d Pe gu“ [> art 5) ® v Verhandlungen zoologisch-botanischen Gesellschaft in Wien. Herausgegeben von der Gesellschaft. f K Redigiert von Dr. V. Pieischmann. Jahrgang 1919. erh ® j Mit 39 Abbildungen im Texte und 8 Tafeln. Wien, 1920, Für das In- und Ausland besorgt durch Alfred Hölder, Uni versitäts-Buchhän dler Buchhändler der Akademi e der Wis ssenschaßj . ee a a 7 a ee Ze Verhandlungen zu botanischen Gesellschaft in Wien. Herausgegeben von der Gesellschaft. Redigiert von Dr. V. Pietschmann. Jahrgang 1919. LXIX Bann. Mit 39 Abbildungen im Texte und 8 Tafeln. N ee, Ausgegeben wurde: Heft 1/2. S. (1)—(72), 1-48 am 25. April 1919. „ 83/5. 8. (73)—(136), 49—144 „ 30. Juni 1919. » 6/9. 8. (137)—(200), 145—884 „ 31. Dezember 1919. 10. S. (201)—(213), 385—409 „ 31. März 1920. Wien, 1920. Für das In- und Ausland besorgt durch Alfred Hölder, Uni itäts-Buchhändler Buchhändler pi Akademie der Wissenschaften. REN, der Redaktion: Wien, I., Burgring 7. Be £3 Ba = Sana? jF ei a u “nr Leitung der Gesellschaft. (Gewählt bis Ende 1919.) Präsident: ' Hofrat Dr. Richard Wettstein Ritter von Westersheim, Univer- sitäts-Professor. Vizepräsidenten: Anton Handlirsch, Kustos am Naturhistorischen Hofmuseum. Rudolf Schrödinger. Generalsekretär: Dr. August Ginzberger, Universitäts-Adjunkt. Redakteur: Dr. Viktor Pietschmann, Kustos-Adjunkt am Naturhistorischen Hofmuseum. Rechnungsführer: Julius Hungerbyehler Edler von Seestaetten, Oberrechnungs- rat i. Aussehußräte: Regierungsrat Dr. Alfred Burgerstein, Universitäts-Professor; Hans Fleischmann, Oberlehrer; Hofrat Dr. Karl Grobben, Univer- sitäts-Professor; . Ingenieur Franz Hafferl; Dr. Heinrich Freiherr v. Handel-Mazzetti, Universitäts-Assistent; Dr. August Edler v. Hayek, städt. Oberbezirksarzt, Universitäts-Professor; Franz Heikertinger, Oberkontrollor; Privatdozent Dr. Erwin Janchen, Universitäts-Assistent; Dr. Heinrich Joseph, Universitäts-Professor; Dr. Karl Ritter v. Keissler, Kustos am Naturhistorischen Hof- museum; Dr. Ludwig Linsbauer, Professor; Prof. Dr. Ludwig Lorenz Ritter von Liburnau, Direktor am Naturhistorischen Hof- | 2. B. Ges. 69. Bd. “ (2) Leitung der Gesellschaft. | F museum; Dr. Franz Maidl, Assistent am Naturhistorischen Hof- museum; Hofrat Dr. Hans Molisch, Universitäts-Professor; Dr. Franz Ostermeyer, Hof- und Gerichtsadvokat; Dr. Otto Pesta, Kustos- Adjunkt am Naturhistorischen Hofmuseum; Ferdinand Pfeiffer Ritter v. Wellheim, Oberinspektor; Dr. Paul Pfurtscheller, Professor i. R.; Dr. Theodor Pintner, Universitäts-Professor; Ernest Preißmann, Hofrat; Dr. Karl Reehinger, Kustos am Naturhisto- rischen Hofmuseum; Karl Ronniger, Oberreehnungsrat; Dr. Viktor Schiffner, Universitäts-Professor; Dr. Karl Schima, Sektionschef und Präsident des Patentamtes; Dr. Josef Stadlmann, Professor; Dr. Karl Toldt jun., Kustos am Naturhistorischen Hofmtseum; Dr. Friedrich Vierhapper, Universitäts-Professor; Dr. Franz Werner, Universitäts-Professor; Hofrat Dr. Karl Wilhelm, Hoch- schul-Professor; Dr. Alexander Zahlbruckner, Direktor am Natur- historischen Hofmuseum. — Dem Ausschuß gehören auch die Ob- männer der Sektionen an, das sind (soweit nicht schon oben angeführt): Dr. Othenio Abel, Universitäts-Professor ; Prof. Dr. Hans Rebel, Kustos am Naturhistorischen Hofmuseum; Direktor Dr. Franz Spaeth, Magistratsrat a. D. Rechnungs-Revisoren (gewählt für 1919): Karl Aust, Landesgerichtsrat; Dr. Franz Spaeth. Kommissionen. Redaktions- Kommission. Obmann: V. Pietschmann. — Mitglieder: A. Burgerstein, j A. Ginzberger, A. Handlirsch, J. v. Hungerbyehler, L.v. Lorenz, Th. Piktner, K. Rechinger, R. Sehrödinger, F. Vier- EB DET ST a De are 2 en ee ee N happer, A. Zahlbruckner und die Schriftführer der Sektionen: Dr. Otto Antonius, Universitäts-Assistent; Dr. Egon Galvagni, 5 Bibliothekar; F. Heikertinger; F. Maidl; Dr. Hans Neumayer. Bibliotheks-Kommission. Obmann: A. Zahlbruckner. — Mitglieder: A. (NSURREREE V. Pietschmann, R. Sehrödinger, F. Werner. Fe Ni Se ET Leitung der Gesellschaft. (3) Lehrmittel-Kommission. Obmann: J. Stadlmann. — Schriftführer: A. Ginzberger. — Rechnungsführer: R. Schrödinger. — Mitglieder: P. Pfurt- scheller, V. Schiffner, F. Werner. Naturschutz-Kommission. Obmann: A. v. Hayek. — Obmann-Stellvertreter: A. Hand- lirseh. — Schriftführer: A. Ginzberger. — Mitglieder: F. Hafferl, J. v. Hungerbyehler, K. Rechinger, R. Schrödinger, F. Vier- happer, F. Werner, Dr. Otto Wettstein Ritter v. Westersheim. Kommission für pflanzengeographische Kartenaufnahmen. Obmann: R. v. Wettstein. — Obmann-Stellvertreter: A. Zahl- bruekner. — Schriftführer: A. Ginzberger. — Rechnungsführer: R. Schrödinger. — Mitglieder: A. v. Hayek, V. Pietschmann, K. Rechinger, V. Schiffner, F. Vierhapper. Volksnamen-Kommission. Obmann: O. Abel. — Obmann-Stellvertreter: F. Hafferl. — Schriftführer: O. Pesta. — Mitglieder: A. Handlirsch, A.v.Hayek, P. Pfurtscheller, J. Stadlmann, K. Toldt jun., F. Werner. Kommission für die Heinrich Lumpe-Widmung. OÖ. Abel, A. Handlirsch, H. Joseph, R. Schrödinger, F. Vierhapper. Kassa-Kommission. J. v. Hungerbyehler, R. Sehrödinger. Sektionen. Sektion für Botanik. Obmann: F. Vierhapper. — Obmann-Stellvertreter: K. Ron- niger. — Schriftführer: H. Neumayer. > (4) Leitung der Gesellschaft. Sektion für Koleopterologie. i Obmann: F. Spaeth. — Obmann-Stellvertreter: Dr. Karl Hold- haus, Kustos am Naturhistorischen Hofmuseum. — Schriftführer: F. Heikertinger. Sektion für Lepidopterologie. Obmann: H. Rebel. — Obmann-Stellvertreter: Hofrat Johann Prinz. — Schriftführer: E. Galvagni. t Sektion für Paläontologie und Abstammungslehre. Obmann: O. Abel. — Obmann-Stellvertreter: Dr. Julius v. i Pia, Assistent am Naturhistorischen Hofmuseum. — Schriftführer: i OÖ. Antonius. Sektion für Zoologie. Obmann: Th. Pintner. — Obmann-Stellvertreter: Privat- dozent Dr. Eugen Neresheimer, Abteilungs-Vorstand der landwirt- 7 schaftlich-chemischen Versuchsstation. — Sehriftführer: F. Maidl. ; i | Gesellschaftslokale: | Wien, III/3, Mechelgasse 2. — Täglich (mit Ausnahme der Sonn- ; und Feiertage) von 3—7 Uhr nachmittags geöffnet, Freitag bis 8 Uhr. Kanzlistin: Frau Grete Ferlesch ern I, Veronikagasse 29). Alle Zuschriften und Zusendungen mögen gerichtet werden an die: „Zoologisch-botanische Gesellschaft, Wien, IIl/3, Mechel- gasse 2“, ohne spezielle Adressierung an einen Funktionär. der Gesellschaft. ER ET EN I Re Von den "Abhandlungen der Zoologisch-botanischen Gesellschaft sind bisher erschienen: Band I—III (bei A. Hölder, Wien) mit folgenden Arbeiten: Band I, Heft 1. Die Phoriden. Von Th. Becker. 100 Seiten mit 5 Tafeln und 1 Abb. (1901.) Heft 2. Monographie der Gattung Alectorolophus. Von Dr. J. v. Sterneck. 150 Seiten mit 3 Karten und einem Stammbaum. (1901.) Heft 3. Ein Beitrag zur Kenntnis der Gattung Campanula. Von J. Witasek. 106 Seiten mit 3 Karten. (1902.) Heft 4. Die Hymenopterengruppe der Spheeinen. II. Monographie der neotropisehen Gattung Podium Fabr. Von Fr. Fr. Kohl. 101 Seiten mit 7 Tafeln. (1902.) Band II, Heft 1. Revision der paläarktischen Seiomyziden (Dipteren-Sub- familie). Von F.Hendel. 94 Seiten mit 1 Tafel. (1902.) Heft 2. Die österreichischen Galeopsis-Arten der Untergattung Te- trahit. Von Dr. 0. Porsch. 126 Seiten mit 3 Tafeln. (1903.) Heft 3. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- reichs. I. Die Vegetationsverhältnisse von Schladming in Ober- steiermark. Von R. Eberwein u. Dr. A.v. Hayek. 28 Seiten mit 1 Karte in Farbendruck. (1904.) Heft 4. Studien über die Formen der Gattung Galanthus. Von P.v. Gottlieb-Tannenhain. 95 Seiten mit 2 Tafeln und 1 Karte in Farben- druck. (1904.) Band III, Heft 1. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen, Karte Ssiöiriiiher B Vegetationsverhältnisse des Ötscher- und Dürren- steingebietes in Niederösterreich. Von J. Nevole. 45 Seiten mit ı Karte in Farbendruck und 7 Abb. (1905.) Heft 2. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- reichs. III. Die Vegetationsverhältnisse von Aussee in Steiermark. Von L. Favarger u. Dr. K. Rechinger. 35 Seiten mit 1 Karte in Farbendruck und 3 Abb. (1905.) Heft 3. Über die marine Vegetation des Triester olfes. Von K. Teehet. 52 Seiten mit einer Tafel und 5 Abb. (1906.) Heft 4. Monographie der Issiden (Homoptera). Von Dr. L. Melichar. 327 Seiten mit 75 Abb. (1906.) (6) Verzeichnis der bisher erschienenen Abhandlungen. Band IV—VI (bei G. Fischer, Jena) mit folgenden Arbeiten: Band IV, Heft 1. Helianthemum canum (L.) Baumg. und seine nächsten Verwandten. Von Dr. E. Janchen. 67 Seiten. (1907.) Heft 2. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- reichs. IV. Die Sannthaler Alpen (Steiner Alpen). Von Dr. A. v. Hayek. 174 Seiten mit 1 Karte in Farbendruck und 14 Abb. (1907.) Heft 3. Revisio Conocephalidarum. Von H. Karny. 114 Seiten mit 21 Textfiguren. (1907.) Heft 4. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- reichs. V. Das Hochsehwabgebiet in Obersteiermark. Von J.Nevole. 42 Seiten mit 1 Karte in Farbendruck und 7 Abb. (1908.) Heft 5. Der Blütenbau der zygomorphen Ranuneulaceen und seine Bedeutung für die Stammesgeschiehte der Helleboreen. Von \ R. Schrödinger. 63 Seiten mit 95 Abb. (1909.) Band V, Heft 1.. Über die Spirorbis-Arten der nördliehen Adria. Von I. Sterzinger. 13 Seiten mit 14 Abb. (1910.) Heft 2. Die Moosflora der Julischen Alpen. Von J. Glowacki. 48 Seiten. (1910.) Heft 3. Die Rekonstruktion des Diplodocus. Von O. Abel. 60 Seiten mit 3 Tafeln und 5 Abb. (1910.) Heft 4. Entwurf eines neuen Systemes der Koniferen. Von F. Vier happer. 56 Seiten mit 2 Abb. (1910.) Heft 5. Veronica prostrata L., Teuerium L. und austriaca L. Nebst einem Anhang über deren nächste Verwandte. VonB. Watzl. ; 94 Seiten mit 14 Tafeln und 1 Abb. (1910.) Band VI, Heft 1. Untersuchungen über die Zoogeographie der Karpathen (unter besonderer Berücksichtigung der Coleopteren). Von K. Holdhaus und F. Deubel. 202 Seiten mit 1 Karte. (1910.) Heft 2. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- ‚veiehs. VI. Studien über die Verbreitung der Gehölze im nordöst- liehen Adriagebiete. Von J. Baumgartner. 29 Seiten mit 3 Karten- skizzen. (1911.) Heft 3. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- reichs. VII. Die Vegetationsverhältnisse von Villach in Kärnten. Von Dr. R. Scharfetter. 98 Seiten mit 10 Abb. und 1 Karte in Farben- druck. (1911.) Arbeiten: Band VII, Heft 1. Monographie L. Melichar. 222 Seiten mit 5 Tafeln. (1912.) (Ladenpreis 16 K.) Band VII und die folgenden (im Selbstverlag) mit folgenden der Dietyophorinen (Homoptera). Von Dr. E Re Verzeichnis der bisher erschienenen Abhandlungen. (7) Heft 2. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- reichs. VIII. Die Vegetationsverhältnisse der Eisenerzer ‘Alpen. J. Nevole. 35 Seiten mit 1 Karte in Farbendruck. (1913.) (Ladenpreis 5 K.) Heft 3. Die Gattung Asterina in systematischer Darstellung. Von F. Theissen. 136 Seiten mit 8 Tafeln. (1913.) (Ladenpreis 12 K.) Band VIII, Heft1. Die Arten der Platystominen. Von Fr. Hendel. 410 Seiten mit 4 Tafeln. (1914.) (Ladenpreis 23 K. Heft 2. Das Laubblatt der Ranuneulaceen. Eine örangehehlee Studie. Von R. Schrödinger. 72 Seiten mit 10 Tafeln und 24 Textabb. (1914.) (Ladenpreis 7 K. Band IX, Heft1. Prodromus der Lepidopterenfauna von Niederösterreich. Herausgegeben von der Lepidopterologischen Sektion der k.k. z00l.-bot. Gesellschaft. 210 Seiten mit 1 Karte. (1915.) (Ladenpreis 20 K.) Heft 2. Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Öster- reichs. X. Studien über die Verbreitung der Gehölze im nordöst- liehen Adriagebiete (2. Teil). Von J. Baumgartner. 46 Seiten mit 4 Kartenskizzen. (1916.) (Ladenpreis 4 K.) Heft 3. Studien über die turmförmigen Schnecken des Baikalsees und des Kaspimeeres (Turribaicaliinae — Turricaspiinae.) Von Dr. B.Dybowski und Dr. J. Grochmalicki. 56 Seiten mit 4 Taf. (1917.) (Ladenpreis 8 K.) Heft 4. Untersuchungen über den Aufbau böhmiseher Moore. I. Aufbau und Entwieklungsgesehichte südböhmischer Hochmoore. Von Dr. K. Rudolph. 116 Seiten mit 3 Tafeln und 14 Abb. (1917.) (Ladenpreis 12 K.) Band X, Heft 1. Revision der europäischen Arten der Gattung Limosina Maequart (Dipteren). Von Dr. O.Duda. 240 Seiten mit 8 Tafeln. (1918.) (Ladenpreis 30 K.) Nachrichten (I). (Vornehmlich das 2. Halbjahr 1915 betreffend.) Inland. Das durch Schenkung in den Besitz der botanischen Abteilung g des Naturhistorischen Hofmuseums gelangte Herbarium des im Juli 1918 verstorbenen Prof. Dr. E. Woloszezak enthält nur Phanerogamen und Pteridophyten und ist besonders wertvoll durch Pflanzen von zahlreichen Standorten aus dem ehemaligen Galizien, der Bukowina, dem ungarisch-galizischen Grenzgebiete und dem ehemaligen Russisch-Polen. — Das gleiche Institut er- warb durch Kauf das Flechtenherbarium des kürzlich verstorbenen Schulrates Dr. J. Steiner mit zahlreichen Typen zu den von ihm beschriebenen neuen Arten. Kustos Dr. A. Penther und Assistent Dr. H. Zerny vom Naturhistorischen Hofmuseum sind im August 1918 nach vier- monatiger Abwesenheit von ihrer im Auftrage der Akademie der Wissenschaften unternommenen zoologischen Sammelreise nach Nord-Albanien wöhlbehalten in Wien eingetroffen. Besucht wurden insbesondere die Gebirgsstöcke des Pashtrik (1900 m), Gjalica Lums (2500m) und Korab (2800m). Die Ausbeute war sehr be- friedigend; gesammelt wurden hauptsächlich Weichtiere (etwa 3000 Stück) und Gliedertiere (über 23.000), unter denen bereits bei oberflächlicher Durchsicht neue Arten festgestellt werden konnten. Dr. Zerny legte auch ein reichhaltiges Phanerogamen- Herbar an. Gleiehfalls im Auftrage der Akademie der Wissenschaften unternahm — wie bereits berichtet wurde — im abgelaufenen Jahre Botaniker J. Dörfler seine fünfte Albanienreise. Seine For- schungen erstreckten sich ebenfalls auf Nordost- Albanien, wo er bereits 1914 und 1916 sich erfolgreich betätigt hatte; er besuchte diesmal wiederholt nicht nur die oben genannten Gi sondern Nachrichten (D. (9) überdies den Koritnik (2380m). Nach fast fünfmonatiger Ab- wesenheit kehrte er Mitte September mit reicher und sehr wert- voller botanischer Ausbeute nach Wien zurück. . Von Dr. H. v. Handel-Mazzetti ist am 20. November 1913 eine vom 7. August desselben Jahres datierte Nachricht eingetroffen, aus der hervorgeht, daß er sich wohlbehalten noch immer in Tschang-scha (Provinz Hunan, Zentral-China) befindet und durch weiteres Sammeln seine Kollektionen auf 13.500 Nummern ge- bracht hat. . Dr. F. Raab und Dr. B. Schußnig haben infolge der ein- getretenen Wendung in der Kriegslage ihre meeresbiologische Tätigkeit am Marmarämeere abbrechen müssen und sind nach Wien zurückgekehrt, desgleichen Dozent Dr. 0. Storeh und Dr. O. v. Wettstein, welche mit biologischen Forschungen an der Adria- küste, sowie Dr. P. Fröschel und F. v. Wettstein, die mit Studien iiber Gewinnung von Agar aus adriatischen Meeresalgen betraut waren, endlich Dr. O. Antonius, der mit haustiergeschichtlichen Untersuchungen in Vorderasien beschäftigt war. Veränderungen infolge der staatlichen Umgestaltung. Das Naturhistorische Hofmuseum untersteht vorläufig der Ab- teilung II (entsprechend dem ehemaligen Oberstkämmereramte) der Verwaltung des Hofärars. — Der Direktor der Zoologischen Station in Triest, Prof. C. J. Cori, ist nach Prag an die Deutsche Universität, deren Lehrkörper er angehört, übersiedelt. — Dr. Th. Krumbach, Leiter der Deutschen Zoologischen Station in Rovigno, hat gleich- falls seinen Posten verlassen müssen und weilt gegenwärtig in Graz. — Prof. O. Porseh (Botanik) von der Universität Czernowitz befindet sich gegenwärtig in Wien. — An der Deutschen Universität in Prag wird der Betrieb vorläufig aufrecht erhalten. Berufungen, Ernennungen u. dgl. Der Professor der Zoologie an der Universität in Czernowitz C. Zelinka erhielt den Hofratstitel. — An Stelle des nach Berlin berufenen Hofrates K. Heider wurde Professor A. Steuer zum Ordinarius für Zoologie an der Universität Innsbruck ernannt. — Der a. o. Professor der Botanik an derselben Universität, Adolf Wagner, wurde zum ordentlichen Professor ernannt. — Die seit dem Rücktritte des Hofrates $. R. v. Exner verwaiste Lehrkanzel für Physiologie an (10) Nachrichten (T). der Wiener Universität wurde Prof. A. Durig von der Hochschule für Bodenkultur in Wien verliehen. — Dr. H. Karny habilitierte sich an der Universität Wien für Entomologie. — Dr. F. Maidl wurde zum Assistenten an der zoologischen Abteilung des Natur- historischen Hofmuseums ernannt und hat an Stelle des seit 1915 im Ruhestande befindlichen Regierungsrates Fr. Fr. Kohl die Ver- waltung der Sammlung der Hymenopteren übernommen, die Re- gierungsrat Kohl bis Ende 1918 noch fortführte, Todesfälle. Dr. E. Edler v. Marenzeller, emer. Kustos Ä am Naturhistorischen Hofmuseum, a. o. Professor für Zoologie an der Technischen Hochschule in Wien, gewesener Vize-Präsident und langjähriger Ausschußrat der zoologisch-botanischen Gesell- schaft; Oberfinanzrat Dr. K. Preißecker (Wien); Dr. W. Bersch, : a. 0. Professor für Moorkultur an der Hochschule für Bodenkultur in Wien; Professor J. Zivotsky (Wien); E. Wollmann (Wien); Oberstabsarzt Dr. Emil Janchen (Wien); L. Treusch (Wien). Ausland. In München fand vom 24.—26, September 1918 unter zahl- reicher Beteiligung aus allen Teilen des Deutschen Reiches eine Tagung der Deutschen Gesellschaft für angewandte Ento- mologie statt. — In Hamburg tagte in der zweiten Hälfte September 1915 die Deutsche botanische Gesellschaft, u. zw. wie seit Jahren gleichzeitig mit der „Freien Vereinigung für Pflanzen- geographie und systematische Botanik“ und der „Vereini- gung für angewandte Botanik.“ Außer Besichtigungen in Hamburg wurde eine Exkursion nach Travemünde veranstaltet. Ort der nächstjährigen Zusammenkunft Hannöverisch-Münden. — An N Di der Universität Jena wurde aus Mitteln der Karl Zeiß-Stiftung eine Anstalt für experimentelle Biologie gegründet und zum Leiter Prof. J. Schaxel bestellt. — In Stoekholm wurde eine Linne-Gesellschaft gegründet, welche sich die Förderung der Linn&-Forschung sowie die Errichtung einer Linn&-Bibliothek und einer möglichst vollständigen Sammlung der Briefe Linnes zur Aufgabe stellte. — In Kapstadt fand die Einweihung der Südafrikanischen Universität statt. ” Dei. Nachrichten (D. (11) Ernennungen. Prof. F. Doflein (Freiburg i. Br.) wurde an Stelle des nach Berlin berufenen Prof. W. Kükenthal zum Ordinarius für Zoologie an der Universität Breslau ernannt. — Prof. R. Lauterborn (Heidelberg) wurde zum Ordinarius für Zoologie und Fischerei an der Tierärztlichen Hochschule und zum Vorstand der technisch-biologischen Versuchsstation der Universität München bestellt; ferner wurde an derselben Universität dem Zoo- logen Dr. K. v. Frisch der Titel und Rang eines a. o. Professors verliehen. — Prof. Thienemann, Leiter der biologischen Station zu Plön, wurde zum a.o. Professor an der Universität Kiel er- nannt. — Dr. G. Dunzinger, Assistent am botanischen Institut der Technischen Hochschule in München, wurde zum Professor ernannt. — Botaniker J. Bornmüller (Weimar) wurde der Titel _ Professor verliehen. — Dr. A. v. Degen, Direktor der Samen- Kontrollstation in Budapest, erhielt den Hofratstite. — Dr. W. Docters van Leeuwen wurde Direktor des botanischen Gartens zu Buitenzorg (Java). Todesfälle. Geh. Med.-Rat L. Stieda, emer. Prof. der Anatomie in Königsberg; die Zoologen Prof. E. Vanhoeffen (zoolog. Museum Berlin); Prof. E. Yung (Genf); Koleopterologe Dr. H. Tyl (Pisek); die Botaniker Prof. G. Klebs (Heidelberg); Prof. B. E. Koehne (Dendrologe, Berlin); H. Samzelius (Stock- holm); G. L. Thorstenson (Kopenhagen) und Algeologe Th. Rein- hold (Itzehoe); Prof. H. Vöchting (Tübingen); Prof. Dr. F. Thomas (Gotha); Prof. E. Janezewski (Krakau); Dr. Casimir Pyramus de Candolle (Genf); Dr. E. N. Newell Arber (Paläobotaniker; Cam- bridge, England). Allgemeine Versammlung am 6. November 1918. Vorsitzender: Herr Kustos A. Handlirsch. Der Generalsekretär au den Beitritt folgender neuer Mit- glieder zur Kenntnis: Ordentliche Mitglieder: Herr Depta Valerian, Beamter der Bukowin. $ 3 3 $ 3 Landes- us d. z. Nikolsburg (Mähren) Hallegger F etz, 2 Gelee Wien, IL, Waschhausgasse 1b Kamptner Erwin, Dr, Wien, IV, Schönburgstraße 11 .. f Malkovsky Karl, stud. phil.. Wi ien, VII, Lerchenfelderstraße 124 . Maretich de Kloko&, Josef, Oberst, d. z. Orahovica (Slawonien) °. . Richter Viktor K. J., Eisenbahn- Assistent, Komotau (Böhmen) Vorgeschlagen durch: Den Ausschuß. Dr. A. Ginzberger, Rat J. v. Hungerbychler. Prof. Dr. H. Joseph, Prof. Dr. F. Werner. Dr. A. Ginzberger, Hofrat Prof. Dr. R. v. Wettstein. Dr. A. Ginzberger, Direktor Dr. A. Zahlbruekner. Prof. Dr. H. Rebel, Dr. J. Zerny. Unterstützende Mitglieder: Honeck Karl, Oberleutnant i.d. R. Obermais bes Meran, Hotel Minerya Metzger Anton, stud. en Wien, II., Hauptstraße 55 . Vorgeschlagen durch: en Dr. J. Fiebiger, Prof. Dr. F. Werner. Dr. A. Ginzberger, Direktor Dr. A. Zahlbruckner. Bericht über die allgemeine Versammlung. (13) Herr Hofrat Prof. Dr. F. Hochstetter hält unter Vorweisung einer großen Zahl von Dauerpräparaten einen Vortrag: „Einiges über anatomische Methoden“. Allgemeine Versammlung am 4. Dezember 1918. Vorsitzender: Herr Hofrat Prof. Dr. R. v. Wettstein. Der Vorsitzende begrüßt die zum erstenmal seit Kriegsende in größerer Zahl erschienenen Heimgekehrten und teilt mit, dab infolge der Änderung der Verhältnisse der Protektor der Gesell- schaft, Herr Erzherzog Eugen, das Protektorat niedergelegt hat, ferner, daß das langjährige Mitglied Frau Prinzessin Therese v. Bayern aus der Gesellschaft ausgetreten ist. Der Vorsitzende dankt beiden Personen für das der Gesellschaft entgegengebrachte In- teresse und gibt seinem Bedauern über ihren Entschluß Ausdruck. Hierauf bringt der Generalsekretär den Beitritt folgender neuer Mitglieder zur Kenntnis: Ordentliche Mitglieder: Vorgeschlagen dureh: Herr ee Friedrich, Ingenieur, Wien, . Schlüsselgasse 5 . - - . Dr. A. Ginzberger, Prof. Dr. V. Schiffner. „ Häusler Josef, Professor, Regierungs- rat, Wien, I., Schauflergasse 6 . . Dr. A. Ginzberger, Frl. E. Hofmann. Fräulein Hofmann Blise, Bürgerschul- lehrerin, Wien, XV I., Jörgerstraße 37 Dr. A. Ginzberger, Hofrat Prof. Dr. H. Molisch. Frau Votava Anna, Dr. Pit Wien, XH., Grieshofgasse 3 _ . „nn. DE A. Ginsberger, Fran Dr. M. Watzl. Herr Widy Leopold, Architekt, Wien, IX., Lazarethgasse 41 . - . Hauptmann H. Hirschke, R. Gsehwandner. (14) Bericht über die allgemeine Versammlung. Der Generalsekretär teilt ferner mit, daß die gesellige Zu- sammenkunft diesmal das erstemal in den Räumen der Gesellschaft stattfindet. Herr Privatdozent Dr. Wilhelm Schmidt hält einen von Liehtbildern begleiteten Vortrag: Die meteorologischen Verhältnisse in nächster Nähe der anzen. g Von den verschiedenen „meteorologischen Elementen“ sichtl man als die für das Pflanzenleben wichtigsten Temperatur und“ Feuchtigkeit an, während man beim Wind zunächst an mechanische Wirkung denkt. In Wirklichkeit ist aber gerade die Luftbewegung , von wesentlichster Bedeutung für alle Zustände, besonders in | nächster Nähe des Bodens. ; Bei Luftruhe, wie sie z. B. angenähert in der am Erdboden i auflagernden Luftsehicht in Strahlungsnächten vorhanden ist, steht 3 diese mit den Schichten darüber nur durch Austausch der einzelnen ' Luftmoleküle in Wechselwirkung: es kommen die eigentliche physi- kalische Temperaturleitung und die Diffusion zur Geltung, die beide etwa vorhandene Verschiedenheiten nur äußerst langsam aus- gleichen. Schneller erfolgt der Ausgleich durch Konvektion, : eine Mischung, die man z. B. augenfällig in der flimmernden Luft eines heißen Sommertages sieht: Von erhitzten Teilen des Bodens , steigt heiße Luft in Form von Tropfen und Säulen auf und be- wirkt so Mischung. Allerdings ist diese Art wenig wirtschaftlich; viel kräftiger fällt sie aus, wenn sie mechanisch eingeleitet wird. (Die Unterschiede werden an Versuchen mit Diffusion, Konvektion durch Erwärmung und mechanischer Mischung an Flüssigkeiten gezeigt.) | Spielt nun solche mechanische Mischung in der freien Luft eine