfen stehenden Pflünzchen meist recht hübsch blühen und in das Kalt- haus gestellt, schon im April zur Blüthe gebracht werden können. Wer unsere Saponaria nicht kennt, möge sie in der Wirkung mit Silene pen- dula vergleichen; nur ist die Blüthe lebhafter roth. 6) Dendrologische Beiträge von H. Zabel, (Fortsetzung.) Pistacia Terebinthus L., ein von mir bei Bozen ausgehobenes, 1878 ins Freie gepflanztes Exemplar war 1879/80 nur stark zurückgefroren. Carya oliviformis Nutt., fast sämmt- liche 5jährige Sámlinge über der Erde re einzelne T. : ne fraxinifolia Spch., stark kgefroren, einjährige Sämlinge e ‘sinensis hort. Simon- Louis. cht drüsig punktirt, mit be- ` und geflügelter Mittelrippe; r ^ genähert z zu 19—25, unten gepart, nach oben meist wechsel- ständig, fast sitzend, die obersten mit der Blattsubstanz der Rhachis ver- wachsen, aus schiefer Basis breit-lan- zettlich bis schmal-linglich, zugespitzt, fein gesügt; Sügezühne mit knorpeli- ger Spitze und einzelnen Wimper- ms Endblättchen oftmals ver- kürzt. Eine durch die geflügelte Rhachis sehr ausgezeichnete Art, die hier wie in Metz weit kräftiger als vorige wächst, 1879/80 jedoch alle jüngeren und selbst 4—5jährige Aeste verlor. seat pie ie ht Wee oe Ciao gi IT LER NT HN Sr a UMP APT bit. G Ebenhusen. Sactigart. I. Originalabhandlungen. Nach Lavallée, Arboretum Segrezia- num 5S. 217, soll es die Pt. stenoptera Cas. DC. sein, doch stimmt dessen Beschreibung ingProdromus XVI. 2, S. 140 entschieden nicht mit der hie- sigen Pflanze. Platycarya strobilacea S. et Z. (For- tunea chinensis Lindl.), über der Erde erfroren. Anagyris foetida L. +. Adenocarpus decorticans Boiss. T. Podoeytisus caramanicus Boiss. T, friert in gewöhnlichen Wintern nur stark zurück. Spartium junceum L. +. Ulex nanus Forst. hatte wenig, Ul. europaeus L. stark gelitten, Ul. euro- paeus fl. Cytisus albas Lk. +, die Form durus Simon-Louis dagegen nur über der Erde erfroren. Cytisus austriacus L, +. Amygdalus orientalis Mill. +. Am. prunifolia Carr., stark be- schüdigt. Am. fasciculata (Emplectocladus fasciculatus Torr., Prunus fasciculata Gray). Einzelne Endtriebe dornartig ; Nebenblütter klein, stachelartig ver- hürtend, aber im Winter abfallend; in den Achseln der sehr schmal ver- kehrt-eifórmigen Blätter meist ein Büschel kleinerer Blütter. Aus Samen, der von den Herren Haage & Schmidt bezogen wurde, erwuchsen 2 Exem- plare, die 1879/80 nur einige Zweig- enden einbüssten, in der Tracht etwas an Spiraea hypericifolia erinnern und noch nicht geblüht haben. Frucht eine zwar kleine, aber unzweifelhafte Man- del, welche im südlichen Utah unter dem Namen „the wild almond“ trotz 267 ihres bitteren Geschmackes mitunter gegessen wird (C. C. Parry, vergl. Just, Botan. Jahresber. IV, S. 1143). Am. cochinchinensis hort. Booth, ge- hórt den Blüttern nach zu Am. nana L., und ist "wahrscheinlich eine ge- fülltblühende Form derselben. Das hiesige Exemplar blühte gleich zum ersten Male sehr voll, zeigte jedoch Kelche mit länglich-verkehrt-kegelför- miger Róhre und kleinen laubühn- lichen Zipfeln, die 5 kleinen hellrosa Blumenblätter waren linien-spatelig und kahnfórmig, die Staubfüden zahl- reich, aber Fruchtknoten und Griffel fehlend. Vermuthlich Pfropfhybride(?) oder durch unpassende Unterlage mon- strös veränderte Pflanze, die gleich nach der Blüthe abstarb. Den Wild- ling zu notiren habe ich vergessen. Am. Davidiana (Persica Davidiana Carr.) hat sich hier ebenso wie ihre weissblühende Form ganz hart be- wiesen. : Am. Simoni (Persica Simoni Dene., Prunus Simoni Carr.) +, ertrügt je- doch gewühnliche Winter sehr gut. Die weissen, denen der sauren Kirsche nicht unühnlichen Blüthen, setzen hier keine Früchte an. Prunus Mume S. et Z., im Allge- meinen härter als die nahe verwandte Pr. Armeniaca L. Die gelben, ver- lockend aussehenden Früchte haben einen recht faden Geschmack, Pr. tomentosa Thnb., Gartenflora Taf. 853, völlig hart; Blüthen weiss, nicht fleischroth, wie K. Koch angibt. Pr. triloba Lindl. fl. pl. völlig hart. PE ee Qu Y OE i eo sen sich die folgenden 6 asiatischen Prunus an, die zum Theil durch ihre 268 mehr oder weniger gefüllten Blüthen zu unseren schónsten Ziergehólzen gehóren, den Winter recht gut er- tragen, und über deren wissenschaft- lich richtige Namen ich bei dem Mangel an Früchten und den mir zu Gebot stehenden ungenügenden Be- schreibungen noch völlig im Dunk- len bin: 1) Prunus virgata fl. pl. hort. (Amygdalopsis virgata hort.) Blätter (hier wie bei den folgenden die der kräftigen sterilen Sommertriebe) ei- förmig oder länglich, zugespitzt, schwach behart, mit groben einfachen selten doppelten Zähnen. Ist nach mündlicher Mittheilung von K. Koch identisch mit dessen Pr. Petzoldi, nach Lavallée jedoch eine gefüllt blühende Form von Pr. Mume. 2) Pr. Pseudo-Cerasus (Lindl.?) K. Koch l. e. I. S. 107 (Prunus oder Cerasus serrulata hort, Pr. serrati- folia hort. Booth, Cerasus hortensis hort. Simon-Louis) Baumartig, die sparrigen dicken Zweige mit starken Kork-Lenticellen; Nebenblütter sehr entwickelt, drüsig, zerschnitten-fieder- theilig; Blätter länglich-eiförmig, ein- fach oder doppelt lang und scharf zugespitzt-drüsig-gesägt, 12—13 Cm. lang, 5—6 Cm. breit, kahl, nur in der Jugend am Rande und in den Aderwinkeln mit einzelnen Haren; Blüthen aus blattlosen Knospen in langgestielten wenig (2—3) blumigen - Doldentrauben, schön rosa, halbgefüllt, 31a —4 Cm. im Piirded der all- ee de gemeine Blüthenstiel mit che oder ger handfórmig gespaltenen und | setzt; | Kelchröhre pore ittenen Deckblättern be- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 3) Cerasus Sieboldi rosea plena hort. imon-Louis, Ceras. Watereri hort. van Houtte und auch wohl der eng- lischen Gärten, We vorige, nur Blätter breit-herzeifórmig, meist dop- pelt gesägt, 10—11 Cm. lang, 6—6 '/2 Cm. breit, und auf beiden Seiten mit bleibender Beharung. Anscheinend Varietät von No. 2. Die eine oder andere oder vielleicht beide Formen (No. 2 u. 3) sollen auch mit weissen Blüthen, resp. mit hängenden Aesten vorkommen. 4) Cerasus japonica hort. Simon- Louis. Strauchig, feinzweigig, behart, in den Blättern an Betula lenta er- innernd; hat noch nicht. geblüht. 5) Cerasus pendula flor. roseis hort. Simon-Louis. Hochstämmig veredelt mit stark hängenden Aesten, sonst wie vorige und wohl deren Trauerform. Blüthen einfach, fast weiss, im Auf- blühen hellrosa, doldig zu 2 und 3 aus einer meist blattlosen Knospe; Blumenstiele weichharig, ca. 1! Cm. lang; Kelchröhre eylindrisch, Kelch kahl. 6) Amygdalus japonica fl. simpl. hort. Booth (also angeblich die ein- fach blühende Form von Prunus ja- ponica Thunb., soll auch unter dem Namen Amygdalus glandulosa Siebold vorkommen). Blätter länglich ver- kehrt eiförmig, plötzlich in eine lange und meist schaffe Spitze vorgezogen, fein doppelt und dreifach drüsig ge- sägt, im Alter kahl; hellrosa, kurz (ca. 3 | Frucht eine kleine stachelspitzige rothe Kirsche. Prunus japonica Thunb. hat dage- gen Blätter, die breit lanzettlich bis I. Originalabhandlungen. schmal lünglich eifórmig, sehr all- mülig in die stumpfliche Spitze ver- schmülert, fein doppelt bis dreifach drüsig gesügt-gezühnt und sehr schwach behart sind. Mir nur mit gefüllten weissen oder rosa Blüthen bekannt. Pr. Maackii Rupr., unbeschädigt. Pr. (Padus) cornuta hort. Simon- Louis T. Die Abbildung von Cerasus cornuta Wall. in Royle illustr. Himal. tab. 38 stellt eine andere Pflanze dar. Pr. mollis Nutt. (Cerasus mollis Dougl), einheimisch im westlichen Nordamerika und aus von Haage & Schmidt erhaltenen Samen erzogen, ist ein rasch emporwachsendes Ge- hólz, das wahrscheinlich baumartig wird und unsere Winter sehr gut er- trägt. Die ersten Blüthen zeigten sich Mitte Mai v. J. in 6— 10 (meist 7—8) blumigen, aufrechten, an der Basis beblütterten Trauben. Blumen- blütter gelblich weiss, ziemlich klein, rundlich, wagerecht ausgebreitet; Kelchhöhle gelbroth; Kelchblüttchen rundlich, zugespitzt, unregelmüssig gezühnelt oder ganzrandig, zurück- geschlagen; Deckblättchen tief ge- zühnt, weit kürzer als das Blüthen- stielchen; Blüthenstand klebrig-zottig. Pr. lusitanica L. hält gewöhnliche Winter auch hier besser aus als Pr. Laurocerasus L., 1879/80 froren beide bis zur Wurzel ab. Nutt allia cerasiformis Torr. et Gray friert in jedem Winter zwar etwas zurück, hat 1879/80 aber nur die aus dem Schnee herausragenden Aeste verloren. Leider treibt die in Geruch und Aussehen der Rinde an Prunus Padus erinnernde Pflanze so früh, dass 269 Blüthen und junges Laub fast stets von den Spätfrösten zerstört werden. Rubus crataegifolius Bge. ist hart; er gedeiht in Lehm sehr kümmerlich und wird in leichtem humusreichem Boden durch die bis zu 2 M. Ent- fernung überall ausschlagende Wurzel- brut recht lästig, Rubus Roezli Rgl. forma integri- petala. Stämme von mehrjähriger Dauer; Blüthen an den vorjährigen Aesten an dreiblätterigen Seitentrie- ben, einzeln, endstündig, gross, 4!/» m. im Durchmesser, weiss; Kelch- blätter aus breit-eiförmiger Basis plötz- lich in eine halbsolange Spitze zusam- mengezogen, zurückgeschlagen, innen kahl, aussen behart und drüsig; Blu- menblätter verkehrt-eiförmig, ganz- randig mit stumpfer Spitze. Inter- essanter buschiger und harter Strauch, dessen Blüthenknospen jedoch meist den Nachtfrósten des Mai 1880 zum Opfer fielen; als Rub. delieiosus in Samen von Haage & Schmidt be- zogen. Stimmt völlig mit Rub. Roezli Rgl. in Gartenflora 1875 S. 227, Taf. 834 Fig. 2 überein*), nur dass die Blumen- blütter vorne nicht stark gekerbt-ge- zühnt, sondern ganzrandig sind; aber auch die Beschreibung, welche Porter und Coulter in ihrer Synopsis of the Flora of Colorado S. 34 von Rub. deliciosus Torr. geben, weicht nur da- durch ab, dass letzterer 1—7blumige *) Eine erneute EE von Rubus Roezli und R. deliciosus zeigte , dass R. Roezli dureh einblumige Hisako und weisse Blumen sich von R. deliciosus unter- scheidet, der mehrblumige Blüthenstiele und rothe Blumen besitzt. 970 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Blüthenstiele hat. Da auch das Vater- | Triebe dreizühlig, oben dunkelgrün, land beider Pflanzen dasselbe ist, so gehören sie vielleicht derselben Art an. Früchte habe ich noch nicht ge- sehen; diejenigen von Rub. deliciosus sollen gross, glatt, purpur-röthlich und von einem dem menschlichen Gaumen nieht angenehmen Geschmack sein, desto höher jedoch von den Bären geschätzt werden. Rub. phoenicolasius Maxim. Blät- ter der einjährigen, — € und dicht bräunlich o unten silberweiss. Eine Himbeere aus Japan und China, die hier vom Sturme abgebrochen wurde und nicht wieder ausschlug. Die Herren Haage & Schmidt offeriren Samen und Pflan- zen dieses schónen, durch Farben- kontraste sehr wirksamen Strauches. Purshia tridentata DC., aus Samen von Haage & Schmidt erzogen, hat 1879/80 nur wenig gelitten, wüchst aber langsam und blühte noch nicht. 7) A. Regel, Von Turfan über Urumtschi Dem letzten Briefe aus Turfan füge ich gelegentlich eines Rasttages in Schicho neue Zeilen hinzu. Nachdem ich endlich die schlecht gefütterten Pferde zurück erhalten hatte, liessen es sich die Herren Chinesen merken, dass ich nun abziehen könnte. Der Geleitsbrief, auf den ich seit Wochen gewartet, war nun auf einmal vor- handen. Ich beschloss also, die letzte Zeit noch möglichst gut zu benutzen und wenigstens die wichtigsten Stel- len der Umgegend zu besichtigen. Ich unternahm nun zuerst den 23. Oktober eine Tour an den Buliuk, den etwas östlich von Turfan aus der ersten Vorbergkette kommenden Bach. Hier wiederholt sich in dem schmalen Thal das Bild der Umgegend von Turfan im Kleinen, allenthalben | a a | jene: zierlichen durchbrochenen Lau- un ben, in denen die Weinbeeren ge- -troek t werden, dazwischen die "Arias achen Reisebericht. und Schicho nach Kuldscha. Häuser, Alles freilich aus Lehm, aber in der reinen blauen Luft glünzend und gegen Abend in glühende Far- ben gekleidet. Ueberhaupt habe ich nirgends in Asien, selbst am Karatau nicht, so herrliche Farbenwirkungen gesehen, wie bei Turfan; selbst die kahlen Vorberge, aus verwitterten Schiefern und rothen Sandsteinen be- stehend, strahlen im feurigsten Lichte, so dass selbst alte chinesische Schrift- steller davon wie von einem W under sprechen. In den Gürten am Buliuk werden in kleinen Parzellen Wein, Baumwolle, Melonen, gelbe und rothe Wassermelonen, Sesam, ausserdem Apfelbäume, Birnen, Pflaumen, Maul- beeren und Nussbäume gebaut; die Gartenwände sind mit Zizyphus be- kleidet und allenthalben wiegt der ilanthus seine zierliche Krone, ohne | übrigens jemals einen grösseren Um- A zu erlangen. Dabei geniesst ang , man den Ausblick auf die Ebene von be dre ent I. Originalabhandlungen. Turfan, wie auf die stattlichen Fel- der des weissen Sorghum, die in den Wüstengürtel hineingewebt sind. Ich blieb im Hause eines Imam (Geist- lichen), der mich schon lange einge- laden hatte. Um mich besonders zu ehren, richtete derselbe eine Festlich- keit nach dem Geschmacke der Ta- rantschen an, indem sie auf der Gui- tarre und dem Tambourin klimperten, sangen und tanzten; am Tanze nah- men zuletzt auch Frauen und Mäd- chen Antheil, indem sie die Hände langsam auf- und niederbeugten. Am 24. brach ich mit zwei Begleitern von diesem Orte in das Gebirge auf. Sowie wir aus der Vorbergkette her- austraten, gelangten wir auf die völlig vegetationslose und nur von schwarzen Kieseln bedeckte Ebene Charüse, die 60 chinesische Wegstrecken, also über 30 Werst breit sein soll. Es wehte hier ein ziemlich kühler Wind. Wir erreichten das Gebirge an der Schlucht Charüse, in der ein Weg bis an die Passhöhe und von dort nach Gutschen führen soll, der gewöhnliche Weg liegt übrigens weiter westlich. Hier liegen in der tiefen Einsenkung am Bache Obstgärten, die aus ursprüng- lich wilden Hainen von Apfelbäumen (P. prunifolia), Aprikosen und Nuss- bäumen entstanden sein sollen. Ausser- dem kamen hier am Bache Tamarix, eine der Populus nigra verwandte Pappelart und Ulmen vor. Auf der linken Schluchtseite befinden sich mächtige Kohlenlager, doch gehen die Schachte so steil hinunter, dass ich das Einsteigen unterliess, um so mehr als dort blos Nachts gearbeitet wird. Hier fand ich auf den Schiefern schöne 271 Pflanzenabdrücke, und nahm einige kleine Stücke mit, Die Gesteine sind hier sehr farbenreich, aber der Boden ebenso pflanzenleer wie sonst; doch verrathen einige seltene Exemplare von Zygophyllum Fabago, dem schmal- blättrigen Zygophyllum, Capparis her- bacea, Ephedra, Chondrilla und Axyris amarantoides die Nühe des Gebirges. Man sieht auf den Gebirgsabhüngen da und dort gelbes Buschwerk. Weiter hinauf verrathen schwarze Flecken an den Felsen Juniperusvegetation, doch sollen bis zu den von hier aus unsichtbaren Tannenwaldungen noch zwei Tagereisen sein und wahrschein- lich sind diese überhaupt nur auf der Nordseite bedeutender. Ewiger Schnee dürfte sich ebenfalls nur auf der Nord- seite des wohl nicht allzuhohen Ge- birges befinden. Ich kehrte noch den gleichen Tag nach Turfan zurück. Den 25. besorgte ich noch einige Ge- schäfte in der sartischen Stadt, in die man uns erst in den letzten Tagen gehen liess; wie erwartet, theilte man uns mit, dam wir sofort den folgen- den Tag abreisen müssten. Ich sah nun, dass an ein tieferes Eindringen in das Gebirge nicht zu denken war; doch lag mir Alles daran, die Reste einer alten Stadt zu sehen, die sich in der Nähe einer berühmten Wall- fahrtsstätte befinden sollte; denn das heutige Turfan gab mir keine Auf- klärung über seine grosse Vergangen- heit, und selbst die gebildeteren Ein- wohner wussten nur, dass das heutige Turfan vor ungefähr 150 Jahren er- baut und dass die Mauer der sarti- schen Stadt erst von Jacub Beg er- richtet sei. Ich konnte also den Chi- * 272 nesen Nichts von meiner Absicht sagen und unterliess es daher, einen der uns als Wache beigegebenen Leute auf unseren Pferden mitzunehmen und nahm statt meines gewöhnlichen Be- gleiters, des Kaschgariers, der gegen die Chinesen nicht reinen Mund hielt, den kirgisischen Führer mit. Wir ritten den Abend etwa 40 Werst östlich bis Karagudscha, einer bedeutenden Ortschaft, die ebenfalls eine Oase in der leblosen Steinwüste bildet, Der Vorsteher war krank, doch fanden wir bei einem angesehenen Alten, einem eingeborenen Arzte, eine freundliche Aufnahme. Es war rüh- rend, wie sich dieser Alte freute, end- lich einmal die ersehnten Europüer zu sehen, nachdem er 78 Jahre nur Böses gesehen habe. Die Wohnun- gen von Karagudscha sind besonders stattlich, in das Hauptzimmer führt eine Treppe hinauf. In den meisten Häusern befinden sich Webstühle und Oelpressen. In den Gärten gibt es Granaten und ausser der gewöhn- lichen Birne eine kleine Holzbirne. Ich besuchte die 400 Jahre alte Grab- moschee von Karagudscha, ein Ge- bäude mit der prächtigen Mosaik des samarkandischen Styles und auch im Inneren mit geschmackvoller Malerei. Es erwies sich, dass sich jene Stadt- ruine dicht bei Karagudscha befand, ausserdem noch eine jener F'estüngs- mauern, die Jacub Beg zur Verthei- digung errichtet hatte, die aber leer- eblieben war, Ich ritt nun erst noch 5—20 W. weiter bis zu der Wall- ıhrtsstätte Masar, die an dem Bache "üjük dicht unter der kahlen rothen en ebenfalls eine in der 8 T \ Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Wüste vereinzelte Oase bildet. Die gleichsam an die Felsen angeklebten Häuser und Lauben, dazwischen Ul- men, Ailanthus und Wein geben auch hier ein schönes Bild. Ueber der rechten Bachseite erhebt sich das Grabgebäude, das ebenfalls im samar- kandischen Style errichtet ist, und das mit der bekannten Legende der Siebenschläfer verknüpft wird. Der Geistliche, ein Nachkomme der Chod- scha, die im vorigen Jahrhundert in Kaschgar herrschten, zeigte mir, nach- dem ich als Reisender die üblichen Waschungen, aber nur einmal durch- gemacht hatte, alle Einzelheiten, die Fahnen mit sartischer und a MR scher Schrift, er lüftete sogar den Vorhang der Grotte und zeigte ebenso viel Freundschaft für die Europäer, wie Hass gegen die Chinesen. Nach seiner Ansicht ist dieser Wallfahrts- ort noch vor der Zeit der Muhame- daner von den Christen errichtet wor- den, und eine Seitenkapelle verrieth wirklich einen sehr alten Ursprung. Die Siebenschläfer sollen sich hier in einer Höhle vor den Verfolgungen. des heidnischen Kaisers Takianus ver- borgen haben. Dieser Kaiser soll auch die alte Stadt bei Karagudscha gegründet haben, die vor 400 Jahren zerstört wurde, und die ich auf dem Rückwege besuchte, nach meiner Mei- nung eben das alte Turfan. Es ist eine Ruine von ungeheurem Umfange und mit äusserst dicken Stadtmauern, an denen die alten Bastionen, die Thore und unterirdischen Gküge stel- lenweise zu erkennen sind. Im Innern erkt man ausser einiger muha- medanischer Grüber da und dort dicke I. Originalabhandlungen. 273 vereinzelte Mauern, die der Stadt- mauer ähnlich sind. Diese an 60° hohen Mauern sind aber eben die alten Wohnstätten, sie sind der Quere nach von gewölbten Gängen durchzogen, in denen sogar die Stukkatur erhalten ist, und die in 2—3 Stockwerken über- einander liegen. Ebensolche Mauern befinden sich im Süden des heutigen Turfan. An der Südwestecke und Südost- ecke der Stadt des sa e den sich müchti die abenialla 5 von solchen Gängen durchzogen sind, wahrscheinlich alte Tempelbauten, ferner mehrstufige Pfeiler, alle ebenfalls mit durchgehen- den oder blinden Bogenfenstern. Im Profile bringen diese Bogenbauten fast den Eindruck einer altrömischen Stadt hervor. Da aber weder Grie- chen noch Römer hierher kommen, so halte ich sie für die Bauten eines alttatarischen Kulturvolkes, — wel- oder türkischen Uiguren oder Chuichoi (die wahrscheinlichen Vorfahren der heutigen Dunganen, welche ebenfalls Chuichoi genannt werden) erst gefolgt sind. Damit dürften auch die alten Stadtruinen im eigentlichen Turkestan eine Erklärung finden. Aus offenbar späterer Zeit fand ich in dieser alten Stadt Topfscherben von chinesischem Charakter, sowie Reste buddistischer Götterstatuen von edler Form, wie- wohl sie nur aus Schilf und Lehm geformt waren. Nach scharfem Ritte kehrte ich noch den gleichen Abend nach Turfan zurück. Die Chinesen hatten inzwischen meine Leute alar- mirt, da sie den Besuch des Wall- fahrtsortes für besonders gefährlich erklärten. Obgleich ich nun sofort abreisen sollte, so blieb ich doch noch einen Tag, da ich den folgenden Tag als in unserm Kalender zur Abreise ungünstig erklärte. Der mandschu- rische Chef der Stadt war nämlich in grosser Aufregung, befahl erst un- sere Wächter (weil diese mich durch- gelassen hatten) zu prügeln, dann sie zu tödten und gegen uns Soldaten aufzubieten. Die Wächter waren in- zwischen wirklich bis zur Hinrichtung nach chinesischer barbarischer Art in einem Käfige am Halse aufgehängt worden, eine Marter, die auch sonst in nicht zu langer Zeit zum Tode führt. Ganz unbewaffnet, da mir die Feigheit der Chinesen hinlänglich be- kannt, suchte ich sofort den chinesi- schen Chef auf, der mich erst nicht empfangen wollte, dann aber alles als aus Vorsorge für uns gethan erklärte und wirkte auch die sofortige Be- freiung der Wächter aus, die es aber vorzogen, sich mir anzuschliessen, um auf russischen Boden auszuwan- dern, da sie fürchteten, später doch noch umgebracht zu werden. Den 28. brachen wir in Begleitung des lieh ürdigen chinesischen Chefs des sartischen Turfan und des taran- tschischen Beg dieser Stadt nach Urumtsi auf. Wir erreichten diesen Tag Toksun, das etwa 60—65 Werst von Turfan liegt. Es erwies sich, dass wir auf dem Hinwege dicht an dieser Stadt vorbeigeritten waren. Sie besteht aus einer von Jacub Beg erbauten kleinen Festung, in der wir einquartirt wurden, sowie aus einem kleinen, hauptsächlich von Dunganen * 274 bewohnten Bazar. Wir besuchten den folgenden Tag den in der Um- gegend wobnenden Beg. Es fror hier in der Mitte der Ebene den ganzen Tag. Die Baumwollenkultur und Baumwollenindustrie ist hier noch be- deutender als in Turfan. Der Boden ist auch hier der in ganz Mittelasien verbreitete salzige Lehmboden, der zur vollkommenen Wüste ird; wo Bewässerung fehlt, bei hinreichender Bewässerung aber eine unerschöpf- liche Fruchtbarkeit entwickelt. Die weitere Umgegend von Toksun in der Richtung gegen Turfan zu ist von einer niedrigen Schilfprairie ein- genommen, in der noch mehrere Gras- arten und Compositen vorkommen; auch das Schilf bietet hier eine eigen- thümliche kriechende Form von dem Habitus des Aeluropus dar. Die Ge- wässer sammeln sich unterhalb Toksun ^ jn einem weit nach Osten ziehenden Salzsee. Im Süden dieses Sees zieht sich das dürre Gebirge, das die Fort- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. setzung des Algoigebirges bildet, hin; an futterreichen Stellen kommen hier doch wäre es vergeblich gewesen, die Chi- nesen der Jagd wegen um weiteren Aufschub zu bitten. Den 30. zogen wir 50 Werst nordwärts bis an den Fuss des Gebirges, wo wir auf der ersten kleinen Schilfoase am Rande des Wüstengürtels Halt machten. Die chinesische Wache betrug sich hier schlecht, und Einer wollte meine Leute sofort erschlagen, als sie Holz um theures Geld kaufen wollten, wiewohl die Administration Vorschrift zum un- entgeltlichen Ablass alles Nöthigen gegeben hatte. Wir empfingen denn auch schliesslich alles ohne Zahlung, was freilich durch Geschenke aufge- wogen werden musste. Fremden ver- kaufen die ag wor gar nichts, Au gilt wilde Kameele zahlreich vor, und Proviaiit für ie Armee bilden die vornehmlichsten Steuern. (Fortsetzung folgt.) 8) Ueber hochstümmige Johannis- und Stachelbeeren und Weintreiberei, Viel wird über hochstümmige Sta- chelbeeren und Johannisbeeren ge- schrieben. Ich erinnere mich, dass mein Vater vor 35 Jahren in Lauen- burg lange Reihen von solchen Stäm- men batte, mit 11/2 Ellen breiten halb- kugligen Kronen. Die Stámme waren über einen Zoll — an den Johännis- . beeren 2.Zoll dick und die Früchte EC Vara Letztere trugen weit reich- lich. K r als die Stachelbeeren. Sie stan- in der pus auf langen Erdbeer- zwischen den Stauden mit Tauben- dünger stark bestreut und dann zur Saubererhaltung mit Lohe bedeckt. Die Stämme hatten im Winter starke Wurzelbedeckung von Stalldünger. Nach dem Tode meines Vaters 1847 sind diese Bäumchen nach und nach zu Grunde gegangen. Jedenfalls ist eine starke Düngung nöthig, um solche Stämme kräftig und fruchtbar zu er- halten. TT les hed 11 a ca o rr ; mit seinem intensiven und reichlichen Sonnenschein eignet sich ganz vor- T E lena dpi qaippe a ca pale ceo 9t MÀ OR ee 7 Tat 7054. dut G Ebowasser, Stuttgart... I, Originalabhandlungen, züglich für 'Treibereien, zumal die unter Glas gezogenen Früchte die einzigen sind, die man ganz sicher hat. Neben der Kultur von Pfirsich, Aprikosen und Wein im Grunde eines Fruchthauses, habe ich mir denn auch eine regelrechte Weintreiberei in Tö- pfen eingerichtet, die ich für Russ- land allen empfehlen móchte, wo uns der lange Winter so lange auf die ersten Früchte warten lässt. Die Stecklinge zur Anzucht, nicht zu Jange Schenkel mit dicht stehen- den Augen, werden im März in einen Mistbeetkasten gesteckt, der mit denen für Gurken und Melonen zugleich an- gelegt ist. Nach der einfach schnel- len Bewurzelung und ebenso einfachen Behandlung, wie sie allen andern Mist- beeten zu Theil wird, werden im Mai, je nach dem früheren oder späteren Eintritt schöner Witterung, die Fen- ster weggenommen, und die jungen Stöcke bleiben bis zum Herbstfroste an ihrem Platze stehen, werden stets reichlich gegossen und allenfalls an- gebunden. Nachdem der Frost das Laub hat abfallen lassen, werden die 5—7 Fuss langen Stengel mit ihren massenhaften Wurzeln gleich in ganz grosse Töpfe (1—1! Fuss) ge- pflanzt, so tief wie möglich, in san- dige aber sehr fette Erde, und dann kurz geschnitten. Im Orangeriesaal oder Keller überwintert, kommen sie im April in ein kaltes Haus, oder die am spätesten angetriebene Frucht- abtheilung dicht an die Fenstér, um sobald wie möglich ins Freie gebracht und auf ein Mistbeet eingesenkt zu werden. Angebunden und fleissig gegossen 275 können sie nach Belieben durchwur- zeln und stehen bleiben bis Ende Sep- tember, bis durch Frost vollständige Ruhe eingetreten ist. Die Nebentriebe neben den Augen der einzig beibe- haltenen Rebe machen einem wenig zu schaffen, die meisten von ihnen am untern Theile der Rebe bleiben stehen, bis das Holz anfängt braun zu werden, alle, welche über 2—3 Fuss Höhe entstehen, werden gleich weggebrochen, weil sie einen Theil der Rebe unterstützen würden, der ohnehin im Herbste weggeschnitten werden muss. Bei 3142, höchstens 5 Fuss Länge wird die Rebe ge- kappt, und der austreibende Endtrieb wieder auf 2 Augen, so oft es eben nöthig wird, bis zum September eben- falls entspitzt. Nachdem die Pflanzen gehörig Frost bekommen, werden sie gereinigt von Blättern und den aus den Töpfen herausgewachsenen Wurzeln, um vom Keller aus im Dezember oder Januar ins Ananashaus an den dort kühlsten Platz gebracht zu werden. Beim vor- hergehenden Schnitt richte ich mich nicht nach der Zahl, sondern nach der Stärke der dicken runden Augen und schneide auf solche; wenn unten einige stecken bleiben, so ist das Un- glück nicht gross. Die horizontal unter Glas gebogene Rebe muss langsam austreiben, damit die Augen gut schwellen und ihrer leichter mehr austreiben. Sobald sich Trauben oder Knospen bilden, wird die Temperatur im Ananashause für Ananas, Gurken und Bohnen bereits so hoch, dass die Weinstöcke schnell in ein bereits geheiztes, aber noch 20 276 nicht sehr vorgerücktes Pfirsich- oder Weinhaus gebracht werden müssen, um bei einer niedrigeren Temperatur das sogenannte Durchgehen, jene Aus- streckung der Blüthentraube zu einer langen Klammer, zu verhindern. Auch werden Trauben und Beerenstiele kür- zer bleiben, und die Traube selbst wird ein gedrungenes rundes Ansehen haben. Ich finde, dass solche fest- gedrungene Trauben auch abgeschnit- ten länger ihr schönes Aussehen be- wahren als lockere, und dass an den letzteren die Stiele eher welken, was je nach den Sorten verschie- den. Im Fruchthause werden die Weintöpfe auf die Erde des Hauses gestellt, so dass sie an ihrem Platze bleiben können, um ihnen das Durch- wurzeln aus dem Topfe heraus zu er- lauben. Wenn die Beeren anfangen zu wachsen, wird alles entspitzt bis auf den Endtrieb, und die Pflanzen bekommen nur Düngerwasser. Wie bekannt nimmt man auf eine Giess- kanne Wasser den 4.—5. Theil Dung- wasser, was nach dem gerade vor- handenen Material hier aus 10 Eimer Wasser, 4—5 Pfund Taubenmist und Kuhdünger nach Belieben bereitet wird. Das Dungwasser, das bei je- der Giesskanne frischen Wassers hin- zugethan Nin. nM vollkommen S WEE E v. auf dem zeit inl schüdliche Schmierlage bildet. Gerade das tüg- liche Giessen mit ganz schwachem : bringt grosse Erfolge. > EJ gine, dass ich Fe Art mit on Firn. 14 EEE erlernt ise va bein ihm een Er- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. folge an Pelargonien-Schaupflanzen von Guano-Wasser gesehen habe, Von zu gleicher Zeit warm gestell- ten Weinsorten reifen bei mir auf diese Weise: „Früher Leipziger im Mai 20.—31., Malvasier bis 15. Juni, Chasselas de Fontainebleau Ende Juni mit Diamant. Frankenthaler 15. Juli, um diese Zeit reifen im freien Ge- wächshausgrunde abermals Leipziger u. s. w. in derselben Reihenfolge. Die letzten Trauben sind Ende Sep- tember Muscatellertrauben, besonders rothe. Herrliche undreichliche Frucht- bringer sind immer die Ch. de Fon- tainebleau und Frankenthaler, Be- kanntlich reifen Trauben an Frucht- reben, die auf altem knorrigen Holze sitzen, 1—2 Wochen früher, gebe mir deshalb die grösste Mühe, den Herz- stamm in meinen Gewächshäusern ein- zuführen. Wer eine neue Sorte schnell probiren will, muss sich alte nahr- afte Stimmchen und keine jungen Reben verschreiben, denn die alten tragen im Herbste eingepflanzt gleich Früchte, wie ich in diesem Jahre er- fahren habe. Ich schrieb nach Harkow um kaukasische Weinsorten und man sandte mir geradezu Stämmchen von 7 Fuss Hóhe und einen Zoll dick. Die sehr dicken Wurzeln waren 6 Zoll lang mit dem Beil abgehackt. In Töpfe gepflanzt und ins Kalt- haus gestellt, ganz kurz geschnitten, blühten sie im Mai und trugen Trau- ben, die im Juli und August reif- ten, Eine schwarze Sorte von sehr dunkler Farbe erhielt ich unter dem Namen Tablinski. E. Burmeister in Urals | kA IL. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, 277 II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. A. Abgebildet im Kataloge von Ja- mes Veitch & Sóhne, Royal Exotic Nursery, Kingsroad, Chelsea, London. 1) Croton Sinitzianum Veitch, Eine der vielen Formen von Codiaeum pictum, welche J. Veiteh unter dem obigen Namen in sei- nem Katalog für 1881 Seite 35 und 37 publi- zirt. Gehört zu der Gruppe von Formen, zu denen "M. andern auch Cr. Weismanni eitc 873 pag. 147 und 149 mit Kem arg phe die schmalen Blätter hüngen aber stark über, sind oft mehrmals Die Farbe ist ein tiefes Olivengrün mil schóner dbi us Zeichnung des Blattran- & Söhne erhielten diese Form sd in Camden Park bei Sydney in der Kolonie Neu-Süd-Wales und nannten solche nach einem der bedeutend- sten Pflanzenfreunde Russlands, nach Hrn P. Sinitzin in Moskau, der eine Auswahl der neuesten und schónsten Blattpflanzen in seinen Warmhäusern kultivirt. (Abbildung Seite 278.) B.Abgebildet in dem Kataloge von W. Bull, New plant d i aeu road, Chelsea, Lon 2) Pavonia Makoyana E. Morr vaceae). Ein bis 6 Fuss hoher vom ride aus de Strauch. Blätter mit starkem behartem Stiel = ve itu oder ellip- tisch-lanzettlicher as zugespitzter, fast ganzrandiger kabler , soe ttfläche, Die lan gestielten Blumen in spitzenstandiger Traube, Am de der Blumen ein schón rosaroth gefärbter er Hüllkelch, dessen Blätt- er Gestalt und die mit en (Mal- ein are verwachsenen Staubfäden schön contrastiren. Ward aus Brasilien da et von Jacob Makoy eingeführt, von E. Morren in Belgique horticole 1878 tab. 3 abgebildet und beschrieben und von ull angekauft, von wo aus dieser schóne Warmhausstrauch jetzt verbreitet wird, in Theilt die Kultur mit den andern aus Bra- silien stammenden Warmhaussträuchern und die Blumen bleiben nach W. Bull lange Zeit in voller Schönheit. (Abbildung Seite 279.) C. Annuelle Pflanzen, empfohlen von E. Regel und E. Schmidt. 3) Melothria scabra Naudin. Gucurbitacene, teren schlingenden Cucurbitaceen am ähn- lichsten der Bryonia, hat die in Rede stehende e dunkelgrüne 3—5lappige herzförmig rundliche Blätter, kleine gelbe Blumen und kleine melonenförmige Früchte, von dunkel- Melothria scabra. grüner Farbe und mit weissen unregelmässi- gen Längsstreifen, wie das die beiden Figuren auf der rechten Seite unserer Figur darstel- len, während die kleinere einfarbige panre grüne xcd xd ar linken Seite von M. pendula L. s at à aus Mexiko und ^t) ag M. roban aus den südlichen Staaten Nordamerikas. Die Samen beider werden im März im Warmhaus aus- gesäet, die aufgegangenen Pflanzen einzeln Bi plaren erzogen, bis man sie an eine sonnige Wand oder sonst qom Stelle auspflan- zen kann, wo sie dann im Sommer hoch schlingen ind iiie Früchte bringen. 4) Rhynchocarpa glomerata h. Haage et Schm. Cucurbitaceae. Wir erwarten, dass rr E. Schmidt rn À über diese Art gibt. Gleich der vorherge- henden eine schlingende Cucurbitacee , 278 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. wahrscheinlich gleich R. foetida Schrad., | eingesendeten und Seite 280 wieder ge- Rh. disseeta Naud, und Rh. Welwitschi | gebenen Figur nichts bekannt ist. Der Naudin aus Afrika stammt, über die uns | Name ist offenbar nach den an der Spitze aber ausser der uns von Hrn. E, Schmidt | zusammengedrängten Früchten gewählt, die "qoyaga unueizjtutg UOJoAr) lasi R. Br. Limnan- = n in die der Gattung Rhynchocarpa 5) Limnanthes (Sehnabelfrueht — cht) eigenthümliche schnabel- | theae. Robert Brown beschrieb diese schöne fórmige Verlängerung ausgehen. Die Gestalt | annuelle Pflanze 1833 in dem London and der Blätter zeigt die Figur Edinburgh phil. Magazin. Die erste Abbil- II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 279 schönsten annuellen Pflanzen ward dieselbe dung gibt Lindley 1835 im Botanical Register 1833 durch Douglas aus Kalifornien einge- tab, 1673. Gleich so vielen andern unserer Pavonia Makoyana. — 280 Gartenflora Deutschlands, führt. Botanical Magazine tab. 3554 und Sweet fl. gard, ser. II. tab. 378 finden sich ferner Abbildungen. Limnanthes grandi- Rhynchocarpa glomerata, florus und L. sulphureus oder L. sulphureus odoratus der Gärten sind nur leichte Abän- , bald drei- örmig seien Blát- nd lanzettli dos ganzrandigen oder vorn gezáhnten Bláttchen. Blumenblätter 5, keilfórmig verkehrt-oval und vorn abgestutzt und ausgera ; gelb und nach der Spitze Russlands und der Schweiz. Wird im ersten Frühjahre ins freie Land ausgesüet und gedeihet auf einem lockern lehmigen oder auch humósen, aber nicht zu Or en. a Lindl. mit blass rosarothen Blu- men, aber weniger schön, 6) Statice sinuata L. Plumbagineae. Diese annuelle Statice ist in den Lände ern, die das ästelten und auffallend geflügelte n Stengel und längliche buchtig = rlappige Wurzel- unter; and eee in eine o agen, ox n Blumen mit blauem oder dunkelblauem Keleh und weissen Blumen haben diese Art schon lange zum Liebling der Gärten ge- nacht, Im Jahre 1794 gibt Curtis Taf. 71 /, (Ty ae, 4 EA 7 Statice sinuata. des Botanical Magazine eine Abbildung, sagt, | dass diese Art sich aber schon lange in den enira dip und un nn im Jahre Pe... flowers“ zucht derselben im Kalthause oder Fenster- beete, blühet dieselbe in sonniger warmer Tes in am m ausgepflanzt, als ein- II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. jährige Pflanze behandelt, noch den grössten Theil des Sommers hindurch und erfreut durch ihre eigenthümliche Tracht und durch die hübschen Blumen. 7) Tropaeolum majus L. Allen bekannte, annuelle Pflanze. Hier wollen wir nur gleich- ragen, dass diese als ttem kresse allgemein bekannte Art schon 1624 aus Peru nach Europa kam und efai von Parkinson in dem Garden of pleasant iiis erwähnt wird. Linné pflegte solche in seinem Garten in Upsala und Linné’s Mo: Elisabeth war es, die in warmen Sommerabenden das Leuchten oder Phos- phoresziren der Blumen dieser Pflanze be- obachtete. Darüber ist spüter viel geschrie- ka worden, mir scheint es nur der Effekt der eigenthümlichen, vom leuchtend orange in scharlach übergehenden Färbung mancher Sorten zu sein, einer Färbung, die während Tropaeolum majus. der langen Tage im Norden, wo ein Däm- merlicht die ganze Nacht hindurch herrscht, von so leuchtendem hel ffekt ist, dass man leicht geneigt ist, da an ein phosphores- zirendes Leuchten zu glauben. In Peters- burg, während der wunderbar schönen Som- mernächte, wo die Conturen der einzelnen Blätter der Bäume und überhaupt der Um- e sich am Horizont viel schärfer e Ruhe über die ganze Natur ausbreitet, 281 sieht man dieses eigenthümliche Leuchten des — und ähnlich. gefärbter Blu- men, so z. B. auch von Trollius asiaticus fast et des Hes und ses die feuernd rothen Farben mancher Levkoien und anderer Blumen treten bei solcher Beleuchtung er und leuchtender als bei Tage Ups besitzt ähnlich lange Tage mit Dime die ganze Nacht hindurch und da hat ma natürlich den gleichen Lichteffekt tna Farben wahrnehmen müssen. Kehren wir zu unserm Tropaeolum cow so kennen wir keine Pflanze, welche Bordüre auf Balkons etc. gestellt oder zur Verzierung von im geschnitzten Holzstyl her- gestellten Pavillons, Einfahrten etc. verwendet werden, nebst Verbenen und Petunien (je- doch nur auf der Miet da ois Gage Für Blumenparterres sind die niedrigen als Tom Thumb bezeichneten ‘abies prächtig, nur wähle man nichts anderes als die feuern- den Farben, die als King of Tom Thumb, coceineum ete. gehen, während die matt- gelben, braunrothen und sogenannten bron- zenen Färbungen ohne Effekt und gar nicht angewendet werden sollten. Die erste Ab- bildung des Tropaeolum majus gab 1793 das Botanical Magazine tab. 23. 8) Scabiosa atropurpurea L., unsere Sca- biose, ist die dritte in der Reihe der alten beliebten Sommerblumen, an die Geschichte dieser Pflanze: Curtis, der 794 tab. 247 des Botanical Magazine die- selbe abbildet, sagt, dass es eine 2jährige Pflanze sei, ichs frostfrei pee = eni im nächsten Jahre blühe, jetzt als einjáhrige Pflanze behandelte nales verhalten sich in ihrem Vater land und verhielten sich kurz nach der Eine. 282 führung in Kultur ganz ähnlich, so Ver- benen, Maurandia, Reseda, Statice sinuata, Vittadenia, Portulaca, SEE a. E mobium, AI den enc der Referent die meisten nó eh m 9jàhrige Pflanze oder sogar als Halbstrauch des Kalthauses kultivirte, Es Scabiosa atropurpurea. hat da die Kultur einen bedeutenden Ein- fluss auf ‚die Länge der Vegetationszeit aus- Sommerlevkoien dagegen Formen von kür- er sind. Kehren wir zur Scabiosa atropurpurea zu- rück, so sind nach unserer Ansicht die ur- sprüngliche grossblumige Form mit dunkel- leiten. weiss js gerandeten Blumen auch gegen- Lr wärtig noch die schönsten. 2 leuchten ut die zahlreichen hel — he! n Sorten mehr auf auf weitere Ent a ee die eigen- i . thümliche stolze Schönheit der Stammform essen Die fast wie ohne Deckung Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, weiss blühende Form ist allerdings ebenfalls schön und für Dekorationszwecke gut zu ge- brauchen und ebenso ist es anzuerkennen, dass eine ganze Gruppe der Scabiosa mit all den verschiedenen Farben ein schönes far- benreiches Bild gibt, das von Mitte Sommer bis zum Herbst seinen Werth behält. 9) Rheum officinale Baillon, Grtfl. 1879 derselben nach stitch tind . offi- cinale beschrieb Professor Bais in Me- moires de l'association francaise pour l'avan- cement des sciences. Bordeaux 1872 pag. 545 tab. 10. — Eine Abbildung gab seitdem Hooker in Bot. mag. tab, 6135. Dasselbe wächst im östlichen und südöst- lichen "Thibet wild, wird daselbst auch kul- tivirt und liefert den sogenannten Türkischen Rhabarber der Pharmacopoeen, amen desselben wurden durch einen französischen Missionär an den französischen onsul zu Hankow gesendet, durch welchen derselbe an den Jardin d'acclimatation in ‚Allein officinale, als eine der ausgezeichnetsten, den Winter überdauernden Dekorations- pflanzen empfohlen, deren Blätter bis 4 Fuss Durchmesser erhalten. Am schönsten und kräftigsten entwickeln sich junge Pflanzen A Ñ Wi L5 — ARUM | 5B \, AF aA q Y7 Ap BE: SCHERE 1025 Ving 4, c oa Ose | E n Ed (r HH (OV ees RF WAA ae rr dy KU re r N 3 ` N 3 9 AY Ot Clay TT AES ev ech II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 283 in tiefgründigem nahrhaften Boden. Wenn die Pflanzen àlter werden und viele Triebe aus dem Wurzelstock entwickeln, dann wer- den die Blätter bedeutend kleiner. — Rh. palmatum liefert dagegen den Russischen Rhabarber. 10) Rheum Rhibes Gronov. Stammt aus Südpersien, war schon im vorigen Jahrhun- dert in dem Botanischen Garten zu Kew bei London eingeführt worden, tdem aber wieder der Kultur verloren, führten Haage und Schmidt diese Art Rhabarber im letz- ten Jahre von Neuem in Kultur ein. Jaubert und Spach gaben tab. 470 ihrer Pflanzen des Orients eine gute Abbildung. Rheum Rhibes. In ential scheint diese ebenfalls schóne Art schwieriger zu sein un wir darüber die iaa von. Herrn E. Schmidt D. Empfohlen von E. Regel. 11) Rheum spiciforme Royle ist ein eigen- thümlicher Rbabarber, mit herzförmig-rund- lichen Blättern, die oberhalb mit sternför- migen Haren besetzt, unterhalb netzfórmig geadert und dessen wurzelständige Blüthen- traube nicht länger als die Blätter. Diese eigenthümliche Art ist in Centralasien und dem Himalaya heimisch und von Schrenk auch als Rh. rhizostachyum beschrieben worden. Dieselbe ward jetzt durch Herrn A, Regel in Kultur eingeführt, gleicht in der Tracht einer Gunnera und hält unsere Winter ohne Bedeckung im freien Lande aus. 12) Windende Clematis. Wir haben wiederholt der schönen hybriden Clematis gedacht, von denen nach unserer Meinung auch jetzt noch die dank- die eg blauen Blumen ausgezeichnet, wenn gleich auch alle andern normal lie etait blühenden Sorten mit weissen is schwarzblauen Blumen jede ihre eigen- thümliche Schónheit besitzen, Ganz fehlen Clematis-Bouquet. sollten diese in keinem Garten und da em- pfehlen wir in erster Linie Cl. Jackmanni an eine sonnige oder halbsonnige Wand zu pflanzen oder st auch in anderer Weise als Schlingpfla zu verwenden, Zu An- ng Winters bidirielngt gut mit Erde die Triebe eingedeckt, hält solche noch in ganz 284 Deutschland aus, und wenn man eine Deckung mit Brettern noch hinzufügt, um vor zu grosser Nässe zu schützen, dürfte die Cl. Jackmanni auch noch in Petersburg aus- alten. Wir machen mit dieser und allen andern Sorten jetzt Versuche und werden deren Resultat später mittheilen, Die Abbil- dung des Bouquets dieser Clematis verdan- ken wir den Herren Platz & Sohn in Erfurt, die eine reiche Collection dieser schónen Pflanzen kultiviren E. Beschrieben und abgebildet im Botanical Magazine. 13) Xiphion Kolpakowskianum Baker. (lri- daceae.) — W und abgebildet. t. 999. (Taf. 6 14) Cypripedium Spicerianum Rehbf. (Or- gm Gard. Chron, 1880 p. 40 et 74 ic. xy e deser. — Durch Herrn Spicer aus Ostindien enti und derjenigen Gruppe gehórend, deren Typus C. insigne ist. Ist ees im Besitze des Etablissements der Herren Veitch & Söhne in Chelsea, Blätter wenig zweireihig, 5— 8 Zoll lang, 1—1'/ Zoll breit, schmal Jänglich-linear, dunkelgrün und tief gerinnt, unterseits kielig und auf dem schei- S. Jahrg. 1878 p. 40 u. 161. 489. schlank, dunkel rothpurpur, einblumig; Deckblatt länglich, stumpf, grün, ar kürzer als der rothe Fruchtknoten. Blu- aufrecht, von der Spitz ücken- le bis zum Ende der sackförmigen Lippe 3 Zoll lang, und 2 Zoll breit von der pitze des einen Blumenblattes bis zur an- dern. Rückenkelehblatt sehr gross, aus breit kellibriniem, behartem, grünem Grunde zu einen fórmigen Saum von 2 Zoll Durchmesser ver- breitert. Fase Kelehblütter breit, ei- formig, spitz, weiss, mit zurückgeschlage puli = der Lippe stehend und kürzer = als dieselbe. Blumenblätter viel kürzer als dr vedono nn stumpf, am Rande grossen schneeweissen verkehrt-herz- | gestreift. | - Sack being, mit abge- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 15) Arisaema Griffithii Schott. (Aroideae- Arisareae.) — Schott syn. Aroid. I. p. 26. — Prodr. p. 54. — Engl, Arac. p. 538. — A. Hookerianum Schott in Oest, bot. Wochen- blatt 1857. p. 334. — Prodr. p. 29. — Die schónste bis jetzt bekannte Art dieser Gat- tung, deren grosse Knollen ebenso wie die- jenigen von tile im Vaterlande zur Nah- rung dienen. Wurde von Griffith in Bhotan in einer Hóhe von 3000— 5000 Fuss ent- eckt und nach unvollkommenen Exemplaren von Schott beschrieben, weshalb auch die Pflanze, welche Dr. Hooker später im Hima- lava sammelte, als A. Hookerianum von dem gleichen vie bezeichnet wurde. rch H. A. ; Esq. in England eingeführt und in Fach house 1879 in Blüthe. Blät- ter 2; Blattstiele 5—8 Zoll lang, dicker als der Daumen, grün, n 8, 8—10 Zoll lang und breit, eifórmig-trapezoid, zugespitzt oder langgespitzt, festsitzend, dunkelgrün mit tief eingesunkenen Netzadern, die unterhalb stark "iiir d Rand wellig, gelb oder oth. r gross; der róhrige Theil 4—6 Zoll te eylindrisch, oben zu einer convexen Krone ausgebreitet, welche tief ge- ist; Rinne schmutzig purpurfarben. as 6—10 Zoll breit, übergebogen, braun- zl mit grünen Adern, welche stark her- vortreten. Kolben sehr kurz, der blüthen- gind Theil 1 Zoll lang, cylindrisch-ko- nisch, in ein kurzes, nacktes Säulchen zu- sammengezogen, welches eine dicke kreis- runde Scheibe und ein fusslanges fadenför- miges braunpurpurnes Anhängsel trägt. (Taf. 6491.) | F. Beschrieben oder abgebildet in „La Belgique horticole“. 16) Vriesea psittacino-brachystachys Ed. Morr. (Bromeliaceae.) Entstanden aus einer von Herrn Professor Morren selbst ausge- nen | führten Befruchtung einer Vriesea brachy- | stachys mit den Pollen der Vr. psittacina, Die Mehrzahl der Sümlinge unterschieden | Sich nieht von Vr, brachystachys, aber ein- zelne Exemplare zeigen die Charaktere bei- der Ellern und übertreffen sie an Schönheit. (1879. p. 300.) - 11) Hohenbergia exsudans Ed. Morr. (Bro- II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, meliaceae.) Bromelia ex. nem 8 en cab. t. 801; Tillandsia ex. Des t. paris. 29. p. 50. — Hohe nbergia eb Schult. . Lem. in ill. . p. 51. Áe dida. capitata Griseb. Brom. in Gótt, Nachr. 1864. p. 3. — teata Griseb, teste Bak. 1. c. — Diese längst bekannte Art befand sich im Besitze des . Herrn Schlumberger in Rouen und kam dort zum Blühen, Es ist eine grosse Pflanze die Blätter sind 60—70 Cm. lang, der Blüthen- schaft ebenfalls; derselbe setzt sich aus 6 separaten Knäueln zusammen, welche sitzend erscheinen, aber eigentlich kurz gestielt sind, Die Pflanze ist dick und sehr interessant durch eine weisse Masse, welche sie be- ständig ausschwitzt, welche im Wasser sich nicht löst, r Rand der etwas gebogenen Blätter ist stark bestachelt. Der Blüthen- schaft ist cylinderfórmig, mit schönen leb- haft rothen Hüllblättern, welche etwas kürzer als die Glieder sind, pe con Die Blüthen- knäuel sind mit grünen Hüllblättern Blüthen sitzend. Kelchblätter gelb, Blum blätter orangefarben. (1879. tab. 18.) 18) Phytarrhiza anceps Ed. Morr. (Bro- meliaceae.) Tillandsia anceps Lodd. in bot. cab. t. 771. — Vriesea = Lem. in fl, ds serres 1849. n. 432 a 3. — Platy- stachys anceps Beer, Fam. ‘a: phe Dr. Ed. Morren stellt diese durch die mit EN versehenen Blumen- bat : : : unterscheidet, Die Pflanze stammt a Rica und Columbien und ist von verhis mässig kleinen Dimensionen (gege: Cm. Höhe). Rosetten zierlich, een Kuh, M aus 50 Blättern bestehend, Die- selben ge Cm. lang, am mei: ne: Längsstreifen, aufrecht, spitz, p die in- als die lindrisch, Blüthenstand 2zeilig, 12 Centimeter grün mit dunkelrosa | 285 lang, gerne die Hüllblätter eins auf dem andern sit rün, an der Spitze braun; die dide. nd die Blumen be- galas, sind hellgrün, fast weiss, Blumen einzeln zwischen den Hüllbláttern. Blumen- blätter zart malvenfarbig, elliptisch. Die ganze Pflanze erinnert an Ph. Lindeni. Zur _ Gattung cia ium mp ferner noch folgende Arten: Ph. Durati Vis. — Ph. xiphi- oides Ed, Mn. cont xiph. Ker.; T. suaveolens Lem.; T. sericea hort.) PA. cir- inalis Ed. Morr. (Tillandsia Griseb.; T. revo- luta Burb.; T. gigantea hort.). Ph. Hamaleana Ed. Morr. (Tillandsia Ed. Morr. in Belg. hort. 1870. t.5). Ph. Lindeni Ed, Morr. (Tillandsia). Ph. purpurea Ed. Morr, (Tillandsia R. et P.). Ph. rubra Ed. Morr. (Tillandsia R, et P.). Ph. linearis Ed. Morr. (Tillandsia Arrabida), Ph. azurea Ed, Morr. (Tillandsia Presl,). Ph variabilis Ed. Morr. (Tilland, Schldt.), (1879. t. 20—21.) 19) Vriesea guttata André et Lind. (Bro- PUTEM Puri bereits nach der Abhil- dung eine t blühenden Pflanze in der istration horticole 1875. t. 200 eters, Handels- gärtner in St. Gilles bei Brüssel kultivirt wurde. Die Pflanze stammt von St. Catharina in Brasilien und wurden im Jahre 1870 die Samen derselben durch Herrn Gautier ein- geschickt, Zum ersten Male in Europa blühte die Pflanze 1878 in Mans bei Hrn. Dr. de Béle und fast gleichzeitig bei M. Jolibois im Jardin du Luxembourg in Paris. Der Blüthen- stand ist überhängend, dem Cm. lang, und trágt zwischen 30—40 Blumen, Die Spindel geht im Zickzack ; ien den Hüllblättern je 1 Blume. Hüllblätter sehr Kelehblätter hellgelblieh-grün, mit einem blutrothen Flecken an en Blumenblätter eitronengelb. (1880 tab. 1—3.) 20) Phytarrhiza Lindeni Koutsinskyana. er NU jin im Besitze des Herrn Alexander von Kout- sinsky, eines grossen Pflanzenliebhabers in Warschau; unterscheidet sich von der typi- schen Form durch eine doppelte Reihe von Blumenbláttern; die innere Reihe ist etwas Rt in neuester Zeit die grösste Aufmerksamkeit 286 gekräuselt; wir haben also hier die erste gefüllte ee (1880. p. 80.) 21) Phytarrhiza crocata ph Morr. (Bro- a: Eine neue Art, welche Herr E DL aus 26 de Janeiro sandte und die ; P Ch zütückgo: Wolligveeldediartiy 1 beschuppt. Schup- pen sette stehend, Blüthenschaft dünn, lang, wollig beschuppt. Aehre zweiröhrig, pes ellyptisch, 5blumig. A grins ab- tehend, safrangelb. (18 . 87.) 22) Tillandsia caput DaN Ed. Morr. '(Bromeliaceae. Eine neue von den Herren Jacob-Makoy & Comp. in Lüttich aus Mexico eingeführte Art, welche einestheils mit T. pruinosa und T. bulbosa, anderntheils mit E streptophylla verwandt ist, sie ist von Üsse ie schlangenartig gewundenen pus dez Blütter geben der Pflanze das sehen eines Medusenhauptes; die Ober- flache de "Blat tter ist sammtig und schil- lernd; am ind sie zusammengezo- gen und bilden. eine ee Zwiebel, Blüthen- schaft aufrecht, kürzer als die Blätter, Rispe zusammengesetzt; Aestchen bis umig, Hüllblätter lanzettlich, glatt, grünlich. (1880. ) L Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 23) Nidularium Binoti Ed. Morr, (Bro- meliaceae.) Befindet sich in der Privat- Collektion des Herrn Professor Morren und wurde von . Binot aus Brasilien gesandt und ist verwandt mit N. spectabile Moore, unterscheidet sich aber durch grössere etc. — Die lederartigen Blätter bilden eine 85 Centimeter im Durchmesser haltende Rosette und haben auf dem grünen Untergrund graue Querbinden, sowie an der abgerundeten —— einen fleischfarbi- en Fleck. Die grossen weissen Blumen er- scheinen allg im Verlaufe von 2—3 Mo- naten. (1880. p. 91.) 24) Maranta depressa Ed, Morr. ceae. ine eigenthümliche von rr Lietze aus Brasilien eingeführte Art, deren Blütter an M. Kerchhoviana erinnern ; sie hat vaste ant sich ausbreitende e an lenken Wurzeln eiben. Blätter Horn] ausgebreitet, breit oni oft fast rund, stumpf, mit 4—5 Paaren Seitennerven durchzogen. Grundfarbe der Blütter grün, mit 4 Paaren (selten 3 oder 5) in der Jugen oy (Maran- — v Form iiinis t Blumen klein, weiss, (1880. t.6.) (Ender.) III. Notizen. Miehtinkeit der Carica aee L. als Medizinalpflan ET Carica Papaya vom Huc Amerika, schon länger bekannt durch en Rt Wirkung ihres Milchsaftes eisch, in England sowohl wie a pas Conti zu lósen und sie auf dieselbe ass wie picht lebende in Peptone überzuführe Es scheint wahrscheinlich , i. diese Kenntniss bei Behandlung von Krebs oder anderen abnormen Wucherungen Anwen- dungen finden wird. Die falschen Hiute, von Croup und Diphtheritis durch Tracheo- tomie entfernt, ebenso Würmer, wie Band- und Spulwürmer, werden o Papayasaft gegriffen und in wenigen Stunden zerstört.*) *) Die Zeit muss erst lehren, ob sich das | alles bestätigt, es ist fast zu viel des Guten (.R) III. Notizen. Die — — und Wurtz haben auch versichert, dass sich der wirksame Be- pr a durch "Alkohol absondern lässt und in diesem Zustande aufbewahrt werden kann, in dem er sich gut hält und sich leicht in Wasser löst. Diesem Stoffe gaben den Namen Papayne (Papajotin). Nach Aussage genannter Herren unterscheidet es sich vom Pepsin durch die Eigenschaft, das a nicht nur bei Gegenwart von etwas e, sondern auch in neutralem oder ge- tesi in (cir quld Medium zu lósen Die scharfen, wie Kresse e BRA os men werden häufig als Vermifugum ge- inch die Blätter dienen als Waschmaterial zum Reinigen der Leinwand und die frischen Blätter als Kráuterpflaster auf Wunden. Nach einer Mittheilung in der ,Thera- peutical Gazette“ vom Dezember 1880 wurde Papayne auch mit Erfolg gegen chronische Diarrbóe der Kinder angewendet. Die leich- teste Art Papaya zum Weichmachen zähen Fleisches zu verwenden, ist, dass man die frischen Blätter rings um das Fleisch wickelt und dann bratet Carica Papaya kommt diócisch mitschmack- haften und zwitterblütig mit fast ungeniess- baren Früchten vor, Die Pflanze besitzt dekorative Blätter und kann während des Sommers zum Auspflanzen verwendet werden, das Einpflanzen muss jedoch zeitig geschehen und sie wird dann im Warmhause kultivirt. Junge Pflanzen sind von der Firma Haage und Schmidt in Erfurt in gesunden Exem- plaren billig zu beziehen. 