ur Monatsschrift n Vereines zur Beförderung: des Gartenbanes | Ä Königl. FR, Staaten . e Gesellschaft der Gartenfreunde : Redakteur: en n er a f ® N “ S Br: I: MIIIIEN) 2 General-Sekretär des se! zur Beförderung des Gartenba Custos des Kgl. landw. Museums, „ Professor an der Universität ou zu "Ber Hin. er 23. Jahrgang. 1880. Mit 12 Tafeln und5 Holzsehnitten. , | ee | & Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des a in den Königl. Preussischen Staaten und der - Gesellschaft der Gartenfreunde Ball. a Dr. L. Wittmack, General- rn Kur Vereins, Custos des kgl. landw. Museums, vatdocent an der Universität. Adresse des Vereins: Adresse des Schatzmeisters, Rentier Sonntag: Berlin SW., Schützenstr. 26. Berlin $., Alexandrinenstr. 51. No. 1. Berlin, im Januar 1880. Fürbitte ‚für die im Schnee hungernden Vögel an alle Freunde derselben gerichtet von : C. Bolle. \ Seit lange ist nicht soviel Schnee gefallen In unsrem Deutschland, dass vor. Winterschärfe In tiefster Ritze bergen sich die Kerfe, Und tiefer noch verschneit des Gıases Wallen. Von Reif starr'n weiss die eis’gen Waldeshallen; - Kein Baum, der nährend Frucht zur Erde werfe! — Wie für ihr Käuzchen sorgete Minerve Mag een hold zu sein auch Euch gefallen. Sind sie’s nicht, die für uns im Lenz gesungen? Vom Tisch des Menschen giebt's der Brocken viele, Die, ungenützt, verkommen auf der Diele. Streut sie den Vögeln, die vom Frost range! ’ Euch Reichen ziemt’s, zu spenden reich den Armen. Von Mensch zu Thier geh’ segnend das Erbarmen. s...629. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 26. November 1879. 1. Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wurden Abänderungen nicht beantragt. II. Da der Direktor, Herr Wirkl. Geh. Rath Sulzer, und seine Stellvertreter am Erscheinen verhindert waren, so übernahm Herr Professer Eichler auf Ansuchen der Versammlung den Vorsitz. 11. Vorgeschlagen wurden: A. Zu korrespondirenden Mitgliedern: 1. Herr Prof. Dr. Maxwell Masters, Redakteur des Gar- deners’ Chroniele, in London. 2. „ Dr. Robert Hogg, General - Sekretär der Royal- Hortieultural-Society und Redakteur 2 ee ; of Hortieulture, in London, a B. Zu wirklichen Micha a = Herr Dr. Jagor in Berlin, durch Dr. Wittmack. | 2. „ Kunst- und Obergärtuer Repke, durch Herrn Haack. IV. Ausgestellt waren: 1) von Herrn Wendt, Hasenhaide, ein Sortiment hübscher Cyclamen, von denen eins Neigung zum Gefüllt- werden zeigte. Von Seiten der Preisrichter, den Herren G. Fintel- ” mann, Laekner und Perring, wurde der Sammlung ein Ehren- a Bi Be ee 2) Von der Schlossgärtnerei Reuthen meh- rere Eucalyptus- Sämlinge, über welche Dr. Wittmack später refe- rirte. @. u) V. Vor Eintritt in die Tages - Ordnung wurden verschiedene kleinere Mittheilungen gemacht. a 1. Bezüglich der Anfrage wegen Mandel-Kartoffeln aufS.535 er & Sohn in Celle weisse, bei Herrn Fr. v. Gröling & Co. berg bei Berlin blaue Mandel-Kartoffeln, bei Herrn Busch ssow bei Zewitz in Pommern beide Sorten zu ‚haben ‚der Monatsschrift theilt Dr. Wittmack mit, dass bei Herren Schie- mit die Stellen, wo sich die Thiere aufhalten, bespritzt habe; auch Kochsalz auf diese Plätze gestreut, habe guten Erfolg gehabt. Um Ameisen zu vertreiben, habe er mit gutem Erfolg Kampher oder Schwefelblumen in die Löcher gestreut; auch Alaun sei sehr gut. Herr Prof. Orth bemerkte hierzu, dass es weit besser sei, den gebrannten Kalk staubförmig gegen die Schnecken anzuwenden, als in Wasser gelöst. Herr Tannhäuser berichtete, dass er das Wasser, in dem Fische geschuppt und ausgewaschen sind, als vorzüglich gegen Ameisen befunden habe. Herr Blume verwandte mit gleichem Er- folg Heringslake oder Kobaltwasser mit Honig, mit welch’ letzterem “ Mittel derselbe auch die Wespen vertilgt. Herr Brandt wendet ein- 3 fach Salz an. Dr. Wittmack bemerkte, dass nach Dr. Neubert’s Deutschem Garten-Magazin 1879 S. 305 sich empfiehlt, die Ameisen durch Honig, in den etwas Arsenik gethan, zu vergiften. VI. Von Herrn Fabrikanten Brendel, dem Verfertiger der Blüthenmodelle, war eine Serie von Modellen sog. Insekten fressender Pflanzen (Dionaea, Drosera, Nepenthes, Sarracenia, Aldro- vanda und Utrieularia) zur Ansicht eingesandt. | VI. Dr. Wittmack legte den von unserem Mitgliede Herrn Prof. Dr. Liebe verfassten Leitfaden „Grundriss der speziellen Bo- tanik, zum Unterricht in der systematischen Botanik, 2. Auflage“ vor und empfahl denselben auch den Gärtnern eindringlichst. Ebenso zeigte derselbe einen riesigen Kohlrabi von Herrn Schmack in Wormditt in Westpreussen, der frisch 7% Pfd, gewogen. VI. Zur Tages- Ordnung übergehend, legte zunächst Herr Prof. Eichler 2 Prachtwerke vor, 1) Aroideae Maximilianae, an besonderen Artikel berichten wird. Ebenso führte derselbe die Abbildungen des Arum san e Ait. und des Encephalartos Hildebrandtii Al, Br. et Bouche vo Beide Pflanzen haben im vergangenen Sommer im botanischen ; Garten geblüht (E. Hildebrandtii in einem weiblichen Exemplar), und sind von Herrn Prof. Schmidt im Auftrage der Garten - Direktion Ss 2) The Herfordshire Pomona, worüber rule in einem Fe SE Ereanle Meisterschaft worden. Die Abbildungen von - a Encephalartos Hildebrandtii wurden für die Monatsschrift zur Verfügung gestellt. | Sodann legte Herr Prof Eichler als grosse Neuheit Früchte . der Riesen-Aroidee, Conophallus (oder Amorphophallus) Tita- num Beccari vor. (Siehe Abbildung Monatsschr. 1879 S. 134 Fig. 6.) Der botanische Garten hat dieselben durch die Güte des Herrn Dr. Stenzel in Breslau erhalten, dessen Bruder, ein Schiffskapitän, die Früchte aus Sumatra importirte, nachdem vorher von ihm gesandte ' Knollen erfroren angekommen. Die Früchte, welche in frischem Zu- stande nach Beecari (1. e.) 35—40 mm lang, 35 mm dick und roth von Farbe sind, haben eingetrocknet nur ca. 30 mm Länge, sind dabei etwas zusammengedrückt und schwarz. Sie enthalten 1, > zuweilen auch 3 Samen, die fast wie eine schmale Mandel ge- staltet sind. IX. Dr. Wittmack besprach die aus der Schlossgärtnerei Reuthen bei Spremberg. eingesandten Eucalyptus-Sän ge. Si g waren sämmtlich aus Samen gewonnen, den Herr Dr. R Scho m ‚burgk in Adelaide, korrespondirendes Mitglied des Vereins, “über- sendet (siehe Monatsschrift 1878 $. 535), und hatten, obwohl erst im Früh jahr gesäet, bereits eine ziemliche Grösse erreicht; E. ro- = busta war am höchsten gew orden, schon 51 cm hoch, ae ‚anderen =. en B0.0m.: : | Dass ptus paniculata Sm. u She- beedbask, hat N jung sehr schmal lanzettlich-lineale Blätter; E. pilularis Sm. vulgo a Black-butt besitzt ‚dagegen breit-ovale Blätter. Letzterer Baum ‚wird 20 - 25 m hoch, bei einem Durchmesser von 50-125 em, sein Holz wird. als Bakliole sehr geschätzt. E. robusta Sm. vage = ; Swamp-Mahagony, d. h. Sumpf-Mahagoni, wird als Schiffs- bauholz viel verwendet, und soll dies in und über dem Wasser 40 ‚Jahre dauern. E. siderophloea Benth. vulgo Ironbark, .d. h. is :nrinde, ist einer der vorzüglichsten Nutzbäume zum Sehiffs- wie age Hausbau, Sa zu ' Eisenbahnschwellen. nei Baum, der u: Blätt. ie all sämmtliche ausgestellten Arten, mit Ausnahme der beiden Exem- plare von E. pilularis, bereits in diesem jugendlichen Zustande abwechselnde Blätter zeigen. Herr Spaeth knüpfte hieran den Wunsch, der Verein möge das Publikum darüber aufklären, dass in unseren Breiten von einer Fieber vertreibenden Eigenschaft des sog. Fieberheilbaums, Eueca- er Iyptus globulus Labill., keine Rede sein könne. Wenn diesem Raum und einigen anderen Eucalypten in der That solche Wir- kung nachgerühmt wird, so ist das weit mehr in der grossen Ent- x wässerung des Bodens, welche diese Bäume in wärmeren (nicht ganz tropischen) Gegenden bei ihrem schnellen Wuchs veranlassen, als in .. dem verdunstenden ätherischen Oel zu suchen. Man sorge daher bei uns für gute Entwässerurg, so werden die Sumpffieber von selbst verschwinden, wie sie thatsächlieh z. B. bei Spandau seit Anlegung Le eines grossen Entwässerungsgrabens verschwunden sin. Im de Luft im Zimmer zu verbessern, kann man beliebige andere Pflanzen nehmen, E. globulus ist sehr undankbar und hält. sich im Zimmer . sehlecht. 5 2 Herr Prof. Eichler ist derhelben Memang wie Herr Spaeth und weist darauf hin, dass auch von vielen anderen Seiten de EHt- “nahme von Wasser aus dem Boden durch die ‚Eucalyptus als Haupt- ursache der Verbesserung der sanitären Verhältnisse in. Be .. gegenden angesehen werde. Sn Herr Inspektor Bouch& schliesst sich dem an. E. a ist im Zimmer schwer zu ziehen, denn alle Neuholländer ‚brauchen. im Winter feuchte Luft. Man sorge in den Städten, um die Luft. = zu 1 verbessern, nur kräftig für Vegetation und pflanze Bäume und = tigkeit scheint er nicht zu lieben, denn auch in Gewächshäusern stockt er leicht. Herr Prof. Orth sieht die Wirkung des Eucalyptus nicht blos in der Wasser aufsaugenden Kraft, sondern auch in dem Vermögen der Wurzeln, die Bestandtheile des Bodens umzusetzen. Jede Kul- tur, jede Vegetation wirkt bekanntlich günstig auf den Boden, und wenn z. B. die Campagna von Rom kultivirt würde,, so würde sie nicht mehr so ungesund sein. Durch die zersetzende Kraft der Wurzeln werden wahrscheinlich auch die kleinen Spaltpilze, Bakte- rien, welche man als Ursache der Malaria ansieht, zerstört. Herr Prof. Eiehler: Nach Ansicht von Nägeli entstehen be- kanntlich Malaria dadurch, dass in sumpfigem Boden Bakterien sich massenhaft vermehren, deren Keime (Sporen) dann beim Austrocknen in den Organismus des Menschen gelangen. Man kann nun einer- seits die Krankheit verhindern, indem man den Boden stets unter Wasser hält, so dass die Keime nicht heraus können, oder anderer- seits dadurch, dass man durch eine kräftige Vegetation mittelst der nach allen Richtungen die Erde durchziehenden Wurzeln der Pflanzen die Bedingungen zur Bildung der schädlichen Organismen aufhebt. Herr Lackner betrachtet E. globulus nicht als eine absolut schlechte Zimmerpflanze; er habe 10 Jahre lang mehrere Exemplare ° sogar in warmen Zimmern besser durchgewintert, als im kalten Ge- wächshause, wo sie leicht stockten, Herr Garten - Inspektor Bouch& hält E, faleatus Hort. und E. longifolia Link. nicht für verschieden von E. globulus. Be- kanntlich besitzen die meisten Eucalypten in der Jugend gegen- ‚ständige, sitzende oder ganz kurz gestielte Blätter, die horizontal ‚ausgebreitet sind; mit zunehmendem Alter erhalten sie gestielte, oft sichelförmige, überhaupt anders gestaltete und mit der schmalen = z Kante nach dem Erdboden gerichtete Blätter. E. globulus hat : = mehrere Jahre im botanischen Garten beiderlei Blätter getragen . Jugendform. (Dr. Magnus hat für Deutschland. zuerst: darauf hin- Eräftigen. ‚Trieben, die. sich neu bilden, dann wieder Blätter von der # er dass in der Augend aur die Unterseite, später an den Verhandl. des bot. Vereins der Prov. Brandenburg 1876 $.22 und 1877 S. 85. D. Red.)*) Gegen das Stocken der Eucalypten im Gewächshause kann man sich schützen, wenn man die Pflanzen, sowie sie in’s Treibhaus gekommen, gleich feuchter hält, Die unteren Wurzeln sind im Sommer, wo die Töpfe doch meist eingesenkt im Freien standen, an Feuchtigkeit gewöhnt gewesen, und sie gehen zu Grunde, wenn man nicht im Hause sogleich reichlich Wasser giebt. Am besten ist es, die Töpfe in einen Untersatz zu stellen. . Bei vielen Euca- lipten bildet sich an ein- und zweijährigen Trieben ein Exudat; es treten ‚kleine Wärzeben auf, die anfangs weiss, dann braun sind und zuletzt schimmeln, worauf die Pflanzen zu Grunde gehen. Eine Untersuchung dieses Exsudats wäre wünschenswerth. Auch Pro- teaceen leiden leicht, wenn sie im Herbst in’s Haus kommen, und zwar aus demselben Grunde, wie Eucalyptus; auch ihnen muss des halb ebenfalls vald reichlich Wasser gegeben werden. X. Seitens des Vorsitzenden des Ausschusses für gärtnerische Versuche, Herrn Hofgarten - Direktor Jühlke, war der Bericht des Herrn Garten - Inspektor Lauche über die im laufenden Jahre in dem Mustergarten der Königl. Gärtner - Lehranstalt auf Ver- anlassung des Vereins ausgeführten Düngungsversuche übersandt worden, und berichtete Herr Prof. Orth unter weiteren Ausführun- > gen über die interessanten Ergebnisse dieser Versuche. Dieselben Er werden in der Monatsschrift veröffentlieht werden. (S. S. 8.) XI. Herr: Universitätsgärtner Perring zeigte hierauf eine Pho- tographie einer Staude von Gynerium argenteum mit ca. 120 2 Blüthenstauden im Gruson’'schen Garten zu Buckau-Magdeburg No die von Herrn Obergärtner Leidner daselbst frenndlichst übersandt war, und wird Herr Perring darüber einen besonderen Artikel ver öffentlichen. . = SER ‚Dr. Wittmack legte einige kolorirte Phobien yjhien vo: 2 Atpenpdanaih von Herrn P. Hölzl in Bozen (Verlag: Fr. Kr s _ Buehhandlung in Bozen) vor, die ‚Herr Dr. Wilhelm Landau ihm | Er Sk ne übersandt hatte. ergl. auch die Angaben Ford v.' Müller’ s über | die Z - Unter-. berseite treffliche Xül. Es wurde beschlossen, des Weihnachtsfestes wegen die nächste Versammlung am 17. Dezember abzuhalten. Als wirkliche Mitglieder wurden aufgenommen: 1. Herr Baumschulbesitzer Buntzel in Nieder-Schönweile. 2. ,„ Kaufmann Herrmann in Berlin. 3. „ Kaufmann Bernhardt in Berlin. 4 „ Kaufmann Haukohl in Berlin. 5. „. Rentier Theodor Eichler in Berlin. 6. „ Oekonom Carl Michels in Berlin. 7. „ Obergärtner Forkert in Prötzel bei Straussberg. 8. „ _Obergärtner Georg ee in Lucklum bei Braunschweig. 9. „ Obergärtner Ritter in Engers a.R. a. u. 8. (gez.) Wittmack. Beri ch t | über die im Jahre 1879 in der Kgl. Gärtner - Lehranstalt seitens des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vor- genommenen Düngungsversuche. 27 ne Die nachstehenden Berichte des Herrn Kgl. Garkin: hier Lauche sind dem Verein von dem Vorsitzenden des Ausschusses für gärtnerische Versuche, Herrn Kgl. Hofgarten-Direktor Jühlk e, Direktor der Kgl. Gärtner-Lehranstalt und Landesbaumschule, über- sandt worden, und hat Herr Professor Orth die Güte gehabt, noch = ee hinzuzufügen. A. Mohrrüben. . Die Versuche wurden auf demselben Grundstück vorgenommen, Kar dem im vorigen Jahr die Düngungsversuche mit Kohl stattfanden. == wurde dieselbe Eintheilung der Beete beibehalten und das ganze der Länge nach in zwei gleiche Theile getheilt, welche u m ‚breiten ‚Weg getrennt wurden. Die vordere Hälfte wurde elben Stoffe offen gedüngt, wie im vorigen Jahre, dagegen blieb. ; Ifte ungedüi st, um ae des un = nur die Hälfte des im vorigen Jahre angewendeten Düngers ge- braucht. Sämmtliche 30 Parzellen wurden im April mit der gröss- ten Vorsicht einzeln umgegraben, so dass keine Erde auf ein an- deres Beet gebracht werden konnte. Zur Aussaat wählte ich die Braunschweiger Mohrrübe; der Same wurde am 30. April gesäet, untergeharkt und mit einem Brettehen der leichte Sandboden festgeschlagen, um das Austrocknen zu verhindern und die Keimung zu befördern. Die Mohrrüben sind vor dem Wiegen, welches mit der erinken Sorgfalt geschehen ist, vom Kraut befreit und von dem anhängenden Er . Sande gereinigt worden. : a. bedeutet die neugedüngte Hälfte der Parzelle; 0 b. die zweite nur im vorigen Jahre gedüngte ZUR: et en Parzelle I, Ungedüngt: & re a. 8 kg 585 g. we b.8 kg 500 g Der Same ging bei allen ungedüngten Parzellen sehr ungleich auf; auch hatten die Mohrrüben den ganzen Sommer hindurch ein gelbliches Aussehen. Parzelle I. Schwefelsaures Ammoniak 480 g Davon 2 gleich Y m tief untergegraben und 's flach N a. 12 kg 750 g. = b. 7 kg 800 g. | a Parzelle Ill. Seth 1185 g. Davon % 90 d gleich Y m tief untergegraben, "s (395 g) flach untergehackt: a. 15kg 835 b. 11 kg:250 g. I N Parzelle IV. Schwefelsaures Kali 570 g. Davon Se | Hälfte (285 g) gleich a m tief er die andere Halfte lach. untergehackt: Ei | ee | a. 17 vr er Best Ders v Ungedünst: ee. SE a .° Tkg 500 8. =, Parzelle, v Schwefelsaures. Ammoniak, und Bupk phosphat. Von ersterem 480 g, von letzterem 1185 g, beide gut gemischt. °% gleich Ys m tief untergegraben, Ys flach untergehackt: a. 16 kg 250 g. b. 11 kg 800 g, Parzelle. VI. Schwefelsaures Ammoniak 480 g und schwefelsaures Kali 570 g gemischt. Die Hälfte davon gleich m untergegraben, die andere Hälfte flach untergehackt: a. 15 kg. ; b. 11 kg 560 g, Parzelle VIl. Superphosphat 1185 g und schwefel- saures Kali 570 g. Wie VII. untergebracht: ; Rn 19 kg 958 b. 13 kg 300 g. Parzelle IX. Ungedüngt: a.7 kg 4l5g. B7 kg. Parzelle x: na Eee 480 g, RR | phosphat 1185 g und schwefelsaures Kali 570. g. Wie VIL untergebracht: | a. 17 kg 415 g. b. 12 kg 900 Parzelle XI. Chilisalpeter Enke Deren Y% sog) gleich 1; m tief, % kurz vor der Aussaat flach untergehackt, Y im übergestreut: eu Ike; b. 15 Parzelle XI. Chitisalpeer. 570 8 atene: a 21 kg 667 8. RR un ”s m tief untergegraben, "s Chilisalpeter flach untergehackt und ”s Chilisalpeter im Juli übergestreut: a. 27 kg 330 g. b, 15 kg 230 g. Parzelle XV. Stalldünger 100 kg. Die Hälfte Ys m tief untergegraben, % flach untergehackt. a. 28 kg 335 g. b. 22 kg 500 e. Parzelle XVI. Stalldünger 200 kg. Die Hälfte % m tief, ’/a flach untergegraben: a. 28 kg 165 g. b. 20 kg 800 9. Parzelle XVII. Ungedüngt: a. 8 kg 500 g. b. 7 kg 250 g. ö Parzelle XVII. Stalldünger100 kg und schwefelsaures ; Ammoniak 480 g. Beides gemischt, wie XV: a. 26 kg 834 g. = b. 20 kg 300 g. Parzelle XIX. Stalldünger 100 kg ei Chilisalpeter in Pulver. ’ Stalldünger % m tief, % Stalldünger flach, % Chii- salpeter Y m tief, % Chilisalpeter flach Rn, 8 Chili- I salpeter im Juli übergestreut: a. 26 kg 835 g. .b. 21 kg 500 g. ns Parzelle XX. Stalldünger 100 kg und en E 1185 g. Gemengt, dann wie XV.: = 5 38 Ke.165 gr i b. 22 kg 750 g. | a ParzelleXXl. Sialidünger 100 ee ae 11858, = e Chilisalpeter 570 g und schwefelsaures Kali 5708 Mg Stall- < dünger, Ya Superphosphat und % schwefelsaures Kali gleich sm tief, Ya St ar, Ya Superphosphat und % schwefelsaures Kali flach, % Chilisaipätet Ys m tief, Yg regel Hach See 2 rt ie en im Juli übergestreut:: ; ak: en 20 Sigg 2, & Parzelle XXIL Stalldünger 100 kg und schwefelsaures Kali 570 g. Gemengt, dann wie XV.: 3.19 kg 500 g. b. 18 kg 950 g. Ä Parzelle XXIII, Stalldünger 100 kg, schwefelsaures Am- moniak 480 g, Superphosphat 1185 g und schwefelsaures Kali 570 g. Gemengt, dann wie XV.: a. 22 kg 685 g. b. 15 kg 500 g. a Parzelle XXIV, 3mal mit 8 Bioskanacp Latrine gegossen: er a. 30 kg 915 g. b. 22 kg 500 g. Parzelle XXV. Wie XXIV.: a. 29 kg 950 g. . b. 22 kg 80 8. : = Parzelle XXVL alien ai 40 5 3 ) iwefelsaures Kali 570 g und Superphosphat 1185, flüssig: a. 25 kg 500 g. b 26 kg 300 g. Ä Parzelle AL V: - ae Kalk 7 ke: ee a. 19 kg 834 g. : BE BL 18 Kg 800 | 2 | rl Parzelle XRVIH. Stalldänger 100 “= gebrannter Kalk nn a. 30 k 250 g. Er 1 2 Parzelle ARIX. er 100 KB gebranuter Kalk Er ur Ian Einfluss das Entfernen der Keime auf die Ausbildung der Knollen ausüben würde. Da die Genehmigung des Kuratoriums der König. Gärtner - Lehranstalt zu diesen Versuchen erst Ende April ertheilt wurde, konnte über die Verdunstung der Kartoffeln im Winter niehts Se festgestelli werden. x Die eine Q.-Ruthe grossen Beete wurden schwach gedüngt und a die „Lange weisse Sechswochen-Kartoffel‘ zu diesem Vesuche e- nutzt. a Parzelle I. 45 Kartoffeln mit etwa 1 Zoll langen Keimen sorgfältig gepflanzt: Ertrag: 15 kg 56 g. Am 3Yr. Mai waren die jungen Triebe gegen 2 Zoll hoch. Parzelle IL Sämmtliche Keime re: vor dem Pflanzen entfernt: Ertrag: 7 kg 80 g, Sr re Waren am 31. Mai noch nicht Keroe nur einzelne Triebe = kamen aus der Erde. = Parzelle III. Mit Keimen wie I. Dept: Ertrag: 15 kg 5 g. Parzelle IV. Ohne Keime wie Il.: Ertrag: 7 kg 50 g. Die erg von ee a ae Il. ee im Fonda, 15. BER 1879. Erläuterungen % mit Mohrrüben. Das Resultat des Versuchs hat dadurch an inara = won ae nur die Hälfte der im vorigen Jahre. gedüng ‚ten Pari alt diesem Jahre wieder gedüngt, die andere Hälfte ungedün t geblie es und dadurch ein Bild über die Te des im Giecharighe 1 der u der. u vorigen. dabre wie. | Jahr: aaalinet, age Parzellen: © 8.585 kg 8.500 „ 8.330 „ 7.500 „ 1.418 ; 7.000 „ 7.335 „ 7.300 „ 8.500 „ 7.250 „ durchschnittlich 7.771 kg Mohrrüben auf einer halben Q.-Ruthe (7.09 qm) ein gutes Zeug- niss ist sowohl für die richtige Auswahl des Versuchsbodens, wie für die sorgfältige Anstellung des Versuchs selbst, und die mit- getheilten Zahlen ergeben, wie wichtig und nothwendig es ist, bei derartigen Kulturen mit den gedüngten Parzellen zugleich eine An- zahl von ungedüngten wechseln zu lassen Die Richtigkeit der 'Schlussfolgerungen wird dadurch weit grösser. Gewisse Unregelmässigkeiten in den Ergebnissen sind bei solchen Versuchen überhaupt nicht zu vermeiden, und sie sind in der Ver- schiedenheit des Aufgehens, in dem partiellen Auftreten von: vege- tabilischen und thierischen Feinden nicht selten begründet. 80 sind auch im Jahre 1879 einige Ergebnisse vorhanden, die nach den vorhandenen Daten nicht vollständig erklärt werden können; ' durch eine grössere Zahl von Versuchsparzellen macht man sich aber von solchen Unregelmässigkeiten bis zu gewissem Grade un- abhängig, wie auch aus den sehr werthvollen Resultaten des dies- | jährigen Versuchs deutlich hervorgeht. gefasst werden. ee Zunächst ist betreffs der Nachwirkung der im vorigen Jahre e angewendeten Düngemittel das abweichende Verhalten des schwefel- sauren Ammoniaks und des Chilisalpeters von besonderem Interesse. "'ast über all, wo schwefelsaures Ammoniak im vorigen Jahre ange- . we angenommen werden können, dass eine Nachwir- en S- 3. | hat. | 80 ist auf der in dies Die wichtigsten Ergebnisse mögen che kurz ee : : 2 iger Einfluss auf die Vegetation dadurch nicht = RL, ten Hälfte von Parzelle II. fast genau so viel geerntet (7.800 kg), als dem Durchsehnitt der überhaupt nicht gedüngten Parzellen (7.771 kg) entspricht, und auch auf den Versuchsstellen, auf welchen im vorigen Jahre schwefelsaures Ammoniak in Kombination mit an- deren Düngemitteln angewendet ist, muss die Nachwirkung auf die letz- teren, nicht auf das schwefelsaure Ammoniak zurückgeführt werden. Entgegengesetzt ist beim Chilisalpeter eine erhebliche Nach- wirkung zu konstatiren, indem die ungedüngte Hälfte von Parzelle XI. und von Parzelle XII. jede 15 kg Mohrrüben geliefert hat, also nahezu das Doppelte von dem, was beim schwefelsauren Ammoniak ver- zeichnet ist. Die Nachwirkung des Superphosphats (11.250 kg bei Parzelle III.) und des schwefelsauren Kalis (14 kg bei Parzelle IV.) ist dem gegen- über bemerkenswerth. Es wird von besonderem Interesse sein, zu verfolgen, wie sich die Nachwirkung der im vorigen Jahre angewendeten Düngemittel bei den Kulturen der nächstfolgenden Jahre, speziell das Verhalten der Stickstofflüngung gegen Phosphorsäure und Kali herausstellen wird. Die höchste Nachwirkung der im vorigen Jahre gegebe..en Stick- stoff- und mineralischen Düngung hat die zweite Hälfte von Par- > zelle XXVI. mit 26.200 kg Ertrag ergeben, in diesem Falle sogar a mehr, als die in diesem Jahre mit gleichen Düngermengen versehene 3 erste Hälfte (25 500 kg). Es ist hier also vom vorigen Jahre her. Be noch so viel Nahrung vorhanden gewesen, dass durch die Steigerang der Dungstofte keine Erhöhung des Ertrages mehr möglich war. = ge Bemerkenswerth ist, dass bei der zweiten Hälfte von Par- nn en XV. welche im vorigen Jahre gleiche Mengen von Stickstoff, Phosphorsäure und Kali erhalten hat, als der betreffende Theil von | Parzelle XV; nur mit dem ‚Unterschiede, dass Chilisalpeter statt schwefelsaurem Ammoniak angewendet war, das user > 230. > z Eee} - e> erste Hälfte Si derholte _ EIER düngten Flächen dokumentirt sich n.eist in einem Ertrage zwischen 19 und 22 kg auf einer halben Q.-Ruthe. Die einfache Stalldünger- menge des vorigen Jahres hat in der Nachwirkung einen höheren Ertrag ergeben (22.500 kg bei Parzelle XV.), als das doppelte Quan- tum (20.800 kg) bei Parzelle XVI., und in ähnlicher Weise sind auch die Beigaben von mineralischem Dünger zum Stalldünger, da die verhältnissmässig starke Stallmistdüngung noch Nahrung genug dar- bot, in der Nachwirkung nicht erheblich zur Geltung gekommen. Die in diesem Jahre noch hinzugefügten Beigaben scheinen sogar in einigen Fällen (Parzelle XX1I., XXI. u. XXIIL.) einen nachtheiligen Einfluss gehabt zu haben — ein Beweis, dass hier die Grenzen einer zweckmässigen „Fütterung“ der Pflanzen bereits überschritten sind. Dass man auch bei reinem Stalldünger an eine derartige Grenze gelangt, welche eine Steigerung des Ertrages nicht mehr zur Folge hat, beweist der Vergleich von Parzelle XV. und XVI. Die in diesem Jahre mit der einfachen Stalllüngermenge neu gedüngte Fläche (AÄV.a.) hat sogar etwas mehr Ertrag (28.335 kg) geliefert, als die- : jenige, welche das doppelte Stalldüngerquantum neu zugeführt er- halten hat (28.165 kg). | Die Latrinendüngung (Parzelle XXIV., XXV.u. XXX.) zeigt in der Nachwirkung vom vorigen Jahre ähnliche Ergebnisse, als die darüber hinaus (29.700 kg, 29.950 kg, 30.915 kg). Am lohnendsten hat sich in diesem Jahre, wie im vorigen Jahre, die Kombination von Stalldünger, Lehmmergel und gebranntem Kalk _ erwiesen, wodurch ein Ertrag von 32.665 kg auf einer halben Q.-Ruthe erzielt worden ist. Stalldünger mit gebranntem Kalk allein hat ent- ee Serechend 30.250 kg geliefert. Wo, wie bei Parzelle XXVIL, 'gebrannter Kalk allein angewen- det ist, konnte der lösende und aufschliessende Einfluss desselben nicht so zur Geltung kommen, da es dazu an dem entsprech .nden ährmaterial fehlte. Das Resultat der Nachwirkung des im vorigen ja e angewendeten Kalks ist beinahe ebenso hoch, als bei dies- I Nendüngung gewonnen worden ist (18.800: 19.834 ke). | Das: ‚sich i in dem eeritgen ungedüngten Boden durch gebrannten a in diesem | ‚noch s so viel erzielen liess, ist ein Be- Stallmistdüngung (etwa 22 kg), und geht bei neuer. Verwendung # Wo es sich um Massenkulturen handelt, ist man durch Beigabe von mehreren Prozenten gebrannten Kaälks zu der Düngung mit Stallmist im Stande, auf eine grössere Löslichkeit des Düngers und ‚somit auf höhere Erträge hinzuwirken. Es wird die Aufgabe wei- terer gärtnerischer Versuche sein, zu erproben, wie weit sich diese Beigabe in der Praxis nutzbringend verwerthen lässt. Je rascher dadurch der organische Dünger in Umlauf. und zur Wirkung gebracht und entsprechend die mineralische Bodennahrung aufgebraucht wird, umsomehr wird daran zu erinnern sein, dass auch die letztere betreffs des Ersatzes nicht vernachlässigt werden darf. Zum Theil ist hierbei auch zu berücksichtigen, wie reichlich der Stalldünger vorhanden oder wie weit er den auslaugenden Ein- Nüssen der Witterung ausgesetzt gewesen ist. Berlin, den 23. Dezember 1878. Prof. Orth. Düngungsversuche an Obstbäumen in der Königl. Gärtner-Lehranstalt zu Sanssouci. Mit der Baumpflege sieht es im deutschen Vaterlande und na- mentlich auch in der Provinz Brandenburg im Allgemeinen au De Reinigen der mit Moos und Flechten behafteten Stämme und von. z _ einer zweckentsprechenden Düngung ist selten die Rede. Und doch = ist es eine bekannte Thatsache, dass die meisten Obstbäume an ehe. leiden; es fehlen dem Boden die entsprechenden Nährstoffe, und weder sachgemässer Schnitt noch ‚günstige u | “arten, Lagen u. s. w. die relativ ‚höchsten Erträge gewähren und den höchsten Reinertrag liefern. Der Dünger muss den Obstbän- men je nach dem Zweck, den man dabei im Auge hat, zu ganz bestimmten Zeiten gegeben werden; zur Erzeugung kräftiger Holz- triebe im Frühjahr und Sommer, zum Ansatz der Blüthen resp. ‚Fruchtaugen und zur Ablagerung der Reservestoffe im August und September. Aber auch die Wahl der Düngemittel ist von höch- ster Wichtigkeit; Stickstoff und Kali wirken auf eine kräftige Holz- erzeugung, während Kali und Phosphorsäure am günstigsten auf die - Blüthenbildung einwirken. Seitens des Ausschusses für Farkaiiehe Versuche de für die Düngung der Obstbäume behufs Ausbildung der re folgende Düngemittel in Anwendung gebracht: 1. Kuhmist 10 Ctr., darin sind enthalten in Pfunden: | Stickstoff. Kali Kalk Phosphorsäure ea = 50.68 1% 26: 1 Asche 1 Ct. — 10.0 30.0 BB Superphosphat aus Mejillones - Guano mit 20 pCt wasser- > löslicher Phosphorsäure. 4, ‚Schwefelsaures Kali Nr. I. mit 15 pCt. Kali. 5. Kuhmist und Asche, wie 1 und 2. 6. T; er Asche und Snperphosphat. Superphosphat und schwefelsaures Kali, wie 3 und r Diese Düngemittel wurden an je 3 Hochstämmen, 3 Pyramiden, . 3 Palmetten und 3 Cordons angewendet und zwar in einer entspre- En chenden Menge Wasser aufgelöst; die Bäume wurden dreimal, am F: und 20. August und am 10. September damit begossen. nn ; _ Schon Ende Herbst vorigen Jahres konnte man leicht die Wir- z kung der versehie!enen Dungstoffe an den mehı oder weniger a gesetzten und ausgebildeten Frucht- oder Blüthenaugen, die um ‚diese - Zeit mit Leichtigkeit zu "unterscheiden sind, ‚konstatir BE 1 Düngungsversuchen, das Resultat, dass eine Verbindung von Kali und Pbosphorsäure (Nr. 7) am günstigsten auf die Blüthenbildung wirkt, So batte eine 10jährige Birnpyramide gegen 1800 Blüthen- knospen angesetzt. Am wenigsten wirkte Kuhmist, allein ange- wendet, Asche etwas mehr; die Wirkungen des Superphosphat waren gleich denen der Asche, die des schwefelsauren Kalis bemerkens- werther, die mit Kuhmist und Asche noch nachhaltiger, als diese Stoffe einzeln gegeben, Asche und Superphosphat wirkt ähnlich; am günstigsten schliesslich, wie gesagt, waren die Erfolge von Super- phosphat (20 pCt. Phosphorsäure) und schwefelsaurem Kali (15 pCt. Kali). = Es gereicht mir zur grossen Genugthuung, bemerken zu können, dass der Minister für Landwirthschaft ete., Herr Dr. Lucius, Excell. im Herbst mit grossem Interesse und Sachkenntniss sehr eingehend die Wirkungen der einzelnen Dungstoffe und die einzelnen Bäume in Augenschein genommen hat; derselbe sprach sich sehr gün- stig über die Versuche und Resultate aus und wollte sofort seinen Gärtner beauftragen, die Obstbäume in ähnlicher Weise zu düngen. Auch der Vorsitzende des Kuratoriums der Königl. Gärtner - Lehr- anstalt, Herr Geh. Ober-Regier. -Rath 'Heyder, liess sich wiederholt _ die genau mit Etiquetten bezeichneten Bäume und die verschiedenen 2 Resultate bezeichnen und überzeugte sich von der günstigen Wirkung. einer rationellen Düngung. „Ebenso auch die Herren Prof. Dr. Eich- ler, Prof. Dr. Kny, Prof. Dr Schwenderer, Prof. Dr. Orth, Dr. Witimack U. 8. w. Die Düngungsversuche wurden an folgenden Bäumen. vor genommen und die Resultate bezeichnet: 1 das Auskieste, 2 Bei, ä gür ig, 3 am ungünstigsten > Hierbei‘ bemerke ich, 2 die 84 Versuchsbänme | mi t en er Sorte genommen werden ‚konnten, ee die Anstalt dieselben 5 z ee nach meinen vielfach angestellten Versuchen immer wieder dieselben Stoffe an den verschiedensten Bäumen und Sorten die gleichen Re- i sultate und Erscheinungen hervorbringen: so ist es für mich ein = . zwingender Beweis, dass gerade diese Stoffe für die Bildung von @ Fruchtaugen die zweckentsprechendsten sind; so viel mir bekamt, hat auch die Wissenschaft noch nicht das Gegentheil bewiesen. 2 I. Kuhmist (flüssig). ’ &. Hochstämme (3mal 2% kg) 1. Henry Capron 2. ‚2. Stuttgarter Geishirtelbirn 3. 0.8. Koight’s Eduard 3. NE Ä b. Pyramiden (3mal 2% kg). er 4. Ananasbirn 2. * 5. Liegel’s Winterbutterbirn 3. 6. Haffner’s a 3; Palmetten. mal % ke). Br = Henry Capron 3. en e = Bm £ | > : Esperens > | | | d. Cordons (mal Ik. en en 10. Hoyasche Goldreinsita 3. = er 5 DAR ‘Herwegh’s Reinette 3. . 1 12. Schwarzenbach’s Parmaine 2. Er II. Asche (500 er en a a. Hochstämme (dy D. en 13. Ananasbirn von Courtray 2 = 14. Graue Herbstbirn 2. = 15. Punktirter Sommerdorn 2. | Zr = OB Ppramiden 0. | ern 51.2 as Heyne FE: es u RE 7. Gate Louise von Aranches 2. | ee 3 ee | | 23. Jaminette 2. : 24. Auguste Rayer 3. . Il. Superphosphat (800 g). e2 a. Hochstämme (280 g). rs 25. Neue Fulvie 2 26. Barbara Nelis 2. 27. Rothe Bergamotte 2, : # b. Pyramiden (230 g). Grüne Magdale 2. ulm, 8 ee 2, | , nn y ee ee 32. Purpurrother Cousinot 1. 33. Winter-Goldparmaine 2. | ee - d. Cordons (200 g). we « General Dutilleul 2, 35. Alexandre Sambre 3. Bın € N V. Kuhmist und Asche. & Hochstämme.. 0.49. Bunte Birn 2. 0.50. Grosse Prinzessinbirn 1. = 2.251. Queenbirn 2. nn a ‘ b. Pyramiden. en 2 - 52. Clapp’s Liebling 2. | 53. William’s Christbirn 1. E 54. Bödiker’s Butterbirn 1. . : = =: e. Palmetten. Re | 8. Hochfeine Butterbirn 2. > 56. Holzfarbige Butterbirn 1. en ST ne Er en Be d. Cordons. 58. Henry Capron 1. 3 Graf Ganal 2. ve Asche u Soap u" Voten (800 g Superphosphat, Smal: 266 ar backarkiseen von Jodoigne 2. et, 3. Suzette de ar ee ae en arbige en en e . Palmetten 68 iu 225 9 74, Wildling von Motte 1. 75. Suzette de Bavey 1 b. Pyramiden (700 g Superphosphat, 3mal 233 g, 500 g schwefelsaures Kali, 3mal 183 g). 76. Garibaldi-Calville 1. 77. Cox’ Pomona 1. 78. Weisser Astrakan 1. ec. Palmetten (675 g Superphosphat, 3mal 225 g, 500 g schwefelsaures Kali, 3mal 166 g) 79. Reinette von Orleans 1. 80. Virginischer Rosen-Apfel 1. 81. Winter-Goldparmaine 1. d. Cordons (600 g Superphosphat, 3mal 200 g, 400 g schwefelsaures Kali, mal 133 g) 82. Senateur Reveil 2. 83. Louise Gregoire 1. 84. Fortun@ de printemps 1. | Dass sich nicht allein die Früchte normal und prachtvoll aus- gebildet, sondern auch die Bäume kräftige Sommertriebe gemacht haben, davon überzeugten sich die vielen Besucher der Kgl. Gärtner- Lehranstalt; ich erlaube mir, dieselben nur an die im Spaliergarten befindlichen Palmetten von der Orleans - ‚Reinette (Nr. 79), eg nn scher ‚Rosen-Apfel (Nr. 80) und Winter- Goldparmaine (Nr. 81) zu \ erinnern. "Ich: schliesse iR dem Wunsch, dass diese Versuche dazu bei- tragen möchten, recht viele Obstzüchter zu ähnlichen Versuchen zu ‚veranlassen. W. Lauche. Ss 2 "Bericht über Düngungsversuche, =. angestellt 1879 von L. Mathieu in Berlin. : Wir theilen nachstehend = von n Horn L- ‚Mathieu, = - = ee mit Chilisalpeter bestreut wurde, ergab: Am 15. Mai wogen von Theil a. gedüngt (nur Stalldung). . . . .. 356 Pflanzen 500 g, „ b. gedüngt und bestreut mit Chilisalpeter 107° „ 500 und konnten auf dem mit Chilisalpeter bestreuten Theil die erh Pflanzen bereits am 8. Mai geerntet, d.h. grün geschnitten werden, während auf dem andern es erst 3 Wochen später lohnte. Weisse Mohrrüben, gesäet Anfang April und am 3. April bestreut, theils mit Chilisalpeter, theils mit Superphosphat, theils frei gelassen, ergaben: Ende September geerntet: a. Land mit Stalldung . . . .......*%4 Ertrag, Bo. . und Chilisalpeter . % & ® und Superphosphat %% Uinterher er Spinat stand auf dem Theil mit Chilisalpeter im November am besten. Erbsen, Epheu, Rhabarber zeigten keinen in die Augen springenden Unterschied der Theile a, b, e; dagegen wurde Salat ”» . auf mit Stallmist gedüngtem und mit Chilisalpeter bestreutem Lande schneller gross, als auf nur mit Stallmist gedüngtem Lande. Ebenso im Mistbeet. Diejenigen Pflanzen aber, welchen Salz auf die Blätter % wei gingen in wenigen a gänzlich zu Grunde. f : | Bericht | über " Kulturen aus den vom Verein zur Befö örderung des Gartenbaues gelieferten Samen. Von 0. Hüttig. Im Mligeinäiken war wegen des ungünstigen Sommers 1879 ie Erfolg. der Versuchskulturen ein sehr schlechter und entziehen sich ‚mehrere Arten vollständig der Berichterstattung. Gemüse. 150. Soja Kiopidan Die un wurde. Ende: Am far ite. u kocht, war dem anderer Bohnen, z. B. der Gelben Prinzessbohne, bei weitem untergeordnet. Letztere wird in Holland im Grossen gebaut und in ganzen Schiffsladungen nach dem Norden exportirt, trotzdem sie im mittleren Schweden gewöhnlich (nicht immer!) noch reift; ich ziehe sie der Sojabohne ganz entschieden vor. 109. Erbsen, Schal-, Prinz Albert, gesäet am 2. April, grün geerntet vom 3. Juli ab, schwache Ernte. 104. do., Laxton’s Alpha, gesäet am 2. April, geerntet vom 11. Juli ab, schlecht aufgegangen, wenig Ertrag. 110. do., Ruhm von Kassel, gesäet am 21. Juni, wenig Ertrag. 112. Mark-Erbse, Wilson’s, gesäet am 21. Juni, sehr schlecht aufgegangen. 114. Zueker-Erbse, Nain royal, gesäet am 2. April, ge- erntet vom 6. Juli ab, Ertrag reichlich und sehr gut. 102. Buschbohne, Kaiser Wilhelm, gesäet am 14. Mai, grüne Bohnen geerntet vom 21. Juli ab, gut. 100, Busehbohne, Emile, gesäet am 14. Mai, geerntet vom 16. Juli ab, Ertrag ausserordentlich reich. 5 99. Treibbohne, Demmler’s frühe, gesäet am 14. Mai, geerntet vom 21. Juliab, sehr niedrig, Ertrag reich und 2 > = I. Blumen. En 154. Aster, ige Nadel oder Igel, karmoisin, mittel“ nn mässig. B. 155. do.,Neueniedrige Päonienperfektion,rosa ureigut .172, do., Goliath, gemischte Farben, gut. . SE 161. Abarin eor. pım. Tom LEIBR gen: niedrig weiss, “ reich blühend. ‚168. 'Saponaria’ multiflora comp: in alba, a reich blühend, aber nicht weiss. ne 178. B. er Tekojen: grosshlumig, helblan, er ee ol. 5 a 189. Petunia grandiflora, div. Farben, mittelmässig, nicht grossblumig. 190. Phlox Drummondi grandiflora, div. Sorten, höchst mittelmässig. 191. Verbenaauriculaeflora, div. Farben, I. Qualität, Nichts Besonderes. Bemerkung. Die Gemüse Nr. 112, 114 u. 2 sind ie Vilmorin, ee Paris, bezogen, die re meist von Benary, mit Ausnahme von 189, 190, 191 und 161. Nr. 161 ist von Haage & Schmidt, Eokurt ee "102 von Jühlke Nachf., ER Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt Berlin, den 21. November 1879. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung und liess das Protokoll der vorigen Sitzung durch den Schriftführer verlesen. Ersterer referirte darauf über das Resultat seiner Verhandlungen mit dem Komite der im Jahre 1880 stattfindenden internationalen Fischerei - Ausstellung bezüglich der etwaigen Vereinigung unserer Frühjahrs - Ausstellung. mit der. Fischerei - Ausstellung. Nach Lage dieser Mittheilungen wurde mit Stimmenmehrheit beschlossen, unsere Frühjahrs - Ausstellung, wenn möglich, wie früher in der Reitbahn des Königl. Kriegsministeriums zu veranstalten und diese nicht an die Fischerei - Ausstellung anzuschliessen, jedoch dem Wunsche des. a Vorsitzenden, die Fischerei-Ausstellung auch seitens der Mitglieder unseres Vereins mit Dekorations- ete. Pflanzen besetzt zu sehen, in- soweit nachzukommen, als durch Einlieferungen zur Fischerei- * Ausstellung unserer Arskellon; in keiner Weise Abbruch geschehe. = Herr Hofgärtner Hoffmann hatte eine monströse Wurzelbil- ding eines Beurr& blane - Baumes, der mitten unter Ahorn gestan- im botanischen Garten zu Breslau bestimmt war, zur Ansicht vor. en über: „Die Kultur der Borhelbln, des Babkartene- den, zur Stelle gebracht und legte dieselbe, die für die Sammlung Darauf ging man zu der ersten auf der heutigen Tages-Ordnung. en bei trockener Witterung aus der Erde und setzt sie anfangs Oktober auf frisch gegrabenes Land, und zwar in der Entfernung von 1% Fuss. Die Erntezeit ist im Juli des zweiten Jahres nach der Aussaat und lässt man, um guten Samen zu erzielen, die stärksten Rüben stehen. Für die Küche werden die Rüben nicht vor Michaelis brauchbar; denn vor gehöriger Reife genossen, haben sie einen etwas seifigen Geschmack an sich, während sie, richtig ausgereift und nur wenig gekocht, ähnlich den Maronen schmecken. Mit der in den Katalogen empfohlenen sibirischen Körbelrübe wird Herr Hoffmann fernere Versuche anstellen, da die aus dem ersten Versuche gezogenen Rüben ihm leider abhanden gekommen. Was die Schwarzwurzel, Scorzonera, anlangt, so verbreitet sich der Vortrag des Herrn Referenten zuerst über die Herleitung und Grund- bedeutung des Wortes Scorzonera und kommt dann auf die Heimath der Scorzonerawurzeln zu sprechen. Von den 67 Arten der Scor- zonera kommt S. purpurea mit rothen Blüthen und die Varietät S. rosea mit rosafarbenen Blumen in Oesterreich und Böhmen, Kärnten, Kroatien, Ungarn und in der Provinz Brandenburg, die S. hispanica in südlicheren Gegenden vor. n Diese letztere Art ist die bei uns in Kultur befindliche. mn den Katalogen geschieht noch einer russischen Scorzonerawurzel Er- 1 | wähnung, welche in einem Jahre die Grösse der gewöhnlichen von zwei Jahren erreichen soll, und im Benary’schen Katalog wird eine feine Zucker-Schwarzwurzel empfohlen. Der Samen der Scorzonerawurzel wird im Herbst oder im Früh- jahr auf tüchtig gedüngtes, tief umgegrabenes Land gesäet; die im Herbst gesäeten Wurzeln werden noch in einem Jahre brauchbar, 2 während die im Frühjahr ausgesäeten zwei Jahre auf derselben Stelle aushalten. Die Wurzeln sind so lange geniessbar, wie der in ihnen befindliche Saft milchig ist. Sollten die zu dicht stehenden _ jungen Pflanzen — man lässt sie am besten in 6 Zell Entfernung von einander stehen — herausgenommen und auf andere Beete ver- 5 es werden; so sind die Wurzeln vor jeder. Quet schun; d Be- a mit der Kultur der Körbelrüben, der Schwarzwurzeln und anderer Wurzeln befasst, dieselbe aber als nicht einträglich aufgegeben habe. Zum Rheum, dem Rhabarber, übergehend, behandelt Referent zuerst den etymologischen Theil und bespricht dann die vier bei uns kultivirten Arten, von denen ihrer guten Eigenschaften wegen beson- 0.00 ders hervorzuheben sind: 1. Rheum australe, der sog. echte oder Ä südliche Rhabarber, dessen Heimath Nepal auf dem Himalayagebirge ist, mit rothen Blaitstielen und herzförmigen Blättern. Die rüben- förmigen, schwarzbraunen Wurzeln sollen den echten, im Handel mit türkischem Rhabarber. bezeichneten liefern; 2. R. undulatum, wellen- oder kreisblättriger Rhabarber, mit gelblich-weissen Blüthen- ee Mehr zu dekorativen Zwecken wird in den Gärten R. palma- tum (Vaterland Tartarei, Thibet, Nepal) mit grossem, gelapptem Blatte, und R. rhaponticum mit stumpfem, herzförmigem Blatte, das hur unten auf den Adern etwas behaart, sonst glatt und mit weissen, ee: Blüthen versehen ist, kultivirt. 00 Ausser diesen trifft man noch in Persien ein R Ribes an, denn _Warzeln und Blattstiele im Morgenlande zur Bereitung von Gelee _ verwandt werden. Auch i in Persien kocht man die Blattstiele dieser Rheum-Art und verspeist dieselben mit Pfeffer und Salz. ' Referent erwähnt dann die in den verschiedenen Katalogen vor- ne Rheum-Arten und spricht sich über die Kultur des Rha- = barbers dahin aus: Meistentheils geschieht die Vermehrung des Rha- ; barbers durch Theilung der Wurzeln, die auf tiefes, locker gegra- _ benes Land gepflanzt und gut gedüngt werden. In diesem Lande = können. sie 12 und mehrere Jahre stehen bleiben, jedoch müssen sie alljährlich gedüngt und die Erde um dieselben gelockert werden. | Was die Verwendung des Rhabarbers anlangt, so werden de gen Blüthenknospen im Frühjahr, sobald sie einige Zoll aus der ne ‚gekeimt, abgeschnitten und nach Art des Blumenkohls zu- 2 er meistentheils werden aber ER Piätehele zur er : 3t verwendet. ee interbedarf werden die Standen im Herbst in. Töpfe © me oben mit einem | eren Topf eckt und im Warm- en befasst und die Stauden in Entfernung von 75 cm pflanzt, hebt als beste Sorte Rhabarber Queen Victoria hervor. Hierauf nahm Herr Garten-Inspektor Wredow das Wort, um über das Tieferpflanzen der Obstbäume und anderer Gehölze auch die Ansiehten seiner Kollegen zu hören, und bemerkt, dass er auf einem nahe bei Berlin belegenen Grundstücke, dessen Boden leichter Flugsand mit flachem Grundwasserstand, durch Leute aus Werder eine Kirschenpflanzung habe anlegen sehen, deren Ausführung der- artig sei: Es werden Pflanzlöcher von 1 cbm gemacht, der bearbei- tete Oberboden hineingeschüttet, darauf Dung gebracht und hierauf die Pfanzung derartig vorgenommen, dass die Wurzelkrone noch 40 bis 50 em von der Oberfläche des Bodens entfernt bleibe; der übrig bleibende obere Theil des Pflanzloches wird sofort zugeschüttet. Da ihm dies Verfahren neu und nicht recht einleuchten wollte, wurde ihm von dem Unternehmer der Arbeit auf seine Frage die einfache Antwort, dass in Werder die Pflanzungen immer in dieser Weise ausgeführt würden; aus welchen Gründen wurde ihm nicht mitgetheilt. Herr Hofgärtner Hoffmann glaubt den Grund für dieses Tiefer- pflanzen darin zu suchen, dass man den Bäumen Grundfeuchtigkeit 5 a zukommen lassen wolle und auch eine Befestigung der Bäume En = den Wind herbeizuführen gedenke. Herr Wendt sen. führt an, dass vor Ren von ihm wet 2 bäume (Anna Spaeth) regelrecht gepflanzt worden seien, die später er beim Rigolen des Bodens 1 Fuss tiefer zu stehen gekommen seien was ihnen indessen nicht geschadet, da sie noch heute es ur rt- we Ficken und reichlich trügen. \ : nr Pflanzen an Bergen sei es sehr leicht möglich, dass die Hinterkante des Pflanzloches 30 bis 40 cm höher liege, als die Vorderkante, und haben die Pflanzer im vorliegenden Falle wahrscheinlich die Ver- hältnisse nicht berücksichtigt und. gepflanzt, als hätten sie abschüssi- gen Boden vor sich, und daher den Baum so gesetzt, dass er mit‘ der Wurzelkrone am Abhang wobl mit der Vorderkante des Pflanz- loches abschneiden konnte und demnach die Hinterkante obiges Maass höher lag. Im Ganzen seien die Werderaner nicht so un- praktisch, sondern hielten streng fest an den gemachten Erfahrungen. | Herr Spaeth warnte ausdrücklich vor dem Tiefpflanzen aller Obstbäume, hinweisend auf die üblen Folgen, welche früher oder später sich geltend machen. Was den Obstbau in Werder anbelangt, sei dort manches Verfahren nicht ganz rationell, wie z. B, die Dün- gungsmethode, und sei wiederum so manches dort Erfolgreiche unter anderen Verhältnissen nicht immer anwendbar. Seiner Meinung nach nur auf ein Missverständniss des Ausführenden zurückzuführen. fahrung. gemachte nachtheilige Beobachtungen gerade an Kirsch- bäumen hinzu. Herr Wredow nahm nochmals din Wort und dehnte die Be- sprechung auch auf andere Gehölze aus, denen Tieferpflanzen sogar zur besseren Entwickelung diene, namentlich einzelnen Straucharten, & bemerkte ausserdem, dass Einschüttungen von grossen Bäumen sehr oft gut ertragen würden unter der Voraussetzung, dass die Wurzeln > der einzuschüttenden Bäume den Grundwasserstand erreichen, wofür Ref, Beispiele i in hiesigen Privatbesitzungen anfübrt. Sobald aber tiefes "Grundwasser nicht zu erreichen, oder solches durch Umstände irgend m herbei, zten ae gr Tages-Ordnung: re schützt: man has sei das von Herrn Wredow zur Sprache gebrachte Pflanzverfahren Herr Bluth theilte diese Ansicht und fügte aus eigener Er-, welcher Art den Wurzeln entzogen wird, mache der Mangel des 'agewassers, welches die Anschättung. aufsaugt und nieht mehr den 5 i efer- liegenden Wurzeln zukommen lässt, sich sehr bald bemerklich, = a nd führe, wenn nicht Be gegossen werden kann, er Tod h verdender Deckung gegen Mäusefrass?* über- 5 ittel Juni; Sn A ea anf N ‚gebrochene Kiefernzweige, endlich‘ auch Ferula asa foetida vor- . geschlagen. Was das Deckungsmaterial anlangt, so ist Schilf dem Stroh vorzuziehen, und halten nach Herrn Schwarzburg wollene Läpp- chen mit Petroleum getränkt die Mäuse von den Spalierbäumen ab. Herr Neumann hatte auf Gläsern kultivirte, reich blühende Cyelamen persicum ausgestellt und bewies an den Knollen, dass diesen das Wasser durchaus nicht schade, sie vielmehr in demselben en Wurzel treiben. Verhandelt Berlin, den 5. Dezember 1879. Da die Hausverwaltung des Hauses Wilhelmstrasse 118, in wel- chem die Gesellschaft der Gartenfreunde bisher getagt, den Sitzungs- saal anderweit vergeben hatte, waren die Mitglieder der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins heute nach dem Gustavus’schen Lokal in der Dresdenerstr. 45 eingeladen worden. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung damit, dass er durch den Schriftführer das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen liess, gegen dessen Inhalt keine Ausstellungen zu erheben waren. Die in der vorigen Monats-Sitzung zu Mitgliedern alrimeidieh Herren Ulrich, Moserund Zabel wurden als Mitglieder proklamirt. Herr Spaeth legte das von Herrn G. Eichler verfasste Werk. „Gärtnerisches Planzeichnen“ vor und wurde dasselbe von Weir: = se als auch von anderer Seite warm empfohlen. Zur Vorstandswahl übergebend, wurden die statutenmässig ua Sr ausscheidenden Herren Spaeth, v. Fürich, Bluth und 5: i en dieselben nahmen die Wahl an, Inspektor Wredow, Wiebie ud. Bluth g gewählt Der Vorsitzende hält es für angezeigt, die int der heu gen es-Ordnung stehende ae Sons ngg und ‚stellt, nat “- Aalen und. werden“ die Fintelmana nr Bluth sich > ee N Herr Bluth schildert darauf den Schaden, der seinen Primeln durch die Noctua segetum (Saat-Eule, Gamma-Eule) zugefügt werde, und bittet seine Kollegen um Angabe von Mitteln gegen dieses schädliche Insekt. Herr Wiehle hat sich bisher mit dem Absuchen der Raupen begnügen müssen, während anderwärts mit Insektenpulver gegen diese Feinde mit Erfolg vorgegangen ist. Herr Spaeth glaubt den Tabakssand als ausgezeichnetes Mittel empfehlen zu können, während Herr Brettschneider dem Absud von Tabaksblättern den Vor- zug geben will. Herr Ehrenbaum hat mit Anw endung von Ofenruss gute Er- folge aufzuweisen. Was den Schutz der Pfirsiche betrifft, so werden diese an vielen Orten in Winterkästen überwintert, an vielen Stellen, namentlich wo sie in Baumform gezogen werden, werden sie in Stroh eingebunden, auch bei grossen Spalieren mit Schilf und Bastmatten besetzt. Vor Allem kommt es bei der Deekung darauf an, dass die Sonnenstrah- len die Pflanzen ete., so lange sie sich im gefrorenen Zustande be- finden, nicht en. Ein zu starkes Decken wird den Pflanzen stets schädlich sein. as Von Herrn Ehrenbaum wird bahkunlar dass augenblicklich = täglich 2000 Mark für von ausserhalb bezogene Blumen nach Frank- reich und Italien wandern, und giebt diese Erwähnung Veranlassung, sich in einer der nächsten ee mit dieser AUPOr ABEERER heit zu befassen. i ° Herr Bluth hatte ein a gezogenes, reich blühendes Eren- 6 plar der Azalea Susanne zur Stelle gebracht, wofür ihm der Dank ie Ir —— zu Theil wurde. Pa ET I RE SE BE RB Par, Verzeichniss der Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten pro 1880. Protektor. Seine Majestät der Kaiser und König. Vorstand. Direktor: Wirkl. Geh. Rath Sulzer, Excellenz, W, ee 1. Ste!lvertreter: Dr. C. Bolle, W, Leipzigerplatz 1 2. Stellvertreter: en Anspektor Gaerdt, NW, a = e Schatzmeister: Rentier W. Sonntag, S, Alexandrinenst. ‚General-Sekretär: ve L. Wittmack, SW, Schützenstr. $ vom März ab Inva- lidenstrasse 42— A. nn Se. Königl. Hoheit der Prinz Carl von Preus Bentham, George, Vicepräsident der er Gesellschaft, London. Bouche, C., Inspektor des botanischen Gartens, Berlin Dochnahl, Fr. Jacob, Radolzburg bei Nürnberg. Erfurt, Gartenbau-Verein Dr. Friedenthal, Königl. Staatsminister a. D., Excellenz, Berlin. Gerhard, Königl. Sächsischer Legationsrath, ER Dr. Göppert, Professor der Botanik, Ve des bot. Gartens, Breslau. Heyder, Geh. Ober-Regier.-Rath, Ber 10. Hooker, J. D., Direktor der Royal Bat Gardens in Kew, London. 32 De Karsten, Professor, Schaffhausen 12 Dr. Münter, Prof., Direktor des polanisshen Gartens, Greifswald. 13. Nowikoff, Präsident der Kaiserl. Reichs-Gartenbau-Gesellschaft, Wirkl. : Staatsrath und Kammerherr, Moskau. 14. Dr. med. Philippi, Prof., Valdivia in Chili. 15. Rumin, Vieepräsident der Kaiserl. arg ER ILERT: Wirkl. Staatsrath und Kammerherr, Mos 16. Frau v. Strantz, Wirkl. Geh. Räthim, nl Berlin, 17. vw. Thile-Winkler, Rittergutsbesitzer, Miechowitz. '-18. Vilmorin, Henry (Firma: Vilmorin, Andrieux & Co.), Paris. B. ie m. le Ascherson, pP. ge Handelgirinn, Bollweiler. ‚ Bohrau, Kr. ‚Strehlen. Baal a 2 hi a ee ge en Ferd, Sekretär der Gertenbau-Gesellschait i in Namur. | t- und EEE Brüsse . Be rath. Mannheim = {= TE a 9. Dr. Lucas, ee Reutlingea. 10. Lucas, Rentier, Par 11. Dr. Masters, sn Redakteur des Gardeners Chronicle, London. 12. Morren, Ed., Es of., Lüttich. 13. Baron Ferd. von Müller, en Melbourne. 14, Oberdieck, N Herzberg am Har en Eduard, Redakteur der Hamburger ei Zeitung, Hamburg, eiss 17. Dr. Regel, Ed,, Di Be - botanischen Gartens, Wirkl. Geh. Staats- rsbur 18. Sargent, Prof., Cambridge, RE Ver. Staaten. 19. Schomburgk, Richard, Direktor des botanischen Gartens in Adelaide. 20. Siebenfreund, Gutsbesitzer, Tyrnau, Ungarn. 21. Dr. Sorauer, Paul, Dirigent der Shah uphrsinloglarhen Versuchsstation n Pro ki 22. R Sion, Direktor des pomol, Instituts in Proskau bei Oppeln. 25. Thiselton Dyer, Prof., Assistent-Direetor Kew Gardens, London. ee C. Wirkliche nn an a ; Abraham, Stadt-Obergärtner, NO, Landsberger Allee 160. See, Ahlemeyer, Georg, Stadtrath, ee ine 119. ' Albernethy, Gutsbesitzer, Wilhelminenhof bei Köpenick. Allardt, Kunst- und Handelsgärtner, W, Sekmebere; Bot. Gartenstr. 2. Altmann, Kaufmann, W, Mohrenstr. 3 =; Augustin, Apothekenbesitzer, SW, Leipkisresin, 14. ER ae m . de Baue 74. 10. Beermann, Fabrikbesitzer, SO, vor dem Schlesischen Thor. 11 Benda, O., Restaurateur, N, am Viehhof. 12. Berend-Beeren, Rittergutsbesitzer, W, Potsdamerstr. 13; . Bergemann, Obergärtner, er Leibnitzstr. 74. ee Bergmann, Geh. Kommerzienrath, 8 Se tsdamer aufmann, W, Kar =: , Gärtner-Verein ee era Wredon, s, Sebastian: n2 landw. C Regier. - Bezirk Potsdam RR Oekonomierath Fe Dr. v. Canstei in, SW, leisen Rn 88. 28. Dr. Bolle, C., W, Leipzigerplatz 14. 29. Borchardt, Ministerresident, W, Französischestr. 32. 32. Bouche, D., Kunst- und Handelsgärtner, O, Blumenstr. 70. 33. Brandt, R, Kunst- und Handelsgärtner, Bere Schlossstr. 19. 34. Brasch, Königl. Hofgärtner, Sanssouci bei Pot 35. Bratring, Geh. Justizrath a. D., SW, nein 81. 36. Braune, Obergärtner, W, Bellevaestr; 16. 37. Brebeck, E., Kaufmann, W, Schöneberger Ufer 38. Dr. Brix, Kaiserl. Talikraphendgernisur, at Berlinerstr. 13. 14. 39. Buckardt, Hoflieferant, W, Schöneberg, Bot. Gartenstr. 14 40. Buntzel, Baumschulbesitzer, Nieder-Schönweide bei Köpenick. 41. Buttmann, Königl. Hofgärtner, Sanssouci bei Potsdam 42. Chone, Kunst- und Handelsgärtner, O, Frankfurter- Allee 60. : 43. Dr. Cohn, W., Fabrikbesitzer, Martiniquefelde bei Moabit. 44. Conrad, Geh. Kommerzienrath, W, Vossstr, 19. 45. Crass, Kunst- und Handelsgärtner, S, Ritterstr. 98. 46. Curio, Kunst- und Handelsgärtner, act bei Berlin. 47. Darso, Königl. Kreis-Boniteur, N, Müller 15 48. v. Decker, R., Rittmeister a. D, W, ar 26. 49. Dellschau, Kommerzienrath, C, Am Königsgraben 4— 50. Demmler, Kunst- und Handelsgärtner, SO, Dreidnasir.. 18. 51. Drawiel, Kunst- und Hande'sgärtner, O, Lichtenberg. : 52. Dreitzel, Hötelbesitzer, W, Jägerstr. i7. 53. Dressler, Inspektor, Dall3orf bei Berlin. 54. Duda, Obergärtner, Charlottenburg, Floragart En 2b aa Kunst- und Handelsgärtner, $, a 2 ’ Ben 56. Eber S, Hasenhaide 1 er 57 58 57. Re ie Kanfmann, O, Eckarteberg v. d. a Thor. 58. Eggebrecht, Kunst- und Obergärtner, O, Schillingstr. 10. 11. 59. Eichborn. Herrschaftsbesitzer, SW, Friedrichstr. 236. - 60. Dr. Eichler, Prof., Direktor des bot. Gartens, W, Potsdamerstr. Ta. ° 61. Eichler, Th., Rentier, SW, Jerusalemerstr. 56. er 62. Elisholz, Königl. Obergärtner, W, Leipzigerstr. 5 een 63. Dr. Ewaldt, Mitglied der Akademie, W, Matthäikir 64. Fintelmann, A, aid -Obergärtner, SO, Städtiche Benmradlen| v. a Seh en; intelmann, H,, een Potsdam, Charkoitenake. 81. . Fintelmann, Ss Aen Obergärtner, ae Schsgrten. Fi , W., Köni ee tar 4. a Gärtner, Konsul a. D., W, Potsdamerstr. 86a. Göhren, C, Sanrcahiändier (Firma: E.Boese & Co.), NO, Landsherger strasse 7 0. Giessler, Königl. Hofgärtner, ge bei Potsdam Günther, Geh. Kommissionsrath, SV ilhelmstr. 118. Güterbock, @., Banquier, W, Viet BEN 33: Gude, F,, Kunat: und Handelsgärtner, Hasenhaide 8a. Haack, Kunst- und Obergärtner, W, Thiergartenstr. 32. Hallensleben, Kaufmann, SO, Köpenickerstr. 153. Hampel, Stadt-Obergärtner, NW, Thurmsir, 72a. Harder, Baumschulbesitzer, N, Schönhauser-Allee 7. Haukohl, H., Kaufmann, ” Alte Schützenstr. 3. Heckmann, A., Kommerzienrath, SO, Schlesischestr. 22. Heese, een e Als Leipzigerstr. 1. Heise, A., Apotheker, SW, ir. Heiirtegel; C., Kaufmann, Sw, Kochstr. 5. Hermann, E. W., Kaufmann, SO, Skalitzerstr. 59a. H Dra tr. 69. Hoffmann, J., a so, Kopeiekert. 131. a Mn i a. ei) ‚184, illisch von Horn, Rittergutsbesitzer, SW, Krunenstr. Hlüber, Ober ergärtner, Alsen bei Ze hleade rf. een N, Linienstr. 199. Valdemarstr. 57. d. Linde önigl. Hofgärtner, Babelsberg bei Potsdam. elch, Rittergutsbesitzer, Bollensı' 2% bei Neuenhagen > .d. Osth. 2 ® 2 Lüdicke, R., re Kuntze (Firma: J. C. aa a Unter den Linden 3. Kunz, Stadtrath, N, Gartenstr Kürdes, Hoßieferänt; W, ande 22, Dr. Karls: F., Kasiilent am bot. Garten, W, Königin-Augustastr. 50. Kurtz, Königl. Obergärtner, Charl. ttenburg, im Steuergebäude. Lackner, C., Gärtnöreibesitsar: Steglitz bei Berlin v. Laer, Br SW, Kreuzbergstr. 1. Kandan. J., Geh. Kommerzienrath, W, Wilhelmstr. 71. Dr. äsdan, W, Wilhelmstr. 71. Lauche, W., Königl. Garten-Inspektor, Wildpark bei Potsdam. isn, R,, Fabrikbesitzer, O, Frankfurter-Allee 3— Lehmus, c, Konsul C, Breitestr. 2. Dr. Liebe i Prof, Oberlehrer, S, Ritterstr. 35. Lorberg, Frau, Baumschulbesitzeriv, N, Schönhauser Allee 152. Lüdicke, A., Kunst- und Handelsgärtner, SW, Bellealliancestr. 84. = W, hiebing: Hauptstr. 45. Lubach, W, Kurfürstenstr. 124. Mäcker, Kunst- und Öbergärtner, N Schlesischestr. 24. Dr. Magnus, P., W, Bellevuestr. Manso, Künat- Ser en W, Leipzigerstr. 21. 22. Mütcard, Wirkl. Geh. Ob.-Reg -Rath, W, Kurfürstenstr. 55. Markgraf, Stadtrath, C, ee 47. ‚Mathieu, K., Kunst- und Handel Isgärtner, sw, Stallschreiberstr. 54. Mathieu, L., I W, Kurfürstenstr. 114. . Mathieu, K,, Charlottenburg. Mende, Ohergärtner, Osdorf bei Berlin. = Mendelssohn, Banquier, W, Jägerstr. 51. . Mette, A, Rentier er, C, Prenzlauerstr. 45. Metz, Baumschulbesitzer, N, Linienstr dsr, Mewes, Buchdruckereibesitzer, C, Khaigenerben 15. ' Meyerhoff, A., Rentier, W, Wilhelmstr. 86. . Michejs, Carl, Oakonon, SW, Pionierstr. 17A. . Möwes, Rittergutsbesitzer, Falkenau bei Grottkau. .. Muhr, ‚ Amtmann, 0, Se: bei Berlin. “Nauen, Renti tstr tstr. ee. ge 170. Prins-Reichenheim, Rittergutsbesitzer, W, Rauchstr. 10. 171. Protzen, Fabrikbesitzer, O, Stralau bei Berlin 172. Quiel, Kupferschmiedemeister, SW, Lindenstr. 4. 173. Quilitz, Kaufmann, C, Rosenthalerstr. 40. 174. Radecke, Obergärtner, O, Friedrichsfelde bei Berlin. : 175. Rathke, Apotheker, S, Alexandrinenstr. 41. 176. Reichenheim, Frau Kommerzienrath, W, Thiergartenstr. 19. furter 180, Rönnenkamp, Stadt - ke =. Haimboltthain, Direktorial- i gebäude. 181. Sabersky, M,, Kaufmann, N, Oranienburgerstr. 74. 182, Sabio, Fabrikbesitzer, NO, Landsbergerstr. 109. 183. Sarre, Ed., Kaufmann, N, Borsigstr. 8. 184. Schäffer, A., Rentier, W, Lützowstr. 45. 185. Schäffer, B., Rentier, NW, Alsenstr. 5. 186. Seharlock, Kunst- und Handelsgärtner, > Som Grünstr. 38. 187. Schenk, Obergärtner, a Friedrichstr. 214. 188, Schlexinger. Musikalienhändler, NW, Schadowntr 1 A 1 See a lhar 189, Schmidt, Rechnun need W, Köthenerstr. 4 190. Schmidt, G., Kunst- und Handelsgärtner, W, Priedeichiär. 177. 191. Scholz, Unter-Staatssekretär im Reichs-Schatzamt, W, Rauchstr. 21. 192. Schotte, Prinzl. Obergärtner, Potsdam. 193. Dr. Schrader, Kustos, W, Matthäikirchstr. 21. 194. Schröter, Kunst- u. Handelsgärtner, O, Stralau 17. 195. Dr. Schultz, Geh. Medizinalrath, N, Linienstr. 127. 196. Schultz, 6. A.L., Zimmermeister, SO, Brückenstr. 14. . 197. Schultz, Hoflieferant, ©, Eckartsberg v. d. Frankfurter shor: =; en 198. Schultze, H. L., Stadtverordneter und Kaufmann, SW, Dresdnerstr. 35. ‚199. Schultze, R., Lehrer und Hausvater, N, Pankow, Pestalozzistift. 200. Schultze, C, Baumschulbesit.er, Charlottenburg, Leibnitzstr. 4. 201. Schultze, F., Kunst- u. Handelsgärtner, Charlottenburg, Bismarckstr. Meg: ...,908, Schweriskopft, Geh. Kommerzienrath, N, Chausseestr. a: 203, Schwarzburg, ee und ee Vertreter der Ringelheiner z umschulen, W, Schöneberg, Hauptstr. 48. & | 204. Dr. gehwendaner, Prof., W, Natthlükirehsir, 28. a 205. Sellenthin, Obergärtner, Charlottenburg. Bee. > .206. -v: Sellin,. Frau Majorin, Caput bei Potsdam. 207. Sello, E., Königl. Hofgärtner, Sanssouci bei Potsdam. 208, - Sentgar, Fahrikbegilzer. SO, Treptow bei Berlin. 209. Siecke, A., Amtsvorsteher, 0, Stralau bei Berlin. . Dr. Simon, Privatier, W, Markgrafenstr. 53. 54. 1: erg Bentier, S, ‚Alexandrinenstr. 51. 216. 0. 2. Baumann, R., Banguier, Schkeuditz bei. Leipzig. . Becker, ae: Miechowitz i. Oberschl. ammer ee. Dr. Sulzer, Wirkl. Geh. Rath, Exceilenz, W, Margarethenstr. 7 (im Som: mer. re eu m. 20). ' Tannhäuser, Kaufm W, Eichhornstr. 12. Tappert, E, Pabsikhentkoen, S, Ritterstr. 24. Thiel, A,, Kunst: und Hande!sgärtner, 2. See igerstr. 46. Rhihie, nsee bei Berlin, > eher. Rittergutsbenitzer, Heisdkichnlslde bei Berlin. Vogel, Geh. Justizrath a. 2% = Potsdamerstr. 109. Dr. Voss, SW, Alte Jakobss 67 Walter, Königl. Obergä Fin an bei Potsdam. Weber, Obergärtner, Spindlersfeld bei ers Dr. Weise: prakt. Arzt, NW, Thurm 4, Wendt, Kunst- und Händelsgärtner, 5, Haken haide 9. Wissinger, J., Samenhändler, NO, Landsbergerstr. 46. 47. Dr. Witimack, Kustos des landw. Museums, SW, Schützenstr. 26. Woworsky, &; Rittergutsbesitzer, W, en 25. Wredow, Garten-Inspektor, SW, Sebastianstr. 7. Zaller, Gutsbesitzer, NW, U. d. EEE 61. Zech, Kunst- und Handelsgärtner, O, Koppenstr. 76. Helbig, Bankier, 2 Friedrichsstr. 226 Hientzsch, Kaufmann, N, Brunnenstr. 16. Witt, Ken Oharlöttenbärg. Bpandanerstr, 248. D. Auswärtige Mitglieder. Ascher, Rittergutsbesitzer, Stuttgarten bei Storkow. herr, Schmoldow bei Gützkow i. . Pomm.. => Bergfeldt, 6; Oben aka bei Braunschweig, ‚Bertram, Kunst- und Handelsgärtner, gez Bethke, E,; Banquier, Halle ei; ikb we 1 | seburg. en Dr. Blankenhorn, Präsident des deutschen Weinbauvereins, Karlsruhe, | 1. Bleyer, Garten-Inspektor, Branitz bei Cottbus. v. Bockum- -Dolfs, iR aa iR er „Fodinghausen bei Som. B vesenberg, (bergärtsen,, Bi )r. Borne Bo Are Past eh bei Merseb a ee Brauns, Fr., Kunst- und. Handlenittam, Hannover. en : lau, be otanischer Garten. a 25. v. Croy, Herzog, Durchl., Dülmen. 26. Danzig, Gartenbau-Verein (Adr.: Handelsgärtner A. Lenz, Langgarten 27.) 27. Däumichen, C;, Rentier, Frankfurt a 28. Dessau, Herzog). Hofmarschall-Amt (wär; Garten: Inspektor Gielen). 29. Dippe (Gebr.), Kunst- und Handelsgärtner, Quedlinburg. 30. Dreher, Fr., Hofgärtner, Krauchenwies bei ee 31. Eberhardt, Kunst- und Handelsgärtner, Genthin. 32. Eichler, Hofgärtner, Wernigerode a. H, 33. Engelmann, Kunst- und Handelsgärtner, Zerbst. 34. Erlangen, botanischer Garten er : Prof. Dr. M. Rees). 35. Ferle, K., Lehrer, Friedeberg i. Nm 36. Forkert, Obergäi:tner, Bone bei Hernminbe 37. Fox, Garten-Inspektor, Neudeck bei Oppeln. 38. Frankfurt a. O., Gartenbau-Verein (Adr.: Bibliothekar en Park 6.) 39. Galle, Obergärtner, Ober-Glauchau bei Trebnitz per Le 40. Gärtner, Amtsvorsteher und Baumschulbesitzer, Fl. Zechlin i.M. 41. Gentz, J. C., Kaufmann, Neu-Ruppin, 42. Gireoud, Gar. -Inspektor, Sagan. 43. Glatt, Hefgärtner, Koblenz. 44. Gnesen, Verschönerungs-Verein (Adr.: Obergärtner Bereit 45. Göschke, F., Institutsgärtner, Proskau bei Gppae:, 46. Görlitz, EN 47. Gostin, landw. Verein (Adr.. General - Sekretär Wzclewski, Gora bei hrimm). 48. Grafenburg, Kaiserl. Obstbaumschule — Direktor W. Schüle). 49. Grasshoff, Ober-Amtmann, Quedlin 50. Greifswald, botanischer Garten (Adr.. Prof. Münter) 51. Greifswald, landw. Verein für Neu- Vorpommern und Se (Adr.: Prof Münter). 52. Dr. Grönland, Dahme bei Ukro. 53. Gruson, Bear Buckau-Magdeburg. ee 54. Grube, Garten-Direktor a. D., Düsseldorf. en 55. Guben, Aalen Ain: Konditor L Groth). 56. Haage, Franz Anton, Kunst- und Handelsgärtner, Erfurt. 57. Haage & Schmidt, Erfurt. 58. Hafner, Baumschulbesitzer, Radskow bei Tantow. 59. 60. 61 62 63 Hagen, Graf, Kammerherr, Möckern be run 0. Halle a. $., Gartenbau-Verein. _ Hamburg, Gesellschaft zur Beförderung der Künste. . Hamburg, Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend. . Hampel, Garten-Inspektor, Koppitz bei Grottkau. > 64. Hänel, Hofbuchdrucker, Magdeburg. = as 0 . ee -Verein (Adr.: Kunst- und Handelsgärtaer z Peter _ a .n Sans, Kanst- und Handelsgärtner, Zen bei Hamburg. 67. Heinemann, J. C., Hoflieferant, Erfi EB, Hermes, Garten-Inspektor, ‚Schloss Dock bei Glehn per Düsseldorf. 69 We eteSBeS a ee ge ” ae ne “ | Münster in Westph., u . Naumann, Rentier, Crossen a. ven Villa een 25, Negendank, Kunst- und Handelsgä ‚Neubert, Hof- — 41 Hönecke, Kunst- und Handelsgärtner, Dahme bei Ukro. v. Hövel, Rittergutsbesi'zer, Meseberg bei Gransee. Jahn, H., Hofgärtner, Bad Liebenstein i. Thüringen. Janke, Stadtgärtner, Aachen. Jena, botanischer Garten (Adr.: Jende, Oberkaplan, Neuzelle. J ERFEN Rittergutsbesitzer, Karlshof bei Neu-Lewin. v. Kaphengst, Major a. D., Tene am Harz. Karstedt, Kaufmanr, Seelow Kassel, Sustenban: Verein, Kerkow, Th., Kaufmann, Nauen. Kersten, Edm., Obergärtner, Königsbruck in Sachsen. Kiesewetter, Baum:chulbesitzer, Genthin. Kittel, Obergärtner, Eckertsdorf bei Möhlden bei Glatz. Klett, Garten-Direktor, Schwerin in en Klinggräff, Rittergutsbesitzer, Chemnitz bei ge v. Klitzing, Ritterschaftsrstb, are bei Berlinchen Knobbe, Rentier, Meitzendorf bei Magdebur Königsberg i. Nm., Gartenbau-Verein (Adr.: „Pastor Wellmann, Rörchen) Koopmann, Kaiserl. russ. Garten-Direktor, Margala bei Taschkent. Kuntze, J J., Kunst- und Handelsgärtner, Altenburg. Landsberg a. W., Gartenbau-Verein (Adr.: Lehrer Laese). Larass, J., Gart i eld Prof. Pr. Strasburger). Leidner, Obergärtrer, Buckau-Magdeburg. Liebig, Kunst- und Handelsgärtner, Dresden. Lincke, A., Kunstgärtner, Bärfelde bei Neudamm. Lohde, F., Garten-Ingenieur, Riga. Lüdersdorff, Geh. Reg.-Rath a. D., Baden-Baden. .. Lubatsch, Kunst- und Handelsgärtner, Zossen. Mack, Gutsbesitzer, Althof bei Ragnit i. Ostpr. Marburg, botanischer Garten (Adr.: Prof. Wigand). v. d. Mark, J., Hamm in Westphalen. Martini, Gutsbesitzer, Chursdorf bei Lippehne. Massias, Obergärtner, Reuthen bei ee Mette, Kunst- und ee, . Möhring, Moberly, W. H., Big, London, Baltic 28. C. E. Moiske, B, Fahrikbesitzer, Frankfurt a. O. Müller, R., Baumschulbesitzer, Kirag Nutie Feld. .. Müller, R., Obergärtner, Praust bei Münden, botanischer Garten der Forst- Akademie (Adr.: Gartenmeister Zabel). Getanbae Varia (ddr. Bibliothekar Kocsien): Nathusius’ sche Gewerbe-Anstalt, Alt-Haldensleben bei Magdeburg. 2 Handelsgärtne Wittenberg. er Zitschenite bei Knie Sara Sc 117. Neumann, Hofgärtner, Arolsen 118. Neumarkt i. Schl., Obst- und Gartenbau-Verein (Adr.: Katasterkontroleur Bernkopf). Nickel, Mühlenbesitzer, Matschdorf bei Frankfurt a. O. Niepraschk, Königl. Gartenbau-Direktor, Köln. Ohlendorf, Fr. H., Baumschulbesitzer, Ham bei Hamburg. Ohrt, Hofgärtner, Oldenburg, Grosshzgtb. Oldenburg. Pauckert, Apotheker, Treuenbrietzen. Perleberg, Gartenbau: Verein. Petras, Kunst- nnd a Stolpe bei Angermünde. Petzold, Garten-Direktor, Bunz v. Pfuel, Ritterschaftsrath, Smer bei Trebnitz per Lebus, Platz & Sohn, Samenh ändler, Erfurt v. Pückler, Graf, Branitz bei Kottbus : zu Puttlitz, Frhr,, Wolfshagen bei Gr.-Pankow. v. Quilifeldt, Kreisdeputirter, Hohenziethen bei Soldin. Ranninger, Kommerzienrath, Altenburg. Rathke, F., Baumschulbesitzer, Praust bei Danzig. v. Ra tib or, Herzog, een Rauden bei Ratibor. Ratibor, Gartenbau-Ver Riemschneider, ie und Handelsgärtner, Altona. Ritter, Obergärtner, Schloss Engers am Reich, Stadtgärtner, Herrenkrug bei Maxdeburg. Regenwalde, landw. Verein. Repke, Kunstgärtner, Kerzendorf bei Ludwigsfelde. Rohland & Rösemann, Kunst- und Ha:delsgärtner, Hettst dt. Rosenow, Kuns nstgärtner, Kerstenbruch bei Neu-Lewin a. O Rother, Direktor, Reisen bei as Roth, Garten-Inspektor, Musk Rudolstadt, Gartenbau-Verein Fr Präsident O0. Mohr). E Runtzler, Garten-Direktor, tig. bei Nörten. Sältzer, ‚Bänsnsisken, Eisenae Salefsky, Kunst- und Hantgäcne Rastenburg i. Ostpr.. v. Salm- Horstmar, Fürst, C Scharrer r, Garten-Inspektor, ie RR . Schenk, Brei Gingst auf Rügen, Schiebler & Sohn, Kunst- und Handelsgärtner, Celle. V. Schlabrendorf. Graf, Arendsee bei Prenzlau. 4. v. Schlagenteuffel, Rittergutsbesitzer, Pöglitz bei Stralsund. v. Schlippenbach, Graf, Arendsee bei Prenzlau. 6. Schlittgen, Kommerzienrath, Mallmitz i. Schles. Dr. Schmidtmann, Bünde bei Herford. ie hmidt & Schlieder, Fabrikanten, Leipzig, Eisen ahnstı neideı 3 aaa z. D., Kottbus, Rossstr. 0, Rittergutsb sitzer, ee Sr 164. Schundorf, Garten-Inspektor, Oliva bei Danzig. 165. Schrader, Kunstgärtner, Vechelde bei Braunschweig. 166. Schrereldt, Garten-Inspektor, Muskau. 167. re Krnteratit: Grünthal bei Biesenthal. 168. v. Schulenburg, Graf, Angern bei Mahlwinkel. 169. Bchranesks. Kunst- und Handelsgärtner, Os&hersleben. 170. v. Sezaniecki, K., Rittergutsbesitzer, Miedzychod bei Schrimm. 171. v. Seher-Thoss, Frhr., Schollwitz bei Hohenfriedberg. 172. Seidel, J. F., Kunst- und Handelsgärtner, Alt-Striesen bei Dresden. -173. Silex, Garten-Inspektor, Tamsel bei Cüstrin. 114,8. Salms; Graf, Baruth. 175. Beuchon Gutsbesitzer, Zabelsdorf bei Grünhof-Stettin. 176. Stein, RETTET Br ck. 177. Stendal, Verschönerungs-Vere 178. Stettin, Gartenbau-Verein (Adr.: Oberlehrer A. G. Linke, Grünhof-Stettin). 179. Kihames; Fabrikbesitzer, Zittau i. Sachs. 180. Stoll, Direktor des pomologischen Tostitais, Proskau. 181. Strauss, Garten-Direktor, Cöln. 182. Sucker, Generalpächter, Arklitten bei Gerdauen. 183. v. Sydow, Rittergutsbesitzer, Bärfelde bei Neudamm, 184. Tänzer, Ed., Fabrikant, Leipzig. 185. Tittelbach, Obergärtuer, Poretsche x Uwaroftska. 186. Wartenberg, Baumschulbesitzer, Bernau. 187. Wex, J. B., Uhlenhorst bei Hambur 188. v. Wisaowiis: Möllendorf, Graf, Gadow bei Lanz per Wittenberge, 189, 7. Witte, Ritterschafts-Direktor, Falkenwalde bei Bärwalde i. Nm. 190. Wittmaack, Ferd., Kaufmann, Hamburg, St. Pauli, Langereihe 61. 191. Wittstock, Land- und Gartenbau-Verein (Adr.: Rentier Stender). 192. Wrede, Königl. Garten-Inspektor, Alt-Geltow bei Potsdam. 193. Wrede, P., Hofgärtner, Hannover, Georgen; 194. v. Zuattow. Landesältester, Patzig bei Züllichen. Verzeichniss der Behörden, Vereine, Gresllächatien. ‚Redak- tionen etc, mit denen der Verein im Tauschverhältniss en: u Berlin, K. Landes-Oekonomie-Collegium en 2% „. L. Simion’sche Buchhandlung (Verein z, Bet. des m bei feisses EB er Gesellschaft der Gartenfreunde. et 4. „Redaktion der Berliner Blätter. ns 5 botanischer Verein der Prov. RER ; Redaktion der Zeitschrift es 5 & botanischer Garten Sn 15. Carlssuhe, Centralstelle für Landwirthsehaft. 16. = Gartenhau-Verein für das Grossherzogthum Baden. 17. Dresden, ökonomische Gesellschaft für das Kgr. Sachsen. 18. Dürkheim, Pollichia (botarischer Verein). 19 Erfurt, Vorstand des Verbandes ne San Saas 20. Halle, LospeldniischVarölinisclie Aks»dem 21. Frauendorf, Redaktion der Frauendorter Rlätter 22. Graz, K. K. laudw. Gesellscha t. 23. K. K. steiermärkischer Gart nbau-Verein. 24. Halle, naturwissensch. Verein für Sachsen und Thüring«n. 25. Hannover, Centıal-Ausschuss der hannöverschen landw. Gesellschaft. 26. 3 Gartenbau-Verein für v. Hannover. 27. Heimannstadt, eg Verein für Siebenbürgen. 28. Kassel, landw. Centralve 29, » . Verein für Naturkunde: 30. Königsberg i. Pr., physikalisch-ökonomische Gesellschaft. Mr 31, Leipzig, Redaktion von Biedermaun’s Ceitralblatt für Agrieultur - Chemie. 32. Leipzig, Botanisches Centralblatt. 33. Müochen, landw. Verein in Bayern. K. Akademie der Wissenschaften. 35 Pıag; Lotos, naturhisto:ische Gesellschaft. 36. Regensburg, Redaktion der Flo:a. 37. Rötha bei Leipzig, Redaktion der Süchs. Obstbau-Zeitung. 38. Strassburg i. Els., Redaktion der botanischen Zeitung. 39. - Stuttgart, Centı alitele für Landwirthschaft. 40. edaktion der illustrirten Ga: ten-Zeitung. 41. Wien, K. K. Gartenbau-Gesellschaft. 42, „ . zoologisch-botanische Gesellsch 43. 44. schaft. „ Redaktion des österreich. landw. Wochenblattes. » Redaktion der Zeitschrift „Flora”. 45. Angers, Sociste d’hortieulture. 46. Bordeaux, . d’horticulture. 47. Boston, Socie 48. Brie-Comte Robert Redaktion 2 Jenenel de Roses, 49. Cherbourg, Societe des sciences naturelles. 50. Columbus, Ohio, State Board of agrieulture ‚51. Florenz, R. Societa Toscana di O,ticultura. 52. Gent, R:daktion der Revue de l’'horticulture beige et et:ang&:e. 53. „ Redaktion des Bulletin d’arboriculture et de florieulture, 54. _,„ . Redaktion der Illustration horticole., = Se Nederlands“ he Maatschappij ter Bevorderi ing van Nijverheid i ‚ der Siebo Br A: E dia. ndo- ‚Royal sr Gew ve South un $ ge er 62. Lüttich, Federation des Soeietes d’hortieulture de RDAESERA 63. Moskau, Societe des Naturalistes. 64. Paris, Soeiete d’hortieulture de France. 65. Philadelphia, Academy of Natural Sciences. 66. American Philosophical Soci; ty. 67. Nes-York, Lyceum of Natural History. 68. State Agrirultural Soriety. 69. Waehington, Smithsonian Institution. 70. Departme.t of Agriculture. 71. Sam: Essex Institute, 72. Bourg, Soc. d’horticulture de l’Ain. ‚Namentliches Verzeichniss der Mitglieder der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 1. Januar 1880. A. Weibliche Mitglieder der Gesellschaft. Frau Schultz-Schultzenstein, Professorin, B:rlin N., Friedrichstr. 131c. B. Ehrenmitglieder. Bouche, Königlicher Inspektor des botanischex Gart-ns, Berlin, ee — . ben Ai Brasch, Könieli: her Hofgärtner, Potsdam. Jühlke, Hofgartındircktor Seiner Majestät des Kaise‘s und Königs, Potsdam. Frau Schultz-Schuitzenstein, P:ofessorin, Berlin N, Friedrichstr. 131c. Schultz-Schultzenstein, Lieutenant im 2 Öchlseischen RER menxt No. 2, Ratibor Dr. Sorauer, N a: Passage Biog gischen Yassshbanieiten zu Proskau. a = €. Correspondirende Ehrenmitglieder. Scharrer, Direktor, Tiflis in Asien. : D. Vorstand. = 25 Eh: Baumschulenbe:itz: r, Berlin S.O., Köprickerstr. 154, Vase 2. vonFürich, Kaufmann und Weingross’ änd'er, Berlin$., Alesanäripenaie: en = ‚Schatzmeister. Kletsech ke, Kat: z!:i-Rath im Königlichen Min’steri des I .De TH, B zlinS.0. a Sn Wald marstr. 57, Schriftführe x 4, Bluth, Kunst- undHandelsgär'ner, Berlins, Colimeizdung 75, Bibliothekar. 5. Gude, Kunst- und Handelsgäitner, Berlin 8, Hasınhaide 83, Vorsitz tzender- n St:llvertıet-r. ne . Wendt sen., Kunst- ucd Handelsgäraer, Berlin S... Hasenhaide 9a, S: hatr- ie Be meist-r-Stellverireter. En Laekner, Kurst- und Handelsgirtser en bei Berlin, Albrechtstr er ee ziftführer-Siellvortreter.. Pe de . =». a ee 8. Lehmphul, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin $., Hasenhaide 7e, ib Entheker.Sleliverteeder. E. Wirkliche Mitglieder. a. Gärtner. 1. Allardt, Kunst- und Hondelsgärtner, Schöneberg bei Berlin, Botanische gartenstrasse 2, 2. Bacher, Kunstgärtner, Pankow bei Berlia, Berlinerstr. 12. 3. Bading, Kunst- und ee Weissensee bei Berlin 4. Baucb, Kunst- und Handel-gäriner, Berlin O., Baukagsnarsteniie (Mosisch’sches ie 5. Bergemann, Kunst- und Obergärtner, Charlottenburg, Leibnitzstr. 74. 6. Bluth, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S, Cottbu:erdamm 75. 7. Brandt, Kunst- und Landschaftsgärtner,- Berli in W., Kurfürstenstr. 10. 8. Brettschneider, Kunst- und Obergärt: er, Berlin s, Ritterstr, 123. 9. Buss, Kunst- und Handelsgärtner, Tempelhof bei Berlin, Dorfstr. 35. i 10. Chone, Gäıtnereibesitzer, Berlin O., Frankfurter-Allee 11. Clemen, Gartenkünstler, B rlin S. 0, Wi.nerstr. 25. 12. Crass, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin $., Schinkestr. 3, '3. Crenzien, Samenhändler und Gärtner, Schöneberg bei Berlin, Botanische- garteustr. 8/9. 14. Curio, Kunst- und Handelsgärtner, Weissensee b i Ber 15. Demmler, Kunst- uud Handelsgärtner und el Berlin S.0., Er Dresdenerstr. 17. « 16. Drawiel jun.,Kunst- und Handelsgärtner, Lichtenberg bei Berlin, Dorfstr.32. 00.00.47. Driese, Kunst- und Handelsgärtner, Gross-Camin bei Vietz an der Ostbahn. 18. Ebers, Otto, Kunst- und Hard-Isgärtner, Berlin $., Hasenhaide 10. 19. Ebers, Max, Kurst- und Handelsgärtner, Be-lin S., Hasenbaide 10. 20. Edling, Kunst: und Laodschaftsgärtner, Berlin W., Bülowstr. 71. 21. Eggebrecht, Kunst- und Obergärtner, Be:lin O., Schiliingstr. 10/11. 22. Ehrenbaum, ng und Ga te künstl r, Berlin O., Wallner- ee tbeaterstrasse 40. 23 Fintelmann, Bi Obergärtner, Berlin $S.O., Baumschule vor dem Sehlesischen Thore. — Städtisches Forsthaus. 24. een Kunst- und Hand. Isgärtner, Berlin 0, Boslagenerätzane Se (Friebel’sches Haus) : Grieben, A messs und Ha’ delsgärtne r, ee Hoflieferant, Nikolai- RS ; Banker; Kunst, und Handelsgärtner, Qesalaher 97. Gude sen, Kuns‘- und Handel:gä.tner, Berlin S., Hasent ade 8a. Habermann, ee. Obergärt-e-, Berlin C, Monbijouplatz 6/9 Harder, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin N., Schönhaußertällee (& idemann, Kunst- und Landschäftsgärtner, ER hs 38 arich, Kunst- und Obergärtner, Schloss Filehne. her een Berlin W., Wilhelmstr = ıst- und Handelsgärtner Berlir Re ; = ; Bar üdicke,, RK Er I ärt ei 4 Hoffmann, M., Kunst- und Handelsgärtner, Berlin $.O., Köpnicke:str. 131. Morsuinenn, Kasse u nd Obergärtner, Berlin W,, Täipeigerplite 11. Jaenicke, Kunst-, BE und Landschaftsgirtner, N.W,, Moabit, Gerhardtstr., Jawer, Kuast-, Hand Is- = Laindschaftsgärtner, Schönhausen bei B.rlin. Kaeding, Kunst- und Hand 1:gärtnsr, Schöneberg bei B:tlin, H :uptstr. 24. Kaufmann, Kunst- und Landschaftsgärtn“r, Berlin $., Fürstenstr. 10. Kempin, Kunit- und Handelsgärtner, Berlin S.W., Hafenplatz 2. Kierski, Gartenkünstler, Be:lin $.O., Köpniekernte: 145, Kiesewetter, Kuast- und Seesen, — tbin Kluge, Kunstefrkuer, Berlin N., Wörtherst*. 2. Koschmann, Kunst- und Handelsgärtne, Bird N; Schönhauser Allee 98. Kowallek, RL ER Ber ; Bronmenat.. Kreutziger, Kunst- und u Liehtenbirg > Dorfstr. 28. Krogel, Kunst- und Obe’gärtner, Berli , Königin -Augustastr. 12. Kropp, Kunst- und Handelsgärine: und Sam enhändler, Berlin S. W., B: lle-Allianceplatz 17. Krueger, Kunst- tg | Oergirtner im Königl- Justizministerium, Berlin W., Wilhelmstr. 65. Kuhns, Kunst; es ‚und Landschaftsgärtner, Berlin S.W.,-Belle- Alliancestrasse 83. Berlin . Kunkel, Kunst- und ne Inhaber einer ER Berlin W., Potsdam Kantine, Kunit: und Handesärun, ar Hofeferant, Berlin W., Unter den Linden 3a. Kurdes, Kunst- und Handelgürnen, Königl. Hoflieferant, Berlin Ws, Potsdamerstr. 22a. ale Kunst- und Handeligankes; Steglitz bei Berlin, . Albrechtstr. 50. Lauche, Königl, Garten-Inspektor, Wildpark bei Potsdam Lemphul, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S,, Hassnhäide 70; Lenz, Kunst- und Handelsgärtner, Neuendorf be Potsdam. ‚Limpre u rer inpietabens un Ö., ‚Frankfurter- x Allee 4 Link, ae Hofgärtner, Berlin W., Mauerstr. 52. en es Kunst- u. Handelsgärtner, Specialität: eithaeitüele: Bioisan Ed a ee - Gräser; m. | ‚Inhaber einer u ‚und Kr brik, Berlin FSBaiche rings !41b. ze 4 r, BerlinS.W. Belle-Alliangı wi 4. Lüdicke, R. irmebaien, Schöneberg bei Berlin, Hauptstr. 4. . Manso, Kı rtner, Berlin W., Leipzigerstr. 20/21. 56. Mae chtig, Städtischer Garten-Direktor, Berlin N, 5; Hombehishi. 7. Martens, Kunst-u. Hande ', Lichterfelde bei Berlin, Chausseest gsermans Kas ch dB Moser, Peter, Kunst- und Handelsgärtner, Warschau. Mosisch, Kunst- und Handelsgärtner, Baumschulenbesitzer, Treptow bei Berlin. Müller, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S., Kommandantenstr 48. Neiss, Kunst- und Handelsgärtner, Friedrichsberg bei Berlin, Frank- furter-Chausse 118. Neumann, Kunst- und Handelsgärtner, Schöneberg bei Berlin, Co- . Nicolas, Kunst- and Handelsgärtner und Samenhändler, Berlin SW., Lindenstrasse 109a. Niemetz I., Gärtnereibesitzer, Berlin S., Hasenhaide 35a. Niemetz IL, Se und Handelsgärtner, Berlin S nr a NiemetzIII.,K iner: Nitze, ge Berlin C, Breitestr, 16. Ostwaldt, Kunst- und Handelsgärtues, Berlin O,, Boshagenerstrasse (Gstwaliteches Haus). Papenfuss, Kunst- und Öbergärtner, Berlin 0, Frankfurter-Allee 3—6. ..Rathke, Kunst- und Obergärtner, Bern. &),; ee 60. rstr. Reineke, Kunstgärtner, Berlin S., Britz Repke, Kunst- u. Öbergärtner, Pnichirelde, ae Villa Pietsch. Roennenkamp, Städtischer Garten-Inspektor, Berlin N, Humboltds- hain (Dire irektorialgebäude). Roettger, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin W, , Potsdamerstr. 2. Sarre, Kunst- und Handelsgärtner, Schöneberg hei Berlin, Hauptstr. . Sasse, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin W., Steglitzerstr. 3/5. Schneider, Kunst- und Handelsgärtner, Beifin C., Linienstr. 69. Schröter, Kunst- und RER, Schöneberg bei Berlin, Be walds — Schröter’sches Haus 2 trasse : . Schützler, Kunst- und Handle Berlin C., ek 42. de Schultz, Gust. Ad., Kunst- und Handelsgärtnereibesitzer, Königl. Hof- lieferant, Berlin © Weidenweg, Eckartsb (Schultz’sches Haus), eTE Schultze, Baumschulenbesitzer, Charlottenburg, Leibni Schultze, a Kunst- und Handelsgärtäer, Charlottenburg, Bismarck. strasse Sello, eine Hofgärtner, Potsdam, Kauss Pe Simmack, Kunst- und Handelsgärtner, Stotthoff bei Lübbenau, 2 en Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S.W,, pe 1. 5 Berlin S.0, Köpnickerstr. ld. Speck, Kun Handelscärtı 1.9109 102. Strenger, L andschaftsgärtner, Berlin Ss.W, Bernburgerstr. 7. 103. Taube, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin W., Mauerstr. 27. | Tempel, Kunst- und Handelsgärtner, B Berlin W. ee 116. hiele, Ku ä i indler, [# bu fa Is PSs9p.puepvm Ulrich, Kunst- und Handelsgärtner, Warschau. Wahlsdorf, Kunstgärtnereibesitzer, Berlin O,, Grosse Frankfurterstr. 26. Weber, Kunst- und Handelsgärtner, Lichtenberg bei Berlin, Dorfstr. 21a. Weckmann, ee a Berlin S., Schinkestr, 3. Weickelt, Kunst- und Obergärtner, Fürstenwalde (beim Kunst- und eaedger Richter). Weimann, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S., Bergmannstr. 48/50. Wendt sen,, Kunst- und Handelsgärtner, Berlin S., Hasenhaide 9a. Wendt jun., Kunst- und Landschaftsgärtner, Berlin S., Hasenhaide 9a, Wiehle, Kunst- und Handelsgärtner, Schöneberg bei Berlin, Mühlenstr.23. Wildensee, Kunst- und eg: sgärtner (Blumenzwiebelzüchter), Ber- lin $., Cottbuserdamm Wit sie: Kunst- und ER Berlin W., Thiergartenstr. 19. Wolff, Kunst- und Handelsgärtner, Welssiises bei see Wredow, Garten-Inspektor, Berlin S., Sebastianstr, 7. Zabel, Ferdinand, Kunst- und Han delsgärtner, Libau in Kurland. Zimmermann, Kunst- und Obergärtner, Berlin W. eig 137, Gartenbau-Verein zu Landsberg an der Warthe, b. Gartenfreunde. Alisch, Kgl. Hoflieferant, Fabrikbesitzer, BerlinS.W,,Belle-Alliancestr. 11. Bahn, Kgl. Hof-Buch- und ee Berlin S., Ritterstr. 79. Beermann, Ingenieur, Berlin S.O., Vor dem Schlösischeit Thore. Bensch, Kaufmann und Fabrikbesitzer, Be S.W., Bergmannstr. 105. Bergmann, Kgl. Kommerzienrath, Berlin SKrausenäkt. 39. Biesel, Fabrikbesitzer, Berlin = Hehrelinert 45. pi : 54 Demmler, Luxuspapierfabrikant, Berlin S., Besnliubärgäig, 45. = = Drosdowsky, ei: Bari. en re 38. g: S.W., AH, TU Fri tze, 126. y Firi ch, Kauf: IJW händl ‚ Berlin$., Al \ | Dr. Garcke, Professor an der hiesigen Universität und Custos des Königl. Herbariums, Berlin S.W., Friedrichstr. 227. Guenther, Geh. Kommissionsrath, Bari a Wilhelmstr. 108. str. 22. ' Haber, Fabrikbesitzer, Berlin O., Alexande Haupt, Rentier, Berlin W., Potsdam: erstr. Heymann, Banquier, Berlin Er: Unter den len 59. Hoffmann, Kanzleirath im in Königl. Handels - -Ministerium, nn == ; = bei Berlin, Mose Istr. 9. 2a Be, ran Rixdorf bei Berlin, Berlinerstr. GA ste rn Kletschke, Kanzleira Mini ste Ham ze ds Inn ... . Waldemarstr. 57. 2 nen; Rentier, Berlin“ S. 0, en 4 4. Krefeldt, Berlin > Möckernstr. 8a. Kro ‚ Rentier, nn. be: 27. Lewent, Buchdruckereibesitzer, A N.0O., Landsbergerstr. 32. £ 28. Lüning, Fabrikbesitzer, Braunse 29. Markwald, Kaufmann, eg und Fabrikbesitzer, Berlin W., : Kanonierstr. 1. 30. Mewes, Rentier, Berlin O., Grosse Frankfurterstr. ne 31. Nitsche, Königl. Hofiekerant, Berlin W. , Leipzigerstr, 32. Oppen, Kaufmann und Fabrikbesitzer, Bal S.W,, an 45. 33. Ostermann, Medailleur, Berlin C,, Neue Friediichstr, 56 34. Paetel, Gutsbesitzer, Berlin W., Carlsbad 16. me 35. Paetow, Rentier, Berlin S.W., Hallesches Ufer 21. 36. : Dr. Bossleer: Chemiker, ER N., Schönhauser-Allee 163. 37. Schleinitz, Thonwaarenfabrikant, Weisse bei Berlin. 38. Schultze, Rentier, Berlin O., Andres sstr, 65. 39. Schulze, Stuben- und Dekorationsmaler, Berlin S.O., Skalitzerstr. 45. 40. Graf Reinhard zu Stolberg- „Wernigerode, Gross - Camin bei Vietz an der Ostbahn. - 41. Dr. Thomas, Prediger Nil rlinC.,Fri iedhi hsgracht57. E 42. Weidner, Fabrikbe RS Berlin S.W., sh; er 43. Wilke, Gutsbesitzer, Horstenstein beil Marienfelde an der Dresdener Bahn, '46. Dr. phil. Wittmack, General-Sekretair des Vereins zur Befö ie = des Gartenbaues, Custos des Königl, landwirthschaftlichen Museum, Privatdocent an der hies, Universität, Berlin S.W., ee er Aue Zur Kenia von et Sn Encephalartos Hildebrandtiü A. Br. et 1 Beh. a Von | Prof. Dr. Eichler. - (Mit Tafel 1.) - Im Spätsommer des vorigen Jahres (1879) entwickelte das as . grösste der im botanischen Garten hierselbst befindlichen Exemplare a von Encephalartos Hildebrandtii eine, und zwar weibliche Bläthe. Da es meines Wissens das erstemal ist, dass die im Jahre 1874 von 3 Fe Herm EM Hildebrandt aus Sansibar eingeführte und nunmehr den europäischen Gärten ziemlich verbreitete Art in einem dieser rten zur Blüthe gelangt), ‚die Blüthe auch, wennschon 1876. vn 7 Wenn in Regel’s Gartenflora 1877 p. 215 en ne dass Ene, en villosus- beide schon damals im hiesigen botanischen Garten 86: int sa bemerken, & er ee ‚nur. für. F- lt meinem verewigten Amtsvorgänger A. Braun nach trocknen Exem- plaren beschrieben”), sonst noch nicht bekannt und namentlich nir- gends abgebildet ist, so dürfte es den Lesern dieser Zeitschrift nicht unerwünscht sein, anbei auf Tafel I. eine Abbildung sowohl des ganzen blühenden Exemplars, als der Blüthe im besondern zu &r- halten. Wir fügen hiezu in Fig. 2 die Abbildung der gleichfalls im Bilde noch neuen weiblichen Blüthe von Eincephalartos villosus Lem., welche Oktober 1876 in unserm botanischen Garten zur Entwicke- lung kam und damals eben wohl von A. Braun, im Vergleiche. mit der von Encephalartos Hildebrandtü, beschrieben wurde Man ersieht aus diesen Figuren ohne Weiteres die erheblichen Unter- schiede, welche jene beiden Arten in ihren Fruktifikationstheilen zei- gen, obwohl sie sonst einander so ähnlich sehen, dass Regel ver- muthete, sie möchten Varietäten einer und derselben Spezies sein**). Encephalartos Hildebrandti, von A. Braun und ©. Bouch& im Samenkatalog des hiesigen botanischen Gartens von 1874 p. 18 aufgestellt und diagnostizirt, von Regel sodann in seiner Revision ge der Cycadeen (siehe Note), sowie in den Katalogen verschiedener @arten-Etablissements, z. B. von Bullin London, Haage & Schmidt in Erfurt u, a., aufgeführt ünd auch skizzenhaft abgebildet, ‘wurde 1876 durch die oben zitirte ausführlichere Abhandlung von A. Braun ‚liegen, so genau und erschöpfend beschrieben, dass abgesehen von einigen geringen Abweichungen, welche das frische Material von dem = getrockneten zeigt, kaum etwas zuzusetzen ist. Da jedoch die be- = Heftes zur Verfügung. stehen dürfte, so wird man es verzeihen, w x wiederholen. ye tunforschender er zu ; Berlin vom 17, Oktober 1876. fast, IV p- 18, ach im um generum rag Fesslor in Dee plant. ı Ga 1877 p. 216, vollständiger und auch bezüglich seiner männlichen und weiblichen ‚Bläthen, welche nachträglich von Herrn Hildebrandt in getroekne- tem Zustande eingesendet waren und die mir auch jetzt noch vor- = ‚ treffende Zeitschrift wohl nur den wenigsten Lesern ee cr wir zur DR yet BRBREHBER Vieles ae trans R Der Stamm, welcher = Bläthe entwickelte, hat über der Erde Ä a esser von 0,33 | m am Grunde, cadee een, in nd ine Ss ee a während der obere Theil, wo die Niederblattschuppen und die zer- _faserten Reste der Blattstiele noch nicht abgestossen- sind, noch etwas dieker ‘erscheint. Die eine prächtige Krone bildenden Laubblätter sind durchsehnittlich 1,80 m lang und haben beiderseits 50 bis 60 Pinnen, die untersten verkümmerten nicht mitgerechnet; in der Jugend sind sie sammt den langgestreckten Niederblattschuppen mit weisser Wolle bedeckt, im entwickelten Zustand kahl und satt grün. . Die Fiedern haben in der mittleren Region des Blattes eine Länge von 22 bis 25 em bei einer Breite von 20 bis 22 mm ein Stück über dem Grunde; sie sind lanzettförmig, allmälig in eine lange, scharfe und stechende Spitze ausgezogen und zeigen unterseits 4 bis 5, oberseits 3 bis 4 schmale, sehr spitzige und stechende, 5 bis 7 mm lange und unter einem Winkel von 30 bis 35 Gr. abgehende Zähne, die jedoch die äusserste Spitze auf eine Länge von 3 bis 7 cm frei lassen. So wenigstens bei dem grossen Stamm, welcher blühte; bei den kleineren Exemplaren des botanischen Gartens sind die Fiedern meist kürzer und haben auch Zähne dieht an der Spitze, so dass ‚in dieser Beziehung keine sichere Differenz von Incephalartos villosus, bei welchem die Spitze der Pinnen konstant gezähnt erscheint, ge- funden werden dürfte. Noch ist zu bemerken, dass bei Encepha-. lartos Hildebrandtii die Pinnen nach der Basis des Blattes hin sich - auf kurze, 2- bis 3theilige Dornen reduziren und auch nach der Spitze zu an Grösse etwas abnehmen; ein Endblättchen fehlt, statt a seiner ist eine Stachelspitze vorhanden, ; Der Stamm brachte nur eine einzige, wie gesagt weibliche ' Blüthe. Dieselbe, anscheinend terminal und zwischen den ober- sten Blättern sitzend *), zeigt eine gestreckt-eiförmige Zapfengestalt, eine Länge von etwa 30 em und eine Dicke von 13 cm gegen die Basis; sie ist von grünlich gelber Farbe und kahl, Die festfleischi- gen Schuppen (Fruchtblätter), ans welchen sie zusammengesetzt ist, ‚sind nach der Spirale 1344 geordnet, im Winkelwerth der Divergenz nur um ein Unbedentendes verschieden von der Stellung !Yss, welche raun an seinen getrockneten Zapfen fand; die Zahl der Schuppen tt gt etwa 150. An der neigen des Zapseh: erscheinen a selben als quer-rhombische Felder (die grössern von 45 mm Breite und 24 mm Höhe), mit aufgesetztem kurz-pyramidalem Scheitel *), dessen abgestutztes Ende der unteren Ecke des rhombischen Feldes genähert erscheint und von welchem aus nach den seitlichen Ecken dieses Feldes je eine scharfe Kante, nach oben hin aber 2 flachere und nicht ganz symmetrische Leisten verlaufen (ef. Fig. 1). Das ganze Gebilde sieht auf diese Art der Apophyse an den Schuppen eines Pinienzapfens nicht unähnlich und kann mit demselben Namen bezeichnet werden. Innenwärts, d. h. nach der Axe des Zapfens hin, zieht es sich in einen schmalen, etwa 25 mm langen Stiel zu- sammen, an dessen beiden Seiten, doch mit merklicher Konvergenz nach oben hin, die beiden an der Unterseite der Apophyse angehef- teten Ovula herabsteigen. Auf eine nähere Beschreibung dieser jedoch kann hier Verzicht geleistet werden; auch die Samen und männlichen Blüthen lasse ich ausser Betracht, da mir dafür nur das getrocknete Material vorliegt, welches bereits von Braun beschrieben ‚ wurde. Vergleichen wir nun die in Fi ig. 2 dargestellte weibliche Blüthe von Encephalartos villosus mit der von E. Hildebrandtii, so bietet zunächst die mehr cylindrische Form der ersteren einen Unterschied; ob auch ihr Stiel einen solchen gewährt, bleibt nach dem oben in der Note p. 51 Angeführten zweifelhaft. Evident dagegen ist wie- der die Differenz der Fruchtblätter. Zwar zeigen dieselben einen ähnlichen rhombischen Umriss der Apophyse, wie bei E. Hil- debrandtüi, verschieden nur durch etwas beträchtlichere Grösse und Rundung der oberen und unteren Ecke; allein es ist ausserdem das ganze Feld konvex gewölbt, ohne Abstutzungsfläche und dabei dureh- ee a zogen von einer stark herabgebogenen, von den seitlichen Ecken aus- | gehenden Querleiste, die mit einem knorpeligen, scharf gezähnten = ae Saum besetzt ist. Im unteren Theile des Zapfens wird durch diese Leiste die ohnedies stark zurückgebogene untere Hälfte jeder Apo- _ physe fast verdeckt; im oberen. Theile, wo sich. die, zugleich an 5 a abnehmenden Schuppen mehr. und mehr aufrichten,, kommt en wie er denn auch von u Braun m hervorgehoben wurde, nicht nur die spezifische Verschiedenheit von E. Hildebrandtiü und E. villosus ausser Zweifel setzen, sondern auch hinreichen, um in der Gattung Encephalartos zwei Sektionen zu be- gründen. Zu der einen, der mit pyramidalen abgestutzten Apophy- sen, würde ausser E. Hildebrandtü unter anderen auch E. Alten- steinii zu stellen sein, von dessen Blüthen man in Gardener’s Chro- niele vom 23. September 1876 schöne Abbildungen findet, während in die Sektion von E, villosus z. B. noch der Lehmann’sche E. eycadifolius gehörte. 'Sehliesslich sei’ in Betreff unserer Abbildungen noch erwähnt, dass die Originalien derselben, mit Ausnahme von Fig. 1a in Natur- grösse, von dem bewährten Pflanzenmaler Herrn Prof. C. F. Sehmidt hierselbst für die Sammlung des botanischen Gartens gefertigt wurden. Auf unserer Tafel sind die beiden Blüthen in Ys, das Bild der gan- zen Pflanze in '%4 Naturgrösse dargestellt. _ Veber die Kultur von a Hildebrandtii. Vom Königl. Garten-Inspektor C. Bouche. ‘Die Kultur der Cycadeen ist so bekannt und bietet im Allge- : meinen so wenig Schwierigkeiten dar, dass es als überflüssig er- meinen Erfahrungen bei der Pflege soeben erst-aus dem Vaterlande ‚eingeführter Cycadeenstämme oft sehr grobe Fehler begangen, die “nicht selten von den allernachtheiligsten Folgen begleitet sind, und kann ich daher nicht unterlassen, mein Verfahren bei der Behand- g lung importirter Oycadeenstämme mitzutheilen, Als Beispiel möge der hier in Rede stehende Encephalartos Hil- debrandtü dienen. Der Stamm, welcher im September 1875 aus Sansibar hier eintraf, wurde seiner bedeutenden Schwere halber in er 'viereckigen Holzkasten gesetzt, der aber so enge war, dass der = om sich auf dem oberen Rande fest aufsetzte, ohne mit den ziem- u Wurzeln ae "Boden des Kastens zu erreichen, und @ erhalten, aber. gegen das Umfallen durch ent- ort Die Wurzeln wurden nicht scheint, sie noch einmal zu wiederholen, dahingegen werden nach = mit Erde umgeben, sondern schwebten in dem leeren Raum des Kastens.. Um die die Wurzeln umgebende Luft feucht zu erhalten, wurden die Oefinungen zwischen Stamm und Kastenwandungen fest mit Moos verstopft. Hierauf wurde der Kasten bis 20 em über dem Rande in ein warmes Lohbeet eingesenkt und sogar der Stamm in derselben Höhe mit Lohe umgeben. Nachdem der Stamm durch Herausheben aus dem Kasten in Zeitabschnitten von 2 bis 3 Wochen öfter untersucht worden war, zeigten sich schon Mitte Januar die ersten jungen Wurzeln, bis An- fang April hatte er sich so reichlich bewurzelt und waren alle Ver- letzungen der dicken Wurzeln so gut vernarbt, dass der Stamm in Erde gepflanzt werden konnte. Beim Einpflanzen ist aber, damit die jungen, sehr zerbrechlichen Wurzeln nicht verletzt werden, die grösste Vorsicht nothwendig; der Stamm muss schwebend gehalten und alle leeren Räume des Gefässes sehr behutsam mit fast trocke- ner Erde, die sich leicht zwischen die Wurzeln streuen lässt, ausgefüllt werden. Nach dem Einpflanzen wurde die Erde mässig begossen und das Gefäss wieder 20 cm tiefer als die Oberfläche des Beetes in Lohe eingesenkt und der Stamm mit dieser umgeben, — Es ist un- - glaublich, wie schnell sich in der mässig feuchten Wärme, welche sich in dem leeren Raum bildet, junge Wurzel» erzeugen. Nur bei einer solchen Behandlung ist es möglich, das Wurzel- ende des Stammes stets zu beobachten, um etwaige Fäulniss der vorhandenen diekeren Wurzelreste zu beseitigen. Werden die importirten Cycadeenstämme sofort, wie man es. in den meisten Gärten findet, in Erde gepflanzt, so ist eine solche. = ‚Revision. der Wurzeln unmöglich; denn wenn man sie vornehmen £ wollte, ‚so müsste die Erde entfernt werden, wobei das "Abbrechen a der jungen Wurzeln unausbleiblich ist. Da viele der Cyeadeen in a der Jugend eine dicke, rübenartige Wurzel bilden, die oft tief in ie a Boden eindringt, so kommt es sehr oft. vor, dass diese beim angewurzelt und begann seine prächtigen Wedel, wie wir sie jetzt an der Pflanze noch sehen, zu entwickeln. Diese Behandlungsweise frisch angekommener Cyeadeen habe ich schon im Jahre 1846 bei 12 Dion und 15 Ceratozamia, die der hiesige botanische Garten aus Mexiko, und zwar auf Veranlassung Alexander v. Humboldt’s erhielt, mit dem besten Erfolge an- gewendet, so dass ich seit jener Zeit alle Cycadeen, selbst wenn aus irgend einem Grunde der Stamm dicht über den Wurzeln oder auch höher abgeschnitten werden musste, behandele. Wenn möglich setze ‚ich die Stämme, selbst die kleinsten, in leere Blumentöpfe, weil der Thon die Wärme besser als Holz leitet. Bisweilen werden auch die Stämme von einer Schildlaus, Aspi- diotus, die sich zwischen den Schuppen einnistet, befallen; in diesem Falle ist es auch am besten, die Stämme vollständig in Lohe ein- zupacken und 3 bis 4 Wochen stehen zu lassen, in Folge dessen alsdann die Läuse zu Grunde gehen. Dass die Lohe den Cyeadeen nicht schadet und welche Wider- standsfähigkeit diese besitzen, habe ich im Jahre 1834 an einem schad- haften Stamm einer Cycas revoluta erfahren. Die Pflanze, welche krank und wedellos war, sollte fortgeworfen werden; der En be- ‚auftragte Arbeiter warf den Stamm beim Umarbeiten eines 80 cm tiefen Lohbeetes auf den Boden desselben und begrub ihn unter der Lohe; nach 3 Monaten kamen auf der Oberfläche des Beetes plötz- lich junge, gesunde Cycaswedel zum Vorschein, und fand sich beim Ausgraben des Stammes, dass er vollständig mit neuen Wurzeln ausgestattet war; die so misshandelte Pflanze ist jetzt noch vorhan- den und befindet sich in gesundem Zustande. = Nicht selten werden Cycadeenstämme über den Wurzeln in Folge früherer Schäden faul; diese Stellen vernarben zwar, aber die Bewurzelung bleibt stets eine unvollkommene, weil die Gefäss- bündel an der schadhaften Stelle verletzt sind und der Saftzufluss von unten verhindert wird, so dass eine solche Pflanze oft nur an ner Seite mit Wurzeln versehen ist, und sich die damit korrespon- ıden Wedel nur mangelhaft entwickeln, In solchen Fällen habe ieh öfter Stänme bis auf den gesunden Theil derselben abgeschnitten, get. Ni sie dann ebenso wie ‚oben an- n i 4 = er 2. lilaeina striata, 3. rosea striata. gegeben behandelt; die Wunde vernarbt in der feuchten, warmen Luft sehr bald, und es bildet sich alsdann ein neuer Kreis von Wurzeln aus dem das Mark umgebenden holzigen Ring. Neuheiten von Haage & Schmidt in Erfurt für 1880. 1. Eigene Züchtungen und Einführungen. Begonia Schmidti. Eine neue Spezies, die aus Samen von . Brasilien erzogen wurde; sie gehört weder zu den knollenartigen, noch zu den grossblättrigen Arten, vielmehr zu der Klasse der strauchartigen kleinblättrigen, blüthenreichen Sorten, von denen bei- spielsweise Dregei, incarnata, Ingrami, Weltoniensis allgemeiner be- kannte Typen sind. Unter diesen ist sie bestimmt, einen bevor- zugten Platz einzunehmen, den sie durch ihren ganz ausserordent- lichen Blüthenreichthum verdient. Die Blumen sind weiss mit leich- tem rosenrothen Schein, der Habitus der ganzen Pflanze niedrig und buschig in Form einer Kugel; von März bis Ende Oktober mit Blü- then überdeckt, blüht sie auf einem guten Standort auch den Winter hindurch weiter und kann man die Sorte deshalb mit vollem Recht zu den immerblühenden rechnen. Die Kultur ist ganz die der an- deren strauchartigen Sorten; im Sommer im Freien, im Winter im temperirten Hause. Calendula offieinalis „Meteor“. Eine neue Varietät der Ringblume mit sehr grossen und vollkommenen, dicht gefüllten und prächtig gestreiften Blumen. Cheiranthus annuus fol. var., dunkelblutroth. ie Eutoca multiflora albida. | : _ Lobelia Erinus grandiflora flore dupliei. Phlox Drummondi grandiflora striata: 4 eure Phlox Drummondi hortensiaeflorae violacea. Phlox Drummondi nana compacta niveo oeulata. - Seabiosa atropurpurea maxima plena, feischfarben. Tagetes ereeta nana pallida. e Zersune annuum re iL alba. 2. Neuheiten für 1880 (zum ersten Mal offerirt). Aster sinensis fl. pl. h = hohe, m = mittelhohe. n niedrige m Anmuth-Aster (frühblühende Fyramiden), dunkeiblss (Hei- nemann). do., blutroth (Döppleb). m Goliath- Perfek tion- (Kugel - Zellen) Aster, hellviolett (Jühlke). a h Paeonien-Aster, feurig-scharlach (Platz). m Pa Banzanbkäkhien ee (Uhlaud-) Aster, blutroth (Döppleb). m Pompon-Nadel, schwarzviolett (Mette), m Prince of Wales-Aster, dunkelroth (Dippe). m Vietoria-Kugel-Aster (Jühlke), neue Gattung in 5 Far- ben: 1. hellblau, 2. silbergrau, 3. weiss, 4. pfirsichblüthe, 5. fleisch- farben. n Zwerg - se - Aster, leuchtend | ziegelrosa (Platz), schön. do., dunkelscharlach (Platz), schön. n Zwerg - Chrysanthemum - ae Aster, bordeauxroth (Mette). Begonia Dans (Veitch), Caleeolaria rugosa nana tigrina (Mette), Campanula retrorsa (Hub.). = Esehscholtzia cealifornica grandiflora rosea (Platz). Godetia Whitneyi Brillant (Ben.). Godetia Whitneyi corymbosa (Platz), Gomphrena globosa nana compaeta (Lorenz). Helianthus annuus nanus fol. var. (Sachs). a . Myosotis palustris semperflorens fl. albo ot), ee | Petunia hybrida robusta fl. pleno (Benary). an Petunia hybrida grandiflora SOpastE elegantissima Es fstenis a ae grandiflora compacta sossiliflora Jühlke Es FRE umm. ndi nana sompacta: ı = ne 2, in ET | 2 En Scabiosa atropurpurea nana fol. aur. (Spittel). Silene pendula carnea fl. pleno (Benary). Viola tricolor maxima Schneewittehen (Döppleb). Xeranthemum annuum fl. roseo pleno (Sturm), 3. Gemüse. Bohnen, Busch- oder Krup-, Mont d’or, neue Wachs - Busch- bohne mit goldgelben Schoten und dunkelleberfarbigen Bohnen. Gurken, Treib-, Duke of Edinburgh, neue weisse, eylindrische, kurzhalsige, rein weisse Früchte von 70 bis 90 em Länge, mit sehr wenig Samen. | - Gurken-Melone. Liebes-Apfel, scharlachrother Türkenbund. Radies, rundes, violettes, mit weissem Würsib fiide BT) Salat, Kopf- (Pelletier), Str unkkraut, verbessertes neues weisses. do., neues rothes. Berichtigung. Zu dem wegen Raummangels so überaus kurzen Referat über den Vortrag des Professors von Freyhold- Freiburg i. B. auf der ee 52. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Baden- Baden (s. Monatsschr. 1879 S. 482) theilen wir nachstehend eine ; : ar uns von dem Genannten zugegangene Ergänzung mit, D. Red. : Prof. v. F. aus Freiburg i. B. spricht über den Wechsel der = Symmetrane bei den Gladiolusblüthen, nebenbei neuerdings be- ‚obachteter Pelorien und Metaschematismen bei dieser Gattung Er wähnung thuend. Derselbe sprach weiter über gelegentliche, freie Rn Ausbildung der sonst verwachsenen Kelchblätter von Cyprij sowie über abnormes Vorkommen des vorderen inneren Staubblattes : yedium, = ee © in Frese Gattung, ober die Beziehungen der letzteren. Beftechiinnng = : nn — 609 — vom Vortragenden O. apifera var. Friburgensis genannt. Endlich spricht derselbe „über individuelles Verhalten der einzelnen Orchideenblüthenphyllome bei weiterer Metamorphose“, wobei die grössere oder geringere Variabilität der verschiedenen Blü- thentheile dieser Familie und die ganz verschiedene Art ihrer event. Umbildungen auf Grund eines sehr reichen Beobachtungsmaterials konstatirt wurde, Vermischtes. Blühende Agaven. In der Schlossgärtnerei zu Reuthen haben im Sommer 1879 eine Agave filifera und eine Agave Ousselghemiana geblüht. Die erstere trieb einen Blüthenschaft von 2,70 m Länge, der am Grunde einen Durchmesser von 5 cm hatte. Letztere ist nur im hoch geworden und bedeutend schwächer. Beide haben, trotz des vielen Regens, sehr stark Früchte angesetzt, und ist Herr Obergärtner Massias gern bereit, da junge Pflanzen von beiden Arten für eine . Handelsgärtnerei grossen Werth haben, den Vereinsmitgliedern, welche Liebhaber sind, etwas Samen späterhin gratis abzulassen. *) Ferner blüht augenblicklich daselbst das einzige Exemplar vonAgave geminiflora filamentosa (Bonapartea filamontosa) und hat reichlich Samen angesetzt. A. Alegatiere in Montplaisir-Lyon hat den Verkauf der von ihm gezüchteten gefüllten Zonale-Pelargonien und Remontant-Nelken an Herrn Carle übertragen, sich dagegen den Verkauf von Samen der von ihm seit 30 Jahren gezüchteten Remontant- Nelken, deren Rultur er sich jetzt ganz allein widmen will, zumne ‚Ausstellungen. x Dresden. Frühjahrs - Ausstellung der Flora, Gesellscaft für nik und en vom 8. bis 13. April 1880, ei in entgegen. : Personal-Nachrichten. Bei Gelegenheit des Ordensfestes am 18. d. M. ist verliehen worden: dem Wirkl. Geh. Ober-Regier.-Rath und Ministerial - Direktor Marcard der Rothe Adlerorden 2, Klasse mit Eichenlaub; dem Kanzleirath Kletschke der Rothe Adlerorden 4. Klasse. — Der Kunst- und Handelsgärtner Jannoch + zu Berlin am 13. December 1879. — Prof, Dr. Drude in Göttingen ist an Stelle des ver- stoxbenen Prof. Reichenbach nach Dresden berufen. Abzugebende Samen für die Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Meldungen bis 15. März c. beim General- Sekretariat. Nummern genügen: 1. Von Herrn Dr. Schomburgk in Adelaide durch Herrn Dr. en übergeben: 1. Acacia neriifolia. 8. Hardenber eng ewige alba. 2. Callistemon speciosa 9. Melaleuca 3. Cassia eremophylla. 10. Petalostyles Iabicheoides, 4. Clianthus paniecht, 11. Pittosporum undula‘ 5. Grevillea Ban 12. Stereulia acerifolia. 6. 13. = iversifolia, T; Hakea multiliniente var. grammato- 14. Tecoma australis. phylia. 15. Templetonia re 2. ‚ Geschenk des Herrn Dr. Scheffer, Direktor a botanischen Gartens in a 16. Abutilon atro-purpureum. 0. Den marginatus 37. hyti er . Dammara alba Lam. , Dillenia peciosa Thunb, 3 Ardisia purpurea . Fagraea elliplica ‚Roxb. E E - purpurea ini roseo-carnea. 4 20. Areca glandiformis Lam 4 4 4 4 d imperi : 21. Barleria ciliata Roxb. var. rosea. . Gardenia resinifera Roth. 22. ni lupulin: al. Hellenia ocarpa. 23. Batatas quinquefolia Chois . Heterospathe elata. ar» 4. Caesalpinia p Sw . Ipomoea Turpethum R. Br. en 25. Calamus suban, : Lagerstroemia floribunda Jack.. 2. jandra Fe Ba ). Sean a ssima. “ti, Val Lam, 3 agendorpü. ea ‚ Calli carpa Ä exüo ifo ; ö olivaeformis,s 53. Ochrosia EN: Ir coe - Qenbcarpus Bnsahe Mart. 4 er erma horrida. . Wall ” ü. = Celckänthes ? indiea 20: Calotro Bien Br Re 34‘ „ »glauce eig 59. Kirn, linefola a = 35. Casuarina Rumphiü re a = a. Solanum 36. Climocondra ? ? oboya‘ 61. Spathoden alcata Wal (Coromandel) 37. ‚Cos 82; diehotomus Dec. ae eben 63, Viburnum Sundsicum p ee : 7 sl Zan anonia "rein = Ss 3. Samen, Geschenk des Herm Joseph Klar, Berlin, Linienstr 199, alba. 65. Mchrrüben, halblange, stumpfe. 82. Primula chin. fimbr. 66. Kohlrüben, weisse Berliner, 83. ® = > ‚purpurea. 67. Kopfkohl, weisser Berliner. 84. z % „ kermesina. ‘ i unkelrother, fr. Berliner. 85. Balsaminen, Zwerg-, roth und weiss. 69. Kohlrabi, früher Berliner. 86. Goldlack, Zwerg - Busch-, einfach, 70. Rothe Beete, echte lange, dun 5 71. Wirsingkohl, gelber Berliner. 87. u Leykoyen, Zwerg-, feurig- 2. _. scharlachr. Dreienbrunner. kar 73. Kopfsalat, Monte, echter Treib-. 88. Zen - Chrysanthemum - Aster \ er Zwerg-. weiss, feurig-scharlach, decke 75. Gurken, Berliner Aal-. 89. Viola tricol. max, ‚nelkenartig, neu! Noa’s Treib-, neu! 0; 5 = rblau, neu! 7; Piläckpetersilie, farnblättrige, Beu5 BE: 2, „ hellblau, neu! 78. a rbsen, Laxton’s unique, neu! 9. 5 pur Mae Lean’s, neu! sc ' Br 9 BE ” ' >. e2 er 5 u Acroclinium grandiflor. atro- roseum, REES ” „ schwarzbraunmit Be neu! 81. Cineraria hybrida, grossbl., I. Rg, 9. „, quadricolor, neu! gemischt. 95. d». Kaiser Wilhelm, Geunturkee mit | 1 ran m Ausschuss für gärtnerische Versuche upon Br (@ Mo- =, ualsschäife 10m - 44, = 394, 435. ee emüsesa ‚191: Radieschen, rundes, frühes = ‚schar- RR 96; ee " Busch. Allerfrüh este > RR € schwarze Wachs-.. 122. Sellerie, Apfel-, „Keioblättrigr a, Eile 123. Zwiebel, cam m IE SS Kaiser Wilhelm; =. 20: 5 N „Neue Flageolet- 124. Ageratum hybrid. atro-coeruleum E 125 ee de Öieconrt Bene n3 Ss schwarze langhül- 126. Anchusa- angustifoli sige algerische. 127. pensis. Wi ., „Weisse Fiageolet, 128, Anferhinum n majus Constantin 1 102. 5 „weisse Ilsenburger.. tiakow 2,100. 5: „.. William, es 129. Astern, Goliath, gemischte Ferben i . 104. Treib-, Englische frühe. 190, -,; - Neu niedrige Päonien-Per- RED. Culverwell's Telegraph. fektion, rosa und weiss, - 106. . Mac Lean’s blauer Peter. 131. = Vietoria-Igel, karmoisin 107, „.... Neue Telephon. re 19 8 Sutton’s Bijou. 133. Bea diverse Sorten. ee Sutton’s Ro oyal Berkshire a en ur ow. 185. - Bapals ı Chailengen, SE I; Zucker- er-, Nain royal. ; 136. a ı ponetue. 18, Gutken, Carter's M Modell. 157. Ca ampanula m ostyla. 112. Kohl, Blumen- Be Zwerg: > 138. Ohrysantbernum Tree Com: = ‚echter fange’st tesse - a ord. Ey Wirsing-, Mlomentialer mit- 139. nodoru ums. ee telfrüher 140. Deiptfsium ae dhiterom), Be .. SGkln, = grüner Moos-.. div. Sor A Rosen-, Sutton’s matchless 141. Dianthus Shlupgaiz albus. Brussel’ 8 BEmwE 2 ‚42, 8 weisser 143. in 150. Linaria na en 158, Petunien, Zwerg-, von Reic Ib. g, A : Drummondi le div. 152. retieulata. aureo-purpurea. 153. Ly ehni spec 0 Ben div. Sor 154. Malern x parthenio oides 161. ae mulißra comp. alba. 155. Mimulus ai Harrissoni. 162. Torenaria Baillon 156. Fe hybrida grandiflora. 163. Tropaeolum binnen. 197, ,„. div. Sorten. Landwirthschaftliche Sämereien. 164. Heinemaın’s el -Mais. 166. Kartoffel, Champion. 165. Soja hispida, Sojabohne . re C. Bulle, Mes je ae mu gen ae rar Vogel, — 629. Ver- mlu es förderung artenbaues. (Ans Aistöilte Blansen. Mandelkartofeli. Ve:tilgung de Behnsake n und Ameisen. le Bucher ‚Eucal yptus. ya west eum.) — Bericht über die m Ja in der Kö . Gärtner-Lehran atsit: seitens des i h Erläuterungen zu den Düngungsversuchen zu Mohrrüben. W. Lauche, Dün- Bee are tbäumen.). L. Mat bis Bericht über Düngungs- uche. 0.1 Hüttig, Be ericht "über muss aus von dem Verein zur Be- förderung ‚das Gartenbaues ee ferten Sam ee; der Ge- sellschaft der Gartenfreunde Be ns en 2l, November 1879. (Früh- jahrs-Ausstellung. Kultur der Körbelrüben, des Rhabarbers a der Schwarz- Rh wurzel. Tiefpflanzen der Obstbäume. Schutz des Spalierobstes gegen Mäuse- frass. Cyelamen persicum auf Gläser.) Versammlungam5.Decbr. 1879, (Verlegung des Versammlungslokals. Mittel gegen Noctua segetum. Ueber- winterung der Pfirsichbäume). — Verzeichniss der Mitglieder des Ver- eins zur Beförderung les Gartenbaues und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berim. — Prof. Dr. Eichler, Zur Kenntniss von En- cephalartos Hildebrandtii A. Br. et Beh£. (Mit Tafel 1) — C. Bouche, Ueber die Kulturvon Encephalartos em: — Berichtigung. Vermise htes. — Ausstellun ngen. — Personalnachrich _ Tages - Ordnung für die nächste Versammlung des Vereins zur ae des Gartenbaues am Mittwoch, den 28. Januar ce pünktlich Abends 6 Uhr Schützenstr. 26 4. Kgl. Garten-Inspektor Heinrich Fintelmann, Potsdam: Ueber en - die en des Epheus in den baltischen Forsten. = 2. Direktor emer. 0. Hätti ig: Ueber eine Arbeit des Forstmeis a ee = Theerose.‘“ : 2; a N Geschwind: er > an der ee, - 3. Mittheilungen üb e Gefässe für Blumenstöcke, neue Nis ästen, amerikanische Aepfel. Irjanisch Samen und antiken Mais. 4. Beschlussfassung über eine im kommenden Winter & abzuh usstellung. - ZR a 9 Die nächste Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins findet am Freitag, den 6. Februar 1880, Abds. 7% Uhr, in den Arminhallen. Kommandantenstrasse 20., statt. Die Tages-Ordnung wird vor der Sitzung ausgegeben werden, Ehrendiplom Br — Bronzene Medaille Schweidnitz 1879. t üssiges Baumwachs ar Vera offerirt gi Büchsen von !, Kilo & 1,80M., %, KiloaıM,, 1), Kilo & 0,7 ‚1% Kilo ‚40 M> Bei Entnahme von 12 Dosen entspre- chenden Rabas Erfurt. Paul Neidhardt, Johannesstr. 25. Tai Me Garten: -Seilung. r 1880 beginnt die beliebte Garten - Zeitung Vereinigte ne Blätter, eat von der praktischen eh ee in Baiern zu Frauendorf, einen neuen Jahreslauf, und sind Forstwirihe u. 5. w. zur Betheiligung am Abonnement freundlichst einge- s durch die Post halbj ährlich 3 Mk., im gesammten Buch- nent er Horte Be Nr. 2 eine Werth äNie re beste- hend aus 15 neuen und seltenen Sort rten für den Blumen- und Gemüse- üc er Blätter zufolge ihrer praktischen Richtung und ihres rg re Inhalts eines Zuwachses hunderter neuer Leser zu erfreu dürfte ranco Frauendorf, Post Vilshofen isderhae "Verlag der Frauendorfer Blätter. (Gebrüder Fürst.) ieh m Yı: BRRH Saas. des Vereines zur Beförderung, des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. ED TAREE Dr. L. Wikanack, General-Sekretär des Vereins, Custos des I; Iaaem: Museums, Privatdocent an der Univers Adresse des Vereins: Adresse des Ta ine Rentier Rune Berlin SW., Schützenstr. 26. Berlin $., Alexandrinenstr. Preis der —n pro Jahrgang 13 Mark. Annonzen pro gespaltene dee oder 30 deren Raum Pf., für Mitglieder des Vereins zur Beförderun 8 des Gartenbaues nur die Hälfte. En bei Smlige Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 1ömlige 20 ptt. nahme in der Expedition der Zeitung: Berlin SW, Sc hützenstr. 26 No. 2. Berlin, im Februar 1880. RE Verzeichniss der Mitglieder Fe Vereins zur Beförderung des Gartenbaues pro 1880. (Januarheft S. 33.) Vorstand: 2. Stellvertreter: Gaerdt, Königl. Gartenbau-Direktor, NW., Moabit 85. A. Ehrenmitglieder: Durch ein bedauerliches Versehen ist hier der Name’ des nach- T Ehrenmitgliedes fortgeblieben und daher a Jühlke, Königl. Hofgarten-Direktor, Potsdam, Sanssou C. Wirkliche hiesige Mitglieder. = 40. Banizel, Max, air. Nieder-Schönweide bei Kö- penick. er ® D. Auswärtige Mitglieder: | en: Gireond, ‚Königl: Garten-Direktor, Susan, 630. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss, Staaten. Verhandelt Berlin, den 17. Dezember 1879. I. Der erste Stellvertreter des Direktors, Herr C. Bolle, er- öffnete die Sitzung mit der traurigen Anzeige von dem plötzlichen Ableben des Herrn Th. Jannoch am 11. Dezember d. J., und er- hoben sich die Versammelten zu Ehren des Verstorbenen von ihren Sitzen. se Il. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen: | 1. Herr Kommerzienrath Dellschau in Berlin. 2, „ Obergärtner Schröter in Stralau. 3. „» Kunst- und Handelsgärtner C. Crass in Berlin. € 4. „ Pastor Borrack in Blösingen bei Merseburg. 5. Der Obst- und Gartenbau - Verein im ‚Reise Neu- markt in Schlesien. 1. Hierauf hielt Herr Bolle einen längeren odras über „den Rosskastanienbaum und dessen Einführung“, für welchen Herr 0 Gaerdt ihm die Anerkennung der Versammlang aussprach und welcher besonders abgedruckt werden wird. = IV. Die Frage: „Warum sind bisher in Berlin keine Spezial- - Ausstellungen gärtnerischer Erzeugnisse (Rosen, Pelargonien ete.) abgehalten?“, beantwortete Herr Perring dahin, dass in Berlin ‚keine Spezialkulturen stattfänden und daher auch keine Rosen-, = Aurikel-, Primel-, I Schauen, wie. Bin England, am Platze wären. Herr Wittmack bedauerte sehr, dass man solche ae stellungen bei uns bisher nicht veranstaltet habe, und glaubte, dass gerade durch derartige Ausstellungen das Interesse der Gärtner wie ‘des Publikums auf bestimmte Pflanzen mehr hingerichtet würde. Er schlug vor, im Jahre 1880 mit dem Stiftungsfest eine eintägige Rosen- Ausstellung zu verbinden. In Darmstadt und Wiesbaden habe Ze seit Jahren Spezial-Ausstellungen von Rosen, die glänzend be- \ würden auch in Wittstock sei eine veranstaltet. Redner glaubten, dass a ee Ausstel- FISIER Erf En ai ee nen, der die Frage, wie und wann die nächste Ausstellung stattzufinden habe, berathen soll. V. Die Frage: „Welche Obstsorten kommen in Berlin zur Weihnachtszeit auf den Markt?“ beantwortete zunächst Herr Lauche: Von Aepfeln finden sich in den Obstkellern und auf den Obstkähnen sowie auf dem Markt: 1. Der purpurrothe Cousinot (Rothes Hähnchen aus Werder, auch wohl Rothe Rei- "nette genannt); 2. Rother Jungfern-Apfel, ebenfalls als Rothes . Hähnchen (aus Böhmen), auch als Rothe Reinette bezeichnet; 3. Rother Stettiner, hier Rostocker genannt; 4. Borsdorfer; 5. Rother Eiser-Apfel, in Werder „Rahm-Apfel“, in der Priegnitz „S chornsteinfeger“ genannt; 6. Grüner Fürsten-Apfel; 7. Rib- ston Pepping; 8. Gold-Parmaine (wenig); 9. einige Kasseler Reinetten; 10. einige Graue französische Reinetten; 11, einige Geflammter Kardinal; 12. einige Werdersche Wachs- Apfel. (Die Ziffern bezeichnen die Stufe der Häufigkeit, Nr, 1 ist am zahl- reichsten vorhanden.) Im Allgemeinen ist die Auswahl eine be- schränkte und die Qualität eine mittelmässige. Um zu zeigen, was in Berlin am Markt sein könnte, legte Herr Lauche eine reiche Sammlung vorzüglicher Aepfel in herr- lichen Exemplaren aus der Königl. Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam vor. Es waren dies: 1. Winter-Goldparmaine; 2. Gel- ber Bellefleur (ersetzt den Gravensteiner); 3. Werderscher Wachs-Apfel; 4.London Pepping; 5.PariserRambour-Reinette (vom Hochstamm und vom Spalier); 6. Weisser Winter-Galvill (vom Zwergstamm); 7. Mecklenburger Kant-Apfel; 8. Gelber Ke 12. Baumann’s Reinette (namentlich für Sand 2 S da er sich Par BE Men Neuer englischer n ass 38 neu: Cox Pomona, sehr gross, besser als Kaiser de a Apfel, . 0 Bukel, 9. Winter-Tauben-Apfel (Pigeon, in Hamburg Pisang - Apfel); 10. Orleans - Reinette; 11. Danziger a ER Pomologie, wie sie in Potsdam bestehe, nicht genug Glück wünschen könnten, und hoffte, dass, wenn wir auch nicht auf einmal von un- seren althergebrachten Weihnachts-Aepfeln lassen, doch allmählich auch diese besseren Sorten sich Bahn brechen würden. Herr H. Fintelmann legte Obst vor, das jetzt in Potsdam am Markt ist. Während Berlin meist durch böhmische und säch- .. sische Obstkähne versorgt wird, geschieht dies in Potsdam beson- ders durch Obstkähne aus der Altmark. Wie in Berlin, überwintert auch in Potsdam der Schiffer mit seiner Familie auf dem Kahn, der dort oben stark mit Lohe, an den Seiten mit Stroh bedeckt wird und im Innern je nach den Sorten in verschiedene Abtheilungen ge- theilt ist. Die Schiffer klagen, dass sie zu Hause Gewerbesteuer als Schiffer, in Potsdam eine solche als Obsthändler und noch eine Art Klassensteuer zahlen müssen. Fragt man die Händler nach den Namen ihres Obstes, so erhält man gewöhnlich die Antwort: „Gold- | Reinette, Rothe Reinette, Grüne Reinette“ u. s. w., woraus hervor- 0 geht, dass „Reinette“ für Käufer wie Verkäufer das Ideal eines Sn. ‚Apfels ist. Die Sorten sind: 1. Winter-Borsdorfer: 2. in ziem- lieher Menge Prinzen-Apfel, „Hasenkopf“ genannt; 3. Graue französische Reinette; 4. Grüner Stettiner oder Grüner Rostocker; 5. London Pepping, sehr viel; 6. Rother Eiser- Apfel oder 3 Jahre dauernder Apfel (er dauert aber meist nur so - lange, bis es wieder neue Aepfel giebt); 7. Gestreifter Römer- eo, Apfel oder Pommerscher Krummstiel, in Thüringen ish > blüthe genannt, hier viel weniger häufig als in Pommern, woer wegen seiner langen Dauer und vielseitigen Anwe schätzt ist; 8. Rother Ju ıgfern- -Apfel. oder R sches). Hähnchen; 9. Gelber englischer Pepping; IK Sorte, welche vielleicht die Orleans - Reinette sein ‚könnte; ıı eine Baumann’ 's Reinetteß; iE ein nicht bestimmbares: ‚Rothes ähnchen. | Herr Wittmack ke auch einen Apfel Boch Süssling«. iner Markt Or, ; welchss.der Kleine Api ist, ‚ausserdem | pfehlenswerthe ‚Sorten Essbirnen, die in Berlin seit zu Weihnachtszeit m Markt sind un h Ham | * rar Beurolaise, und 2. als feinste die Winter-Ambrette, vulgo „Amo- rette“ Herr Julius Hoffmann wies darauf hin, dass auch aus Han- nover sehr viel Obst nach Berlin komme. Herr Perring meinte, dass in den grösseren böhmischen Obst- handlungen doch wohl die Sortenzahl und die Qualität nicht so mässig sei, wie Herr Lauche sie auf dem Markt gefunden, Herr Bolle ersuchte, die Vulgärnamen des Obstes doch ja zu fixiren und in die Synonymie mit aufzunehmen. VI. Zur’Frage 3: „Welche Pflanzen ete., die weniger bekannt, liefern gute Bouquetblumen für November-Dezember und sind dabei zur Anzucht im Grossen geeignet?“, ergriff Herr Perring das Wort und schilderte ausführlich, wie die Konkurrenz der französischen und italienischen Blumen immer gefährlicher werde. Während noch im Frühjahr d. J. (s. Laekner, Monatsschr. 1879 S. 202) die Blu- men meist nur in mittelmässiger Qualität hier ankamen, sind sie jetzt von ganz auserlesener Schönheit, und es hat sich sogar ein neuer Geschäftszweig, die Besorgung ausländischer Blumen für Ber- liner. Blumenhändler, gebildet, der besonders durch die Herren Taube und Hildebrandt betrieben wird. Während nun von manchen Seiten auch für diese Artikel ein Schutzzoll gefordert werde, glaubten die vereinigten Ausschüsse für Blumen- und ce i E: müsezucht, in deren Schooss die Frage berathen wurde, dass man sich nicht viel Erfolg davon versprechen dürfe, da das Publikum, "welches schöne Bouquets zu theueren Preisen kauft, auch ruhig noch ‚den Zoll mitbezahlen werde; ein völliges Einfuhrverbot würde aber ; die grösste rss ges bei Blumenhändlerm. wie beim Kubas ‚her. ea eine violette Serophularineae aus Brasilien. Die Kultur der Eucharis ist nicht gerade schwierig, erfordert aber doch etwas mehr Aufmerk- samkeit, als die Handelsgärtner gewöhnlich auf Marktpflanzen ver- wenden können oder zu verwenden gewohnt sind. In England haben einige Gärtner ganze Häuser für die Kultur der Eucha ris, in denen sie auf Rabatten ausgepflanzt werden. Leider scheint das vor- läufig bei uns unmöglich, da die meisten Handelsgärtner mit zu ge- ringem Kapital arbeiten und daher gezwungen sind, nur die ein- fachsten, am wenigsten Kosten verursachenden Pflanzen zu ziehen. Franciscea galt bisher auch für eine schwer zu kultivirende Pflanze, ‚Herr Gaerdt hat aber gefunden, dass, wenn man diese Pflanze im 2 Sommer in’s Freie bringt, wo sie zwar sehr unansehnlich wird, und dann wieder im Hause aufstellt, sie sich überreich mit ihren schönen Blüthen vom Oktober bis Dezember bedeckt. Herr Perring hat sich der grossen Mühe unterzogen, die ältere Literatur, namentlich die Verhandlungen des Vereins von den frühesten Zeiten an durchzusehen und eine Liste der in den Wintermonaten blü- henden, resp. ausgestellten Pflanzen zusammengestellt, die besonders ‚abgedruckt werden wird. Von ihnen wurden in der Sitzung genannt: 1. Tussilago fragrans Vill. (Nardosmia fragrans Rehb., Composite ‚aus Süd-Europa), eine Pflanze, die zwar eine unscheinbare aschgraue Blüthenfarbe, aber einen sehr angenehmen Geruch (wie Heliotrop) besitzt und die seit den ältesten Zeiten bis vor etwa 10 Jahren als Marktpflanze bei uns viel kultivirt ward, wie von den Herren Laeckner, Zech u. A. bestätigt wurde. 2. Poinsettia pulcher- rima Brah. (Euphorbiacee aus Mexiko). In England zieht ein ein- ziger Züchter von dieser durch ihre rothen Deekblätter so schönen Pflanze 10- bis 12,000 Stück, die ä Stück mit 1 bis 1,50 Mark be- zahlt werden, ein Preis, zu dem sie auch bei uns herangezogen werden könnte, da ihre Kultur verhältnissmässig einfach ist. In ‚neuerer Zeit ist von Veitch eine BUN Form eingeführt, We noch viel schöner sein soll. on mehreren Anwesenden wurde bemerkt, dass Poinsettia schwer blüht, es scheint das aber an der Kulturmethode zu a. Auch Mae. fulgens blüht oft ‚schwer, ein Gehülfe Garten zu Berlin erzielte aber kı = a Oder auch, man vermehrt sie durch Triebe, ‚die man auf ein warmes niedrigeren Wuchs und ein sehr reichliches Blühen. Man müsste also, ähnlich wie bei Chrysanthemum, auch vielleicht hier 4 bis 5 Exemplare in einen Topf stecken. 3. Die Remontant-Nelken, welche allerdings in neuerer Zeit bei uns mehr gezogen werden, aber nicht genug zu empfehlen sind. Es gehört zu ihrer Kultur viel Licht und ein trockenes Haus. Herr Gaerdt empfahl nochmals Eucharis und Franciscea und hob hervor, dass es besonders darauf ankomme, solche Pflanzen zu suchen, die entweder in den ersten Wintermonaten ihre normale Blüthezeit haben, oder zu dieser Zeit künstlich zum Blühen gebracht werden können. Zugleich machte derselbe auf 2 von Herrn Wendt, Hasenhaide, ausgestellte schöne Bouvardien (B. leiantha Benth,?, seharlachroth, und B. Wrelandi, weiss) aufmerksam, die sich ganz vorzüglich zu Bouquets eignen und als Ersatz der Ixoren, welche in England so beliebt sind, dienen können. Auch Amaryllis kann man schon jetzt in Blüthe haben, und ebenso empfiehlt sich © ypri- pedium insigne, eine Orchidee, die durehaus nicht so schwierig. in der Kultur ist, wie manche ihrer Genossen. Man muss sie im Sommer im Freien halten; sie vermehrt sich leicht und blüht zur jetzigen Zeit Monate lang. Herr Wendt schloss hieran an, dass ‚die Bouvardien, die durchaus nicht zu den neueren Pflanzen gehören, äusserst dankbare = = r Blumen seien. Sie blühen vom September bis Februar. Angenom- men nun, man habe sie im Sommer .ausgepflanzt, so kann man einige warm, andere kalt stellen und sich so für den ganzen Winter ‚einen schönen Blüthenflor schaffen. Wichtig ist aueh, dass sich die Bouvardien unter Umständen mit einem langen Stiel schneiden lassen. Die Kultur der Bouvardien ist sehr einfach. Man stutzt. die alten En 5 Pflanzen im Frühjahr ganz kurz, zerschneidet die. Wurzeln _ Häcksel, stellt die Stücke warm und erhält so zahlreiche Exemplare. Beet ger Jungen. Ffanapı. werden. aı ) Stammform durch eine bedeutendere Grösse der schön weissen Blü- thenstände unterscheidet, einen sehr angenehmen Geruch besitzt und nicht genug zu empfehlen ist. Herr Lauche erwähnte, dass von Orchideen auch Cypripe- dium villosum sowie Maxillarien sich ganz gut als Handels- pflanzen eigneten. VI. Herr Brandt hatte eine vorzüglich grosse Photographie einer der beiden schönen Cedrus Libani, welche vor dem Schloss in Homburg vor der Höhe stehen, anfertigen lassen und bemerkte dazu, dass. dies Exemplar wohl die schönste Ceder im deutschen Reiche sei. Der Baum ist eirca 13 m hoch und trägt alle Jahr Samen. Er ist anfangs der 20er Jahre gepflanzt und ward s. Z. aus Kew bezogen. Im Habitus unterscheidet er sich wesentlich von der Cedrus Libani im Jardin des Plantes, da er von unten an mit weit abstehenden Zweigen bedeckt ist.*) VII. Herr Wittmack verlas ein Schreiben ie Berlinischen Gartengesellschaft „Versuchsgarten“, in welchem der Dank der Ge- sellschaft für die auf der Herbst - Ausstellung erhaltene Medaille, wie auch die freundlichen Gesinnungen zum Verein ausgedrückt werden. Eine Besichtigung des Versuchsgartens in Treptow seitens „der Vereinsmitglieder werde stets willkommen sein. Herr Bolle sprach über dies Entgegenkommen seine Beenden Befriedigung aus. Eine Anzahl der beigefügten „Grundsätze“ der Gesellschaft gelangte zur Vertheilung. IX. Auf Antrag des Vorstandes beschloss die. Verka E: zu der Wilhelm- und Augusta - Jubelstiftung für deutsche Gärtner ie ‚300 Mark aus Vereinsmitteln zu bewilligen. X. Als wirkliche Mitglieder wurden. aufgenommen 1. Herr Dr. Jagor in Berlin. | : 2. Herr ar * in age bei Ludwigsfelde. ze) C. Bolle oz) WiinascE a en St et j) N CE Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 19. Dezember 1879. In Vertretung des erkrankten Vorsitzenden, Herrn Spaeth, über- nahm dessen Stellvertreter, Herr Gude, den Vorsitz. Derselbe eröffnete die Sitzung damit, dass er das Protokoll der vorigen Sitzung durch den Schriftführer verlesen liess; da gegen den Inhalt desselben keine Einwendungen erhoben, wurde solches dem Protokollbuch einverleibt. ; Der vor wenigen Tagen erfolgte Tod des von uns Allen ver- ehrten Herrn Handelsgärtners Jannoch veranlasste den Vorsitzen- den, des Heimgegangenen mit ehrenden Worten zu gedenken, und ehrte die Versammlung das Andenken des Herrn Jannoch durch Erheben von den Plätzen. An Korrespondenzen waren eingegangen und gelangten zur Kenntniss der Erschienenen: 1. Ein Schreiben des Vorstandes des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vom 6. d. M., die Wil- helm- und Augusta - Jubelstiftung für deutsche Gärtner betreffend; 2. ein Schreiben der Berlinischen Garten - Gesellschaft „Versuchs- garten“, worin dieselbe ihre Konstituirung anzeigt, ihre Statuten übersendet und die Herbeiführung und Erhaltung eines gegenseitigen guten Einvernehmens anstrebt; 3. ein Anschreiben des Redakteurs des „Obstgarten“, Wochenschrift für Obstbau ete., Herrn Dr. R. Stoll zu Klosterneuburg bei Wien, womit derselbe einige Nummern der qu. Wochenschrift übersendet. In die Tages-Ordaung eintretend, referirte Herr Girinsilunnkier Wredow über die Wahl eines neuen Vereinslokals, und entschied man sich, nachdem von der Offerte der Hausverwaltung des Hauses Wilhelmstr. 118 Kenntniss genommen, mit Bea e: Ar die 'Armin-Hallen, Kommandantenstr. 20. a In Bezug auf den zweiten Theil der Bayes-Drduung De a Herr Bluth dahin aus, dass die Frage bezüglich des Imports frischer Blumen vom Auslande wieder in den Vordergrund g-- - treten sei durch die grosse Ausdehnung, welche diese Importation im letzter Saison a = Namentlich; seien Rosen. um jetzige Zeit vielfach vom Auslande bezogen; da es ihm nun aber scheine, als ob wir in Deutschland auf diesem Gebiete schwerlich mit dem Süden in Konkurrenz treten können, so möchte er empfeh- len, andere, für uns passendere Kulturen zu betreiben und dadurch der Importation entgegen zu treten. Herr Inspektor Bouch& hielt es für angezeigt, die Frage auf- zustellen: „Was können wir um jetzige Jahreszeit ziehen, was nicht ?“, und da die frühe Rosentreiberei bei uns auf unüberwindliche Schwie- rigkeiten stosse, so glaubte er auf Blumen sein Augenmerk lenken zu sollen, die, wenngleich sie schon längst vergessen, doch Absatz auf dem Markt finden würden, wie Anemonen, Ranunkeln, Granaten, Gardenia florida, Robinia hispida (vor der Treiberei verpflanzt) und auch Rosa damascena bifera, welche, im Juli trocken gehalten, vom Oktober ab getrieben, den ganzen Winter hioudurch blühen. Herr Inspektor Wredow schliesst sich dem Rath des Vorredners an, da er nicht glaube, dass man Rosen so früh wie in Paris ziehen könne. Herr Lackner tritt den Ansichten der Herren Bouch@ und Wredow entgegen und meint, dass es doch keineswegs erwiesen sei, dass man bei uns nicht ebensogut wie in Paris, Hamburg ete. Rosen mit Erfolg ziehen könne. Zunächst wenigstens habe bei uns noch Niemand die Versuche gemacht, und wenn er auch, ehe dies nicht ‚geschehen, nicht behaupten wolle, dass es bei uns ebensogut wie anderswo möglich sei, die frühe Rosentreiberei mit Erfolg zu betrei- ' ben, so spreche doch die grösste Wahrscheinlichkeit dafür, dass wir bei gleicher Kultur auch gleiche Erfolge haben werden. Die klima- tischen Unterschiede zwischen dort und hier seien keineswegs so x 5: gross, als vielfach behauptet würde, und könnte seiner Meinung nach dieser Umstand bei uns kein grösseres Hinderniss als in Paris bie- ten. Wie er sich dort persönlich überzeugt habe, treibe man dort ‚den frühen weissen Flieder ebenso wie die Rose in der Weise, dass man dieselben — natürlich bei richtiger Sortenauswahl — in niedrigen häusern frei auspflanze. Nachdem sie sich dort gut, entwickelt, tane man sie den ersten Frülingstrieb recht kräftig ausbilden, und cke si dann im Juli oder August derartig, dass die Pflanzen bei 2 irku. tion. gegen Ze ea sind. Durch die ab- versetzt werden, Je ee re schaffe man bald einen künstlichen, vorzeitigen Herbst, in dem die Pflanzen das Laub verlieren und einziehen. Etwa im September werden darauf die Fenster geschlossen aufgelegt, die Pflanzen durch reichliches Giessen erfrischt, und: wenn die natürliche Wärme nicht mehr ausreicht, durch die Heizung nachgeholfen. Die Pflanzen treten selbstverständlich jetzt in Thätigkeit und man hat, wie die von Paris importirten Blumen bewiesen, bereits anfangs Oktober frisch getrie- benen Flieder und Rosen. Es scheine nun doch sehr wahrscheinlich, dass, wenn wir hier gleiche Kulturen beobachten, wir uns auch glei- cher Resultate zu erfreuen haben werden. Da aber bei uns dem- entsprechende rationelle Versuche noch nicht gemacht worden seien, so dürfe man auch nicht von der Unmöglichkeit der Erfolge sprechen. Herr Bluth weist auf die grossartigen Erfolge in der Berliner Maiblumentreiberei hin und bemerkt, dass es Sache der Gärtner sei, neue, aber auch gute Sachen auf den Markt zu bringen, das kauf- lustige Publikum würde sich dann schon finden. Herr Neumann kann es nur als ein Glück ansehen, dass w wir vom Auslande Rosen zu einer Zeit erhielten, wo es in unseren Häu- sern und Gärtnereien an blühenden Blumen mangele, und ist der Ansicht, dass dem diesseitigen Geschäft dyroh Einführung von aussen kein Abbruch geschehe. Herr Inspektor Bouch& kommt darauf auf die in der vorigen Sitzung behandelte Frage über das Tieferpfanzen der Bäume zu sprechen, und werden dessen Mittheilungen entweder für die nächste Sitzung bereit gestellt, oder dureh die Monatsschrift in extenso ver- öffentlicht werden. Herr Wredow erwähnt zu diesen Mittheilungen, dass sämmt- liche Bäume und Sträucher, die aus Stecklingen gezogen werden, sich tiefer pflanzen lassen, während die aus Samen EERRERON ein Tieferplanzen nicht ertragen. id... ee Schlussbericht über die in Gruppe XV. der Berliner SONDERE BL SELUnE von 1879 stattgefundene Gartenbau- Ausstellung. Von Carl Lackner. ‚Die Thätigkeit des Gruppen - Vorstandes .der Gruppe XV. der Berliner Gewerbe-Ausstellung von 1879 ist, so weit jetzt zu über- . sehen ist, mit dem Schluss der am 30. Januar d. J. stattgefundenen Sitzung als beendet zu betrachten, und so erfülle ich eine Pflicht, indem ich noch einmal einen kurzen Rückblick auf unsere Erfolge werfe; es sei mir gestattet, zunächst die historisch statistische Seite der von uns vertretenen Sache in’s Auge zu fassen. Es war am 7. Juni 1878, also beinahe ein volles Jahr vor der Eröffnung der Ausstellung, als Herr Fritz Kühnemann zuerst in einem Schreiben sich an mich wendete, worin er mir über die be- absichtigte Ausstellung Mittheilung machte, den Wunsch aussprach, auch die Gartenkunst dabei vertreten zu sehen und mich schliesslich aufiorderte, für diese zu wirken. Da ich glaubte, dieselbe mit Freu- den begrüssen zu müssen und es für wünschenswerth hielt, den Gartenbau bei diesem Wettringen der Berliner Künste und Gewerbe nicht fehlen zu sehen, so erklärte ich mich bereit, seiner Auffor- derung zu folgen und die Sache, so weit meine schwachen Kräfte reichen, zu unterstützen. “ Nach mehrfachen Konferenzen gewann das Projekt bald eine festere Gestalt, so dass Herr Kühnemann bereits am 20. August 1878 in der Lage war, einen namhaften Geldbetrag für die Garten- bau-Abtheilung zuzusichern, andererseits aber nunmehr die Ausfüh- z er der Idee bewirkt werden konnte. ne Man hielt es für zweckentsprechend, diese Ausführung der Aue = tiative der beiden in Berlin domizilirenden Gartenbau-Vereine, dem = Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten und ‚der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, anheim zu geben. Vereine nahmen die betreffenden Anträge beifällig auf, indem leich die "Wahlen der Herren, welche gemeinschaftlich den nvorstand bilden sollten, vollzogen, und zwar wurden seitens indes des: a des Gartenbaucs ge- n er wählt die Herren Gartenbau-Direktor Gaerdt, ‚Garten-Direktor der Stadt Berlin Mächtig und Gärtnereibesitzer Carl Lackner, wäh- rend die Gesellschaft der Gartenfreunde in ihrer Sitzung vom 4. Ok- tober die Wahlen der Herren Baumschulbesitzer Spaeth, Gärtnerei- besitzer Gude und Garten - Inspektor Wredow für diesen Zweck vollzog. Der in dieser Weise gebildete Gruppenvorstand konnte be- reits am 10. Oktober 1878 zu einer ersten Sitzung zusammentreten, in welcher die Konstituirung und zwar in der Weise bewirkt wurde, dass Lackner zum Vorsitzenden, Direktor Mächtig zum stellver- . tretenden Vorsitzenden und Garten-Inspektor Wredow zum Schrift- führer erwählt wurde. Nach so erfolgter Konstituirung machte der Gruppenvorstand in derselben Sitzung von dem ihm verliehenen Rechte der Kooptation insofern Gebrauch, als er sich noch durch die Wahlen der Herren Gärtnereibesitzer Friedrich Schultze in Charlottenburg und Gärt- nereibesitzer Franz Bluth verstärkte Dieser nunmehr aus 8 Mitgliedern zusammengesetzte Gruppen- vorstand hat im Ganzen 16 Sitzungen abgehalten, und zwar die erste am 10. Oktober 1878, die letzte am 30. Januar 1880. Durch einen in der zweiten am. Sitzung am 16. Oktober 1878 stattgefundenen Sitzung gefassten Beschluss des Gruppenvorstandes er wurde Herr Direktor Mächtig einstimmig aufgefordert, einen Plan * behufs Ausführung der den Rahmen für die Gartenbau - Abtheilung _ der Ausstellung bildenden Anlagen vorzulegen, welcher Aufforderung derselbe auch sogleich entsprach, so dass der Gruppenvorstand noch in derselben Sitzung in der Lage war, einen Beschluss zu fassen, _ nach welchem dieser Plan mit einigen Modifikationen angenommen . und Herr Direktor Mächtig zugleich unter seiner Zustimmung mit. = ie der Ausführung dieses Plans beauftragt wurde, was denn auch be- kanntlich geschehen ist. Was den weiteren Effekt der Thätigkeit unserer Gruppe AN. betrifft, so ist das erfreuliche Resultat zu melden, dass im Ganzen > unsere in 10 Perioden getheilte Ausstellung in 319 Anmeldungen beschickt worden ist, welche durch die von uns in unserer Sitzung om 27. Januar 1879 resp. 4. Juui 1879 gewählten Preisrichter, und zwar ‚die Herren Dr. Bolle, Gartenbau-Direktor Gaerdt, Gärtnerei- \ besitzer Li a Serlnpraheeber Brandt i in ae ee Universitätsgärtner Perring, Rentier Zietemann, Garten-Inspektor Bouche, botanischer Garten, ihre sachgemässe Beurtheilung gefunden haben, wonach folgende 22 Aussteller: Gärtnereibesitzer Franz f Bluth (Handelspflanzenkultur), Gärtnereibesitzer W. Harder (De- korationspflanzenkultur), Garten - Inspektor Carl Wredow (TLand- schaftsgärtnerei), H. Lorberg (Baumschulenbranche), L. Spaeth (desgl.), Gärtnereibesitzer Schiemann in Charlottenburg (Rosen- kultur), Gesellschaft „Flora“ in Charlottenburg (Teppichbeetkultur), Gärtnereibesitzer W. Wendt, Hasenhaide (Handelspflanzen), Thier- garten-Obergärtner W. Kurtz (Entwurf von Gartenplänen), Magistrat von Berlin, Osdorf (Gemüsekultur), Werderscher Obstzüchter-Verein (Obstkultur), Gärtnereibesitzer Carl Friedrich Friebel in Box- hagen (Handelspflanzenkultur), Gärtnereibesitzer Otto Neumann in Schöneberg (desgl.), Gärtnereibesitzer Carl Mathieu in Char- lottenburg (Obstkultur), Gärtnereibesitzer Otto Benda (Teppich- 'kultur), Gärtnereibesitzer Niemetz, Hasenhaide (Handelspflanzen- Sn kultur), Gärtnereibesitzer Gustav Ebers, das. (desgl.), O. Masch- = ner (Bouquetbranche), Geh. Rath L. Ravene& (Palmenkultur), An- dreas Leyh (Blumentopffabrikation), Frau Rittergutsbesitzer Rei- ehenheim (Luxuspflanzenkultur), A. Thiel, Leipzigerstr. 50 (Bon- quetbranche), durch die Beleihung mit dem Grossen Ausstellungs- diplome für ihre Ausstellungsobjekte ausgezeichnet worden sind. Es sei mir nun gestattet, nach diesen statistischen Mittheilun- ' gen die weiteren Verhältnisse in unserer Gruppe XV. darzustellen. Blieken wir jetzt, nachdem unsere Ausstellung bereits Monate lang geschlossen, noch einmal zurück auf unsere Gartenbau-Abthei- hang, so haben wir uns nunmehr die Frage vorzulegen: Welche Re- : .. ‚sultate haben wir zu verzeichnen, dürfen wir die Leistungen unserer Gruppe als gelungen bezeichnen, waren dieselben eng dass man -. sie ee nennen kann? = Um diese Frage ganz und umfassend zu beantworten, ist es noth- 'endig, sich zu vergegenwärtigen, dass man es bei dieser Ausstellung. absolut ‚neuen, allen bei der Leitung Betheiligten entschieden en Verhältnissen zu thun hatte. Die Sache der ganzen, h bis 1 1 ‚Oktober, also 5 Monate währenden Gewerbe- rderte. eine, | Gartenbau - - Ausstellung von ‚gleicher IS € | | Re its ein een u en Fr, wo konnte andererseits in gewisser Hinsicht dem Gruppenvorstande sogar eine so lange dauernde Ausstellung als wünschenswerth erscheinen, = weil dadurch der Gärtnerei Berlins die Möglichkeit geboten war, manche Pflanzen und Pflanzengattungen auszustellen, welche auf den sonst üblichen Frühlings- und Herbst-Ausstellungen nicht zur An- schauung gebracht werden konnten. . Dagegen mussten sich aber doch in anderer Hinsicht schwer- wiegende Bedenken gegen eine so lange Dauer einer Gartenbau- Ausstellung geltend machen, denn keineswegs durfte man sich mit der Hoffnung tragen, während der ganzen Zeit von 5 Monaten die Gartenkunst dort nur in ausschliesslich höchstem Glanze strahlen zu sehen, denn wenn man schon die Erfahrung einer zeitweise geringen Betheiligung bei grossen internationalen Ausstellungen, z. B. Paris, Wien ete., gemacht hatte, so musste dasselbe hier um so mehr unaus- bleiblich erscheinen, wo nach den generellen Bestimmungen es ledig- lich Berlin allein war, das im Wesentlichsten diese Aufgabe zu er- füllen hatte und wo nach den Grundsätzen, welche der Gruppen- . vorstand aufgestellt hatte, — wenn auch nieht ausschliesslich, so doch hauptsächlich — mehr die gewerbliche, die sogenannte Han- delsgärtnerei, als die Luxusgärtnerei zur Geltung zu bringen war. Ziehen wir also die absolute Neuheit und Ungeläufigkeit der Verhältnisse, ferner die Schwierigkeiten einer so lange andauernden Ausstellung, sowie noch eine Reihe anderer ungünstiger Verhältnisse in Betracht, so stehe ich keinen Augenblick an,: die vorn gestellte Frage nach den Leistungen und Resultaten unserer Gruppe dahin zu "beantworten, dass dieselben durchaus als höchst befriedigend zu be- zeichnen und mit unbedingter Genugthuung zu betrachten sind: Unsere Ausstellung hatte Glanzpunkte aufzuweisen, wie solche von ‚keiner anderen — in Deutschland wenigstens — übertroffen sind; sie hatte sich ferner einer Opferwilligkeit seitens einer Reihe vn Ausstellern zu erfreuen, die uns alle ANerEehBBNE ‚abnöthigt. ” ni bedauere die Unmöglichkeit einer auch Bar; nnähernd eingehenden r . Berichterstattung über unsere Ausstellu ıgsobjek | hrä, Sn —_ mich darauf, nur einige wenige zu erwähnen, um dadurch den Be- ee weis des eben Gesagten zu liefern; so verweise ich in dieser Hin- sic £ ‚beispielsweise auf die Leistungen des Herrn F. Bluth, der d der zı zweiten Epaindiehen en — 16. bis 31, Mai — re das grosse Puls’sche Gewächshaus ganz allein besetzt hatte. Seine dort in vielen Exemplaren ausgestellten Azaleenkulturpflanzen, seine Azaleenneuzüchtung Louise Bluth, seine Camellien nur eigener Kul- tur, sowie alle von ihm dort ausgestellten Handelspflanzen legten ein glänzendes Zeugniss von dem guten Zustande der Berliner Han- delsgärtnerei ab. Von den Topfpflanzenkulturen habe ich ferner die getriebenen Rosen des Herrn Schiemann, Charlottenburg, zu er- wähnen, welche derselbe während der Zeit vom 16. bis 31. Mai in 86 Stück und 45 Sorten in einem Kulturzustande, wie solcher nie üppiger und vollendeter gesehen worden, ausgestellt hatte. Auch ‚ Kunst- und Handelsgärtner Carl Friedr. Friebel, Boxhagen bei Berlin, hatte während der siebenten periodischen Ausstellung eine grosse, das Puls’che Gewächshaus füllende Anzahl seiner hauptsäch- lichsten Kulturen ausgestellt, welche, wie die vorigen, als ganz vor- züglich gelten müssen, so z. B. seine Camellien mit Knospen, seine Azaleen, Erika, Myrthen, ebenso seine Warmhauspflanzen. Ein Gleiches ist von den’Ausstellungsobjekten des Herrn Gustav Ebers, Hasenhaide bei Berlin, zu sagen. Wohl würden die vorzüglichen Leistungen der Spaeth’schen Baumschulen eine ausgedehntere Wür- digung an dieser Stelle verdienen, denn die interessanten Gehölz- sortimente, die von dort gelieferten Rosen, namentlich La France, die in Töpfen befindlichen veredelten Gehölze, die grosse Solitärpflanzen der Araucaria imbricata und der Abies Nordmanniana, endlich die in der letzten periodischen Ausstellung zur Schau gestellten 250 Obst- orten in je 3 bis 10 Exemplaren ete., alles dies dürfen wir als wahre Zierden der Ausstellung bezeichnen. Mit der Spaeth’chen . . wetteiferte die Baumschule von Lorberg, während unter den übri- gen Baumschul-Artikeln die hochstämmigen Stachelbeeren der Baum- - sehulen von E. Mosisch, Treptow bei Berlin, volle Anerkennung verdienten. Ich muss ferner die herrlichen Fuchsien - Ampeln und ns “ rg he a von W. Wendt, Hasenhaide, die in vielen Pracht- exemplaren schmückenden Lorbeerbäume von H. Harder, die Teppich- beet: der „Flora“, Charlottenburg, die auf diesem Gebiete ganz vor- lichen Leistung: Ange Herrn Wredow, besonders aber auch das ıratess And Sauberkeit in der USE ® aus- tz, Hasenhaid, die Erdbeeren Er = Far von E. Thiel, Plötzensee, die die Ausstellung so ungemein zieren- den Florblumenbeete von O0. Neumann, Schöneberg bei Berlin, die Palmensammlung des Geh. Kommerzienrath L. Raven (Obergärtner König), die reize:.de Fontainendekoration des Herrn Obergärtner Haack und vieles Andere als wahre Perlen der Ausstellung be- zeichnen. Mit Recht aber dürfen wir stolz sein auf die aus abge- schnittenen Blumen hergestellten Arrangements, welche hier in einer Schönheit zur Schau gestellt waren, wie dies nirgends wo anders bisher gesehen worden ist. Die Arrangements von A. Thiel, Leip- zigerstr. 