JAHRESHEFTE Vereins fur vaterlandische Naturkunde Pfof. Dr. H. T. Fehling, Prof. Dr. 0. Fmas, Prof. Dr. F. T. Krauss, Prof. Dr. P. t. Zech in Stuttgart. SIEBEOTNDDEEISSIGSTEE JAHEGANG- Mo. B ot. Garde n. 1S07. STUTTGAET. E. Schweizerbart’sche Verlagshandlung (E. Koch). w-' I li a 11. I. Angelegenheiten des Vereins. ftefEhungsrede des Geschaftsftthrers, Forstmeister Freiherrn Berieht Sber die funfonddreissigsteGeneralversamndniig den24^ to 1880 in Hall. Von Oberstndienrath Dr. F. v. liran . _ 1. Eecbenschaftsbericht iiber das Jahr 1879/80. Von stndienrath Dr. F. v. .. 2. Znwachs der Vereins-NaturaUensammlung. A. ZoologischeSaramlung.v.OberstudiWh Dr.F. . B- Botanische Sanmlnng, von Prof. D- f Znwachs der Vereinsbibliothek, von Oberstndienrath Dr. 4. Bita;:!Ab,cMo. rur to Jahr 1879/80.' Van Ed. Seyffardt in Stuttgart .••••■■ 5- Wahl der Beamten \ ' II. Vortrige and Abhandlnngen. 1. Zoologie- >»« H&hengallen and ihre Bewohoar. Ton Caa.oa Dr. E. Bot- to VortaMen voaTetraotetrial,; taWont^O.^!. Voa Dr. R. Finckh, Oberamtsarzt m • .^htet, and ^eFische in Wurttemberg, faunistisch-biol^s g-j dieFischereiverhaltnissedaselbst. Von Prof Dr. C. B. R Osteologie 'der Fiacba. Von GaneraBtabaara. Dr. Klein. (Mit Tafel II) • • ■ ' ' 2- Mineralogie, Geognoaie 8»logischea VerhUtaiaae der HaUer Gegend- Voa • nkunde. IV. JnicMtilier lie flnfmiireissipte eenenlTersa Von Oberstndienratb I>r- '' tnlung in Stuttgart Es ^av von dor lotaton ®‘”'”'’"’“bannW®'^ sWcHkUorBeaohtos ^ kalten '“JrHa« 'em frankischen Theil de folgend die n Einladung det dortigen , ^^adt Versammlnngsort zo gich in der alten Schon soH Boffono? ::rer :^ie oobB^en, daso dor Soi-*>' inkonlando wUlkommon sorn^^ Versamn.In'’g aj„„gen h vollkommen erfoUt nn gj^bnen. ^Lr Hu gel, enRicbtungen gelungene Freiher’r J sBoochaftefuirors, Hortn "»“'*** “Lton Cot®'- dem Verein in kurzer ^,4 der uin our soinoranogoaorohnoUnBorto.^.^ ““'^''^^d aum - dnrcb d-.o nsgotahrt. Violon * I "HI ii’ii ii lii SliiHiHsil niii Yerehrte Versammlung! Die voriges Jalir in Stuttgart abgelialtene Generalversamm- Inno- unseres Vereins hat als Yersammlnngsort fur dieses Jahr die'stadt Hall erwablt nnd mich als Geschaftsfiihrer bestellt. Als solcher heisse ich Sie herzlich wiUkoramen. Indem Hire Wahl auf Hall fiel, wollten Sie ohne Zweifel a™ scMnen Fraakenlaad oaher tretea and daa latereaae tar den Yerein aof einem Boden wecken, der Uchea Boaiehangea so Maaaigfaltigas aafzaweiaea : ^ ■ Welches Echo Ihr Kat ia Fraakea fand, dafar durfte der . tmstaad am meistea sprechea, dass deal Vereia, welder seitt« 5 aeaige Mitglieder ia Fraakea zahlte, seit Ihrer getro^m , 81 weitere Mitglieder heigetretea sind. Hiervoa eattailea auf die Stadt Hall alleia 24, so dass die Gesammtzahl la leteterer , 29 Mitglieder betragt. | Sie mogen hieraus ersehen, welchen Anklang unser er | in der alten. soviel Interessantes bietenden Reichsstadt Hall findet- - Zur hesondereu Ehre gereicht dem Yerein auch der Beitntt , zweier hervbrragender Herren. Es sind ^ Seine Durchlaucht Ehrst von Hohenlohe-Waldenbnrg, Ehren- j prasident des historischen Vereins fur Franken, ein Mann, dessen | beruhmte Thatigkeit anf diesem Feld uns annehinen lasst, dass | sie auch auf die Zwecke unseres Vereins sich ansdehnen w^d. i Der zweite Herr ist Seine Durchlaucht Furst von Hohenlohe- | Langenbnrg, Reichstagsabgeordneter. . . , -7 ■ I Wir Alle kennen sein warmes Intercsse fur einzelne weige ^ der Haturwissenschaften, es ist dies eine Burgschaft dafur dass unser Yerein an ihm einen eifrigen Forderer gewonnen a . , Mit besonderer Freude werden Sie, meine Herren, auc e | grnsst von den Miigliedern der natnrvrissenschaftiichen Abtheilung J des hiesigen historischen Vereins. | Heher die geologischce Torh<russe von HeU end seiner | Hmgebeng wird Ihnen heete von Hm. Professor Frees Vor^ | erstattet werden. Im Hamen der stadtischen Collegien von Hall | babe ich den Mitgliedem des Vereins ak freundlichen Gruss und| 1 den heutigen Besoch der Stadt ein Mturwissenschaftlicher Beziehung -Am ich furehten musste, Sie zu ermude , «i. — ■•“■"SS"C 7 =. l„. H^rreu beim Darcblesen des Scbrift- Mochten Sie, meme Herren, bingeben Chens sick , stets angenehmeu Eriunerung . kSnnen. Und nun, meine Herren, lassen Sie uns . handlungeu beginnen. -ftafnlirers wurde Herr Ober- Auf den Vorschlag des Gescbaf far die heutige studienratb Dr. v. Krauss zum Vorsi z Versammlung gewablt. Derselbe tnig sodann den Eeohensohaftsberioht ft. da. dahr 1879-1880 Hocligeehrie lab® Wie scbon scit einer lang™ l^liStigbeit des Ver- a.b beute .ied. E.e . de» aua eins und zunacbst nber den ^ erstatten. abgelanfenen 36. Vereinsjabr Ben _ ^ t^rganiscben Der Vereia tot „ Erfcrsctong der natfir- Bestimmongea aagewiesenen Eme gatoe Uchen Verhaltoisse im engercn Arbeiten. wekhe wab- Beibe loa gediegenea aissenscba ^^^^seaen Jabre sowoH read seiaea Bestebaas aud aacb i 4es- uber das gesaiamte gjbt liieToa Zeagaiss. SicW salben TerOffeaUkht werdea ® ^^tt die wactoeude Zabl minder zengt von seinem ste en jjjgjbt nocb Vieles uud Bedeutung seiner Mitgbe^er. Landesstrecben zu leisten ubrig and nocb barr ^issenscbaftlicben Be- eluer grundlicberen Landes ist ein solcbes arhmt.mi^ Andi der Nordosteo Gebiet, und noch in dea Rechenschaftsberichten der letzteu Jabre | ist eine lebhaftere Theilnahme an den Bestrebungen des Vereins angeregt worden. ’ ,, Mit um so grosserer Freude wird es Alle erfullen, dass' iiamentlich durch die Bemuhnngeii eifriger Mitglieder in Hall ^ sicb nun anch das schone nnd interessante Frankenland uns er- ^ schlossen nnd mit anerkeimenswerther Efihrigkeit begonnen hat, die Vereinszwecke zu unterstiitzen und zu pfiegen. Der Verein ^ verzeichnet heute eine stattliche Anzabl von neuen Mitgliedern i aus dieser Gegend und es lasst sich hoffen, dass die Zeit nicht ^ mehr feme ist, in welcher anch hier, wie in anderen Theilen j des Landes ein Zweigverein fur vaterlandische Natnrkunde sich | Was die Yereinssammlungen betrifft, so sind bei ihrer Reich- | lialtigkeit in Folge eines mehr als dreissigjahrigen Sammelns J wohl schon manche Grnppen in nahezu vollstandigen Formen I vorhanden, es bleiben jedoch bei dem fur die Erforschung der ^ Naturkunde Wflrttemborgs wichtigen Bestreben, von alien Kreisen 1 des Landes fiber das Vorkommen und die Verbreitung der Natur- prodnkte erschopfende Belege anfznweisen, noch viele Wfinsche Anch dies gilt insbesondere von den Gebieten der Tauber, der Jagst und des Kocher, welche verhaltnissmassig am wenigsten vcrtreten, noch ein sehr dankbares Feld zum TTntersuchen und Sammeln bieten. Es darf daher an alle Mitglieder und Natur- freunde die Bitte zu richten gestattet sein, dass sie keine Ge- legenheit unbeachtet vorfibergehen lassen mochten, von ihrer Seite hiezu soviel als moglich beizutragen. Der vaterlandischen Naturalien-Sammlnug sind im letzten Jahr zugewachsen: 9 Saugethiere, 11 Vogel mit 8 Nestem und 7 Eiern, 3 Eeptilien, 89 Fische, 812 Insekten und einige Spinnen, 41 Conchylien, 2 seltene Schmarotzerarten, ein Torf- ochsen-Skelet, 45 Arten Phanerogamen, 20 Cryptogamen und 13 Holzabschnitte inlandischer Baume. Die ganze Sammlung der Conchylien, die seit Jahren einen r bedeuteuden Zuwachs, insbesondere durch die Herren Baron iiin;P!‘,.i i! ! !i i!l Ils« II. Vogel. Darch Kauf: Phanerogamei of the V. by F. Me. Coy. 17 — 7. edit. 8«. First Deel V. Aflev. Walil der Beamten. Die Generalversammluiig wahlte nach §.13 der Statuten zum ersten Vorstand: Oberstudienrath Dr. P. v. Kraus s in Stuttgart, zum zweiten Vorstand; Professor Dr. 0. Fraas in Stuttgart, und ffir diejenige Halfte des Ausschusses, welche nacb §.12 der Statuten auszutreten hat: Professor C. W. v. Baur in Stuttgart, Oberforstrath Dorrer in Stuttgart, Professor Dr. O. Fraas in Stuttgart, Professor Dr. 0. Kostlin in Stuttgart, Director Dr. v. Marx in Stuttgart, Apotheker M. Beihlen in Stuttgart, Director Dr. v. Zeller in Stuttgart, und fur den nach Ravensburg beforderten Prasidenten W. von Gmelin Dr. Fr. Ammermfiller in Stuttgart. Tm Ausschuss bleiben zurfick: Professor Dr. v. Ahles in Stuttgart, Director Dr. v. Fehling in Stuttgart, Obermedicinalrath Dr. v. He ring in Stuttgart, Generalstabsarzt Dr. v. Klein in Sfcnttgart, Director v. Schmidt in Stuttgar^ Hofrath Eduard Scyffardt in Stattg^ Stadtdirectionswundarzt Dr. S tend el in Stuttgart, Professor Dr. v. Zech in Stuttgart. In der Ausachoss-Sitang vom 25- Norember werden zur TerstSrknng dee Aneechusaes nach §. 14 der Statuten genahlt: Bergrath Dr. Baur in Stuttgart, Professor Dr. Bronner in Stuttgark Oberlandesgerichtsrath v. Hnfnagel in Stuttgart, Oberbcrgrath v. Xeller in Stuttgart, ^^'’^Generalstabsarzt Dr. v. KleinMn Stuttgart, Professor Dr. v. Zech in Stuttgart, als Kassier: . _ „ , Hofrath Eduard Seyffardt m Stuttgart, als Bibliothekar: . _ . Oberstudienrath Dr. v. Krauss in Stuttgart. - 34 Zum Schlasse des geschaftlichen Theils der Verhandlungen war uocli die Wahl des Versammlnngsortes fur 1881 vor- zunehmen. Der Vorsitzende theilte mit, dass der Ausschuss iu seiner Sitzong vom 16. Juni hieruber eingehend berathen babe and der Meinung gewesen sei, nicbt wie es in den letzten Jahren ublich war, aUe zwei Jahre wieder Stuttgart, sondern diessmal eine Stadt zu wahlen, welche fur die oberschwabischen Mitglieder leichter zu erreichen sei, als diess seit der Versammlung in Biberach 1875 mdglich war. Der Ausschuss bringe unter den zur Sprache gebrachten Orten die Stadt XJlm in Vorschlag, in welcher der Terein seit 1868 nicht mehr getagt habe and welche anch als geeignetster Sammelpunkt fur Uiiterland and Oberland den Mitgliedern der ubrigen Landestheile nicht zu ent- fernt liege. Als dann noch die an den Geschaftsfuhrer in Hall gerichtete Einladung der Ulmer Vereinsmitglieder fur das nachste Jahresfest vorgetragen war, warden Ulm fur die Versammlang im Jahr 1881 und als Geschaftsfohrer die Herren Prof. Dr. Veesea¬ rn eyer und Dr. Leu be jun. einstimmig gewahlt Nach den Vortragen, welche wegen des beabsichtigten Be- suchs von Wilhelmsgluck schon vor 12 Uhr geschlossen werden mossten, maehte der Geschaftsfuhrer noch einige Mittheilnngen fiber die des Hachmittags stattfindenden Pestlichkeiten. Hierauf schloss der Vorsitzende die Generalversammlung, indem er den stadtischen Behorden fur ihr freundliches Entgegenkommeu und dem Geschaftsfuhrer fur seine rastlosen Bemuhungen und vor- tremichen Vorbereitungen zum Gelingen der Versammlung den warmsten Dank ausdruckte. Das Mittagsmahl wurde im schonen Saal des neuen Sool- bades eingenommen und dabei auf den allerhochsten Protektor des Vereins, Seine Majestat Konig K a rl, von dem Vorstand der erste Toast ausgebracht. Urn 2 Uhr warden die Mitglieder unter Begleitung des aus kostumirten Enaben und Madchen bestehenden Siederhofes zum Bahnhof und von dort mit vielen Haller Beamten und Burgern in einem Extrazug nach Wilhelmsgluck zur Besichtigung des Bergwerks gefuhrt^ das durch die allerseits dankbarst an- — 35 — erkannte Liberalitat des k. Bergraths zur Peier des Tages aafs Glanzeudste beleuchtet war. J^ach Besichtagung des ausseren Werkes mit der Drahtseil- bahn stiegen die Eesucher unter der Fuhrung der k. Beamten, des Preiherrn v. Hugel and des Herro Dekans Schmid, in 2 grosseu Abtheilongen durch den festlich geschmnckten Eingang die vielen Treppen hinunter, zunachst in die Empfangsballe, wo ein schoner Gesang der Seminaristen aus Lorenzenzimmern die Ankommenden empfing. Von dort warden sie durch die langgedehnten Gauge bis vor Ort gefohrt, wo die Bergleute in ihrer Arbeit beob- achtet werden konnten. Die Gauge erstrahlten von Hunderten von Lichtern wie glanzend illnminirte Strassen, und aus der Feme ertonte hin und wieder zum Sebrecken der Damen der Donner der Sprengungen. Auf dem Kfickweg machten die Besucher an der Kapelle noch einen langeren Halt, wo sie wiederum ein weilievoller Gesang und bengalische Beleuchtung uberraschte. Alle kamen voll Bewunderung fiber das Gesehene und Dank der vorzuglichen Vorkehrungen ohne den geringsten Hnfall glucklich wieder zu Tag. Bis zum Abgang der Bahnzuge verweilten die meisten Mit- glieder und Theilnehmer mit ihren Angehorigen in dem nahe &elegenen Hirschfelden, dessen Gastbaus aber, zuraal nach ein- gretretenem Eegenwetter, die Gaste nicht alle beherbergen konnte. Allen Besucbem wird aber die Haller Versammlung als eine der gelungensten in freondlicher und dankbarer Erinnerung bleiben. 11. Vortrage. Die geologischen Verhaltnisse der Haller Gegend. Von Professor Dr. O. Fra as. Sprache, durck ihre Lebensweise uud schliesslich durch Keuper nd LettenkoUe, die sie mit Vorliebe bei der ersten Ansiedluiig ausgewahlt habeu. Schichtenentwicklnng um Hall nmfasst eine Machtigkeit vou circa 330 m zwischen dein Maschelkalk des Kocherthals and den Stubensandhohen des Mainhardter Waldes. Weitaus der grossere Theil dieser Entwicklung faUt in die Formation des Keupers. Gerade diese Schichtengrappe weicht nun aber am wenigsten von dem Keuper im ubrigen Schwabenlaiide ab. Die einzige Eigenthiimlichkeit des Mainhardter Waldes sind wohl nur die massenhaften Feuersteingebilde im obersten Keuper, da- ber auch der Schwabe des Haller Keuperlandes von den ubrigen Schwab'en nicht verschieden: vielleicht etwas wetterfester und barter als der Schwabe des Murrthals und Eemstbals, denn der kieselbarte Keuper des Waldes ist in der That eines der unauf- geschlossensten Schichtenglieder. Nur der tiefgehendeu Erosion des Gebirgs durcli die Atmospharilieu der Eiszeit und der Kegen- zeit ist es zuzuschreiben, dass die Unfruchtbarkeit uud Armuth auf dem Wald nicht noch viel grosser ist, als diess in Wirklich- keit der Pall. Wie viel Gebirge schon durch die Verwitterung weggefuhrt wurde, zeigen gerade die Feuersteinmassen auf dem Frankenberg bei Hohenhardsweiler, Spock und andern Orten, welche die neue Karte von Hall genau bezeichnet. Diese Feuersteinmassen liegen nicht etwa noch in der ursprungiichen Schichte und Lagerstatte, sondern als lose Feuersteine ohue verbindende Schicbtenmasse zer- streut neben einander. Unwillkurlich erscheinea sie als der letzte Best eines durch die Erosion versehwundenen, einst weiter ver- breiteten Schichtengliedes. Eingekeilt zwischen die Keuperhohen breitet sich an deren Fuss die Fruchtebene aus zwischen Biber und Buhler mit der Hauptentwickelung an dem Kocher. Rosengarten heisst der west- bche Theil, Haller Ebeue der ostlicbe Theil, denen beiden die Detteukohle zu Grande liegt. Der praktische Hauptwerth der Haller Lettenkohle beruht ubrigens neben dem fruchtbareu Acker- bnden, zu dem sich die oberen Lagen umgebildet haben, aus dem — 38 — im Mittel 2,5 m machtigen Baustein, dessen vorzugliche Qualitat sich nicht bios in Stattgart eine Domane erobert bat, sondern siegreich bis ins feme Ausland dringt. Bibersfeld und Kieden sind die beiden Punkte, die mit bequemer Zufahil; zu der Eisen- bahn jede Konkurrenz siegreich auszubalten im Stande sind. Doch nicht bios der Praktiker findet in den Steinbruchen der Lettenkohle seine Befriedignng, auch fur den Palaontologen sind sie seit alien Zeiten eine reiche Qnelle der Funde. Am meisten lieferte der freilich jetzt verlassene nnd verwachsene Steinbrnch beim Kastenbancr (Eieden), aus welchem die Steine znm Bau des Kreisgefingnisses in Hall geholt warden. Ihm entstammen die prachtvollen Ceratoden und die Mastodonsaums- Schilder, welche bin und wieder in alteren Sammlungen ge- troffen werden, ebenso die ausgezeichnetsten Pflaiizenreste, wie Marmtoidea aremcea und Neuropteris remoia und viele andere. Gleich fiber dem Grenzdolomit der Lettenkohle folgt, wie unsere Profile zeigen, der Gyps, den Manche nnd nicht ohne Grand noch mit der Lettenkohle yereinigen, da allerlei Fossile in denselben hinuberschweifen, die sonst der Lettenkohle eigen sind. Das merkwfirdigste Fossil ist ein Ceratodus. den Quenstedt daher auch gypsatm uennt. Verschwindet nun wohl auch die Lettenkohle in dem Profil des ebenen Feldes, das die fmchtbare Gegend des Eosengartens und der Haller Ebene bildet und ist sie nur in Steinbruchen auf- geschlossen, so tritt der Hauptmuschelkalk am so kenntlicher zu Tag, indem erdie Steilgehange der Thaler bildet and z. B. ober- halb des Kochers bei TuUau in seiner vollen Machtigkeit ansteht. Fngestort wie hier das ganze Gebirge liegen die Banke von der in der Thalsohle anstehenden Encrinusbank bis hinauf zum Grenz- bonebed unterhalb der Lettenkohle anfeinander. Erst wenn wir nach Hall kommen, stossen wir auf eine quer fiber das Kocherthal ^tzende Spalte, gegen welche die Muschelkalkbanke rasch in die Tiefe einschiessen. Dnrch diese Spalte dringt der Salzbrunnen aus der Tiefe, dieser Mittelpunkt von Hall, dem die Stadt ihren Namen, ihren Wohlstand und ihre reiche Geschichte dankt. Der alte ,Haalbmanen“ liegt am rechten Ffer des Kocher, und war — 39 — einst eine der berobmtesten Salzquelleu Deutschlands, die jahr- lich aus 57 j, Mill. Cubikfass Soole 92 OOO Ctr, Kochsalz erzeugte. Frther soil die Soole 6—7% gebalten aber in den SOger Jahren des vorigen Jahrhunderts sich verschlechtert Laben. Wahrend man Jahre lang wahnte durch niederes Halten der Wassersaole im Schacht anf Veredelung der Soole wirken zn konnen, ging die Soole dock immer mehr hernnter and fiel schliesslich bis zu 2®/o- Seit 1805 machte man die gegentheilige Beobachtung, dass sich die Soole mit dem Steigen der Wassersaole veredle, d. h., dass die leichteren Susswasser durch die schwerere Soole zurflck- gedrangt werden. Nachdem man diess in Hall erkaunt hatte, «rzielte man durch vorsichtige Ausforderung anfangs 4 Vj, spater 5%, seitl814 67oi in welchemGrad sich seither die Soole erhielt. Drei BohrlQcher (1813—1819) im Lindach sfldlich vom Haal, am Gradirhaus und hinter der Dorfmuhle brachten bein Salz, sowenig als die 3 Bohrlocher am Ripperg, an der Hohl- steige und bei Steinbach. Erst 5 km von der Stadt auf der Markung Uttenhofen ob der Heumuhle stiess man 1822 auf Salz, das im April des nachstfolgenden Jahres bei 104 m Tiefe er- reicht und in einer Machtigkeit von 5,5 m gekoffen wurde. Es ist das heutige Salzwerk Wilhelmsgluck, durch dessen regelrechte Schichten wir heute Mittag von dem Bahnhof an durch das voile Brofil des Hauptmuschelkalks hinabsteigen werden, bis zu dem derben Salzstock, in dessen 6 m hohen Eanmen bereits Kilometer- iange Strecken gefBhrt sind, um den Nationalreichthum des wurt- tembergischen Landes nutzbar zu machen. II. Dr. Klunzinger gab eine biologiseh - faunistische liebersicht der Fische Wflrttembergs. Der Tortrag mit neueren Zusatzen folgt nnter den Abhandlungen. m. Die Eichengallen und ihre Bewohner. Von Dr. E. Hofmann. Wohl alle kennen die grossen, runden Kugeln an den Eichen- blattern, ebenso weiss man, dass diese sogenannten Gallen durch Greneratiou zu thun liabea, obwoM die Grosse, der Uuterschied in der Lebensweise und die Erscbeinungszeit vollstandig ver- schieden ist. Wahreud nemlich die der ersten Gattung nur ia Gallen an den Wurzeln der Eiche lebt und von Forstrath V. Nordlinger schon am Schnee aufgefunden wurde, befindet sich die audere in grosser Aiizabl an den Terminalknospen der Eiche als schwammige rundliche Galle, aus welcher schon Anfangs Juni die Galiwespen erscheinen; diese sind nur den 4. Theil so gross als BiorUza altera Fab., die Mannchen sind geflOgelt, die Weibchen nicht Dr. Beijerinck beobacbtete und berichtet in den entomologi- schen Nachrichten Jahrg. VI. Heft 5. 1880. p. 45 folgendes: nAm Ende Januar und wahrend des Monates Februar kann man das sehr kenntliche und bier bei Wageningen allgemeine Insekt B. aptera Fab. an den Seitenknospen der Stieleiche mit der Legrohre durch viele Knospenschuppen bohrend, Eier legend antreffen. Die Knospenachse wird quer durchgesagt und in die dadurch gebildeten Kammern warden eine grosse Zahl der wohl- bekannten langgestielten Eier abgelegt, wodurch auf eine fruher von mir beschriebene Weise die im Mai fleischfarbenen, 2—3 cm im Durchsclinitte messende spougiSse Apfelgalle der Eiche ent- steht, daraus im Anfang Juni die Wespe Mdricus {Brtfoteras} terminalis Fab. heraasfliegt.“ Wir batten es also mit einer kleineren Sommcrgeneration der ersten Art zu thun, und nur das seltene Anffinden der unter der Erde lebenden B. aptera hat dieses Verhaltniss so lange verborgen gehalten. Die ausfuhrlichen Mittheilungen des oben erwahnten Herrn werden uns daruber weiter aufklaren und wir hoflfen, uns im Februar auch durch das Auffinden der B. aptera selbst nberzeugen zu konnen. IV. Die Kalte des vergangenen Winters. Von Prof. Dr. V. Zeeh. Die strengen Winter sind durch einen anhaltend bohen Baro- meterstand charakterisirt. Naclidem schon Anfangs December — 42 — in Deutschland die Temperatur bis zu 10 uud 15 Grad unter Null gefallen war, beginnt am 8. December der hohe Barometer- stand in Frankreich und Sfldwestdeutschland sich festzusetzen. es treten schon Temperaturen von 20 und mehr Grad auf, das Barometer steht (auf das Meer reducirt) auf 775 Millimeter, steigt aber vielfach bis 780 Millimeter. Gegen den 18. Dec. umfasst das Gebiet, in welchem der Barometerstand mehr als 775 mm betragt, Grossbritannien, das sudliche Norwegen, DSnemark, Nord- deutschland und Oesterreich, die gr5s8te Kalte bis 25 Grad ruht iiber Sudwestdeutschland. Vom 19. Dec. an wird es etwas war¬ mer, aber schon am 22. Dec. ist auf der ganzen Nordseite der Alpen bei mehr als 775 mm Barometerstand die Temperatur wieder unter 15 und 20 Grad gesuuken. Am 29. Dec. zieht sich das Maximum des Barometerstands auf die Sudseite der Alpen, die Temperatur in Deutschland hebt sich bis gegen den NuUpunkt. Voile drei Wochen hatte sich der hohe Barometer¬ stand mit der grossen Kalte nordlich der Alpen erhalten, wah- rend die Kusten der Nord- und Ostsee bestandig ungefahr Null, Grossbritannien und Schweden und Norwegen bis zu 5 und 10 Grad Warme batten. Das neue Jahr hatte in gauz Deutschland Thauwetter ge- bracht, am 3. Jan. drang wieder ein Maximum von Frankreich her in Sudwestdeutschland ein, zugleich sank ndrdlich von den Alpen bis znr Mitte Deutschlands die Temperatur wieder unter Null. Langsam bis zum 12. Jan. stieg das Maximum bei fal- lender Temperatur, so dass im Elsass schon wieder 13 Grad unter Null beobachtet wurde. Am 13. Jan. war in ganz Prank- reich, Grossbritannien, Deutschland, Oesterreich und Norditalien das Barometer fiber 775 gestiegen. Das Gebiet nfirdlich von den Alpen zeigte wieder bis 14 Grad unter NuU. Am 19. Jan. Morgens fiel das Thermometer in Bayern wieder unter 20 Grad, obgleich das Barometer zu fallen begann. Am 24. Jan. war das Gebiet des hochsten Barometerstands wie am 13, Jan., aber der Stand um 5 mm tiefer. Die Kalte hob sich noch einmai bei schwach steigendem und fellendem Barometerstand. Im ganzen Monat Januar hatte die Nordkuste Deutschlands Thauwetter, Grossbritannien, Scliweden und Norwegen bis 2u 5 und 10 Grad fiber Null, gerade so wie im December. Im Februar behielt das Maximum seine Herrschaft, besonders im sudostlichen Deutschland, bis am 9. Februar ein starkes Mi¬ nimum (785 mm) fiber den Kanal hereinrfickte, das erste wieder seit zwei Monateu. Als ihm gegen Mitte des Monats ein zweites folgte, war die Kalte definitiv gebrochen. Das Maximum war im Sfidosten verschwunden. Die Zeit der grossen Kalte von Mitte December bis gegen Mitte Februar mit der kurzen Unterbrechung um die Zeit des Jahreswechsels fallt also durchweg mit der Herrschaft des Maxi- mums des Barometerstands in Sflddeutschland zusammen. Das Maximum sass in der ersten Periode fest nordlich von den Alpen, weniger in der Schweiz ajs in Sfidwestdeutschland, in der zweiten Periode umfasste es auch die Schweiz und zog sich weiter gegen Osten. Dass ein Barometermaximum im Winter mit grosser Kalte zusammenhangt, ist eine schon lange, insbesondere in Nordaraerika, beobachtete Thatsache, aber dass ein so lange fortdauerndes an das Centrum von Europa, die Alpen, gebundenes Maximum fiber zwei Monate anhalt, bei ebenso lang dauernder stronger Kalte in seinem Gebiet, das wurde erst im letzten Winter genau fest- gestellt. Bei dem letzten strengen Winter von 1829 fehlte es ^ ausgedehnten, regelmassigen Beobachtungen, insbesondere des Barometerstands. Der Amerikaner Loomis, der sich viel mit der Bewegung der Minima und Maxima des Barometerstands beschaf- tigt, findet, dass im AUgemeinen die Luft von einem Minimum ans in die H5he steigt und gegen den Ort des Maximums sich i>«wegt, um dort wieder herabzukommen. Aus dem Herabkommen der Luft aus grosser Hohe, wo die Temperatur sehr niedrig ist, glaobt er die Kalte des Orts des Maximums im Winter erklaren an konnen. Ich babe schon frfiher Gelegenheit gebabt, in diesen '?ahresheften inich gegen den allgemein aufgestellten Satz aus- znsprechen, Luft, die von oben kommt, musse, wcnn sie die Erd- oberflache erreicht, kalter sein, als die dort befindliche; oder gegen den allgemeinen Satz, dass die obere Luft kalt, also spe- ciliscb schwer sei und desswegen herabsinkeu musse. Mifc solchen Satzeu lasst sicb Alles und darum Nichts beweisen. Die Tem- peratiir der Luft kann wechselu, ohne dass das specifische Gewicbt wechselt, und umgekehrt; heisse Luft kann zusammengepresst und dichter gemacht, kalte ausgedehnt und verdunnt werden. Der allgemeine Satz von Loomis ist schwerlich richtig. Das Heranrucken von Minima ist heute noch ebenso ein Rathsel, wie das Stebenbleiben von Maxima, so dass wir vorerst nur den eiu- fachen Erfalirungssatz haben: langeres Maximum im Winter gibt strenge Kalte. Dagegen lasst sicb eber in eine Erscbeinuug ein Einbbck tbun, welche durchweg mit der letzten Kalte verbunden war. Wie die regelmassige Vertheilung der Temperatur von Suden nach Korden eine vollstandige Dmwechslung erlitten hatte, in der Art, dass der Norden Europa’s eine bis 20 und 30 Grad hobere Temperatur hatte, als Suddeutscbland, so zeigte sicb im Gebiet des Maximums mit grosser Eegelmassigfceit uberall eine Zunahme der Temperatur nacb obeu, wabrend bei nonnalen Verhaltnissen die Temperatur mit der Hohe abnimmt. So betrug im December 1879 in Karutlien: in der Hohe .... 4a0 m 580 m 830 m 1200 m das Temperaturmittel . — 13,3 — 10,4 — 8,8 — 6,9 das Temperaturminimum — 25,6 — 21,1 — 19,3 18,5 Im Durchschnitt nahm also die Temperatur mit je 120 m Hobezunabrae urn 1 Grad zu, wabrend outer normalen Umstanden fur je 100 m Hohenzunabme das Tbei'mometer um einen halben Grad milt. In der Scbweiz war das Mittel des Monats December in Basel 10,6 enter Null, in Genf 7,2, auf dem St. Bernhard 4,9 und auf dem St. Gotthard 3,0; und in unserm Lande war z. B. Scbopflocb auf der Kirchheimer Alp nm 5,2 Grad warmer als Heilbronn. Die nachste Erklarung fur diese Thatsache scbeint zu seia, dass auf den Hohen die Sonne energischer wirken konnte, es ist ja Thatsache, dass in der kalten Zeit die Luft unten meist nebebg, oben heiter war. In Karntben z. B. war die Bewolkung in 1200 — 45 - Meter Hohe nur etwa halb so gross als in 500. und waiirend auf dem Eigi die Feuchtigkeit nur 30 Procent betrug, stieg sie in Neucbatel bis 90 Prooent. AUein dass damit die Erscheinong nicbt oder wenigstens nicht ganz erklart ist, das ergibt sich sogleich, wenn man die Temperaturmittel nach den Tageszeiten vergleicht. So betrug der Temperaturunterschied von Klagenfurt und Hochobir in Karn- tbeu um 7 Ubr Morgens 13,2 und um 2 Uhr Mittags 11,8 Grad, gegen Abend um 9 Uhr nur 10,9; und in ahnlicher Weise be¬ trug zu denselben Tageszeiten der Unterschied von Carlsruhe und Hocbenachwand Morgens 4,8, um Mittag 2,6 und Abends 3,1. Wurde die Einstrahlnng der Sonne die Erscheinung bediugen, so musste offenbar nach Mittag der Unterschied der grosste sein; zur Zeit der hochsten Wirksamkeit der Sonne musste aucb der Unterschied in ihrer Wirkung oben und nnten den grossten Werth baben. Das ist nicbt der Fall, der Unterschied ist Mor¬ gens vor Sonnenanfgang am grossten. Um diese Zeit ist aber die Ausstrahlung des Bodens das fur die Temperatur an der Erdoberflache Massgebende, um diese Zeit ist die Ausstrahlung Ton grosster Wirkung und daher uberall unter normalen Ver- haltnissen die Temperatur am niedrigsten. FreUich konnen wii nicht die Folgerung ziehen: also muss die Ausstrahlung um diese Zeit nnten grosser sein als oben, das widersprache alien Erfahrungen, iusbesondere der Thatsache, dass die Lnft oben stets trockener war, als nnten. Aber wir konnen annehmen, dass die oben anf den Hohen, besonders auf den schneebedeckten Hohen durch Ausstrahlung stark erkaltete Luft iangs der Thalabhange in die Thaler herabfliesse, weil sie bei nahe gleich bleibendem Druck abgekuhlt, also specifisch scbwerer ^rd. Die Luft in der Thalsohle musste dann in die Hohe stromen. Es ware von Interesse, Beobachtungen fiber solche Bewegungen der Luft in kalten heitem Nachten bei hohem Baro- meterstand anzostellen. Hat die Ausstrahlung auf der Hohe ihren grossten Werth erreicht, was vieUeicht eine bis zwei Stunden vor Sonnenaufgang der Fall ist, so wird die Einstrahlnng die Hohe rascher erwarmen, 46 — es Tfird bei diesem Wendepankt der Unterschied ein Maximum erreichen, der zwischen Thai und Hohe auftritt, also wahrscheiu- hch erst nach Sounenaufgang, wofur wieder Beobachtnngen fehlen. Die nnzweifelhafte Erfahrung, dass Reben und Obstbaome in der Hohe weniger gelitten habeu, als im Thai, musste dann daraus erklart werden, dass die Hohe nur den Vorubergang der kalten Luft auszuhalten hatte, in der Tiefe die Einwirkung der Kalte viel langer dauerte. Es wurde das dem entsprechen, dass nicht das grosse Maass der Kalte, das auch in andem Wintem vor- kommt, so schadlich ist, sondem das lange Andauern derselben, wie es in diesem Jahr stattfand. Der vergangene Winter hat nianche nene Pragen angeregt, und mehr als viele andere eindringlich gezeigt, dass die Be- wegung der Luft, wie sie namentlich dnrch lokale Verhaltnisse bedingt ist, noch viel zu wenig studirt wird. Beobachtnngen hieruber selbst in ganz beschrankten Localitaten waren von groS- sem Vortheil fur die Erklarnng meteorologischer Erscheinungen. unteren Kreide treten uns somit in der arctischen Zone theils in der Landflora, theils in der Meeresbevolkemng tropische und subtropischo Typeii entgegen und erst in der ersten Stufe der oberenKreideformation finden sich deutliche Spuren der abnehmenden Temperatur bei 70® n. Br. und damit ancb eine Ausacheidung der Climate nach der Breite. Das Eocan kommt weniger in Betracht, da in den hochsten Breiten diese Formation nocb debt nachgewiesen ist. Die miopane Flora dagegen, die aus alien Breitenbekannt ist, zeigt, dass die arctisebe Zone eine viel bobere Temperatur fordert, als jetzt in derselben herrsebL Aber gegenuber der Kreidezeit ist fur Spitzbergen und Gronland unverkennbar eine- Abnabme der Temperatur vorhanden. Ancb tritt die zonenweise Abstnfnng des Climas jetzt bestimmt hervor. l^ur unter dem Aequator selbst (Sumatra, Java, Borneo) zeigen die tertiaren Pflanzen nach der ubereinstimmenden Auffassung von Bieer*, Goppert und Geyler keinen Unterschied gegenuber den heutzutage dort vorhandenen climatischen Zustanden. Schon diese Eeihenfolge der climatischen Zustande der geolo- giseben Perioden gibt Rathsel genng auf. Doch sieht man, dass bis hieher eine mbige langsame Entwickelnng stattgefunden haben konne. Eine befremdende Abanderung aber, welche mit der vorber- gebeuden und zugleich mit der nachfolgenden (recenten) Periode contrastirt, tritt erst mit der quartaren Zeit ein, welche sebon in ihrem Namen Eiszeit ibren stark abgeanderten climatischen Character knndgibt. S^ur Graf Saporta sucht (1. c. S. 14) derselben eine gelindere. Seite abzugewinnen, welche ancb von Heer und andern Palaon- tologen nicht ganz misskannt, aber als intergladale Zwiseben- periode gedeutet wird. Aus all’ diesen mannigfaltigen Entwickelungen ging endlich * Durcb eine neue Sendung von Pflanzen aus dem Tertiar von ^nniatra fand Heer die fruher schon gewonnene Ueberzeugung daruber ^tatigt. cf. Urwelt etc., 2. Anflage, S. 511. 512, Mo. Bot. Garden, 50 ^ letztes Glied das heutige gemassigte Clima hervor; gemassigt insofeme, als die mittleren Breiten eine nach unseren An- schauangen gemassigte Temperatar besitzen, wahrend die hohen und medngen Breiten dnrch zuvor kanm gekannte starke Unter- schiede der Temperatnr von einander abstehen. Fasst man die Anfordernngen, die an eine genngende Hypo- these gemacht warden konnen und mussen, zosammen, so ware zu erklaren, beziehnngsweise zn begrnnden: 1) Das in hobem Grade gleichfSrmige und besonders in den hohen Breiten zngleich warme Clima der altesten nnd mittleren Periode. Eine absolute GleichfSnnigkeit ist hiermit jedoch nicht verlangt nnd eine Differenz von einigen Graden nicht ausgeschlossen, wenn sie nnr die Granzen nicht Sberschreitet, die Mch hentzntage noch in jedem Floren- und Fannengebiet vor- 2) Die schon seit der oberen Kreideformation, deutlicher aber seit der Tertiarformation hervortretende zonenweise Anord- nung der Climate mit allmahlig abnehmender Warme der mittleren und noch mehr der hoheren Breiten. Eiszei? anffaUende Umgestaltnng znr sogenannten 4) Die mildere, aber von der vorhergehenden Periode mehr Oder wemger verachiedene climatische Beschafifenheit der recenten Ob nun znr Erklarung dieser Zustande kosmische Oder solare Oder tellnrische Verhaltnisse beigezogen werden wollen, ist zu- nachst freigesteUt, wenn nor die znr Erklarung herbeigezogene Grundlage selbst solid ist und sich an die dermaligen Kenntnisse befiiedigend anschliesst. Es ist aber nicht zn verwnndern, dass erne grosse Zahl von Hypothesen aufgetancht ist, urn diese ver- wickelten Znstande zn erklaren. Dieselben zu besprechen wird j^och nicht nothwendig sein; denn die Kritik, die hier aller- dmgs em dankbarea Feld findet, hat ihre Scholdigkeit zur Ge- nfige gethan. Ueberdiess konnen wir anf die Besprechungen wrweisen, die von zwei hervorragenden Mdnnern in neuester Zeit gegeben warden. Heer widmet dem Gegenstand ein Capital in der zweiten Auflage seiner Urwelt der Schweiz (S. 657) und ^®ssglekhen Graf Saporta in seiner schon angefuhrten Schrift Doch auf zwei Hypothesen mussen wir immerhin eingehen, da dieselben erst in neuester Zeit ver3fifentUcht warden, von ganz neuen Standpunkten ansgehen und noch sehr wenig besprochen worden sind. Die eine derselben von Dr. Blandet kennen wir nur aus der Delation bei Graf Saporta (1. c. S. 148). Hienach geht Blandet davon aus, dass die Eigenthfimlichkeiten des Climas der alten Erdperioden in dem fruheren Zustaude der Sonne zu suchen seien. An die Theorie von Kant und Laplace anschliessend, weist er auf jene Zeiten bin, in welchen der Planet Mercur sich noch nicht von der Sonne losgelost hatte, der Durchmesser der Sonne somit sich noch soweit ausdehnte, als heutzotage die Mercur- bahn von der Sonne absteht. Er halt es fur moglich, dass eine solche Sonne, deren scheinbarer Durchmesser sich auf 40 Grade belaufeu hatte, wahrend der altesten Periode noch am Himmel gestanden babe. Hiedurch waren die Dammerungs-Erscheinuugen so lichtvoll und so verlangert geworden, dass die Nacht streng genommen aufgehSrt hatte. Die Warmekraft dieser so beschaffenen onne, wie ihre Leuchtkraft ware minder grell aber gleichformiger r die ganze Erde gewesen; ihre sentrechten aber milden Stfahlen atten noch bis in unsere Breiten gereicht. Graf Saporta bemerkt hiezu, dass diese Hypothese zwar leswegs bewiesen sei, aber sie schmiege sich an die Erschei- nimgen der Drwelt geschickt an, sie lasse die climatischen Zu- stande derselben gut begreifen, ihre halbverschleierten Tage und ransparenten Nachte, die milde Temperatur der Polargegenden, ursprungliche Ausdehnung und allmahlige Einschrankung der tropischen Zone und so fort. Allein, so schwer wiegend die beifaliige BeurtheUnng des Grafen Saporta ist, so durfen wir doch nicht ausser Acht lassen ass heutzutage noch an unserem Himmel ein kosmisch-planeta- nscher Korper sich befindet, der Eigenschaften an sich tragt. wie sie Dr. Blandet von der Sonne in ihrem damaligen Zustande verlangt. Wir meinen das Zodiacalliclit. Die namhaftesten Astronomen erklaren dasselbe geradezu fur einen Ring, der frei um die Sonne rotirt. Abgesehen 7on Einzellieiten kann man sich wohl den Znstand der Sonne, den Blandet vorfnhrt, nicht anders yorstellen, als das Zodicallicht ist. Es ist aber gar Nichts be- kannt, dass dieses aueh nur die geringste climatische Wirknng auf die Erde ansubte, nnd selbst fur die Beleuchtung der Nacht hat dasselbe nur einen ganz nntergeordneten Werth. Ueberdiess mnsste man, um die Periode der Eiszeit zu erklaren, eine weitere Sonnenrevolntion annehmen, von der man sich gar keine Vor- stellung raachen kann. Ob eine Erklarung derselben von Blandet versucht wurde, ist aus Saporta nicht zu entnehmen. Eine andere eigenartige Hypothese ruhrt von D. Wett- stein* her. Von der Grundanschauung ausgehend, dass auch das Feste nnr scheinbar fest, in der That beweglich sei, wird (L c. S. 144) ausgefuhrt, dass Steinkohlenschichten in Spitzbergen, welche eine tropische oder subtropische Flora einschliessen, in Wirklichkeit sich unter den Tropen gebildet haben nnd dem allgemeinen Gesetze der Stromungen folgend, polwarts sich be- wegt haben. Ebenso vrird ausgefuhrt, dass, wenn die miocane Flora auf climatische Zustande hinweist, wie sie jetzt nicht mehr an Ort und Stelle bestehen, sondem erst 10® oder 15® oder 20® weiter shdlich — die betrefifenden Schichten in der That daselbst entstanden seien, aber seither ihren Ort, dem Gesetze der Stro- mung folgend, verandert haben. Aehnliche Anschauungen von einer gewissen Beweglichkeit des scheinbar Festen und Starren tauchen in neuester Zeit bei nicht wenigen Naturforschern, be- sonders bei Geologen auf. Allein es stellen sich doch betracht- liche Schwierigkeiten in den Weg. Stellen wir uns anf den Standpunkt des Verfassers, so ware erforderlich anzunehmen, dass wahrend der Steinkohlenperiode etc., nur unter den Tropen sich Schichten gebildet hatten, nicht aber in mittleren bei hohen Breiten; — denn die Flora und Fauna dieser Zeit tragt uberall den gleichen tropischen Typus- * Die Stromungen des Festen, Flusssigen and Gasformigen. 1880. — 54 der aton geologiseheri Perioden waren so beschaffon, dass durcb tealben ein sehr glaichfirmiges and aagleich warmos Clima dbor die ganze Erdobertache bin hervorgernfen warde. (I. Abschnitt) '>"■ TertiSrforniation orst (beziehnagsweise am n EntwickelaagderteUarischea erhSItn^e allmahlig so weit TOrgeschritten, dieselbon soweit Vart-tt ’ “a Difleronziiraag aaeh in don climatischen Verhdtaissen Slch anszadrtcken anfieng. Das Ende dor Tertiar- aert (Pliooito) insbesondero waist in Tarbindang mit dam ant- schiedanon Hamrtreten der raif gewordenen Continanta and ihren Cnabeahaitaa aa* ain antsprachaad diffaranzirtas Clima anf. A ' „ f Hiedarah and spazieU dnrch die besondere QnaUtilt dar Unebanha.tan des Landas (Gabirga) trat als Folgaarschainang das Cbma dar qaartaren Zait aaf. (m. Abscbnitt.) Diasa so- genannta Eiszait tragt jadoch mebr dan Character einer rielleicht lange daaeradan Uabargaagszait an sich, daraa spaziflacha Gr- ™*an .m Gang tear Entwickalaag abgaschwacbt nnd basaitigt ZLllIi if eaganwart abar (IV. Abschnitt) ist dfs aUar b.shar.g.n Portschritta and Schwankangaa in dar Sr® " Varhaltaissa dar Obarflaoha ansaras la dan foigandan Abschnittaa warden wir sachan diesen Gedankengang naher zxx begrunden. Erster Abschnitt. Motivirung der climatischen Verlialtnisse der alien geologischen Periode. 1. Artiiel. Bie Bedeutung des reinen Seeclimas gegenuber dem Normalclima Professor Dore* in Berlin hat das Nor male lima fur to nordliche Halbkngel berechnet Er erklart, dass er enter diesem Ansdmek verstehe: ,die mittlere Jahrestemperatnr des Parallals (a nf die Maarasflacha radneirt), somit jana Tamparatar, ’ Verbreitung der Wanne auf der Oberflache der Erde. 1852. r 55 — seiche der Parallel an alien Punkten zeigen wurde, wenn die anf ihm wirklich vorhandene, aber ungleich vertheilte Temperatur gleichformig vertheilt ware." Andererseits hat Sartorins von Waltershausen* das reine Seeclima der Gegenwart berechnet. Unter zu Gmndlegung von 19 mSglichst insularen Stationen auf der nSrdlichen und sMlicben Halbkngel berechnete er die mittlere Jahrestemperatur der Parallelkreise unter dem Gesichtspunkte, dass die Erdober- flache ganzlicb mit Meer bedeckt sei Oder das Land so sehr zuriicktrete, dass dasselbe sicb climatisch nicht geltend zu machen vermoge. In TabeUe I sind die Resultate dieser beiden Anffassungs- weisen zusammengestellt unter Hinzufugung der Differenz des Normalclimas und eines Seeclimas der Gegenwart in einer be- sonderen Colonne. Da beide Autoren ihre Tabellen in Graden nach Reaumur abgefasst haben, so wurde diese Gradeintheilung beibehalten. 57 grosste spezifische Warme besitzt, dass dasselbe somit am lang- samsten sich erwarmt, aber auch am langsamsten erkaltet. Es wird schon aus diesem Grunde die mittlere Temperatur des reiuen Seeclimas eine innerhalb engerer Granzen schwankende, betrachtlich gleichformigere seiu, als das Normalclima, welches mit Land und Wasser zugleich zn thun hat. Die hbhere Temperatur des Seeclimas aber kann nicht be- fremden, wenu man bedenkt, dass die Wasser der Meere in be- standiger Circulation sind und dass bei dieser Circulation die warmereii Wasser wegen ihres grosseren Volumens oben sich halten, wahrend die kalteren Wassertheile sich in die Tiefe senken. Die obersten Schichten des Wa&sers, die fur die Beruhrung rait der Atmosphare und desshalb fur die chmatischen Verbalt- nisse die Ausschlag gebenden sind, sind zugleich die warmsten. Dove hebt uoch einen weiteren Gesichtspunkt hervor, das Herauf- fordem der Warme des Meeresgrundes an die Oberflache durch die Flussigkeit des Wassers, „Die flussige Grundlage, sagt er, (S. 4) erneuert sich ununterbrochen; denn jede Temperaturemie- drigung an der Oberflache bringt nicht nur ein Sinken des schwerer gewordenen Wassers in die Tiefe hervor, sondem auch ein Herauf- steigen des warmeren an seine Stelle. Hiedurch wird der Tiefe des Meeres die Warme entzogen, welche wir an seiner Grund- flache finden warden, ware sie eben so tief unter einer festen Oberflache gelegen, als sie von der flussigen Oberflache abliegt.* Dass unter den Tropen uberhaupt bedeutende jahrliche Temperaturschwankungen nicht vorkommen, ergibt sich von selbst, weil die Stellung der Sonne zur Erde und die Tageslange da- selbst keine nennenswertheu Dnterschiede darbieten. Doch ist auch hier das reine Seeclima gleiciifSrmiger, nur dass dasselbe hier nicht zu Gunsten grosseier Warme wirkt. Die hohe spezi¬ fische Warme des Wassers erklart auch diesen Dmstand. Die Eigenschaft des Wassers, die vorhandene Temperatur mit Zahigkeit festzuhalten und dadurch die Unterschiede auszu- gleichen, lasst sich auch noch an anderen Erscheinongen wahr- nehmen, besonders an den Meeresstromungen, sowohl an den warmen (Golfstrom) als an den kalten (peruanischer etc. — 58 — Strom). Je nach der Jahreszeit nnd geographischen Breite be- tragt der Temperatoranterschied des warmen Wassers des Stroms gegenuber dem ausserhalb desselben befindlichen 5®—15® C. Der pernanische kalte Strom aber bewahrt seine niedrige Tempe- ratur bis nnter den Aequator (Galapagosinseln) so, dass seine Wasser um 10®—12® C. kalter sind, als die des omgebenden Meeres. (Wettstein 1. c. S. 203 nnd 209.) Wenn freilich der Pall eintritt, dass ein kalter nnd ein warmer Strom sich krenzen Oder wemgstens zusammenstossen, wie es in der That bei dem Golfsstrom nnd Labradorstrom in der JTahe von Neufundland geschmht, so hebt sich ihre Wirknng zwar nicht ganz auf, aber sie wird betrachtlich abgesehwacht. Man kann sich leicht eine Vorstellung machen, wieviel Warme dem Golfstrom durch die schwimmenden Eisberge des Labradorstroms, die in ihm ab- schmelzen, entzogen wird nnd wie viel energischer seine Wirknng sem wnrde, wenn ihm diese Eismassen nicht begegneu wni;den. Die Bank von Eenfnndland verdankt ihre Entstehnng den Pels- blocken nnd dem Schott, welcher bei dem Abschmelzen der Eis¬ berge zu Boden gefallen ist. In den alten geologischen Perioden war nnn ron Eisbergea entfernt keine Rede nnd die warmen Stromnngen vom Aeqnator her konnten desshalb ihre nngeschwachte warmende-Kraft ans- nben. Die schwimmenden Eisberge sind ihrem Ursprnng nach wesentlich ein Product des Landes nnd zwar des gebirgigeii Landes; sie sind Prodncte der Gletacher, welche ihre Eismassen in das Meer ergiessen. Dieser Einflnss der continentaleu ge- birgigen Beschaffenheit der Erdoberflache mit fur die alten geologischen Perioden selbstverstandlich ganz weg, weil damals der Ocean im Besitz der Erdoberflache war. Es moss jedoch daranf hingewiesen werden, dass anch Sartorius von Waltershausen bei seiner Berechnnng des reinen Seeclimas solche Stationen, deren Temperatnr durch derartige continentale Einflnsse herab- gedrnckt wird, ansgeschlossen hat; offenbar mit Recht. Bei Berechnnng des reinen Seeclimas mhssen die Einflflsse der Gontmente, seien sie nnn directs oder indirecte mit Conseqnenz soweit moglich fern gehalten werden. 60 mau dem Clima der alten Periode immer mehr sich nahern. In den folgenden Artikeln- werden wir suchen, diese Annaherung zu erreichen. 2. Artikel. Von den Bewolknngsverhaltnissen der Erde in den alten geologisclien Perioden. Der Luftocean, der die Oberfliiclie der Erde umgibt, zeigt beutzutage uberall sehr wechselvolle Zustande der Heiterkeit und Trubnng in sehr weiten Granzen. Derselbe enthalt Wasser aber sowohl in der Form des nnsiebtbaren Wasserdarapfs, als in der sichtbaren Form des Dunstes, Nebels, der Wolken in alien denk- baren Nuancen. Hiednrcli wird das Spiel der Zustrahlnng und Ausstrahlung der Warme anf der Oberflache der Erde sehr verwickelt; uur so viel steht fest, dass durcb Heiterkeit des Himmels die Tem- peraturdifferenzen zwischen Tag und Nacht (Temperaturcurveu des Thermographen) gesteigert, durch BewSlkung aber vermindert, verflacht werden. Ob nun die Heiterkeits- und Trubungsverhaltnisse zu alien geologischen Perioden den gleichen Grad und Charakter gehabt haben, wie beutzutage, daruber laast sich mit Sic her heit nichts sagen. Wir betreten hier eiu Gebiet, welchem der hypothetische Charakter nicht ganz abgestreift werden kann. Alleiu eine Keihe von Grunden spricht dafur, dass die Bewolkung in den alteii und altesten Erdperioden eine starkere und constantere ge- wesen sein musse, als beutzutage; jedoch nicht so stark, dass durch dieselbe die Tageshelle selbst ware ausgeloscbt worden. Die hauptsachlichsten Grunde sind: 1) Es ist selbstverstandlich, dass, so lange die Oberflache der Erde zum aliergrossten Theil mit Wasser bedeckt war und wohl Inseln aber keine Continente im heutigen Sinn bestanden, die Verdampfung des Wassers in weiterem Umfang stattfinden musste, als beutzutage, wo nahezu der dritte Thefl der Ober¬ flache aus trockenera Land besteht. 2) Ebenso ist einleuchtend, dass die durch die Sonne fiber climatischen Eigenschaften desselben zu verstarken, so wurde 61 — den Tropen stark erwarmte Loft am meisten mit Wasserdampf gesattigt wurde, der sich aber bei seinem Abfliessen gegen die boheren Breiten nicht mehr als unsichtbarer Wasserdampf in der kubleren Luft erhalten konnte, sondern sichtbare Dunst- und Wolkenform annahm. Bei den hochst einfachen geographischen Verhaltnissen der altesten Perioden der Erde wird dieser Process der Verdichtong des Wasserdampfes ein sehr regelmassiger und constanter gewesen sein. 3) Die trockenen Landwinde, welcbe geeignet sind, die Wol- ken aufzusaugen ond heitern Himmel hervorzurufen, fehlten da- zumal ganz. GebirgshShen mit verschiedener Temperatur und dadurcU hervorgerufener Aspiration und unregelmassigem Einfluss auf die Witterung fehlten ebenfalls ganz. 4) Die Pflanzen, welcbe in den altesten Perioden existirten, waren so beschaffen, dass dieselben nach Analogic der lebenden (Barlappen und Farren) der Einwirkung des directen Sonnen- lichtes wenig bedurften (Heer). Sie steben somit in gutem Ein- klang mit einem constant bewolkten Himmel. 5) Aueh die Insecten jener Zeit (Kakerlaken uud Termiten), sind der Mehrzahl nach nacbtliche Thiere (Heer). Die Organi¬ sation des Trilobitenauges, welches man fur die Existenz eines heitern Himmels in den altesten Perioden anfuhrte, beweist doch nicht mehr, als dass auch in diesen alten Perioden Tagesbelle vorhanden war. Denn nicht bios entbehrt ein Theil dieser arten- reichen Gruppe ganzlich der Sehorgane, sondern nach Barrande waren dieselben pelagische Thiere, die auf dem Grand des Oceans lebten, deren Sehorgane schon aus diesem Grande nur ein ab- geschwachtes Licht empfangen konnten (cf. Bronn: Classen und Ordnungen des Thierreichs Bd. V, S. 1168 und 1260). 6) Sehr wichtig und instructiv sind die astronomischen Be- obachtungen, die an andern planetarischen Korpern gemacht warden. Offenbar befinden sich nicht sammtliche Planeten im gleichen Stadium ihrer geologischen Entwicklang. Die grossen Kugeln (Jupiter, Saturn) befinden sich in einem jungeren Sta¬ dium als die kleine Kugel, z. B. des Mondes, der Erde. Hun ist es aber interessant, dass gerade die zwei grossten Planeten nach — 62 — allgemeiner UebereiiKlimmimg nicht bios s«hr mSchtige, sondem cOBstant bewblkte Atmospharen zeigen. Aacb die Venus die dor Erde an GrSsse glekh steht, aber, weil zn den innern Planeten gehong, wohl jungeren Ursprangs ist als die Erde, be- sitzt eiue „dichte Atmosphare, die mit Wolken fast standig be- deckt ist, sehr selten nur hinreichend klar ist, nm den Anblick der eigentlichen Oberflacbe des Planeten zu gestatten“ (H. Klein: Durclimnsterong des Hiinmels S. 100), Wie selten die Wolkendecke der Venae zerreisse. gebt damns henror, daes yon der ersten Beobacbtung ibrer fasten Oberflacbe dnrch Bianchini bis znr sicbera Wiederbeobachtang derselben dnrch de vice 120 Jahre vergingen. Herrechel sab dieselbe niemals. (H. Klein.) Andererseits hat die kleiuere Kagel des Mars zvrar eine Atmosphare abnlich der Erde, aber weniger wolkig, so dass as Schiaparelli gelnagea ist, eine Karte der gesammtea Oberflacbe innerhalb karzer Zeit zu entwerfen. Die noch kleiuere Kagel des Moades der Erde aber ist in ihrer EntwicUang soweit vorgeschrittea, dass dieselbe der Atmo¬ sphare und des Wassers yerlnstig geworden ist Es scheint hier ein allgemeines planetarisches Entwicklungs- gesetz yorznbegen, dessen allgemeiae Zage, bei aUer Manaig- faltigkeit der eiazeluen Planeten, doch im Grossen nbereiastimmen. Diese and ahnUcbe Grnnde haben dann aach die besoanensten PaUoatologen and Geologen* bewogen, den altesten Perioden erErde eine mehr oder weniger starke Bewolkung zn vindiciren, etae dass jedocb dieser Gesichlepnnkt waiter yerfolgt warden' Es wird somit keine allza gewagte Bahn betreten werden. eme gmanere ErklSrung gegeben werden, „„„ ^ denken sei and wie seine Wirknag aaf die climatischen Zu- panU d e r A afgabe hegt nicht in dem an and Kr sich gar nicht * z. B. Heer: Urwelt, 2. Auflage. S. 21. flill — 65 — to den alien Erdperioden ™kte die BewOlkung nidit Wes emfach anieichend, sondern anegleichend an Gnnaten einer hohere ersten Artikel sind echon die Grtnde angegeben, wessbalb das oeeanische Clima ancb bei den gegenwirtig bertelenden Ver- batoen der Erdoberfacbe nicbt bios a^l mitlleren nnd bSheren Breiten) angleicb erwannend wkt. dTs I Z to den alien Erdperioden in gesieigerien. Maas^ “ Jen ibrer constanten Bewdlknng. Wenn, wird to dieaen Zeilen von den Wendekreisen polwarte erne eon InL WolkenbOlle sich ansbreitete. so traten 4- --—E^«TdrL:;=b:ranr:: Innggoschntet W . Tropen CiJe^r:krir^dsan.»engebalien™de^^^^^^ die angenommene conelante Wolkenbnlle wird eme 4oPP''‘» Wirknng ansgedbt, Sie vrirkt abhaltend nnd zusammeitoaltend ring, Valten freien Kaum zuruck. Hiedurck wird somt mr axe —s Si Kraft wirkte. 3 i„ Betracht, dass durch — 66 — sondern aus den Tropen importirte Warme, die durch die con- stante Bewolkung anch noch jenseits der Wendekreise nicht ab- solat, aber immerhin kraftig conservirt wird, ist im Stande, die Temperatur der Oberflache in den hoheren nnd mitt- leren Breiten zu steigern. Es liegt liier der Pall einer natiirlichen Wasserheizung vor, deren Effect durch eine vor Verlusten schutzende aussere Umhnllung verstarkt wird. AucB schon bei den heutigen wechselvollen Verhaltnissen der Heiterkeit nnd Trffbung der Atmosphare vermag das Meer eine viel grossere Warme in hohen Breiten zu bewahren. Der Grand davon ist nach der vorangegangenen Darlegung die grosse spe- zifische Warme des Wassers und dass die warmen Wasser oben schwimmen. In den alten Erdperioden trat diese Wirkung noch entschiedener hervor, weil (nach unserer Annahme) eine constante WolkenhuUe sich ausbreitete, die in hobem Grad geeignet war, die Warme des Wassers noch kTaftiger vor Verlusten zu schfitzen.’ Der Sachverhalt wird am besten verstanden werden, wenn ein verkleinerter Maassstab zu Grand gelegt wird. Stellen wir nns eine rotirende Engel von c. V Durchmesser vor, deren Obei-flacbe fast ganz mit Wasser bedeckt ist; dieselbe werde in ihrer Mitte in einer Ansdehnung von 237/ jederseits ihres Aequators durch eine lacht- und Warmeqnelle (Sonne) leb- haffc bis zu 20® E. erwarmt Von diesem (tropischen) Gurtel . gegen die Pole soli eine Hulle constant sich ansbreiten, welche sowohl die Einflusse der strahlenden Warme von aussen, als auch die Ausstrahlung in die sehr kalte Temperatur des’ Baums ausserhalb nicht absolut aber in bedentendem Maasse zu verhindern vermag. IJnter solchen Umstanden wird man ohne Schwierigkeit einsehen, dass nicht bios der aquatoriale Gurtel dieser Kugel von jederseits 237/ erwarmt wird, sondern, dass aich das bier erwarmte Wasser uberall bin bis nach den Polen m Stromungen vertheilen wird nnd, weil es seiner Warme nicht verlustig werden kann, die Temperatur dieser Kugel auf ihrer ^nzen Oberfiache eine nicht absolut aber annahernd recht gleich- omige md zugleich warme sein wird. Andererseits sieht man an em, dass mit dem WegfaU der angenommenen Hulle, • — 67 mit der MSglichkeit einer mgeUnderten Aasstrahlung m die selir tiefe Temperatur des Aussenraums, die Gleichformigkeit und Er- warmung gegen die Pole bin sicb fublbar vermindern wird. Der eigentliche Grund der Erwarmung liegt in dem Vorhandensein und in der Beschaffenheit (spezifischen W^me) des Wassers, die durch den Schutz einer constanten Bewolkungs- betrachtiich starkeren Geltung kommt, als ohne •osse YortheU, den diese Auffassnng darbietet, be- dieae. Der grosse Vortheu, uen oiese -- steht darin, dass durch die Annahme einer constanten Bewblknng kein an sicb neuer Warmefactor eingefohrt wird, der aus sicb selbst und nach besondem Principien wirkte. Die Wirkungs- Sicn SeiDBl unu uai.u --- weise der constanten Bewolkung ist Tielmehr in den pbysikali- schen Eigenschaften des Wassers schon enthalten; dieselbe tragt nur dazu bei, die letzteren kraftiger in die Erscheinnng Damit ist das Problem bedeutend vereinfacbt Es ist mcht erforderlich, dass erst die Gesetze erforscbt werden mussten, wie die constants Bewolkung wirkt. Diese Gesetze sind scbon geben, empirisch gegeben, in der Art und Weise, wie das Seeclima sicb dem bformalclima gegennber verhalt; nur dieses Verbaltniss in all’ seinen Beziebungen nocb nm irgend einen Betrag gesteigert wird. Die bisberige Entwicklung lasst sicb in folgende Satze sammenfassen; 1) Der Temperaturuntersebied zwiscben Tag und Nacbt - — . _A ctanfia ClsmB- dfii Jabrus- Snmn.