Rolle? Ja, u. zw. eine ausschlaggebende. Sind nämlich bei bewegten Flüssigkeiten oder Gasen — wieder durch Versuche ge- zeigt — die Geschwindigkeiten und Geschwindigkeitsunterschiede gering, so kann stetiges sanftes Fließen eintreten, übersteigen jene aber einen bestimmten Betrag, so tritt notwendig eine andere, die „turbulente* Bewegungsform ein, mit vielen kleinen Wirbeln und Bericht über die allgemeine Versammlung. (15) Wirbelehen, die alle eine ausgiebige Mischung benachbarter Schichten, einen kräftigen „Austausch“ bewirken. Diese zweite Art der Bewegung ist mit allen ihren Folgen der freien Luft gewöhnlich. Der mit der Stärke des Windes steigende Austausch er nun Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse von Grund Wo er örtlich und zeitlich gering ist, sind die Verhältnisse lokal bedingt; es kommt z. B. zu starken Temperaturanstiegen unter dem Einfluß der Besonnung, Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes wegen der mangelnden Abfuhr der durch Verdunstung von den Pflanzen gesättigten Luft. Das gibt die Unterschiede zwischen freiem Feld und Wald, freistehenden Pflanzen und solchen geschützt zwischen den Halmen eines Getreideackers, solchen im Hochgebirge frei den Winden ausgesetzten und denen in der ruhigeren Ebene. er besondere Fall des Windschutzes durch Baumreihen wird durch den Verlauf der Strömungslinien gezeigt, die sich schon eine Strecke vor dem Hindernis vom Boden abheben und erst geraume Strecke dahinter wieder zu Boden kommen. Die so geschaffenen ruhigeren Gebiete erfahren zwar stärkere Temperaturänderungen unter Besonnung, die Verdunstung ist aber verhältnismäßig ein- geschränkt, solange der Boden genug feucht ist. Trocknet aber auch dieser aus, dann sind gerade die so „geschützten“ Stellen starken Verbrennungen ausgesetzt, die also nicht, wie öfters an- gegeben wird, einer Reflexion der Sonnenstrahlung an den Laub- wänden zuzuschreiben sind. Der Austausch ist aber auch am selben Platz sehr stark verschieden in verschiedener Höhe über dem Boden. Von geringen Werten in den alleruntersten wenig bewegten Luftschichten steigt er, parallel mit der Zunahme der mittleren Windgeschwindigkeit, in den untersten Metern stark an, weiter oben weniger rasch. Die Wirkung für den täglichen Temperaturgang läßt sich sehr deutlich an Beobachtungen von Tiflis ersehen: Die Temperatur der Bodenoberfläche und damit auch die der unmittelbar anliegenden Luftsehieht macht mehr als dreimal so beträchtliche Schwankungen dureh als jene der Luft in etwa 3m Höhe. In diesem geringen Abstand kommen also — soweit es den täglichen Temperaturgang betrifft — Unterschiede im Klima vor, bedeutend stärkere als die zwischen unseren Gegenden und den ausgeprägtesten Wüsten. (16) Bericht über die allgemeine Versammlung. Pflanzen knapp am Boden, besonders alleinstehende, müsse also an ‚außerordentlich ‚starke Wechsel angepaßt sein: hohe Tem peratur und große Trockenheit 'zur Mittagszeit, Kälte und feuchte Luft nachts. Ja, man kann sagen, daß jede Pflanze, jeder Pflanzen- teil, der sich: z. B. über die Hauptmasse der Gräser einer Wiese erhebt, in wesentlich anderem Klima lebt: Temperaturschwankungen sind abgeschwächt, die Verdunstung ist gleiehförmiger und dadurch stark ' gefördert, daß jede sich an den Blättern bildende Schie ht wärmerer und feuchterer Luft sofort weggeführt wird. Diese - merkungen beziehen sich vor allem auf die Bäume. Inmitten eines dichten Grasbestandes jedoch trifft man zuf heißen Tageszeit mitunter Verhältnisse, die an einen tropischen Urwald gemahnen; hohe Temperatur, dabei aber auch hohe Feuch- tigkeit, da der dureh Verdunstung ausgeschiedene Wasserdampf nicht abwandert. Allerdings sind diese Pflanzen auch dem anderen Extrem besonders ausgesetzt; die nächtliche Abkühlung setzt die Temperatur gerade der bodennächsten Schichten stark herab, während die weiter oben sogleich weniger von den üblen Pol Reif, zu leiden haben. Die Wichtigkeit des Austausches für ausgedehnte Wälder und Wiesen besteht darin, daß nur er die ständige Verdunstung in diesen Beständen ermöglicht. Bei ruhig fließender Luft würde sich näm“ lich unten eine dampfgesättigte Schieht ausbilden, die ihren Über- schuß nur ganz ungenügend an die Luftmassen der Höhe abgibt. Es werden schließlich noch zwei Wirkungen besprochen, die etwas ferner liegen: zunächst die Ausbreitung von Samen und Blütenstaub. Diese könnten, auch wenn sie mit guter Flugfähig- - keit ausgestattet wären, im ruhigen Luftstrom nur einige Meter von ihrer Ausstreustelle weggelangen, durch die ungeordnete Be wegung hingegen wird ein Teil von ihnen in größere Höhen hinaufgewirbelt und dadurch kilometerweit vertragen. F Die Verschiedenheit des Austausches ist 'endlich auch für s Wasserpflanzen wichtig; fließendes Wasser bedingt starke Mischung, 3 E 4 also geringe Verschiedenheiten der Temperatur. Im stehenden Wasser, besonders stärker verwachsenem, werden dagegen die R Temperaturen der allerobersten Schichten zu den Zeiten hohen | Sonnenstandes ganz beträchtlich gesteigert. E E Bericht über die allgemeine Versammlung. (17) Durch den Begriff des Austausches lassen sich also eine ganze Reihe von Tatsachen, die bis nun höchstens mehr gefühls- mäßig bekannt waren, schärfer fassen und, was 'besonders wichtig ist, miessend und rechnerisch verfolgen. Für die Pflanzenphysio- logie ergibt sich daraus die Erkenntnis, ‘wie ungeheuer verschieden die Verhältnisse in der Natur sein ‘können von jenen, denen eine Pflanze bei Versuchen ausgesetzt ist; für: die Metereologie hin- gegen erwächst die Aufgabe, auch aus den untersten Luftschiehten bis knapp zum Boden heran die erforderlichen heute noch fast ganz fehlenden Beobachtungen zu sammeln. Zum Schluß der Sitzung hält Herr Dr. K. v. Frisch einen durch Lichtbilder illustrierten Vortrag: Zur alten Frage nach dem Sitz des Geruchsinnes bei Insekten. — Versuche an Bienen. Sehr geehrte Versammlung! Als ich Ihnen bei früherer Gelegenheit von meinen Versuchen über den Geruchsinn der Biene beriehtete,!) ließ ich die Frage nach dem Sitz des Geruchsinnes unberührt, weilich damals: nicht in der Lage war, zu dieser Streitfrage auf. Grund eigener Erfahrungen Stellung ‚zu. nehmen. Im diesjährigen Sommer war ich bemüht, diese Lücke ‚in meinen Versuchsreihen auszufüllen, und. möchte Ihnen das Resultat in Kürze mitteilen. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Ergebnisse früherer Forschung, so stehen wir vor einer Buntheit der Meinungen, die ihresgleichen sucht. An den Fühlern der Insekten, an den Ta- - stern, an den Eingängen zu den Tracheen, im Munde der Bienen, auf den Flügeln, an den Beinen und am Stachel der Hymenopteren hat man das Geruchsorgan gesucht und — gefunden! Auch die Stirnmembran der Fliegen, der Rüssel der Schmetter- linge, ja die Speiseröhre der Insekten sollte der Sitz ihres Ge- ruchsinnes sein. Die kritische Sichtung der zahlreichen Arbeiten, !) Über den Geruchsinn der Biene und seine Bedeutung für den -Blumenbesueh. Diese UN ERBACH: 1915 (1. Mitteilung) und 1918 (1. Mitteilung). 2. B. Ges. 69. Bd. b i (18) Bericht über die allgemeine Versammlung. welche sich mit diesem Thema befassen, führt wohl zu einer Klärung, aber nicht zu einer endgültigen Entscheidung der Frage. Manche Ansichten können wir als Spiele der Phantasie, die einer ernsten Begründung entbehren, ohne weiteres ausscheiden. Andere wurden durch Experimente widerlegt. Die Meinung, daß die In- sekten mit den Fühlern riechen, hat sich in den letzten Jahr- zehnten am meisten gefestigt und fast allgemeine Anerkennung. gefunden. ; Zu Gunsten dieser Annahme läßt sich eine ganze Reihe von Argumenten vorbringen. Schon die Art, wie viele Insekten bei Handlungen, die offenkundig unter der Leitung des Geruchsinnes erfolgen, von ihren Fühlern Gebrauch machen, deutet auf die Antennen als Träger der Geruchsorgane;’ ich erinnere nur an das Benehmen von Schlupfwespen, die ihre Beute aufspüren, an das“ Verhalten einer Rhyssa, die unter Leitung der Fühler ihren Stachel in das Holz einführt, um ein Ei in das verborgene Opfer zu senken. Der Fühler-Dimorphismus mancher Insekten bietet der Theorie eine weitere Stütze; so gibt es z.B. Schmetterlinge, bei welchen die Weibehen einen Duft ausströmen, der die Männchen aus großer Entfernung anloekt, und wir finden bei diesen Schmet- terlingsmännchen mächtig entfaltete Fühler, während sie bei den Weibehen, die sich passiv verhalten und eines so fein ausge bildeten Geruchsinnes nicht bedürfen, viel weniger entwickelt sind. Die mikroskopische Untersuchung der Antennen hat an ihnen‘ Sinnesorgane aufgedeckt, welche nach ihrem feineren Bau sehr. wohl als Organe des Geruchsinnes gelten können. Am meisten aber haben Forels Experimente überzeugt. Von seinen Ver suchen möchte ich einen hier in Erinnerung bringen: ; „Drei Wespen, Polistes gallicus, die vorher etwas gefast haben, werden zur Untersuchung benützt. Die eine wird intak 5 gelassen, der andren werden beide Fühlhörner (Antennen) an der Wurzel abgetrennt, der dritten wird der Vorderkopf bis zu den Netzaugen abgeschnitten und dazu noch der Rest des Pharynx ausgezogen und abgetragen. Nach einer kurzen Ruhezeit nimm Ä man eine Stecknadel, deren Kopf vorher in Honig getaucht worden ist, und nähert dieselbe den jetzt ruhigen Wespen. Eine Annähe- rung bis zu lem ist nötig, um die Aufmerksamkeit der normalen Bericht über die allgemeine Versammlung. (19) Wespe zu erwecken. Sowie sie aber Notiz von dem Honig ge- nommen hat, dirigiert sie ihre beiden Fühler mit rasch abwechselnden Bewegungen auf die Stecknadel. Wird nun dieselbe langsam und nicht zu weit entfernt, bevor sie berührt worden ist, so wird sie von der Wespe verfolgt; ist sie’ erreicht, so fängt die Wespe an zu fressen. Ganz genau dasselbe wird beobachtet, wenn man die Nadel einer Wespe mit abgeschnittenem Vorderkopf nähert... wenn man sie den Honig erreichen läßt, versucht sie zu fressen, indem sie ihre Wunde an das Futter bringt, kann aber natürlich nichts schlucken. Ganz anders ist das Verhalten der dritten Wespe ohne Fühler. Sie bleibt auch bei der größtmöglichen Annäherung der Nadel regungslos, sie merkt absolut nichts vom Honig. Erst wenn derselbe in direkte Berührung mit ihrem Mund gebracht wird, fängt sie an zu fressen. Entfernt man die Nadel auch nur ein wenig, so kann sie dieselbe nicht mehr verfolgen.“ ') Auch Schmetterlinge, Käfer, Fliegen ete. reagieren, wie Forel feststellte, nicht mehr auf Geruchsreize, sobald man sie der Fühler beraubt. Von den anderen Untersuchern kamen jene, die mit genügender Kritik experimentierten, zum gleichen Resultat und da dieser Befund mit den Ergebnissen biologischer, morpho- "logischer und eytologischer Betrachtung aufs beste übereinstimmt, hätte ich mich kaum veranlaßt gesehen, die Frage von neuem aufzunehmen, wenn nicht in jüngster Zeit Me Indoo auf Grund ausgedehnter Experimente und 'anatomischer Untersuchungen mit aller Entschiedenheit die Lehre vertreten hätte, daß nieht die Fühler, sondern die Flügel, Beine und Stacheln der Hymenopteren die Träger der Geruchsorgane seien.?) Mc. Indoo brachte Honigbienen in kleinen Beobachtungs- kästehen unter, wo sie durchschnittlich zehn Tage am Leben blieben. Ließ er Duftstoffe (Pfefferminzöl, Thymianöl ete.) aus nächster Nähe plötzlich auf sie einwirken, so reagierten sie darauf nach wenigen Sekunden durch Bewegungen des ganzen Körpers. Bienen, denen er beide Fühler abgenommen oder lackiert hatte, exper. Zool., Vol. 16. 1914, p. 265—346. — Derselbe, the olfactory sense of hymenoptera, Proceedings Acad. Nat. Se. Philadelphia. 1914, p. 294—341. : b* (20) Bericht über die allgemeine Versammlung. BE EBEN Br reagierten im allgemeinen nicht mehr auf die Düfte. Er schließt aber daraus nicht, wie andere Autoren, daß sie keiner Geruchs- i wahrnehmung mehr fähig sind, sondern führt das Ausbleiben der Reaktion auf die Schwere des Eingriffes zurück. Die Tiere, denen er die Antennen amputiert oder mit Leim überzogen hatte, lebten nur kurze Zeit und benahmen sieh nicht normal, waren also an- scheinend aufs schwerste geschädigt. Bei einigen erhielt er trotz dem noch Reaktionen auf Düfte. ] Für die wahren Geruchsorgane hält Me Indoo gewisse Sinnesorgane an den Beinen, an den Flügelwurzeln und am Stachel. Er fand, daß Bienen, denen die Flügeln an den Wurzeln ausge- rissen und denen somit ein großer Teil der betreffenden Sinnes- organe genommen ist, ferner auch solche, denen die Flügelwurzeln mit Gummi überzogen sind, gegenüber normalen Tieren etwa die S-fache Reaktionszeit aufweisen, d.h. die Zeit zwischen Darbieten des Duftstoffes und Eintritt einer Reaktion ist durehsehnittlich ea. 8 mal so lang als bei normalen Bienen; nichts aber deutet, wie - bei fühlerlosen Tieren, auf eine schwere allgemeine Schädigung durch diesen Eingriff. Werden überdies die Beine lackiert, so wächst die Reaktionszeit auf das 12-fache des normalen Wertes. Diese Bemerkungen dürften genügen, um Ihnen eine Vor stellung von der Arbeitsweise Me Indoos zu geben. Auf eine eingehende Darstellung seiner Versuche sowie auf ihre Kritik kann ich mich hier nicht einlassen. Überzeugend finde ich sein Beweis- verfahren nicht. Anderseits muß zugegeben werden, daß den älteren Versuchen ein gewisser Mangel anhaftet. Dem Einwande, a daß die Insekten nach Amputation der Fühler nur wegen des ersteren Falle größer sei. Berich® über die allgemeine Versammlung. (21) Um zu klaren Resultaten zu gelangen, wollte ich bei meinen Versuchen vor allem die eben erwähnten Einwände berücksichtigen und auf ihre Stiehhaltigkeit prüfen. Ferner schien mir die Methode Me Indoos, zu beobachten, ob ein plötzliches Darbieten inten- siver Düfte aus nächster Nähe eine gewisse allgemeine Erregung der Biene zu Folge hat, oder gar, ob eine solche Erregung um einige Sekunden früher oder später eintritt, kein genügend zu- verlässiges Kriterium zu sein, um eine etwaige Schädigung des Geruchsinnes daran zu erkennen. Ich arbeitete mit Bienen, die auf einen bestimmten Duft dressiert waren, und nach der Fähig- keit, den Dressurduft wiederzuerkennen und von anderen Düften zu unterscheiden, wurde das Riechvermögen des Versuchstieres beurteilt. Im einzelnen gestalteten sich die Versuche folgendermaßen: Auf einem Tisch im Freien werden vier quadratische Glas- platten (von 10cm Seitenlänge) aufgelegt. Jede Glasplatte ist mit einer doppelten Lage Fließpapier bedeckt, welches um die Ränder der Platte nach unten umgeschlagen und so befestigt ist. Die Platten liegen je !/;,m voneinander entfernt an den vier Eckpunkten eines (gedachten) Quadrates. Auf jede Platte wird ein kleines Uhrschälchen gesetzt und im Kreise um dieses herum werden acht Tropfen ätherischen Öles geträufelt, die vom Fließpapier aufgesogen werden, und zwar wird eine Platte mit dem als Dressurduft bestimmten Riechstoff beschickt (beispielsweise Citronellöl), während die drei anderen Platten mit einem davon abweichenden „Gegenduft“ (beispielsweise Fenchelöl) betropft werden. Die beiden Öle müssen so gewählt sein, daß ihre Tropfen auf dem Fließpapier genau gleich aussehen. Das Uhrschälehen auf der Dressurduftplatte wird mit Zuckerwasser gefüllt, die drei anderen Uhrschälehen bleiben leer. Nun werden etwa fünf Bienen herbei- geholt und darauf aufmerksam gemacht, daß es beim Dressurduft Zuckerwasser gibt.!) Sie werden durch Betupfen des Thorax mit verschiedenen Farben markiert, so daß sie leicht kenntlich und alle voneinander unterscheidbar sind. Diese fünf Bienen ver- !) Auf welche Art dies einfach und rasch gelingt, werde ich später in der ausführlichen Publikation der Versuche mitteilen. we ® & 59) . aa a i ä (22) Bericht über die allgemeine Versammlung. kehren nun in regelmäßigen Flügen zwischen dem Futterplatz” und ihrem Heimatstock und tragen das dargebotene Zuckerwasser ein. Bald pflegen sie aus ihrem Stocke Gefährten mitzubringen, die an der fehlenden Markierung auf den ersten Blick kenntlich“ sind. Diese werden weggefangen und für die ganze Dauer der Dressur und der anschließenden Versuche in einem Käfig einge sperrt. Etwa alle 15 Minuten wird der Platz der Dressurduftplatte mit dem einer beliebigen Gegenduftplatte vertauscht, um eine Dressur auf einen bestimmten Ort zu vermeiden. Nach etwa zwei Stunden überzeugen wir uns, ob die Dressur bereits vollkommen gelungen ist. Die vier Platten werden entfernt und durch vier reine, mit frischem Fließpapier bekleidete Platten ersetzt, von. denen wieder eine mit acht Tropfen des Dressurduftes, die drei’ anderen mit je acht Tropfen des Gegenduftes beschiekt sind. Die Dressurduftplatte wird an einen von dem Orte der letzten Fütte- | rung abweichenden Platz gelegt. Auf jede Platte wird ein reines Uhrschälehen gesetzt, sämtliche Uhrschälchen bleiben leer. Die vom Stock her ankommenden, markierten Bienen suchen nach dem Dressurduft, der sie bisher zum Zuekerwasser geleitet hatte; a sie umschweben die Platten und beriechen sie; geraten sie an den Gegenduft, so fliegen sie rasch davon und zu einer andern Platte geraten sie an den Dressurduft, so lassen sie sich auf der Platte nieder und suchen das leere Schälehen nach dem gewohnten Zuckerwasser ab. Die Dressur gilt als genügend, wenn sich während fünf Minuten alle markierten Bienen ausschließlich auf die Dressurduftplatte gesetzt haben. Setzt sich eine zum Gegenduft” — was selten geschieht — so wird entweder das betreffende Tier ausgeschaltet oder die Dressur fortgesetzt, bis kein Irrtum mehr vorkommt. Nach dieser Probe wird wieder, wie früher, auf der Dressurduftplatte Futter gereicht. E Nun kann man an die Versuche schreiten. Eine markierte Biene wird, wenn sie eben vom Stocke her anfliegt und sich zum Futter setzen will, mit einer eigens hiefür konstruierten Fangschere gefangen. Beide Fühler werden ihr an der Wurzel abgeschnitten. Gleichzeitig werden wiederum die vier Platten entfernt und durch vier reine, mit frischen Papieren und frischen Düften versehene A EEE a FT RE A ER Fe ee Platten ersetzt und wiederum wird auf Jede Platte ein reines, RN Bericht über die allgemeine Versammlung. (23) leeres Uhrschälehen gegeben. Nun wird die operierte Biene frei- gelassen. Es kommt vor, daß sie, durch die Prozedur beunruhigt, davonfliegt und nicht wiederkehrt. Aber das ist eine seltene Aus- nahme. Fast immer setzt sie ihre gewohnte Handlung da fort, wo sie gewaltsam unterbrochen wurde, sie fliegt zu den Platten und sucht nach dem Duft, der ihr die Futterstelle anzeigen soll. Sie fliegt von Platte zu Platte, sie verweilt über mancher geraume Zeit, sie beriecht sie scheinbar, aus nächster Nähe, sie schwebt in den Duftwolken, die von den Platten aufsteigen, aber sie macht keinen Unterschied mehr zwischen den Düften, die sie eben noch so sicher unterschieden hatte. Sie setzt sich schließlich da oder dort auf eine Platte, am häufigsten da, wo sie vor dem Versuch zuletzt gefüttert worden war, und oft genug mitten auf einen Tropfen des Gegenduftes. Einige Minuten lang treibt sie sich ge- wöhnlich auf den Platten herum und sucht die Schälchen ab, ohne hiebei den Dressurduft im geringsten zu bevorzugen. Dann fliegt sie ab. Nun wird das Futter wieder aufgestellt; die übrigen dressierten Bienen, die, um den Versuch nicht zu stören, inzwischen wegge- sperrt waren, werden freigelassen und fahren fort, Zuckerwasser zu sammeln, Nach einer Weile wird die nächste gefangen und so wie die erste behandelt und so fort, bis alle operiert und auf ihr Verhalten geprüft sind. Bei jeder wiederholt sich mit unwesent- lichen Varianten der gleiche Vorgang. Man gewinnt den Eindruck, daß die der Fühler beraubten Bienen ganz wie normale Tiere nach dem Duft suchen — aber sie können ihn nieht mehr finden. Sie benehmen sich durchaus nieht wie Tiere, die durch die Operation so mitgenommen sind, daß sie zu normalen Reak- tionen nieht mehr befähigt wären. Um aber Einblick zu gewinnen, wie weit etwa doch der Eingriff an sich die normale Reaktionsfähigkeit schädigt, werden wir nicht anderen auf Duft dressierten Bienen die Beine oder den Vorderkopf amputieren, denn die Operationen sind einander nicht gleichzusetzen. Wir machen vielmehr folgenden Kontrollversuch: Auf dem Tisch werden vier Platten aufgelegt, von denen eine mit gelbem, drei mit blauem Papier bezogen sind. Auf die. gelbe Platte kommt ein mit Zuckerwasser gefülltes Uhrschälchen, = (24) Bericht über die allgemeine Versammlung. die blauen Platten werden mit leeren Uhrschälchen versehen. In gleicher Weise, wie früher auf den Duft, werden jetzt markierte Bienen auf die gelbe Farbe dressiert. Nach etwa zwei Stunden“ überzeugen wir uns, daß die Dressur gelungen ist. Hernach fangen wir eine der dressierten Bienen, die sich eben ans Zuekerwasser setzen will, und schneiden ihr beide Fühler an der Wurzel ab. Gleichzeitig werden die vier Platten entfernt und durch vier neue, reine Platten ersetzt. Auf jede Platte kommt ein reines, leeres Uhrschälehen. Nun wird die operierte Biene freigelassen. Sie fliegt sogleich auf die gelbe Platte los, umschwärmt sie in auffälliger Weise, während sie die blauen Platten gar nicht beachtet, sie läßt sich meist zu wiederholten Malen auf dem Gelb nieder und sucht daselbst das leere Uhrschälchen mit großer Ausdauer nach dem gewohnten Zuckerwasser ab. Es ist ein hübscher Anblick, wie sie oft, gleichsam enttäuscht, immer wieder hoch in die Luft fliegt und immer wieder, voll „Überzeugung“, auf das Gelb — und nur auf dieses — zurückstürzt. Der gleiche Eingriff, der die auf einen Duft dressierte Biene völlig hilflos machte, stört die Dressur auf Farben nicht im mindesten. Ich habe insgesamt 52 Bienen auf einen Duft dressiert und dann nach Amputation beider Fühler in der geschilderten Weise ihr Verhalten geprüft, wobei die verschiedenartigsten und meist. sehr intensive Dressurdüfte zur Anwendung kamen. Von diesen 52 Bienen hat sieh durchsehnittlich Jede ca. 0-6mal auf die Dressur- duftplatte, hingegen ca. 38mal auf die Gegenduftplatten gesetzt. Sie gingen also viel häufiger auf den Gegenduft als auf den Dressurduft. Das kommt hauptsächlich daher, daß sie sich, eines anderen ÖOrientierungsmittels beraubt, mit Vorliebe auf jenen Platz setzen, wo sie zuletzt gefüttert worden waren. . Da befand sieh aber niemals der Dressurduft, denn dieser wurde ja bei jedem Versuch an einem vom Orte der letzten F ütterung abweichenden Platze dargeboten. ch habe ferner insgesamt 38 Bienen auf eine Farbe dressiert und dann nach Amputation beider Fühler ihr Verhalten geprüft. Von diesen 33 Bienen hat sich durchschnittlich jede ca. *mal auf die Dressurfarbe gesetzt, nicht ein einzigesmal wurde die Gegenfarbe beflogen. Bericht über die allgemeine Versammlung. (25) Die Bienen, denen ich beide Fühler an der Wurzel abge- schnitten hatte, pflegten, nachdem sie einige Minuten lang die leeren Schälehen vergeblich nach Zuckerwasser abgesucht hatten, fortzufliegen, wie dies normale Bienen unter solchen Umständen auch tun — aber normale Tiere kehren nach kurzer Zeit wieder, die fühlerlosen ließen sich gewöhnlich nieht mehr blieken. Ich vermute, daß sie sich im dunklen Bienenstock, wo sie zur Orien- tierung wohl hauptsächlich auf den Geruchsinn angewiesen sind, nicht zurechtgefunden haben. Es kam aber auch des öfteren vor, daß die fühlerlosen Bienen doch zurückkehrten, ja sie nahmen manchmal ihre regelmäßigen Flüge wieder auf und trugen nach der Operation noch stundenlang Zuckerwasser ein, ganz wie normale Tiere. Diese Fälle sind besonders lehrreich und über- zeugend. Sind es nämlich Bienen, die auf eine Farbe dressiert wurden, so finden sie, wie unmittelbar nach der Operation, auch späterhin die Dressurfarbe ohne die geringste Schwierigkeit. Handelt es sich aber um eine Duftdressur, so bleibt der Gegensatz zu normalen Tieren auch späterhin in unverminderter Deutlichkeit bestehen. Die fühlerlose Biene findet das Zuckerwasser, aber sie orientiert sieh nicht mehr nach dem Duft der Unterlage. Gewöhnlich fliegt sie bei jeder Wiederkehr zunächst an den Platz, wo sie das Futter zuletzt gefunden hatte. Wurde der Platz inzwischen ge- wechselt, so können ihr andere Bienen, die gerade am Futter- schälehen sitzen, den