3 2) Der Docent der Botanik Hr. Dr. ne in mi übersendete an die K. Akademie der Wissenschaften in Wien (17. — aie Resultate seiner Studien über ,col- late: Gefässbündel im Laube der Farne“, ] zum concentrischen Typus der Bündel der Stämme darin besteht, dass in den Hauptnerven der Blätter und auch in den Blattstielen on leitenden Stränge concen- g dass die Entwick- d’Angleterre, Jules Margo ‚Baron 287 lung der collateralen Farngefässbündel wie bei den Pbanerogamen sich vollzieht. Die Differenzirung des Zadroms (Xylem.) und des Lyptoms (Phocim.) beginnt auf dem Quer- schnitte an zwei entgegengesetzten Punkten des Cambiumbündels und schreitet von hier aus in ideis Richtung weiter ; ferner ergibt s ass zwischen dem metralen Bau fad Moiano und der EN ex- centrischen Ausbildung seiner Gefässbündel ein Parallelismus herrscht, und aus allem diesem geht hervor, dass der collaterale Bau der Gefässbündel im flach ausgebreiteten Laubblatte eine primäre anatomische That- sache ist; die anatomisch physiologische Dor- sicentralitat der Laubblätter sich auch in der ur seiner leitenden Stränge erweist. Herr Prof. Ratkay hat schon im verflos- senen Jahre die Aeusserung ausgesprochen, dass zwischen den Phanerogamenblüthen und den accidiomyceten Spermogonien eine merkwürdige Analogie bestehe und dass die Insekten bei dem Befruchtungsvorgange der Á— eine ähnliche Rolle spielen, i jenem IA Phanerogamen. — Nun gi bt (K. Akad. d. Wiss. Wien 7. Juli 1881) Prof. ciem de Resultate seiner neuesten Untersuchungen, aus welchen sich ergibt, dass die Spermogonien ihren Inhalt nicht allein mit voeem, von Regen und Thau- wetter, sondern auch ohne dieselben (bei troc Laer. heisser Witterung) entleeren, dass sondern auch er, dass in Folge letzter Substanz die kamay durch osmotische augung r aussondern, die enthaltene Gallerte agit oe aus der Spermogonien- hóhlung heraustri besagten Unter- suchungen dics die Spermogonien von Gymnosporangium conicum, (Sr.) 3) Rom soll in Bezug auf Rosenkultur im Winter wohl von keiner andern t Italiens übertroffen werden. (Boll. Soc. d'ort. — Zur Treibkultur werden besonders verw eneral Jaequemont, Souvenir du num P Cavour, Souvenir de la Reine ttin — ja sogar v. Bonstetten, Souvenir du William Wood u. a. werden mit dem besten Erfolg 288 ‚Unter den vorzüglichsten Rosen- om verdient Erwähnung Herr A. Silvestrelli, welcher über 500 Varie- täten, eine schöner als die andere, kul- kultivirt. üch 4) Die Idee, ein Arboretum zu grün- den, wo die Holzarten nach ihrem Vater- lande zusammengebra cht sind, und so an- nühernd Vegetationsbilder gewisser Länder zu bilden, wird für neu gehalten, ist es aber nieht. Schon in Becker’s „Taschenbuch für Garlen- und Naturfreunde“ vom Jahre schrieb ein gewisser Dr. Rössig „Ueber Anordnung der Wolafenien i in relieve nach ihrem Vaterlande*. Der Verfasser sagt allerdings manches Wunderliche und gibt noch wunderlichere Beispiele, woraus man sieht, dass er kein Dendrolog ist, hat a auch gut anken. So will er z. B., iini jedes RES eges Ziergebäude mit den dort wachsenden Pflanzen umgeben sein solle, z. B. die chinesische Pagode, der chine- sische Thurm mit Pflanzen aus China, der japanische Tempel mit Gehölzen aus Japan. Das mag zu jener Zeit schwerer gewesen D Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sein, als jetzt, wo wir eine Menge von im Freien aushaltenden Gehölzen aus jenen Län- dern besitzen. (J.) 5) Buntfarbige Kornblumen | Auf der letzten Hietzinger Ausstellung er- regten Kornblumen in diversen Farben nicht geringes Aufsehen, Sie waren von dem be- kannten Blumenfreund Emil Rodek ausge- , der mit besonderer Vorliebe sich der Kultur dieser Feldpflanze widmet. Unter der sorgsamen Pflege kunstgeübter Hand ist diese Blume ein wahres Zjergewächs geworden Sie hat ihre schöne Form beibehalten dnd Farben gewon i sten Farben der Orchideen erinnern. Nuancen variiren von hellem Blau mit vio- lettem Stern bis zu bordeauxroth mil dunk- lem Stern, dann weiss mit hellblauem Stern, rosenroth mit weissem Stern und weiss mit rothem Stern, violett mit ee Stern. ouquel ma Blumen mit Dank an (Presse.) IV. Literatur. H. Jäger, der Hausgarten. Zweite Auflage. Verlagsbuchhandlung von B. E. Voigt in Weimar, 1 ross (Juart gen gesegneten Wirkens und Schaffens in der wissenschaftlichen und praktischen Aus- übung « r bildenden Garte ie ganze Dedeg i ist klar und ne und gibt G be: d A rx im össern und kleinern Masstabe an ET Nach der eig über Wahl í en ist t den, Sinhika des P dem Plan eine eingehendere Besprechung gewidmet., Nun kommt der wichtigste Theil d uches, die Besprechung der Gärten nach Zweck, Lage, Grösse etc., als Blumen- garten, landschaftlicher Hausgarten, Zier- garten im gemischtem Styl, tgarten im Hofe und auf dem Hause, der gemischte Zier- und Lustgarten, dann besondere Gär- ten, als — — durchaus anerkennenden Anzeige solche ein- zelne hinzufügen. . Bei der Aufzählung der Stauden hätten ir Hitha hi kin: ei V. Personalnotizen lassen gehabt, z. B. e Aster Amellus zum Ma A. amelloides aufgeführt, die 2jährige Arabis rosea ist keine Zier- pflanze, was ist Aster parisiensis, die 4 auf- geführten Baptisien sind untereinander kaum verschieden, was ist Gentiana adscendens? wohl die unter allen móglichen Namen ver- breitete G. cruciata, und überhaupt hätten die oorgr rund- die G. pula. gasa tapas me pum ral teil sik d von L. polyphyllus nicht verschieden, Unter Lychnis dioiea hat Linné sowohl das roth- blühende Melandryum sylvestre als das weiss- blühende M. pratense verstanden und von gen Kapitel nicht stehen bleiben. Druckfehler sind ja leider das Leiden der cko entfernten Autoren, wir wollen solche des- halb nicht erwähnen, Bei der Aufführung der Gehölze wäre es wünschbar gewesen, und Correspondenz. 289 dass die für rauhere Klimate geeigneten Ar- ten durch "e: er Zeichen bezeichnet gewesen wä Auf die Pläne übergehend , fehlt uns auf Plan No. 3 ein kleiner Fusspfad ringsum, auf Plan 17 dd 25 hätte nach unserer An- sicht ein schmaler Fusspfad das réissade Gestade assers mehrfach r müssen, mit Sitz und Aussicht über die Wasserfläche nach dem Garten, auf Plan 95 hätten doch mindestens die beiden fast parallel nach dem kleinen See gehenden Wege vor dem Wasser verbunden sein müs- sen, da solche Wege, wenn der Künstler sie nicht anlegt, von den Bewohnern oder Publikum sicher im Laufe der Zeit ausgetre- ten werden und weshalb ist ferner auf der linken Seite vorm Bach die Durchsicht mit Tannen verpflan nsichten sind da verschieden und wir schliessen mit unbedingter Empfehlung dieses durchaus guten Buches, des besten, was die tsche Literatur in diesem Sinne aufzu- weisen hat. ) V. Personalnotizen 1) Mathias Jakob Schleiden, geb. am 5. April 1804 zu Hamburg, starb am 23. Juni dieses Jahres, erreichte also das 77. Jahr. Derselbe studirte in Heidelberg Jura und promovirte dort als Doctor phil. Scho i ahre 1835 lernte der Unterzeichnete achdem urwissensc diese Studien in Gütingen Pesan ies besonders auf den Excursionen nach Cryptogamen im Siathorbel und im ersten Frühjahre, die wir mit meinem un- vergesslichen Lehrer Bartling in die weiteren Umgebungen Góttingens machten. Schleiden war damals schon in seinem 32. Jahre und von seinen jüngern Commilitonen mehr ge- fürchtet als geliebt, da, wenn irgend ein interessantes kleines Pflänzchen gefunden war, er sich herbeidrüngte und den betref- fenden Platz für sich allein in Besitz zu nehmen suchte. und Correspondenz. ls ausserordentlicher Professor der Bo- tanik 1839 nach Jena berufen, gab Schleiden 1842 sein berühmtes Werk — die Grund- r Botanik heraus. Klarer vor- züglicher Styl, logische und philosophische Auffassung zeichnet dieses epochemachende Werk aus. Mit liebloser Kálte und Verach- tung alles dessen, was frühere Forscher ge- arbeitet und weno geisselt er frühere Arbeiten von Männern, wie Treviranus Link, Meyen und imis mit der ihm eigenen Rücksichtslosigkeit, leitet aber zugleich das Studium auf neue Bahnen auf den einzig sichern Weg der Anschauung, der gründ- lichen Untersuchung, der Fortführung des Studiums auf dem festen Grund sicher wonnener Thatsachen, — und des Aufgebens der Spekulation in einem Gebiete, wo da- mals h so viele ah Ansichten aii Deutungen gegeben w Nichts begründet waren. Schleide wird durch dieses einer neuen Auffassung LI 290 des Studiums bahnrechende Werk für alle Zeiten unauslóschlich und glänzend in der Geschichte der Botanik dastehen, — die Rück- igkeit, mit der er frühere Arbeiten geisselle, Arbeiten, die immerhin sein eigenen Studien als Schemel und Vorarbeit gedient — machen dieses Werk nicht ser, ist schon lange vor sei- nem jetat veas Tode die Wissenschaft wieder so weit vorgeschritten und seine ver- meintlich grösste Entdeckung, die Art der Befruchtung der Phanerogamen in Betreff der Zeugung des Embryo, ist seitdem so gründlieh widerlegt worden, dass, Schleiden's grosse Verdienste um die Wissenschaft ver- gessend, seine Nachfolger in ähnlicher schrof- fer Weise gegen ihn auftreten kónnten. Sein zweites berühmtes Werk: „Die Pflanze und ihr Leben^ erschien 1848. Es ist dies ein in populärer eleganter Sprache und Dar- stellung geschriebenes Werk, das Schleiden’s Namen gleichfalls unvergesslich machen wird, denn es ist das erste Werk gewesen, welches die wissenschaftliche Naturforschung populär gemacht hat Alle spätern Schriften Schleiden's sind gegen diese beiden ersten Werke unbedeu- lend, wenn auch in jedem seine vorzügliche Darstellungsgabe glänzend sich bewahrheitet, wie denn überhaupt derselbe auf seine Lorbeeren ruhend später verhältnissmässig Jahre 1863 als Professor der Botanik und Anthropologie wollen wir noch berühren. Es ist dem esse bekannt, dass er diese Berufung, wi int, gegen die Ansicht der ee erhalten hat, weil er sich erboten hatte, gegen den Materialis- mus, sowie gegen die aus dem Darwinismus C i haftlich auf. = 9 E zutreten, Vielleicht hatte man auch seine desfallsi- gen Anerbietungen missverstanden, — genug, er erhielt seine Be das Gegentheil von lichen Versprechen in seinen Callegien vor- | noch nicht gelenkt wurde. (Dr. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. irug und überhaupt das Collegium in seiner grossen Mehrheit gegen ihn war, erhielt er 1866 seinen Abschied mit voller Pension. Vor seinem Weggang aus Russland sah der Referent Schleiden wiederholt bei sich. Der Himmelsstürmer der jungen Jahre hatte sich in einen nn sympathischen Charakter verwandelt. Seitdem lebte er in ze und m in Melt und Frank- furt a. M. der ~ wo er sein pepe sen ‘hal Sein noch nach Menschenaltern mit Nutzen von Jedem studirt werden, denn sie haben einer neuen Auffassung des Studiums die Bahn gebrochen und stehen in dunt anes in der Geschichte der Wissenschaft gro: und einzig da. (E. 8). 2) Der Herr H, Wendland, Inspektor der Gärten zu Herrenhausen, hat einen Ruf als Direktor des Botanischen Gartens in Karlsruhe erhalten, Wir hoffen, dass einer- seits Herr H, Wendland seinem Palmen- hause und damit seinen wichtigen Studien über die Palmen und andrerseits unsere hoch- geehrten Freunde Mayer Vater und Sohn in rüstiger Gesundheit noch lange dem Botani- schen Garten in Carlsruhe, den wir unter beider Leitung wiederholt bewundert haben, erhalten bleiben ntiago den 21. Juni 1881. Seit zwei Tagen klagen die Zeitungen über sibirische Winterkälte (Juni ist Mitte Winter in Chili). Wir haben nämlich Nachts 2—3°R. wo keine Heizeinrichtungen sind, allerdings nicht über + 4—5° R., so dass man gehörig friert, Der in den Provinzen Concepeion und Valdivia häufig wachsende, kaum spannen- hohe Lupinus microcarpus Sims keimt stets mit verwachsenen Cotyledonen, eine Eigen- thümlichkeit, auf welche die Aufmerksamkeit . R. A. Philippi. Grosse Preise: Philadelphia 1876, Paris 1878 und Sidney 1879. ; Bohmens Schatz! Püllnaer Natur-Bitterwasser, „die altberühmte Krone der’ Bitterwisser“. Anton Ulbrich, Sohn des Gründers. Pflanzet Erdbeeren! » Wem daran gelegen ist, im künftigen Jahre bereits eine Ernte dieser frischen, köstlichen, allbegehrten Früchte zu haben, der ver- E : siume es nicht, sich bei herannahender Verpflanzzeit (August bis v Oktober) eine Pflanzung anzulegen. | j ! Wir besitzen ein sehr grosses und reichhaltiges Sortiment Erd- beeren, welches aus langjähriger Erprobung resultirend, das Beste und auch das Neueste enthält, was die rationellsten' Cultivateure erzogen haben. Das Sorten-Verzeichniss steht Liebhabern auf Ver- langen zu Diensten. Wird die Wahl uns überlassen, wir jederzeit Rechnung, dass frühe und späte Sorten entsprechend vertreten seien. Wir erlassen: S 1 Sortiment von 10 sehr guten Sorten à 2—3 Pflanzen für 2 Mark : 1 Sortiment von 10 der grossfrüchtigsten Sorten à 2—3 Pflanzen für 3 Mark 1 Sortiment von 25 eben solche Sorten à 2—3 Pflanzen für 4 Mark r 1 Sortiment von 10 ganz neuen Sorten à 2—3 Pflanzen für 3 Mark 100 Erdbeeren, beste grossfrüchtige in extra schönem Rommel für «t, so das ~ (Für Aechtheit der Sorten garantiren wir.) .. Recht vielen Aufträgen sieht entgegen : entrale der praktischen Gartenbau-Gesellschaft ~ In Bayern zu Frauendorf cies _ Post Vilshofen in Nieder-Bayern. GARTENFLORA Allgemeine Monatsschrift für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blnmenkunde mi Organ des - Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St, Petersburg, Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gartner Deutschlands, Russlands und der Schweiz sitio! ‘a bee ser redigirt Kais. Russ. wirklichem Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in St. oe cns in ge des — Russ. Gartenbauvereins in St. Petersburg, In ber Eo famed hoh ; Ehrenmitgliede der Wissenschaften in P , Correspondirendem Mitgliede der kel.” bayr. yos emie der Wi mere Rs aften und der Kaiserlichen Rei ag i ea = ademie Wissenschaften in St burg, Corre- Ls m oc Mitgliede der Akadem r Wissenschaften z Bologna, Mitgliede der Vae un Naturforscher mr na-Carolina, Ehrenmitgliede, zie; Mitglied um und Correspondirend itg Gelehrten- und Garten Mitherausgeber für Deutschland H. Jäger, E. Mayer, A. Senoner, L. Beissner, Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. Hofgürtner in Garatshausen, H. Hoffmann, C. Salo W. Zeller, Prof. ord. an der de Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gärtner in Marburg. Prof. Dr. Göppert, i "o M. Kolb, E. Schmidt : Geh. Rath u. Director d. bot. Gartens in Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma: Haage & Schmidt) ` Mitherausgeber für die Schweiz: à E. Ortgies, Inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: d Dr. F. von Herder, | E. Ender, Kais, eo Lone u. Bibliothekar am "serios Erster Gärtner am Kaiserlichen: Botanischen schen Garten zu St. Petersburg. Garten zu St. Petersburg. September 1881. Verlag von Ferdinand e 1881. : Seite de Originalabhandlungen. : | aus andern —_ entlehnten .— . -D Abgebildete Pflanzen. 291 Pflanzennamen“ 304 . 9) Der Gartenbauverein zu Lulea 296 7) Babátidlang von Myosotis pa .3) Härte von Dionaea muscipula, stris semperflorens . . 306 Sarracenia purpurea u. S.. ' 8) Dendrologische Beiträge von variolaris s 287 H. Zabel. (Fortsetzung. . . 307 4) Kleinere Mitteilungen von II. Neue und empfehlenswerthe E. Regel - 298 Eo ae EM über ne 299 IV. Literatur . 320 ) Zusatz zu dem Artikel: ius 5 sprache der lateinischen und \ a og | Pflanzen : 5) Verschiedene Bemerkungen | DE NUR o 5 s MI | | | v. Feinsten u. . Correspon- denz ee . 921 u Sod und zwar Yol deren cine is ie EE trockenen Exemplaren. begleitet, unter der Adresse e Verla h ndlung von Ferdinand Enke dem | Umschlag oder Beiblatt sogen eine en — em legt die Ver- L Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Helicophyllum Lehmanni Rgl. (Siehe Tafel 1056.) Aroideae. Bulbus depresso-globosus. Folia omnia radicalia, crassa, anguste lan- ceolata, saepissime sensim in petio- lum teretem attenuata v. rarius e basi subrotundata subito in petiolum atte- nuata, acuta, penninervia. Scapus solitarius, initio brevis, demum elon- gatus. Spathae basi tubulosae lamina oblongo-elliptica, obtusa v. acuminata, extus viridis, intus atropurpurea. Spa- dix basi foemineus, superne masculus; interstitium inter spicam foemineam et masculam totidem organis neutris e basi ovata subulatis vestitum; supra antheras organa neutra nonnulla. An- therae sessiles, loculis divergentibus. Spadieis appendix nuda, cylindrica, obtusa, spadicem duplo superans, ' erecta, nigra, quam spatha paullo bre- vior., Ovarium ovulis 4 erectis. *) *) H. Lehmanni Rgl., foliis e basi sensim angustata v. rarius e basi subrotundata v. vix cordata subito in petiolum attenuatis, E unn nervis lateralibus inter se re- motis, organis neutris — antheras non- nullis, ovario 4-ovulato. 1881. In Turkestania occidentali (Leh- mann, Sewerzow, Fedtschenko, A. Regel). Bunge hat diese Art als Bia- rum Lehmanni 1851 in den Reliq. Lehmannianis pag. 503 No. 1333 be- schrieben, welchen Artennamen wir unserer Pflanze deshalb auch lassen. Schott zieht nun Biarum Lehmanni Bnge. als Synonym zu seinem Emi- nium Ledebouri (Schott prodr. Aroid. p. 111. — Ejusd. Aroideae tab. 22). Schott beschreibt aber sein E. Lede- bouri mit herzfórmig-speerfórmigen Blüttern mit sehr dicht gestellten Sei- tennerven und bildet die von ihm ver- glichene Pflanze auch so ab. Ferner enthalten die Fruchtknoten unserer Pflanze 4 aufrechte Eier, was man freilich nur auf dem Querschnitt be- merkt, bei Schott's citirter Abbildung . erassifolium Engl. (Typhonium crassi- folium Ledb.); foliis e basi cordata v. subhastata ovato-lanceolatis, nervis a6 teralibus densis, organis neutris su antheras nullis, 21 292 sieht man aber auch auf dem Quer- schnitt nur 2 Eier. Schott citirt nun zu seiner Beschrei- bung und Abbildung ausser Biarum Lehmanni Bnge. auch noch Typho- nium crassifolium Ledb. (Ledb. fl. ross. IV. (1853) pag. 10. Von dieser letz- teren Art scheint nur ein einziges Exemplar bis jetzt bekannt zu sein, welches von Eversmann in der Steppe der Kirghisen gesammelt wurde und das im Königlichen Herbarium zu Berlin aufbewahrt wird. Nach diesem hat Ledebour seine Diagnose (foliis e basi cordata ovato-sublanceolatis subhastatis, lobis abbreviatis margine contignis v. altero alteri incumbente) gegeben, das gleiche Exemplar scheint Schott vorgelegen zu haben und Engler, der eben diese Art nach dem gleichen Exemplar als Helicophyllum crassifo- lium Engl. (Araceae pag. 597) be- schreibt, zieht nach Schott's Vorgange gleichfalls Biarum Lehmanni als Syno- ny zu iliéner An age s. Nun Exemplare unserer Herbärien aus Turkestan meist ilig in dem Blattstiel verschmä- lerte Blätter, wie das auch unsere Tafel nach zahlreichen lebenden Exem- plaren wiedergibt, selten nur geht das Blatt aus abgerundetem oder un- deutlich herzförmigem Grunde in den Blattstiel über, — am Grunde deut- ‚lich herzförmige oder gar speerför- mige Blätter, wie Schott seine Pflanze abbildet, kommen aber bei unsern Exemplaren nicht vor. Rechnen wir = dazu die andern schon erwühnten Un- . terschiede, so halten wir Helicophyl- 2 Jum. (Eniium) 1 Lehmanni Bnge. für Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. eine von H. (Typhonium) crassifolium Ledb. gut geschiedene Art, die in West-Turkestan eine sehr allgemeine Verbreitung besitzt. Die Knollen überwinterten von der- selben im letzten Winter vollstündig gut im freien Lande, die Abbildung ist aber nach Topfexemplaren ge- macht, denn im Topfe erschien die Blüthenscheide vor den Blättern, im Lande entwickelte sich dieselbe aber erst nach den Blättern im Juni. Unsere Tafel gibt bei a eine Blü- thenscheide, bei b ein Blatt in natür- licher Grósse. c ist eine verkleinerte Pflanze nach der Blüthe, die nur Blit- ter trágt. e ist der untere Theil des Blüthenkolbens, unten mit den Frucht- knoten, in der Mitte mit den sterilen Organen, oben mit den Antheren und über den Antheren stehen noch ein paar sterile Organe und dann beginnt der kahle oberste sterile Theil des Blüthenkolbens. d ist der Quer- schnitt durch den Fruchtknoten, auf dem man 4 Eier und g der Lüngs- schnitt, auf dem man nur 2 Eier er- blickt und f endlich der Querschnitt durch ein Ei. (d, g, f vergrössert.) Wir bemerken noch, dass wir, nach Engler's Vorgange, Eminium mit He- licophyllum vereinigten und Biarum Lehmanni Bnge. zu Helicophyllum stellen. Ferner ist in Folge der Ver- einigung von H. crassifolium Engl. (Typhonium Ledb.) mit H. Lehmanni die Diagnose der ersteren Art fälsch- licher Weise abgeündert worden, da muss für die Blütter Ledebour's ur- sprüngliche Beschreibung der Blatt- basis beibehalten werden., (E. R.) I. Originalabhandlungen. 293 B. Leontice Alberti Rgl. (Siehe Tafel 1057 Fig. 2. a—e.) Berberideae. Bulbus depresso-subglobosus. Cau- les spithamaei. Folium caulinum so- litarium, sessile, ad basin tripar- titum; foliola petiolata, digitato- 5-partita; foliorum laminae flores- centiae tempore marginibus involutis lineares violascentes, post florescentiam obovatae virides. Flores in racemum terminalem dispositi, pedunculati. Bracteae ovatae, initio violascentes, deeinde virides, pedunculum erecto patentem aequantes. Sepala 6, ovato- oblonga, rufescenti-aurantiaca, nervis 5 rufescentibus picta. Petala sepalis plus duplo breviora, cuneata, apice trifida, lobis lateralibus horizontaliter patentibus, lobo intermedio bidentato. Ovarium ovatum, stipitatum. „Eoliolis florescentiae tempore mar- gine involutis, pedunculis post flores- centiam erecto-patentibus, ovario sti- pitato, florum colore“ a L. altaica diversa. In Turkestaniae montibus alata- vicis occidentalibus. (A. Regel.) Die schöne neue Leontice, deren Knollen A: Regel in den Gebirgen des westlichen Turkestan’s zwischen Taschkent und Samarkand gesam- melt hat, nennen wir nach ihrem Ent- decker. Die rothgelbe Farbe der Blüthe, eine um 2 Wochen frühere Entwickelung der Blumen, die zur Zeit der Blüthe mit den Ründern ein- gerollten violetten und erst später ausgerollten grünen Blätter, vor allem aber die stets aufrechte Stellung der Blüthenstiele, die Form der Blumen- blütter und der gestielte Fruchtknoten unterscheiden diese Art von L. al- taica Pall. Ueberwintert ohne Deckung im freien Lande und gehórt zu den frü- hesten schónen Frühlingsblumen, die mit Erythonium und Puschkinia gleich- zeitig blühet. Erklürung der Tafel. Fig. 2, eine Pflanze in natürlicher Grösse. a. Ein Kelchblatt nebst Blu- menblatt und Staubfaden. b. Ein Blumenblatt und Staubfaden. c. Ein Fruchtknoten. d. Eine einzelne Blume. (a—d vergrössert.) e. Ein entwickel- tes Theilblatt nach der Blüthe. (E. R.) . €. Merendera (Siehe Tafel Raddeana Rgl. 1057 Fig. 1). Melanthaceae. Bulbi ovati tunicae exteriores mem- branaceae, tenues, fusci. Caulis e bulbi basi lateraliter egrediens, uni- florus, flore incluso circiter 15 Cm. altus, triphyllus. Folia erecta, anguste lanceolata, obtusiuscula, florem initio 294 aequantia deinde superantia. Peri- gonium corollinum, lilacinum, 6-phyl- lum. Sepala longissima, unguiculata ; unguibus in tubum conniventibus, om- nibus fauce utrinque sagittato-unguicu- latis; laminis aequalibus, erecto-paten- tibus, oblongo-obovatis, obtusis, campa- nulato-conniventibus. Stamina 6, la- minae basi insertae, quam lamina duplo breviora; filamenta filiformia, antheras oblongas triplo superantia. Styli 3, distincti, stamina subae- quantes. Dr. Radde bulbos misit ex provineiis caucasicis. M. caucasica M. B. (Bul bocodium trigynum Adam.), cui affi- nis ,bulbi tunicis plurimis coriaceis nigris, caule e centro bulbi egrediente, folis lineari-lanceolatis mox arcuato- patentibus flore initio brevioribus, se- palis interioribus tantum ad laminae basin cordatis v. breviter sagittatis, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. exterioribus in unguem attenuatis“ facile dignoscitur. Die neue Merendera, deren Zwie- beln Dr. Radde im Kaukasus sammelte sehr nahe. Der nicht aus der Mitte der Zwiebel, sondern stets am Grunde der alten Zwiebel sich entwickelnde Stengel, der an seinem Grunde die neue Zwiebel bildet, dünnhäutige braune ungetheilte Zwiebelhäute, brei- tere aufrechte Blätter und die pfeil- förmigen Anhüngsel am Grunde aller Blumenblätter, unterscheiden diese Art aber. Gehórt zu den ersten Blumen des Frühjahrs, die gleichzeitig mit dem Schneeglöckchen sich öffnen und verdient gleich den verwandten Arten allgemeine Kultur, umsomehr, als sie ohne Deckung im freien Lande über- dauert. (E. R.) D. Bulbocodium (Merendera) persicum Boiss. et Kotschy 2 turkestanicum, (Siehe Tafel 1058. Fig. 2. e. f.) Melanthaceae. Merendera persica Boiss. et Kotschy in Boiss. diagn. ser. I. fasc. 13, pag. 97. — B. persicum £ turkestanicum differt a diagnosi Cl. Boisseri „vagina tubu- losa scapum foliorumque basin cin- . gente apicem versus sensim attenuata (nec seapum usque ad foliorum or- tum cingente apice oblique truncata), sepalorum lamina en aeutiuseula - usque 2 Cm. longa et 6 Mm. lata (ne. go-lineari ; € = Bulbus ee membra- aqp naceo-scariosis fuscis cinctus, com- pressus, ovato-conoideus, scapum e basi emittens. Folia 4—6, glaber- rima (nec 3—4). Caulis 1—2 florus. E. Boissier hat von dieser Art nur abgeblühete Exemplare im Frucht- zustand gesehen, wie auch uns ein von ihm gegebenes in unserm Her- barium vorliegt, das genau seiner Be- schreibung entspricht. Unsere Pflanze kennen wir nur aus lebenden Exem- plaren, deren Zwiebeln A. Regel und Fetisow im Herbste 1880 aus den I. Originalabhandlungen. Gebirgen West-Turkestans einsende- ten.I tenH glei dem Bulbocodium (Merendera) robus- tum, das uns bis jetzt als einzige Art aus Turkestan bekannt war, aber schon die am Rande gezühnelten Blütter und mehrere Blumen (nicht blos 1 bis 2) unterscheiden B. robustum. Da die Exemplare, welche E. Boissier vor- lagen, ohne Zwiebel und mit ganz abgeblüheten Blumen, so scheinen 295 uns die Unterschiede, welche unsere Pflanze von der von Boissier zeigt, nicht so wesentlich, um darauf eine besondere Art zu souder (E. Unsere Abbildung Taf. 1058 Fig. 2 stellt eine ganze Pflanze im Beginn der Blüthe, e den obern Theil eines im Abblühen begriffenen Exemplares und Fig. f eine einzelne Blume dar, alle in natürlicher Grösse. (E.R E. Pleurothallis Binoti Rgl. (Siehe Tafel 1058. Fig. 4. a. b, c. d.) Orchideae. Caules secundarii elongati, spitha- maei usque 30 Cm. alti, binodosi, ad nodos vaginis demum scariosis oblique truncatis vestiti, inferne teretes, su- perne tricarinati. Folium coriaceum, e basi rotundato-subcordata elliptico- oblongum, apice initio acutum demum obtusum v. emarginatum. Racemus solitarius (rarius racemi bini), laxe 7—8 florus, folio subduplo brevior, peduneulatus; pedunculus supra basin folii insertus, basi vagina acuta sub- foliacea involutus. Flores brevissime pedicellati; pedicelli bracteolis vagi- natis truncatis brevissimis fulti. Flores bilabiati; sepala petalis duplo lon- giora, acuta, trinervia, sepalo summo lineari-lanceolato mucronato, sepalis duobus inferioribus paene ad apicem connatis sepalum unicum ovatum apice mucronato-bidentatum sistentibus. Pe- tala trinervia, oblonga, apice brevis- sime bidentata. Labellum brevissime unguiculatum, e basi cordata lingui- forme. Columna semiteres, aptera, pe- talis paullo brevior. Folia laete viridia, 9— 17 Cm. longa, 312—5 Cm. lata. Flores lutei; se- paia 1 Cm. longa, inferius intus basin versus rubro-striatum; petala et la- bellum circiter 5 Mm. longa. Ab omnibus speciebus gen. Pleu- rothallis sect. Elongatarum, ,foliis e basi cordata elliptico-oblongis, sepalis petala duplo superantibus^ dignos- citur. Plantas vivas Cl. Binot e Brasilia misit. Eine für die Gattung Pleurothallis ansehnliche Art mit gelben rothge- streiften Blumen, die sich durch das am Grunde herzförmige Blatt und die kleinen Blumenblätter, die kaum halb so lang als die Kelchblätter, von den ver ten Arten unterscheidet. Wir erhielten diese Art von Hrn. Binot, welcher solche in der Nähe von Rio de Janeiro sammelte. (E. R.) 206 Gartenflora Deutschlands,. Russlands und der Schweiz. Erklärung der Tafel. Fig. 1. Ein Stengel nebst Blüthentraube und Blatt in natürlicher Grösse, a. Blume von der Seite. b. Blume in der Vor- deransicht. c. Lippe und Griffelsäule. . Eine ganze Pflanze verkleinert. (a. b. natürliche Grösse, c. vergrös- sert, d. verkleinert.) 2) Der Gartenbauverein zu Lulea. In Lulea in Lappland existirt jetzt wohl der im höchsten Norden befind- liche Gartenbauverein. Der hiesige Botanische Garten hat demselben durch Vermittelung des Herrn Aug. Engberg verschiedene Samen von Bäumen und Sträuchern zugesendet, obgleich dort wenig Aussicht auf gutes Gedeihen war. Haben doch z. B. im Winter 1880 bis 1881 selbst Sorbus aucuparia, die Birke und die Zitter- pappel bedeutend gelitten, Holzge- wächse, die z. B. im Petersburger Klima noch niemals gelitten haben. Herr Engberg hat uns ein Verzeich- niss der Holzgewüchse eingesendet, die 1880 aus dem von uns eingesen- deten Samen aufgegangen und den ausserordentlich kalten Winter über- dauert haben. ` Wir können daraus aber leider nicht schliessen, dass dieselben dort wirk- = M sein werden, mem „auge unter ke hal- ten oft sehr gut aus, wührend solche wenigstens bis zum Schnee abfrieren, wenn sie über denselben hervortreten. Darunter sind z. B. alle Spiraeen auf- geführt, aber Sp. Douglasi und deren Bastarde und Sp. opulifolia erfrieren . in kalten Wintern auch in Peters- s "burg bis zum Schnee. Spiraea opuli- = in Petersburg im Allgemeinen . gut ged , leidet doch in beson- d n kalten Wintern und ist zn ders empfindlich gegen starke Kahl- fröste im Spütherbste. Ueberhaupt ist der Einfluss der Kälte ein sehr verschiedener, je nach Jahreszeit und Schneedecke. So z. B. leidet die ebenfalls als in Lulea unbeschädigt geblieben aufgeführte Abies sibirica (Pinus Pichta) auch bei gefrorenem Quecksilber nicht, ist aber im Früh- jahr, wenn auf helle sonnige Tage kalte Nächte folgen, sehr empfindlich. Ganz schön durch den Winter gekom- mene Exemplare, wenn sie auf freiem, der Sonne ausgesetztem Standorte stehen, bekommen dann gelbe Nadeln, oft auch verharzen die Knospen in Folge dessen und der Baum wird un- ansehnlich oder stirbt auch wohl all- mälig ab. Auf theils oder ganz be- schattetem Standort stehende Exem- plare zeigen dagegen diese Erschei- nung nicht. Sauerkirschen halten ebenfalls noch unsere tiefsten Kälte- grade im Zustande der vollen Ruhe aus, stehen sie aber auf warmem son- nigem Standort, so müssen sie von der Zeit an, wenn der Einfluss der Sonne beginnt, geschützt werden, denn : geschieht dies nicht, so kommen sie unterm Einfluss der sonnigen Tage in Vegetation, indem der Saft steigt und die Knospen schwellen und die auf die würmere "lage folgenden Naehtfróste tödten sie. Umgekehrt litten in dem vergangenen verhält- ul mi TUR RES NUS TITAN SERERE len El a a > QUT P NERO EUST Ze nn Bos I. Originalabhandlungen. nissmüssig milden Winter manche un- serer sonst den härtesten Wintern trotzenden Pappeln und Weiden, weil sie noch in voller Vegetation waren, Anfangs (Mitte neuen Styls) Oktober, Kahlfróste bis zu — 15? R. eintraten, welche überhaupt vielen sonst ganz harten Pflanzen schadeten. Bei jungen, aus Samen erzogenen Pflanzen kommt es sehr darauf an, ob sie eine schützende Schneedecke haben oder solche fehlt. Wir wühlen daher vorzugsweise Lokalitäten zu den Aussaaten der Holzgewüchse, von denen wir wissen, dass der Sturm die schützende Schneedecke nicht ent- ernt. So führt Herr Engberg unter den erfrorenen Sümlingen Alnus viridis auf. Das muss nach unserer Ansicht aber nur durch irgend einen Zufall herbeigeführt sein, denn dieser gehórt gerade zu den hürtesten Strüuchern, welche bei uns nie gelitten haben. Was endlich die sehr interessanten Akklimatisations- Versuche zu Lulea 297 betrifft, so müssen wir im Allgemeinen bemerken, dass allerdings die in Pe- tersburg gereiften Samen auch nach unserer Ansicht dort weit günstigere Resultate geben werden, alsSamen der als gleichen Art, die unterm Einfluss eines wärmeren Klima’s, das eine längere Vegetationszeit gestattet, zur Reife kamen. Bei der grossen Menge von Pflanzenarten, die wir im Klima von St. Petersburg akklimatisirten (im Sinne von habilitiren gebraucht), haben wir das vielfach erfahren und in dieser Zeitschrift auch öfters der- artige Erfahrungen mitgetheilt. Wir sind daher auf die allgemein interes- santen Resultate, welche man in Lulea erhalten wird, sehr gespannt, und bitten den Hrn. Engberg, uns diese mittheilen zu wollen, wenn dieselben erst einen wirklichen Werth erhalten haben, nämlich nachdem die betref- fenden Holzgewächse über die schüt- zende Schneedecke hinausgewachsen sind. - 8) Härte von Dionaea museipula, Sarracenia purpurea u. S. variolaris. Herr Friedrich Adolf Haage in Erfurt theilt uns mit, dass er den Versuch gemacht habe, obige 3 Pflan- zen in 2 verschiedenen Lokalitäten des Thüringer Waldes und zwar am Schneekopf und Teufelskreuz, da wo | Drosera rotundifolia wild wächst, aus- zupflanzen. Es geschah dies mit Sarra- cenia purpurea und Dionaea musci-. pula vor 2 Jahren. Beide Arten haben gut ausgehalten. Dionaea hat sich besonders krüftig entwickelt und | die zusammenklappende Blattflüche | hat 3 Cm. Lünge und 2 Cm. Breite erhalten und hatte am 10. Juli einen 15 Cm. hohen Blüthenschaft ent- wickelt. Auch Sarracenia purpurea und S. variolaris, welche letztere erst 1880 ausgepflanzt ward, haben so kräftige Schläuche gebildet, dass sie wohl im nächsten Jahre blühen werden. Hoffentlich durchstreifen nicht Botaniker diese Gegend und nehmen diese Versuchspflanzen als neue Bür- ger der deutschen Flora mit sich heim. 298 Wir erinnern bei dieser Gelegen- heit daran, dass unser geehrter Mit- arbeiter Herr E. Mayer schon vor lingerer Zeit die Bildung von Moos- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. beeten in den Gürten im Freien zur Kultur dieser Pflanzen empfohlen hat. R) 4) Kleinere Mittheilungen von E. Regel. a) Die Erdbeerkultur im Süden Russlands ist wegen der Trocken- heit und Hitze im Sommer im All- gemeinen sehr schwierig. Nach einer Mittheilung des Herrn R. Rothe in Odessa gab die Erdbeere , Wunder von Giessen^ die besten Resultate. b) Ueber das Verpflanzen von Bäumen im Steppenklima des südlichen Russlands theilt uns Hr. R. Rothe in Odessa mit, dass z. B. e ud in AME UA von unten an l im Herbste verpflanzt, im Laufe des Winters in Folge der scharfen trockenen Winde abtrocknen und im Frühjahre nur aus dem Stammgrunde austreiben, — wäh- rend, solche, im Frühjahr gepflanzt, sehr gut fortwachsen. Eichen wachsen bei Herbst- oder Frühjahrspflanzung nur höchst selten an, wenn nicht be- sondere Massregeln gegen das Ab- nn der Pospes — die tro- p^ ce" J so z. B. wenn beim Fanie iik im Herbst mit Ballen, Stimme und Zweige im Winter mit Bastmatten umwickelt werden. Bei der Frühjahrs- pflanzung legte Herr R. Rothe zeitig im Frühjahre, gleich nachdem sie aus- gegraben waren, die Eichen 10 Tage ganz in Wasser und pflanzte darauf. Die Folge war, dass alle so behan- delten Exemplare kräftig weiter wuch- sen. Es scheint dies in Folge des- sen zu sein, dass die betreffenden Bäume sich ganz mit Feuchtigkeit vollsogen, dass die Umbildung der Re- servenahrungsstoffe besser und voll- kommener von Statten ging und der kräftige Trieb erfolgte, bevor die trocknen Steppenwinde den also mit Nahrungssaft erfüllten Pflanzenkörper schädigen konnten. c) In Betreff des Verpflan- zens von Bäumen und Sträu- chern im Klima von St. Petersburg ist zu bemerken, dass für die Mehr- zahl der Bäume und Sträucher der Herbst und das Frühjahr vor dem Austreiben oder auch noch beim Be- ginn des Triebes am günstigsten ist. Aepfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, ferner Weiden, Pappeln, einzelne Sträucher, als Spiraea opulifolia, soll- ten nur im Frühjahre gepflanzt wer- den. Lärchen im ersten Frühjahr gleich nach Aufgehen des Bodens, oder im Herbst zur Zeit des Gelbwerdens des Laubes. Eichen frühzeitig im Herbste oder im Frühjahr vor Beginn des Trie- bes. Nadelhólzer im ersten Frühjahre vor dem Triebe und vom 20. Juli (1. Aug.)an. Herbstzeit ist für diezarteren entschiedenschüdlich. Rosen im Früh- jahr vor dem Trieb. Eschen verpflan- zen wir, um frühere Ruheperiode her- bei zuführen und damit deren Schädi- gung vom Frost zu vermeiden, schon Ende August, Taf. 1056. I. Originalabhandlungen, 299 5) Verschiedene Bemerkungen über Coniferen. Anknüpfend an frühere Mittheilun- gen über diesen Gegenstand móchte ich heute noch einmal zurückkommen auf die seitlichen Triebe der ersten Entwickelung mit linienförmigen Blät- tern, welche sich als Stecklinge weit leichter bewurzeln, wie ausgebildete schuppenförmige IRRE der gleichen Pflanze. Auch Herr Garteninspektor Hoch- stetter hat kürzlich darauf hingewie- sen, dass sogar sonst schwer aus Steck- lingen zu erziehende Pflanzen im ju- gendlichen Stadium der Entwickelung sich gut bewurzeln, wie z. B. Pinus palustris u. a. Carriére sagt z. B. S. 129 seines ,Traité général des Coniféres*, dass Chamaecyparis nut- kaönsis besonders diese Eigenthüm- lichkeit besitzt, wührend doch dieser Umstand bei jeder anderen Conifere der gleiche ist, wie schon früher von Cupressus sempervirens, Callitris qua- drivalvis, Juniperus u. a. mitgetheilt wurde. Diese Thatsache widerlegt vollkom- men die Ansicht, dass manche der sogenannten Retinisporen darum nicht von Chamaecyparis, Thuja und Biota abstammen kónnten, weil sie sich so leicht aus Stecklingen erziehen lassen, was bei den ausgebildeten Arten nicht immer der Fall ist. Besonders wird dieser Umstand bei Biota angeführt, die weniger leicht durch Stecklinge wüchst als ihre For- men Biota orient. decussata und or. meldensis. Letztere Pflanze, welche Carrière als Mittelding oder Ueber- gang von Chamaecyparis zu Retini- spora ansieht, hat, wie er selbst sagt, alle Merkmale einer jugendlichen Form, wie dicht buschiges Wachs- thum, Rothwerden im Winter, ge- ringe Fruchtbarkeit und deutlichen Uebergang in Biota orientalis beim Fruchtbarwerden im höheren Alter, wie z. B. starke Exemplare in Hyéres, die auch ich kenne, deutlich bewei- sen, indem dort Zweige mit schup- penfórmigen Blüttern überwiegen. Die Formen der allerersten Ent- wickelung werden selten alt werden und mit wenigen Ausnahmen steril bleiben und die Uebergangsformen werden nur prosperiren und fructifi- ziren, wenn mit der Entwickelung schuppenförmiger Zweige die normale Ausbildung der Pflanze sich vollendet. Es wären da noch manche Bei- spiele anzuführen, so ist, wie schon früher bemerkt, Cryptomeria elegans nur jugendliche Stecklingspflanze, also Garten-Zwergform von C. japonica, wie jeder Sümling von C. japonica uns deutlich zeigt. Wieder dicht bu- schiger Wuchs, Rothwerden selbst im Winter im Hause. C. japonica pyg- maea, pungens u. a. sind die in Ja- pan so beliebten Monstrositäten. Wir haben dieser japanischen Lieb- haberei zu Folge alle Ursache, die von dort und ebenso aus China ein- geführten Pflanzen mit grosser Vor- sicht aufzunehmen und erst sehr ein- gehend zu prüfen, ob wir es mit neuen Pflanzen oder mit künstlich erzogenen Gartenpflanzen zu thun haben. Thujopsis laetevirens ist auch nichts 300 weiter wie eine jugendliche Steck- lingspflanze von Th. dolabrata. Ich besitze ein Exemplar, wo der jugend- liche Zustand so recht in die Augen fällt und an manchen Zweigchen die linienförmigen Blätter ringsum stehen, aber die oberen Triebe schuppenför- mige Blätter besitzen. Hier haben wir dann dicht buschigen Wuchs, schwächere Zweige und freudigeres Grün wie bei der Art. Je länger solche Formen sich in einer Gegend erhalten und wie z. B. in China und Japan vielleicht seit langen langen Jahren kultivirt wer- den, desto länger und sicherer wer- den sie sich auch in dieser abwei- chenden Form erhalten, ja selbst auch öfter echt durch Samen fortpflanzen. So geben uns z. B. Aussaaten von Biota orient. compacta zum gróssten Theile Pflanzen, die den rundlich bu- schigen Habitus bewahren. Andere Formen von Biota reproduciren oft nur in geringer Zahl ihre Eigenthüm- lichkeiten. Zu bemerken ist, dass bei Aus- saaten von Formen sich der Habitus meist besser wie die Fürbung ver- hält, so pflanzt sich Biota orient. aurea weniger echt durch Samen fort, wie denn ja überhaupt, um die Eigen- thümlichkeit abweichender Formen zu erhalten, immer besser Stecklings- vermehrung oder Veredlung anzu- rathen ist. (Siehe Anmerkung.) Thuja occidentalis Wareana pflanzt sich oft echt durch Samen fort, ich erntete von einem frei und isolirt ‚stehenden Exemplare Samen und alle . Bümlinge bewahrten bisher den Cha- . Takter der Mutter. Gewiss tragen - Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. zum rascheren Ausarten der Säm- linge öfter in der Nähe stehende Thuja occidentalis bei, aber der Um- stand, dass Th. occid. Wareana oft noch als sehr grosses Exemplar plótz- lich leichtzweigig gleich Th. occidenta- lis in die Höhe geht, liefert den sicher- sten Beweis seiner Abstammung. Auch Thuja oceid. fastigiata, eine schöne strikt pyramidale harte und daher sehr empfehlenswerthe Form, liefert bei Aussaaten ein ziemlich gün- stiges Resultat. Dass sich Coniferen, welche in einer Gegend seit lange eingebürgert sind, je nach Standort und Klima verän- dern und deren Sämlinge dann oft die Abweichungen von der Art be- wahren, sehen wir z. B. an Sümlin- gen von Cupressus semperv. fastigiata Whitleyana der Pyramidencypresse des Himalaya und C. semperv. fasti- giata Bregeoni einer französischen Form, die auch als Sämling längere linienförmige Blätter behält. Die For- men von Cupressus torulosa werden uns bei Sämlingen hie und da erhal- ten bleiben, wenn wir auch bei der schónen C. torul glauca und viridis, C. torul. Corneyana, mit stark hün- genden Zweigen, wie bei der stark- zweigigen C. torul. majestica nie mit Sicherheit auf echte Fortpflanzung rechnen dürfen, sondern auch hier wieder die auffallendsten Abweichun- gen zur künstlichen Vermehrung ver- wenden müssen. Cupressus pendula l'Herit, C. Coulteri Forb., C. Ben- thami Endl. und viele andere diesen so sehr ähnlichen Cypressen bewahren als Sämlinge oft ihre Eigenthümlich- keiten, gehen aber auch wohl öfter I. Originalabhandlungen. ineinander über, es ist daher gewiss sehr schwer hier zu sagen, welche gute Arten und welche lokale Formen sind. — Die zahlreichen Arten, die wir in den Gürten unter so verschie- denen Namen kultiviren, móchten, wenn eine genaue Prüfung möglich würe, ziemlich zusammenschmelzen, wie ja Dr. C. Koch schon in seiner Dendrologie nachgewiesen hat. benso möchte es mit den zahl- reichen Juniperus sich verhalten, die je nach Standort, Boden und Klima gewaltig abündern; nehmen wir da nur unseren J. communis, wie ver- schieden gestaltet derselbe ist. Wie abweichend tritt Juniperus virginiana auf, je nachdem er in käl- teren oder würmeren Gegenden ein- gebürgert, dazu die zahlreichen ju- gendlichen oder vorgeschrittenen Gar- tenformen oder eigenthümlichen Süm- linge. Wieder andere zahlreiche Arten und deren Formen, die, je nachdem sie durch Aussaat oder künstliche Ver- mehrung entstanden, sind unendlich schwer zu unterscheiden, zumal wenn, was so oft der Fall, Fructification fehlt. Die Japaner und Chinesen haben auch hier ihr gut Theil beigetragen, die Sache schwierig zu machen, da wir von dort besonders Juniperus er- halten, die mehr oder weniger vor- ittene, oft gewiss seit lange durch Stecklinge fixirte Formen dar- stellen. Erinnern wir hier auch noch an die zahlreichen Gartenformen von Biota, die in so verschiedener Gestalt und Fárbung vorhanden, oft mit nadel- formigen Blättern jugendliche Pflan- 301 zen darstellend, nur dass es nicht schwer ist, die Abstammung sofort zu erkennen. Weiter an die Zwerg- formen von Chamaecyparis obtusa, die meist leicht an den dickgliedrig glänzenden Zweigen zu erkennen sind. Jedoch begegnen wir dem Zwerge Ch. obtusa pygmaea auch in den Gärten fälschlich als Thuja pygmaea, Die Verzeichnisse führen hie und da Chamaecyparis obtusa filifera auf (mir ist dieselbe unbekannt), sollte hier keine Verwechselung mit Cha- maecyp. pisifera filiformis stattgefun- den haben? Welche entschieden eine ganz vorzüglich dekorative Pflanze ist, die auch im harten Winter 1879/80 unter Tannenreisig ebensogut aus- hielt, wie die Art mit ihren jugend- lichen Formen Ch. pisif. squarrosa und plumosa. Von letzteren beiden besitze ich jetzt Sämlinge, die alle schon in pisi- fera übergehen, also gar keinen Zweifel an der Abstammung aufkommen lassen. Wie lange mag Chamaecyp. pisif. squarrosa schon in Japan in ihrem jugendlichen Zustande kultivirt wor- den sein, um in diesem von der Art abweichenden Gewande als besondere Art betrachtet werden zu kónnen — ebenso die sterilen Formen Chamae- cyp. sphaeroidea erieoides und Biota orient. decussata, deren Abstammung sich erst durch ihre Uebergangsfor- men zu erkennen gibt. Noch mehr der chinesischen Gar- tenformen wären zu nennen, sicher haben wir auch als Glyptostrobus heterophyllus Endl. (Taxodium sinense Forb.) nur eine Zwergform von Taxo- dium distichum Rich. vor uns. Wie 302 auch Dr. Koch in seiner Dendrologie angibt, geht in Angers diese Pflanze in die niedrig bleibende Form von Tax. distichum, nämlich Taxodium sinense über. Ich hatte selbst Ge- legenheit, diese Pflanzen zu sehen. Durch Aussaat erhielt man verschie- dene Formen und durch wiederholte Aussaaten von allen in Betracht kom- menden Pflanzen ist man allein im Stande, nach und nach die Abstam- mung festzustellen. André Leroy erzog Taxod. distich. denudatum mit verlüngerten, über- hüngenden Zweigen, Carriére ebenfalls . T. distichum intermedium mit hüngen- den Zweigen. Taxod. sinense Sweet. und Taxod. sin. pendulum Forb., die niedrige chinesische Zwergform, ist gewiss auch durch Aussaaten erziel- tes, vielleicht seit langen Jahren schon künstlich erhaltenes Produkt. So wie Taxod. distich. nanum eine dicht- buschige Zwergform darstellt. In Angers gingen bei guter Kultur Taxodium sinense wieder mehr in die Höhe und glichen T. distichum, wäh- rend andere Pflanzen in Glyptostrobus heterophyllus übergingen. Wie sehr japanische Zwergformen selbst Männer von Fach über die wahren Dimensionen einer Pflanze täuschen können, ersieht man aus den verschiedenen Angaben, z. B. über Seiadopytis verticillata, Manche Au- toren sahen nur Zwergformen und spre- chen von dieser Pflanze als niedrig und g n im Habitus, andere | rei: schöne 80—100 Fuss hohe Bäume, wo also die Natur nicht in Fesseln n sich frei ent- ‘ica konnte wd die ware sl Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. und Schönheit der Pflanze zeigt. Wohl ist es möglich, dass nur von diesen Zwergformen unsere Kultur- exemplare abstammen, denn meist be- gegnen wir Sciadopytis als schwüch- lich wachsend, oft von krünklich gelb- lichem Ansehen. Sollten nicht auch Tsuga Sieboldi und Tsuga Sieboldi nana nur japa- nische Garten-Zwergformen von Tsuga canadensis sein? Wo in verkrüppel- tem Zustande etwa die weisse Unter- seite der Blätter mehr in die Augen fällt wie bei der Art? Gibt es doch auch in europäischen Gärten erzogene Zwergformen von Tsuga canadensis. Um dergleichen Fragen zu lösen, und gewiss gäbe es deren noch genug, ist es durchaus nöthig, alle fraglichen Pflanzen in Kultur im freien Lande beobachten zu können. Immer wieder Aussaaten zu machen, um so endgültig die Abstammung feststellen zu können. Es wäre also Sache der durch mil- des Klima Begünstigten, diese Kul- turen in die Hand zu nehmen, denn nur da, wo eine Pflanze sich frei und üppig entwickeln kann, unbehindert durch üble Witterungseinfüsee, ist es möglich, sie in allen ihren Theilen beobachten zu können. Mühselige Samenzucht in Töpfen und schwäch- liche Exemplare im Gewächshause erzogen, können da kein genügendes Beobachtungsmaterial bieten. Bewohner rauher Gegenden müssen schon froh sein, von Coniferen, die ihre Winter leidlich überdauern, hie und da keimfühige Samen zu erhal- ten. Bei Manchen kaum eigentlich empfindlich zu nennenden ist dies nicht einmal der Fall. So erhalten wir hier I. Originalabhandlungen. stets reichlich Samen von Chamaecy- paris sphaeroidea (Cupressus thyoides), aber kein Korn ist keimfühig und man muss daher den Samen, wenn nicht aus dem Vaterlande, so doch aus würmeren Gegenden Deutschlands beziehen. Cupressus Lawsoniana gibt, wie schon früher mitgetheilt, meist gute Ernten und auch einen erfreulichen Prozentsatz keimfühiger Samen, eben- so Thuja Menziesi Dougl. (Lobbi hort.). auch Heyderi decurrens C. Koch. (Thuja gigantea hort.) lieferte keim- fähige Samen, wenn auch die tauben überwiegend waren. Noch móchte ich der in den Gür- ten als Thujopsis Staudishi Gord. verbreiteten Pflanze gedenken, die- selbe ist (wenigstens alle Pflanzen, die ich zu sehen Gelegenheit hatte) entschieden nichts anderes als Thuja Menziesi Dougl. Auch Dr. C. Koch stellt sie ohne Weiteres dahin. Car- rière gibt ebenso die wahrscheinliche Identität zu. Nach Gordon soll diese sogenannte Thujopsis Staudishi aus China eingeführt sein, wenn hier nicht von vorne herein eine Verwechselung vorliegt und die betreffende Thujopsis gar nicht in europäischen Gärten ver- breitet wurde. Wohl wäre es auch möglich, da, wie Dr. Koch glaubt, Thuja Menziesi wohl nur kultivirt in Japan vorkommt, diese von dort unter der falschen Be- zeichnung Thujopsis Staudishi wieder bei uns eingeführt wurde. Wenn übrigens Carrière sagt: Thuja plicata Donn und 'Th. Menziesi Dougl. möchten nur Formen von Th. occi- dentalis sein, so geht er jedenfalls zu 308 weit, denn Pflanzen, die so auffallend von einander verschieden sind und auch ihren bestimmten Verbreitungs- bezirk haben, aber alle in Nordamerika heimisch sind, ohne dass bisher Zwi- schenformen vorhanden, die kónnen doch füglich kaum mehr als Formen einer Art betrachtet werden. Finden wir auch bei den meisten Aussaaten ófter von der Art abwei- weichende Individuen wie: pyramidale, buschig-zwergige, leichtbezweigte, monstróse, verschieden gefürbte, mehr oder weniger fruchtbare Exemplare, so ist dies doch eine andere Sache, wie Uebergänge, die in einem neu entstandenen Individuum die Eigen- schaften zweier Pflanzen genau wie- der erkennen lassen — in welchem Falle hier also unverkennbare Rückkehr eines Sämlings von Menziesioder pli- cata zu occidentalis stattfinden müsste. Bei uns gibt, wie ich oft beob- achtete, Thuja plicata Donn niemals Samen und ist überhaupt eine viel- fach verkannte, oft verwechselte Art, die aber durch ihre Zweigbildung und Habitus von Th. occidentalis und ihren Formen einerseits, und gar erst von Thuja Menziesi mit ihrem spitz- pyramidalen Wuchse, weisslicher Blatt- unterseite und langgestreckter Zweig- bildung so andererseits leicht zu unter- scheiden ist. Garatshausen im Februar 1881. . Beissner. Anmerkung von E. Regel. Bei Ver- edlung der niedrigen Zwergformen der Coni- feren, so der Formen von Thuja occidenta- lis, Abies excelsa etc., haben wir bemerkt, dass sie nicht gleich den Stecklingspflanzen sich halten, sondern bald zur normalen Form übergehen 904 6) Zusatz zu dem Artikel: Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. „Aussprache der lateinischen und aus andern Sprachen entlehnten Pflanzennamen. Herr Dr. A. Oehlkers hat im April- heft der Gartenflora von 1881 den Namenunsinn in der Gürtner-Sprach- praxis berührt und den Versuch ge- macht zu verbessern. Gelänge es ihm, diese traurige Verwirrung zu beseitigen, etwa durch die Heraus- gabe eines registerartig gehaltenen Buchs der lateinischen und latinisir- ten Pflanzennamen, so würde er sich den Dank aller Gürtner und Garten- freunde erwerben und verdienen. In der That fehlt es an einem solchen Nachschlagebuche, denn die Bücher über botanische Terminologie enthal- ten die Gattungsnamen nicht. Aber Herr Dr. Oehlkers ist dazu ebenso- wenig befähigt, wie ich: dies zeigen die Fehler, welehe er in den Verbes- serungsvorschlägen und Fehlerver- zeichnissen selbst macht. Das ist aber eine schlimme Sache. Wer An- dere verbessern will, muss seiner Sache ganz sicher sein. Macht Jemand im Sehreiben Fehler, schreibt Irr- thümer nieder, so muss er den Tadel stillschweigend hinnehmen, wird sich vernünftigerweise nicht beklagen wol- = über die eine Zurechtweisung. enn aber in der Zurechtweisung selbst Fehler sind, so kann darüber nicht still kihwinpen werden. Warum ich, Dilettant in der botan. Sprache, der ich mich selbst nicht als Autorität. in diesem Fache betrachte, gegen Herrn Dr. Oehlkers das Wort er- greife, hat seinen Grund darin, weil derselbe Seite 144 mich eine solche nennt, was ich hiermit dankend ab- lehne. Hätte Herr Dr. Oehlkers meinen Namen (und nur meinen) nicht genannt, so wäre es mir nicht ein- gefallen, ihm zu entgegnen. Aber trotzdem habe ich einige Fehler ent- deckt, welche dem Belehrenden unter- laufen sind. Ob es die einzigen sind, will ich nicht behaupten; aber sie sind stark genug, um gegen jene Be- lehrung misstrauisch zu werden. Pag. 143 zweite Spalte nennt Herr O. unter den falschen Namen Evony- mus europaeus, und doch gab Linné diesen Namen, und alle Botaniker haben es ihm nachgeschrieben*). Auch andere Arten von Evonymus sind von den Botanikern als männlich behandelt worden. Ein zweiter Fall ist Rhapis, worin Herr O. das p als falsch be- zeichnet. Soll es etwa Rhabis heissen, wie auch unwissende Gürtner schrei- ben und sprechen? Ich kenne die Ab- stammung dieses Namens nicht, weiss aber, dass alle Bücher und guten Ka- taloge Rhapis schreiben**). Teltauer *) Schon besprochen von Clausen. **) Hier ist Dr. Oehlkers entschieden im Unrecht. Wahrscheinlich ist derselbe durch einen Druckfehler im Index von End- licher's genera plantarum dazu veranlasst worden, da dort zweimal Rhaphis auf der Seitenzahl 253 citirt ist. Im Texte führt pag. 253 n. 1761 Endlicher, der zugleich als guter Kenner der alten Sprachen bekannt , diese Gattung gleich Linné, der solche aufgestellt hat, als Rhapis auf, Linné hat offenbar die Gattung Rhapis von „h panic“, die Ruthe, der Stecken, von den zahl- reichen dünnen Stümmen derselben abge- leitet und nicht von „pagn“ die Nacht, — in welchem letzteren Falle es „Rhaphis“ I. Originalabhandlungen. Rüben ist auch nicht so verwerflich, als Herr O. annimmt. Das slavische ow mit der deutschen Endung er in Teltower Rüben geht schwer über eine deutsche Zunge; zudem ist es als eingebürgert zu betrachten, wie Rabinschen*), welches eigentlich Ra- punzchen heissen müsste und auch in manchen Gegenden so heisst Es kommt jedenfalls von Rapunculus. Bisher habe ich Hrn. Dr. Oehlkers wenig Anerkennendes gesagt, will es aber nun im vollen Maasse nachholen, ‚sofern es die Kataloge und Verkaufs- anzeigen, sowie die Aussprache be- trifft. Die Liederlichkeit in der Recht- schreibung selbst in vielen Katalogen besserer Gürtnereien, deren Besitzer nachweislich zu den gebildeten Gürt- nern zählen, ist empórend. Mit den kleinen, sogenannten Gärtnern, welche die meisten Verkaufsanzeigen drucken lassen, dürfen wir es aber nicht so genau nehmen. Viele davon nehmen nie ein Buch in die Hand, haben nicht einmal einen der bessern Kataloge im Hause. Wir andern Gärtner müssen nun einmal den ganzen Schwarm der niedern „Gärtner“ untrennbar mit uns ziehen, und können uns wenigstens von solchen nicht lossagen, welche praktisch Gutes leisten. Uebrigens heissen müsste. Natürlich ist keinerlei Ver- anlassung dazu vorhanden, dass Dr. Oehl- kers geglaubt haben könnte, dass man „Rha- bis“ schreiben sollte, da müsste derselbe in dem Lande des harten p und weichen b ge- boren sein, in meinem lieben Geburtslande ürin (E *) Rabinschen ist falsch und rein thü- ringischer Mundart entlehnt. wohl der allgemein angenommene Name. E. R. Rapunzel ist ; 305 sind die meisten der pag. 143 aufge- führten falschen Namen durch Druck- fehler entstanden, die allerdings der Herausgeber nicht hätte durchgehen lassen dürfen. Meistens liegt die Ver- stümmelung in der leider allgemein so häufigen Verwechslung von c mit e, n und m mit u. Wie leicht Druck- fehler entstehen, zeigt sehr nahelie- gend der Artikel, welcher zu diesen Erörterungen Veranlassung gab. Da steht Braunwald statt Brennwald, Hessmann statt Hoffmann u. s. w. um Schlusse komme ich zu dem Namen Diclytra, welcher zu dieser Niederschrift Veranlassung gegeben hat. Die tadelnde Bemerkung des Herrn Oehlkers kann sich nur auf eine pag. 135 meines 1878 erschie- nenen Buches „Flora im Garten und Hause“ beziehen, welche zu den an- genommenen Namen Dicentra über Dielytra sagt: „Die Botaniker nehmen an, dass Diélytra die richtige Schreib- art und das c in Diclytra durch einen Druckfehler in De Candolles ,Prodro- mus‘ entstanden ist.^ Ich frage aber: wer hat es nachgewiesen oder wer will es jetzt noch nachweisen? Der angebliche Fehler steht schon in einer mir vorliegenden Ausgabe des „Le Bon Jardinier* von 1851. Ich habe wiederholt Gelehrte gefragt, welche auch Diclytra für möglich halten, weil es auf die Form der Blume passt. Meine Sprachkenntniss reicht nicht so weit, um zu entscheiden, was richtiger ist. Der Name Diclytra ist bereits fast so bekannt wie Reseda. Um also verständlich zu bleiben, müssen die Handelsgärtner ihn führen. Beiläufig . bemerkt, war unsere schöne Dielytra 306 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. schon Linné bekannt (als Fumaria), wurde aber erst durch Fortune gegen Ende der vierziger Jahre aus China eingeführt. Uebrigens ist sie nicht „seit einigen Jahren“ in.Dicentra*) *) Die erste Silbe di in beiden Worten kommt von „vbo“ zwei; centra kommt von „to xeytpov der Stachel, also Dicentra = Zweistachel. — Dagegen muss es ohne Zweifel elytra, also Dielytra und nicht Diclytra heissen, einerlei wer das letztere Wort alles aus dem Griechischen, also Dielytra, wört- lich Zweideckel, umgetauft worden, wie Herr Oehlkers meint, sondern erhielt diesen Namen von Bernhardi schon vor etwa 75 bis 80 Jahren. Dicentra heisst so viel wie Doppelsporn, hat also fast die- selbe Bedeutung wie Diclytra. Nun noch Eins: Der Gürtner und Dilettant, welcher alle Namen, auch die aus lebenden Sprachen entnom- menen richtig schreibt und ausspricht, muss erst noch geboren werden. Jüger. 