«r nnd Winter, uberbaupt der gauze Gang der Jabres- Terbaltnissen, bringen diese Wirkung hervor, wie s^^ in — 68 rei.en Seeclima der Gegenwart offeabart. Nocb mehr wd Mtaisaa „„ch scharfer hf™ aach dieae Yer- --if'rxnir ri,;“ ir, w Z1 Tr®- waren dieT toeh die eoaetaate ' ®oglich sei, einigermassen bestimmte ;«“-“rizurs rr." '•■ -“-r tt. Artikel. e er den Betrag der AasgWaneg der Tea.peratar dercb di, JjewoiKiinff, Tafela,Lhe den Gang der Ten.- aad mecianisob genan d,™* anschaulich ra'clenden GmndlLen, die V aflerdinga 12* C. Das IVfittel daraas sind 6* C. JJimmt man ■ j Mittel zwisclea deo. Mittelwerth der eatrs™ten Tags CI « d der eatremsnPeriodan (6*0.), so orgibt sioh 1 IL™ 2 TemoeratnJhrt “ “■“I'"'** Breiten hemrgorufonen wanJinngen die Mittelzahl von 6^,62 C. ii-ine ganz ahnliche Ziffer erhalt man ancL, wenn da« an. dem trtbsten Monat (Janoar mit Cnrven von durchschnittHl ^teile'co™ litT ™c! ein Pankr ^d ^ mittleren Breiten irgend wo (wio die No'Lbe^rir ^ islsrt *0^ so wtirden Cerven eotstehen, welche im Mittel ml 1*^0 frdee*^^— dp Tsr- j^^licben Dnrchschnittswerth von GVo C fiber 1868 anliess, im Bet^^To'^"^* Bovemboiperiode nicht nor gaiia inmr^lh a ^ Z” solehe Annabme liegt gape mnerhalb des Bereichs der MSglichleit, sofem — 71 — solche Perioden auch heutzutage noch thatsachlich vorkommen, sondern ist auch an sich wahrscheinlich. Es kann kein Zweifel bestehen, dass die ansgleicheiide Wirkung der Bewolkung in den alten Perioden der Erde das Mittel der Schwankungen der hentigen Aera bedeutend nbertroffen haben musste. Urn einen annahernd adaquaten Betrag hiefur zn finden, darf man nicht bios, sondern muss man auf die am starksten bewSlkten Perioden der hentigen Aera zuruckgreifen, die sich in der That im Lanfe eines Jahrs als kurzere Perioden noch vorfinden. Wir beziehen nns auf die Griinde, die in Art. 2 uber die Bewblkungsverhaltnisse der alten Erdperioden uberhanpt beigebracht warden. Durch den Einflass einer solchen intensiven Bewolkung wild, gegenuber der gegenwartigen Erdperiode, in mittleren geographi- schen Breiten zunachst die Jahresamplitude der Temperatnr- curven eingeengt, und zwar um den Betrag von 6Y2® C., wie oben naher begrundet wurde. Diese Einengung der Schwankungen stellt aber nicht bios eine einfache Verminderung der Schwankungsamplitnde dar, son¬ dern, wegen der oceanischen Beschaffenheit der alten Erdperioden, zugleich eine Ausgleichung zu Gunsten der Warme. Im vorhergehenden Artikel wurde die Begrundung fur diese Auffassung gegeben. Dass femer diese Ziffer nur fur mittlere Breiten eine anmittelbare Anwendung findet, fur die hohen Breiten aber hoher, fur die niedrigen Breiten niedriger sich gestaltet, ganz in TJebereinstimmung und Proportion mit der Zunahme und Abnahme bei dem reinen Seeclima der Gegenwart (Tabelle I), daruber ist der Nachweis gegeben im Artikel 1 und 2. Ein ganz genauer Ausdrnck fftr den Worth der Temperatnr- ausgleichung ist hiemit allerdings noch nicht erreicht; nur die Vergleichung einer ganzen Reihe von thermographischen TabeUen aus verschiedenen Jahrgangen und Orten konnte zu einem ganz unanfechtbaren Besultat fuhren. Doch ist nicht zu zweifeln, dass, trotz aller Schwankungen, die Mittelwerthe, um die es sich allein handeln kann, keineswegs weit von einander sich ent- fernen werden. Eine genauere Feststellung des Werthes der Ausgleichung der Temperatur durch Bewolkung liegt nach dem angegebenen Terfahren nicht bios im Bereich der Moglichkeit, sondem ist auch recht wfinschenswerth. Vorerst wird jedocb die gefandene Ziffer genbgenj dieselbe hat immerhin eine weitaus mehr positive Bedentung, als auf dem TVeg einer willkurlichen Annahme und Schatzung zu erreichen ware. Die Bedeutong der gefnndenen Ziffer tritt aber erst dann gMz hervor, wenn dieselbe mit jener Ziffer zusammengehalten wird, welche in Tabelle I als Warmeznwachs dnrch das reine Seechma der Gegenwart gegeiraber dem Normalclima aufgefuhrt ist. port 1st angegeben, dass dnrch das reine oceanische Clima an sich, ohne Beachtnng der Bewolknngsverhaltnisse oder viel- mehr bei Annahme der hentigen Znstande derselben, die Tem- peratnr bei dem bO® n. Br., urn 5« 38 E. = 6^2 C. erhoht wird. Dnrch die ausgleichend-erwarmende Wirkong der con- ^nten Bewolkung kommt ein weitere r Betrag hinzii, der sich ^ Stuttgart (das unter 480 47' n. Br. liegt, somit von dem fuiffzigsten Breitegrade so wenig abliegt, dass der Dnterschied nicht als ein wesentlicher erscheint) auf c. eVa® C. belanft Das will soyiel sagen: Dnrch die angenommene constante Bewolkung des Himmels der Drzeit wird die Ans- gleichnng und Erwarmnng, die dnrch das reine See- clima gegennber dem Normalclima hervorgerufen wird, je in den verschiedenen Breiten noch am nn- gefahr ihren eigeneu Betrag vermehrt. Es lasst sich desshalb die Tabelle H entwerfen und unter Vergleichnng der TabeUe I der entsprechende Werth der Tem- peratur der alten geologischen Perioden fur die verschiedenen Breitegrade einsetzen. Daber ist nur zu bemerken: 1) Dass bei der geringen Differenz der Werthe, die sich einerseits fur den Warmeznwachs dnrch das reine Seeclima(6V2®C.) und dnrch den Schutz der Bewolkung (60,72 C.) ergeben haben dieselben nm der Einfachheit willen geradezn gleich gesetzt werden! 2) Mag es gestattet sein, in der letzten Colonne der Ta- helle n (Addition der Warme des oceaoischen Climas und des bewolkten Himmels) zuzumnden, theils anfznrunden, theils ab- znmnden und die mnde Summe mit circa zu bezeichnen. Nieraand 73 — wird die Temperaturziffern bis auf Dezimalen hinaus rait Bestimmt- heit angeben wollen. Schon der Berechuung der Temperator des Normalclimas und des reinen Seeclimas kleben Unvollkommen- heiten an, die unverineidlich sind. Ans diesem Gesichtspunkte ist ohne Zweifel auch die TJnzotraglichkeit zu erklarea, dass z. B. die Addition der Ziffern unter dem 80® und 90® Breitegrad eine etwas hohere Temperatur ergeben wurde, als die unter dem 60® und 70® der Breite. 3) Unter dem Tropengurtel, also ungefahr vom 20® an (da die EintheUung nach Decaden getroffen ist), wird fur Bewolkung uherhaupt kein Wertb beigefugt, da nach Voraussetzung die Be- wolkungsverhaltnisse der Gegenwart und Urzeit innerhalb der Tropen sich gleich geblieben sind. Man ersieht jedoch, dass diese Werthe an sich sehr gering ausfallen wfirden. 4) Darf die Temperatur des dominirenden Oceans auch auf die damals bestehenden Baume des Festlandes ansgedehnt werden, da dieselben weder von bedentender Grosse noch von bedeutender Erhebung fiber dem Meeresspiegel waren. — 74 — 5. Artikel. M^lichkeit einer 'weiteren Steigerung der Warme. Der Ertrag von 14® E. fur die hohen und hochsten Breiten moclite ganz genugen, um die Existenz von Baumfarren nnd andern Gewachsen daselbst zu begreifen. Dieselben verlangen. mehr ein sehr gleichformiges als ein sehr warmes Clima, wie das Vor- kommen derselben besonders in JTeuseeland beweist. Aber es ist nicht in Abrede zn ziehen, dass die in der Silurzeit und uber- hanpt in den altesten Perioden vorkommenden riffbanenden Corallen bis hinauf in das Grinell-Land bei fast 83® n. Br. (cf, Heer: Polarflora V. S. 18) eine etwas hohere Temperatur beanspruchen. Es handelt sich desshalb darum, ob die bisher gefnndenen Ziffern sich nicht for die alien Perioden noch am einige Grade steigern lassen. Ein ganz nahe liegendes Anskunftsmittel ist bier der Beitrag der innem Erdwarme, der in der That fur die alien Perioden der Erde nicht wird ganz beseitigt werden durfen. Sartorius von Waltershansen berechnet (1. c. S. 155) den Zuschnss der innem Erdwarme ffir die silnrische Zeit anf 3®,200 E.; fur die devonische anf 2®, 190 E. nnd fur die Steinkohlenformation anf 1®,242 B.; somit im Dnrchschnitt anf e. 2® E. Wenn jedoch die Ziffern betrachtet werden, die derselbe fur die Machtigkeit der Formationen zn Grand legt* so mochte man fast glanben. dass Sartorius einen thunUchst geringen Werth derselben nnterlegt habe und es ware somit moglich, dass selbst diese bescheidenen Ziffern immerhin noch etwas zn hoch gegriffen waren. Ein anderes Hilfsmittel, um die Ziffer des Warmebetrags noch zn steigern, ist die Annahme einer voluminoseren, daher aueh schwereren nnd dichteren Inftformigen Hulle des Pla- neten (die mit der Bewblknng nicht zn verwechseln ist), in den alten Perioden. Wenn man bedenkt, wie gross die Masse der Kohlensanre nnd des Kohlenstoffes ist, die in den Sehichten der Erde niedergelegt sind, so kann man nicht umhin einen grosseren * L c. S. 154; andererseits waren zn vergleichen die Angaben bej H^r: IJrwelt 2. Auflage. S. 646. Gehalt von Kohlensaure in der Luft wahrend den alten Perioden anznerkennen. Wenn die Atmosphare dorch ein grosigeres Qnan- tum beigemengter Kohlensaure hSher und schwerer war als heut- zutage, so war sie anch in jenen Schichten, welche der Erdober- flache zunachst sich befanden, einer intensiveren Erwarmung fahig. Man brancht sich die Qnantitat der Kohlensaure dnrchaus nicht allzu gross zn denben, urn auf soiche Weise wenigstens noch um ein paar Grade die Temperator der alten Perioden zu stei- gern. Es mag jedoch hier ein gewisser Spielraum of fen behalten bleiben, nm so mehr als das Warmebedurfniss der Thiere und Pflanzen der altesten Aera doch nur im AUgemeinen, aber nicht mit irgend welcher Genauigkeit geschatzt werden kann. Immerhin sieht man die Moglichkeit, die Temperator der Urzeiten, ohne dass eine bestimmte Endziffer festgesetzt wird, soweit zn steigern, dass aelbst innerhalb des Polarkreises die Corallen ihre Existenzbedingungen finden konnten. AUein wir erklaren ausdrucklich, dass wir die beiden oben angefnhrten Gesichtspnnkte nur insoweit herbeiziehen, als dieselben dienlich sind, den Warmebetrag um einige Grade zu steigern. Principiell, d. h. zur selbststandigen Erklarung der climatischen VerhSltnisse der Urzeiten sind dieselben vollig unbrauchbar. Abgesehen davon, dass es dorcbaus nicht an- geht, die innere Erdwarme oder die Dichtigkeit der Atmosphare nach Belieben bis zu den hochsten Betragen zu steigern, so sind diese beiden Hypothesen ihrer Natur nach nicht geeignet, den thatsachlichen climatischen Character der Urzeiten zu erklaren. Man sieht ohne weiteren Beweis ein, dass die innere Erdwarme und die schwerem Atmospharen in alien Breitegraden die gleiche Wirkung haben. Wurde aber dutch die innere Erdwarme bei- spielsweise die Temperatur der Pole um 20® E. erhoht werden konnen, so wurde auch die Temperatur der Tropen und uberhaupt a Her Breiten dutch die namliche Ursache um den gleichen Be- trag erhoht. Aber es verbliebe immerhin. jene Ungleich- fOrmigkeit bestehen, welche in verschiedenen geographischen Breiten durch die Sonnenstrahlen hervorgerufen wird. Die Temperatur sowohl des Aequators, als auch der Pole, uberhaupt keine Gleichformigkeit des ganze Oberfiache gleich bleibt. Die andere aber (Sonne) ruft jeder Zeit ungleichfdrmige Temperaturen anf der Erd- oberflache hervor. Durch den Hinzntritt dieser letzteren Warme- qnelle wird die Gleichmassigkeit der ersteren wieder anfgehoben. Nicht minder ergibt sich die Unzureichenheit der schon an sich sehr gewagten Annahme einer Veranderung in der Stellung der Erdaehse. Wurde man aucb zngestehen kdnnen, dass vor alten Zeiten der Aequator in der Nahe von Spitzbergen verlaufen sei, und damit die dortige Fauna und Flora der Steinkohlenzeit er- klaren, so musste doch notbwendig irgendwo zn jener Zeit aucb eine gem&sigte und kalte Zone bestanden haben. Aber hievon wissen die Palaontologen nichts. Selbst die um mehr als 30 Erdgrade von dort entfemtem Steinkohlenschicliten in Deutschland etc., sind in sehr vielen Arten ubereinstimmend und der gesammte Typos der organisclien Wesen identisch. Die Theorie femer, welche die Schwanknngen und Ortsveranderungen des Perihels und Aphels zu ihrer Grundlage nimmt, ist nicht bios nicht geeignet eine grossere Gleichfonnigkeit des tellurischen Climas zu motiviren, sondem fuhrt zu noch grosseren Ungleich- formigkeiten. Diese Theorie wurde in der That auch haupt- sachlich ausgebildet, um die Contraste der Temperatur zwischen Molassezeit und Eiszeit zu erklaren. Nur die, hauptsachlich von Lyell vertretene, Ansicht einer andern Vertheilung von Land und Wasser vermag eine annahemd gleichformigere Temperatur zu begrunden. Allein sie ofEhet offen- bar der Willkur einen sehr weiten Spielraum und schliesslich ist dieselbe doch ausser Stand eine noch grossere Gleichfonnig- keit zu produciren, als sie das reineSeeclima der Gegenwart (Sartorius) darbietet. Offenbar besteht die hochst mogliche Stnfe der Gleichfonnigkeit, die auf diesem Wege angestrebt und er- reicht werden kann, darin, dass das feste Land, als die unzweifel- hafte Drsache der excessiven Temperaturen, nicht bios anders vertheilt, sondem uberhaupt eliminirt wird. Man sieht aber aus Tabelle I, dass selbst eine solche Temperatur, sowohl was den Grad der Warme als aucb der Gleichfonnigkeit anbelangt, weit hinter den Anforderungen der Palaontologen zuruckbleibt. Die Auffassungr aber, welche vorzufuhren und za begriinden in Obigem gesucht wurde, empfiehlt sich dadurch, dass sie einer- seits die Erklarung einer hohen Temperatur in den hohen Breiten an die Hand gibt, und auch andererseits zugleich die sehr grosse Gleicliformigkeit des CJimas in den verschiedensten Breiten er- klart. Nachdem eine seiche Grnndlage gewonnen ist, leistet die Annahme eines bescheidenen Warmezuschusses durch die innere Erdwanne und durch eine schwerere Atmosphare gute Dienste, well man derselben nur soweit bedarf, um die Temperatur noch um einige Grade flber alle Breiten bin zu erhohen. Wenn somit beiapielsweise in den hSchsten Breiten statt einer Temperatur von 140 E. eine seiche von 170 B. gewonnen wird; oder in mitt- leren Breiten statt 15»,50 E. der Betrag auf 180,50 E. und unter den Tropen statt 20® E. auf 23® E. sich steigert, so wird hie- dnrch den Anforderungen der Palaontologen nur um so besser entsprochen und die Gleichformigkeit des Climas hiedurch keines- wegs alterirt. dieser Znwachs an Warme aur for die alien geologi- schen Penoden m Befracht nnd Seltung komme, ergibt sich ans emer einfachen Betrachtung. Mil znnehmender Dicke der festen Erdrinde in den iOngeren Penoden schnScht sich die Wirknng der innern Erdwanne von eelbst bis znr vSlIigen Cnbedontendheit ab. In den iOngeren Perioden ffllt sodanO anch die Wirknng der schwereren Atmo- sphare weg, weil die ehemals der Luft beigemischte Kohlei durch die spater entstandeuen Schichten gebnnden wnrde. - -o—- xcunfciahur in alien /.onen mnssten auch die Schwankungen derselben in den ver- ecbiedenen Jahreszeiten ganz in den Hintergrnnd treten. Kicht M m dor Stand der Sonne ist es, der das Clima der alien Pemrfen m den mittlem nnd hohem Breiten beherrschte, sondem e Anwesenheit nnd Temperatnr der in nngeschwachter Kraft jnkenden GewSsser des Oceans. Die warmen Wasser desselben, d^ erne co^nte Wolkenhfflle vor den Wirknngen der Ans- ^nng ges^utzt, verUeben der ganzen Erdoberflache ein ebenso -raMes ate gle.chBmiigee Clima. Innere Erdwarme nnd dichtere — 79 — Atmosphare wirkten ilirerseits, jedocb nur als untergeordnete Factoren, in der gleichen Richtung mit, sofern sie die Warme um einige Grade steigerten, ohne dadnrch an der Gleichformig- keit des Climas etwas zu andern. e. Artikel. Ruckblick auf die climatischen Verhaltnisse der alten geologischen Perioden. Das reine Seeclima der Gegenwart tragt, gegenuber dem Normalclima der gegenwartigen Erdperiode nicbt bios einzelne dentliche Znge einer Aebnlicbkeit mit dem Clima der alten geo¬ logischen Perioden an sicb, sondem der gesammte Character beider trifft in uberraschender Weise zusammen. Beide stimmen typisch zosammen in der grossern Gleichfdrmigkeit, in der grSssern Warme nnd besonders in der eigenthumlichen Vertheilnng der Warme. Wahrend unter den Tropen die gleichen oder wenigstens nahezn gleichen Wanneverhaltnisse be- gegennber dem Normalclima, wie anch bei dem Clima der alten Perioden in den mittlem and besonders hohem Breiten ein relativ stetig zunehmender* Warmebetrag zu erkennen, wodnrch bei beiden eine betrachtlich grossere Gleiehformigkeit der Tem- peratnr in den verschiedenen Zonen hervorgebracht wird. Sobald schafift hat, so drangt sich die zoversichtUche Hoffnung auf, dass in dem reinen Seeclima die feste Basis uhd der Schlnssel zn finden seien, von wo aus es gelingen werde, zn dem rathsel- haften Clima der alten Perioden anfensteigen. Diese TJeberzengong wird um so lebhafter, da ja in der That wahrend der alten Perioden das oceanische Clima nahezn vollstandig im Besitz sich befinden musste. Es handelt sich bios darum, einen Factor ansfindig zu machen, durch welchen die in TabeUe L 80 mationra zn begreL "«« alleu Por- aaf diesem wtf. laasM foJbaZ. " -^0-- »>Men b2 ■UsuZtT^ !rf““ ist ja selbst nnr eine barea Eiaflsaa. ““"■«a«>area aozaaagea greif- »b.a«dcbeaao.ia.jjrL,^t Saite, aber es iat doch aiAt a sich das reiae Seeclima aad d w"^ a'nzige Pnakt, wodarch jenen geologischen Zeitranmen ormalclima anterscheiden. In stractioa war, sondem in dP Seeclima nicht eine Ab- ftad, .asste; dorl seL " b- den Zaatand der Atmosnh" “amentlich aach auf die hentzntage nngefahr ein Dritt^rai u Continente, beeinflnssen ihrerseits die einnehmen, verdanstenden nassen Oberfladm ^hh- • ^ Umfang der Wawartigea Periode lleiaer, als Tta aL%''“d “ Aawesenheit grcsssr troakaaer Erdtheile b*^ l!? 1'°' ““ trockenen Luftstromonffen - T ^ ^ die deaea des Oaea:r“^eTe"raZ " dfeelbea aaa. TheU aafhllr Ta Bebaaptaag i--Aas^a^lea^Lg^a Oder vielmehr gemischte Rp<»p». a- t. ? ’ continentale «»b Cliche, der Erde Heiterkeit ia ihroa. OefokTi * “ " bowataadea, daJ^^efa! ti ^b nicht aa nberfehe darHar”110^!;?''“ Bescbaffeabeit der Erd- -n-*.' >«sr2rr.r„”“j: alten geologischen Perioden ei.m nn.i, ~ so ISssl 8ich, mi{ Torbehalt einea verlMge„, Steigenmg nm c. 3» E somit fflr / eioo Tomi«„tar voa „ + i,C Sogenden ei„. + 180,50 R and «r die ™ schiedenen Zonen. — innerhalb der ver- durfen wir jedoch nicht mit Stills Schwierigkeit JoK, ist nicht bios ein gewisses toTl’ W, sondern anch licht Es ^ orforder- grewiesen, dass Fame unrl r daraaf hin- ‘oiohtec entbebaen SIT dCT” T sosagen. AUein in den hoh.„ Tc™ *'*‘*“’80 Standorte gut sKb nicht bios nm abeeschwacht «s ^^‘o«chte, in ,elSr dT^T^^ “ - ^ie langen so. b.etet in dieser Besiehnng s^on ‘ “• ““ ieiten mehr dar. Die jnr Schwierig- l^en batten naeh Heer sam ®l’’‘s.I>ergcn lebenden somit anf einen Stillstand orT"* ^“‘'1 ™ ™son ^Irt oingerichtet. Allen. dls fflTTT'"™'* P^on der Kreideformation in schon eon den “>ebr geaagt werden, so weni, ? “'* ®Pl‘sl'orgeo nioM daselbst. sis von den. Steinkohlenpflansen Wintemacht ertragon''koMteu?*'**°*''* Poriodcn dielange Wir beschranken uns 1 « seiner Polartora I s. T3 2 “ "oderholen, was Heer Pelersbarg sahlreiche Pfia ” botannt, dass bberwintert wetden ” “““'“’o.. I'ooon in GewSchs- Ucht erhalten; den Zeit sehr -__ w,e dean anch in „nsem Breiten die Ge- * Artikel 5. wachshaaser wochenlang wegen der streugen Kalt« zuged^ckt werden mussen. AUerdings leiden danmter die Pflanzen, die- jenigen indessen am wenigsten, welche Winterruhe halten. Eine solche Winterruhe halten alle Pflanzen mit fallendem Laub, aber anch manche wintergrune Baume, so die Nadelholzer und unsere Aipenrosen, welche letztere in den Alpen wahrend mehrerer Mo- Auch Arago* hebt hervor, dass wegen der Refraction des Lichts der Sonne und weil erst voUige Pinstemiss eintritt, wenn die Sonne 18® unter dem Horizont steht, die Polamachte reducirt werden und bemerkt, dass „in den Polargegenden der Tag nur selten absolut aufhort und die yollstandige Nacht von den Be- obachtem daaelbst fast nicht gekannt ist.“ Das Hindemiss wegen Mangels an Licht darf somit als ein absolutes Hindemiss des Gedeihens der Vegetation in hohen Breiten nicht aufgefasst werden. Ob diese Schwierigkeit durch Annahme der Blandet’schen Hypothese (Mercur-Sonne) besser und ganz beseitigt werde, ist sehr zweifelhaft, wenn fur den an- Leuchtkraft des ZodiacaUichte in Anwendung gebracht werden darf (cf. Einleitung). Zweiter Abschnitt Motivirung der climatischen Verhaltnisse der jungern geologischen Perioden, besonders der Miocanformation. 1. Artikel. Yerhaltniss des Tertiarclimas zu dem der vorhergehenden Perioden. Wie schon in der Einleitung erwahnt wurde, bieten jene geologischen Perioden, welche auf die Steinkohlenfonnation zu- nachst folgen, keine hervorragenden IJnterschiede der climatischen Verhaltnisse gegenuber den vorangegangenen Perioden dar. Die * Populare Aatronomie IV, S. 486. — 84 — auch Me. ‘"‘- «ceaeiechfto^X'Er."«-‘“ Mmgeod constante Bew«lknn» .'' ““'* liaiiiit znsammeo- waLmebrnbaren Eiafless anf dw ^a^“'^“°^‘’” “““ der oben. Kreideforoiation trilt, ^ der schon in der untern ^ ^°erwartet, sofern auch eingestellt hatte eine ot- (Gronland) sich hervor nnd zugiLich da^rX blT th Temperatur der Terschiedenen 7 Unterschied in der nnd zwar miocanen PormaH aeMede aachweiebar and zagleilf ““''f'*® cUmatische Hater- aieiangsweiaeFaanadenlebendenn zam groasen TheU mit demelben -f ““he atehend, ffleicbaag mit jea .n-.1? °° «> dasa eiae Ver- Jetztwelt sich -cirri'tv"*-'"-""'-"'- der geeafflarte Cha^rT 7 dzrea GeprSge erbalten hat. " E'doberSache cin gaaz aa- !■»“« in li** sich auagebreitetes “■■■^sichea M^dadf-S /““I'*-. lichtliebende Landpflanzpn V ®°P^acliIich Pachydermen. Dazn nod Monocotyledonen. Organisation der Dicotyledonen Noch besser g'eJraT»n+ Earepa, Asien nnd AmpH \ niiocane Formation, die in den. Ae,cater ’zCeicHrs^rTt “ O'gaaMnen zar6ckgeiasae„ C! ^ ScMchten m.t Tersteinertea ™'° 'ertreitet, dazn Wiedertaner nnd Nager etc.; auch die Ausbeute fossiler miocaner laudbewoiinender Pflanzen vermehrt sich gewaltig. Das sind lauter sprechende Zeugnisse, dass die tellurischen Verhaltnisse selbst, gegenuber den alten Perioden, sich betracht- lich geandert haben mussen. Jene fast einfSrmige GleichfSrmig- keit der tellurischen Verhaltnisse und damit des Climas und auch der Organismen, me sie in den alten Perioden herrschend war, war nicht dazu bestimmt, dass sie immer nnd zu alien Zeiten bestehen rollte. Die Anlage zu Verandemngen in all’ diesen Beziehungen war von Anfang an vorhanden, nur brauchte es Zeit, bis die- selben sich zur Geltung zu bringen vermochten. Diese Anlage konnen wir nach Bronn* als die terripetale Entwicklung der Erde kurz bezeichnen. Die Bewegung der oceanischen Gewasser grift da und dort die starr gewordene Erdrinde an und schuttete an andem Stellen Sedimente auf. Stellenweise erhob sich Land fiber den Meeres- spiegel, wenn auch nur wenig. Andererseits drangen die Sicker- wasser allmahlig immer tiefer in die fest gewordene, laugsam erkaltende Erdrinde ein, wodurch der Umfang d^s Meeres ver- kleiuert, der Umfang des Landes aber vergrossert wrirden. Ob und inwieweit auch vulcanische Krafte im gieichen Sinn gewirkt haben, mag eine offene Frage bleiben. Aber die Anfange des festen Landes waren noch zu schwach, urn eine irgend wahr- nehmbare Efickwirkimg anf die climatischen Zustande auszuuben. Die Zeit musste aber kommen, wenn auch ganz aUmahlig, da die sporadischen Flecken des Festlandes sich znsammenschlossen und die Continente ins Dasein traten. Sobald aber festes Land in einer Ausdehnung vorhanden war, dass dasselbe den Namen eines Continents verdiente, so konnte dieser Umstand nicht mehr ohne Efickwirkung anf das Clima bleiber. Die bisherige Gleichformigkeit musste bis auf einen gewissen Grad aufgehoben werden, wodurch in mittleren nnd hSheren Breiten die Entwicklungsgesetze 1858. S. — 86 fcrmigkeil md bobe WsmJ'd^ralt! ®«*- ja. wie znTor ansgefiihrt wurde i ” Perioden ist i^hen Eigo«;doTaltU IT d.ch ,e -- feowlge" trtIchfdie wtr*' T" starktea. KeLandwinde welohT ? " Gte^^ieht, der la«e„pe„t„ sfeh '^^2“''“'°®' awWoIkcnhuBeUieilweise Lfen^™ Otaehin masste die Wolkenbildeae f a “ ““ altea geologischf. p 'V'"*’'"'" ”r- '"“O' I m’ "‘V" 8>Wle enmahm. Mit der ZerrehT a “ ' *1^' ®d Wouppjjj,^^ warde „un die I ™™'''““‘“t*" Duaat- “ 4ea versduedenen Breiten "^'^'“‘‘formigkeit des Climas a»ih)legiachen Unte f" '’p® “Jier That klar rer ASea fl ™ terUaren Zeit ftatoeatewarea rielfacb aol dteba »« ™ J«^p'p ’’“t (cf Brwelt S. 478). i„ ^ "'>pp dam Meeresspiegel 'P dafar loo Die pia " der Dnrelt nimmt «^eb warwenig entwickelt mfk” ‘ "area ia der That Coafeeate ^T“ “ ®pp ’Pertiar- ^^“^-‘pdLtLt wfr --‘p'ppopp adiip V'“e” ^PPlMtaiaaea wind “ Znsaa.a.ea- -“P PPP^'tanri. ;” ““'‘"P” «^?P" ""d P®PP aie L r "p^ “•‘p” Pariadea “'“‘•''■aa Maaas starker gL^ “““pp^" »<*h na. ein be- ®e*n als heotzatage. Dank den Bemuhungen der Palaontologen (besonders Heer’s) ist man i dem Clima der Tertiarzeit (Miocanzeit hanpt- Ziffem aufznfuhren, welche 3 Bild desselben erkennen lassen. Schon Bronn hat in seinen Entwicklnngsgesetzen S. 198 die climatischen Verhaltnisse der Tertiarzeit dargestellt; allein durch die merkwurdige Aosbente von fossilen Pflanzen in den hOchsten Breiten, deren Untersncbung sich Heer* nnterzog, haben sich noch viel bestimmtere Eesnltate ergeben. Hienach berechnet Heer als Minimalbetrag der mittleren Jahrestemperatnr zur mio- canen Zeit fur Spitzbergen (78® n. Br.) -j- 6® C., fur Gronland <72® n. Br.) 9® C., for Island + 9® C. Das sind jedoch nor Minimalbetrage’^ und Graf Saporta betont, dass die Tempera- turen in Wirklichkeit hoher gewesen sein werden. Wir werden desshalb nicht weit fehlgreifen, wenn wir statt der angegebenen Grade nach Centesimaleintheilung, dieselben als nach Eeaumur’- Fur die Schweiz (47® n. Br.) berechnet sodann Heer die Temperatur der untem Susswassermolasse anf 20—21® C., die der obern auf 18—19® C., somit im Mittel beider auf 19®,50 C. = 15®,60 K. Die tropischen Breiten aber (Sumatra, Java, Borneo) weisen, wenn auch das genaue Alter der Formation, aus welcher die Pflanzenreste stammen, noch nicht ganz sicher gestellt ist, auf eine dem recenten Clima entsprechende Temperatur hin, nach den ubereinstimmenden Hntersuchungen von Heer***, GSppertf und Geylerft. Das climatische Bild der Tertiarzeit, das aus diesen ' Flora fossilis arctica. 5 Bande. r + 9® C. and . (cf. S. 657 und 509). Fftr die miocane 1 -f- 9® R. ziemlich gut entspricht (cf. S. 512). **♦ Fossile Pflanzen von Sumatra. S. 9. t Tertiarflora von Java. S. 65. tt Fossile Pflanzen von Borneo. S. 69. — 88 Mem entgegentritt, sfeht schon ziemUch k M Urzeit; es fat dDrchans zicht m J f ™" ‘*®“‘ ™®> aW zock ,eiter ab t„T “7 ™ "art, sofem « d„cb viel gWchfim ' Breitegraden fat, als daa hentige Nor sbmmen sowohl das tertiare Olim ’ i F5rrr,:£S"f*“'-“~ '■ ’“““‘s :i:2: ““k Wer aochza gz” 7 "■”• 7 ”*“ “i' ^^^oliang fat Terharzeit die Erdoberfa’che keL! ™r -• Wfa .erdee "ott ™" «-Meche besten verstehen lernen wenn t dieses Climas am 1 ) Das oceanische’ciima aa analysiren: ieren Tertiarzeit zarfickgedran^ ah Perioden war zur mitt- £■„*■ I. .;c. s Sae Zezaauneawirken a ™ '■aateotage ci|ma hervorgemfea, welches ztfah'*"*'” warmea der alten Periode7™d“ «™gea aad abgekehltea der Geae”! M-lte Steht, jedoch se, dassT, . ^ Migenaassen ia der Periodea Aa^tr; “7 ^^—ea . Em Zoschnss von Warme d ^ “^bedentend, dass man von L ‘'‘bznlehnen, aber so if«S:cr.ii"“Sr^:-,,rr , 2. Artikel. Climatische Zustande gegen Ende der Pliocanzeit. Wahrend der Pliocanzeit haben die Contineate ihre Gestalt und ihren Umfang gewonnen, wie sie in der Gegenwart noch bestehen, wenn auch nicbt in alien Einzelbeiten, so doeb in der Hanptsache. In Folge dieser Aenderung der tellurischen Ver- haltnisse, treten nun aber auch climatische Abanderungen ein, welche das Ende der Tertiarzeit von ihrem Anfang und ihrer Mitte betrachtlich unterscheiden. Die palaontologischen Unter- suchuDgen hber diesen Abschnitt der Tertiarformation sind leider nicht ganz so ergiebig, wenigstens nach dem gegenwartigen Stand, als fiber die'frfiheren Abtheilungen. Der Gnind mag in der Natur der Sache selbst liegen. Zeiten der Hebung, wie die pliocane Periode offenbar in hervorragender Weise war, sind weniger geeignet zur Schichtenbildnug und zum Einschluss von Organismen in dieselben, als Zeiten der Senkung Oder des ruhigen Beharrens. Wo aber Untersuchungen angestellt werden konnten, z. B. in England, lassen sich starke Verandemngen der Tempe- raturverhaltnisse wahrend dieser Zeit daraus abnehmen. Die pliocane Formation (Crag) daselbst, lasst nach Wood* bei den Meeresmuscheln von Stufe zu Stufe ein Abnehmen jener Arten erkennen, welche einem warmeren Clima angehoren; dagegen ein stetiges Zunehmen jener Arten, die kalteren Gegenden zu eigen sind, so dass zuletzt die Meeresbevolkerung schon am Schlusse der pliocanen Zeit einen Character annimmt, der heutzutage nur in hfiheru Breiten gefunden wird. Es wurde sogar der Versuch gemacht, Pliocan und Eiszeit geradezu zu identiflciren, was jedoch von anderer Seite abgelehnt wurde (cf. Kfltimeyer: Pliocan und Eiszeit). Dagegen wird die vou Heer vertretene Ansicht (Ur- welt. 2. Auflage, S. 659), dass die Temperatur am Ende der pliocanen Zeit mit jener der Gegenwart gleich zu seteen sei, der Wirklichkeit am meisten entsprechen. Daraus ergibt sich un- mittelbar, dass der starkste relative Absprung der Temperatur- eruiedrigung zwischen die Miocanzeit und das Ende der Pliocan- * cf. Lyell: Alter des Menschengeschlechts. S. 162. "90 — ('f- C: ri:^“^ “” i::^-- . «^;’ V.T ■ E. „„,3te ,0^, ^ ^“Eatehrte ~^„ -i r^s:^r L«:S “"'’ '^am.ichronl “™‘ “> «-&al besser. -iaa *>««» ma n Tenperatar entstehen tab B,J^1 '’■“ .‘wakanen landwinde “*’ *'®l>te« eia. H noch w,^ '*®''®'^oberflSche npch gcw*'"t *•■* ^aeigaet, die '>»-»Wrete„ ^ “rrefeen Md ' ^ounte. Es kaan k ®“® Positive Brw^ ^^^S'abe, den ei„, “” .'''‘'‘™ Z«ife] Mteriiel --“-.‘•:i ‘r=”s »*>er nor anf <^ieselbe vielleiehf •’ fiTegenfiber '''*«!>« geMll '>*®eibe„ ' !" ^S'^ees emerseits selbsl. Die hie, *“** "““ittelbar an j ^ •^I’sciiiielzen der ^'Wchteo und i ° "**^®<'l‘«Iic Warme .,■ j” ®’®'^iie der Erde 'direct anf die aw®"“®’"*^dhleo, »e|L““t'“'““™ j®”®" ^"«- %ionen der Lnt /<'«s Seine ®'’*»<>erflache ein- '^»»“toct steien; die ■'®* ^hi an effective. / ^ gerina> entnommen wird. 'ier adeie’rflw eo^ ^”®oUe^e„der Ver- ®'“jt Sind dre' p ' “ Snt kommender if ^ y4 — miJZf - ™ ■“- Sch J - “ci das 7orha„de„s«/ J“ ® "." ’‘“»d«rt Pass wbirpsstocl-, der aich „ einaigen Gipfels in einem ™»tad Wire, „a daa iaL™ Wn- mlr Saaoiima ? “*‘“'’'"=‘0 varwandela. S'*»'eetriften w a”'"^ ^edampfte Sommer- Gletscher, ^^letscher, besonders scbemen. sind bienach die pU quamren Zeit er- die wi j,K ‘Jesshalb bier daranf h S^esucbt and ‘c.‘ssr;„“ .ru'c .t~"" s 2=2:‘r‘‘‘«c:tar~^ Hand in dnrch dfe S '"slwaondere yon 1- ^ ^ ffehende Verwin ^ ^oaion and die mit ihr ^ , achernt be. dem bentigen Stand J Jahreshefte. jr- - «- «oa wana and me „eit bei dei. * «« rortgang der Krosion ihn erJm'lTi Aas aU’ dieaem Mgi dj, O'Mrge, micbe die Orenfe’dea L* '*!“ ^dgen jener 1“ Jahre niedergehenderSer '"'ialiteu, die a«g aaaaa.„ei„„„ast,„. tred!rf ,~“ zeigen. dass in Zeitranmen » i ^ ^ urn “amaiad. aoboa i„ J^r^lbC/r ^iaaf “aasen angeaaa.melt bata mt! a”’ Scbnee- »a««lgende Eeoaioa tiet n^ fV'"" Hebuag latte nad gegea die ianeren Beb' Qaarthaler eingefnrcbt d‘« MSglicbteit einer ^hf , ° *^aaoge vorgerilcbt war, trat Qoertbaler eni. Sie iiassen nL ®ataeeniassen dnrct die ^hen altea grossen Bletscber ^d ®®^a'‘®a ""d die sSmait- Qaerthaler ab. ^Ipen floseen aar dnrcb weitaag der Thaler irafl'*'** direct zar Ansfnrchnag and Aus akaalitaagea d« LaiTr=‘a'>a“. iat aa^b dea bT di^raote dieesbezjgliche ^laaifelbaft Aber ibre i„- “Mayen. Dieselbea schalfea af aal>r hecb aaza- ^tea Iba weit fort in Geaead ®*'’‘a»aaaliutt weg and Whrend ohne eie, dareb die Seh.ra . J hergesteUt, ^r^ebeaderVerwitteraaggefS^"^^ <“» ^“al-dade r„r ’^gke.t der Gletecber aobwrLTp f ““a® diese »aaa araa die aaeg^lT ™‘> ™d abbald dsaa Scbattaraeaea betrStet """dart Paea arach- Laadstreekea, Jber handert '** Metscber aber Partirt habea Qaadratareilen bin traae-. ““ W&r nS ^de dieses seit viellewf “ aicbt im “ataiial alabald z„ bewadlTT” “^aaaaaaelte « J'aaa dee Gebirgs ia Sa breitetea aid erEbenefScberfonaigaae. Die bieher 97 — in der Ebene lebende Fauna and Flora warde verdrangt and climatiscbe Zastande hervorgerafen, auch in der Ebene, die darch Femwirkang anf benachbarte Mittelgebirge auf so kraftige Weise sich anssem konnte, dass auch auf diesen eine Linie des ewigen Schnees and Gletscherbildnng ins Leben treten konnte. In dem Fall aber, dass die Gletscher sich in das Meer ergossen, stran- deten die Eisberge in vielleicht erst grosser Entfemung, uberall die climatischen Zastande verscblimmernd. So war es moglicb, dass weitbin in Gegenden, die ihrer Lage nach zuvor eines viel- leicht schon mehr oder weniger continentalen, aber immerhin ge- massigten Climas, theilhaftig waren, eine Umanderung der clima¬ tischen Verhaltnisse sich vollzog, die man mit Eecht mit dem FTamen der Eiszeit belegte. Viele Geologen sehen sich aus Grunden der Lagemng and der eingeschlossenen organischen Eeste veranlasst, eine doppelte Eiszeit, unterbrochen durch eine interglaciale Periode (Utznach) anzunehmen. Ffir Norddeutschland wird neuestens (A.. Penk*) eine wenigstens dreimalige Wiederholnng and Unterbrechung verlangt. Es kann sich bios fragen, ob diese Erscheinungen anter dem Gesichtspankt einer selbststandigen geologischen XJnter- abtheilung aufgefasst werden durfen and mussen, oder aber unter dem Gesichtspankt von Schwanknngen in der Abwicklung des Prozesses, welcher in seinen hanptsachlichsten Zugen dargesteUt wurde. Unsere Auffassnng legt den letzteren Gesichtspankt naher. Die Entstehung der Gebirge, sei es durch Faltung oder durch irgend eine andere Ursache, war nicht Sache eines Mo¬ ments, trat auch sicher nicht ausschliesslich nur in einer einzigen Periode ein, obwohl dem Ende der tertiaren Zeit eine hervorragende Bedeutung zufallt; sie mag in manchen Gegenden der Erde schon fruher angefangen haben and setzte sich jeden- falls'durch die qaartare Zeit hindurch noeh fort. Bedeutende Niveauschwankungen in England und Amerika 98 _ ^ahrend der ~ ®®»inngeD selb™ Tl^* toffere Zeit in/st°*'f ™*®'‘ ffeltend machen bt -i dort ein «. r j “«!"• Oder weni '* dor Verschl e ™‘ , ,«-'nrrr‘« >“Cd,:r’ *>.'>«^<‘»n a®r:”r'“ “^o«n mit 81*““ '“ "iederhoiran “ ®"‘- WoIIte ma ^^Shitenden Er, », Schnee- <^» (Of He -iorcr f f "‘"-■^®»- ^»Wre^:-/«®lt 2. mebreren aligemein !“?” derQLj K ”»'='Wo«esenee f “Uon StaedpITt'hr'' - fwHanfende BeHs ab aof jenen q/ P™' WselM “ ^'“‘‘‘^lotechers bT'” "‘“feoWaseen gaoa h ! *»foiaand„ff "“'’•> “"“aft '""‘Sltoiesea fertade ^"""iotan^ea ?r“ "tersochon^en der Sch^eW erhalten, deren Ansgteichmg erst der folgenden Periode, oer recenten Erdperiode, vorbehalten waren. par jene Gegenden Mitteldeutschlands, welche yon dem Gletscher selbst nicht occnpirt waren, aber nnter dem Em uss der in Nord nnd Sud in colossalem Maassstab entwickelten Eis- massen standen, beanspracbt Herr Prof. Sandberger* peratnr. wie sie heutzutage Petersburg besitzt, namlich 8 /2 wofur ihm sowohl die Beschaffenheit der Conchylien als der Wirbel&iere den Maassstab an die Hand geben. Pur specieU, mit 8® E. Jabreswarme, betragt sonach die Bifferenz gegen das heutige Clima eine Abnahme von 472®!^ Ganz nahe ubereinstimmend hiemit ist das Resultat, we c es yon Heer fur die Schweiz** gewonnen wird. Er nimmt fOr le- selbe wahrend der ersten Gletscherperiode 5® C. nnd wahrend der zweiten 4® G. als mittlere Jabrestemperatur an. Tierter Abschnitt. Motiyirnng der climatischen Verhaltnisse der Gegenwart Von dem Schlnss dor qoartaren Zeit bis sor baben bedentende Senkungen nnd Hebungen, welche “ gewesen waren, das gegenseitige Verbaltniss des festen an es nnd des flnssigen Elements in grossem Maassstab zn an e , nicbt stattgefimden. Die qnartaren Schkhtencomplexe zeigen, aoweit bekannt, uberall ungestorte, ursprfingUche, honzontale Urwelt. 2. Anfls^e, S. 659. Peter Ablagemngen derGlacialzeit nnd ihreFauna. S. 13,. Lagerungsverhaltnisse; kleinere Abweichungen I eine wesentliche Aenderung nicht erlitten haben, doch nach anderer Seite bin nicht an belangreichen der in der vorhergehenden Periode beatandcnen Zu- Im vorigen Abschnitt wurde auf die Thatigkeit der Erosion und der dadurch bewirkten Zerstucklung der Gebirge hiugewiesen, durch welche die anfangliche Geschlossenheit derselben durch- brochen wurde. Eine langdauemde Ansammlung der Schnee- massen war nunmehr nicht mehr moglich. Damit wurde die Erscheinung der Gletscher auf ein bescheidenes Maass zuruck- gefuhrt. Die noch vorhandenen Gletscher der Hochgebirge fOhren das ganze Jahr hindurch den Gebirgsschnee ab und stellen nach den Untersuchungen Ton Tyndall selbst wahrend des Winters ihre Thatigkeit nicht ganz ein. Mit solcheu zeitlich zertheilten Mengen weiss die Warme der Mederungen bald fertig zu werden. Die recenten Gletscherreste werden, mit Ausnahme derjenigen, die in sehr hohen Breiten aich befinden, nach kurzem Lauf in Wasser umgewandelt und setzen als Flusse ihre Bahn fort. Hiemit ist eine wesentliche Milderung des recenten Climas gegenuber der quartaren Zeit gegeben. Allein eine Euckkehr zu dem warmen und gleichformigen Clima der alien geologischen Perioden, Oder auch nur der Molasse- zeit konnte nicht stattfinden. Wenn es mSglich ware, dass das feste Land sich soweit erniedrigen wurde, wie zur Molassezeit, somit einen sehr wichtigen Theil seiner continentalen Beschaffen- heit verlieren wurde, wenn damit dann auch die BewSlkungs- verhaltnisse und der Character der meteorischen Niedersdilage sich in TninViang setzen wurden, so wurde auch das Clima der Molassezeit wieder in Wirksamkeit treten konnen. Und wenn die Emiedrigung des festen Landes noch weiter gehen wurde, wenn die Continente sich anflosen wurden, Beschaffenheit der Erdoberflache wieder we 102 — wurden, dann konnte aoch selbst das Clima der alten Periodea in der Hanptsache sich wieder geltend machen. Nnr das Clima nud die Beschaflfenheit der Erdoberflache am Ende der Plioeanzeit bietet einen Character dar, welcber mit dem der Gegeuwart im Einklange steht. Die Gebirge der Plioeanzeit batten wohl cine audere Qoalitat als die der Jetztzeit, es konnten sich dort wegen ihrer grOsseren Geschlossenheit die Anfange zn einer climatischen befremdenden Umanderung bildeu; aber dock nnr die Anfange, denn die voile wirkliche Ausbildung dieser Znstande iat nicht mehr die Plioeanzeit, sondern die Eiszeit ■ selbst. Heutzutage aber vermogen sich nur noch verhaltniss- massig geringe Reste der grossartigen Erscheinung der Gletscher- zeit zu halten. Das Anfangsstadium zur Plioeanzeit und das Endstadimn in der recenten Periode werden, wenigstens was den cbmatischen Effect anbelangt, kaum von einander verschieden sein. "Wie gross nnd weleher Art die Temperatnrdifferenzen gegen- uber den fruheren Erdperioden seien, findet man dureh Ver- gleichung der jetzt bestehenden Temperatnr mit jener, welche sich ans den Fossilresten der fruheren Erdperioden annahernd ab- nehmen lassen. Heer and Graf Saporta haben sich eingehend mit diesen Untersuchungen beschaftigt, wie sehon frhher hervor- gehoben wurde. Wir haben jedoch gesueht, die Abnahme der Temperatnr auch noch anf oinem andern Wege darzulegen. Far das Clima der alten Erdperioden kann man nach Tabelle 11 nnter Hinzn- fnguug von 3® E., welche in Art. 5 des ersten Abschnitts als eine zulassige nachzuweisen gesueht wurde, in den Hauptzonen annehmen: fur die polaren Gegenden. . . . c. 4- 17° E. fur den 45° der Breite . . . . c. + 18®,50 E. fur die Tropen.+ 23° E. Das Normalclima der Gegeuwart aber (Dove) ergibt als einen Mittelwerth der namlichen Zonen (cf. Tabelle I): fur die Polarzone nn Mittel .... — 11® E. fur den 45® der Breite ..... -|- 7°,60 E. far die Tropen.+21® E. 103 Die Abminderung der Warme ware somit seit den alten geologischen Perioden: in der polaren Region.28® R. in mittleren Breiten.10®,90 R, unter den Tropen.2® R. der mittlere Durchschnitt der Abnalime in alien drei Zonen circa 14® E. Legt man aber die von den Palaoutologen auf Grund der Fossilreste gemachten Anforderungen zu Grand, so ergibt sicb kein betrachtlicb abweiehendes Resultat. Die Palaontologen verlangen, wie fruher schon angefahrt, dem Wortlaut nach ein gleichmassiges Clima fiber alle Breiten fur die alten Erdperioden im Betrag von c. 20® E. Somit er¬ gibt sich gegenfiber dem Normalclima der Gegenwart eine Dif- in der Polarzone.31® E, unter dem 45® der Breite.12®,40 E. unter den Tropen .0® E. beziehungsweise bier eine Zunahme von 1® R. Der mittlere Durchschnitt der Abnahme in alien drei Zonen betragt 14®,46 E., somit ahnlich wie oben. Wir glanben jedoch, dass die Palaontologen kein grosses Gewicht auf eine unter alien Breiten ganz strict gleicb- massige Temperatur selbst nur der alten Perioden legen wer- den, dass vielmebr die oben in Eechnung gebrachte sehr maasige XJngleicbmassigkeit des Climas sich in mauchen Punkten der naturlichen Ordnung der Dinge besser accommodiren werde. In alien Fannen- und Florengebieten der Jetztwelt kommen ahnliche und noch viel starkere mittlere Temperaturdifferenzen vor, was nicht hindert, dass der grosste Theil der Pflanzen und Thiere fiber das ganze Gebiet bin ein gutes Gedeihen findet. Sodann ist zu beacbten, dass, wenn wirklich die Temperatur zwiscben Aequator und Polen im stricten Wortsinn eine gleiche gewesen ware, dann auch die meridionalen Meeresstromungen, welcbe hauptsacblich auf der TJngleicbheit der Temperatur des — 104 — oceanischenWassers in verscMedenen Breiten bernlien*, inWegfall gekommen \yare. Auch nach der oben ausgefuhrten Auffassung ist der Temperatorunterschied keineswegs gross, aber er ist immerhin Torhanden nnd konnte, beziehnngsweise musste eine Strdmung zur Ausgleichung desselben, wenn auch in abgeschwach- tem Maasse, stattfinden. Wenn ferner angenommen wird, dass unter den Tropen die Verdampfung des Wassers so unbehindert wie heutzutage vor sich gehen konnte, wahrend dieselbe unter den hoheren und hohen Breiten durch die constante Wolken- nmhfillung behindert wurde und der Znstand einer Uebersattigung der Luft mit Wasserdampf sich einstellte, so wurde eine Ver- minderung des Vorraths an flussigem Wasser unter den Tropen hervorgerufen, in den hohen Breiten aber ein Ueberfluss des¬ selben. Auch hiedurch gewann die Stromung einen Anstoss, so dass die Meeresstromungen auch in den alten Perioden doch eine gewisse Energie erreichen konnten. Aus der oben angefuhrten Zusammenstellung der Tempera- turen geht unmittelbar hervor, dass, wenn man die Gegenwart und die alten Erdperioden mit einander vergleicht, der Betrag und die Abstufnng der Warmeabnahme sich in verschiedenen Breiten sehr verschieden darstellt. Die kleinste Differenz flndet sich enter den Tropen; namhaft starker ist dieselbe in mittleren Breiten, am starksten in hohen Breiten. Eine derartige Vertheilung der Warme ist ganz characteristisch und kann nur mit dem Fortschritt der terripetalen Entwicklung der ErdoberMche in Einklang gebracht werden; sie ist sozusagen der climatische Keflex des Zuruckweichens der oceanischen Beschaffenheit der Erdoberflache seit den alten Erdperioden bis zur Gegenwart. Zur Bestatigung dient auch die Vergleichung der Temperatur der Molassezeit mit Jener der Gegenwart. FTach Heer ist zur Molassezeit fur Spitzbergen und GrineU- land eine mittlere Temperatur vorhanden von 4" C. und 8® C. (= 7«2 K. und 6®,4 E.), wahrend der Parallelkreis von 80® Breite in der Gegenwart ein Nonnalclima von — 11® B. ♦ cC Otto Krummel: Die aquatorialen Meeresstromungen etc. S. 36. 105 aufweist; somit zwischen Gegenwart und Molassezeit eine Diffe* renz von c. 17® R. Die Insel Disko (70® n. Br.) zeigt in der Tertiarzeit nach Heer + 11® C. (= 8®,80 E.); in der Gegeu- wart hat der 70® der Breite eine nonnale Mitteltemperatur von — 7® R., somit eine Differenz von c. 16® E. In den mittleren Breiten (Schweiz) gestaltet sich die Wanne- abnahme schon anders. Heer berechnet fur die Schweiz zwischen GegenwartundMolassezeiteine Differenz von 7®—9®C. (= 6®,40 R.), wobei er eine Reduction auf 100 m Meereshohe vornimmi Unter den Tropen dagegen lessen sich, soweit die Unter- suchungen bisher gediehen sind, keine Temperaturunterschiede zwischen Gegenwart und Tertiarzeit nachweisen. Es bestehen somit aucli hier, zwischen Gegenwart und Molassezeit jene, man mbchte sagen, typischen tJnterschiede and Abstufnngen der zonenweisen Warmevertheilung, nur in abge- schwachtem Grade. Eine in den Hauptzugen ganz ubereinstim- mende Temperaturscala hat sich schon bei Vergleichung der alten Erdperioden mit der Gegenwart ergeben, nur dort in noch grosseren Distanzen sich bewegend, als znr Molassezeit. Dass in der Tertiarzeit (Miocanzeit) die TTnterschiede nicht mehr in solcher Grosse sich darstellen, wie in den alten Erdperioden, Einklang mit der principiellen Anschauung von f der teUurischen und damit auch der steht hiemit in Uebereinstimmang die grosse chkeit zwischen dem Ende der Pliocanzeit und der Gegenwart, da in beiden Zeitaltem die teUurischen Verhalt- nisse der Erdoberflache schon unter einander ganz ahnlich ge- den Folgerungen, die sich daraus er¬ geben, scharf genug hervorgehoben. So aussert sich Heer in der 2. Auflage seiner XJrwelt (S. 510); ,Der Abstand zwischen der miocanen und lebenden Flora ist daher Zone noch viel grSsser, als in der | iJorden hin derselbe au Grosse zunimnit.** Und aaf S. 511: ,Wir erfahren von diesen Pflanzeu (ans Sumatra), dass ira tropi- scheu Asien zur Tertiarzeit dasselbe Clima herrschte, wie gegenwartig; die grossen Aenderungeu im Clima beschlagen daher nur die aussertropischen Theile der Erde.“ Die Eigentbfimlichkeit der Warmevertheilung ist somit durch die palaontologischen Beobachtongen auch in den concreten Ver- haltnissen der einzelnen Zonen scharf eruirt. Die fern ere Frage kann nur diese sein: welches Agens ist im Stande eine seiche Wirkung hervorzubringen, dass in deu verflossenen Erdperioden gegenuber dem hentigen Clima unter den Tropen das Clima keine Aenderung erleidet, wahrend dasselbe in mittleren Breiten ziem- hch stark, unter den hochsten Breiten aber am starksten zu Gunsten der Warme sich gestaltet hatte? Ein Blick auf die TabeUe I zeigt ganz deutlich, dass schon durch das oceanische Clima alle diese Modificationen in der That hervorgerufeu werden, und dass dasselbe nur noch einer graduellen Verstarkung bedarf, um die climatischen Verhaltnisse der fruheren Erdperioden darzusteUen. Ein anderes Agens aber, das die gleichen Wir- kungen hervorznrufen im Stande ware, wird wohl vergebens ge- sucht werden, es sei denn, dass die Wirkung desselben geradezu auf die des Wassers znruckgefnhrt werden kann, wie bei der constanten Wolkenumhullung von den WendekreLsen an polwarts nachzuweisen gesucht wurde. Auch die Blandet’sche Hypothese piercursonne) wird nicht ausreichen, alle diese Modificationen in der VertbeUnng der Warme zu erklaren. Insbesondere wird es derselben mcht geliugen konnen zn erklaren, wesshalb gegen die w sten Breiten zu die Warmezunahme relativ (gegenuber dem ^ormalGhma) am starksten sich darsteUe. Man mag sich die ^chafifenheit der Sonne vorstellen wie man will, mit dem schie- vermindert ch ihre Kraft m gleichem Verhaltnisse und es ist auch m dieser Hypothese kein Factor gegeben, der diese Warme- ^odificiren kbnnte, wie die palaontologischen Beob- Oceans, besonders 107 dutch das Hervortretenlassen seiner Eigenschaft der hohen spezi- fischen Warme gerade in solchen hohen Breiteu zu bewirken, dass die absolute Warme des Ciimas in den hoheren und hbchsten Breiten sich verhaltnissmassig viel laugsamer vermindert und dass sich dadurcb polwarts r e 1 a t i v, dem Normalclima enter gleichen Breitegradeu gegenuber, eine stetig wachsende Warme- zunahme ergibt. Auch in den mittleren Breiten wird dutch die uamliche Eigenschaft des Wassers eine gleichartige Wirkung liervorgebracht, aber in minder hohem Grade' und unter den Tropen neigt sich die Wirkung desselben zu einer Abkuhlung bin, die jedoch so nnbedeutend ist, dass Normalclima und See- clima hier kaum differiren (cf. Tabelle I) und als gleich be- trachtet werden konnen. Eine solche Uebereinstimmung der theoretischen Auffassung mit den palaontologischen Untersuchungen bis auf die concretesten Zuge hinaus, wird bei den anderweitigen Hypothesen vermisst Werfen wir einen Blick zurnck auf den Gang der Ent- wicklung und Abanderung der climatischen Verhaitnisse in den verschiedenen Perioden der Erde. In den alten geologischen Perioden flnden wir ein sehr gleichformiges und warmes Clima uber alle Zonen hin; mit der Tertiarzeit hauptsachlich fangt die deutliche zonenweise Aus- scheidung der Climate an; und mit dem Ende der Tertiarzeit (Phocan) maehen sich Zustande geltend, die mit der heutigen Periode nahezu Oder ganz ubereinstimmen. Pur die alten Perioden haben wir eine Abnahme der Tern- peratur von dem Aequator bis zu den Polen gefunden, von + 24® E. bis + 17“ K, somit auf jeden Breitegrad durch- schnittlich nur 0,07“ E. Zur Erklarung dieser climatischen Beschaffeuheit wurde her- beigezogeu das reine Seeclima, verstarkt durch eine constante Bewolkung von den Weudekreisen polwarts. Das Molasseclima ergibt eine Temperaturscala von + 21“ E. unter den Tropen bi^ ZQ 00 E. an den Polen, somit eine Abnahme auf jeden Breitegrad vom Aequator an mit 0,16® E. Zur Erklarung dieses Ciimas gegenuber den Zustanden der alten Perioden wurde 108 herbeigezogeu das Zuruckweiehen der oceanischen Beschaffenheit der Erdoberflache Oder die Anfange der auftauchenden Continente, welche auch einen Einflnss auf die Verminderung der Bewolkung ausubten und eine grSssere Differenziirung des Climas herror- riefen. Daa Ende der Tertiarzeit zeigt eine beschleunigte Abnahme der Temperatnr, ganz ahnlicb vrie das heutige Clima, somit von + 210 R. am ^equator bis zn — IS® E. an den Polen; eine Abnahme von 0,4® E. anf jeden Breitegrad durchschnittiich vom Aequator zu den Polen, welche Abnahme jedoch sebr ungleich- formig fiber die verschiedeuen Zonen sich vertheilt. Die Be¬ schaffenheit der Erdoberflache hatte am Ende der Tertiarzeit in ihrer gereiften continentaleu und gebirgigen Beschaffenheit und in ihreu meteorischen Eiederschlagen (Schnee) einen Charakter angenommen, der mit der heutigen, sowohl was die Erdoberflache selbst, als auch die Bewolkung betrifft, in guter Uebereinstimmung steht. Die Polge davon ist auch die Uebereinstimmung der climatischen Zustande. Bis dahin macht die Entwickluug des Climas den Eindruck, dass dasselbe ganz allein unter der Herrschaft eines Natur- wicklung der Erde. Das qnartare Clima (Eiszeit) aber droht in diese gute Ord- nung der Dinge eine Storung zu bringen. Es wurde jedoch darauf hingewiesen, dass dasselbe eine Folgeerscheinung der Erhebung der Gebirge sei, anf welchen anfanglich die Schnee- Die Gebirge waren anfanglich gesammelten Schneemassen alsbald xmd stetig zu entlassen. Die Auhaufnng derselben und ihre schliessliche Dislocation war ge- eignet, aber doch nur vorfibergehend, die uormale Entwicklung des Climas zu storen und sehr fremdartige elimatische Erschei- nungeu hervorzurofen. Ala aber diese Erisis sich voUzogen hatte, so trat das heutige Clima, sich anschmiegend an die vorhandenen Gestal- tungen der Erdoberflache und ihrer Bewolkung, als das letzte — 109 Glied in die normale Keihe der climatischen Entwicklungen ein. Man erkennt ohne Schwierigkeit, dass das recente Clima, weil es sich an die bestehenden Zustande der Erdoberflache anscbliesst nnd von ihnen abhangt, entschieden ungleichfSnniger und zngleich kalter sein muss, als jenes der alten Erdperioden, welcbe telln- rische Zustande besassen, die der Gleichformigkeit des Climas und zugleich der hoheren Warme gunstig waren. Dass dasselbe aber aucb die fremdartigen Erscheinungen der Eiszeit abstreifen musste, ergibt sich aus der einfachen Thatsache, dass die anfangliche Beschaffenheit der Gebirge, ihre grossere Geschlossenheit, im Verlanfe der Eiszeit selbst durch- brochen wurde. Am nacbsten steht das Clima der Gegenwart dem tertiSren Clima, aber noch nicht dem der fruheren und mittleren Tertiarzeit, sondem erst dem Ende derselben. In dieser Zeit varen die Zustande der Oberflache der Erde mit denen der Gegenwart scbon sehr nahe ubereinstimmend. Die Ansammlungen der Schneemassen auf den Gebirgen, durch welcbe spater die Eiszeit sich anszeichnete, war erst im Werden und noch wenig vorangeschritten; sie erlangte ihren ganzen Dmfaug erst wahrend der Eiszeit. Sobald dieselbe eine bedeutende Ausdehnung erlangt hatle, hort die Pliocanzeit auf und beginnt die Eiszeit. In jenem anfanglichen Stadium, das die Ansammluug der Schneemassen wahrend der Pliocanzeit selbst erreichte, war desshalb auch die climatische Bedentung derselben weniger stark. Heutzutage kann die Ansammlung keinen hohen Grad erreichen, wegen der Durchfurchung des Gebirgs; in der Pliocanzeit war die Moglichkeit der Ansammlung zwar vor- handen, aber sie selbst hatte thatsachlich noch keinen hohen Grad erreicht, so dass die climatische Einwirkung derselben in beiden Zeitaltern ungeMir als gleich stark betrachtet werden Wir glauben, diese Abhandlung nicht abschliessen zn sollen, ohne eine spezielle Vergleichung mit der Theorie von Professor Sartorius von Waltershausen in ihren Hauptpunkten zu geben. Wir sparen diese Vergleichung bis an den Schluss, weil bei jeder wichtigen Phase der Entwicklung des tellurischen Climas LIO — sowohl eine Uebereinstimmung als auch eine Divergenz der beider- seitigen Auffassungen hervorznheben ist. Sartonns von Walterehausen hat das bedeutende Verdienst, dass er die climatischen Verhaltnisse der Erde principieU nnd wnsequent als von den tellurischen Verhaltnissen abhangig und durch dieselben hervorgerofen, anffasst. Diese Grundlage wird unseres Erachtens nicht mehr verlassen werden konnen. Niemand abweichen konnen in der Auffassnng, dass eine sehr vorherrschend oceanische Be- uiiBciuiacues uiima zu eigen ge- ^rit” Niemand Anstand nehmen, ftr die dnT"a “““ Z-wachs der Temperalar le irkoDg des Erdinnern anzunehmeo. Femer kaan « kemem Anstaad unterliegen, daas (1. c. S. 151-163) eie Wametransport durch Wiade und Niedersohlage, so™ dureb ra^rr TT” tabe. ond hiednreh die Tempe- itslknl der Temif T™ die Vermindcrung der Schwankung din Sal Naht wer- Oebot alA ttenttograpliischen Tabellen zu IerC.rerrZ®' Auegleichuug kflino • 1..