50a, legten ein beredtes Zeugniss von der hohen Vollkom- menheit und Vollendung des Geschmacks ab, der sich seit einigen Jahren hier in Berlin Bahn gebrochen. Man sieht nicht mehr, wie früher, die zarten Kinder Floras so ohne Erbarmen wie bunte Mosaiksteine in der leider viel zu lange Zeit in der Mode gewesenen sogenannten französischen Rad- oder Tellerform zusammengepresst, sondern leicht und luftig, den Charakter jeder einzelnen Blume, jedes einzelnen Blättchens berücksichtigend und mit Sorgfalt wah- rend, in anmuthigen Formen arrangirt lachen sie uns aus diesen Kränzen, Sträussen und Körbehen entgegen, so dass wir uns Glück wünschen dürfen zu der ästhetischen Vollkommenheit auf diesem Gebiete. Würdig dem A. Thiel zur Seite stehend, hatte auch O0. Maschner, Brückenstr., in gleicher Vollkommenheit und häufig erneuernd seine Arrangements zur Schau gestellt. Als eines der besten Ausstellungsobjekte muss ich aber auch die Obst-Ausstellung bezeichnen, welche die Obstzüchter in Werder bei Berlin zur Stelle gebracht. 44 Obstzüchter hatten sich ver- einigt, um hier ihre Obstsammlungen vorzuführen, welche manchem Besucher der Ausstellung die Ueberzeugung aufgedrängt haben, dass | unser in hiesiger Gegend erzeugtes Obst den besten Leistungen an- derer Länder wenig nachsteht und dass. ‚in unseren prächtig deko- rirten Schaufenstern der Südfruchthandlungen manche unter dem Titel Tyroler oder französisches Obst prangende Aepfel und Birnen { eine verdächtige Aehnlichkeit mit den auf der Ausstellung gschenen 'Werderschen haben. Endlich aber kann ieh eine Leistung nicht ; 2 unerwähnt lassen, welche ganz zweifellos ihres Gleiehen in Europa Er : nicht | hat und welche mit Recht die Besucher der Ausstellung mit Erstaunen erfüllt a es sind Me ee Gartenban- z BET. BE Direktor Gaerdt aus den Borsig’schen Gärten dort preisgegebenen Nymphaeen, welche zwar in abgeschnittenen, täglich erneuerten Blu- men, doch so geschickt zwischen ihren Blättern in dem reizend de- korirten Bassin angebracht waren, dass sie die Täuschung des An- gewachsenseins vollständig erreichten. Diese prachtvollen Victoria- und Nymphäen-Varietäten stehen anerkanntermaassen einzig da und bilden den Stolz der Gärtnerei Berlins, indem sie bekanntlich vom Inspektor Bouche& im hiesigen botanischen Garten durch unaus- gesetzte Befruchtungen zwischen den tropischen und unserer heimi- schen Nymphaea alba auf diese Stufe der Vollendung gebracht ° wurden, während dieselben durch die Kunst des genannten Aus- stellers in einer Kultur zur Perfektion gebracht: werden, die ihres Gleichen nicht hat. Ich darf annehmen, dass, wenn wir uns diese und viele, viele andere Leistungen in’s Gedächtniss zurückrufen, ich auf keinen Widerspruch stosse, wenn ich meine vorn ausgesprochene Behaup- tung wiederhole, dass die Resultate in unserer Gruppe XV. als un- _ bedingt befriedigend, die Leistungen vielfach als ganz ausgezeich- nete gelten müssen. Leider habe ich nur zu bedauern, dass die s. Z. von dem Gruppenvorstande projektirte Jubel-Ausstellung, welche aus Veran- lassung der goldenen Hochzeit unseres erhabenen Kaiserpaares am 11. Juni 1879 stattfinden sollte, nicht hat zur Ausführung gebiacht werden können, weil die dafür erforderlichen, obgleich geringen Geld- mittel vom Central-Komite nicht bewilligt wurden. Es ist dies um so mehr zu beklagen, als dieses Projekt sofort seitens hervorragen- der gärtnerischer Aussteller mit hoher Freude aufgefasst wurde, in- dem seitens derselben sogleich Anmeldungen dazu erfolgten, welche 5 ein glänzendes Resultat garantirten, so dass zweifellos diese Aus stellung ‚eine überaus imposante, der Bedeutung er in a Wahr- : ‚heit entsprechende geworden wäre, Ferner kann ich nicht verschweigen, wie unbe der leider rfach. und zwar sowohl von Sachkennern als auch Nichtsachken- ehörte a war, den unsere Gruppe hat erfahren müssen. t iner Scharte gesprochen, welche auszuwetzen ge erste zeeämhe Aueiellang d- bie. 15. : % ee 2 El yprac lins in unbedingten Schutz nehmen, denn zu den vorn bereits er- wähnten Schwierigkeiten vielfacher Art gesellte sich für die erste Periode noch ausserdem der Umstand, dass die ganz ungewöhnlichen Witterungsverhältnisse des voraufgegangenen Frühlings eine erheb- lich verspätete Entwickelung vieler für die Ausstellung bestimmter Pflanzen herbeigeführt hatten, so dass aus diesem Grunde mancher Aussteller seinen ihn in Folge geschehener Anmeldung reservirten Platz nicht besetzen konnte; ferner wirkte auch der Umstand un- günstig, dass 2 bis 3 Tage vor Eröffnung der Ausstellung die für unsere Zwecke bestimmten Baulichkeiten, namentlich die Gewächs- häuser, von ihrer Vollendung noch so weit entfernt waren, dass Viele die völlige rechtzeitige Fertigstellung der Gewächshäuser für unmöglich hielten und dadurch ihre Absicht, sich als Aussteller zu betheiligen, glaubten aufgeben zu müssen. Wie unrichtig dies war, hat die Folge sofort gelehrt, und es ist gewiss anzuerkennen, dass trotz aller Schwierigkeiten und wesentlich durch die dankenswerthe Energie des Vorsitzenden des Central-Komites genannte Baulichkeiten bereits am Dienstag Abend ihrer Bestimmung übergeben werden konnten. Wenn wir daher auch zugeben Selen: dass die Gartenbau- Abtheilung bei der Eröffnung der Ausstellung nicht in der aus- gedehnten Weise vertreten war, wie dies wohl wünschenswerth er- schien, so ist es doch nicht gerechtfertigt, den Erfolg auch nur theil- weise als eine Scharte zu bezeichnen. Es lagen so schwerwiegende ‘ sachliche Gründe dafür vor, dass eine glanzvollere Ausstellung für den damaligen Augenblick nicht möglich war; wohl aber darf ich es dagegen, wie vorn nachgewiesen, das Gesammtresultat unserer Gar- ° tenbau-Abtheilung als ein durchaus gelungenes nennen, so dass wir = ‘alle Veranlassung haben, im Namen der von uns vertretenen Sache allen denen, welche zu dem guten Gelingen in Gruppe XV. bei- getragen haben, den in so reichem Maasse gebührenden Dank aus- - zuspreehen. Ich danke namentlich dem Vater des ganzen Werkes, - Herrn Kommerzienrath Fritz Kühnemann, den städtischen Be- n hörden Berlins, welche durch die bereitwillige Gewährung eins haften Geldbetrages unsere Sache förderten; ich danke den bei- Vereinen , dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues und 2: ft der Gartenfreunde ee den. Herren „Ausstell ei ai er den Preisrichtern, sowie den Ordnern in Gruppe XV. für ihre bereit- willige Unterstützung. Ich danke endlich auch den Mitgliedern un- seres Gruppenvorstandes für ihre viele Mühe, die sie der Sache ge- opfert haben, besonders ab r von Letzteren dem Herrn Direktor Mächtig, der es verstanden, durch die gelungene Ausführung der Garten - Anlagen den lieblichen Rahmen für unsere Ausstellung zu schaften, sowie dem Herrn Wredow, welcher sich der Mühe des Schriftführens in so liebenswürdiger Weise unterzogen. Und so schliesse ich meinen Bericht mit dem Wunsche und der Hoffnung, dass die Berliner Gewerbe - Ausstellung vom Jahre 1879 auch dem durch Gruppe XV. vertreten gewesenen Gartenbau Berlins dauernd nutz- und segenbringend sein möchte. Die Rosskastanie, ihr Ursprung und ihre Einbürgerung bei uns. Von Carl Bolle. (Vortrag, gehalten am 17. Dezember 1879.) Wenn Denjenigen, der von allzubekannten Gegenständen zu sprechen wagt, leicht der Vorwurf der Trivialität trifft, so werde ich mich eben diesem am heutigen Tage schwerlich entziehen können. Bei der mir innewohnenden Abneigung gegen Gemeinplätze würde ich aber auch kaum unternehmen, Ihre Aufmerksamkeit für das Objekt des gegenwärtigen Vortrags zu beanspruchen, wenn sich mir nieht Gelegenheit darböte, über den Rosskastanienbaum, namentlich was seinen Ursprung anbelangt, einige so gut wie ganz neue Mo- ‚mente zur allgemeineren Kenntniss zu bringen, | Das Bild, welches bei Nennung dieses Baumes vor uns auf- steigt, zeigt ihn uns als hervorragend durch Gestalt, Grösse und es Schönheit so klar in seinen kleinsten Details, dass jede Anspielung ne an ihre zu ja ein Ka ee zu ee welche ‚Ihn mit den Regungen 4 a: sondern ein Aesculus, einer durchaus verschiedenen Familie als jener buchenverwandte Fruchtbaum des Südens, derjenigen der Hippo- kastaneen angehörig. Nur die äussere Tracht, Baumschlag und Fruchtansehen rücken ihn dem letzteren habituell nahe. Aber auf Grund des so äusserst spärlichen Vorhandenseins der Edelkastanie (Castanea vesca) bei uns, gilt er vorzugsweis und bedingungslos als unsere Kastanie, im Gegensatz zu der sogenannten echten, die Ma- ronen tragenden. Noch an einem der letzten Herbsttage des zu Ende” gehenden Jahres hörte ich unter den stattlichen Stämmen jener Art, welche die Bellevuestrasse beschatten, : eine Mutter spazierengehend zu ihren Kindern sagen: „Es giebt noch andere Kastanien, die man essen kann und die in Italien wachsen.“ Sie hielt es für unnöthig, hinzuzufügen: „Die aber, welche Ihr jetzt sammelt, sind die unsrigen.‘“ Das war ja bei jedem, selbst beim kleinsten "Berliner Kinde nn verständlich. : Man wird mir nicht Unrecht geben, wenn ich Aesculus Hippo- castanum für den dem Menschen familiärsten Baum unserer Mark “ erkläre, eine Behauptung, deren Gültigkeit sich leicht noch über viel weitere Gebiete Deutschlands, ja vielleicht Mittel-Europa’s ausdehnen liesse. Wer kennt die Rosskastanie nicht von seinen frühesten Kin- _ dertagen her? Wer wüsste eine Baumspezies zu nennen, die in Dorf und Stadt, auf einsamem Gehöfte, am Feldwege, hie und da selbst. im tiefen Forst unsere Schritte treulicher begleitete, die ein häufi- gerer Zeuge menschlichen Wirkens und Empfindens wäre? Zwar an Zahl den gesellig lebenden eigentlichen Waldbäumen weit nachste- hend, scheint sie dennoch allgegenwärtiger zu sein, denn fast aller- orten wölbt sie ihre Krone über uns als treue Nachbarin, bietet sie ihren Schatten unserer Freude wie unserem Leide, unserem Wan- : deln und Sitzen vorzugsweis dar. Und doch gab es eine Zeit, wo ‘sie unserer Heimath fehlte. Sie ist hier zu Lande der zwar von Alters von fernher eingewanderte, aber von unserem Volke adoptirte - Baum der Menschennähe. Keinen anderen Nutzen fordert dasselbe von ihr als augenerfreuende Schönheit und erquiekenden Sehatten. . So ragt sie empor unter den zahlreich gewordenen Fremdlingen ds Holzwuchses als der am meisten eingebürgerte, zugleich auch als | der häufigste. ' Nur der Flieder und die ag stehen ihr i in dieser > ht g a zur siöngere | DW Se Der Menge gilt die Kastanie wohl auch für ein ursprüngliches Erzeugniss des Bodens, den wir bewohnen. Unzählige kennen sie, denen die Unterscheidungsmerkmale unserer heimischen Waldbürger räthselhaft geblieben sind. Wieviele, um nur ein Beispiel anzufüh- ren, wissen wohl, während die Umrisse der Kastanie in deutlichen Zügen ihnen vorschweben, von der Esche mehr als den Namen? Selbst einer der mit unserer Natur Vertrautesten, selbst ein Fürst Pückler, an der Stelle seiner Andeutungen über Landschafts- gärtnerei, wo er empfiehlt, dem wilden Parke den ureigenen Cha- rakter von Land und Klima zu lassen, indem man Exotisches von demselben fernhalte, nennt unter den gänzlich akklimatisirten Bäu- men, die diesem Veto nicht unterliegen sollen, unter den Weymouths- kiefern, Lärchen, Platanen, Akazien und Gleditschien, gar nicht ein- mal die Kastanie, sondern führt sie schleehtweg inmitten der un- anfechtbar wilden Gehölze mit auf. Bei der Fülle und dem Ueberfluss an Fremdländisehem, welches jetzt unseren Pflanzungen einen so hohen Reiz der Mannigfaltigkeit ‚verleiht, mag es schwer fallen, sich einen Stand der Dinge zu ver- gegenwärtigen, wo neben dem Gewohnten und Alltäglichen der erste ausländische Baum, der kein Obstbaum war, erschien und zwar einer, der seitdem von keinem aus der Legion der ihm folgenden an Pracht übertroffen worden ist. Sind selbst unsere verwöhnten Sinne ihm noch dankbar für den mächtigen und holden Zauber, den er ausübt, welches musste erst seine Wirkung zu einer Epoche sein, wo er als einziger seiner Kategorie sich geltend machte und vor dem Erstaunen unserer Vorväter etwas bisher Ungeahntes, voll des üppigsten und blendendsten Reizes, in die Schlichtheit unserer bis dahin ernsteren Scenerie hineinstickte. Nur Blüthen hatte man früher 2 an den Bäumen gesehen. Da war nun einer der wahrhaft Blumen, byazinthengleich, ja einen Blumenflor in der Höhe über wallenden i Wipfeln ausgegossen trug! Wie mährchenhaft musste das erscheinen, . be En u ee zu machen, wie seitdem keine neue Einführung gleicher Sphäre es geworden ist, noch werden konnte. Zwar war sie zuerst ein Herrenbaum, aber von so proletarier- hafter Fruchtbarkeit, mit weiter noch als Aepfel umherrollenden Samen, ein Baum überdies wenig wählerisch dem Boden nach und über den keine Winterkälte etwas vermochte. Alles dies liess ihn schnell herabsteigen von dem Piedestal seiner Vornehmheit. Von des Junkers Hof war es nur wenige Schritte weit zum Pfarrgarten ; von diesem der Uebergang noch leichter zur Dorfstrasse, wo etwa eine vom Wind gestürzte Weide oder eine vermorschte Eberesche den ersten Setzlingen des Fremdlings weichen musste. Bald 'ver- schmähte es dieser, gleichgültig gegen sein Hinabsteigen in andere soziale Schichten, nicht mehr, dem Strohdach des Bauern gegenüber, ja vor der Lehmkathe oder dem Dorfhecken aufzuwachsen. Viel- leicht weil man ibn als Kind schon lieben gelernt, war und blieb er Jedermanns Freund. Ungleich der Pappel, trieb er keine Wurzel- brut, die Garten oder Acker verpädet hätte. Statt dessen freute sich bei eintretendem Futtermangel das Vieh seines Fruchtsegens, So ist es gekommen, dass neben Rüster und Linde, den uralten Dorfzierden unseres Vaterlandes, der Kastanienbaum den Preis der Volksthümliehkeit davongetragen hat. Noch heut, wo die Häuser sauberer, der Baumschmuck dagegen vielfach, spärlicher geworden, wird nieht leicht ein märkisches Dorf ohne Kastanie gefunden. Es scheint, als liege etwas in ihrem Wesen, das sich mit schmeichleri- scher, wahlverwandter Innigkeit unseren lokalen Gewohnheiten an- ‚ sehmiegt, und wahrlich anspruchsvoll in übertriebenem Maasse müsste Schönen nieht befriedigt fühlte. on Es ist mit der Kastanie auch schon eine alte. Geschichte, ww länger als die Dynastie der Hohenzollern, noch viel weniger lange genug, um die Sage ihr altersgraues Gespinns an dem gew waltigen Astwerk ent- ; lang weben zu lassen, wie an dem unserer "ganz erdgeborenen Bäume, E n doch aber hinlängliehe Zeit, denn schon. die Väter unserer Urgross- | bestem Ausgange sind sie bemüht gewesen, sie über das Land hin , noch a in ; demselben ae a den Kurfürsten derjenige sein, der sich von dem durch sie dargebotenen Ken En = Es lange weilt sie bereits in unserer Mitte. Freilich nicht im Entferntesten ter haben unter ihrem Schattendach gesessen. Eifrig und nu a hut ahgelöst hatte. So verliert sich für uns diese stille und unge- schriebene Baumgeschichte allmälig rückwärts in eine für den wenig historischen Sinn unseres Volkes zur grauen Urzeit sich gestaltende Vergangenheit, lange, wie man häufig sagen hört, vor dem sieben- jährigen Kriege, hinter welcher am fernsten Horizont der Ueberlie- ferung, schreckend und doch wiederum gleichgültig lassend, die Feuerzeichen der Schwedenzeit verglimmen. Diese Betrachtung giebt Anlass, uns näher nach der Periode umzuschauen, in welcher der Gegenstand dieser Darstellung seinen Einzug in die Mark gehalten hat. Hier bedauere ich sagen zu müssen, wie sehr es mich- mit Schmerz erfüllt, hinsichtlich der Einführung fremder Gewächse, ins- besondere fremder Bäume, einem grossen Mangel in unserer Literatur zu begegnen. Während man, was Italien, Frankreich und England anbelangt, die Daten vieler derartiger Bereicherungen vom sechs- zehnten Jahrhundert an festzustellen im ‘Stande ist, reichen die uns - betreffenden niemals mit Sicherheit über die Zeit des grossen Kur- fürsten, der nicht nur ein Gartenfreund, sondern selbst ein gewal- ‚tiger und grosser Gärtner war, hinauf. Sie bieten nach demselben wieder eine fast sekuläre Lücke dar, deren Grenze auf der einen Seite durch den Namen Elssholz, auf der anderen dureh die noch berühmteren Namen Gleditsch, v. Burgsdorf und Willdenow be- zeichnet wird. Vor letzteren keins jener anmuthigen Details, die uns mit verdoppelter Lebhaftigkeit für einen Baum interessiren, weil sie ihm ein Etwas, das der Geschichte gleicht, verleihen und ihn uns der- gestalt, so zu sagen, menschlich näher rücken. Wohl weiss ich, worin die Hauptursache des gerügten Uebel- standes zu suchen. Unser Volk lebte abgeschnitten von den grossen Seewegen; kaum hatte es Landstrassen, auf welchen der Fracht- wagen durch den tiefen Sand mahlte. Es empfing erst aus zweiter Söhnen aus direkter Quelle zugeführt erhielten. Jene bescheidene, noch europäische Ferne, an welche die Fäden seiner Verbin- tigsten u anknüpfen durften, das. Land der: Sehe- nachzuerzählen. =. 80 an Mitteln gebrach es im Allgemeinen, während guter Wille und Liebhaberei zwar vorhanden, aber mit den geringsten Resultaten zu- frieden waren. So blieben wir zurück hinter Anderen, und was trotzdem nach und nach den Weg zu uns fand, blieb wiederum lange litterarisch unbeachtet in den Händen von Gärtnern und Ama- teurs, welche an Bildung himmelweit hinter den jetzigen zurück- standen. Die schwerfällige Feder der Gelehrten aber hatte an zu vielen anderen Dingen, an-onni re scibili, ihre Schreibseligkeit zu erproben, ehe sie Musse gewann, unserem Gebiete sich zuzuwenden. ‚Sie hat dasselbe auch meist nur kärglich und stiefmütterlich behandelt. So sind viele und unter ihnen vielleicht die interessan- testen Thatsachen verloren gegangen; unendlich viele Daten heut zu Tage durch Zahlen unbestimmbar, blossen Vermuthungen preis- gegeben. Zu diesen letzteren gehört das Einführungsjahr des Ross- kastanienbaums in die Mark Brandenburg. Nur das ist unumstöss- lich nachweisbar, dass die Ankunft während des siebzehnten Jahr- hunderts, schwerlich, doch immerhin nieht unmöglicher Weise, schon ein wenig früher stattgefunden habe. Woher in erster- Linie, bleibt überhaupt nur hypothetisch bestimmbar. Die Nachrichten über die ersten Schritte des Baumes, als leben- dig vegetirend auf deutscher Erde, verdanken wir einem an Kennt- niss, Geist und Unternehmungslust unübertroffen dastehenden Kräu- terkundigen des sechszehnten Jahrhunderts, dem Antwerpener Charles de l’Eeluse, bekannter unter dem nach der Mode seines Zeitalters latinisirtten Namen Clusius. Dieser vielgewanderte, in der grossen Welt sich bewegende Mann kam 1576 zu Wien zuerst in Besitz von frisch aus Konstantinopel gebrachten Rosskastanien, welche durch Vermittelung David’s von Ungnad, damals kaiserliehen Botschaf- = ters bei der hohen Pforte, in seine Hände gelangt waren. Was früher schon vielleicht an der kurzwährenden Keimkraft der Samen g- scheitert war, gelang diesmal. Ein Sämling, die kostbare Frucht dieser Clusius’ schen Aussaat, eich eh. zu einem 2 kräftigen | S Stamme heran. er ‚Ich widerstehe ungern er die \ von Clusius auf- = : gezeichneten hübschen. Einzelumstände des gegebenen Falls hier Bemerkt sei nur, dass ‚jener zwar schon 1578, als, er er den Aufenthalt i in Wien u seinen 2 ele aus dem. 6 sie N , verlor, dass ihm jedoch über denselben später berichtet wurde, er habe binnen zwölf Jahren die Stammesdieke eines Mannsschenkels und mehr als zwei Klafter Höhe erreicht, dabei auch mit breiter Krone um sich gegriffen. Clusius erlebte es noch, dass aus österreichischem Samen dieses ersten Baumes erzogene Rosskastanien zur Blüthe gelangten. Er bildete 1605 einen Blüthenzweig ab, den ihm zwei Jahre vorher eine Pflanzenfreundin, die mit ihm korrespondirte, Frau von Heusen- stain, von einem in ihrem Garten zu Wien blühenden Stamm zu- gesandt hatte. Es ist wahrscheinjich, dass in den ersten Jahren der Einbürgerung kaum eine Frucht der seltenen Neuheit verloren ge- gangen, dass alle ausgesäet worden seien und die Spezies im Erz- herzogthume bald eine gewisse Verbreitung erreicht habe. Von hier aus fand dieselbe naturgemäss ihren Weg in die grossen, der Pflanzenkultur holden Reichsstädte, wohl auch in die direkt unter den Habsburgern stehenden Provinzen; nicht minder, wie wir mit Bestimmtheit wissen, nach Baden, von dessen Markgrafen mehrere grosse Pflanzer waren und wo einige zu Ende des sechszehnten Jahrhunderts dem Boden anvertraute Rosskastanien noch jetzt vorhanden sein sollen. Die Beziehungen Brandenburgs zum Kaiserhofe waren, trotz des Religionswechsels, die intimsten geblieben, diejenigen zu Fran- ken, welches die reichsten freien Städte, den durch Unabhängigkeits- sinn und Bildung hervorragendsten Adel und die opulentesten Bis- 'thümer in sich schloss, dynastischer Verhältnisse wegen noch inni- gerer Natur. Die langwährende Periode der Türkenherrschaft mochte den Baum ausserdem über Ungarn, die österreichische ihn über Böh- men verbreitet haben, wohl noch ehe die Furie des dreissigjährigen Krieges, jedem ‚Kulturfortschritt Halt gebietend, entfesselt ward. Muss es da zicht Wunder nehmen, dass das Jahr 1672 herankom- men konnte, ehe sich ein gedrucktes Zeugniss für das Vorhanden- sein der Rosskastanie in der Mark nachweisen lässt?! Im genannten hre ‚schreibt ne über TE Ar und zwar unter ul Gene, die weichlicheren oder N unerprobten At a : mit, & Karin, Matth. : # ie andere Theile re Dod. Lob. Clus. Diese ist von Constantinopel erstlich nach Italien und so ferner nach Teutschland kommen. Die Türken brauchen ihre Frucht zu den keichenden Pferden, welchen sie sehr dienlich. Bei uns erlangen diese Bäume eine ziemliche Höhe, kommen end- lich zur Blüthe und Frucht; ihre Blätter fallen den Winter ab. Wenn man sotane Castanien frisch erlangen kann, so mag dadurch die Vermehrung geschehen: widrigesfalls muss man ein jung Bäum- lein kommen lassen, von dessen Zweigen hernach durch angesetzte Spalttöpfe junge können gezogen werden. Wenn sie erstarket, kön- nen sie unsere Winter ertragen und sieher im oflenen Garten ge- lassen werden.“ Also bei Elssholz, unserem frühesten Floristen und Garten- schriftsteller, noeh keine Kenntniss von der Existenz grosser und alter Rosskastanien im Brandenburgischen, die er sonst sicher ver- merkt haben würde, vielmehr immer noch, den: Umständen nach, die Empfehlung ungeschlechtlicher Vermehrung oder einer solchen durch aus der Fremde bezogene Bäumlein. Der gewissenhafte Ge- sehichtsschreiber wird daher ein ehronologisches Minimum für diese Einführung anzunehmen genöthigt sein, welches kaum über das Jahr 1650 hinaufreicht. Er wird aber auch im Auge behalten dürfen, dass möglicher, ja nieht unwahrscheinlicher Weise schon eine viel frühere Uebertragung stattgefunden, diese jedoch, ohne dass die Li- teratur von ihr Notiz genommen, durch die Verheerungen des dreissig- jährigen Krieges unterbrochen, ja theilweis in ihren Resultaten ver- nichtet worden sei. Man erwäge den blühenden Wohlstand und regen Verkehr auch ER Theils von Norddeutschland vor dem grossen Kriege, ferner, dass es ein kurzer, von den Hohenzollern und ihren Dienern un- zähligemal gemachter Ritt war von Nürnberg und von der Plassen- $ burg bis zu den ersten grossen Kienhaiden zwischen Jüterbogk und Luckenwalde. Man vergegenwärtige sich, wie in Italien seit 1557 Kenntniss, fast seit der gleichen Zeit Kultur der Rosskastanie war, denn um 1569 sah Johann Bauhin einen schon ziemlich heran- gewachsenen Stamm derselben im Garten des Grossherzogs Cosimol. zu Florenz und in schneller Folge: hatte sich der Baum auch über namentlich über Venetien, ver- dieses Landes, Aigen ‚ziehe den Eifer in eeakhie ‚wit. dem der Rabe i ge strebende Nachwuchs märkischer Gelahrheit jener- Zeit der Spät- renaissance sich auf italienischen Hochschulen bildete und stelle sich endlich auf den Boden. folgender geschichtlicher Thatsache. Lange bevor von einer Militärmacht Preussen oder auch nur % Brandenburg die Rede sein konnte, fand die Unternehmungs- lust rauflustiger Jugend den Weg in fremde Heerlager. Bald galt es, dem Kaiser gegen den Halbmond oder gegen aufrüh- rerische Nagyaren und Böhmen Zuzug leisten, bald, und öfter wohl noch, ward Handgeld von den Werbern des Königs von Frank- reich und der Republik Venedig genommen. Märkische Junker und in ihrem Gefolge märkische Bauerjungen schulterten die Muskete nicht nur an der Donau und vor den Portalen des Louvre, nein auch auf den fernen griechischen Inseln, vor Kastellen, von welehen er heut noch das bröckelnde Relief des Markuslöwen herabblickt, An- gesichts jener Berge des Epirus, deren Wichtigkeit nach der uns Bier, beschäftigenden Richtung hin wir bald kennen lernen werden. (Schluss folgt.) Catalpa speciosa. Ich werde von Amerika her darauf aufmerksam gemacht, dass der der wissenschaftlichen Benennung sich anschliessende Autorname‘ nicht C. S. Sargent, sondern Warder lauten müsse; denn Dr. J. A. Warder in Ohio war es, der jene vor nun bereits 25 Jahren der von ihm als neu erkannten Spezies beigelegt hat. Diesem Herrn und nächst ihm Mr. E. E. Barney, gleichfalls einem Bürger des Staats Ohio, gebührt auch der Dank für das Verdienst, zu allererst die öffentliche Aufmerksamkeit auf den glücklich an’s Licht gezogenen Baum hingelenkt zu haben. Dies möge, unbeschadet der nicht hoch genug anzuschlagenden ausführlichen und streng wissenschaftlichen E BaapRsngen Prof. Sargent’s, die sich jenen früheren ng ten, hier zur Steuer der Wahrheit konstatirt sein. : Erfreulich. und hoch willkommen ist, dass nach speziellen Mit- i ungen an mich der verdienstvolle Dr. @. Engelmann, bekannt- er iner rein würdig, zu ver- ni . Be öffentlichen. So verbreitet sich, schneller als man zu hoffen wagte, immer mehr Licht um die auch uns in so hohem Grade interessi- rende neue Baumgestalt. C. Bolle. Werdersche Pflaumen. Von W. Lauche. (Mit Abbildungen auf Tafel Il.) 1. Lindow’sche frühe Werdersche. **jr Anf. August. Heimath und Vorkommen: Sie wurde vor etwa 50 Jahren 2 von dem Weinbergsbesitzer Lindow in Werder bei Potsdam aus dem Kern erzogen, ist daselbst jetzt sehr verbreitet und wegen ihrer frühen Reifzeit und grossen Tragbarkeit sehr geschätzt. Oberdieck, dem ich sie sandte, kannte sie nicht. Von der Rothen Zwetsche oder Rosinenpflaume unterscheidet sie sich leicht durch die am Kopf nicht gedrückte Gestalt und durch edleren Geschmack. Literatur und Synonyme: Sie wird hier zuerst beschrieben. In Werder kommt sie unter folgenden Namen vor: Kurzstielige rothe Zwetsche, Frühe Schüttelpflaume, Lindow’sche, Rothe ungestielte, weil der Stiel immer am Baum hängen bleibt. Gestalt: Mittelgross, mehr elliptisch als oval, an den Seiten wenig gedrückt; Furche sehr fach. Der Stempelpunkt sitzt oben auf der sich etwas konisch rundenden Spitze. Stiel: 14 mm lang, dünn, sitzt in flacher Vertiefung. Die & Frucht fällt leicht ohne Stiel vom Baum, wird aber lan und = 3 noch schmutzig. er Haut: Die Farbe der dünnen, leicht abziehbaren Haut ist; bei voller. se Reife braunroth, worin viele kleine bräunliche Pünktchen durch- ; scheinen. Der starke Duft ist hellblau. = = Das Fleisch ist gelb, zart, weich, ah, gun hi, vo = süssem, durch wenig Säure gehobeneı _ Geschm Fe Der Stein ist klein, ziemlich lanzettlich, am Kopf etwas ab- i m Bauchfurche ziemlich breit, Ränder fast glatt; Mittel- ' s Rückens nach dem Stiel-Ende oft scharf vorstehend. 3 zeit und Bere u August. Für. den frisel — 914 — Gebrauch angenehm und wegen ihrer frühen Reife gesuchte und gut bezahlte Marktfrucht. Der Baum wächst gut und trägt jährlich reichlich. Blatt läng- lich oval, auf der Oberfläche kahl, runzlich, auf der Unterfläche be- haart, gleichmässig gekerbt; Blattstiel behaart, mit 2 Drüsen ver- sehen. Sommertriebe grün, glatt; Augen spitz, abstehend, braun, 2. Fritze’s Herrnpflaume, Lauche. *++ M. Ang. Heimath und Vorkommen: Sie wurde in Werder aus dem Kern gezogen; ich erhielt sie von dem Weinbergsbesitzer August Fritze daselbst. Literatur und Synonyme: Wird hier zuerst beschrieben. Gestalt: Mehr als mittelgross, meistens etwas höher als breit, oben flacher abgerundet als unten, der Rücken nur wenig flacher als der Bauch. Die Herrnpflaume unterscheidet sich von ihr durch die mehr flachgedrückte Form, fein vehaarten Stiel und behaarte Som- mertriebe. Der gelbliche Stempelpunkt sitzt flach etwas seitwärts der Spitze, nicht in der Mitte der Frucht. Stiel: 15 mm lang, ziemlich dick, meistens gerade, re grün, sitzt in weiter, flacher Senkung. Haut: Dünn, lässt sich gut abziehen, nur wenig säuerlich, Farbe nn dunkelblau, fast schwarzblau, einzelne Stellen violettblau, ohne Pünkt- hen; der blaue Duft ist stark. Se Fleisch: grünlich - gelb, zwetschenartig, weich, fein und saft- reich, von delikatem, süss-weinsäuerlichem Geschmack. Der Stein löst sich sehr gut vom Fleisch, ist rundlich-oval und nimmt nach dem Stiel verjüngt ab. Bauchfurche stark , weit und Er tief; Rückenkanten verwachsen, Seitenkanten scharf und tief. Backen - diek und wenig rauh. | Reifzeit und Nutzung: Mitte Ängust Für Tafel und Markt schr zu Are Sie wird in Werder wegen ihrer Tragbarkeit, ; teifzeit und ihrem schönen Ansehen sehr geschätzt und häufig )er Baum wächst. ‚gut nnd ist sehr tragbar. Binberiwäge 2 ; ‚etwas re 2 ar U drüsig. Augen klein, stumpf spitz, anliegend, auf flachen Trägern sitzend. 3. Werdersche Frühzwetsche, Lauche. **+f Anfang bis Mitte August. Heimath und Vorkommen: Sie wurde vor etwa 40 Jahren von August Schmidt, Weinbergsbesitzer in Werder bei Potsdam, aus dem Kern gezogen, ist daselbst sehr verbreitet und wegen ihrer grossen Tragbarkeit, frühen Reifzeit und ihres guten Geschmacks sehr geschätzt. Ich erhielt diese werthvolle Frucht von dem Wein- hergsbesitzer Aug. Fritze in Werder bei Potsdam, der mir auch mittheilte, dass von dieser Sorte Mitte August täglich gegen 1400 Tienen mit dem Dampfschiff nach Berlin geschickt würden. Literatur und Synonyme: Lauche, Einleitung zum Stu- dium der Pomologie von Lucas, 1877 $. 254; sie wird hier zuerst beschrieben. In Werder wird sie gewöhnlich Stengelpflaume genannt. Oberdieck, dem ich Früchte sandte, kannte sie noch nicht. Gestalt: Der Hauszwetsche ziemlich ähnlich, doch am Stiel mehr flach abgerundet; die grösste Breite und Dicke liegt in der Mitte. Bauch und Rücken bilden eine gleiche Linie, die Furche ist kaum wahrnehmbar; der Stempelpunkt sitzt oben auf, aber häufig nicht ganz in der Mitte der Spitze. Am Stiel ist sie fast Nach gedrückt. Stiel: Dünn, 20 bis 25 mm lang, nellgekn, sitzt in enger, flacher Vertiefung. Haut: Fein, lässt sich leicht abziehen, anfangs braunrotb, bei voller Reife röthlich-blau; feine braune Pünktchen finden sich häufig, Der Duft ist hellblau, mässig dick. x Fleisch: Gelblich, saftreich, sehr süss, Ran: von üngenchnen, gutem Geschmack. | Der Stein ist dem der Hausıwelsche ähnlich, die back: eh Stiel-Ende breit aa ee abgestuniplk; ia ee Kopf Sant | er etwas lanzettlich ab. | hnaht ti tief gefurcht, Rı a ht ar a en hervortretend. : | | Reife und Se A bis. fast, Ende Aust, 2 Tatel und Wirthschaft gleich gut. = Big haften des Baumes: Der Baum ungemein“ in ee: Beden; in der Senchtend: der | ie Havel werden die Früchte indessen grösser, als auf den Bergen. Man hat in Werder die Beobachtung gemacht, dass auf Bauerpflau- men veredelte Bäume ungemein voll tragen, dagegen auf Spillinge veredelte weniger tragbar sind, aber grössere Früchte hervorbringen. Die Summeıtriebe sind schwach behaart, grün, an der Sonnen- seite braunroth; Blätter mittelgross, oval-lanzettlich, oben glatt, auf der Unterfläche schwach behaart, stark ‘gekerbt; Stiel mit 2 Drüsen versehen. Augen spitz, abstehend. Ueber künstliche Befruchtung der Ceratozamia mexicana. Vom Königl. Garten-Inspektor €. Bouche. Seit mehreren Jahren habe ich mich bemüht, die Zeit und den Zustand zu ermitteln, zu welchen die weiblichen Zapfen der Cyca- deen befruchtungsfähig sein möchten; nach Beobachtung der Zamia 'Skinneri, von der der hiesige botanisch: Garten beide Geschlechter besitzt, fand ich, dass, sobald die weibliche Blüthe ihren Kulmina- tionspunkt erreicht hat, in den Vormittagsstunden von 8 bis 11 Uhr sich die Schuppen lösten, auseinander begaben und alsdann kleine Zwischenräume wahrnehmen liessen, so dass die Eichen etwas sicht- bar wurden, nach dieser Zeit schlossen sich die Schuppen wieder fast ganz fest Ob die Zwischenräume durch ein Sinken nach unten oder ein Aufwärtssteigen nach oben, oder durch ein Zusammenziehen der Substanz der einzelnen Schuppen entstanden, habe ich nicht er- mitteln können. Leider blühten dis Pflanzen haler Geschlechter zu sehr ver- schiedenen Zeiten, so dass ich nur mehrere Monate alten Blüthen- staub zur Befruchtung anwenden konnte, in Folge dessen denn auch das. Experiment erfolglos blieb. ; Im Jahre 1878, und zwar im Juni, blühte hier eine männliche ze der Ceratozamia mexicana, und etwa 4 Wochen. später eine | si der letzteren stellte sich das Oeffnen der Schuppen Skinneri ( ein n und wiederholte sich etwa 6 ‚am vierten Tage nach dem Oeffnen der | ung mit dem = alten Pollen vor und wiederholte dieselbe der Sicherheit halber ® einige Tage hintereinander, da ich nicht genau wissen konnte, wann die Eichen befruchtungsfähig sein könnten; einige Tage nach der letzten Befruchtung schlossen sich die Schuppen wieder fest an- ' einander. Um die Narben nicht durch Friktion zu verletzen, bediente ich mich nicht eines Pinsels, wie man es häufig zu thun pflegt, sondern ich nahm eine Kleinigkeit des vorhandenen Pollens, legte ihn auf glattes Papier und blies ihn sehr vorsichtig zwischen die Schuppen, weil ja auch im natürlichen Zustande der Blüthenstaub häufig durch den Wind auf die Narbe übertragen wird. Auch bei Palmen habe ich gefunden, dass sie besser Samen ansetzen, wenn man den Pollen dureh Aufblasen oder Ueberstäuben auf die weiblichen Blüthen bringt, als wenn man die Operation mit einem Pinsel ausführt. Während sonst die Zapfen der Cycadeen nach der Blüthe sehr bald hinfällig werden, entweder verwelken oder in Fäulniss über- gehen, erhielt sich der befruchtete Zapfen nicht nur vollkommen frisch, sondern nahm an Länge und Stärke zu, so dass er endlich eine Höhe von 25 em und eine Stärke von 14 cm erreichte. | Da das Anschwellen des Zapfens nach geschehener Befruchtung z und bis etwa 6 Wochen vor der Reife, die sich durch das Ablösen der Schuppen bemerkbar machte, stets zunahm, so vermuthete ich, dass die Befruchtung nicht ohne Erfolg geblieben sein würde, und habe ich mich nicht getäuscht, denn die Samen sind keimfähig ge- worden, und dürfte dies wohl als der erste Fall einer gelungenen Be/ ‘fruehtung einer Cycadee zu betrachten sein. Der Zapfen sollte schon nach einigen Monaten, als er iucihinan seine erreichbare Grösse erlangt hatte, abgeschnitten und in Spiritus ee . .nats ab und entnahm aus ihm 151 Samen, und zwar aus dem unteren ‚Iheil desselben 54 grosse und aus is dem oberen 97 kleinere. Nachdem a Meet we -wo sich nach kan 5 Monaten das K £ =T > sie von der fleischigen Hülle h ‚ legte ich sie auf feuchte _ Erde, bedeckte sie reichlich mit Moos und gab ihnen einen Platz im Warmhause bei etwa +14 Gr.; mit Beginn des Frühlings wurden aufbewahrt werden, was jedoch auf mein Anrathen unterblieb. Im Sr Januar begannen einzelne der unteren Schuppen, die jedoch keine & Samen bargen, abzufallen; ich schnitt den Zapfen am 23. desselben Mo- Be men durch Hervortreten der Radieula bemerkbar machte. Die lange Zeit zwischen der Fruchtreife und dem Keimen ist dadurch erklär- lich, dass sich der Embryo zur Reifezeit der Samen noch nicht ge- bildet hat, sondern sich erst nach dem Abfallen derselben ent- wickelt. Ein Fingerzeig, dass Reisende, welche Gelegenheit haben, im Vaterlande Samen von Üycadeen zu sammeln, diese niemals trocken, sondern in feuchter Erde aufbewahren und versenden soll- ten; werden die ausgefallenen Samen der Trockenheit ausgesetzt, so unterbleibt die Bildung des Embryos und die Samen bleiben unvoll- kommen und keimen nicht. z Da viele Cycadeen eine sehr dicke, tief in den Boden eindrin- gende, rübenartige Pfahlwurzel treiben, an der sich nur wenig Seitenwurzeln befinden, so werden die Stämme oft aus dem Boden in die Höhe gehoben, besonders wenn derselbe steinig ist oder sie sich, wie es bei der Kultur nicht anders sein kann, in Gefässen befinden, und bieten diese Pfahlwurzeln oft grosse Unbequemlich- keiten dar, indem die Pflanzen sehr lose Wurzelballen behalten und sich, ohne die Faserwurzeln sehr arg zu beschädigen, schlecht umpflanzen lassen oder auch verhältnissmässig sehr grosse Töpfe erhalten müssen. Diesem Uebelstande- kann man, nach meinen Erfahrungen, leicht vorbeugen, wenn man bald nach dem Keimen die Spitze der Pfahlwurzel entfernt, was den Sämlingen nicht schadet. = Diese Erfahrung machte ich zufällig an Cycas Thouarsi, von der Herr Hildebrandt eine Menge Samen aus Afrika schickte; einzelne derselben waren während des Transports gekeimt, aber durch das Umherwerfen der Kisten an den Spitzen der Pfahlwurzeln beschä- digt, hatten aber bereits Seitenwurzeln in grösserer Zahl getrieben, and dazu ee gg Pflanzen mit guten Wurzelballen zu : 2. Der Erdbohrer im Dienste des Obsthanes. die sich nach dem Einpflanzen in Töpfe sehr bald weit ausbreiteten u rn & Herr Garten-Inspektor Lauche sagt in seiner „Deutschen Pomo- am Schluss der Beschreibung des Alant-Apfels: „Es ist eine be- Be Th N srunde gehen; es fehlen dem Boden ‚die che > dass, die meisten Obstbäume verhungern, d#. ee entsprechenden Nährstoffe und weder sachgemässer Schnitt noch gün- stige Lage sind im Stande, eine kräftige Vegetation und andauernde Fruchtbarkeit hervorzubringen. Zur Erlangung fortdauernder reicher Ernten ist eine rationelle Düngung von der allergrössten Wichtig- keit; sie übt eine sicher zu konstatirende Wirkung auf die Erzeu- gung von Holz, Blättern und Früchten aus.“ Und weiter: „Der Dün- ger muss den Obstbäumen am besten in flüssiger Form, je nach dem Zweck, den man verfolgt, zu bestimmten Zeiten gegeben werden etc.“ Es liegt nicht in meiner Absicht, mich über Düngung der Obst- bäume, welche ich ebenfalls für unbedingt nöthig halte, eines Wei- teren auszusprechen, weil die Versuche, welche ich schon früher im Elsass anstellte und jetzt im Rheingau fortsetze, noch nicht so weit zum Abschluss gekommen sind, dass ich eine bestimmte Düngerart als die für Obstbäume geeignetste empfehlen könnte. Es hat mir vielmehr meine Uebersiedelung nach Geisenheim zu der Wahrneh- mung Veranlassung gegeben, dass an dem, einen Orte mit Kali- düngung gute Erfolge erzielt werden, an dem anderen Ort indess ' Stickstoff kräftiger und nachhaltiger wirkte, mit anderen Worten: Eines schickt sich nicht für Alle! Jedenfalls müssen zur endgültigen Entscheidung dieser Frage die Herren Agrikultur-Chemiker das Ver- hältniss der verschiedenen Dünger zu den verschiedenen Böden noch viel genauer studiren und namentlich in das Dunkel der Boden- Absorption mehr Licht bringen, und dann müssen uns die Resultate zahlreicher, mit grösster Genauigkeit ausgeführter Düngungsversuche bei Obstbäumen zur Verfügung stehen, um daraus ein Mittel ziehen zu können. Lauche’s Versuche verdienen allseitige Nachahmung. Es sollen, wie. gesagt, diese Zeilen nicht die Art und Weise des Düngers, sondern die praktische Ausführung der Düngung zum Gegenstand haben. Flüssiger Dünger ist wohl besonders zu empfeh- 5 len, weil er schneller wirkt, als ein festes Düngemittel. Wie brin- gen wir aber den flüssigen Dünger am besten in den Boden? Die gewöhnliche Auskunft lautet: Man grabe Löcher (von der flachen Furche gar nicht zu reden) um den Baum herum, mehr oder we- niger tief, je nach der Grösse des Baumes, und schütte in diese die zu ı Wurzelspitzen im Stande sind, Nahrung aus dem Boden aufzu- en, und Ami Er er mob, eg en Mehr“ = verwendende Flüssigkeit. Bedenkt man jedoch, dass nur die äusser- x 2 ten Wurz« | — 100 — zahl nach sich in der Tiefe von 1 und 2 m im Boden und noch tiefer befinden, so wird man einsehen, dass kleine Löcher nicht ge- nügen, um die Flüssigkeit in der erforderlichen Tiefe hinunter zu führen an diejenigen Stellen, wo sie allein Verwendung finden kann. Der in seichte Löcher gegossene Dünger dringt freilich auch in den Boden ein, aber während des Eindringens werden wichtige Stoffe vom Boden absorbirt und gebunden, und kommen nur den Feldgewächsen und dem Graswuchs zu Gute, während die tiefer lie- genden Wurzeln leer ausgehen oder doch nur ein spärliches und un- genügendes Theil erhalten. Ich darf hier wohl an Bronner’s mit Erde gefüllte Weinflasche erinnern, in welche man ganz dicke, schwarze Mistlache goss; diese Flüssigkeit lief durch eine im Boden der Flasche angebrachte Oeffnung sogleich wasserhell ab. Es waren demnach die färbenden und vielleicht wichtigsten Bestandtheile von dieser dünnen Bodensehicht absorbirt worden So geht es auch bei unseren Obstbäumen; das Wenigste von Dem, was wir ihnen mit- telst der Düngung zuführen, dringt durch die seichten Löcher bis an die Wurzeln der Bäume. Aus dem Gesagten geht hervor, dass wir tiefere Löcher an- fertigen müssen. Diese auszugraben, ist bekanntlich sehr. zeitraubend und mühsam, weil, um bis zu der gewünschten Tiefe gelangen zu können, bedeutende Erdmengen ausgestochen werden müssen. Mit dem Locheisen gestossene Löcher würden nicht tief genug werden und hätten den Nachtheil, dass sich nur immer wenig Dünger auf ein- mal eingiessen lässt und dieser nur sehr langsam eindringt, weil die Wandungen der Löcher durch das Eisen fest und dicht werden, 0. In dieser Lage können wir uns nur mit einem guten Erdbohrer helfen. Man kennt davon verschiedene Arten und ich glaube, so ziemlich alle probirt zu haben. Die meisten gaben enge Löcher mit 2 dichten Wandungen; am besten bewährte sich das in umstehender Abbildung wi d : Instrument, welches den Namen „Bohlken’s a - t-Erdbohrer“ führt un englisches Fabrikat ist. Mit wen des Bohrer ab und kleinere Steine arbeiten sich zwischen den beiden: Flügeln des obersten Gewindes durch. Der hölzerne Griff ist stellbar. Die Wandungen der Löcher bleiben porös und die eingegossene Flüssigkeit dringt relativ schnell ein, Die Schneiden des obersten Gewindes be- dürfen ab und zu bei anhaltendem Ge- brauch einer Schärfung. Um das Einfallen der Ränder zu ver- hüten und um die einmal ‘'gebohrten Lö- cher behufs häufigeren Gebrauches offen zu erhalten, setze ich durchlöcherte Thon- röhren ein, wie eine solche neben dem Erdbohrer abgebildet ist. Die Löcher werden, um die Wurzel- spitzen möglichst zu erreichen, senkrecht unter den äussersten Zweigen der Bäume und in einer der Stärke der Baumkrone entsprechenden Zahl gebohrt; über Winter kann man sie mit Dachziegeln oder Ra- senstücken zudeeken, um das. Eindringen der Kälte zu verhindern. Sie während des Sommers offen zu halten, halte ich für sehr zweekmässig; es wird dadurch eine Luftdrainage des Bodens bewirkt, welche die Auflösung mineralischer Nähr- stoffe im Boden durch den Einfuss. der Luft befördert, ein Umstand, der, zumal für sehwere, thonige Böden, hiermit der : Beachtung empfohlen sein soll, +: | Der Erdbohrer leistet: aber noch wei- a von dei Terekenheit köiden, bequem. nr Bohlken’s Patent-Erdbohrer. Garantie nachhaltiger Wirkung giessen — 12 — kann, will ich noch eines besonderen Falles erwähnen, in welchem der Erdbeer geradezu unersetzlich ist. Unter einem Theil des Geisenheimer Muttergartens befindet sich, wie neuere Untersuchungen zeigten, bei 1 bis 1,5 m Tiefe eine 20 bis 40 cm starke Schicht eines sehr festen rothen Thons, welcher stark eisen- haltig ist und viel Gyps enthält. Nachweislich vermögen die Wurzeln der ' dort befindlichen Hochstämme nicht durch diese Schicht zu dringen und so kam es, dass die Bäume an dieser Stelle nicht recht gedei- hen wollten und schon mehrfach nachgepflanzt werden mussten. Da, - wo in diesem Herbst das Nachpflanzen nöthig war, liess ich Baum- löcher von 2 m Weite und 1,5 m Tiefe ausgraben. Dabei wurde die fragliche Schicht durchbrochen und entfernt. Um auch den darunter liegenden etwas festen Lehm zu lockern, bohrte man in jedem Baumloch noch drei 2 m tiefe Löcher mittelst des Erdbohrers und füllte diese mit guter Erde aus. Auf diese Weise können jetzt die Wurzeln der neu gepflanzten Bäume mit Leichtigkeit bis zu einer Tiefe von 3,5 m eindringen und sollten nach meinem Dafür- halten bei diesen Vorbereitungen ein freudiges Wachsthum zeigen. | Um aber auch den noch stehenden Bäumen zu Hülfe zu kom- en men, werden um jeden derselben 3 Löcher gebohrt, dureh welche man die fragliche Thonschieht an 3 Stellen durehbricht. Die Bohrlöcher füllen wir mit guter Erde aus, Von dem Nutzen dieser Maassregel bin ich im Voraus überzeugt und finde vielleicht später Gelegenheit, in diesen Blättern über das Resultat zu berichten. In jedem Fall stellt diese Art der Anwendung den Nutzen des Erdbohrers für den Obetbau in das hellste Licht. Zu alledem ist das Instrument billig. Der auf der Abbildung dargestellte Bohrer kostet inel, Fracht 25 Mark; Bohrer von 15 cm Durchmesser ca. 20 Mark, von 10 em 15 Mark. Die Firma führt im Ganzen 11 Grössen; zu beziehen sind die Bohrer in Deutschland von Holzinger, Maschinengeschäft in St. Avold, Lothringen. .... Jeh bin überzeugt, dass sich Bohlken’s Patent-Erdbohrer schnell einbürgern wird, Ich handhabe ihn schon seit 6 Jahren und habe ihn als durchaus praktisch befunden. Wo man den Obstbau rationell reiben und seine ‚Bäume entsprechend düngen ee wird man 1 ibn gg Der Obstbau an den öffentlichen Strassen der Provinz Hannover. Eine Mittheilung nach amtlichen Quellen. An den öffentlichen Strassen der Provinz Hannover wird be- kanntlich dem Obstbau schon seit langer Zeit eine grosse und neuer- dings noch steigende Aufmerksamkeit zugewandt Dass diese An- strengungen von Erfolg. begleitet sind, beweisen die von Zeit zu Zeit veröffentlichten ziffermässigen Belege über die bedeutenden Erträge einzelner Chaussestrecken. i Dieser allgemein bekannten Thatsache ist es zuzuschreiben, dass, als man neuerdings im Kanton Thurgau (Schweiz) der Frage wegen Bepflanzung der dortigen öffentlichen Wege mit Obstbäumen näher trat, der Stadthalter Rüdin in Pfyn, der dort an der Spitze der Agitation steht, sich wegen Erlangung bezüglicher Nachrichten aus der Provinz Hannover an den Unterzeichneten wandte. Herr Rüdin hatte, um aufgeworfenen Zweifeln entgegentreten zu können, eine Reihe einzelner Fragen aufgestellt. Zur Erlangung authentischer Auskunft wandte sich der Unterzeichnete im Interesse der Sache an den ihm befreundeten Herrn Ernst Boysen, Bauführer im Landes- direktorium zu Hannover, welcher die nachstehende Antwort zu er- theilen die Güte hatte Da die Fragen des Herrn Rüdin von all- gemeiner Bedeutung sind und da die Antwort des Herrn Boysen zugleich einen Ueberbliek über die Entstehung und die augenblick- lichen Verhältnisse der Obstbaumpflanzungen an den öffentlichen Strassen der Proviuz giebt, so scheint mir die Veröffentlichung jener Fragen und Antworten für weitere Kreise von Interesse zu sein. Frage 1: Sind die Obstbaumpflanzungen an den Landstrassen der ganzen Provinz oder nur theilweis eingeführt und sten ge- - ordnet? Antwort: Obstbaumpflanzungen befinden sich an er von der Provinz zu unterhaltenden ehemaligen Staatsstrassen, soweit die Boden- und Klimaverhältnisse für deren Gedeihen geeignet sind. Die Landstrassen, d. h. die von den einzelnen Wegeverbänden zu unterhaltenden Shiamen, sowie Gemeindewege sind zum grossen Theil Ies; wird für Prabezune. nach und nach Be Be = a = ebenfalls mit Obstbäumen versehen. Wo solche zur Zeit noch feh- : . | — 104 — liche Bestimmungen für die Bepflanzung der öffentlichen Wege im Allgemeinen bestehen nicht, wohl aber ist für den Bezirk einzelner Verwaltungsbehörden (z. B. Landdrostei Lüneburg) eine Verfügung erlassen, wonach jede Gemeinde zur Bepflanzung der in ihrem Be- zirke vorhandenen Wege herangezogen wird. Frage 2: Befinden sich die Anpflanzungen auf dem Strassen- körper (an den Rändern), oder in angemessener Distanz von dem- = selben? Wird in ersterem Falle eine Minimalbreite der Strasse ver- langt und welche? In letzterem Falle, wieviel darf oder muss der Abstand von der Strasse betragen? Antwort: Die Bäume stehen nicht unmittelbar am Rande der Strasse, sondern wenigstens 0,3 m nach innen von der Planums- . kante entfernt. Die geringste Strassenbreite beträgt etwa 8 m, und es ist noch bei dieser Breite eine beiderseitige Bepflanzung möglich, Namentlich für die schmalen Strassen empfiehlt sich ader die Ver- wendung der im Allgemeinen für Strassen geeigneten Obstsorten mit aufstrebendem Wuchs. Bäume, welche stark in die Breite gehen oder gar herabhangende Zweige bekommeu, sind möglichst auszu- schliessen. 72.0. 6uPrage 3: Wie gross ist die Längendistanz von einem Baume zum andern? Sind die Bäume einander gegenüber oder im Verbande gesetzt? Antwort: Die Längenentfernung der Bäume beträgt zweckmässig 10 m. Auf schmalen Strassen sind die Bäume im Verbande zu pflanzen, während sie bei einer grösseren Strassenbreite auch ein- ander gegenübergestellt werden können. Frage 4: Wird die Anpflanzung vom Staate oder von den An- En liegern besorgt, ebenso die Bäume unterhalten? Sind im ersteren Falle hierfür besondere Wärter bestimmt oder besorgen dies die nn Strassenknechte ? Antwort: Bei Anlage der ehemaligen Staatsstrassen wurde den beiten Gemeinden das Recht eingeräumt, die in ihrem Bezirk liege den Strecken dieser Strassen mit Bäumen zu bepflanzen. Da nur wenige Gemeinden von diesem Recht Gebrauch machten, so de später die Bepflanzung auf Kosten des Staats vorgenommen. , noch jetzt an x den kann wes — — 15 — Chausseeverwaltung übergeführt. Die an den Landstrassen und Ge- meindewegen befindlichen Baumpflanzungen gehören den Wegeverbän- den oder den betreffenden Gemeinden. Die Unterhaltung der Bäume wird von den Chausseewärtern besorgt. In jedem Inspektionsbezirk werden in der Regel einige Wärter, welche besonderes Geschick dazu haben, in der Pflege der Bäume, namentlich im Baumschnitt, aus- gebildet und mit der Behandlung aller im Bereich der Inspektion befindlichen Baumpflanzungen beauftragt. Frage 5: Gehört der Ertrag an Obst, abgehenden Bäumen u. s. f. ganz dem Staate an oder theilt sich derselbe mit den Anliegern darin? Wenn Ja, in welchem Verhältniss? Antwort: Der Ertrag der Obstpflanzung an den Chausseen fliesst, . ‚seitdem die Unterhaltung derselben der Provinz übertragen ist, in die Provinzialkasse. Ausgeschlossen dabei ist natürlich die aus den oben erwähnten Privatpflanzungen erwachsende Einnahme. Frage 6: Sind die dortigen Anpflanzungen als vortheilhaft er- kannt oder schliessen dieselben auch Nachtheile (in Bezug auf Ver- kehr, Strassenunterhalt u. s. w.) in sich? Wenn Ja, welche? Antwort: Die Obstbaumpflanzungen führen keine Nachtheile für die Strassen mit sich, haben aber den Vortheil, dass dureh sie bei Schneewetter die Richtung derselben stets ohne besondere Kosten bezeichnet wird, und geben der Strasse ein freundliches Ansehen. a Für die En Grundstücke können nur durch solche Biume Nachtheile erwachsen, welche starken Schatten geben oder deren ab- fallendes Laub für den Boden schädlich ist (Wallnussbäume). Dar- über, dass die Wurzeln der Obstbäume dem Acker Schaden zufügen, ist hier niemals Klage geführt. Letzteres ist dagegen bei einzelnen ® : ee Waldbäumen (Eschen, Pappeln) in mehr oder weniger hoben, Maasse > der Fall. = belegenen Strassen (Inspektionsbezifk Hildesheim), auf welchen nach Frage 7: Wieviel beträgt die Strassenlänge der in le Brite . 2 Zeitungs - Nachrichten, (12 Chausseestrecken)im Jahre 1879 etwa Er 30,000 Mark Ertrag erzielt en und ist, RT, kei wirklich ee richtig angegeben? Antwort: Die Länge der im DE ahbicbik Hildesheim nn = : : Chausseen, welche fast ganz mit Obasbäptien.. nur zu einem Ei kleinen Beil ı mit, Waldbäumen ae rien 216 ( 3 000 - — 106 — Auf diesen Strassen wurde für Obst ein Ertrag von 42,000 Mark im Jahre 1877, von 29,000 Mark im Jahre 1878, von 25,000 Mark im Jahre 1879 erzielt. Die Anzahl der Obstbäume in diesem Bezirk ist etwa 30,500. Davon besteht etwa der dritte Theil aus jungen Bäumen, welche einer sorgfältigen Pflege bedürfen und nennenswerthen Ertrag noch nicht liefern. Im Bezirk der Inspektion Hannover betrug die Einnahme von nahezu 25,000 Bäumen in den letzten drei Jahren 33,000 Mark, 10,000 Mark eo; und 18,000 Mark. Die Inspektion Göttingen zählt etwa 37,000 > Bäume und hatte eine Einnahme von 25,000, 19,000 und 17,000 M. Zu bemerken ist, dass unter den älteren Pfanzungen sehr viele geringere Sorten sich befinden, welche bei den öffentlichen Verkäufen wenig Nachfrage finden. Die Erfahrung hat gelehrt, dass für eine grössere Strecke ein bedeutend höherer Preis erzielt wird, wenn in- derselben auch nur einige: mehr begehrte Bäume unter den sonst weniger guten Sorten vorhanden sind. Bei etwaigen Vervollständi- gungen abgängiger Baumpflanzungen wird in neuerer Zeit auf Ver- wendung guter Sorten gesehen, und es werden nur solche in den von der Chausseeverwaltung eingerichteten und unterhaltenen Baum- schulen gezogen. Ganz besonders geeignet für die Strassen hiesiger Provinz ist sowohl wegen des eleganten und aufstrebenden Markaien. als auch hinsichtlich ihrer Güte, die Gold-Parmaine. Was die Unkosten betrifft, so ist bei einer grösseren Ban pflanzung die Unterhaltung auf 10 Pf. für den Baum anzuschlagen. Die Kosten, welche ein einzelner Baum in den ersten 14 bis 16 Jahren, also bis zum Beginn der eigentlichen Tragfähigkeit, bean- 2 sprucht, setzen sich in folgender Weise zusammen: für Ausheben der on sowie für Beschaf- fung guten Bodens . ; ee a a .. einen nicht unter 2 m chin Er nn Ton n für eine 3,5 m hohe u 5 a, ey un Sährend eines Zu & Be 20Pf. a. Einzelne Bäume pflegen Schos vor Ablauf des oben angegebenen Zeitraums Früchte zu liefern. Im Allgemeinen ist aber der Ertrag einer Pflanzung erst nach 15 Jahren so bedeutend, dass ein öffent- licher Verkauf desselben sich rechtfertigt. Die ganze Dauer eines Obstbaums hat sich auf den hiesigen Strassen zu etwa 40 Jahren herausgestellt, so dass also die wirkliche Ertragsfähigkeit auf 25 Jahre zu rechnen ist. Frage 8: Wie hoch stellen sich die betreflenden Brutto-Einnah- men in den letzten Jahren aus der ganzen Provinz und wie hoch die der Einnahme gegenüberstehenden Unkosten? Antwort: Die Gesamnt- Einnahme auf sämmtlichen ehemaligen Staats-, jetzt Provinzial - Chausseen betrug im Jahre 1876 etwa 73,400 M., im Jahre 1877 etwa 117 ‚600 M., und 1878 etwa 70,600 M. Für das Jahr 1879 hat eine genaue Zusammenstellung noch nicht beschafft werden können. Die oben speziell erwähnten Inspektionen sind diejenigen, welche fast durchweg oder doch zum grössten Theil mit Obstbäumen bepflanzte Strassen haben. In den übrigen Bezir- ken befinden sich vorwiegend, in einzelnen derselben ausschliesslich Strassenpflanzungen von Waldbäumen verschiedener Art. Die in der ganzen Provinz durch Unterhaltung und Ergänzung der Obstbaum- pflanzungen entstehenden Ausgaben sind nicht genau anzugeben. Im Allgemeinen darf der oben angegebene Satz als zutreffend be- zeichnet werden. Besonders zu veranschlagen sind aber ausserdem noch die durch die erforderliche Bewachung der Bäume zur Zeit der Reife bis zum Verkauf des Obstes und die durch solchen Ver- kauf entstehenden geringen Unkosten. Das Abnehmen der Früchte ist nicht zu berechnen, da es dureh die Käufer geschieht. Die Wochen anzunehmen. Um die Kosten derselben möglichst zu ver- ringern, wird in der Regel die Einrichtung getroffen, dass die stän- Dauer der Bewachung ist nach hiesigen Erfahrungen zu3bis 4 digen Chausseearbeiter während der Zeit mit den gewöhnlichen S Unterhaltungsarbeiten (Steinschlagen) an den Strecken beschäftigt ' werden, auf denen eine Bewachung besonders nothwendig erscheint. Nachts ist für je 1 km Länge ein Wächter anzunehmen. Zur Ver- minderung der Bewachungskosten dient, dass Eee Brake mit solehen Sorten bepflanzt werden, = Landwirthschaftl. Schule in Hildesheim. E Miehelaen, > Direktor = ru Die Königl. Gärtner-Lehranstalt bei Potsdam und die Anstellung von Kreis- bezw. Wandergärtnern. Weit über den Rahmen eines gewöhnlichen Vortrages hinaus ging die Wiehtigkeit derjenigen Mittheilungen, welche der verdienst- volle Königl. Hof-Garten-Direktor Herr Jühlke am Dienstag den 3. Februar Abends im Sitzungssaal des Klub der Landwirthe zu Berlin gab, und es hatten sich dem entsprechend ausser den land- wirthschaftlichen Zuhörern eine Anzahl unserer bekanntesten hiesigen gärtnerischen Persönlichkeiten eingefunden. Es handelte sich um die Beschaffung eines neuen Instituts im deutschen Reich, des mit Hülfe vornehmlich landwirthschaftlicher Kreise in’s Leben zu rufen- den Instituts von Wandergärtnern. Was die Bedeutung der erstrebten Neuerung betrifft, so gab Herr Direktor Jühlke im Eingang seines Vortrages darüber zunächst einige Mittheilungen, ging dann zu einer Besprechung der Königl. Gärtner - Lehranstalt zu Alt - Geltow und Sanssouei über und gab einige statistische Notizen. Auf seinen des- fallsigen, vom Kuratorium befürworteten Antrag genehmigte die Kgl. . „Staatsregierung den Umbau der in der Palais-Baumschule belegenen Plantagenwohnung und die Einrichtung eines Internats zur Wohnung für 24 Eleven, sowie die Umwandlung der Palais - Baumschule zu einem den Zwecken der Lehranstalt dienenden Mustergarten. Diese ganze Umgestaltung vollzog sich im Jahre 1870, seit welcher Zeit der Königl. Garten-Inspektor Lauche daselbst die neuen An- = lagen. und mannichfaltigen Einrichtungen leitet und dieselben mit 5 ganzer Hingebung pflegt und zu immer grösserer Vollkommenheit ‚ausbildet. Der Vortragende benutzte diese Gelegenheit, um eine Probe der höchst vortrefflichen Thätigkeit des Herrn Lauche vor- ‚zulegen, indem er eine Anzahl Buntdruckblätter aus der von diesem gegenwärtig veranstalteten grossartigen Publikation: „Die deutsche Pomologie“, Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey in Berlin, e een ER: Was nun die neueste, seit 10 Jahren begonnene Re- organisation und Arbeit der Königl. Gärtner-Lehranstalt betrifft, so ie ai sie sich: unter den Augen unseres Königl. Hauses und be- ie on: Resultaten ganz vorzüglich. Die seit seiner Ver- she. 1866 aus Abtheilung: I. entlassenen Zöglinge jei einer et Lehrzeit 70; dagegen 1706: beträgt in demselben Zeitraum die Zahl der entlasseren Eleven aus Abtheilung II 180. Hierbei ist gegenwärtig noch der Zudrang zum Besuch der Lehranstalt so gross, dass vor dem Jahre 1882 keine neuen Aufnahmen in dieselbe stattfinden können. Die Anstalt- wird augenblicklich von 36 Eleven besucht, und da im Anstalts- gebäude nur 24 Eleven wohnen können, so haben sich 12 in der Nähe der Anstalt eine Wohnung für eigene Rechnung beschaffen müssen. Nach der gegenwärtigen Einrichtung ist die Königliche Gärtner-Lehranstalt in der Lage, alljährlich Ende März eine Anzahl von 15 bis 18 tüchtig geschulten und praktisch befähigten jungen Gärtnern zu entlassen. Diese nun sind nach Ansicht des Vortra- - genden Diejenigen, aus deren Mitte sich das Institut der Kreis- und Wandergärtner rekrutiren würde. Sie könnten auch zur Pflege und Beaufsichtigung der bepflanzten öffentliehen Chausseen und Vieinal- wege, die bei uns in vielen Kreisen noch’sehr im Argen liegt, her- angezogen werden. Wir haben in unserem preussischen Staate in 35 Regierungsbezirken bezw. Landdrosteien 450 Kreise mit 519 Landräthen resp. Kreis- und Amtshauptmännern. Wenn nun jeder dieser Beamten in seinem Bezirk nur einen solchen Kreisgärtner oder Wandergärtner anstellt, so würde deren schon eine sehr grosse Zahl nöthig sein. Die Aufgabe und der Wirkungskreis, welche den Kreis- und Wandergärtnern zuzuweisen wäre, dürfte zunächst im Beschneiden der Form-Obstbäume nach dem vorhandenen Bedürfniss der Landwirthe, sowie in der Anpflanzung und Pflege derselben überhaupt zu begrenzen sein, desgleichen dürfte dahin gehören die Leitung der Pflanzung der Bäume an der Chaussee nach einfacher Instruktion und die Anlage von Verschönerungen nach Bedarf. Der schlägt die Annahme folgender Resolution vor: „Der Klub der Land- wirthe zu Berlin beschliesst in Verbindung mit dem Teltower Verein | e e nach die Bildung einer Kommission, welche die Bedürfnissfra; Kreis- oder Wandergärtnern prüft“ und: ich er den Bnak. er z = den Herren Landesdirektoren , Landräthen, Amtshauptmännern und e; er in ee Kreisen unseres ; deutschen Vatoclanden Amtmännern in Verbindung setzt, ‚um die Benutzung ‚derselben 5 : : € Ki Vortragende bittet zum Schluss um die Sympathien der Versamm- 2 lung für das von ihm vorgeschlagene Institut der Kreisgärtner und —- 10 — zuführen und zu empfehlen, welche nach Klima, Boden und Loka- lität der verbesserten Obstbaum-Formzucht kein Hinderniss bieten.“ An diesen mit Beifall aufgenommenen Vortrag knüpfte sich eine -längere Diskussion, in welcher sich sämmtliche Redner durchaus im günstigen Sinne für die Vorschläge des Kgl. Hof-Garten-Direktors Jühlke aussprachen und Jeder seine Auffassung von der in Rede stehenden Angelegenheit vortrug. Herr von Behr-Schmoldow be- tonte, dass man gerade in Nord- und Nordost- Deutschland, wo man gegen die anderen Theile unseres Vaterlandes im Obstbau ‚sehr zurück sei, solche Wandergärtner haben müsse. Nach dieser Rich- tung hin ist bei uns noch ein sehr grosses Arbeitsfeld, und ein „Kreisgärtner“ würde bei uns, wo sich in jedem Kreise circa 100 grosse Güter, 70 bis 80 Pansehghiten und 300 Bauergärten befin- den, vollauf beschäftigt werden können. Dann müssten allmählich die heutigen Zustände der Gärten aufgebessert werden, alte Bäume, die nicht mehr tragen, abgeschlagen und durch neue ersetzt und die besten Sorten aus den besten Bezugsquellen überall eingeführt werden. Dann würden nicht mehr auf unseren Ausstellungen so schlechte Obstsorten, wie wir zu schen bekommen, vorwalten. Herr Oekonomie- rath Noodt betont gleichfalls die Bedürfnissfrage. Deshalb müsse der Klub, der bisher aus den triftigsten Gründen sich bewogen ge- fühlt bat, noch niemals eine Resolution zu fassen, dem Vorschlage des Direktor Jühlke beistimmen. Redner bittet, dass die Versamm- lung die Resolution annehmen und das Thema gleichzeitig auf die Tages-Ordnung der nächsten Sitzung des Teltower Vereins, aus dem der Klub hervorgegangen ist, gesetzt werde. Privatim ist er seitens einer Anzahl von Klubmitgliedern benachrichtigt worden, dass die- selben sich sehr gern direkt betheiligen, falls das Institut der Kreis- Ä gen (Nach der Voss. Ztg.) "Nachschrift der Redaktion: Der Teltower landwirthschaft- : Verein beschloss am 11. Februar er., für sein Gebiet die Sache t, bestehend aus den Herren Hofgarten - Direktor sitzer Späth, Julius Hoffmann, Prof. Alex. odt ‚Forstmeister v. Schleinitz, Dr. Wit als ‚enc _ und meldeten sich B= gärtner in’s Leben tritt. Die Resolution wurde einstimmig ange- fo: u die Hand zu nehmen. Es ee zu dem Zweek eine Kom- | | = kunft zu ertheilen. Proskau, im Januar sogleich 21 Herren, die den Schnitt ihrer Bäume durch solche Wän- dergärtner ausführen lassen wollen. Das Sommer-Semester am Kgl. pomologischen Institut zu Proskau beginnt Anfang April. Die Anstalt hat den Zweck, durch Lehre und Beispiel, auf dem Wege der Theorie und Praxis die Gärtnerei, besonders die Nutzgärtnerei, und namentlich den Obst- bau zu heben und zu fördern. Der Unterricht umfasst während des zweijährigen Kursus aus dem theoretischen und praktischen Gebiete: ; ’ Hauptfächer: Bodenkunde, Allgemeiner Pflanzenbau, Obstkultur, insbesondere Obstbaumzucht, Obstkenntniss (Pomologie), Obstbenutzung, Lehre vom Baumschnitt, Weinbau, Gemüsebau ‚ Treiberei, Gehölzkunde, Planzeichnen, Zeichnen und Malen von Früch- ten und Blumen, Feldmessen und Nivelliren. b) Begründende Fächer: Mathematik, Physik, Chemie, Botanik (Anatomie und Phy- siologie, Systemkunde, Geographie, Krankheiten der Pflan- zen, mikroskopische Uebungen). c) Nebenfächer: Buchführung, Encyelopädie der Landwirthschaft, Exkursionen. Zur Unterstützung des Unterrichts dienen: mustergültige Baum- der Modellsaal und Einrichtungen zum Herstellen von Obstwein und Dörrobst. Das Honorar beträgt für das 1. und 2, Semester je 90 Mark, für das 3. und 4. je 60 Mark; ausserdem sind halbjährlich 22,5 Mark für Wohnung, Heizung, Beleachtung, Bett und Bettwäsche zu ent- richten. Für die gewährte gute Beköstigung wird Nichts berechnet, dagegen sind die Zöglinge verpflichtet, in den für die praktischen ohne Entschädigung zu verrichten. ee Anmeldungen zur Aufnahme haben unter Beibringung der Zeug- nisse schriftlich oder mündlich bei dem unterzeichneten Director zu erfolgen. Derselbe ist auch bereit, auf portofreie A Beschäftigungen bestimmten Stunden die ihnen anzuweisende Arbeit Der Direktor des Königl. pomolo ischen Instituts. Stol. — 12 — Ausstellungen. Bonn, Gartenbau - har Pflanzen- und Blumen-Ausstellung vom 29, Juli bis 6. August burg, han Vereii für Hamburg, Altona und Um- Frühj Be huecfähuhe vom 14. bis 18. April 1880 in der neu errichteten gr und im Freien auf der Moorweide vor dem Dammthor in Ham Magdeburg, rrnchafiiche one 1880, II. Ab- theilung: ‚Gartenbau, vom 4, bis 6. Juni cr, ster, Westfälische eng GatenhatsAnssilleng vom 25. bis‘ inel. 28. September 1 St ne Yon grosse Gartenbau-Ausstellung vom 11. bis 14, September 1880, Berichtigungen zum Verzeichniss der Mitglieder des h ereins zur Beförderung des Gartenbaues — 630. Versammlun s Ver- eins zur Beförderungdes Gartenbaues. En en von Püunkeh: Obstsorten auf dem Berliner Markt zur Weihnachtsz eit. Pflanzen für Bouquet- blumen im November-Dezember. Cedern vor dem Schloss in Berlin )— der Bäume. . Laekner, Schlussbericht über die in Brno der Berlins ner Gewerbe - Ausstellung von 1879 stattzefundene Gartenbau - Ausstellung. — C. Bolle, Die Rosskastanie, ihr Ur- sprung und ihre Einbürgerung "bei uns. Vortrag, Behalten am 17. De- zember 1879. C. Bolle, Catalpa speciosa — Lauche, Wer- ders che sen: (Mit Abbildungen auf Tafel II.) — c- Bouche: Sehe: nover. — Die Königl. Gärtner-Lehranstalt bei Potsdam und die ur. von Kreis- bezw. Wandergärtnern mmer r- Semester am König pomol. Institut zu Proskau. — Ansstallangen; ee um ung für die nächste Versammlung des Vereins zur Be ae Fa Age am Mittwoch, 25. Februar 1880, ünktlich Abends 6 Uhr, Schützens 2. 26. 1. rn über eine im Tase 1881 en Winter- a Aemlne . . Vortrag des Herrn 0. Hüttig: Ueber die Manteuffel’schen ee ie Phi 3. W ‚des Herrn Axel Fintelmann: Ueber Bohne’s Ni- ; nn 4, Vortrag des Herrn Haack: Ueber die Warmwasserheizung bei . Herrn v. Ohlendorff ia Hamburg. | nächste Versammlung der nee der Gartenfreunde = findet 3 am n Freitag, den 5. März 1880, ee Ta Uhr, as Ordnung wird vor der Seeie ausgegeben werden, Monatssehrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General- EP 3 Meurer Custos des Kgl. landw. Museums, vatdoce n der Universität. Adresse des Vereins: Adresse ae ann Rentier Sonntag Berlin N., Invalidenstr. 42. in S,, Alexandrinenstr, 51. Preis der Ber Be Jahrgang 13 Mark. Annonzen pro gespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues nur die Hältte. Baa bei er Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 1 2mali ger 20 ptt. nahme in der Expedition der Zeitung: Berlin SW, Schützenstr. 26, No. 3. Berlin, im März 1880. Berichtigungen zum Mitgliederverzeichniss der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlin’s. Herr Gartenkünstler Clemmen, jetzt Treptow bei Berlin. Wickelt, jetzt Demmin. Brettschneider, jetzt Schönhauser Allee 152. Neu hinzugetreten: Herr Kunst- und ee Steinberg, Ritterstr. 51, Draheim, Alexandrinenstr. 106. „ ” 27 in Herr Geh. Komm.-Rath Günther. - RE a A Fe Bd Fan FE 0 ER u Ma PH Sn Ba ar Aal a SE hr N Ten Re tl di BEE EN EN ES ae ER Re a a a 2 ee B = Ei A end we 2 } Fe e er de — 114 — 631. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 28. Januar 1880. I. Das. Protokoll der vorigen Sitzung ‚hatte ausgelegen und wurden Einwendungen nicht erhoben. Il. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen: 1. Herr Banquier Hellwig in Berlin. 2. „ Kaufmann Hientzsch in Berlin. 3. „ Gartenkünstler Kirsky in Berlin. 4. „ Kunst- und Handelsgärtner Haase in Charlotten- burg. » Rentier W. Witt in Charlottenburg. Il. Der Direktor, Herr Sulzer theilte mit, dass am 31. Januar das Ehrenmitglied des Vereins, Frau v. Strantz, ihre goldene Hochzeit feiere, und genehmigte die Versammlung, dass eine Deputation des Vor- standes ihr an dem Tage ein von Herrn Boile verfasstes Gedicht in kalligraphischer Ausführung nebst einem Blumenkorb, in dem möglichst alle die Blumen vertreten, welche Frau v. Strantz in ihrem Werk „Die Blumen in Sage und Geschichte“ besprochen hat, überreiche, IV. Ausgestellte Gegenstände: : Herr Gaerdt machte auf den von Herrn Gustav A. Schultz, Eckartsberg, ausgestellten schön getriebenen Flieder Charles X. aufmerksam, und fügte Herr Wittmack hinzu, dass dieser um so mehr Beachtung verdiene, als Herr Schultz ihn auch selber zur Treiberei vorbereitet habe. Herr Gaerdt legte ferner eine Anzahl vorzüglicher getriebener Gurken (Volunterer und Ham- pel’s Findling) und Bohnen, von Herrn Ha mpel in Koppitz in Schlesien eingesandt, vor und theilte das Wesentlichste Ei ' aus der Kultur-Anweisung des Herrn Hampel, die nebst Zeichnung des Hauses in der Monatsschrift besonders abgedruckt werden wird, e -: mit. Ebenso übergab er erfrorene Kirschzweige aus Koppitz und eine, Liste der daselbst erfrorenen Birnsorten. Nachträglich wurden von . Herrn Wendt, Hasenhaide, mehrere schöne Primeln: Primula chi- n nensis fl. pl. rubro ns nana und P.fl. pl. alba com- z Bart Hans ee Die en die Herren Eine en end St. A Rt RE a Fl — 15 — Lackner und G. Fintelmann, sprachen dem Flieder des Herrn Gustav A. Schultz den Monatspreis zu. Herr Lauche legte die schönen Blüthen von Anemone ful- gens Gay (A. pavonina DC. 3 fulgens, aus Südfrankreich, speziell der Gascogne stammend) vor, die er in Knollen von Herrn Schmidt in Athen erhalten hatte, und empfahl dieselben als Treibblume sehr. Sie wurden nur mässig warm gehalten (im Kalthause) und blüh- ten schon von Weihnachten an prachtvoll. Zu Bindereien dürfte sich diese Blume wegen ihrer ‚langen Stiele, ihrer langen Dauer*) und ihrer auch bei Abend leuchtenden Farbe ganz vorzüglich eignen. Herr Perring führte an, dass diese Pflanze bereits seit meh- reren Jahren im Handel zu haben sei und dass Herr Curio in Weissensee sie bereits vor 2 bis 3 Jahren in grösseren Mengen kul- tivirt habe. Immerhin kann nicht genug auf diese schöne Blume aufmerksam gemacht werden. Ferner legte Herr Lauche noch Blüthen von Coelogyne cristata Lindl. und Cypripedium hirsutissimum hort. als ver- hältnissmässig leicht zu ziehende schöne Winterblumen vor, sowie ausserdem eine Frucht von Ficus Parcelli, welche die Grösse eines sehr kleinen Apfels hatte und ebenso gelb gefleckt war, wie die Blätter dieser Pflanze. Sehr originell waren einige grosse farbige Pflanzen-Abbildungen von den Sarten in Turkestan, auf einem eigenthümlichen Papier gefertigt. Trotz der rohen Zeichnung konnte man die Pflanzen doch erkennen (Trauerweide, Granate, eine Leguminose etec.). Herr Bolle machte besonders auf die Trauerweide aufmerksam. Wenn dieser Baum, dessen Vaterland wir noch nicht genau kennen, -in dem von der Kultur noch kaum erreichten Turkestan vom Volke abgebildet wird, so ist zu vermuthen, dass auch dort, überhaupt i im Innern von Asien, seine Heimath sei. Von den Herren Jancke & Svensson in ee war durch Vermittelung des Herrn Gaerdt ein transportabeler Patent- Wasserheizungs-Apparat mit Petroleumfeuerung für kleine Gewächshäuser, Blumenzimmer, Volieren, Wohn- und andere Räume aus der Fabrik von Heaps & Wheatly zu Brotherton, Yorkshire *) Sie hielt sich über 8 Tage’ im Glase. We ae (England) eingesandt und wurde im Betriebe vorgeführt. Der sehr gefällige, äusserst leicht transportable und billige Apparat wird in einem besonderen Artikel näher besprochen werden. Ausgelegt wurden die Programme zur Frühjahrs - Ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins und der Gesellschaft „Flora“ in Dresden. Ausserdem mehrere neu erschienene Werke. V. Hierauf hielt Herr H. Fintelmann aus Potsdam einen sehr interessanten Vortrag über die Vegetation, speziell die Epheu- vegetation in den baltischen Strandforsten, wobei er riesige Exemplare von Epheustämmen etc. vorführte und auch das Geis- blatt, Lonicera Caprifolium, mit in Betracht zog. Der Vortrag wird als eigener Artikel in der Monatsschrift erscheinen. Von Herrn Lauche wurde im Anschluss hieran ein Stamm- stück von Periploca graeca, der griechischen Schlinge, vorgelegt, die sich um sich selbst gewunden hatte. Herr Bolle bemerkte, dass auch in der Provinz Brandenburg starke Epheustämme in Kiefernwäldern mit besserem Boden keine so grosse Seltenheit seien. In der Jungfernhaide bei Berlin habe er Epheu bis 8 m hoch gefunden, der grösste stehe an der Kloster- kirche zu Zehdenick in der Uckermark. Auch in der Fasanerie zu Königshorst im Havellande sind hohe Exemplare, das üppigste Exem- plar in einem Park dürfte das im- Schlosspark zu Lübbenau sein, wo es das ganze Dach des Inspektorhauses bedeckt. - IV. Herr 0. Hüttig verlas hierauf einen sehr interessanten Aufsatz des Herrn Geschwind in Stadt Karpfen in Ungarn über Hybriden der Theerose, worin derselbe u. a, darlegt, dass er schon vor 15 Jahren zu Kreuzungen zwischen Thee- und Remontant- rosen aufgefordert und dass überhaupt schon seit lange Remontant- rosen gewonnen wurden, die aus einer Kreuzung von Thee- und Remontantrosen entsprungen. Die jetzt so viel Aufsehen machende Idee des Herrn Bennett, Thee- und Remontantrosen zu kreuzen, sei also durchaus keine neue. Auch dieser Artikel wird en " der Monatsschrift erscheinen. a Vu, Herr C. Bolle zeigte einen Zweig von Wellingtonia : mit 2 Zapfen aus den Baumschulen des Herrn Gentz in | Neu-Ruppin vor, wo ein 7 Jahre alter, 1y, m hoher Baum, der an u sehr ee se steht ur etwas kränklich ist, im Gan- — 117 — zen 4 Zapfen getragen. Letztere sind etwas kleiner als die Original- zapfen aus dem Vaterlande, indess so gross wie die in Frankreich und Süd-Europa gereiften. Es ist bei Coniferen bekanntlich eine häufige Erscheinung, dass schwächliche Exemplare früh Zapfen tra- gen, wie Herr Bolle auch an einer seiner Tsuga Douglasii kon- statirte; immerhin dürfte es selten sein, dass die Wellingtonia in der Mark fruktifizirt, und nur in Sanssouei ist es bis jetzt auch beobachtet. Die Wellingtonien gedeihen in Gentzrode bei Neu- Ruppin sehr gut, sie sind dort hainartig angepflanzt und schützen sich gegenseitig. In 6 Jahren haben sie durchschnittlich eine Höhe von 4 m erreicht und sind noch nie gedeckt. Auch in Rauschen- dorf bei Gransee sind beim Bruder des Herrn Bolle die aus Neu- Ruppin von Herrn Gentz bezogenen Wellingtonien vortrefflich ge- wachsen. Weiter legte Herr Bolle eine schöne, ca. 30 em lange Blüthen- rispe von Eulalia japonica Trin. (Erianthus japonicus Beauv.), ebenfalls von Herrn Gentz in Neu - Ruppin, vor, die sehr an die Blüthe des Zuckerrohrs erinnerte. Nach Herrn Bouch&*) soll dies schöne Gras erst aus 2jährigen Halmen blühen. Bei Herrn Gentz wurden aber aus Samen 1878 erzogene Exemplare frei ausgepflanzt, im Winter 1878—79 nur schwach eingebunden, und trotzdem, dass sämmtliche Halme abgefroren, trieben die Pflanzen 1879 wieder kräftig aus und entwickelten 40 bis 60 2 m hohe Blüthenhalme, von denen einige wirklich zur Entfaltung gelangten, während die übrigen sicherlich nur in Folge des ungünstigen nassen Sommers sich nicht völlig öffneten. Herr Bouche& bemerkte, dass er seine Notiz von dem s. Z. Inspektor des botanischen Gartens in Halle, Herrn Paul, habe; dort wurde die Pfanze in einem Kübel überwintert. Im Berliner bota- nischen Garten blühte sie noch nicht, obwohl sie mannshoch wird, Beim Pflanzen in der Nähe eines Weges muss man die Eulalia und ähnliche Ziergräser so plaziren, dass der Weg südlich an ihnen vorbeiführt, weil sie nach der Südseite den schönsten Blätterschmuck entwickeln. Bezüglich der Welingtonien führte Bier Bouch& an, dass bei *) Monatsschrift 1879, 8. 130. Ruppin ein hochgelegener Boden sei, so dass das Holz besser aus- reift als bei uns auf niedrigem Boden. Man hat übrigens die Wel- lingtonien fast immer aus Stecklingen vermehrt, das scheint die Pflanzen schwächlicher zu machen und sie schicken sich dann eher zum Samentragen an. Alle 1- und 2jährigen Pflanzen produziren bekanntlich ebenfalls mehr Samen als die mehrjährigen, und die- jenigen, welche sich durch Stolonen, Brutzwiebeln ete, kurz auf vegetativem Wege vermehren, bilden noch weniger Samen aus, so z. B. sind beim Knoblauch und beim Meerrettig noch nie reife Samen gefunden. Herr O. Hüttig bemerkte, dass in der Nähe von Wien die Wellingtonien fruktifizirt, aber Keen keimfähigen Samen nie: hätten. Herr Perring theilte mit, dass von den im vorigen Jahre offe- rirten Eulalia japonica-Pflanzen noch einige bei ihm zu haben seien und bittet er, dieselben bald abholen zu lassen. Im Uebrigen hatte diese Pflanze bei ihm sich nicht so gut entwickelt, wahrschein- lich weil sie nicht frei, sondern in eine Blattpflanzengruppe gepflanzt war. Im Allgemeinen findet derselbe Gymnothrix latifolia viel schöner. Dies braucht nach seinen Erfahrungen nicht temperirt überwintert zu werden (was auch Herr-Bouch& jetzt, im Gegensatz zu seinen Angaben Monatsschr. 1879 S. 131, gefunden). Man kann es im Herbst herausnehmen und mit Ballen unter eine Stellage des Kalthauses legen, im Frühjahr zerreisst man den dieken Wurzelstock und erhält so eine grosse Menge Pflanzen, die sich schon in dem- selben Sommer stattlich entwickeln. Herr Pe rring hat jetzt auch versucht, Gymnothrix nach Art der Canna im Keller zu über- - wintern. | Herr Bouch& findet jedes der beiden Gräser in seiner Art = schön, Gymnothrix ist lebhafter, Eulalia mehr grau-grün. Herr Bolle fragt nach Saecharum Baldwini Spr. nu. .Herr Bouch& erwiedert, er habe es öfter kommen lassen, aber Allen: sei Erianthus gewesen, nur Herm, Sello in Sanssouci habe es echt gehabt. Bambusa retusa, die in Bonn einen Durchmesser von 23, m erreichte, hat daselbst plötzlich geblüht und war dann ; nicht mehr ‚so schön wie vorher. Aehnlich geht es oft bei Phyllo- chys bambusoides a 2 ‚Zuce. (Bambusa Metake ara — 119 — Wenn dieses Gras kümmerlich ernährt wird, blüht es immerfort und erschöpft sich dabei ganz; auch bei Bambusa latifolia zeigt sich das. VII. Herr Spaeth verlas ein Schreiben mehrerer Dresdener Handelsgärtner, in welchem die deutschen Gartenbau-Vereine ersucht werden, in corpore die holländischen Hyazinthenzüchter für den Aus- fall bei der diesjährigen Frühtreiberei durch Abzug von 331, pCt. des gezahlten Preises für Zwiebeln verantwortlich zu machen. Der- selbe wies aber darauf hin, dass jeder Sachverständige nach einem so nassen und kalten Sommer wie der von 1879 wohl kein besseres Resultat erwartet habe und daher sei es unbillig, die Züchter dafür beeinträchtigen zu wollen. Der Verein beschloss, den Herren in Dresden ablehnend zu schreiben und jedem Einzelnen etwaige Sehritte anheim zu stellen. Nach Herrn Spaeth haben sich die Blüthen- keime der Hyazinthenzwiebeln von 1879 viel später entwickelt als sonst, und wenn man daher solche Zwiebeln früh treibt, so miss- glückt es; man kann sie nur langsam treiben. Herr Bouche: Im Jahre 1879 war nach dem Abblühen der Hyazinthen sehr trockenes Wetter, die Blätter derselben wurden viel früher gelb als sonst und die Zwiebeln blieben in Folge der schlech- ten Ernährung kleiner. Oft ist auch bei Hyazinthen der Wurzel- boden (Zwiebelkuchen) in Folge von Krankheit nicht gut entwickelt und bittet er, die Exemplare auch darauf zu prüfen. Wenn Hyazin- thenzwiebeln lange auf dem Lager liegen, so machen sie mitunter schon Wurzeln, die durch Berühren dann leicht verletzt werden. Früher behauptete man, die Hyazinthen machten in demselben Jahre nicht zweimal Wurzeln, er habe aber, als er einmal vergessene Zwiebeln, die schon lange Wurzeln getrieben hatten, von sämmt- lichen Wurzeln befreite, doch wieder in demselben Jah sie Wurzeln bilden sehen. IX. Herr Wittmack zeigte einen witterungsbeständigen Nist- kasten aus Kompositionsmasse von Th. Vogeler, Berlin SO, Ska- litzerstr. 104, vor, ferner 2 Sorten amerikanischer Aepfel, die massen- haft in Hamburg eingeführt werden. Es waren eine rothbackige, der Orleans-Reinette etwas ähnliche Sorte, Balwin’s Pepping, und eine grüne, Rhode Island Greening. Das Aussehen dieser Aepfel war, = da es die letzten der nee gewesen, kein sehr vortheilhaftes, und — 20 — konnten sie sich mit den von Herrn Lauche vorgelegten Pracht- exemplaren aus der Kgl. Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam (Werderscher Bastard-Calvill-London Pepping, ein ganz vorzüglicher Apfel, der oft als Calvill verkauft wird, Mecklenburger Kant-Apfel, Gelber Bellefleur, Orleans-Reinette u. s. w.) durchaus nicht messen. Der Geschmack war ziemlich gut, das Fleisch etwas grob. Auf dem Markt in Hamburg wurde Herrn Wittmack mitgetheilt, dass die amerikanischen Aepfel in diesem Winter die Konkurrenz mit den einheimischen nicht aushalten könnten, da sie auf 25 Pf. pro % kg beim Verkaaf zu stehen kommen, während die einheimi- schen für 18 bis 20 Pf. zu haben sind; sie wurden deshalb auch fast gar nicht auf dem Markt, sondern nur in feineren Obsthand- lungen geführt. *) X. Hierauf theilte Herr Wittmack mit, dass eine neue Probe verkoblter Samen aus Troja, die Herr Virchow von Herrn Schlie- mann kürzlich erhalten und ihm zur. Bestimmung übergeben, sich als unzweifelhafte Erbsen erwiesen habe, so dass jetzt Weizen, Saubohnen, Ervum Ervilia (Linsenwicke) und Erbsen sicher Dureh meine Brüder bin ich in der Lage, jetzt nachstehende genaue Zah- len über die Einfuhr frischer Aepfel nach Hamburg aus Amerika in den letz- ten 4 Monaten 1379 (laut Einfuhrliste) zu geben. 10. ar 200 Fass, 19. % 44 Kisten, 30. Oktober 10 Fass, 10. November 133 „ 20. November 2 Kisten, 27. = 257 Fass, 6. Dezember SIE: „ R 3° 5 298 „ $ iu. 3 . 24 u 24.5, d 29. “ 130 Summa 1683 Fässer und Kisten. a on Aepfel: August 459 Fass, er ee = 5 = Gehen ee 2 Pfd. netto enthält, der Netto-Inhalt der i Kisten ist mir unbekannt, wird jedoch ähnlich sein. Es ist nicht ausg “ eschlossen, we dass ı unter der bedeutenden Rubrik „Kaufmannsgäter“ auch noch ee regi- — 121 — konstatirt sind. Proben der betreffenden Samen und absichtlich ver- kohlte frische Samen zum Vergleich, sowie auch eine Kollektion der Jetzt in der Troas gebauten Samen wurden vorgelegt. Endlich besprach derselbe mehrere vortrefflich erhaltene antike meist sehr dieke Maiskolben aus dem altperuanischen Todtenfelde zu Ancon, 10 Meilen nördlich von Lima, wo die Herren Reiss und Stübel äusserst ergebnissreiche Ausgrabungen gemacht, und zeigte weiter an verkohlten Maiskörnern aus den nordamerikanischen Todten- hügeln (Mounds, s. Monatsschr, 1879 $. 541), dass keine Ueberein- stimmung in Bezug auf die Form der Körner zwischen den nord- amerikanischen und südamerikanischen Maiskörnern zu konstatiren sei, dagegen die Form der altperuanischen Kolben noch jetzt in Peru sich finde und auch z. Th. bei Kolben, die Herr Polakowsky dem landw. Museum aus Costa-Rica überbracht, wiederkehre.. Man kann daher vielleicht auf eine Verbindung zwischen Peru uud Mittel- Amerika in älteren Zeiten, nicht aber unmittelbar (nach den Proben wenigstens nicht) auf eine Wanderung der Mound-builders (d. h. der vor den Indianern in Nordamerika ansässigen Todtenhügelbildner) nach Mittel-Amerika schliessen, wenn diese auch aus anderen Grün- den vielleicht anzunehmen ist. XI. Die Beschlussfassung über eine im Winter 1881 ine: tende Ausstellung wurde auf Antrag des Herrn Perring vertagt. Als wirkliche Mitglieder wurden aufgenommen: 1. Herr Kommerzienrath Dellschau in Berlin. 2. „ Kunst- und Handelsgärtner C. Crass in Berlin. 3. „ Kunstgärtner Schröter in Stralau. 4. „ Pastor Borrack in Blösingen bei Merseburg. 5. Der Obst- und Gartenbau - Verein im Kreise er. markt in Schlesien. ” a. 8. (gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. — 12 — Winter-Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues am 16. Januar 1881. Programm für die vom Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten am 16. Januar 1881 zu veranstaltende ein- tägige Ausstellung solcher blühender Pflanzen, welche gute Bou- quetblumen liefern oder als Marktpflanzen zu verwerthen sind, desgleichen abgeschnittener frischer Blumen, bunter Blätter, Farn- wedel ete. für Bouquets. Zweck der Ausstellung. Wie allgemein bekannt, hat die Einführung abgeschnittener Blumen und dergl. aus dem Süden sowie aus Frankreich, insbeson- dere Paris, seit einigen Jahren derartig an Umfang zugenommen, dass in einzelnen Kreisen von Handelsgärtnern Deutschlands eine lebhafte Besorgniss durch diese Konkurrenz hervorgerufen worden ist. Es mag dahingestellt bleiben, ob jene Importation wirklich als ein Uebelstand anzusehen ist, jedenfalls aber ist der s. Z. von an- derer Seite in Vorschlag gebrachte Weg, den Import durch Be- steuerung zu verhindern oder auch nur zu beschränken, fast _allge- mein als ein verfehlter anerkannt worden. Auch der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten hat sich seit längerer Zeit bereits mit der Frage beschäftigt, auf welehe andere Weise der in Rede stehenden Konkurrenz seitens unserer deutschen Gärtner entgegengetreten werden könne, und ist dabei zu dem Resultat gelangt, dass der von einem Vereinsmitgliede in der Versammlung vom 26. März 1879 ausgesprochenen Ansicht beizutreten sei, wonach die Hebung unserer eigenen Kulturen als der einzig richtige und sichere Weg bezeichnet wurde. Die anfangs Dem entgegengesetzte Behauptung, dass unsere = ‚hiesigen klimatischen Verhältnisse es als unmöglieh erscheinen liessen, . eine derartige hervorragende Vervollkommnung unserer Kulturen, das dieselbe in der vorliegenden Frage von Bedeutung sein könne, herbei- > führen, hat sich als hinfällig erwiesen, denn die Beweise, dass es auch bei uns“ zecht gut, — ist, rg Rosen im Herbst — 1233 — und Winter hindurch blühend zu haben, sind bereits in schlagendster Weise erbracht; ebenso ist erwiesen, dass die Anzucht und Treiberei des weissen Flieders bei uns mit gleichem Erfolge, wie in Paris, betrieben werden kann. — Es kann ferner als feststehend ange- nommen werden, dass eine Reihe anderer, z. Th. älterer Pflanzen, welche durch geeignete Kultur in den blumenbedürftigsten Winter- monaten zum Blühen gebracht werden können, mit Unrecht in Ver- gessenheit gerathen ist, so dass in Anbetracht dieser Umstände mit Sicherheit anzunehmen ist, dass ernstliche Versuche nach dieser Richtung hin von erwünschtem Erfolge werden gekrönt werden. Eine derartige Hebung unserer Kulturen anzustreben, hat der Verein zur Beförderung des Gartenbaues sich zur Aufgabe gestellt, und als ein Mittel, dieses Ziel zu erreichen, beschlossen, eine Aus- stellung im Januar 1881 zu veranstalten, wie solche in dem nach- stehend folgenden Programm näher bezeichnet ist. Indem wir Ihnen dasselbe hierbei zuzustellen uns erlauben, ersuchen wir Sie, durch recht rege Betheiligung an dieser Ausstellung mitzuarbeiten an der Erfüllung dieser Aufgabe. In Anbetracht der Intelligenz unserer deutschen Gärtner geben wir uns der Ueberzeugung hin, dass bei ernstem Bestreben diese uns gestellte Aufgabe mit Sicherheit ihre Lösung finden wird. Allgemeine Bedingungen. Die Ausstellung soll sich nur auf die oben angeführten Ge- genstände (blühende Pflanzen, abgeschnittene Blumen etc.) erstrecken, alle übrigen Gartenprodukte, wie auch Geräth- schaften sind davon ausgeschlossen. . Die Betheiligung an der Ausstellung steht sowohl Mitglie- dern des Vereins wie auch Nichtmitgliedern frei. Alle ausgestellten Pflanzen und abgeschnittenen frischen Blu- men etc. müssen vom Aussteller selbst gezogen, d. h. min- destens zur Blüthe gebracht sein. Bei der Preiszusprechung ist die geographische Lage des Ortes, an welchem der Aus- steller wohnt, in Betracht zu ziehen. 4. Zum Ordner ist Herr Universitätsgärtner Perring, Berlin NW hinter der Universität, ernannt; das Lokal der Ausstel- lung wird später bekannt gemacht werden. | un N ” — 124 — Alle auszustellenden Gegenstände müssen spätestens bis 3 Tage vor der Ausstellung bei dem Ordner, unter Angabe des erforderlichen Raumes angemeldet werden. Die Einlieferung der Ausstellungs - Gegenstände muss am Tage vor der Ausstellung bis Nachmittags 4 Uhr erfolgen. Abgeschnittene Blumen, Blätter ete. können noch am Er- öffnungstage der Ausstellung bis Morgens 9 Uhr eingeliefert werden. Jeder Aussteller hat an den Ordner ein doppeltes Ver- zeichniss seiner Ausstellungs-Gegenstände einzureichen und kann seine Firma sofort an dieselben anbringen. Die Preisvertheilung findet durch 7 vom Verein später zu erwählende Spezial-Sachverständige statt, von denen schon 5 beschlussfähig sind. Ausgefallene Preise stehen zur anderweitigen Verfügung der Preisrichter. ah je2) 2“ gr Preise. I. Staats- und Fhrenpreise. Ueber die in Aussicht stehenden Staats- und sonstigen Ehren- preise wird später Näheres bekannt gemacht werden. ll. Vereinspreise. Medaillen. - Geld- Gold. | Gr.s. | Kl.s. preise. M. | M. |: =. |Br. M.| Mark. A. Blühende Pflanzen. 1: Pür gegen gig ühend Pflanzen(Top a pflanzen, Gehölze, Stauden, Orchideen, Zwiebelgewächse) . 3.2... 2: % Lund — | — | — | 200 2. Für getriebene Rosen in mindestens 6 nesm in mindestens 3 Sorten 1." Preis-|t und. — —j —]| 100 > 2. Preis | — lud — | — 75 En Für enge 3 Exemplare Rosen Preis | — |lund — | — | 30 2. Preis Fr —-— | 1] — | — | — + se baten. 3 I 1 4065 = — 15 — Medaillen. Geld- Gold, | Gr. s. | Kl. s. preise. £. | =. | m. |Br. M.| Mark. Transport | 2 | 3 | —| — | 405 4. Für besonders schöne, neuere oder ältere, wenig verbreitete blühende Pflanzen einer Art oder Abart in mindestens 5 resp. 10 Exemplaren, z. B. Anemone fulgens, Amaryllis, Begonien (B. incarnata hybr. und Roezli ete.), Bouvardien, Eucharis amazonica, Franeisceeen, Helleborus, | Poinsettia pulcherrima, Rhaphiolepis | salieifolia, Remontant-Nelken, Veil- chen, Reseda, getriebene Sträucher, Stauden etc. 1. Preis | — |lund — | — | 50 2, Preis | — |lund — | — | 30 3. Preis | — | — |lund — | 20 4.:Preis:| — | — |Lund — | 20 5. Preis I— | — 1 — |lund 15 6. Preis | — | — | — |lund 15 5. Für Sortimente getriebener Sträucher a ee ren | 2. Preis | — |Lund — | — | „30 6. Für gemischte Gruppen blühender Pa ......5 1: Pre Ir ee | 2 N ee ar ee 3 Preis. 1.7.7: 10. 20 B. Abgeschnittene Blumen, Farnwedel, 7. Für abgeschnittene Rosen mit langen Bible. une nre 1. Preis | — |lund — | — | 50 | | 2. Preis | — | — |lund — | 30 3. Preis | | - | 1|—| — 8. Für abgeschnittene Blumen, bunte | | Blätter, Farnwedel und buntes Binde- | — 126 — Medaillen. Geld- Gold. | Gr.s. | Kl.s. preise, M. M. |Br. M.| Mark. Transport | 3 ı 7 | 4 |ı 2 | 765 grün, die sich zum Binden eignen, in einzelnen Sorten oder ganzen Sor- timenten, von Jeder Sorte mindestens a 0 ee ‚.1. Preis —|1|-|—-| — 3. Preis | — | — | — 4 Geldpreisse a 10 Mask | — | — | — I — | Summa | 3 | 8 | 5 | 3 | 805 Der Vorstand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. femi | Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt Berlin, den 9. Januar 1880. Der Vorsitzende Herr Spaeth war krankheitshalber verhindert, auch heute den Vorsitz zu führen, und hatte Herrn Gude gebeten, statt seiner der heutigen Sitzung zu präsidiren. Letzterer ersuchte die Erschienenen, sich von ihren Plätzen zu erheben, um ihnen das Allerhöchste Handschreiben Ihrer Majestät der Kaiserin - Königin, womit Allerhöchstdieselbe den Glückwunsch der Gesellschaft der Gartenfreunde zum neuen Jahr erwiedert und welches dahin lautet: „Die zum Jahreswechsel an Mich Serichtekn Worte der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins bekunden dem Kaiser und Mir so treu ergebene Gesinnungen, dass Ich mit meinem Dank für dieselben den Ausdruck Meiner besten Wünsche für ihr ferneres Gedeiben gern verbinde. oz Berlin, den 4. Januar 1880, (gez.) Augusta.* ee zu verlesen. . In gleicher Weise wurde das Höchste Handschreiben Sr. Kaiserl. Königl. Gans - ee ee lautend : = 1 Vorstande für seine guten Wünsche zum Ja Sfr und den Banuias. Er diesen Srasas um die Ge- s “ a sellschaft der Gartenfreunde Meiner besonderen Theilnahme für ihre Bestrebungen auf’s Neue zu versichern. Berlin, den 7. Januar 1880. (gez.) Friedrich Wilhelm.“ zur Kenntniss der Erschienenen gebracht. Hieran knüpfte Herr Gude den ihm von Herrn Spaeth über- mittelten Dank für die ihm vom Vorstande Namens des Vereins dargebrachten Glückwünsche zum neuen Jahr und gab dem Wunsche Ausdruck, dass die Gesellschaft in dem neuen Lokal sich stets rege _ besuchter Sitzungen zu erfreuen haben und gehaltvolle Vorträge und lehrreiche Mittheilungen eine grössere Anzahl von Mitgliedern dem Verein zuführen mögen, Nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung beschränkte sich Herr Schatzmeister v. Fürich für heute darauf, dass er den Kassenbestand der Gesellschaftskasse auf 3210 Mk. 37 Pf. angab. In der nächsten Monatssitzung wird derselbe resp. die Kassen- Revisions-Kommission ausführlichen Bericht erstatten. Da nach $ 32 der Grundbestimmungen in der ersten Sitzung des Monats Januar etwaige Anträge auf Aenderungen derselben ein- zubringen sind, giebt Herr v. Fürich folgenden Antrag auf Aen- derung, und zwar der $$ 6, 28 und 33 zu Protokoll und wünscht diesen Paragraphen folgende Fassung zu geben: $ 6. „Der Jahresbeitrag eines ordentlichen Mitgliedes beträgt fünfzehn Mark, welche im Voraus, spätestens im Monat März bezahlt werden. Für Mitglieder, welche über vier Meilen von Berlin entfernt wohnen, beträgt der Jahresbeitrag zehn Mark. Wer ein Jahr lang seinen Beitrag nicht entrichtet, verliert die Mitgliedschaft. Es kann in ausserordentlichen Fällen auf den schriftlichen Antrag von zwölf Mitgliedern mit zwei Drittel Stimmenmehrheit der Ausschluss eines Mitgliedes erfolgen. $ 28 Aus den Mitteln der Gesellschaft wird jedem Mitgliede ein Exemplar des Vereins-Organs, zur Zeit der Monatsschrift des Ver- eins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. preussischen en Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, unentgelt- — 18 — lich und frei regelmässig zugesandt, ferner ein Bote besoldet, der die nöthigen Gänge u. s. w. zu besorgen hat. 8 33. Beschlüsse der Gesellschaft sind gültige, wenn sie mit einfacher Stimmenmehrheit gefasst werden, sofern mindestens dreissig Mit- glieder in der Versammlung anwesend sind. Berlin, den 9. Januar 1880 (gez.) v.. Fürich.* Ebenso hatte Herr Crass eine Erweiterung des $ 23 der Grund- bestimmungen dalıin beantragt, dass der Zusatz: „Aussteller dürfen bei unseren Ausstellungen nicht Preis- richter sein“, in denselben aufgenommen werde. Zum Bericht über die Resultate der vom Verein zur Verthei- lung gelangten Sämereien übergehend, theilt Herr Neum ann, der mit anerkennenswerthem Eifer an die Aufgabe herangetreten war, die ihm übergebenen Sämereien zu Versuchszwecken auszubeuten, mit, dass 1. Cyelamen delicata et striata noch nicht geblüht, 2. Gentiana algida noch nicht aufgegangen, 3. Aethionema grandiflora noch nicht geblüht, 4. Ageratum coelestinum Tom Thumb gut, 5. Centaurea ragusina integerrima in Bezug auf den Bau der Pflanze gut, im Uebrigen aber wenig verschieden von Centaurea can- didissima vera, 6. Petunica hybrida maxima fimbriata flore pleno nur ältere, kleinblumige Pflanzen von fast gar keinem Werth ergeben, 7. Saponaria multiflora fol. var. nicht bunt, 8. Solanum Lobeli Früchte reichlich, in Form von Solanum Lycopersicum, Belaubung gut, Gewächs zu steif, um schön zu sein, 9. Torrenia Bailloni Blüthen reichlich, von goldgelber Farbe, als Ampelpflanze für warme Häuser zu empfehlen, Blumen ihrer Farbe wegen im Handel weniger verwendbar, 10. Froelichia gracilis absolut nicht verwendbar, ' 11. Tritoma Mac-Owani Blüthen orangefarben, entwickelt = a engen im Herbst, Blüthenstiele etwa 28 em hoch, zu en: 2 ı. - Eulalia deköhaitas Ziergras, gut, 14. Chrysanthemum inodorum plenissimum gut. Hiernach sind diese Neuheiten theils zu empfehlen, theils nicht empfehlenswerth. Die an diese höchst interessanten Mittheilungen sich anreihende Frage: „Sollen auch in diesem Jahre aus Vereinsmitteln als neu _ angepriesene Sämereien angekauft und zu Versuchszwecken an geeig- nete Gärtner abgegeben werden?“ wurde fast einstimmig bejaht und bei Ventilirung der Frage namentlich hervorgehoben, dass durch Ver- suche dieser Art, deren Resultate durch das Vereins-Organ ver- öffentlieht würden, Gärtner und Gartenfreunde vor Schaden durch den Ankauf neuer, mitunter ganz werthloser Sämereien bewahrt blieben, auf der anderen Seite aber für Verbreitung werthvoller Neuheiten gesorgt würde. Als Mitglieder, aus denen sich die sogenannte Versuchs-Kom- mission zusammensetzen soll, wurden die Herren Kropp, Hofgärtner Hoffmann, Crass, Brettschneider, Neumann und Gude in Vorschlag gebracht und auf Antrag des Herrn Lackner, welcher die Kommission aus fünf, nicht aus drei Mitgliedern bestehend sehen will, es in die Hand des Vorstandes gelegt, event. über die vorge- schlagenen Personen Entscheidung zu trefien. Nach Erledigung dieser geschäftlichen Angelegenheiten kam man zum dritten Punkt der Tages - Ordnung, dem Vortrag des Herrn Wendt über Rosentreiberei. Gewissermaassen als Einleitung seines Vortrages gab Referent seine Absicht dahin zu erkennen, die fremden Rosen von unserem Markt zu verdrängen, und zwar ohne Schutzzoll, nur durch eigenen Fleiss. Dass er es an diesem. nicht fehlen gelassen und fernerhin auch nicht fehlen lassen wolle, dafür liefere er den Beweis durch eine abgeschnittene T’heerose (Ajax) und durch eine im Sommer im Topf kultivirte Rose „La Malmaiscn“, und gebe er sich der Hoffnung hin, dass es ihm und seinen Kollegen gelingen würde, bei entspre- chender Kultur den ganzen Herbst, ja bis zum Februar hin von im Herbst entwickelten . Knospen blühende Rosen ernten zu können, Herr Wendt stellt es in erster Reihe als Hauptaufgabe hin, sich die Sorten zu beschaffen, welche sich willig treiben lassen, und or ‚diese dann durch Kultur zum Treiben vorzubereiten. Um die Sor- | & Se ‚habe er ein grosses Sortiment warın ERHUK und = a 1 würde s. Z. nicht verfehlen, die dankbarsten Blüher nawhaft zu machen. Wie man früher nicht geglaubt, dass in Berlin Azaleen wachsen würden, und wie vor nicht langer Zeit Dresdener Azaleen gesucht gewesen wären, so haben die Azaleenzüchter, wie beispiels- weise die Herren Ebers und Bluth, den Beweis geliefert, dass man billiger und besser in Berlin zu schönen Azaleen gelange, als anderswo. Warum sollten nicht in der Rosenkultur sich ähnliche Erfolge erzielen lassen? Sein Bestreben ginge aber auch noch dahin, das Importiren von Rosenstöcken abzuschwächen und überflüssig zu machen, und weise er nach den Spaeth’schen Baum- und Rosen- schulen in Neu-Britz. Herr Wendt schliesst seinen drastischen und humoristischen Vortrag mit den Worten: Betrachten wir es als ein gemeinsames Werk, theilen wir uns unsere Erfahrungen gegenseitig mit. Auf diese Weise können wir unseren vermeintlichen Feind, das Ausland nämlich, das uns mit Rosen belegt und unser Geld dafür einheimst, mit Eleganz in die Flucht schlagen. Da Herr Wendt in seinem Vortrage die Art der Behandlung unberührt gelassen, durch welche er es ermöglicht, Rosen in solcher ’ Schönheit vorzuführen, so schilderte er nachträglich seine Kultur- methode dahin, dass man, um früh — wie oben angegeben — vom Herbst bis Februar blühende Rosen zu haben, auf gute Vorbereitung der Treibrosen zu sehen habe. Dahin rechne er in erster Linie, dass der Sommerschnitt zu solcher Zeit geschehe, dass die Knospen im Herbst Kraft genug erhalten, um im Winter blühen zu können. Mitte August, wo in der Regel der erste Trieb vollständig beendet sein wird, stelle er bei den Rosen, welche im Januar und Februar blühen sollen, das Giessen ein und plazire die Rosen so, dass sie vor Regen bewahrt bleiben, damit sie nicht zum Weitertreiben an- geregt werden können. So vorbereitet, setze er sie im November in’s Haus und verfahre mit ihrer weiteren Kultur in der Weise, wie er sie schon früher angedeutet. Seiner Ansicht nach wird nach hier gezogenen Rosen, wenn diese auch augenblicklich etwas theuerer, als die importirten, wegen ihres durch den Transport nicht gestörten Aussehens stets Nachfrage gehalten werden. | Bi, Im grossen Ganzen war man mit der von Herrn Wendt ge- ülderten Methode einverstanden, glaubte aber dem Redner nicht — 1311 — beipflichten zu können, wenn er die Sonne nicht unumgänglich noth- wendig zum glücklichen Treiben von Rosen hält. Herr Gude ist der Ansicht, dass Herr Wendt noch nicht von Resultaten sprechen könne, da der Handelsgärtner sich auch die Frage vorlegen müsse, ob auch die auf die Frühtreiberei von Rosen verwendeten Kosten mit dem Erlöse aus denselben in einem richti- gen kaufmännischen Verhältniss stehen, Hierauf erwiedert Herr Wendt, dass er mit den Erfolgen aus seinem erst in der Kindheit befindlichen Unternehmen auch in peku- niärer Hinsicht zufrieden sei. Im weiteren Verlauf kommt man noch zu den verschiedenen Unterlagen, als Rosa canina, R. Manetti, für die Treiberei der Rosen in Töpfen und auf Bezugsquellen für gute Rosen zu sprechen. Da hierüber, sowie über das Decken der Rosen im Winter, namentlich mit Torfgruss, schon früher gesprochen ist, wird auf die einschlägige Verhandlung Bezug. genommen. Herr Gude konnte es sich nicht versagen, einen vom ar Lehrer Fr. Schneider II., Vorsitzenden des Gartenbau-Vereins in Wittstock, in Nr. 23. der Deutschen Gärtner - Zeitung unter der Ueberschrift „Noch einmal die Rosen von Stapleford“ veröffentlichten Artikel, in welchem die in Deutschland nicht nur, sondern auch in England und Frankreich gewaltiges Aufsehen erregenden Bennet- schen Theehybridenzüchtungen besprochen werden, bruchstückweise mitzutheilen. Herr Bennet, dem es gelungen, die erste dunkelkarmoisinrothe Theerose, Duke of Connaught, erzogen zu haben, will es nicht der Zufallsbefruchtung, aus der Rosen wie Marie Baumann, Gloire de Dijon, Marechal Niel u. a. hervorgegangen sind, überlassen, zu neuen Theehybriden zu gelangen, sondern hat sich die künstliche Befruch- tung als Mittel zum Zweck erwählt. Zu dem Ende kultivirt er seine Mutterpflanzen in Töpfen, stellt sie während der Blüthezeit in das Glashaus und nimmt hier mit ihnen eine künstliche Befruchtung vor, indem er Alba rosea und President, die er zu Samenträgern ‚als am geeignetsten ausersehen, mit verschiedenen Remontanthybriden kreuzt. En! | Hierbei macht Herr Gude auf die vorberegte Zeitung aufmerk- Ä g* — 12 — sam, ‚welche wegen ihrer Gediegenheit, Reichhaltigkeit und. Billig- keit wohl für den Verein zu beschaffen sein möchte. Dem Herrn Wendt wurde für seinen Vortrag der Dank der Gesellschaft zu Theil und seinen Rosen wurde der Monatspreis ZU- erkannt. Als Mitglied zur Aufnahme in den Verein hatte sich Herr Kunst- und Handelsgärtner Steinberg, SO Ritterstr. 51, durch Herrn Gude anmelden lassen. Verhandelt Berlin, 23, Januar 1880. Unter dem Vorsitz des Herrn Spaeth tagte heut die Gesell- schaft der Gartenfreunde in ibrer zweiten Sitzung, zu der sich fünfzig Mitglieder eingefunden hatten. An Korrespondenzen waren eingegangen: 1. Ein Schreiben des Herrn Kammerherrn v. Normann, worin derselbe den Dank Ihrer Kaiserl. Königl. Hoheit der Frau Kronprin- zessin für die Höchstderselben vom Verein dargebrachten Glück- wünsche zum neuen Jahr ausspricht. 2. Ein Schreiben des Königl. Landes - Oekonomie - Kollegiums über die Sitzungen etc. unserer Gesellschaft pro 1880. 3. Ein Anschreiben des Vereins der Gärtner und Gastehkerende für Weissensee und Umgegend, worin derselbe seine Konstituirung anzeigt und um Zusendung von Schriften bittet. 4. Eine Spezial - Offerte von Scheideeker in München von „Lappa edulis“, Klette mit essbaren Wurzeln. 5. Eine Aufforderung des Herrn v. Glasenapp zur Betheiligung an Zeichnungen für ein Armee-Geschenk zur Feier des dreiundacht- zigsten Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers und Königs. 6. Ofterte zur Subskription auf das Rümpler’sche Gartenbau- Lexikon. 7. Nr. 2. der Freyhoff’schen Deutschen PERS ru d. d. 9 Oranienburg, den 10. Januar 1880. 7 5er Kuhns hatte Proben schwarzen, zum Schattengeben im ee geeigneten Glases zur Stelle gebracht, und waren Samen- ie e ER ©: Pe) SR: re Schrader in Nord- — 133 — Herr Wendt hatte es sich nicht nehmen lassen, wiederum ein Bouquet schön blühender Rosen, wie Jules, Margottin, L’esperance, Mistress Bosanquet, und vor allen La Malmaison auszustellen. Hierbei kam man noch einmal auf die Rosentreiberei zu sprechen. Die Verhandlungen hierüber boten nichts Neues, sondern konnten zum grössten Theil als Wiederholung des in der vorigen Sitzung Ge- sagten gelten. Wenn man auch heut dem von Herrn Wendt angebahnten Unternehmen das Wort redete und ihm zu demselben Glück wünschte, konnten sich einige Mitglieder noch nicht so recht, für jetzt wenig- stens, von der Rentabilität des Unternehmens überzeugen, obgleich andere in dem Wendt’schen Unternehmen Bestätigung ihrer in frü- heren Sitzungen verlautbarten Ansichten, „die Rosentreiberei kann in Berlin mit Erfolg betrieben werden“, erblicken. Herr Bluth animirt zwar zu Versuchen in der Treiberei, hält es aber für Handelsgärtner gerathen, diese einzustellen, wenn man die Konkurrenz mit dem Auslande nicht aushalten kann. Ausser den Rosen hatte Herr Wendt blühende Veilchen in Töpfen und in Bouquets mitgebracht, an welchen er den Beweis liefern will, dass er nicht blos bei der Rosentreiberei stehen bleiben will, sondern auch in der Veilchentreiberei zu Hause ist. Er geht auf die Vergangenheit, etwa auf fünfundzwanzig Jahre zurück, wo- einige Gärtnereien in Potsdam, wie die Moos’che, Friedrich’sche u. a., halb Berlin mit Veilchen versahen. Viele Jahre habe er probirt und studirt, wie auch er es möglich machen könne, die Veilchentreiberei mit Glück zu betreiben. Jetzt, wo er auf richtiger Fährte zu sein glaube, finde er, dass auch die Veilchen eine gute Einnahme abwerfen. Er kultivire gegen zweitausend Stück in Töpfen, Kästen und im Freien, und zwar sowohl das gewöhnliche Veilchen wie das Veilchen „Der Czar“. Wegen des sogenannten „Barrenstein’schen Veilchens“ kann Ref. keine nähere Mitiheilungen machen. Was seine Kulturen anlangt, so pflanzt er die zu treiben- den Veilchen frühzeitig, ungefähr Mitte August, in Töpfe oder zieht sie gleich in Töpfen, was er für zweckmässiger hält, und stellt sie zur rechten Zeit theils in’s Warmhaus zum Treiben, theils in Kästen, die er mit Gräben von 1 bis 1% Fuss umgeben und diese mit * _Pferdemist angefüllt hat. Diese Kästen sind aber nicht nur zur — 134 — Aufnahme von Töpfen bestimmt, sondern nehmen auch Veilchen, die in den Rabatten gestanden, in grösseren Abtheilungen ausgestochen auf. Licht und Luft muss den in den Kästen stehenden Veilchen so oft und so viel wie möglich gegeben werden, da im entgegen- gesetzten Falle dieselben zwar grosse Blätter, aber keine Blüthen treiben. Die Veilchen zu lange auf einer und derselben Stelle ste- hen zu lassen, halte er nicht für rathsam, da sie leicht von der Spinne zu leiden hätten. Aus den Aussaaten hat Herr, Wendt noch keine schönen Exemplare erhalten. Herr Drawiel treibt die Veilchen in fettem Boden im Freien, pflanzt sie im November in fette Erde in Töpfe und ist mit seiner Treiberei — namentlich treibt er das Vietoria-Veilchen — zufrieden. ‚Herr Gude hält es nicht für nothwendig, die Veilchen in Töpfen zu kultiviren, ist vielmehr der Ansicht, dass sich dieselben in Beeten mit geneigter Lage, über welche transportable Kästen kommen, ebenso gut kultiviren lassen; ‘freilich hat das Treiben in den Häusern das Gute, dass man zu jeder Zeit zu denselben gelan- gen kann. | Herr Bluth will die Veilchentreiberei in eine Früh- und eine Spättreiberei theilen. Für die Frühtreiberei, wo man also um Weih- nachten blühende Veilchen haben will, hält er das alte russische Veilchen für das geeignetste. Wiesenboden, welcher stets die nöthige Feuchtigkeit haben wird, eignet sich sehr gut zur Veilchentreiberei, während er eingebaute Grundstücke geradezu als ungeeignet - ver- werfen muss. Das russische Veilchen darf, seiner Ansicht nach, nieht zu warm gestellt und nicht zu lange getrieben werden. Schliess- lich wendet Herr Bluth sich dem alten guten gefüllten Veilchen zu, welches jedoch erst spät im Herbst eingepflanzt und kalt gestellt werden muss. Herr Neumann bemerkt, dass Herr Schmerwitz in Potsdam ausschliesslich das russische Veilchen und ein von ihm gezüchtetes ' Monats-Veilchen, das er indessen nicht abgiebt, treibt. Herr Gude, welcher einige Töpfe schöner, aus Samen selbst- gezogener blühender Aphelandra Roezeli vor sieh stehen hat, lässt sich über die Kultur der Aphelandra dahin aus: Die Kultur ie Ar ist eine einfache ‚and sehnale, denn nur 6 bis 8 Monate — 1355 — haben hingereicht, die vorgeführten Exemplare aus dem Samen zu solcher Vollkommenheit zu bringen. Die Aphelandra trägt, wenn man ihr einen trockenen Stand giebt, willig Samen. Dieser Same, welcher nicht allzu lange keim- fähig bleibt, wird Ende April ausgesäet und die Pflanzen in ein Ge- misch von Haide- und Laub-Erde gepflanzt, darauf im Herbst auf einen warmen Kasten und in’s Haus gebracht, in welchem sie bei 15 bis 20 Grad freudig gedeihen. Eine niedrigere Temperatur be- kommt ihnen nicht, da sie schon bei 10 bis 12 Grad die Blätter hängen lassen. Herr Gude giebt der Aphelandra Roezeli den Vor- zug vor Aphelandra Porteana und Leopoldi. Herr Brettsehneider macht bei dieser Gelegenheit auf die Acanthaceen, wie z.B. auf die Justieia und ähnliche, aufmerksam, die durch ihre Blüthen einen lieblichen Anblick gewähren. Bezüglich der Frage: „Woher kommt es, dass die Hyazinthen sich in diesem Jahre so schlecht und schwer treiben lassen?“, ist man sich darüber einig, dass, weil die Zwiebeln wegen des un- günstigen Frühjahrs nicht ausgereift seien und die Bildung der Re- servestoffe nicht in der normalen Weise vor sich gegangen, als dies beim völligen Reifezustande der Fall zu sein pflegt, sich die zu trei- benden Zwiebeln mangelhaft bewurzeln und somit schwer und schlecht treiben lassen. Herr Mewes bemerkt hierzu, dass man gut thut, die zu trei- benden Zwiebeln so lange ruhig in der Erde zu lassen, bis die Blät- ter aus dem Zwiebelhalse heraus sind. Früher habe er die zur Weihnachtstreiberei bestimmten Zwiebeln im Oktober eingelegt und schon am 20. Dezember blühende Hyazinthen verkaufen können, in diesem Jahre wäre ihm dies nicht gelungen. Herr Lackner hält das Einlegen derselben im Oktober zu obigem Zweck für zu spät, ist vielmehr für ein zeitigeres Einlegen, also im August, September, und hat sich dadurch stets guter Re- sultate zu erfreuen gehabt. _ Verhandelt Berlin, den 6. Februar 1880. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung damit, dass er die Pro- 'tokolle der Sitzungen des Monats Januar 1880 verlesen liess. Die- - selben wurden nach Vornahme einiger Aenderungen angenommen. — 136 — An Korrespondenzen waren eingegangen: 1. Ein Schreiben des Herrn Krannich, Besitzer der Thüringer. Holzwaarenfabriken und Wassersägewerke zu Mellenbach, womit er Preislisten seiner Fabrikate für Gärtnereien übersendet. Die Preis- listen wurden herumgegeben. 2. Eine Benachrichtigung des Direktors des Königl. pomologi- schen Instituts zu Proskau, Herrn Stoll, wonach das Sommer- Semester an diesem Institut anfangs April beginnt, und in welchem gleichzeitig die Hauptfächer, in denen unterrichtet wird, und das Honorar für die verschiedenen Semester angegeben werden, 3. Eine Liste zur Subskription auf eine von dem landwirth- schaftlichen Centralverein des Herzogthums Braunschweig, Sektion für Gartenbau, von Herrn Hofgärtner ete. Burmester und Herrn Kunstgärtner Bültemann herausgegebene Anleitung zum Spargel- bau, zum ungefähren Preis von 80 Pf., wurde ausgelegt. 4. Von dem Preis-Courant der Messerfabrik von Focker & Sohn in Stolpen bei Neustadt (Kgr. Sachsen) wurde Kenniniss genommen. Der in der Monats- Sitzung vom 9. Januar 1880 von Herrn Gude als Mitglied angemeldete Herr Kunst- und Handelsgärtner Steinberg, Ritterstr. 51, wurde als Mitglied proklamirt, und der als Gast heute anwesende Herr Kunst- und Handelsgärtner Draheim, Alexandrinenstr. 106, meldete sich zur Aufnahme als Mitglied des Vereins an. Zur Tages-Oıdnung übergehend, kamen die dem $ 32 der Grund- bestimmungen zufolge in der ersten Januar-Sitzung eingebrachten Abänderungen der Grundbestimmungen zum Vortrag. Da die be- antragten Abänderungen in dem Protokoll vom 9. Januar verbotenus Aufnahme gefunden haben und in der ersten März - Versammlung zur Entseheidung gelangen, sei hier nur erwähnt, dass man es in der heutigen Sitzung aus vielen Gründen für gerathen hielt, es bei der halbjährlichen Einziehung der Mitgliedsbeiträge zu belassen, in- dess für einen jährlichen MI SENONENE von 10 Mark seitens der . auswärtigen Mitglieder: stimmte. 00... Den $ 33, die Gültigkeit der Gesellschaftabeschlüsse. anlangend, * hielt man eine Aenderung desselben nicht für angezeigt. S nn _ Dem Antrage des ‚Herrn Crass, dass bei unseren Ausstellun- ua Aussteller nicht Preisrichter s sein _. glaubte man für heute * — 137 — die Fassung zu geben: „Aussteller dürfen nicht Preisrichter sein; werden Aussteller zu Preisrichtern gewählt, sind sie von der Kon- kurrenz ausgeschlossen.“ Herr Garten - Inspektor Wredow berichtete über den Kassen- befund und theilte mit, dass gegen die von Herrn v. Fürich ge- legte Rechnung in keiner Weise Ausstellungen zu machen seien. Er bat den Herrn Vorsitzenden, dem Herrn Schatzmeister Decharge zu ertheilen, und konnte der Vorsitzende nicht umhin, dem Herrn v. Fürich den Dank der Gesellschaft für die prompte und ge- wissenhafte Führung des Ehrenamts eines Schatzmeisters abzustatten. Zum dritten Punkt der Tages-Ordnung, die Wahl des Ausstel- lungsraums für die Frühjahrs - Ausstellung betreffend, übergehend, referirte der Vorsitzende, dass das Komite der internationalen Fischerei- Ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde für den Fall, dass diese ihre Ausstellung mit der Fischerei-Ausstellung ver- schmelze, so günstige Bedingungen gestellt habe, dass er es im In- teresse der Gesellschaft für erspriesslich gehalten, dem Antrage jenes Komites zuzustimmen. Das Komite räumt einmal die geeignetsten Räume für die Pflanzen- etc. Ausstellung ein und sichert dem Verein eine Entschä- digung von 3000 Mark zu, eine Summe, welche ungefähr der Verein bei seinen früheren Ausstellungen eingenommen. Auch berechtigen. die jedem unserer Mitglieder zustehenden 6 Billets zum Besuch der Fischerei- Ausstellung. Bei so günstigen Offerten glaubten die Mitglieder auch ihrer- seits es nicht von der Hand weisen zu dürfen, dem Antrage des Komites der Fischerei-Ausstellung zu willfahren, obgleich man es sich nicht verhehlte, dass die Aussteller, wenngleich die Königl. Gärten mit grossen Dekorationspflanzen zu Hülfe kommen würden, es bier mit einem grösseren Terrain, als in dem früheren Lokal, zu thun hätten, und die aus der Gewerbe-Ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde erwachsenen ungünstigen Resultate wohl noch in dem traurigen Andenken eines Jeden von uns seien. Es wurde demzufolge beschlossen, den in der Sitzung vom 91. November 1879 gefassten Beschluss aufzuheben und heute u beschliessen, die diesjährige ee. mit der age a en zu vereinigen. — 18 — Der Antrag des Herrn Brettschneider und Genossen, dass die Gesellschaft der Gartenfreunde sich an der vom Gartenbau - Verein in’s Leben gerufenen „Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung‘‘ bethei- ligen möge, wird auf Antrag des Herrn Garten-Inspektors W redo w in einer der nächsten Sitzungen noch in nähere Erwägung gezogen und sodann über denselben Beschluss gefasst werden. Die Rosen des Herrn Wendt anlangend, so bewies dieser in zwei schön und reichlich blühenden, niedrig: veredelten Exemplaren von L’esperance und Duchess of Sutherland, dass er ausser den be- reits früher vorgeführten Sorten wieder mit einigen Sorten aufwarten könne, die sich mit, Erfolg treiben lassen. Nicht minder schön waren in einem Bouquet abgeschnittener Rosen u. a. Paul Neron, Mar£chal Forey, Charles Margottin, Madame Druot, Duchesse d’Os- suna vertreten, Hierbei kam Aussteller nochmals darauf zurück, dass er durchaus nicht übertreibe, wenn er sage, dass ihm aus seiner nur in den ersten Stadien befindlichen Frühtreiberei von Ro- sen in diesem Jahre ein gutes und lukratives Geschäft erwachsen ‘sei. Zu jeder Tageszeit stehen seine Treibhäuser den sich gerade für diesen Zweig der Gartenkunst Interessirenden offen und würde er stets mit Rath und That seinen Kollegen wie Gartenfreunden zur Hand gehen. Lieb wäre es ihm, wenn über kurz oder lang die Frühtreiberei von Rosen in Berlin sich Bahn gebrochen, und er sich dann sagen könne, dass er es mit gewesen, der hierzu den Impuls gegeben. Herr Kunst- und Handelsgärtner Müller hatte blühende Tulpen zur Bestimmung der Sorten ausgestellt. Herr Bacher hatte ein schön blühendes Exemplar einer Ama- ryllis regina ausstellen lassen; die Zwiebel hatte er vor ca. 2 Jahren von einem Sammler Charles Weber aus Memphis im Staate Te- ' nessee (Amerika) erhalten, und hatte dieselbe im ersten Jahr nur eine kleine Blume gebracht, während sie in diesem Jahr in schönen - Blüthen prangt. Der Verein kaufte diese Pflanze für den vom Aus- steller bedungenen Preis von 6 Mark an und wurde sie unter den ne gärtnerischen Mitgliedern verloost. . Herr Fabrikbesitzer Hoflieferant Hugo Alisch, ‚Berlin S, Belle- str. 11, zeigte einen Apparat vor, der nicht nur für Tape- nderr auch e Besondere. für u welche sich mit — 13931 — Zimmergärtnerei beschäftigen, von grosser Bedeutung sein dürfte. Herr Alisch nennt diesen Apparat Thauapparat und giebt über denselben folgende Beschreibung: „Dieser Apparat besteht aus einem 2 Liter Wasser haltenden verschlossenen Behälter, welcher mit einer Luftpumpe und einer eigenthümlichen Füllvorrichtung verbunden. Derselbe hat den Zweck, das Wasser so fein zu zerstäuben, dass es sich wie Thau auf die Pflanzen legt, und eignet sich besonders zum Benetzen feiner, zarter Pflanzen und Bouquets, auch dürfte sich der- selbe bei Verfolgung des lästigen Ungeziefers mit Hülfe des Crepins anwenden lassen. Nicht minder wird der Apparat in trockenen Räumen Verwendung finden, um dieselben gleichmässig zu feuchten. Der Apparat, welcher durch seine solide Ausführung — der- selbe ist ganz von Metall gefertigt — sich bereits in mehreren Häu- seın Eingang verschafft hat, wird von Vielen, die mit demselben hantieren, als praktisch bezeichnet und empfohlen. Der Preis des mehrerwähnten Thauapparats stellt sich auf 10 Mark.“ Die Rosskastanie, ihr Ursprung und ihre. Einbürgerung bei uns. 5 VOR Carl Bolle, (Vortrag, gehalten am 17. Dezember 1379.) (Sehluss.) Sollte bei soviel sich häufenden Gelegenheiten nicht der Zu- fall oder halbspielende Liebhaberei, die allen Zeiten angehört, ein- mal die glänzenden Kastanien von der fremden Erde in die Tasche, aus der Tasche in den Mantelsack eines Heimkehrenden und aus diesem wiederum, noch rechtzeitig, in märkische Erde haben gleiten lassen ? Vermuthung! wird man sagen; aber Vermuthung, füge ich hin- zu, die fast alle Chancen der Wahrscheinlichkeit für sich hat, auch ohne dass man an jene Sitte der grossen Tour junger adeliger Ka- valiere mit ihren Hofmeistern denkt, oder daran etwa, dass ein so leidenschaftlicher Gartenfreund, wie der alte Derfilinger es war — zu- gleich, wohlbemerkt, ein geborener Oesterreicher — seit 1646 Gusow und die Bude en ans Güter besessen und # — 140 ° — also wohl auch auf ihnen gepflanzt haben wird. So ermöglicht es es sich, dass abseits von den noch jungen Stämmen, die der kur- fürstliche Leibmedikus Elssholz kannte, hie und da auf irgend einem entlegenen Edelhofe an Spree oder Havel schon weitschattende Rosskastanien, unbekannt und unbeachtet, stehen mochten. Die Einführung des Baumes in Frankreich hatte sich, ganz ebenso wie die österreichische, von Konstantinopel aus vollzogen. Sie geschah durch einen Sieur Bachelier, welcher als ein curieux, also als ein Pflanzenliebhaber, de Paris bezeichnet wird, gleichzeitig mit derjenigen der gefüllten Anemonen, im Jahre 1615. So berichtet Tournefort. Hier, wo grössere Schreiblust und Hang zu memoi- renhafter Aufzeichnung der Tagesbegebenheiten herrschte, erfahren wir auch, was für Berlin verschwiegen bleibt, wo nämlich die Erst- linge der in Rede stehenden Baumart gepflanzt worden sind. Das erste Individuum im Hötel Soubise, das zweite im Jardin du Roi, jetzigem Jardin des plantes, das dritte in dem heut noch so vieler und wundervoller Kastanien sich rühmendem Luxembourg. Doch nahm später auch ein enormer Baum in den Gärten des Temple die Ehre in Anspruch, nicht nur der grösste seines Geschlechts in Frank- reich, sondern auch der Mutterstamm aller anderen daselbst vorhan- denen zu sein. Für England wird die auch in Linn&’s Schriften aufgenom- mene Jahreszahl 1550 wohl kaum mit Recht als Einführungsdatum angegeben, wie aus dem Zusatze erhellt, die Spezies sei aus den Ge- birgen Tibets, mit welchen damals absolut kein Verkehr war noch ‘sein konnte, dorthin übertragen worden. Die früheste nachweislich konstatirte Existenz derselben am Ufer der Themse geht auf das Jahr 1579, immerhin eine frühe Periode, zurück, wo Gerard in seinem Herbal ihrer als einer seltenen ausländischen Baumart Er- wähnung thut, deren Ursprung er nicht näher beleuchtet, während Kar kinson 1629 denselben gleichfalls auf Konstantinopel zurück- = -. war der prächtige Baum denn gewonnen und eroberte sich = | nach, und nach den grössten Theil Europa’s zum zweiten Vaterlande. . \llerdings mehr den Norden als den Süden, sei es dass des ersteren ‘€ Luft ihm mehr ge sei x a er in letzterem den _ 14 = mochte. Er hat sich dergestalt bis zum mittleren Skandinavien, ja noch weiter nordwärts, in Schweden und Finnland bis zum 63. Grade verbreitet (in Nordbothnien, unter dem 66. Grade, dagegen erfriert er), in dem milderen Norwegen erreicht er sogar 67° 56‘. Bäume, welche Schübeler als bei Christiania stehend abbildet, machen den Ein- druck, als könnten sie ebenso gut nach in Schönhausen oder Charlottenburg stehenden Originalen aufgenommen worden sein. “Ebenso ist er in den Vereinigten Staaten Nordamerika’s allge- mein geworden und, nach Professor Asa Gray, hie und da drüben bereits als fast naturalisirt anzusehen. Aber unter der Alltäglichkeit seiner Erscheiaung verbarg der Rosskastanienbaum ein Geheimniss, dem die frühere Zeit wenig nachgeforscht hatte: das pflanzengeographische Räthsel seiner ursprüng- liehen Herkunft. Nur ein Gartenbaum sollte er an den Gestaden des Bosporus, von wo man ihn erhalten, gewesen sein. Der allmälig üblich gewordene Name Castagno d’India, noch heut im Italienischen der ausschliesslich gebrauchte, französisch Maronnier de !Inde lautend, obwohl auch anderer, natürlicherer Auslegung fähig, schien auf ein fernes "asiatisches Vaterland hinzuweisen, das unter sehr ‘abwei- chenden Lesarten bald als das nördliche: Indien, als Persien oder Tibet, bald allgemeiner als der Norden oder das Centrum Asiens, immer aber in vorsichtig undeutlicher Weise angegeben ward. Es wollte scheinen, als ob er, ein Lieblingsbaum jener erobernden Na- tion, den vordringenden Türkenstämmen in ihre oströmische Herr- schaft gefolgt sei. Nirgend jedoch ein Beweis für sein wildes Vor- kommen. Je weiter hinein nach Asien die Wissenschaft ihre Fackel trug, um so weniger gelang es, gerade über diese Frage Licht zu verbreiten. In Indiens Bergen, im Himalaya, begegnete man aller- dings zuletzt einer der Rosskastanie nicht unähnliehen Hippokastanee, aber sie wies sich bald als spezifisch, nach der Anschauung Vieler als Pavia, sogar. als generisch verschieden aus, und der unermüd- liche Royle, der sich diese Nachforschung an Ort und Stelle be- sonders angelegen sein liess, verneint, jemals eine Spur der wahren Rosskastanie daselbst gefunden zu haben. Gleich fruchtlos blieben analoge Bemühungen in China, im südliehen Sibirien, ganz neuer- dings auch in dem hier vorzugsweis zu berücksichtigenden Tur- , kestan. Immer mehr schwand die Hoffnung auf endgültige Lösung 5 — 12 — des Problems, als ganz unverhoffter Weise der Explorationseifer der Gegenwart diesen gordischen Knoten dergestalt durchhieb, dass sie darthat, man habe in viel zu weiter Ferne gesuebt, nicht das ent- legene Asien, nein, die Balkanbalbinsel, insbesondere das nördliche Griechenland, sei diese Heimath. Die Türken, und wahrscheinlich vor ihnen die Byzantiner, haben die Hand nur.nach den Wäldern ihrer nächsten Nachbarschaft auszustrecken gebraucht, um den Be- sitz dieses Schmuckbaums zu 'erlangen. Seine hochasiatische Ab- kunft war einfach eine pflanzengeographische Fabel gewesen, wahr- scheinlich von levantinischen Gärtnern den Giaours des sechszehnten Jahrhunderts aufgebunden. Man hätte das lange wissen können, hätte man sich nicht zu sehr gesträubt, von der Pedanterie einer einmal gang und gäbe ge- wordenen Ansicht abzugehen. Lag ja doch eine Beobachtung vor, allerdings weit in den Beginn dieses Jahrhunderts zurückreichend, derzufolge ein Engländer, Dr. Hawkins, in seines Landsmanns Sibthorp Prodromus Florae graecae (1806) bezeugt, er habe die Ross- kastanie auf dem Gebirge Pindus und am Pelion wild angetroffen. Diese Angabe ist siebzig Jahre lang einfach todt geschwiegen worden. Es blieb den Reisen des eifrigen griechischen Botanikers Or- phanides vorbehalten, ihre Wahrheit im Allgemeinen, immer aber noeh ohne Präzisirung des Standorts, zu bekräftigen und die Kunde davon in weiteren Kreisen mündlich in Umlauf zu bringen. Auf dem botanischen Kongress zu Florenz, auf welchem auch unser Verein vertreten war, sprach er davon zu mehreren Anwesenden. Tsebichatcheff veröffentlichte das Faktum in einer Anmerkung seiner französischen Version von Griesebach’s „Vegetation der Erde“. Schon früher hatte Decaisne im Traite general de bota- nigue, 1868, von der Rosskastanie gesagt: croit en Asie et dans : n Europe orientale. Ich selbst war seit Jahren von diesem begin- S nenden Umschwung der Meinung unterrichtet, war überzeugt; aber | > Maape lich war der Beweis nicht ‚geliefert, alle Details fehlten. a Diese letzteren besitzen wir nun seit Kurzem. Wir verdanken und zwar in ausgiebigstem Maasse, unserem berühmten Lands- Herrn Theodor von Heldreich, Direktor des botanischen zu en Dieser ı um de De ‚seines Adoptivvaterlandes BEREITETE Fer ST Be ET ra ae Er Er N) N — 13 — Hellas hochverdiente Forscher hat den glücklichen Fund nicht nur selbst und vollkommen selbstständig gethan, sondern sich auch die Mühe nicht verdriessen lassen, alle Einzelheiten desselben vermöge seiner nieht minder eleganten als gründlichen Feder zu schildern, Er ist mithin, unbeschadet des Verdienstes seiner Vorgänger, als der wahre Oedipus dieses Räthsels zu betrachten. Hören wir ihn selbst. Die Sache ist brennend von Tages- interesse und so gut wie ganz neu. „Glücklicherweise hat mich meine diesjährige Reise nach Nord- griechenland (Juli— August 1879) in den Stand gesetzt, Dr. Haw- kins’ und Orphanides’ Angabe zu bestätigen und der Rosskastanie das Indigenat in der europäischen Flora wiederum und hoffentlich endgültig zu vindiziren. Ihre Heimath, oder wenigstens ein Gebiet ' ihres Verbreitungsbezirks, ist gefunden. Aesculus Hippocastanum ist ein in den Hochgebirgen von Nordgriechenland, Thessalien und Epirus wildwachsender Baum. Als mein Führer Nikitas am Chelidonigebirge in Eurytanien mir von einer wilden Kastanienart erzählte, die in einer Schlucht der unteren Tannenregion wachse, dachte ich zunächst an die hier allenthalben häufige Castanea vulgaris, deren wilde Stammform mit kleinen Früchten hier zu Lande ja auch wilde Kastanie im Gegen- satze zu der veredelten grossfrüchtigen Varietät genannt wird; da er indess behauptete, es seien auch die Blätter verschieden und die Früchte ganz bitter und ungeniessbar, so scheute ich den Umweg nicht mehr, und wie gross war nun mein Erstaunen, hier in der Wildniss, an den felsigen Abhängen der Schlucht, eine Gruppe von mit halbreifen Früchten bedeckten Rosskastanienbäumen zu 'sehen. Bald konnte ich mich nun auch von dem Vorkommen zahl- reicher Bäume von Aesculus Hippocastanum an anderen Lokalitäten der Gebirge Eurytaniens und der Phthiotis überzeugen. Ueberall kennen die Gebirgsbewohner dieser Gegenden den wilden Kastanien- baum (Aygıa Keorevne) und verstehen darunter Aesculus Hippo- castanum, im Gegensatz zu Castanea vulgaris, dem zahmen Kasta- . nienbaum (‘Huegn Keoravnd) oder schlechtweg „Aastanea“. Heldreich hatte auf seiner Reise Gelegenheit, fünf verschie- dene Standorte aufzufinden und topographisch genau zu fixiren. ‚ fährt er fort, liegen in der unteren Tannenregion, in er » einer Seehöhe von ungefähr 3000—4000 Fuss. Es sind schattige, mehr oder weniger feuchte Waldsehluchten, wo die Rosskastanie in Gesellschaft der Erle (Alnus glutinosa), des wilden Nussbaums (Ju- glans regia), der Platane (Platanus orientalis), der Esche (Frazinus excelsior), verschiedener Eichen (Quercus pubescens, Willd. und Q. conferta, Kit.), des Ahorn (Acer platanoides), ‚der Ostrya carpini- Jolia, der Tanne (Abies Apollinis, Lk.), der Stechpalme (Ilex Agui- JFolium) u. a. m. wächst. Dass die Rosskastanie an den genannten Orten als wirklich wild und einheimisch zu betrachten ist, kann keinem Zweifel unterliegen. Der Verdacht, dass sie etwa aus der Türkenzeit stamme und, einst von den Türken eingeführt und kultivirt, nun verwildert sei, ist völlig unzulässig, denn abgesehen davon, dass dies beim Volke durch Ueberlieferung bekannt sein müsste, spricht die grosse Menge der Bäume, die Art und Weise des Vorkommens und die Natur und Lage der Standorte in den abgelegensten und unbewohnten Gebirgs- orten, wo die Türken niemals oder nur’selten hinkamen, entschieden dagegen Die wenigen Gewächse (wie z, B. einzelne Dattelpalmen), die man etwa als von den Türken in Hellas eingeführt und gepflanzt ansehen kann, finden sich in der nächsten Umgehung der Städte ie oder in diesen selbst und in den testen Plätzen, von denen sich der Türke in Hellas selten zu entfernen pflegte.“ Unser Gewährsmann bemerkt weiter, dass die von ihm genann- ten Standorte gewiss nicht die einzigen seien, auf welche sich das Vorkommen des Baumes beschränke, sondern es werde dieser viel- mehr mit grösster Wahrscheinlichkeit noch an vielen ähnlichen Orten ; der grossen Gebirgskette des Oeta und Veluchi zu finden sein, wie ihm das auch die Bergbewohner vielfach versichert haben. Der = . Pelion und das Pindusgebirge liegen nur in verhältnissmässig gerin- - ‚ger Entfernung, und so stellt sich denn — wiederum nach Hel- dreich’s Ausspruch — die Verbindung mit dem alten Hawkins- n: schen Fundort ganz natürlich her. Es sind mithin: Thessalien mit ıbegrift von Phthiotis, Eurytanien und Epirus als das eigentliche ‚Verbreitungsgebiet der Rosskastanie in Europa anzusehen und die- Ib ER in den Bergen zwischen Oeta, Othrys und Pelion | Me und Veluchi, N ae Pindus andererseits als or | „Vielleicht, fährt Heldreich fort, brachten sie die Türken. oder schon die Byzantiner, von hier nach Konstantinopel. Wahr- scheinlicher ist es indess, dass sie dieselbe aus nächster Nähe ein- führen konnten, da man vermuthen darf, dass sie auch in Macedo- nien und besonders in Thracien vorkomme.“ Aber ihr Gebiet wird noch viel weiter auszudehnen und nicht minder auf das jenseitige Gestade des Bosporus und des Aegäischen Meeres hinüberzuführen sein. Es liegt eine, gleich der von Hawkins, trotz ihres Interesses unbeachtet gebliebene Angabe vor, welche dies fast ausser Zweifel setzt: diejenige Eichwald’s, welcher, wohl als Augenzeuge, sie in in Imeretien gefunden zu haben erklärt. Hieraus ist zu schliessen, dass es zur Stunde noch unentdeckte Fundorte in Kleinasien gebe, welche die hellenischen mit den trans- kaukasischen verknüpfen, ja es ist denkbar, dass sich die Spezies bis in den waldreichen, so vielfach mit pontischer Vegetation ge- schmückten Norden Persiens hinein erstreckt. Im Himalaya möchte jedoch, wie bereits geschehen, vergeblich nach ihr gesucht werden, weil, wie gesagt, eine vikariirende Art, A«sculus oder Pavia indica, Royle, daselbst statt ihrer auftritt. Weit eher wäre noch das Auffinden der Rosskastanie in dem zu so hohen Kämmen sich emporgipfelnden Kreta annehmbar, über welches Habitat eine sehr alte Notiz von Honorio Belli vorliegt. Zwar haben Neuere, unter ihnen der scharfblickende Heldreich selbst, sie nicht daselbst nachzuweisen vermocht, trotzdem bleibt die Möglichkeit einer zu erbringenden Bestätigung dieses von Bauhin zitirten Standortes in dem grossen Insellande nicht ausgeschlossen. Haben ja doch die jüngsten Nachrichten beispielsweis einen analo- gen Fall ausser Zweifel gesetzt: ich meine das Vorkommen der so lange in Cypern vergeblich gesuchten, nun aber ee; entdeckten Libanonsceder daselbst. Angesichts der. Rosskastanie, welche ohne Rückbalt auf ie & Alibi in Hochasien verzichtet, um als u unbestrittener Autochthon des klassischen Bodens uns. entgegenzutreten, taucht die eine inhalt- schwere Frage vor uns auf: a en Alten im eigenen Lande uubakanm bleiben: wie Re = 10 Wie kommt es, dass dieser mskwärdige und anfiallende Baum — 146 — es zu, dass griechische und römische Schriftsteller, auch die dar- stellenden Künste, sich niemals mit ihm beschäftigten? Der Gedanke einer Verwilderung ist, wie wir sahen, in voll- kommen befriedigender Weise zurückgewiesen worden. Das zweite Räthsel, zu dem der Baum Veranlassung giebt, wird nicht leicht vollständig zu lösen sein. Ein negativer Zufall muss stark dabei mitgewirkt haben; aber auch die erklärenden Motive lassen sich viel- leicht auffinden. | Gewiss besassen die Alten das, was wir Naturgefühl nennen, >= im Allgemeinen in nicht minder hohem Grade als wir, aber in die a Analyse der Einzelheiten vertieften sie sich mit weit geringerer Vor- liebe Ebensowenig waren sie im Beschreiben der Naturprodukte Meister, begnügten sich vielmehr willig mit einer sehr geringfügigen j Fülle von Stoff. Schon Humboldt hat hervorgehoben, mit welchem “ vergleichungsweis ärmlichen Material die gepriesenen Kränzewin- | derinnen Athens oder Sieyon’s arbeiteten. Wohl mochten Alexander und seine Diadochen die Naturschätze Asiens den Hellenen vertrau- ter gemacht haben, zur systematischen Durchforschung des eigenen Bodens war für diese weder Neigung noch Nöthigung vorhanden. Theophrast war nun einmal’kein Boissier und er hatte unter den ihm zutragenden Rhizotomen weder einen Kotschy noch einen Bourgeau. Wer Einblick in die Konfusion und Dürftigkeit der ein- schlägigen Literatur gewonnen hat, der weiss, bei allem Respekt vor der sonst so glänzenden Begabung jener Autoren, wie himmelweit und unvortheilhaft ihre Tendenz von den modernen Methoden natur- - wissenschaftlicher Beobachtung abwich. Behaupten ja doch Manche — was ich nicht glauben will — das heilige Feuer des botanischen Explorationseifers begönne in unseren Tagen bedenklich nachzulassen. ' Darf es da Wunder nehmen, wenn dagegen dieser Funke bei Joniern - und Doriern noch unangefacht unter der Asche glimmte? Das Pflanzenreich lieferte der antiken Welt mehr Typen; in ‚deren: regelmässiger Verwerthung nach allen Richtungen hin man h gefiel, als jenes wollüstig empfundene Rieseln aus unerschöpf- em en an | dessen TR viele von uns a Noneren sich ® keit, nur zwei fremde Waldbäume, Platane und Cypresse, bei sich heimisch gemacht. Leicht mochte daher ein wenn aueh noch so schöner und mäch- tiger Baum, in den Bergwildnissen des weniger gesitteten Nord- griechenlands wurzelnd, dem literarischen Bewusstsein der hellenischen Welt fremd geblieben sein, weder im Theophrast noch im Dioskorides, noch weniger bei Plinius Erwähnung gefunden haben. Die Silber- linde liefert ein anderes Beispiel eines gewaltigen Baumriesen, dem im Alterthum gleiche Vergessenheit zu Theil geworden ist. Mein Gott, was würde über die Rosskastanie glossirt worden sein, wenn sie bei Hesiod oder Anakreon oder wenigstens in den Schriften der zu ihrem eigenen Erstaunen neuerdings so oft als botanische Autorität zitirten Komiker vorkäme! Wüsste man von ihr vielleicht gar als Attribut, sagen wir als Keule, der den Ossa auf den Pelion thürmenden Giganten, oder als Brennholz der zeit- weis den Pindus bewohnenden Musen, fände man sie dargestellt auf Vasenbildehen in der Attitüde irgend einer Nymphe, die irgend ein Gott ovidisch in sie verwandelt, welch’ Geräusch würde sie in der philologischen Welt verursacht haben! Zahl- los würden die Federn sein, die sie dann, als mythologischer Baum, in Bewegung gesetzt hätte. So dagegen hat sie, weltvergessen, den Traum ihres urwüchsigen Daseins zwischen Klephten und Ziegen- = hirten geträumt, die mehr von ihr wussten, als Tournefort oder Linne. Ihre Zeit war eben noch nicht gekommen. Immerhin würde jetzt kein Kritiker daran Anstoss nehmen dürfen, wenn es einem Maler gefiele, im Bilde den Orpheus unter dem Sehatten einer wilden Rosskastanie die ungeheuren Thiere, des = thracischen Urwalds durch Saitenspiel zähmen zu lassen. Die Kngerliussplase. Vom Stadtgarten-Inspektor ) Die Frage: Wie sind. die u unsere: n Gärt als eine Auen anerkennen und basieibk, sein, Mittel: und 10* an Werdurien win. chen Thiere zu vertilgen?, ist. nichh allein für den Gärtner eine ie tige, ‚oft sogar eine Lebensirage, auch jeder ‚Naturfreund ; —. 