7) Behandlung von Myosotis palustris semperflorens. Das Vergissmeinnicht, welches seit etwa zehn Jahren unter dem Namen Myosotis palustris semperflorens, wohl auch M. hybrida semperflorens ver- breitet ist, kann nur als ein an den trockenen Standort im Garten ge- wöhntes Wasservergissmeinnicht be- trachtet werden, sollte daher nicht den Zunamen semperflorens führen, weil auch die Stammform den ganzen Sommer blüht. Durch den veränder- ten Standort hat sich die Länge der Blüthenstengel verloren und die Be- laubung ist dichter geworden. Die unter diesem Namen verbreitete Pflanze kommt in den Gärten in sehr ver- schiedenen Formen vor, obschon die Blüthen nicht verschieden sind. Be- reits vor 50 Jahren wurde in Paris eine grossblumige Abart mit nur wenig Gelb im Innern der Blumen kultivirt. kultivirte dieses Vergiss- meinnicht lange. Zeit ohne besondere "Cu iw beliebten Blumen. Seit | einigen Jahren entdeckte und erhielt ich aber eine Form, welche alle An- sprüche an eine schöne Gartenbeet- blume erfüllt. Die zahlreichen dünnen Stengel werden nicht über 8—9 Zoll hoch, haben sämmtlich gleiche Höhe und bilden, ganz wie Myosotis al- pestris, eine dichte geschlossene Masse. Das in den Gärten gebräuchliche Al- penvergissmeinnicht verblasst neben dem herrlichen Blau dieses kultivirten Wasservergissmeinnichts. Da ich auf die vereinzelten Herbstblumen nicht viel gebe, so suche ich einen schönen Hauptflor zu erhalten, der 4— 6 Wo- chen anhält. Im April oder Mai be- pflanze ich die Beete, halte sie feucht und pflanze die nach Bedürfniss ge- theilten Pflanzen nach dem Verblühen in den Vorrathsgarten zurück, Diese Myosotis trügt spürlich Samen; aber es ist rathsam, zuweilen essel zu machen, um neue Formen zu erhalten oder duch um eine starke Vermehrung zu bekommen. Jäger. 1 ; | | | Tat, 7057. Gam a rds cad 2 pu ar a A haded de I. Originalabhandlungen. Wir kultiviren diese Abart unseres wil- den Vergissmeinnichts eine Reihe von Jahren im Garten und stellen es gleichfalls den Gar- tenformen von M vatica (alpestris der Gärten) gleich an Werth. Für die schönste und bis jetzt sich treu bleibende Zwergform von M. sylvatica, mit leuchtend himmelblauen -807 Blumen, halten wir die M. rupicola von den Gebirgen Schottlands, welche auch aus Sa- men erzogen sich treu blieb und nun, nach- dem sie einmal etablirt, wie es scheint, sich ebenso leicht massenhaft anziehen lässt, wie die M. alpestris der Gärten, ( 8) Dendrologische Beiträge von H. Zabel. (Fortsetzung.) Cercocarpus betulifolius Nutt. und C. parvifolius Nutt. sind ziemlich hart; die hiesigen 5jührigen Sümlinge ver- loren nur einzelne Aeste. Potentilla Salessowi Steph. (Coma- rum Salessowi Bge.) Niedriger Strauch, dessen zuerst steif aufrechte Aeste sich später niederlegen und zahlreiche auf- rechte Nebenäste treiben. Blätter un- paarig garoti ns dust nie ss (mit A * M 14 x 1 BEYER D schmal aere tief gesägt, oben fast kahl und etwas gelblich- oder im Alter bräunlich-grün, unten dicht silber- weiss filzig; Nebenblätter gross, blei- bend, der bleibenden Basis des Blatt- stiels angewachsen, weiss filzig, mit beiderseits breitem bräunlich-violettem Rande und einem ebenso gefärbten, in eine Haarspitze auslaufenden freien Oehrchen; Blüthen in endständigen armen Doldenrispen, 3—3'/2 Cm. im Durchmesser; Blüthenstand weiss be- hart ; Deckblätter eiförmig, iro knieg, hellbräunlich mit puranflug; Kelchblätter zur Blüthe- zeit wagerecht abstehend, später zu- -sammenneigend, die inneren breit- | lanzettlich, zugespitzt begrannt, ein wenig Pips als die Blumenblätter, filzig behart, innen gelbgrün, aussen gelblich weiss, mit röthlicher Spitze, 1881. die äusseren lanzett-pfriemlich, be- grannt, weit kleiner; Blumenblätter weiss, verkehrt-eiförmig mit keilför- mig verschmälerter Basis; Staubfäden kahl; die zahlreichen Fruchtknoten mit langen weissen Haren bedeckt. Erinnert in den Zweigen an eine Caragana, in den Blättern an Po- tentilla anserina und im Blüthen- stande an Sieversia triflora, und ist sicher einer der merkwürdigsten unter en in Deutschland ausdauernden Sträuchern. Friert hier in strengen Wintern zurück und wurde aus tur- kestanischem Samen erzogen, dessen Mittheilung der hiesige Garten nebst so mancher anderen Seltenheit der Generosität des St. Petersburger Gar- tens verdankt. *) Rosa berberifolia Pall., gleichfalls aus turkestanischem Samen erzogen, will sich wurzelecht nicht halten las- sen. Von 6 Sämlingen lebten im Herbst 1879 noch 3, zwei von diesen wurden im Freien und eins im Topfe überwintert. Letzteres und ein Frei- landexemplar waren im Frühling todt. Das dritte hatte dagegen fast gar *) Die aus ytd Quelle herstammenden Pflanzen des botan. Gartens in Würzb burg haben sowohl in sonniger freier Lage wie im Schatten in den beiden strengen Wintern 1879 —81 nicht im geringsten gelitten, (C. S.) 22 308 nicht gelitten, und wurde in lehmi- gen mit Sand und Rasenasche gemisch- ten Boden gepflanzt, in welchem es sich sehr krüftig entwickelte; móge es den wiederum so kalten Winter 1880/81 glücklich überstehen. Rosa sericeaLindl., wenig beschädigt. R. californica Cham. et Schl, R Beggeriana Schrenk mit der Varietät R. Silverhjelmi Schk. und die ein- fache typische R. setigera Mchx, sind hart; etwas gelitten haben R. multi- flora Thnb. und R. microphylla Roxb.; bis zur Wurzel erfror die sonst üppig wachsende R. Browni Sprg. (Bru- noni Lindl), welche an der Ostwand meiner Wohnung im Sommer 1879 zum ersten Male ihre zuweilen 4zäh- — ME — zn grossblumigen hen Blüthen zeigte. UR. sempervirens L. (typica) wurde in einem Exemplar getödtet, wührend ein zweites krüftig wieder austrieb; R. Fortuneana Lindl. +; R. anemoniflora hort. van Houtte (R. triphylla Roxb.?), Banksiae R. Br. . und braeteata Wendl. ertrugen — nie- dergelegt und stark mit Fichtenreisig gedeckt — hier selbst den Winter 1878/79 nicht, die letztere scheint die weichlichste von allen zu sein; R. laevigata Mchx. (R. sinica Murr.) habe ich richtig noch nicht erhalten können. Cydonia chinensis Thouin, bis zur Erde erfroren. Pyrus spectabilis Ait, ein starkes Exemplar +, ein schwücheres und mehr- Jührige Sümlinge unbeschädigt. | Hr floribunda hort., stark beschädigt. ae ulari Douek: aus nordameri- 7 curar durch Haage & Schmidt erhaltenen. n erzogen, hat gar Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. nieht gelitten und zeigt einen weit kräftigeren Wuchs als fast alle hie- sigen Sämlinge von P. Toringo Sieb. ; unter letzteren ist jedoch ein Exem- plar, welches bis jetzt dem ersteren völlig gleicht; geblüht hat rivularis hier noch nicht. Sollte die in den deutschen Gärten kultivirte und völlig harte Pyrus oder Malus Toringo viel- leicht von einer in Japan künstlich fortgepflanzten Trauerform der dor- tigen wilden Pflanzeabstammen? Nach Decaisne wäre P. Toringo nur eine Varietät von P. spectabilis: das ist meiner Ansicht nach eine reine Un- möglichkeit und nur dadurch zu er- klären, dass Bastarde zwischen bei- den (P. Ringo) als Uebergangsformen angesehen wurden. Aus selbst abgenommenen Samen von dem P. Ringo Sieb. des Berliner Botan. Gartens erzog ich neben ganz- blätterigen Formen auch Exemplare, die in den Blättern mehr oder weniger dem Toringo gleichen. Sorbus (Pyrus) lanata D. Don, aus Samen vom Himalaya erzogen, stark resp. bis zur Wurzel zurückgefroren. Sorb. aucuparia L. 7 >< melano- carpa (Willd. 9 ging im Frühling 1877 in gewöhnlich zahlreichen Exem- plaren, die unter sich einige Abwei- chungen in Blattform und Wuchs zei- gen, aber sämmtlich intermediär sind, aus einer Aussaat der melanocarpa hervor. Hat noch nicht geblüht und dürfte mit der bekannten Pyrus hy- brida Mnch., die vor fast gerade 100 Jahren auf der benachbarten Wilhelms- | höhe erzogen wurde, zusammenfallen. C. Mönch schreibt (Verz. ausländ. Bäume und Stauden des Lustschlosses II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. Weissenstein 1785, S. 90) von seiner Pflanze: ,Diese artige Staude hat Herr Hofgürtner Schwarzkopf von den hier reif gewordenen und ausgesäeten Bee- ren der erdbeerblüttrigten Birne er- halten. Sie hat auch schon wieder aus denen von ihr reifgewordenen Beeren Zöglinge hervorgebracht, an denen bei einigen die Blütter so fein gefiedert, wie an der Vogelkirsche sind. Ein Beweis also, dass Bastard- pflanzen ihresgleichen wieder hervor- bringen und völlig reifen Samen be- kommen. Die Vogelkirsche hat An- theil an dieser neuen Pflanze; denn die Blättergestalt, wenn man viele bei einander sieht, gibt es zu er- kennen. Sie ist nunmehr 6 Jahr alt und 5 Schuh hoch, meistens aber nur 4 Schuh, und viel mehr scheint sie nicht zu wachsen, weil sie zu viele Nebentriebe macht...“ Unter „erdbeerblätteriche Birne, Pyrus arbutifolia L.^ versteht der alte Meister (l. c. S. 88) „sowohl die mit rothen, wie die mit schwarzen Früch- ten“, so dass sich heute nicht mehr 309 wird ermitteln lassen, welche von die- sen beiden Arten die Mutter der Kas- seler Pflanze gewesen ist. dernswerth ist, wie klar C. Mönch schon damals den Bastard und die Eigenthümlichkeiten eines solchen er- annte, während 1803 Borkhausen 1 i x on von seiner A m uth masset, dass sie aus Nordamerika komme^, da der Umstand, dass sie sich durch Samen in gleicher Gestalt fortpflanzt, der Meinung Mönch’s widerspricht. Und 1877 schreibt M. Alfred Déséglise in seinem Catalogue .. des espèces du genre Rosier... also der Monograph einer an Bastar- den sehr reichen Gattung — wörtlich lich S. 12 £ £: „Les Aybridolätres sont à la botanique ce que les homéo- pathes sont à la médecine. Des plu- mes beaucoup plus puissantes que la mienne, se sont occupées de jeter lanathéme contre une nomenclature spécifique aussi barbare que contraire aux lois de la nature, celle de Schie- de...^, und führt dann über 350 europäische Rosen-Species auf!! — Il. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. A. Abgebildet im Kataloge von W Bull, New plant merchant, Kings- road, Chelsea, London sis 1) Senecio speciosus Í positae. Kos speciosus ist 1815 im Botanical Register tab. 41 und in Lond. bot. cab, tab. 1113 ab- gebildet und die von uns beistehend abge- bildete Pflanze stimmt in allen wesentlichen Charakteren mit diesen Abbildungen über- mit- getheilten A ung mehr und horizontal abstehende Strahlenblumen, während auf den citirten Abbildungen weniger und zu- rückgebogené Strahlenblumen sich befinden. beide Abbildungen, beschreibt aber die Wur- zelblätter als nur gezähnt und gibt als Vater- land China an, während bei unserer Abbil- dung, wie auch auf den beiden citirten Ab- bildungen, die Wurzelblätter fiederlappig und das Vaterland Südafrika ist, wie Bull ganz richtig angibt, Bot. Cabinet, dass e Pflanze von Mauritius erhalten habe, es könne aber sein, dass solche dort von China ein- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 310 land des S. speciosus sei, bei den Autoren fortgeerbt, während er in China in Wahr- geführt seien und so hat sich fälschlicher Weise die Angabe, dass China das Vater- Senecio = NEE Wound NE ee speciosus. W VA W Ws WS E C» URS II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. heit nicht vorkommt, sondern Südafrika seine Heimath ist. e Candolles Beschrei- bung der Wurzelblätter scheint aber auf einer Verwechslung zu beruhen und sehr wahr- wipes ist die Pflanze, die De Candolle (l. c.) als Senecio macrocephalus aus Süd- afrika oe nur ein Synonym mit S. speciosus, ebenso wie S. Pseudo-china Andr. ot. rep, tab Der S. speciosus war in den Gärten nach seiner ersten Einführung zu Anfang dieses Jahrhunderts wieder verloren gegangen und seine erneute Einführung verdanken wir Hrn W. Bull. Derselbe perennirt und muss als opta im Kalthaus überwintert werden Sommer dient er aber als Florblume für Topfkultur und zum Auspflanzen ins freie _ Land, Unsere Tafel stellt diese schöne Pflanze NUS t und ausserdem einen Blüthen- and der purpurrothen Blüthenköpfe in eri e Grósse dar B. Empfohlen von LE, Regel und E. Schmidt. 2) Veronica syriaca Roem, et Schult. Eine kleine niedliche, kaum 2 Zoll hohe annuelle Pflanze mit nach allen Seiten niederliegen- den und dann aufsteigenden Stengeln, die i RE syriaca. qu gleich den ovalen oder oval-lanzettlichen ge- zähnten Blättern lose behart sind. Die Bl men schón blau, auf langen dünnen Stielen, die länger als Kelch und in den Achseln der obersten Blätter. Die breite Kapsel ist bis 311 zur Mitte zweilappig und mit abgerundeten Fächern. Zur Aussaat gleich an Ort und Stelle auf sonnige kleine Beetchen. Wächst in Südeuropa und a Orient. Labillardier hat es Art (ic. pl syr. dec. V. pag. tab. 5) als V. podia beschrieben und rupe de V. amoena Stev., V. acinifolia L. V. glauca Sibth., sind ähnliche, gleich- falls im Süden Europa's wachsende Arten, nur schade, dass die Blumen aller dieser nur einen Tag blühen und dann abfallen. seres Frauenschuhes des Ural und Sibiriens. dic wächst dort in lichten Waldungen Ural bis zum Osten Asiens meist ziem- lich häufig, wo er sich einmal findet, wäh- rend er im mittleren Russland nur im Tscher- nigow’schen Gouvernement und bei Kasan ganz vereinzelt vorkommt, In nicht blühen- dem Zustande ist derselbe von C. Calceolus FAR Da ar a a TIN im Cypripedium macranthum. — unterscheidet er sich aber ausser der schónen rothen Färbung der Blüthe, besonders noch durch das breite oberste Blumenblatt. Swartz unserer Ansicht gehen aber beide Arten in einander über. So stellt z. B. die von uns früher (Gartenflora tab. 409) gegebene Ab- 312 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. bildung, eigentlich eine Mittelform nach C. ventricosum, dar. C. macranthum ist in der Kultur im All- habilitirt hat, nn es jährlich seine schönen rothen Blumen im Juli. Man muss eine vorherrschend webs Lage und eine tiefe lockere Torferde, die etwas mit oh ger Erde untermischt ist, geben. Die zeln miissen beim Pflanzen ausgebreitet Erf nach unten gelegt werden und die Knospe > den folgenden Jahrestrieb darf nicht mehr s 1 Zoll unter die Erdoberfläche kommen. an sollte die Erde wo möglich natür- och auf 2 Fuss Tiefe im Die grössere umen unserer Abbildung ist in Wp der natürlichen Grösse dargestellt. 4) Helianthus annuus L. var. californica. Compositae. Die annuelle Sonnenblume laii kultivirt wird. Im Innern Russlands wird dieselbe im Grossen angebaut, indem die Früchtchen derselben zur Bereitung eines ortrefflichen Oeles, des Sonnenblumenóles, benutzt werden, welches Oel dem Olivenól an Güte und Wohlgeschmack nahe kommt. m dem ees een 5 die Kultur Zei t durch unsern are Aie den Direktor des Botanischen Gartens in Adelaide, Herrn E burgk, verpflanzt worden. n hat nun in neuerer Zeit eine Menge verschiedener Formen von der Sonnenblume ogen, welche sich durch Höhe des Wuchses ipm ER gigantea, welcheim warmen Klima bis 15 Fuss hoch werden soll, und var is die nur 3 Fuss hoch wird) unterschei- n. Dann gibt es Aharten mit bibi aun ariegatis), die durch ihre — Scharf ab geschnitiens gelbliche ume die oft in: Blattes einnimmt, * einen base guten Effekt ma achen . Endlich ist es das Verhältniss der: Blumen | zu einander, ob nämlich die Scheibenblumen 3 mis und die Saat bedeutend —— Form, oder ob simmtliche Blumen des gan- zen Blüthenkopfs bandférmig, wie bei der var. californica, die unsere beistehende Figur, Helianthus annuus var. californica. — doch der gróssere Blüthenkopf noch in fast Sacher Verkleinerung, darstellt. alle Blumen lang und róhrig, welche der Katalog von Haage & Schmidt als var. globosa fistulosa aufführt und als pflanzt, machen alle diese Abarten are e ins freie Land, oder behufs frühzeitigerer Entwickelung als grosse Dekorationspflanzen auch ebensowohl im Treibbeet ausgesäet und später ausgepflanzt. i* Gnaphalium decurrens Ires (Sillim. journ. pag. 980 cum. ic. — DC. prodr. VI. 226). We ine perennirende Pflanze, deren bei- stehende Zeichnung im Garten von Haage & Schmidt gemacht ist. Stengel aufrecht, f am Grunde stengelumfassend, ganzrandig, oberhalb schärflich, unterhalb langharig. Schuppen des Hüllkelehs trocken- uti, vets itzt, PEIN AAN ES RENE Ea Lt as OR WERE RIE EEO TEE, i 4 2 3 ] 3 (| q ein Ee ee ey ee If, Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. Dürfte zur Zahl der Pflanzen zu rechnen sein, deren Blüthenstände als Immortellen enutzt werden kónnen. Im Katalog von Gnaphalium decurrens. Haage & Schmidt ist diese Art unter den im freien Lande ausdauernden Stauden aufge- führt und gehört solehe zu den Einführun- gen dieses Etablissem 6) Corydalis Mum Egl. (pl. Semenov. n. 62 tab. I. fig. ). — erem eae. Eine Dee Corydali Gruppe von C, nobilis, welche der jetzige Geheim- Corydalis Semenovi. rath, Vicepräsident der Kaiserl. Russ. Geo- graphischen Gesellschaft im transiliensischen 313 Alatau Turkestans entdeckte, die aber erst jetzt durch Samen, die Fetisow im Alexander- wir unterm gleichen Namen vom gleichen Sammler erhielten, haben ze aber als Coryd. Kolpackowskiana erwie ind also irrthümlich falschlich in n Krautstachel zugespitzt, Blüthendeck- kur | pid häutig, linien-lanzettlich, Blüthen gelb, in dichten spitzenständigen Trauben. Schoten bec — C. nobi nahe andt erscheidet s pui Batdappen, blattartige plthendeck bláttchen und langlich-ovale Schote s Bewohner t hóhern Gebirge Turke- stans wird auch diese Art gleich der schónen C. nobilis bei uns im freien Lande ausdauern. 7) Aspidium molle Sw. 8. corymbiferum. (Nephrodium molle Desv.) Ein im subtro- pischen Klima Amerika's, Asiens und Afrika's verbreitetes Farn, was auch schon seit mehr - x -i Aspidium molle corymbiferum. als 50 Jahren fast in allen Farnsammlungen vertreten ist. Baker rechnet auch Asp. ens er Kultur ist auch als Pflanze zur Bepflanzung der über 314 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Zimmeraquarien hervorstehenden Steinpar- thien zu empfehlen. Ausserdem gedeiht es in jedem temperirt warmen Gewächshause, sowie auch in Terrarien gut. 8) Gymnogramme triangularis Kaulf. Eine zierliche Art mit 6—12 Zoll hohen kastanien- braunen glänzenden Wedelstielen; die Blatt- fläche deltoidisch, 3—4 Zoll breit und lang, doppelt fiederschnittig, unterhalb von tief orange bis weiss bepudert. Gymnogramme triangularis. nd Kommt in den Gebirgen von Oregon bis Ecuador vor. Kultur im temperirt warmen Hause und soll gleich den andern Silber- und Goldfarn nicht bespritzt werden und einen halbsonnigen Standort erhalten. 9) Nephrolepis davallioides Knze. Ein Farn aus Java, das einen kurzen Stock bildet, aus dem es später Ausläufer treibt, Die 2—3 Fuss langen und 1 Fuss breiten Wedel hàn- gen über und sind vielfach fiederschnittig. Die Fiederblättchen 4—8 Zoll lang, !/»—1 Zoll breit, zugespitzt, gezähnt. Die frucht- baren Fiederblättchen schmaler, tiefer ge- zähnt und auf der Rückseite jeder Zahn ein Fruchthäufchen tragend, Ein schönes De- korationsfarn für Warmhäuser und Winter- gärten (E. R.) C. Abgebildetin la Belgique hor- ticole 10) Billbergia Bakeri Ed. Morr. (Brome- liaceae.) Billbergia pallescens Bak. in bot. mag. t. 6342 non C, Koch & Bché. et Belg. bildeten B. pallescens C. Koch et Bché. (S Gartenflora 1878 p. 285) machte ich bereits die Bemerkung, dass dies nicht die ächte Pflanze dieses Namens sei; ich hielt sie der Billbergia amoena v. Wiotiana ähnlich. Herr Professor Ed. Morren kommt jetzt zu der preis i dass es eine gute Art sei, die r Herrn Baker zu Ehren benennt. Es i saldi eine schöne, dankbar ak Pflanze, möge sie nun eine anii Art sein oder nicht, (1880. tab. 8.) Anoplophytum geminiflorum Ed. Morr. 1) | (Bromeliaceae.) Tillandsia Brongn. voy, de p. 186. T. la Coquille. T E rubida Ldl. bot, reg. 1842. t. 63. — Lem. hort. univ. 1843. 220. Baiopkopliy tait cabina Beer iim p. 40. Till. coccinea Platzm. — Wäc auf der Insel St, Catharine (Brasilien) ate Hrn. P, M. Binot, Handelsgartner in Petro- 40 Blatter bilden eine no 15 Centimeter i im Durchmesser haltende sette; sie sind fleischig, am Grunde breit und allmälig zugespitzt, etwas übe rgebogen , | ihrer ganzen Lange gefurcht, ce aufrecht, etwas übergebogen und nicht viel ' länger als die Blätter. Blüthenstand eine ; [ E 3 i E 3 1 4 D | ; ko seo Sa Eae: pS, A, > T G E ^S. $ 3 E. II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. Rispe mit kleinen zusammengezogenen 2- bis igen Aestchen. Jedes derselben ist von einem lanzettfórmigen rosafarbigen Hüllblatt gestützt, welche lànger als die Blumen sind. Blumen schón purpurrosa. Ist verwandt mit Anoplophytum dianthoideum, pulchellum und strictum. (1880. tab. 10.) 19) Tillandsia virginalis Ed. (Bro- meliaceae.) Das Etablissement ec & Co n ws erhielt vor 10 Jahren die Samen dieser neuen Art von Hrn. Omer de Malzine, der sie bei Cordova in Mexiko gesammelt hatte. Dies Jahr nun blübten die ersten Pflanzen sowohl im Botanischen Garten zu Lüttich, als auch bei Herrn Fer- dinand Massange de Louvreux. Die bow: ist für die Gattung von mittlerer Grósse (50 Centim. im Durchmesser), ungefähr zwanzig Blätter bilden eine elegante, glockenfórmige Rosette. Blätter en hellgrün, unter- seits weiss bepudert. Blüthenstand 80 Ctm hoch, N ni elliptisch Blüthenhüllblätter doppelt liegend, Blüthen sitzend, Kelch grün, in den Hüllblättern ein- geschlossen, Blumen weiss, — Ist gleich T. heterophylla der Gärtner. (1880. p. 238.) 3) Tillandsia ee Ed. Morr. (Bromeliaceae.) Di neue Art gehört in die Sektion De und wurde von Herrn Glaziou, dem Direktor der Gärten Sr. Majestät des Kaisers von Brasilien in Rio de Janeiro eingeführt. Eine kleine Art, der Moosgattung Polytrichum mes unähnlich, wächst an dünnen Baumästen und bildet 12 Cm. lange Stengel, die nach Oben ge- bogen sind und ganz mit kleinen gezähnten, dachziegelförmig gestellten kurzen, fleischi- gen, grünen Blättchen bedeckt sind. Blüthen- stand endständig, 3—4blumig. (1880. p. 240.) 14) Aechmea Glaziovi Ed. Bro- meliaceae.) Erinnert an die Aechmea dis- tichacantha und stammt aus der Sierra de Bocaina bei St. Paul in Brasilien; sie blühte Herrn A. Bleu in Paris. Für die Gat- tung ‘a E Pflanze klein (45 Cm. hoch, 70 Cm, rehm. . Blatter zahlreich En, 40) ee locker lang, mit breiter Scheide, lode deae in Bogen stehend, am Rande dornig, grün, unterseits weiss beschuppt. Schaft aufrecht, 315 kurz, mit blattartigen Brakteen bedeckt. Rispe zusammengezogen, eifórmig, 2reihig, 4—6blumig, zusammengesetzt, Blüthenhüll- blätter zugespitzt, rosa; Blumen sitzend, röhrig, Blume nblätter purpurroth. (1880 p. 240.) 15) Cryptanthus Beuckeri Ed. Morr. (Bro- meliaceae.) Eine neue von Herrn S. de Art mit 15—20 Centimeter langen Blättern; dieselben haben eine breite Scheide, rinnen- fórmigen Stiel und lederartige, icis zettliche, wollige, zugespitzte, am Rande sta- chelige Spreite, auf der Obe idis grün mit rosafarbigen Querstreifen ; unterseits grau. Blüthenkópfchen sitzend, Blumen weiss. Die Zeichnung der Blätter erinnert an Dracaena Goldieana und Ronnbergia Morreniana. (1880. p. 241.) 16) Nidularium ampullaceum: Ed. Morr. (Bromeliaceae,) Diese neue Art wurde 1879 von Herrn Binot und 1880 von Hrn. Glaziou in Lüttieh eingeführt. e kleinste Art der Gattung, aber ih a Wanie überall hin verbreitend. bcr wenig, kurz, grün, unterseits roth getiegert. Köpfchen grün, Blumen blau. Steht in der Mitte zwi- schen N. triste und N. wa (1880. p. 242 17) Aechmea (Echinostachys) hystrix Ed. Morr, Diese Pflanze wurde im botanischen Garten zu Lüttich länger als 20 Jahre als Quesnelia species de Cayenne kultivirt. Sie ist in allen Merkmalen zunächst mit Echino- stachys Pineliana Brongn. verwandt, eine Gattung, welche Herr Professor Morren mit Aechmea vereinigt, in der sie nur eine gute Sektion bildet. Eine verhältnissmässig grosse Pflanze (75 Cm. hoch, 1 M. Cm. im Durehmesser), welche rasenartig wächst. Blätter sehr zahlreich (30—40), eine trichter- fórmige Rosette bildend; die untern Blätter sind schuppenfórmig, sehr kurz; die ausge- bildeten vun 60—85 Cm. lang, sehr breit am Gru allmálig in eine Rinne ver- schmälert, e pear am Rande mit kur- zen, braunen Stacheln bedeckt, oberseits grün, unten grau. Die psum Blätter wer- den immer kleiner und gehen in die rothen 316 Deckblütter über. Blüthenstand aufrecht, dicht mit lebhaft rosenrothen Deckblättern bekleidet, dicht, zapfenförmig, 7 Millimeter gesetzt, Kelch und Fruchtk d hellviolett, im Verblühen iur wer (1880. tab. 13.) dg Vriesea scalaris Ed, Morr. (Bromelia- ceae,) Stammt aus Brasilien und wurde 1867 von Herrn P. Binot, Handelsgärtner in Petropolis eingesandt und blühte zuerst 1879; die Blüthezeit dauert einige Monate, Ist zu- nächst mit Vr. laxa Griseb. verwandt, die von Fendler in Venezuela entdeckt wol Eine Pflanze von mittleren RR in Betracht der andern Arten dieser Gat Blätter nicht zahlreich, eine Rosette Bien —— platt und grün, am Gru bre m Rande Tate ee esi — hängend, 10—12blumig; Blu- men weit von einander abstehend und mit dem Schafte einen rechten Winkel bildend, abwechselnd in 2 Reihen stehend. Blüthen- deckblätter aaa halb so lan Letztere sind sehr lang, zitronengelb mit griinen Spitzen. Die Staubgefásse ragen noch über die Spitzen hervor. (1880. taf. 15.) 19) Drosera capensis L. und D. spathu- lata Labill. (Dr oseraceae.) Die Erstere stammt vom Vorgebirge der guten Hoffnung und wurde, oere schon längst bekannt, erst 1874 durch das Etablissement der Herren Veitch & Sahne! lebend in Europa eingeführt, Eine kleine . mit aufstrebendem W Istocke. Die in Rosetten stehenden un. sind ee länglich-linear, stumpf u ganz mit harförmigen Tentakeln en welche an ihren Spitzen rothe, klebrige Drü- tr Blüthenschaft lang, aufrecht, D. spathulata stammt aus Tasmanien, Neuseeland und Neusüd- wallis und kam 1861 zum ersten Male lebend nach Kew. Eine kleine Pflanze mit zahl- P abe — ipd d qs Bláttern, der Erde ausgebrei Roset oo ‚sie Er ebenfalls dicht mit it Tentaken bedeckt, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. an der Spitze mit einigen nach einer Seite stehenden rosa-lila gefärbten Blumen. (1880. taf. 16.) D. Abgebildet in L'Illustration horticole. 20) Masdevallia ignea Rchb. f. var, Bod- daerti hort. Lind. (Orchideae.) Eine Abart mit hellkarmoisinrothen gelbgefleckten Blu- men, zu Ehren des Herrn Dr, Boddaert in Gent, des Besitzers einer reichen Orchideen- sammlung, benannt. (Ta 21) Begonia Teuscheri hort. Lind. (Bego- niaceae.) Von Herrn Linden aus Nieder- ländisch Indien eingeführt und in Form und Färbung der Blätter sehr veränderlich; die- am Rande purpurfarben, unregelmässig ge- Unterseite gleichförmig blutroth-vio- lett; fleischig e Veründerlichkeit der Art besteht ie dass die weissen Punkte in Streifen zusammenfliessen und der Rand der Blätter mehr oder weniger grob gezähnt ist und sogar gelappt werden kann. — Blüthen und Früchte nabekennt. (Taf, 358) 22) Gravesia guttata Triana var. superba. latracen) Bertolonia superbissima hort. Bull. Eine schóne Abart der bekann- ten Bertolonia guttata Hook., die sich durch grosse Blà die regelmässig mit grossen dunkelrosa gefärbten Punkten übersäet sind, auszeichnet, f. 359.) ) Dracaena — regis Chantrier. Liliaceae. (Asparageae.) Von den Herren Gebrüder Cha ur Handelsgärtner in Morte- fontaine aus einer Kreuzung von D. Mooreana (Vater) und D. reginae (Mutter) im Jahre ni tea und 1878 in Paris ausge- stellt, Eine ausgezeichnete Form mit dem Habi tus S D. reginae. season breit eiför- mig-elliptisch, 16—18 C ki rother * hwarzgrüner Farbe mit breiten schar- see Blatträndern. (Taf. 360.) > 24) Drosera binata Lab. (Droseraceae.) Labill. pl. nov. holl. t, 105. — Bot, mag. t.3082. BR dich RR: Peake Hele D, pedata Il, Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. Pers. — D. Cunninghami Walp. — Die hier leider ohne Blumen (sie blüht in Kultur nicht selten) abgebildete Pflanze ist längst bekannt und vielfach verbreitet. Sie stammt aus Vandiemensland. . (Ta 25) Masdevallia tovarensis Rchb. f. (Orchi- deae. M. candida Kl Wurde bereits nach der Abbi zw. diaeum (Croton) Baronne James d Rothschild R. Chantrier. Eine von a E Chantrier in Mortefontaine aus um (Vater) und C. Veitchi Padi gezogene Form von äusserst robustem Wuchse, die auf der Pariser Ausstellung grosse cpi ion machte. Die Farbe der Blätter ist schwer zu beschreiben; in ihnen vereinigt sich dun- kelgrün, he ellgrün, chromgelb, karminroth, lachsfarben in verschiedener Weise, Die Blàtter sind, ebenso wie die Zweige, steif aufrecht stehend, in der Form dem C. Hookeri gleichend. (Taf. 365.) 27) Acanthorhiza aculeata H. Wendl, (Pal- mae.) Chamaerops stauracantha hort. Wurde 1840 von Linden und Funck in Wäldern bei Tehapa im Staate Tabasco (Mexiko) entdeckt, wo sie in einer Hóhe von 700 Metern über der Meeresflüche vorkommt. Eine zweite Art der Gattung, A. Warszewiczi, entdeckte von Warszewicz beim Vulkan Chiriqui. Die a fächerförmigen Blätter sind in 6 breite Lappen res Besonders charak- terti ind um den mm herum- enden orilla Stacheln. (Taf. 367.) = Cycas media R. Br. (Cycadeae.) Eine im tropischen Australien wachsende Art mit 3—4 Meter hohem eylindris chen Stamm und einer dichten Blattkrone. Blattstiel kurz; die zahlreichen linearen Fiederchen sind am Rand zurückgebogen. (Taf. 368.) ax Puydti Lind, et Andre. (Orchi- deae.) Eine neue aus Brasilien im Etablisse- ment des Herrn Linden 187 : iste oder vielleicht auch nur Abart ax j ‘Seheinknollen und Blätter gleichen F , aber weit stärker punktirt; Lippe violett, a 369.) 317 30) Tillandsia Lindeni var, Rege (Bromeliaceae. Tillandsia (Willi Lin- deniana Rgl. Ueber diese Pflanze ist in der Gartenflora schon viel geschrieben und be- richtigt worden. S. Jahrgang 1869 Taf. 619. 1870 p. 40. . 1871 p. 172. (Taf. vut 31) Odontoglossum Rossi Ldl. ates, (Orchideae.) Diese Tafel stellt ee ormen dieser bekannten Art dar, die sich in Grösse und Färbung der Blumen unter- scheiden, aber keine besondern Namen er- Et tablissement des Herrn J. 8!/» Centimeter im Durchmesser haben soll. (Taf. 371.) 32) Dracaena (Cordyline). erecta alba h. Chantrier. (Liliaceae-Asparagineae.) Eine ebenfalls von Gebr, Chantrier gezüchtete Form mit der Fárbung der Dr, reginae, aber mit schmälern e gerade aufsteigenden t aber eine robust wach- sende Form zu sein. (Taf. 372.) 33) Caraguata lingulata Ldl. var. cardi- nalis Ed. André. (Bromeliaceae.) C. cardi- nalis Ed. André mss. — Herr Eduard André fand diese schóne Pflanze 1876 auf den west- kam Cordilleren von Neugranada in der eine zur Zeit der Blüthe ina effektralle Pflanze, die ganz glatt ist, Blätter zungenförmig, pergamentartig , sammengezogen und breit rinnig, hellgrün, unten mit einigen braunen Linien gezeichnet. Blüthenschaft 30—50 Cm. hoch. Blüthen- stand kopffórmig, durch die Brakteen einen Becher bildend; dieselbe sind lebhaft schar- lachroth mit grünen Spitzen, die innersten gelb, Blumen kurz gestielt, weiss, (Taf. 374.) - 34) Musa sumatran ccari (Musaceae.) Eine niedliche Art, von Herrn Professor Bec- cari auf Sumatra entdeckt und im Garten des Herrn Marc Salviati in Florenz eingefü Blätter länglich ellip- tisch, graugrü mit ' u en bra är brina welcher die le jedoch weniger er ist. (Taf. 3 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. HE Notizen. 1) Ricinus communis, ein Mittel ge- gen Fliegen. Herr D, Rafford schreibt in dem Bulletin de la société d'horticulture d'Orleans, 1880 p. 196, dass Ricinus com- munis im Topf oder Kübel kultivirt und ins Zimmer zur Kultur gestellt, das vortrefflichste Mittel gegen Fliegen sei. Alle Fliegen, welche sich auf die Blätter desselben setzen, den Saft zu saugen, fallen todt herab und bekom- men einen weissen Hinterleib. Zimmer, wo die Fliegen massenhaft gewesen, seien in kurzer Zeit von dieser Plage befreit gewesen. Diese Probe ist leicht zu machen, Rieinus Wir haben 2 kleine, allerdings nur im Topfe erzogene Exemplare ins Zimmer genommen, aber keinerlei Wirkung wahrgenommen. (E. R. 2) Italienische Gartenbauzei- tungen. Bei Gelegenheit der vorjährigen Blumenausstellung des italienischen Gärtner- vereins in Florenz hatte die dortige Gartenhau- gesellschaft eine ift (Florentia-Annuario generale dell' orticoltura i in Italia) publizirt, d d sein sollte und fortgesetzt werden soll, wenn die Gartenbesitzer sammt ihren Gärtnern, die Floristen, Handelsgärtner u. a. ihre Unter- ass ja dies neue Unternehmen fortgesetzt werde und hiedurch die nn Italiens zur weiteren Kenntniss gebracht werden können, die gewiss sehr viel des Interessan- ten bieten Dieser due Jahrgang des Annuario — ein Heft mit 38 Seiten — bringt uns einige M E Daten über in Italien erscheinende Garten- DOO bauzeitungen, eure bota- e J limen | speciell über ue kultur erscheinen 4 (Bollettino della società Horti- d’orticoltura in Firenze, — l'orticoltura ligure von Prof. Casanova in Genua, — il giar- diniere in Mailand, und Rivista orticola in Palanza), seen Zeitschriften, welche nu n Zeit zu Zeit Hortikulturauf- sätze Frhr sind 11, von welchen die vorzüglichsten — l'agricoltura italiana von Prof. Caruso in Pisa, l'Italia agri- cola von Ingen, Chizzolini in Mailand, — l'agricoltura meridionale in Portici ete. Ein Verzeichniss der botanischen Gärten in Italien mit ihren Direktoren bringt uns folgende Daten — Bologna Prof. Gibello, — Cagliaria Prof. Gennari, — Genua Prof. Delpino, — Messina Prof. Borgi, — Mo- dena Prof. Manzini, — Neapel Prof. Graf Gesati, — Padua Prof, Saccardo, — Pa- reve Prof. Todaro, — Parma Prof. Pas- erini, — Pavia Prof. Carovaglio, — Pise Prof. Caruel, — Rom Prof, Pedi- cino, — Siena Prof. Tassi, — Turin Prof. een. — Auch die Garten-Inspektoren, m tner sind namentlich aufgeführt. Wir finden ferner ein Verzeichniss der vorzüglichsten Privatgärten und der Garten- Etablissements in verschiedenen Städten Italiens, wie Bologna, Florenz, Mailand, Pisa, Genua, Rom, Turin etc. Von Interesse ist eine Uebersicht der Aus- fuhr von Gartenprodukten aus Italien in den Jahren 1876—78, woraus wir u. a. entneh- men, dass im letzteren Jahre ausgeführt wurden : T Quint. Lire. frische Trauben 27171 5434 Obst, Varéckiodones- 89914 899140 Gemüse, grünes . . . . 106114 1910059 Schwämme u. Trüffeln . . 1084 916800 i 84 12150 Obst in Essig und in Salz 6784 678400 Hr. C. Ridolfi gibt die Resultate seiner als den vorzüglichsten den Phosphorguano trocken .oder flüssig. HI, Notizen. Bei holzigen Pflanzen im Topf ist letzterer nicht geeignet — die Pflanzen erlangen wohl eine kräftige Vegetation, aber mit der Zeit kränkeln sie und sterben ab — geeigneter ist — Be jährigen und auch perennirenden ER zen, w, Z. B. bei Cinerarien, Primeln, Calceo- larien, Pensée's u, a., ist die Bespritzung mit ee von besonderem Erfolge u. f. m Umpflanzen — die Pflanzen bringen ER und reichlichere Blüthen. — Als Pulver ist der Guano von keinem Nutzen, wenn eine kleine Dosis angewendet, und ist diese zu gross, so werden die Wurzeln 3 stitute der Universität in Pra Friedr. Reinitzer Untersuchungen über „die physiologische Bedeutung der Pflanzen“ genommen und die Resultate derselben der K. Akademje der Wissenschaften in Wien (Sitzung v. 18. Jan. 1881) mitgetheilt. Diese Beobachtungen ergaben, dass die Transpira- tion jedenfalls die Funktionen der Pflanze beeinträchtige, mit Ausnahme der Vegeta- tionsprozesse der Zellwände, welche durch dieselbe begünstigt wird ; — Verf. sieht hie- urch di iesner'sche Erklärung des Heliotropismus bestätigt und spricht die An- sicht aus, dass durch die Transpiration ge- wisse unorganische Bestandtheile den Pflan- zen im Ueberschusse zugeführt werden, deren beim Abfall der Blätter sie sich entledigen und somit hat die Transpiration auch den Einfluss, den die Bodenbescliaffenheit auf die quantitative Zusammensetzung der Asche der Pflanzen ausübt, Herr Reinitzer widerspricht der Ansicht, Zellen di nun Ueberproduktion organischer Substanzen beruhe; — schliess- lich bespricht Vert. die Art und Weise der Anpassung, durch welche die Transpiration der Pflanzen auf den geringsten Werth her- abgesetzt wird, 319 4) Ausstellung in Nanc Von hohem Interesse ist die zu Neney | im ver- sondern auch für geographische Botanik sehr lehrreich war. In einem beigelegenen Kataloge waren auf die ausgestellten Pflanzen bezügliche Daten angegeben — es waren das Vaterland der betreffenden Pflanze, die Region, in welcher sie wild wächst, die Familie, Gattung, Syno- nymie, Lokalname, Zeit der Einführung in Europa und Name des Reisenden, welcher sie bekannt gemacht, Angabe der Kultur, der Anwendung etc., angegeben. Unter den ausgestellten Pflanzen waren u. a. Eucalyptus amygdalina aus Australien, ns om die geeignetste fiir Baron Klima, ere Bambusa und u.a, eine B. ver- ne mit 5 Cm. im a im Freien in Nancy kultivirt und für die In- aus ige Samen Mr, Pailleux Käse be- — dann die Yegoms(?)aus Japan, deren iro ee chaften die Aufmerksamkeit der Industriellen erregten Gewisse Pflanzentypen waren in Objekten = betreffenden Vaterlandes eri eet so Eulalienu.a.i aisi. auf Kistchen von versilbertem Lack war die Saxifraga sarmentosa und Begonia nsiana, — an den Zweigen der Diospyros Kaki war ein Kaki aus Porzelan, da in Folge der Jahreszeit eine wirkliche zu bieten nicht möglich war, — eine Torenia Fournieri u. a. waren auf Stoffen gewirkt und auf- gemalt etc. etc. (Sr.) 320 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. IV. Literatur. 1)C. Salomon, Wörterbuch der Bota- nischen Kunstsprache für Gärtner, Gar- tenfreunde etc. Stuttgart 1881, bei Eugen Ulmer Ein kurzer Auszug des Wichtigsten, in welchem freilich auch vieles Wichtige nicht aufgenommen, z. rmis, accessorius, accumbens, atétHiodoneu acrobrya, aculeus, acumen. Es sind das nur einige Beispiele von der ersten Seite. Bleiben wir bei dieser, so sind auch einige Uebersetzungen unzu- reichend. So z. B. accrescens ist durch »fortwachsend* gegeben; es heisst das aber in der Botanischen Kunstsprache ,zuneh- mend“, wenn man bezeichnen will, dass die seitlichen Organe eines Stengels oder eines gefiederten Blattes etc. nach oben zu allmälig grösser werden Dagegen sind ee für Artennamen E bräuchliche Bezeichnungen, wie „abrotan des, acanthophlegma, acanthophyllus, acan- thostachys, acerifolius, achilleoideus“ etc. klärt, die man in andern ähnlichen schrie nicht erklärt findet und so möge auch dieses Schriftchen sich verbreiten und seinen Nutzen stiften. Ein vollständiges Werk dieser Art, das auch alle die in neuerer Zeit für Entwicke- lungsgeschichte und Anatomie der Pflanzen eingeführten Ausdrücke pid bleibt noch e doch ein die vorzüglichen Werke Bischoffs, bereits zu veralten und unvollständig zu werden be- ginnen. ER; 2) H. ee Deutsche Flora, ein Grundriss der systematischen Botanik zum er Hi 1880. Ver- lag von J. M. S Unser geehrter Adde “bit nach längerer Pause uns hier mit einem ebenso gediegenen als nützlichen, auf der Höhe der Wissen- Schaft stehenden Werke überrascht, von dem | uns das erste Heft, das bis Seite 128 reicht, y = req einer eingehenden Einleitung über den Aufbau der der Pflanze und deren Organe, : em Bine onion ist die Arih i der Pilze begonnen. Am einlässlichsten sind die Gattungen behandelt und die wichtig- sten derselben sind durch vortreffliche in en Text gedruckte Figuren erläutert, er Arten wird nur kurz und nur der wichtig- sten gedacht. Wenn dieses Werk in der begonnenen Weise zu Ende geführt wird, wird es das beste zum wissenschaftlichen Selbststudium unserer deutschen Flora wer- den, ein Buch, das nicht nur für den Stu- denten, sondern auch von jedem Freunde der Botanik mit dem grössten Nutzen ge- braucht werden kann. (E. R.) 3) Todaro,hortus botanicus Pa- rmitanus. Im Selbstverlag des Verfassers. Gartenflora 1878 pag. 354 gaben wir das letzte Referat über dieses Prachtwerk, von dem nun der erste Band, enthaltend 24 Tafeln in gross Folio, mit colorirten Abbildungen von Pflanzen, ganz erschienen ist, Der be- rühmte Verfasser hat da ein Unternehmen privatim durchgeführt, was heutzutage weder dureh Vermittelung von grossen Buchhand- lungen, noch M ur ei welche für solehe Zwecke leider nur sehr zählung des Restes der Pflanzen, die in die- sem ersten Theile, = ein wichtiges, noth- wendiges und brillantes Buch für alle Bota- nischen Bibliotheken wan abgebildet sind. Tafel XIII. Stapelia atrata Tod., scutellata 1. Aloë commutata Tod. Tod. XXIL Colea coola Rgl. XXIIL Aloë agavifolia Tod. XXIV, Agave Haynaldi Tod. (E. 3 3 d Y 3 ts d X FEFE » & R.) AWES SP OP SE V. Personalnotizen 4) M. Willkomm, Professor und Direk- tor des Botanischen Gartens in Prag, Illustrationes florae hispanicae, Stuttgart, en Buchhandlung 1881. — ung. Royal-Quart mit 9 Tafeln. Der nm Verfasser hat es unternom- men, die Beschreibung und Abbildung der s in diesem in eben. Dem Verfasser, wie dem Pies müssen wir da unsern Dank sagen für dieses vorzüglich ausgestattete Werk, dessen Text in lateinischer, ERROR und spanischer Sprache in ist. Dies erste Heft stellt die folgenden m^ dar: Hordeum rubens ; Daphne vellaeoides Rodr., Senecio Rodriguezi Willk. (einjährige Art, mit rosen- rothen Blüthenkópfen, wäre wohl als an- nuelle Zierpflanze dienen Plantago majoricensis ilk, Micromeria Barceloi Willk., Cyclamen balearicum Willk. und re- pandum Sibth., Saxifraga latipetiolata Willk., Saxifraga Blanca Willk., Draba Dedeana Boiss. Dr. Zapateri Willk. (2 zierliche Alpen- pflanzen, die erstere gelbblühend, die zweite weiss mit röthlichem OFTE pone be RSS chat Willk. t bekannt, dass Professor Willkomm wiederholt selbst Spanien durchforschte und das oben gegebene Verzeichniss der in "a bensgrósse mit guten Analysen abgebildeten Pflanzen zeigt deutlicher als jede weitere Be- sprechung, dass jede Botanische Bibliothek dieses Werk anschaffen muss, auf das man mit 12 Mark pr. Heft in der oben genannten Buchhandlung abonnirt, (E. R.) 5) Th. Nietner, Gärtnerisches Skizzen- buch, Heft VI. Berlin bei Paul Parey. 1881. Nur dieses letzte 6. Heft liegt uns vor. 2 Tafeln mit Skizzen aus dem Thiergarten und Correspondenz, 321 in Berlin, 1 Tafel mit der Ansicht des Gar- tens von Giusti in Verona, 2 Tafeln mit An- sichten und Grundplünen aus Peterhof bei Petersburg, und 5 Tafeln mit theils archi- tektonischen Verzierungen und landschaft- lichen Motiven, Der Text gibt vorzügliche Erläuterungen, ganz besonders auch in histo- rischer Beziehung, in Rücksicht auf Zeit der Anlage ete, Die Tafeln sind in Folio, vor- züglich gut ausgeführt, Wenn einmal das Ganze vor uns liegt, werden wir — licher een. E. 6) Willkomm, Dr. Moritz, Prof. > Bo- tanik in ig —' Laubhólzer im Winter. Ste resden in G. Schönfeld's ee 1880. Ein sehr beachtenswerthes und verdienst- liches Werk, für jeden Forstmann ein unbe- dingt MT. Handbuch zur Erkennung und Bestimmung unserer deutschen Laub- gin iii dem Blätterfall, Selbst zur Un- terscheidung der unter einande Line Arten finden sich in der Rinde, in und Bekleidung, s ze im ated oben der Zweige und der Form der Blattnarbe, die Aot in der Beschreibung berücksichtigt, wie in den 106 beigegebenen Originalzeichnungen vorzüglich dargestellt sind) zahlreiche gute Unterschiede. Deshalb hat dieses Buch auch für jeden Gärt- ner und Botaniker ein hohes Interesse. (E. `R. 7) Carl Salomon, das Wichtigste über Gewächshaus- u. Zimmerpflanzen, Stutt- gart 1880, bei Eugen Ulm Unser geehrter Freund gibt in de Bro- chure einen kurzon Auszug aus dem in der Gartenflora zweimal besprochenen Werke von ihm, das im gleichen Verlag als „Handbuch der hóhern Pflanzenkultur^ erschienen ist. (E. R.) V. Personalnotizen 1) Aus Tiflis, Ende Juni. Das Ein- fuhrverbot von lebenden Pflanzen wegen der Phylloxera-Gefahr macht hier allerlei Sorgen, z. B. wir werden keine Blumenzwiebeln haben, und Correspondenz. ergo keine Blumen im Winter ete. Bei uns gibt es sehr wenig Wein, es ist sehr schwacher Ansatz und das Oidium Tuckeri ist in den Provinzen wieder ausserordentlich stark auf- 922 getreten, Hier spürt man noch nichts, wenn es aber einmal im Jahrgang liegt, s so bleiben wir auch sehr wenig, Steinobst in Fülle, besonders die Aprikosen sind zum Brechen voll (NB. Apo- theker-Ernte , r Aprikosen, je mehr Fieber und je mehr Chinin), Kirschen waren reichlich, dy übrige Obst nur ee Ernte. s Gemiise in Folge der Winter- dürre E ribi Mais (Kukeruz) his jetzt gut und billig. Wir hatten 27° R. Schattentemperatur, Im Frühjahr ins freie Land gesteckte Steck- linge von Pelargonium zonale waren gegen Ende Juni zu grossen Büschen herange- wachsen. (Scharrer.) 2)Phylloxera. In Folge des Auftre- tens der Phylloxera in der Krim sind dort die energischsten Massregeln genommen wor- den, indem alle Weinberge ausgerottet wur- wo sich nur eine Spur derselben zeigte. ist auch in Suchum Kale am Schwarzen Meer und in E T die Phylloxera dish "a Folge dessen ist die Einfuhr aller Pflan- zen über die Häfen des Schwarzen Meeres und auch zu Lande nach der Krim und dem Kaukasus streng verboten wor- den, Dagegen ist die Einfuhr von Pflanzen in die andern Theile des Russischen Reiches zeln, deren Einfuhr in das Russische Reieh überhaupt streng verboten ist. 8) hase "Ed Dralle, der von Pet i in West-Afrika über- winnt man die Ueberzeugung, dass das Klima von borde ee sein Ruf ist. der Erkrankungen und D nn sm ‘Seite = lies statt R Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Todesfälle von Europäern entsteht aus einer Lebensweise, die den hiesigen Verhältnissen nicht angepasst ist. Ich bin hier mit der nlage einer Kaffeeplantage beschäftigt, zu der wir jedoch ausschliesslich Coffea liberica verwenden, unter welchem Namen, nac meiner Ansicht, aber einige verschiedene Ar- ten begriffen sind. Andere Produkte unserer Gegend sind: vue BERN - von einem Pt kommt, — Ebenholz (Diospyros Ebenus), von den Eingebornen aber vdd fast re Kul- tivirt werden liberian scher Rei iok, Bananen, Erdnüsse (Arachis eos a Di Gegend, wo sich unsere Plantage befinde liegt in der Montan-Region, wie solche - witsch nennt, ein fruchtbares üppiges Wald- terrain, welches sich als breiter Streifen zwischen den Küstenniederungen en een des Innern hinzieht. r hoffen und wünschen, dass Herrn E. Drilla bei aa und weiser Mässig- keit auch in dem menschenmordenden Afrika seine rüstige Gesundheit, wie bisher, erhal- ten bleibt. (E. R.) ) Vom 18. bis 24. September fand die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in dem herrlich gelegenen Salzburg statt, Das Programm für Vorträge und Aus- flüge war ausserordentlich reich. 5) Das grosse weltbekannte Etablissement von Louis Van Houtte in Gent hat einen herben Verlust erlitten, Madame Wil- helmine Van Houtte, geb. Lefebre, welche nach dem Tode Hes Gemahles die Leitung einer kurzen Krankheit gestorben, Die Tausende, welche diese liebenswürdige Dame e kannten und mit der ihr eignen Freundlichkeit von ihr aufge- nommen wurden, werden schmerzlich von dieser Trauerkunde, gleich wie der Referen selbst, berührt sei (E. O heum Rhibes as Rheum Ri bes. * 7 E Grosse Preise: Philadelphia 1876, Paris 1878 und Sidney 1879. ds DAE ssa p Böhmens Schatz! Fullnaer Natur-Bitterwasser, - T „die altberiihmte Krone der Bitterwässer“. EU. d etd nton Ulbrich, Sohn des Gründers. wir qu conspicua. gesunde Zwiebeln von 8—12 Jahreszei 2 ; E en xs GARTENFLOR A. ——D a i — Allgemeine Monatsschrift für deutsche, russische und Schweizerische Garten- mi Blumenkunde und Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg, Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz pc e. und redigirt Dr. Eduard Regel, . Russ. wirklichem Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in St. Petersburg, Vice-Prüsidenten i" Kais. Russ. Gartenbauvereins in St. Poteisbuig, Inhaber mehrerer hoher Orden, ayt, Akademie der Akademie der Wissenschaften in Palermo, Correspondirendem Mitgliede der kgl. "E emie der ehe M und der pep deine Russischen ienschan, 3 on; Benetton Ze a Mitherausgeber für Deutschland H. Jüger, E. Mayer, A. Remon, _ „a Bei Hofgarteninspectorin Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. prine A H. Hoffmann, C. Salomon, W. Zeller, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gürtner in in Marburg. Gö M. Kolb ; E. Loser óppert , Geh. ne d. bot. Gartens in Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma Mitherausgeber für die Schweiz: * ^ patoi = Rohe i in Zürich. Mitherausgeber für Russland: — - Dr. F. von Herder, E. Ender, : Kais. Russ. Hofrath u. Bibliothekar am ‚Kaiserlichen Erster Garner am Ralsevtichén Botanischen Botanischen Garten zu St. Peters Garten zu St. Petersburg. Oktober T Ver la g v on Fe rdin an d E n ke. Inhalt des Oktober- Heftes. i Seite à Se Seite E Aaea '6) A. Regel, Reiseberichte . . 837 1) Abgebildete Pflanzen . . . 323 2)' Gärtnerische Skizzen aus Su- II. Neue und empfehlenswerthe _ chum-Kale, von Herrn Kuhnd 325 | BEER 5. 001. ee 3) Gürtnerische Mittheilungen E Fm WEN. a . 999 | 4) Datisca cannabina L., eine alte L.EF. ie o v5 2 pe WEE vergessene Schönheit . . 334 5) Dendrologische Beiträge von | Ve Personalnotizen u. Correspon- H. Zabel. (Fortsetzung. . . 335 | -~ poc on Ue 3 Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen. Original- Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- . stände, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- `- bogen honorirt. ' Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- . bildung, wo möglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse 3 md in St. Petersburg an die Verlagsbuchhandlung von Ferdinand Enke ^. in Stuttgart einzusenden. | Annoncen aller Art werden auf dem Umschlag THE Beiblatt gegen eine . Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen. — Cataloge legt die Ver- p E badenik in einer Anzahl von 600 ne gegen eine Gebühr von 8 M. der Gartenflora bei. . Den geehrten Herren Autoren, die uns Priitelsthinikrigen bereits ein- ndet oder noch einsenden werden, zeigen wir hierdurch an, dass deren beiten, soweit solche bis zum 1. September dem Herausgeber zugehen, noch Laufe des gleichen Jahres veröffentlicht werden. — Kleinere Artikel werden viel als n gli glich | immer sofort abgedruckt, grössere Abhandlungen können nur I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Delphinium corymbosum Rgl. (Siehe Tafel 1059.) Ranunculaceae. Retrorso-hirsutum, 1—1!/» pedale. Caules corymboso-ramosi, in panicu- lam densam corymbosam desinentes. Petioli foliorum inferiorum basi dila- lati, laminam superantes, foliorum su- periorum breves; supremorum nulli. Foliorum inferiorum lamina palmati- fido-quinqueloba, utrinque hirta; lobi late cuneato-obovati, marginibus sese tegentes, antice iterato trilobi; lobuli grosse crenato dentati, dentes callo terminati; folia caulina superiora bre- viter petiolata v. sessilia, palmato- 3—5 loba. Inflorescentiae ramuli pe- dunculique bracteis nonnullis lineari- bus herbaceis integerrimis adspersi. Flores pedunculis flore brevioribus v. eum superantibus suffulti, saepissime 4—5 in ramulorum lateralium apice subumbellati, in ramulo terminali dense racemosi. Sepala subaequilonga, pe- taloidea, ovato- v. ovato-lanceolata, pal- lide violacea, dorso virescentia hir- suta, margine glabra, apice cucullata. Petala sepalorum longitudine, nigres- centia, superiora erecta, inferiorum lamina patens bifida barbata. Calcar eireiter sepalorum longitudine, hirsu- tum, à basi ad apicem attenuatum, 1881. apice plus minus incurvatum. Carpella 3, dense pubescentia. — Caules inclusa panieula usque 60 Cm. alti, Affine D. caucasico „panicula corym- bosa, pedunculis ramulorum lateralium subumbellatis“ ab eo alterisque specie- bus affinibus diversum. — Semina misit A. Regel e Turke- - stania orientali. — Eiu Delphinium von kaum 60 Cm. Hóhe, in den Gebirgen Ost-Turke- stans von A. Regel entdeckt und durch Samen eingeführt. ^ Ausgezeichnet durch die starke rückwürts gerichtete Beharung und besonders durch den diehten ebenstraussfórmigen Blüthen- stand, dessen seitliche Aestchen die Blumen meist in 4—5blumigen Dol- den, selten in kurzen dichten Trauben mit mehreren spitzenständigen blass- violetten beharten Blumen tragen. Ueberdauerte ohne Deckung im freien Lande und gehört zu den sehr beach- tenswerthen, im Juni und Juli blühen- den Stauden. cR) Erklärung der Tafel a. Die Spitze eines der blühenden Stengel mit den Blumen in natürlicher Grósse. c. Eine | | b. Eins der untern Blätter. 