^? wanknngen durch Bewolkung an und nimmt Wanne aosfrile Ausgleichung zn Gnnsten der Behaiidlotvo. a- ^ bei der uumeriscben n r Sezeicbuen Lnu. berechna” Silurzeit in mittleren Breiten (46«) Bzeta rio^rS " ‘I®- Oaa reine SeeoHn.a jener der inneren ErdJ- ^ »ddirt biezu den Zuscbuse "ffld dureb Meerelir’^ ‘‘“derscblage mit 1» B. Zrit ta "“S- » Ones er fflr die sila- erhat ®“e Temperatur von 16»,89 E. Breiten iet diese Ziffer wohi zufriedenstellend 112 nar mit wesentlichen Modificationen folgen in der Berechnung jener Werthe, welche er zn der Temperatnr des reinen See- climas hinznfngt. Auf Grand der thermographischen Tabellen wnrde auf die climatische Bedeutong der constanten Bewolkung weisen gesucht, dass der Einfloss dei gefahr gerade so stark sei, wie der ] wartigen Seecliinaa gegenuber jaiiz homologer Weise wirke, wie das oceanische Clima selbst, ja nur eine Verstarkung desselben sei; dass somit nach den hohen Breiten bin der Einfiuss desselben in continnirlich wachsenden, nach den niedrigen Breiten aber in continnirlich abnehmenden Ziffern sich kund gebe. Was Sartorins unter dem Transport der Warme durch Winde und an- dere weniger fassbare Factoren begreift, fassen wir zosamtnen unter der constanten BewSlkung jenseits der Tropen. Hiedurch ergibt sich eine Zifferreihe, die in den mittleren Breiten (der alten Erdperioden) von den durch Sartorius aufgestellten nur unbetrachtlich abweicht; aber ffir die hSheren und hhchsten Breiten besonders, gestalten sich dieselben so, dass sie wirklich den Anspruchen der Palaontologie Genuge leisten kdnnen. Fur das Tertiarclima konnte nicht znm Voraus die Temperatnr be- rechnet werden, wie Sartorins thut; aber es wurde daranf hin- gewiesen, dass die von den Palaontologen verlangten Wanne- grade und Warmeabstufungen mit den zur Anwendung gebrachten Prindpien in gutem Einklang stehen. In Betreff des Quartarclimas geht Sartorius von der unseres Erachtens ganz richtigen Anffassung aus, dass die niedrige Tem- peratur dieser Periods (in der Ausdehnung der Gletscher sich manifestirend) nicht von universeller, sondern nur von localer klaren lasse. Er nimmt dabei eine H6he der Gebirge wahrend der Quartarzeit an, welche die jelaige Hohe derselben um eben- soviel ubextraf; als die Temperatnr jener Zeit niedriger war als die jetzige. Was den letzteren Punkt anbelangt, so konnten wir Sartorius darin nicht folgen. Es wurde vielmehr auf die 113 unvermeidliche Ansammlang der Schneetnassen in dem noch nicht Oder jedenfalls weniger zerstuckelten jungen Gebirge hingewiesen, welche Annahrae die Erscheinungen der Quartarzeit ebenso gut erklaren durfte, als die immerldn gewagte Annahme v©n Sartorius. Was sodann das recente Clima anbelangfc, so komint Sar¬ torius zu dem gleichen Eesultat wie wir, sofern er das Clima der Gegenwart als ein solches betrachtet, in welchem eine Ruck- kehr von den climatiscben Ausscbreitungen der Quartarzeit sicb Tollzieht; nur sind die Wege verschieden. Sartorius nimmt ein Znrucksinken der Gebirge von der H5he derselben znr Quartar¬ zeit an. Unsere Ansicht haben vrir dabin entwickelt, dass die Ansammlung der Scbneemassen auf den Gebirgen nnd ihre schliess- liche Entladung wohl eine gewaltige, aber doch nicht eine blei- bende climatiscbe Wirkung bervorbringen konnte, dass aber dieser Einflnss allmahlig hinscbwinden musste, als die Moglichkeit einer langeren Ansammlang der Scbneemassen im Innern der Gebirge durcb Bildnng nnd Vervielfaltignng der Quertbaler beseitigt war und die Scbneemassen dnrch Gletscber fortgefubrt warden. Die Eiszeit erreicbte zwar jetzt erst extensiv durcb das weite Vor- dringen der Gletscber ibren Hobepunkt, aber gleicbzeitig wurden ihre Hilfsquellen im Gebirge selbst geschwacht nnd erschopft. Die zu weit vorgescbobenen Eismassen, welcbe durcb mecbani- scben Druck von dem tiefeingescbneiten Gebirge herab, nicht durcb die eigenen climatiscben Zastande der Ebene sicb bier ein- gefunden batten, konnten der einbeimiscben hoberen Temperatur der Ebene nicbt anf die Dauer Stand balten; die Position musste anfgegeben werden und die Gletscber mussten sicb, nicht obne Schwankungen, allmahlig in die Hocbthaler der Gebirge znruck- zieben. Das Eesultat all’ dieser Entwicklnngen und Vorgange auf der Oberflache der Erde ist das Clima der gegenwartigen Erd- periode. Zur KenntnisB der quartaren Wirbelthiere in Ober- sohwaben. Von Dr. J. Probst in Unter-Essendorf. Ala die wichtigsten Fundorte der quartaren Fauna haben sich in Wurttemberg ansser den HShlen des Jura, der L6ss von Cannstatt nnd die Eenthierstation von Schussenried erwiesen, Anderwarts sind in dem mit diluvialem Schichtenmaterial so reich ausgestatteten, aber der Hbhlen entbehrenden Oberschwaben nur sporadiscbe Eeste dieser Fauna, und zwar, wie sich erwarten lasst, hauptsachlich der grossen Thiere dieser Formation ge- funden worden. Aucb dem Rissthal entlang gelang es, eine allerdings nur sehr massige Anzahl solcher Eeste im Laufe einiger Jahrzehnte zu sammeln. Die Fonde gehoren zn den am meisten verbreiteten Vor- kommnissen und sind nach der gef. Bestimmung von Herrn Pro¬ fessor Sandberger: Elephas primigenius, Rhinoceros tichorMnus, 8us scrofa, Eguus primigenim und Bos primigenius. Lohnender war, wie sich heransstellte, die Anfmerksamkeit auf die kleine Fauna jener Zeit, die in der Schicht von Schussenried fehit nnd selbst m den Hohlen des Jura nur sparlich vertreten ist (cf. Wurttemb. natnrw. Jahreshefte. 1872. S. 33). Eine Er- ganzung besonders nach dieser letzteren Seite bin, durfte daher erwunscht sein. Die Eeste der kleinen Fauna, meist aus Nagern bestehend, ^wcht bios sehwierig zu finden, sondem noch schwieriger zu mmen. Es konnte desshalb friiher auch nor eine allgemein — 115 - gehaltene Hinweisung anf das Vorhandensein derselben und die unzweifelhaft erkennbaren Keste gegeben werden (cf. Wurttemb. naturw. Jabreshefte. 1874. S. 79). Seither vermehrten sich jedoch die Punde und konnten durch die gef. Vermitaung des Herrn Professor Sandberger in die Hande des verdienstvollen Kenners der kleinen qoartaren Fauna, des Herrn Dr. Nehring mnng derselben zu verdanken ist. Wir geben nun zuerst eine Darstellung der Pundorte dieser Possilreste und sodann ein Verzeichniss der bisber gefundenen Wirbelthierreste. Die Eeste der grossen Thiere fanden sich in den Kies- gTuben, welche an der lang hingestreckten Flnssterrasse des Eissthales im Oberamt Biberach und Laupheim erSffnet sind, namentlicb in den Markungen Aepfingen, Baltringen and Mietingen. Nur die Zahne des Ehinoceros lagen nicht im Kies, sondern im achten L5ss bei Baltringen, der die Kiesterrasse dort nach oben deckt und dort stellenweise aach die characteristischen Loss- schnecken, Sucdnea dblonga und Pupa muscorum, enth^t. Die Eeste der kleinen Fauna aber fanden sich tbeils in denSpalten derMeeresmolasse von Baltringen und Mietingen, tbeils in sandigen, iSssartigen Gebilden, von welchen die obere Susswassermolasse stellenweise bedeckt wird. Was den ersteren Fundort anbelangt (Spalten der Meeresmolasse), so ist schon bei oberflacblicber Besichtigung wabrzunehmen, dass die Schichten der Meeresmolasse nicht selten senkrecht von Kluften durchbrochen sind. Dieselben durchziehen die ganze Machtigkeit des obersten Gliedes der Schichtenfolge, des sogenannten Gesims- sandes and theilweise auch noch die Bank des Ufersandsteins selbst. Sie sind meist schmal und wechseln in der Breite von 0,06 m bis 0,80 m bei einer betrachtlichen Hbhe bis zu • 10 m. Nnr in seltenen Fallen sind dieselben unansgeffillt geblieben, in der Begel sind sie dnrch Sand und Plattenstucke des Gesims- sandes wieder ausgefullt. Wegen ihrer Schmalheit und senk- rechten Ansteigens sind dieselben meist nnznganglich und spezielle TJntersuchungen unthutilicb. — 116 — Man ist zumeist auf die zufalligen Funde bei der Abrauin- arbeit hingewiesen. Die nachher anzufnhrenden Fossilreste wurden bei solcber Gelegenheit in einer nicht ganz ausgefiillten, nur nacb oben gescblossenen Spalte in einem Steinbrnch bei Mietingen, OA. Laupbeim, gefanden. Nur das Murmellhier wnrde nicbt an diesem Ort, sondern fur sich allein, aber aucb in einem Steinbrnch der Meeresmolasse von Baltringen gefanden, woruber nachher die genaueren Um- stande angegeben werden. Als weitere Fundorte (in lossartigen, sandigen Gebilden innerhalb des Gebiets der oberen Susswassermolasse) sind nam- haft zn machen: der Einodhof Venosberg bei Essendorf, Ingol- dingen, OA. Waldsee and Schnurpflingen, OA. Laupbeim. Die Fossilreste lagern hier nicht in Spalten, sondern am Abhang der Tbalwand, die aus oberer Susswassermolasse besteht, aber mit einer leichten Decke sandigen Losses stellenweise bedeckt ist. Was nun diese Thierreste selbst betrifft, so sind die in den Spalten der Meeresmolasse von Mietingen und beziehungsweise Baltringen gefundenen ohne Frage die interessantesten. Hier (Mietingen) warden, in einem Hauflein beisammenliegend, ge- funden nach den Bestimmnngen von Herm Dr. Nehring: Myodes torquatt4s, der Halsbandlemming. Dieser hoch- nordische Nager ist in mehreren sicker zn bestimmenden Unter- nnd Oberkiefem nebst Extremitatenknochen vorhanden, Herr Dr. Nehring gab eine Abbildung eines Dnterkieferastes einer andem Art, des Myodes lemnus, m seiner Schrift: die quarter- naren Faunen von Thiede und Westeregeln. Das hauptsachlicbste Kennzeichen des Geschlechts Myodes gegenuber dem Geschlecht Arvkola ist in dieser Abbildung deutlich hervorgehoben; es ist die Insertion des Scbneidezahns und die davon abhangige Bil- dnng des letzten Zabns und des Gelenkfortsatzes*. In der Gaea (Jahrgang 1879 im 11. und 12. Heft) wird von ihm auch Auf- * Zu vergleicben die Abbandlung Nehrings: Fossile Lemminge and Arvicolen ana dem Diluviallehm von TMede und Westeregeln. Seite 23. — 117 — scMuss fiber die Verbreitung dieses Thiers zur Quartarzeit in Eu- ropa gegeben. Fur Wfirttemberg ist das Vorkommen dieses Na- gers nicht ganz neu, sofern ein Unterkieferast desselben im Innem eines verletzten Hohlenbarenknochens vom Hohlestein bei Lonthal (Ulm) sich befaud, der jedoch seinen Weg nach Italien fand und daselbst durch Forsyth-Major 1872 entdeckt wurde (ef. Gaea 1879, S. 669), Nach gef. brieflicher Mittheilung des Herrn Dr. Nehiing ist Mietingen bis jetzt als der shdlichste Punkt des Vorkommens in Deutschland anzusehen. Mit diesem Nager waren die Eeste von zwei nordischen Wfihlmausen vergesellschaftet: Arvicola ratticeps and A. gregoHis; sodann die weitverbreiteten und bei uns noch lebendeu A. am- phibim und arvalis. Ein Lagomys pusUlm ist noch nicht ganz gesicbert, da von ihm nur Extremitatenknochen, aber keine Schadel- theile vorliegen. Ferner lag dabei ein Theil des Milchgebisses vom Hermelin (Foetorius erminea), Knochelchen von einem kleinen Vogel und Wirbel von einer Schlange und Krote. Abgesondert von diesen Eesten auf der Markung Baltrin- gen wurde eine betrachtliche Anzahl von Knochen eines Murmel- thiers (Arctomys marmotta) gefunden; ausser einer recht gut erhaltenen Unterkieferhalfte noch eine Anzahl Extremitatenknochen und Wirbel; sie gehoren einem Individuum an. Diese Knochen lagen nicht in einer senkrechten Spalte, son- dern in Mitte des marinen Sandes, der dort c. 6 m Hohe erreicht^^ aber in einer kleinen Hohlung, welche horizontal verlief. Dieses-. Fossil ist jedoch sicher nicht als tertiar zu betrachten aus nach- folgenden Grfinden. Die Knochen waren mit dem Sand nichb inuig verbunden, sondern lagen lose da, so dass sie ohne weiterea mit den Fingem heransgenommen werden konnten. Die tertiaren. Knochen von Baltringen sind auch ganz anders erhalten, als diese. Murmelthierreste; letztere klebten stark an der Zunge, welche Eigenschaft den tertiaren Knochen von Baltringen ganz ab- geht; sie sind weiss, die tertiaren dagegen braunlich bis schwarz gefarbt; sie lagen sammtlich bei einander und gehoren sichtlieh einem Individuum an, wahrend die Tertiarfossilien daselbst voU- standig zerstreut vorkommen, so dass es nicht gelingt, auch nur 118 zwei Skelettheile desselben Thieres neben einander zn finden. Es kann somit keinem Zweifel anterliegen, dass daa Thier zo einer Zeit, als der Meeressand schon abgelagert war, bier sich eine Hohle grab und verendete. Dass nicht sammtUche Gebeine anfgefunden warden, mag Znfalligkeiten Oder aach der Unaof- merksamkeit der mit dem Abranm beschaftigten Leute zuzuschreiben sein. Die Meeresmolasse von Baltringen and Mietingen ist von der Erdmorane des Eheinthalgletschers nur 2 bis 3 Kilometer entfernt and stellt sich dieselbe dort als ein auch landschaftiieh deatlich za nnterscheidender Wall dar, der den Namen Boschach- wald fahrt (cf. Worttemb. natnrw. Jahreshefte. 1874. S. 64). Der Anfenthalt eines Murmeltbiers zur Qnartarzeit lasst sich so¬ mit an dieser Stelle leicht erklaren. Ganz in der Nahe der Fnndstelle ist auch eine sandiglehmige Schicht angeschnitten, m welcher ich Succinea oblonga and Pupa muscorum, aber noch keine Wirbelthierreste gefunden habe. Wit Sind aaf die Lagerungsverhaltnisse dieses Fossils aus dem G^de genaner eingegangen, well ein, wie es scheint, ahn- 1C es orkommen eines Lemmings und ejnes Ziesels bei Eppels- V«anlas.„„g der gegeben hat, als ob dies* Thrare der dortigen Terasrformation angehdrea*. Vom Mermelthier sled in Warttemberg bisher mr sehr j Srefunden und bekannt gemacht worden; namlich ™ enwirbel mit einer zerbrochenen Bippe dorch Jager** in «‘«'-en Sasswassertaff von Langenbnini kieffti-a t oberhalb Sigmaringen lieferte einen schonen Unter wurde nnil Jager*** bestimmt und abgebildei einstimmt ^^serem Exemplar von Baltringen sehr gut fiber Oberarmknochen (Ta£ II Ton Baltn ^J^Bthildet. Da ich die beiden Oberarmknoehei —vollstandiger Erhaltung besitze, so is’ ZeitschrS der Diluvialfauna; in dei *** ct Warttp«,iv' dahreshefte. 1845. S. 245. natnrw. Jahreshefte. 1853. S. 136. 119 — zo bemerken nicht ganz unwichtig, dass die letzteren Stucke mit dem in Figur 65 abgebildeten recenten alpinen MarmeltMer, sowobl was die Grosse als auch den von Jager namhaft gemachten Vorsprnng (bei dem in der Zeichnung mit c markirten Pankt) anbelangt, sehr gut nbereinstimmen. Von dem Eppelsheimer Oberarmknochen (Fig. 67) und von den beiden aus Aachen (Fig. 68. 69) weichen sie gerade so ab, wie das lebende Thier. Die im Jahr 1872 vorgenommenen Ausgrabnngen zu Langen- brunn dutch die Herren Ecker und Eehmann bestatigen dasVor- Wiederkauern, noch einige sehr interessante Arten hinzu*. Die im Braunschweigischen gefondenen Eeste des Mnrmel- thieres werden anf Arctomys hobac bezogen. Auch in Italien wird das Vorkommen von fossilen Murmelthieren in Asti uni an anderen Orten durch Prof. Entimeyer bekannt gemacht (Eiszeit und Pliocan. S. 69). Weniger interessant, aber doch das Gesammtbild der quar- taren Fauna in Oberschwaben erganzend, sind die Vorkommniase in den lossartigen Gebilden der schon oben namhaft gemachten Orte, Schnurpflingen, Ingoldingen und Venusberg bei Essendorf. An alien drei Orten waren besonders die Knochen von Batracbiern nesterweise abgelagert, durch deren grosse Zahl die Aufmerksamkeit geweckt wnrde, wahrend es sonst nur schwer geUngen wurde, die vereinzelten kleinen Objecte zu finden. Ausser den Batrachiern kamen daselbst nach der Be- stimmung von Herrn Dr. Nehring noch vor: Todpa europaea, Myoxis glis, Arvicdla amphtbim^ Arwcoia arvalis, und ein kleiner Vogel. Wenn wir nun dicse Thiere mit der Fauna von Schnssen- cf. Arehiv fur Anthropologie. Band IX und X. FI 121 Cygtius musicus. Anas, grSssere Art, Anas, kleinere Art, kleine Vogel. Batr achier: Eana temporaria, Bufo, Schlange und Fisch; somit 22 Geschlechter und wenigstens 32 Arten. Dass in Schussenried auch der Mensch yorhanden war, geht aus den dortigen Artefacten mit Bestimmtheit hervor. Die an- deren angefdhrten Localitaten ergaben jedoch keine Spur der Anwesenheit des Menschen. Die vorstehende Fauna stimmt in alien ihren Hauptbestand- theilen mit der aus anderen Gegenden bekannt gemachten Quartar- fauna nberein. Zunachst wird bei einer Vergleichung weniger die Hohlen- fauna in Betracht zu ziehen sein, da die Hfihlen in dieser Ge- gend fehlen, als solche Oertlichkeiten, woselbst die Fossilreste auch in der offenen Schicht vorkommen. Von Cannstatt liegen Veroffentiichungen aus neuester Zeit nicht Yor; die alteren von Jager* nehmen hauptsachlich auf die grossen Thierreste Eucksicht und entbehren desshalb der erforder- lichen Vollstandigkeit. Dagegen liegen aus Norddeutschland und Mitteldeutschland neuere umfassende Berichte fiber die quartare Fauna vor. In Thiede und in Westeregeln in Braunschweig finden sich nach Nehring** 46 Arten Wirbelthiere, worunter 5 Arten Fledermause, die sonst seltener beobachtet werden. Das Vor- kommen derselben mag sich daraus erklaren, dass daselbst die Fossilien in mit Lehm ausgeffiUten Klfiften von Gypsfelsen sich yorfinden, welche diesen Thieren als Aufenthaltsort dienten. * Warttemb. natarw. Jahreshefte. 1845. S. 244. Archiv for Anthropologie. Band X, XI. 122 Aus der UmgeboDg- von Wurzbnrg werden dorch Herrn Prof. Sandberger* 36 Alien von Wirbelthieren bekannt gemacht. Schon fruber (1863) wurde von Peters** fiber die Vorkommnisse im L6ss von Nussdorf bei Wien berichtet. Die Hanptbestandtbeile der Fauna sind fiberall die gleichen. Die kleine Fauna (N^er hauptsachlich und Batrachier) ist tbeils nach den Arten, theils nach der Individuenzahl stark vertreten und wiederholen sicb besonders auch die gleichen Arten von Nagem, wie aus der Abhandlnng Nehring’s in der Gaea 1879, S. 713, hervorgeht. Wenn auch grosse und kleine Fauna bisweilen ortlich scharf getrennt erscheinen, so zeigt sich ihre Zusammengehorigkeit an andern Orten evident. So wurden beispielsweise die kleinen Nager und Insecteufresser von Nuss- dorf aus dem Innem eines mit Lehm erffillten Mammuthschadels entnommen. Auch darin stimmen die verschiedenen Ablagerungen fiberein, dass mit ausgestorbenen Thierarten (Mammuth etc.) solche vermischt sind, die bei nns zahlreich leben (Maulwurf, Spitzmans, Feldmans etc.) und zugleich soFche, die zwar hentzu- tage noch leben, aber in entfernten Gegenden und nnter sehr ab- weichenden Lebensverhaltnissen (Lemming, Murmelthier, Eenthier). Ton Bedeutung ist, dass die Batrachierreste auch an diesen weit von einander entfernten Orten in grosser Zahl vorhanden sind, die Herr Prof. v. Qaenstedt*=^ auch aus dem Loss von Cannstatt auffuhrt Diese letzteren Eeste sind es ja dock, in unserer Gegend wenigstens, welche durch ihre grosse Anzahl ond nesterweise Anhaufung zunaehst dem Auge auffallen und dadnrch die Auffindung von Fundplatzen veranlassen. Wenn in Braunschweig und Franken etc. auch solche Thiere gefonden warden, die jetzt ala Steppenthiere bekannt sind, z. B. Alactaga jaculm und ganz besondere ortUche Bedingungen vor- aussetzen, von deren Eiiatenz aber in Oberschwaben bisher noch sich ergeben hat, so mag diess theils ein ZufaU S. 118. ^ ^ geologischen Reichsanstalt. Verb. XIIL 4. PetrefeM^nkimde. S. 184. 123 — sein, der durch spatere Erfonde erganzt wird, theils von ab- weichenden Localverhaltnissen herrahren. Auch das Nichtvorkom- men einiger grossen Thiere (L6we, Hyane) in Oberschwaben mag aus dem gleichen Gesichtspnnkt benrtheilt werden, Es ist ja selbstverstandlicb, dass die Untersuchungen, vorzflglich auch was die kleine Fauna betrifft, noch keineswegs abgeschlossen, kaum angefangen sind. Wir glaubten jedocb, nicht zogern zu sollen, auch von dem bisherigen nnvollstandigen Stand der Untersuchung Mittheilung zu machen, urn die Aufmerksamkeit auf den Gegen- stand in weiteren Kreisen anzuregen. Ob nun diese Fauna ganz gleichzeitig gelebt babe, oder ob zeitliche Unterschiede stattgehabt haben, daruber gibt das ober- schwabiscbe Vorkommen keinen genngenden Anfschluss- Aber auch anderwarts lasst sich darnber kein sicheres Urtheil fallen. Nehring sagt in seiner Schrift: (Die quarternare Fauna etc. S. 62) dass die Mehrzahl der Lemmiugsreste in unterster Tiefe von 20'—24' liegen; sodann in 16'—10' Tiefe die Mehrzahl der Beste von Mammnth, Ehinoceros etc. Er nnterscheidet Sommer- nnd Wintergaste nnd halt an einer Eiszeit fest, da er von einer interglacialen Periode keine Spur habe vorfinden konnen. Dio Gleichalterigkeit der ganzen Fauna wird somit von ibm im Princip festgehalten (1. c. S. 48). Sandberger fand (1. c. S. 5) die Beste der grossen Thiere an der unteren Granze der Ablagerung, wah- rend die kleine Fauna auf die Seitenbuchten des Thais beschrankt ist. Als Tummelplatz der meisten Thiere verlangt er ein mooriges Haideland (1. c. S. 14). Dieser Annahme schliessen sich die heut- zutage bestehenden oberschwabischen Verhaltnisse jedenfalls viel leichter an als der Annahme von Steppen. Das in Schussenried sohaufigeBenthier scbeint die moorigen Haiden geradezu zu fordem. Der Wasserreichthum, der noch heutzntage die Gegend anszeichnet, mag zur quartaren Zeit nicht geringer, sondern noch grosser gewesen sein. Den Schwanen und Enten nnd Batrachiem mussten geeignete Anfenthaltsorte geboten sein. Beim TJeberblick ftber das Verzeichniss legt sich der Gedanke nahe, dass, wahrend der eine Theil der ThierbevSlkerung die nassen und wasserreichen Platze bewohnte, ein anderer Theil, die bfager nnd Wuhler, sich — 125 1) In den Hohlen treten die Eaubthiere der Individnen- aahl und den Arten nach sehr stark in den Vordergmnd. Die Hohle bei Schelklingen * besitzt 12 Arten Eanbthiere; die von Utzmemmingen** 5 Arten; Laugenbrunn*** 10 Arten; der hohle Steint bei Lonthal (Ulm) zwar nar eine Art, den Hohlenbaren, aber in solcber Menge, dass die Knochen desselben 98 des 2) Unter den ubrigen Thierresten treten die grSsseren nnd .grossen Thiere ebenso stark hervor, als die kleinen T hie re zurncktreten, sovrohl was die Zabl der Individnen als der Arten anbelangt. Eine Vergleichnng der in den angeftihrten Abhandlnngen aufgeffihrten Fande gibt darnber Anfscbluss. Man konnte nun allerdings die nahe liegende Unterstellung machen, dass in der Finsterniss der Hohlen die kleinen Knochen leicM ubersehen werden konnten; allein auch in Scbussenried, somit nicbt in einer Hohle, sondern in der offenen Schicht, fehlt die kleine Fauna, die bier doch wahrscbeinlich nicbt ubersehen worden ist. Dieser Fundort verlangt eine andere Erklarung, die aucb bei manehen Hohlen Anwendung finden kann. Scbussenried war nacb Fraas eine menscbliche Jagdstation und enthMt die Ausbente, welcbe die Jagd darbot. Aber auch die Hohlen waren abwechselnd tbeils im Besitze von verschiedenen Raubthieren, tbeils von menschlichen Jagem. Die Beute wurde zu einem grossen Tbeil in die Hohlen gescbleppt und dort verzehrt Da aber die Jagdbeute an grossen Thieren uberall sehr ergiebig war, so wurden die kleinen Thiere ausser Betracht gelassen. Soweit aber auf irgend welche Weise die Eeste kleiner Thiere in die Hohlen geriethen, so ergibt sich aus denselben ganz dent- Ech die Uebereinstimmung mit den Vorkommnissen ausserhalb Das Murmelthier in der Hohle von Langenbrunn ist ebenso characteristisch, als der tJnterkieferaat des Lemmings in der * Wurttemb. naturw. Jahreshefte. 1872. S. 31. ** Wiirttemb naturw. Jahreshefte. 1877. S. 48. Wurttemb. naturw. Jahreshefte. 1853. S. 129. t Wurttemb. naturw. Jahreshefte- 1862. S. 156. Flora der — 128 — Fusse ein zieralich bedentender Weinbau mit den meisten warmc- liebenden nnd den Weinbau begleitenden Gewachsen, auf seiner H6he dagegen scbou subalpine Formen, gleich den benach- barten beginnenden Alpen und des Jura, hereingeweht und berubergewandert. Diesen Umstanden hat der Berg seinen aus- gesprochenen Pflanzenreichthum entschieden zn verdanken und isf aus diesem Grunde fur den Botaniker von alien seinen Nach- bam der Gesnchteste, denn wenn Hewen und Stofifeln vermoge ihrer grosseren Erhebung fiber die Meeresflache einiges weitere aus der Waldregion bieten, so hat doch keiner dieser Berge die Felsenmassen so ausgedehnt und so frei, dass eine ausgiebige Besiedelung von verscbiedenen Gewachsen hatte erfolgen und anschlagen konnen. Der Wald spielt dort die grossere RoUe. Dann fehlt beiden genannten Erhebungen jenes trockene Aus- wurfsroaterial, welches am Hohentwiel die Weinberge, und mit denselben so manches Gewachs dieser Zone beherbergt. Was die massige Ausdehnung der Felsen und ihrer Flora anbelangt, so nahert sich hier nur der Magdeberg einigermassen dem Hohentwiel, dann der Hohenkrahen. In Folgendem soli nun das Vorkommen einer ausgewahlten Anzahl von Gewachsen der Hegauberge vergleichend erortert Es Bind: AUium faUax Dok. Mumex sctUatus L. yucus race- mosa, „Centaurea montana'^, Baronicum, Bibes alpinum^ Feta- sites dSbus, Spiraea Armcus, Tida dumetorum, Cardamine sUvaHca, AconUum Lyeoctmum, Thalidrum aquUeg^foUam, Banmcidus lamginosm, Acer platanoides. Alle ubngen smd Xeropbiie. Bei der Ackerflora der vulkanischen Tuffbbden, welcbe ebenso kalk- wie tbonreicb sind, tritt die Doppelseitigkeit des Bodens 135 ebenfalls auffallig hervor. Ich nenne von den etwas selteneren Oder benierkenswerthen sogen. Unkrautern folgende: a) Kalkfreundliche. Adonis flammea*, NigeUa arvensis, Eri^simum orientate, Neslia paniculata, Saponaria Vaccaria, Turgenia latifolia, Or- laya grandiflora, TorUis helvetica, Scandix Pecten, Asperula arvensis, Ajuga ChamaepUys, Passerina annua. b) Kieaelpflanzen oder wenigstens Kalkscheue. Sisymbrium Sophia (sehr selten, am Fusse des Hohen- hewen bei Welschingen), Gipsophila muralis, Sagina apetata, Gerastium glomeratum, Scleranthus perennis, Lycopsis arvensis, Myosotis strida, EcJiinospermum Lappula, Anthirrhinum Oron- tinm, Linaria Elatine, Gnaphalium luteo-aXbum, Filago arvensis, Polycnemum arvense, Panicum sanguinale, glabrum, crus galli. c) Schwere B6den liebend (Kalkthon, Mergel). Buplettrum rotundifolium, Lathyrus tuberosus, L. hirsutus. d) Indifferente Arten. Reseda lutea, R. luteola, Papaver dubium, P. Argemone, Thlaspi perfoliatum, Silene noctiflora, Holosteum umbeUatum, Specularia Speculum, Linaria spuria, Veronica praecox, Stachys annua, Panicum viride, verticUlatum, glaucum, AUium vinedle, Mussari racemosum. e) Warmeliebend, nur um den Hohentwiel. Amarantus retrofiexus, A. Rlitum, Chenopodium VtAvaria, Portvdaca oleracea. Es istnicbt selten, dass von genanntenUnkraotern die meisten ans alien Enbriken zusammen auf Einer Lokalitat vorkommen, das Ackerfeid ostlicb vom Hohentwiel, dessen Boden augenscbein- lich ans zerriebenem und geschlammtem Tnff vom frfiher voU- standigeren Tuffmantel des Berges berrnbrt, zeigt diess AUes in einem derartigen Beichthmn, wie es wohl nicht uberall vorzn- kommen pflegt. Eine einigennaasen abnliche Ackerflora liefem, z. B. Jetzt ist an die Stelle jener alpinen Flora zum grossen TheiJe die allgemeine, so gleichmassig verbreitete europaisch- sibirische Wald- und Gebirgsflora getreten, welche von Britannien mehr oder weniger bis zum Amur reicht und von welcher fol- gende Bestandtheile auch im Began sich finden. Sorhm^Aria, S. tormimlis, Vida sUvatica, Lathyrus sU- vestris, Ordbus niger (nor Hohenhewen, aus Britannien nur von Scbottland angezeigt), Medicago minima, Geranium sUoaticum, G. pratense, Actaea spicata, Gorydalis cava, Arenaria tenuifolia, Lychnis Viscaria, SUene OtUes (Stellaria Holostea und nemorum noch nicht gefunden?), Lianthus deUoides, Armeria md prolifer, Malva moschata, Potentilla rupestris, Mubus saxataHis, Sedum reflexuni, S. purpurascens, Pyrola minor, rotundifolia, secunda, Galium boreale, Ghaerophyllum temuLum, Adoxa moschatellina, Sambucus Ebulus, Linosyris vulgaris, Girsium eriophorum, Melampyrum cristafum, Lathraea sguamaria, Orobanche coerulea, minor Galii, Veronica montana, spicata, MelliUis Melisophyllum, Teucrium chamaedrys, Botrys, Lithospermum officinale, Myo- sotis sylvatica, Geniiana vema, germanica, Polygonum Bistorta, FrUiOaria Meleagris*, Gagea lutea, LUium martagon, OmUho- galum umbellatum, Gonvallaria vertidllata, Polygonatum, Leu- c(^um vemum. Orchis mUitaris, Goody era r^ens, Ophrys apt- fera**, Luzula sUvatica, Fhleum Bohmeri, Asplenium septen- trionale, Adiantum nigrum, Breynii, Polypodium Bobertianum, Botrychium Lunaria, Egmsetum Telmat^a {maximum Lam.). Fur den Seekreis als neu (bei Doll, badische Flora, fehlend, trotz der wobi durcbstudirten Gegend) babe icb in den letzten Jahren Poa sudetica, Laserpitium prutenicum, Senecio FuchsU, Hypericum pulchrum und Pulmonaria angustifolia bier ge- * Icb babe Meleagris an dem bei DoU bezeichneten Standort *Wiesen am Sadabbang des Hohenstoffelnc nicbt gesehen, glaube abet an die Richtigkeit der Angabe des Dr. Stocker. — 138 sammelt. Mit Ausnahme von Poa sudetica sind die ubrigen nord- liche Pflanzeo, welche hier eine ihrer siidlichsten Grenzen fiber- haopt erreichenl Poa sudetica kommt diesseits der Alpen noch einmal vor, namlich nach Parlatore aaf dem Monte Sant Angelo de Castellamare in der Breite von Neapel, dort in einer Meeres- hohe von 1470 m mit Herminium MonorcJiis die letzten nord- lichen Typen darstellend. Wie uberall beobachtet, so kommen aucb hier seit Jahren nene Elemente in die nrsprnngliche Flora. Gewachse aus dem Suden und Osten sind es, welche mit Samereien einwandern, Dank dem landervermittelnden Eisenbahnverkehr, welcher dem so hechstnothwendigen Wechsel im Saatgnt machtig Vorschub leistet. So tauchen hier bald einzeln, bald in Gruppen regelmassig auf: Geranium pyrenaicum, Erucastrum vncanum (Linne’s Sinapis incana), Helmintkia echioides, Xanthium spinosum. Centaurea soJstitialiSj Crepis setosa {Or. foetida). Salvia verticittcUa. Eine Kolouie Isatis tmctoria ist sicher ebenfalls eingewandert, da die Floren diese Pflanze erst von Basel an, das Eheinthal hinnnter erwahnen. Von unserer Schaffhauser Grenze werden Ammi ntajus nnd Plantago armaria gemeldet. Diess sind die ’jungsten Ankommlinge auf unserem Boden. Freilich mogen immerhin viele Generationen daruber hingehen bis die Nenangekomraenen den Kampf nms Dasein mit den schon vorhandenen erfolgreich ge- fahrt haben werden. Sollten anch Einer oder der Andere in gdnstigen Sommem seine Frnchte ansnahmsweise ansreifen kbn- nen, so stehen dem anch extreme Winterkalten entgegen, welche hier sicherlich zerstorend wirken, so dass solche Pflanzen so lange auf die jahrliche Einschleppnng angewiesen sind, bis irgend eine, oft geringe Abandemng in ihrer Organisation sie befahigt, das Terrain zu behanpten. ' Crepis setosa Hall., welche in betrachtlicher Anzahl am Kiesrain bei Singen wachst, hat, wie es scheint, ihren Behanp- tongsprozess schon gewonnen; die Pflanze kam 1875 mit fremdem Espersamen herein nnd hat sich bis date gehalten. Unser Florengebiet umfasst nicht ganz IV2 geogr. Q.-Meilen, halt sich strong an das eigentliche Began nnd begreift deshalb nnr — 140 — Aradis Turrita . . . 19. Mai bis 2. Juni, Boronicum Pardalianches 16. „ „ 7. , Bianthm caesius ... 29. „ „ 8. „ Asperula goUioides . . 16. „ , 8. „ Saxifraga Aisoon ... 28. „ „ 11. „ Laoiuca perennis ... 26. „ „ 18. „ Hieradum Jacquini . . 22. Juni , 28. , Sednm dasyphylUm . . 20. , » 1. Juli, Cytisus nigricans ... 6. Juli „ 12. „ Sempervivum tectorum . 19. „ Artemisia Absinthitm . 26. , , 30. „ la den 5 Jahren 1876—80 warden znsammen 1506 No- tirungen fiber das Aafblflhen im Florengebiete gemacht, dieselben vertheilen sicb mit einem Jahresdarchschnitt von 301 Arten auf die einzelnen Monate: Febniar 1 Art, Baphne Mezereum, nur einmal, den 20. Fe- bruar 1877, Marz 14 Arten, April 31 „ Mai 73 „ Juni 113 „ = 37%, Juli 48 , August 19 , September 1 Art, October 1 „ der Epheu an den Hobentwieler Felsen. Nacb meinen ini Jahre 1868 angefangenen und seither un- unterbrochen in klimatisch and geognostisch sehr verschiedenen Gegenden Wfirttembergs fortgeselzten Beobachtungen fiber das Aufblfihen der Gewachse, steht das Began in dieser Hinsicht in der Mitte zwiscben dem warmsten Unterland und uuserer ranben Alb, so dass die Mehrzabl der Aufgebluhten, welche auf der Alb erst im Juni die bochste Zahl mit 41% erreicbt, im Unterland schon auf den Mai mit 36% fallt. Die Darstellung der Ee- sultate dieser nunmehr ISjahrigen Beobachtungen, welche in Teraebiedener Eicbtung von Interesse sind, soli eine der nachsten Arbeiten des Terfassers in diesen Biattern bilden. TJeber das Vorkommen von Tetrao tetrix L. in Wurttemberg. Von Dr. R. Pinckh, Oberamtsarzt in Orach. In den neuesten JahrgSngen der Zeitschrift ,Der zoologische Garten von Dr. Noll* erschien eine interessante langere Abhand- lung uber die deutschen Waldhuhner aus der Feder unseres Vereinsmitglieds des Herm Dr. Wurm in Teinach, worm in Beziehung anf das Vorkommen des Birkwilds bei nns gesagt ist, es sei auf dem Schwarzwald durch die fortgeschrittene Wald- kultur ebenso vertrieben worden wie das Schneehnhn {Tetrao lagopus) und halte sich nur noch im angrenzenden Odenwald an geeigneten Stellen auf, ferner bewohne es in sparlicher Anzahl den Albucb, das Herdtfeld und die Moore Oberscbwabens. Herr Dr. Wurm fuhrt aueh die Thatsache an, dass das Birkwild, ob- wohl Standvogel, viel umber streicht, dass es seinen Stand viel unbedenklicher, weiter und dauemder verruckt, als die andern Waldhuhner, und dass es manchmal pl5tzlich aus Gegenden, wo man es langst als Stand wild zu betrachten gewohnt war, ver-, schwindet, urn ebenso uberraschend an neuen Orten aufzutauchen. Diese Angaben fand ich, obgleich ich kein Jager bin, inter- essant genug, urn dem Vorkommen des Birkwilds in Wtlrttem- berg und seinem successiven Anftreten und Wiederverschwinden an einzelnen Standortem nachzuspuren, urn so mehr als die schein- bar besten gedruckten Quellen durch Widersprnche, Dngenanig- keiten und Irrthumer Tielen Zweifel erregen. Die amtliche 1841 noch unter Memmingers Namen erschienene 3. Auflage der Be- 142 schreibung von Wurttemberg kennt keinen anderen Standort von Tetrao ietrix als den Schwarzvrald. Die 1863 erschienene neueste Auflage enthalt sogar S. 288 zn der Angabe, die huhnerartigen VSgel seien in Wurttemberg ziemlich sparsam, theilweise beinahe ausgerottet, den Beisatz „dies gilt namentlich von dem Anerhahn nnd Birkhahn, welche jetzt nur noch auf einzelnen Stationen am Scbvrarzwald, z. B. nm den Kniebis nnd wilden See, gegen den Katzenkopf nnd nm Neuenburg getroffen worden.^ So in dem Artikeltiber das Thierreich; dagegen heisst es ebendaaelbst in dem Artikel fiber die Jagd S. 527, das Birkhnhn werde hanptsacblich auf dem Albucb angetrofifen. Das Vorkommen in Oberschwaben und auf dem Herdtfeld wird ignorirt, ungeachtet seiner Erwahnnng in mehreren vor dem Jahr 1863 erschienenen Oberamtsbeschreibungen. Was ich nun fiber das Vorkommen von Tetrao tdrvx iu in Bfichern gefunden und was mir brieflich Oder mfindlich von Sachkundigen mitgetbeilt worden ist, fuhre icb in Nacbstehendem an und bemerke zuerst in Beziebung auf das Vorkommen des Birkwilds im Scbwarzwald, dass ich schlechter- dings nirgends und von Kiemand einen speciellen Standort er- fabren konnte, wo T^rao ietrix bei uns je auf dem Schwarz- wald vorgekommen ware. Wenn dieser Vogel je auf dem Schwarz- wald vorgekommen, aber wieder verschwunden ist, so mfisste dies auf dem badischen Scbwarzwald der Fall gewesen sein. Die hinsichtlich der Fauna uugenaue, 1857 erschienene Schrift von Heunisch, ^Das Grossberzogthum Baden*, lasst uns darfiber ganz im Stich. Es wird dort unter den huhnerartigen in Baden vorkommenden Vogeln allerdings das Birkhuhn aufgefuhrt, aber ohne Angabe eines Standorts; und wenn es nun heisst, »auf den hochsten Gebirgen in Baden findet sicb zuweilen Tetrao lagopus und auf den Bergen des Schwarzwalds Tetrao urogaUus*, so muss man daraus schliessen, dass Tetrao ietrix in Baden wenigstens auf dem Scbwarzwald nicbt vorkomme, sondern anderwarts, etwa im Odenwald. In dem nenen 1876 erschienenen actenmassigen Werk des Freiherm von Wagner fiber das Jagdwesen in Wurttemberg^ 143 unter den Herzogen, wird S. 186 mit Bestimmtheit ansgesprochen, ,Vom Birkhuhn ist in den vorliandenen Schriftstucken nicht die Eede“, nnd S. 132 „Ueber den Birkhahn habe ich fiberhaupt keine Nachricht gefnnden*. Wurttemberg besass allerdings nnter seinen Herzogen Yom Schwarzwald nicbt soviel Gebiet, als es jetzt besitzt, nachdem im gegenwartigen Jahrhundert die Ober- amter Kottwell, Oberndorf nnd Horb hinzn gekommen sind. Allein ich babe nirgends etwas gelesen Oder gehort, dass in den eben genannten nenwurttembergischen Landestheilen je Birkwild vor- gekommen ware. Von dem bekannten Ornithologen C. L. Landbeck erschien 1834 bei Cotta eine systematische Aufzahlang der Vogel Wurt- tembergs, wo Landbeck unter Nr. 179 sagt, „das Birkhuhn ist seltener als das Auerhuhn und ebenfalls auf dem Schwarzwald zu Hans". Dagegen fuhrt Landbeck in einem spateren Ver- zeichniss (im Jahrgang II unserer Jahreshefte 1846, S. 227) den Schwarzwald als Standort von Tetrao Utrix nicht mehr an, son- dern er sagt, Tetrao tetrix komme uur in einigen Stricken Ob er- schwabens vor, z. B. bei Boos, Fleischwangen, Pfrungen, im (sic?) Federsee gegen Schussenried, selten im Allgan. Was nun Oberschwaben betrifft, so kommt der B^khahn an den drei erstgenannten im Oberamt Saulgau liegenden Orten nicht mehr vor. Dagegen ist es wahrscheinlich, dass er im Ober¬ amt Saulgau an einer anderen Stelle vorkommt, nemlich auf den Markungen Eeichenbach und Sattenbeureu, welche im grossen Federseeried mit den Markungen von Oggelshausen (OA. Eied- lingen), Schussenried und Steinhausen (OA. Waldsee) zusamraen- stossen (s. die Karte des Federseerieds im Jahrgang XXXn der Jahreshefte). Nach neuester Mittheilung unseres Vereinsmitglieds Valet wohnt und brntet Birkwild schon seit vielen Jahren zwischen dem Weiler Eichbuhl (Gemeinde Schussenried, OA. Waldsee) und Oggelshausen am Federsee, besonders auf der Seite gegen Oggelshausen Mn, zwischen dem Schienenhof und Oggelshausen, wo das Birkwild noch am ungestortesten ist, wah- rend die V6gel nach anderen Seiten bin durch die massenbafte Torfausbeutung in neuester Zeit zu sehr beunruhigt und mithin 144 — seltener geworden sind. Gegen Oggelshansen hin werden aber Jetzt noch alle Jahre Birkhnhner getroffen. Von dera grossen Federseeried ans, dessen einzelne Bestandtheile Sattenbeurer-, Beicbenbacher-, Steinhauser-, Oggelshauser- und Staatsried heissen (letzteres zwischen dem Hennau- und Schienenhof), macht das Birbhuhn, wie dies auch sonst seine Gewohnheit ist, gern kleine Excnrsionen in die Umgegend, auch noch in neuerer Zeit. So traf Valet einen Birkhahnen in dem Waldehen am Schwaigfurther- see, einen anderen im Wald bei Hopfenbach, Va Stnnde von Schussenried. Der grafl. Konigsegg’sche Forstverwalter, Herr Henle von KSnigseggwald, schoss am 3. November 1877 eine Birkhenne im Wald zwischen Otterswang und Aulendorf, und ein paar Jahre volher wurde ein Birkhahn im Spieglerholzchen beim Aulendorfer Thiergarten angeschossen und ein paar Tage nachher von Valet auf einer botanischen Excursion, schon etwas in Ver- wesung ubergegangen, aufgefunden und dem damaligen Domanen- rath Stier in Aulendorf, der ihn ausstopfen Hess, ubergeben. Aus dem Wurzacher Eied wird wohl eine Birkhenne stammen, die 1859 bei Furamoos, OA. Biberach, getroffen worden ist. NachNotizen des HermGrafenvonWaldburg-Zeil, welche mir Herr Baron B. Kbnig-Warthansen ghtigst mittheilte, ist im Wurzacher Bied das Birkwild von jeher und auch jetzt noch Standwild. Im vorigen Jalirhundert war es eine kurze Zeit verschwunden, um nach einigen Jahren wiederzukommen. Das Birkwild ist dort durch die naturliche Beschaffenheit des Standorts geschutzt, wie dies auch auf anderen Torfmooren der Fall sein mag, wo der Torfstich nur schwach betrieben wird and grosse Plachen da sind, welche man nur im Winter bei fest- gefrorenem Boden begehen kann. Es sollen schon gegen 70 Stuck gesehen worden sein, im Herbst 20—30 Hahuen. Bisweilen verfliegt sich das Birkwild in benachbarte Waldungen. Bei Nebel kamen schon einige Stuck in den Wurzacher Park, Hessen sich auf dem Schloss und anderen Hausem des Stadtchens nieder und ^rden hiebei auch erlegt. Ein Hahn, wahrscheinlieh von Wurzach (8—10 km entfemt), flog am 18. Oct. 1879 bis Schloss Zeil und setzte sich auf das Kamin des Brauhauses; daselbst gefehlt. 146 aber bier in Folge grossartig betriebenen Torfsticbs wieder ver- schwunden, Wenn vom Vorkommen des Birkwilds im Allgau die Rede ist, so sind damit die eben erwahnten Standorter im OA. Wangeii gemeint, also Eiedholzer in der Niederang. Denn an der Adelegg und dem schwarzen Grat kommt bios Tetrao urogallus^ nicht aber Tetrao tetrix vor. Die bereits veralteten Oberamtsbescbreibnngen von Ried- lingen, Sanlgan, Waldsee, Biberach, und sogar die ziemlich neue von Wangen, enthalten keine Notiz fiber das Vorkommen von Birkwild, nngeachtet dieses schon damals wenigstens in einzelneu der genannten Oberamter vorhanden gewesen ist. Nur in der OA.-Beschreibnng von Leutkirch (1843) Rest man Tetrao tetrix gehore dort zu den ausserordentlicben Erscheinungen, ferner: im "Wurzacher Ried halten sicb seit 1835 Birkhfihner auf nnd seien dermalen noch Standwild, wie dies alteren Nacbrichten zufolge schon in frfiheren Zeiten der Fall gewesen sein soli. Auch im Oberamt Ulm sollen nach der 1836 erschieneneu Oberamtsbeschreibnng Birkbuhner vorkommen. Ich vermuthe, dass diese Angabe aus einer Beschreibung des Oberamts Ulm ent- nommen ist, welche 1830 der damalige Pfarrer Dietericb in Langenau im XIII. Band vom Correspondenzblatt des landwirth- schaftlichen Vereins herausgegeben hat. Der Verfasser sagt S. 260, im Englaghaen (sic?) bei Langenau und in den Waldern bei Altheim finden sich Birkhfihner und Haselhfihner und es seien 1701 und 1746 auf sie eigene Jagden gebalten worden. Ferner S. 102, „1693 und 1694 im April kam der Bischof von Augs¬ burg nach Oberstotzingen auf die Birkhahnenfalz*. Ich habe erfabren, dass die jangste Generation der Ulmer Jager keine Birkhfihner mehr an den angegebenen Orten gesehen hat, und es ist gewiss, dass im Oberamt Ulm kein Tetrao tetrix mehr vorkommt. Ja es ist sogar im Oberamt Ulm nicht einmal das Vorhandensein einer Tradition von frnherem Vorkommen des Birk- Erst vom Jahr 1834 an finden sich in den Oberamts- beschreibungea Angaben fiber das Vorkommen von Tetrao tetrix 147 imut I 1 149 — Birkwild ziemlich stark vermehrt und auf dem Herdtfeld und Albuch ausgebreitet, seie aber auf dem Herdtfeld allmalig fast wieder verschwunden, besonders von der Mitte der secbziger Jahre an, also dass es dort jetzt zu den Seltenheiten gebSre. Der Sage, womach es vom Fursten von Taxis (aus dem Bayeri- schen?) importirt worden sein soil, widerspricbt Herr Grimm. Seit dem Jahre 1849 hatte sich laut der OA.-Be8clireibung von Oebringen (v. Jahr 1865) in den Waldungen von Walden- burg Birkwild eingebnrgert. Der furstl. hohenlohe’sche Domanen- director in Waldenburg Herr Votter theilt mir darQber mit, dass es sich dort anfangs stark vermehrt habe, der Stand jedoch vom Jahr 1860 an so stark zuruckgegangen sei, dass 1870 schon kein Birkwild mehr vorhanden war. Bios in der Gegend von Gleichen (auf der Hochebene des Mainhardter Walds) komme Birkwild heute noch vereinzelt vor, von welchem znr Winters- zeit 1-2 Stuck auf kurze Zeit in die Waldenburger Waldungen auf Besuch kommen, urn jedesmal im Fruhjahr wieder wegzu- streichen. Gleichen liegt im OA. Oehringen etwa 2 Stunden westlich von Waldenburg. Den Grund der Auswanderung des Birkwilds sucht auch Herr Director V6tter in den veranderten Bestandsverhaltnissen der Waldenburger Waldungen, wo die fruher vielfach sehr unregelmassig und unvollkommen bestockten Mittelwaldungen durch Ueberfuhrnng in Nadelholzhochwaldungen der Fichtencultur weichen mussten. Zu der Waldenburger Kolonie gehorte ohne Zweifel erne Birkhenne, welche 1857 im Ttinkhau bei Strumpfelbach, Ober- amts Backnang gescbossen worden ist (OA.-Beschreibung von Back- nang vom Jahr 1871, S. 36)* Wenn es nun fest steht, dass das Birkwild ein ganz be- stimmtes Terrain zu seinen Wohnplatzen verlangt, nemlich lichte BirkengebOsche** mit nassem Grund und vielem Unterholz, ferner * Zu dieser Gemeinde gehort der Katharinenhof, wo der ver- ewigte Prinz Friedrich von Wfirttemberg den (1873 wieder eingegange- nen) Wildpark 1 ^eberal] I Birken, gleichviel ob wenige oder i — 150 daas ihm auch Buchea und Eichen conveniren, wofern diese keine geschlossenen Schlage bilden, uud dass das Birkwild das Nadel- holz mcht liebt, so ist sein Feblen auf dem Schwarzwald und sein Verschwinden in Folge von Boden- und Cnlturveranderangen hmlanglich erklart, ohne dass man zur Annahme eines specifischen Wandertriebs seine Zuflocht zu nehmen braiicht. Der Vogel ver- schwindet, weun er nichts mehr zum Fressen hat oder wenn er, ein grosser Liebhaber der Einsamkeit, langere Zeit hindnrch be- nnmhigt wird. Sieht man in Oberschwaben die oft fast stundeulangen, 12—20' breiten nnd tiefen Graben, die zum Behnf von Ent- wassernng der Torfmoore gezogen sind und womit Honderte von agohnern, die nach und von alien Seiten ab- und zugingen, den Sommer fiber mehrere Jahre hintereinander beschaftigt waren, so darf man sich nicht wundern fiber das Seltenerwerden des Birk- wilds. Vielleicht dass dasselbe nicht bios vom Herdtfeld, son- em auch von Oberschwaben aus auf den Albuch eingewandert 1st In das Oberarat Oehringen ist es vielleicht aus dem Oden- wald eingewandert. ...t « NatDraL-Sammlang indet sich ans- gastopftas Birkwild ,om Albach bei Heabach (wahrscbeiDlich von. b r f ™ ™ SWa- und " ^ Gotterichsau bei Giengen, "^“warth-Lanterbarg von Irmannsweiler Lhl ™ “ ™«-hri„teressa„ten woiss- Das ^nltot nnsorer Untersuchnng ist nnn folgcndes: tefrir I ^"^^^®®^ergischen Schwarzwald kam Teirao Ersch!w T ^ allgemeinen eine neue Mitte der ll beobachtet es fast fiberall erst seit der niit Anrr'' gegenwartigen Jahrhnnderts und vom A^Qch Heidenheim gehorigen w^rt^Ket r diesem Jahr- ^rttembergisch geworden sind. sich jetzt Doch in den Oberamtern Wangen, 151 h Leutkireb, Waldsee, Saulgau, Riedlingen, Neresheim, Heidenheim, f: Geislingen, Gmiind und Oehringen. E 4) Es ist bei uns wohl allenthalben seltener geworden, ins- k besoiidere auf der Alb and wird nach and nach ganz verschwinden, \ ond zwar uicht darch das Geschoss des Jagers, sondern durch [ allmalige Umwandlung des Wald- und Bodenbestands. Sobald [ junge Fichtenbestande sich schliessen, macht sich der Birkhahn [ aus dem Staub. Am langsten wird er sich in Oberschwaben ^ erhalteu, namentlich in dem ungeheuren Wurzacher Eied, wo der E Standort selbst schon ein naturlicher Schntz fur den Vogel ist, i wie oben gezeigt wurde. [ Doch kSnnen aueh Umstande eiutreten, unter denen neue : Ansiedlungen von Birkwild vorkommen. Tch citire in dieser i Beziehnng eine Abhandlung von J. Jaeckel uber die Vogel f Mittelfrankens in den Abh. der naturf. Ges. in Numberg, wo es ' in III, 1 (1864), S. 112 heisst: Tetrao tetrix ist haufig bei r Nurnberg im Reichswald, doch wechseln hier, wie tiberall, die \ Aufenthaltsorte in mannigfacher Weise. Sobald weite Kruppel- flachen aufgeforstet und in die Hohe gekommen sind, verschwindet das vorher zahlreiche Birkwild, wo aber etwa dutch Raupenfrass, Waldbrand u. s. w. weite Flachen devastirt warden und anfangen, sich allmalig wieder zu bestocken, und wo in kummemden gelb- nadeligen Bestanden Haidekraut und Schwarz- and Eothbeeren den ausgezogenen durren Sandboden nberwuchern und einzelne hohe Banme sich fiber das Buschwerk erheben, da siedelt sich dieses Geflflgel gern an. Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhin, eine historisch interessante Notiz aus dem oben erwahnten Werk des Freiherm von Wagner anzufuhren, nemlich fiber das frfiliere Vorkommen von Tetrao urogallus auf der Alb. Es heisst dort S. 184: Auergeflfigel kam zu Anfang der Herzogsperiode ausser im Schwarzwald aucb in den Forsten B[eidenheim und Urach vor* * Auch bei Leonberg. Nach der Oberamtsbeschreibung von Gmund war im Mhtelalter ein Auerhahnenbalzplatz bei Heubach. — 152 1575 macht der Herzog dem Forstmeister von Urach daruber Vorwnrfe, dass in seinem Forst Auerliahnen von Fremdea ge- schossen nnd gefangen werden. TJmfassende Berichte, wekhe sich der Herzog 1611 erstalten liess, besagen bezugUch der Auerhahnen, dass diese nur noch in den Schwarzwaldforsten vor- handen sind. Das Verschwinden derselben bei Urach wird mo* tivirt mit dem Verschwinden der WachholderbGsche, in Heidea- heim mit der Lichtnng der’ Walder. Das Haselhohn {Tetrao honasia) kam nach Mittheilnngea von 1718 in alien Forsten des Landes vor mit Ausnahme des Urachers. Letzteres ist nun spater anders geworden. Ich habe von langst verstorbenen aber znverlassigen Forstlenten gehort, dass Haselhnhner, die jetzt noch anf der Zwiefalter Alb vor- kommeu, zn Anfang des gegenwartigen Jahrhunderts anf der Alb weiter nordlieh bis in die Gegend von Upfingen, 1 Stunde von Urach, vorkamen. Und bis vor 5 oder 6 Jahren war das Haselhuhn noch Standwild in dem waldigen Dreieck Gachingen* Kohlstetten-Ohnastetten, kaum mehr als 2 Stnnden von Urach entfemt Im Herbst 1879 wnrde noch ein Haselhuhn gesehen im Staatswald Gachingerwaldle, scheint aber dnrch die Kalte des etzten Winters zn Gmnd gegangen zu sein. Aus diesem Wald, wo Haselhnhner frnher baufig waren, worden sie dnrch Umwand- Inng des Waldbestands (Niederwald in Hochwald) vertrieben. Ich wlbst habe ebendaher nnd vom oberen Theil des Mnnsinger anterthals, soweit dies in den Uracher Forst gehort, in ver- ^edenen Jahren Haselhnhner bekommen, in deren Magen ich dasselbe fand, nemlich Beeren von Sambucus racemosa, einem Strauch, der anf der Uracher Alb nicht selten ist. December 1880. Chemisclie Analyse des Gbppinger Sauerbrunnens. Von H. Pehling und C. Hell. Aus Anlass der in diesem Jahre zu Frankfurt a. M. statt- findenden balneologischen Ansstellnng wnrde von der Besitzerin der Qnellen Frau Medicinalrath Landerer’s Wittwe eine genaue Tlntersuchung des GCppinger Sauerwassers gewnnscht. Es war diess om so wnnschenswerther, als ausser den alteren von Kiel- meyer, Gmelin und Siegwart ansgefuhrten Analysen keine neuere eiistiren und jene nberdiess nocb sebr nnvolbtandig sind. Ueber die historischen und geognostischen Verbaltnisse der Qnellen hatte Herr Professor Dr. 0. Fraas die 6nte folgende MittheUungen zn macben. Historiaclies und Geognostiscliea. Her Goppinger ,Sanwerbmnnen“ vrie ibn Sebastian Munster (Basel 1514) nennt, oder der „Schwalhronnen“, wie er 1405 heisst (Oberamtsbescbr. von 1844, pag. 130^ ist das uralte Wahr- zeichen der Stadt Goppingen, die zweifellos ihre Existenz m erster Linie der grossen Menge SauerUnge verdankt, welche im Suden der Stadt am linken Filsgehange in zablreichen Qnellen dem Berg entstromen. Nicbt nur, dass scbon 1206 (Wirtemb. Urkunden- bnch II. 352) G6ppingen als Hobenstaufische cwria cum omitbus appenditiis suis von Broning von Staufen als an das Konvent von Adelberg abgetreten erwahnt wird, liegt westUch der Quellen auf einer Verflacbung des Bergabbanges ein ausgedehntes merovin- giscbes Leichenfeld, dessen zahlreiche Grabreste ein anziehendes Bild der dortigen Bevolkerung bieten, die fern von barbariscber 154 — Eohheit, in der man die Alemannen des V. und VL Jahrhunderts sieh vielfach vorstellt, Erzeugnisse vorgeschrittenen eigenartigen Kanstgewerbes aDfzuweisen hat. (Schriften d. wurtt. Alterth.- Vereins, 1866.) Somit schliesst man mit Kecht, dass schon in den erstea Jahrhmiderten unserer Zeitrechnung die Goppinger Sauerwasser die Menschen zur Ansiedlong einluden, dass somit seit jeden- falls 13 Jahrhnnderten dort die Wasser quellen. Nie ist in den iJachrichten fiber das Bad und denBrunnen, die seit dem XV. Jahr- Imndert sich wiederholen *, von einer Veranderung des Wassers die Rede, das hienach in der historischen, wie auch in der pra- historischen Zeit als teinerlei Wandlung unterworfen angesehen werden darf. Darauf ffihren auch die geoguostischen Verhaltnisse der TJmgebung des Brunnens. Ungestfirter, regelmassiger auf- gebaut und klarer hlossgelegt kann man sich vom geognostischen Standpnnkt aus keine Gegend denken, als das linkseitige Fils- gehange, an dessen Puss die Quellen in natfirlichem Aus- flnss aus dem Berge treten. Wir finden dort flbereinander gelagert zuoberst 1,7 m Arietenkalk, 0,1 m eisenschussigen Kalkstein, derhinter dem Badgebaude gebrochen und zu den Bauten verwendet wird, 0,8 m sandige Thonlager, 0,8 m kalkhaltigen Sandstein, * Einer im Medicinischen Correspondenzblatt Jahrg. 1841. Bd. XI, (Bericht fiber die Bader Wfirttemberg S. 20) enthaltenen Mittheilung von Dr. Landerer entnehmen wir noch folgende historische Xotizen. Von U(H bis 1460 waren die Quellen sammt einer Badanstalt ein ^nen der Heiren von ZiUenhard, raid nach diesem der Herren von ^chingen. ImJahre 1503 fiel dieses Lehen an das HausWurttem- wg, weldiM das Bad lange Zeit verpachtet und sorgfaltig uberwacht Z Jafarhunderte lang war es von da an ein Lieblingsanfenthalt ws wor^mb FSrstenhauses, und fallt in dieae Zeit auch die Glanz- de^elben. to Jato 1747 ™4e « „„ Wtottemberg and pcng endlich im Herbal 1839 an Mine jetzigen Besiteer 155 2,5 m graue Thoiie mit dunuen Sandsteinplatten wechsel- lagernd, 0,2 m harte Sandsteiabank, 0,2 m weicbe mehlige Schichte mit zahllosen Steinkernen 0,7 m weiche sandige Thone, ^ 0,14 m Cardiuienbank, ^ 1,4 m gnten Baustein durch eine dunne Thoiibank getrennt I von 1,3 m gelbem Banstein, beide Banke werden fur bauliche I Zwecke ausgebrochen, i 0,5 m Sandstein, der wegen des Grundwassers nicht ab- I gebaut werden kann. f In diesem Horizont fliessen die Sauerlinge aus Oder samraeln I sie sich wie die alten SchSpfhauslesquellen (Oberamtsbescbr. p. 12) I als Grundwasser an. Thatsache ist, dass die Sauerlinge nirgends I anders herkommen als aus der Eegiou des An- ^ gulatensandsteins, der wie aus dem Detailprofil zu erseben, i eine Machtigkeit von circa 10 Meter erreicht. Das Profil wechselt p 'zwiscben Kalkstein, kalkhaltigem Sandstein und Sandstein. Aber : diese Verhaltnisse des Wechsels bleiben nichts weniger als con- : stant, wie man sich jeder Zeit an frischen Aufrissen in den li| Steingroben nberzeugen kann. Die beiden als ,Bausteine“ be- I zeichneten Lager von 1,3 und 1,4 m gelb von Farbe, als feiner .ffSandstein auzufuhlen, haben nur an ihrem Ausgehenden diesen Malmsteincharakter, sobald man in das Innere der Banke gelangt erscheint ein dichter splitterharter stahlblauer Kalkstein, in fe welchem die Muschelschalen als schneeweisse Kalkspatadem sich i abheben; Jeder grossere Klotz gelben Malmsteins hat noch ^ einen Kern blauen Kalksteins und nichts steht fester, als dass ff der ganze Horizont des Angulatensandsteins in seiner uranfang- ^ lichen Bildungsfbrm ein Kalkstein war und erst im Lauf der f Zeit durch den Einfluss der Atmospharilieu in Malmstein uber- I gefuhrt wurde. I Im ursprnnglichen Zustaud ein Sandkalk, erfullt mit den I Schalen von Mollusken Oder den abgetrennten Gliedem von Echino- 156 dermen, wird diese Abtheilang des Lias an der Loft zu Malm- | stein Oder Malbstein, wie in der schwabischen Spracbe der aus- gelaugte zn einem Mulm zerreibbare Stein heisst. 