Weg weisen. Sind aber gerade keine zu- gegen, dann beginnt ein planloses Herumsuchen auf den Platten und Schälehen, bis sie durch Zufall das Zuckerwasser findet. Ihre Hilflosigkeit läßt sich jederzeit demonstrieren, indem man vier reine, mit den Düften beschickte, mit leeren Uhrschälehen ver- sehene Platten auflegt. Die fühlerlose macht keinen Unterschied zwischen den Düften, nach Stunden so wenig wie unmittelbar nach der Operation. Unmöglich aber kann man sagen, daß eine Biene, die aus dem Schälchen Zuekerwasser saugt, ganz wie ein normales Tier, dann heimfliegt und sich der Bürde entledigt, zum Futterplatz zurückkehrt — und so fort, in regelmäßigen Flügen, daß eine solehe Biene infolge des vorgenommenen Eingriffes stumpfsinnig sei und deshalb auf Gerüche nicht mehr reagiere- (26) Bericht über die allgemeine Versammlung. Auf die zahlreichen Versuche, bei welchen ich Bienen, die auf einen Duft dressiert waren, nur einen Teil der Fühler ab- schnitt und dann ihr Verhalten prüfte, will ich hier nicht u eingehen. Doch so viel sei erwähnt: Nahm ich einer Biene jederseits- ca. neun Geißelglieder ab, so daß sie jederseits nur ca. drei Glieder der Fühlergeißel behielt, so war sie noch imstande, den Dressur duft von anderen Düften zu unterscheiden, ja sie ließ sich noch auf einen neuen Duft umdressieren. Durch das Abschneiden von ea. zwei weiteren Geißelgliedern jederseits, also durch einen relativ kleinen Eingriff, wurde sie unfähig, den Dressurduft herauszufinden. Ich glaube, die Versuchsergebnisse lassen keine andere Deu tung zu, als daß die Fühler der Bienen die Träger ihrer : Gorushsorgane sind. : Allgemeine Versammlung | am 15. Januar 1919. | Vorsitzender: Herr Kustos A. Handlirsch. Der Generalsekretär bringt den Beitritt folgender neuer Mitglieder zur Kenntnis: Ordentliche Mitglieder: Vorgeschlagen dureh: Frau ee h Elsa, Dr., wen en, IX, Alserstraße 18,3 . Dr. A. Ginzberger, Hofrat Prof. Dr. H, Molisch. Herr Fiedler Johann, Ingenieur und städt. : Baurat, Wien, XIII., Breitenseer- straße 72 sr nen DIOE DE AU VEHAVoR K. Ronniger. „ Götzen a. Graf, Maya III, Neu- linggass .. Prof. Dr. H. Rebel, Dr. K. Toldt. „ Höfer Karl jun., n. o. haus Wien, I., Herrengasse 1 . Prof. Dr. H. Rebel, Dr. H. Zerny. Bericht über die allgemeine Versammlung. (27) Vorgeschlagen dureh: Herr Kölb]l Leopold, stud, phil., Wien, X.. SBGDALBROF 4... en Prof. Dr. ©. Abel, Prof. Dr. F. Werner. Kolar Heinrich, Seminar-Oberlehrer, Wien, XIX., Medlergasse 3a. . . Prof. Dr. H. Rebel, Dr. H. Zerny. Unterstützendes Mitglied: Vorgesehlagen durch: = Hayek Heinrich v., stud. med., Wien, V.. Margaretenstraße 2 °.. . Prof. Dr. A. v. Hayek, F. v. Wettstein. Ferner legt der Generalsekretär das eben erschienene 1. Heft des X. Bandes der „Abhandlungen“ vor. Dasselbe enthält eine Arbeit von 0. Duda, betitelt: Revision der europäischen Arten der Gattung Limosina Macquart (Dipteren). Hierauf werden folgende Vorträge gehalten: Herr Prof. Dr. V. Grafe: „Gedanken zur chemisch-physi- kalischen Analyse der Reizvorgänge“. (Der Inhalt dieses Vortrages wird als selbständige Arbeit in diesen „Verhandlungen“ ‚erscheinen. Herr Prof. Dr. H. Joseph: Über einen mutmaßlichen Primitivzustand eines Schwere- sinnes-Organes. Der Vortragende erläutert zunächst die verschiedenen Typen und Entwieklungsstufen der Schweresinnes-Apparate bei den Me- dusen: die ektodermalen der Leptomedusen, die tentakulären der Narco- und Trachomedusen, welche beide Kategorien wieder in offene und geschlossene (dazwischen zahlreiche Über- gänge) unterschieden werden können. Dadurch entstehen mannig- fache Formen von „statischen Organen“; so die Gruben und Bläschen der Leptomedusen, die freien, oder mehr oder weniger versenkten oder auch in Bläschen eingeschlossenen „Lithostyle“ der Narco- und Traehomedusen. Den Lithostylen im Bau nahe- stehend sind endlich die Randkolben der Scyphomedusen. Von (28) Bericht über die allgemeine Versammlung. fraglicher Bedeutung, aber in vieler Beziehung den Lithostylen‘ vergleichbar, sind die „Marginaleordylen“ gewisser Leptomedusen, nämlich der Ahaniwanlishen: Bau, Entstehung, Lage und In- nervation aller dieser Organe zeigen solche Verschiedenheiten, daß man unbedingt zur Annahme unabhängiger, konvergenter Ent- stehung wenigstens der Hauptkategorien gelangt. Die statischen Gruben und Bläschen der Leptomedusen sind gänzlich ektodermal, ihre Statolithen entstehen in bestimmten Ektodermzellen (Litho- cyten), das Verhalten der Sinneszellen ist ein für diese Medusen- gruppe durchaus spezifisches, die Innervation erfolgt vom unteren (subumbrellaren) Nervenring, welchem Verhalten auch der Ort der Entstehung entsprieht. Die Lithostyle der Nareo- und Tracho- medusen besitzen eine solide entodermale Achse, deren Zellen die Statolithen erzeugen und einschließen, sie dittetöhln exumbrellar und werden vom oberen (exumbrellaren) Nervenring versorgt. Das Verhalten der Sinneszellen ist ein von denen der Leptomedusen durchaus abweichendes. Eine Vergleichung der beiden Org gantypen ist völlig unmöglich. Am ehesten könnte man mit den Lithostylen die Marginaleordylen der Thaumantiaden vergleichen (F orm, exumbrellare Lage), doch fehlen die Statolithen und sichere Sinnes- zellen. Eine Ableitung der Lithostyle von den Marginaleordylen der Thaumantiaden ist tatsächlich schon in Erwägung gezogen worden, andererseits könnte man zwischen dieser Medusengruppe und det Anthomedusen wegen ihres Mangels an statischen Organen des ektodermalen (Leptomedusen-) Typus und wegen des konstanten Vorkommens von Ocellen eine nähere Beziehung annehmen. Die Randkolben der Seyphomedusen ähneln den Lithostylen namentlich dureh ihre (freilich ausgehöhlte) entodermale | Achse und die entodermale Entstehung und Lage der hier OR sehr zahlreich vorhandenen Konkremente (Kristallsack). Es ist in hohem Grade wahrscheinlich, daß die primitiveh Zustände der statischen Organe bei den Leptomedusen, aus isoliert und zerstreut im Epithel des unteren Nervenringes vor kommenden Konkrementzellen hervorgehend (0. u. R. Hertwig), zuerst regellos über den ganzen Rand verbreitet waren (gruben- förmige Organe der Mitrocomiden u. a.) und erst später eine strengere Orientierung im Sinne des radiären Baues ern Bericht über die allgemeine Versammlung. (29) während die Marginaleordylen, Lithostyle und Randkolben schon aus dem Grunde, daß alle drei Formen auf Tentakeln zurück- geführt werden, von Anfang an eine bestimmte Anordnung be- saßen. Würde man für die phylogenetische Entwicklung der ten- takulären Apparate eine Reihe wie die hier angeführte annehmen, so hätte sich der Vorgang in folgenden Stadien abgespielt: Ten- takel, verkürzter Tentakel, eordylenartiges Organ, Auf- treten der entodermalen Konkremente, sonstige Ausge- staltung im Sinne der leichteren Beweglichkeit, der Per- zeption (Sinneszellen) und Innervation. Wesentlich erscheint es dem Vortragenden, daß die Statolithen erst dann dazukommen, wenn die Form des Organes bereits gegeben ist. Daß Lithostyle auch ohne Konkremente bestehen können (hier wird allerdings Rückbildung infolge äußerer Verhältnisse anzunehmen sein), beweisen die Tracho- medusen des Süßwassers (Zimnocodium und Limnocnida). Aus diesen und mn ee geht hervor, daß eine Schwere-Si fi g vielleicht schon vorhanden ist, bevor es zur Ausbildung der für statische Organe so bezeichnenden Konkremente kommt, wie es ja überhaupt eine ganze Reihe von Tieren gibt, die, obwohl ohne irgendwelche nachweisbare Spur statischer Organe, den- noch des Schweresinnes nieht entbehren. Kann man ja kaum eine Tatsache anführen, welehe darauf hinweist, daß die mit statischen Organen versehenen Medusen denen, welche solche Vorriehtungen nieht besitzen, in bezug auf die betreffenden Funktionen physio- logisch wesentlich überlegen wären. Doch ist es jedenfalls klar, daß erst das Hinzutreten spezifisch schwerer Körperchen die volle Aus- bildung eines vollkommenen Schweresinnes ermöglichen dürfte. Aber es könnte auch ein umgekehrter Fall gedacht werden, näm- lich das Auftreten spezifisch schwerer Einlagerungen zunächst einfach mit-dem Effekte, dem Schwerpunkte des Tieres eine bestimmte Lage zu geben, woran sich phylogenetisch die Möglichkeit eines sekun- dären Hinzutrittes von perzeptorischen Elementen und damit die Aus- bildung eines Schweresinnes-Organes knüpfen würde. Es käme dies auf eine neue selbständige Form der Entstehung soleher Organe heraus. So etwas möchte ich für folgenden Fall in Betracht ziehen. Wie bekannt, kommen unter den Hydromedusen den An- thomedusen (Ocellaten) in keinem einzigen Falle besondere (30) Bericht über die allgemeine Versammlung. Schweresinnes-Organe zu, während sie in der überwiegenden Mehr- zahl Augenflecke besitzen. Ein an den europäischen und auch an exotischen Küsten weit verbreitetes Anthomedusengenus, näm- lich Cladonema, zeigt nun eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit, die der am Schlusse des vorigen Absatzes von mir ausgesprochene Vermutung entspricht und, zum Teile zwar bereits bekannt, in weiteren Kreisen dennoch nicht entsprechend gewürdigt war. Im Jahre 1908!) hat Perkins eine neue Art dieses Genus, Oladonema Mayeri, beschrieben, von der er Folgendes bemerkt: „Tentaeles wighted with eoneretions of spherical or EE shape produced and held within the entoderm cells of the larger part of the tentacle“. Der betreffende Teil ist der bei dieser Art besonders stark (mindestens doppelt so lang wie bei Cl. radiatum Duj.) ausgebildete kegelförmige Basalteil („basal bulb“) der Tentakeln. Die runden Konkretionen liegen in großer Zahl und dichtgedrängt im Entoderm. Ihre intimere Beschaffenheit blieb ununtersucht. Es muß befremden, daß die Entdeckung dieser Konkretionel sofort mit der Feststellung der neuen Art erfolgen konnte, während der gleiche Befund bei der längst bekannten und viölfach unter- suchten Art Uladonema radiatum erst jetzt gelang, und zwar, wie gleich bemerkt sein soll, ohne Kenntnis der Perkinsschen Mit- teilung. Der Vortragende kennt das zu schildernde Verhalten schon mehrere Jahre, mindestens seit 1910, wenn nieht noch früher, und wurde erst jetzt, als er es zum ersten Male einer genaueren Beobachtung unterzog, mit Hilfe des Mayerschen Medusenwerkes?) auf die Perkinssche Mitteilung aufmerksam. Die namentlich im Frühjahr und Sommer in den Seewasser- j aquarien des II. zoologischen Institutes zahlreich auftretenden (la- | donema-Medusen zeigten in jedem ihrer acht Tentakeln, und zwar | ungefähr an jener schmalsten Stelle des kegelförmigen Basalstückes, wo sich der erste trommelschlägelartige Haftfaden abzweigt, in. dem exumbrellarwärts EAN Bereiche des dicken, rötliehbrauß ') H.F. Perkins, Notes on Medusae of the Western Atlantie. Papers “ o the Tortugas Laboratory of the Carnegie Institution of am ol. 1, 1908. ?) A.G. Mayer, Medusae of the World. Carnegie Institution Publ. 109. Vol. 1. 1910. Bericht über die allgemeine Versammlung. (31) pigmentierten Entoderms einen je nach dem Alter des Tieres in der Größe wechselnden Haufen stark liehtbreehender Körper, welcher zu geringstem Teile über die Grenze des pigmentierten Plasma- bezirkes vorragte und daher nicht immer gleich gut sichtbar war. Die Form dieser farblosen, stark glänzenden Gebilde war infolge der diehten Lagerung und der dazwischen befindlichen Pigment- körner nur in Ausnahmsfällen am ungequetschten lebenden Tier deutlich feststellbar, viel leichter gelang dies an Quetschpräparaten, die im äußersten Falle eine vollständige Isolierung der Körper be- wirkten. Es sind deutliche Kristalle von meist regelmäßig sechseckiger Gestalt, dünne Tafeln, deren Dieke ungefähr ein Drittel des Sechseekdurchmessers beträgt. Daher konnten sie nur dann von der Schmalseite gesehen werden, wenn sie noch im gequetschten Gewebe eingeschlossen waren, isoliert stellten sie sich immer mit der Sechseckfläche ein. Soweit das kristallographische und optische Verhalten festgestellt werden konnte, ee es ieh um Folgendes: Es sind Kristalle des hexagonal-rho Systems, und vermutlich überwiegt die Kombination eines flachen Prismas mit der. Basis (© R.o R). Doch ergab sich mehrmals der Eindruck, als ob die seitlichen Flächen der Tafeln nicht dem Prisma, sondern dem Rhombo&der angehörten, also die Kombination R. o R vorlag. Endlich fand sich einmal ein Kristall von nicht flach tafelförmiger, sondern nach. allen Dimensionen mehr isodiametrischer Ausbildung, und dieser zeigte mit aller Klarheit die Kombination © R. R, de ein durch Rhomboäderflächen abgeschlossenes Prisma. Der Breiten durchmesser der größten Tafeln betrug etwa 40 u. Bei Zusatz von Salz- oder Essigsäure fand unter Auftreten von kantenparallelen Rissen eine rasche Auflösung statt, Gasblasen kamen keine zur Beobachtung, da ja zweifellos etwa. frei werdende Kohlensäure in den hier zu erwartenden geringen Mengen vom Seewasser so- fort absorbiert werden muß. Bei längerem Liegen der Präparate lösten sich die Kristalle auch ohne Säurezusatz, freilich oft erst nach mehreren Stunden, auf, wohl unter dem Einfluß irgendwelcher, bei der Plasmazersetzung auftretenden oder einer vom Entoderm sezernierten Säure. Die optische Untersuchung ergab positiv-ein- achsige Doppeltbreehung. Da man wohl als nächstliegend die Annahme machen muß, daß es sich um kohlensauren Kalk (32) Bericht über (die’allgemeine Versammlung. handle; ist die Feststellung’ des positiven Verhaltens, ‚die der Vo tragende der Liebenswürdigkeit des Herrn Höfrat Prof. F. Beckt verdankt, deshalb von Interesse, weil ‘die im Mineralreich' ver breiteste rhombo&drische Modifikation des Caleinmearbonates, de Caleit, optisch negativ ist. ‚Eine genaue Untersuchung ‘wird em erfolgen, sobald wieder reichliches frisches Material. vorliegt. Soweit es die vorläufig bloß am frischen Objekte. durchgeführt Untersuchung zuläßt, fand sich in der Umgebung dieser Kristall ansammlung innerhalb des Ektoderms keine Spur irgendwelche spezifischer Sinneselemente, auch wird der Verlauf des ektodermale Konturs in keiner Weise beeinflußt, er ist ganz glatt, ohne Vor wölbung oder sonstige Störung. ; i Diese Vorkommnisse von Konkrementen, beziehungsweise Krk stallen mit ihrer bemerkenswerten Lagerung ander bei Meduse für Sinnesorgane üblichen Stelle dürften die ersten ihrer Art im Kreise der Anthomedusen sein und verdienen schon aus diesen Grunde eine gewisse Beachtung. Diesem Eindrucke hat: sieh schoß Perkins nicht entziehen können und: ist: dadurch: auch auf den Weg des Experimentes geführt worden. Indem’ er davon ausgeht, daß durch die spezifisch schweren Konkremente eine Verlegung des Schwerpunktes nach unten hin erfolgt, kommt er zu der Anna N einer auf höchst einfachem Wege erfolgenden automatisch, wirksame Einstellung. des Tieres in die Normalstellung und findet diese An nahme durch den Versuch (z.B. am narkotisierten Tiere) bestät Auch stellt er genau: das spezifische Gewicht der Meduse fest findet einen deutlich höheren Wert, als er dem umgehenden Me dium entspricht. Nach Abbildung und Beschreibung muß es sich be ihrer 'Haftfäden befestigt an der Wasseroberfläche. Ein san Stoß mit der Pipette reicht hin, um dieses Haften zu lösen, ohne Tier im mindesten zu irritieren. Da sieht man nun, daß-die Med Bericht über (die allgemeine Versammlung. (33) mit ausgebreiteten Tentakeln, ganz ähnlich ‘wie ein „angelnder“ (ronionemus, langsam abwärts sinkt, sich aber nur sehr allmählich in die Normälstellung (Mündung abwärts) umdreht, dagegen größere Strecken mit vertikal oder. verschieden stark schräg abwärts ge- wandter 'Konvexität durchmißt.. Die, wenn: aueh nicht ganz un- wirksame, ‘Funktion des anorganischen Ballastes ist hier offenbar viel geringer wie bei: Cl. Mayeri. Wie schon oben betont, fand Vortragender keinerlei Anzeichen besonderer perzeptorischer Elemente in der Nachbarschaft dieser ento- dermalen Kristallansammlung, also auch keinen Anlaß zur Annahme eines spezifischen Sinnesorgans. Will man eine funktionelle Bedeutung annehmen, so liegt diese am ehesten in der von Perkins bereits an- gegebenen Riehtung, nämlich der Sicherung einer gewissen Normal- lage des Tieres, namentlich beim ruhigen Schweben. Die Richtig- keit der von Perkins angestellten Versuche ist wohl nicht zu bezweifeln. Daß eine solche „Stehaufmännchen-Einrichtung“ für einen Organismus, wie eine Meduse, ganz besonders beim Mangel wirk- licher statischer Organe von einer gewissen Bedeutung sein kann, ist einleuchtend. Freilich muß der Widerspruch auffallen, der darin liegt, daß zahlreiche freischwimmende Medusen sowohl statischer Organe, als auch der hier beschriebenen Einrichtung völlig ent- behren, wobei man doch annehmen müßte, daß ein freischwimmendes Tier, derselben eher bedürftig sei, wie eines, das einen großen Teil seines Lebens in den verschiedensten Raumorientierungen sitzend oder kletternd verbringt. Wenn aber etwa gerade die sekundär- benthonische Lebensweise des Tieres erst die Entstehung der Kristalle bewirkt oder begünstigt hätte, wäre vielleicht nach einer ganz anderen physiologischen Bedeutung zu suchen. Es bleibt jeden- falls abzuwarten, ob nicht auch bei irgendwelehen planktonischen Anthomedusen etwas Ähnliches noch gefunden wird, wodurch die Ableitung eines Schweresinnes-Organes leichter erschiene, als bei bloßer Berücksichtigung der durchaus einseitig abweichenden Ola- donema. Keinesfalls ist es von der Hand zu weisen, in dem vor- liegenden Kristallfunde die Grundlage einer möglichen Weiter- entwieklung zu sehen, ein „Oriment“ im Sinne OÖ. Abels, das sich durch Hinzutritt neuer Bestandteile ner durch ‚Funktions; wechsel aus einem bloß meebanisch wirksamen pp "1 2.R. Ge. 60. D0. ° — (34) Bericht über die allgemeine Versammlung. F: zu einem echten Schweresinnes-Organ vervollkommnen könnte. Die Aufeinanderfolge der dabei denkbaren phylogenetischen Stadien wäre eine andere, als in dem Falle der Lithostyle (siehe oben!), man hätte anzunehmen: Tentakel, durch Konkremente beschwerter Tentakel, Verkürzung desselben zu einem lithostylartigen Gebilde usw. Vielleicht liegt die Ähnlichkeit mit dem „Kristall sack“ in den Randkolben der Scyphomedusen (Anhäufung zahl- reicher Körperchen) nicht ganz fern von der erwogenen Möglichkeit. Wenn Vortragender seinen Befund im Sinne der Annahme eines „Orimentes“ für ein ‚Schweresinnes-Organ ausgenützt hat, so ist e | sich wohl bewußt, von einem wirklichen Beweise für diese Hypothese weit entfernt zu sein. Doch wird ein jeder zugestehen müssen, dab sowohl die Struktur, als auch die Lokalisation der Erscheinung einen solehen Versuch direkt provozieren mußten. Jedenfalls lag wohl mindestens das gleiche, wenn nicht ein viel größeres Recht zu solchen Betrachtungen vor, wie es etwa G. Haberlandt und B. Nömee be ihren Bestrebungen beanspruchen, auch im Pflanzenreiche Schwere perzeptions-Organe nachzuweisen, z. B. in Gestalt der leicht beweg lichen Stärkekörner in den Wurzelzellen, die zwecks Erklärung dei geotropischen Erscheinungen als Reizvermittler gedeutet werden. Ganz kurz sei noch auf den auffälligen Umstand hingewiesen, daß zwei nahe verwandte Spezies, wie es CI. Mayeri und radiatum zweifellos sind (Mayer ist sogar nicht abgeneigt, die Zugehörigkeit beider Formen zu einer einzigen Art in Erwägung zu ziehen), ver schieden geformte Konkremente aufweisen, erstere rundliche Körper, letztere wohlausgebildete Kristalle. Da aber Perkins selbst angibt, keine genauere Untersuchung vorgenommen zu haben, ist ein Irrt von seiner Seite leicht denkbar. Wenn man nämlich die Med ungepreßt untersucht, ist es auch in unserem Falle schwer, die der Konkremente deutlich zu erkennen, ja Vortragender glaubt, sowohl er lange Zeit, wie auch alle seine Vorgänger die Kris gänzlich übersehen oder in Verkennung ihrer entodermalen L gerung für etwas tiefer liegende Nesselkapseln gehalten haben. (Der Vortrag war von der Projektion mikrophotographis Momentaufnahmen nach dem Leben begleitet. Die ausführlich mit Abbildungen versehene Mitteilung erfolgt an anderer Stell Referate. Die Dekapodenfauna der Adria. Versuch einer Monographie. Von . Otto Pesta, Kustosadjunkt am Naturhistorischen Hofmuseum in Wie öffentlicht mit Unterstützung aus der Nowak-Stiftung der Anaiciie der Wissenschaften in Wien. Mit 3 Kartenskizzen im Anhange und 152 Figuren im Text. Leipzig und Wien. Franz Deuticke 1918. Nicht ohne starke Wehmutsregung können wir deutschösterreichische Zoologen ein Werk wie das vorliegende zur Hand nehmen. Haben wir doch n allen politischen und wirtschaftlichen Interessen abgesehen — durch lange treu-liebevolle Anhänglichkeit und fleißige unermüdliche Forscher- tätigkeit gewisse Anrechte des Herzens und des Geistes an jenes bescheiden- schöne, rauhe und sonnige Meer erworben, die uns kein Feind und kein mis- günstiger Nachbar jemals wird rauben können. Hingegen haben wir diese Rechte in bewährter brüderlicher Neigung seit jeher gern und freudig mit den Fachgenossen des verbündeten deutschen Reiches geteilt. Deutschland und Deutschösterreich, Einzelforscher und Körperschaften haben in den letzten ein unter anderem Vielfältiges zur biologischen Erforschung der unternommen, und eine Frucht dieses Zusammenwirkens legt uns jetzt Puh vor. Verschiedene geh der Adria besuchend, darunter auch die deutsche Station in Rovigno, die österreichische in Triest, teils auf sich selbst angewiesen, teils die erilherie der Forschungsfahrten der „Pola* und der „Najade“ benutzend, und seit langem auf diesem Gebiete als er- folgreicher Spezialist tätig, war der Autor in die Lage versetzt, einem lange gehegten Bedürfnis wenigstens in bezug auf eine sehr wichtige Tiergruppe zu entsprechen. Gewiß haben es viele als lebhaften Wunsch empfunden, über eine Synopsis der Adriafauna zu verfügen, die, allen wissenschaftlichen An- sprüchen genügend, es dennoch auch dem Nichtspezialisten gestattet, die ihm begegnenden Formen leicht und sicher zu diagnostizieren. i keine detaillierte oder gar kleinlich-peinliche Kritik eingegangen welch letzterer sich der Referent durchaus nicht berufen fühlt. Aber he aus der Erfahrung und Empfindung des in seiner Forschertätigkeit etwas abseits vom Thema Stehenden darf er betonen, daß dem gedachten Zwecke in jeder Hinsicht entsprochen ist. Doch geht das Werk unendlich weit hinaus über die bloße systematische Aufklärung, wie auch bei der Besprechung des Inhaltes hervorgehoben werden soll. Die ausgezeichneten, dabei ganz einfach ausgeführten Abbildungen; darunter zahlreiche Originale, unterstützen den diagnostischen Zweck in* erwünschtester Weise. Über die Inhaltsgliederung wäre folgendes zu sagen: Entsprechend dem weiter reichenden Ausblick, den der Verfasser anstrebt, beginnt er mit einer allgemeinen physikalischen Cha- rakteristik der Adria und schließt hieran ein alphabetisches Fundortsver- zeichnis. Sehr wertvoll ist das Kapitel: Terminologisches. Es folgt ae r Hauptteil & D (36) Referate. des Werkes, die systematische Übersicht und die Diagnosen der Abteilungen, Familien, Gattungen und Arten, wobei auf Vollständigkeit nach jeder Richtung Wert gelegt wird (Synonymie, Vorkommen, Ökologie, geographische Vese breitung usw.). Die horizontale Verteilung wird einer besonderen übersicht- E) lichen Beobachtung gewürdigt, namentlich mit Rücksicht auf pelagische und 4 Tiefseeformen und den gewaltigen Unterschied zwischen Ost- und Westküste, — und im Kapitel „Zusammensetzung der adriatischen Dekapodenfauna nach der allgemeinen geographischen Verbreitung ihrer Arten“ kommt der Autor zu bemerkenswerten allgemeinen Ergebnissen, z. B. Fehlen von gebietseigene acifik) und mit dem Schwarzen Meere, Fehlen typischer arktischer und antarktischer Formen, Kritik der angeblichen Glazialrelikte, Durchaus. wilk ommen muß schließlich die Liste der eßbaren adriatischen Dekapoden mit ihren deutschen und italienischen Vulgärbezeichnungen geheißen werden. i Das Buch wird dem Studierenden und dem Forscher sofort nützlich und bald unentbehrlich werden und den Wunsch nach _ einer analogen Bearbeitung anderer Gruppen wachrufen. Hoffentlich wird es auch in der Zukunft an Forschern, Möglichkeiten, Forschungsstätten und Mitteln hiezu nicht fehl Große Reichtümer an persönlichen Erfahrungen und an aufgesammeltem Material harren noch ihrer Verwertung, und der Drang der deutschöster- reichischen Zoologen nach dem Meere wird sich hoffentlich auch nicht unter- drücken lassen. Daß ein Werk wie dieses mitten in den großen Sorgen d Gegenwart erscheinen konnte, sieht wie ein Blick in eine bessere Zukunft aus wieder bewährt hat, ein unwahrscheinlich schönes Papier und ein splendi Druck geben dem wertvollen Werke schon äußerlich ein würdiges Ansehen. Heinrich Joseph. | Schmidt Heinrieh. Geschichte der Entwicklungslehre. Alfred Kröne Verlag, Leipzig, 1918. IX und 549 $S. — Geh.M 12.