23 324 Blume, von der die 4 untern Kelch- blütter entfernt, so dass man die 4 Blumenblütter und die Staubfäden sieht. e. Die beiden obern Blumen- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. blütter. f. Eins der untern Blumen- blitter. g. Die 3-carpellige junge Kapsel. b. Hypecoum grandiflorum Bnth. (Siehe Tafel 1060.) Papaveraceae. H. grandiflorum Bnth. cat. pyren. ag. 91. — Walp. rep. I. 117. — Eine annuelle Pflanze, die bei Rous- sillon in den Pyrenäen wild wächst. Ist mit H. pendulum L., das in Süd- europa, im Orient und in Centralasien wüchst, sehr nahe verwandt und nur durch die Gestalt der Blumenblätter etwas verschieden. Wird 1 Fuss hoch und trägt die goldgelben Blumen auf der Spitze des Stengels in einer losen Trugdolde. Die gegliederten Schoten zurückgebogen, Die äussern beiden Blumenblätter breit 3lappig, die bei- den inneren fast 3theilig und mit linear-länglichen Lappen. — Wird im Frühjahre am besten in Töpfe aus- gesäet und dann gleich andern Som- mergewächsen ausgepflanzt, verlangt aber einen durchaus steinigen Stand- ort und eine stark sandige lockere Erde. Unsere Tafel ist im Garten von Herrn Haage & Schmidt nach dort zur Blüthe gekommenen Pflanzen gezeichnet, (E. R.) C. Pachystoma Thomsonianum Rchb, fil. (Siehe Taf. 1061.) Orchideae. Eine niedrige Orchidee von dem Habitus einer Pleione, welche der Sammler des Herrn James Veitch and Sons (Royal Exot. Nursery, Kingsroad, Chelsea, London), Kalb- reyer an der Westküste von Afrika . entdeckte und in den Garten der . Herren Veitch einführte, die denn auch in ihrem Kataloge pr. 1881 Pag p die ene reger Gardener’s Chronicle, darauf gab 1880 Sir J. D. Hooker im Botanical Maga- zine tab. 6471 eine Abbildung und Be- schreibung dieser schónen Orchidee. Die Scheinknollen sitzen in dich- ten Rasen und gleichen kleinen Fei- gen. Blätter schmal lanzettlich, ge- stielt. Kaum eine Spanne lange Blü- thenschafte am Grunde der Schein- knollen entspringend, kürzer als Blät- ter, 2blumig. Blumen 6 Cm. im Durchmesser. Aeussere und innere I. Originalabhandlungen. Blüthenhüllblätter lanzettlich, zuge- spitzt, abstehend, rein weiss. Lippe 3lappig; Seitenlappen derselben fast oval, hellgrün und mit braunen Strei- fen und braunen Flecken. Der Mit- tellappen der Lippe linear, viel länger als die seitlichen Lappen, hornförmig zurückgebogen und von schöner tief purpurner Färbung, Wird als eine der schönsten Orchi- 2) Gärtnerische Skizze Von Herrn Welcher deutsche Gärtner hätte nicht schon, besonders in den wander- lustigen jüngeren Jahren, die weni- gen Fachgenossen beneidet, denen es vergönnt ist, im Süden ihrer Kunst zu leben, von der Vermuthung aus- gehend, dass dort Alles ohne grosse Beihilfe von selber wachse. Wie all- gemein verbreitet ist diese Ansicht, und wie wenig entspricht die Wirk- lichkeit derartigen Illusionen. Es ist zwar nicht das Wunderland Italien, welches schon Tausende be- schrieben und gepriesen, sondern die südöstlichste Ecke Europa’s, welche mit Recht sehr häufig zu Asien ge- rechnet wird, der noch wenig bekannte Kaukasus, welchen ich versuchen werde, vom gärtnerischen Standpunkte näher zu beleuchten; insbesondere die südöstlichen Küsten des 'schwar- zen Meeres, das alte Kolchis und heutige Mingrelien. Im Allgemeinen kann das Land vor Jahrtausenden nicht wilder und un- zugänglicher gewesen sein wie jetzt. Wild und unkultivirt ist Alles, wohin 325 deen, die in neuerer Zeit entdeckt wurden, empfohlen. Kultur in der warmen Abtheilung des Orchideenhauses zur Zeit der Bildung der Scheinknollen, Blätter und Blumen, bei hinlänglicher Feuch- tigkeit der Luft und fleissigem Spritzen. Zur Zeit der Ruhe Kultur in der tem- perirten Abtheilung nebst Entziehung des Wassers für einige Monate. (E, R.) n aus Suehum-Kale. Kuhnd. man auch blicken mag, der Strand des Meeres, der schmale Streifen ebenen Landes, die honigduftenden Wilder, bis hinauf zu den in den Wolken verschwimmenden Umrissen der kolossalen Gebirgsmassen. Ur- wald wie im Innern Amerika's. Feuer und Sehwert, sowie eine tüchtige Rodehacke sind die Mittel, mit denen man alljährlich versucht, der ungebändigten Naturkinder Herr zu werden, um Raum für Kultur- pflanzen zu gewinnen. Vor allem ist es Rubus fruticosus und Farnkraut, mit welchem man hier in bestündiger Feindschaft lebt. Dieselben entwickeln Unglaubliches an Lebenskraft, wovon der deutsche Gürtner daheim keine Ahnung hat. Wehe dem Neuling, der in seiner Unschuld glaubt, sich durch Rajolen von dem bösen Feinde befreit zu aben, um im Frieden seinen Kohl zu bauen. Bevor das der jungfräu- lichen Erde anvertraute Samenkorn Zeit gewann sich herauszuarbeiten, erhebt sich förmlich die Erde, um mit 326 Zauberkraft eine neue ungeschwüchte Farn-, Brombeer- und Phalaris- Vege- tation, die nichts zu wünschen übrig lässt, hervorzubringen. Wohl dem Glücklichen, dem es vergönnt ist, über eine hinreichende Anzahl intelli- genter Arbeitskrüfte wie in Deutsch- land zu gebieten, um sich mit Er- folg der unwillkommenen Vegetation zu erwehren. Aber man hat nur faule, schlaffe Asiaten, auf niedriger Stufe menschlicher Bildung stehend. Das ist der zweite grosse Uebelstand. Wer kónnte z. B. ohne Gallenfieber zu bekommen, zusehen, wie sie die Büumchen aus der Schule heraus- reissen und in der glühenden Sonne durcheinander werfen? — Obstbüume, besonders Aepfel, ge- deihen ausgezeichnet, im dritten Jahre nach der Veredlung hat man bereits armsdicke Stämme, welche Früchte tragen. Pfirsiche wachsen mit dem Unkraut um die Wette, Bäume und Sträucher gedeihen über- haupt prachtvoll und blühen viel rei- cher und vollkommener, wie in nor- dischen Ländern. Ebenso tragen sie, wie die besseren Zwiebelgewächse, gern und willig Samen. Stecklinge wachsen überraschend und würden Granaten, Rosen, Glyeinen, Lager- strömien, Hortensien und Aehnliches zu äusserst billigen Preisen massenhaft von hier bezogen werden können. Ganz anders verhält sich’s aber mit den verschiedenen Pflanzen zarterer . Konstruktion, welche aus Samen er- noc a Een besonderer Sorg- sofort Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, Spreu nicht vom Weizen zu scheiden vermag, oder ist man wirklich so glücklich, sie vor diesen drohenden Gefahren gerettet zu haben, so ver- schneidenden Zerstö- rungswerkzeugen der Maulwurfsgrille, welche Alles glatt abrasirt. Wie Schreiber dieses von competenter Seite hörte, scheerenartig werden sie in manchen Jahr- gängen scheffelweise auf einem Raum von wenig Quadratfaden gesammelt. Ferner kann sich Niemand daran gewöhnen, solche mit vieler Mühe herangezogenen Pflänzchen zu achten und zu schonen, wenn man sie nicht mit einem baumstarken Pfahle ver- sichert. Die löbliche Sitte, nicht auf gegrabenem Lande herumzuspazieren, ist im Süden weniger zu Hause. — Wenn nicht von menschlichen Fuss- tritten zertreten, so doch von Pferde- hufen, oder gar von den eben ihrem Schlammbade entstiegenen Büffeln, welche darauf, möglicherweise wieder- käuend Siesta halten! Der Uebel grösstes unter allen die- sen ist aber doch das Unkraut. Der Kampf ums Dasein wird von dem- selben mit unglaublicher Beharrlich- keit und Ausdauer gekämpft. In einem niedrigen Urwald rankender Gewüchse reinigt man sich ein Plätz- chen, setzt auf dieses eine hoffnungs- volle Pflanze, wie z. B. Melone, und hat mit Argusaugen darüber zu wa- chen, dass sie binnen einigen Tagen nicht bereits erstickt, Ist die Auf- merksamkeit anderwärts nöthig, so kommt man oft zu spät und hat das ie Vergnügen abermals zu roden und I. Originalabhandlungen. zu pflanzen, soweit der Vorrath reicht. Von immer sauberen Beeten und We- gen kann keine Rede sein, man müsste denn Hunderte von Arbeitern haben. Wie abhüngig und verschieden der Begriff des Schónen ist, kann am besten der Gürtner auf einer Wande- rung von Nord nach Süd erfahren. Eine kolossale Hortensie, bedeckt von Hunderten der schónsten blauen Blü- thendolden, deren Beschreibung man in gärtnerischen Schriften Deutsch- lands ganze Spalten widmen würde, ist hier eine hässliche Pflanze und wird nur in den entlegensten Win- keln geduldet. — Eine ebenso reich blühende Datura ist ein Schrecken, Hunderte von Yuccas mit mächtigen Blüthenschäften würdigt man kaum eines Blicks. Prächtige Solanum, Aralien, Ricinus und Clerodendron | wachsen auf dem Schutthaufen und herrliche Gruppen des panachirten Arundo Donax wiinscht man ausge- rottet zu sehen. — Bessere zartere Sachen in’s Freie zu bringen, ist besonders ohne Schat- ten riskirter wie in Deutschland. Nachtfröste, Stürme, Insekten, rich- ten hier mehr Schaden an wie dort. Der glühend heissen Erde entstrómt eine kochende Atmosphäre, worin nur Wenige zu leben vermögen. Am wohl- sten befindet sich unter solchen Ver- hültnissen unser edler Wein, so dass er oft zum lästigsten Unkraut wird. Unzähligemal der Erde gleichgemacht, treibt er immer kräftiger wieder aus. Die alten bis 50 Fuss langen Reben 327 liefern willkommenes Bindematerial. In Gesellschaft von Feigen und Pau- lownien wächst er aus verwahrlosten Gebäuden und Baracken heraus und deckt alles Unschöne, woran der Sü- den so reich, mit dem Mantel der Liebe zu. Am Meeresufer bildet Laurus no- bilis, Azalea pontica, Paliurus, Ta- marix, Liguster und Smilax undurch- dringliche Bosquete. Ebenso reich an Ranken und Dornen sind die Berge. Ueberall, wohin man seine Schritte lenken mag, scheint’s uns zuzurufen: „Hier kommt Niemand durch“, wenn man nicht gesonnen ist, den Eintritt mit Blut und Kleiderfetzen theuer zu - erkaufen. Die einzige annuelle Kulturpflanze, welche mit Erfolg hier angebaut wird, ist der Mais. Bei den Mingrelen das ausschliessliche Nahrungsmittel für Menschen und Vieh. Die Liste aller Calamitäten ist da- mit aber noch nicht geschlossen, be- sitzt man Energie genug, diese zu überwinden, so hat man doch jeden Augenblick zu gewärtigen, dass man vom Fieber gepackt wird, um tage- lang blass und zitternd einherzuschlei- chen, selbst dann noch, wenn man bereits Jahrzehnte hier gelebt hat. Das ist mit möglichst wenig Wor- ten eine gärtnerische Existenz im Kaukasus. Die Moral von der Ge- schiehte bedarf weiter keines Kom- mentars; sie würde ungefähr lauten: „Bleibe im Lande und nähre dich redlich.* Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 3) Gärtnerische Mittheilungen. a) Ptarmica fl. pleno. Herr Jong- kindt Coningk in Dedemsvaart bei Zwolle bittet mich, die Ptarmica vul- garis (Achillea Ptarmica fl. pleno) in der Gartenflora zu empfehlen. Wir gehen da mit den genannten Herren vollstindig einig, dass das eine gefülltblumige (die Scheibenblu- men der Blüthenkópfe gehen gleich den Randblumen in eine Bandblume aus) Abart, einer der durch ganz Eu- ropa wild wachsenden Stauden ist, — die überall gut gedeihet und zu den wenigen den ganzen Sommer hindurch blühenden, ganz winterharten Stau- den gehórt, deren Blüthenbouquets auch in Bouquets einen sehr guten Effekt machen, so dass sie ganz all- gemein als zierendes Staudengewächs, selbst zur Bepflanzung ganzer Grup- pen empfohlen werden kann. Es ist jedoch noch zu bemerken, dass diese gefüllte Form schon lange in Kultur sich befindet und z. B. hier in St. Petersburg vielfach verbreitet ist. b) Himbeerenkultur. Beim Hrn. Inspektor des Gartens Ihrer Kaiserl. Hoheit der Grossfürstin Katharina Michailowna in Oranienbaum sahen wir kürzlich (in der ersten Hälfte des August) eine bedeutende Anpflanzung der Himbeere Merveille de 4 sai- sons in ausserordentlicher Ueppigkeit und Schönheit. Von der Beobach- tung ausgehend, dass die jährigen -Triebe dieser Sorte gegen den Herbst E. hin ebenfalls noch häufig Früchte tragen, hatte Herr Marko im Früh- Ja ire alle a (auch die des letz- Jal man sonst zum Fruchttragen stehen lässt) über der Erde abschneiden lassen. In Folge dessen hatten sich alle Wurzeltriebe vom Frühjahre ausserordentlich kräftig und schön entwickelt und zeigten am 31. Juli a. Styls (12. August neuen Styls) sämmtlich den sehr kräftigen Ansatz von Früchten und Blumen an ihren Spitzen, so dass diese Anpflan- zung im August und September grosse und besonders schön ausgebildete Früchte massenhaft entwickelte. Eine Lage in voller Sonne, eine kräftige lockere, etwas lehmige Erde und ein natürlich nicht trockner Standort tru- gen zu diesem Resultat wohl noch mit bei, denn Referent erinnert sich nicht, je schönere und in vollerer Ge- sundheit strotzende Pflanzen dieser Himbeersorte gesehen zu haben. c) Villen von Peterhof nach Oranienbaum bis zur Villa Greig. Auf der den Finnischen Meerbusen von Peterhof an umgür- tenden Hügelreihe, welche vor lüngst entschwundener Zeit das Meeresufer des Finnischen Meerbusens gebildet haben mag, umkrünzen deren Abhang nach dem Meere zu die Villen der hohen Aristokratie und der reichen Privaten, deren Gürten mit den saftig- grünen Rasenplätzen, Baum- und Strauchparthien, sowie reizenden Blu- mengruppen den Abhang bis zu der über Oranienbaum führenden Strasse längs des finnischen Busens schmücken. | Unterbrochen werden diese Villen mit ihren Gärten durch den Park Ihrer K. Hoheiten der Herzoge von Leuch- a. durch den —— und eben- I, Originalabhandlungen, so schönen Park der Grossfiirstin Katharina Michailowna, der unter der Kaiserin Katharina der Grossen an- gelegt zu den grossartigsten und besten Schöpfungen der Art gehört. Die wilden Schluchten mit dem diese durchströmenden Bache wurden erst durch Marko durch zweckmässig ge- führte Wege gleichsam aufgedeckt und zugänglich gemacht, so dass sie von den dort in grosser Menge wohnenden Sommergästen den be- zeichnenden Namen Schweizerparthie erhalten haben. Die beiden grossen Palais sind aber von reichen Blumen- parterres, schwellenden Rasenplätzen und mannigfachen Baumgruppen um- geben, während kleinere und grössere Wasserparthien mit reizender und mannigfaltiger Uferdekoration die Mannigfaltigkeit des Bildes erhöhen. Breite Alleen führen nach dem gros- sen steinernen Pavillon, von dessen Höhe man den wunderbaren Blick über den finnischen Meerbusen und nach dem gegenüberliegenden Kron- stadt geniesst. — Eine andere Unter- brechung dieser den Höhenzug gar- nirenden Villen besteht aus 3 zu kleinen Gemeinden vereinigten Kolo- nien deutscher Bauern und einem fin- nischen Dorfe. Die letzte Villa, die ungefähr 2 Stun- den hinter Oranienbaum diesen Höhen- zug krönt, ist die des Präsidenten des Kais. Russ. Gartenbauvereines, des Generalen S. A. von Greig, eine Villa, die Katharina die Grosse erbauen liess und mit dem Móblement und Gemil- den, wie sie selbst solche bewohnt hatte, dem Grossvater unseres Prüsi- : din: dem berühmten Grossadmiral 329 Greig seiner Zeit übergeben hat. Noch jetzt ist diese Villa von der Familie genau in dem Zustande er- halten worden, wie solche Katharina selbst bewohnt hat. Tiefe, von einem kleinen, im Frühjahr aber oft wasser- reichen Bache gebildete Schluchten durchfurchen den Abhang nach dem Meere hin. Eine dieser Schluchten ist zu einer Steinparthie benutzt, in der eine reiche Flora der Alpenpflan- zen Europa’s und Asiens angepflanzt ist. Der Pleasure ground vor dem Hause enthält reiche Blumenparthien. d) Rosenkulturen. Mit beson- derer Sorgfalt sind in v. Greig’s Villa einige Sorten von Rosen zur Kultur während des Sommers im freien Lande kultivirt. Nirgends sahen wir in Pe- tersburg bis jetzt so reich und voll- blühende Gruppen von Monatsrosen, so von der Rosa semperflorens Her- mosa mit ihren schönen rosarothen Blumen, von R. semperflorens cra- moisie superieur, mit ihren carmin- purpurnen weithin leuchtenden Blu- men, und endlich von R. semperflorens purple, deren Blumen schwarzpurpur und von grossem Effekt. Die Exem- plare, welche diese prächtig und aus- serordentlich vollblühenden Gruppen, jede Sorte auf besonderem Beet, bil- deten, waren im Ruhezustande im Erdkeller durchwintert worden und hatten sich in Folge dessen zu solcher Pracht im Sommer entwickelt. Da die R. semperflorens Sorten in Petersburg im freien Lande niemals überwintern, so benutzt man zu solchen Gruppen gemeiniglich im Winter von ange- triebenen Pflanzen gemachte Steck- lingspflanzen oder auch im Kalthause 330 Gartenflora Deutschlands; Russlands und der Schweiz. überwinterte Exemplare, welche dann im Mai in's Land gepflanzt werden. Es werden solche Exemplare, die auch im Winter schon vegetirt haben, je- doch niemals ein solches gutes Re- sultat wie im Ruhezustande überwin- terte Exemplare liefern. Auch die hübsche weisse R. semperflorens pu- mila alba, ähnlich behandelt, bildete kleine, mit weissen Blumen bedeckte Beete. Ueber alles hinweg strahlten aber zwei Gruppen von Rosen, gebildet von B. la France. Diese Rose wird allgemein zu den Remontant- Rosen gerechnet, es ist aber eine Sorte, die man mit dem gleichen Rechte zu den Theerosen rechnen könnte, denn sie hat die glänzenden schönen Blätter der Theerosen und die ganz ausser- ordentlich grossen Blumen von rosa Färbung und silbernem Glanze, sind zwar gut gefüllt, erinnern aber auch im Bau mehr an die Theerosen. Diese R. la France besitzt einen äusserst kräftigen Wuchs und muss bei Benutzung zur Bepflanzung ganzer Gruppen Ende Mai in sonnige Beete mit kräftiger Erde eingepflanzt wer- den, dann entwickelt sie im Juli und August und auch noch im Sep- tember ihre mächtigen, sehr wohl- riechenden Blumen zu grosser Voll- kommenheit. Auch als Treibrose ist dieselbe gut geeignet. Der Herr General von Greig hatte versuchsweise von dieser Rose die einen ganz aus- pflanzen, die andern nur mit den Töpfen bis unter die Erdoberfläche einsenken lassen, aber es zeigte sich, e dass die ohne pue iot colendi ; osten nis reieher und voller blüheten, auch überhaupt eine voll- kommnere Entwickelung zeigten. Wir haben schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass es zwar gelingt, Remontante-Rosen, im Peters- burger Klima in's freie Land ausge- pflanzt, zu überwintern, sofern man dieselben mit dem Beginn des Frostes niederlegt und am besten ganz mit Sand oder auch mit lockerer leichter Erde eindeckt. Die Deckung mit Sand hat sich am besten bewährt. Gemeiniglich kultivirt man aber alle für den Flor im Sommer bestimm- ten Remontante-Rosen am geeignet- sten in der Weise, dass man sie im Erdkeller im Ruhezustande überwin- tert, wobei eine Temperatur auch einige Grade unter dem Gefrierpunkte denselben nicht schadet. Im Früh- jahr verpflanzt man in eine recht nahrhafte lockere lehmige Erde und Anfang Juni senkt man die Pflanzen in die für sie bestimmten Gruppen zur Blüthe für den Sommer ein. Da- bei müssen aber die Töpfe, in denen die Pflanzen stehen bleiben, bis 1 !/s —2 Zoll unter die Erdoberfliche kommen. Will man aber einen recht krüftigen und reichen Flor auf diese Weise er- zielen, dann werden die Töpfe nur so tief eingegraben, dass der Rand des Topfes der Erdoberfläche des Bee- tes gleich und nun bringt man 11/» —2 Zol hoch eine Schicht gut verwester Dungerde oben auf. Die eingesenk- ten Exemplare bilden bald in diese aufgebrachte Dungerde zahlreiche Wurzeln und blühen im Sommer fast ebenso reich als ganz in’s freie Land gepflanzte Exemplare. Im Herbste werden sie — aus- at ee ee See oe NN C1039. Ta eo uem is da ef ~ z ers = et ETE d EEE e : Ny az Y 7 f E FIAI £484 P d " 22/7 £451) 7 pa 2 / > 7 SLCC URCE LILE A I. Originalabhandlungen. genommen, die aus dem ursprüng- lichen Ballen hervorgetriebenen Wur- zeln werden entfernt und nun kom- men sie in ihr Winterquartier, wo sie im Ruhezustand verbleiben. Man kann zur Ueberwinterung auch leere Mist- beetküsten verwenden, die im Winter durch Ueberdeckung von Fenstern, Laden und dann übergeworfenen Schnee geschützt werden, — oder Vorhüuser (Prostenken) der Gewüchs- häuser u. s. f. — Die Monatsrosen und Theerosen sind aber zarter und sollten in ihrem Ueberwinterungslokal keine niedrigere Temperatur als den Gefrierpunkt auf die Dauer erhalten. Wir sagen auf die Dauer, denn bald vorübergehende Temperatur von — 4 bis —6° R. schadet nichts, wo aber solche in den Ueberwinterungslokalen dauernd eintritt, tödtet sie viele Mo- natsrosen und ‘Theerosen. Es gibt gegenwirtig kaum eine andere Hauptstadt Europa’s, wo fiir die Wintermonate so viel Rosen zur Bildung von Bouquets getrieben wer- den, wie in St. Petersburg. Jeden Monat im Winter hat man in Peters- burg Rosen, In der grossen Rosen- girtnerei des Hrn. Hofgirtner Freund- lich in Zarskoe Selo tritt fast alle - 14 Tage ein anderes mit Rosen ge- fültes Gewächshaus im Winter in Blüthe, — und die zahlreichen Blu- menmagazine der Stadt Petersburg haben ‘alle zur Blüthe kommenden schon zuvor gekauft. Die Rosengärtnereien von Barlow und Gradke in Zarskoe-Selo, von Rempen daselbst, von Stegemann in Petersburg und viele andere, treiben die Rosen gleichfalls massenhaft und 331 doch finden die abgeschnittenen Rosen alle ihre Küufer, wobei der Preis der einzelnen Blumen zwischen 5 Kop. bis 1 Rbl. (10 Pf. bis 2 Mark) schwankt. Da kommt zur Produktion von blü- henden Rosen für den Herbst noch eine andere für unsere Verhältnisse wichtige Kulturmethode in Betracht und diese Kulturmethode sahen wir bei den Exkursionen des Gartenbau- Vereines, vorzugsweise beim Herrn Hofgärtner Sparmann in Zarskoe-Selo angewendet. Ein tiefer breiter Mist- beetkasten mit Doppeldach, damit man bei mildem Wetter vollkommener lüften kann, ist dazu benutzt, um vor- zugsweise Theerosen und unter diesen wieder die allgemein als eine unserer schónsten und dankbarsten Rosen ge- schätzte „Souvenir de Malmaison“ in den freien Grund einzupflanzen, wo sie ungestört das ganze Jahr stehen bleiben. Im Winter hier gut mit Fenstern, Läden, Strohdecken und übergeworfenen Schnee verwahrt, überwintern sie im Ruhezustand. Im Frühjahre aufgedeckt, werden die- selben zunächst von allen verdorbenen Stengeln gereinigt und wo es noth- wendig, ausserdem eingestutzt. Die Oberfläche des Bodens wird gelockert und eine mit Sand und Lauberde ver- mischte Düngererde wird oben auf- gebracht, und nun kultivirt man diese Rosen im Laufe des Sommers, wie andere im freien Lande stehende Ro- sen, schützt sie im Frühjahre nur bei eintretendem Frostwetter des Tags oder bei Nacht durch übergebrachte Fenster, sonst aber bleiben sie dem vollen Einfluss der freien Luft aus- gesetzt. Ende Juli und im August 332 beginnt nun der Flor, der bis zum November, wenn die Witterung nicht zu ungünstig, fortdauert, indem nun mit den beginnenden Frösten erst die Fenster wieder übergebracht, aber bei mildem Wetter fleissig gelüftet wird. Uebergelegte Strohdecken und auch Laden, wenn es die Witterung er- fordert, müssen das Eindringen des Frostes hindern und so erhält man die Blüthe mit Aufmerksamkeit, recht- zeitigem Lüften und rechtzeitigem Decken, oft bis zum Dezember, so- fern eben nicht so frühzeitige Winter wie 1880 eintreten. e) Teppichbeetpflanzen. Un- ter den Teppichbeet- oder Bordure- pflanzen wollen wir aus der ganzen Masse derselben heute nur einige we- nige schon bekannte besprechen. Dus sind: Lobelia Erinus L., vom Vorgebirge der guten Hoffnung, wozu L. pubes- cens Ait, L. bicolor Sims., L. eri- noides hort. als Synonyme gehören, ist anerkannt eine der besten Tep- pichbeetpflanzen. Am schönsten sahen wir dieselbe beim Herrn Hofgärtner Grünerwald in Snnminsk (Schloss Sr. Kais. Hoh. des Grossfürsten Nicolai- Nieolajewitsch) und im Alexander- Garten in Petersburg unter der Pflege des Hrn. Obergürtners Zech. — An- forderung zum Effekt ist hier, dass die Lobelien ein gleichmässiges dichtes Band bilden, das sich ganz mit den gleichfarbigen Blumen deckt, ohne . dass die grössern Massen der Ein | von darüber hinauswachsenden grünen pa Trieben gedeckt sind. Dies wird am en wenn man von einer daicntesten und > drunfrenst | unter die ] Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. wachsenden Varietüten, die eine reine schóne Farbe besitzt, die besten Exem- plareheraussucht, diese im Kalthaus un- ter den Fenstern überwintert und zeitig im Frühjahre Stecklinge macht, die sich schnell bewurzeln und dann erst in kleine Tópfe einzeln gepflanzt wer- den. Von allen uns bekannten Varie- tüten ist und bleibt noch immer die als „Kaiser Wilhelm“ bekannte Sorte die beste, — gedrungenes Wachs- thum, reicher Blüthenflor und vor allen reiche Blüthe und leuchtend blaue Blumen zeichnen diese aus. Aus Sa- men kommt diese schöne Sorte nie- mals durchaus rein, daher ist die Me- thode, von den Exemplaren, welche sich als die in jeder Hinsicht als am geeignetesten erweisen, Stecklinge zu nehmen, die einzig sichere. Man kann nun diese Exemplare entweder direkt aus den kleinen Tépfchen ins freie Land pflanzen, oder man befolgt die Methode, welche man im Alexanders- Garten benutzt, indem man die Exem- plare aus den kleinen Tópfchen oder aus Kästen, in welche sie pikirt wur- den, mit Ballen in 31e —4zöllige Töpfe verpflanzt und mit diesen in die Beete oder Bordüren mit dem Topfrand etwas unter die Erdoberfläche ein- senkt. Ein durchaus gleichmässiges Wachsthum und voller, nicht von grünen Zweigen überragter Blüthen- flor der dichten Büsche ist das Re- sultat dieser Kultur. — Es versteht sich von selbst, dass man auch andere -Varietäten zur Anzucht wählen kann. Wo man die noch in ganz kleinen Tópfehen befindlichen Exemplare ins freie Land in ähnlicher Weise bis ‚rdoberfläche einsenkt, da I. Originalabhandlungen. . 333 finden die Pflanzen im Topfe nicht genügend Nahrung und gehen bald mit ihren Wurzeln in die Erde des Beetes. Die Folge davon ist dann gleichfalls, dass die nicht blühenden Zweige über die blühenden sich er- heben, wie das bei den ganz im freien Lande stehenden Exemplaren der Fall ist. Oxalis cornieulata L. var. atropur- purea (O. tropaeoloides). — Iresine Lindeni Van Houtte, — Telanthera amoena (Alternanthera amoena und amabilis hort.) — Im Petersburger Sommer ist es selten, dass die beiden letztern bekannten Pflanzen sich ge- nügend üppig entwickeln und so schöne rothe Fürbung des Laubes zeigen, wie dieses im südlichen und west- lichen Europa der Fall ist; wo mit den-. selben die schönsten Effekte in der Tep- pichgürtnerei erzielt werden. Wohl in Folge der warmen ersten Hälfte dieses Sommers fanden wir im Garten Sr. Kaiserl. Hoheit des Grossfürsten Constantin-Nicolajewitsch unter der einsichtigen Pflege des Hrn. Garten- Inspektors Katzer zu Paullowsk im vergangenen Juli diese Pflanzen in den Teppichbeeten sehr schön ent- wickelt. Im Allgemeinen aber erlan- gen wir im Petersburger Sommer in Bezug auf Effekt bessere Resultate mit der O. cornieulata var. atropur- purea, welche jährlich aus Samen er- zogen, bei uns zur vollsten Ueppig- keit sich entwickelt, dichte Kanten oder schwellende Polster in den kleinen - Beetchen bildet und deren gelbe Blu- men auf dem dunkeln schwarzpur- purnen Laube wie Goldpunkte glin- - zen. Der Russische Adler im Ale- xandergarten ist z. B. grossentheils mit derselben gemacht. Perilla nankinen- sis, welche bei uns gleichfalls gut ge- deihet, wird zu solchem Zwecke zu hoch. Als ein Missstand bei Gebrauch von Oxalis ist freilich zu erwühnen, dass deren elastisch aufspringende Kapseln die Samen weit fortschleu- dern und diese dann im folgenden Jahre allenthalben da aufgehen, wo man solche nicht brauchen kann. Dieses letztere Verhalten von O. cor- niculata ist wohl der Grund, dass in vielen Gärten deren Kultur auf- gegeben worden ist. Wo die rothen Telanthera- Arten und Iresine Lindeni gut gedeihen, geben diese allerdings einen viel schónern und grellern Con- trast, als die mattere schwarzpur- purne Fürbung des Laubes von der Oxalis. Als Pflanzen, die in Teppichbeeten einen recht guten Effekt hervorbrin- gen, sah ich besonders bei Garten- Inspektor Katzer vielfach angewendet ,Fuchsia Rose of Castille^ in Stecklingspflanzen vom Frühjahr, nur l!5—1 Fuss hoch und voll blühend, wie überhaupt diese alte lang bekannte Varietät immer noch als die am dank- barsten den ganzen Sommer hindurch blühende Sorte zu empfehlen ist. Eine andere Sorte schön für Teppichbeete ist Fuchsia gracilis fol. variegatis, gleichfalls in Stecklingspflanzen vom Frühjahr, mit ihren dünnen ruthen- förmigen zahlreichen Zweigen an dep T 3,5. | 3 E E . 2s X Ls weissen, gelben und grünen Fürbung der Blütter, wird in Petersburg vielfach als Teppichbeetpflanze angewendet und gibt einen sehr guten Effekt. . 994 Gartenflora Deutschlands, f) Vallota purpurea Herb. (Amaryl- lis purpurea Ait.). wüchs Südafrika's, in den Gürten sehr verbreitet, aber selten blühend, sah ich bei Herrn Garten-Inspektor Katzer in schón blühenden Exemplaren. Der- selbe theilte mir mit, dass früher ihm diese Amaryllis auch nicht blühen Ein Zwiebelge- Russlands und der Schweiz. wollte, jetzt pflanze er sie aber im Sommer auf einen geschützten war- men sonnigen Platz ins freie Land aus, pflanzt sie Mitte August wieder ein und einige Wochen später ent- wickelt sich die Dolde der schönen hellpurpurnen Blumen. (E. Regel.) 4) Datisca cannabina L., eine alte vergessene Pflanze. Es ist das Schicksal des Alters, leicht vergessen zu werden, nicht immer daran erinnert wird. Wie hätte es sonst kommen können, dass eine Pflanze, wie Datisca cannabina so wenig gekannt ist? Dass alte wun- derschöne Pflanzen in den Gärten nicht mehr gesehen, von den jüngeren Gärtnern nicht gekannt werden, ist zwar gewöhnlich ; aber dass eine solche Pflanze, die schon in den Ausgaben von Linné beschrieben ist, die in Dietrich’s „Lexikon der Gärtnerei und Botanik^ (erste Auflage 1802 bis 1810), meines Vorgängers im Amte, eine halbe Seite einnimmt, in den in neuerer Zeit erschienenen lexikalisch eingerichteten Pflanzen beschreiben- en Büchern, selbst in Bosse’s sonst so zuverlässigem „Handbuch der Blu- mengürtnerei^, gar nicht genannt ist, — das ist doch auffallend. Ich habe diese schóne Blattpflanze des freien Landes in allen meinen Büchern, welche über Pflanzenverwendung han- deln, in erster Reihe aufgeführt, kenne sie seit 40 Jahren und habe sie den- E noch i in meinem Blumenlexikon ,Die bec Eflanzen* etc. leider vino. falls übersehei ‚ weil bei der Auf- wenn stellung der Gattungen kein Buch, keine Gartenzeitung mich daran er- innerte. Auch Dietrich's ,Encyclo- pädie der Gartenbaukunst^ und R ü m p- ler's ,Illustrirtes Blumenlexikon“, so- wie „Le bon Jardinier* haben diese schóne Pflanze nicht. Um die Pflanze plastisch und in ihrer wahren Gestalt zu beschreiben, vergleiche ich sie mit einer riesigen, aus 20—50 Stengeln bestehenden Hanfstaude. Sie bildet einen 11% —2 Meter hohen, 3—4 M. im Umfange haltenden dicht belaubten Busch, wel- cher auf Rasen einen müchtigen, von keiner Blattpflanze an Schónheit über- troffenen Eindruck macht. Trotz der Aehnlichkeit mit Cannabis ist unsre Pflanze doch sehr verschieden davon, wenn man sie nüher betrachtet. Die Blätter sind nämlich nieht handfórmig, wie. bei Cannabis, sondern gefiedert; die Stengel sind glatt; die Beharung ist äusserst schwach. Am meisten haben die fast straussförmigen Blüthen Aehnlichkeit mit Cannabis; aber ob- gleich eben so unscheinbar, bilden sie doch eine grössere — Datisca cannabi t aus Klein- asien, Syrien, Kreta u. a. O. und hilt | l À | AL VILIS ONG I. Originalabhandlungen. 395 unsern Winter für gewöhnlich aus, wenn sie nicht nass steht, Ein wenig Bedeckung, etwa wie bei Gunnera scabra ist jedoch in külteren Gegen- den zu empfehlen, um der Erhaltung ganz sicher zu sein. Zuweilen leiden die ersten Triebe von Maifrösten, was jedoch die Entwickelung nicht beson- ders beeinträchtigt. Man erzieht sie aus Samen, noch sicherer durch kraut- artige Stecklinge von den noch jun- gen Trieben (wie Georginen, Diely- tra etc.). Nachdem’ ich unsre Pflanze | in Folge des Verpflanzens einmal ver- loren hatte, habe ich mich jahrelang bemüht, sie wieder zu bekommen, denn bestellte Pflanzen schienen nur 5) Dendrologische Beiträge Photinia(Crataegus) glabra Thunb. 7, | hält gewöhnliche Winter aus. Phot. villosa DC. (naeh andern Ab- art von Phot. arguta Wall.) = Sor- bus terminalis hort. von Siebold. Junge Triebe und die jungen sommer- grünen Blätter weissfilzig; letztere werden später kahler, doch bleiben Haupt- und Nebenadern behart, und namentlich die Unterseite behält einen dünnen spinnenwebeartigen Filz. Hat hier noch nicht geblüht und zeigt sich ziemlich hart. Ob die Siebold’sche Pflanze genau der Pourthiaea villosa Decaisne oder einer anderen von des- sen Arten entspricht, weiss ich nicht. Peraphyllum ramosissimum Nutt., aus Samen von Haage & Schmidt er- zogen, hat in einem kleinen. Exem- plare gut ausgehalten. Zeigt nicht die Tracht eines Amelanchier, auch sind die Samen grösser, im Kataloge vorhanden gewesen zu sein, und Samen keimten nicht. Jetzt besitze ich sie wieder und zwar aus Samen von Haage & Schmidt in Er- furt bezogen, wo, wie es scheint, der Same selbst gezogen wird. err Schmidt sagte mir, dass seine alte Pflanze stets keimfähigen Samen lie- fere. Mich wunderte das, weil Da- tisca als ganz getrennten Geschlechts beschrieben ist, und ich, so viel ich weiss, nur weibliche Pflanzen gesehen habe. Es scheint aber, dass auch Pflanzen mit beiden getrennten Ge- schlechtern auf einer Pflanze vor- kommen. von H. Zabel. (Fortsetzung.) Mespilus graudiflora Sm., deren Vaterland bisher unbekannt geblieben ist, wurde in Frankreich (Arrondiss. d’Autun, Saöne-et-Loire) in 5 Exem- plaren wild vorgefunden und als Ba- stard zwischen Mespilus germanica und Crataegus Oxyacantha oder mo- nogyna erkannt. Vergl Just, Botan. Jahresbericht IV S. 1034 und Focke, Pflanzen Mischlinge S. 146. Mesp. (Crataegus) cuneata S. & Z. (Crat. alnifolia hort. Simon-Louis) hat in einem veredelten Metzer Exemplare wenig gelitten; zwei aus japanischem Samen erzogene Pflünzlinge erfroren bis zur Wurzel. Mesp. (Crataegus) pubescens Presl (Crat. laciniata Ueria nach Boissier), aus Samen von der spanischen Sierra Nevada, fror stark zurück. Stranvesia glaucescens Lindl 7, hält mildere Winter unter Decke aus, 336 Hydrangea paniculata Sieb. und deren prächtige Varietät grandiflora sind hier völlig hart. Platyerater arguta S. et Z. T. Cardiandra alternifolia S. et Z. T. Jamesia americana Torr. et Gr. („Spiraea species des. montagnes ro- hort. Transon) wurde gar nicht, resp. nur wenig beschüdigt. cheuses* Parrotia persica Mey. verlor nur einige jiingere Triebe. Corylopsis spicata S. et Z., stark zurückgefroren, Punica Granatum L., über der Erde erfroren. Zauschneria californica Presl 7 Bupleurum fruticosum L. + Panax sessiliflorum Rupr. et Maxim. Völlig hart. Fruchtkópfchen rund- lich, ea. 3 Cm. im Durchmesser. Die einzelneFrucht g,schwarz mit violettem ser, 10— 12 Mm. lang, länglich-verkehrt-eiförmig, an der Basis spreuharig, an dem fast ab- gestutzten oberen Ende mit den blei- benden meist einwärts geneigten grau- wolligen Kelchzipfeln gekrönt, zwi- schen denen der Griffel hervorragt. Eleutherococcus senticosus Maxim. zeigt sich gegen Winterkülte wenig empfindlich, treibt aber sehr früh und fällt dadurch fast stets den Spätfrö- sten zum Raube. (In Petersburg ganz .) Aehnlich verhält sich die demselben auch habituell nahe stehende Fatsia horrida Benth. et Hook. (Echinopanax horridum Dene. . et Planch.) mit handförmig gelappten Ses A nur dass diese wo möglich noch härter- von rauher Frühlings- getroffen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Planch. (Panax ricinifolium S. et Z.), von L. van Houtte als Aralia Maxi- mowiezi beschrieben und verbreitet, ist wohl die schönste unserer Frei- land-Aralien; die elegante Pflanze wächst rasch heran und hat in ge- schützter Lage den Winter 1879/80 unbeschädigt ertragen. Ac. spinosum Mig. (Panax spino- sum. L. £, Aralia pentaphylla Thnb.). Ein kräftig wachsender buschiger Strauch, der hier einjährige Wurzel- triebe von 112 M. Höhe gemacht und sich völlig hart bewiesen hat. Kahl, mit Ausnahme der jungen warzigen, sehr kurz und dicht beharten Triebe und der verbreiterten wimperharigen Blattstielbasis, unter welcher ein halb- mondförmiger Wulst meist einen mehr oder weniger starken Stachel trägt. Blätter lang (4—5 Cm.) gestielt, 5züh- lig, auf der Oberfläche wenig, unten stärker glänzend; Blättchen schmal- elliptisch bis länglich-verkehrteiförmig, mit ganzrandiger keilfórmiger Basis, sitzend bis kurzgestielt, stachelspitzig gekerbt-gezähnt und zugespitzt, 5—7 Cm. lang, 2! —3'[ Cm. breit. Blü- then an den vorjährigen Aesten auf 5—9blattrigen Stielen in 20—30zäh- ligen Dolden, in den Achseln der der Dolde zunächst stehenden 2—3 Blätter eine einzelne Blüthe; Hülle vielblät- terig; Hüllblättchen aus verbreiterter Basis pfriemenförmig, !/—!/4 so lang als das ungegliederte Blüthenstiel- chen; Blumen 5zählig (mit Ausnahme der untersten Blattachselblüthe, welche meist 6zählig ist); Kelchrand mit 5 kurzen breit-dreieckigen Zähnen ; Blu- menblätter gelbgrün, sich mit den | Rändern nicht berührend, sternförmig — a a EEE EU xc. i: * bs E. Fa E a ee ls I. Originalabhandlungen. 337 ausgebreitet; Diskus in der Mitte kegelförmig erhöht; Griffel 5, unten in eine kurze dicke Säule verwach- sen, an der inneren Seite der ausein- ander stehenden oder etwas zurück- gekrümmten Enden die grosse Narbe tragend; Staubfäden und Antheren des hiesigen Exemplars- verkümmert oder fehlend; Ovarium 5fächerig; Kelchrand bleibend. So botanisch interessant dieser Strauch auch ist, so wenig ist er eben- so wie Panax sessiliflorum ein eigent- licher Zierstrauch, denn die Blüthen beider sind unscheinbar, und der ganze Habitus erinnert etwas an Sambucus. Der verwandte Acanthopanax acu- leatum (Panax acul. Ait.) mit 3zähli- gen immergrünen Blättern ist so zärt- lich, dass sämmtliche Exemplare im kalten Glaskasten getödtet wurden. Diese Art wird in dem von Siebold- schen Jardin d’acclimatation als Aralia trifoliata Japon. kultivirt, fehlt jedoch bei Francher et Savatier*). *) Panax sessiliflorum cfr. Gartenfl. XI, Tafel 369, bildet einen wahrhaft schónen dekorativen Strauch, der z, B. im Peters- burger Botanischen Garten ungefähr 10 Fuss hoch und ebenso breit, von regelmässigem, fast kugeligem Wuchs, Schöne Blumen besitzt ja keine Art der ganzen Familie. (E.R.) 6) A. Regel, Reiseberichte, Von Turfan über Urumtschi und Schicho nach Kuldscha. Bei heftigem Sturm und durchdrin- gender Kälte machten wir uns am letzten Oktober gegen den Pass Da- banschan auf. Nachdem wir einen Wiistenstreif von 10 Werst hinter uns gelassen, kamen wir zum ersten Gesträuch des Passes Dabanschan, der sich im Westen von Toksun gegen die Algoiniederung hinwendet und dann zum Salzsee abwärts fliesst. Die Vegetation am Bache ist weiterhin völlig derjenigen am Algoi ähnlich: Populus diversifolia, Ulmus, die hohe Tamarix, Rosa platyacantha, Calli- gonum, Atraphaxis, Eurotia, Salix purpurea, hochstrauchige Ephedra, Caragana pygmaea, einige Anabasi- deen; erst in der Nähe des nur wenig über 4000° hohen Passes kam der erste Saxaul vor, der im kaschgari- schen Gebiete wohl wenig verbreitet ist, Das Gebirge besteht hier nur aus Schiefern und wird vom Bache Dabanschan durchbrochen, der von der im Norden vereinzelt daliegenden Kette Bogdoola herkommt; diese Kette zweigt sich im Meridian von Turfan von der Fortsetzung des Thianschan ab und endigt bei Gutschen; die Dar- stellung der Karten, als ob der Bogdo in der Hauptkette liege, ist also falsch. Uebrigens erreichen auch in der Nähe des Dabanschan einzelne Gebirgstheile eine bedeutende Höhe, bleiben aber ebenso vegetationsarm. Wir machten unterhalb des Passes in dem durch Kriege verwahrlosten Städtchen Da- banschan Halt, das in der Mitte der Ebene zwischen Bogdo und Thian- schan liegt. Der berühmte dreispitzige Berg Bogdoola liegt direkt im Nor- den der Stadt und mag etwa eine 338 ' Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Höhe von 14000" erreichen; er macht aber in seiner vereinzelten Lage den grossartigsten Eindruck. Die Ebene Daban ist fruchtbar und mit Ulmen bewaldet; erst weiterhin gegen das Gebirge beginnen arme Strecken; doch gibt es von nun an keine eigent- lichen pflanzenleeren Wüsten mehr. Die nördliche Dschungarei bringt W ei- zen hervor; der Weinstock und die Baumwolle, sowie weisse Moorhirse und Sesam fehlen an der Nordseite des Gebirges. Die dunganischen Ein- wohner von Dabanschan und ihr Ael- tester hatten uns freundlich aufge- nommen und im besten Quartiere des Ortes, das zugleich als Eselsstall diente, einquartirt. Die chinesischen und dunganischen Häuser in diesen Gegenden haben selten Thiiren, und wenn sie vorhanden sind, so werden sie selten geschlossen. Papierfenster gibt es auch nur selten. Unter der Terrasse, die zum Lager benutzt wird, sind zwar gewöhnlich Heizkanäle an- gebracht, doch gehört eine chinesische Stumpfheit dazu, um dabei nicht im Dunste umzukommen. Wir schliefen darum immer im ungeheizten Raume; in Turfan in dem schönen altchinesi- schen Hause war dieses freilich we- wuchsen bereits alle Steppenpflanzen der Dschungarei und des llithales, so Halimodendron, Saxaul, Ephedra, 'otia, Caragana pygmaea, Atra- : phaxis lanceolata, Nitraria, Lycium B und die verschiedenen Salsolaceen- x Sträucher, sowie dio gelbe Statice, | gelöst werden. Arnebia, Sphaerophysa, Physolepi- dium und eine Umbellifere. Den 2. November setzten wir den Weg nach Westen fort, immer Angesichts der Kette Bogdoola und des hóher wer- denden Irenchabirga, an dessen Fusse sich eine Reihe von Salzseen hinzog. Das Terrain war bald óde, bald mit Schilf und Lasiagrostis bewachsen. An zwei Stellen standen Kurgane mit Wachtthürmen, die ebenfalls aus der Zeit des Kaisers Takianus stammen sollten. Wir übernachteten an einem Pickete am See Aidinkul. Hier stehen einige Kurgane und zwei Steine mit eingehauenen Gesichtern, angeblich von einem Heiligen vom Bogdo hin- abgeworfen. Die Dunganen beten noch heute an dieser Stelle. Es sind dies Monumente aus alter heidnischer Vorzeit, wo Mongolen und Arier hier neben einander wohnten. Es kehrt hier die Sage von einem heiligen Pferde überall wieder und Aidinkul heisst im Mongolischen „Pferde- see“, Odinkur „Pferdestall“ und Atin- tau am Tekes „Pferdeberg“. Jeden- falls bietet Innerasien den Schlüssel zu vielen Rüthseln, die durch blosse Hypothesen am Schreibtische nicht Wohl möglich, dass auch unsere Vorfahren hier neben | den schiefäugigen Mongolen gewohnt. haben. Nachdem .wir in der ' Abenddäm- merung am "See noch Schweine und Hirsche gejagt hatten,” legten wir den 3. November den letzten starken Tage- marsch nach Urumtschi zurück. Um Mittag wandten wir uns von der Ebene Dabanschan aus nordwürts und über- stiegen den letzten Ausläufer des Spe De ag LEE I. Originalabhandlungen. 339 Bogdo, wo bereits Convolvulus fru- ticosus, Lagochilus diacanthoides, die graubereifte Ephedra und andere Ge- wüchse der Vorberge des westlichen (Unter Ost- turkestan versteht man nur Kaschgar. Kuldscha kann sowohl zu Westturke- stan, als noch besser zur Dschungarei gerechnet werden.) Urumtschi liegt im Meridian der Quelle des Algoi; der Nordabhang des Irenchabirga ist hier dicht mit Tannen bedeckt. Die Stadt Turkestans vorkamen. liegt in einer breiten Schlucht zwi- schenden Höhen Ulanbä und Altyn- tschi, auf deren Ende sich alte chi- nesische Wartthürme erheben. Der Anblick der vor diesen Höhen liegen- den ausgedehnten Stadt mit ihren chinesischen Thürmen und Thoren ist äusserst malerisch. Kommt man aber nüher, so sieht man, dass innerhalb der ersten Umfassungsmauer nur Rui- nen liegen; auch die hübschen kleinen steinernen Brücken über die Bewäs- serungskanüle sind zerfallen und der Koth ist bedeutend. Neben der Um- fassungsmauer liegt eine Festung von Jacub Beg, der diesen altchine- sischen Stadttheil zerstörte. Die in- nerhalb der zweiten Umfassungsmauer gelegene innere chinesische Stadt ist eng und schmutzig, jedoch äusserst stark bewohnt. Man spricht von 30000 Einwohnern, 10000 mögen jedenfalls da sein. Längs der etwa 2 Werst langen Bazarstrasse liegen eine Menge schöngebauter Magazine, in denen die feinste Auswahl chinesischer Waaren, z. B. auch die seltenen Vasen "od Glasgemälde verkauft werden. Man sieht auch schöne Töpferwaaren, die in der Umgegend verfertigt werden. 1881. Russische Waaren, z. B. Lichter und Tuche, gibt es hier mehr als in Tur- fan, wo die aus Peking gebrachten europäischen Artikel vorherrschen; der vielberufene indische Handel exi- stirt zur Zeit gar nicht. In Urumtschi, wo der Gouverneur von Turfan wohnen sollte, liess man uns auf der Strasse stehen, obgleich der begleitende Be- amte unsere Ankunft gemeldet hatte; uns eine Privatwohnung zu vermiethen war streng verboten worden. Mit ausgesuchter Gemeinheit liess man uns gerade vor der Polizei stehen, vor der ein Verbrecher in einem Käfig am Hals aufgehängt war, ganz wie in Turfan, nur dass dort der Ver- brecher in einem Brett am Halse hing, hier aber aufrecht stand, doch war auch dieser dem Verscheiden nahe. Da es bereits Nacht wurde, befahl ichin’s Freieaufzubrechen und sprengte im Carriére durch das erste offene Thor, ehe das Gesindel es schliessen konnte. Es versteht sich, dass nun sofort das Papier unterschrieben war, in welehem Hause wir wohnen soll- ten. Proviant folgte dann nach. Un- sere Wohnung auf einem der Krone gehörenden schmutzigen Hofe hatte abermals keine Thüre, und so ward unsere Lage am folgenden Morgen unausstehlich, als das Gesindel zu Tausenden herandrängte und sofort in das Zimmer drang, um uns und unsere Sachen zu betasten, da des Gaffens mit weitoffenem Munde und den thie- risch glotzenden Augen ja nicht genug gewesen wäre. Diese thierische Frech- heit ist keinem andern Stamme in der Weise eigen, wie diesem Auswurf der Chinesen, welches allerdings meist 24 340 notorische Diebe und Mörder sind. Endlich stellte uns die Behörde eine Wache zur Abwehr, trotzdem drang dieses Gesindel noch ein und schleicht auf seinen Pantoffeln auf den Mann ein, bis sie solchen betasten können. Es versteht sich, dass ich an einem Tage Aufenthalt genug hatte und den 5. November in Begleitung eines grös- seren Convois und des Dunganen- ältesten nach Sandschi aufbrach. Auch an der Nordseite der Stadt liegt in- nerhalb der zweiten Mauer noch ein bedeutender Bazar und die schöne Pagode, die die Chinesen den Dun- ganen abgenommen hatten. Ueber den Urumtschibach führt eine hölzerne Brücke. Jenseits liegt an dem kleinen Gewässer Altyntschi, das aus den rei- chen Kohlengebieten und aus der Ge- gend von Säntsän im Irenchabirga kommt, die ausgedehnte Ruine der mandschurischen Stadt, welche die Dunganen zerstörten. Gegen das Ge- birge hin sollen noch mehr Ruinen liegen und auch heute ist das ganze Gebiet bei Urumtschi, Chomudi (40 Werst nördlich), bis Gutschen und bis Manas hin wohlbebaut. In der Umgegend von Urumtschi wohnen 7000 Dunganen, die von den Chinesen arg bedrückt werden. Es ist nicht so- wohl die Last der Steuern, die sie vorzugsweise drückt, sondern haupt- sächlich die Frechheit des chinesischen Gesindels, welches eben den verhält- nissmässig wenigen anständigern Sol- daten nach zieht und nur im Noth- falle zum Kriegsdienst verwendet wird. Ein Theil dieses Gesindels, welches als Tross den Soldaten folgt, ist we- : gen Verbrechen verbannt, woraus sich Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. die Fabel herausgebildet hat, als seien alle Soldaten Söhne von Verbrechern. Fälschlich nennt man diese Verbrecher- klasse hier ,Tschimpanen*, während die eigentlichen Tschimpanen ein be- sonderer Volksstamm aus dem Innern China’s ist, welcher einen besondern, schwer verständlichen Dialekt spricht und sich auf verschiedene Art be- schäftigt. Das den Soldaten folgende Gesindel drängt sich aber, wie ich das häufig in Turfan sah, in jedes Haus und Garten, isst vom Tische alles fort, bevor die Familie gegessen hat, stiehlt was ihm gefällt, misshan- delt Eingeborne und deren Frauen und Kinder. Keiner der unterdrückten Volksstimme darf es wagen, solch einem chinesischen Hallunken etwas zu Leide zu thun, nicht blos die grau- samste Todesstrafe für den Thäter, sondern für alle Familienglieder und Zeugen würde die Folge sein. Glücklicherweise ging unsere Reise von Urumtschi an leicht von statten. Sandschi liegt schon tief in der Ebene in der Region der Ulmenwaldung. Das Schilf ist bier voll von Fasanen, Enten (seltenen Arten) und Rehen. Das Städtchen Sandschi, ein kleiner ruhiger Dunganenort, dessen Chef uns selbst zu begleiten versprach und einen Rasttag gewährte, besitzt mehrere schöne Gebäude, Tempel und Grab- monumente von dem feinen Style des letzten Jahrhunderts; ebenso zeichnen £x BT bot 14 P 4 TT. 1o 4 dureh schlanken Bau und sorgfültige Arbeit der beliebten Blumenreliefe aus. Beim Herumstreifen fand ich im Osten von Sandschi die Reste einer Stadt, | die, so zerfallen sie auch war, grosse I, Originalabhandlungen. Aehnlichkeit mit der Stadt des Ta- kianus aufwies. An der Mauer eines Stufentempels fand ich eine zierliche buddistische Gótterstatuette, sonst nur chinesische Reste. Die Stadtmauer besass zahlreiche Oeffnungen und Vor- sprünge mit Hohlgüngen, die zum Steinwerfen benutzt wurden; in man- chen Oeffnungen waren noch die Steine liegen geblieben. Die folgenden Tage hielten wir im Stüdtehen Kotuby und dann auf dem Pickete Chudu an. Die Piekete sind hier gut eingerichtet und enthalten viele Wohnungen, die zum Theil selbst mit Bildern und Móbeln ausgestattet sind, ferner Krippen für zahlreiche Pferde und meist ist Futter für die durchreisenden Beamten und Soldaten zur Genüge vorhanden. Zur Bequemlichkeit der Reisenden sind allenthalben dunganische Speisehüuser eingerichtet. Auch auf den Zwischen- räumen trifft man ausser zahlreichen Ruinen neuentstandene chinesische Dörfer. Auf dieser Stufe der Civili- sation bleibt man aber stehen, denn weiter als bis zur Einrichtung dieser Bequemlichkeiten und der Beschaf- fung der Apparate zu dem alles ver- dummenden Opiumrauchen, reicht der Verstand der Chinesen hier nicht. Jeder vermögliche Chinese hat seine 3 Frauen und was sie sich von euro- päischen Luxusartikeln verschafft ha- ben, wird in der geschmacklosesten Weise zum Aufputz verwendet. So sah ich einen Chinesen, der beständig 6 Uhren bei sich trug, von denen aber keine richtig ging. Die Muha- medaner zeigen dagegen ein viel bes- seres Verstündniss über europüische Einrichtungen, so über Telegraphen 341 und Eisenbahnen, Der Chinese, der sich aber in verschiedenen Hafen- städten herumgetrieben, benimmt sich zudringlich oder dummfremd und sucht durch lächerliche Lügen über das Heer seines Dsändsün zu imponiren. Schon bei Urumtschi hatte etwas Schnee ge- legen, bei Sandschi fiel er einen hal- ben Fuss tief und ging nachher nicht mehr weg, auch ward es nun täglich bis 13? R. kalt. Wir hatten hier den bedeutendsten Theil des Irenchabirga vor uns, Im Norden der ersten Vor- bergskette bei Urumtschi und Sandschi, liegt mitten im Irenchabirga die frucht- bare Ebene Süntsün, nur auf einem ein- zigen Wege zugünglich. Hier bei Sán- Der Oberlauf des Sandschibaches soll ebenfalls ein langes Thal bilden, das an die Schneeberge bei Manas hinanreicht, also an den Meridian des Sagastaidaban. Nach meiner Mei- nung sind die Berge hier wenigstens 16000’ hoch, vielleicht selbst 18000’ hoch. Die Dunganen rühmen die üppige Vegetation des Nordabhanges, und nach meiner Meinung dürfte die tschi und Manas der interessanteste Theil des Irencha- birga sein, freilich nicht leicht für die Wissenschaft zugänglich. Den 9. November betrat ich in Manas nach langer Zeit zum ersten Male wieder von Europäern besuchten Bo- den, wurde auch freundlich aufgenom- men und nicht belüstigt. In Manas, jetzt einer Stadt von 3000 E., hatten einige Zeit russisehe Kaufleute ge- wohnt, doch hatte der Póbel bestündig ihre Wohnungen gestürmt und auf sie geschossen, so dass sie davon- 342 gingen. Auf der Strecke bis Gutschen ist ausser den Jesuiten in den letzten Jahrhunderten kein Europäer gewesen. Vor dem Thore sah ich die Köpfe zweier Sarten ausgestellt. nämlich von Chinesen oder Dunganen ein paar Tage zuvor bei Urantschi 2 Sarten ermordet worden. Zur Sühne wurden von der Behörde noch 2 un- schuldige Sarten abgeschlachtet und deren Köpfe ausgestellt. Manas hatte sich länger als Urumtschi gegen die Chinesen gehalten. Endlich hatten die Chinesen nur die untere Stadt genommen. Durch stillschweigende Uebereinkunft besuchten die Einwoh- ner die Bazars beider Stadthilften, bis endlich auch durch Verrätherei die dunganische Stadthälfte von den Chinesen besetzt ward, und zwar hauptsächlich um des Frauenraubes halber. Noch heute dauert in Manas der Sklavenhandel mit Dunganenkin- dern fort und selbst in Turfan wur- den mir wiederholt Kinder zum Kaufe angeboten. Nach einem Rasttage kreuzten wir den Manasfluss und raste- ten erst im Dorfe Ulaaussu, das dem Juldus entspricht, dann in Sandschi- chai, das dem Juldus gegenüber liegt, darauf in Kuitun, einem Orte mit drei kleinen Festungen, dem ersten Orte, . wo mehr Soldaten standen. Der Kui- tunfluss entspricht bereits dem oberen Kasch. Nur bei Sandschichai, wo man sich den Vorbergen nähert, be- rührt man Steppenboden; sonst ist überall a HL Schilfboden und | Wald von Ulmen, Populus euphra- Aen, Elaeagnus etc. Früher waren Es waren ~ x : "n Tiger hier häufig, jetzt haben sie | U e eier egen Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Sassansa am Manassu hingezogen. Am 14. November kam ich in Schicho an, einen Tag, nachdem hier der neue russische Consul weggegangen war. Das Volk hat sich jetzt an die Russen gewóhnt, der Bazar sieht sau- berer als früher aus. Kuldscha, 2. Dezbr. 1879. Gestern bin ich aus Schicho hier- her angelangt, heute kamen auch die Leute nach. Der Dsündsün hatte sich wieder müglichst ungebührlich benom- men, sowie er den Consul mit seinen 30 Kosaken weiter wusste, hatte im- mer und immer wieder sagen lassen, er kónne seinen lieben Gast nicht eher fortlassen, als er ihn selbst ge- sehen, doch traten immer wieder die merkwürdigsten Hindernisse ein. Ich hatte die Leute nach Sygaschu vor- ausgehen lassen, war ihnen dann am vierten Tage nachgereist, wurde dann aber von meinem Wirthe, dem Ta- rantschenältesten, wieder eingeholt und musste zurückgehen, wenn ich diesen Mann nicht schweren Strafen entgegen- gehen sehen wollte, Endlich am neun- ten Tage erschien nur ein Polizei- beamter mit allerhand groben Fragen und dem Befehl, einen Brief des Dsündsün mitzunehmen, was ich ohne vorhergegangene Audienz entschieden verweigerte, da ich zu einem Brief- träger zu gut sei. Dann kamen in der Nacht zwei Chinesen nebst 6 an- dern, ich verjagte das Gesindel mit dem Revolver und rieth am Morgen Keinem mir nahe zu kommen, als ich in der Richtung auf den brennenden Berg zu ausritt. Der Nebel verhin- derte diesen Plan; dann liess ich die scheu folgenden Offiziere heran, die II, Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, mich unter 'Thränen beschworen sie mit mir gehen zu lassen, da sie sonst hingerichtet würden. Ich wurde nun von Sygaschu aus mit glünzendem Gefolge, mit Fahnen und Muschel- musik geleitet, auch ein Neffe des Dsändsün schloss sich an und zuletzt hatte ich mehr als 60 Mann bei mir. Wegelagerer, die in den Sanddünen von Dschincho lagen, wichen scheu zurück; doch als ich nach einem Rast- tage bei dem bekannten Dschedarin um Mitternacht den 29. November den Weg zur entfernten Sitertyschlucht (nórdlich von Borborogussun) antrat, entwich der ganze Convoi aus Angst vor den Dunganen. Gegen Mittag gab uns der vorausgehende Führer das Zeichen, dass eine der in diesem der russischen Grenze nahe liegenden Gebiete zahlreichen Räuberbanden, welche die Karawanen berauben und 343 alles tödten, gegen uns anrücke. Wir konnten zuvor noch eine gute erhöhte Stellung einnehmen, ehe die etwa 25— 30 Mann, meist mit Feuergewehr bewaffnet, den Hauptmann mit der rothen Fahne voran, an uns heran- kamen. Die ersten Pferde schoss ich mit dem Revolver nieder; dann ver- suchten sie eine Viertelstunde lang zu stürmen und wichen erst, als 5 Mann und 4 Pferde von ihnen auf dem Kampfplatze lagen. Mehrere Mann, auch der Hauptmann, waren verwundet, unsere Berdan-Gewehre hatten uns gerettet. Die Chinesen kamen später beschämt nach, gingen dann aber mit entgegenkommenden Kosaken zurück. Den beschneiten Pass überstiegen wir beim schönsten Wetter und kamen nun wieder auf sicheres russisches Gebiet und nach Kuldscha zurück. II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. A. Abgebildetim Kataloge von Ja- mes Veitch & Söhne, Royal Exotic Nursery, Kingsroad, Chelsea, London. 1) Codiaeum (Croton) recurvifolium Veitch. (Abbildung S. 344.) Abermals eine neue aus- gezeichnete Form des Codiaeum pictum, zu- nächst verwandt mit der als Codiaeum (Cro- ton) volutum bekannten Form, aber dekora- tiver und schöner. Blätter elliptisch, zurück- gebogen und sehr dieht gestellt, Mittelrippe und Adern e: und mit gelber Zone um- geben und erdem eingesenkt, so dass die Oberfläche e Blattes ungleich und fast zellig mit der tief olivengrünen Grundfarbe contrastirt, ausserdem mit der scharfen Zeichnung des Adernetzes. B.Abgebildet in dem Kataloge von W. Bull, New plant merchant, Kings- road, Chelsea, London. . 2) Darallia fijiensis Hook. (Abbildung 345.) Ein ausgezeichnetes Farn fürs Warm- haus von den Fiji-Inseln. Der holzige dünne Wurzelstock kriecht oberhalb des Bodens hin, Blattstiele 6—9 Linien lang, aufrecht. Die Wedel 12—18 Zoll lang und 6--12 Zoll breit, deltafórmig, 4fach fiederschnittig, fest und lederartig. Die untersten men ee lanzettlich und fast bis zur hi schmal lineare Lappen getheilt, welche pu Zolllang. Fruchthäufchen halb stiel- rund und nur auf den Spitzen der Lappen befindlich, bisweilen mit einem schmalen Flügel. Hooker beschrieb und bildete diese Art in seinen „Species Filicum* I. pag. 1 3 55 D. ab. W. Bull, in dessen Alleinbesitz sich diese schóne Art befindet, die schon auf der Internationalen Ausstellung in Gent (1878) den ersten Preis erhielt, sagt von der- selben mit Recht: „Eins der Ed esten und 344 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Sehweiz. reizendsten Farnkräuter von schönem Wuchs, von fester und dauerhafter Consistenz der immergrünen glänzendgrünen Wedel, deren Theilung die feinste von allen Davallia-Ar- ten. Dazu sind die Wedel selbst mit den Spitzen ihrer Verästelungen grazil überge- . Codiaeum recurvifolium, Ae II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 945 bogen, so dass diese Art die beste Einfüh- C. Empfohlen von E. Regel und rung der letzten Jahre genannt werden E. Schmidt. kann.