1st diese TImwandlung des Blaukalks in Malmstein dem Einflnss des Wassers znznschreiben, das jabrlich niederfallt nnd durch die ScMckten sickemd schliesslicb zur Quelle wird, so liegt der Gedanke sebr nabe, dass die durchsictemden Wasser, welche den kohlensauren Kalk im Kalkstein losen und den Sandkalk in Malmstein uber- fubren, nicht nur die gelosten Sake bei der Verwitterung m sicb aufnebmen, sondern dass aucb bei der jeweiligen Vemit- terung des kohlensauren Kalks freie Koblensaure ausgetrieben wird und dem Wasser sicb mittbeilt. Unwillkurlich denkt man bier an die starkere Kiesekaure, die in dem Sandstein entbalten ist, denn wo aucb immer in der Gegend urn Goppingen Sauerlinge auftreten, fliessen sie aus dem Gebiet eines Sandkalks, der in der Verwitterung zu Sandstein und Malmstein wird. So entspringen die Sauerlinge von Hatten- bofen und Jebenbausen genau aus demselben Horizont des Am- monUesang^aatus nnd ist wohl an sammtlicben 3 Orten (Goppingen, Hattenhofen, Jebenbausen) die Ursache der Quellbildung und Sauer- ung der Wasser die gleiche. Die weiteren Sauerlinge des Fils- thals TJeberkingen nnd Dizenbacb entquellen zwar dem boheren Horizont des unteren und mittleren braunen Jura O und 7). Petro- graphisch aber dnrfte keinerlei Verscbiedenbeit sicb ergeben, denn aucb in dem genannten Horizont des braunen Jura sind die betreffenden Sandsteine^ aus welchen die Quellen treten, genau betracbtet Sandkalke, welcbe erst durch Auslaugung des Kalkes in Folge der Verwitterung zu Sandstein werden. Im Jahr 1859 (Jahresh. XV, p. 83—86) hat Verfasser gelegentiich der Untersucbung der Mineralwasser bei Jebenbausen nocb die damals gangbare Anscbauung getbeilt, dass die freie Koblensaure aus einem eigenen Koblensanreberd des Erdinnern entsteige, wozu sicb tiefgespaltene zerrissene Thaler, wie z. B. das obere Filsthal besonders eignen. Indessen bat aber die bald ToUendete geognostiscbe Aufnabme des Landes den Zusammen- bang der Koblensaure mit ganz bestimmten Scbicbten des schwa- f -' I. bischen Erdprofils in einerWeise dargethan, dass Verfassei heut- I zotage nicbt mehr umhin kann, die Bildung der Kohlensaure in I das petrographische Verhalten einzelner Schichten zn rerlegen. ^ Eine dieser Schichten ist der Angulatensandstein. Welche Be- schaffenheit der Sandstein non aber gerade haben mass, um f' Kohlensaure zu bilden, ist freilich noch ein Rathsel. I Chemische Analyse. ^ Es sind im Ganzeu 4 Quellen, welche innerhalb des Lan- [ derer’schen Besitzthums in massiger nnd ziemlich gleicher Ent- [, fernungvon einander in derEichtung vonNordost nach Sudwest ^ am linksseitigen Filsgehange entspringeu. Die ostlichst gelegene I ist die „Hanptqaelle“, deren Wasaer — 3 Liter per Minute — r ausschliesslich zum Versandt verwendet wird; aie befindet sich [ direkt am Eingang in die Land ere r’sche Heilanstalt; die Sohle I des Quellenschachtes derselben liegt 80 cm unter der Filssohle; I die zweite „Verwaltungsquelle“ ist 45 Meter weiter sud- f- westlich, in derNahe desVerwaltungsgebaudes; die dritte „Kessel' ■ hausquelle** weitere 49 Meter sudwestlich dicht am KesselhaiB, und die Yierte „Neue Quelle “ nochmals 41 Meter weiter sud¬ westlich in dem Souterrain des neuen Kesselhaoses selbst gelegen. Die beiden letzteren werden ausschliesslich zu Bader benutzt. Eine vorlauflge Untersuchung erstreckte sich auf die Be- stimmung des Gesammtkohlensaure- und Salzgehaltes derselben. ’ I. Hauptquelle. 1) Spec. Gew. bei 9,2® = 1,001912 bezogen auf Wasser Yon gleicher Temperatur. 2) Trockenruckstand: 1,31460 g in 1000 g Wasser 3) Gesammtkohlensaure: 3,25057 g in 1000 g Wasser. II. Verwaltungsquelle. 1) Spec. Gewicht bei 9,2« = 1,001218 bezogen auf Wasser YOU gleicher Temperatur. 2) Trockenruckstand: 0,75604 g Yon 1000 g Wasser. 3) Gesantetkohlensaure; 2,2172 g in 1000 g Wasser. I 158 III. Kesselliansquelle. 1) Spec. Gew. bei 9,2® = 1,000927 bezogen aiif Wasser von gleicber Temperatur. 2) Trockenruckstand: 0,53570 g in 1000 g Wasser. 3) Gesammtkohlensanre: 1.5277 g in 1000 g Wasser. IV. Neue Quelle. 1) Spec. Gew. bei 9,2® == 1,000881 bezogen auf Wasser von gleicber Temperatur. 2) Trockenruckstand: 0.52661 g in 1000 g Wasser. 3) Gesammtkohlensaure: 1.6801 g in 1000 g Wasser. Wie diese Bestiramungen ergeben, weichen mit Ausnabme der beiden letzteren, welcbe nahezu ubereinstimmende Zahlen lieferten, die verschiedenen Quellen in ihrer Zusammensetziing Am Koblensaure- und Salzreichsten ei*wies sicb die Haiipt- quelle, wabrend bei den sudwestlicber gelegenen Quellen und zwar im Verhaltnisse ibrer Entfernung eine sehr betracbtlicbe Abnabme im Salz- und Eohlensauregebalt stattfindet. Es muss daber angenommen werden, dass die verschiedenen Quellen ent- weder nicbt einem gemeinsamen Keservoir entstromen, oder wenn dieses trotzdera der Fall sein sollte, dass sicb denselben auf ibrem Wege anderes Quellwasser in sebr wecbselndem Grade beigemiscbt hat. Bie Hauptuntersuchung beschraukte sich darnacb auf das Wasser der salz- und koblensaurereichsten Hauptquelle. Das Wasser wurde am 27. December 1880 gesammelt. Die Temperatur der Quelle war an diesem Tage 9,2® C., die Luft- temperatur 2,0® C., das Barometer zeigte 737 mm. Das Wasser ist vollkommen klar und trubt sicb aucb bei tagelangem Stehen in nur tbeilweise gefullten, aber versehlosseneii Gefaseen nicht. Es perlt nicbt, besitzt aber deutliehen Gescbmack nach Kohlensaore. In offenen GeSssen findet dagegen, da wo fim iiiiiiiiiff! 160 — Phosphorsaure, in einer vierten (etwa 3 Liter) Schwefelsaure nud , Alkalien, and in einer funften (0,5 bis 1 Liter) Kalk und Mag¬ nesia bestimmt. Zur Ermittlnng der gesammten Kohlensaure wurde das Wasser direkt an der Quelle mit abgemessenen Mengen einer aramoniakaUschen Chlorcalciumlosung versetzt, und das aus- geschiedene Calcinmcarbonat, theils mit Normalsalzsaure titrirt, tbeils in Calciumsulfat tibergefuhrt. Eine Bestimmung des Stick- stoff- und Sauerstoffgehalts des Wassers unterblieb, da die eigent- Uche Quelle nicht zngauglicb gemacht werden konnte, und uur | das durch eine holzerne Deichcl zugeleitete und daher scbon mit Luft in Bernhmng gekommene Wasser zur Verfugung stand. 1) Specifisches Gewiclit. Die Gewichte gleicher Volumina Sauerwasser und destiUirtes Wasser, beide von der QueUentemperatur 9,2° C., verhalten sich wie 75,8410 : 75,6960 und 75,8400 : 75,6955 imMittel 75,8405 : 75,69575; das specifische Gewicht ist daher 1,001912 bei 9,2° C., bezogen auf Wasser von derselben Tem- 1 Liter Sauerwasser von 9,2® wiegt daher = 1001,7216 g (DestiUirtes Wasser von 4® = 1000 g). 2) Bestimmung der Kieselsaure. 3006,870 g Wasser gaben 0,0273 g Kieselsaure 3007,095 g , , 0,0279 g „ 10021,800 g » _ „ 0,0875 g _ 16035,765 g Wasser gaben 0,1427 g Kieselsaure 1000 g Wasser enthalten somit 0,008899 g Kieselsaure. 3) Bestimmung des Chlors. 10020,95 g Wasser gaben Q,1815 g Chlorsilber 10018,2 8 g „ , 0,1804 g _ » _ “2003y,23 g Wasser gaben 0,3619 g Chlorsilber 1000 g Wasser somit 0,018060 g Chlor^ber davon gehen ab 0,000009 g Jodsilber uud 0,000022 gBromsilber ^ zusammen 0,000031 g Brom- u. Jodsilb< bleiben ^01802^gTeines Chlorsilbi 161 1000 g Wasser enthalten daher 0,004448 g Chlor ent- rechend 0,007836 g Cblornatrium. 4) Bestimmnng der Schwefelsanre. 3006,950 g Wasser gaben 0,2651 g Bariumsulfat 3007,095 g , , 0,2658 g 6013,820 g , , 0,5335 g 12027,865 g Wasser gaben 1,0644 g Bariumsulfat L entsprechend 0,3655 Schwefelsaureanhydrid Oder 0,4385 g ge- ene Schwefelsaure (SO4) g Wasser enthalten daher 0,03039 g SOj oder 0,086457 g SO4 n sind an 0,000153 g Barium gebnnden 0,000108 g , „ 0,000033 g Strontium „ 0,000036 g „ „ 0,011471 g Kalinm „ 0,014082 g zusammen 0,014226 „ „• Es bleiben somit an Natrium gebunden 0,022231 „ , 5) Bestimmnng des Kalks. .751,645 g 1002,180 g 1003,270 g 1,0245 g 1,3648 g 1,3655 g 300 g Wasser gaben 4,4413 g schwefelsauren Kalk+Strontian I g Wasser gaben 1,363073 g schwefelsauren Kalk-j-Strontian davon sind 0,000069 g sehwefelsaurer Strontian Es bleiben somit 1,363004 g sehwefelsaurer Kalk, entsprechend 0,400884 g Calcium oder 0,561237 g Kalk oder 1,002211 g kohlensaurer Kalk. 6) Bestimmnng der Magnesia. 751,645 g Wasser gaben 0,1626 g pyrophosphorsaure Magnesia 1002,180 g „ „ 0,2119 g „ 1003,270 g , B 0,2192 g _^_ » 2757,096 g Wasser gaben 0,5937 g pyrophosphorsaure Magnesia mitsprechend 0,12832 g Magnesium. 1000 g Wasser enthalten daher 0,046542 g Magnesium Oder 0,077570 g Magnesia oder 0,162897 g kohlensaure M^esia. 162 7) Bestimmung der Alkalien. 3006,850 g Wasser gaben 0,4017 g Chloralkalimetalle 3006,970 g „ , 0,4005 g 3007,090 g „ „ 0,4011 g„ 9020,910 g Wasser gaben 1,2033 g Chloralkalimetalle femer: 6013,820 g Wasser gaben 0,4295 g Kaliumplatinchlorid 3007,090 g » , 0,2165 g , 9020,910 g Wasser gaben 0,6460 g Kaliumplatinchlorid entsprechend 0,19709 g Chlorkalinm. 1000 g Wasser gaben: 0,133390 g Chloralkalimetalle darin sind 0,021848 g Chlorkalium nnd 0,000107 g Chlorlithium - znsammen 0,021955 g Chlorkaliam+C hlorlithiom Es bleiben somit 0,111435 g Chlomatrium. 1000 g Wasser euthalten daher 0,011471 g Kalium u, 0,043910 g Natrium. Von letzterem sind gebunden: an 0,022231 g Schwefelsaure (SO4) 0,010652 g „ 0,001578 g Phosphorsaure (PO^) 0,000764 g , 0,000231 g Bor^aiire (BjOg) 0,000102 g „ 0,004448 g Chlor 0,002888 g „ 0,000004 g Jod 0,000001 g „ 0,000009 g Brom 0,000003 g 8) Bestimmung des Eisens. 10020,95 g Wasser gaben 0,0017 g Eisenoxyd 10021,80 g , „ 0,0019 g „ 20042,75 g Wasser gaben 0,0036 g Eisenoxyd entsprechend 0,00252 Eisen. 1000 g Wasser enthalten 0,000126 g Eisen Oder 0,000162 g Eisenoxydnl oder 0,000261 kohlensaures Eisenoxydnl. 9) Bestimmung der Thonerde. 20042,75 g Wasser gaben 0,0009 g phosphorsaure Thonerde 209723 g „ „ 0,0112 g „ _ 22m6 g Wasser gaben 0,0121 g phosphorsaure 163 — lOOOgWasser enthalten daher 0,0000527 g phosphorsaure Thonerde, gleich 0,0000221 g Thonerde. 10) Bestimmnng des Mangans. 10020,95 g Wasser gaben 0,0243 g Schwefelmangau 10021,80 g „ , 0,0255 g _ 20042,75 g Wasser gaben 0,0498 g Schwefelmangan gleich 0,03148 Mangan. 1000 g Wasser enthalten damach 0,001574 g Mangan Oder 0,002032 g Manganoxydul Oder 0,003291 g kohlensaures Manganoxydul. 11) Bestimmung der Phosphorsaure. 6010,32 g Wasser gahen nach. vorangehender Fallung mit molybdansaurem Ammoniak 0,0113 g pyrophosphorsaure Magnesia gleich 0,00723 g wasserfreie Phosphorsaure (P2 O5) oder 0,00967 g PO*. 1000 g Wasser enthalten sonait 0,00123 wasserfreie Phosphor¬ saure (P2O5) Oder 0,001609 g gebuudene Phosphorsaure (PO4). Davon sind gebunden: an Thonerde. 0,000031 g „ Natrium. 0,001578 g 12) Bestimmung des Jods, Broms, Lithiums und der Borsaure. 209723 g Wasser warden in einem verzinnten kupfemen Eessel bis auf etwa 4—5 Liter eingedampft, der losliche Theil abfiltrirt, und der Euckstand mit heissem Wasser ausgewaschen; die stark alkaliscli reagirende Wasserlosung hieranf in einer Por- cellanschale bis zur feuchten Salzmasse eingedampft und mehr- mals mit starkem Weingeist ausgezogen, die alkoholische Losung abdestillirt und der Euckstand aufs Neue mit Alkohol hehandelt, wieder abdestillirt und mit dem bleibenden Euckstand zum dritten Male in gleicher Weise verfahren. Die zuletzt bleibende alkoholische Losung wurde unter Zusatz von etwas Kalilauge in einer Platin- zur Trockene verdampft und zur ZerstSrung organischer schale — 164 — Substanzen schwach gegluht, hierauf in Wasser aufgeno mit Schwefelkohlenstoff versetzt und nach dem Ansanei Schwefelsaure, mit einer AnflSsung von salpetriger Saure i centrirte Sebwefelsanre versetzt nnd nmgescbuttelt, wobei die fte Jod charatteristische violette Farbung des Schwefelkohlenstofi eintrat. Eine colorimetrische Bestimmnng ergab folgendes Re- snltat. Von einer Jodlosung, welche im Liter 0,254 g Jod hielt, warden 3,4 com gebraucht, um in einem gleichen Volumea Schwefelkohlenstoff dieselbe Intensitat der Farbung hervorzurufeB. 209723 g Wasser enthielten somit 0,000864 g Jod Oder 1000 g „ enthalten 0,00000412 g Jod gleich 0,00000487 g Jodnatrium. In der vom Schwefelkohlenstoff getrennten Flussigkeit wurde Chl« nnd Brom zusammen dnrch SUbemitrat gefallt, das Cblor- und Bromsilber gewogen, nnd hierauf dnrch eine Zink-Platin- kette redncirt, nnd das erhaltene Silber gleichfalls gewogen in der erhaltenen ZinklCsung wurde. noch nberdiess dnrch Chlor- wasser das Brom frei gemacht, nnd dessen Eeactionen dentlich beobachtet. 0,4535 g Chlorsilber-Bromsilber geben 0,3405 g metallisches Silber gleich 0,00455 g Bromsilber gleich 0,00194 g Brom Oder in 1000 g Wasser 0,00000925 g Brom gleich 0,00001191 g Bromnatrium. Zur Bestimmnng des Lithiums nnd der Borsaure wi die mit Alkohol erschopften Salzrnckstande, als auch die Chlor- und Bromsilber abfiOltrirte Flussigkeit nach Ansfallunj Silbers dnrch Salzsaure vereinigt, das Ganze mit Salzsaure sattigt, in zwei gleiche Halften getheilt und die eine zui stimmung des Lithiums, die andere zur Bestimmnng der s^e verwendet. Der fhr die Lithiumbestimmnng dienende wnrde zur Trockene verdampft end mehnnals mit Alkohol c hirt, der Alkohol abdestillirt, der Ruckstaud anfs hTene mi: solntem Alkohol ansgezogen, nnd in dieser Weise noch mehrmala f 11??!iiI 165 zuletzt bleibende Ruckstand wurde gegluht, in Wasser unter Zu- satz von etwas Salzsaure gelost, auf dem Wasserbade znr Troekene verdampft und die Magnesia dnrch Kalkmilch und der in das ;; Rltrat ubergegangene Kalk dnrch oialsaures Ammoniak gefallt, I nnd das non kalk- und magnesiafreie Filtrat aufs Neue zur ; Troekene verdampft und gegluht, die L6sung mit phosphorsaurem I Natron versetzt, zur Troekene verdampft und das gebildete phos- f phorsaure Lithion mit moglichst geringen Mengen ammoniak- F haltigen Wassers au^ewaschen. i 104862 g Wasser gaben 0,0102 g phosphorsaures Lithion, i entsprechend 0,00185 g Lithium, Oder lOOO g Wasser enthalten 0,0000176 g Lithium, I gleich 0,000107 g Chlorlithinm. : Das Filtrat wurde naeh Entfernung der Phosphorsaure und [ der Ammonsalze mit Platinchlorid gefallt und der entstandene i Niederschlag mit heissem Wasser ausgewaschen. Derselbe lasst V im Spectralapparat deutlich die Linien von Caesium und Rubi- t dium erkennen. Der zweite zur Bestimmung der Borsaure dienende Theil [. wurde zunachst mit Schwefelwasserstoff behandelt, und dadurch \ eine kleine Menge von Kupfer nnd Zinn, welche jedenfalla beim [ Eindampfen aus dem Kessel aufgenommen warden, nebst Spuren von arseniger Sanre entfemt, der Schwefelwasserstoff durch ge- : lindes Erwarmen vertrieben, dann mit kohlensaurem Kali nber- \ sattigt, zur Troekene verdampft und mit Alkohol extrahirt, der r alkoholische Auszng destillirt, der Ruckstand in Wasser gelSst I und mit etwas kohlensaurem Kali gekocht filtrirt, mit etwas Salz- f saure angesauert und mit Ammoniak und uberschussigem Chlor- t magnesium-Salmiak die kleine Menge Phosphorsaure abgeschieden. * Das Filtrat wurde hierauf in einer Platinschale abgedampft, ge- J glnht und die borsaure Magnesia von den Alkalien und uber¬ schussigem Chlormagnesium durch Auskochen mit Wasser getrennt, und zuletzt in derselben Platinschale heftig gegluht. In dem aus Magnesia und borsaurer Magnesia bestehenden Oemenge wurde achliesslich die Magnesia bestimmt und aus der Differenz die Borsanre berechnet. Hervorzuheben ist noch, daas dieses — 166 — G«menge aucli die qualitative!! Eeactioneu der Borsaure, grun^ Mammenfarbung und Braonung von Curcumapapier in saksanrej Losung in hervorragender Weise zeigte. 104862 g Wasser gaben 0,1168 g Magnesia, borsaurer Ma darin waren 0,0926 g Magnesia bleiben somit 0,0242 g Borsaure Oder 1000 g Wasser enthalten 0,000231 g Borsaure gleich 0,000333 g borsaures Natron (Na2B4 07). 13) Bestimmung des Baryts und Strontians. Es wurde dazu der beim Abdampfen der 209723 g Wasser erhaltene unloslicbe Euckstand verwendet. Berselbe Salzsaure gelost, zur Trockene verdampft, mit Salzsaure befeuchtet und wieder in Wasser glost und von der ausgescbiedenen Kiesel- saure und etwaigem schwefelsaurem Baryt abfiltrirt, die Kieseb sanre zum grSssten Tbeil in einer siedenden Losung von koblen* saurem Natron gelost und heiss filtrirt, und der geringe, noch Kieselsaure haltende Euckstand mit kohlensaurem Natron-Kali zusammengeschmolzen, die Schmelze mit Wasser ausgelaugt, der Euckstand in Salzsaure gelost und mit Schwefelsaure versetzt und abgedampft. Der hiebei entstehende Niederschlag war ausserst gering; or wog nur 0,0033 g und zeigte uberdiess nur scbwach die Eeactionen auf Baryt. In der von der Kieselsaure abfiltrirten salzsauren Losung wurden zunachst durch Schwefelwasserstoff die beim Abdampfen auB dem Kessel aufgenommenen Metalle, Zinn und Kupfer, nebat den im Wasser enthaltenen Spuren von Arsen entferat, dann mit Ammoniak und Scbwefelammonium, Eisen, Mangan und Thon- erde (der NiederscUag diente zu einer genaueren Bestimmung der Thonerde) und schliesslicb Kalfc, Baryt und Strontian durch kohlensaures Ammoniak gefallt. Die ausgewaschenen Carbonate wurden in Salpetersaure gelbst, zur Trockene verdampft und mit Aeiher-Alkoliol zusammen uber Nacht stehen gelassen. Der unlos- lich gebliebene Euckstand wurde, da er sich noch sehr kalkreich erwies, noch einmal in kohlensaures und dann wieiler in salpeter- 167 saures Salz verwandelt, tind aufs Neue handelt. Der diesesmal bleibende geringere Efickstand wurde im Wasser aufgenommen und mit einer conceiitrirten Losong von schwefelsaurem Amraoniak gefallt und so lange damit ausgewaschen, bis das Filtrat nicht mehr anf Kalk reagirte. Der ^iederschlag erwies sich bei n^erer Prfifung stark barythaltig; er zeigte so- gar die Eeactionen auf Baryt in vorwiegendem Grade. Er wurde daher mit kohlensaurem Ammoniak langere Zeit digerirt, und das gebildete Strontiumcarbonat durch Uebergiessen mit verdunnter Salpetersaure von dem unveraudert gebliebenen Bariumsulfat ge- 209723 g Wasser gaben 0,0692 g schwefels. Baryt-Strontian. Nach der Behandlung mit kohlensaurem Ammonik und Salpetersaure bliebeu ungelost. 0,0547 g schwefelsaurer Baryt damach waren vorhanden 0,0145 g schwefelsaurer Strontian. lOOO g Wasser enthalten somit 0,000261 g schwefelsauren Baryt gleich 0,000153 g Barium und 0,000069 g schwefelsauren 'Strontian gleich 0,000033 g Strontium. 14) Bestimmung des Trockenruckstandes (bei 160®). 300,260 g Wasser hinterliessen 0,3947 g feste Salze 300,050 g „ „ 0,3948 g , 300,005 g „ « 0,3940 g „ 900,315 g Wasser hinterliessen 1,1835 g feste Salze 1000 g Wasser somit 1,31454 g feste Salze. 15) Bestimmung der Kohleusaure. a) Gesammte Kohlensaure. — 168 — Nahezu dasselbe Besultat wurde erhalten, -wenii das ans- geschiedene Calciumcarbonat als Sulfat gewogen wurde 459,3 ccm Wasser gaben 4,5600 g Calciumsulfat 518,5 ccm , „ 5,2985 g , 977,8 ccm Wasser gaben 9,8585 g Calciamsulfat entsprechend 3,1895 g Kohlensaure. 1000 ccm Wasser entbalten somit . . 3,2619 g Oder als Mittel aus beiden Bestimmungsreihen 3,2561 g KoUensaare 1000 g Wasser entbalten .... 3,25057 g , b) Gebnndene Kohlensaure. Es sind entbalten: in 1,002211 g Calciumcarbonat 0,440974 g Kohlensaure 0,162897 g Magnesiumcarbonat 0,085327 g , 0,067979 g Natriumcarbonat 0,028218 g n 0,000093 g Lithiumcarbonat 0,000075 g n 0,003291 g Mangancarbonat 0,001259 g n 0,000261 g Eisencarbonat 0,000099 g Somit in den Carbonaten 0,555952 g Kohlensaure Oder 0,758116 g CO3. c) Freie Kohlensaure. In 1000 g Wasser sind Gesammtkohlensaure 3,25057 g davon sind in den Carbonaten einfach gebunden . 0,55595 g in den Bicarbonaten halb gebnnden weitere . . 0,55595 g Somit Tol% freie Kohlensaure.2^13867 g KoMerif wUbondene 2,69462 ggWA 1363,5 Mmbei O'and 760 mm Barometer- d Oder 1461,4 ccm bci dor QneUontemperatnr 9,2“ qnd dem leren Barometerstand 733 mm. — 169 — Zusammenstelltiiig der Besultate. In 1000 g Wasser sind enthalten: Kieselsanre. 0,008899 g Borsaare . 0,000231 g Gebundene Schwefelsaure (SO*) . 0,036457 g , KoWensaure (CO3) . . 0,758116 g , Phosphorsaure (PO*) . 0,001609 g Chlor. 0,004448 g .. 0,00000925 g Jod. 0,00000412 g Calcium. 0,400884 g . Magnesium. 0,046542 g Barium. 0,000153 g Strontium. 0,000033 g Natrium. 0,043910 g Kalium .0,011471 g Lithium . 0,0000176 g - Mangan.. 0,001574 g Eisen. 0,000126 g Thonerde. 0,000022 g Ammoniak, Salpetersaure, ) arsenige Saure, Caesium > . . . Spuren und Kubidium. ) In der ubli?hen Weise zusammengestellt (Baryt und Stron- tian an Schwefelsaure; Phosphorsaure, Borsauro und die Salzbilder an Natrium gebunden angenommen) ergeben diese Eesultate. In 100000 Theilen Wasser: Kohlensanren Kalfc. 100,2211 g „ Magnesia. 16,2897 g Natron. 6,7979 g , Lithion. 0,0093 g „ Manganoxydul . . . 0,3291 g , Eisenoxydul .... 0,0261 g Schwefelsaures KaU. 2,5553 g , Natron. 3,2883 g 170 Schwefelsaurer Baryt. 0,0261 g » Strontian .... 0,0069 g Phosphorsaurespatron (Naa H PO^) . 0,2359 g res Natron (^32640,) . . . 0,0333 g Chlomatrium. 0,7336 g Bromnatrinm .. 0,0012 g Jodnatrium. 0,0005 g Kieselsaure. 0,8899 g Phosphorsaure Thonerde .... 0,0053 g Fixe Bestandtheile. 131,4495 g Preie und lose gebondene Kohlensaure 269,462 g Das Goppinger Wasser ist nach vorstehender Analyse ana- ; ^zeichnet durch seinen hohen Gehalt an freier Kohlensaare und kohlensauren Salzen, vorwiegend kohlensauren Kalk. Es gehort arnacb zu den alkalisch erdigen Sauerlingen. Beachtenswerfli | er^hemt femer der geringe Chlorgehalt, und der noch geringere •Gehalt an Eisen, das letztere - uaiueuMica m mnsicni aui u«u relatov bedeutenden Mangangehalt desselben. Auch das, wena ^uc pnnge Vorkommen von Jod, Brom, Lithium, Barium und sowie der relativ betrachtliche Gehalt an Phosphor- bemerkenswerthe Thatsache saure und Borsaure durfte als 1,»„ ™ ““ TabeUe bei, welche die Aaa- Qnellen i aos ahnliober Formation entspring-endor oasammonl^'.m*"*'.';’ Diaonbach and Toinaob) rtirttoii da^i a- Obppinger Wassers nicbt go- Woiao’borech^et baltspunkte p-m Frtli- jahr nnd Sommer Oder im Herbst nnd Winter laichen nnd hanptsachUch sich zeigen; zu den letzteren gehoren bei nns n Treiache nnd die Salmoniden mit Ausnahme des Eothfischt„ _ der Aesche. In gastronomischer nnd okonomiscber Hinsicht spnc man anch wohl von Edelfischen, gewohnlichen Speisefischen, deren schlechtere Sorten der Nichtfischer gern als Weissfische znsammen fasst, wahrend die nicht essbaren als Angel- oder Eoder- respective Fntterfische laufen. Hydrographisch lassen sich nnsere Fische in Fische des Neckar-, des Donan-, des Ehein-, des Tanber-, des Bodenseegebiets, die desBodenseebeckens nnd der kleineren Binnenseen, welch’ letztere je wieder jenen Gebieten anznreihen sind, eintheilen. Ich beginne, zu den einzelnen Fischarten iibergehend, mi< A. den Bachflschen. Ich verstehe darnnter die Fische, welche kleinere, seichte. Wasserlanfe besonders mit steinig kieseligem, weniger sandigemj Gmnae, nnd reinem Wanaer hevorzngon. Bin TheU kommt abc^ anch oft in etwaa grosnernn Flnssen vor, wenn din genanntej Bodingnngen gSnstig aind, nnd nmgekehrt kommon anch vel. Flnasfische in die Bache, wie die Nasen, Schnppflsche, Barben o. a,^ ansser der Laichzeit aber nnr in deren nnteren Lanf. Znr Larch-• zeit dagegen steigon sehr viele Flnse&che des iiiessenden and etillen Wassers, nnd selbst ScUamm- nnd manche eigentliche Waoderiische oft in die klemsten « lanfe hinanf, nm bier in dem reineren Sanerstoff reicheren Wasser ^ — 179 — 4 an Kies, Steinen und Sand ihren Laich abzusetzen. Ruhige, kleine ?; Wasserlaufe, Graben a. dgl. lieben die Stichlinge, schlammige ^ die Moorgrnndeln und Neunaugen. Aber als eigentliche Bach- || fische sind nur solche zu bezeicbnen, die Jahr aus Jahr ein und ||zwar fast ausschliesslicb oder vorzugsweise die frischeu, klaren f| Bache bewohnen. I) Pur unsere Gegend ist nach Werth, Gute und Verbreitung, || wenn auch nicht in Betreff der Menge der wichtigste Pisch p Trutta fario Linne. 'i die Forelle oder Bacbforelle. 5' Auf sie beziehen sich daher auch die O.A.-Ber. zum grossten | Theil. Grundlebensbedingung fur diePorellen ist reiues, frisches, I knhles Wasser, besonders Quellwasser, und vor AUem viel Sauer- stoff darin. Wir lesen zwar in fast alien Bucheni, sie finden : sich hauptsachlich nur in aschnell fliessenden Bachen Oder kleineren Pltissen“. Diess trifft aber fur nnser Land nicht zu; hier sind sie am besten vertreten in den der Alp nach Suden, [)onau zu, entstromenden Plusschen, welche ein geringes ^Gefall, zahllose Krummungen, kahles niederes lifer, aber reidi- liches, ausserordentlich reines, blauliches Wasser haben und deren Band- oder Kiesgrund mit Sanerstoff absondemden Wasserpflanzen wohl besetzt ist. Dasselbe gilt fur die meisten FlQssehen Ober- ^hwabens, wahrend die von der Alp nach Norden gegen den Neckar ziehenden Plusschen und Bache, welche in raschem Ge- .falle mit lebhaften Wellen fiber den weissen, aber nur sparsam mit Wasserpflanzen besetzten Kiesgrund (Jurakalkgeroll) hinrauschen, Ganzen viel weniger and in neuerer Zeit, wo sie durch zahl- ieiche Fabriken verunreinigt werden, meistens gar keine Foreilen jmehr ffihren; am besten ist noch die obere Fils, welche ausser reinem Wasser schattige, mit Weiden- und anderem Gehfilz und |daher viel Wurzelwerk besetzte Ufer hat Gut gedeihen die iForellen in den Gebirgsbachen der Granit- und Buntsandstein- fonuation des Schwarzwalds, wo ihnen aber wegen des grosseu Bedarfs in den nahen Badern sehr nachgestellt wird, so dass sie trotz aller kfinstlichen Fischzucht immer sparsamer werden. Weniger 180 — gunstig scheinen die Bache des thonigen Kenpers und reichen Muschelkalks, welche namentlich wahrend des Hochwassere viele unreine thonige Bestandtheile mit sich fuhren. Dock werden die Bache der Lowensteiner und Welzheimer Berge, welche zwar dem Keuper angehoren, aber wohl vorherrschend Sand habeo, als ziemlich forellenreich angegeben, ebenso die Nebenbache der Tauber bei Mergentheim. Da wo Moorboden oder Torf auf- tritt, da horen dieForellen nach dem O.A.-Ber. tou Dr. Ehrie in Leutkirch sofort auf, so in der Wurzacher Ach mit Eintritt in das Wurzacher Bled; aus demselben Grande fehlen sie auch in manchen rechtseitigen Nebenbachen der Donan Kanzach and theilweise auch der Schussen. In den Flussen fuhlen sich die Forellen nicht heimisch; sie werden zwar im ganzen Neckar angetroffen, aber uur disch und eher noch seltener in der Donau. Hieher kommen sie mehr durch Hochwasser hereingetrieben, als freiwillig, worauf sie wieder in die Bache zuruckgehen. Oefter halten sie sich ii der Nahe der Einmundung der Bache in die Flnsse auf. Solchli Flussforellen sind oft auffallend gross: so wurde nach der O.A Bescbr. bei Hedbronn im Nov. 1856 eine Goldforelle von 19V* (Pfnnd), am 7. Nov. 1857 eine fast schwarze Forelle von 19^4^ eine von 50 Cm Lange mit Eiern am 15. April 1880 bei Neckar- gartach im Neckar nahe der Ausmundung des Bollinger Baches (Leinbach) mit der Legangel gefangen (jetzt in der Sammlung). Die Fischer heissen solche grosse Forellen, da sie einen hakenformigen Dnterkiefer haben sollen, wie der erwachsene Lachs Lachsforellen- Sie besitzen aber, wie ich mich an den Exemplars der Sammlung uberzeugt babe, alle zoologischen Cbaraktere di aehten Forellen und haben nur einen, mehr als bei jungen g krummten Unterkiefer. Die eigentliche Lachsforelle (Trutta trub Linne) kommt nicht im Neckar vor, sie geht nicht gem ub< den Niederrhein hinauf. Das Fleisch dieser grossen Forell^ gilt nicht fur so gut, als das der Bachforellen. Die der kleinei - 182 _ ; Erbsengrosse nnd nicht sehr zalilreich. Manchmal blcibea ForeUeaS stem and sehea dann etwas anders aus. In dieser Zeit, bei MS dnrcbsebnittlich von Mitte Oktober bis Dezeraber, wird di. Forelle ein WanderSsch nnd tberwindet beim Anfwartswandend bedentende Hindernisse, sie schnellt sich nbcr Wehre von 2 bii' 3 Meter H6bb nnd bber WasserfSlle, wenn sie nieht zn eteil nnd zu bocb Sind. Beim Laichgeschaft lassen diese Fische sich nm ' zn leicht mit den Handen fangen nnd sind dann der Tertilgnng! dnrch das nnverstandige Folk aosgesetzt. Sonst Sind sie Standdsche, sie verandern ihren Standort wemg nnd haben nnr ein beschranktes Jagdgebiet, daher di. Benchte banflg genan den Ort angeben, wo sie sich anthalten,: in solchen Bezirken .sind sie hanlig die Alleinherrscher (,nnr Forellen , eagen die Bericbte). Gewdbnlicb nnd wenigstens bei Tag teiben sie sich nicbt in der voBen StrCmnng nmher, sondern ve7- ^cken sich gem enter bberhangenden Bfersteinen, im Gewirr der Zr? vT’ ™ Erlen nnd Weiden nnd anderen ™ dMchHernmstbbemmiteinem^ ^M G a-St. .Hier,- Ianesamer/-h raschere Stromung anslauft nnd in eine r™ K.pt g.g.n d« •«F.%en.td ““ “ derselben scbwebenden Eintaga- „nd“K?h'!r'“ to Geizen Oder Flohkrebse »■ ^1. Nor Bet*r ane Heilbronn, Keben sie nicht"!^a ’““'•■erte mir Fischer BiEt, da fehlen die Forellen. ^ Naanctrl“de°”Frrhnr™”'J^°“”™ verschiedenen s or, die von der Beschaffenheit des 184 — eines Mopses gibt, sind offenbar nur solche, die einmal mit der Angel verwundet und dann bleibend entstellt warden; was auch bei andem Piscben, z. B. beim Schnppfisch (s. Sammlung) m- kenimt Die Oberamtsbeschreibung von Blanbeuren (1850) fuhrt solche yon der Blau bei Klingenstein anf, die Sammlong des Natoraliencabinets besitzt einen derartigen Schadel von der Bren*.i Erne andere nicht seltene Vernnstaltnng ist eine Verkrummand ' des Euckgrats. ' Die Forelle hat im Verhaltniss zu manchen anderen Sal- momden eine ziemlkhe Lebenszahigkeit. Man kann sie, wie mir ischhandler Fr. Kanffmann in Stntlgart mittheilt, leicht lebendig m F^sem verschicken; nnr darf man nicht zn viele Fische in em ass than, and mass bei langerem Transport das Wasser ofter wechseln. Man rechnet ca. 50—60 U Forellen anf 1 Fass von 1 Elmer; ein seiches kann ohne Wasserwechsel ohne Schaden 6 Stnnden lang transportirt werden, bei ofterem Wasserwechsel Irit I' T StaDden. So in rfechkfeteD, io wolohe voo anderen Bmm™ LInZ sfch “ Harktbmnnen, wohl aW m d™ ’ Z “ ™ Akademie am t ^ Charlottenplatz, an der solchen Fischkasten halten sie, mit Karpfen, Aalen n. dgl. ; docbZ. !1 ne-nen die ForeUen Leber'n drf^* a^'"***- ™ ““®n“”naagesclmitten6s Pleisch, B““n, die eie in der Dnnkelheit * E. Schflz in Calw; in i i Jahresh. 1866, p. 128. 185 einem Wiesengraben gefangen, in seiner mit Brosamen verun- reinigten Hosentasche 4 Stunden mit heramgetragen und Dr. Schuz dem sie gebracbt wnrde, sah sie darnach noch Instig auf dem Boden heramhupfen. Diese Haltbarkeit zeigt sich aucb bei den Forelleneiem, die sich leicht versenden lassen, woranf ja zum guten Theil die knnstliche Fischzncht, die sich in erster Linie mit Forellen beschaftigt, bemht Auch die Vermehruug der Forellen geht bei sonst gunstigen Bedingnngen trotz der nicht grossen Eierzahl rasch, da es ansser ihnen selbst in ihren khhlen Bachen wenige Eauber wenigstens nnter der Fischwelt gibt Urn namentlich arges Nachstellen und Verunreinignng der Gewasscr dutch Fabriken. Die Klage uber Abnahme der Forellen in unsevn Gewassern ist schon alt; schon in der altesten Oberamtebeschreibung von Urach 1824 schrieb man sie „dem Aufenthalt der Enten und den Kriegszeiten“ zo. Diese Abnahme wird von Jahr zu Jahr grosser, je grosser der Bedarf wird. Dem kann nur dutch die knnstliche Fischzucht, strenge Gesetze, und vor Allem s^enge Handhabung der letzteren abgeholfen werden. Davon Naheres nnten beim Kapitel Fischerei. Der Preis der Forellen ist jetzt in Stuttgart 3 Mark das Pfund, an Forellenorten, z. B. an der Beera bei Tuttlingen M. 1. 75 bis 2 M. Nicht frische, seit 6-8’ Stunden todte Forellen, welche nicht mehr schleimen und daher sich mcht mehr blau sieden lassen, kosten nur die Halfte davon. Es wird manchem Leser von Interesse und von Werth sein, wenn wir nun an der Hand der in Beziehung auf die Forello zum Theil sehr eingehenden O.A.-Ber. eine ichthyologische Bundreise, zunachst auf ForeUen machen, in der Weise, dass wir unsere Hauptflusse in ihrem Lauf dutch das Land, Oberamt mr Oberamt verfolgen und zugleich am betreffenden Orte auch in die darin einmundenden Flusschen und Bache einlaufen, als theilweiser Ersatz einer ichthyologischen Karte. Dabei werden auch die betreffenden Berichterstatter Oder Sachverstandigen so weit als moglich namhaft gemacht werden: Hasel-, Eschel-, Bruden-, Trauzen-, Siegels-, Horschbach. (E. Adolff ' in B., Revierforster Trips in Eeichenberg.) Besigbeim: Neckar und Enz, ausserst selten. Leonberg: Warm, sebr vereinzelt. Vaibingen: Enz. Kreuzbacb, Glattbacb, selten; die Bache werden oft zur Bewassernng abgelassen. (Stadtscbultb. Osswald m Oberrieringen, Pfarrer Marstailer in Auricb.) N’euenburg: Grosse Enz vom TJrsprung an, sammt Seitea- bachen, nnter den Seitenbacben der kleinen Enz beisst einer Eorellenbach. (Obertorster Nagel in Calmbach.) s. a. nnter Ehein- Calw: Nagold, in ihrem ganzen Lanf nnd ihren Seiten*i bacben besonders Teinacb, Wnrzbacb, Mobnbach, Ziegelbach,] Mbacb, Langenbacb. (Dr. Wnrm in Teinacb.) Brsprnng bLs Pforzheim, mit allea. wSd't'N? (Spinnereibesitzer Sonneni ckenb« : Neckar, selten; sonst nirgends. Seitenflfll ^eckar, vereinzelt; mehr in den kleinerea^ beitenflnssehen nnd Bachen. (F. Drantz in H.) mflhIe^Mn°^^^^f * Ursprung bis znr Bernhalden- Weiler TPM’ If fw oberen Waldb5chlein, unterhalh “03 PoTeUen. Vetter in 0.) KSazelsan: In Kocher 190 — IV. Donaugebiet. Tnttlingen: Donao; Kesselbach zwischen Nendingen und Stetten; Wnlfbei der Altstadt Mbhlheim; Beera; Elta, jetzt n® noch sporadisch. (Oberamtspfleger Schad in T.) Spauhingen: Beera na Thieringen bis znt Mundmg. ( mm Eomele u Nnsplingen ond EevierfSrster Haussler it Wehingen.) t • vomUrsprnng bis unterhalb Ebingea er^h . Ehestetten starke Brunnenquellea i I vorzugsweise QueUwasser wird, zeigea ! 1 *’■" ^‘‘“““aueg in die Donan aohaifn, Phi. % Aescben. (Stadtschultb. Hartmann ia Ebmgen.) Beera: erst von Tbieringen an, nur Forellen; sie Unterdigisheim, nnd nocli ASt. abwarte. (Schulth. Karlo in Unterdigisheim.) weiler ohne Hamen, der bei Taferta- Ablach Hnndersingen in die Donau mundet rrj -“ Drsprung bis zur OberiSrater Merz old Engiemngsratb " nnd Wresmauer Prestel in E.1 191 — Mu ns in gen: Lauter, Aach, Schmiechen; hier nur ForeUeu. (Hoffischer Job. Kauffmann in Stuttgart, PacMer der Lauter.) Blaubeuren: Scbmiecb, Ach, Lauter, Blau. (Gutsbesitzer Boscb in Altentbal, Fiscber Loser in Gerbausen.) Laupheim: Weibung (Bier) von Wain bis Wiblingen. Hftttenbach (Rotb) bei Scbwendi. Iller und Nebenbacbe, baufig. (Eentbeamter Homung in Oberbalzbeim.) Biberacb: Rotb. Duma, Dmlacb, in ibrer ganzen Lange und vorberrscbend. Biss selten. In der Rottum nur vom Ursprung der beiden Arme auf eine Strecke von 1V2 Stunden vorberrscbend, von da mehr andere Fiscbe. (Fiscber Molfenter in B., Kaufmann A. Heucbler in Ocbsenbausen.) TJlm: Donau; selten, tnebr nur an den Ausmundupgen der Blau und V* Stunde ober- und nnterhalb derselben, sonst nur bei ■Hocbwasser. Lone und Nan; vorberrscbend, besonders Goldforellen. ; (Kaufmann H. Stork, Fiscbereigerathfabrikant, Gebruder Kass- bobrer, Scbiffmeister Erbard Heilbronner in D.) Leutkircb: Forellen. kommen vor: in der Uler vonKar- dorf bis Kirebdorf; Ellmeneyer Aach mit ibren Znflussen; Durren- bacb, Raggenaacb, Istracb, Boscbenmublen- m dem Rotbelenberger Bactt unu uer Wmacher Aach, wclche sich dfrch Verdnigong der DietmamiMr and der Ziegelbacher Aach im Wurzacher Kied eioein o moor von 6000 Morgen - bddet, fdbrt mit Eied and soweit das Moorwasser yorherrscht, d. ■- bis an die Einmundung der Miebel Gemeinde AltmanMbofen, keine Fon Dagegen trifft man solcbe in d«an-- Bachen und in dem Gospoldsbofer Bacbe, bevor er ms ried tritt. demStampfmuhlenbacb, dem Falcbenbacbe bis Escbacb and dem Eappenbache; Bntaeeitig in den eogen. Unbener Bmnnen. d. h. in Qnellen, die den waldrgen Hohen von Zeil und Ottmannsbofen entspringen nnd besuc e aic plalze dSr Forellen sind. Die Bschach, ein linksseitiger Heben- a™ der Aitracb, flihrt Forellen biz zn ihrer Uilnsflichen Therlnng ia den Eanns nnd die fccharh bei Haselbnrg. in Folge rrelcher 192 der Wasserstand zu nnregelmassig wird, so dass auch die dnrch Hochwasser angeschwemmten Forellen alsbald wieder flussaufwarfe- Ziehen. Forellenreich ist ein Bachnetz, bestehend ans dem Aderatzhofer Muhlbach, dem Nenmiihlebach, dem Schornikel-V bach, und dem sogen. Floschen, deren Wasser dnrch den Lent kircher Stadtweiher in die Eschach fliesst. Hier nnr Forellen (keine Aeschen). Anch hier weicht die ForeUe, sobald daa Wasser m die Nahe des erwahnten Sees in Torfgrund tritt, und Terirrt sich nie in denselben. Von Haselbnrg bis znr Verbindnng der Eschach mit im ^ znr Niebel nnd in letzterer finden sich keine Forellen, wohl aber in der unteren Aitrach von Altmannshofen bk znr Mnndnng in die Hier. K V. Rothflnsschens finden sie sich im Pfaffenried- Wh, EUbach Haslachbaeh, Heated- and Lebaibach and in d« feri bf t (Oberamtearat Dr. Ebrle, d« Sr w "• Koth, Flussmeister Fromelt in Aitrach.) bera^'Anftrr^r »“taag Kdaigabroaa, la* beim’aad b™"’ H^I-rechlingea, Saab Htrbe van Laatb.ra See. Di. brgiebia. enen sind mpiaf i. i! liiiiiiiiiiHii riiiiitn nniii 196 halb des Wassers; auch ihre Acclimatisation ist schwierig: es ge^; lang Dr, Eleinerz uicht, sie in der Alb bei Herrenalb einzn;; fuhren, wahrend sie doch in der nalien Murg, Eyach und Ent zahlreich sich vorfinden, Sie fressen in der Gefangenschaft nichts, eignen sich anch nicht fur kunstliche Fischzucht. ‘ Obwohl die Aesche in der Schmackhaftigkeit der Forelle nicht nachsteht, so ist sie doch im Handel nicht so beliebt, als : diese, da sie eben nicht transportfahig ist und steht daher niederer im Preise: ca.’ 1 M. per g ; da sie ubrigens erst im Fruhjabr: laieht (Marz and April), so ist sie gerade im Winter, wo die , Forelle nicht gut ist, am schmackhaftesten, und ersetzt diese in der Kuche. ^ Nach Bloch wird Aeschenfett vom Volk gegen Blattemarben, j Hantflecken und andere Hautkrankheiten gebraucht, nach Dr. Rneff wird es in Wurtteraberg gegen periodische Angenentzundung oder : Mondblindheit der Pferde angewendet. Genosseu der Forelle und Aesche sind einige kleinere, vor- ; zugsweise Baclie liebende Fische, so vor Allem Coitus gobio L. > dieGruppe, der Gruppenkopf, Kauikopf, bei Heilbronn anch Dickkopf, bei Ulm und am Bodensee der Gropp ge* nanui Diese finden sich in alien Bachen, selbst den kleinsten und wasserarmsten von kaum 2 Zoll Tiefe, welche aber rasch fliessen, klar sind und steinigen Grnnd haben. und, renn letztere Be- dingungen vorhanden sind, auch in Flussen; an scblammigen Stellen aber nirgends. Sie halten sich hier immer an und be- sonders unter Steinen, und zwar einzeln, nicht in Schaaren, auf, lauern hier auf Beute und sehwimmen schiessend stromaufwarts, von Stein zn Stein. So klein sie sind (nicht mehr, als 10 bis 12 Centim.) so gefrassig sind sie; ausser ibrer Hauptnalirung: Insekten, fressen sie auch andere kleinere Fische und selbst em ander auf; auch dem Laich, wie dem der Foi nach, dalier sie den Fischzuchtem verhasst sind. Gefangei sie mehr von Kindem mit der Hand oder mit einer Tiscli Oder mit vorgehaltenem Netz, als von Fischern, die tellen si'U ■ n werde^ ischgabel 198 — bei Tag fast immer unter Steinen, bei Nacht geht sie, mdi: Japr, auf Beute (Wiirmer imd Insekten) aus. Sie ist vorzng»-i weise Bachfisch, kommt aber auch manchmal in Flussen vor and selbst in Graben und Seen, wenn diese Ab- and Zuflass liaben, daher man die Grundeln nach Bloch in manchen Gegenden Nord- dentschlands in eigenen Bachen oder Graben (Schmerlengrubei)^ znchtet und mastet Zum Gnterschied von der vorigen Art lebt diese melir geselUg und kommt in grosserer Menge vor; wird aber nichtj uber 10 Centimeter lang. Sie wird von Pischern mit engmaschigenJ Hamen ^Gmndelhamen^, oder wie die vorige, gefangen, als Oder, aber auch ihres wohlschraeckenden Fleisches wegen znm Essen; nach Gunther ist sie deshalb im Neckar sehr gesncht^j wa.hrend sie nach Martens in Ulm nicht einmal fur essbar ge- balten wd. Nach Bloch ist das Fleisch aber nur gut, wenn ^ nnmittelbar nach dem Pang zubereitet wird, daher man das ass, in em man sie in die Kuche bringt, bestandig umruhrtl seller,''Vw*- Anfh •>'“ werden, wie die Forelle (Bloch)! wleHifr r zart, aesser d« tlleilmfc ' Mit sie sicli, nach Mit- S ten »T ^i“‘er aber am Leb™ im Sommer einmal ei. wenig warm wird, sieht man anf dem Eficken liegen und nndern“Ar^r^rl'‘ Mt, mit sie ibreftl E««^chaft gemein, . Nach Sfinther ^bt^ie^”*’ ®'sP‘r“«onaorgan benfltzen k. »tt einen schnnrrenden .ie bei dt-M^eUir = S“f. wie bei S6rtin-en hT^ d fSbren sie ans allerlei Bac Nnrtingen, be, Eottenburg, Waiblingen, Stnttgi — 199 — Heilbrotn, Welzheim, Ato u. s. von d.r Amm.r, Fils, Bems, Bros, Enz. Nagold, Wtrm, Glems, Mntr, Bottwar, Brettach, Kupfer, seltener von. Nockar solbst; sodann von der Donau bei TnttliDg«n (unter der BrScle), Bachen bei €lm and Heidenbcim, der Eger, Egan und SechU, von der Tanber. Die Sammlnng hat sie ansser den bei der Gruppe angeffihrteu Orten noch vom unteren Anlagensee bei Stuttgart, von der Blau bei Blm, vom Federsee und von Graben daselbst, von der Biss bei Warthausen, von der Argen bei Wangen. Am Bodensee halt sicb nach Eapp die Grundel haufenweise in der Mhe des Ufers auf, wo es mi Plianaen bedeckt ist, nach den Etiqnetten der Veremseamndeng unter Steinen am Ufer. Cobiti die Borngrundel, Steingrundel^. Sie lebt, vorige Art besonders in klaren Bachen, zwischen und unter Steinen, aber auch, wie die Moorgrundel, bis an den Kopf m Sand end Sehlan.m verborgen, in etebenden Gewassem, d^er man sie auch in eine biologische Abtbeilung mit dieser seize konnte. Sie wird nur bis 10 Centimeter lang, nahrt sich von i lnsektenlarven, Wurmern n. dgh, und wird mcbt ’ in Ulm z. B. nicht einmal fur essbar gebalten. Sie ist lebens- zahor als die Bartgrundel und eignet sich sehr gut fur ’ wo sie den Grund lebhaft nach Nahrung aueh manche Pflanze ausgrabt (oder abbeisst?), sic zu den Augen im Grund verbirgt, und Sand und ^ weise durch die Kiemenspalten auswirft Die Anga e, eft anhaltende Bewegungen mit den Kiefem, sie o . echliessend, ahulicb den Kaubewegungen der ’ ^ iat richtig; das ist aber gar nichts AnffaUendes, S bei alien Fischen naeines Agnariams, besonders da^as^« nieht mehr frisch ist, es ist eben eine starkere »al bei Sanerstoffnangel. In leteterena Fal e kann each anch ^ese Art nach Siebold durch Darmatbmung belfen. ~^rnmejer, uber Grundeln in unseren Jabresb. 1863, p. 52 200 — fassen gibt sie, wie die Moorgrundel, nach den Autoren oft Tone von sich, aber nicht so stark, als diese. Mannchen und Weibchea'i! lassen sich, wie Cederstrom * neuerdings gezeigt hat, auch ausser- lich unterscheiden: jene sind etwas kleiner, schmaler, mehr zu- sammengedruckt, haben etwas langere Brnstflossen, und mehr, 3-4 Suborbitalstacheln. Diese Stacheln mogeu als Waffe zur Ver- theidigung, auch zum Hervorkratzen des Putters n. dgl. dieneiuj Das Fischchen ist bei uns wenig verbreitet, nur im Donan- gebiet kommt es vor. Die Sammlung hat es von Altwassemi der Donau bei Ulm und Munderkingen, von der Blau bei Ulm, vom Federsee. Die von Veesenmeyer beschriebenen sind von Teichen und Graben des Gocklinger Eieds, oberbalb der Mundnng der Iller, an deren linkem Ufer. Eines der verbreitetsten und haufigsten Bachfische ist: Ph oxinus laevis Linne, am Neckar Pfelle, bei Heilbronn auch wohl Bachfischle, an der Donau Felle, am Bodensee Pfrill, Bachbutten, Binzbutteu genannt. Die niedlichen, nur 10—11 Centimeter^ langen, ziemUch lebhaft gefarbten Fischchen gehen einerseitff- bis in die Qnellen hinanf, andererseits weit in die Flhsse binein, wo diese sandigen und kiesigen Grand haben, das Wasser klar und das lifer mit Gras bewachsen ist. Uebrigens finden sie sich auch in Eieden nnd Seen, wie in Graben am Federsee, und nach Gunther erreichen sie an Stellen, wo Bache mit schlammigem Grande sich in den Neckar ergiessen, z. B. die Ammer, eine betrachtliche Grdsse. Sie leben gesellig zu einigen Dntzenden Mer m Schaaren, nnd schwimmen gem an der Oberflache des »»as8ers. uass die Gesellschaft anderer Fische vermeiden, wie 0 angibt, wird von Anderen wiedersprochen. Bei uns l7r r wohl wegen der bitteren Leber and Galle die man bei der Kleinheit des Fisches nicht ans- Telle w Futterfische fur Fisch* besondars ForeUen, tantzt Sehr got eigien sie sick • Ofrers. Kongl. Tetensk. Aiad. FStbaodl. 1874. No. 9. 203 in kleineren Seen kommt sie manchmal vor, dse. In der Laichzeit (April und Mai), ver- grosser Menge, zn Tausenden S besonders er kleineren Flftsschen, um in diese und die Bache bis zu den QueUen, an die Woimstdtten der Forelle' binant- msteigen und an sehnell fiiessenden Stellen mit feinerem Kies- grnnd den Laich abznsetzen. Die Eier sind hirsekorngross and heli, daber schwer zn erbennen; erst rrenn man einen Grasbusehel binsetze, sagten mir die Fischer, sebe man sie. Wenn Jn leser fruhen Jahreszeit scbiecbte Witlerung lange anbalt, was bei uns eben nicbt selten ist, wird das Laiehgescbaft gehemmt; es geht nicbt nnr ™1 Kogen zn Gmnde, sondern anch die Alien warden bank, bekemmen Eiterbenlen and stehen ab; daber in den nacbsten Jabren ein Abgang in der Haniigke.t dieses F.s,*es fdblbar wird. Die Jnngen, die scbon nach 14 Tagen anssc up , ziehen bald den PlQssen zu. Anch bier iieben diese Fisobe die SWmnng, nnd leben ge- sellig, fast stets am Grand, den Kopf gegen die ricbtet; sie nagen mittelst ibrer barten Scbnanze das Wi^er moos and Algen von den Steinen, von "ern mid Holz, Sind also bauptsScblicb Fdanzenfresser, was anch mit e Ban Sbereinstimmt. Dock fressen sie anch anima “ ® “ wahrend im Bodensee sind sie als Laichfresser sehr nnbehebt wabrend die Bericbte ans anderen Gegenden von dieser sagen. Bei diesem Weiden dreben sie sicb oft - was .in cbarakteristisobes Blmken aen von oben leicht erkennt. Wenn ma Kies aufruhrt, kommen sie liaufenwe . Wurfnetz Stromung, z. B. in Flossgasscn, werden sie am besten gefangen, selten mit der ^ zur kefestigt ist. Im Winter bei Hochwasser ko > Laichzeit, anch mebr an die Oberflache. Der Weis..fisch rm:^rerrbbpien.mUd.nHAndengreifen I Laich watet! — 204 1 empfindlich; gefangen halt er sich niclit in Zubern, er muss immer frisches fliessendes Wasser haben; far Aquarien taugt er daher nicht. Trotz seiner Haufigkeit und betrachtlichen Grosse 1 Vg-S ff, 1 st er doch wegen seines susslich faden, weichen und ausser- ordentlich gratereicheii, ubrigens gesunden Fleisches, fast uberall verachtet; aber wegen seiner Wohlfeilheit: beiHeiibronn 25 Pf, in Stuttgart 30-40 Pf. das S', keine unwichtige Speise fur den gemeinen Mann and — ffir den Jnden. Ihn und die Barbe Ziehen bei nns die Juden auf dem Lande alien anderen Fischen vor; 2 nr Zeit der judischen Feiertage im September befassen sw; le Fischer bei Heilbronn fasst ausschliesslish mit dem Fange leser Fische, und anch sonst sind diese ihnen die Brodfische, fangen nnd an die Jnden absetzen lassen. er eissfisch heisst daher anch bei Heilbronn „ Judenhcft^. Da wLs verhaltnissmassig frtih anderen Sommerfische noch seble M smd. I„ anderea Gagenden, wia in der fiechreiche™ in Ulm m,-f ^ si‘=l*ern. In neuerer Zeit werden die Nasen die man '^'eissfischeo, Schnppfischen n. dergU und sogarin liess, massenhaft weggefangen wtirsten Exemplaren behalten, nnd zn Fisch- Instrument von^V*^ p’ eigenes hechelartiges besser gebraten T ^®*'U”ugt werden. Sonst werden sie gebraten, als gesotten verzehrt. sl^nT’ Das Fxemplar befindet sich Spiegelkarpfen. anffallend helle Varietat ebenso eine etwilmt Ganther n" Aicb bei Nertingen’ B T"’ den Neckar bei Eiumuudung in ‘i»«U). eII rkt «'■ ®^bea), Lein ("selt ff^bzen Lauf, aber nicbt id dee Kbsold end in den^^r’ e-T*’ (oberhalb (von Abbgmand and vereinzell), Wdrm, Kocber *'evncr in der Tauber (bSuJgX Beth, BBliler, Brettaeh. """taV’" “r? “ ’i«v Ablacl"*^Ja4'*s i" Tuttlingen bis CliB, ®Mben und Subleien) BiLTT'?’ ('otzlere enthSlt nur ““(boopWcldieb der^r ‘/e Stunde, u.it der Asebe). long hinderte sie hieTL^“r (voUreicb; ^'i- bb Bacbofen,^^; B'«o Iseltener), Aitracb, Wurz- S-obol, Haelacb (r„„ a^r Kreuzmuble 209 - an), Both, Eschach (Leutkirch), Brenz (von Mergelstetten an), Izelberger See, Sechta nnd Eger, Egan (bei hohem Wasserstand von der Donau dahin aufsteigend). Im Bodenseegebiet: in der Wolfegger Ach (von Wassers abwaics), Schnssen, in der oberen Argen (von An nnd Nenmfihle imterhalb Eatzenried an), in der nnteren Argen fehlend, in der vereinigten Argen (von Mindbuch bis znr Mbndnng, zahlreich), im Bodensee selbst (wo sie besonders den Sommer fiber nach Bapp sebr hanfig gefangen wird). In dieselbe biologiscbe Gmppe, wie die beideii vorigen, ge- bfiren 3 Donanfische: Der eine ist; Salmo Hueho Linne bei Dim der Eothfisch, auch wohlHnch nnd Both genannt. Er iat fiberhanpt nnr anf die Donau nnd deren Gebiet beschrankt md vertritt Mer gewissermasaen den to im System verwandten. Fur gewfihnlicb lebt der Eothfisch bei Donan, oder der lUer bei Dim, nnd zwar als Aesche nnd Forelle, in der starksten Sixomung, besonders hinter Pelsen die in der StrSmnng liegen, nnd ist ein gewaltiger Eanber, wie der Hecht, seiner Grosse entsprechend; er wird 30—50 g, gewohnlich aber 2—12 af schwer. Er ist sehr king nnd schlan, soU der Laichzeit nicht leicht zn erhalten, namentlich nicht im Sommer, eher im Herbst. Wahrend der Laichzeit aber, welche wie bei der Aesche nnd nnseren fibrigen Flussfischen in das Prfihjahr (Marz nnd Apnl) Mit, also ganz eerschieden son den im Herbst nnd Winter Imohen- ;hs nnd Porellen, ist er wie taub Kahn fiber ihn wegfahren kann, ohne dass er es merkk Dabei schlagt er tiefe Gmben oder Farchen, ,wie vom Pflnge gemachf, so tief, dass die ^ Terdeckt nnd sicher vor dem Netz gelegt werden kfinnen (Oken). Zn dieser Zeit wandert. er, er sncht seichtere nnd kiesige Platze anf nnd steigt daher in die Nebenflflsse der Donau, besonders 210 1 die nier, ond in der Donau selbst, von Weissfisehen begleitety aufwarts, wobei er aber, dorch Wehre gehindert, nicht weit ge- langt, obwohl er kleinere Mublwehre leicht nberspringi Dies* Fische haben neuerdings, besonders in Folge der Flusscorrectionen, und weil man sie fast nnr in der Laichzeit, dann aber in mog- lichster Menge, besonders bei kleinem Wasserstand, fangt, arg abgenommen, es sind seltene Fische geworden, ja nach einea O.A.-Ber. bei Ulm fast ansgerottet; doch haben unter den Donan- bracken daselbst and 1 Stnnde oberhalb Ulm immer noch einige ihr Standqnartier, and voriges Jahr (Marz 1880) wnrde noch ein grosser Eothfiseh von 14 kgr. Schwere im Netz in der Donsa gefangen. In der Uler gelangt der Eothfiseh bei seiner Frnhjahrs- wanderung bis Kempten, wozn er ca. 3 Wochen braucht (O.A.-Beschr. Lanpheim) nnd bis in die Aitrach bei Marstetten; in den letztea Jahren hinderte das Wehr von Ay, einige Stunden oberhalb Him im Bairischen, sein Aufsteigen vollig, ein Hinderniss, das dnrA das Wegschwemmen des Wehres beim Eisgang im vorigen Winta^ (1880) wenigstens far Jetzt beseitigt ist. Urn Bartholomai kommt j er wieder zuruck (Martens). In der Donan steigt er nach der O.A.-Beschr. von Ehingen 1826, nur bis an das Wehr von Eottenr acker anf, nach den neneren 0. A.-Ber. aber bis Eiedlingen and von hier sogar % stande weit in den Biberbach hinein; also einen hnksseitigen Zofluss der Donan, wahrend sonst als fesi* stehend aiigenommen wird, der Eothfiseh besuche nie Gewasser. welche nordlich der Donau znfliessen. Der Eothfiseh ist ein empfindlicher Fisch; Verauche, ihn i audere Strbme zn versetzen, schlagen fehl (Brehm), ebenso ein kflnstlicher Zfichtnng von Brut, der im vorigen Jabr eicht,sagen^e Berichterslatter, (OX-Ber. Ulm) waren sie nid*: Ilthl . Ir r i" eat. nickt .rreioht. Der andere Donanfisch ist: bei Ulm Sehraetser Linne, rebiet be!cl^lvt ge^annt Er ist auf das Donau- ^ ' Deschrankt, and zwar kommf. _ 212 C. Fische, welche grossere Tiefen in Flilssen bewohnen. Sie gehoren, mit Ausnahme der folgenden Art, ausschliess- lich der Donau an. Lota vulgaris Cnv. am Ncckar nnd an der Donau gewShnlich Treische, auch Trusche, Drnsche, bei Heilbronn auch Aalraupe, am Boden¬ see nach Martens 1841 und Hartmann jung Mooserle, dann Schnecktrische, spater Trische, genannt (nach Berge anch Gewellfisch). Die Treische ist ein ausserordentlich gefrassiger Eaub- fisch und lauert, einsam nach Raubfischart, in der Tiefe klarer Gewasser zwischen Steinen, Baumstumpfen, Hohlungen, in den Mauerspalten der Wasserhauten, besonders an Wehren und Muhlen, anf Yoruberziehende Fische; ihr Bartfaden am Kinn ist wohl zn kurz, nm die Eolle zn spielen, wie die Faden des Weises. Bei Mangel an Nahrung, z. B. in der Gefangenschaft, greift sie selbst Fische ihrer eigenen Art an, besonders schadlich ist sie fur die Fischbmt, im Bodensee namentUch fur den Felchenrogen. Sie erreicht bei uns 30—40, selten 60 Centim. Lange und 2 -3 ff (in andem (^genden bis 7 ff) Gewicht. Zur Laichzeit (December Oder Januar) yersammeln sich die Treischen in grSsseren Schaaren y., -uuu a«ur Kieinen iiiiern Destenenaen La.oh an das flad.e Wer, ftessen aber immnr einen gnten M Ihrer Bmt selbst wieder anf, so dass sie aicb aicht stark rer- mehrenj die Treiscbe ist also ein Winterflsch. Die von Siebold wiedergegebenen Beobachtungen von Steinbuch i umschUngen, ist seitdem nicht wieder gemacht worden; me scnemt mir auch nichts Ausserordentliches; Aehnliches sab ich bei Memertinen am Rothen Meere sehr haufig. sie nnserenbesten Fischon, manehesohaH ao nocb me^ ds die Forelle. Sie hat ein weisses weiH feiAt Tcrdanliches gratenloses Fleisch. In anderen Gegendeb ^t me 1^ weniger gnt, wobl weB sie dort nnr znr Laicbzeij ^ den MarH kommt. Besonders ,ird die grosse fettreichi Labor gesohatzt, welohe sohon bei den Edmem als LeckerbisseJ — 215 — mm, m er sdtdem ffetangen wird. Sohon zu Martens Z«t«n (1824) wde er seltener, in nenester Zeit sind ihm dnrcl dre Bonanregnlirung anch noch die Laichplatae genemmen worden-. docl. komnit er immer noch 5fter TOr, er geht naei Martens m der Denan nicht waiter hinanf, als bis anr Ille™flndm.g n,oh dem O.A.-Ber. aber bis Ebingen, and sogar in die Kiss ir;. Er ist ein Eaubfiseh crsten Bangs, noch scbUniiner als der Hecht, and dem Laich der Fisohe scbddlich. Er f Ucb nor 1-8 wird aber bis 20 S sobwer; or ist der tbenerste Fisch der Donau, sein Fleisch schmacihaft nnd E'f “ halt sioh gern in derTiefe des Flnsses mit sandigem ody tbon«em flrund anf nnd vermeidet SteUen nnd Gewasssr mit stark Nnr wahrend der Laichzeit (April, Mai) geht er ,n das saich- tere Wasser, an mit Wasserpflanaen bewachsene nferstellen (n Andem an snmpage schlammige OTer) nm semen ans sehr aabl reichen leieht gelbliohen Biem bestehenden Laicb ’ eermebrt siob aber nicht stark, da er seine eigene Bmt so wemg Tersebont als fremde. Der Schiel stirbt schnell ab, wenn e or sich Idast sich daber nicht lebend rorsendeii; dagegen «r kbnatlicbe Fiscbzucht eignen, da er Leboten nnd kalten Teioben mit Abfinss, wo ibm viel Na^n^^ wird, fortkommt, wie der ibm in so Mancbem " and schnell wacbsi Im Bodensee rMh^g daselbst „ ... in einigen bairischen nnd Sstreiohischen Seen, recht wohl gedeiben kbnnte. D. Piaobe wmobe to flleesendem xmd In fortkonmien, emtoree aber beYorangen. Die Fisohe dieser AbtheUn«g XZ SbCng. “Lr™"en,*ondeto von stromendem and ruhigein Wasser o er i Der wicbtigste Fisch dieser Abtbeilong ist Air nnser 216 Squalius eephalus Linne im Neckargebiet allgemein bekannt unter dem Namen Schopp- fisch; anderenennen ihn auch Dickkopf ond Knilps. Nach der O.A,-Beschr. von Mergentheim heisst er an der Tauber Dick¬ kopf und Judenkarpf. An der Donau und am Bodensee heisst er gewohnlich Alet (nicht Aland) nnd in der Jugend am Boden¬ see anch Landalet Er ist einer unserer gemeinsten Flussfische und nimmt unter den Fischen des Neckars und seiner grosseren Zuatssc, wie Ecms, Fils, Eocher, Jagst, in der Haoflglceit deo 2. Oder 3. Bang ein: nach dem Woissflsch nnd den Blecken, md Tor der Barhe. Die Blecken sind ihm wenigstens an gewissen SteUen an Zahl weit tberlegen (s. o. Blecke). Nach dem O.A.