148 — Wege zu ersinnen, um das Auftreten und die Verbreitung wenigstens der schlimmsten derselben zu verhindern. Der Engerling, die Larve des Maikäfers, ist wohl von allen diesen Thieren der grösste Feind zu nennen, den unablässig zu be- = kämpfen eine Hauptaufgabe ist und der, wo er auftritt, fast immer vollständige Vernichtung der Vegetation im Gefolge hät; leider sind bisher alle Versuche, so mannichfaltiger Art sie auch waren, ohne ein nennenswerthes Resultat geblieben. Ich hatte Gelegenheit, diese schreckliche Plage öfter zu beobachten und Zeuge zu sein, inwieweit die Zerstörungen überhand nehmen können, wenn das Vorhandensein der Engerlinge nicht rechtzeitig entdeckt wird. Es war in den 50er Jahren, als der Marly-Garten, diese Perle unter den Schöpfungen des Garten-Direktors Meyer, von den Engerlingen so heimgesucht wurde, dass die wunderschönen Rasenbahnen ihnen zur Beute fielen, und zwar waren die Wurzeln so vollständig abgenagt, dass der Ra- - ‚sen, dessen Stolonen innig zusammen hielten, wie eine Decke von dem Erdreich abgerollt werden konnte. Einige Jahre später traten sie plötzlich in dem Pflaumenquartier der Treibereien zu Sanssouei auf, wo die Pfaumenbäume, obgleich die Zeit der Blüthe heran- =: genaht war, unverändert standen. Dieser ungewöhnliche Umstand en führte zur näheren Besichtigung der einzelnen Bäume, und als man die Erde entfernte, um sie zu untersuchen resp. zu erneuern, fand Baumschule zu Wülfingerode im Harz, Eigenthum des mir befreun- i < Mühen so der Zerstörung avheim fiel. Im vergangenen Sommer war es das vierte Mal, wo ich Kde- ‚genheit haben sollte, diese Plage zu beobachten, und zwar im Hum- "der des Pelle so viel aufzuweisen hat, man die Wurzeln derselben reichlich mit Engerlingen besetzt. Die ‚deten Heırn Grollmus, wurde von den Maikäfer-Engerlingen so ne schnell zerstört, dass von dem reichen und werthvollen Bestand der- 5 selben nichts gerettet werden konnte und der Besitzer von seinem ” Eigenthum als ein arm gewordener Mann ‚schied, dessen ee ‚ dessen Anlagen unserer Stadt zur hohen Zierde rag — 149 — grosse Menge von Engerlingen, dass allein unter einer 36 Morgen grossen Rasenfläche gegen 10 Millionen Larven abgesucht wurden. Schnelles Handeln war unter diesen Umständen hier ein drin- gendes Gebot, wollte man nicht im künftigen Sommer statt des grü- nen, die Augen entzückenden Rasens dürre, verbrannte, unansehn- liche Flächen haben, die Gehölzbestände und die werthvolle dendro- logische Sammlung ebenfalls der Gefahr aussetzen, von den zerstö- renden Thieren angegriffen zu werden. Die Rasenflächen wurden zuerst reichlich mit Wasser begossen, aber nur in einzelnen Exemplaren kamen die Larven empor, die. meisten gingen tiefer in das Erdreich, und somit war dieser Versuch als misslungen zu betrachten, da es vorauszusehen war, dass die Thiere wieder an die Oberfläche kommen würden, sobald das Erd- reich wieder trockener wäre. € Ein Glück war es insofern noch zu nennen, dass sich die Schicht der Engerlinge kaum 3 Zoll unter der Rasenoberfläche be- fand und es mithin möglich war, nachdem der Rasen aufgerissen, dieselben aus der Erde absuchen zu lassen, was natürlich alsbald in’s Werk gesetzt wurde. Alle Mittel, welche in Vorschlag gebracht und mit denen die weitgehendsten Versuche angestellt wurden, selbst das für den grösse- ren Verbrauch so kostspielige xanthogensaure Kali, welches zur Ver- tilgung der Reblaus mit Erfolg angewendet worden ist, erwiesen sich als unzureichend, wohl meist deshalb, weil die Substanz, ob in Pul- ver oder in Lösungen, die Engerlinge nicht erreichte. War die Erd- schicht durchtränkt, also unbrauchbar für die Thiere geworden, so gingen sie, wie sie es auch bei dem Wasserzufluss gethan, in die trockene Tiefe, um in einiger Entfernung sich wieder den Gras- wurzeln zu rähern und das Werk der V EN weiter fort- : zusetzen. = ' Es wurden ferner Versuche ei Chilisalpetor, 1 Pra. auf 6 Er _ Wasser, mit Chlor, Kalilauge, Chlorkalk, gebranntem Kalk, Karbol- säure und Jauchen vereohiedenpr a BOEat. von zerstampften Kreb-. sen ohne besonderen Erfolg ıngestell: ; alle diese Mittel mit ihren zersetzenden und zerstörenden en würden, nach meinem Baal, e ein so ae Erdreich auf Se ‚hinaus für die : — 10 — Vegetation unbrauehbar machen, ohne den eigentlichen Zweck, die 2 Vertilgung der Engerlinge, zu erfüllen. Der Vorschlag, Bretter mit Nägeln beschlagen in den Erdboden einzudrücken, hatte, wie ich bereits zur Zeit im Marly erfahren, nur äusserst geringe Aussicht auf Erfolg, da die Thiere sich grossen- theils in der zwischen den Nägeln fest zusammengeballten Erde un- berührt befanden, während nur einige Verwundungen das einzige Resultat der mühevollen Arbeit waren. Ebenso erwies sich der Maulwurf, trotzdem er als Nertilger vieler schädlicher Thiere gilt, als völlig nutzlos, um so mehr, als er nicht einmal in grösserer Menge der Gehölze wegen gelitten werden darf, denen er so leicht verderblich wird. Ein eingefangener Maul- wurf frass am ersten Tage 30 Regenwürmer, während er die Enger- linge verschmähte. Der Maulwurf, welcher dem vorstehenden Ver- such gedient hatte, entkam, und als ich gegen Mittag einen anderen einfing, liess ich die Erde mit 160 Regenwürmern und 18 Enger- : lingen mischen; am folgenden Morgen, also in ca. 12 Stunden, hatte 2 er sämmtliche Regenwürmer, hingegen nur 6 Engerlinge gefressen, = Derselbe Maulwurf wurde demnächst mit 140 Regenwürmern und 15 Engerlingen zusammengethan; hiervon verzehrte er 134 Regen- würmer, während die Engerlinge unberührt blieben. Es steht wohl demnach fest, dass die Maulwürfe durchaus nicht viel für die Ver- a tilgung der Engerlinge thun, und der geringe Nutzen, den sie in a dieser Hinsicht schaffen, keineswegs im Verhältniss zu den Gefahren u steht, die ihre Vermehrung in Garten, Feld und Wald herbeiführen würde. Rn Es bleibt nach diesen Wahrnehmungen und den geringen Re- sultaten, welehe all’ die anderen Versuche bisher erzielt haben, nur das Absuchen das allein richtige und den meisten Erfolg So ; heissende Verfahren, Mögen diese Zeilen zu neuen Erschib Anregung sn, er \ 3 ee sie ihren Zweck el _ Ueber Eucaly Encalyptus. af . Mittheilungen der Mauetssährift; Januarheft Eucalyptus, schreibt uns Herr Dr. Basler | s — 451, — Da ich aus besonderer Vorliebe mir verschiedene Arten Euca- Iyptus herangezogen habe, so hat die im Januarheft mitgetheilte Diskussion über diese Pflanzen für mich ein eigenes Interesse ge- habt. Gewundert hat es mich, dass von mehreren Seiten die An- zucht des E. globulus als Zimmerpflanze für schwierig gehalten wird. In meinem Zimmer gedeiht diese Pflanze ganz ausgezeichnet, ohne dass ich ihr besondere Sorgfalt widme. Die Exemplare, welche ich vor mir habe und die Mitte Sommer v, J. ausgesäet wurden, haben eine Höhe von 50 bis 60 em erreicht. Nächst dieser Art gedeihen bei mir vorzugsweise gut E. callosa, E. cornuta und E. goniocalyx. Ich werde sämmtliche mir von Ihnen gütigst übersandten Sorten in diesem Frühling noch einmal aussäen. Die drei letztgenannten Arten haben bei mir etwa 50 cm Höhe erreicht. Ausser den Eucalyptus- Arten habe ich mich besonders mit Aussaat von Acacia - Arten befasst und hübsche Resultate erlangt. Ich habe nicht weniger als 14 Arten dieser interessanten Pflanzen aus Samen gezogen. Eine der reizendsten Arten, mit äusserst feinen, doppelt gefiederten Blättern, ich möchte sie A. lophanta en miniature nennen, ist die A. decurrens, von der ich durch Sie Samen erhielt, die mir 7 hübsche Pflänzehen geliefert haben. Ich suche diese wun- derniedliche Pflanze vergebens in den Katalogen der Samenhandlun- gen. Auch die 4 Casuarineen, die ich dem Verein verdanke, €. tephro- sperma, C. quadrivalvis, C. torulosa und C. strieta, gedeihen gut in meinem Zimmer. Quedlinburg’s Samenbau. Von | L. Wittmack. | ar Ein vorjähriger, allerdings nicht langer Aufenthalt in Ber. Sue | Kaiserstadt Quedlinburg, der Geburtsstätte von Klopstock, Ritter, = Gutsmuth ete., gab mir endlich die so lang ersehnte Gelegenheit, die grossartigen Samenkulturen daselbst. kennen zu lernen. Wohl waren meine Erwartungen hoch gespannt, da ich bereits die berühm- ten Erfurter Kulturen gesehen und andererseits erfahren hatte, dass die Quedlinburger noch umfangreicher sein sollten, allein selbst 2 2 3 Zr kühnsten eine wurden noch. Abeitefkn. 1 Verschiedene Umstände wirkten zusammen, um gerade in Qued- linburg solche grossartige Samenkulturen hervorzurufen: geographi- sche Lage, Bodenbeschaffenheit, kommunale und soziale Verhältnisse, sowie vor allen Dingen die Intelligenz der Züchter selbst. 1. Was die geographische Lage anbetrifft, so ist diese durch die Umrahmung der Stadt von den Vorbergen des Harzes im Osten, und vor allem durch die Nähe des eigentlichen Harzes im Westen eine äusserst geschützte. Nur etwas über 1 Meile westlich erheben sich schon, gleich steilen Mauern, die gigantischen Felsenmassen: Rosstrappe und Hexentanzplatz, welche die schäumende Bode im wilden Lauf durch- bricht, um dann mit langsameren Schritten Quedlinburg ihre kühlen Fluthen zuzuführen; nach den anderen Himmelsrichtungen begren- zen mehrere sanftere Höhenzüge den Horizont. — Demnach bietet die Umgegend eine stete Abwechselung zwischen Berg und Thal, im Allgemeinen aber so, dass die Höhenzüge meist konzentrisch um den Fuss des Harzes verlaufen. In den Längsthälern zwischen die- sen Vorbergen finden sich vorzugsweise die Quedlinburger Kulturen; durch die Lage an Hängen einerseits den Sonnenstrahlen auf’s Wirk- samste ausgesetzt, andererseits gegen die rauhen Nord- und Ost- winde geschützt, erhalten die Saaten dazu vom hereynischen Walde her die nöthige Feuchtigkeit zu ihrem üppigsten Gedeihen. Gesund ist die kräftige Bergluft, die dort vom Gebirge herüberstreift; kein Hüt- tenrauch, wie im Oberharz*), schwärzt und tödtet die Vegetation, im Gegentheil, die Pflanzen sind hier dem „Befallen* viel weniger ausgesetzt, als in der völligen Ebene. Auch die Feuchtigkeit ist nicht zu gross; denn die mit Wasserdampf beladenen Wolken, die vom Atlantischen Meer daher ziehen, sie branden an dem westlichen höheren Theil des Harzgebirges. Klausthal hatte im Durchschnitt der Jahre . 1855 bis 1875**) eine Regenhöhe von 51,971 Pariser Zoll, der "Brocken selbst nur von 45,72 Zoll (allerdings reichen hier die Beob- achtungen nur von 1848 bis 1867, vollständig sogar nur bis 1858), Wernigerode dagegen (1859 bis 1875) 25,531 Zoll, Ballen- stedt 851 bis an 35,20 Zoll, und mit t letzterem Ort ist Qued- * ologie krblnn d :ht ae uw. Dove. Berlin Pride NR Tan Er — 135 — linburg ungefähr gleich zu stellen.*) Dieser Regenfall ist aber an- dererseits wieder bedeutend höher, als in Erfurt und in Thüringen überhaupt. Erfurt hat nur 18,801 Zoll Regenhöhe. In einer neueren Arbeit giebt eur selbst folgende Mittelzahlen der Regenhöhe an **): Biturt:. ..:%. . . Mittel von 28 Jahren 18,801 Zoll, Göttingen . ‚ 5 ae 2 A ee. 10 RE EEE ee a rn 2 Gotha . : a a a Wernigerode . = 1.16. li Neustadt am Bunter wear Kiansthal; 2 ne 2 51,271 2. Die Bodenboschaffänheit bietet, intra den Ter- rainverhältnissen, eine reiche Mannigfaltigkeit dar. Muschelkalk, Keuper, Lias und Quadersandstein, alle jene neptunischen Forma- tionen, die beim Durchbruch des granitischen Hauptstocks des Harz- gebirges zu z. Th, so originellen Bergketten erhoben wurden, wie wir sie in der Teufelsmauer, dem Grossvater (bei Blankenburg) u. s. w. bewundern — sie alle befinden sich in nächster Umgebung der Stadt, und schon in geologischer Hinsieht ist Quedlinburg, namentlich der Sibekenberg mit seinen Kalksteinhöhlen, ein hoch- interessanter Ort. Diese verschiedene Bodenbeschaffenheit ermöglicht es nun, jeder Pflanzenart den ihr am besten zusagenden Platz anzuweisen; durch langjährige Kultur ist dazu eine fruchtbare, warme Oberkrume ge- schaffen, während auch der Untergrund meist durchlässig und troeken ist — Alles ausgezeichnete Bedingungen speziell für den Samenbau. 3. Um die günstigen kommunalen und sozialen Verhält- nisse klar zu legen, müssen wir uns ein Wenig aus der Geschichte der Stadt in’s Gedächtniss zurückrufen. Quedlinburg wurde be- kanntlich sehon von Heinrich I., dem Vogelsteller, der hier seinen Finkenherd ***) gehabt haben soll, nach seinem Be über die Hunnen *) Vergleiche die etwas abweichenden ae v. - Mötlendort?s — sich nieht auf so viele Jahre erstrecken, in: „Die Regenverh Görlitz, 1855. _##) Preuss. Statistik XXXVII. Berlin, 1876, p. 75. N da jetzt heisst eine winkelige Strasse | in der hass der ee Abdruck aus der Abhalg. d. naturforsch. Gesellsch. zu Görlie Ba. VIL Heft 0,2 — 154 — bei Merseburg 933 n. Chr., nach Anderen schon 929 n, Chr., ge- gründet, und mehr als zwei Jahrhunderte hindurch diente es den sächsischen Kaisern als „Hauptstadt“, Schon Heinrich I. (nach An- deren Otto 1.) berief Nonnen hierher und stellte das Frauenstift, welches später reichsunmittelbar wurde, direkt unter den päpstlichen Stuhl. Kaiser Otto III. schenkte der Stadt die Marktgerechtigkeit, Konrad II. dehnte ihre Handelsgerechtsame über das ganze Reich aus und stellte sie Magdeburg und Goslar gleich; Lothar der Sachse er- weiterte die Rechte derart, dass den Quedlinburger Kaufherren jeg- licher Zoll .diesseits der Alpen, bis auf wenig Städte, erlassen blieb. Der Stadt Ansehen aber stieg so, dass die Hansa sie als willkom- mene Bundesgenossin aufnahm. (Uhlenhuth, Deutsche Heimaths- bilder, 1865.) Handel und Gewerbe blühten; im 17. und 18, Jahrhundert exi- stirten nieht weniger als 150 Brennereien in der Stadt und 40,000 Fass Bier, Broihan und Gose wurden gebraut; doch die veränderten Produktionsverhältnisse der Neuzeit, der Bau von Eisenbahnen, von denen Quedlinburg zunächst nicht berührt wurde, lähmten die früher schwunghaft betriebenen Geschäfte. Um so mehr konnten sich nun die Bürger wieder ihrer dritten Hauptbeschäftigung, dem Aekerbau, hingeben. Quedlinburg war von jeher neben dem Handel auf den Ackerbau angewiesen gewesen und die verschiedensten Umstände hatten das begünstigt. Durch die Aufnahme der umliegenden Dör- ‚fer, welehe durch Krieg und Pest im Laufe der Zeit untergegangen waren, wie andererseits durch Ausrodung von Wäldern wurde der Besitz an Ackerflächen bedeutend erweitert, der Umstand aber, dass die Aebtissinnen genöthigt waren zu verpachten, gab den Bürgern eine noch reichere Gelegenheit zum Ackerbau, von dem in älteren Zeiten besonders Hopfenbau, später Flachs- und Kornbau mit Vor- liebe gepflegt wurde. Mit der Aufhebung des Stifts, 1812, stand ' natürlich auch dem Erwerbe der Klostergrundstücke nichts im Wege; lie 1858 vollendete Gemeinheitstheilung arrondirte den Besitz, und ward denn die Quedlinburger Feldmark zur grössten im preussi- ‚Staat, die nicht weniger als 7515 ha (30,079 Morgen) um- Immerhin war es anfänglich nı a 6 | er toduklon EP a. u Er Aare _— 155 — seit langen Jahren die Kultur von Möhren und Pastinaken im gan- zen Unterharz, die von Zwiebeln speziell bei Westerhausen, die von Kirschen bei Ballenstedt, von Wallnüssen (und selbst echten nn: nien) bei Blankenburg heimisch war. Erst das Entstehen und Aufblühen der Rübenzuckerfabrika- tion in Europa gab den mächtigen Impuls zur grösseren Kultur von Samen, obgleich schon Ende des 18. Jahrhunderts die Gemüsesamen- zucht ihren Anfang nahm. Die Blumensamenzucht im Grossen hingegen gelangte erst Anfang der 50er Jahre in Flor. Die seit Anfang dieses Jahrhunderts bestehenden Brennerei- gebäude mit ihrem Zubehör boten vortreffliche Magazine und Trocken- böden, eine dichte ländliche Bevölkerung stellte ein beinahe uner- schöpfliches Arbeitermaterial mit mässigen Ansprüchen, und so konnte denn bald Quedlinburg der Stadt Erfurt, die bereits auf die- sem Gebiete einen bedeutenden Vorsprung hatte, nachkommen, wenn- gleich Erfurt als Sitz einer allseitigeren Gartenkultur noch immer die Metropole des deutschen Gartenbaues genannt werden muss. Ausser allen diesen Umständen war es aber namentlich die Intelligenz der Quedlinburger Züchter, verbunden mit eifrigem Fleiss und strenger Reellität, welche den dortigen Samenbau so emporhob. Die grossen Samenzüchter daselbst sind im Besitz ausgedehnter Ackerpläne in den verschiedenen Theilen der Feldmark, haben ausserdem weit über dieselben hinaus, namentlich auch bei Halber- & stadt und Westerhausen, grosse Flächen gepachtet, und so ist es ihnen leicht, die mannigfachen Sorten von einander getrennt zu kul- tiviren und damit eine Hauptbedingung für die Reinhaltung der Sorten zu erfüllen, da, wie bekannt, einander nahestehende Varie- = täten sonst nur zu leicht sich gegenseitig BeIrachEN. Ausserdem nn wird aber doch noch die grösste Sorgfalt bezüglich gewendet, und gewisse alterfahrene Aufseher haben den ganzen Som- mer fast nichts weiter zu thun, als die unreinen Exemplare aller Sorten zu entfernen, wobei sie selbstverständli ich auch auf etwa her- vortretende neue schöne Termen zu achten haben, die dann sorg- liehst weiter kultivirt werden. Gera e in der Auffindung resp. Zucht © 5 neuer Formen liegt ja mit das ee und en en. Fort- "Das ae össte Geschäft wird 1 jetzt och immer in n Zuck rüben- der Reinheit an- Er samen gemacht, von dem laut Jahresbericht der Handelskammer zu Halberstadt 1874 p. 26 Quedlinburg und Aschersleben zusammen ‚durchschnittlich jährlich 40- bis 50,000 Ctr. produziren. Haupt- absatzgebiete sind ausser Deutschland besonders Russland und Oesterreich. Ausserdem werden an Futterrunkelsamen jährlich 8- bis 10,000 Ctr. versendet. Welche Quantitäten von Gemüsesamen jährlich ab- gesetzt werden, ergeben folgende Zahlen: | Samen von Möhren. . . . ... 3- bis 4000 Cir. ” 5. 2wiebels 2 ::,';. ::..1000: 73200 re Se 800 „ = * „okopfkohl se. ei E23. 7300, : - 5 „ Garten-Erbsen . . 6+,:58000:::% 5 > Bobnag nis b- : ,..6000:', N so Köhleabi: 1 5 ru 25 dra 5 2600 sure „rs 3#Sieborien >; 5 600, Petersilie u. Potersilien- ee er 2 (Schluss folgt.) Vermischtes. Am 10. März fand in Berlin die Enthüllung des Denkmals der . Königin Loui se statt, bei dem ein reicher Blüthenschmuck, arran- - girt von Herrn Kgl. Garten - Direktor Neide, ausserordentlich zur Hebung der schönen Feier beitrug. ee | Literatur. Engler. Monographiae phanerogamarum, Prodromi nune ceontinuatio, nune ale auctoribus ER et Gear de ee, rg botanici Masson, 1879. 8. 681 8. ı im. Jahre 1873 der 17. und Teste Band des De anal ; tis naturalis er vegetabilis, d. h. eine abgekürzte i en Pflanzen: erschienen war, hat Al- R% Fo ortsetzung , au Prodro “ heraus — 157 — wichtige, dass wir nicht genug auf diese mühevolle Arbeit, in der alle 738 bis zum Jahre 1877 bekannten Arten (in diesem Jahre wurde das Manuskript abgeschlossen) beschrieben sind, aufmerksam machen könn Obwohl es eigentlich für den Botaniker von Fach Geebiiähien ist, wird es doch auch jedem Gärtner, ‚der sich mit Aroideen beschäftigt, von grossem Nutzen sein, und ei es selbst nur, um aus dem ausführlichen Register den Autor einer Art z ahren, Vorausgeschickt = dr eigentlichen Beschreibung eine ausführliche Ein- er leitung in deutscher Sprache, worin Engler namentlich nachweist, dass das System von Schott, welcher die Aroideen in solche mit zwitterigen und mo- noclinischen Blüthen eintheilte, nicht den natürlichen Verwandschaftsverhält- i ich = = = rt, kommen, so ist es sehrwichtig, Merkmale zu haben, durch die man ie am Stengel oder am Blatt erkennen kann, zu welcher Unterabtheilung, ja selbst mitunter ne die We, Pflanze gehört, was namentlich bei neu eingeführten Pflanzen wichtig is Man hat a zu achten er das Vorhandensein und die Ausbil- dung der Milchsaftgefässe; diese fehlen ganz bei den Pothoideae und Mon- steroideae, bei anderen bilden die ass ame gerade Reihen resp. Röhren zu beiden Seiten des Bastes oder Phlo@äms (Lasia, Dracontium, Amorpho- en .. Richardia, Dieffenbachia, Dracunculus, Arum ete.), bei | sind sie in der Peripherie und auch in der Mitte des Phloems en Claim, Zee soma, Syngonium) und "treiben häufig A Ausstül- pungen oder Anastomosen. ‚ Einige San auch in der Wurzel er ge so Xanthosoma und az wu: Viele Araceae führen auch Gerbstofizellen, : so z. B. viele Anthurien nd die Monsteroideae. Bei diesen scheinen sie die Milchgefässe zu vertreten ’ und sind letzteren oft sehr ähnlich, so dass man Reagentien (Eisensalze) an- wenden muss, um sie zu unterscheiden. Bei anderen Araceen finden sich so- wohl Milchsaft- wie Gerbstoffzellen, so z. B., wie auch Ref. fand, sehr schon bei Amorphophallus Rivieri, nach Engler überhaupt bei vielen Besen, Philodendroideae und Colocasioideae. Ferner sind die verschiedenen . dee Intercellularräume y von Wich- SE tigkeit und ebenso die Intercellularhaar: 22 Bekannt ist allen Gärtnern die a Narktar- der Blätter in ae verschiedenen Unterfamilien der Araceen. K. Koch hat hierauf früherscon besonders aufmerksam: gemacht und bildete die Nervatur einen Haupttheil u. seiner sog. „korrespondirenden Merkmale“. Auch Engler verwerthet Be auf’s Beste ee 2 en ; ee Was die von der Struktur der Blüthen sanieren Charaktere aube- trifft, so sind diese durchaus nicht von Engler vernachlässigt, es . gruppen werden allerdings nach den age aber es gehört keine allzu grosse Geschicklichkeit | ‚zu erkennen, ee ee - 18 — phyllum oder einer Monstera etc, zu thun hat. Mit Verwechselung dieser Genera namentlich ne die Gärtner viel Unordnung und bereiten dem Systematiker grosse Für Diejenigen, ER Zeichnungen über die anatomischen Verhältnisse - der Araceen vergleichen wollen, sei auf die ausführliche Bearbeitung der brasilianischen Araceen von Engler in Martius’ Flora brasiliensis hin- müssen es uns des Raumes wegen versagen, auf die Morphologie und die interessante geographische ee = Araceen einzugehen, ver- weisen aber auf ein Referat von Dr. F. Kurtz in Sitzungsberichte des bot. Vereins der Prov. Brandenbur urg XX1L p. 167. Dass der Verf. viele Schott’sche Arten, die von Schott selber nur nach kleinen Bruchstücken aufgestellt waren oder von denen wenigstens jetzt in den Herbarien nur solche Fragmente en eingezogen oder unberück- sichtigt gelassen hat u rr Chamiss nis ist z. B. gar nicht erwähnt), ist wohl nicht zu tadeln, da sich die us gar nicht mehr fesistaiken lässt. Bei manchen hat er sich aber doch bemüht, die Stellung anzudeuten, ‚man vergleiche z.B. einige Syngonium-Arten, p. 299, Arisarum pag. 561 ete. — Betrefis der Gattung Syngonium schreibt Verf. mir, dass ihre Stellung im System unsicher sei, sie nähert sich vielfach den ee embryo- logisch. aber den Lasioideae Dieffenbachia Parlatansi hat Eocler p. 451 nur in einer Anmerkung er- wähnt, da ihm keine Blüthen zu Gesicht gekommen und es ihm wie Regel noch zweifelhaft schien, ob es eine Dieffenbachia sei, ‚grosse Wandelbarkeit der Blattformen einem und demselben Stock bei Anthurium und Philodendron etc. er dem Syetemaiiker grosse z.: Schw wierigkei iten, es ist daher nicht genug davor zu warnen, auf einzelne 4 Blätter neue Arten zu gründen, wie dies von Schott u. A. "geschehen ist. istens sind die ersten Blätter einer Pflanze, welche später vielfach zer- theilte Blätter. trägt, einfach und ungetheilt; es erfordert. daher die Beach- tung dieser ER ein längeres Studium der kultivirten Arace en geben zur Un ” ner nutzbar zu machen; denn botanisch sind z. B. die zahllosen Va- ' des Caladium. ‚bicolor, welche in dankenswerther Weise über- ‚angeordnet sind, nicht von grossem : a Schluss aber möchten wir alle Gärtner. bitten, von ‚Shaek Verlusten en Herrn Prof. Engler in Kiel abgeschnitte ene Blätter und Blü üthen, aber nicht von sen ee Exemplaren, zur Bestimmun ung des — 159 — Nova acta - Kaiserlich Leop. - Carol. Akademie der Natur- forscher, Bd. XL. Nr. 1. J. Reinke. Entwicklungsgeschichtliche Uoleeicchungen über die Dietyotaceen des Golfs von Neapel. Dresden, 1878. 4. 56 8 Mit 7 lithogr. Tafeln. .» AL. Nr. 2. J. Reinke. Entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen über die Cutleriaceen des Golfs von Neapel. Dresden, 1878. 4. 408. Mit 4 lithogr. Tafeln. XL. Nr. 3. Dr. H. Conwentz. ' Ueber aufgelöste und durchwachsene Him- beerblüthen. Dresden, 1878. 4. 24 $S, Mit 3 lithogr. Tafeln „ AL. Nr. 5. 6. Berthold. ee ei die Verzweigungen einiger Süsswasser-Algen. Halle, 1878. 4. 64:8. Mit 4 lithogr. Tafeln, a Ab, Nr. T. Dr..W Zopf. Die Denialsnfkäighte von Fumago. 4. 728. Mit 8 lithogr. Tafeln. Rudolf Virchow. -Beiträge zur Lardeskunde der Troas. Aus den Ab- handlungen der Kgl. Akademie der W: Wissenschaften zu Berlin 1879. Mit 2 Tafeln Berlin, 1880. Preisverzeichnisse sind eingegangen von: Woolson & Co.’s descriptive we of North American Bulbs, Roots ete. for 1879. Passaic N. J. Wir machen auf diesen sehr wichtigen, die einheimi- schen nordamerikanischen Zwiebel- und. sonstigen schönblühenden Gewächse umfassenden Katalog besonders aufmerksam.-— Woolson & Co.s deseriptive catalogue of hardy perennial plants and a list. Spring and: At of 1879. London, Chelsea, Kingsroad. — Gebr. Dippe in: Quedlinburg. — F. C. Hei- nemann in Erfur. — Ringelheimer Baumschulen, Vertreter Alb. Schwarzburg in Berlin-Schöneberg, aueh. 48, — Ferdinand Knauer in Gröbers (Prov, Sachsen). — Ch. Huber & Cie. in Hyeres (Var), F rance. — Gebr. Dittmar in Heilbronn ea .. und Geräthe für Obst- und Gartenbau). — W. Ritter, vorm. Thiel & Co., in Berlin N, Linienstr. 130. — Gottfr. August Schmerbitz in Erft (Fabrikate von künstlich ge- trockneten Naturblumen und Materialien für Bouquetgeschäfte). — A. Busch, Internationales Saatkartoffelgeschäft in Gr.-Massow bei Zewitz in Pommern. — J. L. Schiebler & Sohn in Celle. — Carl REhliearaNe in Castel-Mainz (Garten-Btablissement, Spalier-, Jalousien-; und Rollläden-Fabrik). iiam aage & Schmidt in in lebi in Erfurt. — Otto Mann in Leipzig. _ er Pfitzer in Stuttgart. ‚Otto Oertel & Co. in Oberhausen a. 4 Ruhr. Sue Mr er 2% L, Köstritz. (Georginen.) , 13 _ Volkmar Dep». — 160 — Personal-Nachrichten. Unser langjähriges Vereins-Mitglied, der Kaufmann und Königl. Hof - Buch- drucker Albert Theodor Haenel in Magdeburg + am 3. März 1880 im fast vollendeten 73. Lebensjahre an den Folgen eines Schlaganfalls. — Der Nestor der Pomologen, Superintendent Oberdieck f im 86. Lebensjahre am 24. Fe- bruar 1880 zu Herzberg a. H. — Carl Schwedler, Oberhofgärtner des Her- zogs von Ujest, F am 22. ER 1880 im 72. Ehlahre zu Slaventschitz. — Vom Kgl. Finanzministerium wurde den Vorständen der Herrenhäuser Königl. Gärten, und zwar den Herren Hofgä tnern Wendland, Tatter, Bayer und Metz, der Titel „Oberhofgärtner“ verliehen. Den Behörden Ob- rgehülfen Pick wa Winkelmann wurde der Titel PEROTDRETRBET beigelegt. Inhalt. Berichtigungen zum Mitglieder - Verzeichniss der Gesell- schaft der Gartenfreunde Berlins. — 631. Versammlung des Ver- s zur Beförderung des Gartenbaues. (Ausgestellte Gegenstände. Ephcuvegetstion in den baltischen Strandforsten. Hybriden der eerose. Wellingtonia gigantea. Eulalia japonica Triv. Gymnothrix latifolia. Abzu für Hyazinthenzwiebeln. Nistkästen. Bang Aepfel. Antike Samen aus Troja und Peru.) — Programm der Winter- Ausstellung es Ver- Veilchentreiberei. Kane ad Koczel, ken des 2 weren ‚ Treibens der ‘ Hyazin Ihen im ee Winter.) — Des 1880, "8 Sti- tutenänderung. Frühjahrs-Ausstellung. ‚Ausstellung 5 in der Fischerei-Ausstel- lung. Rosen von Wendt. ererile regina. Thauapparat.) — C. Bolle, Die 1 Rosskastanie, ihr Ursprung und ihre FODRERS erung bei uns. "Vor- ehalten am 17 Dt 1879. (Schluss) Rönnenkamp, Di Engerlingsplage. — Grön and, VeberEucalyptus — L. Wittmack, Nueu inhssgn Samenbau. — Vermischtes. — Literatur. — Preisverzeich- nisse. — Personal-Nachrichten. Tages - Ordnung für die nächste Versammlung des Vereins zur a Boknderung des nn am Mittwoch, 31. läärz 1880, ünktlich Abends 6 Uhr, ützenstr. 26. 1. Ueber die Paibsreane von Cohiferönwarsehi‘ von Herrn Königl. Gar Dh Heinrich Fintelmann, Potsdam 2. Diskussion über den Frostschaden im abgela ıfenen Winter. Es wird Beer möglichst genaue Daten zur Stelle zu bringen. 3. Mittheilungen über den Obstbau in Guben Die nächste Versammlung der en der Gartenfreunde Berlins findet statt am Freitag, den 2. April 1880, Abds 7a Uhr, in den Armin- n, Kommandant tenstr. Tag ne - Ordnung. 1; Ueber die Ursache er on 2 den Winterschutz der Pflan- zen im Fr Referent : ; err Wredow ee auf Verde der De Verkäkniene Referent h 3. Wie weit ist es möglich, für die von ausserhalb in = letzte ie Jahren ei eingeführten Se Blumen durch Anzucht Pr . Ersatz zu schaffen? Referent Herr Wendt, neue, 6 Garten-Literatur, BREMER i a Br = BR: £ u PER: x N Peas ’ Br zit a” Monatsschrift Er des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General-Sekretär des Vereins, Custos des Kgl. landw. ag Privatdocent an der Universität. Adresse des Vereins: Adresse Se Fa Rentier Sonntag: Berlin N., Invalidenstr. 42. n S., Alexandrinenstr. 51. Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mar Annonzen pro gespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pf., für Mitglieder er Veran zur Beförderung des Gartenbaues nur die Hälfte. Rabatt bei Imaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 12m Fra: 20 ptt. Annahme in der Expedition der Zeitung: Berlin SW, Schütsenstr. No. 4. Berlin, im April | 1880. - Bewilligung von Räumlichkeiten für den Verein zur Beförderung des Gartenbaues im neuen landwirthschaftlichen Museum. Von Sr. Exeell. dem Herrn Minister für Landwirthschaft, Do- mänen und Forsten erhielt der Verein folgendes sehr erfreuliche Schreiben: Berlin, den 1. März 1880. Nachdeih der Neubau für das landwirthschaftliche Museam und | Lehrinstitut nunmehr nahezu beendet ist, erkläre ich mich in Er- wiederung auf die Eingabe des Vorstandes vom 18. November v. J. und im Anschluss an die Verfügung meines Herrn ee vom 2. Februar 1876. bereit, dem Verein zur Beförderung tenbaues nach dem Ende Juni d.J. zu erwartenden Schluss der bevorstehenden internationalen Fischerei- Ausstellung den am Labo- ratorium gelegenen Ecksaal im Parterregeschoss des neuen Museums- e i | ee zur Aufstellung seiner Bibliothek und egrggne de — 12 — Sitzungen des Vereins-Ausschusses, sowie auch das grosse Audito- rium des Lehrinstituts für die Vereins-Versammlungen zur Verfügung zu stellen, mit der Maassgabe, dass diese Versammlungen zu einer Zeit abzuhalten sind, in welcher durch dieselben die Vorlesungen „beim Lehrinstitut in keiner Weise gestört werden. Ich bemerke hierbei indessen, dass diese Zusage nur auf Wider- ruf erfolgt, indem ich mir ausdrücklich vorbehalte, dieselbe jeder- zeit aufzuheben, sobald die bezeichneten Räumlichkeiten für andere Zwecke nöthig werden oder andere Gründe hierzu vorliegen sollten. Wegen Ueberführung und Aufstellung der Bibliothek wolle Sich der Vorstand mit dem Kustos des Museums, Dr. Wittmack, in Ver- bindung setzen. Die Absicht, gärtnerische Vorlesungen und Uebungen in grösse- rem Umfange, als dieselben bereits bisher beim Lehrinstitut statt- fanden, in den Unterrichtsplan des letzteren aufzunehmen, habe ich vorläufig aufgegeben. Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Lucius. den Vorstand des hiesigen Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, z. H. des Kgl. Wirkl. Geh. Raths Herrn Sulzer Excellenz. ; 632. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 25. Februar 1880. I. Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte en und wurden Einwendungen nicht erhoben. Il. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen: 1. Herr Rentier Puhlmann in Nieder-Sehönhausen. 2. , Obergärtner Bussmann in Berlin. 3. ,„ Rentier Weygoldt in Schönhausen. „ Baumschulbesitzer Jawer in Sehönhausen. ' Verein der Gärtner “- Gartenfreunde in Weissensee. 1 wurde ein een ‚ler Pau v. Strantz — 13 — solches von Herrn Dr. Rob. Hogg in London für seine Ernennung zum korrespondirenden Mitgliede. IV. Ausgestellte Pflanzen. Von Herrn Wendt war ein prächtiger blühender Rosenstock, Paul Neron, ausgestellt, und wurde Hertn Wendt hierfür der besondere Dank des Vereins ausgespro- chen, da er dadurch thatsächlich den Beweis geliefert, dass es auch in Berlin möglich sei, Rosen früh zu. treiben. Herr Wendt be- merkte, er habe schon am 9. Januar und am 23. Januar, sowie Mitte Februar in der Gesellschaft der Gartenfreunde blühende Rosen vorgeführt, und stellte eine Liste der Sorten, welche sich am wil- ligsten treiben lassen, in Aussicht. Man muss kräftige Exemplare und vor allem durch Trockenhalten im August solehe mit früh aus- gereiftem Holz zu erzielen suchen: Die Preisrichter sprachen dem Herrn Wendt den Monatspreis zu. V. Herr Gaerdt legte einen riesigen weiblichen Fruchtzapfen von Encephalartus villosus vor, den Herr Fox in Neudeck in Schlesien freundlichst übersandt. Der Zapfen maass 30 em Länge bei 24 cm Umfang, ein mitgesandter Wedel über 2 m. Ersterer entsprach vollständig der. von Herrn Eichler gegebenen Abbildung (Januarheft d..J. der Monatsschr. Taf. 1.) von E. villosus. Herr Fox hatte noch eingehendere Mittheilungen über die Kultur eingesandt, welche in der Monatsschrift besonders abgedruckt werden sollen. Auch ihm wurde der verbindlichste Dank des Vereins ausgesprochen. VI. Für die Wittwe des verstorbenen General-Sekretärs, Frau Dr. Filly, wurde auf Antrag des Herrn Brebeck eine einmalige Unterstützung von 50 Mk, bewilligt. VI. Hierauf wurde auf Antrag des ernannten Ausschusses zur Vorberathung der nächsten Ausstellung einstimmig beschlossen, a Januar 1881 eine Ausstellung von Winterblühern zu veranstalten und das von Herrn Perring vorgelegte Programm sowie die von Herrn Lackner. aufgesetzten Motive genehmigt. (Siehe das Programm Monatssehr. Märzheft; dasselbe ist stets ° vom General - Sekretär zu beziehen.) Beschlossen wurde bei den Bedingungen der Zusatz: „Bei der Preiszusprechung ist. nie 7 des Ortes, an dem die Pflanzen zur Blüthe gebracht sind, mit in Betracht zu ziehen,“ ‚Bert. Be rich bei dieser eeeaabait = ze einmal in . Für möglichste Verbreitung des Programms soll gesorgt werden. Pe 1 Een Berlin eine internationale Gartenbau-Ausstellung in Betracht zu ziehen, und sagte der Vorstand die nähere Erwägung dieser Frage zu. VIM. Herr Hüttig sprach hierauf über die Manteuffel’schen Hügelpflanzungen. Der Königl. sächsische Forstmeister von Man- teuffel hat schon vor ca. 20 Jahren eine Broschüre über diese Me- thode veröffentlicht und viele Tausende von Bäumen in seinen Wäl- dern darnach gepflanzt. Herr Hüttig hat sie bereits vor 19 Jahren mit gutem Erfolge bei Obstbäumen angewendet und empfiehlt sie für feuchten Boden. Die Methode besteht in Folgendem: Man steckt in den Entfernungen, in denen die Bäume stehen sollen, Pfähle ein, schüttet um diese herum gute, nahrhafte Erde (nach v. Manteuffel halb verfaultes Laub oder verrotteten Dünger), stellt dann den Baum mit seinen Wurzeln darauf und umhüllt ihn mit nahrhafter Erde, so dass ein Hügel von ca. 1 m Durchmesser entsteht. Diesen Hügel deekt man mit Rasen, dessen Grasnarbe nach unten gekehrt ist. Der Dünger und das Laub geben nach v. Manteuffel Wärme und . Feuehtigkeit, so dass diese Bäume nicht begossen zu werden brauchen. Herr Wredow bemerkte, dass auch er bereits vor 18 Jahren auf den Rixdorfer Wiesen derartig gepflanzt. Auf nassem Boden ist für Aepfel- und Birnbäume die Methode zu empfehlen. Die Hügel erwärmen sich durch die Sonne viel eher und der Sand, wenigstens der märkische, hält sich durch die Kapillarität immer feucht. Auch in Birkbusch sind ähnliche Anlagen; desgleichen pflanzt man im ‚Badischen Pflaumen und Kirschen in strengem Boden auf Hügeln. Herr v. Kosehützky und Larisch hat bereits 1844 in Tha- rand unter Cotta viel von Hügelpflanzungen gehört und selber als Forstbesitzer, nieht als Gärtner, viele ausgeführt, so mit Eichen, Fiehten und Kiefern. Nicht allein auf feuehtem Boden, sondern auch auf. strengem Boden, wo namentlich die Gehölzsaaten so schlecht ge- a \ deihen, empfiehlt sich die Methode, endlich auch da, wo wenig Krume = vorhanden ist und man durch den Hügel mehr guten, trockenen Bo- IX. Herr A. Fintelmann empfahl hierauf das ee Baumeister Bohne in Charlottenburg, für einfache und u- etz ie ee und wird darüber einen besonderen — 15 — Pflanzen von Erica hiemalis gesendet, die mit einem Pilz behaftet waren. Letzterer ist schon seit lange bekannt und scheint zu Zeiten besonders stark aufgetreten zu sein, so in den Jahren 1852 u. 1853. Er wurde damals von Al. Braun und de Bary genauer untersucht und als Stemphylium ericoctonum Al. Braun et de Bary in Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, Neue Reihe 1, Jahrg. (1853) S. 178 beschrieben, sowie auf Taf. II. ab- gebildet. Die Pilzfäden kriechen zwischen den Haaren der Blätter in die Höhe und bewirken, dass beim Schütteln alle Blätter ab- fallen, so dass die Eriken wie Besenreiser aussehen. Gute Lüftung ist das Hauptgegenmittel. Nach Herrn Neumann werden auch die jungen Stämme angegriffen. XL. Herr Schenk hatte einen sehr grossen Champignon ein- gesandt, den er nach Lebl’s Methode mit Kuhdünger erzogen. XW. Herr Moisken in Frankfurt a. 0. theilte briefich mit, dass die im vorigen Jahr vom Verein erhaltene Erbse „Ruhm von Kassel“ auf lehmigem Boden ganz ausserordentliche Erträge gegeben habe. Ebenso berichtete Herr L. Groth, Schriftführer des Garten- bau-Vereins in Guben, dass im Gegensatz zu dem ungünstigen Be- richt des Herrn 0. Hüttig (Monatsschr, 1880 S. 24) die Sojabohne in Guben auf leichtem Boden seit 2 Jahren, selbst in dem nassen Jahre 1879, vollständig zur Reife gekommen sei, ebenso in Neu- zelle, im Uebrigen aber habe Herr Hüttig Recht, dass, wenn sie sonst keine Vorzüge besitzt, man die gewöhnliche Bohne höher schätzen müsse. Herr Wittmack bäkleekter dass der Vorzug der Safabohue gr in dem grösseren Protein- (Stickstofisubstanz-) und in dm hen Fettgehalt liege Während die Erbsen und Bohnen nur ca. 23plt. Protein haben, besitzt die Sojabohne bis 33 pCt. und kommt somit der gelben Lupine ziemlich gleich, übertrifft diese aber noch uch ihren hohen Fettgehalt (18 pCt.), während die Lupine kaum 5 pCt. hat; ausserdem enthält sie keinen Bitterstoff, wie die Lupinen. Die Sojabohne soll keine Garten-, sondern eine ‚Feläfrucht, eine Futter- Fr ‚pflanze sein. Das Vieh frisst Samen und Stzoh gern; für die mensch- liche Zunge sind weisse Bohnen angenehmer. Im Allgemeinen scheint er sich die en en allmählich mehr. zu en Br | Garten des ‘e De BRD SE — 16 — ungedüngtem Boden gut gereift, ebenso 1879 auf einer grossen Fläche bei Gebr. Dippe in Quedlinburg. Herr 0. Neumann: Die kleinen Hülsen sitzen so dicht, dass die Sojabohne sich wohl als Futterpflanze eignen möchte. Die Pflan- zen können wahrseheinlich halbreif aufgezogen werden und werden die Samen dann nachreifen, wie bei der Lupine. Bei letzterer glaubte man früher auch, man müsse auf dem Felde reifen Samen haben, die Erfahrung hat aber gelehrt, dass halbreifer Samen sehr gut nachreift und keimfähig ist. se Herr ©. Hüttig verweist auf seine Berechnungen (Monatsschr. 1880 $. 24) und hält nicht viel von der Sojabohne, Herr Perring ebenso wenig, XII. -Als wirkliche Mitglieder wurden aufgenommen: f 1. Herr Banguier Hellwig in Berlin. 2. „ Kaufmann Hientzsch in Berlin. 3. „» Rentier W. Witt in Charlottenburg. 4. „ Kunst- und Handelsgärtner Haase in Charlotten- burg. 5. „ Gartenkünstler ra in Berlin. Re: 2. 8. (gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack, Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde = n Verhandelt Berlin, den 20. Februar 1880. nn Nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung trat man in die Tages-Ordnung. u Der Vorsitzende theilte mit, dass bei den umfangreichen An- meldungen für die Fischerei-Ausstellung seitens Amerikas es nicht angänglich wäre, unsere Pflanzen- etc. Ausstellung mit der Fischerei- Ausstellung zu verbinden, und wäre es unter so bewandten Um- ‚ständen gerathen, die Pflanzen- ete. Ausstellung, wie in.den früheren Jahren, in ‚der. Reitbahn des Königl. Kriegsministeriums zu veran- . Gleichzeitig machte der ee die freudige Eröffnung, Bm Ministers der lan dw. Angelegenheiten Excellenz sich 2 Garde dm Vorstandes zu will- : — 461 — fahren und dem Verein 1000 Mark zu Prämien ete. zu gewähren. Ueber die Vertheilung dieser Summe zu Prämien wird der -betr. Ausschuss in einer Separatsitzung berathen und in der Monats- sitzung im März die nöthigen Vorlagen machen. ‘Der Herr Kriegsminister, welcher um die Reitbahn im Königl. Kriegsministerium zur Veranstaltung unserer Ausstellung angegan- gen worden, hat die Reitbahn für die erbetenen Tage (vom 17. bis inel. 21. April) zur Disposition gestellt, und wurden zu Ordnern der Ausstellung die Herren Garten - Inspektor Wredow und Hof- särtner Link erwählt. Hierauf referirte Herr Kunst- und Handelsgärtner Kunkel über sein Verfahren bei Kultur der Tuberosen. Dieses Referat wird in separato in der nächsten Sitzung verlesen werden und wird auch bei dieser Gelegenheit des von Herrn Bluth ausgestellten Centro- pegon Lueianum ausdrücklicher Erwähnung geschehen. Herr Wendt hatte ein schön und reich blühendes Exemplar der Rose Paul Neron zur Stelle gebracht. Herr Garten - Inspektor Wredow, welcher nicht beabsichtigt, auf das zu erwartende, für den Landwirth wie für den Gärtner so wichtige und erspriessliche Vogelschutzgesetz zurückzukommen, kann es sich nicht versagen, auf Fälle aufmerksam zu machen, in denen gegen die zum Schutze der Vögel erlassenen polizeilichen Verord- nungen gesündigt wird. So treffe man fast auf allen Wochenmärk- ten sowie auch bei den Vogelhändlern Vögel an, die unter dem _ Schutz der vorberegten Verordnungen ständen, und hält Referent es dieserbalb gerathen, bei den betreffenden Behörden gegen dieses Un- wesen vorstellig zu werden. Der Vorsitzende pflichtet dem Antrage des Herrn Wredow bei, wünscht aber, dass dem Vorstande zu den betreffenden Vor- stellungen bestimmtes Material geliefert werde, und erbieten sich die Herren Brettschneider und Wredow, zu diesem Behufe genaue Ermittelungen anzustellen. _ Verhandelt Berlin, 5 . März 1880. Nach Verlesung des Protokolls der Sitzung vom 20, Februar c. - ‚der zu Bonn Kenntniss Beam war, re man in “ie A 5 und nachdem von den Programmen der Münchener Ausstellung und ee — 18 — Ordnung und wurde über die bereits in der Januar-Sitzung einge-. brachten Abänderungen der Grundbestimmungen, und zwar 1) des $ 6 beschlossen, diesem Paragraph nunmehr (ie Fassung zu geben: „Der halbjährliche Beitrag eines ordentlichen hiesigen Mitgliedes be- trägt 7 Mk. 50 Pf., welcher im Voraus bezahlt wird. Für ordent- liche Mitglieder, die über 4 Meilen von Berlin entfernt ‚wohnen, be- trägt der Jahresbeitrag 10 Mk., der im März zu entrichten ist. — Wer ein Jahr lang seinen Beitsag nicht entrichtet, verliert die Mit- gliedschaft, wer aber praenumerando seinen Beitrag nicht ‚entrichtet, hat keinen Anspruch auf die Billets zur Ausstellung, die Verabfol- gung zur Monatsschrift und auf die Verloosungspflanzen. In ausser- ordentlichen Fällen kann auf den schriftlichen Antrag von 12 Mit- gliedern mit zwei Drittel Stimmenmehrheit: der Ausschluss eines Mitgliedes erfolgen.“ Der $ 28 bleibt, unter Fortfall des Passus „zur Zeit die Ber- liner Blätter für Botanik, Gärtnerei und Landwirthschaft“, in seiner bisherigen Fassung bestehen, ebenso behält der $ 33 seine bisherige Gültigkeit. : Die von Herrn Crass angeregte Aenderung des $ 23 der | Grundbestimmungen erhielt durch Beschluss der heutigen Sitzung folgende Fassung: „Die Preisrichter werden 4 Wochen vor der Aus- stellung gewählt. Aussteller, welche sich um Preise bewerben, sind von dem Amte eines Preisrichters ausgeschlossen.“ Auf Veranlassung des Vorsitzenden verlas der Schriftführer | daranf den Nachtrag zum Programm für die diesjährige Frühjahrs- Ausstellung, wie solcher aus der Berathung in der Kommission her- vorgegangen war. Da gegen die von der Kommission angenommene Fassung kein Widerspruch erhoben wurde, erhielt der Nachtrag durch Gesellschaftsbeschluss die Genehmigung. Unter Berücksichtigung des $ 23 in seiner beuligi Pibishe - sehritt man zu der Wahl der Preisblähter und wurden als solche gewählt die Herren La ckner, Hornemann, Zietemann, Schaper in Potsdam, Inspektor Bouche, Limprecht, Garten - Direktor Die i in sur a. anwesenden Herren Lackner und “ am ee dem Schatzıneinter und dem RE = — 19 — Herr Kunst- und Handelsgärtner Draheim wurde als ordent- liches Mitglied proklamirt und die Herıen Amtsvorsteher Dunkel in Tempelhof und Kunst- und Handelsgärtner Ranfft zu Mitglie- dern angemeldet. Herr Kunst- und Handelsgärtner Speck in Schöneberg hatte eine ziemlich umfangreiche Kollektion gefüllter weissblühender Pri- mula chinensis ausgestellt, die sich sowohl durch ihre Kultur wie durch ihren Blüthenreichthum auszeichneten. Dem Herrn Aussteller wurde neben dem Dank der Gesellschaft der Monatspreis zuerkannt. Nach Erledigung dieser geschäftlichen Angelegenheiten geht Herr Hofgärtner Hoffmann zu seinem Referat über „Hole’s Buch von der Rose, erschienen bei Wiegandt, Hempel & Parey (Preis 5 Mk., geb. 6 Mk.) über. Wenngleich dies Buch nicht von einem Fachgenossen, sondern nur von einem einfachen schlichten englischen Landprediger geschrieben, so geht doch aus dem Inhalt desselben hervor, dass dem Verfasser nicht nur eine grosse Liebe für die Rose innewohnt, sondern dass er sich auch durch seine langjährige Er- fahrung das vollwichtige Urtheil eines Fachkenners angeeignet hat. Der Leser erfährt aus dem Buche, warum die Rosen missrathen, warum sie schön gerathen, er erfährt auch, in welchem Boden die Rose am besten gedeiht, welche Zuthaten zum Düngen den Rosen am dienlichsten sind. Es enthält Referate über Rosen-Ausstellungen, einen Rosen-Kalender mit einer summarischen Uebersicht, die zur Rosenkultur hauptsächlich nöthigen Verrichtungen, und endlich ein umfassendes Verzeichniss der innerhalb der: Jahre 1859 bis 1877 erschienenen englischen und französischen Neuheiten. Wenngleich in diesem Buche zunächst die englischen klimati- zZ schen Verhältnisse in’s Auge gefasst sind, so lassen sich die in dem- selben angegebenen Fingerzeige doch auch mit kleinen u: den hiesigen Verhältnissen anpassen. s Referent empfiehlt schliesslich dieses apase Jedem, nicht nur ' dem Laien, sondern auch dem Fachmann. Die von Herrm Neumann beantragte Aländeenit der Tunlahe- ER karten für die Ausstellung wurde einer Kommission, bestehend aus — 10 — Quedlinburg’s Samenbau. Von L. Wittmack. (Schluss.) Nicht mindere Bedeutung hat die Blumenzucht. Allein von Reseda werden jetzt jährlich 3- bis 400 Ctr. geerntet, ähnlich im Verhältniss von Nemophila insignis, Lathyrus odoratus ete. Viele dieser Arten gehen in grossen Quantitäten nach dem Auslande. Einen ganz ‘besonderen Hauptzweig bildet die Levkoyen- und ° Asternkultur, die man zu einer ausserordentlichen Vollkommenheit gebracht hat. Im Herbst ist der Asternilor Quedlinburgs, ebenso wie der Erfurts, ein Hauptanziehungspunkt für Fachmänner wie für Laien. An Astern allein werden ca. 40 ha (160 Morgen) gebaut. ‚Auch an feineren Blumen ist kein Mangel, und man irrt sich sehr, wenn man annimmt, dass nur Freilandpflanzen kultivirt werden. Ein Gang durch die Gewächshäuser der Herren Gebrüder Dippe, H. Mette, M. Grashof, Lor. Ziemann und anderer Firmen be- lehrt uns bald eines Besseren. Die Herren Gebr. Dippe allein kultiviren in Töpfen ca. 180,000 Töpfe Sommer-Levkoyen, 25,000 ,„ Herbst- und Winter-Levkoyen, 20,000 ,„ Goldlack, 7,000 ,„ Cinerarien, 4,000 ,, Caleeolarien, 4,000 , Nelken, 40,000 -Primula chinensis fimbriata. Abtheilungen), bedeckt also einen Flächenraum a. 900 qm). Be = . | ee — 11 — (3%, m) tief, bedecken Blhin einen Flächenraum von 8072 Q. uch uss (ca. 800 qm). Der Flächenraum aller Häuser beträgt demnach genau in Summa 23,916 Q.-Fuss (ca. 2400 qm). Wie grossartig überhaupt das Geschäft der Herren Gebrüder Dippe ist, mögen nachstehende Daten, welche die Herren mir freundlichst zur Verfügung stellten, lehren. Die eigenen Kulturen in Quedlinburg und Halberstadt um- fassten 1879 1100 ha = 4400 Morgen, im Jahre 1880 werden sie, ‚einschliesslich des neuerdings erpachteten Ritterguts Spiegelsberge, auf ca. 1400 ha = 5600 Morgen erweitert werden. Davon werden bebaut zu Samen: ie} a. 300—320 ha Futter- und Zuckerrüben (beide streng ge- trennt gehalten), 40— 50 ,„ Salat und Zwiebeln, 15— 20 „ Kresse und Spinat, 20— 25 „ Porree, Rapünzchen und Kerbel, 50— 60 „ Erbsen in diversen Sorten, 60— 75 „‚, Bohnen, davon 25—30 ha Stangen- und 35—45 ‚„ Buschbohnen, 25— 30 ,„ Kopfkohl, 8— 10 „ Kohlrabi, 25— 30 ,, Radies und Rettig, 40— 50 „, -Möhren, 30— 40 „ Petersilie, Cichorien und Pastinaken, 8— 10 „ Thymian und Heckezwiebeln (eine Art wir terlauch), 8— 10 ,„ Salbei, Ysop, Wermuth, Weinraute etec., 10— 15 „ Gurken, 90—100 ,„ Blumen, 150—200 , Getreide, darunter besonders viel des ER Sheriff’s Square-head-Weizen, der nicht genug 5 zu empfehlen ist, da er schon bis 22% Or. pro Morgen Ertrag ‚gegeben MA Brache zu verschiedenen Zwecken. A äl — 12 — Von den 90—100 ha Blumen entfallen 20—23 ha auf Astern, 12—18 „ ,, Reseda, 2— 3 „ ,„ Phlox, 1—15 „.,„ Viola tricolor maxima, 5— 8 Lathyrus odoratus. Selbstverständlich ist, dass zur Bewältiguug aller bei solch’ umfangreichem Geschäft entstehenden Arbeit ein ausserordentlich grosses Personal nothwendig ist. Es werden denn auch mehr als 100 Gärtnergehülfen, 30 Lehrlinge und durchschnittlich im Jahre 300—1000 gewöhnliche Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt. Gebr. Dippe besitzen in ihren grossartigen Anlagen eine eigene Schmiede mit 1 Meister und 3 Gesellen, eigene Stellmacherei, Tisch- lerei und Glaserei, 1 Zimmerpolier mit 9 Gesellen und 1 Maurer- polier mit 18—20 Gesellen. Die Dreschmaschinen werden betrieben durch einen 4pferdigen und einen Spferdigen Gasmotor, ausserdem werden noch 4 Dreschmaschinen mit Göpelbetrieb benutzt, Der Be- stand an Zugvieh ist ein fast unglaublicher, Pferde werden 110— 120 Stück, Ochsen zum Pflügen 110 Stück gehalten, ausserdem wird noch mit Dampf gepflügt. Des Düngers wegen werden Br hr noch 2000—3000 Stück Hammel gemästet. Die grösste Sorgfalt wird selbstverständlich auch auf die nöthi- . gen Geräthschaften gerichtet. Die besten Maschinen und Geräthe zum Beackern und Besäen des Bodens, desgleichen zum Dreschen und Reinigen der Saat werden beschafft, und namentlich ist auf die rasche Fertigstellung der Saat zum Verkauf ein Haupt-Augen- merk gerichtet, denn es gilt, den Versand rechtzeitig zu bewirken . und namentlich die überseeischen Freunde so früh zu bedienen, dass nicht der Winter die Schifffahrt hemmt. Ganz besonders aber trägt zu dieser schnellen Expedition auch die vortreffliche Einrich- © tung der Speicher und Geschäftsräume bei. Abgesehen von einigen älteren Gebäuden sind bei Gebr. Dippe fast alle Lokale aus Stein un ‚Eisen erbaut, um jede Feuersgefahr möglichst auszuschliessen, würde zu ' weit rn; hier die genaue ee der wahr- — 13 — Ordnung. Alles ist zweckmässig, einfach und solide eingerichtet. Um einen ungefähren Begriff über die bauliche Ausdehnung des Quedlinburger Etablissements der Gebrüder Dippe zu geben, sei bemerkt, dass die Gebäude ohne Inhalt mit mehr als 850,000 Mk. versichert sind, und für den Flor des Geschäfts spricht, dass sämmt- liche Gebäude erst vom Jahre 1850 ab neu aufgeführt wurden. Im Sommer stehen die Expeditionsräume zum Theil verlassen da, im Winter aber, von November bis April, herrscht in ihnen von früh bis spät das regste Leben, und was die goldene Sonne im Som- mer erzeugt, wird hier in lauteres, reines Gold umgewandelt. Ueberall begegnen uns zufriedene, fröhliche Gesichter, die freund- lichste Aufnahme aber finden wir bei den Besitzern selbst, die, trotz- dem sie täglich Besuche, oft aus der weitesten Ferne, erhalten, nicht müde werden und immer auf’s Neue „anspannen lassen“, um die Kulturen zu zeigen. Wahrlich, wir Deutschen können stolz sein auf solehe Gärtner- städte wie Quedlinburg und Erfurt. Hier sind wahrhaft „Königliche Kaufleute“, wenn sie auch in ihrer Bescheidenheit nieht so hervor- treten, wie das auf anderen Gebieten der Fall. Sicherlich brauchen wir einen Vergleich unserer Samenkulturen mit dem Auslande nicht zu scheuen, und als ich kurz nach meinem Besuche Quedlinburgs in der Magdeburger Zeitung (Nr. 366 Abendblatt vom 8. Aug. 1879) las, dass die grosse Samenhandlung von Webb & Sons nicht we-. ‚niger als 1200 acres — 480 ha zu Blumen-, Gemüse- und Rüben- samen bestelle, da legte ich schmunzelnd das Blatt bei Seite und sagte zu mir: Die Quedlinburger sind ihnen doch „über“, Gebrüder Dip pe allein bebauen ja 1100 und bringen’s nächstens auf 1400 ha! Ueber Schling-, Rank- oder Kletterpflanzen. Von C. Bouche, Königl. Garten-Inspektor in Berlin. Nur eine kleinere Zahl von Gärtnern kann sich mit den = Schling-, Rank- oder Kletterpflanzen befreunden, indem sie ihnen zu yiel Mühe mit dem Anbinden, Anranken u, dergl. machen, man fin- a er det sie daher auch seltener in Gärtnereien, die sich mit der Kultur — 114 — von Marktpflanzen beschäftigen, obgleich es unter dieser Kategorie von Pflanzen eine Menge überaus schöner Zierpflanzen giebt, die aber für den Pflanzenfreund nur eine Anziehungskraft besitzen, wenn sie geschickt verwendet und ihrem natürlichen Wuchse gemäss behan- delt werden, um entweder daraus hübsche Festons, freistehende Spa- liere, Wandbekleidungen oder Säulen an Stangen und Stäben her- ustellen. Sollen derartige Pflanzen Effekt machen und sich vollkommen entwickeln, so muss der Gärtner vor allen Dingen die natürliche Wuchsform. berücksichtigen; leider aber findet man, dass sie natur- widrig behandelt werden und daher nur dürftig gedeihen. Nach dem natürlichen Wuchse lassen sich die sogenannten Schlingpflanzen in windende, rankende und kletternde eintheilen, Bei den windenden Pflanzen muss zunächst darauf geachtet werden, ob sie sich nach links oder rechts winden, um sie ihrer Windung entsprechend an Stangen, Stäben, Drähten oder Bindfaden zu befestigen. Die meisten windenden Pflanzen sind sehr beständig in der Richtung, nach der sie sich um andere Gegenstände herum- legen, nur eine kleine Zahl windet bald rechts, bald links. Werden sie ihrer Natur nach in entgegengesetzter Richtung um Stäbe ge-- wunden, so wickeln sie sich wieder los, wie man es z, B. bei Boh- nen, wenn das Aufbinden oder Anheften von unkundigen Leuten ausgeführt wurde, oft zu sehen Gelegenheit hat. Die Gegenstände, an denen sie sich hinaufwinden sollen, dürfen weder zu diek noch zu dünn sein, im ersteren Falle können die Zweige einen einmali- gen Umgang der Windung nicht schnell genug vollziehen, so dass sie entweder herabgleiten oder das Winden ganz aufgeben, im an- deren Falle sind die Windungen zu kurz und die Zweige verküm- mern, weil das Aufsteigen des Saftes durch die kurzen Windungen gehemmt wird. Alsdann hat man bei allen windenden Gewächsen darauf zu achten, dass die zu ihrer Aufnahme bestimmten Gegen- ‚stände, als Stangen, Stäbe, Bindfaden, Drähte u, s. w, stets eine ver- Y le Richtung haben, weil sie in horizontaler Richtung nicht gern 'hsen, ‚sie eignen sich daher auch nicht zur Herstellung von Fe- den windenden Pflanzen gehören Phaseolus, Pharbites, i Br et eg Tr Wiotaria (win- — 15 — Tecoma (Bignonia) radieans (nur in der Jugend windend und an Mauern wurzelnd), Thunbergia Menispermum, Periploca graeca, Ari- stolochia Sipho, Celastrus scandens, der sogenannte Baumwürger, welcher sieh, wie viele tropische Schlingpflanzen, mit seinen Zwei- gen, die allmälig stärker werden, so fest um andere Bäume windet, dass sie endlich, weil der Saftzufluss vollständig gehemmt wird, ab- sterben. Die kletternden Schlingpflanzen pflegen naturgemäss über an- dere Sträucher und Bäume in fast wagereehter Richtung zu wach- sen, ihre sehr langen Zweige hängen auch oft lothreeht von oben herab, bis ihre Spitzen wieder einen anderen Gegenstand erreichen ; sie eignen sich daher vorzugsweise, um Spaliere, Mauern, Lauben und Zäune von unten auf zu bekleiden, oder auch um Festons dar- aus herzustellen. Einzelne derselben, wie Maurandia, Rhodochiton, Tropaeolum, machen auch einen sehr guten Effekt, wenn man ihnen entsprechend hohe, lose zusammengebundene Reisbündel als Stütze giebt. Die prachtvollen japanischen Clematis mit ihren Abarten und verschiedenen Hybriden gewähren den grössten Genuss, wenn man sie über hügelförmige Drahtgestelle hinwegranken lässt Zuweilen kommen auch etwas windende Zweige bei den kletternden Schlingpflanzen vor, hauptsächlich aber halten sie sich dadurch an Reisig, Bindfaden u. dergl. fest, dass sich ihre Blattstiele um diese Gegenstände schlingen. Zu dieser Abtheilung gehören Clematis, Mau- randia, Rhodochiton, Lophospermum, Solanum jasminifolium, Tecoma australis, T. jasminoides, deren junge Zweigebisweilenauch windendsind, Chimocarpus und Tropaeolum. Die beiden letztgenannten Gattungen, deren Blätter und Stengel einen den Cruciferen ähnlichen Geschmack haben, werden deshalb oft von den Kohlweisslingsraupen des Papilio Brassieae, Napi und Rapae belästigt und in kurzer Zeit vollständig kahl gefressen. Diesem Uebelstande zu begegnen, pflanze ich sie an Stellen, wo sie nur Morgens und Abends von der Sonne besehienen werden, weil die Schmetterlinge, den Schatten seheuend, alsdann ihre Eier nicht daran ablegen. Tropaeolum reg ” ‚speciosum, FE : azureum und T. polyphyllum sind bekanntli deren junge Triebe sich gegen den Herbst aus den Knollen ent: a _ und nur höchstens bis Mitte des Sommers vegetiren; sie müssen : palieren se Snlas, welche aus feinem Dee ee En — 116 — gezogen werden. Am besten ist es, nur die Hauptgestelle aus etwas starkem Draht anzufertigen und sie alsdann mit ganz feinem Bind- faden oder grobem Zwirn in angemessenen Entfernungen zu be- stricken und die Fäden mit Oelfarbe anzustreichen. Die Oelfarbe trägt nicht nur zur längeren Haltbarkeit der Fäden bei, sondern verhindert auch die Bildung von Schimmel, wozu unangestrichene Fäden sehr neigen. An diese Kategorie von Schlingpfanzen schliessen sich ge-. wissermaassen auch diejenigen an, welche an den Zweigen Luft- wurzeln treiben, wie Epheu, Ficus stipularis, F. barbata, Begonia seandens und einige andere Arten dieser Gattung, Tecoma radicans, verschiedene tropische Aroideen und Rhus Toxieodendron, den man aber mit Unrecht und aus Unkenntniss seiner giftigen Eigenschaft zuweilen zur Bekleidung von Lauben benutzt findet, denn die Pflanze ist so überaus giftig, dass ein blosses Berühren der Blätter bei den meisten Menschen sehr unangenehme, juckende, 14 Tage bis 3 Wo- chen andauernde Hautausschläge und Geschwulst verursacht. Den wurzelnden Schlingpflanzen muss man als Stütze Baumstämme oder. Mauern bieten, damit sie im Stande sind, ihre Wurzeln anlegen und sich festhalten zu können. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht unterlassen, auf eine ganz irrige Ansicht, der man im pflanzenlieben- den Publikum sehr oft begegnet, hinzuweisen: man glaubt im Allge- meinen, dass Epheu, der an Baumstämmen hinaufklimmt und sich zwischen den Aesten des Baumes sehr ausbreitet, ihn im Wachsthum beeinträchtige und sein Absterben herbeiführe. Dies ist aber keines- wegs der Fall, denn der Epheu und andere wurzelnde Schlingpflan- zen sind keine Schmarotzerpflanzen, die mit ihren Saugwarzen die Oberhaut der Pflanze, die ihr als Stütze dient, durchbrechen und von Ihrem Saft sieh nähren, sondern sie legen sich mit ihren Wurzeln n{r Se äusserlich an und begnügen sich neben der Nahrung, die sie ver- 5: . mittelst ihrer in den Erdboden eindringenden Wurzeln aufnehmen, mit ' den wenigen Nahrungsstoffen, die sich an Baumstämmen durch ver- 5 rottete Rinde oder durch Wind angewehten Staub zu Gunsten der Luftwurzela und theilweisen Ernährung bilden. Dass der Epheu von 1 auf ‚diese . Bu lg u Da N tu) 7 A Up ne Ka SP ae I a FRE a Pace > ar re Ka Ba a a EB Ri I. ae or EEE N Ed 9 LERNTE Mc DLR SUCHE TERN EM — 117 — Ausserordentlich gross ist die Abtheilung derjenigen Schling- pflanzen, die sich durch Ranken (eirrhi) an anderen Gegenständen festzuhalten das Bestreben haben. Diese Ranken sind verschiedener Art, denn wir finden sie, wie bei Pisum, Lathyrus und Cobaea an den Blattspitzen, am Weinstock, den Passionsblumen und den meisten kürbisartigen Gewächsen an den Stengeln, wo sie entweder an Stelle der Sprosse oder der Nebenblätter, oder auch der eigentlichen Blätter auftreten. Diese Ranken sind meist der Art, dass sie sich an den Spitzen winden, in einzelnen Fällen aber sind die Spitzen mit Saugwarzen versehen, womit sie sich, wie der wilde Wein, an Mauerwerk ansaugen. Manche dieser Pflanzen sind angewiesen, ver-. tikal in die Höhe zu wachsen und sich alsdann über andere Gehölze horizontal auszubreiten, einzelne hingegen, wie Gurken und Kürbis, breiten schon frühzeitig ihre Zweige in horizontaler Riehtung auf der Erde aus. Zu der Abtheilung der rankenden Schlingpflanzen gehören Passiflora, Vieia, Lathyrus, Cobaea, Adlumia, Cysticapnos, Eecremo- carpus, die eigentlichen Bignonia, Vitis, Cissus, Ampelopsis und die Mehrzahl der kürbisartigen Gewächse (Cucurbita, Cucumis, Thla- diantha, Mierosechium, Cyelanthera, Pilogyne, Cephalandra, Platy- gonia, Bryonia, Echinoceystis*), Sieyos, Momordica, Trichosanthes u. s. w.). Alle soeben genannten Gattungen eignen sich zur Her- stellung von Festons wie auch zur Bekleidung von Mauern, Zäunen ‚und Lauben. Die Gattung Platygonia, welche in Japan heimisch ist und bei uns an Gewächehausgiebeln unter Laubdecke ihrer rüben- artigen Wurzeln halber sehr gut im Freien ausdauert, sollte, da sie sich dureh hübsche Belaubung und schöne, weisse, sehr fein zertheilte, ge- franste Trichosanthes ähnliche Blumen auszeichnet, mehr kultivirt werden. Bezüglich der Pilogyne suavis, die eine sehr beliebte Sehling- pflanze geworden ist und fast in keiner Gartenanlage fehlt, bemerke : ich, dass sie etwa 1829 gemeinselaftlich mit der Cephalandra quin- queloba aus dem botanischen Garten in Göttingen in den hiesigen eingeführt wurde. Man beachtete sie wenig; beide Pflanzen standen mehrere Jahre unverpflanzt in denselben Töpfen und hielt man es kaum der Mühe werth, ihre Zweige aufzubinden. Im Jahre 1845 m liess ich sie im F rühling in’s freie Land auspflanzen, wo sie sich so 0%) Eehinocystis ist einjährig 5 müssen die Samen, wenn sie Ba = sollen, schon im Herbet i im Freien Be Werden : a — 18 — überaus kräftig entwickelten, dass besonders Pilogyne suavis (Zeh- neria scabra) die Aufmerksamkeit vieler Gärtner auf sich zog und seit jener Zeit eine der beliebtesten Schlingpflanzen geworden ist. Cephalandra quinqueloba hat, streng genommen, noch hübschere Blätter, weil sie tiefbuchtig ausgeschnitten sind, und verdient, der Pilogyne gleichgestellt zu werden. Die dieken, rüben- oder knollen- artigen Wurzeln beider Pflanzen werden im Herbst ausgegraben, in Töpfe gesetzt, bei 4 bis 6 Gr. überwintert, und dürfen während dieser Zeit nur spärlich begossen werden. Auch Passiflora coerulea, P. filamentosa, P. alba, P. Colvilli, P. eoerulea-raeemosa und flori- bunda ertragen das Auspflanzen und Wiedereinpflanzen im Herbst sehr gut, sie verlieren zwar sehr viele Blätter, treiben aber gegen den Frühling hin sehr reichlich wieder aus. Bei dieser Behandlung blühen sie während des Sommers überaus reichlich. Früher wurden die Rank- und Schlingpfanzen von den Gärt- nern gewissermaassen als eine Last betrachtet, denn sie machten Mühe und selten entwickelten sie Blüthen, was nur in der schlech- ten Behandlung seinen Grund hatte, denn mit seltenen Ausnahmen fand man sie spiralig um einen Stab gewickelt an den elendesten Plätzen stehend, wo sie nicht nur kümmerlich vegetirten, sondern auch viele von ihnen, wie Kennedya, Hardenbergia, Tecoma austra- lis, Convolvulus suberosus und C. eanariensis, mit allerhand Unge- ziefer bedeckt waren. Seit dem Jahre 1844 lasse ich die Rankpflanzen der tempe- rirten Gewächshäuser im Frühling frisch verpflanzen, wenn sie in’s Freie gebracht werden, an einem schattigen Orte abhärten und An- fang Juni an sonnigen Plätzen an Spalieren oder Festons locker an- binden. Im Herbst werden sie behutsam losgemacht und an den _ Sparren der Gewächshäuser locker angeheftet, und zwar so, dass die kurzen Zweige nach unten herabhängen; werden sie zu fest oder zu dieht gebunden, so findet sich im Winter zwischen den Zweigen und Blättern Moder und Schimmel ein, wodurch eine Menge Ranken zu unde geht. Bei dieser Kultur gedeihen sie nicht nur sehr üppig, lern er Mühe und Arbeit reichlich dureh die Menge | 0. Die Sehlingpflanzen der Warmhäuser werden schon zum Theil Mitte Juni auf einen nicht zu ig ee ‚nicht im m =. synonym mit L Broussonetii (Poir) Chav., welche Art aber Be S i ‚leicht auch nur eine Varietät von L. amethystea ist. = — 179 — Freien gedeihen, werden in luftigen, leicht besehatteten Kalthäusern an senkrechten Bindfäden angebunden, zur Fernhaltung der rothen Spinne täglich gespritzt und Anfang September wieder in die war- men Gewächshäuser gebracht. Einziehende Schlingpflanzen, z. B. Methonica superba, Plantii, Leopoldi, Dioscorea discolor, . triphylla bulbifera, septemloba, piperifolia u. s. w., lässt man im Winter trocken stehen, versetzt sie im März in frische Erde und treibt sie in einem mässig warmen Kasten an, um sie, sobald sie dort zu lang werden, im warmen Hause anzuranken. Linaria multipunetata (Brot) Hffg. et Lk. (Hierzu Tafel III.) Unter dem Namen Linaria multipunetata haben die Herren Haage & Schmidt in Erfurt neuerdings eine in Portugal, Spanien und Marokko einheimische Annuelle eingeführt, die nach den An- gaben der Züchter eine reizende, kleine, niedrig bleibende Art vom Habitus der Linaria alpina bildet. Die von uns gebrachte Haupt- abbildung ist nach der von Hoffmannsegg und Link in dem Prachtwerk „Flore portugaise“ Taf. 48 gegebenen gefertigt und stellt ein wildwachsendes Exemplar dar, während die kleinere Abbildung nach einer uns von den Herren Haage & Schmidt freundlichst: überlassenen Tafel gezeichnet wurde und so recht zeigt, wie Ben die Pflanze in der Kultur wird. : ‘ Ueber den Namen der Pflanze ist man verschiedener Ansicht. Bentham betrachtet sie (D.C. Prod. X. 283) als gelb blühende e Form von Linaria amethystea Hfig. et Lk., Willkomm md Lange dagegen in ihrem Prodromus Florae hispaniae IL. 567 als Die Pflanze ist vielstengelig, graugrün, Stengel 9 bis 15 cm lang, einfach oder verzweigt, unten glatt, oben: drüsig- weichhaarig, : 2 : die eentralen Stengel aufrecht, die seitlichen aufsteigend. Blätter _ unten zu 4 im Quirl, oben zerstreut, ‚etwas fleischig, schmal lanzett- . aber breiter als bei. L. ameiäpeen, auch die Quirle entfornter Y: — 1890 ° — Blumenkrone gelb, Gaumen dunkler punktirt, Samen mit ganzrandi- gem Flügel, bald glatt, bald durch einen Diskus höckerig. Sie wächst auf sandigen Hügeln und unbebauten Feldern der wärmeren Region Spaniens und Portugals, blüht von Februar bis Mai und dürfte sich somit vielleicht bei entsprechender Kultur auch als Winterblüher für uns eignen. Azara microphylia Hook. fil. Familie: Bixaceae; Tribus Flacourtieae. Vaterland: Chile. Gattungscharakter: Blüthen zwitterig. ° Kelchblätter 4, fast klappig, oder 5 bis 6, mehr dachig. Blumenblätter fehlend. Staub- gefässe zahlreich (mit Ausnahme von A. mierophylla, wo nur 5 vor- handen), einer aussen oft drüsigen, unterständigen oder zuweilen mit der Basis des Kelches verwachsenen Scheibe eingefügt; die äusseren selten ohne Staubbeutel; Antheren kurz. — Fruchtblätter (Placen- ten) 3 bis 4, vieleiig; Griffel einfach; Narbe ganzrandig oder un- deutlich 3- bis 4lappig. Beere kugelig, an der Spitze etwas auf- en ‚springend. Samen wenige oder zahlreich, Samenschale krustenartig, a Embryo gerade oder leicht gekrümmt, Cotyledonen breit. — Sträu- cher oder Bäume. Blätter ganz oder gesägt, sehr bitter; Neben- blätter oft deutlich, Blüthen in Büscheln, kurzen Ebensträussen oder fast ährenförmig. (Bentham et Hooker, Gen. plant. I. 127 u. 972.) Arteharakter: Ganze Pflanze sehr glatt; Aeste und Zweige 2zeilig, spreizend; Blätter 2zeilig, klein, lederartig, ganzrandig, die grösseren verkehrt-eiförmig, stumpf, in den kurzen Blattstiel ver- . sehmälert, die kleineren länglich oder abgerundet; Blüthen in sitzen- den oder kurz gestielten Ebensträussen (Corymben); Blüthen klein, Staubgefässe nur 4 bis 5, mit den Kelchblättern und den diesen opponi Drüsen abwechselnd; Staubfäden etwas abgeplattet, We Staubbeutel nach aussen sich öffnend. — Ein Strauch von 10 bis, 15 Fuss Höhe. Die Aeste steif, fusslang. Blätter % Zoll lang, gläi zend, zuweilen zugespitzt. Die Ebensträusse der Blüthen den kleineren Blättern an Grösse gleich kommend, '5- bis 7blüthig, mit n Blü er - Wächst in Chile, Prov. Valdivia, am Fuss der look. fil in Antaretie e. voyage of Terror and Erebus 244 in £ Dot; = st. 1.62). Nach dn D SW, 7 18: 7: Azara microphylla Hook. fil, —- 12 — Angaben der Herren Veitch & Sons, die diesen hübschen, immer- grünen Strauch aus Valdivia einführten und denen wir auch die bei- folgende Abbildung verdanken, hat derselbe einen ausgebreiteten Habitus mit vielfach getheilten, schlanken und etwas hängenden Zweigen; die Blätter haben einige Aehnlichkeit mit denen von Co- ...... teneaster microphylla, sind aber hellgrüner und stehen in 2 Zeilen, ö immer zu 2 beisammen, von denen das eine kleiner als das andere. — Die Blüthen sind klein und unscheinbar, ihnen folgen aber kleine, orangerothe Beeren, welche die ornamentalen Eigenschaften des ele- . ganten Strauches noch erhöhen. N, Zn den Coombe Wood - Baumschulen von Veitch & Sons bei RE Kingston Hill in Surrey hat derselbe sich als vollkommen hart er- er wiesen und wird er als eine werthvolle Bereicherung unserer immer- grünen Sträucher ge sowohl für das ie Land, als zur Be- ee von Mauern eis. EEK Fri ve Tiflis. Frucht-Ausstellung. Im Anfang des Noris 1879 fand in Tiflis im Saal der kau- easdschen landw. Gesellschaft eine Ausstellung von Obst aus dem Garten der Ackerbauschule des Herrn Buschek bei Wladikaukas ‚statt. Die Besitzung des Herrn Buschek liegt am Fluss Kambu- lefka, von der Stadt Wladikaukas 11 Werst entfernt, in geschützter ' Lage, besitzt den vorzüglichsten Alluvialboden, sandigen Lehm mit reichem Humusgehalt. Die jährlichen Niederächläge der Feuchtig- . keit betragen 862 mm (in Tiflis nur 481 mm). Heftige Winde sind | ausgeschlossen. Die mittlere Temperatur ist im Frühjahr 8,2 Gr. C im Sommer 19,3 Gr, C., im Herbst 11,3 Gr. C., im Winter —3,4 Gr. c. Vor genau 10 Jahren wurde die Behlkruik von der Regierung en Buschek unter der Bedingung übergeben, eine Ackerbau- schule | mit den nöthigen Gebäuden, Gärten ete. anzulegen und eine zahl Schüler (bis 40) zu unterhalten und auszubilden, wofür dem- N ee anderen Bel und ne ie die Summe nz 00 r-Rube E — 135 — "klimatischen Verhältnisse dem Kornbau sich nicht günstig erwiesen, so wendete Herr Buschek seine ganze Aufmerksamkeit dem Obst- bau zu und in der jetzigen Ausstellung legt er die Früchte seiner 10jährigen Arbeit auch dem grösseren Publikum vor Augen. Wir lassen die Sorten, $1 Aepfel und 43 Birnen, nachstehend folgen in der Aufzählung seines Ausstellungs-Katalogs und bemerken nur, dass die Früchte alle von ausgezeichneter Grösse und Güte waren, soviel sich jetzt beurtheilen liess. Besonderen Werth legte der Aussteller auf die Haltbarkeit der Sorten für den Export nach Moskau und Petersburg, wo sie guten Absatz finden. Ein aufmerksamer Beobachter möchte finden, dass die Resul- tate des Herrn Buschek nicht immer mit den Resultaten europäi- scher Pomologen übereinstimmen, was sich wohl durch besondere örtliche und klimatische Verhältnisse erklären lässt. Herr Buschek führt auch mehrere vorzügliche Sorten Aepfel und Birnen eigener Züchtung vor, deren Stämme schon reichliche Ernten geben. Bäume und Reiser sind von ihm käuflich zu beziehen. Aepfel. 1. Calvillen. Calville blanche d’hiver, empfindlich, Schutz nöthig. €. rouge framboise, frei wachsend, stark, fruchtbar. Pre- sident Lincoln (aus Amerika), grosse, sehr haltbare, sehöne Frucht, sehr fruchtbar, Geschmack vorzüglich. €. royale, prächtige Frucht, mittelmässig fruchtbar. C. des dames, grosse Frucht, für Hausgärten. C Erzherzog Franz, nicht transportfähig, zarte Frucht. Possart's Na- livia, fruchtbar, auf gutem Boden. I. Schlotter- ee age d’hiver, sehr uchibee and Le überall gedeihend. | | HL Limonen- ‚Aentel Egermont, gross, ren gut ransport- fähig, Oktober, November. Gelber Winter-Karthäuser, Oktober — En > jedes Jahr fruchtbar. Boiken-Apfel, Oktober - Sara sehr fruchtbar. & IV. na er nn BR Afsh; —. 184 — Erzherzog Johann, bis Januar, sehr fruchtbbar, vorzügliche Markt frucht. V. Tauben-Aepfel. Pigeon rouge, bis März, gute Ernte, verlangt guten Boden. Prinz Nieolai von Nassau, gute Marktfrucht. Rosmarin blane de Tyrol, vorzüglich, bis Februar. Sari-Sinap, bis Februar, länglicher, schöner Apfel, sehr gute Marktfrucht, Geschmack, II. Rang. Pigeon Grossberg, Frucht und Baum sehr dauerhaft. VI Ramboure. Empereur Alexander II., sehr gross und schön. Prince hereditaire de Russie, ebenso, ist von H. Buschek erzogen; der Apfel hat bis 12 Werschok im Umfang, von 4 Stück Sjährigen Bäumen wurden gewonnen 161 Aepfel, die das Stück mit 25 bis 40 Kopeken verkauft werden; von Kaiser Alexander II. sind 4 Bäume (Sjährige), welche zusammen 17 Pud — 680 Pfund oder 630 Stück Aepfel gegeben haben, jeder zu 20 bis 15 Kopeken verkauft. Sedan Rambour, guter Wirthschafts-Apfel, sehr fruchtbar. Kirkes’ Sonder- ling, August—Oktober, 10 Werschok im Umfang. Rambour d’An- gleterre, bis Oktober, zärtliche Frucht. Jacques Lebel, November, 0. sehr fruchtbar. Gloria mundi, riesengrosse Früchte bis 3 Pfund 0 schwer, Dezember—März. VI. Rambour-Reinetten. Northern Spy, November—Fe- bruar, eine der vorzüglichsten Früchte der Sammlung, ausgezeich-- neter Geschmack, sehr fruchtbar. Reinette de Canada, Oktober— = Juni, sehr fruchtbar. R. Gay, bis Januar. R. Diel, bis Februar, sehr empfohlen R. franche, Englische Rambour-, sehr gross und schön. VOL Reinetten. R, Wis, Oktober März. R. Degers, bis ' Januar, Partons peate, bis Januar. Pepin d’Allemagne, bis April, . Doree de Tournay, bis Februar, vorzügliche Früchte, sehr fruchtbar. | IX. Borsdorfer Reinetten. Winter-Borsdorfer, bis Februar, 5 at fruchtbar. BReinette Clodius, Dezember—Mai, sehr fruchtbar, ® sehr gute Marktfrucht. Glanz-Reinette, bis Februar, sehr fruchtbar. X. Rothe Reinetten. Reinette museat rouge. R. Bihorel. R. Pormaiı Schwarzenbach. R. Mülhaupt. R. truite (Carmeliter). Il ansport abel. R, muscat. R. de Bretagne, Fenouillet ray£. | oulon Erzherzog. Pippinfall.. Pearmain ders, Fair’s von ıte Früchte für Ver — 185 — aune. R. jaune tardive. Court pendu gris. R. doree de Hollande. R. Spital, Englische. R. Van Mons, sehr gut. R. Carpentine. R. gris. Alle sehr dauerhaft zur Versendung. XI. Gold-Reinetten. Reine des reinettes. Pearmain Clay- gat. Pepin d’or. Reinette d’Orleans, ausgezeichnet. R. dor6e de Guldner. R. de Cairxas. R. Van de Ver. Kasseler Reinette. Seed- ling of Windsor. Erzherzog Anton. Reinette von Blenheim, wohl die vorzüglichste der Reinetten. Alle sehr dauerhaft zur Versendung. XM. Streif-Aepfel. Walliser Herren - Apfel. Grusinischer Dessert- Apfel. XIV. Spitz-Aepfel. Müller’s Citron, sehr gut. XV. Platt-Aepfel. Kempe’s Pauline. Gubener Waraschke, vorzüglich. | Birnen. Beurr& gris doree. B. gris de Normandie. Orpheline d’Enghien. Beurr& Liegel. Nelis d’hiver, vorzüglich. Nee plus Meuris. Beurre Scheldon. Colmar d’hiver. Doyenne d’hiver. Passe Colmar. Fon- dante des bois. Beurr& Blumenbach. B. Diel. Bon chrötien Papeleu. Hofmarschall. Bergamotte lucrative. B. vitueuse. B. Ganzel. B. Cras- sane. Zephirine Gregoire. Bergamotte Angelique. Grossfürst Michael, von H. Buschek erzogen, grosse, dunkelrothe Winterbirne, von gutem Geschmack; er rechnet sie zu den Halb-Bergamotten. Arbre Courbe. Duchesse d’hiver. St. Germain. Beurr6 Capiaumont. Calabasse Van Marum, C. Tongard. Van Mons (Leon Leelerque). Duchesse d’An- goultme. D. panachee. Beurre Napoleon. Bergamotte fortune. Triomphe de Jodoigne. Schinoveser. Doyenne de Cornipe. Bon chrötien de Rance. Bon chretien d’hiver. Colmar d’Arenberg. Beurre Se d’Arenberg. General Tottleben. Bonne Louise nie Doeteur 8 Beni. Belle d’Angevine. _ Von den Birnen hatten einige ditelr Transport gelitten, da ihre Reifzeit schon fast vorüber war. Die sehr nasse Witterung i in Tiflis und die Wärme trug auch das ee, dazu bei, die Be zu.be schleunigen. Im Anhange giebt H. Buschek nn zum Düngen der Obst- bäume mit flüssigem Dung; in 2 Eimer Wasser werden aufgelöst 1 Eimer Kuhdünger, 1% Pfund Asche, 5 Loth Kochsalz, y Pfund — 186 — Das Begiessen geschieht im August und empfiehlt er das Be- decken der Erde am Stamm mit langem Mist oder dergl. Die ausgestellten Bäume zeugen von der Güte des Bodens und seiner Durehdringlichkeit für die Wurzeln. Hier in Tiflis ist die = Wurzelbildung eine vollkommen andere und reichere in Folge ver- > änderter Bodenbeschaffenheit. os Bitte um Berichte über den Frostschaden BE im Winter 1879 —80, | In der Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garten- En baues am 31. März d. J. wurde beschlossen, von den verschieden- sten Seiten Berichte über den Frostschaden im letzten Winter ein- zufordern und diese dann übersichtlich zusammenzustellen. Der dungen, aber möglichst kurz gefasst. Es wäre wünschens- = = zen aufzuführen, welche gelitten haben (wenig, resp. stark) oder ‚blieben. "Als Schema dürfte sich vielleicht Folgendes nn er Orts Kreis, Provinz. n Bar, Lage und Beschaffenheit des Terrains. _ hl Beobachter. we 2: Obstbäum ee rg A. Kornobstbäume. ne Br ‚1. Ae En E 2. Birne & » Andere Kernobstbäume. 9. Nadelhölzer. | „Untetzeichnets. bittet demzufolge freundlichst um recht zahlreiche he eine bestimmte Ordnung inne zu halten und nur die Pflan- ganz getödtet sind, und nur ausnahmsweise die, welche gesund ge- w — 197 — Ausstellungen und Versammlungen. Kassel. Grosse Gartenbau - Ausstellung des Vereins zur Be- förderung des Gartenbaues im Reg.-Bezirk Kassel vom 17. bis 22, September er. zur Feier seines 25jährigen Bestehens. Brüssel. Botanisch-gärtnerischer Kongress vom 23, bis inel. 26, Juli er., veranstaltet von der Socieis royale de botanique de Bel- gique und dr Societe royale Linndenne de Bruxelles. Vermischtes, Eine riesige Blüthe von Amorphophallus Rievieri, aus den Gewächshäusern der Herren Metz & Co. in Steglitz, überbrachte uns Ende Januar Herr Obergärtner Held. Der Blüthenschaft maass. ca. 50 cm Länge und 22 mm Stärke, hatte an der Basis 2 grün und weissröthlich getiegerte, schuprenartige Niederblätter, von denen das oberste, uns nur allein vorliegende, 19 cm Länge, aufgerollt ca. 8 em Breite an: der Basis und noch ca. 3 cm Breite kurz vor der ab- gerundeten, etwas ausgerandeten Spitze besass (Deckung links im Eichler’schen Sinne, d. h. der linke Rand deckt den rechten). Die tutenförmige Scheide war aussen hellpurpurn mit grünen Flecken, innen dunkelpurpurn, der Rand etwas nach innen umgerollt. Durchmesser der Tute an der Basis 5 cm, oben in der ‚grössten Ausdehnung 20 cm, in der kürzeren 15 cm; ihre Höhe an der niedrigsten Seite 15 cm, an der höchsten 27 em. Der dunkel- purpurne Kolben hatte nicht weniger als 47 cm Länge bei 4 em Durchmesser an der Basis des nackten Theils. Es ist Amorpho- Re phallus Rivieri eine der nächsten Verwandten ler neuen Riesn- Aroidee Amorphophallus Titanum Beecari (Monatsschr. 1879 S. 135). = In Berlin hat sie’unseres Wissens vorher noch nicht geblüht, wohl aber in der Königl. Gärtner - Lehranstalt und in Charlottenhof bei Herrn Hofgärtner Nieiner. In Frankreich wird. diese Pflanze viel ° . als Einzelpflanze oder Gruppenpflanze für Blattpflanzengruppen an- 2 "gewendet, da ihr einziges, nach der Blüthe erscheinendes mäch- . tiges Blatt, dessen 3 Theile wieder doppelt fiedertheilig sind, in der u in Art wie dena ein höchst er | Eeler Ansı heı n a: — 18 — Von Herrn Hauptlehrer Hesselmann in Witzhelden ging der Redaktion unterm 2. Januar er. nachstehendes Schreiben und Ge- dicht mit der Bitte um Veröffentlichung zu: Ich erlaube mir, Ihnen anbei ein Gedichtchen über den Apfel „Kaiser Wilhelm“ (s. Monatsschr. 1879 S. 553) zu übersenden. Als ich Sr. Majestät unserem Kaiser das Bäumechen nach Babelsberg sandte, da gab es hier ein Fest für meine Schulkinder. Das Bäum- chen stand als ausgepflanzter Hochstamm auf einem quadratförmigen grossen Gartenbeet. Meine Schüler und Schülerinnen umschlossen beim Ausheben des Bäumchens dasselbe im Kreis und sangen das Liedehen. Der zum Ausheben dienende neue Spaten war mit den deutschen Farben geschmückt. Die Kinder wurden auf meine Ko- sten bewirthet, das Bäumchen eingepackt, mit den deutschen Farben umschlungen und nach Babelsberg geschickt, wo ich es bei Gelegen- ‚heit der Obst-Ausstellung in Potsdam 1877 sah und sehr gut ge- wachsen fand. Ich sandte Sr. Majestät in dem genannten Jahre nochmals Früchte, welche Herr Kindermann persönlich überreichte, und fügte das Liedehen bei; Se. Majestät liess mir hierfür Seinen besonderen Dank abstatten. Lied vom Kaiser :Milhelm: Apfel, Mel.: Steh’ ich in finst’rer Mitternacht, Ich hab’ der Bäume viel gepflegt, Doch keinen so wie Dich gehegt. Du bist der schönste, schönste Baum In meines Gartens grossem Raum. Du bringest Früchte gross und schön, Gar edel hier auf rauhen Höh’n. Du streckst mit Macht die Aest’ von Dir, Ein Bild der Kraft dies zeiget mir, Ich nannte „Kaiser Wilhelm“ Dich, Darob der Kaiser freute sich, Er schrieb mir väterlich und hold, ‚Dass ich Dich zu ihm senden sollt’. Du sollst zu Babelsberg m rk 034.000 — 189 — Und wenn der Kaiser Dich dann sieht, Dann sag’ ihm unser Aller Lied: Wir sind ja Dein und bleiben Dein; Wir wollen wack’re Deutsche sein! Heil, grosser Kaiser Wilhelm, Dir, Du, Deines Volkes höchste Zier, Regiere Du mit mächt’ger Hand Noch lang’ das deutsche Vaterland. Witzhelden, C. Hesselmann, Hauptlehrer. Zusammensetzung der Banane. (V.Mareanou. A. Müntz Comptes rendus ce. 88 p. 156.) Das aus unreifen pulverisirten Ba- nanen bereitete, in Paris 1878 von Venezuela ausgestellte Ba- nanenmehl von grauer Farbe hat folgende Zusammensetzung: Stärke. eg 1 ie Cellulose . . NE Pektin (Schleimstoff) . a Rohrzucker . . BEN. = Invertirter Zuckh ae Stiekstoffhaltige Substanz . . . 2,9 Organische Säuren 9,4%) Stickstofffreie Extraktstofte Mineralische Bestandtheile (Asche) 2,2 Wasser .. : 14,9 100 Dies Mehl ist, wie hieraus erhellt, zwar sehr reich an Stärke, aber ausserordentlich arm an Stickstoff, und muss noch eine Fleisch- S nahrung hinzugefügt werden. : Der aus den Bananen bereitete Spiritus hat einen sehr ange- nehmen Geruch und Geschmack, der an die Bananen selbst en er zeigt 52 Grad am 100theiligen Alkoholometer (Gay-Lussae). ; . reifen Früchte gehen auch bei uns von selbst in Alkoholgährung a Eine Frucht von Musa paradisiaca, die in Venezuela sehr ver- . breitet, bestand aus 40 Theilen Schale und 60 Theilen Fruchtbrei. u: .e Schale enthielt 14,7 pCt. Trockensubstanz, A 1,6 Invert- ‚zucker, ein Gemenge von Traubenzucker (Dextrose) und Frucht- zucker (Levulose). 100 Theile des Fruchtbreies enthalten: BOBRIBERRN . 2. 000,000 ivertsgcker 0. a EIRERD, 2. eo ee u DaB 2... nn Es N a Br Pektin. . i Be. RR Stickstoffhaltige S Subelähz RI INER Se * Mineralsubstanzen . . . . .. 11 5 Wasser . a a Organische N Gerbstoff | 42%) Stickstofffreie Extraktstoffe re 100 Eine weniger reife Frucht enthielt 10 pCt. Rohr- und 3,6 pCt. Invertzucker. _ | Der Zuekergehalt ist also sehr gross, und da es schwer ist, ihn in iu. gewinnen, so erscheint die Verarbeitung der Bananen auf Alkohol Zeit, wo Boussingault reiste, jetzt an vielen Orten noch verrin- i ‚gert sein dürfte, so ist vielleicht eine ähnliche Rolle für den Ba- "nanenbranntwein wie für den aus Zuckerrohr bereiteten zu erwarten. ; a der Pariser fg en Berlin, en p. 101; Fa des , „Obstgarten“, Dr. Rudolf Stoll in Klosterneuburg bei ien, ein schlesischer Landsmann, bittet uns um mögliehste Ver- ' ganz rationell. 100 kg Früchte geben nach Boussingault a. 91 Alkohol & 96 Grad, und da der Preis von 1 Fres. pro 100 kg zur (Auch aus Sorghum vulgare Pers. wird jetzt am Senegal pi _ ritus bereitet; siehe Wittmack, Die Nutzpflanzen aller Zonen auf Ser riadsrun di Noth in Oberschlesien. Der Re- 3 der eg dass er die Bälfte aller Ferne '_- 11 — den Zeitungen quittirt wird, werden zu Händen des Herrn Ober- präsidenten der Provinz Schlesien abgeführt. Da der „Obstgarten“ an und für sich allen Obst- und Gartenfreunden, Landwirthen, Geist- lichen, Lehrern ete. eine zu empfehlende Zeitung ist, so ist zu hoffen, dass das Beginnen unseres Landsmanns bei allen betheiligten Kreisen unterstützt wird. Es würden z. B, da der Abonnementspreis der wöchentlich erscheinenden iustrirken Zeitschrift pro Jahr 10 Mark beträgt, in kurzer Zeit 5000 Mark dem wohlthätigen Zweck zu- fliessen, wenn sich nur 1000 unserer Obst- und Gartenfreunde be- wogen fühlten, das Unternehmen zu unterstützen. Wir empfehlen daher unsererseits den Vorschlag unseres Landsmanns und wün- schen, dass derselbe in allen Kreisen verbreitet und berücksichtigt werde. Literatur. Dr. E. L. Taschenberg und Dr. Ed. Lucas. Schutz der Obstbäume und deren Früchte gegen feindliche Thiere und gegen Krankheiten. Stuttgart, 1879. Eugen Ulmer. — Dies Werk zerfällt in 2 Theile; der erste ist der in 2. Auflage erschienene, im Auftrage des Deutschen Pomologen - Vereins von Prof. Taschenberg in Halle Bin „Schutz der Obstbäume und deren Früchte gegen feindliche Thiere“ und umfasst 160 Seiten mit 49 mies der zweite der in 1. en ee „Schutz der Obstbäume gegen von Dr. Ed. Lucas in Reutlingen, 140 Seiten u ae 41 Holz- bstbaumzüchter rankh schnitte enthaltend. Beide Theile bes in vielen Fällen dem O wichtige { k i i 2 e ' ae aufgeführt, dabei aber immer die Lebensweise des betr. Thieres angegeben, o dass der denkende Züchte auch weiss, warum er so oder so handeln muss. Die zweite Abtheilung enthält eine Anzahl n neuer Holzschnitte, an denen die verschiedenen Formen des Krebses, die Ueberwallungen etc. dargestellt werden. Er Nectria « Die neueste Entdeckung Göthe’s bezüglich eines Pilzes, J. Hartwig. Der Küchengarten er Kalk und Binichtung des Küchen gartens und Kultur der zum Küchengebrauch dienenden 6 ee = 192 — kohl den Berliner, doch hat Verfasser ganz Recht, wenn er sagt, es sei schwer, unter den vielen Sorten eire Auswahl zu treffen M. Lübbers. Catalcgue de plantes rares Wera les serres, dont la vente aux encheres publiques aura lieu a Florence, au palais de kan Donato du 23. Avril au 4. Mai 1880. fol. 31 8. Rümpler, Gencral:Sekretär des Gartenbau-Vereins in Erfurt. Illu- strirtes Gartenbau-Lexikon. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachmänner aus Wissenschaft und Praxis herausgegeben. Mit vielen ia den Text gedruck- ten Holzschzitten. Berlin, Verlag von Wiegandt, Hempel & Parey, 1880 vr 1. 64 S. Vollständig in 30 Lieferungen & 1 Mark. — Seit dem Erscheinen . F. Dietrich’s Ereyklopädie der gesammten niederen und höheren Gar- en, Leipzig, 1860, hat es sehr an einem Werk gefehlt, welches in alpha- betischer Folge die wichtigsten, den Gartenbau betreffenden Gegenstände be- handelt und so als Nachschlagebuch dienen könnte. Diesem Manzel wird durch vorstehendes Lexikon in erfreulicher Weise abgeholfen, und wir stehen nicht an, dasselbe auf’s Wärmste in den weitesten Kreisen zu empfehlen. Der Text der 1. Lieferung ist äusserst reichhaltig (man sehe z. B. die Artikel Akazie, Aegyp- ten, Allee, Amerika’s Gaıtenbau u. s. w.). Die Illustrationen sind meist gut ausg efährt, Einzelne Artikel wären von Spezialisten wohl anders abgefasst a Inhalt, Bewilligung von Räumlichkeiten für den Verein zur ee derung des Gartenbaues im neuen landw. Museum. — 632. Ver- sammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. (Aus- gestellte Pflanzen. Encephalartus villosus Ausstellung im Januar 1881. Hügel- zungen. Niveaumeter. Sbeniphyliann ericoctonum Al. Braun et de Ba pflanz Ty. ‚hampignon. Ruhm von Kassel.) — Versammlung der Gesellschaft der sartenfreunde ‚Berlins am 20. Februar 1880. (Pflanzen- etc. Ausstel- ‘ ina ti er (Br 0) Hffg. et Lk. (Mit Tafel IL) — Azara microphylla ook. fil. (Mit 2 Abbildungen) — Aus Tiflis Frucht- -Ausstellung. um Berichte über den Frosschadeh im Winter 1879—80. — Aus- stellungen und Versamlungen. — Vermischtes. iteratur. EEE 2 VO SATIGHEEEEN EEBBERBEREN 7 5 00 0 Beförderung - Ordn weg für die nächste Versammlung des Vereins zur Gartenbaues am Mittwoch, 28. April 1880, nds 5 Uhr, im Palmenhause des Königl. tanischen ens. 1. Bericht eu den Obstbau . Guben 2. Berichte über die Hamburg er Gartenbau-Ausstellung und die bei 3: Besprechung über einen etwaigen Beitri tritt zu den Petitionen be | trefis der dureh üie hternatianale Reblaus-Konvention sera spo 4. Ueber Düngung de Obstbäum De Die ee Dekpreileee "auf der internationalen ‚Fischerei erschieden e er mmi g de Monatsschrift ——--- -— des Vereines zurBeförderung des Gartenbaues in den König]. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General-Sekretär des Vereins, Cu-tos des Kol. landw. Museums, Privatdocent an der Universität. Adresse des Vereins: Adresse ei enger see Rentier Sonntag. Berlin N, Dvaidenitr 42. n S., Alexandrinenstr, 51, Preis der Monatsschr.ft pro en 13 Mar Ännonzen pro ee Berger oder deren Raum 30 Pf., für Mitglied ge Vehdns zur Beförderung des Gartenbaues nur die Hälfıe. Rabatt bei Imaliger In we 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei esdiger 20 pt. nahme in der Expedition der Zeitung: Berlin SW, Schützenstr. 26. No. 5. Berlin, im Mai 1880. Unserem grossen Todten, zum ersten Jahrestage seines Hinscheidens. Von Carl Bolie er Huvenowsee lag im Frühlingsgewand, Vom Fe perlgrau und maigrün umsp "Bald aufwärts, bald abwärts, den Bergpfad De Durch an Laub hin verlor sich mein Gang; An sern, dem Fjord gleich von Norwegens Meer, » Bene Wald’s schmalen Streif rings umher. U o ildni Ein Tumulus ragt, in der Urzeit erbaut, Dem der Burgwall sich anlehnt im ee der Se Drin der fischende Wilde barg karges & Wem thürmten sie wohl hoch einst dies Hünengrab? War’s ein Häuptling greis, wankend gebückt am Stab? War’s ein Knabe blond oder ein weises Weib; . Ein Priester, dem Linnengewand hüllt’ den Leib, Der die wi zückt’, ins Zukünft’ge schaut‘, man ehrfurchtsvoll en wenn er en It _ = 3 5 — 194 — Wohl fragt es sich leicht, doch der Wiederhall stumm Giebt als Antwort zurück nur Bienengesumm, Nur den Pfiff des Pirols und der Amsel Schlag, So treu wahrt sein Räthsel der blühende Hag. Eins aber ist sicher, mag’ Bronz’ oder Stein Galt’s Todte zu ehren, sie ap wie wir. = Drum liess ich gern heiniwärte aus ebligem Grau, Gelagert auf moosweichem Waldhügelba Der Gedanken Hochflug zu der Be Rückfluthen, wo Sorge und Pflicht unsrer harrt. Auch wir haben Selige, die Asch: nn Und was von Geschiedenen die Thräne Geehrt wollen seh’n über Alltagsgebrau Weil ihr Wandel nicht gleich war en Hauch, Weil von Segen getrieft ihres Fusses Spur, Bis erhaben-ihr Schatten zur Grube fuhr. Ach, sie u ‚nichts. Vielmehr unser Gemüth Ists, das all Wirken zu. ehren. sich müht. Nicht sind ee aitch Schemen an styg’scher Fluth, Die Odysseus musst’ stillen mit Widderblut: Neben Epheugerank, unter Thuyalaub -Ruht still in der Erde ihr kostbarer Staub. Wir selbst woll’n genugthun uns, weihevoll, fromm, Zum Marmor und Erz sprechend: Schmück’ dich und komm, Dass ihr seid, dem wir liebten, ein letzter Lohn, Wo die Weiden sich neigen ven Babylon. Bald rollt nun ein Jahr, seit er stieg in die Gruft, Seit er aufhört’ zu athmen himmlische Luft, Der des Baum’s, der Blume Geheimniss ht Und gewandert, von Nordmannstannen umrauscht; Der wollt’ dass zum Sbeprichen, 5 sich bau’ ermaniens ärmster, entlegenste Der dem Gärtner ein Freund. en hülfsbereit, Um welchen wir Alle noch heut tragen Leid, Genug jetzt der Worte. — Ein Friedhofsraum klein, ;s Von märkischem Grund wen’ge Fuss breit am Rain, er ; Harr’n, dass Ainen Schmuck wei’ nach Preis und Gebr, ee E a a f En d Be Re er a Be a Ben Se 633. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss, Staaten. Verhandelt Berlin, den 31. März 1880. Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wur- den Einwendungen dagegen nicht erhoben. I. Der Direktor Herr Sulzer widmete den verstorbenen Mit- gliedern Herrn v. Laer und namentlich dem Kgl. Hofbuchdrucker Hänel in Magdeburg, der in früheren Jahren oft so reiche Schätze zu unseren Ausstellungen beigesteuert, warme Worte der Theilnahme, und erhoben sich die Anwesenden zu Ehren der Verstorbenen von ihren Sitzen. If. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen: 1. Herr Rentier Wunderlich in Berlin, 2. „ Handelsgärtner Ernst Weise in Berlin. II. Ausgestellte Pflanzen. Aus der Baumschule des Herrn Lorbarg waren durch Herrn Brettschneider 2 in Schirmform gezogene Clematis ausgestellt, Cl. Standishii und Cl. Lady Lindes- borough, denen von den Preisrichtern, den Herren Eggebrecht, H. Fintelmann und Schulze, ein Ehrendiplom zuerkannt wurde. IV. Herr Drawiel berichtete, dass eine vor 2 Jahren auf Veranlassung des Herrn Magnus an einem gesunden Kirschbaum seines Gartens vorgenommene Impfung des Pilzes Polyporus igniarius, um Gummifluss zu erregen, ohne Erfolg geblieben sei, indem der Baum die eingesetzten Stücke des Pilzes wieder heraus- gehoben habe. Jetzt hat sich der Pilz an einem andern Baum, an dem ein Ast abgebrochen war, gezeigt, ohne aber Gummilluss zu veranlassen. Aehnlich fand Herr Drawiel den Pilz an einem Pfirsich- baum, an dem ein Zweig abgestorben, und scheint sich sonach der- selbe nur auf kranken und beschädigten Bäumen anzusiedeln, nicht, wie Hartig meint, an gesunden den Gummifluss zu verursachen. Herr Bolle bestätigte gleichfalls, dass dieser an Steinobst- bäumen häufige Pilz nicht schädlich sei, da er sich erst an abster- benden Bäumen finde. ‘Es scheinen Pilz und Gummifluss neben- = einander Bericimsien, nicht aber im Causalnexus zu einander zu el u Eine längere, interessante Debatte erhob Egg über die A — 16 — kungen des Frostes im abgelaufenen Winter, und traten im Allge- meinen sämmtliche Redner den Ausführungen des Herrn Bolle, dass in der Umgegend von Berlin und überhaupt wohl in Nord- deutschland der Frost bei weitem nicht solche Schäden angerichtet habe, wie in Süddeutschland und in West- und Süd-Europa, noch in Afrika, wo sich die Kälte nach den Mittheilungen des Herrn Ascherson und des Herrn Landau sogar bis Abyssinien erstreckte. Es wurde beschlossen, durch die Monatsschrift zu genauen Berichten über den Frostschaden aufzufordern und dieselben dann übersichtlich zusammenzustellen.*) (Die in der Sitzung gemachten Mittheilungen werden hierbei verwendet werden.) VI. Herr H. Fintelmann sprach über Verharzung von Coni- ferenwurzeln unter Vorlegung der betreffenden Objekte und Boden- proben. In Pervenitz, in der Havelniederung, zeigt sich bei ca. 40jährigen Kiefern an einigen Stellen ein langsames Eingehen, welches wahr- - scheinlich dadurch veranlasst wird, dass die Wurzeln auf eine un- fruchtbare Schieht Erde stossen, welehe, ähnlich wie Ortstein, die Vegetation hemmt. Die Bodenschichten sind von oben nach unten folgende: 1. humoser Sand als Oberkrume, 2. weisser Sand, 3. rother Sand, in dem aber die Bäume gut gedeihen, 4. an einigen Stellen der genannte graue ortsteinartige Sand. Wahrscheinlich ist durch den Stillstand im Wachsthum eine abnorme Harzabsonderung an den Wurzeln veranlasst, und an das ‚Harz hat sich dann der umgebende Sand so festgesetzt, dass er eine dichte Hülle um die Wurzeln bildet, welehe nun dadurch vielleicht noch mehr in ihrer Thätigkeit gehemmt wurden. : Uebrigens wird auch durch nassen Standort, den die meisten Coniferen nicht lieben, oft Harzfluss veranlasst. Andererseits kann dureh zu flachen Stand, namentlich in Gebirgen, dasselbe hervor- - gerufen werden. Endlich tritt es auch bei Topf-Coniferen ein, wenn ; a "Wurzeln zu dicht an einander liegen, und muss man deshalb ‚Herr Orth bemerkte, dass der fragliche graue, nach Herrn a, im. ben Zustande stark. gene Sand —. 1197 — kein Ortstein sei und erklärte sich bereit, die Ursachen des Abster- bens weiter zu erforschen. Der roth gefärbte Sand ist bei Berlin nicht selten, u. a. findet er sich im Thiergarten auf der Louisen- insel. Soleher Sand erhält seine Farbe nicht blos durch Eisen, son- dern es sind auch organische Stoffe darin (wahrscheinlich auch im vorliegenden), und daraus erklärt sich, dass dieser Sand mehr Pflanzennahrung enthält, als der ungefärbte, was auch die Analyse bestätigt hat. Beim Ortstein ist ein Unterschied zwischen Eisen- Ortstein, wo Eisen als Verkittungsmittel dient, und Humus- Ortstein, wo organische Stoffe das Bindemittel bilden, zu machen. Herr Perring führte an, das in der Lausitz ganz allgemein nach ca. 40 Jahren die Kiefern in Folge des schlechten Untergrun- des absterben. Herr J. Hofmann theilte mit, dass nach Ansicht mancher Förster verpflanzte Kiefern meist schlechter gedeihen, als direkt an Ort und Stelle gesäete. In einem Falle hatte man die Wurzeln der zu verpflanzenden Kiefern in Lehmbrei gesteckt, so dass die Seitenwürzelchen alle nach unten an die Hauptwurzel angedrückt wurden und nun verhindert waren, sich seitlich auszubreiten. Selbst- verständlich mussten da die Bäume verkümmern.. VI. Herr H. Fintelmann legte ferner 2 Stammstücke einer Fraxinus excelsior, veredelt mit F. lentiseifolia, vor, die er vor 28 Jahren gepflanzt hatte und die nun abgestorben war. Man sah noch deutlich die Veredelungsstelle und konnte ganz besonders be- obachten, dass in dem weicheren Holz der F. lentiseifolia die Gänge des Weidenbohrers, Cossus ligniperda, viel reichlicher vorhanden waren, als in dem festeren der Unterlage. Die Stücke wurden dem landwirthschaftlichen Museum zum Geschenk gemacht. VII. Herr Gaerdt berichtete, dass er als Vertreter des Gar- tenbau-Vereins im Kuratorium der Königl. Gärtner-Lehranstalt am 93. März dem Examen in gedachtem Institut beigewohnt habe und sprach seine grosse Freude aus über die vorzüglichen Leistungen, die sowohl den Schülern wie den Leitern der Auskalt ae Ehre machten. : IX. Von Sr. Excellenz dem ‚Herrn Minister für Landwirth- schaft, Domänen und Forsten war ein Schreiben eingeg jangen, in x : 2 woldem. derselbe in ee Weise dem Werein i in dem; a > en N. neuen landwirthschaftlichen Museum, Invalidenstr. 42, ein eigenes Zimmer für die Bibliothek und die Sitzungen der Ausschüsse über- weist und zugleich den grossen Hörsaal des landwirthschaftlichen Instituts daselbst zur Abhaltung der Vereins-Versammlungen zur Ver- fügung stellt. (S. Monatsschr. Aprilheft S. 161.) X. Der General-Sekretär theilte mit, dass das Komite, das vom Klub der Landwirthe und vom Teltower landwirthsehaftlichen Verein niedergesetzt war, um die Wandergärtnerfrage praktisch durchzuführen, einen sehr tüchtigen Mann in der Person des Herrn Endlieher (früher u. a. bei Herrn Gaucher und bei Herrn Späth, zuletzt . in Steinhöffel bei Fürstenwalde) gewonnen, der bereits seine Thätig- keit begonnen habe. Ausserdem habe sich das Komite an den Ober- präsidenten der Provinz Brandenburg gewendet und von diesem eine der Sache sehr förderliche Zusage erhalten. Der Direktor Herr Sulzer bemerkte, dass man schon im 'An- fang dieses Jahrhunderts den Versuch gemacht habe, das Institut der Wandergärtner einzuführen, leider sei es damals gescheitert und sei es daher zu wünschen, dass es jetzt besser gelingen möge. ‚Herr Wittmack theilte mit, dass bereits vor 2 Jahren auf Anregung des Kammerherrn v. Behr die’vereinigten Ausschüsse für Gehölz- und Obstzucht unseres Vereins diese Frage ausführlicher erörtert hätten. Damals konnte es nur deshalb nieht in’s Leben treten, weil man nicht wusste, wie der betr. Gärtner in der Zeit, _ wo mit dem Baumschnitt nichts zu thun, beschäftigt werden sollte. Für Herrn Endlicher ist einstweilen so gesorgt, dass in der arbeits- freien Zeit Herr Späth und Herr Jühlke ihn beschäftigen werden. In dem Kreise Kyritz ist auf Veranlassung des Landraths v. @ rävenitz seit mehreren Jahren ein Kreisgärtuer, Herr Kuphalt (jetzt Stadt- . garten - Direktor in Riga), mit grossem Erfolge das ganze Jahr theils für den Kreis und für Gemeinden, theils für Private thätig = en und dürfte sich diese schlber auch anderswo empfehlen. = Als wirkliche Mitglieder wurden aufgenommen: - 1. Herr Rentier Puhlmann in Nieder-Schönhausen. ee nn . en Bussmann in Berlin. - =, Rentier. Weygoldt in Schönhausen bei Berlin. = B: ‚hulbesitzer Banner! in Schönbausen bei Berlin. ' = 1W:-. 5. Der Verein der Gärtner und Gartenfreunde für Weissensee und Umgegend in Weissensee bei Berlin. a. u. $: (gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. Verhandlungen des deutschen Reichstags betreffs der Reblaus. In der 29. Sitzung des Deutschen Reichstags am 14. April 1880 berieth man über die Petitionen der Gemeinden Rheinhessens, im Auf- trage der Grossherzogl. Hessischen Bürgermeisterei zu Bingen, und der Gemeinden Rüdesheim, Geisenheim, Winkel, Johannisberg ete. im Rhein- gau, das Verbot der Einfuhr bewurzelter Gewächse aus dem Aus- lande und das Verbringen von Reben und Rebtheilen, ausschliesslich der Trauben, über die Grenzen des Gemeindebezirks betreffend und be- antragte die Petitions-Kommission durch ihren Berichterstatter Abg. Frhrn. v, Lerchenfeld, die Petitionen dem Herrn Reichskanzler mit dem Ersuchen zu überweisen: 1) zu veranlassen, dass ähnliche Bestimmungen wie die des preussischen Gesetzes vom 27. Februar 1878 für das ganze Reich erlassen werden; 2) Maassregeln zu treffen in Bezug auf den Versandt von Re- ben (Blindholz oder sogenannte Schnittlinge oder ganz be- sonders Wurzelreben) durch Handelsgärtnereien, Reb-, Baum- und Pflanzschulen, und | 3) in Erwägung zu ziehen, ob etwa zum Schutz des deutschen Weinbaues und zur Verhütung der internen Verschleppung der Reblaus, abgesehen von der sofortigen Ausführung der internationalen Konvention, weitere Beschränkungen des Re- benversandts im Inlande in Aussicht zu nehmen sein. "Die Abgg. Dr. Schulze, Dr. Thilenius und Dr. Schröder bean- tragten, an die Stelle der Nr. 3. des Kommissions- Antrages die fol- nn zu setzen: „ferner im Were = Be Farlchr mit Reben und Rebentheilen, ausschliesslich der Trauben, in den- jenigen Gegenden des deutschen Reiches, in denen Weinbau getrieben wird, zu untersagen und das Zuwiderhandeln mit — 20 — angemessener Strafe zu belegen. Unter Weinbau wird die Kultur von Reben zum Behufe der Weinbereitung verstanden. Die bezirksweise Abgrenzung der dem Verbot zu unter- stellenden Weinbaudistrikte wird durch die betreffenden Landesregierungen bestimmt.“ Im Laufe der Debatte bemerkte der Abg. Buhl u. a.: Beden- ken wir, dass Frankreich von einem Besitz von 15 Milliarden Fran- ken an Weinbergen schon über 4 Milliarden Franken im Jahre 1877 durch dieses verheerende Insekt verloren hat, dass dort alle Hülfsmittel wirkungslos geblieben sind, dass die Krankheit unaufhaltsam Fort- gang nimmt, dass Frankreich, von der Noth gedrängt, seine vor- = trefllichen Traubensorten mit den viel werthloseren amerikanischen, =; die in unserem Klima überhaupt nicht reifen, ersetzen musste, und bedenken wir ferner, dass in Deutschland zwei Millionen Menschen - mit ihrer Existenz am Weinbau hängen, dann glaube ich, dass wir ‚die Bemühungen, die wir angestellt haben, nicht zu bereuen haben ‚werden. Leider glauben noch Viele, die Krankheit in Frankreich selber sei nicht die Folge der Reblaus und unser Klima schütze uns vor dieser Gefahr. Ich halte mich für verpflichtet, diese beiden An- sichten in erster Linie zu bekämpfen. In erster Linie hat der von den kompetentesten Sachverständigen besuchte Kongress zu Lausanne einstimmig sein Votum dahin ausgesprochen, dass die Reblaus, aus Amerika eingeschleppt, die ursprüngliche und alleinige Ursache der nach ihr benannten Krankbeit ist und dass die mehr nördliche Lage die Krankheit zwar aufhalte, ihre Verbreitung aber doch nicht hin- dere. Es wurde also ausdrücklich anerkannt, dass die Gefahr bei ins zwar langsamer fortschreitet, dass ihr Schlusserfolg aber der- selbe ist, wie in irgend einem der bisher infizirten Länder. Zu diesen Erfahrungen kommen die in Klosterneuburg gemachten, wo unter analogen Verhältnissen wie bei uns die Versuchsweinberge trotz der besten Pflege zerstört worden sind. Ich selbst hatte Ge- legenheit, im oberen Rhonethale eine derartige Infection zu beob- ‚achten, deren Anfänge auf 8 bis 10 Jahre zurückverlegt wurden. Entwickelung war anfangs eine langsame, aber damals, als ich sah, er ers auf einer - Fläche. von 100 ha eine a in n Jahren. von ad u EN INT u Be “ — 201 — sen ganzen weiten Hügeln, mit Reben bepflanzt, kein Stock mehr existiren würde. Die Rebensorte war dieselbe wie die im badischen Oberlande übliche, die sogenannte Gutedel, auch die Kultur war eine der badischen ähnliche. Kurz, Anbau, klimatische und Boden- verhältnisse waren ähnliche wie bei uns, und trotz der nördlichen Lage sind auch diese Weinberge zerstört worden. Wir sehen aus den Gutachten von Autoritäten (Redner verliest mehrere Gutachten), dass, wenn die Krankheit bei uns die auffallend kleinste Verbreitung gefunden hat, dies aus einer Reihe von Gründen geschehen ist, die für uns keine Beruhigung gewähren. Im letzten Jahre hat eine In- fektion-in Deutschland in den Simon Lerois’schen Rebschulen er- schreckendere Erscheinungen aufgewiesen, als in irgend einem süd- lichen Klima. Auch die von mancher Seite bezweifelte Verschlep- pung der Krankheit ist vollständig nachgewiesen. Das „laisser aller“ in dieser Frage würde von den allerschlimmsten Folgen sein. Ich wende mich jetzt zu den vorliegenden Entwürfen und Anträgen. Gegen den Antrag Schröder habe ich eine Reihe lebhafter Bedenken. Zuerst das formelle, dass der Reichskanzler gar nicht die Mittel hat, die beabsichtigten gesetzlichen Maassregeln in den Bundesstaaten zu provoziren. Eine Intervention des Reichskanzlers in die Gesetzgebung der verschiedenen Bundesstaaten kann ich mir nicht recht denken. Auch mache ich darauf aufmerksam, dass nur ein rasches intensives Vorgehen die Möglichkeit eines Erfolges bietet, und dieses würde in vielen Staaten nicht leicht möglich sein. Dem Kollegen Schröder muss ich auch an der Hand des Berichts, der über die Wirksam- keit des Gesetzes von 1875 mitgetheilt worden ist, ganz entschieden widersprechen, dass dasselbe keinen Erfolg gehabt habe. Die An- in träge der Petitions-Kommission werden gewiss einen sehr praktischen Erfolg haben, ich würde mir aber doch erlauben, einige Modifika- tionen vorzuschlagen. Die preussischen Bestimmungen vom 27. Pe-.. S _ bruar 1878, wie sie jetzt gehandhabt werden, sind nicht weitgehend genug. Die bedeutendste Infektion, die wir bis jetzt in Deutschland haben, besteht in den Gärtnereien von Erfurt. Fast in jedem Jahre | werden dort neue Herde der Krankeit ‚entdeckt, und trotzdem scheint wenigstens aus den Erfurter Pflanzen-Katalogen hervorzugehen, dass der Rebenhandel in der ganzen Umgegend von Erfurt ungehindert s fortdanert. In einem mir ee Erfurter Baar von 1800: a — 20 — werden sogar amerikanische Wurzelreben, die allergefährlichsten Träger der Krankheit, empfohlen und als neu eingeführt gerühmt, obwohl bereits seit 1872 ein vollständiges Verbot der Rebeneinfuhr besteht. Angesichts solcher Thatsachen darf man sich nicht wun- dern, wenn von Erfurt aus die Gefahr über andere Theile des Lan- des gebracht wird. Die einzig wirksame Maassregel wäre ein Verbot des Rebenversandts innerhalb Deutschlands oder wenigstens nach den weinbautreibenden Gegenden. Wenn ein solches Verbot erlassen, wird die allgemeine Wachsamkeit der dabei interessirten Kreise so sehr auf Kontraventionen gerichtet sein, dass es der Polizeiorgane gar nicht bedürfen wird, um die Durehführung der Bestimmung auf- recht zu erhalten. Gegen diese Auffassung wird besonders geltend gemacht, dass die fremden Reben ein Bedürfniss für die Weinban- bezirke seien. Ein solches Verbot mag ja unbequem sein, aber ein Bedürfniss sind die fremden Reben nicht, das beweist schon die ” Kleinheit der Pflanzschulen, Eine badische Pflanzschule, die einen - ‚grösseren Umfang hat, ist kaum im Stande, den Bedarf für zwei = Gemarkungen zu befriedigen; Allerdings wird es nothwendig sein, dass die Landesregierungen kleinere Bezirke bilden, in denen Reben ausgetauscht werden können. Erst wenn das Verbot des Versandts ‚praktisch durehgeführt würde, würde auch die Kontrole eine leichte sein, dann müssten aber auch der Versender und der Empfänger ' bestraft werden. Ich will wo möglich vermeiden, dass dem ganzen Deutschland ein solches Opfer auferlegt wird für Weinbaudistrikte; dies Verbot auf die weinbautreibenden Gemeinden anzuwenden, wird schon genügend sein. Ueber die nothwendige Organisation wird sich der Abg. Schulze noch auslassen. Die betreffende Schutzzone müsste entweder vom Bundesrath oder von den Einzelregierungen bestimmt werden; die kleinen Bezirke aber, in denen der Verkehr mit Reben = gestattet ist, müssten jedenfalls von den Einzelstaaten festgestellt werden. Wir sind bei unseren schweren Kämpfen gegen die dro- ‚hende Gefahr bisher von den Bundesregierungen kräftig unterstützt worden; ieh möchte die Regierung bitten, uns diese Unterstützung. weiter zu gewähren: es handelt sich um eine Frage, bei der interessirt a Den; sich des danlerbon Weine eis Ich ech sun Scan v. 5 a stimmung der internationalen Reblauskonvention wendet, in welcher festgesetzt wird, dass alle Pflanzen ohne Ausnahme beim Versandt verpackt und die Wurzeln durchaus von Erde frei sein sollen. Die deutsche Handelsgärtnerei versende Ziergewächse, wie Azaleen, Ca- mellien, Rhododendron ete., in Massen in das Ausland; die Pflanzen müssten aber an ihren Wurzeln etwas Erde behalten, da sie sonst ‚eingingen. Jene Bestimmung heisse also nichts Anderes, als die deutsche Gärtnerei verhindern, jene Pflanzen weiter zu kultiviren und in das Ausland zu senden. In Anbetracht dieser besonderen Verhältnisse hätte er gern gesehen, dass die Petition dem Reichs- kanzler zur „Berücksichtigung“ überwiesen würde, er begnüge sich jedoch mit dem Votum der Kommission zur „Erwägung“. Komme die Reblaus nur an Reben vor und an den Wurzeln anderer Pflanzen nicht - welche wissenschaftliche Frage noch nicht entschieden sei — dann könne dem Antrag der Petenten ohne Weiteres gewillfahrt werden, zeige sich das Gegentheil, so müssten Vorkehrungen ge- troffen werden, welche es ermöglichten, diese Tfanzen mit Erd- umhüllung zu versenden und gleichzeitig der Infektionsgefahr vorzu- beugen. Solche Modalität. werde sich finden lassen, das bezweifle er keinen Augenblick. Der Bundeskommissar, Geh. Regierungsrath Weymann, ent- gegnete, nachdem die internationale Reblauskonvention vom Kaiser ratifizirt sei, könnten ihre Bestimmungen von Deutschland nicht ein- seitig abgeändert werden, sondern dazu gehöre eine Uebereinstim- mung und eine Uebereinkunft sämmtlicher Vertragsstaaten. Für die Regelung des Verkehrs innerhalb des Reichsgebiets habe allerdings = die internationale Konvention konkrete Normen nicht, sondern nur die allgemeine Bestimmung, dass eine Verschleppung von etwaigen Infektionsherden verhindert werden solle. Ueber diese Frage schweb- ten Erörterungen innerhalb der Bundesregierungen, über welche er augenblicklich keine Erklärungen abgeben könne. Die Frage biete grosse Schwierigkeiten. Es werde aber nichts verabsäumt werden, das etwaige Gesetz so zu gestalten, dass es, ohne den Verkehr allzu sehr zu behindern, die Reblaus entschieden bekämpfe. Bisher sei stets sofort nach Ermittelung eines ‚Infektionsherdes in Deutschland von .den Reichsbehörden die Ausfuhr von Reben aus ; den betreffenden Bezirken verboten worden. Ucherirchnem Mrs diesen dieser Verbote seien r bisher nicht erwiesen worden. Den Antrag Schulze bitte er nicht anzunehmen, weil derselbe die Regierungen verhindere, den verschie- ' denen Bedürfnissen der verschiedenen Bezirke Rechnung zu tragen. Darauf wurden die Anträge der Kommission ad 1 und 2, sowie der Antrag Schulze angenommen. Durch die Gärtnerwelt ganz Europa’s geht ein Schrei der Ver- . zweiflung über die Bestimmung des $ 3 der Berner Konvention, dass die nach irgend einem der vertragschliessenden Staaten zu sendenden Pflanzen an ihren Wurzeln frei von Erde sein sollen. Es heisst das geradezu den Export und Import der Warm- und Kalthauspflanzen, sowie der meisten Freilandpflanzen ganz verbieten. Gleichwie in Deutschland sind auch in Belgien Petitionen bezüglich Abänderung wenigstens dieser Bestimmung an den dortigen Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten gerichtet und Interpellationen in der Kam- mer veranstaltet; desgleichen haben Frankreichs Gärtner selber protestirt; Holland und England werden folgen. Mögen auch alle deutschen Gartenbau - Vereine an das „Reichsamt des Innern“ dahin gehende Petitionen richten. Dann wird hoffentlich der „stete Tropf den Stein höhlen.**) .- Stand und Aufgaben der deutschen Gärtnerei. Vortrag, gehalten im Gartenbau-Verein für ee Altona und Umgegend am 5. Januar = = ; } von r | L. Wittmack. : (Aus Mangel an Raum verspätet.) — Meine Herren! Wir stehen an der Schwelle eines neuen Jahr- zehnts! Da ziemt es sieh wohl, Umschau zu halten über das, was ; Fe letzten ‚Zeit erreicht ist, » und erg igie in die Zukunft zu de en ee Se — 205 — Wenn ieh zunächst das Erreichte, den augenblieklichen Stand der deutschen Gärtnerei schildern soll, so, glaube ich, werden Sie mir Alle beistimmen, wenn ich behaupte, dass derselbe im Allgemeinen ein guter, ein zufriedenstellender ist. Wir brauchen uns vor unsern westlichen Nachbarn nieht zu schämen und könnnen es getrost aus- sprechen, dass, wenn sie auch in manchen Punkten uns überlegen, wir doeh in andern ihnen mindestens gleich stehen, ja sie vielleicht gar überragen. — Soll ich Ihnen die Namen unserer heutigen Ko- ryphäen nennen? — Nein, ich möchte der Vielen Einen vergessen; nennen möchte ich Ihnen aber die Namen einiger Männer, die leider nicht mehr sind. Der Gartenbau und die Botanik haben grosse Verluste während des abgelaufenen Jahrzehnts erlitten. Am 27. April 1870 starb der Konsul 6. W, Schiller, der grösste Orchideenliebbaber Deutsch- lands, am 4. Februar 1871 Fürst Pückler-Muskau im 86. Le- bensjahr, nachdem sein jüngerer Zeitgenosse Lenne schon am 23. Januar 1866 seine irdische Laufbahn beschlossen, am 29. März 1877 Prof. Al. Braun, Direktor des Berliner botanischen Gar- tens, am 27. Mai 1877 Gustav Meyer, Garten-Direktor der Stadt Berlin; am 10. April 1878 entschlief der Geheime Kommerzien Rath Borsig. Ganz besonders verhängnissvoll war das Jahr 1879. Am 17. März starb Profofessor Ludw. Reichenbach in Dresden, Ehrenmitglied Ihres Vereins, am 12. Mai. Prof. Grisebach n Göttingen, am 25. Mai Prof. Karl Koch, allen Gärtnern der nächst- stehende und bekannteste Botaniker, unmittelbar darauf, am 29. Mai, der Geheime Kommerzienrath Raven&, und endlich am 29. Sep- tember Regierungs-Rath Prof. Fenzl in Wien. Diese Namen, denen noch manche andere hinzugefügt werden könnten, sie er- füllen uns mit tiefer Wehmuth bei dem Gedanken, dass ihre Trä- Er ger nicht mehr sind, sie schwellen aber andererseits. unsere Brust mit gerechtem Stolz darüber, dass diese Männer die unsrigen waren. Es würde zu weit führen, Aller Verdienste. hier aufzuzählen. ‚Nur drei Namen möchte ich herausgreifen: Pückler, Lenne, Meyer! "Meine Herren, rufen diese Namen uns nicht laut und deutlich zu, ‚dass Deutschland auf dem Felde der Gärtnerei, dem sie vorstanden, auf dem Gebiete der Landschaftsgärtnerei, einen hohen Stand a Sie, ‚vor allen Fürst a er a Lehrmeister — 206 — der Neuzeit auf dem Felde der schönen Gartenkunst, der allerdings i die englischen Schöpfungen eines Repton u. A. zum Ausgangs- punkt seiner Studien nahm, doch in gewisser Weise einen eigenen ‚Stil, den einfachsten und edelsten, den Naturstil schuf, sie sind gekannt bei allen Nationen. Ä Und wenn sie auch dahin gegangen, ihr Geist ist unter uns geblieben, sie leben in ihren Werken, sie leben in ihren Schülern fort, und alle neueren Gartenkünstler, sie athmen- alle mehr oder weniger den Geist jener grossen Männer, wenn auch manche von ihnen selbstständig schaffend vorgegangen sind. Durch die An- regungen dieser Männer und ihrer Schüler sind die Ideen zur Ver- schönerung unserer Umgebung durch gärtnerische Anlagen immer mehr in Fleisch und Blut des Volkes übergegangen, das sehen wir am besten an den zahlreichen Villen-Kolonien, die überall im deutschen Lande entstanden, das sehen wir noch mehr an den herrlichen An- lagen in den Städten selbst und deren allernächster Umgebung. Wie ‚viel ist nieht in Hamburg zur Versehönerung des Alsterufers nach den Plänen des genialen Ober-Ingenieurs Andreas Meyer in den letzten Jahren geschehen, wo doch Mancher schon meinte, das S* Alsterbassin könne gar nicht mehr schöner werden; wie grossartige = landschaftliche Schönheiten verspricht nicht auch die Umgestaltung der Wall-Anlagen zwischen Dammthor und Holstenthor nach seinen ® Plänen zu bieten, und wie viel ist nicht in anderer grossen Städ- ten für ähnliche Zwecke aufgewandt worden! Der weltberühm- ten Anlagen um Potsdam, die s hon von 1822 an, wo Lenn& Di- rektor der. Kgl. Gärten ward, allmählich ausgeführt wurden, nicht ru gedenken, finden wir in Dresden, Leipzig, Stuttgart, München, ' Karlsruhe, Bremen, Lübeck, Görlitz, Schwerin, Erfurt, Breslau, Frankfurt a. M., Köln u. s. w., ganz abgesehen von den vielen ‚Badeorten, überall prächtige Anlagen z. Th. aus neuester, z. Th. aus menerer Zeit und mehr oder weniger von genannten Koryphäen be- st. Und selbst Berlin, das Jahre lang hinter anderen Städten { eblieben war, hat in den letzten 10 Jahren, seit Meyer 1870 mindestens re hat. uck ı Nor der Stadt als Garten-Direktor folgte, so viel end dass = = — 207 — am Rhein, viel reichlicher gesehen werden, und die wir in üppigster Fülle in Paris antreffen. Aber die beschränkteren Mittel einerseits, die ungünstigeren klimatischen Verhältnisse andererseits, endlich wohl auch ein anderer, mehr auf das Einfache, weniger auf das Bunte gerichteter Geshmak nötbigen uns zu einer grösseren Mässi- gung. Finden wir doch selbst in England, namentlich in London auf den Squares, schon einen merklich geringeren Blumenflor, als in Paris. Allerdings dürften wohl auch selbst in London schwerlich solehe Summen für städtische Gartenanlagen ausgegeben werden, wie in Paris. Nach „Exposition universelle 18:8, Notices sur les objets et documents de la ville de Paris ete.‘, Paris, 1878, p- 348 kostet z. B. das Pflanzen eines Baumes mit den Kosten für den Stamm, neuer Erde, Gitter für die Baumscheibe ete. in Paris nicht weniger als 174 Fres. 7 Öts. (in Berlin ohne Gitter nur 15 bis 27 Mark). Dabei hat man aber auch so ziemlich die Gewissheit, dass jeder Baum anwachsen wird, und wie viel Mühe man sich giebt, erhellt daraus, dass, um auch den entfernteren Wurzeln der Bäume Wasser zuführen zu können, ausserhalb des Baumscheiben-Gitters noch Drain- röhren rund herum angebracht werden, welche wieder mit einem Hauptdrain in Verbindung stehen, der mit den Egouts in Kommu- nikation gesetzt werden kann. Zur Zeit grosser Regengüsse oder im Winter kann dann das Zuviel des Wassers abgeleitet werden. Ebenso muss, um schädlichen Einfluss des Leuchigases abzuwenden, die Gas- gesellschaft in Paris alle Hauptröhren in einen Drain aus Beton (eailloux) legen, alle Nebenröhren aber in gewöhnliche Drains, die mit der freien Luft kommuniziren. Dadurch wird einmal das Gas in’s Freie gebracht, also unschädlich für die Bäume gemacht, und zweitens auch leicht ein Fehler in der Leitung entdeckt. : Es wäre interessant, einen Vergleich zwischen den städtischen = Anlagen in Paris und Berlin zu ee: un der Vergleich ist schwer, da die Daten nach verschi unkten aufgestellt sind. Von Paris kennen wir z. B. die Zahl der. Alleebäume, die im Oktober 1870 102,154, 1875 in Folge der Belagerung und der Herrschaft der Kommune nur 77,155 betrug, sich am 31. Dezember 1876 aber schon wieder auf 82,201 ‚erhoben hatte, ungerechnet die ‚8298 Bäume auf den Squares bei Kommunalgebäuden und verschie- : = Se ame, sowie die 10, 390 sen auf den Moral: — 208 — Paris besitzt 4 grosse Parkanlagen: das Bois de Boulogne, den Park der Buttes-Chaumont, das Bois de Vincennes und den Park von Montsouris; Berlin hat deren 5: den Thiergarten, den Friedrichs- hain, den Humboldthain, den kleinen Thiergarten zu Moabit und den Park bei Treptow; davon gehört aber der erstere, der Thier- garten, nicht zur städtischen, sondern zur Kgl. Verwaltung und kann hier nicht in Berechnung gestellt werden In den übrigen vier finden ' sich nach einer vom städtischen Garten - Direktor Mächtig ver- anlassten Zählung 399,020 Bäume über 9 em Stärke, 100,710 Bäume unter 9 cm Stärke, und 89,030 Strauchgehölze, zusammen also 588,760 Gehölze, ausserdem nicht weniger als 14,029 Bänke. Die 30 über alle Stadttheile Berlins zerstreuten Schmuckplätze (in Paris 73) enthalten 96,220 Bäume und Strauchgehölze und 16,505 Bänke, ausserdem sind 120 Strassen und Plätze mit Bäumen und Sträu- chern bepflanzt. — An den Strassen, auf Plätzen und in Alleen - innerhalb des städtischen Weichbildes und auf den von der Stadt IE unterhaltenen Chausseen befinden sich 479 745 Bäume und 1000 Strauchgehölze, sowie 5328: Bänke*). — Paris hatte bei einer etwa doppelt so grossen Einwohnerzahl 1876 nur 7180 Bänke an öffent- lichen. Wegen, gegen ‚8428 vor dem Kriege. Berlin steht darin also durchaus nicht zurück. Ausserdem ist noch zu bemerken, dass die _ Plätze in Berlin durchschnittlich grösser sind, als in Paris, und dass überhaupt Paris keinen Platz besitzt, der dem Berliner Königsplatz an Grösse gleich käme. : Ein zweiter Gegenstand, in dem in Deutschland ganz Hervor- ragendes geleistet wird, ist der Samenbau und die Kultur an- nueller Blumen, Sie Alle wissen, dass Erfurt und Quedlinburg hierin die beiden Haupt-Centren a Nach dem Jahresbericht der Handelskammer zu Halberstadt 1874 p- 26 werden in Quedlinburg . und Aschersleben jährlich 40- bis 50,000 Ctr. Zuckerrübensamen . versendet, ausserdem 3- bis 4000 Ctr. Samen von Möhren, 1000 bis - 1200 Ctr. Zwiebeln, 800 Ctr. Salat, 2- 300 Ctr. Kopfkohl, 6- bis 8000 Ctr. FERELER 5- bis 6000 Cir. Bohnen ete. ete. Die, ganze Feldmark Quedlinburg — beiläufig bemerkt die sste im | Saal, 1500 Ag gg — ist zum grössten Theil dem Samenbau gewidmet. Eine einzige Firma, die ‘ Gebrüder Dippe in Quedlinburg, bestellt mit eigenen Kulturen in Quedlinburg und Halberstadt 1160 ha und wird sie 1880 auf 1250 ha ausdehnen. Von diesen entfallen 300 bis 325 ha auf Zucker- und Futterrüben zur Saatgewinnung, und 100 bis 115 ha, also eirea das Vierfache des Hamburger Heiligengeistfeldes, das 28,95 ha umfasst, auf Blumen. Davon sind nicht weniger als 20 bis 23 ha Astern, 12 bis 18 ha Reseda, 5 bis-8 ha Lathyrus odoratus, 2 bis 3 ha Phlox,. 1 bis 1,5 ha Stiefmütterchen. Ausserdem zieht diese Firma in Töpfen 100,000 Töpfe Sommer - Levkoyen, 25,000 Töpfe Winter- Levkoyen, 25,500 Töpfe Primeln, 20,000 Töpfe Goldlack, 7000. Töpfe Cinerarien, 4000 Töpfe Caleeolarien, 4000 Töpfe Nelken etc. Sie beschäftigt 100 Gehülfen, 30 Lehrlinge, 900 bis 1000 Arbei- “ ter und Arbeiterinnen, und bedarf an Gespannkraft nicht: weni- ger als 110 bis 120 Pferde und 110 Ochsen, ausserdem wird noch mit Dampf gepflügt. Das ist eine einzige Firma; von einer zweiten, der des Herrn H. Mette, kann wohl ungefähr das Gleiche gelten, und so sind deren noch mehrere andere, die, wenn auch nieht so- bedeutend, immerhin doch Grosses leisten. | Für Erfurt fehlen mir die Zahlen, sie sind wahrscheinlich nicht ganz so hoch, da ja Erfurt z. Th. wieder von Quedlinburg bezieht, ‚die SRUNAUEBNe ande ee aber Besinäet,. Be sei nur et — 20 — solche Kurse) und werden von Vereinen oder Privaten, namentlich in den Wintermonaten, Unterrichtskurse in den verschiedensten Wissen- schaften abgehalten. Zu dem vom Verein zur Beförderung des Gar- tenbaues in Gemeinschaft mit der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins im laufenden Winter zum ersten Mal abgehaltenen Hülfs- unterricht hatten sich nieht weniger als 149 Personen gemeldet! Was die höheren Schulen anbetrifft, so ist nicht allein die Zahl der‘ Schüler meist grösser, als bei denen des Auslandes, sondern auch die Leistungen wohl entschieden grösser. Kein einziges Land ausser Preussen hat gärtnerische Versuchsstationen, wie ja überhaupt die chemischen Versuehsstationen ein deutscher Gedanke sind. Im Zu- sammenhange mit diesem wissenschaftlichen Streben, das unterstützt wird von einer Reihe tüchtiger Botaniker und Chemiker, steht auch die grössere Durchdringung der Praxis mit der Theorie. Die Theorie des Gartenbaues ist in den”letzten Jahren in Deutschland ausser- ordentlich gefördert worden, wir stehen aber noch mitten in der Ar- beit und es ist schwer, schon jetzt auf eklatante Resultate hinzu- weisen. Ich möchte aber erinnern an die vielfachen Düngungs- versuche, die besonders seit mehreren Jahren auf Veranlassung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues auf's Genaueste an der Königl. Gärtner - Lehranstalt zu Potsdam ausgeführt werden. Die Landwirthschaft war uns in dieser Beziehung weit voraus. In der Landwirthschaft wusste man schon seit Liebig, etwa 1840, dass dem Getreide Kali und Phosphorsäure, den Hülsenfrüchten wie den Möhren ausserdem Kalk, den Pflanzen aus der Familie der Cruci- feren, Kohl, Raps ete., auch Schwefelsäure, den Kartoffeln und Run kelrüben Kali u. s. w. nützlich sei, dass endlich alle Pflanzen Stick- stoff bedürfen; in der Gärtnerei nahm man aber viele Jahre hin- durch wenig Notiz von diesen Untersuchungen, behalf sich mehr mit anerkannten, bewährten Erfahrungssätzen, und erst in der neuesten. Zeit ist man dazu geschritten, auch chemische Analysen der Ge- müse, des Obstes und auch der benutzten Erdarten ete. genau vor- zunehmen. Man wusste z. B. bis jetzt nicht, warum die ein Jahr 12 Azaleenkultur benutzte Haide-Erde nachher nieht mehr brauch- ist. = ‚Durch die auf Ag des Vera zur. aachen — 2ll — in der gebrauchten Erde in viel geringerer Quantität enthalten ist, als in der frischen, so dass wir also vielleicht durch Zusatz von Humussäure zu der benutzten Erde diese wieder brauchbar machen können. (Die Versuche sind in dieser Hinsicht übrigens noch nicht abgeschlossen.) — Interessant waren auch die Düngungsversuche zu Kohl, wo sich auf leichterem Sandboden in der Königl. Gärtner- Lehranstalt der grösste Ertrag bei Anwendung von Stalldünger in Verbindung mit Lehmmergel und gebranntem Kalk herausstellte, während der Fruchtansatz der Obstbäume daselbst am meisten ge- fördert wurde durch eine flüssige Düngung mit Superphosphat und schwefelsaurem Kali im August, nächstdem durch Kuhmist und Holzasche. Selbstverständlich gilt dies nicht für jeden Boden; es wird eben eine weitere Aufgabe sein, für die verschiedenen Boden- arten das näher festzustellen. Aeusserst genaue Untersuchungen sind in Deutschland angestellt über die Ursachen der verschiedenen Pflanzenkrankheiten, und un- sere pomologischen Institute arbeiten noch eifrig auf diesem Gebiet für die speziellen Zwecke der Gehölz- und Obstzucht weiter, wäh- . rend sie andererseits bemüht sind, die Umwandlung, die das Obst in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien und während der La- gerreife erlangt, zu ergründen. Soll ich Sie gar an die ausgezeich- neten Untersuchungen, die in Deutschland auf dem Gebiete des " Weinbaues ausgeführt sind, erinnern? Es würde mich zu weit füh- ren; das ist aber sicher, dass keine Nation in wissenschaftlicher Hinsicht darin so viel geleistet hat, wie die deutsche, ja dass eine wissenschaftliche Oenologie erst von deutschen Forschern, von denen der verdienstvollsten Einer, Prof. Neubauer in Wiesbaden, leider auch im letzten Jahre verschieden, begründet ist, wenn wir auch einzelne Arbeiten des Auslandes, namentlich die berühmten Pasteur-. schen, mit grösster Hochachtung anerkennen. | Hat nun aber dieses glänzende Bild, welches ich bisher von dem Stande der deutschen Gärtnerei entwarf, gar keine Schattenseiten? O, meine Herren, leider manche! Und das führt mich zu dem zweiten Theil meines Themas, zu den Aufgaben der deutschen Gärtnerei. Sie werden sich am besten ergeben, wenn wir unsere en mit denen anderer Nationen vergleichen. | (Schluss folgt.) Mg solche Kurse) und werden von Vereinen oder Privaten, namentlich in den Wintermonaten, Unterrichtskurse in den verschiedensten Wissen- schaften abgehalten. Zu dem vom Verein zur Beförderung des Gar- tenbaues in Gemeinschaft mit der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins im laufenden Winter zum ersten Mal abgehaltenen Hülfs- unterricht hatten sich nicht weniger als 149 Personen gemeldet! Was die höheren Schulen anbetrifft, so ist nicht allein die Zahl der’ Schüler meist grösser, als bei denen des Auslandes, sondern auch die Leistungen wohl entschieden grösser. Kein einziges Land ausser Preussen hat gärtnerische Versuchsstationen, wie ja überhaupt die chemischen Versuchsstationen ein deutscher Gedanke sind. Im Zu- sammenhange mit diesem wissenschaftlichen Streben, das unterstützt wird von einer Reihe tüchtiger Botaniker und Chemiker, steht auch die grössere Durchdringung der Praxis mit der Theorie. Die Theorie des Gartenbaues ist in den” letzten Jahren in Deutschland ausser- ordentlich gefördert worden, wir stehen aber noch mitten in der Ar- beit und es ist schwer, schon jetzt auf eklatante Resultate hinzu- weisen. Ich möchte aber erinnern an die vielfachen Düngungs- versuche, die besonders seit mehreren Jahren auf Veranlassung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues auf's Genaueste an der Königl. Gärtner - Lehranstalt zu Potsdam ausgeführt werden. Die Landwirthschaft war uns in dieser Beziehung weit voraus. In der Landwirthschaft wusste man schon seit Liebig, etwa 1840, dass dem Getreide Kali und Phosphorsäure, den Hülsenfrüchten wie den Möhren ausserdem Kalk, den Pflanzen aus der Familie der Cruci- feren, Kohl, Raps ete., auch Schwefelsäure, den Kartoffeln und Run- kelrüben Kali u. s. w. nützlich sei, dass endlich alle Pflanzen Stick- stoff bedürfen; in der Gärtnerei nahm man aber viele Jahre hin- durch wenig Notiz von diesen Untersuchungen, behalf sich mehr mit ee anerkannten, bewährten Erfahrungssätzen, und erst in der neuesten Zeit ist man dazu geschritten, auch chemische Analysen der Ge- müse, des Obstes und auch der benutzten Erdarten ete. genau vor- zunehmen. Man wusste z. B. bis jetzt nicht, warum die ein Jahr ar Azaleenkultur benutzte Haide-Erde nachher nicht mehr brauch- — 2ll — x in der gebrauchten Erde in viel geringerer Quantität enthalten ist, als in der frischen, so dass wir also vielleicht durch Zusatz von Humussäure zu der benutzten Erde diese wieder brauchbar machen können. (Die Versuche sind in dieser Hinsicht übrigens noch nicht abgeschlossen.) — Interessant waren auch die Düngungsversuche zu Kohl, wo sich auf leichterem Sandboden in der Königl. Gärtner- Lehranklat der grösste Ertrag bei Anwendung von Stalldünger in Verbindung mit Lehmmergel und gebranntem Kalk herausstellte, während der Fruchtansatz der Obstbäume daselbst am meisten ge- fördert wurde durch eine flüssige Düngung mit Superphosphat und schwefelsaurem Kali im August, nächstdem durch Kuhmist und Holzasche. Selbstverständlich gilt dies nicht für jeden Boden; es wird eben eine weitere Aufgabe sein, für die verschiedenen Boden- arten das näher festzustellen. Aeusserst genaue Untersuchungen sind in Deutschland angestellt über die Ursachen der verschiedenen Pflanzenkrankheiten, und un- sere pomologischen Institute arbeiten noch eifrig auf diesem Gebiet für die speziellen Zwecke der Gehölz- und Obstzucht weiter, wäh- ‚ rend sie andererseits bemüht sind, die Umwandlung, die das Obst in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien und während der La- gerreife erlangt, zu ergründen. Soll ich Sie gar an die ausgezeich- neten Untersuchungen, die in Deutschland auf dem Gebiete des “ Weinbaues ausgeführt sind, erinnern? Es würde mich zu weit füh- ren; das ist aber sicher, dass keine Nation in wissenschaftlicher Hinsicht darin so viel geleistet hat, wie die deutsche, ja dass eine wissenschaftliche Oenologie erst von deutschen Forschern, von denen der verdienstvollsten Einer, Prof. Neubauer in Wiesbaden, leider auch im letzten Jahre verschieden, begründet ist, wenn wir auch einzelne Arbeiten des Auslandes, namentlich die berähmtan- * ae schen, mit grösster Hochachtung anerkennen. - Hat nun aber dieses glänzende Bild, welches ich bisher von dem Stande der deutschen Gärtnerei entwarf, gar keine Schattenseiten? O, meine Herren, leider manche! Und das führt mich zu dem zweiten Theil meines Themas, zu den Aufgaben der deutschen Gärtnerei. Sie werden sich am besten ergeben, wenn wir unsere on mit denen anderer Nationen Samen: N en Ueber das Tiefpflanzen von Bäumen und Bemerkungen über die Behandlung derselben. Von c. u ? Königl. Garten-Inspektor in Berlin. Durch die Mittheilungen des Herrn Garten-Inspektor Wredow über das Tiefpflanzen von Bäumen und Sträuchern in der Versamm- lung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 21. November 1879 (Monatsschr. 1880 $.29) sehe ich mich veranlasst, auch meine Beobachtungen und Erfahrungen hierdurch mitzutheilen und Einiges über die Behandlung der Bäume anzuschliessen. Betrachtet man alte Bäume, so wird man, besonders bei Lin- den, Eichen, Buchen, Rüstern und Kastanien, finden, dass die Stämme mit ihren Hauptwurzeln nicht selten um 40 bis 50 cm aus dem Bo- den allmählich herausgehoben wurden, was gleichsam als ein Finger- zeig zu betrachten ist, dass die Bäume mit ihren Hauptwurzeln lie- ber höher als tiefer stehen wollen. Das Heben der Bäume entsteht dadurch, dass die Wurzeln sich durch die alljährlich bildenden Jahres- ringe, wie der Stamm, verdieken; mit zunehmender Schwere der Bäume wird der Boden unter den Wurzeln immer fester, so dass, wenn eine einigermaassen vollständige peripherische Ausbildung der . Jahresringe erfolgen soll, ein Heben des Baumes eine nothwendige Folge ist. Durchschneidet man eine starke Wurzel der Quere nach, so wird man auch jedesmal, besonders bei Rüstern, Linden und Gle- ditsehien, finden, dass die Jahresringe an der Unterseite der Wurzel stets von geringerer Dimension, als an der Oberseite sind, wo sie sich ungehindert ausdehnen konnten, eine Erscheinung, die nur in . der Festigkeit des Bodens und dem Druck des Baumes ihre Ursache hat. Das Heben der Bäume lässt sich auch dadurch konstatiren, dass man die Markröhre (Markkanal) der ehemaligen jungen Wurzel reit über ‚die Oberfläche des Bodens emporgehoben findet. — 213 — schützen. Da sich die zu Tage tretenden Hauptwurzeln unserer im Freien stehenden Bänme nach und nach mit einer dem Stamme ähnlichen Korkschicht (Borke) bedecken, so bedürfen sie einer Be- deckung mit Erde nicht, indem sie schon dadurch hinreichend ge- schützt sind, und durch den Einfluss. troekener, atmosphärischer Luft nicht beschädigt werden können. Die Hauptwürzeln, gleichviel ob sie sich über oder unter der Erde befinden, nehmen überhaupt keine Feuchtigkeit und Nahrungsstoffe durch ihre Rinde aus dem Boden auf, sondern vermitteln nur die Kommunikation des Saftes zwischem dem oberirdischen Theil des Baumes und den Saugwurzeln, den eigentlichen Ernährungsorganen desselben, und sind daher nur als Zuleiter von Feuchtigkeit und Nahrungsstoffen zu betrachten. Als ein Beweis dafür möge angeführt werden, dass Bäume, wenn sie an Strassen und Chausseen behufs Tieferlegung des Terrains an ihren alten Hauptwurzeln abgegraben werden mussten, ungestört fortwachsen, wenn nur die Saugwurzeln (fibrillae) dadurch nicht beeinträchtigt werden. Beobachtet man die naturgemässe Aussaat und das Keimen der Gehölzsamen, so wird man finden, dass die meisten, auf der Erdoberfläche nur durch Laub, Moos oder etwas Damm-Erde ge- schützt, keimen, ihre Pfahlwurzeln in die Tiefe des Bodens senden, aber oberflächlich gleichzeitig mehr oder weniger horizontal liegende Seitenwurzeln bilden, die dem späteren Baum zur seitlichen Stütze dienen, ja es kommt sogar vor, dass, wenn Samen bei der künst- liehen Aussaat (sogar Eichen, Rosskastanien und amerikanische Nüsse) zu tief zu liegen kommen, sich an den jungen Stämmchen in den ersten Jahren derartige Wurzeln Ginbt unter der Erdober- i fläche bilden. = Nach diesen Darstellungen wird es einleuchtend sein, dass ee naturgemäss ist, die Bäume nicht tief zu pflanzen, sondern so hoch, als die Hauptwurzeln es gestatten, und Jeder, der sich mit Pflanzen- kultur beschäftigt, sollte sich see die NER upehehet nachzuahmen. Nach meinen Rrfahrengen. habe ich stets. hnuden, des. von den durch Nachlässigkeit der Arbeiter zu tief gepflanzten Bäumen viele zu ‚Grunde gingen, ein Uebelstand, der darauf beruht, dass die Leute = | zu träge sind, den Boden des aufgelockerten. Pflanzloches gehörig st zu N um das Senken eg Baumes. zu pie oder dureh Rn heR aber, FT hehe IR 1. { 3 — 214 — ' Anlegen einer Latte sich von dem Höhenstande der Hauptwurzeln zu überzeugen, oder beim Eintreten oder Einschlemmen des Baumes auf die Hauptwurzeln treten. Vor Allem sollte man stets darauf achten, einen Baum niemals tiefer zu pflanzen, als er früher ge- standen hat, daher lieber höher, als tiefer. Allerdings giebt es von dieser Regel auch Ausnahmen, denn von jungen Bäumen, deren Rinde noch dünn ist, pflegen einzelne Arten derselben, wenn sie zu tief gepflanzt wurden, dicht unter der Erdoberfläche neue Wurzeln zu treiben, wie ich es bei Rüstern und Linden, deren Boden nach dem Pflanzen noch 1 Fuss hoch mit : Sand aufgeschüttet werden musste, erfahren habe; man möchte aus . diesem Fall schliessen, dass es diesen Baumarten ein Bedürfniss sei, dicht unter der Oberfläche Wurzeln zu besitzen. Andere hingegen sind sehr empfindlich gegen das Zutiefpflanzen, wie ich es bei Bir- ken, Ahorn, Eichen, den meisten Rosaceen, Platanen, Nüssen, Roth- und Weissbuchen gefunden habe. Ebenso grosse Aufmerksamkeit erfordern die Nadelhölzer, besonders die Fichten (Abies), Tannen (Picea), Kiefern (Pinus), damit sie nur flach gepflanzt werden, jedoch giebt es auch hier Ausnahmen; während Thuja (Biota) orientalis und die damit verwandten Arten das Tiefpflanzen nicht ertragen, ist es der Thuja oeeidentalis, Warreana und plicata sehr zuträglich, wenn man sie 15 bis 20 cm tiefer pflanzt, indem selbst 5 bis 8 em starke Stämme oberhalb eine Menge neuer Wurzeln treiben und da- durch sehr gekräftigt werden. Juniperus communis will fach ste- ‘ hen, dahingegen ist allen Juniperus-Arten, die mit Juniperus Sabina verwandt sind, das Tiefpfanzen sehr zuträglich. Pappeln und Weiden habe ich immer, selbst 20 bis 25 em starke Stämme, 30 cm tiefer gepflanzt, um neue Wurzeln zu er- zielen, weil die Stammbasis sehr oft durch Holzkäfer-Larven ag _ durehbohrt ist, wie z. B. bei Populus alba, balsamea, laurifolia, ” _ eanadensis, nigra, monilifera und dem von mir erzogenen Bastard pP. Berolinensis C. Koch. Bei schwachen, 5 bis 8 cm starken Stäm- men habe ich sehr oft gefunden, dass die alten Wurzeln vernach- sigt ‚ wurden und die jungen, dicht unter det Erdoberfläche neu lete ‚ bald die hand gewannen. n ha e ich auch ae a Büomen be- _ wurde und x ihre Stämme nicht mit Hüllen von Steinen oder Bohlen umgeben wurden, abstarben. | Das Tiefpflanzen der Bäume, um ihre Wurzeln dem Grund- wasser näher zu bringen, scheint mir nicht nur sehr gewagt, son dern auch überflüssig zu sein, denn wenn die Pflanzlöcher tief genug gelockert werden, erreichen die Wurzeln doch den mittleren Grund- wasserstand, wenn sie nicht solehen Arten angehören, deren Wur- zeln sich nur sehr flach unter der Oberfläche des Bodens ausbreiten. Fast alle Bäume treiben ihre Wurzeln bis auf den mittleren Grundwasserstand, d. h. wenn solcher überhaupt vorhanden ist, oder bis auf feuchtere Bodenschichten, wie es auf lehmigem oder thonigem Höhenboden öfter vorkommt. Manche sonst ziemlich tief wurzelnde Bäume, wie Acer dasycarpum, Populus alba und Aesculus Hippo- castanum, akkomodiren sich auch den Wasserstandsverhältnissen; in höheren Boden dringen sie mit den Wurzeln 1,10 m ein, während sich dieselbe Baumart mit einer wasserfreien Schicht von 47 cm begnügt und ebenso gut gedeiht, Tiefer als bis auf den mittleren Wasserstand wurzeln die Bäume im Allgemeinen nicht; bei alten findet man den Wurzelballen an dieser Grenze wie abgeschnitten, selbst wenn der Wasserstand künstlich gesenkt wurde, dort bilden sie alljährlich, und zwar bald nach der Zeit, wo die Bäume ihren Jahres- trieb beendet haben und in den Zustand der Ruhe zu treten begin- nen, Rosskastanien schon Anfang September, unsere Obstbäume etwa Mitte Oktober, eine Menge junger Saugwurzeln, die bis zum Ein- tritt des Frostes Feuchtigkeit und mit dieser sich an den Basen der Knospen ablagernde Nahrungsstoffe aufnehmen und nach oben schaffen, Tritt Frostwetter ein, so hört diese Thätigkeit der Saftbewegung auf, ne ei 2 =" ahnt. wovon man sich besonders bei Acer Pseudo - Platanus überzeugen ‘kann; schneidet man von diesem bei mildem Wetter im Januar eine Zweigspitze ab, so wird man bemerken, dass die Wunde schon nach -4 bis 5 Minuten zu tropfen beginnt, sobald aber gegen Abend das Thermometer nur ' Grad unter a es es diese Erschei- nung auf, e = vollendet ist, alsdann aber sterben sie alljährlich ab; würden sie ne in Re aa wie bei Pflanzen aus wärmeren Zann, 7 Diese Saugwurzeln wen so Bin thätig, bis ben RE | ee 80 würden unsere Bäntıe RN zum Treiben angeregt und En Holz nicht reif werden. | Da nun die Bäume im Alter ihre Wurzeln nicht tiefer als bis 0... auf den mittleren Wasserstand’ treiben, so müssen sie unbedingt lei- © den, wenn dieser Wasserstand, wie in und um Berlin, durch die 0... Anlage des Schifffahrtskanals, der Pumpwerke der Wasserleitung und Entziehung des Grundwassers durch Kanalisation vermindert und gehemmt wird; in Berlin wird diese Senkung der Baumvegetation um so fühlbarer, weil das erforderliche Wasser von der Oberspree entnommen wird, ohne dass man daran gedacht hat, der Spree von 5 ausserhalb wieder Wasser zuzuführen, Die dadurch hervorgerufenen Krankheitserscheinungen der Bäume hie sich zuerst im Jahre 1850, also 2 Jahre nachdem der Schiff- I fahrtskanal angelegt war, durch das Trockenwerden der Baumgipfel an Eichen, Birken *), Eschen, Rüstern, Pappeln u. dergl. bemerkbar, später aber durch das gänzliche Absterben der Bäume; beim Her-_ | „ausnehmen derselben fand ich dann stets, dass die Hauptwurzeln abgestorben waren, "ebenso der: Kern des Holzes; womit sie bis da- hin in Verbindung standen. An Bäumen, die sich länger hielten, aber kränkelten und noch jetzt ihr kümmerliches ‚Dasein fristen, ; and ich, dass sich einzelne, flach unter der Erdoberfläche er a müssen. Mehrere‘ nhre hieureh fand ich i in Folge. 