* (E. R.) 3) Ataccia cristata Knth., Taccaceae, Die 3 | "m RN SN d le Davallia fijiensis, 346 Gartenflora Deutschlands, erste Abbildung dieser eigenthümlichen Pflanze vom Archipel der Malayen ward im Jahre 1851 von W. J. Hook aber schon länger bekannt und ursprünglich nach der wild gesammelten Pflanze von W. Jack sowohl in Wallich cat. als in Malayan mise. II. p. 73 beschrieben worden. Auch im Botanischen Garten zu Kew war die Ataccia cristata schon pae en als Tacca integrifolia kultivirt worden. maire jardin . gab ken nach Hooker's Peren em 186 und 187) eine Kopie der Hooker'schen bbildung und ebenso bildete Flore des serres dieselbe tab. 860—861 ab. Blätter wurzel- ständig, länglich-oval, zugespitzt, ungetheilt und ganzrandig. Blumen in einer Dolde au der Spitze des Blüthenschafles. Am Grunde der Blüthendolde eine Abláttrige blattartige Blüthenhülle, deren beide obere Blättchen aufrecht, rundlich-oval und nach dem Grund lm] Ataccia cristata. zu lang verschmälert, während die. beiden untern gegenüberstehenden Hüllblätter viel kleiner, oval und zugespitzt und am Grunde nicht so lang verschmälert. Die zwitterigen Mawanporpurnen Blumen mit kurzer kreisel- förmiger sec r Röhre und 6theiligem Saume, Besonders ausgezeichnet und in- Russlands und der Schweiz. teressant ist diese Art durch die langen fädlichen dunkelpurpurnen sterilen Blüthen- stiele, welche zwischen den resi icum stehen und mehrmals länger als diese lang herabhängen. Diese höchs ETS Pflanze "isi in der wärmsten Abtheilung des niedrigen Warmhauses kultivirt und mit dem Topfe wo möglich in ein erwärmtes Beet eingesenkt. Eine lockere Laub- oder Torferde mit etwas Lehm untermischt, Stand- ort nahe unterm Glas und Beschattung, so- wie feuchte Luft, sind fernere Bedingung ihres guten Gedeihens, Ueppiger Wuchs und jährliches Blühen lohnt eine sorgsame Be- 4) Agave Verschaffelti Lem. et Jacobi, Lilia- ceae. Im Jahre 1866 ward diese jetzt als eine der beliebtesten Fettpflanzen in alle bedeutendere n Agaven sein Etablissement eingeführt Die Rosette der exico in und von da verbreitet. mec blaugrünen verkehrt-oval spathel- ünen, in einen Agave Verschaffelti in '/s d. nat. Grösse. ten gelben Stachelzähnen, macht einen sehr guten Effekt und sind in neuerer Zeit auch noch zahlreiche Abarten. dieser ausgezeich- neten Art eingeführt worden. Ambroise Ver- schaffelt, nach welchem die Art tam worden ist, hatte in den 60ger n 50ger Jahren sein berühmtes Pflanzen- grade ment in Gent gegründet, das später von J. Linden angekauft worden, und beschäftigt sich jetzt blos noch als Pflanzenfreund mit der Pflanzenkultur. — Die einzige mir bekannte Abbildüng von s EEE EN RI fee eee zur Kultur im Kalthause. II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 347 Agave Verschaffelti findet sich 1868 tab. 564 in Lemaire’s Illustrations horticole, welche ebenfalls von Ambroise Verschaffelt heraus- gegeben und unterstützt ward, 5) Peristeria cerina Lindl, Orchideae. Ge- hört zu den epiphytischen Orchideen Süd- amerika's, deren dichte Blüthentrauben mit wachsgelben Blumen und mit Wachholder- geruch am Grunde der grossen ovalen und mit mehreren Blättern gekrónten Schein- knollen befestigt sind und dann gleich denen der andern Peristerien und der der n hopeen direkt nach unten wachsen. Muss Peristeria cerina, deshalb in durchbrochene Kórbe gepflanzt und unter dem Fenster des feuchten Warm- hauses aufgehängt werden, gehört aber im Uebrigen zu den leicht gedeihenden Arten dieser Familie, Im Jabre 1837 gab Lindley die Abbildung und Beschreibung dieser Art nach einem Exemplar, das in der seitdem eingegangenen, aber damals berühmten Han- delsgärtnerei von Knight zur Blüthe kam. Auch in den Orchideensammlungen war diese Art selten geworden, bis sie nun neuerlich von Haage & Schmidt idis in grósserer Menge importirt ward. 6) Eurycles Cunninghami Lindl. Amarylli- deae. Ein Zwiebelgewüchs aus Neuholland Blätter aus fast herzförmigem Grunde oval, gestielt und kurz zugespitzt. Der ungefähr 1 Fuss hohe Blü- thenschaft trägt auf seiner Spitze eine un- .teter Röhre u . ng hl TM 1v urch eine 3theilige Scheide genta ist, er a schmal, kürzer als Blu- men. Blumenkrone mit nach iil verbrei- nd 6theiligem Saum) dessen Lappen länglich-oval, abstehend und kürzer als die Röhre. Sechs Staubfäden, die bedeu- ,welche Eurycles Casta dit e: kürzer als die Blumenkrone, an ihrem und sehr breit und beiderseits mit einem temic Zahne und Krone zusammengestellt, iiis unterständig, 3-fächrig, mit fädlichem Griffel. Aehnlich den Eucharis-Arten, ward dieses hübsche Zwiebelgewächs 1832 gleich der vorhergehenden Pflanze von Lindley im Botanical Register tab. 1 ach einem in der Gärtnerei von Knight blühenden Exem- Seitdem, wie es scheint, ward es neuerlich wieder durch Haage und Schmidt in Kultur gebracht. Fuchsia R. Cunningh. Die beistehend abgebildete Fuchsia unterscheidet sich habituell von allen andern Arten durch kaum 1 C m. agas un der länger als die Blattfläche. zeln achselständig, Kelchröhre gelb, 7—8 348 Mm. lang, mit EN zurück- geschlagenen braunrothen und am Schlunde grünlichen Lappen. Baiisdon vorsehend und die Antheren mit bläulichem Blüthen- staub, Die Beeren verhältnissmässig sehr Fuchsia procumbens. gross, verkehrt-oval und stumpf gerippt, 2—2'/2 Cm. lang, licht rosaroth und weiss bereift. — Ward 1834 von Richard Cunningham auf der nördlichen Insel Neu-Seelands entdeckt und in A. Cunningham's Flora Neuseelands (Ann, nat, hist, vol. III. p. 31 ronicle. tab. 6139 eine £ idang, gras er Gus Form als F, i (i 083) friiher beschrieben und d jm Eine Kalthauspflanze, die in flache Näpfe Blühet im Som- mer und trägt im Herbste seine eigenthüm- lichen Früchte, 8) Nertera depressa Banks. et Soland. Ru- biaceae, Die kleine Pflanze, welche unsere Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Abbildung darstellt, gehört zur Familie der ubiaceen und bildet einen dichten, der Erde angedrückten Rasen. Allenthalben kahl, Stengel stark De kriechend und kurz, dicht mit den kurzen breitovalen Blät- tern besetzt, welche unsere Abbildung in natürlicher Grösse darstellt. Blumen klein, N ertera ER grünlich, sitzend, mit kurzer breiter Röhre, 4lappigem Saume und 4 kaum aus der Röhre hervorragenden Staubfäden. Den Werth für die Gartenkuliur geben nicht die kleinen unscheinbaren Blumen, sondern die ge- Effekt hervorbringen, namentlich wenn diese flanze zu aes oder zu Teppichbeeten massenhaft verwendet wird, Zu diesem Zweck zieht man zeitig, ungefahr Anfang Marz, die Pflanzen im halbwarmen niedrigen Gewächshause aus Samen an, — oder noch besser, man überwintert im niedrigen Kalt- hause auf dem Fensterbrett alte Pflanzen, welche dann im Frübjahre massenhaft ge- theilt und bis zur Zeit, wenn keine Fröste mehr zu besorgen, zu abgehärteten Pflanzen in kleinen L'Asblligen Tópfen angezogen werden. Ist in der kalten gemässigten Zone der südlichen Halbkugel weit verbreitet, so Horn, an den Aucklands-Inseln. er Pci Falkland-Inseln , auf Neuseeland und II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, Tasmanien etc. Dem Vaterland nach könnte diese Pflanze im deutschen Klima wohl noch den Winter im | freien Lande ausdauern und werden wir Mittheilungen über den Erfolg der Kultur im freien Lande mit Dank ent- gegen nehmen, 9) Papaya awe DC. (Carica ae L.) Gemeiner Melonenbaum. Papayaceae. Ein in den Tropen bs Váldire Baum, der ursprünglich in Brasilien und Columbien wild wächst. Bildet einen einfachen, selten verästelten Stamm, der auf seiner ana die langgestielten Blätler trägt, welche im Um- kreis herzförmig-rundlich oder oval indi meist tief 7--9lappig oder 7 —9theilig ; länglich-oval, die Lappen oval oder verschiedentlich Papaya vulgaris. buchtig oder een stumpf gelappt. Blu- men in seitenständigen uben, die viel kürzer als die Blätter, gelb, röhrig, mit 5thei- theren. Fruchtknoten einfächrig, vielsamig, 349 mit sitzender 5theiliger Narbe, deren 5 Lap- pen vorn ausgebreitet und gelappt. Die läng- lich-ovale Frucht ist gelb, stumpf geri iie ungefähr 20 Cm. lang, sieht einer Melon ähnlich und des Fleisch derselben ec süss und erfrischend. Dieselben werden roh und zubereitet gegessen, erregen aber leicht Durchfall. Dieser Baum enhalt in allen seinen Theilen einen Milchsaft, der bei Ver- Mei desselben je ausstrómt, aber von scharfeın und ı Geschmack und jedenfalls der Socii schädlich, doch wird derselbe als wirksames Wurmmittel an- empfohlen. Die mit Hóckern besetzten Sa- men haben eine ähnliche Wirkung, wie der Milchsaft. Die Blätter des Baumes benutzen ie Neger, um zähes Fleisch in dieselben einzuwickeln, in Folge dieses zart und mürbe werden soll. Andere, noch weniger consta- tirle Wunderdinge wurden von dieser Pflanze piene: mitgetheilt. hat diesen Baum als Carica Pa- paya Deschfieben und unter diesen Namen ward er 1829 tab. 2898 und 2899 im Bot. Magazine und im Bot. Reg. tab, Fr abge- bildet. In unsere Gewächshäuser ist derselbe schon Ende des letzten Jahrhunderts einge- wandert. Vermehrt wird derselbe aus Sa- men, den z. andlung von Haage & Schmidt fast jährlich na: 10) Melia sempervirens Sw. Meliaceae. Es ist das die niedriger bleibende und schon als junge Pflanze blühende Form von Melia Azedarach L., eines in imp ums im Oriente dA en Laube, findet man die Melia z. B. in Sizilien vielfach angewendet, in den Tro- A und der nördlichen Schweiz, wenn auch im Winter gut vadum leidet er ET vom Frost, st deshalb uns ders die hier in er stehende dique bleibende Form als Kalthaus- oder selbst als Pflanze für das Warmhaus zu empfehlen, Melia sempervirens. welche aus Westindien stammt, wo sie vor- zugsweise in Zäunen wächst und die Swartz in seiner fl. ind. oec. als M. sempervirens Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. beschrieben hat. jeder ihm Irene Form dern Nam eben, hat sie als Melia re preme: hort. 1872 pag. 490 cum icone) beschrieben und abgebildet. Doppelt gefiederte Blätter und abermals gelappte Fiederblattchen, die glänzend grün, reiche Blüthe und die hübsche röthliche Fär- bung der Blüthe sind Eigenschaften der M Azedarach und der M. sempervirens, — grös- sere Höhe, und nur zu 5 stehende Fiederblätt- chen charakterisiren M. Azedarach, während niedrigerer Wuchs und zu 9 stehende Fie- rion pui en der M. semper- virens sind. Bei ultur im Topfe gehen diese Sep A io wieich mich oft über- zeugen konnte, so über, dass man nicht mehr weiss, welche Form man vor sich hat. Ueber- haupt scheint die M. Kultur in so verschiedenen Gegenden so zahl- reiche Formen gebildet zu haben, dass alle 9 Arten, Mig De Candolle (prodr. I 621. 622) aufführt, wohl nur als Formen der gleicheu Art zu betrachten sind. (E. Carriere aber, der es liebt, einen beson- III. Notizen. 1) Palmendüngung. Herr Garten- Inspektor H. Wendland wendet jetzt soge- nannte grüne Erde (frischer Kuhdünger von der Weide gesammelt) mit ganz vorzüglichem Erfolg bei der Kultur der Palmen an. Diese Erde wird um den Stammgrund herumge- wischen die Erde gemischt. Vo Bismarkia pet Nipa schreibt uns Herr €. Wendland, dass solche nur bei reichlicher ak aa dieser Erde kraftig wachsen. R.) 2) Horner über Aurikeln In Eng- land sind die Anrikein seit 300 Jahren eine Liebli anze i Me Moore in dem Florist and Pomologist Seite: 65 dieses "nmm veróffentlicht ist. Die Abstammung der Garten-Aurikel von der in den pese der Schweiz wildwachsen- den gelbblumigen Aurikel ie "nie. L.) ist ganz unzweifelhaft und i n Hr Horner mit andern Arten cei T dut Sollte eine Bastardirung mit andern Arten behufs der Brechung des gelbfarbigen Typus Ansic mula latifolia —-— haben. Süden unserer Aurikel mit dieser Art zug auf die Einführung der Aurikel in England vermuthet Horner, dass Flämische Tau die im Jahre 1750 in Norwich, Ips- wich und nach den Laneashir'schen Dórfern in der Nàhe von Rochdale und Middleton ein- nee dieselbe als ihre ntt er der Tulpe mit sich gebracht h EO EFC LN atten. — E x i a j III. Notizen. Sicher ist nur, dass im Jahre 1725 die Kultur der Aurikel in Lancashire schon eingebür- gert war, und seit 1830 befindet sich die derselben in Lancashire schon enheit. sich nach und nach die Aurikel- Kultur in England immer eifrige Freunde erworben, die dieser Pflanze lange Jahre der eifrigen Kultur und der Erziehung neuer Spielarten gewidmet ha Bei ihrer Kultur men es hauptsächlich auf die Bildung einer reichen nahrhaften Composterde an, in welche man diese Pflan- zen einpflanzt oder mit der man die Kultur- beete verbessert. In der Schweiz r ungefähr 40 Jahren die Aurikel ebenfalls x Lieblingsblume in den Bauergärten und der ferent sah in den 40ger Jahren in man- chen solcher Gärten Aurikeln von grosser Schónheit und Vollkommenheit kultivirt, Der Boden war da nicht besonders präparirt, aber im Frühjahr vor.und während der Blüthe erhielten sie reichliche Düngung mit ziem- lieh consistentem Dungguss von Kuhdünger. (E. R.) 8 Verdunstung der Pflanzen. Dr. Paul Sorauer publizirt in den von Dr. Wollny herausgegebenen Forschungen auf dem Ge iet der Agrikulturphysik eine sse Arbei die Verdunstung der Pflanzen, TE auf eine ch von ihm angestellter Versuche. Er zeigt dabei, dass bei ganz gesunden Pflanzen iol allein Licht und die mehr oder weniger trockne Beschaf- fenheit der Luft, sowie ferner der Zustand ausgewachsene Blä Pha aller die Verdunstung befórdern- den Einflüsse ein Sinken der EP uen und umgekehrt stattfinden kann. Er kom daher zu dem Schluss, es abgesehen von der mechanischen in Fol sserer Einflüsse stattfindenden arsit die Verdunstung er Pflanzen ein Ausdruck und Massstab für Lebensvorgänge i des Pflanzen- kórpers ist, deren Intensität vorzugsweise von der Bildung der vorhandenen und neu 351 sich bildenden Trockensubstanz abhängig ist. (E. R.) 4) In Bezug auf die Notiz (S. 89), dass in die Weinberge der Krim die Wurzellaus eingeschleppt worden sei — dürften einige Worte über die von Herrn der Phylloxera verheerte Frankreichs gemachten Beobachtungen eini- ges Interesse bieten. Herr Levi bemerkt, dass Schwefelkohlen- stoff u. a: insektentOdtende Mittel, wenn also- eine mehr oder Mera lange Zeit einen gün- stigen Erfolg bringen kónnen, aber eine voll- ständige vatilpor der in niemals — und dieser Ausspruch wurde auch vom Phyl- loxera-Congress zu Lyon constatiit. Mangas in feinere mobilere, bis in wenigstens 1 Meter "tiens "faiidihilébte gepflanzt, bleiben gänzlich vom Angriffe der Reblaus verschont. Die Anschüttung des Weinberges mit Sand ist jedoch ganz un- nütz — eine solche kann nicht als Schutz- mittel dienen. Die Subversion des Wein- herges bringt günstige Resultate — es jedoch das Klima und die ókonomischen Ver- hältnisse des Landes, ob nämlich die Pro- duktion die Kosten der Subversion überwiegt, sowie auch die Lage berücksichtigt werden. Das einzige Mittel, um die Weinberge, un- geachtet des ieu en Insektes ertrag- reich zu erhalten, ist die Anpflanzung ameri- kanischer Reben, ran der Vitis aesti- valis, zu direkter Produktion geeignet, und der V.riparia als Pfropfträger — bei letzt erer Ver- wendung muss ebenfalls das Klima, à die Bo- denart und eine gewisse Affinitit zwischen Pfropfträger und Pfropfreis tertii werden; — die hiezu verwen aus Auslande importirten isis amerika- nischer Rebsorten ee an der Landesgrenze letzleres jedoch schleppung der Reblaus zu befürchten sei. Levi ist gegen eine Aussaat der Reben 352 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. — dies sei nur für Gartenkultur — und man sei keineswegs sicher, Sümlinge der Mutterpflanze identisch erhalten zu kónnen. . Postseript. Vitis riparia wird niemals ein Produkt geben, das unsern Wein nur einigermassen ersetzen könnte, dagegen wird V. aestivalis in Amerika zum Anbau benutzt. Wir rechnen V. aestivalis zu den Formen von V. Labrusca, zu welcher Art auch die schon lange in Europa kultivirte Ischia-Rebe gehört. E. R.) 5) Der Granatapfelbaum — Pu- nica granatum. Ausser der eben benannten Punica granatum erwähnt L. Savastano (L'agricoltura merid. Portici 1881) auch einer zwergartigen P. nana, welche Persoon als eine Varietät der ersteren erklärte. Die P. nana ist ein kleiner Strauch aus den An- tillen, sehr fruchtbar, mit kleinen, nussgros sen, säuerlichen Früchten; — eine Varietät — Lepelle benannt. Diese Form ist eben- falls sehr fruchtbar, mit grossen rothen Blü then, deren jedes Blum | weissen Fleck trägt, sie verdiente wegen ihrer schönen Blüthe und auch wegen ihrer Früchte in die Gärten ein- geführt zu werden Es gibt TIEREN Formen von Granat- äpfeln, süsse, sauere und bittere, grosse und kleine, — mit rothen, gelblichen und weissen, owie mit einfachen und doppelten Blüthen. In Italien gibt es nur saure und süsse Gra- natäpfel. Die sog. Granata lappia in Neapel, n? eine Form zwischen der sauren und süs- — die Varietät ,Pferdezahn^ hat grosse dde süsse, etwas säuerliche Kerne. Die besten Granatäpfel sind die von Va- lencia — von sehr lebhafter Farbe, an einer Seite roth, auf der andern Seite ins Elfen- beinfarbige übergehend. Die schön rothge- färbten Kerne haben keinen Samen. Diese Halsweh angewendet in Folge des sehr reich- lichen Gehaltes von Tannin in der Schale. Diese Schale ist jedoch hart und holzig, so ass es grosse Mühe kostet die Kerne her- auszunehmen und bei dieser Arbeit nehmen die Finger eine schwarze Farbe an. allem dem ist aber der Granatapfelbaum von Valencia der Art, dass er in Italien einge- führt werden sollte In Italien werden die Granatäpfel im Ok- tober abgenommen; es ist nothwendig, sie nicht allzu lange am Baume zu lassen, den sonst springen sie auf, — In den en von Neapel ist es gebräuchlich, die frucht- Vos nein Zweige einwürls umzubiegen, um die Früchte dem Einflusse des Lichtes zu entziehen, um ihre Reife zu verzögern und sie nicht springen In der Provinz fügido — Calabrien — wird der Granatapfelbaum als Hecke ge- zogen, besonders längs Wasserläufen Eine a von hutch der Früchte besteht darin, diese an einem schó- nen Tage, noch nicht ganz reif vom Baume abzunehmen, einen Ta indurch der (wie für Pomeranzen) einzuwickeln und i ein grosses Gefäss aus Kreidekalk schichten- zu eis it trocke Der Granatapfelbaum komm lichen Ländern fort, trägt auch Blüthen, aber keine Früchte, und wenn dies der Fall, so sind sie schlecht, (Sr.) IV. Literatur. A. Brennwald, Sammlung gemein- nütziger V auf dem Gebiete des Gartenbaues, der la und Forstwissen- schaft. Berlin 1880. Sensenha i Diese Vorträge erscheinen in ungezwun- ma EIS M Faia von SE PE eiu jedes ` interessirenden ; rth und enthalten eine Menge nützlicher Winke un ur elehrungen von ve nnern. Da jed n ug so nie sich der Betreffende die ihn Gegenstände auswählen, ein eil gegenüber Zeitschriften r notiren die folgenden Hefte, MS us a En TR V. Personalnotizen L. Späth, über Obstbau. Der Verfasser giht Nachweise über den Vortheil, die der Obstbau ergibt, auf verschiedene Beispiele gegründet und bekämpft das Vorurtheil, dass derselbe für die rauhern Gegenden Deutsch- lands nicht geeignet sei, wenn man zur Kul- tur nur die richtigen Sorten wähle, reese, über Gartenbauausstellungen und deren Einrichtung, damit sie allgemeinen Nutzen bringen. über Kultur und Vermehrung des Edelweisses (Gnaphalium Leontopodium) im Klima von Norddeutschland. Es folgen kleinere ee x Sennholz ere einheimischen Or- chideen, eine Sehiiđerang derselben und deren Wachsthumsverhältnisse und Aufforderung zur Kultur. Leider kai man solche im All- gemeinen nur Park unter HE ds Se ebali dauernd ansie Im kleinen Garten auf besondern Punbins sind es lage nur die Cypripedien, die sich gut etabliren lassen M eisser, Ribonsing und Pflege der Obstbäume, und A. Müller über Kultur des Cyclamen persicum In 2 Heften behandelt G. Freese die Klassifikation, Vermehrung, Kultur etc, der a scheint vom Herausgeber sind die eas fake der Annahme zahlreicher Lehr- linge in kleinen Gärtnereien besprochen und dann das fernere Loos dieser Unglücklichen, und Correspondenz. 353 die mit brillanten Lehrzeugnissen, aber ohne Kenntnisse in die NA; geschickt werden, etwas posi beleuchte ng die Frage, ob ein ee, zugleich Blumen- und Land schaftsgärtner, Obst- und Gemüsegärtner in praktischer Beziehung sein kann. zeigt, wie beim Fleiss aus einer kleinen Gärtnerei allmälig eine grosse Gärtnerei wird, wie bei Ueberfüllung von Pflanzen jede einzelne Kul- tur leiden muss, wenn praktisch ein Mensch das alles besorgen soll und kommt zu dem Schlusse, dass der Besitzer seinem Ober- gärtner nicht zumuthen soll, als der- selbe bei angestrengtem Fleisse je ig seinen Fahigkeiten leisten kann. Der Gar sich aber nicht auf cage ins, 4 ps er nicht genügen kann sich vor allem vor Ueberfüllung durch allzu zahl- reiche Anzucht und ihm für die Zwecke seines Gartens unnóthige Pflanzen und deren Kulturen hüten. Besser wenig aber gut. Enthält für den Gärtner und den Besitzer viele sehr beherzigenswerthe Winke Benno Schaltz schreibt über die zweck- mässigsten Gefässe zur Pflanzenkultur, gleich- falls für die Kultur richtige Gesiehtspunkte feststellend. So haben wir im Allgemeinen diese Samm- lung gemeinnütziger Vortrüge mit Interesse eingesehen und wünschen denselben eine weite Verbreitung. (E. R.) V. Personalnotizen 1) Aus Uralsk, Die schwimmen- den Inselehen von Kork des Hrn. Hof- gärtner Jäger dürften für Aquarien eine Zu- kunft haben, da sie manche Spielerei zu- lassen. Ich habe in einem mir vor einigen Jahren zur Pflege anvertrauten Aquarium Hyaeinthen in mit Moos gefüllten Körbchen, die unten offen waren, zur Blüthe gebracht, Aquarium. Ein vor Anker liegendes Inselehen wäre aber entschieden praktischer und be- quemer zu arrangiren. und Correspondenz. Im Anfang Juni waren meine bedeuten- den Gruppen wurzelächier Rosen se xd von Insekten befallen eine kleine grüne Raupe an, die aber massen- haft auftrat und die mit Knospen beladenen Zweige von unten nach Oben hin kahl frass. Das Ablesen der Raupen erwies sich als un- zulänglich, und die Raupen fressenden V scheinen sieh mit Rosen weniger gern zu befassen, vielleicht auch weil derartige Grup- pen sich näher am Wohnhause befinden, und die Besucher mehr bei ihnen verweilen. Es wurden bei den Gruppen Fässer aufge- Gartenflora Deutschlands, 354 stellt und in je 30 Eimer Wasser 20 Pfund Tabak eingeweicht. In zwei Tagen, nach viermaligem Spritzen waren meine Rosen vollkommen rein von Raupen und Blatt- läusen. Die von der Tabakslauge getroffenen Raupen fielen in wenigen Sekunden zur Erde und erholten sich nicht wieder. Ich bedaure jetzt, dass ich nicht eine so starke Lauge gegen Käfer angewendet habe, die mir Ge- müse und Kartoffeln eine Zeit lang verheer- s hätte kaum ohne Wirkung sein dür- d die Thiere hier wie ver- wunden, nachdem Ende Juni bis 15. Juli heftige MON: mit starkem Nordwinde eingetreten waren. n meinem en an mit dem inten- siven Sonnenlicht im Winter ist von den Topf und Kübel gepflanzten Obstbäumen die Treiberei der Aprikose die dankbarste. Mit den im Grunde stehenden Aprikosen zu- sammen angetrieben, reifen bei bedeutendem Fruchtansatze die Früchte von den Topf- und Kübelpflanzen zeitiger als jene und gewähren so einigen Vortheil. Wenn die Bäumchen d rei geschnitten, im nächsten Frühling verpflanzt, um sich im Sommer zu erholen. Nach dem VERF FT sind sie dann für den folgen- den Winter meist wieder brauchbar zum Treiben. ee Postscript von E, Regel. Herr E. Bur- meister hat die Leitung des Krongartens in Uralsk, der im Süden des Ural am Ural- fluss in der Steppe liegt, und hat da mit den Unbilden des Steppenklima's, im Sommer meist heiss und trocken, im Winter oft sehr zu käm len beladene Exemplaré darstellen, so dass diese Toda erall da, wo Früchte ge- trieben w , Nachahmung und volle Be- ; nenteng Paka, : Tabak, den derselbe zur Lauge benutzt, ist der sogenannte 2 viciis { g ange- P Jicnliana rustica), der überall werden | seinem Lebense kann und in oin Pe ei Russlands und der Schweiz. „Machorka“ bekannt ist. ‘Der im Süden Russlands angebaute Bauerntabak ist beson- ders krüftig, wird viel als Kautabak benutzt in den Gewüchshüusern benutzt man den- selben. Wo man Tabaksfabriken besitzt, da ie da übrig blei- ce, die gemeiniglich fortgegossen wird, benutzen und solche dem ' bei mischen, mit dem man überspritzt und sie zeigt die gleiche vehemente Wirkung, z. B, gegen die Raupen der Stachelbeerwespe (Ne- matus ventricosus Klu Die von Hrn. B. . erwähnten Raupen an tie Rosen sind wahr- scheinlich die Larven der Rosenblattwespe (Cladius difformis Panzer). Der gelbe schwarz- punktirte Kifer endlich, der dieses Jahr mas- senhaft an dem Kartoffelkraut in der Um- gegend von Uralsk auftrat und das Kartoffel- kraut theils ganz abfrass, ist Mylabris decem- punctata Fabr. ein dem Süden Russlands eigenthümlicher Käfer, der nicht mit dem Kartoffelkäfer Nordamerika's (Doryphora de- cempu acil verwechselt werden darf. Von der Mylabris sendete Herr Burmeister mir Exemplare e 2) Unser hochgeschätzter Freund Wil- elm Hochstetter, Garteninspektor in Tübingen, starb unverhofft in Stuttgart, wo er als Feetutetler bei der ism ee Landes le, Herzschlage am 24. September d. E; i Pens alt. Hochstetter war seit 1852 mit der tech- hwaben- herz näher kannte, wird ihm ein freundliches Andenken bewahren. Karl David un Inspektor des Botanischen Gartens erlin, — unse lieber alter trefflicher Freund. starb in sei- nem 72sten Lebensjahre, nachdem er bis zu nde seine rüstige und unaus- gesetzte Thätigkeit nicht ausgesetzt und: vor 3 Monaten sein 50jähriges Jubiläum gefeiert den für seine zahlreichen Freunde und für den Gartenbau ein schwerer Verlust ist, folgt in. der folgenden Nummer, (E. R.) x a 1 Grosse Preise: 1876, Paris 1878 und Sidney 1879. - GARTENFLOR A. Allgemeine Monatsschrift : für deutsche, russische und schweizerische Garten- und Blumenkunde nnd. Organ des Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg, Unter Mitwirkung. vieler Botaniker und Gärtner Deutschlands, Russlands und der Schweiz herausgegeben und redigirt e von Dr. Eduard Regel, Kais. Russ, wirklichem Staatsrathe, Director des Kais. Bot. Gartens in St. Peter em E Vice-Präsidenten .des Kais. Russ. Gartenbauvereins in St. pomme Inhaber mehrerer hoher Orden, n igo. cea der Akademie der Wissenschaften in Palermo, Correspondirendem Mitgliede der kgl. Akademie der Wissenschaften und der Kaiserlichen ges aes Akademie = deer P" in er tersburg, Corre- spondirendem Mitgliede der Akademie der Wissenschaften zu Bologna, Mitgliede der. ‚deutschen Aka- demie der Naturforscher — Carolina, Ehrenmit. Ide, "Mitgliede und Correspondirendem Mitgliede er Gelehrten- und Gartenbangesell lisehaften. Mitherausgeber für Deutschland H. Jüger, E. Mayer, A. Senoner, L. Beissner, Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. Hofgürtner in Garatshausen. H. Hotfmann, €. Sal n, W. Zeller, Prof. ord. an der Univ. iw. ‚Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gärtner in ER Prof. Dr. Goppert, M. Kolb, . E. Schmidt Geh. Rath u. Director Gartens in Breslau. Garten-Inspeetor in München. (Firma: Haage & Schmidt). Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, > Inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland: Dr. F. von Herder Gà Ende ^ Botanischen i = : Erst rtner am chen gi Kai gee ofrath u. Bibliothekar am- "Kaiserlichen er Garten zu St. Petersburg. anischen Garten zu St. Peters e November 1881. | STUTTGART. Er von Ferdinand Enke, | Re ; Inhalt des November ~= Heftes. e Seite I. Originalabhandlungen. ae i CFlora-Gartens bei Köln, Herrn 1) ue Pflanze . . . 355 J. Niepraschk . 363 . Allium stipitatum Rgl . 355 | 6) Tilia er! C. Koch eas = Allium Suworowi Rgl. . 356 . styla Loud.) 364 C. Statice callicoma C. A. M. 356 7) Migentihiatichs Verwachsung D. Aconitum rotundifolium zweier Sämlinge . >. . 366 Kw eX. sn SBE . 8) Pilogyne suavis . 866 E. Tanacetum -leucophyllum 9) Vermehrung hartholsiger Wein ee.) reben 366 2) Die ältesten Botaniker und ver- ` 10) Dendrologische Beiträge von dienstvollen Gärtner der Ge- H. Zabel. (Fortsetzung.) . . 368 genwart in Deutschland . . 359 II. Neue und empfehlenswerthe | 3) Dekorative Verwendung von Miu = | DEUM a. o i aa oai (die Pa IL IRRE o 20. . 379 geiblume) als Freilandpflanze 362 IV. Literatur... > . . . . 880 9) Bemerkungen über die Kultur V. Personalnotizen u. SACR der Victoria vom Direktor des KNEE S 3.1. 5 2 383 ULIS ISN IOS OO Einsendungen für diese Zeitschrift sind an die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen. Original - - Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- _stande, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- bogen honorirt. Bücher, deren unparteiische Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung -in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- bildung, wo möglich mit Midi begleitet, unter der Adresse E. Regel in St. Petersburg an ) die a von Ferdinand Enke in Stuttgart einzusenden. Annoncen aller Art werden auf dem visi oder Beiblatt gegen eine 2 Vergütung von 20 Pf. per Petitzeile aufgenommen. — Cataloge' legt die Ver- (— lagsbuchbandlung in einer Anzahl von 600 Exemplaren gegen eine rn. L Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Allium stipitatum Rgl. (Siehe Tafel 1062 a. b, c.) Liliaceae. Caulis 80—90 Cm. altus. Folia anguste lineari-lanceolata, margine subtusque hirtula, supra glabra, om- . nia radicalia. Spatha bivalvis, valvis late ovatis subito-acuminatis, quam peduneuli brevioribus. Umbella mul- tiflora, hemisphaerica v. subglobosa, ebracteata. Pedunculi elongati, cir- citer 4 Cm. longi, florem pluries su- perantes. Sepala lineari subulata, pa- tentissima, roseo-lilacina. | Ovarium depresso-globosum, trilobum, dense papillosum, basi in stipitem attenua- tum, foveolis ad basin nullis. Flores odorati. Folia viridia. Cetera ut All. atropurpurei W. et K. (cfr. Rgl. Allium n. 248). ° In regione fluvii Sarawschan in tra- jectu Ansob ne. in valle fluvii Naryn. . Regel.) Wir erhielten im Me 1880 Zwie- beln dieses schónen Allium mit kóst- lich duftenden Blumen von A. Regel aus West-Turkestan. Nach einem Exemplar, das im Sommer dieses Jahres im K. Bot. Garten blühete, 1881 ist die beistehende Abbildung gemacht. Der bis fast 1 M. hohe Stengel, die sehr langen Blüthenstiele der fast kug- ligen vielblumigen Dolde, die schma- len rosalilafarbnen Blumenblätter und der flache Fruchtknoten, der ganz mit kleinen Wärzchen bedeckt, am Grunde von einem kurzen Stiel getragen ist, und ohne 3 Gruben am Grunde, unterscheiden diese Art von A. atro- purpureum und dessen Formen. Aller- dings kommt eine Form von A. atro- purpureum, die wir schon früher als as: ORE EN den haben, im Habitus, in der Farbe und dem angenehmen Geruch der in Rede stehenden Art sehrnahe, — kahle blaugrüne schlaffe Blätter, kürzere Blüthenstiele und sitzender Frucht- knoten mit 3 kleinen Grübchen am Grunde unterscheiden sie aber noch. Unsere neue Art gehört zu den wirklich schönen Zierpflanzen für un- sere Gärten, die in jedem Boden gut gedeihen und durchaus hart sind. (E. R.) 25 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. B. Allium Suworowi Rgl. (Siehe Tafel 1062 Fig. 4, 5.) Undique glaberrimum. Folia lineari- ligulata, flaccida, apicem versus sen- sim sensimque attenuata, caule bre- viora, usque 142 Cm. lata et 40 Cm. longa, omnia ad caulis teretis circiter 50 Cm. alt. basin inserta. Spatha membranacea, bivalvis, umbella bre- vior. Umbella hemisphaerica, multi- flora, ebracteata. Pedunculi 17»—2 Cm. longi, florem 3—4 plo superantes. Stamina omnia simplicia, linearia, ima basi tantum coalita. lanceolata , roseo-violacea, erecto-patentia, staminibus deinde paullo breviora, 6—7 Mm. longa. Ova- rium subglobosum v. ovato-globosum, basi in stipitem attenuatum, laevissi- mum, foveolis basilaribus destitutum. Sepala lineari- saturate Flores suaveolentes. In deserto kirghisico prope pagum Uralsk. (A. Regel.) Wir widmeten dieses schóne neue Allium dem hochverdienten Inspektor des Turkestanischen Medizinalwesens, gleichfalls, gleich der vorhergehenden Art, dem A. atropurpureum W. et K. aber durch in einen kurzen Stiel verschmälerten kahlen glänzenden Fruchtknoten, der am Grunde keine 3 Gruben besitzt, ferner Staubfäden, die später die Blumenblätter mit den Antheren über- ragen, verschieden. Kürzere Blüthen- stiele, schmälere, durchaus kahle Blät- ter und der oval-kuglige, durchaus glatte, glänzende Fruchtkuoten, wie auch breitere Blumenblätter unter- scheiden diese Art von A. stipitatum und endlich durchaus kahle Blätter, kürzere Staubfäden etc. von A. werzowi Rgl. — Allerdings sind A. stipitatum und Suworowi mit A. atropurpureum nahe verwandt, sie zeigen aber einen 80 durchaus verschiedenen Habitus, dass wir solche nach dem uns bis jetzt vorliegenden Material nicht als For- men zu letzterer Art stellen konnten. zunüchst verwandt, Herrn J. P. von Suworow, im Auf- | Kultur im freien Lande. (E. R.) trage von A. Regel. Dasselbe ist ©. Statice callicoma €. A. M. (Siehe Tafel 1063 Fig. 1.) : Aroer St. callicoma C. = M., albo- lepè mis ; florum fasciculis bifloris, Jaa; folis oblongo-lanceolatis v. e. basi in petiolum. cU. Seen 5—6 Om, longis; scapo humili, vix ER màéo ae , apice cymoso-ramosissimo; ra- 3—4 Neactónidt i bracteis late scarioso- marginatis, ovato-ellipticis, ex apice emarginato mucronatis v. rarias 2—3 cuspidatis v. obtusis, ts tubum subaequantibus, — . I. Originalabhandlungen. 357 Eine aus Ost-Turkestan durch. A. Regel eingeführte und im freien Lande noch in Petersburg ohne jede Deckung ausdauernde Statice, die den vorletzten ungünstigen schneefreien Winter in meinen Baumschulen überdauerte. Ward ursprünglich im Altai entdeckt, später in der Dschungarei von Ka- relin und Kirilow, Schrenk u. a. nach- gewiesen und nun von A. Regel in den Gebirgen um den Sairam-See etc. mehrfach nachgewiesen und auch durch Samen zum erstenmal in Kultur ge- bracht. Eine reizende, überall mit weissen kleinen Schüppchen besetzte Pflanze, mit niedrigem Blüthenschaft, der auf seiner Spitze eine breite Scheindolde zahlreicher rosenrother und weisser Blumen trägt, die einen grossen Theil des Sommers und Herb- stes in voller Blüthe sind. Liebt einen durchaus sonnigen Standort und eine lockere, sandige, lehmige oder auch mit REN: versetzte Erde. Vermehrung durch Samen. Als Nachsatz müssen wir bemer- ken, dass die St. callicoma nach un- ^ serer Ansicht nur eine Form des trocknen Standorts von St. speciosa ist. Die aus Samen erzogenen Pflan- zen kamen im ersten Jahre ihrer Blüthe ganz mit der wilden Pflanze überein, im zweiten Jahre haben sie aber grössere, weniger dicht mit weis- sen Schüppchen besetzte Blätter ge- bildet. Der Blüthenschaft blieb aller- dings noch niedrig, aber doch kommt die ganze Pflanze der St. speciosa schon viel näher. D. Aconitum rotundifolium Kar. et Kir. (Siehe Tafel 1063 Fig. 2.) Ranunculaceae. Caule !4—1!/» ped. alto; foliis cor- dato-subrotundis; radicalibus ad me- dium 7-lobis, lobis cuneatis apice den- tato-lobatis; foliis caulinis usque supra asin 5—7 lobis, lobis apice 2—3 fidis; florum casside (sepalo supremo) naviculari, sepalis lateralibus inferiori- busque gradatim decrescentibus pla- nis; nectariorum apice obovato-ob- nn ineurvo. — Caulis apice race- moso-pauciflorus, minutissime puberu- lus.. Foliorum puberulorum lobi v. dentes apice calloso-mucronulati. Sta- mina glabra. | Carpella pubescentia. A. rotundifolium Kar. et Kir. enum. pl song. n. 46. — Ledb. fl. ross. I. 740. — Rgl Aconitum in pl. Rad- deanis I. pag. 115. — - - diese = = espe. ciere von "Tüsehként . an in dem Alatau und Élauhndor Gebirge, d dschun IXIPUZACOILULUA 'garischen Hochalpen bis südlich zum Thianschanund westlich bis zur Grenze China’s. Die Samen, aus welchen diese Artin unsere Kultur eingeführt ist, sen- dete A. Regel ein. Man kultivirt die- selbe am zweckmässigsten mit den Alpenpflanzen in der halbschattigen S teinparthie. Die von aussen grün- 358 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. lichen, von innen helllilafarbnen Blu- | gels in armblumigen Trauben. Blät- men erscheinen im Sommer auf der Spitze des kaum 1—'/2 Fuss hohen einfachen oder wenig verüstelten Sten- ter 5—7lappig, herzförmig, rundlich. (E. R.) E. Tanacetum leucophyllum Rgl. (Siehe Tafel 1064.) Compositae. Caespitosum, humile usque spitha- maeum, argenteo-sericeum. Caules adscendentes, ramosi, ut rami apicem versus foliati. Folia sessilia v. bre- viter petiolata, circuitu ovato-subro- tunda, inferiora bipinnatisecta, supe- riora pinnatisecta; lobi obverse ob- longi, acutiusculi v. obtusi. Capitula longe petiolata, in caulis ramorumque parte superiore corymbosa. Pedun- apicem versus bracteis nonnullis linearibus adspersi, monocephali v. rarius pleiocephali. Involueri triserialis hemisphaeriei phylla imbricata, ovata, obtusa, late scarioso-nigro-marginata, dorso vires- centia sericea. Flores omnes tubulosi, involucrum paullo superantes, aurei, disci hermaphroditi 5-dentati, radii uniseriatifeminei 2— 3denati. Achaenia oblonga, angulata, apice omnino calva. T. tomentosum DC. et T. Herderi Rgl et Schmalh. (acta h. petrop. V. 619) quibus affine ,caulibus simplici- bus apicem versus subaphyllis foliisque pilis minutis stellatis cinereo-tomen- tosis (nec pilis elongatis adpressis ar- genteo-sericeis), capitulis magis con- ues brevius ee duplo fere fluvii Kasch ad glacies montis Mon- göto legit A. Regel. Wir tragen zu der obigen Beschrei- bung nach, dass diese neue Art von Tanacetum, welche in den hohen, die Quellen des Kaschflusses (eines der Quellflüsse des Ilistroms) umgebenden | Gebirgen, am Fusse der Gletscher, von A. Regel gesammelt ward, rasen- fórmig wächst und eine Masse. von aufsteigenden Stengeln aus dem Wur- zelhals treibt. Die Stengel und die doppelt oder einfach fiederschnittigen Blütter, mit denen die Stengel bis zu ihrer Spitze besetzt sind, sind glän- zend silberweiss behart und auf der Spitze derselben stehen die gelben Blüthenkópfe in laxen Doldentrauben. Die Blättchen des Hüllkelchs sind schwarz gerandet. Wir haben die Samen derselben im Jahre 1880 ausgesäet, dann in einen lockern Boden auf halbsonnigen Stand- ort ausgepflanzt und sowohl im Bot. arten, wie in meinen Baumschulen haben dieselben nur unter einer leich- ten Deckung mit Tannenreis gut über- | wintert und bildeten im Sommer 1881 dichte grosse silberweisse Rasen. Es dürfte mithin diese zierliche Pflanze einen sehr erwünschten Zuwachs zu unsern Teppichbeetpflanzen abgeben. Exo uy d u ZU IL. ts I. Originalabhandlungen. 359 Vermehrung durch Theilung und Samen. Kraut und Blumen von an- genehmem Wohlgeruch. Erklärung der Tafel Fig. 1 eine ganze Pflanze in natürlicher Grösse. Fig. 2 ein einzelner Blüthen- kopf. Fig. 3 eine Blume. Fig. 4 eine Schuppe des Hüllkelehes. — Fig. 3 u. 4 schwach vergrössert. 2) Die ältesten Botaniker und verdienstvollen Gärtner der Gegenwart in Deutschland, Der Nestor unserer deutschen Bo- | geehrten Leser der Gartenflora auch taniker dürfte jedenfalls Professor Heinrich Robert Göppert, Direk- tor des botanischen Gartens in Bres- lau sein, welcher am 25. Juli 1800 geboren ist; nach ihm kommt wohl Franz Fleischer, Professor der Naturwissenschaften an der Akademie zu Hohenheim, geb. 1801 zu Lausigk in Sachsen; wie alt Professor Chri- stian Ferdin. Friedrich Krauss, Conservator des Naturalien-Kabinets in Stuttgart ist, welcher das Vorge- birge der guten Hoffnung bereist hat, ist mir nicht bekannt geworden, zu den ältesten Botanikern gehört der- selbe bestimmt. Friedrich Trau- gott Kützing, Professor der Natur- geschichte in Nordhausen, der be- rühmte Algenkenner, ward 1807 ge- oren, "i do nie $ J. SR n (ua nern, die durch Publikationen an der Förderung des Gartenbaues Theil ge- nommen haben, gehóren wohl Daniel Hoibrenk in Wien und Friedrich Jakob Dochnahl in Neustadt a. d. Haardt, deren Geburtsjahr mir indes- sen unbekannt ist; jedenfalls darf auch der berühmte Dahlienzüchter Johan- nes Sieckmann in Köstritz, geboren 1804, dazu gerechnet werden. Nicht uninteressant mag für den die Zusammenstellung derjenigen ver- storbenen deutschen Gärtner sein, welche sich Verdienste um Botanik und Hebung des Gartenbaues errun- gen haben, wobei ich jedoch ausdrück- lich bemerke, dass das nachstehende Verzeichniss keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Ackermann, W. Gustav, Afrika- Reisender, geb. 1837 zu Breslau, gest. 1862 zu Loanda in Unter-Guinea. Beyrich, Carl, Reisender in Bra- silien und Nordamerika, geb. zu Ber- lin, gest. 1834 zu Fort Gibson in Arkansas. Booth, John, Flottbeck bei Ham- burg 1801— 1847. Bosse, Julius Friedr. Wilhelm — Giassincit: Hofgarteninspektor 1788 bis 1864. Bouché, Peter Carl — Neuschóne- berg — Berlin, Institutsgürtner, 1783 bis 1856. | Bouché, Carl David, Inspektor des Botan. Gartens zu Schöneberg bei Berlin, geb. 1809, gest. am 27. Sept. 1881 Bredemeyer — Schönbrunn bei Wien, Hofgartendirektor, gest. 1839. Brachmüller, Albert — Magde- burg, Reisender und Sammler, er- mordet 1875. 360 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Cuno, Joh. Christian — Berlin, Cultivateur in Amsterdam, Freund von Linné, 1708—1780. Deppe, Ferdin. — Berlin, Reisen- der in Mexiko, gest. 1828. Dieffenbach, Joh. — Wien, Bot. Gärtner, gest. 1860. Falkenberg, Carl — Uckermünde in Pommern, Reisender in Südamerika, 1850 —1880. Fintelmann, Carl — Charlotten- burg, Ober-Hofgürtner, 1774— 1863. Funke, Philipp Wilh. — Halle, Gartendirektor auf Schloss Dyck, 1790—1879. Haage, Friedr. Adolph — Erfurt, Handelsgürtner, 1796— 1866. Haage, Joh. Nikol. — Erfurt, Handelsgärtner, 1826 — 1878. Hartweg, Theodor — Karlsruhe, Gartendirektor in Schwetzingen, be- reiste 9 Jahre lang das trop. Amerika, . 1812—1871. Hentze, Wilh. — Kassel, gartendirektor, 1793 —1874. Hildebrandt, Joh. Maria — Düs- seldorf, Afrika-Reisender, 1847 —1881. . Hilsenberg, Carl Theodor — Er- furt, bereiste Madagaskar, 1802 — 1824. Hochstetter, Wilh. — Gartenin- spektor in Tübingen, 1825— 1881. -Josst, Ernst — Tetschen, Orchi- deen-Cultivateur, 1814— 1862. Kegel, Hermann — Halle, Botan. Gärtner, Reisender in Guiana und Surinam 1819—1856. Leibold, Friedr. Ernst — Kiel, bereiste Westindien etc., 1804 —1864. Lenné, Peter Joseph — Bonn, . General-Gartendirektor zu Sanssouci, berühmter ET, 1789 Hof- es ve 1866, Mathieu, Louis — Berlin, Han- delsgürtner, 1793—1867. Mayer, Joh. — Würzburg, Hof- gärtner, Verf. d. Pomona Franconica, gest. 1804. Meister, Georg — Sachsen, be- reiste 2mal Japan gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Metzger, Joh. — Heidelberg, Gartenbaudirektor, gest. 1852, Otto, Friedr. Christoph — Berlin, Garteninspektor, 1783—1856. Pursh, Friedr. Traugott — Dresden, bereiste Nordamerika, 1774 — 1825. Reinecke, Joh. Heinr. Jul., Ober- gürtner in Berlin, geb. 1809, gest. 1881. Rinz, Jakob und Sebastian, Han- delsgürtner in Frankfurt a. M. Schauer, Joh. Conr. — Offenbach, Bot. Gürtner in Breslau, 1813—1848. Schnittspahn, Georg Friedr. — Darmstadt, Gartendirekt., 1810 — 1865. Schoch, Gottl. Ludw., Hofgürtner zu Wörlitz bei Dessau, 1794—1864. Schott, Heinrieh Wilh., Garten- direktor in Schönbrunn bei Wien, 1794—1865. Seemann, Berthold — Hannover, Reisender, Redaetor d. Bomplandia, 1825—1871. Sellow, Friedr. — Potsdam, be- reiste Brasilien, gest. 1831. Sinning, Wilh. — Bonn, Garten- inspektor, gest. 1874. Skell, Ludw. — München, Land- schaftsgärtner, 1750—1823. Wallis, Gustav — Detmold, Rei- . sender, gest. 1878. Wendland, Joh. Christoph — Her- renhausen, Garteninspektor, gest. 1828. Wendland, Heinr. Ludolph — Herrenhausen, (EE SS + 1869. à " : i I. Originalabhandlungen. Weyhe, J. — Düsseldorf, Garten- direktor, 1775— 1846. Zeyher, Joh. Mich. — Schwetzin- gen, Gartendirektor und Landschafts- gürtner, 1770—1843. 961 Zippelius, Cornelius Veit — W ürz- burg, Botan. Gürtner in Buitenzorg auf Java, 1796— 1828. (C. S.) 3) Dekorative Verwendung von Tuffstein. Der besonders in Thüringen vor- kommende, grosse meilenweite Fels- lager bildende Kalktuffstein ist schon seit Menschengedenken zur Ausschmü- ckung von Gewüchshaus- und Garten- felsen und sogenannten Grotten ver- wendet worden, und ich habe ihn schon vor fünfzig Jahren eigenhündig mit Nägeln an die Wände von höl- zernen Wassergefässen, grossen Pal- menkübeln und hölzerne Wände be- festigt. Dieser Tuffstein besteht aus versteinerten Sumpfpflanzen, beson- ders Sumpfmoos und Riedgräsern (Carex) der gegenwärtigen Flora, welche allmälig mit Kalksinter über- zogen wurden, dann verwesten, so dass der lockere Tuff in der Haupt- sache aus Röhrchen besteht, welche in der Stärke von 1 Millimeter bis 2 und mehr Centimeter abwechseln. Gelegentlich findet man auch ein ver- steinertes Vogelnest, Knochen und vollständige Hirschgeweihe. Diese lockern Schichten wechseln mit dich- teren Steinen derselben Beschaffen- heit, welche wegen ihrer Leichtigkeit in Thüringen häufig zum Bau innerer Wände benutzt werden.. Der lockere dekorative Tuff sitzt unter dieser festen Gesteinschicht und ist offenbar durch anhaltendes Durchsickern von stark kalkhaltigem Wasser entstan- den. Die bekanntesten Tuffsteinlager sind bei Weimar, Greussen, Burg- tonna bei Gotha und Langensalza und Mühlhausen. Die Steine werden über- all benutzt und verschickt, aber in dem Städtchen Greussen bei Erfurt hat sich eine Art Tuffstein-Industrie entwickelt. Dies ist das Werk des Besitzers der besten Tuffsteinbrüche, des Herrn Otto Zimmermann. Mit Hilfe des Cements verfertigt man dort Vasen von verschiedener Form, Jar- dinieren und andere Blumenständer in Form von Burgruinen, Thürmen, Fels- kegeln, Farn- und Palmenstümmen, baut davon Aquarien von jeder Grósse und andere versendbare Dinge. Zu grüsseren Werken versendet Zimmer- mann die Steine centner- oder eisen- bahnwagenweise und liefert Zeichnun- gen dazu. Endlich liefert er in nicht zu grosse Entfernung geschickte Arbeiter (Monteure)zum Aufbau vonGrottenete. Ich gestehe, dass ich kein Freund von sogenannten Gartengrotten bin, weil sie immer als Spielerei erscheinen und meist übel angebracht werden; aber in manchen Füllen sind sie ge- wiss passend und schön, und Herr Zimmermann in Greussen liefert einige wirklich geschmackvolle Muster. Einen besondern Werth erhalten diese Stein- — daduseh; : dee sich. allerlei selbst kleine Farnkräuter, a rankende Tradescantien, Cacteen u. a, m. in den Vertiefungen wachsen. (J.) 362 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 4) Clianthus Dampieri (die Papageiblume) als Freilandpflanze. Es ist nun nicht mehr zweifelhaft, dass diese prüchtige, seltsame Pflanze wie andere Einjührige im freien Lande gezogen werden kann. Es hat dies der Handelsgürtner Louis Vieweg in Quedlinburg, früher in Wegeleben, zu Stande gebracht, indem er durch Aussaaten von selbst gezogenem Sa- men durch mehrere Generationen hin- durch, diese Pflanze akklimatisirt (?)hat. Ende Juli schickte mir derselbe einige buschige blühende Pflanzen von 40 bis 50 Centimeter Höhe, reich mit Blüthentrauben und halb ausgewach- senen Samenschoten bedeckt. Die An- weisung des Züchters ist die folgende: Ende März lege ich die Samen- kórner zwischen zwei feuchte dicke wollene Lappen, welche ich, auf ein Brettchen gelegt, auf den geheizten Stubenofen oder Gewüchshaus-Kanal ege. Die Lappen werden durch wiederholtes Uebergiessen mit lau- warmem Wasser, 4—5 Mal täglich, in möglichst gleichmässiger Feuchtig- keit und Wärme (20—30° R.) gehal- ten. Nach dem Anschwellen des Kornes thut man gut, die äussere braune Hülle vorsichtig mit einem kleinen Messer oder spitzen Hölzchen zu lüften. Befindet sich unter der Hülle eine gummiartige Masse, welche den Keim umschliesst, wie es bei ein- zelnen Kórnern vorkommt, so muss mit dem spitzen Hölzchen der Keim vorsiehtig von der Gummimasse ent- blösst werden. Diese Masse ist oft go zühe, dass der Keim sie nicht durehbrechen kann und darunter er- — wenn nieht nachgeholfen wird. In einigen Tagen, je nach der Hóhe der angewandten Würme, bricht der Keim hervor. Dieses gekeimte Korn muss, ehe der Keim sich in den Wol- lenstoff gebohrt hat, in einen kleinen Stecklingstopf gepflanzt werden in eine Mischung von 8 Theilen Torf- erde, 4 Theilen Sand und 1 Theil Lehm- oder Schlammerde. Die Tópfe halte ich im Warmhause nahe dem Glase und beim Erscheinen des ersten Blattes fange ich an, die Pflünzchen nach und nach kühler zu stellen. Wem ein Gewächshaus nicht zu Gebote steht, stelle die Töpfe im Wohnzimmer in ein Fenster, recht nahe dem Lichte. Wenn die Wurzeln im April an- fangen an der innern Wandung des Topfes entlang zu wachsen, ist es Zeit auszupflanzen. Bei zu starker Durchwurzelung werden die Wurzeln schwarz und die Pflanze stirbt in Folge dessen nach und nach ab. Es ist mir vorgekommen, dass ich durch- wurzelte Pflanzen hatte, die nun hät- ten ausgepflanzt werden müssen, weil aber das Wetter draussen zu rauh | und kalt war, riskirte ich es nicht; ich wartete auf besseres Wetter, aber die Pflanzen verdarben und zwar zu- folge zu langen Verbleibens in Tópfen. Bei der Wahl des Standortes im Freien ist besonders darauf zu ach- ten, den Pflanzen einen recht sonni- gen, vor rauhen Winden geschützten | Platz zu geben und wenn angewach- sen, muss reichlich gegossen werden. Sonne und Wasser sind, nachdem aus- gepflanzt ist, finaptbediigung für das Gedeihen. 4 lak 106 E > - = 4 -i - - =; - - - P tu. I. Originalabhandlungen. Dies Bedürfniss nach Würme, be- sonders der Wurzeln, brachte mich auf den Gedanken, an einer Wand eine nach Süden gelegene Terrasse aus rohen Steinen aufzubauen, 2 Fuss breit und 1 Fuss hoch. Die Terrasse füllte ich mit einer Mischung von 1/2 Mistbeeterde, ?/s Lehm, !/s Sand, alles alt und gut verwest. Die Clianthus pflanzte ich Anfangs Mai hinein. Die Sonne scheint gegen die Terrasse, wo- durch die Wurzeln wärmer zu stehen kommen und die Clianthus gedeihen vortrefflich. Gegen Nüsse ist der Clianthus nur dann empfindlich, wenn Kälte dazu ommt. Kalt und nass ist der Tod, warm und nass das Leben des Clian- thus, deshalb giesse ich auch bei warmem Wetter sehr oft und sehr stark. Zur Topfkultur eignet sich der Clianthus weniger, doch gelingt es zu- weilen bei grosser Sorgfalt Pflanzen in Töpfen zur Blüthe zu bringen. Die beste Methode hierfür ist das Ver- edeln des Clianthus Dampieri auf Clian- thus puniceus im Monat April Man wühlt eine gesunde einjührige Topf- pflanze von Clianthus puniceus als Unterlage aus. Als Reis nimmt man von Clianthus Dampieri ein Pflänz- 363 chen, welches noch keine Blätter hat, also ganz jung, nur aus Wurzel und Samenlappen bestehend. Die Wurzel wird abgeschnitten, am Wurzelhalse spitzt man das Reis an und die Ver- edelung wird vollzogen durch das so- genannte Einspitzen, wie bei Camel- lien und Azaleen. Ein Glas über die Veredelung gedeckt, wächst dieselbe ziemlich schnell und sicher. Es ist von Wichtigkeit, das Reis auf ein- jähriges Holz zu setzen, auf älterem oder jüngerem Holze ist das Anwach- sen zweifelhaft. Den Vorzug verdient aber entschie- den die Freilandkultur; wer über ein sonniges, vor Winden geschütztes Plätzchen im Garten zu verfügen hat, wende diese an. Bei Befolgung meiner Freilandkulturmethode wird ein gün- stiges Resultat nicht ausbleiben. In Deutschland von L. Vieweg gezogener Same ist nicht nur bei dem Züchter selbst, sondern auch in den meisten grossen Samenhandlungen Er- furts,Quedlinburgsu.a.O.zuhaben. (J.) m. von E. R. — Jahrg. 1869 p. 161 der zur Blüthe gebracht. \ kann hier also nur von zweckmässiger Kultur, nicht aber von Akklimatisirung die Rede sein. 5) Bemerkungen über die Kultur der Vietoria vom Direktor des Flora-Gartens bei Köln, Herrn J. Niepraschk, i Unsere Victoria hat zwar etwas spät, aber doch recht kräftig geblüht. Die Blätter waren in diesem Jahre nicht ganz so gross wie gewöhnlich, nämlich nur 1 M. 80 Cm. breit, in- dessen hielten sie sich besser und län- ger frisch, so dass selbst Ende Ok- tober noch beständig 6 bis 8 gute Blätter an der Pflanze sich befanden. Ich habe bei der hiesigen Kultur der Victoria gefunden, dass, obgleich ich eine sehr kräftige nahrhafte Erde an- wende, die schon 6 Monate vor dem Gebrauche prüparirt wird, eine mehr- fache Düngung des Wassers von gros- sem Werthe ist. Dieselbe besteht 364 Gartenflora Deutschlands, darin, dass ich einen aus leichtem Packleinen angefertigten Sack mit reinem Kuhdünger ohne Stroh an- fille und in das Bassin hänge. Die reinen Excremente lösen sich bald fast: ganz auf und dringen durch den lockeren Stoff nach und nach ins Wasser, diesem erhöhte Nährkraft zu geben. Ist das vorhandene Wasser sehr rein oder hart, wie es z. B. das meiste Brunnenwasser ist, so kann man eine unmittelbare Düngung des- selben vornehmen, indem man von obigen Exerementen in einem Ge- fässe mit Wasser dünn verrührt und am Rande des Bassins entlang direkt ins Wasser giesst. Die Verbreitung im ganzen Raume geschieht sehr schnell durch die fortwährende Cir- eulation des erwärmten Wassers. Die erste Düngung geschieht hier, sobald die jüngsten Blätter der Victoria einen Meter Durchmesser erreicht haben und wird je nach der Kräftigkeit des Wachsthums der Pflanze alle 3 bis 4 Wochen erneuert, wobei das Quan- tum des Düngers zur Wassermasse wie 1:100 sich verhält. Bei viel stärkerer Düngung würde Uebersät- tigung und Fäulniss eintreten und die Pflanze nicht zur Blüthe kommen. Ich habe auf diese Weise stets ein sehr gutes Resultat erzielt und nament- lich vollkommene Blumen und sehr hohe Blattränder erhalten. Postser. von E. Regel. Der Er- folg der Kultur der Tais d. h. ob Russlands -und der Schweiz. man dieselbe in Petersburg zur Blüthe bringt, hängt ganz von der Witterung im Juli und August ab. Ist diese vorwaltend trübe, wie dieses Jahr, so bekommen wir, trotz vollkommener Entwicklung der Pflanze mit 1*/, M. Durchmesser des Blattes und hoch- erhobenen Blattrand, doch keine Blu- men, weil im September die Sonne schon wieder so niedrig steht, dass sie auf das flache Dach des Victoria- Hauses einen zu geringen Einfluss für die Blütheentwicklung der Pflanze ausübt. Ebenso ist es schwierig, wührend der trüben Tage des Januar schon keimende Pflanzen durchzu- bringen und gemeiniglich gelingt es erst von Mitte Februar an, keimende Pflinzchen zur Entwicklung zu brin- gen. Bis Mitte April (n. St.) sollte aber schon eine starke vorgezogene Pflanze ins Bassin des Vietoria-Hauses ausgepflanzt werden, so dass schon im Laufe des Monats Juli die Blüthe beginnt. Wir haben deshalb schon wiederholt versucht, jüngere im Topfe erzogene Pflanzen zu durchwintern, verloren diese Kinder des Lichtes aber stets im November und Dezember wührend der kürzern Tage, wo oft kaum wenige Stunden helles Tages- licht einwirkt. Dieses Jahr wieder- holen wir den Versuch mit einer star- ken im Korbe erzogenen Pflanze unter Anwendung von Lampenlicht und Jiran über den Erfolg berichten. (E. R.) 6) Tilia euchlora C. Koch (dasystyla Loud.). Diese freudig grüne Linde, deren vahrscheinliches Vaterland der Orient, | | ist in Wahrheit eine unserer schönsten Linden, die sich mit ihrer glinzend I. Originalabhandlungen. 365 grünen Belaubung besonders vortheil- haft auszeichnet und selbst die hür- testen Winter unbeschädigt über- dauert. Sie hat einen mehr aufstrebend pyra- midalen Wuchs, dabei aber elegant überhängende Zweige, so dass schon junge Bäume freigestellt als eine be- sondere Zierde sofort ins Auge fallen, während ältere Exemplare durch ihre glänzend grünen Laubmassen und schön geformten Kronen prächtig in der Landschaft contrastiren. Diese Linde sollte immer freige- stellt werden, so dass jedes einzelne Individuum so recht seine Schönheit entfalten kann. Besonders vortheilhaft contrastirt Tilia euchlora mit der schon öfter empfohlenen Tilia argentea pendula hort., die ebenfalls mit ihrem ele- gant überhängenden Wuchs einen vorzüglich dekorativen Baum bildet. Auch diese sollte stets ganz frei auf Rasen stehen, um sich so in ihrer wahren Pracht zu zeigen. Was die Abstammung dieser Linde betrifft, so wäre wohl noch genauere Nachforschung erwünscht! Wir finden zumal bei Exemplaren mit langen im Bogen überhängenden Zweigen die Blätter von dünner Con- sistenz und schwacher Ss der Unterseite, lässt, dass diese schöne Form zu Tilia alba Ait. (T. americana Dur.) gehören möchte. Während die orientalische Silberlinde Tilia tomentosa Moench mit consisten- terer Blätterbeschaffenheit, stärkerem Filze auf der Unterseite der Blätter, meist von aufstrebendem Wuchse ist, so dass die Baumkronen, von Weitem schon kenntlich; genau eirund er- scheinen. Der Duft der Blüthen ist von allen Linden der stärkste, betäubendste, zumal auch die Blüthen in enormen Massen auftreten. Es wäre ja möglich, dass sowohl von Tilia alba Ait., wie von T. tomen- tosa Moench, hängende Formen exi- stiren. Wir finden in Verzeichnissen: Tilia alba nova, T. alba pendula, T. argentea pendula, T. americana pen- dula u. a. angegeben. Alle drei Linden, die freudig grüne, wie die morgenlündische und abend- lündische Silberlinde; die jede in ihrer Art unseren Gürten zu so grosser Zierde gereichen, seien auf's Neue recht angelegentlich zu Anpflanzun- gen empfohlen. sn. Postser. Die T. euchlora, wel- che eine schöne pyramidal wachsende Form von Tilia corinthiaca Bose ist, hält auch noch in Petersburg aus und finden sich z. B. im Kaiserl. Botani- schen Garten einige schöne freiste- hende Exemplare. Zu T. corinthiaca im Jahre 1809 von Bose beschrie- ben, rechne ich als Synonyme oder leichte Formen T. rubra DC. — T. multiflora Ledb. — T. dasystyla Stev. — T. vulgaris Hayne. — T. Teck- siana Court. — T. euchlora C. Koch. — T. caucasica Rupr. — T. bego- niaefolia Stev. — T. tomentosa Moench und T. alba Ait. halten leider beide in Petersburg nicht mehr aus, so dass die von Hrn. Beisner gestellte Frage eine offene bleibt, um deren gefülige Beantwor- tung wir hierdurch bitten. — Nach unserer Ansicht bilden T. tomentosa 366 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Moench und T. alba Ait. keine unter | genden Zweigen nur eine Gartenform einander spezifisch verschiedene Arten | von T. tomentosa Moench. und da wäre denn die Form mit hän- (E. R.) 1) Eigenthümliche Verwachsung zweier Sümlinge. Beim Verpflanzen der Sämlinge von | zustellen, ob später eine Pflanze auf Biota orientalis fand sich kürzlieh ein | Kosten der anderen zu Grunde gehen anscheinend doppelstimmig'es Pflünz- | wird, oder ob vielleicht eine feste Ver- chen. wachsung der Stämmchen eintritt. Bei genauer Untersuchung ergab Es fragt sich nur, wie diese Ver- sich, dass zwei Pflanzen von der Wur- | wachsung entstanden sein kann? Haben zel anfangend genau spiralfórmig in | im Samentopfe zwei Samen sehr nahe einander gedreht waren und nun gleich- | bei einander gelegen, um so diese sam eine Pflanze ausmachten. Jedoch | innige Verschlingung zu bewirken, wuchsen beide Pflanzen in gleicher | oder kommen bei Coniferen Zwillings- Ueppigkeit fort, ohne dass eine die | samen, wie z. B. bei Mandeln vor? d lerlich b ligted so dass dann aus solchen Samen zwei gegenseitiges Würgen. Pflanzen erwachsen können und beim Diese Biota wird nun fortkultivirt, | Keimen schon sich so innig mit ein- um einen so absonderlichen Fall wei- | ander verbinden? ter beobachten zu können und fest- f L oO 8) Pilogyne suavis. Kürzlich zu zierlichen Festons em- | grosse Schattenseite, nämlich die, dass pfohlen, klettert auch in Wintergür- | ihre unzähligen Blüthchen in Massen ten zu bedeutender Höhe empor und | täglich auf die untenstehenden Pflan- nimmt sich hier, an Eisenträgern und | zen herunter fallen und dort schim- Verzierungen in langen Guirlanden | melnd dieselben beschmutzen und so- herunterhängend, gar zierlich leicht | mit permanente Reinigungsarbeiten und durchsichtig fein aus, verursachen. B Leider besitzt die Pflanze aber eine 9) Vermehrung hartholziger Weinreben. . Manehe Rebsorten haben so hartes | Fall; beide sind ebenso beliebt, als de Holz, dass sie entweder sehr schwer | sie schwer zu vermehren sind. Die . oder gar nicht aus Stecklingen wach- | Delaware ist eine vortreffliche Tafel- sen. Dies ist z. B. hier mit der De- | und Weintraube; sie wächst jedoch . laware und mit Norton's Virginia der | nur dann aus Stecklingen, wenn sie < I. Originalabhandlungen. einer speciellen Behandlung unter- worfen oder in feuchter Bodenwürme unter Glas gesteckt wird. Norton’s Virginia, die einen Rothwein gibt, der gutem franzósischen nicht nach- steht, wird nur durch Ableger oder durch Pfropfen auf Wurzelstücken wilder Reben vermehrt. Der Zufall ist mir in Bezug auf die Delaware günstig gewesen; denn er hat mich zwei Methoden finden lassen, sie durch Stecklinge fortzupflanzen, die beide sehr sicher sind; mit Norton’s Vir- ginia habe ich keinen Versuch ge- macht, doch glaube ich, dass wenig- stens die zweite Methode auf sie mit Erfolg wird angewendet werden können. Da es auch europäische Reb- sorten gibt, die schwer von Steck- lingen wachsen, so glaube ich, durch die Mittheilung beider Methoden denen nützlich werden zu können, die der- artige Reben zu vermehren haben. 