-Bcr. von Nnrdngen bildet er 20%, nach dem von Stnttgart (Berrf N“l«flsche! imHafenbassin in Heilbronn fand Krams 1865 (1. c.) ihn sammt Weissfisohen nnr zu */»%■ Wahrond er inng mehr in den Bachen, in deren Dntcrlanf, an langaam fliesaen- den SteUen mit Kies- nnd Sandgrnnd geeellig lebt, sncht er spiter ^m^hg tiefere Slellen, zieht sich nach den Bnchten der Flnsse ao dre erenze von starker SWmnng nnd mhigem Hintertrasser, be- sonders nut nberhSngendem Sebnsch, nm die herabfallenden In- ekto zn fangen, anch an hohle Steine, nnd zwar soil er, nach Mit- lnl"v!br'’“cn n'*'™’ K^lksteinen bevorzngen©. slew “ ^"'•‘MMwerke gespannt sind Man meht Ihn brer nach JSger selten ganz stUle stehen, er lebt jetzt frteJT ns ™ “““ allesfressenden gc- k^I^lr™ Vegetabilien, « Fi^ TsT Wassermanse nnd Ge- flDgeL Fischbrut findet sich nach Gunther verhaltnissmassiff weniff lrjnT.“7”’ ™l>r schJdUch ist, doch frisst er SdL Z “Z T”™ viertelpfnndige. It I T " >'"■ (»• »• Barbe) “Ih tT T «chaft der Barbe. sogar herb Schnppfiscb, wird 2 2-B gTb *"”7 Fewbhnlich 2h nnd T ® (-aah Brehm) oft nngestall In echlammigen Teichen, z. B. im Seelooh — 217 - bei Laufen, ist er fast schwarz mit gelblichem Bauch, und, wie auch andere Teichfische, selbst Karpfen, unschmackhaft, daher er, um geniessbar zu werden, vor dem Genuss einige Zeit in ^fliessendes Wasser gebracht werden muss, wobei er auch wieder weiss wird. TJebrigens kommen auch im fliessenden Wasser Exem- plare mit dunklem und hellem Rocken nebeneinander vor. Sein Fleisch ist im Ganzen wenig besser, als das des Weissfiscbes und fast ebenso gratig, ubrigens gesund, nnd bei der Haufigkeit, Billig- keit und ziemlichen Grosse wird es vom gemeinen Mann viel ge gessen nnd mehr geachtet, als das des Weissfiscbes; 1 U kostet bei HeUbronn 20—24 Pf., in Stuttgart 35-50, zur Osterzeit, wo die Pische gesochter sind, 40—70 Pf. Zum Laichen (AprB bis Jnni, manchmal bis in den August hinein) steigt er, wie die Weissfische, in (quergestellten) Schwarmen von den Flfissen in die Bache und setzt den Laich, bestehend aus zahlreichen (Bloch ; zahlte c. 67 000) mohnkomgrossen gelblichen Eiem, an nackte r Steine Oder Kiesbanke, am liebsten in starkerer Stromung, an. Er vermehrt sich rasch und wachst je nach der Nahrung rascher Oder ■ langsamer- Er wird das ganze Jahr fiber mit Metz und Angel gefangen; im Winter beisst er weniger an, wie die meisten Fische, t wegen geringeren Mahrnngsbedfirfnisses. Nach Bloch hat er ein i Babes, nach Gunther ein zartes Leben. Ffir grosse Lebenszahig- r keit spricht eine Mittheilung von Postmeister East: im vorigen kalten Winter 1879/80 brachte er vom Neckar Schuppfische in einem Sackchen nach Stuttgart, welche beim Nachhausekommen : steif gefroren waren. Er setate sie in einen Kfibel mit fnschem > Wasser, in dem sie am anderen Morgen wieder lustig hernm- ' schwammen Ebenso behandelte Weissfische gingen zu Grunde. In Aquanen bait er sich nach meinen Erfahrungen sehr ^t ^d : die Jungen lassen sich auch leicht nach Hause bringen . Fur . Teicbe ist er ein guter Futterfisch. Wenn das Wasser des Aquariums kuhl irt, h^ten f uberbaupt b I die Fische eines Aquj brachten Fische 1 dann uberhaupt besser als Vv..- -- - . , tehea die F.<.ihe leicht cb. Groeee Fieche batten sich “> 4'” Raum snhwer. Die im Herbst m’a Aquanum ge- 218 Nach den O.A.-Ber., O.A.-Bescbr. und der Sammlung findet der I Schnppfisch sich aasser im ganzen Neckar in fast alien Flussen und j Flnsschen mit den obengenannten Lebensbedingnngen, in der DoniB S nnd deren Gebiet (nach Martens bei Ulm an den reissendsten (?) ' hellsten Stellen der Donan, besonders an der Stadtmauer an da Mnndungen der Blao; in der Blau selbst nach dem O.A.-Ber. wenige), m der Tauber, Mnrg, endlich auch haufig im Bodensee. Dem Schuppfisch sehr ahnlich ist in Gestaltnng, Lebenswefee und Anfenthalt: Squalius leuciscus L. am Neckar der Basel oder Springer, auch Springerle, Bopferle, manchmal auch Gangfisch, an der Donan Basel, jnng Silberhasel, am Bodensee im erwachsenen Zustand Basel u er Landhasele, im 1. Jahr Steffleu genanni Bei dea Nichtkenner lanft er eben als Weissfisch. h 11 ^evorzngrt das fliessende, selbst strbmende Wassff, e e Qsse mit sandig kiesigem Grund, kommt aber anch a Altwassern und grosserea nnd kleineren Seen fort, wenn er hi« &e^eibt. Im Bodensee halt er sich an die Nahe Exemnr^ Dberdache des Wassers. Gunther fand, dasB hatteD “u tabiliscb If XT t. ^l^^assern, wo die Mahrung raehr vegfr nnd BodP ^ nnterscheiden sich Haseln des Donan- des lec^^^^ Schnauze vor denen nnsererSamrnr*^*^-^^^*^^^^^®^’ an den Exemplarei Pische sich h Charakteristisch ist, dass die# Passers emnorfif iT Aber die Oberflache des *nr Laiebzeit aI andere Fische auch, aber mehi scheiuen aber anch verfolgt, thun. Die Haseh nn^ ruhiger Luft a gatem Wetta ^aher der Kame^ Abends und Morgens, aufzuspringen Hopferle. Die.e Kanst koJt iW und bei der 'WandemAo. sie sich herausschnellen Auch schwimmen sie nnlb Zur Laichzeit (Mitte Marz bis Mitt und mn als Leuciscm mutkellus Bonap. beschrieb, ziemlich haufig. Die Sammlmig hat ibn auch in zahlreichen Exemplaren vomKocher, sowie von der Nagold und Waldachmnndung bei Nagold. In dem whrttembergischen Donaugebiet ist er bis jetzt noch nicht gefanden worden, duiAie aber nicht feblen. Im Bodensee kennt man ihn nicht; wohl aber hat die Vereinssammlung Exemplare von der oberen Argen bei Wangen. Nahrnng, Laichzeit, Werth nnd Keisch me beim vorigen; zur Speise wird der ziemlich kleine Os 20 Centim. lange) Fisch gar nicht benutzt, nnd nur als ^tterfisch, hesonders far die Krebse, gefangen. Nach Gunther alt er sich, sonderbarerweise, znr Laichzeit mit den laichenden SchTvarmen des Weiss&ches znsammen, mit dem er auch das schwarze Banchfell gemeinsam hat. Als Bastard zwischen der eben genannten Art und der Nase (thmdrostoma nams) wird von Siebold angesehen: Ghondrostoma Bysela Agassiz, toe seltene Fonn besitet die Vereinssammlung ans dem All in eine “‘*^**f SegeuSber der IllermiSndnn( m emem 30 Centim. langen Eremplar. Bsch t“J'“ Keeharten, besondere an den Scbnpl an daa™^t“a“ Idus melanotus Heckel each dm'A^rTO°t'"ane"^”s°^ Tauber aber i. ^ Mergentheim 1880 auch in enweUen 12 g nach Martens 4- Kochen in Sal„a^er eelW n a ® Wemiti; bei topteachlieh in tokelsbnhl geabobtet, eon da bberaU bin versenr 222 leben auch ansser der Laichzeit stets in treseiiscnart mid tnmmelu sich, besonders bei warmer windstiller Witterung und bei Sonnen- acbein, mit Vorliebe nahe dem Wasserspiegel. Wenu daun ein Raubfisch unter sie fahrt, schnellt sich der ganze Schwarm plotz- lich in flachem Bogen durch die Luft, durch die leuchtende weisse Rarbe von weitem feenntlich. Es than diess auch andere Fische, am meisten nnd auffalUgsten aber die Blecken and Haseln. Die Langblecken sind sehr gefrassig und sind daher leicht mit der Angel zu fangen, ein Trost fur die Angelfischer. Sie fressen In- sekten, Warmer nnd namentlich auch Fischlaich, daher sie bei ihrer Menge und raschen Vermehrung sehr schadlich werden konnen, so daas sie keiuen Pisch neben sich aufkommen lasseu, wie z. B. in dem oben genannten Bassin. Wo eine gesetzliche Vorschrift nber d,e Maschenweite des Ncizes besteht, konnen sie leicht in schadhcher Weiae uberhand nehmen, da sie durch die weiten Maschen durchschlupfen. (S. u. Fischerei.) Nach Martens soUen le eim bsaogen des Schlammes von den Steinen wegen ihres rvora e enden Bnterkiefers sich oft auf den Eucken legen. I'rhhjahr, oft bis in den Sommer hinein) sie Schaaren in den Flussen aufwarts, wobei den Laich^a ^ aufschnellen; sie setzen. a dL 1 "'Oen si bescaders k « t T to Ahr, mit aoderen ki men Men, besonders.o) sneammen in ein Indnstriezwe- kunstlichen Perlenfabrikation versandt, nenerdinga mtier erfnnden, O-c. 1841) ward “ 8^®^o®men ist. Nach Martens Schnppen dieses ptsT ehemals die leicht abfallenden aaeint Ptod p^nr^r" ““ Bei ihrer Heinh -f mehr als 18 000 Pischen! Blecken wenig gegessen \ grerauchert. HauptsaohuS'dkr in Tuttlingen sind sie 1 AnllLhi' ais „Angeifischle“ jedem Kind bekannt - 223 - Nach Krauss (I. c. 1865) legen die Heilbronner Fiscber taglich 20 Angelschnfire, wozu sie etwa je 30 Blecken {Alb. ludd. und J^punctatus) gebrauchen, also 600 Fischchen, was in der gunstigen {fiscbzeit von Mai bis November 100 000 Stncke macbt. Die Blecken sind nicM sehr lebenszah, Martens konnte sie in Gefassen nnr wenige Stunden am Leben erhalten. Indessen lessen sie sich, wenn sie klein in kuhlen Aqnarien eingesetzt werden, gnt erhalten und erfreuen durcb ibro Mnuterkeit nnd ihren Glanz. Ausser im ganzen Neekar, in der Donan, in der Enz (Alt- w®er bei BieUgbeim), Kocher bei Hall, Men ae sieh auch im BSciinger See bei Heilbromi, in Sen Seen bei Bbbhngen, im Muhlbach am Federsee. Im Bodensee ist das „Laugele vie - leicht der in der grossten Menge vorkommende Fisch; “^n sie&t sie haofenweise am Ufer schwimmen. Nach Martens (1841) werden zuweilen 8-10 Eimer davon auf einen Zng gefangen. Die andere Art ist: Alhurnus lipunciatus Linne. Sie beiset am Neckar der Breitbleck, bleck. Stronael, Oder anch bloa die Bieoke (be. Nagold), mandimal Strahmblecke (beiHall); bei Him, me Art Laning. Hire Lebonsweiae irt im Ganzen ™ die der vorigen Art; nach Siebold aoUen sie to den langbiecken den Gmnd der Gewasser Torzioben, nac rt>er, wan anch ich riohtiger flnde, schmmmen schaarenaeise an i nnaeren Flflssen nngeffihr eben so banSg, als sein; to Hafenbassin ,on “Jf;® Lgbleoken. Haseln ansammen, 1865 nur an V>“/o nobon 9» ,o ‘'“B Im nSrdlichen nnd batlichen Dentscbland achemen sie no terbreitet a. aein, al. to wesUichon nnd sbdtohem Jm to*™ im Mai nnd Jnni, nnd logon sehr nolo E or, : als ihr Gewicht betragt. Ibre Nabmng ist diese , — 224 - voripn Art, ebenso ihr Nntzen, Schaden and Verwendung. Sie CTreicheu nur 10 — 12 Centim. Die Sammlang hat sie vom Neckar (Tabingen bis HeUbronn), von der Nagold bei Nagold, Altwasser der Enz bei Bietigheim, der Donau bei Ulm, der Blan daselbst,/ der Eiss bei Warthausen. Im Bodensee wurdeu sie noch nicht gefonden. Anhangsweise ist hier zu erwahnen: 1 Alhi4rnus dolabratus Hoi. auch^ilberling genannt. Er ist etwas grosser, als die vorigen u Aufenihalt derselbe, das Vorkommen aber ^ en. Man sieht ihn als einen Bastard an, „es ist kein richtiger nsca ; Siebold vennnthet als seine Eltem Alburnus luMus und S^ms c^kalus. Schon Bloch waste hbrigens, dass Alburn, besitzt von dieser Form wo vom Hafenbassin in HeUbromi, €5 cL erwahnten Fischzng 1863 Kraass anter llmlZ von Altwassern der En* Zu derDouaa bei Ulm, vom Izelberger See (Bren*> vorziehen ?’ Aiessendes Wasser dem stehenden Sherd ^ alsBodenl.nfer gegen- G-obio fluviatilis Cav., Gressen, Gressle oder Bachgresi ndel Oder Grandling genannt. Der 12-17 Centim V Oder Grandling genannt. sten auf dem ^oontliche Pisch halt sich am Iwsonders fliessende^^G ^ ^esigen Grand klarer, nicht zu tiefer oderschlammigenGrann^rr^’/®”®^®^*** ?nind leben?) anch in q ^^er soil er nur auf Schlamia vegetabilische Stoffe sinHein vielleicht auch faulend. Barbe, mit der er a h ^ahrung, auch liebt er, wie di ' AbranUs dobtOoides i ■ in uns. Jahresh. 1857 p. BA j — 225 nach Marsigli sammelte er sich in den Tnrkenkriegen bei Wien jTMssenweise nm die Turkenleichen. Er ist gesellig, flmk und lebhaft, und schwimmt gut; nach Jager schwimmt er nicht * ieru aalartig sich schlangelnd, und setzt sich da- r wieder auf den Boden (?). Im Mai und Juni steigt er die Flhsse mnani, m ui« — : legt hier seine hellblauen, sehr kleinen und zahlreichen Eier unter ^Geplatscher auf Steine ab, und zwar in Absatzen, was ca 1 Monat daneri Das Fleisch gehort zu den besten unserer Fische, da es nicht gratig ist; es wird aber im Ganzen selten als Speise benutzt, wohl wegen der Kleinheit des Fisches. Im Handel, wenn solcher wkomml kosten 100 Stdck ca. 3-6 M., 15-18 Sthck kommen ' ca. 1 8. Nach Martens (O.A.-Beschr. Ulm) wareu die Lon- «-erG,UBdeln {OoUo fiuv-, n-H CM. Mat.) -kon in Zeit berthmt. Din Donangrnsslinge sollnn .m Gannnn nme stumpfn e Snhnanan, aln die den Necl.m haben, was abnr, naeb SieWd nicht durchgangig ist. HanSg wnrden die Gresnbnge a s Koder- fiache gefangen, besondere fur Lngangeln, da s.. sehr nd lange an der Angel aappeln. Be. Hedbrom. werden diesem Zweck n.it einnn. Kappoete gefangen, in das s.e dnrch Aufecheuchen getrieben werden. In Trogen l^sen sie sic wenn nnr Wasser zufliesst, monatelang lebendig erhalten und sie eignen sich auch gut fur Aquanen, wenn sie klein sind. dem Wasser leben sie nach Gunther noch 1 Stunde fort. An als Futterfisch fQr Forellenznchtung werden sie emp o e . Der Gressling ist hberall haufig im ganzen dem O.A.-Ber. Cannstatt 30% der NeckarfischeX er nach der Sammluiig und den O.A.-Beschr. vor; m hei Nagold, Eems, Murr, Wurm, Kupfer, Kocher m Bachen be Boll und Aalen. In der Donau bei Tuttlingen (z. B. unter d^ Brucke), bei Dim (selten), in der Lone (s. Federsee, im Pfrungener Eied bei Saulgau, m der to W rt hausen, im Bodensee wo er in den Ftoen und Bachen, ^e m h in den See ergiessen, sowie am Dfer desselben haufig ist, und von Seen im Bockinger See bei Heilbronn. 226 E. Pische, welehe stiUes aber klares Wasser lieben, nnd vor fliessendem bevorzugen, Im Allgemeinen gilt die Eegel, dass die Pische des stilleii Wassers etwas breiter (hoher) sind als die des fliessenden, sowohl bei Terschiedenen Arten. als auch bei Individuen derselben Art, wenn anch diese Eegel viele Ausnahmen hat; die Eaubfische aach des stillen Wassers, welche rascb schwimmen, haben einen schlaniea K5rper. Max v. d. Borne heisst die Eegion, welche diese Fische bewohnen und die folgende zusammen die Bleiregion. Der gemeinste hieher gehorige Fisch ist: Leuciscus rutilus L. Das Eothauge Oder Eothangle am Neckar, Halbfisch* w othangle an der Donau, Eotteln oder Eotten am 0 ensee ^enannt. Er findet sich besonders an rabigen geschutzten . Bachten derselben, in den Alt- in dir langsam fliessenden Bachen, z. B. nach A^rru versehieden, so “etes •fakreszsits. »8lclie Siebold in 1 znsamo, ® nnterscUedsn, nlarfi ano Tcr . ™enzog. Mach Gunther sind die Exem- 1T. fr ^ ^rdi. If, Doch Mag anch stwas hohe/,; f ‘^ EicMplare des stillen WaBsecs dern nnler and'ere PfaXH'’f' anch allerlei Ansmirf j't r*!®" Printer and GewSna stadto sammoln >,■ ’. ® ™ nn den Ansgassen der -hwer r: Wntf r ^ « ™ss siehif a,fl“ ” ™ and ms. _" sie fangen rrill, was ansser der * 3- Anmerkung anf p. 211. 227 Laichzeit mcht leicht ist; denn sie sind gewandt und scheu und .] verbergen sich unten, oder anter Wasserpflanzen, wenn sie demand ^ aber dem Wasser bemerken. In Norddentschland, wo sie viel aahlreichei sind, als bei nns, fangt man sie gem unter dem Eis mit dem Wintergarn, oft in nngebeurer Menge, so dass man Schweinc damit fattert. Im April nnd Mai laichen sie in grasigen ' seichten Stellen nnter lebhaftem Hin- und Herschwimmen und 5 Aufspringen; nach Lund sollen die Zuge in Reihen einer hinter ; dem anderen, vor sich gehen; ihre Eier sind grunUcb. Die Roth- augen vermehren sich rasch und sind lebenszah. Ihr Fleiscb ist gesund, aber gratig J^d daher wenig geachtet, etwas gesnchter sind die grosseren; man heisst sie gewohnlich eben Weissfische. 1 S kostet ca 60 Pf. Zu Futterfischen fBr Teiche taugen sie sehr • gut, auch fur Aquarien (die kleineren). Man findet sie nach den O.A.-Ber. und O.A.-Beschr., wo sie aber nicht genugend von andern sogen, Weissfischen unterschieden i^.werden, ausser im ganzen Neckar und der Donau in der Nagold ? und Enz, Kocher, Jagst, Iller (bei Vohringen), der Riss (sehr i haufig), in der Sechta. Die Sammlung besitzt sie ausserdem von der Blau bei Dim, Brenz bei Kbnigsbronn, vom Muhlbach und . Graben am Federsee, vom Izelberger See, vom oberen Boblinger und vom Bockinger See, von einem Bach beim Barensee und dem unteren Anlagensee bei Stuttgart, vom Hafenbassin in Heilhronn, 4 endhch vom Bodensee. : ’ In Lebenawnto, Gertalt nnd Fnrbe der eben genannten ^ ^ ansserordenthch ahnlich, und daher selbst von Fischem gewohn- lich mit ihr verwechselt, ist: Scardinins er&throphthalmus Linu4. Man heisst auch diese Art gewohnlich Rothauge, obwohl „Gel^ ^ auge“ richtiger ware. Bei Heilhronn wird sie such Breitfisch, : bei Dim neben Rothauge Weisser Furn oder Fuhre, am ■ Bodensee (nach Hartmann und Martens 1841) in der ngen rnmi.e!, dann F6rm, Fnrn oder Snhneiderfiseh genannt Von der vorigen Art unterscboMet sie sich, abgesehen von den ScUundeJUnen, schon sofort dnrcb ibre scharfe Baucbkante nnd 228 — weiter zurflckgestellte Efickenflosse Sie kommt mit jener zu- sammen vor, aber, znmal im Neckar, viel seltener, wahrend sie in Norddentschland in Massen sich findet. Grfinther konnte sie nie im Neckar finden, die Sammlung hat sie aber von mehrerra Orten daher, so von XJnterturkheim, von Heilbronn, ferner vom Bdckinger See, dem nnteren Anlagensee bei Stuttgart, von der Donau bei Ulm, dem Federsee (unter dem Namen EoMoffler), Nikolanssee bei Schossenried, vom Bodensee. In letzterem erlialt man sie und andere Fische, vfie Hecht, Haseln, SchuppfiKhe, Karpfen, in Menge in den sogen. Eeisern Oder Gewellstatten, 200—300 Quadratfnss grossen, mit Pfahlen eingefassten und mit Reissern ansgefullten Platzen im See, welche diese Fische be- sonders lieben. Beim Fang werden die Eeiser ausgehoben und die Fische in das umgebende Netz gejagt (Hartmann, der Boden¬ see p. 79.) Im Uebrigen gilt das von der vorigen Art gesagte im Allgemeinen auch von dieser. Skodeus amarus Ag., der Bitterling, bei Heilbronn auch Schneiderkarpfen, von n^chen Bitter karpfen genannt Dieser, der kleinste uuserar Cypraiden, welcher nur 6—7 Centim. gross wird, findet sict meistens an sogen. todten SteUen der Flhsse und Bache, in Alt- wassera und Seen, selten im offenen Flusse. Nach Jager halt OT SIC gem truppenweise an abgestellten Stellfallen genau am , der Bretter, wo das Wasser herabtropft auf, und spielt bier ^ T eigenthumlichem Gerausch und Blinken nach rechts nnd links. Seme Nahrung sind Wurmer und Algen. l»itter schmecken nnd im Saubfischen verschmaht werden. Krauss fand ^ Regentheil, dass das ileisch zart und gut sei, und nor die I es nicbt ia « ll“’ ^ '“PfeWenswcrth di noch bei anderen Arten absohi^ ng, die Schlundknochen heraus^ I bei todten Fischen ist, so weni® FoUerkammer zu than belie So wenig wirthschaftliches Interesse der Bitterling hat, da er ^eder ala Nahningsmittel, noch als Koder dient, so sehr intereasirt er die Zoologen. Mem Kraosa* merl^Sraig* Legerthte des Weibohe^ aafmertam 8^““* zn Terwechaeta mil dem bei Bittefflugen md Oft weit aus dem After heraoshangenden Koth), imd die Eier darin beob^btet oad die .an «r nnd aue denen jnnge Kaebe in aebr frtbemSWinm aaf jene BUterlinge, ohne indese daa Hnsebieben 4=r Le^rto. in L Malern>nsnbel nnd die weiter. EntwicHnng jener E— zu BitterUngen direct beobachten zu kSnnen, so ass immerhin noch zweifelhaft ist®. Wegen der sc onen ® Chen und Weibcben sehr verschiedenen Farbnng zur ^ (Marz bin Jnni) nnd bei seiner HaltbarkeH. irt der Bitterling •Ugemein beliebtnr Zierfiseh fur Agnarien Gnntber ftbrt ibn 1853 nonb nicbt enter Wen anf, nobl aber int er .ebon in dor berg 1852 70n Bachen daselbst, m der von bliiden Both nnd 1866 vom Neckar bei ^ Nach Brehms Thierleben schemt , AuffaUend : obachtet worden zu sein, ich finde aber die Quelle 230 (mit Gresslingen zusammen* und in ungeheurer Zahl). Vom Donaugebiet hat ihn die Sammlung nur aos dem Muhlbach und von Graben am Bodensee. Martens fflhrt ihn in seinen Donau- fischen nicht anf. Nach Martens 1830 und 1841 and nach der O.A.-Beschr. von Mergentheim 1880 findet er sich auch in der Tauber; im Bodensee wurde er noch nicht gefangen. Wie jede Eegion, so hat auch die des stillen Wassers ihre specifischen Eanbfische, es sind die folgenden 3 Arten. Der bedeutendste ist der Hecht; genannt. Er lebt j ucius Linne, Bodensee nach Hartmann auch Schn 1 rnhigen Oder stehenden klaren wasser mit weichem Grund und grasigem buschigem Bfer, be- sondera m Altwassern nnd in gewisser Tiefe. Er findet sich abcr I oflFenen Fluss zurecht, nnd andererseits selbst in seichten sompfigen Gcwassern, genugende Nahrung findet, und wrd an den ihm znsagenden Orten bald Standfisch. Hier ^.’^^®^<'^rt.einzeln und still lauernd, und schiesst wie e ^mit Sicherheit auf seine Beute. Er „der Hai des sussen assets 1st sehr gefrassig: nichts ist Him zu schlecht, er schont ^gai seme eigene Art nieht. Nur, behauptet schon Bloch, dea Barsrh ^ ibn nihig urn sich spielen. Die B^che greift er nach Martens nur in der Noth und dann nor meistens durch die Stacheln der Eucken- nosse jener abgetrieben. Er l»nn ’■ “ «n-eicht er schon im erstcn Jaht 2 »• IHe bekan^T S'ientende Grosso und ein hohes Alter orreichen- Frlmtl n 1230 enter Kaiser aehwer wieder e'ngesetzt, anno 1497 350 » aoll ist !: 3®“ Kaiser Maximilian Terehrtwordcn I B ™ 3as anch in andern Orten winder- _ _ m KamerMantem. Abbildnng mit Insehrift wird f- ne. P; dwn ibid. 1858, O.A..Beaobr. HeilbLn p “““ 2S1 in HeUt)rorai aufbewalirt (Wlier aiif der hSkenien Brtcke). Ha* der O.A.-Be3clir. YOU Heilbronn wurde dort scton ein Hwht mit 48 a, nach der von TaWingen in der Donau 1859 emer you 36 a cetaueen einen you 30 ff erhielt Eapp Yom Bodensee, end in Heilbronn Seng man yoriges FrShjabr einen ® Gewicht, 1,30 m Lange nnd 38 Ceniim. Bmfang In der Donau eiud solcbo YOn 20 a gerade keine Seltenheit, die 0,AyBer. geben meist 10—20 B als Maiimum an. Im Neekar wird er nac ■ Gunther selten schwerer als 4 8 getangen, da ihm stark naet ‘ gestellt YYird nnd die Piseher bald seinen Standort kennen; auob nird er sohon in Yerhaltnisamassig fruhem Alter, ^ iSbrig, nech ehe er sieh fortgepSanzt bat, gefangen, dabor gerade bier ein geaetzliehes Minimalmass sebr am PlaUe ware. an Ileiscb ietallgemein gesoMtzt, es ist gnt in Stuttgart, wenn die Heohte nocb leben Oder eie sicb nech Man sieden lassen wie diePorcUen, 1 . ’ sonst 1 M.; das der groseen alten ist weniger behebt. Am Bod® see gilt or den Fisobern als Wabrer BrodSseh, da ist nnd zu jeder Zeit gefangen wird. Sein Bestand berubt anf dem reieblicben Dasein goringerer Fiscbe, beaonders Sscbe, nnd diese mdesen daber aucb in gewissem Grade ges*n werden. In Flussen ersetzt er den SiAadon, don er urc Gefrassigkeit anrichten kann, durch sich selb^. Zum Laichen (April, auob Marz nnd eelbst ** seicbtere Stellen, an Krtmmnngen end Vor^rwe ejf^ Heckeu und Geatrauchern, odor Binsen nn c , weise Oder 2-3 Manncben mit 1 ^ JrZ eenstige Vorsicht yerUert und mit den Handen ^ : kann.* Am Bodensee ist er zn dieser Zeit sobwer • da er an Sacben Stellen mit riel Sobilf laicbt; ^ab« er sicb dort ancb so massenhatt. Die Eier mud zw« anss. ordentlicb zahlreicb, aber es gebt riel an Grunde, tbeUe da der : Heobt seinen eigen^n Laid. Yorzebrt, tbeils die jb^e^n emander anffressen; del! Eier werden aucb bei den Wbiah"«.n- mnugen aus Hfer gesetzt nnd Yertrocknen. Nacb dem L^i erbollsicl. der Heebt sebr bald winder und wird wieder geniese 232 — bar. schon nach wenigen Tagen. Man fingt ihn mit Neb oM geln, m Norddentschland aoch nnter dem Eis. Das Angela plingt am besteu bei sturmiscbem Wetter, wo die anderen Fischi m den Grand sich znrfickziehen and er Hunger hat, aucb bei Mondschein. Er hat ein sehr zahes Leben, und kann leicht lebendig ver- sendet werden. In Fischkasten halt er sich wie mir Fr. Kanff- mann aus Stuttgart mittheilt, nur 4—6 Wochen, auch er frisst er nichts und man kann ihn daher dort mit anderen Fischen us^men halten. Wenn er gefangen ist, gibt er die verschlnckte Speisse wieder von sich. Er eignet sich got fur Teichwirthschaft, besonders for seiche schattig und kfihl fur die Karpfen sind, und ate Quelle im Grand haben. Aber Nahrung mussen sie eiffnen^°°f sandigem Grande des Teiches schlamm^'^ ihn die beiden Eothaugen, bei Oder altA^^> Karaoschen. Dabei darf man aber keine jungea verschlncvT . ®i®8etzen, weil die alten Hechte Eier und Junge ab Daffe/' T eingesetzte Hechte stehen auch leicht inEarpLlLrum“T^^ sowie urn andere i '^‘■®^heit aufzurhtt^ dasFutter wPs-noK ’ uberhand nehmen und den Karpfen S«wrd«n Sind, Hechte aber grdaser K«Pfen sehr echadlich • TeirinTh n™*’ ™ «>f*faiag anfgesncht werden ,f ““ kann grosspn ^ o^nziger dabei vergessener Hecht j<“g« Hechte gnt hlu>“ Aqnarien lassen sich Der Hecht komint”’im” branchon sie sehr ™l Fntter. HMSe,nachdemO.A-Ber CarT*", “ ans; Torigee Jahr ^ '"/• HeckK- i® Ganzen 40 StQck von 2—s ^ hei Cannstatt sich in Altwassern 2 n a ^m meisten findet er Ena nnd in^^^ ®^ b«KanIach heiTahingen. in Altwassern ^«';'See beiObemdorf, See bri 7*“ ^ “ bei SSpping.„, Charlotten-nnd Zeller “ffart. See von Monrepos, im. Ill en See von BSbUngen, See in Hof Mauem ebenda, im befen nnd AalkisUneee bei Manlbrenn, in Weibern bei Weinsbetg Oebringen, in Sammeleeen an MShlwerken be. Gaildorf, UeinenSeen bei Aalen, Hall, Ellwangen. Eigenth11n.Ueh int sen. Vortommen in der oberen Eeehaeb bei Bottwea. wo d^ andere Eieohe, wie Forellen, fehlen. Von Mtoen " wild er aufgefahrt nach den O.A.-Ber. von er Brettach nenerdingsgeattobtet),Koober,Jaget(hanfig),Lem(hao%^Br.^^^ Bthler; naeh der O.A.-BeBobr. ane der Aieb ^0* Nurt.»g.^ Kere^; Her, der nnteren Enz, welcbo viele Altwaaeer f BJblingen nnd Leonberg, besonders am Breprung doe o bei HLobeim, aos der Both nnd Blohen be. Wemeberg. Ancb aus der Tauber bei Mergentheim. Im Donangebiet bnden wir ibn in der TntUingen bin Him, zomal in , ,^ten der Donan hereintommend), m der Schmiec f Berkacb nnd Ehingen, besonders m stagmrenden ’ der Scbwarzaeb, Aach nnd Lanier bei Mdne.ngen 0'^ und Weissfische), im Biberbach (Biedlingen, au em Ve Stnnde mit AesoUen), in der Bla. nutS„n.pfpfianzon gnnstig), Biss (haoflg). KoU™ (besonders bei Vbhringen), Brenz, Izelberger See, g , Sechta, im Federsee. t Schussen und Endlich im Bodenseegebiet Ach, und vielen kleineren Seen, wie bei W^dse , Sebweigtnrter Weiber, Lindenweiher, endPrLer Weiber bei Waldsee, imDegemsee, m.d Lange.mee bei T.ttnang, in. Sobreobensee, ^ ’ seller, nnd Flattbach-Warrsee, Bibersee.Bncheee be. Bavenebnrg. Ber andere Eanbfiscb des stiUen Wasaers ist: Perea fluviatiUs Linne, dorBarscb, an. Neekar banflger BArsebig, Bersching, an der Donan gewOhnUeb Bers.cb 0»'Tnta..gen ancb Egle* nacb der O.A.-Bescbr.), amBodonsee, wennerw c ~ Vielleicb. von Eck wegen der eebarfen RbckeneUcbeln? 234 Egle, Aegle, Bersich, auch Kerling, im 1. Jabr Hilr- | ling, im 2. Fernderling und Kratzer, im 3. Stich- j ling, Schanbfisch, Eauhegel (nach Martens und Hart- | mann) genannt. Er hat ziemlich denselben Aufenthalt wie d« Hecht: er liebt belles, etwas tiefes, langsam fliessendes oder stehen- I des Wasser, besonders Altwasser, aber anch Seen und die lifer- 1 seiten tieferer Bache. Gem halt er sich in massiger Tiefe, 2 big ■ 3 Fuss unter der OberMche auf, wird aber auch znweilen aos ' betrachtlicher Tiefe heraufgezogen, z. B. im Bodensee, wo di» I Kilchen leben; dann findet man den Magen am Monde vorge- ^ stulpt (Siebold ^), eine Folge der Ausdehnung der Schwimmblase bei dem verminderten Wasserdrack, eine Erscheinung, die ich auch oft bei Meerfischen beobachtete Von seinem Standort aus unter nberhangendem TJfergebusch an Pfahlen, zwischen Pflanzen versteckt, uberfallt er kleinere Eische, besonders wenn sie vom IJfer zurfickschwimmen wollen; er schwimmt dabei ansserordentlich schnell und geschickt. Im 6e- gensatz zu anderen Raubfischen leben die Barsche wenigstens die ^ngeren, gem in Gesellschaft, und sie halten sogar, zu kleineai rupps veremigt, oft gemeinschaftliche Treibjagden, wie die Barsch ist fast noch gefrassiger als der Hecht, und g tbesendersleichtan die Angel. DieseGefrassigkeitbringtihmoft er°im*^ ’ ^ ej'^erbaltnissmassiggrosse Fische anpackt (was Stichlinge. Doch kann er im Ganzen SI ^ wire, meist iat er 1-2 Pischna^^ S’ schwer, in Seen aber wind er bis 4 U. Bei Mangel an and kann Schnecken,Fr6seheu.dgL 2 MonTte T ^^rtens hielt 4 Stuck Mend ruhig schlairt * STc angen, sogar seine Besinnung verlieren 1868, p, 381. win mi 235 DBd wie todt auf dem Ruckeu sehwimmen, aber bald wieder zu sich kommen, was mir aber die Fiscber nicht bestatigen konnten. Er kann, z. B. in feachtem Kraut, lebend verschickt werdeu, im Gauzen ist er aber fur den Transport ziemlicb empfindlich, mit anderen Fischen, wie Karpfen, verschickt, stirbt er bald. Auch iuAquarien halt er sich nicht besonders gut; sobald das Wetter warm wird steht er ab; auch brancht er sehr viel Fatter, welches er schon nach wenigen Tagen ans der Hand seines Pflegers nimmt. Eigenthumlieh ist seine Fortpflauzung; sein Laich ist ver- schieden von dem nnserer nbrigen Fische, froschlaichartig, zn- llBBmenhaugend, es ist ein oft hber 1 m langes, breites, ans lautcr Eierschnnren gewirktes Band, das an hervorstehende Ge- “geBstande, Holz, Rohrstengel, Banmwnrzeln, eingetaucbte Zweige geheftet wird Die Eier sind sehr zahlreich, aber er vermehrt I sich dock nicht rasch, da der grSsste TheU der Brut zu Grunde igeht nnd zwar zum guten TheU durch ihn selbst. Auch werden f nicht alle Eier befmchtet, da ein anffallendes Missverh^n^ KwischenMannchen nnd Weibchen besteht; es sind viel mehr Weib- r Chen, nach Siebold ungefahr doppelt so viel. Sein Wac^thum ; ist ein langsames. Das Fleisch gehort zn den besten Sorten, es keine Graten hat, es kostet in HeUbronn 70—80 i’U in Stuttgart 1 M. per «. „ u w Ka ^ Fur die Teiehwirthschaft eignet sich der Barsch t senders wegen seiner Gefrassigkeit nnd weil er der Brut so sc a ^ hch ist Man kann nicht nur den Fiscb, sondem auch den zn- ? sammenhangenden Laich leicht in andere Gewasser versetzen. ■'iiiwenaung aer uauu zu riscuiwiiu, — 4 .- j „ 2 ur Fabrikation khnstlicher Blnmen nnd ahnlichen Gegenstan e 1 st bei uns nicht bekannt. .,. Der Barsch kommt uberall bei uns vor, wenn auc me seto hauflg. so im gaozen Sockar, zomal in « ^ m 4er Blanlach, ferner in te FUs (selten), Beros, Enz bei BkI g Slieun, Mnrr (seltener), Koeher nnd Jagst (Imnfig), m dor Obrn, Both, Lem, Brettacli, im BOckinger See, Seen bei Manlbronn, ron Monrepos bei Oehringen (Uier meisteingesetzt). Die Donau arse e ■rilen nach \gassiz von den Barschen des Bhcingebiets etwas mi f I III 238 auf den Stock zufahren nnd sich und ihre Nester so_ Bei nns sind noch keine Beobachtnngen fiber diese Nester g»- macht worden, Gflnther ist sogar geneigt, diesen Nesterb«a f8r nnsere Sticblinge zu lengnen; anch die Vereinssammlung besitat bis jetzt kein Stichlingsnest. Der Fisch scheint bei uns ab«^ hanpt nicht haufig zn sein, selbst die Sammlnng besitet solche nar m geringer Menge und ans wenigen Orten, nemUch m Bachen nnd Graben bei Stuttgart (aus der alten Sammlong, m G. V. Martens), dem Strasslesbach bei Cannstatt^ einem Bach W Bleidelsbeim und einem bei Nordheim. Die O.A.-Beschr. fahr« Sticblinge anf von der Murr bei Backnang, der Ammer beiTubinge# (▼on wo sie zuweilen bis in das Bassin des botanischen Garteai ommen), von der Taubergegend und zwar der Quelle jTaufstein*. m Plossgebiet der Donau fehlt der Stickling fiberhaupt gw*; im Bodensee wurde er noch nicht gefunden. Die Exemplait er Sammlung gehdren fast alle der var. gymnurus an, eiai» vom Strasslesbach ist var. trachurus^, welche Gfinthr and und far die nordische Form halt, nne-fih^ ^<>i^^deutschland vermehrt sich der Stickling zeitweise kaum schadlichen und ungeniessbaren Fisch Felder damit dfingt. Diese starta nnri kommt zum Theil von der Unangreifbarkeit des Fisches der Fi der Alten fur die Brut her, obwohl die Ztf aer filer gehr gering ist, nur 60—80. t streng von der rorigen zu trennen; 1 den Brachsen und brachsenartigen Fischwi Ptasseo, d„ r , “ ®- ™ar .last in nM ^ ^ m ® Wassergraben, Baeben nnij ~ 239 - Ahramis Brama Lin., der Brachsen, bei Heilbronn auch Brassem, bei Berg Teller- } karpfen, bei Ulm Bretzing, bei Munderkingen Brasseln, am [ Bodensee Brachsmen und in der Jngend Scheiteln genannt I Er liebt tiefe, ruhige Gewasser and verweilt dort meist in der Tiefe, f aofthonigem und schlammigem, besonders mit Pflanzen (,Braclisett- [ gras*) bewachsenen Gmnde; dort wnhlt er im Scblamra und vei- I iSth sieh durch Trubung des Wassers und durch die ausgewuhlten Pflanzen, welche dann an der Oberflache schwimmen. Jager rechnet ihu zu den Fischen der grossen Landseen. Zum Laichen (April . und Mai in mehreren Periodeu, am Bodensee erst nach dem 15. Mai ; bis zum Juni) kommt er an die Oberflache, an seichtere Stellen ^ mit Pflanzenwuchs, besonders Binsen, oder steigt aucb in Flusse ' auf. Dann wird er im Bodensee oft in unglaobUcher Menge, nach ;iKebold einmal gegen 300 Centner in 1 Tag, gefangen, besonders ■bei Nacht und bei trubem Wasser, wahrend er sonst auch zur rlrfBchzeit bei dem geringsten Gerausch sich in den Gmnd zuruckr zieht. Bei kaltem Wetter sollen sie sich, wie im Winter, auch ^irfihrend der Laichzeit in die Tiefe zuruckziehen, aber bei dieser : StSrung des Laicbgeschafts haufig an einer Entzundung zu Grande :gehen (Bloch). Sonst ist der Brachsen ziemlich lebenszah und I3sst sich in der Kalte gut versenden, er vermehrt sich trotz vieler Feinde rasch, ist ansprnchslos, sein Fleisch ist gesund, wenn auch gratig, und wenn blau gesotten schmackhaft Der Fisch wird auch |*iemlich gross (im Bodensee bis 20 S, im Neckar bis 5 A m der Donau bis 12 S). Er wurde daher zum Einsetzen m unsere fAltwasser und Teiehe zu empfehlen sein, dennoch wird eir bei : der Tekhwirthschaft nirgends rerwendet. Im Bodensee wird m iwdessen nicht geschatzt, sein Fleisch soil dort einen eckelha ^derigen Geschmack haben, wenigstens wenn er an sumpfigen Orten lebte: ^Kothbrachsen*. Auchhalten ihn die dortigen Fischer M einen argen Laichrauber. In Heilbronn koetet das w e. 50 Ft. f Im Neckar gehSren die Brachsen zu den seltenen Fis^en. Gather gibt an, sie finden sich nur unterhalb der Wehre bei Heil- bronn, wie auch im neusten O.A.-Ber. TonDrautz behauptetund mir 240 — selbst von Heilbronner Fiscbern versichert wurde. Letztere meintafc sogar, dor Bracbse sei ein Wanderfisch, der mit dem Maifisch voit Ebein heranf komme and nur bis September bleibe, woraof er mit dem Hochwasser des Spatberbstes wieder dortbin znruckkelir%.^ wahrend des Winters sei keiner zu finden. Aber er scheint sick nnr zu verbergen. Denn Kranss (1. c.) fand bei dem Fisciuraf^ im Hafenbassin von Heilbronn am 10. Marz 1865 eine ziemliche] Anzahl Brachsen, welche mit Eotbaugen und Barschen zusamrafl)^ *4 Vo damals gefangenen Fische ausmachten. Nach dea O.A-Ber. kommt der Brachse aber auch sonst im Neckar vor^ bei Berg, bei Esslingen, bei Ludwigsburg, an der Einmundung der Murr, bei Besigheim, bei Klingenberg, femer in der Enz bei Bietigbeim nnd im Manlbronner Oberamt; die Vereinssammlm^ hat ibn allerdings nur von Heilbronn. Haufiger ist dieser Fisch im Donaugebiet, aber auch nnr^ einenTheil des Sommers hindurch. Die Sammlung hat ibn von det i Donan bei Mnnderkingen nnd Ulm, vom Federsee und einem Can^; daselbst Nacb dem O.A.-Ber. findet er sicb auch in der Schwarzac^ Ablach, Ostrach, der Eiess von Winterstettenstadt abwarts, in der nier, Aitracb, Niebel, EotL Im Bodensee kommt er, wie obeij gesagt, oft in Massen vor, die grbssten Trupps finden sicb ab^/ nacb Fischer Nagel von Ffiedricbshafen nicht im vrarttembergischeg Theil, wo das Ufer flacb ist, sondern bei Bregenz und Horn, der Bferabhang steiler ist und die Fische schnell sicb in die_ Tiefe zuruckziehen konnen, um gegeu die Dampfschiffwellen Schut* zu finden. In neuerer Zeit seien indessen die Brachsen wie di« Karpfen bedeutend vermindert worden durcb die verbesserte Cnltar,, die Ausrottung und Abdohlung der Sumpfgewasser und die Am stockung des Seewaldes, welcher bis in den See hineinragte nnd Schlamminsekten u. dgL berbeibracbte. Von anderen Gewasa«^ des Bodenseegebiets finden sicb Brachsen nacb den O.A.-Ber. in fier Waidseer Aacb, von Waldsee bis MoUenbronn, in der Wotf^ egger Ach von Wassers an aufwarts, in der Schussen, bn Nicolaai ^ W Schnssenried (Sammlung). In der Tauber fehlt er na=•> “ "i-™ "asser fortkommenden Piseben gebort: derKar f Linne, 2- Sp’reu’o**'''*? aMi im 1. Jabr Setzling, genannt wird. Er ist einer nnserer wiohtigrten m nns. Jahiesb. 1863, p. 54 -S7. I 243 "fische, wenn auch im Freien nicht gerade sehr haufig. Er Menschen sicli wenigstens nicht leicht fangen, weder E " ttbfischen, denn er wdlilt sich gern unter dem Netz in den m ein, oder entspringt demselben; dagegen wird er in Menge in Teichen geztichtet (s. n. Pischerei). m liebstenfist’.der Karpfen in stiUen, nicht kalten, nicht teten, ziemlich seichten Wassern mit lehmigem und schlam- Grund und reichlichen TIferl6chern, wahrend er schnell des Wasser ganz vermeidet. In den Flossen kommt er fast nnr in Altwassern und sonstigen ruhigen SteUen vor, h ist einekunstlicheBevSlkerung solcher Platze mit Karpfen, [ welche z. B. schon in der Blaulach bei Tubingen, (nach Ghnther) I auch bei Tuttlingen (O-A.-Besch.) versucht wurde, nicht gelungen. ^ Ob der Karpfen urspriinglich in unseren Gewassem. zn Hanae iat, r oder erst eingefuhrt wurde, wie diess fur die Karpfen im nor^ ^chen Deutschland erwiesen ist, ist eine offene Frage; Siebold P^richt sich fur die erste Ansicht aus. Seine Beliebtheit bemht anf seiner leichten Vermehrung, Iseinem schnellen Wachsthum, seiner Lebenszahigkeit, wesshalb er leicht lebend veraendet werden kann, und weil er auch mit pflanz- Men Steffen sich ernahren lasst, z. B. in den Seen von Boblmgen mit AbfaUen der Bunkelruben von der dortigen Zuckerfabrik, die ^ auch deswegen Mer die Karpfenzucht stark betreibt. Sonst be- ' steht ihre Nahrung aus modernden Pflanzenstoffen, Wurzeln, i'Wasserliusen und anderen weichen PflanzentheUen, some aus Schlamm oder yielmehr dem darin befindlichen Gewurm, wobei : 8ie aber auch den Schlamm oder Then mit verschlueken Sie fwrzehren auch allerlei, was ihnen vorgeworfen vnrd, wie Brod, llrobei sis an din nhflrflafthe kommen und diese Bissenmit schmatzen- 244 Teiche, wenigstens wo der Grand schlammig ist, nicht so schmackm als die Flnsskarpfen; dort werden sie sehwarzlich, wahrend di« in den Flnssen mehr gelb sind and bei den Pischern auch Goldr^ karpfen heissen. In einem Bassin in Heilbronn mit frischem laafeB^^ dem Wasser sah ich einen scbon blaaen Karpfen. Urn Teichkarpfe* essbar za machen, um ihnen den modrigen Geschmack zu benehmen,' am sie von dem Moos and Teiehschleim, der bis anter die Schupp(l^onauTonTnttlingenbisDlm Schwarzach, in der Roth, Sottum, Eiss, Kanzach, Biber, Brenz (Seen von Izelberg und HeidenheimX nier dm Blau; aodanu im FederDaae. Ferner i. irt aie Kapp aaMend duakal SammhDg; aach deDO.A.-Ber. soil 249 — to VeihaltaiBS ™ ^ndem GageDden d.s L«.des, sie sdcht her dM aciUramigd, mit PflanaOB beaeWe Wer, and gebt m d.e Graben toeta. Sonst findrt aie sich im Bode»Ba«gebiet m Sctoea aa^ Aacb bei Eavenabarg aad ia aahlreiahea Seaa aad im Eobraee bei Waldsee, im Degerasee, Schleiaaee, Mattelse , Langensee bei Tettnang u. s. w. Eia Sehlammflaob im eigeatUebaten Sina desWortee .at. Gobitis f os silts Linnd, . u V TIT nro-mndel^ (manchmal aucU unrichtig in Oberschwaben Moorgrunaei aiu^uv in feacbtem Schlamm, wie die Begeatrtrmer; .db.ead sie aacb ddger Nacbte wenn das Wasser austrocknet, kaim sie i S:s.“; - - .to ..to....1. <“ :=r:jrtrj£r^r:“ eine Arfc Rulpsen, dnrch verschlnckte Lu , den Schlund wieder entlasst, g^gtanden gescbieht, den meisten anderen Fiscben nnter a Bekannt, nnrnicht BO stark als bei derMoorgtnnde^^ auch beim Tolk, das ihn desswegen Sfters m Glasem S. 0. bei Cobit. taenia and Veesenm . Jahresb. 1863, p. 52. 250 — weicher Erde Oder ScMamm (oder auch Sand) am Boden, ist seine Eigenschaft als Wetterprophet, indem er schon 24 Stunden yor Gewittern in Folge einer Art Gefahl fur elektrische Verhaltnissi nnmhig wird, angstlich nnd Inftschnappend an die Oberflaeha^ kommt, wahrend er bei rnhigem Wetter (bei gnter Luftang dea Aquanmnwassers) nnten bleibt (Wetterfisch). Uebrigens ist er, wenn man im Aquarium Wasserpflanzen halten will, sehr unan- genehm, indem ^r sie, wie schon bei Coh. tamia erwahnt ist, aus- wnhlt Oder abzopft, die abgelosten nnd oben schwimmenden Pflanzen seben wie abgebissen aus. Das Pleisch hat einen moderigen Ge- sc ack, kann aber. wie bei andern Pischen, dnrch Halten des ebenden Pisches in frischem fliessendem Wasser, auch, wie be- hauptet wird, durch Einlegen in Salz nnd Asche, yerbessert und dann wohlschmekend werden, zumal der Fisch weder fett noch gratig it. Norddeutsch- land ist der Fisch haufiger. vom besitzt diese Art aus dem Donaugebiet V® (^okhnger Eied ,nd der Blau bei Uto, ™6raben dee Feder- (BodeBae.^*^,*lf ™ M»orgrSben beiSchussenried- ^ekrevtt ™ »ei Calw, alee veM HlSr; ™ Sieh beaondera im amr^r t iammehen. BSa anderer kleiner dae V, • Planeri Bloeh, ’'eBigrtetlMu"""!*’’ welch. >”> Schlamm des ^n!! wL'*"* ^mocoetes bramhiMs Dem.] OrSben, vergraben lebt eed Bache and aaeh JSger findet sie si h "T Tersteck verlSsst; Si, ar™’ 251 4as wie ein junger Aal Oder wie ein Spulwurm aussieht, wenn man an solchen stillen Stellen den Schlamm Oder Sand mit einer fichaufel heraussticht Nach Oken verkriecht sie sick auch gern in die znm Rosten eingelegten Flachsbnndel, daher sie an manchen Orten auch Leinaal genannt wird. Sie hat ein uberaus zahes Leben und vertragt bedeutende Verwundungen; dennoch lasst sie sich in Aquarien nicht lange halten, weil sie hier nichts frissi Die erwachsenen geschlechtsreifen Steinpricken, welche sich, wie schon Baldner 1666 wusste und Muller 1856 wieder entdeckt hat, aus jenen Larven entwickeln, sind 20—35 (letzteres z. B. bei Heilbronn) Centim. lang, die Larven 10-20 Centim.; sie sind also etwas kleiner als die Flnssneunaugen, von denen sie sich auch durchweniger gestreckten Leib und unmittelbar hintereinander - fiegende Euckenflossen unterscheiden, und beweglicher; sie Ueben, im Gegensatz zu den Larven, schnell fliessendes Wasser und i schwimmen schlangelud wie ein Aal oder ruckweise, nach jedem j Ruck sich wieder an Steine u. dgL ansaugend. Sie saugen auch I andere Fische, todte und lebendige an und nagen ihnen Locher in ^n neiD. uomer sau sie ouer uio - --- lichtet, so fest anSchleihen und Hechte angesaugt, dass die Fische an der Stelle, wo jene sassen, ihre Schuppen verloren und noch an der Haut verletzt waren. Uebrigens ist das Leben der ver- waudelten Neunaugen ein kurzes, sie gehen bald nach dem ein- maligen Laichen, wobei eine Art Begattung stattfindet, (April) zu Gmnde, und erst Ende August entstehen neue durch die Metemor- phose der Larven, welche als solche 4 Jahre leben. DieLarvento e man daher auch bei uus haufiger als die ausgewachsene Form. Die Sammlung hat Larven vom Neckar bei Ludmgsburg, der Waldach bei Nagold, der Enz bei Neuenburg und Bieti^eim, d Kagold beiCalw, dem Buchenbach bei Winnenden, dem Kocher bei Hall, Eeichenbach bei GOppingen, von einem Bac ® Stutl^art; Erwachsene Tom Meckar bei HeUbronn, Ammer n^h den O.A.-Beschr. kommen diese Neunaugen auch hauhg im J^r^- bach beiEllwangen, in derErms vonNeuhausen abwarts in der Fils s. Jahresh. 1868, p. 115. — 252 1 nnd in Gebirgsbachen bei Backnang vor. Aus dem Donaugebietj hat sie die Sammlnng als Larven und Erwachsene von der Blaal bei Ulm, in deren Schlamm sie hanfig sind, und von der Biber bei Andelfingen; endlich ans des Tauber bei Mergentheim. Marten^ erwShnt sie (1841) von der Brenz. Im Bodensee warden sief noch nicht gefnnden. ^ Das Flussneunange, s. u. bei den Wanderfischen, sowie den’ Aal, der auch ein Schlammfisch ist. ’ Wie die Bache, die strbmenden und stillen Gewasser, so hatf auch die Region der Schlammfische ihreRauber; ein solcher ist bei unsrj Silurus glanis Linne, der Weis, Weller Oder Wellerfisch. Dieser gewaltige Eaub-^ fisch gleicht in Lebensweise und Gestalt einigermassen der Treische^jj welche aber mehr den steinigen Grand klarer fliessender Gew^er^ liebt, wahrend der Weis nur in rahigen schlammigen Tiefen wohn^ theils in Seen, theils in Flussen und deren Altwassera; beide^ kommen, wie in der Donau und dem Bodensee, jeder an dem ihm znsagenden Ort. Dort liegt der Weis, scheinbar trag, nur* mit seinen Bartfaden spielend und damit, als ob esWurmer waren,* die Fiscbe anlockend, fast ganz im Schlamm eingeschlagen, und bo? seiner dusteren Farbung wenig von seiner Umgebung abstechend.* Oder er verbirgt sich hinter Pelsblocken, in Hohlungen, unteaj dem fiberhangenden Ufer, unter versunkenen Banmstammen nndj Eahnem Diese Verstecke verlasst er nor bei stfinnischem Wettw^ bei Gewittem und heisser Luft, so dass er auch als Wetterprophe*| gilt, sowie bei ^acht, wo er erst eigentlich auf Eaub ansgehtj und daan auch an’s Ufer kommi Er kommt gern soweit herai^,^ dass sein Encken fiber das Wasser vorragt, wie bei dem Wsdl*^ fisch, mit dem ihn schon Auaonius vergleicht. Das Schwimmai^ feUt ihm bei der Kleinheit seiner Flossen schwer, er kann dah«K seinen Eaub nicht gut verfolgen und ist mehr aufs Lauera aw-j guwiesen. Doch grosse Welse (sie werden in den Weihern Ob«pJ sdiwabens und im Bodensee 50—80 gf, sehr selten lOO AT rad darfiber, in anderen Gegenden mehrere 100 S schwer), konnen — 253 — «fihrikh werden, mdem die nicM Mos Fische, Kretee, FiSache, Wasserydgd, HuBde b. s. w. yersehlirgeB, soBdern selbat b^ Pferden und Menschen scbnappen, auch die Kahne der liscHer mit toB gewaltigBB SchlageB beta Fangee BB.werfeB kdBDen Me Fischer baben sie dtaer Dicht besOBders gerB, da sie aBch BgeFiecbraBber siadBBd selbst die UeieereB WelseFiscbe tob be- WchtUeher Gresee mit ibree. gressen MbbI rerschlmgeB. ItaeB selbst kOBBeB aBdere Fische bei ibrer rerborgeBeB LebeDSweiee weBig BBbabeBi bbt ibre Bier eed jBBgeB werden von aederen Fischen und selbst Froschen gefressen. Beta LaicheB (Jeni) soUeB sie ia Paaree eich reigeni toe weeig zablreicben Eier streaen sie ta Eehr >bs. Ibre ist geriBg, das WacbsaBm sehr laBgsam; die groffienEieiBp! mtssen alae eehr alt sein, 50 Jahre Bed Biehr. ^as Ke®’^ grileeles, aber etwas weichliob, sohleimig and fett, dtaer eicta ren Jedermaan geschatzt, zamal das der grossea altea. Der Scbwanz gilt als besonderer Leckerbissen. Man fangt den Weis mehr mit Spiess oder Dreizack, : nut dem Nets, besoaders ear Laicbzeit. Er ist sehr kbe^^ and laest sich gat ia Teichen haltea; aach m Aqaariea leben ! kleinerc Exemplare Jahre lang. In. Ehemgebiet ist er nar seltea za fladea (s. SiebeWi » kemnit er aach bei aae ta Neckargebiet airgeads ver, a^jm See von Mearepos warden fraher seiche ™ " er sich sehr wehl to Bedeneee, wo er Aetorea and der Fischer ia aeaerer Zeit sehr m d« Zan.hme 1st, .„b..Fr.edrictahafenandlaageaargea; 4i«f von 89 S von der Aasmtadang derSchassea. In 4«Doa“ ^ die Saonalang hat seiche von mm, ist er seltea, fast nurnachXJeberschwemmungen; aber in den Seen Nach den O.A.-Ber. and OA..-Beschr. komiat er feraer ver 254 in beiden Seen von Waldsee, im Schweigfnrter Weiher \ im Kiss- legger See, Seen von Benren O.A. Wangen, im Eonigsegger See, Nasssee bei Ebenweiler, Altshanser Weiher O.A. Saulgau, im Schreckensee, Vorsee, Buchsee nnd Bibersee O.A. EavensbQrg,.i im Langensee bei Tettnang. Vor 30 Jahren gab es viele beim' Kloster Roth O.A. Leatkirch. a. Die den grossen Binnensee’n, bei Die meisten bisher anfgefahrten Fischarten kommen auch im Bodensee vor; es fehlen ihm aber auch viele derselben, nemlich Donate: Eothflsch, Schiel, Zingel, Hartschwanz, Staira, Schieien, Blannaae, Praoenflsoh, Orfe, Dorn- und Moorgrnndel; vondenaaden.: ForeJle. Kaalbarsch, Stichling, Karaasche, Bitter- g, Breitblecke, Tdestes Agassis, das kleine Neunauge. Yon en seltenen Bastarden sind bis jetzt dort noch nicht gefunden wwden: Chondrostoma rysela, Ahramidopsis Leucharti und dol(P‘ us, wohl aber Bliceopsis dbramorutilm. Von Wanderfischen (s. n.) kommt i — Die fur den Fang wichtigsten ilsche des Bodensee’s sind: Hechte, Brachsmen, Karpfen, Nasen nn vor allem die Felchen und SeeforeDen. Diese letzteren beiden, ihren Arten und Abarten, sind den grossen tiefen Seen, namenthch denen der Alpen und Voralpen, eigenthumlich und gehCren der LachsfamiHe (den Salmoniden) an. Unter den zahnloaen, den Felchenarten, ist hier weitaus der J»aa%ste and wichtigste: Goregonus Wartmanni Bloch. Er fBhrt am Bodensee verschiedene Namen je nach dem ifl>«eren, Blaa- tv v'-! ®*^clisenen am bekanntesten und im Handel gebrauchhchsten sind. * S. ^^i^^eigftirter Weiher, in uns. Jahresh. 1864* in den Beschaftia dgz,. ^Naturgeschichte des Blaufelchen »«>«>: Hd,etiadia Bodaazee’z 1808, and dcz- 256 wenn er nicht sehr alt ist, an seiner schlanken Gestalt za er- kennen. Wie alle Felchen leben anch die Blanfelchen fur gewShn- lich in bedeutender Tiefe des See’s, 50—100 Paden tief. Nur bei Gewitter nnd warmem Eegeu sollen sie sich bis 12 nnd mehr Faden der Oberflache nahem, daher bei solchem Wetter der Fang besonders ergiebig ist. Bei kaltem Wetter dagegen, im kalten Pruhjahr, bei schneidendem Wind und Sturmen, bei viel Sclineewasser, gehen sie in Tiefen von 100—200 Faden hinab, wo kein Netz versenkt werden kann. Ihre Nahrung besteht grossten- theils aus mikroskopisch kleinen Tiefseekrebschen, besonders Daph^ niden, mit denen man ihren.Darmkanal gewohnlich vollgepfropft findet; man hat in letzterem schon manche Art dieser Krebse gefnnden, die sonst unbekannt geblieben ware, Ferner fressea sie anch Insektenlarveu, Embryonen niederer Thiere, Mollosken,: Fischeier nnd den thierischen und vegetabilischen Schleim, welcher j den Grnnd des See’s und die dort befindlichen Gegenstande uber- ^ zieht: das von den Fischern so genannte ^Fischbrod* welcheif;! hauptsachlich aus Bryozoen und anderen niederen Thieren be^i stebt. Pische fressen sie nicht, wie Wartmann und Hartmannt^ meinten, gehen daher anch nicht an die Angel. Aus diesen Tiefeiyj theUs mehr gegen die Mitte des See’s, theils gegen das Land immer aber noch einwarts von den sogen. ,Halden Oder Grunden*,] 258 — nach Siebold c. 3 Wochen, daaert, ubrigens je nach der Witterang sich verfruhen oder verzogern kann. Wahrend sie sonst nicht wurttembergischen Theil des See’s, uberhaopt nicht im Obersee_ oberhalb Morsbnrg sieh zeigen, oder nur die Heuerlinge, steigen sie jetzt nach den Berichten der Fischer an die Enqu§tecommission * in Sehaaren in die Gegend zwischen Eomanshorn, Rheinmundungf, Bregenz, Lindan, Wasserbnrg, Langenargen nnd Friedrichshafen, nnd an die Oberflache der Mitte des See’s, so dass ihre Eftcken- flosse noch etwas fiber dasWasser hervorsieht (Hartmann). Hiebei ^ drangen sie sich dicht aneinander, reiben ihre Banche (Wa^tmannX^4 wobei sie Milch nnd Rogen zn gleicher Zeit entlassen. C. Vogt sah sie im Nenenbnrger See sogar, paarweise Banch gegen Baucki gekehrt, meterhoch aos dem Wasser springen. Hiebei reiben sich gegeuseitig ab, so dass dieSchnppen (oder besser die Epitl vetdickungen, die sie nach Siebold znr Laichzeit bekommen), oft^ weite Strecken des Wasserspiegels nberdecken (Heckel nnd Kner] Der befruchtete Eogen senkt sich nnn in die Tiefe, ^ Ton den Treischen ^efressen wird; nnmhiges Wasser Wartmaim for ihn gedeihlicher. Nach dem Laichen gehen Felchen wieder in die Tiefe. Nach dem Bericht des Fis( Nagel wandem sie erst wieder im Fruhjahr, wenn trfibe Wasser Ton den Flfissen komtnen, in die klaren Constanzer Gewasser ni mit ihnen die Jungen. In dem oberen Theil des See’s konnf also die Blanfelchen nnr znr Laichzeit gefangen werden. Da s aber dann wochenlang Tor- und nachher nichts fressen, Trie auC andere Lachsarten, wobei sich der Magen nnd die Eingeweide « znsammenziehen, so sind sie bier weniger schmackhaft nnd wer Toll, und der Fang ist auch hier nicht so bedeutend. In Tieler Beziehnng gleicht dem Blanfelchen Coregonus Fera^ Jurine, am Bodensee gewohnlich Sand- oder Weissfelchen, anchAd< fisch Oder Adelfelchen, jnng aochHeuerling,Gangfis®^ * in Abkurzang: Enq.-Ber. * Fera ist der Lokalname am Genfer See, kommt nicht vc Tdldl mag aber mit dem Deutschen ,Fel€h“ zu8ammenhangen(C. C I I — 259 — wie der vorige, oder Adelsperle genannt, die Bodenrenke der Baiern. Eine Abart mit grunlichem Rucken heisst nach Hartmann Miesadler. Der zoologischeUnterscMedvomBlaufelchen ist gering, Stein- dachner erklart nenerdings sogar beide fftr dieselbe Art, was aber die Bodonseefischer dnrchans nieht zngeben, aucb bei der — 260 — Das Pleich des Sandfelchen ist nach Siebold viel schlechter^ , als das der Blaafelchen; nach Hartmann ist nur der * *Miesadler“ schlecht Ans grosser Tiefe gezogen, sterben auch die Sandfelchen ' sofort an der Loft nnd schwellen selbst, wie die folgende Art, oft ; bropfartig an. Coregonus hiemalis Jnrine, derKilch, Kilcben, Kirchfisch, Kropffelchen. Er wird nicht aber V2 0^ schwer. Er lebt herdenweise Jahraus Jahrein j nur in grosser Tiefe, nach Siebold von 35—45, nach Weissmann* von 150 Klaftem nnd uahrt sich da von kleinen Schalthieren, , ] verschluckt damit auch viel Schlamm, wie der Inhalt seines Magens | aeigt. Selbst zor Laichzeit kommt er nicht herauf, wie die anderen I Pelchen, wenn er auch etwas hoher steigen mag und mehr an | die sogen. Halden kommt, immer aber gegeu 40 Klafter tief. | Das Fleisch ist zart und fein, es kommt im Ganzen aber | nur wenig in den Handel, nur wenige Fischer geben sich mit | dem uitihsamenFang in solcher Tiefe ab; auch scheinen sich die | Lente zn scheuen, den auffallend geformten Fisch mit dem Kropfe Ku essen. Denn beim Heranfziehen aus der grossen Tiefe wird .| er, wie auch oft der vorige, stets trommelsuchtig, bekommt einen ;i grossen hangenden Bauch, daher der Name Kropffelchen. Siebold* ; Bchildert seinen Pang genauer, Eapp (1. c.) hat ihn als C. acronius , beschrieben. Er kommt am meisten am schwabischen Ufer des Bodensee’s vor, von Ueherlingen bis Langenargen; bei Constam^ wo er nach Hartmann auch vorkommen soil, konnte Siebold nichts^ fiber am wfahren. In Langenargen vrird er zur Laichzeit, End^ September bis Ende Oktober, nach Rapp auch hn Fruhjahr, d«n grossen Sacknetz gefangen; Siebold sab 26. Okt. 1857, wieJ 48 Kilchen mit einem Zug heraufgebracht wurden; derselbe enh^ deckte den Fisch auch im Ammersee; sonst ist er bis jetzt nirgen^ gefunden worden. i * Weissmann, das Thierleben am Bodensee, in den Schriften dea Ver. f. Gesch. des Bodensee’s VH. 1876. * Siebold in der Zeitschr. 