1 = ‚Grandwassers im Sommer ‚die; Oberfläche des Brei \ de Ahern FR zu 1 Yeitidenn; nur als ein Seren mein — 217 — ihn dennoch mit ihren Wurzeln zu erreichen, wenn ihre Bewurzelungs- Art nicht eine besonders flache ist. Aber um ihnen dies zu ermög- lichen, muss der Boden um so viel tiefer aufgelockert werden; früher genügte es, die Pflanzlöcher für Bäume 80 bis 90 em tief zu lockern, Jetzt aber muss es in Berlin und dessen Umgebung in einer Tiefe von 1,40 bis 1,50 m geschehen. Beim Pflanzen der Bäume und deren Behandlung in der Jugend kommen nach meiner Erfahrung und Ansicht mancherlei Fehler vor, indem man es entweder mit ihnen zu gut meint, oder aber da- *bei zu sparsam mit den Pflanzkosten umgeht, und kann ich nicht unterlassen, auf diese Mängel aufmerksam zu machen. Die wirklich Sachverständigen zu belehren, dürfte überflüssig erscheinen, aber den Unerfahrenen und Laien wird es nützlich sein. Sehr oft werden die Pflanzlöcher zu enge und zu flach ER, ‚so dass der Baum schon nach wenigen Jahren die Wandungen mit seinen Wurzeln erreicht, nicht gern in den ungelockerten Boden mit diesen hineingeht, sondern das lockere Erdreich mit seinen Wurzeln vollständig ausnutzt, so dass sich um den Stamm herum ein dichter Wurzelfilz bildet und die Erde überaus schnell und leicht austrocknet, wodurch sehr bald ein Welken des Baumes herbeigeführt wird. Ganz besonders macht sich diese Art zu pflanzen in sehr fest getretenem Boden an Wegen und in Lehm- oder Thonboden geltend. Derartige "Bäume machen auf mich immer den Eindruck, als ob sie in Ge- = i 'fässen ständen. Man sollte daher die Pflanzlöcher selbst breiter machen und den angrenzenden Boden in weiterer Entfernung um denselben herum auflockern, damit sich die Wurzeln in längeren Radien vom Baume abwärts entwickeln können, es wird dadurch eine reichliehere Bewurzelung erzielt und diese auf eine Fläche vertheilt, auch die Erschöpfung und Austrocknung des: Bo- 5 dens bedeutend vermindert. Ueber:den Nutzen der tiefen: Lockerung nr der Pflanzstellen ist schon früher gesprochen. Vielfach werden 2 bei FRE ee Bäumen a Be el ‚klein, und zweitens wird die, Aus- ısammeln von Staub und Sch a: behnichtar, ‚dein erstens ist dien u die sich wie ein Kitt festsetzen, vereitelt, und drittens befinden sie sich nicht an der Stelle, wo die Lockerhaltung und das Ausdünsten des Bodens nützlich sein würde, weil sie nur die älteren, aber nicht die weiter vom Stamme entfernten Saugwurzeln, welche der Locker- heit und der Ausdünstung am meisten bedürfen, schützen. Anstatt der Gitter ist es jedenfalls zweckmässiger, unter den Bäumen an Alleen möglichst breite Rasenbeete anzulegen. Wie wohlthätig eine gründliche Lockerung des Bodens und die Rasenbeete auf den Wuchs junger Bäume einwirken, beweisen am besten die Lindenpflanzungen in der Sieges-Allee unseres Thiergartens. r Nach meiner Ansicht ist es ein ganz verfehltes Verfahren, wenn den frisch gepflanzten jungen Bäumen zu nahrhafte Erde gegeben und sie im ersten Jahre zu viel begossen werden. Mit Erstaunen habe ich oft gesehen, eine wie fette, nahrhafte, aus Humus, Dung, Lehm, oder auch wohl Chausseeschlick beste- hende Erdmischung neben den Pflanzlöchern zubereitet lag. Ein soeben gepflanzter Baum treibt im mageren, sandigen Boden viel mehr und gesundere Wurzeln, als in sehr humusreichem, denn da es ihm an Organen (Blättern und Zweigen), die die gebotenen Nah- rungsstoffe verarbeiten können, fehlt, so wird er durch zu fette Erde übersättigt und die jungen Saugwurzeln gehen zu Grunde, weil sie im Vergleich zu dem spärlichen Wuchs fast überflüssig sind, denn der sehwach belaubte Baum bedarf ihrer nicht in so grosser Zahl. Wird nun nebenbei mehr als nöthig begossen, so werden noch mehr orga- nische Stoffe im Uebermaass erzeugt, die Erde versäuert und der Baum beginnt zu kränkeln. Zw Bildung neuer Wurzeln und zur Erhaltung des spärlich beblätterten Baumes ist eine nur sehr valeszenz nur sehr mässig essen und trinken darf. In der Regel . aber glaubt man, frisch gepflanzten Bäumen durch fettes Erdreich ‚und starkes und häufiges Begiessen eine Wohlthat zu erzeigen, so dass sie fast wie im Sumpfboden stehen, um sie dadurch zum schnel- | en und, kräftigeren Treiben anzuregen, was aber verfehlt ist. oft habe ich Bäume and Sträucher gesehen, welche aus ve ze liegen. blieben, die, ob- € et le Aue | mässige F euchtigkeit des Bodens erforderlich. Ein frisch gepflanzter | Er Baum ist mit einem Patienten zu vergleichen, der zu seiner Rekon- RE, Re Pe Re Sa NT ea et EL FR a A nA Ba — 219 — ben, aber doch nicht abstarben, im Herbst darauf gepflanzt wurden und freudig fortwuchsen. Anstatt dass man das Pflanzloch mit fetter Erde anfüllt, sollte man diese lieber mit dem Boden ausserhalb desselben vermischen, damit die weitergehenden Wurzeln im zweiten und dritten Jahre, wo der Baum in höherem Grade konsumtionsfähig ist, mehr Nah- rung finden. Ich habe oft beobachtet, dass der Humus, selbst wenn er in ‚weiterer Entfernung von den Wurzeln liegt, für diese eine besondere Anziehungskraft besitzt, es scheint oft, als ob sie dort mehr Nah- rung vermuthen und mit aller Kraft dahin streben, ihn zu errei- chen, man möchte dem Humus fast eine magnetische Kraft zu- . schreiben. Aber ganz abgesehen von dieser Vermuthung wird doch jeder Gärtner zugeben müssen,: dass, wenn eine Wurzel eine humus- reiche Stelle im Boden findet, sie sieh sofort reichlicher mit Seiten- wurzeln versieht und’kräftiger sich ausbildet, um der Pflanze die von ihr aufgefundene Nahrung zuzuführen. Um junge Bäume an öffentlichen Wegen gegen Beschädigungen der Stammbasis zu schützen, pflegt man sie etwa 30 cm von derselben entfernt mit einem Kreise von hochkantig gestellten Pflastersteinen, die 8 bis 10 em höher als die Erdoberfläche sind, zu umgeben, allein diese ' Umsetzungen schaden den Bäumen mehr, als sie nützen, denn die Fugen des aufgestellten Steinkranzes werden sehr bald durch Un- rath aller Art geschlossen und es bilden sich alsdana innerhalb der Umhegung wahre Pfützen durch das sich ansammelnde Wasser, Uriniren von Menschen und Hunden, die den Bäumen, besonders vom Herbst bis Frühling, wo die Verdunstung eine trägere ist, und wenn sich noch dazu Eis um den Stamm bildet, die allergrössten 'Nachtheile bereiten. Man sollte daher die Bäume so hoch pflanzen, wie es die Wurzeln irgend gestatten, und die Stammbasis lieber mit einem Erd-, Lehm- oder Thonhügel umgeben, wie ich es zu meiner grossen Freude an vereinzelten Stellen gesehen habe. Sehr häufig wird beim Pflanzen der Bäume auch auf die natür- bs see Richtung und gleichmässige Vertheilung der Wurzeln zu wenig Rücksicht genommen, obgleich diese auf das Wachsthum des Bau- . mes von ausserordentlichem Einfluss ist. Bäume mit fast wge- e recht: sen der Frde sich ausbreitenden Wurzeln müssen auf einem ae a ee aut ia £ Nr => — 220° — Hügel, andere mit fast senkrecht eindringenden Wurzeln dement- sprechend gepflanzt werden. Zu sehr ist es zu bedauern, dass in der Bevölkerung, nament- lich der Städte, zu wenig Verständniss über die Bedingungen, welche die Bäume zu ihrem Gedeihen bedürfen, zu finden ist, denn nicht selten findet man in den Strassen grosser Städte den Erdboden, in welchem Bäume wurzeln und Feuchtigkeit und Nahrung aus dem- selben aufnehmen sollen, mit Asphalt vollständig bedeckt, so dass von Eindringen des Regen- und Schneewassers keine Rede sein kann, denn die Grundfeuchtigkeit, welche in günstigen Fällen von dem Steigen und Fallen des Wasserspiegels eines nahegelegenen Flusses abhängig ist, verschwindet im Hochsommer sehr bald und gewährt den Bäumen keine Quelle, aus der sie schöpfen können, um sich zu zu erhalten. Liegt aber das Terrain so hoch, dass die Wurzeln vom Grundwasser oder, wie es bei Lehm- und Thonboden vorkommt, von Quellen nicht erreicht werden können, so sind sie allein auf die Niederschläge aus der Luft angewiesen, werden ihnen diese durch Asphaltirung oder sonstige wasserdichte Belegung der Strassen ent- zogen, so beginnen sie zu kränkeln und sterben ab. Auf Veranlassung mehrerer Anwohner der Potsdamerstrasse in Berlin habe ich es gewagt, an Se. Majestät den Kaiser ein allerunterthä- nigstes Immediatgesuch zu richten, in dem ich die Bitte aussprach, dass Se. Majestät zu befehlen geruhen möchten, noch einmal zu er- wägen, ob es denn nicht möglich wäre, die schönen Rüstern-Alleen vom Potsdamer Thor bis zur Brücke zu erhalten und nicht, wie be- reits von Behörden beschlossen war, zu devastiren. | Nach kurzer Zeit erfuhr ich dann zu meiner, der baumliebenden Anwohner und der Passanten dieser Strasse grossen Freude, dass jene Bäume nicht nur erhalten bleiben und beim Bau der Pferdebahn möglichst geschont werden, sondern auch dass die vorhandenen Lücken durch Nachpflanzungen ausgefüllt werden sollen. In Folge dessen ist dean auch nach Möglichkeit zur Schonung und Erhaltung der Bäume bei- agen, denn man hat sogar an einzelnen Stellen halbkreisförmige ailenktäcke um die Stämme gelegt. Aber — was geschieht derer ‚Richie ng ei. = Man bedeckt, ‚doch wohl nur aus , unter dem sich doch ' ft um iermehlin zu. 2 — 22131 — fahren, zu meiner grossen Verwunderung mit einer wasserdichten Asıheltirnie so dass es scheint, als sollten die armen Bäume lang- sam zu Tode gemartert werden. Wenn einzelne Privatbesitzer in dem westlichen Theil der Stadt den Bäumen einen Panzer von Asphalt oktroyiren, so ist ein so un- verständiges Verfahren allenfalls zu entschuldigen, aber für jene Stelle dürfte ein Entschuldigungsgrund schwer zu finden sein. (Schluss folgt.) Die Epheuvegetation in den baltischen Strandwäldern. Vom Königl. Garten-Inspektor Heinrich Fintelmann. (Vergl. Monatsschrift 1880 $. 116.) Wenn wir das Vegetationsbild des norddeutschen Kiefern- waldes der Ebene betrachten, so ist dasselbe je nach den Alters- stufen der Bestände ein durchaus verschiedenes. Die ganz jungen Altersklassen der Kiefer müssen gegen Ueberwucherung durch andere Pflanzen geschützt werden. Später verdrängen die jun- gen Bäume durch die Diehtigkeit des Standes und durch Bo- denbeschattung und Nadelfall jede andere Pflanzengattung in I ihrem Bereich. Je mehr nun der Bestand gelichtet wird, um so | ' mehr Moos und andere Pflanzenarten siedeln sich wiederum an. Es sind besonders die gesellig auftretenden Pflanzengattun- gen, welche uns in den gelichteten Kieferwaldungen auffallen. Unter diesen sind die gewöhnlichsten: Ajuga genevensis, Pyrola chlorantha, Calluna vulgaris, 5 » media, Carex arenaria, en » minor, Equisetum hiemale, » rotundifolia, Fragaria vesca, En „ secunda, ala Genista piloa, — —_ . Spartium scopariam, Hieracium Pilosella, = Thymus Serpyllum, _ Juniperus communis, Vaeeinium Myrtillus, Polypodium vulgare, m. Vitis_Idaen. Pteris aquilina (oft einen Wald unter ce Walde er _ 22 — In den norddeutschen Kiefern - Strandwaldungen kommt besonders, ausser den genannten Gesellschaftspflanzen, noch Elymus arenarius auf den Dünenbildungen vor. Wo sich in unseren Kiefernforsten stagnirende Wasser- massen vorfinden, treten theils an den Rändern, theils auf der trügerischen Pflanzendecke dieser Gewässer noch andere Pflan- zengattungen auf. Diese sind: Alisma Plantago, Iris Pseudocorus, Alnus glutinosa, Ledum palustre, Carex acuta, Rhamnus Frangula, „ dioeca, Rubus fruticosus, „ paludosa, Salix ambigua (aurita X repens), Cineraria palustris, „ einerea, Euphorbia palustris, » incana (?): Hottonia palustris, Häufig sieht man auch in der Mitte derartiger Sümpfe Be- tula alba und Pinus sylvestris in durchaus krüppelhaftem Zustande, indem diese sonst trockenen Boden liebenden Gehölze unter ihnen durchaus nicht zusagenden Vegetationsbedingungen einen wahren Kampf um’s Dasein kämpfen, bis sie endlich nach mehreren Dezennien in diesem Kampf unterliegen und ihre mo- dernden Stämme anderen darauf sich ansiedelnden Pflanzen zur Unterlage und Stütze dienen. In unseren Kiefernwaldungen finden wir meistentheils nur sobe 0... wenig Laubbäume. Diese sind: 0 Alnus incana, Quereus pedunculata, Betula alba, » Robur, * Carpinus Betulus, Sorbus aucuparia. 2 Ganz anders stellt sich uns der norddeutsche Laubwald der > Tiefebene dar. In ihm finden wir einen bei weitem grösseren Artenreichthum der Gehölzpflanzen, welche theils den eigent- “u lichen Wald, theils das sogenannte Unterholz bilden. : Die Bestände des Laubholzwaldes sind entweder unge- ischte oder gemischte. Das ganze Bild des Laubholz- aldes ist ein üppigeres und frischeres, als das des Kiefern- Ides. Wir (mer im Laubholzwald Ir Gehölze vertreten: Ki TR Tr TERN FRT "3 2 5 GERNE SWL a N er AuLEEr 7 BREITE Pe, Br Acer eampestre, Pirus communis, „ platanoides, „ Malus, „ Pseudoplatanus, Prunus avium, Alnus glutinosa, 2 Padus, Betula alba, spinosa, Carpinus Betulus, Rings cathartica, Cornus sanguinea, Ribes nigrum und rubrum, Corylus Avellana, Ulmus campestris, Crataegus oxyacantha, Tilia parvifolia, 5 Evonymus europaeus, Viburnum Opulus, Fagus sylvatica, Quercus Selen Populus tremula, »„ Bo Auch die gesellig auftretenden na des RT waldes sind andere, als diejenigen der Kiefernforsten, nämlich: Anemone nemorosa, Lathraea squamaria, 5 ranunculoides, Lychnis diurna, Asperula odorata, Majanthemum bifolium, Aspidium aculeatum, Paris quadrifolia, 5 Filix mas, Platanthera bifolia, Asplenium Filix fem., Polygonatum multiflorum, Convallaria majalis, ; Primula elatior, Corydalis bulbosa, Pulmonaria offieinalis, Chrysosplenium alternifolium, Ranunculus Ficaria, % une latifolia, Rubus fruticosus, » palustris, 2 Idaens, Equisetum sylvaticum, Rumex acetosa, Galeobdolon luteum, Solanum Dulcamara, Geum rivale, ae Humulus Lupulus, Glechoma hederacea, == Bpiraea Ulmaria, Hepatica triloba, _ Merecurialis perennis, . Orchis militaris, = Viola canina, „. macula ra odorata. ta, Es Im Eidenaer Schulsbesitk, einem Theil derjenigen Bin: ‘welche der Universität Greifswald ‚gehören und welcher in ein- zelnen Theilen aus lauter Rothbuchen, Fagus sylvatiea, besteht, gesellen > zu ‚den nach er Pflanzenarten noch be- u sonders 2 Baumklimmer, nämlich Hedera Helix und Lonicera } Caprifolium. A Die Forsten der Universität Greifswald sind etwa Bun 14,000 Morgen gross, und der Schutzbezirk Eldena hat etwa 1400 Morgen. Ausser der Rothbuche, die in allen Altersklassen vom undurehdringlichen Buchendickieht bis zu majestäti- schen Exemplaren im Werth von mehr als 100 Thalern, die x ER Schiffskielen verarbeitet werden, vertreten ist, kommen hier noch E folgende Baumarten vor: Carpinus Betulus, Acer Pseudoplata- ; nus, Quereus peduneulata, Populus tremula, Betula alba, Alnus glu- 0 tinosa, Ulmus campestris und Prunns avium, letztere in Exem- plaren von 60 Fuss Höhe und einem Stammdurchmesser von 1% Fuss, wie ich wilde Kirschbäume in ähnlichen Exemplaren nie gesehen habe. Es ist ein prachtvoller Anblick, wenn diese Suskisehbeunh: Ä Riesen im Frühjahr mit einem wahren Blüthenschnee bedeckt sind, der sich malerisch vom jungen Grün der Buchen abhebt. Was nun den Epheu anbelangt, so bildet derselbe in einzelnen Forstorten, die nicht zu dicht bestanden sind und in Folge dessen jede untere Pflanzendecke unmöglich machen, dichte, ' am Boden fortkriechende Geflechte. In dieser Form. erstarkt, ' _ der Epheu niemals im niederliegenden Zustande, ts ‘erst, wenn er durch das Aufklimmen an den Stämmen der Bäume die senkrechte Richtung annimmt. Er kommt an den Stämmen entweder als Einzelpflanze von besonderer Stärke, oder als grobes Geflecht, und alsdann minder stark vor. Der Epheu klettert in den malerischsten Formen bis in die Wipfel hoher, alter Exem- ; : Si ‚ plare von Birken, Eichen, Süsskirschen, und namentlich von Acer Pseudoplatanus, indem er andere Baumarten, die ihm weniger A haltepunkte in der Beschaffenheit ihrer Rinde gewähren, vermeidet. Die Berankung von oft. 20 bis 30 starken Bäumen, welche | t weit von einander befindlich, wirkt höchst malerisch, und am WW bt sınd % Er = Forsten, sondern duldet ihn bis zum Holzabtrieb und verwerthet ihn dann beim Klafterholz als Brennholz. Lonicera Caprifolium, die ebenfalls an einzelnen, besonders feucht gelegenen Forstorten im Eldenaer Schutzbezirk vorkommt, rankt sich mit Vorliebe um jüngere Stämme von Quereus peduneulata, Fagus sylvatica und Alnus glutinosa. Sie wird diesen Stämmen in häu- figen Fällen durch Unterschnürung und mechanische Hemmung der Saftzirkulation gefährlich. Das mahnt uns bei der gärtnerischen Verwendung von Celastrus scandens, Periploca graeca und Actini- dia polygama zur Vorsicht. Die starken Süsskirsch-Exemplare, welche im Eldenaer Forst vielfach vorkommen, werden besonders gern von den Berliner Möbel- händlern gekauft, da das Holz, nachdem es verarbeitet ist, viel Aehnlichkeit mit Mahagoniholz haben soll. Ich möchte hier eines Systems erwähnen, wie man in den dor- tigen Forsten sehr starke Exemplare von Populus tremula, die als forstliches Unkraut angesehen werden, vertilgt. Zu diesem Behuf werden die Bäume bei voller Belaubung etwa in Mannshöhe an ihrem Fusspunkt von ihrer ganzen Rinde entblösst. Der Erfolg ist der, dass der Baum oberhalb dieser Entblössung abstirbt und unter- halb, im Wurzelhals und dem ganzen Wurzelvermögen, im Saft er- stickt, also vollkommen vertilgt wird, um anderen, besseren Holz- ‚arten Platz zu schaffen. Fragen wir uns zum Schluss nach der Us des ausser- gewöhnlichen Gedeihens sowohl des Epheus als auch des Capri- foliums in den dortigen Strandforsten, so liegt dieselbe in einem meistentheils sehr ‚günstigen, stark lehmhaltigen und humosen Boden, der ausserdem reich an Kalk ist. Ein ferneres sehr sharhenh Mo- Ge ment liegt in den mildfeuchten Einflüssen des Meeres. a : Auch in Schottland ‘habe ich den Epheu von stets sehr kräf- tiger Vegetation gefunden. In der Nähe der Trümmer des alten Roslin - Castle bekleidet die schottische Varietät des Epheus sogar sehr hohe Stämme von Pinus sylvestris bis zu den Kronen voll- ständig. Der dadurch hervorgebrachte Effekt ist ein prachtvoller; ich. 4 ı1 gefunden, * _ habe den Epheu in D E Die ‚Voreeiegten Proben von riesigen Epheu- gg ige ee Fe = eh; useum freun: dlichst zum Geschenk Er _ 26 — Ueber Encephalartos villosus. Vom Garten-Direktor Fox in Neudeck. Vergl. Monatsschrift 1830 S, 163, (Aus einem Schreiben an Herrn Gartenbau-Dircktor Gaerdt.) Antwortlich Ihres geehrten Schreibens theile ich ihnen ergebenst = mit, dass die Pflanze von Encephalartos villosus, welche die von mir Ihnen zugesandte Frucht mit noch einer zweiten zu gleicher Zeit gebracht hat, aus dem damaligen Etablissement des Herrn Ambroise Verschaffelt in Gent mit einem Transport Pflanzen im Monat April 1867 hierher gesandt wurde. (Kaufpreis 100 Fres.) Dieselbe hatte damals eine Stammhöhe von 20 cm und einen Umfang von 45 cm. mit 5 Wedeln zu 1 m Länge. Heute, also nach beinahe 13 Jahren, beträgt ibre Stammhöhe 32 em und der Umfang 70 cm mit 23 \\edeln. Die Krone deckt einen Raum von 10 gm. Als ich die Pflanze erhielt, setzte ich sie in ein warmes Haus, dessen Mittelbeet mit Unterwärme bis zu 24 Gr. R. versehen war, und behandelte sie gleich Cycas reroluta,-cireinnalis, Theophrastra, Pandanus, Cibotium, Encephalartos Caffer und Zamia glauca, sowie einer Menge anderer Pflanzen der warmen Zonen, welche damals in demselben Hause in Kultur waren; die Minimal- und Maximal-Tem- peraturen waren 15 resp. bei Sonnenhitze bis zu 25 Gr. R. So oft wie dieselbe verpflanzt wurde, erhielt sie immer eine Boden- mischung, bestehend aus % Wald- und % sandiger Rasen-Erde. Während 4 Jahren wurde sie mit Bodenwärme kultivirt, bei welcher Behandlung sie sehr rasch wuchs, Im Jahre 1872, nach-- dem sie mit ihren Genossen für ihre Wohnung zu gross geworden war, wurde sie mit den anderen Pflanzen in einem zu der Zeit fertig ° . gewordenen Warmhaus untergebracht. | © Seit jener Zeit wurde sie ohne Bodenwärme kultivirt, in einer _ Temperatur, die den Winter über nicht 12 bis 13 Gr. R. des Nachts überstieg. Sie fructifizirte zum ersten Mal im Jahre. 1875, zum zweiten Mal 1877 und zum dritten Mal mit 2 Früchten 1879, ’ Dieselbe ist eine der schönsten Pflanzen, welche ich zu deko- en Zwecken nicht warm genug empfehlen kann. Bohne’s Taschen-Niveau. Von A. Fintelmann. (Mit Abbildung.) In dem Bohne’schen Taschen-Niveau dürfen wir auf dem Ge- biete der Feldmesskunst eine Acquisition ganz besonderen Werthes begrüssen. Zwei Vorzüge sind es, die das Instrument dem Fachmann sowohlals auch dem Laien empfeh- lenswertherscheinen lassen: 1. die geringe Grösse bei unbedeutendem Gewicht und dementsprechende Bequemlichkeit beim Transport, und 2. die wirklich exakte Ge- nauigkeit, mit der das Instrument bei einfachen wie kleineren zu- sammengesetzten Nivellements ar- beitet. — Kontrolen, mit unse- rem älteren Nivellir-Instrument, dem Libellen-Fernrohr, angestellt, ergaben nur unbedeutende Diffe- renzen. Der Gebrauch des Instruments ist ein ganz einfacher: Nachdem man die zu dem inneren an einer kardanischen Aufhängung. schwe- man das Instrument, ähnlich wie Fig. 4. den Winkelspiegel, in annähernd Jothrechter Richtung mit der kleineren Oeffnung des Visirs fest gegen das Auge, fest anliegend, um Oseillationen des inneren Ap- parats, die bei freier Haltung des Instruments mit der Hand gar nieht zu vermeiden sind, möglichst abzuschwächen. Der innere benden Apparate gehörige Arre- tirungsschraube etwas gelöst, hält > ‚Apparat, mit einer Mikrometer-Eintheilung versehen, wird dann un- 5 mittelbar Tui vermöge seiner eigenen Schwere, = * er en Stellung einnehmen, somit auch der Visir-Axe eine horizontale Lage geben. Es fallen hier also alle die zeitraubenden Manipulationen, die einer jedesmaligen Neuautstellung des Libellen-Fernrohrs vorauf- gehen müssen, fort und es ist auch in dringenden Fällen der Laie in den Stand gesetzt, sich von dem Höhenunterschiede irgend welcher gegebenen Punkte unter sich sofort selbst zu überzeugen. Bei zusam- mengesetzten Nivellements aber ist es unerlässlich, dem Instrument durch einen etwa 1% m hohen Pfahl eine konstante Höhe zu geben, wodurch die Aufnahme an grösserer Zuverlässigkeit gewinnt, Das Instrument ist bei Herrn Baumeister Bohne in Charlotten- burg, Bismarckstr. 88, zu folgenden Preisen zu haben: das einfache Taschen-Niveau mit 1’- oder 2%4fach vergrösserndem Fernrohr und Mikrometer 30 Mark, mit Statif 40 Mark, mit Theilkreis und Statif als Universal-Instrument 50 Mark, und mit 5fach vergrösserndem Fernrohr als Universal-Instrument incl, Statif 60 Mark. Bewä ihrte Tröihrößch. Von: W. Wendt in Berlin. (Vergl. Monatsschrift 1880 S. 129, 133 u. 168.) Bei meiner Frühtreiberei von Rosen haben sich besonders fol- gende Sorten bewährt: Duchesse de Sutherland hybr.rem,, Charles Margottin hybr. rem. L’Esperence us Souv. d’Adöle Launay = Jean Goujon = Marechal Suchet Maröchal Forey = Reine de/’Isle deBourbon Bomben Triomphe de L’Expositiin „ Madame Druet hybr. rem., Lamotte-Sanguin » . Theröse,de Parrieu Paul Neron » Madame Seipion Cochet es Exposition de Paris = Aline Sisley The, Jul “ Jean Touvais hybr. rem., » Catharine Guillet Bourbon, Comtesse de Serönye hybr.rem., von der alten Pflanze abschneidet und die unteren Blätter glatt am = 29 — Marechal Niel Thee, Röve d’or Noisette, Madame Faleot Marie Duncan hybr. rem., Souv. du Dr. Jamain hybr. rem., Souv. de Mme. AlexisMichaud ® La Tendresse + Louise Odier Bourbon, Bouquet d’or Noisette, Baronne Rothschild hybrid. rem. Capitaine Christy hybr. rem., Marguise de Chambon, Archiduchesse Th. Isabelle, .Mad. Melanie Willermoz Thee, Shirley Hibbert Thee, Perle des Jardins Thee, Le Pactole Noisette, Mad. Lacharme hybr. rem. Jean Pernet Thee, Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde B Verhandelt Berlin, den 19. März 1880. Nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung gedachte der Vorsitzende mit anerkennenden Worten des am 24. Februar er. in dem hohen Alter von 86 Jahren verstorbenen Superintendenten Oberdieck, dessen hohe Verdienste um die Pomologie nicht hoch genug anzuschlagen seien. Darauf gelangte zur Kenntniss der Mitglieder das Programm für die am 3. und 4. Juli in Stargard in P. stattfindende Rosen- Ausstellung, und wurden die eingegangenen Jahresberichte des Pots- damer, sowie des Chemnitzer Gartenbau-Vereins dem Herrn Bluth behändigt, um daraus event. zu referiren. Herr Apotheker Müller zu Freistadt in Schl. hatte kaltfüssi- ges Baumwachs und ein Stückchen Baumwachs fester Konsistenz eingesandt, womit Herr Obergärtner Breitschneider Versuche an: stellen und später darüber berichten wird. Die in der vorigen Sitzung ausgestellten weiss gefüllten Pri- mula chinensis des Herrn Speck hatten den Aussteller bewogen, dem \unsche mehrerer Mitglieder zufolge über das von ihm. ange- wandte Kulturverfahren nähere Mittheilungen zu machen. Herr Speck macht Mitte März oder Anfang April die. Steck- linge, welche er zu diesem Zwecke mit einem recht scharfen Messer Kenllgrok.. BR vorbereitet, bringt er ‚sie auf, ein Vermmeln rungsbeet, das aus 1 Theil Haide- und 1 Theil Laub-Erde, welche tüchtig mit Sand: gemischt sein muss, bedeekt ist. Hierauf hält er selbige,bei 18 bis 20 Gr. Wärme mässig feucht und schattig. In 4 bis 6 Wochen, während deren in der Regel sich die Stecklinge bewurzelt haben werden, pflanzt er sie in recht kleine Töpfe, und zwar in ein Gemisch aus ! Theil Haide-, 1 Theil Laub- und 1 Theil Mistbeet-Erde, in welchem ebenfalls der Sand in gehöriger Menge vertreten sein muss. Die jungen Pflanzen bringt er nun in ein Glashaus oder einen Mistbeetkasten (Glashaus ist immer vorzuziehen), hält sie wieder mässig feucht und schattig, bis sie ordentlich durchgewurzelt sind; danach werden sie je nach der Grösse wiederum in 14er oder 16er Töpfe in oben angegebene Erdmischung verpflanzt, wo sie im Mist- beetkasten weiter behandelt werden. In der Zeit, wo die Nächte lang werden, also August oder Anfang September, thut man gut, des Nachts die Fenster abzunehmen, am Morgen aber wieder auf- ‚zulegen, wodurch die Pflanzen feche kräftig werden. Um früh Blu- men zu erzielen, brieht man die Blüthen, welche Mitte September kommen, nicht mehr aus, sondern lässt sie ruhig weiter blühen. SE Dieser Behandlungsweise hat es Herr Speck zu verdanken, SEN sich des Besitzes so schöner Primeln zu erfreuen, wie et solche in = der vorigen Sitzung vorgeführt hat. Die Herren Primelzüchter zollen dem Herrn Speck ihren Beifall und stattet der Vorsitzende demsel- > ben für seine werthvollen Mittheilungen den Dank der Gesellschaft ab. In den Ausschuss zum Ankauf der Verloosungspflanzen wurden die Herren Haupt, Weidner und Krüger gewählt. ‚Der Brettsehneider’ sche Antrag auf Gewährung eines Bei- trages zur Deutschen Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung kam zur . Berathung und beschloss die Gesellschaft, sich mit einem einmaligen Beitrage von 200 Mark an dieser Stiftung zu betheiligen. Es wurde aber von mehreren Seiten der Wunsch ausgesprochen, dass die De- = le girten unserer Gesellschaft auf eine Umarbeitung des Statuts Bin: er ken möchten. = Zum ‚Schlusse Besichtete Herr Bluth aus der nenesten Garton- | ‚und weist ‚ namentlich auf die Otto 'sche ‚Garten-Z, Ze liche ] ; der ( DE der Gardenien, einer beliebten Marktpflanze in Chili, in Sägespähnen erwähnt. Fernere Artikel bringen Nachrichten über die entsetzlichen Schäden, welche der Winter aller Orten an Obstbäumen, Rosen u. s. w. angerichtet hat. Verhandelt, Berlin, den 18. April 1880. Zur Vertheilung der Preise, welche für die mit heute beginnende und am 21. April cr. schliessende Ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde von Seiner Majestät dem Kaiser und Könige, von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, von dem Königlichen Ministerium für Landwirthschaft, Domainen und Forsten und aus den Mitteln der Gesellschaft ausgesetzt waren, traten heute die in der Sitzung vom 5. März cr. gewählten Herren Preisrichter: 1. Herr Garten-Direktor Gaerdt, 2. Herr Garten-Inspektor Bouche, 3. Herr Rentier Zietemann, 4. Herr Gärtnereibesitzer Limprecht, 5. Herr Kunst- und Handelsgärtner Schaper (Potsdam). 6. Herr Kunst- und Handelsgärtner Lackner, 7. Herr Kunst- und Obergärtner Hornemann und 8. als Protokollführer für den an Ausübung seines Amtes ver- hinderten Schriftführer, der unterzeichnete Hofgärtner Hoffmann Behufs programmässiger Zusprechung der Preise zusammen und wurde dieselbe in folgender Weise bewirkt: A) Die von Seiner Majestät dem Kaiser und Könige der Ge- sellschaft der Gartenfreunde Berlins bewilligte goldene Medaille fiel ‚dem Kunst- und Handelsgärtner E. Wiehle (Schöneberg) für die aus- gezeichneteste Leistung der Ausstellung (und zwar für seine umfangreiche Collektion vortrefflich ee schön und reich blühender „Cyclamen persicum‘‘) zu. B) Den Ehrenpreis Ihnen; RE, NE Kaiserin und Königin erhielt der Kunst- und Hand nn zu Charlotten- burg, für eine ganz. vorzügliche, : aus. den verschiedensten ‚Sorten 2 bestehende Gruppe in den schönsten. Farben blühender Rosen. C) Für die Preise des Königlichen Ministeriums für Land- wirthschaft, Domainen und Forsten waren für die silbernen Medaillen =. 9 5 a wurde für Lösung der ad 13 gestellten Aufgabe für blühende selbst- 2 gezogene Azaleen ein silberner Pokal zugesprochen. i Die ad 14 gewünschte Gruppe blühender Camellien war aus- geblieben, ebenso wurden die ad 15 ausgeschriebene Gruppe blühender Rhododendron und - die ad 16 des Programms aufgeführte Gruppe „für blühende Orchideen“ vermisst. Der Erikengruppe des Herrn Kunst- und Handelsgärtners Wiehle (ad 17 des Programms) fiel der hierfür ausgesetzte I. Preis, die grosse silberne Medaille, zu, der zweite Preis, die kleine silberne Medaille, wurde nicht verausgabt. Die Gruppen schön blühender Cyclamen der Herren Kunst- und Handelsgärtner Lenz (Neuendorf bei Potsdam) und Schmerwitz (Wildpark bei Potsdam) erhielten eine jede die grosse silberne Medaille (ad 18 des Programms), der II Preis fiel aus. 3 Um die — ad 19 — für blühende Cinerarien gestellte Aufgabe ‚konkurrirten die Herren Kunst- und Handelsgärtner Kamos (Char- lottenburg) und Niemetz (Rixdorf), ersterem wurde die grosse, dem Herrn Niemetz die kleine silberne Medaille zuerkannt. Gruppen von blühenden Sträuchern — ad 20 des Programms — waren nicht vertreten, ingleichen nicht die ad 21 gewünschten drei Sorten Clematis. | Die Primeln und zwar primula chinensis (No. 22) wie primula acaulis, primula auricula u. A. m. (No. 23) waren nicht in preis- würdigen Pflanzen vertreten, ; Die Aufgaben für ein Sortiment Farne (No. 24), sowie die für nur im Zimmer gezogene Blattpflanzen (No. 25) und endlich die für eine neue Einführung (No. 26 des Programms) blieben . ungelöst, = Die vom Herrn Kunst- und Handelsgärtner Schmerwitz ' (Wildpark bei Potsdam) ausgestellten Sämlinge von Cyclamen per- ‚sicum wurden als neue Züchtung anerkannt und erhielten die grosse silberne Medaille (No. 27 des Programms)... Be , Herr Kunst- und Obergärtner Eggebrecht (Consul Schmidt) ‚sich für eine schön und reich blühende Chorizema den ersten ‚grosse silberne Medaille, der zweite Preis fiel aus (No 28 ee Nichtblühende Schaupflanzen waren vom Herrn Hoflieferanten Kunst- und Handelsgärtner Gustav. A. Schultz (Eekartsberg) in einem schönen Exemplar von Maranta massangeana, und vom Herrn Kunst- und Handelsgärtner Allardt (Schöneberg) in aus Stecklingen gezogenen Araucaria excelsa ausgestellt worden. Ersterem fiel die grosse, letzterem die kleine silberne Medaille zu > 29 des Programms). Ein für das Wohnzimmer geeigneter, geschmackvoll decorirter Blumentisch schmückte die Ausstellungsräume nicht (No, 30 des Programms), Um die für Bindereien ausgesetzten Preise konkurrirten = 1. Frau Thörle (Kaiserhof), welcher für ihre a ee | im Kranzwinden die grosse silberne Medaille und 2. Here Grabb& (Braunschweig), welchem für einen in der Damenwelt viel Anklang findenden Myrthenkranz die broncene ' Medaille zuerkannt wurde (No. 31 des Programms). Für geschmackvolle Zusammenstellungen abgeschnittener Blumen und zwar für einen Blumenkorb erhielt Herr Kunst- und Handels- gärtner Röttger die kleine silberne, Frau Thorle für Arrangements von Stiefmütterchen die broncene Medaille (No 32 des Programms). Die Aufgabe „Für einen Deutschen Blumenstrauss” (No. 33 des Programms) blieb ungelöst. = Die Form-Obstbäume des Hahtnsehniehbesitkäks ee erran-- ; gen die grosse silberne Medaille (No. 34 des Programms). ' Getriebene Früchte waren nicht ausgestellt und fielen daher die - ad 35 des Programms ausgeworfenen Preise aus. einer früheren Vereinssitzung beleuchtet waren, und Herr | meister Tessnow eiserne Karren, die als praktisch änerkannt wurden. Herr Alisch wurde mit der kleinen silbernen Medaille, Herr Tessnow mit‘ rg" en Main: RE ir = des Programms). } er E _ Den besten Gate Hai. Hewi Ku stgärt tner rt Funke: - ige und wurde derselbe mit, der grossen silbernen Medaille i belohnt. Der -Fabrikant H. Alisch hatte einen Rafraichisseur ausgestellt, - e_ : dessen Vorzüge für Zimmerkulturen und Krankenzimmer iR IB a one Leistungen mit Preisen, die ihnen zur Verfügung geblieben und zwar: mit der grossen silbernen Medaille: 1) Herrn Kunst- und Handelsgärtner Wendt (Hasenhaide) für eine Gruppe in guter Kultur befindlicher, schön und reich blühender Rosen, > 2) Herrn Kunst- und Obergärtner Elsholz im Königlichen = Kriegs-Ministerium für Decorationsblattpflanzen; 3) Herrn Hofgärtner Gette (Freienwalde a. O.) für ceonservirtes Obst; s 4) Herrn Fabrikant Weidner für eine vortreffliche Gartenvase; mit. der kleinen silbernen Medaille: | 5. Herrn Obergärtner Krüger im Königlichen Justiz-Ministerium = für Yucca; en 6) Herrn Rentier Haupt für Solitärpflanzen; a 7) Herrn Kunst- und. Die Ebers (Hasenhaide) für Metrosideros; 8) Herrn Hoflieferanten, Kunst- und Hanieksariner Gustay A. Schultz (Eckartsberg) für eine Gruppe blühender Maiblumen; 9) Herrn Kunst- und Handelsgärtner Brandt in Charlottenburg für Hortensien (Thomas Hogg); = 10) Herrn Kunst- und Handelsgärtner Vehmeyer für Markt- Pflanzen. ; 11) Herrn Kunst- und Handelsgärtner Speck (Schöneberg) und a EN » 12) Herrn Kunst- und Handelsgärtner Lenz a bei ae Potsdam) für Cinerarien; = 13) Herrn Hofgärtner Hoffmann für Primula acaulis; 14) Herrn Kaufmann von Führich für hochstämmige in “ ee Herrn Hofleferanten Alphons Nitzsche für Garten - in- strumente zu bedenken. a Vorgelesen, genehmigt und unterschrieben. (gez) aahaBer, Bouchg, Gaerdt, pe Lackner, a, Bogemaun, im | - u. och a Hoffmann. — 237 — Ausstellungen und Versammlungen. Brüssel. Nationale Gartenbau-Ausstellung, zur Feier der 50jäh- rigen Unabhängigkeitserklärung Belgiens, vom 21. bis 28. Juli. | Brüssel. Botanisch - gärtnerischer Kongress vom 2% bis 27. Juli d. J. im Anschluss an obige Ausstellung. Literatur. Reynold Hole’s „Buch der Rose.“ Nach der sechsten Auflage des engi- schen Originals deutsch bearbeitet von Dr, F. Worthmann. Preis 5 Mark. — Ein in g’ühender Begeisterung für die Königin der Blumen geschriebsnes Buch, das mit gleicher Liebe übersetzt ist. Schon die Zahl von 6 Auflagen im Orieinal spricht für den Anklang, den es in England gefunden, und gerade der feuilletonistische Stil, in dem es gehalten, dürfte mit zur grossen Beliebt- heit beigetragen haben. Scheinbar nur für Mussestunden, nicht zum ern- sten Studium bestimmt, entbält das Buch so viele historische und praktische Winke, dass wir es nicht b!os Liebhabern, sondern auch Gärtnern warm empfeh- len wollen, Für letztere möchten die Artikel: Ueber Rosen - Ausstellungen, Preis-Rosen. Wie man Rosen ausstellen soll, und die Anhänge: Rosen-Kalender. Auswahl von Rosen. Neue Rosen (Verzeichniss der von 1859—77 gezüchteten Rosen und Verzeichniss der Züchter nebst ihren Erzeugnissen) sehr willkom- Dr, Maxwell T. Masters. Nootes on root-hairs = root growth. 8, 148, Derselbe. On the nomenclature of garden plants, 10 8. F. C. Heinemann. Die Kultur der Erdbeeren im 2 und im freien Lande, nebst Angabe über Verwendung des ne (F. C. ‚Heine- mann’s Garten-Biblivthek Nr. 6a.) Erfurt. Selbstverlag. 8. F, C, Heinemaun. Die Pfiege der Obstbäume in Fi oder Kübeln. (F, C. Heinemann’s Gartenbibliothek Nr. 2,) Erfurt. Selbstverlag. 8. Agostino Todaro. Sopra una nuova specie di Fourcroya. Palermo, 1879, fol. 14 S. Mit 3 Tafeln. . Ph. Petit-Coq, de Corbehard, collaborateur du journal des roses. Gelsidries du rosieriste, > speciale des Rösiers, zandant les douze mois de l’annee. Meluno, 1880, 40 S. Bayley Balfour. en resemblances betwixt plants and enietale iu spect of their nutrition. Address to the medical Budenth, Glasgow, 1879. 8. 218, N. Pringsheim. Untersuchungen über das. Chlorophyll. Vierte re lung: Ueber das Hypochlorin und die Bedingungen seiner Entstehung in Pflauze. (Sep.-Abdruck aus dem Mon.-Ber. der Kgi. Akademie d. Wissenschaften zu Berlin,) Berlin, 1879, 8. a sa A. Töpler. Erster Bericht über die Thätigkeit des Obst- und Gartenbau- Vereins im Kreise Neumarkt in den Jahren 1874 bis ug 1878. 8. 28. Jahresbericht des Präsidenten des Gartenbau-Vereins ns z a siadt 1879. Nebs einem Anuhange; Verzeichniss der vom ı Gartenban - Verein a empfohlenen Rosen, nach Farben geordnet. Neu aufgestellt im Herbst 1879. Darmstadt, 1879. 8, 26 8. Dr. F, C.,Schübeler. Vaextlivet i Norge, med saerligt hensyn til plante- geographien. Mit Illustrationen und 9 Karten. Christiania, 1879. 4. 143 S. Derselbe. Carte geographique des vegstaux du royaume de Norvege. Christiania, 1878, . Jäger, Garten- und Blumen-Brevier. Widmungsgabe für unsere r Frauen und Jungfrauen. Nebst einem Gartenarbeits- Kalender. Leipzig, Otto r Name Jäger bürgt schon dafür, dass hier in eleganter Form ein Werk geschaffen, welches von der Frauenwelt gern willkommen geheissen wird. Ver- fasser und Verleger haben nichts gespart, um durch Denksprüche auf jeder reiche Betrachtungen wechseln mit ernsteren Belehrungen ab gute Hausfrau hätte aber vielleicht die Kulturangaben etwas genauer gewünscht, und um Raum dafür zu gewinnen, hätte wohl Einzelnes wegg erden kön e ‘Chenopocium Quinoa), welche doch selten bei uns gegessen werden dürften, Uebrigens wird auch der Fachmann das Werk in Mussestunden gern in die Hand nehmen und sich an den allgemeinen Erörterungen über Stil, Geschichte der _ Gärten, Farbenzusammenstellung, sowie an den echt künstlerisch ausgeführten, von der Vereins-Direktion für 1879. Riga, 1880. 8, 849. — Dieser Bericht zählenden Vereins. Die Sorge um ein eigenes Grundstück mit Vereinslokal STjährigem Bestehen, kein eigenes Heim, glücklicherweise sind ihm aller- dings durch Güte des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen. und ' Forsten und des Herrn Ministers der geistl. etc. Angelegenheiten voraussicht- lich dauernd zweckentsprechende Räume zur. Verfügung gestellt. is ==. .R. W.-A. Wörmann, Die Teppichgärten, deren Entwurf und Anlage. Eine Nr. 6. 19 Seiten und 7 Tafeln mit 65 Figuren. Leipzig, Hugo Voigt, 1880, LE NE g desselben zu empfehlen. ‚Die Zeichnungen um- zeugt von dem rührigen Eifer des jungen, aber doch schon 314 ordentliche Mitglieder amımlung von Mustern zu Teppichgärten. Nach eigenen Entwürfen. 3. Aufl. r bedürfen bei’ diesem anerkannt guten Werk keiner vielen Worte, um _ über die Thätigkeit der badischen Samenprü- en lfred Brennwald, Sammlung gemeinnütziger Vorträge auf dem Gebiete des Gartenbaues, der Land- und Forstwissenschaft. Unter diesem Titel beab- sichtigt die Sensenhauser’sche Buchhandlung in Berlin zwangslos erscheivende Hefte zu dem äusserst billigen Preise von nur 25 Pf. herauszugeben. Als Serie I. Heft I. ist erschienen: L. Späth, Baumschulbesitzer in Berlin, Ueber Obstbau. Vortrag, gehalten im Klub der Landwirtbe. Berlin. Verlag der Fr. Sen«enhauser’schen Buchbandlung. 8. 16 8. (und 8 S. Miszellen u. Annonzen). Preis 25 Pf. In dieser kleinen Schrift führt der Verfasser den Landwirthen eindringlich vor, wie nutzbringeud der Obstbau auch für den Laudwirth ist, belegt dies durch vielfache z. Th. allerdings nieht ganz neue Zahlen und wird daher die Arbeit hoffentlich fleissig Propaganda für den Obstbau machen. aron Ferd. v. Müller. Eucalyptographia. A descriptive atlas of the Eucalyptus of Australia and the adjvining islands. Melbourne, 1879. 4 Hefte mit je 11 lithographirten Tafeln, Derselbe. Eucalyptographia. 5, Deeide. 4. Melbourne und London, 1880. Frederico Delpino. Causa EEE della fillotassi quincunciale. Nota prileminare. Genova. 58, Tyge Rothe, Vorstand des Kgl. Gartens und der Gärtner-Lehranstalt zu Roserberg (Dänemark). Afplukning og almindeleg Opbevaring af Traefrugt i Haverne. (Das Abnehmen und Aufbewahren des Obstes.) Kopenhagen, 1880. 8.8 — Der Verfasser giebt in der kleinen Schrift gute Rattschläge und macht mit Recht darauf aufmeıksam, dass auf diesem Gebiet oft noch viel ge- fehlt wird. Derselbe. Dyrknirg af Artischock i Danmark. Kopenhagen, 1880. 8. 12. Joubainville et Vesque. Les maladies des plantes cultivees, des arbres forestiers et fruitiers. 8. 48 Holzschnitte und 7 farbige Tafeln. Paris, Rutb- schild, 1880. A. Dumas. La culture PER 8. 4. Auflage. Mit 186 Holzschnitten. Paris, a 1830, isl. Meunier. Chimie et aaa agricoles. 8. Mit 200 Holzschnitten. Paris, I Rothschild, Bericht über die zweite veonsenss des westpreussischen bot. Vereins zu Marienwerder am 3. Juni 1879, Vom Vorstande. Jahresbericht über die Thätigkeit des Gartenbau - Vereins zu Potsdam vom 1. Januar 1879 bis 1. Januar 1880. Potsdam, 1 Preisverzeichnisse sind eingegangen von: Schiebler & Sohn in Celle (Hannover). Haupt- -Preisverzeichniss für 1880. Rathke & Sohn in Praust a. d. Ostbahn.. Obstbäume, Ziergehölze und Frucht- sträuch:r. 1880. — Giardino Corsi Balvisk Florenz. Preisverzeichniss für 1880. — D. Lucchetti & Co. in Milano. Preisverzeichniss für landwirth- x schaftliche und Garten-Sämereien. 1880. — J. Linden in Gent (Belgien). = mine Katalog für 1880. — L. Pomsel in Wehlen. Preisverzeich.iss f ür Be se inen. 1880. — Fr. v. Gröling & Co. in Berlin, Artilleriestr. 31. Preis- a, ER für Saatkartoffeln 1880. — Tarif der Wein- und Obstbau-V ersuchs- ntlon Klosterneuburg bei Wien. — CarlLerm & Gebr. te — 240° — Elisabethstr, 61. Preisverzeichniss für Drahtgeflechte, Siebe etc. 1880. — Karl Brandes in Hannover, Osterstr. 98. Preisverzeichniss für Zinkblech-Etiquetten mit Dinte. — T. O. Weigel in Leser Auktions-Katalog der Bibliotheken der Herren Prof. Koch, Dr. med. Ehrenberg und Dr.theol. Braune. 7. Mai 1880. — James Veitch & Sons in Kingsroad (Chelsea). Katalog für die Neuheiten 1880, — Louis van HoutteinGent (Belgien). Preis-Courant Nr. 186 für Frühjahr und Sommer 1880. — Gust. Ad. Friedrich in Greifswald, Kunstwabenfabrik (1 kg 5 Mark). — C. Gundlach & Müller in Ottensen bei Hamburg. Preis- verzeichniss für Glasgefässe zu naturwissenschaftlichen Zwecken. Inhalt. C. Bolle, Unserem grossen Todten Au ersten Jahrestage seines Hinscheidens. — 633. Versammlu g des Vereins zur Be- förderung des Gartenbaues. (Ausgestellte Pflanzen. „Zolypoxun] igsiarius. Wirkungen des Frostes im abgelaufenen Winter. Verhar der Coniferen- wurzeln. Fraxinus een Examen in der Kgl. Gärtner. Telesis, Schrei- n des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Wan- Wittmack, Stand und Aufgaben der deuts n Gärtnerei. — Ü he, Ueber das en von Bäume Bemerkungen über die BeRSBEIEEE de — Fintelmann, Die Epheuvegetation in den baltischen Skrandakider. — Fox, . Beber Encephalartos villogus. — A. Fintelmann, Bohne ’s Taschen- Niveau. (Mit Abbildung.) W. Wendt, Bewährte Treibrosen. — Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 19. März 1880. (Programm der. Rosen-Ausstellung in Stargard i. P 3. u. 4. Juli 1880. Kaltflüssiges und festes Baumwachs. Primula chinensis. Beitrag zur Deutschen Wilhelm- und Augusta - Stiftung. Ötto’sche Garten- ee a as 18. April 1880, a titr bei der ng ratur. es- Ordnung für die nächste Versammlung des Vereins zur Beförderung © ve Gartenbaues am Mittwoch, 26. Mai 1880, pünktlich Abends 5% Uhr, im Palmenhause des Königl. botanischen Gartens 1. Ueber Duagune der Obstbäume. Nach einem Referat des Herrn Dr. 2. Die "Ausstellung des a a in Charlottenvurg. R Bericht we re Obs me He ie enne: bi 5. Geschäftliches. Wahl der Kudisr. Die nächste Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Be mies statt am ee den 4. Juni 1880, Abds 7% Uhr, ee ommandantenstr. 20. en Die Mala Ordsung wird vor der Stau user werden. Während des Drucks erfahren wir zu unserm grössten Bidanern, dass das berühmte Palmenhaus auf der Pfaueninsel bei Potsdam in“ ‚der Iachi vom 19, r .». en ein Ra der F Flammen en Pan ES re RT "Az el N Sn 2 EHE 1 Ga TR I} deze), Varl En a en. c. Da Ya we, N a FE er N 7 le # 28% >Y: E ge u nn en P »i4 ’ Fi ErTre ATSTHRTS En Monatsschrift RE eher Vereines zur Beförderung des ae in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der ‚Gartenfreunde Berlins, Redakteur: Dr. L. Uitbmack, General- ng des Vereins, Custos des Kgl. landw. Museums, Priv: atlgtent an der Universität. Adresse des Vereins: Adresse = Schatzmeisters, Rentier Sonntag. Berlin N., Invalidenstr. 42, erlin $S., Alexandrinenstr. 51. Preis der eg pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen pro gespaltene Petitzeile oder eren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues nur die Hälfte. Rabatt bei Bmaliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 12maliger 20 pCt. hme er Expedition der Zeitung: Berlin N , Invalide nstr. 42. No. 6, Berlin, im Juni 1880. Aufruf zur Errichtung eines Grab-Denkmals für Professor Karl Koch. Ein Jahr ist verflossen, seit Professor Karl Koch aus dem Leben geschieden. In den weitesten Kreisen betrauert man den Ver- lust dieses hochverdienten Forschers, dieses rastlos thätigen Lehrers und Schriftstellers, der es mehr als viele Andere verstand, sein um- fassendes Wissen in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen. In seiner Jugend ein botanischer Reisender von hervorragender Bedeutung, wandte er seine Thätigkeit in reiferen Jahren haupt- sächliceh den Gebieten seiner Wissenschaft zu, deren Förderung für den Gärtner, den Landwirth, den Obstzüchter im Vordergrund steht. Innerhalb dieser Sphäre bewegte er sich eine lange Reihe von Jahren hindurch mit unbestrittener Meisterschaft und galt mit Recht als 16 % — 2142 — Autorität ersten Ranges. Nie hat der Kultivateur, vom dureh das Schieksal Begünstigten bis zum Schlichtesten herab, einen wärmeren Freund, einen eifrigeren Fürsprecher besessen. Gross ist daher im Vaterlande, ja weit über dessen Grenzen hinaus, die Zahl von Ko ch’s Freunden und Verehrern. Von ver- schiedenen Seiten her wurde der Wunsch laut, dem Verdienste des Verstorbenen als Gelehrter und Mensch zugleich gereeht zu werden und demselben ein bleibendes künstlerisches Erinnerungszeichen zu weihen. Diese Pflicht der Pietät wird sicher allgemein empfunden werden, und wir glauben daher nicht vergebens unsere Stimme zu erheben, wenn wir alle Freunde des Dahingeschiedenen und der Pflanzenwelt auffordern, das Grab eines solchen Mannes nicht dem Schmuck durch die Vegetation allein zu überlassen, sondern hier auch Marmor und Erz in ihre Rechte treten zu lassen. Wir riehten also nach der Nähe und Ferne hin an Gleich- gesinnte die Bitte, mit einem Beitrage zu diesem Zwecke, sei er klein oder gross, nieht zurückhalten zu wollen. Vergessen wir Alle nicht, dass Pflanzenkunde und Pflanzenpflege sich selbst ehren, in- dem sie einem ihrer hervorragendsten Förderer einen Stein setzen. Ueber die Verwendung der zu diesem Zwecke einlaufenden Gelder, welche Herr Baumschulbesitzer L. Späth, Berlin SO., Köpenickerstrasse 154, entgegen zu nehmen sich bereit erklärt hat wird später öffentlich Rechenschaft abgelegt werden. Berlin, den 25. Mai 1880 P. Ascherson. C. Bolle.. Drake Gaerdt. Heyder. de Jonge van Eliemeet. L. Kny. Lauche. W. Sonntag. L. Axyes Sulzer. Wetzstein. L. Wittmack. 3 Zur Wander- und Kreisgärtnerfrage, Wir sind in den Stand gesetzt, folgende sehr erfreuliche Sehrei- ben zur Veröffentlichung zu bringen: Potsdam, 22. März 1880. Res ‚Hoehwohlgeboren benachrichtige ich ergebenst, ‘dass: ich gern Veranlassung genommen habe, das im Namen der Kommission _ a Kita I Barren, Instituts ee Schreiben = 243 — mit der Aufforderung mitzutheilen, ihrerseits die Berücksichtigung der gestellten Anträge in wohlwollende Erwägung zu nehmen und nach Befinden der Umstände die Landräthe auf die Nützlichkeit und Wichtigkeit des Instituts der Wander- oder Kreisgärtner aufmerksam zu machen und das Interesse derselben für die Förderung der Sache anzuregen. Auch sind die bezeichneten Behörden veranlasst worden, Ihnen über die getroffene Verfügung eine Nachricht zugehen zu lassen. Euer Hochwohlgeboren werden nach Empfang der letzteren zu übersehen im Stande sein, ob es für angezeigt oder angemessen zu erachten, dass Sie sich alsdann noch unmittelbar mit den Landräthen wegen Erreichung des angegebenen Zweckes in Verbindung setzen. Der Ober-Präsident, Staatsminister (gez) Achenbach. & An den Kgl. Hofgarten-Direktor Herrn Jühlke, Hochwohlgeboren hier. Potsdam, 11. April 1880. Unter Bezugnahme auf das uns von dem Herrn Ober - Präsi- denten Excellenz abschriftlich zugefertigte Schreiben vom 11. v. M. theilen wir der Kommission in der Anlage ein Exemplar der unterm heutigen Tage von uns an die Herren Landräthe und die Magisträte der Städte Potsdam und Brandenburg erlassenen Cirkular-Verfügung ganz ergebenst mit. 27, Königl. Regierung. Abtheilung des Innern. An die Kommission zur Einrichtung des ee eenun u Sanssouci. Sanssouei, 11. März 1880. Ew. Bxoellenz erlaubt sich der Unterzeichnete ganz gehorsamst die Anzeige zu machen, dass in Folge eines Vortrages, den derselbe im Klub der Landwirthe and im Teltower landwirthschaftlichen Verein zu Berlin über die Nothwendigkeit der Anstellung von Wänder- oder Kreisgärtnern behufs besseren Beschneidens der Obstbäume, sowohl der Hochstämme wie auch namentlich der Formbäume, hielt, eine Kommission zur weiteren Prüfung dieser Frage aus Mitgliedern beider Vereine; eingesetzt wurde, welche aus folgenden Herren besteht: 168 — 24 — Gärtnereibesitzer Julius Hoffmann, Berlin, Prof. Dr. Alexander Müller, Berlin, Oekonomierath Noodt, Berlin, Oberförster von Schleinitz, Zehlendorf, Amtsrath Schütz auf Grünthal bei Bernau, Baumschulbesitzer Späth, Berlin, Dr. Wittmack, General - Sekretär des Vereins zur Beför- derung des Gartenbaues, Berlin, und dem Unterzeichneten als Vorsitzenden. ‚ Gleiehwie bereits in den gedachten Vereinen, so wurde auch in der Kommission die ganze Sache sympathisch begrüsst und hervor- gehoben, dass, wenn es mit dem Obstbau in unserem Vaterlande, speziell in unserer Provinz, besser werden, sollte, vor allen Dingen tüchtige Kräfte da sein müssten, um den Baumschnitt richtig aus- zuführen, auch bei Auswahl der Sorten mit Rath zur Seite zu ste- hen, event. die Pflanzung selbst auszuführen und zu beaufsichtigen. Wie sehr das Bedürfniss nach Personen, die den Baumschnitt rationell auszuführen verstehen, ist, geht daraus hervor, dass sich in der Sitzung des Teltower Vereins vom 11. Februar d. J. allein schon 22 Herren meldeten, die ihre Obstbäume reyidirt und be- schnitten wünschen. Weitere Meldungen, selbst von Pommern her, sind inzwischen noch eingelaufen, werden aber kaum alle für diesmal berücksichtigt werden können. Um der Nachfrage nun möglichst 9zu genügen, hat die Kom- mission einen sehr tüchtigen Obstzüchter in der Person des Herrn Endlicher in Steinhöffel gewonnen, welcher gegen eine Vergütung von 5Mark, resp. 4 Mark und Beköstigung, pro Tag und Erstattung der Reisekosten den Schnitt übernimmt. Die Kommission verhehlt sich aber nicht, dass, wenn die Sache dauernd und in irgend wie grösserem Maasse in die Hand genommen werden soll, dazu die warme Empfehlung und Mitwirkung der Behörden nöthig ist, Ein schönes Beispiel bietet in dieser Beziehung der Kreis Kyritz. Wie uns der Herr Landrath, Geh. Regierungsrath v. Grävenitz = gütigst mittheilte, war daselbst von Seiten des Kreises bisher ein Ober- a ee Ku aldt # angestellt, ein Schüler der Kgl. Gärtner-Lehranstalt, si | =. erwählt ist, welcher ein Ge- —_— 245 — halt von 900 Mark bezog. Ausserdem wurden ihm, sobald er sich auswärts auf Arbeit befand, um die Alleen auf den Kreis-Chausseen zu bepflanzen, die Bäume zu beschneiden und die Chaussee- Aufseher im Baumschnitt und der Pflege der Bäume zu unterrichten, die baaren Auslagen erstattet und eine tägliche Zehrungszulage von 2 Mark gewährt. In den Zeiten, wo er auf den Kreis-Chausseen keine Arbeit hatte, wurde er auf den verschiedenen Gütern des Kreises beschäftigt, um die Obstbäume und Spaliere zu beschneiden, Rosen und Obstbäume zu veredeln und Parkanlagen auszuführen. In diesem Falle erhielt er auf den Gütern freie Station und Erstat- tung der Reisekosten. Das Honorar für die Entwürfe zu den Park- anlagen und für die Arbeiten in den Gärten, welches sich pro Tag auf 3 bis 6 Mark belief, wurde vom Kreise liquidirt und verein- naahmt, unter Umständen aber dem Obergärtner ein Theil des Ho- norars als Gratifikation ausgezahlt. Auch wurde derselbe beauf- tragt, für Landgemeinden Alleeanpflanzungen auszuführen, auch die Obstbäume der vorhandenen Gemeinde-Alleen zu beschneiden, wofür der Kreis ihm die Reise- und Zehrungskosten vergütete. Der Kreis beabsichtigt, unter ähnlichen Bedingungen wiederum einen geeigneten Obergärtner zu engagiren, der dann auch zugleich die Aufgabe hat, die Kreis-Baumschule in Kyritz, zu deren Ein- richtung der Kreistag die vorläufig erforderlichen Kosten bewilligt und für welche die Stadt Kyritz ein Grundstück zur Disposition ge- stellt hat, einzurichten und zu leiten. *) Die ganze Einrichtung, schreibt der Herr Landrath weiter, hat sich sehr bewährt und den allgemeinen Beifall gefunden. Auch hat der Obergärtner in den Versammlungen der land- wirthschaftlichen Vereine sowie des Gartenbau-Vereins zu Wittstock - mehrfach Vorträge über Obstkulturen ete. gehalten. — Wie uns von anderen Seiten bekannt geworden, sind im Kreise Kyritz binnen wenigen Jahren 16,000 Obstbäume an den Alleen ge- pflanzt worden, Ermuthigt durch solche Resultate, glauben wir, dass auch in vielen anderen Kreisen sich ähnliche Einrichtungen treffen liessen und da- - mit die Obstkultur zum Besten der ganzen Provinz gehoben würde. - *) Als solcher ist jetzt Herr Kierski, ebenfalls früher Schüler der Königl. _ Gärtner-Lehıanstalt, in Kyritz angestellt. D. Red. en an) A 2 a Ma Fe 1 Pe a are! 17 A EB ET ri na TE een de DE TR u ee Pu a er ABl ER Sr) TE a an: Hnminle Dal lee en Se Se a Nr Sa a an a 5 Zn a ei a E - x - = * s Y E . war Se ee ss Wünschenswerth würde es sein, wenn die Herren Landräthe 'sich dieser Sache recht annehmen und möglichst auf een. von Kreisgärtnern Bedacht nehmen wollten. Aber auch da, wo die Mittel dies nicht erlauben, könnte durch einen Wandergärtner für mehrere Kreise schon viel geschehen. Es würden dann rechtzeitig von den Herren Landräthen durch die Kreisblätter diejenigen, welche ihre Obstbäume beschnitten haben wollten, aufzufordern sein sich zu melden, und würde die unter- zeichnete Kommission stets geeignete Kräfte nachweisen. Vor allen Dingen aber bedarf diese Sache der einflussreichsten Unterstützung, die wir uns am EBEN nur von Ew. Excellenz versprechen dürfen. Wir geben uns deshalb der Hoffaung hin, dass Ew. Excellenz lebhaites Interesse für das Wohl der Provinz auch bei dieser Ange- legenheit sich auf’s Neue bethätige, und erlauben uns ‚ganz gehor- samst die Anfrage, ob Ew. Excellenz geneigt sein wärden, die Herren Land- räthe auf die Wichtigkeit der Wandergärtner aufmerksam zu machen und sie zur Förderung der Sache anzuregen. In ehrerbietigster Hochachtung verharrt die Euer Excellenz ganz gehorsamste Kommission zur Einrichtung des Wandergärtner - Instituts. (gez.) Jühlke, An den Königl. Staatsminister, Ober-Präsidenten der Brovins Brandenburg, Grosskreuz etc. Herrn h - Dr. Achenbach, Erslenz zu Potsdam Potsdam, 11. April 1880. Abschrift hiervon lassen wir Ew. Hoch- und Hochwohlgeboren zur Kenntnissnahme zugehen, indem wir bei der Nützlichkeit und Wichtigkeit des Instituts der Wander- oder Kreisgärtner Ihnen die Sache noch besonders empfehlen. | Königl. .. Abtheilung des Innern. FERIE PER > Hoch- und Hochwohlgeboren. ae ae a a a 1 N ur ; Ri ER Eu “, — 247 — 634. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 28. April 1880, Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wur- den Einwendungen dagegen nicht erhoben. I. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen: Frau Gräfin zu Eulenburg auf Liebenberg. ll. Der Direktor theilte mit, dass der Herr Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten hochgeneigtest auch für das Etatsjahr 1880—81 die bisherige Unterstützung dem Verein habe zu Theil werden lassen. II. Ausgestellte Pflanzen: 1. Herr Baumschulbesitzer Buntzel in Schönweide bei Köpenick legte eine neue buntblättrige, sehr hübsche Form von Acer plata- noides vor. Der Zweig war an einer 2jährigen Samenpflanze aus- getrieben, blieb im darauf folgenden Jahre konstant, und hat Herr Buntzel nunmehr Veredelungen damit vorgenommen. 2. Herr Carl Mathieu übergab „Carter’s Preis - Primeln“, ‘welche er von dem Original-Samen, den der Verein aus London be- zogen, gewonnen hatte, bemerkte aber, dass sie nicht besser seien, als die unsrigen. 3. Herr Lauche stellte aus: 1) 4 Exemplare Tulipa Greigii Reg., die er von seinem Schwiegersohn, Herrn Kaiserl. Garten-Direktor Koopmann in Taschkent, erhalten. Die Zwiebeln wurden im vori- gen Herbst gelegt und haben im Winter nicht gelitten, es verdient daher ‘schon um dieses Umstandes willen die schöne Pflanze die grösste Verbreitung. Ausser der herrlichen scharlachrothen Blüthe erregen besonders die mit eigenthümlichen braunen Längsstreifen versehenen Blätter Aufmerksamkeit, so dass sie auch als Blattpflanze zu empfehlen ist. Ihre Kultur ist leicht und lässt sie sich vielleicht gar treiben. 2) Eine unter dem Namen Hoibrenckia formosa von Herrn Szirosi in Hamburg kürzlich auf der Hamburger Gar- tenbau - Ausstellung als Neuheit ausgestellte Pflanze, welche von Herrn Lauche aber bei näherer Besichtigung als die alte Staphy- lea eolehiea Stev. erkannt wurde. Auch dies ist eine Pflanze, die fast in Vergessenheit gerathen; sie verdient allgemeiner angepflanzt — 248 — und angetrieben zu werden. Die weissen Blüthen sind weit grösser, als bei Staphylea pinnata L,, dabei wohlriechend, und nahm sich in Hamburg eine Gruppe angetriebener herrlich aus, (Preis bei Herrn Szirosi 6 Mark pro Stück.) 4. Herr Gaerdt machte auf die schöne, vom Kgl. botanischen Garten ausgestellte Gruppe aufmerksam, über die Herr Bouch& später Folgendes berichtete: Besonders hervorzuheben ist ein neuer. Amorphophallus (resp. Hydrosme) sp., von Hildebrandt aus Madagaskar: gesandt, der noch höher wird, als der A. Rivieri. Die Knollen wurden bei ihrer Ankunft im vorigen Herbst in einen leeren Blumentopf gelegt, in dem unten Moos lag, um sie zunächst wieder etwas anzufrischen. So blieben sie den ganzen Winter über liegen und wurden erst im Frühjahr eingepflanzt. Diese Methode hat sich bei allen welk ankommenden Knollen sehr gut bewährt, denn es ist nicht gut, sie gleich einzupflanzen. (Vergl. Cyeadeen, Monatsschr. 1880 p. 54.) 5. Von Cinerarien ist wieder, wie im Vorjahre aufmerksam zu machen auf Cineraria Webbii X cruenta (Monatsschr. 1879 p- 298). Dieser Bastard eignet sich besonders zur Dekoration in Gewächshäusern ete., da er höher ist, als die gewöhnliche Cineraria hybrida, Herr Obergärtner Schmidt im botanischen Garten be- streicht die Töpfe, in denen er diese Pflanzen kultivirt, inwendig mit Cloake, wonach sie vortrefflich wachsen. 6. Unter den Alpinen zeichneten sich aus: Anemone spe- ciosa, eine gefüllte Varietät von A. nemorosa, die Herr Geh. Ober- Reg.-Rath Heyder dem Garten übergeben, — und die kleinen Astern ähnlich sieht; ferner 2 gefüllte Ficaria ranunculoides, Romantzo- via sitchensis Cham. (Hydrophyllaceae), Corydalis bracteata mit gelben Blüthen, vom Kaukasus. Ganz besonderes Interesse erregte Coffealiberica, deren Blätter bekanntlich weit grösser werden, als bei Coffea arabica, und ca. 16 em. in der Länge maassen. In den ersten Jahren bildete sie hier nicht so grosse Blätter, wahrscheinlich weil sie s. Z. erst Mitte Oktober ankam. Warmhauspflanzen darf ' man nicht zu spät im Herbste und nicht zu früh im Frühjahr trans- portiren, da sie dann leicht an den Wurzeln Schaden nehmen. 2% Noch mehr Interesse zog ein Exemplar der berühmten Ninsipflanze, Sium Ninsi Thunb. (?), auf sich, deren Wurzel als — 249 — Surrogat des kostbaren, in China als Panacee für alle Krankheiten und als Verjüngungsmittel früher mit Gold aufgewogenen Ginseng, Panax Ginseng, dient. Den Samen hat der Kgl. botanische Garten durch Herrn Garten-Architekten Kreuter in Wien aus Tokio (Japan) erhalten. 8. Weiter sind zu nennen: Adenandra fragransR.S, (Dios- maceae), Begonia Comte de Limminghei, die nicht genug als Ampelpflanze empfohlen werden kann, Ceanothus rigidus, C. di- varicatus und Symplocos japonicus, die eine vorzügliche immer- . grüne Gewächshauspflanze zu werden scheint; sie kommt im Kalt- hause sehr gut fort und hat Blüthen ähnlich wie Raphiolepis. 9. ‚Endlich legte Herr Bouch& noch sehr hübsche Stief- mütterchen vor, die er aus Samen von Herrn Schwanecke in Oschersleben gezogen und die in den Farben ziemlich konstant ge- blieben. IV, Herr Bouch& machte alsdann darauf aufmerksam, dass es jetzt die Zeit sei, wo der Schmetterling Tortrix pomonana, die Obstschabe, seine Eier an die Blüthen legt (in jede Blüthe 1), aus denen dann die „Obstmaden“ hervorgehen, Diese Maden lassen sich, bevor das Obst reif ist oder abfällt, an einem Faden herunter, krie- chen an der Erde hin und verbergen sich hinter der abgestorbenen Rinde der Obstbäume. Man muss deshalb Anfang Juli Papierbänder manschettenartig um die Obstbäume binden, so dass der untere Rand etwas absteht. Die Maden kriechen dann gern unter’diese Schlupf- winkel, und Herr Bouch& hat oft unter einem Bande 80 bis 150 Maden gefunden. Ein Bestreichen dieser Bänder mit Brumata- Leim ete. ist nicht nothwendig. In Gärten, wo viele Meisen sind, braucht man das Papier auch nicht einmal abzunehmen, die Meisen entdecken die Raupennester bald und picken das Papier überall durch. V. Hierauf berichteten die Herren Gaerdt, Lauche und Perring über die so glänzend ausgefallene Hamburger Ausstellung und die dabei stattgehabte Versammlung des Verbandes deutscher Gärtner, über die ein eigener Artikel erscheinen wird. Im Anschluss hieran regte Herr Perring an, bei uns höhere Preise auszusetzen, mit Medaillen aber möglichst sparsam zu sein. Vi. Herr Bouche& tadelte, dass in Berlin so wenig Gärtner — 230 — Schaupflanzen ziehen, wie das doch früher üblich gewesen und in Hamburg und Dresden noch heute geschehe. VI. Herr Lackner bemerkte, dass Herr Seidel in Dresden viele Rhododendron-Sorten aus Stecklingen ziehe, was sonst nicht üblich war. Nach Herrn Bouch& blühen solche Stecklingspflanzen viel früher. Man muss die Stecklinge aber nicht von den Seitenzweigen nehmen, sondern vom Gipfel, und zwar an der Stelle, wo der junge Trieb abgeht und wo der Zweig etwas zusammengezogen ist. Das Mark ist an dieser Stelle etwas dünner als an den übrigen und fault nicht so leicht. VIM. Eine lebhafte Diskussion erhob sich über die in der Berner Konvention vom 17. September 1878, betreffend internatio- nale Massregeln gegen die Reblaus, festgesetzten strengen Bestim- mungen bezüglich des Exportes von Pflanzen. Nachdem Herr Witt- mack die Sachlage dargestellt und darauf hingewiesen ‚„ dass aus allen Ländern namentlich -gegen eine Bestimmung im Artikel 3 der Konvention: dass die Wurzeln der zu versendenden Pflanzen .voll- ständig frei von Erde sein müssen, sich Einwände von Seiten der Gärtnerei erhöben, weil damit thatsächlich fast aller Export verboten würde, schlossen sich alle folgenden Redner dem Gedanken an, eine Petition, ähnlich wie die der Vereine „Flora“ und „Feronia“ zu Dresden, zu erlassen, und wurde dies einstimmig zum Beschluss erhoben. Herr Bolle machte noch darauf aufmerksam, dass durch ein Verbot, Pflanzen mit Erde an den Wurzeln einzuführen, die Berei- cherung unserer Gärten sehr gehindert werde, und dass es traurig in unseren heutigen Gewächshäusern aussehen möchte, wenn vor 100 Jahren ein solches Verbot der Einfuhr erlassen wäre. Herr v. St. Paul-Illaire, der im vorigen Jahre in Genf war, theilte mit, dass er die dortigen Gärtner selber habe laute Klage führen hören, dass sie ihre Pflanzen nicht direkt nach dem Auslande ‚verkaufen könnten. ‘Auf Grund der Berner Konvention dürfen aus einem von der Reblaus heimgesuchten Bezirk keine Pflanzen nach einem andern ‚der vertragschliessenden Staaten ausgeführt werden. Genf ist ein soleher Ort, die Gärtner sind daher gezwungen, ihre ' nach einem andern, nicht infizirten Ort der Schweiz ge- a a ee — 2351 — wissermaassen spazieren zu fahren, von wo aus sie dann exportirt werden. In Italien, bemerkte Herr Wittmack, ist die Einfuhr von Pflan- zen ganz verboten, und den harmlosen Reisenden, die über die ita- lienische Grenze kommen, werden sogar die Bouquets abgenommen! Dagegen sollen grosse Mengen bewurzelter Pflanzen, auch Reben, als Reisig! ungehindert die Grenze passiren. IX. Herr Bouch& machte noch darauf aufmerksam, dass es sehr viele Arten von Wurzelläusen gebe, ähnlich wie bei den Blatt- läusen, so z. B. an Bellis, Achillea, Nelken, Pinus etc., und ver- wies er auf die eingehenden Untersuchungen seines Onkels, X. Hierauf berichtete Herr Gustav Fintelmann über die gärtnerischen Dekorationen der internationalen Fischerei-Ausstellung zu Berlin. Herr Wittmack benutzte diese Gelegenheit, um darauf hinzuweisen, dass wohl noch auf keiner Ausstellung Berlins die Gartenkunst so hebend auf den Totaleindruck eingewirkt habe, wie hier, und sei der Verein daher dem Leiter des ganzen Arrange- ments, Herrn Hofgarteu-Direktor Jühlke, desgleichen dem ausfüh- renden Beamten, Herrn Obergärtner Gustav Fintelmann, sowie der Frau Geh. Kommerzienrath Borsig (Gartenbau-Direktor Ga erdt) für die Hergabe der prachtvollen hochstämmigen Rhododendron, wohl der grössten Exemplare in Deutschland, den wärmsten Dank schuldig. — Auch im Rathhause war bei der General-Versammlung des deutschen Fischerei - Vereins am 23. April d. J., die sich zu einer festlichen Ovation der Stadt Berlin gestaltete, durch einen imposanten Blumenschmuck, den Herr Stadtgaıten-Direktor Mächtig und Herr Stadtgarten-Inspektor Rönnenkamp arrangirt hatten, viel zur Verschönerung des Ganzen geschehen. „Seien wir stolz darauf“, setzte Herr C. Bolle hinzu, „dass. eine grössere Ausstellung ohne Betheiligung des Gartenbaues nicht mehr möglich, ist und dass unser Verein mit das Vorrecht hat, überall dabei zu sein!“ Herr Heinrich Fintelmann fürchtete, dass die Dis in der Fischerei-Ausstellung sehr vom Staube leiden würden, und wurde fleissiges Spritzen und Waschen bei dem kolossalen Besuch für drin- gend nöthig gehalten. — 22 — Herr Bolle bemerkte, dass in Livorno und Neapel die Fische auf Kissen von frischen Myrthenzweigen liegen, was sich reizend ausnimmt. (Uebrigens waren auch auf der Fischerei-Ausstellwig ein- zelne Fische, so z. B. die des Herrn v. Oterendorp in Nieuwediep, mit Blumen geziert. W.) XI. Als recht beklagenswerthe Thatsache konstatirte Herr €. Bolle, dass Abies Douglasii, dieser Baum, den man zur Ein- führung als Forstbaum geeignet hält, in Scharfenberg im letzten Winter sehr gelitten habe. Hunderte von Jungen Pflanzen, nicht allein die im Vorjahre, sondern auch die vor 2 Jahren gepflanzten sind erfroren oder haben doch stark gelitten. Dagegen sind die älteren, fest angewurzelten Exemplare unversehrt. Herr von St. Paul-Illaire: In Schlesien, wo wir 23 bis 26 Gr. R. Kälte hatten, haben ebenfalls die in den letzten 2 Jahren gepflanzten Douglasfichten, einerlei ob 1 oder 2 m hoch ‚ gelitten. Die meisten wurden im Januar beschädigt, wo es aufthaute und dawn plötzlich scharfer Frost eintrat, der mit starkem Sonnenschein abwechselte. Die Knospen scheinen übrigens gesund geblieben zu sein. Junge Sämlinge von 1 bis 3 Jahren sind im Winter selbst unver- sehrt geblieben, ein Saatkamp hat aber im März, als es aufthaute und dann wieder 12 Gr. R. Frost eintraten, etwas gelitten, die im Schatten stehenden Exemplare nicht. Herr Julius Hoffmann: In trockenem Boden leiden die Abies Douglasii leichter an Nadelbräune, als auf etwas feuchterem. Herr Lauche: Bei Herrn Booth in Flottbeck sind nur grosse Exemplare von Abies Douglasii verschont geblieben, die Abies Nordmanniana alle gebräunt, Taxus baccata und T. fastigiata alle erfroren. Herr Bouche: Abies Pinsapo, die im botanischen Garten im Herbst nicht eingedeckt werden konnte, ist an den Spitzen scheinbar erfroren, es sind aber nur die Nadeln gebräunt. Der Buchsbaum hat erst im März gelitten; wo er im Schatten stand, ist er gesund geblieben. Forsythia suspensa blieb unversehrt, F. viridissima dagegen hat gelitten. Magnolia Yulan (eonspieua) blieb ohne Decke gesund. Im Uebrigen werden sich manche Folgen des Win- ters erst jetzt bemerkbar machen. Herr Bolle: Man glaubte anfangs, der Winter sei in Nord- — 253 — deutschland nieht so ungewöhnlich gewesen, es zeigt sich aber, dass eine Kälte von ca. 12 bis 17 Gr. R., wenn sie 4 Monate anhält, ähnlich wirkt, wie grössere Kälte von vorübergehender Natur. Der Winter von 1870—71 war strenger, aber verhältnissmässig dauerte die strenge Kälte nicht so lange. Abies Pinsapo ist bei Herrn C. Bolle noch nie gedeekt und bleibt stets gesund.*) Herr Bouch& machte auf die bekannte Thatsache aufmerksam, dass auf Höheboden das Holz der Bäume ete. viel eher ausreift, als im Thal und daher besser der Kälte widersteht. In Werder deckt man die hochstämmigen Pfirsich im Thal, auf der Höhe nicht (oder doch nur vereinzelt. W.). Herr Lackner aus Steglitz: Bei mir haben frisch gepfanzte Douglas-Tannen nicht im Geringsten gelitten, ebenso wenig Forsythia viridissima. Dagegen hat Abies Nordmanniana die vorjährigen und vorvorjährigen Triebe total verloren. Bei Herrn Lauche ist A. Nordmanniana an den Spitzen erfroren. Herr v. St. Paul-Illaire: Aehnlich wie die Douglas- Tanne haben bei mir in Fischbach auch 100 A. Nordmanniana von 1 bis 3 m Höhe gelitten. Als hart haben sich alle japanischen Coni- feren, z. B. Pinus Alcockiana, Retinospora squarrosa, gezeigt**), Baer sind alle aus dem westlichen Amerika stammenden zarter. Herr Bolle: Seiadoptis vertieillata ist ohne Decke gesund ge- blieben, so nach Herrn Lauche auch in Hamburg. Thujopsis dolobrata und Abies polita haben bei Herrn Bolle eben- falls nicht gelitten, dagegen ist Pinus densiflora im botanischen Gar- ten völlig erfroren. XI. Als wirkliche Mitglieder wurden kufgencdeiahr 1. Herr Rentier Wunderlich in Berlin, 9:55 rue Ernst RIES in Berlin. (gez.) C. Bohle, a; Wittmack. *) In der „Flora“ zu Charlottenburg ist sie etwas gebräunt. **) Dieselbe Erfahrung hat Herr Spaeth gemacht. W. W. _— 254 — Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt Berlin, den 2. April 1880. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung, liess durch den Schrift- führer das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und proklamirte den Herrn Amtsvorsteher Dunkel zu Tempelhof und Herrn Kunst- und Handelsgärtner Ranfft als wirkliche Mitglieder der Gesellschaft. Als neues Mitglied wurde durch Herrn Lackner Herr Kunst- und Obergärtner Maecker angemeldet. Der auf der heutigen Tages - Ordnung stehende Vortrag di Herrn Garten-Inspektors Wredow wurde ausgesetzt, da es demselben wegen unvermeidlicher Geschäftsreisen nicht möglich gewesen, das zu seinem Vortrage zusammengetragene Material zu sichten. Die von Herrn Bluth geschilderten Mängel bezüglich der Bi- .bliothek wurden anerkannt, die heute gemachten Vorschläge, diesen Mängeln abzuhelfen, fanden jedoch keinen Anklang und wird diese Frage in einer späteren Sitzung in weitere Erwägung gezogen werden. Herr Wendt besprach nochmals die angebliche Schädigung, welche ‚den hiesigen Gärtnern durch die Importation von südländi- schen Blumen ete. zugefügt werde, rief auch wiederum eine Dis- kussion über diese Frage hervor, welehe jedoch nur in Wiederholun- gen bereits früher an derselben Stelle gehörter Ansichten verfiel. Als neu ist hierbei nur hervorzuheben, dass Herr Späth den Gärtnern, besonders den sich mit der Rosentreiberei beschäftigenden, vorschlägt, zur Beseitigung des bei der Rosentreiberei im Winter durch lange andauerndes trübes Wetter hervorgerufenen Mincpiandee sich des elektrischen Lichtes zu bedienen. Herr Wiehle hatte eine ziemlich umfangreiche Kollektion schön und in üppiger Fülle blühender Cyelamen persicum ausgestellt, wo- für ihm der Monatspreis zuerkannt wird. ‚Dem allgemein ausge- sprochenen Wunsche, das Kulturverfahren des Herrn Wiehle kennen . zu lernen, wird dieser später nachkommen. der Eggebrecht zeigte einen Azaleen - Sämling (3jährige fanze), dessen Blumen ‚sich glockenartig. bilden, vor.. : Nach dem en der umher dürfte diese —_ in Zukunft eine Der Vorsitzende dankte dem Letzteren sowie Herrn Wiehle für diese höchst interessanten Ausstellungen. Herr Gude verliest einen Brief des Deutschen Gärtnerverbandes d. d. Erfurt, den 1. April er., worin dieser eine lebhafte Verbin- dung mit den Kreisen hiesiger Fachmänner anstrebt und beabsich- tigt, einen eigenen Repräsentanten für Berlin zu bestellen, der zwi- schen den hiesigen Gärtnern und dem vorberegten Deutschen Gärt- nerverbande Fühlung hält. Am Schlusse ladet der Verband zur Theilnahme an der in Hamburg stattfindenden Wanderversammlung ein und weist bei dieser Gelegenheit auf Nr. 7. der Deutschen Gärtner-Zeitung hin. Ueber die von Herrn Schmidt in Erfurt ausgegangene Peti- tion, betreffend die Schädigung der Interessen der Handelsgärtnerei durch Ausführung der internationalen Konvention zur Verhinderung der Weiterverbreitung der Reblaus wird in der nächsten Monats- Sitzung in Verhandlung getreten werden. / Verhandelt Berlin, den 7. Mai 1880. Der Vorsitzende eröffnete die Sitzung damit, dass er durch den Schriftführer in gewohnter Weise das Protokoll der Sitzung vom 2. April er. verlesen liess. Da in demselben Wiederholungen der in den früheren Sitzungen behandelten Frage, „wie der Konkurrenz des - Blumenbezuges vom Auslande die Spitze abzubrechen“, vorkamen, wurde der Redaktions-Kommission überlassen, das Protokoll in ge- eigneter Weise zu kürzen. Nachdem der in der vorigen Sitzung zur Aufnahme angemel- dete Kunst- und Handelsgärtner Maeeker als Mitglied proklamirt und der Kastellan des Königl. Kriegsministeriums, Herr Ehrlich, Herr Kaufmann und Samenhändler Göhren und Herr Kunst- und Handelsgärtner Huhn zur Aufnahme angemeldet waren, kam das Preisrichter - Protokoll vom 17. April er. zur Verlesung. Hierzu wurde bemerkt, dass die von Herrn Hofgärtner Brasch zu Potsdam ausgestellten Cinerarien seitens der Preisriehter zwar als preiswürdig erkannt worden seien, denselben aber eine Prämie wegen entgegen- stehender, an maassgebender Stelle getroffener Bestimmungen nicht hat zuerkannt werden können. ci Der Vorsitzende verlas darauf mehrere eingegangene Dauk- a —_— 256 — schreiben für die Einladung zu unserer Blumen-Ausstellung und hielt sich zu der Frage berechtigt, woher es komme, dass die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins sich auch auf der diesjährigen Ausstellung keine Lorbeeren erworben. Herr Kunst- und Handelsgärtner Schultze in Charlottenburg wollte die geringe Betheiligung an den Berliner Blumen- und Pflanzen- Ausstellungen aus der geringen Aussetzung von Preisen, namentlich aber von Geldpreisen herleiten. Er räth, dem Beispiel der Brüsseler und Hamburger zu folgen, Summen von 3- bis 4000 Mark auszu- setzen und hieraus Einzelpreise von 300 bis 500 Mark zu bilden, dann glaube er bestimmt, dass wieder schöne Pfanzen- und Blumen- Ausstellungen in Berlin veranstaltet werden würden. Herr Schultze ist auch der Ansicht, dass es zum Nutzen und Frommen der Gärt- nerei gereichen würde, wenn alljährlich eine Haupt-Ausstellung und eine Interessen-Ausstellung stattfände. In der ersteren will derselbe dem Publikum durch Vorführung der auserlesensten Exemplare von Blumen und Pflanzen Zeugniss von den Fortschritten in der Gärt- nerei ablegen, während er mit einer Interessen - Ausstellung den Zweck verbindet, den Kunst- und Handelsgärtnern einen Markt für ihre Produkte nach ausserhalb zu eröffnen. Herr Brettschneider kann der Schultze’schen Ansicht nicht das Wort reden, sondern meint, dass das Bestreben eines jeden Aus- stellers dahin gehen müsse, dem Publikum durch seine Ausstellungs- objekte zu zeigen, was es von der Gärtnerei im Ganzen und von den Gärtnereien im Einzelnen zu halten habe. Herr Bluth schliesst sich der Brettsehneider’schen Ansicht an und will den Grund des Zurückgehens der Berliner Pflanzen- ete. Ausstellungen darin suchen, dass viele Gärtner sich ausserhalb, wie . in Pankow, Weissensee angesiedelt und die Nachbarorte Charlotten- burg, Pankow, Weissensee und andere mehrere in Separat- Ausstel- lungen ihre Pflanzen etc. dem Publikum vorführten, während sie früher gewohnt waren, zur Verschönerung der Berider usielahans Be _ beizutragen. Nachdem die voraufgeführten Meinungen nach allen Seiten ge- prüft und besprochen waren, hielt man es, um die gärtnerischen Ausstellungen wieder zu ihrer früheren Stellung zurückzuführen, für te, ._. mit dem ae Nein, dem Char- ı ee a FEN IE ERS ER Ba ah Nie: Eh Wi 2 x lottenburger, Pankower und Weissenseeer in gemeinsamer Berathung die Mittel und Wege ausfindig zu machen, auf welchen wieder eine grossartige Ausstellung in’s Werk gesetzt werden könnte. Der Vorsitzende machte auf das Unternehmen der Sensen- hagen’schen Buchhandlung aufmerksam, welche Vorträge über gärt- nerische ete. Fragen in zwanglosen Heften zur Veröffentlichung brin- gen will. — Das Reichsgesetz vom 17. September 1878, betreffend die internationale Uebereinkunft zu Maassregeln gegen die Reblaus kam in seinen Haupt-Paragraphen zur Verlesung und näheren B»- sprechung. Da die Verhandlungen bezüglich der Ausstellungsfrage die meiste ‚ Zeit in Anspruch genommen hatten, der Vortrag des Herrn Wiehle über die Kultur der Cyklamen aber von ganz besonderem Interesse ist, wurde für heute die Sitzung geschlossen. Stand und Aufgaben der deutschen Gärtnerei. Voıtrag, gehalten im Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend anuar 1880 von L. Wittmack. (Schluss.) Was zuvörderst die Topf-Blumenzucht betrifft, so leisten wir zwar in Bezug auf Schaupflanzenkultur z. Th. Vorzügliches, = aber wir können nicht leugnen, dass wir in anderen Zweigen zurück- stehen. Dies gilt ganz besonders von den neuen Einführungen. Wir können zwar mit Freude konstatiren, dass in den letzten Jah- ren einige Firmen, besonders die Herren Haage & Schmidt in ' Erfurt, einen glücklichen Anlauf genommen haben, aus fernen Län- dern Pflanzen zu importiren, aber verschwindend ist doch deren Zahl gegen die von Linden und Van Houtte in Gent, von Veitch & Sons, W. Bull und Williams in London eingeführten, zahlreicher anderer Firmen nieht zu gedenken. Ja wir müssen mit Beschämung gestehen, dass unsere deutschen Reisenden z. Th. im Dienste aus- ' wärtiger Handlungen ihr Leben wagen, weil unsere Gärtnereien meist ‚nicht im Stande sind, die grossen Kosten für solche Expeditionen een Unser Wallis, er reiste im u ‚die. es — 2585 — ihm z. Th. noch schlecht lohnten, unser Rözl, er giebt seine Pflanzen meist nach der Schweiz; fast allein unser Hildebrandt, der gegen- wärtig zum dritten Mal Ost-Afrika erforscht, er sucht aus Patrio- tismus möglichst für Deutschland zu sammeln, aber es werden ihm von den Deutschen bei Weitem niedrigere Preise geboten, als von Aus- ländern. — Von Hamburgern, welche längere Reisen in transatlantische Länder unternahmen, muss ich hier noch des Mitgliedes Ihres Ver- eins, des jungen Herrn Kramer gedenken, der soeben, nach 14jährigem Fortsein, aus Japan retournirte, nicht minder eines Anderen, der ebenfalls Ihrem Verein angehört, des Herrn C. F. Höge, der sich vor Jahresfrist auf eine 3jährige botanische Exkursion nach Mexiko begeben und bereits von dort mehrfach interessante und werthvolle Einsendungen gemacht hat. Indess man muss zugeben, dass einmal Belgien =; England das Centrum für neue Einführungen geworden sind; dort finden sich die grossen, wohlhabenden Pflanzenliebhaber, an denen es im Innern Deutschlands so sehr fehlt, ja deren es immer weniger zu werden scheint; dort ist gewissermaassen der Markt etablirt und die Re- gierung Belgiens thut alles Mögliche durch Prämien, durch ander- - weitige Begünstigungen, ja selbst durch Ordensverleihungen, um die _Gartenkultur zu Ehren zu bringen. — Frankreich stand bisher in Bezug auf neue Einführungen aus fernen Landen zurück, jetzt aber hat es sich auch ermannt, und beispielsweise hat Herr Röm- pler in Nancy einen eigenen Reisenden nach Madagaskar geschickt. Warum thun wir nieht desgleichen? So gut wie früher die Palmen, die Prof. Karsten in Kolumbien sammelte, im v. Decker’schen Garten in Berlin, die schönen Orchideen und Marantaceen (Trieho- pilea suavis, Mar. Warscewiezi z. B.), die Warseewicz sandte, sowie die, welche Wagner heim schickte, in dem Augustin’schen Garten zu Potsdam und in dem von L. Mathieu zu Berlin erzogen wurden, so gut könnte es heute in ähnlicher Weise auch geschehen. Der Mittel und Wege, neue Pflanzen durch Wort und Bild in allen Ländern bekannt _ zu machen, sind heute so viele, die Transportverhältnisse so erleich- tert, dass ebenso gut von Deutschland aus neue Pflanzen nach Bel- ‚gien, England und rs een werden. könnten , als um- Es; e — 2159 — sichtlich die Verkaufspreise sich etwas niedriger stellen würden, als in den westlichen Ländern, wo man an sehr hohe Preise gewöhnt ist. In Hamburg-Altona, andererseits in Bremen, wäre gerade, meiner unmaassgeblichen Ansicht nach, der richtige Ort, um ein solches Pflanzen-Importgeschäft in grösserer Ausdehnung, das selbstverständ- lich mit einer Gärtnerei zur Aufzucht der Pflanzen verbunden sein müsste, zu etabliren. Die zahlreichen Verbindungen, die Hamburg nach allen Riehtungen der Erde hin hat, sie müssten die Sache sehr erleichtern, und andererseits bietet ja die glücklicherweise hier noch reichlich vorhandene Zahl von Liebhabern, die auch einen Preis von 150 Mark und mehr für eine Pflanze nicht scheuen, — ein Preis, den man im Inlande meist nur für Bouquets anlegt — Gelegenheit, auch Absatz zu erhalten, an dem es übrigens auch in weiteren Krei- sen allmählich bei dem hoffentlich sich bald wieder bessernden Wohl- _ stande unserer Nation nicht fehlen würde. Ein zweiter, noch viel wunderer Punkt sind unsere Blumen- treibereien. Sie, meine Herren in Hamburg-Altona, sind allerdings z. Th. von diesem Tadel auszunehmen, aber für die meisten Gärt- nereien des Inlandes trifft er zu. Sie hier verstehen es, die Rosen zu treiben, dass sie den besten Parisern gleich kommen, aber auch Sie sind doch noch nicht im Stande, diese Rosen schon im Oktober, November und Dezember zu liefern, wie dies von Paris aus geschieht. Im Inlande ist es weit schlimmer, namentlich Berlin ist in Bezug auf Rosentreiberei noch etwas zurück, während es in Maiblumen- und Hyazinthentreiberei ganz Ausserordentliehes leistet. *) Ein massenhafter Import frischer Blumen, besonders Be aus dem Auslande, namentlich aus Paris, Süd-Frankreich und Ober- Italien, hat sich in Folge dessen in den letzten Jahren entwickelt, und unsere Blumen, wie z. B. Camellien, welche früher zu den feinsten Bouquets genommen wurden, werden jetzt der Rose, die ja immer die Königin der Blumen bleibt, nachgestellt. Allerdings kamen die südfranzösischen Rosen oft in einem ungünstigen Zu- stande hier an; in N Winter hatte sich das anfangs *) Inzwischen hat Herr W. Wendt, Hasenhaide 9a, den Beweis gelief ert, dass es auch in Berlin möglich ist, Rosen früh zu treiben. Er stellte bereits ‘am 9. Januar und = den folgenden Wochen plöhende Rosen aus. Pr Mo- natsschr. 180.8 129.) L. W. is — 260 — später sind aber viele Transporte unterwegs erfroren, und somit ist die Konkurrenz augenblicklich nicht so fühlbar geworden. Ich will nun nicht behaupten, dass selbst bei besserer Ausbil- dung unserer Treiberei der Import französischer und italienischer Blumen aufhören würde, im Gegentheil, ich glaube, der Import, der sich ja erst in den letzten Jahren entwickelt hat, wird bei den immer noch günstiger werdenden Transportverhältnissen noch zu- nehmen. Wir werden ihn ebenso wenig verhindern, wie wir, trotz der ausgezeichnetsten Kultur unseres Ackerlandes, den Import von russischem, ungarischem nnd amerikanischem Getreide zu verhindern im Stande wären, oder bei der besten Pflege unserer Wein- und Obstgärten die Einfuhr von ungarischen Weintı auben, von Tiroler Obst, von amerikanischen Aepfeln. Aber sollen wir darum die Hände in den Schooss legen und etwa sagen: Das glückliche Klima von Süd-Frankreich und Italien können wir uns nicht schaffen, folg- lich unterlassen wir diese Kulturen. — Allerdings können wir uns das Klima Süd-Frankreichs und Italiens nicht schaffen, aber die schönsten Rosen, welche wir aus Frankreich erhalten, sind meist n. getriebene aus Paris, und das Pariser Klima ist im Winter dem 3 unsrigen nicht so ungleich; in diesem Jahre ist es ja dort noch weit ungünstiger als in manchen Theilen Deutschlands (es sollen E | alle Freiland-Rosen erfroren sein). Andererseits leistet Petersburg, das doch ‚noch weit mehr von den Unbilden des Winters zu leiden hat, in der ‚Rosentreiberei bedeutend mehr, als deutsche Städte, ja kommt wohl Paris darin gleich, wenn auch die Produktionskosten sich dort bedeutend höher stellen dürften. Es ist überhaupt gar nicht so lange, vielleicht 10 Jahre her, dass man in Paris die Rosentreiberei zu einer solchen Entwiekelung gebracht hat; es ist aber mit Ernst versucht worden und es ist ge- ungen. Aehnlich ist es Ihnen gelungen, wenn auch Ihre Rosen erst vom Januar an zur Blüthe gelangen. Im vorigen Jahre hat ein Mitglied des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, Herr Lack- t ja hauptsächlich darauf, Ba manı a ‚Eesignsien. Sorten Rosen ', ausführlich geschildert, wie die Kultur in Paris getrieben wird; beruht Ma Ne Sp, 1258,52 Bar ur N DEE ie a t ae 2) Ehe ee Be ä 5: er Be F — 2361 — durch befähigt, eher wieder angetrieben werden zu können. Es ist eigentlich durchaus nicht so schwer, es gehört nur ernster Wille, es gehört erst einmal der Anfang dazu; leider aber entschliesst sich der Gärtner meist schwer zu irgend welchen Neuerungen, zumal auch hier wieder Kapital auf’s Spiel gesetzt werden muss. Man hat in Berlin von vorn herein entgegnet, es ginge nicht; aber Herr Lackner sagte mit Recht, bis jetzt habe Niemand den Beweis ge- liefert, dass es nicht ginge, es hat’s eben noch Niemand versucht. Man hat nun, ähnlich wie für andere Gewerbe, so auch für die . Gärtnerei einen Schutzzoll auf die eingeführten Blumen verlangt, ja man gab sich sogar der heimlichen Schadenfreude hin, dass die Blu- men durch das Auspacken und den Aufenthalt an der Zollstätte leiden würden. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues hat aber sich entschieden schon im vorigen Jahre dagegen erklärt und hat das kürzlich erst wieder ausgesprochen, indem jetzt namentlich noch bemerkt wurde, dass ein solcher Zoll gar nichts nützen würde; das Publikum, das schöne Bouquets zu theueren Preisen kauft, würde ruhig auch noch den Mehrbetrag des Zolles mitzahlen, Der Verein hat deutlich ausgesprochen, dass vor allen Dingen auf Verbesserung unserer eigenen Kulturen hinzuarbeiten sei. Es gilt also z. B. selber Rosen zu treiben, zumal solehe, die wirklich | u einen der Hauptcharaktere dieser Blume,/einen Wohlgeruch besitzen, er leider den südfranzösischen ganz abgeht. — Ich möchte hier nein Wort der Kaiserin Augusta erinnern, das Ihre Majestät im vorigen Jahr in Berlin auf unserer Ausstellung aussprach: „Schade, schade“, sagte sie, „dass fast allen neueren Rosen der schöne Geruch fehlt; man sollte wirklich mehr Gewicht auf den Geruch bei der Züch- u tung legen.“ Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues hatabr ausserdem darauf hingewiesen, dass neben diesen Verbesserungen, besonders in der Treiberei, auch auf eine grössere Mann ichfaltig- keit in der Auswahl der zu ziehenden Winterblumen hingewirkt ‘werden müsse, und eines unserer Mitglieder, Herr Perring, auch = Herr Gaerdt, hat eine ausführliche Liste von Pflanzen zusam- ansehe, welche sich als gute Winterblüher eignen. Viele schöne = ältere Pilanzen, die jetzt. ganz in Verge eit gekommen sind, werden wieder an’s Licht gezogen werden können, und es ist keine Tage, dass. die Blumenhändler ‚cine grössere eligkeli, ‚gleich, . = dem Publikum, mit grosser Freude ten würden. Als solche Pflanzen sind u.a. zu nennen Eucharis candida, Franciscea calyeina und andere Arten, Cypripedium insigne, villosum, Bouvardien, Ixoren ete., auch Anemone fulgens ist sehr schön. Nicht weniger wichtig wäre auch vielleicht eine grössere Aus- bildung der Spezialkulturen. Wir leisten darin z. Th. schon recht Erfreuliches, Hamburg u. a. in Rosen und Coniferen, Cyka- deen, Azaleen und Camellien, Nauheim, Luxemburg, Genthin ete. in Rosen, Berlin und Umgegend in Hyazinthen, Maiblumen, Veil- chen, Citrus sinensis, Epiphyllum truncatum, Blattpflanzen und Ge- hölzen, Dresden, Leipzig und Altenburg in Camellien, Azaleen, Eri- ken und Dracaenen; aber es könnte wohl noch mehr geschehen. Wie auf allen Gebieten Spezialisirung eine Hauptaufgabe für einen "lukrativen Betrieb ist, so auch im Gartenbau. In England hat man bekanntlich sogar besondere Schauen für en so für Pe- largonien, Chrysanthemum ete, In Bezug auf Gemüsezucht ist, soweit es die Treiberei be- trifft, wohl keine Hoffnung vorhanden, dass die Aussichten für den deutschen Gemüsezüchter sich bessern werden. Es kommt so viel fremdes Gemüse aus Holland, Frankreich, Italien und Algier in’s Land, und der Transport ist für diese Gegenstände so leicht, viel leichter als für Blumen, dass schwerlich die Gemüsetreiberei in dem Umfange, wie sie früher bestand, wieder aufblühen wird. Immerhin tritt aber doch ein Zeitpunkt ein, wo die importirten Gemüse feh- len, und wo Freilandgemüse bei uns noch nicht zu haben. Diesen Zeitpunkt muss der intelligente Züchter ausnutzen, er muss dann seine Gemüse fertiggestellt haben, und wenn er auch nur 14 oder ‚8 Tage eher frische Bohnen ete. an den Markt bringt, als Andere, so hat er schon einen grossen Vortheil. — Andererseits eröffnet sich aber dem Gemüsebau ein grosses Feld in denjenigen Städten, wo Rieselfelder angelegt werden. Die Stadt Berlin hat ja auf ihren Rieselfeldern zu Osdorf darin das grossartigste Beispiel gegeben und "nicht wenig dazu beigetragen, den Preis des Gemüses zu mindern, indem sie grosse Quantitäten auf den Markt brachte. Täglich wurden etzten | Herbst, ‚ausserdem 6- bis 800 Ctr. Kohl zur Sauerkohl- ‚ger Händler abgesetzt, und um die Fact aren, hat ein Händler bereits age ss. — 263 — bei Osdorf, in Lichterfelde, den Sauerkohl bereitet, und werden wir nun den Magdeburger Sauerkohl z. Th. aus Lichterfelde erhalten. Nach den neuesten mir gewordenen Daten ist auch das finanzielle Ergebniss der Berliner Rieselfelder kein ungünstiges mehr und haben sich, nach Abzug aller Kosten für Arbeitslöhne ete, im Jahre 1879 22,000 Mark Ueberschuss ergeben. Allerdings wird den Gärtnern selbst, wenigstens in Berlin, das Rieselwasser nicht so zu Gute kommen. Die Stadt will freies Ver- fügungsrecht über ihr Wasser haben, sie will rieseln, wenn es ihr passt und nicht abhängig sein von Pächtern; ausserdem hat sie so viel Wasser und braucht demnach auch so viel Land (sie bebaut von den ca. 1500 ha schon jetzt 200 bis 250 ha allein mit Gemüse), dass sie, wenn sie dies Land an Gärtner verpachten wollte, da ein einzelner Gärtner nur ca. 1% ha Land würde nehmen wollen, eine ganze Kolonie für ca. 150 Familien anlegen müsste, und das liegt nicht in der Absicht. Ganz ausgeschlossen ist übrigens die pacht- weise Abgabe von Rieselwasser nicht, ja sie wird bei Vollendung der anderen Radialsysteme wohl noch mehr zur Anwendung kom- men und es wird sich ein Verhältniss etwa herausbilden, wie es in Genevilliers bei Paris existirt. Viele andere Städte gehen ja mit dem Gedanken um, Riesel- felder anzulegen; es soll hier nicht untersucht werden, ob das zu loben oder zu tadeln, jedenfalls, wo es geschieht, sollten die Gärtner von vorn herein möglichst auch ihre Interessen mit denen der Stadt zu vereinigen suchen. In der Gehölzzucht fangen wir allmählich an, uns unabhängig vom Auslande zu machen. Aus Frankreich werden wenig Obst- bäume mehr, hauptsächlich nur noch Unterlagen, eingeführt, aus Holland hat der Import von Alleebäumen sehr abgenommen, wohl aber werden noch massenhaft Coniferen und andere immergrüne Ge- hölze eingeführt, desgleichen aber auch noch vielfach Douein und Quitten, Mirobalanen und Süsskirschen zu Unterlagen. Es ist keine Frage, dass die immergrünen Gehölze dort in dem milderen Klima, in der feuchteren Luft, in dem fetten Boden besser und leichter gedei- hen, wir haben aber auch in Deutschland Gegenden, wo feuchte » Luft vorhanden, wir könnten also Vieles selber zichen, und Hambug zeigt ja gerade in Coniferen, was auch bei uns geleistet werden a kann. — Die Anzucht der Wildlinge zu Unterlagen könnte entschie- den bei uns ebenso gut als im Auslande stattfinden, und es ist keine Frage, dass die bei uns gezogenen Pflanzen besser das Klima er- tragen würden. Eine lohnende Aufgabe für unsere Baumschulbesitzer würde es auch sein, wenn sie mehr auf die Einführung harter Gehölze sehen würden. Wir haben eine grosse Anzahl von Neuheiten, die nur zu leicht erfrieren, und der jetzige Winter wird uns leider wohl wieder Grund zu vielen Trauerbotschaften geben; dagegen fehlt es an wirk- lich harten, neuen Gehölzen. Man muss suchen, aus den nördlichsten Theilen Nord-Amerikas und Asiens, sowie ans den allersüdlichsten Theilen Süd-Amerikas mehr Pflanzen einzubürgern, wie das z. B. James Veitch & Sons in London schon unternommen haben. Ganz besonders wichtig wäre endlich. für die Baumschulen, ' wenn sie die Anzucht derjenigen Blüthensträucher, die zur ei Treiberei dienen sollen, wie Rosen, Flieder (Syringen), Prunus chi- “ nensis, Amygdalus persica var. sinensis, camelliaeflora ete, mehr in die Hand nehmen wollten. Warum sollen wir unsere Treibrosen, unsern Treibflieder immer aus Frankreich beziehen. Ihre Vorberei- tung zur Treiberei wäre eine Aufgabe, die auch solche Baumschul- besitzer, denen kein grosses Areal zur Verfügung steht, recht wohl ausführen könnten. Die Gärtner selbst aber, die sich der Treiberei hin- geben, müssten andererseits auch nicht so ängstlich zweifeln, ob die hier gezogenen Gehölze sich wohl ebenso gut entwickeln würden, wie die fremden. Der Versuch muss gemacht werden. Ein weiteres Feld, auf dem noch viel zu thun, ist der Obst- bau. Wir haben die schönsten Beispiele für den Nutzen dieser "Kultur nicht bloss in Belgien, wo beispielsweise fast alle Eisenbahn- dämme mit Formobst bekleidet sind, und in dem gesegneten Frank- reich, sondern auch in einigen Theilen Deutschlands. So ganz beson- ders in Württemberg, in Unterfranken, in Thüringen, Hannover, Braun- schweig u. s. w., aber in vielen anderen Gegenden liegt der Obstbau arg ‚sehr darnieder, und nach einer Berechnung des Herrn Garten- ‚ktor Lauche zu Potsdam betrug allein während des 4jährigen au. ns von. 1872 bis 1875 das in’s Ausland gehende Geld für : Summe von 4 Millionen Mu Es wird freilich recht 5 mE. aber. wir a a haben die schönsten Beweise, dass selbst im ungünstigen Klima treffliches Obst gezogen werden kann, unter anderen in der Eifel. Hauptsache ist zunächst die richtige Sortenauswahl für jede Lage, und da ist uns ja einerseits durch die Thätigkeit des deutschen Pomo- logen-Vereins tüchtig vorgearbeitet worden, und andererseits neuer- dings durch die mit so vortrefflichen Abbildungen herausgegebene „Deutsche Pomologie“ von Herrn Inspektor Lauche ein wei- teres wichtiges Mittel zur Kenntniss der empfehlenswerthesten Sorten gegeben. Ausser einer besseren Sortenauswahl ist ferner eine bessere Pflege, ein besserer Schnitt und eine bessere Düngung der Obst- bäume nothwendig. Für jeden Kreis müsste eine Kreisbaumschule 0 angelegt werden, etwa 2% ha gross, mit einem Kreis-Baumschul- inspektor oder Kreis-Garteninspektor an der Spitze, der die Bäume rationell heranzieht, die Chausseen bepflanzt und beaufsichtigt und den Interessenten mit Rath und That zur Seite ‘steht. Ein glän- zendes Resultat ist auf diese Weise in der Priegnitz erzielt, wo auf Veranlassung des Herrn Landrath v. Grävenitz, eines eifrigen För- derers der Obstkultur, in 2 Jahren durch den Kreisgärtner Herrn Kuphaldt in Kyritz nicht weniger als 16,000 Obstbäume an die Chausseen gebracht wurden. Auch Private, z. B. Herr Amtsvorsteher Gärtner, Flecken Zechlin, haben daselbst viel gethan. — Vor allen Dingen wäre zu verhindern, dass die Bepflanzung der Chausseen und Wege, sei es nun mit Obst- oder mit anderen Bäumen, dem Min- destfordernden übergeben werde, da dann nur die schiechtesten Stämme, welche kaum so lange halten, als die Garantie des Unter- nehmers dauert, gepflanzt werden. Auch dürfen an Wegen nicht alle möglichen Sorten, die ungleich reifen, durcheinander eeplanr | werden, da das die Beaufsichtigung und Einerntung erschwert. E Sie sehen, meine Herren, auf vielen Gebieten des Bartanfiaun ist noch zu bessern und zu modeln. Sache der Vereine ist es nun namentlich, auf die Schwächen und Fehler hinzuweisen und : rührig zur a anzuregen. Wir haben, Gottlob, jetzt nicht weniger als 275 Gartenbau-Vereine im deutschen Reich, aber wohl > keiner ist so zahlreich wie der Ihrige, der 900 Mitglieder zählt; nicht alle können daher in gleichem Maasse wirken, wie Sie. Wenn ‘aber: Jeder nur das Seine thut, so 'wird’s am Besserwerden nicht | fehlen. Es ee nicht allein Fachmänner zu Seit Nersiaen bergen u ziehen, es gilt namentlich auch — und darin ist Ihr Verein ja wie- der ein leuchtendes Beispiel — die Zahl der Liebhaber für das Gar- tenbauwesen zu vermehren. Durch Vorträge, durch Referate in den Tagesblättern, durch Ausstellungen, wo möglich auch darch schöne Anlagen, die durch den Verein entstehen, muss das Interesse des grossen Publikums gewonnen werden, es muss allmählich einsehen lernen, dass der Gartenbau nicht bloss ein nützliches Gewerbe, son- dern auch eine edle Wissenschaft, eine schöne Kunst ist, die einen entschieden versittlichenden Einfluss auf den Menschen ausübt, dass andererseits aber auch der Gartenbau ein wichtiger Faktor für die Besserung der Gesundheitsverhältnisse namentlich in grossen Städten ist. Wir können keine Eucalyptus pflanzen, aber wir brauchen’s s auch nicht, wir können durch vermehrte Anpflanzung unserer Bäume Ei: nnd Sträucher, namentlich der Coniferen, in ähnlicher Weise de | Luft und den Boden verbessern, wie man es jenen Riesenbäumen nachrühmt, und wir fördern dadurch nicht allein die Anmuth, son- “ dern auch die Wohlfahrt unserer Städte. Wo wäre das Alles wohl bereits so gut erkannt, wie in Ham- es burg-Altona, wo die ganze Bevölkerung durchdrungen ist von der . = Wichtigkeit des Gartenbaues, wo Jeder die Schönheiten kennt, die ‚durch diesen seiner Vaterstadt verliehen werden, wo Jeder auch, ‚ob reich ob arm, seinen Park, seinen Garten, oder doch seinen Blu- . menstock hegt und pflegt? 2 Ihrem Vereine gebührt das grosse Verdienst, in der kurzen Zeit, er die er ja doch erst besteht, dies glückliche Verhältniss noch wesent- lieh befördert, dem unbewussten Fühlen einen entsprechenden Aus- | druck gegeben zu haben. O mögen alle andern Vereine in gleich rühriger Weise dies schöne Ziel verfolgen, dann dürfen wir mit froher Hoffnung in die Zukunft schauen und ausrufen: „Deutscher Garten- nn as Glück auf!“ | — 267 — Ueber das Tiefpflanzen von Bäumen und Bemerkungen über die Behandlung derselben. Von C. Bou 3 Königl. Garten-Inspektor in Berlin. (Schluss.) Bei der Asphaltirung ist es nicht die Abhaltung des Regen- und Schneewassers allein, wodurch die Wurzeln, also auch die Bäume, geschädigt Harden, sondern es fällt hier noch ein anderer Umstand in’s Gewicht, dass nämlich die Ausdünstung des Erdreichs verhindert wird, denn zur Assimilation der Nahrungsstoffe ist das Eindringen atmosphärischer Luft in das Erdreich eine unabweisbare Bedingung. Es ist unbegreiflich, wie eine solche Inkonsequenz be- gangen werden kann, dass man, um die Oberfläche des Bodens für Bäume locker und ausdünstungsfähig zu erhalten, dieselben mit durchbrochenen Eisengittern belegt, und man auf der anderen Seite durch hohe Steinschüttungen den Boden, wie es bei Fahr- dämmen nicht gut anders sein kann, befestigt, während eine Be- festigung mit Cement und Asphalt, die luft- und wasserdicht macht, auf Strassen, die mit Bäumen bepflanzt sind, absolut ausgeschlossen bleiben sollte. Selbst jeder Gemüsezüchter weiss, wie wohlthätig die oberfläch- liche Lockerung des Bodens durch Behacken, besonders bei feuchter, schwerer oder lehmiger Beschaffenheit desselben, auf die Gemüse- pflanzen einwirkt, warum sollten nicht auch Andere, die es wissen müssen, e8 rn Eine sehr erhebliche Benachtheiligung der Bäume, besonders soleher, die an Wegen gepflanzt sind, wird ihnen dadurch zugefügt, dass zu starke Aeste abgenommen oder ihre Kronen zu tief in das alte Holz gestutzt werden, mancher schöne Baum geht durch diese ‚ganz irrationelle Behandlung früher oder später zu Grunde, denn zu oft wird dadurch Herzfäule des Stammes herbeigeführt. Nicht sel- . "tem wird auch diese Operation ganz unkundigen Leuten überlassen, | = die das Entfernen grosser Aeste oder das Einstutzen derselben in “ der rohesten Weise ausführen, indem sie sich ohne Weiteres des. Eu Beils bedienen, so dass die stehen bleibenden Stümpfe zerspalten oder die Rinde am Stamm zerrissen und losgelöst wird. Das Abnehmen von starken Aesten sollte eigentlich ganz unterbleiben und ist sehr gut zu vermeiden, wenn schon in der Jugend der Bäume dafür gesorgt wird, dass alljährlich die später hinderlich werdenden Zweige, was sich sehr gut schon an dem jun- gen Baum beurtheilen lässt, abgeschnitten werden. Ist ein Ast noch dünn, wenn auch 5 bis 8 em stark, so findet in Folge des raschen Wachsthums des Baumes sehr bald eine Ueberwallung statt und die Wunde wird geschlossen. Haben die Aeste bereits eine bedeu- tende Stärke erreicht, was doch nur bei älteren, nicht mehr rasch- wüchsigen Bäumen vorkommt, so geht die Ueberwallung sehr lang- sam von statten oder findet auch wohl gar nicht statt. Die Folge davon ist, dass der blossgelegte Holzkörper durch die Einwirkung von Luft und Wärme rissig wird, es dringt Feuchtigkeit von aussen, namentlich vom Herbst bis Frühling ein, es entsteht Fäulniss, die sich endlich auch dem Kern des Stammes mittheilt, immer mehr um sich greift und endlich Herzfäule erzeugt, wie wir es so häufig bei weichholzigen Bäumen, z. B. Linden, Weiden, Pappeln, Ross- kastanien, finden. Zuweilen werden die verleizlen Stellen’ mit Theer, Oelfarbe u. dergl. bestrichen, um die Luft vom Holzkörper sbzuhelten leider aber wird es wohl nur in den seltensten Fällen so lange wieder- 3 holt, bis eine vollständige Ueberwallung stattgefunden hat. Mir scheint es, als ob dies Verfahren mehr schadet als nützt, denn es 2 fragt sich, ob nicht dadurch die Ueberwallung beeinträchtigt wird, = und ferner, ob nicht der durch die Kapillarität des Holzes aufstei- > der Wunde zuzuströmen, wie man es z. B. bei Birken und Ahorn ee im Frühling wahrzunehmen nun ene hat, dann Krankheiten ve Es ie nieht Grraheschainiie. dass bei einem künstlichen der Munde, ‚wodurch das Austiiessen des aufsteigenden gende Saft, der in Folge der Richtung der Gefässe, welche früher er x zur Ernährung. des Seitenastes dienten, immer das Bestreben bat, Me — 269 — störung oder Beschädigung des Holzkörpers legt. Es dürfte viel- leicht zweckmässiger sein, die Wunden nur gegen das Eindringen von Regen- und Schneewasser mit kleinen Schutzdächern von Blech, welche nicht ganz fest darauf liegen, zu schützen, damit eine Ver- dunstung des von unten aufsteigenden Saftes ermöglicht wird. Noch viel nachtheiliger als das Abnehmen starker Aeste und das Einstutzen der Krone ist das Köpfen der Bäume, wobei der Stamm oft unterhalb der Krone der Quere nach durchschnitten wird und eine grosse wagerechte Wunde entsteht, wie man es nicht sel- ten bei Weiden und Pyramiden-Pappeln zn thun pflegt; in der Weise gemisshandelte Bäume verfallen, wenn sie auch meist aus dem Stamm reichlich austreiben, gewöhnlich schon nach wenigen Jahren der Herzfäule. Beim Abnehmen von Aesten oder beim Einstutzen sollte schliess- lich die Wunde mit einer Säge glatt abgeschnitten und ebenso die Peripherie der Rinde mit einem recht scharfen Messer beschnitten werden; nichts ist nachtheiliger für Bäume, als wenn die Wunden splitterig und uneben sind, denn es setzt sich dazwischen Staub u. dergl., wodurch die Fäulniss des Holzkörpers noch mehr be- schleunigt wird. Nach den sa Bemängelungen über die Behändtang der Bäume kann ich mir wohl sagen, dass man mich von vielen Seiten als einen argen Tadler betrachten wird, allein das schadet nicht, denn ich hoffe doch, durch meine Arbeit etwas zu nützen, indem Mancher auf die in Betrachtung gezogenen Uebelstände aufmerksam gemacht und zum Beobachten und Nachdenken veranlasst wird, den Bäumen, die uns den unentbehrlichen Sauerstof und daneben noch in heissen Tagen Schatten spenden, also als wahre Wohlthäter des Menschengeschlechts zu betrachten sind, mehr era und bessere : 3: Pflege zuzuwenden. 5 Ich kann daher nicht unterlassen, noch auf einen von mir längst “ als nachtheilig erachteten Uebelstand, der das Beschneiden ver- ‚pflanzter Bäume und Sträucher betrifft, hinzuweisen. Fast Jeder, der eine Anlage von Gehölzen zu machen hat, und selbst: auch die Besitzer derselben, haben, was ihnen nicht zu verdenken ist, das Bestreben und den Wunsch, wit ihrem geschaffenen Werke schon im ersten Jahr zu rer und mega an ie Grösse der frisch- gepflanzten Bäume und Sträucher so wenig als möglich vermindern, so dass die Gipfel so wenig als möglich eingestutzt werden, damit namentlich die Bäume gleich stattlicher aussehen und mehr Effekt machen sollen, was ich jedoch erfahrungsmässig als einen Fehler betrachten muss, indem die Gehölze dadurch in ihrem Wachsthum beeinträchtigt werden. Schon meine Vorfahren hatten das Sprüchwort: „Ein scharfes Messer ist der halbe Dung“, ich habe es beherzigt und gefunden, sie hatten Recht. Beim Verpflanzen grosser Bäume und Sträucher sollte man wohl bedenken, dass dabei %ıo der wichtigsten Organe, die Saugwurzeln, selbst beim vorsichtigsten Ausgraben verloren gehen, und dass die Herstellung des Gleichgewichts zwischen dem Verlust an Wurzeln und Zweigen durch Verminderung der letzteren eine unbestreitbare Nothwendigkeit ist, d. h. wenn man die Sache vom physiologischen Standpunkt über die Ernährung der Pflanzen betrachtet, und wenn die Gehölze nieht in Siechthum verfallen sollen, welches sich oft auf mehrere Jahre nach dem Verpflanzen erstreckt. Wie viel gross versetzte, zu wenig beschnittene Bäume verlieren einen Haupt- = ast nach dem andern und gehen ein. Zuweilen sind sie bis zu dieser Zeit von Jüngeren Bäumen im Wachsthum überholt, sie werden still- schweigend entfernt und ihr Verlust wird weniger bemerkt. Ge- wöhnlich sucht man bei grösseren Bäumen das Gleichgewicht dadurch herzustellen, dass man die Kronen durch ‚Abnahme einzelner Aeste ausdünnt, man unterlässt aber alsdann das Einstutzen der bleibenden ‘ Zweige ganz, um, wie man meint, den Habitus des Baumes nicht zu beeinträchtigen: ee Da nun aber der Saft das an hat, stets bis in die äusser- a sten SDiERR der Zweige vorzudringen, um an den Knospen Be ‚rungsstoffe abzulagern und die wässerigen Theile durch die Blätter EM Beenden zu lassen, so ist die Folge davon, dass die tiefer liegen- den Augen ‚sich nur kümmerlich entwickeln und die kleinen Zweig- lein. fast bis zu ihrer Basis im Herbst wieder absterben; im ten und. oft noch. im dritten Jahre wiederholt sich. diese man- ntwie kelung, so dass besonders Ulmen, Linden, Haseln Zweige mit vielen kleinen, grünen Bouquets der vielen verküm- merten Triebe besetzt wären; eine Anomalie, die doch den Gehölzen nieht zum Vortheil gereichen kann. Da es doch unleugbar ist, dass ein Baum beim Vorplanıeh in Folge des gewaltigen Verlustes an Wurzeln geschwächt wird, so halte ich das Abnehmen stärkerer Hauptzweige für unzweckmässig, er hat schon genug zu thun, um die nach regelrechtem Beschnei- den noch vorhandenen Zweige zu ernähren, wie soll er daneben auch im Stande sein, für die Vernarbung der ihm zugefügten Wun- den zu sorgen; eine Ueberwallung der Rindenränder beschränkt sich unter diesen Umständen auf ein Minimum oder unterbleibt auch wobl ganz, die Ränder werden alsdann trocken, wodurch die Vernarbung auch in den folgenden Jahren erschwert wird. Mit dem Abnehmen von: Aesten sollte man erst im zweiten Jahr, wo der Baum bereits angewachsen ist und neue Saugwurzeln ge- bildet hat, vorgehen, weil alsdann die Wunden schneller vernar- ben, oder man sollte im ersten Jahr die zu entfernenden Aeste nur bis auf 30 oder 50 em von ihrem Ursprunge entfernt einkürzen, sie erhalten sich lebensfähig und können alsdann im zweiten oder dritten Jahre, wo die Ueberwallung schneller von Statten geht, nachträglich vollständig entfernt werden. Beschneidet man die Gipfel zu spärlich und nimmt den Zwei- gen, wie es oft geschieht, die Seitenzweige, indem man sie bis auf ein oder zwei Augen zurückschneidet, so bleiben die Kronen der frisch gepfanzten Bäume gewöhnlich Jahre lang in ihren unteren Theilen kahl und durchsichtig, was besonders bei Bäumen mit mehr in die Höhe gerichteten Zweigen einen unangenehmen Eindruck macht. Bei alten Bäumen bietet ja die sichtbare Beästung oft einen sehr malerischen Anblick dar, obgleich auch Bäume mit herabhän- genden, die Beästung verbergenden Zweigen, wie alte Platanen, nicht : zu verachten sind. Sträucher, welehe hinsichtlich des Besehneidens in ähnlicher Weise wie die Bäume behandelt wurden, werden unten kahl, indem die Seitenzweige aus Mangel an Nahrung absterben, und bieten in den ersten 2 bis 3 Jahren keinen angenehmen Anblick. 0 Es ist nicht zu leugnen, dass, wenn man an Bäumen und Sträu- diem die. me nach dem em a oder gar nicht: —_ 23272 — beschneidet, man schon früher Zweige und Blätter hervorrufen wird, allein was nützen diese, wenn sie sich, wie es alsdann immer der Fall ist, nur kümmerlich entwickeln oder wohl gar das spätere Wachsthum beeinträchtigt wird. Mancher Gartenbesitzer ist hoch erfreut, wenn er schon im ersten Jahr an seinen Sträuchern Blü- then entdeckt, wie es bei Spiraea, Syringa, Cytisus, Philadelphus u. dergl. oft vorkommt, wenn sie nach dem Verpflanzen wenig be- schnitten werden; der Holztrieb aber wird dadurch unterdrückt und ‘der Blüthenflor des folgenden Jahres fällt aus. Man sollte bei verpflanzten Gehölzen darauf hinwirken, schon im ersten Jahr eine möglichst reiche Entwickelung der Blätter zu erzielen, denn diese sind durchaus erforderlich, um die überschüssige Feuchtigkeit, welche die Wurzeln aufnehmen, auszuscheiden. Treibt und beblättert sich ein Gehölz in Folge des geringen ‚ Zurückschneidens sehr frühzeitig, so kann die Ernährung nur eine ‚sehr dürftige sein, weil die Zahl der Organe, die Feuchtigkeit aus dem Boden aufnehmen, noch zu gering ist und nieht ausreicht, um der Ausbildung der Blätter und deren Ausscheidung zu genügen, Ss sie bleiben daher klein und dürftig. Beim späteren Eintritt der Blattentwickelung, durch ein starkes Zurückschneiden der Zweige bewirkt, hat der Baum oder Strauch Zeit genug, um sich dureh Entwickelung zahlreicher Saugwurzeln auf die vermehrten Ansprüche, welche die Blattflächen machen, vor- zubereiten, und haben letztere nicht nöthig, sich theilweis von dem, 3 was im Vorjakt an Nahrungsstoffen angesammelt war, kümmerlich re Be des vor der normalen Entwickelung von Blättern, - Zweigen oder Blüthen. eine möglichst vollständige Bewurzelung der ‚Pflanzen stattgefunden haben muss, mögen Zwiebelgewächse, die wir zur Treiberei Yalka, dienen; ist die Bewurzelung von Hyazinthen ee nicht weit genug vorgeschritten, so wird es nicht En vollkommene Blätter und Blumen zu erzielen. wi Da nun Warzel- und ee in ı Werbloikung sichen, Re — 23 — Je lebhafter die Blattentwiekelung vor sich geht, desto besser wird sich auch der Jahrestrieb ausbilden. Man sollte daher Bäume und Sträucher tiefer, zuweilen bis .in das zwei- und mehrjährige Holz zurückschneiden, um ein günstigeres Verhältniss zwischen Wur- zeln und Zweigen herzustellen; selbstverständlich muss es bei Bäu- men in gewissen Grenzen bleiben und mit Umsicht ausgeführt wer- den, ohne den natürlichen Wuchs derselben zu verunstalten, es dür- fen daher auch Bäume mit starken Gipfelknospen derselben am Gipfel und den Hauptästen nicht beraubt werden, sondern man muss sich begnügen, Zweige untergeordneten Ranges einzukürzen. So be- handelte Anlagen werden sich immer um 3 bis 4 Wochen später belauben, allein die Triebe werden kräftiger und entschädigen diesen kleinen Verlust im nächsten Jahr durch freudiges Gedeihen voll- ständig. Aehnlich verhält es sich mit den Sträuchern; beim star- ken Zurückschneiden blühen sie zwar im ersten Jahre nicht, ent- wickeln aber von unten auf stärke, kräftige Triebe, die, wenn auch nieht immer im zweiten, so doch im dritten Jahre nach der An- pflanzung reichlichen Blüthenschmuck gewähren, und alsdann auch dazu beitragen, die Strauchgruppen geschlossener zu machen. Bei einzelnen Gehölzen, die sehr träge im Austreiben waren, wahrscheinlich weil ihre Bewurzelung mangelhaft und langsam von Statten ging, wie es bei Crataegus und Pirus öfter vorkommt, habe ich die Zweige Mitte oder auch Ende Juni noch weiter zurück- geschnitten und sie dadurch zum Austreiben gebracht, denn es schien mir, als ob zwischen Wurzeln und Zweigen ein Missver- hältniss obwalten müsse. Dass man junge Bäume in den ersten Jahren nach ihrer An- pflanzung bei anhaltender Dürre durch künstliche un, an- terstützen muss, ist eine allbekannte Sache. In neuerer Zeit hat man aber dazu schreiten müssen, auch die alten und ältesten Bäume verschiedener Orte während der heissesten Sommermonate künstlich zu bewässern, um sie vor dem Untergang zu retten. Der sonst nie gefühlte Wassermangel ist entweder durch künstliche Anlagen, die zur Senkung des mittleren Wasserstandes _ beitrugen, herbeigeführt oder hat seinen Grund darin, dass in Deutsch- _ land überhaupt das Wasser sich allmälig vermindert hat, was fast allein der rücksichtslosen zuzuschreiben a denn die R | TR natürlichen Niederschläge, als Regen und Schnee, dürften sich im Allgemeinen wenig verändert haben, aber aus Mangel an Schatten verdunstet das Niederschlagswasser schneller und kommt dem Bo- den wenig zu gute. Mit Ausnahme einzelner Fälle wird die künst- liche Bewässerung sowohl kleiner wie auch der grössten Bäume oft in einer Weise ausgeführt, dass der wirkliche Sachverständige ‚im höchsten Grade darüber erstaunt sein muss. Hundertfältig habe ich selbst gesehen, dass Bäume, welche vor wenigen Jahren ‚auf Chausseen, in Strassen u. s. w. gepflanzt waren, mit einer Vertiefung von etwa 60 cm versehen und diese voll Wasser ge- gossen wurde; da nun aber die meisten Saugwurzeln mindestens 1,30 bis 1,60 m sich vom Stamm aus verbreitet hatten, so erhielten bei diesem Verfahren wohl die Hauptwurzeln Wasser, aber die Saug- wurzeln nichts, weil dasselbe doch meistens senkrecht in den Boden dringt, ohne sich erheblich seitlich in mehr wagerechter Riebtung zu verbreiten Bei alten Bäumen wird wohl zuweilen die Bewässe- rung auf Kreise von 5 bis 6 m Durchmesser ausgedehnt, allein diese Entfernung und Grösse der Fläche ist noch lange nicht aus- reichend, um einen alten Baum nachhaltig zu bewässern, indem die | ihn ernährenden Wurzeln sich bis auf 10 bis 12 m vom Stamm _ erstrecken. : Vor mehreren Jahren liess ich eine Trauer-Esche von etwa 30 bis 35 em Stammdieke, welche im Sommer sehr stark zu welken begann, bewässern, zu welchem Zweck ich das Terrain in einem Kreise von 12 m Durchmesser abdämmen und in einem Zeitraum von etwa 8 Tagen 4000 Eimer Wasser darauf giessen liess; erst danach war das Erdreich bis zu einer Tiefe von 1 ‚60 m gehörig durchfeuchtet ar Es alte Bäume in bei weitem grösseren Abständen vom Stamm Bi viel ee ee als es in der Br nicht danach fragen, ob in dem Verkehr Störungen entstehen oder nicht. | Das Bewässern in Parkanlagen, durch tägliches Bespritzen des Rasens unter Bäumen, hat für deren Erhaltung durchaus keinen Zweck, indem die darauf verwendeten Wassermengen viel zu ge- ringfügig sind, als dass sie das Erdreich bis zu der Tiefe, wohin die Wurzeln reichen, durchdringen könnten, ausserdem wird eine Menge Wasser durch flach liegende Baumwurzeln und den Rasen oder son- stige dort stehende Pflanzen und die Atmosphäre konsumirt. Bezüglich des Pflanzens von Sträuchern bemerke ich noch, dass viele derselben, die die Neigung haben, aus dem alten Holz Wur- zeln oder junge Schösslinge aus den schlafenden Augen zu treiben oder unterirdische Ausläufer zu bilden, meistens ohne Nachtheil, zu- weilen auch mit Vortheil, tief gepflanzt werden können, indem da- dureh nicht selten eine Kräftigung der Sträucher herbeigeführt wird, wie es bei Calycanthus, Cornus alba und sibirica, Ribes, mehreren Spiraea-Arten, Viburnum Opulus, Aeseulus macrostachya, Symphoria, Ligustrum, Rosa gallica u. s. w. vorkommt. Dahingegen sind solehe, die diese Eigenschaften nicht besitzen, z. B. Caragana, Berberis, Colutea, Cornus mascula und sanguinea, Corylus, Cytisus, Rhamnus, Sambucus, stets nur flach zu pflanzen. Bei Syringa habe ich niemals gefunden, dass sich aus dem alten ' Holz Wurzeln entwiekeln; zu dieser Ansicht hat vielleicht Syringa vulgaris Veranlassung gegeben, weil sie viele unterirdische Ausläufer treibt, was jedoch bei den anderen Arten dieser Gattung nicht der Fall ist; nur in selteneren Fällen habe ich an Syringa persica aus dem alten Holz entsprungene Wurzeln gefunden. Will oder muss man aus irgend einem Grunde solche Gehölze tiefer pflanzen, so empfiehlt es sich, 'an den stärkeren Aesten, so weit sie in die Erde kommen, mit ‚einem scharfen Messer Quereinschnitte zu machen; an 1 diesen Stellen Be sich zuerst Callus und später Ware: re a Werdersche Wachs-Reinette. Lue, X, **77 Januar, April. Von W. Lauche. (Hierzu Tafel IV.) Heimath und Vorkommen: Diese schöne und schätzbare Frucht kommt in Werder bei Potsdam häufig vor und ist dort der gesuch- teste und werthvollste Tafel-Apfel. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie dort aus Samen gezogen wurde; ich fand sie in keinem mir zugänglichen Werke, bemerkte sie auch auf keiner Ausstellung, und Oberdieck, Engelbrecht und Palandt, denen ich wieder- holt Früchte sandte, kannten sie nicht. Literatur und Synonyme: Ich beschrieb sie zuerst in den Po- mologischen Monatsheften 1877, .S. 103. In Werder wird sie Wachs- Apfel genannt. Gestalt: mittelgross, etwa 75 mm breit und 72 mm hoch, rund- ‘ eiförmig, oft zum Konischen geneigt; der Bauch sitzt in der Mitte; um den Stiel rundet sich die Frucht sanft ab, während sie nach dem Kelche merklicher abnimmt und mit einer kleinen, abgestumpf- ten Kelchfläche endigt. . Kelch: offen; Blättchen wollig, lang, mit zurückgeschlagenen Spitzen; Kelcheinsenkung tief, schön schüsselförmig, mit feinen Fal- ten umgeben, die über die Wölbung gehen und flach über die Frucht verlaufen. Stiel: sehr kurz, nicht über die Stielwölbung hervorstehend; Stieleinsenkung tief und eng, oft zimmetfarbig berostet. Die Frucht sitzt sehr fest am Baum. Sehale: fein, glänzend, Grundfarbe weisslich-strohgelb, bei völli- ger Lagerreife im Januar schön blass eitronengelb; nur bei stark besonnten Früchten findet sich in seltenen Fällen eine schwache z Röthe. Punkte fein, über die ganze Frucht zerstreut, kaum sicht- bar; Warzen finden sich selten; schwarze Regenflecke (von einem Em Seen) nn Eee nur in Belt kühlen und i = der dürftigsten Weise ausgetrieben, mit Mühe ihr Leben fristend. — 277 — Kernhaus: hohlachsig; Kammern geräumig, mit zahlreichen, gut ausgebildeten, kurz zugespitzten, dunkelbraunen Samen. Der durch die Gefässbündel umschlossene Theil des Fleisches hoch zwiebel- förmig, stielwärts flach abgerundet, kelchwärts sanft zugespitzt. Kelchröhre trichterförmig, tief hinabgehend; Staubfäden hoch oben entspringend. Reife und Nutzung: Januar bis April. Ausgezeichnete Frucht für die Tafel, aber auch ebenso werthvoll für die Wirthschaft und den Markt. Eigenschaften des Baumes: Derselbe wächst lebhaft, bildet eine schöne, hoch gebaute Krone, gedeiht in jedem Boden, ist nicht empfindlich und sehr tragbar. Sommertriebe sind kräftig, wollig, braun, silberhäutig, punktirt; Fruchtaugen stumpf-kegelförmig, wollig; Holzaugen spitz, wollig, anliegend; Blätter mittelgross, eiförmig, ge- zähnt; Blattstiel kurz, stark; Nebenblätter linienförmig. Auf Johannisstamm gedeiht er sehr gut, bildet schöne, frucht- bare Pyramiden und Horizontal-Cordons; er gehört zu den wenigen Sorten, welche im Jahre 1873 in der Königl. Gärtner - Lehranstalt während der Blüthe nicht durch die starken Nachtfröste gelitten und Früchte angesetzt hatten. Von dem Gelben Richard unterscheidet er sich durch das gelb- liche Fleisch, durch die Farbe und durch die längere Dauer; er fängt erst an geniessbar und mürbe zu werden, wenn der- Gelbe Richard bereits passirt ist. Rathschläge, wie man den vom Frost beschädigten Obstbäumen helfen soll. | Von Direktor Goethe in Geisenheim a. Rh. Aus allen Gegenden laufen fortwährend Berichte über den grossen Schaden ein, welchen der Frost an so vielen Obstbäumen und na- mentlich an den Apfelbäumen angerichtet hat. Eine sehr grosse Zahl dieser Bäume ist abgestorben und ebenso viele haben nur in is Mann. wir diesen Bäumen nicht in der einen oder der andern Weise i be ; en zu Hülfe kommen, so werden noch viele davon an Erschöpfung zu Grunde gehen oder von dem Frost des nächsten Winters getödtet werden. Ist es nun auf der einen Seite nicht wohl möglich, die durch den Frost zerstörten Rinden- und Holztheile wieder lebensfähig zu machen, so können und sollen wir doch andererseits versuchen, die Ei Bäume in ihren Bemühungen, unter der todten Rinde eine neue, lebensfähige Holz- und Rindenschicht zu erzeugen, thunlichst zu unterstützen. Je mehr ein Baum Nährstoffe aus dem Boden auf- nehmen kann, desto leichter wird die Bildung der genannten Schich- ten vor sich gehen und desto sicherer wird sich der Baum erholen. Diese Zufuhr von Nährstoffen bewerkstelligen wir durch eine zweckmässige Düngung. Da flüssiger Dünger am schnellsten wirkt, so bereiten wir uns eine Mischung von Stalljauche (Puddel) und Wasser zu gleichen Theilen und setzen dieser Mischung auf jede Giesskanne eine Hand voll Holzasche zu. Das Ganze bleibe A: vor der Anwendung 24 Stunden stehen, damit sich die Asche ge- 0 hörig auflösen kann. a Schütten wir den Dünger um die kranken Bäume auf den Bo- den, so wird nur ein ganz kleiner Theil oder gar nichts davon den Wurzeln zu Gute kommen, weil die Wurzeln des Grases und der Feldfrüchte den Dünger für sich in Anspruch nehmen. Bedenken wir, dass nur die äussersten und feinsten Wurzelspitzen im Stande sind, Nahrung aufzusaugen, und bedenken wir ferner, dass diese Wurzelspitzen sich beim erwachsenen Baum zum grössten Theil wo seine Wurzeln in grosser Zahl für uns erreichbar sind) je nach 0 em bis 1 m Tiefe um den Baum herum graben oder mit dem Erdboh r bohren und in jedes dieser Löcher i oder 2 Giesskannen , und 2 m tief an den äussersten Enden der Wurzeln im Boden : befinden, so werden wir begreifen, dass die Düngung nur dann wirk- sam werden kann, wenn wir unter den äussersten Zweigen .(also da, ler Grösse des Baumes mehr oder weniger Löcher (3 bis 8) von on Düngers hineinschätten. (Vergl. 8. 98.1880 d. 2) = | nach 14 Ta- ! —- 19 — auf die Wiederbelebung der Bäume ausüben wird. Es empfiehlt sich aus demselben Grunde, den Boden um die Stämme herum sorg- fältig und tief zu lockern und alle Schädlinge, wie z. B. Misteln, zu entfernen. Fernerhin ist es bei Bäumen mit stark gebräunter Rinde rath- sam, mit der Düngung ein Schröpfen der Rinde mittelst Längs- schnitten in dieselbe zu verbinden, weil die bei uns angestellten Be- obachtungen gezeigt haben, dass die durch den Frost beschädigte Rinde ihre Dehnungsfähigkeit verliert und unter ihrer Spannung Holz- und Rindenschicht in der Entwickelung wesentlich behindert sind. Die durch das Schröpfen hervorgebrachten Längsschnitte heben alsdann den Druck der Rinde auf und die Neubildung kann bedeutend leichter vor sich gehen. Man bringt die Schröpfschnitte nur mässig und, um das Austrocknen zu vermeiden, nicht auf der Südseite an. Obgleich das Steinobst gegen Düngung empfindlich ist und in Folge dessen gern den Harzfluss (Gummifluss) bekommt, so soll obige Düngung doch auch für frostkranke Steinobstbäume empfohlen sein, nur verdünne man der Vorsicht halber den flüssigen Dünger mit dem doppelten Quantum Wasser. Steht auch keineswegs zu erwarten, dass die Düngung bei allen Bäumen helfen wird und dass alle frostkranken Bäume in Folge eines solchen Mittels wieder neues Leben und Wachsthum zeigen werden, so wird es doch sicherlich gelingen, eine ‚grosse Zahl von Bäumen zu retten und am Leben zu erhalten, die ohne Düngung abgestorben wären; ein Resultat, was in Anbetracht des langsamen Heranwachsens junger und der hohen Erträge alter Bäume immerhin die kleine Mühe lohnt, welche die Düngung ver- ursacht. Ueber die von M. Girard kürzlich beschriebenen allen ee at | De . ae, | Professor an der Herzogl. Realschule zu Ohrdruf. Es ist eine noch immer zeitweis® wiederkehrende © . re Auswüchse. er Pflanzen a. von one. — 230 — logischen Beobachtern auch dann als Insektenprodukte gedeutet wer- den, wenn sie keinen ursächlichen Zusammenhang mit thierischen Parasiten haben, sondern durch Pilze erzeugt, also Mycocecidien sind. So wurde z. B. 1859 die Bildung des Mutterkorns als Folge des Bisses eines Weichkäfers (Cantharis) dargestellt, und so wurden noch in den letzten Jahren die Saftäpfel der Alpenrose als Insektengallen beschrieben, obgleich sie seit etwa 10 Jahren als das Produkt der- selben Pilzgattung, wenn nicht gar derselben Art (wie angenommen wird), erwiesen worden sind, welche auf Vaccinium Vitis idaea L. die allbekannten, oft schön roth gefärbten Anschwellungen und Ver- unstaltungen der Blätter ete. erzeugt (Exobasidium vaceinii Woronin).*) Einen neuen Fall derselben Kategorie bietet ein Aufsatz von Maurice Girard, betitelt „Note sur des Galles de Poirier“ (Journ. de la Soc. centrale d’horticulture de France, 3e serie, I, 1879, p. 696 bis 699). Veranlassung zu demselben bot die Einsendung von gallen- tragenden Blättern und Zweigen von Pirus communis durch die Gartenbau-Gesellschaft zu Cholet (Dep. Maine-et-Loire) an das Co- mite d’Arboriculture der Soc. centrale d’hortic. de France. Die Be- schreibung der Krankheitserscheinungen lässt eine sehr schwere Schä- ‚digung der Birnbäume erkennen und weckt ebensowohl wegen der ‚andauernden Ausbreitung auf die umliegenden Grundstücke die Be- sorgniss des Praktikers, wie sie wegen einer in jenem Aufsatz ent- ‚haltenen Vermuthung über ihren Ursprung das wissenschaftliche In- teresse erregt. Der a. a. O. abgedruckte Bericht des Vorsitzenden der Gartenbau-Gesellschaft zu Cholet weist nämlich auf die Möglich- keit einer stattgehabten Einschleppung der Krankheit aus fremden Erdtheilen hin, weil der Garten, in welchem sie zuerst aufgetreten, an eine Baumwollspinnerei angrenzt. Girard selbst sagt: „Ces galles sont certainement dues & des inseetes.“ Welcher Ordnung die letzteren aber angehören sollten, vermochte er nicht festzustellen, da er die Gallen stets leer fand. Er kommt schliesslich zu der Ver- Making, dass wohl Gallmücken die Urheber sein möchten. Verfasser dieser Zeilen wandte sich deshalb direkt an den Vor- ützenden. ‚der genannten Gesellschaft zu Cholet mit der Bitte um on ie: andere EBdeni ähnlicher Irrthümer habe i ich in meinem hie — 231 — Mittheilung von Proben der betreffenden Blätter. Da in der gärt- nerischen Literatur, soweit dieselbe dem Verf. bekannt, eine Rich- tigstellung der Girard’schen Resultate bisher nicht publizirt worden ist, — auch auf seine unter dem 2. d. M, nach Cholet gerichtete Anfrage erhielt Verf. keine Auskunft über etwa dort bekannte, irgendwo publizirte weitere Beurtheilungen oder Notizen über diese Angelegenheit — so hält er es für angezeigt, hier mitzutheilen, dass die ihm in diesen Tagen durch die Freundlichkeit des mehrgenannten Herrn Vorsitzenden aus Cholet zugegangenen, von jenen erkrankten Birnbäumen herrührenden Blätter ete. ausschliesslich die Spermo- gonien von Gymnosporangium (Podisoma) fuscum D.C. tru- gen, — folglich die von M. Girard beschriebenen Gallen nichts weiter sind, als der früher mit dem Namen Roestelia cancellata Rebentisch bezeichnete, als „Gitterrost“ längst bekannte Entwicklungs- zustand jenes Pilzes. Allerdings ist die Intensität, mit welcher der Pilz in Cholet auftritt, eine nieht gewöhnliche, und in dieser Rich- tung ist der Bericht jedenfalls von Interesse für den Obstbaumzüchter. Nicht nur die Blätter urd die Rinde der einjährigen Triebe, auch die Blüthenknospen, Blüthen und Früchte werden angegriffen und zu Grunde gerichtet. Fast alle im letzten Jahr befallenen Zweige sind, wie mir der Herr Vorsitzende der Gesellschaft (unterm 8. Juni 1880 und noch obne Kenntniss der wahren Ursache jener Krank- heit, vielmehr in dem Glauben, dass ein Insekt der Urheber sei) schreibt, jetzt vertrocknet und abgestorben. Da die Krankheit zu Cholet erst seit 1873 und seitdem mit einer bis 1878 steigenden Heftigkeit (80 pCt. aller Blätter und ein Sechstel der Zweige be- fallen!) aufgetreten, so habe ich an den genannten Herrn in Cholet die Frage gerichtet, ob in den Jahren 1871—73 eine Anpflanzung von Juniperus in der Nähe gemacht worden. Gleichzeitig habe ich das wiederholt bewährte Mittel gegen solche Verwüstungen an- gerathen: Ausreissen der Coniferen, auf welchen sich im ersten Frühjahr (April) die Sporen der zugehörigen anderen, mit dem Gitterrost im Generationswechsel stehenden Pilzform, des sogenannten Wachholderrostes, entwickeln (fast ausschliesslich Juniperus- Arten, in der Regel Juniperus Sabina). Wenn auf grössere Entfernung = > (50 bis 100 m) hin ausführbar, wird diese Maassregel auch dort . = den ie: haben. se Lesern dieser Zeitschrift, Ä zur Genüge bekannt sein, dass die Nachbarschaft des Sadebaums bezüglich des Birnengitterrostes eine ebenso gefahrbringende ist, wie die der Berberitze bezüglich des Getreiderostes. Wie Oerstedt 1865 durch Infektionsversuche bewiesen hat, setzt der Gitterrost zu seiner Entwickelung die Sporen des Juniperusrostes voraus.) Nachschrift. In den Sitzungsberichten der Pariser entomolo- gischen Gesellschaft (Bulletin des Seances, 1880, Nr. 3, p. 39, Seance . du 11, Fevrier 1880) finde ich nachträglich eine berichtigende Notiz _ vonL.F airmaire, welcher Gelehrte jene „Gallen“ ganz korrekt als Pilzprodukte deutet, den Pilz nur als ein Aeeidium bezeichnend i (Aecidium cancellatum ist der alte Persoon’sche Name für den a Gitterrost). Dieselbe Notiz*) enthält aber zugleich eine Angabe, deren Richtigkeit ich bestreiten muss. Fairmaire sagt: „Mais il faut reconnaitre que ces productions eryptogamiques ne se develop- pent pas spontanement, et, en effet, elles reposent sur de petits renflements ressemblant ä des galles, perces de trous, et qui sont produits par un Acarien fort petit, le Frphlodrnmun pyri Scheuten“ etc. | Auch hier liegt augenscheinlich eine Verwechselung verschieden- artiger Produkte vor. Ohne auf die von Se heuten**) angenom- mene und von Donnadieu noch im letzten Jahrzehnt vertretene, Hypothese hier einzugehen, — nach welcher diejenigen Thierformen, die wir mit Dujardin Phytoptus nennen, Larven von achtbeinigen Milben sein sollen — erwähne ich nur, dass die Milbengallen der Birnblätter (und überhaupt alle bis jetzt bekannt gewordenen Mil- bengallen ***) von Arten der Gattung Phytoptus herrühren. Von den an den Birnblättern sich findenden 3 Phytoptoceeidien, nämlich es Erpnen, Randrollung und Pusteln ar Pockenf), tritt bei Biltang er en Pirus « communis (1856) ist mir trotz seit Jahren wiederholter Bemühungen bisher nicht z lich geworden. ? *) Vergl. dessen Arbeit in Troschel’s Archiv für Naturgeschichte, 1857 104. er die Synonymie vergl. meine „Beschreibung neuer ‚ete. Acaro- Acta Acad. Leop. Carol. Vol. XXXVIIL pP. 36h. S rauer’s Bezeichnung, der diese Bene an u ge =, Die v von Fairmaire zitirte Abhandlung Gehin’s über die Blattgallen: ii — 283 — nur der letztgenannten eine lochförmige, bleibende Perforation der Oberhaut ein, welche den Pilzsporen bequemen Eintritt schaffen könnte. Gegen einen solchen Zusammenhang zwischen Milbenpustel und Roestelia-Pilzpustel sprechen aber eine Reihe von Beobachtungen. Zunächst findet sich der Gitterrost häufig auf Bäumen, die keine Spur von jenen Milbengallen besitzen. Auch die mir von Cholet zugegangenen Blätter haben keine Milbengallen. Ferner wäre her- vorzuheben, dass die Milbenpocken sehr oft auf dem Blatt in einer durch die Knospenlage bestimmten Art vertheilt sind.*) Das müsste auch die Stellung der Rostllecken beeinflussen. An ihnen sah ich aber niemals eine ähnliche Anordnung und habe auch Solches von anderen Beobachtern nirgends erwähnt gefunden. Das Vorhanden- sein der Phytoptuspocken ist also keineswegs eine Vorbedingung für die Ausbreitung des Gitterrostes. Die Keimschläuche der (aus den zweizelligen Podisomasporen hervorgegangenen) Sporidien durch- bohren vielmehr die Oberhautzellen des Birnblattes. — Andererseits will ich nicht in Abrede stellen, dass man die durch. Phytoptus erzeugten Pocken der Birnblätter nicht selten im Sommer und Herbst von Pilzen bewohnt findet, ebenso wie die gleichen Ceeidien an Sorbus. Diese mir bei meinen Untersuchungen wiederholt vorge- kommenen Pilze stehen aber mit dem Gitterrost in keinerlei genetischem Zusammenhang. Aber auch noch eine andere (mir wahrscheinlichere) Verwech- s selung kann die Aeusserung Fairmaire’s veranlasst haben. EE : wäre nämlich denkbar, dass er (oder vielleicht sein Gewährsmann Gehin?) die durch das Pilzmycel 'erzeugte Hypertrophie**) für das Produkt eines Cecidozoon, also hier einer Gallmilbe, genommen hätte. Seine Worte „perees de trous“ wüsste ich dann freilich nur aufdie sehr feinen Mündungen der Spermogonien zu deuten, die auf der Oberseite der gerötheten Blattstellen bemerkbar sind und in dem Bericht aus Cholet (l. e. p. 697£.) ganz zweifellos die Annahme = Insektenstiche hervorgerufen haben. Ohräruf ii in SRBEIDBEN, den 13, Iani 1580. x " Vergl. meine „Beiträge zur Kuna air Milbengalen er Rz Galı- nme ” Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss.. ‚Bd. 1873, 8.5 Des as Bars, Eee Ws Bresung ete. al Ss. ne ES Be 5 Bemerkenswerthe Ausstell besti —_ be Die Societ6 d’hortieulture des Arrondissements de Melun et Fon- tainebleau (Seine et Marne) hatte bei ihrer Ausstellung zu -Brie- Comte - Robert vom 6. bis 8. September 1879 u. a. AR Be- stimmungen getroffen. Art. 3. Alle ausgestellten Gegenstände müssen dem Aussteller gehören, von ihm kultivirt oder das Produkt seiner Kunst oder seiner Industrie sein. Art. 4. Die Gegenstände sind spätestens 14 Tage vor der Ausstellung mit genauer Bezeichnung der Konkurrenz anzumelden. Der Präsident der Gesellschaft kann die Kulturen des Anmeldenden besichtigen lassen und bei falschen Angaben die Gegenstände ausser Preisbewerbung setzen. Art. 9. Die Jury darf die Medaillen nicht vertheilen, wenn die a. Gegenstände dessen nicht würdig sind, darf aber andererseits den nn Preis erhöhen oder erniedrigen, je nach dem Werth des Ausgestellten. 5 — Die Ehrenpreise werden auf Gemüsebau, Obstbau, Blumenzucht und Garten-Industrie vertheilt. Sie ersetzen die in den einzelnen Konkurrenzen erhaltenen Preise. rt. 13. Bei jeder Konkurrenz sind 4 Klassen: 1. Baumschulbesitzer, Rosenzüchter und Handelsgärtner; 2 Privatgärtner und Ieblaben; 3. Lehrer; 4. In- und ausländische 3 PPRIOHIRI TORNERE er öffentliche Institute. Jede Klasse erhält verschiedene Farben der Karten, Die Redaktion des Journal des Roses setzte eine grosse einge- rahmte, ‚silber-vergoldete (Vermeil-) Medaille für 25 der schönsten. E abgeschnittenen Rosen-Varietäten (& 3 Stück: in Knospe, halb offen, ee entwickelt) aus. | Für die Mitglieder der Gesellschaft waren noch folgende -Konkurrenzen: 1. Für gute Halli der Gärten; 2. für Ausstellungen bei den no Sitzungen; Prei für Moralität. und lang Be Dienste ial-] ER Zee 285 mac: >= # Die Gärtner, welche Theil nehmen wollen, müssen ein Sitten- zeugniss ibres Maire und ein Dienstzeugniss ihres Prinzipals, sowie eine Schilderung ibrer näheren persönlichen Verhältnisse einreichen, Die Konkurrenten müssen wenigstens 20 Jahre in demselben Ge- schäft und wenigstens 5 Jahre Mitglieder der Gesellschaft sein. 4. Preis für Moralität und gute Dienste für Gärtner- Lehrlinge, gegründet von Rose-Charmeux, Präsident der Gesellschaft: Silberne Medaille. Bedingungen wie vorhin, nur mit dem Unterschiede, dass die Lehrlinge 2 Jahre bei einem Mitglied des Vereins gewesen sein müsssen. Ausstellung des Charlottenburger Gartenbau-Vereins. Bei der im grossen Saal der Flora zu Charlottenburg statt- gehabten Ausstellung des Charlottenburger Gartenbau - Vereins sind von Seiten der Preisrichter folgende Preise erkannt worden: Preis des Kaisers, eine goldene Medaille, Kommerzienrath Dellschau (Obergärtner Schmidt) in Pankow; Preis der Kaiserin: Kunst- und Handelsgärtner R. Brandt (Obergärtner Baselt) in Charlot- tenburg; grosse silberne Staats- Medaille Dr. Werner Siemens (Oberg. Heidschmidt) in Charlottenburg; silberne Staats-Medaille Banquier Goldstein (Oberg. Heidschmidt) in Westend und Han- delsgärtner Krietsch; bronzene Staats - Medaille Rentier Maywald und Kunst- und Handelsgärtner Sehiemann. Den Preis der Flora für eine grosse, ästhetisch schön aufgestellte Pflanzengruppe erhielt Kunst- und Handelsgärtner Birkel in Charlottenburg. Ausserdem erhielten Vereinspreise: die Kunst- und Handelsgärtner Kamos, | Knaust, Paech, Birkel, Neumann, Kretschmann, Ziesold & Braun, Tietze, Sonnabend, Vogeler, ferner Obergärtner Duda von der Flora, Banquier Goldstein (Oberg. Heidschmidt), Ritter-- gutsbesitzer Brüstlein (Oberg. Lucke), Banquier. Prisaländer (Oberg. Urban), Ministerresident Bor hardt (Oberg. St ie, - Baumschulbesitzer Carl Sehultze (Oberg. Boruemaen), Rentier ee, Brendel, Obergärtner Stegemann, Kunstgärtner Sellenthin, I | Kunstgärtner Proesch und Kunstgärtner Lindemsan a Ausstellungen Bremen, Mai 1880. Zur Feier des 25jährigen Bestehens des hiesigen Gartenbau-Vereins wird die Abhaltung einer allgemeinen deutschen Gartenbau-Ausstellung in Bremen für den Som- mer 1882 beabsichtigt. Mit den einleitenden Schritten hat man bereits begonnen und werden dem Unternehmen um so weniger Schwierigkeiten entgegen stehen, als man in den weitesten Kreisen der Bevölkerung Bremens das lebhafteste Interesse für eine Sn Ausstellung hegt. Literatur. W. Hampel, Gräfl. Schaffgotsch’er Garten-Inspektor, Die moderne Teppich- gärtnerei. 36 lithograph. Tafeln nebst erläuterndem Text. Berlin, Wiegandt, Hempel und Parey, 1880, 8. Der Verfasser will durchaus nicht & Blumen verdrängen, aber neben ii auch wohlgepflegte Teppichbeete sehen. Fast alle die zahlreichen Figuren sind im „Prunkgarten“ zu Koppitz wirklich aus- ee worden, und sind nur solche Zeichnungen gegeben, die sich ohne keit ausführen lassen. Wir empfehlen das Buch gerade zur jetzigen ae allen Interessenten, de Achtzehnter nn des Gartentau-Vereins für die Ober- lausitz. Görli Bulletin | de la socidt& linneenne de Paris, ‚Sitzung vom 3. März 1880. H. Ambronn, Ueber einige Fälle von Bilateralität bei den Florideen. 4, Theil. 2 Tafeln. 4. re aus der bot. Zeitung. Leipzig, 1880. ' Thiel, Landwirthschaftliches Konversations-Lexikon. 8. Mit AUDDARERER: 5. Band BERTRERE Leipzig, Pen 1880. Thiel’s Verlag. Lucas, Arge und Statuten des pomol. Instituts zu Reutlingen. Paul Seraler, Dr .„ 1. Beitrag zur bäume. (Sep. - Abdruck aus Wollny, Forschungen auf dem Gebiete der Kenntniss der Zweige unserer Obst; Et Personal-Nachrichten. Unser Mitglied, der bisherige Unterstaatssekretär des Reichsschatzamts, Scholz ist zum Staatssekretär des Reichsschatzamts unter Verleihung des Cha- rakters als Wirklicher Geheimer Rath mit dem Prädikat „Excellenz‘‘ ernannt. glied der Kgl. preussischen Akademie der Wissenschaften ernannt worden. ist die gleiche Ehre unlängst unserm Mitgliede Prof. A. W. Eichler, Direktor des Königl. botanischen Gartens, zu Theil geworden. — Der Garten-Direktor a.D. Grube, bisher Fürstl. Garten-Direktor in Sigmaringen, ist in die Rosen- und Baumschule des Herrn Ernst Grosch zu Godesberg eingetreten. — Prof. Dr. gg Johann Andersson, geb. 20. Februar 1821, + nach langen Leiden am 7. März zu Sto ckholm. — Dr. Richard Biedermann, Herausgeber des „Cntrlblatt für Agrieulturchemie und rationellen Landwirthschaftsbetrieb“, 10. Mai er. in Leipzig. — Der bekannte Handelsgärtner Jean N uytens Wacken, 7 am 30. Maier. im 44, Lebensjahre zu Ledeberg bei Gent. — Dr. Scheffer, Direktor des botanischen Gartens in Buitenzorg auf Java, + im Alter von 35 Jahren am 9. März er. zu Sidanglaia. — Der Inspektor des botanischen Gartens zu Breslau Nees von Esenbeeck f. Sprechsaal. Frage: Beifolgendes Gewächs gedeiht in meiner Wiese sehr gut, und da es ein schönes und kräftiges Kuhfutter giebt, möchte ich es ‚gern noch mehr vermehren. Meine Frage ist nun, was es ist und ob man vielleicht in einer Samen- handlung davon Samen erhält. Die Kälte hat hier endlich nachgelassen, nach- dem jedoch vorher die Kunskchten auf eine Obsternte zerstört ind. . H., Pommern. Antwort: Die Pflanze ist Carex acutiformis Ehrh. (©. paludosa Goode- nough), eine Segge, ein sog. saures Gras, das, gleich allen Seggen, bisher als ein schlechtes Futter angesehen wurde. — Es wäre interessant, aus - Kreise der Leser zu vernehmen, ob auch an anderen Orten diese Segge oder als gutes Futter erkannt ist. — Im Handel ist der Same eier zu haben; | die Pflanze vermehrt sich aber reichlich durch Ausläufer. An den übersandten Exemplaren waren die Früchte durch Frost getödtt. L. Wittmack. ; Bei näherer Untersuchung meiner Weinstöcke entdecke soeben, Se die : Reben mit Ungeziefer förmlich bedeckt sind, und da mir die einung un- bekannt ist, so erlaube ich mir, Ihnen beigeschlossen eine e rag “= zusenden. Sie wollen die Güte haben, nach näherer Untersuchung mir freund- lichst mitzutheilen, ob dasselbe schädlich ist und wie der Sms esse ist, 2 Es ist die Gecilieh: unschädliche Wein-Schildlaus, Prem 2 ten re oder Bespritzen mit Crepin ist das beste Gegenmittel. El Pe Tase-Ornung wird vor der Sitzung re iss © — 288 — lose Wege, Schneelawinen im Gebirge, so dass die Kommunikation gestört wurde. Im Sommer waren furchtbare Heuschrecken, unsägliche Masse Feld- mäuse und der Kornkäfer im Getreide, an vielen Orten Hagelschlag. Die Wein- und Obsternte ist überreichlich ausgefallen, man weiss nicht, wohin mit dem Segen, für 60 bis 80 Kopeken kauft man 2 guten Wein, die Tunga, gleich 5 Bouteillen. Zum Export nach dort ist es doch wohl nichts. Ich werde Ihnen ein Packet Samen schicken, welche Sie vertheilen wollen, die Beilagen an die Herren Adressaten, das Uebrige an Liebhaber, die sich dafür interessiren. H. Scharrer. Ber Aufruf zur Errichtung eines Grabdenkmals für Prof. Karl och. — Zur Wander- und ae eg sie — . 