—. gelungen ist und klar und erschöpfend in die Materie einleitet. Mit « Besprechung der Gegnerin der Entwicklungslehre, der Schöpfungslehre, ei D wicklungsgedankens im philosophischen Denken aller Zeiten. „Im Gegensa zu «Schöpfung» bezeichnet das Wort «Entwicklung» ein natürliches We einen Vorgang, der seine Ursachen nicht in einem göttlichen Wollen, son Referate. (37) in den Wechselwirkungen der Dinge selbst und ihrer Sr l hat... In dieser allgemeinen Bedeutung genommen, ist der gedanke rt Br alt wie die Schöpfungslehre, wenn ich älter.“ (Die Wendung erin an F. A. Langes Wort vom Materialismus.) Im folgenden Kapitel Fr der Begriff Entwicklung RE Fleet Dann setzen ein spezielle Darstellungen der Kosmogenesis, Astrogenesis, Hylogenesis, Geogenesis. Minero- und Lithogenesis, Atmo- und Hydrogenesis, und- schließlich der Biogenesis. An diese gliedern sich die Kapitel über Bio- geographie, Morphologie, Elementar-Organismen, Paläontologie, Ontogenesis, über das biogenetische Grundgesetz, über Biochemie, Archigonie, die Des- zendenztheorien, über Phylogenesis und Anthropogenesis. Reiche Zitate ver- weisen aate auf die Quellen und machen das Werk dem Fachforscher unentbehrl Dan. Buch en = dem Grenzgebiete zwischen Philosophie und Naturwissenschaften u besehen ist es ein philosophisches Buch Reichlich, en ae es von Hypothesen und Theorien, die vielfach nur an ihrem äußersten Ende ganz schwach und unbestimmt mit Erfahrungstatsachen gestützt ee Daneben er auch von einer Fülle exakter iger er ma und zwingend aus ihnen emportauchender Folgerunger Es peak ein eigener Reiz von der historischen Darstellung des Stoffes s und der Leser nimmt mit hohem Interesse zur Kenntnis, wie der Gedanke der Evolution auf so vielen Gebieten seit undenklichen Zeiten halb verborgen geglüht hat, wie ihn vergessene Forscher vertreten und Berühmtheiten ver- leugnet haben, und der Kritiker fühlt wohl auch, wie die letzten Jahrzehnte auf diesen unsicheren Gebieten merklich einen Schritt zu weit getan. Die Darstellung ist objektiv, zumindest tritt der Haeckelsche Stand- punkt des Verfassers nicht störend vor. Das läßt die Gefahr bestehen, die nicht- kritischen Werken anhaftet: der Leser, der allzugerne geneigt ist, als gesicherte Wahrheit hinzunehmen, was hypothetische Konstruktion ist, bleibt ungewarnt. Den Glauben an eine Entwicklung auf allen Naturgebieten haben heute alle Forscher. Inwieweit die Erforschung der Ursachen der Entwicklung aber innerhalb der Grenzen menschlicher Erkenntnis liegt, in- wieweit diese Ursachen überhaupt mechanistisch verstanden werden können, darüber gehen heute mehr denn je die Anschauungen auseinander. Fr. Heikertinger. Bericht der Sektion für Botanik. Versammlung am 29. November 1918, Vorsitzender: Direktor Dr. A. Zahlbruckner. Prof. Dr. F. Vierhapper hielt einen Vortrag: „Pflanzen- geographisches aus dem Quellgebiete der Mur“ (mit Demon- strationen) und legte folgende ergänzende Pflanzenliste aus dem Lungau vor:') Botrychium matricariae Fern bei St. Andrae. — Equisetum hiemale Taurachau bei Tamsweg; Kremsgraben. — Lycopodium complanatum Leisnitztal; Mitterberg. — ‚Juniperus sabina Zederhaus. — Sparganium longissimum („simplex“) St. Michael. — Scheuchzeria palustris Lasaberg. — Calamagrostis pseudophragmites Tamsweg. — Avenastrum Parlatorei Lantschfeld. — Koeleria gracilis St. Michael; Murwinkel. — Catabrosa aquatica Weißbriach, Zeder- haus; Überling. — Poa cenisia Lantschfeld. _ P. caesia Tweng. — P. stiriaca Tamsweg. — P. Chaixi Kaareck; Gstoßhöhe. — Atropis distans St. Michael. — Festuca glauca Höllgraben; Zederhaus- und Murwinkel. — Pycreus flavescens Neggerndorf, Sauerfeld. — Heleo- charis uniglumis Mariapfarr. — Ithynchospora alba Zaukwarn. — Cobresia bipartita Tauernkar (Ronniger); Lantschfeld; Dorfergraben | im Zederhaus. — Carex rupestris in fast allen Ketten der Niederen Tauern. — C. brizoides Leisnitztal. — ©. Buxbaumii Weißbriach. — (. aterrima Kasereck und Speyereck (Wöhrl!); Nachendfeld. — C. ornithopodioides Mittereck; Höllkar. — O. ericetorum Mauterndorf (Keidel!). — C. approximata Preberkessel; Schrowin; Feldseite, Rotofen. — C©. montana Mauterndorf (Keidel!), Tamsweg. — C. lasio- carpa Seetaler-, Dürrenegg- und Prebersee. — O. silvatica Tweng, Lantschfeld. — Juncus castaneus Weißbriach. — Anthericum ra mos«m Tweng (Keidel!), Lantschfeld. — Gagea lutea St. Michael ‘) Anordnung und Nomenklatur nach F ritsch, Exkursionsflora, 2. Auf en in (Klammer). Ein Ausrufzeichen ! we lage. Von mir früher gebrauchte Nam hinter dem Namen des Finders bedeutet, daß ich Belege gesehen habe. Se EEE a AT a Versammlung der Sektion für Botanik. (39) (Lainer!), Mauterndorf (Keidel!). — Allium montanum Zederhaus, St. Michael. — A. stricum Murwinkel. — Cypripedium calceolus Taurachwinkel (Keidel); Zederhaus (Lainer). — Orchis ustulata Schellgaden (Lainer!), Tweng. — O. signifera Kaareck. — Gym- nadenia odoratissima W eißbriach. — Oephalanthera rubra Speyereck (Fest!). — Epipactis palustris Taurachtal. — E. latifoka Weiß- briach-, Taurachwinkel, Lantschfeld. — Salix einerea Lasa—Göriach. — Thesium pratense subsp. refractum Brügg. Mittereck-, Hochfeind- und Weißeckkette; Mauterndorf. — Rumezx nivalis Dorfer-, Pleisnitz- und Höllkar im Zederhaus. — Silene alpina Lam. Lantschfeld, Zederhaus. — Heliosperma alpesire Stangalpe. — Saponarıa offi- cinalis Neggerndorf. — Cerastium arvense Mur- und Zederhauswinkel. — Minuartia rupestris Mittereck bei Tweng. — Arenaria Marsch- linsii Kasereck. — Anemone trifolia mehrfach um Mauterndorf. — 4. alpina subsp. myrrhidifolia (Vill.) Rouy et Fouc. Hochfeind- kette. — Ranunculus lutulentus Perr. et Song. ebendort. — T’halictrum minus ebendort und Weißeckkette. — Papaver dubium Moosham, St. Michael. — Sazxifraga Burseriana Hochfeindkette. — $. plani- foiia Großeck; Greifenberg. — Potentilla rubens („Orantzi“) Göriach. — P. Clusiana Hochfeindkette. — P. caulescens Weib- briach, Lantschfeld. — Rosa resinosa Murwinkel. — Astragalus oroboides Lanschitz im Lessach. — Lathyrus silvester Leisnitztal; Mariapfarr. — Polygala subamarum Hochfeindkette. — P. alpestre ebendort. — Epilobium parviflorum Kendlbruck, St. Michael. — Myriophyllum vertieillatum Judendorf. — Heracleum austriacum Weißbriach. — Laserpitium prutenieum Lintsching. — Soldanella austriaca Kalkspitzen. — Gentiana Favrati Kalkspitzen. — Cyno- glossum officinale Murwinkel. — Myosotis Kerneri D. T. et Sarnth. Rotofen, Preberkessel. — Lithospermum offieinale Murwinkel. — Teuerium montanum Lantschfeld, Murwinkel. — Lamium maculatum Seetal, Lessach. — Stachys Jacquini Taurachwinkel, Lantschfeld. — Thymus Ortmannianus Opiz („spathulatus“) Zederhaus- und Murwinkel: — Galium boreale Haidn; Pischelsdorf. — Valerianella “ Morisonii St. Michael. — Valeriana supina Hochfeindkette. — Scabiosa agrestis St. Michael (Wöhrl!); Lintsching. — S. columbaria Taurachtal; St. Michael; Zederhaus- und Murwinkel. — Buphthal- mum salicifolium Prebergraben; Mauterndorf. — Matricaria discoidea (40) Versammlung der Sektion für Botanik. \ Murtalbahn. — Artemisia absinthium Zederhaus. — Senecio alpester Lessach; Gstoßhöhe. — 8. subalpinus Lantschfeld; Gstoßhöhe. — Carlina vulgaris Taurachtal; Murwinkel. — Arctium nemorosum Oberweißburg. — Centaurea montana Tamsweg. — Leontodon taraxaci Kalkspitzen, Windsfeld; Kaareck, Altenberg. — Pieris hieracioides Murwinkel. — RE ER ER St. Michael. — Orepis conyzifolia Hochfeindkette; Kaareck. — U. montana Zmüling im Zederhaus. — C. blattarioides Tweng. — 0. biennis Murwinkel. — Hieracium Hoppeanum Speyereck. — H. pratense Göriach. — H. bupleuroides Lantschfeld, Zederhaus. — H. piliferum Lessach; Mittereek. — H. Ganderi Hausm. Lantschfeld, Zederhaus. # H. ineisum Preber, Lessach, Göriach, Tantschfeld. — H. humile Göriach; Lantschfeld. — H. juranum Weißbriach. — H. epimedium Zehnerkarspitze im Weißbriach. — H. atratum Zederhaus. — H. sabaudum Murwinkel. Überdies sind mehr minder selten in den Tälern und zum Teil auch Ausgängen der Winkel (* vorübergehend): Nephrodium spinulosum (früher mit dem verbreiteten dilatatum verwechselt), Selaginella helvetica, Sparganium neglectum, minimum, simplen, * Setaria glauca, Alopecurus pratensis, Bromus commutatus, *erechus, * Lolium multiflorum, Carex diandra, elata, gracilis, digitata, * Colehi-“ cum autumnale (Keidel!), Streptopus amplexifolius, Orchis incarnata, Salıx fragilis, daphnoides, * Vaccaria segetalis, Aquilegia vulgaris, Fanunculus bulbosus, * Adonis aestivalis, * Lepidium densiflorum, *Sinapis alba, Barbaraea vulgaris („stricta“), Arabis hirsuta, Sedum acre, Aruncus silvester, Pirus piraster, Malus silvestris, Fragaria moschata, Potentilla reptans, Agrimonia eupatoria, Rosa canina, glabrata Vest, dumetorum, Trifolium spadiceum, * dubium, Astragalus eicer, Vieia siwatica, *tetrasperma, Geranium colum- binum, Polygala comosum, Hypericum montanum, Viola collina, Epilobium parviflorum, Pastinaca satıwa, Gentiana cruciata, Cuseuta *epilinum, epithymum, Symphytum tuberosum, Myosotis micrantha, Ajuga genevensis, Scutellaria galericulata, Galeopsis bifida, Stachy offieinalis, *Salvia pratensis, Lycopus europaeus, *Mentha ei nerascens H. Braun, *Solanum nigrum, Verbaseum austriacum, eronica verna, Dirielähie minor, * Galium spurium, Ver ara locusta, * Rudbeckia. hirta, *Orepis setosa. m & en BEE a SE N ET TE Ver A Te Er FREE TEE ER Ra RZ ae EN En en ee Viren ie ner Versammlung der Sektion für Botanik. (41) Hauptsächlich oder nur in den Winkeln verbreitet (F), zerstreut oder selten: Woodsia alpina, Polystichum lobatum, Poa hybrida, Jtanunculus lanuginosus, Cardamine enneaphyllos, Erysimum silvestre, Astragalus penduliflorus, Hypericum hirsutum, Angelica montana, Heracleum montanum, Stachys alpina, Origanum vulgare, + Thymus polytrichus, Verbascum lanatum, Orobanche reticulata, Lonicera nigra, T Doronicum austriacum, } Carduus defloratus. Ausschließlich (!) oder vorwiegend in den Radstädter Tauern und hier verbreitet (v) bis zerstreut: Cystopteris montana, alpina(!), Tri- setum distichophyllum(!), Koeleria pyramidata(v), Festuca alpina(!), norica, pulchella(v), Carex mucronata(!), ornithopoda, Luzula gla- Bratal!w); Tofieldia palustris, Chamaeorchis alpina, Herminium monorchis, Epipactis atropurpurea, Goodyera repens, Corallorrhiza trifida, Salix hastata, Mielichhoferi, Dianthus glacialis, Minuartia aretioides (!), Aconitum paniculatum, Anemone baldensis, Ranunculus aconitifolius (!), hybridus(!), Kernera saxatilis, Cardamine flexuosa, Sazifraga Rudolphiana, Sorbus aria f. incisa Hedl.(!) („Mougeoti“), chamaemespilus(!), Potentilla Brauneana (!), Orantzii, Astragalus alpinus, australis, frigidus, Oxytropis tiroliensis (!), Helianthemum nitidum (!v), obscurum vergens ad grandiflorum (!), Epilobium alpestre, Arctostaphylos alpina, Gentiana Clusiüi(!), anisodonta, Satureja alpina (v), Veronica aphylla (v), fruticans (v), Alectorolophus angustifolius (v), Pedicularıs rostratospicata (v), rostratocapitata (v), foliosa, Pinguicula alpina, Globularia nudicaulis(!), Valeriana montana (v), saxatilis, Campanula cochleariifolia (v), pulla (!), Eri- geron polymorphus(!), Gnaphalium Hoppeanum, Achillea Olavenae(v), Chrysanthemum atratum (v), Petasites niveus(!), Senecio abrotani- folius, cacaliaster(v), Carduus viridis(!), Leontodon incanus (!), Crepis Jacquini(!), alpestris (\), Hieracium statieifolium, glabratum(!), villosiceps, dentatum (!), valdepilosum. Nur oder fast nur im östlichen Teile des Gebietes, zerstreut: Agrostis canina, Schoenopleetus setaceus, Carex dioeca, Salix aurita, Peplis portula, Centunculus minimus. In den Niederen Tauern und der Pöllagruppe — ° auch in der Stangalpe — zerstreut oder verbreitet (v): Elyna myosuroides, Carex® curvula, brachystachys, fuliginosa, P Juncus Jacquini, Arcto- staphylos uva ursi, ® Androsace obtusifoha, ° Gentiana brachyphylla, (42) Versammlung der Sektion für Botanik. ° Myosotis alpestris (v), ° Pedicularis vertieillata (v), Antennaria car- patica, Saussurea alpına. Eee Im ganzen Gebiete zerstreut (z) ws verbreitet: Avenasirdill alpinum, Carex umb Stenophragma Thalianum, Arabis alpestris(z), Erysimum silvestre (z), Ribes alpinum, Rosa corüfolia, Trifolium cam pestre, Anthyllis affınis („vulgaris“, „vulmeraria“), Astrantia maror (2) Laserpitium latifolium, Pirola uniflora, rotundifolia(z), minor, Pri- mula veris, Anagallis arvensis, Gentiana verna, rhaetica ( ‚stirinca@l Cynanchum vincetoxicum (z), Myosotis arvensis, silvatica, Lamm luteum, Stachys silvatica(z), Verbascum thapsus, Iychnitis (z), Ver@ nica scutellata, polita, Euphrasia brevipila (z), stricta, Alectore lophus lanceolatus, Viburnum opulus (z), Lonicera coerulea, Adoxa moschatellina, Knautia intermedia(z), dipsacifolia, Petasites hy bridus (z), albus, Hieracium furcatum ete. Zu streichen sind die Angaben über das Vorkommen von Lycopodium chamaecyparissus, Calamagrostis acutiflora, Avenastrum planiculme, Poa cenisia (vom Lasaberg), Saxifraga Seguierii, Myo- sotis suaveolens, Ihymus carniolicus und Erigeron neglectus im Gebiete. Sprechabend am 24. Januar 1919. Vorsitzender: Prof. Dr. F. Vierhapper. Zunächst fand die Wahl der Funktionäre statt. Da der bis herige Obmann, Direktor Dr. A. Zahlbruckner, und Schriftführer Kustos Dr. K. Rechinger auf eine Wiederwahl verzichteten; wurde Prof. Dr. F. Vierhapper zum Obmann, Oberrechnungsrat K. Ronniger zum Obmannstellvertreter und Dr. H. Neumayef zum Schriftführer gewählt. Prof. Dr. F. Vierhapper übernahm hierauf den Vorsitz. Br | forderte einleitend zu reger Beteiligung an der floristischen Durel- forschung Niederösterreichs auf, die von nun an im Rahmen der Sektion zielbewußt und in modernem Sinne unternommen werde? ; soll. Die erfolgreiche Duröhführung beruht nicht nur auf der Auf ä findung neuer Arten und seltener an neuen Standorten, sonder insbesondere auch auf einer genauen induktiven Feststellung Verbreitungsverhältnisse pflanzengeographisch wichtiger Typen, Bee ENT Versammlung der Sektion für Botanik. (43) allem der Holzgewächse, sowie auf einem gründlichen vergleichenden Studium kritischer Formenkreise des Landes, wie Rubus, Thymus, Mentha usw. Als literarische Vorarbeit erscheint die Verfassung eines Zettelkataloges über die seit der letzten Flora Niederösterreichs bekannt gewordenen Daten notwendig. Künftige einschlägige Mitteilungen sollen in den Sitzungsberichten der Gesellschaft ver- einigt werden. Es werden alle Mitglieder gebeten, in Hinkunft ihre die niederösterreichische Flora betreffenden neuen Beob- achtungen der Sektion zur Verfügung zu stellen. Im Anschlusse an das Gesagte demonstrierte Vorsitzender mehrere zum Teil neue, zum Teil von neuen Standorten stammende Pflanzen aus der Flora Niederösterreichs. Schließlich legte Dr. A. Ginzberger die neue Literatur vor. Versammlung am 31, Januar 1919, Vorsitzender: Prof. Dr. F. Vierhapper. Vorsitzender dankte zunächst im Namen der Sektion den bisherigen Funktionären, Direktor Dr. A. Zahlbruckner und Kustos Dr. K. Rechinger, für ihre Mühewaltung. Hierauf besprach Prof. Dr. A. v. Hayek (unter Vorlage einer pflanzengeographischen Karte und einiger Charakterpflanzen) die pflanzengeographischen Verhältnisse des westlichen Wol- hynien. Um Kowel ist der Wald die herrschende Formation, teils Nadel-, teils Laubwald. Ersterer wird von Pinus silvestris gebildet, während Fichte, Tanne und Lärche fehlen. Im Niederwuchs sind neben Vaecinien besonders Trientulis europaea, Pirola rotundifola und Peucedanum Oreoselinum bezeichnend. Der Laubwald besteht aus Quercus Robur und Carpinus Betulus (Fagus fehlt) und weist einen reichen Niederwuchs aus Stellaria holostea, Ranunculus cas- subieus, R. auricomus, R. polyanthemus, Viola Riviniana, Selinum Carvifolia, Laserpitium pruthenicum, Pulmonaria obscura, Hieracium umbellatum ete. auf. Auch Bruchwälder, deren Oberholz aus Be- tula pubescens, Alnus glutinosa, aber auch aus Pinus silvestris be- (44) Versammlung der Sektion für Botanik. steht, in denen Geum rivale durch seine ungeheure Häufigkeit | und Üppigkeit auffällt, und Moorwälder, ebenfalls aus Pinus si vestris oder Betula gebildet, trifft man an; in diesen stellt der Untergrund ein typisches Hochmoor mit Ledum palustre, Andro- meda, Vaccinium uliginosum und seltenen Weiden, wie Salix Lap- ponum und 8. myrtilloides dar. Neben den Wäldern sind die aus gedehnten Sümpfe bemerkenswert, teils Röhrichte mit Phragmites, Glyceria aquatica, Rumex Hydrolapathum und Ranunculus Lingua, teils Wiesenmoore, aus Carex diandra, C. stricta, Calamagrostis lanceolata und Molinia coerulea gebildet, mit sehr armer Vegeta- tion (u. a. Pedieularis Sceptrum Carolinum). Typische Wiesen von mitteleuropäischen Charakter fehlen fast ganz; hingegen ist die Flora des Flugsandes mit Corynephorus, Helichrysum arenarium, Dianthus arenarius, Trifolium arvense, Thymus amgustifolius, Kochia arenaria ete. nieht uninteressant, entbehrt aber Jeder öst- lichen oder südöstlichen Art. Das Kulturland stellt infolge des Umstandes, daß es über vier Jahre nicht bewirtschaftet wurde, größtenteils eine wiesenartige Brache dar, für die Agrostis vulgaris, Hypericum perforatum, Berteroa incana, Trifolium arvense, Oenothera biennis und Centaurium umbellatum besonders bezeichnend sind. Die Vegetation der Umgebung des ca. TOkm südlich von Kowdl gelegenen Wladimir-Wolynskij weicht durch das Vorwiegen des Laubwaldes über den Nadelwald, das Zurücktreten der Sümpfe und insbesondere der Flugsandflächen und das gänzliche Fehlen der Hochmoore nicht unbedeutend ab; besonders aber ist das Auf- treten von einer Reihe pannonischer Typen daselbst charakteristisch, so Ülematis recta, Adonis vernalis, Cimieifuga foetida, Prunus fruticosa und auf den Brachen Verbascum phoeniceum und massen- haft Bunias orientalis, die gleich dem um Wladimir-Wolynski) häufigen Rumex confertus entlang der Bahn schon vereinzelt bis Kowel vorgedrungen ist. “ Bericht der Sektion für Lepidopterologie. Versammlung am 6. Dezember 1918. Vorsitzender: Herr Prof. H. Rebel. Zu Beginn der Versammlung wird die Wahl der Funk- tionäre der Sektion für das Jahr 1919 vorgenommen. Es werden die bisherigen Funktionäre durch Akklamation wieder- gewählt, und zwar: 1. Obmann: Prof. Dr. H. Rebel, 2. Obmann- stellvertreter: Hofrat J. Prinz, 3. Schriftführer: Dr. Egon Galvagni. Herr Prof. Dr. H. Joseph hält einen Vortrag über: Aberration, Mißbildung und Familienähnlichkeit. Es sei mir, einem Neuling in der Lepidopterologie, der keinerlei besondere Spezialkenntnisse, sondern nur sein Interesse auf all- gemein-zoologischem und biologischem Gebiete mitbringt, gestattet, einige Sammelergebnisse mitzuteilen, von denen ich hoffe, dab sie dieser Kreis der Erwähnung wert finden werde. Wenn ich mich veranlaßt sehe, gleich bei diesem ersten Schritte mit Vorschlägen zur Benennung neuer Aberrationen zu kommen, so erscheint mir das vor einem Forum gewiegter Spezialisten zwär etwas kühn, doch will ich mich gerne der berechtigten Kritik unterwerfen, der mein Versuch hier allenfalls begegnen könnte. Die Feststellung von Aberrationen bei Schmetterlingen, einem Tiertypus, der ja gerade in diesem Belange ein so außerordentlich günstiges und reiches Material darbietet, muß neben dem Reiz, den sie an sich auf den Kenner und Sammler ausübt, auch jenen in besonderem Grade fesseln, der damit vererbungs- und deszendenztheoretische Erkennt- nisse anstrebt. Einen kleinen Beitrag nach einer solchen Richtung hoffe ich mit meinen heutigen Mitteilungen über einige Aberrationen und Mißbildungen zu liefern. Ich weise Ihnen zunächst fünf Exemplare von Polygonia Ü- album vor, die ich sämtlich am 20. Juni 1917 in Greifenstein an (46) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. der Donau an ein und demselben Punkte innerhalb eines Zeit- raumes von höchstens einer Stunde gefangen habe. Sie gehören alle der var. Hutchinsoni an. Die weiße O-Zeichnung ist es nun, auf die ich aus mehreren Gründen ihre Aufmerksamkeit lenken möchte. Fürs erste liegt hier überhaupt eine meines Wissens neue Aberration vor. Es zeigt sich nämlich an drei Exemplaren die . deutliche Tendenz, die Öffnung des C durch Näherung der freien Fig. 1. (Vergr. 1:1?/,.) Schenkelenden zu verkleinern, ja zu verschließen, so daß im ex- tremen Falle eine ganz geschlossene Figur entsteht, die in einem Exemplare (Fig. 1) beiderseitig ausgebildet ist und am meisten Ähnlichkeit mit einem griechischen 4 (Delta) hat. Ich schlage für diese Aberration, denn als solehe darf ich das Vorkommnis wohl auffassen, den Namen ab. Delta album vor. Ein zweites Exemplar zeigt links die gleiche Figur, die aber bei Lupenvergrößerung noch eine winzige offene Lücke erkennen läßt, während rechts das € ganz deutlich, wenn auch mit stark verengerter Öffnung vorliegt. Ein drittes Stück hat das C beiderseits fast geschlossen, so daß man nur mit der Lupe die Lücken erkennt. Links ist übrigens die Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (47) Lücke durch zwei weiße Pünktchen ausgefüllt (Fig. 2). Diese beiden letzteren Tiere weichen durch die Form ihres weißen Males, ob- wohl es nicht zum völligen Delta geschlossen ist, doch soweit vom Normaltypus ab, daß sie wohl auch als aberrativ zu gelten haben und der Einfachheit halber zur ab. Delta album zu stellen sind. Die restlichen beiden Tiere haben ein normales C, vielleicht auch ein wenig verengt. Der Umstand, daß ich die geschilderte Aber- ration, bezw. mindestens ausgesprochene Übergänge dazu, gleich Fig. 2. (Vergr. 