1) Einst waren beim Schneiden von Augenstecklingen der Delaware 11 Abschnitte von dieser Rebe, *jedes von zwei Augen, in einem Becken mit Wasser liegen geblieben und bei- nahe zwei Wochen lang vergessen worden. Statt sie wegzuwerfen, wie ich es für das Beste hielt, pflanzte ich sie doch noch auf ein Gartenbeet so tief ein, dass das oberste Auge nur wenig sichtbar war. Obgleich ich. mich um diese Stecklinge gar nicht bekümmerte, wuchsen sie je- doch alle an und gaben vortreffliche Pflanzen. Man sieht, dass es nothwendig ist, die Stecklinge hartholziger Rebsorten | mehr als eine Woche lang im Wasser cA 367 liegen zu lassen und sie nicht blos mit ihren unteren Abschnitten in das Wasser zu stellen. 2) Eine Sammlung von Reben, die mir Herr Neubert in Leipzig sandte, hatten, weil sie ziemlich nass ver- packt und lange auf dem Wege ge- wesen waren, blätterlose weisse Triebe gebildet. Alle diese Reben schnitt ich bis auf noch schlafende Augen zurück, pflanzte aber die Abschnitte, die ganz ohne alle Rücksicht auf Knoten oder Augen gemacht waren. Jeder von ihnen wuchs. Indess muss ich hier bemerken, dass sie in einem übrigens kaum noch lauwarmen Mist- beete standen. Diese Erfahrung war mir ein Wink, direkte Versuche zu machen, deren Resultate ausserordentlich günstig waren. : Wenn im Frühlinge die jungen Triebe 6—8 Centimeter lang sind — (sind sie länger geworden, so kann man sie einkürzen), — so schneidet man die Mutterrebe 3 oder 4 Centi- meter unterhalb dieser Triebe quer durch; oberhalb derselben lässt man ein Stückchen altes Holz etwa einen Centimeter lang stehen. Das so ab- geschnittene Stück der Rebe pflanzt oder legt man in einen mit San oder sehr sandiger Erde gefüllten Blumentopf und bedeckt es so tief, dass der grüne Trieb fest und gerade steht. So gepflanzte Stecklinge wach- sen im Zimmer vortrefflich; doch kann ich nicht sagen, wie es sich da- mit in freier Luft verhält. North-Hoboken. Carl Siedhof. 368 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 10) Dendrologische Beitrüge von H. Zabel. (Fortsetzung.) Helwingia japonica Dietr., nur wenig beschädigt. Aucuba japonica Thnb., Erde erfroren. Garrya elliptica Lindl., rückgefroren. Viburnum plicatum Thnb. (V. pli- catum S. et Z.), wenig beschädigt; sehr hübsche niedrige Art, welche man noch zu wenig in den Gärten sieht. _ V. macrocephalum Fort., rückgefroren. . dahuricum Pall., fast unbeschä- digt; K. Koch hat diese interessante, durch ihre röhrige trichterfórmige Blumenkrone ausgezeichnete Art nicht mit aufgenommen. Abelia triflora R. Br. Lonicera. Die a Loni- cera-Arten bieten in der Gestalt, Zahl und resp. dem Vorhandensein der unter der Blüthe befindlichen Hüll- und Deckblätter (bracteolae und brac- teae auct.) oft gute diagnostische Merk- male, die in den deutschen Dendro- logien noch nicht hinreichend ge- würdigt oder miteinander verglichen werden, wührend Boissier und Maxi- mowicz dieselben zur Feststellung der Gruppen verwandt haben. Der bekanntlich fast stets geparte Blüthenstand, den man in Rücksicht- nahme auf die nahe Verwandtschaft mit den Caprifolium-Arten, wohl als ein armblüthiges Köpfchen auffassen . darf — wenn auch derselbe als eine : Trugdolde mit meist verkümmerter lithe erklärt wird — ist am | Grunde fast stets von einer LE e preis über der stark zu- stark zu- lich aus 4 Blüttchen (bracteolae) be- stehenden Hülle umgeben, von denen je 2 Blüttchen oft mehr oder weniger miteinander‘ verwachsen sind. Ab- weichungen zeigen z. B. L. caerulea ohne, Liberica mit Cupula-artig ver- wachsenen, Maximowiezi mit 2, alpi- gena mit 3 und pyrenaica mit 6 Hüll- blüttchen. Unter dieser Hülle befin- den sich 2 as RE meist (brac- teae), die aber sach ausnahmsweise sehr gross werden können, so z. B. bei L. Ledebouri Eschsch., herzeifórmig und braunroth gefärbt und bei iberica, wo sie blattühnlich sind. wo sie Lon. gracilipes Miq. Blüthenstand kahl; Blüthen fast immer einzeln auf fadenförmigem bis 2 Cm. langem Stiele; Krone trichterförmig, hell- karmin, aussen weisslich bestäubt, innen dunkler, mit sehr schlanker ge- höckerter Röhre und fast regelmiissi- gem 5lappigem Saum, innen nebst den Staubfäden mit einzelnen Haren bekleidet; Kelch sehr entwickelt, völlig verwachsen, mit stumpf gekerbtem Rande; Hüllblättchen 2, - einseitig, sehr klein und schuppenförmig, zu- weilen doppelt (über einanderstehend) vorhanden ; Deckblätter sehr ungleich; das eine an der Basis scheidenförmig, lanzett-pfriemlich, stumpf, so lang oder etwas länger: als der Fruchtknoten; das zweite weit kleiner, schuppenför- mig, zuweilen punt. Fr net mit ei- oder. herzeiförmigen, kurzge- stielten, in der Jugend sparsam drüsig ONDE 1 j I. Originalabhandlungen. 369 gewimperten Blättern, der sich wenig empfindlich zeigt, und den ich als Xylosteum Philomelae von Erfurt er- hielt. Zu dem sehr passenden älteren Namen L. uniflora Blume (in sched.) scheint keine Beschreibung veróffent- licht worden zu sein. Lon. Standishi Hook. f. erträgt ge- wöhnliche Winter recht gut, und be- hült in solchen die Mehrzahl ihrer Blütter; 1879/80 bis zur Erde resp. Schneedecke erfroren. Lon. fragrantissima Lindl. et Paxt. verhült sich gegen Külte wie vorige, doch wurde 1879/80 ein Exemplar getödtet, während 3 kräftig wieder austrieben; in milden Wintern dauern auch einzelne Blütter aus. Sie wüchst kräftig, schlanke einjährige Triebe legen sich oft auf den Erdboden und kriechen auf diesem entlang; eine Neigung zum Klettern habe ich nicht bemerkt. Als Lon. Niaguerillei hort. von Muskau und als Caprifolium splen- didum von Erfurt erhalten. K. Koch's Lon. caprifolioides gehört wohl hier- her und nicht zu der ihr in den Blät- tern freilich sehr ähnlichen Lon. gra- cilipes Miq. Lon. quinquelocularis Hardw. (L. diversifolia Wall. und L. Royleana Wall., Maximowiez, diagnoses plant. nov, asiat. II S. 67). Hoher, fast baumartiger Strauch, der im Winter 1879/80 getödtet wurde. Aeste und Blätter weichharig; Blüthen sehr kurz (halb so lang als der Fruchtknoten) gestielt, gelblich, behart, Mitte Juni; Kronenróhre an der Basis wenig er- weitert; Oberlippe kurz vierspaltig; Deckblütter sehr klein, trockenhäutig, zur Blüthezeit schon abgefallen; Hüll- blättchen breit-rundlich, Cupula-artig, halb so lang als der Fruchtknoten; Kelch becherförmig mit 5 deutlichen röthlichen Zähnen; Beeren Ende Ok- tober, weiss, durchscheinend, mit we- nigen grossen, glänzend schwarzen Samen. Als L. diversifolia Wall. aus dem Göttinger bot. Garten erhalten. Lon. Morrowi A. Gr. Ein weniger hoch als in die Breite wachsender buschiger Strauch aus Japan, der völlig hart ist, und den Franchet et Savatier l e. II S. 387 ausführlich beschreiben. Deckblütter so lang als der Blumenstiel, schmal linienfórmig; Hüllblittchen fast so lang als der Fruchtknoten, zugespitzt eifórmig; Kelch bis zur Basis getheilt, mit lan- gen schmaldreieckigen röthlichen Zi- pfeln; Blumenkrone weiss, gelb ver- blühend; Saum länger als die Röhre, mit 4theiliger Oberlippe, so dass der- selbe fast gleichmässig 5theilig er- scheint. Diese durch die Form ihrer Corolle sehr ausgezeichnete Art wurde hier aus Samen vom St. Petersburger Garten erzogen. Lon. discolor Lindl. T. . Lon. Webbiana hort. Simon-Louis (non Wall) ist eine fast ganz harte, mit Lon. Ledebouri Eschsch. ver- wandte Art, die vielleicht die L. in- voluerata Banks darstellt. Blüthen- stiele weit länger als Blattstiele; Blü- thenstand drüsig behart; Deck- und Hüllblätter gross, hellgrün, weit län- ger als der Fruchtknoten; erstere breit eiförmig; letztere zu zweien, breit- verkehrt-eifórmig, abgestutzt bis aus- gerandet, später brüunlich violett; Kelch fehlend oder statt dessen nur ein undeutlicher Wulst; Krone röhren- 910 formig, 14/2 Cm. lang, gelb oder grün- lieh gelb, unten mit Hócker; Saum wenig verbreitert, kurz, fast regel- mässig 5zähnig; Beeren schwarz, frei. Junge Triebe 4kantig mit 2 fast ge- flügelten Kanten; Blätter (steriler Triebe) sehr gross, 12—14 Cm. lang mit 1—1 1⁄4 Cm. langem Stiele, 44/2 bis 5 Cm. breit, länglich, an Ben Enden verschmälert, scharf zugespitzt, unregelmüssig ausgebogen - gekerbt, gewimpert, sonst kahl. Verästelt sich wenig, macht aber zahlreiche Triebe aus dem Wurzelstock. Lon. hispida Pall., einjährige Pflan- zen aus turkestanischem Samen blie- ben 1879/80 unbeschädigt. Lon. Alberti Rgl., höchst interes- sante und harte turkestanische, vom St. Petersburger Garten mitgetheilte Art, welche mit Evonymus nana Bieb. im Wuchs und in den Blättern Aehn- lichkeit hat, nur dass letztere hell- grün und abfallend sind und ófters an der Basis beiderseits 1— 2 Zähne | haben. Blühte hier noch nicht. Lon. japonica Thnb. Die von mir im Freien kultivirten Formen aus der Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Sektion Nintooa erhalten als Capri- folium chinense, Lonicera brachypoda . und L. brachypoda aureo reticulata, haben sümmtlich grosse blattühnliche Deckblätter und gehören mithin zu Lon. japonica Thnb., Maximowiez l. e. S. 56. Sie ertragen milde Winter ganz gut und erfrieren in strengeren nur über der Erde. Die beliebte L. b. aureo-reticulata weicht durch kleinere 3 Cm. lange Blumen von den beiden anderen Varietüten ab, deren Blüthen 41 —5 Cm. lang sind; letztere wür- den demnach nach Franchet et Sa- vatier, l. c. II S. 383 u. 390 zu L. confusa DC. gehóren, wenn die con- fusa dieser Autoren wegen ihrer gros- sen Deckblätter nicht ebenfalls zu japonica gezogen werden müsste. Lon. Halleana hort. hat hier noch nieht geblüht, L. canescens Schousb. im Winter 1879/80 selbst im kalten oiae kasten gelitten. Leycesteria formosa Wall. T. Baccharis halimifolia L. T. Arbutus Unedo L., seit 1871 im Freien kultivirt, fror 1879/80 bis zur Wurzel ab. Il. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. '&. Abgebildet in dem Kataloge von W. Bull, New plant merchant, dm ud road, Chelsea, Lon . 1) Heliconia aureo-striata A. Pul. (Abbil- dung S. 372.) Eingeführt von den Südsee- inseln in den Garten von W. Bull, gehört diese Pflanze, welche bei ihrer vollkommnen Entwicklung einen falschen beblätterten a Stengel e der wie hel anl Musa : Warmhauses. Die Blattfläche ist länglich- oval, am Grunde herzfórmig, vorn zugespitzt, tief grün und längs des fiederförmigen Sei- tennerven schmal, aber scharf gelb p ist zu bemerken, dass der von Ball gegebene Name nur ein vorläufiger sein — bis ae Pflanze einmal. pan hat n. Ba ähnliche, ja nach Dr. Master’ s irc sche Art ist die, welche J. Veitch aie B. at sone «n usNeu Qi | Rosarothe Blattstiele und rétbditolibé ; Seiten- 3. * € Taf 106 j m -Blumen II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. nerven des Blattes, zwischen denen schmale weisse Streifen liegen, scheinen sie aber von H. aureo-striata d zu Basset oro Eine Abbildung von H. a h. Veitch findet sich in ud des serres tab. 2416. Beide Arten gehören zu denjenigen Gewächsen, die jach don Maranta- ud Calathea-Arten m Winter im niedrigen Warmhause kultivirt d in ein schwach erwärmtes Beet mit dem Topfe eingegraben werden; im Sommer werden sie dagegen am besten in ein tiefes warmes Treibbeet gebracht. B. Abgebildet im Kataloge von Ja- mes Veitch & Söhne, Royal Exotic Nursery, Kingsroad, Chelsea, London. 2) Lilium longiflorum Thbg. 8. formosa- ) In Gartenjour- Lodd. cab. tab. 985 die erste Abbildung des jetzt so beliebten und allgemein bekannten L. longiflorum aus Japan, mit seinen grossen weissen wohlrie- chenden Blumen. ‘ den sich dann fernere Abbildungen. Unsere Abbildung Seite 373 stellt eine kürzlich von J. Veitch von r Insel Formosa eingeführte schóne Form dieser Lilie dar (die einzelne Blume in Le- bensgrósse und ein Xue see en verklei- nert), welche Baker im Gardener's Chronicle (Okt. 1880) Pe hat. Bildet 2—3 Fuss hohe purpur nüaneirte Stengel mit linearen Stengeln. Die 5—7 Zoll langen zu 1—3 auf den Spitzen der Stengel, Blumenblätter weiss und auf der äussern 'Seite mit einem róthlichen Kiel. Im Habitus r Royal Horticultural Society erhielt diese Lilie ein Certificat er- r thun, bei Kultur im freien Lande die Zwiebeln im Herbste ausnehmen zu las- sen, im Keller oder im kalten Kasten, der 1881 371 im Winter gut bedeckt wird, einzuschlagen und erst im ersten Frühjahre wieder auszu- pflanzen. Im Topfe kultivirt gehórt das longiflorum zu den schónsten Florblumen zum Flor im Sommer und Herbste, ganz so, wie man auch L. speciosum und L. auratum ars: Schöne kräftige Exemplare dieser ilien werden bei Topfkultur bekanntlich hàgphilchtick dadurch erzielt, dass man die Zwiebeln anfangs nahe dem Topfboden ein- pflanzt, den Topf anfangs blos bis zur Hälfte mit Erde füllt und wenn das Wachsthum beginnt, allmälig eine lockere, recht nahr- hafte Erde nachfüllt, bis zuletzt der Topf fast ganz mit Erde gefüllt ist, Die Stengel entwickeln bei diesem Verfahren aus ihrem mit Erde umgebenen untersten Theile eine Menge seitlicher Wurzeln, die vorzugsweise zur kräftigen Entwickelung der cres bei- ragen uch ein zur Zeit räftigen en einigemal Erg schwacher Dungguss wirkt vortheilhaft ein. (E. R.) C. Empfohlen von E. Regel und E. Schmidt (Haage und Sehmidt). 3) Nepenthes phyllamphora Willd, IV pag. 874). Nepentheae. zahlreichen Nepenthes-Arten haben jetzt ein allgemeines Interesse erhalten, seitdem Re in seinen alten Tagen mit immer neuen schwachen und oe = Eee on o nicht begrün- ohntirenda Bewegungen r die dem Fass Darwin (Insektenfresser, dann im Pflanzenreich und nun gar usschla gestempelt hat. — N. der verbreitetsten Arten, indem dieselb südlichen China, in Cochinchina, auf dem ganzen Archipel der södadiklischen Inseln bis Neu-Guinea wild wächst. uch war diese Art die erste, welche in Kultur ein- geführt ward. Schon im Jahre 1826 Tafel 2629 ward sie als erste in Kultur eingeführte Sehlauchpflanze im Botanical Magazine ab- gebildet und zwar nach einer Pflanze, die 1895 in dem Garten von Loddiges zur Blüthe kam. Sims sagt von dieser eigenthümlichen Pflanze, dass es wahrscheinlich noch mehrere Arten der gleichen Gattung gebe und wider- 26 m e = ae eo = = > "P g9 S er oO . o f * 4 wm A > d. >. o D — 2 312 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. spricht schon Loureiro, der annahm, dass Nachts sich die Schläuche immer wieder mit Wasser füllten, das bei Tage dann ver- dampfe. Er sagt, dass nach seiner Beob- achtung die Schläuche vorm Oeffnen des Deckels theils mit Wasser gefüllt seien, das nach dem Oeffnen des Deckels aber ver- dampfe. Das ist richtig da, wo die Nepenthes II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, 373 weiter unten angeben, findet sich stets Was- in gewöhnlichen Gewächshäusern kultivirt ser in den Schläuchen. Synonyme sind N. werden. Wo man sie aber kultivirt, wie wir Lilium longiflorum formosanum. ~ 374 macrostachya und N. fimbriata Blume und Phyllamphora mirabilis Lour. — Gleich den andern Arten dieser . Gattung Nepenthes phyllamphora. der here dichte Büsche bildet, die nach allen Seiten mit ihren schlauchtragen- den Blättern dich besetzt angen, nur nach Grund zu wenig aufgeblasenen Schlauch tragen, dessen Oeffnung von einem geripp- ten Rand eben und den länglich kreis- fórmigen Deckel auf keiner besondern Ver- làngerung trägt. ee Ranke und Schlauch sind bei dies merkwürdigen Pflanzen Variationen des Se und nur der Deckel entspricht der Blattfläche anderer Blätter. x Wir haben wiederholt von der Kultur der epenthes gesprochen, welche uns früher nie so glücken wollte, wie wir das in Eng- land gesehen. Allerdings verlieren unsere Pflanzen im Laufe des Winters die alten a jahre und Sommer bilden sie wieder neue, Gartenflora Deutsehlands, Russlands und der Schweiz. mit grossen Schläuchen versehene Blätter. Das Wachsthum unserer Nepenthes ist jetzt aber kaum weniger gut, als wie wir das früher bei J. Veitch bewunderten. Man muss diesen Pflanzen eben eine besondere kleine Abtheilung eines niedrigen Warmhauses mit Doppelfenstern widmen, wo die Luft be- ständig feucht und im "Winter nicht siu 15° R. gehalten und die Pflanzen auch im werden. in eine faserige Torferd von frischem Torfmoos in durchbrochene Korkkörbe und hänge diese besser an langen rähten unter den Fenstern auf, da sie auf Stellagen aufgestellt weniger üppig gedeihen. Bei solcher Behandlung wachsen aber die epenthes so freudig, dass jeder abgeschnit- tene Zweig oder die a der hochwachsenden Arten der gleichen Abtheilung in en taper c. eingesetzt werden, sicher und schnell Wur- zeln bilden. (E. R 4) ves bene DC. Crassu- laceae. Die der Gattung Umbilicus treten in MPa: an die Stelle der Semper- vivum-Arten Europa's und sind auch in Umbilieus Sempervivum. ihrem Habitus theils den Arten der letzteren Gattung, m sy Gattung Sedum sehr nahe verwandt. m unterscheidet sich mbilicus eigentlich nur dadurch, dass die IL. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 5 Lappen der Blumenkrone unterhalb der Mitte mit einander verwachsen sind, währen Sedum eine 5- oder seltener 4—7blattrige Blumenkrone besitzt. Der bees abgebildete U. Sempervivum wáchst in den Gebirgen des óstlichen Kaukasus in 5 Spalten der Fel- Die Rosetten sitzen deshalb in vertikaler Richtung und die Blüthenstengel brechen am Grunde der Rosette hervor und steigen empor. In Kultur in flachen Voce oder im Topfe hat natürlich auch die Ro- selte eine horizontale eem Die Ste ^d und au r Blätter ist mit kur zen dietak Haren i we Blätter der Ro- setten spatelför mig oder verk ehri oval-spa- t besetzt und eine traubenförmige Rispe schöner rother Blumen tragend. Ist von allen Umbilieus-Arten der schönste, kann aber nicht zu den eigentlich perenni- renden Arten gerechnet werden, da die Exem- plare nach der Samenreife absterben. Die werden in eine lockere Erde, welche g Erde zu gleichen Theilen mit reichlichem Zusatz von Sand besteht, in Näpfe ausge- säet, nur dünn mit feinem Sand gedeckt und r selben auf eine halbsonnige Lokalität in's Freie und überwintert sie im kalten Fenster- kasten oder niedrigen Kalthause, da die jun- gen, in's freie Land ausgepflanzten Pflanzchen bildet, so pflanzt man in ähnliche Erde auf halbsonnigen Stand- — oder noch besser in die Spalten zwi- Schen die Steine einer Stein- oder Felsparthie aus und im Sommer wird eine reiche Blüthe die sorgfältige Kultur lohnen. . Nicht zur Blithe kommende Exemplare werden sich, ähnlich wie z. B. ... lengi i lten zwischen fast . Senkrechte Steine eingeklemmt sind, auch X Saxifraga | 915 den Winter hindurch halten, wührend auf kleinen Beetchen stehende Exemplare sie auch bei Deckung mit Tannenreis im Winter leicht absterben und deshalb besser aber- und Westcott im Floral Cabinet tab, 116 ab- gebildet, aber die Blumen sind auf dieser Abbildung viel blasser roth dargestellt, wie sie in Wahrheit sind. In der Beschrei- bung sagen die Autoren, dass U. Semper- 7 aus Russischem Samen durch scheinlich stammten ea ae aus dem he tersburger Botan. Garten, in dessen Same verzeichniss pr. 1838 diese Art eh war 5) , ee Rossi Lindl. Diese jetzt in verschiedenen Formen in Kultur befind- liche Orchidee wächst in den Eichenwäldern der Gebirge Mexiko’s, deren Stämme sie oft massenhaft bevölkert. Blumen mit blass ODE OA Rossi. grünlich-gelben braun getupften npe tern, Blumenbl ; braun getupft, Lippe weiss. grüsse und Färbung mancherlei Abänderun- d zuerst 1838 durch 48 und erg dann folgten Abbildungen in Maund tab. 222, — Knowles et Weste. fl. mag. ee 120. — Gartenflora 1870 376 tab. 650 gaben auch wir eine Abbildung dieser schönen Orchidee, die auf Moosunter- lage an Holzklötze befestigt oder in kleine Korkkörbe gepflanzt und unterm Fenster auf- gehängt in der kühlen Abtheilung des Or- chideenhauses kultivirt wird und als jähr- lich dankbar blühend und schön allgemein zu empfehlen ist 6) Bowiea volubilis Harv, (in Bot. ma 1867 tab. 5619). Liliaceae. Entwickelt a Kn einer kugelfórmigen grossen ollenzwiehel Bowiea volubilis. der sich seitlich in stielrunde Zweige gabel- fórmig verästelt und in hornfórmig gekrümmte kurze sterile Aestchen endet. An der Spitze für wissenschaftliche bts. zu empfehlen. 7) Didymocarpus (Streptocarpus) Rexii Hook. Cyrtandraceae. Blühete 1827 zum erstenmale in England und stammt aus Süd- ‚wo o G. Rex, diese in unsern Warm- bites». jetzt sehr verbreitete Art, entdeckte, | welche J. D. Hoo Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Stengellos. Blätter wurzelständig, länglich- oval, e gekerbt, weichharig. Blumen alle rzelständig, gestielt, lila und im iM ioni gestreift. Hooker hat diese Art (Exot. fl. tab. 227. — Bot, mag. tab. 3005) als Aya giae Rexii beschrie- Didymocarpus Rexii, ben, Lindley (Bot. Reg. 1828 tab. 1173) stellte aber nach derselben die Gattung Strepto- ahrheit unterscheidet sich Narbe von Streptocarpus, dessen Narbe aus 2 ungleichen Lappen besteht. Der D, Rexii ist in unsern Pflanzensamm- lungen sehr verbreitet und verdient eine warme Empfehlung, weil derselbe im niedri- , sowie aus roms leicht mas- senhaft angezogen werden Auch zur Kultur im sonnigen iic cepe dem Lieb- haber zu empfehlen. (E. R 8) Kopfsalat, le Pelletier. Diesen Salat empfiehlt die Samenhandlung von Haage un Schmidt in Erfurt als eine ausgezeichnete neue Sorte mit festen zarten Köpfen, durch die tief ausgezackten, gefranzten, von allen andern Salatsorten verschieden, so dass der- selbe an krause Endivien erinnert, 9) Begonia Davisi h. Veitch. (Hook.) Es ist das eine der — bleibenden Begonien, r 1876 im Bot. Magazine tab. 6252 a. ite beschrieb und nach ^ II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. Kopfsalat, le Pelletier. dieser Abbildung auch schon in der Garten- ganze Pflanze in ungefähr 4facher Verklei- nerung dar, Die schief herzförmigen Blätter sind unterhalb roth. Blüthenstiele und die 6 Cm. im Durchmesser haltenden Blumen schón zinnoberroth. Ward in den Anden Peru's bei Chape von Hrn. Davis, dem Samm- Begonia Davisi. — ler der Herren Veitch, in einer Hóhe von 10,000 Fuss über dem Meere gesammelt und nach einem bei J. Veitch blühenden aga im Bot. Magazine dargestellt, Ferner erschie 1876 im Floral Magazine tab. 231 ebenfalls 377 eine Abbildung. Nebst B. Froebeli DC. hat diese Art besonders dazu gedient, durch ge- v Befruchtung die Gruppe der nied- knolligen, roth- uud grossblumigen Be- eignen sich ebenso wohl als Topfpflanzen im temperirt warmen, im Sommer fleissig ge- üfteten Warmhause, wie auch auf geschütz- tem Standort in's freie Land gepflanzt als prüchtige Florblumen für den Sommer und 10) P TER Olgae Rgl. crepe soe 1880 Seite 3 Tafel 1001 gaben wir Beschreibung und Abbildung dieser ar eer Pflanze Ko- kan’s, die wir Olga Fedtschenko, die diese Art entdeckte, zu Ehren genannt haben. sche Garten, ganz die gleiche Pflanze als J. Koopmanni. Diese Art ist in ihrem Vater- Incarvillea Olgae. land sehr schón und reiehblumig. Nach Hrn. M. Leichtlin's Mittheilung aber, der dieselbe us Samen erzog, die der Hr. General-Major Sonico eingesendet hatte, blühen in Kultur stets nur einige Blumen auf einmal. Während I. sinensis als 2jährige Pflanze wer wer- muss, die im ersten Jahre m Kalt- hause durehwintert und im zweiten ei in's 978 freie Land gepflanzt wird, so verhàlt sich gegentheils I. Olgae Rgl., auch noch im Pe- tersburger Klima, als harte perennirende Pflanze, entwickelte aber bis jetzt keine Blu- n, Eine dritte neue Prachtpflanze der Gattung Incarvillea, entdeckt von Przewalski im Kansu-Gebiet, die weit schöner als I. si- nensis und I. Olgae, — nämlich „I. compacta Maxim,“, wird unser Januarheft publiziren, als ausgezeichnetste und schónste der ne dings eingeführten ausdauernden Stauden. E. R D. Empfohlen von H. Jäger. 11) Gaillardia picta var. Lorenzi. Die Handelsgärtnerei und Samenzucht von Chr. Lorenz in Erfurt, welche schon mehrere blu- mistische Neuheiten ersten Ranges gezogen Gaillardia picta Lorenzi. und verbrei tet hat — wir erinnern nur an und Gom- m sie die oben genannte Varietät der beliebten Pflanze gezogen hat. Gaillardia picta, an- fangs nur mit einer Reihe von Strahlen- blüthehen besetzt, kam zuweilen mit zwei und drei Reihen vor e variirte besonders in den Farben. neue Varietät ist, wie aus der en Abbildung einer uer- c £5 | auf der grünen Grund Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Blume ersichtlich ist, so zu sagen gefüllt wor- den, indem sich die Scheibenblüthchen in Róhrenblüthen wie am Rande verwandelt haben. Diese sind aber nicht blos Róhren, wie bei den Gartenastern, sondern mit 4 bis 5theiligem Saume. Mit dieser Verwandlung vollzog sich naturgemäss eine ee Die neue Sorte hat Blumen von 9 Centim Durchmesser. Die Kultur mehrerer Jahre uk die Samenbeständigkeit — soweit sie bei sol- chen Blumen überhaupt besteht — angebahnt, 1882 bereits 6 Farben in den Handel brin- gen. Dieselben sind: weinroth, weiss ge- spitzt ; ae im Schlunde amaranthroth; amaranthroth goldgelb gespitzt; goldgelb im Schlunde weinroth ; purpur goldgelb gespitzt; rein gelb, E. Abgebildet in Lillustration orticole. 12) estie Md Baronne de Bleich- dankbar giis so 10—12 Cm, im Douae, gut geformt, weiss, K rosa verwaschen und hin und wieder mit breiteren oder schmäleren kirsch- rothen Bändern geziert, (Taf. 378.) 13) Colocasia neoguineensis hort. Lind. ahre 1879 aus Neu-Guinea Blatter langge- ofciligdbiensiirieitg Say te abgerundet; arbe finden sich zahl- reiche weisse Pec (Taf. 380.) 14) Pothos aurea hort. Lind. (Aroideae.) Wurde von den Salomons-Inseln eingeführt dendron als eines Pothos. Pflanze, an den Gelenken Wurzeln bildend. Blàtter ziemlich w eit von einander stehend, e oe Blithen unbekannt, Ender.) 3 L d III. Notizen, 379 - IIl. Notizen. 1) Bei Besprechung des Weinbaues in Ca- chemir wird in der ósterr. Monatschrift f. den Orient (Wien) angegeben, dass in Kabul die Traube vorzüglich gedeiht und in kleinen Holzkistchen, die Beeren auf Baumwolle- unterlage, nach Indien expedirt werden; dass der Mabarajah in Cachemir 100,000 Reb- setzlinge aus Frankreich kommen liess und deren Transportirung in Holzkisten zwischen gepulverte Holzkohle verpackt, mit grósstem Erfolge vorgenommen wurde; in Cachemir angelangt, wurden die ea Pe: vier- zehn Tage in fliessendes Wasser gelegt und dann in die Rebschule eingesetzt. 2) Bei Besprechung des Cyperweines wird berichtet, dass aus den Trauben eine Art Mus hergestellt wird, welches sehr gerne von den Bauern gegessen wird. Dieses Mus wird auch gekocht, in Kuchen erkaltet in dreieckige Stücke zerschnitten und unter dem Namen ,Rioster^ in Handel gebracht; oder es wird um auf Bindfaden gereihte Mandeln und Nüsse gegossen und mit Mehl vermengt, wodurch diese Masse eine gewundene wurst- formige Form annimmt und „Sudschuku“ heisst, 3) Japans Holzindustrie. Hr. Prof. Exner hielt im Orientalischen Museum zu Wien einen Vortrag über die technisch wich- tigsten Hölzer Japans, von welchen die mei- sten der europäischen Industrie noch fremd sind. Japan ist reich an vortrefflichem Bau- und Nutzholz, — eine Forstwirthschaft im vollsten Sinne des Wortes besitzt Japan nicht, doch einzelne Zweige derselben werden sorgfältigst betrieben — die Aufforstung geschieht durch Aussaat in den Forsten selbst oder durch Er- ziehung von Bäumen in Pflanzgärten. Die Coniferen sind unter den Holzarten vorwie- gend, worauf immergrüne Laubhölzer folgen. Von Interesse sind unter mehreren an- deren Werken, die sich in der u des technologischen Gewerbemuseums in Wien vorfinden, ein Buch, welches 100: ver- schiedene Holzarten in papierdünnen Schnit- u ten, in Quer- und Längenschnitt, mit erläu- ternden Bemerkungen enthält, der japane- sische Vulgarname und der wissenschaftliche Name sind in lateinischen und japanesischen Typen beigedruckt. Das zweite Werk be- handelt japanesische Forst-Botanik, es be- schreibt 98 Holzarten mit Abbildungen der Blattformen, Knospe en, Blüthen und Früchte. Von den vielen Holzarten, die von Prof. Exner aufgeführt und mit Bemerkungen versehen, wollen wir einige mittheile Ein dunkelgefärbtes, schön gezeichnetes Holz, welches sich wegen seiner geflammten Textur für kunstgewerbliche Zwecke beson- ders eignet, liefert die Cryptomeria, deren olz auch zu Hoch- und Wasserbauten, zur Construktion von Schiffen und Móbeln ver- arbeitet wird. Das Paulownia-Holz zeichnet sich durch ausserordentliche Leichtigkeit, en Bearbeitungsfähigkeit und Schnellwüchsig- keit aus und wake zu den besten TI hölzern. Das Holz ist besonders schön, Po- besonderer Wirkung ist dieses Holz, wenn es un andern Hölzern erscheint. on Dee ul ist auch das M von Taxu S. uce., es ist von sehr an aims redi und wird zu allerhand Geithe, wed zu Schiffbau verwend Salisburia adiantifolia salik hat ein orangegelbes Kernholz, von einer Tiefe der arbe, wie solche bei keinem europäischen Holze vorkommt Die Rinde der Pterocarya sorbifolia S. et Zuec, dient zur Anfertigung der berühmten Pod von Nikko, Alnus firma S. et Z. liefert ein Holz, aus dessen Kern Weberschiffchen, Möbel und besonders ausgezeichnete eet an- gefertigt werden. Von Alnus maritima Nutt. werden Rinde 380 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. und Früchte als Gerbe- und Färbemittel verwendet, das Holz nur als Holzkohle. Die Rinde der Betula alba L. wird als Emballage verwendet as schneeweisse Siiborgitüsonde Holz von Pos Sieboldi Miq. dient zu Spazierstöcken, Zahnbürsten, kleinen Schachteln etc. as Holz von Morus alba L. ist sehr schön, von brillantem Aussehen, von grosser Härte, von Tischlern und Drechslern sehr geschätzt und verarbeitet. uxus sempervirens L. liefert ein sehr ge- schätztes Holz zu Xylographien und zu An- fertigung von Druckmodeln, Buchdruckplat- ten, und da es sehr billig ist, wird es zu Büchsen, e Schachteln, Kämmen, künst- lichen Zähnen u. dgl. verwendet. Die M. von ze integra Th. dient zur Erzeugung von Lei us dem Holze de Magnolia hypoleuca S. et Z, wird eine Kohle en die zum Poliren der japanischen Lackarbeiten und der verschiedenen Metlseentide dient. xylum piperitum DC. Rhus vernicifera DC, gibt ein gelbes, sehr dichtes, sehr schónes Holz, welches zu Par- quetterie und zu kunstgewerblichen Objekten verarbeitet wird, zu Weberschiffchen, zu Schwimmer für Angelschnüre etc. Die Fruch liefert das japanesische Pflanzenwachs, die Rinde i Deu or Lack, - scabra Thbrg. liefert ein Holz zu reger zu kleinen Röhren für verschiedene Zwecke, zu Holznägeln u. dergl. mehr. Diospyros Kaki L., der Kern des Holzes, welches zu den edelsten Ebenholzarten ge- rechnet wird, wird verarbeitet zu Gegenstän- e hohem Werthe; um dem Holze die tiefschwarze Farbe zu geben, wird es einige Zeit in eisenhaltiger Erde belassen. as Holz von Aesculus rubicunda Lodd. von pecias Glanze, wird zu Luxusgegen- ständen, insbesondere zu kleinen Möbeln, verarbeitet. Cinnamomum Camphora Fr. Nees. — Das Holz manchmal mit Hschsehuppenähnlichen Flecken dient zu Ausstattung in Wohnräu- men, auch die on guns Baumes mit ihrem ringfórmigen reizenden Dessin wird hier- zu verwendet Aus der Rinde der Lindera sericea Bl, werden wohlriechende Zahnstocher gemacht. Qu grosser Härte raira verwendet ; zur Oelfabrikation Eine botanisch noch nicht bestimmte die Samen Cedrelacea liefert ein schónes, tiefrothes, auffallend gezeichnetes Holz. Hr. Prof. Exner bespricht dann auch die verschiedenen in der Holz-Industrie üb- lichen Visio Säge, Hobel, Bohrer u. a., welche, uch im Vergleich zu den ein zum Theil sehr primär sind, doch in der Hand der Japanesen zur Ausfüh- rung der kunstreichsten Werke gehören. (Sr.) IW Literatur. 1) J. Hartwig, der Küchengarten. Zweite umgearbeitete TU udis Weimar 1880, bei Friedrich In der deutschen rab "unbedingt eine der empfeblenswerthesten An : in Pang BR die Sag kätte gri die Ver ke dat eolh. gleich d Mem durchführen, ee nicht blos da, wo : e e Xr. $ p 11 zufällig ein vorhandner oder billig erworbener t s b len, wie vorn die in allen möglic und un esse gewöhnlichsten Werkzeuge ann hier und da eine Ab- bildung zu ede Gemüsen. Anleitung zur Kultur ist im Allge- meinen vortrefflich, Nicht einverstanden sind wir theils mit der auf S. 32 angege- benen Art der Düngung für verschiedene Ge- müse, wo z. B. wiederholt Kloakendünger IV. Literatur. für Kartoffeln, Schweinedünger für die Kohl- arten Fer wir Bei & Arlischosken wird nur die für unsere Lagen geeignete Kultur Frankreichs, nämlich eine mehrjährige Kul- tur und Vermehrung der im Frühjahr von den alten Pflanzen abgenommenen Sprossen, die dann gleich im freien Lande wieder aus- anzt werden, empfohlen. Dem steht aber entgegen, dass in kalten Wintern die Artischocke auch im deutschen Klima oft erfriert und dass im Frühjahr abgenommene E sehr häufig bei uns gar keinen Er- trag mehr geben. Dagegen ist der für käl- tere Bue einzig geeigneten Fortpflanzung jährlich durch Samen, wo im Treibbeet starke Pflanzen zum Auspflanzen vorgezogen werden, gar nicht gedacht. (E. R.) 2) Derfünfunddreissigste Bericht des Thüringer Gartenbau-Vereins zu Gotha, die Jahre 1877 bis 1880 umfas- send, ist erschienen und gibt uns ein Bild des Lebens in diesem nun über 50 Jahre be- stehenden Vereine. Ausser den kleinen Ver- een mg peg dieser Bericht man- ches auch i teren Kreisen Beachtens- werthe. So über eigene empfehlenswerthe Camellien, über Abschätzung der Obstbäume und über Rosen. (Z.) 3) Die Fruchtzweige unserer Obstbäume muss der Obstzüchter leicht und sicher erkennen können, wenn er beim Schnitt nicht gerade die besten Fruchtzweige aus Unkenntniss fortnehmen soll. Dr. Paul Sorauer publizirt hierüber in Wollny's Zeitschrift (Forschungen im Gebiete der Agri- kulturphysik) III. Heft 2, einen interessanten Artikel. Die Resultate seiner Arbeit sind ungefähr folgende: Der Fruchtzweig wird nach der Spitze zu allmälig dicker und nicht wie der Holzzweig nach der Spitze zu all- mälig dünner, — ausserdem ist der Frucht- Holz- und Markkörper, sondern aus Ver- E der Rindenschicht, in welcher ge- nugsam Nahrungsstoffe für Ernährung der Froctange abgelagert werden. (E. R.) mpelografia italiana, com- 381 pilata per cura del Comitato centrale am- pelografico ete. Fasc. 1. 2. Roma 1880. ir haben das 2. Heft dieses vom K. giri s cipum Ex han ario Wer- kes vor uns — es bringt u er 4 Folio- tafeln die Einlöertar treu atten n Abbil- dungen folgender 4 Traubensorten E Blatt und Rebstück und zwar von S. Gioveto pic- colo (forte), io Gioveto grosso (dolce), Dol- cetto und Lacrima. Im Laitiagetiden Hefte finden wir Beschrei- bung der Rebe, der Traube u.a. Rebtheile, Angabe über Kultur, sowie über den daraus Eje Wein. ses Werk ist nicht allein von hoher ibada für Italien, auch für alle Rebzüchter des Auslandes, und da- her ist dasselbe zur allergrössten Verbreitung a A ei diese rwühnen, did das L Heft dieses Wate die Abbil- dungen des Cunacuolo nero comune, Ver- dichio comune, Barbera und der Malvasia lunga enthalte, (Sr.) 5) Gartenbauliteratur. Wie wir hóren, hat sich unsere Seite 86 dieses Jahres zweite Spalte, zweiter Satz Mic cr m b igt, em seres hochgeachteten Freundes des Dr. F. Wittmack von 1882 an erscheint und mit der Monatsschrift des Vereines zur Be- förderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten vereiniget w wird ie neue Wochen- schrift , und Blumen- freund*, re vom Verein zur Beförderung des n-, Obst- und Wein- baues für den re Kassel ihre Bahn gebrochen zu haben, wie denn wirk- lich diese Zeitschrift unter der Redaktion von Prof. Dr. H. Möhl Auszüge des Wissens- werthesten aus den andern Gartenbauschrif- ten für jenen Gau Deutschlands bringt. Der geringe Preis von 6 Mark jährlich gewährt auch Unbemittelten die Möglichkeit, sich dieses ai zu halten, ais die Gartenflora schon la t, die deutsche a ai teste in Bezug a Gartenbau zu berücksichtigen, so können wir dieses 882 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Blatt, gleichsam als ein die Gartenflora ergän- zendes Blatt, unsern Lesern empfehlen. ES ` 6) Zum Schutz der Weinreben x TS y druekten Holzschnitten, Stuttgart, Ver- ag von Eugen Ulmer. Das kleine Wesen der Phyllokera, welches der Handel mit amerikanischen Rebenarten und Sorten nach Europa gebracht i: be- ginnt, den Menschen furchtbar zu werden, nicht nur fiir den Einzelnen durch Bedro- hung seiner Existenz, seines Erwerbs, son- dern ganzer Gemeinden, ja bereits ganzen Landstrichen eine verheerende Pest, Die Schutzmassregeln zur Abhaltung des gemein- samen Feindes geführt, welche bekanntlich unsinnige Vorschriften für Pflanzenversen- dung verlangen und so seit einem Jahre Pflanzenhandel nicht wenig geschadet haben, Welche Mittel bis jetzt angewendet sind, um die Wurzellaus des Weinstocks zu vertilgen, gehört nicht hierher, und wir erwähnen nur mit Beziehung auf das vorliegende kleine Buch, dass auch das Veredeln unserer von der Wurzellaus angegriffenen Edelreben auf amerikanische Sorten schon seit einigen Jahren angewendet worden, also keineswegs eine Erfindung des Verfassers ist, wie man glauben kónnte, die er sich übrigens auch nicht angemasst hat. (Seite 4 des Buchs.) Aber der Herr Verf. hat die unbestimmten, oft unrichtigen Begriffe durch die vorlie- gende Anleitung beseitigt, indem er das bei der Veredlung der Reben einzuschlagende Verfahren genau beschreibt und durch sehr gute Abbildungen erlàutert. Was wusste man früher von dem Pfropfen der Weinreben, welehes nur als Kunsstück und Seltsamkeit geübt wurde? Jetzt ist es eine Nothwendig- keit geworden, und es kommt darauf an, | dass es es richtig und ohne Aufwand gemacht . wird. Wir könnten den Inhalt des kleinen Buches nicht angeben, ohne einen fórmlichen e. Auszug, müssen daher Jedem, der sich da- * für interessirt, auf das billige Buch (nur 40 Pfennige = 1/2 Frank) selbst verweisen, und len es hiermit it dringend | ipli, Nur ‚die Hoffnun noch einige Worte über den Zweck und Nutzen des Pfropfens, der gewiss nicht allen Lesern klar ist. Man hat bald die Erfah- rung gemacht, dass die Reblaus den ameri- kanischen Reben sehr wenig schadet. Wenn nun die europäische Weinrebe auf amerika- nischen Wurzeln lebt, so erhält sie dadurch indirekten Schutz. Aber die gepfropften Edelreben bilden auch eigene Wurzeln. diese von den fremden Thieren weniger an- gegangen werden, wenn dieselben vaterlän- dische Nahrung an den amerikanischen Re- benwurzeln finden, ist noch nicht erwiesen ; aber jedenfalls helfen die amerikanischen Wurzeln der europäischen Rebe über die Krankheitskrise hinweg. Wir können am Schlusse eine Aeusserung nicht unterdrücken : g, dass die Reblaus in nicht zu ferner Zeit von selbst wieder verschwinden werde, wie manche andere einst gefürchtete Krankheit. Denken wir an die Kartoffel- kran kheit, die in dem | vergangenen für ihre nicht aufgetreten ist, *) an die Cholera, welche Jahre lang als todbringender Würgengel durch Europa zog, und manches andere Ue bel. (J.) ) rtwig und nemann, die Clematis-Arten, deren N und Hybriden y . Es ist dies eine gute deutsche Bearbeitung der von uns früher angezeigten Schrift von „Th. Moore und J, Jackmann, the Clematis as a garden flower“, E. R.) 8) Anatomische Merkmale der wichtigsten deutschen Wald- und Gartenholzarten, beschrie- ben von Forstrath Dr. Nördlin- ger, Professor an der Universität Tü- bingen. Stuttgart, Verlag der J. G. bur schen Buchhandlung. 1881. rein en kleines Buch, welchen ich von den übrigen Werken des- id Verhasera über Holzarten durch das Tone von Abbildungen, daher billigen Preis ie Bese ungen sind das Ergebniss vni oie Beobachtung. | Gabe es zum Erkennen der Gehölze nicht *) Um Petersburg hat die Kartoffelkrank- heit dies Jahr vielen Schaden gethan. (E. R.) V. Personalnotizen andere mehr in die Augen fallende Kenn- zeichen, unter denen ich besonders die Knos- pen hervorhebe, so kónnte es auch Gürtnern zum Erkennen der Holzarten dienen; aber und Correspondenz, 383 wir haben das leichter, Gleichwohl verdient die verdienstvolle kleine Schrift auch im Kreise unserer Leser Beachtung und wird sie (Z.) V. Personalnotizen 1) Garten-Inspektor Wilhelm Hoch- stetter Ich ergreife heute mit Weh- muth die Feder, um einem treuen Freunde und liebenswürdigen Collegen den Nachruf zu weihen, Wilhelm Hochstetter, mit dem ich in leb- hafter Correspondenz und in herzlichen, freundschaftlichen Verhältnissen gestanden abe, wurde zu Esslingen am 4. März 1825 geboren als 2. Sohn des Stadtpfarrers Chri- stian Friedrich Hochstetter, welcher zugleich Professor am dortigen Schullehrer-Seminar war und als Mitarbeiter von Steudel bekannt wurde, Hochstetter selbst theilte mir mit, dass er zu frühzeitig zur Welt gekommen sei und dass seine Eltern grosse Mühe gehabt haben, ihn für das Leben zu erhalten; er entwickelte scheinun Seine gärtnerische Laufbahn betrat Hochstetter erst mit dem 20. Jahre, wo er in Stuttgart im K. Hofgarten bei Ober- Durch die plötzliche Pensionirung des in Ungnade gefallenen Oberhofgärtners Bosch sah sich H. veranlasst, in Schönbrunn bei Wien als Gehilfe einzutreten, wo er 1846—47 verweilte, um kam er als Gehilfe in das Etablisse- ment von Napoleon Baumann zu Bollwiller im Elsass, wo er zwei Jahre, zuletzt als Ober- gärtner, verweilte. Jm Jahre 1849/50 ging n nach Tübingen, wo er im Auf- und Correspondenz. trage des Direktors, des berühmten Professor Hugo von Mohl, 1851 den dortigen botani- schen Garten bit neu anzulegen hatte und erhielt dann im Juni 1853 das Dekret als Universitätsgärtner zugestellt; den Titel Gar- ten-Inspektor bekam H. im Jahre 1877 an- lasslich des 400jährigen Jubiläums der Uni- versität Tübingen ein heimgegangener Freund Hochstetter hat sich nicht nur um den botanischen Gar- ten in Tübingen verdient gemacht, sondern er hat sich auch ein dauerndes, ehrendes Andenken in weiteren Kreisen gesichert durch seine vielseitige fachmännische Tüchtigkeit, welche er bei allen Funktionen, die ihm übertragen waren, bewiesen hat. Im Sommer 1880 machten wir von Tübin- gen aus eine gemeinsame Tour über Donau- eschingen durch den Schwarzwald nach Strassburg und in die Rheinpfalz, welche mir Gelegenheit bot, den alten Freund auf’s neue schätzen zu lernen als lebhaften Gesellschafter von vortrefflichen Charaktereigenschaften. Den ganzen Sommer des Jahres 1881 hin- durch litt der edle Freund an Athemnoth, sich, M Precious, —À =. bei he- Å na. Aus- der W vy ur stellung A iiai mit iudi Herren Hofgärtner Lebel in Langenburg und Garten- er reiste, Begleitung seiner Frau am 22. Se nach Stuttgart, ohne zu ahnen, erts er Vie 384 Gartenflora Deutschlands, Riickweg lebend nicht mehr antreten sollte, denn der 22. und 23. September verlief ganz gut und Hochstetter fühlte sich am Abend des 23. selbst noch ganz munter, bis gegen 9 Uhr plótzlich ein Erstickungsanfall ein- irat, welcher sich wiederholte und in kurzer Zeit den geliebten Gatten, Vater und Freund in's seis rief, Seinem Sohne, welchen Tags darauf die nitihi vom Hinscheiden des geliebten Vaters traf, lag die schmerzliche Pflicht ob, die Leiche seines theuern Vaters nach Tü- bingen zurück zu begleiten, wo das Leichen- begängniss am 26. September um 31/4 Uhr unter sehr grosser Betheiligung stattfand. Bekannt und verbreitet ist Hochstetters Sy- nopsis der Coniferen, die er gemeinschaftlich mit Henkel, welcher Professor der Pharmacie in Tübingen war, herausgab; den letzten Denk- € setzte er sich durch das m Tode beendete Werkchen: ,Die Coni- ie oder Nadelhölzer, welche in Mittel- m Schlusse dem heimgegangenen Freunde em die gleichen letzten Worte welche der ehrenfeste und hochge- Yale Tübinger Sänger, unser unsterblicher aden Uhland, im treuen Kamer hören liess; Bleib Du im ewigen Leben mein guter Kamerad! (C. S) 2) Tiflis, 14. August 1881. Vor wenigen Tagen bin ich von einer Reise in die adscharisch-mesghischen Ge- birge (speziell nach Abas Tuman) zurück- gek Der Zweck meiner Reise war, die ralquellen in Abas Tuman durch Gartenanlagen verschó- nern zu ee es sind sehr coupirte Ter- rains, schm sohlen von steilen, mit PARETE Nadeiholz (Pinus sylvestris) be- wachsenen Bergen eingeschlossen, engen Sei und einzelnen in diabolischer wilder Nacktheit hervorspringenden Fels- kegeln, die in ihrer róthlichen Färbung dem Ganzen ein charakteristisches Gepráge geben, Das Thal ist 4200 Fuss über dem Meere, der Sattel mit dem Uebergange nach Min- grelien und dem Rionthale in Sen Es 8150 Fuss hoch, die Baumgrenze geht bis Frostrevier Abas Tuman | Russlands und der Schweiz. umfasst ca. 12000 Disjätin, davon sind mehr als ?/ Nadelholzwald, und zwar */s Theile mit Pinus sylvestris, das übrige Drittel ist Abies orientalis und kleinere Bestände von Picea Nordmanni, welche in Riesen- exemplaren die hóchsten kleinen Grenz- bestände der Nadelholzregion bilden. Pi sylvestris nimmt die Sonnenseiten, Abies orientalis die Schattenseiten ein und Nord- manni sucht die thaufrischen, kühlen und freien Hóhenzüge circa dem Meereauf. Das sind wichtige Fingerzeige für den Kultivateur. Die Abies suchen alle tiefen feuchten Humusboden, während Pinus gänglichen Gebirgsstrichen, wo no Axt hingedrungen ist, bewundern wir wahre Wälder von Riesenbáumen. Drei- bis vier- hundertjährige Bäume von Pinus sylvestris erreichen 100 bis 120 Fuss Hóhe und 37 Zoll Durchmesser, die Abies sind in noch stärkeren (bis 40 Zoll Durchmesser) und “E eren Bäumen vorhanden. Obgleich ich früher’ schon Waldstrecken von obengenann- ten Baumarten gesehen, so machten diese doch, die so abseits aller menschlichen Kul- tur in unwegsamer Wildniss aufgewachsen, einen besonderen Eindruck. Der Waldbe- stand der Laubhólzer nimmt weniger als ein Drittel des Gesammtflacheninhaltes ein, es sind an der Grenze des Waldwuchses die Rhododendron, kriechende Salix, Werde m Myrtillus, Ribes petraeum, Rosa pimpinelli- folia, Daphne glomerata, wärt us, Alnus glutinosa, Acer pseudoplatanus und platanoides, Salix caprea, Pirus und Prunus, Sorbus aucuparia, Tilia, Carpinus en Quercus pubescens und sessiliflora, beide in kleinen Beständen als Str fired Fagus sylvatica hee fast gánzlich, ebenso Ulmus campestri afür ist Ulmus effusa, Rhamnus ende Evonymus latifolia, Fraxinus excelsior, Cornus mas und sangui nea vorhanden. e notirten Zahlen verdanke ich den Mit- dicun des jetzigen Chefs der Forstver- waltung, Herrn Medwedieff, der eine sehr. V. Personalnotizen Sa e Beschreibung der Forsten von an geschrieben hat, In dieser Um- gebung, “bei einer mittleren Sommerwärme, ähnlich wie etwa die Ostseeprovinzen oder das vitiose Russland sie hat und bei ver- hältnissmässig milder ee denn "e E k Azalea pontica u. m- noch im Freien fort. Bei bain Niederschläge en und mit Ausschluss aller jähen Witterungswechsel sollen die Gärten des Heilbades angelegt werden. Den Haupt- gebäuden sich anschliessend werden sie den Windungen des Hauptthales folgen, von einer Pferdeeisenbahn, Chaussee und bepflanzten Boulevards durchschnitten, vor dem Ku saale und Piden Schmuckplátze mit Blum t parkartig mit Gehölz- ican und Rasenflachen wechselnd. Fon- tainen, Sitzplätze, verschiedenen Kiosks auf - n-Parterres, sons , eleca bis 8391/2 °R.), starke Schwe- felquellen, die Fr vereinigen lles, was die Wissenschaft der Neuzeit zum Besten der leidenden Menschheit geschaffen hat, so dass Sachverständige versichern, es gäbe wenig so wohl ausgestattete Badeorte. (H. Scharr er.) 3) Tiflis, 13. September. Obst gibt es dieses Jahr in Masse und schön und billig. Zum erstenmale hat unser Akklimatationsgarten eine Sammlung Kern- obst aufstellen können, darunter sind Sorten, e Ihnen interessant sein würden als Pro- drukte einer von der Kultur noch unbeleckten Gegend, wie die Aepfel von Achalzich und artriss als Sudan Alma, J ma, Ka- ranfil Alma und Kabach Alma, alle sind mittelgross, wundervoll und ganz originell im Colorit, ich kenne gar keine europäischen rten, die dem ähnlich wären. Es sind alles gesättigte, milde Farben, für die ich nur an- nähernd Bezeichnungen finde, Weintrauben sind von der Riesengrósse des Dachabi und ollah Hussein bis zur Erbsengrósse des diosa ; € vom inneren Daghestan und Hoch-Armenien. Birnen sind 14 Sorten, alles gute Namen, dabei die Nar Armud und Beg Armud, vor- treffliche Herbstbirnen. und Correspondenz. 385 4) Der Sudan-Wein. In diesem Jahre ging die Kunde durch alle Fachblätter, es sei in Sudan (Afrika) von einem franzó- sischen Reisenden eine Weinrebe entdeckt worden, die eine knollige Wurzel und ran- kende, jährlich absterbende Stengel besitze, die wohlschmeckende Trauben trage un zur Kultur in tonis selbst in den kälteren Gegenden, wohl geeignet sei, Nach P wenig ver- lautete, habe ich mich um Auskunft an die erste Autorität Frankreichs, an den Akade- miker Prof. Decaisne, den Direktor des Jar- din des plantes zu Paris, um solche gewendet. Herr Professor Decaisne gab mir die fol- gende Auskunft: „Die Weinrebe mit knolligen Wurzeln aus Sudan ist mir unbekannt. Die Rebe, welche mir offiziell mitgetheilt wurde, besitzt holzige Triebe und ähnelt in keiner Richtung der Beschreibung, welche Lecard gegeben hat; ich habe diese Rebe aber leider todt er- halten. Diese Reben wurden zum Preise von 5 Fr. verkauft, ich habe von denselben aber keine kaufen mögen, dagegen hat Herr Lavallée von denselben für die Herren Vil- morin gekauft, aus denen junge Pflanzen mit fingerförmig getheilten Blättern hervor- gegangen sind. „Ueberhaupt hat man unter dem Namen von Sudan-Reben sehr verschiedene Sorten verkauft und Carriére, anstatt die Sache auf- zuklären, hat die Confusion noch vermehrt, indem er Reben aus Amerika, China und Ys E Ral hsélt hat „Der Querschnitt der Samen, die ich selbst für Vilmorin angekauft habe, stimmt durch- aus nicht mit der Figur überein, die Carrière von denselben gegeben hat und man muss die Zeit erwarten, bis diese eine Aufklärung gibt, was als Sudan-Rebe zu verstehen ist; sicher ist nur, dass bis jetzt Niemand in Europa Reben mit fleischiger Wurzel erhal- ten hat, die der einer Dahlie ähnlich. Un- möglich ist ja das nicht, da z. B. bisher Amp. serjaniifolia fleischige Wurzeln von der Ge- stalt einer Rübe besitzt, weshalb Carriére diese Art als Ampelopsis napiformis be- (H. Scharrer.) . schrieben hat,“ ee pl mm SER 386 Unsere Leser ersehen daraus, dass vor- läufig keine Aussicht ist, dass die Sudan- Rebe eine Umgestaltung unseres Weinbaues veranlassen kónnte. (E. R.) 5) Die Internationale Ausstel- lung von Produkten des Gartenbaues, welche vom 14. bis 16. August in Anvers stattfand, ist nach allen Berichten sehr brillant aus- lalla, Jacob Makoy u. Comp., Louis Van Houtte, Madame Le Grelle-Dhanis u. A., Van den Wouwer haben die meisten Preise erhalten. So für neu eingeführte schón blü- hende Pflanzen Jacob Makoy 2 Preise für Tillandsia Leiboldiana und Vriesia incur- vata. Ferner für neu eingeführle Pflanzen mit schónem Laub, Jacob Makoy 3 Preise für Dracaena Massangeana, Crinum Ver- schaffelti, Anoectochilus Meinerti. — Für aus Samen erzogene schón blühende Pflanzen A. van den Wouwer für Anthurium Scherze- rianum Wouweri und Louis Van pie für Anthurium pe eas bm — Dann fü aus Samen erzogene neue Pflanzen mit ik nem Laube impelli dy m De Smet- Duvivier für Dracaena medio-picta, Constan- tin Lémoine für Dracaena la France und A, nn für einen Croton. e Goldene Medaille von Sr. Maj. dem koii erhielt L. Trugman für 100 blühende und nicht blühende Pflanzen, — die Goldene Medaille Ihrer Maj. der Königin erhielt Louis Van Houtte für die schönste —— blühen- der Orchideen. Für die usgezeichnetste H 5 sen Exemplaren erhielt die grosse goldene Medaille der vereinigten Gartenbau-Gesellschaften en und A. Van den Wouver den zweiten Preis. Endlich erhielten als Aussteller, die am meisten durch ihre Einsendungen zur Ver- schönerung der Ausstellung beigetragen hat- ten, Hr. Jacob Makoy u. Comp. und Madame Le Grelle-Dhanis jedes einen Ehrenpreis (E. 6) Dr. ©. Kirchner ist zum Professor der Botanik an der Landwirthschaftlichen _ Akademie zu Hohenheim ernannt worden, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. 7) Dr. Sauter, bekannter Botaniker, der die Pflanzen der d pen ge- sammelt und vielfach vertheilt hat, starb 81 Jahre alt am e April zu Salzburg. 8) Herr H. Clausen, RUE ete in Nikita, schreibt: ,Ich muss meinen Liebling, den Ailanthus, gegen "Hm. Scharrer in Schutz nehmen. Ich halte denselben für am geeignetsten zur Bewaldung kahler iis im südlichen Russland und ein Freund v mir zieht ce T junger Pflanzen für diesen Zweck a 9) Dianthus chinensis var. Daleri (im letz- Weit schóner ist oO n (c B "3 e rietät ist von einem französischen Handels- gärtner Paré gezogen, ebenfalls wie derselbe auch eine Abart mit gestreiften Blumen unter dem Namen D. semperflorens Emile Paré in den Handel gegeben, welche letztere sich aber in der Form, in der Färbung des Laubes von den obigen Dreien unterscheidet, d. h. e a e n Blüthe habe ich diese ge- streift sein sollende nicht gesehen, die übri- gen drei aber schon selbst kultivirt. Kaiserl. Garten-Inspektor kau. 10) Julius Reinecke, der frühere Ober- gärtner der seinerzeit berühmten Decker- schen Gärtnerei in Berlin, starb am 15. Okt. 1881 im 73. Ben re. Kunth benannte ihm zu Ehren eine Liliaceen - Gattung Reineckea, Druckfehler. S. 304, zweite Spalte, Anmerkung, zweite Zeile von unten, statt »Nacht^ lies Naht. x s e 4 GARTENFLORA. Allgemeine Monatsschrift für dentsche, russische und schweizerische Garten- und Binmenkunde und Organ its Kaiserlichen Russischen Gartenban-Vereins in St. Petersburg. Unter Mitwirkung vieler Botaniker und Gartner Deutschlands, Russlands und der Schweiz : Bind Scc und redigirt: Dr. Eduard — Kais. Russ. — Staatsrathe, € des Kais. Gartens in St. Petersburg, Vice-Prüsidenten e d spondirendem Mitgliede der Akademie der Wissensehaften zu ogna, Mitgliede der deutschen Aka- demie der N aturforscher Viper e nen Ehrenmitgliede, Mitgliede und Correspondirendem Mitgliede ieler Gelehrten- und Gartenbaugesellschaften. Mitherausgeber für Deutschland H. Jüger, E. Mayer, A. Senoner, — = Beissner, Hofgarteninspector in Eisenach. Garteninspector in Carlsruhe. in Wien. rin Garatshauser H. Hotimann, C. mon W. W. Zeiler, Prof. ord. an der Univ. Giessen. Kgl. Botanischer Gärtner in Würzburg. Univ.-Gürtner in : Prof. Dr. Góppert, M. Kolb, e Sehmidt Geh. Rath u. Director d. bot.Gartens in Breslau. Garten-Inspector in München. (Firma: Haage & Schmidt). Mitherausgeber für die Schweiz: E. Ortgies, » Inspector des Bot. Gartens in Zürich. Mitherausgeber für Russland E F. von Herder. E. Ender, Kais. gro Did u. Bibliothekar am Kaiserlichen Erster Gärtner am Kaiserlichen Botanischen . otanischen Garten zu St. Peter etersburg. Garten zu St. Petersburg. Dezember 1881. STUTTGART. Verlag von Ferdinand 1 Enke, Inhalt des Dezember - Heftes. ; i : Seite Seite I. Originalabhandlungen. ae geordnet, welche in den Gärten 1) Abgebildete Pflanzen . . . 387 am Starnberger See kultivirt ` A. Lonicera Alberti Rgl. 387 + werden und ohne Schutz noch B. Maxillaria hyacinthia Rehb. krüftig gedeihen . . 392 fil. 988 H. Neue und ner D fübradum dahin Zierpiiieen — o. S HN Sw. 389 HL Netizen: .— 0. a. 4 . 2) Dendrologie bin von | IV. Literatur . 418 H. Zabel. (Fortsetzung. . . 389 Y. Forvoaklkotizon u. qg e 3) Verzeichniss derjenigen Holz- i JN. .