634. Versamm- usstellungen. e- ratur. Eingegangene ns — Pe oma Baährichten. — Sprechsaal. — Korrespondenz, De Ordnung für die nächste Versammlung des Vereins zur Eee des rg am Mittwoch, 30. Juni 1880, Abend “ 6 an Palmenhause des Königl. en Gartens. Mit dieser Ve Eee ist laut eier der Vereinsversammlung vom 26. Mai ey: Wahl des Vorstandes Tee ungen Sa eg des Direkto: x Wahl des standes 3. Bespree Barren wegen der Winter: Ausstellun ng. 4. Verschiedenes: Der Lebensbaum in Central-Asien. — Das Bluten des rns, beobachtet in Taschkent. — Die here der Hibes; — Die Meteorologie i im Dienste des Land- und Garten- baues. = Die nächste Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins findet statt am Frehan den 2. Juli 1800, 0, Abde Uhr, n in den Armin-Hallen, Kommandan: = er Karin“ a y ee \ N al, . a x rs. Monatssehrift u des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General- en. er Vereins, Custos des Kgl. landw. Museums, . Prı ofessor an u Universität. Adresse des Vereins Adresse = agree oa, Rentier Sonntag. Berlin N., Sean: 42, .„ Alexandrinenstr. 51; Preis der errgen pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen ie gespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur Beförder ung des Gartenbaues nur die Hä Babask bei Smaliger Insertion 5 p(t., bei 6maliger 10 pCt., bei Greg 20 pi. ahme in der Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. No. 7. Berlin, im Juli 1880. 635. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 26. Mai 1880. Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wur- den Einwendungen dagegen nicht erhoben. I. Ausgestellte Pflanzen: Aus dem Kgl. botanischen Garten war eine Sammlung von 56 verschiedenen blühenden, z. Th. seltenen Pfanzen ausgestellt, die sich des allgemeinen Beifalls erfreuten. Zu nennen sind: 1. Kappflanzen. Struthiola virgata L. (Thymelaceae), Aga- thosma ereeta Bartl. et Wendl., A. villosum Willd. und A. Vente- natiana Bet. W. (Diosmaceae), RER graminea Thunb. (Iridaceae). 2. Neuholländer. Andersonia sprengelioides R. Br. (Epacrida- ceae), Pimelea ee R. Br., P. sylvestris R. Br. (Thymelaceae), Le- -chenaultia splend Lebens), Sphenot a gracile Sweet., Draco- Se gracile (Epnridac), Thomasia BuDaree- ver Rear = — 2% — riaceae), Polygala grandis (?), Veronica formosa R. Br., Pleetranthus parviflorus Willd. (Labiatae), Correa speciosa (Diosmacea) ete. 3. Aus Süd-Amerika. Die schöne Mitraria coceinea Cav. (Bignoniaceae) (Chile), Pernethya mueronata Gaud. (eine Ericaceae vom Kap Horn), Oxalis earnosa Meissn. (Chile), Fabiana imbricata R. et Pav. (eine Solanaceae mit schön weissen, triehterförmigen Blü- then, aus Peru). e 4. Ausserdem fanden sich u.a. Mönpikern filifolia Schulz Bip., eine dem Chrysanthemum sehr nahestehende Annuelle von den ka- narischen Inseln, durch Herrn C. Bolle s. Z. eingeführt, Genista ephedroides D.C. von Sardinien, endlich die neuerdings unter dem Namen Lithospermum frutescens eingeführte, schön leuchtend blaue Staude (wohl L. fruticosum L. aus Süd-Europa, W.) Herr ©. Bolle berichtete über die von Herrn Lauche, der am - Erscheinen verhindert war, aus der Kgl. Gärtner-Lehranstalt über- sandten Pflanzen: 5. Exochordia grandiflora Lindl. (Spiraea grandiflora). Dieser schöne, mit grossen, weissen Blüthen von ca. 4 bis 5 cm Durchmesser versehene Strauch wurde von Fortune in Nord-China entdeekt und von ihm anfangs für einen sehr grossblumigen Ame- _ lanchier gehalten. Er ist neuerdings fast ganz in Vergessenheit ge- ‚rathen, verdient aber allgemeinere Verbreitung, da er vollständig ‚hart ist. — Auf der Besitzung des Herrn C. Bolle, Seharfenberg i bei Tegel, hält er seit 1868 aus. Die einzelnen Blüthen sind etwas flatterig, aber als Ganzes macht sich der Strauch gut; er wächst nur mässig und erreicht nur Mannshöhe. — Auf die Frage des Vor- sitzenden, ob er sich zum Treiben eignet, antwortete Herr €. Bolle: „Vielleicht! Er ist aber in der Nähe weniger schön, als in der Ferne.“ ‚Die Vermehrung erfolgt durch Absenker, Steeklinge oder = | durch Theilung der Wurzeln. Herr Drawiel: Durch Ablegen um IRBEUAIE kann man die a am besten vermehren. Herr Matthieu: Bei mir auf etwas schwerem, nassem Boden reiten, in re u erfroren, ebenso Buddleia == 494. = Beispiel für die Meisterschaft, die Herr Lauche sich in der so überaus schwierigen Kultur der Erd-Orchideen errungen. — ÖOrchis purpurea findet sich bei uns nur in der Uckermark, ist sonst mehr im Süden verbreitet. — Bemerkenswerth ist, dass in diesem Jahre die wild wachsenden Orchideen bei der grossen, fast 8 Wochen lan- gen Dürre im Frühjahr und dem vor 8 Tagen so kalten Wetter (in der Nacht vom 19. zum 20. Mai 3 Gr. R. Kälte, die ausser- ordentlichen Schaden verursachte) sehr niedrig geblieben sind. (Nach- träglich haben sich noch viele besser entwickelt. W.) 7. Gefüllte Cinerarien in sehr guten Exemplaren, wie Herr C, Bolle sie ähnlich auch bei Herrn Gustav Fintelmann im Charlottenburger Schlossgarten sah. Herr Drawiel und Herr Perring bemerkten, dass die ge- füllten Cinerarien, so sehr auch das Verdienst der Züchtung an- erkannt werden müsse, keinen grossen blumistischen Werth hätten, da die einfachen viel schöner seien. Herr Perring machte darauf aufmerksam, dass vor 20 bis 30 Jahren Herr Kaufmann und Fabrikant Hutstein in Breslau sich sehr auf die Kultur der wild wachsenden Orchideen gelegt habe, während er später mehr die der Alpenpflanzen betrieben. Leider können die Erd-Orchideen nie Handelspfanzen werden, da sie zu bald verblühen und zu schwer zu kultiviren sind. Für die Gärtner- Lehranstalt ist es aber von Wichtigkeit, auch solche Pflanzen zu ziehen, und daher Herrn Lauche’s eifriges Bemühen sehr anerken- nenswerth. Herr €. Bolle ea dass die Liebhaberei vollständig frei ‘sein müsste und man sich glücklich schätzen könne, wenn dieselbe $ sich auch auf etwas Anderes werfe, als blos auf Teppichbeete. S Herr Ascherson wies darauf hin, dass in England und Frank- reich die Liebhaberei an einheimischen Orchideen gar nicht so selten sei, wie bei uns. Der Graf von Paris hatte früher eine sehr hübsche Sammlung, aus der mehrere Arten noch ee im „Botanieal Magazine“ abgebildet wurden. - Herr Liebe: Die Kultur der wild Wechkenden Oralidgen hat auch eine physiologische Seite. Es wurde oft. behauptet, dass die. : d-Orchideen ren oder a seien. zu nur in Gesell- z ‚wie bei. Be Herrn Lauche, in Töpfen für sich kultivirt werden können, so ist dies ein Beweis des Gegentheils. 8. Herr Carl Mathieu legte 2 Blüthen der neuen, vom Ver- ein bezogenen Bennett’schen Rosen vor: a. Duke of Connaught, b. Duchess of Westminster Dieselben stehen im freien Lande in einem Doppelkasten, mit Malmaison - Rosen zusammen, Während letztere aber bereits längst abgeschnitten sind, schicken erstere beiden sich erst jetzt langsam zum Blühen an und öffnen sich schwer. Dagegen blüht Beauty of Stapleford, unbedingt die beste, sehr willig, auch Pearl, weiss mit fleischfarbigem Hauch, ist gut aufgeblüht. 9. Herr Drawiel berichtete, dass sein Duke of Connaught besser aufgeblüht sei, als der Mathieu’sche, indess seine Beauty of Stapleford war doppelherzig. (Beide Exemplare stammten von Herrn C. Mathien.) Im Uebrigen finde er nicht, dass die Ben- © nett’schen Rosen grosse Vorzüge besässen, manche andere Sorten seien schöner, so z. B. die von ihm der Versammlung überreichten, 1. Innocente Pirola, eine vor ca. 2 Jahren von Herrn Harms in den Handel gebrachte Rose, rein weiss, schöner als Niphetos 2. Francois Michelon, eine alte, dankbar blühende Remontant- rose, die sich auch treiben lässt, 3. die alte Theerose Saffrano, 4. die neue Theerose Kaiserin Augusta, welche Herr Harms zuerst auf der Ausstellung des Vereins zur Beförderung des Garten- . baues im September 1879 ausgestellt hatte. Herr Drawiel be- dauerte zugleich, dass Herrn Ha rms’ Rosen in dem Schluss- bericht über die Gruppe XV. der Berliner Gewerbe - - Ausstellung _ (Monatsschr. 1880 $. 76 #.) nicht eingehender besprochen*), und REIS, schen Rosen bei Herrn Brandt blühten. Herr Wittmack bemerkte: Hert Brandt habe die Herren Geh. Ober-Regier. -Rath Heyd er, Gartenbau-Direktor Gaerdt und ihn eingeladen; den ganzen Ausschuss habe Herr Brandt wohl des- halb nicht gebeten, weil nur 3 Rosen blühten: Beauty of Staple- ellrosa, Duke of Connaught, dunkelross, ‚groB8,. Fineöns mouth, tig neue ‚Farbe, ” * ferner, dass der Blumen- Ausschuss nicht eingeladen sei, als die ersten . Nee Hauptverdienst Bennett ’s legte dieser bekanntlich darin, dass er Hybriden zwischen Thee- und Remontantrosen erzogen, der Thee- rosen-Charakter erscheine aber in den Bastarden bis jetzt nicht sehr ausgeprägt. Herr Perring bemerkte, dass die Rose Niphetos identisch sei mit Mathilde, nicht aber mit der Grossherzogin Mathilde. Herr Wittmack machte auf einige gerade jetzt im Borsig- schen Garten (Gartenbau-Direktor Gaerdt) in schönster Blüthe ste- hende Orchideen aufmerksam und lud zum baldigen Besuch ein. ‚Besonders schön sind: Cattleya Mossiae superba, die seltene Cattleya Reineckeana, Sobralia macrantha, Dendro- binum moschatum, Vanda gigantea, Onceidium roseum, Epi- dendron cochleatum, Brassia verrucosa, Acineta Hum- boldti ete. Die einzelnen Exemplare, namentlich der Cattleyen, waren von einer Ueppigkeit und einem Blüthenreichthum, dass sie auf jeder internationalen Ausstellung den Preis davongetragen haben würden. Alsdann legte er eine vortreffliche, von Herrn Obergärtner Göschke angefertigte Abbildung eines Amorphophallus Rivieri vor, der im pomologischen Institut zu Proskau geblüht. Die nähere Beschreibung wird in der Monatsschrift veröffentlicht werden. II Hierauf berichtete Herr Wittmack über die Ausstellung des Charlottenburger Gartenbau - Vereins und sprach sich sehr anerkennend darüber aus. Zum ersten Mal habe der dortige Verein den grossen Saal der Flora benutzt und diesen auch in geschmack- voller Weise ganz gefüllt. Den Preis Sr. Majestät des Kaisers hat unser Mitglied Herr Kommerzienrath Dellschau (Oberg. Schmidt) für eine vorzügliche Sammlung von Azaleen in 120 Sortene- # halten. Den Preis Ihrer Majestät der Kaiserin unser Mitglied Her °- = ee Brandt für die hübsch arrangirte Mittelgruppe, bestehend aus Far- nen (darunter ein neues, silberweiss gestreiftes Freilandfarn, Athy- rium Gordonianum), Hortensia Thomas Hogg ete. Ausserdem zeichneten sich u. A. aus die Hortensien des Charlottenburger Schlossgartens (Oberg. Fintelmann), die Palmen des Herrn Paech, - der bekanntlich ein Spezialist für Anzucht von Zimmerpalmen ist, die Stiefmütterchen des Herrn Knaust und die aus dem Garten | “ des Wirkl. Geh. Raths Sulzer, die gemischten Gruppen des. Herrn. 2 i Birkel, die blaues, Cinerarien des ee Kusust, ie Me ereoben etc. f des Herrn Ministerresidenten Borehardt (Oberg. Stegemann), die neuen Coleus des Herrn Kommerzienrath Dellschau, unter denen besonders zu nennen: Firefly, Empress of Germany, Sensa- tion, Surprise, ferner die Aletris Rothiana, Cycas eircinna- lis ete. von Herrn Kiefer in Spandau, Il. Herr Perring stimmte dem günstigen Urtheile des Herrn Wittmaek über die Charlottenburger Ausstellung bei, fürchtete aber, dass die ausgestellte Dinte für Zink-Etiqueiten des Herrn Brandt in Hannover ebenso wenig dauerhaft sein werde, als die früheren Dinten. Dies gab Veranlassung zu einer eingehenden Debatte über Etiquettes. Herr Hüttig berichtete, dass die von ihm früher genannten Elfenbein-Etiquettes nach einem Jahre unleserlich geworden. Herr Perring hält die jetzt neu im botanischen Garten auf- gestellten eisernen Etiquettes mit schräger Platte, so dass die Schrift dem Beschauer recht zugewendet, für die besten; sie haben sich seit Jahren im Breslauer botanischen Garten bewährt. Die Namen sind auf weisser Oelfarbegrundlage mit schwarzer Oelfarbe aufgetragen. Herr €. Bolle meinte, dass diejenigen Etiquettes, welche am wenigsten hervortreten, in ästhetischer Hinsicht die ansprechend- sten sind. Herr Drawiel supfahl eichene Stäbe, die aber nach Herrn _ Perring am Boden leicht faulen. Die Herren Liebe und Wittmack sprachen ihr warme An- erkennung für die jetzt systematisch vorgenommene neue Etiquetti- rung dem (abwesenden) Direktor des botanischen Gartens, Herrn Eiebler, aus. Herr Hampel bemerkte, dass die Holz-Etiquettes im Humboldt- ‚hain nur provisorisch seien und gg durch bessere und zahl- 3 reichere ersetzt werden sollen. W. Herr Pe theilte noch mit, dass i im Humboldthain Ball en harten 2 a 5 — 25 — regen ausgesäet, nur 40 Tage bis zur Ernte und könnte daher viel- leicht bei uns auch reifen, da schon in "Tyrol Durra, Mohrenhirse, gebaut wird, 2. Penicillaria spicata, vulgo „Duchn“, aus -dem äquatorialen Sudan, die sich vielleicht zu Trockenbouquets eignen möchte. 3. Euchlaena luxurians Durieu et Ascherson. Diese neuerdings so viel besprochene ljährige Pflanze aus Guatemala*) nimmt in dem schwarzen Boden Aegyptens fabelhafte Dimensionen an. Im Dezember v. J. sah Herr Ascherson Exemplare, deren Halme ca. 6 m Höhe erreichten. Allerdings konnten diese sich nicht aufrecht erhalten, da sie nicht stark genug waren, sondern mussten gegen andere Pflanzen gelehnt werden. Prof. Durieu de Maisonneuve hat vor einigen Jahren sehr befriedigende Resultate . mit dieser Pflanze als Futtergras gehabt, und auch in Ungarn sind in letzterer Beziehung befriedigende Resultate erzielt. Wenn man stets reifen Samen aus wärmeren Gegenden erhalten könnte, so liesse sie sich vielleicht als Futterpflanze in den wärmeren Theilen Europa’s verwenden. 4. Trifolium alexandrinum, vulgo „Bersim*“, ein aus dem Koptischen stammender Name, der also auf eine uralte Kultur hinweist. Die Pflanze ist in Klein-Asien, auch in der Nähe von Konstantinopel einheimisch, in Aegypten nur angebaut. Bei uns hat sich ihr Anbau nicht bewährt, da sie zu weichlich ist und leicht fault. Hier und da ist sie in Deutschland verwildert, so fand sie z. B. Herr von Ueechtritz bei Leobschütz anscheinend wild. 5. Lupinus Termis, vulgo „Tirmis“. Steht dem Lupinus albus sehr nahe, blüht aber bläulich-weiss und enthält nichts (oder wenig) von dem Bitterstoff, der die gelbe, blaue und weisse Lupine so aus- zeichnet. 6. Dolichos Lubia, Dolichos melanophthalmus in Süd - Europa genannt, vulgo „Lubia“. Bei juns gedeiht diese Bohne nur in wärmeren Jahren; 1874 sah Prof. Ascherson sie bei seinem einstigen Reisegefährten, dem Photographen Herrn Remele, am Rhein, mit fast reifen Früchten, obwohl sie erst Ende Mai hatte gelegt werden können. Die Samen schmecken ae nicht so sut wie die unserer Bohnen. *) S. u. a. Ascherson in Sitz. - Ber. Ya Ges. naturf. ae Berlin, a 1876, p. 160; derselbe in Appendix ad Indicem semin. hort. bot. reg. Berol. 1879 B 18. — Wittmack, Nutpfianzeni ale Zonen aaa Pariser Welt- Aus 1g, 1879 p. 88. | | it er ee VI. Hierauf beschloss man, die Versammlung am Stiftungsfest mit der gewöhnlichen Versammlung am 30. Juni zu verbinden, zur Feier des Stiftungsfestes aber einen Ausflug mit Damen nach Werder zu machen. Die Herren Perring und Gustav und Heinrich Fin- telmann wurden in die Kommission zur Vorbereitung des Ausfluges erwählt. Vil. Herr Wittmack theilte aus einem ihm von Herrn Lauche übergebenen Schreiben des Herrn Hofgärtner Schmidt in Athen i mit, dass dort ein Nachtfrost am 3.|15. März kolossale Verwüstun- gen angerichtet, und bedauerte Herr Ascherson namentlich, dass . auch die schönen Dattelpalmen daselbst, die schönsten in Europa, dem Frost erlagen. Sie bildeten eine der grössten gärtnerischen ‚ Sehenswürdigkeiten Athens und zeichneten sich vor den Dattel- palmen Italiens vortheilhaft aus. & VII. Hierauf fand die Wahl der Ausschüsse statt und wurden gewählt: - 1 Ausschuss zur Vorbereitung der Neuwahl des | RR Vorstandes. E Her Apothekenbesitzer Augustin. ee 2. „ ‚Rittergutsbesitzer J. Hoffmann. = 3. 5 Kgl. Oekonomierath Noodt. De 4 ,„ Gärtuereibesitzer Lackner. :n en a: u Baumschulbesitzer Spaeth. a 5 ı Für die durch Krankheit verhinderten Herren Augustin und Lackner wurden die Herren Barrenstein und Brebeck, welche nächst Vorstehenden die meisten Stimmen erhalten, kooptirt. ne ann Ausschuss für Erziehung von Blumen und für ORINN. 397 — IL Ausschuss für Gehölzkunde und bildende Gartenkunst. 1. Herr Dr. C, Bolle. 2. „ Kgl. Garten-Inspektor Bouche. 3. „ Stadt-Obergärtner A. Fintelmann. 4. , ÖOberlehrer Dr. M. Kuhn. 5. ,„ Stadtgarten-Inspektor Rönnenkamp. 6. ,„ Kgl. Garten-Direktor Neide. 7. „ Rentier Wunderlich. IV. Ausschuss für Obstbau. 1. Herr Gartenbau-Direktor Gaerdt. 2. ,. Kgl. Garten-Inspektor Fintelmann. © 3, Kgl. Obergärtner G. Fintelmann. a 4. ,„ Kogl. Garten-Inspektor Lauche. 5. , Kunst- und Handelsgärtner C. Mathieu. 6. ,„ Lehrer R. Schultze. 7. _„ Baumschulbesitzer Spaeth. V. Ausschuss für Gemüsezucht und AenlelpE onen 'ı. Herr Kunst- und Handelsgärtner Drawiel. | 2, ; G. Ebers. 8 > | ‚L. Mathieu. . Stadt-Obergärtner Mende., 5 Obergärtner Schenk. u 6 Hoflieferant G. A. Schulz. = E Lehrer R. Schultze. vl. Bike für Berision der Kasse, der Bibliothek und Aufstellung des Etats. Br Apothekenbesitzer Augustin. i Rittergutsbesitzer Berend- Beeren. e Kaufmann Brebeck. a Oberlehrer Dr. M. Kuhn. S Eabrikbeeikene Protzen., } — 28 — IX. Als wirkliches Mitglied wurde aufgenommen: Frau Gräfin zu Eulenburg auf Liebenberg bei Löwen- berg i. Uckerm. a. u. 8. (gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. Jahresbericht für das Verwaltungsjahr 1879—80 des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten, erstattet vom Direktor. Von den am 26. Juni 1879 vorhandenen 420 wirklichen Mit- gliedern des Vereins hat derselbe seitdem durch den Tod 5, durch freiwilliges Ausscheiden 22 verloren, dagegen 44 neu eintretende se gewonnen, und es beträgt daher die Zahl der wirklichen Mitglieder beim Beginn des neuen Vereinsjahres 437, von denen 243 hiesige, 194 auswärtige und im Ganzen 191 Berufsgärtner sind. Zu Ehrenmitgliedern wurden 4 Personen neu gewählt, so dass ‘ deren Zahl heute auf 19 sich beläuft, zu korrespondirenden Mit- gliedern sind 6 Personen gewählt, und deren Zahl beträgt, nachdem 1 Mitglied im Laufe des Jahres verstorben ist, heute 22. Das Wohlwollen und die Unterstützung Sr. Excell. des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten ist uns, wie wir dankbar anzuerkennen haben, in reichem Maasse zu Theil ge- worden, insbesondere dadurch, dass in dem neuen landwirthschaft- lichen Museum dem Verein für seine Versammlungen, für die Sitzun- e gen der Ausschüsse und für die Bibliothek sehr geeignete Räume . überwiesen und die bisherigen Subventionen wiederum bewilligt sind. 2 Die statutenmässigen Monats-Versammlungen haben sich einer befriedigenden Theilnahme der Mitglieder zu erfreuen gehabt und verden durch die auf alle Gebiete der Gärtnerei sich erstreckenden segenstände der darin gepflogenen Verhandlungen, sowie durch die Sachkunde und Seren eines reichen Schatzes per an —- 29 — Grössere Vorträge BRD in den Versammlungen gehalten von den Herren: Dr. Bolle, Gedächtnissrede auf den Prof. Karl Koch (Mo- natsschr. 1879 S. 361), “ über die Rosskastanie und deren Ursprung (Mo- natsschr. 1880 S. 84), r über die Frostschäden im Winter 1879-80, H. Fintelmann, über die Vegetation des Epheus in den baltischen Strandforsten (Monatsschr. 18808. ung = über Verharzung der Coniferenwurzeln, Prof. Wittmack, über Quedlinburgs Samenbau re 1880 $. 151), 7 über trojanische Samen (Monatsschr. 1879 S. 478 und 1880 S. 120), Direktor Hüttig, über Geschwind’s Arbeit „Die bie der Theerose“ , ö über die Mahten tfol’ächen Hügsinkansengen (Monatsschr. 1880 S. 164), Prof. Eichler, über die Aroideae Maximilianae und Ence- phalartos Hildebrandtii Al. Br. et Bouch& (Mo- . natsschrift 1880 S. 50 und Taf. L), C. Bouche, über künstliche Befruchtung der Ceratozamia mexicana (Monatsschr. 1880 S. 96), 5 über Schling-, Rank- oder Kletterpflanzen (Mo- natsschr. 1880 8. 173), A. Fintelmann, über Bohne’s Taschen-Niveaumeter ae natsschr. 1880 S. 227), _W. Wendt, über die Frühtreiberei der Rosen (Vergl. M- natsschr. 1880 $. 129). Die in den Versammlungen ausgestellten Gegenstände ae manche durch ihre Kultur und Schönheit ausgezeichnete, blühende Er Pflanzen, sowie grössere und kleinere Sammlungen von Obt nd Ru Gemüse zur Anschauung, die, soweit sie zu den Abendversammlun- gen, welche in dieser Beziehung wenig zweckmässig sind, eingesandt Be waren, nicht in ihrem vollen Werthe gewürdigt werden konnten, - während die namentlich in den Versammlungen im botanischen Gar- i rch den Herrn a en em Ken, wie. für, seine N sonstige, ebenso eifrige als belehrende Theilnahme für den Verein dessen Dank gebührt, in grösserer Zahl vorgeführten blühenden Pflan- zen durch ihre Kultur und Vollkommenheit, sowie theilweise durch ihre Seltenheit besonderes Interesse erregten und Belehrung ebenso- wohl als auch Freude hervorriefen. Sie konnten um so besser ge- würdigt werden, als dort die Betrachtung noch bei Tageslicht mög- ‚lieh war, ein Umstand, der in den Wintermonaten bei unseren Ver- sammlungen leider schmerzlich vermisst wird. Die Verhandlungen der ständigen Ausschüsse, welche auch zum Theil durch Abdruck in der Monatsschrift veröffentlicht sind, haben auch im vergangenen Jahre ein für Pflanzenkunde und gärtnerische . Kultur reichhaltiges und ebenso belehrendes als praktisch verwerth- bares Material geliefert und legen ein neues Zeugniss ab von dem dankbar anzuerkennenden hingebenden Eifer der Ausschussmitglieder für eine erspriessliche Wirksamkeit des Vereins. Noch reifere Früchte liessen sich von diesen Arbeiten hoffen, wenn bei wichtigeren Ge- genständen ihre Ergebnisse oder die aus diesen hervorgehenden Fra- gen zur Kenntniss und Erörterung in den Vereins-Versammlungen gelangten. Die gärtnerischen Versuche auf dem dem Verein dazu in der Königlichen Gärtner - Lehranstalt überwiesenen Felde haben haupt- sächlich die Ermittelung der Einwirkung der verschiedenen Dung- mittel auf Gemüse und auf Obstbäume zum Gegenstande gehabt ‚und zu Ergebnissen geführt, welche sowohl für. die Methode solcher eb Versuche, als auch für die F eststellung des Einflusses der einzelnen Dungarten auf die Vegetation ebensowohl theoretische als praktische = Bedeutung haben. Diese Versuche, für welche vor Allem dem Herrn Inspektor Lauche sowie dem Herrn Prof. Orth voller Dank ‚des Vereins gebührt, werden um so mehr fortgesetzt werden, als siehere Erfolge nur aus den Beobachtungen mehrerer Jahre sich er- ‚geben könn RE ET sie zu Parallelkulturen insbesondere unter seine Mitglieder vertheilt. Auch die bei diesen Kulturen gemachten Erfahrungen sind in der Monatsschrift 1879 $. 394, 435, 565; 1880 $. 24 veröffentlicht und können dadurch zur richtigen Beurtheilung des Werthes so- genannter Neuheiten und besonders empfohlener Pflanzen dienen. Hervorzuheben ist in dieser Beziehung, dass der Ausschuss mit nicht unerheblichem Kostenaufwand die ganze Serie der Ben- nett’schen Rosen vom Züchter selbst bezogen hat. Sie sind zu Parallelkulturen vertheilt, welche noch kein sicheres Urtheil über den gärtnerischen Werth dieser Rosen gestatten und fort- gesetzt werden. Von dem gedachten Ausschusse sind in diesem Frühjahre über 1500 Proben Sämereien vergeben. Wünschenswerth wäre es, wenn die Empfänger ihre damit gemachten Erfahrungen dem General-Sekretär des Vereins mittheilen wollten. Aus der Vereins-Bibliothek, welche durch Geschenke sowie dureh Verwendung des betreffenden Etatsfonds gewachsen ist, sind von 76 Personen 236 Bände entliehen. Ein reicherer Besuch des Lesezim- mers und eine umfangreichere Benutzung der Bibliothek wäre, na- mentlich für jüngere Gärtner, zu wünschen. Die Monatsschrift des Vereins, welche unter den früheren Be- dingungen hergestellt und vertrieben wurde, ist in 825 Exemplaren gedruckt, von denen 455 an Mitglieder desselben, 170 an die Ge- sellschaft der Gartenfreunde Berlins, 76 im Austausch an andere Vereine abgegeben, und ca. 52 im Buchhandel verkauft wurden. Sie hat durch das auch für das laufende Jahr fortdauernde Abkom- men, welches sie zum Organ auch für die Gesellschaft der Garten- freunde Berlins bestimmt, an Inhalt und Werth gewonnen, indem “ a die Verhandlungen beider Vereine Gemeingut Beider werden. Fi Ei nanzielle Nachtheile für den Verein hat jenes Abkommen nieht. ge x habt. Die nach ihrer vorgedachten Verbreitung vorauszusetzende = Zahl der Leser der Monatsschrift dürfte. die ee rechtfertigen, dass das, was sie an Werthvollem dem Theoretiker wie dem m Frak- tiker darbietet, nieht erfolglos veröffen Jedenfalls ist vorzugsweise sie fast das. wirksamste Nittel, welches dem Ban u eine für seine Zwecke zu Gebote steht. Ss — 3020 — lung in deren Räumen von dem Verein veranstaltete Ausstellung hat, wie derselbe sich schmeicheln zu können glaubt, sowohl die Männer von Fach, als das gesammte Publikum durch den Reich- thum und die Mannichfaltigkeit, zum Theil auch Seltenheit des Aus- gestellten, nicht minder aber auch durch die den Ordnern zur Ehre gereichende Art und Gruppirung des Ausgestellten befriedigt und nieht nur ein .erfreuliches Bild des Zustandes und der Leistungen des hiesigen Gartenbaues geliefert, sondern auch allgemein das In- teresse für denselben sowie die Freude an Pflanzen und Blumen be- lebt und gesteigert. Eine ebenso seltene, als glänzende und bedeut- same Auszeichnung erhielt die Ausstellung dadurch, dass die Frau Geh. Kommerzienräthin Borsig gestattet hatte, ihr die schönsten und interessantesten Pflanzen und Blumen, von denen namentlich die stets erneuerten und äusserst geschmackvoll aufgestellten Nym- phäen Bewunderung erregten, einzuverleiben, sowie dadurch, dass die Ravene’sche, in seltener Reichhaltigkeit und Schönheit ausge- zeichnete Palmensammlung ausgestellt war. Der Verein hat sich des Erfolges seiner Ausstellung um so mehr zu erfreuen, als er ohne einen erheblichen Kostenaufwand erreicht ist. — Auch auf der soeben geschlossenen glänzenden Internationalen Fischerei - Aus- stellung hat der Verein nieht ganz gefehlt. Wenn er auch nicht direkt vertreten war, so war es doch sein Ehrenmitglied, der Hof- garten - Direktor Jühlke, der den Entwurf zu den so gelungenen gärtnerischen Anlagen machte, sein eifriges wirkliches Mitglied G. Fintelmann, der die Arbeiten ausführte, und sein Vorstands- mitglied Herr Gartenbau - Direktor Gaerdt, welcher es vermittelte, dass die herrlichen grossen Rhododendron arboreum aus dem Bor- sig’schen Garten als Schmuck mit dienen konnten. Während der Verein für 1880 von Veranstaltung einer - Früh- & jahrs- oder Herbst - Ausstellung Abstand genommen und die von | _ einem Mitgliede aufgeworfene Frage einer hier zu veranstaltenden ; grossen internationalen Ausstellung dem Vorstande zur Berathung ibe rwiesen hatte, ward die Ausführbarkeit von Ausstellungen ein- er "Pflanzengattüngen näher in’s Auge gefasst. Der zur Prüfung Veranstaltung solcher Spezial - Ausstellungen eingesetzte Aus- sich gegen dieselben, machte aber statt dessen den R enommenen en am 1.16. Januar k. J. — 30 — abzuhaltenden Ausstellung solcher blühenden Pflanzen, welche gute Bouquetblumen liefern oder als Marktpflanzen zu verwerthen sind, desgleichen abgeschnittener Blumen, bunter Blätter, Farnwedel u. s. w. zu Bouquets. In der Ueberzeugung, dass dem die Gärtnerei schä- digenden, stets wachsenden Import solcher Gegenstände lediglich dureh ihre eigene Thätigkeit entgegengewirkt werden könne, und ge- stützt auf die befriedigenden Erfolge, welche die darauf gerichteten Kulturen bereits, namentlich durch die höchst anerkennenswerthen Leistungen der hervorragendsten Rosenzüchter Berlins geliefert haben, hofft der Verein, durch eine solche nicht unerhebliche Preise ver- heissende Ausstellung die Gartenkunst auf diesem in mannichfacher Beziehung wiehtigen Gebiete, zugleich aber auch die PRAREEIRE Interessen der deutschen Gärtner zu fördern. Die Verbindungen mit anderen gärtnerischen Vereinen haben nur insofern eine und zwar ebenso erfreuliche als erspriessliche Aus- dehnung gewonnen, als unser Verein in seinem Wirken immer mehr ‚dem der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins begegnet ist und dass die Gemeinschaftlichkeit des literarischen Organs beider Vereine ihre Beziehungen zu einander vermehrt und belebt hat. — Zu besonderer Freude gereicht uns, dass die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins unserer Fürsorge für Ausbildung angehender Gärtner in wirksamer Weise sich angeschlossen hat. In Ausführung des Plans zu einem Hülfsunterricht für jüngere Gärtner ist ein soleher im vorigen Winter nach einem dem Zwecke entsprechend aufgestellten Programm in einem durch die Güte des hiesigen Magistrats zu Gebote gestellten Kommunal-Schulhause eingerichtet und ertheilt worden. Es hatten‘ sich zur Theilnahme an diesem Unterricht 154 Personen gemeldet gegen ein zur Deckung der Kosten unvermeidliches Eintrittsgeld von 1 Mark. Ueber die dabei hinsiehtlich der Modalitäten einer solchen Einrichtung und der Erfolge des ersten Versuchs derselben gemach- ten Erfahrungen wird der Vorstand nähere Erkundigungen einziehen und dem Vereine nach deren Ergebniss über etwaige Fortsetzung des Unternehmens im nächsten Winter seine Anträge vorlegen. Der Vereinsdelegirte im Kuratorium der Königl. Gärtner-Lehr- | anstalt zu Potsdam hat der Prüfung der Schüler derselben beige- = © ‚wohnt und durch seinen Bericht über deren, diesen sowohl wie den a = es Lehrern zur Ehre eh Ausfall von Nenem die bedeutenden ee. u Erfolge bestätigt, welche die Anstalt für die höhere theoretische wie praktische Ausbildung der der Gartenkunst sich widmenden jungen Leute erreicht. Eine zur Besichtigung der Anstalt von dem Verein unternommene Exkursion hat den Theilnehmern daran ein ebenso erfreuliches als belehrendes Bild des Instituts, insbesondere pomolo- gische Kulturen zur Anschauung gebracht, welche sowohl für Lehr- zwecke als für eine erfolgreiche Anzucht und Pflege der Obstbäume und Weinreben von hohem Werthe sind. Es gab diese Exkursion zugleich Gelegenheit zur Besichtigung des für die gärtnerischen Ver- suche des Vereins benutzten Terrains. Sonst hat der Verein nur noch einen sehr interessanten Ausflug zur Besichtigung der auf einem zusammenhängenden Terrain 'von 100 ha in Britz befindlichen, wahrhaft grossartigen und gut gehal- tenen Anlagen der Baumschulen des Herrn Späth gemacht, wohl aber noch durch seine Mitglieder eine Feier des 25jährigen Jubiläums. seines hochverehrten und verdienten Vorstandsmitgliedes des Königl. Gartenbau-Direktors Gaerdt als Verwalter der Borsig’schen Gärten veranstaltet, welche, nachdem derselbe am Morgen durch eine De- putation beglückwünscht war, Abends eine grosse Zahl von Vereins- mitgliedern in dem Gewerbe - Ausstellungsbau zu einem Festmahle um den Jubilar versammelte, Die abnorme Witterung während des letzten Winters und Fr rüh- jahrs ist für das Pflanzenleben so verderblich gewesen, dass eine Er- mittelung der Art und des Umfangs des dadurch verursachten Scha- dens für den Gartenbau von erheblichem Interesse schien. Der Ver- ein hat daher, so weit ihm dazu Gelegenheit sich darbietet, eine solche Ermittelung in’s Werk gesetzt und wird deren Ergebnisse in einer Zusammenstellung durch die Monatsschrift veröffentlichen. Von grossem, auch seine eigene Thätigkeit anregenden Interesse \ für den Verein ist es, dass die Einführung des Instituts von Wander- gärtnern resp. Kreisgärtnern im deutschen Reiche vor einigen Mo- i naten durch den Herrn Hofgarten-Direktor Jühlke im Klub der Land- ıe zur Sprache gebracht und dabei beschlossen ist, in Verbindung & y Teltower landw. Mage eine Kommission zu bilden, welche nutzung derselben zunächst in denjenigen Kreisen unseres deutschen Vaterlandes herbeizuführen, welche nach Klima, Boden und Loka- lität der verbesserten Obstbaumformzucht keine Hindernisse bieten. Die Kommission hat beschlossen, sich zunächst auf die Provinz Brandenburg zu beschränken, und hat hier bei dem Herrn Ober- präsidenten wie von Seiten der Königl. Regierung zu Potsdam die wohlwollendste Unterstützung gefunden, auch ist bereits in diesem Frühjahr ein Wandergärtner thätig gewesen. Es leuchtet ein, dass die Einführung und Wirksamkeit eines solchen Instituts der Anzucht und Pflege der Obstbäume wie dem Gartenbau überhaupt in hohem Grade zum Nutzen gereichen, ebenso aber, dass dies Unternehmen wesentlich durch die neuen gesetzlichen Organe der Selbstverwaltung, welche auch der Verein bereits für seine Zwecke zu gewinnen ver- sucht hatte, gefördert werden kann und dass damit die das Landes- wohl auch auf diesem Gebiete bezweckenden, aber aus mannichfachen Gründen nur unvollständig zur Ausführung gelangten und thatsäch- lieh erloschenen Verordnungen, welche seit zwei Jahrhunderten un- sere Landesherren für ihre Behörden und Unterthanen erlassen haben, in einer den heutigen Verhältnissen entsprechenden Gestaltung ihr Ziel besser und dauernder als früher erreichen können. Anderer- seits aber ist eine Mitwirkung der Gartenbau - Vereine, namentlich des unsrigen, bei seiner für die ganze Monarchie bestimmten Thä- tigkeit erfolgversprechend und ausführbar, deshalb aber auch zwei- fellos wünschenswerth. Der Vorstand wird es daher als seine Auf- gabe zu betrachten haben, in Erwägung zu nehmen, ob und wie weit eine solche Mitwirkung des Vereins anzubahnen sei. An der in fast allen europäischen Staaten sich Bewegung behufs Abänderung namentlich einer den Transport von ‚lebenden Pflanzen sehr erschwerenden Bestimmung in der interna- . tionalen Konvention zu Bern betreffs Abwehr der Reblaus® vom 17. September 1878 hat auch unser Verein regen Antheil genommen und eine betreffende Petition an das Reiehsamt des. Innern über- s = nt, sowie dieselbe abschriftlich dem: Herrn Minister für Landwirth- = schaft, Domainen und Forsten mitgetheilt. we et die günstiger ai et; Bnanzielle 2 Lage des ‚Vereins Rz — 306 — ‘ die Einnahme des verflossenen Jahres 1879 betrug 14 364,36 Mark, die Ausgabe . . aan 33420 mithin verblieb ein Be Tan, 2989,24 Ma Das Gesammtvermögen des Vereins belief sich am Schluss des Jahres 1879 auf 5679,94 Mark. Der Fonds der Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung ist im abgelaufenen Jahre leider nicht in dem erwünschten Maasse gewachsen. Unser Verein hat zu demselben 300 Mark aus seinem Bestande, die Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins, was mit Dank anerkannt wird, einen Beitrag von 200 Mark bewilligt. In gleich dankenswerther Weise haben der Gartenbau- Verein in Danzig 200 Mark, die Vereine in Charlottenburg, Frank- furt a. O., Hamburg-Altona, Mainz und Würzburg je 100 Mark bei- gesteuert; mehrere andere Vereine beabsichtigen, ihre Einzahlungen noch auf je 100 Mark zu erhöhen. Den neuen Mitgliedern unseres Vereins wird mit dem Diplom und den Vereinsstatuten ein Exemplar des Stiftungsstatuts übersandt, um ihnen von der Stiftung Kenntniss und Gelegenheit zu geben, sie, wenn auch nur in geringem Betrage, bei ihrem Eintritte in den Verein zu unterstützen. Das Vermögen ‚der Stiftung beläuft sich gegenwärtig auf 2123,30 Mark, wozu von 19 Vereinen 1582,30 Mark, von 25 Mitgliedern unseres Vereins 540,50 Mark geliefert sind, und ist angelegt in 4pCtigen Preuss. Consols. | Der Zinsertrag ist zur Gewährung von Unterstützungen noch zu geringe und wird daher, nachdem die davon benachrichtigten bei- tragenden Vereine dem nicht widersprochen haben, bis auf Weiteres von solcher Abstand genommen. Der Vorstand wird ferner auf Ver- ' mehrung des Stiftungsvermögens Bedacht nehmen und glaubt sich der Hoffnung hingeben zu können, dass die Stiftung im Laufe der Zeit zu einem segensreichen Denkmale des Patriotismus unseres Vereins und der’ dankbaren, freudigen Theilnahme seiner Mitglieder und der deutschen Gartenbau-Vereine insgesammt an dem Jubel- feste unseres erhabenen Protektors ‚anwachsen werde. Wenn der Rückblick auf das vergangene Jahr des Sasins we- gst = »streben darlegt, nach besten Kräften für die Be- N zu ee so zaige, dem auch nieht der für das ı € ‚eben: diejenigen, i Unermidlichkeit n a in ihm gewirkt haben, zu gleichem Streben ermuthigen, aber auch alle übrigen Mitglieder anregen, behufs lebenskräftigen Fortbestan- des des Vereins, mitzuwirken zu immer reicherem und schönerem Gedeiben des Gartenbaues, zur Freude und zum Nutzen Aller, die sich ihm widmen oder die Pflanzenwelt lieben, zum Wohle wie zur Ehre unseres theueren Vaterlandes Die Hybriden der Theerose. Vom Forstmeister Rudolf Geschwind in Stadt Karpfen in Ungarn. Es ist nieht zu leugnen, dass sich unter den Rosenfreunden. eine Uebersättigung nicht an der Rose selbst, wohl aber an den jetzt so häufig auftauchenden Färbungen kund giebt. Kein Wunder, wir haben die so überaus prächtig und mannich- faltig gefärbten Landrosen auf eine unverantwortliche Weise bei Seite geschoben, und nach Remontantrosen, fast nur nach solchen, haschend, müssen wir es uns gefallen lassen, wenn die Nüanzen Rosa und Dunkelroth bereits Oberhand gewonnen haben und uns nur sehr selten, gleichsam als Meteor, eine neue Farbentinte entgegenleuchtet. Auch auf dem Rosengebiete trat daher Re- aktion ein. Dass es so kommen musste, habe ich voraus gesehen ii in meinem Werke S. 145, 151 und 157 deutlich ‚darauf hingewiesen, was uns fehlt und, was noch zu erstreben sei; wenn daher fremde ‚Züchter sich über die Priorität bei Gewinnung der Thee-Hybriden streiten, so muss es mir zum mindesten komisch vorkommen, der ich vor 15 Jahren sehon derlei Versuche anstellte und zu Hybrida- tionsversuchen zwischen Remontant- und Theerosen rieth, indem ich sagte: „Kreuzungsversuche mit gelben Thee- und Noisetterosen dürften gelbliche Remontanten, und mit punktirten franzteischen Rosen punktirte oder gestreifte Remontanten produziren.“ | n Bei Besprechung der indischen Rose ‚(Rosa indiea Linn) ı mit | ihren Unterabtheilungen, : 1. die Theerose (Rosa indiea adorsiissirge. Sweet), R Re Mae ae indien u R. ‚aithales en. a > — 308 — 3. die Bourbonrose (Rosa indiea bourboniea Hort.), 4. die langblättrige Rose (Rosa indiea longifolia Red.), wird der geehrte Leser meines Werkes folgenden Passus finden: „Irrig wäre es indessen jedenfalls, wenn man sich dem Glauben hin- geben wollte, es sei hier nichts mehr zu thun! Die indische Rose hat, trotz den Tausenden ihrer Abarten, den Kulminationspunkt noch lange nicht erreicht, und ich selbst pflege viele Varietäten derselben lediglich der Samenzucht wegen. Mangeln doch der Theerose die meisten Nüanzen vcn Roth, die Gestreiften, Gefleckten, Punktirten, ja wirklich noch sehr viele bei anderen Rosengruppen kennen gelernte Abarten und Farben- abstufungen.“ Nach langjähriger Verbreitung dieser meiner Lehren tritt nun plötzlich Herr Bennett in Stapleford mit seinen Thee-Hybriden in den Vordergrund und bietet der Welt — wohlgemerkt 15 Jahre ‚ nach Erscheinen meines Werkes — etwas BER in Idee und Ausführung. Haben wir wirklich früher noch keine Thee-Hybriden besessen? Um diese Frage stichhaltig beantworten zu können, müssen wir im Geiste viele Jahre zurückkehren, in die Tage Laffay’s, Vibert’s, Robert’s, Beluze’s und anderer Koryphäen der Rosensämlings- zucht und die Uranfänge der modernsten aller Moderosen, der Re- montantrose (Rosa hybrida bifera), mit Kennerblicken verfolgen. Die ersten Kreuzungsversuche wurden, allen Berichten nach, zwischen der Centifolie, der französischen Rose (Rosa galliea Linn.) 'und der Damaszener Rose einerseits, wobei grösstentheils vorgenannte Re Rosen als Samenträger benutzt wurden, und der indischen Rose - a . 3 (la: Thee-, Bengal-, Noisetterose) andererseits vollzogen. Später trat auch die Bourbonrose (welche selbst eine Hybride zwischen der mehrmals blühenden Damaszenerrose und einer indischen, wahr- scheinlich ae: ee zu sein ee: mit in ee und so I. — 309 — die weit edlere und grössere, dabei wohlriechende Theerose sicher nicht ausser Acht liess. Eine weitere Kreuzung der einmal blühenden Hybriden mit den sämmtliehen indischen, sonach mit mehrmals blühenden Arten, lieferte endlich die ersten Remontantrosen, und wenn auch durchaus nicht geleugnet werden kann, dass auch die Vierjahreszeiten- rose und die mehrmals blühende Damaszener Rose (Rosa perpetuelle) grossen Antheil an der Erzeugung der Remontantrosen hatte, so kann andererseits wieder nicht in Abrede gestellt werden, dass einige Varietäten der Rosa perpetuelle selbst wieder der Einwirkung der Theerose ihr Dasein verdankten. So ist die Rose von Trianon und ihre Varietäten aus der Befruchtung der Rosa perpetuelle mit Monats- und Thee-, wohl auch mit Noisetterosen hervorgegangen, was schon durch die eigenthümlich zarte Theerosenfärbung, welche eini- gen Varietäten erstgenannter Gruppe eigen, nicht minder durch die ‚geringe Widerstandsfähigkeit gegen Frost aller weiss und blassrosa blühenden Varietäten derselben hinreichend dokumentirt ist. Allein nicht nur bei Hervorbringung der ersten Remontantrosen hatte die Theerose einen und zwar greifbaren Antheil; man muss eben Sämlingszüchter sein und mit erfahrenem Auge die späteren Er- zeugnisse französischer Züchter prüfen, um zu der Ueberzeugung zu gelangen, dass Remontantrosen gewonnen wurden, die selbst wieder aus einer Kreuzung zwischen Remontant- und Theerosen entsprangen. Der schlanke, doch mässige Wuchs, die glatten Triebe mit ver- ; einzelten Stacheln, die glänzenden, lederartigen Blätter, welche Mia. : » tief in den Winter hinein am Stocke verbleiben, Empfindlichkeit gegen Witterungseinflüsse im Sommer und Winter, grosse, mist a zart gefärbte, wohlriechende (oft nickende) Blüthe, Be ‘all’ dies lässt uns bei einiger Sachkenntniss und Aufmerksamkeit 28 = Thee-Hybride mit ziemlicher Sicherheit erkennen, unbeachtet a ‚dessen, dass es noch so viele Thee-Hybriden giebt, — ich selbst habe solche gezogen — welche auch nicht eine Eigenschaft von der Mutter | (der Theerose), wohl aber fast. alle ‚vom Vater ei porpetuelle oder ; alte Remontant) angenommen haben. . Ein nieht zu unterschätzendes Gachkmnieri: Yeferia, BR Thee- rose ferner noch, indem man sie zur Kreuzung mit der Bourbon- zte Ba a ae a Be ein snhe nur SED une die herrliche Souvenir de la Malmaison als eine solehe Thee-Hybride - bezeichne, welche zwar viel vom Charakter der Bourbonrose ange- nommen hat, wogegen in den langen Blüthenstielen aber, wie in der . Blüthe und im Wohlgeruch überhaupt, sichtbar die Theerose hervor- schaut. Acidalie, Ceres, Madame Angeline, Mistress Bosanquet, Reine des Vierges, Madame Schmitt, Lewison Gower besonders, und andere der Rosen, die man für gewöhnlich den Bourbonrosen beizählt, sind unstreitig Hybriden der letzteren mit der Theerose, und bei allen solchen, wo die spezifischen Charaktere zweier Arten vorwie- Klassifikation durchzuführen. Betrachtet man die Varietäten der Mens (Rosa semper- florens oder indica) A eing couleurs, Aimde Plantier, Belle Ferro- niere, Boisnard, Camellia blanche, Cels Multiflora, Clara Sylvain, Eugenie Hardy, Icteros, Madame Breon, Madame Bureau, Reine blanche u. a. etwas näher, so wird man finden, dass es nahezu Theerosen sind, die nur in einigen geringfügigen Merkmalen etwas abweichen. Wir finden die obengenannten und andere Hybriden zwischen der Monats- und Theerose in den Katalogen der Handels- gärtner grösstentheils unter den Theerosen aufgeführt, und dies nicht selten mit gutem Grund, denn die Unterschiede sind doch gar zu gering, um aus einer Thee- eine Monatsrose zu bilden. | Endlich wollen wir auch noch die Hybriden zwischen der Noi- setfe- und Theerose in den Kreis unserer Betrachtungen ziehen. Als solche bezeichne ich die Varietäten: Chromatella, Clara Wendel, Desprez, Euphrosine, Fleur du jeune äge, Lamarque, Le Pactole, 4 A) u, A; Bordeaux, Belle de Chatronnaise u. a. dieses Genres (z. B. alle > edelsten Eigenschaften. der Noisetterose. verwische, indem | sind. ()- Solches ist zu : gend zum Ausdruck gelangen, ist es ungemein schwer, eine richtige Miss Siddons, Similon, Solfatare, America, Mar6chal Niel, Zilia Lauter edle, meist ee grosse, Rosen, aber Noisetterosen sind es 2 5 nicht, ebenso wenig als die Gloire de Dijon, Gloire (oder Belle) dd achkommen der Gloire de Dijon) echte Theerosen sind. Schon n lliam Paul beklagt es, dass man dureh rücksichtslose Hybri- 2 = die „Jetzt ist man aber schon im Begriff, die alte Sorte zu sigen und neue Sorten zu ziehen, die mit der Thee- en HLIE ei wir auch durch dieses Verfahren den Rang der Gruppe erhöhen oder die Zartheit der Farben vervollkommnen können, so laufen wir doch auch eben dadurch Gefahr, aus einer harten Gruppe von Rosen eine weichliche herzustellen und die schönste Eigenthümlichkeit der Gruppe, — Blumen in grossen, eleganten Büscheln dargestellt — zu vernichten.“ Aehnliches liesse sich über Bennett’s Thee-Hybriden sagen: Es mögen schöne Blumen sein, seine Neuzüchtungen, hart sind diese Pflanzen sicher nicht, und wir würden es mit weit grösserer Freude begrüssen, wenn Remontantrosen gewonnen werden könnten, die unserem strengen Winter unbedeckt im Freilande Trotz bieten. Auch innerhalb der Gruppen Pimpinellifolia (in Stanwell), der Bracteata (in Maria Leonida), Mierophylla (in Mad. Surprise), Ar- vensis (in Ruga), stossen wir auf Thee-Hybriden, und ich glaube nun bis zur Evidenz nachgewiesen zu haben, dass man sich einer so auffälligen und schönen Spezies, wie die Theerose ist, selbstver- ständlich schon vor 50 Jahren mit Erfolg zu Hybridationszwecken bediente. Zugleich mit dem öfteren Auftauchen der Thee-Hybriden tritt an uns die Nothwendigkeit heran, sie entsprechend einzureihen, aber da kann es geschehen, dass wir uns in eine Sackgasse verrennen, aus welcher ein Herausfinden nur schwer möglich wird. Ich bin entschieden gegen die Bildung einer neuen Gruppe, und doch wird am Ende nichts übrig bleiben, als abermals eine Klasse, „die mehr- mals blühende Thee-Hybride“, aufzustellen und in dieselbe alle Bastarde zwischen der Remontant- und Theerose einzureihen. Von Rechts wegen sollten in dieser Klasse auch die vorgedachten Noisette-, Bourbon- und die Hybriden der Monatsrose Aufnahme finden, es kämen aber durch einen solchen Vorgang so viele un- gleichartige Formen in Zusammenwürfelung, dass ich von meinem _Vorschlage, alle wie immer gearteten und beliebig wober entsprosse- nen immer blühenden Theerosen-Hybriden in eine Gruppe, sonach z. B. die La France neben Gloire de Dijon, Cheshunt hybride neben Souvenir de la Malmaison und Chromatella zu stellen, gänzlich. ab- sehen und es abermals den Franzosen überlassen muss, uns im Lauf = Bee Jahre eine neue and auf dem Felde der EEER | n ur a Wenn Herr Bennett sein Verfahren bei Erzeugung von Thee- Hybriden einerseits geheim hält, andererseits aber seine Neuheiten Pedigree Roses (Stammbaumrosen) nennt und sowohl Vater- wie Mutterrose genau angiebi, so kann ich derlei Geheimnisskrämerei nicht begreifen. Was giebt es da zu verheimlichen oder Neues zu erfinden? Hat man eine gut samentragende Remontantrose, etwa La Reine, Bo ausgewählt und kennt man den Vorgang bei Ausübung der künst- a lichen Befruchtung, so erübrigt nichts Anderes, als den Blüthen- staub der Vaterrose, die im vorliegenden Falle eine nicht ganz ‚gefüllte Theeröse sein muss, auf den Samenträger zu übertragen und dem Klima und der Sonne die Ausreifung der Frucht zu über- lassen. Wollte man — was in vielen Fällen auch angezeigt ist — eine | ; gut samentragende Theerose als Mutterpflanze benutzen und den Pollen einer Remontantröse auf sie übertragen, so wird man die befruchtete Theerose, zum Zweck vollkommener Samenreife, beim Beginn der kälteren Jahreszeit, ehe Fröste eintreten, etwa schon Ende September, unter Glas, etwa in’s Doppelfenster des Wohn- zimmers oder in ein kaltes Mistbeet, später aber in ein warmes Lokal bringen und so die ee: Reife der Rosenfrucht herbei- führen müssen. u . Der Samen der Theerose reift in unserem nördlichen Klima nie im Freien (doch fand ich schon in Botzen Ende Oktober reife Theerosenfrüchte), dies wolle sich der geehrte Leser gesagt sein "lassen, um Missgrifen vorzubeugen; es ist also, falls man Thee- “ ‚erlässlich, und auch in letzterem Lokale wird selten eine Te E frucht vor dem nächsten Frühjahre ausreifen. ae Ausgesäet und warm behandelt keimt der Three oft 2 ni sicher im nächsten Frühjahre, und manche Sämling e zeigen en schon. nach 2 Monaten ilıres Lebens, obgleich eine rich- | rosensamenträger vorzieht, Topfkultur oder Glashauskultur un- = on binnen wenigen Wochen, kalt behandelt und im Herbste: “ = Man sieht, dass die Erziehung neuer und guter Thee-Hybriden auch bei uns eben keine Zauberei ist, wenn man die Sache mit Geschiek und Liebe angreift und — ohne Anmaassung sei es gesagt r — mein Werk, über Hybridation und Sämlingszucht der Rosen, auf- merksam studirt. Man wird keine Geheimnisskrämerei, wohl aber 5 S. 144 fast dasselbe hören, was Herr Bennett erfahren hat: dass die Hybridation der Rosen auch in Frankreich nicht so häufig geübt wird, wie wir Deutschen anzunehmen geneigt sind. Man lasse mich wie vor Jahren sprechen: | „Von jeher haben selbst Frankreichs so sehr vergötterte Rosen- züchter wenig mehr gethan, als dem Zufall gehuldigt, dankbar ent- gegengenommen, was die Laune der Natur leider zu freigebig ihnen zugeworfen und sich, mit- wenigen Ausnahmen, fast aysschliesslich nur auf die Aussaat jener Samenkörner beschränkt, welche ihnen die weniger gefüllten, freiwillig Früchte ansetzenden Sorten lieferten. Sogar dort, wo schon Kreuzungsbefruchtungen angewendet worden, könnte man eher von Mischlingen als von eigentlichen Hybriden sprechen, da die Sämlingszüchter es kaum wagten, über die Grenze einiger Rosengı uppen und Sektionen hinauszugehen, ja die Züchter der. Neuzeit ‚scheinen, lediglich die Geldfrage im Auge behaltend SE und mit der fast bis zum Ueberdruss gesteigerten Erzeugung von Remontantrosen beschäftigt, kaum mehr zu wissen, dass es noch E viele Rosenarten giebt, deren Hybridation und Verbesserung ange- n zeigt erscheint, und nur in vergangenen Zeiten haben die Koryphien Ri der Rosenzucht, Vibert und Laffay, die Bahn vorgezeigt, auf wel- ir cher die Züchter des heutigen Tages so selbstsüchtig wandeln.“ Dem Anfänger kann ich daher meine Erfahrung nicht genug en an das Herz. legen, dass ich keine Rosenart, Sektion, Gruppe, oder wie ‚sie überspannte Gelehrte noch sonst abzutheilen belieben, kenne, die sich der Hybridisation widersetzt, bin im Gegentheil vollkommen . überzeugt, dass eine gegenseitige Befruchtung: aller bei den Rosen H. ‚nur immer vorkommenden ae! bei einiger Aufmerksamkeit und N = ‚zur ee Beuge, mr d, , vor a) Einige Notizen über den Frostschaden i im Winter 1579—80. Von W. Lauche jr. ; 1. In Kassel. Es hatten dort von Coniferen mehr oder weniger gelitten: Heyderia deeurrens C. Koch, Abies Nordmanniana Stev., A. orientalis L., A. grandis Hort. (stark gel.), Pinus excelsa, P. Massoniana (stark gel.), Cupressus Lawsoniana Murr. (zum Theil ganz getödtet); ferner die Taxus-Spezies. Vollständig getödtet waren: Abies Pinsapo Boiss , Wellingtonia gigantea Ldl., Cedrus Deodara Roxb. Gut dusgehaken hatten: 'Thujopsis dulöbrake und Biota aurea. 2. In Frankfurt a, M. Mehr oder weniger stark gelitten z hatten: Abies amabilis (stark gel,), A. Nordmanniana Stev., A. orien- = ‚talis L., Cryptomeria elegans (stark gel.), Heyderia decurrens ©, Koch. Vollständig getödtet waren: Araucaria imbricata, Abies Pinsapo Boiss., Cedrus Deodara Roxb., Wellingtonia gigantea Ldl. Ausgehalten hat: Thujopsis dolobrata. >83 In Wiesbaden. Mehr oder weniger stark gelitten IR © Abies lasiocarpa, Heyderia decurrens C. Koch, die Taxus-Species, Aucuba japonica, Catalpa bignonioides Walt., Deutzia erenata S.et Z, Hedera Helix {Blätter und junge Triebe), Iex aquifolium, Paulownia imperialis S. et Z., Prunus Lauro-Cerasus, P. lusitaniea, Platanus oceidentalis. Total erfroren waren: Cedrus Deodara Roxb., Crypto- meria elegans Hort., Cupressus Lawsoniana Murr., Wellingtonia gi- gantea Ldl. busen hatten: Magnolien, Retinospora plumosa, Thujopsis dolobrata. 4. In Gent (grösste Kälte — 23 Gr. R.). Stark gelitten hatten: | . Amygdalus communis fol. aur. varieg., A. georgica (Abart von nana u ® . A. Persica rubrifolia, A. nana sinensis, Aralia chinensis L, Ama > dschurica (Dimorphantus), A, spinosa L., Buddleya curviflora Hook., _B. insignis, Castanea vesca Gaertn., Cereis canadensis L., ©. Si. | quastrum Bge., Coronilla Emerus L., Cotoneaster buxifolia Wall, C. da Wall., Di re Wall, re erenata S. et % >: z _ HE | s densis, I. cornuta Ldl., I. crenata Thbg., I. Dahoon Walt., I. dipyrena Wall., I. mierocarpa Ldl., Jasminum nudiflorum Ldl., Ligustrum Ibota S. et Z., L. japoniecum Thbg,, L. lueidum Ait., L. ovalifolium Hauk, L. sinense Hort,, Mahonia japonica D.C., Osmanthus (Olea) Aquifolium, Platanus cuneata Willd,, P. oceidentalis L., P. orienta- lis L., P. racemosa Nutt., Pterocarya caucasica Mey, P. laevigata und sinensis, Rhodotypus kerrioides S. et Z., Ribes sanguineum grandiflorum, Rubus, spectabilis Pursh, Tamarix sämmtliche Speeies, Tecoma radicans L., Viburnum Lantana fol. aur. var., V. maero- cephalum Forst., V. macrophyllum, V. plicatum Migq.,: Vitis hetero- phylla fol. trie., Wistaria chinensis D.C., W. frutescens L., Xylosteum Philomelae. Vollständig erfroren waren: Acacia Nemu, Acer japo- nicum, A. palmatum Thbg., Aucuba himalaica Hook., A. japonica Thbg. und deren Varietäten, Baccharis halimifolia L., Berberis bu- xifolia (mierophylla Forst), B. Darwini Hook., B. sinensis Desf., B. stenophylla Hort., Bignonia capreolata L,, B. chinensis Lam., Bupleurum fruticosum L., Buxus balearica Willd., Calycanthus flo- ridus L., C. occidentalis Hook., Cardiandra (Hydrangea) alternifolia Sieb., Ceanothus hybr. Arnoldi, Diospyrus virginiana L., D. Lotus L., Hypericum calyeinum L., H. hircinum L., H. Kalmianum L., Paulownia imperialis S. et Z., Prunus Lauro-Cerasus und dessen Varietäten, P. lusitanica, P. Mahaleb fol. arg. marg., Pterostyrax hispida S. etZ., Ulex europaeus, Viburnum anglicum. Folgende Coniferen hatten stark gelitten: Abies Engelmanni Tarr., A. grandis Hort., A. Nord- manniana Stev., A. numidiea, A, orientalis L., A. polita Carr., A. : sitekensis Boug., Biota orientalis aurea, Cupressus Lawsoniana Murr., C. Notkatensis Lamb.,C. obtusa S. et Z., C. pisifera 8. et Z., C. thyoides L. var. japonica und deren Varietäten, Heyderia deeurrens €. Koch, Libo- cedrus chilensis, L. viridis, Picea Maximowiezi, Retinospora deeus- sata, R. leptoclada Zuee., R. squarrosa 8. et Z., ‚sämmtliche Taxus- Species mit ihren Varietäten, Tsuga canadensis, ?: Hookeriana. 7 Vollständig erfroren sind: ‚Abies amabilis Dougl., u nobilis Ldl., A. Pinsapo Boiss., A. Webbiana. Ldl., Araucaria imbrieata, Biota a - orientalis pieta, B. orientalis intermedia, B. orientalis meldensis, Cedrus atlantica Eu C. Deodara Roxb., C. Libani Loud., Cupressus fanebris Endl., C. funebri ata, C. Lawsoniana ereeta aurea, C. 5 lau ud na, ©. ohtusa ER ur obt. aurea, — 3l6 — Cryptomeria elegans Hort., Juniperus excelsa strieta, Pinus cana- riensis, P. insignis Dougl, P. Massoniana varieg., Sequoia semper- virens Lamb., Wellingtonia gigantea Ldl, Gent, 24. Mai 1880, Beitrag zur Hyazinthen-Treiberei. Von R. Müller, Obergärtner in Praust, Die Klagen über schlechte Beschaffenheit und schlechtes Treiben der holländischen Hyazinthenzwiebeln sind in diesem Jahre allgemein gewesen. Es liegt mir nun fern, hier eine vollständige Kultur-Anwei-ı ‚sung der Hyazinthen-Treiberei zu geben. Der Umstand aber, dass wir hier mit dem Erfolg unserer Hyazinthen-Treiberei im Ganzen ‚recht zufrieden sein konnten, während in anderen Gärtnereien, welche ihre Zwiebeln aus derselben Handlung bezogen, ja sogar theilweis ihren kleineren Bedarf von uns entnommen hatten, ein = i vollständiges Misslingen der Treiberei konstatirt werden musste, ver- anlasst mich, einige Punkte, welche hier bei der Blumenzwiebel- Treiberei zur Richtschnur dienen, näher zu beleuchten. Die holländischen Firmen hatten im Sommer vorigen Jahres 3 durch Cirkular bekannt gemacht, dass die Hyazinthenzwiebeln dies- mal, durch gewisse Verhältnisse bedingt, spät abgereift seien und 5 daher später als gewöhnlich zur Versendung kommen würden.. Wir ir diesem Jahre ieh in richtigem 3 Maasse zu Theil reden ante ‚ bewog ı uns, damit noch etwas über 14 Tage zu warten, Zwiebeln. in dem dazu bestimmten. ‚ frockenen. Lokale. bei der Feı lassen. die Wurzeln bei Berührung der Topfwandungen regelmässig krank werden. Für das spätere Blühen Ende Februar und im März hat dies nicht so viel auf sich, da sich dann, wo vom eigentlichem Trei- ben nicht mehr die Rede sein kann, die Blumen trotzdem gut ent- wickeln. Nach dem Einpflanzen wird mit besonderer Aufmerksamkeit darauf gesehen, dass die Töpfe gut angegossen werden, da in trockner Erde die Hyazinthenzwiebeln nicht wurzeln können. Das Giessen geschieht, sobald die Töpfe in der Grube stehen, ehe sie mit Erde bedeckt werden, und ohne Schaden mit der Brause sehr reichlich, wenn auch in der Grube das Wasser kurze Zeit stehen bleibt. Erst wenn sich das Wasser verzogen hat, wird die Grube zugefüllt und die Erde bei trockener Witterung auch noch gut angegossen, Beim Angiessen wird gerade häufig gefehlt, indem das reichliche Be- ' wässern den mit dem Einpflanzen betrauten Leuten nicht genug ein- geschärft und in gutem Glauben nicht streng genug kontrolirt wird. Ein nochmaliges Giessen, so lange die Töpfe in der Grube stehen, dürfte sehr selten nöthig werden. Alle zum Treiben eingepflanzten Blumenzwiebeln, Hyazinthen insbesondere, mit Ausnahme der zum spätesten Freiben bestimmten, haben hier gewisse Stationen durchzumachen, von welchen die Grube und später die ausgeräumten Mistbeete die erste Station bilden. Die zuerst bepflanzten Töpfe kommen Ende Oktober oder An- fang November in die zweite Station; diese befindet sich in einem ziemlich grossen Kalthause, unter dessen ganzer Stellage ein Beet mit geeigneter Erde hergerichtet ist. Hier werden die Töpfe wieder * so eingegraben, dass sich über den gras eine 10 em hohe Erd- schicht befindet. ‚In der letzten Woche des November beziehen sie die en Sta- tion, welche ein eben solches Erdbeet unter der Seitentablette eines Warmhauses ist; ‘über demselben ziehen sich die Wasserheizungs- röhren hin. Hier werden die Töpfe wie vorher. eingegraben. Gegen den 10. Dezember werden die Töpfe, welche die zum frühesten Trei- ben geeigneten Sorten enthalten, herausgenommen, und diejenigen, - welche sich hinlänglich entwickelt zeigen, nach dem Treibraum ge- bracht, die eig aber wieder ER: Der Treibraum, als vierte und letzte Station, befindet sich im Vermehrungshause, und zwar für die erste Treiberei in einem so- genannten Schwitzkasen. Dieser ist über dem einen Seitenbeete er- e richtet, unter welchem sich vier 8 cm starke, in einem der ganzen Länge des Hauses nach sich hinziehenden Wasserbecken liegende Wasserheizungsröhren befinden. Durch den Scehwitzkasten hindurch zieht sich an der Mauer entlang das 10 em starke, zur Erwärmung 0 der Luft dienende Heizungsrohr. Um jeder Ueberhitzung der Wur- N zeln vorzubeugen, werden die Töpfe nieht eingefüttert, vielmehr auf kleine Töpfe gestellt und Anfangs auch oben mit kleinen Töpfen bedeckt. In diesem Kasten herrscht eine stets mit Wasserdämpfen u geschwängerte Luft von 22 bis 24 Gr. R. Wärme. Hier entwickeln e sich die Hyazinthen sehr schön und regelmässig, so dass wir selbst in diesem Jahre einige Tage vor Weihnachten schon deren in Blüthe hatten. Sobald in einer dor Stationen Platz wird, werden von der vor- hergehenden so viel Töpfe, als Raum finden, dahin gebracht. Von Mitte Januar kommen keine mehr in den Schwitzkasten, da sie nur in der Vermehrung und im Warmhause zwischen den zum Treiben aufgestellten Azaleen und anderen Pflanzen, oder auf Hängebretter oder Tabletten gestellt sich rasch entwickeln. Von Anfang Februar an werden die aus der zweiten Station kommenden Hyazinthentöpfe im Warmhause nicht mehr in Erde eingegraben. ‚Wer in diesem Jahre dem abnormen Entwickelungsgange der Hyazinthenzwiebeln im freien Lande beim Treiben nicht Rechnung * getragen und dieselben, wie man sagt, nach der Schablone, wie sonst, behandelt hat, wird viel Schaden und Verluste zu beklagen gehabt ‚haben. Wenn Jemand in früheren Jahren eine Sorte früh und gut = zur Blütbe gebracht hat, und es ihm in diesem Jahre nicht gelungen ist, er sich dieselbe vielmehr vertrieben und verdorben hat, so liegt ‘es eben doch nur daran, dass sie für dieses Jahr zu früh getrieben worden ist. Die Hyazinthen lassen sich nieht zum Blühen zwingen, wenn nieht alle Vorbedingungen erfüllt sind. Selbst bei den Sorten, he als : zum Frühtreiben geeignet anerkannt sind, muss man, sie | 2 taziten, bie sie Men vame, entwickelt | ı noch geschlo Blättern — 319 — ‚ist. Doch auch hier ist bei aller Uebung Irrthum nicht ganz aus- geschlossen. Ich will nun keineswegs behaupten, dass wir gar keine schlech- ten Zwiebeln gehabt hätten, es waren aber deren nicht erheblich mehr, als in anderen Jahren. Die Züchter können es ja den Zwie- beln auch nicht immer ansehen, wenn sie innerlich fehlerhaft sind. Wir. haben von äusserlich sehr schönen Zwiebeln sehr schwache und mangelhafte Blumen erhalten, während andere, welche wir ihres zweifelhaften Ansehens wegen vom Verkauf als Zwiebeln aus- schlossen und beim Einpflanzen speciell bezeichneten, sehr schön ge- blüht haben. Aus England. Ä Die Obstzucht liegt stellenweise in England noch ziemlich im Ärgen; ich war wirklich erstaunt, dass die Engländer z. Th. so wenig vom Baum- schnitt verstehen; Spaliere werden hier sehr viel gezogen, auch von Kir- schen und Pflaumen, aber alle in der alten Fächerform, mit Ausnahme der Birnen, die man wohl auch als einfache Palmetten mit wage- rechten Aesten sieht. Auch die Johannisbeeren werden hier ziem- lich viel an Wänden gezogen und ausserdem verschiedene Ziersträu- cher, unter denen Cotoneaster mierophylla, Crataegus pyracantha und Cydonia japonica die Hauptstelle einnehmen. Das verleiht den Häu- sern ein sehr freundliches Aussehen und viele sind bis unter das Dach mit Grün bezogen. Amüsirt hat mich der Schnitt der Pyramiden in einer Baum- £ schule. Was ein wenig buschig aufwächst, wird zur Pyramide ge- nommen und alle Zweige werden über eine Schablone geschnitten, bei jüngeren Bäumen auf 4 bis 5 Augen und bei älteren auf 1 bis 3 Augen, ohne irgend welche Rücksicht auf Stellung der Zweige ete. zu nehmen. Die Formen sehen dann aueh darnach aus. Ueber- haupt scheinen die Engländer in der Anzucht der laubabwerfenden ; Gehölze noch Manches von uns Deutschen lernen zu können. Diese - sommergrünen Gehölze werden im Verhältniss zu den Coniferen und 1 t und viel zu wenig ange- Dlanzt. Namentlich in der Nähe: der Häuser wird fast nichts an- der epfl: ee me u wu, was ja in man- — 320 — cher Hinsicht ganz hübsch ist, im Allgemeinen aber den Gärten ein .düsteres und unfreundliches Aussehen giebt. Eine andere Leiden- schaft der Engländer, die sie zu fast lächerlichen Ausschreitungen veranlasst, ist die für Felspartien, Selbst der kleinste Garten, und wenn er nur einige Quadratmeter grass ist, muss seine „rockery*“ haben, die dann meist aus hellen Steinen aufgesetzt ist, und in jedem Villagarten liegen ein paar solcher Steinhaufen im ‘Rasen. Sodann herrscht eine grosse Vorliebe für gelb blühende und für wohlriechende Pflanzen. Mimulus moschatus und M. Harrissonii sind daher gerade wie gemacht für dieselben, und so findet man denn auch in jedem Haus, wo irgend etwas auf Blumen gegeben wird, wenigstens einen „Musk“. E "Wie Sie wohl schon aus Zeitungen ete, gehört haben werden, hat der letzte Winter hier wieder viel Schaden gethan, und trotz- dem das Thermometer nicht unter — 17 Gr. R. gefallen ist, haben hier viele Pflanzen gelitten, die bei uns in Deutschland viel härtere 2. 2 Winter aushalten, was wohl hauptsächlich dem feuchten Sommer 2 zuzuschreiben ist. So haben Abies Nordmanniana, A. Pinsapo, A. 00° mumidica fast alle Nadeln an den vorjährigen Trieben verloren und = auch das Holz scheint hier und da etwas gelitten zu haben. Auch von A. lasiocarpa haben einige Exemplare etwas abbekommen. Die gewöhnliche Cupr. Lawsoniana hat auch in manchen Exemplaren etwas gelitten, ebenso viele Varietäten von ihr, selbst Cupr. Laws. ereeta viridis, die doch in Deutschland ziemlich hart scheint. Picea- Morinda ist fast ganz erfroren. Cedrus Deodara hat stark ge- litten ‚ weniger ihre Varietät Cedrus Deodara robusta und €. Li bani. Cupr. pirifera und Cupr. obtusa sind ganz ohne Schaden = durchgekommen, ebenso ihre Varietäten, mit Ausnahme der Cupr. elitten haben dagegen alle die anderen Cupressus-Arten, als C. ma- erocarpa, C. MacNabiana ete. Araucaria imbrieata und A. Wellingtonia ben theilweis gelitten. Von den Pinus scheinen P. murieata, iniana, -P. insignis, P. Don Pedro fast ganz erfroren zu e . und een ee Arbutus ete. er obt. tetragona aurea, auch Cupr. nutkaensis ist unverletzt. Stark l die uyasgeise meist ohne Schaden durchgekommen sind. I — 321 — Acer platanoides L. var. aureo-variegatum Buntzleri. (Hierzu Tafel V. Vergl. Monatsschr. 1880 $. 247.) Vor 3 Jahren ist bei Herrn Baumschulbesitzer Buntzel in Nieder - Schoenweide bei Köpenick an einem 2jährigen Sämling eine sehr hübsche buntblättrige Form von Acer platanoides entstanden, welche Herr Buntzel entsprechend vermehrt und als konstant be- funden hat. Wir on. uns nicht, eine so schöne Form Zeichnung und Blatt schon gesehen zu haben, überhaupt scheint = soldeckige ren von Acer platanoides selten; man findet sie n den Katalogen der Baumschulen nirgends aufgeführt und selbst ” dem reichhaltigen Arborehin Segrezia anım des Herrn Dr, La- vall& ist sie nicht verzeichnet, nur in Hartwig & Rümpler, ' Ulustrirtes Gehölzbuch p. 51 ist Acer platanoides aureo-variegatum Hort. als Spitz-Ahorn mit gelbbunten Blättern genannt, eine weitere ‘Notiz aber nicht gegeben ie Blätter unserer Form sind schön dunkelgrün, mit lebhaft goldgelben Flecken, die meist eine Seite der Lappen ganz einneh- men, und dürfte sich der Baum als Solitärpflanze gewiss sehr eignen. — Da viele veredelte Ser an den Augen während der Nacht vom 19. bis 20. Mai d. J. erfroren sind, so kann leider die Sorte erst nach 2 Jahren in den Handel kommen IX. Allgemeine Versammlung deutscher Pomologen und Obstzüchter in Würzburg vom 7. bis 10. Oktober 1880 verbunden mit einer Ausstellung. Nach Beschluss der VIII. allgemeinen Versammlung deuiader Pomologen und Obstzüchter zu Potsdam hat die nächste Versamm- | lung und Ausstellung in Würzburg stattzufinden. 1; Dieselbe wird vom 7. bis 10. Oktober abgehalten, ud zwar die Versammlung im städtischen Schrannensaale, die Ausstellung ee aber in der Ludwigshalle zu Würzburg. ‚Der unterzeichnete Verein beehrt sich, desuach kraft des ihm übertragenen Mandates die verehrlichen Pomologen und Obstzüchter zu reger Beihalesse” an ai Versammlung und Ausstellung unter | < Bezug auf a ergebenst: ‚einzuladen. Würzburg, den L: RE 1880. > Dr fränkische Gartenbau-Verein.. n “ =. Seuffert, se Ann _ > ‚Heim, Sekret, r = EDE —- E A. Programm der Versammlung. er Mittwoch, den 6. Oktober. | Abends 7 Uhr. Versammlung im Schrannensaale zur Begrüssung us der eingetroffenen Mitglieder, sowie zur Besprechung über die - a, Wahl der Präsidenten und Schriftführer, sowie der Preisrichter. Donnerstag, den 7. Oktober. Vormittags 9 Uhr. Konstituirung der IX. allgemeinen Versamm- lung der deutschen Pomologen und Obstzüchter, sowie Ernen- ..... nung der Präsidenten, Schriftführer und Preisrichter. Hierauf 10 Uhr. Beginn der Verhandlungen mit Vortrag Nr. 1. Um 11 Uhr. Feierliche Eröffnung der Ausstellung durch ne Vor- ä sitzenden des Lokalkomites. 1 Uhr. Mittagessen in verschiedenen Hötels. Nachmittags von 3 bis %5 Uhr. Allgemeine Versammlung, Abhal- tung des Vortrages Nr. 2, sowie BrSE der im Programm ai aufgestellten Fragen. y 6 Uhr. Sitzung des deutschen Pomologen-Vereins iu han Lo- kale zum Zwecke der Rechnungs-Ablage, Ernennung der Rech- > nungs-Revisoren und Uebergabe der Reehnungsbelege an dieselben. oe Abends. 8 Uhr. Zusammenkunft nd gesellige ERREIOSDE In & _Theatersaale, Freitag, Ton 8. Oktober. Vormittags 8 bis 10 Uhr. Besichtigung der Ausstellung. 10 bis %1 Uhr. Allgemeine Versammlung, Vortrag Nr. 3 und 4, Fortsetzung der Berathung der Programmfragen. = en: Mittagessen in verschiedenen Hötels. E- Nachmittags 3 bis 5 Uhr. Sitzung des Pomologen - Vereins im Sehrannensaale, Vorlage und Berathung neuer Statuten und . Innerer Angelegenheiten. ‚D% bis 7 Uhr. Besichtigung der Stadt und Umgebung. x Uhr Abends. Allgemeine Versammlung, Vortrag Nr. 5. Nach nioaas Bee: Unterhaltung im Theatersaale. Ä a Samstag, den 9. Oktober. wu as Nachmittags 2 Uhr. Exkursion nach Karlstadt a. M. zur Besich- tigung der Müllerstein’schen Baumschulen. 8 Uhr Abends. Festliche Abendunterhaltung im Platz’schen Garten, Sonntag, 10. Oktober. Früh 10 Uhr. Vortrag Nr. 6 u. 7, Fortsetzung und Schluss der - 154) . < aa Berathung der Programmfragen, Bestimmung des nächsten Ver- sammlungsortes und Wahl des Geschäftsführers für die X. allge- meine Versammlung deutscher Pomologen und Obstzüchter. Uhr. Preisvertheilung in den Ausstellungsräumliehkeiten durch den Vorstand des Preisgerichts. Die zur Verhandlung kommenden ERRREN sind: a. Vorträge. Ueber die Zielpunkte und die weitere Entwickelung des Vereins. Referent: Herr Med.-Rath Dr. Engelbrecht zu Braunschweig. Ueber die Geographie der Obstsorten im Königreiche Baiern. Referent: Herr v. Effner, Direktor der Kgl. baierischen Hof- gärten zu München. Ueber das Erfrieren der Pflanzen, “Referent: Herr Hofrath und Universitäts-Professor Dr. v. Sachs zu Würzbure. Ueber den Werth der Gewinnung neuer Obstsorten. use ‚ Herr Universitäts-Professor Dr. Seelig zu Kiel. Ueber eine weitere Ursache des Krebses der Aepielbäume. Bat ferent: Herr Goethe, Direktor der Kgl. Obst- und Weinbau- Lehranstalt zu Geisenheim a. Rh. 5 Ueber die Düngung der Obstbäume. ee Herr ern unhars Noack zu Bessungen bei Darmstadt, Mittheilungen über den Erdbohrer im. Dienste des Obstbane Referent: Herr Direktor Goethe zu Geisenheim a. RR b. Fragen zur Berathung. Welche 50 Aepfel- und 50 Birnensorten sind. für die. zes = Er ‚denen Zwecke, Gegenden u. s. w. zunächst der Berücksichtigung Mi der Pomologen und Obstzüchter zu empfehlen? ‚Referent: Herr a Garten-Inspektor Lauche zu Potsdam. “en 3 mh neue ge) warden, in der "rich der Hoch = - — 324 — und kiesreichem Boden mit Erfolg kultivirt werden? Referent ad 2 u. 3: Heır Schüle, Direktor der Kaiserl. Obt- und Wein- bau-Lehranstalt zu Brumath bei Grafenburg im Elsass. 4. Welche Ausdehnung haben in den Obstbaumschulen der mit der Baumzucht wechselnde Gemüsebau und die Erziehung der Kern- obststäimme mit Rücksehnitt des Leitzweiges gefunden? Referent: Herr Direktor Dr. Medieus zu Wiesbaden. 5. Welche Vorbeugungsmittel kann die Obstkultur gegen starke Winterfröste und deren Nachtheile anwenden? Und: Was hat der Baumzüchter zu thun, um eingetretene Frostschäden nach Mög- lichkeit in ihrer Wirkung weniger nachtheilig und auch theil- weise unschädlich zu machen? Referent: Herr Dr. Lucas, Di- rektor des pomologischen Instituts zu Reutlingen. 6. Welche Erfahrungen sind über die Einwirkungen des Frostes auf die Obstbäume in den verschiedenen Gegenden Deutschlands ge- macht worden? Referent: Herr ee Dr. Seelig zu Kiel. 7. Welche Obstsorten haben sich nach da bierüber gemachten Er- : fahrungen im vergangenen strengen Winter als frosthart bewährt? Referent: Herr Garten-Inspektor Koch zu Braunschweig. 8. Wie kann die Volksschule dem Obstbau nützen? Referent: Herr Lämmerhirt, Geschäftsführer des Landesobstbau - Vereins für das Königreich Sachsen. 9. Sollen die Obstbäume bei bezw. nach dem Verpflanzen beschnit- ten werden oder nicht? Referent: Herr A. Arnold, Landwirth- schaftslehrer zu Bitburg in der preuss. Rheinprovinz. 10. Auf welchem Wege lassen sich reiche Obsternten am vorthail- haftesten verwerthen? Referent: Herr KreiswandergärtnerSchmitt zu Würzburg. 11. Ist es und. warum ist es rathsam, das Pincement (Entspitzen junger Triebe) bei Körwobellannen möglichst zu beschränken; sollen wir dasselbe mehr zur Erlangung der Form oder zur Er- ne langung kurzer Fruchtzweige verwenden, wie sind letztere bei beschränktem Pincement zu behandeln ? | s Welches ist die ‚geeignetste Zeit zum an 3 Triebe = : e für künftige Fruchtreben bestimmt sind? Auf m ng fe nn vr “ welche Länge ist die Operation auszuführen? Referent ad 11 und 12: Herr Garten-Inspektor Koch zu Braunschweig. Sollte nicht eine permanente Prüfungs-Kommission zur Beurthei- lung neu eingeführter Obstsorten, welche jährlich zusammen zu treten hätte, eingeführt werden? Referent: Herr Kreiswander- gärtner Schmitt zu Würzburg. . Haben sich die s. Z. empfohlenen Aepfelsorten Scott’s Reinette und Öberdieck’s Reinette in den letzten 5 Jahren bewährt oder nicht, und welche von beiden verdient den Vorzug? B. Programm der Ausstell ung. . Für die in der Ludwigshalle stattfindende Ausstellung sind alle Sorten Obst, dessen Produkte, Obstbäume, Topf-Obstbäume, die dem Obstbau dienenden Instrumente und Apparate, wissenschaft- liche Arbeiten, Werke über den Obstbau, Gemüse u. s. w. bestimmt. ‘Die Anmeldungen hierzu haben bis längstens 18. September bei dem Ausstellungs - Kommissionsmitgliede Herrn Kreiswander- gärtner Schmitt zu Würzburg zu geschehen, und haben die Angabe des Gegenstandes, Umfang der Sammlung, namentlich ‚auch die Anzahl der auszustellenden Sorten zu enthalten, worauf ” > ” dem Aussteller die betreffende Ausstellungs-Ordnungs-Nummer übermittelt werden wird. Die Sendungen selbst haben längstens bis zum 4. Oktober Abends franko in Würzburg einzutreffen und sind zu adressiren an die „Ausstellungs-Kommission des Würzburger Pomologen-Kongresses, Ablage: Ludwigshalle Würzburg.“ Wird die Rücksendung des ausgestellten Obstes nicht ausdrück- lich gewünscht, welehem Wunsche auf den Verzeichnissen Aus- druck gegeben werden wolle, so erfolgt die spätere et zu Gunsten der Ausstellungskasse, Rücksendungen erfolgen auf Kosten des Ausstellers. Sämmtliche Obstsorten sind in mindestens 3 gut entwickelten Exemplaren einzusenden (bei Neuheiten sind Ausnahmen zu- lässig); sodann ist-jeder Sendung ein genaues Verzeichniss der be- treffenden Obstsorten beizulegen und die Höhenanlage, unter wel- eher die ausgestellten Früchte gewonnen wurden, er sa an- E näherungsweise zu bezeichnen. Hierbei e so. weit eg sich der Namen des Ulstriren 2 Ey | 86 — Handbuches der Obstsorten zu bedienen, auch sind die Namen oder wenigstens die betreffenden Nummern des Verzeichnisses auf den Früchten selbst zu befestigen. Einsender, denen an Berichtigung der Namen ihres Sorti- mentes gelegen ist, haben das Verzeichniss doppelt beizulegen, um das Eine, so weit thunlich, revidirt nach der Ausstellung wieder zugesendet erhalten zu können, während jedes nur in einem Exemplare eingereichte Verzeichniss für den Ausstellungs- bericht zurückbehalten werden muss. Sämmtliche Verzeichnisse haben zudem an hervorragender Stelle die dem betreffenden Aussteller zugewiesene Ordnungs- Nummer zu tragen. Ebenso müssen alle eingehenden Kolli mit obiger Ordnungs-Nummer sowohl auf dem Deckel wie an einer der 4 Seiten versehen sein. Das Auspacken und die Aufstellung haben die Herren Einsender selbst nach den Anordnungen der Ausstellungs - Kommission zu besorgen. Auswärtigen, welche dies nicht selbst besorgen können, Er wird solches auf Wunsch von Seite der Kommission bewerkstelligt. 2 Das Komite behält sich vor, den ausgestellten Sammlungen SE i a Früchte zum Zwecke wissenschaftlicher Untersuchungen - zu entnehmen. ' Die Ausstellung erfolgt gesondert nach Produktionsländern ze es innerhalb dieser nach den Höhenlagen. 0 8, Zur Prämiirung derjenigen Gegenstände und RN RN, weiche a Re ‚sich auszeichnen, sind Ehrengaben, sowie eine entsprechende An- zahl Medaillen verschiedener Art und von Prämien zur Verfü- gung des über die Zuerkennung derselben ernannten Preisrichter- 3 amtes gestellt. a . Die Ausstellung. ws am Donnerstag, der. Oktober, fräh u a hr, eröffnet werden, und bleibt die Bestimmung über Schluss | Serrelben: dem age des fränkischen Barkenlan vor- : ® a a ch hluss derselben dürfen Ausstellungsgegenstände ni . C. Allgemeine Bestimmungen. 1. Am 6. u. 7. Oktober werden Mitglieder des Komites (dieselben sind kenntlich an einer blauweissen Schleife im Knopfloche) beim Eintreffen der Eisenbahnzüge in der Bahnhofhalle bereit sein, die Gäste zu empfangen und Auskunft zu geben. Das Aufnahme-Bureau befindet sich im Schrannensaale, und wer- den die Theilnehmer des Kongresses ersucht, sich daselbst mög- lichst zeitig einschreiben zu wollen, um gegen Erlegung von 3 Mark die Mitgliedschaft zu erlangen. _ Zugleich wird ihnen eine für die öffentlichen Verhandlungen und alle Tage der Ausstellung geltende Einlasskarte nebst Kon- gress-Abzeichen ausgehändigt werden. ‚ Bezüglich der Gasthöfe, welche durchgängig dem Ausstellungs- und Versammlungs-Lokale nahe liegen, wird sowohl am Bahnhof wie im Anmelde-Bureau Wohnungsnachweis gegeben und Aus- kunft über Preise der Zimmer etc. ertheilt, Die Würzburger Tagesblätter werden die Mitgliederliste, sowie Alles, was mit der Versammlung resp. Ausstellung in Verbin- dung steht, zur Kenntniss der Mitglieder bringen. Ein offizieller Bericht über die Ausstellung und Versammlung Se kommt später zur unentgeltlichen Vertheilung. ee Das Würzburger Lokal-Komite ae zur gg der IX. allgemeinen Versammlung deutscher ee Pomologen und Obstzüchter. 2 ; Der Ehrenpräsident _ © Vor Vorsitzende ee Fr. Graf von Luxburg, J. M. Seuffert, ee K. Kämmerer und ge . Kgl. Notar. ee \ Der a Be. ee Nachschrift Er Redaktion. r Bei der Wichtigkeit der Würzburger Boinalaga Belag = bitten wir alle Interessenten dringend, zu erscheinen. Mögen. auch “ viele Vorträge ausfallen, Eins muss geschehen: die Einigkeit: in der = Leitung des deutschen Pomologen-\ Vereins muss wieder ne u ‘werden! Mögen Alle, die da erscheinen, | Ge be- lt, aller Hader ae sein! ae ee N) sag | wre Gubens Obstbau. Im vergangenen Jahrgang 1879, Heft 9 der Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, fanden wir eine Abhand- lung von W. Lauche „Der deutsche Obstbau und die deutsche Po- mologie“. Darnach scheint Guben als Obstbau treibender Ort in Berlin fast gar nicht mehr gekannt oder vergessen zu sein, und den- noch ist Guben thatsächlich, schon ehe Werders Obstbau erblühte, die eigentliche Obstkammer Berlins. Wir erlauben uns daher, einen kurzen Abriss über Gubens Obstbau nachstehend zu geben. Wein- und Obstbau sind in Guben schon seit Jahrhunderten eingeführt; die Chronik sagt, dass schon im 13. Jahrhundert neben Wein vom hiesigen Kloster aus hauptsächlich der Anbau der Kir- 00 sehen empfohlen wurde. Der Obst- und Weinbau ist auch später an von Gubens Bürgern auf den sehr günstig gelegenen, im Halbkreise um die Stadt liegenden Höhen fortbetrieben worden. ae | ' Als Guben mit der Niederlausitz 1817 dem preussischen Staate . einverleibt wurde, erhob sich Gubens Obstbau schon zu bedeutender Höhe; die ganzen umliegenden Städte wurden per Achse mit hiesigem Obst versehen, und bei seiner Lage an der Neisse gingen den ganzen Sommer hindurch Schiffsladungen, welche in Ratzdorf a. ©. von klei- neren Schiffen in grössere übergeladen wurden, die Oder entlang nach Stettin und durch den Friedrich-Wilhelmskanal nach Berlin. Von Stettin ging Gubener Obst dann wieder nach Kopenhagen, Stockholm, Danzig, Petersburg u. s. w. In Berlin, wo der Verkauf immer grösstentheils vom Schiffe aus und am Landungsplatze stattfand, bekamen die Gubener Obstproduzenten im Jahre 1840 den Sie - markt zum ausschliesslichen, den ganzen Tag dauernden Verkauf überwiesen. eig den späteren schnelleren Transport auf der Rgl. N hl 'kischen Eisenbahn begünstigt, verbreitete sich Gubens Obstban Auch auf: die beiden an Gubens Berge angrenzenden Ort- schaften Mück senberg und Germersdorf, denen sich späterhin noeh rere. me so ‚dass jetzt mindestens 2000 ha mit den ver- — 329 — telungen (und lediglich als Eisenbahn-Frachtgut) im Monat Septem- ‚her 1879 allein 340,000 kg, grösstentheils Frühbirnen, während die späteren Monate wohl leicht das Doppelte ergeben haben werden, Ausserdem sind im vergangenen reichen Obstjahr wohl minde- destens 2000 Viertel (a Viertel 160 1) Obstwein gepresst worden (ohne den Kirschsaft, der auch viel versendet wird). Zur Gewinnung des- selben sind noch 12 Pressen im Ort, die zum Herbst Tag und Nacht im Gange sind, denn in dem Maasse, als der Weinbau abgenommen, hat der Obstbau zugenommen. Dies sind denn doch wohl Aufstellungen, die bisher noch von keinem anderen Orte auf gleichem Breitegrade auch nur annähernd erreicht oder übertroffen werden; Grüneberg i. Schl. hat wohl noch mehr Weinbau, doch bei weitem nicht so ausgebreiteten Obstban. Mit grösstem Bedauern haben wir freilich schon seit Jahren wahrgenommen, dass wir in Beerenobst und Kirschen den Berliner Markt, den wir früher ja zum grössten Theil belegten, gegen Wer- ders aufblühenden Obstbau verlieren, welches wohl hauptsächlich seinen Grund hat in dem sehr nahen und bequemen Transport, bei dem von Werder aus das Sommerobst gegenüber dem Gubener fast gar nicht leidet, anderentheils ja auch in den Beschränkungen, denen wir in Berlin beim Verkauf unseres Obstes jetzt gegen früher unter- worfen sind. Werdersches Obst kommt, einen Tag in Tienen gepflückt, per Dampfschiff schon über Nacht sanft, one vom weiten Transport durchgeschüttelt zu werden, wie frisch früh zum Markt, während hingegen Gubener, an einem Tage gepflückt, in Körbe zusammen- 'geschüttet, am anderen Tage zur Bahn geschafft, erst am dritten Tage gegen Mittag, wenn der Markt beendet ist, unseren Verkäu- fern in Berlin vom Spediteur übergeben wird, folglich noch wieder, da der Markt dann geräumt werden muss, in Lagerkeller geschafft werden muss und am vierten Tage erst zum Verkauf gestellt werden kann. Da namentlich Sommerobst sehr leicht dem Verderben aus- gesetzt ist, so ist es ganz natürlich, dass wir gegen Werder beim a Sommerobst den Berliner Markt verlieren müssen. Als kleinen Beweis, dass wir hinsichtlich der Qualität desselben. ; wohl nicht zurückgegangen, könnten wir anführen, dass bei der ‚bie-, E sigen ee im ER ee unser r Verein auf en Bl Sommerobst die höchste Auszeichnung für Obst, eine grosse bronzene a Staats-Medaille, erwarb, a Als wir im vergangenen Jahre eine Einladung = Landes- Obstbau-Vereins für das Königreich Sachsen mit freundschaftlichem Schreiben vom Herrn Geschäftsführer Lämmerhirt erhielten, die Sommer - Ausstellung in Meissen zu beschicken, um auch Ver- gleichungen mit unseren Kirschsorten anstellen zu können, da zöger- ten wir wohl anfangs, der Einladung zu folgen, denn es wurde gel- en end gemacht, dass wir mit Sachsen, das durchweg bessere Boden- ;* qualität besitze, nicht rivalisiren könnten; doch da wir die freund- schaftliche Aufforderung nicht gut ablehnen zu können glaubten, so ET stellten wir eine Kollektion von 41 Sorten, darunter allein 20 Stück un neuere Sämlinge, zusammen und schiekten dieselbe ein. Und welche Genugthuung ernteten wir, als wir erfuhren, dass unser Sortiment nicht allein mit den sächsischen Kirschen den Vergleich bestanden, sondern dasselbe auch noch mit der grossen silbernen Staats-Medaille prämiirt worden war! : Um so mehr müssen wir bedauern, dass unser Obstbau, der in ee den Grenzen unseres weiteren Vaterlandes gekannt und. geachtet, et dass Guben, welches von so vielen Fremden, die es zur Blüthezeit besuchen, der Garten, die Perle der Mark genannt wird, in unserem ‚engeren Vaterlande und unserem Hauptabsatzorte von maassgebender Seite nicht einmal einer Erwähnung werth gefunden ist. Dies ist auch hauptsächlich der Grund, weshalb wir, die wir bei unserer vielen Arbeit wohl zu wenig reden und keine Reklame zu machen verstehen (unser Obst ıst in Berlin zum grossen Theil ja nur unter : „schlesischem* bekannt), jetzt mit diesem Erstlingswerk an die i Oeffentlichkeit treten. sea sind wir mit dem Sch Be : | Hk z. B. grosse Ochsenherzkirsche, Werdersche schwarze u. s. w., weit schlechtere Früchte lieferten, als unsere eigenen. Umgekehrt sollen gerade unsere Züchtungen anderwärts noch bessere Früchte- liefern, als bei uns; wahrscheinlich mag bessere Beschaffenheit des Bodens die Ursache sein. Wenn auch deshalb schon viele unserer guten bewährten Sor- ten, wie From’s, Krüger’s, Leschken’s schwarze Knorpelkirsche, Winkler’s weisse u. s. w. längst den Weg aus Gubens Grenzen . hinaus gefunden haben, so bleiben die übrigen doch nur dem Züchter, sowie im engeren Kreise bekannte Spielarten, die wir, um Geschäfte zu machen, auch nicht zur Verbreitung bringen. (Schluss folgt.) Vermischtes. Der chinesische Gesandte besuchte am Sonntag, den 11. Juli, N achmittags, mit seiner Gemahlin und einem Attache die Baumschulen von L. Späth zu Neu-Britz bei Berlin und besichtigte das grosse Etablissement mit vielem Interesse. Beim Abschied pflanzte er dem Besitzer als Gedenkbaum eine chinesische Kaiser - Eiche (Quereus Daimio), auf welche im Reiche der Mitte die chinesische Seidenraupe (Yamamai) leben soll, und seine Gemahlin pflanzte einen bei uns _ erst in neuester Zeit aus China eingeführten Gold-Juniperus (Juni- perus chinensis, femina aurea). Erst gegen 7 Uhr verliessen die Herrschaften, ‚sichtbar PERRUER, die ausgedehnten Kulturen. a. 2) en Mittel gegen den Rosentkän. Graf du Bes macht =. ee in der Revue hort. folgendes Mittel gegen den Rosenschimmel en : kannt: Er löste 2 bis 3 g Salz in 1 1 Wasser auf (ca. 30 g sul 1 gewöhnliche Giesskanne) und begoss damit die Rosen Morgens und Abends 2 Tage hintereinander. Am 4. Tage war der Pilz aufdr . Oberseite verschwunden. Es wurde dann mittelst. einer gekrümmten. Giesskanne auch die Unterseite der Blätter begossen, ‚und nach 4 Ta- ei gen war das Laub wieder schön grün, ia dem beregten Fall zwar ij immer noch etwas ERBaR weil. das Verfahren zu a. San =‘ ne ‘Von der Grossartigkeit der diesjährigen Hamburger Fa Ausstellung (vom 14. bis 18. April 1880) sprechen allein folgende Zahlen über den Besuch, die von dem Schatzmeister Herrn A. Bande ; mann aufgestellt sind: Dr Mittwoch, den 14. April. 5319 Besucher, davon : 1409 Eintrittsgeld zahlende, i 1309 43 M.... 3927 M,, | 100 41,50 M. . 150 „ = ae KV 4077 M. E a Donnerstag, den 15. April. 4306 Besucher, davon 3905 Einrittsgeld zahlende, | we 338 42 M....076M, | .. ae ee ee we i ; : 1303 5 er Freitag, den 16, April. ee 7783 Besucher, davon ng Eintrittsgeld ea N | | N 5785 A1M.... 5785 M., | 644 a 0,50 M. . 322 ” 6107 5 es : : Sonnabend; den 17. April, Ds 7547 Besucher, davon BRD range RenNe, et. MORE Meen ne er > BIER 0,50 M. 461,50 „ Ben 5865,50 „ DE a den: 18. Apr, ar 870 Banh davon 18, 026 ER zahlende a Hr M. OB mt-Resultat: — 33 — 3) Anzahl der Mitglieder 1080. 4) Nach $ 5. diesen zuständige Karten 2160, 5) Gratiskarten für Gehülfen und Aussteller 780. 6) Geld-Ertrag 32 365,50 M. Neue Literatur. R. Schomburgk, Report on the progress and condition of the Botanie Garden and Government Plantations during the year 1879. Adelaide, 1880 fol. 16 $. — Enthält wiederuur eine Fülle interessanter Beobachtungen, auf die wir noch öfter zurückkommen werden. Dierich, Bericht über die Thätigkeit des Vereins für Gärtner und Gar- tenfreunde für = Jerichowschen Kreise zu Burg und Genthin im Jahre 1879, Genthin, 1880. 38 $. — Der junge Verein, am 2. März 1879 gegründet, ‚ entfaltete in seinem ersten Jahre ein reges Leben, wie sich aus den interessanten Abhandlungen ergiebt. Möge er so fortfahren! Burmester, G., und Bültemann, A., Der Spargelbau, mit besonderer Berücksichtigung der Braunschweiger Kultur. eg Grünebergs Buchhandlung, 1880. kl. 8. 378. Mit Tafel. Preis 80 Pf., in Partien für Vereine billiger. — Wir empfehlen diese kleine Schrift Ns Spargelbauern und solchen, die es werden wollen, angelegent'ichst. rdieck, J. G. C., Deutschlands beste Obstsorten. Anleitung zur Kenntniss ee Anpflanzung einer, nach strenger Auswahl zusammengestellten Anzahl von Obstsorten, mit besonderer Berücksichtigung derer, welche auch in trockenem Boden noch viele und gute Früchte liefern, — nur in feuchtem Boden gut gedeihen. Leipzig, Hugo Voigt, 1880. gr. 8. 1. Lief. — Dieses hinterlassene Werk des "berühmten Pomologen erscheint in 6 Lieferungen a 1,50 M. und bedarf es kaum noch eines Hinweises darauf, dass jeder Pomo- E sich in Besitz des Buches setzen sollte. Wir kommen noch eingehender darauf zurü:k Hlarkenhorn. Adolph, Dr., Jahresbericht des Präsidenten des deutschen Weinbau-Vereins für die Zeit vom September 1878 bis 1879. 8. 8 8. Bericht über die Thätigkeit des fränkischen Gartenbau-Vereins im Jahre 1879, nebst en aus den Sitzungsprotokollen. Würzburg, 1880. ; - Der e Gartenbau-Verein gehört unstreitig zu den thätig- sten im deutschen Reiche und hat ganz besonders zur Hebung des Obstbaues viel gethan. Der diesjährige Jahresbericht enthält sehr interessante Notizeu über die Statistik des Obstbaues und viele andere beachtenswerthe Mitthei ilungen. H. Hoffmann in Giessen. Nachträge zur Flora des Mittelrheingebietes. ‚Fortsetzung. (Abdruck aus dem XIX. Bericht t der oberhess. Ges. für Natur- und Heilkunde.) 8. A478. : : Derselbe, Phänologische Beobachtungen in Giessen. 8. 48. — Eine in- teressante Tabelle über die Zeit des Blühens und Fruchtens verschiedener Ge- wächse von 1872 bis 1379. i Just, L.,. Prof. Dr., BEER über die Thätigkeit der badischen Samen- ee mg gerne EN — 334 — Preisverzeichnisse sind eingegangen von: Rougier-Chauviöre, Paris, 152 rue de la Ro quette. Prix - Courant 1880.- Na und Ber met sowie ar ee _ Dersilhe Catalogue 3 Dahlias 880. — M. van Wawer e in Leeuwenstein, Hillegom bei Haarlem pe Berk dee 1850, — "st. Ne Waveren & Kru in Bessuhein bei Haarlem. Blumenzwiebeln 1880. — Gustav Adolph Schultz, Berlin © Eckartsberg. ie: Berliner und Haarlemer arg iebeln. AnBeeE sliste 1880, Li Prei inden, Gand, Belgique, Catalogue general. Nr. 1880. 116 $, wi v2 m Bull, Kin ngsroad, Chelsea Vers Retail ala Kuno new RER ehe are plants, Nr. 164. 1598. — H. Krelage & Sohn, En Haarlem. Engros- Dee Nr. 3452. 1. Lieferung Blumenzwiebeln etc. 1880—81. 48 S. Personal-Nachri achrichten.’ Die Privatdozenten Dr. L, Wittm ack und Dr. P. Magnus sind zu ausser- ordentlichen den in der philosophischen Fakultät der Berliner Univer- sität = en Roh. Ing Irelst is Direktion der Kgl. Gewächs- zu Laeken bei Brüssel ü en. — He miny, seit länger denn ır Do J ahren "bei Veitch & Sons in oe thätig und berühmt wegen seiner Kreuzun gen von Orchideen, hat sich zur Ruhe gesetzt. — Unser Mitglied der Bar eier Eduard Sältzer zu Eisenach + am 14. Juli. Sprechsaal. Segge auf Wiesen. Im Juniheit der Monatsschrift finde ich Frage und Antwort wegen Segge als Kuhfutter. Zeitig, d. h. so lange Carex noch zart und weich, also Anfang Juni, ge- mäht, giebt es allerdings ein fressbares Heu, bekommt dasselbe beim ren einen Regenpuss, so ist dies noch besser, da solches beregnetes Heu nae Trocknen lieber von den Kühen Heu hohe wird; als unberegnetes, natürlich aber i i Heu haben. ch behandele jetzt meine geseggeten Wiesen wie folgt: Die Wiese wird ‘ mit mm (naliläckteete | Erde! Flugsand, nieht Kies) überfahren u resp. Se nöthig, mit der Harke ce geebnet. erw 2 bis 3" w schmale Bbkmegekber zur Trockenlegung gezogen, darnach etwas kurzer & e dünger oder bessere Acker-Erde über den aufgefüllte en Sand gestreut, mit ei ischung daue: er Wi 5 für Ansamung moorig, iesen angesäet (Metz & Co.) und ieser Samen mit der Harke leicht untergebrac Auc ie Ansaat mit schw em allein geschehen. ag vom ersten Sch : Klee war dieses Jahr, wo hier überall über ge ringen Ertrag geklagt wurde, ca. 10 Ctr. pro Mor- gen, also 3mal so Sr als Segge und weit Se Heu. Die Arbeit des Auffüllens und Ansäens kann gerade gegenwärtig im Jun ugust ausgeführt werden und giebt im folgenden Jahre, wie oben RE geich lohnenden | Ich zweifle nicht, dass, wenn Herr J. H. einen kleinen Versuch nach meiner An macht, er sehr bald den grossen Unterschied zwischen ge seggeten- und aan Wiesen zugestehen wird, und keineswegs zum Nachtheil seiner Kasse uli 1880. Sesnerg dürfte ich vielleicht hinsichtlich ‚der im asasie mmeron Wien. 2. Kante zahl te der für gute Narkthe das H, 2, iR In der hiesigen Gegend sind grosse Warthe-Wiesenflächen 2 a nd 1000ha besprochenen Ausflug d es Vereins nach Werder Unter lebhafter Betheilieung von Damen und Herren and am Sonnabend den 3. Juli, eine Exkursion des Vereins zur Beförder rung des Gartenbaues nach Werder statt. Leider konnte die beabsichtigte Dampfschifffahrt von wen nach Werder nieht unternommen werden, da das Da ampfboot nicht zu haben war, es wurde deshalb die Fahrt per Eisenbahn gemacht, a er in Potsdam auf dem Brauhausberge den Kaffee eingenommen. Die Herren Aug. ritze, Carl Puhlmann und Wills übernahmen freundlichst die Führung und gina zur EEREMeR ing der Gesellschaft bereitwilligst die Erlaubniss zum Pflücken nach Belieb Interessant war es für den Fachmasn, zu sehen, dass die inteiiehnten Züchter die alte Methode der Düugung in Gruben z. Th. ver- la ngung, vorläufig probeweise, je aben. An d :ndessen n v. Malinowsky, Theil und wechselten Toaste der mannichfachsten fe "Die } Rückfahrt erfolgte von der Ueberfahrtsstelle aus in Kremsern bis Wildpark. Erstes Verzeichniss der gezahlten Beiträge zum Grabdenkmal von Prof. K. Koch. 1. Petzold, Pfarrer und Sup.-Verweser, Kl.-Glienicke bei Potsdam 5,— Mk. . Späth, Franz (in Firma L. u Baumschule, Berlin. . 40,— am . 3 1 = . Dr. Ascherson, Berlin 0,— W. 4 2 5. Prof. Dr. A. Hoffm Se "Geh. Reg. -Rath, Berlin (Anweisung durch er ” _— artini) £) » = rroi. Dr. 2. u. 0,— ,„ 7. Ströll, Direktor 3 Ketäarssckan. Hypotheken-Wechselhank a Den 8. Kre stzschmar, Pastor, Seefeld bei Drossen EL NET 3 BeT, 1tZ FR SR I, — Pr 10. Hilde en RER Mühlhausen i 1. Ells. ee EEE 11. W. Sonntag, Be rlin . er . 2D,— i, 12. Freiherr v. Hohenbr uck, 'Arth,, „Wien . ee 6 F1) a Geh. ‚Staatsrath, Weim . 20, 14. Vo ‚ Geh. Justizrath a. D., Ber 2 Be 15. Dr. es ee er 6 aterkeidi Nr: - nee 16. Freiherr v. eim, Weinheim a a 17. Gartenbau- kei Poksda (d. Rendant E. ‚ Hora). RE 18. Prof. Dr. Witt ack, Berlin . te 20,— „ 104 ok litz Eu 20,— ı„ 20. Bading rar Berlin en 21 Becker, B., vi „Schl... er ee Ar, 22. Bleyer, Basta Inspaktin Be 'bei Kottbus . . ER Han I 25. Eggeling, Hofrath, Hildburghaus 10,— ı,, 24. Johannes, Rittergutsbesitzer, Karlshof bei "Neu-Lewin- u m; 18,25. Mk. une 3 Hierzu It. veröffentlichter Liste von de Jonge van Ellem x in Holland gesammelt . . 502,80 Fi. ee wu “353.40 Mk. Um weitere gütige Einsendungen (an Herrn Baumschulbesitzer Das Kon A Ber- ‚lin SO Köpenickerstr. 154) bitt = der Erienben: "Ausstellungen ı an der Lansing in | Septem “=. 21 ..Der oder (ash; veröffentli a Spezial. EIER e). 5 2 Se Ausstellung, 1. bis. 30, ‚September. Offen für. ae Fr . Länder. des I Auslandes n- un a) können ifo und auch est wmitlbr vor der 3 Aare ye pflanzt werden, Platzmie — 3356 — b) ran im ‚gedeckten Raume. c) Erzeugnisse der Samenkultur, im gedeckten Raume und im Fre d) Garten-Tndustriesegenstände „ wie Pavillons, ee „in offenen Hallen u €) lerne: n Bedeikiih Raume. f) Etiquettirung. DR önkutrens in allen ihren versehiedenen An II. Erste temporäre en Im 1. ii 8. September. a) Topfpflanzen, im gedee b) Abgeschnittene ne. im late Raume. €) Gemüse, in offenen Hallen d) Frühobst, Biertichet in offenen Hallen 0 sstellung, 23. bis 30. September. a) Topfpflanzen, in gedecktem Raume. b) Abgeschnittene en im gedeckten Raume. ce) Gemüse, in offenen Hallen Hierm unden: a Eine Spezial- -Kartoffel- Ausstellung, 23.bis30. September, offen für alle Länder Oesterreich-Ungarns, und wird im Anschlusse an die zweite temporäre Ausstellun gr | > N = @ mr eo @ 5 je) B m. Si Es a VI. Eine een e Obst- ee al 23. bis 30. ee er für alle Länd Oesterreich imgnde s, abgehalten werden, für he beide ee pe al-Ausstellungen eigene Programme vorlie ne die über Wunse kapssendeh ode — Mit letzterer ist die konstituirende 1 Wanderversammlun mlung des zu begründenden österreichischen Pomo- ogen-Vereins Auneliung beim Ausstellungs-Komitö in Graz. Fremde Aussteller zahlen the t. 635. Versammlung des Vereins ae. Beförderung des Gar- tenbaues. (Ausgestellte Pflanzen des Charlottenburger Gartenbau - Vereih. er, Aegyptische EURO WED, ‚Nacht frost in . am 3. er ärz cr. — Gul bstbau. — Vora ischtes. — Neue Literatur. — Eingegangene Preisverzeichnisse. — ersonal - Nachrichten, — echsaal. — Ausflug des Vereins nach Werder. — Programm der Gartenbau- Askellnne an der Landes- Ausstellung in Graz, September 1880. x es - Ordnung für die nächste Versammlung des Vereins zur erung des Eee es am Mittwoch, 28. Juli 1880, pünktlich nt Uhr, im Palm enhause des Königl. n Garte 1. Herr Hüttig: Ueber Euch Svensk Pomona, 2. Ueber Vertilgung der ag in Turk a” E Verschieden Die nächste Versammlung der Gesellschaft der Ger BER findet statt am Freitag, den August 1880, Abds. 7} Uhr de Ann Halle, Komma 20. Monatsschrift "> des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General- Yriga är - Vereins, Custos des Fe Era Museums, . Professor an der Uni Adresse des Vereins: Adresse des Schatzmeisters, Rentier SIE Berlin N., Invalidenstr. 42, Berlin $S., Alexandrinenstr Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mark. Annoneen pro gespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Verei - zur nt des Gartenbaues ng die Hälfte. Rabatt bei maliger Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei gg 20 pCt. Annahme in der Expedition der Be Berlin N, Invalidenstr. 42. No. 8. Berlin, im August 1880. 636. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 30. Juni 1880. Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wur- den Einwendungen dagegen nicht erhoben. Mit dieser Versammlung war zugleich die Begehung des Stif- tungsfestes laut Vereinsbeschluss vom 26. Mai verbunden. Der vom Direktor erstattete Jahresbericht wurde verlesen, der bisherige Vorstand wiedergewählt und dem Schatzmeister die De- charge ertheilt. I. Herr Drawiel legte hierauf einen Zweig von der Rose Ma- rechal Niel vor, der mit sehr grossen, halbkugeligen, gelbbraunen Sehildläusen besetzt war, und gab dies Veranlassung zu einer kurzen Debatte über die verschiedenen Schildläuse, Herr Schwarzburg hatte einige Töpfe Petunia hybrida ; ie eompacta multifora ausgestellt, die .. ge wundr- a bar schönen rothen Farbe mit weissem Mittelstreif wie wegen ihres äusserst niedrigen Wuchses den allgemeinsten Beifall fanden. Die Saat wurde im Jahre 1879 seitens des Vereins von Herrn Reich, . Herrenkrug bei Magdeburg, bezogen; Herr Schwarzburg hat nun- mehr diese Prachtexemplare zweiter Generation erzielt und wurde ihm dafür der Monatspreis zuerkannt. Herr Sehwarzburg bemerkte noch, dass im vorigen Jahre diese Petunien etwas verschieden aus- gefallen seien; er habe damals die niedrigsten zur Samenzucht be- nutzt und führe nunmehr die niedrigsten und die höchsten vor. Beim ersten Aufblühen ist die Farbe bedeutend dunkler roth, im ersten Frühjahr ganz dunkelpurpurn, je mehr Licht (Sonne), ” En desto heller wird die Blume. Kultur: Etwas zeitig im Glashaus es säen, einmal pikiren und im lauen Kasten in Töpfe pflanzen. Diese ’ Varietät trägt reichlich Samen (1 Pflanze 400 Korn), und ist es deshalb am einfachsten, sie aus Samen zu ziehen, zumal sie nicht zu varliren scheint. Sie eignet sich vorzüglich zu Teppichbeeten . aus Blumen. 2 Herr Dressler fügte hinzu, dass früher alle Petunien über- - wintert und aus Stecklingen vermehrt wurden. rn ‚Herr Bouch& berichtete über die reichhaltige Sammlung der aus dem botanischen Garten ausgestellten Pflanzen und machte be- ‚sonders. auf folgende aufmerksam: Casuarina nodiflora, eine hübsch buschig vaokaende Pflanze, wie alle Casuarina von schachtelhalmartigem Habitus. Sie und C. muricata sind die einzigen Gasuarinen aus Ost-Indien, alle an- deren wachsen in Australien. bemerkenswerther, als nur eine weibliche Pflanze vorhanden war, noch eine männliche Pflanze, allein diese stand zu der Zeit in einem kalten Ueberwinterungskasten; die weibliche Pflanze blühte auch früher und kann daher keine Befruchtung stattgehabt haben. Man n zu sen, die in Torreya nueifera, selbst aus Samen gezogen, was um so von der die Samen gewonnen. Der botanische Garten besitzt zwar - us hier also eine "Parthenogenesis (jungfräuliche Empfängniss) © annehme: ‚ ähnlich. 'wie bei der deswegen so berühmten afrikanischen ® dobogyae uehalin. ‚Bei. letzterer hält es ul Din —. 339 — Europa vorhandenen Exemplare sind fast alle Weibchen und die aus deren Samen gewonnenen waren wieder Weibchen. *) Bezüglich der Torreya ist noch zu erwähnen, dass es durch die gedachte Samenkultur gelungen ist, Pflanzen mit Köpfen zu erziehen, was früher, wo man sie nur durch Veredelung oder aus Stecklingen erzog, nicht möglich war. Vielleicht hält Torreya im Freien aus. Cycas Thouarsi R. Brown, aus Samen erzogen, den Hilde- brandt als C. eireinnalis eingeschiekt hatte, die Al. Braun aber als C. Thouarsi erkannte. Die Pflanze wächst viel rascher und üppiger als C. eireinnalis und verdient daher vollste Empfehlung. Geranium Backhausianum, eine hübsche dunkelpurpurne Staude für’s Freie. Pelargonium Endlicherianum, das einzige europäische Pe- largonium, blüht den ganzen Sommer. - Hoja bella, kultivirt sich am Fenster im warmen Zimmer sehr gut und hat fast den angenehmen Geruch der H. earnosa, der Wachsblume. Hippeastrum ambiguum X robustum, igneo-striatum. Geleitet von dem Bestreben, Hippeastrum zu erzielen, welehe nicht im Frühjahr, sondern im Sommer und Herbst blühen, kreuzte Herr Bouche H. robustum, welches s. Z. durch Dr. Blumenau in St. Catharina in grossem Maasse eingesandt wurde, mit dem einst von Herrn Gaerdt aus England bezogenen weissen, im Herbst blü- henden H. ambiguum Hook. Das Resultat ist eine stattliche Bastard- form, welche von Ende Juni bis in den Herbst blüht. Ob sie sich als Handelspflanze während des Sommers eignet, lässt Herr Bouch& dahingestellt, gegen den Herbst hin dürfte sie aber sehr gesucht sein. Linaria purpurea Hill., aus Neapel, eine alte, aber fast ver- schwundene kleine Staude, die sich gut für Hausgärten eignet. Artocarpus Canoni, eine neuere, prachtvoll dankelziiett. braune Blattpflanze für das Warmhaus. Ei, Ausserdem sind zu nennen: Myosotis : azorica Wäts,, Rosanowea eonspicua, Scaevola laevigata Pers., Relhania squarrosa Herit., eine ee Composite vom Kap, Rondeletia ‚speeiosa Lodd. (odorata Jacgq.), S es Professor Strassburger hat dass die Parthenogeneais er darauf beruht, dass Sprossungen vom Eikern in dem ERIERE Amann, RIP DUaE Ak Petronkkune m Babtyonen. werihn,.. Wr — 340 ° — aus West-Indien, Scabiosa Iueida Vill., eine niedrige, rosafarbene Alpine, Allopleetus speciosus (Gesneraceae), Gesnera splendens, Cam- panula caespitosa Scop., Sagina Linnaei Presl. (Spergula saginoides L.), die schöne Peperomia resedaeflora ete. I. Auf Veranlassung eines Schreibens des Herrn Ludwig Möller in Erfurt, Geschäftsführer des deutschen Gärtnerverbandes, beschloss die Versammlung, den deutschen Gartenbau-Vereinen die Winter- Ausstellung unseres Vereins nochmals warm zu empfehlen ‚und ihnen anheimzustellen, event. Ehrenpreise zu stiften, da die Frage der Erziehung guter Winterblüher eine nationale Bedeutung habe. II. Von Herrn Koopmann, Kaiserl. Garten-Direktor in Mar- gelan bei Taschkent, waren ein Aufsatz über Biota orientalis und einer über das Bluten des Eschen-Ahorns eingegangen, welche zur Verlesung gelangten und mit den dazu in der Versammlung ge- machten Bemerkungen in der Monatsschrift abgedruckt werden. Ebenso ein Aufsatz des Herrn Göschke in Proskau über die Wassersucht der Ribes, und eine Auseinandersetzung des Wirkl. Admiralitätsraths Prof. Dr. Neumayer betreffs Nutzbarmachung der Meteorologie für Land- und Gartenbau, im Anschluss an einige deswegen geäusserte Wünsche eines Mitgliedes, Herr Brix empfahl, die Sache Herrn Prof. Müttrich s Z. vorzulegen. IV. Herr Brebeck berichtete, dass in Karlsbad alle jungen Triebe der Buchen erfroren seien und diese Bäume ganz kahl da- stehen. Derselbe sprach sodann seine vollste Anerkennung über die so äusserst geschmackvollen gärtnerischen Anlagen des Herrn Garten- Direktors Neide um das neuerrichtete Denkmal der hochseligen Königin Louise im Thiergarten aus und stimmten alle Anwesenden ihm darin bei. | VW. Herr Wittmack legte Probehefte des von Herrn F. J. M. Bernrath & Frank, Gelbe Mühle bei Düren eignen ‚sich besonders für & . wenn sie gleich ge- = - Plumpe (in Firma Emil Petersen, Berlin SW., Oranienstr. 108) BE Bee. locht in den Handel gegeben würden. Endlich brachte derselbe ein Rundschreiben des Büreaus des Deutschen Gärtnerverbandes (Erfurt), mit dem dasselbe den Bericht über die Wanderversammlung des Verbandes in Hamburg übersandt hat, zur Kenntniss. Aus diesem wird vom Verbande besonders hervorgehoben der Vortrag unseres Mitgliedes Herrn Perring über die Aufgaben der Gartenbau- und Gärtner-Vereine gegenüber der gärtnerischen Berufsbildung, Nach Schluss der Sitzung erläuterte Herr Bouch& im botani- schen Garten die verschiedenen Formen von Thuja orientalis und oceidentalis im Anschluss an die von Herrn C. Bolle gemachten Beobachtungen, dass die im botanischen Garten befindliche Thuja orientalis var. australis härter ist, als die übrigen Varietäten dieser Art. a u. \ 8. (gez.) Sulzer. (gez.) Wittmack. Gubens Obstbau. (Schluss.) Ueberhaupt wird hierorts jetzt mehr dem Anbau des Kern- obstes, namentlich der Birnen gehuldigt, und da ist es in Sonderheit der hiesige Gartenbau-Verein, welcher, beiläufig gesagt, schon seit ca. 30 Jahren besteht (als Nachfolger der hierorts schon 1760 be- standenen Obstbau-Gesellschaft), sowie sein jüngerer Genosse, der Winzer-Verein, der aus einem Kern von ca. 50 Mitgliedern der ausschliesslich Obstbau treibenden Bevölkerung besteht, die es sich zur Aufgabe gemacht, das alte Schlechte und Mittelmässige zu ver- drängen, neue, nur gute Sorten hier einzuführen, zu erproben und das Erprobte, hierher Passende zu vermehren und weiter zu ver- breiten. Dadurch hoffen wir mit Recht, dass wir auch den Berliner Markt, der für unser Sommerobst bei jetzigen Verhältnissen leider _ nieht mehr zu erhalten ist, für später wahren und wieder erringen werden. | Schliesslich möchten wir uns erlauben, über eine Sache, die : er wohl Beachtung verdient, unsere Ansicht, welche, wie wir glauben, wohl die Ansicht vieler unserer Berufsgenossen im engeren wie im weiteren Vaterlande sein möchte, auszusprechen. Es wird über den Obstbau so viel geschrieben und namentlich von oben zum Anbau desselben ermuntert. Dabei findet man oft Beschreibungen, besonders aus Süddeutschland, über den grossen Ertrag, so z. B. dass ein Baum hier oder dort 50 bis 60 Mark, auch noch darüber, eingebracht habe, so dass der Laie und Jemand, der den Obstbau nur aus Büchern kennt, staunend sagen‘ mag: „Ja, wenn es den Leuten so zuwächst, dann müssen dieselben ja reich werden!“ Dies ist Alles ganz schön und wahr, doch kommt uns dies gerade so vor, als wenn es heisst, dort und dort ist ein Mann 100 Jahre alt geworden. Wir haben hierorts auch Bäume, die man- ches Jahr so viel und noch mehr eingebracht, auch giebt es hier ein- zelne Besitzer, die manches Jahr schon 600 bis 1000 Mark allein für Süsskirschen gelöst haben, doch wird in solcher Wirthschaft für die Arbeit auch etwas gebraucht, und dass die Bäume nicht bis in >... den Himmel hinein wachsen, dafür sorgt schon der liebe Herrgott selbst. Da ist in einer. hübschen, hellen Frostnacht öfter die ganze Hoffnung zunichte geworden und hunderte von Obstbau treibenden Familien arbeiten ein Jahr umsonst, denn unter den Bäumen wird nicht viel und oben ist nichts. Hier in Guben gehören allgemeine Missernten, Gott sei Dank, ja zu den grössten Seltenheiten , denn vermöge der günstigen Lage seiner Gärten und Berge, RE Hügel und Thäler, erfriert das Obst gewöhnlich nur theilweise, doch wen’s trifft, der fühlt es . am schwersten. Haben wir dann wieder einmal ein reiches Obstjahr, wie das ı vorjährige, dann haben wir so viel Arbeit und Unkosten, dass, wenn wir a Reingewinn berechnen wollten, mancher Theoretiker und = Gese ann sagen würde: „Ich danke für Euere Kunst!“ Und doch sind wir froh und danken Gott dafür, denn es ist ja unsere Ernte. e Es wurde hierorts im vergangenen Herbst das Mostobst dreh bnittlich der Berliner Scheffel (551) mit1 Mark, gutes gepflücktes elobst, mit, 2 Mark al Die Kann ‚werden gewöhnlich, in Wenn man da manchem Laien sagt: „Pflücken' Sie sich dieselben“, so bekommt man zur: Antwort: „Ich danke für die halsbrechende Arbeit; so viel ich essen mag, ja, sonst kaufe ich mir dieselben lieber.“ Dieselben Klagen hörten wir von den Werderschen, mit denen wir in Berlin im vergangenen Jahr sprachen; auch sie ver- sicherten, dass bei dem Preise, wie sie zeitweise hätten verkaufen müssen, nicht die Unkosten und Interessen für Grund und Boden her- auskämen. Es wird ferner im Oktoberheft statistisch nachgewiesen, was für Obst. noch nach Deutschland eingeführt wird. Wird denn aber keins ausgeführt? Und sind wir in der Lage wie unsere durch das Klima weit begünstigteren Kollegen im Auslande? Wäre es da nicht die grösste Ermunterung zum Obstanbau, wenn wir denen gegenüber an maassgebender Stelle so gut wie die Industrie in Schutz genom- men würden? Wir wollten die vielen Petitionen um Schutzzoll nicht noch um eine vermehren, waren aber mit unseren Kollegen in Grüne- berg, die es gethan, vollkommen einverstanden und erhofften auch dasselbe. Trotzdem mussten wir durch böhmische Obsthändler in Berlin selbst erfahren, dass auf ihre Gegenpetition von Verzollung frischen Obstes Abstand genommen und dasselbe zollfrei durchginge, da es so leicht dem Verderben ausgesetzt sei. Ist unser Obst denn weni- ger dem Verderben ausgesetzt? Abgesehen davon, dass dem Staate viele Einnahmen noch durch den Zoll erwachsen würden. | Doch wenn’s nicht anders sein kann, so mag’s auch so sein; es mögen da wohl noch andere Faktoren miteinzurechnen sein, welche schwerer in der Waagschale wiegen, als die Unterstützung unseres heimischen Obstbaues, und wir wollen nicht darüber murren. . Wer sich den Obstbau zum Lebensberuf, zur alleinigen Erwerbs- quelle machen will, der muss Lust und Liebe zum Obstbau und Ausdauer dazu haben, denn hat er die nicht, so wird er, trotz dem so viel gepriesenen Ertrage, die Lust bald verlieren. Es be- kommt mancher grosse wie kleine Landwirth Lust zum Obstanbau, um sich einen so hübschen Nebenerwerb zu sichern, doch wie bald verliert sich dieselbe und mancher schön angelegte Obstgarten ver- K kümmert und verwildert wieder ee ei von. AR Nachkommen nn und mer üirht mehr ge: htet vegg cht e Die Leute 4 . a Be sagen sich einfach, wenn sie Alles für Geld machen lassen sollen, so rentiren sich bei den vielen Missernten landwirthschaftliche Pro- dukte besser, und sie sind auch viel eher mit der Arbeit fertig. Anders ist es beim kleinen Mann, der macht sich mit seiner Familie grossentheils Alles allein, und giebt er einmal etwas dafür aus, so verlangt er nicht gleich eine Rente, sondern nimmt, was ihm die gütige Mutter Natur zukommen lässt, mit Dank an. Freilich liegt auch vielfach der Obstbau noch im Argen, es fehlt‘ Belehrung und Ausdauer, den richtigen Sortenanbau zu erproben ; doch wem die Lust und Liebe dazu von Jugend auf an’s Herz ge- wachsen ist, der mag noch mit schwierigeren Verhältnissen zu kämpfen haben, er lässt doch nieht davon ab. Wir sehen es schon lange ein, dass der Weinbau hierorts nicht mehr die Unkosten deckt, er geht deshalb ja auch immer mehr zurück, aber ganz davon ab- lassen können wir darum doch nicht. Ein Em einige Fleckehen Wein muss man schon haben, sagt Jeder; man geht im Frühjahr mit Lust und Freude daran, man müht sich das ganze Jahr, denn der Weinstock erfordert die meiste Arbeit und Auslagen, und was für eine Ernte hat man dann oft! Trotzdem liegt im Wein- wie im Obstbau ein eigenthümlicher Reiz; man geht im andern Jahr mit neuem Muth und Hoffnung daran. Man hofft und hofft! Und mag das Resultat wieder ein ver- gebliches sein, Lust und Liebe zur Sache hilft über Alles hinweg. Trösten und erheben wir uns doch an dem Gedanken unseres grossen Liebig: „Wer die Nahrungsmittel der Menschen vermehren hilft, hat so viel gethan, als der Gelehrte oder Staatsmann.“ Guben, im März 1880. Namens des Winzer-Vereins F. Winkler. Ueber Gurken- und Bohnentreiberei. Vom © Garten-Inspektor Hampel in Koppitz. Vortrag, eingesandt zur Januar - m. 1880. Hierzu Tafel VI (Vergleiche d. J. S. 114.) Schr gechrte Herren! Mit ; diesem Bebraben. erlaube ich mir, 1 Gurken vorzu it zur Samen i _— 35 — gurke geworden, die anderen theils vollkommen ausgewachsen sind, theils in ihrer Entwiekelung stehen. Dieselben mögen Ihnen den Beweis von dem Fortschritte liefern, welcher in der Gurkentreiberei gemacht worden, und dass es möglich ist, den ganzen Winter hin- durch frische Gurken zu ziehen. ; Diese Treiberei, welche allerdings eine ganz besondere Aufmerk- samkeit erfordert, ist in der That sehr lohnend, und namentlich für den herrschaftlichen Gärtner, welcher für eine feine Küche zu sorgen hat, zu empfehlen. Vor Allem ist hierzu ein für diesen Zweck eingerichtetes Haus erforderlich, in welchem ausser Bohnen andere Pflanzen nicht kul- tivirt werden dürfen und welches immerhin einer besonderen Ein- richtung bedarf. In Nr. 3. I. Jahrg. der Deutschen Gärtner - Zeitung habe ich die Einrichtung meiner Gurkenhäuser beschrieben und lasse das Wesentlichste daraus folgen: Am zweckmässigsten ist ein Erdhaus mit Satteldach (wie bei- folgende Tafel VI. zeigt), in dessen Mitte der Gang und zu beiden Seiten desselben ein Beet, gleich einem Vermehrungsbeete, angebracht ist. Die Beete müssen derartig eingerichtet werden, dass die Erde 60 em hoch und 30 cm von der Glasfläche entfernt zu liegen kommt. Unter dem Beete ist ein Heizkanal nöthig, indem Bodenwärme die unumgänglichste Nothwendigkeit zur Erziehung der Gurken ist, weil hiervon die Tragbarkeit, der Gesundheitszustand und die Ausdauer der Ranken abhängt. Ebenso muss für reichliche Luft gesorgt sein, da die Gurken, namentlich im Herbst, bei dem üppigen Wachsthum und bei der massenhaften Blattentwickelung stark schwitzen, wodurch leicht Schimmel oder Fäulniss entsteht. Um die Ranken und Früchte vor Fäulniss zu schützen, wird 30 cm von dem Glase entfernt längs der ganzen Glasfläche ein Spalier entweder von starkem verzinntem Draht oder von mit Talg getränkten Hanfschnüren gezogen, auf welches die jungen Gurkenranken gelegt werden, die sich nach kurzer Zeit von selbst festhalten und in wenigen Wochen das ganze Spalier überziehen. Die Früchte hängen alsdann nach unten, sind _ vor jeder Fäulniss geschützt, und es gewährt einen interessanten = ee wenn eine Anzahl ae. a Gurken aus der oe dunklen, stark belaubten Decke heraushängt. Im Herbst, wo we- niger geheizt wird, sind die Gurkenhäuser in der Regel feucht, man thut daher gut, wenn es die Witterung irgend gestattet, zu lüften und dabei zu heizen. Dagegen aber sind die Häuser im Winter, wo viel geheizt wird, zu trocken, in welchem Falle das Bespritzen des Fussbodens und des Beetes, auf welchem die Gurken stehen, genügt, um die nöthige Feuchtigkeit zu erzeugen. Sobald sich die weiblichen Blüthen vollkommen entfaltet haben, müssen sie befruchtet werden, da ohne diese Manipulation die Früchte höchstens die Stärke-eines kleinen F ingers erreichen, dann . gelb werden und zusammenschrumpfen. Das Befruchten, welches auf ganz einfache Weise ohne Pinsel geschehen kann, gelingt am sichersten Vormittags, namentlich aber wenn die Sonne eine kurze Zeit die Blüthen beschienen hat, da zu dieser Zeit die Kronen der weiblichen Blüthen am weitesten geöffnet sind. Die Ranken können von Zeit zu Zeit verjüngt werden, d. h. „man schneidet einen Theil der ältesten ab, wodurch neue Triebe ‚entstehen; letztere werden behutsam von dem Spalier herunter- gezogen und bis an die ersten kräftigen Blätter mit Erde bedeckt, wo sie in kurzer Zeit frische Wurzeln machen, üppig wachsen und von neuem Früchte bringen. ' „Ausserdem aber kann man von den alten Ranken Stecklinge schneiden und sie auf die Stellen, welche durch gelbe Blätter oder trockene Ranken licht geworden, stopfen, so dass auf einem Beete fortwährend junge, tragbare Ranken und Früchte vorhanden sind. . Um ununterbrochen und zu jeder Zeit sicher frische Gurken zu haben, thut man am besten, sich sein Gurkenhaus mit zwei Abthei- lungen einzurichten. Man bepflanzt Anfang August die erste Ab- theilung; bringt nun diese Pflanzung die ersten Früchte, was in der „Regel in 10 Wochen geschieht, so wird die zweite Abtheilung be- pflanzt. Dieses Verfahren kann so oft, als erforderlich, wiederholt werden, doch muss jedesmal vor der neuen Pflanzung die Erde er- neuert werden. Ein öfteres Bepflanzen wird jedoch nieht nothwen- ig, da die Gurkenranken bei dem oben angeführten Verfahren + 'ochen tragbar bleiben. me in dem Gurkenhanse ist sehr regelmässig zu — 347 — die Bodenwärme, nicht zu niedrig ist, indem durch niedrige Boden- wärme das Wachsthum der Pflanze sofort gestört wird; die Pflanzen kümmern, rollen die oberen Blätter zusammen, werden in kurzer Zeit von der schwarzen Milbe befallen und sind zur weiteren Kultur grösstentheils unbrauchbar. Ich wiederhole ausdrücklich, dass an diesem Uebelstande, wel- cher ja auch nicht selten bei der Gurkentreiberei in den Mistbeeten vorkommt, nur die zu niedrige Temperatur, namentlich die des og dens, die Schuld trägt. Im Herbst, wo die Sonne noch häufiger scheint, ist für die Gurken eine Hauswärme von 16 bis 18 Gr. R. und eine Boden- wärme von 20 Gr. hinreichend, im Winter dagegen eine Hauswärme von 18 Gr. und eine Bodenwärme von 25 Gr. erforderlich. Der Boden für die Gurkentreiberei im Hause kann nicht kräftig genug sein, und ist ein mehr schwerer als leichter Boden nöthig. Die besten Resultate werden erzielt, wenn man einen Theil alten Kuhmist, einen Theil Kompost-Erde, einen Theil verrotteten Rasen und einen Theil alten Lehm durcheinander mischt, die ganze Mi- schung stark mit Jauche begiesst und damit das Beet, auf welches die Gurken zu stehen kommen, 60 em hoch ausfüllt. Ausserdem ist es nothwendig, sobald sich die Erde auf dem Beete gesetzt hat, eine Schicht alten Kuhmist und Erde aufzufüllen, wodurch den un- zähligen Wurzeln, welche täglich wie queckenartige Keime aus der Erde nach oben drängen, neue Nahrung zugeführt wird. Auch ist ein Düngerguss von aufgelöstem Kuhmist und Guano ab und zu er- forderlich, doch darf dies nicht zu oft geschehen, weil dadurch die Ranken zu einem starken Blattwuchs gereizt werden und nicht selten wochenlang keine Früchte ansetzen. Eine grosse Plage für die Gurkentreiberei ist die Blattlaus oder schwarze Milbe, welche sich oft bei der allersorgfältigsten Pflege, ohze dass man weiss woher oder wodurch, findet. Nur in den sel- tensten Fällen und bei einer peinlichen Aufmerksamkeit ist es mög- ‚lich, sie die ganze Treibperiode hindurch fern zu halten. Man muss daher diesem Uebelstande bei ‚Zeiten. vorbeugen. und ee Treiberei ‚ab und zu mit Taback räuchern. Das Räuchern mit Taback ist das ee Mittel zur Vertil- = - ; “ sung de der Insekten. Dasselbe muss dr auch. mit : Aufmerksamkeit _ und Vorsicht geschehen, damit man nicht mit dem Ungeziefer zu- gleich auch die Pflanzen vernichtet. Man räuchere stets zweimal hintereinander, und zwar Abends und früh, und halte die Ranken und Blätter ganz trocken, weil durch Wasser jene Insekten geschützt werden. Nach dem Räuchern wird den Gurken ein Dungguss ge- geben und das Haus etwas wärmer als gewöhnlich gehalten, damit die Pflanzen, welche bei ihren weichen, saftreichen Blättern durch das Räuchern immer etwas leiden, bald wieder gekräftigt werden. Ein ganz besonderer Werth ist auf die Sorte, welche man im Hause treiben will, zu legen, indem hiervon eigentlich die Erträge abhängen. Trifft man hierin eine falsche Wahl, so ist die ganze Mühe, Heizung und Zeit nutzlos verschwendet und man erntet höch- stens einige verkümmerte Früchte, da oft diejenigen Treibgurken, welche in dem Mistbeete sehr reichlich tragen, im Treibhause gar keine Früchte bringen. Als Beispiel erlaube ich mir anzuführen, dass ich in der ver- gangenen und in der jetzigen Treibperiode die vielgepriesene neue Treibgurke „Noa’s Treibgurke“ verwendet und von 6 Pflanzen 3 dicke, dieht mit weissen Stacheln besetzte Früchte geerntet habe, wäh- ‘rend die für’s Haus geeigneten Gurken unglaubliche Erträge lieferten. Es ist Thatsache, dass ich am 31. Dezember 54 Stück schöne ‘ Gurken, und im vergangenen Frühjahr an einem Tage 209 Stück in meinen Häusern abgeerntet habe, ein Ertrag, welcher nur selten erreicht werden kann. Als beste Treibgurke für’s Haus ist die sehr wenig verbreitete „Königin von England“, Climax und Rollinson’s Telegraph zu empfehlen. Von Königin von England, mit Rollinson’s Telegraph befruchtet, habe ich beifölgende Gurken gewonnen, welche ich bisher | Findling genannt und welche alle anderen Gurken an Tragbarkeit und Ausdauer übertrifft, und bin ich bereit, falls Jemand Versuche zu & machen beabsichtigt, hiervon einigen Samen unentgeltlich abzugeben. Das Beet auf der nördlichen Seite des Gurkenhauses wird zum Bohnentreiben benutzt, auf welchem sich dieselben sehr gut ‘treiben und bei einem praktischen Verfahren von Ende Oktober bis Mai | öehentlich frische Bohnen geerntet werden können. Man kann | einem solehen Hause bei obigem Verfahren, vom Herbst frische Aurkent Unterm 2. August schreibt Herr Hampel noch Folgendes: Ich habe bereits meine Gurken-Aussaaten für die Wintersaison gemacht; ebenso stehen in einem Ananashause die Früchte für No- vember und Dezember in Blüthe, während in einem zweiten Hause die Früchte für Januar im Durchgehen begriffen sind. Zu der am 16. Januar 1881 stattfindenden Ausstellung werde ich mehrere Proben aus meinen Treibereien senden. Die Meteorologie im Dienste des Land- und Gartenbaues. Wir erhielten s. Z. folgendes Schreiben: Erfurt, den 2. Juni 1880. Auf S. 196 d. J. der Monatsschrift des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues fordern Sie zu Berichten über Frostschaden auf und erlaube ich mir, Ihnen eine Kopie eines Briefes an die ... -Ztg. einzusenden, welcher von der Redaktion indessen jedenfalls für nicht geeignet zur Erwähnung angesehen worden ist, da noch Nichts er- folgt ist. Ich habe mich aber seitdem überzeugt, dass die Nacht- fröste vom 19. und 20. Mai nicht allein hier in Erfurt ihre ver- derbliehen Wirkungen angerichtet haben, sondern auch in Leipzig und Berlin, deren Temperaturen der Witterungsbericht der Seewarte meldet. Aber nach Allem, was man aus Briefen hört, hat sich das Frostgebiet noch viel weiter erstreekt. Ein Gutsbesitzer, der früh Morgens findet, dass ihm der ganze Roggen in der Nacht erfroren, hat doch das grösste Interesse daran, zu erfahren, auf wie weite Strecken ein solches Ereigniss eingetreten, ob es Einfluss auf die Preise haben wird oder ob der Schaden nur einen kleinen Kreis trifft. Und so giebt es unzählige Leute, welche das Wetter mit dem grössten Interesse verfolgen müssen, und man kann wohl an- nehmen, dass für die grössere Hälfte aller Zeitungsleser der Witte- rungsbericht wichtiger ist, als die politischen Neuigkeiten. Was würde man wohl im Kriege von einem Berichterstatter sagen, der eine wiehtige Sehlacht verschläft und den andern Morgen blos mel- det, es hat eine Schlacht stattgefunden. Ein so heftiger Frost in ° der zweiten Hälfte des Mai ist für den Gärtner und Landwirth aber n | gerade 5 so schlimm, wie für den & Staat eine verlorene Schlacht, Für, a die Beobachter an den Stationen mag es freilich bequemer sein, das Thermometer um 8 statt um 4 Uhr Morgens abzulesen, aber es giebt doch wohl verlässliche Minimal - Thermometer. So wie die Witterungsberichte jetzt veröffentlicht werden, haben sie für den Landwirth sehr wenig praktischen Werth. Auch der wissenschaft- liche Werth ist dadurch beeinträchtigt, dass sie meistens künstliche Temperaturen anzeigen, die von der natürlichen Temperatur des freien Feldes bis auf 3 Gr. abweichen, je nachdem die Luft sehr bewegt en oder ruhig ist. Es drängt sich da unwillkürlich die Frage auf, 2 zu wessen Gunsten verausgabt der Staat eigentlich das Geld, wel- er ches die meteorologischen Stationen kosten, wenn dieselben so nahe liegende Aufgaben nicht erfüllen? Um noch einige Worte speziell von hier zu melden, so erwähne ich, dass am 19. und 20. Mai von folgenden Laubgehölzen die jungen Triebe total erfroren und schwarz geworden sind: Ampelopsis, Aristolochia, Fagus, Fraxinus, Gleditschia, Quercus, Robinia, Vitis vinifera. Von Coniferen: Abies cephalonica, A. pichta, A. Reginae Amaliae, Picea excelsa, Piceaalba, P.rubra, Taxus baccata, T.Salisburia adiantifolia. Weniger gelitten haben: Abies Nordmanniana, A. Pin- sapo, A. pectinata, Picea coerulea. Nicht gelitten: Abies Fraseri, Cupressus, Juniperus, Retinospora, Thuja, Thujopsis. Gänzlich er- froren sind die Blüthen resp. Früchte von Erdbeeren, Stachelbeeren, Kirschen, Pflaumen, Aepfeln, Birnen. Für die Gärtner noch schlimmer als der Frostschaden ist die andauernde Dürre; hier ist überhaupt seit Januar (Schnee) kein Regen gefallen, der nur % Zoll in den Boden eingedrungen wäre. oe \ N. nn a —— der ...-Zeitung. Erfurt, den 20. Mai. a Wens ich, wie gewöhnlich, beim Eintreffen der Abend-Ausgabe = | nich. zur Sprache gebracht zu werden. Während ich ‚Uhr 20 Mi an. ine nee en nach dem Witterungsbericht blieke, fällt mir wiederholt ein | rt Uebelstand desselben auf, den ich für wichtig genug halte, ee Schaden angerichtet hat, wird aus dem veröffentlichten Witterungs- bericht Niemand im Stande sein, irgend einen Schluss auf den ge- habten verderblichen Einfluss zu ziehen. Die einzige Station Memel meldet Nachts Frost, Hamburg, Kassel, Leipzig, Neufahrwasser nur Reif oder schwacher Reif, und Berlin sagt bloss, dass Nachts das Thermometer unter 0 Gr. ging. Nun wird jeder Landwirth so- fort wissen, was für ein grosser Unterschied. zwischen einem blossen Reif ist, der schon bei — 0,5 Gr. eintreten kann, und einer Temperatur von —3Gr.R. Ich meine, dass es für die allergrösste Mehrzahl der Leser, namentlich aber für praktische Zwecke ziemlich gleichgültig ist, zu wissen, welches die Temperatur um 8 Uhr Vor- mittags ist, während es wenigstens im Frühjahr und Sommer vom allergrössten Interesse ist, zu erfahren, wie dieselbe bei oder kurz vor Sonnenaufgang ist. Für das Winterhalbjahr stimmt ja die übliche Ablesezeit im Wesentlichen mit dem praktischen Bedürfnisse über- ein, aber im Sommer ist es anders. Ja wenn sich noch irgend ein verlässlicher Schluss aus der um 8 Uhr gemeldeten Temperatur we- nigstens vergleichsweise ziehen liesse, aber auch das will mir nicht gelingen. Ich wollte darauf wetten, dass zwischen Kassel und Leip- zig, welche 3,3 Gr. Unterschied zeigen, die mittlere Temperatur noch nicht um 1 Gr. verschieden gewesen ist. Es ist ja überdies schon ein grosser Uebelstand der, dass fast sämmtliche Beobachtungsstationen im Dunstkreis grösserer Städte liegen, deren Temperatur meist um 1 bis 2 Gr. höher bleibt als die des freien Landes, auf welche es doch für die grossen Kulturen hauptsächlich ankommt; aber das wird sich zunächst nieht ändern lassen und die Unterschiede können da auch von Witterungsverstän- digen leichter in Rechnung gezogen werden. a: Dass aber am 19. Mai ein Nachtfrost eingetreten, der beispiels- weise die Wein-Ernte total vernichtete (war zwar schon durch die Nachtfröste am 30. April und 1. Mai sehr beschädigt), die Runkel-. rüben und andere Feldfrüchte schädigte, das sollte man eigentlich in einem Witterungsbericht angedeutet finden; aber ausser Peters- burg und Memel lassen die Meldungen der anderen Stationen ein = solches Ereigniss nicht ahnen. N. —. 352 — Wir haben diese Briefe Herrn Wirkl. Admiralitätsrath Neu- mayer, Direktor der deutschen Seewarte, zur gef. Aeusserung über- sandt und freundlichst nachstehende Antwort erhalten: Hamburg, den 16. Juni 1880. Die gefälligst übersandte und anbei zurückfolgende Zuschrift des Herrn N. behandelt Mängel der Temperaturangaben in den Wetter- berichten, welche die Direktion als solche anerkennt, für deren Auf- hebung sie jedoch nur Weniges zu thun vermag. Die von Herrn N. ausgesprochenen Forderungen der Gärtner und Landwirthe dürften namentlich in folgenden Punkten bestehen: 1. dass die von den meteorologischen Stationen angegebenen Lufttemperaturen denjenigen des freien Feldes in der Höhe von 0 bis 2 m über dem Erdboden entsprechen sollen; | 2. dass namentlich für die Temperatur-Minima dieselben Tem- peraturgrade gefunden werden sollen, welchen die saftigen Theile der Kulturpflanzen ausgesetzt sind; und endlich 3. dass eine Uebersicht über diese Temperaturen, welche eine Idee von dem Betrage und der Ausdehnung allfälliger Frost- schäden zu geben vermag, in den täglichen Wetterberichten der Seewarte veröffentlicht werde. Es ist leider unschwer einzusehen, dass diese Forderungen zum ‚grossen Theile unerfüllbar sind, oder doch nur durch besondere Maassnahmen, welche nicht ohne Schwierigkeiten sind, sich bis zu einem gewissen Grade erfüllen lassen. Ad 1. Es wird zwar allgemein unter den Meteorologen u Wunsch gehegt, die Beobachtungsstationen aus dem Dunstkreis der Städte hinaus zu verlegen, allein vielfache Hindernisse lassen diesen Wunsch nur für eine beschränkte Zahl von Orten in Erfüllung gehen. Bessere Zustände liessen sich erreichen, wenn unter den e _ Landwirthen mehr Personen, als bisher der Fall war, bereit und in | der Lage wären, die Last regelmässiger meteorologischer Beobach- : — auf sich zu nehmen und — was ein wesentlicher Punkt ist — für deren Fortsetzung an demselben Orte durch viele Jahre hindurch rge zu tragen. Für die von der Seewarte zu ihren Wetterberiehten utzten Stationen kommt aber noch eine zweite wichtige Bedin- / che auf dem Lande selten erfüllt ist: die unmittel- — 353 — bare Nähe einer Telegraphenstation mit mindestens vollem Tages- dienste. Ad 2. Auch für Beobachtungsstationen auf dem platten Lande bleibt indessen die Bestimmung derjenigen Temperatur, welcher die wachsenden Theile der Pflanzen ausgesetzt sind, eine sehr schwie- rige, ja gar nicht strenge zu lösende Aufgabe. Ganz besonders ist dieses der Fall, wo es sich um die Resultate von Strahlung bei ruhiger Luft handelt, vor Allem bei der nächtlichen Wärmeausstrahlung. Das Temperatur - Minimum ist eine ganz lokale Grösse, die auf wenige Centimeter in vertikaler und wenige Meter in ho- rizontaler Richtung hin merklich sich ändert, wenn es auch gleich- zeitig in ähnlichen Lagen über grossen Landstrichen in ziemlich ähnlicher Weise sich zeigen kann, Speziell die Temperatur-Ernie- drigung verdunstender Oberflächen (wie der Blätter) und der an- ‚grenzenden Luft hängt überhaupt zudem fast in ebenso hohem Grade von Verdunstung wie von Ausstrahlung ab, und ferner von der Leichtigkeit oder Schwierigkeit des Abflusses der erkal- teten Luft und dem Maasse der Wärmezufuhr aus dem Erdboden. Es ist eine bekannte und durch genaue Beobachtungen festgestellte Thatsache, dass die Temperatur an der Oberfläche von Gras- wiesen, Büschen u. s. w., die frei der Strahlung gegen den Nacht- himmel exponirt sind, um 5 und mehr Centi-Grade unter diejenige der Luft in 1% bis 15 m über dem Erdboden, wie sie durch gut aufgestellte beschirmte Thermometer gefunden wird, sinken kann, so dass bei verderblichem Nachtfrost wenige Meter darüber die Luft eine Wärme von einem oder mehreren Graden über Null besitzen kann. In dieser Hinsicht wäre es sehr wünschenswerth, dass in Deutschland die Aufstellung und regelmässige Ablesung von Mi- nimum - Thermometern in der Höhe weniger Centimeter über dem Rasen mehr als bisher in Gebrauch komme, namentlich bei Land- wirthen; leider ist eine, streng vergleichbare Resultate liefernde, Me- thode zur Messung der Ausstrahlung noch ein unerfüllter Wunsch der Meteorologen; jedoch auch diese einfachen Beobachtungen würden Angaben liefern, die namentlich für die praktischen Zwecke von grossem Interesse werden könnten. In England, wo diese Beobach- a _ tungen vielfach angestellt werden, bedient man sich empfindicker “ Minimum. Thermometer, deren (nicht geschwärzte) Kugel in einer nun een a BB N Höhe von 1 bis 2 Zoll über dem Boden sich befindet und die Gras- blätter berührt, ohne in ihnen vergraben zu sein. Auch die Beob- achtung von Minimum-Thermometern mit befeuchteter Kugel unter eben solchen Verhältnissen würde Interesse haben, um die Gesammt- wirkung von Verdunstung und Ausstrahlung kennen zu lernen, so, ‚ wenig man auch befugt wäre, dieses Thermometer der strahlenden und verdunstenden Pflanze einfach zu substituiren. Ad 3. Die Forderung, dass die täglichen Wetterberiehte der Seewarte eine ausreichende Uebersicht über die vorgekommenen Nachtfröste von erheblicher Bedeutung geben müssten, würde, auch , wenn die angedeuteten Hindernisse zum grössten Theil überwunden werden könnten, dennoch nur in sehr geringem Grade ausführbar sein, so sehr die Wichtigkeit des Gegenstandes auch den Wunsch nach deren Ausführung nahe legt. Denn diese Berichte, welche be- reits am Nachmittage desselben Tages, auf dessen Morgen sie sich _ beziehen, in Berlin, Köln, Bremen und einer Reihe anderer Orte, ausser Hamburg bereits veröffentlicht werden, können sich nur auf die telegraphischen Nachrichten einer nothwendiger Weise geringen Anzahl von Stationen stützen, deren Mitarbeiterschaft zudem, s0- weit das Binnenland in Betracht kommt, eine völlig freiwillige, und unentgeltliche ist; den letzten Umstand erwähnt die Direk- tion nicht bloss, um die vorhandenen Schwierigkeiten klar zu machen, sondern weil Herr N. speziell die Verwendung der Staats- gelder betont. Mehr Stationen in’ das Netz hineinzuziehen, ist den grossen Kosten der telegraphischen Uebermittelung der Nach- riehten gegenüber unmöglich. Andererseits kann man auch die a ‚Schwierigkeit nicht ganz verkennen, aus den nüchternen Zahlen der _ Telegramme im Laufe der zur Verfügung stehenden % bis %4 Stun- den einen richtigen Eindruck über das ganze Gewicht aussergewöhn- licher Ereignisse zu erhalten, so dass, wenn auch zugestanden wer- den muss, dass die ausserordentlich späten schweren Fröste vom 19. . und 20. Mai schon nach. ‚den der Seewarte ea Nach- ganzen Woche Witterungsberichte, welche die Interessen der Land- wirthschaft speziell im Auge haben und mit mehr Musse und einem grösseren Material angefertigt werden, auch in Deutschland heraus- gegeben werden möchten, wie ähnliche Publikationen bereits in Italien und England bestehen und wie sie, in kleinerem Maass- stabe, eine Zeit lang in der „Deutschen landwirthschaftlichen _ Presse“ erschienen. Doch dürfte die Seewarte, da diese Bericht- - erstattung mit der Nautik gar nicht und mit der Wetter - Tele- graphie nur in geringem Grade zusammenhängt, kaum den Beruf haben, eine solche Publikation als ihr eigenes offizielles Unternehmen in Gang zu setzen, wiewohl sie andererseits ihren Beistand einem anichen: Unternehmen gewähren kann und gern zu gewähren bereit ist. Die Direktion der Seewarte. Dr. Neumayer. Die Sojabohne. ‘Auch in dem nassen Jahre 1879 sind im Garten des landwirth- sehaftlichen Museums in Berlin, der von hohen Mauern eingeschlossen ist, die Sojabohnen völlig zur Reife gelangt. Das Terrain war ein leichter, ungedüngter Gartenboden; die Saat wurde von den schon im Jahre 1878 daselbst geernteten Samen genommen. Die 63 Samen ergaben bei der Ernte 527 Hülsen mit 732 Samen, also & Hülse 1,4 Samen. Genau so stellt sich das Verhältniss der Samen in jeder Hükse bei den aus Ungarisch-Altenburger Samen erzogenen Pflanzen und auch bei den aus Tetschen bezogeiten Samen ergab sich bei der Ernte 1,45 Samen pro Hülse. — Der Ertrag ist also ein sehr nie- driger, es kommt aber zunächst. bei uns darauf an, frühreife Samen en zu gewinnen, und das gelingt am besten auf magerem BuER. Düngungsversuche bei Obsthäumen. Yon. ne = u Dr. Paul a Se a Dirigent der naeh, Versuchsstation. am onolg. Il Bonn. x a pflanzen auszuführen, wird um so segensreicher wirken, als dadurch das beste Material geliefert wird, die z. Th. übermässig gesteigerten Hoffnungen von der Wirkung der Düngung auf das richtige Maass zurückzuführen. In der gärtnerischen Literatur der letzten Jahre finden sich Be- merkungen genug, die zeigen, welche enthusiastischen Hoffnungen für die Hebung des Obstbaues auf die Düngung der Obstbäume viel- fach gesetzt werden. Dass den Obstbäumen eine erhöhte Zufuhr von Nährstoffen in der riehtigen Form zur passenden Zeit von Nutzen ist, weiss jeder Gärtner, dass aber eine reiche Düngergabe bisweilen nicht blos als Düngerverschwendung, sondern geradezu als ‘ein die Produktion ver- langsamendes und daher schädliches Mittel wirken kann, dürfte man- chem Züchter noch nicht zum Bewusstsein gekommen sein. Es braucht dann nicht, wie man in erster Linie bei abnehmendem Wachsthum zu behaupten gewohnt ist, irgend ein schädlicher Stoff (Eisenoxydul ete.) im Boden sein oder, was ebenso häufig vermuthet wird, stagnirendes Wasser eine Wurzelfäulniss hervorrufen, sondern es kann bei ganz normal gebliebener Bodenzusammensetzung und Bewässerung eine im Verhältniss zur früheren Entwickelung geringere verkümmerte Vegetation allein dadurch eintreten, dass wir es zu gut mit unseren Obstbäumen meinten und denselben auf einmal zu viel lösliches Nährstoffmaterial im Dünger zuführten. Unsere Obstbäume brauchen keine anderen Nährstoffe wie unsere Getreidepflanzen; auch das Verhältniss der einzelnen Stoffe zu ein- ander kann genau dasselbe für Getreide und Obstbäume sein. Wir können also mit derselben Nährstofflösung Getreide, Obstbäume und Gemüse zur Entwickelung bringen; aber wir können nicht mit der- : selben Menge von Nährstoffen, welche in einer Lösung enthalten sind, also mit derselben Konzentration alle drei Gruppen von Kaltarplan- zen zur höchsten Produktion bringen. krakion. der Nährstofflösung macht, sind sehr verschieden. Nährstofflösung, bei welcher die Gerstenpflanze zur nor- dung gelangt, lässt eine Kohlpflanze nur zu küm- ung in ee Zeit kommen. Die Kohl- den enden ‚ Versuchen alsbald die Die Ansprüche, welche eine jede Kulturpflanze an die Konzen- et - — 5597 — schmalen, stark bereiften, vom Rande her röthlich sich verfärbenden Blätter, wie wir sie bei Aussaaten auf trockenem Sandboden zu sehen gewöhnt sind, und doch standen die Versuchspflanzen von ihrer ersten Entfaltung an in Wasser. Das Leben solcher Kümmerlinge lässt sich erhalten und ihre Entwickelung befördern, wenn die schwach konzentrirte Lösung oft genug gewechselt wird, aber das Wachsthum und die Produktion neuer Pflanzensubstanz sind andere, als wenn die Pflanzen von Anfang an eine konzentrirtere Nährlösung erhalten. Der Pflanzenleib passt sich innerhalb einer weiten Skala den verschiedenen Vegetationsverhältnissen an, obne zu erkranken‘; aber das Eine dürfen wir nicht dabei vergessen, dass nämlich dieser Pflanzenleib innerhalb der „Breite der Gesundheit“ jedesmal eine andere Zusammensetzung hat, wenn die einzelnen Lebensbedingungen ihrer Quantität nach wechseln. Wenn alle übrigen Wachsthumsverhältnisse gleich gedacht wer- den und nur ein einziger dieser das Leben der Pflanze bedingenden Faktoren, also z. B. die Nährstofflösung, in verschiedenem Maasse bei den einzelnen Pflanzen derselben Abstammung verändert wird, dann kann man sehen, dass eine bestimmte Quantität dieses Faktors am günstigsten auf die Entwickelung wirkt; man nennt diese, die höchste Produktion zulassende Quantität das „Optimum“, Alle Ver- suchsreihen, die weniger, und alle, die mehr als dieses Optimum be- sitzen, brauchen nicht krank zu sein, aber sie sind in ihrer Ent- wickelung verändert. Nähert sich die Lösung allmählig der untersten Grenze, so dass | Nährstoffmangel eintritt, dann arbeitet die Pflanze sehr stark, indem sie grosse Quantitäten Wasser aufnimmt und ausgiebt, um möglichst viel Nährstoffe heran zu bekommen, aber allmählig fangen die Blätter doch an, zart, gelb und trockenrandig zu werden, weil sie alsbald wieder eines Theils ihrer Stoffe, die zum Aufbau der jüngsten Organe nöthig, beraubt werden. Es tritt endlich Hungertod ein. Entfernt sich dagegen die Nährstofflösung, die den Wurzeln zu Gebote steht, in entgegengesetzter Richtung von dem Optimum, d.h. wird die Lösung sehr konzentrirt, dann wird das Laub schwarz- grün, aber kürzer und schmäler, die Stengel wachsen nicht mehr so in die Länge, und endlich bleibt das Spitzenwachsthum gänzlich stehen. Die Wurzeln strecken sich weniger, hören z. Th. in ihrem de gegossen wurde, ‚so wurden die Lösungen allmählig konzentirter, und zwar die der kleinen. Gefässe schneller, als die der grösseren, Be Längenwachsthum auf, schwellen an der Spitze kolbig an und gehen leicht in den Zustand der Erweichung über; die Pflanze kränkelt dann an Wurzelfäulniss, Dass diese Darstellung eine richtige ist und dass wir wirklich durch eine konzentrirte Lösung, wie sie bei überreicher Düngung er- reicht wird, den Pflanzen schaden können, ist bisher unerwiesen, wird aber aus den folgenden Versuchen klar werden, Die Versuche wurden mit Kirschsämlingen ausgeführt, welche aus Samen derselben Ernte eines Baumes hervorgegangen waren. Die Pflänzehen wurden, sobald sich die Samenhaut von den Cotyledonen abgestreift hatte, in Nährstofflösung in verkittete Gläser gebracht, um das Wasser berechnen zu können, das bei der Produktion durch die Pflanze verdunstet. Die Sämlingspflanzen sind für derartige Versuche geeignet, da sie, trotz der individuellen Schwankungen, immer doch das gleich- artigste Material liefern. .Eine Hälfte der zum Versuch TEN Pflanzen wurde in eine % Yo» Lösung, welche also 0,5 Gramm Gesammtnährsalze pro Liter destillirtes Wasser enthielt, gebracht, und welche als ausrei- chend aus anderen Versuchen bekannt war, die andere Hälfte er- hielt von Anfang an eine 10mal so konzentrirte ae also 5 Gramm Nährsalze auf den Liter. ‚Jede dieser Versuchsreihen wurde wieder in 2 Hälften getheilt, wovon die eine in kleine Flaschen, die andere in grosse Gefässe ge- setzt wurden. Da nun, entgegen der sonstigen Gewohnheit, in die- sem Versuche das verdunstete Wasser so selten wie möglich nach- = Während die beiden "Haupthälften der Versuchspfanzen: FR 3 | Verfahren in der Praxis entsprech ‚sollten, dass auf eieielimEnB 2 RC % wi | - 359 nz z ” ! Fe = g E BER Bruni Mahaleb. 