G? K.1 . VM3 7 IVH7 JAHRESHEFTE Vereins für vaterländische Naturkunde WÜRTTEMBERG. Prof. Dr. H. v. Mol.l in Tübingen; Prof. Dr. Th. n»enin s er, Prof. Dr. Pehling, Dr. Holfgang Menzel, Prof. Dr. Ferd. Hrnuss, in Stuttgart. DRITTER JAHRGANG. Mo. Bq, t 1 a , ^ar den, 1897 . STUTTGART. Verlag von Ebner * S e . b e r t. 1847 , Gedruckt bei K. F. Hering de (C«»p. Inhalt. äi i i 5311s» ils s »isSS Dr W..v. Rapp: Ueber die Zunge der Geier s 127 194 ST S I8?r 888828 gsg II. Aufsätze und Abhandlungen. 1. Aufbau der Graspflanze, ihres Halms, Blüthenstands, ihrer Blüthe und Frucht, nebst morphologischen und taxonomischen Andeutungen, andere Pflanzenfamilien betreffend. Von Prof. Cb. F. Hocbstetter in Esslingen. Zu den Untersuchungen, deren Resultat gegenwärtiger Auf- satz ist, gab mir die höchst interessante Abhandlung über die Familie der Gräser Veranlassung, welche Professor Röper in dem zweiten Theil seiner Flora Mecklenburgs (Rostock 1844 pag. 11 — 158) den Notizen über die einzelnen Gattungen und Arten, die in Mecklenburg Vorkommen, vorausschickte. Ich habe diese Abhandlung mehrmals mit der grössten Aufmerksam- keit durchgelesen und viele Belehrung daraus geschöpft. Aber die Grunde, womit Schleiden ’» Ansichten über die Grasblüthe und Grasfrucht zurückgewiesen werden , schienen mir doch nicht überall stichhaltig zu sein. So schlagend auch Schleiden’ $ irrthümliche Auffassung des Scblauchs und besonders des hamulus der Riedgräser von Röper widerlegt wird, so konnte ich mich doch nicht überzeugen, dass das Gleiche auch von dem unter- nommenen Angriff auf die Ansicht Robert Brown’ s über die palea superior der Gräser, welche Schleiden adoplirt hat, gelte. Denn obgleich der Schlauch der Riedgräser allerdings — 4 — Reihenfolge der Wirtel und ihrer Glieder construire, zu ver- stärken suchen. Das Bisherige möge als Einleitung dienen, auch zur Erörterung anderer wichtiger Fragen, von denen ich hier noch nichts berührt habe. I. Yom Samenlappenkörper und von der Keimpflanze der Gräser. Bei den Monocotylen und wohl bei allen Gefässpflanzen kann der Samenlappenkörper als eine Scheide oder Röhre an- gesehen werden, die den Hais der Keimpflanze ( blaslema ) um- gibt und sowohl mit dem untern Ende (Stiel, Fuss) des Keim- federchens (plumula) als mit dem obersten Theile des Würzelcbens verwachsen ist. Der Theil, wo diese beide verwachsen sind, heisst der Urknoten. Aus dem untern Theil der Röhre oder des Knotens kommt die Wurzel , aus dem obern das Knöspchen (gemmula — man könnte sagen: die Urknospe) mit seinem Stiel (caudiculus) ; die Urknospe mit ihrem Stiel ist das vorhin genannte Keimfederchen. Bei den Gräsern ist der obere Theil des Samenlappenkörpers nach einer Seite gespalten und offen — dieser Theil ist* der sogenannte Samenlappen (cotyledon) und heisst wegen dieser Beschaffenheit seitlich und wegen seiner Gestalt schildförmig. Richard nennt ihn Keimträger (blasto- phorus — hypoblastus ) und andere Botaniker wollen ihn als erstes Blatt ansehen, was nicht ganz zu verwerfen ist, halten aber dann das Schöppchen, das bei manchen Gräsern z. B. bei Arena, Triticum, Olyra u. s. w. vorkommt, nämlich die squamula coty- ledonaris ( epiblastm Rieh.) für den eigentlichen Sam dann wären aber die meisten Gräser Meinung auszuweichen wollen Manche denjenigen Gri welche dieses Schüppchen zeigen, zwei Samenlappen zuschrei- ben, wie Decandolle gethan hat). Aber dieses Schüppchen scheint mir eine ganz andere Bedeutung zu haben als die eines Samenlappens — ich halte es für ein verkümmertes drittes Fruchtblatt, wie ich in der Folge bei der Construclion der Gras- frucht näher zeigen werde. Das Knöspchen der Keimpflanze enthält den Halm mit seinen 5 — Knoten und Scheiden schon präformirt, aber. in höchst gedrängtem unentwickeltem Zustande und so, dass in der ersten Scheide alles Uebrige eingeschlossen ist. Man wird sich wohl zu denken haben, dass die Anlagen der Knoten, Halmglieder und Scheiden, so weit sie schon iin Keimfederchen enthalten sind , gleich nach der Befruchtung des Eis (dieses mochte ich vorher nicht Knospe nennen — es soll vielmehr erst in ihm die Urknospe erzeugt werden) bis zur Ausreifung des Samens sich gebildet habe. Seitenknospen können in der Keimpflanze noch nicht als vorhanden angenom- men werden, H. Vom Halm, von den Knoten, Scheiden, Blättern und dem Innenblatt (ligulaj der Gräser. Aus der Keimpflanze entwickelt sich das Obergebäude und Untergebäude der Graspflanze. Das Untergebäude (die Wurzel) lasse ich hier bei Seite, weil seine nähere Untersuchung nicht zu meinem Zwecke gehört. Das Obergebäude, nämlich der Stengel (Halm) mit seiner Gliederung und mit seinen appendi- culairen Organen (wie man sich auszudrücken pflegt — sie scheinen mir aber näher betrachtet nicht appenfliculair zu sein) soll vor der Hand ohne BHithenstand und Blüthen , und ohne Seiten- knospen gedacht und betrachtet werden. Nun tbeile ich dieses Obergebäude in eben so viele Stock- werke ein, als Halmglieder vorhanden sind. Jedes Stockwerk zerfällt zunächst in drei Glieder, in das Halmglied, die auf das- selbe folgende Scheide und die Blattscheibe, ln der Knospe sind Scheide und Blaltscheibe noch Eins, also noch nicht durch Bildung eines Blatthäutchens von einander geschieden , was erst während des Wachsthums geschieht. Das. Halmglied nenne ich Fass, die Scheide Rumpf, die Blattscheibe Haupt des Stockwerks. Dann unterscheide ich an einem Stockwerk noch folgende Theile: den Fussknoten als den untersten Theil des Halmglieds, der meist etwas- angeschwollen ist, den Rumpfknoten oder den Grund der Scheide (den äusserlich sichtbaren Knoten, welchen man gewöhnlich bei den Gräsern unter dem Knoten versteht), den Blattknoten, nämlich den Ort, wo die Scheide in die 6 - 7 — Halm noch nicht aasgezeitigt war, zeigt sich der Knotengürtel eingefallen, weil der darunter liegende unreife Fussknoten durch die Vertrocknung so zusammenschwindet, dass in diesem Zu- werden. Uebrigens gelten nun von den Stockwerken und ihren Gliedern (denn ich betrachte nicht allein den Fuss, sondern auch Rumpf und Haupt als Jnternodien) in ihrer Stellung zu einander folgende Sätze: 1) Der Fuss jedes Stockwerks ist umfasst von dem Rumpf des vorhergehenden Stockwerks, oder umgekehrt der Rumpf jedes Stockwerks umfasst den Fuss des folgenden Stock- werks — i D den untern und ♦ mittleren Regionen des Ge- bäudes stecken die Füsse meist ganz in den Scheiden (Rumpfgliedern), so dass sie völlig von ihnen verhüllt sind, und nur der Deutlichkeit wegen sind in Figur 1 die Scheiden b\ c 2 , d 2 abstehend gezeichnet. 2) Die Füsse aller Stockwerke bilden mit einander den ganzen Halm, an welchem die Rumpfglieder mit ihren Häuptern zweizeilig und abwechselnd zu stehen kommen. 3) Der Fuss jedes Stockwerks (und mit ihm eigentlich das ganze Stockwerk) ist als geboren zu betrachten aus dem Rumpfknoten des vorhergehenden Stockwerks, d. h. die Gefässbündel jedes oberen Stockwerks oder seines Fusses sind Töchter (Abzweigungen) der Gefässbündel des vorher- gehenden unter ihm befindlichen Stockwerks — dje Ab- nach aussen der untere Knotenring liegt, so dass die im Knotengürtel nach dem obern Knotenring und durch den- selben im Rumpf weiter fortlaufenden Stämme ihre im neuen Fuss vereinigten Zweige umfassen. Da der untere Knotenring des Rumpfknotens zugleich das obere Ende des Fusses ist, so kann man auch sagen, ein Fuss gehe aus dem andern durch Abzweigung seiner hervor. 4) In den untersten Stockwerken bleiben die Füsse (Halm- glieder) meist sehr kurz, die Rumpfglieder sind länger und das Haupt verhältnissmässig am längsten. Anmert. Der Saamenlappen gehört nicht mm untersten Stockwerk Rumpf und Haupt sich gliedert, ist hier noch in Eins verschmol- zen. Will man ihn das erste Blatt nennen, so kann dies nur in dem Sinn geschehen , dass eine Neigung zur Blattbildung hier schon erwacht sei, aber erst in den folgenden Generationen (m 5) In den mittleren Stockwerken, die aber doch dem Unter- gebäude (der Wurzel) noch sehr nahe sein können , wenn nämlich alle Füsse der untern Stockwerke sehr kurz ge- blieben sind, zeigen sich in der Regel alle Glieder schon gestreckter , doch die Füsse im Yerhältniss noch am kür- zesten, die Scheiden schon länger, das Haupt am längsten, oder es werden auch alle drei einander ziemlich gleich. 6) Sobald in einem der obern Stockwerke, wo die Füsse schon weit länger geworden sind, sich die Blattscheibe etwas verkürzt hat, so pflegt das nächste Stockwerk nicht nur kein Haupt mehr zu tragen, sondern auch der Rumpf ist meist nur noch rudimentär vorhanden als ein meist ab- gestutzler oder stumpfer, seltner sich nach einer Seite zu- spilzender Rand , der einen sehr lang gewordenen Fuss (das letzte Glied des Halms, aus dem nun die Spindel des Blüthen- stands hervorgeht) unter sich hat und als eine Art von offenem Knoten angesehen werden kann, woraus die Grasähre oder Grasrispe sich erhebt — so bei Triticum, Hordewn, Avena, Bromus u. s. w. Aber bei andern Gräsern pflegt die Blüthen- standsspindel sich unmittelbar aus einem vollständigen Stock- werk, das nicht nur mH Fuss, sondern auch mit Rumpf und Haupt wohl versehen ist, zu erheben — so bei Pani- cum , Setaria u. s. w. Die Gefassbündel in den drei Gliedern jedes Stockwerks laufen geradlinicht und parallel, mit Ausnahme im Grunde der Blattscheibe (des Haupts), wenn nämlich diese am Grunde sich schnell in die Breite ausdehnt, ja sogar herzförmig oder pfeil- förmig ist, in welchem Falle die Nerven eine dieser Figur ent- - 9 - sprechende Beugung machen. Eine herzförmige Basis bei den Blättern der Gräser ist nicht selten. Aber bis jetzt ist mir nur ein einziges Gras bekannt geworden , das vollkommen pfeilförmige Blätter hat, nämlich eine Abyssinische Art aus der Gattung Panicum , die ich P. sagittifolium genannt habe (pll. exsicc. Abys- siniccB Un. it. nr. 1655). Der Verlauf der Nerven in dem Blatt dieser Artist nicht etwa wie bei Sagittaria oder andern Gewäch- sen mit Pfeilblältern , wo in jeden Lappen der pfeilförmigen Basis vom Blattstiel her ein seitlicher Hauptnerv ausläuft, der durch die Mitte des Lappens bis zur Spitze geht und daselbst end§t. Das Blatt des genannten Grases (siehe Figur 3 auf der ersten Tafel, wo der untere Theil desselben mit dem Blattstiel abgebildet ist) hat 5 Hauptnerven, wovon der mittlere wie ge- wöhnlich in gerader Linie durch die Mitte des Blattes lauft , die Seitennerven dagegen krümmen sich vom Blattstiel aus zurück, gehen aber nur bis zu einem gewissen Punkt in der Richtung des Lappens, ohne dessen Spitze zu erreichen, und kehren dann plötzlich unter einem sehr spitzen Winkel zurück , um wieder der Hauptrichtung des Blattes zu folgen und mit dem Mittel- nerven parallel zu werden. Mit diesen Seitennerven parallel machen alle zwischen ihnen liegenden die gleiche Beugung. Dieses Gras hat zugleich einen sehr langen Blattstiel, wie ich auch noch bei keinem andern Gras gesehen habe, nämlich 3 — 5 Zoll lang. # Dass die Gräser durchaus einfache, ganzrandige , meist gleich- breite oder lanzettförmige , seltner eiförmige Blattscheiben haben, braucht kaum bemerkt zu werden. Eine Spaltung der Blattscheibe in 2—3 Abschnitte oder Lappen wird bisweilen an den obersten Blättern von Zea Mays bemerkt , was aber lediglich eine Abnor- mität oder Monstrosität ist. 1H. Näheres von dem Innenblatt (ligula) unter Ver- gleichung mit andern Pflanzenfamilien. Von dem Innenblatt, wie ich das Blatthäutchen oder die ligula nenne, will ich noch einiges sagen. Man wird dieses blattartige Organ nicht anders richtig erklären können, als dass — 10 es eine Abzweigung im Blatiknoten sei, die ebenso nach innen statt findet, wie die Abzweigung der Gefässböndel eines jeden Haimglieds (Fusses) im Rumpfknoten zur Bildung eines neuen Fusses oder Stockwerks. Zwar hat das Jnnenblatt gewöhnlich keine Nerven und besteht oft blos aus einer Reihe von Haaren oder Borsten , aber es gibt wohl einige Gräser , wo das Blatt- häutchen mit Nerven versehen ist und wo man die Abzweigung aus den Gefässbündeln , die in das HauptblaU laufen, deutlich sehen kann, z. B. bei Lamarckia aurea und bei Lygeum spar tum. Ganz auf die gleiche Weise müssen die häutigen Scheiden bei Potamogeton , die Stiefelscheiden ( ocrece ) bei Polygonum, Rumex u. s. w. erklärt werden. Es ist ungereimt sie für Nebenblätter (stipulce) zu halten ; denn die wahren Nebenblätter z. B. bei den Leguminosen , Columniferen , Rosaceen , Rubiaceen u. s. w. sind ganz andre Organe , nämlich Seiten -Blätter oder Blattstiele an jeder Seite des Hauptblatts, die nur ihre vollkommene oder normale Ausbildung nicht erlangen. Man mag sie zwar theilweise als Abzweigungen ans dein Blattstiel ansehen, aber es sind keine Abzweigungen auf der Innenseite des Blatts oder Blattstiels, sondern nur seitwärts , und wenn sie auch im Blattwinkel zusam- menwachsen , wie bei Pisum , so ist ihr Ursprung doch ein anderer als bei der ligula der Gräser. Es kommt wie mir scheint , bei einigen Monocotylen der Fall vor, dass das Jnnenblatt vollkommen ausgebildet wurde und die Rolle des Hauptblatts eingenommen hat, während dieses verküm- mert ist und nun für eine stipula infrafoliacea angesehen wird. So bei Ruscus. Hier wollen freilich Andere , um der Verlegenheit mit der sogenannten stipula infrafoliacea oder der unbegreiflichen Schuppe am Grunde des Blatts auszuweichen, dieses für einen flach ausgebreiteten Stengelast erklären, wozu auch noch die sonderbare Art sie veranlasst , wie die Blülhen bei den meisten Arten dieser Gattung scheinbar aus dem Blatt hervorgehen. Aber eine solche Stengelbildung, plötzlich in den Aesten auflretend, ist doch sonst bei den Monocotylen etwas Unerhörtes *) und die nahe Yerwan.dt- *) Ein Blatt bei den Monocotylen (und am Ende nach bei Dicotylen) ist — 12 — IV. Näheres über den Knoten des Grashalms und über das endogenische Wachsthum der Monocotylen nebst einem Versuch auch das sogenannte exogenische Wachsthum der Dicotylen aufzuklären. In Figur 4*) ist der verticale Durchschnitt