—- c 7 o gewüchse nach Dr. C. Koch | Beper ace a a See : Einsendungen für diese Zeitschrift sind an-die Verlagshandlung oder an die Redaction zu machen, ; — - Original- Abhandlungen über Cultur von Pflanzen oder andere Gegen- stände, die sich auf Cultur von Pflanzen beziehen, werden mit 35 M. per Druck- bogen honorirt. Bücher, deren a Besprechung, sowie Pflanzen, deren Abbildung in diesen Blättern gewünscht wird, sind, und zwar von letzteren eine gute Ab- ~ bildung, wo möglich mit trockenen Exemplaren begleitet, unter der Adresse XK, Regel in St. Petersburg an die Verlagsbuchhandlung von Ferdin and Enke in Stuttgart einzusenden, Annoncen aller Art werden auf dem Umschlag oder Beiblatt gegen eine | Vergütung von 20. Pf. per Petitzeile aufgenommen. — Cataloge legt die Ver- lagsbuchhandlung in einer Anzahl von 600 Exemplaren. gegen eine Gebühr Den geehrten Herren Autoren, die uns Originalabhandlüngen bereits ein- et oder noeh einsenden werden, zeigen wir hierdurch an, dass deren rbeiten, soweit solche bis zum 1. September dem Herausgeber zugehen, noch Laufe A Vei Jahres veröffentlicht werden. — Kleinere Artikel werden mög sofort , grössere össere Abhandlungen können nur qe als sie den Umfang von 2 Bogen nicht übersteigen. von iB c en sind dem Herausgeber, wie den [wu > I. Originalabhandlungen. 1) Abgebildete Pflanzen. A. Lonicera Alberti Rgl. (Siehe Tafel 1065.) Lonicereae. Sectio II Xylosteum. Bracteolae interiores 2 in involucellum calyce plus duplo brevius connatae. Flores subregulares. Baccae distinctae. L. Alberti. Frutex humilis, glaber, ramosus, ramis diffusis dependentibus. Folia opposita, glauca, lineari-oblonga, obtusiuseula, breviter petiolata, inte- gerrima v. basi utrinque 1—2 den- tata. Pedunculi axillares, flore bre- viores. Bracteae exteriores lineari- oblongae, foliis similes, interiores in involucellum bidentatum calyce plus duplo brevius connatae. ovariis distinctis. Corollae roseo- lilacinae fragrantis tubus cylindricus, calyce quadruplo longiorgintus pilosus ; limbus subregulariter 5-partitus, lobis ovato-ellipticis. Stamina 5, limbi la- ciniis breviora. Stylusstamina aequans, stigmate capitato coronatus. peeies eximia ab omnibus hucus- que cognitis valde diversa. Plantae juniores e seminibus enatae foliis la- tioribus basi sinuato-dentatis gaudent. Folia plantae floriferae usque 2 Cm. longa, 2—3 Mm. lata, subtus albi- cantia * ^. qe Flores bini Semina legit A. Regel ‘in alpibus Turkestaniae orientalis. Die Samen dieser ausgezeichneten neuen Lonicera, von der unsere Ab- bildung die Darstellung gibt, sam- melte A. Regel in den Hochgebirgen des östlichen Turkestans. Die Samen gingen seiner Zeit gut auf und im Juni dieses Jahres zeigten dieselben zum erstenmale ihre schönen rosa- lilafarbenen wohlriechenden Blumen. Als noch im Petersburger Klima ohne Deckung hart, wird sich dieser schöne neue Strauch bald in den Gärten Eu- ropa’s verbreiten. Wir ‘vermehrten denselben bis jetzt durch Ableger, wenn er aber einmal mehr Samen trägt, wird die Fortpflanzung durch Samen zu dessen schnellerer Verbrei- tung dienen. In Bezug auf Boden und Standort scheint derselbe in je- dem Gartenboden leicht zu gedeihen. Die blaugrünen fast linearen Blät- ter dieses niedrigen Strauches und seine zurückgebogenen Zweige geben denselben mehr den itus eines Lycium wie einer Spiraea. Wir be- kamen von A. Regel seiner Zeit nur Samen, aber keine getrockneten 27 388 Exemplare. . Die Früchte zeigten, dass es eine Lonicera sei. Die eigen- thümlichen Blätter der jungen Pflan- zen im ersten und zweiten Jahr der Aussaat, welche breiter als die der älteren Pflanzen, eine länglich-lineare Gestaltung zeigen und dabei nur nach der Basis zu tief buchtig gezähnt oder fast gelappt, machten es später fast zweifelhaft, ob dieser Strauch, dem ich provisorisch den Namen nach seinem Entdecker gegeben hatte, wirk- ‚lich eine Lonicera sei. Es: war‘ mir deshalb selbst eine grosse Genugthuung, als in diesem Sommer endlich das erste Exemplar seine hübschen rothen Blumen zeigte und sich als eine ächte Lonicera ent- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. puppte.. Bildet nur 2—3 Fuss hohe Sträucher, die durch ihre schöne blau- grüne Färbung des Laubes und die rothe Farbe der Blumen sowohl zur Vorpflanzung vor Bosquets, wie auch zu besondern kleinen Gruppen frei im Rasen, im Garten einen guten Effekt machen werden. Ist von allen den vielen Einführungen meines Sohnes aus Ostturkestan unter den Holzge- wächsen die werthvollste, um so mehr, - als auch die Blumen wohlriechend. (E. R.) Erklärung der Tafel Fig 1. Ein Zweig in natürlicher Grösse. Fig 2. Die zu 2 stehenden Blumen nebst Kelch, Brakteen und Frucht- knoten vergróssert. B. Maxillaria hyacinthina Rehb. fil. (Siehe Taf. 1066.) Orchideae. M. hyacinthina Rchb. fil. Linnaea XXII. p. 855. — Walp. ann. III 542 et VL 511. — Rgl in ind. sem. h. petr. 1850 p. 20. Die hierbei abgebildete Art gehört zu der Abtheilung Xylobium der Gat- tung Maxillaria. Schon im, Jahre 1855 gaben wir im Samenkatalog des Botanischen Gartens zu Petersburg eine einlässliche Beschreibung dieser wirklich beachtenswerthen Art, da die Blüthentraube der eifsibeiweis- sen Blumen stets im Oktober er- scheint, bis an 4 Wochen in voller Blüthe bleibt und einen köstlichen hy: enähnlichen Geruch besitzt. .. Dazu tritt die äusserst leichte Kultur derselben in der gemässigt warmen ‚Abtheilung des Orchideenhauses oder im niedrigen Warmhause. Lansberg und Wagener, sowie später Roezl und auch Lehmann, haben diese Art wie- derholt aus @aracas in Kultur einge- führt, doch hat dieselbe bis jetzt noch wenig Beachtung gefunden und ist auch noch nirgends abgebildet wor- den. Wird in durchbrochene Töpfe oder Körbe gepflanzt und auf den Tisch aufgestellt oder unterm Fenster aufgehängt. Im Winter, nach voll- endeter Vegetationsperiode, hält man dieselbe gleich den: Acinetem, den Stanhopea-Arten ete. — und kühler. R. = Oe ee ee ees I, Originalabhandlungen. 389 C. Lycopodium dichotomum Sw. (Siehe Tafel 1067.) Lycopodiaceae. L. dichotomum, foliis alternis spar- sis lineari-acuminatis patulis, caule assurgente dichotomo, ramis pa- tulis. Sw. fl. ind. occ. pag. 1574. —. Ejusd. syn. fil. pag. 174. — Jacq. hort, bot. vind. pag. 26 tab. 45. Das hierbei abgebildete Lycopo- dium wiichst in den feuchten Wal- dungen Westindiens in Waldhumus und auf faulem Holze etc. und ist in der letzten Zeit viel in unsere Gir- ten eingeführt worden. Nah verwandt ist das L. mandiocanum Raddi, eben- falls in neuester Zeit vielfach aus Brasilien eingeführt. Dieses letztere besitzt aber schmälere, längere und dichter zusammengedrängte Blätter, Man kultivirt beide im feuchten schat- tigen Warmhaus und pflanzt sie in eine Mischung aus grober Torferde und faulem Holz. Die lebhaft grüne Farbe und die eigenthümliche Tracht zeichnen beide Arten aus, so dass sie für Farnsammlungen eine erwünschte Beigabe sind. Herr Haage u. Schmidt sendeten uns die beistehende Abbil- dung als Selaginella Hookeri (?) ein. (E. R.) 2) Dendrologische Beiträge Epigaea repens L. +, wäre viel- leicht auch in einem milden Winter eingegangen, da das von den Herren Haage & Schmidt bezogene, anschei- nend direkt aus amerikanischer Wild- niss stammende Exemplar nur küm- merlich vegetirte. Es dürfte Anzucht aus Samen zu versuchen sein, da die hübsche Pflanze früher in deutschen Gürten sich üppig entwickelt hat. Borkhausen in seinem Handbuch der Forstbotanik (1803) II S. 1583 sagt von ihr: „Die schwachen Stümmchen kriechen auf der Erde fort und schla- gen an jedem Gelenke Wurzel, so dass sie, wenn man nicht Schranken Setzt, in kurzem alles weit und breit überziehen . . Es lüsst sich dieser Strauch sehr leicht durch Trennung von H. Zabel. (Fortsetzung.) der bewurzelten Zweige vermehren ... und kann derselbe zur Bindung des Sandes gebraucht werden.“ Rhododendron occidentale Gray, Synoptical Flora of North America vol. Il, part. I S. 40. (Azalea occi- dentalis Torr. et Gr., Az. californica hort. Simon-Louis), wenig beschädigt, doch sämmtliche. Bluthenknospen. ei er- froren. Pterostyrax hispidum S. et Z. und der in den Blättern nicht verschie- dene Styrax Obassia hort. Simon- Louis, frieren hier jährlich mehr oder weniger zurüc Styrax japonicum S. et Z. t iie ein schwach ee und kein Ge- deihen zeigendes Exemplar). Jasminum officinale E. an der Süd- 390 wand meiner Wohnung stehend, friert gut gedeckt nur mehr oder weniger zurück und blüht jährlich. Jasm. nudiflorum Lindl. und Jasm. fruticans L. bis zur Wurzel abge- roren. : Fontanesia Fortunei Carr., ein schón belaubter Zierstrauch, ist recht hart und verlor 1879/80 nur die jüngeren - Zweigspitzen; Font. phillyraeoides La- bill. und F. californiea hort. froren dagegen über der Erde ab. Letztere hat noch nieht geblüht, steht.jedoch in der Blattform zwischen den beiden anderen Arten und besitzt völlig den Habitus der Gattung, wührend die Segrezer Pflanze dieses Namens Herrn A. Lavallée generell verschieden scheint, In Californien wächst be- kanntlich ebensowenig eine Fontane- sia als ein Ligustrum. Die Forsythia-Arten und Varietä- ten haben 1879/80 wenig gelitten, während sie in einem früheren weit gelinderen Winter stark beschädigt wurden. `’ Phillyraea media L. und Olea Aqui- folium S. et Z., stark zurückgefroren. Ligüstrum Stauntoni DC. (L. chi- nense nanum hort.) ist eine der här- teren Arten und namentlich zur-Blüthe- zeit ein schóner Strauch. ‘Buddleja curviflora Hook. et Arn. und B. Lindleyana Fort. .1. - Veronica Traversi Hook. f. (Gar- tenflora 1873 S. 347) 1. Der hübsche ` immergrüne Strauch hielt hier 2 Win- | . Richardi Mchx.), hochstimmig ver- ' edelt, T. 5n ter unter Bedeckung aus; einjährige & .. desselben besitzen gekerbte = ia - capreolata L und Chi- t ics Po Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Elaeagnus umbellata Thnb. (als El. parvifolia aus Samen von Haage & Schmidt erzogen) erträgt unsere ge- wöhnlichen Winter sehr gut, 1879/80 waren jedoch die meisten Exemplare über der Erde erfroren; als Topf- pflanze im Keller überwintert behält er einige Blätter. El. longipes A. Gray, Gartenflora 1873 S. 347 (El. edulis hort. Simon- Louis, El. Kologa Gartenflora 1879 S. 11 nicht DC.); ein prüchtiger, nicht hoch werdender, aber sich ausbreiten- der, ganz harter Fruchtstrauch, der nicht genug empfohlen werden kann. El. Simoni Carr. ist schón, aber zärtlich und friert fast jährlich zu- rück. El. ferruginea A. Rich. (und des Botan. Gartens zu Göttingen, El. re- flexa hort. Simon-Louis, El. pungens hort. Siebold) ist noch etwas zärt- licher als vorige, hat sich jedoch seit 1874 im Freien erhalten, ohne . allerdings zur Blüthe gekommen zu sein. Besitzt keine Dornen. Vergl. aber auch Gartenflora 1876 S bis 70. Die wirkliche El. Morr. et Dene. ist nach Decaisne selbst in Franchet et Savatier l. c. II S. 482 ein Bastard zwischen EI. ' glabra und pungens; El. reflexa hort. Spaeth ist El. angustifolia var. orien- talis (L.) K. Koch. Ulmus mdi Jacq., stark zu- rückgefroren. © Zelkowa crenata Spach (Planera Z. acuminata Planch. (Plans A Keaki Maxim.) hochstimmig ver —_ edelt, + i edi o ac Lu RETE I. Originalahbanglengen, 391 Maclura aurantiaca Nutt. (Paliurus lucidus hort. Siebold), in geschütz- ter und schattiger Lage wenig be- schädigt, freistehend 7. Cudrania tricuspidata Bureau (Mac- lura trie, Carr., Acanthopänax horri- dum hort. Siebold) zeigt sich hier etwas härter als vorige. Broussonetia Kasinoki Sieb. T Ficus erecta Thunb., bis zur Wurzel abgefroren. Piper Futokadsura .S. et Z., im kalten Glaskasten T. Quereus cuspidata Thnb., über der aus. Qu. glabra Thnb., im kalten Glas- kasten bis zur Erde erfroren. Qu. fulhamensis hort., ein schónes über 2 M. hohes, seit 1873 i im Freien stehendes Exemplar T. Qu. Daimyo hort., gefroren. Castanea pumila Mill. und Casta- nopsis chrysophylla A. DC., wenig beschädigt. Carpinus japonica Blume (Distego- carpus Carpinus S. et Z.) hat im Winter wenig, desto mehr von den Spütfrósten im Mai gelitten. Alnus japonica S. et Z., unbe- schüdigt. ' Betula utilis Don, stark zurückge- froren. Bet. pumila L. zeigt so recht, wie wenig Werth manche Besitzer selbst bedeutender Baumschulen auf die wis- stark zurück- senschaftliche Bestimmung ihrer Zög-- linge legen. Ich habe diese so leicht kenntliche Art nie unter richtigem Namen, dagegen als B. davurica, B. Erde erfroren, trieb kräftig wieder davurica vera und B. eies er- halten. Salix babylonica L., i gere Stämme bis zur Erde abgefroren resp. +, die ülteren auf dem hiesigen Friedhofe sümmtlich T, so dass diese Art hier "m E. dd 2 | T. + Vor wenigen Jahren befand sich noch in dem von Fremden und Einheimi- schen seiner schönen Lage wegen viel besuchten , Andree’s Berggarten* hier- selbst ein altes, seitdem eingegangenes Exemplar, dessen Stamm in Brust- hóhe 2.27 M. Umfang hatte. Salix japonica Thnb., über der Erde erfroren. Populus Sieboldi Miq., Wesmael in DC. prodr. XVI, II S. 327 (Pop. rotundifolia hort. Simon-Louis), stark zurückgefroren. Nach Franchet et Savatier l. c. I, S. 463 soll diese Art identisch mit der Varietät villosa von Pop. tremula sein; das hiesige Exem- plar stellt jedoch weit eher eine be- harte Abart der Pop. tremuloides Mchx. (graeca Ait.) dar, hat aber noch nicht geblüht. Pop. alba L. var. pyramidalis Bge., aus Steckreisern vom St. Petersbur- ger Garten erzogen, ist vóllig hart. Ueber das Verhalten der Nadel- hólzer im Winter 1879/80 und die enormen Verluste an jungen und äl- teren Pflanzen, welche manche für hart gehaltene Species derselben er- litten hat, sind bereits mehrfache an= derweitige Mittheilungen veröffent- licht worden; betreffs der hauptsäch- lichsten hiesigen Arten auch von mir in „Forstliche Blätter“ 1880 S. 291/92. Münden, im Februar 1880. 392 3) Verzeichnis derjenigen Holzgewüchse naeh Dr. €. Koch geordnet, Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. welehe in den Gärten am Starnberger See kultivirt werden und ohne Schutz noch kräftig . gedeihen, Polypetaleae. Caesalpiniaceae. Gymnocladus canadensis Lam., üchter Geweihbaum, Kanada. Cladrastis (Virgilea) lutea Mchx., üch- s Gelbholz, Nordamerika. Gleditschia triacanthos L., dreidor- nige Gleditschie, Vereinigte Staaten von Nordamerika. , inermis, unbewehrte Gleditschie. Papilionaceae. Sophora japonica L., japanische So- phore, Japan, China. Laburnum vulgare Gris. (Cytisus La- burnum L.), gemeiner Bohnenbaum, Italien und südóstl. Europa. Laburn. vulg. sessilifolium mit sitzen- en Blättern. v. quereifolium mit Eichenblatt. v. bullatum mit gebog. Blättern. v. Adami (sordidum Lindl.) mit ` schmutzig gelbl.-roth. Blüthen. v. pendulum m. hüngd. Zweigen. u » 5 „ alpinum (Cytisus) Mill., Alpen- bohnenbaum, südöstl. Europa. 5 en Gris. (Cytisus Wel- deni Vis. niedriger Bohnen- baum, De Istrien. Lombotropis, nigricans Gris. (Cytisus nigr. L.), gemeiner Aehren- Geisklee, Oberitalien, Oester- . reich, Schweiz. u erg Gris. (Cytisus ı sessi- * reich, Oberitalien, Schweiz, Frankreich. — — Cytisus capitatus Jacq., kopfblumiger Geisklee, Oesterreich. : Sarothamnus scoparius Winim. (Spar- tium scoparium L.), Besenpfriemen. Mitteleuropa. Galegeae. Halimodendron argenteum Fisch., sil- berblättriger Salzstrauch, Sibirien, Tartarei. Caragana arborescens Lam., grosse Caragana, Sibirien. , — pendula, hängende Caragana. microphylla Lam. (Robinia Al- tagana Pall), kleinblättrige Caragana, Sibirien. Caragana frutescens L., kleine Cara- gana, Südrussland, Sie. Robinia Pseud-Acacia L., - gemeine Robinie, Hour — amorphifolia, unformblättr. Robinie. — coluteoides, blasenstrauchart. Robinie. — crispa mit gekräuselt. Blätt. — tortuosa m. gedrehten A esten. inermis, Kugelakazie. Bessoniana, Besson’s Rigid Decaisneana, rosa blühende Ro- binie. hispida L. macrophylla, borsten- lose Form «er borstigen Ro- binie, südóstl. Nordamerika. viscosa Vent., klebrige Robinie, südóstl. Nordamerika. viscosa bella rosa, schón rosa, nicht klebrige. » » wow. wu E 2 * I. Originalabhandlungen. Wistaria chinensis DC. (Glycine chi- nensis Sims.), chinesische Wistaria, Mongolei, China. Colutea arborescens L., üchter Bla- senstrauch, Süd- und Mitteleuropa, nórdlicher Orient. Amorpha fruticosa L., gewöhnl. Un- form, Verein.Staaten Nordamerika's. » Rosiflorae. Drupaceae. ` Amygdalus nana L., gewöhnliche Zwergmandel, Nordasien, Russland. Cerasus Avium Mnch., Süsskirsch- baum, Orient. _ fl. pl. mit gefüllten Blüthen. Prunus Pseudo-Cerasus Lindl. flore roseo pleno (Cerasus Sieboldi Carr.), japanische Kirsche mit rosa gefüll- ten Blüthen, China, Japan Cerasus acida Borkh., Baumweichsel, Sauerkirsche, Kleinasien. | » fl. pleno mit gefüllten Blüthen. we Chamaecerasus Lois, Zwerg- kirschbaum, Ungarn, Südruss- land, Sibirien, Mahaleb Mill., Weichsel, Süd- europa, Orient. Mahaleb fol. variegatis, mit bun- ten Blättern. Padus DC., gewöhnliche Trau- benkirsche, Europa, Orient, Sibirien. serotina Lois., spätblühende Traubenk., Nordamerika. Pomaceae. Mespilus germanica L., üchter Mis- ‚Pelstrauch, Europa, Orient. Crataegus leucophloeos Mnch. (Cra- taegus pirifolia Ait.), weissrin- | diger Dorn, Nordamerika. » Crus galli Mill., gemein. Hahnen- dorn, Nordamerika. u u ME 3 Iv mars eC NE n AS 2 — t 3 ER, = * 393 Crataegus prunifolia Poir., pflaumen- blättriger Hahnendorn, Nord- amerika. glandulosa Mnch., gewöhnlicher Purpurdorn, Nordamerika. glandulosa succulenta, mit flei- schigen Früchten. » glandulosa macracantha, gross- dorniger, coccinea L., gewöhnlicher Schar- lachdorn, Nordamerika. Oxyacantha L., stumpfblättriger Weissdorn, Europa. — flore albo pleno, mit weiss- gefüllten Blüthen. flore rubro pleno, mit rothge- füllten Blüthen. monogyna Jacq., spitzblättriger Weissdorn, Europa. monogyna flore rubro, rothblü- u u E "4 u y hender. „ monogyna Gumperi, Gumper's Weissdorn. „ monogyna pendula, hüngender Weissdorn. orientalis Pair., orientalischer Dorn, Orient, Krim. Cotoneaster vulgaris Lindl, gemeine Zwergmispel, Europa, Orient. nigra Wahlbrg. (Coton. melano- carpa Fisch.), schwarzfrüchtige Zwergmispel, Nordeuropa, Si- birien. Amelanchier canadensis L. (Aronia Botryapium Pers.), canadische Fel- senbirne, Nordamerika. Aronia melanocarpa Willd. (Aronia arbutifolia Pers.), schwarzfrüchtiger Apfelbeerstrauch, Nordamerika. Sorbus aucuparia L., gemeine Eber- esche, Europa, Nordasien. — pendula, hängende Eberesche » ” sy rübrifolia Vill, 394 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Sorbus Aria Crtz., gemeine Mehl- birne, Mittel- und Südeuropa, Orient. , latifolia ‘Lam., breitblättrige Mehlbirne, Deutschland,Schwe- den. hybrida L., Bastard-Eberesche. Elzbeerbaum, ? , torminalis Crtz., Mitteleuropa. . Pyrus (Malus) prunifolia Willd. ., pflau- menblättr. Apfelbaum, Nord- china, Tartarei u. südl. Sibirien. „ spectabilis Ait.,prächtiger Apfel- baum, China. » Spectabilis fl. pl. mit gefüllten Blüthen. , floribunda Sieb., reichblühender Apfelbaum, China. „ salicifolia L. fiL, weidenblättri- ger Birnbaum, Orient. Cydonia, lier is Pers., ae Quit- tenbaum, Orien » — (maliformis), xn „ — (piriformis), Birnquitte. Rosaceae. Rosa lutea Mill., gelbe Rose, asiati- sche Türkei? „ hemisphaerica Herrm. > (sul- phurea Ait.), blaugrünblättrige Rose, Orient. „ spinosissima L. (pimpinellifolia), ächte Bibernellrose, Europa, Nordasien, Orient. „ cinnamomea L. (majalis Herrm.), Zimmetrose, Mittel- und Süd- europa. » rugosa Thunb., rauhharige "A apan. * alpitia L., SI Gebirge AP MDR . Rose, Alpen, Südfrankreich. Hook centifolia L., Centifolia. — minor, kleinbiumige Centi- folie. villosa L. (pomifera Koch), zot- tige Rose, Südeuropa. , rubiginosa L., Weinrose, Europa, rothblättrige | Orient, Nordasien. ` canina L., Hundsrose, Europa, Naden | Rubus odoratus L., wohlriechend. Him- béorstikool Nordamerika's. Idaeus L., üchter Himbeerstr. Europa, Orient, Sibirien. p N N lige Brombeere, Nordwest- Amerika. fruticosusL., strauchartigeBrom- beere, Europa, Orient. p Potentilla fruticosa L., gemeiner Fünf- fingerstrauch, Mitteleuropa, Orient, Sibirien, Nordamerika. Saxifragaceae. Spiraeaceae. Spiraea sorbifolia L., ebereschenblätt- riger Spierstrauch, Sibirien, Nord-China, Mongolei. „ opulifolia L., schneeballblättr. EEE Nordamerika. salicifolia L., weidenblättriger Spierstrauch, Sibirien. eximia, Hybride Sorte. - 3 2 , Billardi, Hybride Sorte. » Douglasi, Douglas-Spierstrauch. „ Regeliana (Nobleana), Hybride orte » pachystachys, Hybride ar , chamaedrifolia L., gama blüttr. Sp., Sibirien. » confusa Reg. et Körn., gemeiner Sp., Sibirien, Südrussland. 3 leucodermis Dougl., weissstenge- _ Det EEE EEE Mm £ i (SUM. uy MOS ERR EAER ML EN AVEO T E ML x o hypericifolia L., johanniskraut- Ja 10625. y 32 Bu n Eu Er 5 I. Originalabhandlungen. blüttr. Sp., Osteuropa, Orient, Sibirien. Spiraea triloba L., dreilappigblättr. p. Sibirien, Nordchina. callosa Thunb., prächtiger Sp., Japan, China. — alba, weissblühend. Sp. Rhödotypek kerrioides S. & Z., weiss- blühende Scheinkerrie, dass, p Hydrangeae. Philadelphus coronarius L., wohlrie- chender Pfeifenstrauch, Man- . dschurei, China, Japan. -—- nanus, Zwerg-Pfeifenstrauch. — fl. pL, gefülltblühender Pfei- fenstrauch. | — Zeiheri Schrad., Zeiher's ge- fülltblühender ‘Pfeifenstrauch. latifolius Schrad., breitblättriger Pfeifenstrauch, Nordamerika. » pubescens Lois. (floribundus Schrd.), weichharblättrig. Pfei- fenstrauch, Vereinigte Staat. Nordamerika’s. , Gordonianus Lindl., Gordon’s ` Pfeifenstrauch, nordwestliches Amerika. . Deutzia crenata S. & Z., gekerbtblättr. Deutzie, Japan. — f. pl. gefülltblumige. u n » . Magnoliaceae. - Liriodendron tulipifera L., üchter Tul- penbaum, óstl. Nordamerika. Berberideae. Berberis vulgaris L., gemeiner Sauer- dorn, südl. Osteuropa, Orient. » — fol purpureis mit purpur- ; rothen Blättern. . . * Mahonia Aquifolium Nutt, Mahonie = mit glänzenden Blättern, westl. Nordamerika. 395 Mahonia repens G. Don., Mahonie mit | mattgrünen Blättern, nordwestliches Amerika. Ranunculaceae. Clematideae. Clematis Vitalba L., gemeine Wald- rebe, Europa, Nordafrika, Orient. : virginiana L., virginische Wald- rebe, Nordamerika. Viticella L., blaue Waldrebe, Südeuropa, Kaukasus, Klein- asien. d S Tiliaceae. Tilia grandifolia Ehrh., (platyphyllos Scop.), grossblättrige Linde, Europa. — aurea, m. goldgelb. Zweigen. — corallina,schönroth. Zweigen. — asplenifolia, mit geschlitzten Blättern. euchlora C. -Koch (dasystyla Loud.), freudiggrüne Linde, Orient? parvifolia Ehrh. (ulmifolia Scop.) kleinblittrige Linde, Europa. tomenfosa Mnch. (alba W. & K., . argentea DC.), morgenländ. Silberlinde, Ungarn, Türkei, Kleinasien. macrophylla hort, Linde mit sehr grossen Blättern. americana L. (carolina Wangh., nigra Borkh.), Schwarzlinde, Nordamerika. Androsaemum officinale All. (Hyperi- cum Androsaemum L.), ächtes Kon- -radskraut, Südeuropa, Grossbrita- nien, Orient. Hippocastaneae. Aesculus Hippocastanum L., A a ee | y u u 3 foliis 396 varieg., üchte Rosskastanie mit bunten Blättern. Aeseulus rubicunda Lodd. (carnea ' Willd.), rothblüh. Rosskasta- nie, Nordamerika? Hybride? | , flava Ait, (lutea Wangh.), gelb- blühende Pavie, Nordamerika. „ macrostachya Mchx. (parvifolia Walt), strauchartige Pavie, Nordamerika. Staphylaeaceae. Staphylaea pinnata L., gefiederte Pim- pernuss, Mitteleuropa, Kauka- sus, Kleinasien. ` trifoliata L., dreiblättrige Pim- pernuss, östl. Nordamerika. u Acereue. Acer tataricum L., tatarischer Ahorn, europ. Russland, Türkei, Kau- kasus. — laciniatum Rgl. (Ginnala) mit eingeschnittenen Blättern. pennsylvanicum L. (striatum), pensylvanischer Ahorn, Nord- amerika. Pseudo-Platanus se oder stumpfblättr. d Mittel- und Südeuropa. » — laciniatum, mit tiefer einge- schnittenen Blättern. — folis purpureis, mit purpur- rother Blattunterseite. , — fol variegatis, mit bunten Blättern. so er mit goldgelben Blät- u y Ss u ve zen L., Spitz-Ahorn, | Europa. |» s, — dissectum, mit fein zerschlitz- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Acer Platan. fol. variegatis, mit bun- ten Blättern. — Schwedleri, im Frühjahr dun- kelroth, später braunroth. pictum Thunb. (colchicum rubr. u ¥ hort.), Ahorn mit rothen Zweig- spitzen, Orient, Nordchina, Japan. „ campestre L., Feldahorn, Mass- holder, Europa. , Opalus Ait., Opal-Ahorn, Italien. „ monspessulanum L., Ahorn mit dreilappigen Blättern, Süd- europa. „ dasyearpum Ehrh., rauhfrüchti- ger Ahorn, Nordamerika. „ rubrum L., rothblühend. hom Mandar ika. — coccineum, mit leuchtend rothen Blüthen. „ barbatum Mx., bärtiger Ahorn, Nordamerika. Negundo fraxinifolium Nutt. (Acer Negundo L.), eschenblättriger Ahorn, Nordamerika. » — fol. argent. variegat., mit weissbunten Blättern. Ampelideae. Vitis Labrusca L., amerikan. Wein- rebe, Nordamerika. „ riparia Mchx. (odoratissima Donn.), Uferweinrebe, Nord- amerika. „ vulpina L., Fuchsweinr., Nord- amerika. Ampelopsis quinquefolia Mchx. (he- eracea, Vitis qiqo E Jungfernwein, Nordam Xanthoxyleae. Xanthoxylon fraxineum Willd. (ame- ricana Mill.), eschenblittriges Gelb- holz, óstl. Nordamerika. y: E Originalabhandlungen. 2 | ee DES ee ee. A oc ES 4 2C oO blume, Nordamerika. Simarubaceae. Ailanthus glandulosa Desf., ächter Götterbaum, China, Japan. Terebinthaceae. Rhus glabra L., glatter Sumach, Essig- aum, Nordamerika. — laciniata, geschlitztblättr. typhina L., virginischer Sumach, » Nordamerika. , Cotinus L., üchter Perücken- | strauch, Südeuropa, Orient. Juglandeae. SE regia L., edler Walut baum. — fertilis (praeparturiens),reich- tragender rung » -— pendula, hüngend — laciniata, mit u Blätt. — macrocarpa, Riesen- oder Pferdenuss „ — fragilis, Meisennuss, mit nigra L., schwarze Wallnuss, östl. Nordamerika. „ cinerea L., graue Wallnuss, Oel- . nussbaum, Nordamerika. Pterocarya caucasica C. A. Mey. (Ju- glans pterocarya Mchx.), kaukasi- sche Flügelnuss, Kaukasus. Rhamneae. Bs cathartica L., gemeiner Kreuzdorn, Europa, Nordasien. Frangula L., 'gemeiner Faul- baum, se Nordasien. Celastrus scan deni L., üchter Baum- * mörder, Rordsiiehe: - ' Evonymus europaea L., gem. Spindel- » - » pendula Wall., hängender Spin- delbaum, Himalaya. baum, Europa, Orient, Sibirien. ' 397 Evonymus latifolia Scop., breitblättr. Spindelbaum, Südeuropa. nana Bieb., zwergiger Spindel- baum, kaukasischer Isthmus, » Onagrariaceae. Ribesiaceae. Ribes Grossularia L., gemein. Stachel- beerstrauch in vielen Garten- spielarten, nordöstl. Europa. rubrum L., ächter Johannisbeer- strauch in verschiedenfarbigen und grossfrüchtigen Garten- spielarten, Europa, Nordasien. . alpinum L., Alpen-Johannisbeer- strauch, Europa, Sibir., Orient. diacantha Pall, zweistacheliger Alpen-Johannisbstr., Sibirien. nigrum L., ächter Ahlbeerstr., RER Nordasien. floridum l'Herit. (americanum Mill.), reichblühender Ahlbeer- strauch, . Nordamerika. sanguineum Pursh, blutrother Johannisbeerstr., Schöntraube, Californien, Mexiko. Gordonianum Lem. (Beatoni hort.), Blendling zwischen R. sanguineum und R. aureum. aureum Pursh., goldgelber Jo- hannisbeerstrauch (Goldtraube) mit gelben und schwarzen Früchten, Nordamerika. » n Araliaceae. Hedera Helix L., gem. ecu E. Orie nt. hibernica, ielamdischie Epheu. » Cornaceae. Cornus sanguinea L., owes Hart- riegel, Europa, Orien sibirica Lodd. atarien > pi 398 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. sibirischer Hartriegel, Sibirien, Nordchina. Cornus sibirica fol. variegatis, mit bunten Blättern. „ alba Wangh. (stolonifera Mchx.), weisser oder Ausläufer treiben- der Hartriegel, Nordamerika. „ paniculata l'Her. (candidissima Mill., citrifolia hort.), rispen- blüthiger Hartriegel, Nord- amerika: „ sericea L. (coerulea Lam.), sei- denhariger Hartriegel, Nord- amerika. „ mas L. (mascula Dur.), ächte Cornelkirsche, Mittel- und Süd- europa, Orient „ — fol. argent. variegatis, mit ,weissbunten Blättern. Monopetalae. Caprifoliaceae, Lonicereae. Caprifolium sylvaticum Lam. (Loni- cera Periclymenum L.), nörd- liches Gaisblatt, Mittel- und Südeuropa. „ hortense Lam. (Lonicera Capri- folium L.), südliches Gaisblatt, Italien, Oesterreich, Türkei, . — quereifolium, mit eichenför- migen Blättern. », sempervirens Mchx., immergrü- nes Gaisblatt, Nordamerika. Lonicera caprifolioides C. Koch (Xylo- steum Philomele), gaisblatt- artige Heckenkirsche, Vater- land? » Xylosteum a gemeine Hecken- | m e, Europa, Orient, Si- u... Dien. ue „ tatarica L., tatarische Heckenk., genes a grossen rothen und weissen Blüthen, Sibirien, Tartarei. Lonicera coerulea L., blaufrüchtige Heckenkirsche, Alpen, Nord- europa, Sibirien. alpigena lo Alp heckenl l Alpen, Mitteldeutschl., Orient. , Ledebouri Esch., Lodobouri li 2 Californien, nord west. Amerika. . Diervilla canadensis Willd. (trifida Mnch.), canadische Dierville, Nordamerika. splendens Carr. (sessilifolia Shuttl.), Dierville mit sitzen- den Blüttern, Nordamerika. coraiensis (Weigela) Thunbg., Dierville der Halbinsel Korea. — amabilis Carr., Japan, Halb- insel Korea. 3 y 3 —- amabilis alba, mit weissróth- lichen Blüthen. — alba Groenewegeni, Groene- wegen's D. rosea (Weigela) Lindl, rosa- y » farbige D., China. » — Selen Stelzner's, D. » — Verschaffelti, Verschaffelt’ s Diervill. , Middendorffiana Carr. (Calyptro- stigma Trautv. et Mey.), Midden- dorff's Weigele, Sibirien, Nordchina. Symphoricarpus vulgaris Mchx. (orbi- voee e. peindre on apa fol Aüreo-variegatis, mit gold- bunten Blättern. „ racemosus Mchx., gem. Schnee- beere, Nordamerika. Viburneae. | Viburnum Lantana L., wolliger Schnee- ball, Europa, Orient. LEES me nce i E rd uas $ Oe GO el eir digi Pim ath e I. Originalabhandlungen. Viburnum prunifolium L., pflaumen- blättriger Schneeball, Nord- amerika. „ dentatum L., gezähntblättriger Schneeball, "Nordamerika. „ Opulus L., gemeiner Schnee- ball, Europa, Orient. En l a » — roseum (sterile), Schneeball, E. mit unfruchtbaren Blüthen. » -— nanum, zwergiger Sch. | q 1 1 F : tr 1 Europa, N ord- und Mittelasien. „ — rotundifolia, rundblättriger. „ — laciniata, geschlitztblättr. . — fol. aureo-varieg., mit gelb- bunten Blättern. „ — fol. argenteo varieg., weissbunten Blättern. „ canadensis, canadischer Hollun- . der, Nordamerika. , racemosa L., Traubenhollunder, Mittel- und Südeuropa, Orient. mit ; — fol. varieg., Traubenhollun- der mit bunten Blättern. ?ricaceae. Calluna vulgarisSalisb., gemein. Haide- . kraut, Europa. Erica Tetralix L., Sumpfhaide, West- europa. „ carnea L: de fleischroth blühendeHaide, Alpenketteund Südeuropa. Aquifoliaceae. llex Aquifolium L., gemeine Hülse oder Stechpalme, Mittel- und Südeuropa, Orient. » — laurifolium, mit Lorbeerblatt.. Oleaceae. Fraxineae: cai excelsior L., gemeine Esche, Europa, Orient. >» — nana, Zwergesche. 399 Fräxinus excel., aurea, Goldesche. >» — pendula, Hängeesche. „ — simplicifolia laciniata, ein- blättrige geschlitzte E., Orient. lentiscifolia Desf., mastixblättr. Esche, Orient. „ americana L. (discolor Mühlenb., Weissesche, Nordamerika. „ aucubifolia hort., Esche mit Au- cubenblatt. Syringeae. Syringa vulgaris L., gemeiner Flie- er, Persien. ^», -— alba, mit weissen Blüthen. „ — Marlyensis, Marlyflieder. — flore pleno, mit doppelten Blumen.: » -— Duchesse de Nemours. . -— Duchesse d'Orléans. — Dr. Lindley. „ — Hericartiana. , — Prinz Nottger. chinensis Willd. (rothomagensis Ren.), chines. Flieder, Hybride. — Saugeana, Sauge’s Flieder. persica L., persischer Flieder, Persien, Kaukasus. , laciniata, geschlitztblattr. Josikaea* Jacq., Josikaflieder, Ungarn. Ligustrina amurensis Rupr. G i is Rupr), Amur-Flieder, Nordchina, Amur. Ligustrum vulgare L., gemeine Rain- weide, Europa, Kaukasus. italieum, Italien, Rainweide. — foliosum, dichtbeblätt. Rain- weide. Apocynaceae. Plumiereae. Vinea minor L., kleines Immergrün, uropa. » 5» N ? p » 400 Vinca minor L., fol. aureo-varieg. mit fein Blättern. „` — fol argent. varieg., mit sil- berbunten Blättern. » - fore purpureo pleno, mit purpurgefüllten Blumen. Solanaceae. Solanum Dulcamara L., gem. Bitter- süss, Europa. Lycium vulgareDun. (flaccidum Mnch.), gem. Bocksdorn? Südeuropa, Nord- afrika. Apetalae. Thymeleaceae. Daphne Mezereum L., gemeiner Sei- delbast, Europa, Orient, Sibirien. aeagnaceae. Hippophaé rhamnoides L., gemeiner Sanddorn, Europa, Sibirien. Elaeagnus argentea Pursh., silber- blättrige Oelweide, engl. Nord- amerika. Aristolochiaceae. Aristolochia ‘Sipho L’Her. (macro- phylla Lam.), men Oster- luzei, Nordamerika. ! Imaceae. being campestris L., Feldrüster, Eu- ropa, Nodame — suberosa, Korkrüster. » — microphylla, kleinblättriger. — gracilis fol. varieg., klein- blättr. bunter Feldrüster. » — monumentalis,monumentaler. — Berardi, mit zierlich gezühn- _ ten Blättchen. — fol, variegatis, buntblattr. uh u u 3 u > _— fastigiata (exoniensis), Pyra- Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Ulmus montana urticifolia, nessel- blättriger Pyramidenriister.. „ — major, mit grossen Blättern. 5 — purpurea, mit braungrüner Belaubung. >» — pendula, schirmförm. Berg- rüster. . — fol. variegatis, buntblättr. effusa Willd. (laevis Pall.), Bast- rüster, Europa. Celtideae. Celtis australis L. .. südländischer Zür- gelbaum, Südeuropa, Nord- amerika. „ occidentalis L., nordamerikan.. Zürgelbaum. » Audibertiana Spach., Audiberts- * Zürgelbaum. Moreae. Morus alba L., weissfrüchtiger Maul- beerbaum, China, Centralasien. Hamamelidaceae. Hamamelideae. Hamamelis virginica L., virginische Zaubernuss, N ordamerika. lataneae. | Platanus occidentalis L. (vulg. Spach.), © abendlünd. Platane, Nordamerika. Euphorbiaceae. Buxeae. Buxus sempervirens L. (suffruticosa Mill) ächter Buxbaum, Süd- europa, Nordafrika. » -— fol variegatis, buntblättr. „ — arborescens, baumart. Bux- baum. » — arborescens myrtifolia mit yrtenblatt » — arbor. rotundifolia, rundbl. — bullata mit aufgeblasenen Blättern, y I. Originalabhandlungen. 401 Buxus sempervirens L., arbor. fol. varieg. mit bunten Blättern. Salicaceae. Populus alba L. (nivea Willd.), Sil- berpappel, Mittel- und Nord- asien, Südosteuropa. tremula L., Zitterpappel, Espe, Europa. — graeca Ait. pendula, .hän- gende Zitterpappel. nigra L., Schwarzpappel, Eu- ropa, Nord- und Mittelasien. „ fastigiata Desf., Pyramidenpap- pel, Italien. „ canadensis Mnch. (munis Ait.), canadische Pappel, Nord- amerika. „ angulata Ait. (macrophylla Lodd.), carolinische Pappel, Nordamerika. , balsamifera L., Balsampappel, Nordamerika, Sibirien, Nord- china. Salix acutifolia Willd. (violacea Andr.), kaspische Weide, südl. Sibirien. » elegantissima C. Koch (baby- lonica femina hort.) prächtige Weide, Japan. , babylonica L. (pendula Mnch.), üchte Trauerweide, Japan, China. „ alba L., Silberweide, Sibirien, Kaukasus. , — vitellina, Dotterweide. , -—- argentea (regalis), glänzend . silberweisse Weide. ^, pentandra L., fünfmünnige W., Europa, Hoslsod. » purpurea L., Purpurw., Europa. — pendula TEE pendula hort.), hochstämmig, veredelt, sehr zierlich. p Salix Helix L., Bachweide, Europa. » — pyramidalis (Josephinae), Py- ramiden-Bachweide. „ Elaeagnos Scop. (rosmarinifolia Gouan), rosmarinblättr. Weide. „ viminalis L., Korbweide, Eu- ropa, Nordasien. „ dasycladosWimm.,rauhzweigige Weide. „ Caprea L., Palmweide, Europa, Nordasien. >» — pendula, hängende Palm- weide. Betulaceae. Alnus glutinosa Grtn., gemeine Erle, Roth-Eller, Europa. — imperialis, ^ feingeschlitzte Erle. : „ incana Willd., graue oder Berg- Erle, Europa, Nordasien. ; — laciniata, geschlitztblättrige graue Erle. Betula alba L., nordische Birke, Nord- europa, Asien. — pendula m. hüngenden Aesten. — laciniata mit geschlitzten Blättern und hingend Zweigen. — fastigiata, Pyramidenbirke. — foliis purpureis, purpurblättr. : Birke. ; » » » » Cupuliferae. Coryleae. | Carpinus Betulus L., gemeine Hain- buche, Europa. — ineisa, mit geschlitztblättr. | Corylus Avellana L., gemeine Hasel, Europa. >. — laciniata, geschlitztblättr. >» — aurea, goldgelbe. „ tubulosa atropurpurea, Blut- nuss. 5 ui - Corylus Colurna L., Baumhasel, süd- östl. Europa. Fageae. . Fagus sylvatica L., gemeine Both- buche, (SR — pendula, Hängebuche. — atropurpurea, Blutbuche. 5 4 — asplenifolia, farnblättr. Roth- |. buche. ferruginea Ait., amerikan, Roth- buche, Nordamerika. Quercus pedunculata Willd., Stiel- oder ommereiche, Europa. — laciniata, mit geschlitzt. Bl. — pectinafa, mit. kammförmig geschlitzten Blättern. — heterophylla (Fenessi) , ver- » ? 2 schiedenbläftrige. „ -— Concordia, mit goldgelb. Bl. „ .— atrosanguinea, Purpur- oder Bluteiche. , — fastigiata, Pyramideneiche. — fastig. cucullata, Pyramiden- eiche mit aufgeblasenen Bl. „ — pendula, Hänge-Eiche. , sessiliflora Salisb. (Robur Willd. ), Stein- oder Wintereiche. pubescens Willd., weichharige Eiche, Südeuropa. pyrenaica Willd. (Tauzin Pers.), pyrenäische Eiche, Süd-Frank- reich, pyrenüische Halbinsel. » „ coccinea Wangenh., Scharlach- | eiche, Nordamerika. rubra L., rothe Eiche, N -amerika, palustris Willd., Sumpfeiche, Nordam 3 s , CerrisL., Zeche, Südeuropa. Coniferae. Taxineae. 402 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Taxus baccata L., erecta mit aufrech- ten Aesten. tardiva Laws. (adpressa hort., Cephalotaxus adpressa), klein- blättrige Eibe, Japan. Gingko biloba L. (Salisburia adianti- folia), ächter Gingkobaum, Japan. » Cupressaceae. Junipereae. Juniperus communis L., gem. Wach- . holder, Europa, Sibirien. horizontalis Mnch. (prostrata u Pers.) gestreckter Wachhol- holder, Nordamerika. Sabina L., gem. Sadebaum, Süd- und Mitteleuropa, Sibirien. tamariscifolia Ait., tamarisken- blättriger S. virginiana L., E Ceder, Nordamerika. — dumosa, von rundlich com- paktem Bau. — Kosteri, mit überhängenden Zweigen. — glauca, graugrüne, — argentea v. Houtte, hellblau- grün gefärbt. Cupresseae. 3 : Chamaecyparis sphaeroidea Spach. - (Cupressus thyoides L.), weisse Ceder, Nordamerika. — andelyensis, : Uebergangs- Zwergform 3 CM borealis Fisch., presse, Mito cdd, Amerika. Lawsoniana Parl. ‚awsoniana A. Murr.), Law- son's Cypresse, westl. Nord- amerika. — glauca, graugrüne. ^, — argentea, silbergraue. s ICM. CEA eerta. re nutkaensis Spach. (Thujopsis — Nutka-Cy-- . . (Cupressus lu 10066. I. Originalabhandlungen. Chamaecyparis Lawsoniana erecta viri- dis, frischgrün, pyramidal. b] form. — minima, OR Zwerg- | | | | | | | | Thuja occidentalis L., abendlindischer | Lebensbaum, Nordamerika. > — pyramidalis, pyramidale, » — dumosa, kugelige Zwergform. » — pendula, mit stark hängenden | Zweigen. » — Wareana, gedrungen, kegel- förmig. — Vervaeneana, von goldgelber Färbung. — ericoides, Form der ersten Entwicklung. — Ellwangeriana, gedrungene Uebergangsform. — Bodmeri, mit kurzen zurück- gebogenen Zweigen. » plicata Donn., breitzweigiger Lebensbaum, w. Nordamerika. gigantea Nutt. (Menziesi Dougl., Lobbi hort.), baum, Californien. » Heyderia (Libocedrus Torr, Thuja hohe | gigantea Carr.) decurrens, Heyderie, Californien. grün, rundliche Form des orientali- schen Lebensbaums. Taxodium distichum Rchb. (Cupressus disticha L.), virginische Sumpf-Cy- presse, Virginien. Abietaceae. Abietineae. Abies balsamea Mill., , Fraser’s Edel- tanne, Foitek, Carolina. » — hudsonica, _schwarzgrüne Zwergform. 1881. Biota orientalis Endl. compacta, frisch- | Balsamtanne, | Riesenlebens- | | | | | 403 Abies pectinata DC., Weiss- oder Edeltanne, Mittel- und Süd- europa. — , NordmannianaStev., Nordmanns Edeltanne, Krim. „ cilicica Kotsch., cilicische Edel- tanne, Kleinasien, Syrien. Pichta Forbes (sibirica Ledeb.), sibirische Edeltanne, Sibirien. Apollinis Lk., Apollo-Tanne, Griechenland. cephalonica Loud., cephalonische Tanne, Griechenland. Picea excelsa Lk., gem. Fichte, Nord- und Mitteldeutschland. — Gregoryana, rundl. Zwergf. — Clanbrasiliana, rundl. Zwerg- form. — pendula, Trauerfichte. orientalis Poir., morgenländische Fichte, Orient. nigraLk.(marianaMill.),schwarze Fichte, Nordamerika. alba Lk., weisse Fichte, Nord- amerika. Tsuga canadensis Lndl., canad. Hem- lockstanne, Nordamerika. Douglasi Endl., Douglas-Hem- lockstanne, Nordamerika. Larix europaea DC., gemeine Lärche, Mitteleuropa. Pinus sylvestris L., gemeine Kiefer oder Föhre, Europa. ? » D n » 2? ” » „ Pumilio Haenke, Krummholz- kiefer, Gebirge Mittel- und Südeuropa's. , Austriaca Host (nigricans hort.), Schwarzkiefer, ósterr. Alpen. , Cembra L., Zürbelkiefer, Alpen, Karpathen, Sibirien. „ Strobus L., Weymouthskiefer, Nordamerika. 404 Gartenflora Deutschlands, Nachtrag. Der Starnberger-See, circa 1800 Fuss über dem Meeresspiegel gele- gen, ist besonders rauh durch die nahe Alpenkette, welche lange mit Eis und Schnee bedeckt, eisige Winde sendet und daher bis in den Mai hin- ein die Spätfröste nicht ausbleiben. Andererseits begünstigt die hohe Lage und das feuchte Seeklima die Kultur der Holzgewüchse ganz entschieden. Die plötzlich einfallenden Nebel schwä- chen die Külte ab und lassen oft die gefrorenen Pflanzen langsam abthauen, bevor:sie von der Sonne getroffen werden. Zumal im Herbste wirken die Nebel günstig, da durch dieselben die Frühfróste linger hinausgescho- ben werden und daher die Vegetation noch thütig das Holz besser ausreifen lässt wie in den Niederungen. Eine genügende Schneedecke bietet meist bei hoher Kälte natürlichen Schutz. Die Bodenverhältnisse sind nicht die günstigsten, da wir meist schweren, kalten Lehmboden vorfinden, stellen- weise Kies als Unterlage, oder unter schwacher Erdkrume tiefgehende Tuff- adern, als den allerungünstigsten, unfruchtbarsten Boden. Daher ist eine sorgfültige Bearbeitung, wie Zu- fuhr von gutem Boden, in den mei- sten Fällen unerlässlich. Trotz diesen nicht günstigen Verhältnissen finden wir doch im Vorkommen von zärt- en Gehölzen in gesunden Exem- ~ plaren den Beleg, dass weitere Be- . mühungen nicht ohne Erfolg sein ; spiiébten. Zahl. dek Karen i ist : und bisher angestellte Versuche sind = von t bestem er gunt. Russlands und.der Schweiz. Wiederholt muss auf die nóthigen Schutzpflanzungen gegen Morgen und Mittag für zartere Coniferen, über- haupt immergrüne Gehölze, hinge- wiesen werden. Nur unter diesen Be- dingungen wird man in rauhen Lagen mit Glück Coniferen kultiviren, aber es werden dann gewiss auch manche Coniferen unsere Winter überdauern, wenn sie erst eine genügende Stärke erreicht haben. Wie ich schon früher mittheilte, hatten wir im Winter 1875 auf 76 —23°R. Die darauf folgenden Winter als höchste Kälte circa —16 bis 18° R. pO J dd sudo 1 = fos nan haltend kalten Winter, den ültere Leute mit dem von 1829 auf 30 als gleich- hart bezeichnen, betrug die hóchste Kälte in Garatshausen —21°R., in Tutzing *wurden —24? beobachtet, in Starnberg —23? R. Wochenlang kam es am Tage selten über —5°, o nicht über —10° R., Nachts waren dann —16°, —18° oder —20°. Diese Kälte hielt Anfang Februar, gelindere Temperatur in den Mittagsstunden ab- gerechnet, noch an, jede Nacht stieg die Kälte auf 14, 15°. Der See war seit Monaten fest zu- 'gefroren, so dass man ihn nach allen Richtungen überschreiten konnte. : Als Anfang. Januar nach anhaltend hoher Kälte von Mitte November an plötzlich auf einige Tage Thauwetter einfiel, konnte man so recht deutlich den Einfluss der Sonne und des Süd- windes auf die gefrorenen Pflanzen beobachten. Cupressus Lawsoni, ver- schiedene Taxus, welche der Sonne ausgesetzt, wie danebenstehende ge — : wüóhnliche Juniperus, waren genau zur I. Originalabhandlungen. Hälfte gelb, ebenso aber auch alle in der Nähe stehenden, mit Zweigen von Edeltannen dee Pflan- zen. Die bis dahin frischgrünen Tan- | nenzweige waren in 24 Stunden alle auf der Südseite strohgelb, auch an freistehenden Edeltannen war diese Wirkung vielfach zu beobachten, ja, | junge Anpflanzungen davon im Forste haben bedeutend gelitten, wührend die Fichten keine Beschädigung aufweisen. Wiederum kommt aber hier auch jeder, wenn auch der leichteste Schutz in Betracht, wie z. B. der Schatten eines Sohelaubten Baumes, ein über- hängender Zweig und ähnliches mehr, wodurch der schädliche Einfluss dann oft plötzlich abgeschnitten wird. Vorstehendes Verzeichniss gibt an- nähernd das Wichtigste von Holzge- wächsen, was hier am See ohne Decke kultivirt wird. Selbstverständlich brin- gen wir unter leichter Decke noch eine ansehnliche Anzahl Gehölze gut durch. Bei einem so ausnahmsweise strengen, anhaltenden Winter, wie ihn Deutschland durchzumachen hatte, der sich kaum alle 30 Jahre so strenge wiederholen möchte und der für sonst milde Gegenden jedenfalls enorme Verluste bringen wird, werden ja ge- ` wiss manche Gehölze, die bisher aus- gehalten, mehr oder weniger leiden. Von den Gehölzen, welche vorstehend aufgeführt, ist mit Bestimmtheit Zu sagen, dass sie unsere normalen Win- ter gut überdauern. Auch ist ja die . Grenze so schwer zu ziehen, was Lei- den durch Frost betrifft, Eine Pflanze geht bei einer gewissen Külte zu Grunde, eine andere büsst das nicht ausgereifte oder junge Holz ein, ge- 405. deiht aber dessen ungeachtet freudig weiter fort, Bei plótzlichem Tempe- - raturwechsel, nach anhaltender Kälte, leiden selbst unsere gewöhnlichen Waldbäume, wie wir z.B. dieses Jahr bei den Edeltannen, Wachholder etc. gesehen haben. Stämme sind vom Froste aufgerissen, so dass man die Hand hineinlegen kann, wie alte Wall- nussbäumeundEichen, Ichsah mehrere 20° hohe Aepfelbäume in Kesselform, unfer ihnen Winter-Goldparmäne, welche total erfroren waren. Ueber das Verhalten neuerer Ge- hölze kann natürlich erst später ein Urtheil abgegeben werden. Es muss ja auch-ein Unterschied gemacht werden zwischen solchen Gehölzen, welche in der Jugend em- pfindlich, später ohne Decke sehr gut unsere Winter ertragen, wie aus nach- folgenden Bemerkungen zu ersehen ist. So finden wir von Sophora japo- nica starke Exemplare, welche jedoch in der Jugend zu schützen sind, die hüngende Form ist besser zu decken, da an den herabgebogenen Zweigen, die ungleich mehr der schüdlichen Wirkung des wiederholten Frierens und Aufthauens ausgesetzt sind, sich leicht Frostschüden bilden, welche das Absterben der betreffenden Zweige bedingen, wodurch die ganze Pflanze verunstáltet wird. Ich beobachtete das mehrfach. Durch das wiederholte Ausschneiden der Zweige bildeten sich hüssliche dicke Wülste an der Ver- edlungsstelle, es kamen keine kräfti- gen Triebe mehr auf, bis endlich die ganze Pflanze abstarb. Cercis Siliquastrum friert jung stets zurück, auf der Roseninsel finden wir -406 jedoch ein starkes Exemplar, welches nie mehr gedeckt wurde. Prunus triloba will hier ohne Schutz nicht freudig gedeihen. Cotoneaster Py- racantha will geschützten Standort und ist besser zu decken. Von Cydonia japonica finden wir starke Exemplare im Schutze höherer Pflanzungen, sie willaber sonst leichte Decke. Die ächte Exochorda grandi- flora hält ohne Decke seit Jahren gut aus und blühete dankbar. Spiraea ariifolia ist in unserem schweren Boden doppelt empfindlich und bleibt niedriger wie im Sand- boden, wo wir so prüchtige Exem- plare finden. Spiraea Thunbergi und cantonensis (Reevesi) werden leicht gedeckt. Interessant ist, dass Spiraea callosa alba durch ófteres Verpflanzen ganz niedrig, kaum 1 Fuss hoch zu halten ist. Deutzia crenata und fl. pl. sind nicht mehr gedeckt worden. Calycanthus sind jung zu schützen, ein starkes Exemplar auf der Rosen- insel steht seit Jahren ohne Schutz. Von Magnolien halten jüngere Exem- -plare von M. acuminata, macrophylla, tripetala, wie obovata und conspicua (Youlan.), auch einzelne schöne Hy- briden, unter Decke aus. Clematis viticella venosa, Jack- manni und verschiedene grossblumige | Hybriden überdauern unsere Winter — unter Tannenreisig. Clematis Hender- soni (Koch's Dendrologie S. 434) wurde im Anfang hier als Staude behandelt, da die Triebe bei jüngeren Pflanzen abstarben, später verholzten sich die _ Stengel mehr und sind nun als Schling- B. ——— zu betrachten. Durch die : — anhaltende Blüthe Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. verdient diese Clematis besondere Em- die Natur uns durch Aus- „saaten grossblättriger Linden solche mit schón rothen, wie goldgelben Zwei- gen liefert, zeigte sich mir, als ich bei einem Transporte Ilex aus den Bergen in den Ballen derselben Lin- densämlingefand und verpflanzte, unter denen sich jetzt kräftige Stämmchen mit schön rothen, wie auch mit gold- gelben Zweigen auszeichnen. Die Form von Acer Pseudo-Plata- nus mit tiefer eingeschnittenen Blät- tern ist interessant und scheint in den Gärten selten zu sein. A. Pseudo-Pl. Woorli mit goldgelber Belaubung zeigt sich hier bisher wenig auffallend, ge- wiss kommt aber hierbei der schwere Boden mit in Betracht, wie denn bei Beurtheilung buntblättriger Gehölze jedenfalls die Bodenbeschaffenheit zu- erst in’s Auge zu fassen ist. So zeigte sich z. B. Sambucus nigra fol. argent. varieg. im moorhaltigen Boden äus- serst konstant, fast weiss aus der Ferne, während er in nahrhaft schwe- rem Boden en Wirkung her- vorbrachte. Von Acer piii Thnbg. (colehi- cum rubrum) finden wir starke, schöne Bäume, wie kräftige, rundkronige Bäumchen von Acer Opalus. Ptero- carya caucasica finden wir in den ver- schiedenen Gärten in wahren Pracht- exemplaren, von Spätfrösten wird der junge Trieb allerdings öfter mitge- nommen. Starke Sträucher von Ribes - sanguineum wurden nicht mehr ge- schützt und blühen alle Jahre über- reich, ich fand öfter die Zweige mit einer grossen Schildlaus dicht besetzt, * I. Originalabhandlungen. in Folge dessen die Strüucher theil- weise abstarben. Aralia spinosa und chinensis in schónen Exemplaren werden nur leicht geschützt. Lonicera (Chamaecerasus) fragrantissima dauert unter Decke aus und blühete mehrfach. Die verschie- denen schónen Weigelen wurden in starken Exemplaren gleich Ribes san- guineum seit Jahren nicht mehr ge- deckt. Der japanische Viburnum pli- catum ist jung angepflanzt zu prüfen, ebenso Halesia, Prinos verticillata und Nyssa multiflora. Die meist als pontische Azaleen verbreiteten schönen Hybriden von pon- Decke von Tannenreisig aus. härteren Hybriden von Rhododendron ponticum- verlangen sorgfältige hohle Decke, oder dieselben werden in lich- ten Kellern oder Erdhäusern über Winter eingeschlagen. Diospyros fror öfter zurück, steht aber als üppig wachsender Strauch auf der Roseninsel. Epheu und Ilex haben sehr gelit- ten und werden wohl meist die Blätter werfen. Ilex verlangen den wie für Coniferen angegebenen geschützten tandort. Hier, wo schöne Exem- plare von den Bergen meist aus freier Lage genommen werden (wo sie durch eine starke Schneedecke natürlichen Schutz finden), wollen sie auch mög- lichst wieder frei gestellt werden, und ertragen so unsere Winter am besten. Anders ist es mit Ilex, welche als Unterholz aufgewachsen, wie wir die- ° selben z. B. im Hannóverischen in Waldungen finden; solche Exemplare 407 lassen sich nur mit Glück als Unter- holz verwenden. Ligustrum sinense nanum der Gär- ten ist in Blüthe äusserst zierlich ein empfehlenswerther Strauch und hält unter Decke aus. Paulownia und Catalpa gelangten schon öfter zur Blüthe, wollen aber sorgfältigst geschützt werden. Grössere Exemplare von Celtis hal- ten aus, kleinere sind zu decken. Salix babylonica annullaris zeigt sich so empfindlich, dass mañ sie gar nicht anpflanzen sollte. Jüngere Alnus cor- difolia litten vom Frost. Alnus incana laciniata gehört zu den schönsten ge- schlitztblättrigen Gehölzen. Noch grossblättriger wie A. glutinosa laci- liniata: und imperialis und die Blätter nicht wie bei letzterer zusammenge- faltet, verdient sie die weiteste Ver- ‘breitung und eignet sich für trocke- nere Lagen, wührend die Formen von glutinosa für feuchte Lagen so werth- voll sind. Von Corylus Colurna fin- den wir in den Feldafinger Parkan- lagen bis 14 Meter hohe schóne Py- ramiden. Veredlungen auf Avellana wuchsen gut und móchten auch von : Dauer sein, da die Unterlage selbst ein hohes Alter erreicht, ob in Be- treff des Wuchses die Unterlage hier von Einfluss, muss die Zukunft lehren. Castanea vesca zeigt sich empfind- lich, wir finden sie im Schutze in Buschform. Von Quercus a, fand ich einen interessanten Sämling in einem Privatgarten in Feldafing. Der Baum zeigt eine breit-schirmförmige Krone und rundlappige bis auf den Mittel- nerv eingeschnittene Blätter. Der 408 Umstand, dass dieser Baum frei auf dem Felde stehend, bei Erwerbung | des mitgekauft wurde, lüsst keinen Zweifel darüber, dass wir es mit einem Sümling zu thun haben. Taxus baccata fastigiata, in grossen Exemplaren vorhanden, leidet hüufig und will vor allem geschützten Stand- ort, im Schatten einer Mauer fand ich nach dieser hohen Kälte eine Pflanze ganz unberührt. Cryptomeria elegans dauert unter Bauplatzes Tannenreisig aus, ebenso Chamaecy- paris obtusa, obtusa filicoides und ob- tusa aurea, Chamaecyp. pisifera, pis. plumosa und pis. filiformis, wie Cham. squarrosa S. & Z., auch Thujopsis do- lobrata. Verschiedene Juniperus sind in kleinen Exemplaren angepflanzt, über deren Ausdauern erst später ge- sprochen werden kann. Thuja pli- cata Donn, in starken Exemplaren sah ich nie fructificiren, dies ist der beste Beweis, dass die immer noch mit plicata verwechselte Wareana nicht als Form zu plicata, sondern zu occidentalis gehört, denn Wareana trügt wie occidentalis reichlich Samen und an Sümlingen sind die Ueber- günge deutlich zu beobachten. Wie mir Herr Zeller schrieb, gin- gen in Marburg 15 bis 20 Jahre alte Exemplare von Wareana noch plótz- lich als Th. occidentalis in die Höhe. Ebensowenig wie Wareana gehört Th. occident. dumosa, wie manche anneh- men, zu plicata , allerdings gibt es ~ es auch von letzterer eine Zwergform. mu Thuja gigantea Nutt. (Menziesi (OR Dougl., Lobbi Hort.) und Libocedrus de- -currens (Thuja gigantea Carr.) trotzen ome s — sind stets ien | deutende Kültegrade, verlangt aber Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. grün und lieferten beide schon keim- fähige Samen hier, wie auch Cu- pressus Lawsoni, welche wir in präch- tigen Exemplaren verschieden von Gestalt und Färbung kultiviren. — Sehr beachtenswerth sind Dr. ©. Koch's Beobachtungen (Dendrologie S. 181) über die zwei Arten von Biota orien- talis, nämlich einer empfindlichen und einer weniger zürtlichen, nur so sind die auffälligen Unterschiede im Aus- dauern der verschiedenen Formen zu erklären. Demnach gehörten etwa die orien- talischen Lebensbäume mit steif fächer- fórmig gedrängter Verzweigung und gelblichgrüner Färbung, wie: Biota orientalis Endl. mit B. orient. aurea, elegantissima u. a.-zu dem empfind- lichen orientalischen Lebensbaum, wäh- rend die mit leichter, feiner Verzwei- gung und frischgrüner Färbung, wie: B. orient. tatarica, nepalensis, frene- loides, orient. compacta dem unem- pfindlicheren orientalischen Lebens- baum angehören möchten. So ertrug hier Biota orient. compacta ungedeckt auch diesen harten Winter, ohne son- derlich zu leiden, während andere Biota orientalis öfter vom Froste lit- ten. Die Uebergangsform Biot. orient. meldensis sowohl, wie die Form der ersten Entwicklung von B. orientalis, nämlich Retinispora squarrosa hort., welche wir in den Gärten im freien Lande auch noch ünter der falschen Bezeichnung Frenela glauca Mirb. (aus Neuholland stammend) finden, halten unter Decke wie die Art unsere Win- | ter aus. | Wellingtonia ertrug ungedeckt be- * geschützten Standort. Ein 20 Fuss hohes Exemplar, von einer Mauer ge- gen die Sonne geschützt, sonst unge- deckt, steht trotz der hohen Kälte noch unbeschädigt. Edlere Weiss- tannen, wie Abies cephalonica, Apolli- nis, cilieica, erscheinen, wo sie der Sonne ausgesetzt waren, gebräunt. Die Zwergform Abies Fraseri hud- | sonica, schwarzgrüne, nur einige Fuss hohe Büsche bildend, wird von man- chen als empfindlich bezeichnet, in IL. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 409 . Norddeutschland ertrug dieselbe, ohne im Mindesten zu leiden, hohe Kiilte- grade, sollte es da etwa ähnliche Zwergformen von verschiedenen Arten geben? Unter Schutz ertrugen unsere Winter bisher noch ohne zu leiden: Abies lasiocarpa Lindl, A. Pinsapo Boiss., A. polita S. & Z., Picea Al- coquiana Lindl, P. Engelmanni und P. Morinda Lk. L. Beissner. A. Abgebildet im Katalog von W. Bull, Establishment for new and rare plants, Kingsroad, Chelsea, London. 