1:4.) dreimal zur selben Stunde und am selben Orte fing, läßt, so glaube ich, mit einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit die Annahme zu, daß es sich um eine Variationsrichtung handle, die in einer Familie erblich ist. Denn es dünkt mir bei weitem wahrscheinlicher, daß wenigstens die gleichzeitig fliegenden drei aberrativen Exem- plare Geschwister aus dem gleichen Gelege, als dal) sie Mit- glieder einer ausgeprägten Lokalrasse oder Varietät seien und aus verschiedenen Gelegen stammen. Ich werde weiter unten an einem anderen Falle die analoge Annahme einer Familienzusammen- gehörigkeit bezw. -ähnlichkeit zu begründen haben. En Während die kräftige C-Zeiehnung der var. Hutchinson in meinen Fällen in der Richtung nach der ab. Delta album die (48) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Neigung zur Schließung der offenen Figur erkennen läßt, fand ich in der Normalform mit dunkler Unterseite die Neigung zur Ver- schmächtigung und Auflösung des C. Bekannt ist die ab. Jota album Newn., wo das C zu einem fast geraden Strich reduziert ist. Ich erbeutete ein solches Stück am 19. August 1918 in Brückl (Kärnten). Einen hübschen Übergang vom C zum Jota fing ich ein paar Tage später (24. August 1918) in der gleichen Gegend Fig. 3. (Vergr.1:1°4,.) (Walburgen im Görtschitztal) und glaube berechtigt zu sein, auch biefür eine neue Aberration aufzustellen. Durch Unterbreehung des unteren Ö-Schenkels ist eine Figur entstanden, die aus einem schwach gekrümmten Haken und einem feinen Punkte besteht. Die Zeich- nung ist ungemein zart (Fig. 3). Die Form dieser Zeichnung ist (mit Ausnahme ihrer Zartheit) völlig identisch mit der als Spezies- merkmal einer nordamerikanischen Art, Polygonia interrogationis, auf- tretenden. Ich möchte für diese Aberration den Namen ab. unei- puncta einführen. Es ist immerhin von einigem Interesse und sicher von einer gewissen stammesgeschiehtlichen Bedeutung, daß eine Abweichung der Zeichnung, die in einer Art als vereinzelte Va- Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (49) riation auftritt, der normale Befund einer verwandten Art ist, und daß identische Abweichungen bei zwei einander nähöstehöndeh Arten parallel auftreten. So fand ich bei Durchsicht des Materials im Hofmuseum, die mir durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Prof. Rebel ermöglicht wurde,!) unter vier dort vorhandenen Sticken der nordamerikanischen P. Progne zwei mit der aus- gesprochenen Jota album-Zeichnung versehen und unter drei Stücken ie aus der gleichen Region stammenden P. comma eines mit der tionis nung. Es sind ja bereits auch anderwärts Ehlers Beispiele gleichgerichteter Variationstendenz bei verschiedenen Spezies bekannt geworden. (Diese hier eingeschaltete Mitteilung der ab. uneipuneta hat natürlich schon wegen ihrer Singularität mit dem oben berührten Thema der vermutlichen Fa- milienähnlichkeit nichts zu tun. Hingegen wird die im nachfolgenden zu schildernde Mißbildung eher wieder zu solchen Betrachtungen berechtigen.) Am 50. Mai 1917 fing ich innerhalb einer Frist von nicht mehr als fünf Minuten an einer Stelle im Höllental, etwas flußabwärts von der „Singerin“ nächst dem Jagdhause Direktor A. Nabl zwei frische Individuen von Papilio Machaon, welche beide die gleiche Mißbildung aufwiesen. Es handelt sich um eine Durchlochung der Vorderflügel im Bereiche der Zelle 3, wobei gleich hier als auffallend hervorgehoben sei, daß in beiden Fällen der Defekt nur links voll ausgeprägt, rechts hingegen bloß angedeutet war, während er topographisch strenge Symmetrie zeigte. Auch war die ganze Erscheinung in dem einen Stücke etwas schwächer ausgebildet und befand sich, wenn auch in der gleichen Flügelzelle, doch an etwas anderer Stelle als in dem anderen oe rachten wir zunächst das Tier mit der stärkeren Ausbildung der Dee (Fig. 4.) Diese liegen im hinteren Bereich der Zelle 3, ganz nahe an der Cub. 1. Links ist es ein zirka 1’5mm messendes rundes Loch mit scharfen glatten Rändern. Die Cub. 1 ist an der Stelle um den hinteren Lochkontur nach hinten etwas ausgebogen Ich erlaube mir, Herrn Prof. H. Rebel hiefür sowie, für manche wertvolle a und Aufklärungen auch hier meinen wärmsten Dank aus- zusprechen 2. B. Ges. 69. Bd. d (50) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. und zeigt medial von dem Loche einen kleinen fleckartigen Vor- sprung ihrer schwarzen Beschuppung. Die Unterseite verhält sich ungefähr gleich. An korrespondierender Stelle des rechten Vorder- fligels vermissen wir zwar ein Loch und stellen dafür bloß eine grubenförmige Vertiefung der Flügelfläche fest, deren Rand ein wenig wall- oder wulstartig erhoben ist, auf der Unterseite ent- spricht dieser Grube eine kleine hügelartige Erhebung. Das zweite Exemplar (Fig. 5) zeigt im vorderen Zellbereiche, der Med. 3 dicht genähert, links ein zirka Imm im größten Durch- messer haltendes Loch von etwas länglicher, in der Mitte schwach eingeengter Gestalt. Ähnlich wie im Exemplar 1 die Cub. 1, ist hier die Med. 3, natürlich um den vorderen Loehrand, schwach nach vorne ausgebogen, die Aderbestäubung an der Stelle ein wenig verschmälert; die Unterseite ist ähnlich beschaffen. Der rechte Vorderflügel weist an genau entsprechender Stelle oberseits gar nichts Abnormes auf und unterseits bloß eine unbedeutende, Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (51) aber unverkennbare Verschmälerung der schwarzen Bestäubung auf Med. 3. Die Auffindung dieser beiden gleichsinnig mißbildeten Machaons und der drei Stücke der ab. Delta album von Polygonia C-album jeweils zu gleicher Zeit und an gleichem Orte mußte zu Er- wägungen und Deutungsversuchen führen. Es ist ja im höchsten Fig.5. (Vergr. 1:1°/;.) Grade nahegelegen, daß Jugendstadien aus dem gleichen Gelege, auch wenn sie nicht dauernd beieinander bleiben, bei gleicher hereditärer Veranlagung bis zu einem gewissen Grade auch gleichen äußeren Bedingungen unterworfen sind, daher in gleicher Richtung variieren können, und es sprieht daher ein mehrfaches Auftreten der gleichen sonst nieht beobachteten Abweichung zu gleicher Zeit und an gleichem Ort sehr stark für die Geschwisterschaft der be- treffenden Individuen. Denn das von Verwandtschaft unabhän- gige Auftreten gleicher Aberrationen unter solchen eg = (52) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. hätte einen viel geringeren Grad von Wahrscheinlichkeit für sich, Ja es müßte als ein ganz außerordentlicher Zufall bezeichnet werden. Daß ferner viele Aberrationen erbliche (eventuell auch er- erbte) Varianten resp. Mutationen sein können, bedarf keiner be- sonderen Betonung, dies gilt für Einzelfälle, noch mehr aber sicher für gleichzeitig an vermutlichen Geschwistern beobachtete Vor- kommnisse. Aber auch die Möglichkeit einer nur durch äußere und nicht sofort hereditiv wirksame Beeinflussung (Temperatur, Nahrung, Licht, Feuchtigkeit, mechanische Wirkung etc.) hervor- gerufenen Abweichung (Somation) würde unter den gegebenen Verhältnissen meiner Fälle eher für ein Geschehen im engsten Familienkreise auf Grund ähnlicher, erblich bedingter Reaktions- fähigkeit der Individuen sprechen, als für ein solches bei nicht blutsverwandten Exemplaren. Zucht- und Kreuzungsversuche würden hier lehrreiche Aufschlüsse geben, und es ist ja in dieser Hinsicht schon manches erfolgreich unternommen worden. Ein ähnliches wie für das Delta-album dürfte auch für die Machaon-Mißbildung gelten, ja, ich muß sagen, daß hier die Ko- inzidenz eine noch viel stärkere und auffallendere ist. Man be- denke: Eine streng symmetrisch gelegene Defektbildung, links stärker als rechts, in der gleichen Flügelzelle, gleichzeitig am gleichen Orte zweimal beobachtet! Diesen Übereinstimmungen steht nur die Differenz gegenüber, die durch die etwas abweichende Lage der Defekte (vorderer, bezw. hinterer Zellbereich) in den beiden Individuen gegeben ist. Dies spielt aber gewiß eine relativ unter- geordnete Rolle, denn wie oft sieht man es doch, daß homologe Zeiehnungselemente innerhalb einer Zelle, ja selbst über deren Bereich hinaus, kleiner Schwankungen der Lage fähig sind. Es muß noch dem Einwand begegnet werden, daß solche Defekte, wie die hier beschriebenen, ausschließlich auf zufällige mechanische Schädigungen zurückgeführt werden müßten. Solche Schädigungen könnten natürlich entweder exogen oder vielleicht auch durch abnorme Umstände bei der Häutung bedingt sein. Nun _ wäre es wirklich ein unglaublicher Zufall, wenn solche Einflüsse, deren Qualität, Intensität und Lokalisation in mannigfachster Weise abändern kann, unter Umständen, wie sie mein Fall zeigt, identisch ausgefallen wären. Ich halte das fiir eine Mög- Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (33) lichkeit, die durch die Symmetrie des Verhaltens und durch die Duplizität der Fälle nahezu völlig ausgeschlossen wird. (Es erscheint mir kaum nötig, zu betonen, daß die geschilderte Abnormität keinesfalls einer erst an der Imago stattgefundenen Beschädigung oder gar einem ganz gröblichen Artefakte entspricht.) So sehr ich geneigt bin, im allgemeinen die Entstehung von zahlreichen Flügelmißbildungen durch mechanische Effekte anzu- erkennen, bin ich andererseits völlig abgeneigt, diese Annahme hier zuzulassen. Wir verdanken Christeller!) in neuester Zeit eine Abhandlung deskriptiven und experimentellen Inhaltes über dieses Thema, in der sich der Autor, und gewiß mit vielem Rechte, ent- schieden für die mechanische Erklärung mannigfaltiger Defekt- bildungen ausspricht. Aber in kaum einem der von ihm angeführten Fälle handelt es sich um derartige Symmetrie oder gar um Dupli- zität. Ich selbst werde noch am Schlusse einige vereinzelte Beob- achtungen anführen, für welehe auch ich unbedingt mechanische Ursachen verantwortlich machen möchte. Wenn es Christeller auch gelungen ist, Verkleinerungen, Formanomalien, Kerben, Löcher usw. in den Flügeln experimentell zu erzeugen, und wenn theoretisch auch die Möglichkeit besteht, durch symmetrische Anbringung von Druckreizen symmetrische Effekte zu erzielen, so ist ähnliches doch in der freien Natur kaum wahr- scheinlich. Man könnte bei Machaon daran denken, daß der Gürtel- faden der Puppe, durch die Häutungsbewegung oder durch abnorme Kürze in Spannung versetzt, einen Druck auf bestimmte Stellen der Flügelanlagen ausgeübt und eine Verkrippelung veranlaßt habe, die leicht auch symmetrisch ausfallen kann. Einen solchen Fall teilt Christeller (p. 109—111, Fig. 37 und 38) mit. Er betrifft P. po- dalirius und weist Kerbungen beider Vorderflügel auf, die freilich nur insoferne symmetrisch sind, als sie im Bereich des Außenrandes liegen, jedoch links viel weiter vorne als rechts. Mit der strengen Symmetrie meiner beiden Fälle ist dieser Zustand absolut nicht zu vergleichen. Aber nach der ganzen Konfiguration ist gerade die Entstehung von soleh kleinen Löchern und Verbuckelungen der Flügel — Y) E. Christeller, Die Mißbildungen der Schmetterlinge und Versuche zu ihrer künstlichen Erzeugung. Entomol. Mitteilungen, Bd. VI, Nr. 7-9, 1917. (54) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. ganz abgesehen von der Duplizität der Fälle — recht unwahr- scheinlich. Der Effekt eines solehen Fadendruckes müßte sich eher in einer über die ganze Flügelbreite sichtbaren Veränderung oder in einer Kerbung des Randes (Christeller) geltend machen. Ich kann es mir daher nicht versagen, auch hier einer familiären Er- scheinung, diesmal einer Defektbildung, beruhend auf identischer Erbanlage, das Wort zu reden. Fig. 6. (Vergr. 1: 1!/.) Ganz im allgemeinen möchte ich dem von mir angenommenen Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den geschilderten Exemplaren als unterstützendes Moment die Vermutung hinzufügen, daß offen- bar viele Tagschmetterlinge sich durchaus nicht weit von ihrem ursprünglichen Standort resp. Schlüpfort entfernen, wofür erfahrene Beobachter und Sammler sicher wertvolle Detailtatsachen beibringen könnten. Es wäre daher das gemeinsame Vorkommen von Ge- schwistern im nächsten Möglichkeitsbereiche gelegen. In wie geringem Grade mißbildende Kräfte Tendenz zu sym- metrischen und namentlich auch räumlich so beschränkten Wirkungen Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (55) haben, wie sie in den kleinen Löchern und Beulen meiner Sehwalbenschwänze vorliegen, hingegen starke Asymmetrien und Beeinflussungen größerer Gebiete bevorzugen, geht aus vielen Beispielen Christellers und aus ein paar Fällen von Flügelmiß- bildungen hervor, die ich im Verlaufe von wenig mehr als einem Jahre im Freien gefangen habe. Ein C’ von Aglia tau L. (Satzberg bei Hütteldorf, 30. April 1916, Fig. 6) zeigt nahe der rechten Vorderflügelspitze eine vom Saum ausgehende tiefe- Einbuchtung, durch welche die Spitze selbst in ein kleines hakenförmig gekrümmtes Gebilde umgewandelt wird; zugleich ist das den Saum begleitende schwärzliche Band in der Nähe des Defektes deutlich verschmälert. Der linke Hinterflügel ist infolge eines breiten und relativ seiehten segmentförmigen Aus- schnittes verkleinert und das schwärzliche Band ist entsprechend dem unregelmäßigen Saum gleichfalls verbogen. Hier ist also Form und Zeichnung des rechten Vorder- und des linken Hinterflügels gleichzeitig beeinflußt. Ein Parnassius apollo L. ab. intertexta Stich. Ü (Lange Wand bei Schwarzau im Gebirge, Juli 1915, Fig. 7) hat am Saum des rechten Vorderflügels eine narbenartige, offenbar von einer Art Verklebung herrührende Kerbe mit Verziehung der dahinlaufenden Adern. Die Flecke dieses Flügels sind ober- wie unterseits kleiner und teilweise weniger intensiv schwarz. Die Augen des rechten Hinterflügels entbehren der links vorhandenen weißen Kernung und das Gelb derselben ist stark verbreitert. Die Unterseite zeigt freilich weiße Kerne, doch kleinere als links. Der äußere der beiden kleinen Querfleeken ober dem Innenwinkel ist unterseits links weiß gekernt, rechts nicht. Weniger auffallend sind die Begleiterscheinungen einer Kerbe am Innenwinkel des rechten Vorderflügels bei einem anderen Stück derselben Art (9, Lange Wand, Juli 1915), die von einer Verzerrung des Endes von Cub. 2 begleitet ist. Hier finden sich die Augen der rechten Hinterflügel unterseits kleiner weiß gekernt als links. Wir sehen also, daß die wahrscheinliche mechanische Ursache von Flügelmißbildungen auf ziemlich weite Gebiete ihre Wirkung erstreckt und sogar Färbung und Zeichnung stark beeinflussen kann, während der Defekt bei meinen Schwalbenschwänzen ein (56) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. streng beschränkter bleibt und schon in nächster Umgebung keine merkliche Abweichung bedingt. Es sei mir zum Schlusse gestattet, auf die Bedeutung einer Analyse von Aberrationen, Variationen und Mißbildungen und einer genealogischen und experimentellen Erforschung derselben nachdrücklichst hinzuweisen, sowie darauf, daß gerade dem eifrigen _ Fig. 7. (Vergr. 1: 1%/.) Sammler und Züchter gewiß mancherlei wertvolles Material dieser Art in die Hände gelangt. Welch überraschende Ergebnisse ein- gehendere Untersuchungen auch an recht gewöhnlichen Objekten zeitigen können und wie viel Interessantes da noch zu erheben wäre, beweisen unter anderem gerade die Züchtungen Frohawks an einem meiner heutigen Objekte, Polygonia C-album, über welche Prof. Rebel im Jahre 1913 an dieser Stelle!) berichtet hat. 1\ legpr gr ) In diesen „Verhandlungen“, Jahrg. 1913. p- (53). Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (57) Diagnose der neuen Aberrationen. Polygonia C-album L. var. Hutchinsoni Robs. ab. Delta-album H. Jos. (Fig. 1 u. 2). Die C-Zeichnung der Hinterflügelunterseite fast oder völlig zu einer geschlossenen, meist schief-dreieckigen Figur umgewandelt. Greifenstein a. d. Donau, 20. Juni 1917. Autor leg. Polygonia C-album L. ab. uneipuncta H. Jos. (Fig. 3). Die sehr zarte C-Zeiehnung der Hinterflügelunterseite in zwei Stücke zerlegt, einen schwach gekriümmten, vorne hakig endenden vorderen Teil und einen hinteren punkt- förmigen. Die Zeichnung entspricht der von P. interrogationıs. Walburgen im Görtschitztal, Kärnten, 24. August 1918, Autor leg. Die Herren Rob. Gschwandner und Prof. H. Rebel maclıen _ Mitteilungen über: Hybriden und Aberrationen bei Saturnia-Arten. 1. Saturnia hybr. Julii Gschw. (nov. hybr.), 9. (Sat. pyri Schiff., 9 X Sat. spini Schiff., 9.) Taf.l, Fig. 5,9, Taf. II, Fig. 3, o (Unterseite) (Nat. Größe). Füblerschaft sehr fein behaart, die distalen Segmente an der Fühlerspitze weniger vorgezogen als bei Saturnia pyri Sehiff.; Vordersehiene mit Sporn (bekanntlich ein Kriterium aller Hybriden, deren eines der Eltern Sat. pyri ist); Pulvillus gut ausgebildet und dunkler als bei spini und pavonia; die Klauen stehen in Form und Farbe in der Mitte zwischen Sat. pyri und spini; Subkosta der Hinterflügel mündet noch etwas vor dem Apex in den Vorder- rand, Radius schon unterhalb der Hinterflügelspitze in den Außen- rand. Das Geäder hält sonach genau die Mitte zwischen Sat. pyri einerseits und Sat. spini und pavonia andererseits. Fühler doppel- kammzähnig. Die distalen Zähne der einzelnen Segmente an der Ventralseite der Fühler verhalten sich in ihrer Länge zu den proximalen Zähnen ungefähr wie 1:3, bei spini 9 wie 1:2, bei pyri 9 wie 1:4, bei pavonia 9 wie 1:5. Alle diese Schätzungen (58) : Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. sind den mittleren Fühlersegmenten entnommen, gegen die Basis und Spitze zu wird die Bezähnung der einzelnen Segmente bei allen genannten Arten kürzer und ungleicher. Allgemeinfärbung graubraun. Thorax in der Farbe nicht so dunkel schwarzbraun wie spini, mit weißem Halskragen; der schmächtige Hinterteil einfärbig braun ohne helle Segmentränder, auch zeigt der Metathorax keine helle Querbinde. Basaldreieck der Vorderflügel in der Färbung lichter als bei pyri und spini, mehr pavonia zuneigend, doch greift die dunkle Färbung in den Kostalraum über, wodurch der Wurzelstrahl auffallender wie bei pavonia wird. Der das Basaldreieck begrenzende helle Teil des ersten Querstreifens ist bedeutend breiter als bei pyri, der folgende dunkelbraune Teil ist im kostalen Drittel konkav und erinnert dadurch an spini, der weitere Verlauf an pyri, auch ist das Über- greifen desselben in den Kostalraum in der Form mehr der spini als der pyri entsprechend. Der große Augenfleck steht auf den Vorderflügeln auf hellem Grunde, ist breit schwarz gerandet und gleicht in der Färbungs- anlage sehr demjenigen von spini und pavonia, nur ist der Teil zwischen dem ockergelben Ring und der weißen Linie sehr ver- schmäilert. Der zweite Querstreifen ist ähnlich, allerdings schwächer ge- zackt wie bei pyri, in der Breite auch dieser Art entsprechend und endet in der Mitte des Innenrandes, ähnlich spini und pyri, bei pavonia endet derselbe meistens im äußeren Drittel des Innen- randes. In Zelle 1 und am Innenrand ist der zweite Querstreifen durch starke Zackung seiner proximalen Linie mit dem ersten verbunden. Ähnliche Zeichnungsabweichungen kommen bei spimi ziemlich häufig vor, sind mir aber von pyri und pavonia 9 nicht bekannt. Der Raum zwischen den zweiten Querstreifen und A { | DISEREEENEEEEED: Ed a a EN FENSTER Au SERLEADINERI EBENE TEEEN der im Verhältnis zu pyri etwas verschmälerten Saumbinde ist auf beiden Flügeln durch starke Einstreuung von lichten Schuppen bedeutend aufgehellt; die Saumbinde selbst ist nach innen weiß, nach außen hellbraun gefärbt. Im Apex fehlt der bei spini und pavonia vorhandene rote Keilfleek unterhalb des blauweißen n Bogenstreifens, ebenso fehlen die drei bogenförmigen rötlichen Linien, wie sie pyri aufweist. Auf den Hinterflügeln berührt der Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (59) äußere Querstreifen das Auge, wie es bei pyri ziemlich häufig, bei spini und pavonia seltener vorkommt, und zieht in gleicher Höhe wie bei pyri dem Innenrande zu. Die Unterseite hält die Mitte zwischen spini und pyri, nur ist das Gesamtkolorit lichter. Auffallend ist die Breite des äußeren Querstreifens auf der Unterseite aller Flügel, wie sie nur bei aberrativen Exemplaren von Sat. pyri Schiff. vorkommt. Auf der Hinterflügelunterseite berührt die Diskallinie auch das Auge (was bei der auf Unter- und Oberseite topographisch verschiedenen Lage des zweiten Querstreifens hervorzuheben ist) und mündet ungefähr im äußeren Drittel des Innenrandes, biegt aber vor der Einmiin- dung etwas nach abwärts. Die Flügelform entspricht im Vorderflügel der von Sat. spini Schiff., im Hinterflügel mehr der von Sat. pyri Sehiff. Ich habe diesen Hybriden von Herrn Gustav Seidl, Hohenau in Niederösterreich, 1906 erhalten, weleher die braune bis violett- braune Raupe desselben in der Nähe des genannten Ortes an Weiden gefunden hat. Nachdem sich diese hybride Form mit keinem der bis jetzt beschriebenen Saturnia-Hybriden identifizieren ließ, bin ich nach genauester Untersuchung zu dem Schlusse ge- langt, daß derselbe einer Kopula von Sat. pyri Schiff. und Sat. spini Schiff. entstammen müsse. Die morphologische Untersuchung ergab (abgesehen von der Fühlerbezahnung, welche nur Sat. spini als eines der Eltern annehmen läßt) eine Verschmelzung von Sat. Pyri Schiff. mit spini Schiff. oder pavonia L., während die Zeich- nung ausschließlich auf Sat. pyri und spini hinweist. Da mir aber der Hybrid e cop. Saturnia spini Schiff. S X pyri Schiff. 9 bekannt ist und derselbe, wie Taf. I und II in Fig. 1 und 2 zeigen, mit der auf denselben Tafeln in Fig. 3 abgebildeten hybriden Form nicht zu verwechseln ist, so muß dieselbe einer Kopula von Saturina Pyri Schiff. S mit Saturina spini Schiff. 9 entstammen, wofür auch der Umstand spricht, daß die Flugzeiten dieser Geschlechter der genannten Arten im Freien viel eher zusammenfallen können, als diejenigen von Sat. spini J und pyri 9. Benannt habe ich diesen neuen Saturnia-Hybriden nach meinem 1913 verstorbenen Bruder Herrn Fabrikanten Julius Gschwandner, weleher stets regstes Interesse für meine Zuchten (60) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. bekundete und wiederholt durch seine hervorragenden botanischen Kenntnisse den Erfolg der einen oder der anderen sicherte. Herrn Prof. Dr. H. Rebel, welcher mich in liebenswürdigster Weise bei der Feststellung der Eltern dieses Hybriden unterstützte und mir auch aus der sehr reichen Sammlung des Hofmuseums Vergleichsmaterial zur Verfügung stellte, sei auch an dieser Stelle der wärmste Dank ausgesprochen. 2. Saturnia hybr. macrotaos Rbl. (nov. nom. bybr.), d, 9. (Sat. spini Schiff. 7 X Sat. pyri Schiff. 9), Taf. 1, Fig. 1, 2 0; Taf. II, Fig. 1 0‘, 2 9 (Unterseite). Sat. hybrida major Stgr. (nee Ochs), Cat., ed. I (1861), p. 30, Nr. 258 [ex errore pyri X spini]; ed. II, p. 70, Nr. 950a; Stgr. et Rbl., Cat., ed. III, p. 127, Nr. 1034a Sat. hybr. major Steffek, Term. Füz. II (1878), p. 115 (179); Ent. Nachr., IV (1878), p. 130; Umgelter, Verh. naturf. Ver. Brünn, XV (1877), p. 37; 16., XVI, p- 31; Standf., Handb,, ed. II, p. 63, Nr. 14 (1896); Tutt, Brit. Lep., III, p. 297, Note (1902); Aigner, Rov. Lap., XI, (1904), p. 18; Ins.-Börse, XXI, p- 66; Spuler, Schmett. Eur., I. Bd., p. 109 a; Rebel-Berge, p. 134, Nr. 1 (1910); Jord. in Seitz, Gr.-Schm., 1, 2. Bd., p. 223. Obwohl bereits Tutt (l. c., 1902) und Aigner (l. e., 1904) darauf hingewiesen haben, daß die von Ochsenheimer „hybrida major“ benannte Saturnia-Kreuzung nichts mit der unter diesem Namen gewöhnlich angeführten Kreuzung von Saturnia spini d' mit Sat. pyri 9 zu tun habe, unterblieb doch bisher eine Klar- stellung des ganzen Sachverhaltes und eine Neubenennung der letztgedachten Kreuzung. Der Sachverhalt ist kurz folgender: Ochsenheimer erwähnt bereits in der Vorrede zum II. Band der Schmetterlinge von Europa (p. VIII) einen Bastard zwischen Sat. spini und Sat. pavonia unter dem Namen „Pavonia hybrida®. Im III. Band desselben Werkes (p- 9—10) gibt er erst eine Be schreibung der Pavonia hybrida nach einem von Radda stammen- . den Pärchen. Im IV. Band (p- 191—193) sagt er wörtlich: „Bei = Übernahme der Raddaschen Sammlung fand ich nicht allein drei Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (61) Exemplare des I. c. (das heißt von ihm selbst, III, p.9 als P. hy- brida) beschriebenen Bastards unter dem Namen Pavonia hybrida major, sondern auch einen zweiten, als Pavonia hybrida minor, der, — so wie der erste von spini — von carpini (— paronia L.) wesentlich verschieden ist“. Schon daraus geht unzweifelhaft hervor, daß Sat. hyprida O. identisch ist mit der von Radda Pavonia hybrida major be- nannten Form, was auch die bei Ochsenheimer (IV, p. 192) folgende Beschreibung der Pavonia hybrida major bestätigt. Pavonia hybrida minor (Radda in coll.) gleicht nach der Beschreibung bereits sehr stark der Sat. pavonia L., nur endet der äußere Querstreif der Vorderflügel am Innenrand wie bei spini, d.h. viel weiter basalwärts. Es handelt sich also — wie auch Herr Gschwandner meint — bei hybrida minor entweder nur um eine seltene Aberration von Pavonia (wie solche Stücke auch das Museum und Herr Gschwandner besitzen), oder vielleicht um ein Rückkreuzungsprodukt von Sat. hybrida O. mit Sat. pavonia. Jedenfalls hat Radda die Benennung „major“ und „minor“ nur als Unterteilung für die als hybrida bereits bekannten Kreuzungs- produkte von spini und pavonia anwenden wollen. Wahrscheinlich hat der Name hybrida major, welcher stark an die Benennung Linnes von Sat. pyri als Bombyx pavonia major erinnert, Staudinger veranlaßt zu glauben, daß es sich bei hybrida major um eine Kreuzung mit Sat. pyri handeln müsse, in welch unrichtigem Sinne er den Namen in der ersten Katalog- auflage in die Literatur einführte. Das erstemal scheint Ludwig Anker im Jahre 1857 den wirklichen Hybriden zwischen Sat. spini d' und Sat. pyri 9 in Ofen gezogen zu haben, worüber Steffeck (l. e.) ausführliche Mit- teilung machte. In Brünn wurde dieselbe Kreuzung von W. Um- leger in den siebziger Jahren d. v. Jahrh. mehrfach gezogen. Das Museum besitzt von Ancker ein 9, von Umgelter ein Pärchen dieses auch in anderen Sammlungen als hybrida major vertretenen Zuchtproduktes, dem ich hiermit in griechischer Übertragung den Namen nacrotaos gebe. Die Fühler von hybr. macrotaos sind wie bei spini gestaltet, d.h. die Endglieder der Geißel sind an der Spitze nicht vorgezogen, (62) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. die Kammzähne namentlich beim verhältnismäßig länger als bei pyri. Die Vorderschiene des S mit langem Sporn (beiläufig von !