eines Grashalms durch den Knoten (das Wort im gewöhnlichen Sinn genommen, wo nicht zwischen Fussknoten und Rumpfknoten unterschieden und an einen Blattknoten gar nicht gedacht wird) dargestellt. Man sieht hier, wie in dem Knoten mm zwischen dem Fuss (Halmglied) aa und dem Rumpf (Scheide) cPa? ein zweiter Fuss (zweites Halmglied) bb als Anfang eines zweiten Stockwerks ent- springt. Durch einige senkrechte Strichelchen unter dem Kno- ten mm habe ich ein hier entspringendes Untergebäude (Gefass- bundel ?on Wurzelnatur) mit dem Zeichen — b angedeutet. Ich glaube nämlich, dass wie die ganze Pflanze ihr Untergebäude hat, das dem Mittelpunkt der Erde zugekehrt ist, wie das Ober- gebäude dem Himmel (dem Licht), so auch jedem Stockwerk ein Untergebäude zukommt. Ich habe übrigens in Fig. 4 den Knoten nur mit einer Linie angedeutet und seine Beschaffenheit nicht näher darlegen wollen. Dazu habe ich die Figuren 5 und 6 bestimmt. Fig. 5 zeigt den senkrechten Durchschnitt des Grasknolens und Fig. 6 den Querdurchschnilt (also in horizon- taler Richtung) durch die Mitte des Knolengürtels (zunächst bei einem Gerstenhalm). * Mit aa in Fig. 5 ist der Fuss des untern Stockwerks be- zeichnet (nämlich der obere Tbeil dieses Fusses,* der an den Knoten grenzt), mit bb der Fuss des. obern Stockwerks, welcher durch Abzweigung aus dem untern Knotenring nun sich erhebt und dadurch den Kn ot en winke! oo bildet, mit mn der Knoten- gürtel, mit tm der obere Knotenring, mit der Theil des Rumpfes (der Scheide) , der über dem Knotengürtel sich befindet» mit op der Fussknoten des obem Stockwerks. An dem untern - 14 - nachweisen kann, scheint darauf hinzuweisen, dass hier das Fortschreiten eines inneren Wachsthums von oben nach unten statlfindet. Jeden Zweig eines Baums , der im Frühjahr aus der Knospe sich entfaltet , betrachtet man doch als eine neue Pflanze. Sollte jener Zweig nicht der ganzen Pflanze darin ähnlich sein, dass er auch sein Untergebäude hat? Wohin kann er es aber bauen, als in den Stamm oder Ast hinein, an dem die Knospe sass? So auch bei den verschiedenen Stockwerken, woraus die ganze Graspflanze besteht. Sollten sie nicht dem Ganzen darin ähnlich sein, dass sie auch ihr Untergebäude haben, wie dieses Ganze? Und wie soll der Kern im Knoten erklärt werden , wenn nicht auf die Weise, wie ich es oben versucht habe? In Figur 6 habe ich fast zum Ueberfluss , doch 4er grösseren Deutlichkeit ' wegen auch einen Querdurchschnitt des Knotens gegeben , nämlich oberhalb des Knotenkerns durch den Knoten- gürtel, so dass aaaa diesen mit seinen Gefässbündeln und bbbb den Fussknoten , der vom Knotengürtel eingeschlossen wird, vor- stellt. Bemerken muss ich hier, dass am Fussknoten nicht bei allen Gräsern, ja vielleicht bei der geringeren Zahl ein oberer Knotenring bemerkt wird , wie am Rumpfknolen , dass aber häufig die Gefassbündel des Knotengürtels nicht blos einen Kreis, sondern eine Spirale bilden, so dass eine Strecke weit eine doppelte Reihe . derselben zu sehen ist und diesem entsprechend die Scheide (Rumpf) mit einem ihrer Ränder den andern oft weit übergreift. Bei denjenigen Gräsern , wo der Fussknoten deutlich einen obern Knolenring zeigt, wie bei Andropogon- und Panicum - Arten wahrzunehmen ist, scheint von diesem Ring aus im Innern des Fusses eine zweite Abzweigung der Gefassbündel stattzufinden, so dass von hier an eine doppelte Gefässbündelschichte*) auf- steigt und dann ein zweiter Knotenkern sich bilden musste, *) Es mag wohl sein, dass bei manchen Gräsern, wie Bambusa, die zn- wiederholen oder neben den Hauptgeßssbündeln an ihrem Ursprung auch Nebeugefässbündel sich erheben, wie eine Knospe oft ihre Bei- — 16 In Bezug auf den Standort überwiegen die Sumpfpflanzen und kalkliebenden Pflanzen , erstere im Roththal , letztere im Il- lerthal und auf den Höhen. 8) Die merkwürdigsten Lokalitäten in botanischer Beziehung sind: die Illerebene mit Marstetten und dem Benninger Ried, das Eiehenberger und Wurzacher Ried. 9) Die natürliche Gränze der Lokalflora wäre eigentlich durch das Flussgebiet der Roth bestimmt, doch fehlen zu einer solchen Sonderung der Flora noch die nöthigen Thatsachen. 9. Nekrolog Major v. Zieten’s. Karl Hartwig v. Zieten, Major im K. Würtlembergiscben Ehren-Invalidencorps, ward geboren zu Neubrandenburg in Meklen- burg den 2. Februar 1785. Sein Vater, Gottfried Christoph Daniel v. Zieten, ein Grossneffe des berühmten K. preussischen Feld- herrn und Freundes Friedrichs des Grossen, Hans Joachim v. Zieten, trat im Jahr 1805 in Württembergische Dienste, er- richtete als Oberstlieutenant das leichte Jägerregiment Prinz Paul, focht in Schlesien, ward nach derAffaire bei Strelen zum Oberst ernannt, erhielt den Militairverdienstorden und verstarb als Kom- mandeur des K. Ehren-Invalidencorps zu Stuttgart im Jahr 1812. 17* Seine Maller war Johanna Beate v. Nlesemeusehel aas Schien sien ; sie ward nach dem Tode ihres Gatten zur Obersthofmeisterin der Prinzessinnen Töchter des Prinzen Paul v. Württemberg ernannt, erhielt nach dem Tode des Königs Friedrich eine Pension and starb im März 1S34 zu Ludwigsburg. Er hatte sich von Jugend an zum Militairdienste bestimmt, ward im Jahr 1801 als Standarten -Junker zu Berlin angestellt, rückte später zum Premier-Lieutenant vor, focht als solcher die unglückliche Schlacht von Jena und Auerstedt, sowie die Gefechte bei Nordhausen, Tangermünde und Wiedmannsdorf mit, wurde bei letzterem gefangen und nahm 1807 seine Entlassung aus Preus- sischen Diensten, um seinem Vater nach Württemberg zu folgen. Im Jahr 1808 wurde er bei dem Chevaulegers Regiment Herzog Heinrich als Lieutenant angestellt, focht 1809 unter Napo- leon die Schlachten von Abendsberg, Landshut, Eckmühl und Regensbnrg mit und erwarb sich in den Gefechten von Schärting, Efferding und Riedau, wo er ein Pferd verlor und einen Prell- schuss erhielt, den Militair- Verdienstorden. Als sein Regiment zur Avantgarde unter Massena gestossen war, wurde ihm bei der mörderischen Massacre von Ebersberg (am 3. Mai 1809) durch die Kugel eines Zwölfpfünders der rechte Arm zerschmettert, so dass er erst im August nach Württemberg zurückkehren konnte. Hier wurde er zu der Leib-Escadron der K. Garde du corps ver- setzt, erhielt zugleich die Ernennung zum K. Kammerjunker und wurde später, da ihn seine Armverletzung zum laufenden Dienst unfählig machte, 1810 als Stabs -Capilain in das K. Ehren -Inva- lidencorps versetzt. Durch wiederholten Gebrauch des Wild- bades wurde sein Arm so weit wieder hergeslellt, dass er wieder schreiben und zeichnen lernen konnle, welches Talent er mehr und mehr auszubilden suchte. Den 27. Sept. 1811 verband er sich mit Charlotte Amalie Treffs, seiner noch lebenden Gattin, einer Tochter des 1813 verstorbenen Recbnungsratbs Treffz in Stutt- gart, welche ihm zwei Söhne und eine Tochter gebahr. Im Jahr 1813 musste er, als sich der Feind den Grenzen näherte, das Kommando einer Kompagnie Landwehr übernehmen und die Ge- gend von Mergentheim und Ellwangen besetzen. Als sich Würt- temberg der Allianz gegen Frankreich anschloss, erhielt er auf — 251 seine Bitte wieder eine Anstellung beim aktiven Militair und mar- schirte als Hauptmann des ersten Infanterie-Regiments nach Frank- reich, machte die Beschiessung von Höningen und Befort mit, brach bei Francheville seinen kaum geheilten Arm und wurde dadurch für immer zum aktiven Dienst unfähig. Nach dem Frieden wurde er wieder in das K. Ehren -Invalidenkorps versetzt, später aber nochmals zu Etappenkommandos in Kannslatt und Gundels*- heim benützt. Nachdem nun das Invalidenkorps nach Komburg verlegt worden war, erhielt er, um seiner zerrütteten Gesundheit besser pflegen zu können, einen unbestimmten Urlaub. Im Jahr 1828 wurde er von Sr. Majestät dem König Wilhelm zum Major ernannt. Von dieser Zeit an lebte er im Schooss seiner Familie in stiller Zurückgezogenheit und beschäftigte sich theils mit Zeichnen und Oelmalerei, theils mit Entomologie, welche Tbäligkeit jedoch häutig durch Gichtschmerzen unterbrochen wurde, Leiden, die der alljährige Gebrauch des Wildbades mehremale milderte, bis plötzlich durch einen Schlaganfall die beiden Beine sowie auch der linke Arm halb gelähmt wurden. Von nun an mehr zur Ruhe genöthigt und ans Zimmer gebannt wandte sich sein lebhafter Geist dem Studium der Petrefaktenkunde und Geo- gnosie zu. Als sich die heilsame Kraft des Wildbades abermals so weit an ihm bewährt halte, dass er mit Hülfe des Stockes kleine Excursionen machen konnte, begann er Versteinerungen zu sammeln, das Gesammelte zu vergleichen und die besten Exemplare davon zu zeichnen, so dass er im Jahre 1830 mit Herausgabe seiner „Versteinerungen Württembergs“ beginnen konnte, eines Werkes, welches durch Richtigkeit und Schönheit der Zeichnungen sich den besten Arbeiten der Art, selbst der neuesten Zeit, anreiht und noch von Keiner übertroffen wurde, das sich ferner auch durch das rasche Erscheinen der Hefte aus- zeichnete und schon im Jahr 1832 vollendet war. Dafür wurde ihm auch manche erfreuliche Anerkennung zu Theil. Seine Majestät der König gestaltete nicht nur gnädigst die Dedi- kation dieses Werkes, sondern beschenkte auch den Verfasser mit einem kostbaren Ring. Der König der Franzosen er- theilte ihm die goldene Medaille, die naturforschende Ge- sellschaft zu Halle ernannte ihn zum ordentlichen Milgliede. 252 — Kaum war das angeführte Werk vollendet, so wandte er sich dem Studium der Verbreitung der verschiedenen Petrefakten in den einzelnen Formationen und deren Schichten zu. Das Ergeb- nis davon hat er mit der Aufschrift: „geognostiscbes Verzeichniss sämmtlicher Petrefakten Württembergs mit Citaten ihrer Abbil- dungen und Fundorte“ in dem Correspondenzblatt des landwirt- schaftlichen Vereins 1839. lter Bd. niedergelegt. Nebenher war er bemüht, zum Behuf einer zweiten Ausgabe seiner Versteine- rungen Württembergs Materialien zu sammeln, und entwarf so eine Menge der schönsten Zeichnungen theils neuer oder bisher wenig gekannter* theils schöner, aufgefundener oder genauer er- forschter und richtiger erkannter Petrefakten. Zu dieser neuen Ausgabe liegen die Tafeln völlig vollendet vor und es ist gegrün- dete Hoffnung vorhanden, dass dieselben dem wissenschaftlichen Publikum durch Mitwirkung seines einzigen Sohnes, des K. Ober- Lieutenants Hugo Hans v. Zielen, in Bälde können mitge- theilt werden. Mitten unter diesen Beschäftigungen, die ihm vielfache kör- perliche Leiden verursachten, überraschte ihn der Tod. Zu den stets wiederkehrenden gichtischen Affectionen gesellte sich eine Desorganisation der Blase und machte nach vielfachen Schmerzen dem bewegten Leben im ölten Jahre ein Ende. Zieten war von untersetzter, kräftiger Statur und erfreute sich eines glücklichen, heiteren Temperaments, das ihn Alles von der leichten, oft komischen Seite auffassen und wiedergeben liess; daher bei seinem Talent zum Zeichnen die Neigung, Karrikaturen zu entwerfen. Bei so manchen körperlichen Leiden waren Kopf und Herz gesund und, wie er selbst äusserte, eine heitere Laune ihm geblieben. Er hinterlässt ausser der treuen Verpflegerin und Gefährtin seines Lebens, seiner Gattin, einen Sohn und eine Toch- ter, welche an den Baron v. Kutzleben auf Willeshausen bei Eisenach in Kurhessen verheirathet ist, aus welcher Ehe er 5 Enkel erlebte. Friede ruhe auf seiner Asche ! 28®S»=SS?5E* 255 — 257 — Ausserdem enthält das Wasser Spuren salpetersaurer Salze, viele or- In 1 Pfund Wasser zu 16 Unzen sind daher: Kohlensaurer Kalk 3.394 Gran. SchwefelsaureJBittererde 0.365 „ Chlorcalcium Chlorkalium Chlornatrium e) Analyse des Absatzes aus der Sulzerrainquelle in Canslatt. Von Carl Kranss. leicht bewegliches Pulver, welches nach der qualitativen Untersuchung: Eisen- oxid, Eisenoxidul, Thonerde, Kalk, Bittererde, Kieselsäure, Schwefelsäure, Kohlensäure und arsenige Säure enthält and ausserdem ist er noch durch Sand verunreiniget. 1,024 grm. des lufttrockenen , durch Sieben von fremdartigen Körpern gereinigten Ockers wurden in Salzsäure aufgelöst und dann eingedampft; es blieb beim Wiederauflösen ein Rückstand von Sand und Kieselerde. Durch Kochen mit Kalilauge wurde die letztere aufgelöst und aus der Lösung auf die gewöhnliche Weise wieder abgeschieden; ihr Gewicht betrug 0,055 grm., der zurückgebliebene Sand wog 0,092 grm. Hiernach hat man 8,98 pc. Sand 0,013 gr. Thonerde 0,141 gr d 0,009 gr. pyrophosphoi ö»,ao pc. 1,26 pc. = 1,48 pc. Thonerdehydrat. “ 05805 gr. Kalk = 5,66 p< * = 0,00677 | = 0,66 pc. 1.032 er. Ocker l: Sand und Kieselsäure: 0,018 gr. Schwefels. Baryt = 0,0617 gr. Schwefelsäure Diesem Schwefelsäuregehalt entsprechen 0,41 pc. Kalk, an Kohlensäure gebundener Kalk übrig:. 5, 25 grm. und man schwefelsauren Kalk und 9,37 pc. Bei einer Eisenoxidulbestimms vom Oxid mittelst kohlensauren Ba bewerkstelligt worden war, erhielt = 0,59 pc. es bleibt also rhält 1,00 pc. 258 - 259 - Die prozentige Zusammensetzung des Ockers wäre demnach folgende. 60,94 Eisenoxidhydrat, 0,61 Eisenoxidul, 1,48 Thonerdehydrat, 5.37 Kieselsäure, 1,00 Schwefelsäuren Kalk, 9.37 kohlensauren Kalk, 0,66 kohlensaure Bittererde, 0,80 arsenige Säure, 10,63 hygroskopisches Wasser und 8,98 Sa nd. 99 , 83 . Nimmt man an, dass im Wasser Arsenik und Eisen in demselben Verhält- 2. Mittheilungen von Dr. Seyffer in Stuttgart. a) Einfluss der Electricität auf die Vegetation. In neuester Zeit wurde in vielen englischen Journalen, namentlich in den vielen Gartenzeitungen, ein grosser Lärmen über den Einfluss der Electricität auf die Entwicklung der Pflanzen gemacht, eine Sache, welche durchaus nichts neues ist, vielmehr schon im vorigen Jahrhundert mehrfach Versucht wurde, nie aber ein besonders günstiges Resultat lieferte. Man gieng bei diesen neuen Versuchen so weit, die Electricität in der wurde vorgeschlagen, die atmosphärische Eleetrichät durch Stangen aufru- fengen und durch Drathleitungen über und unter dem Erdboden anf grosse Strecken durchzufuhren ; Einige wollten gefunden haben, dass die Laad- strecken, welche sie auf diese Weise bearbeiteten, vor ander« gleichge- legenen in der Entwicklung der auf dieselben gepflanzten Gewächse um 14 Tage voraus waren , währenddem wieder Andere das Gegentheil versicherten und der Electricität eher einen hemmenden als befördernden Einfluss auf das Wachsthum der Pflanzen zuschrieben. Dass die Electricität auf die Pflanzen wie auf alle übrigen organischen Körper Einfluss ansübe, liegt sehr nahe und wurde sehen von Vielen beob- achtet, wie aber Sehleiden (Grundzüge d. Wissenschaft!. Botanik II. 503) sehr riehtig bemerkt, ist über diesen Einfluss in wissenschaftlicher Beziehung noch durchaus nichts bekannt: dass aber das unwissenschaftliche Gerede in 262 I. Zweiundzwanzigster Jahresbericht über die Witterungsverhältnisse in Württemberg. Jahrgang: 1846. Von Prof. Dr. Th. Plieninger. 