3 Ä n In I. I. r v1. vi. Fe ee er ie ocentsatz der) Absolute Verdunstung| z Werd unstung enthalt. 12,7% Trocken- Eggs Verdunstung. 9 # „. pElekineke. pro gem eokken“ a an Trocken- Trocken-- Blattfläche 5 bstanz. 8 substanz r substanz. er 4 I. Periode vom 19, April bis 16. Mai. A. ung %%/y0, kleine Gefässe., 7,45 0,67 ‚0 ‚89 7,31 0,72 | 1,59 0,76 ie B, Lösung 4%, grosse Gefässe. % 6,2 107,0 ab? |: +0,16 ‚C 5,95 ; ‚144 "8... 0,80 17,3 7,45 +4: 111,2 10,03 0,74 1,58 © 6,53 | 110,9 | 8,54 | 0,77 ©. Lösung %%, kleine Gefässe. ne | 0,0555 .. 0,16, 0.0465 Pd 630 Be 0,2165 0,1741 , Periode vom 19,/IV, bis 3./VL. E. Lösung % Yo, grosse Gefässe. > es Prunus Avium. 3; u. = IV. > VI. Vo. RR Verdunstung FE ee, Procents a pro g. „.„. |Verdunstung mit 18,2% ins er Blattfläche, ß Trocken- Verdunstung. | Trocken- ro gem Bereiwihnie: substanz substanz 4m. |Blattäche Trocken- ii ee 8 z er H. Periode vom 27. April bis 3. Juni, A. Lösung % %0o, kleine Gefässe, 0,370 0,1800 0,889. 109285 | 58 | 352 Es 17381: | nr ER, Be vom 27./IV. ee r 6. Lösung 490, grosses 1 05150 | 26,5 | 140,95 = Fee I 1 leer 2 Periode vom 27,/IV. bis 16,/VIIL : — 361 — Die jungen Pflänzchen sind zu verschiedenen Zeiten geerntet worden, um einigermaassen den Charakter der verschiedenen Alters- zustände kennen zu lernen. Wir vergleichen zunächst Kolonne II, welche die in den produzirten Blättern, Stengeln und Wurzeln enthaltene Troekensubstanz angiebt, und gleichzeitig Kolonne IV, welche zeigt, wie gross der Blattkörper bei dem entsprechenden Trockengewicht war. Prunus Mahaleb, Lösung % %o, gr. Gefässe, Lösung 42%. Trockensubstanz. Blatifläche gem. Trockensubstanz. Blattfläche. I. Periode 0,0590 8,54 0,0550 8,3 I. 2 0,2635 32,39 0,1472 21,42 III. = 0,3440 32,8 0,2410 26,3 IV > _ —_ 0,4670 47,0 Prunus Avium. > 0,2790 28,49 0,1929 19,9 Be 0,4930 39,0 0,2225 24,7 ee 0,5150 34,5 = er V. 1,7932 95,2 Neben dem Soranensehaiden Ernteergebniss, dass die Pflänz- chen um so mehr Trockensubstanz und meist auch Oberfläche ge- bildet haben, je später sie geerntet werden, zeigt sich das Haupt- resultat, dass in derselben Zeit, bei demselben Raum für die Wur- zeln, denselben Licht- und Luftverhältnissen, die konzentrirte Nährlösung weniger Blattoberfläche und Trockensubstanz gebildet hat, als die verdünntere Lösung, Die Pflanzen sind also, trotz der reichen Düngung, kleiner ge- blieben. Ein Theil der Pflanzen ist wegen Wurzelfäulniss aus dem Ver- such ausgeschieden worden. Wenn die Fäulniss sich eingestellt hat, erkennt man die Ernährungsstörung daran, dass die Cotyledonen, also das unterste arbeitende Blattpaar, ausgesogen wird und ver- trocknet, während die Pflanzen mit gesunden Wurzeln ihre Keim- blätter viel länger grün erhalten. Eine ähnliche Erscheinung nimmt man wahr, wenn bei gesunden Wurzeln durch andere Ursachen ein Hungerzustand eintritt, wenn also z. B. die schwache Nährlösung ‚nicht mehr ausreicht. Bei Mahaleb zeigte sich in diesem Falle neben dem Vertrocknen der Cotyledonen ein Aussaugen der unteren ‘normalen Laubblätter, welche gelbrandig wurden. Ueberhaupt : zeig- ten alle Pflanzen in der diluirten h. —; a: nr & wenigen Wochen ein helleres Laub, als die anderen. Bisweilen tritt der Schwächezustand schon sehr früh ein, wenn nämlich bei dem Umsetzen der in ausgewaschenem Sande eingekeimt gewesenen Säm- linge in Wasser eine bedeutende Wurzelverletzung stattfindet. Ein Stillstand zeigt sich bei jedem Umsetzen, da die in Sand erwachsene | primäre Keimwurzel bei ihrer Uebertragung in Wasser nur selten sich weiter verlängert; es bilden sich meist im Wasser neue Seiten- ‚wurzeln. Die Pflanzen von Pr. Mahaleb in der schwachen Lösung waren zwar nicht höher, aber reicher beblättert. Dieser reichere Blatt- 'apparat, der im Juni erschien, also lange vor Beginn des August- triebes, wird durch das Aussprossen sämmtlicher Achselknospen her- sind im Juni gelblich und einzelne Blätter werden ohne Erneuerung der Lösung vom Rande her und an den Blattspitzen braun. Die Pflanzen in der konzentrirten Lösung sind dagegen ohne jede Seiten- sprossung, vollkommen dunkelgrün und oberhalb gesun], obgleich mehr faulige Wurzelspitzen anzutreften sind; die letzten Wurzel- verzweigungen sind bei ihnen im Allgemeinen kürzer, und ebenso die Stengelglieder, als bei den in diluirter Lösung gewachsenen . Pflanzen. Das Aussprossen der diesjährigen Seitenaugen, (die Bil- us ‚dung des antizipirten Triebes) ist gewöhnlich ein Zeichen grosser u, Ueppigkeit; hier ist der vorzeitige Trieb ein Anzeichen von Schwäche. Beide Zustände sind dadurch unterscheidbar, dass bei schwächenden Ursachen das Wachsthum der Gipfelknospe erlahmt oder erlischt, & während bei dem durch sehr grosse Ueppigkeit vorzeitige Neben- triebe bildenden Zweige die Entwickelung der Gipfelknospe des Mutters mer dominirend bleibt. 5 = Wan e vorhergehenden Zahlenzusammenstellung sich ergab, | die 'konzentrirte Nährlösung weniger Trockensubstanz und Blatt- jerfläche gebildet hat, so ist noch nicht ersichtlich, wie die frische und Stengelmasse sich in beiden Versuchsreihen zusammen- ern zwar die in schwacher Bee: erwachsenen vorgerufen. Die jungen Triebe, sowie die Spitzen der Hanpttriebe | Wir ‚erhalten ‚darüber erst Aufschluss durch Kolonne I, 2 a 2 908 u der Frischsubstanz an Trockensubstanz ist bei den in 0,5 % gewachsenen Pflanzen grösser. Nur eine Ausnahme ist bei den Süsskirschen in der V. Periode aufgezeichnet. Diese Ausnahme ist nur scheinbar, denn die Pflanzen sind vom 5. Juli bis 16. August in gleiche Mittellösung von 2 %o gekommen. Dadurch haben sie ihren Wachsthummodus geändert, und zwar namentlich Pflanze I, welche einen neuen kräftigen August- trieb machte und zur Zeit der Ernte durch ihre jungen Blätter die allgemeine Trockensubstanz herabsetzte, während II ihren schon früher entwickelten Trieb in der salzreicheren Lösung mehr festigte. (Schluss folgt.) Mittel zur Vertilgung der Afterraupen der Stachelbeer-Blattwespe. Von Müller, Obergärtner in Praust. Im vergangenen Sommer wurde unsere Stachelbeer-Senkschule von den Afterraupen einer Stachelbeer-Blattwespe heimgesucht. Ich vertilgte sie durch ein Mittel, welches mir vor Jahren einmal von einem bejahrten Gärtner empfohlen wurde und welches ich meines Wissens noch in keinem Gartenbuche angegeben fand. Es besteht in dem Bespritzen der Sträucher mit in Wasser eingerührtem Chlorkalk. Da ich die Mengenverhältnisse nicht wusste, so nahm ich ungefähr % kg Chlorkalk auf eine grosse Giesskanne Wasser. Der Chlorkalk vermischt sich bekanntlich schwer mit dem Wasser. Ich schüttete daher denselben erst in eine Schüssel und goss so viel Wasser zu, dass, mit den Händen durchknetet, sich eine dünne, breiartige Masse bildete, welche nun in die Giesskanne geschüttet und unter Zugiessen von Wasser mit einem Stoeke gut umgerührt wurde. Zum Bespritzen benutzte ich die Brause der Giesskanne, welche ich in die Flüssigkeit tauchte und mit derselben sich an-. füllen liess. Man kann dazu auch einen rg anwenden. Dieses Mittel war von guter Wi "kung : Afterraupen, welche ich in einem Bist in das Zimmer nahm L und denen ich mit Chlorkalk bespritzte Blätter zur Nahrung sab, ; “ m re nicht, an und starben bald. 5 Etwa ein Dutzend n —_— 3564 — Ueber die Wirkungen eines Nachtfrostes in Athen. Aus einem Schreiben des Hofgärtners G. Schmidt an errn Garten-Inspektor Lauche. Athen, 1 PHl 1880. „Ganz ausserordentlicher Art sind die Folgen des Spätfrostes IE . vom 3.j15. März d. J. gewesen. Weil inzwischen die gesammte Ve- getation, ungeachtet der niedrigen Temperaturen seit Dezember, sich doch langsam und frühlingsgemäss entwickelt hatte, gab es eine a wahre Katastrophe unter importirten Bäumen und Sträuchern. Der e. Hofgarten hat furchtbar gelitten, und was er seit den Verlusten von a. 1850 in 30 Jahren wiedergewonnen hatte, ist jetzt neuerdings ruinirt. ni So stehen nun alle unsere 5 bis 10 m hohen Palmen, 7540 Orangen, ge tausende verschiedener Laurus, Evonymus, Pittosporum, Acacia, Me- trosideros, Melaleuca, Datura, Eucalyptus von 9“ bis 1° Durch- | messer, 30jährige Latanen und Coryphas ohne Kronen und mussten, ee: ausser den Palmenarten, bis zur Erde abgeschnitten werden; so er- nr froren selbst einheimische Pinus halepensis, alle Granatfeigen, Cereis, 1% Dutzend Pistacien, Oleander, auch die am Gebirge liegenden Wein- stöcke und Gerstenfelder. Die Oelbäume lassen jetzt die Blätter fallen, die diesjährige Ernte ist davon auch verloren gegangen. Jetzt, wo wir 22 Gr. R. Wärme haben, scheinen indess alle immergrünen Bäume und Sträucher aus dem Wurzelstock auszutreiben; bei den Citrusarten zeigt sich, trotzdem sie an der Erde noch schön grün 2 sind, noch keine Spur von Trieben. Mein schöner Hofgarten gleicht jetzt einem Kirchhof. Sie können sich denken, welche Arbeiten es seit dieser Zeit gab. und noch giebt und in welcher Scans sie ausgeführt werden. = müssen.‘ E Leider sind unter den Palmen auch ea. 40 der schönen Dattel- palmen, welche, wie Herr Prof. Ascherson in der Sitzung des. Vereins vom 26. Mai mittheilte, den Hauptanziehungspunkt in bo- anischer Hinsicht in Athen bildeten. Sie waren z. Th. nicht dort sondert . ‚schon in grossen lu dahin Be . x — 365 — Von einigen Verlusten, welche die Vegetation in Paris und Umgegend FE die Kälte des Winters 1879—80 erlitten hat. Von Heinrich Kühne. Wohl seit Menschengedenken ist Frankreich von einer so grim- migen Kälte nieht heimgesucht worden, wie der des letzten Winters welche der an ein mildes Klima gewöhnten Bevölkerung und der Vegetation, mithin auch den Gärtnereien so verderblich gewesen ist. In Folge starken Schneefalls konnten fast überall die Eisen- bahnen oft viele Tage lang nicht benutzt werden. Nun hat Frank- reich nnr im Norden einige Kohlengruben und bezieht den grössten Theil seines Bedarfs an Steinkohlen aus Belgien. Diese blieben aber plötzlich aus. Die Brennmaterialien stiegen im Preise. Viele Fabriken mussten ihre Thätigkeit einstellen und die Gärtner waren genöthigt, mit Holz zu feuern, ohne damit die Wasserheizungen genügend erwärmen zu können. So geschah es, dass bei gleichzeitigem Mangel an hinreichendem Deckmaterial, da man hier Gewächshäuser nicht zu decken pflegte, ein beträchtlicher Theil der Warmhauspflanzen gelitten hat und in den meisten kalten Abtheilungen sehr viele Gewächse erfroren sind, in den Obst-Treibhäusern aber Weinstöcke und Steinobstbäume, die Mitte November angetrieben wurden, jetzt erst (Ende Januar) einige Augen treiben, während sie in voller Blüthe stehen sollten! | In viel grösserem Maasse bietet die Vegetation im Freien Bilder der Verwüstung und des Todes dar. Sehr viele ausländische Bäume und Sträucher sind theils völlig erfroren, theils vom Froste sehr beschädigt. So findet man in und um Paris die Vorgärten der Pa- läste und Landhäuser ihres meist in immergrünem Gehölz bestehen- den Schmuckes beraubt. Magnolien, Aucuben, Evonymus, Prunus Lauro-Cerasus und lusitanica, Viburnum tinus, Ilex, viele Coniferen (Wellingtonia gigantea in 15 m hohen Exemplaren), fast alle Thea-, Noisette- und Trauer-Rosen, Glyeine chinensis- ea soweit sie vom : ei | Schnee nicht bedeckt waren, erfroren. In der Bourgogne fiel am 8. Dezember die Temperatur auf > en _ - 31 Gr. 6. ER ee ne Dort sind ‚die Assaben Obst tbäume, s — 566 — gar in geschützten Lagen, erfroren, ja ihre Stämme bis zur Wurzel | vom Frost getödtet worden. Aber auch in der Umgegend von Paris, auf Landstrassen und Feldern, findet man selbst an älteren, kräftigen Obstbäumen unter der Rinde des Stammes den Bast verwest und den Splint rostfarben.*) Solche Verluste an alten wie an jungen Obstbäumen lasten überaus schwer auf denjenigen Besitzern, welchen der Ertrag ihrer Obstpflanzungen bisher den Lebensunterhalt gewährte. Von wo aber andere Bäume und Sträucher als Ersatz her- nehmen, da ja die Baumschulen ebendieselbe Kälte erlitten haben? Auch in ihnen sind Obstbäume, Rosenstöcke, ausländische Bäume und Sträucher beschädigt, so weit sie nicht durch die 0,60 m starke Schneedecke geschützt waren. “+ In vielen Gegenden Frankreichs haben auch die Weinstöcke vom Froste gelitten. Welche Verluste aber werden in südlichen Strichen von den Besitzern der Maulbeer- und ‚Olivenpflanzungen beklagt werden! | Zum Andenken an ah Winter, welcher von den Franzosen ein sibirischer oder norwegischer genannt wurde, hat man hier Medaillen geprägt mit der Inschrift: „Winter 1879—80. Kälte — 29 Gr.*) Feuerung kostbar (rare).“ — Freilich wird man auch ohne solche Zeichen noch lange dieser Kälte gedenken, und manches Jahr wird vergehen, bis die Spuren verwischt sind, welche ein so strenger Winter an den Gewächsen des Landes hinterlassen hat. - or Zwar wird das jetzt lebende Geschlecht die zerstörten Planzungen Ss Saga aber ae seine Nachkommen werden die Früchte derselben % “ Paris, Ende RES 1880. "Weitere Berichte über Frosischüiden. —— Vorbemerkung. Bei der Verschiedenartigkeit der von so an unserer Zeitschrift uns zugegangenen Berichte über ich a betrachtete fiel es mir auf, dass viele a (Vise album) trugen, welche ee — 367 — die Frostschäden halten wir es für am zweckmässigsten, dieselben nunmehr chronologisch abzudrucken und von Aufstellung von Ta- bellen ete. vorläufig Abstand zu nehmen. Die Redaktion. Rheinprovinz. Aus einem Schreiben des Herrn Hofgärtner Glatt an den Kgl. Hofgarten-Direktor Jühlke. ‘Koblenz, den 25. April 1880. In = Anlage gestatte ich mir ganz ergebenst, Ihnen die Mit- theilungen eines Pomologen Herrn Dr. Börner über den hiesigen Winter beizulegen. Es ist das vielleicht ein Sehriftstück von bleibendem Werth, denn hoffentlich sehen wir in Menschenalter einen solchen Winter nicht wieder. Sind doch auf der Besitzung des Fürsten Sayn-Wittgenstein sämmtliche Jahrhunderte alte Taxus baccata erfroren. Auch von Sambucus, jung oder alt, wird nichts mehr übrig bleiben, obsehon diese vielfach hier im Walde verwildert vor- kommen. Am letzten Sonntag war ich in Frankfurt, wo die Verheerun- gen wo möglich noch grösser sind, als hier. ° Lebende Coniferen sieht man dort überhaupt nicht mehr in den Gärten. Im Palmen- ' garten muss wohl ein Drittel der Pflanzungen erneuert werden. Siesmayer berechnet seinen Frostschaden nieht unter 70,000 Mark, es sind ihm auch viele Lorbeerbäume in den Remisen erfroren. Hier habe ich viele grössere Lücken im Garten und den Anla- gen provisorisch mit Rothtannen zugepflanzt; ich bekomme solche dureh Vermittelung des Oberforstmeisters schön und billig, und Ihre Majestät die Kaiserin liebt diese Pflanze. Das Schlussergebniss der Frostverheerungen am Rhen. ‚Hattersheim, 16. April. Ueber das Schlussergebniss der Frost- ee verheerungen wird dem „Rhein, Kur.“ (von Dr. Börner) geschti-r ben: „Nachdem sich nunmehr die Vegetation weit genug entwickelt hat, lässt sich auch für minder Kundige das Unheil annähernd br- sehen, welches die gesammte Pe Pflanzenwelt während dieses Winters betroffen hat. Die Verwüs | möchte man jetzt, nachdem sich. die an _ Freilich ist der Schaden, der sich durch den Verlust fast aller fi- nen Ziergewächse (Rosen, Thuja, Wellingtoni: . aeg umeen Ilex, & itzia ete.) hie such. ‚kein. geringer, und der der ' | RE ae — 3568 — sonst so herrlichen Formen, z.B. in den öffentlichen Gärten Frank- furts, ein wahrer trauriger. Auch der Verlust der Pfirsiche und meisten Aprikosen ist sehr zu beklagen. Aber alles dieses ver- schwindet gegenüber der Vernichtung unserer Kernobstbäume. Diese ist in einem Maasse eingetreten, welche alle früheren Schätzungen weit übertrifft. Auffallender Weise betrifft dies zunächst die Aepfel- bäume. In den Baumstücken und längs der Vieinalwege stehen jetzt ganze Kolonnen düster schwarzer Bäume, in denen jegliches Leben erloschen ist. Nicht nur die altersschwachen und krebskranken a Exemplare, sondern lebenskräftig und üppig geformte Bäume glei- N chen nunmehr riesigen dürren Reiserbüscheln. Soll man die Ver- heerungen in Zahlen ausdrücken, so sträubt sich fast die Feder vor r dem Bekenntniss. Hier im flachen Maingau sind nur noch % der | Aepfelbäume gesund (es ist mir allerdings bekannt, dass es in eini- gen Gemarkungen deren noch viel weniger sind), alle übrigen sind todt oder todtkrank. An den kranken Exemplaren stehen entweder noch vereinzelte lebende Knospen zerstreut oder auf 1 bis 2 Aeste be- schränkt; besonders häufig findet man, der allgemeinen Erfahrung dieses Winters entsprechend, in den höchsten Baumgipfeln noch eine neu eingeführte Immunität bewiesen. Auch kein Stand und keine Lage gewährt absoluten Schutz. So viel steht jedoch fest, dass die flachen Ebenen am meisten gelitten haben, während z. B. in den Thaleinschnitten des Taunus, der Schaden ein sehr viel geringerer sein soll. Die Birnbäume haben nicht entfernt so viel gelitten, als die Aepfelbäume. Am glückliehsten sind die neu verpflanzten Bäumchen durchgekommen. Leider wird das bisher Geschilderte . nur einen Theil des Schadens darstellen: das Opfer des ersten An- pralls. Die nächsten Jahre werden den krank Gefrorenen noch vol- _ lends das Lebenslicht ausblasen, und schon im Juni oder Juli dieses Jahres werden die zahlreichen Birnpyramiden und Spaliere, sowie viele Zwetschen- und Mirabellenbäume ihr kümmerliches Laubwerk und den Fruchtansatz fallen lassen, um todt in den Herbst zu gehen: denn hier sind an fast allen jugendlichen und saftigen Exemplaren > Stämme erfroren und der jetzige Austrieb ist eine Todtenblume, dem grossen Feuı — 369 — enorme Verluste erlitten haben. — Beim Anblieke dieses traurigen Thatbestandes fragt Jeder nach der Ursache des grossen Unglücks. Die hohen Kältegrade sind es nicht allein, denn 1829 hatten wir 8 bis 10 Grad mehr, und die Apfelbäume haben doch widerstanden. Es kommt nämlich für dieses Jahr der hohe Feuchtigkeitsgehalt und das sehr unreife Holz als Folge des letzten nasskalten Jahres hinzu. Der Sitz des tödtenden Frostschadens ist ein sehr verschiedener. Jüngere Bäume sind, wie gesagt, am Stamme erfroren, ältere Bäume mehr in der Krone, Sind die Zweige direkt erfroren, so erscheint die Rinde beim Anschnitt durch alle Schichten hindurch zimmet- braun; liegt der Frostschaden mehr central, so erscheint die Rinde der peripher gelegenen Zweige normal gefärbt, aber saftlos.. — Es entsteht nun die wichtige Frage, ob der Baumbesitzer noch etwas thun kann, den ungeheuren Verlust zu mildern. Zunächst für die Aepfelbäume, welche volkswirthschaftlich die grösste Rolle spielen, muss zu diesem Zweck der Schaden in seinem ungefähren Umfange, etwa so wie es hier für die Mainebene geschieht, festgestellt und die Expertise auf die Rheinprovinz, Hessen-Nassau und Süddeutsch- land ausgedehnt werden. Verwaltungsbehörden, landwirthschaftliche Vereine, Casinos und Versammlungen müssen in Verbindung mit der Presse diese Arbeit unternehmen. Ist dies rechtzeitig geschehen, so müssen die Baumbesitzer durch sachkundige Personen belehrt werden, wie sich von den kranken Bäumen vielleicht noch eine An- zahl auf einige Jahre erhalten lässt, bis durch die Nachzucht die Lücke allmälig ausgefüllt wird. Aus den einzelnen lebenden Knospen, wenn sie nicht zu nahe am Gipfel stehen, lässt sich durch geeigneten Schnitt wohl noch eine theilweise Wiederbildung der Krone erzielen. rs Die zeitige Entfernung des Frostbrandigen ist auch schon deswegen nöthig, weil sonst der Mortifikationsprozess unauthaltsam centripetal weiter schreitet, besonders in der Sommerhitze. Sehr rathsam er- scheint auch das Feuchthalten der Patienten während der trockenen ec zelnen Aesten noch lebenden Bäume müssen sofort entfernt wer- _— 3% — lebenden um so leichter zur Beute fallen. Pyramiden und Kern- obstbäume, deren Rinde nicht bis zur tiefsten Bastschicht erfroren ist, kann man stehen lassen. — Der Frostschaden an den Obst- bäumen, den halb Deutschland in diesem Winter erlitten hat, ist der grösste Verlust, den Land- und Gartenwirthschaft seit einem Menschenalter zu tragen hatte. Stürme, Wasserschäden, Hagel und Trockenheit sind meistens territorial und zeitlich beschränkt; zum Wiederersatz des heurigen Schadens aber werden 20 Jahre nicht ausreichen.“ Hardenberg, den 23. Mai 1880. Lage und Beschaffenheit des Bod:ns. Leinethal von Göttingen bis Northeim bunter Sand, Kalk und Tufistein, geröllt, östlich durch Ausläufer des „Harzes“, westlich durch Ausläufer des „Sollings“ geschützt, gegen Süden und Norden offen, 80 bis 100 m über dem Meeresspiegel. 1. Obstbäume. A. Kernobstbäume. 1. Aepfel. Haben stark gelitten und sind von jungen Schul- stämmen viele Sorten ganz erfroren, hingegen haben andere Sorten bis zu 90 pCt. der Kälte widerstanden. Tragbare und alte Stämme haben im Verhältniss den Winter besser überstanden; im Allgemei- nen sind die Verluste sehr bedeutend. Rother Astracan, Charla- mowsky, Claudius, Borsdorfer, Edelrother, Rother und Gelber Graven- steiner, Gelber Richard, Harlemer Gold-Reinette, Landsberger Rei- nette, Prinzen-Apfel, Reinette d’Orleans, Oberdieck’s Reinette, Rib- ston’s Pepping und Rother Stettiner haben sich am besten bewährt. . Edler Borsdorfer, blutrother und geflammter Cardinal, Kaiser Alexan- der, Winter-Goldparmäne, „Pariser Rambour“, „Champagner“, „Grosse Kasseler“ und „Englische Spital*-Reinette haben sehr stark gelitten und sind in hiesigen Baumschulen bis zu 90 pCt. von diesen Sorten en egangen. = . Birnen, Dasselbe Verhältniss wie bei Aepfeln. PET y» ken an den Kongress“ und „Saint Germain“ haben ausnahmsweise stark gelitten. 3. Wällsche Nuss, Mispel und Quitten. Sind sämmtlich bis auf den Wurzelhals erfroren, nur in hochgelegenen Lagen sind .einige Exemplare theilweise verschont geblieben. B. Steinobstbäume. 4. Kirschen. Tragbare und alte Exemplare haben den Win- ter, ohne Schaden zu nehmen, überstanden, nur die Maifröste haben die ganze Ernte zerstört; von jungen Schulstämmen, die stark ge- litten hatten, ist ein bedeutender Theil verloren gegangen. 5. Pflaumen. Haben sich ohne Ausnahme gut gehalten, nur bei ganz alten Exemplaren haben theilweise einzelne Aeste der Kro- nen gelitten. 6. Pfirsich. Sind 75 pCt. vom Frost zerstört; 1-, 2-, 3- und 4jährige Exemplare, die wir im Herbst theilweise mit Tannenzwei- gen, theilweise mit Rohr sehr sorgfältig deckten, sind sämmtlich bis in das alte Holz erfroren; hingegen haben wir hier am grossen Ge- müsegarten eine Mauer von Sandstein mit 6- bis 14jährigen Exempla- ren von Pfirsichen und Aprikosen, die erst nach dem starken Frost mit Tannenzweigen gedeckt werden konnten; sämmtliche Pfirsiche dieser Bestände haben den Wınter vollkommen gesund überstanden und sitzen voller Früchte; von Aprikosen sind die meisten Stämme verloren gegangen und die übrig gebliebenen - haben keine Früchte. An einer Mauer von demselben Stein, im engen Thal belegen, von der ersteren ca. 400 m entfernt, ist ein Bestand von Pfirsichen und Aprikosen in demselben Alter bei gleicher Behandlung gänzlich ver- loren. 7. Aprikosen. Haben ohne Ausnahme stark gelitten; Oku- lanten, 1-, 2-, 3- und 4jährige Exemplare, sind fast total erfroren, alte Exemplare unter guter Schutzdecke haben stark gelitten; von 7 Hochstamm-Exemplaren, die vollständig ohne Decke geblieben, ist nur 1 Stand eingegangen. In demselben Bestand sind Birnen, Acer eolehicum rubrum, Cytisus, Corylus, Deutzien, PRiEapeR u. dergl. total vom Frost bis auf den Wurzelhals zerstört. I. Wildbäume und Sträucher. 8. Laubhölzer. Acer eolchieum rubrum und negundo fol. var., Ailanthus glandulosa, Amygdalus sämmtliche Sorten, Aristolochie | z en 2* = a Sipho, Berberis aquifolium und Darwini, Buxus, Calycanthus, Ca- stanea, Corylus, Crataegus, Cydonia japonica, Cytisus, Deutzia, Ge- nista, Gleditschia, Juglans, Liriodendron, Magnolia, Malus, Mespilus, Morus, Platanus, einige Quercus-Arten, Rhus, Ribes sanguinea, Ro- binia hispida und inermis, Salix babylonica und nigra pendula, So- phora japonica pendula, Spiraea, Tamarix, Viburnum und Weigelia haben stark gelitten und sind empfindliche Varietäten bis auf den Wurzelhals zerstört. 9. Nadelhölzer. Nachverzeichnete Arten und Varietäten haben vom Frost gelitten: Abies amabilis, eilieica, grandis, lasiocarpa, nobilis, Nordmanniana, Pinsapo, Reginae Amaliae, Biota orientalis inel. Varietäten, Cupressus Lawsonii, Cryptomeria elegans, Gingko biloba, Juniperus communis pyramidalis, hibernica, hispanica, Japo- niea, oblonga, Sabina und squamata, Picea exeelsa in beschnittener Form und 1 bis 3 m hohen Exemplaren nebst Varietäten, Podo- earpus Koraiana, Pinus Cembra und Pareyana, sämmtliche Reti- nospora-Arten und ausnahmsweise sehr stark Taxus baccata und Wellingtonia gigantea. Sollte ich unter „Diverses“ erklären, wie schädlich der Winter hier gewirkt hat, so müsste ich mich hier sehr weit ausdehnen, ich bemerke deshalb nur im Allgemeinen, dass der Winter oder die Kälte in ihrer Zerstörung unbegreiflich bleibt. Bäume und Sträu- cher, die sich bisher als absolut winterhart bewährt und die kalten Winter 1844|45, 1859]60 und 1869|70 vollkommen gesund über- standen, sind im letzten Winter verloren gegangen. In vielen Be- ständen sind in bunter Abwechselung viele Exemplare von einer und derselben Sorte ganz gesund geblieben, andere ganz getödtet, wieder andere haben Aeste einmal gegen Norden, dann gegen Osten, Süden oder Westen eingebüsst, einige haben den Centraltrieb, andere wieder die unteren Zweige verloren. Einige Nadelhölzer, wie Cryptomeria, Biota oder Thuja aurea, semper aurea, elegantissima, Picea orien- talis u. dergl. konnten des plötzlichen Winters wegen nicht gedeckt ‚erden, stehen aber hente wohl erhalten und gesund da, hingegen hat. vielfach. der Wildstamm von Crataegus oxycantha A. rubr. pl. litten. a em unserer ‚ Baumschulen liegt auf einem i a1 Runtzler. n Tamsel, 5. Juni 1880. Es haben bier mehr oder weniger viele Gehölzsorten in den Baumschulen gelitten. Weil aber die Bäume nicht alle unter ganz gleichen Verhältnissen kultivirt werden, so übergehe ich diese Verluste. Ganz grell zeigt sich jedoch der Frostschaden bei den mehr als 10,000 Stück im Jahre 1877 und den ebenfalls mehr als 10,000 Stück im Jahre 1878 mit den gangbarsten Sorten veredelten (oku- lirten) Apfel- und Birnbäumchen. Von diesen mehr als 20,000 Stück in lehmigem Sandboden, unter ganz gleichen Verhältnissen stehenden und behandelten Obst- bäumchen sind bis zur Veredelungstelle total vernichtet: I. Aepfel: Weisser Winter-Calville, Calville Garibaldi’s, Cal- ville St. Sauveur, Pariser Rambour-Reinette, Reinette d’Angleterre, Grüner Fürsten-Apfel, Rothe Limonen-Reinette, Dietzer Gold-Rei- nette, Schorradt’s Rambour. II. Birnen: William’s Christbirne, Duchesse d’Angoulöme, Andenken an den Kongress, Clairgeau. In zweiter Linie haben gelitten: I. Aepfel: Winter-Goldparmaine, Generalsgeschenk, Müller’s Spitzapfel, Calville rouge d’Anjou, Reinette von Orleans, II. Birnen: Weisse Herbst - Butterbirne, Calebasse monstre, Schöne von Brüssel, Colmar Arenberg’s, Duchess d’Anjou, Napo- leon’s Butterbirne. In dritter Linie: Ananas-Reinette und Diel’s Butterbirne, Die übrigen Sorten haben gar nicht, resp. ganz unbedeutend gelitten. Ex Da der Frost die im vollen Safte ae Obstbäumchen überraschte, so war der Schaden bei den kräftigsten am bedeutendsten. Dagegen wurden die Exemplare von geringerem Wuchse weniger hart betroffen. Diese standen wohl nicht mehr in voller Vegetation. Wenn ich nun noch eine kleine Bemerkung hinsichtlich des Frostschadens vom Mai d. J. hier anschliessen darf, so erlaube ich mir ergebenst zu bemerken, dass die Rothbuchen, einschliesslich der auf Rothbuchen veredelten Blut- und Hängebuchen, in den hiesigen Baumschulen am meisten gelitten haben. Diese im verschiedensten a | I: a Alter vorhandene Baumsorte in bis heute, den 5. gu keine — 34 — Spur von Vegetation, während alle anderen, vom Froste mitgenom- menen Gehölzsorten neues Leben zeigen. Silex, Garten-Inspektor. Koppitz bei Grottkau. Bericht vom Garten-Inspektor Hampel. In Schlesien ist ein grosser Theil der Birnbäume, ein Theil der Pflaumen- und einige Kirschbäume erfroren. Zur näheren Informi- rung hierüber habe ich einen Theil der in den hiesigen Gärten be- findlichen Birnen aufgeführt und nach ihrer Beschaffenheit bezeichnet. (Das Verzeichniss ist Herrn Lauche übergeben. Die Redaktion.) Ebenso sind hier sämmtliche Kirschwildlinge bis zu 2 m Höhe bis auf die Wurzeln total erfroren. Dabei liegt Koppitz noch am wärmsten in Ober-Schlesien. Zahl der Bäume und Sträucher in den Parkanlagen ete. Berlins. Von unserem verehrten Mitgliede, Herrn Stadt-Garten-Inspektor Rönnenkamp, werden wir im Auftrage des Herrn Stadt-Garten- Direktors Mächtig darauf aufmerksam gemacht, dass bei den in unserem Vortrage: „Stand und Aufgaben der ‚deutschen Gärtnerei“, S. 208 d. J.d. M., gegebenen Zahlen über die Bäume, Bänke etc, Berlins sich insofern ein grosser Irrthum eingeschlichen habe, als diese Zahlen nicht die Stückzahl, sondern die Werthe in Mark bedeuten. — Wir beklagen diesen Irrthum um so lebhafter, als nun auch die daraus zu Gunsten Berlins gegenüber Paris gezogenen Con- sequenzen in Nichts zerfallen, können aber nur konstatiren, dass wir dieselben Zahlen bereits im Jahrgang 1879 der Monatsschr. $. 198 „aus dem offiziellen deutschen Reichsanzeiger abgedruckt : hatten, ohne dass uns eine Berichtigung zugegangen wäre, _ Wir haben also im guten Glauben gehandelt. | | Nachstehend geben wir nun die durch Güte des Herrn Rön- nenkamp uns freundlichst mitgetheilten wirklichen Zahlen. Inden Parkanlagen Berlins befinden sich 39,902 Bäume über 9 em ä Stück 10 Mark, 6714 unter 9 em & Stück 15 Mark, 89,030 2029 Bäume über 9 cm & 20 Mark, 15,180 unter —_— 535 — 9 cm ä Stück 15 Mark, 40,460 Sträucher & 1 Mark, zusammen 57,669 Stück. Auf Strassen etc. befinden sich 11,398 Bäume über 9 cm & 20 Mark, 16,785 Bäume unter 9 cm ä 15 Mark, 1800 Sträucher & 1 Mark, zusammen 29,983 Stück. Die Zahl der Bänke beträgt 782 Stück, welche sich folgendermaassen zergliedert: 1. Park- anlagen 339 Stück, 2. Schmuckplätze 281 Stück, 3. an Strassen etc. 162 Stück. L. Wittmack. Zur Nomenclatur von Diclytra. Von R. Müller in Praust. In einer Fachzeitung wurde in einer Abhandlung über Stau- dengewächse der Name Dielytra als falsch hingestellt, indem es Dielytra*) heissen müsse, und erstgenannter Name auf einen Druck- fehler zurückzuführen sei. Vor mehr als 10 Jahren fand ich bei einer bibliothekarischen Arbeit, welche ich für meinen damaligen Chef, Herrn Louis Van Houtte in Gent, ausführte, in der Lin- naea XI. Bd. S. 668 den Beweis für die Richtigkeit des Namens Dielytra, welchen ich damals auch in der „Rheinischen Garten- schrift“ veröffentlichte. Prof. Bernhardi sagt an genannter Stelle am Schluss einer Abhandlung über Papaveraceen und Fumariaceen: „Für diejenigen, welche Anstand nelimen, Dieentra für Dielytra zu schreiben, viel- mehr behaupten, dass es Dielytra heissen müsse, setze ich die Stelle aus Borkhausen’s Abhandlung in Römer’s Archiv der Botanik (1797) 1. 2. p. 46 her, welche lautet: „„Dielytra nenne ich (Bork- hausen) sie (die Gattung) von dis zwei und klytron Sporn, weil sich die Blume so deutlich durch ihre zwei Sporen auszeichnet.*“* Wie kann selbst der eifrigste ag hiervon auf Flügeldecken der Insekten kommen ?* *), Von dis zwei und elytron, Decke, Flügeldecke dr Insekten. > —_ 376 — Vermischtes, Neue Bohne, Haricot Janus ameliore, A. Merecier, 43 Boulevard du Musee in Marseille, hat eine neue halbhohe Stan- genbohne, welche die früheste aller Stangenbohnen sein soll, in den Handel gegeben (1 kg — 4 Fres.). Sie blüht sehr niedrig, ge- wöhnlich schon vom 2ten Knoten an, hat grüne, breite Hälsen von 9 bis 10 em Länge, die durch die stark hervortretenden Samen hol- perig und ohne Pergament und ohne Faden sind; es ist wahrschein- lich also eine Brechbohne. Die Samen sind rundlich oder schwach oval, zur Hälfte weiss, zur Hälfte bunt chamoisfarben. Birnen in Londons Strassen. Die wichtigsten Sorten für den Strassenverkauf in London sind nach Gardeners’ Chronicle n. ser. XIII 108: Windsor, Sommer-Dechantsbirne, William’s gute Christ- birne, Hessle, Beurre Bose, Gute Louise von Jersey (von Avran- ches), Capiaumont’s Butterbirne, Amanlis Butterbirne und Diel’s Butterbirne. Die Musterbirne der Londoner ist „William’s“, die der Edinburger dagegen die Jargonelle. Samen in trojanischem Heu. Herr Geh. Med.-Rath Vir- chow übergab vor einiger Zeit dem landwirthschaftlichen Museum einige Samen, die unter frischem trojanischem Heu, das als Pack- material gedient, sich gefunden hatten, zur näheren Untersuchung. Die Bestimmung ergab: 1. Medicago hispida PAABL var. denticulata Urb. (M. den- tieulata Willd.). M. arabica L. ER Willd.). fragiferu RAM -BH I7E E55 3 BE: “u 2: Bi = il #5 IE n ano n > mit, ee Hal, die mit den Schafen Hier; ndert und deren deren Früchte den Hauptbetanheil en :n Wollen bilden. —- 37 — Rosenblattwespe. In diesem Vorsommer haben in einigen Gärten Berlins die Larven der bohrenden Rosenblattwespe, Teu- thredo bipunctata Kl., vielen Schaden gethan. Die Wespe ist schwarz, 6,5 mm lang, legt im Mai oder April ihre Eier an die Spitzen der jungen Triebe, aus denen in wenigen Wochen die 22füssige wurmartige Larve hervorkriecht, die sich dann in den Trieb hineinbohrt und diesen bis ca. 4 cm tief von der Spitze aus- höhlt, so dass derselbe welkt. Nahe der Triebspitze bohrt sie sich durch ein Seitenloch heraus, um sich in der Erde einzuspinnen und im Frühjahr, wenige Wochen vor dem Ausschlüpfen, welches ug April oder Mai stattfindet, zu verpuppen. Gegenmittel nach Taschenberg: Abklopfen der oe Ende. April und Anfang Mai von den Rosenstöcken früh Morgens oder an rauhen Tagen in einen untergehaltenen Schirm, oder sofortiges Ab- schneiden der welkenden Triebspitzen bis auf 6 em Länge und Zer- treten oder besser Verbrennen derselben. Thuja (Retinospora) erieoides ist nach Meehan’s Versuchen nur eine Jugendform von T. oceidentalis, Ebenso ist Retinospora squarrosa nur ein (Jugend-?) Zustand von R. obtusa. Gard, Chr, n. s. . XIH 112. Betreffs T. ericoides ist dies deutschen Gärtnern nicht unbekannt und auch von Karl Koch bereits in seiner Dendrol. H 2 p. 175 (u. 171) mitgetheilt. Alwin Helms in Hamburg offerirt eine kürzlich erhaltene, ca. 75 Arten umfassende Sammlung neuseeländischer Farne und Lyeopodien, worüber ein spezielles Verzeichniss ausgegeben ist, zum Preise von 40 Mark. Auch hat derselbe eine grössere Anzahl neu- seeländischer Pflanzen, Moose und Flechten ete., welche aber noch nicht in Sammlungen geordnet und theilweise unbestimmt sind, billig abzugeben. Auf Wunsch ist er gern bereit, das Verlangte zur An- sicht zu übersenden. Ernteaussichten. Die „Danz. Ztg.“ schreibt unterm H Juni: es Der Schaden, den die Nachtfröste in der zweiten Hälfte ües Mai den Getreidefeldern zugefügt haben, stellt sich jetzt als viel bedeu- ne ; tender heraus, als wie man befürchtet. hatte, In a dem gröss- | _— 38 — ten Theile Ost- und Westpreussens, in ganz Posen und der Mark zeigen sich die Roggenfelder von oben so weiss wie zur Zeit der Reife. Es haben deshalb viele Besitzer auch schon jetzt den Roggen abgemäht, auf jeden weiteren Ertrag aus demselben verzichtend, und glücklich schätzen sich in einzelnen Kreisen diejenigen, die mit einem Verluste von Y; bis % der sonstigen Ernte abzukommen glau- ben. Geringeren Schaden hat der Frost an dem Sommergetreide gemacht, nur früh bestellte Erbsen- und Wickensaaten haben so ge- litten, dass zur weiteren günstigen Entwickelung schon recht war- mes, fruchtbares Wetter erforderlich ist. Die Küstenstriche scheinen durch den Frost nicht oder doch nur sehr geringen Schaden erlitten zu haben, wie denn auch später Roggen, der zur Zeit der ärgsten Nachtfröste noch nicht geschosst hatte, unverletzt geblieben ist, Neue Einführung. E. H. Krelage & Sohn in Haarlem bringen soeben Nar- eissus canariensis Herb., eine schlanke, äusserst kleinblumige Form von N. Tazetta, in den Handel, die zwischen N. dubius und den kleinen, weissblüthigen Formen von N. Tazetta die Mitte hält. Preis pro ‚Zwiebel 2 Mark, pro Dtzd. 20 Mark. Neue Gartenpflanzen. Laelia anceps Lindl. vestalis n. var. Rehb. fil. Gard. Chron. . ser. XIII p. 136. Unterscheidet sich von der Stammform u. a. | dire ausgerandeten Mittellappen der Lippe und sehr breite Peta- den, welche ihrer weissen Blume ein prachtvolles Ansehen geben. ‚ Cymbidium Mastersii Lind. Gard. Chron. 1. 6 9.0. Rei- ch enbach bespricht hier die verschiedenen Variationen. - Lilium Parryi Watson. Gard. Chron. 1. e. p. 138. W. Otto Gronen, C. E. Rock Island Arsenal, Illinois U. S.,. beschreibt die Kuller dieser von Dr. Parry früh im Juli 1876 in einem Moor in Gorge ni Pass, San Bernardino County, Süd - Kalifornien, ent- deck en Lilie, ‚Sie scheint zum Typus von L. Washingtonianum zu ren und hat auschnliche ee a auf einem — 379 — Oneidium xanthocentron Rchb. fil in Gard. Cron. n. ser. XI p. 104. Von F. C. Lehmann in den Anden Süd - Amerikas entdeckt, dem O. pyramidale Lindl. nahe stehend. Lippe dunkel mit gelbem, fast rhombischem Centrum. Blüthen in ausserordentlich dichten Rispen. Thrixspermum Moorei Rehb. fil. Gard. Chron. Il. c. Auch vielleicht als Sarcochilus Moorei in den Gärten. Vaterland: Salomon- Inseln; von Charles Moore, dem Direktor des botanischen Gartens in Sidney, an Veitch & Sons gesandt. Blätter fast 30 cm lang, 5 cm breit, Blüthen denen von Thr. lunatum gleich, Perigonblätter hell ockergelb mit zahlreichen schönen braunen Flecken, Lippe mit dunkelpurpurnen und orangegelben Flecken in Streifen, Griffelsäule gelb mit blassbraunen Flecken. Laelia anceps Lindl. var. rosea Rehb. fil. I. ec. In Bull’s Etablissement gefunden. Perigon hell rosenroth, Ränder der Lippen- zipfel dunkler, aber nicht so dunkel wie bei der Stammform, Macradenia Brassavolue Rchb. 1. e. Von Warscewiez 1850 oder 1851 in Guatemala entdeckt, wie Reichenbach glaubt und von letzterem beschrieben. Blüthenstiel nickend, einem Epi- dendrum ähnlich, dicht mit zahlreichen Blumen besetzt. Perigon zimmetbraun mit ockergelben Rändern. Lippe weiss mit purpurnen Streifen und gelben Rändern an den Seitenzipfeln. Unterscheidet sich von M. triandra namentlich durch die | Perigon- zipfel und Lippe. Literatur. Plumpe, F. J. M., Der Gartenbau im Deutschen Reiche, Handels-Adress- buch der Handelsgärtnereien, Samenhandlungen, Baumschulenbesitzer Deutsch- lands. Mit Angabe der Einwohnerzahl und des neuen Gerichtsverhältnisses, bewährter Rechtsanwälte, Bank- und Inkassogeschäfte und Spediteure. — Der Herausgeber schreibt uns darüber u. A. Folgendes: In den Jahren 1863/64 er- schien in Erfurt (Herausgeber Otto) das letzte Gartenbau-Adressbuch Deutsch- lands, welches jedoch nur einen Theil der bestehenden Handelsgärtnereien ete. enthielt; seit dieser ganzen Zeit hat sich Niemand der Arbeit unterzogen, ein nur einigermaassen komplettes Verzeichniss zusammen zu stellen, was mir um so nöthiger erschien, als gerade in den letzten 10 Jahren in Destichlunn: sich eine so grosse Aenderung in den gärtnerischen Verhältnissen vollzogen hat. n Zur Zeit sind einige unvollständige Firmenlisten, welche kaum 3000 Adressen Ma Da a enthalten und ausserdem nur sehr theil- — 530 — weise richtig sind, das einzige Material, welches einem Han en der seine Kataloge oder Cirkulare den deutschen Kollegen senden will n Ge- schäftsverbindung zu -treten, zur er steht; der Preis dieser L Late ist überdies ein sehr hoher, 4,50 bis 12 M, ‚Die Herausgeber der ae halten die Herausgabe eines Adressbuches wegen der oft eintretenden Veränderungen für unpraktisch, obwohl die Unvoll- ständigkeit gerader dieser Listen am wenigsten ein solches Urtheil gerechtfer- tigt erscheinen lässt; diesem Urtheil muss ich indess auch mit dem Bemerken er dass bei uns der Gartenbau denn doch in solidurer Weise be- bandsendungen, Cirkulare u. dergl. stets die Beabsienk tigte Bestellung finden, da die Post keinen Anstand nimmt, solche auch dem Geschäftsnachfolger aus- zuhändigen, wonach also der Werth des Adressbuches in dieser Beziehung in keiner Weise alterirt würde Die Einwohnerzahl der betr. Städte habe ich nach den Resultaten der letz- ten Volk: ung genommen und solche beigefügt, um damit einen Anhalt über die Bedeutung des Platzes zu geben; für wichtig .- Eingehen von Handels- i i i Be Ich hielt es nicht für zwöckmässig, die speziellen Geschäftszweige oder Spezialkulturen jeder gärtnerischen Adresse beizufügen, weil dadurch die Zu- verlässigkeit Yan Buches in Frage gestellt würde; man müsste in diesem Falle die Erkundigungen direkt bei den aufgeführten Firmen einziehen und würden ten nachzus! vielseitige ı uch ungenaue Angaben machen würden. Ich denke wi » mehr, dass nach are der Bezeichnungen: Kunst- und Handelsgärtner, Baum- schule, Samenhandlung, Blumen- und Pflanz enhandlung, allen Ansprüchen ge- nügt ist, welche an ein übersichtliches, Anyahringendes. Adressbuch zu stellen = sind, wenn ich dem Buche noch einen en Anlangy von Inseraten beifügte, der nur . bestr estrenommirte, reg Firmen und nur solche, die zum Gartenbau in Durch viele er die ich durch das 1öjährige Bestehen meines ‚Hande besi; Fabrikgeschäfts unter den Handelsgärtnern besitze, zu diesem geregt, und & ich überdies dieser Branche selbst nicht fremd bin, habe ich mich dieser mühevollen Arbeit unterzogen und sollte es mich. freuen, wenn das Buch — wie ich hoffe schon wegen des billigen Preises (3 Mark pro Exemplar einer Aufage von mehr al 00) — in gärtnerischen Kreisen die w weiteste gl 2 k Be Igien, Holland, Frankreich chin seit a en en von. Ban} Jahren solche Adressbücher, welche. dem dortigen B| e geradezu ) “ [ — 3831 — Beförderung des Gartenbaues ist, von dem ich für mein Unternehmen auf eine wohlwollende Beurtheilung hoffe. Müller, Ferd. von, Index perfectus ad Caroli Linnaei Species Aene nempe earum primam editionem (anno 1753). Melbourne, 1880. 8 nne’s Species Plantarum ist das „goldene Buch“ jenes berühmten a in welchem er das Prinzip der kurzen Bezeichnung der Pflanzen durch zwei Namen: ri und Artnamen (die sog. binäre Nomenelatur) durchführte. Die erste ber sehr selten, und doch bei der heutigen strengen Durchführung des Prioritätsprinzips fast unentbehrlich" Unser korrespondirendes Mitglied Ferd. v. Müller hat sich daher ein grosses Verdienst erworben, dass er das ursprünglich nur für seinen Privatgebrauch angefertigte Verzeichniss des Inhalts der ersten Auflage nunmehr auch der Allgemeinheit überge Paillieux und D. Bois, Nouveaux lögumes d’hiver. Experieures d6tiolement pratiquees en ._ obscure sur 100 plantes bisannuelles et vivares, spontandes ou eultivees. — Die Verfasser haben versuc wenig oder gar nicht benutzte Pa durch Bleichen als Gemüse TR zu machen, und empfehlen am Schluss: Achillea filipendula Lam., Achyropho rus maculatus Scop., Anchusa italica Retz, A. offieinalis L., A. sempervirens C. trachelium L., Crambe condifolia Stev., C. grandiflora L., C. tatarica Jacq. (alle 3 RI zu beachten), Crepis a L., Helianthus multiflorus L., Hieraeium murorum L., Iberis sempervirens L., Leontodon hispidus L., Lepi- dium Draba L., ER FRER vulgare Lam., Primula acaulis Fl. fr., Polakiar Jacg., P. offieinalis Jacq., Pyrethrum a Waldst. et Kit. Rapistenın perenne Berg., Rümex Patientia L., Ruseus aculeatus L., Senecio paludosus L., Silybum marianum Gaertn., Sisymbrium altissimum L., Sombus palustris. Wenn auch nur ein ‚kleiner Theil derselben sich wirklich im Haushalt einführen sollte, so wäre das immerhin ein Gewinn. Praktische Insektenkunde oder Naturgeschichte aller derjenigen Insekten, mit welchen wir in Deutschland nach den bisherigen Erfahrungen in nähere Berührung kommen können, nebst Angabe der Bekämpfungsmittel gegen die schädlichen unter ihnen. Von Prof. E. L. Taschenberg. 5 Theile mit 326 Illustrationen. Bremen, Verlag von M. Heinsius. 23 Mk., Halbfranzband geb. fügler, Netzflügler, Kaukerfe 4 Mk. V. Die Schnabelkerfe, flügellosen osen Parasiten nd als Anhang einiges Ungeziefer, welches nicht zu den Insekten gehört, 4 Mk.) — vorliegende Werk bedarf wohl keiner besonderen Seren betreffenden F: Verfasser ist überall als eine Autorität in dem d bekannt und andererseits, kann man sagen, mehren sich die Feinde der Land- und Forst- wirthschaft unter den Insekten jeständi so dass in der That das ein- eständig, so gehende Studium der Insektenwelt und das Bekanntmachen mit den Forschun- | gen eine immer grössere Bedeutung erlangt. Die Insektenkunde von Tasch = 2 Fer re ea und darin liegt wohl ein Hauptverdiens des Buches, von dem hier eingenommenen Standpunkte aus. Ba wird di Le ee 9 sie. ihr Nutzen und Schaden und event, ihre V ; — 382 — bezw. Nutzbarmachung behandelt. Auch praktische Winke zum Fangen und rege der Insekten sind gegeben. Di uch wird man jedenfalls für alle ee und Vereins- bezw. Sa ebeicihekee anschaffen, aber auch einzelnen Land- und Forstwirthen, ern ete., welche für ah Beruf das wahre Ba haben, wird das Buch ein angenehmer Rathgeber sein. Preisverzeichnisse sind eingegangen von: Metz & Co., Berlin, Saatgetreide, Feen ete. — Boese & Co., Berlin Herbst-Saatgetreide, Blumenzwiebe In, Baumschul-Artikel ete.e — GC, Platz & Sohn, ‚Erfurt, Haarlemer Blumenzwieb re Knollen, Bäume, Sträucher ete. — Franz Anton Haage, Erfart desgl. — V. Döppleb, Erfurt, ee Fr. P i rfurt, furt, Blumenzwiebeln, Knollen ete. — Aug. König, Köln a. Rh, Blumen- - spritzen, Pumpen, Berieselungs - Apparate ete. — CL F. Chon&, Berlin O ä semer en Juillet-: Be ‚Abzugebende Samen. - Sr Von unserem korrespondirenden Mitgliede, Herrn Dr. Richard 23, Schomburgk, Direktor des botanischen Gartens in Adelaide, sind mit gewohnter Freundlichkeit folgende Samen übersandt, wofür wir hiermit den verbindlichsten Dank aussprechen. a Meldungen um Verabfolgung von solchen (Nummerangabe genügt) - werden bis zum 15. Oktober d. J. erbeten. 5 Das General-Sekretariat. = 167. Acacia eng Hook. 176. Baloghia Iueida Endl. (Euphor- 168. a. biaceae, neae), i upeiseinet ; = dr Willd. 177. Bossiaca heterophlla Smith (Cas- a ina Will | 118, a R. Br. 179, Unlienge lanceolata Vent Cm — 3853 — 181. Cellistemon speeiosum D.C 210.25 aa Knght. 182. Capparis Mitchelli Lindl. 211. uaveolens R. Br. 183. a. tephrosperma. 212. en Comptoniana Benth. 184, Chorizem spec (Papilionaceae). 185. Clianthus Dampieri A. Cunn 213. = 186. Crowea saligna Smith (biokmieae): 187, Dillwynia erieaefolia Smith (Papi- ceae). 188, = fioribunda Smith. 189. Elaeodendron australe Vent. (Ce- lastrineae). 190. Eriostemon buxifolium Smith (Di- osmeae). 191. salieifolium Smith. 192. Eaalypbus globulus Labill. 193. = goniocalyx F. Müll. 194. m hemi - a 195. & marginata Sm 196, “ BEE. F, Mall. 197. 2" obliqua Herit. 198. ö obusta Sm. 199. . rostrata Schlecht. 200. siderophloea Benth. 201. Entaxie erg Schlecht. (Pa- pilion 202. Fieus m ia ylla Desf. 203. Gomphelobiam latifoium Sm. (Asclepiadaceae). 204. Goodia latifolia Salisb, (Cassieae). 205. Grevillea Bauksii R. Br. (Pro- 206. 207. Hakka aciecularis R. Br. (Pro- teaceae). monophylla Benth, var. alba. ZUR, Sr monophyi Benth. var. rosea, 215. Hymenosporum hai F. Müll, (Pittosporaceae). 216. Melaleuca brachyandrus. 217 ® erieifolia Smith. = glaberrima F. Müll. er RE hypericifolia Sm. 220, = ala R. Br. 221: ana Schau. Pre 222, Notelan rn Vent. (Olea- eae). 225. Osyiohlem ellipticum R. Br. (Pa- pilionaceae). 224. Petalostyles Inbiohaoaden R. BE (Cassieae 225. Pittosporum undulatum Vent, 226. Pultenaea Hezilis Smith (Papilio- 391. stipularis Smith. 228. Stereulia acerifolia Cunningh. 229 iversifolia G. Don. 230. Syncarpi laurifolia Ten. (Myrta- 231. Tem australis R. Br. (Bignonia- 232, Templeton retusa R. Br. (Ber ae). 208, = leueoptera R. Br. 233. wa eonferta R. Br. (Myrta 289.5 multilineata var. gramma- ceae). tophylla Meisn. Sprechsaal Frage: Was für Raupen Antwort: Bombyx bucephala. sind auf en Rosenblättern. RB. in 3 — 3834 — weites Verzeichniss | der gezahlten Be zum Grabdenkmal von Prof. K. Koch. 25. Prof. Dr. Aug. Meitzen, Geh, Tora -Rath, Berlin . . . . 10,— Mk. 26. Hase, Weimar. . . . , a ae 1 Stickel. Jena: 2,0055, 29. O. Hüttig, Charlottenburg NT SEERE 2 30. Giessler, Hofgärtner, = “Glinike "bei Potsdam. ERBE SSL MENT 31. Schütz, Amtsrath Grün iR ET „DE. m. H ell, Welsberg ; in Tyrol a en U 33. Böttcher, Bahlass Bene 3 N DU ie ; Be ee 10,— ” BERN 37. Dr. M. J. Master, Cov. Garden, London . 38. W. Lauche, Garten-Inspektor, Potsdam . D D ; 1 nt. 20 5 . 20 0 ammen \ 182,84 84 Mk Diaru laut letzter Veröffentlichung im Tuliheft, S, 335 7 ‚65 ” Summ 4,49 j Um re gütige Einsendungen (an Herrn El ee Späth, Berlin so, De 154) bittet Das Komite. Inhalt, Ve ersammlung des Vereins zur Beförderung des Gar- Penbasse (Schildläuse an der Rose Marechal Niel. Petunia hybrida nana a multifiora. Ausgestellte eg aa aus dem botanischen Garten. r Handelsg g8; ir > 5 EEE a Ez all BD 8 Zu Ki I quetten. Thuja orientalis und oceidentalis). F. Winkler, Gu bens Obstbau. (Schluss) — Hampel, Ueber Gurken- und Bohnentreiberei. (Mit Abbildung auf Tafel VI. Die Meteorologie ers sr Gartenbaues. — Die Sojabohne. — Dr. Paul Sorauer, Düngun versuche bei Obstbäumen. R. Müller, Mittel u Vertilgung der BMOFTEUBER der Stachelbeer-Bla ttw 6. Schmidt, Ueber die Wirkungen eines Nachtfrostes Aenan — Heinrich eherin den Parkanlagen er Berlins. — R. Müll elatur von Dielytra. — Vermischtes. — Neu Binführang, > — Neue { anzen. — Lite: © an genahken e Preisverzeichnisse. ee ‘Samen. — Sprechsaal. — Zweites Verzeichnis der gezahlten Beiträge zum Grabdenkmal von Prof. K. Koch. Die August-Versammlung fällt aus. er d Ä des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. = nächste Versammlung der Gesellschaft er Gartenfreunde Berlins A statt an Froing, den 9 Septbr. 1880, Anis Au > | ev Sg ungen vn EEE URENR, Be ER zz Er Tr A te Sad Re RECHRNS 4 er x 5.27 2 4 ® Monatsschrift “Hd des Vereines zurBeförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General- a 2. Vereins, Custos des we eat Museums, 2 Diolassir. an der Uni Adresse des Verein Adresse des Schatzmeisters, Rentier ya, Berlin N, 2 Intelidenite. 42. Berlin S., Alex xandrinenstr Preis der rer gür pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen pro gespaltene Petitzeile iR deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur Beförde erung des Gartenbaues nur die Hälfte. Rabatt. bei Amaligr Tnsarton 5 pCt., bei wen 10 ptt., = rg 20 plt. Ann der Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalide No. 9. Berlin, im September 1880. Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berli Verhandelt Berlin, den 4. Juni 1880. Nach Verlesung des Protokolls der Mai-Sitzung trat man in die Tages - Ordnung. Da Herr Garten-Inspektor Wredow noch’ nicht erschienen war, wurde Herr Wiehle ersucht, seinen Vortrag über das von ihm eingeschlagene Verfahren bei der Kultur des Cyclamen persicum zu halten, und wird dieser Vortrag in unserem Vereins- organe besonders zum Abdruck gelangen. = An den eben gehaltenen Vortrag knüpft Herr Späth die Be- merkung, dass der von Herrn Wiehle herbeigewünschte Apparat, um von ausserhalb des Kastens den Rauch in die Kästen einzulassen und dadurch die Ennsen vor zu ERDBEE Hitze zu ee bereits vorhanden ist. Anlangend das gegen schädliche ke von der Firma A.u. 3 3. Bär in der Inselstrasse empfohlene, in einem Tabacksabsud be- a =" % — 386 — stehende Mittel, so wird bierbei auf ein ähnliches, von unserem Vereinsmitgliede Herrn Kropp, Belle-Alliancestrasse, in den Handel gebrachtes und von Gärtnern und Blumenliebbabern mit gutem Er- folge angewendetes Mittel hingewiesen. Eine aus der Versammlung gerichtete Anfrage, wie es zu er- möglichen, den Samen schneller zum Keimen zu bringen, wird dahin beantwortet, dass man sich zum Quellen des Samens des lauwarmen Wassers, verdünnter Schwefelsäure im Verhältniss von 1:100 und auch der Pferdejauche bedienen kann. Herr Bluth will sich mit dem kräftigen Düngen der Cyelamen, wie es von Herrn Wiehle durch Fischguanogüsse angewendet wird, nieht recht einverstanden erklären, da seiner Meinung nach die Cy- clamen mit Verarbeiten dungreicher Erde, die man ihnen in der Re- gel giebt, schon vollauf zu thun haben. Der inzwischen eingetretene Herr Garten - Inspektor Wredow leitete darauf die Debatte „über die Ursache des Erfrierens der Pflan- zen und über den Winterschutz derselben im Freien“ ein. Die Ur- sachen des Erfrierens der Pflanzen sind wohl noch nieht recht genau erforscht und festgestellt, jedenfalls wirken aber nicht nur mecha- ' nische, sondern auch chemische Kräfte mit; die mechanische Kraft, hervorgebracht durch das Ausdehnen der zum grössten Theil aus Wasser bestehenden Säfte der Pflanzen beim Gefrieren dieser und- das dadurch bedingte Zerplatzen der Gefässe, Zellen etc. derselben. _ Beispiele hierfür sind wohl das plötzliche Erschlaffen vieler saft- reichen Gewächse, als Georginen, Balsaminen, Canna u. a. m., im aufthauenden Zustande, ebenso das Bersten und Spalten saftreicher Bäume in sehr strengen Wintern bei hohen Kältegraden, wie z. B. ; ‚bei Juglans u.a. Aber auch die chemischen Veränderungen im Safte der Pflanzen bei sinkender Temperatur sind wohl zu beachten, und sind diese meist ebenso Ursache des Erfrierens, beispielsweise sind . hierfür die sogenannten Erkältungen der Pflanzen anzuführen, welche . schon. astra wenn an Wärme gewöhnte Pflanzen sich in einer rigen, wenn auch nur auf kurze Zeit, belanden: Bu: a lich wirkend. Dass bei beiden angeführten Ursachen des Erfrie- rens der Luftzug, also Wind und Sturm und ein plötzliches Sinken der Temperatur, die Wirkung vermehrt, ist wohl unzweifelhaft. Als Beispiel chemischer Veränderungen sei hier noch erwähnt das Süss- werden gefrorener Kartoffeln, Wie Herr Wredow in seiner Einleitung die Ursache des Er- frierens der Pflanzen als etwas bis jetzt Unerforschtes dargestellt hat, so lassen uns, wie Herr Bluth bemerkt, auch die Gelehrten über die Ursachen des Erfrierens der Pflanzen und über den ganzen Vorgang des Erfrierens bis jetzt noch ziemlich im Unklaren. So _ überdauern nach Thom& Winterknospen der Holzpflanzen, deren Zellen sehr reich an Reservestoffen, aber wasserarm sind, die Win- terkälte und oft wiederholtes rasches Aufthauen, während die j Jungen, in der Entfaltung begriffenen saftigen Blätter im Frühjahr einem leichten Nachtfroste erliegen. Ob, fährt Thom& in seiner Botanik fort, ein Pflanzengewebe durch die blosse Thatsache, das sein Zell- saftwasser zu Eiskrystallen erstarrt, schon getödtet werden kann, ist ungewiss, sicher dagegen ist, dass bei sehr vielen Pflanzen die . Tödtung erst durch die Art des Aufthauens bewirkt wirkt, indem dasselbe Gewebe, welches nach dem Gefrieren bei langsamem Auf- thauen lebensfähig bleibt, desorganisirt wird, wenn es bei gleicher Kälte gefroren, rasch aufthaut, so dass diese Tödtung sich hier deutlich als eine Folge des Aufthauens und nicht des Erfrierens dar- stellt. Je tiefer übrigens der Temperaturgrad war, bei dem das Er- frieren erfolgte, um so eher wird die Pflanze durch Erfrieren sowohl wie durch Aufthauen getödtet. Durch das Gefrieren des Zellsaftes zu Eis werden häufig, aber lange nicht immer, innere Zellen oder ' Gewebeschichten zerrissen, aber diese inneren Zerreissungen führen wohl nicht, wie man bisher annahm, stets den er herbei. So weit Thome über das Erfrieren der Pflanzen. en Leider haben Landwirthe, Baumschulenbesitzer, Gärtner und - Blumenliebhaber hier wie aller Orten in diesem Jahre in Folge des Frostes viele Ausfälle zu beklagen gehabt, und es Fu Jahre, . dazu gehören, diese Ausfälle zu decken 0..°, en Bei alledem bleibt es zu verwandern, dass as Pilonzen dem 2 2 Froste erlegen an während zartere demselben Wi et —_— 38 — wie die in geschützter Lage, und wiederum leichter auf nassen, als auf trockenen Stellen. Herr Brettschneider, welcher den Verlust von Weigelien, Glyeinen ete. zu beklagen, ist der Ueberzeugung, dass, sobald der Saft in Cirkulation getreten, oder sobald die Pflanze angeregt ist, sie nicht im Stande, dem Froste zu widerstehen. Coniferen, welche die Morgensonne bekommen, leiden beim Froste in freier Lage am meisten, und thut man daher gut, sie durch An- pflanzen von Rothtannen namentlich gegen die Ostwinde zu schützen. Herr Hofgärtner Hoffmann will die Schäden, welche die Fröste im November und Dezember v. J., sowie die Fröste im April und Mai d. J. angerichtet haben, von dem vorjährigen nassen Herbste herleiten, welcher die Pflanzen nieht hat zur Ruhe kommen lassen, sondern sie in fortwährendem Wachsthum erhalten hat, Herr Bluth ist der Ansicht, dass Pflanzen, die von Jugend auf hart gezogen, sich dem Froste stets widerstandsfähiger zeigen werden. - Herr Brettschneider hat die Beobachtung gemacht, dass da, wo ruhige Luft geherrscht, die Zweige erfroren, dagegen da, wo ein Luftzug stattgefunden, dieselben vom Froste verschont geblieben; gleiche Erscheinungen seien ihm an Getreidefeldern, und Herrn Wendt an Weinstöcken entgegen getreten. Letzterer hogiihtet es als Haupterforderniss, die Pflanzen vor dem Erfrieren zu schützen, sie vor Allem vor dem Vertrocknen zu bewahren. Zur Feststellung der Frostschäden, welehe der Winter von 1879—-80 und das dies- jährige Frühjahr angerichtet, werden überall Ermittelungen ange- stellt, und es dürfte leicht möglich sein, durch die zu veröffent- A über die Ursache des Erfrierens um etwas näher gerückt zu sehen. | Ist diese Frage von den Gelehrten entschieden und die Ursache o- Erfrierens der Pflanzen ermittelt, wozu Herr Bluth räth, dass den Naturforschern von Gärtnern und allen denen, die in der Natur und mit den Pflanzen leben, genaues Material zugetragen >, so bleibt es den Gärtnern, Landwirthen ete. vorbehalten, dem n n Theil n vorberegten Frage näher zu treten und Mittel aus- achen, wie sie : mit Erfolg ihre Pflanzen | im ge vor lichenden ‚Beobachtungen und Resultate die Beantwortung der Frage i ausgestellt. Dieselben waren aus von Benary in Erfurt bezogenen Samen gezogen; die Blumen variirten von dunklem Roth bis zu reinem Weiss. Den schönsten dieser ausgestellten Petunien hatte Herr Boes den Namen „Comtesce Eleonore“ beigelegt. Herrn Wiehle hatten wir es zu verdanken, mit seiner Topf- rosenkuliur bekannt zu werden. Derselbe hatte, weniger um mit seinen Erfolgen in dieser Branche der Blumengärtnerei hervorzu- treten, als hauptsächlich um ein ehrendes und beredtes Zeugniss für die Späth’schen Baumschulen abzulegen, vorzügliche in Töpfen ge- zogene, reich und schön blühende Rosen, als Anna Alexieff, Louise Odier, Triomphe de l’exposition und Jules Margottin, ausgestellt, und können auch die Späth’schen Rosen, als sich vorzüglich zum Treiben eignend, nur empfohlen werden. Herr Brettschneider hatte aus der bekannten Lorberg’schen Baumschule eine ziemlich umfangreiche Kollektion abgeschnittener Blumen von Clematis patens, worunter Lady Londesborough Sophie (fl. pl), Miss Bateman, Lord Napier, Fair Rosamond, Albert Vietor, Standishi und Stella, von Clematis lanuginosa Belisaire und von Clematis Jackmanni Clematis rubro violacea ausgelegt. Diese Blumeu, wie auch die von den Herren Boes und Wiehle ausgestellten blühenden Petunien und Rosen hatten sich allgemeiner Anerkennung zu, erfreuen, und stattete der Vorsitzende den Aus- stellern seinen und den Dank der Gesellschaft für die ausgestellten Blumen und Pflanzen ab. Der Vorschlag, unserem Mitgliede, dem Potsdamer Gartenbau- Vereine am 18. Juni einen Besuch abzustatten, fand allgemeinen Anklang, und wurde der Schriftführer veranlasst, sich mit dem Pots- damer Vereine dieserhalb in Verbindung zu setzen. Verhandelt Berlin, den 2. Juli 1880. Leider war der Vorsitzende durch eine unaufschiebbare Reise und dessen Stellvertreter durch Familienverhältnisse verhindert, in der: heutigen Versammlung den Vorsitz zu führen. . Herr v. Fürieh, welcher von den Erschienenen angegangen - wurde, die} Stelle des Herrn Späth resp. des Herrn Gude für = ‚heute: einzunehmen, liess in gewohnter Weise das Protokoll der origen ne durch den Schriftführer en welches mit anne En aan. Abänderungen und Zusätzen, die in dem Protokoll der ee berücksichtigt worden sind, angenommen wurde. Obgleich die Gartenbücher, wie u, a. der Wredow “ar Garten- freund, das Cyelamen von der Insel Cypern abstammen lassen, so wird doch diese Angabe von Einigen schon aus dem Grunde in Zweifel gezogen, weil man wohl von einem Cyelamen persieum, africanum, alleppicum, neapolitanum, graecum u. a. spräche, aber en keine Cyelamenart existirte, deren Bezeichnung auf die Insel Cypern > als. Vaterland hindeute. "Ss - Br Um die Pflanzen im Freien gegen das Erfrieren zu schützen, er, wurde vorgeschlagen, die Pflanzen mit gegen die Sonne aufgestellten we Blumentöpfen zu bedecken, unter denen sie sich gut halten. Als Beispiel, dass an Wärme gewöhnte Pflanzen sich erkälten, sobald sie, wenn auch nur auf kurze Zeit, sich in einer niedrigen Temperatur befinden, führt Herr Brettschneider an, dass am 4. Januar 1869, wo bei heftigem Nordostwinde - plötzlich grosse Kälte bis auf 19 Grad eintrat, Artocarpus und ähnliche bei 6% Gr. | RE Käding hatte starke, gesunde Zwiebeln von Lilium can- didum mitgebracht, an denen die Blätter plötzlich gelb geworden und an ein Blütheknospentreiben gar nicht zu denken war. Da, wie oben bemerkt, die Zwiebeln gesund, kommt es ihm darauf an, die Ansicht seiner Kollegen über ” Ursache dieses Absterbens der Blätter zu hören. Re Herr Crass, welcher ähnliche Beobachtungen an Gladiolus an- u gestellt, glaubt, dass der Rostpilz diese Störung in der weiteren E Entwiekelung der Lilien hervorgerufen, während Andere dieses Ab- ya sterben der Blätter von dem Lilienkäfer herleiten wollen. Diese Ermittelungen bieten Veranlassung, über die Pilzbildung zu ı sprechen und der Vermuthung Raum zu geben, dass der Pilz auf die, Lilien von den in der Nähe stehenden Rosen übertragen. worden 082 ‚"hermosa und Aime Vibert werden als Rosen sen ana ee sen 5 — 31 — Worten sein Kulturverfahren; da das Edelweiss sich vielleicht als eine beliebte Marktpflanze einbürgern dürfte, und die von Herrn Papenfuss ausgestellten für die von ihm angewandte Kultur zu sprechen scheinen,. wird der Herr Aussteller ersucht werden, sein Verfahren des Ausführlicheren zu schildern. Herr Brettschneider hält es bei allen Alpinen gerathen, die "Kästen, in welche sie in der Regel im September, Oktober oder No- vember gebracht werden, nicht eher aufzudecken, als ungefähr Mitte März. Herr v. Fürich dankt dem Aussteller im Namen der Ge- sellschaft. Die Herren Stauff & Ruff in Kottbus hatten durch Herrn Oettel, Lützowstr. 17, Schattendecken aus Rohr zur Benutzung für Mistbeetfenster ete. vorlegen lassen, und wurde letzterer ersucht, diese Decken in der August-Versammlung, die sich hoffentlich eines zahlreicheren Besuches erfreuen wird, wiederum vorzulegen. Für die gärtnerische Exkursion am 16. d. M. wird in erster Linie der Borsig’sche Garten, im Falle dies nicht zu ermöglichen der botanische Garten in Aussicht genommen und der Schriftführer ersucht, dieserhalb sich mit dem Königl. Gartenbau-Direktor Herrn Gaerdt in Verbindung zu setzen. Es dürfte angezeigt sein, an dieser Stelle . Besuches der Potsdamer Handelsgärtnereien zu gedenken, zu welchem an Stelle des 18. Juni jauf Wunsch des Potsdamer Gartenbau - Vereins der 25. Juni festgesetzt war. Wegen der Kürze der Zeit konnten nur die zunächst gelegenen Gärtnereien, die der Herren Görms, R. Schaper, Thöns, Bote, Meyer, Wiedemann (Moos Nachf.) und Sehmerwitz besucht werden, auch die Kgl. Gärten, wie der Neue Garten, Charlottenhof und die Kgl. Gärtner-Lehranstalt wurden unbeachtet gelassen. 5 Da es zu weit führen würde, hier ausführlich die Spezialkultu- “ren der vorbenannten Herren Gärtner zu besprechen, Herr Stadt- - Obergärtner Fintelmann sich auch gewiss herbeilassen wird, die bei dieser Gelegenheit gemachten Notizen in einem kleidsamen Ge- - wande den Lesern des Vereinsorgans vorzuführen, sei nur ds ee auf Fach- und Sachkenntniss. beruhende Urtheil indie _— 32 ° — übrigen Kulturen musterhaft vertreten waren und die Gärtnereien in einem Zustande angetroffen wurden, der von dem in ihnen waltenden Ordnungssinn und der Sauberkeit beredtes Zeugniss ablegte. War der Gärtner vom Fach mit dem, was er hier an Rosen, Azaleen, Wein- und Pfirsichtreibereien gesehen, in vollem Maasse befriedigt, so dürfte die wahrhaft herzliche Aufnahme, die uns von dem Potsdamer Gartenbau-Vereine bereitet wurde — wofür der Vor- sitzende der Gesellschaft der Gartenfreunde dankte — und die von Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Worte, mit welchen Herr Kirchhofs-Inspektor Eichler als Vorsitzender des uns verbrü- derten Potsdamer Gartenbau-Vereins diesen als unser wirkliches Mit- glied einführte, sichere Gewähr leisten, dass zwischen den Mitglie- dern beider Vereine nicht nur ein gärtnerisches, sondern auch ein herzliches Einvernehmen Platz greifen wird. f Düngungsversuche bei Obstbäumen. en Von Dr. Paul Sorauer. Dirigent der pflanzenphysiolog. Versuchsstation am pomolog. Institut Proskan. (Schluss.) Wir wissen zwar jetzt, dass, wenn durch überreiche Düngung im Boden eine sehr konzentrirte Nährlösung geschaffen wird, die Pflanzen nicht so schnell wachsen, aber ihre Substanz eine dichtere | ist. Es fragt sich nun, ob diese grössere Dichtigkeit durch engere ' der Asche der Pflanzen zeigen müsste, erzeugt wird. Die Aschenbestimmung ergab bei Prunus Mahaleb. Pflanzen aus Lösung von 0,5% Pflanzen aus Eine von 0,5% 10 os % Asche bei Prunus Avium | Stengel iS. „alien er ‚Verteilung der organischen Substanz auf gleichem Raum, oder ‚durch vermehrte Einlagerung von Mineralsubstanz, die sich dann in % 2 Eee a : selben Periode betrachten, die in verschieden grossen Gefässen ge- standen haben? Die Pflänzchen in kleinen Gläsern mussten durch ihren Wasserbedarf der Nährlösung verhältnissmässig mehr Wasser entziehen und dieselbe konzentrirter machen, während in den grossen Gefässen der Wasserverbrauch des Sämlings im Verhältniss zur grossen Wassermenge, die vorräthig war, weniger in’s Gewicht fiel. Bei der Weichsel ist die erste Sämlingsperiode benutzt worden; bier sind also die Cotyledonen mit ihren Reservestoffen noch von bedeutendem Einfluss; es zeigt sich, dass die Gesammtproduktion an Trockensubstanz und Blattfläche hier in den kleinen Gefässen grösser 2 ist, als in den grossen. Bei den Süsskirschen ist erst geerntet, nachdem die Pflänzchen älter geworden und 5- bis Smal mehr Wasser als die Weichseln verbraucht hatten; die Reservestoffe der Cotyledonen waren mehr aufgezehrt und die Samenlappen funktio- nirten nur noch mehr als normale Blättchen. Da zeigt sich denn auch schon in der diluirten Lösung der Unterschied zu Gunsten des grösseren Gefässes. Die Reihe B hat mehr und wasserreichere Trockensubstanz und Oberfläche produzirt, zeigt also bereits dieselben Resultate wie die sämmtlichen älteren Reihen. In der Praxis würden die Verhältnisse des Versuches dann ein- treten, wenn z. B. ein Baumanger mit gleichmässig sandiger Krume und festem Lehmuntergrunde und gleichmässig sehr reicher Dün- | gung an einem Abhange und einer Mulde angelegt wäre. Dieselbe Regenmenge könnte dann verschiedenen Effekt haben, indem das Wasser vom Abhange sich in die Mulde senkte und dort eine di- es Iuirtere, konstante Bodenlösung erzeugte. Die Pflanzen würden dann ; besser in der Mulde wachsen, ihr Blattkörper wäre grösser, Aue lockerer. Eine solche erhöhte Produktion von lockerer Substanz Kafin (namentlich bei krautartigen Pflanzen) auch ihre Nachtheile haben. Pflanzen in diluirterer Lösung verbrennen leichter durch Uebermaass von Verdunstung. Dieser Fall,. der beobachtet worden ist, findet Aurel die Be- . trachtung der Kolonne VII seine Erklärung. In derselben ist aus- gerechnet, wieviel Wasser die Pflanzen während ihrer Vegetations- a _ epoche von derselben Blatteinheit, ee von ı Su Oberfläche, . engel m Es zeigt a Prunus Mahaleb a ; 4% Lösung %% Lösung jramm Wasser I. Periode kleine Gläser 0,760 0,427 grosse „.. 0,270 0,475 1. ” ” ” 1,750 0,730 Be ® „2440 1,220 1,425 0,713 et Prunus Avium N U. „kleine Gläser 1,80 1,07 grosse „, 1:97 1,15 In. „ b>} Eh 3,00 1,42 nu ” „ ” 6,39 4,60 3,17 2,06 E Bei der Weichselkirsche hat also ein Blatt in diluirter Lösung genau doppelt so viel, bei der Süsskirsche ungefähr ein Drittel mehr verdunstet, als ein gleich grosses, gleich altes Blatt einer Pflanze aus sehr konzentrirter Nährlösung. Wenn bei diesem Verhältniss der Wasserabgabe durch die Blätter Be in heisser, windiger Sommerzeit die Verdunstung der Pflanzen auf en das Höchste gesteigert wird, dann kann der Fall eintreten, dass der Stengel nicht mehr so viel Wasser nach den Blättern zu transpor- e tiren. vermag, als augenblicklich dort verbraucht wird. Dieser Fall tritt, bei gärtnerischen Kulturen, namentlich krautartiger Pflanzen, ; ziemlich häufig im Sommer ein: wir sehen die Pflanzen welken, ’ trotzdem der Boden noch nass ist, und finden, dass sie sich er- holen, wenn der Abend kommt oder durch Beschattung am Tage Schutz ale wird, ‚ohne dass gegossen oder gespritzt zu wert a braucht. = Bei solchem Iokalen ‚Femermang k können die 5 Blekiekuie “ gelegten Wachsthumsmodus Wasser verbrauchen müssen, um 1 g Trockensubstanz zu bilden, so ergiebt sich Folgendes: Prunus Mahaleb. 40/0 Lösung 1% aanak Wasserverbrauch Wasserverbrauch Absolute Ver-- pro Tro ua; en- were ag, ud Trocken unstung substa; duns = Periode kleine Gläser 7,59 116,75 3,78 65,1 großse: " -,, 6,53 110,9 3,81 69,7 Fe „E ” 9,42 - 228,7 14,65 98,07 HE. 5, ® 28020 233,1 32,00 132,80 38,435 172,36 13,56 91,42 Prunus Avium. ll. Periode Ki Gläser 33,88 149,8 25,42 108,9 grosse 45,80 158,1 22,35 111,8 BI, wi HD 238,0 35,20 113,2 (65,66) (182,6) (24,32) 11,3) Va, “ 6, i 438, 244,7 205,99 213,3 130,47 144,6 Die absolute Verdunstung steigt natürlich, je länger die Pflan-- zen vegetiren, es steigt aber auch bei beiden Pflanzenspezies die Wassermenge, die sich auf 1 g Trockensubstanz ergiebt. Dieses Resultat zeigt sich bei allen Versuchspflanzen und könnte für den ersten Augenblick überraschen, denn wenn die Zahlen eine physio- logische Begründung haben, wenn nämlich eine annähernd konstante Zahl bei jeder Spezies und enlaet een sollte, welche den Wasserverbrauch unter besti hältni für jedes Gramm der produzirten Trockensubstanz üngieht, dann müsste man hier vermuthen, dass in den einzelnen Reihen die Grösse der Waser- menge pro Gramm Troekensubstanz dieselbe sein müsste. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir es hier mit jungen Pflanzen zu thun haben, und dass die Durchschnitts-Trockensal = “ Se in der ersten Periode eine andere ist, als einige Monate später, wo die Membranen verholzt sind. Die Pflanze muss also < erst eine er “ . wisse Altersstufe erreichen, ehe ihre Durchschnitt: en als fertig, als reif gleichsam, angesehen werden darf, und in diesen en a ‚fertigen, dass unsere Obstbäume, unter denselben Vegetationsbedin- N es für das € Gramm gleich alter 1 stanz omlich dieselbe x Stadien erhalten wir dann auch Zablen, ‚die die Behauptung recht- — 39% — Wir sehen hier auch in der Jugendentwickelung schon eine ge- wisse Uebereinstimmung, wenn wir die Verdunstung von Weichsel und Süsskirsche in den 3 Perioden vergleichen. (Die fünfte Periode bei Süsskirsche kommt ausser Betracht, da bei der Weichsel keine so alten Pflanzen geerntet worden sind.) Die absolute Verdunstung ist bei der Süsskirsche sowohl in ver- dünnter als konzentrirter Lösung fast doppelt so gross gewesen, als bei der Weichsel, was daher kommt, dass letztere Pflanze überhaupt * weniger organische Substanz produzirt hat und der absolute Wasser- = verbrauch parallel geht der absoluten Produktion. Vergleicht man E. aber die Zahlen, welche die Verdunstung pro Gramm Trockensub- stanz angeben, dann findet man für Weichsel 172 g in 4 %0 Lösung, ” für Süss kirsche 11, = & Es bleibt endlich noch ein Punkt zu erwähnen, der uns auf den Nutzen einer rationellen Düngung führt. Wenn wir die Wasser- mengen, welche die Pflanzen pro Q.-Centimeter Fläche und pro Gramm Trockensubstanz innerhalb desselben Zeitraums in den verschiedenen Lösungen verdunstet haben, vergleichen und sehen, wie gross für die- selbe Quantität von Substanz die Wassermenge ist, die die Pflanze in nd diluirten Lösung aufgenommen und abgegeben hat, dann ist der > Gedanke nahe gelegt, dass die Pflanzen in dieser verdünnten Lösung ' viel unnütze Arbeit geleistet haben. Man kann sich vorstellen, dass die Pflanze zum Aufbau ihrer Substanz, zur Festigung ihrer Zell- wandungen ein ganz bestimmtes Quantum von Mineralstoffen bei Einwirkung einer bestimmten Menge der übrigen Vegetationsfaktoren ‚aus dem Boden aufnehmen muss. Wenn ihr diese Stoffe in einer ‚sehr. konzentrirten Lösung gegeben werden, imprägniren sich die = Wandungen sehr schnell mit Kalksalzen; die Zellmembran verliert frühzeitig ihre Dehnbarkeit, die Zelle selbst ihre Streckungsfähigkeit die See Aaiben daher in ihrer Ausdehnung zurück: Pflanzen | era: durchschnittlich kleinere Blätter und g Hat dagegen die Wurzel der Pflanze = zur EIN: dann muss sie, um iel Lös 0 ehmen und ee Be gen der Neuzeit“ ete. Wien, 1 — 397 — Wasser ausscheiden. Es wird also auch hier ein Optimum in der Konzentration der Nährlösung geben, bei welcher die grösstmög- lichste Ausbildung der Organe bei der sparsamsten Arbeitsleistung erfolgt. Dieses Optimum zu finden, ist Aufgabe weiterer Versuche. Es liegt sicher zwischen den beiden hier im Versuche angewendeten Lösungen. Auf einem an Nährstoffen armen Boden haben wir also eine Wasserverschwendung von Seiten der Pflanze. Unsere ganzen Kulturerfolge hängen aber von der Wasser- und Frostfrage ab. Viele Ländereien sind nur dadurch unproduktiv, dass es uns nicht gelingt, in der Vegetationszeit eine reiche Bewässerung herbeizuführen. Wir haben also alle Ursache, das Wasser bei un- seren Kulturen möglichst auszunutzen. Wenn wir nun aus dem vorliegenden Versuche ersehen, dass wir bei einer zu diluirten Lösung, also einer ungenügenden Düngung, eine Wasserverschwendung treiben, dann ergiebt sich folgerichtig, dass eine kräftige, alle Nährstoffe im richtigen Ver- hältniss besitzende Düngung eine Wasserersparniss in sich schliesst. Die Rose in ihrem Verhalten gegen Kälte. Vom Forstmeister Rud. Geschwind in Stadt Karpfen in Ungarn. *) Einer der grössten Uebelstände, welcher in Mittel- und mehr noch in Nord-Europa, hier hindernd, dort zerstörend der Rosenzucht entgegen tritt, ist die Kälte unseres Winters! Jener von 1879 bis 1880 hat uns so recht gezeigt, dass wir unseren Rosen gegenüber, die wir einerseits zärtlich pflegen und hätscheln, denn doch nieht die nöthige Vorsicht und Umsicht beobachten, ja Mancher denkt. nach der Rosenblüthe kaum noch daran, das Rosarium zu besuchen, und überlässt die Sorge für den Winterschutz, das Geschäft des Ein- deckens und Umhüllens oft Leuten, die wenig Liebe für die Rose 2 Wir bemerken bei dieser Gelegenheit, dass das S. 307 d. Jahrg. der Mo- . angezogene Werk den Titel führt: „Die Hybridation und , zacht übe Rosen, ihre Botanik, Klassifikation und Kultur nach den Anforderun- ee Be ra D. R.d. a und noch weniger Verständniss für die Sache besitzen, ihre Arbeit daher verrichten, nur um gearbeitet zu haben und das Tagelohn einstreicben zu können, Wir nahmen leider wahr, dass einige handeltreibende Gärtner und Rosenzüchter von Profession heuer die nöthige Vorsicht ausser Acht liessen, während Andere, Privatfreunde der Rose, ersteren nach- ahmten und — um ihre Sammlungen kamen. Wir sahen aber auch, dass gut eingedeckte Rosen erfroren ‘waren, und zwar während die Krone gut durchwinterte (bei Borbininei, zeigte sich der Stamm angegrifien, kränkelte und später starb Veredelung sammt ihrer Unterlage ab. : Es giebt eine Menge Bücher über Rosenkultur, und man sollte glauben, nachdem alle Welt Rosen liebt und kultivirt, sei die Be- handlung unserer Blume so zu sagen Gemeinkenntniss und allen Rosenfreunden bereits geläufig geworden. Dem ist jedoch nicht so und wir müssen mit Bedauern konstatiren, dass es zwar sehr viele Freunde, dagegen aber auch sehr wenig gründliche Kenner und ge- schiekte Pfleger unserer Lieblingsblume giebt und dass das Kapitel = über Winterschutz nur flüchtig gelesen und nicht ernst und ver- “ ; lichkeit nicht sind, wenigstens nieht im Klima Mittel-Deutschlands und Oesterreichs . ‚ständnissvoll genug aufgefasst wird, wir hätten sonst im Frühjahr weniger abgestorbene Rosensträucher in unseren Gärten. So Man- ‚eher frägt sich selbst: Warum gingen meine Rosen heuer ein? Die Antwort darauf, welche auf viele Fälle passen dürfte, kann nur die ‚ sein: Weil man Rosen für vollkommen hart hält, die es in Wirk- .r Haklachien wir die Rose in Berup # auf die URSTSFAHAIRDIEEEN £ ihrer Arten etwas näher. | u A. Vollkommen hart*), daher Kältegräde über 25 Gr. B. ee unbedeckt aushaltend, haben sich bewährt: ei u oe ira alpina L., die Alpen- oder Boursaultrose, Eine en harte Spezies, jedoch nieht in allen ihren Garten- Varietäten, brideı Amen, daher verweichlicht Mn Als dis, här- h ist ur der beriische Theil eine PATER Es . ‚R. mierophylia, ı ee engeren) — 39 — teste Varietät bezeichne ich die Inermis. Die Elegans hat heuer auch gut durchwintert, dagegen erfror ein 10jähriger, 2 m breiter und hoher, auf Canina veredelter Hochstamm von Blush Boursault (Florida) vollständig. 2. Rosa sulphurea Ait., die Schwefelrose, Schwefel- eentifolie, Trotzdem dass Persien ihr Vaterland, ist die Rose vollkommen hart, ebenso ihre kleiner blühende Varietät Pompon jaune, 3. Rosa pimpinellifolia Lin., die Pimpinellrose. Ist in allen ihren einmal blühenden Varietäten frosthart. Die mehrmals blühen- den, welche selbstverständlich Hybriden sind, leiden zuweilen von starkem Frost. 4. Rosa ferox Lawr, (R. eamtschatica Vent.), die wilde (Kamtschatka-) Rose. Vollständig winterhart.*) 5. Rosa rugosa L., die runzelige Rose, neuerdings unter dem Namen Rosa Regeliana eingeführt. Sowohl die einfache als auch die gefüllt blühende Varietät, mit welcher unter der Benennung „Kaiserin des Nordens“ viel Reklame gemacht wurde, weil sie den Petersburger starken Wind überdauert, bedürfen keiner Bedeekung. Die von dieser Rose gefallene, übrigens unbedeutende Hybride os _„Triomph de Yeddo“ leidet vom Frost. 6. Rosa rubrifolia Vill., die rothblättrige Rose. N in. einfach blühender Form auftretend, ist hart. 7. Rosa canina Linn., die Hundsrose. Hochgeschätzte, sehr harte Rose; für alle Edelrosen als beste Unterlage beim Veredeln verwendbar. Indessen haben jährige Triebe und Wurzelschosse dieser Rose an ungeschützten Stellen in den Niederungen auch vom Frost ‚gelitten und haben Brandflecken bekommen, vereinzelte Wurzeltriebe = froren sogar heuer bis auf den Boden ab. Hochstämme, welche = nicht ganz bedeckt werden, erfrieren gewöhnlich an der Biegungs- 2 ‚ stelle. Im vergangenen Winter sind derlei umgebogene, nicht be- deckte Caninaunterlagen dem Froste erlegen, daher nicht genug dar- auf aufmerksam gemacht werden kann, bei Ben RR 2 den Stamm mit zu bedecken. : ee 8. Rosa alba Lion., die weisse Rose. ai | einigen Aue- es Me a Bee Tentam. Rosar. monogr. 2%, identisch mit n D. Red. Fe, — 400° — nahmen sind alle Varietäten der echten weissen Rose frosthart. In- dessen erfror ein mehrjähriger hochveredelter Busch dieser Rose, und zwar einer weit verbreiteten Gartenvarietät in südlicher Lage ganz, während andere Sträucher derselben Varietät, nordwärts gepflanzt, nur theilweise gelitten haben. Die Hybriden sind eines Schutzes bedürftig. 9. Rosa villosa Linn., weichhaarige Rose. Liefert die unter dem Namen Hagebutten - Apfel bekannte grossfrüchtige _Varietät, welche auch, sowie die Stammform, ganz hart ist, da sie, gleich der ebenfalls winterharten: ‚10. Rosa turbinata Ait., die Frankfurter oder Tapeten- rose, 11. Rosa rubiginosa Linn., sehottische Zaunrose ge- nannt, in Mittel-Europa wild wächst. * Es 12. Rosa gallica Linn., französische oder Essigrose. ae Widersteht in allen ihren Varietäten gut der Winterkälte; nachdem es aber in dieser Gruppe auch Varietäten giebt, die duräh künst- ‚liche Befruchtung gewonnen wurden, so zeigt sich diese und jene Sorte auch empfänglich für Kälte. Ein Gleiches gilt von der 13.-Rosa centifolia Linn., unserer allbekannten Centifolien- rose, welche, obwohl sie ein Kind des Orients, doch frosthart ist, s während die meisten ihrer Varietäten unter der Einwirkung starker Fröste leiden.) 2 14. Rosa damascena Lin., die Damascener Rose. Unge- en achtet dessen, dass sie aus Syrien stammt, widersteht sie sehr gut 3 » den tödtlichen Wirkungen des Frostes. Die Hybriden zwischen den sub Nr. 12, 13 u. 14 angeführten Rosen, unter dem Namen die französische Hybride (Rose de Pro- rare) zusammengefasst, bilden eine Gruppe, die unter die härtesten gerechnet werden muss, obgleich einige weiss und weisslichrosa blü- | ‚hende en vom ‚Frost zu leiden pflegen. 2 N sat ee r die a welche nur als äten der der Centifolie betrachtet werden Anh Die gewöhnliche Moosrose die © entifolie, andere einmal blühende Moosrogen erfrieren ; mit w. en Remontant u. n Rosen 3 gen | — 401 en 15. Rosa parvifolia Ehrh. = R. gallieca L. und 16. Rosa pulehella Willd. Stammeltern der Burgunder und Dijonrosen, sind ziemlich winterhart, ebenso ihre Gartenvarietäten. 17. Rosa cinnamomeaL., die Mai-, Pfingst- oder Zimmet- rose, eine Bewohnerin Mittel- Europas, ist frosthart. Demunge- achtet kann ich sie als Unterlage für feinere Rosen nieht empfehlen, weil jährige Triebe dieser Rose weit leichter als Caninaunterlagen von strenger Kälte leiden. 18. Rosa lutea Mill., die gelbe Rose. Eine wahre Perle unter den sogenannten Landrosen, was Härte und Reichblüthigkeit betrifft. Widersteht in allen ihren Varietäten der grimmigsten Winterkälte, sogar Persian Yellow, deren Vaterland Persien sein soll, obgleich die Stammform in Deutschland und im südlichen Frankreich wild wächst, woraus sich die überaus grosse Härte die- ser angeblich orientalischen Rose erklären lässt. B. Mittelharte Rosen, welche von einem Kältegrade ‘über 17 Gr. R. getödtet werden. | 1, Die einmal blühende Hybride mit ihren Gruppen der Chi- neser, Noisette- und Bourbonhybride zeigt in ihrem Verhalten gegen Winterkälte schroffe Gegensätze, denn während eine Sorte dieser Abtheilung schon bei einem geringen Kältegrade zu Grunde geht, halten andere dieser Klasse, ebenso wie die gallischen Rosen, den stärksten Frost aus. Dies wird erklärlich, wenn man bedenkt, dass die einmal blühenden Hybriden, wie schon ihr Name anzeigt, einer künstlichen Befruchtung ihr Dasein verdanken, deshalb auch die Zersplitterung in Gruppen, je nachdem man die gallische Rose Be mit Noisette-, Monats- oder Bourbonrosen befruchtete, obwohl diese Eintheilung heutzutage nicht mehr stichhaltig ist, da man rücksichts- los Alles durcheinander kreuzt, was nur zu hybridisiren geht, und sich die Charaktere immer mehr Yorminchen: und in ler über- ‚gehen. Sa = N Man kann in Bezug auf £ Widerstandsfähigkeit gegen 'kälte auch durchaus nicht die Grenzen der einzelnen Gruppen Be. 2 achten, weil € es in jeder Bee harte, und weichliche Individuen 2: — 402 °— bonhybriden Great Western, Coupe de Hebe u. a. ziemlich gut durch- winterten, erfroren Vietor Hugo, La Dauphine, Charles Duval des- selben Genres. Die Chineser Hybride Königin von Sachsen trotzte der grimmen Kälte, Lady Hamilton litt theilweise u. dergl. m. Aus diesen wenigen Beispielen mag der geehrte Leser ersehen, dass es zweckmässiger erscheint, alle Hybriden zu schützen, wurzel- echte Sträucher wenigstens durch Anhäufeln mit Erde oder Ein- , streuen von Baumlaub zwischen den Strauchpartien vor totaler Ver- nichtung zu bewahren. Unter den sogenannten Kletterrosen steht in Bezug auf Härte die 2. Rosa rubifolia Brown, die Prairie- oder Michiganrose, oben an.. Beauty of the Prairies, Queen of the Prairies und Belle de Baltimore sind die härtesten dieser Gruppe. Gut ist es auch, die- sen Rosen einen Schutz durch Behängen mit Nadelholz- (am besten Tannen- oder Fichten-Jreisig zu gewähren. Unbedeckte Prairierosen starben im vergangenen Winter bis auf den Boden ab, Minder widerstandsfähig erwies sich \ 3. Rosa multiflora Thunb., die vielblumige Rose, deren =. Varietäten Alba, Grevillei, Laure Davoust ohne Winterdecke erfroren. Ziemlich hart erwies sich die Varietät de la Grifferaie, noch härter scheint Russeliana zu sein, welche als Hochstamm nur theilweise litt und jetzt, während ich dies schreibe, herrlich hlüht, als ob der Winter sie gar nieht besucht hätte. Weichlicher als vorhergehende Kletterrosen ist 4, Rosa arvensis Huds,, die Ayrshire-Rose, was um so "mehr befremdet, da doch die Urform über ganz Europa verbreitet ist. Miller’s Climber (Rubra plena) ist zwar hart, dagegen erfror -- hier Ruga i in geschützter Lage, aber unbedeckt, total, ebenso Vir- ginalis superbissima. Nachdem wir wissen, dass die Ruga einer Theerosenkreuzung Ahr Dasein verdankt und andere Varietäten aus der Befruchtung mit Noisetterosen hervorgegangen sind, wird uns die Weichlichkeit eini- r Bei zählenden Varietäten nicht mehr auffallen. osa ‚Aampervizens Linn., die immergrüne Rose, Scheint als. vorhergehende ; zu sein. Adelaide d’Orleans Fölieite Perpetu e haben, eine we a Schutz erikge s En 40 6. Rosa moschata Mill., die Moschusrose. Nur im Süden Europas im Freien ausdauernd, in Mittel - Europa sehr gute Be- deckung erfordernd. Madame d’Arblay und The Garland sind die härtesten Hybriden dieser Klasse, demungeachtet eine gute Bedek- kung beanspruchend, Die Unter-Abtheilungen der Damascener-Rose, als 7. die Vierjahreszeitenrose(Rose des quatres saisons, Omnium Calendarum), 8. die Vierjahreszeiten-Moosrose (Quatres saisons mous- seuse), | 9. die Rose von Trianon, und endlich 10. die mehrmals blühende Damascenerrose (Rose per- petuelle) beherbergen sowohl harte als weichliche Varietäten. Sehr weichlich sind fast alle Varietäten der fast ausgestorbenen Gruppe Rose von Trianon. Ich entsinne mich, vor 25 Jahren die Va- rietäten Blanche Vibert und Delphine Gay regelmässig durch Frost eingebüsst zu haben. Jetzt findet man von allen Varietäten dieser Gruppe in den Katalogen nur noch Sidonie verzeichnet, welche nicht zarter als andere Remontanten ist. Die Perpetuellen Du Roi und Robert hielten bei mir oft unbedeekt aus, während andere erfroren. Die alte White oder alba, ferner Alba menstrualis sind hart. Die mehrmals blühende Hybride, gewöhnlich Remontant- rose genannt, mit ihren Untergruppen 11. Echte Remontantrose (Rosa hybrida bifera), 12. die Rosomenerose (Rose de Rosom£ne). 13. die mehrmals blühende Bourbonhybride, 14. die mehrmals blühende pimpernellblättrige Rose (Perpetual Scotch, R. ä feuilles de pimpernelle remontante), endlich 15, die mehrmals blühende Moosrose (Perpetual Moss, Mousseuse remontante), durch Hybridation immer mehr in eine ein- zige grosse Gruppe zusammengedrängt, enthält zarte und harte Sorten gemischt. | | Ä / Gruppe 11, 14 und 15 umfasst die härtesten Varietäten, von denen einige, z. B. Auguste Mie, sogar den verflossenen strengen Winter unbedeckt überduren. —_ Be | Ü "Gruppe 13 und mehr noch Gruppe 12 enthalten die weichsten NE Ä ee = 404 °— Remontantrosen, welche im Winter einer guten Bedeckung bedürfen und an Weichlichkeit mit den indischen Rosen wetteifern. €. Weichliche Rosen, welche Topfkultur und frost- freie Durchwinterung, im Freien eine warme Winterdecke erfordern und deren härteste Varietäten höchstens 6 bis 8 Gr. R. Kälte ertragen. h 1. Rosa Banksiae Brown, die Banksrose. Eine herrliche Kletterrose für den Süden Europas. Ueberwintert in Botzen unbe- deckt, in Pressburg bedeckt, hält aber in den meisten Gegenden Deutschlands selbst gut bedeckt im Freiland nieht aus. Die hier- her gehörende Rosa anemonaeflora durchwinterte ich unter Erddecke öfter recht gut im Freien. 2. Rosa bracteata Wendl., die Makartneyrose. Aus China. Erfriert selbst unter guter Decke oft im Freilande, 08. Rosa berberifolia Pall., die einfach- oder berberitzen- blättrige Rose. Kann, da sie eine Bewohnerin der asiatischen, namentlich der persischen Wüsten ist, nur im Topf durchwintert werden. Ihre Hybride R. berberifolia Heardii ist härter, aber immer % noch viel zu zart und selten, um sie im Freien überwintern zu können. 4. Rosa microphylla Roxb., die kleinblättrige Rose, habe | ich stets, obwohl sie in Deutschland selbst unter guter Decke dan Winter nieht überdauern soll, mit den übrigen Rosen unter ed a oder Laubdecke recht gut durchwintert, ja ich entsinne mich, dass. diese Rose unbedeckt in einem Garten des nördlichen Ungarn zwar Jahr. für Jahr abfror, aber jedesmal aufs Neue aus der Wurzel wieder austrieb. Die von mir gezogene Varietät „Premier essai“ ist härter als die übrigen, ‚auch rasehwüchsiger und schöner. Ile indischen Rosen mit ihren Untergruppen, und zunächst: en : die‘ blassrothe Chineser oder Monatsrose > indiea Be R. aithales re RB: ee Rössig), hr: # ne OE, sie im freien Grunde des Gartens kultivirt werden, einer trockenen Laubdecke. Besser ist es, sie in Töpfe zu pflanzen und frostfrei zu durchwintern, oder im freien Grunde eines Konservatoriums zu kultiviren. Gruppe 7 und 8 sind die weichlichsten. Gruppe 9 und 10 ent- halten Varietäten, die mit den Remontanten gieiche Behandlung er- tragen. Die Urform von Nr. 5, die alte blassrothe Monatsrose, hält in südlicheren Gegenden Oesterreichs, in Ungarn, Krain, Steier- mark, Tirol, oft unbedeckt milde Winter aus. Diese gedrängte Uebersicht wird genügen, den Laien vor groben Fehlern bei Durchwinterung seiner Lieblinge zu bewahren. Recht bedauerlich ist es übrigens, dass so viele Rosenfreunde mit ihren gemachten Erfahrungen hinter dem Berge halten. Würden diesfällige Notizen gesammelt und gewissenhaft veröffentlicht, so käme man sehr leicht zur Kenntniss vieler Varietäten, welche keines Wintersehutzes bedürfen. An Euch, Ihr Herren Handelsgärtner, aber stelle ich die Frage: „Würde es Euch nicht viel nützen und sehr wenig schaden, wenn Ihr jährlich einige Remontantrosen opfern, unbedeckt dem Frroste preisgeben und so Eueren Kunden mittheilen Könnset, welche _ = Rose zu bedecken sei und welche nicht?!“ er Transjörtable Wasserheiz-Apparate mit Petrolenm- en \ feuerung. Jedem Pflanzenliebhaber drängt sich beim Herannahen des ® Winters die Sorge auf, wie er seine Lieblinge, welche der. an a Witterung draussen weichen müssen, am besten durchwintere. ze Gewöhnlich steht nun ein Blumenzimmer oder kleines Gewächs- S haus zur Verfügung, welches bei eintretender Kälte nothdürftig oder ER durch einen Kanal oder eisernen Ofen erwärmt wird. Die durch die Wärm-Apparate 'entwiekelte trockene Wärme sa ne ungleichmässige Temperatur vernichtet in den meisten Fällen bald ee: Ta während der Seen ‚Jahreszeit : an den. Pflanzen Ira enen en ‘eıvddezppg-umsponog Afqupodsusn s,dogwoyqy 9 sdw 'g iR 406 — Diesem unverkennbaren Uebelstande in etwas abzuhelfen, hat die englische Firma Heaps & Wheatley sich die den Pflan- zen unschädliche, durch Verbrennung von Petroleum erzeugte Wärme in verschie- dener Weise dienstbar zu machen gesucht. Ausser kleinen, durch 1 bis 2 Pe- troleumbrenner erwärmten Heizöfen hat sie kleine tragbare Wasserheiz-Apparate konstruirt, bei welchen, anstatt durch Kohlen- oder Gasfeuerung, das Wasser im Kessel durch 1, 2 oder 3 starke Pe- troleumflammen (2%“-Brenner) erwärmt und so eine Wasser - Cirkulation herge- stellt wird. Ein kleiner, aufrechtstehender Kessel aus Rothkupfer, welcher je nach Anzahl der Flammen 1 bis 3 von unten nach oben gehende Züge hat, in welchen über den Flammen kleine Querröhren liegen, ist durch Messinggewinde mit einem je nach - Anzahl der Flammen kleineren oder grösseren Systeme von 2% Cirkulations- röhren aus starkem, verzinktem oder verzinntem Eisenblech verbunden. Apparat Nr. I mit 1 Flamme hat incl. Kessel eine Wärmfläche von 0,75 qm, Nr. II 2 Flammen von 1 qm, Nr. II 3 Flammen von 1,26 qm. Die obigen kleinen Wärmflächen wür- den an und für sich zu unbedeutend sein, wenn nicht auch noch die aus den Zugöffnungen hervorströmende, von den Flammen frei werdende Wärme für 3 zu heizenden Raum nutzbar würde. Da der absolute Wärme - Effekt von 1 kg Petroleum Be‘ BR: ca. % Be ze ge 11,400 Wärmeeinheiten ist und der Petroleumkonsum pro Flamme und Stunde bei diesen Apparaten und starkem Brennen = Yıs 1 oder kg ist, so darf man Apparat I]. einem Heizeffekt von ee Ex Apparat I. „ » » Apparat ll. „, Se ; 2 “ Wärmfläche mindestens sietehetällen. 1 qm Wärmfläche einer Niederdruck-Wasserheizung giebt stünd- lich ca. 500 Wärmeeinheiten ab und erwärmt unter normalen Umständen einen Raum von ER n cbm auf 15-20 Gr. I ” ” ” ” ” ” ” ”„ > 0212 ” ” 8—10 ” ” eh, ” 14— 20 „ ” 2— 5 ” Das Wasser kann in den Apparaten bis zum Kochen gebracht werden. Die von den Flammen direkt ausgehende, etwa zu trockene Wärme kann durch Oeffnen des Expansionstrichters, wobei sich Wasserdämpfe bilden, kompensirt werden. Ein weiterer Vortheil der Apparate ist, dass man dieselben, wenn regulirt, ohne jede Gefahr 10 — 12 Stunden brennend sich selbst überlassen kann. Der starke Petroleumgeruch, von Kochapparaten ete. in unan- genehmer Erinnerung, ist bei diesen Apparaten durch die sinnreiche Einrichtung der Züge auf ein Minimum reduzirt. Es liegt auf der Hand, dass die Apparate zur Erwärmung von Blumenzimmern, kleinen Gewächshäusern, Volieren ete. von grossem Nutzen sein können, und eignet sich Apparat Nr. I. (38 Mark) hauptsächlich für Fensterkonservatorien, Nr. II. (55 Mark) für klei- nere Blumenzimmer ete., und Nr. II. (70 Mark) für eben solche bis zu 50 cbm PER Schreiber dieses heizten beispielsweise vergangenen Winter (19. Januar) mit Apparat II. ein vollständig isolirt liegendes, feuchtkaltes Zimmer von 50 ebm Inhalt, worin sich Morgens 9 Uhr bei einer Aussentemperatur von — 13 Gr. R. eine Temperatur von — 3 Gr. R. vorfand; bis Abends 8 Uhr, wo das Thermometer draussen wieder - - 11 Gr. R. zeigte, hatte der Ne die Zimmer- temperatur auf + 4 Gr. R. gebracht. Aehnliche kleine Wasserheiz - Kinrichtangen Anittelst Petroleum . für transportable Zimmer-, Treib- und Vermehrungskästen, Terra- 3 * 0 rien, Aquarien ete, werden ebenfalls von der englischen Firma ge- liefert und können diese, sowie obige Apparate, durch die Vertreter Jancke & Svensson in Aachen, welche ein Lager davon unter- halten, bezogen werden. | Es werden auch kleine Wasserheiz-Apparate in derselben Form, mit Gasfeuerung, geliefert. Bei den letzteren müssen die Verbren- nungsprodukte durch ein Rohr nach aussen geführt werden, ' Ueber eine Blüthe von Amorphophallus Rivieri im Kgl. pomologischen Institute zu Proskau, (Mit Tafel VII.) Im Anschluss an die im Aprilheft der Monatssehrift des Ver- eins zur Beförderung des Gartenbaues enthaltene Notiz über Amor- phophallus Rivieri dürfte vielleicht die Mittheilung interessiren, dass im vergangenen Winter gleichfalls ein Exemplar dieser Aroidee im . Warmhause des hiesigen Kgl. pomologischen Instituts eine Blüthe ‚von seltener Grösse produzirt hat. Herr Obergärtner Göschke hat sich der Mühe unterzogen, sorgfältige Messungen über das Wachs- u thum dieser interessanten Pflanze anzustellen, wie auch die in Nach- : ‚stehendem enthaltenen Notizen über den Verlauf der Blüthe zu sammeln. Von mehreren Knollen des Amorphophallus Rivieri, welche‘ sich e ‚hier in Kultur befinden, begann die stärkste Anfang Januar d. J. schon am Ueberwinterungsorte zu treiben (unterhalb der Stellage des Warmhauses, in der Nähe eines Dampfrohrs), In Folge dessen wurde 2 dieselbe i in einen entsprechenden Topf gepflanzt und in den Schwitz- ı des Warmhauses gestellt. An der Stärke des Triebes liess or ‚sofort. erkennen, dass. sich ‚daraus eine Blüthe entwickeln würde. | RL Ss Er Fa In den ersten Wochen überwiegt das Längswachsthum des Sten- gels, binnen 14 Tagen war derselbe gegen 30 cm hoch gewachsen, Später tritt das Stengelwachsthum hinter der Entwickelung der Spatha und des Spadix immer mehr zurück. In der Zeit vom 20. bis 31. Januar betrug das Wachsthums-Maximum während 24 Stun- den 5,5 em, das Minimum 2,5 em. Während derselben ‚Periode war das Wachsthum in den 9 Ta- gesstunden von 8 bis 5 Uhr fast doppelt so gross wie dasjenige wäh- rend der 15 Nachtstunden (von 5 Uhr Abends bis 8 Uhr Morgens). Vom 21. bis 30. Januar inel. ist der Blüthenschaft während der Tagesstunden gewachsen zusammen 19,9 cm., in den Nachsstunden zusammen nur 17,9 cm. Das durehschnittliche Wachsthum in dieser Zeit während einer Tagesstunde beträgt somit 2,2 mm, während einer Nachtstunde nur 1,2 mm. Am 15. Februar, nach völliger Entwickelung des Blüthenstan- des, betrug die Gesammthöhe von der Knolle bis zur Spitze des Kolbens 88 em., die Höhe des Stengels 44 cm., die Höhe der Spatha 30 em., die Länge des Kolbens 44 cm., wovon 34 em. auf den un- fruchtbaren Theil (Appendix) kommen. In den letzten Wochen der ‚ Entfaltung nahm der Kolben schliesslich eine etwas gekrümmte Hal- tung an, bei gerader Richtung desselben würde die Höhe noch um einige Centimeter mehr betragen haben. ‚Nach dem 11. Februar fing die Blüthe alsbald an zu welken. Die Knolle hatte einen urc- / messer von 12 cm. | Re i I Die Farbe des Stengels und der Aussenseite der Scheide war ein eigenthümliches düsteres Gemisch von Mattpurpur mit unbe- stimmten grünlichen und weisslichen Flecken. Von aussen nach innen ging die Scheide allmählich in ein glanzloses Purpurbraun über, während der Appendix des Kolbens gleichmässig dunkelpurpur ‚gefärbt war. Der Rand der von 2 Seiten etwas zusammengedrückten . Scheide war nach aussen umgebogen. Gegen das Ende der Blüthe- = ‚zeit entströmte der Scheide ein eigenthümlich hässlicher Geruch, weleher bei Sonnenschein an Intensität beträchtlich zunahm und Aug RE ganze Warmhaus erfüllte. | = ; ' Die beigefügten beiden Dah 5 Tafel m von en u rgärtuer Göschke ee ar eine Anaichi. der Blüthe in | ar (Wir haben auch noch die Pflanze mit ihrem einzigen Blatt, das be- kanntlich im Sommer erscheint, auf der Tafel darstellen lassen. Tabelle des Blüthenwachsthums von Amorphophallus Rivieri. an des a. er Knolle bis rt des Kolben Höhe des ee ’Am 20. Januar 5 Uhr p. m. 31,8 cm 1 . an täglich nur eine Messung vorgenommen. en waren 14,2 cm ” a Be wersch sp m. 380, > Be, au, > = Er , » pP: m. 44,6 „ in aM 00 8, am 46h, Eu » ee ee 29,0 cm „24. „8 „ um 330, 30,6 „ ee a 338% as 25. 7 8 »„ &. m 56,6 ” 33,6 „ Te. m 518 An, » 26. Bu... DIA, 38 -, 7... 85 pm 0 5. BB eu BE, 35,0 „ ee 5 a a = Sn 5 » 2 „8. am 640 „ 365 „ arg Pin. BI ELF EEE u 384 „ er 392 „ Bun BE En Di, a 41,0 „ ; ; ‘Wegen der a IIr2r12,} N N ASRERT — 41 — Ueber Cycelamen persicum. Vortrag, gehalten in der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins von Ed. Wiehle. Wenn auch über die Kultur des Cyelamen, welches in die erste Ordnung der fünften Klasse, zu der Familie der Primulaceae gehört und von der Insel Cypern stammen soll, zu wiederholten Malen ge- sprochen worden und diese allgemein beliebte Blume auf grösseren wie kleineren Ausstellungen in prächtigen Pflanzen und in den leuch- tendsten Farben der Blumen Blumenliebhabern vorgeführt ist, so dass man dem Gedanken Raum geben möchte, die Kultur des Cy- clamen habe ihren Höhepunkt erreicht und üppigere und schönere Pflanzen können nicht mehr herangezogen werden, so lehren uns gerade die letzten Jahrzehnte, wie es dem Gärtner, namentlich dem Berliner Gärtner, gelungen ist, durch künstliche Befruchtung und wiederholte Aussaaten das Alpenveilchen zu der jetzigen Kultur- vollkommenheit zu bringen und in der Mode zu erhalten. | Die Vermehrung des Cyclamen geschieht durch Samen. Zur Aussaat wähle man eine sandige, leichte Haide- oder gute Laub- erde, fülle diese in Schalen oder Kästchen, welche mit gutem Ab- zug von Scherben oder Torfbrocken versehen sind. Mit der ersten Aussaat beginne ich in der letzten Hälfte des Monats August, und nehme die zweite Aussaat Ende Dezember oder Anfang Januar vor. Bei der Aussaat bedecke ich den Samen nur . sehr wenig mit feuchter Erde, belege, um ein gleichmässiges Frisch- bleiben der Erde zu ermöglichen, die Schale oder den Kasten mit einer Glasscheibe und stelle das Samengefäss bei der ersten Aus- saat in einem schattigen, geschlossenen, kalten Mistbeet auf. Den Samen halte ich mässig feucht, bis nach 4 bis 6 Wochen derselbe aufgegangen sein wird, versäume jedoch nicht, beim Keimen der Samen die Scheibe von der Schale oder dem Kästchen zeitig ab- . zuheben. Die jungen Pflanzen werden, sobald es thunlich, pikirt, über Winter in einem temperirten Hause nahe dem Fenster aufge- stellt und durch Giessen und Spritzen in Vegetation erhalten. Die Winter-Aussaat anlangend, so geschieht diese am besten in ‚einem. Warm- oder ae Sobald es die dag — 42 — erlaubt, Ende Februar oder Anfang März, pflanze ich die kleinen Pflanzen in die kleinste Sorte Töpfe, in ein Gemisch von leiehter " Haide- und Laub-Erde zu gleichen Theilen, und setze dieser Mischung das übliche Quantum scharfen Sandes zu; so verpflanzt, stelle ich sie in ein lauwarmes Mistbeet nahe dem Lichte. Haben nun die Pflänzlinge den Topf durchwurzelt und die Nahrung aufgezehrt, pflanze ich sie in etwas grössere Töpfe, doch so, dass die kleine Knolle zur Hälfte in die Oberfläche der Erde zu stehen kommt. ‚Bei dieser Umtopfung gebe ich den Cyclamen schon eine kräftigere Nahrung und habe gefunden, dass eine Erdmischung, und zwar 2 Theile gut verrottete, nicht zu alte Laub-Erde, 1 Theil Kuhmist- Erde, 1 Theil leichte Haide-Erde, mit mässig feinem Hornspahn und scharfem Sand, wesentlich zum fröhlichen Gedeihen der Pflanzen bei- trägt. Damit diese in gutem Wachsthum bleiben, empfiehlt es sich, ihnen bei jedem Umpflanzen eine genügende Bodenwärme zu geben. Erlaubt es das Wetter, werden die Fenster mässig gelüftet und bei hellem Sonnenschein schattirt gehalten. Entwickeln sich die Pflanzen 8 "nieht nach Wunsch, so habe ich durch einen schwachen Dünger- 2 ‚gu mil Erfolg nachgeholfen und mich vor der Knospenbildung 0 des Kuhdunges, bei Pflanzen mit Knospen des Fisch-Guanos be- = dient, denn würde ieh die Knospenpflanzen mit Kuhdung giesen, _ würde sich der Schmutz zwischen den Knospen festsetzen und da- durch im Winter leicht das Stocken, ja sogar häufig der Tod der Plakzen herbeigeführt: werden. Bei denjenigen Pflanzen, welche, ‚kräftig wachsend, noch mehr Nahrung. zu ihrer Ausbildung bedürfen, empfiehlt sich im Juli ” a Fa se Be De Be a u a us a8 LE a Hein ER RA Ad La len an ie — u ‘ Warmstellen, insonderheit der unentwickelten Pflanzen, ist solchen nur nachtheilig. Pflanzen, die bereits zu blühen anfangen und die man zur schnelleren Entfaltung ihrer Blüthen anregen wi, kann man in eine höhere Temperatur bringen. _ Bei aller Pflege und Sorgfalt, die der Cyclamenzüchter seinen Lieblingen angedeihen lässt, muss er dennoch auf Mittel sinnen, von diesen feindliche Insekten abzuhalten, die oft den Fleiss und die Mühe des Züchters zu Schanden werden lassen. Im Sommer ist es namentlich die grüne Blattlaus, zu deren schneller und mit wenig Zeitaufwand verbundener Verkraibanig ich mich starker, von jeglichem Schmutz befreiter Tabackslauge bediene, in welche ich die Pflanzen eintauche und bei diesem Verfahren rein erhalte. Hierbei thut man indessen gut, die Arbeit zu beschleunigen, namentlich die Fenster so schnell wie möglich zu schliessen. Am geeignetsten wählt man zu dieser Arbeit die Zeit gegen Abend, da bei Tage die Luft meist trockener und dieserhalb ein starkes Bedecken der Fenster gegen Sonnenstrahlen nicht zu umgehen ist. Gebe ich, eben aus dem Grunde die Farben rein zu erhalten, dem eben besprochenen Mittel, die Blattläuse durch Tabackslauge zu vertreiben, den Vorzug, so will ich doch hier nebenher des Be- streuens der Cyelamen mit Tabacksstaub Erwähnung thun. Ein weiteres, mit vielem und schnellem Erfolg gegen die mehr- erwähnten Blattläuse angewendetes Mittel ist das Räuchern mit Taback und Insektenpulver. Die Fenster müssen hierbei so dicht ‚wie möglich schliessen, auch dürfte, wie bei der Anwendung der Tabackslauge, die Zeit gegen Abend die geeignetste sein und darf ‚die Erde der Pflanzen nicht trocken, die Pflanze von oben aber nicht ‚feucht sein. Um das Verfahren denjenigen, welchen ein solches neu ist, näher zu beschreiben, so wird an beiden Enden des Kastens ein. Räucher-Apparat aufgestellt, zu welchem Zwecke einige Päansen an den Kastenwänden entfernt werden und der Topf des LP etwas eingegraben wird. Um das Glas vor dem der Kohlenhitze zu schützen, überdeckt man diesen ul oe ‚döch so, dass noch genügend Raum zum ‚Ausströmen des Rauches bleibt, und klappt nun, um den Rauch im Kasten gleich mässig und arg Seiten ke zu Bee die beiden ‚Endfenster a und ı zu. = — 44 — ‚beendet sein wird, so dürfte doch die Erfindung eines Räucher- Apparats, welcher ausserhalb des Kastens aufgestellt werden kann und durch welchen der Rauch durch eine Oefinung im Kasten hin- eingetrieben wird, mit Freuden begrüsst werden. Im Vorstehenden habe ich Ihnen meine Kulturmethode bei ein- jährigen Pflanzen vorgeführt, es erübrigt nun noch, dass ich mit einigen Worten der Kultur mehrjähriger Cyclamen gedenke, um so mehr, als namentlich von Cyclamenliebhabern, die aus verschiedenen ‚Gründen zwei- und mehrjährige Knollen in fernere Jahre überhalten und sich an ihrem Blüthenreichthum erfreuen wollen, sehr häufig Anfragen an mich gerichtet sind, auf welche Weise ich es ermög- liche, ältere Pflanzen, die sich ganz besonders für Samenzüchter als willige und dankbare Samenträger verwenden lassen, in schön und reich blühenden Exemplaren zur Schau zu stellen. Wenn ich mir auch nicht verhehle, dass ich bei diesem Kulturverfahren manchen Ausfall zu beklagen gehabt, so decken doch auf der anderen Seite die hierbei erzielten Erfolge diesen Ausfall nach mehr als einer Seite ‚hin. ‘Sobald die Pflanzen abgeblüht sind, schneide ich die Blätter - über der Knolle ab and weise ihnen einen trockenen, schattigen Platz an. Ehe die Knolle nicht auszutreiben anfängt, wird sie nicht ‚gegossen, doch ist dafür zu sorgen, dass die Wurzeln nicht eintrock- . nen, treibt sie aber nun gleichmässig aus, kommt dieselbe an’s Lieht und wird, falls nicht genug Nahrung vorhanden, in frische Erde verpflanzt. Ihre weitere Behandlung schliesst sich der schon erwähnten Kultur an, oder besser gesagt, wie bei dem grössten Theil aller Pflanzen, gründet sich ein fröhliches Gedeihen auch der älteren 5 | Cyelamen auf Wasser, viel Luft und Licht, und kann ihnen durch einen Dungguss, mit welchem man nicht so wie bei den einjähri- gen zu kargen hat, nachgeholfen werden. Der Samenbau und die künstliche Befruchtung, durch welehe: es dem deutschen Gärtner gelungen ist, das Cyelamen, sowohl in g auf Blätter als vor Allem in Bezug auf Form und Farbe der 1en, allmählich. zu seiner jetzigen Entwickelungsstufe zu bringen, t auch manches Interessante, und sei es mir gestattet, Sie mit ı mir hierbei beobachteten Verfahren : zu unterhalten. — 415 — hen zu viel Verluste vorkommen. Die besten Formen und schön- sten Farben sind die empfehlenswerthesten. Um einen lohnenden Ertrag zu erzielen, ist jede Blume einzeln künstlich zu befruchten oder das künstliche Uebertragen des Blumenstaubes auf die Narbe in der Weise herbeizuführen, dass man zur richtigen Zeit die Pollen oder den Staub auf die Narbe des Griffels bringt. Die Blüthendauer einer einzelnen Blume kann je nach dem Platz oder der Jahreszeit bis 4 Wochen und noch länger anhalten. Ist die Blume voll ent- wickelt, so lässt sie bei hellem Wetter den Staub selbst abfallen. Fällt er auf die Narbe, so ist der Samenbehälter natürlich befruchtet. Der Same bringt meist dieselben Pflanzen hervor, wie die Mutter- pflanze war. Will man andere Farben erzielen, so vermeide man vor der Befruchtung jeden Luftzug; am besten stellt man Jede Hauptfarbe getrennt in einem besonderen Raume auf. Da die Form der Pflanze und der Blume meist nach der Mutterpflanze, die Farbe der Blume aber nach der Vaterpflanze fällt, so ist es leicht, andere Farben auf robustere Formen zu übertragen. Je vorsichtiger und mit je grösserer Akkuratesse das Befruchten vorgenommen wird, um so reichlicher wird man seine Mühe belohnt finden und desto sicherer gelangt man zum Ziele, zu dem Ziele nämlich, die Cyela- men von Jahr zu Jahr einer höheren Entwickelung entgegen zu führen. Weitere Berichte über Frostschäden. Kurzer Bericht über die Einwirkungen des Winters 1879 — 1880 in den Baumschulen von-A. Rathke & Sohn in Praust bei Danzig. Obgleich das Thermometer im verflossenen Winter nicht so hohe Kältegrade zeigte, als in früheren, so hat die Kälte desselben doch mancherlei Schaden angerichtet. In Bezug auf das Aushalten der Gehölze in der Umgegend von Danzig muss ich bemerken, dass dies an verschiedenen Orten sehr verschieden ist und man von den ge- machten Erfahrungen an einem Orte nicht mit Sieherheit auf das ' Verhalten in der ganzen Provinz schliessen kann. In Oliva z. B. hält Vieles ohne Decke aus, was in Danzig und Praust mehr oder weniger leidet oder gar erfriert. Es ist dies durch die Lage an der See und die geschützte Lage überhaupt begründet. In Danzig selbst hält auch noch Vieles besser aus, als in Praust, wo sich die Rathke- — 46 — # schen Baumschulen in fast freier, ungeschützter Lage vom Fusse 2 der sogenannten Danziger Höhe sanft bergaufwärts ziehen. In den- “ selben zeigten sich bei ein und denselben Gehölzen Verschiedenheiten | ‚im Aushalten je nach dem Standorte. In hoher Lage und trockne- rem Boden zeigten sich dieselben bei weitem härter, als in niedri- ger, feuchter Lage, was ja auch nicht anders sein kann. Von Obstbäumen haben besonders einige Birnensorten gelitten: | Souvenir du. congrös, Forellenbirn, Bosc’s Flaschenbirn, William’s e Christbirne, deren Jahrestriebe theilweis ganz erfroren, theilweis in 2 den Cambialschichten so litten, dass von ihnen Veredelungsreiser nicht genommen werden Bohn. Erwähnen will ich noch, dass. wir uns aus Oliva gesunde Reiser der genannten Sorten ea konnten. Frostschäden an den Stämmen in der Baumschule, als Er. x ‚ Rindenbrand, kamen vor bei den Birnensorten Liegel’s WintersBrtien: en birn, Blumenbach’s Butterbirn, Souvenir du congres, ja auch bei der = Rosenbirne und der ostpreussischen Honigbirn; bei den Apfelsorten : © : Englische Winter-Goldparmäne, Goldreinette von Blenheim und Pa- tiger Rambourreinette, aber nur in geringem Maasse und bei sehr rasch und üppig gewachsenen jungen Bäumen in etwas feuchtem Boden. Bei noch nicht zu Hochstämmen geschnittenen Apfelbäumen , zeigten sich viel erfrorene Spitzen da, wo sie im Herbst den Trieb nicht durch eine ausgebildete Terminalknospe geschlossen hatten. \ Hauptsächlich litt wieder die Englische Winter - Goldparmäne und Oberdieck’s Reinette. Von Pflaumen sind keine Verluste zu ver- 5 zeichnen. Kirschen in der Baumsehule haben nicht gelitten. Die er eig ‚Bäume bekamen Frostspalten meist an Stellen früherer ge : lten und zeigten viel abgestorbene Aute' © . Bei der Bespre ne der Gehölze muss ich, um ek vermeiden, auch die besseren Ziersträucher nämhaft machen, elche hier alle Jahr Are. ‚werden und auch in diesem ıter Decke aushielten ee 'on Ahorn froren die ep RER von Ara 6 Ä ala | Höhe von 25 bis 30 em ab. A. Bevrheiu und A. eo Schutz. Er a Folgende Spiraca-Arten werden hier regelmässig ie Spi- = . raca ‚ariaefolia, Lindleyana, prunifolia fl. pl., ‚Reevesiana A. pl. Die igen Triebe von Tilia : er und T. rg frorem — 47 — brauchbar, got worden. Amygdalus pumila fl. pl. (Prunus sinensis fl. p!.) werden hier gedeckt, ebenso Calycanthus, von denen macrophylius der härteste ist. Von Castanea vesca werden die jün- geren Pflanzen gedeckt, ältere zeigen sich ziemlich hart. Catalpa Kaempferi hat sich viel härter gezeigt, als C. syringaefolia, welche zurück fror. Ceanöthus, Cereis und Chionanthus virginica werden gedeckt. Colutea arborescens und cruenta froren in niedriger Lage weit zurück, während sie in hoher Lage gar nicht litten; dasselbe fand bei Deutzia erenata fl. pl. und Fortunei statt. Cydonia Japonica werden meist etwas gedeckt. Von Diospyros virginiana, sonst alle Winter gedeckt, in diesem Jahre, weil keine Handelspflanze, dem Erfrieren preisgegeben, blieben einige stärkere, schon baumartige Exemplare vollständig gesund, während die anderen zurück froren. Von Eschen erfroren meist vollständig die 1 jährigen, im vorigen Jahre sehr kräftig gewachsenen Veredelungen von Fraxinus acumi- nata, acuminata novae Angliae, arbutifolia und ealifornieca, und von den Varietäten unserer gemeinen Esche Fraxinus excelsior exoniensis und salicifolia. Hibiscus syriacus und Glyeine chinensis werden ge- deckt. Idesia polycarpa habe ich seit 3 Jahren im Freien unter Decke überwintert, sie erfror aber im letzten Winter. Kerria Japonica und Varietäten erhalten leichte Decke. Ligustrum italieum und ovalifolium sind stark zurückgefroren, während Ligustrum amurense ganz unbeschädigt blieb. Paulownia imperialis und Paeonia arborea werden gedeckt. Prunus triloba bewährte sich wieder als vollkom- ‘men hart für unser Klima. Von Eichen erfroren die 1jährigen Veredelungen der Quercus peduneulata atropurpurea und laciniata. Ribes sanguineum und Varietäten werden gedeckt, froren jedoch an leicht gedeckter Stelle theilweis zurück. Dasselbe gilt von Tamarix, mit Ausnahme age T. germanica (Myricaria germanica). Von Robinia erfroren die mei- sten ljährigen Veredelungen, welche auf ljähriges Holz. gemacht waren und sehr stark getrieben hatten, die Unterlage war mit er- froren. Robinia hispida und macrophylla erhält im re) leichten — 48 — zurück, ebenso die buntblättrigen Ulmen Ulmus eampestris fol. var = und U. effusa fol var. Die Weigelia, mit Ausnahme von W. Intea Rn (Diervilla canadensis) erhalten eine leichte Decke, da wir sonst nach kälteren Wintern auf den Flor derselben verzichten müssen, indem sie zurück frieren. Ich komme zu den Coniferen. Abies nobilis und A. lasiocarpa ir werden gedeckt; von A. lasiocarpa blieb ein Exemplar. ungedeekt ie und kam gut durch den Winter, die Nadeln hatten aber gelbe Spitzen bekommen. Die Nadeln von Abies Nordmanniana sind be- sonders auf der Sonnenseite ganz oder theilweis roth geworden. In noch höherem Maasse war das bei Pieea orientalis der Fall, so dass die Nadeln bei manchen Exemplaren ganz abtrockneten und später abfielen, was den Tod oder doch Siechthum nach sich 208. Picea Morinda und P. Menziesi müssen hier gedeekt werden. Tsuga Dou- glasi hatten wir gedeekt, bis auf ein halbes Dutzend älterer Pflan- . zen, welche schon einige Mal vom Froste gelitten und sämmtlich ihre Wipfeltriebe eingebüsst hatten und jetzt zu Spitzen nur in die Höhe ‚gebundene Seitentriebe haben. In den Provinzen Ost- und West- preussen wird die Douglastanne als Waldbaum keine Zukunft haben. Von Pinus exeelsa war die Hälfte gedeekt, die Hälfte ungedeckt; letztere haben den Winter ohne Schaden überstanden. Gingsko bi- loba wird gedeckt, ebenso wie Taxus hiberniea, Im Frühjahr 1879 verpflanzte ca. 400 Taxus bacecata haben vom Frost sehr gelitten, so dass sie theilweis 10 bis 15 em über der Erde weggeschnitten wer- den mussten, besonders solche Exemplare, welche beim Verpflanzen weniger gut Ballen gehalten hatten. Cupressus Lawsoniana und Varietäten bekamen sehr viel trockene Zweige und Triebe, grossen- theils aber erst noch im März, was wohl mit den scharfen, trockenen Ost- und Nordostwinden zugeschrieben werden darf. Thuja gigantea - wird jetzt immer gedeckt, da sie in früheren Wintern ungedeckt iesen Thuja Lobbii und Retinospora pisifera. Von Euajog pe del haben wir nur ein n gedeck rung einer Decke. Als sehr hart haben sich seit Jahren be- erfror oder doch sehr litt. Thuja (Biota) orientalis und mit der- selben. 'erwandte Arten und Spielarten bedürfen zur sicheren Ueber- Exemplar frei, ohne irgend welchen Sch ut, übrigen gedeckt wurden; sie ist ohne Scha- — 49 — vieljährigen Versuchen, nicht mehr gezogen, da sie sich als untaug- lich, wenigstens für unser Prauster Klima, gezeigt hat Guben, 20. Mai 1880. Etwas Positives und alphabetisch Geordnetes in Bezug auf Sor- ten vermag ich nicht zu geben, da Alter und Standort des Baumes, Lage und Beschaffenheit des Grundstücks, selbst sogar Unterlage, ob Wildling oder Zwergstamm, einen Einfluss auf das Erfrieren haben kann. So z. B. stehen bei mir eine Congressbirne (Souvenir du Congres), auf Wildling veredelt, und eine auf Quitte veredelt, beide . ea. 10 bis 15 Fuss hoch, auf gleichem, unergründlichem Sand. Die auf Wildling veredelte ist im vorigen ganzen Sommer derart von einem durch die Last der Früchte niedergebogenen Pfirsichbaum be- schattet gewesen, dass kaum ein Sonnenstrahl sie traf, demnach das Holz schwer ausreifen konnte. Dennoch ist dieser Baum, der nur 1 Jahr älter ist als der auf Quitte, vollkommen gesund, während die Congressbirne auf Quitte, welche einen freien, sonnigen Stand hatte und demnach unter gegebenen Verhältnissen vollkommen aus- reifen konnte, total erfroren ist, so dass auch keine Spur von Leben sichtbar wurde. 10 bis 15 Fuss bergaufwärts von dieser letzten Congressbirne steht ein punktirter Sommerdorn auf Quitte, der jährlich erfrorene Spitzen zeigte; in diesem Jahre aber ist er vollkommen gesund. Auf der Südostseite der Stadt Guben, im Thal, auf gutem, tiefgründigem Gartenboden, steht in der Gärtnerei des Herrn Kohlheim ein gleicher Baum auf Wildling, an welchem, wie sonst immer, so auch in die- sem Jahre, die Spitzen erfroren sind. Der Goldmohr-Apfel, auf eine Winter-Goldparmäne gepfropft, darunter an demselben Stamm Bedfordshire foundling veredelt, zeigte auch in früheren Jahren stets erfrorene Spitzen, in diesem Jahre sind beide Veredelungen trocken, während noch andere Sorten an demselben Baum nicht nur vollkommen gesund, sondern, trotz vor- jähriger reicher Tragbarkeit, wieder überschüttet blühten, Von jungen in der Krone und niedrig auf Wildling veredelten yorjährigen Aepfeln sind ganz erfroren: König von England, Winter- . 2 Citronenapfel und Weidner’s Goldreinette, während Rother Himbeer- E apfel, -Harbert’s und Lucas’ Reinette bei ungünstigem Stand voll- kommen gesund blieben (von jeder Sorte je 1 Stamm). Ich will hiermit sagen, dass es wohl schwer sein dürfte, wenn nicht unmöglich, irgend etwas Praktisches durch diese Arbeit, der Sie sich unterziehen wollen, zu erreichen. Noch will ich bemerken, dass von meinem über 100 Sorten um- fassenden Birnensortiment Alles, bis auf die eine Congressbirn ', selbst vorjährige Veredelungen, trotzdem sie unter der Rinde meist angelaufen (schwarz) waren, gesund geblieben sind. Die allgemeinen Gesichtspunkte, die wir vom Frostschaden aufstellen können, sind: 1) Die frühen Süsskirschen haben mehr gelitten, als die spä- teren Sorten. 2) Die Wallnussbäume sind wohl alle erfroren, und dürfte auf eine Wallnuss hier schwerlich zu rechnen sein. 3) Der Wein ist im Winter zu s, wenn nicht % erfroren. 4) Birnenbäume und Apfelbäume haben im es nur gering gelitten. | Obgleich der Winter schweres Ungemach dem Obstbauer brachte, so war dieses in der letzten Hälfte des April schon vergessen. Beim Wein kam noch manches Auge und liess noch auf eine kleine Ernte rechnen, auch hier und da zeigte sich ein Blatt am Nussbaum, dazu setzt, ebenso das Beerenobst. Da kam der 29. April mit starkem Stachelbeeren hatten gelitten Der Schaden war gross und man x glaubte schon an eine Weinernte nicht mehr denken zu dürfen; den- noch erholte sich der Wein, nicht etwa weil der Frost nicht so gar arg gewesen, nein, was der getroffen war todt, aber es-kam hier und dort noch ein Auge nach, so dass wir wieder froher Zu- dien Alles! gg Kirsche, keine Pflaume und kein Wein! Was waren Kirschen bis -auf die Kranken recht reich mit Früchten be- Frost und richtete arge Verwüstung an. Von den wenigen Wein- augen waren am Morgen des 29. April gewiss % erfroren, auch versicht waren. Der Morgen des 19. Mai raffte jedoch auch die n Hoffnungen hinweg; 2 Gr. Kälte (Eis auf den Wassergefässen) 1 schon aus der Erde war, Gurken, Bohnen, alles: ger selbstverständlich auch das Ile nr — 421 — Die Sojabohne jedoch steht unberührt vom Frost, mitten in dieser Verwüstung, ist demnach bedeutend härter als unsere be- kannte Bohne, dürfte dieserhalb auch früher gelegt werden können und somit früher den Samen reifen. Der Winter traf. uns zwar hart, die beiden Fröste am 29. April und 19. Mai aber vernichten jede Hoffnung, die der Winter gelassen. Guben, 25. Juli. Dieser am 20. Mai geschriebene Brief blieb liegen, um noch Notizen abzuwarten und, wie ich glaubte, etwaige sich nöch später herausstellende Schäden mit aufzunehmen. In mancher Hinsicht ist dies Befürchtete auch noch einge- troffen, z. B. sind mir noch eine Menge Zwerg-Obstbäumchen ein- gegangen, sonderbarer Weise aber keine im Freien überwinterte Topf-Obstbäume. Dann habe ich noch mitzutheilen, dass der vor- her besprochene Birnbaum auf Quitte „punktirter Sommerdorn“ jetzt noch bis zur Hälfte trocken geworden ist. Pflaumen und Spillinge giebt es ebenfalls keine, wenig-tens auf der Berglehne, wo mein Grundstück liegt, nicht. An anderen ge- schützten Stellen in unseren Bergen sind ja einzelne Berggrundstücke, wo der Frühjahrsfrost keinen oder nur geringen Schaden anrichtete., Wir haben in Mückenberg und Germersdorf, Dörfer, deren Grundstücke die nördliche! Abdachung unserer Berge inne haben, fast von gar keinem Frostschaden zu berichten. Da sind einzelne Besitzer, die bis 300 Mark Süsskirschen verkauft haben, wobei frei- lich der hohe Preis dies Jahr (1 1 25 bis 50 Pf.) eine Rolle spielt. Bei meiner Nachfrage im Verein über den Winterfrostschaden glaubte ich die Winter-Goldparmäne als weichlich bezeichnen zu ee können, wurde. aber von Mehreren belehrt, dass bei ihnen die Winter- Goldparmäne gar nicht gelitten habe; nur bei der Clairgeau war Alles eine Stimme bezüglich der Beschädigung , doch liesse sich, meinte man, dies dadurch erklären, dass diese Sorte im yerfissänen Jahr gerade überall sehr reich getragen und | in Fuge dessen ihr = Holz nicht gut ausreifen konnte. ; Der Vorsteher des. Gartenbau-Vereins zu Guben. %b; Groth. | —_— 412 — Ueber die Zerstörung, welche der Frost in der Vegetation wäh- rend des vergangenen Winters in Baden-Baden angerichtet hat. Von R. Brandt in Charlottenburg. Ganz erfroren sind: Cedrus Libani L., Klein-Asien, Syrien, auf dem Libanon und in Afrika auf dem Atlas; C. Deodara Rxbg., Himalayagebirge; C. atlantica Manetti, Atlasgebirge. Von Wellingtonia gigantea Lindl,, Kalifornien, sind alle bis auf eine erfroren; dieselbe steht oberhalb der griechischen Kapelle und gewährt dem Auge einen eigenthümlichen Anblick, die äusseren Spitzen der 3 bis 4 m hohen Pianze sind auf eine Länge von 10 cm durch den Frost rotbbraun geworden, während die inneren Zweige dunkelgrün sind. Araucaria imbricata L., Chili; Magnolia grandiflora L., in den süd- lichen Staaten von Nord-Amerika; Glyeine chinensis D. C,, Mongolei und China; Bignonia radicans L., auf der Ostseite Amerikas, von Pennsylvanien se Ribes sanguinea Pursh, Kalifornien und Mexiko. Stark gelitten haben: Abies cephalonica Endl., Griechenland; A. amabilis Dougl., Nordwestseite Amerikas, besonders in Kalifornien; A. Douglasi Ldl., nordwestliches Nordamerika, südlich bis Neu-Mexiko und Kalifornien; Taxus baccata L., durch ganz Europa ostwärts bis zum Ural, Al- 'gerien, Nordabbang des armenischen Hochlandes, Kaukasus, Nord- Persien und Nordwestküste Amerikas; T. baccata hybernica Mack., Irland; Bignonia Catalpa L., in den südlichen Vereinigten Staaten, in Georgia und Florida; Paulownia imperialis Ldl., im westlichen Nord - Amerika, südlich bis Neu-Mexiko und Kalifornien; Prunus Lauro-Cerasus L., Orient, Süd-Europa; Rhododendron pontieum L., Orient, Pyrenäische Halbinsel, von diesen sind die Blätter und Blü- 'thenknospen erfroren; Ilex aquifolium L., Europa und der nördliche Orient, die Zweige sind fast ganz blätterlos und wurden stark zurückgeschnitten; Hedera Helix L,, Europa und der Orient, musste auch am Grossherzogl. Schlosse stark zurückgeschnitten werden, wei- ein grosser Theil der Ranken erfroren war, an freistehenden Bann war. der Sphen ganz erfroren, e Weinstöcke sind theils ganz, teils ne dicht über der Erde x —_— 123 — Die Apfelbäume haben sehr gelitten und sehen traurig aus, durchschnittlich von 10 Bäumen 2 erfroren. Die Birnbäume haben weniger gelitten, desgleichen die Nuss- bäume. Wenig gelitten haben: Cryptomeria japonica L. fil, Japan und China; Abies Pinsapo Boiss., im südlichen Spanien und in Nord - Afrika; Thuja gigantea Nutt., Nordwestseite Amerikas bis nach Kalifornien; Biota orientalis com- pacta Hort., China und Japan; Cupressus Lawsoni A. Murr., auf der Westseite Nord-Amerikas. Von Wichtigkeit für das Bepflanzen von Anlagen wäre hervor- zuheben, dass folgende Pflanzen gar nicht gelitten haben: Abies nobilis Ldl., Japan; A. canadensis L, in ganz Nord- Amerika, besonders auf der Ostseite, südlich bis Nord - Karolina ; A. Nordmanniana Stev., Kaukasus; Thujopsis borealis Fisch., Nutka- bucht und auf der Insel Sitcha oder Sitka im nordwestlichen Amerika; T. dolobrata L., Japan; Thuja Lobbii Hort., Japan; Retinospora pi- sifera Hort., Japan; Pseudolarix Kaempferi L., nördliches China; Azalea pontica L., im nördlichen Orient; Calmia ledifolia, Nord- Amerika; Magnolia acuminata L., nordöstliche Staaten Amerikas, von New-York bis Georgia; M. tripetala L., in den westlichen und südlichen Staaten Amerikas; M. Alexandrina Hort., Japan; M. Kobus D. C., Japan; M. Lenneana Topf, Japan; Rhus vernicifera L., Firniss- baum aus Japan, hat unter der Schneedecke ausgehalten. | Aus Vorstehendem ergiebt sich, dass die Coniferen, welche aus Japan eingeführt sind, wie z. B. Abies nobilis, Cryptomeria japo- nica, Thujopsis dolobrata, Retinospora pisifera, Pseudolarix Kaempferi und Thuja Lobbii, eine grössere Widerstandskraft gegen die Kälte besitzen, als diejenigen aus Kalifornien, z. B. Wellingtonia Siganiea, Abies amabilis, A. Douglasi und Thuja gigantea. _ In Genf, sowie längs der ganzen Nordseite des Genfer Be hat der Frost verhältnissmässig wenig Schaden angerichtet. Der Wein hat vom Frost gar nicht gelitten und steht so üppig, dass er ein vorzügliches Resultat verspricht; ich habe angefrorene = Kartoffeln und Rüben gesehen, aber nicht eine einzige Rebenspitze. = Die an Weinzüchter denken noch mit ei an 15 N [| 494 u jährige Weinernte. Erstens haben sie nicht gewusst, wie sie den Wein pressen sollten, weil er so hartschalig war, zweitens war er nicht zu trinken, und drittens haben sie nicht gewusst wie sie ihn be- nennen sollten, schliesslich haben sie sich geeinigt und ihn „Zulu“ getauft. Die Nuss- und die echten Kostanienhäntee, Pfirsiche, überhaupt Steinobst, haben gar nicht, Birnenbäume etwas, Apfelbäume mehr gelitten, und Feigenbäume sind fast ganz erfroren. Ganz erfroren sind: Laurus nobilis und Olea europaea bei Vevey und Montreux, sowie die wenigen Exemplare von Arbutus Unedo, "Rosen, besonders die weicheren, als Thee- und Bourbonrosen, haben überall sehr gelitten. In der Rosengärtnerei von Herrn Senf in Villeneuve sah ich einen grossen Berg erfrorener Rosen liegen. Magnolia grandiflora, deren Zweige ohne Blätter waren, fingen an wieder auszutreiben, desgleichen Mespilus japonica und Viburnum Tinus. Die Granaten waren wohl im alten Holz noch grün, aber Ende Mai war noch kein Trieb zu sehen. Selbst Prunus Lauro- Cerasus und lusitaniea mussten stellenweise zurückgeschnitten werden. be schönen, weiss und gelb blühenden Banksienrosen, eine reizende Rankrose, die mannichfaltig zur Bekleidung der Villen, zu Festons und Lauben Verwendung gefunden und manchmal bis in die Spitzen der hohen Bäume sich erstreckt, haben so gelitten, dass viele Pflan- zen ganz todt sind, andere mehr oder weniger schlecht aussehen, und nur wenige sind gut geblieben. Unerklärlich ist es auch hier, dass Banksienrosen, ganz den rauhen Winden exponirt, gut durch- gekommen, dagegen die mehr oder weniger Schutz gehabt habenden total erfroren sind. Gynerium argenteum ist an vielen Orten unter der Decke un dagegen unweit Vevey, in Corsier, gut über- wintert. R a2 Im Belanische Garten. zu Genf, sowie in der ganzen ae stehen die Coniferen in malerischer Ueppigkeit, hin und wieder zeir gen sich an der ‚Sonnenseite der ee Kansas ae = —_ 425 — Nähe des Schlosses, ebenfalls von Jussieu gepflanzt, in gleichem Alter mit denen im Jardin des Plantes sind. Diese Villa Rothschild ist eine prächtige alte Anlage mit vielen schönen Baumgruppen, Tuffsteingrotten mit Vexirwassern, Voliören und mehreren Wildgehegen mit schönen weissen Damhirschen. Die Vegetation würde noch üppiger sein, wenn man nicht einigen Bäu- men ansehe, dass sie Noth litten; Er der Felsenabhang, nach dem See abfallend, hat stellenweise kaum 1 m Boden, daher die Bäume mit ihren Wurzeln nicht im Stande sind, in den Felsen einzudringen und von den heftigen Nordwinden und von der Hitze viel zu leiden haben. Die Laubhölzer, wie Eichen, Buchen, Rüstern, Rosskastanien, von letz- teren besonders ein mächtiger Baum mit gefüllten Blumen, machen einen grossen Effekt. Ausserdem blühte Cereis siliquastrum, über und über bedeckt mit kleinen, ganz kurz gestielten rosa Blümchen; Crataegus glabra mit grossen, wohlriechenden, weissen Dolden, Arau- caria imbricata, deren Same aber nieht keimfähig wird. Bedauerlicher- weise leidet auch diese, wie so viele andere Anlagen, an zu dichtem Be- stand von gewöhnlichen Gehölzen. Es ist nicht schwierig, zu sagen, was die Ursache davon ist, denn der mich führende Obergärtner Herr Münzer, der erst seit 1% Jahr dieser Stelle vorsteht (früher in der Flora in Frankfurt a.M.), sagte mir, dass die Frau Baronin v Roth- schild nicht gestatte, dass ohne ihre Genehmigung ein Baum ent- fernt würde. Eigenthümlich machten sich 2 Taxus hibernica, auf deren Spitzen Taxus elegantissima veredelt waren. Der Gndecheik liche Reiz des Gartens wird noch erhöht durch den Blick auf den Montblanc. Nächst Genf hat Ouchy, Dampfschiffs-Station für Lausanne, die schönsten Cedern; von einem Exemplar der Cedrus atlantiea haben Be sich 8 untere Zweige zu aufrechten Stämmen aufgerichtet und sind fast von gleicher Höhe wie der Hauptstamm; noch nie habe ich ein. so schönes Exemplar gesehen. Gelitten haben Beier Se virens, Cupressus sempervirens und macrocarpa. Man sieht, dass der Frost in der südlichen Shah er we 'sentlichen Schaden angerichtet hat und die Landesprodukte, beson- litten haben. / ders der Wein, als ee der ende nicht er > a Be Beobachtungen über das Aushalten zarterer Gehölze ohne Decke im Winter 1879—80 im Gouvernement Ferghana (Turkestan) bei — 18% Gr. R. Vom Kaiserl. Garten-Direktor Koopmann. ‚Der für Turkestan ungewöhnlich kalte Winter 1879-80 liess grosse Verluste in unseren jungen Baumschulen befürchten, da man sich hier zu Lande ungern der Mühe des Deckens zarterer Gehölze unterzieht, indem man den kommenden Winter meist nur als eine kurze Erholungszeit von der ununterbrochenen Sommerhitze begrüsst, ohne an Kälte und Schnee zu denken. Wider Vermuthen trat jedoch Ende Januar d. J. nach vorhergegangenem gelinden Winter eine anhaltende Kälte ein, welche in 5 Nächten bis auf — 18% Gr. R. stieg. Die erlittenen Verluste sind jedoch weniger bedeutend, als wir a befürchteten. Da das Aushalten mancher zarter Gehölze, welche in Deutschland bei gleicher Kälte zu leiden pflegen, einzig und allein mit der vollständigen Holzreife, welche sämmtliche Gehölze während der stets warmen ‚und trockenen Herbstzeit hier erlangen, in Zu- sammenhang zu bringen sein dürfte, möchten die unten bezeich- neten Beobachtungen von allgemeinerem Interesse sein. Obstgehölze. Pfirsich und Aprikosen, einheimische wie europäische, haben durchaus nicht gelitten; europäische Stämmchen, welche ich im Frübjahr 1879 erhielt, haben sogar reichlich geblüht und Früchte angesetzt. Mandeln, hiesige wie europäische, 2jährige, aus Samen (unter Amyg sdalus communis amara erhalten), haben durchaus nicht gelitten. Wein, hiesiger, fast sämmtliche 1jährige Triebe, auch z. Th. älteres Holz, erfroren. Der hiesige Wein leidet stets bei — 15 Gr. R Europäische Sorten waren gedeckt. Granaten, hiesige, haben theil- gie stark gelitten, zumal im vorigen Frühjahr verpflauzte; an ge- shütz ten Plätzen sind nur die jüngsten Zweige erfroren. Feigen, >, haben nn an ljährigen Zweigen gelitten; an freieren die Wurzel abgefroren. ge es | Laubhölzer. Bignonia capensis und radicans, 1- und 2jährige Sämlinge, vor- Jährige Langtriebe erfroren. Berberis nepalensis, 1jährige Sämlinge, nicht gelitten. Broussonetia papyrifera, 1jährige Sämlinge (65 em hoch), nicht gelitten. Caprifolium sempervirens, starke Pflanzen, nicht gelitten. Catalpa syringaefolia und umbraculifera, 1- und 2jährige Sämlinge, nicht gelitten. Cotoneaster buxifolia, starke Pflanzen, nicht gelitten. Diospyros virginiana, 1jährige Sämlinge (60 cm hoch), nur an den äussersten Spitzen erfroren. Gymno- eladus canadensis, 1- und 2jährige Sämlinge, nicht gelitten. Hibiscus syriacus, 1- und 2jährige Sämlinge, starke Pflanzen, nicht gelitten. Koelreuteria panieulata, 1jährige Sämlinge, nicht gelitten. Maclura aurantiaca, 1- und 2jährige Sämlinge, nicht gelitten. Magnolia Youlan, 1jährige Sämlinge, nicht gelitten. Paulownia imperialis, starke Pflanzen, nicht gelitten. Quereus Banisteri, Catesbaei, coe- cinea, imbricaria, palustris, rubra, tinetoria, 1jährige Sämling ‘, nicht gelitten. Quereus Phellos, 1jährige Sämlinge, an den Spitzen er- froren. Quereus cinerea, 1ljährige Sämlinge, ca. 15 pCt. ganz ge- sund, die übrigen zu Grunde gegangen. Vitex agaus castus, 1jäh- rige Sämlinge, nicht gelitten. Zizyphus sp., hiesige Bäume, bis 13 m hoch, nicht gelitten. Zizyphus sativa, 1jährige Sämlinge, bis zur Hälfte abgefroren. Coniferen. Unter den Coriferen haben am besten ausgehalten Biota aurea elegantissima, Thuja ornata, Skinneri, Wareana, Gingko biloba, so- wie Sämlinge von Cedrus Libani, Taxodium distichum, Sequoja sempervirens und einige Pinus-Arten. Stark gelitten haben Cepha- lotaxus drupacea, Podocarpus Koraeana und Thujopsis dolobrata. Literatur. Eneroth, Olof, Bihang till Svensk Pomona. Stockholm, 1880. PA Norstedt & Söner. 8. S. Der Verfasser, Dr. philos. und Mitglied der Kgl. Iandeirtiichnfi Aksäcile in Stockholm, hat so viel wie kaum ein Anderer für den Gartenbau seines Vaterlandes, namentlich für den Obstbau geschrieben, gesprochen und gethan, and haben seine Bemühungen einen wohl zu beachtenden Erfolg gehabt, wie zahlreiche ‚Schulgärten Be de n Elementarschulen, hier ud da anzestellte: Er Provi nzial bahngärtner u. s. w. reg Am kräftigsten a hat Dr. O. E. für den Obstbau und die Pomologie Schwedens gewirkt und ge- schrieben, und erinnere ich an sein vor ungefähr 20 Jahren erschienenes Werk „Svensk Pomona“, eine Geschichte des Obstbaues und eine Beschreibung der besten in Schweden gezogenen Obstsorten mit feinsten kolorirten, der weniger guten Sorten mit schwarzen Abbildungen. Zu diesem wahrhaft ee Werk ist das vorliegende Heft der Nachtrag, das Ergebniss einer I1jährigen mühe- vollen Arbeit: vergleichende Untersuchungen über mehr als ta an Obstr ten } d ihre Brauchbarkeit für den Norden und die Echtheit bezw. Ueber- Die Edelreiser dieser Sorten en aus sicheren Quellen von Deutschland (Ober- dieck), England ordsskaran: 5 iety), er (Deeaisne), Dänemark, Nor- wegen, Schweden, Russland*) (Dr. Regel) und Nord-Amerika (aus Knight’s Tra- vemürder Bisibeihale; wohin sie Fr den berühmten Downing gekommen) bezogen und die Probe-(Sorten-)bäume in vier verschiedenen Gärten, die bis 5 Breitegrade auseinander liegen, im östlichen Schweden damit viredeit; Gegen 400 in Schweden gesammelte Sorten sind pomologisch nicht zu bestimmen ge- zwei Bedbhiune der vorliegenden Arbeit für die Geschichte einzelner Obstsorten, die aber Verf. nur als den geringen Anfang einer internationalen, wenn auch für Nord und Süd getheilten Pomona betrachtet sehen möchte, eine Arbeit, für welche eine er jüngere Kraft weiter forschen möge. Ausser diesem allgemeinen Interesse verdient das vorliegende Heft aber noch die besondere Beachtung unserer nordostdeutschen Obstzüchter und sol- en, d e leı welche sie er, der Aehnlichkeit ee Klimas mit dem von UBER mit bei itet ee } Wir gestatten uns deshalb, die Namen der von Dr. ©. E. besonders hervor- gehobenen Sorten hier zu verzeichnen, Sorten, die in allen 4 Gärten sich durch een: gegen Witlerungs einflüsse, durch reiche Tragbarkeit und Gü rucht t ausgezeichnet haben: Leider vermissen wir in diesem „Nach- va“ ee en Sorten, welche im Haupttheil von „Svensk Pomona“ zu allge- . meinem Gebrauch empfohlen wurden; wir finden sielieicht später noch Gele- za, sie hier vorzuführen. — Die besten Obstsorten für den Norden sind 5 a nis I e- (Anis- Zimmet- Apfel) = Anis Rospisnaja Nr Anis-A.) = Anis Safranui (Anis- Safrans-A.', ausgezeichnete Sommer- und Herbstfrucht, hält sich bis Neujahr, — Antonowka (Antons-A, ), ealvill- März. — Keswick Codlin, eine on besten eier! ne sich bis März. > Rewalscher re . ee hält sich bis September. — Striped Beefing, reift En Be - ve ee piel; haltbare Winterfrucht. — Red Canada, halt E Haushalts- Birn- De — 429 — Apfel, der beste Süss-Apfel = rg rewelskaia. — Dobrui Krestiania (Guter Bauerp-A.), reich tragend, Frucht wohlschmeckend, hält sich bis zum Frühjahr. — Gruscheffka Moskowskaja (Moskowiter Birn-A.), herrliche Som- merfrucht, reift Ende August. — Ingestrie, red, eine der herrlichsten Früchte, — Kastanien-Apfiel, gestreifter, eine der RERPE Sorten. — Krasnui Letnui Calvill /rother REN nicht gleich dem deutschen Apfel gleiches Namens, aber eine der edelsten Sommerfrüchte. — Vena ne Prinzen-A.), eine gute, reich tragende Sorte, hält sich bis Februa No such, Langton’s = Englischer gestreifter Kurzstiel, sehr RE en Haushaltsfrucht. —. Parmaine, Herefordshire, ausgezeichnete, fruchtbare Sorte, hält sich bis April. — Pigeon, Oktober-, eine ausserordentlich frucht- bare, schöne und edle Sorte. — Pippin, Cox’ Gras nge-, vereinigt äussere Schönheit mit innerer Edelheit, nach Gravensteiner und Ribston-Peping die beste Apfelsorte; ER sich vortreflich bis April. — Pippin, Lemon-, haltbar is Mai i ‚ London-, edel und fruchtbar, reift Mitte November. — nz deibek Sg eine der edelsten Sorten. — Peping, mar- morirter Sommer-, fruchtbare und gute Wintersorte (im Norden). — Peping, Ribston’s, stets vortrefliche Frucht. — Quarrendon, Devonshire, gut, früh, fruchtbar, schön. — Rabau, Sommer-, eine der schönsten, Kaskas Sor- ten, fruchtbar und früh, hält sich bis November. — Rebristroe Nalifnoe (klarer Kant-A.), reift Anfang September, RE hübsch, gross, gut. — ReptschatnuiAport (rübenartiger Aport), eben so schön, gross und fruchtbar wie Kaiser Alexander-A., aber edler. — Richard, Gelber, ausgezeichnet, halt- bar bis März. — Bassukatel) Müschen’s, schiiie Sommerfrucht, reich tra- gend. — Rosenstreifling, Edler, sehr edle Frucht, hält sich bis Dezember. — Russet, Putnam, ausgezeichnet feine Reinette mit gutem Geschmack, hält sich bis Frühjahr. — Sam Young, frühe Winterfrucht, fein, edel, reich tra- gend. — Seidenhemdchen, Weisses, eine der feinsten Winterfrüchte, halt- . bar bis Mai. — Sophieaeble, dähische gute, frachtbare Herbst- und Winter- sorte. Sotorewsko&, ziemlich fruchtbar, scl:ön säue rliche Frucht, eine der besten, haltbar bis Frühjahr. — Strawberry, early, eine feine, edle Sorte. — Strich-Apfel, weisser Herbst-, eine der fruchibersten: schönsten und edelsten Sorten. — Suffield, Lord, vorzügliche Haushaltssorte, reift Ende Oktober. — Taffet-Apfel, weisser Winter-, ungewöhnlich gross und schön, trägt willig, hält sich bis April. — Tauben-Apfel, weisser Sommer-, eine der besten Sorten, ER: gut und edel. — Wargul= Worwenka, eine der edelsten Früchte für Tafel und Handel, von angenehmem Geschmack und feinem _ Gewürz, reift im re haltbar'den ganzen Winter hindurch, — Zimmet- Apfel, Sommer-, kleine, aber schöne, gute‘ Sommerfrucht, Baum sehr fruchtbar. : Birnen. Augustbirn, kleine rothe, reift im August, halbschmelzend, reich saftig, fruchtbar, eine der besten Sommer-B. in jeder Hinsicht. — Bergamotte, Herbst-, Sommer-B. für Mitte September, hält sich 2 Wochen, aber eine der besten Birnsorten für späten Sommer. — Ber gamotte, rothe, b orte. — Briffaut, eine der grössten, schönsten, frühesten Sommer-B., ee von kurzer Haltbarkeit. — Butterbirn, Amanlis’, reift Ende Oktober, eine der * besten Herbst-B. — Butterbirn, Berckmann’s, Tafelfrucht ersten Ranges für N . Butterbirn, Giffard’s, eine ausgezeichnete —_ ueten, irn, Grumkower, reift im Oktober, schmelzen. — Butterbin — 430 — Napoleon’s, immer ausgezeichnet. — Duval, eine gute Sorte, die für Schwe- den ohne Zweifel passt. — Erzherzogsbirn, reift a Oktober, ausgezeich- ze ie ala und schmelzend. — Esperen, Seigneur, die beste Birnsorte n Amanlis’ Butterbirn und William’s Übristbirn. 2 September und Oktober == ee grüne, ausgezeichnete Sommerfrucht. — Moskesöller kleine gelbe, sehr reich gend, ausgezeichnet für den Haush''t. — Na- ei reift Mitte September, ausgezeichnet für Schweden. — Prinzessin tianne, reich tragend, vortreffliche Sorte von edelster Beschaffs :oheit, ver- dient allgemeine Anpflanzung,. — Rousselet de Rheims, hält sich nicht lange, aber eine der besten Tafel- und Dörrsorten für den Horkst; — $Suf tolk thorn, ausgezeichnete BB — Ta elbirn, grüne, eine der fruchtbarsten und besten re obwohl ohne Gewürz und mit kurzer Haltbarkeit. — Weinbirn, Champagner-, eine der besten Tafelbirnen für Oktober, un er, — Westrumb, a ausgebildet, sehr gut, gewärzhaft, halbschmelze Zepherine- Örugüire, hält sich bis Weihnachten, sehr fruchtbar, en verdient neben den allerbesten gebaut zu werden. Aprikosenpflaume, frühe, eine der besten Sorten, reift Mitte bis Ende September. — Aprikosenartige Pflaume, wie die vorige. — Damascene, Christ’s, gut, früh und fruchtbar, reift in der ersten Hälfte des September. — Gag)e, royal green, eine der allerbesten Pflaumensorten, VerBinnk der Anbau vor den meisten anderen, reift Mitte re — Ay e, te zum allgemeinen Anbau. — ee an weisse, eine der edelsten Pflau- mi ten, ausserordentlich reich tragend,_ verdient allgemeinen Anbau — Kirke’s Pflaume, eine der besten Sorten, muss, weil allzu fruchtbar, ausge- es ; Mirabelle, gel be, ausserordentlich fruchtbar, ausgezeichnet zum Dörren. — Mirabelle, v. ak B, ai fruchtbar, früh und sehr gut, ver- dient allgemeinen Anbau. — Monsieur Jaune ercss, rund, gelb, früh, reich tragend, eine der besten, reift Anfang September. — Zw etsche, gelbe Aeıpesnsteisen, auss:rordentlich reich tragend, obwohl spät, doch eine der besten, scheint aber Spalier zu fordern. Black eagle (Knight’s), reich tragend und gut, verdient allge- meinen Anbau. — Duke, late, eine grosse, vortreffliche, späte, reich tragende Sorte, verdient allgemeinsten ee — Henne eberger Srnferkirunhe, RELSMkIE ENG, ts — Natte, Bettanburger, & Torieef ° — Rorkport, verdient d = Anlak we. . gen ihrer Schönheit und späten Reife. — Weichsel-K,, spanische frühe, eine der edelsten, für allgemeinen Aubau. . Die Anmerkungen sind die des Verfassers, gelten für Schweden bezw. für Nordost-Deutschland. 