/, Länge des Metatarsus), die Klauen sind so stark gekrümmt als bei pyri. Die Subkostalader der Hinterflügel mündet in den Vorderrand wie bei spini, der Radialast jedoch in die Spitze. Die Färbung des Körpers entspricht auch mehr jener von spini, namentlich das tiefe Schwarzbraun des Thorax, der weiße Querfleck am Schluß desselben, der weiße Halskragen und die weißen (nieht wie bei pyri gelbgrauen) Segmentränder des dunkelbraunen Hinter- leibes, die beim 9 noch auffälliger sind als beim d. Die Flügelform ist viel schmäler und gestreckter als be pyri, die Vorderflügel sind aber doch etwas breiter und haben namentlich einen vor der Spitze stärker gebogenen Vorderrand als bei spini, wogegen die Hinterflügel schmäler sind mit der scharfen Spitze und solchem Analwinkel der spini. Die Färbung ist im allgemeinen mehr spini-ähnlich aber doch dunkler, namentlich in dem breiteren Saumfeld aller Flügel. Die Gestaltung und der Verlauf des äußeren Querstreifens, die Form und Färbung der Augenfleeke, welche wie bei spini auf den Vorderflügeln in einem weißen Längsfeld liegen, stimmen mehr mit spini überein. Das dunkelbraune Basalteld der Vorderflügel zeigt einen weißgrauen Vorderrand und unterhalb desselben einen wie bei spini gestalteten weißen Längsstrich, der bei dem abgebildetem 9 aus Ungarn schmäler und weniger deutlich ist. Der basale Querstreifen reicht viel weiter gegen den Vorderrand als bei pyri und weist am Ursprung von Cu; einen basalwärts gerichteten Einsprung auf, wie er sieh meist auch bei pyri findet. Der äußere Querstreifen ist annähernd wie bei spini . gestaltet, unter der Flügelspitze jedoch tiefer gezackt und auch mit zwei stärkeren basalen Zacken in Zelle 1b. Er mündet basalwärts des oberen Augenflecks bei !/, des Innenrandes. Im bräunlichen Apikalfeld der Vorderflügel finden sich zwei bogenförmige rötliche Querstreifen, von denen der obere (wie bei spini) mehr oder weniger weiß ausgefüllt ist, wogegen spini dort nur einen, pyr drei Bogenstriche aufweist. Der rote Keilfleck unterhalb des ersten Bogenstreifens fehlt. Das bräunliche Saumfeld wird gegn den Innenrand beträchtlich breiter als bei spini, der äußere Quer- 2 streifen der Hinterflügel endet weit ober dem Innenwinkel, zirka | Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (63) bei */; der Innenrandslänge, und zwar fast gerade, ohne Neigung gegen den Innenwinkel. Der hellbräunliche Saum ist auf allen Flügeln nach Innen breit weiß begrenzt. Die Unterseite ist überwiegend spini-ähnlich, nur etwas dunkler bräunlich gemischt, namentlich im Saumfelde aller Flügel. Vorderflügellänge 52mm, Expansion 102 mm. Sat. hybr. macrotoas unterscheidet sich von dem vorbenannten hybr. juliöi Gsehw. namentlich in nachfolgenden Merkmalen: Die Form der Vorderflügel erinnert hier an jene von pyri, bei hybr. Julii dagegen an spini, wogegen bei den Hinterflügeln gerade das Umgekehrte der Fall ist, d. h. sie ist bei macrotaos mehr spini-, bei juliöi mehr pyri-ähnlich. Die Allgemeinfärbung ist bei macrotaos viel stärker bräunlich, namentlich Basal- und Saumfeld viel dunkler als bei juli. Die Augenflecke sind etwas weniger breit schwarz gerandet als bei juli. Auf der Unterseite ist der äußere Doppel- streifen bei macrotaos viel schmäler als bei julii und biegt vor dem Analwinkel nicht nach abwärts. Einen sehr auffallenden Unter- schied bildet schließlich der Hinterleib, welcher bei macrotaos breite weiße Segmentränder besitzt, wogegen er bei julü einfärbig bräunlich erscheint. 3. Saturnia hybr. Witzenmanni Gsehw. (nov. hybr.). (Saturnia pyri Schiff. d X $. atlantica Luc. 9.) Er II, Fig. 1’, 2 0, 3 J’ (Unterseite) (Nat. Größe.) Die Flügelform ist bei d’ und 9 die von atlantica Lue.; auch in der Größe übertrifft die hybride Form die mütterliche Art nur um weniges. Sporn bei den mir vorliegenden beiden Sc an der Vorderschiene etwas länger als bei pyri. Allgemeinfärbung dunkel graubraun; Thorax, Basalfeld der Vorderflügel und der breite Raum zwischen dem zweiten Quer- streifen und der Saumbinde dunkler braun, auch das Mittelfeld mehr grau: überstäubt als bei atlantica Lue., während in der Zelle das Weiß der letztgenannten Art proximal des Augenfleckes bis zum ersten Querstreifen erhalten geblieben ist. Die dunkelbraune Färbung des Basalfeldes reicht wie bei pyri in die Zelle hinein, bei atlantica zeigt sich hier nur eine hellbraune schmale Linie pro- (64) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. ximal des ersten Querstreifens. Der Augenfleck hält in Form und Größe die Mitte zwischen pyri und atlantica, in Zeiehnungs- und Färbungsanlage kommt er letztgenannter Art gleich, nur ist er hell- braun statt rein. gelb geringelt. Der bei atlantica Luc. im Mittelfelde vom Kostalrand dorsal- wärts ziehende feine, nicht auffallende und, soweit meine Kenntnis reicht, ausnahmslos vorhandene graue Mittelschatten trifft bei dieser Art das Auge auf den Vorderflügeln nicht oder tangiert es bloß, auf den Hinterflügeln trifft selber den Augenfleck sehr distal oder nicht und endet dann an dem unteren Teil des großen Zackens des zweiten Querstreifens in Zelle 4. Bei hybr. Witzenmann i hat dieser Mittelschatten auf den Vorderflügeln dieselbe Lage wie bei atlantica Lue.; auf den Hinterflügeln ist eine nur sehr schwache Verdunkelung vom Vorderrand zur Mitte des Auges vorhanden, die sich dorsalwärts desselben fortsetzt und den Zacken des zweiten Querstreifens auf Cu, erreicht. Bei der reziproken Kreuzung Sat. hybr. atlantpyri Niep.t) Taf. IV, Fig. 1 und 2 ist dieser Schatten ausgeprägter vorhanden, tangiert den Augenfleck auf den Vorder- flügeln und trifft ihn sehr distal auf den Hinterflügeln. Bei pyri Schiff. endlich zeigt sich ein mehr oder weniger dunkler Streifen, welcher bei vielen Exemplaren nur schattenhaft angedeutet, aber stets vorhanden ist, und auf beiden Flügeln vom Vorderrand durch den Augenfleck zum Innenrand zieht und selben stets erreicht, auf den Hinterflügeln kostalwärts des Augenfleckes aber häufig ganz verschwindet. Der zweite Querstreifen ist auf allen Flügeln weniger tief | Apikalflecken der Vorderflügel ist der erste, hinter Rz (+5) gelegene gezackt wie bei ailantica und berührt die Augenflecken bei den mir vorliegenden Exemplaren weder auf den Vorder- noch auf den Hinterflügeln. Bei atlantica liegt das Auge bekanntlich auf allen Flügeln dem zweiten Querstreifen an. Von den beiden schwarzen länger als bei beiden Eltern, der zweite, vor Rı+5) gelegene weniger ausgeprägt wie bei atlantica Luc. Der hufeisenförmige rosafarbige Streif, an dessen proximalen Enden die vorerwähnten schwarzen Flecke stehen, ist in seiner unteren Hälfte verschmälert; *) Int. Entom. Zeitschr. Guben, V. Jahrg., 1912, p. 291. a BREITER er naar j Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (65) bei einem Exemplar auch dort unterbrochen, also nicht konstant in seiner Mitte unterbrochen wie bei Saturnia numida Aust.‘) Im Apex sind die Zacken des zweiten Querstreifens in Zelle 5 und 6 nicht durch je einen roten, zu dem Flügelsaum parallel verlaufenden Strich begrenzt, wie es atlantica Luc. zeigt, son- dern treten bei hybr. Witzenmanni im Saumfelde die der pyri Schiff. eigentümlichen roten Bogenlinien in den Zellen 5, 6 und T auf, sich allerdings nicht so scharf abhebend wie bei der ge- nannten Art. Auf der Unterseite der Vorderflügel ist der erste Querstreif deutlicher ausgeprägt als bei pyri und steht nicht wie bei dieser Art innerhalb des Ursprungs der zweiten Kubitalader, sondern an oder etwas außerhalb desselben wie bei atlantica. Bei Sat. hybr. atlantpyri Niep. e cop. Saturnia atlantica Luce. © X pyri Schiff. 9 (Taf. IV, Fig. 1 0, 2 Unterseite) steht dieser Basalstreif immer pro- ximal der Abzweigungsstelle von Cu,, aber nieht soweit innerhalb wie bei pyri Schiff. Auf der Hinterflügelunterseite ist der erste Querstreif in Breite und scharfer Abgrenzung gleich dem der atlantica Lue., steht aber an der Ursprungsstelle von Cu,, während er bei pyri (Typus) weit innerhalb, bei atlantica etwas außer- halb, bei hybr. atlantpyri nur etwas innerhalb der Abzweigungs- stelle der zweiten Kubitalader steht. Im Apex der Vorderflügel- unterseite treten dieselben Zeiehnungserscheinungen wie auf der Oberseite auf, nur ist der zweite schwarze Apikalfleck sehr klein und fehlt bei einem mir vorliegenden Ü fast ganz. Im übrigen hält die Unterseite in Farbe und Zeichnung die Mitte zwischen den Elterntieren. Saturnia hybr. Witzenmanni Gschw. ist von Saturnia hybr. atlantpyri Niep. durch den kürzeren Sporn an den Vordertibien, durch die geringere Größe und durch den verschieden ge lagerten und an der Radialader’ schwächer gezackten Basalstreifen auf der Hinterflügelunterseite leicht zu unterscheiden; auch neigt atlantpyri in Flügelform doch etwas weniger der aflantica zu wie Witzenmanni. !) Le Naturaliste, Bd. V, 1883, p. 359. 2. B. Ges. 69. Bd. (66) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Von Saturnia numida Aust.!), welche mir in natura nicht be- kannt ist, ist hybr. Witzenmanni dadurch unterschieden, daß er bedeutend kleiner ist und daß der rosafarbige apikale huteisen- förmige Streif nich in seiner Mitte unterbrochen, sondern bloß in seinem unteren Teil eingeengt ist. ; ! Saturnia hybr. atlantpyri Niep. ist von Sat. numida Aust. da- durch verschieden, daß ersterer auf der Hinterflügeloberseite im Mittelfeld einen dunklen, ca. 2mm breiten und ziemlich gut ab gegrenzten Streif (Mittelschatten) zeigt, der vom Kostalrand zum 3 Augenfleck zieht, während bei $. numida Aust. nach der Urbe- schreibung keine Spur dieser Linie vorhanden ist; auch ist der apikale huteisenförmige Fleck nicht in seiner Mitte unterbrochen. | Wie Dr. Jordan?) bin auch ich der Meinung, daß Sat. numida Aust. eine hybride Form zwischen atlantica Lue. und pyri Schifl. darstellt, aber, da sich beide primäre Hybriden von numida unter scheiden, dürfte es sich um einen sekundären oder tertiären Hy: | briden handeln, wobei immer Sat. pyri Schiff. als mütterliche Art in Betracht käme, wodurch sich dann auch die exorbitante Größe von numida Aust. erklären ließe. E Wie mir Herr Heinrich Witzenmann, Freiburg i. Breisgau, nach welchem ich den Hybriden benannte, freundlichst mitteilte, gelang ihm die hybride Kopula 1914. Die Zueht verlief ziemlich klaglos und schlüpften die Falter, nachdem die Puppen nach Neujahr ins geheizte Zimmer genommen worden waren, im März und April 1915, und zwar die im Verhältnis zu den S nur wie 1:5 erscheinenden 9 fast drei Wochen später, aus. Größe: C 108mm Spannung; 65mm Vorderflügellänge, vom Apex bis Mitte Thorax. E 0109 und 110 mm Spannung; 65 und 66mm Vorderflügellänge. Typen. 2 S und 2 o in meiner Sammlung. Im folgenden seien noch einige Aberrationen von Saturnia- Arten erwähnt, welche deshalb unter Namen geführt werden, weil dies erfahrungsgemäß der einzige Weg ist, dazu beizutragen, die Variationsbreite einer Art in ihrer Gänze festzulegen. ') Le Naturaliste, V. Bd., 1883, p. 359. ?) Seitz, Großschm., I, 2, p. 221. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (67) 4. Saturnia pyri Sehiff. ab. Zatifaseia Gschw. (nov. ab.). Größe und Allgemeinfärbung normal; Thorax und Basalfeld der Vorderflügel dunkler braun als bei der Nominatform. Der erste Querstreif zweimal so breit, in seiner Mitte ausge- buchtet, gegen den Innenrand basalwärts eingezogen; auf den Hinterflügeln auch verbreitert und weder nach innen noch nach außen so scharf abgegrenzt wie bei typischen pyri. Der zweite Querstreif erscheint auch in doppelter Breite und ist auf den Hinterflügeln weniger tief gezackt wie bei typischen Exem- plaren. Unterseits ist der erste Querstreif auf den Vorderflügeln zu einem basalen Wisch modifiziert, auf den Hinterflügeln ist selber durch einen ea. 12—1l4mm großen, rundlichen Fleck er- setzt, welcher zwischen Innenrand und Subkosta dem Basalwinkel anliegt. Ein extremes Exemplar, das oberseits schon sehr der ab. invittata Schultz angenähert und stark hellbraun ist, zeigt bloß ein ‘ca. 4mm großes Fleckchen, welches nur den Raum zwischen Kubitus und Radius an der Basis der Hinterflügel ausfüllt. Der zweite Querstreif ist auf der Unterseite aller Flügel zwei- bis dreimal so breit wie bei der Nominatform und gut abgegrenzt. Die Augenflecke sind auf der Vorderflügeloberseite dem zweiten Querstreifen stark genähert, berühren denselben auf den Hinter- flügeln und zeigen daselbst nur Spuren einer weißen Trennungs- linie. Auf der Unterseite liegen die Augenflecke dem zweiten Querstreif auf keinem der Flügel an. Die auf Taf. V und VI abgebildete ab. Kolleri Gschw. zeigt dieselbe Aberrationsriehtung in hohem Grade, weshalb. von einer Abbildung der ab. latifascia abgesehen wurde. Typen: 3 9 und 1, aus der Umgebung Wiens "stammend, in meiner BEER: 1 9 im Hofmuseum. 5. Saturnia pyri Schiff. ab. Kolleri Gschw. (nov. ab.). Taf. V und VI. (Unterseite) (Nat. Größe). Das Kriterium dieser sehr seltenen Abweichung liegt in der Modifikation des zweiten Querstreifens; derselbe bildet im Vorder- flügel über den Zellen 6 und 7, ober- und unterseits, nur einen sroßen Zacken, während Eoksnaklieh bei der Nominatform, wie auch bei allen bisher bekannt gewordenen Aber aa Sat. (68) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Pyri Schiff. der zweite Querstreifen in jeder der genannten Zellen einen Zacken bildet. Im apikalen Teil des Saumes der Vorderflügel zeigt ab. Kolleri nur zwei Bogenlinien, eine große, welche über die Zellen 6 und 7 läuft und dem großen Zacken der zweiten Quer- binde entspricht, und eine nur rudimentär angedeutete in Zelle 5. ie mir vorliegende Type ist mit ab. latifascia m. kombiniert und zeigt zugleich die typische milchweiße Färbung von ab. abafii Bord.!), Benannt habe ieh diese sehr seltene Aberration nach meinem lieben Freunde, dem Kunst- und Miniaturmaler Herrn Heinrich Koller, Wien, in dessen besonders an Melanismen sehr reichen Sammlung sich die 1903 bei Bruck a. d. Leitha gefangene Type, 1 0, befindet. 6. Saturnia pyri Schiff. ab. attingens Gschw. (nov. ab.). Der zweite Querstreif ist auf Vorder- und Hinterflügel soweit“ nach innen gerückt, daß er auf beiden Flügeln dem Augenflecke anliegt. Auf der Unterseite wird der Augenfleck nur auf den Hinterflügeln vom zweiten Querstreif berührt. Typen: Ein sehr dunkles, normalgroßes 9 von der Insel Lussin, ein typisch gefärbtes S und ein ebenfalls sehr verdunkeltes 9 aus der Umgebung Wiens. Letzteres zeigt diese Aberrationsrichtung be sonders typisch, auch sind bei diesem Exemplare auf den Hinterflügeln die beiden, allerdings ganz unscharf begrenzten, verwaschenen Quer- streifen von der Mitte der Zelle 2 bis zum Innenrand verbunden. Als Vergleichsexemplar zu seiner mutatio eerberus bildet Standfuß im XII. Bande auf Taf. XV der: „Mitteilungen der | Schweizerischen Entomologischen Gesellschaft“ als normale Form von pyri ein ©’ von Jerusalem ab, welches nach dieser Abbildung dieser Aberrationsrichtung schr nahe steht. Von mir vorliegenden sechs Exemplaren, 4 und 2 9 von Tiflis zeigen fünf, 3 J und 29, auf den Hinterflügeln an den zweiten Querstreif anliegende Augen flecke, während auf den Vorderflügeln dieselben noch frei stehen. | ebenso ein d’ von Zengg, Kroatien. ") Bordan, Rov. Lap., VI, p. 125. J. Wagner, Rov. Lap., YIIh p. 17 L. Aigner, Annkk Nat. Mus. Budapest, IV, p. 520. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (69) Auch die Höhenform (var.) «alticola Denso!) weist das Krite- rium der ab. attingens m. neben anderen Mekmalen typisch auf. 7. Saturnia pyri Schiff. ab. maeropis Gsehw. (nov. ab.). Augenflecke etwas länglich und stark vergrößert, sonst in Färbung, Zeiehnung und Größe normal. Diese Aberration bildet ein Analogon zur Safurnia paronia L. ab. macropis Schultz, ®) weshalb sie auch denselben Namen führen soll. Type. 1 9 aus der Umgebung Wiens in meiner Sammlung. 8. Saturina atlantica Lue. ab. conjuneta Gschw. (noY. ab.). :Die Zacken des zweiten Querstreifens berühren auf den Vorderflügeln auf der zweiten Kubitalader und in der Mitte der Zelle 1 den ersten Querstreif. Auf den Hinterfligeln laufen die beiden Querstreifen, von Cu, an vereinigt, als dunkles Band zum Innenrand. Unterseite von der Nominatform nicht abweichend, resp. mit getrennt bleibenden Querstreifen. Typen. J' und 9 in normaler Größe, von Algerien, El-Kantara stammend, in meiner Sammlung. Je ein 9 dieser Aberrationsrichtung angehörend befindet sich in den Sammlungen der Herren F. Kram- linger, Wien und Dr. K. Schawerda, Wien. 9. Saturnia allantica Luc. ab eonjuncta-perrupta Gschw. (nov. ab.). Taf. VI, Fig. 1. (Nat. Größe.) Der Zacken des zweiten Querstreifens auf Cu, durehbricht den ersten Querstreifen, wodurch das proximale Weiß desselben mit dem distalen des zweiten Querstreifens verbunden ist; in Zelle 1 berührt der Zacken den ersten Querstreif, auch ist der auf Analis; .ı.s, gelegene demselben sehr angenähert, mit ihm fast ver- unden. Auf den Hinterflügeln sind erster und zweiter Querstreif wie bei der vorigen Aberration von Cu, an verbunden. Diese Ver- bindung der beiden Streifen auf den Hinterflügeln kommt auch !) Dr. Denso, „Iris“, Bd. XXVI, Jahrg. 1912, p. 128 ff.; zu dem Berichte von Dr. Sasse, l.e.,p. 201, will ich noeh bemerken, daß ich ein Pärchen von der Umgebung Lausannes besitze. welches in Größe, Färbung, Zeichnung und Flügelproportionen, vollständig der f. (var.) alticola Denso entspricht, ®) Entom. Zeitschr., XXIM. Jahrg., 1909, p- 38. (70) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. öfter bei sonst typischen Exemplaren vor. Die Unterseite zeigt keinerlei | Abweichung von der Nominatform. ype. 1 0, von El-Kantara, Algerien, in meiner Sammlung. 10. Saturnia spini Schiff. ab. conjuneta Gschw. (nov. ab.) Taf. VII, Fig. 2. (Nat. Größe.) Auf den Vorderflügeln sind der erste und zweite Querstreif \ durch die Zacken des letzteren in Zelle 1 und auf Analisz .. „ ver bunden. Auf den Hinterflügeln verlaufen die beiden Querstreifen von Cu, zum Innenrand gemeinsam. Unterseite aller Flügel normal gezeichnet. H | : Type: 10, von den Marchauen (N.-Öst.) stammend, in nreiner i Sammlung. n Übergänge Ü und 9, bei welehen die Verbindung auf den : Vorderflügeln bloß auf Analis><ı », besteht, auf den Hinterflügen erst in Zelle 1 erfolgt; auch Übergänge, bei welchen die Verbin- dung der beiden Querstreifen sich nur auf den Hinterflügeln zeigt, besitze ich in mehreren Stücken. Auch Saturnia cephalariae Christoph!) zeigt dieses Merkmal, allerdings nicht konstant, denn von den beiden sehr schönen Pärchen von Kasikoporan, welche das Hofmuseum besitzt, hat ein go aufden Vorderflügeln unverbundene Querstreifen. E Werkchen auf Taf. IX, Fig. 9a des V. Heftes (1824) ein S. spin- Männchen als Nominatform abgebildet wurde, bei welchem beiden Querstreifen auf beiden Flügeln auf As. s) resp. A, V bunden sind. Auf p. 16 desselben Heftes beschreibt der ungenann! Autor den Falter unter dem Namen Bomb. Pavonia media seu sps 11. Saturnia spini Schiff. ab. infumata Gschw. (nov. ab Taf. VI, Fig. 3. (Nat. Größe.) | | Ober- und unterseits gleichmäßig verdunkelt; die hellen und weißen Stellen der Nominatform auch angeraucht. Es stellt diese ') Romanoff, Mem. Lep., II, p. 14, Taf. 14. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. ( 71) Abart ein Analogon zur ab. infumata Newnh.!) von Sat. pavonia L. dar. Die von O. Schultz beschriebene Sat. spini ab. fusca®) bildet eine analoge Form zu Sat. pavonia L. ab. saturatior Sehultz.®) In der Zeiehnung ist die Type der ab. infumata Gschw. stark der ab. conjuncta m. ausgenähert. Type. 19 und zahlreiche Übergänge nur 9, aus Ungarn in meiner Sammlung. 12. Saturnia spini Schiff. ab. dilutibasis Gschw. (nov. ab.) Taf. VII, Fig. 4. (Nat. Größe.) Basalfeld stark aufgehellt, fast von der Farbe des Mittelfeldes. Der erste Querstreif, aus drei Linien gebildet, von welchen die innere und äußere dunkelbraun, die mittlere verwaschen hellbraun ist und wovon die beiden dunkelbraunen in den Kostalraum über- greifen, ist fast gerade und steht senkrecht am Innenrande der Vorderflügel auf. Die Außenfelder aller Flügel sind liehter braun als bei der Nominatform. Unterseite ähnlich der Oberseite. Type. 1 0 aus Ungarn, in meiner Sammlung. 13. Saturnia spini Schiff. ab. albescens Gschw. (nov. ab.) Ein gezogenes 0’ von Lundenburg 1915 zeigt eine vorherr- schend weiße Grundfarbe aller Flügel, namentlich das Mittelfeld der Hinterflügel ist in seiner ganzen Ausdehnung auffallend heller, weißgrau gefärbt. Das Stück befindet sich in meiner Sammlung. 14. Saturnia pavonia L. ab. alboplaga Gschw. (nov. ab.) Taf. VII, Fig. ı (I), 2 (2). (Nat. Größe.) In Größe und Zeichnung normal, aber die Färbung so stark aufgehellt, daß die Augenflecke beim 0’ auf Vorder- und Hinter- flügel auf eremeweißem, beim o auf rein weißem Grunde stehen. Besonders fällt beim JS das eremeweiße Feld zwischen erstem und zweitem Querstreifen und zwischen M, und Cu, auf der Hinter- flügeloberseite auf. Unterseite ähnlich der Oberseite. !) Newnh. Entom. Ree., II, p. 198, d; Tutt, Nat. Hist. of. Brit. Lepidopt., UT., p. 314,9. 2) Entom. Zeitsehr.. XXIII, 1909. p. 86. E69: 87 (12) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. un ea er Typen. 1 Ü und 1 9, von Raupen aus der Umgebung von. Wien stammend, in meiner Sammlung. Zur Klarstellung der Saturnia pavonia L. ab. saturatior Se und der Saturni« pavonia L. ab. infumata Newnh. welche wahr scheinlich Dr. Jordan für synonym hält, da er nur letztere im Seitz, Bd. II, p. 223 erwähnt, seien die Abbildungen der beiden Aberrationen im männlichen und weiblichen Geschlechte auf Taf.VIH, Fig. 4, 5 und 6, 7 gebracht, woraus die Unterschiede derselben leicht ersichtlich sid, Die abgebildeten Exemplare der ab. saturatior Schultz stammen, das S' von Chemnitz in Sachsen, das o von Freiburg in Behkdaten, die der ab. infumata Keim! das Z aus der Umgebung von Wien, das Q von Winden am Neiiviediöt SR, Ungarn, : 27. "IV. 1913, leg. Dr. Zerny.?) 2 a Sy Sn ten, 5 !) Entom. Zeitschr., Stuttgart, XXIII. 1909, p. 37. i ?) In diesen „Verhandlungen“, Jahrg. 1915, p. (50). Allgemeine Versammlung am 5. Februar 1919. Vorsitzender: Herr Kustos A. Handlirsch. Der Generalsekretär bringt den Beitritt folgender neuer Mitglieder zur Kenntnis: Ordentliche Mitglieder: Vorgeschlagen durch: Herr Breuning Stephan v., Leutnant, Wien, IV., Prinz Eugenstraße 18 R. Geißler, F..v. Wettstein. Fräulein Erban Margarete, Dr. Assi- stentin am Pflanzenphysiologischen Institut der Universität, Ce Zu Wiedener Gürtel 52 Prof. Dr. H. Joseph, Dr. ©. Storch. Herr Holzer Heinrich, Dr., Demonstrator a. d. Tierärztlichen Hochschule, Wien, III., Adamsgasse 17 Dr. E. Janchen, Prof. Dr. F. Vierhapper. $ Müller Rudolf, een . XVII, Czermakgasse Dr. W. Sedlaezek, Dr. E. Zederbauer. E Sperk Bernhard, Dr. med., Wien, VALE, Tüikte nl 57 Prof. Dr. 0. Abel, Dr. ©. Antonius. Zaribnieky Franz, Dr., Privatdozent a.d. Tierärztlichen Hochschule, Wien, III, Tierärztliche Hochschule $ Dr. K. L. Böhm, Prof. Dr. F. Vierhapper. Hierauf werden folgende zwei Vorträge gehalten: 1. Privatdozent Dr. A. Haberlandt: „Volkstümliche Pflanzenkunde “ (Mit Lichtbildern und Demonstrationen.) 2. B. Ges f (74) Bericht über die allgemeine Versammlung. Der Vortragende erinnert an die wichtigsten Grundlagen, auf denen das Wissen des Volkes von den Pflanzen und ihren Eigen- schaften sich aufbaut. Er bespricht hauptsächlich jene Erfahrungen, die abseits von der wissenschaftlichen Erkundung gewonnen wurden, wobei für die Lebensvorgänge an den Pflanzen hauptsächlich aber- gläubisch-animistische Erkenntnisquellen namhaft zu machen sind, betont aber, daß die Volksmedizin stark von den medizinischen Anschauungen des Altertums abhängig ist. 2. Dr. A. Ginzberger: „Von meinen Exkursionen in Nordistrien.