267 tiefen Graden am 27. and 28., and hob sich von da an wieder ziemlich schnell. Die Lufttemperatur sank bis zum 6. aufFtost, hob sich erst am 19. wieder über 0 and erreichte am 25. und 26. das monatliche Maximum. Die Brunnentemperatur sank rasch and ziemlich gleichförmig (vom 8. bis 13. war die Beobachtung durch Brunnenarbeit unterbrochen), um 5,1°, hob sich bis zum 26. rasch um 2,2° und sank wieder um 1,1°. Die Luft- feuchtigkeit war ziemlich -beträchtlich. In der Windrichtung herrschte bei meist ruhiger Luft die südwestliche und zwar in dem letzten Drittel des Monats vor, nach ihr die östlichen Richtungen in den ersten zwei Dritteln. In dem Wolkenzug war die westliche Richtung vorherrschend. Die erschien der erste Schnee. Die Ansicht des Himmels war sehr gemischt, in der ersten Hälfte des Monats häufiger klar, in der zweiten häu- figer trüb. Der Deeember zeigte ungewöhnliche Schwankungen des Barometers, sowohl in Beziehung auf Raschheit als auch auf Grösse derselben; die beiden Extreme (27" 11,65 Max. d. 30. Morg. und 26" 4,72 Min. d. 24. Mitt.), gehören zu den seltenen Ständen und das Minimum wurde blos im October 1825 und Februar 1843 übertroffen. Die Lufttemperatur war für diesen Monat sehr niedrig und erreichte vom 12.— *9. und 30.— 31. die seltenere Tiefe unter — 10°. Häufig wurde auch ein starkes Sinken von Mittag bis Abend beobachtet. Die B r n n n e n ternp e r a t u r nahm ziemlich gleichförmig um 2,4° ab. Die Luftfeuchtigkeit war beträchtlich. In der Windrichtung nach ihr die nordöstliche vor; im Wolkenzug, soweit derselbe bei fast stets umzogenem Himmel zu beobachten war, die westliche und nordwestliche. Die Menge des meteorischen Wassers war nicht unbeträchtlich, vom 3.— 13. fiel in Stuttgart * Fass tiefer Schnee, in anderen Gegenden des Landes, wie fast allerwärts im mittleren und nördlichen Europa, nooh tiefer, das Thauwetter vom 20.— 23. nahm denselben nicht ganz weg. DieAnsioht 2. Lufttemperatur. a) Nach den Stuttgarter Beobachtungen. Die Tabelle L gibt die Uebersicbt der monatlichenEx- treme am Thermometrographen , die monatlichen Mittel von den Extremen sowie von den 3 täglichen Beobachtungen und die Differenz dieser beiderlei Mittel, wobei -f- den Ueberschuss des Mittels von den 3 täglichen Beobachtungen über das von den Extremen, — den Minderbetrag des ersteren bezeichnet Tabelle I. Jahresdifferenz war demnach 39,5°. Die nach Kamtz (Lehrb. B. I., S. 97 und 102) auf wahres Mittel, reducirten beiderlei Mittel gibt die Tab. Ii, wobei -Men Ueberschuss, — den Minderbelrag des Mittels von den 3 tägl. Beobachtungen über das von 7,27 6.52 0,70 1.53 0,21 0,38 0,98 i £ ■H'l. ,11 1 10.0 l 309,66 307.72 308,53 310.45 311,50 310,48 308,77 308.73 308,43 307,38 308.46 310,81' 308,64 308,97 309,22 -0,60 309,60 | 308,52 310,21 308,34 306,56 308,31 309,41 309.62 309,43 308,78 308,64 305,25 307,74 309,92 308,82 307,99 308.62 —1,20 308,97 1 £ - 3111,87 311,52 309,42 308,79 309,25 308,98 309.70 308,88 309,10 308,35 311,68 310,44 309,15 309,19 309.71 310,94 309,75 —0,07 309,59 i 311.53 311,24 309,49 308,87 308,86 311,42 309.80 310.81 307,18 312,30 305,84 309,07 310,61 310,10 309.54 309,83 +0,01 311,38 1 'S £ I S 2 1 1 5 äs i f s ! f s i s f $0 « i Hu. .1 312,05 308,91 310,80 311,96 311,41 310,51 311,40 309.55 308.55 310,59 311,29 310,48 309,58 310,48 +0,66 310,75 *n | ‘P9wJ 309.72 313,47 310,28 309,92 309,70 311,66 308,02 309,47 310,13 311,32 311,32 312,72 311,22 312,11 310,10 309,58 308,63 309,01 310.73 _ 307,52 311,80 309,28 310,82 310,88 311,47 309,92 309,80 309,17 311,73 309,82 310,95 +1,13 309,57 311,96 Januar . Februar . April . . Mai . . Juni . . Juli . . August . September Oetober . Frühling. Herbst . Winter . Jahr . . Diff.v.Med. Winter || 299 Bemerkungen zu der vorstehenden Tabelle. ~bei den 8 Hauptwinden, auf 4 - 15° R. reducirt. Für N. fällt das Max. 313,47 in d. Jan., das Min. 309,01 in d. Oct. » NO „ „ „ 312,05 „ März, „ „ 308,55 „ Dec. „O „ „ „ 313,13 „ März, „ „ 308,22 „ Apr. » SO „ „ „ 312,30 „ Nov., „ „ 305,84 „ Dec. „ S „ „ „ 311,68 „ Nov., „ „ 308,55 „ Oct « SW „ „ „ 310,72 „ Juli, w „ 305,25 „ Dec. „W „ „ 311,50 „ Juli, „ „ 307,38 „ Dec. „ NW „ „ „ 313:68 „ Jan., „ „ 306,52 „ Dec. Die grösste Jahresdifferenz über dem Jahresmittel zeigt N. 1,13, die kleinste „ „ „ „ „ SO. 0,01, die grösste „ „ unter „ „ „ SW. 1,20, die kleinste „ M „ „ „ „ S. 0,07. Nach der Höhe des Barometer-Standes kommen die Winde in folgender Ordnung: N. O. NO. NW. SO. S. W. SW. Im Sommer hat den höchsten Stand NW, den tiefsten S. „ Winter „ „ „ N, SW. „ Frühling „ „ „ „ NW, „ „ SW. „ Herbst „ „ „ „ O, „ „ SW. Der niederste Stand bei allen Winden 1 höchste im Sommer ein. 301 5. von Calw durch Herrn Dr. Älüller. 6) von Roth durch Herrn Dr. Walser. 5. Die Windverhältnisse nach den Windfahnen, a) nach den Stuttgarter Beobachtungen. Die nachstehende Tafel XXXVII gibt eine Uebersicht der Häufigkeit der 8 Hauptwinde im Jahr 1846, des Verhältnisses der nördlichen zu den südlichen , sowie des der östlichen zu den west- lichen Windrichtungen, je die ersteren zu 100 angenommen, ferner eine Uebersicht der mittleren Windrichtungen , wenn S zu 360 an- genommen wird , sowie der hach der Lambert’schen Formel berech- neten mittleren Windrichtungen , der mittleren Windstärke , nach Kämt* (Lehrb. t S. 165) berechnet, und der Stärke der Strö- mungen , endlich eine Gegenüberstellung der Jahresresullate von 1846 mit den 20jährigen von 1825—1844. Tabelle XXXVII. 305 b) von den übrigen Beobacbtungsorlen. *) Nach einmaliger tägl. Beobachtung. Bern. Die Scala für die Windsfrömnngen, welche hei unseren Beobachtungen za Grunde gelegt werden, ist folgende. Es sey der Wind W , so ist W die westliche Richtung der Windfahnen ohne merkliche Bewegung der Baumblätter oder Baumzweige (in dem vorjährigen Berichte steht hier [S. 294] der Druckfehler: Bewegung der Barometerstände. W 1 westliche Richtung mit Bewegung der Baumblätter oder Zweige. W2 „ „ mit Strömung die ein Licht im Freien auslöscht. W 3 „ bei geringem Sturm. W4 „ „ bei einem Orkan der Bäume zerbricht. Bei der Stärke der Strömung werden blos die Strömungen 1 — 4 gezählt. Windige Tage in der Tabelle heissen diejenigen, in denen eine Windrich- tung mit den Strömungen 1 und 2; stürmische, in denen eine Wind- richtung mit den Strömungen 3 and 4 stattfand. 306 c) Besondere Zusammenstellungen t. von Schopfloch durch 307 ▼ on einzelnen Beobachtungsorten. Herrn Pfarrer Kommerell. Verhältnisse. - 1 ^°a g 8öS z 5^S58 , 8j8 B 3< 308 51 si 2 * Sa | fei g| SS* So 58o S3 Sg g| sS| gjg 30 » Herrn Pfarrer Sc hi ler. nach ihrer Stärke. — »10 — 3. von Calw durch Herrn Dr. Müller. Tabelle XLI1I. Windfahne, täglich zweimal beobachtet 311 Tabelle XLV. Mittlere Windrichtung. Von allen. 1 87,39° Ng.O. 167,17 Ng.W. 168,45 Ng.W. . 127,00NWg.W. 172,80 Ng.W. 9 NWg.N. 234,89° NO g.O. 106,14 NNW. 143,75 NWg.N. 154,96 NNW. 197,00 NNO.- 194,86 Ng.O. 163,83 Ng.W 183,22° Ng.O. 108,10 WNW. 129,19 NWg.W. 147,76 NWg.N. 186,64 NO. 204,00 NNO. 61,03 145.16 NWg.N. August . [194,58 Ng.O. 211,19 NOg.N. 207,52 NNO. ~ 191,61 Ng.O. 189,35 Ng.O. 6 N g. O. 195,96 Ng.O. 154,53 NNW. 185,56 Ng.O. 189.17 Ng.O. 162,00 Ng.W, 175,31 N. 186,06 N. 186,19 Ng.W. 138,00 NW. 175,84 N. 156.08 NNW. 147,13 NWg.N, 164.08 Ng.W. 176,73 N. |160,98 Ng.W. 216,70 N0g.N. 175,03 Ng.W. 187.56 Ng.O. 204,74 NNO. 165,27 Ng.W. 189,96 Ng.O. 193,09 Ng.O. 181,92 N. 182.56 N. 201,83° NNO. 127,13 NWg.W. NW£N. 143,29 NWg.N. 39,26 185,51 Ng.O. 24,29 10,86 49.93 16.63 30.64 16,76 52,56 29,10 10,74 42.93 24,99 150,96 NWg.N. 206,63 NNO. 198,12 NNO. 175,85 N. 172,04 Nff.W. 192.11 Ng.O. 158,62 NNW. Ng.W. 182.11 N. ',02 N. 172,95 Ng.W. ; XLVI. Strömung der Winde. o-l 1 19 1,00 17 1,00 1,29 0 1,06 1,00 ,21 1,66 ,45 2,00 1,286 0,776 1,510 ,003 0,666 1,0 ,156|1, 1,33 1,00 1,00 1,00 [1,29 1,00 1,00 1,20 1,00“ 1,00 1,04 1,00 1,57 1,10 1,00 1,23 1,35 1,00 1,00 11,60 1,00 0 1,32 1,176 1,4001,470 212 6. Die wässrichten Niederschläge, a) Nach den Stuttgarter Beobachtungen. Die Menge des meteorischen Wassers ist in par. Cubik-Zollen auf 1 pariser DFuss Fläche angegeben. Das 20jährige Mittel der monatlichen und jährlichen Regenmenge ist von 1825 — 44 berechnet. Die grösste Menge des meteorischen Wassers fiel 1846 zu Stuttgart im August und übertraf das 20jährige Mittel dieses Monats um 133,8 C.-Z. Die geringste Menge fiel im Juni und blieb gegen dem 20jährigen Durchschnitt um mehr als das 4fache zurück» übereinstimmend mit der Trockenheit welche namentlich iill b) Von den Beobachtungsorte Tabelle XLVIJI. Januar. Febr März. April. Juni. Juli. August Oktbr. Novbr. Decbr. Jahr. 375,9 252,4 384,3 267,4 363,7 155,3 336,1 395,0 146,9 348,8. 482,3 j 385,9 3893,9 192,0 224,5 377,2 212,5 343,4 47,0 328,5 428,0 146,0 245,5 368,5 337,9 3251,0 183,3 237,0 371,3 264,5 254,7 90,4 339,8 471,0 110,2 242,4 369,2 325,1 3258,0 130,0 221,0 385,0 137,0 327,0 229,0 324,0 596,0 55,0 289,0 352,0 379,0 3424,0 161,0 226,0 434,0 373,0' 365,0 269,0 477,0 734,0 198,0 423,0 342,0 362,0 4356,0 447,1 387,1 535,7 413,6 443,7 234,4 477,6 557,3 179,1 458,4 427,3 851,7 5213,0 .413,1 308,9 466,1 241,0 500,7 306,4 445,7 756,8 134,6 400,2 489,7 282,3 4745,8 306,3 226,8 237,6 235,2 330,8 283,2 598,8 316,8 94,8 300,4 211,8 210,2 3352,8 tun . . . 411,0 170>5 247,5 213,8 479,0 255,0 252,0 514,5 234,0 212,0 180,5 313,0 3472,5 300,0 282,0 511,0 379,2 312,0 493,2 1068,0 645,0 160,3 406,6 278,8 386,0 5221,3 968,0 414,0 552,0 588,0 310,0 308,0 996,0 1032,0 92,0 622,0 564,0 428,0 7674,0 tt . . . *1326.0 1 613,0 926,0 1084,0 j 664,0. 130,0 376,0 296,0 314,0 1 286,0 1104,5 916,0 0035,5 — 314 c) Besondere Zusammenstellungen 1. Von Schopfloch durch Tabelle XLIX, Regen-Verhältnisse In den nachstehenden Tabellen ist Die Quantität des gefallenen Wassers war in den 7 Tagen als in den übrigen Tagen des Mond -Umlaufs, und ebenso um Die in den 7 Tagen vor und nach dem Neumond gefallene übrigen Tagen des Mondumlaufes. In den 7 Tagen vor dem Vollmond war die Regen-Menge In den 7 Tagen vor dem Neumond war die Regen-Menge In den Tagen vor dem Vollmond fiel die » „ „ nach „ „ „ „ Unter allen Tagen fiel die grösste Menge am” 3. Tag” nach Unter allen Tagen fiel die geringste Menge am 4. Tag vor Hill 31$ von einzelnen Beobachtungsorten. der Regenverhältnisse nach den Mondsphasen gegeben, vor und den 7 Tagen nach dem Vollmond um 560,7" grösser, 348,1" grösser als in den 7 Tagen vor und nach dem Neumond. Regen- und Schneemenge war um 169,6" Heiner als die in den um 58,6" kleiner, als in den 7 Tagen nach dem Vollmond, um 718,7" kleiner als in den 7 Tagen nach dem Neumond, grösste Menge am 5. Tag, die kleinste am 3. Tag. * „ n 3. m n „ „ 4. „ * „ „ 5. „ „ „ „ 4. „ » « n 2. „ „ „ „ 4. „ dem Vollmond. Tabelle L. Regen - Verhältnisse 7 Tage vor und 7 Tage Bach dem Vollmond. Vor 4 lern Vollmond Tag des Vollmonds. Nach dem Vollmond. met. Wassers Tag. fiten Tag. 5ten Tag. Tag. Tag. Tag. Tag. Tag. 2ten Tag. 3ten Tag. Tag. 5ten Tag. fiten 7ten Tag. j Tag. «Tage! s 12. Januar. 0,0 244,5 1,0 10,5 46,0 45,5 24,0 36,5 20,0 11. Februar. 7,0 19,0 16,4 12,8 24,2 25,6 288,5 339,7 20,5 4,8 6,0 13. Märe. 97,0 179,8 3,4 4,0 316,5 95,5 15,5 4,5 26,5 16,1 45,6 1,5 19,6 11. April. 1,0 33,2 4,0 7,4 6,8 32,2, 213,9 210,1 25,0 18,0 11. Mai. 25,2 87,0 24,5 174,0 20,0 65,5 443,7 133,6 9. Juni. 76,0 66,0 142,0 9,5 75,0 21,5 18,4 39,8 8. Juli. 0,8 50,3 9,3 4,0 56,4 27fe,5 231,6 64,4 7. August. 40,0 30,3 12,0 146,9 94,7 2,0 38,5 86,5 2,1 8,8 5. September 59,0 196,8 274,1 2,2 12,2 0,2 7,3 148,5 4. October. 32,6 11,3 38,0 1,8, 254,2 79,1 54,2 22,5 2,0 2,5 13,0 0,7 0,5 3. November. 96,1 108,4 121,0 17,1 113,4 2,2 52,5 19.4 2. Deoember. 3,2 13,3 112,0 9,4 42,6 506,1 496,8 291,4 119,1 305,4 Töäüöi 82,8 125,7 247,8 144,8 226,5 229,8 508,3 75,4 8^5 89,6 179,7t 2878,3 2317,6 Tabelle LI. Tabelle UV. Regen- Verhältnisse 7 Tage vor und 7 Tage nach dem Vollmond. Tabelle LV. Tabelle LVI. Regen-Verhältnisse nach den Mondsstellungen. Umlauf des Mondes von Vollmond zu Vollmond. ® bis@ • »|> 3 3) bis® I abnehmenden Mo i i nd. Tag. Tag. cub." Tag. Tag. J cub." Tag:. cub." , Tag. cub." 12. Januar bis 1 10,5 7 160,1 7 339,5 7 82,0 8 170,6 14 421,5 22 592,1 11. Februar — 6 87,9 2 4,5 2 17,2 4 53,1 92,4 6 70,3 14 162,7 13. Mär* - 4 216,5 4 38,2 6 186,5 8 105,4 6 254,7 14 291,9 22 546,6 11. April - 6 23,1 5 30,9 3 53,1 2 64,8 11 54,0 5 117,9 16 171,9 11. Mai - 7 369,9 4 66,0 11 435,9 11 435,9 9. Juni — 2 149,5 1 20,6 7 136,3 4 154,5 3 170,1 11 290,8 14 460,9 8. Juli — 4 64,0 5 150,1 3 76,6 2 144,6 9 214,1 5 221,2 14 435,3 7. August — 1 149,1 5 41,2 4 402,2 6 38,6 6 190,3 10 440,8 16 631,1 5. September — 1 17,7 3 30,0 7 57,1 3 103,3 4 47,8 10 160,4 14 208,2 4. Ootober — 5 71,8 5 16,3 7 110,4 6 H3;s 10 88,1 13 224,2 23 312,3 3. November — 5 6,0 5 169,4 6 343,2 5 6,0 16 513,6 16 519,6 2. Deeember — 4 45,3 4 97,4 5 97,8 4 8,7 8 142,7 9 106,5 17 249,2 - 323 - 3. von Giengen durch Herrn Dr. Meebold. Tabelle LVII. Regen- Verhältnisse bei den Windrichtungen. 32.0 d, 96,5 d. 15. 92.0 d. 20. Tabelle LVHL IlfflfÜllfSt Tabelle L1X. Tabelle LX. 7«5,i 1092,3 5 « 887,5 774,1 5. von Calw durch Herrn Dr. Müller. - 326 - 7. Beobachtungen am Neckar. Die nachstehende Tabelle gibt die Beobachtungen am untern Pegel des Wilhelmscanals zu Heilbronn in württemb. Fussen ausgedrückt; das 20jährige Mittel ist von 1827 — 1846. Tabelle LXIII. 