0. Hüttig. Preisverzeichnisse sind eingegangen von: Emil Liebig iu Dresden. — J. D. Zocher & Voorhelm Schneevoogt in Haarlem (Holland). — Louis van Houtte in Gent. — Otto Mann in . Leipzig; Nr. 9, Haarlemer Blumenzwiebeln ete. — Vilmorin, Andrieux&Co,, Paris, Sek & fleurs et fraisiers, Personal-Nachrichten. 9. Juli verschied unser Mitglied, der Kaufmann E. W.Hallensleben in eig — Hofgärtner Kellner zu Charlottenburg, früher in Schwedt a. O. 7 26. Juli im 69. Lebensjahr. — Am 27. August, Abends 6% Uhr, verschied nach längerem Leiden der um die Botanik hochverdiente Geh, Regier. - Rath ' Prof. Dr. Johannes v. Hanstein, z. Z. Rektor der Universität Bonn, im 59. Lebensjahr. Der Verstorbene war ursprünglich Gärtner im bot. Garten zu Benlin, ward darauf Custos des Königl. Herbariums daselbst und später Pro- fessor in Bonn. Seine Frau ist die Tochter des berühmten Naturforschers Ehrenberg. - Am 28. Augnst starb plötzlich und unerwart:t an einer Herz- lähmung der in den weitesten Kreisen bekannte Obergärtner Kramer sen., Flotbecker Park bei Altona 'Hülfs-Unterricht für jüngere Gärtner. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues und von der Gesellschaft der Gartenfreunde gemeinsam unternommene Unterricht findet in diesem Winter in den Räumen des Ver. landw. Lehr- instituts und Museums, Invalidenstr. 42, statt. Indem wir auf das spezielle Programm, das den Interessenten, ‚zugegangen ist, verweisen, geben wir uns der Hoffnung hin, dass die Herren Prin- zipale freundlichst auch im kommmenden Winter ihren Untergebenen die nöthige Zeit bewilligen ee NEE Geehrter Herr Professor! Im Juliheft 1880 S. 294 Abschnitt IV. der Monatsschrift des hiesigen dar. tenbau-Vereins sagt Herr Kgl. Universitätsgärtner W. Perring, „dass im Hum- boldthain für den ge Unberzicht die erforderlichen Pflanzen mit der Sense gemäht werden.” — Hierauf erlaube ich mir ganz gehorsamst zu Gerlan dass dies ein Irr- 6 thum ist uud die Pflanzen mit grossen Messern und Sicheln, niemals aber mit der Sense geschnitten worden sind. Dahingegen ist allerdings, wenn die Rasenflächen in der Anlage gemäht wurden, von den verschiedenen wild 3 wachsenden Wiesenpflanzen, wie z. B. Klee, Horoklee, Schafgarbe u. s.w, das ns Pfianzenmaterial genen und reservirt worden. _ Vielleicht int. an — 42 — on der Irrthum des Herrn Perring zurückzuführen. Ich bitte Sie daher, e darauf bezüsliche Berichtigung in nächster Nummer eintreten lassen zu h alles D. B. Schultz, Homboldtbain, den 6. September eng botanischer Gärtner. Tafelerklärung zu Mat el VII Fig. 1. eher von BT ren Rivieri Dur. oa erke Rivieri Hook, fil. Bot. Mag. t. 6195), noch nicht geöffnet, am 25. a r 1880. Die Deekur 8 der Blüthenscheide ie rechts, re sie Bot: Mag e. lin Be x Bläthenkolben mit entfalteter ‚Scheide am 15. Februar 1880. m ee len mit dem nach der Blüthe erscheinenden einzigen, dreizähligen Ns Unterer Theil des Kolbens; unten weibliche, weiter oben, nicht durch in Zwischenstück getre nnt, männliche Blüchen cd © eg des Fruch tknot ö „» 7. Staubgefässe, » 8. Fruchtknot 0 Dersölbe längs durehschnitten. ig. 3—)9 na er Hooker Bot. Mae. l.c. Die schöne Ze'chnung in nat. Grösse sr von Fig. 1 u. errn Göschke musste leider für ursere Zeitschrift schr Bu verkleiuert werd: Fig. 4. ist die nat. Grösse von Huoker ’s Exemplar, bei dem eig Proskauer Exem plar würde es nur 2 der nat. Grösse sein. D, Red. Inhalt. ae er der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins am 4. Juni 1880. (Vortrag des Herrn Wiehle über die Kultur des Cyelamen ersic i ne dı Pflan Ru B schutz derselben im Freien. Ausgestellte PHanz: en.) Desgl. am 2. Juli 1880. (Cyclamen p:rsieum. Lilium candidum m. Ausgestellte ren Schatten- un aus a Dr. Paul Sorauer, Dü üngungsversuche bei Obst- te. — 0 N fünteuerung (Mit Abbildung,) — Ueber eine Blüthe von Amorpho- hal afel VII.) E i persicum. — Weitere Berichte über Frostschäden. — Koopmann, Beobachtungen über das Aushalten zarterer Gehölze ohne Decke im Winter 1879/80 im Seinen t Ferghana er, bei183 Gr.R. — Litera angene Preisverzichnis Personal- Nachri.hten. — Hülfs-U:. ‚terricht ker Jüngere Gärtner. — Berich een x Erkiärung zu Tafel VD. ee _Beförderun baues am Mittwoch, 29. Sept. ine ee Tages - Ordnung für die nächste Versammlung des Vereins zur g des t. 1880, pünktlich Abends ah Uhr, im Zalmenhause des Königl. en Gar 1. Herr Gaerdt: Die nationale Ehe kei zu Brüssel. 2. Herr Dr. Tschaplowitz aus Proskau: Ueber Gewächshäuser. RE, Mülunterich, Anlage nee Unt terhaltung des Rasens. er TS Freihee San, elschaf 1880, Abds. Monatsschrift des Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussisehien Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General- üsägggern - un Nagy des Ba: ze. Museums, . Profe: n der Uni Adresse d. Ver. z. Bef.d. Gart.: Adresse d. Schatzmeisters, Rentier peak: Berlin N,, Invalidenstr. 42. Berlin 8., Alexandrinenstr. 51 Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mar Annoncen pro ee ne ei deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des an zur Beförderung des enbau Hälfte. rs er Bmaige Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 plt;, = Yamaiger 20° en r Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr No. 10. Berlin, im Oktober 1880. 637. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 28. Juli 1880. Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wur- den Einwendungen dagegen nicht erhoben. I. Ausgestellte Pflanzen: Von Herrn Schwarzburg 3 Lomaria gibba als ein empfeh- lenswerthes Zimmerfarn. Von dem Königl. botanischen Garten ein reiches Sortiment Blüthenpflanzen. Von den Herren Metz & Co. ein reiches Sortiment Caladien und ein blühendes Lilium aura- tum, wofür denselben der Monatspreis ‚zugesprochen wurde, Von Herrn Wendt eine Anzahl schöner, neuer Coleus, die mit einem Ehrendiplom gekrönt wurden. (Ueber alle diese gar die in besonderen Artikeln näher berichtet werden.) Herr Brandt legte einen (Quer t eines Coniferenholzes aus - der Schweiz vor, bei iz das Mark ee ie See = ” N aber bis fast zum Centrum stehen geblieben waren; ebenso eine ver- krüppelte Wurzel von Acer campestre, einer Tabakspfeife ähnelnd, welche beiden Gegenstände dem landw. Museum zum Geschenk ge- macht wurden. Endlich ein Zink-Etiquett aus dem bot. Garten in Genf, bei welchem die Namen mittelst eines Alphabets eingeschlagen und darauf mit schwarzer Oelfarbe bestrichen werden. Ist dann auch später die Oelfarbe verwischt, so kann man den Namen doch noch ‚an den eingedrückten Buchstaben erkennen und ihn wieder schwärzen. Herr Bouch& theilte bei dieser Gelegenheit mit, dass die im Jahre 1873 von dem Emailleur Müller übergebenen Emaille - Eti- quettes sich bis heute gut gehalten hätten, und beschloss der Verein, falls sich dies auch anderweit bestätigen sollte, dem Herra Müller eine Medaille zukommen zu lassen.*) Herr Schenk übersasdte Proben von den neuen, durch den Verein bezogenen, sehr empfehlenswerthen Erbsen Duke of Edinburgb und Duchess of Edinburgh, die nach Kal:düngung 2 bis 2% m hoch geworden waren. H.. Ber Direktor Hüttig gab hierauf d«n wesentlichen Inhalt von Eneroth’s Anhang zur schwedischen Pomona wieder und machte. namentlich auf nordische Sorten aufmerksam , die auch bei : 5 uns zum Anbau sich eignen und besser dem Winter widerstehen möchten als südliche Arten. (Vergl. d. Z. 1280 S. 427.) 1. Gelegentlich einer Anfrage beschloss die Versammlung, lass bei. der Winter-Ausstellung am Sonntag, den 16. Januar 1881, auch getriebenes Gemüse zugelassen werden solle. & IV. Von Herrn Rudolph Temple in Pest war ein Artikel über die Vertilgung der Erdfiöhe eingesandt, der besonders abge- druckt werden wird. (Siehe S. 459.) Herr Bouch& sprach im Anschluss hieran über die Vertilgung : | der Kohlweisslinge. a Herr Blume empfahl zur AR der Erdflöhe karbolsaures ; Kali ‚oder etwas Karbolsäure in einer Giesskanne voll Wasser. Her ee. a Erdflöhe lassen sieh nicht ie eg © * Kre a Zeit hoch. Im Grossen ist das Mittel aber nicht anwendbar, da muss man lieber eine erste, ganz dünne Aussaat machen und diese den Erdflöhen opfern, demnächst eine zweite, die dann gerade in die Zeit fällt, wo die erste Generation der Erdflöhe im Verpuppungs- zustande, die zweite noch nicht in der Entwickelung ist. V. Herr Dr. Grönland aus Dahme legte einen Birkenzweig vor, der mit einer weissfilzigen Schildlaus, die sich als Leeanium (Coceus) betulae L, erwies, bedeckt war. Eine ähnliche hatte er früher an Ribes rubrum gefunden, wahrscheinlich war dies Leea- nium Corni Bouche, die auch auf Johannisbeeren vorkommen soll. VI. Herr Blume fragte an, wie man am besten’ die sog. Me- lonen- und Gurkenspinne vertilge. Herr Bouch& empfahl gegen diese Milbe, wie gegen alle ähn- lieben feuchte und kalte Luft. Man bespritze also die Pflanzen stark und decke die Fenster auf. Das Absterben oder Kränkeln der Gurken Kain aber auch in kalten Tagen und Nächten seine Ursache haben, weil dann die Wur- zeln leicht faulen, ähnlich wie bei tropischen Pflanzen (Maranten ete.), die auf den kalten Fussboden gestellt werden. Gegen die Milben ist auch Schwefelblüthe und Schwefelleber zu empfehlen. Herr Schwarzburg: Schwarze Seife ist gegen Milben, die ‚sich auch an Lomaria gibba und Dracaena terminalis häufig finden, das beste Mittel, man muss aber sehr vorsichtig sein. Auch bei Epheu hat sich dieselbe gut bewährt und werde ich 'sie jetzt auch bei Veilchen versuchen. Herr Bouche: Ganz sicher wirkt Crepin, selbst die Schildläuse ' werden getödtet, fallenaber leidernichtab. Auch ist dasMittel zu nn Herr Kropp: Crepin ist jetzt schon billiger, 1 1 4 Mk.; kann es auch bis % verdünnen. Uebrigens ist Ürepin auch gogen s 5 ® > Insektenstiche wirksam. VI. Herr Blume: In Russland übergiesst man die weiblichen Blüthen des Hanfs mit Wasser, setzt etwas Spiritus zu, drückt die Blüthen aus und bespritat mit der Pa die Me die von Raupen leiden. * | GE n ı zwischen Kohl = = 206 7 Herr Bouche: Bei Halle werden auf den Kohlfeldern die Kohl- raupen mit Birkenruthen gepeitscht. Die leiseste Verwundung tödtet bekanntlich die Raupen. VII. In Folge einer Anfrage des Herrn Blume, weshalb die Blätter bei Obstbäumen oft so durchlöchert sind, bemerkte Herr Bouch£, dass wahrscheinlich die jungen Räupchen des Frostspan- ners, Phalaena brumata, die nur 1 mm lang sind, die noch in der Knospe zusammengefalteten Blätter durchbohren und die Löcher dann bei Entfaltung der Blätter mit wachsen. Bei manchen anderen Pflan- zen bewirkt auch der Wind durch Reibung der Blattnerven an ein- ander, so lange die Blätter noch in der Knospenlage sind, solche Er weis Uaskner »erkreian.; =. — 437 — wie solcher bereits im vorigen Winter durch den Verein zur Beför- derung des Gartenbaues in Gemeinschaft mit der Gesellschaft der Gartenfreunde in’s Leben gerufen, auch in dem nein; Winter in gleicher Weise stattfinden werde. Zu dem in Gent stattfindenden gärtnerischen und botanischen Kongress ist der Gesellschaft der Gartenfreunde Einladung zu- gegangen. Es wird hierauf in die Tages-Ordnung eingetreten und referirt Herr Kunst- und Handelsgärtner Bluth zunächst über den ersten Punkt derselben: „Liegen Erfahrungen vor, ob durch Samen- vermehrung die Pflanzen kräftiger werden, als durch Stecklings- vermehrung?“ Der Herr Ref. führt aus, dass nach ihm gewordenen Mittheilungen der Ursprung der Kartuffelkrankheit in der fortwäh- renden Vermehrung der Kartoffel durch Knollen zu suchen sei, und dass aus Samen erzeugte Kartoffeln von dieser Kalamität frei ge- blieben seien. Diese Thatsache habe in ihm die Meinung hervor- gerufen, dass es auf dem Gebiete der Kulturpflanzen nothwendig sei, von Zeit zu Zeit neue Generationen durch Samen zu erzeugen. Es habe diese Meinung insofern viel für sich, als Krankheitsstoffe irgend welcher Art sehr leicht auf dem Wege der Stecklingsvermeh- rung resp, überhaupt der Vermehrung durch Augen auf die jungen "Pflanzen übertragen und weiter ausgebildet, und dass in dieser Weise im Laufe der Zeit diese Ausbildung der Krankheitsstoffe sehr leicht in ausgedehntestem 'Maasse bewirkt werden könne, wodurch es sich erkläre, dass ganze Pflanzengattungen solchen Kalamitäten häufig unterliegen. Der Steckling sei niehts weiter, als ein Fortwachsen, eine Fortentwickelung der Mutterpflanze als besonderes Individuum, daher auch die bei manchen Pflanzen häufige Erscheinung, dass. Stecklingspflanzen bereits in kleinem Zustande blühen, während Samen- pflanzen derselben Gattung erst ein längeres Lebensalter zum Blühen erfordern, wie z.B. Philodendron pertusum, Aletris arborea ete., deren Kopfstecklinge häufig bereits als ein- oder zweijährige Pflanzen blühen. En Eine Hauptfrage scheine es dem Referenten ferner zu sein, ob Samenpflanzen auch gegen gan SanscreR Winter- x 5 kälte, härter seien. “ “ - Obstpantagen von Werder bei Potsdam En der Be- en Exemplaren vorhandenen, aus Samen erzogenen Pfirsiche sich als durchaus widerstandsfähig gegen Winterkälte erwiesen hätten. Aza- leen und Camellien scheinen dem Referenten im Laufe der Zeit durch fortwährende Neuzüchtungen aus Samen härter geworden zu sein, bei Cyclamen scheine ihm aber der Fall umgekehrt zu liegen. Herr Späth bemerkt, die vorliegende Frage sei bereits oft der Gegenstand der Erörterung in der Gärtnerwelt gewesen, und seien die Meinungen darüber, ob Stecklings- oder Samenpflanzen härter gegen Winterfrost seien, getheilt. Wellingtonia gigantea sei in Frankreich als Waldbaum angepflanzt worden und habe man dazu Stecklingspflanzen, welche der Handelsgärtner Paillet zu Chatenay les Sceaux in vielen Tausenden geliefert, verwendet. Nachdem diese Bäume sich bereits zur Zufriedenheit entwickelt, seien die- selben doch im letzten Winter durch den Frost fast völlig vernichtet. Es sei nun wichtig, von denjenigen Bäumen, welche den Winterfrost überstanden, die fernere Stecklingsvermehrung zu machen, um auf diese Weise Generationen zu schaffen, welche mit der Zeit immer mehr winterhart werden. So sei die Platane ein für das nord- 5 _ europäische Klima empfindlicher Baum, doch haben die aus Steck-. ; ‚lingen erzogenen Platanen, welche von hier ausdauernden Mutter- ‚pflanzen entnommen, sich völlig akklimatisirt, während von diesen Mutterpflanzen gewonnener Samen meist nur ganz empfindliche 2 Individuen ergeben, also einen Rückschlag zeigte. Doch fänden sieh auch unter den Samenpflanzen stets einige härtere; von die- sen weiter zu vermehren, sei Aufgabe der Akklimatisation und werde mit der Zeit eine für unser Klima vollständig harte gar: ration erzeugt werden. Her Neumann weist auf die grosse Variationsfähigkeit vieler aus Samen a besonders aber krautartiger aaa als — 439 — Um Wildlingsunterlagen bei Orangenveredelungen zu ziehen, habe er es sowohl mit Citronensämlingen als auch mit von solchen gezogenen Stecklingen versucht, habe aber stets gefunden, dass letz- tere in gleicher Zeit viel kräftiger und stärker, somit besser für die Veredelung würden, als die Sämlinge. Bei Camellien-Unterlagen sei dasselbe in noch viel höherem Maasse der Fall. Neuerdings habe Traugott Jacob Seidel in Dresden Rhododendron-Unterlagen auch aus Stecklingen von raschwüchsigen Sorten gezogen und dadurch höchst beachtenswerthe Erfahrungen erzielt. Der Habitus vieler Pflanzen sei bei Vergleich der Stecklingspflanzen mit den Samen- pflanzen ein sehr verschiedener, so z. B, wachsen Cytisus Attleyanus aus Stecklingen kurz, buschig und gedrungen, blühen auch als ein- jährige Pflanzen, während Samenpflanzen lang und sperrig wachsen und erst in älteren Pflanzen blühen. Was ferner die von Herrn Bluth als zweifellos hingestellte Ansicht, die Kartoffelkrankheit verschone die aus Samen gezogenen Kartoffeln, betrifit, so sei diese Ansicht keineswegs so unbestritten, wie Herr Bluth annehme. Es sei vielfach die Erfahrung gemacht, dass Kartoffelsämlinge ebenso leicht der Krankheit unterliegen, als durch Knollen vermehrte. Herr Wiehle macht darauf aufmerksam, dass man bei der Wahl des Stecklingsholzes gut thue, dasselbe von kräftigen Exem- plaren zu entnehmen, da solches stets bessere Pflanzen liefere, als das von mager gewachsenen. Hiermit wird die Diskussion über diesen Punkt der ae | Ordnung geschlossen und der Punkt 2 derselben, welcher die Frage der Feier des Stiftungsfestes der Gesellschaft der Gartenfreunde Ay trifft, in Erörterung gezogen. | Herr Garten-Inspektor Wredow stellt den bestimmten Kukıne, | die Gesellschaft der Gartenfreunde möge den Tag ihrer Stiftung festlich begehen und für diese Feier das Lokal „Hundekehle“ im Grunewald wählen; nach kurzer Diskussion wird dieser Anirag dureh Stimmenmehrheit angenommen. E Der vorgerückten Zeit wegen ie die een Esgemstände = von der Tages-Ordnung abgesetzt, und machte der stellvertretende n 2 ee Vorsitzende, Herr Gude, noch auf die von Herrn 0. Neumann in Schöneberg ee neuen. Na aufmerksam, unter re ® namentlich eine Sorte „Lonise Chretien“ durch ihre lebhaft rothe. Ä ‚Blattzeichnung den Beifall aller Anwesenden fand. Herrn Neumann $ wurde der Dank der Versammlung durch den Vorsitzenden für die | Vorführung dieser schönen Begonienformen ausgesprochen. Herr Oettel, Lützowstr. 17, von der Firma Stauff & Ruff in Kottbus, legte seine Schattandeokeh aus Rohr vor, welche den Beifall der Anwesenden fanden. IK. Allgemeine Versammlung deutscher Pomologen 3 en und Obstzüchter in Würzburg E, Be vom 7. bis 10. Oktober 1880, verbunden mit einer Ausstellung. Nachdem in der Vorversammlung am 6. Oktober Herr Notar Seuffert, Vorsitzender des fränkischen Gartenbau-Vereins, Namens des letzteren, sowie der Herr Bürgermeister v. Zürn Namens der Stadt Würzburg die Versammelten, die aus allen Gegenden Deutsch- lands, sowie aus Oesterreich zahlreich*) erschienen waren, begrüsst a ‚hatten, auch Vorschläge betreffs des Präsidiums ete. gemacht waren, eröffnete am 7. Okt. Morgens 9 Uhr im reich geschmückten Schrannen- A 2 saal Herr Regier.-Präsident Graf v. Luxburg den Kongress mit einer e- feurigen Ansprache, in der er denselben im Namen der Kgl. Staats regiernng willkommen hiess und die Mittheilung machte, dass Se, Maj. der König, von Baiern einen werthvollen Preis (Tafelaufsatz) für die Aus- stellung gestiftet habe. Der Redner schilderte darauf die Bedeutung des Obstbaues, namentlich für das stark parzellirte südliche Deutsch- | nd, und machte sehr betrübende Mittheilungen über den ausser- ‚dentlichen Schaden, den der Frost im letzten Winter angerichtet. den v von ihm. veranlassten statistischen gen sind RR. zu Grunde gegangen: ä 209,400 m 48,471 ee a Br Zwetschenbäume 1,174,500! Stück, Pflaumenbäume u, s. w. 21,185 Rebstöcke 2,790,000! ,, Der Gesammtschaden wird in diesem Regierungsbezirk auf über 20 Millionen Mark geschätzt. Um so mehr sei es daher Aufgabe des Pomologen-Vereins, rathend und helfend einzugreifen. Derselbe ermahnte schliesslich, gleich allen vorherigen Rednern, zur Eintracht im Verein. Diese Worte fanden auch lebhafte Beherzigung bei den stattfindenden Wahlen in der General - Versammlung (siehe unten). Zum Präsidenten der Vale: wurde per Akkla- mation gewählt: Herr Medizinalrath Engelbrecht- Braunschweig, nachdem Herr Hofgarten-Direktor v. Effner-München dankend ab- gelehnt hatte, zum 1. Vizepräsidenten Herr Prof. Seelig-Kiel, zum 2. Herr Kaiserl. Rath v. Gerold -Wien, zum 1. Schrift- führer Prof Wittmack-Berlin, zum 2. Herr Dr. Dahl-Marktbreit. — Zu Preisriehtern wurden erwählt: a) für Obst die Herren Dr. Lucas jun, Reutlingen, Direktor Stoll-Proskau, Garten-Direktor Schüle-Brumath, van der Föhr-Nordhausen, Kreisgärtaer Schmitt- Würzburg; b) für Obstbäume die Herren Hafner - Radekow bei Tantow, Schiebler - Celle, Garten - Inspektor Koch - Braun- schweig; c) für Gemüse die Herren Hofgärtner Funk-Brückenau, Velten-Speyer, Steib, 2. Vorsitzender des Vereins in Würzburg; d) für Geräthe etc. die Herren Direktor Medicus - Wiesbaden, Oekonomierath Dr. i,öll-Würzburg, Dr. Lucas sen., Reutlingen. — Zum Bestimmen des Obstes wurden später noch ernannt die Herren : Dr. Lucas sen., Arnold - Bitburg, Lentzer- reger Mousel- -Sandweiler, Abel- Triesdorf. Hierauf hielt Herr Med.-Rath Dr. Engelbrenh: sehr “ den Vortrag Nr. 1. Ueber die Zielpunkte und die weitere = Entwickelung des deutschen Pomologen-Vereins. ging nach den 3 Richtungen: Obstkunde (Pomologie), Obstbau = = zueht) und Obstbenutzung die Aufgaben durch. In der Pomologie 3 mangele es noch an einem Leitfaden zur Bestimmung. der Obstsorten, auch seien die Beschreibungen oft nicht genau genug. Als Muster = ‚einer genaueren Dee, enden derselbe eine in a Nr. 24 der Zei- * landw. 43» aus. Die Obstzucht hat gute Fortschritte gemacht, doch muss man bei Formirung der Bäume noch mehr die speziellen Verhältnisse berücksichtigen Sandwege verlangen Bäume mit breiten Kronen, die Schatten geben, Lehmwege solehe mit schmalen, damit der Weg früher abtrockene, Gegenden in rauher Lage erfordern vielleicht mehr die Kronen mit ausgeschnittenem Hauptzweige, als die jetzt überall empfohlene hohe Krone mit durchgehendem Leitzweige. Die Obstbenutzung hat hauptsächlich die Auswahl der Sorten für die bestimmten Zwecke zu beachten. Hier ist noch viel zu thun. Es werden z. B. in manchen Gegenden Sorten gebaut, die besser in anderen wüchsen, wo sie zu Most, Kraut ete. verwendet wer- den könnten, während man dort, wo sie wachsen, Most oder Kraut nicht liebt. — Ein wichtiger Fortschritt ist insofern ge- macht, als man erkannt hat, dass keine der vom deutschen Po- mologen-Verein allgemein empfohlenen Sorten wirklich allgemein empfehlenswerth ist; es muss daher jetzt spezialisirt und dürfen für jeden Boden und jede Lage nur die BR Sorten genannt werden. In der Diskussion wurde namentlich auch das Düngen der Obstbäume empfohlen und auf die Versuche. des Herrn Arnold- Bitburg, sowie auf die seitens des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in der Königl. Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam, desgl. aut die von Herrn Späth unter Leitung des Herrn Prof. Orth, und ganz besonders auf die genauen Versuche im Königl. pomologischen on Institut zu Proskau hingewiesen, im Allgemeinen aber konstatirte , namentlich Herr Direktor Lucas, dass der Bauer sehr schwer zu bewegen sei, die Obstbäume zu düngen, da er den Mist zu anderen Zwecken brauche. — An den Strassen kann man die Bäume leicht mit dem Strassenabraum düngen, und sollten das die Behörden recht fleissig anordnen. | Nach Schluss der 1. Sitzung a man sich in die Ludwigs- en. Aenebop. zur Eröffnung IE Ausstellung: Herr — 43 — Gartenbau-Vereins, speziell dem Ordner, Herrn Kreiswandergärtner Schmitt-Würzburg, alle Ehre. Selten dürfte aber auch ein so schönes Lokal zu Ausstellungen gefunden werden, wie hier, wo im Hintergrunde dem Beschauer sich die Burg Hohenschwangau (gemalt von Leiss) im herrlichsten Alpenduft zeigte. Am Nachmittage des 1. Tages fand die 2. Sitzung statt. Herr Hofgarten-Direktor v. Effner-München hielt einen Vortrag (Nr. 2) über die Geographie der Obstsorten im Königreich Baiern, der mit grossem Beifall aufgenommen wurde. Der Redner übergab im Anschluss daran den gedruckten Bericht über die IV. allge- meine baierische Obst-Ausstellung der baierischen Gartenbau- Gesellschaft zu München 1879, bearbeitet vom Hofgärtner Jacob Möhl, in dem sehr viele statistische Nachrichten enthalten. Redner empfahl u. a., die sog. Lokalsorten nicht so verächtlich anzusehen, da sie oft die höchste Rente geben. Hierauf sprach Herr Sehüle, Direktor der Kaiserl. Obst- und Weinbau-Lehranstalt zu Grafenburg bei Brumath im Elsass, über die Frage Nr. 2 des Programms: Welche neue Erfahrungen wurden in der Erziehung der Hochstämme gemacht?“ Redner bezeichnet als Grundlagen eines rationellen Obstbaues die Bodenvorbereitung (Rigolen) und die Wildlingszucht. Er warnt, beim Rigolen den guten Boden nach unten zu bringen, wenn der Unter- grund sehr schlecht ist. — Um Wildlinge zu erzielen, nahm man früher Holzbirnen, dann meist Samen von Most- und Dörrbirnen, doch finden sich unter diesen auch oft unbrauchbare, schwach- wüchsige Sorten, z. B. der Luiken-Apfel, die Champagner-Bratbirne. . Gute Aepfel-Sämlinge liefern: Goldparmäne, Kasseler Reinette, ‚Kl. Langstiel, Gaesdonker Reinette, Bohn-Apfel (nicht brauchbar Luiken-Apfel, Borsdorfer etc). Gute Birn-Sämlinge: Wildiing von Einsiedel, Pfaffenbirn, Späte Grunbirne, Knausbirne (hat wenig Samen), Schneiderbirne etc. (unbrauchbar alle Tafelbirnen und schwach- uneaugen Miele ee ‚ Fortsetzung folgt.) General-Versammlung des desisihen Pomologen-Vereins, am 9. Oktober 1880. ne - | _ Vorsitzender Herr Prof. Seelig. Rack ertheilter Docharge ae /urden die in einer See: Re an jerathenen 2 Mae Ey Dogpie tuten (eine Verbindung des Frankfurter Entwurfs mit dem Braun- schweiger) angenommen und zu der wichtigen Wahl des Vorstandes und Ausschusses geschritten. Herr Direktor Lukas erklärte, keine Wahl wieder annehmen zu wollen. Die Versammlung wählte zum I. Vorsitzenden Herrn Med. - Rath Engelbrecht - Braunschweig, ‚zum Beisitzer Herrn Königl. Garten-Direktor v. Effner - München, zum Geschäftsführer Herrn Königl. Garten - Inspektor Lauche- Potsdam. Letzterer dankte für die ihm gewordene Genugthuung, lehnte aber im Interesse des Vereins ab und wurde hierauf Herr Garten-Inspektor Koch - Braunschweig gewählt. — Zu Ersatzmän- nern wählte man Herrn Direktor Stoll- Proskau, Herrn Späth- Berlin und Herrn Direktor Göthe- Geisenheim, nachdem Herr Haupt- mann Hauss, Vorsitzender der Frankfurter Gartenbau-Gesellschaft, abgelehnt. Der Frieden in dem Verein ist dadurch Gottlob wieder hergestellt! Die nationale Gartenban-Ausstellung in Brüssel im Juli 1280, I Vom S Königl. Gartenbau-Direktor Gaerdt. 2 es Die Gartenban-Ausstellungen. in Belsien haben sich schon u | langen Zeiten eines besonderen Weltrufes zu erfreuen, und zwar nieht nur ihrer bewunderungswürdigen Anziehungsmomente wege “: für den blossen Pflanzenfreund, sondern auch wegen ihrer wissen- schaftlichen Zwecke, ihrer instruktiven Richtung für Fachmänner. | a an Jahren reicheren Botanikern, ‚den älteren ‚Gärtnern und es EERRRER An bilden ı einen gank- = ınzpunkt in der Geschichte des belgischen Gartenbaues. e aden ae a Sallzogen. und vollziehen sich fo 2 a n Laı ch in Bezug auf Garten 3 u MAG a Welche Ausdehnung der Gartenbau bereits in Belgien erreicht hat, dürfte aus einem eigens für die Fest-Ausstellung von Herrn Prof. Morren in Lüttich abgefassten Berichte ersichtlich sein. Nach diesem statistischen Nachweise zählt Belgien bereits 322 gärtnerische Etablissements. Tausende von Arbeitern finden darin ununterbrochen lohnende Beschäftigung un. auskömmliche Existenz. Andererseits verdankt die Wissenschaft, wie die allgemeine Pflanzen- liebhaberei dem Unternehmungsgeist, der Intelligenz belgischer Han- delsgärtner die Einführung einer bedeutenden Anzahl vorzüglicher Pflanzen; die Literatur dagegen die Werke: Flore des serres et des Jardins FE l’Europe, Illustration hortieole, Belgique horticole, Revue de l’hortieulture belge et &trangöre etc. Schon seit mehr denn fünf Dezennien richtet der strebsame, lernbegierige deutsche Gärtner seine Blicke nach Belgien, um daselbst Einsicht zu gewinnen in die weltberühmten Etablissements eines Louis van Houtte, J. Lin- den, Verschaffelt, van Geert, De Smeet, Jacob Makoyu.a.m, um dort im Gebiete praktischer Pflanzenpflege sich mit Kenntnissen zu bereichern. Wohl keiner der Gärtner kehrt unbefriedigt nach seinem Vaterlande zurück. Die Pflege der Pflanzen und Blumen wird in Belgien nicht allein durch die gewerblichen Gärtnereien gefördert, sondern woh auch in gleichem Maasse durch den allgemeinen Sinn für Blumen, welcher in allen Klassen der Bevölkerung eingewurzelt ist, Die An- zahl vorzüglicher Privatgärten und Pflanzen-Sammlungen ° bestätigt dies in vollstem Maasse. Wenn es gilt, den Stand und Höhepunkt der Gartenkunst in Belgien zu repräsentiren, dann geht sicherlich Hand in Hand die Privatliebhaberei mit der gewerblichen Garten- kunst, nach dem belgischen Wahlspruche „Einigkeit macht stark.“ Aus den Quellen der Harmonie, der Uebereinstimmung i im wo. meinsamen Wirken gingen hervor älle früheren angedeuteten Aus- € stellungen in Belgien, ebenso wie die, welche vor Kurzem Gegen- stand der Bewunderung war und noch im frischen Andenken aller Besucher schwebt — die nationale Gartenbau-Ansstellung zur Be ' herrlichung der Jubelfeier im Jahre 1880. . u Die schöne Hoffnung, dass diese Jubelfest-Ausstellung rein na- toner Natur sich allen Vorgängerinnen lokalen wie internationalen mes würdig zur nie stützte a EFT Re geführten historischen Verhältnisse. Aus Allem leuchtet hervor, dass bei Feststellung der nationalen Ausstellung die Bestrebungen aller belgischen Gärtner, aller Förderer und Freunde des Garten- wesens in dem lebhaftesten Wunsche gipfelten, dass bei der bevor- stehenden Jubelfeier, an der alle Schichten der Gesellschaft, die ganze Industrie und alle übrigen wirthschaftlichen Elemente sich auf's Wärmste betheiligten, auch der Gartenbau den ibm gebühren- den, durch rastlose Wirksamkeit erworbenen Platz in ehrenvoller Weise einnehmen und behaupten müsse. Dass diese Bestrebungen nicht nur erreicht, sondern auch durch glänzende Erfolge gekrönt worden sind, Würdigung und volle An- erkennung gefunden haben, ist durch den Ausspruch der internatio- nalen Juroren wie durch das einstimmige Urtheil aller Eninpeig en dokumentirt. Diese allgemeinen Vorbemerkungen haben zunächst den Zweck, als Erläuterung zu dem spezielleren, im Nachstehenden Bericht zu dienen. Zu. diesem Berichte mich wendend, habe ich in erster Linie hervorzuheben, dass den natürlichen Verhältnissen der Ausstellungs- Objekte volle Rechnung getragen wurde, und zwar insofern, als man ‚die verschiedenen Pflanzen, den Erfordernissen entsprechend, theils im Freien, theils, wie z. B. Orchideen und die neuen tropischen Einführungen, in einem gut konstruirten Glashause plazirt hatte. Die grössere, in sich begrenzte Ausstellung stellte ein tropisches Bild dar und war in einem der Landwirthschaft gehörigen Raume in dem Industrie-Ausstellungspalast selbst untergebracht. Besonders anerkennenswerth ist eine in Brüssel sowohl wie in Gent übliche Praxis, welche darin besteht, dass zunächst zur Er- > leichterung der Beurtheilung der Gegenstände von Seiten der Preis- _ riehter eine dem Programme angemessene Aufstellung stattfindet, und erst nachdem die Juroren ihr Werk vollendet haben, erfolgt, bevor, die offizielle Eröffnung eintritt, theilweise eine totale Um- andelung im Raume, und zwar lediglich im dekorativen Sinne. = Nicht. selten sucht der er die Planes die heute seiner — 4M7 — Im Gesammtwesen trug die Fest-Ausstellung, bedingt durch die Jahreszeit, einen entschieden anderen Charakter, ein anderes Ge- präge, als alle ihre Vorgängerinnen in Belgien. Charakterisirten sieh die früheren Ausstellungen durch grosse Massen von Blumen einzelner Gattungen, unter denen hervortraten in mannichfacher Farbennüanzirung die indischen Azaleen, reichblühende Camellien, effektvolle Blüthenbüsche von Rhododendron, die lilienartigen Ama- ryllis, so hatten diesmal den Vorrang erhälten die Pflanzen der Tropenwelt mit ihren malerischen Stämmen und Blattformationen. So war denn auch nach Vollendung der dekorativen Auf- stellung der Hauptraum in eine anmuthige tropische Landschaft verwandelt, die nicht verfehlte, die schönsten Eindrücke zu erwecken. Wesentlich trug zu dem gelungenen Arrangement der Umstand bei, dass keine einzige von der grossen Anzahl der Pflanzen auf Stella- gen, Pfählen oder Töpfen plazirt war, sondern alle sich mit dem Gefässe auf dem Erdreich befanden. Selbstredend formirten das tropische Bild die majestätischen Palmen, kräftige Cycadeen, riesige Baumfarne und blattreiche Aroideen. Den Vorder- und Untergrund bildeten zahlreiche Bromeliaceen, reizende krautartige Farne, wie buntblätterige Gewächse aus der Familie der Begonien und Arten - anderer Familien. Die in sich begrenzten verschiedenen Gruppirun- gen, bestehend aus subtropischen Blüthensträuchern und Blattpflan- zen, bildeten angenehme Abwechselungen. Die sanften Windungen der Pfade, das künstlich geschaffene, bewegte Terrain, ein wohl- gelunger.er, den Raumverhältnissen angemessener, niedlicher Wäasser- tall, welcher einen kleinen Weiher speiste, dem zur Belebung nur blühende Wasserpflanzen, wie Nympheen, Nelumbien ete., fehlten, trugen unendlich viel dazu bei, dass die immerhin verschiedenartigen ‚und doch harmonischen Aufstellungen, wie einzelne vortheilhaft pla- zirte Solitärpflanzen zur vollen Geltung gelangten. An dieses vortrefflich gelungene Arrangement des Haupt- = raums schloss sich zunächst eine grössere Abtheilung an, in der allerdings schon früher Ceres Einzug gebalten hatte und dadurch die Oberband behielt. Der Pomona war in dieser Abtheilung gleich am Engage © ein bescheidenes a angewiesen, um die köst- ni lichen Er der eiberei zur Schau bringen zu können. . R Ausserdem waren viele ze r Ausernältesten aus ; dem Reiche Floras | ra in musterhaften Exemplaren, Familien oder Gruppen, hier ver- . sammelt. ” Die Landwirthschaft, als eigentliche Besitzerin des Raumes, er hatte ihre Arrangements früher getroffen und in mathematisch be- Be messenen Abständen grosse, aus Garben der verschiedensten Getreide- arten bestehende Pyramiden errichtet. So schätzenswerth und in- struktiv diese Aehrenpyramiden auch immerhin sind, so eklatantes Zeugniss sie auch geben von dem hohen Agrikulturzustand Belgiens, so standen diese todten Halme doch in keinem Einklange mit dem ‚herrlichen Grün, den reizenden Blättern der lebensfrischen, statt- ‚lichen Pflanzen. Die kolossalen Garbensäulen ‚behinderten ausserdem den Ge’ammt-Ueberblick. Aus dieser zeitweiligen Agrikulturhalle führte: ein Seitengang nach einer kleinen Abtheilung, in weleher gewissermaassen die Juwelen des Pflanzenreichs in der gegenwärtigen Ausstellung, die neuesten wie neueren Einführungen und seltenen Erscheinungen, Platz genommen hatten. Diese Sektion, die hier 'gut übersichtlich aufgestellt war, hatte den grössten Reiz für den Gärtner, für den = Pflanzenfreund, wie für den Sammler. Alle fanden hier in dem 2 reichen und mannichfaltigen Material volle Befriedigung, man ver- dankte diesen Genuss vielfach Herrn Linden in Gent, der sich, wie bekannt, seit vielen Jahren grosse Verdienste um die Einführung Re interessanter, kulturwürdiger Pflanzen erworben hat Nächst dem dekorativen Gewande und der zweckmässigen Auf- stellung ist ganz besonders des vortrefflichen Kulturzustandes aller Pflanzen zu gedenken. Auf diesen Gegenstand ist ein um so grösseres 2 Gewicht zu legen, als er einen Maassstab giebt von dem Stand- “ punkte, auf welchem die Pflanzenkultur in Gefässen sich in Belgien t beruht diese gute Kultur nicht auf einseitigem, me- 2 nisch em Fe vielmehr leuchtet daraus ein mit der Wissen- schaft in Fü ühlung stehendes Verfahren hervor. Wasser allein thut h nicht, sondern die Zufuhr von Stoffen, welche die Vegtta-r ch befördern, und sicherlich bewahrheitet sich auch a sches Sprüchmor: Mist, jet ar heilige, Christie = — 49 — Ein Hauptglied der Ausstellung bildeten die neuen Einführun- gen. In der Hauptsache bestanden diese meist in Schmuckgewächsen, weniger in rein wissenschaftlichen und technischen Gegenständen. Ein zweites Glied in der Kategorie der Neuheiten bilden die Züchtungen, meist Pfanzen von blumistischem Werth, Hybriden und Spielarten. Obenan steht die Gattung Begonia, theils in den von B. Rex abstammenden Spielarten, theils, und zwar noch in viel weitgehenderer Weise, in neuen Spielarten der knollenartigen Schief- blätter. Die neuen Erscheinungen in dieser Begonienseite bewegen sich nicht blos in den Farbennüanzirungen der Blumenblätter, der Grösse und Form derselben, sondern gehen massenhaft in das Ge- biet mit gefüllten Blumen über. Sie verleugnen dadurch ganz die Stamm-Eltern, wie Begonia Sedeni, B. boliviensis, B. rosaeflora, B. Veitchi, B. Pearcei, auch wohl B. Froebeli. Nach dem bisherigen Entwickelungsgange zu schliessen, steht nach dieser Seite hin noch ein weites Feld interessanter Verwandelungen bevor. Die gefüllt blühenden Begonien ziehen schon jetzt die allgemeine Aufmerksam- keit auf sich und werden sicherlich bald eine allgemeine Verwen- dung finden. Von blumistischem Werth sind noch zu nennen neuere Spielarten von den grossblumigen Pelargonien mit 5fleekigen Blu- menblättern; ferner Scarlet-Pelargonien, einfache sowohl wie gefüllte. Aus der Kategorie der Blattpflanzen erschienen ebenfalls neue effekt- volle Spielarten in der Gattung Croton, Dracaena und Coleus. Unter den Freilandpfanzen florirten hübsche Sortimente von Nelken (Diantbus caryophyllus), eine Lieblingsblume unserer Vor- fahren; lange Zeit zurückgedrängt, gelangt sie, wie es scheint, nun wieder zu Ehren. Eine dieser Spielarten, den Blumenfreunden unter dem Namen Souvenir de la Malmaison bekannt, war in vielen Exemplaren, alle von Ueppigkeit strotzend, mit einer reichen ‚An- zahl von Blumen geschmückt, vorhanden, wie dergleichen wohl noch nie in einer Ausstellung gesehen worden sind. Jedes Exemplar ver- diente das Prädikat „ausgezeichnete Kulturpflanze“. Neue Flammenblumen (Phlox deeussata, Ph. pyramidalis) in leuchtenden Farben fesselten die Blicke der speziellen Liebhaber. Eine eigene Abtheilung der eng bildeten die abge- : = schnittenen Blumen, die in einer besonderen Vorhalle zur Schau - gestellt waren. Reiche Sortimente Sr . a z - : De a NE a une: 1 REN s: BB von einer Schönheit und Fülle, wie sie nicht besser der Juni auf- zuweisen hat, stammten aus dem Etablissement von L. van Houtte in Gent. ° Musterblumen, sowohl in Farben wie im Bau der Blumen, ; enthielten auch die Sortimente von Dahlien. Diese ursprünglich einfache, mit einem Kranz von nur wenigen Randblüthen (sog. Blu- | menblättern) ausgestattete Pflanze hat bis zu dem jetzigen Stand- punkt wunderbare Wandelungen. erfahren, Wandelungen, von denen Willdenow, als er die Gattung und Spezies Georgina variabilis aufstellte, keine Ahnung gehabt haben mag. In nächster Nähe der Sortimente abgeschnittener Blumen be- fanden sich die zu Bouquets, Coiffüren, Kränzen, Tafelaufsätzen ete. verwendeten, Auch in dieser, der Mode, dem zeitweiligen, oftmals launenhaften Geschmacke unterworfenen Branche hatte man es ver- standen, in höchst anerkennensweriher, kunstsinniger Weise der Zeit Rechnung zu tragen. Es dokumentirt sieh hier in allen Arten der Binderei ein feiner Sinn in der Wahl der Blumenarten, Klarheit in den Farbenzusammenstellungen, Ebenmaass und Leichtigkeit in den Gegenständen selbst, und verdienen daher diese Leistungen volle Anerkennung. Es wetteiferten übrigens, sowohl in Bezug auf Eleganz wie in den Farbenanwendungen, die Arrangements aus frischen Blu- men mit, denen aus künstlichen, an einer anderen Stelle plazirten. Angenehme Eindrücke machten ferner die Bepflanzungen von M Ampeln, welche letztere meist ziemlich gross und von Seckiger Form waren. Auch die Blumentische hatten sich, sowohl ihrer Reichhaltigkeit wie der harmonischen Ausstattung, wegen, der Wür- digung zu erfreuen. Ä “= Man hatte nicht versäumt, dem noch immer mehr wie noth- wendig gehuldigten Geschmacke für Teppichbeete Rechnung zu tragen. Sie ‚glichen, da sie in keinem. Zusammenhange mit einander standen, 2 ausgelegten "Musterkarten, Nichtsdestoweniger ist hervorzuheben, dass einige derselben in der That auch musterhaft waren. In den saftig a Rasen eingelegt, ee sie sowohl in der Zieh — di — wächsen, speziell den Coniferen, arge Verheerungen angerichtet. Die Folgen machten sich auch hier recht fühlbar. Wenn man sonst ge- wöhnt war, in Belgien Schau-Exemplare von diesen beliebten Pflan- zen auf den Ausstellungen zu sehen, so waren sie diesmal in kaum nennenswertber Weise und spärlich durch wenige Gattungen reprä- sentirt. Hierbei möchte ich erwähnen, dass dem Froste in Belgien namentlich einige Retinospora-Arten und Thuja Vervaeniana Wider- stand geleistet haben. Von gleichem Schicksal war der Obstbau be- troffen, und weder durch Formbäume noch durch Früchte nennens- werth vertreten, So weit im Allgemeinen. Es bliebe nun noch übrig, einigen Spezialitäten näher zu treten, wie einzelne der hervorragendsten und charakteristischsten und empfehlenswerthesten Pflanzen nam- haft zu machen, gleichviel ob es neuere Einführungen sind oder ob ihr Erscheinen in Europa einer längeren Vergangenheit angehört. Auch die älteren Bewohner unserer Glashäuser, die vielfach in der Sucht nach Neuheiten vernachlässigt und bei Seite geschoben sind, verdienen von Zeit zu Zeit in’s Gedächtniss zurückgerufen zu werden (Schluss folgt.) ’ Die Wassersucht der Ribes. Von ! Franz Goeschke, Obergärtner und Lehrer am Kgl. pomolog. Institute zu Proskau. Hierzu Tafel VIIL*) Es handelt sich bei der nachstehend beschriebenen Erscheinung R um eine Krankheit der hochstämmig gezogenen und als Unterlagen für Stachel- und Johannisbeeren benutzten Stämmcehen von Ribes aureum. | Wegen ihres zierlichen Aussehens erfreuen sich die ee bäumehen von Stachel- und Johannisbeeren einer grossen Beliebtheit in den Gärten. Da aber die Erziehung derselben aus wurzelechten ie Sträuchern vermittelst Aufbindens des Hauptzweiges und allmäligen : Ausputzens der Nebenzweige immerhin langwierig ist, so wird neuer- Be die die massenhafte Anzahl ‚soleher ‚Kronenbänmehen. dadurch z Die, 7 Die Tate befindet sich im: en — 42 — bewirkt, dass auf. schlanke Schösslinge der gelb blühenden Johannis- beere, Ribes aureum Pursh, Edelreiser der verschiedenen Sorten grossfrüchtiger Johannis- und Stachelbeeren aufgesetzt werden. Die Veredelung selbst (durch Kopulation, Anschäften, Pfropfen in die Rinde oder in den halben Spalt) bietet keinerlei Schwierigkeiten. Werden die Unterlagen im Spätherbste oder im Laufe des Winters in Töpfe gesetzt und, nachdem sie einige Zeit im Warm- oder Ver- mehrungshause angetrieben, in letzterem veredelt, so können die an- gewachsenen Edelstämmchen im Monat Mai in’s freie Land auf guten lockeren, aber nahrhaften Boden gesetzt werden, wo sie dann bis zum Herbste ganz hübsche, ansehnliche Kronen bilden, Die veredelten Stämmchen im Hause sind es nun, welche unter gewissen Umständen einige Zeit nach dem Aufsetzen des Edelreises von einer eigenthümlichen, mit dem Namen „Wassersucht“ zu be- zeichnenden Krankheit befallen werden. Der Vorgang, wie er sich in der Praxis zeigt, ist folgender: Zwei bis drei Wochen nach dem Veredeln zeigen sich an der Unterlage, häufig in der Nähe des aufgesetzten Edelreises, An- schwellungen des Stammes — theils einseitige, an einem Punkte konzentrirte (in Form von Beulen, Wülsten), theils allseitige, d. h. den ganzen Stammumfang umfassende, so dass der Stamm an der kranken Stelle oft bis auf das Doppelte der normalen Stärke an- schwillt. Aeusserlich ist die Anschwellung weich und schwammig anzufühlen und giebt einem Drucke leicht nach. Bei weiterer Ent- wiekelung derselben kann auch die zähe Rinde nicht mehr wider- stehen, sie zerreisst. In Folge dessen entstehen an den kranken Stellen 2 bis 4 cm lange, bis 1 em breite klaffende Spaltwunden, . welche das innere, als lockere, sehwammige Masse erscheinende Ge- webe vollständig blos legen (siehe Figur 1). Manchmal sieht man neben grösseren Beulen eine Anzahl kleinerer, rundlicher Pusteln ' am Stamme, die ebenfalls nach aussen hin aufplatzen und dann 2 kleinere, längliche Spaltwunden bilden (siehe Figur 3). Die Ent- = stehung. solcher Anschwellungen findet nicht immer unter. oder in der Nähe d der Veredelungsstelle statt, sondern auch mehr oder we- r weil unten am Stamme (siehe Figur 2). Oft sind die Wülste unter. oder an einem ‚Küoten des en aber auch oft an ganz ge Stellen der Internodie; en ode — 453 — hinter einer Zweigbasis. Ueberlässt man die offenen Wunden sich - selbst, so trocknen sie allmälig ab und die anfangs weissliche Farbe geht dann in eine hellbräunliche über. Die Folge dieser Krankheit ist, dass die Veredelung nicht an- wächst. Das Edelreis treibt gewöhnlich gar nicht aus, schrumpft zusammen und an den Schnittflächen zeigen sich Schimmel- und andere bei Fäulniss vorkommende Pilze. Manchmal beginnen auch die jungen Triebe am Edelreise sich zu entwickeln, gehen aber nach kurzer Zeit plötzlich zurück; sie steıben dann sehr schnell gänzlich ab und das oben erwähnte Zusammenschrumpfen mit Fäulniss ver- bunden geht vor sich. i An den praktischen Gärtner tritt nun zunächst die Frage heran: „Wie und unter welchen Verhältnissen entsteht die Krank- heit?“ und sodann die wichtigere: „Wenn überhaupt, wie und durch welche Mittel lässt sich die Krankheit verhüten?* Nach meinen bisherigen Beobachtungen entsteht die Krankheit nur an gewissen Exemplaren von einer gewissen Beschaffenheit. Werfen wir zunächst einen Bliek rückwärts auf die Anzucht der Wildstämme von Ribes aureum. Wie alle anderen Ribes-Arten, ist auch die gelb blühende Johannisbeere ein strauchartiges Gehölz, welches wohl eine Anzahl Aeste und Zweige von der Wurzel aus treibt, aber keinen eigentlichen Stamm entwickelt. Nur durch künst- liche Behandlung werden 1,50 bis 2 m hohe Ruthen erzogen, die dann so hoch als möglich veredelt werden. Um kräftige Schöss- linge zu erzielen, müssen die Pflanzen auf guten, lockeren, nahr- haften Boden gebracht werden. Während nun sämmtliche aus dem Wurzelhalse kommende Triebe bis auf einen einzigen kräftigen ent- fernt werden, müssen, um auch diesen möglichst zu stärken und hoch schiessen zu lassen, die etwa entstehenden seitlichen Triebe theils pinzirt, theils gänzlich entfernt werden, Erreichen die Schöss- linge im ersten Jahre nicht die gewünschte Höhe, so werden sie noch ein oder zwei Jahre weiter kultivirt. Ein Nachtheil solcher älterer Stämme besteht darin, dass u Seitenäste, die beim Einpflanzen in Töpfe resp. beim Veredeln ent- - fernt werden, an ihrer Basis nicht mit lebensfähigen Knospen ver- sehen sind. Wird nun einem solchen älteren Wildling beim Ver- - edeln die Spitze, an welcher lediglich die triebfähigen Knospen sich. ’ Ma Ab 0 4% RUN wer befinden, genommen, so entbehrt derselbe, wenn nicht an seiner gan- zen Länge, so doch zum grössten Theile der Vegetationspunkte, der Knospen, welche den aufsteigenden Saft durch Entwickelung der in ihnen schlafenden Triebe verarbeiten und so lange konsumiren, bis das Edelreis zur selbstständigen Verarbeitung fähig, d. h. bis es an- gewachsen ist. In der geschlossenen warmen und feuchten Luft des Vermehrungs- oder Warmhanses ist die Saftzirkulation ohnehin eine lebhaftere, kein Wunder also, dass der emporsteigende Saft, wenn er nieht durch benachbarte Knospen resp, junge Triebe aufgenommen wird, in der oberen Region des Stammes sich anhäuft und ander- weitig gewaltsam einen Ausweg sucht. Hierin liegt die Erklärung, warum das Gewebe des Stammes in Folge übermässiger Wasser- zufuhr an gewissen Stellen anschwillt, schwammig wird und schliess- lich die zähe, nicht nachgebende Rinde zersprengt. Entwickelt sich ‚auch hier und da ein Trieb am unteren Theile des Stammes, so ist das doch nicht völlig ausreichend, den vorhandenen Saft zu assimi- liren; es wird immer noch ein grosses Quantum davon nach oben strömen, wo der Mangel an ableitenden Knospen gleichsam eine Stagnation verursacht. In zu reicher Saftzufuhr bei gänzlichem oder theil- weisem Mangel an triebfähigen Knospen an den Unter- lagen dürfte somit die Ursache der Krankheit zu suchen sein. Die Benennung „Wassersucht* dürfte zugleich treffend diese überreiche lung von Saft an den kranken Stellen des Stammes be- zeichnen. Meine Beobachtungen haben ergeben, dass sich die Krank- beit niemals an einjährigen Schösslingen, die in den oberen Regionen reichlich mit gesunden, lebensfähigen Knospen besetzt sind, sondern lediglich an zwei- und mehrjährigen Stämmen er zeigt, deren seitliche Knospen bereits abgestorben oder deren Seiten- .äste an ihrer Basis gleichfalls von triebfähigen Knospen entblösst sind. Die Vermuthung, dass vielleicht der mechanische Druck des bandes an der Veredelungsstelle nachtheilig durch Zurückdrängen. — 455 — Maasse auf. Oft besteht sie nur aus geringen Anschwellungen, ein- zelnen Beulen, die sich nicht in Spaltwunden öffnen. In solchen schwachen Krankheitsfällen kann die Veredelung, wenn auch lang- sam, doch überhaupt anwachsen. Die in höherem Grade von der Krankheit befallenen Stämme sind am besten gänzlich zu kassiren; die Pflanzen sind nur durch gänzliches Zurückschneiden und durch Erziehung frischer Schösslinge zu verwerthen, ein Verfahren, welches allerdings einen grossen Zeitverlust in sich schliesst. „Ob die hier beschriebene Krankheit geheilt werden kann, wenn sie überhaupt an den Stämmchen schon zum Ausbruch gekommen ist?“ Diese Frage dürfte sich nach meinen Beobachtungen und in ganz wenigen Fällen bejahen lassen. Längsschnitte durch Rinde und Cambium, welche in der Nähe der Veredelungsstelle oder selbst mitten durch die noch nicht zum Aufbruch gekommenen Beulen ge- macht wurden, haben in einzelnen Fällen eine Ausheilung und das normale Anwachsen des Edelreises zur Folge gehabt, vermuthlich deshalb, weil durch die Verwundung einestheils und durch die Ent- wickelung der Triebe am Edelreise anderntheils neue Verbrauchs- | heerde für den reichlich zuströmenden Saft geschaffen wurden. Ent- sprechendes Trockenhalten des Stammes an den Wurzeln wird zur Erreichung dieses Zweckes vielleicht förderlich sein. Das Hauptmoment zur Verhütung der Krankheit dürfte nach meiner Ueberzeugung in der Auswahl und in der kultu- rellen Behandlung der Stämme selbst liegen. Wenn mög- lich verwende man nur einjährige Schösslinge von Ribes aureum zu Unterlagen, oder nur solche zweijährige Stämmehen, die in ihrem oberen Theile reichlich aus ein Jährigem Holze be- stehen, so dass sie hinreichend mit gesunden, triebfähigen Knospen besetzt sind. Keinesfalls mache man die Veredelung in das mehr- jährige Holz. | Bei der Veredelung schone man so a möglich die am Wildling vorhandenen Knospen und entstehenden jungen Triebe. Erst _ sobald das Edelreis anzuwachsen und auszutreiben beginnt, hemme. man in demselben Maasse das Ueberhandnehmen der Triebe an der x ne Unterlage, und zwar nicht durch gänzliches Entfernen, sondern durch ee ana der seine vo hme der: en am ' Shaun oder Pinziren auf 3 bis 4 Blätter der längsten iur a — 46 — braucht man sich nicht sehr zu beeilen. Besser 2- bis 3maliges Pinziren, als zu frühes Ausputzen des Stammes. Vortheilhaft ist es, der Veredelungsstelle gegenüber stets ein Auge an der Unter- lage zur Ableitung des Saftes zu belassen. Zur Verhütung der Krankheit bei zwei- und mehrjährigen Unter- lagen dürfte es ferner einigermaassen beitragen, wenn die Verede- lung nicht zu früh ausgeführt wird, sondern erst dann, wenn die Wildlinge durch Entwickelung junger Triebe schon einen Theil des aufströmenden Saftes verarbeitet haben resp. durch die vorhandenen Blätter zu verarbeiten im Stande ‚sind. Die Krankheit der Ribes zeigt einige Analogie mit dem Gummi- fluss üppig wachsender Süsskirschenstämme in der Baumschule, 2 denen durch zu frühes Ausputzen der Blätterrosetten an den Stäm- = men nach dem Veredeln der für die Verarbeitung des reichlich vor- handenen Saftes so wichtige Blattapparat geraubt wurde. Nur durch verständiges Pinziren und allmäliges Entfernen der Nebentriebe kön- nen die Stämme vor dem Gummiflusse bewahrt werden. In Vorstehendem habe ich die als „Wassersucht“ in Gärtner: kreisen bekannte Krankheit der Ribes, welche bereits vielen Züch- tern Veranlassung zu bitteren Klagen über Verluste an Zeit und Arbeit, und somit auch an Geld gegeben, lediglich vom Standpunkte des praktischen Gärtners beschrieben und versucht, Mittel und Wege zur Verhütung anzugeben. Was den inneren physiologischen Vorgang bei der Krankheit betrifft, so möge es hierzu berufenen Männern überlassen bleiben, Forschungen hierüber im Interesse der Wissenschaft anzustellen. x In der Versammlung vom 30. Juni bemerkte Herr H. Fintel- mann zu obigem Aufsatz des Herrn Goeschke: Bei allen strauchartigen Gehölzen, die wir zum Hochstamm _ heranbilden wollen, ist ein ganz allmähliches Heranziehen dazu noth- wedig. ‚Auch eine Piemnienau! Gewöhnung der Nernielunene: an de! Draviel: ke bei Boss finden sich mitunter ähnliche ungen. ae Ber das ee, me wird, desto u — 47 — Verein erhaltenen Bennet’schen Rosenreiser alle zur Veredelung benutzt. Einige machten schon in 14 Tagen Triebe von Finger- länge, andere stehen noch heute, nach 6 Wochen, ohne Trieb da, der Stamm geht dann oft unter der Veredelungsstelle zu Grunde. ' Herrn Dr. Sorauer’s Ansichten über diese Krankheit geben wir in nächster Nummer. Ä D. Red. Aus dem botanischen Garten zu Breslau. Von Geh. Med.-Rath Prof. Dr. H. R. Göppert. Palmen und Aroideen, Ich beginne mit den Palmen, weil ich nun das Vergnügen habe, die Ankunft der jüngst schon vorläufig erwähnten Palme aus Lossen, Livistonia chinensis, anzuzeigen, die nun, Dank dem gütigen Geber, dem Kgl. Landrath Herrn v. Reuss, eine der Hauptzierden unserer Gewächshäuser ausmacht und unbestritten bei ihrer Grösse (24 Fuss Kronendurchmesser mit 28 Wedeln) als eines der schönsten, die Pal- menform am entschiedensten dokumentirenden Gewächse des Gartens anzusehen ist. Die Livistonia (Latania) gehört zu den ersten in Europa verbreiteten Palmen, an deren Einführung sich sogar ein gewisses historisches Interesse anknüpft, worauf wir wohl zurück- kommen können. Die Zahl der bis in das erste Drittheil des Jahr- hunderts hinein bei uns kultivirten Palmen war äusserst gering, be- ‚schränkte sich gewöhnlich nur auf 3 bis 4 Arten: die süd-europäi- sche Chamaerops humilis, die afrikanische Dattelpalme, die chine- sische Rohrpalme Rhapis flabelliformis. Man meinte, den Samen der Palmen ohne Verlust seiner Keimkraft nicht nach Europa schieken zu können, welcher Glaube endlich ‚bald erschüttert werden sollte. Zur Zeit, als Allan Cunningham, des Königs von England Bo- taniker, in Neuholland war, etwa um 1825— 30, schiekte er eine Kiste lebender Pflanzen an den Garten zu Kew, in der man, als man sie leerte, auf dem Boden statt der gewöhnlich zur Ableitung der Feuchtigkeit angewandten Scherben Palmensamen fand, der im Keimen begriffen war. Cunningham’s Diener hatten, zu bequem, | sich nach, Scherben umzusehen, dafür die Samen der Livistonia ehinensis, ‘die ihnen gerade zur Hand waren, genommen. Diese ae jungen Pflanzen wurden sorgfältig gepflegt, und ist eine derselben — 458 — jetzt die Perle des Palmenhauses zu Kew, eine andere schmückt das Hauptgewächshaus der Kgl. Gärten von Hannover, eine dritte den Krystallpalast zu Sydenham. Der Weg war nun eröffnet und der fleissigen Benutzung dieser so zufüllig gemachten Entdeckung, Palmensamen durch Bedecken mit Erde erfolgreich zu transportiren, haben wir die grosse, seit jener Zeit erfolgte Verbreitung der Pal- menkultur zu verdanken, von denen unsere Handelsgärtnereien wohl an 500 Arten ausbieten. Unsere hiesige Palmenkultur kann sich, in Verbindung mit einer sehr reichen Palmfruchtsammlung, nur auf die wichtigsten wissen- schaftlichen und interessantesten Arten beschränken, die z. Th. in ziemlich ansehnlichen Exemplaren sich in dem Palmenhause befin- den, wie z. B. noch mehrere Livistonien, L. olivaeformis, Jenkinsii, Hogendorpii ete., von 20 bis 25 Fuss Höhe, ostindische Sagopalme, Caryota urens, mitis, propinqua, die ostindische Zuckerpalme Arenga saccharifera, die Faser-Piassava-Palme Attalea funifera, Stein-Cocos, Phoenix. dactylifera, Astrocaryum Ayrii Mart., Murumuru- Palme, Chamaedora scandens, Kletterpalme, Pleetocomia elongata 50 bis 60 Fuss Lärge, Letztere gehört in das Geschlecht der echten Rohr- oder Stuhlrohrpalmen, die man fälschlich Bambus zu nennen pflegt. (Bambus ist absatzweise hohl, die Stuhlrohrpalme dicht mit Zell- gewebe gefüllt.) Anderweite interessante Palmen, wie Cocos-, Wachs-, Kohl-, Areka- Palmen, im Ganzen an 80 Arten, befinden sich in verschiedenen Häusern, worüber nähere Angaben in unserem Führer enthalten sind. Seltene Orchideen erlangten ‚wir von Herrn Obergärtner Kittel, dem Pfleger einer der reich.ten Orchideensammlungen Deutschlands, die des Herrn Grafen Magnis in Eckersdorf, unter ihnen die echte Vanille, Vanilla aromatica, aus Mexiko, die Heiligegeistblume Peri- steria elata, Gegenstand der Verehrung heidnischer und nichtheidni- seher Indianer Central- Amerikas (das Gynostemium ähnelt der Form einer Taube) u. m. a. Die Jüngst ebenfalls bereits erwähnten, von. 5 — 459 — grössten bekannten, welche aber immer erst die Hälfte des grossen, ‘erst vor ein paar Jahren von Beccari in Sumatra entdeckten Co- nophallus Titanum erreicht. Das Aufbrechen derselben ist von dem bekannten aasartigen Geruch der Aroideen dieser Gruppe begleitet; die‘ jedenfalls hierbei stattfindende Erhöhung der Temperatur wird noch ermittelt. Unsere Pflanze, die zahlreiche Vermehrungsknöllchen produzirt, also sehr verbreitet werden kann, stimmt in der That, wie ich vermuthet, mit Amorphophallus campanulatus Blume überein. Die Entwickelung des Blattes steht noch bevor. Die paläon- tologischen Sammlungen, über welche wir später noch berichten, wurden durch Herrn v. Witowski: zu Mockrau, Herrn Obersteiger Stein, Herrn Ober-Lokomotivenführer Studt, Herrn Grubenverwalter Dienst ansehnlich vermehrt. Das Aquarium mit seinem auch in pbysiologischer Hinsicht mannichfaltigen Inhalt gedeiht. Doch sehen wir uns zu unserem aufrichtigen Bedauern genöthigt, vorläufig es der Oeffentlichkeit zu entziehen, seitdem man den glücklicherweise noch bald entdeckten Versuch gemacht hat, durch Ziehen des Wasser- abzugsrohrs es auf das Trockene zu setzen, und somit die ganze . recht kostbare Vegetation der Vernichtung preiszugeben. Der Erdfloh und seine Vertilgung. Von Rudolf Temple in Pest. Unter den verschiedenen Gattungen Ungeziefer, welche unser Gemüse, unsere Saaten, unsere Pflanzen überhaupt ganz arg ver-, heeren, ist der Erdfloh nicht das allerletzte. Der Erdtloh ist ein Insekt zur Ordnung der Käfer, zur Familie der Chrysomeliden oder Rn Goldkäfer gehörig und führt den systematischen Namen Haltieca nemorum*). Dieser Käfer lebt sehr lange, denn in der Gefangen- schaft sind vom Juli bis in den Winter A Ben aie erhal- ' ‚ ten worden. | Bei einem solchen sen en muss uns vor Allee Ks 4 sein Vertilgungs - - Apparat ganz besonders interessiren. Der Mund ir en besteht aus a, Theilen, die Bi ist ‚gross, breiten als nm. ei — 40 — vorn ein wenig verschmälert, dabei der mit 2 scharfen Borsten be- setzte Vorderrand ein wenig konkav. Die Fresszangen oder Zähne des vollkommenen Insekts, stark, kantig, sichelförmig, bilden beider- seits eine Reihe, so dass sie, in Bewegung gesetzt, gegen einander wirken. Die Mandibeln oder die unter den Fresszangen liegenden Kinnbacken runden in 2 Lappen, die an der Spitze mit feinen Haaren besetzt sind; der innere, nahezu kernrunde, ist der gıössere, wäh- rend der äussere, auch kleinere, gegliedert und fast oval geformt ist. An der Aussenseite jedes Kinnbackens ist ein mässig langer, 4gliedriger Fühler oder Palpus, und wenn das Thier frisst, sind alle Theile des Mundes in voller Thätigkeit. Wir sehen in solch’ einem Momente, wie sich Ober- und Unterlippe öffnen, um den übrigen Organen Spielraum zu geben; die Fresszangen greifen in horizontaler Riehtung ein und bei ihrer Stärke durchbrechen sie ohne alle An- strengung, ja mit besonderer Leichtigkeit die Oberhaut des Blattes. Die Kinnladen sind zum Festhalter: des Frasses während des kurzen Kauprozesses eingerichtet, während die Fühler den Theil des Blat- tes, welches eben verarbeitet wird, festhalten und die losgelösten Stücke in den Mund schieben helten. Wenn das Frühjahr warm ist, paaren sich die Geschlechter be- reits im April, im Uebrigen findet Paarung bis Septewnber statt. Das Weibchen legt, im Verhältniss zu anderen Insekten, nur wenige Eier, und zu dieser Zeit werden Hederich (Raphanus raphanistrum) sowie der Ackersenf (Sinapis arvensis’, welche überhaupt sehr bald im Frühling Blätter treiben, von de Erdflohsippschaft bevorzugt. Einestheils geben diese Unkräuter dem aus dem Winterschlaf er- wachenden Käfer eine hinreichende Nahrung, und anderntheils findet nach der bald darauf erfolgten Paarung das Weibehen auf ihnen ein as gastliches Nest für ihre Eier, die dasselbe späterhin an die untere Seite der Rüben- und Kohlblätter legt. Es sind im Ganzen etwa 30 “ Tage erforderlich, bis das Thier seine Verwandlungen durchmacht, denn es besteht Ar Ei 10, als Made 6, als Puppe 14 Tage. Die Eier : sind ‚sehr. klein, oval, Dt nad von aeznelben Farbe : die — 41 — aber erst wenn die Larve sie verlassen hat, da die Oberhaut ein- schrumpft und die Stelle sich verfärbt. Diese Made oder Larve ist blass- oder goldgelb, fleischig, eylindrisch, mit 6 Brustfüssensund 1 Vorfuss, der Kopf hat Fresszangen und grosse, dunkle Augen. Wie bereits erwähnt, sind die Larven in 10 Tagen ausgewach- sen, verlassen dann ihre Gänge und graben sich ‚nicht ganz 2 Zoll tief in die Erde nächst der Wurzel der Pflanze, die sie so- eben verlassen, so dass die Blätter derselben sie gegen Nässe und Dürre schützen. Hier im Erdboden werden sie zu unbeweglichen Puppen, aus denen nach 14 Tagen der Käfer entsteigt. Nach dieser Naturgeschichte des Erdflohes wollen wir auch einige Worte seiner Lebensgeschichte widmen, wobei wir besonders hervorheben, dass das ausgebildete Insekt gleichzeitig mit den jun- gen Kohl- und Rübenpflanzen, welche es schaarenweise überfällt, erscheint. Den Winter bringt er in einer Art Erstarrung unter Baumrinden, in Spalten, Rissen alten Holzwerks, abgefallenem Laube, in den Höhlungen der Getreidestoppeln zu. So regungslos der Erd- floh in seinem Winterschlaf ist, so bringt ihn schon die Handwärme in ein paar Minuten zu sich, und ein ungewöhnlich milder Tag im Februar oder März lockt ihn hervor und er ist dann beweglich wie im Sommer. Mit den ersten warmen Strahlen des Frühjahrs erwachen sie alle aus ihrem Schlummer und verlassen ihr Winter-Asyl, suchen troekene und windstille Plätze, um sich zu sonnen, wobei sie sich _ zu ansehnlichen Haufen ansammeln. In Gärten hat man sie schon im März beobachtet, aber ihre heftigen, Schaden bringenden Angriffe erfolgen erst im Mai oder Juni, werden dann aber oft verheerend, und, was ein Beweis ihrer Ausdauer, sie setzen ihre Verwüstungen bis in den September oder Oktober fort, obwohl sie die gg blüthler (Crueiferen), die meist früher blühen, vorziehen. Weit schwieriger als die Schilderungen über den Erdfioh sind die Vorkehrungen, die man zu seiner Vertilgung zu treffen hat, und wenn wir die Menge der empfohlenen Mittel übersehen, so gelangen wir zu der Ueberzeugung, dass es eben kein radikales Mittel giebt, denn dem Einen nützte dieses, dem Andern jenes. 2 Wie schon in manchen Jahren, so litten auch einst in einem Früh- en ns die er“ Gartengemüse MORORREOEN durch die spe: Es _ I — nahme der Erdflöhe, so dass schon in der Keimungsperiode viele 3 Pflanzen verkümmerten oder wohl gar ausblieben. Unter solchen Umständen gewährt es manchem Kultivateur ein Vergnügen, auf irgend ein seiner Meinung nach sicheres Mittel gegen dieses Unge- ziefer aufmerksam machen zu können. Bin solches ist das zwar nicht neue, aber Jedermann zu Gebote ERS Mittel — unsere gewöhnliche Mistjauche. Da aber diese in Berührung mit jungen Pflänzchen die zarten Wurzeln derselben zerstört, in Folge dessen diese absterben oder nach der üblichen Bezeichnung „verbrennen“, so muss das mit Salat, Kohlarten, gelben ‘oder weissen Rüben u. s. w. zu bestellende Land 1 bis 2 Tage vor der Aussaat mit Mistjauche überbrauset werden. Ist nach 1 oder 2 Tagen die oberste Bodenschicht abgetrocknet, : so greift die Jauche weder den Samen noch die jungen Keim- pflanzen an, ist aber die Aussaat bereits geschehen, so muss die EEE RER mit ‚Jauche unter der grössten Vorsicht geschehen, z. B. durch kleine Rinnen oder Gräbehen längs der Gartenbeete, damit nicht gleichzeitig mit der Vernichtung der Erdflöhe und ihrer Fe ja auch die Pfänzchen zerstört werden. e Dieses einfache Mittel aber wirkt a dadurch, dass es die Plnsohen durch üppigen Wuchs rasch über die gefährliche Periode _ hinausbringt; dass es aber auch Erdflöhe vertilgt, davon kann man sich leicht überzeugen, wenn man ein bereits bestelltes Gartenbeet, auf welchem zahlreiche Erdflöhe ihr Unwesen treiben, vorsichtig mit Jauche behandelt — nach einigen Stunden sieht man keine Erd- flöhe, nach 2 oder 3 Tagen aber sind die Pflanzen kräftig und üppig die Höhe geschossen. In neuerer Zeit will man bekanntlich alle Gattungen Ungeziefer mit. Petroleum vertilgen, und nach Einigen soll es sich auch in dieser Riehtung bewährt haben, doch nur so, dass man zu diesem N eck vor dem Gebrauch einer Giesskanne voll Wasser ungefähr einen Theelöflel voll Petroleum zuzusetzen und gut umzurühren x . Es sei dieses Mittel hier nur so nebenbei erwähnt. Re ie htiger ist die Beobachtung, welche vor Jahren Pe = elk e, dass. die eh auf denen das Jahr vorh ee RE N —_— 463 — pflegt, so kann es in denselben keine Brut absetzen, es sind also keine im Beete selbst erzeugten Insekten da und diejenigen, welche etwa von der Nachbarschaft herbeifliegen, bilden eine sehr kleine Zahl. Diese Entdeckung ist von besonderer Wiehtigkeit für die Saat- beete, die man, nachdem die Setzlinge alle ausgezogen und versetzt sind, noch anderweitig zu verwenden pflegt. | Die auch seiner Zeit empfohlenen Mittel, das Einweichen des Samens vor der Aussaat in Salzwasser, das Bestreuen der Beete mit Kalk oder Russ, haben sich nicht bewährt, aber das Ausrotten der gleieh Brutstätten zu achtenden Unkräuter, Hederich und Acker- senf, wird der Vermehrung gleich im Frühjahr hinderlich sein. | Schliesslich sei erwähnt, wie man Erdflöhe zu Tausenden fängt. Man nimmt ein Brett oder, der leichteren Handhabung wegen, einen Rahmen von Holz oder Draht, der mit Papier bespannt wird. Dies Instrument bestreicht man auf beiden Seiten mit Fliegenleim, Vogel- leim, Syrup, Wagenschmiere oder sonst einer klebrigen Masse, die man gerade am billigsten zur Hand hat, ganz besonders aber Bru- mataleim des Herrn Lehrer Becker in Jüterbogk, dann wird das Brett oder der Rahmen über den Spitzen der Jungen Pilanzen hin und her gezogen. Bei der geringsten Veranlassung springt nämlich: der Erdfloh in fussweitem Bogen von einem Blatt zum andern und ' kommt auf der einen Seite mit dem Brett in Berührung, an wel- chem er dann haften bleibt. Diese Operation wird täglich so lange wiederholt, bis die Pflanze in ihrer Entwickelung so weit vor- geschritten ist, dass ihr der Erdfloh keinen Schaden zufügen kann. Am schwierigsten ist indessen, diesem Ungeziefer im Stadium des Eies oder der Larve durch ein Zerstörungsmittel beizukommen; man muss demnach zeitig danach trachten, das Insekt auf alle Weise zu vertilgen, wenn möglich, das Weibchen am Brüten zu verhindern. (Vergl S Das Bluten des Eschen-Ahorns. Vom Kaiserl. Garten-Direktor Koopmann in Margelan (Turkestan). Ende des Monats No ovember vorigen Jahres hatte ich während = eines kurzen Aufenthalts in Taschkent Gelegenheit, an einem Ahorn — 44 — (Negundo aceroides Mnch.) eine besonders starke Blutung wahr- zunehmen, worüber, in Anbetracht der späten Jahreszeit, in welcher dieselbe erfolgte, ein Kurzes mitzutheileu von Intzresse sein möchte. Der beobachtete Ahorn stand im Garten des General-Gouver- neurs v. Kauffmann in Taschkent. Man hatte einige überhän- gende Zweige desselben im Herbst abgeschnitten, um die Promenade frei zu machen. Während der 3 Tage, wo ich den Baum beobachtete an 2 >: en), hatte man Mittags + 8 und 9 Gr. R. im Schat- ten; Abends, sofort nach Sonnenuntergang, fiel das Thermometer plötzlich auf — 1 bis 1% Gr. R. und zeigte des Morgens vor Sonnen- aufgang — % Gr. R. Der Laubabfall war bereits in Folge kleiner Nachtfröste Ende Oktober erfolgt. Mehrere Wasserlachen unter dem Aborn führten meine Auf- merksamkeit auf den Stamm, und gewahrte ich zuerst Mittags, be- sonders an zwei Abschnitten, deren nach oben gerichtete ovale Schnittflächen ca. 2%; qem betrugen, eine dauernde Saftausquellung. Am Morgen begann das Bluten erst kurz vor 10 Uhr, nahm jedoch sehr bald zu; um Mittag zählte ich in 1 Minute zu wiederholten Malen 45 bis 46 Tropfen, am 2ten Tage sogar 50 und 51 Tropfen ; es war der wärmste Tag, das Thermometer zeigte reichlich + 9 Gr. R. im Schatten. Abends um 4 Uhr, also kurz vor Sonnenuntergang, notirte ich noch 20 und 21 Tropfen in der Minute, bald nach Son- nenuntergang trat jedoch eine plötzliche Stockung des Ausflusses ein, welche mit dem schnellen Temperaturwechsel zusammenhängen wird, den wir hier das ganze Jahr hindurch nach reger. zu beobachten Gelegenheit haben. Die starke Blutung im späten Herhst möchte ein guter Beleg sein für Sachs’ Erklärung des Blutens der Bäume im Winter. Wie überhaupt sehr viele Bäume in Turkestan bei hinlänglicher en a ameräne weit stärker und schneller sich entwickeln als ander- wärts, gı grössere Blätter, vollkommen keimfähige Samen in frühester ugen: tragen, so bilden sich auch offenbar die Holzzellen und Ge- füsse vollkommener und ung aus. h Die in. ‚Turkestan so auffallen- — 465 — der Beobachtung vor Augen zu stellen: Jede Temperaturerhöhung hat eine Ausdehnung der im Innern des Holzes befindlichen Luft zur Folge, wodurch das in Spannung gerathene Wasser an Stellen, wo der Zusammenhang des Holzgewebes durch einen Schnitt unter- brochen ist, hervorquellen muss. In der Vereins - Versammlung vom 30. Juni d. J. wurden zu Vorstehendem folgende Bemerkungen gemacht: Herr Bouche: Ahorn ist überhaupt eine Gehölzart, bei welcher die Saftbewegung am frühesten beginnt. Schon im Jahre 1846 be- obachtete ich bei Acer pseudoplatanus, dass selbst Mitte Dezember, wenn man ein Stückchen vom jährigen Trieb abschnitt, der Stumpf an zu tropfen fing, allerdings bei geringerer Temperatur nur wenig, etwa pro Minute 1 Tropfen, je wärmer aber die Temperatur, um so mehr. Sobald die Wärme nur 4 Grad unter den Gefrierpunkt sinkt, hört das Tropfen auf. Herr Drawiel: Beim Planteur Sachtleben wurden die Ahorne schon im September geschnitten, damit sie sich nicht verbluteten, ebenso die Wallnüsse. Herr Wredow: Einzelne Zweige des Ahorns tropfen weit mehr, als wenn der ganze Baum zurückgeschnitten wird. Ich hatte einst einen grossen Ahorn im November zu beschneiden. Die ersten Aeste wurden gegen Abend abgenommen; das Wetter schlug wäh- rend der Nacht in Thauwetter um, und tropften die Stümpfe am nächsten Morgen stark; in dem Maasse aber, wie nun weiter geschnitten wurde, hörte das Tropfen auf, und selbst als die Wärme an diesem Tage noch höher stieg, blutete der Baum nieht mehr. — Nach den warmen Tagen trat bald heftiger Frost ein, derselbe hat dem Baum jedoch keinen Schaden gethan. Ich habe andererseits den Baum einmal im März, einmal im November, einmal im Dezember ge- schnitten, das Bluten war an wärmeren Tagen stets dasselbe, aber wie gesagt, besonders stark, wenn nur 1 bis 2 Zweige, namentlich i von 5- bis 6jährigem Holz abgeschnitten wurden. Herr Wittmack glaubt, dass die Summe des ARE Saftes, ‚wenn viele Zweige beschnitten werden, doch mindestens ee gross: ist, als wenn nur 1 bis 2 Zweige entfernt worden sind. : en a ee mögen, jüngere sterben gewöhnlich an der Seite, an welcher der Schnitt gemacht ist, ab. Herr Bouche: Es ist am besten, den Ahorn im September zu beschneiden. Der Frostschaden an den Bäumen der unteren Neckargegend. (Aus Mangel an Raum verspätet.) Die Befürchtungen beim Antritt des laufenden Jahres, dass die hohe Dezemberkälte unseren Holzgewächsen empfindlichen Schaden gebracht haben werde, sind leider in unserer Gegend in noch viel höherem Grade in Erfüllung gegangen, als erwartet wurde. Gehört auch das untere württembergische Neckarthal von Lauffen bis gegen Gundelsheim zu den Gegenden, die die grösste mittlere Jahreswärme in unserem Lande aufzuweisen haben werden, so haben wir doch im letzten Jahrzehnt wiederholt die Erfahrung machen müssen, dass wir zur Winterszeit, wenn auch nur kurz, manchmal so niedrige Temperaturgrade hatten, als die rauhesten Gegenden unseres Landes. Der vergangene November hat uns an einem Morgen schon 17 Gr. R. ‚unter 0 gebracht, und im Dezember hatten wir hier in Heilbronn wie in Tübingen und an einigen anderen Orten nahezu die stärksten Kältegrade in. unserem Lande; wochenweise bei Tage nur 15—17 Gr. R, unter 0, Morgens 20—25 Gr., ja Einzelne wollen 10 Minuten ausserhalb hiesiger Stadt noch tiefere Temperaturgrade, von 27—29 Gr. beobachtet haben, Die nachfolgende Kälte im Januar und Fe- bruar war nicht mehr so streng und wohl weniger mehr von Ein- fluss auf unsere Holzgewächse. Im Dezember war der Himmel län- gere Zeit in der Niederung mit einem bläulich-weissen, wolken- S : artigen Nebel bedeckt, der die Bäume mit einem dichten Krystall- duft überzog, während es auf den Höhen, z. B. auf dem Wartberg, ganz hell und sonnig war. Das Thermometer zeigte dort häufig blos 6—8 Gr. unter 0, während die Niederung 20 Gr. aufzuweisen Dr Note von 1829—30 hatte ähnliche oder noch ti RER ER & As > — 417 — nicht aufzuweisen hatte. Wir haben in unserer Gegend nicht nur viele Birnbäume noch aus dem vorigen Jahrhundert, sondern auch noch Apfelbäume, die aus demselben stammen, und die Zahl der noch reich tragenden Apfelbäume aus dem ersten Viertel des 'lau- fenden Jahrhunderts, die das Jahr 1830 glücklich überstanden hatten, war bis jetzt noch von erheblicher Menge. Den Sommer-Tafelbirn- bäumen hat die Kälte am wenigsten geschadet, auch haben unsere Mostbirnbäume den Winter meist gut überstanden; am wenigsten litt die Palmischbirne und die erst in neuerer Zeit in Verbreitung gekommene normännische Cyderbirne, etwas mehr die viel verbrei- tete welsche Bratbirne (Heilbronner Cyderbirne), ferner die Pom- meranzenbirne vom Zabergäu. Ziemlich gut hielten sich deutsche Bratbirne, Bratbirne von Metz und Wildling von Einsiedel. Anders verhält es sich mit den feineren Herbst- und Winter - Tafelbirnen. Von auf Quitten veredelten Birnen, die meist markigere und dickere Jahrestriebe machen, erfroren die meisten, auch Pyramiden und \ Hochstämme auf Wildling veredelt mit solehen feineren Bergamotte- sorten sind in freier Lage zum grösseren Theil erfroren, einige we- nigse haben sich dauerhafter gezeigt, insbesondere unsere Herbst- Coloma, Grumkower Butterbirne, holzfarbige Butterbirne, Gellert’s Butterbirne (Beurr€ Hardy), Oberdiek’s Butterbirne, Feigenbirne von Alengon, Fondant de Pamisel und die noch wenig verbreitete Giram. und Marotte und Millet’s Butterbirne, ferner Winter-Dechantsbirne und die Koechbirne Paulsbirne und Späte von Toulouse. Wenig ge- litten haben Gute Louise, Deutsche National-Bergamotte, Beurre blanc, Six’ Beurre blane, General Todtleben, Sonnenbirne, Thirriot’s schmelzende, Neue Poitau, Regentin. Zum Theil noch gut William und Blumenbach’s Butterbirne, Amanlis’ Butterbirne, Diel’s Butter- birne. Die so überaus schätzbaren Sorten Angoulöme, Hardenpont’s | und Napoleon’s Butterbirne sind mit noch vielen anderen Sorten in fast allen Exemplaren erfroren. Unsere Mostbirnbäume haben in | Eee letzter Zeit sehr reichlich geblüht und ae Anbei auf f reichen a =... Ertrag. 2... Jeb komme nun an n die Aepfel;, hier stehen wir, was ae Died en ee gebiet betrifft, vor einem Unglück, wie es seit, Menschengedenken ve . nieht, unsere ; Bäume betroffen De, auch ee mir aus geschichtlichen n a ‚Veberlief ger _— 468 — schaden bei uns vorgekommen wäre. Auf frei gelegenen Baum- gütern, an den Staats- und Vizinalstrassen des Thalgebiets zeigt sich jetzt, nachdem auch die spät treibenden, noch lebenden Sorten ausgeschlagen haben, der ganze Schaden, den der Frost an unserem Hauptobstbestand, den Apfelbäumen, angerichtet hat. Es giebt Strassen und Baumgüter, an denen 's der Apfelbäume, andere, an denen die Hälfte, und wieder andere, an denen % aller Apfelbäume erfroren sind, ja in einzelnen Baumgütern mit mehr feuchtem Unter- grund sind kaum noch 15 pCt. der Apfelbäume erhalten geblieben. Im Ganzen wird im Thalgebiete die Zahl der erfrorenen Apfelbäume nahezu % erreichen; besser steht es auf den Höhen, die unser Neckar- thal umgrenzen, obgleich auch dort der Schaden nicht unerheblich “ ist. In den Niederungen des Weinsberger Thals hat der Frost, wenn auch nicht so umfangreich wie hier, gleichfalls grossen Schaden angerichtet, während die Bäume auf den dieselben umgebenden Höhen fast gar kein Schaden betroffen hat und Birn- wie Apfelbäume dort zur Zeit im herrlichsten Blüthenschmuck prangen. Nach bisherigen Erfahrungen glaubte man, dass der Schaden sich mehr auf die sog. feineren Apfelsorten beschränken würde; dem ist leider nicht so, denn selbst der als hart und dauerhaft geltende Luikenbaum liefert diesmal in kleinen und grossen Exemplaren mit ausgedehnten Kro- ‚nen die grösste Anzahl der erfrorenen Bäume. Die ganz erfrorenen Apfelbäume zeigen sich an der Rinde meist roth und trocken, die ‚theilweise erfrorenen zeigen Frostbeulen, durch Gasentwickelung auf- gebläht, ähnlich den menschlichen Brandwunden, aber nicht blos in einzelnen abgegrenzien Stellen, wie es in sonstigen harten Wintern ' der Fall war, sondern der ganze Stamm und meist auch die Aeste, "insbesondere auf der Südseite, sind mehr oder weniger mit Frost- .. beulen ganz überzogen, besonders auch in den Astwinkeln der vom = Hauptstamm abzweigenden Aeste, wo die Verheilung der Frost- platten eine sehr schwierige oder unmögliche ist und mancher Baum, der zur Zeit grün belaubt ist, wird später noch zum Opfer fallen. In der Nähe der Wohnungen und in sonst geschützten Lagen ist der Schaden geringer, am stärksten ist er da, wo der Ostwind freien hatte oder der Untergrund ein sehr feuchter ist. Auch hier, € it ne k, hat sich eine Anzahl Sorten wide standsfä hig 2 es — 1469 — liehsten Sorten am meisten gelitten hat, wie Kanada - Reinette, Winter-Goldparmäne, Grauer Kurzstiel (Leder-Apfel), Luiken-Apfel, Baumann’s Reinette (Kronen-Reinette), Ananas-Reinette, Gaesdonker und Orleans-Reinette etc., so hat auch eine Anzahl von Apfelsorten wenig oder gar nicht gelitten, die jedoch wirthschaftlich weniger in’s Gewicht fallen, es sind dies alle sog. Sommer-Aepfel, insbeso1- dere die russischen Sorten: Weisser und Rother Astrakan, Charla- mowsky, Weisser Titowka, ferner die Sommer-Gewürz-Aepfel, der böhmische Sommer-Rosen- Apfel, ferner die früheren Herbst-Aepfel, wilde und veredelte, die ihre Reife vor der allgemeinen Obsternte hier erlangen und ihren Vegetationsabschluss bälder erreichen, wie der Gravensteiner, der Rosen-Apfel, der Kaiser Alexander, der Rothe Herbst-Calvill, Langston’s Sondersgleichen, Gelber Richard. Von spät reifenden Most-Aepfeln haben sich dauerhaft gezeigt: Rheini- scher Bohn-Apfel, Gelber Winter-Stettiner, Knollen-Apfel, Von vor- wiegend Tafel-Aepfeln haben sich in meinem Sortiment dauerhaft erwiesen: Muskat-Reinette, Oberdieck’s Reinette, Englische Granat- Reinette, Hoser’s Graue Reinette, Wecker’s Reinette (Lokalsorte), Emilie Müller, Weisser Ananas- Apfel, Fromm’s Reinette, Schmidt- berger’s und Siegende Reinette, Käthehen von Heilbronn. Theilweise gut haben sich gehalten: Kasseler Reinette, Blenheim’s Gold-Reinette, Parker’s Pepping, Schöner von Boscoop, Carmeliter-Reinette. Wenn auch vorstehende Erfahrungen für neue Anpflanzungen einigen Anhaltspunkt geben, so möchte ich, trotz den heuer ge- machten Erfahrungen, doch dazu rathen, unsere bisher als nützlich und tragbar bewährtesten Sorten auf’s Neue wieder anzubauen, denn wir werden uns doch der Hoffnung hingeben dürfen, dass eine so aussergewöhnliche Erscheinung sich nicht so bald wiederholen wird. Von Steinobst haben Aprikosen und Pfirsiche am meisten ge- litten, was nicht ganz im Schutz stand, ist erfroren; Pflaumen, Zwetschen, Reineclauden haben blos theilweis gelitten, gelbe Mira- bellen sind erfroren. Kirschen haben wenig oder gar nicht gelitten und sämmtlich:s lebend gebliebenes Steinobst stand in reicher Blüthe. Wallnussbäume zeigen noch keine Spur von Leben und werden wohl dahin sein. z Während sonst, im ee richtige Regel ist, a b leg a Diane: ale ED: am — 40 = besten widerstehen, so tritt heuer die Ausnahme ein, dass von jun- gen Bäumen die üppigsten am meisten durch den Frost gelitten haben. Durch die kalte und regnerische Witterung des vorigen Sommers und Herbstes kam ‘die nöthige Holzreife und der Saft- zurückfluss nicht zu gedeihlichem Abschluss und bewirkte die grosse ‚Kälte deshalb wohl verheerendere Wirkungen, als in früheren Jah- ‚ren, Wirkungen, die auf 30 Jahre hinaus sich fühlbar machen wer- m. | den. Jedenfalls ist der Schaden an den Obstbäumen weit grösser und nn nachhaltiger, als bei den Reben; bei letzteren steht es, so weit sich = bis jetzt urtheilen lässt, viel besser, als man erwartet hatte. Viele gut gedeckt gewesene Weinberge haben reichliche Augen ausgetrie- ben; leider hat der Sylvaner am meisten gelitten; ein sicheres Ur- theil über die Weinberge lässt sich aber erst in einigen Wochen ge- ben, wenn sich gezeigt haben wird, ob manche vorhandenen Aus- triebe nicht wieder zurückfallen. Möchten aus anderen Gegenden günstigere Nachrichten gegeben werden können. Chr. Hoser. Heilbronn, den 7. Mai 1880. (Schwäb. Merkur.) Behinderung der Pflanzenausfuhr nach Oesterreich. Eines der wichtigsten Absatzgebiete für unsere Pflanzen- Expor- teure, Oesterreich - Ungarn, ist mit einem Male uns verschlossen! Seit dem 18. September dürfen auf Grund des &. 3. der Berner Reblaus-Konvention keine Pflanzen, die an ihren Wurzeln nicht frei von Erde sind, mehr über die Grenze. Mehreren renommirten Fir- men Erfurts, Dresdens, Hamburgs, Berlins sind grosse Transporte Ee zurückgewiesen und haben die betreffenden Firmen ausser den Kosten _ der Rückfracht auch bedeutende Verluste an den Pflanzen selbst u Zeit vom Spediteur die Anzeige gemacht, dass keine Pflan- de mehr Bann würden. Und wozu nun dieser ß während | des langen Verweilens an der Grenze. _ Dem Berliner b ni Ien Garten, welcher eine Sendung Pflanzen an den botani- e Garten. in Triest abgehen lassen wollte, ist gerade noch zur — 41 — losen Azaleen ete. werden schwerlich eine einzige der grossen Zahl hinzufügen. Die Schweiz selber hat jetzt eine mildere Praxis eingeführt, sie verlangt nicht mehr, dass die Wurzeln frei von Erde sein sollen, sondern begnügt sich mit einem Attest, dass in der betreffenden Gegend keine Reblaus vorhanden und dass die Pflanzen nicht erst neu eingeführt. Sie hat den anderen Regierungen anheimgestellt, auch diese Praxis auszuüben, die österr.-ungar. Regierung ist aber hierauf nicht eingegangen und keine Macht der Welt kann sie augen- blicklich dazu zwingen, wenn nicht der Nothschrei der Gärtner Oesterreich-Ungarns selbst, die wegen Ausbleibens ihrer Wintervorräthe an Azaleen, Camellien, Palmen, Coniferen ete. indie grösste Ver- legenheit kommen, wenn nicht eine freundschaftliche Mahnung des deutschen Reiches, doch auch so milde zu verfahren, einen Druck auf die Regierung ausüben. — Der Referent hatte schon vor der Würzburger Versammlung Gelegenheit genommen, an maass- gebender Stelle Erkundigungen in dieser Angelegenheit einzuziehen; am 12. Oktober nun hat eine Deputation aus Erfurt Audienz beim Herrn Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Dr. Lucius, sowie beim Herrn Staats - Sekretär des Innern, Excellenz v. Bötticher, gehabt, und ist ihr von allen Seiten das grösste Ent- gegenkommen bewiesen. Ob aber noch vor Eintritt des Frostes Ab- hülfe wird? Rhus Toxicodendron, der Giftsumach, ein Bürger der Flora Weimars. Von Professor Haussknecht. or Einsender hält es für seine Pflicht, auf obige, zur Familie der Terebinthaceen gehörende, höchst gefährliche Pflanze aufmerksam zu machen, welche in neuester Zeit sich hier angesiedelt hat und die, vermöge ihrer durch Ausläufer sich sehr stark vermehrenden, weit umher kriechenden, dünnen Wurzeln grössere Ausbreitung anzuneh- men droht. Bis jetzt scheint diese auf den östlichen Theil des 2 _ Chausseegrabens beschränkt zu sein, welcher zwischen der Kavillerie 2 ersb und der kleinen. steinernen ‚Brücke gelegen ist, a dieselbe namentlich längs der höheren Sträucher eine dichtgedrängte Einfassung bildet. Von Weitem erscheinen die dreizähligen, ovalen, zugespitzten, gestielten, dunkelgrünen Blätter des bei uns nur nie- drig bleibenden und auf dem Boden kriechenden Stammes wie Stock- ausschlag des welschen Nussbaums, welche Aehnlichkeit gerade leicht. gefährliehe Folgen, namentlich bei Kindern, veranlassen kann. In seinem Vaterlande, Kanada bis Georgien, im Westen bis Arkansas und zu den Felsengebirgen, bildet er bald aufrechte, bald nieder- liegende oder durch Luftwurzeln sich an anderen Bäumen anhef- tende, hochkletternde Stämme, deren gelbgrünliche kleine Blüthen y verzweigte Rispen bilden. . Seit 1640 in England zuerst eingeführt, wo er zu Parkinson’s = Zeiten als ein seltener Strauch in botanischen Gärten gezogen wurde, ist er jetzt in fast allen botanischen Gärten zu finden, namentlich nach seiner Einführung als Heilmittel gegen Lähmungen. Zu diesem Zwecke wird er noch jetzt, namentlich in Jenalöbnitz, mit der nö- thigen Vorsicht kultivirt, jedoch nur von einigen Personen, da nicht = jeder die Ausdünstung desselben vertragen kann. Ueberhaupt ist die Wirkung der giftigen Eigenschaften desselben bei verschiedenen Personen eine verschiedene, weshalb dieses Mittel Jetzt fast nur noch in der Veterinärpraxis Verwendung findet. Beim Einsammeln der Blätter dieses Giftsumachs werden Gesicht und Hände gut verwahrt, ‚damit keine Berührung stattfinden kann, da alle Theile desselben ‚einen sehr scharfen, giftigen Milchsaft enthalten, der sowohl bei un- mittelbarer Berührung als auch durch seine Ausdünstung, vorzüglich an heissen Sommertagen, gefährliche Folgen nach sich ziehen kann. Er soll bei Menschen und Thieren Schwindel ‚ Epilepsie und tödt- Jiehe Zufälle verursachen; als feststehende, durch vielfache Erfahrung bestätigte Thatsache ist anzuführen ‚ dass die Berührung desselben, ; namentlich der Wurzeln, ein heftiges Blasenziehen der Haut und. / einen starken Ausschlag über den ganzen Körper hervorruft. Der. Berliner Botaniker Willdenow führte. ein Beispiel an, dass Jemand junge Pflanzen davon versetzt und, ohne sich vorher die Hände zu schen, das Gesicht berührt habe; kurz darauf schwoll das ganze ht auf und war mit weissen -Blasen bedeckt, die zuletzt ir SE t wurden. Auch Gleditsch ee diesen Giftsumach, der ihm für wilden Wein gegeben war, an eine Laube hätte pflanzen lassen; jede in der Laube sich aufhaltende Person hätte diesen Ausschlag bekommen, bis endlich die Ursache dieser Erscheinung aufgefunden worden wäre. Von hessischen Sol- daten, die sich in Amerika unter solchen Sträuchern gelagert hatten, sollen sogar viele am Schlagfluss gestorben sein. Auch der be- kannte Dr. Dietrich in Jena, der jährlich Exemplare desselben zu ‚seinen pharmaceutischen Herbarien braucht, hat die heftigen Wir- | kungen dieser Giftpflanze in der geschilderten Weise an sich selbst spüren müssen, so dass er dieselbe jetzt nur nach Abtrocknen an der Luft in Behandlung nimmt, um sie dann erst für seine Herba- rien zuzubereiten. Es ist einleuchtend, dass man einer mit solchen Eigenschaften begabten Pflanze mit allen zu Gebote stehenden Mitteln entgegen- treten muss, um ihr das Indigenat streitig zu machen. Um so mehr ist dies an dem angeführten Standorte nothwendig, da das Gras der Chauseegräben, zwischen welches sie sich bereits eingemischt hat, zur Fütterung der Thiere verwendet wird. Auf welche Weise diese Pflanze hierher gekommen sein mag, ist mir unbekannt, vielleicht mag beim Anpflanzen der dabeistehen- den Lonicerensträucher eine Wurzel desselben aus der betreffenden Gärtnerei mit hierher gekommen sein, die sich rasch weiter ver- ‚breitet hat. Um Unglücksfälle zu verhüten, ist daher eine schleunige, mit der nöthigen Vorsicht auszuführende ag dringend geboten. (Weim. Ztg.) Zur Geschichte der Insel Scharfenberg. Bei einem Besuche der Insel Scharfen berg, der grössten der 7 Inseln des Tegeler Sees (bei Berlin), die sich durch ihre dendro- logischen Anlagen auszeichnet, seitens des Vereins für die Ge- schichte Berlins, gab ihr Besitzer, Herr Dr. Bolle, eine kurze Skizze dieser Inseln, an die keine ältere Geschichte, sondern nur die Prähistorie mit ihren Funden sich knüpft. Reste eines kom- pletten Pfahlbaues finden sich südlich in der verschlammten Bas, e Bee. die Fundstellen von Urnenscher hie, u u, > N räthschaften aus der Steinzeit werden der weiteren Forschung wohl ein reichhaltiges Material zuführen. Aus ihrer Abgeschiedenheit traten die Inseln, Jahrhunderte zuvor die Wohnstätten wendischer Fischer, erst unter Friedrich dem Grossen. Beckmann erwähnt gegen das Ende des 17. Jahrhunderts ihres herrlichen Baumwuchses und der Reiherstände; in Kriegszeiten mögen sie auch den Bewoh- nern der umliegenden Ortschaften als Zufluchtsstätte gedient haben. Friedrich der Grosse hatte Scharfenberg uısprünglich zur Anpflan- zung von Eichen bestimmt; Kolonisten wandten sich jedoch an ihn, und nach seinem Ausspruch: „Lieber Menschen auf den Inseln des Tegelet Sees als Bäume“, überkam ein gewisser Eickhold aus Schwaben die grösste der Inseln (Scharfenberg) zur Ansiedelung. Indessen wurde die Schenkung wegen Nichterfüllung der Stipula- tionen nach 3 Jahren wieder zurückgenommen und einem gewissen Trepplin überwiesen, welcher hier die Hopfenkultur einführen wollte und von dem das noch vorhandene Gärtnerhaus erbaut wurde. Auch er sollte sich nicht lange dieses Besitzthums erfreuen, das demnächst an die Familie v. Humboldt überging, welcher es bis in die 20er Jahre dieses Jahrhunderts angehörte. Ein kleines Lokal verlieh später dem Eilande das Gepräge eines Vergnügungsaufenthalts, der freilich als soleher Nichts aufzuweisen hatte, als jenen mächtigen Apfelbaum, unter und auf dem Alexander v. Humboldt als Knabe sich getummelt. Ringsum ein Bild der Verwilderung und kahler Sandflächen, so überkam Dr. Bolle 1867 die von ihm er- worbene Insel (desgl. die keineren „Baum- und Lindenwerder“), und der Gedanke, ‚jenes vernachlässigte Fleckehen Land durch Einbür- . . gerung von exotischen und einheimischen Gewächsen zu kultiviren, wurde bei ihm zur That. Freilich erforderte das Unternehmen un- sägliche Mühen und grosse Kosten — aber es ist jetzt glücklich . durchgeführt! Die Vegetation dreier Welttheile, ferner Gewächse, die a: der. ‚feuchten Wasserluft ringsum nicht anzutreffen, gedeihen auf B ke von 90 een in seltener Ueppigkeit. i es der V. u er - A Verbesserungen an den Petroleum-Heiz-Apparaten von Heaps und Wheatley. Vergl. Septemberheft S. 405. Die Herren Jancke & Svensson in Aachen theilen uns mit, dass sie für diese Apparate eine Kappe von einfachem Weissblech konstruirt haben, welche auf den Kessel gesetzt wird. Hierdurch wird nicht nur ein etwaiger Petroleumgeruch gänzlich ausgeschlossen, sondern auch der Wärme-Effekt des Apparates ganz bedeutend ge- steigert, indem schon nach 1% bis 2 Stunden das Wasser darin kocht. Sodann ist noch zu empfehlen, die Röhren „schwarz“ zu strei- chen, wodurch eine bessere Wärme-Ausstrahlung erzielt wird. Hauptpreise bei der Würzburger Ausstellung. Sektion für Obst. Den Preis Sr, Majestät des Königs Ludwig ll. von Baiern, silberner Tafelaufsatz, Kgl. Universitäts-Professor und Reichstags-Abge- ordneter Dr. Seelig zu Kiel. Den Ehrenpreis des Gartenbau-Vereins Hamburg-Altona, grosse gol- dene Medaille, dem Arrangeur der Ausstellung, Herrn Kreis- Ä Wandergärtner Schmitt in Würzburg. Den Ehrenpreis des Kgl. preuss. Garten-Inspektors Hank W. au zu Potsdam, Pomona Deutschland, der Obstkollektion 5a, Aus- steller Binter & Eblen in »tuttgart. ig Als Ehrenpreis des Herrn Direktors Dr. Lucas, Illustrirtes Hand- buch der Pomologie von Dr. Lucas, Herrn J. Kern in Landes. Ehrenpreis, Kolb’s Theorie des Gartenbaues, Lucas’ Baumschhitt nd Lucas’ Einleitung in das Studium der reisen dm Hrm €. Bencke, Lehrer in Schwanebeck. er RR Ehrenpreis dem Herrn C. Yalten; Kunst- und Handel en Speyer. Ehrenpreis dem Herrn Pfarrer Hensen in Eisen. , Sektion für Gemüse und Blumen. a - Der Ehrensprei des en Pomologen- Vereins, ein Serie, = #: * . Gärtner - | ıchsenhause für ee. Lei- en _— 46 — Diverses. Herrn Karl Reichelt aus Würzburg für Lehrmittel Koib’s Theorie des Gartenbaues. Von Berlinern erhielten eine silberne Medaille Herr Späth für Formbäume, eine bronzene Medaille Herr Späth für Hochstämme, Herr Wosisch für hochstämmige Stachelbeeren. Das vollständige Preisverzeichniss in nächster Nummer. Vermischtes. Ein glückliches Jahr für die Weinbeeren. Mit Freude und zum Glück Grieche:lands theile ich mit, dass die so ver- derbliche Tan vastatrix in Griechenland noch unbekannt ist, und alle werden. Im vorigen Jahre, 18°9, wurden für dia Weinbreren (Rosinen, Ko- rinthen?), die ausgeführt wurden, 60 Millionen Franes eingebractt, und Weinbeeren (Rosinen?) haben nun auch iu Frankreich Eingang gefunden, wo dieselben wahrscheinlich zur Erz ugung des Weins verwendet werden. X. Landerer. Athen. Wenige Worte über Blumen- und Gartenkultur in Griechenland. Von Prof. X. Landerer in Athen. Mit Freude theile ich auch den deutschen Freunden mit, dass die Blumen- und Gartenkultur in Griechenland, besonders in Athen, Patras und $ ien an nen und ingeführt und iu Schaaren gepflegt; verpflanzt und in Töpfen gezogen n sie en Gärtnern ; ise verkauft. Die Ben Griechen sind Blumenliebhaber und haben Veileben und Lilien, die für 3 Drachmen ’ 2'/, Mark) verkauft werden, in Berlin aber gewiss 16 Mark k n würden, auf den Blumermar Für die Horti- kultur bringen die 6 r wagenweise die schönsten, althistorisch wichtigen strauche soll sich die meerentstiegene Gottheit versteckt haben), das schöne Er Erdbeerbäumehen (Arbutus Unedo und A. Andrachne), die Pistacia Terebinthus, ‚Erica mediterranea, Pinus- und Abies-Arten, auch den der Athene geheiligten Yareisun, ‚Jeduch alle diese Pflanzen, wenn auch in die beste Garten-Erde - anbangenden Erde herausgenommen. _ Be — 47 — besser, als die in kälteren Klimaten gezogenen, und finden sich 'zu Spottpreisen auf den Märkte Unter aaa: von der Natur so gesegneten sonnenreichen Himmel gedeiht eben Alles Literatur. Engler, ei Beiträge zur Kenntniss der Araceae. 1. Neue Araceen vom indischen Ar . 2. Araceen von Madagaskar. 3. ars von Zamio- eulcas Loddigeni. (Sep.-Abdruck aus Engler’s Bot. Jahrb. Bd. I. 2. Heft.) Gloger’s Vogelschutzschriften. I. Die nützlichsten Freunde der Land- und Forstwirthschaft. 8. Aufl. Neu herausgegeben von Dr. Carl Russ und Bruno Dürigen. Berlin und Leipzig, Hugo Voigt. 1877. 8. 85 S. 3 Tafeln. do. III. Anleitung zur Hegung der Höhlenbrüter. 2. Aufl. Daselbst 1880. 8. 82 S. 1 Tafel. — Diese schon lange bekannten und beliebten Schriften haben seitens der neuen Herausgeber eine zeitgemässe Umarbeitung erfahren und kön- nen daher nicht dringend genug empfohlen werden. — Sind doch die meisten Vögel auch die grössten Freunde des Gärtners! Dyrkning af Artskok i Danmark. Ved Tyge Rothe. Kjöbenhavn, Hoffensberg & Traps Etabl. 1880. — Der Verfasser, Vorsteher des Kgl. Gartens und Vorsteher der Gärtner-Lehranstalt von Rosenborg bei Kopenhagen, scheint sich die Aufgabe gestellt zu haben, das Interesse für den Gartenbau durch kleine Spezial-Abhandlungen zu heben; er schrieb ein Heftchen von 8 Seiten über die Ern } hlt r Hei dieser Pflanze (Nord-Afrika und Sieilien) und ihrer ae (Plinins kannte sie; im 16. Jahrhundert wurde sie in England, im 17. in Dänemark eingeführt), nennt ihre Sorten, erklärt ihren Gebrauch und beschreibt ihre Kultur, wobei die Angabe interessant sein dürfte, dass der Handelsgärtner Jules Rouby in Bourg-la-Reine die im Blatitwinkel erscheinende Blüthenknospe durch einen Pappdeckel oder Thonhut, nach weiterer Ausbildung ausserdem noch durch einen Schirm von Stroh gegen Luft nnd Sonne schützt und dadurch ihre ge- niessbaren Theile grösser, fleischiger und wohlschmeckender mächt. Aueh empfiehlt Verfasser das Treiben der Artischocke im Gewächshaus oder hohen Mistbeet. 0. Hg. Baenitz, C., Dr., Handbuch der Botanik in populärer Darstellung. Nach dem nat. System und unter steter Berücksichtigung des Linne’schen Systems für höhere Lehranstalten und den Selbstunterricht. 2. verbesserte und stark vermehrte Auflage, mit über 1700 Abbildungen. Berlin, Adolph Stuben- rauch, 1880. gr. 8. 516 S, Preis 4 Mk. Derselbe, Leitfaden für den Unterricht in der Botanik. Nach methodi- schen Grundsätzen bearbeitet. 2. Auflage. Mit 754 Abbildungen auf 275 Holz- schnitten. Berlin, Adolph Stubenrauch, 1879. gr. 8. 1648. Press IM. erj c W die meisten d welche Botanik studiren, sich im Sommer spezieller damit beschäftigen, hat der Gärtner gewöhnlich nur die Winter- zu seiner V denn viele Arbeit im Sommer lässt ihm d 1 Studium. So mögen denn auch gerade bei Begion am Winters dem : sfrebsamen Gärtner aufge beiden Marie auf die wir sehon en bei ihrer ersten Auflage empfehlend Binsaihasen haben, auf’s Neue nahegelegt werden. Das Handbuch mögen sich die Vorasschriktenen, den Leitfaden die eren anschaffen. Das erstere hat in seiner neuen Auflage noch dadurch eine wesentliche Bereicherung erfihren, dass ein Kapitel über Pflanzengeographie inzuge ist. Selbstverständlich sind in beiden Werken hauptsächlich die wild wachsenden Pflanzen der ae Flora behandelt, > finden sich auch viele Garten- und exotische Pflanzen besprochen. Bei ein r künftigen Auflage wird der Verf. hoffentlich auch die Blüthendiagramme mit Berekaieinn. 4 t W. Lauche, Deutsche Dendrologie. Systematische Uebersicht, Beschrei- bung, Kultur - Anweisung und Verwendung der in Deutschland eh oder mit 127 S. 283 Holzschnitte ‚nach RR DERE des ‚ Verfassers, — Wir kommen‘ rick Shirreff, Die Verben der Geiseiderten A dem Engli- en von Dr. R. Hesse. Halle a. $., 1830. 1S. — Eine namentlich den en sehr zu tmpfehlends a Kurt, Graf zur Lippe, Zur Saatgutzucht. 8. 16 8. — Ebenfalls sehr beherzigenswerth. Verf. empfiehlt keine Mast, sondern Fortzüchtung der besten Körner aus den besten Aehren unter gewöhnlichen Bodenverhältnissen, um da- chlagen an die Garben ausfallenden Körner zur Saat zu verwenden, da das leichte Ausfallen erblich wird. Prazmowsky, Adam, Dr., Untersuchungen über die Entwickelungs- geschichte und ENBREIPIRug, einiger Bakterien-Arten. Leipzig, Hugo Voigt. 1880. 8. 58 8, 2 Tafeln. Eine sehr wichtige Arbeit schon insofern ‚als sie eine Differenz, die RE Cohn und Brefeld bezüglich des ERBEES des Keimschlauches aus der Spore bestand, dahia aufklärt, dass beide Forscher zwei rasen: allerdings einander sehr ähnliche Bakterien, Bacillus subtilis und Clostridium butyricum, vor Augen hatten. Der Verf. hat ferner nach- ‚da er olıne Luftzutritt wieht leben kanu. — Die Verderbniss der Gährung, Eier wird wahrscheinlich auch durch einen Bacillus (B. hign) bewirkt, doch fehlen a ur weitere rg Pe nern : is 3 2 nach dem ‚Standorte ein: 8; Örchideen. des Kalk- ns 3, 2. der trockenen a und Tri iften, 3. der feuchten und moorigen 4. des Laubwaldes und der koskten Gebüsche, 5 der Tor es » bespricht die wichtigsten Arten und kurz Mana. | R yı Lindl. wird, wie ‚gewöhnlich, zu ‚den. Orchideen des ; aber, wie Ref. fand, auf dem — 49 — Schwendener, $., Ueber Spiralstellungen bei Florideen (rothen Meeres- algen). Sep.-Abdruck aus dem ingame der Kgl. Akademie der Wissen- haftscen zu Berlin. April 1880. 8. 12 $S. 1 Tafel. Preisverzeichnisse sind eingegangen von: Andre Leroy in Angers (Maine et Loire). — V. Lemoine in Nancy (Meurthe et Moselle). — Haupt-Katalog der Obst- und Gehölzbaumschulen des Ritter- gutes Zöschen bei Merseburg. — Otto Eichler in Grünberg in Schl. (Dörr- obst und Konserven. — A. Radtke & Sohn in Praust. — Ed. Pynaert- van Geert in Gent. Drittes Verzeichniss der gezahlten Beiträge zum Grabdenkmal von Prof. K. Koch. 39. Hofrat Hüttie, Berl : . . 2%, „iss, Mark, 40. Wirkl. Geh. Rath Dr. Sulzer, Berlin . . . ,„.. > z 41. Prof. Dr. Seelig, Kiel. er = 42. as f- Be E. v. Regel, Wirkl Geh. Staatsrath, Exceil, "Direktor bot. Gartens in St. Pet rsburg, durch OÖ. He 'inrich in Gotha 10,— „ i 0 43 Lowi Schiebler, Hofheferant, Celle b2 44, Graf Schulenburg-Wolfsburg . A eu en 0, # 45. Geh. Ober-Reg.-Rath Heyder, Berlin, a. für sie ee ee . für Herrn Kommerzienrath Benary | in Erfurt . . . 50,— r 46. Gartenbau- Gesellschaft i in Der Mm, er 47. Gartenbau-Verein in Danz rg ie Ming u ie Hierzu laut age Abrechnung = je u “ : Summa 1634,49 Mark. Viertes Verzeichniss. Die auf dem Pomologenkongress in Würzburg eingenommenen Beiträge. BR BEINE, DB. na er un, ui 49. H. Ohrt, en ers ee a en 50. Direktor Stoll, re tee en Gö the, ee: ae ee ee 52. Ritter, Ober; ee 58. Rob, Gernhard, Erfurt ee i BE - ne A 54. L. Kaiser, Mü 15,— '„ 55. v. Eifner, General-Direktor der Kel. Hofgarten in München . 2 2 56. Altmaun, Hofgärtner, Ansbach. € B = 57. Eichler, Hotgärt-er, — ae Kr er 58. Pr Fauc AR ' m ie . . - - . a. ea .. . ,— Er} 59. in Serum. Dose 60. C. Hartmana, en ug. a _ Summa 1750,49 Mark. Berlin 80 .—.. nr kitet Das Comite, u A weitere gütige Einsinäungmn: Cy Herrn ‚Baumschulbesitzer Späth, en —_ 480 — 7. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garten- baues. S. 433. (Ausgestellte ee etc. Zin aille-Etiquetten für Pflanzen. Erbse inbur; nd Duchess of Ed Verti uburg rtilgu der Erdflöhe. Lecanium betulae L. an einem Birkenzweige. Vertilgung der Melonen- und Gurkenspinne. Ursache der Durchlöcherung der Blätter bei Obstbäumen. u ee für jüngere Gärtner.) — Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde B Berlins am 6. August 1880. S. 136. en und ehe der Pfianzen.) — I llgemeine Ver- sammlung deu logen und. Obstzü ü ffnung. Ueber die Zielpunkte und die weitere A en Ba deutschen Pomologen - Vereins. Geographie der Obsts im Königreich aiern ehung C e. General- Versam Bes — er Tafel "vn s — Dr pert, Au m botanische T- u Erue 5 457. — Rudolph Temple, Der Erdfloh und seine ae 5.459. — Koopmann, Das Bluten des Eschen-A \ . — Chr. Hoser, Der Frostschaden an den Bäumen der un- teren Neckargegend. S. 466, — Behinderung der Pflanzen- Ausfuhr 0. nach Oesterreich. $. 470. — Haussknecht, hus Toxieodendron, der Giftsumach, ein Bürger der Flora Weimars. SAU eur Geschichte der Insel Scharfenberg. $. 473. Eigen, den troleum - Heiz - Apparaten. 8.475. — Hauptpr preise bei og Würzburger Ansetellung: S. 475. — Vermischte 8. aa Eikeratir. S. 4 ge- angene Preisverzeichnisse. $. es und Viertes Verzeichnie der BEhlc Beiträge zum Grabdainal.. a ook K. Koch. S. Die nächste ee des Vereins zur Beförderung des Gartenbanes findet statt am Mitt ach an 27. Oktober, Abends 6 Uhr, und zwar im neuen Lokal, dem grossen Auditorium des Ver. landw. Lähr- Inktitute und Museums, enstrasse 42, 2 Treppen Eingang von der ee des Gebäudes Portal N. ages ung. 1. Bericht über die IX. mfe arte deutscher Pomologen und Obst- züchter in Würzburg. Vorführung eines verbesserten Niveaumeters von Herrn Baumeister 0 Vorlage der mit verschiedenen Düngern kultivirten Runkelrüben aus der Kgl. rege stalt. Die enge Ges Um alklreichen Besich wird gebeten. er = Die nächste Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde £ Berlins findet statt am ers kr einigen . — 7% Uhr i en Armin lan {ommandantens! 5; BOUBIERONTIN Ne Vereines zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preussischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General-Sekretär des Vereins, Custos des Kgl. landw. Museums, a. o. Professor an der Universität. des d. Ver. z. Bef.d.Gart.: Adresse d. Schatzmeisters, Rentier ER Berlin N., Invalidenstr. 42. Berlin S., Alexandrinenstr, Preis der Monatsschrift pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen pro gespaltene Petitzeile oder deren Raum 30 Pf., für Mitglieder ine Vereins zur Beförderung des Gartenbaues nur = Hälfte. Rabatt bei er Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 pCt., bei 12maliger 20 Annahme in der Expedition ae Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. 42. No. 11. Berlin, im November 1880. 638. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den königl. Preuss. Staaten. Verhandelt Berlin, den 29. September 1880. Das Protokoll der vorigen Sitzung hatte ausgelegen und wur- den Einwendungen dagegen nicht erhoben. I. Zu wirklichen Mitgliedern wurden vorgeschlagen: | 1. Herr Handelsgärtner H. Hamann in Bornstedt b. Potsdam. 2. „. Baumschulbesitzer Kleinwächter in Potsdam. I. Der Direktor theilte das Ableben des Herrn Hallensleben, unseres langjährigen Mitgliedes, mit. Il. Herr A. W. Eichler sprach über die im bokan Gärten blühende Arisaema Hildebrandtii Engl. sowie über Dieentra, nd legte Photographien der im botan. Garten blühenden Dasylirien vor. Herr Bouch& fügte hinsichtlich Dasylirion acrotiche hinzu, dass der hiesige botanische Garten durch Schiede & Deppe u 1830. die ersten Samen dieser Pflanze und des Dasylirion longi- = : “.; Bl: a aus Mexiko erhalten habe, von r denen . dann. Junge ee | BET, ©... naeh -Kew und an andere botanische Gärten abgegeben wurden, so dass wohl alle grössesten Exemplare in Europa aus dem hiesigen Garten stammen. Die merkwürdige Umwandlung der Geschlechter bei Dasylirion kann Herr Bouch& bestimmt verbürgen; er hat sie zweimal be- obachtet. Nachdem alle grossen Exemplare des hiesigen Gartens nach und nach Blüthenschafte mit männlichen Blüthen getragen hat- ten, und 1 Jahr aufbewahrte Pollen zur Befruchtung einer weiblich blühenden Pflanze des Herrn Hofbuchdrucker Hänel in Magdeburg mit gutem Erfolge benutzt werden konnten, blühete einige Jahre später hier ein Exemplar mit weiblichen Blüthen. Ob nun die jetzt ? blühende Pflanze dieselbe ist, vermag Redner nicht zu sagen. Eine ähnliche Umkehrung der Geschlechter sah Herr Bouche vor Kurzem auch bei Helmia cordata Kunth (Diosco- rea cordata), die er aus Bonn als Knollen mitbrachte. Im s . vorigen Jahre blühten 2 männliche und 1 weibliche Pflanze, in die- u sem Jahre blühte die letztere männlich. — Mereurialis ambigua, Se wohl nur eine Varietät von M. annua, hat männliche und weibliche Blüthen, während bei M. annua die Geschlechter geschieden sind, Aber auch bei weiblichen Exemplaren der letzteren bildeten sich im botanischen Garten, als sie ganz isolirt ee wurden, einzelne ' männliche Blüthen aus. \ IV. Ausgestellt waren aus dem botanischen Garten eine reiche Fülle schön blühender Herbstpflanzen. Besondere Aufmerk- samkeit lenkt Herr Bouch& auf Coreopsis aristosa Michx. aus Nord-Amerika, welche Pflanze s. Z. im ersten Jahr erst sehr spät blühete und gar keine Samen reifte, im zweiten Jahr, wo sie bereits im Februar ausgesäet wurde, im Dezember reife Samen ; brachte, ‚allmählich sieh aber dadurch, dass sie im Topfe kultivirt und etwas knapp gehalten wurde, so akkomodirte, dass sie jetzt | bereits. im. Jah zeife Re produzirte. Redner verwies hierauf Br: und. erinnerte nochmals du dass, sobald. rn S — 483° — men zu sorgen. Daher so oft die Erscheinung, dass ein alter Baum, wie die Obstzüchter sagen, „sich todt trägt“. Coreopsis aristosa ist eine empfehlenswerthe Pflanze auf hohen Blattpflanzen- gruppen, sie erreicht eine Höhe von 2 m, blüht leuchtend gelb und ist, da sie selbst gegen 3 bis 4 Gr. Kälte nicht empfindlich ist, für Herbstbeete sehr geeignet. Ophiopogon Jaburan Lodd., eine reizende Smilaceae aus Japan, die sich wohl für Handelsgärtner eignen dürfte, da sie mit ihrem weissen Blüthenstande an Maiblumen erinnert. Leider sind die Blüthen geruchlos, aber für Bindereien gewiss gut zu benutzen. Acacia platyphylla (Aut.?), deren Zweige geflügelt sind, blüht von jetzt bis Januar. Fuchsia proeumbens (Aut.?), vor einigen Salren in Erfurt zuerst ausgestellt, ist eine niedliche Ampelpflanze, die Blüthen sind klein, unansehnlich, gelbgrün; Früchte so gross wie amerikanische Preisselbeeren, hellroth. Ardisia Wallichi D. C., Ost-Indien, baut sich hübsch, hat lederartige, dunkelgrüne Blätter, wird nicht allzu gross, blüht schon im 2. oder 3. Jahre weiss in kleinen Trauben, trägt aber keine rothe, sondern schwarze Früchte; als Zimmerpflanze scheint sie sehr dauerhaft. Loasa hispida L. (L. ambrosiaefolia Juss.), deren Samen Herr Dr. Urban, Adjunkt am Berliner botanischen Garten, über- geben, stammt aus Peru; Blüthen, welche sehr reichlich bis Dezem- ber erscheinen, gelb. Roezlia regia Bahlsen, eine Pflanze, die s. Z. viel Aufsehen machte und vom Handelsgärtner Bahlsen in Erfurt Roezl zu Ehren benannt wurde, während v. Jacobi sie Foureroya Roezlii nannte. ' Der ea. 2 m hohe Schaft trägt grünliche Blüthen, die etwas denen einer Yueca ähneln. Die Pflanze scheint noch nicht abgebildet und. dürfte wohl zum ersten Mal blühen. V. Herr Dr. Tschaplowitz aus Priekäee hielt hierauf. einen Vortrag über Gewächshäuser, der nebst den ausführlichen Bemer- _ kungen des Herrn Bou ehe zu Astanelbra besonders abgedruckt werden wird. VL Ihm ie Herr Joseph Klar a are z = Sr Anlage und Unterhaltung des Gartenrasens; auch dieser Vorteg wird besonders abgedruckt werden. (Vergl. S. 503.) Herr Wredow erklärte das von Herrn Klar empfohlene Jäten des Rasens für überflüssig, ja bei trockenem Wetter für schädlich, da die Sonne die geloekerten Gräser verbrennt. Nach häufigem Mähen des Rasens verschwinden die Unkräuter von selbst. Die Herren Sulzer, Brasch und Brandt waren aber nicht seiner Meinung und wiesen darauf hin, dass man ohne Jäten Plan- tago, Bellis, Leontodon ete. nicht vertilgen könne. Herr Wittmack theilte mit, dass Herr Lubatsch in Zossen eine Anzahl vortrefflicher Gurken, sowie Petersilienwurzeln und Blu- menkohl zur heutigen Versammlung bestimmt hatte, die aber im landwirthschaftlichen Museum abgegeben waren. Ausser der ge- wöhnlichen Aalgurke zieht Herr Lubatsch 1) eine von ihm ver- besserte Schlangengurke, sowie 2) eine eigene Kreuzung zwischen verbesserter Schlangengurke und Chinesischer Gurke, und desgl. 3) zwischen Aalgurke und Chinesischer Gurke. Nr. 1 war 40 cm lang, Nr. 2 47 em, Nr. 3 49 cm. Zum Salat ist die verbesserte Sehlangengurke am EEE EI Von allen erwähnten Sorten ist Herr Lubatsch bereit, kleine Portionen zum Selbstkostenpreise abzugeben. © Der Ertrag seiner Gurken war ein ausserordentlich hoher, was er ‚Herr Lubatsch dem starken Düngen mit Stassfurter Kalisalz zu- sehreibt. Auch der Blumenkohl war in Folge dieser Düngung vor- züglich gerathen. VIE In Bezug auf die Sperrung der österreichischen Grenze für. Pflanzen, deren Wurzeln mit Erde behaftet, eine Maassregel, die seit dem 18. ‚September auf Grund des $ 3 der internationalen Reblaus-Konvention zu Bern von 1878 erfolgt ist und unsern Ex-- Bier mach nee _. schädigt, ist, wie Herr Wittmack 6 FR ee en Ne KL Kl Fra De 2 —_ 45 — Herr Wittmack legte hierauf einen Pfirsich und eine Wein- traube (Diamant-Gutedel) aus dem Garten des Landschafts-Direktors Albrecht auf Suzemin bei Preuss.-Stargardt vor, welche einen ent- sprechenden Beweis dafür lieferten, welch treffliches Obst auch in Westpreussen am Spalier gezogen werden kann. Die beiden Früchte ar ER RE E% waren nicht etwa besonders ausgelesen, sondern zahlreiche ähnliche hatte Referent am Spalier daselbst gesehen. Herr Bouch& wies darauf hin, dass in diesem Jahre der Wein- stock, obwohl er erst Mitte Juni (im botanischen Garten) geblüht, ausserordentlich früh seine Früchte gereift, da er schon vor 14 Ta- gen reife Trauben vom frühen Leipziger schneiden konnte. VII. Aus Anlass des Aufrufes vom Obst- und Gartenbau- Verein der sächsischen Oberlausitz zu Zittau beschloss die Ver- sammlung, den durch die Ueberschwemmungen im südöstlichen Theile der sächsischen Oberlausitz Geschädigten einen Beitrag von 150 Mark zu gewähren. IV. Bezüglich des Hülfsunterrichts wurde bekannt gemacht, dass derselbe am Montag, den 18. Oktober, im Gebäude des ver- einigten landw. Lehrinstituts und Museums beginnen werde. Die nächste sul findet am 27. Oktober daselbst statt. u. (gez.) RE ., Wittmack. IX. AMERIREANE Versammlung deutscher Pomologer und Obstzüchter in Würzburg vom 7. bis 10. Oktober 1880, verbunden mit einer Ausstellang, (Fortsetzung.) Herr Schüle (Fortsetzung): Die angezogenen Wildlinge müssen erst im 2 Jahre veredelt werden; die beste Veredelungsart ist das Okuliren, und zwar auf 2 Augen. Man hat dann grössere Sicherheit des Gelingens, kann : eine Auswahl unter diesen beiden Zweigen treffen und im nächsten | Jahr das eine Reis, welches weggeschnitten wird, zu weiteren Ver- _ ede elungen benutzen. Bezüglich der Erziehung empfiehlt Redner 2 die eg ech die unteren eng sind Tas u. lassen, als die oberen. Die Kronen- oder Zwischenveredelung wird vom Redner sehr empfohlen; für Pflaumen eignen sich dazu: Italie- nische Zwetsche, Wagenstädter Pflaume, Washington-Pflaume, Lucas’ Königspflaume, Admiral Rigny, Prince of Wales, In der sehr lebhaften Diskussion waren mehrere Redner mit der Ansicht des Redners, dass beim Rigolen der gute Boden nicht nach unten kommen solle, nicht einverstanden. Herr Dr. Stoll-Kloster-Neuburg empfahl als schnellwüchsigste Pflaume zu Unterlagen die „Schöne von Löwen“. Herr Stoll ist ferner gegen das Längerlassen der unteren Triebe, da die an ihnen befind- lichen Blätter doch nicht den Stamm, sondern nur den Seitentrieb verdicken. 3, Sitzung, Freitag, den 8. Oktober. Vom Gartenbau- Verein für Hamburg, Altona und Umgegend ist eine goldene Me- | daille als Preis gestiftet und eine Einladung ergangen, 1883 die # Pomologen - Versamlung in Hamburg abzuhalten. Dem Ansuchen des deutschen Gärtner-Verbandes, sich an einer Petition betrefis Abänderung der Berner Reblaus-Konvention zu betheiligen, wird bei der Schwierigkeit der Frage und der Kürze der Zeit keine Folge gegeben, den Einzelnen aber überlassen, in einer besonderen Kon- Er ferenz eine solche zu unterzeichnen. es = Da Herr Hofrath v. Sachs verhindert war, seinen Vortrag zu ir halten, so folgt der Vortrag (Nr. 4) des Herrn Prof. Seelig - Kiel: „Ueber den Werth der Gewinnung neuer Obstsorten“, dem reicher Beifall folgte. Der Vortragende legte Gewicht darauf, dass, wenngleich viele neue Obstsorten entständen, man doch nicht dies so sehr verwerfen dürfe, es fehle z. B. noch an guten Frühäpfeln, an guten späten Winterbirnen ete., es liessen sich auch noch man- cherlei Geschmacksvariationen erziehen. Man müsse aber nicht, wie bisher, Alles dem Zufall überlassen, sondern mit Verständniss züch- e ten, ähnlich wie dies der Thierzüchter thut und wie es auch auf ” = est teht, Mittel dazu sind: 1) die Zuchtwahl, 2) die Kreuzung. Iner ‚referirt ausführlich, wie es ihm gelungen sei, durch Zucht- | früh. gruetrüchtign englische Stachelbeeren auch i im dem Gebiete der Blumenkultur, sowie neuerdings bei der Weinkultur o | — 487 — Herr Kreis-Wandergärtner Schmitt-Würzburg referirte über die Frage (Nr. 13): „Sollte nicht eine permanente Prüfungs- Kommission zur Beurtheilung neu eingeführter Obstsorten, welche jährlich zusammenzutreten hätte, eingeführt werden?“ und empfahl die Einsetzung einer solchen. Nach einer längeren Diskussion, in der man über die Modali- täten der Ausführung sehr auseinander ging und theils der freien Vereinigung, theils den pomologischen Instituten die Ausführung überlassen wollte, während Herr Späth und Herr Med.-Rath Engel- brecht der Ansicht waren, dass man sich gegen die Ueberfluthung mit neuen Sorten doch nicht schützen könne und jeder Interessent genug Gelegenheit habe, die besten neuen Sorten zu prüfen, ward die Sache dem neuen Vorstande überlassen. 4. Sitzung, Sonnabend, den 9, Oktober. Herr Professor Seelig referirt über die Frage (Nr. 6): „Welche Erfahrungen sind über die Einwirkungen des Frostes auf die Obstbäume in den ver- schiedenen Gegenden Deutschlands gemacht worden?* Redner ver- weist wegen Kürze der Zeit auf die soeben in dem Vereinsblatt des deutschen Pomologen-Vereins $. 105 veröffentlichten Tabellen: „Die Frostschäden an den Obstbäumen im Winter 1879—80 und im Mai 1880“, die zur Vertheilung gelangen. Es ergiebt sich aus densel- ben, dass der Frost im südwestlichen Deutschland am stärksten war und nach der Meeresküste hin wie gegen Osten abnahm, ferner dass er in niedrigen Lagen stärker auftrat, als auf der Höhe. Ebenso war der Schaden da am grössten, wo das Holz nicht reif geworden. Hierauf referirte Herr Direktor Dr, Lucas über die Frage (Nr. 5): „Welche Vorbeugungsmittel kann die Obstkultur gegen starke Winterfröste und deren Nachtheile anwenden?“ und: „Was hat der Baumzüchter zu thun, um eingetretene Frostschäden nach Möglichkeit in ihrer Wirkung weniger nachtheilig und auch theil- weise unschädlich zu machen?“ Derselbe empfahl als Vorbeugungs- mittel: 1) die Erde um die Bäume zu lockern, um so Luft in den Boden zu bringen, die das Eindringen der Kälte hindert; 2) die Bäume an der Ostseite mit Schilf oder Tannenreisig (nicht Stroh) | 2 ade damit die starke Erkältung des Stammes, die ein Zu- E menziehen der äusseren Rinde und damit ein Zerdrücken der s tfi en nden Zellen unter der Denen ee: werde; = a 3) die Bäume mit Kalk, dem, um ihm bessere Bindekraft zu geben, etwas Blut zugesetzt werden kann, zu bestreichen, weil dadurch die nachtheilige Erwärmung der Stämme an der Südseite verhindert wird; 4) die Bäume im Herbst zu entblättern; 5) die zu dichten Kronen im Herbst auszulichten, um eine bessere Reife des Holzes zu erzielen, die Wunden aber gut zu verstreichen. Junge Bäum- chen müssen durch Anhäufeln der Erde an den Wurzeln geschützt werden; eingeschlagene Bäume sind hinter einer Mauer etc. im Schat- ten zu lagern. Als Heilmittel wurde gerathen, die erfrorenen Stellen der Rinde auszuschneiden und mit kaltflüssigem Baumwachs oder mit sog. Baummörtel (Rindermist und Haare) zu verstreichen. Auch. grössere Bäume können so behandelt werden, dann ist aber die Krone stark zurück zu schneiden. Endlich hat auch das Schröpfen (Einritzen der Rinde) gute Dienste gethan. Mehrere der Anwesenden bestätigten die Zweckmässigkeit des einen oder anderen der vorgeschlagenen Mittel; Einer bemerkt aber, dass bei ihm Bäume, die im Schatten eingeschlagen waren, doch ‚erfroren seien. i 5. und letzte se. Sonntag, den 10. Oktober. Der Vorsitzende macht auf die ausliegenden Probehefte der neuen Zeit- schrift „Deutscher Garten“, Redakteur Dr. Carl Bolle, Verlag von e Wiegandt, Hempel & Parey, Berlin, aufmerksam. Ä Herr Hofgärtuer Noack - Bessungen hält hierauf den Vortrag > Kr. 6): „Ueber die Düngung der Obstbäume“, und betont, dass Stickstoff besonders den Wuchs, Kali und Phosphorsäure da- gegen. Blüthenansatz, Zuckerreichthum der Früchte und Reife des Holzes befördern . RETRIER ER müssen daher stickstoffreiche Dünger, # sthumsperiode (eich je im Direkt _ zu üppig wachsende Kali und Phosphorsäure erhalten. Ein laches Unterbringen des Düngers ist, namentlich wenn der Boden nochmit Feldfrüchten bestellt ist, nicht rathsam, am besten ist bei Bäumen iger. Dünger, und zwar am vortheilhaftesten während der, en IRRE N ne a DR ESTER Be RR Se EN WANN EA TREE BR AAN AL Bee 2 En TER Fa SE EEE AR LEN A Ne Me Bean a. a 8 a fe s u WE 1880 S. 98), und hielt hierauf einen sehr interessanten Vortrag über eine weitere Ursache des Krebses der Apfelbäume, Während Redner früher nur den Frost als Ursache des Krebses angesprochen, hat er jetzt gefunden, dass auch ein Pilz (Nectria di- tissima) ihn veranlassen kann*), und da dieser Pilz auch eine Form des Buchenkrebses (nach Hartig) erzeugt, so ist es Redner wahr- scheinlich, dass einst unsere Obstbäume von den Buchen aus infizirt wurden. Aussaaten von Sporen (Conidien) der Nectria erzeugten bei Herrn Göthe auf gesunden Bäumen den Krebs, ebenso bewirkten Schlauchsporen der Nectria, von Buchen entnommen, krebsartige Erscheinungen an Obstbäumen. Herr ‚Dr. Stoll ist gegenüber Herrn Direktor Göthe noch jetzt der Meinung, dass unter Umständen auch die Blutlaus krebs- artige Geschwülste veranlasse. Die nationale Gartenbau-Ausstellung in Brüssel im Juli 1880. Vom Königl. Gartenbau-Direktor Gaerdt. (Schluss.) # Bei Spezifizirung der Namen soll Abstand genommen werden von jeder streng wissenschaftlichen Klassifizirung, sowie von einer alphabetischen Reihenfolge der Gattungen. So weit für angemessen erachtet, sollen nur die grösseren Familien und Gattungen zusammen- gestellt bleiben. | Wir beginnen mit den Aroideen. Neuere Einführungen: An- thurium Andreanum. Eine Sensationspflanze aus Kolumbien; übertrifft, wie man hofft, das drei Jahrzehnte hindurch den Platz behauptende A. Scherzerianum, Von staudigem Wuchse; Blattstiel schlank, aufrecht eylindrisch, an der Spitze ein länglich herzförmiges Blatt von lederartiger Textur und dunkelgrüner Farbe tragend; Blu- _ menstiel aufrecht, länger als der Blattstiel, endet in einen zurück- e : gebogenen Blüthenkolben von etwa 8 em Länge und der Dicke einer 9) Herr Göthe brachte die erste Mittheilung über seine © Entdeckung in : _ unserer Zeitschrift u S er .D. Red. 400. Federpose, an seiner Basis elfenbeinweiss und grünlich, an der Spitze umgebogen; Blüthenscheide von fester, lederartiger Textur, rundlich, fast wie zerknittert erscheinend, von brillanter, intensiv scharlach- rother Farbe; sie soll nach Andr& einen Durchmesser von 10 em erreichen und sich, wie A. Scherzerianum, längere! Zeit} frisch er- halten. Anthurium Veitchi, A. Waroguianum, Alocasia Johnstoni, A. Thibautiana, Colocasia Wallisi aus Nen - Granada, C. Neo- Guineensis, Amorphophallus La Peyrei von den Seychellen, Dieffen- bachia Leopoldi, D. illustris, D. Wallisi, D, amoena, Philodendron Wallisi aus Süd-Amerika, Pothos eelatocanlis. Als durch Grösse, Effekt und Kulturzustand sich auszeichnende Exemplare sind zu nennen: Anthurium angustifolium, A. Keteleeri, A. trilobum, A. regale, A. Hookeri, A. metallicum, A. magnificum, Alocasia zebrina, A. gigantea, Colocasia Mafafla, C. argyroneura, Dieffenbachia lati-maculata, D. princeps, D. amabilis, D. Parlatori, D. marmorata, D. Bowmanni, D. splendens, Philodendron Melinoni, Ph. gloriosum, Ph. Sellowianum, Ph. Schottianum, Ph. crassifolium, Phyllotaenium Lindeni, eine Pflanze von grossen Dimensionen, Pothos aureo-maculatum, Caladium, knollenartige, mit einziehenden Blättern. © Empfehlenswerthe Spielarten: Adam, Albert Edward, Barillet, Bouillard, Due de Nassau, Leplay, Mad. Andrieux, Meyerbeer, Prin- zess Alexander. . Palmen, neuere: Calyptronoma Schwartzi, Geonoma Gardneri, G. graeilis, G, Martiana, @. Porteana, Kentia Rodobecki, K. trian- gularis, K. Mooreana, K. glauea, K. Luciana, K. elegans, K, ” van Houttei, K. Wendlandi, Pinanga Veitchi. | a: Palmen, durch Schönheit der Exemplare und dekorativen Cha- er ‚rakter sich auszeichnend: Geonoma Sehottiana, Kentia maerocarpa, K. Kotschoubeja, K. Woweri, K, Canterburyana, K. robusta, K. ru- pieola, K. australis, Bactris Binotii, Pritchardia macrocarpa, Livi- stonia Hoggii, Cocos Weddeleana, Areca Baueri, A. Balmoreana, A. sapida, Thrinax graminifolia. | Cyeadeen, neuere: Encephalartos Katzeri. RE | Cyeadeen in prachtvollen Exemplaren: E phalartos van Geerti, ‚Vroomei, E. Caffer, E. cornuta, Cyeas eireinnalis, C. Verschaffelti, a Bromeliaceen, neuere: Caraguata cardinalis, Massangea Lin- deni, M. musaica, Chevalliera Veitchi, Caraguata van Volxemi. Durch Blüthenstand, Kultur und Habitus [sich auszeichnende Arten: Aechmea fulgens, A. Maria Regina, A. discolor, A, specta- bilis, Ananassa sativa fol. variegata, Bromelia Benoti (Caratas Mo- relli), dekorative Spezies, Bilbergia rhodoeyanea, Canistrum ebur- neum, Canistrum aurantiacum, Encholirion corallinum, E. xoseum, E. Youngi, Hechtea Verschaffelti, Blätter von interessanter braun- rother Farbe, H. Besseriana, Nidularium fulgens, N. Meyendorfi, N. splendens, N, Prinzess, Tillandsia tesselata in mehreren Varietäten und Exemplaren von ausserordentlicher Grösse, Vriesia Glaziovana, V. Hilligeriana, beide Spezies mit grossen, fast 1 m langen Blät- tern, effektvolle Solitairpflanzen, V. brachystachys. = Orchideen: Es zeichneten sich aus als Musterexemplare wie durch Blüthenreichthum: Anguloa Clowesiana, A. Ruckeri, Bollea coelestis, Cypripedium Roezlii, ein Exemplar von seltener Grösse und Blüthenreichthum, C. Parishi, C. Stonei, Epidendron prismato- carpum, Masdevallia Harryana, M. Veitchi, Odontoglossum Alexan- drae, 0. Sehlipperianum, O. Pescatori, Oneidium erispum, O0. ma- eranthum, ©. Phalaenopsis, 0. Lüddemanni, Vanda Lowii, Exem- plare mit sechs, reich mit Blumen garnirten Stielen. Die beliebte Familie der Farne war durch eine grosse Anzahl sowohl an Gattungen wie an Arten von dem höchsten Baumfarn ' bis zum zierlichen Frauenhaar herab vertreten. Es sollen auch hier nur diejenigen genannt werden, die zu den charakteristischen Formen gehören und ausserdem sich durch treffliche Kultur auszeichneten; dahin gehörten aus der Gruppe der Baumfarne: Alsophila eontami- nans, A. paraguayensis, Cibotium regale, C. princeps, C. Moorei, eine noch seltene Art, Cyathea Burkei, C. dealbata, C. Dregei, C. Gardneri, Lomaria eycadaefolia, Angiopteris ereeta, A, Verschaffelti, Marattia. eicutaefolia. | = Neuere strauchartig wachsende Farne: Adiantum celebense, A. Williamsi, A. Bausi, A. medullaris, A. Legrandi, Asplenium pa- leaceum, A. arboreum, Gleichenia rupestris glaucescens, Mierolepis 0. Ferne te hirta eristata, Nephrolepis molle elegans variegata, Pteris serrulata s Be ee ng » Kulturpflanzen von ansserordentlicher Vollkommenheit: = RK: Stern, A logankiniine, | ve Von den in Gefässen gepflegten, zu den Glashauspflanzen g- — 412 — Adiantum Farleyense, A. Sanctae Catherinae, A. gracillimum, A. Henslowianum, A. eardiochlaena, Acrostychum squarrosum, Athyrium Filix femina eristata ramosa, Aspidium Gimmingi, Asplenium Fabia- num, Blechnum Engelmanni, Dennstädtia davallioides Youngi, Blech- num oceidentalis, Cheilanthes radiata, Davallia tenuifolia strieta, ‚ D. platyphylla, D. Mooreana. Die grösste Anerkennung verdienen ‚die ausgestellten vorzüglichen Exemplare der Gattung Gleichenia, wie G. diehotoma, G. rupestris glauca, 6. semi-vestata, G. flabellata, Lastraea eristata variegata, Lomaria disseeta bipinnatifida, L. Clay- toniana, Neotopteris australasica mit ca. 1% m langen, effekt- vollen Wedeln, Nephrolepis Duff, N ephrodium molle eristata, No- tochlaena sinuata, Pteris flabellata, P. serrulata erispa elegans, P. serrulata crispa graeilis, Platycerium Hilli, P, Willinki, P. grande, Stenochlaena Meyeriana. | Aus der interessanten Sippe der Schlauchgewächse oder, wie in neuerer Zeit benannt, „die fleischfressenden Pflanzen“ ‚ waren die vorzüglichsten Repräsentanten gestellt. So z. B. Darlingtonia cali- forniea, deren Schläuche ca. 36 cm Länge hatten. Ferner Sarra- cenia Chelsoni, S. cıispa, S. Drummondi alba, S. maxima, S. ornata, Drosera dichotoma rubra, N epenthes ampullacea vittata, N. Chel- son, N. Courti, N. Sedoni, N. maculata, N. Rafflesiana. Aus der Familie der Araliaceen, von denen die Mehrzahl der Arten des eleganten Wuchses und der Zierlichkeit der Blätter wegen zu den beliebtesten Ziergewächsen gehören, erschienen als neue Ein- führungen: Aralia Gemma, A. Chabrieri, A. Ambroyensis (wohl am- boinensis), A. poueindens, A. reginae, A. Guilfoylei monstrosa, Als Pracht- Exemplare liessen sich sehen: Aralia spectabilis, ; hörigen Coniferen erregte unstrei Re Ei ab Ra, er Pe a BR a ar a Ra ee — 493 — Croton magnoliaefolium, €. Nevilliae, C. Fordi, C. Comte de Ger- miny, C. Williamsi, C. Prince of Wales, C, Massangeana, C. Ber- gemanni, ©. Truffautiana, C. Carteri. Nächst der oben genannten Gattung behauptet das Feld noch immer als Blattpflanze die Gattung Draeaena. Auch sie bereichert sich alljährlich, tbeils durch Importirungen, theils durch Züchtungen neuer Spielarten in den europäischen Gärten selbst, Zu den in den letzten Jahren hinzugekommenen gehören: Dracaena Lindeni, D. Veitchi fol, aureo-variegata, D. Regis, D. neocaledonica, D. Prinzess Marguerite. In schöner Kultur waren zu sehen: Dracaena impe- rialis, D. luteseens, D. latifolia, D. jaspidea, D. vestalis, D. Krausi, D. Hendersoni, D. eburnea, D.: grandis, D. Robinsoni, D. Hilberti, D. Goldieana. Diese merkwürdig gezeichnete Art ist in der That auch efiektvoll, wenn sich, wie es hier vielfach geschehen war, eine Anzahl von Exemplaren in einem Gefäss vereint befinden. > Eine andere, besonders der farbigen Blätter wegen beliebte, zu vielfachen dekorativen Zwecken dienende Pflanze, der bekannte Co- ‚leus, hatte ebenfalls Vertretung. Durch lebhaftes Kolorit und Blatt- formation zeichneten sich aus: Coleus Lord Talmouth, C. Arlequin, 6. Ernst Benary, ©. Richard Larios, B. Kentish fire. In den Einführungen der Marantaceen scheint ein Stillstand eingetreten zu sein, wenigstens waren neuere Spezies, welche den bekannten Arten an Schönheit gleich kämen, nicht vorhanden. Da- ® gegen waren die Kulturpflanzen dieser Familie. von vortrefllicker Beschaffenheit. In diesem Gebiete ist ganz besonders hervorzuheben “ die Sammlung der Madame Legrelle-Dhanis, bestehend aus einem * Sortiment von 25 Arten. Unter diesen befanden sich in grösterr Vollkommenheit: Maranta splendens, M. Oppenheimi, M. Massan- in geana, M. Makoyana, M. Kerkhoveana. ee Die an Spezies wie an er reiche Gattung Begonia hatte, wie schon erwähnt, l En Zu den markirtesten, von Ai en Rex aitimmehden Spiel- arten gehören B. Fiemee, B. Marguerite, B. Mad. Lequesne, B. An- daleuse, B. Dia: nant >», Bodolia, B. fulva, B. ‚graeilis perfeeta, B. as Lueretia, B. Mad. r Bleu, B. Seeretair Kegeljan, B, Seeretair Morren. Begonien, ‚ante ine ee | — 494 — sition für die Blumistik, hatten viel des Interessanten und Neuen aufzuweisen. Einen Anziehungspunkt bildeten die mit gefüllten Blumen. Die auffälligsten Erscheinungen darunter sind: B. Prinzess Stephanie, gelblich-weiss, stark gefüllt, gross, B. Prinz Rudolph, rosa, stark gefüllt, B. Independance national, roth, stark gefüllt, B. Louis de Smeet, herrliches Roth, stark gefüllt, B. Madame Morren, B. althaeaefolia, B. paeoniaeflora, B. Madame van Houtte. Von den Gesneriaceen, die in Belgien besonders in dem Eta- blissement des Herrn van Houtte mit Sorgfalt gepflegt werden, waren als Repräsentanten ausgestellt ein bedeutendes Sortiment Gloxinien, die sich sowohl durch Farbenzeichnung der Blumen wie durch Reichhaltigkeit der Blüthen auszeichneten. Aus der Familie der Melastomaceen waren die Gattungen Bertolonia und Sonerilla zum Turnier erschienen; beide Gattungen, ihrer punktirten Blätter wegen beliebte Warmhauspflanzen. Als die vorzüglichsten Bertolonien sind zu nennen: B.Killischi, B. van Houttei, B. Disraeli, B. Mirandaei. Von den Sonerilla zeichneten sich aus: S. marmorata, S. Madame Andre, S. Madame Vietor Alesch. Die Pelargonien, sowohl aus der Gruppe der grossblumigen (auch wohl Englische oder Odier’sche genannt) wie aus der Gruppe der Scarlet entsprachen allen blumistischen Anforderungen in Bezug auf Grösse und Kolorit der Blumen wie in Bezug der musterhaften Kultur der Exemplare, Unter den grossblumigen Sorten prangten folgende Namen: P. Ma Gloire, P. Marie Lemoine, P, Belle Bauae- sienne, P. Bixtus, Garibaldi, P. Queen Victoria. ‚Von den Scarlet-Pelargonien brillirten: P. La Fee aux Roses, rosa, gefüllt, P. Chambraloni, rosa, gefüllt, P. Madame van Houtte, Tosa, N: P. Joinville, einfach, leuchtend roth, P. Grosspapa, big. | Die, Finle der Agaven hatten alle ER Wohlgefallen zu Anden an den tadelfreien, gesunden Exemplaren, denen weder eine ap noch auf den Bien ae eine ran sichtbar ns = 2 0 = Belehrung auch viele vereinzelte Glieder anderer Familien bei, wie 2. B. Artocarpus ignea, A. imperialis , Theophrasta imperialis, die ihrer herrlichen Blätter wegen stets werthvolle Warmhauspflanzen sind. Ferner Eugenia Glaziouana, eine noch neue Art mit schöner Belaubung, Urenia palmata, Artanthe magnifica, Cochliostemma Ja- cobiana, Davidsonia pruriens, Pandanus Pancheri. Als durch hübsche Blattzeichnung empfehlenswerth sind zu er- wähnen: Fieus -Parcelli, Aphelandra faseiata, A. argentea, Phalan- gium lineare quadricolor, Junceus zebrina, Tradeseantia multieolor Mad. Lequesne, Yucca gloriosa media striata, Eulalia Japonica ze- brina, Bonapartea gracilis, Solitärpflanze, Crinum Makoyanum, eine der interessantesten Pflanzen, deren Blüthenschaft über 1 m hoch wird, Blumen weiss, rosa angehaucht, gross, von langer Dauer, eine Eigen- schaft, die anderen Arten dieser Gattung abgeht, Dipladenia ama- bilis, reich mit rosafarbigen Blumen bedeckt, eine alte, bekannte Art aus der Familie der Apocyneen, die wohl verdient, mehr ange- zogen zu werden. Peperomia resedaeflora. Die Spitze des ea. 30 cm hohen Sten- gels ist geschmückt mit einer zierlichen, aufrecht stehenden Traube von kleinen, weissen Blüthen, die einen den Blumen der Reseda odorata ähnlichen Duft verbreiten; verdient noch immer mehr Ver- breitung. Reich blühende Exemplare der Bouvardia jasminiflora zeigten, bis zu welcher Vollkommenheit diese Spezies zu bringen ist. Ste- phanotus floribunda, mit Blüthen bedeckt, obwohl längst bekannt, verdient immer wieder genannt zu werden. Agapanthus umbellatus fl. albo, Crysanthemum fruteseens Etoile d’or, mit gelben Bumen, eine neue Spielart, die sicherlich neben der weiss blühenden Stamm- art werthvoll für Bindereien sein wird, Reseda odorata ameliorata, schöne Exemplare, wie sie noch nie gesehen worden sind, Celosia -eristata, vortrefflieh kultivirt. Wohl verdient eine gefüllte Petunia ihrer hübsch geformten, weissen, regelmässig gefüllten Blume wegen Erwähnung; sie war von dem van Houtte’schen Etablissement unter dem Namen „Clorinde“ ausgestellt. Lorbeerbäume in Kronen- form wie Pyramiden, sowohl in Grösse wie in Kultur musterhaft, ' mit nationalfarbigen Bändern nerAeh ‚waren an dem: ee : irt, a hochstä g N AD von ca. 1 m Höhe, mit Kronen von ca. 30 em Durchmesser, zeugten von sorgfältiger Pflege. Auch sie sind vielleicht an geeigneten Orten mit Vortheil zu verwenden. Pracht-Exemplare von buntblättrigem Phormium schmückten in reicher Anzahl die Rasenplätze. Im Freien fesselten lange Zeit den Besucher die reichhaltigen Sortimente von Epheu, unter denen sich hochinteressante Formen befanden. | Mit dem Immergrün, mit dem Epheu schliesse ich die Wande- rung, zugleich auch den Bericht, in der festen Ueberzeugung, dass die nationale Gartenbau-Ausstellung in Brüssel im Jahre 1880 bis in spätere Zeiten ein immergrüner Erinnerungsbaum in der Ge- schichte des Belgischen Gartenbaues bleiben wird. Die Wassersucht bei Ribes aureum.