* Der Vortragende berichtet über die Exkursionen, die er im Auftrage der von der Gesellschaft eingesetzten „Kommission für die Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Karte Österreichs“ größtenteils mit Subvention der Gesellschaft in den Jahren 1902 bis 1913, zum Teil in Begleitung seiner Frau, in das Gebiet des Monte Maggiore (U&ka gora) bei-Abbazia und die Umgebung dieses Gebietes unternommen hat. Die Begehung bis in die ent- legensten Teile, die Kartenaufnahme und die floristische Erforschung können als abgeschlossen betrachtet werden; das selbstgesammelte Herbarmaterial an Blüten- und Farnpflanzen (etwas über 1000 Arten in nahezu 4000 Nummern) ist vollständig durchgearbeitet; einige fremde, gleichfalls bearbeitete Sammlungen werden diese Zahlen noch erhöhen; die sehr zahlreichen Notizen und Formationslisten sind zum größeren Teil noch nicht geordnet, die über 1200 baro- metrischen Höhenmessungen noch nicht korrigiert. Dagegen er- möglichte die reiche Auswabl an photographischen Aufnabmen, die zum Teil der Vortragende, ganz besonders aber Frau Professor Amalie Mayer herstellten, die Herausgabe eines das Gebiet be- handelnden Doppelheftes (13. Reihe, Heft 5/6, erschienen 1917) von Karsten und Schencks „Vegetationsbildern“ mit 17 Vegetations- und 2 Landschaftsbildern. — Der Vortragende macht nun noch einige Mitteilungen über die Erforschungsgeschichte des Gebietes und zeigt dann eine größere Anzahl von Lichtbildern, die Land- schaft und Vegetation desselben sowie Siedlungen darstellen. Alleemeine Versammlung am 5. März 1919. Vorsitzender: Herr Kustos A. Handlirsch. Der Generalsekretär bringt den Beitritt folgender neuer und wieder eingetretener Mitglieder zur Kenntnis: Ordentliche Mitglieder: Vorgeschlagen durch: Herr Fiala Robert, Fachlehrer, a Enzersdorferstraße 48 . . Dr. A. Ginzberger, Prof. Dr. ©. Richter. „Hafer 32 zen.‘ Lai- bach, Kularzae 23. Prof. Dr. H. Rebel, £ F. Wagner. Fräulein Kurtz Helene, Wien, II., Obere Donaustraße 77. Prof. Elise Deiner, Prof. Dr. F. Werner. Herr “un e Vinzenz, Realschulprofessor, Wie Be Maxingstraße 66 . . War 1915 ausgetreten (wieder . eingetreten). „ Sehüller Heinrich, stud. gymn., Wien, XIX., Feilergasse 5 . - Dr. A. Ginzberger, A. Wiemann. „ Swoboda Heinrich, Aa Wien, III, Lechnerstraße 18 . - War 1915 ausgetreten (wieder eingetreten). »„ Villoth Robert, Dr., städt. Ober- Bezirksarzt, Wien, X., Quelleng. 63 Dr. A, Ginzberger, Prof, Dr. O. Porsch. Fräulein Winter Luise, ar IX., Nuß- . dorferstraße 2 . .- .... Prof. Elise Deiner, Prof. Dr. F. Werner. f* (76) Bericht über die allgemeine Versammlung. Unterstützendes Mitglied: Vorgeschlagen durch: Fräulein Spengler Helene, Wien, III, . Dr. E. Janchen, Dr. F. Knoll, Hierauf hält Herr cand. phil. W. Hecht einen von Demon- strationen begleiteten Vortrag: Eine neue Lichtmessungsmethode für Biologen. Die im nachfolgenden geschilderte Methode des Graukeil photometers ist nach dem hiebei benützten Graukeile © benannt. Sie entspricht dem Bedürfnisse des Biologen nach mögliebster Einfachheit ohne Beeinffächtigung der Genauigkeit, insoferne sie kontinuirliche Messungen über beliebige Dauer 38 stattet, ohne die Anwesenheit des Beobachters beim Apparate ZU erfordern. Dies wird durch Vereinigung der Vorteile des Normal farben- mit denen des Skalenphotometers erreicht. Es wird nämlich einerseits Normalpapier, dessen Violettfärbung bekanntlich in der hiezu nötigen Dauer ein Maß der Lichtstärke gibt, eine genal gemessene Zeit hindurch exponiert, andrerseits zur Verlängerung der Expositionsdauer ein lichtabsorbierendes Medium vorgeschaltet Dieses besteht aus dem schon erwähnten Graukeile, d. i. einem Keile aus Tuschglyzeringelatine, welcher auf eine Glasplatte derart gegossen ist, daß die Dicke desselben über die Längsseite hin vol einem Ende zum anderen geradlinig ansteigt. Seine Herstellung erfolgt nach der Methode „Goldberg-Hübl“.)) Um nun die Lichtmenge z. B. eines Tages messen zu können, wird der Ke mit daruntergelegtem Normalpapiere in einem entsprechenden Rahmen in horizotaler Lage frei exponiert. Man erhält hiedureh einen Streifen abfallender Violettfärbung, der sich zur Berechnung der Lichtmenge 2 folgendermaßen auswerten läßt I(=i.)—=p.108-4 Dabei bedeuten: p — Papierkonstante — die Empfindlichkeit des Papieres I Bunsen-Rosco&schen Einheiten, ‘) Goldberg, Zeitschr. f. wissensch. Photogr., 1912, p. 288; v. Hübl- Photogr. Korresp., 1918, p. 40. Bericht über die allgemeine Versammlung. (77) k— Keilkonstante = die Dichtezunahme pro em gemessen mit Martens Polarisationsphotometer, d= Distanz des photochemischen Effektes von der Keilspitze, ‘= die Intensität des Lichtes und — die Expositionsdauer. Das Graukeilphotometer: . Vorderansicht bei-Exposition. B Rückenansicht vor und nach Einlage des Normalpapieres. © Ein belichtetes Normalpapier; hiebei links die verlaufende Kopie der Millimeterskala, rechts ; der Streifen abfallender Färbung. Die jedesmalige Berechnung der l oder ö ist dem Beobachter durch Tabellen erspart, in denen jeder d von 2mm zu 2mm die entsprechenden Z in Bunsen-Roscoöschen Einheiten für die Zeitein- heit zugeordnet sind, so daß diese nur mit der Expositionszeit multipliziert werden müssen, um 2 zu ergeben. Die dieser Be- rechnung vorausgehende Ablesung erfolgt nun in der Weise, daß ein bekannter Ton, z. B. Ton 2 unter Gelbglas zur Vermeidung (78) Bericht über die allgemeine Versammlung. jeder Nachbelichtung über dem Streifen abfallender Färbung so lange hin- und hergeschoben wird, bis die Farbe des Tones und des Papieres sich decken; diese Stelle wird markiert und ihre d mit einem Millimeterstabe gemessen. Da diese Art der Ablesung eine Schulung des Auges auf Färbungen voraussetzt, wurde die Methode durch Zwischen- schaltung einer auf Zelluloid gedruckten Millimeterskala zwischen Keil und Papier vereinfacht; es entsteht hiedurch eine verlau- fende Kopie dieser Skala, so daß die Ablesung des letzten sicht- baren Millimeterstriches genügt. Der subjektive Fehler steigt, wie eine große Anzahl vergleichender Messungen ergaben, nie über einen Skalenstrich, d. i. + imm. Der Meßbereich- bei dieser Kopierung ist durch die chemisch wirksamen blauen und violetten Strahlen gegeben, entspricht also dem Meßbereiche von Wiesners Handinsolator; beim Vergleiche der Färbung ist er dagegen mehr gegen das rote Ende des Spektrums hin verschoben, wenn nur mit tiefen Färbungen gearbeitet wird. Ihre Wirkung entsprieht nämlich der Wirkung von vorbelichtetem Silberehlorid (— Silber- photochlorid), dessen Absorptionskurve ein zweites Maximum in Rot zeigt. Für die Ausübung der Photometrie ist von den bei Be sprechung der Formel definierten Größen besonders die %k von Bedeutung; sie bestimmt nämlich, wie nachfolgende Beispiele zeigen, die Dauer der möglichen Exposition, da man aus Hand- lichkeitsgründen eine bestimmte Länge des Keiles von z.B. 16cm nicht überschreiten wird. Durch Wahl der Schichtdicke hat man es beim Gusse in der Hand, Keile großer oder kleiner % herzu- stellen. Zur bessern Veranschaulichung sind in nachfolgender Zusammenstellung die Bunsen-Roscoöschen Liehteinheiten in Zeit- einheiten umgerechnet unter der Annahme, daß in jeder Sekunde die Lichtstärke 1 wirke. Mögliche Expositionsdauer bei Ablesung k der Kopierung v. mm der abfallenden Färbung mit Ton 2. 0.175 ca. 5 Minuten ca. 1 Stunde 0'335 „ 16 Tage „ 41 Monate 0:622 „ 19 Jahre „ 619 Jahre Bericht über die allgemeine Versammlung. (79) Die Brauchbarkeit des Graukeilphotometers wurde im Dienste der Pflanzenkultur erprobt. Es wurden zu diesem Zwecke eine große Anzahl vergleichender Lichtgenußbestimmungen in Wohn- räumen, im Gewächshause und im Freien vorgenommen, und zwar stets mit dem Normalfarben- und dem Graukeilphotometer; hie- durch ergab sich auch eine experimentelle Kritik beider Methoden. Auf die Einzelheiten dieser Messungen kann hier nieht ein- gegangen werden; sie sind ausführlich in der im Drucke in der Akademie der Wissenschaften befindlichen Abhandlung!) ge- schildert. Die aus diesen Messungen gezogenen Folgerungen verständlich zu machen, sei das Beispiel der Lichtgenußbestim- mungen — L an den Sonnenblumen eines Bestandes herausge- iffen. Es wurde einerseits der Z eines normal entwickelten vollaufgeblühten Blütenstandes, andrerseits der kleinsten noch blühenden Pflanze durch mehrtägige Messungen bei wechselnden Witterungsverhältnissen bestimmt. Die Befestigung des Graukeilphotometers erfolgte auf dem Blütenstande, so daß es bei der Neigung des Blütenstandes nach SO senkrecht auf diese Himmelsrichtung stand. Das vergleichende die Gesamtintensität messende Instrument lag frei exponiert horizontal. Die Auswechslung des Papieres im Graukeilphotometer erfolgte stündlich oder zweistündig, in gleichen Intervallen fanden die Messungen mit dem Normalfarbenphotometer statt, selbstver- ständlich auch in gleicher Lage. Die Vergleichung der darnach konstruierten Tageskurven ergab selbst an wolkenlosen Tagen nur in Ausnahmsfällen einen gleichsinnigen Verlauf der Kurven beider Photometer; die bloß einmaligen Stundenmessungen mit dem Normalfarbenphotometer greifen nur Zufallswerte heraus, da sie den in der Zwischenzeit vor sich gehenden Veränderungen der Lichtintensität nicht gerecht werden können. So fließt dem vertikal nach SO gerichteten Blütenstande der Sonnenblume in den Morgen- stunden während der Dauer des senkrechten Einfalles der Sonnen- strahlen die 5 fache ! zu als wie dem horizontalen Flächenelement; diese Tatsache vermag z.B. die Messung mit dem Normalfarben- m !) Das Graukeilphotometer im Dienste der Pflanzenkultur. Bisher nur der Bericht im Sitzungsanzeiger Nr. 24, 1918 erschienen. (80) Bericht über die allgemeine Versammlung. photometer nicht zu erfassen, ebensowenig vorübergehende Depressionen, wie sie selbst an wolkenlosen Tagen häufig sind, von den durch die wechselnde Bewölkung verursachten Verände- rungen ganz zu schweigen. So sind auch die starken Abweichungen beider Methoden in der Bestimmung der Lichtgenußweite der Sonnenblumen obgenannten Bestandes selbstverständlich: Graukeilph. Normalfarbenph. 1/055—1/90°5 1/0-621—1/17°4 Wie sehr sich die Verhältnisse bei wechselnder Beschattung 2. B. in Wohnräumen, Gewächshäusern u. ä. komplizieren, darüber vermögen nur Kurven ein anschauliches Bild zu geben. Alle ver- gleichenden Messungen mit beiden Photometern erwiesen, daß die Einzelmessungen des Normalfarbenphotometers keine Durchschnitts- werte liefern, also die darnach konstruierten Kurven kein Bild des tatsächlichen Lichtverlaufes geben. Dies vermögen nur kontinuier- liche Messungen, wie sie von den vorfindlichen Methoden das Graukeilphotometer vorläufig am besten gestattet. Von Vollkommen- heit weit entfernt, ist es dennoch in seiner bisherigen Ausarbeitung für vergleichende Intensitätsbestimmungen unmittelbar brauchbar, und zwar vor allem mit der Kopierung von mm. Für den Vergleich der Färbungen ist noch eine genauere Bestimmung des Meß- bereiches jedes Tones notwendig. Beide Ablesungen gestatten bsoluten Einheiten, deren Genauigkeit nur dadurch beeinträchtigt wird, daß sich bei der Eichung des Photo- der Mangel eines Stan- so für die Klimatologie, Heliotherapie, Baukunde, Reproduktions- | und andere Wissenschaften, Techniken und Handwerke. Interessenten werden darauf aufmerksam gemacht, daß der Apparat in den nächsten Wochen durch die Firma Herlango Wien in den Handel kommt, 3 x Bericht über die allgemeine Versammlung. (8 1) Zum Schluß folgt ein Vortrag des Herrn Prof. Dr. W. Grafen zu Leiningen-Westerburg: Wechselwirkungen zwischen Pflanzen und Boden. Für die Pflanzenphysiologen und -geographen ist nicht bloß die Abhängigkeit der Pflanzen von Boden bedeutungsvoll, auch Einwirkungen der Pflanzen auf den Boden kommen in Betracht, wodurch Veränderungen im Nährstoffgehalt, in der physikalischen Besehaffenheit, Wasserführung usw. hervorgerufen werden. Hiedurch wird aber wiederum die Pflanze, die von dem betreffenden Boden Besitz ergriffen hatte, selbst wieder beeinflußt oder auch die nachkommende Vegetation. Die Tätigkeit des Menschen sowie Klimawirkungen.. erschweren die Forschung nach dieser Richtung sehr. Die Pflanzenvereine verdanken vielfach solchen Wechsel- wirkungen ihre Zusammensetzung und der Ausgang der Kämpfe von Pflanzenformationen gegeneinander wird durch sie oftmals entschieden. Besonders wichtig ist die vorbereitende, bodenschaffende Tätigkeit von Pflanzen. Von den niedersten pflanzlichen Lebewesen kommen Bakterien in Frage; durch die großen Mengen aus- geschiedener Kohlensäure sowie Butter-, Milch- und Essigsäure werden Phosphate löslich gemacht, aufgeschlossen; Nitrobakterien leiten die Verwitterung von Gestein ein, Steinflechten greifen eben- falls die Felsen an. Auf dem so vorbereiteten Standort arbeiten Moose weiter, sie sammeln oft das 20 fache ihres Gewichtes an Staub und bieten höheren Pflanzen, z. B. Gräsern, ein Wurzelbett. So siedelt sich im Kalkgebiete z. B. Carex firma an, die als Humussammler bekannt ist, bald folgen dann Zwergsträucher usw. Moose (z.B. Cinchdium dendroides) sammeln auf physiologischem Wege (z. B. bei Über- schwemmungen) Kalk und scheiden ihn aus, andere inkrustieren sich damit. Moose, welche reichlich Kalk enthalten (z. B. Tortella tortuosa mit 2-6 v. H. CaO), werden von anderen kalkbedürftigen (2. B. Hypnum molluscum) häufig überwuchert und ausgesaugt. Die Besiedelung von Rohboden (Gletscher- und Diluvialsand) der zwar alle mineralischen Nährstoffe, aber wenig oder gar keinen (82) Bericht über die allgemeine Versammlung. Stiekstoff enthält, wird eingeleitet durch Erdflechten und -algen; es folgen kleine Polytrichum-Arten; Rhacomitrium canescens tritt schon in quadratmetergroßen Polstern auf, dann kommen Klein- sträucher usw., als Schlußglied endlich Wald. Die Reihenfolge, in welcher diese Pflanzenarten vom jungen Boden Besitz ergreifen, ist durch die Zunahme des Stickstoffkapitals im Boden zu erklären. Wenn allerdings der Boden von Anfang an auch nicht genug Mineralnährstoffe enthält (ausgewaschene und ausgeblasene Diluvial- [Heide-] sande), dann kann sich das Schlußglied in .den Pflanzenformationen, der Wald, nicht herausbilden, die Entwick- lung bleibt dann bei der Kleinstrauchformation der Heiden stehen und manche Heiden sind seit der Postglazialzeit unbe- waldet geblieben, nicht etwa (wie andere Heidegebiete) durch unzweckmäßige Eingriffe des Menschen nachträglich aus Wäldern hervorgegangen. Bei der Bildung der Meeresdünen ist es eine kleine salz- ertragende Pflanzenart, die Salzmiere, welche als erste, sich nahe dem Strande ansiedelnd, den Sand staut; auch der Strandweizen, welcher den von ihr festgelegten Boden besiedelt, vermag noch Salz und Übersandung zu ertragen; dann süßt sich die Düne unter ihm aus, wird trockener (weil höher angewachsen) und bietet dem Strandhafer und -roggen einen passenden Standort; Leguminosen sammeln Stickstoff (Stranderbse) und allmählich überzieht sich die „weiße“ Düne mit Rauschbeere und Heidekraut, sie wird zur „schwarzen“ Düne. Später tritt wieder als Schlußglied der Be- siedler Wald auf. Bei der Dünenfestlegung ahmt der Mensch den Werdegang in der Natur mit Erfolg nach. Auch die Aufforstung kahler Karstflächen ist in e- tremen Fällen eine Stickstoffrage. Das Ziel der Aufforstung ist die Wiederherrstellung des alten Laubwaldes; seine Holzarten weisen einen höheren Bedarf an Nährstoffen auf; wenn die ty pische Bodenart des Karstes, die Terra rossa auch genügend Mineralstoffe enthält, so ist doch der Stickstoff aus dem kablen, unbewaldeten Boden längst verloren gegangen; die Schwarzkiefer, der Pionier des Karstlaubwaldes, ist nun berufen, mit ihrer reich- lichen Streu (1'5kg auf den m?) dem Boden wieder Stickstoff einzuverleiben (N gehalt des Bodens von Kahlflächen 0.389, unter Bericht über die allgemeine Versammlung. (83) Aufforstung 0°576°/,). Ähnlich wirkt der Wacholder, den man geradezu die „Mutter“ der Karstaufforstung nennen kann. Die Erle vermag im Moorboden den Stickstoff gewaltig an- zureichern (bis 7” kg auf den m? Moorboden), ihr folgt dann im Bruehwald die Brennessel, dieses Kapital ausnützend. Bekanntlich wird auch die Rhizosphäre der Erlenwurzeln von den Fichten- wurzeln sehr gerne aufgesucht. Die Robinie (als Schmetterlings- blütler) bereichert dürftige Flugsande mit Stiekstoff; auch der Mykorrhiza der Bergkiefer ist hier zu gedenken, welche auf kümmerlichem Boden anderen Holzarten förderlich werden kann. Bekannt ist die vorbereitende Arbeit schuttbindender Ansiedler auf dem Rohboden von Schutthalden, welche endlich auch wieder dem Walde die Möglichkeit zur Ansiedelung bietet. Die Wurzeln der Pflanzen wirken zerkleinernd, sprengend auf das Gestein, sie lockern und durchlüften den Boden, schaffen durch ihr Absterben Bahnen für die Wurzeln nachkommender Ge- wächse, schließen die Mineralteile des Bodens auf, was besonders auch für die Leguminosen gilt (Nebenwirkung der Gründüngung). Pionierpflanzen spielen auch eine Rolle bei der Anschlik- kung der Marschenböden (Seegras, Glasschmalz usw.), die als fruchtbares Land nun geradezu Raubbau ermöglichen. Auch bei der Bildung von Flach- und Hochmoor treten Umwandlungen des Bodens durch die Vegetation und umgekehrt in Erscheinung, bis wieder Wald als allerdings nur vorläufiges Schlußglied auftritt; denn Wald leitet durch Rohhumusbildungen auf Flachmoorboden häufig geradezu in Hochmoor über. Humus- bildenden Pflanzen stehen nun wieder „Humuszehrer“ (Gräser, Kräuter) gegenüber, diese wandeln mittels ihrer Wurzeln den rohen Torf in besiedelungsfähige Moorerde um. Der Boden wird durch Pflanzen, besonders auch durch Wald stark entwässert (natürliche Drainage). Umgekehrt tritt nach Kahlschlag oft Versumpfung ein. Viel Wasser verdunstende Pflanzen kälten den Boden stark aus. Steppenpflanzen spielten bei der Ausbildung des Lösses als Fangpflanzen für Staub eine Rolle; starke Beimengung von Resten der Steppenflora führte zur Schwarzerdebildung. Be- (84) Bericht über die allgemeine Versammlung. siedelung durch Wald gibt Veranlassung zu ihrer Degeneration: es entsteht. Bleicherde, ärmer an Nährstoffen. Manche Pflanzen bereiten den Boden so ausgesprochen für die eigene Art zu, so daß jeder Wettbewerb ausgeschlossen wird. Hieher gehören vor allem Kleinsträucher, die ein hohes Alter er- reichen können. Die niedere Vegetation ist (als geschlossene Bodendecke auftretend) der höheren (Wald!) überlegen, kann sie ganz verdrängen. Bodenadaptierende Pflanzen sind z. B. die Alpenrosen, die Heide, die Beersträucher, unter den Holzarten besonders die Buche und Fichte. (Reine Bestände als Natur- produkt!) Bodenverschleehternde Pflanzen sind solehe, die Roh- humus und Troekentorf bilden, unter dessen Einfluß der Boden vernäßt (Moorbildung auf ursprünglich troekenem Boden wie Sand, Schutthalden), ausgebleicht und an Nährstoffen erschöpft wird (Bleicherden!). Im Untergrund verhärtet der Boden dann durch Ausfällungen von Humus- und Mineralstoffen in Form des rot- braun bis dunkelbraun gefärbten Ortsteins; dieser kann aber im Beginne seiner Entstehung durch Tiefwurzler wieder zerstört werden. Auf kalkreichem Boden der Alpen bilden sich metertiefe Schichten des besser zersetzten „Alpenhumus“, sauer reagierend, die Pflanzen von dem darunter liegenden Mineralboden isolierend, so daß also bei pflanzengeographischen Bestimmungen (Kalk- pflanzen!) Vorsicht geboten ist. — Zum Schlusse konnten die Be griffe „Reizstoffe* (z. T. von den Pflanzen selbst ausgeschieden oder aus ihren Resten stammend), „Pflanzengifte“ und „Boden- müdigkeit“ nur eben noch kurz gestreift werden. Rund 30 Lichtbilder, sämtliche nach Aufnahmen des Vor- tragenden, dienten zur Erläuterung seiner Ausführungen, ebenso Vorweisungen, darunter sehr alte Stämmchen von Kleinsträuchern, wie Empetrum nigrum, Rhododendron (88 Jahre), Callına vulgaris USW Ordentliche General-Versammlung am 2. April 1919. Vorsitzender: Herr Hofrat Prof. Dr. R. v. Wettstein. Der Vorsitzende eröffnet die Versammlung, stellt ihre Beschluß- fähigkeit fest und erstattet nachfolgenden Jahresbericht: Verehrte Versammlung! Jahrelang haben wir den Abschluß des furehtbaren Krieges, der die ganze Welt erschüttert, ersehnt, weil wir hofften, uns dann wieder mit Ruhe und Erfolg unserer wissenschaftlichen Arbeit hin- geben zu können. Das Kriegsende ist da, aber es ist anders ge- worden, als wir erwarteten. Wir sind unter den Lasten, die uns der Krieg psychisch und materiell auferlegte, zusammengebrochen ; unser Staat ist zerfallen, die Staatsform geändert; wo wir hin- blicken, sehen wir Not und Elend; "weiter als je sehen wir uns von dem Augenblicke entfernt, in dem wir unsere kulturelle Arbeit, unbeeinflußt von Störungen aller Art, wieder aufnehmen können. Es drohen uns sogar neue Gefahren. Nicht nur der Kriegszustand mit all seinen Begleiterscheinungen hemmt die kulturelle Arbeit, ein vielleicht noch größeres Hemmnis ist die allgemeine Not. Ich fürchte, wir gehen einer Zeit entgegen, in der rein materielle In- teressen und Notwendigkeiten so sehr in den Vordergrund treten werden, daß wenig Sinn für ideale Güter vorhanden sein wird. Die Gefahr wird umso größer, wenn Not und Elend demagogisch ausgenützt werden. Wollen wir trachten, auch diese Zeit treu unseren Idealen und Aufgaben zu überdauern! Dabei obliegt allen Wwissenschaftlichen 'Korporationen eine überaus wichtige Pflicht, nämlich die, mit allen Kräften dahin zu arbeiten, daß das, was wir an Kulturgütern uns geschaffen haben, unversehrt erhalten (86) Bericht über die ordentliche General-Versammlung. bleibe. Wenn ich diese Pflicht hier nachdrücklichst .betone, 0 geschieht es nicht nur, weil unsere Feinde außerhalb und inner- halb der Grenzen der ehemaligen Monarchie nach unseren Kultur- gütern greifen, sondern weil auch bei uns selbst geradezu krank- hafte Bestrebungen sich geltend machen, um unter dem Schlag- worte der Ersparnis und der Vereinfachung eine Reduktion unseres Kulturbesitzes herbeizuführen. Lassen Sie mich dies an einem Beispiele erläutern, das uns gerade hier nahe liegt. Das natur- wissenschaftliche Leben Wiens hat außerordentlich dadurch ge- wonnen, daß hier nebeneinander, verschiedenen Teilaufgaben, aber zugleich der gemeinsamen Hauptaufgabe dienend, wissenschaftliche Zentren existierten. Ich weise nur darauf hin, wie außerordent- lich glücklich beispielsweise die großen Museen des Hofes und die Hochschulen, diese und die geologische Reichsanstalt einander er- gänzten. Nicht nur war eine intensive Pflege der speziellen Auf- gaben aller dieser Institutionen möglich, sondern vor allem war dadurch eine gewisse Mannigfaltigkeit der wissenschaftlichen Auf- fassungen gewährleistet, die etwas überaus Wertvolles war. Es gibt für die wissenschaftliche Entwieklung nichts Gefährlicheres als Monopolisierung, wenn sie auch für engherzige oder auch für besonders kräftige Naturen etwas Verlockendes ist. Darum ver- urteile ich auf das Entschiedenste alle Bestrebungen, welche jetzt auf eine Zusammenlegung und Vereinigung dieser Institutionen hinarbeiten. Und noch eine Gefahr droht uns. Die reiche geographische Gliederung unserer alten Monarchie und damit zusammenhängend die große natürliche Mannigfaltigkeit derselben hat die Entwick- lung der Naturwissenschaften bei uns außerordentlich begünstigt. waren uns oft dessen gar nicht bewußt, welche Fülle naturwissen- schaftlicher Eindrücke, die für unsere Entwieklung bestimmend Bericht über die ordentliche General-Versammlung. (87) wicklung drohen, wenn wir uns von dieser Einschränkung beein- flussen lassen. Mehr als je wird es unsere Aufgabe sein, dahin zu wirken, daß insbesondere unserem wissenschaftlichen Nachwuchse die Möglichkeit geboten werde, seine Anschauungen nicht nur auf dem Boden unseres so kleinen Staates zu gewinnen. Wir wollen politisch und national Deutsche sein, wir wollen uns aber wirt- schaftliich und wissenschaftlich niemals den Anteil an der ganzen Welt rauben lassen. Der Krieg und seine Folgen haben auch