4,67 4,74 4,84 4,05 6,34 7,87 5,18 ' 5,38 3,30 3,08 3.51 3,08 3,79 4.51 4,05 2,35 2,48 2,39 2,11 2,63 4,34 4,09 1,5 0,6 6,2 8,1 12,3 Der höchste Wasserstand in diesen 20 Jahren war 21,0 im Ueber die Temperatur des Neclerwassers zu Cannstatt stellte Herr Dr. Rühle Beobachtungen an; er gab hierüber folgende Uebersicht. Neekartemperator. Neben dem Mittel aus der täglichen Beobachtung Abends 0 Uhr habe ich auch ein wahres Mittel nach 3 täglichen im J. 1844 angestellten Beobachtungen berechnet. 327 * absolutes Max. im Juli: +20,2 ** darunter im Juli and Aog. noch 4 Tage mit + 20° n. darüber. Jahresdifferenz -f- 20,3° 8. Beobachtungen am Bodensee. Diese verdanken wir Herrn Oberamtsarzt Dr. Dihlmann 2u Friedrichshafen. Sie betreffen die Variationen des Was- serniveau des Sees; sie werden so angestelit, dass die Zahlen in den Spalten: „grösster“, „geringster“, „mittlerer Stand“, den Stand des Wassers unter dem bis jetzt bekannten höchsten Punkt in Württemberg. Fussen ausdrücken, den der See im Warnend), natnrw. Jahreshefte. 1847. 3s Hft. 22 - 328 - Jahr 1817 erreicht halte, und welcher 12,2 württ. Fuss über dem im Februar 1827 beobachteten tiefsten Stande liegt. Nennt man diesen den Nullpunkt, so zeigt die Spalte: „Stand des Mittels über 0“ die Reduction der Höhen auf jenen Nullpunkt an. 9. Wässricbte Ausdünstung, a) Nach den Stuttgarter Beobachtungen. Diese Beobachtung geschieht zu Stuttgart mittelst eines cy- lindrischen Gefässes aus MessiDg von 2,357 par. QZoll Grund- fläche und 15 par. Linien Höhe, das mit Regenwasser zu % gefüllt erhalten wird und in einem vor Regen, Schnee, Sonnen- strahlen und strahlender Wärme, jedoch dem freien Luftzutritt zugänglichen Gehäuse, gleich dem Thermometer und dem Psychro- meter, aufgestellt ist. Der tägliche Verlust an verdunstetem Wasser wird mittelst der Granwage Abends 9 Uhr abgewogen. Da ein par. Cubikzoll reines Wasser = 3t8,9 Gran wiegt, so wird jeder Gran Wasser, welcher von der Wasseroberfläche im mu b) Besondere Zusammenstellungen von einzelnen Beobachtungsorten. 1. Herr Pfarrer Kommerell zu Schopfloch lieferte nachfolgende Zusammenstellung der Verdunstung 3. Herr Dr. Wal« ser zu Roth gab die nachfolgende Zusammenstellung. Tabelle LXIX. 334 10. Luftfeuchtigkeit a) Nach den Stuttgarter Beobachtungen. 5 1 1 1 1 1 1 1 1 S I § f 5 1 1 'S 1 1 fl 1 5 1 1 1 £ 1 1 1 5 ■ x — e' — b und für das beeiste Psychrometer x — e' — A"* 0 b . Dunstdrutk 4. von Roth durch Herrn Dr. Walser. Tabelle LXXVI. 11. Gewittererscheinungen und Hagelfälle, a) Gewitter. Die Zahl der Gewitter, d. h: zum Ausbruch gekommenen, und die gewitterartigen Erscheinungen, d. h. der blos in der Ferne am Gesichtskreis vorüberziehenden, im Ausbruch befindlichen Ge- witter, sowie Wetterleuchten von fernen, im Ansbruch befind- lichen Gewittern zur Nachtzeit, gibt folgende Tabelle. 341 Von Calw gab Herr Dr. Müller folgende besondere Zu- Der bei 4 (Jevvitfe b) Hagels chl ägfe. ln 27 OA. Bezirken worden 202 Markungen vom Hagel getroffen. Im Neckarkreis 2 Bezirke mit 5 Markungen. „ Schwarzwaldkreis 10 „ «46 „ „ Jaxtkreis 4 „ „ 30 „ Donaukreis lt „ « 121 Die beschädigte Fläche berechnet sich auf 52309 Morgen. Total verhagelt wurden 26023 Morgen auf 59 Markungen in den Bezirken: Vaihingen, Balingen, Herrenberg, Horb, Nür> — 342 tiDgen, Kottweil, Aalen, Gmünd, Neresheim, Blaubeuren, Ehingen, Geisslingen , Göppingen , Kirchheim , Laupheim , Münsingen , Ried- lingen, Saulgau, Ulm. Am 13. April Gewitter mit Hagelschlag, der die Baumblühte beschädigte zu Pfullingen, Mezzingen, Urach, Am 30. Juni Hagel zu Tuttlingen im Brachöscb. Am 10. Juli Vormittags im OA. Geisslingen: Markung Gross- süssen, Donzdorf, Memmingen, Treffelhausen, Weissenstein mit grossem Sturm. — OA. Kirchheim 12 h. Mit.: in Dettingen, Ochsen- wang, Zell, Aichelberg, Eckwälden , Pliensbach. — OA. Göppingen Vormittags: Heiningen, Boll, Bezgenried, Diirnau , Gammelshausen (im Ganzen 9 Markungen). — OA. Gmünd : Bartbolomä , Lauter- burg (dieses Hagelwetter war mit bedeutendem Sturm begleitet). — OA. Nürtingen 10 h. Morgens : Frickenhausen, Beuren, Linsen- hofen, Erkenbrechtsweiler, Balzholz, Neufen. Am 14. Juli Nachmit. — OA. Rottenburg : Rottenburg, Wendels- heim, Wurmlingen. — OA. Herrenberg, 3 — 4h. Nachmittags: Unter- jessingen, (dabei grosser Sturm.)— OA. Tübingen: Walddorf, Pliez- hausen. — OA. Ehingen , 7 h. Abends : der nördliche Theil des Bezirks, von Granheim bis Erbach. — OA. Kirchheim : Dettingen , Holzmaden, Weilheim, Ohmden.— OA. Göppingen: Boll, Bezgenried, Heiningen, Dürnau, Süssen. — OA. Kirchheim : Zell, Aichelberg, Eck- wälden.— OA. Münsingen: mehreren Markungen.— OA. Blaubeuren: Ringingen , Bach , Pappelau. — OA. Laupheim : Wiblingen, Ober- und Unterkirchberg, Brandenburg. — OA. Ehingen: Risstissen. Am 25. Juli Abends OA. Gmünd : Bartholoma , mit Rothen- bacherbof, Hesselschwang, Braunhof, Heckenhof, Thannweiler, Vorderweiler, Recbberg, Weilerstoffel, Wisgoldingen ; (der Hagel fiel in zackigen Eisklumpen von Grösse der Hühnereier.) — OA. Ehingen: mehrere Markungen.— OA. Spaichingen: starker Hagel in mehreren Markungen , namentlich Oberdigisheim. — OA. Aalen : Aalen, Essingen, Osterbucb, Lauterburg, Hohenroden.— OA. Kirch- heim: Kirchheim, Owen, Bruken, Unterlenningen, Dettingen, Schopfloch, Randeck, Bissingen, Weilheim, Zell, Aichelberg.— OA. Göppingen : Hattenhofen, Bezgenried, Boll. — OA. Nürtingen, (Mit.): Gemeinde Beuren,— OA. Urach : Gemeinde Dettingen. — OA. Göppingen: Dettingen, BoU.-OA. Gmünd: Bartholoma, widerholt. 344 stellten 20jährigen Mitteln von den Jahren 1825 — 1844. Unter Klaren Tagen sind solche verstanden, an welchen keine völlige Bedeckung des Himmels stattfand , unter trüben solche, an denen der Himmel stets bedeckt war, unter gemischten solche, an denen theilweise eine vollständige Umziehung des Himmels mit Gewölk beobachtet war. Die Rubrik mittlere Bewölkung ist in der Art berechnet, dass bei unserer Skale die Ansicht des Himmels klar 4 = 0, klar 3=1, klar 2 = 2, klar 1 und tr. 1 = 3, tr. 2, |ff€lligf-ggfIg£|-SI Tabelle LXXXIII. Bewölkung des Himmels bei ab- und zunehmendem Mond. Ijioadlauf. J Im abnehmenden Mond. Vollmond. Neumond. heitere. Ta tU ge Ü! trübe. Bewöll kung. v. 1 Tag. «... Ta üi ge iii Bewöll Ganzen. kung p. 1 Tag. 12 11 11 9 Januar Februau März April Mai Juni Juli September November Deoember 27. Januar 25. Februar 27. März 25. April 25. Mai 23. Juni 23. Juli 22. August 20. September 20. Ootober 18. November 2 3 8 4 3 1 7 3 7 7 5 10 t 3 3 5 6 6 1 3 2870 3130 2690 2780 2680 2100 2590 1790 2850 1790 4030 0,66 0,33 0,47 0,58 0,40 0,59 0,40 0,84 8 10 1 5 4 5 3 . 2 3 3 5 1 2 2 3 4160 3450 2320 1420 2260 2340 2730 3430 3500 0,92 0,39 0,77 1 0,48 c* 0,32 0,50 J 0,31 0,56 0,82 0,82 0,83 38 62 57 J 20 30700 0,57 43 70 20 | 32260 0,61 S 1 1 2) von Ennabeuren durch Herrn Pfarrer Schiler. Tabelle LXXXV. Bewölkung des Himmels nach den Winden. Tabelle LXXXVI. Bewölkung des Himmels bei ab- und zunehmendem Mond. Mondlauf. Im abnehi inenden Mond. Im zunehmenden 1 Mond. Vollmond. Neumond. T« Hiü ige tu trfibe. Bewöl [fcung v. 1 Tag. heitere. Ta iÜ ge Hi Bewöl Ganzen. kung v.lTag. 12. Januar. 27. Januar. 2 5 7 1 3060 0,68 2 12 . 1 3680 0,75 11* Februar. 25. Februar. 4 2 5 3 2750 0,65 6 6 2 1 1870 0,42 13. Marz. 27. März. 3 5 4 2 2380 0,56 1 5 8 1 3130 0,69 11. April. 25. April. 1 4 8 1 3080 0,73 5 7 : 3 1910 0,41 11. Mal. 25. Mai. 5 3 4 3 2690 0,60 *12 ; 3 1030 0,22 9. Juni. 23. Juni. 9 2 3 1440 0,34 4 f 5 6 2550 0,57 8. Juli. . 23. Juli. 6 5 *4 2130 0,45 10 2 3 1620 0,36 7. August. 22. August. 3 8 3 1 2420 0,54 * 3 6 3 3 2610 0,58 6. September 20. September. 8 6 1 1660 0,37 2 1 7 2 3 2690 0,64 4. Oetober. 20. Ootober. 2 9 5 2590 0,54 1 1 7 5 3590 0,85 3. November. 18. November. 3 2 7 3 3210 0,71 1 4 4 5 3150 0,75 2. December. 18. December. 4 3 6 3 3260 0,68 2 1 8 3 3040 0,72 TabeUe LXXXVII. Bewölkung des Himmels 3 Tage vor und 3 Tage nach dem Vollmond und Neumond. Vollmond Neumond vor dem Voll-Mond. Tag des naoh dem Voll-I flond.| Med. vor dem Neu- Mond. Tag des nach demNeu-Mond. Med. 3 T, 2 T.| IT.j Med. Vollmonds. ‘*■1 2 T. 3 T.MedJ 7^ 3 T. |2 T. 1 T. |Med. Neumonds. 1 T. (2. T.J3 T. Med. 7T*. 0,83 0,63 0,00 0,49 12. Jan. 0,07 0,10 it.vn u. Kt 0,23 0.32 0,97 0,60 0,97 0,85 27. Jan. 0,9t 0,90 0,87 0,97 0,91 0,89 0,83 0,77 0,60 0,73 ll.Feb. 0,40 U.'l.i IU>3 0,92 0,77 0,20 0,63 0,37 0,40 25. Feb. 0,90 0,47 0,13 0,17 0;2li 0,22 0,50 0,37 0,43 0,43 13. März 0,00 0,83 1 -Oll 0,27 0,70 0,49 0,40 0,47 | 0,77 0,55 27. März 0,33; 1,00 0,67 [0,23 0,63 0,55 0,93 0,00 0,43 0,75 11. April 0,43 0,80 0,47 (1.27 0,51 0,61 0,63 0,47 0,53 0,54 25. April 0,73 0,67 0,73 0,27 0,56 0,58 0,33 0,43 0,47 0,41 11. Mai 0,63 1,00 1,00 1,00 1,00 0,63 0,13 0,30 0,74 0,30 25. Mai 0,23 0,37 0,23 0,33 0,31 0,29 0,23 0,30 0,57 0,37 9. Juni 0,87 0,70 0,27 0,57 0 , 6 ! 0,50 0,70 0,13 0,27 0,37 23. Juni 0,80 0,77 0,70 0,47 0,65 0,55 0,10 0,90 0,57 0,52 8. Juli 0,20 0,30 0,87 0,93 0,70 0,55 0,53 0,17 0,40 ; 0,37 23. Juli 0,13 0,13 0,77 0,93 0,61 0,44 0,37 0,30 0,43 0,37 7. Aug. 0,63 0,63 0,53 0,60 0,59 0,48 0,97 0,70 1,00 0,89 22. Aug. 1,00 1,00 0,73 0,63 0,79 0,86 0,37 0,23 0,27 0,29 5. Sept. 0,13 0,20 0,27 0,17 0,21 0,23 0,57 0,83 0,20 0,53 20. Sept. 0,57 0,53 0,83 0,60 0,65 0,59 1,00 1,00 0.07 0,99 4. Ocfob. 0,67 0,73 0,50 0,53 0,59 0,77 0,60 0,37 0,73 0,57 20. Ootob. 0,97 0,80 0,77 0,53 0,70 0,68 1,00 0,27 1,00 0,76 3.Nov. 0,93 0,80 0,90 0,90 0,87 0,63 1,00 0,87 0,43 0,77 18.Nov. 0,43 0,63 0,40 0,30 0,44 0,58 0,83 1,00 1,00 0,94 2. Deo. 0,97 0,47 0,93 0,83 0,74 0,86 0,23 0,43 0,40 0,35 18. Dee. 0,27 0,97 0,70 [0,73 0,80 0,53 — 352 - 5. tod Roth dmreh Herrn Dr. Walser. '353 13. Aussergewöhnliche Erscheinungen und Ereignisse im Witterungslauf des Jahres 1846. Soweit solche in öffentlichen Nachrichten uns bekannt wurden, lassen wir dieselben in den nachfolgenden chronologischen Zu- Am 16. Januar sey zu La Chaux im Bezirk Chalons sur Saone ein Haus durch ein Feuermeteor entzündet worden (Poggend. Ann. Bd. 68. S. 447. Froriep Not. März 1846. Nro. 811). Am 8. Mai 9'/ 2 h. Morgens bei regnerischer Witterung und Sirocco ein Meteorsteinfall bei Monte Milone 8 Meilen von Macerata (Froriep Not. Bd. 40. Nro. 8). Am 21. Juni 9'/ 2 h. Abends eine röthlichte Feuerkugel gegen N. von stadt, Frankfurt, Mannheim etc. beobachtet. Am 1. Aug. 9 h. 30 Min. Ab. eine grosse Feuerkugel zu Bamberg am nördlichen Horizont. Nach 10 h. wurde zu Cassel und Münster eine Feuer- kugel am südlichen Horizont gesehen. Am 14. August Abends 8 h. eine Feuerkugel von NW-80 zu Oehringen. Am 25. September gegen 10 h. Abends eine Feuerkugel zu London (Ausland Nro. 282). Am 17. October 6'/ 2 h. Abends eine grosse Feuerkugel von SW nach NO im Württembergischen (Stuttgart), zu Frankfurt, Mainz, Herborn, Alzei, ’ Dijon (Poggend. Ann. Bd. 70. S. 160). Am 9. November 7 h. 30' Abends eine Feuerkugel zu Dijon. Meteorfall verbunden gewesen sey. , Am 19. November eine Feuerkugel, welche unbeweglich blieb, von 20 Minuten Dauer zu Avranches (l’Institut Nro. 675). Am 26. November Abends 6*/ 2 h. eine Feuerkugel im Bezirk Böhl. Am 1. December Abends eine grosse Feuerkugel zu Halle u. a. O., in Schlesien etc. Am 7. December eine Feuerkugel im Departem. du Jura (Orgelet). Am 25. December 2 h. 20' Mittags ein Meteorsteinfall in Bayern, Land- gerichts Bnrgau (s. Jahreshefte von 1846, 3. Heit). Die Explosion wurde zu Ulm, Ehingen, Biberaoh u. a. 0. gehört. a) Feuerkugel. Meteorsteine. b) Nordlichter. Am 27. August zu Comrie in Schottland ein Nordlicht weiss und roth glänzendes Meteor am südlichen Himmel. zugleich ein d) Hagel schlage. Am 6. Juli Gewitter mit mehrfachen Blitzschlägen zu München und in der Umgegend. Am 14. Juli Gewitter mit tödtlichem Blitzschlag hei Stammheim OA. Calw auf einen Landmann, der vor seinen Pferden eine Anhöhe herafc ging; es fand sich eine Wunde im Kopf, seine Kleider durchaus zerrissen und in der Erde zu seinen Füssen ein Loch. An demselben Tage 8 h. Abends Gewitter im OA. Spaichingen, ein Mann der hinter einem Wagen ging, verletzt. An demselben Tage 8'/ 2 h. Abends Blitzschlag zu Kleinsüssen in den Kirchthurm in der Mitte seiner Höhe neben der- Kirche, mit Verwüslnn- gen in der Kirche, in die er eindrang. Am 15. Juli Nachts Gewitter im OA. Leutkirch mit zündendem Blitz- schlag auf ein Haus in Heggenbsfth , die Einwohner wurden zu Boden ge- worfen , löschten jedoch den Brand. Zu Leutkirch Blitzschlag in den Thurm der katholischen Kirche die keinen Ableiter hat, der Blitz fuhr vom Kupfer- dach des Thurms an der kupfernen Wasserrohre auf das Kirchendach und richtete dort Zerstörungen an. Am 15. Juli starkes Gewitter mit zündendem Blitzschlag im Departement du Gard. Am 17. Juli Blitzschlag in den elektrischen Telegraphen zu München, sowie auf drei dem Eisenbahnhof nahe stehende Wärter. Am 23. Juli Abends 9*/ 2 h. erschien zu Auch, Departement Gers, bei grosser Hitze und gewitterigem Himmel ein „leuchtendes Meteor“ mit der Geschwindigkeit des Blitzes und einer Kanonenschuss ähnlichen Detonation. Am 25. Juli 6% h. Morgens Gewitter bei Justingen OA. Münsingen mit tödtlichem Blitzschlag auf ein Kind, (dessen Kleider zerrissen nnd zum The» in den Boden geschlagen wurden) und betäubend auf ein Weib, welche beide unter einem Baum untergestanden; zündender Blitzschlag auf ein Haus in Huldstetten; ebenso Blitzschlag auf ein Haus in Buttenhansen ohne zu zünden. An demselben Abend 5—6 h. Gewitter mit zündendem Blitzschlag auf einen Schopf zu Dietwangen OA. Waldsee; zu Hochdorf Blitzschlag durch das Kamin in ein Haus, der ein Kind tödtete; zu Heisterkireh zündender Blitz- schlag auf Kirche und Thurm ; zu Hosskirch OA. Saulgau auf ein Haus, das sammt Scheuer abbrannte. Am 25. Juli zündender Blitzschlag auf den Thorm der Ansgari-Kirche eines Forts. Am 31. Juli Blitzschlag zu Johannisbad im Riesengebirge auf ein Haus. Bei dem