1 wiss. Zool. 1858, p. 295 and in ons. Jidiresh. 1858, p. 328. ^ 262 Wenn solche Fische* beim Aufsteigen aus der Tiefe nicht bd Zeiten dnrch Anspannen der Mnskeln der Schwimmblase, also dorch Zasammmendrucken der Loft derselben^ der Ansdehnung entgegen-l wirken, so geschieht die Ausdehnung zu stark and zu rasch, die Maskeln der Blase werden dnrcb ubermassige Streckong gelahmt^ sie sind nicht mehr im Stande, die Luft zusammenzudracken, und daher werden die Fische unanfhaltsam dnrch ihr geringes spe-j cifisches Gewicht nach oben gezogen, konnen nicht mehr in die Tiefe nnd gehen auf die oben angegebene Weise zu Grunde. So ^ geschieht es ausser dnrch gewaltsames Herausziehen beim Fischen anch Qfter bei sthrmischem Wetter oder vielleicht anch bei Ver-' folgnng dnrch Eanbfische, wobei sich die Fische in Eegionen verirren, '| wo ihnen der Druck zu gering ist, um die Schwimmblase bemeistenj^ nnd wieder abwarts steigen zn kbnnen; sie konnen sich dann hSchstens noch dnrch die Kraft ihrer Flossen helfen, was ihnea^ aber anch oft nicht gehngt. Daher sieht man nicht selten, be- sonders nach Stflrmen, Felchen todtanfdemWassertreiben. Die Schwimmblase fesselt also die Fische an eine gewissi^ Tiefe; innerhalb dieser Schichte ist sie ihnen von Nuteen. Die vorhaltnissmassig grosse Schwimmblase erlanbt dem Felchen eine grbssere Geschwindigkeit im An^ und Niedersteigen, da sie starker#^ willkflrliche Yeranderungen des specifischen Gewichtes begunstig^ Ausserhalb jener Schichte ist sie ihnen eher gefahrlich, zn weit^ oben aus den angefnhrten Grhnden; aber anch, wenn sie zu tief gekommen sind: denn dann wird die Schwimmblase dutch denj a«sseren Druck so comprimirt, dass die Insertionspunkte der Mnskeln; emander so genahert werden, dass sie nicht mehr wirken konna^ (Bergmann nnd Leuckart 1. c.). Bass nun aber die Felchen, wenigstens die Blau- nnd Sand^ felchen doch nahe gegen oder an die Oberflache des Wasser^ j ®®^§Yiann und Leuckart, anatomisch-physiologische Uebet^ des Thierreichs, 1855, p. 416 i ] Tielleicht auch dnrch Entlassung eines Theils der Luft dorch ^er Speiserohre und damit der Aussenwelt coi ^ings kurzen und engen Luftgang, welchen sie ah 264 geworden, und man fangt aie unr im Marz nnd April (bis z Schwere), sowie jedoch in geringerer Zahl, im Octaber nnd J in der ubrigen Zeit nicht Wie der Lachs Oder die Lachsforelle vom Meer i so steigt aucb die Seeforelle, welche im 4ten Jahre forti fahig -wird, in die in den See emmnndeuden Plusse, i aber nnr in die starkeren und stark stromenden, besonders in deff Oberrhein, in die Ill, in die Bregenzer Ach, nie aber in wiirttembergischen Zuflosse, welchen jene Bedingungen zu feh scheinen. Die Zeit des Wanderns nnd Laichens ist Ende September bis Dezember, wobei nacb Siebold die jungsten den Anfang machen*. Hier steigen sie weit hinanf, im Oberrhein z. B. bis Ilanz; sie legen ihre, wie bei alien bezahnten Salmoniden, erbsengrosseu, nach Hartmann weissen, Eier nach Art der Bachforellen in mulden- lonmge Vertiefungen, in die sich ein Mann hineinlegen konnte. Zq dieser Zeit entwickelt sich eine schwarteuartige Hantwnchernngi besonders bei den Mannchen, welche non auch einen Haken s Bnterkiefer, wie die Lachse, bekommen. Die Jungen von kehren zn Ende Jnli nnd Angnst im Hochsommer in TInzahl z in den See, besonders Hochwasser benhtzend, wobei sie, denKop^ stromanfwarts gerichtet, sich vom Strom forttreiben lassen i dabei oft die Schwanzflosse zerreissen. Bei die m den Elflssen weiden sie, wie die Versammlung der Enqnete-; Hebiet im Oberrhein nnd in der Bregenzer Ach zu Tansenden centnerweise weggefangen, und zwar sowohl die jnngen zurne ^renden fingerlangen, als die alten im November laichende ^ verkanft sie dann dort; nm 24 Kr. osterr. Wahrung das Pfu" chh^dler Kentemann von Lindau verpflichtete sich sogar «^ter Tersammlnng, nm seine diesbezugUchen Anssagen i ^^en, in wenigen Woefaen einige Centner solcher SeeforeU^ ans dem Flnsse zn liefem. Macher Bnscher ans Lindau behaiip< den gen. Enq.-Ber., er babe schon ge^hen, dass die Si ^ Nach Hartmann !Oigen sich im Rhein schon um Johanni (E . die Meinen im September, — 265 — foreUen auch zaweilen im See bei Schachen unterhalb Lindau auf flachen Stellen mit sandigem Boden laichen. Auch m und am ee selbst werden diese Seeforellen zu dieser Zeit viel gefangeu, wenn sie in die Fliisse zu ziehen beginuen oder bei der Ruckkehr er JoBgen, bevor sie sicb in den See verfheilen, so zwisehen Lindan. Hard nnd Fnssaeb, nnd an der Mtndnng des Ober-Eheins nntelst . der sogen. Faehten, wekbe den Finss bis anf erne Heine Oefbinng sabschliessen. . , Das Leben der SeeforeUen ist ziemlich zSb, sie iassen sich gat rersenden nnd auch in tiefen qneUenreichen Teieben halten^ Me Mnstlicbe BeseUung des See’s mit Bmt ron Smiforelien, end dor in den See tthrenden Fiusse, (ob auch a. B. der Argenf s. o.) ware daber sehr passend. was ancb bei der gen.Enqeete empfeUen wnrde. Nacb den O.A.-Ber. findet sicb die See oreUe ancb m KnW- nnd Langensee OA. Tettnang (wobl f ver 30 Jahren war sie in den Seen der He'’rsehaft des Blester . Both, und nacb der O.A-Bescbr. von Tnttlingen 1879 bat d« liOberamtspaeger Scbad daselbst im Kesselbacb sncbe mit der Zncbt der Seeforelle angestellt, von welehen freMob in dem neneren O.A.-Ber. von Scbad selbst nicbte mebr erwabnt wird. Das ausgezeichnete Fleisch kostet 13. . , x b) Die sterile Form der Seeforelle: fSaimo die Sebwebforelle Oder SckwebfOrme, jnng Braobteln. “Lt“rr;~eerb: iber das laichen ist bei dieser Form gar nichte Sicb«« bekannt; was die Anteren, sdbst Eapp, damber an^tan be^t nacb Siebold anf Terwechslung. Die Eier wlekelt, nnr von Mohnsamenkomgrdsse; es feblt schwarte, wie der Lachebaken, ancb geht sie me in Ans alle; diesen Grnnden bait sie Siebold nnr fflr Wie scbou ibr deutscber Name besagt, lebt me me r in Wasserscbicbten wo sie sich. wie der alte Mangolt vom 16. Jabr iFasserscuicaten, wo bie bm. , masrereren hundert von ^Mucken ob dem Wasser » -Weide, als dk ist. welche die Gmndldnnen baben. daber sie ancb stets mager und steril bleibt. Hartmann’s Angabe, dass sie sich Ton Felchen nahrt, ist jedenfalls unrichtig. Ibr Fleisch ist daher . anch viel weniger geschatzt, als das der Grnndforelle. ■ Nach Hartmann kommt sie Sommers meistens im TTntersee, im Spatberbstnnd Winter im oberen See, besonders auf schwabischer^j Seite Tor. Die Enq.-Ber. sagen nichts fiber sie speciell. Der 5te lacbsartige Fiscb des Bodensee’s, wozn als 6ter noch die Aescbe kommt, ist: Salmo Salvelinus Lin. Oder S. Umhla Bl. Viele, auch neuere Autoren, wie Eapp> Heckel md Kner, Gfinther (Catal. Fish) nnterscheiden die Form der Sstlichea Alpen als S. Salvelinus, den Saibling, von der der westlichen als 8. JJmbla, zn welch’ letzterer anch der betreffende Fisch des Bodensee’s gehort: dieser ist nnr blasser, hat weniger stark gerotheten Bauch zur Laichzeit, und ist etwas hoher. Er beisst am Bodensee Roth for elle, Eothel, Eotheli. : Die Eothforellen sind Alpenseefische, kommen aber auch, wenn diess wirklich dieselbe Art ist, in nordlichen Gebirgen, in Schott- land, Schweden vor, und zwar stets in grosser Tiefe; die jungeren in einer Tiefe von 30—40 Klafter, die grosseren noch tiefer, , daher man sie selten fangt. Man beobachtet bei ihnen dieselbett Irscheinungen wie beim Kilchen, wie das Aufgeblahtsein beim Herausziehen und oft plotzliches Sterben an der Oberflache und Luft. Siebold fand in ihrem Magen nur kleine Krebse (Daphniden Bnd Cyclopiden), Hartmann stets Heuerlingskelette; in grosserett^ = kfinstlichen Weihern lassen sie sich mit Fischen got masten. Dass sie jung, wie die ForeHen, nach Insekten spriugen, ist jedenfalls j bei ihrem tiefen Aufenthalt unrichtig. Am Bodensee werdeu sie nach Rapp meistnur 1 U oder noch weniger, selten 2-3 g schwer. Im 4ten Jahr, wenn sie Va st schwer sind, werden sie fort- Pflanzungsfaug; die Laichzeit ist Ende Oktober bis Ende November, ^ nach Hartmann oft 2 Monate dauernd. Sie suchen jetzt, ohne | Seen, wenigstens den Bodensee zu verlassen, kiesigen, aber| ^er noch tiefen Grand aul M Ilii'i 151!!! »!!! -S-lliliriHli ‘ 268 - forelle, und den Pelchen, welche li5here WasserscMchten auf-'; snchen. Es gibt aber ausserdem eine Anzahl Fische, welche ra • demselben Zweck, znm Laichen, das Meer mit dem Susswa8a«5j Tertauschen, oderumgekehrt; die eigenUichen Wanderfische. Seiche ] gibt es in dem unteren Lanf der Flflase naturlich viel mehr, ale ^ bei nns. * Der merkwnrdigste Fisch dieser Abtbeilung, welcher abejr den andern ?ollig gegennber steht, indem er znm Laichen nicht ‘ stlsses, sondern Meerwasser braucht, ist Anguilla vulgaris Flem., der Aal (oft bei nns auch Ohl gesprochen). Trotz seiner Hanfigkeit ist uber seine in mannigfacher Beziehung wunderbare Lebensweise nnd selbst zoologische and anatomische Verhaltnisse noch nicht Alles aufgeklart, nnd es wird ihm dazn noch Allerlei angedichtet ; Bnsere Fischer sprechen gewohnlich von 2 Arten, spitz- nnd ^ stnmpfschnanzigen, nnd manche Zoologen haben selbst 3 nnd 4 j Arten nnterschieden; anch sind sie je nach dem Gmnd der Ge- j waaser heller nnd dunkler, mehr schwarz mit gelbem Bauch bei | schlammigem Gmnd, grhn Oder gelbUch mit silbrigem Bauch bei ; Sandgrnnd. So soUen die in der Jagst nnd Enz durchschnittlk^ 1 etwas dunkler sein, als die des Neckars. Aber mit Sicherheft i kann man nnsere Aale weder znr einen noch anderen Form. ' bringen. Sonderbar ist anch ihr ganzliches Fehlen im Donangebie^ j wie in alien Fliissen, die in das Schwarze nnd Caspische Meer munden, wahrend sie in aUen anderen mit den enropaischen Meereii: xnsammenhangenden Gewassern, selbst im Nil, sich finden. AUe Behauptungen vom Vorkommen des Aals im Donangebiet bernhen auf Veiwechslungen, z. B. mit Treische nnd Nennangen, anderer^ j seits wird gefabelt, in die Donan gesetzte Aale mussen sterb^i. ^ Noch merkwnrdiger ist ihr sicher constatirtes nnd gar nicht aeltenes Torkommen im Bodensee, wenigstens im Untersee. Daraffi : ist zn schliessen, dass solche Aale bei ihrer Wanderung vom Meere den Bheinfall nberwnnden haben mussen, obwohl diess - ^ct nie beobachtet worden ist Jedenfalls konnen sie bedeutende ^ j Hindemisse uberschreiten, mehr als die Lachse, welche nie hber p J — 269 — denBUeinfall heranfkommen. Man hat nach Weinamann Cr^«> leben amBodnnsee 1. c.) beobachtnt, dasa s.e an dnn WanaerfeUs dnrcb din fnuchten Moose an den Poison win Sohlmgon IrMnantacblangeln, obenso an Wobron, StolKaUen, BnanfscbnoUen kdnnen sie sicb nicbt; wenn anc nee triodor anrnekfallon, golingt es docb wonigstens AUgomoin wild erzablt, sie gehon Nacbts folder. Was sie gerade mit Erbsen macben wollen i me „soben, eine Eacnrsion anf Polder odor W.esen bosonders n^h Bogen, ist nach Obigom scbon mOgUch, da s.e sieb get im PencbOT “«eln k Jen; in engon Bobdltem „ entkommon, const aber. a. B. bei nirmung des Wassors vergraben sie sich eher im Sc a sie anfs Land gohen (Snnther). „ew5bnUch Die Aale nnserer Gewasser, welcbe iin »ec g 2-4, selten 6 S schwer sind (in anderen Gegenden warden s 20 g end nach Oken schenkeldick), leben .Is ™ ist. Hier bringen sie den Tag m ibr . ,-j Tan anf i wabrend sie bei Nacht. bei trnbem Wetter mich be. Tag, a^ i Eanb ansgeben, welcher in Piscblaidi, Piscbbmt, ' Wnrn.om!Krebsen, Aas bestebt. Mit ibron kbnnen nnsore Aale Menscben >«'>>» V,i,,taeschlaf rSc“:n.'JS!n r—an ganaen Klmnpen bis *u Hunderten findet . 4 jahre ; ei “i-r,"--"" r aammeln sie ski und werden dort m fin T*.,iipn (besonders nnd MiUknen, namentUci in Holland und \ fiei ComacMo), gefangen. Das Weitere, as aic 270 xieht sich der Beobachtnng, noch Niemand hat es gesehen. nachsten Prfihjahr (Ende Januar bis April) erscheinen Jungen als wurmartige federkieldicke Thiere in noch Menge and ziehen in dicken Schaaren flnssaufwarts, was man- schon vielfach beobachtet hat. Doch scheinen sie nnr im Bnta^^ lauf der Flhsse so bei einander zn bleiben, bei uns hat nodt Niemand diese Aelchen bemerkt, sie sind tier nie unter 1 Fnad^ Lange, nnd zeigen sich nie in Massen. Von der Fortpflanznng des Aals ist seit Aristoteles, der schoi wnsste, dass sie in’s Meer gehen, aber sie aus dem Schlamia' entstehen lasst, schon viel gefabelt worden; nnsere Fischer halt»j allgemein die Gresslinge fnr die Mutter nnd die darin wohnendea^ Fadenwhrmer fhr die Jungen. Eathke entdeckte zuerst 1838 die^ aUerdings kleinen, Eier; spater hielt man sie fur Zwitter. Das mannliche Organ wiess 1874 Syrsky mit WahrscheinUchkeit nach^^ ohne aber die Spermatozoen gefnnden zu haben; anch erkannta er die Mannchen an der geringeren Grosse: hochstens 45 bis 48 Centim. Nenestens behanptet nun Hermes \ er habe wenig-^ stens beim verwandten Seeaal (Conger) die Spermatozoen ge¬ fnnden; nnd gibt an, der Pischermeister Wikbom in Schlesw^ erkenne die Mannchen vom Weibchen bei unserem Aal aussrt^ >n der Grbsse sofort such an dem anffallenden broncefarben« Metallglanz, wahrend die Weibchen, auch die kleineren Grbsse wie die Mannchen, alle eine dumpf stahlgrane Farbong haben. Ob die Aale nach dem Laichen sterben, wie die Neon' angen, Oder wieder in die Flnsse gehen, ist nicht erwiesen. Sie- ' an, dass i oberhalb der Elbmundung^|^ ,» annchen erkannt haben. Jedenfalls ist gewiss, dass niclA ^ere erwachsenen Aale in’s Meer gehen, ein Theil bleiW c nnd bleibt steril. Man hat schon solche 15 Jahre lang| ei en gehalten. Was man von trachtigen Aalen mit leben- _" a»?en im Leib gefnnden haben wiU (Mnrrhard), ist * Zoolog. Anzeiger 2 Jan. 1881. 272 Versuche bei Sontbeim a. N., gemacht. Selbst bei Egesheim bei Spaichingen im Donaugebiet wurde eine kunstliche Aalzucht ver- sticM. Auf Mhere Aalzucht deutet der Name ^Aalkistensee* bei v Maulbronn. Der Aal erfordert im Allgemeinen geraumige See’n mit Grand von Sand oder Thon und einen Ort, wo er sich Winters ^ znrhckziehen kann; auch ist es gut, wenn ein Bach einstrSmt Sein Vorkommen ira Freien bei uns ist im Einzelnen nach den O.A.-Beschr. und O.A.-Ber. folgendes: im ganzen Neckar ^^ von Rottweil bis Heilbronn, wo er sich durch die Wehre gar j nicht abhalten lasst, wie viele andere Fische, daher er ebenso; haufig ober- als .unterhalb derselben ist. Im oberen Neckar ist er seltener als im ruhigeren unteren, wo er ca. 1 ®/q Fische ; ausmacht, wenigstens im Sommer, und 4 — 8 U schwer wird. ; Ferner findet er sich in der Eschach bei Rottweil, Glatt (bis Leimstetten anfwarts) in der Blaulach (Altwasser) bei Tnbingei^^ wo er grosser als im Neckar wird, in der Aich, Kersch, Rems, Mnrr, Weissbach und Lauter bei Backnang, Enz (hier haufig, ' wenigstens in der unteren, von Vaihingen an), Metter, NagoW^ (von unterhalb der Stadt N. an, in der oberen N. und den Seiten- bachen sehr vereinzelt), Whrm (bis 4 Stnnden oberhalb der Wfinn^l mundnng). Besonders reich an Aalen sind Kocher und in ersterem gehen sie bis Abtsgmund, in letzterer bis 2 Stnnden ; gegen den Ursprung hin; in deren Gebiet finden sie sich nodt - in der Brettach, Lein (von der Reubehnuhle OA. Welzheim anX Bhhler, Ohrn, Kupfer, Roth, aber wenige. In der Tauber findet sich der Aal in der ganzen Strecke, auch in eimgen warmeren Bachen. Im Rheingebiet fehlt er selbst der kalten Murg und Kinzig?^ Im Bodensee scheint er im wurttembergischen Theil und hberhaupt im Obersee nicht vorzukommen (s. Rapp). Nach dem OA.-Ber. Tettnang soU er in der Argen und Schussen bis ad 2—S Kilom. anfwarts sich finden (??). Bei den ubrigen Wmiderfischen geschieht das Aufwartssteigen m unsere Fluase nur des Lsuchens wegen (bei den grossen Nenif *®gen vielieicht nur durch Yerirrung g. u.). Der bekannteste der* J Lacbsforellen der gedeihlicben Entwicklung der Bachforellen gei-| fahrlich za werden drohte. Ich wendete AUes auf, nm jene wiedeT einzufangen, so dass jetzt mir noch selten eine Lachsforelle an- getroffen wird, wozn auch beitragt, dass sich die ubrig gebliebenen nach den sicheren Stellen der Alb auf badischem Gebiet g«^ haufiger Besncher unseres Landes, d. h. des Alosa vulgaris Cuv., der It aifisch. GewShnlicb Bewobner des Meeres, wie ibre Ver-^ wandten, die Haringe, und dort in ziemlicber Tiefe lebend, ste die Itaifiscbe im Frnbjabr znm Laicben in das sfisse Wasser, unserigen in den Kbein, in dem sie bis Basel und Laufenburg hinanfsteigen. Vom Ebein geben sie in die Nebenflfisse, s( sie konnen. Sie sind aber starkeren Hindemissen nicht gewacl kSnnen Webre nicbt uberspringen, nacb Gunther weicben si( gar selbst unbedeutenden Stromschnellen aus, und haben, demselben Autor, wie die Haringe eine geringe Scbwii Dem entgegen tbeilen mir Heilbronner Fischer mit, ausserordentlicb scbnell „wie die Eisenbabn*, und zwai- Tag, bei Hacht ruben sie, "Wegen ihres ziemlicb piOtzlichen, auffalleuden scbaarenweisen Erscbeinens im Mai (manch- mal ancb April) heissen sie Maifische; im einen Jabr gibt Tiele, im anderen wenig; so waren sie vor 3 Jabren in Mai da. Baldner (1666) erz^lt, sie versammeln sich an der Ober»; flache des Wassers, wobei ibre Euckenflosse aus dem Wasser vorrage, and macben dabei einen Larm wie eine Herde grui der Scbweine, wahrend dessen sie ihreu Laich von sich gebenf nacb Brebm’s Thierleben soli dieses Gerausch bervorgebracht sein. Nach demselben Bucbe beobacbtet man Ju von 5 Centim. im Oktober, solche von 10—15 Centim. r im nachsten Fruhjahr in unseren Flussen, von denen aus Bunmebr auch ins Meer sich begeben. " Im Meer sind die Maifische unschmackhaft und nicbt geschati^!] ebenso nacb der Laiche und gegen den Herbst, wenn sie i«®.i ' sie mager und durcb die Strapazen detf'^ 275 ■■ Wanderas und Laichens angegriffen sind; man sieht sie dann, aft massenweise, todt den Strom hinabtreiben. Sobald sie abm* ‘ in die Zeit der Laiche treten und in’s Siisswasser sich begeben, ' wird das Fleisch fett und gilt als sehr wohlschmeckend, lachs- artig, daher ihnen im Fruhjabr am unteren Neckar eifrig nach- ist das Fleisch, welches c. 1 M. das Pfund kostet, nicht nach Jedermann’s Geschmack (mir z. B. widersteht es) und weich tmd gratig, daher es gewShulich nur gebacken gegessen wird. Die Maifische sterben, wie die Hariuge, sofort ausserhalb des Wassers. Sie nahren sich von Wurmem und Insekten, weicbschaligen Krebs- thieren, nach Gunther sollen sie auch mit gekochten Erbsen ge- bis jetzt nur i ; fangen werden. • 1 unteren Neckar sicher unterhalb Heilbronn, da sie fiber die dortigen Wehre nicht hinaufkommen konnen. Nach der O A -Refifthr Vommen sie bisweilen, was aber nur bei sehr ist noch zweifelhaft. r Die Piute {Alosa Finta Cuv.), welche ei der vorigen Art deutUch unterscheiden lehrte, is liche, eine Mittelmeerform, kommt aber auch u Zu den regelmassig Petromyfsi anauge. s kommenden Wanderfischen gehort dasPlussnw uuaug o. - “ olKm (p. 250) unterschieden und auch vielfach mi ems aoc. etwaa .r... 30^^-^ " es mit dem grossen Neunange den Charafeter 277 ‘^wahrend hoher hinauf, z. B. bis Basel, nur einzelne Indmduen gelangen, welcbe nicht geschlechtsreif sind. Gunther ist der ?Meinung, dieser Fisch, welcher gewohnUch mit dem Lachs und iMaifiscb in dem oberen Lauf der Plusse erscheint, dnrfte dort- ; bin an diese angesaugt, gekommen sein, da er, eiu schlechter ISch^immer, allein nicht in so kurzer Zeit so weit gelangen konnte, f‘zninal auch noch nie eine Brut von ihnen in jenem Oberlauf an- getroffen wnrde, eine Ansichl, der sich auch Siebold anschliesst Die Fahrung besteht ausser Wurmern, Insekten und abge- ; Itorbenen thierischen Korpern und schlammigen Niederschlagen fdes Wassers, in welchen viele organische Stoffe suspendirt sind, I auch wohl in lebenden Fischen, an die sie sich, wie auch an Sterne, ^ ansangen und durch Benagung mit ihren hormgen Zahnen tiet in ‘‘ dei.KSrper solcher Ffeohe emboteen. Letztere kbnnm sicb ibres Fekdes Bicht enUedigeB, da die Zahigkeit, mit der sich das Lgrosse Neunauge lestnair, so giuao ~ leegSBstaBde, an dem ea sich angesaogt hat, and weim es ane mehrere (12) Pfund schwsr ist, in die Eohe hebsn kann. Bern. Ilaichen soUen sie Gmben anfertigen, indem sie yom Boden dee fffiessenden Wassers die Steins mit dem Sangmnnd tortei«en. Nach Panizaa soUen sie nach beendigter Laichzeit stets todt im Haase aufgeflscht rrerden, dhnlich dem kleinea Seanauge (s. e. ’■ ^Die Meerpriekea kommen bin and wieder, nach Qilnther jedes Jahr, bis Heilbronn and sogar bis m die Ena, o Itehtlicher Grasse. Seit jener Zeit (18BS) warden me aber d»a eder bliebea aas, ohwohl die Maiiische “““ ^7“' 1862 warden wieder 2 Stack bei Heilbronn nnterhalb des Weta» gefangen*. Der lebende FUch soil awischea den Aagsa liegenden anpaarea Nas'nloeh Wa®« nber eine Hand hoch aasgespritzt haben, was ator itemisohea Baa schwsr erklarbar ist, da das Nasenrohr am Ms dutch die undurchbohrte Schleimhaut ' Krauss in Jahresh, 1863 p. 278 leteteren abgeschlossen ist. Es musste denn nur das iii8Na8eifc- | r(^ von oben eingedrnngene "Wasser durch plotzliche beftig© Za-’l sammenziebang der Muskeln des Robrs mit Kraft ausgetriebea | werden. Anch Blocb bUdet den ,Querder“ mit einem Wasawf-i Das Fleiscb des Meerneunanges wird in Norddeutscbland ser nm die Fiscbzncht nbrigens sehr verdiente Besitzer derselbe®^ Haldenwang, hat eben, yro ich diess zum Drucke gebe, eine Schrift uber die Piacherei im Schwarzwald, heransgegeben. ein Oberarntmann, ofFenbar entrustet, schreibt; „Bei uns gibt es keine menschliehen Rauber“. Ein anderer macht die Antworten auf alle Fr^n mit der Bemerknng kurz ab: ^in den Bezirks-Bachen kommen keinerlei Fische vor, nnr einzelne Aale und nntergeordnete Fischarten-* 284 behSrden. Manche schlagen dagegen Pramien for Auzeigen als 1 Stimolans vor. 3 Nach nnserem Fischereigesetz durfen ferner keine allzu- il kleinen Speisefische gefangeo werden, nemlich Forellen nicht unter j 125 gr., Weller, Hechte ond Katpfen niclit unter 375 gr., Roth- ^ fische 750 gr., die hbrigen essbaren Fische nicht unter 250 gr., < und wena kleinere gefangen sind, sollen sie wieder in’s Wasser : gesetzt werden. Daran kehren sich bei dem Mangel an Aufsicht die wenigsten. Fine Vorschrift uber die Mascbenweite der Netze = ist in nnserem Gesetz nicht gegeben, wohl aber z. B. im Badischen^. Das letztere verbietet anch die Selbstfanger fdr Fische, bei : nns ^Aalfange* genannt, wenigstens die Anlegung neoer. Es , sind diess Balken oder geflochtene Harden in der Form eines Winkels von beiden IJfern des Flusses Oder Baches gegen die Mitte des Wassers und mit Eeusen verbunden. Dadurch werden ^ neben Aalen sehr viele Fische aller Arten weggefangen. Man hat solche aUerwarts im Meckargebiet, ond besouders im Kocher und ■ in der Jagst angelegt, vorzogsweise Muller. Sie werden als : selbstverstmidliches MuUerrecht bei uns betrachtet und sind noch j nicht verboten. ; Auch die Anwendung von Betaubungsmitteln, Sprengpatronen ; u. dgl. ist, wie im bad. Gesetz, zu verbieten. Bei uns ist nor giftiger Koder verboten. Der Fischfang mit gewohnlichen Angeln, der ubrigens bei uns wenig, von Fischem nie geubt wird, und als unschuldiger Sport betrachtet wird, ist im bad. Gesetz sogar in der Frtihjahrsschouzeit erlaubt und am Bodensee ganz freigegeben. Unser Gesetz befiehlt eine Schonzeit, allerdings nur fur Forellen und andere Salmenarten und fur Treischen, wahrend der Monate November und Dezember, fur Aeschen und Rothfisdi© vom 15. Marz bis 15. Mai, wo diese Fische gewohnlich laichen, und, wenn diese Zeit durch besondere ortliche oder Witterunga- verhaltnisse sich verschieben soUte, fur die entsprechende wirk- Hche Laichzeit. Aber auch bier ist wieder allgemein Klage, dass diese Zeit nicht gehorig eingehalten werde. Gegen den ^ Geaetz-und Verordnungsblattfar das Grossherzogthum. Baden vom 17. Nov. 1877 (gegeben 25. Marz 1875, 14. JuU und 30. Okt. 1877). 286 endlich noch solche Abwasser von Betrieben und Fabriken, welche organische Abfalle, die sich zersetzen, den Gewassern gemischt werden, besonders von Gerbereien, Wollspinnereien ihren Abfallen von Wolle, selbst Schafwaschen: so wird voM Strassberg an der Scbmiech unterhalb Ebingen, berichtet, dasiM die Fische wahrend der Zeit der Schafwasche vertrieben werdea* Hieher geboren ancb die Dohlen oder Abzugskanale in den Stadten. J Letzteres Moment ist nbrigens mebr nnr fiir Bacbe scbadlicl^, wtfj sich die Stoffe nicbt genug vertheiien konnen, weniger fur Flusse; denn manche Fiscbe, wie Barben, Scbuppfische, Eothaugen, halten . sicb, wie oben scbon mebrfacb erwahnt, an Stellen, wo solcho Dohlen mit Abfallen vom Schlachthans, mit Abtrittstofifen, munden, mit Vorliebe auf nnd gedeihen bier besonders gut. Ueberall, Fabriken der oben genannten Art erricbtet warden, horte an^ kleineren Flussen das Fischleben in knrzer Zeit, auf einer m^. Oder weniger langen Strecke unterhalb der Pabrik, ganzlich auf^j so unterhalb Unterhausen bei Pfullingen, bei Eeutlingen, bei Goa^ ningen, TJrach, Aalen, Heidenheim, Andelfingen bei Eiedlingfll^ BSblingen, Neulautern, Wildbad, Blaubenren, Enzweihingen, ScbeeTy; Altshansen, weniger an grosseren Flussen, wo sich die Abfall» in der Wassermenge bald vertheiien, wie bei Heilbronn, Ess-i lingen, Ulm. Unser Gesetz (1865) sagt allerdings, solche Veronreinigoag | der Pischwasser sei mSglichst zu vermeiden, und bei der poJH aeilichen Cognition fiber die Einrichtung solcher Fabriken sei da«^ Interesse der Fischerei zu wahren, „wofem solche Schutzmasa- I regeln ohne nnverhaltnissmassige Belastigung ausgefflhrt werden jj kfinnen*: ein sehr vorsichtiger Ausdruek gegenuber den Fabrik- J besitzern. Vor c. 1 Jahr ist ein silbemer Ehrenpreis des K6nig^| reichs Sachsen ffir die beste Losung der Aufgabe gesetzt wordeni^^ ,6enaue Darlegung eines fur faestimmte naher darzulegende haltnisse praktisch ausfuhrbaren Planes, beziehungsweise der Mitt^K;; um die den natfirlichen Wasserlaufen und Gewassern zugefuhrt^l Abwasser der Fabriken und Auswfirfe der Stadte ffir den Fiscfe| heatand der gedachten Gewasser voUkommen unschadlich zu machen.* j Ich weks nicht, oh die Aufgabe schon gelost wurde. Ohne Sacb-j| 287 ferstandiger zu sein, scheint mir schon dadurch viel gewonnen zu sein, dass man das Anstreten der schadlichen Wasser nicht auf einmal oder absatzweise, sondern allmahlig durch eine Art Seiher oder ein Filter mit Absorbentien laufen lasst, diess durch Gesetz befiehlt und die Ausfahmng Qberwachen lasst, wobei in Fischwaasern durch Nichtbefolgung des Gesetzes angerichtete Schaden von den Fabrikbesitzern reparirt werden mflssten. Viele Fabriken besitzen Turbinen oder horizontale Wasserrader, oft in ganzen Eeiben, in welchen sich die Fische, besonders Aale, beim Aufwartswandern fangen und oft zerschnitten werden. Durch Anbrmgen enger Rechen, so dass sie die Fische nicht durch- lassen, lasst sich dieser Gefahr leicht abhelfen. Eine bedeutende Beeintrachtigung wird dem Fiscbleben durch die in neuererZeit allenthalben stattfindenden Flusscorrectionen. Die Flusse in ihrem naturlichen Zustand haben meist grosse Erummungen, viele Abwechslung in der Tiefe und Stromung, alte Flnssbette mit naturlichen Eingangen, sogen. Altwasser, welche Laich- und Euheplatze bilden und Schutz gegen Hoehwasser und etarken Eisgang gewahren, wenn auch nicht absoluten, da oft auch diese von den Ueberschwemmungen beruhrt und der grossten Zahl ihrer Bewohner beraubt werden, daher ein Erfolg der Fisch- *ncht in den Altwassern nicht zu erwarten ist Durch die Cor¬ rection aber wird die Stromung bei eingeengtem Bette und starkem Wasserzufluss gleichmassig rasch, die Altwasser trocknen aus, die Fische haben keinen Halt und keine ruhigen Laichplatze mehr. Dazu werden die Correctionen meist in der besseren Jahreszeit, wo eben die Fluss- und Sommerfische laichen, vorgenommen, und «abei wird die Brut in dem betreffenden Flusstheil gestort und oft voUig zu Grunde gerichtet. Solche Klagen kommen besonders von der Donau, der Eiss, der lUer. Sie mussen freilich ver- staimmen gegenuber von den grossen Vortheilen, die dadurch der IriWdwirtlischaft zu gute kommen. Man hat ubrigens den nicht ®aannehmbaren Vorschlag gemacht, die Altwasser wieder zu ofBaen, womit man in Bayern theilweise schon den Anfang gemacht haben solL Ein grosses Hinderniss fur die Bewegung der Fische in 288 ihrem Elemente sind die allerorts bei uns angebrachten Wehre, | nm den Mnblen nnd Fabriken Wasserkraft zn verschaffen; die | Fiscbe werden dadurch in ihren Wandernngen anfwarts behindert, J wobei sie viele, oft bedeutende Hindernisse nberwaltigen, ancb : Wasserfalle nnd Stromschnellen. Die meisten Berichterstatter be- ^ trachten eine H5he Ton 2—2V2 Meter bei einem Wehr als daa | Maass, welches Wanderfische noch tbersetzen konnen, nemlich | ansser dem Aal, der nber Alles binanfkommt, die verschiedenen ; Salmoniden, wie Forelle, Rotbfiscb, Lacbse, und etwa noch die Haseln, wahrend bei anderen, wie Weissfischen, Barben, schon 1 Meter genngen mag, sie zurnckznhalten. Es kommt dabei auch daranf an, wie die Wehre beschaffen sind, ob es senkrechte Stell- fallen Oder Schleussen, Schwellanstalten (sogen. Wasscrstuben) sind, wie bei den meisten Mnhlen an nnseren Bachen, ob diese geschlossen bleiben, oder ofter anfgelassen werden, ob die Wehre , schtage Banten sind, wie bei den meisten unserer Flusswehre, ; wo dann die Fische sich absatzweise weiter schneUen konnen, ob an solchen nnten ein starker senkrechter Absatz ist, wie bei den ; Wehren bei Heilbronn, was den Fischen ein grosses Hindemiss ist. Dann ist es ein Unterschied, ob Gassen fnr Flosse und da- mit ancb fnr Fische, neben dem Wehr frei gelassen sind, wie B. in Lanffen a.N., Oder sonstige Communication, z. B. dorch sogen. AltbSche, stattfindet. Sehr wichtig ist dieHohe des Wasser- standes des Flusses, da bei hohem Wasserstand das Wehr ver- hfiltnissmassig niederer wird, ja scheinbar ganz verschwinden kann; viele Fische mussen nberhaupt deswegen Hochwasser ab- warten, urn hiniiberzukommen. In den O.A.-Ber. sind diese Wehre entsprechend dem Artikel des Fragebogens ziemlich genau aufgefuhrt. Im Meckar von Mannheim bis Heilbronn ist keinWehr; hier aber sind der Fabriken wegen mehrere Wehre von 2*/2 Meter Hohe (mit Absatz unten)* welche das gauze Flussbett abschliessen und meist der Fahrt der Wanderfische ein Ziel setzen, so dass diese nnr bei grossem Hoch¬ wasser Oder durch die Schlenssen der Hafenbassins aufwarts gcr langen konnen, wie die Maifische. MeckaraufwSrts folgen dann Wehre bei Lauffen, bei Besigheim (27*—3 m), bei Mnndelsheim — 289 md Pleidelsheim (2 M.), bei Marbach (2V2 M.), Plochingen^ jMrtingen (2V2—3 M.), Oberndorf (nur 2V2 M., aber immer ge- |;sclilossen). - In den Nebenflnssen werden folgende Wehre anfgefuhrt: Jagst bei Neckarsnim 4 hohe Wehre, die ubrigen nar 1—1V2 M., \ imKocher ebenso, in der Seckach (2 von 2 M), Kessach (1 von 2 M.), ^in derBrettach ein 6 M. hohes bei Pabrik Wiesenthal. In der ISagold ein 9 M. hohes Wehr bei dem badischen Dorf Weissenstein; ' nach dem O.A.-Ber. von Dr. Warm in Teinach ist die Nagold dadnrch far Wanderfische formlich nnterbnnden, nnd nur unter sehr ghnstigen TTmstanden kann dieses durch Wiesenbewassemngs- graben oder einen kleinen Seitenkanal von den Fischen um- gangen werden; jedenfalls moss dort aber anch eine Flossgasse fwenigstens zeitenweise offen sein. Sonst gibt es hier nnd in der Enz nur kleine Wehre nnter 2 M. In der Mnrr befinden stch mehrere, zwar kleinere Wehre, welche aber wegen des hier ge> wShnlich niederen Wasserstands von Wanderfischen nnr bei Hoch- )wa8ser nberstiegen werden. Ferner: in der Rems bei Gmnnd ! (6M.), in der Fils beiGeisslingen(l%- 4M., theUsBewas^ungs- theils Werkanlagen). I - • • - - bei Unterhausen < werke der Solivo’schen Pabrik mit < 17 M., den Bachen bei Freudenstadt nur Mtihl- nnd Sagmuhlwehren von l%-2 M. Im Donangebiet gibt es Wehre in der oheren Donan bei . Munderkingen (3,80 M.), Obermarchthal (2,25 M.), Scheer iVa ■ bis 2V2 M.), Riedlingen (2V2 M.), verschiedene kleinere in den Die Donauwehre setzen besonders den zur Laich- Noch nier, welches bisher die ganze Breite des Flnsses absperrte, es war 8—10 M. hoch. Die lUer grub sich unter diesem Wehr • Dfese. Wehr schUrast gegea dleFils ab. FrSher wai dea IMem Plochingen die Auflage gemacbt, cine Floasgasse fiu den F^eh- kehr offen zn halten Vor einigen Jahren liessen die Fischer diese ft von den Mullem abldsen, nnd das Wehr ist jetzt geschlossen. 290 — in Polge der Flnsscorrectdonen immer tiefer, das Wehr also immer li6her. Die Wanderfische, znmal die Rothfische, muhten sich vergeblich, Fischerei eine besonders schadliche Einrichtuug. Znm Gluck fur - jene bat, wie schon oben p. 210 erwabnt wurde, der EisstoM^ des Winters 1879/80 das Webr weggerissen, so dass die Fische;-. Das beste Mittel, um diese Wehre fur die Fischerei unscbad- ^ licb zu macben, waren die in England aUgemein eingefubrten ^ und gesetzlicb gebotenen Fischleitern oder Fiscbpasse, d. b-- eine Anzabl ubereinander liegender Bassins, die an einer Seite : des Webres angelegt werden, so dass die Fische aus einem Bassin . in’s andere sich scbnellen k5nnen. Noch eine Reibe anderer Scbadlicbkeiten fur den Fisch-' bestand werden in den £).A.-Ber. aufgefahrt, die aber weniger bedentend oder mebr lokal sind, nnd die aucb meist vom Menschen^ nnd seiner Industrie ansgeben, so die Flosserei, besonders in®, oberen Reckar, in der Enz, Nagold, wodurcb der Laich leicbt^ zerstort, oder wobei durcb die Schnellwasser die Brut mit fort-, gerissen und auf den Sand getrieben wird, wo sie zu Grunde gebt. Die Dampfscbifff abrt, welcbe fur die Fiscbe ziem^ lich scbadlicb ist, indem die Scbaufelrader durch die erregten Wellen zabllosse Fischbrut auf den Strand werfen, kommt for unser Land kaum in Betracbt; erst seit einigen Jabren ist ia| unteren Neckar eine Kettendampfscbifffabrt in’s Leben getreten,; In einem Bericbt aus Stuttgart wird sogar das frequente Nachen-J fahren bei Cannstatt angeklagi Durcb Wasserwerke nnd Wiesenbewasserungim Sommer werden mancbe Gewasaer zeitweise fast oder ganz trocken gelegt, nnd dadnrch sammtlicbe Fische zu Grunde gerichtet, so besonders in mehreren Alpbachen der Donau, wie Blau, Schmiechen, Lautflf* aucb in der oberen Fils, in Oberscbwaben (bei Eavensborg)j senders scbadlicb ist eine solche Bewasserung w^rend der Laicb- zeit. Mancbe Bacbe trocknen aucb oft von selbst im Sommer ans» Oder haben wenigstens einen sehr veranderlicben Wa^erstand, so die Egan bei Neresheim, der Kreuzbach und Glattbacb 291 shingen, Krahenbach and Arubach (Nebenbache der Pfinz). ;he Flusse und Bacbe, wie Erms, Eiss, mfissen voii den Mullern Fabnkbesitzern von Zeit zu Zeit von Schlamm nnd von den ^Bichbildenden allznuppigen Pflanzen oder Unkrant gereinigt werden, h auch zugleich viel Laich zerstort wird, oder die Fische in |ihrem Stand beunnibigt werden. Selbst das Grewinnen von S an d, das oft ziemlich betrachtlich ist, so dass z. B. bei Ulm taglich ^ 20—50 Schiffe damit beschaftigt sind, wird als schadlich aufgefnhrt. Von Natureignissen schaden grosse IJeberschwenamungen und ^gange. Nach dem Eisgang des Winters 1879/80 fand man riele zerdruckte Fische. Die Forellen litten durch den Winter da sie sich in der Nahe der Qnellen aufhalten, wo das Wasser nicht leieht gefriert. Auch sind sie gegen niedere Temperatur |8ehr widerstandsfahig, nnd widerstehen der Frostkalte, wahrend 118+120 schon schadlich sind. Je nachdem ein Jahr- gang uberhaupt ghnstige oder ungunstige Lebensbedingnngen fur = die Fische schafft, wird die Zahl der Fische auch sehr verschieden iosfallen. Auch Epidemieen kommen vor, wie in den letzten ■en bei den Krebsen. In mehrfacher Beziehung anders, als in unseren Flussen und ; Bachen liegen die Fischereiverhaltnisseim Bodensee. Bm diese b^ndlich kennen zu lernen, darnach die Fischereigesetze in den ifttschiedenen IJferstaaten einheitUch zu regeln, und um zu sehen, yas fur die Fischerei dort vonNothen sei, fand vom 27.—31. Oki 1878 in Keichenau, Friedrichshafen und Lindau von Commissaren des Deutschen Fischervereins und einiger Eegierungen eine En- ynete statt, wobei an den genannten Orten Fischer und Fischerei- ^yeistandige sich versanunelten und gewisse in Fragebogen vor- ! felegte Fragen discutirten und beantworteten, wovon ich (s. p. 175 r^d 254 fQ far diese Arbeit mehrfachen Gebrauch machen konnte. Bis dahin bestand bloss eine Uebereinkunfl zwischeu Baden, Elsass Nd der Schweiz vom Jahre 1875 und 77, hauptsachUch fur den ^^ein. Nach der Ansicht der Mehrzahl der befragten Fischer hat Mch im Bodensee im Allgemeinen die Zahl der Fische, auch der ;EdeIfi8che mit Ausnahme der SeeforeUen, nicht vennindert, manche, Weller, Nasen, haben sich sogar vennehrt, und die Abnahme 19* 292 ifit nur eine scheinbare, weil die Fische bei dem erleichtei Verkebr rasch in weiten Kreisen abgesetzt werden; auch der Ertrag eehr nach den einzelnen Jahren; es kommen noch; immer reiche Fischzflge vor. Nur die wurttembergisehen Fischer meinten, wenigstens fur ihren Theil am See, eine Abiiahme an Fischen m neuerer Zeit constatiren zu honnen, insbesondere ffirv' die SeeforeUen, anch fur die grossen Brachsen, wahrend aller- dings die oben genannten eher sicb vermehrt haben. Sie schreibenn diess znm Theil den Waldansrodungen am Ufer, der Verwand- lung des Bodens zu Aeckern, dem Verbauen der Ufer, Buchten und Zuflfisse, -wodurch die sie bewohnenden niederen Thiere, und in zweiter Linie die von ihnen sich nahrenden Fische gescbadig^ werden, zu. Auch die fur das wurttembergische Ufer unguustige^ Winde ond Strbmnngen, der namentlich in den letzten Jahren zeitweise hohe Wasserstand des See’s werden beschuldigt; beim Fallen des See’s sei dann die Euckkehr der Fische aus den Grabai, Buchten und Teichen, in die sie gelangten, gesperrt und jene gehen so massenweise zu Grunde, daher man fur dieser Graben sorgen sollte. Auch durch den Wellenschlag der Dampfschiffe werde viel Rogen und Brut an’s Land gespult und | vertrockne. Die Zahl der Fischer habe sicb nicht vermehrt^.^ eher vennindert, da diese Leute anderweitig, an Eisenbahnen, | Fabriken u. dgl. lohnendere Beschaftigungen finden. Namhafl^. Neuerungen in den Fangwerkzeugen seien nicht eingetreten. Ab- | wasser von Fabriken u. dgl. kommen bier nicht in Betracht J Ueber die Felchen s. o. p. 254 ff. ; Auch fur die Fische des Bodensee’s hat man eine Schon- zeit, und zwar fur die Sommerfische im FruhjjJir, 15. April bis Ende Mai, fur SeeforeUen und Eothforellen im Winter, vom 20. Oki bis 20. Januar, entsprechend dem Artikel 7 und 8 der Badisc*' ScbweizerischenUebereinkunftvom 25.Marz 1875* vorgeschrieben. Aber die Fischer Badens, welche diess zunachst betraf, wehrten aich dagegen und woUen die Zeit auf 3—4 Wochen, vom 15. April an, verkurzt haben, weU fast aUe Fischarten ausser demBrachsmea Verordimngablatt ffir 1 t 7. Mot. 1877. 293 — am 15. Mai bereits verlaicht batten, nnd fur letztgenannten Fisch als grossen Laichrauber eine besondere Schonzeit nicht geboten erscheine; aucb solle wahrend dieser Zeit der Fang der Felchen, welche zu anderer Zeit laichen und bei ihrem ti und der Art ibres Fangs den Bestand anderer Fiscbarten i neeiniracaxigen, gestatusi. yyoiuou. --- einer solcben Frnhjabrsschonzeit nicht die Rede. Eine Scbonzeit fur die Pelcben (November und Dezember), wunschten wobl die Fischer des unteren Theils des See’s; da aber diese Fiscbe von denen des oberen TheUs, bei Langenargen z. B., nur eben in dieser Zeit gefangen werden konnen und ein Verbot die Fiscberei daselbst schwer beeintraehtigen vrarde, so stand man vorderhand von einem solcben ab, urn so mehr, als sicb gerade bei den Felchen keine merklicbe Abnabme constatiren lasst; wohl aber sehlug man vor, den dortigen Fischern zur Bedingung zu macben, die F-ier und Milch der gefangenen Felchen an Anstalten fur Fischzucht abzugeben nnd naeb der Beckung des Bedarfs die befruchteten Eier unter entsprechender Aufsicht an geeigneten Stellen des See’s abzusetzen. Dagegcn ware es dringend nbtbig, fur die im November ^m Laichen in die Bache, namentbch Oberrhein und Bregenzer Ach anfsteigende Seeforelle einen Schutz zu gewinnen. Gerade diese Fischart hat sicb entschicden vermindert, und das dutch das massenweise Wegfangen auf osterreichischem Boden, wo sie nicht gesdiMzt wird. DesswegM i«t das ZasammagetaB aller Wer- staaten, besoadets alsoaach OBsterreich’s, das b«i der Enqnete gar «cbt vertretenwar, Vorbediagaag. oha. welohes all. Massregel. fur mchts sind. . . Nachtfischerei scbeiat ia. Bodensee in. Allgemeinoa wenig in. Gebraaeh, aoaser der Anwendang von SteUnetzen, welcbe aber Nacbt ..agelegt and Morgens winder beraasgenoma.ea werdea Barge Fisober ia Beiobeaaa and Liad.a wSasebtea Erlaabniss deraelben, andere liessen sie als se aac acbeaea Haldeareiser* (s. o. p. 228 and 259), welebe aaeh dear Fisebfaagwerbeage in. Bodensee mann, Versuch einer Beschreibung des Bodensee s, 1808, p. 294 bad. Gesetz verboten, in Langenargen aber noch im Gebrauch siadn warden in der Versammlung in Eeichenau als schadlich dargesteBI^ Das Angela wurde von keinem Fischer als schadlich bezeichnet, b^ senders vom Lande aus, und es ist auch ganzlich freigegebena Herstellung von Schonrevieren in der Weise, dass man bestimmtt« Gegenden in einem Jahr gar nicht abfischen diirfe, ist nach do^ Ansicht der Mehrzahl der Fischer, fiir den Bodensee von zweifel-^^ haftem 'Werth. ^ Fine Hauptmassregel aber fur die Hebnng des Fischreich-^^ thunis des Bodensee’s, wie fiir uusere Flhsse und Bache, als Cr®^|j genmittel gegen die oben anfgefnhrten Schaden, die sich eben b^ der hentigen Cnltnr meist nicht beseitigen lassen, ist die Anwendung'l der kfinstlichen FischznchtDie alte, sogen. cliinesisch^ Methode, wornach der Laich gesammelt und an einen anderen gebracht wird, scheint wenig in Gebrauch zu sein; am bestKB^ wurde sie sich fur den Barschlaich eignen, der nicht, wie di^ anderen, zerfliesst und zerfallt. Urn so mehr wird die jetzt ge^ wbhnliche, schon 1763 von Jakoby in Hamburg zuerst, in dera vierziger Jahren nnseres Jahrhunderts von den vogesischen Fischeni^ Gehin und Remy wieder entdeckte und erst 1852—53 hauptJ sSchlich von Coste offentlich bekannt gemachte und aufgebrachte^ Methode jetzt auch bei uns allenthalben geubt: dass durch mensdi^| liche Vermittlung Eier und Milch zusammengebracht werdenJ Wurttemberg war eines der ersten Lander, in welchen diese kunsb^ Uche Fischzucht eingefuhrt wurde; schon 1854 bestand eine Verl suchsanstalt inSchambausen; 1861 wurde die noch heute bliihendi| Anstait in Hen*enalb von Dr. Kleinertz gegrundet, dann folgtew^ die bei Wolfegg von Lezgus in der fursi Waldburg-Wolfegg’schett| Domane, bei Weksenstein in der graft. Kechberg’sehen Dom^S die Anstait von Fischer Looser bei Gerhansen an der Blau, v{»| Pfarrer Herlikofer bei Oberdischingen O.A. Ehingen, und die be-i deutende von Fischer Ocker bei Herbrechtingen a. d. Brenz (Z^ ^ Literatur hieruber: Jakoby 1763, Coste 1853 (Instructions Prof. Dr. O. Kostlin in ims. Jahresh. 1854, C. Yogt 185%^ Haack 1872, M. v. d. Borne 1875, Zeitschr. des Deutschen Fische#? — 295 — to 6riind»»g mir moM bekan.t). Wem mau unto Fiachbnrt- oid Zacbtanstalten nicht groaaartige EtabUssemento tosteht, wie HaBiagen, Freiburg, EadolfsaeU u. dgl., soudera Orte, m mau die Eier in eiufachen Apparateu aum Auasehlupfeu ^ den ersten Gefaliren des Fischlebeus in abgescWossenen BeliaJtem Oder Teichen, mit Oder obne Fattening, begeguet, no haben w schon gegen 60—70 Stationeu im Land, die sich so ^asc v mehren, dues die Eegierung kanm mehr im Stande ist, das nO «e Material, d. h. befruohtete Eier, au eAalten und aueantheta. Der Fisch, nm den es sich hier handelt, ist m weitaus den mei n Fallen die Forelle. Diese Stationen sind, me ^ch aus den O.A..Ber., eiuer Liste dee Director Dr. v. Eaeff and aum Tbeil auch ans den O.A.-Beschr. ergiebt, folgende: Im Ge oberen Neckare* bei Bottweil in Toicben ^ in E., bei Oberndorf ebeueo: mebr Teicbwirthechaft, T®*® ^ ForeUen und Aescheu besetat rou f in 0., bei Hartbausen OA. Oberndorf, (seit 4 « (Prim). Eotteubnrg. MOssingen a. d. —. Honan - i oberen Eobata von Stephan TrSster (unmitte binee den Bach, obne Streckteioh). Ober- und Outer enningen, Owen, Haberu, Kircbheim filr die banter von Eug. Faber rn K ' bi„g.n:Knebeu, SOesen a. d. File, Weieeen stern Ebere bach O.A. GOppingen, am “scharnhaosen (e,o. - Ob jetzt ntch?) nnd Plieningen a. d.Kersch. : bad, Seborndorf, Gmbnd, Backnang, 1 Nagoldgebiet: Anricb bei Vaibingen, to j *^arrerMarstaller(aberYergebhcb wegen^«^ ■ Sebwieberdingen fur die Gl^ Mb^ngeu O.A. Leonberg JgeWiob). Aidtogen a. (Wnrmgebiet). Nouenburg von ^ an dor Einmundung : r^:trSrai:tot^eF.en). bmbena^^ I die bedeutenderen smd dorch di 296 — Hirschan. Teinach von Dr. Worm (die dort auch geziichtel kalifomischen Lachse nnd Saiblinge Oder Eothforellen seien v schwunden). Nagold far die Waldach. Unter- und Oberschw dorf. Schorrenthal. Am unteren Neckar weiter: Sontheim ^ Muller Rohmer und Ziegler Bihl, fur die Schotzach. Sternenfey O.A. Brackenheim (nach der O.A.-Beschr,). Theuser Bad. Maien- fels. Lichtenstern. Lowenstein. For das Jagstgebiet: Roigheim a. d. Seckach. Oberkessach. Langenburg. Fur das Kochergebiet;; Neuensteiu. Niedemhall. Ebersthal. Taubergebiet: Weikersiieim. Munster; Rheiugebiet: Schramberg a. d. Schiltach. Langenwald fhr die Murg. Odenwald fur einenNebenbach derKinzig. Herren alb for die Alb von Dr. Kleinertz. S. o. Douaugebiet: Nusplingen a. d. Beer von Pfarrer Romele (nach der OA.-Beschr.). Wehingen und Egesheim, ebenda. Hau¬ sen a. d. Lauchart, von Fischer Waal, mit zieinlich bedeutendem ForeUenhandel. Altheim a. d. Biber, O.A. Eiedlingen, eine gefasste Quelle, mit Forellen besetzt von Schmied Frey in ^ heim. Zwiefaiten. Wasserstetten fur die Lauter, von Hoffischer . J. Kauffmann in Stuttgart. Ehingen fur die Schmiech, von Wies| mfilier Prestel in E. Ober disehingen (s. o.) von Pfarrer Herlikofer, zhchtet: Bach- mid See- auch Eothforellen; seit zwrf Jahren werden 6-10000 Stuck Forellenbrut abgegeben. Die Fische werden theils in einen Aufznchtgraben, theils in ei Bachlein bei Oberdischingen, theils in einen 200 Q.-M Teich, den der Besitzer an einer starken Quelle anlegte, gesetzt»^ und daselbst werden die Fische ausser der reichen Nahrung auch kunstUch gefuttert. Ferner: Erbach a Gerhausen a. d. Blau von Fischer Looser (s. o.). Ulm fur Donaa und lUer, von Hailbronner und Kassbohrer. Langenau fhr die" Nau. Herbrechtingenfurdie Brenz, von Fischer Ocker: werden jairlich 30-50 000 angebrutete Eier fur andere An- ^ stalten abgegeben. Gezuchtet werden hauptsachlich Forellen, die j f^servoUweise verschickt werden, z. B. nach Stuttgart; ausser-- dem auch Lachse, RothforeUen, Lachabastarde. Die Jungen den in die Brenz ausgesetzt, sobald sie den Dottersack verloren ' 297 habenj auch in Teiche, 5—6 Monate ohne Putterung. Es sind aber wegen Umzannnng und Pacbtnng grosse Kosten damU ver- knupft. Aehnliche ZncM am Izelberger See von Fischer Klein, and bei Bolheim. In Oberschwaben: Mittelbiberacb. Ochsenbansen. In Teichen der Standesberrscbaften Waldbnrg-Wurzach, Erbach- Eoth, der Stadt Leutkirch; femer sehr primitiv: Brunnentobel von Eeicbenhofen, Ringach bei Friesenbofen. Bodenseegebiet: Eavensbnrg, Oberhofen and Locher* hof far Ach and Eschbacb. Isny. Kisslegg. Waldsee and Wolfegg in fnrstlicben Teicben. Eine knnstlicbe Fischzachtanstalt 1 Km. langen Quellwasser, eine Filiale der grossen Bmt- anstalt Eadolfszell. Hier warden Winter 1878/79 anf Veranlas- sung dea dentscben Fischereivereins mebrere Tansend kaliforniscbe Lachsforellen, Bachforellen, Aescben, EothforeUen, Aale em- gesetzt. Bei dem grossen Wasserstand in dem daraaf folgenden Sommer zogen sie in den Bodensee nber. Zugleich wnrden c. 50 000 Stttck c. 4 Wocheu alter Blanfelchen in den Bodensee selbst, in ziemlich grosser Tiefe aasgesetzt (O.A.-Ber Tetfenang). Fur knnetliche Aasbrntung der Seeforellen wnrde bei der g nannten Bodensee-Enqnete besonders • auch die Argen mit ren Znflnssen vorgescblagen, obwohl hier nur Forellen, ® teellen yorkomm.o, a«ch die Eiosetzueg Zandem (SetaeM ond Aaleu in den Bodensee in Anssicht genommen, wenn mnnche Bedenken: SefrSssigheit end UebennncM d^ ersten, nn tiefes ond knltea Wasser fdr den aweiten, sich Das genaoere Vertahren bei der konatlicben Fiscbaonbt setae ich als bekannt voraus. Als Brntapparat wird be. der ,„n Dir. Dr. v. Kneff vorgesehlagene sobwimmende maneh n.al and, der kaUfomiacbe Bruttrog n.it Bntorspnlnng d r nnd selbst ein einfacher Weidengeflechtkorb, ™ , anwnndle, bendtat Dnmh die Kdnigl. CentralsteUe to to wiriischaft warden Mr FSrderong dieses » QnantiBten angebmteter Fisebeier theils ™ balbem Praia Lr gegen Ersata, jabrlieb Fega“ ^OOOO anr TertheUung gebracht, nnd to nnentgeldUchen Berathnng. — 298 i wenn solche verlangt wird, ist ein Sachverstandiger (Director ’ V. Eaeff) aufgestellt. Fur besonders verdienstliche Leistungea werden Pramien ertheilt. Die Eier werden von der grosseii| Reichsanstalt in Huningen, Oder von Freiburg, oder von Munchen (Fischer KufFer) bezogen; neuerdings geben auch Anstalten im Land (Oberdischingen, Herbrechtingen) solche her. Viele Fischfflff Oder Besitzer grosserer Fischwasser nehmen die Befruchtun^ selbst mit eigenen Fischen vor, die sie im Herbst fangen, eine Manipulation, deren allgemeine Verbreitung sehr erwiinscht ware. Die ausgebrilteten Fische werden in vielen unserer An¬ stalten noch in eigene, mit fliessendem Wasser in Verbindungr stehende Teiche (Aufzucbt- oder Streckteiche), eingefasste Quellen, auch Brunnenteiche eingesetzt, bier noch eine Zeit lang vor den Gefahren der Freiheit bewahrt und meistens auch gefuttert, z. B. ^ mit gehacktem Fleisch von Hausthieren oder Fischen, Kalbennag«is|i u. dgl. Oder mit kleinen werthlosen Fischen, und dann erst, nach 2 Monaten oder selbst oft nach einem Jahr als ^Jahrlinge" oder flSetzfische* in die freien Gewasser entlassen. Meistens aber wird die ausgesctdhpfte Brut sofort nach Verschwinden des Dotter-- sacks in die Bache (Wildbett) gesetzt, wobei man hochstens durch Einlegung alter Hohlziegel Schlupfwiukel schafft. Durch diese einfache und billige Methode hat die kunstliche Fischzucht bei uns wesentlich so raschen Eingang und Verbreitung gewonnen. Die Schwierigkeit dieser Zucht liegt weniger in der Hervor- bringung jnnger Fische, wozu nur Sorgfalt gehSrt, als in der Erhaltung derselben vom Moment ihres Aussetzens in das Wild¬ bett. In der That sollten bei der Zahl der Anstalten unsere Gewasser jetzt doch endlich mehr bevolkert sein. Einige Bericht- erstatter in den O.A.-Ber. findeu den Fehler darin, dass die Fische, die man erzeugte und schonte, nicht in den Gewassem ihres Erziehers bleiben, sondem anders wohin wandem, wo dann andere Pachter oder Fischer die Fische empfangen und die gute Sache wieder verderben, daher eben Zusammenlegung der Fisch¬ wasser Oder Eegeiung durch Yereine so wunschenswerth ware. Andere schieben alle Schuld auf die Enten (s. o. p. 280). Dnser sclion oben p. 281 gehannter ,Naturfischer“ Chr. Wagner meint 299 — dagegen wieder: Die .Kunstfischer* zuchten rnir Fatter fur die kleinen Kaubfische, das „Dnkraut“, sie bereiten diesen nor ein lecieres Malil. Die ausgesetzten Fische kSnnen sich in der Natur nicht zarecht flnden, sie lasseu sich mit der Stromong treiben, ▼ahrend die besser orientirten Eauber stets der Stromung ent- gegen treiben und er rath daher, lieber reife Laichfische ins Wasser zu setzen, welche besser als die Menschen wissen, wo Mensch soil darauf bedacht sein, die Gewasser von jenem Un¬ kraut dnrch ofteres Fischen mit engmaschigen Netzeu zu saubern: cine Anschaunng, die immerhin fur die Zuchter beachtenswerth ist. Heine Ansicht s. o. p. 281. Fur Karpfen, Hechte, Schleihen, Karauschen, passt nicht die -ktinstliche Fischzucht, sondern die TeichwirthschaftS we\c\x% besonders grossartig in den bOhmischen Herrschaften, in Nord- deutschland, Thuringen geubt wird. Am bedeutendsten und syste- matisch betrieben ist bei uns die des Fursten von Wolfegg m Oberschwaben bei Waldsee, der allein 14 Fischweiher besitzt. Die Streichteiche, welche zur Zuchtuug von Brutfischen ^enen, Sind moist von Ende Mai bis Anfang August, und die Streckteiche, wo die jungen Fische dann waiter wachsen, „sich stre^en , Sind 1 Jahr besetzt; sie sollen regelmassig trocken sein (man musste dann also besom baben). Dia Abwaobsteicha, die Fische Waare her«.gezogen warden (ancU geeanat), aind 3 Jahre beseUt, mussen aber der tigben halber alsbald nach dem Abflschen wieder ^ ftttt?) warden. Eine abwechaelnde Vei-wendnng der Weiherboden for die Landwirthsobaft und dann fOr die ^ a. B. in Oohaenbausen nnd Fdramos O.A. Biberacb, nbM werden die Teiche auch zur Eisgewinnung verwendet. (c. 5 Stuck) absperrt, oder den See nur mit Setz ng /s * W. Horak, die Teichwirthschaft 1869. — 300 - bis Oder auch von % u bespannt (c. 100 auf 1 Hektar),| nnd stets die grossten Speisekarpfen wegfangt. Solche einfaciti in Weiher eingesetzte Karpfen sterben aber oft ab, oder wachseii^ nicht Oder nehmen eher an Gewicbt ab. Gewohnlich wird der Teich in jedem 2. oder 3. Jahr abgelassen nnd ansgefischt, meist | im Spatherbst, manchmal aucb schon im 1. Jahr, wenn die Karpfen 1 nor 1—iVg ff schwer sind. j Solche Teiche oder Weiher, zunachst far Karpfenzncht (von ^ anderen, v?ie fnr Hechte, Welse, war schon bei den betreffenden | Fischarten die Bede), gibt es im Land zahlreiche: 2 ImNeckargebiet: Buzersee bei Eottenburg, BissingerSee bei Kirchheim, Charlottensee bei Filseck, Zeller See, Seen bei der | Zechens*, Herren- nnd Vittelmnhle bei Adelberg O.A. Goppingen^ Langer See bei Hohenheim, See in Monrepos (ein Streckteich mit' ca. 1800 Setzlingen von Karpfen, Schleihen nnd Bersichen, welcher | 40—50 Centner in jedem 3. Jahr Hefert). Seen von Boblingent | (der nntere See vrird mit %—^/s schweren Stiicken beaetztj ^ welche nach 1 Jahr Vs —^ schwer wieder herausgefiseht» werden, nnd theiis zum Besatz, theils znm Verkauf angewendet ' werden. Der obere See wird mit Karpfen von Vs—besetzt ; nnd znr Vermindemng der sehr zahlreichen Rothangen mit Hechten. Der See wird alle 2 Jahre abgefischt Futterong mit Abfalleu von Eunkeh-nben aus der Zuckerfabrik). Teiche bei Murrhardty- Eselhof, Stiftsgrundhof, Oppenweiler (Schloss) O.A. Backnang, mit i Karpfen, Schleihen, Karauschen. Seen bei Manlbronn, nemlich' der Tiefe See, Rossweiher, Hohenacker- nnd Aalkistensee, in alien Karpfen vorherrschend. Teiche bei Frankenbach O.A. Heilbronn mit c. 1000 Karpfen, Schnppfischen, Barben, anch Aalen. Weiher bei Lehrensteinsfeld, Lowenstein, Maienfels, Finsterroth, Ammerts- weiler, Mainhard: anf 15 Aar c. 50 Karpfen- nnd 3—4 Hechtsetz- linge, welche alle 2 Jahre 40—70 U Karpfen nnd 4—10 n Hechte liefem. Seen in Friedrichsmhe, Waldenbnrg, Neuenstein, Ober* eppach O.A. Oehringen, mit Karpfen, Hechten nnd Schleien, in kleineren Teichen anchZnchtung vonSetefischen. Kleinere Sammel- seen O.A. Gaildorf. Im O.A. Aalen 6 Teiche, gespeist dnrch Brnnnen oder Bache, 2 davon besetzt mit c. 800 Karpfensetz-^ 301 lingen, der 3. mit 1500 Karpfenzangen (?) and 4 Laichem, der 4. mit 1000 Karpfenzangen (?) nnd 2 Laichern; der 5. mit 300 Karpfenzangen nnd 2 Laichem, der 6. mit 200 Karpfensetzhngen. Im O.A. Ellwangen verschiedene Seen mit Karpfen nnd Setzfisch- Taubergebiet: bei Finsterlohr 2 Teiche, mit 250 Karpfen, ein Streichteioh in Freudenbach. Im Denaugebiet: Ebenweiler-Altshauser-Domawciher O.A. Sanlgan: in ersterem c. 3000 Setzfische von V*—Va anderen Setzfische, Speisefisehe Oder Brutkarpfen; auch der Kreen- rieder Weiher mit Karpfenzucht. Teiche bei Ochsenhauseu nnd Fhramos O.A. Biberach. , - Bod^naeegebiet; MezilweU.r-, Haslacber- Michelwm- Baadar-, Stok-, Brender-, Premener-, EiDthfimer-, Schwaigtorter-. Pfaffen-, Sage-, Heater- und Stehlweiier 0-^ fnrstl. Wolfegg’sche Teichwirthschaft). Degem-, Schlein , » Langensee O.A. Tettnang. Icb echlieaee dieae genaae DarsteUang dee Standee oeee^ Kenntniaae von onaereo einbehnisohen Kachen m.t dem « dasa aie ak.Grnodlage dienen mage ftr weitere B'^tnng™ 6ber Vorkommen nnd Lebenaneiae meiner alten > J*' aonders anoh in Kreisen, die dnrob praktiacben ^ GescbOpfen bosondere Gelogenhcit dazu baben. Berio « « ^ none Beobacbtnngen nnd Erfabrnngen ™rde lob nut Dank anfnehmen. Mog. ea auch bald dabin ^ ™ vneder, vrie nneere Altvordem, wenigatens jede Woobe emmal, einen gnten, billigen Fiaob anf nneerer Tafel aeben. Kurzes systematisches Register. ^ A. Teleostei. Knochenfische. a. Acanthopteri Stachelflosser. ) Fam. Percidae. Barsche. Seito ^ Perea fluviatOis. Barsch. 