*) Von Dr. Paul Sorauer, eng der pflanzenphysiologischen Versuchsstation am Kgl. pomol. Institut zu Proskau, Seitdem die Anzucht der hochstämmigen Stachel- und Johannis- beeren dureh Veredelung auf kräftige Triebe von Ribes aureum wei- ‚tere Verbreitung gefunden, haben sich die Klagen über eine Krank- ‚heit der Unterlage, welche das Gelingen der Veredelung in Frage stellt, sehr vermehrt. ‚Diese Krankheit ist von den Züchtern als „Wassersucht“ be- zeichnet worden; sie besteht in dem Auftreten geschlossener, d. h. von der äusseren Korkschicht bedeckt bleibender oder aber auch auf- - reissender Rindenbeulen. Die Rindenauftreibungen sind bald nur klein, bald erreichen sie eine Ausdehnung von 6 em Länge; sie . stehen entweder einseitig am Stamm, oder umgeben denselben, mit einander verfliessend, ringsum. Am häufigsten erscheinen Sie .. en EEE Holze, doch können sie auch sehr in- ee eren Obergärtners. Geerchke er Ohren 180 3.0, be Er e wurde) geben wir bei der — 497 ° — mittelbar nach sich, während das ältere Holz zwar kränkelt, aber nicht direkt abstirbt. Bei dem jetzigen Verfahren der Frühjahrsveredelung im Hause zeigen sich häufig starke, aufbrechende Beulen unmittelbar unter der Veredelungsstelle, und in solchem Falle wächst die Veredelung nicht. Aber auch weiter rückwärts von der Veredelungsstelle sind in in- tensiven Fällen derartige Auftreibungen sowohl am Stamme zwischen je 2 Augen, als auch namentlich dieht in der Nähe der Augen, resp. der aus ihnen bereits entwickelten Zweige zu finden. Man beobachtet Fälle, in denen am zweijährigen Holze die Basis eines stehen gebliebenen Triebes tonnenförmig angeschwollen und an dieser Stelle mit aufgerissenen Rindenfetzen bedeckt ist. Der Zweig ober- halb dieser Stelle ist abgestorben. Die frische Geschwulst zeigt, sobald die dieselbe deckende Kork- hülle, welche die Oberhaut des Zweiges darstellt, entzweigesprengt ist, unter dieser Hülle hervorquellend eine gelbliche, schwammig- weiche, callusähnliche Gewebemasse. Diese Masse erweist sich unter dem Mikroskop zusammengesetzt aus schlauchartig verlängerten, sehr inhaltsarmen, wasserreichen Zellen, die ein durch grosse Lücken und zahlreiche erweiterte Zwischenzellenräume gelockertes Gewebe dar- stellen. Das lockere Gewebe ist die ehemalige normale Rinde, deren Zellen, in den Regionen zwischen je 2 Bastzellgruppen beginnend, auf Kosten ihres sonst an grünem Farbstoff reichen Inhalts sich in der Richtung des Stammradius ausserordentlich stark gestreckt haben, zum Theil auseinander gewichen sind und bei ihrem stets zuneh- menden Umfang endlich die äussersten ältesten Rindenlagen, die an der Veränderung nicht mehr Theil genommen und frühzeitig dureh Korkschichten von dem darunter liegenden Gewebe ae wor- den sind, entzweigesprengt haben. Nicht immer ist die Rinde in ihrem ganzen Querdurchmesser von der schlauchförmigen Streckung ergriffen; in sehr intensiven Fällen aber 'gewahrt man schon eine Deformation der Zellen in der Cambialregion. Dann ist auch das Holz nicht mehr normal; an ‚Stelle des bisher gebildeten, aus diekwandigen, langgestreckten Holz- = ; = zellen und mit leiterartig durchbrochenen Querwänden versehenen en ; bestehenden normalen a entsteht ein aus a ei — 48 — weiten, verhältnissmässig dünnwandigen parenchymatischen Zellen zusammengesetztes Holz. Bei diesem lockeren, wasserreichen Bau ‚des Gewebes, welches die Geschwulst darstellt, ist es erklärlich, dass es keine lange Dauer hat, Bei trockenem Standort der Pflanzen und zunehmender Lufttrockenheit bräunt es sich rasch, schrumpft, fällt zusammen und stellt eine mürbe, braune Masse dr die theils auf dem Holzkörper aufgelagert bleibt, theils den äusseren, bei Trockenheit sich zurück rollenden, klaffend auseinander weichenden Rindenlappen anhaftet. Solche Stämme erhalten ein brandiges Aus- sehen und sind von der Kultur am besten ganz auszuschliessen. Bei der Leichtigkeit, mit der solche Unterlagen auf kräftigem Boden wieder herangezogen werden können, wäre der Verlust durch die Krankheit minder empfindlich, wenn er nicht gerade die Topf- exemplare, die veredelt worden sind, beträfe und die Anzahl der ‚ Veredelungen bedeutend verringert würde. Man muss also sehen, dem Uebelstande abzuhelfen, indem man die Ursache dieser Beulen- bildung hinwegnimmt. BE Diese Ursache ist nach dem anatomischen Befunde in einer lokalen Anhäufung von Wasser zu suchen. ‚ Ich bin nieht der Ansicht, die in der Praxis ausgesprochen wird, eine überreiche Ernährung der Pflanze die Schuld trage, son- schuss, sich geltend macht. Wäre hier gleichzeitig eine Anhäufung von plastischem Material, so würde sich dieselbe durch reiche Zell- vermehrung vorzugsweise äussern; das ist aber nicht der Fall. Zählt ırte en dh vermehrter Innendruck, „Aerorgerach | h übermäseige, ee zu finden. Diese . N m N iz wa ect Su Re RE. Ey Er een ‚dern einfach, dass an einzelnen Stellen der Achse ein Warst ; — 49 — geschnitten werden. Durch die Bildung vorzeitiger Triebe wird an den jungen Stämmchen im nächsten Frühjahr die Zahl der leicht zu weckenden Augen sehr vermindert. Solche leicht erweckbare, kräf- tige, einjährige Augen sind es aber vorzugsweise, die durch den sich steigernden Wasserdruck im Innern des Stämmchens bei beginnen- . dem Antreiben die Verbrauchsheerde für das von der Wurzel ge- lieferte Wasser darstellen. | Sind nun die Stämmchen gut angewurzelt, werden sie im Warmhause schnell angetrieben, und die an und für sich schon spär- lich vorhandenen Augen noch dadurch vermindert, dass man die aus ihnen sich entwickelnden Triebe abkneift oder gänzlich entfernt, dann werden solche Partien des Stengels, an denen naturgemäss der grösste Wasservorrath sich ansammelt, leicht in die Lage ge- bracht werden, Wasser im Uebermaass aufzunehmen. Sind derartige Partien aus noch streckungsfähigen Zellen gebildet, dann macht sich die übermässige Wasseranstauung in einer schlauchförmigen Verlängerung der jüngeren Rindenzellen und der Bildung derartig beulenartiger, schliesslich aufreissender Auftreibungen geltend. Die Orte, an denen naturgemäss der Wasserauftrieb am meisten zur Geltung kommt, sind die Gipfelregion des senkrechten Triebes und die Ansatzstellen der Augen, an denen durch veränderten Ge- fässbündelverlauf und reichere Parenehymbildung der Achsenkörper lockerer ist, Hier werden sich also die Störungen. vorzugsweise gern zeigen;. ausserdem werden frühere Wundstellen sich auch ge- eignet für die Beulenbildung erweisen, welche demnach mit Recht den Namen „Wassersucht* führt, 7% Aehnliche Erscheinungen von Wasssch gelang es mir Mn. diesem Jahre bei Pflaumensämlingen in Wasserkultur zu züchten; T dagegen konnte ich hei einigen durch die Güte des Herrn Di- i rektor Stoll mir zur Verfügung gestellten Ribes-Stämmchen i Ver flossenen Frühjahr die Krankheit im Warmhause nicht erzeugen. Es ist jedoch « dabei zu bemerken, dass die Bewurzelung eine schwache, die Entwickelung der Triebe eine langsame war. Zur Erzeugung 2.4 der Wassersucht ‚muss ige ‚eine gg Batiekebine ng eine : ‚plötzliche, Störung derse ı durch“ ‚En ng ne die Veredelu ıY in den meisten Fäl ii) oramsgesetzt werden. a 0 Gartenbau - Vereins in Pankow, Herrn Handelsgärtner Sabeck, unternommenen Versuche, durch reiches Giessen und schnelles An- treiben im Warmhause die Wassersucht hervorzurufen, haben sehr schöne positive Resultate ergeben, Die Mittel gegen die Krankheit werden in einer Belassung möglichst zahlreicher einjähriger Augen und in Vermeidung eines zu schnellen Antreibens, sowie eines zu frühen Einstutzens der Triebe bei der Veredelung zu finden sein. Herr Obergärtner Holtzel in Mödling theilt mir mit, dass ein Aufritzen der Rinde, also Schröpfen, dem Uebel Einhalt thun soll. Weitere Erfahrungen über das Auftreten von Wassersucht ohne Mitwirkung der Veredelung, sowie über ähnliche sicherlich vorhan- dene Fälle bei anderen Pflanzen wären mir sehr erwünscht. Braunschweiger Milch-Apfel und grüne Reinette. "Von Bruno Strauwald. In meiner früheren Stellung, welche ich in Ostpreussen inne ‚hatte, lernte ich zwei Apfelsorten kennen, welche mich ungemein ' interessirten; es waren dies der Braunschweiger Milch-Apfel und die Grüne Reinette. Diese beiden Sorten dürften jedem älteren Po- mologen hinreichend bekannt sein, und wunderte ich mich nicht wenig, dass diese schon älteren Sorten noch nicht: genügend gewür- digt und demzufolge wenig angepflanzt sind. Der Braunschweiger Milch-Apfel, auch Torten-Apfel genannt, besitzt, wie schon der Name besagt, eine milchweisse Färbung der Schale; er gehört zu ‚den einfarbigen Sommer-Rosenäpfeln; reift Mitte bis Ende August. Die Gestalt ist gross, rund und abgerundet, ohne jegliche Erhaben- heiten. Das Fleisch ist locker und von weisser Farbe und besitzt n en Geschmack und. nen rosenartigen he Tengbareit und lichen Tan kan a en Er en 0 En 5 irn, SB LFI 27 TE IE Ze © ET u En a 27 a, DE ET ARE RE 2 ER ART € Po 0 ne bei Anzucht von hochstämmigen Obstbäumen zur Zwischenveredelung, d. h. als Stammbildner. Der Winter 1876—77 war in Ostpreussen ein überaus harter; ich verzeichnete an einem Morgen - -25 Gr. R., und doch hielt diese Sorte mit einigen anderen, schon als hart bekannten ohne Schaden aus, Es ist ein Apfel, welcher zum baldigen Verbrauch in der Nähe grosser Städte angepflanzt zu werden verdient, denn an Schönheit übertrifft er fast alle Sommer-Aepfel und lockt hierdurch die Käufer an. Die Frucht haftet fest am Baum und besitzt letzterer alle guten Eigenschaften eines Strassenbaumes; er müsste aber der durch die Schönheit der Frucht hervorgerufenen erschwerten Bewachung wegen in vielen Exemplaren angepflanzt werden. Im Illustrirten Handbuch für Obstkunde von Lucas und Oberdieck ist dieser Apfel wie folgt beschrieben: Braunschweiger Milch-Apfel *r II2 Diel, IV 1b Lucas, I1a Hogg. Heimath und Vorkommen: Deutschland. Literatur und Synonyme: Milch - Apfel (Christ’s vollst. Pomol. Nr. 43); Braunschweiger Milch-Apfel (Diel 13. Bd, S. 63); Torten- Apfel (Hamburg). Gestalt: rund, kugelförmig, gegen 3° breit und meistens fast ebenso hoch. Der Bauch sitzt in der Mitte und wölbt sich schön abgerundet nach dem Stiel zu. Kelch: der wenig gespitzte Kelch ist geschlossen, bleibt grün; in ansehnlich tiefer Einsenkung, welche mit feinen Falten oder Rippehen umgeben ist. Stiel: Yı bis 2” lang, öfters aber nur ein Fleischbutz. Schale: schönes Strohweiss, glatt, fein, nicht fettig, abgerieben .. kr e ie Re TE, TA N in se glasartig glänzend. In voller Zeitigung wachsartig strohweiss. Punkte von derselben Farbe äusserst zahlreich vorhanden. Fleisch: schneeweiss, locker, euer. von en süss - wein- = säuerlichem Geschmack. Kernhaus: geschlossen, mit fachen Kammern, ‚wenig vollkom- | mene Kerne enthaltend. - Kelehröhre: geht. kegelförmig bis auf das lan herab, Reife und Nutzung: ii im halben August und hält sich | — 598 — Eigenschaften des Baumes: Wachsthum sehr lebhaft und früh- zeitig fruchtbar. Die grüne Reinette. Der unter diesem Namen in Ost- preussen angebaute Apfel scheint weder die Lothringer Reinette noch der alte Nonpareil des !!andbuches zu sein, da beide Beschreibungen nicht genau passen. In der Güte, der Haltbarkeit und der Färbung der Schale kommt sie der letzteren der beiden genannten Sorten gleich, aber das Wachsthum des Baumes ist abweichend, ebenso die Gestalt der Frucht. In dem als rauh bekannten Ostpreussen traf ich diese Sorte in vielen und auch in sehr alten Exemplaren vor. Was mir besonders an der Grünen Reinette auffiel, war der Umstand, dass sie kein Jahr aussetzte, sondern in jedem Jahre Ernten lieferte, ferner dass die Bäume sehr gesund blieben und eine hochgewölbte Krone bildeten, welche letztere Eigenschaft sie auch als Strassenbaum qualifizirt. Die Bäume wurden so hoch, dass sie des sorgfältiger auszuführenden Pflückens wegen geköpft werden mussten. ' Der Apfel ist meist bökh kobsit; sata auch abgerundet, von ag Form, ohne EUR Erhabenheiten; mittelgross. | bis gross, . ' Kelch: meist offen und in etwas Hacher Rinseikang, mit Falten % und Rippen umgeben, die an der Frucht sich nur fach zeigen. no Stiel: holzig, bis %” lang, in ziemlich tiefer, RAIN ENE, welche mit Rost belegt ist, 00 Sehale: fein, vom Baum schön grün, später grün mit gelb. Besonnte. Exemplare sind roth ängehaucht. Punkte sind häufig, Rostanflüge hin-und wieder vorhanden. Geruch fehlt. | "Fleisch: ‚gelblich-weiss, feinkörhig, sehr fest, in der er mürbe, | = vnn ea = — 500 — schule zeichnet sie sich durch kräftigen Trieb, geraden Wuchs und schönes, grosses Blatt aus. Ob junger oder alter Baum, sie hat die strengsten Winter überdauert. Diese und die vorgenannte Apfelsorte empfehle ich den verehr- ten Fachgenossen, welche in rauhen Gegenden domiziliren; für Obst- gärten in milden Klimaten wähle man Sorten mit noch edlerem Ge- schmack und den verschiedensten Färbungen. Ueber Gartenrasen, Anlage und Unterhaltung. Von Joseph Klar. Häufig begegnet man Klagen über schlechten Rasen in ‘den An- Jagen, bei welcher Gelegenheit meist dem Gärtner, öfters aber auch dem Samenhändler Schuld gegeben wird, oft mit Recht und Un- recht. Wenn mir nun heut die Aufgabe zu Theil würde, eine schöne Rasenfläche zu schaffen, und ich hätte die Wahl in Betreff der Zeit, in welcher solehe herzustellen, finge ich im Herbst an, das Terrain, ‘ob mit Rasen bestanden oder ob andere Artikel darauf gebaut, 2 Fuss tief zu rigolen und liesse das Land ungeharkt den Winter hindurch liegen. Im kommenden Frühjahr lasse ieb Dünger auf die betref- fende Fläche streuen, umgraben, sauber harken und, wenn vorhan- f den, die Oberfläche fein mit Strassenabraum bestreuen. Das Rigolen resp. Tiefgraben im Herbst hat den Vortheil, dass das Land, welches durch erwähnte Manipulation locker geworden, sich besser setzen kann, und hat gleichzeitig den Zweck, den Unkrautsamen von der Be Oberfläche zu verbannen, was bei gewöhnlichem Umgraben N nicht der Fall ist, da im Gegentheil dann das Unkraut unter Umständen in grossen Massen sich zeigt und beim Aufgehen des Grassamens gleich ‚die ganze Anlage verdirbt. Dadurch, dass man das Land beim Ri- ee 0 golen nicht harkt, hat das Regen- wie Schneewasser besser Zutritt, es e um es während des Winters gehörig durchwässern zu könn. Dr > Strassenabraum hält das Erdreich gleichfalls kühl resp. feucht, dch muss man möglichst solchen meiden, der von mit. Laubholz bestan- denen Alleen ‚herrührt, da man sonst in. die. unfreiwillige Lage en ‚könnte, statt Rasen. eine a ne entrirt ‚zu er ebenso trage man Sorge, dass auch kein Unkrautsamen darin ent- halten ist, sonst lasse man ihn lieber weg. Nachdem nun der Boden gehörig präparirt ist, geht es an das Säen des Grassamens, der inzwischen aus einer guten Quelle be- sorgt sein muss, und ist es wünschenswerth, erstere Arbeit bei mög- liehst windstillem Wetter vorzunehmen, damit der Samen, der be- kanntlich leieht, nicht durch den Wind fortgetragen werden kann, um beim Nachbar aufzugehen. Eine Zeit genau zu bestimmen. wann das Ansamen vorzunehmen, möchte ich mich nicht unter- ziehen, doch ist es wesentlich, es dann zu thun, sobald die Winter- feuchtigkeit noch im Boden; im Uebrigen richtet es sich aber ganz nach der Lage des letzteren; es ist jedoch so einzurichten, dass der Frost nieht gerade während der Keimperiode und bis 8 Tage nach dem Aufgehen eintritt, wodurch natürlich die Saat leidet. Bei der Gräserwahl fasse man wiederum Lage und Boden in’g Auge, ebenso auch die finanziellen Verhältnisse, die beredsam mit- sprechen, da eine feine Grasnarbe immerhin thenerer zu stehen kommt, d. h. die erste Ausgabe für den Samen, der im Vergleich zu den gewöhnlichen Gräsern um ein Drittel sich höher im Preise stellt. Ich wähle für einen hochfeinen Rasen, dessen Lage frei, Bische Gräser: Yı Agrostis stolonifera (Fioringras), % Cynosurus ceristatus (Kammgras), Y Lolium perenne tenue Pacey (engl. Raigras), Y Poa pratensis (Rispengras); für einen desgl., der aber schattige Lage hat; Y Agrostis stolonifera, % Cynosurus eristatus, i % Lolium perenne tenue Pacey, Be er Ye Poa nemoralis (anstatt P. prat.); 8 er ferner für, weniger feinen Rasen bei freier Lage: | er . Y Agrostis stolonifera, | u Lolium perenne I. Saal, Yı Poa pratensis; a für gl. bei schattiger Lage: ER — 505 — '’ Lolium perenne I. Qual., a Poa nemoralis oder auch Phleum pratense, welches letztere ich aber deshalb nie nehme, weil es zu schnell wächst und zu grob ist, Poa nemoralis hingegen viel feiner, wenn es auch schwerer aufgeht; das schadet aber nichts, denn um schnell eine grüne Narbe, d. h. Obergras zu haben, ist das Lolium bestimmt, welches unter normalen Verhältnissen den 8. Tag nach der Aussaat aufgeht und namentlich dazu dient, dass die noch fehlen- den Gräser im Schatten dieses sich entfalten können, also nicht so der Sonne exponirt sind, daher das Phleum entbehrlich. In Betreff des Bodens wächst selbstredend auf gutem Boden (darunter ver- stehe ich humusreiches resp. gut präparirtes, mit Dung versehenes Land) jedes Gras besser, weniger aber auf schlechtem, also leichtem Boden (Sandboden), zu welchem ich mich mehr des Agrostis, ' weniger des Cynosurus und Poa bediene; schwerer, lehmhaltiger etc. Boden sollte durch Bodenaufschüttung, ebenso durch künstlichen Dünger auf dem Rasen verbessert werden. Eingangs erwähnte Arten von Gräsern mische ich nun auf einem grossen Laken oder sonst auf einem geeigneten Platz, oder lasse sie in der Handlung gleich mischen, und beginne mit dem Säen. Zu einer Q.-Ruthe nehme ich % kg Saat, die sind erforderlich, wenn ich nicht den ganzen Sommer hindurch warten will, ehe er sich be- staudet, Bei dem zum Ansamen bestimmten Stücke kommen zuerst die Kanten an die Reihe, welche ich mir zuvor mit einem Stocke behutsam vorzeichne, nachdem die Gartenschnur z. Th. um das Stück, welches mit Pfählen noch markirt, gelegt ist; sie giebt die Spur, indem ich sie mit dem Spaten anklopfe. Die Furche wird mit der verkehrten Harke zugemacht und angedrückt, alsdann die Fläche selbst vorgenommen, wobei ich es vermeide, bei einem langen Stücke der Länge nach zu säen. Ein Gehülfe oder geschiekter Arbeiter wird das Einharken, sowie alsdann das Antreten, mit den usancemässigen Brettern unter den Füssen, verrichten, oder er bediene sich einer Walze. Nachdem nun der erste Samen aufgegangen, ist es von grosser Wich- tigkeit, dass man den Rasen, sobald die grüne Fläche erkennbar, walzt oder mit den Brettern fest antritt. Da, wie schon erwähnt, das Raigras zuerst aufgeht und mit diesem die Erde aufstösst resp. = ee feinen Gräser bloss gelegt oder von der Erde entblösst werden, w- durch in vielen Fällen, namentlich bei anhaltender Dürre, dieselben ver- = troeknen und das Hauptelement verloren geht. Es mag dies auch Schuld mit sein, dass Poa und Agrostis mitunter sehr lange in der Erde liegen, bevor sie keimen. Das wiederholte Walzen des Rasens ist erforderlich, namentlich wo ohne Maschine gemäht wird, da sonst Ameisen, Regenwürmer, Werren ete. den Rasen unterwühlen und zu ‚Grunde richten. Sehr in’s Gewicht fällt nun die Pflege zur Erhaltung des Ra- a senteppichs, und zwar zuerst die Bewässerung desselben zur rich- rer tigen Zeit, das Mähen desselben und endlich das Düngen während os des Winters. Bei jungem Rasen ist es erforderlich, nur dann zu EI bewässern, sobald die Sonne im Begriff ist zu sinken, oder besser, 0 wenn die Strahlen derselben nicht mehr die Macht haben, ihn aus- 0 zusengen, am Nachmittag nach 4 Uhr und, wenn nicht anders, des Morgens früh bis gegen 9 Uhr. Das Bewässern muss unter Um- ständen täglich geschehen, da sonst die feinen Gräser, z. B. Poa, nicht aufgehen, zuweilen 6 Wochen brauchen, bevor sie sich zeigen, während Lolium schon ein- oder mehrmals gemäht ist. Ist die Narbe bereits stark genug, d. h, so, dass man das Erdreich nicht durehschimmern sieht, so ist es mit dem Giessen nicht so ängstlich und man kann einige Stunden mehr am Tage spritzen; in schattiger ‚Lage kann den ganzen Tag bewässert werden. Der Schlauch (ich setze Wasserleitung voraus) darf nicht direkt auf das Gras, ebenso wenig senkrecht gehalten werden, da die feinen Gräser hiermit aus- gespült werden, die doch allein nur bestimmt sind, später dnRsen Sant repräsentiren, während Lolium mit der Zeit verschwindet. ee Der Neuzeit entsprechen ‚ bediene ich mich zum Mähen der S Nase: ıschine, und habe bis jetzt ls stes System die New Pan (Roller) herausgefunden, die auf a len Öffentlichen Plätzen Berlins auch: am meisten ee bei mir. pt — 507 — die Gräser zu zart sind, um gleich mit der Maschine gemäht zu werden; selbstredend muss man das Mähen gut verstehen, sonst er- reicht man das Gegentheil. Von Steinen ete. sind die Flächen zu- vor zu säubern, um die Maschine oder Sense nicht zu verderben. Das Schneiden resp. Mähen ist alle 8 Tage zu wiederholen, um einen feinen Rasen zu haben, und da, wo die Maschine nicht mehr heran kann, nehme ich einfach eine Schafscheere und bessere nach, mit welch’ letzterer ich im Jardin des plantes in Paris überhaupt kleine Flächen bearbeitete. Lässt man den Rasen zu lang werden, so ver- kommt oder erstickt er in sich, älterer hingegen fängt an zu blü- hen ete., wodurch die Schönheit desselben verloren geht, Noch erwähne ich, dass vor dem Mähen das Unkraut auszujäten ist, da sonst dasselbe ebenso wieder austreibt, wie das Gras selbst; guter Samen enthält, da er öfter gereinigt, so gut wie kein Unkraut. Treten dessenungeachtet Klagen ein, so liegt es auch häufig am Erdreich, das mit Unkrautsamen öfter sehr stark gesättigt ist. Im Spätherbst nun, oder zu Ende des Winters, nehme ich kurzen, verrotteten Pferdedung, vielleicht aus einem Mistbeet ausgekarrten, 'streue ihn dünn auf die Rasenfläche, lasse ihn so lange liegen, bis im Frühling die ersten milden Regen sich einstellen, und harke dann die ganze Fläche ordentlich durch; was die Harke mit sich nimmt, wird einfach entfernt, und man hat auf diese Weise gedüngt. Das Schnee- und Regenwasser hat den Dung z. Th. zersetzt, indem er sich in die Narbe einfügte. Sollten sich dessenungeachtet, ver- anlasst durch die Unbilden der Witterung, Lücken einfinden, so säe _ ich schnell etwas Grassamen nach, härke ihn unter oder streue etwas unkrautfreie Erde darauf; auf diese Weise habe ich mir einen Ra- senteppich angelegt, der sehr alt werden kann und schön ist. Ich sah, so behandelt, bei einem mir bekannten Kollegen Rasen, der II, Jahre alt und mindestens noch schön zu nennen ist. Habe ich nun das Unglück, wie es ja vorkommt, adbn eine. Wiese plötzlich mitten im Sommer schlecht wird, z. B. auf mage- 0 rem Boden rothe Spitzen bekömmt, oder überhaupt nieht ‘wachsen = m will, und sie soll schnell wieder gut werden, so nehme ich Chili- er Rn, salpeter, der in allen Samenhandlungen zu bekommen ist, füge einer grossen Kanne Wasser eine gute Hand voll kn ae pe er 1 7. yo ame, A 00 zu D. { sıch schnell ‚UNSGy. ARME © % — 508 — trübem, regnigtem Wetter hiermit. Auf die Erfolge kann man, möchte ich sagen, warten, nach 8 Tagen aber ist man vollständig befriedigt mit dem Resultat, denn selbst da, wo die Wiese zertreten und ruinirt war, kommt das Gras wieder; mit Guano habe ich ein Gleiches erreicht. Ich möchte hier nicht unerwähnt lassen, dass manche Herr- schaften zur Aussaat nur Lolium perenne nehmen, das auch sehr fein, aber alljährlich erneuert werden muss, da es nur schlecht pe- rennirt; auch wird viel sog. Thiergartenmischung verwendet, eine Benennung, die sehr relativ ist, was schon daraus hervorgeht, dass, wenn man die verschiedenen Kataloge in gleichen Jahrgängen nach- schlägt, man erwähnte Sorten im Preise von 25 bis 50 Mark pro 50 kg verzeichnet findet, ein Unterschied, der doch sofort in die Augen fällt, den Laien animirt aber die Billigkeit des Preises zum Kaufen, bis er hernach den Unterschied durch böse Erfahrung wahrgenommen. Ein Anhaltspunkt resp. eine Vorschrift existirt aber nicht. Auf Anbergen empfiehlt sich Herbstsaat, und namentlich da, | wo keine Wasserleitung ist. Das Land ist aber mit Kuhdung: gut = zu düngen und mit Lehm zu verbessern. Hier kann also der Boden er: ' während des Winters nicht liegen bleiben, sondern man muss die Aussaat gleich nach dem Rigolen vornehmen, möglichst mit Kuh- Jauche düngen, nochmals umgraben und dann säen. Der 1 Jahr alte Rasen muss während des Winters ebenfalls gejaucht und dies dann jeden Winter wiederholt werden. Die meisten Vorbereitungen zur Ansamung werden aber, wie ich glaube, erst im Frühjahr vorgenommen, da man auch nicht immer die Wahl der Zeit hat, was aber auch geht. r Mit langem Dünger den Rasen düngen zu wollen, käme a ee Decken gleich, was das Schimmeln, also das Eingehen REN zur Folge hat. : . Das wäre in Kan, ein Thema, über welches sich noch viel 1 leisten, ie aber beides vertreten müssen), namentlich. u ten ‚liesse, ‚doch will ich, Haran anreihend, gleich der Wiesen % : die zwar weniger zur Zierde dienen, als der Oekonomie ‘ a 2, sind, deren Nutzungswerth anerkannt und deren Theile in Prozenten ich mir auszudrücken erlaube (auf die Q.-Ruthe ’% kg). 20 pCt. Avena elatior, franz. Raigras, 10 „ Agrostis vulgaris, Fioringras, 10 „ Bromus mollis, Trespe, 15 „ Dactylis glomerata, Knaulgras, 15 ,„ Festuca ovina, Schafschwingel, 15 „ Lolium perenne tenue, feinbl. engl. Raigras (gegen Trockenheit), 10 „ Poa pratensis, Wiesen-Rispengras, 5 „ Antoxanthum odoratum, Geruchgras; ferner für feucht gelegenes Terrain: 30 pCt. Alopecurus pratensis, Wiesen-Fuchsschwanz, 30 ,„ Lolium perenne, engl. Raigras, 10 , Phalaris arundinacea, Glanzgras, Havelmilitz, 20 „ Phleum pratense, Thymothee, 5 ‘„ Holeus lanatus, Honiggras, „ Antoxanthum odoratum, Geruchgras. Mit vorstehenden Mischungen habe ich stets noch mein Ziel erreicht und die Herrschaften zur Zufriedenheit bedient, a Bericht über die im Jahre 1880 in der Kgl. Gärtner - Lehranstalt seitens des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vorgenommenen Düngungsversuche, Von W. Lauche. Nebst Erläuterungen von Prof. A. Orth. (Vergl. Monatsschr. 1880 $. 8) : Die Versuche wurden wieder auf Semaslben Grundstück vor- ei genommen, auf dem im vorigen Jahre die Düngungsversuche mit = Mohrrüben stattfanden. Das Land wurde 2 Fuss tief rigolt und dieselbe Eintheilung der Beete beibehalten; das ganze Stück ist wieder der Länge nach in 2 gleiche Theile getheilt. Die vordere Hälfte a wurde mit denselben Stoffen gedüngt, wie im vorigen Jahre, dagegen blieb die hintere Hälfte wiederum, wie im vorigen Jahre, ungedüngt, um die Nachwirkung des vorvorjährigen Düngers in diesem Jahre kennen zu lernen. Im Wesentlichen blieb die Dün- gung dieselbe; auf Veranlassung des Herrn Professor Orth wurden nur folgende kleine Abänderungen getroffen. Da im vorigen Jahre bei der Kombination mit Stalldünger zu viel Düngesalze angewendet waren, so wurde nur die Hälfte genommen. Ferner wurde neben Latrine einmal gebrannter Kalk, einmal Holzasche vorgeschlagen, um zu sehen, wie weit man hier noch stärker treiben kann, auch neben dem starken Stalldüngerquantum noch gebrannter Kalk ge- geben, um daraus schneller Pfanzennahrung zu machen. Endlich sind die von Anfang an (seit 3 Jahren) ungedüngten Parzellen je zur Hälfte diesmal noch mit einem besonderen Düngemittel versehen. Die gewählte Pflanze war die rothe lange Mammuth-Runkelrübe. Der Runkelrüben-Samen wurde am 20. April gelegt und die aufgegangenen Pflanzen bis auf eine verzogen. Am 20. Oktober wurden die Rüben aufgenommen, von dem anhängenden Sande be- Sr freit, die Blätter entfernt und an Ort und Stelle unter meiner spe- 0. ziellen Leitung genau gewogen. x Es ‚Der Vorsitzende des Kuratorii der Königl. Gärkusr- Lehranstalt ‚Herr Geh. Ober-Reg.-Rath Heyder, und die Herren Professoren Orth und Wittmack haben die Düngungsversuche wiederholt eingehend te Augenschein genommen. = ‘a bedeutet die frisch gedüngte vordere Hälfte der Parzelle, BASE die zweite, in diesem u und im vorigen Jahre nicht gedüngte : Hälfte. - a ganze Sc =1Q.-R.; auf derselben standen 60 Pflan- zen, also auf a 30 ine und auf b 30 Pflanzen. \ % Parzelle. VÜ it 1 kg Peruguano, ine : pro Q.-R. 25 kg oder A pro preuss. Morgen berechnet 4500 kg oder 90 Z.-Ctr.. st 6 AEn 7 IR, 12 ke pro vr. Morgen 2160 is : — 5ll — 3. Parzelle. Superphosphat 1185 g, davon % gleich unter- gegraben, % flach untergehackt. as kg=proQ.-R. 2 kg od. pro preuss. Mg. 2880 kg od. 57,60 Z.-C, b4%,= , 110... 0 4. Pa ie He delauree Kali 570 g, davon die Hälfte gleich untergegraben, die andere Hälfte flach untergehackt. a 12kg= pro Q.-R. 24 kg od. pro preuss. Mg. 4320 kg od. 86,40 2.-C. Bee ” 2700 „54,00 „ Pa ir Ungedüngt. a mit 1 kg feinem Dampknochenmehl. a 16% kg = pro Q.-R. 33 kg od. pro pr. Ms. 5940 kg od. 118,80 Z.-C. Han .=,. 106, & B5I0. 7080... 6. Parzelle. lee Ammoniak und Superphosphat. Von ersterem 480 g, von letzterem 1185 g, ”% gleich untergegraben, Y; flach untergehackt, a 15a kg= Be -R. 31,5 kg od. pro pr. Mg. 5670 kg od. 113 „0 2.0. 59.5, 18 3240 „6480 „ 157, Parz ie ENTER Kasten 480 g, schwefelsaures Kali 570 g, die Hälfte gleich untergegraben, die andere Hälfte fach untergehackt. Ä a 24 kg = pro Q.-R. 48 kg od. pro pr. Mg. 8640 kg od. 172,80 2 -C. Bier eng 36 , 6480 ,„ 129,60 „ 8, Freie lose 1185 g, schwefelsaures Kali 570. 5 wie bei 7 untergebracht. a 16% kg= pro Q.-R. 33 kg od. pro pr. Mg. 5940 kg od. 118,80 Z.-C. ba, ,„ „.25 „ ” 4500 „ 90,00 ” 9. Parzelle. Ungedüngt. a mit 2% kg. guter Holzasche. 2 a 12% kg = pr. Q.-R. 25 kg od. pro pr. Mg. ee a: b 9% ,=> 19; Ä 3420 „ 68,40. en ae sBohwalelhsurgn Aunssoisk Ang, Nape hos 1185 g, schwefelsaures Kali 570 g, wie 7 untergebracht. a 26 kg = en ” kg od, Br pr. r 9360 kg od. 187,20 2.0: b13 „ 4680 u, 93,60 „0 1. PER 570 g, ungelöst, der: Ys de: 0 kurz vor der Aussaat, lach ara gi % im Juli über- we a. gestreut. a a A pro ars „e ai.prop Ns. Diigo imnz.c h — 59 — 12. Parzelle. Chilisalpeter 570 g, flüssig. a 36% kg = uk Q.-R. 73 kg od. pro pr. Mg. 13140 kg od. 262,80 Z.-C. FON, 20 „ 5 3600 , 72,00 „ 13; are Urredängk a mit 50 kg Stalldünger, 2% kg gute Holzasche. a 38% kg = pro Q.-R. 77,5 kg. od. pro pr. Mg. 13950 kg od. 279,00Z.-C, b14,=, 31,5, 6670: ,;. 113.40, 14. Parzelle Chilisalpeter 370 g, ih elinres Kali 570 g, Superphosphat 1185 gr, 's schwefelsaures Kali und % Superphos- phat gleich untergegraben, Y schwefelsaures Kali und % Superphos- phat flach untergehackt, Y Chilisalpeter gleich tief untergegraben, Y; Chilisalpeter flach untergehackt, % Chilisalpeter im Juli übergestreut. a 46% kg = pro Q.-R. 93,5 kg. od. pro pr. Mg. 16830 kg 0d. 336,60 2.-C. biby% „= „ 30,5 , = 5490 „ 109,80 „, 15. Parzelle: Stalldünger (immer Kuhdung) 100 kg, die Hälfte /s m tief untergegraben, '% flach untergehackt. a 48% kg = proQ.-R. 97 kg od. pro pr. Mg. 17460 kg od. 349,20 Z.-C. ı Ehyu,>, 61, 5 10980 „ 219,60 en. 16. Darsalıe. Stalldünger 200 kg, die Hälfte % m tief, % flach untergegraben. a mit 3 kg gebrannter Kalk. 0....249 kg = pro Q.-R. 98 kg od. pro pr. Mg. 17640 kg od. 352,80 Z.-C. ru,‘ 40 „ 7200 , 144,00 „ i 17. Pärsslle Ungedüngt. a de 50 kg Stalldünger, 2% kg gebrannter Kalk. a 44 kg=proQ.-R. 88 kg od. pro pr. Mg. 15840 kg od. 316,80 Z.-C. b1%,=, 39 „ 7020 „ 14040 „ > 18. Parzelle: Stalldünger 100 kg, schwefelsaures En gar - 240 g, beides beigemengt, wie 15. a a eh Zee _.. pro pr. Mg. 18900 BESSER 00 2.-C. 53 2138204. 0990,40 5, = 19. Peeseiie a 100 kg, Chilisalpeter 285 g, Ya SQ-R. u 3 god. pro pr 200 Led. 106,802. u 12490, ager Ysm tief, Y Stalldünger fach, Y; Chilisalpeter Y m tie, isalpeter flach ‚untergebracht, > NEE im en über- a = z b ee a 20. Parzelle, Stalldünger 100 kg, Superphosphat 592% g, ge- mengt, dann wie 15. a 54 kg=proQ.-R. a kg od. pro pr. Mg. 19440 kg od. 388,80 Z.-C. Ba = 615; , 11070. 2 381.0... 21. Parzelle. Stalldünger 100 kg, Superphosphat 592% g, Chilisalpeter 285 g, schwefelsaures Kali 285 g, Y Stalldünger, % Superphosphat, 's schwefelsaures Kali gleich Y; m tief, Y Stalldünger, /s Superphosphat, '% schwefelsaures Kali flach, Ys Chilisalpeter Ys m tief, ”s Chilisalpeter fach untergebracht, Y Chilisalpeter im Juli übergestreut. a 58% kg = pro Q.-R. 117,5 kg od. pro pr.Mg.21150 kg od. 423,00 2.-C. a =, 2.2.78 14040 „ 280,80 „ 22. Parzelle. Stalldünger 100 “ schwefelsaures Kali 285 g, gemengt und dann wie 15. a 53% kg= pro Q.-R. 107 kg od. pro pr. Mg. 19260 kg od. 385,20 Z.-C. b42 „=, 84 „ 15120 „ 302,40 „ 23. Phricite, Stalldünger 100. kg, Beier e Ammoniak 240 g, Superphosphat 592'/ g, schwefels. Kali 285 g, gemengt, wie 15. a 67 si pro Q-R. 134 kg od. pro pr. Mg. 24120 kg od. 432,40 Z.-C. b 40, 80 „, a 14400 „ 288,00 94, Pargelle 3mal mit 8 Giesskannen Eitans gegossen. a AT'akg= ZN 95 kg od. pro pr. Mg. 17100 kg od. 342,00 Z.-C. 3%... -, 78, x 14040 „ 280,80 35. ie 3mal mit 8 Giesskannen Latrine gegossen und a mit 2%% kg gebrannter Kalk. 57a kg=proQ-R. 115 kg od. pro pr. Mg. 20700 kg od. 414,00 Z.-C. 3 0 „= 80, „1400 „ 288,00 „ 26. Disks, RR Ammoniak 240 g, schwefelsaures Kali 285 g, Superphosphat 592 g, flüssig. | a54 kg=proQ.-R. Men Sen pro pr. Mg. 19440 kg od. 388 ‚80 Z.-C. Bu. 6, _ 10980 „ 219,60 27. Parzelle. ne Kalk 2% kg. a 28% kg= m = zu pro pr. Mg. 10350 kg od. 207,00 2..C. b20% „= „ “ 7470 „ 149,40 „ 28. Ban a 100 kg, gebrannter Kalk 2% kg. a 56 2 ae 112 kg od. pro pr. Mg. 20160 kg od. 403, 202-0, a 15300 „ 306,00 ri) rE ” — bld — ® 29. Parzelle. Stalldünger 100 kg, gebrannter Kalk 2% kg, Lehmmergel 250 kg. a 59% kg=pro Q.-R. 119 kg od. pro pr. Mg. 21420 kg od. 428,40 2.-C. b 50% „= „ 101 „, 18200... 363 30. Parsole: 3mal mit 8 Giesskannen Latrine gegossen und a mit 2”% kg guter Holzasche. a 65kg pro Q.-R. 130 kg od. pro pr. Mg. 23400 kg od. 468,00 Z.-C. Een; = 14400 „ 288,00 Die vorstehend von Herrn Garten-Inspektor Lauche mitgetheil- ten Versuchsergebnisse geben auch in diesem Jahre wiederum zu interessanten und werthvollen Schlussfolgerungen Veranlassung. Die- selben beweisen ferner, wie nothwendig es bei solchen Kulturversu- chen ist, dazu eine Reihe von Jahren zu benutzen, wenn man irgend- wie auf sichere Schlüsse rechnen will. Die von nur einem Jahre gezogenen Konsequenzen sind nicht selten das Resultat besonderer RT, Verhältnisse, welche in einem anderen Jahre vielfach andere sind. 0. Mit den durchschnittlichen Zahlen erhält man auf diese Weise auch “ diejenigen, welche, durch besondere Eintlüsse bedingt, vielleicht nur in einzelnen Jahren als Ausnahmen zu betrachten sind. Nament- lich zur Beurtheilung der Nachwirkung ist es durehaus erforderlich, dabei eine Reihe von Jahren übersehen zu können, und nur dadurch \ in Verbindung mit der Kenntniss über die Wirkung der frischen ee ers ist es möglich, ein Urtheil zu gewinnen über die volle De Leistungsfähigkeit eines Nährmaterials. Es sei vorausgeschickt, dass die bisher ungedüngten Parzellen, a ei sie im vergangenen Jahre ein so ausserordentlich gleichartiges Ergebniss s geliefert hatten, zur Hälfte je noch Dünger erhalten haben: he und bei XII. g n Düngung ‚hat er einen recht guten Erfolg gehabt. Unter Er bei Panel. Peruguano, ah feines Dampf-Knochenmehl, bi IX. | : Holza talldünger mit Holzasche. Die zuletzt ge- — 515 — nach der Höhe der Erträge an einander gereiht, und zwar so, dass unter-a diejenigen Parzellen mit einander verglichen sind, welche bisher bei dem 3jährigen Kulturversuche jedes Jahr frischen Dünger erhalten haben, während unter b die Nachwirkung des 1878 gege- benen Düngers, von welchem jetzt bereits 3 Ernten, 1878 Kopfkohl, 1879 Mohrrüben und 1830 Runkelrüben gezogen sind, verzeichnet ist. Erträge an Runkelrüben (geordnet nach der Reihenfolge der Erträge). a. Auf Parzellen, welche 3 Jahre lang in jedem Jahre denselben Dünger erhalten haben. > preuss. Q.-R. pro pr. Morg. = 14, ir Q.-M.) (pp. Yıb) 8 1. Parzelle II. (Schwefelsaur. Ammoniak) 13 9340 2. sie (Superphosphat) 16 2880 3 08V, (Schwefelsaures Kali) 24 4320 4 5 ONE (Schwefelsaures Ammoniak und Superphosphat) 31,5 5670 5. „» . VIM. (Superphosphat und schwe- felsaures Kali) 33 5940 6. u dE (Schwefelsaur. Ammoniak 'und schwefelsaures Kali) 48 8640 ee (Schwefelsaar. Ammoniak, ar Superphosphat und schwe- | ’felsaures Kali) De 8. un? (Chilisalpeter, ige) 97 * 9540 9,00, XXVH. (Gebrannter Kalk) - 575 10350 a (Chilisalpeter, flüssig) 19° AO .e IE er an 18.7227, RAV. (Latein) cn 95 17100 13... ,. XV. (Stalldünger, ih: Menge) 97 17460 14. „ XV @telldüng,dpp Meng, in 5 nn. diesemJahremitgebr. Kalk) 98 18,07% - KUNE (Stalldünger,einf, Menge u. I. ZUR RTE RRE Pa ir ER BR ETEE lWee & in Alan an ae nee ER u an Ras re DR EURE WDR pro Pe Q-R. pro re Morg. g g 17. a Parzelle XX. (Stalldünger, einf. Menge u. Superphosphat) 108 19440 b „ XXVI (Schwefelsaur. Ammoniak, Superphosphat u. schwe- felsaures Kali, flüssig) 108 19440 , 18. ,„ XXVII. (Stalldünger, einf, Menge u. I gebrannter Kalk) 112 20160 19. „XIX. (Stalldünger,einf. Menge u. Chilisalpeter) 113 20340 20. en. 928 (Stalldünger, einf. Menge, Chilisalpeter, Superphos- phatu. schwefelsauresKali) 11 7,5 21150 21. » AXIX. (Stalldünger, einf. Menge, Lehmmergel, gebr. Kalk) 119 21420 22. » AÄXX. (Latrine, dazu in diesem | Jahre Holzasche) 130 23400 23. „ XXI. (Stalldünger, einf. Menge, schwefelsaures Ammoniak, Superphosphat u. schwe- felsaures Kali) 134 24120 b. Auf solchen Parzellen, welche nur 1878 Dünger erhalten haben, 1879 ohne weiteren Dünger mit Mohrrüben, und in diesem Jahre ebenfalls ohne Düngerzugabe auf rigoltem Boden mit Runkel- ' rüben bebaut sind. Die Versuche sollen die grosse Verschiedenheit der N achwirkung der Düngemittel erweisen. pro ei pro preuss. Mg. 7 1260 9,5 1710 15 - 517 — anfke pro 2% Mg. 8 8. Parzelle X. (Schwefelsaur. Ammoniak, Superphosphat und schwe- felsaures Kali, ungelöt) 26 4680 9, Sk. (Chilisalpeter, Superphos- phat u.schwefelsauresKali) 30,5 5490 he (Schwefelsaur. Ammoniak u. schwefelsaures Kali) 36 6480 I8: a? (Stalldünger, dopp. Menge, in diesem Jahre mit ge- branntem Kalk) 40 7200 12, »„ AAXVI. (Gebrannter Kalk) 41,5 7470 13. a „ XV. _ (Stalldünger, einf. Menge) 61 10980 b,„ XXVI (Schwefelsaur. Ammoniak, Superphosphat u. schwe- | felsaures Kali, flüssig) 61 10980 14. 9° (Stalldünger und Super- phosphat) 61,5 11070 15, „»„ AV. (Stalldünger, einf. Menge u. schwefelsaur. Ammoniak) 64 11520 16, Se (Stalldünger, einf. Menge u. Chilisalpeter) 69 12420 17.8 ..,..088L (Stalldüng., einf. Menge mit Chilisalpeter, Superphos- | phat u. schwefelsaur. Kali) 78 14040 b „ XXIV. (Latrine) 78 14040 18.a „ XXI (Stalldünger, einf. Menge mit schwefelsaurem Am- moniak, Superphosphat u. schwefelsaurem Kali) 80 14400 b „ XKAXAX. (Latrine) 80 14400 19. „. . ÄXIL (Stalldünger, einf. Menge a u. schwefelsaures Kali) 84 15120 20. „ AAVII. (Stalldünger, einf. Menge u. | gebrannter Kalk) 85 15300 ARIX. - (Stalldünger, einf. Menge, ger. Kalk erg 101 au. DENE DE a "x AR u Kt u hei a 2 B Bu SS a = Wie Die leichte übersichtliche Vergleichbarkeit der vorstehend zu- sammengestellten Versuchsergebnisse wird es ‚möglich machen, die weiteren Schlussfolgerungen in kürzerer Weise zu ziehen. Zunächst sei darauf aufmerksam gemacht, dass bis jetzt die höchsten Erträge noch niemals durch reichliche Stalldüngergaben oder durch starke und wiederholte Latrine-Düngung allein erzielt sind, weder in diesem, noch in ‘den beiden vorhergehenden Jahren und lass noch Beidünger gegeben werden musste, um die höchsten Ergebnisse zu erreichen. Unter diesem Beidünger sind zum Theil die direkten Pflanzennahrungsstoffe, wie Salpeter, lösliches Kali und lösliche Phosphorsäure, zum Theil solche Materialien hervorzuheben, welehe auf raschere Löslichkeit und Assimilirbarkeit des. organischen . en Düngers und die Verbesserung des. physikalischen Verhaltens des | 5 Bodens hinwirken, Während die höchsten Erträge ‚bisher (1878 und 187 9) durch die Kombination Stalldünger mit gebranntem Kalk und Lehmmergel erzielt waren, so ist das während des Sommers durch vielfache Niederschläge ausgezeichnete Jahr 1880 gegen die Kombination Stalldünger mit schwefelsaurem Ammoniak, Superphosphat und 'schwefelsaurem Kali am dankbarsten gewesen. Hinterher kommt‘ ‚1880 als zweitbestes Ergebniss Latrine mit Holzasche und nach- folgend als drittbestes die obige Kombination Stalldünger mit Lehm- | 5 Burn und gebranntem 'Kalk. ? Interessant ist eh Thatsache, ya: man SR der ae und in geringerem Grade entwickeln A, so verbraucht : sie dadurch. von derse) Iben n Substanz BUN wenigen, als wenn sie bei ae | der Kombination schwefelsaures — 519 — werden kann, als die Verstärkung der Stalldüngerwirkung durch derartige Beigaben. Der gewöhnliche Stalldünger, Latrine und dergl. werden in erster Linie als Normaldünger für die meisten gärtnerischen Zwecke aufgefasst werden können, man wird nur vielfach ihre Wirkung durch anderen Beidünger zu verstärken resp. auf eine raschere Umsetzbarkeit jenes Düngers hinzuwirken haben. Auf Beigaben von Mineraldünger zum Stalldünger ist in der gärtnerischen Praxis um so mehr aufmerksam zu machen, als der- selbe vielfach ohne die Jauche verwendet wird, welche durch Aus- laugen, zum Theil durch Wegfliessen im Stalle, verloren gegangen ist und worin doch wichtige Nährbestandtheile für die Pflanzen vorhanden sind. Im thierischen Stoffwechsel geht das Kali wesentlich, aber auch ein nicht geringer Theil stickstoffhaltiger Verbindungen in die flüssigen Ausscheidungen über. Bei Verlust und Nichtachtung - derselben im Stalldünger wird es also leicht den Pflanzen an Kali fehlen, wofür dasselbe betreffs Stengel- und Krautentwicklung gerade für die gärtnerische Praxis doch so wesentlich ist. Bei Verlust der Jauche geht dem Dünger aber auch ein gut Theil von stickstoff- haltigen Verbindungen verloren, welche zum Treiben der Gewächse von besonderer Bedeutung sind, und zwar in leicht löslicher Form, in welcher dieselben am wirksamsten sind. Der Chilisalpeter hat dem schwefelsauren Ammoniak gegenüber auch in diesem Jahre wieder bessere Resultate gezeigt, namentlich bei einseitiger Gabe, während dieser Unterschied bei kombinirter Düngergabe weniger heryortritt. Von grosser Wichtigkeit für die Praxis ist die erhebliche Ver- "schiedenheit in der Wirkung der Düngersalze bei der Verwendung Be in festem ungelöstem und in flüssigem Zustande, Der Chilisalpeter 4 a in Lösung gegeben hat sich sowohl 1879 als 1880 der Be ae in Zeiler Form aufgestreut überlegen gezeigt. E Besonders bemerkenswerth ist der bezügliche Unterschied bei mmoniak , Superphosphat und schwefelsaures Kali. Im Jahre 1878. ‚hatten gleiche Quantitäten. SS davon im flüssigen Zustande aufgebracht: etwa die Hälfte an Mohr- rien mehr gegeben, als bei. der Verwendung in trockener Form. Ei —_— 120 — in trockener Form gegeben ist (Parzelle X) und trotzdem ist durch jene über das Doppelte von Runkelrüben erzielt worden, als in letzterem Falle. Es spricht dies sehr dafür, auch den mineralischen Dünger weit mehr in flüssiger Form zu geben, als dies bis jetzt geschehen ist und korrespondirt es mit der lange geübten gärtnerischen Praxis bei Kuhdünger und Latrine. Trotzdem dass der gebrannte Kalk bereits im dritten Jahr ohne ‚anderen Beidünger gegeben ist (Parzelle XXVII), so ist die Wirkung desselben doch noch eine verhältnissmässig bedeutende gewesen — ein sichtbarer Beweis dafür, ein wie kräftiges Agens der gebrannte Kalk ist für Aufschliessung und Löslichmachung der Bodenbestand- theile. Die Versuche der nächsten Jahre werden zu ergeben haben, wie lange der Vorrath an den bezüglichen Nährstoffen noch ausreicht. Die'Zugabe von gebranntem Kalk oder Holzasche zu Stalldünger oder Latrine hat wiederum fast überall ein erheblich besseres Resultat ergeben, als der genannte organische Dünger allein. Bei der Be- nutzung des städtischen Latrinendüngers in sehr verflüssigter Form, wie auf den städtischen Rieselfeldern, verdient dies besondere Be- achtung und ist zum Theil auch anderwärts bereits verwerthet worden. Die Tabelle b über die Nachwirkung des 1878 gegebenen Düngers mag schliesslich noch kurz erläutert werden. In der Nachwirkung hat sich Stalldünger mit gebranntem Kalk und Lehmmergel allen anderen Düngemitteln überlegen gezeigt und als zweitbestes Ergebniss ist die Fläche mit Stalldünger und _ gebranntem Kalk, als drittbestes Stalldünger mit schwefelsaurem ‚ Kali zu nennen. Es mag besonders hervorgehoben werden, dass hier gebrannter Kalk in. den beiden wirksamsten Kombinationen en ist. Der gebrannte Kalk allein steht betreffs der Nach- _ wirkung in 12ter Reihe, während bei frischer Düngung derselbe erst in en Reihe, zu nennen ist. Der ee a nn hetreffs - 521 — keines weiteren Kommentars, zumal sich Gelegenheit geben wird, das Resultat der Kulturversuche auch nach anderer Seite hin, na- mentlich in Rücksicht auf den Kostenpunkt des Düngers gegenüber der Höhe der Erträge, noch zu vervollständigen. Um die geerntete Trockensubstanz der Rüben vergleichen zu können, so wird dieselbe im agronomischen Laboratorium des hie- sigen landw. Lehr-Instituts an ausgewählten Exemplaren bestimmt werden. | Für den weiteren Fortgang der Versuche verdienen die Körner tragenden Früchte des Gartenbaues mehr berücksichtigt zu werden. | Es wird später auch angezeigt sein, über den Erfolg der Düngung auf die Melioration des Bodens seiner Zusammensetzung nach Unter- suchungen hinzuzufügen. A. Orth. Berlin, im November 1880, Weitere Berichte über die Wirkungen des Frostes im Winter 1850—81. Erfrorene Birnbäume in Koppitz, Oberschlesien. Vom Garten-Inspektor Hampel. Liegel’s Winter-Butterbirne, einjähriges Holz erfroren. Beurr& d’Amanlis, desgl. Duchesse d’hiver, desgl. Beurre blanc, desgl. Herbst-Bergamotte, gut. Holzfarbige Butterbirne (auf Wildling), desgl. . Coloma’s Winter-Butterbirne, desgl. . Holzfarbige Butterbirne (auf Quitte), einjähriges Holz erfroren. . Diel’s Butterbirne, gut. 10. Rothe Dechantsbirne, einjähriges Holz erfroren. 11. Gute Graue (auf Wildling), gut. desgl. (auf Quitte), einjähriges Holz erfroren. 12. Sommer-Magdalene, gut. 183. Hof-Bergamotte, einjähriges Holz erfroren. ie ee (Pyramide), desgl, ee desgl. En gut, sense nPprm.- IT 15. Russelet de Stuttgart, total erfroren. 16. Seckelsbirne, desgl. 17. Gellert's Butterbirne, einjähriges Holz erfroren. 18, Coloma’s Herbst-Butterbirne, gut. 19. Petersbirne aus Sachsen, Spitzen von einjährigem Holz erfroren, 20. Madame Freyve (auf Quitte), total erfroren, esgl. (auf Wildling), gut. 21. Engl. Sommer-Butterbirne, total erfroren. 22. Erzbischof Hons, güt. 23. Paternoster-Butterbirne, total erfroren, 24, Schweizer Bergamotte, einjähriges Holz erfroren. 25. Colmar d’Aremberg (Pyramide), total erfroren. desgl. (Palmette), einjähriges Holz erfroren. ‚26. Späte von Toulouse, desgl. R 27. Marianne von Nancy (auf Quitte), desgl. ee desgl. (auf Wildling), gut. 28. Grüne Hoyerswerder (auf Quitte), einjähriges Holz erfroren. 5 d (auf Wildling), gut. 29. Erzengel Michael, einjähriges Holz erfroren. 30. Beurre Napoleon (Pyramide), ein- und | zweijähriges Holz erfroren. er desgl. (Palmette), total erfroren. "31. Gute Louise von Avranehes (Pyramide), total erfroren. ; e .desgl. Palit), einjähriges Holz erfroren. 32. Bergamotte d’öte, gut. nn 33. | Neue von Poiteau (Palmette), gut. a desgl. en ee Holz erleaian 3 En einjähriges Holz erfroren. 5. nk 8 Batterbirne (ln), ii desgl. (Pyramide), total ee Butierbicne von x Mech, ie Holz fe. | - Wi 55. . Poire de Tongres, gut. . Forellenbirne, einjähriges Holz erfroren. ‚ Herzogin von Angoul&me, total erfroren. . Fondante de Charneu, ein- und zweijähriges Holz erfroren. . Clairgeau, desgl. | Pastorenbirne, einjähriges Holz erfroren. . Soutmann, ein- und zweijähriges Holz erfroren. . Ananasbirne von Courtray, einjähriges Holz erfroren. . Deutsche National-Bergamotte, desgl. . Salzburger, gut. . Punktirter Sommerdorn, einjähriges Holz erfroren. Souvenir du congrös, gut. Dechantsbirne, einjähriges Holz erfroren. Graslin, desgl. Ein Winterblüher. Centropogon Lucyanus. In der Revue de l’hortieulture belge, Oktober 1880, findet sich die Abbildung dieser mit grossen, schön karminrothen Blüthen versehe- nen Lobeliacee. die als Winterblume für Bouquets sich sehr eignen ‚dürfte. Aug. van @eert bemerkt, dass sie bis jetzt meist falsch, nämlich im Warmhause, kultivirt sei, während sie im Kalthause (8—10 Gr. C.) oder besser während des Sommers im Kasten gehal- ten werden müsse. Man soll sie mehrmals im Frühjahr und Anfang August verpflanzen und sie regelmässig bis September pinziren, dann blühen die Blumen von Mitte Dezember bis Mitte März in reicher Folge. Nach van Geert ist dieser reizende Strauch ein Bastard zwischen Centropogon fastuosus und su bekaIaätormnis und en | ‚stammt von Desponds in Marseille. Goomlichten Blühende Orchideen im Borsig’ schen Garten in Be 0 sig’schen Garten standen am 2. November a. J. folgende Orchideen i = Jin Bläthe: | min u um Wanda) aus Nam mit 4 geich- ne — 524 — Cypripedium purpuratum, Re insigne, Harrisoni, a macrophylla Lindl. (Vandeae), Peru, » mesochlaena, = eruenta, Laelia Perrini Lindl., Cattleya Lindeni Rchb. fil, Brasilien, Liparis filifera, Phalaenopsis amabilis (Vandeae), Sunda-Inseln, sehr schön, Vanda trieolor, Miltonia Clowesi Lindl., Brassavola venosa, Epidendrum cochleatum L., Mexiko, eine der ältesten ein- geführten Orchideen etc, Neue Anthurien. Anthurium Andreanum, dieses in kurzer . Zeit so berühmt gewordene, von Andr& entdeckte Anthurium (ähn- lieh A. Scherzerianum, aber mit grösserer Blüthenscheide und weissem Kolben), ist jetzt auch bereits in Berlin. Wir sahen es im Borsi g- schen Garten, wo das kleine, von Lin den in Gent bezogene Pflänz- chen, das bei der Ankunft nur ca. 8 cm hoch war und doch 100 Fres. ‚kostete (ein noch sogar billiger Preis), üppiges Gedeihen zeigt. — Auch A. Veitchi und A. Waroegueanum sind daselbst vorhanden, und verspricht namentlich letzteres wegen seiner schmalen Blätter, die bis 1 m aanE werden, eine vortreffliche Dekorationspflanze zu bilden. re ‚Ausstellungen. b ‚Das Programm für die Blumen- und Pflanzen-Ansstellung der > = Gesicht n Snrlenirene: se ion ist soeben ausgegeben, und Bexesblondn es e, Deutsche Dendrologie. Systematische 1 Uebersicht, d Verwendung der in Deutschland ohne 530. _— 25 — langer Studien auf dem Gebiete der Gehölzkunde, welchem Gegenstande der- selbe sich mit gleicher Liebe wie der Pomologie hingegeben hat. Es ist ein Werk, das keinem Gärtner, vor allem keinem Baumschulbesitzer fehlen sollte, und nicht weniger wird auch der Botaniker dasselbe mit grossem Nutzen zu Rathe ziehen, denn allein schon die Abbildungen sind von der grössten Wich- tigkeit, da jede Gattung mindestens durch einen Holzschnitt vertreten ist. Der erfasser ist aber in der Auswahl der Gattungen so weit gegangen, dass eine Menge von Seas die man sonst selten kultivirt findet, sine eine grosse Zahl neuer aufgenommen sind, und man hat nun den grossen Vortheil, die Klik ak Pflanzen, die sonst nur in schwer zugänglichen Werken zerstreut sind, in einem einfachen Handbuche vor sich zu haben. Wünschens- werth wäre es vielleicht gewesen, wenn der Verf. bei den Abbildungen auch eine Erklärung der einzelnen Figuren gegeben hätte, denn wenn auch dem Bo- taniker dieselben leicht verständlich sind, so wird doch der praktische Gärtner wohl nicht immer leicht ermitteln, was gemeint ist. Dies wird sich aber bei d dann sich auch einzelne Korrekturen an den Abbildungen derjenigen Pflanzen, die Verf. nicht lebend untersuchen konnte (es sind dies nur wenige), anbringen lassen. Im Allgemeinen ist besonders zu rühmen, dass die meisten Abbildungen vom Verf. selbst nach dem Leben gemacht sind. — Was den Text betrifft, so sind die Beschreibungen kurz und bündig (meist nach K. Koch), die Angaben über Kultur der einzelnen Gehölze nach eigenen Erfahrungen ge- ° geben und darum ganz besonders werthvoll. Ebenso ist die Einleitung: Ver- breitung, Vermehrung und Kultur der Gehölze, Einfluss der Wälder, geographi- sche Verbreitung der Gehölze etc., sehr lesenswerth. Mit einem Wort: Lauche’s Dendrologie ist eine Leistung ersten Ranges auf dem Gebiete der Dendrologie, eine Leistung eines Praktikers, auf welche die ganze Gärtnerwelt Deutschlands, speziell der Verein zur Beförderung des Gartenbaues, stolz sein kann. — Die Verlagshandlung hat das Werk vortrefflich ausgestattet. L. Wittmack. Preisverzeichnisse sind eingegangen von: Leopold Trillon Meunier & Co. in Les Rosiers (Loire); Frankreich, — Friedrich Ramacher, Gelee- und Krautfabrik in Vluyn bei Moers a. Niederrh — Aug. Steiger in Moers, holländische Tabacke und Cigarren. — Gustav Lange, Berlin SW Kochstr. 47, Gemüse und einsehen — Wilhelm Voorgang, Mühlheim a. d. Ruhr (u. Moers), Dampf-Kaffeebrennerei. — Andre Hofer, Eerseri und Freilassing, Beigsnkaitee. — Ch. Huber & Co., Hyöres- ers (Var), Frankreich, 34. Jahrg. Oktober 1880 (Samen von Neuheiten, Pflanzen von Cycas, Palmen ete.). — Grosch & Grube, Rosengärtnerei und Baumschule, Landschaftsgärtnerei, Godesberg a. Rh., Reg.-Bez. Köln, 4. Jahrg. Dieser reichhaltige Katalog ist a. a. interessant wegen der be beigegebenen Ge- schichte der einzelnen Rosenarten und deren Beschreibung. — Verzeichniss der ' grösstentheils im Freien aushaltenden Staudengewächse, einschliesslich der Alpenpflanzen, Freilandfarne, Freil reiland-Eriken und Erdbeeren, weiche: in den Gräfl. Stolberg’schen Gärten zu W. Eichler) a gegen Kasse oder Tausch abgegeben sind. 1880, 'Lobend hervorzuheben ist, en Vo Bneebka wu 0 — 56 — — Louis van Houtte ia Gent, Katalog No. 190. Stauden, Gehölze ete. Wie alle Kataloge dieses Etablissements, eine wahre Schatzkammer! Personal-Nachrichten. n Garten - Inspektor Kolb in München ist das Ritterkreuz des baieri- schen Verdienstordens des heiligen Michael verliehen. — Herr Stein, bisher Inspektor des botanischen Gartens in Innsbruck, ist zum Inspektor des botani- schen Gartens in Breslau an Stelle des verstorbenen Nees von Esenbeck er- ss — Herr Obergärtner Eichler in Potsdam ist zum Ho fgärtner des see en Grafen von Stolberg-Wernigerode zu Wernigerode an Stelle des ea August daselbst verstorbenen Garten-Inspektors A. Li psius ernannt. Niederländische Beitragsliste zum Koch-Denkmal. Wir geben nachstehend das Verzeichniss Derjenigen, welche auf Ds Veranlassung des Herrn de Jonge van Ellemeet in den Nieder- landen freundlichst Beiträge zum Koch-Denkmal spendeten. Seine Majestät der König der Niederlande. Se. Kgl, Hoheit Prinz Friedrich der Niederlande. J, Abbing, Soestdijk. R. C. Affourtit, Wa- tergraftsmeer. Jos. W. Anthony, Rotterdam. H. G. Ant. Backhoven,. „Linnaeus‘“, Amsterdam. A. W. Beckeringh, Amsterdam. Jonkhr. Mr.M.A. A. ERRE van Blokland, Utrecht. _M. Been, Rotterdam. J. Been, Rot- terdam. A. A. van Bemmelen, Rotterdam. J. Theod. van den Berg Jr, Jutfaas. J. Boer Wzn., Bonkoop.. Ww. 6. Ko Boskoop. M. Breukelman, Rotterdam. Jul. 6. ‚ Bunge, „Linnaeus“, Rotterdam. Thiergarten (Verwaltung des), Amsterdam. W.J. Doude van Trovstrük, „Linnaeus“, Amsterdam. Th. Rein de Grient Dreux, „Linnaeus“, Amsterdam. €. A, A. Dudok de Wit, Jar P,.B Balöskier, Amsterdam, Kal. zoologische Ge- artis magistra“, Amsterdam,. Mr. Jos. Ludov. de Grez Ginneken. 28 Corn. Groenewegen, Amsterdam, Jaec. Corn. Groene- wegen Jr., Amsterdam. Hendr. Groenewegen, Amsterdam. Jolh. Bar. Groe. newegen, Amsterdam. J. van Groos Jz, Boskoop.- Mr. O. J. van der Haer, Arnhem, J. J. Havelaar Pz., Rokkirdan; Dr. 6. van Hennekeler, . Middelburg. Jonkhr. Mr. Hoeufft van Velsen, Amsterdam. J. Hooft- mann Pz., Amsterdam. Joh, Hoogakker, Watergraftsmeer. Jan van der ES ‚Hoop Jaez., ‚Rotterdam, E.F. Max Immink, Amsterdam. Jonkhr. W.M. . de | . Mr. W. C.M. de Jonge van Ellemet, Oostkapelle. Mevr. wed. Brunings geb. de zus a Ellemeet, Grayenhage. Mr.B.M. onge van Ellemeet, Breda, W,de Jonge van Ellemeet, Amer ei: a c. de Jonge Ne ne Bo 3, Henri A. de Jonge eme w.uWRE, de donge, van Ellemeet ut RFTER van Ellemeet , Oostkapelle, de a de Jonge van Eliemost, Middell 0 ninck, Dedemsvaart bei Z Zwolle. _ . ie % — 527 — van Löben Sels, Arnhem. €. H. van der Looy, Med. Doct., Rotterdam. P. J. Looymans & Euhen, en J. Looymans, Watergraftsmeer. H. Luössen, Amsterdam. W. A. Graaf van Lynden, Koudekerke (Walcheren)- J. W. de Man, RE Middelburg. J.Madry, Rotterdam. J. A. Matthes, ‚Amsterdam. J. & L. Nagel, Arnhem. K. J. W. Ottolander, Boskoop. Dr. C. A. J. A. Oudemans, Amsterdam, ©. J. van der Oudermeulen, Wasse- naer. Justus Poolman, Amsterdam. J. van Poppel, Breda. Abr. Adr. un Rotterdam. F. H. G. Rinkes, Leiden. J. F, Schindler, Am- sterdam h. F. von Siehole Leiden. S$.P. van der Sluis, Hemrik in Priesland. Ei A.P. Snouck Hurgrojne, Middelburg. Joz. J. Sormand, Hees. A. G. G. Sutherland Royaards, Assen. Vereeniging (de pomolo- gische-), Boskoop. Vereeniging (de tuinbouw-) „Loco et tempore“, Amsterdam Vereeniging (de) tot bevordering van tuinbouw in Zeeland, Middelburg. W. A. Viruly Verbruggen, Rotterdam. 0. de Vos, Hazerswoude bei Boskoop. P. Westbroek, Gravenhage. 6. F. Westerman, Amsterdam. I. F. Wilke, Rotterdam. I. Abr. Willink Wszn., Amsterdam. H. Witte, Leiden. J. van Zoest, Arnhem. H. C.Zwart, Amsterdam. Nederlandsche maatschappij van tuinbouw en plantenkunde. W.H.de Bruyn van Melinen Marienkirke zu Kouakerke. Der Betrag von 502 f. 80 es., der sich noch in den Händen des Herrn de Jonge van Ellemeet Bebnder; ist bereits bei unserer 1. Liste (Juliheft) mit eingerechnet. Die beiden letzten Geber in vorstehender Liste sind erst nachträglich hinzugekommen, und hat sich dieser Betrag dadurch auf 537 Fl. 80 Cts. erhöht. Weitere gütige Beiträge für das Koch-Denkmal erbittet an den Schatzmeister Herrn L. Späth, Berlin SO Köpenickerstr. 154, Das Comite, Abzugebende Samen. Von Dr van Nooten in Buitenz ind freundlichst REN Sam kässher Ernte eingesandt. Dieselben re er Mitgliedern des Vereins zur Beförderung bung Gartenbaues in Fine Proben unentgeltlich zur V E en bis 31. Dezember 188 234. Vonndzein Super LZ Erdbohrer Panlionnene), anche katjang manilla bogos. Früchte unterirdi ansehnlich. Samen worden geröstet gegessen 80: ee ‚bis hypogaea L., vulgo katjang waspoda. Blüthen unan- "Samen essbar, auch Oel. 236. dito. grössere | Sorte, vor einem Jahre erst aus Amerika, erhalten, vulgo ka tjang am Eı Pape else a: in den Kaffeeplan- TR a Ai Mid. ale "Bäthen schön, roth.) re Yo ee and. oebaum. 3 Coffea abi. var. monosperma re Bobo, 240. urina-Kaffee, Ra Fadang Kafls | en » cukenmeuh-Kaftee. ik dr Nam den Vernchguin : Be ra Ab, eh kieiner Mok ur Preanger-Kaffee. & Djembre Kafleo. fan ist, der Name der Frucht: von en _— 51283 — er Hülfs-Unterricht für jüngere Gärtner in Berlin wird in diesem Jahre von 93 Zuhörern besucht; an dem Zeichnen - Unterricht für Anfänger, unter Leitung des Herrn Stadt-Obergärtner Hampel, nehmen ca. 25, an dem für Geübtere, unter Leitung des Herrn Garten-Direktor Neide, ca. 10 Personen Theil. Inhalt. 638. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garten- va 5 481. (Arisaema Hildebrandtii Engl., era irion, Dieentra. Um- wandlung der Geschlechter bei Pflanzen. Ausgestellte Pflanzen: Goreopsis aristosa Mchx., Ophiopogon Jaburan Lodd., Bi airehrie, Fuchsia pro- eumbens, Ardisia Walliebi DC. ,„ Loasa hispida L., Roezlia regia Bahlsen, Gurken. Sperrung der österr. Grenze nzen, deren Wurzel t Erde behaftet. Pfirsich und wen au ae bei Pr.-Stargardt. Beitrag für die Ueberschwemmten der Ober 2. — IX. Allgemeine Versa mmlung umenet Pomologen En "Obst tzüchter in Würzburg. (Fortsetzung.) S..485. (Ve redelung von " Wildlin gen. Ueber den Werth der Gewinnung n Obstsorten. Einwirkung des Pre auf die Ob bstbäume. EN gegen starke Win ur he Düngung der Obstbäume. Erdbohrer. Krebs der G Apfelbäume) — t, Die gen Gartenbau- Küsssh ung in Brüsert im Juli 1880, (Sehlus‘ S. 489 P. Sorauer, Die Wasser- sucht bei Ribes. $. 496. B. Strenwald, Braunschweiger Milch- Apfel er grüne Röinetin S. 500. — Jo seph Klar, Ueber Garten- rasen, Anlage und Unterhaltung. S. 503. — Lauche und Orth, Be- riecht über Düngungsversuche zu Runkelrüben. $S. 509. — Weiture Berichte über die Wirkungen des Frostes im Winter 1880—81. 8.521. — a EDEN Centropogon Lncyanus. S. 523. — — Vermischtes. S. 523. — Ausstellungen. $. 524. — Rezensionen. $. 524, ingegangene Preisverzeichnisse se Er a, Personal-Nachrichten. S. 536. — _ Niederländische Beitragsliste och-Denkmal. S. 526. — Abzugebende Samen. S. 527. — Helts-Unterricht für jüngere Gärtner. S. 528. Die nächste an des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues findet st Mittwoch, den 21. November, Abends 6 Uhr, und zwar im neuen Lokal, dem grossen Auditorium des Ver. landw. Lehr-Instituts und Moin, isse 42, 2 Treppen, 2 Eingang von der ... des Gebäudes Portal II. ung. 1. Istes dei die niedrig has rang Treibrosen, die bis jetzt - grösstentheils aus Fr bezogen: wurden, in "de rselben Qua- . ‚Kität und Quant in Deutschland zu ziehen? ER eg wer asser getrie Se: Hyacin thenzwiebeln wieder benutzbar? S % De Winter-Ausstellung Bar: 16, Januar FR 5. Verschiedenes. Monatsschrift a eh des Vereines zur Beförderung, des Gartenbaues in den Königl. Prenssischen Staaten und der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Redakteur: Dr. L. Wittmack, General- ausge e Vereins, Custos des Kgl. landw. Museums, . Professor an der Universität. Adresse d. Ver. z. Bef. d. Gart.: Adresse d. Schatzmeisters, Rentier re Berlin N., Inyalidenstr. 42. Berlin 8., Alexandrinenstr Preis der ergesnie pro Jahrgang 13 Mark. Annoncen pro ing? Kasegen oder deren Raum 30 Pf., für Mitglieder des Vereins zur Beförderung d rtenbaues nur die Hälfte. Rabatt nn Onulge Insertion 5 pCt., bei 6maliger 10 ptCt., En greea 20 pCt. Annahm r Expedition der Zeitung: Berlin N, Invalidenstr. 42 - No. 12. Berlin, im Dezember 1880. Gesuch des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues - an Se, Excell. den Herrn Minister für Landwirthshaft ete., betreffend den Volkswirthschaftsrath. Berlin, den 26. November 1880. Euer Excellenz. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preussi- schen Staaten hat in seiner ae am 24. November er. ein- stimmig beschlossen : Euer Exeellenz ganz gehorsamst zu bitten, BR darauf Bedacht nehmen zu wollen, dass bei Feststellung der % . laut $4 der Kgl. Verordnung, betr. die Erriehtung eines Volks- wirthschaftsraths vom 17. November 1880, nach freier Wahl der betreffenden Herren Minister zur Berufung in den Volks- wirtbschaftsrath Sr. RER dem ‚Kaiser und rs Nor © — 530 — Handwerker- und dem Arbeiterstande angehören, auch auf Vertreter des Gartenbaues Rücksicht genommen werde, und gestatte ich mir ganz gehorsamst, Euer Excellenz hiermit von diesem Beschlusse Kenntniss zu geben und die Bitte daran zu knüpfen, wenn irgend möglich, diesem Beschlusse hochgeneigtest Folge geben zu wollen. Es bedarf Euerer Excellenz gegenüber keiner weitläuftigen Be- gründung unseres Antrages. Euer Excellenz kennen die grosse Be- deutung der deutschen Gärtnerei, namentlich aus eigener Wahrneh- mung in deren Hauptsitz Erfurt, Euer Excellenz haben mit grossem Interesse den steigenden Aufschwung unseres Exportgeschäfts ver- folgt und in jeder Beziehung dasselbe zu fördern gesucht, Euer Excellenz sind aber andererseits wohl auch nur zu oft aus gärtne- rischen Kreisen mit Bitten um Abänderung dieser oder jener ge- setzgeberischen Maassregel, wie z. B. hinsichtlich der Bestimmungen der Reblaus-Konvention, angegangen worden, um nicht es als ein willkommenes Vorbeugungsmittel begrüssen zu sollen, wenn durch Hinzuziehung von Sachverständigen aus gärtnerischen Kreisen bei . Vorberathung von Gesetzen und Verordnungen die Interessen des Gartenbanes rechtzeitig wahrgenommen werden könnten. Euer Excellenz ganz gehorsamster Vorstand ete. (gez,) Sulzer. An ‚den Kgl. Staatsminister, Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, Herrn Dr. Lueius, Excellenz, * Sartenbaues in den königl. Preuss, Staa . Verhandelt Berlin, den 27. Oktober 1880. 32 Re g des Vereins zur ee des — Bl — kreuzungen (B. discolor X Rex) von Herrn Brandt, Char- lottenburg. 2. Ein Sortiment Bouvardien (Rubiaceen) von Herrn Wendt, Hasenhaide, unter denen namentlich die B. corymbiflora var. Humboldtii sehr gefiel. 3. Ein Körbchen abgeschnittener Eucharis eandida Planch. et Lind. (oder E. amazonica) und La- siandra elegans Naud. aus dem Garten der Frau Geh, Kommer zienrath Borsig, durch Herrn Gartenbau-Direktor Gaerdt, die einen ' wunderbaren Effekt machten. 4. Ein Korb Champion-Kartoffeln von Herrn R. Brandt, Charlottenburg. 5. Ein grosser blauer Kohl- rabi, der 6 kg wog und trotzdem beim Kochen, wie sich später herausstellte, durch und durch zart war, von Herrn Schenk. 6. Ein Sortiment Gemüse von fast noch nie gesehener Schönheit, von Herrn Lubatsch, Zossen, das aus folgenden Sorten bestand: Blumenkohl, Frankfurter Riesen- und von Algier, Rothkohl, grosser später holländischer, Weisskohl, Braunschweiger, Wir- singkohl, de Vertus, Sellery, Berliner Knollen-, Petersilie, lange, dicke Berliner und dito kurze, dicke Berliner, Kohlrüben, kurzlaubige Schmalz-, 7. Ein grosses Sortiment Runkelrüben, die mit verschiedenen Düngern auf Veranlassung des Vereins in der Kgl. Gärtner-Lehranstalt zu Potsdam erzogen waren. Die Preisrichter sprachen dem vorzüglichen Gemüse des Herrn Lubatsch den Monatspreis, den Bouvardien des Herrn Wendt ein Ehrendiplom zu. Herr Gaerdt wird über Eucharis einen beson- deren Artikel in der Monatsschrift veröffentlichen. U. Hierauf berichtete Herr Wittmack über die Versammlung deutscher Pomologen und Obstzüchter in Würzburg vom 7. bis 10, Oktober 1880 und die damit verbundene Be RE des Pomologen-Vereins, sowie über die Ausstellung daselbst. Il. Herr Orth hielt alsdann einen längeren, mit ‚grossem * Interesse aufgenommenen Vortrag ‘über die Düngungsversuche zu Runkelrüben, im Anschluss an den darüber von Herrn Lauche er-. statteten Bericht. Beide Referate werden, wie früher, besonders abgedruckt werden. (Siehe d. Z. S. 509.) ; IV. Herr Schwarzburg, Schöneberg, theilte mit, nie ihm: die Azaleen ausserordentlich hellgrüne Blätter erhielten, bei dem ihm a sache liegenden Nachbarn schon etwas. dunkler wären, beide m un noch re und ee wie ‚vierten am - ET RIELER ERET -— 32 — dunkelsten. Er glaubt, die Ursache im Wasser suchen zu müssen; nur durch Düngung mit Kloake, die mit Asche gemischt wurde, habe er eine sattgrüne Farbe erzielt. Herr Orth bemerkt: Da Schöneberg auf der Grenze des Dilu- viums und Alluyiums liege, so sei es möglich, dass das Wasser sehr . kalkreich sei, und dies möchten Azaleen, die ja in Haide-Erde wach- = sen, vielleicht nicht lieben. Thatsächlich fliehe wenigstens das Tort- Br moos, das Sphagnum, s Kalk. Er erbietet sich, das Wasser zu untersuchen. - V. Betrefis des Stallmistes erklärt Herr Orth, normaler Stall- dünger habe ca. 0,4 bis 0,5 pCt. Stickstoff, 0,2 pCt. Phosphorsäure und 0,6 pCt. Kali, wie aber der Dünger, den die Gärtner anwen- den, beschaffen sei, sei nicht allgemein anzugeben. Gewöhnlich fehle ein Theil der Jauche und damit ein Theil des Stiekstoffs und des Sn ‚Kalis. Der in der Gärtner-Lehranstalt angewandte Stalldünger war 0. reiner Kuhdünger. Er = Herr Drawiel sprach, gleich allen Ansirsee, seine hohe . Befriedigung über die Versnche aus, wünschte aber, dass in künf- tigen Jahren Pflanzen gewählt würden, die noch mehr Interesse für den Gärtner hätten als Runkelrüben, z. B. Kartoffeln, Spargel, Veil- chen, Rosen, Blumenkohl, Zuekerwurzeln u. dergl. Thatsache sei es es z. B., dass, wenn Rosen 10 Jahre auf demselben Terrain Bplanaen sie nicht mehr wachsen. | en Herr Orth: Die Runkelrüben wurden eat, weil man ii ihnen gerade recht deutlich den Einfluss der Düngungen erkennen : kann, Versuche mit mehr gärtnerischen Pflanzen sind theils on Seiten der. Gärtner selbst unternommen, theils auch vom Ausschuss _ Es für später in Aussieht genommen. Der im ersten Jahre gebaute isskohl und. die im zweiten Jahre kultivirten Mohrrüben dürften doch auch als gärtnerische Produkte angesehen werden. a Herr Perring, der d n solche Massen von Azaleen ete. zur Verfügung stehen. Da müssten ‚die Handelsgärtner Versuche anstellen, Herr Orth warnt davor, die in Potsdam auf armem Sandboden gewonnenen Resultate ganz zu verallgemeinern. Auf anderem Bo- den werden sich vielleicht andere Resultate herausstellen. Der Direktor, der im Allgemeinen auch den Wunsch hat, Ver- suche mit rein gärtnerisch wichtigen Pflanzen zu machen, spricht dem Kuratorium und der Direktion der Kgl. Gärtner - Lehranstalt, sowie den Herren Lauche und Orth den verbindlichsten Dank Namens des Vereins für ihr er are und ihre grosse Mühe- waltung aus, VI. Herr Wittmack bittet um die Erlaubniss, die Sitzungs- Protokolle kürzer zu fassen, dafür aber einzelne Gegenstände der Verhandlungen in besonderen Artikeln ci zu dürfen, was auch genehmigt wurde. VO. Herr Perring fragte an, wie es komme, dass Herr Dr. C. Bollie, Redakteur des neu entstandenen Journals „Deutscher Garten“, sich als 2. Vorsitzender des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues auf dem Titel der gedachten Zeitschrift unterzeichne, ein Umstand, der beim Publikum leicht die Vermuthung erwecken könne, dass das neue Blatt in Verbindung mit unserm Verein stehe, was doch nicht der Fall sei. Herr ©. Bolle erklärte, dass der „Deutsche Garten“ durchaus kein Konkurrenzblatt gegenüber der Monatsschrift sein solle, viel- mehr er die beste Kollegialität erhoffe, dass aber seine Handlungen als Privatmann sich jeder Kontrole entziehen. ES Nachdem von den Herren Orth, Laekner = c. Bollevon irgend weleher Veränderung der Monatsschrift Bgker war, wurde der Gegenstand verlassen. VI. Als wirkliche Mitglieder wurden See: 1. Herr Baumschulbesitzer Kleinwächter in Potsdam. we 29, es Ben u Bornstädk b; Potsdam. RN en) Bee ESS am Wittmack. RR —_ 54 — Versammlung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Verhandelt Berlin, den 3. September 1880. Das Protokoll der August-Sitzung wurde verlesen, und da gegen den Inhalt desselben nichts erinnert, dem Protokollbuche einverleibt. Herr Kunst- und Handelsgärtner Neumann in Schöneberg hatte einen Zweig schön blühender weisser Nelken mitgebracht und bemerkt hierbei, dass diese Blumen von Nelkenpflanzen herrühren, welche er vor nicht langer Zeit unter dem Namen Couronne royale von Römpler in Naney erhalten. Die Blumen machten wegen ihres regelrechten Baues und ihres Duftes auf den Beschauer einen an- genehmen Eindruck. Da Herr Neumann die Pflanzen erst vor Kurzem aus Frankreich erhalten, kann er über die Kultur gerade | dieser Nelke noch nicht sprechen, glaubt aber, bezüglich der Nelken, > namentlich der Remontant- Nelken, seine Ansicht dahin geltend i machen zu dürfen, dass sie wohl werth seien, mehr als bisher kul- 'tivirt zu werden, da er die Erfahrung gemacht, dass sie einen ganz geeigneten Handelsartikel abgeben. Ausser der Nelke Couronne royale, über deren etwaige aeg: netheit zu Kulturzwecken er in einer späteren Sitzung zu sprechen a gedenkt, kultivirt Referent mit Glück die Nelke Le Grenadier und 00 die Wiener Zwergnelke, und kann diesen beiden nur aus voller Ueberzeugung das Wort reden, da sie bei ihm im vorigen Jahre in den Häusern bei 6 bis 8, auch bei 12 bis 15 Gr. Wärme den ganzen Winter hindurch reichlich geblüht haben. Was die in den Katalogen und in Fachzeitungen so vielfach angepriesene Nelke Souvenir de la Malmaison anbelangt, stellt Herr Neumann dieselbe weit hinter die eben besprochenen, denn einmal erscheint sie ihm wegen ihrer unangenehmen Eigenschaft des Platzens, dann een ihrer nicht reinen Farbe der Blumen, endlich auch wegen — 35 — wegen ihrer von Herrn Neumann geschilderten Mängel habe ein- gehen lassen. Dieser Bemerkung fügt Herr Lackner hinzu, dass seines Wissens vor ungefähr 30 Jahren Souvenir de la Malmaison von ‚einem Gärtner in St. Denis gezogen, darauf von van Houtte an- gekauft worden und von diesem mit einer Reklame in den Handel gebracht sei, die sie auch seiner Ansicht nach nicht verdiene. Diejenigen Gärtner, welche sich auch mit der Kultur der Re- montant-Nelken befassen, können sich dem, was Herr Neumann Lobendes über Le Grenadier und Wiener Zwergnelke gesagt, nur anschliessen, und Herr Wendt sen. erklärt, dass, da die Remontant- Nelken vom Publikum sehr begehrt würden, es Sache des Gärtners sei, schön blühende Nelken zur Herbst- und Winterszeit auf den Markt zu bringen, da das. grosse Blumen liebende Publikum nicht einmal wisse, dass es zu diesen Jahreszeiten bei uns blühende Nel- ken gebe. Ferner hatte Herr Neumann einige abgeschnittene blühende Gloxinien vorgelegt, die er aus Samen, den er zu Versuchszwecken erhalten, gezogen. Waren sie auch schöner, als die s.Z. von Herrn Bluth gezogenen, so fehlt ihnen doch die Intensität der Farbe, eine Eigenschaft, die gerade einer Gloxinie, um schön genannt zu wer- den, innewohnen muss. Um sich für die Folge wenigstens bei Aus- saaten ete, gute Erfolge zu sichern und sich andererseits vor Miss- erfolgen zu wahren, ist der von Herın Wendt wohlgemeinte Rath ganz am Platze, wenn man stets auf die Bezugsquellen zurück geht, und den Firmen das Wort redet, von denen man gut und reell be- dient ist, mit denen aber bricht, die des leidigen Verdienstes wegen ihre Abnehmer geschädigt haben. Nach der Erfahrung des Herrn Crass werden übrigens die älteren Gloxinien vom Publikum lieber gekauft, als die als neu empfohlenen Sorten. Die von Sattler in Quedlinburg bezogenen Gloxinien von französischen Hybriden thun sich zwar nicht durch 2 grosse Blätter und durch dunkles Laub hervor, verdienen aber wegen der schönen Farben der Blumen, sowie wegen ihres reichlichen Blü- = a — sind oft 15 bis 20 Blumen an einer Pflanze — volle ER Samenkäner Krupp macht auf dio von Herrn an en BE in Quedlinburg aus von Frankreich bezogenen Samen gezogenen Gloxinien aufmerksam; diese Gloxinien, welche er bei Herrn Dippe hat blühen sehen, haben auf ihn wie auf Andere sowohl wegen ihres Blüthenreichthums, als auch wegen der leuchtenden Farben der Blu- ' men einen wahrhaft überraschenden Eindruck gemacht. Wenn auch die Preise, die hierorts für dergleichen Sämereien angelegt zu werden pflegen, hinter den von Herrn Dippe angelegten zurück bleiben, so wird dieses Mehr durch die Schönheit der Blumen vollständig. aus- geglichen. Bei dieser Gelegenheit stellt Herr Neumann den Antrag, der Kommission zum Ankauf von Sämereien zu Versuchszwecken von den im Etat ausgeworfenen 40 Mark schon jetzt 25 Mark zur Zahlung anzuweisen, um rechtzeitig die Simereien zur Herbstaussaat zu beschaffen. Dieser Antrag wurde als zweckmässig anerkannt und ' der Schatzmeister zur Zahlung ermächtigt. Für die in diesem Monat fallende letzte Vereins - Exkursion wurde als Ziel u. A. auch der Schlosspark von Branitz bei Kottbus in Vorschlag gebracht, dieser Vorschlag durch Abstimmung zum Beschluss erhoben. ‚und zugleich festgesetzt, dass dieser Ausflug nach ' Branitz am Sonntag den 19. September stattfinden soll. Der Schrift- führer wurde veranlasst, sich mit dem Herrn Garten - Inspektor 2 Bleyer dieserhalb in Verbielung zu setzen. Was die Ausstellungsfrage für das Frühjahr, 1881 anbelangt, so | wird der Antrag des Herm Lackner, die Frühjahrs - Ausstellung 1881 fallen zu lassen und in Yeradnar mit den in und um Berlin bestehenden Gattenbau-Vereinen ete. später eine grössere Ausstellung a Erastelan, auf die nächste Tages-Ordnung gesetzt. _ Verhandelt Berlin, ‚den 8. Oktober 1880. dieser « das ‚Protokoll « Er a Schriftführer we ver- er die Zadienen,. sich. von ihren De: BB tenfreunde dargebrachten Glückwunsch zum Geburtstage zur Kennt- niss der Versammlung zu bringen: Der Vorstand der Gesellschaft der Gartenfreunde Ber- lins hat Mich durch seinen Glückwunsch zu Meinem dies- jährigen Geburtstag aufrichtig erfreut und Ich erwiedere denselben durch den Ausdruck Meiner vollen Anerkennung Ihrer Leistungen, an denen Ich Mich stets erfreue. Baden-Baden, 5. Oktober 1880. (gez.) Augusta. An ‘den Vorstand der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. Darauf in die Tages-Ordnung eintretend, wurde der Antrag des Herın Lackner, „die Frühjahrs-Ausstellung 1881 fallen zu lassen und an Stelle dieser mit den in und um Berlin bestehenden Gar- tenbau- etc. Vereinen für später eine Ausstellung zu veranstalten“, voraufgenommen. Herr Laekner war verhindert, in der heutigen Sitzung zu erscheinen, hält aber seinen Antrag aufrecht. Herr Gude leitete die Diskussion über den Lackner’schen An- trag damit ein, dass er diesem in Berücksichtigung der ihm wohl bekannten Gründe, die den Herrn Antragsteller zum Einbringen des- selben veranlasst, auch seine volle Anerkennung zolle, dass er aber rathen müsse, in Anbetracht dessen, dass unsere Grundbestimmungen vorschreiben, alljährlich eine Ausstellung zu veranstalten, die hohe Gönnerin unseres Vereins, Ihre Majestät die Kaiserin-Königin, und das Berliner Publikum aber gewohnt seien, von der Gesellschaft der Gartenfreunde das Frühjahr eingeläutet zu sehen, mit einer schon mehrere Jahrzehnte bestehenden, lieb gewordenen Einrichtung nieht = . : zu brechen, sondern es bei der althergebrachten Sitte zu belassen. a und im Jahre 1881 eine Frühjahrs - Ausstellung zu veranstalten. Wohl könne auch er gleich Herrn Laekner sich nieht dem Urtheile a verschliessen, dass die diesjährige sowohl wie die vorjährige Blumen- Ausstellung in vieler Hinsicht gegen die der früheren Jahre zurück- 5, ne geblieben seien, ‚jedoch gebe er sich der Hoffnung‘ hin, dass bei 2. 2.52 Teeht reger: Betheiligung der Gartenbesitzer die Bächejährige 2 Aus . | © stellung wieder ihren alten Glanz entfalten werde. : Nach längerem Hin- und Herdebattiren liess nn den en 7 ’schen Antrages fallen und wurde dead, 'sche —_— 5385 — zum Beschluss erhoben. Der zweite Theil des von Herrn Lackner eingebrachten Antrages wurde aber für die Gärterei zu wichtig ge- halten, um ihn ad acta zu legen. Da der Ausführung desselben jedoch grössere und weitergehende Vorbereitungen vorangehen müssen, wurde beschlossen, diesen rechtzeitig wieder einzubringen und sich schon in nächster Zeit mit den in und um Berlin bestehenden Gar- tenbau- ete. Vereinen in Verbindung zu setzen. Da nur 5 Monate zwischen heute und der im April beabsich- tigten Ausstellung liegen, ist die dringendste Eile geboten; es wird daher eine Kommission gewählt, bestehend aus den Herren Brett- schneider, Eggebrecht, Wendt sen., Wiehle und Wredow, die sich unter Betheiligung des Vorsitzenden, des Schatzmeisters und des. Schriftführers und unter Zugrundelegung des Programms der Ausstellung pro 1880 nebst Nachtrag der Aufstellung des Pro- gramms für die Frübjahrs-Ausstellung pro 1881 so zeitig zu unter- ziehen haben, dass der Entwurf in der nächsten Sitzung, also am 22. Oktober, zur Berathung und Festsetzung vorgelegt werden kann. ‚Ging diese eben erledigte Frage speziell unsern Verein an, so veranlasste eine andere, die. ganze Gärtnerwelt berührende, oder besser gesagt Ben von der heutigen Tages-Ordnung abzu- gehen. Herr Kunst- und Handelsgärtner Em a Liebe in Ba hatte nämlich im September d. J. Pflanzen-Sendangen nach Oester- reich abgehen lassen. Am 18. dess. Monats langten dieselben in Bodenbach an, wurden dort aber von den Behörden, trotz der Zeug- nisse Königl. sächsischer Behörden, dass die Pflanzen aus Reblaus freien Gegenden kämen, zurückgewiesen, weil der ominösen Bestim- mung der internationalen Uebereinkunfts-Maassregeln gegen die Reb- laus nicht genügt war, wonach die Wurzeln der Pflanzen vollständig frei. von Erde sein sollen. Diesen Spezialfall hatten Gärtner und rät ine raus in ARDEICH der dem Handel sit ern durch ng zu : Arien gemacht, u war RR unser ae 1, an maassgebender Stelle gegen eine so scharfe: Hand- : Ze; heutigen, bei Beginn des Winterhalbjahres zahlreicher besuchten i) ‘en, von rien aus unserem vos; =“ — 59 — betheiligten Staaten — ebenso wie die Schweiz neuerdings wieder — die Einfuhr von Pflanzen mit Erdballen und in Töpfen gestatten, falls sie mit Ursprungs-Zeugnissen, in denen Seitens der Behörden bescheinigt wird, dass die Pflanzen eben aus Reblaus freien Gegen- den kämen, begleitet wären. Die Gesellschaft der Gartenfreunde, obgleich bisher nicht in Mitleidenschaft gezogen, beschliesst, sich dem von dem deutschen Gärtnerverbande an sie gelangten Ansuchen anzuschliessen, und wählt die Herren Späth und Laekner zur Ueberreichung einer Petition des Vereins, dahin gehend, dass von maassgebender Stelle auf Abänderung resp. Milderung der mehr- erwähnten Uebereinkunft hingewirkt werden möge. Herr Brettschneider hatte einen wahrhaft malerischen Strauss, zusammengestellt aus Blättern der verschiedenartigsten Gehölze aus den Lorberg’sehen Baumschulen, ausgestellt. In demselben waren namentlich vertreten: Acer Ginnala, Herbstfärbung roth, A. Negundo fol. var., A. Pseudoplatanus fol. purpureo variegat., Amelanchier ovalis, Herbstfärbung roth, Amygdalus persica fol. purpurea, Aronia arbutifolia, Herbstfärbung roth, Betula purpurea, Cornus alba, Herbst- färbung roth, €. sibiriea fol. argenteo marginatis, die weisse Fär- bung der Blätter in rother Herbstfarbe, Corylus atropurpurea, Cra- taegus coceinea, Herbstfärbung roth, C. Crus Galli, Herbstfärbung roth, . Elaeagnus argentea, Evonymus latifolia, Herbstfärbung roth, Fagus silvatica atropurpurea, Fraxinus pubescens longifolia, Herbstfärbung bläulich-violet, Hippophae rhamnoides, Hydrangea panieulata grandi- flora, Blüthen, Ptelea trifoliata fol. aureis, Quereus alba, Q. coccinea, Rhus cotinus, Herbstfärbung roth, Rh. glabra elegans, Herbstfärbung . roth und gelb, Rh. glabra laeiniata, Herbstfärbung roth und gelb, Sambueus nigra fol. aureis, Viburnum Lantana, Herbstfärbung roth, Herr Gude dankte dem Herrn Aussteller in seinem und im Namen der Gesellschaft und erkannte den Herren Wendt und Neu- mann den Monatspreis für die in der irrthümlich zum 1. Oktober einberufen gewesenen Sitzung ausgestellten preiswerthen Bouvardien und blühenden Remontant-Nelken zu. Herr Neumann überwies diesen Preis der Kaiser-Wilhelm- und Augusta-Jubel-Stiftung. Zum Schluss gedachte der stellvertretende Vorsitzende n dr Si BeoeN eines veren, lang); er gekannten und geschätzten, als tüchtigen Rosenzüchter bekannten Mitgliedes, des Herrn Gärtners Grube in Quedlinburg, welcher im Juli d. J. aus dieser Zeitlichkeit abgerufen, in ehrenvoller Weise, und ehrten die Erschienenen das Andenken des Verblichenen durch Erhebung von ihren Sitzen. Als Mitglieder wurden angemeldet: 1. Herr Garten-Inspektor Bleyer zu Branitz, 2. „ Kunst- u. Handelsgärtner Krause zu Neusalz a. O., durch Herrn Späth, 008. 0, Kunst- und Obergärtner Hintze, im Erziehungs- hause am Urban, durch Herrn Brettschneider. Verhandelt Berlin, den 22. Oktober 1880, Nach Verlesung des Protokolls der Monats-Sitzung vom 8. d. M., gegen dessen Inhalt keine Erhebungen zu machen waren, wurde das ‚von der betreffenden Kommission entworfene Programm ai Früh- jahrs- Ausstellung 1881 verlesen. Von Herrn Crass wurde beantragt, in ER Programm, und zwar zur grösseren Genauigkeit, bei jedem der sub II Nr. 3, 9, 11, 20, 26 und 31 aufgeführten Preise einzuschalten: „Dieser Preis ist “ nieht anderweitig. zu vergeben.“ Bei den betreffenden Preisen war in dem Nachtrags-Programm pro 1880 ausdrücklich bestimmt wor- Se den: „Diese Preise bleiben so lange bestehen, bis die Aufgaben er, dieser oder in einer späteren Ausstellung gelöst sind“, mussten & 2 also, da in der Ausstellung 1880 die gestellten. Aufgaben, nieht ge- N löst, m in das Feen DER 1881 wieder übernommen werden. n ehe zu Nr. 2 der Tages-Ordnung über, und berichtete Herr Hofgärtner Hoffmann über den Deutschen Gärtner-Verband in Erfurt des Ausführlicheren. Aus dieser Schilderung, welche der Herr Referent sich gewiss herbeilassen wird, durch das Vereins-Organ in extenso zu veröffent- lichen, geht zur Evidenz hervor, dass dieser im Jahre 1873 gegrün- dete Verein sich seiner Aufgabe in vollem Maasse und nach allen Seiten hin bewusst ist, Die Theilnahme, die ihm von Vereinen, Gärtnern und Garten- freunden gezollt wird, die Zeitung, welche von dem Verbande in einer Auflage von 2300 Exemplaren herausgegeben wird und sich eines grossen Leserkreises erfreut, legen für die Leistungen desselben be- redtes Zeugniss ab, | Der Verein beschliesst, für jetzt auf diese Zeitung zu abonniren, und wird einem späteren Beschlusse vorbehalten bleiben, ob sich unser Verein dem Gärtner-Verbande als Mitglied anschliessen wird. Ebenso wurde beschlossen, auf den von Herrn Dr. Bolle redi- girten „Deutschen Garten“ zu abonniren. Herr Neumann kommt in seinen Mittheilungen über die Kultur der Remontant-Nelken auf das über diesen Gegenstand in den letz- E ‚teren Sitzungen Gesagte zurück und behält sieh vor, auf diese Kul- = tur ausführlicher einzugehen, sobald er mit den ihm vor Monaten En aus Frankreich zugegangenen neuen Sorten zu bestimmten Resul- ae taten gelangt sein wird. Herr Späth, welcher bei seiner letzten Anwesenheit i in Erfrt a, dort, ein ziemlich umfangreiches Sortiment Remontant - Nelken. bei. = _ Herm Benary angetroffen, kann bei dieser Gelegenheit nicht genug beklagen, dass in Berlin keine eg AR mehr anzu- 5 ‚treffen. = N Die Mittheilungen über die Boizee, es ee gegen Verbrei- ; en ener der Reblaus aus der letzten Sitzung wurden rekapitulirt, von RE ER betrefiend die internationale Uebereinkunft, bezüglich Massregeln gegen die Reblaus vom 17. September 1878, hinzuwirken, angestrebt wird. Herr Kunst- und Handelsgärtner Neuss hatte eine blühende Calla aus Samen, den er im Februar d. J. ausgesäet, ausgestellt, wofür ihm der Dank des Vorsitzenden und der Erschienenen abge- stattet wird, Verhandelt Berlin, den 5. November 1880. Nach Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung ersuchte der Vorsitzende, bevor er in die Tages-Ordnung eintreten liess, die Er- schienenen, sich von ihren Sitzen zu erheben, um ihnen das Dank- schreiben Sr. Kaiserl. Königl. Hoheit des Kronprinzen auf den Aller- höchstdemselben von der Gesellschaft der Gartenfreunde dargebrach- ten Glückwunsch zum Geburtstage zu verlesen: Ich danke dem Vorstande bestens für seinen freundlichen Gruss zum 18. Oktober und werde der von ihm vertretenen Gesellschaft und deren Bestrebungen immer Meine aufrich- tige Theilnahme bewahren. Wiesbaden, den 26. Oktober 1880. 2: (gez.) Friedrich Wilhelm. Ei Ingleichen theilte der Vorsitzende ein Anschreiben des Deut- en schen Gärtner-Verbandes mit, in welchem dieser um unentgeltliche Ueberlassung von Büchern für die eg: des Gartengehülfen- Vereins in Erfurt bittet. Der Vorsitzende konnte es sich nicht versagen, auf den im September d. J. von mehreren Mitgliedern des Vereins nach Branitz unternommenen gärtnerischen Ausflug zurückzukommen und dabei zu erwähnen, dass die Theilnehmer an demselben sich am besten überzeugt haben werden, dass die vom Fürsten Pückler B.. 2. ge ‚Mächten ‚Anlagen unter dem Herrn Grafen v. Pückler durchaus ht ruhen, sondern im Gegentheil von dem jetzigen Besitzer ge- 1egt und gepflegt werden und die von seinem Vorgänger projektirten agen von seinem Besitznachfolger zur Ausführung‘ gebracht wer- : höchst instruktiv und Sega Be er en = Br — 543 — Die Herren Garten-Inspektor Bleyer-Branitz und Kunst- und Handelsgärtner Krause-Neusalz a. O, wurden als Mitglieder pro- klamirt und die Herren Gutsbesitzer Richnow - Tempelhof, Kunst- gärtner Janicki, Friedhofsgärtner Götz und Hofgärtner Hoffmann als solche angemeldet. Ausgestellt hatte Herr Gude eine rothe und eine weisse Bou- vardia, erstere unter dem Namen Bouvardia elegans rubra, letztere unter dem Namen Humboldti eorymbiflora, die wegen ihres Blüthen- reichthums und der Schönheit der Blumen einen angenehmen Ein- druck machten. Ausserdem hatte Herr Gude ein gefüllt blühendes Cyclamen mitgebracht, das aber nach dem Urtheil von Cyclamenzüchtern mehr als Monstrosität gelten kann und hinter den einfachen isas weit zurückbleibt. Der Vorsitzende dankte den Ausstellern und erbietet sich ‚iu der nächsten Sitzung mit dem heute begonnenen Vortrage über seine Reise nach den Reichslanden, nach Frankreich ete, fortzufah- ren, wonächst derselbe in einer der nächsten Nummern des Vereins- Organs im Zusammenhange veröffentlicht werden soll. Ueber eine Linden-Varietät. Von Henry Potonie. (Mit Tafel IX. bis XIL) Im Jahre 1879 besuchte ich — auf einer botanischen Exkur- sion in der Altmark begriffen — in Seehausen die Gärtnerei des Herrn C. Hermes, in dessen Baumschule mir zwei schöne Linden mit grossen, geschlitzten Blättern und hängenden Zweigen auffielen, Herr A. Hermes, der Sohn des oben genannten ._ . : über diese Linden: „Im Jahre 1871 machte ich eine grössere Aussaat von Tilia ulmifolia Seop. (T. eordata Mill.), wozu ich den Samen durch meine Leute von den an der Chaussee von Seehausen nach Oster- Se burg stehenden Linden hatte sammeln lassen. Die Aussaat gelang vorzüglich und die Sämlinge standen sehr dicht. Bei oberflächlicher | — ee. ‚sich er Ende den . nahier ein Säm- - ling dureh seine gelbe. Blattfarbe aus, während die übrigen Pflänz- ‚chen ihre frische grüne Farbe bewahrten. In der Meinung, vielleicht eine buntblättrige Spielart erlangt zu haben, nahm ieh den Sämling näher in Augenschein und fand, ausser der abweichenden Farbe, auch eine ganz veränderte Blattform, Ich nahm mir vor, das Pflänzchen besonders zu ‚pflegen, und bedeekte es zum Winter 1872 bis 1873 mit Kiefernadelu, die Erfahrung benutzend, dass derartige buntblättrige Varietäten gegen Kälte empfindlicher sind, als die Ur- form. Im nächsten Frühjahr (1873) wurde der Sämling mit anderen an den Ort gepflanzt, wo er augenblicklich noch steht. Er trieb gut aus, wenn auch nieht so kräftig wie die anderen, zeigte jedoch keine andere ‚Blattfarbe, sondern nur eine abweichende Blattform. Mr Erst im Herbst färbten sich die Blätter mit gelbgrünen Streifen, h RR ähnlich gefärbt und getuscht, wie sie Acer striatum von Jugend : auf zeigt. Zum Winter wurde er von da ab nicht wieder bedeckt, “ » und er zeigte sich auch vollständig. winterhart. ern Frühjahr 1876 wurde ein Reis von Tilia variifolia, wie wohl Herr H. Potoni& den Sämling gelegentlich nannte, auf einen > . Stamm von Tilia ulmifolia Scop. gepfropft. Die Unterlage war Fer Jahr jünger als der Stamm, von welchem das Reis genommen E wurde. Es wurde das Reis sehr hoch — in Höhe von ea. 3m — aufgesetzt, weil ich glaubte bemerkt zu haben, dass die neue Form Neigung. habe, die Zweige hängen zu lassen. Der Mutterstamm ‚sollte volle Freiheit in seiner Entwickelung haben, damit er genau Se in seinen Abweichungen beobachtet werden Kö Er zeigte näm- lich en entschieden Anlage zur Strauchbildung. Sein Geschick erreichte jedoch vor 2 Jahren, als ein übereifriger Gehülfe die nn ee 5 inige oben an. der, ‚Spitze herunter schnitt. ee, a ‚also jetzt von Tilia variifolia einen Re. ıten und RER _veredelten Hochstamm. Der Stamm der veredele | Fe ee Stämme entschieden herabhängend. Es hat sich diese Eigenschaft indessen im Laufe der Jahre verloren, und jetzt stehen sie in einem wenig vom rechten abweichenden Winkel nach aufwärts gerichtet. Ob die neue Lindenform einen gärtnerischen Werth hat, müssen wir der Zeit zur Entscheidung überlassen; jedenfalls zeigt der ver- edelte Stamm eine zierliche Krone, und es ist anzunehmen, dass weitere Veredelung dasselbe Resultat giebt.“ Soweit Herr A. Hermes. — Wie derselbe angiebt, sind die Samen, die zur Aussaat dienten, von Tilia ulmifolia Scop. ge- sammelt worden. Es kommen jedoch der Linden-Varietät die syste- matischen Merkmale zu, welche für die Bestimmung der typischen Tilia platyphyllos Scop. maassgebend sind: Die Unterseite der Blätter ist nur ein wenig mehr hellgrün, als die Oberseite, nicht, wie bei der typischen T. ulmifolia, blaugrün. Ferner sind die Blätter unterseits und am Stiel behaart und im Allgemeinen grösser als die von T. ulmifolia. Auch bei unserer Lindenform sind, wie bei T. platyphyllos, die einjährigen Zweige ebenfalls behaart, und es verdient Beachtung, dass die Form Neigung zur Strauchbildung hat, wie bekanntlich auch T. platyphyllos, die dieses Bestreben in höherem Maasse zeigt, als T. ulmifolia. _ Als ich im Juni 1879 die beiden Bäume zum ersten Mal sah, hatten sie hängende Zweige: die Internodien waren ca, 6 cm und gelegentlich mehr lang. Die Länge der Blätter betrug durchschnitt- lich 14 em, auch 17 und mehr cm lange Blätter waren nicht selten. Die Form der Blätter war im Grossen die eines geiheilten (partitus) und eingeschnittenen (ineisus) gleichschenkligen Dreiecks. Im August des folgenden Jahres, als ich die Bäume wieder aufsuchte, zeigten sie einen anderen Habitus. Die hängenden Zweige waren verschwunden, die Blätter hatten kleinere Dimensionen an- genommen, sie hatten durchschnittlich nur noch eine Länge von 10 bis 11 em, und die Form derselben näherte sich bedeutend mehr derjenigen der Blätter von T. asplenifolia Hortorum, denen sie i zuweilen vollkommen gleich waren. Es scheint daher die während der zwei Jahre gemachte Beobachtung darauf hinzudeuten, dass die Varietät mit der Zeit vollständig in T. asplenifolia übergehen a um so mehr, als anderwärts an Linden Belek, ee worauf Ch. Darwin*), gestützt auf J. C. Loudon’s Autorität, auf- merksam macht, dass nämlich „mehrere Varietäten ... der Linde ... in ihrer Belaubung und in ihrem Habitus sehr verschieden sind, so lange als sie jung sind, dass sie aber im Laufe von 30 oder 40 Jahren einander äusserst ähnlich werden.“ — Es ist der beobach- tete Fall ein weiteres Beispiel für die bereits an anderen Pflanzen gemachte Erfahrung, dass gelegentlich an verschiedenen Punkten von derselben Stammart die gleichen Varietäten erzeugt werden können. **) In Loudon’s Werk „Arboretum et fruticetum britannieum® . vom Jahre 1838 (London. I, pag. 366) findet sich die Beschreibung ‘einer Varietät, die dort Tilia europaea laciniata genannt wird und welehe offenbar der unsrigen am meisten gleicht. Auch die an einem Zweige abgebildeten 4 Blätter sind durchaus solehen ähnlich, wie sie auch an unserer Varietät vorkommen. Loudon sagt: „Ihe leaves are smaller than those of the common species, and ® “ don and irregularly cut and twisted, scarcely two on the tree u ‚alike. The variety is seldom seen of a large size; as might 3, be expected from the diminished power of the leaves, in eonsequenee ir .of their diminished surface. We have never heard of its attaining Su a greater height than 30 ft.......“ E „In the Bollwylier Catalogue for 1833, we have T. aspleni- Bi folia nova, which, we presume is a aberiaty oT. europäea En laciniata; .. .“ | Eine Diagnose, die auf alle Blätter passte, lässt sich für unsere Varietät nicht geben, und es erscheinen mir, um eine Anschauung von den Blattformen zu gewinnen, ein paar charakteristische Abbil- dungen am geeignetsten; die hier beigegebenen verdanke ich der "kunstgeübten Hand des Herrn C. Sievers. Ti 1. stellt ein sich der typischen Blattform von T. platz a: los Seop. ‚resp. T. ulmifolia Seop. am meisten nähernds ‚dar. ur zeigt er Abbildung, wie es übrigens auch ee pi Es ıen nn. en heoballntet . Klee ea RT — 547 — wird*), einige unbedeutende Einschnitte. Solche fast ganzrandige Blätter finden sich nicht häufig und gewöhnlich an der Spitze der Zweige. Fig. 2. Blätter von der Gestalt eines gleichschenkligen Dreiecks mit ebenfalls nur unbedeutenden Einschnitten und länglicher Spitze waren besonders häufig an den hängenden Zweigen im Jahre 1879. Fig. 3. Aehnliche, jedoch getheilte und krausere Blätter mit gleichfalls länglieher Spitze fanden sich auch namentlich an den hän- genden Zweigen. Fig. 4. Am häufigsten waren 1880 Blätter mit 3, auch 5 selbstständigen Theilen, von welchen die seitlichen länglich resp. oval bis kreisföormig zu sein pflegen, hingegen der Endtheil ge- wöhnlich etwas eingeschnitten ist und fast lineale Gestalt zeigt. Fig. 5. endlich stellt ein Blatt von im Ganzen nierenförmigem Umfange dar mit 3, 4 oder mehr selbstständigen, unregelmässigen Theilen, die ihrerseits wieder eingeschnitten etc. sein können. Die Einschnitte, welche die selbstständigen Blatttheile von einander tren- nen, reichen Ai bis fast zur Ansatzstelle der Blattfläche an den Blattstiel. Zuweilen ist bei unserer Form die innere der beiden Blatt- hälften ungewöhnlich viel breiter als die äussere. Zwischen den hier aufgeführten charakteristischsten Bintkorisen finden sich alle möglichen Zwischenformen. Es erinnert die be- ' sprochene Lindenvarietät an Morus nigra L. und M.albaL, woselbst ebenfalls bekanntlich ganzrandige, eingeschnittene und ge- theilte Blätter an demselben Stamm vorkommen. Es ist, als ob die Laubblätter unserer Linde die Form der fünf- und selegentlich mehrtheiligen Cotyledonenblätter**) anzunehmen bestrebt wären. ‘Die Blätter von T. asplenifolia sind gewöhnlich kleiner als die unserer Form, und die Theile derselben im Allgemeinen schmä- . = häufigsten sind hier Blätter von der Gestalt wie Fig. 4 und 5. Br ig der Baumschale des Herrn rag sah ich z. .B. einen Baum, von T a | u Ä yllos, desse Blätter von T. nn Host. trug. m Br Winkler: "Vebie die Keimblätter der deutschen Dicotylen.“ In Ver ungen des bot. er der Provinz Image 1874. Dig. 12. i ler, zuweilen möchte man letztere geflügelte Rippen nennen. Am BEN Berichtigung zu Herın R. Müller’s (in Praust) Notiz „Zur Nomenclatur von Dielytra‘‘ im Augustheft der Monatsschrift pag. 375. Von Prof. Eichler. Das von Herrn R. Müller an der bezeichneten Stelle gegebene Citat nach Bernhardi, Linnaea XII. p. 668, durch welches die Kor- rektheit des Namens Dielytra gegenüber Dielytra dargethan werden soll, ‚ist zwar vollkommen wortgetreu, aber nicht richtig interpretirt. Die Stelle lautet: „Für diejenigen, welche Anstand nehmen, Dieentra für: Dielytra zu schreiben, vielmehr behaupten, dass es Dielytra heissen müsse, setze ich die Stelle aus Borekhausen’s Abhandlung in Römer’s Archiv der Botanik (1797) I. 2 p- 46 her, welche lautet: „Dielytra nenne ich (Borekhausen) sie (die Gattung) von dis zwei und klytron Sporn, weil sich die Blüthe so deutlich durch ihre zwei ‚Sporne auszeichnet.“ Wie kann selbst der eifrigste Entomolog hier- von auf Flügeldecken der Insekten kommen?“ - - Wie man aus der ersten Zeile dieses Citats sieht, will Bernhardi hier den von ihm selbst eingeführten Namen Dieentra gegenüber von Dielytra recht- fertigen, indem er darauf hinweist, was der Autor des Namens Dielytra -mit diesem eigentlich hat sagen wollen, nämlich „Zwei- sporn“. Warum aber blieb alsdann Bernhardi nicht bei Dielytra? Nun einfach deshalb, weil dies kein richtiges Wort ist. Ein Wort klytron oder klytra kommt. weder im Griechischen noch im La- teinischen vor; Borekhausen hatte sich offenbar verschrieben oder es war sonst ein Versehen passirt*), genug, wenn er „Zweisporn“ ausdrücken wollte, so musste er Dicentra sagen, weil auf griechisch — und mit dem griechischen Worte dis durfte doch wieder nur ein griechisches zusammengesetzt werden — der Sporn kentron heisst. girte es denn Bernhardi und so ist es bei den Bo- Tn ‚nachher allgemein geblieben; da aber eine andere Ver- ng aufgetaucht war, nämlich dass Borekhausen eigentlich habe schreiben wollen, wegen der (allerdings nur entfern- N ch "Genera Pe P 859, bemerkt: She nn Borek- “ 5 u BAI ten) Aehnlichkeit der Blüthe mit den Flügeldecken (Elytren) eines Insekts, so fand sich Bernhardi veranlasst, auf die Stelle bei Borekhausen hinzuweisen, wo derselbe ausdrücklich „Zweisporn“ sagen zu wollen erklärt. — Ich will im Uebrigen nicht unterlassen zu erwähnen, dass es mir vor ein paar Jahren im Privatgespräch einmal ähnlich ergangen ist, wie Herrn R. Müller, und dass mir da selbst erst in obiger Weise von Herrn Prof. P, Ascherson Auf- klärung ertheilt wurde. Ausstellungs-Halle in Hamburg. Das seit mehreren Jahren vom Gartenbau-Verein für Hamburg, Altona und Umgegend gehegte Projeet zur Errichtung einer grossen ständigen Ausstellungs-Halle, welche nicht allein den Ausstellungen dieses Vereins dienen, sondern ein permanentes, allen Zweigen der Kunst und Wissenschaft, wie auch dem Gewerbe zur Verfügung stehendes, geräumiges, gut gelegenes Bauwerk werden sollte, ist seiner Verwirklichung nunmehr sehr nahe gerückt. Aus den Ueberschüssen der grossen Internationalen landwirth- schaftlichen Ausstellung von 1863 sind einhunderttausend Mark als Geschenk für diesen Zweck angewiesen, und seitens eines Komites, bestehend aus den Herren Bürgermeister Dr. Kirchenpauer, Se nator Dr. Lehmann, Rob. M. Sloman, 6. E. Lembeke, JI.R Mae Donald, Henry Bieber-Tatenberg, F. Unser Ad. Spihlmann, vorläufig fernere 200,000 Mark gesammelt, diesen Herren auch, sobald die heute noch nicht definitive unentgeltliche Zuweisung eines genügend grossen, günstig gelegenen Bauplatzes seitens der Behörden erfolgt ist, weitere grosse Beträge in voller Höhe der nötligen Bausumme zugesichert, so dass es sich faktisch gegenwärtig nur noch um die Lage des Bauplatzes han'lelt. Für diesen ._ . hat der Senat die Ueberweisung der ca. 40,000 qın umfassenden, unmit- telbar vor dem Dammthor i in der allergünstigsten und fashionabelsten ‚Gegend gelegenen sogenannten Moorweide, auf welcher bekanntlich die diesjährige Frühlings - Ausstellung des Vereins in. interimistischen Kollegium: zur Genehmigung vorgeschlagen, und diese wird hoffent- ‚in ihrer re ‚ni lang Dezember. stattfindenden ars en = Baulichkeiten mit so kolossalem Erfolge stattfand, dem Bürgerschafts- ee Vorschlage zustimmen, da das Projekt den allgemeinsten Sympathien der Bevölkerung begegnet.*) Ne Die Ueberlassung jenes so überaus günstig gelegenen Terrains wird mit der Bedingung geschehen, dass nach vollständiger Amor- Sr tisation der Baukosten, welche aus den Einnahmen zu erfolgen hat, ed Gebäude schuldenfrei in das Eigenthum der Stadt übergeht. Zur Herstellung der Ausstellungs - Halle selbst ist seitens des 0. Komites von dem bekannten Gebäude, welches der letzten grossen Bar Internationalen Ausstellung in Paris auf dem Champ de Mars diente, einer der Kuppelbauten und eine der grossen Gallerien angekauft, ‚welche über Havre nach Hamburg gesandt werden. Aus diesen soll sodann ein Kuppel-Mittelbau mit zwei Seitenflügeln und den nöthi- gen Anbauten für Vorhallen und seitliche Abschlüsse, wie auch für die hintere Facade gebildet werden, in denen auch Empfangssäle, in : Konferenz- und Juryzimmer, Bibliothek, Restaurationsräume ete. ge- | ... nügenden Platz angewiesen erhalten, in einer zu bedeckenden Grund- fläche von mehr als 6000 qm. Wir hören, dass der Ankauf in Paris als ein ganz besonders vor- i hafter zu bezeichnen ist. Der, wie bereits erwähnt, besonders gün- stig gelegene Platz bietet bei ‚etwa eintretendem Bedarf für vorkom- . mende grosse internationale Au ıgen, wo die vorhandenen 40,000 ' qm Fläche der Moorweide nicht genügen, den Vortheil, dass unmit- telbar daran grenzende, ebenfalls noch unbebaute Strecken die Mög- EEE BR: u = lichkeit der Benutzung von ferneren 100,000 qm und mehr . Ausstel- e: ; Jungsfläche bieten. a u ae TE - 51 — tretern des Gartenbaues versammelt, um über die einzuleitenden Ar- beiten zur Erzielung einer möglichst glänzenden Vertretung des im Ausstellungsbezirk, dem Königreich und der Provinz Sachsen und ‘den angrenzenden thüringischen Staaten zu bedeutender Entwickelung gelangten Gartenbaues in Berathung zu treten. Sowohl durch die lebhafte Betheiligung an dieser Versammlung, als wie auch durch die eingegangenen Zustimmungsschreiben der am Erscheinen verhin- derten Eingeladenen wurde das rege Interesse bekundet, welches man # in den betheiligten Kreisen diesem Unternehmen entgegenbringt. Die Versammlung einigte sich dahin, eine permanente und eine oder zwei temporäre Ausstellungen zu veranstalten. Zur Aufnahme der ersteren wurde vom Ausstellungs-Komit& ein etwa 7 Morgen grosser, nach Bedürfniss zu erweiternder, sehr geeigneter Platz überwiesen, auf dem auch die Halle für die temporäre Ausstellung erriehtet werden soll. Dieses Terrain soll in eine Gartenanlage umgewandelt und so früh fertiggestellt werden, dass die Aussteller rechtzeitig mit dem Pilanzen der Obst- und Wildbäume, Ziergehölze, oniferen, Rosen, den Stauden, Florblumen und Dekorationspflanzen, kurz aller Gewächse, die während der ERROR Dauer der Ausstellung ‚stehen bleiben, beginnen können. Die erste temporäre Ausstellung soll im Monat August statt- finden und die Gewächshauskulturen, Bindereien, überhaupt solche Erzeugnisse des Gartenbaues zur Anschauung bringen, die eine üin gere Dauer der Ausstellung nicht ertragen. Zur Zeit dieser Aus- Er stellung wird der Deutsche Gärtner-Verband in Halle eine Wander- Se versammlung abhalten, die eine grosse Zahl von Fachmännern ver einigen wird, wodurch den Ausstellern die Garantie geboten ist, dass ihre Erzeugnisse von einem grossen Kreise von Interessenten in Augenschein genommen werden. Falls die Obsternte eine einiger- i » ‘ maassen günstige ist, soll Ende eg eine re - temporäre 5 Ausstellung stattfinden und diese die Erzeug: ;zgärtnerei, des Gemüse- und Obstbaues zur Anschauung: bringen. ee Se | Mit dem Entwurf eines Programms, mit der Auhakioh | für Be- . an der Ausstellung, der Big von Lokal-Komites etc. br - ; ein , in welches aus Halle die „ Rosch Menges, Wolff, Schrö- ; rege 9 2 =” wächst ‚von Jahr zu . nicht Ale mare ph ie —_ 532 — Schmalfuss gewählt wurden. Für jede gärtnerisch bedeutende Stadt des Ausstellungsbezirkes wurde ausserdem ein. Vertreter in dieses Komit6 gewählt, und zwar für Altenburg Herr F. Kunze, für Dresden Herr E. Liebig, für Eisleben Herr Ferd. Kaiser, für Erfurt Herr Kommerzienrath Benary, für Koestritz Herr Franz Deegen, für Leipzig Herr Fr. Mönch, für Magdeburg Herr Klose, für Nordhausen Herr Paul Kaiser, für Quedlinburg Herr Dippe, und als Vertreter des Deutschen Gärtner-Verbandes, von dem die Anregung zu der Ausstellung und der Versammlung ausgegangen war, Herr Ludwig Möller in Erfurt. Blumensamen-Neuheiten für 18801881 von E. Benary in Erfurt. Begonia robusta perfeuta tosea (Benary). Vor 2 Jahren habe ich dem Handel eine der schönsten Züch- tungen innerhalb der knollentragenden Begonien übergeben, die ver- . möge ihres gedrungenen, kräftigen Wuchses, durch die prächtige Belaubung, die festen, fleischigen, zinnober-scharlachrothen Blumen weit und breit den grössten Beifall fand. Von dieser Sorte, welche ich unter der Bezeichnung Begonia robusta perfecta einführte, habe . ieh die hier offerirte herrliche Varietät mit zart rosenrothen, grossen ‘Blumen erzielt, welche sich, so weit das in dieser Klasse Pflanzen { era ist, tren aus Samen reproduziren wird. = Pernoues. 4 & 100 Korn 8 Mark, era... Die a der knollentragenden Begonien für die Garten- * — 53 — den wenigen Pflanzen, die sich im vorigen Sommer in meinen Kul- turen zeigten, ergab der geerntete Samen in diesem Jahre eirca 75 pCt., welehe einen lang andauernden Flor prächtig weiss gefüllter Blüthen entwickelten. Die diesjährige Ernte lässt daher ein noch günstigeres Resultat erwarten, und glaube ich somit, auf diese her- vorragende Neuheit besondere Aufmerksamkeit lenken zu dürfen. 10 Portionen a 40 Korn 8 Mark, ee Samenvorrath sehr gering. Primula chinensis fimbriata umbellata alba (Benary). Die Pflanzen dieser wirklich schönen Primel, welche treu aus Samen kommt, sind von äusserst kräftigem Wuchse und bringen meist nur einen Stengel; dieser endigt in einer grossen, fast teller- artigen Dolde zahlreicher, rein weisser, gefranster Blumen von tadel- loser Schönheit. 10 Portionen a 30 Korn 8 Mark, 1 5 a 30 Korn 1 „ F. B. Kramer, + 28. August 1880, Gedächtnissrede, En im Gartenbau- Verein für Hamburg, Altona und et am 4, ne 1880 A. gen Sehe des Vereins. ‚(Im Auszuge.) Friedrich Barthold Kramer, am 26. Mai 1805 in Ham- burg geboren, wurde als Sohn eines Handelsgärtners. durchaus gegen = seinen Wunsch bestimmt, Kaufmann zu werden, verliess aber diese Laufbahn sofort nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1822 und nahm eine Stelle als Lehrling im botanischen Garten zu Hamburg, welcher damals von Bulendorff kurz. zuvor eng und a & oo. richtet worden war. Im Jahre 1826, nach. Geist. Brzih, ging ui er “ wo er bis 1829 der PORT le re und Ei der Baumschule auf dem Gute Molinen vorstand. Von Tilsit kehrte | : er in seine Vaterstadt zurück, wurde aber sehr bald auf Ohlen- 0 dorff’s warme Empfehlung als Obergehülfe im botanischen Garten zu Gothenburg angestellt. Seine an Thätigkeit dauerte bis zum Frühling 1831. ; In Ausführung seines lange en Wunsches, koeliuche Gär- ten zu sehen und sich weiter auszubilden, führte ihn dann sein Weg nach Edinburgh, wo er in den Gärten der Royal Caledonial Horti- cultural Society angestellt wurde; hier blieb er bis Anfang 1833 und trat, nach einem kurzen Besuch der besten Gärtnereien Lon- dons, auf Ohlendorff’s warme Empfehlung am 1. März 1833 es seine Stellung im Flottbecker Park, dem wmalerischen Landsitze des im Jahre 1857 leider viel zu früh verstorbenen Hamburgischen Se- nators M. J. Jenisch. | Die bekannte ausserordentliche Liebhaberei des Senators Jenisch für Pflanzen, verbunden mit einem botanischen Verständniss, wie man dergleichen selten bei Laien begegnet, und einer beispiel- losen Liberalität, unterstützten Kramer nunmehr in seinen ferneren Arbeiten; fast stets fanden seine Vorschläge ein williges Ohr. Unter Ohlendorff’ Ss Leitung wurde der neuere Theil des Flottbecker n Parks angelegt, eine Orangerie und ein Weinhaus gebaut; sodann _ erstanden unter Kramer’s Leitung von 1836 bis 1851 suecessive, nach Bedürfniss der sich stets vergrössernden Sammlungen, ferner 4 Orehideenhäuser, mehrere Kalt- und Warmhäuser, für die zahl- reichen Neuholländer ein grosses Kalthaus und das grosse Schau- ie dieselben _.. die wir noch heute im Flottbeeker Park " Während K a in den ER en an seinem neuen Platze ‚Im Allgemeinen mit Kultur aller schönen, besonders für Deko- n passe en Pflanzen beschäftigte und alle vorkommenden Neu- a n Kultivirte, worden es später, als von 1830 bis 1840 der Orchideen so sehr in Aufnahme kam, anschaflte, besonders aber eine reiche Kollektion , für: welche, Senator Jenisch und ah ne En ie e us | —_— 555° Obgleich inzwischen viele neue Orchideen-Sammlungen angelegt sind, zählt die Kollektion Jenisch noch heute zu den bedeutendsten und bestgehaltensten des Kontinents. Sie umfasst gegenwärtig reich- lich 120 Gattungen mit über 1000 Arten und Varietäten. Während man anfänglich nur importirte Pflanzen gekauft hatte, wurde bald der Wunsch rege, selbst zu importiren, und eine Reihe 'transatlantischer Verbindungen angeknüpft. Der Erfolg blieb nicht aus, man erhielt viele schöne Neuheiten, von denen manche durch lange Jahre als Unica in Flottbeek kultivirt wurden. — Zu den ersten importirten Neuheiten zählt die in 1845 unter einer grösseren Anzahl Pflanzen von Sierra Leone befindlich gewesene, derzeit von Dr. Sonder bestimmte Spathodea Jenischiana; von ferneren Unica nennen wir u. A.: Listrostachys Jenischianus aus Sierra Leone, 'Stanhopea Jenischiana von Panama, Colax jugosus von Brasilien, Oneidium Kramerii von Peru, Cattleya bulbosa von Brasilien, Mil- tonia candia var. Jenischiana von Brasilien, Coelogyne Cummingii aus Singapore. Im Jahre 1849 erzielte Kramer, zum ersten Male in Deutsch- land, Früchte der Vanille (Vanilla planifolia), gleichzeitig hatte Prof. 'Chs. Morren in Lüttich denselben Erfolg. Dies gab Anlass zur Korrespondenz, aus welcher ein dauernder Verkehr mit jenem be- rühmten Gelehrten resultirte. Die gemeinschaftliche Liebhaberei für Orchideen brachteRramer von 1852 ab auch in Verbindung mit dem zu jener Zeit in Leipzig lebenden Prof. H. G. Reichenbach, jetzigem Direktor des hiesigen botanischen Gartens, ein Verkehr, der sich lebhaft bis zu Kra mer’ ’g Tode erhielt, gewiss zu gegenseitiger Befriedigung. Eee ir Besonders werthvoll zeigten sich die Leistungen der Gärtnerei | im Plottbecker Park, als die berühmte Böckmann’sche Gärtnerei ihre Thätigkeit ganz einstellte und später die Booth‘ ’sche ihren Eee Betrieb so erheblich reduzirte. — Durch lange Zeit war Kramer a im Norden Deutschlands wohl der ae welcher selbst ÄepbOrkEtE N Neuheiten aufweisen konnte. en en Welches Vertrauen Herr Senator lan: in ir Tüchtigkeit a 'und Zuverlässigkeit Kram: ‚setzte, zeigte sich am deutlichsten 3 ‚dem Tetemnit der Ersteren, welches die ve gung enthi —. —_ 56 — Leitung ungeschmälert zu erhalten. — Das Fortbestehen speziell der herrlichen Orchideen-Kollektion ist für unsere Vaterstadt desto wichtiger, weil bekanntlich die berühmte Schiller’sche Sammlung von Orchideen nach dessen Tode ihren Weg in’s Ausland nahm. — Leider hat Kramer seine langgehegte Absicht, einen genauen Ka- talog der seiner Obhut anvertrauten Sehätze anzulegen, nicht mehr zur Ausführung gebracht, Diese so wünschenswerthe Arbeit bleibt seinem Nachfolger vorbehalten. Ein ganz erhebliches Verdienst hat Kramer sich erworben um das Zustandekommen der grossen Internationalen Gartenbau - Aus- stellung von 1869. — Er war es speziell, welcher Herrn Syndikus Dr, Merck veranlasste, sich mit seinem grossen Einfluss und seiner nie rastenden Thätigkeit an die Spitze dieses grossartigen Unter- nehmens zu stellen, dessen glänzender Verlauf noch heute in der Erinnerung jedes Betheiligten lebt. — Im Frühling 1869 reiste Kramer nach Petersburg zur dortigen grossen Ausstellung und erwirkte durch seinen persönlichen Einfluss die so überaus reiche Beschiekung unserer Ausstellung aus Russland, welche die Fach- genossen derzeit so sehr in Erstaunen setzte. - Für die hiesigen Gärtner hat Kramer sich besonders dadurch verdient gemacht, dass er unter . Mithülfe von Ohlendorff und ‚Jürgens, .nach Ueberwindung der grössten Schwierigkeiten, seinen langgehegten Plan der Gründung einer Gärtnerwittwen- Kasse im Jahre 1852 verwirklichen konnte. — Aus den kleinsten Verhält- nissen ist durch Krämer’s nie rastende Sorge für diese segens- reiche Einrichtung, mit der er sich vollständig verwachsen fühlte, ' ausweislich des Abschlusses vom letzten Jahre, ein Kapitalbestand von 57,000 Mark angesammelt und geniessen 22 Wittwen durch diesen Fonds laufende Unterstützung. — Aus einer in Veranlassung s 2öjährigen Bestehens dieser Kasse im Jahre 1877 gegründeten aisen-Stiftung, welche, um Kramer zu ehren, zum bleibenden en. bereits ” Waisen MENGE: ken den Namen Kramer’s Waisen- Stiftung ge werden Be mit seinem Einfluss und seinen weit ausgebreiteten Verbindungen von grossem Nutzen gewesen, und muss als ein thätiger Mithelfer an dem Aufblühen des Gartenbaues in unserer Stadt während der letzten Jahrzehnte geschätzt werden. Kramer hinterlässt eine Wittwe und drei Kinder, eine ver- heirathete Tochter und zwei Söhne, beide Gärtner; der ältere, Franz, seit lange dem Vater in Flottbeck zur Seite gestellt, tritt in dessen Stelle. Der jüngere Sohn, durch 15 Jahre in Japan abwesend, ist vor Kurzem zurückgekehrt und hat jetzt in den berühmten Gärten von Mr. F, Massange-de-Louvrex in St. Gillis bei Lüttich ein schönes Feld für seine Thätigkeit gefunden. Nachschrift der Redaktion. Ueber die von Kramer be- gründete Gärtnerwittwen-Kasse und über die ihm zu Ehren errich- tete Kramer’sche Waisen-Stiftung sind uns von dem Sohne des Ver- storbenen, Herrn F. Kramer, freundlichst noch folgende Daten zu- gegangen: | Gärtnerwittwen-Kasse, gegründet am 1. Februar 1852. Erste Abrechnung 1853: 90 Mitglieder . . . .-. ... Kapital 1705,— Mark. Im 10. Jahre: 105 Mitglieder, 10 Wittwen >: Im 25. Jahre: 96 Mitglieder, 20 Wittwen . . „49.567,31 -, 1880: 103 Mitglieder, 22 Wittwen . . 38707761: Waisen-Stiftung, gegründet 1877. 6-Aınder, . -.; i a a EU, Syndikus Carl Hermann Merck, Dr., TIRESSETNIOENE des Gartenbau-Vereins für Hamburg, Altona und TEEN; Se = am 16. Oktober 1880. Aus der Gedächtnissrede in der Versammlung des Vereins am 1. Noybr. 1880. von A. Spihlmann. boren, war der Sohn des als "Pflanzenliebhaber allgemein. bekannten err Aauale Joh. Heinr. Merck, dessen Garten in. mn “2 | Syndikus Carl Herrmann Mose Dr., am 3. Mai 1809 a 2 & ed, yes Be zu den berühmtesten, speziell von Ausländern viel besuchten und. we. bewunderten Anlagen zählte. — Nach dem Tode des Vaters kaufte Be, sich Syndikus Dr. Merck eine Besitzung in Blankenese, welche er. durch den Landschaftsgärtner J ürgens verändern und zu einer der ‚schönsten Anlagen gestalten liess. Diese N eugestaltung brachte den Verstorbenen in noch nähere Verbindung mit der Gärtnerei als zu- 2,0 vor, und bei der Ausdehnung seiner Kulturen, die sich besonders a auf Rosen, Wein und Obst konzentrirten, wuchs sein Interesse für den Gartenbau stetig. — Zu erwähnen ist speziell, dass Syndikus Dr. Merck einer der ersten in Deutschland war, welcher die Kul- tur von Obstbäumen in Töpfen, die er von Rivers bezog, mit Er- folg betrieb. | Unvergesslich werden die grossen Verdienste bleiben, welche sich ‚der Verstorbene um das Zustandekommen der grossen Interna- tionalen Gartenbau-Ausstellung von 1869 erworben hat, N Im Winter 1871 auf 1872 wurden die im Wesentlichen och heute unverändert bestehenden Statuten unseres Vereins beraten, darauf der Verstorbene aufgefordert, das Präsidium des Vereins u übernehmen. Später wurde er zum Ehrenpräsidenten enamt. "0. Der Verstorbene hat durch sein lebhaftes, unermüdliches Wirken den Grund gelegt, dass unser Verein heut zu den einflussreichsten des Kontinents zählt, dessen Mitgliederzahl, gegenwärtig mehr als sr 1100, aur von einigen Vereinen in England übertroffen wird und u ‚dessen regelmässigen Ausstellungen sich auf dem Kontinent bisher en 3 noch keine an die Seite stellen konnte. Die Waldsamen-Ernte von 1880. _ Beim Beginn der neuen Waldsamen-Ernte, die in Folge des sligen Herbstwetters einen sehr befriedigenden Verlauf zu nehmen tcht, berichteten die Herren G. J. Steingaesser & Co. in Mil Die zur Herbstsaut in Masse verwendeten (m Vorjahr hierorte 8 a. Main, Baiern, im Septeinber Folgendes: ) Saat-Eicheln sind in diesem Jahre in ae = Rn Bücheln giebt es weniger reichlich; immerhin werden wir einige hundert Centner verfügbar haben. Die anderen Laubhölzer, als Birke, Ahorn, Esche, Erle, Hainbuche, Akazie ete., liefern durch- schnittlich einen guten Ertrag, und es sind diese Samen zur Herbst- saat frisch gesammelt zu mässigem Preise vorräthig. Von den Nadelholzsamenzapfen sind bisher nur die der Weymouthskiefer ein- gebracht; dieselben werden, so lange es die Witterung ermöglicht, an der Sonne ausgeklengt, und liefern sonach vorzüglichen Samen. In Kurzem werden die Edeltannensamenzapfen zur Einsamm- lung gelangen und möchten wir bei diesem, in frischem Zustande versendet, leicht erhitzbaren und so dem Verderben ausgesetzten ‚Samen auf den von angesehenen Forstbehörden empfohlenen und be- thätigten Bezug in Zapfen aufmerksam machen. Die Aussaat der Zapfen, die man zuvor auf einem luftigen Speicher einige Tage hat abtrocknen und mittelst eines Rechens zerbröckeln lassen, geschieht in der Weise, dass man auf den Quadratmeter einen Zapfen rechnet, was einem Bedarf von 4 Gentnern Zapfen auf die Hektare gleich- kommt. Dieses Verfahren hat den Vortheil, dass man den in den Zapfen naturgemäss bestens konservirten Samen ganz frisch und un- beschädigt in die Erde bringt, und ist bei dem wohlfeilen Preis der Zapfen billiger, als die Verwendung ausgeklengten Samens sein würde. Sehr erfreulich ist es ferner, eine recht gute Ernte von > Kiefer oder Schwarzkiefer melden zu können, indess Lärche ur wenige und Fichte stellenweise-gar keine Zapfen trägt. An die Freunde der Gärtnergehülfen-Vereine. _ Eine Bitte zu Gunsten der Vereins-Bibliotheken An die Freunde der Gärtnergehülfen-Vereine wenden wir . Br mit der Bitte um wohlwollende Förderung von deren Bestrebungen dureh gütige Spendung von Büchern oder von Geldmitteln zu deren = Beschaffung. Es stehen den Vereinen, besonders den neu begrün- .deten, deren Zahl in neuerer ‚Zeit so erfreulich wächst, leider nicht die Mittel zu Gebote, um für die Beschaffung einer, wenn auch nur . kleinen ‚Sammlung von Büchern die fo nn /hen Beträg an ” — 560 — einer kleinen Sammlung guter Fachwerke in diesen Kreisen empfun- den und wie sehnlichst der Besitz einer solchen herbeigewünscht wird. Ist es doch auch klar, dass ein Verein, der eine Bibliothek sein eigen nennt, nicht nur seinen Aufgaben besser gerecht zu wer- den vermag, indem er den Mitgliedern auch ausserhalb der Vereins- Sitzungen die Ausnutzung von Belehrungsmaterial ermöglichen kann, sondern dass er auch die Mitglieder fester an seinen Kreis fesseln wird, je mannichfaltiger der dargebotene Belehrungstoff ist. Wir hegen das Vertrauen zu den Freunden der Vereinsbestre- bungen, dass sie unserer Bitte freundliches Gehör schenken und ihre Opferwilligkeit in ähnlichem Maasse bethätigen werden, als wie im Vorjahre, wo wir ein gleiches Ersuchen veröffentlichten. Wie es uns damals in Folge der eingegangenen reichen Gaben möglich wurde, den Vereinen in Hannover, London, Wandsbek zum Theil sehr werthvolle Büchersammlungen zu überweisen, so hoffen wir auch diesmal auf einen Erfolg, der uns in den Stand setzt, den inzwi- schen neu begründeten, noch mit den Schwierigkeiten der ersten Einrichtungen belasteten. Vereinen willkommene Gaben zu über- weisen, Ist doch gewiss in dem Besitze des Einen oder des An- dern ein gutes, jedoch nicht mehr benutztes Buch, durch dessen Ueberweisung an einen Verein auf lange Jahre Nutzen im reichsten Maasse gestiftet werden kann! Erwünscht sind nicht nur Bücher ' gärtnerischen Inhalts, sondern auch naturwissenschaftliche, geogra- phische und allgemein belehrende Werke, I Wir erbitten die Sendungen an das Büreau unseres Verbandes in Erfurt. Etwaigen Wünschen bezüglich der Uebergabe der ge- wünschten Werke an bestimmte Vereine werden wir gern nach- kommen. Wir bemerken noch, dass, falls der eine oder der an- dere mit Bücherzusendungen bedachte Verein sich aufzulösen ge- öthigt sein sollte, die Bücher wieder an den Verband zurück gehen d dann anderen bedürftigen Vereinen übergeben werden. Ueber die eingegangenen Gaben wird in der Deutschen Gärtner- ung Bericht erataktok en Möge unserem Aufruf die erhoffte Berücksichtigung zu Theil Der Vorstand des Deutschen Gärtner-Verbandes, Erfurt. te Vermischtes. Zuckergehalt im Nektar der Blüthen. A. S. Wilson berichtet in der chemischen Sektion der 48. Versammlung der British Association for the advancement of seience (darausim Berichtder deutschen chem. Ges, XI. 1835), dass die Menge von Zucker in dem Nektar der Blüthen von 9.93 mgr pro Blüthe in einer Erbsen- ; Art bis 0.413 mgr in Claytonia almoides varürt. Bemerkenswerth _ a i . ist, dass in vielen Fällen Rohrzucker zugegen war; in einer Fuchsia- blüthe fanden sich 5.9 mgr Rohrzucker in einer Gesammt - Zucker- menge von 7.59 mgr. | J. L. Phipson berichtete ebenda (l. e. 1836) über zwei neue Körper in den Wurzeln der Erdbeere, Fragaria vesea, die er Fra- garin und Fragarianin nennt. Sie sollen grosse Aehnlichkeit mit = einigen aus der Chinarinde erhaltenen Verbindungen besitzen. Anguillulen an Rubiaceen. M. Cornu hat an Ixora aurea, I. erocea, I. fammea ete. und Hamiltonia speetabilis in der Pariser Muette Auguillulen (mikroskopisch kleine, aalartige Würmchen) ge- funden, welche starke Anschwellungen (besonders bei Hamiltonia sehr stark) an den Wurzeln verursachten und ein Eingehen der R Pflanzen bewirkten. Die letzteren verloren einen Theil ihrer Bät- En ter, ein anderer Theil Blätter vertrocknete, die jüngsten Blätter waren 2 N bleich, entfärbt und zuweilen ganz weiss. Auf Querschnitten durch oe ia. die Anschwellungen sieht man unter dem Mikroskop Kapseln (Cysten) es mit Eiern von Anguillulen in grosser Zahl; bei Hamiltonia sind die u Ansehwellungen grösser und leichter zu Me Hier fand BR = auch eine erwachsene Anguillula. a Diese Krankheit hat viel Aehnlichkeit mit der von Dr. Jobert. = De Brasilien beobachteten und in Comptes rendus de Vaead. ds En sciences, Paris, 1878, 9. Dec. p. 941 beschriebenen, die auch durch Anguillulen veranlasst ist, und dürfte es am Ende dieselbe en Beicht a Rubiaceen gemeinsame) Krankheit sein. x nn . oe ee & 88 R- on — 52 — Literatur. Oberdieck, J. G. C., Deutschlands beste Obstsorten. Baer zur Kenntniss und Auplaszane ete. Leipzig, Hugo Voigt, 1880. Von diesem hinterlassenen Werke des berühmten Pomologen heran “ a ersten Drittel der 2. Lieferung noch die Fortsetzung des allgemeinen Theils, der wohl etwas kürzer hätte gefasst werden können, „dann aber beginnt die Hauptsache, die Aufzählung und Beschreibung der ME, Sorten, zunächst der Aepfel, die auch die ganze soeben erschienene 3. Lieferung füllen. Wir finden hier neben den älteren Sorten auch einige bisher noch nicht beschrie- bene, so z. B. p. 137 Eva’s Calvill (mit Abbildung). Den Boiken - Apfel be- . trachtet Oberdieck nicht bloss als Koch- -Apfel, sondern auch als schmack- haften Tafel-Apfel; in Holstein und den Gegenden der Nieder-Elbe wird der- selbe aber, so viel Ref. bekannt, nur als Wirthschafts- -Apfel benutzt. — Sehr richtig ist es, wenn O. sagt, dass die verschiedenen pomologischen Systeme selten dazu führen würden, einen unbekannten Apfel etc. zu bestimmen, denn unabänderlichen Charaktere zeigen, wie dies gute Arten thun. — Besonders = wichtig für den Praktiker ist, dass O. eine Uebersicht derjenigen Sorten zu- ne . sammenstellt, welche sich für die verschiedenen Bodenarten eignen. ch, Ther 2: Nachklänge nee Wanderungen. Posthume il., Blätter von Ka ‚ Dr. med. et phil., weil. Professor der Bo’anik an der Universität zu Berlin 1881. In Kommission von E ea 8. 203 $. — n auf dieses hinterlassene Werk uns verstorb: & en Ehrenmi 3 gliedes ganz besonders aufmerksam. Der Preis im ae Get 4 M.50 Pf, ; ” oo. pie von Frau Prof. Th. Koch, Berlin W Kurfürstenstr. 175, "N ietner, ice ee rn, in Potsdam, Die Rose, age ger ten. g, nebst einem Verzeichniss von 5000 beschri Garten en. ge 100 Holzschnitter, 2 Gartenplänen und 12 ren. dracktafeln nach Aquarellen von Maria Endell. 4. 30 Mark. — Dieses wich- tige Werk, das sich bei seiner glänzenden Auss sstattung ganz besonders zu Fest- geschenken eignet, wird von uns noch ausführlicher eg erden. Sn Berichte der Gräfl. H. Attems’schen Samenkultur- Station in $t. Peter bei Graz über ihre Erfahrungen in der Sameskultur. I. Thl. Gemüse. (Sep.-Abdr. BR . aus den Mitth. d. k. k. steierm. Gartenbau-Vereins.) Graz, 1880. Selbstverlag. < 6 Scehwendener, $. Ueber Spiralstellungen bei Florideen (rothen Meeres- algen). Sep.-Abdr. aus d. Monatsbericht der Kgl. Akademie der Wissenseh. zu ‚Berlin, April 1880. 8. 12 8. 1 Tafel, Dochnal sen, Frd. Jac., Die Band- und Fiechtwe’den und ihre Kultur ‚der höchste Ertrag des Bodens. Frankfurt a. M „„ Christian Winter, 18831. en Franck, B., Dr. u. Prof., Die Erabkheit ten der Pflanzen. Ein Handb i für Land- und Borstwirhe, Gärtner, Gartenfr de en eslau, 1880. 8. 400 8.’ 65 Holzschnitte nd Botaniker. 1. Hälfte, ersammlung a ' Deutschen Gärtner a, u Diiseldort am 15. u. 16, an . ns Gage ‚ Nebst einer ar erg AU venban- Yard auf der ln zu Graz 1880. Graz, 1880. Selbst- verlag des Vereins. Th. Rümpler, a Garten - Kalender auf das Jahr 1881. Berlin, Wiegandt, Heart & er: — Dieser bewährte Kalender erscheint jetzt bereits im 8. Jahrgange und bedarf keiner A ine Empfehlung, nur möchten wir einen etwas ee Preis wünschen rmann Berg re » Dozent der Botanik am schweizerischen Polytech- nikum, tanken lysig omie. prechung.. der rer wichtigen: En Berlin, Wiegandt, a r ey 1880. 8 S. 328 Holzschn. ritz, Dr., Chemiker an der Kgl. L- at I AR re nd Weinbau zu Gehe a. Rh., Die Rebenschädlinge, vornehmlich die Pace vasta- tıix Pl., ihr Wesen, ihre Erkennung und die Massregeln zu ihrer Vertilgung. Berlin, aeadt Hempel & Parey, 1880. Conrad Heinrich, Kel. erster Obergärtner und‘Lebrer am pomolog. In- SR zu ken. Erster Unterricht i m gärtnerischen Planzeichnen. 4 Tate In n Farbenrdruck, nebst (11 8.) läuterndein Text. Berlin, Wiegandt, Hempel & Baier, a 40 8. Lu Ed., ., Vollständiges Handbuch der Obstkultur. Stuttgart, Eugen Das 1881. 8. 432 S. und 205 Holzschnitte. — Alsbald nach dem er ee dem deutschen Den Lore ress in Würzburg prämirt. Sch F. W., Dr., Die Kultur der Rose in ihrem a Umfange. Leipzig, H. ohne landw. Veriurshachhlie (G. Hoefler). 8. 106 S. 1 Tafel. Preisverzeichnisse sind eingegangen von: J. Monnier & Co. in La Pyramide-Trelaze (Maine et Loire). — Ausseur- Sertier, Successeur de Alfroy neveu, Pepinieres de Ereamigt (Seine et Marne). — Ernst Petzold jun. in Chemnitz (Fabrik aller Sorten Drahtbürsten.. — Gebr. Dippe in Quedlinburg. — Haage & Schmidt in eg, Neuheiten. Berichtigungen. Im Septemberheft muss = A Tafel VII, Eee Rivieri, heissen; rt Novemberheit 8. is. Er es a: Herr A. W. Ei Se über Biiasseı Hildebran Fünftes Verzeichniss der BR Beiträge zum ki von Prof. K. Koch. 61, Professer E. Perceval Wright, ‚an der Universität BR He _ 62. are Franz Commer, ‚63. Lehrer A. Arndt, Ben ee esse 2: Rn ar ar 64. Dr. Sorauer, Pros . a oo = 65. Geh, Justizrath Bratring, Berl Nr et 6. Th. Emmel, Handelsgärtner, Nüraberg I RE 67. Garten- Inspektor > en Tams ee De ne Zabel, eister. De ee ee ee 68. Stantsrath Y. AUEESWER u. 2 Re, 94,35 M Hierzu der frühere ee Natagp zw 1750,49 | Summa 1844,84 Mark. Um weitere gütige N (an BEER Baumschulbesitzer ui Berlin SO, Kopenekesr. ie bittet Das Comit ir TEL nn Inhalts-Verzeichniss. Verzeichniss der Mitglieder des Vereins zur Beförderung des Gar- irn 33. ee daz 629. Ve Bammlung des Vereins zur: Beförderung des .—.—sn 2 b . 66 631. » „ „ ”„ „ ” 1 1 4 632. ”„ ei 7 ,’r „ “7 y 162 ” ” » » „ 4 ” 195 634, „ ” ” 72 ”„ ’„ Eh 247 635. ” „ ” „ ” Er „ 289 ” ” 52) ” ” ” + 338 637 ” ” ” ” „ ” » 455 ” „ N” „ „ er} 4 81 639 530 Br Jahresberi cht für das Verftunghbr 187980 des Vereins zur Beförderung tn des Gartenbaues, erstättet vom Direktor. Se age über die im Jahre 1879 in der Kol. Gärtner Lehranstalt seitens des ngungs zur Beförderung des Gartenbaues vorgenommenen Dü versuche, W. Lauche und Prof. t Bericht über die im Jahre 1880 in der Kgl. Gärtner-Lehranstalt seitens des S Vereins Beförde des tenbaues vorgenommenen Düngungs- eh versuche. Ya N Lauche. Mit Erläuterungen von Prof. Orth h. “508, er Ges es Vereins zur Beförderung des Gartenbaues an Se. Excell. den Herrn a Minister für Landwirthschaft etc., betr. den Volkswirthschaftsrath. 529. Winter- Kchinser. des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues uar am 16. gramm. Verzeichniss der Mitglieder der Gesellschaft ar Gartenfreunde dazu. : rlins am igung nr Versammlung „Gesellsch aft der Gartenfreunde Berlins am 21. No- mber 5. Dezember 1879 31; am 19. Dezember 1879 73; am 9 na 23. Januar 1880 132; am 6. Febı 1 5; am 20. Februar 1880 166; am 5. März ; am 19. März 1880 229: am 16. / 0 231; am 2. April 1880 am 255; am 4. Juni 1880 385; am 2. Juli 1880 389; am am 6. August 1880 436; am 3. Sep- tember 1880 534; am 8. Oktober 1880 536; 22. Oktbr. 1 1880 540; am 5. November 1880 542. ee S Acer | INERBOIASH L, var. Surannarickhle Buntzleri. (Mit Abbildung Es . Mittel zur Vertilgung der Afterraupen der Stachelbeerbl t Ei "Von R. Müller. 363 5 ttwespe. eber Sin Blüthe von Amorphophallns Rivierk (nit GER Anbilteng Taf. i Ei nee en en En SORERLS auf Taf, VL er. ne Von Kol a = humens: amen-Neuheiten für 1880/81 von EBensey: 552.- botanis aar Garten zu Breslau. ‚Von Erok BR . 500. ata pa Ran Von. C. Bolle. 92 := die ® ‚Befruchtung der Geratosamia. mezicana ‚Yon Re ee re zu Herrn R. yergden Notiz zur Nomenclatur von Di- elytra. 548. Von A. W. Eie Düngungsverauche” an Obstbäumen in der Kgl. Gärtner - Lehranstalt zu Sans : n W. Lau Dü Eesnesvärsuche bei Obetbkummen. Von Dr. P. SUREnPL: 355. 392, Bericht über Düngungsversuche. Von L. Mathie 23. Zur Kenntniss von Encephalartos Hildebrandtii R. Br. et Bche, (Mit Ab- bildung auf Tafel 1.) Von Prof. Dr. Eichler. 50, Ueber die F Kultur von rt ep Hildebrandtii Von €. Bouche, 54. Ueber Encephalartos villosus. Von Fox. Die E Engerlingsplage. Von Rödnsukamn. Die es eaeietion in den baltischen Brandukldern Von H. Fin- Der Erdfloh und seine Vertilgung. Von Ru ni Temple 5 a Eucalyptus von Dr. Grönland. 151. u Winter 1880—1881 in Koppitz (Oberschlesien) erfrorene Birnbäume., Von Hampel. 521. Rathschläge, wie man ar vom Frost beschädigten Obstbäumen helfen soll. Von Göthe. 2 "intern über u ne shalten er Gehölze aha pe im auche jun. Ueber die errang des Nachtfrostes in Athen. Von G. Schmidt. 364. Berichte über Frostschäden im Winter 1879-80. 186. 366, 415, 521. Der aan a den Bäumen der unteren Nuckarägend. Von r. Hoser. Fürbitte für de = "Schnee hungernden Vögel, Von C. Bolle Ueber _ von M. Girard kürzlich beschriebenen Gallen dr Er Fr. Thomas. 279. Die Kal. Gärtner- Eeusenatel bei Potsdam und die Anstellung von Kreis- re BBEW, ndergärtnern are und Aufgaben. dertsnnenGärtasder Von L. Wittmack. 204. 257. über die in oe a der ze . Von G Knckner Der Gartonie au Per der nächstjährigen. Gewerbe- und Industrie- Aus- stellung in no 990, 2 Ueber Gartenrasen, Anlage und DER Von Joseph Klar. 503, Zur Geschichte. der Insel Scharfenberg. 473. ai a . a nd Bohnentreiberei. (Mit Abbildung auf Taf. ” Von ee En = uBerag Be ‚Äyacinthentreiberei. Non R Müller. ae 5 a "0 Bericht über en n aus den vom Verein Pig Beförd: erung des Gertenbanes a ..: ) gelieferten Bade, Von ©. Hätti Linaria a slerpäuetaek (Brot) Hffg. et te Mit Abbildung auf Taf. ea 19 5 Ve en Li hden- TOIBE Von Henry. Potoni£ . Mit Abbil Kluge Die‘ eben e im Dienste s Land- und Gerieibeuen, 349, Ss _ Der Obstbau an nn Bfentlichen" Strassen der Provinz Hannover. r Von E. Michelse Gubens Obstbau. Yon F Winkler 328. 34 u u flanzenausfuhr nach Desterreihn, 270. = : Allgemeine Versammlung deutscher P eg und Ongtatchter rer 7. bis 10. Oktober ae yerbı it | a i m: 566 — Quedlinburgs Samenbau.. Von Prof. Dr. L. Wittmack. 151. Dr Die Rose in ihrem Verhalten gegen Kälte. Von n et 397. = Die Hybriden der Theerose. Von R. Geschwind. no Rhus errlenlron, der Giftsumach, ein Bürger der er Weimars. Von rof. Haussknecht. : Die EOpN En EnDE ihr Ursprung und ihre Einbürgerung bei uns. Von olle. 8% 1 1 1 Dee ge Helglanzen. 10% Bäumen. A C. Bouche. 212, 267 | . \ \ W. Wendt. Verdersche Eee Atit A Nee uf Ta fel I.) Von W. Lauche. 9. Verdersche Wachsreinette. (Mit Abbildung auf Tafel IV.) Von W. auche. 276. Die Waldsamen- er von 1880. 558. Zur Wander- und ESEL HERNE 108. 242. Heap’s & Wheatley’s esse e Wasserhei ee mit Petro- eumfeuerung. (Mi ne) 405. Nachtrag dazu 475. Die Wassersucht der Ribes. (Mit Abbildung. ar Tafel. VIM.) Von Franz öschke. 451. ee Die Wassersucht bei Ribes aureum. Von Dr. Paul Sorauer. 496. Personal- een Re of. D J. Anderson. 287. rs ade Bayer. 160. Dr. R. Bie- and der man a Dominy. 334. Prof. Dr. Drude. 61. Prof. A. W. re Kanzleirath Klerschke. 61. Hofgärtner at 431. Garten - Inspektor 26 Kolb. 526. Obergärtner Kramer sen. 431. B. Kramer, Gedächtnissrede von Spihlmann. 553 ndikus Dr. Carl ren Merck, ee rede von A. Spihlıws 597... 6 - tor Lipsiu or 3 Dr. M . 9384 Ministerial - Direktor. 61 Garten - Inspektor Nees v. Esen 2 Superintendent Oberdieck. 1 fgä k 160. Baumeister Ed. Sältzer, 334. : vffer. 287. Staats - Sekretär en he berh: nn Carl Schwedler. 160. rof. Schwendener. 287. Inspektor Stein. 526. v. Strantz. 114. Oberhofgärtner Tatter. 160, Jan Naples \ Verschafeit 287. ee Wendland. 160. Hof- gärtner ug 0. Prof. Dr. Wittmack. 334. Vermischte Agaven, hlühe nde. 60. Amorphophallus Rivieri. 187. Anguillulen an Ru- biaceen. 561. An die Freunde der ra or -Vereine. Eine Bitte zu Gunsten der en Bibliotheken n. Neue Anthurien 524. Ausflug : des Vereins nach Werder. 335. ke a kunz des ee ige ea teubau - Vereins. 285. Frühlings - Ausstellung in Hamburg. 332. a Ausst ellun ge ie. Bir. a trassen 284. Wenige Worte übe = "Bar . 376, Wenige Worte wer er en Garten Sommersemester, zu, ; ea trojanisch Be 376, Die Spärhs Ein glückliches "Jahr für die Weinbeeren. Von Teils X. ae ke 2 Eio erlaube er 523. de ER Karl Koch) zum ersten Jahrestage seines Hinscheiders. Von C. Bolle. 193. 0 ner eines Graben für nk a Fe 2 - rem grossen Todten ee in ws 9. 563. Niederländische Beitragsliste zum Eh beisel, 526. Zucker- aha im im Ne ktar der Blüthen, 561. a gland. 319. ae Tiflis. Frucht-Ausstellung, 182, Aus Tiflis. 287, spreehal 87. 334. 383 Beri g. 59. 431. Fre er Samen. 61, 382. 527, Rezensionen Baenitz, C, Dr., Handbuch ne 477. A. Brennwald, Samm- ıR 1 Bere, I. "Die nützliehsten Freunde der L and- u Forstwirchiähaft III. Anleitung zur Hegung der Höhlenbrüter. 477. W. Hampel, Die mo- derne Teppichgärtnerei. 286. J. Hartwig, Der Küchengarten, oder An- age und Errichtung des Küchengartens und Ku der zum Küchen- gebrauch ge Gewächse oder Gemüse und; Gewürzkräuter. 2. Auf- lage. 191. Reynold Hole, Buch der Rose. Nach der 6. Auflage des „englischen sl deutsch bearbeitet von Dr. F. Worthmann. 237 H. Jäger, Garten- und eg rer 238. Koch, Therese, Nachklänge. orientalischer Wanderungen. Posthume Blätter von Karl Koch. 562. WL i Linnaei species plantarum nempe m prim itionem (anno 1753). 381, Nietner, Tb., Die Rose, Ihre G Geschichte, Arten, Kultur und Ver- wendung, nebst ei: nem Verzeichniss von 5000 beschriebenen rer 562. en Deutschlands beste Obstsorten. 333. 562. Paillieux et D. 8; Nouveaux legumes d’hiver. 381. Kg mpe, Der Gr tenbau im Bentschen Reiche . Prazmowsky, „Dr, Untersuchungen über die Eutwicköluigspeschichte und Fermentwi ie einiger Bakterien-Arten, 478. Tyge Rothe, Dyrkning af Artskok i Danmark. 477. Th. Rümpler, Wwö ie Teppichgärten, deren Entwurf und Anlage. 238, Dritter terich Ri igaischen Garten hau-Vereis für 1879. 238, Literatur. ne Eis 237. 286. 333. 379. 477. 479. RR ® m & RR: s krassperiabler- Petrleum-Heisappart, zu 5, 405, zeichniss der Tafeln und Akbdiuger Ye E: Hnceplalatos una und Encephalartos villosus, zu S. 50. dl. rdersche Pflaumen, Y3. IH. Linaria multipunetats roh I, = Lk., zu S. 179. IV. Wachsreinette, W V. Acer ce L. = age a aiegatum Hanke, zu 8. 321. VI. Gurken- und Boh Dresträherel; Fe 8.3 VI. Blüthe von Amorphophallus Riyieri, zu = 405. Tatelerklärung 432. VIII. Die Wassersucht der Ribes, zu 51, a Ueber Ford re Tilia variifolia Fe zu S. 543. ee Figur b Bohne Patent-Erdbehre, zu 5 98, la Hook. "At, zu $. 180. : ankuer re eng zu. S Sachregister. Abies ae ei Asusseliuss- Neu wahl 296. Nor er 252. Ausstellungen n. nano 60. Achcia platyphylla 485. 112: 187. 237. ) ‚Acer cammpestre; Verkrüppelte Wurzel Ausstellungs! ae Auss nee er in race 549. a platanoides 247. Azaleen, verschiedene Fär ärbung der „ .pla en en aureo - variega- Blätter 531. ri 321. Azara a are Hook. fil. 80 Asinta I Humboldt 293. Bambusa 1 tifolia 1 ‚19. 249. Adressbuch d. Handelgäriner Deutsch usta perfecta rosea 359 Begönienkreuzungen er ie Üeberschwemmten RE 1, der bb berlausitz 4 Bennet’sche Ferm 457. Bersim 295. Be Peblsnnienng der Samenreife 482. ora filamentosa 60. Birkenzwei, ‚man sen 435. ghemiana 60. Birnbäum ume, im. mn Winfer 1879—1880 in inum Tom Thumb. 128. „ Koppitz ‚erfrorene a esselben 465. Zeit zum Schneiden des- Blumen- etc: „Ausstellu ni 256. :; | n Griechenland, 46. Blumentreiberei 259. morphoplalus 1 Kirn es 293. 405. Biuken ii Bäume im Winter a Madagas- en des Esc Be us als Ursa, e krebs Ti Beccari er an re äumen 480, Anemon Gay 115. Bohne’s Taschen-Nivean 164. za ag aDc ug fulgens 115. Bohnen Eon Demiiier s frühe Treib- Es Buschbohne Emile 25. neliore 376. Catalpa speciosa 92. Cattleya dem. Rehb. fil. 524. ossiae run 293. Cattleya Reineckeana. 2 293. Carex acutiformis Ehrh. 287. paludosa Goodenongh 287. Cesothur divari 249. rigidus \ Cedrus Libani re maerops Kamille Pe Renee, mit Kuhdünger erzogen Chrysanthemum inodorum plenissi- ria Webbii nr eruenta 248. Cinerarien, gefüllte 291. ' Glemati ni 3 e ‚eten ginosa 389. ® ng s 389. rubro violacea 389. ‚Cocens betulae 455. Oelehogyne iictolia 3 338. a Lindl. 115. a Coffea liberieg 2 5; ren enholz mit herausgefaultem Conophallus Titanum ge ur Fe: | Ddeflisiön acrotiche sl. Keen Düngungsversuche bei Obstbäumen 17. 355. 392. n au 532. Duretöchernge Üben infuhr bewurzelter Gewächse 199. 538. Einwir SER LER TTBENRRERR Obst- bäum Elfenbein. Eiicdetise 294. Emaille-Etiquetten 434. Encephalartos Altensteinii 54. > Hildebrandti A. Br. et Bche. 3.5 ag villosus 52. 163. 226. Engerling 147. Epheuvegetation in den baltischen Strandforsten 116. 221. eg cochleatum 293. 524. sen: Ye Dankiss of mann 3 434. $ Duke of Edin ürdfloh 459. Erdflöhe, Vertilgung derselb. 434. 459. Erd-Orchideen 2 ; Erfrieren — Forsythia viridissima 252. Foureroya . 483 calycina Mier Fraxinus excelior Sg "mit Fr. lentiscifolia Froelic! a 128. u Frostheschlligungen bei Obstbäumen Frostschäden 415. Fr den im u 1879— 1880 186. 196. 314. 365 Fruchtansatz einjühriger Pflanzen 482. Fuchsia procumbens 483. 5 Stand nd Aufgaben der 3: 34 treiberei 262 en re des Pomologen- ereins Gentiana algida Geranium Hackhousanum 839, eg en 486. Gewinnun Giadiolusbitthen, Wechsel der Sym- 9 Gloxinia reticulata 128. ‚Gloxinien aus Samen 535. urken: Kreuzung zw zwischen Aal- und chine- sis ung zwischen Schlangen- und chinesischer Lubatsch’s ve „Selanzen- 484. Kränkeln _— Gurkenspinn 435: Gurkentreiberei 344. ymnosporangium (Podisoma) fuscum DC 281. ns ent latifolia 118. . Gynerium argenteu _ Obstbäum Heli 570 eilmittel gegen. Frosischäden bei - Meint: de Are ul en Melonen i r Mpsee Ei user 135. 316 Sr wiebeln, Krankheit der- Hybriden der Theerose 3 Hydrosme Hilde aan. Eng) 481. m Thumb 25. 73. on Jäten den Rasens 484. Jahresbericht 298. Juniperus communis gegen Mäuse- ass Kart nn a d Krebs der ER 489. Kreisgärtner une bei. der Obstkultur 486 La ceps Lindl. var. es Rchb. fil. a Rehb, 378. ıryi Wat Linaria amethysten Hiiz « en Lk. 179. ss Broussonetii (Poir) Chav. 179. “ utipuleihe (Brot) Hfig. et | = Hill 339. u ie Liparis An fer Loasa ambrosigefli Juss. 483, 52 = 1 Magnolia Yulan u aus Peru 121 2 Manteuffel‘ ee Hügelplanzung am jan | 5482: ee, Nutebarmachung der- elben r Land- u. Gartenbau 340. arcissus canariensis Herb Kg Nardosmia fragrans Rchb. Couronne royale Dr nn nt- 534. Souv Ay nir .e la lach 534. Wien werg- Neuseeländische Farne und Lycopo- ei 377. wahl der Ausschüsse 296. Ninsipflanze 248. ee - Compositionsmasse 119; Obstbau Onetbau. a England 319. Obstbau e Guben kg 341. Obstbau in Hannover 1 Obstbaumblätter, en Be der- selben 436. Obstbäume, Düngen derselben 442. durch Frost in Unterfran- u Grunde Sosangene. 4 440. Oetiannleiin Obstsorten, Gewinnung neuer 486. ern rs Weihnachtszeit 67. Obstzucht 442. ‚ Onei idium Zyes un 293. syn anthocentron Rchb. fil. 379. hio on an Lo 483. Orchidee. » blühende im Borsig’schen ee iltarie L. 280. ea 290, En Endlicherianum 339. .. Penicillaria spieata 294. Petition wegen Abänderung der Berner Rebla: eg 486. 538. 541. Petunia jgranditora 5 a Eiöa masiına Anhria’sflore = Irtan nana gen mul flora 33 ” RR u Phahsen- ete, Ausstellungen 256. Pflaum umen: Fritze’s Herre ki ? € 7 -:94, Lindow’sche frühe Werdersche 9. ? . Sehtne von ee: als Dres Werdersche 98. Frühzw u 95. Bao ee im Winter 833, Phlox Drummon di grandiflora 27, 571 Eee bambusoides Sieb. et 118. en vastatrix 199. 250. 486. 538. 541. Pinus ee sn 253. ensiflora 253. Poinsettia pulcherrima ‚Gra Pomologen - Verein in Würz- burg 440. Polyporus igniarius 195. Preise bei der „Würzburger pomolog. Ausstellung 4 . ee umbellata alba 553. Prüfungs - Can ommission zur Beurthei- lung neu ge Obstsorten 487. runus Mahale > 339. @uellen 2m re 386. an Reblaus 199. ‚30. 486. 538. Remontant- en Retinospora ericoies 371. trosa 253. 457, aköibaichur 26. Rhapis flabelliformis heum australe ie 28. » palmatum 28. undulatum 28. Rhus Toxieodendron 471. Ribes aure S neh Unte 455. e rubram mit Schildläusen rsucht derselben 451.496. ET cancellata Rebentisch 281. 83. Roe T Roman ri sitchensis- Cham. 248. Moenhiatiwes espe 377, Rosenthau, Mittel dagegen 331. Rassninth nt . 133. 198. 389. Rosska astanie 84, Rosen » aithales Waitz. 307. alba Linn. 399. nein Hude, Banksian Brown be Rosen: Rose Rosa gallica Noisette- 307. AD1. 404. = Hybrida ge ‚403. Pfingst- 401. En „ indica Linn, 307. Pimpinell- 399. ER : »_» bourbonica Hort. 308. Prairie- Eve wi © = Red. 404. e Provence 400. ee »». longifolia Red. 308. Romontant- rs 403. ». .».. odoratissimaSweet.307. de Roso 403. „ Lawrenceana Sweet. 404. Rothblät ättrige 399. „ Jutea Mill. 401. Runzlige 399. „ mierophylla Roxb. 404. Saffrano 292. b „ moschata Mill. 403. Sehottische Zaun- 400. ee { „ multiflora Thunb. 402, Schw efelcentifolie 399. n „. parvifolia Ehrh. 400, Schwefel- 399. | „. pimpinellifolia 399. von Stapleford 131. & &: „ pulchella Willd. 401. Tapeten- 4 3 er bifol 0 402, Thee- 307. 404. 0.00. rubiginosa 400, von Trianon 403. 022, zubrifolia Vill. 399. V jelblumige 402 ee ge gosa L. 399. Vi erjahreszeiten- Te er „ semperflorens Curt. 404. 403. BEN „ sempervirens Linn. 402, Viscountess: of Falmouth 292. “ Weichhaarige 400. Ayrshire- 402. Ru ammuth- 510 Banks- 404. Saat Eule, ve erülgung derselben 32. x ed of Stapleford 292. Saccharum B Spr. ee . Blassrothe Chineser- 404. eg Pr a > Bourbon- 308. 401. Samenbau in Gnedibeng 151. 170. Boursault I am Widerstand gegen r mehrmals ie. 403. a u of Westminster 292. Duke 06 engen 131. 292. » range“ Nichelon 292. 5. Gelbe 40 warzwurze Gerechereogi Mathilde 5 293. Schwefelblüthe gegen Milben 435. Hochrothie Chineser- Schwefelleber gegen er, A 399. Sceiadopytis vertieillata zen. Spiraea grandiflora 290. | ' Stachelbeer-Blattwespe 363. Staphylea colchica Stev. 247. Steckli ermehrung d. dire 437, Stemphylium erieoctonum SR Strauss aus Blättern der ae 0. artigsten 539. Gehölze oni T rturerhöhung, Wirkung der- - uf das „Bo oz 465. Tenthredo bipun, ose, Hy 6. 307. 'Thee een em Moorei Rehb. a. 379. N eriides 377. ceiden a | = der-Obstbäume 29. 53 aöplenitlia hort 545. ordata Mill. 543. = lee laciniata 546. platyphyllos 545. alfa nr 544, m Yifohe a Tirmis Topfblumenzucht, 257. Topfrosenkultur 389. Maga Douglasit Mr Zuekergehalt im Arne "Blüchen 5 561. a Zucker-Schwarzw : me gt Reg. 247. o fragrans Vill. 70. N arte eu yri Be 282. Umwandlung = Geschlechter bei terre redelungderObsthaumwildlinge 48 ’ereinslokal un d Bibliothek 161. zharzöng von Ostereier 196. der Erdflöhe 434. 459. . Ve 1 Ve Vogelschutz 167. = olkswirths th 529. ee egen Winterfröste bezüglich der else W 487. Waldsamen-Ernte Se 558. Wandergärtner EL 242. a Wasserheizungs - Apparat, transpor- A tabler Patent- "405. at er ibes 451. Wassersucht der Wei htsobst 67 irkungen des 314. 365. 337. 415. 18 ‚Etique n 434. Z bei der — 54 — Inhalt. Gesuch des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues an Se. Excell. den Herrn Rn er für ng bob a u ete. betr. den A ae pn won S. — 639. Versammlung des Vereins eförderung des ar 87980, Ausgestellte Pflanzen Deine — Versammluug der Gesellschaft der Gar- tenfreunde Berlins am 3. Be 880. 534. Er montant-Nelker. ee . eien zu Versuchszwecken. Exkur: nach Branitz) — Desgl. am 4. Oktober 1880. sr 536, sukechreiben l. M. der Kaiserin. Fe ee Ausstellung 1ss1. Verbot der Einfuhr von Pflanzen mit nicht ganz erdefreien aueh: nach en Ber ee ss aus ättern der verschiedenartigsten Gehölze.) Desgl. Oktober 1880. S. 540. (Frühjahrs-Ausstellung 1881. Dar Ge char Re- montant - Nelken. Petition wegen Bes Reichsgesetzes bezüglich der Maass- regeln gegen die nr “ — Desgl. am 5. November 1880. :8. 542. (Dankschreiben Sr. K. Hoheit des Keonprin nzen after Ani in Bra- ar Halle in EERIRS S. 549. — Der Gartenbau auf der nächstjähri- gen Gewerbe- und Industrie- en in Halle. $. 550. — Blu- mensamen - I zen für 1880/81 von E. Benary in Erfurt. 8. 552. A. Spihlmann, Gedächtnissrede auf F. B. Kramer. $. 553, Der- selbe, Ge dächtnissrede auf C. H, Merck. $. 557. — Die Waldsemän Ernte von 1880. 8.558. — An die Freunde der Gartengehülfen- . Vereine. ig Be zu es n der Vereins- Rihliachäken, S. 559. — Vermischtes. $. 561. — Literatur. S 562. — Eingegangene Preisverzeich- rg 563. — 5. FR de gezahlten BIER zum Koch-Denkmal. Die nächste Semese: des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues findet s ttwoch., Br 29. Dezember, Abends 6 U un ei im neuen sah - grossen Auditorium des Ser laudw. Lehr-Instituts und Muse vali ee 42, 2 Treppen we durch das westliche Gitter, dann an as Rückseite des Gebäudes durch Port I.. a 1. Nähere, Bestimmungen betreffs der am Sonntag, den 16. Januar 1881 stattfindenden Winter-Ausstellun Derunise en wegen der internationalen Reblaus-Convention. Ist es möglich, die getriebenen weissen Fliederblüthen, die meist aus Frankreich bezogen werden, & er rar Schönheit = gleicher er? err Wer r der Samoa -Inseln. Nach einer. eibung des Berk Betche. tee Veran ung der den. Januas der Gartenfreunde =. ns finde am Freitag, den ge, Uhr Tı Perg wu ug un Vf 5 i ISO. { > Abm ; NIE: GEHT FGGEE INN Ne LEER Encephalartos Hildebrandtii. Encephalartos villosus. Eneephalartos Hildebrandtii. WAMeyn Hth. Üonatsschrgl Z EL Kick 2. er a Gott ZSSH Taf "H 3 hl nd aoWw sch e ül de h n ‚wel h 16, “ I ne Druck 0.4. Reraud WA Meyn chromoükh. W Zauche dei in’'horto _ _Haage u. Schmidt, pi Rn per) “ Be “> “ = a - E „® En } u 4-1 = r — Aanaistzgt 4 ber Di d Gertnk MIO TEW Werder’sche Wa chs -Reinette - > N M N a N \ N Gr d Ds E#E a EGonled ZI, . IE Acer platanoides 1. varaureo variegatum Buntzleri M.Looschen pinx. Chromolith. WA Meyn Mä 4.102. Bf Garen 00 a. missen anne rinnen . a ER ERRERDERG Zi W A.Meyn lith. { n j i a ns gpe a = a Menalschrl EL Ger x Df L 4 Lenk IS SRLM. Taf Vi. 2 7 Au PL Ver: Kr. 2 2 nz Die Wajfersucht der Kübes. Mmatsschig.d Urs of d Sartonk 130 Äenatsschrjt d Vera If d Sartende 180 Aufl Bed. Garen Taf UH = f en vie El 4 nat. Gr. 257. 1880. WA Meyn Uck