Hagelsturm am 1. August wurde ein Fahrzeug auf der Themse zu London vom Blitz gezündet. ulich in Böhmen 357 f« ji südlichen Staaten von Nordamerika. Mitte October Orkan and Wolkenbruch na Madras. Am 17. October bei stürmischer Witterang ein rother Staubregen in den Departements Dröme, Isire, Rhone und l’Ain (Froriep Not. Bd. 3. Nro. 14. Ausland 1847. Nro. 7). An demselben Tage und am 18. erschien zu Mün- chen nach einem Siroccostnrm ein höhenrauchartiger Nebel. Am 20. Octo- ber folgte auf den vorangegangenen Höhenrauch gegen Abend ein verheeren- der Orkan, der besonders unter den Bäumen grossen Schaden brachte, im bayerischen Hochgebirge. Am 17. October Gewitterstürme in Savoyen und Piemont, von Bordeaux bis Nantes. Vom 14 — 17. Oct. Föhn in den innern Kantonen der Schweiz, nnd am 17. Orkan in Uri mit Ueberschwemmung. Vom 19 — 23. October Stürme an den Westküsten von Grossbritannien, besonders am 22. und 23.; am 21. und 22. October an der untern Seine. Am 11. November Orkan in den westindischen Inseln (Havannah/ und auf Florida. Vom 17 — 20. November Stürme in den Gewässern von England. Um dieselbe Zeit Stürme an den Küsten von Nordamerika. Am 20. November starker Sturm an der Ostküste von England. Am 25. November Orkan' im bengalischen Meerbusen. Vom 1—6. Deo. Stürme in den griechischen Gewässern, im Bosporus etc. Am 7. December Schneegewitter zu Klagenfurt. An demselben Tage Gewittersturm zu Rom. Am 10. December Gewittersturm im Loire-Departement mit Schlossen. Vom 12 — 15. December Schneestürme bei Venedig, Livorno und Genua. Am 19. December Schneestürme in Norddeutsehland (Leipzig). Am 21. December Stürme in den genuesischen Gewässern. Am 22. December SW-Orkan im südlichen Frankreich (Bordeaux bis Toulon etc.), ra La Rochelle u. a. 0. g) Tromben. Am 5. Jannar 8 h. Morgens seyen Dampftromben bei — 4° R. auf dem Genfersee beobachtet worden. Am 7. Mai 2 h. Nachmittags zu Granada in Nordamerika eine verhee- rende Windhose. Am 31. Mai zu Coblenz eine unschädliche Windhose im Nauenthal. Am 7. August zu Klentsch in Böhmen an der böhmischen Gränze eine Windhose mit Gewitter, Hagel und Wolkenbruch. Am 25. August anf der Höhe des Goktschai See’s in Armenien, Orkan mit einer Wasserhose anf dem See. Am 27. September 3 — 4 h. Nachmittags eine Windhose von SO zu Husum in Schleswig. Am 17. Oktober eine Wasserhose zwischen Marseille und Ciotad. h) Erderschütterungen, vulcanisqhe Ausbrüche. Am 3. und 5. Januar hat man in Chicti in Neapel ein Erdbeben während Am 5. Januar soll im Liptauer Comitat im Dorf Kiss Olossi auf dem rechten Waagufer eine Schlammeruption stattgefunden haben (Allgem. Augsb. Ztg. 1846. Nro. 57. Beil.; war ohne Zweifel ein Erdschlipf.) Aus Neapel vom 26. Januar: der Kegel des Vesuvs nahm geräuschlos hinauf mannigfache Erderschütterungen vorgekomm n 27. Januar 2 h. Nachts zu Wien bei t zu Malta und, auf Corsika bei stürmischer Witterung. “ 6. Februar 11 */, h. Abends Erderschütterung zu Nymwegen mit hef- Sturm im Gefolge. i Anfang Februars anhaltender Lavaerguss des Vesuvs aus drei Oeff- Am 26. Februar wurde in 38° 46' NB. uud 38° 51' OL. ein Erdstoss auf dem Meere bemerkt (l’Institut 6. Mai 1846. Nro. 644). Am 2. und 3. März leichte Erderschütterungen auf Jamaika. Am 19. März 7 h. Morgens heftige Erderschütterung in Dalmatien (Zara). In der Nacht vom 27—28. März zwei heftige Erderschütterungen in Steiermark. Am 28. 5 h. Nachmittags Erdstösse auf Sicilien und in Calabrien, Malta und Gozzo. Zu Ende des Monats schwächere Erdstösse im Neapoli- tanischen, Sicilien (Messina), den jonischen Inseln, Smyrna, Rhodos, Ale- Am 11. April um Mitternacht starkes Erdbeben im russischen Kauka- lifii 360 24 < 362 363 m ii 364 365 366 geklagt. Im Noven vembers durch reichliche, da Regengüsse gehoben wurde. In der ersten Hälfte Decembers sn Alp im Laufe Novembers üb ingewöhnlich niedriger Wassers i Gegenden Württembergs, der t 0 Ungewöhnliche Wärmeerscheinungen. Witterung berichtet. Aus Lissabon wurde eine seit drei Wochen dauernde milde Witterung vom 10. Januar berichtet, üebrigens war mit Ausnahme jener Prostzeit zu Anfang des Jahrs der Winter einer der mildesten in ganz Italien; ebenso in Spanien, Griechenland und der Türkei. In Palermo sank der Thermometer nie unter + 8«R. Aus Wien vom 12. Januar: nach mehrtägiger Kälte sey am 11. milde Frühlingswitterung bei + 12° R. eingetreten. Vom 23. Jan. aus Portugal fortdauernde Frühlingswitterung berichtet. Aus Rom wurde vom 13. Februar anhaltende milde Witterung berichtet: ebenso aus Lyon vom 26. Februar. Am 28. Februar zu Leipzig + 16° R.; zu Cöln + 14° Abends. wurde aus Frankreich (Paris), Rheinpreussen u. a. 0. r Eintritt der Frühlingswitterung berichtet. Am 1. März antinopel + 11° R. , zu Montpellier +13°, Madrid +10°, tom +17«, Palermo +19«. In Transkaukasien zu Anfeog März Frühlingswitterung in den Niede- gen mit viel Regen. Aus Neapel wurde vom 3. März anhaltender Frühling gemeldet; ein etlicher Winter sey diessmal gar nicht eingetreten; in den Gebirgen von 367' 369 Am 24. Juni Frost zu Stockholm. Auf Schottland , im nördlichen Russ- land kamen kalte Nächte mit Reif im Laufe Junis vor. Auf den Färöern, auf Island und in Nordschottland war der ganze Som- mer sehr regnerisch, kühl und unfreundlich (dagegen dort der Winter 1844 bis 1845 sehr gelind gewesen). In Transkaukasien war die Witterung vom Anfang Mai bis Anfang Juni kalt und feucht mit Hagel, Regen, Schnee und Frost. Am 5. Juni -f- 2° R. Auch in Syrien sey der Sommer un- gewöhnlich kühl gewesen und es seyen ungewöhnliche Regengüsse gefallen (Ausland Nro. 281). In dem ganzen transkaukasischen Landstrich war die zweite Hälfte des Sommers mit Sturm , Regen , Hagel und Kälte bezeichnet bis nach Armenien, wo sonst im Sommer künstlich gewässert werden muss. In Erivan sank im August die Temperatur auf 0 und auf den Höhen des Alagses in Armenien fiel Schnee. Auch in China sey in den östlichen Ländern vom 21-r-3l° N. Br. der Sommer ungewöhnlich kalt gewesen. Ende Oetobers winterliche Witterung im südlichen Russland, die Rhede Tilsit Schlittschuhe. In den ersten Tagen Novembers fiel tiefer Schnee im württembergiseben Oberlande. Mitte Novembers war das Riesengebirge eingeschneit, während im flachen Lande noch milde Witterung herrschte. Vom 17—18. November Schneestürme in Galizien. Seit Ende October bis Mitte November Treibeis jy»f der Donau bei Ga- lacz, des Dons; Mitte November der Ladogasee mit Eis bedeckt, ebenso die Rhede von Kronstadt; am 30. November die Newa festgefroren. Zu Anfang und Mitte Decembers erfolgten allenthalben in Deutsch- land starke Schneefeile mit Stürmen, mehr in den Ebenen als den Gebirgs- gegenden. In den ersten Tagen Decembers kalte Regengüsse in Neapel; am 10. December ein Gewitter zu Florenz, das Kälte brachte; Schneestürme in den Alpen und Vogesen. Am 4. December - 15° zu Petersburg. Am 14. December zu La Cbauz de fand — 26° R. An demselben Tag Sehneefall zu Neapel, Rom, Livorno nnd Venedig. Ungewöhnlicher Schnee- fall in England (Wales) vom 9. December an, der sich Über ganz Nordeu- n)Aussergewöhnliche Erscheinungen. . a) im Thierreich. Am 24. Januar wurde bei Ulm ein fliegender Schmetterling gefangen. Zu Ende Februar wurden fliegende Schmetterlinge zu Stuttgart gesehen. Zu Anfang März erschienen Störche bei Carlsruhe. Aus dem Banat wurde vom 17. Mai fortdauerndes Vorhandenseyn der Kolumbaczer Fliegen berichtet, die sonst in 3-4 Perioden im Jahr erschienen. Am 12. Juli soll ein ungeheurer Zug Schmetterlinge von Frankreich nach England über den Kanal gezogen seyn, England um 12 h. Mittags er- reicht und sich über das Land zerstreut haben. Eine Stunde nachher erhoben sich Windstösse aus SW, der Richtung, woher der Zug, der Insekten ge- Am 5. August seyen zu Nachod in Böhmen ungeheure Züge von Storchen erschienen, die in der Stadt Hronow und der Umgegend sich niederliessen. Am 10. August erschienen Nachzüge. Am 8. August 9 h. Abends erschienen zu Wilna grosse Schwärme von Eintagsfliegen, die an der Wilia den Boden -wie dichtgefallener Schnee bedeckten. Von Mitte Augusts wurden grosse Verwüstungen durch Heuschrecken aus Taurien und Cherson, Tiflis, der Krim und Grusien berichtet. Im August klagte man in mehreren Gegenden Württembergs über Wespen b) im Pflanzenreich. Im Laufis Januars sey in Kletnasien ein Mannaregen vorgekommen i Bezirken Jenischehr, Siwrihissar, Eski Schehir und Sidi Gasr. ] i Gegenden Blühen der Frühlingspflanzen (Crocus , Daphne, Viola u. a.) man blühende Aprikosen, Pfirsiche unc 371 23. März nach heftigem Sturme mit Donnerschlägen in Form eines Hagels berichtet (Ausland Nro. 233). Am 17. April Blühen des Repses in Schlesien. Am 14. Mai die ersten reifen Kirschen zu Stuttgart. Am 17. Mai Repserndte im Banat. Am 5. Juni Fruchterndte in Slavonien und Croatien. Zu Ende Julis gefärbte Trauben in den untern Neokargegenden; Mitte Im September sah man in vielen Gegenden Deutschlands blühende Ka- stanien, Akazien, Obstbäume und Weinstöcke. In der ersten Hälfte Octobers wurde bei Kirchheim u. T. Flachs geerntet, der aus dem Samen eines im August verhagelten Flachsfeldes gekeimt war. In Marienberg in Sachsen hatte man Mitte October an einem Kirscben- 14. Beobachtete Erscheinungen im Thier - und Die letzten Schneegänse. Oberstetten 12. März. ! Wangen 23. Januar. Rossfeld 12. „ ' Roth 13. März. 372' Anfang des Pflügens. Februar. Ennabeuren 26. Februar, lärz. Giengen 2. März. 2. „ Pfullingen 1. „ i 2. „ 'j Schwenningen 23. Februar. 4. Februar. Tuttlingen 24. März, i 26. „ Wangen 24. Februar. 15. März. I Issny 26. „ Mittlere Zeit 26. Februar. Unterschied 39 Tage. Blühen des Seidelbasts. (Daphne mezereum.) i 22. Februar. Pfullingen 27. Februai i Zeit 19. Februar. Unterschied 26 Tage. Ankunft der Drosseln. ! Pfullingen 10. Mär*. Roth 21. Februar Zeit 22. Februar. Unterschied 36 Tage. Streichen der Schnepfen. Oberstetten 4. März. . Febril Schopfloch 18. Ausschlagen der Stachelbei Amlishagen 2. April. Rossfeld 3. März. Oehriügen 27. Februai Winnenden 3. Zeit 7. März. 53 Tage. 373 Blühen der Veilchen. (Viola ordorata.) Amlishagen 28. Rossfeld 3. Oeh ringen 4. Hohenheim 3. März. | Issny 11. „ Mittlere Zeit 5. März. Unterschied 56 Tage. Blühen der Pfirsiche. (Amygdalus persica). Oberstetten 14. April., I Cannstatt 24. März. Oebringen 13. n Mittlere Zeit 6. April. Unterschied 21 Tage. der Birken. 8. April. Calw Schopfloch 16. r> Mittlere Zeit 11. April. Unterschied 4 Ausschlagen der Buchen. Oberstetten 22. April. Mittlere Zeit 24. April. Unterschied 48 Tage. Erster Ruf des Kukuks. Oberstetten 7. April. Tuttlingen 16. April. Mittlere Zeit 17. April. Erster Ruf der Frösche. , 13. April. I Rossfeld 10 , 5. „ | Oehringen 13 374 Mittlere Zeit 11. April. Unterschied 48 Tage. Ankunft der Hausschwalben. Tuttlingen 27. M&ra. Roth 6. April. Issny 11. „ 375 Issny Blühen der Pflaumen. Unterschied 44 Tage. 25. April. Oberstetten 29. Amlishagen 30. Rossfeld 7. Oehringen 30. Winnenden 30. Cannstatt 28. Hohenheim 9. Schopfloeh 10. Ennabeuren 9. Apfelbäume. Giengen 5. Mai. Pfbllingen 10. April. Calw 25. „ Schwenningen 1. Mai. Tuttlingen 10. „ Unterschied 30 Tage. Blühen der Maiblümchen. (Convallaria majalis). Oberstetten 10. Mai. Amlishaeen 2. „ | Hohenheim 12. Mai. | Schopfloch 2. w 376 Oberstetten 4. Mai. Tuttlingen 8. „ Roth 5. Juni. Issny 3. „ 5. Juni. | Issny i. Juni. Mittlere Zeit 27. Mai. Unterschied 22 Tage. Blühen des Roggens. (Secale cereale.) Oberstetten 25. Schopfloch 3. Juni. Schwenningen 8. Juni. Mittlere Zeit 30. Mai. Unterschied 19 Tage. Blühen des Dinkels. (Triticum spelta.) ;en 13. Juni. 8 . * 26. Mai. 11. Juni. 10 Tage. 377 Oberstetten 22. Juni Blühen der Sommergerste. Oberstetten 5. Jul Mittlere Zeit 3. Jbli. Unterschied 42 Tage. Blühen des Hollunders. (Sambucus nigra.) 4. Juni. | Ennabeuren 9. Juli. Wangen 24. Mai. Mittlere Zeit 11. Juni. Unterschied 46 Tage. Blühen der Weinreben. ; Keutlin Leonbc Oberstetten 1. Jui Rossfeld ' 3. „ Oehringen 6. „ Unterschied 23 Tage. 25 i 378 Oberstetten 28. Juni. Amlishagen 1. Juli Rossfeld 5. Cannstatt 16. Joni. Schopfloch 18. „ Ennabenren 5. Juli. Mittlere Zeit 25. Joni. Unterschied 23 Tage. Flachserndle. Oberstetten 4. September. (?) ! Giengen 25. August. Hohenheim 27. Juni. | Pfullingen 15. Juli. Schopfloch 25. Juli. I Schwenningen 14. „ Ennabeuren 31. „ ! Issny 16. „ Mittlere Zeit 27. Juli. Unterschied 96 Tage. Erndte des Roggens. Erndte des Dinkels. 380 Blähen der Herbstzeitlose. (Colchicum Oehringen 1 Ennabeur Giengen Calw re Zeit 13. Angast. Unterschied 28 Tage. Erscheinen der Sommerfäden. Amlishagen 14. October. Rossfeld 18. „ Oehringen 26. Septembei Pfullingen 30. Septembei Tuttlingen 6. „ r. Unterschied 48 Tage. i Zeit 21. Streichen der Schnepfen, ober. | Schopfloch 24. October. re Zeit 16. October. Unterschied 16 Tage. Anfang der Weinlese. 1 Neuffen 12. Octob» eit 5. October. Unterschied 14 Tage, i Anfang Augusts im Zabergäu, Kirehl Erscheinen der Schneegänse. Oberstetten 3. November. j Ennabeuren 2. December. Rossfeld 1. December. I Tuttlingen 12. November. Schopfloch 12. November. | Wangen 3. December. Mittlere Zeit 20. November. Unterschied 30 Tage. Ankunft der wilden Enten. Tuttlingen 18. November. 