236 ^ Lncioperca Sandra. Schiel, Sander*.214 Aspro Zingel. Zingel.213 , Streber. Hartschwanz.213 ' Acerina cemua. Kanlbarsch. 236 ; « Schratser. Schratzer, Staire ..210 1 Fam. Triglidae Oder Cataphracti Panzerwangen. i Cottns gobio. Gruppe, Kaulkopf.196 : Fam. Gasterosteidae. Sticblinge. Gasterostens aenleatus. Stichling. 236 | b. Anacanthini. Weichflosser. | Fam. Gadidae. ScheUfische. ^ Lota ynlgaris. Treisebe, Quappe.212 c. Physoatomi. Schwimmblasengang-Fische. i Fam. Siluridae. Welse. ; Silnros glanis. Weis. 252 ’ Fam. Cyprinidae. Karpfen. Cyprinns carpio. Karpfen ..242 Carassina vnlgaris. Karansche.245 Tinea vnlgaris. ScHeihe . . . 247 Barbas fluTiatilis. Barbe.206 Gobio flnviatilis. GressUng, Grbndling.224 den Ichthyologen dblichsten 303 — Rhodens amarus. Bitterling. Abramis Brama. Brachsen. „ Yimba. Zarthe, Blaunase. Abramidopsis Leuckartii (Bastard). Blicca BjOrkna. Blicke, Guster. BUccopsis abramo-rutilua (Bastard). Albnrnns lucidus. Laube, Blecke, TJkeley. , bipunctatus. Breitblecke, Schneider. , dolabratus (Bastard).. • Aspius rapax. Schied, Eapfen. Idus melanotus. Aland, Orfe. Scardinius erythrophthalmns. Rothange, Rothfeder . . • Lenciscus rntilns. Rothange, Plotze. „ Virgo. Franenfisch. 'Sqnalins cepbalns. Alet, Schnppfisch. , leuciacns. Basel, Springer. Telestes Agassizi. StrSmer, Springer. Phoiinus laevis. Pfrille Pfelle, Elritze. Chondrostoma nasus. Nase, Weissfiseh. „ Rysela (Bastard). Fam- Acanthopsides. Gmndeln, Schmerlen. Cobitis fossilis. Schlammpeizger, Moorgmndel . - . • , barbatnla. Scbmerle, Bartgmndel. „ taenia, Steinpeizger, Domgmndel. Fam. Salmonidae. Lachse. Coregonus WartmannL Blaufelchen, Gangfisch, Benke . „ Fdra. Sandfelchen, Bodenrenke . . ■ • « hiemalis. Kilchen. Thymallus vnlgaris. Aesche .* Salmo Salvelmns (S. Umbla). RothforeUe, Saibling . . 9 Hncho. Rothfisch, Bach. Tmtta salar. Lachs.* » lacnstris. Seeforelle. . • • Fano. Forelle. Seite 228 239 . 241 242 241 242 221 223 224 214 220 227 226 211 216 218 219 200 202 220 249 197 199 254 258 260 19S 266 209 273 263 179 — 304 Fam. Esocidae. Hechte. Esoi iQcins. Hecht . Pam. Clupeidae. Haringe. Alosa vulgaris. Maifisch. Fam. Muraenidae. Aale. ir, Anguilla vulgaris. Aal. 268 B. Ganoidei. Schmelzschupper. Fam. Acipenseridae. Store. Acipenser Euthenus. Sterlet. €. Cyelostomi. Bandmanler. Fam. Petromyzontidae. Nennaugen. Petromyzon marinns. Meerpricke.276- , flnviatilis. Flnssnennauge.275 ^ » Planeri. Kleines Neunauge. 250 ^ I I Die 17 grossten erratischen Blocke Oberschwabens. l^iass nach Bansteinen and grosseren Gesteinsblockeri, wie sie bei Wasserdohlen- and Bruckenbanten erforderlich sind, znm Opfer. ^ Em Terschwinden der erratischen Bl6cke ist trotzdem nicht zu flNfarchten, schon desshalb, weil aos den Tausenden von Moranen- Ihfigeln immer vdeder neue zutagegefordert werden. lar die ^ Konsemrung mteressanter Vorkommnisse ist in der letzten Zeit Ellnanches geschehen, insbesondere dnrch die Bahnban-Inspektionen Unf den Allgaubahnen, wo die pracbtige Gmppe aaf der Station I Eossberg den Blick des Kenners wie des Laien fesselt, nnd auf der Pfnllendorfer Linie, ferner durch Privatier Nep. Kees in I Waldsee, welclier unter anderm einen herrlichen Yerrucanoblock | monumental aufgestellt hat, nnd durch Baron Richard Konig auf | Schloss Warthausen, wo neben seltenern ans der Umgebung stam- ij menden Blockeii auch ein mit Granaten Tollgespickter Gneissblock, ^ von Sigmarshofen stammend, aufgestellt ist. Zweck dieser Zeilen ^ ist, in Erganzung der Steudel’schen Listen* nnd der dort noch ^ fehlenden Maassangaben nur die eigentlichen Kolosse namhaffc ^ zu macheu. Die Zahl derselben mit Beschrankung auf diejenigen j Blecke, deren Kubikinhalt 10 cbm. ubersteigt, ist bei uns keines- , ■wegs gross und darum die Konservirung derselben als Denkmaler ^ der Natur immerhin wunschenswerth. Die folgende Tabelle gibt die * In den Archives des Sciences de Genfeve 1867, t XXIX und in den„Schriften desVer. f. Gesch. des Bodensee’s", 2. Heft 1870, p. 130C 307 — 1. "Weitaus die erste S jLanrastem**, ein Spilitblock, rechts an der Strasse von Wein- garten nach Schlier im Laurathal gelegen. Gegenwartig ist von demselben nichts zu sehen; bei der in jungster Zeit erfolgten Hbherlegung der Strasse ist er vSllig zngedeckt worden. Yor kaam einem Menschenalter noch ragte er nach glaubwfirdigen Zengen zweimal mannshoch hber den Boden, nnd ebensogross ist seine Tiefe in dem Boden. Jetzt i nur der letztere Thefll noch ubrig. Der Laura also vor noch nicht femer Zeit 245 cbm. Inhalt, nnd die Kraft von circa 600 Pferden ware zu seiner Fortschaffung nbthig gewesen. 2- Ihm folgt der Gneiss vom Frankenberg bei Wald- burg, am westlichen Abhang gelegen, welcher in zwei Stucke gespalten ist von annahemd gleicher GrSsse nnd Form. Die Spalte ist so weit, dass man beqnem zwischen beiden Blocken nn. OberfOrster Tmhof aagt, die Spalte sei in • Jugendzeit viel kleiner gewesen, nnd i Leute haben den Stem noch als Ganzes gesehen haben wollen. Die Zusammen- gehorigkeit beider Steine kann nicht zweifelhaft sein; doch wurde man heutzutage glauben, nicht die gegennberliegenden Sthcke gehoren an einander, sondem die liegende Seite des ndrdli<^en Stuckes passe an die Seitenfiache des andern. Die Breite eines jeden ist 2,6 m; die Form ein vierseitiges, nach Osten verjnngtes Prisma. 3- Ein stattlichec Gneissblock liegt 1 Stunde von Weingarten entfernt, in der Aach zwischen Waldbad nnd StSckis an der Strasse, mit vielen Moosen (vorherrschend Orthotrichum) ^ Steinflechten, Cladonien uberdeckt 4. Ein weiterer Koloss liegt im Bodensee bei Nonnen- horn. Im Sommer ist er vom Seewasser nberspult, im Wmter aber ragt er gewaltig empor. Wahrend des zugefrorenen Boden¬ see’s war am 6. Februar 1880 bei einem Eisfest eine Wirth- schaft auf diesem Steine eroffiiet, welcher 1,45 m fiber das Eis emporragte nnd 1,50 nnter demselben mass. Die ganze Hohe ist unbestimmt, da noch ein betrachtlicher Theil im Seesande 20* 308 Ei- 5. Ein schiSner Grunsteinfelsen worde anlasslich einer carsion des oberschwab. Zweigvereins am 1. Sept. 1879 von Sr. DurchlancM dem Ffirsten von Wolfegg blossgelegt im Wald- distrikt Stadelholz bei Waldburg. 6. Der „SaussTirit“ vonWaldsee, etwa 1 Kilom. von der Stadt in einer Wiese rechts vom Wege nach Urbach gelegen, hat eine gewisse Berflhmtheit erhalten*. Der oberflachliche Theil ist jetzt zerstSrt, die grosse Masse aber immer noch in nicht vollstandig ; gemessener Tiefe in der Wiese versenkt. Das derbe, grflnlich- gefarbie Gestein hat Qoarzharte, nnregelmassig ranhen Bruch, und ist von vielen durch Eisenoiyd rothgefarbten Zerkluftungen durcbsetzt. Ein zweiter kleinerer Block von gleichem Gestein mit tafelfSrmiger Stmktur lag frtlher beim Barenschwanz in der Nahe der Station Eossberg. Der Streit hber die Natur des Gesteines wird sich am beaten aus den folgenden Analysen entscheiden lassen, deren L von. Dr. L. v. Wolff in Hoi und III. von Dr. Finckh in Biberach ausgefuhrt wnrde. Die zwei ersten Analysen beziehen sich auf Stucke von dem Waldsee- Urbacher Block, die dritte auf das Gestein vom Barenschwanz. II. in. Thonerde Eisenoxydnl Kalk 76,07 13,23 16,995 3,720 0,945 15,358 3,480 0,507 Natron 6,64 Kali 0,65 Specif. Gewicht 2,658 Nach diesen Analysen wird 100,000 2,66 . Steudel in d. „Schriften d. V. fl Gesch. des Bodensee’s", 2. Heft j 309 als Pseudo-Saussurit, eine Abart des Labrador, znr Sippschaft des Feldspaths gehSrend, und als wesentlichen Bestandtheil des aabbro, wie er in Marmels im Oberbalbsteinthal ansteht, bezeich- nen durfen. 7. Der Gneissblock im Staatswald Eggen, Markung Grun- kraut, hat der Waldabtheilung den Namen gegeben *Beim grossen Stein“. 8. Die grosste Lange nach dem Laurastein mit 6 m hat der am ostlichen Abhang eiues Engels gelegene Gneissblock xwischen den Pilialen Steinhaus und Linden, Gemeinde Bodnegg. Die Breite ist nur nnvollstandig bekannt. 9. Der grosse Stein bei Bainders, Gemeinde Wolfegg, weiss- glimmriger Gneiss, liegt an einem steilen Abhang auf Wiesen- gnmde. Die ganje HOhe dSrfte um 0,5-1 m mehr bet^a als angegeben, da der Stein aacb unlen verjlngt la der Erde Uegt 10. In Gesellscbaft zahlreicher anderer B15cke und wo geborgea uater der Obhat des Farstea voa Wolfegg ia dessea Walduagen liegt der grosse Gaeissbloek voa. Stadolhola bei Waldburg. . . . 11. Der .Heiligenstein^ von Waltershofen, ein weissglimm- riger, sehr qnarzreicher Gneiss liegt IV2 dstlich von le sem Orte. 12. Im -Tobelbachle* auf der sswischen Sig- marsbofea aad’ Wollararshofea, ia der Getaeiade BaroavoaWeraer gebbread, Uegea arebrere 8^“ f sobwarzgli^merig-graaitartig. Bachbette selbst und ist hellfarbig Glimmer. Vom aaeh der Graaateablock aaf Schloss Wart- gleichen Orte stammt i '““Ts DerAraaoberHorableadesobieferblook, .Gaser Herrgott ia der Bah“ aaoh dear daraaf befladUobea Christasbrld geaaa^ liegt unmittelbar an der Strasse I Wnrzach nach Wolfegg, „wie eine riesige Kr5te dasitzend**. 14. Ein qnarzreicher Gneissblock liegt i I Walde Biegel zwi- 310 schen Kickach und Waldbad aof der linken Seite des Aachthals.- Wenige Schritte neben demselben ist das gepflasterte RSmerstrass-:) cben imWalde nocb vorhanden, welches zq den Tuffsteinlagern vom Schnellenbrunnen fuhrte; 400 Schritte sfidlich Yon dem Block stand die rbrnische Niederlassung. Der Block und Wald ist Eigenthum des Lowenwirths Eittler in Bayenfurth. Der wirkliche Kubikinhalt mag leicht die doppelte Gr5sse erreichen, da nnr die oberflacbliche Hohe in Rechnung genommen worden ist. 15. Bei dem Hof Eemette, Gemeinde Obertheuringen, am Gehrenberg, im Obstgarten nur 20 Schritte vom Haus entfernt nnd fast zn ebener Erde liegt der grosste Molassesandsteinblock, mit zahlreichen Cardien und Austern und von Nagelfluhbanken durchsetzt. Er stammt ohne Zweifel aus den unteren Schichten (Seelaffen) der Meeresmolasse zwischen Bregenz und Rorschach. Das Vorkommen eines so betrachtlichen Blockes von verhaltniss- massig weichem Gestein in nicht unbedeutender Hohe am Gehren¬ berg (etwa 400 Fuss ftber dem Theuringer Thai), erregt beson- deres Interesse, wenugleich die Gletschertheorie es leicht zii erklaren vermag. 16. Der „Drackenstein“ bei Laimnau auf der sog. Hochlage ist Gneiss mit schwarzem Glimmer und viel Quarz. 17. Der grosse Gneissblock von der Station Eossberg, eine Zierde der Allgaubahn, mit dem diese Liste abschliesst, ist all- bekaunt. i 1 Anhangsweise sei der .Heienstein* vonLindau erwahnt, eben- falls ein Gneissblock, im Bodensee liegend. Er misst 3 X 1 X 3 m = 9 cbm. VoUstandig verschwunden sind 2 Riesen, von denen viele Leute noch wissen, namlich der ehemalige grosse Stein bei Haslach OA.. Tettnang, ,von der Grosse einer Waschkuche oder kleinen Kapelle*, und der grosse Stein bei Katzheim, Gemeinde Schlier, ,grun, sehr hart, 22 Fuss breit und wohl 30, mindestens aber 24 Fuss lang*, welcher in den sechziger Jahren gesprengt nnd entfernt wurde. Der BlitzsoMag im Walde. Von Oberforster Pribolin in Bietigheim. n,er geehrtea A.ftorderung zur Folge. tonngen ubsr daa EinsoUagen theilen, erlaube ich mir emige Notizen, £: 'r==HE=“r“S"5" r:\— orUebe einschlagt; mit derselben mu uuweit 1 Wirkums legeustand zu treffeu. ge»alBg» dettrtach, les Streiches; daa einemal. zer Atome das anderemal itrom dan sBrksten HoMndar^^.^ haul ar Am ^ ^er antommt das batraffanda odaz sabwazazan BasobMigongan, afk nur mit dem blossen Scbrecte^ «^;nnere icb an eine fmber Als Beiege zu dem Gesagten ,.g geitpferdes m Stattgazt Kap^lar anf dar SoUtnda. dee langst verstorbenen Obe Solituder Waldungen Auf mnam Eitt dnzab dan „ leiindlioba Pizseh- vom Gewitter tberrascht, flucbteie e scbwacben hansahan and band samHard nnwait davan an ama — 312 1 Stamm. Machtige Eichen standen in nnmittelbarster Nahe, and j doch verschonte diese der BUtz, am den Bag des Pferdes zaj treffen and an dessen Vorderfass niederfahrend, nar das Hufeiaen | wegzareissen; die inneren Eisentheile des von mir erkauften i Sattels waren zerbrochen, wabrend der angleich massigere eiseme | Steigbagel unverletzt blieb. Das Pferd wnrde wieder hergesteKL j Im Herbst 1847 war ich mit dem damaligen Waldschutzen j Janginger von Lennach anweit Hblzern im Weinsberger Thai in i einer jungen Forchen-Caltar anf der Hahnerjagd and wnrde vom Gewitter uberrascht. Wir standen unter einem machtigen Brat- bimbanm am Waldtraaf anter, flachteten aber bald in eine be- nacbbarte Feldhuterhatte, da der vom Sturm gepeitschte Regen , das Blatterdacb durchdrang, ohne zu bemerken, dass ein altesi Grasweib anseren Platz einnahm. Kaum in der Hutte angelangt,- erbebte diese von einem furchtbaren prasselnden Donnerschlag^ wo es eingeschlagen hatte, konnten wir nicht bemerken, and giengen spater raliig nach Haas. Am andern Morgen fanden Arbeiter die alte Fraa erschlagen unter dem Birnbaam, die Kleider voll- ; standig vom Leibe gerissen, nar zwei Streifen wollenen Selbandes, ^ die als Strampfbander dienten, bUeben anversehrt. Der KorperJ trng keinerlei Beschadigungen an sich, er war nar dunkelblaulich gefarbt. Der Birnbaam stand anversehrt noch mehrere Jahre. Im Jahr 1863 Oder 54 flnchtete ich vor einem Gewitter aaf der Hochebene der Zwiefalteralb in’s Dorf Aichelaa, and war Zeage eines eigenthamlichen VorfaUes. Zwei Hirtenbaben bargen sich gegen den Regen hinter einer Hecke, aus welcher mehrere 10 bis 12 m hohe starke Eschen anfragten, im baamlosen Felde in weitem Umkreise die hochstettJ Geffenstandfi ^ Der Blitz schlag aber mit Vermeidnng der Baume in die ^ e an traf einen der eng aneinauder geschmiegten Bnben, «hlag dessen broncene Uhr entzwei, and riss sammtliehe Nagel der rei^hch genagelten Schahe aas den Sohlen; der Babe hatte leichte Brandwanden and lag anscheinend leblos am Boden. Sein w ; sammt diesen anver^ and kroch betaabt nach einiger Zeit aaf den benachbarten 313 — Weg herans, wo er bald anfgefanden wnrde. Ich begab mich sofort an Ort and Stelle, um den erschlagenen Buben zu sehen; er lag etwa Vg Stonde nach der Katastarophe regnngslos, halb zusammengekauert, fainter der ganzlicfa nnversefarten Hecke, wurde in’s Ort getragen, and von dem dortigen Wundarzt nacfa knrzer Zeit wieder hergestellt Icfa faabe die beiden Buben spater auf meinen Dienstgangen ofter gesprochen. Das Einschlagen des Blitzes in einen Baum faabe icfa nur einmal beobacfaten konnen; es war ein furchtbar schoner Anblick. Im Jahre 1845 stand schon seit Mittag ein Gewitter in dem engen Bebenhauser Thai, der Donner rollte fortwahrend nber den Schonbucfa fain, ohne dass es regnete; mit jugendlicfaem Leicfat- sinn faieng ich desshalb Abends die Buchse fiber, um einen Pirsch- gang zu machen. Mit einbreehender Dunkelheit entlud sicfa aber das Gewitter mit grosser Heftigkeit. and suchte icfa eilends das schfitzende Kloster zu erreichen. Nafae am damaligen WUdgatter, welches das Feld einfriedigte, blendete micfa cine breite, yom nacfatlicfaen Himmel niederfahrende Fenersaule, und beinafae gleich- zeitig erscfautterte ein gewaltiger Donnerscfalag den ganzen Wald; ich horte ein eigenthfimliches Prasseln, und glaubte, es ha e • dicht vor mir eingescfalagen. Am andem Morgen zeigte sich, dass eine starke Eiche an der linken Thalwand (Kimberg), von meinem Standpunkt wohl 300 M. entfernt, in Atome zersplittert war. Die Stud find warden, e I theilweise’ bis in’s Thai faerabgeschleudert, uralten Aberglauben gemass, n Dm- Zafanstochem verarbeitet, da solche ein bewahrtes Mittel gegen Zafanschmerzen sein sollen. Dass der Blitz in Baume verschiedener Holzarten sc ag^ ist bekannt, mitAusnahme starker Weisstannen aUe Holzarten in hiesiger Gegend vertreten, und doch ist ^ letztea .wanrig Jahrea kern Ml '“ bZ «.derer Baam als die Eiche geachlagea worden ware. Tom Bhte getroffene Eichen aae frOherer nnd ae.er Zeit gehorea aber mcM ZU den Seltenheiten. , Aaffallead iat. daae weit aeiteaer aaf Sbergehaltene Prachtbacme betroflen warden, als Stomme m 314 Lage. "Wir haben einzelne Oertlichkeiten mit undurchlassendem Untergrnnd, sei dieser Thon oder Geschiebe, so bleibt der Boden fencht, nnd trifft man bier oft nabe beisammen am baafigsten vom Blitz geschlagene Eicben. Ganz scbwacbe Stamme scheinen verscbont zu bleiben, wenigstens sind mir keine bekannt, dagegen zeigen Banmwiesen auch keine besondere Anziehungskraft, denn in deren unmittelbarer Nabe wird nicbt selten ein mittlerer Stamm ¥On 40—50 cm Durcbmesser geschlagen, wabrend die neben stebende, viel starkere Eiche unversehrt bleibt. Ich glaube, dass der elektrische Strom far keine der beiden Eicbenarten besondere Sympatbie bat, steben aber Stiel- nnd Traubeneichen, vie das meist der Fall ist, gemiscbt dnrcbeinander, so nberragt in der Eegel die Stieleicbe die audere, und regt ibre diirren Gipfelaste gleicb Anffangstangen gen Himmel, ea mag diess Ursacbe des baofiger Getroffenwerdens sein. Die Palle, dass der Blitz einen Stamm zertrummert, sind sebr selten, und ist mir ans der hiesigen Gegend seit einer langen Reihe von Jahren kein derartiger Ein- scblag bekannt, ebenaowenig, dass ein Baum dorcb den elektrischen Funken in Brand geratben ware. In der Regel scblagt der Blitz zwar nicbt m bochst-, aber docb stets in einem bocbaufragenden, ganz Oder balbdurren Aste ein, und gleitet der Strom entlang des Stammes wieder in den Erdboden; er geht nie ausserlich an der abgestandenen Borke nieder, sondern immer zwischen Splint und Bast, vielleicbt dient der daselbst vorhandene Saft als Leitnng. Der Strom zeigt aber ancb biebei Verscbiedenheiten, das einemal bildet er vonobeu bis unten nur eine sicb allmablig er- breitemde Bahn, an der Einscblagstelle 2—3 cm, in balber Stemmbobe 20 cm, gegen die Ende bin 30—40 cm messend; ein anderesmal tbeilt er sicb so, dass zwei bis drei 30—50 cm von einander entfemten Furcben abwarts fnbren; diese sind dann schmal, nur wenige cm breit, aber wie mit dem Hoblmeissel aua- gestossen. Die Riebtung der Holzfaser ist als Leitnng massgebend, ger^- faserige Holzer zeigen meist nnr eine breite Babn, senkrecbt entlang des Stammes, bei gewunden erwacbsenen Stammen folgt 315 3 gerissene Furclie, oder wo deren mehrere sind, diese, ohne 8ich zu beruhren, in einer Spirale mit viertels, halber bis drei- viertels Windung der Drehung des Holzes, wie die Zuge einer Kngelbflcbse. Die Einde wird das einemal von oben bis nnten anf dem ganzen Weg des elektriscben Stromes weggerissen und Mngt in kleinen Fetzen an den stebengebliebenen Eandem oder liegt in grossen Stficken unweit des Stammes; dann kommt es anch vor, dass der Strahl stellenweise obne die Einde ausserlich zu verletzen, diese nur lost, indem er zwischen SpEnt nnd Bast ;darchgeleitet, plotzlich aber ganz nnmotivirt nacli anssen dnrch- bncht nnd breite Eindenstncke abreisst. Die Intensivitat der elektrischen Wirknng* scheint mit der Drdsse des betroffenen Gegenstandes znznnebmen. Die Einschlag- steUe zeigt stets eine nnr ganz schmale Spur, welche nie den ganzen Ast bloslegt, Oder gar abreisst, es bleiben oft hart daneben schwache, dniTe, daher leicht zerbrechUche Zweige steben, je weiter am Stamm abwarts, desto breiter wird die Bahn; bei ihrer Mtundnng in den Erdboden verengt sie sich wieder nnd abrt, ohne die Einde abzureissen, zwischen zwei Wurzeln in Mansloche abneluden Eohre in die Tiefe. Die nmgebende Er e zeigt sich ausserlich nicht verandert Bei gewQndetieii StSmmeB schemt sich der Strom be. geradfaserigen to mehreren Bfiadel au treanen, a®™" seine besondere Furche htoterWsst, da diese hefer mt ^ be. geradfasengem Hole, so deutet diess auf dea aa dberwmdenden jrflsseren Widerstand bin. i, Die Annahme wird a.ISssig seto, dass der be^t mt, ,„a obea nacb ontea etoe ge^de Ljj ^r a^ raliger Holzfaser trifft er diese m einem i .. , . Jbigeo, wild er ,en dor seekrechten Bichtang abgelen^ tooder* wird eine Keibnng eraeogt, nnd dadnrch eme Uioilwoiser Besehddignng des Splintbolaes bliekUcho Wirknng des BUtasebiages auf den Ban Eegel so weoigbemerkiicb, dass webl die memten ge«blagen.n E.chen erst spSter nnd nnr anfalUg anfeefnnden warden Der StaL regetirt fort nnd sterben nicht e.nm.1 d.eBiatter 316 1 nachst der Einschlagstelle ab; Einde und Holz, entlang der Blitz- i bahn, zeigen keine Brannung, so dass an ein Versengen nicht zn i denken ist, im Gegentheil finden sich fadendunne Eindenfasern i entlang des Kisses, in keiner Weise gedSrrt oder angebrannt; die i Einde flberwallt rasch, nnd hangt es von der Breite der Wunde j ab, ob sie ganz Oder nnr tbeilweise verharrscht. i Biess Fortvegetiren ist nm so auffallender, als im Innem , des Stammes eine bemerkenswerthe Veranderung vorgebt. Bnrch die mit dem Blitzschlag verbundene heftige Erschiit- ternng wird nemlich das ganze Gefuge der Eiche gelockert, viel- leicht nicht in alien Fallen in gleichem Maasse, aber doch so weit, dass ans solchen Eichen gespaltene Fassdauben die Flussig- keit nicht halten; altere Kufer auf dem Lande kennen dieseEigen- schaft recht wohl, nnd hfiten sich vor dem Ankauf solchen Holzes. Haufig ist die Lockemng eine so starke, dass bei dem Zer- sagen ein schetteriger Ton gehort wird, wie wenn ein loses Biindel dhnner Brettchen zersagt wurde; beim Aufspalten zerschleisst das Holz in grossere oder kleinere Lamellen nnd erinnert an Holz- fackeln; die Holzsplitter zeigen meist einen rechteckigen Qner- schnitt nnd lassen sich grossere mohelos mit dem Finger zer- schleissen. Trotzdem vegetirt ein solcher Banm oft noch Jahre lang weiter. Auf deh Eingangs erwahnten nassen Boden werden viele Eichen rothfaul, eine Panlniss, welche vom Herz ausgeht nnd sich von nnten nach oben fortsetzt; vrenn Blitzeichen, aEerdings oft lange Zeit nach dem Schlag anfgearbeitet werden, so zeigen sie sich meist fanl, ob aber derart kranke Stamme eine besondere Anziehnngskraft ansuben, oder ob das Holz erst in Folge der erlittenen Verletznng krank wnrde, muss dahingestellt bleiben, weil die wenigsten Eichen unmittelbar nach dem Schlag gefallt nnd nntersncht werden. In den vorstehenden Notizen wollte ich weder wesentlich, Kenes geben, noch eine in sich abgemndete nnd abgeschlossaae Arbeit liefem, es sind nichts mehr nnd nichts weniger als Wahr- nehmungen mit losem Znsammenhange, wie sie sich gelegentlich dem Beobachter darbieten, wenn er in Feld und Wald hernm- 317 ‘«treift Ich erkiare nicht den Anspmch, Vorgange wissenschaftlich ^rkl-'iren zu wollen, welcbe in ihrem raschen Verlaufe, wenn sie such virkUch einmal gesehen worden, doch eine rnhige Beob- :achtung ausschliessen. Habe ich mir bin nnd wieder eine Ver- ^ mnihung erlaubt, so liegt hierin nocb keine nnumatSsslicbe Be- hauptnng nnd soUte das Gesagte nacb irgend einer Seite zu ▼eiteren Beobacbtungen anregen, so ist der Zwecfc erreicht Nachsohrift. Die vaterlandiscbe Natnralien-Sammlnng hat von Herrn Ober- rorster Fribolin im Febrnar 1881, 4 Spaltetucke von einer etwa 18 m bohen Forche ans dem Erligheimer- Wald Togelsang, erbalten, welcbe im Sommer 1880 vom Blitz getroffen worde. Der Einsender schreibt hiezn Folgendes: SUndort nach der geognostisolen Karte, ScMlfs^detem (teiakdraiger Werksaadsteia), 1016' aker dem Hear, aaseerrtflach- grtndiger Boden mit aadarchlaeseadem Sraade, aad daher m Tereampfaag iahohea. Grade geaeigt; imlaftweg, kaam A Shade aordweetlich spriagea 1466 ' hohe Aaslaofer dee Strombergee gegea Ost aae, also riel Where Berge, daaa a.it hocbrageadem Bmim- rraehs. Trotadem beetatigt slob aacb la diesem FaDe meme frther gemachte Wahraebaiaag, daee der Blib ™ : besoaderer Vorliebe bochgelegeae Paakte zam Biaeohlagen m , soadera Baame, rrelcbe aaf aaseem Oraade aich la aagerrSbalicber Zabl ^ia dem wieder etwas le er ge aber gleichfalls aaasea LDcbgaaer Wald. Eia. aeae Beobaohtaag babe ich aber gea.acbt d^ aameW- lich der Straw ia all- dea roa arir beobacbtetea Fallen aa der Sfidseite des Banmes niederfabrt. lob seade eia. das Giptelstbck (EiaecM^stelle), feraj ^ Stack mit aiemlioh starkem Asti dem Aaacbeme aa* der Strabl in der Weise dem Stamme entlang gefahren, Ast an der Basis durchgeschlagen hat; r geiduitou, -- s wird sich diess dutch — 318 I einen gluhenden Draht feststellen lassen, mit welchem das ein- ^ geflossene Harz gelOst wird, Oder durch entsprechendes Durch- sagen. Im 3/Stuck theilt sich der Strahl in 2 Strange; das 4. gross® Stack ist das Bodenstuek, nnd desshalb so massig, um die eigen- thumlicbe Erscheinung daran nachzuweisen, dass den Blitzfurchen^ entsprechend, bis in’s Herz des Stammes ein Dreieck des Holz- kSrpers abgestorben, rechts nnd links daran aber derselbe noch grun nnd lebens^ig ist. Simosaurus pnsillus aiis der Lettenkohle von Hoheneck von Dr. Oscar Fraas. Die dolomitischen Kalke von Hoheneck sind wegen der Mhlreichen, vortrefflich erhaltenen Zahne der Fischgattang Cera- todus aller Welt bekannt Andere Vorkommnisse geboren schon SEU Seltenheiten, wie Lahyrin(hod Der Brnstgurtel und die Vorder-Extremitaten sind bei ^ Fig. 1 von unten zu sehen, wahrend Fig. 2 das Schulterblatt und den Oberarm von oben zeigt Das Brustbein fehlt dagegen ist i das linke Eabenbein (os coracoideum), das sich rechts uber 4 Eip- pen neben der Wirbelsaule legt wenn auch gerissen durch Druck auf die concave Seite, sehr gut kenntlich und stimmt nach Ge¬ stalt und Grosse zu den von H. v. Meyer abgebildeten ,Hacken- B. Taf. 66, Fig. 12—14, 15, 16—19 sammt- D.h ,on Peter^ort in ScUeden. Die Geetait dee coraeoidenm iet die den Crocedilen eigene, wdhrend das der Saoner dnreh- brochon fat indem bei dieaen yen der hnmeralen Geienkiacho 2 Porteatae aoegehen, welcbe ein oyalee Feneter ei.«hi.Men. Anch die eeapnla, seelohe in Fig. 1 Ton der Seite, m Fig. 2 yon .ben geeehen nird, eiammt mit den ” grfnndenen and yon H. y. Meyer Taf. 66, Fig. 6. 21, 22, 25, Taf. 5d, Fig. 23. 28, 29 abgebildeten Sebniterblatlem .makro- Iteacbeler Saurier^ uberein. Der Oberarm misst 22 mm Lange bei einer ^“''D^fBaneh-gtrtel nnd die hinteren Ertremitaten eind bei d!n ,rnrH ,e "erpnnkt dee Kbrpeigewiebte nacb yem. grrb^ Da^ k?L -bl nnd linkeeeitige knrae, oblong. “ sti..! an •r;:.?...~ f “rci" ■: -2; f ,eh nidite ““ erfindlieb. derartige : L"relcben loee’ anfgefonden laesea keine beetomte Den- tone an Ware es dock nabean nnmSglich, aerstrente Brustgurtel : nnd Beekenknocben kleiner lebender Sanrier wieder an erkennen i Ito'otoscbonkel dee aweiten kleinem Biemplars mis^ ’ 20 mm Lange, in der Starke iet er kanm balb so kraftig ^ S der hnmerue (Fig. 4). Der Unterecbenkel dee ei^ me dee landern Eaemplare iet nor haib so la^ ale dm g ..ae^iiei. 10 mm. Am tibialon Ende beflndet sich em fiach con- — 324 caver, rondlicher Knochen, am fibnlaren Ende liegt ein kleinerer i mit einer kleinen Spitze nach unten weisender Knochen, calcaneus. | An diese beiden Knochen der ersten Tarsalreihe schliessen sich ^ die 5 Metataraen mit den entsprechenden Phalangen. Die letzten ^ Phalangen sind spitzig und etwas gekrummt, als ob sie zura ; Klettem an den Felsen im Meer behulflich sein sollten. Fig. 3 zeigt drei Wirbel ans der Mitte der Wirbelsaule, woraus ebenso die Art der deckenden B5gen als die Einfachheit des Rippenansatzes erhellt. Die Entwicklung der langhalsigen Saurier fallt nnter alien Umstanden in marine Perioden. Im Muschelkalk tmd im Lias ist das Meer das Medium in welchem sich die Organismen ent- ■wickeln, der Gedanke an Festland ist bei dem Charakter der Formation auszuschliessen und doch ist in den makrotracbelen : Sauriern schon vollstandig die Eitremitat der spateren Land- sanrier ausgedruckt Ein Panzerschutz durch Hautknochen fehlt ; sfimmtlichen Makrotracbelen, die als nacktbautig anzusehen sind, ■wie die Ichthyosauren. Beitrage zur Osteologie der Fische. Von Dr. v. Klein. Die Terbindcng dee ScladeU mit der Wirbelsaale bird bei dea Kaocbenfischen dnrcb das basilare in der Kegel i„ der Weise rermittelt, dass die coocare biutere FlSehe dessel- ben dnroh erne Knorpelsebicbte mit der coneayea yordera des l.yrirbels aabeweglich yerbaaden ist an die oecipit lateralia anlegt, eat-reder, ladem die hiatero Eadea dieser das basilare fiberragen and an den Bogeu treten, o er dor Bogea das basilare aach yomen dberragt and aa die znrnok- Bteheadea Eadea der lateralia tritt. So yiel mir bekanat ist, sollea yon dieser Kegel anr erne Aaaaahaie maohea: Fistularia, bei Li Sjaabraadias, berwelchla die ooayeie yordere Flaobe des KOrpers des 1. Wir- Aar pnncaven des basilare liegt. Bei Fistularia serrata a Galb., ist die Uatere Haohe des basilare ooaiscb, knra angespitat and aamittelbar yordiesem Ge- leakskopf siad am seitUohea Band kleiae Yorragaagea, >“ ’'7'“ sicU die hiatera angespitatea, obea leieht Uteralia, auf welobe die yordera Fortsatae des 1 .-Wirbels tretea, aalegen. Das basKare biaten schmal, yon don inaora gonnaton EiaLni der lateralia amtasst, yerbreitet sieh naoh yoroea aa eiaer sohmalen, laagliob oyalea Platte, welche obea emtaoh ooaeay — 326 ] den Boden des Mntern Theils der Hirnhohle bildet, mit auf- ; gebogenen Seitenrandern unter die des vordern Theils der lateraUa ; tritt and vor diesen zwischen die innern Bander der alae tem¬ poral. eingeschoben ist. Zn dieser Verbindung des Schadels mit der Wirbelsaule konmen noch andere eigenthumliche Knochenplatten, welche, vom Schadel ausgehend, die zu einer langen Platte verwachsenen vor- deren Wirbel bedecken. Vom hintern Ende der horizontal liegen- den crista occipital, geht eine schmale Platte nach hinten, deren Bander abwarts gebogen sind, bildet weiter znrhck ein lang ge- zogenes schmales Oval nnd ist hinter diesem in eine lange Spitze ansgezogen, welche gespalten sich anf die Domfortsatze der 3 vordern abgesonderten Wirbel legt. An den Seiten dieser mitt- lern Platte legen sich breitere an, welche die abwarts gebogenen Bander jener bedecken, voruen stielfOrmig verlangert an der Seite der crista vorwarts in den Winkel treten, welchen diese mit den divergirenden hintern Schadelrandern bildet, hinten von der Spitze der mitUem Platte sich entfernen nnd in eine zn- sammengedrhckte Platte ubergehen, welche, sich zuspitzend, fiber den Qnerfortsatzen der abgesonderten Wirbel nach hinten tritt nnd bis zum 6. reicht. Diese 3 obern Platten bilden mit den an den Seiten liegen- den ovalen Platten, in welche sich die Schnltergfirtel nach hinten verlangern und den beiden an der Banchseite liegenden platten Beckenknochen, durch Haot und Muskeln mit einander verbunden, einen Panzer nm den vorderen Theil der Wirbelsaule. Die sehr niedrigen Schnltergfirtel heften sich mit der vor- dem Ecke ihres obern Rands an das abgemndete Ende der squam. temporal, nnd theilen sich vom Band an in 2 Lamellen, von welchen die innere hfihere schief nach nnten nnd innen anf das hintere bogenfSrmige Plattchen der Beckenknochen tritt und am hintern Band die Knochenstiele, welche die Brustflossen tragen, angelegt hat Die anssere niedrigere Lamelle geht, in knrzem Bogen divergirend, nach nnten, verlangert sich vomen nnd tritt an den nach anssen zngespitzten vordern Band der Beckenknochen und endigt hinter diesem firei, dnrch einen tiefen — 327 A».otoHt Yon. Yordem Eacd der taDen. "rrr" »b.r"*eld.er tber der Flosse each Mnten gebt und hmter ibr in nine Itoglich OYale Platte Yerbreitert, welebe conYei. eicb n.it einwdrts gebogenem obere» Band an den an^em der obetn eeitlicben Platte, wekbe ’“'f bannt tritt nnten an den anssern Band der Bectenknocben legt. IbTibgl’ndetea blnteres Ende erreiebt dae der Beckenknceben "“‘irre'n. Winbel, Yon YYekbe. die bnrzen Amre des byo^^ ■ A YYYY+nY- oinpr von ienem nacn ninwn Each hinten divergiren, ist, unter J ane-eleet. stebenden Spitze, ein langer Knocbenetiel bewegb<* der nnter den areas brancblal.. Btegi, nacb binten geht, slob dt eralen Platten der Bander beruhren sich vomen, divergiren dann ^ treten am hintem breiten Iheil i^Urer, wieder divergirend sich von einander ^ leicht convexer Band verlangert sich anssen in ei r A. Ibrer obe™ pmttcben, Band ansammentreHen. L” nahl binter ibnen erbeben slob abnliche, niedrigere wd^ einen stdrker nacb Yemen conYeaen Bogen bildem a^ Mitto dieser Pldttcben liegt der KCrper des Yordercn Wirbeto, an den Hrn Band der mrderen tritt die dnssere, an den der brntem die innere Lamelle der SchnltergnrteL . , a. Der Yordere Tbeil der WirbeMnle, Yrekher bemabe baft so lang ist, als der Scbddel, bestebt YYahrscbeinlkh ans emzeln^ mit .ladder aber Ydllig Yerrmchsenen Wirbeln. Die lange nacb 328 oben concave Platte entspricht den Querfortsatzen, ist vornen schmaler, verbreitet sich bis vor die Mitte der Lange and bleibt dann gleichfdrmig schmaler bis zum hintern Ende, von dessen knrz convergirenden Random noch vornen divergirende Spitzen vor den Querfortsatzen des ersten abgesonderten Wirbels nacb aussen stehen. Anf der Mitte dieser Platte verlauft eine starke Leiste mit scharfem oberem Rand, welche binten unmittelbar in die fest an einander gelegten Bogen und Dornfortsatze der hin- tem abgesonderten Wirbel nbergeht, vornen sicb in zwei durch eine concave Flache getrennte Scheukel spaltet, welche knrz divergirend fiber dem vorstehenden Gelenkskopf des basilare sich senken und auf die hintern Ende der lateralia sich legen. Anf der untern Plache der Platte verlauft, den Korpera der Wirbel entsprechend, ein dicker abgerundeter Wulst, welcher sich hinten an den Kfirper des ersten abgesonderten Wirbels anlegt, vornen in concaver Flache, Qberragt von den Schenkeln der obern Leiste, den Gelenkskopf des basilare aufnimmt. Zwischen dieser Wulst nnd der Basis der obern Leiste verlauft der RfickenmarkskanaL| ^Wahrhafte Kahte,“ wie Brflhl sagt, konnte ich nicht fin- den, wohl abet gehen vom obern Rand der obern Leiste, an drei Stellen, leicht erhobene abgerundete Streifen divergirend an die seitliche Platte, auf welcher kaum merkliche Linien eine Trennung andeuteu kCnnten, um so mehr, als die hintere an eine Ein- kerbnng des aossern Rands, die zweite an das hintere Ende des breiten vordern Theils geht; deutlicher ist die vordere, der auch eine unregelmassige Anschwellong an dem sonst ganz glatten Korper entspricht. Diess wurde fur 4 Wirbel sprechen, von wel- chen der hintere der kfirzeste, der vorderste langer, die mittleren die langsten und alle viel langer sein warden, als die hintern abgesonderten. Die Querfortsatze dieser hintern sind zusammen- gedruckt, innen sdimal, aussen verbreitert, so dass die Ecken sich berfihren, zvrischen dem schmalen Theil stehen nach hinten divergirende Spitzen; die untere Flache der Korper ist concav, Tvie die des hintern Endes des vordern langen Knochens. Fistviaria ist das einzige bekannte Beispiel, in welchem ein conischer Fortsatz des basilare in die concave vordere Flache — 329 — 4es ersten Wirbels tritt, aber zn den Beispielen, in welchen der ^€rsteWirbel conisch in die Vertiefung des basilare tritt, wie bei MUis und Symbranchus, kanu icb einige hinznfugen. Bei Ck)h%tis, welcher sich von den andern Cypnnidae dure den Mangel nnterer Schadelgruben unterscheidet, ist eigentlicb ^ie Yordere Flache des ersten Wirbels nicbt conisch, sondera auf der platten Flache erhebt sich ein kurzer Cylinder, dessen Bander die aussern der Flache nicht erreichen, dessen kaum convexer vorderer Band in der Gruhe des basilare liegt. Die vordern Wirbel hat Bruhl beschriehen. ne ich nicht. ... ......... Species Yoe Murama Uo. end einer zn Gymmlhorax geMrigen nioM naher zu bestimmenden an., Sidney nnd einer ans Japan) tritt der sehr aesg^roeben «nische aelenbskopf des ersten Wirbels «lcb.r mtt Band den nnteren des Enckenmarkskanals bildel, in die Mncav Flache des basUare. - Bei Cmger nnd dagegen 1 st die Yordere Fldche des Kdrpei. ^es Fine ahweichende Bildnng der conca ich bei Acanthurus velifer, gahm nnd sohal C. V. welche vo basilare nnd den lateralia in der Art fiK si.r oben zngespitzten concaven Flache des basilare £“r.r Hrt bild nnd an — ^ "n"!- trfa™ tritt die conYeae Yordere FlScbe des 1. Wirbels, wekbe die gleicbe Zeichnnng hat, wie die ans den drei '“J mengesetzte Gmbe, deren gegenseitige Lage sehr dentlicb 1st. Ein weiterer Unterschied Yon dem ohneliin rSllig Yerschiedenen SchSdel Yon Amphacanthug, mit welchem die Acronnrida. tmber ate Tentbidae znsammengefasst waren, bei mlcbem die nnr leicht concaYe hintere Flache des basilare an die tief concaYe des ersten Wirbels angelegt ist 330 — Eine eig-ene Verbindung fand icli bei Arius argyropleur™ f ^ nicht yereinigten lateralia liegt nnd den obem Band des Hinter UnptlocL bit Der Bcgen ist anf der nnd reicht bis an den Zack.n, yor welchen sicb der obere Kanal dffnet Vor diesen Lbcbem senkt sich, yom obern Flache nberragt, ein Fortsatz an ein^ vom des obem Bands der ala temporal. lrbl"gerinrn^nno; s“taerbintem Ends fbbrt mn feiner 1.1 anrcb die obere Platte nnd offnet sicb awiscben dem bin- Wan«”hat keine Stacbeln in der Edckenflosse. Der er^ Wirbel ist eine einfacbe Knocbenscheibe, der aweite nnd dri^ Sind dnrcb eine dentlicbe lange Zackennabt feat yerbnnden. Der starke, an seiner Basis '“S' aweiten ist in awei Zacken gespalten, yon Bcbief nach yomen gerichtet fiber dem ersten WirbeU mit yorde mm Lnd sicb an den bintern der crista legt; der bintere « acbief nach hinten gericblet sicb an der Basis an die des Dorn- 332 - fortsatzes des dritten legt, aber nach obeu frei stebt. Die Quer- fortsatze sind selir breit und theilen sich dann in zwei Schenkel, von welcben der starkere vordere, nach hinten and nnten gebogeii,| eich mit langem rauhem Rand an das obere Ende der scapula ^ legt, der hintere zugespitat frei nach hinten steht. An der Seite | des vordern Endes der Basis des Dornfortsatzes liegt auf dem J KSrper des Wirbels die innere Spitze eines langen platten Kno- 1 chens, welcher vornen mit abgemndetem nach innen gebogenen j Rand zur Seite des Hinterhaoptlochs an das laterals tritt, nach ; hinten verlangert unter dem Querfortsatz sich bakenfonnig abwarts ^ krummt und an der Seite des Korpers fiber der Schwimmblase ^ liegt, wohl Gehorknfichelchen. Der Dornfortsatz des dritten Wir- j bels ist einfach, nach hinten gerichtet, der Querfortsatz spitzig. t] Bei Clarias liegt die Platte zwischen den front poster. ^ und dem schmalem hintern Theil der occipit. extern., zwischen ; welcben sich kurze nach hinten convergirende Platten, die vornen ' hinter den alae temporal., fiber den nach innen concaven lateral. ' von einem Loch durchbrochen sind, durch welches sich der obere Kanal nach innen fiffnet, auf die hintern Platten dieser sunken, mit diesen eine niedrige hintere Schadelwand bilden und sich in einer Leiste vereinigen, welche unter der lang nach hinten vor- ^ ragenden obem Platte auf die obere Leiste des basilare, bis an deren hinteres Ende tritt und mit dieser eine Scheidewand zwischen den zwei Lfichern in der hintern Schadelwand bildet. Eeine Stacheln in der Rfickenflosse. Die vordern Wirbel ge- trennt, der Bogen des ersten fiberragt die hintere Flache des basilare, der Dornfortsatz liegt Muter dem schiefen Band der Leiste des occipit. superius. Bei Fimdodus Seim fiberdacht der hintere Rand der obern ziemlich viereckigen Platte, welche mit kurzer mittlerer Spitze zwischen die front, med. eingreift, nur kurz die Mntere Schadel- wand und geht in einen langen Fortsatz fiber, welcher, allmah- lich sich zuspitzend, bis zu den obern Zacken der vordern mit einander verwachsenen Wirbel reicht und dessen schmaler con- caver hinterer Rand in den Dnterstfitzungsknochen der Bflcken- stachelflosse tritt. Von der untem Flache des Fortsatzes senkt Sf :■!!!! — 334 I liegen, me bei Silurtis, lange Plattchen, welche unter dem An- fang der Querfortsatze nach vornen und mit abgerundetem vor- derem Band an die lateralia stossen, mit abwarts gekrummtem Bcbmalem hintern Ende am Korper anliegen. — Die hintern Flatten der Querfortsatze gehen horizontal nach aussen und spalten eich in zwei Theile, von welchen der vordere breitere gegen den aussem Band sich wieder in zwei platte Spitzen spaltet, der hintere als einfache Spitze nach aussen steht; wohl die Quer¬ fortsatze des zweiten und dritten Wirbels, welche nach innen ver- wachaen sind, wie der dicke Dornfortsatz beiden gemeinschaft- lich ist. Der XJnterstutznngsknochen der Enckenstachelflosse, Taf. II, Fig. 2, besteht ans einer vertical-stehenden Platte, deren vorderer Band oben zu einem abgerundeten, horizontal nach oben stehen- den Plattchen ausgebreitet ist, welches durch einen kleinen Zwischenranm von dem horizontal auf ihm liegenden vordern Bogen des ersten Stachels getrennt ist — und zwei seitlichen Flatten, welche hinten gespalten mit innerem Schenkel an der Seite der Basis des Stachels angelegt, mit ausserem divergiren- dem Schenkel frei an der Seite desselben nach hinten stehen; der untere Band liegt auf den hintern Spitzen des vordern Wirbels; an ihrer innem Flache verluuft eine Langsleiste, deren hintere#! Ende in den Zwischenranm zwischen der obern Verbreiterung der verticaleu mittlem Platte und dem Bogen des Stachels eingreift.;^ IJeber dem Bogen liegt in einer Grube an der Basis des Stachels die hintere abgerundete Spitze eines Plattchen, welches horizontal nach vorne tretend sich, in zwei divergirende Schenkel getheilt, zwischen die obem Bander der hintern Ende der seitlichen Flatten legt und in dem concaven Band zwischen den Schenkeln die hintere Spitze des Fortsatees des occipit super, aufnimmt. Ganz anders verhalt sich JPimdodm galeatus, bei welchem zwei abgesonderte Knochenplatten hinter dem occipit. super, einen langen Postoccipitalfortsatz bilden, in dessen hinterem Band die zwei vordern Stacheln der Euckenflosse eingelenkt sind. Die convexe, unregelmassig viereckige Platte des occipit. super., Taf, n, Fig. 3, welche mit vorgezogener vorderer Mitte 335 xwischen die front, med. eingeschoben ist, liegt mit geraden Seitenrandern zwischen den front poster, und nur leicht conver- girenden zwischen den occipit extern. Ihr hinterer, die hintere Sehadelwand hberragender, Band ist gerade nnd gezabnelt in t den vordern der ersten Bnochenplatte eingeschoben und vor ihm rtritt die untere concave Platte, zwischen den untem der occipit extern., auf die hintere der lateralia und bildet mit ihnen die ^ hintere Sehadelwand, welche dnrch eine MitteUeiste in zwei seit- ; liche Plachen getheilt ist; durch ihren ausseren Band tritt der ’ obere Banal und offnet sich neben der Mittellinie der untem Er besteht I Die vordere convexe Platte des hintera Portsatzes, Taf. n, ; Fig. 4, liegt mit convexen Seitenrandern zwischen den das occipit \ super, uberragenden occipit extern, und ist kurz zugespitzt in L den Ausschnitt des zweiten Knochens eingeschoben. Von ihrer I nntern Flache senkt sich eine Leiste schief nach hinten auf den iDomfortsatz des ersten Wirbels, zwischen deren vorderem Rand I und der hintern Sehadelwand eine grosse Lucke bleibt I Der zweite Knochen, welcher den langeren Theil des Fort- I satzes bildet, weicht von dem von P. synodontus, welchen Thilo ; in „Beschreibung der Sperrgelenke an den Staeheln I Welse u. s. w., Dorpat 1879* gegeben hat, etw I aus zwei aneinander gelegten Theilen, durfte aber besser als ein |Knochen beschrieben und dann die Granze zwischen beiden an- I gegeben warden. Die obere convexe Platte hat die Form eines X ^ mit breitem Mittelstuck und langen concaven frei nach aussen I stehenden Seitenrandern; in den kfirzern vordern Ausschnitt zwi- I schen den vordern breiten divergirenden Schenkeln, welche mit ’f breitem vorderem Band an den hintern der occipit extern, stossen, ^ ist die vorige Platte eingeschoben; der hintere viel tiefere Aus¬ schnitt liegt zwischen den schmalern divergirenden hintern Schen- [ keln, welche zugespitzt auf die aussern Bander einer Querbrucke I sich legen, welche schief abwarts geriehtet, nach aussen verbreitert, \ in der Mitte des concaven hintern Rands einen kleinen vertical- I stehenden Knochenring tragt, der nach oben und hinten vorsteht in den die Basis des 2. Stachels eingelenkt ist. Vor diesem I§ s I — 338 — 1 tmtern in einer hintern freistehenden Spitze zusammenkommt. Der | untere Eand tragt eine porose, schwammige, Eiformige Knochen- j masse, welche an der nntern Flache vorstehend von der Schwimm- | blase umfasst wird, mit vorderem Eand an das GehdrknochelcheitJ ^ stSsst. — Die Seitenwande des dritten Wirbels treten steil, glatt i in die Hohe und gehen hinten in den gespaltenen, zugespitzten ^ Domfortsatz fiber, welcber von dem des zweiten dnrch einen con-^ caven Eand, anf den die nntere Leiste des hintern Postoccipital- ^ knochens tritt, getrennt wird. — Der vierte Wirbel, welcber sich leicht trennen lasst nnd mit hohem vorderem Eand am dritten ; anliegt, tragt einen gespaltenen, spitzigen Domfortsatz, anf welcben ^ das interspinale der hintern Stacheln tritt, und an der Seite der i Wande einen starken Querfortsatz, aber erst an die der folgenden ; Wirbel legen sich Eippen an. Die lange obere Platte ist bei Arim Taf. II, Pig. 8 zwischen ; den front, poster, convex, tritt vomen gespalten an die front, med., ■ wird zwischen den occipit. extern, gefaltet nnd senkt sich vom j mittleren scharfen Eand an diese, bedeckt den Eanm zwischen ihnen nnd den vordern nnter sich verwachsenen Wirbeln, ver- schmalert sich allmahlig nnd nimmt zwischen zwei kurzen Spitzen| das vordere Ende des Tragers der Buckenstachelflosse anf. Enter dem vordern Theil vereinigen sich die occipit. extern., hinter welchen die nntere Flache rinnenformig ist, nnd outer dem hintern Ende den vordern Fortsatz jenes Tragers der Stacheln anfnimmt. Vor dem gefaiteten Theii senkt sich die nntere Platte, welche nach vomen convex ist, mit nach hinten gebogenen anssernEandern, welche an die nntern Platten der occipit. extern, treten nnd mit in der Mittellinie nach hinten gebogenem Winkel, welcber an die Leiste der vereinigten Verlangemngen jener nnd anf die lateraL tritt. Vor dem Winkel fiffnen sich neben der Mittellinie der obem Platte die obern Kanale. Der vordere Theil der Wirbelsanle Taf. U, Fig. 9 nnd 19, welcher sich nnr schwer vom basilare trennen lasst, besteht wohl anch ans 3 fest mit einander verwachsenen Wirbeln, welche sich kanm dnrch sehr feine Streifen an den Seitenflachen der Korper^ eher dnrch die Yersehiedenheit der Dornfortsatze nnd der Qner- — 339 fortsatze, welche keine Rippen tragen, unterscheiden lassen. Als ein Wirbel betrachtet, stellt die untere Flacbe eine Platte dar, welche in der Mittellinie stark abwarts gebogen, eine stark nach nnten vorstehende Langsleiste bildet, deren nnterer concaver Rand in der obernRinne der Schwimmblase liegt. Vomen stark abwarts gebogen, bildetsieeinen nntemFortsatz, Fig.lO, welcberzugespitzt nnd in zwei Zacken getheilt, mit vorderem, rauhem germntem Rand fest den faintern Fortsatz des basilare nmfasst, nnd mit ihm einen dicken, nach nnten stehenden Zapfen bildet, hrater welchem die vordere Einkerbnng der Schwimmblase liegt. Ueber diesem Fortsatz legt sich eine concave Flache an die Gelenk- flache des basilar., fiber welcher der RQckenmarkskanal verlauft. Unter der Gelenkflache fiffnet sich ein Xanal, welcher vor dem Zapfen beginnt, fiber der Spaltung des vordern Rands in die Leiste tritt nnd sich bis znm hintern Rand dieser f^fzt, wo er mit knrzer Spalte vor dem ersten getrennten Wirbel mch offnet, wohl der aorta abdominalis znm Dnrchtritt dient. Von > dieser scharfen Leiste gehen die Seitenflachen girend nach oben, nnd wfilben sich hinten als Qner^ortsatee des zweiten nnd dritten Wirbels nach anssen, von we c en sic : vordere gegen den anssern Rand in zweiSpitzen spaltet nnd von der vordern Spitze im Bogen gegen die Mittelhnie nmschlagt and neben dieser, in zwei Scheukel getheilt, mit dem jderf naA vomen tretenden an den Dornfortsatz des ersten Wirbels, mit > hinterem nach hinten tretenden, an dem des zweiten nach hmten bis seiner Spitze geht. Die hintere der Spitzen steJrt frei ajis^ nni- oiTiA Tiftnfirsfalte nacn anssen welche dnrch eine Rinne, in der ein plattes Gehorknochel- chen Uegt, wglches mit abgemndetem vorderem Rand den Fort¬ satz fiherragt nnd an das laterale tritt, hinten anf einer rauhen Flache des Kfirpers mit concavem Rand anliegt, vom nntem Fort¬ satz getrennt ist. Deber der Rinne treten die Falten nach anssen, nmgeben dann convergirend den Rfickenmarkskanal nnd veremigen I sich fiber diesem in einem plattenformigen Dornfortsatz mit langem, ''’scharfem, oberem Rand, welcher sich hinten an die vereinigten, nach innen nmgeschlagenen Querfortsatee des zweiten Wirbels — 340 - anlegt. Durch diese Wande und die vorderen, nach aussea urn- 1 geschlagenen Eander der den Bnckenmarkskanal nmgebenden Began 1 werden die SeitenMchen, dnrcli den Dornfortsatz getrennt, tief | concav, den Boden der Gruben Widen die Langsfalten, welche den Querfortsatzen entsprechen, und an den Querfortsatzen des ^ zweiten Wirbels nach Wnten an die vordere Spitze derselben sich | fortsetzen. Hinter der dnrcli die umgescWagenen Querfortsatze des zweiten Wirbels gebildeten Wand steht die kleine Spitze seines Domfortsatzes nach Wnten und bildet mit den divergirenden ^ Schenkeln jenes zwei kleine Gruben. Hinter der Spitze ist die ^ obere Flache des Korpers und des dritten Wirbels abgerundet, m ohne Fortsatz. Die obere Flache der Querfortsatze ist hinter 4 der Wand tief concav und die Wand selbst jederseits von einem Loch durchbrochen, welches auf die concave Flache an der Seite ^ des Domfortsatzes des ersten Wirbels fuhrt. Von der Basis des h Domfortsatzes gehen, vom Korper nach hinten divergirend, Leisten jj an den aussera Band und begranzen die vordere concave Flache, 1 und hinter diesen zwei weitere Leisten, welche mit den vordern ii eine Kinne Widen, die an die hintere Spitze des Querfortsatzes.] l f&hrt. Der dritte kurze Wirbel hat nur einen spitzigen, nach aussen und hinten stehenden Querfortsatz. Der vierte, der erst« i getrennte, Wirbel hat keinen Dornfortsatz, der ffinfte einen hohen { gespaltenen, die nachstfolgenden niedrige und gespaltene bis zum , ) achten, die andem einfacbe Dorafortsatze. ’ Der Trager der vordern Stacheln der Buckenflosse Taf. H, : Fig. 11 bat einige Aehnlichkeit mit dem hintern Theil des von Fimelod. galeat., und besteht aus einer dreieckigen convexen Platte, deren vordere, abwarts gebogene Spitze in der Einne unter dem hintern gespaltenen Ende des langen occipB. super, liegt, und ist nach hinten in zwei lange divergirende . Schenkel ge- theilt, deren Ende sich auf die Spitzen des gespaltenen Dom- fortsakes des funften Wirbels legen. Von den Enden dieser Schenkel uberragt, senkt sich eine Wntere platte Wand nach unten und voraen, spitzt sich allmahlig zu und tritt mit der Spitze auf den Dornfortsatz des zweiten Wirbels. Von der Mitte der vordern Flache, deren scharfe Eander frei nach aussen stehen, erhebt — 341 Bicli eine Leiste, welche oben breito, bis brater die abwarts- gebogene Spitze der obern Platte reicbt, nach eaten >" die nntere Spitze des Portsatzes flbergebt. Der obere Band der bintem Wand trdgt einen zerticalstehenden Bing nelcher dnr* ein Loeb an der Basis des zrreiten Staebels gesAoben rst Tor diesemEing steht der obere Rand der Leiste ant welchem der erste rodimentSre Stachel reitet, I'P* “ die Mitte des eonearen bintem Bands der mit den divergirenden bintem Scbenkeln derselben z«. L«her, dumb welobedieScbenkel des ersten Staebels ^*2 Der erste Stachel Taf. 11, Fig- 12. plat. ein. Heine conveze. nntererBandand™— n "t Torspmng dieses s«sst and rzi^rinrst^rra"^^^^^ p-. - einen. boob dnrebbobrt dnmb r tb«keTd«“l2. bewegueb angebettet. der Bildnng des putt: des occipit. dberragt die ziembch ahmico. Lue hinten vom con- Tn^E^rtlfer "“1.“ rste Elheaplatte des Portsatzes resen E , ewischen den occipit eitern. ant ftte”^ Tf dieser bintem Platte gebt eine Leiste abrrtots, die lateral. Aal Wirbels tritt. Ber vordere t'^'derP^SMo.SaUes lieg. zwiscben den occipit Sm? bberdacbt die bintere ScbMelwand end Btintl an den zweitenKnochen; die nntere Flache ist con r"l: Der z,eite B^-ere'Bn^m « die 4ernWirbHnndreUMJU«^^^^^ poienf. ‘ einen zerticalstehenden Bing, welcher ::rr“s zweiten Staebels gescboben ist. trdgt. nnd 342 vom Eand senkt sich eine dreieckige Platte naeh unten und vornen and tritt zugespitzt auf den Dornfortsatz des dritten Wirbels. Auf der vordern Flache dieser Platte tritt eine Leiste nach vomen, welche aber nicht bis zur Mitte der Lange der obern Platte reicbt, und oben vor dem Ring den ersten rudimen- taren Stacbel tragt, welcher mit seinen Schenkeln an ihr nach nnten tritt. Das untere Ende der Leiste legt sicb auf den Rand zwischen dem Dornfortsatz des zweiten und dritten Wirbels. Bei dem jungen Exemplar sind die drei vordern Wirbel an einander gelegt, aber deutlich zu unterscheiden, namentlich der erste, dessen Korper unten gerinnt ist, die vordern Rander der Einne amfassen verdickt das hintere Ende des basilare; von den concaven Seiteuvranden, die hinten und unten mit einer Spitze an den Querfortsatzen des zweiten Wirbels anliegen, krummen sich breite, j abgerundete Querfortsatze nach unten, unter welchen Gehorknochel- j chen liegen, und an welche von den occipit. extern, ausgehende | Plattchen sich anlegen. Die nach oben convergirenden Bogen 5 umgeben den Rhckenmarkskanal und kommen in einem niedrigen, ; scharfen Rand zusammen, der erst am hintem Ende sich als ' spitziger Dornfortsatz erhebt. Unter dem Korper des zweiten Wirbels wird die Rinue zum Kanal, die horizontal nach aussen stehenden plattenfbrmigen Querfortsatze, die sich aussen in zwei Spitzen theilen, mit hinterer die des dritten uberragen, sind von einem von oben nach unten fuhrenden Loch durchbrochen, der spitze Dornfortsatz liegt hinter dem ersten und ist von dem des dritten durch einen concaven Eand, auf welchem die Leiste des hintern Knochens des Postoccipitalfortsatzes liegt, getrennt. Der Korper des dritten ist unten wieder gerinnt Die Querfortsatze und der Dornfortsatz sind einfache Spitzen. Bei den bepanzerten Hypos to matin a, wenigstens bei CaUick- ihys und Loncarw, wird der Postoccipitalfortsatz durch beweg- liche Platten gebildet, welche starker und von anderer Form, als die Panzerplatten des Korpers, an die Schadelknochen angelegt sind, hinten den vordern Theil des Unterstotzungsknochens be- decken, dessen Stachel in einem Ausschnitt ihres hintern Rands steht Die leicht convexe Platte des occipit. super, von Callieh- 343 — »“• Bttckenlossa anterscheidcn •n 111 and“» sanndac. knsUtt d. . sich von denon aer ^.