1) Pothos aurea h. Linden. (Aroideae.) (Ab- bildung S. 410.) Es sind nun schon 10 Jahre, dass der Referent den Garten des Herrn W. Bull nicht mehr gesehen hat. Schon damals zeichnete sich derselbe durch die ständigt worden, so dass derselbe unbedingt neben dem Garten von James Veitch und Sóhnen, in dem an grossartigen und schón dennoch einen der ersten Plätze einnimmt. Erst kürzlieh hat Herr W. Bull bei dem Verkauf der berühmten Orchideen-Sammlung gen kaum einen Eindru e ie. das Gardener's Chronicle berichtet. Der Pothos aurea ist ursprünglich durch Linden’ s Etablissement in Briissel von den .Salomons-Inseln im Jahre 1879 eingeführt sd von W. Bull.angekauft worden, Im : 880 tab. 389 gab A. André in Ilu- stration horticole die Beschreibung und Ab- Level gehaltenen Gärtnereien so reichen England, II. Neue und empfehlenswerthe Zierpflanzen. bildung und auch Gardener's Chronicle pag. 588 (1881, Okt.) erwähnt diese en rankende und überall aus dem Stengel wur- zelnde Art. Die Blätter sind "rumen herzfórmig, gestielt und auf der dunkel- o 9 9 breite Streifen und Flecken von Gelb. Wie bei fast allen unregelmässig bunt gezeich- neten Pflanzen scheint das bei P. aurea auch nicht konstant zu sein, wenigstens zeigt ein - kleines Exemplar des Petersburger Gartens denn bevor die Blumen dieser Art nicht be- kannt sind, kann sie auch nicht definitiv einer Gattung beigezählt wérden, ein Pothos, im Sinne, wie man diese Gattung jetzt fest- stellt, ist es nicht. Nach Bull muss der P. aurea im feuchten Warmhause kultivirt werden und wird wohl am besten an Baumstámmen emporgezogen, oder auch zur Bekleidung von Steinparthien verwendet, Uns scheint diese Art mit Sein- dapsus argyraea Engl. (Pothos argyraea hort.) zunüchst verwandt zu sein. B. Abgebildet in dem Kataloge von James Veitch and Sons. Royal | Exotic Nurseries, Kingsroad, Chel- sea, London. 2) Schismatoglottis erispata h. Veitch. (Aroi- - 'uopur'] "p Gade sotod ' A10 Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. deae. (Abbildung S. 411). Die in Rede | das in seiner Grossartigkeit, in der ausser- stehende Pflanze ist eine der direkten Ein- | ordentlichen Akkuratesse und Sauberkeit, die führungen dieses berühmten Etablissements, | in den zahlreichen Gewächshäusern herrscht - Jah 10067. 5 epe. TUA UTR yp RM e PE H. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. ; 411 und besonders in Bezug auf ausgezeichnete Kultur und Reichthum an Arten nichts zu wünschen übrig lässt, Herr Curtis, der Sammler des J. Veitch, hat die S. crispata im nördlichen Borneo entdeckt und gleichzeitig mit vielen andern ausgezeichneten Pflanzen, wie z. B. den neuen Nepenthes, in Veitch's Etablissement einge- führt. Es ist eine niedrige stammlose Pflanze | . eth . | mit aus fast herzfórmigem Grunde, ovalen ispata. Schismatoglott is crispa — 412 Garlenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz, oder elliptischen wurzelständigen Blättern, e lang, 6—7 Zoll breit und ein tiefes Grün .mit schóner silbergrauer Zeichnung zwischen den pa ee d eine Zeichnung, die aber we die Mittelrippe, noch den Blattrand erreicht Blüthe ces elfenbeinweiss, 2'/» Zoll lang, auf Stiel und den ae ieee Wird als eine der besten neueren buntblatt- oration des niedrigen Warmhauses empfohlen BS, theilt die Kultur mit Sch, pieta Schott, mit der diese Art nahe verwandt ist. C. Empfohlen von E. Regel und E. Schmidt. ) Mammillaria applanata Engelm. (in Salm. š ir eröffnen hiermit die Anzeige einer Serie neuer und seltener Cacteen, die in neuerer Zeit in den Garten von Haage & Schmidt in Erfurt in schönen Originalexemplaren und zu billigen Preisen Mammillaria applanata, rt worden sind. Die M, applanata ist in Texas und dem Westen Nordamerika's -~ bis nach Californien verbreitet. In den letz- m Jahren der 40ger Jahre, als gerade die . Liebhaberei - en in der hóchsten zi Blüthe stand, pe dieselbe nach Europa und > ward nach e einer von unserm Landsmann Em in dem oben citirten Werke publizirt. e M, applanata gehórt zu den schónsten Warzen: Cactus, und unsere à pete ende Ab- bildung stellt ein Exemplar bedeutend ver- kleinert und die Blumen in natürlicher Grösse dar. „Centrispinae“, welche auf der Ausserdem ring Radialstacheln. Dieselbe besitzt einen nicht proliferirenden einfachen, fast halbkugligen Stengel, 4seitige pyramidale Warzen, einen einzelnen centralen und 17— 20 dünne Radigl- tac und eine weisse kurze Wolle um die jüngern Stachelbündel. 4) Peireskia Püppigi Salm. (Salm, Cact. nti Poeppigii Pfeiff. enum. "sun p. 252. — Opuntia ; Caet. p. 174). Die Gattung Peireskia zeichnet sich Aaroh walzenförmige beblätterte Stengel, deren Blätter lange stehen bleiben, von den andern Cacteen aus. P. aculeata welche einen tengel besitzt und daher allgemein zur Ver- Peireskia Pöppigi. edlung von Epiphyllum truncatum und E. Ackermanni als Unterlage verwendet wird. óppigi, die unsere Abbildung ak bildet einen Hidldnigen vielstengeligen Strauch, dessen stielrunde Stengel mit stehen bleiben- den verkehrt-lànglichen Mcr und zahl- reichen ziemlich langen Stacheln besetzt sind. ammt aus Chili 5) Echinocereus caespitosus Engelm. (in Mrd rep. 26. — Cereus caespitosus T 3 . p- 110. — Salm. Cact. p. 191). — Die euam bilden eigentlich nur eine Untergruppe der Säulencactus, mit niedri- gen, nur wenige Zoll'hohen walzenförmi- Sie gehórt zur Gruppe der ` II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen, 413 gen oder ovalen Stengeln und vielen, die | tion-Rock* führen, entdeckt. Dieselbe be- Stachelbündel tragenden Rippen. Dieselben | sitzt ovale oder länglich- prier aufgetriebene lieder und tragen die Stachelbündel auf der Spitze kleiner Hócker. Dis ns bestehen aus je 3—5 längern Stacheln und kleinen inte und stehen ziemlich dicht. Blumen sind klein. Peri ist in den letz- ten Tiea in den Gärten mehrfach als eine in den mildern en en aus- | Ma: nde Art verbreitet worden. 7) Opuntia nn h. Haage et Schmidt, Ist aus Chili von Haage und Schmidt im- portirt oa Dieselbe BR! zu der Echinocereus caespitosus. | stengelig. Die Form des 2—4 Zoll hohen 13—18knotigen Stengels von E. caespitosus ist lánglich-oval. Die auf den Rippen ziem- lich dicht stehenden länglicben Stachel- bündel bestehen aus 20—30 zweizeiligstehen- den fast zurückgekrümmten Randstacheln, welche eine weisse oder röthliche Färbung besitzen. Mittelstacheln fehlen. Die Röhre | Gruppe mit fast walzenförmigen, bald fast "der gipfelständigen purpurrothen Blumen ist | kugeligen, bald länglich-ovalen, bald noch zahlreichen (80—100) kleinen grauen mehr gestreckten Stengelgliedern; wie auch Harbündeln besetzt, aus deren Mitte braune | unsere beistehende Figur zeigt, so sind die oder schwärzliche Borsten hervortreten. Sta iem vehere en An ; ; anz alten Gliedern von a exemplaren 6) Opuntia brachyarthra E. et B.(inEngelm. | ® a ba Io o. : : bestehen die Stachelbündel a A l . — Diese Opuntia stammt aus B EM E a 3 langen stielrunden Stacheln, von denen dem i in der Mitte und die andern an den gestellt sind und aus dem das RATE tragenden Kissen kommen ausserordentlich zahlreiche ganz kurze Borsten hervor. Etwas weniger alte Stengelglieder zeigen Kissen mit 6—12 noch dünneren, kaum.1 Cm. lange und kürzere Stacheln von unregelmässiger Stel- lung, und an den jüngsten Stengelgliedern sind die die Stacheln tragenden Kissen unter Opuntia leonina. a Opuntia brachyarthra, kleidet und zeigen kaum 2—3 Mm. lange - der Provinz Zuni und ward an den Felsen | unr egelmässig gestellte, fast borstenfórmige in Neu-Mexiko, welche den Namen „Inserip- | Stacheln zu 6 und mehr in jedem Kissen. 414 Da auch die ältern od kuglig, die jüngern länglich, so geht s hervor, dass die einzelnen Single tan Aelterwer- noch in die Breite wachsen und Seu die States jährlich länger wachsen und auch noch an Zahl zunehmen. == — 7] Meine phyllacantha, 8) Opuntia phyllacantha h. Schmidt. Stammt ebenfalls aus Haage Chili und vom Zu Etablissement eingeführt. Ge- 0. leichen Abtheilung mit O. bra- qitod, d. h. mit länglich -elliptischen ‚stielrunden Gliedern und zerstreuten Stachel- Echinocactus eylindraceus. Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. bündeln mit 1—3 flachen, bis 2 Cm. langen, nach unten gerichteten Stacheln, zuweilen HE fast aufrechte, nicht breite Mittelsta- eln und ausserdem kleinere borstenförmige en Die Beschreibungen dieser beiden letzten Arten ist es uns nicht gelun- gen aufzufinden, dieselben aber vo alten Freund Dr, beschrieben worden, 9) Echinocactus ci Be Engelm. (in Sillim. journ. 1852. Ejusd. Cact. p. 13). Ist. bei St. Felipe in Californien entdeckt und von uns Gartenflora 1877 ta schon abgebildet Derselbe ware, zu den SUETON nies m hónsten neuerer Zeit von re Garten Belgiens als E. Leopoldi verbreitet MORE Die Stachelbündel be- unserm hochgeeh ngelmann in St, Louis 28 empfehlen denselben den Liebhabern als vor allen andern würdig im sonnigen Fenster der Wohnräume kultivirt zu werden. (E R.) II. Neue und empfehlenswerthe Pflanzen. 415 10) Vicia villosa Roth. (tent. fl. germ. II 2. p. 182). Haage & Schmidt empfehlen diese von Kodiaki durch das mittlere un südliche Europa bis zum Kaukasus weise wild wachsende Wicke mit Recht als Vicia villosa. d À E eine vedo 1—2jährige aen zur Kultur Gart . Dieselbe ähnelt der Sjochig gefiederten Blätter, sowie durch die Fahne der Blumen, deren Nagel noch einmal so lang als die Platte. Die in dich- .ten Trauben stehenden Blumen sind schön dunkelviolett und nur die Flügel sind heller oder fast weisslich gefärbt. Liebt einen durchaus sonnigen Standort und blühet den’ rch ganzen Sommer hindu Es ist nur an- erkennen, wenn wir auch unsern schónsten einheimischen Pflanzen, die eben nur stellen- weise und seltner wild anzutreffen sind, wie V. pipes einen Platz i im Garten einräumen, so n e die in Rede Verres ig pii de dur aus fernen Län- dern’ importirten Pflanzen an Schönheit über- treffen. : (E. R.) D. Abgebildet in Illustration orticole, 11) Dracaena Lindeni hort. Lind. (Lilia- ceae-Asparagineae.) Eine herrliche Pflanze, wenn sie irgend der Abbildung entspricht; wir haben es hier mit einer ächten Dra- caena zu thun und zwar offenbar mit einer bunten Varietät der D n alle áchten Dracaenen, die bis jetzt bekannt sind, der alten Welt ange- hören, so ist es wohl erlaubt, über die Rich- tigkeit der Angabe, die Pflanze stamme aus Süd-Brasilien, gelinde Zweifel zu hegen. Die Ränder der Blätter sind rosa und weiss; die ganze Blattfläche ist mit weissen und gelben Streifen von verschiedener Breite durchzogen. (Taf. 384.) 12) Geissois racemosa Labill. (Saxifraga- © erst in England eingeführt, aber nicht ver- AE Neuerdings wieder ins Etablissement inden durc errn Pancher eingesandt. sii er fingerförmig. Blattchen zu fünf, ge- stielt, verkehrt-eiförmig, länglich, am Rande gekerbt, vip pmo rothgarnirt. Blatt- stiele kurz, grün. Nebenblàttclien E a Blüthen Be achselständig, lang. Blumenblätter fehlen. Kelch und Staubfäden roth. 13 T AERE Chelsoni Th. Moore. ein ceniaceae.) Dieser schóne Bastard ist er- wähnt und als Holzschnitt dagiti Pu tenflora nis p. 313. 14) Croton Bergmanni E uiris: (Eu- ice Wiederum eine Züchtung der Herren Gebr. Chantrier, die einen robusten Wuchs hat und deren Blätter grün und gelb panaschirt sind. (Tafel 389.) (Ender.) IH. Notizen. 1) Prof Blumentritt gibt (Oriental. useum Wien) Mittheilung über einige der wichtigsten Pflanzen der philippinischen In- seln. Da ist tlie Abaca-Pflanze (Musa tex- 15—18 Cm.; die Blätter sind iu M. ag, a M. breit; diese Musa wird n r Bast fasern wegen gezogen, die bites Yao: auch zur abierfahrikation geeignet sein dürften) werden als Viehfutter benützt. sbesondere mit Seide, Baum- Pina vermengt, die sich durch en Eleganz und Halbdurchsich- tigkeit auszeichnen ; mit Seide vermengt lie- fert der Manilahanf den berühmten Sina- maysto emden und Schnupftüchern. Der Sinamay de Simulit ist ein Hemdenstoff aus Abacaseide, no, und Pina; aus den feinsten Fasern des Mani die sehr gesuchten se ve anassa ay ate aaa wahnte Pina (in der DN Handels- welt Grass cloths), liefert den aus ihren Fa- diese Stoffe sind mit den feinsten Stickereien asian in denen die Weiber der Philippinen- aien sich ME boa, tmi Pinakleide Die Blattstiele der Gommutipalme (Arenga berühmt sind die aus Buriblättern gefloch- | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. - Involueren die so | dieser Cynareen unter der Epidermis derUnter- “des schädlicheren Einflusses von Nässe und Unter den starken und wohlriechenden Blüthen liefert die Hang-Hang oder Alange- Uvaria odoratissima das beste Sampa (Michelia Champaca), dann d Sampaha (Nyctant Sambac) und die Orangenblüthen bilden ebenfalls vorzügliches Material zu Parfüm, of. Blumentritt gibt ferner detaillirte Philippinen kultivirten Tabak, derer Yorgi gedeiht, und namentlich ac or] a cD wm o 3 a. © “g ec 3 3 io 0 B d & Gc n N e e = Theepflanze findet Luzon und sieht seine Kultur einer wichti- gen Zukunft entgegen. - Sr. 2) Aus den Untersuchungen, die Herr, Prof. Rothay über die Erscheinungen der Austrocknung und Imbibition der Cynareen- Involueren vorgenommen hatte, ergab sich (K. "Akad. d. Wissensch. Wien), dass diese schaft während der Fruchtreife der Cynareen zeigen, — dass in den Involucralblattern seite ein Sclerenchym liegt, das sich einerseits bei Befeuchtung durch Imbibition viel mehr verlängert, und andererseits bei Austrock- nung viel weniger verkürzt, als die der Ober- seite der Involucralblätter nahe gelegenen — Gewebe, und dass, indem die Invo! lueren der esen Vel, der Früchte unter Beseitigung Feuchtigkeit erfolgt. (Sr.) 3) Herr Dr. von Liebenberg gibt (1. c.) Resultate seiner Untersuchungen über die III. Notizen. Keimlinge wird bei mangelnder Kalkzufuhr von der Menge des in den Pflanzen enthal- tenen Kalkes bestimmt; — es gibt aber auch Pflanzen, die dieser Kalkzufuhr ganz ent- behren kónnen; — dass bei manchen eine + solche vortheilhaft und bei vielen bei der Keimung die Zufuhr sämmtlicher minerali- scher Naturstoffe vortheilhaft ist. Ferner bemerkt v. Liebenberg, dass die Pflanzen, die bei mangelnder Kalkzufuhr absterben, nicht in Folge schädigenden Einflusses d kalkfreien Lósungen auf die in ihnen wachsen- den Wurzeln, sondern dass ai Kalk direkt als Nührstoff nothwendig ist. — Verf. er- làutert die charakteristische chung des Absterbens in verschiedener Richtung, es zeichnen zu können, n jedoch mit Be- stimmtheit angeben, dass Kalkmangel keinen Einfluss auf Stärkebildung zeigt. (Sr.) ) Herr Dr, Günther übergibt (l. c.) eine monographische Bearbeitung der europài- schen Inula-Arten, — beschreibt die bisher nur wenig bekannten Bastarde der Gattung Inula mit Aufführung der VS iR idungs- merkmale gegenüber den ; es werden 21 Stammarten = 14 bisher be- kannte Bastarde beschrieben, unter welchen Inula EEE a (In. germanica X salicina), — In. Savii (In. ea X sali- eina), — In. Ser (In. candida X co- nyza?) und In. setigera (In. se s thap- soides) neu beschrieben sind auf fol- eographische spissa gen Daten über ge und die piden lisa werden durch eine (Sr.) 5) Die Orobanche caryophyllacea (sog. Erbsenwürger, Hülsenfruchtlówe) ent- wickelt sieh an der Wurzel der Saubohne in wenigen Tagen der Art, dass diese ganz abstirbt, — Die Blüthe. dieser Orobanche hat, wie wir aus der Zeitschrift des orient, Museums in Wien entnehmen, einen sehr . angenehmen Geruch von Nelken, daher selbe, frisch destillirt mit Weingeist, einen nach Gewürznelken riechenden Weingeist gibt, der sieh auch als wonlriechendey Stoff verwen- den lässt, (Sr.) | | 417 6) Italien wird-in 12 agrar. Regionen ge- heilt; ausgenommen in zweien (Emilia und Piemont) werden in allen anderen Agrumen kultivirt ; der alljährliche Ertrag beläuft sich, wie wir aus dem Bulletin des K. i Ackerbauministeriums entnehmen, auf 2717 Millionen Stücke, von diesen fallen auf Sici- lien 1622 Millionen, auf das südlich mittel- làndische Italien 752 Millionen und auf das südlich adriatische Italien 85 Millionen; die Lombardei, Venetien, Toskana, Shrdinien etc. liefern unbedeutende Mengen. (Sr.) 7) Herr Caille, Obergürtner im botan. de zu Bordeaux, berichtet (Soc. Linnéenne Bordeaux), dass allda Azolla caroliniana bibis gebracht habe, der erste Fall, dass diese kleine Pflanze in Europa fructificirt habe. (Sr.) 8) Herr Grousse, Gürtner in Nancy, hat bei Vermehrung der Begonia Contessa Acker- mann verschiedene Formen erlangt, je nach- r den andern der Blätter würden die Blätter nicht allein mehr punktirt, sondern gänzlich gebàndert ; — bei Verwendung der Blätter, ohne sie ein- zuschneiden, so entwickelten sich aus deren Mitte verschiedene Pflänzchen, von welchen eines allein punktirt verblieb, während die anderen alle gebändert waren. (l’Orticoltore ee ) (Sr.) Ist uns zweifelhaft und muss noch dureh fernere zuverlässige Versuche erst bestätigt n werde (E. R.) 9) Auf dem Blumenmarkte in Florenz wur- den im Januar 1881 Veilchen zu 1 Frank, up zu 2 Fr. per Dutzend verkauft, mellien zu 5—6 Fr. per 100 Stück u. s. w. ährend der Reise des Königs- paares in Sicilien waren die etbestel- lungen so häufig, dass es schwer war, die hiezu nöthigen ande in den Gärten von Florenz aufzufinden. 418 IV. R. Schomburgk, Aes of the Bo- tanie Garden at Adelai 0. is in sein ho ue thätiger Freund, gni in diesem Bericht ein lebhaftes fblühens dieses En Institutes, ri unsere Gegen- fiissler in Südau stralien unterhalten. Das- selbe enthält alle die neuesten Pflanzen, die in den Gärten Europa’s auftauchen, Pflanzen wie z. B. Aechmea Mariae Reginae blüheten | beispielsweise im letzten Jahre. Zu den | Gartenflora Deutschlands, Russlands und der Schweiz. Literatur. reichen Pflanzensammlungen ist nun auch ein Museum für ókonomische nik ge- kommen, das in einem neuen pid Gebäude, von dem der Bericht die Abbil- dung gibt, aufgestellt ist. Von dem Interesse, nserm gee Landsmann geleiteten In- titute entgegentrügt, gibt der Besuch der Anstalt ein Zeugniss, der im Jahre 1880 im Ganzen auf 260,000 Personen angestiegen war, (E. R.) X. Personalnotizen Nachrichten von A. Regel. A, Regel ist im August dieses Jahres von Samarkand aus durch das Sarawschan-Thal bis in das überstiegenen Pakschifpass, der, obgleich er ganz vergletschert, nur 12,000' hoch, in und urch das Sorboch-Thal (Surch-ab) nach zur. dem obern Sarawschan and er eine schöne gefüllte Rose, ee von Rosa platyacantha ab- stammend. In Harm in Karategi angekom men, ward er vom Beg (Statthalter), noch einem Knaben, gut empfangen und wohnt in dessen Hause, meii Olgae wächst dort überall als gemeines Unkraut. und ein en en sehr schön. Von hier ing pd on. nara ale chump (Kila h an der Granze von Afghanistan), wo er vom s gut empfangen ward und am Beg gleichfall -4./16. September anlanpte, Der Garten des Druckfehler: S. 359 zweite Spalte, dritte Bruch und Correspondenz. Beg ist voll von Obstbäumen. Köstliche Pfirsiche und Nectarinen, grosse Birnen und Aepfel und Granaten, Feigen, alle in diesem milden Klima von kóstlichem Geschmack. Von hier aus wollte derselbe längs des Pandsch-daria (Schach-daria = Pandschabai) bis zur afghanischen Gränze und den Fuss des Hindu-Kusch vordringen. Von Karategi bis Darwas überstieg ERT nur 10,000‘ hohe Pässe, fand viele interessante Pflanzen, aber keine eigentliche Alpenflora. Im Allge- meinen erinnert die a an die Kokan’s. Am ee: ist ein überall emporklet- ternder Sommer ist es hier heiss, im Winter fall aber so viel Schnee, dass man oft kaum von einem Hause zum andern gelangen kann. Die Bewohner sind hier nicht so schlimm, wie man oft glaubt. Den Winter wird derselbe in Samarkand und Taschkent zubringen und darauf abermals das Hochland des Sarawschan, des Pamir- gebietes und Buchara's untersuchen. (Nach brieflichen Berichten.) Zeile von unten, statt „Brachmüller“ lies müller, i.e gis ter. — r 1. Abbildungen. re insigne Boiss. & Buhse pag. 120. conitum rotundifolium Kar. & Kir. Taf. 2. Agave Verschaffelti Lem. & Jacobi 346. Allium de etry Rgl. Taf. 1062 a, b, c. — Suworowi Rgl. Taf. 1062 4, 5. Alocasia Thibautiana Veitch 244. Eum molle Sw. 8, corymbiferum 318. viviparu ée. 151. oen cristata Knth. 346. Begonia Davisi Hook. 377. Bouvardia Alfred Neuner 117. : n: ac Bro arrosus L. Bulbocodium persicum Boiss. & Ky. 8, atleta deut ar Taf. 1058 Fig. 2. "alathea nitens Bull 181 on Drudei Mast. Taf 1046. 0. ‚Charieis ro a 355. loranthus erectus 24. Xhrysanthemum inodorum L. flore pleno Taf. 1055. Clarkia elegans Dougl. purple King 220. “= pu ulchella Pursh var. bicolor Taf. € ( Cel C Ct ( Clematis-Bouquet 2 283. Clintonia a mam Torr.) pulchella indl. 57. do ternatea L. 56. m recurvifolium Veitch 344. Colchicum crocifloru m Rgl. Taf. 1035 -Cory dalis Semenovi Rgl. 313. : Teias. viscidus DC. 184. ; pe Sinitzinianum Veitch 278. : 1881. Cuphea ignea A. DC. 58. Cypripedium en Rehbch. fil. 115. i acranthum Sw. 311. — occidentale Ellw. Taf. 1036. . Dasylirion acrotrichum Zucc. 24. ura Wrighti 8. — Héltzeri Pag Taf. 1032. superbus en 119, Dicksonin ack aries: Mett. Didymocarpus Rexii Hook. 376, Dioon edule Lindl. 25. Echinocactus cylindraceus Engelm. 414. Echinocereus caespitosus ee 413. Eremurus Olgae Rgl. Taf. 1048 Eryngium bromeliaefolium Laroche 22. Erythraea pulchella Fries var. diffu af. 1038. Eschscholtzia californica Cham. 219. Euphorbia marginata Pussh. 218. Eurycles Cunninghami Lindl. 347. Ferula communis L. 25. Fuchsia procu Cunn. 348. Funkia ovata Sprgl. var. marginata 23. Gaillardia picta var. Lorentzi 378. — pulchella Foug. gears 24 420 Gilia coronopifolia Pers. 246. oides Endl. 219. == liniflora Benth. tricolor Benth. violacea Taf. 1042, uspiam decurrens Ives 313. omeza planifolia Lindl. var. crocea Rgl. Taf. 1053 Fig. 1 a—e. Gomphrena globosa L. 246. Grammanthes gentianoides DC. 247. Gymnogramme triangularis Klfs. 314. Gypsophila ii Don 22. Helianthus annuus L. var. californica 312, ee bracteatum A. 158. pis 242. Heliconia aureo- tla Bull 3 Helicophyllum Lehmanni Pel. Tat 1056. Helipterum Sandferdi Hook. Hibiscus vesicarius Cav. Hypecoum grandiflorum Benth. Taf. 1060. Iberis umbellata L. 59. Incarvillea Olgae Rel. 377. Ixora alba L. Taf. 1037. Juncus zebrinus Bull 21. Kopfsalat Le Pelletier 377. Lablab vulgaris Savi 248. Lathyrus odoratus L. 243. Leontice Alberti Rgl. Taf. 1057 Fig. 2. Lilium longiflorum Thbg. var. formosana 313. Limnanthes Douglasi R. Br. 280. rite mutabilis Sweet Lycopodium dichotomum E Tat. 1067. er applanata sorti 412. Glox. w. 350. n. (Früchte) 277. Merendera Raddeana Rgl. 1 Taf. 1057 Fig. 1. Mimulus cardinalis Dougl. 183. Molucella laevis L. 185. — eg Hoffm. var. elegantis- : 1033 Sen djbihs. maculata Benth. 153. . Nepenthes bicalcarata Hook. 152. = phyllamphora W. 374. . Nephrolepis is davallioides D 314. . Peireskia Póppigi Salm 412. Register. Nertera depressa Banks & Sol. Nigella damascena L. flore Mn an, Odontoglossum Rossi Lindl. 375. Oenothera acaulis Cav. 150. — albicaulis Nutt. "Taf 1041. Oncidium Lietzei Rgl. Taf. 1044. HUS brachyarthra nete 443. leonina H. & 3. oni 1 — phyllocantha H. & Schm. 414. Pachystoma Thomsonianum R. f. Taf. 1 Papaya vulgaris DC. 349. Pavonia Makoyana E. Morr. %79. Peristeria cerina Lindl. 347. Petunia violacea Lindl. var. compacta 183. Phalaenopsis ranha Lindl. 214. Pharbitis purpur Philodendron Carderi Bull 245 Phyllocactus a ar -crenatus Paxt. ar. Fra re Pleurothallis Binoti Rel. Taf. 1058. Porträt von Dr. Eduard von Regel Taf. 1052. Pothos aurea Lind. Psychotria jasminiflora a Taf. 1043. Pulsatilla vernalis Mill. Taf. 1047 a Quamoclit vulgaris Choisy 56. Rheum Hare Baill. 282. Ribe 283. Rhynchocarpa isernia Haage & Schmidt Ribes nee Philippi Taf. 1047 b, c, d. Rosa rugosa Thbg. a, typica Taf. 1049. Sabbatia campestris Nutt. 184. — sisters Bull 116. a Hircajas- b. var. grandiflora f. 1085 Fig. 4 a, oppositifolia L. Taf. 1038 Fig. a. Sehbinen atropurpurea a L. 282. Schismatoglottis crispata Veitch. 411. Scilla puschkinioides Rgl. Taf. — ae 1. "muse Selskianum Rgl. & Maa Senecio speciosus grn 310. Silene pendula L. var. d 155. S ürbisse Fig. pe lepioloba Rg bn 1045. sin | Stenanthium Gere A. Gray Taf. 5 Fig. 3. Statice ee CA. Mey. Taf. 1063 . s. Register, Tagetes signata Bartl. var. pumila 182. Tanacetum leucophyllum Rgl. Taf. 1064. en nn ae Taf. 1054. Tropaeolum majus L. Tulipa turkestanica Rel. Tat. 1051 Fig. 2—4. Ulme von Eriwan Taf. 1034. : 421 Umbilicus Sempervivum DC. 374. Veronica saxatilis L. 23. syriaca R. & Sch. 311. Vicia villosa Roth. 415. Whitlavia grandiflora Benth. 153. Zierkiirbisse 217. 2, Pflanzen, welche beschrieben oder besprochen worden sind. Abelia ee vx Br. Al — Douglasi 30. I — polita S. a Zuce — Reginae Amaliae Heldr. 47. Kch. 48. ieb. Acanthopa ix borriditsi Siebld. 391. Acanthorrhiza en H. Wendl. 317. War Acer cissifolium "C. We a colehicum rubrum insigne Boiss. - des 120, Achilles, rupestris 66. Achras Sapota L. 49. Aconitum Lycoc tcn ochranthum 148. . Aconitum rotundifolium Kar. & Kir. 357. Actinidia Kolomikta Rupr. 135. . Actinidia polygama Planch. 135. Adenocarpus decorticans Boiss. 267.. Aechmea bracteata Griseb. 285 ie aei H. Wendl. 158. f. 6 Àd iis pachyhrllm R. | Agave merican Akebia pum. Das Albuca Nelsoni N. E. Brown. "68, Allium Erdelii. Zuc — ibani Boiss. 157 — Ostrowskianum Rgl. 223, Sewerzowi Rgl — stipitatum Rgl. 223. 855. — Suworowi Rgl. 356. Alnus cordifolia Desf. 41, japonica S. & Zucc. 391. Alocasia Thibautiana Veitch 242. m ecta A. Gray 166. PEE een —— Walp. 41. Amomum granum Paradisi L. 17. Ampelopsis quinquefolia var. dissecta 136. — tricu 9. eitchi Amygdalopsis Lindleyi Carr. 46. virg t. Amygdalus s cochinchinensis Booth. 267. om is L. 41. 98, — Daridiana 267. fasciculata 267. orientalis Mill. 267. Pers = hyaloides R. £ 2 422 Anona triloba L. 42, AMnopiepsytum geminiflorum E. Morr. 314, i Beer 314. Rathore cess Endl var. pulchra N. E. Bro — Scherzerianum Rothschildianum 61. Antirrhinum alpinum L. 185. Aphelandra pumila Hook. fil. 250. Aquilaria Agallochum Roxb. 204. — malaccensis — . 20 Arachis hypogaea L. nn canescens 5. v^ uoi. 42. chinensis L. 4 — papyrifera Te spinosa L Arbutus Unedo L. des Pim Vitaliana Murr. 94. nia Sideroxylon R. & Sch. 50. Arisaema galeatum N. Brown 188. 8, Elwesi Rgl. 213, — Grit Schott. ien — Hookerianum Scho — zr erri pi Mart. "186. tile: Hook. fil. — É; Aristolochia ‘Sipho Herit. 42. oen molle Sw. B, corymbiferum 313. arum 150. vivi Fée Map Townshendii Hook. 157. Astragalus baeticus 67. Attalea compta 103. Aucuba himalayca Hook. & Thoms. 42. japoniea Thbg. 42. 368. Azalea mollis Blme. 42. ioe — Torr. & Gr. 389. — sinensis Lodd. — Azara iicrophyls Hook. 135. Baccharis halimifolia L. 370. Baea hygro rometrica R. Br. 250. — violacea Pers. 106. x Be Begonia Davisi Hook. 376. Teuscheri n 316. Dessen aestivale Berberis buxifolia pem: 29, 134. — Darwini Hook. 42. 133. . — empetrifolia Lam. na: — Fortunei Lindl. 1 Hookeri Calceolaria defl Register. Bertolonia superbissima Bull. 316. etula pumila L. 391. w— tal IAM = Biarum Lehmanni Bge. 291. Bignonia capreolata 29. 390, — grandiflora Thbg. 47. radicans _ Billbergia Bakeri E. Morr. 314. tans H. Wendl. 157. mega Bak. 314 C. Kch. & Bché. 314. Boeh hmeria nivea 18. a een alopecurum R. f. 63. Bd waihi Kanth. var. Ehrenber- iana -Bouvardia Alfred ‘Neuner 114. Bowiea volubilis Harv. 376. Brassia euodes Bridgesia spicata Bert. 136. Bromelia exsudans Lodd. 285. Bromus arvensis 60. — pa ccu ais e Kch. 60. racemosus L. Pss sus L. 8. Broussonetia Vett Sieb. 42. zinoki Sieb. 3 DAD rifera Tet — Boon Ariza Benth. 250. in Buddleja pes Hook: & Arn. 42. 390. ] si estanicum Rgl. Bum elia. Burchellia capensis R. Br. 166. Butyrospermum 51. Buxus Fortunei hort. — microphylla S. * "Zuce. — Cajanus indicus Sprgl. 158. Caladium sagittifollum 17. Calathea nitens Bull 180; exa R. & Pav. 157. — fuchsiaefolia Hemsl. — S d -— Calimeris altai licarpa yeu "Thbg. 42. — murozaki Sieb. Calliopsis Sa Sprgl. 156. Calochortus ee Bak. 251. ' — nitidus Wood. — Calophaca a Fisch. 42, Calycanthus floridus L. 42. Register. Calycanthus occidentalis Hook. & Arn. ede dpa gay EE Trautv. 43. Camellia japoni ron Bleichröder 378. Casüpsnula gaai Hos — tenuifolia We ki Caprifolium splendens hort. 369. Capsicum annuum Caragana Gerar diana -Grah. 42. — jubata 5. Caraguata cardinalis André 317 lin — 4 var. cardinalis. — Cardamine pra s L. fl. pleno 51. Cardiandra alternifolia S. & Zucc. 42. Car ica Papaya L. 15. 286. 349. me Drudei Mast. 165. nsiformis - Hooks fil. 122. Gm inus- japonica Bl. 391. ue oil. Nutt. 266. Cassia Ed = 15 a L. fi. Castanea pm ge 391. a Mill. — aertn. Dostknopdis chr ehrt "i „pe. 391. m bignonioides Walt. Bungei C. A. Mey. "s M — Kaempferi S. & Zucc — ovata G. s — — speciosa J. Ward. — syringaefolia ^ dins 42, 98. Wallichiana hort. 42. einer hus er Hook. & Arn. 136. Cedrus atlantica — Deodara 30. a — Libani 30. 98. Celastrus Orixa S. & Zucc. 43. 135. rue cristata T a num 60. amidalis 57. == pendula — lum Cephalotazus d drupacea S. & Zuce. 48. Cerasus japonica hort. 268. à Loisel. 45. cans mollis: Dougl. 269. — pendula fl. roseis 268. -— Sieboldi rosea plena — V — Watereri outte — Dads Siliqua L. 18. 98. Cercis canadensis 3 in — — Siliquastrum L. Pene betulifolius Nutt. 307. parvifoli = 423 Cereus caespitosus Engelm. 412. Chamaecyparis Lawsoniana Parl. 48. obtusa Cham maerops stauracantha hort 817. Charieis coerulea s 155 Chionanthus virginica L. 43. Chionodoxa Forbesi Bak. 157. = iliae Boiss. — iss. & Heldr. 187, Gioia pons Sw. — inconspicuus Sw. Chrysanthemum inodorüm. flore pl. 261. data tact glabrum Jacq. 50. macrophyllum Mart. — Cinchona Calisaya Wedd. 157. — javanic Cinnamomum "abb Nees 16. — dulce Nees — Cistus ladaniferus 18. Citrus Aurantium 98, — qme E — — trifoliata L. 136. Cladrastis Or Rafin. Clarkia elegans Dougl. eg King 219. — pulchella Pursh var. bicolor 132. Clianthus Dampieri 362. Clintonia pulchella Lindl. 57. p wey spectabilis Soland. — — tern = . — Cocos Blumenavia 103. Ga og neri — Romanzoffia Cola Haie a de Rothschild — recurvifolium Veitch 343. Coelogyne humilis Lindl. var. tricolor R. f — Itastes R. f£ D5. Coffea ar: abica L. Colax Puydti Lindl. & Andre 317. —— Bertolonii 186. bulbocodioides M. B. 186. — erociflorum Rgl. 33. — Cupani Guss. 186. — montanum L. — — Ritchii R. Br. — Coleus Huberi Rgl. 179. Colocasia neoguineensis — aia Comarum Salessowi Bge. 4 Conandron ramondioides S. p cde 253. 424 — major Bot. Mag. 56. moclit Sprgl. 54. Cocllühria. Graellsii Webb 251. Corchorus olitorius L. 18. d ia or 220. osa Mch — dit ta Nutt. "156. Coriaria myrtifolia Coronilla — Boiss. & Sprun. 43. 8. merus L Corydalis d A = Sew i Rgl. Gorylópais spicata S: & is 43. 336. 4. Cotyledon Crataegus alnifolia — laciniata Uer Crinodendron Hookeri Veitch 66. ta l aw 122, P euo -Louis 335. p Crocus Balansae 121. lagen niflorus var. E trs Herb. — syriacus Boi vitellinus Whlb . — Croton Sinitzinianum Veitch 277. Cryptanthus Be monki 4 Morr. 315. Cryptomeria T 0. japon Cucurbit aurantia W. 216. — maxima Duch. 215. | = 3 2 — subrerrucosa W. 216. US ucosa L. ie rien 1 Bureau 391. Cuphea ignea A. DC. 58. — platycentra Benth. — rni glandulosa Hook. 48. Lawsoniana A. Murr. — yes media R Br. 317. Cyclobothra elegans var. lutea Benth. 251. | — e aate ers. ensis Thouin. 43. 308. — ase. Pers. 43. 98. ue Qs faarii 188. A dium euryandrum R. f. 114, Register. Cypripedium Lawrenceanum R. f. 157. — macranthum Sw. 311. ; — Morganianum R. f. 63. — occidentale Ellw. 35. pic Cytius abis Ik. — austriacus L. Dacrydium Fitzgeraldi F. Müll. 241. Dais madagascariensis Lam. 203. nape alpina Fem Pall. — lagayana ur — caucasica Pall. = all. 203. — Genkwa S. & Zucc. 204. — glandulosa Bertol. 205. — indica 205. — jezoénsis Maxim. 204, — .Laureola L. 203, 204. salicifol ia sinensis Lam. 205 striata Trattin. 204. Dasylirion scrobichum Zucc. 24. graminifoli Zucc. — 3. Delphinium corymbosum Rgl. 323. Dendrobium ls var. Polen 61. — cinnabarinum R. f. 63. — lituiflorum Lindl. var. candida R. — Phalaenopsis dom 62, — tetrachromum R. f. 61. mde MEE E 138. 138. Deut: utzia o canescens hort. 43. - = nata S. & Zucc. — = Fortun hort. — — gracilis S. & Zucc. — — scabra Thbg. — — staminea R. Br. — Dianthus chinensis > 118. — < Daleri 215. — Höltzeri Winkl. E Register. Dicksonia Berteroana Brack. 19. dei a ett. — idy us Rexii Hook. 376. Diervilla per, DC. 43. hortensis S. she Zuce. — — japon : Middendorff iana S. — a Walp. — Dimorpha noi mandschuricus Maxim. 42. iodonta aristosa Nutt. 220. n edule Lindl. 25. — costata Cany 48. Kaki L. fil. -- — > — virginiana L. — Dirca ames, L. 203. Distegocarpus Carpinus S. & Zucc. 391. gis Chantrier 316. Primiera laurifolium Desne. 206. Drosera binata Labill. 316. capensis — Cunninghami i Wa lp. 317 — dichotoma Banks & Sol. '316.. pedata Pers — epatruiietà Labill. = Echinocactus ce Engeln., A14. oldi hort. be Echinocereus nn Engelm. 412. Echinopanax horridum Desne. & Planch. 336. Edgeworthia papyrifera Zuce. 203. 205, u anthus dalmatieus A. DC. 252. — Kologa hort. 48. 390. Gr. 390. be Thbg. — Eleutherococeus senticosus Maxim. 336. Emplectocladus eic Torr. is En kianthus himalaycus Hook. Eh Epigaea repens L. 389. E urus Olgae Rgl. 196. Eriospermum brevipes ur 64, Eryngium aquaticum L. 1 — bromeliaefolium pene — — ebrac teatum Lam. pandanifolium Cham. & Schlihtdl. | 425 Eryngium paniculatum Laroche. Erythraea pulchella dm var. dilata 91. — ramosissima Eschscholtzia Pa re Danek 219, Eucalyptus globulus Euchlaena luxurians Durieu 121, Eulophia guineensis Lodd. 215. Euphorbia marginata Pursh 218. Eurycles tip Lindl. 347, utoca viscida Hook. 1 giis tele S. & Zuce. 136, ra ie CH ees paee dd 48. T dianthoides Benth. 219. is: L, 25. rula communis "a Carica L. 43. 98. — erecta ine 391. Ponlantan ‘lyracoides Labill. 43. 390, Forestiera acuminata Poir. Forsythia Fortunei Lindl. 44, — suspensa 29, 44 vage cota Lindl. 44. rt chinensis Lindl. 267. Fotbergill alnifolia L. fil. 44. raxinus Fremontia californica Torr. 135. ritillaria recurva Be 6. Fuchsia gracilis — procumbens “R. Cunn. 347. Funkia ovata Sprgl. var. ende 23. — Sieboldiana Hook. — — subcordata Sprgl — Gaillardia picta Lorenziana 378. — pulchella Foug. semiplena 248. Garrya elliptica Lindl. 368. Gentiana A Griseb. 156. Sa Geranium Lorie iade Boiss. 187. 84. —- tricolor Benth. ‘flore violacea 132. Ginkgo. bilo Gladiolus brachyandrus Bak. 220. Glonera jasminiflora Lind. & André 133. Gnaphalium ED Ives 31 Gnidia en depo 206. sim Güthea Mona "Hook. fil. 157. Gomeza planifolia bus var. crocea Rgl. 259. 426 Register. Gomeza recurva Lodd. 259. Hymenocallis macrostephana Bak. 158. Gomphrena veri vum L. 246. Hypecoum grandiflorum Benth. 324. Gossypium herbaceum L. 17. Hypericum aegyptiacum L. 252 Grammanthes ige DC. 247. — Androsaemum Grammatophyllum Ellisi var. Dayana R. — „chinense L. — f. 65. — inodorum L. — Gravesia guttata Triana var. superba 316. — patulum Thbg. — Gregoria Vitaliana Duby 94. — ramosissimum Ledeb. — Gymnocladus canadensis Lam — Xylosteifolium Spach — U ahoeri triangularis Kit. 314. Gypsophila cerastioides Don 20. Iberis Garrexiana All. 44. — Pruiti Tineo — Hebeandra evonymoides Bonpl. 121. .— sempervirens L. — Hedera colchica C. Kch. 44, — umbellata L. elix L. — Idesia polycarpa Mazim. 44, 135. Ilex Aquifolium L. 44. 98. H ciui un l atriplicifolium W. 135. Illicium anisatum L. 134. Helianthus var. californica 312. Imbricaria maxima Lam. 51. EiclicHe piii Witten . 153. Incarvillea yk esa Lauche 377. — — capitulis aureis Olgae Rgl. — 242. Indigofera Dosua Han Heliconia aureo-striata Bull. 370. pulchella major ri [o — striata Veitch — — Roylei hor Helicophyllum crassifolium Engl. 292. "ponis ce opal = 56. — Lehmanni Rgl. 223. 291. u ——— mimi enn Sond. 58. -— Dile: T chionole ill. uamoclit — rn ee Schlchtdl. — rode Lindeni Van Hout 338. — polyphylum F. Müll. — Iris dichotoma L. fil. 157. — Sandfordi Hook. — Isonandra Gutta Lindl. 49. Helwingia japonica A. Dietr. 44. 368. Isopyrum grandiflorum 148. — ruscifolia W. 44. Ixora alba wx 36. Heyderia decurrens C. Kch. 48. Jamesia americana Torr. & D Gr. 336. Hibiscus africanus hort. 59. Jasminum fruticans L. 44. — armeniacus hort. — nudiflorum Lindl 00. — surus hort. — officinale L. — esculentus L. 17. : Josétladis punctata R. & Pay. 106. — gossypioides hort. 59. Juglans regia 3 — Manihot L. 17. Juncus zebrinus Bull. 19. — palustris L. 137. Juniperus caesia Carr. 48. — sphaericus hort. 59. — californica Carr. — — iacus L. 44. — chinensis L. — — Trionum L. 59. — drupacea Labill. — — vesicarius Cav. — — excelsa M. — Hippophaë salicifolia Don 44 — nn Pers; — Hohenbergia capitata Schult. 285. — Oxyced orr. 284. =- (cse i Hyacinthus nanus R. & Sch. 187 — prostrata Pers. — — recurva Hamilt. — .— — rigida S. & Zucc. — — sphaerica Lindl. — involucrata Sieb. — — squamata Ham. — Sieb. 167. 336. Justicia lilacina hort. 260. Bartr. 44, : radiata Watt. — | Kadsura japonica Juss. 134. ^. vestita Wall. — Kaulfussia amelloides Nees 155. Register. Kerria japonica DC. 44. Lablab vulgaris Savi 248. Laburnum Adami hort. 44, u Laelia Perrini Lindl. var. nivea R. f. 27. Lagetta lintearia Juss. 203. Lamprococcus Weich Didr. 157. i Steetz 186. s Lathyrus odoratus — spectabilis rg 56. Laurus Camphor — Ber 98. Lavandula Spica L. 45. Leontice Alberti Rgl. 223. 293. Leycesteria formosa Wall. 45. 370. Libocedrus decurrens Torr. 4 oris macrophylla sci rum ciliatum ex 45, Ibota S. — japonicum Thb at — onu Hassk. — — Stau 3 Lilium uera var. platyplıyllum Bak. 64. — — var. tricolor Bak. — — bulbiferum L. 52 — longiflorum Thbg. var. formosana 97 — nitidum Bull je — Parryi Wats. — = ei var. ee Rak. 64. — tigr Linnanthes Do Douglasi R. Br. 278. sea Lindl. 280. Lenora. trifoliata hort. 136. inaria alpina Mill. 185. Liriodendron tulipifera L. 45. Loasa prostrata Don 15 Lobelia Erinus L. 332. Lonicera Alberti mms 970. 387." da discolor DG. 8 S. diversifolia Wall fragran — brach — — aureo reticulata u — s Sch — sepritüliokdos C. 1 Keh. ; 369, — chinensis Wats. 45. — confu tissimaPaxt. |. & Lindl. 45.369. Lonicera gracilipes Miqu. 368. — Halleana hort. 370. — Niaguerillei hort. — quinquelocularis Hardw. — — tomentella Hook. & ae 253. — uniflora Bl. 39, ebbiana Arb. Sim.-Louis. 369. - Lucuma deliciosa Lind. seed nn Lindl. 155. — "- E uen cap PR T : Pa av. 221, Weite ei erben L,,889.. .. E MN Nutt. 45, 391. cuspidata Carr. 391. Magnolia Lennea 29. nic — obovat Yulan 29. 45. Mahonia Aquilam Nutt. 45. s G. Don — ea duod gea 412. Maranta eg = Et. dep Morr. 28 Mood anal lat 154. diandra Glox. — -— bosc idea Glox. — Mascon ee R. f. 69. AR EGS = dum. R. f. var. Boddaerti Lind. pulvinalis R. f. 26. tovarensis R E SIZ — xanthina = ; Matricaria maritima L. 261. Maxillaria ara oce R 827, yacinthina R. f. 388. 3 denm . f. 259 Melia sempervirens Sw. D. Melothria scabra Naud. 2 Me ndis dp Boiss. & LE. var. turke- = Jee Rgl. 223. 293. Mesospinidium incantans R. f. 60. grandiflora Sm. — 427 428 Mespilus pubescens Prsl. Miltonia specail Merclana R. f. 63. radia Mimulus cardinalis Dougl. ` 182. — Lewisi Pursh 183 aclaeanus Paxt. 183. — roseus Lindl. imusops Elengi L. 50. Molucella Mott L. 185, Monnina xalapensis H. Morus alba L. 45. B. & Knth. 121. rubra kd Moss Ensete 18. — —. Beccari 317. Myosotis sylvatica Hoffm. var. een 2, Myrtus communis L. 98. Nandina domestica Thbg. 3 Narcissus apodanthus Boiss. | edam 251. — Graellsii Willk. & — . pallidulus Graells — — rupicolus Dufour. — — triandrus Nemopanthes zs crust DC. A Nemophila maculata Benth. 152 oe meten Hook. fil. 25. 150. fim cdam" i W. 371. AL robusta 63. Williamsi 63. ere molle Desv. corymbiferum 1 rag us davallioides Kze. 314. Nertera depressa Banks & Sol. 348. Keans macrophylla T^ Nidularium ampullaceum E. Morr. 315. Bin Nigella damascena. L. 247 Nuttalia cerasiformis Torr. '& Gr. 45. 269. . Octomeria Saundersiana E f. 2x. es cordatum Lindl. - sulphu- — m pu Lindi- var. flaveolens R. : f. £27. ; — c Lindl. v. Lehmanni R. f. p. Lad. Pescatorei &, limbosum R. f. 25. o — pl nifolium R. f. 259. Papa d antiquoru Pard Register, Odontoglossum ramosissimum viride R. f. 27 EM xanthinum — Hon — 875. == cum R. f. 26. R. — je ien f. — vexillarium var. Hilliana 65. — v. Lehmanni 60. — — or 65. 27. Wilkeanu Oenothera prety cav. 150. albicaulis Nutt. — B, californica Wats. — — en Wats. — — pallida Doug — taraxacifolia Sweet 150, 15 oba Olea Aquifolium S. 4&2. 45. 390. gl. 1 macranthum var. William- siana f..62. | praestans R. f. 6 Opuntia a ee Engelm. 99. 413. nchic 29. — phyllocantha 414. — Póppigi Pffr. 412. — Rafinesquiana 29. vulgaris 98. Orixa japonica Thbg. 135. Ornus europaea Pers. 44. Oryza sativa L. 17. Osmanthus — Thbg. 45. — corniculata var. atropurpurea 333. tropaeoloides Pachystoma Thomsonianum R. $ 324. Paeonia hee Donn 45. M an Sims Palio sera Sieb. - 891. Panax ricinifolium S. & Z. 336. Senilai Rupr. — spinosum L. fil. — ya vulgaris DC. 348. m 18. us dic fotonus “Ledeb. 157. manni a C. A. "Mey. 45. 336. Parnassia 1 Piivi aeree 8. & 2.4 Pavonia Mako Periploca graeca Peristeria cerina Li ndl. 347. Eris Davidiana Carr. 267. ne, — vulgaris Mill. a Mes Petunia violacea Lindl. Phalaenopsis ae Lind. 213. Phaleria laurifolia Hook. fil. 206. Pharbitis pem G Choisy 56. cw Phellod odendron ... Rupr. 136. . Philodendron Carder Phoenix zn 18, ‘96: ium tenax 18. Photinia arguta we 935. — glabra Thb Phea media E 390, ora mirabilis Lour Phyllocactus Franzin ple anceps E. 374. . 285. a : $ 1 1 E 1 4 rea E. Morr. — bag E. Morr a E. Morr. 286. 285. Lindeni is Mor s, Kontsinskyana — ions E. "Mor purpurea -rubra E. oe E. Morr. — xiphioides E. Morr. — ia portait L. 252. ogyne suavis Pimelea decussata R. Br. 205, Moore — Mos -— 5. a E. Morr. 157. 277. lm 412. rown 65. raphyllum ramosissimum Nutt. 335. . 45. a Schmidt 227. Register. 429 Pinus hudsonica Poir. 48. Khutrow Royle Lambertiana Doüpl: — db mem pes Dorn Dougl. 48. rigida Mill. 48. gra Dougl. 30. 48. 8. Piper Folstad ura S. & Z. 391. Pirus floribunda hort. 29. 308. Maulei 29. Toringo Pistacia vue Terebin imd E 18. 266, ver. Piteairnia Andreana Lind. 252. epidota Rgl. — Planera Keaki Miaa. 29. 47. 390. Platanus cuneata W. 45. arya ee en & Z. 267. a S. Platystachys en Sea 285. Pleurothallis zu Rgl. 295. > en Koraiana 30, nucifera Pers. 49, Podocytisus caramanicus eem 267. nme Patschouly Polygon ne Don 250 : — cuspidatum £, compactum ec: — Donianum Sprel. 250. Ponera pellita R. t 62, alba L. v ldi q Potentilla Salessow: Steph. 307. Pothos aurea ee 378. 409, os N. Brown 26, Ds 355. Rhus semialatum var. Osbecki DC. 136. cedan L. AE 136. — neum — venenatum D 430 Register. Prunus fasciculata Gray 267. japoni hbg. 45. 268 Laurocerasus L. 46. 98 lusitanica — Maakii Rupr. — | 267. tomentosa Thbg. 29. 46. 267. — pincha d o u 267. a fl ,, an re ‘ain 136. Pseudolarix Kaempfer wer Pme dM jo 133. Ptar acia hort. angl. 66. SE * s flore pl. 328. Ptelea molli Torr. & Gr. 46. Pteroeary caucasica C. A. Mey . 46. — rax ioi ‘Spach 46. 266. seats 66. Pterostyrax hi se S. & Z. 46. 389. Pulsatilla vernalis Mill. Punica Granatum L. 98. 336. 352. var. nana Pers. 352. Purshia BER DC. asm scilloides Sieber (non Adams) Pretium inodorum Hm. 261. m Sm Quamoclit vulgaris Choisy 54. Quercus euspidata Thbg. 391. — Daimyo — "E eite — — flex L. 98. a lux xurians Durieu 121. DC. — verniciferum DC. E 29. 46. 136. 7i Rhynchocarpa glomerata 277. Dougl. 46. Robinia glutinosa Sims 46. hispida L. — pseud-Acacia L. — — v eh. 2 Rodriguezia planifolia Lindl. 259. Rosa anemoniflora hort. 308. ose R. Br, 46. 308. — Beggeriana Schrenk 308. — berkerifolia Pall. 307. — bracteata Wendl. 308. | wo "X © = a3 |: | ms uneana — laevigata Mchx. — — ierophylla Roxb. — multiflora — Thbg. — rugosa Thbg. 39. 397. 198. — sempervirens L. 8. — sericea Lindl. — setigera Mchx. — Silverhjelmi Schrank — sinica Murr. — — phoenicolasius Maxim. — — Rözli Rgl. 269. Ruta ee ir L. 135. Sabbatia camipestris Nutt. 184. Saccharum officina L. 15. Salix peera L. 391. a Thbg. — Salcia froticoba L. 47. Salvia elegans Vahl 187. incarnata Cav. — — punicea Mart. & Gal. — Schimperi hort. 180. Sanata Achras Mill. 49. Sarcochilus rubricentrum Fitzg. 62. ia anguinea Bull. 114. — Chelsoni Th. Moore 415. — men rg 54. purpurea b. + — undulata Desne. — E = ; " E D. OM EE RT HIS Bae NT E Register. serene i granulata 52. ‘Hirculus L. var. grandiflora Rgl. oppositifolia L. 92. Sekten atropurpurea L. en Schisandra chinensis Turcz. 46. Soent crispata Veitch 409. iadopitys verticillata 30. Scilla ee a 227. k. tricolor Ba Scutellaria F a: Nees 4 & Mart. Securinega ramiflora Müll. a arg. 46. Sedum Liebmannianum Hemsl. 62. — retusum Hemsl. — . — Selskianum Rgl. & Maak 22. - Selaginella Hookeri hort: 389. — concolor Harv. & Sond. 253. acrocephalus DC, 311. — pseudo-China Er 253. 311. Sy - cup Ker 309. = W. 259. Senna Tm Rox ; Sequoia sempervirens Endl. 48. Shepherdia canadensis Nutt. 46. n 5l. L. var. compacta 154. on Buon junceum L 267. Spiraea amoena E. Morr. 46. — expansa Wall. = Fortunei Ponar 47. — emu o 164. ioci eg ankam "oceidentüle A. Gr. 34. . Stenia guttata R. f. 63. Stranvaesia glaucescens Lindl. 335. Styrax japonicum S. & Z. 389. . — Obassia S.-Louis. — 431 Suaeda fruticosa Forsk. 2 H. B. & Knth. — Symphytum a asperrimum Bab. (non Donn) peregrinum Ledeb. — Syringa Emodi Wall. 47. Tagetes Feet Bartl. 182. Tamarix Lors 47. tetrandra Pall. 47. 135. Tanacetum leucophyllum Rgl. 358. Taxodium sempervirens Lamb. 48. Taxus baccata L. 4 adensis — cuspidata sed & Z. — — montana Tecoma grandit ora Delain. 47. — radicans Jus "n Telanthera amoena Ternatea en H. E & Knth. 56. ea chinensis 18. Theophr. rasta imperialis Lind. 50. . 48. Thyrsacanthus Behri hort. 260. — lilacinus Lindl. — ber rx Ait. 965. mericana Duroi — — argentea pendula — begonisclolia Stev. — — caucasica Rupr. — — SUMA Bose — — var. euchlora Rgl. — 432 Tillandsia polytrichoides E. Morr. 315. — purpurea R. & Pav. 285. Lindl. — variabilis Schlchtdl. -— virginalis E. Morr. 315. xip 285. Torreya californica Torr. 48. ndis Fortune — — Myristica Hook. fil. — nucifera S. & Z. 49. . — taxifolia Arn. — Triadenia aegyptiaca Boiss. 252. — micro a Spach — thymifolia Spach — Trillium nivale Ridd. 187 Triphasia trifoliata hort. 136. Tripleurospermum maritimum Sch. — Bip. 261. Tropaeolum majus L. 281. Talipa Schrenki Rgl. i urkestanica Rgl. 2 Erea crassifolium Ledcb. 292. Ulex europaeus `L. "E orst Ulins oer? rale b. u suberosa 3. — parvifolia Jacq. 3 Umbilicus en De. 374. . Vallota purpurea Herb Vanda lamellata Lindl. var. Tesi Rick — Parishi R. f. var. Mariottiana — Storiei hort. L 65. Veronica -— Kar. & Kir. 147. Mn alli Hook. E 188. — unculata Labill. 311. — tilis 4. syriaca & Sch. 311. — '[raversi Hook. f. 390. Viburnum dahuricum Pall. 368. Register, Viburnum MODUM. S Fort. — plicatum S. & Z. — == Thbg. aris = — Tinus L. Vicia villosa Roth 415. Victoria regia 3 illanova chr santhemoides A. Gr. uie Villarsia capitata Nees 156 — involucrata Hook. — Viola vind Pall. 221. Virgilia Vitis sconitifolia Bee. var. dissecta 136. — heter xxu lla Thbg. — — var. elegans — var. homuliteie = ~ inconstans e — a7 wrge REN Lem. 285. guttata Lind. & André 284. yam eiae vReue > m Morr. — — scalaris E. Morr. 316. Wahlenbergia iur e A. DC. 252. fil. — Moses eg DC, ARE frut s DG. — Pn Bungei Planch. 47. planispinum S. & Z. 135. Xwhion n Kolpa tabac c Bak. 284. Xylosteum Philomelae Yucca angustifolia 29. — entgsa — Zauschneria californica Prsl. 336. Mais japonica Zelkowa acuminata Planch. 41. 390. 390. nata pow Spac Zingiber officinale. Rose. 17. 3. Sachregister. ; Algen. Ga Gartenbau Austellung zu Frank- Anzucht = Palmen aus Samen im Zim- mer al von ER, als Freiland- — pflanzen 95. - | Argentinien 158 = iss Lr m : : Register. 433 Aufbewahrung und Versendung vonKernen Aufforderung zur Bildung eines deutschen osisten-Vereines 194. Auflösung a landwirthschaftlichen Aka- demie zu Proskau 130. Aus Bodas. 12 3. Baku 194 Ausdauer des Rhus verniciferum ohne utz im Freien 29. Aus Petersburg 162. — Santia 90. Aussprache p pi ete. Pflanzen- n 141. King in Nancy 319. Aus Suchum Kale 162. — E. dB 321. 984. 385. -+ Wes , Azolla I Früchten 417. Bearbeitung der europüischen Inula-Arten Behandlung en Myosotis palustris sem- perflore | Bemerkungen über die Kultur der Vic- oria ; Beobachtungen über die durch AEE rten Weinberge Bericht über eine | in Genua Blühende Pflanzen des freien rn in Januar u. Feb ar 162. Blüthenstände von Stipa aus diii “Steppe Siidrusslands 2 Blumendiinger und Insektenleim 112. Blumenverkauf in Florenz Botaniker, älteste und Ventienstiolie Mete r Gegenwart in Deutsc land 359. Buntblättrige Gehölze 189. Buntfarbige Kornblumen 288. Burchellia capensis 166. Calceolaria violacea 106. Cardy Catalpa Bungei harter als C. syringae- folia 167. 1. «| opo eerie d im Laub der | Farne 287. . x Dacrydium — eine seltene Neu- . Daten cd as Ombet 12 . Datisca — eine alte "one Pflanze 334. Dekorative Verwendung von Tuffstein 361. —— Beiträge von H. Za 134. 266. os p 368. 389. Desmodium racem Dielenbachia-Hybrie v von Sr in Florenz 222. Eigenthümliche Verwachsung zweier Säm- linge 366. [I scat im Age und Epheu-Ein- ngen Etiquetten 223. — er Gartenhaugesellschaft in Fruchtzweige eier Obstbäume 381. Gürtnerische Mittheilungen 328. vi». 4 e 1 QL? [ej d Kale 325. Gartenbau-Literatur 381. Gartenbau-Verein zu Lulea 296. Gelei enkai suot | in der Weintreiberei Gra anatapfelbaum 352. Grösster Eucalyptus globulus i in Italien 28. u. der Ber gracilis 2 on Dio und Sarracenia 297. ien iiie Krschbeu es 190 Hibiscus palustris. und or staudige nordamerikanische Arten 137 Horner über Aurikeln 350. | Hydrangea puncta 167. Import von Lilien aus Japan 32. Internationale erg von Produkten Ialieninche Cuius ee 318. Jahresertrag der Agrumen in Italien 417. Japans Holzindustrie 379. Kolonie von Gärtnern in Californien als egetarianer 123. Koltur der Cineraria hybrida fl. pleno = und Verwendung von Saponari ocimoides 265. — von Andropogon formosus 106. — von Astragalus baeticus in grossem Massstabe 67. Kursaal-Anlagen in Wiesbaden 107. Labiate, eine reichblühende (Coleus Hu- beri) Laubabwerfende Bäume, welcheim Herbste die Blätter behalten 36. 434 Lebenszähigkeit der Blasenfüsse 137; Lüftung von Gewächshäusern 189. Mängel der Samenkataloge 198. Massenvermehrung wurzelächter Rosen 8. Mattglas für door s und Glas- 265. háuser Mittheilung über einige wichtige Pflanzen 4 ilippinen 416. Mittheilungen, kleinere, von Dr. Regel 298, Mus aus Cyperwei n 379. Nac eum von Alb. Regel 418. Nekrolog von Wilh. Hochstetter 983. — Schleiden 289. ann, "blühende, aus Turkestan im botanischen Garten in Petersburg Noch ein Wort über die Retinisporen 210. Norwegische Vegetation 221. Notizen über Palmen 103 Oculation mit Spitzentrieben von Birken, Ei ; Orchideen, blühende, im botan. Garten in uhe 68. blühende, im botanischen Garten in Petersburg 68. Palmendünger 350 Palmenhaus auf der Pfaueninsel in Pots- dam 122. Paprika 222. —n Astern als einjährige Pflan- n 167. n Dr. E. Reg el 229. Prochiezetuplt von Cordyline australis 69. Reblaus-Einschleppung in die Krim 89. Rechtschreibung der Pflanzennamen 230. o von Alb. utl el 3. as Kaschthal 145. 206. 23 6. i Turfan nach Kuldscha 270. — 337 Rheum nobile in Europa zum erstenmale | blühend 255. Rieinus als Mittel gegen Fliegen 3 Rolle des Kalkes bei der ee von Samen A d unü er orum. 287. me! à Inseln von n Kork 165. Li Register, Stellung der ee gr im natür- lichen System und ihr Werth als ite und Balls - Stiftung der K. S ne der Wissen- schaften in Wien dotitrópische ‘Nutz Pene à im Sommer 1879 ins Freie SE im botan. Garten zu Marburg Sudan-Wein 385. Tilia euchlora 364. er Ailanthus 386. das Sa ftsteigen und über Inschrif- ten und Zeichen an Dianthus chinensis ges Bor er Sapota v "Winters 879—80 in Italien 28. mr duri niedriger Temperatur- auf Vegetation 10. 168. E und Imbitition der Cynareen-Invo- mige Johannis- und Sta- sliiboaren und über Weintreiberei 274. Orobanche caryophyllacea 417. Ulme grosse von Eriw n 8. il I = ‘ae sender getülltbl gov Untersuchungs-Resultate über die physio logische Bedeutung der Pflanze Ld Werbessertes Oculirmesser 136. E von Rhododendron ponticum 231. Verdunstung der Pflanzen 351. Verhalten der Fruchtbäume und Freiland- gehöl er Verschiedene Bemerkungen über Versi der im Esbekich-Garten zu Kai befindlichen Bäume und Sträucher von ausdauernden Hoiame welche am Sta kulti- bait werden ete. 392. 3 Victoria r in ungewöhnlicher Voll- Beyer 67. : Was nicht erfroren ist im Winter 1879 bis 1880 29. der Austrocknung ~ Register. Wassersucht bei Ribes aureum 68, Weinbau in Caschemir 379. Wichtigkeit der Carica Papaya als Medi- | pflanze 286. iode eiserne mit Selbststeuerung für | ten 71. | Winter in iii und in Tiflis 89. 435 , Witterungsverhültnisse, verschiedene 130. Bag Aura 123. r Etiquettirung 140. Zu zu dem Artikel lateinischen etc. 304, „Aussprache der Pflanzennamen 4. Literaturberichte. A. d'Arbois, de Jubainville et Julien Ves- di z t . duites par le sol, l'atmosphére, les para- sites végétaux etc. 87 erkmale der wichtigsten deutschen Wald- und Gartenholzarten, beschrieben von Forstrath Dr. Nórd- linger in Tübingen 352. Auswahl der vorzüglichsten Rosen 72. Berge, Herm., Pflanzenphysiognomie 124, > m des Thüringer Gartenbau- Vereins i Bolle, Deutscher an 84, Brennwald, Sammlung gemeinnütziger Vorträge” auf rim Gebiete des Garte baues etc. 352 Clematis, die, von Hartwig und Heine- mann 255. Dalliere, A., les plantes ornementales à feuillage iade et coloré 31. Dippel, Leop., die Blat ee und deren ultur i 125. Dumas Père, la culus marechére 72, Focke, Pflanzenmischlinge 225. Frünkel, Anna, die dankbarsten Zimmer- pflanzen 256 chwind, Rudolf, die Felsen in Gärten und Parkanlagen 193. Pape, die moderne Teppichgärtnerei Handbuch der höheren Pflanzenkultur von | C. Salomon 127. | Hartwig J., der Küchengarten 380, | ten, deren Varietäten und Hybriden | 255. 382. | 1881. u. Heinemann, die Genai | : Heer, Oswald, Flora fossilis arctica 224. Heinemann, ege der Obstbäume in Töpfen und Kübeln 226. Jäger, Herm., dèr Hausgarten 288. Karsten, Deutsche Flora 320. Küchengarten von Hartwig 380. Lauche, Wilh., Deutsche Dendrologie 102. 125. Lucas, Ed., Neue Obsthau-Schriften 223. S chutz ne Weinreben gegen die Phylloxera 382. -— Vollständiges Handbuch der Obst- kultur 224. 256. Müller, Ferd., Eucalyptographia 84. Nietner, Th., die Ros — Gärtnerisches 321. eh, Deutschlands beste Obstsorten bt: Ernst, ein verschlossenes Land. Reisen nach Corea 88. Pflege der Obstbäume in Töpfen von Heinemann 226. Puydt, les Orchidées 30. Reinke, Lehrbuch der allgemeinen Bo- tanik ar Einschluss der Pflanzenphy- siologie Reisen in ewm und Hochasien 79, Rivoli, die Serra Estrella 81. Salomon, Carl, wichalaus- das Wichtigste über Ge- - Zimmerpflanzen und 21. Handbuch der hóheren Pfílanzen- kultur 127. Wörterbuch der botanischen Kunst- sprache für Gärtner 320, 30 Register, Schneider, visere Rangliste der edelsten , Todaro,Hortusbotani Pe it 320 n 257. Schonkuieh; R, Report ai the Botasic ie Uhlworm, Botanisches Centralblatt 256. Garden at Adelaide 418. | Willkomm, Morile, Deutschlands Laub- Schutz der Weinreben gegen die Zerstö- | hölzer im Winter 821. — rung durch die Phylloxera 382. — Kiindiratioueg florae ` hispanicae Taschenberg und Lueas, Schutz der Obst- | Wormann, Garten-Ingenieur, die Tempel bäume und deren Früchte etc. 226. — . 5. Personalnachrichten. Basa Mae Owan 162. Berthelot, pm 90 T. Merck 32 T. Bouché, , Carl David 354 & t Nylander 162. Caruel 130. Rabenhorst 226. 257 +. Dodel-Port 89. Reinecke 386 7. Eneroth 226 +. Frank 258. ~ ‚Hildebrandt 258 Hochstetter 354. Kirchner 386, EL Wendland, Herm. 290, Verlag von PAUL PAI PAREY in Berlin, S.W., 91 Zimmerstrasse. @RARTEN-ZEITUNG. Nonatsschrif für Gärtner und Gartenfreunde, aus Wissenschaft u. Praxis herausg, von TTMA o D: A General-Sekrétür des ESCHER = Beförderung des Gartenbaues, Custos des Museums . landw. Hochschule, a. o. Professor an der Universität Berlin. |o MU zahlreichen Wem RS und descen id Pre is fü 3 gang on 12 Heften 1 ark. Heft e Garten-Zeitung Behandel alle Zweige des Gartenbaues und ER, für Gärtner und Gartenfreunde in Deutschland das gemeinsame| entral-Organ zu werden. Gegen ı Mark in Briefmarl fi £ 1 ines Probeheftes. ILLUSTRIRTES 'ARTENBAU-LEXIKON. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachleute aus Wissenschaft und Praxis | herausgegeben von in Erfi Ss 1002 in = Text gedruckten Holzehnitin end ue ordert die Bea rtun n Fra agen, wie sie das eine augenbiickliche, | klare und bün cafe een = wo ye allein nicht genügt, a zugleich eine Abbildung. — Be Esissker Band i im gróssten Octavformat. Preis 24 Mark. Vorzüglich gebunden 27 Zu beziehen durch jede Buchhandlung. Grosse Preise: Philadelphia 1876, Paris 1878 und Sidney 1879. Böhmens Schatz! atur-Bitterwasser, po altberühmte Krone der Bitterw: Anton einige Sohn des Ord