382 Die Beobachtungen , auf deren Grand voranstehender Jahres- bericht entworfen wurde, verdanken wir dem unverdrossenen Eifer und der uneigennützigen Mitwirkung folgender Mitglieder unseres Beobach tervereins, denen wir unseren Dank öffentlich aussprechen und die Bitte um Fortsetzung ihrer schäzbaren Bemühungen bei- zufügen uns erlauben. Hrn. Pfarrer Bürger zu Amlishagen. — 386 Anweisung zur richtigen Aufzeichnung r Witterungsbeobachtungen und zur Be- rechnung der Resultate aus denselben. Von Prof. Dr. Th. Plieningen — 388 — ganges finden , welche aus Liebhaberei oder aus wissenschaftlichem Interesse sich diesen Beobachtungen hingeben, die aber entweder ihre Beobachtungen nicht regelmässig aufzeichnen , oder die Resultate, die monatlichen und die jährlichen, nicht berechnen, oder verschiedene Methoden der Beobachtung und Berechnung befolgen, oder sogar keine bestimmte Tageszeiten zu ihren Beobachtungen wählen; so dass auf keine Weise die nöthige Uebereinstimmung , oft nicht einmal ein bestimmter Zweck bei solchen Beobachtungen herrscht. So sind z. B. namentlich auch die in manchen öffeat liehen Blättern mitgelheilten täglichen Beobachtungen höchst unzuverlässig und mangelhaft, weil hier nicht einmal die für die nöthige Genauigkeit unerlässlichen Re- duktionen vorgenommen , die Instrumente nicht vor heterogenen Einflüssen gesichert , nicht einmal in der nöthigen Zuverlässigkeit ausgewählt sind , geschweige denn, dass für Einhaltung bestimmter Tageszeiten bei den Beobachtungen irgend eine Garantie gegeben wäre; ja sie sind für den Meteorologen vollends unbrauchbar, weil keine monatlichen und Jahresresultate aus denselben gezogen werden. Schon für diese Liebhaber möchte es erwünscht seyn, eine An- weisung zu methodischer und erfolgreicherer Beobachtung zu erhal- ten , da es rücksicbtlich der Mühe und des Zeitaufwandes für sie wenig Unterschied bringen wird, ob sie ihre Beobachtungen metho- disch und nutzbringend , oder vergeblich und nutzlos anstellen. Insbesondere aber hat ein grosser Theil der praktischen Aerzte Württembergs in neueren Zeiten angefangen , regelmässige Beobachtungen mit Aufzeichnung derselben anzustellen, um ihre Ergebnisse mit den herrschenden Krankheitserscheinungen in Parallele zu setzen und sie in dieser Art für ihre jährlichen Me- dicinal-Berichte zu benützen. Auch dieser Zweck wird jedoch entweder gar nicht oder nur höchst unvollständig erreicht, wenn dabei keine sichere Methode .und keine Uebereinstimmung in der Art zu beobachten stattfindet. Da nun jenes landwirtschaftliche Journal nicht leicht in die Hände der Nichtlandwirthe kommt, so erschien es zweckmässig, in unseren Jahresheften eine neue Anweisung erscheinen zu lassen, wobei getrachtet worden ist, zugleich alle diejenigen Hülfsmiltel und Erleichterungen milzutheilen, welche zur Ziehung der Zahlen- 39t aufzusuchen und zu der Beobachtung zu addiren oder von der- selben zu subtrahiren. Die so reducirte Barometerhöhe wird so- fort in die litbograpbirte Monats-Tabelle eingetragen. Nach den neueren, genaueren Untersuchungen von D ul ong und Petit (Ann. de Chim. et de Phys. VII. S. 136), beträgt die Ausdehnung des Quecksilbers vom Gefrierpunkt bis zum Siede- punkt des Wassers = 0,013018-...; demnach, da die Ausdeh- nung des Quecksilbers innerhalb dieser Temperaturgränzen gleich- förmig ist, für jeden Grad der 80tbeiligen oder Reaumur’schen Scale = f-fXn seines Volumen. Es dehnt sich daher die Säule des Barometers mit jedem zunehmenden Reaumur’schen Grade um seiner Höhe aus. Bezeichnet man mit B den Barometerstand in pariser Linien, mit R die Differenz zwischen der beobachteten Temperatur und der Temperatur, auf welche man die Barometerhöhe reduciren will, so beträgt die Grösse der Correction oder x~t{Ts Linien, wodurch man die Grösse der Correction jedesmal leicht finden kann. Um jedoch diese Berechnung nicht bei jeder Beobachtung vornehmen zu müssen, haben wir folgende zwei Tabellen berechnet, welche die Reduc- tionen für die in Württemberg am häufigsten vorkommenden Barometerstände sogleich angeben. Die Tabelle I. enthält die Grösse der Correctionen für ganze Grade von 1 bis 15 Graden des Reaum. Thermometers; die Tabelle II. gibt die Correclio- nen genauer bis auf Grad von 1 bis 5 Graden für die häu- figeren Barometerstände berechnet; sie lässt sich leicht auf ähn- liche Art noch weiter berechnen. Beispiele einiger Reductionen: 1) Das Barometer stehe auf 26 Zoll 6,42 Linien bei einer Temperatur des Zimmers von + 6,3 Graden ; man wünscht es auf + 15° R. zu reduciren. Die Differenz der Temperatur wird seyn 15—6,3 = 8,7 Grade. Man wird also zu der beobachteten Baro- meterhöhe nach der Tabelle noch 0,62 Linien zu addiren haben. Der Barometerstand bei 4* 15° R- ist daher = 26" 7,04"'. 2) Das Barometer stehe auf 27 Zoll 5,34 Linien bei einer Temperatur des Zimmers von 24,3 Graden, man wünscht es auf die Temperatur von + 15 Graden zu reduciren. Die Differenz der Temperaturen ist in diesem Fall 9,3 Grade. In der ersten 392 Tabelle findet man für 9 Grade die Grösse der Correction == 0,65, und für 0,3 Grade in der zweiten Tabelle = 0,02 , die ganze Grösse der Correction wird also seyn = 0,67 Linien , welche von der beobachteten Barometerhöhe abzuziehen sind ; die auf + 15 reducirte Barometerhöhe wird also seyn 27 Zoll, 4,67 Linien. Da die Zimmertemperatur in den Wintermonaten in geheiz- ten Zimmern gewöhnlich um 15° sich hält, so ist es am be- quemsten , in den Wintermonaten die Reduction der einzelnen Beobachtungen auf -f- 15° R. vorzunehmen, in deu Sommermonaten hält sich die Zimmertemperatur ohnediess auf der Hohe von -K 15 Graden. Mittlere Barometerstände , welche auf verschiedene Mitteltemperaturen reducirt sind, können mit Hülfe dieser Tabellen leicht mit einander verglichen werden, wenn sie nach Obigem auf + 15° oder eine andere gleiche mittlere Temperatur reducirt wer- den. Bei reducirten Barometerständen ist es daher immer nöthig anzugeben, auf welchen roittlern Barometerstand die Beobachtun- gen schon reducirt sind. Württemberg gewöhnlich ittlere Temperatur Tafel I. 393 Tafel 11 395 — 396 — Die Befestigung des Thermometers unmittelbar an der Aussen- seite des Glasfensters, oder an dem Fensterpfosten, oder der Wand neben dem Fenster ist wegen der Einflüsse der Zimmerwärme, der Temperatur der W r and und der strahlenden Wärme von aussen trüglich. Auch kann das Thermometer wegen des Einflusses der Erdoberfläche nicht in den Erdgeschossen, sondern nur in den höheren Stockwerken mit Sicherheit angebracht werden. c) Die Bruchtheile der Thermometer-Grade, die man leicht durch Schätzung erhält, werden ebenso wie die Bruchtheile der Barometerlinien in Decimalbrüchen ausgedrückt; also z. B. statt 3|° setzt man 3,75°. Die Thermometerslände über 0 erhalten das Zeichen + , die unter 0 das Zeichen — ; z. B. 3i Grade über 0 = + 3,50°; 3f Grade unter 0 = — 3,75°. d) Die tägliche Temperatur-Veränderung oder Dif- ferenz ist der Unterschied zwischen dem jeden Tag beobachteten höchsten und tiefsten Stand des Thermometers. Dieser ist ent- weder der absolut höchste und tiefste Stand, welcher nur durch sogenannte Thermometrographen (s.Nr.e), d. h. Instrumente, welche den höchsten und tiefsten Stand innerhalb 24 Stunden selbst angeben, auszumitteln ist; letztere werden in die Rubriken Ma- ximum und Minimum der Monatstabelle eingetragen. Wenn hingegen einem Beobachter solche Instrumente nicht zu Gebot stehen, so genügt es, den Unterschied zwischen dem an den 3 täglichen Beobachtungsstunden erhaltenen höchsten und tiefsten Stande des Thermometers in die Spalte der täg- lichen Differenz zu notiren, wobei dann natürlich die Spalten der lithographirten Tabelle mit der Ueberschrift „Ma- ximum“ und „Minimum“ un ausgefüllt bleiben. Zum Beispiel, wenn die Temperatur des Morgens 7 Uhr + 3,5°, Mittags 2 U. + 12,4°, Abends 9 U. + 4,2° ist, so wäre der niedrigste Stand Morgens, der höchste Mittags, die Veränderung demnach 8,0°. Diese Zahl bekommt weder -f noch — , da sie sich nicht auf den Eispunkt bezieht, sondern blos anzeigt, um wie viel Grade der höchste und der niedrigste Stand von einander entfernt sind. Ist die Temperatur Morgens — 8,2°, Mittags — 1,3°, Abends — 6,4°, so ist die niedrigste Morgens, die höchste Mittags und die Veränderung 6,9°. Oder war die Temperatur des Morgens 397 der Temperatur des Wassers .den täglichen Stand der Erdwärme ermitteln, nämlich der Erdwärme, welche in der Tiefe der RÖh- renleitnng des Wassers stattfindet, weil das Wasser in der Röh- renleitung nach und nach die Temperatur der Erdwärme annimmt. Nur muss die Beobachtung stets zu einer bestimmten Stunde, etwa 2 Uhr Mittags, gemacht werden. Man hält dabei die Kugel eines Thermometers in den Wasserstrahl, oder steckt dieselbe in ein mit dem Wasser gefülltes Glasgefäss (Trinkglas), das man zuvor einige Minuten lang unter den Wasserstrahl hielt, um die Temperatur des letztem sich dem Glase mittheilen zu lassen. Oie Aufzeichnung der Temperaturgrade des Wassers geschieht wie bei den sonstigen Thermometerbeobachtungen. Es versteht sich, dass man zu dieser Beobachtung ein Thermometer mit freier Kugel haben müsse. 3) Die Luftfeuchtigkeit. a) Das Psy chrome te r ist ein gewöhnliches Thermometer, dessen Kugel mit einem Mdusselinstreifen überzogen ist. Diese wird mittelst eines kleinen, mit reinem Regenwasser gefüllten Gefässes, das man unter die Kugel bringt, benetzt. Diess In- strument wird gleichfalls an den 3 täglichen Beobachtungsstunden beobachtet. Am besten wird der Beobachter thun, seine täglich 3ma!ige Beobachtung überhaupt jedesmal mit Benetzung des Psychro- meters zu beginnen und die Temperatur der Nasskälte , welche sich im Sommer binnen 6 — 8 Minuten einstellt, im Winter aber, wenn das Wasser an der Kugel gefriert, längere Zeit (\ — | Stunde) dazu braucht, nach beendigter Beobachtung der übrigen Instru- mente zuletzt am Psychrometer abzulesen. Die Aufzeicbnungsart ist wie bei dem gewöhnlichen Thermometer. Das befeuchtete Thermometer wird durch die Verdunstung des Wassers an demselben mehr oder weniger unter die Luft- temperatur sinken; mehr, wenn die Luft trocken ist und daher mehr Wasserdampf aufnehmen kann, weniger, wenn sie feucht ist, wornach ersichtlich ist, wie das Psychrometer zur Ausmitt- lung des Feuchtigkeitsgehalts der Luft diene. Daher ist nöthig, das Thermometer für die Beobachtung der Lufttemperatur , wel- ches mit dem benetzten Thermometer gut übereinstimmen, dabei - 399 — aber natürlich trocken bleiben muss, neben dem letzteren in gleicher Höhe im Freien und, wie natürlich, gegen die Sonnen- strahlen geschützt, auf der nördlichen Seile des Hauses aufzu- hängen in derselben Art, wie diess oben bei dein Thermometer angegeben wurde. Gemeiniglich verfertigt der Mechaniker das Psychrometer so, dass das trockene und das zu befeuchtende Thermometer an Einer Säule befestigt sind. Das Psychrometer ist ein sicheres Mittel , die Menge des meteorischen Wassers in der Luft , so wie den Thaupunkt, d. h. die Temperatur, bei wel- cher das Dunstwasser der Luft sich bei der jeweiligen Lufttem- peratur tropfbar niederschlägt, zu berechnen. Diese Berechnungsart ist später in Abschnitt II. angegeben. b) Das Hygrometer ist entweder das Deluc’sche Tisch- bein- oder das Saussüre’sche Haar-Hygrometer. Diese Instrumente werden nach und nach durch den Gebrauch unempfindlich, auch ist es nie möglich, genau correspondirende zu finden. Daher zieht man das Psychrometer zu genauer Ermittlung der Luft- feuchtigkeit vor. Das Hygrometer kann jedoch wenigsleus'dazu die- nen, die täglichen Variationen überhaupt, nicht aber ihre Grösse an- zugeben. Wer daher im Besitz eines Hygrometers ist, kann die Beobachtung gleichfalls an den täglichen drei Beobachtungsstunden aufzeichnen. An diesem Instrument dehnt sich nämlich das Haar oder der Fiscfabeinstreifen bei Trockenheit aus, bei Feuchtigkeit zieht sich dasselbe zusammen. Die Scale ist gewöhnlich in 100 Grade eingetheilt. Die Einzeichnung in die Tabelle und die Be- rechnung der Resultate geschieht wie bei den übrigen Instrumenten. c) Statt des Hygrometers dient auch ein Apparat zu Bestim- mung der täglichen Ausdünstungsmenge. Diess ist ein cj- lindrisches Gefäss von 2,357 par. Quadratzoll Grundfläche und 1,530" Höhe. Die tägliche Gewichtsabnahme des, stets etwa zur Hälfte mit Regenwasser gefüllten Gefässes, welche auf einer Gran- wage nach Granen bestimmt wird, wird täglich einmal, etwa 9 Uhr Abends, aufgezeichnet. Jeder Gran verdunstetes Wasser entspricht , auf die Fläche eines par. Quadratfusses reducirt, = 0,1916 par. Cubikzoll Wasser, weil ein par. Cubikzoll reines Wasser = 318,9 Gran wiegt. d) Um die täglich verdunsteten Grane Wasser gleich auf das - -402 / \ L 7 lässt, oder bei grösserer Scbneemenge eine bestimmte Menge heissen Wassers zugiesst und diese bei der Messung des geschmolzenen Wassers in Abzug bringt. Bei starken Schneefällen ist es nöthig, die in die Oeffnung A gekommene Scbnee- menge während des Schneefalls einzu- drücken , sobald sie hoch herauf kommt, weil sonst der Wind bei einem über die Oeffnung hervorragenden Stand des Schnees im Gefäss die weiter fallenden Schneeflocken von dem Gefäss wegtrei- ben könnte. Es genügt auch ein Gefäss mit blos i par. Quadratfuss Oeffnung, oder £ Fuss Seite, nur muss alsdann das jedesmalige Resultat, mit 4 multi- plicirt, in die Tabelle eingetragen werden. b) Die Messung des gefallenen Wassers geschieht mittelst zweier Messgefässe. Das eine ist von lackirlem Weissblech, ein Cubus von 3 par. Zoll Seite, also 27 Cubikzoll Rauminhalt. Das andere ein cylinderförmiges Glas von etwa 1 Zoll Durchmesser, welches vom Mechaniker auf der Seite eine Eintheilung nach ganzen und halben par. Cubikzollen hat. Das im üntersatz B befindliche Wasser wird, je nach Beschaffenheit seiner Menge, in das eine oder das andere Gefäss ausgegossen und die Zahl der gefundpnen Cubikzolle notirt. c) Die abgekürzte Bezeichnung der verschiedenen Arten von Niederschlägen des meteor. Wassers kann folgendermassen geschehen. Rg. starker Regen; rg. schwacher , kurz dauernder Regen ; Rgtrpf. Regentropfen, sehr geringer Grad des Regens der lntentität und Dauer nach; RslRg. oder Rslrg. starker oder schwacher Rieselregen; Nbrsln, Nebelrieseln, mit Nebel verbundener Rieselregen; StrchRg. oder Strchrg. , Strichregen; 403 GwRg. oder Gewrg. Gewitierregen ; LdRg. oder Ldrg., Landregen, allgemeiner Regen; Hgl. oder hgl. , starker oder schwacher Hagel; GrpHgl. oder Grpbgl., Graupenhagel; Schn, oder sehn. , starkes oder schwaches Schneien ; SchnQ. Schneeflocken, geringster Grad des Schneiens; Th. oder tb., starker oder schwacher Thau; Rf. Reif. 6) Die Mondstellting. Die vier Mondsphasen, Erdnähe und Erdferne, auf- und ab- steigender Knoten , Stand im Aequator und nördliches und süd- liches Lunistitium , werden nach dem Kalender an den betreffen- den Tagen in die betreffende Spalte der Tabelle nach den Daten eingezeichnet. Die abgekürzte Bezeichnung ist dabei: ® Neumond; 3) erstes Viertel; © Vollmond; (£ letztes Viertel; EN. EF. Erd-Nähe, Erdferne; £1 aufsteigender, 1$ ab- steigender Knoten; Aeq. Stand im Aequator; NLS., SLS. nörd- liches — südliches Lunistitium. 