-.rapre lange an seiner ■mdimentaren ersten Stache s i welches der Knochen* . • ™ Tftph dnrchbohrt, dnrcn weicueo Basis von emem !'»'='* „rbrciterten Seitcn an ring des Tragers geschoben 1st, .„„elegt. Unmittelbar den hintem Band desselben ,.,,,egt, die Untee dieses ^bwdehes hintes de. essten Basis des zweiten btacneis, nacb binten steht. Plectoffnatbi unterscheiden sicb lich von einander. „nd mit ihm das occipit super. ,,.Xirerden«nannd^^^^^^^ „lche bei den drei Gattungen ®l*l;b«,elch.n ~ 350 - FlSche der hintern Schadelwand, unten in eine Grube airf den nach hinteu vorstehenden lateralia eingeeenkt, der grosse erste Stachel steht Muter dem Schadel. Bei Batistes tritt ein Fortsatz des Tragers durch ein Loch der Mntem Wand in die HirnhShle, der erste Stachel steht Mnter dem Schadel. Bei Monacanthus liegt der Trager aof der nach hinten ausgezogenen obern Schadelflache, der erste Stachel steht fiber den Angen. Diesen Verhaltnissen entsprechend andert sich die obere nnd hintere Schadelwand. Wahrend bei einzelnen Siluridae der vordere Stachel der rudimentare ist und der grosse zweite Stachel, welcher mit jenem dnrch Ligamente verbnnden ist, nicht znrfickgelegt werden kann, wenn jener, gehoben, feststeht, was darch Muskeln bewirkt wird, die an der Seite des ersten Wirbels inseriren nnd dnrch die Kanale des Stacheltragers an der convexen yordern Flache des ersten Stachels fiber seinen nntern Schenkel sich anlegen, nnd umgekehrt der erste Stachel sich nicht legen kann, wenn nicht der zweite dnrch die hinter den Querfortsatzen am Korper des zweiten Wirbels inserirenden Muskeln, welche sich an die hintere Flache der Basis des zweiten Stachels fiber dem dieselbe durch- bohrenden Loch ansetzen, znrfickgelegt wird, — so ist bei den Balistina das Entgegengesetzte der Fall, der zweite Stachel ist der rudimentare nnd ein Hemmknochen, ohue dessen Niederlegen der erste grosse Stachel nicht gebeugt werden kann. Das occipit. super, und der Stacheltrager von Batistes sind im 2. nnd 3. Heft 1872 beschrieben und anf Tafel II abgebildet. Zn erganzen ist: Am hintern Rand der vordern Wand des nachen- fSrmigen Theils des Stacheltragers steht vertical ein Knochenring nach hinten, dnrch einen tief concaven Band von der verdickten Vorragnng der mittlern Leiste getrennt, anf welcher der zweite Stachel reitet Der erste Stachel hat in der Mitte des nntern Bands seiner Basis einen Ausschnitt, in welchen der Knochenring geschoben ist nnd greift mit eingebogenen Ecken in denselben ein. Tleber dem Band ist die hintere Flache tief gerinnt, die Wande der Binne, die sich nach oben nnd unten zuspitzt, bilden fiber dem Einschnitt abgernndete rollenartige Vorragungeu, unter welche bei anfgerichteten Stacheln die langliche Yorragung, die 351 — an der Tordern Flache des zweiten Stachels dber der Theilung in seine zwei Schenkel liegt, tritt nnd sein Zurucklegen nnmoglich macbt, bei niedergelegten Stacheln in den untern Theil der Emne des ersten sich legt. Bei ganz znruckgelegten Stacheln hber- ragen bei einigen Species beide, immer der vordere langere den hintern Rand des nacbenformigen Theils. Ganz abweicbend von Balistes verhalt sich Monacanthus sowobl in Hinsicbt aof die Lage nnd Bildung des occipit. super als der des Stecheltragers, welch’Letzterer aber nicht, ^eThdo a a 0 von Jlf grunnii sagt mit dem Schadeldacb vollkommen mwachsen ist,'aoBdem aich bei den '>“4™ V'™!'an nntersucben konnte, M. rudis Bioh. nnd emer mcbt ge bestiMmenden aas Japan, deren erster Stacb.l » den ^ rindem der bintern Fldche nath yornen ge ininm „ .j, =• r b- Lxrr rn:^ r-y:rine-tn-::Lb^-“^ Mnte;er SpiUe bilden. bei “'n 2 " ™ 't/SIZis iat die Platte, Taf. D, Pig. 23, brrit ab- gernndeten Seiten, in eine bintere nnd yordere gethe.tt dnrcU Len Qnerrand, der ayriaoben den innem Bandern der front neater Uegt nnd in der MittelUnie eine Heme Spitze tragt, yon ZZlr lt niedrige eriata mit conyeaem obem Band ant dem yordem Tbeil, der bis anr Anlagernng der front anto. note die media reieht, bia anr yordern Spitae geht ^ anfgebogenen innem Binder der yereinigten front med. le^ Die criL tbeilt die obere ScbadeiaScbe in awei lange Ernnen, Sren anssere Wand binten Leiaten bUden, yrelobe yon den occptt 352 — extern, iiber die front, poster, an die dicken erhobeneu Orbital- rander der front, med. geben und von diesen fortgesetzt wird. Auf der untern Flache verlauft, dem obern Querrand entsprechend, eine Qnerleiste, welcbe in der Mitte kaum erhoben, sich an den Seiten tief senkt nnd auf die vor den front, poster, nach binten umgeschlagenen Foi-tsatze der alae orbital, tritt, auf deren oberem Band der aussere der Platte liegt. Der Theil hinter dem Querrand bildet das Dacb der Hirnboble, der vor ihm das zwiseben den Augenboblen. Bei der japaniscben Species ist es scbmal mit niedriger ge- rinnter crista, welcbe vom bintern Rand beginnt, liegt vor den front poster, zngespitzt zwiseben den convergirenden innern Ran- dem der front, med., mit ibnen bei diesem Exemplar nnr dnreb Hant verbnnden und reiebt die front, anter. weit nberragend, bis anf das septum. Der Trager der Stacbeln, Taf. II, Fig. 24, ist anders ge- bfldet als der von Balistes nnd liegt bei M. rudis mit dem grSssem vordem Theil seiner untem platten Flacbe ant der von vomen nach hinten leicht concaven, vom occipit super, und den nacb oben umgeschlagenen occipit extern, gebildeten, von den front, poster, und media begrauzten obern Schadelflacbe, stfitzt sicb vomen mit nach aussen verbreiterten Randern an die erhobenen Orbital- rander der front med. nnd wird von einer starken, knrzen Spitze bberragt, welcbe unten gerinnt sich auf die crista legt Nach binten verscbmalert sich die Flacbe und geht zngespitzt in den Kiel des hintem Tlieils uber. Von den Seitenrandern erheben sich niedrige VTande, von welcben hinten eine Spitze nach aussen und vomen steht, die mit dem vordern Ende der Wande des hintem nacbenformigen Theils einen Ansschnitt bildet, in welcbem die untem Scbenkel des zweiten rudimentaren Stachels nach unten und binten steben. Vor diesen Spitzen convergiren die Wande, begranzen mit scharfen obern Randern eine tief concave mittlere Flacbe, in welcber der hintere Fortsatz des ersten Stachels sicb bewegt und fcommen in ehiem vordern scharfen Rand zusammen, auf welcbem der Einschnitt im untern Rand des ersten Stachels liegt. Von diesem Rand aus steht eine _ 353 — vordere Flacbe nach aassen toi , auf deren oberea Band die Seiten der Basis dieses Stacbels beweglicb befestigt sind, von deren vorderer Flacbe die vordere Spitze nacb vornen stebt Der hintere Tbcil des Knocbens, hinter den kleinen seitlicben Spitzen bat die Form eines Nacbens, dessen aufgebogene Wande oben convex und fein gezahnelt sind und sicb vornen in kurzem Bogen hinter den Spitzen an die niedrigen Seitenwande des vordern Theils senken nnd mit jenen den Ausscbnitt bilden, in welchem die Schenkel des zweiten Stacbels, der znruckgelegt in dem vor¬ dern Theil der Concavitat liegt, abwarts treten. Nacb hinten convergiren die Wande nnd kommen in einer stnmpfen abwarts- gebogenen Spitze zusammen. Auf der anssem Flacbe treten die convergirenden Wande auf die untere platte Flacbe, die, nacb ^ oben nmgebogenen occipit. extern, bis zu deren binterer Spitze Ireiclt, hinter welder ere in einen scherfen Kiel Obergeht, der sich ferhebend bis enter die stnmpfe hintere Spitre des Nacbens geht 1 dem Band des Tragers hinter dessen rerderer Spitze, welche das I hintere Ende der crista ecoipitab bUdet, mit den breiten Seiten- f randem anf dem nach aassen tretenden Sand jenes bewegbch Ungelegt. Von der bintem Elache tritt ein starker Eorteats I dirergirend nach nnton nnd nach vornen gekmmmt, dessen glatte [iSeaenflacben sich in der Binne zwiscben den convergirenden W&nden des vordern Theils des Tragers bewegen. Seme hinter. I riache roUenformig, mit leichter Langsleiste in der »tte, I' an der vordern Fl&che des zweiten mdimentSren Stacbels weicher f ihn, wennanfgericbtet, feststeUt, aber wenn medergelegt, deMelben, der darch Ligamente an den Bandera mit --- verbunden ist, ! den zweiten bedeckt, ebenfalls legt, in welcbem FaU der ( Nachen liegt, diesen Oberragt and in nine »ncave El^he sm Theils des ersten interspinale tritt, welcher den nntem “"S';:; — 354 Leiste tragt, an der hintern des untern Fortsatzes des ersten Stachels, die hintere convexe Flache sieht bei anfgericlitetem Stachel frei nacb hinten, liegt, wenn niedergelegt, in der Rinne des Nachens nnd ist oben in eine feine Spitze ansgezogen, welche kaum den Fortaatz des ersten nberragt nnd in einer hintern Rinne dieses liegt, ist von der Hant bedeckt nnd kanm sichtbar. Der nntere Rand stebt anf einer Erhbbnng vor dem hintern nachenfCrmigen Theile des Tragers nnd verlangert sich an den Seiten in feine Spitzen, welche in dem Ausscbnitt zwischen den vordem R5ndem der Wande des Nachens nnd den vor ihnen nach anssen stehenden Spitzen nach hinten gekrnmmt abwarts treten nnd sich beim Anfrichten des Stachels nach vomen wen- den, wobei der obere Theil sich nnter den Fortsatz des ersten Stachels stemmt nnd sein Niederlegen nnmoglich macht. Die Muskeln, welche den ersten Stachel anfrichten, liegen in den Rinnen zur Seite der crista nnd heften sich an seine Basis; der durch Ligamente mit ihm verbundene zweite Stachel folgt dieser Bewegnng, welche dnrch Mnskeln nnterstntzt wird, welche von den Seiten des Kiels an die untern Schenkel gehen. Die Bengemuskeln des zweiten liegen in der Rinne des Nachens nnd heften sich nnten an seine hintere Flache. Der Domfortsatz des ersten Wirbels ist in zwei Spitzen gespalten, welche nach vornen gerichtet, sich an die hintere Flache der lateral, legen. Die folgenden Wirbel haben von bei- den Seiten znsammengedrfickte plattenformige Domfortsatze, zwi¬ schen welchen die hohen plattenformigen interspinal. eingeschoben^ sind, von welchen das erste einen nach oben breiten vordem Rand hat, der am hintern Ende des Stacheltragers liegt nnd oben von einer dachfbnnigen, jfrei nach anssen vorragenden Platte bedeckt ist, welche in einer vordem Vertiefnng die Spitze des znrfickgelegten ersten Stachels anfnimmt. An der Stelle dieser Platte haben die folgenden am obern Ende nach anssen stehende Spitzen. Die Qner/ortsatze sind vom zweiten Wirbel an dreieckige Flatten mit nach anssen gerichteter Spitze, welche am zweiten nnd dritten klein, dann grosser, breiter werden. Eine etwas andere Form hat bei der Species ana Japan - 355 — der Stacheltrager, welcher anf dem hintern Ende des occipii super, mit tief concaver Basis liegfc, von der sich hohe Seiten- fwande convergirend erheben und abgerundete Vorragungen nacE bussen bilden, vor welchen die lange vdrdere Spitze unten ge- |rinnt auf der crista occipit. liegt und weit die front, anter. uber- |ragt. Hinter der concaven Flache senkt sich der hintere Theil, ’ der, Tornen gerinnt, auf der von den vereinigteu occipii extern, gebildeten Kante liegt und bildet einen hohen Kiel, dessen borderer Band an der hintern Spitze jener liegt und der nach ^hinten scharf bis zum hintern Ende reicht. Erst am obern Band desselben gespalten, schlagen sich die Wande kurz nach anssen urn und begranzen eine schmale, nach hinten zugespilzte Binne, vor welcher der zweite Stachel steht und sich in den vordern Theil derselben niederlegt. Der erste Stachel steht auf dem schmalen obern Rand vor den convergirenden Wanden des vordern TheUs des Tragers, an der Basis dessen vorderer Spitse. Wenn die Schadel der andern Gattungen der Triacanihina dem von Triacanthus brevirostris Val., Taf. 2, Fig. 25, dem einzigen, welchen ich untersuchen konnte, ahnlich sind, so unter- jcheiden sie sich auffallend von dem der Balistina dmch dm nel jeringere Lange der vordern Theils, von den ‘ Lmlich in der Mitte der Lange liegen, felcher mit langen aufsteigenden Aesten am uem ,eptum nberragenden vomer liegt. Die Gehimhohle ist klem, .eil ihre hintere Wand concav isi urn den vordern Forteatz des Stacheltragers aufzunebmen. Das sphenoideum ist medng und iUdet koine Scheidewand zwischen beiden Seiten; die alae tem¬ poral. haben nur kleine Fortsatze. Ebenso verschieden verhalt dch der Stacheltrager, auf welchem der erste Stechel auf eine ^z eigenthfimliche Weise eingelenkt und in seiner Bewegung gehemmt wird. Das dreieckige occipit sopor, dessoo Basis roroeo aof dea Toroinigtoo froot mod, ao doo Soitoo ood hiotoo aof don vor- dinigtoo occipit ettoro. silzt, bUdet mit soioem hmtoro Bode die hdchsto Stello dos Schadels, too welcher die Waode steil sich eenteo ood mit hintern Eaadem die hintere mnd der Himhohio ttierragen, welche oben durch untere Flatten, die vor den hintern Sn ;nf die vereinigten occipit extern, treten, aber. ber d^e- eem jnngen Exemplar wenigetene, die Mittellinie nicbt gebttdet irird. Die nntere tiet eoncave Elache .at me die nmffebenden Wande nacb vornen zugespitzt. " per Staebeltrager, Taf. H, Fig. 26. bestebt hinten ana em« langlichen Platte, welche nach hinten angespitet nber ^en Dornfertaateeu der drei xerdern Wirbel, die nach hinten hoher Sind, Uegt nnd derch eine derbe mit Dornen besetate Hant mrt der hintem, Strahlen enthaltenden, KuckenSo^e ^ Anf ihrer ebern conoaven Flache sind aier kleine Stachel^ Ten wd Chen der vordere etwaa atSrker iat, beweglich angehetW and dmch Hant enter sich and mit dem eraten langen Sta»“ der Bewegnng dieses folgen. Vom Tordern Band di^er Platt tttt ein dicker langer Knoehensttel nach Torne end eaten d vordere, darch eine Langsleiate in awei Binnen getbeUte El^e j in der cencaven, dnrdi die hintem Bander dea ecmpit. si^pen , nnd der extern, begranaten, hintem Wand ] end der mit nnterem stampfen Bade in die, i Yorstehenden, vereinigten hintem Flatten der lateralia | ahtxrft Elache dieses Stiels ist dnrch die anf | Yorstehenden, vereinigten mniera riaub^u utxx ace..—- Smbe teitt. Die ebere FlSche dieses Sttels ist dnrch dm arf ^ gebogenen Seitenrander, an welche die Basis des dnrch straffe Ligamente befeatigt ist. cencav i Mittelleiste, welche als Spitae den 1 hinten Tor der hintem Platte sich in einer ft^tele^den, nach , oben nnd Tomen gekrnmmten langem Spitae erhebt ant welcher die gespaltene Basis des ersten Stachels . bndet die Hemmvorrichtong Wr dessen Bewegangen nnd erseta , den zweiten Stachel der Balistina, rr, ^ rr 97^ Das nntere Ende des langen ersten Stachels, 5:af. S- A ist von heiden Seiten znsammengedrnckt nnd in zwei T ® ® / J spalten, welche mit abgemndeten ESndem anf der obem Flacne des Stiels des Tragers sich bewegen and mit J*”®" J Elache an die anfgebogenen Bander derselben dnrch betestigt Sind. Die ober. Wand der aie trennenden Binne M- det eine Belle, welche vomen in einen Ansschmtt xmschen 357 - dea ante™ Bandera endigt, olren sich zo ^ Tertieft, Iber weleher sick die Binne anf der Stackels forteetzt und znspitzt. Die Belle ‘^egt ™k arf der Leiate des Stiels so. dass bei aufgerichteten. ^ der Leisto in dem Ansscknitt am vordem Band die bintere ISngere geWmmte Spitz, ton er «olto rr^“r“;-::.9=SHS die Bewegnngen vermittelo, konnte iob be. dresem Exemplar . Tafel n. natarUchen Grdsse nntersuehten Exemplare , frontale posterius, occipitale externum, , squama temporalis. Fur die Siluridae: vordere Platte dee Postoccipitalferteatee, . hinterer Theil desselben, „„acbeenen . die drei vordem, mmetens m.t mnander Wirbel, i. Stacheltrager, k. der vordere kleine Stachel, l. der hintere iange Stachel, m. Dornfortsatz des 1. Wirbels, p. Qaerfortsatze der Wirbel, r. Gehorkndchelchen. Kg.l. « 6 JPimelodus Selae Cuv. Fig- 1 u. 2. 4. die Ungeu Metern Spitzen von den Qucrforteatzen dee 1. Wirbels, r. Spitze des Gehorknoclielchens, 8. Verticalplatte des Stacheltragers, welche die Stacheln tragt, t Torderes Plattchen, zwischen dessen vorderea Spitzen der Occipitalfortsatz emgeschoben ist, Unke seitliche Platte, die rechte weggenommen. Pimelodus gdleatus Seb. Fig. 3—7. . Eecbte Seite des Schadels mit occipitale superius, Postoccipitalfortsatz, f und g; unter der Spitze von k der Ring V, welcher durcli das Loch des langen zweiten Stachels geht. . Derselbe Fortsatz auf die Seite gelegt, w. Loch, dareh welches die Sehne des Streckmuskels des 1. Stachels nach hinten tritt, k. die nach hinten gekrummten untern Schenkel des 1. Stachels, an der Seite der untern Leiste, y. die schief nach oben und hinten gehende Linie zeigt ^ die Trennung des obern Theils vom hintem, welcher J am hintem Rand den Eing v tragt. J Der lange 2. Stachel mit dem Loch an der Basis, durch ^ welches der Ring geht. ^ Die vordem Wirbel auf die rechte Seite gelegi P der ^ Querfortsatz des 2. Wirbels, welcher am untern Band die schwammige Masse z tragt. r Andeutnng der Lage des GehSrknochelchens.. Ariiis argyropleuron E. und v. H. Fig. 8 12. . Hinterer Theil des Schadels, occipit. extern, dextr. weg- — 359 Fig. 9. Die drei yordern Wirbel von oben. 10. Dieselben von der Seite. Die untere Sonde fiilirt dnrch den Kanal der aorta, die obere dnrch den des Kficken- marks. — r Andeutnng der Lage des GehSrkndchelcbens. X der nntere Fortsatz, welcher den des basilare umfasst. „ 11. Stacheltrager, etwas von der Seite. o nnterer Forteati desselben. — Vor dem Bing u der obern Platte sitzt auf der Leiste „ 12. der kleine 1. Stachel, von binten gesehen. CdaicMhys longifUis Val. Fig. 13—17. Fig. 13. Vorderer Theil des Schadels, recbte Seite mit occipit. snper. B 14. Postoccipitalfortsatz f, g. „ 15. Die vordern Wirbel, an dem anssem Fortsatz des ersten articulirt . , 16. fl der g.krtn.n.te Knoohe., de®en fasscrer TtoU mrt dcr innern FlSobe des vordem PlSttcheos dw Kdrper- panzers verwacbsen ist. „ , ^ . . 17. r Platte des StaeheltaSgers. d oberer ver«calen Platte, s vorderes Plattcbea, «lebes den Smg nnd 1. Staohel bedeekt ? seitUcbe Fortsitze. trelcbe sicb an die Krummung von Fig. 16^ anlegen. Loricaria maiMata Bloch. Fig. 18—21. Fig. 18. Occipit. super, von unten. „ 19. Postoccipitalfortsatz von oben. , 21. Stacheltrager von oben. , 20. Vordere Platte desselben von nnten, e legt sicb anf die Domfortsatze. Fig. 22. Gehorknocbelchen vergrossert von PtmelodMS | gOeatus. Monacaathus rudis Bich. Fig-23 24. Fig. 23. Schadel von oben. d die nac^^o en n ^ occipit. extern., auf welcben nnd dem vor den occipit. sopor, der Stacbeltrager anfsrW. umgeschlagenen — 360 — sich 9, der Heine iweite Staeliel legt. Triacmilms hrmrostria Vai.. Fig- 25—2’- Sc.de, .nd...--d-.^^^ .„pcr. nut dem der n n frontal- enter. a„t welcher der StachHtr g ^^nimte Spitae ..rS^Hnte-rnKlnnedieS^^^^ ” ,e,che die Spitxe des Stacheltragere tnU. Kleinere Mittheilnngen. Strudellocher im wurttemb. Sobwarzwald. Von Ingenieor B. Hammer in Stuttgart. Es Ut metaes Wissens StrodellJcher (Ei<*en«pfe) im Bupteandstein des ^Srttembergiachen SohwarwaWes bisher mr_ sends etwas verdffentlkht worden. Einaelne Vorbommn«e s.^ echon linger bekannt; Herr Professor Dr. Ect hatte die Goto mir einen in dor geologischen Sammlung dee Polytechniknms iindUcben, sehr regelmassig in Bnntsandstein gednllton Kessel an zeigen, der rrie es scheint dnrch Herm Baninspeotor Peldw^ sen. dortbin kam nnd also wohl ans dem Nagoldgebiet Der Dnrcbmesser dea vdllig kreismnden ‘’“!T 30 cm, die Tiefe 26 em; die WSnde zeigen sehr dentliche E ^ streifen nnd der Eeibstein, eino jener Absondemngen, die tnr den Bentsandslein so Sind, bat Lh in dem Kessel erhalten. Em andere schdn^ StrudeUoch Ton ahnlichen Dimensionen ist mir im lim e — 362 — I)er BuntsandsteinMock, to den diese L5oher emgcdrilU dnd, liegt an dem Fahrweg, der yon det ZtogelMtto beim W.ndhot oberhato TOdbad itn Enatai an der sndlicben Lehne berg anfwarb anr Grtnbntte fflhrt, nnd aryar to der Kahe der eteUen Scblucht (Enlenloch), die rich von der Langenrraldebene ia das obere Thai des Kollwasserbachs herabsenkt und in deren obarstem Theil der erwabnte Fahrweg die " f S. macht (Bl. Altensteig des top. Atlas, Flurkarte N. W. XXI. 36; anf dem Atlasblatt findet man die Stelle, wenn man von dem Pnnkt zwischenw nnd a des Worts Langenwald eine Lime genan shdlicb bis znm Schnitt mit dem erwahnten Fahrweg zieh^ Die ganze Schlucht, in der jetzt nur ansnahmsweise einmal Wasser fliesst, ist mit grossen Felstrummern nbersat nnd dieser ,Stem- ranhe'^ gehort anch der Block an, in welchen die Strudelldcber gebettet sind. Es ist merkwnrdig, dass die anffaUende Er- seheinnng bisber ganz ubersehen Oder wenigstens nicht gewnrdigt worden ist; einige Waldarbeiter, die ich daruber fragte, kannten den Block nntor dem Namen .angelbupfstein Das Gestein des Blocks gehort der mittlern AbtheUnng des bunten Sandsteines an, nnd zwar den Schichten unmittelbar^ nntor dem obern Abschlnss (den Kieselkonglomeraten) derselben*. Es • Die Gliedemng des bunten Sandsteins im nSrdl. Schwarzwald ist bekanntlich erst durch Herrn Prof. Dr. Eck durchgefhbrt und end- giltig festgestellt; sie ist kurz folgende: DDntererBnntsandstein: in der Regel feinkornige, bochstens mittelkSrnige Sandsteine von yorwiegend weisserFarbe, mit fast durch- aus thonigem Bindemittel; Glimmer ziemlich reichlich vorhanden, weisser nnd schwarzer; untergeordnet rotheSchieferthon-Einlagerungen; n diesen unteren Sandsteinen am haufigsten (Tiger- ebensowenig als die Dolomiteinsprenglinge anf dieses 2) Mittlerer Buntsandstein: grobkornig, zumal nnten; Farbe meist blassroth, Bindemittel Meselig oder ganz fehlend, seltener Eisenoxydj Quarzkorner zeigen haufig Krystallflacben; Glimmer tntt --v-e uhrigens zn fehlen. Diese Sandsteinschicbten werden irer unteren Grenze konglomeratisch durch zahlreiche Branit, Qnarzporphyr, Gneiss, Aplit, ebenso ist die 364 — Man wird sieh dia Eiitsteltmg dieser BWeke, me echoD oben bemertt, eo zu deaken baben, dase die schon oben erwabu- ten in dem BontaandateinWoek yorhandenen, im voriiegenden Fall aich sehr nahe geruckten kngeligcn Ansscheidungen die bokanntlich einen Dnrchmesser bis 10 cm baben und nor to sitzen, dorob die von stBraendem Oder rasch fliessen- dem YTaaser bemrkte Denudation allmaiig blosagelegt den Tor yon ibnen eingenommenen Eaum nacb und nac Topf anadrebten, den man jetzt yor Angen bat . .,.1 Der Block Begt jetet nicbt borkontal, eondem a emM stark aufgericbteti in dieser Stellnng kOnnen die Kessel mcbt eingebobrt sein. Er lag also jedenfaUs ursprtaglicb Ob man im yorUegenden Fall fUessendes Oder berabstnrzendea Waaser als Brsache der Tbpfo zu nebmen tot, wnd “ entscbeiden sein; der Block liegt nicbt im Wassernss des E^n lochs, sondem an der yerbaltnissmSssig glatten Haldm Jielleitot liesse sicb das Trbmmermeer. dem der dnrcb denEinstorz der Treppe erklaren, Iber die «« herabkam. Die HObo des letzteren braucbt bbrigens bei d^ niedtigen Harte des Gesteins nnr sebr goring , Dass der Block ant seinem Transport zeibrach, zeigt P am linken Eande. Das feblende Stflck konnte mb mtot aul- Snden; yielleicht liegt dasselbo gerade ant der die Locber en - Man barttoannOicb die Kiesentdpfe sbhon in sehr enge Beziehnng zn den Gletschem der - wohl recht nannten - Eiszeit geeetzt. ja sogar dem Eis ^ bohmng der Eieeentbpfe zngescbriebon. Icb hab^ Agr- mmSthigerweise, die ganze Schlncht des Enlenlocto nachGletecher spuien abgesnchty natfirlich ohne etwas zu finden. So sic ^weise fflr die Ezistonz alter Gletscber im obern Scbmarzir^d erbracbt sind, so wenig ist in nnserem nnteren ietzt Irgend etwas sioher daranf BezOgliches aufgefnnden *orden. 366 Beobachtungsort: Magnetisches Observatorium. Das Tages- mittel ist nur om wenige Einheiten der letzten Decimale grosser. . Mit Beiziehung Mherer Bestimmungen der magnetischen Elemente in Stuttgart lassen sich aus den oben angegebenen Zahlenverthen Annalierungswerthe fur die sacnlaren Aen- dernngen ableiten. Das physikaliscbe Kabinet des Polytech- niknms besitzt Beobacbtuugsresultate, die bis zum Jalir 1842 znrnckreichen; sie konnen zwar, der mangelhafteren Instrumente halber, keine grosse Genauigkeit beanspruchen, auch konnte auf taglichen Variationen keine Rncksicht genommen werden, well nock keine Variationsinstrumente zu Gebot standen. In vielen FaUen ist die Stunde der Beobachtung nnbekannt, so dass die Variation nicht einmal annahemd in Recbnung gebracht werden kann; die neueren Bestimmungen wnrden zur Zeit des taglichen Mittels vorgenommen. "Wir geben im Folgenden die Wertbe der Declination: 1) 1842 Aug. 28. 18° r 6) 1859 Juni 16. 16 20^ 2) 1850 Aug. 30. 17“53' 7) 1860 Aug. 9. 16® 40' 3) 1851 Aug. 23. 17«45' 8) 1861 Aug. 9. 16®35' 4) 1854 Jan. 21. 17® 37' 9) 1862 AprU 1. 16® 36' 5) 1858 Aug. 17. 16® 38' 10) 1867 Juni 19. 15® 3' 11) 1868 Marz 12. 16® 7' Aos je zwei aafeinanderfolgenden Bestimmungen berechnet sich hierans zunachst die jahrlicbe Abnahme der Declination zwischen Ang. 1842 nnd Aog. 1850 zn l',8 Aug. 1850 , Aug. 1851 8',0 Ang. 1851 » Jan. 1854 3',3 Jan. 1854 „ Aug. 1858 12',9 Ang. 1858 „ Juni 1859 21',7 Jnni 1859 , Ang. I860 —17,4 Ang. 1860 „ Ang. 1861 5',0 Aug. 1861 „ April 1862 — I',6 April 1862 , Juni 1867 17',8 Jnni 1867 , April 1881 6',2 Hierans wurde eine aehr unregelmassige Abnahme der De- clinatioii folgen, die sich sogar einige Male in eine Zunahme ver- 367 — wandelt. Nun ergiebt sich aber aus den znverlassigen Lamont’- schen Beobacbtungen in Munchen vom Jahr 1841-1852, dass daselbst die Abnabme der Declination eine sehr regelmassige war, wie die folgende Zusammenstellung beweist: 1841 16® 57',5 1847 16® 17',' 1842 16® 50, 1843 16® 43,4 1844 16® 37,1 1845 16® 30,4 1846 16® 23,5 Wir durfeu unbedenklicb 1848 16® 10,3 1849 16® 2,5 1850 15® 53,9 1851 15® 47,4 1852 15® 40,1 e abnliche Eegelmassigkeit ir Quneu uuueueujiiii-ii tiiuo . heutigen Tag auch fur Stuttgart voraussetzen, worans anf ziemHch bedentende Feliler in den angefdhrten Stuttgarter Beobacbtungen gescblossen werden muss. Das aus diesen Beob- achtungen zu gewinnende Eesultat kann also hScbstens den An- sprucb erheben, eine erate Annaherung zu sein. Wir nebmen an, die Declination im Zeitraum 1842-1881 8.i eine linenre Fnnetion der Zeit; bei der QoaUtat der VorUegenden Beobachtungen hatte eine Bemehung hbhere Potenren der Zeit keinen Sinn. Man kann dann setzen: wobei t in Jabren nnd Bruchtbeilen derselben angegeben sein soil. Zur Bestimmnng der Constanten a nnd b ergeben sicb aus den 11 Declinationen vom Jabr 1842 bis zum Jahr 1868 nnd aus dem im April 1881 gefundenen Wertbe 12 Gleichuugen, welcbe anfgelost nacb den Eegeln der Methode der kleinsten Quadrate als wahrscbeinlicbsten Wertb 13® 56',4 fur a nnd 7,385 fur b he em, also D = 18* 56',4 +1.885 ‘ Der wahrscheinlichste Wertb der Abnabme der Declinaton in eincm Jahr innerhalb des Zeitranmes 1842—81 irt abo . . bine Zahl, die gana befriedigend mit den Mbncbener Beobaebtangen bfinant. Als Mittelrrerth wird gegenwSrtig meist erne jatohe Abnabme von 7',8 zu Grunde gelegt, also sebr na e n er — 370 — ^WaldbacMein.'* Ein Vademecnm far Waldspazierganger von Dr-M-Willkomm. Leipzigu.Heidelb. C.F. Winter. 1879. 12®. Dieses Bncblein kann warm empfohlen werden, insofern sicb dasselbe die Aufgabe steUt, alle Freunde des Waldes mit den Holzarten desselben vertraut zu macben. Dabei verfolgfc es den Zweck, die vortrefflichen Illustrationen von Rosamasaler’s .Der Wald®, auch denen znganglich zn macben, die sicb das grossere Werk nicbt anschaffen konnen oder wollen. Der Text entbalt auf 161 Seiten nebst den 43 Holzsqhnitttafeln znnacbst eine Erklarung forstmannischer Ansdrucke, ein Namensverzeiehniss ond scbliess- lich die pracisen Bescbreibnngen der zwei grossen &ruppen unserer Waldbestande: die Nadelholzer nnd Laubbamne. Als bandliches kleines Buch wird es Scbnlern wie Genbteren als Begleiter ond Belehrer von Nniaen sein. W. J. Behrens: Methodisches Lehrbuch der aU- gemeinen Botanik farhShere Lebranstalten. Braunschweig, Schwetschke & Sohn, 1880. 8®. Bei der nicbt geringen Anzabl von botanischen Lehrbocheru fur hohere Lehranstalten kommt es zunachst auf den zu behan- delnden Stoff ond vor allem auf die darin entwickeSte Methode an. Die Methode ist in vorliegendem Handbuch die einzig richtige, namlich die rein iuductive. Sie geht von den einfaehsten Tbat- sachen aus zu Komplicirterem, und gewinnt dadurch ein Lehr- gebaude, deasen obereEtagen sicb auf die unteren stutzem Es ^pellirt mit richtigem Takt uberall an den Verstand des Schulers. Der .verarbeitete StufE ist in funf Abscbnitte getheUt, jeder Absebnitt zerfallt in zwei, durch versehiedene Schriftsorten ber- vorgebobene Tbeile, von denen der grossgedruekte die Haupt- sacben. der kleingedruckte Nebensacblicberea oder ausfubrende Erklarongeu entbalt. Im ersten Absebnitt ist es die allgemeine Morpbologie, die mit instruetiven Abbildungen zur Erlauterung kommt; daran reibt sicb die Biologie, die besoudera bubacb auagesiattet ist und die interessanten, auregenden Eapitel fiber die Befruchtung dureb 371 Vermittlung von Iiisekten, die Uebertragung dee Biutheustaabes durcli den Wind und die Verbreitungsmittel der Frflchte und Samen in sich schliesst. hdheren Pflanzen mit Es folgen die Anatomie und Physiologic, die Lebre Zelle und den Geweben, sowie die Ernahrung und das W; der Pflanzen. Beide Abtheilungen genugen fur den C in hdheren Scholen. In dem letzten Abschnitt finden niederen Pflanzen ihre Berucksichtigong, so dass der Schuler einen Einblick von den Zellpflanzen und den gefassffihrenden Sporen- Es kann somit obiges Buch als ein auf dem neuesten Stand- punkt der'WissenschaftstehendesLehrbuch auf’s warmste empfohlen werden. ®- Leuckart, Prof. Dr. B.: Dio Parasiten des Menschen und (lie von ihnen herruhrenden Krankheiten. Ein Hand- und Lehrbuch fur Naturforscher und Aerzte. 2. Auflage. Leipzig. C. P. Winter. 1879. I. Bd. 1. Liefg. Vor uns liegt die erste, 336 Seiten starke Lieferung. Wir begrussen in diesem ausfuhrlichen und fur die gegenwartige Kennt- niss der Parasiten in biologischer and pathologischer Hinsicht erschopfenden Werke eine bedeutend vennehrte XJmarbeitung dee 1863 erstmals unter dem Titel ,die menschlichen Parasiten* erschieneneu Werkes desselben Verfassers. Die kleine Aenderung des Titels schneidet zum Vorana die Moglichkeit des komischen Missverstandnisses ab, als ob m;tn es etwa mit gewissen Klassen der Mensehheit selbst zu thun habe. Der Omfang der ersten Lieferung ist unter Beibehaltung der urspranglichen Eintheilung nm mehr als das Doppelte an Umfang gewachsen und mit vielen nenen Holzscbnitten bereichert. Er nmfasst die allgemeine Natur- gesehichte der Parasiten, und von der speziellen Katorgeschichte derselben die niedersteii Ordnungen, die Protozoen. Ausser einem sehr detaillirten Inhaltsverzeichniss ist es auch mit emem alpha- betkeh gwrdneten Catalog der 128 Holzsdmitte versehen, was 372 — »in rasohes Nachechlagen des Gesuchten wasentlich erleicUtert. :Lrs“e a„at«a.iacUEi..a«>e.Uc«aUan derPa.aite» . erlaatert and schliesslich dem Commensalismus, . „ „ sammealeten yerschiedeaer Thierspeoies, yyobei kernes J» ^ . i dee aaderen Thieres ekh nart, eine ’ Naohdem eodaaa die EntsteUaag der Paraeitea mit ' AaeicUkn dardkea yoyge«hrt ist geM ev ^ ^.e . . Lebensgeschichte der Parasiten selbst uber. H 2s?.===s:«-»-r. Kenntnisse bis jetzt reieben. Den Schluss der allgemeinen Kato r“.tvr'^T“:r£H: Einwandernng oder Debertragung sowobl X" - ■; rtekaW Yon der epeeiellen Naturgeschichte der ia 4i.eerUef.mag nar Eaan. far die Protozoen. Wrr eehen mit Spannnag dem Ersclieinen der FortseUnng lichen ’Werhes entgegen, Ui. Statnten ies oliersclifaMscleii Zfeiirerelns Hr yaterMscle SaturWe. §. 1- Der Verein fur vaterlandische Natnrkunde iu Oberschwaben constituirt sich als ein Zweig des Vereins for vaterlandische Naturkunde im Konigreich Wurttemberg und nennt sich dem- gemass oberschwabischer Zweigverein fftr vaterlan- diache Naturkunde. §. 2 . Zweck dieses Zweigvereins ist Forderung der Naturkunde in alien ihren Theilen, sowohl specieUe Feststellung der in den Gebietstheilen sicb findenden Prodocte aus aUen drei Keichen, als auch allgemeine physiologische Forschung jeder Art, wobei Anthropologie und Ethnologie, als der Naturkunde verwandt, nicht ausgeschlossen sein sullen. §. 3 . Der Verein hat somit vorzugsweise folgende Aufgaben zu losen. Er will in aUen einzelnen Facbem das Vorhandene nach Arten und nach Fundorten feststellen, in raisonnirenden Listen die geographische Verbreitung der Thiere und Pflanzen, die palaontologischen, geognostischen, mineralogischen, chemischen, meteorologischen u. s. w. Verhaltnisse beleuchten. Ausserdem 375 — Diese Art der Mitgliedschafl bedingt gleichzeitigen Eintritt in den Verein fur vaterlandische Naturkunde in WQrttemberg (Jahresbeitrag 5 Mark). Solche Personen, die in den Kreis der ordentlichen Mit- glieder nicbt gut hereingezogen werden kSnnen, dem Vereine aber direct Oder indirect nutzlich sein durften, zu correspon- direnden Mitgliedern zu ernennen, steht dem Gesammtvorstande zu, doch hat derselbe hierfiber Eechenschaft abzulegen. §. 7. Einen Jahresbeitrag, der sich nicht unter 1 und nicht fiber 4 Mark belaufen soil, verpflichten sich die ordentlichen Mitglieder ira Falle eintretenden Bedurfnisses zu entrichten. Fur das Diplom und die Statuten haben eben diese ein Eintrittsgeld von 2 Mark zu bezahlen. §. 8 . Ein Gesammtvorstand wild zur Leitung der Geschafte auf die Dauer eines Verwaltungsjahres — beginnend mit der ersten grosseren (General-) Versammlung im Frfihjahr — gewahli Dieser Gesammtvorstand besteht aus einem Torsitzenden, einera Schriftffihrer und fuuf Ansschussmitgliedern. §. 9. An der Wahl dieses Gesammtvorstandes nehmen alle an- wesenden Mitglieder Theil, doch steht es auch den abwesenden frei, sich durch Vollmacht vertreten zu lassen. Vollmachten solleii au seitherige Vorstandsmitglieder nur so gegeben werden, dass sie auf bestimmte Namen lauten. §. 10 . Function des Gesammtvorstandes ist, in alien wiehtigen Fallen, z. B. bei Feststellung wissenschaftlicher Fragen, bei Vor- schlagen wegen Abandemng der Statuten, wegen Ertebm^g ®“es — 376 " T—!rbiraers .ichtige T»-ai. —» Mitgliedern ai speoidler BerOeksiohtigimg lu . Die Thatigkeit des Gcsammtvorstandes erlischt nut NeniraW- itenn also einmal eine GeneralTersainmlung sicli ver- fogert o^er ausram, so besteht demlbe fort bis nine gdt^ Neuwahl vollzogen isi Wenn w^rend eines Verwaltung 3 ein VorstandsmitgUed dutch Austritt odet TodesfaU ^ssche^e^ SO hat der Gesammtvorstand die Befugniss, fur selhst zu erganzen. §. 11 . Dot Votsiteoude hat di. Diploma sammlnngen auszuschreiben und 2U leiten. Wonn moogeu Stimmengloichhoit isi, gibt seiuo Stunme dcu Aussohag. sonst hat ot heiuo Stimmo aussot bei deu 'ffahlem In Verhinderungafallen wird aoyioU er als der S durch eines der Ausschussmitglieder vertreten. §. 12 . Der Schriftfuhrer hat die Sitzungsprotocolle nnd amSchlnss des Verwaltungsiahrs eine kurze Debersi u das in demselben Geleistete vorzutragen. Ausserdem ha e Diplome zu contrasigniren und, aoweit dies nicht dure ® Localgeschaftsfuhrer geschieht, dem Voraitzenden ^ , hen der Versammlungen bebulflieh zu sein. Derse e auch his anf Weiteres die Cassengeschafte. §. 13. Da Yereinsversammlungen besonders anregend so sollen solche, sonreit irgeudwie thunlich, alle zwei einmal abgehalten werden, in der fiegel am Wohnsitae gliedes. EineTagesordnung ist hiefnr, soweit dieas ® ^ ist, Torher festzustellen und mitzutheilen. Bei gunstiger 377 Fur deu zur jeweiligen Versammlung bestimmten Ort ist Derjenige Geschaftsfahrer, welcher seineu Wohnsitz dort hat; wohuen mehrere Mitglieder in demselben, so bleibt es fur den jeweiligen Fall dahingestellt, welcher von ihnen die Geschafte nbernehmen soli, oder ob sie sich darein theilen wollen. §. 14. Jedes Mitglied hat das Becht, solche Bekaunte, die sich fur die Vereinsbestrebungen interessjren, als Gaste in die Ver¬ sammlung einzufuhren. Um die Zahl der Anwesenden und das Verbaltniss der Mit¬ glieder zur Zahl der Gaste festzustellen, wird auf jeder Ver¬ sammlung ein Blatt (Prasenzliste) aufgelegt werden, auf welchem alle Theilnehmer sich eigenhandig einzuschreiben haben. Verzeichniss der Mitglieder des otoerschwabisclieii Zweigvereins. Gesammtvorstand: Koenig-Warthausen, Freiherr B., Vorsitzender. Miller, Dr. C., Schriftfuhrer und Gassier. Ducke, A., Ausschussmitglied. Finckh, Dr. C., » Leube, Dr. G. jun., „ Steudel, A., » Valet, F., Correspondirende Mitglieder: T. Ahles, Wilhelm, Dr.. Professor in Stuttgart. Blasius, Rudolf, med. Dr., Stabsarzt a. D. und Docent am Poly- technicum in Braunschweig. Bottger, Oscar, Dr., in Frankfurt a. M. T. Cotta, Bernhard, kgLsachs.Bergrath in Freiberg. Sept. 1879. T. Deschler, Albert, Eevierforster a. D. in Neutrauchburg. Girtanner, Georg Albert, jun., med. Dr. in St. Gallon. Heer, Oswald, Dr., ProfessoV in Zurich. Hegelmaier, Friedrich, Dr., Professor in Tubingen. Henke, Karl G., in Astrachan (und Saupsdorf, Kgr. Sachsen). V.Henglin,MartmTheodor, Dr., Hofrath in Stuttgart. 1876. Jackel, Johannes, Pfarrer in Windsheim (Bayern). Kemmler, Albert, Pfarrer in Donnstetten O.A. Uraeh. V. Krauss, Ferdinand, Dr., Oberstudienrath in Stuttgart. T. Leydig, Franz, Dr., Professor in Bonn. V. Mayenfisch zu Rappenstein, Carl, Kammerherr und Geh. Rath in Sigmaringen. f 1- 1877. Mayer, Carl, Dr., Professor in Zurich. V. Quenstedt, Fr. August, Dr., Professor in Tubingen. Ringel, Frauleiu Helene, in Montbeliard (Moskau). Rogg, Ignaz, Professor emerit in Ehingen. Rutimeyer, Carl Ludwig, Dr., Professor in Basel. Sandberger, Pridolin, Dr., Professor in Wurzburg. Stolker, Carl, med. Dr. in St. Fiden bei St. Gallen. t 24- Marz 1878. Wolf, Theodor, Dr., Staatsgeologe derEepublik Ecuador in Guayaquil. V. Zeller, Gustav, Dr., Director der Steuercatastercomm. in Stuttgart Ordentliche Mitglieder *: Abel, Albert, Qberreallehrer in Friedrichshafen; 1874. Achenbach, Wilhelm, Buchdruckereibesitzer in Waldsee; 1876, t 12. December 1878. * Die nachgesetzte erste Jahrzahl bezieht sich auf die Zeit Entritts, eine zweite auf diejenige eines Wiederaustritts, ein geHammerter Ortaname auf einen fruheren Wohnsitz innerhalb I* I I 379 Angele, August, Malzfabrikant in Wartbausen; 1875. Angele, Franz Xaver, Kanfmann in Biberacb; 1874. V. Arit, Otto, Generalmajor a. D. in, Ulm; 1875. Ast, Franz, med. Dr., Director der Irrenanstalt in Schussenried; 1877. Avril, Ferdinand, Chemiker aus Offenbach (Altshausen); 1876—78. Bammert, Gustav. Dr., Profe^or der Mathematik in Ehingen; 1875. Bauer, August Felix, med. Dr., pract. Arzt in Isny; 1875. Bauer, Carl, Apotheker in Saulgau; 1875. Bauer, Ludwig, Apotheker in Isny; 1876. Baur, Ludwig, Professor in Saulgau; 1880. Bayer, Wilhelm, Apotheker in Laupheim; 1874. Bazing, Hugo, Landgerichtsrath in Ulm; 1874, Beck, Kainer Julius, med. Dr., Districtsarzt in Meiigen; 1875. Becker, Otto, Apotheker in Waldsee; 1875. Berner, Felix, Baurath in Stuttgart (Ulm); 1874. Bertsch, Hermann, Dr., Amtsanwalt in Saulgau; 1879. ^ V. Biberstein, Max, Forstamtsassistent in Blaubeuren; 1879. Bihlmayer, Joseph, Domauendh-ector in Aulendorf; 1874. Blezinger, Julius, med. Dr., pract. Arzt in Ulm; 1880. Bockle, Georg, Rector der Realanstalt in Biberach; 1875—80. V. Bourdon, Hugo, Cameralverwalter in Waldsee; 1875. Braun, Bruno, Lehrer in Bissingen O.A. Ulm; 1880. Braun, Johann-Baptist, Pfarrer undCamerer in Dietenheim; 1877. Buck, Pins. Caplaneiverweser in Oepfingen O.A. Ehingen; 1881. Buck, Richard, med. Dr., Oberamtaarzt iu Ehingen; 1873. Buhler, Alfred, Revierforster in Baindt; 1875. Buhner, Gottiieb, Oberamtsgeometer in Saulgau; 1878—81. Bumuller, Friederich, Stadtarzt in Ravensburg; 1873. Burck, Rudotf, med. Dr., Oberstabsarzt in Ulm; 1874. Burkardt, Hermann, Forstaeister in Ochsenhansen; 1875. Clausnitzer, Conrad, Sectionsingenieur in Sigmaringen; 1879. Clessin, Stephan, kgl. bayr. Eisenbahnstationsvorstand in Ochsen- furt (Dinkelscberben); 1873. . .0,,^ Deflher, Carl, Fabrikant in Esslingen; 1874. t V. Degenfeld-Schomburg, Graf Xurt, auf Eybach; 1873. — 380 Dieterich, Albert, Apotheker in Erokheim; 1874. Distel, Friederich, Stadtschultheiss and Notar a. D. in Stuttgart and Isny; 1876. Dittus, Wilhelm, furstl. Baumeister in Kisslegg; 1876. Domer, Georg, Stationsmeister in Ncudenaa, Baden (Altshausen); 1878—79. Domer, Constantin, Decan in Aulendorf; 1874. Ducke, Anton, Apotheker in Biberach-Wolfegg; 1873. T. Egen, Franz, Porstmeister a. D. in TJlm (Headorf); 1876. V. Ehrenstein, Freiherr Sigmund, von Schloss Eauden in Ober- schlesien. Director der Znckerfabrik in Altshausen; 1876 (weggezogen nach Eegensburg). Ehrle, Carl, med. Dr., pract. Arzt in Isny; 1873. Ehrle, Eduard, med. Dr., Oberamtsarzt in Leutkirch; 1875. Eisenbach, Martin, Schultheiss in Konigseggwald; 1875—81. Eisenbacher, Lorenz, Pfarrer und Schulinspector in Erbach; 1876—81. Elwert, Ludwig, Oberamtmann in Saulgau; 1875. Engel, Theodor, Dr., Pfarrer in Ettlenschiess; 1873. Engert, Johannes, Pfarrer in Kehlen O.A. Tettnang; 1873. Enting, Ang., Strassenbauinspector inReutlingen(Biberach); 1875. Faber, Hermann, Dr., Hofrath in Friedrichshafen; 1875. Feiner, Georg, Bevierf6rster in Siessen O.A. Saulgau; 1877. Petseher, Mai, EeaUehrer in Geislingen (Altshausen); 1876. Fieseler, Joseph, Caplan in Eberhardszell; 1876. Kgel, Adolf, Kaufmann in Altshausen; 1877. Pinckh, Carl, Dr., Apotheker in Biberach; 1873. Pischbach, Carl, Oberforstrath in Sigmaringen; 1875. Fischer, Franz, Dr., pract. Arzt in Weingarten; 1874, fO-Nov. 1878. Fraas, Oscar, Dr., Professor in Stuttgart; 1873. ‘ Frank, Eugen, OberfSrster in Schussenried; 1874. Freyteg, Carb, Cameralverwalter in Saulgau; 1877. Gabriel, Carl, Gutsbesitzer in Schomburg O.A. Tettnang; 1878* Gebel, Alfons, Stadtschultheiss in Biberach; 1875. Geiger, Carl, Stadtpfleger in Dim; 1876. Geiss, Oscar, med. Dr., pract. Arzt in Oberdischingen; 1880. — 381 — Gerst, Eugen, Geometer in Schnssenried; 1875. Gessler, Georg, Apotheker in Wurzach; 1873. Gindele, Johann-Baptist, Wirth in Znssdorf; 1879. V Gmelin, Wilhelm, Landgerichtsprasident in Ravensburg; 1880. Gos, Hermann, Apotheker in Angsburg (Uttenweiler); 1875-79. Goser, Carl Friederich, Oberstabsarzt a. D. in Ulm; 1874. Gotz, Joseph, Chemiker in Scbeer; 1877. Graner, Wilhelm, Strassenbau-Inspector in Biberach; 1876. Grellet, Guillaume, Ingenieur in Munderkingen; 1880. Grube, Heinrich, furstl. Gartendirector in Sigmarmgen (jetzt m Godesberg a. Eh.); 1877 80. Haaf, Enpert, Bauunternehmer in Biberach; 1878. Haaf, Vincenz, Oberamtsbaumeister in Warthausen; 1876. Haas, Hermann, OberzoUinspector in Him; 1874. Hacker, Franz Joseph, Braumeister in Haberle, Arnold, Buchdruckereibesitzer in ^ ’ ' Hackler, Conrad, Lehrer in Bonlauden O.A. Leutkirch, 1 s,s:; HMmger, med. Br.. Medicin^rath ia S Hell, Josapb, med. Dr., Oberstebsarzt m Dim; 1876^ Henle, Augast, Forstrerwalter ta ’ Hprlikofer Anton, Pfarrer in Oberdischmgen; 1874. Y. Herman-Wain, Freiherr Benno, kgl. Kammerherr a Hess,«,Ingeni.urinPfraagenried,PoetHos^^^^^^ HilleiSd, Eduard, Pfarrer and Sehuliaupeutor ia Sternberg O.A. Laupheim; 1875. __ 1874—1879. Hochstettei, Friederieh, Stadtptarrer in abemeh; 187S. Hodrus, Leopold, Apotheker in Altnbaneen; 1876. 382 HSchstetter, Gotthold, Professor in Ulm; 1880. Hofele, Engelbert, Dr., Pfarrer in Ummendorf; 1875. Horn, Eugen, Oeconomierath in Ochsenhansen; 1875. Haber, Fidel, Hofgartner in Waldsee; 1875. Haber, Franz Joseph, Pfarrer in Alberweiler; 1873, f 3. Febr. 1881. Huber, Wilhelm, Decan in Brackenheim (Biberach); 1875. T. Huge!, Freiherr Wilhelm, k. Kammerherr und Forstmeister in Schw. Hall (Weingarten); 1875. Jager, Ernst, Auditeur in Weingarten; 1881. V. Jager, Otto, Major a. D. in Stuttgart (Weingarten); 1878. Jeggle, Joseph, Apotheker in Geislingen; 1876.” Imhof, Joseph, OberfSrster in Wolfegg; 1874. Jung, Johann, pens. Keallehrer in Wangen i. A.; 1875. Kaess, Benedict, Privatier in Schussenried; 1877. Karle, Carl, k. preuss. Oberforster in Sigmaringen; 1874. V. Kaulla, Friederich, Rittergutsbesitzer anf Oberdischingen; 1874. Kees, Johann-Nepomnk, Weinhandler in Waldsee; 1874. Keppler, Gostay, Apotheker in Oberdischingen; 1880. Kettner, Andreas, Bauunternehmer in Biberach; 1878. Kbuen, Heinrich, Dr.,Praceptor inSauIgan; 1876, f 8. Oct 1877. Kifer, Joseph, Handelsgartner in Biberach; 1874. Klemm, Eberhard, Eisenbahn-Betriebsbauinspector a. D. in Stutt¬ gart (Geislingen); 1873. KnSpfler, Aloys, Dr., Professor d. Theologie in Passan (Ravens- burg); 1875. Koemg, Freiherr Ferdinand, k. k. Ssterr. Rittmeister i. A. auf Fachsenfeld; 1874. Koenig, Freiherr Wilhelm, auf Konigshofen; 1875—80. Koenig-Warthausen, Freiherr Richard, k. Kammerherr auf Wart- haasen; 1873. V. Koenigsegg-Aulendorf, Graf Gustav, Erlaucht, Standesherr und Magnat auf Aulendorf; 1875. Kollros, Aloys, Schultheiss in Wolfegg; 1876. Koiing, Carl, Pfarrer in Hochdorf bei Biberach; 1881. Kranss, Carl, Chemiker in Blanbeuren; 1870. 383 — Kretschmar, Eobert, Apotbeker in Oberkircbberg; 1876. Krug, August, Professor in Stuttgart (Biberacb); 1873. Kuble, Fritz, Postbaiter in Altshausen; 1878, f 16. Febr. 1880. Kubler, Carl Gottlob Wilhelm, Postrath a. B. m Stuttgart (IJlm); 1875. Kutter, Friederich, Fabrikant in Holl bei Wolfegg; 1876. Kuttler, Theodor, Oberforster in Biberacb; 1876. Lambert, Eduard, Eisenbabn-Betriebsbauinspector in Aulendorf; Lang, August, BuUnhofinspector iu Friedrichshafen; I®”-*®- Lang, Franz, Kaufmann in Atnerika (Waldsee); 1877 8 . Lanz,' Hermann, Kaufmann in Friedrichshafen; 1881. Lanr, Johann, Eunstmublebesitzer in Scbemm^erberg; 1876. Leopold, Johann, Pfarrer in Altshausen; 1877. Leube, Gustav sen., Dr., Fabrikant in Ulm; 1873. Leube, Gustav jun., Dr., Apotbeker m Dim; 1874. Leube, Wilhelm, med. Dr., Kreismedicmalrath m Ulm, 187o, f 6. Jan. 1881. Liebel, Carl, Buchdruckereibesiteer in Waldsee; 18 . V. Linden, Freiherr Hugo, Staatsanwalts-Steilvertreter m 1880. Linder, Postverwalter in Ehingen; 1876-81 Lingg, Anton, Schullehrer in Assmanshart; 1876. Luib, Joseph, Apotbeker in Mengen; 1876. Lupberger, Conrad. Pfarrverweser in Mochenwangen; 1876. Maag, Carl, Gerichtsschreiber in Nurtingen (Waldsee), Mack, Joseph, Stadtschultheiss in Saulgau; 1877. Majer, Friederich, Decan in Biberacb; 1875. Majer, Hugo, Dr., Oberamtswundarzt m Blaubenren, 1 • V. Malchus, Freiherr August, in Ulm; 1880. 'o .S,e. + 8. Marz 1881. Mayer, Frauu, Tlnteramfaatrt m Octaenhauseu! 1875. 384 Mayer, Gottlieb Georg, Stadtpfarrer in Biberach; 1879. Mayer, Johann Christian, Amtsnotar in Buchan; 1879. Mayer, Max, Rector der Realanstalt in Biberach; 1881. T. Mayr, Bernhard, Freiherr, Decan in Altshausen; 1875, t 19. Jan. 1880. Mennet, Gnstay, Brauereibesitzer in Buchau; 1879. Merk, Joseph, Bahnhofinspector in Anlendorf; 1880. Mesmer, Joseph, Schnltheiss in Altshausen; 1877. Miller, Conrad, Dr., Caplan in Unter-Essendorf; 1873. Miller, Georg, med. Dr., pract. Arzt in Anlendorf; 1875. V. Misani, Wilhelm, Sectionsingenienr in XJlm; 1876. Mittnacht, Adolf, k. Oberforster in Altshausen; 1879. MOnig, Joseph, Vicar in Mieterkingen O.A. Saulgau; 1878. Muller, Carl, med. Dr., Oberamtsarzt in Ravensburg; 1879. Muller, Georg Heinrich, med. Dr., Oberstabsarzt in Weingartenj 1877. Muller, Theodor, Rector in Esslingen (Biberach); 1873. Munnich, Johann-Nepomnk, Canzleirath in Zeil; 1875, f 8. Oct 1878. Munst, Matthaus, philos. Dr., Pfarrer in Bergatreute; 1875. Munz, Johann Carl Georg, Stadtschultheiss in Isny; 1876. Neff, Panl, Privatier in Biberach; 1880. Neher, Albert, Brauereibesitzer in Warthansen; 1875. Neuber, Vincenz-Ferreri, Pfarrer a. Funct. in Friedrichshafen; 1873, t 22. Jnni 1874. Nisch, Jacob, Reallehrer in Mengen; 1880. Nusser, Gebhard, Kropp’scher Ressortchef in Essen (Hofkammer- rath in Sigmaringen); 1874, f 7. Mai 1877. Obemdorfer, Rudolf, Hauptlehrer a. d. Realschule in Gunz- bnrg; 1874. Oftderdinger, Ludwig, Dr., Professor in Dim; 1874. Ostermayer, Eugen, Dr., Apotheker in LSrrach (Biberach); 1873. Ott, Joseph, Chimrg in Waldsee; 1876, f 31. Mai 1878. Otto, Albert, Director der Zuckerfabrik in Altshausen; 1880. Paulus, Carl, Apotheker in Dim (Niederstotzingen); 1874. Perrot, Richard, Mnhlebesitzer in Schussenried; 1879; Peter, Hugo, Architect in Stuttgart (Mengen); 1880. ^ Peter, Joseph, Lehrer in Mengen; 1873, t 20. 18/9. Pfahl, Carl, Professor in Esslingcn (Biberach); 1875. Pfeilsticker, Albert, Eegierungsrath in Ulm; Pfeilsticker, Carl, Oberamtsrichter in Biberach; 1874. Rschl, Joseph, sen., Kautmaun in Saolgau; 1878_ Preiser, ffiohard. Stadthaomeister m Biberach-, 187 ■ Prestele, Anton, Acterhanlehrer in Prestle, Ednard, Pfarrer in Warmhaoh, Baden (Biberach), 1875, t 20. AprU 1880. Probst, Albert, BeviertbrsUr in Weissenan; Probst, Joseph, Dr, Pfarrer nnd « ” Probst, Moris, Forstmeister “ f ; Probst, Victor, Oberlandesgencbtsrath in Stuttga (Ba T Quadt-Wyckradt-l3ny,ErbgratBertrani,Erlanohti^ny; 1875. Kahmer, Jacob, Oekonomieratb (;„3,enh^n): Eaible, Dagobert, Cameralverwalter m btuttg v 1876. ^ Eampacher, Carl. Begierungsrath Kapp, Joseph. Oberamtsbanmejter m Bay, Gebhard, med. Dr., pra . ^^iheafabtik suBerg Eeichspfarr, Christoph, Ingenieur m d bei Stuttgart (Biberach); 1878 Eenz, Adolf, Inhaber des f \ ,i,err auf Achstetten Eeuttner v. Weyl, Graf Camill, k. Kammerherr U in ranustatt (Altshausen); 1875. Eichter, Otto, Cameralverwalter in rpQttUngen (Waldsee); Eief, Friederich Adolf, Stadtpfarrer m Tuttlmge 1875—78. Reg, Clemens, «*>>'“'■ “J'^^^Urth'(Zett); 1876-79. Komerio, Joseph, Apothek Schussenried; 1875. 386 Enetz, Joseph Anton, Pfarrer u. Schulinspectorin Uttenweiler; 1876. Rumler, Hermann, med. Dr, in Berlin; 1879. Schabel, Georg, med. Dr., pract. Arzt in Altshansen; 1874, t 28. Juli 1877. Schad V. Mittelbiberach, Moriz, Landgerichts-Director in Him; 1875. V. Scbaesberg-Tbannbeim, Graf Heinrich, Erlancht, Standesberr aof Thannheim; 1881. Schenk v. Stauffenberg, Freiherr Franz, anf Eisstissen; 1875. Schertel v. Burtenbach, Freiherr Carl, Forstmeister a. D. anf Klingenbad bei Burgan; 1874, f 19. Mai 1875. Schiele, Anton, Eevierforster in Schemmerberg; 1876. Schiele, Fidel, Eaufmann in Waldsee; 1876. Schiessle, Carl, k. prenss. Landgerichtsrath inSigraaringen; 1874. Schirmer, Anton, Baninspector in Eavensburg; 1877. Schlegel, Arnold, pract. Wand- and Gebnrtsarzt in Altshansen; 1877-79. Schleicher, Carl, Eeallehrer in Schramberg (Biberach); 1877—80. Schlipf, Johann, Pfarrer in Obereisenhacli; 1875. Schmid, Endolf, Decan in schw. Hall (Friedrichshafen); 1874. V. Schmidsfeld, Albert, Hnttenwerkbesitzer in Schmidsfelden; 1875. Schmidt, Carl, Hauptmann in Weingarten; 1879. Schmucker, Franz, Eechtsanwalt in Him; 1874. Schneider, Carl, Stationsmeister in Schemmerberg; 1874. Schneider, Heinrich, Professor in Biberach; 1875. Schneider, Max, Baninspector in Lentkirch; 1879. Scholl, Eduard, Baninspector in Esslingen (Biberach); 1876. SchSnIeber, Hermann, Eeallehrer in Eavenshnrg; 1875. Schottle, Johann-Evangelist, Pfarrer in Seekirch; 1874. Schramm, Joseph, Privatier in Altshansen; 1877. Schnle, Anton, Stadtschnltheiss in Eavensburg; 1874. Schulz, WUheim, med. Dr., pract. Arzt in Waldsee; 1875, t 20. Dec. 1878. Schnpp, Friederich, Hofgartner in Wolfegg; 1873. Schurer, Friederich, Pfarrer und SehnlinspeGtor in Eeute O.A. Waldsee; 1878. — 387 — Seyerlen, Jacob, Lehrer in Biberacb; 1873; f 8. Mai 1881. Sigel, Carl, Huttenverwalter in Scbussenried; 1879. Simon, Hans, Kaufmann in Stuttgart; 1875. Speidel, Paul, Hector der Lateinschule in Biberacb; 1876. Sprandl, Eduard, Eegierongsratb in Biberacb; 1876. Springer, Christian, Commerzienrath in Isny; 1876. Stanglen, Carl, Apotheker in Tuttlingen (Saulgau); 1875. Staiger, Linus, Pfarrer und Camerer in Gutenzell; 1876. Stehrer, Johann-Evangelist, Pfarrer und Scbulinspector in Wart- bausen; 1876. Steinhardt, Franz, Stationsmeister in Altshausen; 1878. Steinhauser, Carl, Geometer in Waldsee; 1876. Stern, Sigmund, in Buchan; 1878. Steudel, Albert. Professor in Ravensburg; 1873. Stiegele, Carl, med. Dr., pract. Arzt in Ravensburg; 1878. Stifel, Fritz, Oberamtsbaumeister in Waldsee; 1874. Stoll, Fridolin, Apotheker in Kisslegg; 1875, f 19* Strasser, Rudolf, Garnisonsbaumeister in Ludwigsburg (Aulendorf); 1875—77. ^ . T. Sasskind-Schwendi, Freiherr Theodor, k. Kammerherr aof Schwendi; 1875. . t, u Teichmaim, Edoard. Dr„ landwirttschaftslehrer m Earenshow; Theurer, Cum, Beyierfdrster fa Siminersfeld O.A. Nagold (Schus- senried); 1875. Tritschler, Hermann, Forstverwalter in Biberacb; 1874 V. Ulm-Erbach, Freiherr Maximilian auf Erbach; 1874. Yalet, Friederich, Apotheker in Schuasenned; 1873. Veesemneyer, Gustav, med. Dr., Professor in Dim; 1874. Veiel, Otto, Dr., Apotheker in Ravensburg; 187^ VoUmer, Friederich, Schultheiss in Steinach 0.A. Waldsee; 1876. Yolz, Ludwig, med. Dr., Oberamtsarzt in Dim; 1875. Wacker, Carl, Dr., Apotheker in Dim; 1874. • Waizenegger, Wilhelm, Oberlehrer am Waisenhaus m Ochs hausen; 1880. Walchner, Anton, I 1874. 388 — Walchner, Joseph, Forstverwalter in Wolfegg; 1874. V. Waldburg-Wolfegg-Waldsee, Furst Franz, Burchlaucht zu Wolfegg; 1875. V. Waldburg-Zea-Ti-auchburg, Furst Wilhelm, Durcblaucbt zu Zeil; 1875. ■y. Waldburg-Zeil-Trauchburg, Graf Carl, Erlaucht Hauptmann a. D. in Schloss Zeil; 1874. Waldraff, Eduard, Domanendirector in Wurzach; 1875. Waltenberger, Anton, k. Bezirksgeometer in Munchen (Immen- stadt); 1878. Walz, MaximiUan, Eentmeister in Konigseggwald; 1875. Welgelin, Julius, med. Br., Hospitalarzt in Biberach; 1874. Weiger, Casar, Domanendirector in Zeil; 1877. Weinland, Adolf; Bahnhof-Materialverwalter in Ulm; 1876 — 78. Weismann, Wilhelm, Apotheker in Wilhelmsdorf; 1877. Y. Welden-Grosslaupheim, Freiherr August, k. bayr. Hammerer zu Hurbel; 1874. 'Wendelstein, Oscar, Revierforster in Kisslegg; 1880. Wetzler, August, Apotheker in Gunzburg, 1873, i" 18. Jan. 1881. Wiedemann, Andreas, Schullehrer in Kutzeflliausen (Bayern); 1874. Widenmann, Albert, Major im Inf.-Eeg. Kaiser Wilhelm, Konig T. Pr. in Weingarten; 1881. Widenmann, Carl, Apotheker in Biberach; 1874. Wilhelm, Joseph, Eeallehrer in Saulgau; 1877. Wornle, Wilhelm, Buck- und Steindruckereibesitzer in Biberach; 1879. Zell, Carl, Stadtpfieger in Biberach; 1875. Zimmermann, Adolf, Eeallehrer in Eavensburg; 1875. Zuppinger, Ferdinand, Privatier in Friedrichshafen; 1874—81.