7) Ansicht des Himmels. a) Die Morgens (bis 10 Uhr) , Mittags (d. b. von 10 bis 4 Uhr) und Abends (von 4 Uhr an) herrschende Bewölkung wird auf folgende Weise eingetragen. kl 1. (klar 1) wenn drei Viertheile des Himmels bewölkt sind ; k)2. (klar 2) wenn die Hälfte des Himmels bewölkt ist ; kl3. (klar 3) wenn ein Viertheil des Himmels bewölkt ist; kl4. (klar 4) wenn der ganze Himmel blau ist. Ferner tri. (trüb 1) wenn der ganze Himmel bewölkt ist, jedoch die Sonne oder der Mond noch durchscheinen; tr2. (trüb 2) wenn diess nicht mehr der Fall ist ; tr3. (trüb 3) dichte Bewölkung, wie bei allgemeinem Regen ; tr4. (trüb 4) besonders auffallende Dunkelheit, wie bei Ge- wittern. b) Herrscht ein Nebel, so kommt es darauf an , ob durch denselben der ganze Himmel bedeckt wird, d. h. nichts Blaues mehr wahrnehmbar ist. Ist diess der Fall, so wird diese Ansicht mit - 404 tri. tr2. oder tr3.und ND. (Nebeldecke) bezeichnet. Ein starker Nebel wird mit Nb. ein schwacher mit nb. bezeichnet. Wenn ein Nebel den Himmel nur theilweise einnimmt, so wird diess mit NbHor. oder nbHor. (neblichter Horizont) und der betreffenden Scale kl3., kl2. oder kll. bezeichnet. e) Die Art der Wolken wird am einfachsten nach der Terminologie Howard’ s bezeichnet. Eine ausführliche Be- schreibung der hiemit bezeichneten Hauptwolkenarten und ihrer Bedeutung für die Witterung habe ich dem Correspondenzblatt des landwirthschaftlichen Vereins 1828 Bd. I. S. 275 fg. mitgetheilt. Ich gebe sie hier in kürzerer Bezeichnung. 1) Cirrus (Locken- oder Feder-Wolke, abgekürzte Bezeich- nung ci ), unter allen Wolken die lockerste mit meist scharf be- gränztem Rande. Sie erscheint als ein mehr oder weniger langer, dünner, weisser Wolkenstreif von mehr oder weniger Breite ; oft gerade, oft gekrümmt, einzeln oder zu mehreren; sie zeigt in ihrer Ausbreitung und Richtung grosse Verschiedenheil. Sie wechselt ihre Gestalt meist sehr schnell und in der Regel fort- während , doch sieht man sie zuweilen auch Stunden lang unver- ändert bleiben. Nach anhaltendem hellem Wetter ist es häufig die erste Wolke, die sich zeigt. Diese Wolke ist in der Regel die höchste in der Atmosphäre, ihr Zug zeigt daher die Wind- richtung in der obersten Atmosphäre an. 2) Cumulus (Haufenwolke, abgekürzte Bezeichnung ein.), ist eine nach oben ausgebauchte, oft kegel- oder pyramidenförmige, dichte Wolke mit stets scharf begränztem Rande und einer wagrechten Grundfläche. Sie gehört der tieferen Atmosphäre an. Gemeiniglich erscheint der Cumulus Anfangs als ein kleiner un- regelmässiger Wolkenfleck , nimmt jedoch schnell an Grösse zu, indem sich die Wolke nach oben , wie von innen heraustreibend, und so auch nach den Seiten, vergrössert, jedoch stets die wag- rechte Grundfläche behält. Sie erreicht mit ihrer Spitze oft be- trächtliche Höhen, wie die an Sommertagen am Horizont stehen- den Cumuli beweisen , die oft wie ferne Gebirgsstöcke erscheinen. 3) Stratus (Nebelschicht, abgekürzte Bezeichnung str.), ge- hört den niedrigsten Regionen der Atmosphäre an ; in hohen Gegen- den, namentlich Gebirgen, ruht dieselbe häufig nebelartig auf der 40t Barometer-Mittels das Mittel von Morgen und Mittag. Da nämlich in unsern Breiten in 24 Stunden ein zweimaliges tägliches Mini- mum des Barometers, nämlich 3 Uhr Nachmittags und 2 Uhr Morgens , und eben so ein zweimaliges tägliches Maximum, näm- lich gegen 9 Uhr Morgens und 10 Uhr Abends stattfindet, so würde die Herbeiziehung der Abendbeobachtung ohne eine noch- malige Beobachtung nach Mitternacht ein unreines Resultat geben. Man braucht übrigens bei der Miltelberechnung der täglichen Barometerstände die Zolle der täglichen Beobachtungen nicht zu addiren ; je nach der Meereshöhe des Beobachtungsortes kann man immer annehmen, dass die Mittelzahl in unsern Gegenden in der Regel entweder 26 oder 27 ganze Zolle haben werde. Man addirt also blos die Linien und deren Decimalbruchtheile , subtrahirt aber so oftmal 12 Linien von dieser Summe, als man im ersten Fall blos 25, im letztem blos 26 Zoll in der Beobachtungsreihe gehabt hatte, und dividirt den Rest mit der Zahl der Monatstage. Z. B. wenn die Mehrzahl der Barometerstände 27" hatte, Monat December: Summe der Morgenbeobachtungen 142,5"' hievon ab 48'" wenn 4mal 26" beobachtet worden war, bleibt . . . 94,57 hier- ein mit 31 dividirt , gibt 27" 3,04"' als Mittel von den Morgen- beobachtungen. Summe der Mittagbeobachtungen 130,1"' davon ab 60 wenn 5mal 26" beob- achtet worden war, bleibt . . . 70,1 , diess mit 31 divi- dirt, gibt 27"3,03'" als Mittel von den Millagbeobachtungen. Nun werden die Mittel von Morgen 27'" 3,04 und Mittag 27" 2,26 addirt und deren Summe mit 2 dividirt , demnach 27" 2,65"' Mittel vom Monat. Eintrag: Mittlerer Barometerstand Morgens 27"3,04'"; mittlerer Mittags 27" 2,26"'; Mittel von beiden 27" 2,65'". Wenn jedoch öfter 26" in der Beobachtungsreihe vorkommt, als 27", so liegt der Beobachtungsort so hoch, dass das Mittel 26 ganze Zoll haben wird. Man addirt alsdann zu der Summe der Linien so oft 12 Linien, als man 27 Zoll beobachtet hat und berechnet alsdann das Mittel wie vorhin, nur ist alsdann die Zahl der Zolle des Mittels 26, statt 27. Württemb. natnrw. Jahreshefte. 1847. 3s Htt. 27 408 Z. B. es sey die Summe der Linien und deren Brucbtheile an einem Beobachtungsorte im März = 143,7'". Es kamen aber 23mal 26" und blos 8mal 27" in der Beobacbtungsreibe , z. B. des Morgens vor. So wird zu der Zahl von 143,7'" noch 8 X 12'" = 96'" addirt; die Summe der Linien ist also =, 239,7'". Hierein mit 31 dividirt, gibt das barometrische Mittel von den Morgenbeob-, achtungen des März = 26" 7,73'". c} Veränderung im ganzen Monat. Diess ist die Differenz zwischen dem höchsten und tiefsten Stand im Monat (oben Nro. a) z. B. : höchster 27" 6,0"', tiefster 26" 10,0'" so ist: Veränderung 8,0'", oder höchster 27" 4,3'", tiefster 26" 3,0'", so ist: Veränderung 13,3'", oder 1" 1,3'". 2) Temperatur im Freien im Schatten. a) Der höchste und tiefste Stand des täglichen Maximum und Minimum , oder, wenn kein Thermometrograph zu Gebot steht, von den drei täglichen Beobachtungszeiten, wird mit seinem Datum und der Tageszeit eingetragen; z. B. höchster + 8,2° den 3ten Mittags; tiefster — 5,0° den 6ten Morgens. b) Das Monatsmittel : Man addirt zuerst von allen Mor- genbeobachlungen alle + zu einander und alle — zu einander, sub- trahirt die kleinere Summe von der grossem und dividirt in den Rest mit der Zahl der Beobachtungen (d. h. der Mönats- tage, wenn man keine Lücke hat); der Quotient erhält das Zeichen des Restes und ist das Mittel von den Morgen- beobachtungen. Eben so berechnet man das Mittel aus den Mittagsbeobach- tungen und endlich noch das aus den Abendbeobachtungen. Hierauf addirt man diese drei Mittel und dividirt die Summe mit 3 , so ist der Quotient das monatliche thermometrisehe Mittel, 409 Z. B. im December erhiell man Morgens als Summe der negativen Thermometerstände = — 125,1° als Summe der positiven Stände = + 3,0° die kleinere Zahl von der grossem subtrahirt, gibt — 122, t® diess mit 31 dividirt gibt— 3,938° = — 3,94° als Mittel von den Morgen beobachtungen. Ferner: Summe der negativen Zahlen Mittags = — 67,5® und Summe der positiven = + 19,5® die kleinere von der grösseren Summe subtrahirt, gibt — 48,0° diess mit 31 dividirt gibt =; — 1,548 = — 1,55° Mittel von den Mittagbeobachtungen. Abends Summe der negativen Zahlen . . = — 109,4® und Summe der positiven = + 4,5° die kleinere Zahl von der grösseren subtrahirt gibt — 104,9° diess mit 31 dividirt gibt — 3,706° = — 3,71° als Mittel vom Abend. Eintrag: Mittlerer Morgens — 3,94°; Mittags 1,55°; Abends — 3,71°; von allen, oder Monatsmittel — 3,06° Haben die Mittel von den drei täglichen Beobachtungen selbst verschiedene Zeichen, so werden die gleichnamigen addirt und von dieser Summe das ungleichnamige Mittel subtrahirt, der Rest dann mit 3 dividirt; der Quotient ist alsdann Mittel des Monats und erhält das Zeichen des Rests. Z. B. mittlerer Morgens — 3,52°; Mittags + 2,58°; Abends — 1,36®; so ist die Summe aller drei == — 3,52® vermehrt um _ 1,36° = — 4,88® und vermindert um + 2,58 = — 2,30°; diess mit 3 dividirt gibt — 0,766° = — 0,77° monatliches Mittel. Oder Mittel Morgens — 1,53°; Mittags + 4,32°; Abends -+0,84°; so ist die Summe aller = -f~ 4,32 vermehrt um +0,84® s= + 5,16°; und vermindert um - — 1,53° = + 3,63°; diess mit 3 dividirt gibt + 1,21° monatliches Mittel. Auf dieselbe Art, wie die Morgen-, Mittag- und Abendbeob- achtungen, werden die Mittel vom Maximum und Minimum be- rechnet; das Mittel ans beiden ist ihre Summe durch 2 dividirt Z. B. mittleres Maximum = + 5,83®; mittleres Minimum + 2,32°; Summe = + 8,15°; Mittel + 4,075® = + 4,07®. 27* — 410 — Oder miltleres Maximum = + 3,31°; mittleres Minimum — 2,32°; Summe — + 0,99°; Mittel = + 0,495° = + 0,49°. c) Die auf die angegebene Art gefundenen Thermometer- mittel sind jedoch nur angenähert richtig. Das wahre Temperaturmittel wurde man erhalten, wenn man die täglichen Mittel aus stündlichen oder noch besser halbstündlichen Beobachtungen berechnen könnte. Aus Verglei- chung der Resultate solcher angestrengten und genauen Beobach- tungen mit den an den 3 täglichen Beobachlungsstunden, und mit den aus dem täglichen Maximum und Minimum erhaltenen Mitteln ergaben sich nun folgende Methoden, um die gefundenen Mittel auf wahre Mittel zu reduciren. a) Für die Mittel aus den Maximaund Minima (s. Kämtz Lehrbuch der Meteorologie Bd. I. S. 96 und 97.) Man .addirt zu dem täglichen Minimum (für die Berechnung des täglichen wahren Mittels) oder zu dem monatlichen Mittel aus dem Minima (wenn man das wahre monatliche Mittel berech- nen will) , den Unterschied des Maximum und Minimum des Tages oder den Unterschied der Mittel aus den Maxima und Minima des Monats, nachdem man diesen Unterschied je mit dem ent- sprechenden, in folgender Tabelle für jeden Monat verzeichneten Multiplikator multiplicirt hat. Januar . . . 0,394. Juli .... 0,508. Februar . . . 0,452. , August . . . 0,610. März. . . . 0,496. September. . 0,483. April .... 0,496. Oktober . . 0,433. Mai ... . 0,508. November . . 0,380. Juni .... 0,505. December . . 0,366. Es sey z. B das mittlere Maximum im Juni = + 12,38, das mittlere Minimum = + 4,82, so ist die Differenz = 7,56. Diese mit 0,505 multiplicirt gibt = 3,8178 = 3,82; hiezu das : Minimum =. + 4,82 addirt , gibt + 8,64 als wahres Mittel. Das nach Nro. b oben berechnete Mittel wäre blos + 8,60° gewesen. Oder: es sey das mittlere Maximum im December = + 2,47°; das mittlere Minimum = — 4,73, so ist die Differenz a= 7,20°. Diese Zahl mit 0,366 multiplicirt, gibt 2,6352 = 2,63; hiezu das 411 — mittlere Minimum mit —4,73 addirt, gibt — 240° als wahres Mittel Das nach Nro. b oben berechnete Mittel wäre — 1,13° gewesen. ß ) Für die drei täglichen Beobachtungen, 7,. 2 und 9 Uhr, gilt folgende Regel. Man addirt die Zahl für die Morgen- beobachtung zu der Mittags- und dem zweifachen der Abend beobachtung und dividirt die Summe mit 4. Es sey z. B. Morgens = + 2,50°; Mittags = + 13,82° Abends = + 5,73°, so ist das wahre Mittel des Tages 1 = 2/50» 4» 13,82» + 2 X5,73° _ + ß ^ während das nicht reducirte Mittel nach obiger Methode Nro. b + w wärf Oder: man habe Morgens — 1,57, Mittags -f 2,36 , Abends — 0,98 ; so ist das wahre Mittel = -f 2,36 vermindert um 1,57 und wieder vermindert um 2 X 0,98, d. h. um 1,96, und der Rest dividirt mit 4; d. h. da hier die Summe der negativen Zah- len die grossere ist, so wird das wahre Mittel 1,57 + 1,96 — %36 3,53 — 2,36 4 4 =- — 0,292 seyn, d. h. es ist hier das wahre Mittel negativ, weil die grössere Summe ' negativ war. Das nicht reducirte Mittel nach Nro. b wäre gewesen == — 0,063. Ebenso verfährt man mit den monatlichen Mitteln , aus den Morgen-, Mittags- und Abendbeobacblungen , wenn man das wahre monatliche Mittel berechnen will. d) Grösste tägliche Veränderung. Diess ist der grösste Unterschied Cs. oben, Abschnitt I. Nro. 2. d) zwischen dem* tiefsten und dem höchsten Stande des Thermometers an Einem Tage, sey es nach dem Thermometrographen oder den drei täglichen Beobachtungen. Man trägt die Differenz beider ohne -4- oder — Zeichen, wie schon oben erwähnt, ein, mit dem Datum und der Bezeichnung : „von Morgen und Mittag“, oder „von Mittag und Abend“, oder „von Morgen und Abend“, je nachdem die tiefste Temperatur des Tages Morgens oder Abends und die höchste Mittags oder Abends stattfand. Z. B. grösste tägliche Veränderung: 7° den 22. December von Morgen und Mittag. 412 e) Mittlere tägliche Veränderung. Sie wird gefun- den, wenn man alle tägliche Veränderungen (Abscbn.I. Nro.2. d) addirt und mit der Zahl der Monatstage dividirt. 0 Veränderung im ganzen M onat ist der Unterschied zwischen dem höchsten und tiefsten Stande des Thermometers im ganzen Monat vom Maximum und Minimum , oder, in Ermang- lung des Thermometrographen, von den drei täglichen Beobach- tungen. Es war z. B. die höchste + 4,0° den 3. Decemb. Mittags, „ tiefste — 12,0° 11. „ Morgens, so ist 16,0° die Veränderung im gan- zen Monat ; oder höchste + 22,3° den 5. Juli Mittags, tiefste + 9,5° „ 12. „ Morgens, so ist 12,8° die Veränderung im ganzen Monat. Bei entgegengesetzten Zeichen (+ und — ) werden daher hier beide Zahlen addirt, bei gleichartigen Zeichen C+ + oder — — ) wird die kleinere von der grösseren abgezogen. g) Das Mittel der Quellentemperatur wird auf dieselbe Art, wie das thermometrische Mittel, berechnet : man addirt die sämmtlichen Beobachtungs-Zahlen und dividirt mit der Zahl der Beobachtungen. h) Die Zahl der Eis tage wird gefunden, wenn man ent- weder die Zahl der Tage, an welchen das Minimum unter 0 stand , oder in Ermanglung des Thermometrographen, die Zahl der Tage, an welchen einmal des Tags die Temperatur unter 0 ge- funden wurde, zusammenzählt. Die Zahl der Wintertage ist die Anzahl derjenigen Tage, an welchen die Temperatur gar nicht über 0 stieg. * Die Zahl der Sommertage wird gefunden, wenn man die Zahl der Tage zusainmenzählt , an welchen die Temperatur entweder nach dem Maximum am Thermometrographen , oder in Ermanglung desselben, an dem gewöhnlichen Thermometer, + 20° R. und darüber erreichte. 3) Luftfeuchtigkeit. a) Psychrometerstand. Die Ausmittlung des höchsten und tiefsten Standes des befeuchteten Thermometers, sowie' der 413 ~ monatlichen Veränderung geschieht, wie bei dem Thermometer im Freien, aus den drei täglichen Beobachtungen. Eben so die Berechnung der Mittel von Morgen, Mittag und Abend und dann, aus allen dreien, die des Monatsmilteis. b) Auf dieselbe Art werden diese Momente auch für das Hygrometer gefunden. Dessgleichen für die c) Ausdünstungsmenge. Die Ausdünstungsinenge im Monat ist die Summe aller den Monat über gefundenen Grane verdunsteten Wassers (s. oben Abschnitt I. Nro. 3 c). Wird diese mit der Zahl der Monalstage dividirt, so erhält man die mittlere tägliche Ausdünstung. Eben diess gilt von den oben Abschn. I. Nro. 3. d. auf einen Quadratfuss Fläche reducirten Ausdunstungsmengen , wenn man diese in das Journal eingetragen hat. Im Uebrigen kann man sich auch begnügen, blos die Resultate, welche man aus dem unmittelbaren Abwägen der täglich aus dem Ausdunstungsgefäss verdunsteten Wasser- mengen berechnet hat , auf die Abschn. I. Nro. 3. d. angegebene Art zu reduciren. Es war z. B. die Menge des im October verdunsteten Was- sers = 714 Gran; das Monatsmittel daher 23,08 Gran; so ist die auf einen Quadratfuss reducirte Wassermenge nach unserer Tafel Abschn. L Nro. 3. d. für 23 Gran = 4,4068 Cubikzoll, und für 0,03 Gran = 0,0057 Gran ; demnach für 23,03 Gran = 4,4125 = 4,4125 = 4,41 Cubik.-Zoll. Im ganzen Monat wären, nach den im Ausdunstungsgefäss verdunsteten 714 Gran, die Menge des von einer Oberfläche von 1 Quadratfuss verdunsteten Wassers für 700 Gran = 134,120 Cub.-Zoll und für 14 Gran = 2,682, zusammen also = 136,802 Cub.-Zoll gewesen. d) Die Berechnung der aus den Psychrometerbeob- achtungen zu erzielenden Resultate: Thaupunkt, Dunst- druck, Menge des meteorische^ Wassers in der Luft,- ist in der Schrift: „lieber die Fortschritte der Hygrometrie von Dr. E. F. August, Berlin 1830 4.“ angegeben. Wir ent- lehnen hieraus das Wesentliche für solche Beobachter, welche diese Momente berechnen wollen. Man bedient sich hiezu folgender zwei Tafeln. 414 I. Tafel der Expansionen. ! 0 ■ 1 - 3 I- 5 e 8 » 26 27 25 o!iS 0 17 1 049 oil 049 0,12 015 O46 0,18 043 0,14 0,16 0,’l3 0,14 043 046 0,11 0,12 O46 0,18 041 0,12 0,1t 0,12 0,14 0*17 -24 22 21 20 0,21 0,24 oiaaJ 0,21 0/29 ! 0,33 0,21 0,23 0,26 0,29 0,20 0,23 0,28 0,32 0,20 0’25 031 0,20 0,22 0,25 0,28 0,31 0,20 0,25 0,28 0,31 0,20 0,22 0,24 0,27 0,30 0,22 0,24 0,27 0,30 18 16 15 0,37 0,41 0,45 0*56 0,36 0,40 0,45 0,50 0,55 0,36 0,49 0,36 0,40 0*49 0,54 0,35 0,39 0,43 0,48 0,53 0,35 0,39 D,43 0*,53 0,34 ] 0,38 0,43 0,47 | 0,52 0,34 0,38 0,42 0,47 0,52 O48 0 i > 0,51 0,33 0,37 0*46 0,5t 13 12 0,62 0,68 0^82 0,61 0,67 0,74 0,82 0,66 0.73 0,81 0,89 043 0,80 0,59 0,65 0,72 0,58 0,64 0.71 0 86 0,58 0,64 0,77 063 047 0,85 0,57 0,62 0,69 0*84 0,56 0,75 0,83 0,99 1,09 1,20 1,31 0,98 1,08 1,19 1,30 1,43 1,07 1,18 1,29 1,41 0, 1,06 1,28 1,40 0,96 1,05 1,15 M9 MM 1.14 145 1,38 ?;o3 1,24 1,36 0,93 142 1,23 1,35 0,92 141 1*34 0,91 1,00 1,21 1,33 2 1,57 1,88 2,05 1,56 1,71 1,86 2,03 1,55 1,69 1,85 2,02 2.20 l’,68 1,83 2,00 248 1,52 1,66 1,81 1,98 2,16 l’65 1,80 1,96 1,49 1,63 148 1,95 1,46 1,60 1,75 4,92 1^59 2,07 To 3 2,24 2,65 2,89 3,14 2,26 2,46 2,68 346 2,28 2,48 2,70 349 2,30 2,50 2.72 322 2,32 2,52 2,75 3,24 I 2,34 | 2*77 I 3,01 ' 3,27 2^7 2,79 3,04 3,30 2,38 .2,82 3,33 2M 345 2,42 2,63 2,86 348 + 5 8 3,70 435 441 3,73 4,38 3,47 3,76 4,08 4,79 3,49 3,79 4,11 M6 11,82 3,52 3,82 4,86 3,55 418 443 4,90 3,58 3,89 456 4,94 3,92 4,25 4*98 3,64 3,95 4,28 5*02 3.67 3,98 4,31 4.67 5,06 4-10 12 13 5,10 5,51 643 6,94 5,14 5,56 6,00 7,00 5,18 5,60 6.05 6,53 7.05 Im 6,58 7,10 5,26 Mj 649 6,68 5,34 5,78 6,24 6,74 7,27 5,38 5j82 6,29 6,79 7,32 5,43 5,87 6,34 6,84 5,47 6*38 6,89 7,43 0 1 2 1 3 ) 4 1 5 ■ j . 1 * 1 » 9 415 1FF 2 *1*1*1* *1* +151 7,49 16 8,07 17 8,69 18 9,36 19|10,06 876 10^14 7,60 8,19 8,82 9,49 10,21 7.66 8,25 8.89 9,56 10,28 7,72 8,31 8,95 9,62 10,36 7,77 8,38 9,02 9,70 844 9*09 7,89 915 9*,85 10,59 %S 9,22 9,66 8,63 9*99 10,74 +20110,82 21 11,62 23 1 3*39 24| 14,36 10,90 11,71 13^48 14,46 10,98 12*66 13.5« 14,56 11,05 11,87 12,75 13,67 14.96 11,13 111,21 11,96 12,04 12,84 12,93 1 3,7*7 13,87 14,76 1 1 4,87 11,29 12.13 13,02 13,96 11,37 12,22 13,11 1 1.06 15,07 13.20 15| l 8 12^39 15^28 +25 15,39 ■ 26 16,48 27 17,65 29 20| l 9 15,50 17,77 19.01 20,32 15,60 16,71 17,89 20,46 15,71 16,83 18,01 19,26 20,60 15,82 115,93 16,94 17,06 18,13 18,25 19,39 19,52 20,73 120,87 17*17 18,38 19,66 16,15 17,29 18,50 21*15 ! 17*41 18,63 19,92 21,29 16,37 17,53 18,75 20,05 21,43 Tafel I I. Zu r Best immuDg des Dunsl 7 | 8 | 9 tgewichts . 1 • < • •1 5 6 ■ • 1 9 -201 0,60 19 0,66 18! 0,73 17 0,81 16| 0,89 0,6 Ö 0,65 0,72 0,80 0,88 0,59 0,65 0,72 0,79 0,87 0,59 0,64 0,71 0,79 0,87 0,58 | 0,64 0*78 1 0,86 j 0,58 0*70 0,85 0,57 ! 0.62 *0,69 0,66 0,62 0,68 0,75 0,83 0,66 0,61 0,67 0^83 ! 0,65 0 67 -151 0,98 i 5S 12 1,29 ll ! 1,41 1»07 1)28 1,40 0,96 1,06 1*27 1,39 0,95 j 1,05 | 1,15 | M 7 104 1*14 1,25 -1,36 1*,03 1,13 1,24 1,35 0,93 1)22 1,34 0,92 1)21 1,33 0,91 1,00 1,10 1,20 1,31 0,90 0,99 1*10 MO —10 2*03 2.23 1,53 1,68 1,83 2,01 1,66 1,82 1,99 1 2,19 1,50 1,65 1,80 2*11 1*63 1,79 2*15 1 62 1*94 2,13 1,46 1,60 1,75 1,92 2,11 1,45 1,59 1,80 2,09 1*72 1,89 2,07 1 ! 1*56 1,7 t 1,87 1 2^63 2,86 3*36 3,65 | | 2,40 2 84 ' 3,08 3,33 1 2,38 ! 2,59 [ 2,81 m j 3,59 2,57 2,79 ! 3,03 3,28 1 2,34 2,55 2,77 3,00 3,25 3,53 2,33 2,53 2,75 2,98, 3,23 3,51 2,31 2,50 2,73 2,96 3,20 3,48 2,29 2,48 2^93 1 3,18 j 2,45 ( 2,27 j 2,46 1 2,68 2,91 | 3,15 | 3,42 1 2^44 2,65 2,88 3,13 3,39 + 0 3 4 3,65 3,96 4,29 1 4,64 5,01 | [ 4^32 ! 4,68 | 5,05 3.71 4,03 4,36 4.71 5,09 3.74 4,06 4 39 4.75 5>13 1 3,77 4,09 | 4,79 I ö > 17 1 1 3,80 4,12 4,46 4,82 5,21 3,84 j 4,16 4,50 4,86 j 5,62 | j 3,87 1 4*90 5,30 1 3.90 [ 4,22 4,57 4,94 5,34 3,93 4*97 5,38 4ie 1.1,1, 3 « 5 ■•-IV 8 9 + J 9 5,42 i 5,86 6.33 6,82 7.34 5,46 5,91 6*87 1 7,40 5, 5 6 7 51 5 43 2 45 5,55 6,00 6,48 6,98 7,51 5,60 6,05 6,53 7,03 7,56 5,64 6,09 6,57 7,08 7,62 5.68 6,14 6,62 7,13 7.68 5,73 6,19 6,67 7,18 5,77 6,24 6,72 7,23 7,79 5,82 6,28 6,77 7,29 7,84 +10 12 13 F 7,90 8,50 9*81 10,53 8^56 J 8, $ : 10,61 10 02 3 5 i 8,08 8,69 9,34 10,03 6,14 | 8,20 8,76 8,82 9,41 I 9,47 10,10 10,17 10,84 [10,91 8,26 8,88 10*24 10,99 8,32 8,95 9,61 10,39 11,07 901 9*68 U >.3* 11,15 8,44 9,08 9,74 10,46 11,22 +1511,30 16 12,11 1712,07 1813,89 19 j 14,85 11,38 13,06 13,99 14,95 12 15, 5 08 06 11,54 12,36 13,25 14,17 15,16 11,62 12,45 13,34 14,27 15,26 11,70 12,54 13,43 14,37 11,79 12,63 13,52 11,87 12.71 13,61 14,56 11,95 12,80 13,71 14.66 15.67 12,03 12,88 13,80 14,75 15,78 ^2 ll 16,97 22 18*11 2319,32 24120,60 15,99 17,08 18,23 19,45 20,74 16 18 19 20 O 20 35 58 87 16,21 17,31 18,47 21,01 17;43 18,59 19,83 21,14 16,42 17,54 21/28 16,53 [16,64 17,65 17,77 18,84 118.96 20,09 |20,21 [ 11,42 i 21,95 16,75 17,85 19,08 20,34 21,69 16,86 17,99 19,21 20,47 21,82 23,24 26,32 27, W +25121,06 122,10 26 23,38 23,53 27 24,90 25,06 28 26,47 26,64 29 28,14 128,32 22 23, 25, 26, 23, 24 22,39 68 23,84 20 [25,47 80 26,97 49 28,67 22.52 [22,67 122,81 1 22,45 23,99 (24,04 24,29 24,14 24.53 24,68 24,84 26,00 27,14 27,30 27,47 27,64 28,85 29,01 1 29,20 29,38 23,10 24,60 26,16 27,81 29,56 Der Gebrauch der Tafel I., um den Feuchtigkeitszu- stand der Luft aus einer Psychrometerbeobachtung zu berechnen, ist folgender. Man sucht zu der Temperatur des feuchten Thermometers die entsprechende Dunstspannung in der Tafel I. auf, in welcher man die ganzen Thermometer- Grade in der ersten Längenspalte, die Zehntelsgrade in der ersten Querreihe angemerkt findet. Die beim Zusammentreffen der, zu den ganzen Graden gehörigen Quer- reihe und der zu den Zehnteln gehörigen Längenspalte, gefundene Zahl druckt in pariser Linien die gesuchte Expansion des Wasser- dunstes im Maximum aus. Hätten nun beide Thermometer des Psychrometers, das trockene und das feuchte, d. h. also die Lufttemperatur und die Nasskalte, keinen Unterschied, sondern gäbe das feuchte genau dieselbe Temperatur an , welche das trockene zeigt, so würde die auf diese — 418 — Beispiel: Das trockene Thermometer zeigte + 19,1° R. „ feuchte „ „ + 11,1° R. Die Differenz beider war also 8,0° R. ; der Barometerstand war 338'". Um hieraus die Spannung des atmosphärischen Dunstes be- rechnen zu können, suchen wir die zu 11,1° gehörige Spannung in der oben mitgetheilten Tafel I. auf. Man findet 5,56'"; von dieser Zahl subtrahirt man § der beob- achteten Temperaturdifferenz, welches in diesem Falle 3,00 beträgt. Die Subtraktion gibt 2,56'". Da aber das Barometer 2 Linien Jiöher als 336"' stand, so ist noch 2X ^X 8, oder 0,0022 X 8 — 0,0176 = 0,02 zu der gefundenen Zahl zu addiren. Man erhält ^lso auf diese Weise 2,58'" als Expansion des in der Luft Sucht man diese Zahl wieder in der Tafel I. auf, so findet man, dass sie für die Temperatur + 1,65° das Maximum angibt. Es ergibt sich daraus, dass wenn die Luft sich an dem gedachten Tage von ihrer Temperatur -f- 19,1° bis unter + 1,6° hätte ab- kühlen können, ein tropfbarer Niederschlag entstanden seyn würde. Es ist also 1,65° der Thaupunkt nach dem Psychrometer. Rechnet map nach der genaueren Formel, i _ x 1508,832 7 ' 50079- = 5,56 — 3,01 = 2,55'". Man findet also die Expansion um 3 Hundertel einer Linie geringer als nach der ersten Formel, und es gehört zü derselben der Thaupunkt 1,53°. Diese Abweichung kann übrigens in den meisten Fällen als zu unbedeutend vernachlässigt werden. Sobald nun auf diese Weise die Spannung des in der Atmosphäre enthaltenen Dunstes und zugleich mit derselben der Thaupunkt gefunden ist, hat die Bestimmung aller übrigen für die Hygrometrie wichtigen Punkte keine Schwierig- — 420 diess gibt 3,7375=3,74. Es wiegt also der in einem Cubikfnss Luft enthaltene Dunst unter diesen Umständen 3,74, d. i. nahe 3f Gran. Genauer findet man aber das Gewicht eines Cubikfusses Dunst bei der beliebigen Spannung x und der Temperatur t nach der Formel ff _ _ 1,63 x ' 1 + 0,005 t ’ wo x die Expansion für den Thaupunkt und t die Luftwäre be- deutet. Demoach wäre , = = 3-84, a.so um ^ Gran höher als nach der vorigen Formel , ein Unterschied, der in den gewöhnlichen Fällen unbeachtet bleiben kann. Es ist nicht nöthig, diese Berechnung für jeden Tag anzu- stellen, um die Mittel d es Monats zu erhalten. Man setzt t das monatliche Temperaturmittel, l' das monatliche Psychro- metermittel (d. h. das Monatsmittel von den Graden des feuchten Thermometers), b das monatliche Barnmetermittel (s. oben Abschn. II. Nr. 1 b) undfindet nun nach obiger Anleitung aus diesen Elementen un- mittelbar die Monatsmiltel fürdenThaupunkt, den Sättigungs- grad derLuft mit Wasserdampf und die Grane Wasser in einem Cubikfuss Luft. 4) Die Winde. a) Zahl der Windrichtungen im Monat. Man zählt die Summe je aller N, aller NO, aller 0 u. s. w. und der Windstillen zusammen und nolirt sie. Zur ftechnungsprobe dient alsdann : wenn diese 9 Zahlen addirt werden und die Zahl sämmt- licher Beobachtungen, als Summe herauskommt. b) Bei jeder dieser Windrichtungen wird sodann die Summe der dem Zeichen des Windes beigesetzten Zahlen (Absch. I. Nro. 4 b), als Strömung angemerkt, z. B. wenn N 7mal, und unter diesen 7 Aufzeichnungen einmal Nf, zweimal N2, einmal N3 vorkam, so ist die Strömung 8. Einzeichnung: 7mal N: Strömung 8. e) Mittlere Windrichtung. Da der Kreis der Wind- rose, wie jeder Kreis, in 360 Grade eingetheilt ist, so kommen, S = 360 ° se,2t ’ auf SW 45 °. w 90°, NW 135°, N 180«, NO 225°, 0 270°, SO 315«. Man wird also diese Grad- 421 zahlen mH den Zahlen multipliciren, welche je den an den Mor- gen-, an den Mittags- und an den Abend-Beobachtungen gefun- denen Windrichtungen entsprechen, die Produkte addiren und jede dieser Summen mit der Zahl der Monatstage dividiren. Z. B. es sey gefunden wor4en, im November Morgens ImalN, 2malNO, 2mal 0, 4mal SO, 3mal S, 13malSW, 2mal W, imal NW, Windstillen 2, so rechnet man 1 X 180 -f- 2 X 225 + 2 X 270 + 4 X 315 + 3 X 360 + 13 X 45 + 2 X 90 -j- 1 x 135 (wobei die Windstillen natürlich übergangen werden). Diess gibt die Summe = 4410 ; diese mit 30 dividirt, gibt = 147° = NW gen N als mittlere Windrichtung Morgens. In derselben Art wird dann die mittlere Windrichtung Mittags und sodann die mittlere Windrichtung Abends berechnet. Das monatliche Mittel der Windrichtung ist alsdann die Summe der drei täglichen Mittel dividirt durch 3. Z B. es sey ferner die mittlere Richtung Mittags gefunden 624 worden = 235°, Abends 242°, so ist das monatliche Mittel = -y- = 208° NNO. d) Eine andere Berechnung der mittleren Windrichtung ist , die nach der Lambert’schen Formel. Wenn S = 360° und von diesem Punkte , als dem 0 Punkte der Windrose nach W. gezählt wird , so dass (wie oben in c ge- zeigt), W = 90°, N = 180° etc. ; und man bezeichnet den Winkel der mittleren Windrose mit q>, so ist, bei Zugrundlegung der 8 Hauptwindrichtungen a -f- b Cos. 45® Tan §- 9 — «'+- ß Cos.“45°' Dabei ist a = W —0; «=S — N b = NW + SW — NO — SO ; (3=SW + SO-NW-NO, wobei die Windzeichen die Summen der Beobachtungen dieser Windrichtungen bezeichnen. Ist dabei Zähler und Nenner des Bruchs positiv, so ist der Winkel cp, den man nach der Berechnung findet, unmittelbar der Ausdruck für die mittlere Windrichtung. Ist aber der Zähler positiv, der Nenner negativ , so ist die mittlere Windrichtung = 180° — f | gg^ O - 1*m ■:' .-Ä..^J&J.fill ii, nllHi :r3 T?imbriateji (])orsa£en^:) O o.