unsere Gesellschaft finanziell schwer getroffen. Es war unser Stolz, daß dank jahr- zehntelanger zielbewußter Arbeit und dank der opferwilligen Teil- nahme vieler Mitglieder wir vor dem Kriege auch finanziell erstarkt dastanden. Um zu zeigen, wie verheerend die Kriegsfolgen in Bezug auf unsere Finanzen gewirkt haben, brauche ich nur ein paar Ziffern zu nennen. Im Jahre 1913 zahlten wir für die Fertigstellung eines Druckbogens unserer „Verhandlungen* dureh- schnittlich 87 Kronen; heute schon belaufen sich die Kosten für einen Bogen auf rund 400 Kronen und wir wissen nicht, wohin die allgemeine Preissteigerung noch führen wird. Dabei baben wir wenig Hoffnung, daß uns von außen geholfen werden wird. Die Zahl der Subventionen gewährenden Personen hat sich ver- Tingert; die Behörden sind zurückhaltender geworden. Wir müssen selbst die Kraft aufbringen, um unsere Leistungsfähigkeit auf der alten Höhe zu halten und darum tritt heute der Ausschuß vor Sie mit dem Antrage auf Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. Wir tun dies sehr ungerne, weil wir wissen, wie sehr die finanzielle Leistungsfähigkeit des Einzelnen gelitten hat, wir tun es aber trotzdem im Vertrauen auf die Einsicht und auf die so oft bekun- dete Opferwilligkeit unserer Mitglieder. Über den Stand unserer Mitglieder, über die Kassagebarung, über den Zustand unserer Sammlungen und über die Gesellschafts- fätigkeit im einzelnen werden Ihnen die Herren Funktionäre be- richten; ich möchte nur einzelnes hervorheben. Wie Sie wissen, hat über unser Ansuchen im Vorjahre Erz- herzog Eugen das Protektorat über unsere Gesellschaft über- Dommen und er hat in der kurzen Zeit der Ausübung desselben In mehrfacher Hinsicht sein Interesse an den Arbeiten der Gesell- (88) Bericht über die ordentliche General-Versammlung. schaft bekundet. Infolge der Änderung der staatlichen Verhält- nisse hat unser Protektor sich veranlaßt gesehen, das Protektorat niederzulegen; wir haben dies aufrichtig bedauert, insbesondere, weil für uns bei der Bitte um Übernahme des Protektorates nicht so sehr die Stellung des Erzherzogs maßgebend war, als vielmehr | seine oft bekundete persönliche Wertschätzung aller wissenschaft- lichen und künstlerischen Bestrebungen. Schon gelegentlich einer 3 früheren Versammlung haben wir unserem früheren Protektor unser Bedauern und unseren Dank zum Ausdrucke gebracht. Wieder hat im abgelaufenen Jahre der Tod uns einiger ge- ehrter Mitglieder beraubt. Es starben: Hofrat Franz Josef R. v. Cischini am 24. Jänner 1919 (Mitglied seit 1891); Prof. Dr. Anton Genersich am 4. Juni 1918 (Mitglied seit 1888); Oberstabsarzt Dr. Emil Janehen am 5. November 1918 (Mitglied seit 1909); Apotheker Josef Kabrt am 25. Jänner 1919 (Mitglied seit 1907); Prof. Dr. Emil Edler v. Marenzeller am 17. Dezember 1918 (Mitglied seit 1866); Oberfinanzrat Dr. Karl Preisseeker am 18. September 1918 (Mitglied seit 1898); Schulrat Prof. Dr. Julius Steiner am 22. April 1918 (Mitglied seit 1870); Prof. Dr. Fried- rich Thomas am 19. Dezember 1918 (lebenslängliches Mitglied seit 1873); Sparkassenbeamter Leopold Treusch im Dezember 1918 (Mitglied seit 1888); Josef Leopold Weyers in Brüssel (lebens- längliches Mitglied seit 1868); Hofadjunkt Ernst Wollmann am 14. Oktober 1918 (Mitglied seit 1916); Prof. Dr. Eustach Wotoszezak am 10. Juli 1918 (Mitglied seit 1872); Prof. Josef Zivotsky (Mit- | glied seit 1879). Der Tod aller dieser Männer geht uns in gleicher Weise zu Herzen; es soll darum keine Unterscheidung in Bezug auf unser Empfinden bedeuten, wenn ich hier ganz besonders der Verdienste gedenke, welcher sich Herr Kustos Prof. Dr. v. Marenzeller ins 4 besondere in früheren Jahren um unsere Gesellschaft erworben hat. Er fungierte vom Jahre 1874—-1880 als Sekretär der Gesel- schaft, war dann später durch viele Jahre Ausschußmitglied und wurde in Anerkennung seiner Verdienste um die Gesellschaft zum ' Ehrenmitgliede derselben ernannt. Nur wenig Erfreuliches kann ich heute berichten. Nur zwi erfreuliche Tatsachen möchte ich hervorheben; die eine ist, dad Di Bericht über die ordentliche General-Versammlung. (89) zwei unserer Mitglieder, die Herren Dr. Heinrich Beuthin, Direktor der Handelsschule in Hamburg, und Hofrat Prof. Theodor Fuchs, derzeit in Steinach in Tirol, heuer ihr 50jähriges Jubiläum als Mitglieder unserer Gesellschaft begehen; die andere, daß wir die große Freude haben, heuer wieder zahlreiche Mitglieder in unserer Mitte zu sehen, die uns jahrelang durch den Kriegsdienst entzogen waren; unsere Jubilare wollen wir herzlichst beglückwünschen, unseren Kriegsheimkehrern aber sagen, daß wir uns der tiefen Dankesschuld allen jenen gegenüber wohl bewußt sind, welche die unerhörtesten Mühsale und Gefahren im Dienste ihres Volkes auf sich nahmen. Ich schließe mit dem herzlichsten Danke an alle, die auch im vergangenen Jahre durch ihre Arbeit dazu beigetragen haben, die Gesellschaft auf der Höhe der Leistungs- fähigkeit zu erhalten, insbesondere an alle Funktionäre und Vor- tragende. Bericht des Generalsekretärs Herrn Dr. A. Ginzberger. Die Zahl der Mitglieder unserer Gesellschaft betrug zu Ende des Jahres 1918: 660; davon waren: 41 Ehrenmitglieder, 572 ordentliche (darunter 21 auf Lebenszeit und 8 mit höheren Bei- trägen) und 47 unterstützende Mitglieder. — Durch den Tod verlor die Gesellschaft während des Jahres 1918 13 Mitglieder, durch Austritt 4, Beigetreten sind während dieses Zeitraumes 27 Mitglieder. Die Veranstaltungen der Gesellschaft drücken sich in folgenden Zahlen aus: Es fanden statt: Allgemeine Versammlungen . is 8 (Davon 1 Generalversammlung.) Sitzungen der Sektion für Boolöpie FR 5 Sitzungen der Sektion für Lepidopterologie . - - : - - 6 Sitzungen der Sektion für Paläontologie und Abstammungslehre 5 Sitzungen (und Sprechabende) der Sektion für Botanik _. 1 Summe der Sektionssitzungen . . 27 Summe aller Versammlungen . . 35 2. B. Ges. 69. Ba. P- (90) Bericht über die ordentliche General-Versammlung. An diesen 35 Abenden wurden gehalten: “ Vorträge und wissenschaftliche Mitteilungen . TTS Referate (ausschließlich der Rechenschaftsberichte) 1 Literaturvorlagen . . . . . ee Demonstrationen Se pi 7 Zusammen . .58 Davon betrafen fünf Gegenstände allgemeinerer Art. An drei Abenden sprachen auswärts wohnende Vortragende. Außer diesen sämtlich im Gesellschaftslokale abgehaltenen Ver- anstaltungen fand eine Besichtigung der neu aufgestellten entomo- . logischen Schausammlung des naturhistorischen Hofmuseums statt. Die Anzahl der Versammlungen und Vorträge war etwas kleiner als im Jahre 1917, wohl hauptsächlich wegen der durch die Beheizungs- und Beleuchtungseinschränkung hervorgerufenen Pause vom 6. Dezember 1918 bis 14. Januar 1919, in der nur Bibliotheksstunden abgehalten werden konnten. — Die Verwaltung der Farn- und Blütenpflanzen-Herbarien besorgte — wie seit vielen Jahren — Herr Dr. F. Ostermeyer. Die bereits 1916 begonnene Durehsicht und Herriehtung der Herbarien wurde von der Kanzlistin in sorgfältiger Weise und rascherem Tempo weitergeführt; bis Anfang April 1919 waren 262 Faszikel durchgearbeitet. Ein reicher und wertvoller Zuwachs unserer Herbarien kann diesmal gemeldet werden: die 1798 Bogen, die Herr R. Scehrödinger spendete, enthalten viele Pflanzen aus dem „Herbarium normale“, besonders solche aus Frankreich, Skandi- navien, Griechenland und dem Orient; mehrere hundert Arten | waren in unseren Herbarien bisher iiberhaupt nicht vertreten; die Analysen, die der frühere Besitzer zahlreichen Exemplaren beige- geben hatte, machen dieselben besonders für diejenigen unserer Mitglieder wertvoll, welche die Pflanzensammlungen der Gesellschaft zur Einführung in die Botanik benützen. — Die Tätigkeit mehrerer unserer wissenschaftlichen Kom- missionen litt unter der immer mehr und mehr zunehmenden Einengung aller Verhältnisse. Ganz besonders gilt dies von der Lehrmittel- und der Naturschutz- Bourikiäsien, | Bericht über die ordentliche General-Versammlung. (91) Erstere ist in der Lage, wie im Vorjahre, mit Dank zu er- wähnen, daß Herr Landesgerichtsrat C. Aust Pflanzen spendete, die als Beitrag für Zusammenstellung von Schulsammlungen will- kommen sind. Auf die Fertigstellung anderer Sammlungen harren wir weiter vergebens, auch von unserem langjährigen Schmerzens- kind, den Wandtafeln über genießbare und nicht genießbare Pilze, können wir nur das berichten, daß nach einem rascheren Fortschritt versprechenden Schritt der Lehrmittelkommission die Sache durch den Umsturz unserer staatlichen Verhältnisse neuerdings ins Stocken geraten ist und nun im Wesentlichen davon abhängt, ob ein größerer Druckkostenbeitrag, um den wir bei der Gemüse-Obst- Stelle des Deutschösterreichischen Staatsamtes für Volksernährung angesucht haben, gewährt werden wird. — Daß bei den jetzigen Verkehrsverhältnissen nicht an eine Versendung der schon einge- laufenen Gegenstände an die Schulen gedacht werden kann, wird üm so begreiflicher, wenn man erwägt, daß ja ein Teil der seinerzeit zur Beteilung bestimmten Lehranstalten gar nieht mehr in unserem Staate liegt. Auch auf dem Gebiete des Naturschutzes drängte die Not der Zeit dazu, sich mit dem räumlich Nächstliegenden und zeitlich Aktuellsten zu beschäftigen. Die Gefahr, welche demagogische Strömungen den ehemaligen Krongütern zu bringen drohten, veranlaßte die Fachstelle für Naturschutz des Österreichischen Heimatschutzverbandes, die Zukunft der Krongüter zum Gegenstande einer Enquete zu machen, die durch ein Referat des Berichter- ‚Statters eingeleitet wurde. In einer Reihe von Sitzungen, an denen als Delegierte unserer Gesellschaft die Herren Handlirsch, Hayek, Werner, Wettstein, ferner der Berichterstatter teilnahmen, wurde die oben erwähnte Frage bezüglich der hier in Betracht kommenden Krongüter in und um Wien (Lainzer Tiergarten, Loban, Schönbrunn) eingehend beraten. Die so entstandenen Gutachten sind an die Regierung geleitet worden mit der Bitte, nichts ohne Befragung der Natur- und Heimatschutz pflegenden aktoren zu unternehmen; sie werden bald auch der Öffentlichkeit vorgelegt werden. Eine Anzahl Mitglieder der Naturschutzkommis- sion sowie andere Mitglieder der Gesellschaft haben sich auch bereit erklärt, bei den vom Oberstjägermeisteramt geplanten g’ (92) Bericht über die ordentliche General-Versammlung. Führungen in den Lainzer Tiergarten mitzuwirken. — Zusammen mit dem Verein „Naturschutzpark“ beteiligte sich unsere Natur- schutzkommission auch an einem Rekurs, den unser Ehrenmitglied Herr H. Lumpe dagegen eingebracht hat, daß neben seinem Natur- und Vogelsehutzpark in Aussig eine Ziegelei errichtet werden soll. — Der Initiative unseres Vizepräsidenten Herrn Kustos A. Handlirsch entsprang eine gemeinsam mit der Fachstelle für Naturschutz erhobene Vorstellung gegen das übermäßige Fällen alter Bäume im Helenental bei Baden. — In allen diesen Belangen zeigt sich ein einträchtiges Zusammenarbeiten aller fiir den Natur- schutz arbeitenden Faktoren als eine Tatsache, die wir — wie ich im Vorjahr gelegentlich der Generalversammlung bemerkte — schon damals erhoffen durften. | Die pflanzengeographischen Aufnahmen konnten dank einer vom Ackerbatministerium bewilligten Subvention auch im abgelaufenen Jahre fortgesetzt werden. Herr Prof. Dr. F. Vierhapper hat wieder ein Stück seines langjährigen Arbeitsgebietes, des Lungau (Salzburg), aufgenommen, u. zw. die ganze Schattseite und den vorderen Teil der — schwerer zugänglichen — Sonnseite der Weißeek-Kette zwischen Zederhaus- und Murwinkel. Wie im Vor- jahr machte er auch heuer mehrere sehr bemerkenswerte Pflanzen- funde, darunter einige von Arten, die im Lungau noch nicht ge funden worden waren. Die Volksnamen-Kommission hat ihre Sammlung von volkstümlichen Pflanzen- und Tiernamen durch weitere Mitteilungen vergrößert. Der im Vorjahre angekündigte Zettelkatalog ist be gonnen worden und die Mitglieder der Kommission sind nun damit beschäftigt, die neuen Einläufe zu sichten und in den Katalog einzutragen. Bericht des stellvertretenden Redakteurs Herrn Dr. Otto Pesta. Vor ungefähr Jahresfrist war es meine Aufgabe, der ordent- liehen Generalversammlung über die Publikationen des Jahrgang®® 1917 Bericht zu erstatten, und ich durfte bei dieser Gelegenheit erwähnen, daß begründete Aussicht vorhanden sei, das Erscheinen Bericht über die ordentliche General-Versammlung. (93) der Drueckschriften der Gesellschaft auch für das Jahr 1915 ohne neuerliche Verkürzung aufrecht erhalten zu können. Der Umfang der nun vorliegenden Hefte unserer „Abhandlungen“ und „Verhand- lungen“ des Jahrganges 1918 bestätigt wohl die Richtigkeit dieser Prognose: von den „Abhandlungen“ erschien das 1. Heft des X. Bandes mit einer 240 Seiten starken und mit 8 Tafeln versehenen monographisehen Arbeit von Dr. Otto Duda, betitelt „Revision der europäischen Arten der Gattung Limosina Maequart (Dipteren)“; von den „Verhandlungen“ erschien der 68. Band in einem Ausmaße von 545 Seiten mit 35 Abbildungen im Texte. Von seinem Inhalt be- zieht sich ungefähr die Hälfte auf die Sektionsberichte und Ver- sammlungsberichte, die andere Hälfte auf Originalbeiträge, von denen vier dem botanischen und fünf dem zoologischen Fachgebiete angehören. Als neu sind die unter dem Schlagworte „Nachriehten“ angeführten Mitteilungen zu verzeichnen, welehe Personalien und Ereignisse aus Fachkreisen enthalten; diese „Nachrichten“ werden, wie bisher halbjährig, auch weiterhin . erscheinen. — Damit wäre der übliche allgemeine Bericht zu Ende. Auf die Schwierigkeiten zu verweisen, unter denen die Drucklegung im abgelaufenen Jahre vor sich ging, scheint mir jedoch aus mehrfachem Grunde notwendig. Die Preissteigerung im gesamten Druckereibetriebe war ja bereits im Jahre 1917 Ursache, daß der Umfang unserer „Verhandlungen“ bedeutend eingeschränkt werden mußte; daraus resultierte ein Rückstand in Bezug auf die Zeit des Abdruckes ‚der zahlreich eingelaufenen Manuskripte, der sich im abgelaufenen Jahre für die Autoren noch deutlicher fühlbar machte. Dem regel- mäßigen Erscheinen der Zeitschrift drohten aber außerdem andere Hindernisse; einmal war es der Mangel an geeigneten Kräften, unter welchem die Druckerei durch die fortdauernden Einberu- fungen zum Militärdienste zu leiden hatte, dann die weiter durch- geführte Beschlagnahme des Letternmateriales und nicht zuletzt der Papiermangel. Unter solchen Umständen „durchzuhalten“ war schwierig und — ohne Überschreitung des im Budget bewilligten Betrages unmöglich geworden. Und wenn ich mit dem heutigen Tage die Stelle als Ersatzredakteur niederzulegen habe, da Herr Dr. Pietschmann die Redaktionsarbeiten wieder übernehmen wird, s0 kann ich nur den Wunsch äußern, es mögen ihm für die Aus- (94) ‚ Bericht über die ordentliche General-Versammlung. übung seines Amtes RR Zeiten beschieden sein; aber auch nur wünschen, daß ihm die Gesellschaft dieweibe Unter- stützung und dasselbe einsichtige Wohlwollen angedeihen lassen möge wie mir selbst. Dafür habe ich heute, am Abschlusse meiner Tätigkeit, den wärmsten Dank auszusprechen. Berieht der Kassakommission. Die Kassageschäfte besorgten die Herren Julius byehler v. Seestätten und Rudolf Schrödinger. Einnahmen pro 1918: Jahresbeiträge mit Einschluß der Mehrzahlungen . Verschiedene Subventionen . Subvention des Ministeriums für Kulkıs. ni Baier richt für Beteilung der Schulen mit Lehrmitteln Subvention des Ackerbau-Ministeriums für die Vor- arbeiten zu einer BÄaSaeneenEraplienhen Karte Österreichs Vergütung des n.-ö. a für Ne Naturalwohnung im Landhause Interessen von Wertpapieren und Sparkassa- Einlagen Erträgnis aus der VIII. Kriegsanleihe Erträgnis des Hauses Wien, XIV. Bez, Be skenofeh- gasse 39 (Vermächtnis von Michael Ferdinand Müllner) . Verkauf von Druckschrie. Verschiedene Einnahmen . wre Summa Ausgaben pro 1918: Gehalte und Löhne, Remunerationen, Teuerungs- zulagen und Neujahrsgelder . Gründung eines Unterstützungsfonds für Kazaliein und Diener oe ee Gebührenäquivalent Transport K ” ich kann Hunger- 5.000. 3.918. 1.650. 6.490. 524. 18 98 — IFESAERE BSSEABLNIEN K 27.949.53 K.. 5.249. n ” . 280. 274. — 32 K 5.713.932 Bericht über die ordentliche General-Versammlung. Transport Versicherungsprämie für Bibliothek, Herbar und Ein- richtung gegen Feuersgefahr und Einbruch Wiener Bezirks-Krankenkasse, Versicherungsbeitrag für Kanzlistin und Diener RE. Allgemeine Regie, Beheizung, Beleuchtung und In-. standhaltung der Gesellschaftslokalitäten Herausgabe von Druckschriften: „Verhandlungen“ ; PARNBBIEOgEn” >, ne EN Bücher- und Zeitschriftenankauf und Buchbinder- arbeiten für die Bibliothek . Für Referate . a a Auslagen für pflanzengeographische Aufnahmen . n „ Naturschutz . a 2) „ die Volksnamen-Kommission . Ankauf des Herbarium Europaeum aus der Ver- lassenschaft des Herrn Regierungsrates Dr. Eugen v. Haläcsy (4. und letzte Rate). Ordnen der Bibliothek der Gesellschaft . (95) K. 5.773.32 S 195.28 „ 1.000.60 200. — Summa . Im Jahre 1918 der Gesellschaft gewährte Subventionen: Von Kaiser Karl I. . om König von Bayern Von Erzherzog Eugen. . . . Von Erzherzog Franz Salvator Von Erzherzog Friedrich . . Vom Herzog von Cumberland Von Prinzessin Therese von Bayern . Vom Gemeinderate der Stadt Wien Subventionen für spezielle Zwecke Vom Ministerium für Kultus und Unterricht: für Beteilung von Schulen mit Lehrmitteln ” K 30.593. 23 K 1000. — (96) Bericht über die ordentliche General-Versammlung. Vom Ackerbau-Ministerium: für die Vorarbeiten zu einer pflanzengeographischen Kartö Österreichs at. a. ee ern eN Im Jahre 1913 geleistete höhere Jahresbeiträge: Steindachner, Dr. Franz, Hofrat . . K 40, Marenzeller, Dr. Emil v.; Nopesa, Baron Dr. Kanz 2 ne Universi täts-Bibliothek in Tübingen . R EN Löw Paul; Rossi Ludwig, Major; Bäumler J. T., Preßburg; Je Rn... Netuschil Franz, ikiee, Dörgäse beo,. ie nn Die Herren Reehnungsrevisoren Direktor Dr. Franz Spaeth und Landesgerichtsrat Karl Aust haben die Kassagebarung ge- prüft und in Ordnung befunden. Berieht der Bibliotheks-Kommission. Die Geschäfte der Bibliothek besorgte Herr Direktor Dr. A. Zahlbruckner. Der Zuwachs der Bibliothek betrug: 4A. Zeit- und Gesellschaftsschriften: a) als Geschenke. 3 Nummern in 4 Teilen, b) durch Tausch . 80 ” : 2 ee e 0 Zusammen . .. 100° „ : 184 R B. Einzelwerke und Sonderabdricke: a) als Geschenke. 52 Nummern in 54 Teilen, b) durch Tausch . 2 n n n Bu . BAE.. 0 z 00 Zusammen .. 117 y et > Mithin wurden der Bibliothek 305 Nummern einverleibt. Bericht über die ordentliche General -Versammlung. (97) Von den Ankäufen wäre die Erwerbung zweier kompletter Serien zu erwähnen, u. zw.: Kosmos (Lemberg) und Sprawozdanie Komisyi fizyografieznej (Krakau). Für Spenden, welche der Bibliothek gewidmet wurden, hat das Komitee den verbindlichsten Dank auszusprechen den Herren: H. Ankert, Dr. A. v. Degen, Dr. J. Fahringer, Prof. Dr. K. Figdor, Dr. J. Gäyer, Dr. E. Galvagni, Prof. F. Höhm, J. Holuby, Dr. K.v.Keissler, R. Kitschelt, Prof. Dr. Fr. Krasser, Prof. Dr. Wilh. Graf zu Leiningen, Dr. Fr. Morton, Prof. Dr. Sv. Murbeck, A. Oborny, +Dr. K. Preissecker, Prof. Dr. V. Schiffner, Prof. Dr. G. Schlesinger, Prof. Dr. K. Schnarf, Dr. M. Sassi, Dr. W. Sedlaezek, + Prof. Dr. J. Steiner; Fr. Thonner, Prof. Dr. Fr. Werner, ferner der Direktion des botanischen Institutes der Universität in Wien und den Verlagsbuchhandlungen G. Fischer (Jena), K. G. Lutz (Stuttgart), A. Piehlers Witwe (Wien) B. G. Teubner (Leipzig und Berlin). Verausgabt wurden: für Ankäufe und Buchbinderarbeiten zusammen K 1897.97. Was die Benützung der Bibliothek durch die Vereinsmit- glieder betrifft, so sei erwähnt, daß 89 Entlehner 230 Bücher be- hützten, * * * Nach Erstattung vorstehender Berichte wird dem Ausschuß das Absolutorium erteilt. Zu Rechnungsrevisoren für das Berichtsjahr 1919 werden über Vorschlag des Ausschusses die Herren Landesgerichtsrat Karl Aust und Direktor Dr. Franz Spaeth wiedergewählt. Bei dieser Gelegenheit spricht der Vorsitzende den Genannten für ihre Mühe- Waltung den Dank aus. Herr R. Schrödinger begründet — unter Hinweis auf die Ausführungen des Vorsitzenden — den Antrag des Ausschusses “uf Erhöhung der Mitgliedsbeiträge vom Jahre 1920 an, ". zw. für ordentliche Mitglieder von 12K auf 20K, dem- “Atsprechend für lebenslängliche Mitglieder von 180 K (98) Bericht über die ordentliche General-Versammlung. auf 300 K, für unterstützende Mitglieder von 4K auf 6K. Dieser Antrag wird einstimmig angenommen. | Daran anschließend richtet der Vorsitzende an die Versamm- lung die Bitte, schon im Jahre 1919 die neuen, erhöhten Beiträge freiwillig zu leisten, und teilt mit, daß dieses Er- suchen im Wege eines Rundschreibens an alle Mitglieder gerichtet werden wird. Zum Schlusse hält Herr Kustos A. Handlirsch einen von Demonstrationen begleiteten Vortrag: Echte und falsche Ur- formen. Bericht der Sektion für Botanik. Versammlung am 21. Februar 1919. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. F. Vierhapper. Prof. Dr. O. Porsch hielt einen unter dem Titel „Ein Blumenrätsel der südbrasilianischen Orchideenflora* angekündigten Vortrag. Hierauf erstattete Privatdozent Dr. F. Knoll ein kritisches Referat über „C. Heß, Beiträge zur Frage nach einem Farbensinn der Bienen“ (1918). Sprechabend am 28. Februar 1919. Vorsitzender: Herr Oberrechnungsrat K. Ronniger. Kustos Dr. K. Keißler besprach unter Vorweisung von Material das Auftreten einer „roten Wasserblüte“ im Heustadiwasser im Wiener Prater, hervorgerufen durch Oscillatoria rubescens DÜ., welehe seit November 1918 zu sehen ist. .Derselbe betonte, dab allem Anscheine nach in den übrigen Altwässern der Donau bei Wien eine derartige Wasserblüte gegenwärtig nicht vorhanden sei. Weiters machte Vortragender darauf aufmerksam, daß Osecillatoria prolifica Gom., die ebenfalls gelegentlich Anlaß zur Bildung einer roten Wasserblüte ist, im Jahre 1911 im Wörthersee (leg. Puschnig) Versammlung der Sektion für Botanik. (99) auftrat, daß die genannte Art wohl nur eine Varietät von O. rubescens darstelle, die sich bloß durch andere Zelldimensionen von letzterer unterscheidet, daß endlich O0. Mougeoti Kuetz., angeblich ausge: zeiehnet durch ihre amethystartige Farbe, wohl nichts sei als ein Altersstadium von O. rubescens DC., nachdem diese im Heustadlwasser am Ufer, wo sie sich zu zersetzen begann, ebenfalls eine violette Farbe annahm und sonstige unterscheidende Merkmale nicht vor- liegen. Schließlich wies Vortragender noch kurz auf das Vorkommen von dureh O. rubescens hervorgerufener roter Wasserblüte in der Schweiz hin (vgl. Bachmann, Das Süßwasserplankton, p. 167 und in Naturw. Wochenschr., N. F., Bd. IX [1910], p. 602). Hierauf legte Privatdozent Dr. E. J anchen Pflanzen aus Montenegro vor, und zwar unter eingehender Erörterung zahl- reicher artensystematischer Fragen. Den Schluß bildete eine Vor- lage der neueren Literatur ebenfalls durch Privatdozent Dr. E. Janchen. Versammlung am 21. März 1919. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. F. Vierhapper. Hofrat Prof. Dr. R. Wettstein hielt einen Vortrag: Zur Kritik der modernen Vererbungslehre. Hierauf sprach Prof. Dr. L. He cke einige Worte zu seiner Demonstration phytopathologischer Wandtafeln. Dieselben sind eine Frucht der Tätigkeit des Assistenten an der Forstakademie in Tharandt Dr. Theodor Kupka während jener Zeit, als er noch als Demonstrator an der Lehrkanzel für Phytopathologie der Wiener Hochschule für Bodenkultur wirkte; es handelt sich hiebei um sachlich und künstlerisch mustergültige Darstellungen folgender Objekte: Ceratostomella Pini (2 Tafeln); Cuscuta-Haustorium ; Oronartium ribieola; Dasyscypha calycina =D. Willkommüi) Eichenmehltau-Peritheeium; Erysiphe graminis (2 Tafeln); Fusarınm blasticola; Gymnosporangium Sabinae; Herpotrichia nigra; Hymeno- nyceten-Typen; Lophodermium macrosporum und L. nerviseguum; L. Pinastri; Melampsora Larieis-Tremulae; Neetria einnabarına; Phytophthora infestans; Plasmiodophora Brassicae; Podosphaera (100) Versammlung der Sektion für Botanik. leucotricha; Puccinia dispersa; P. glumarum; P. graminis; Puc- ciniastrum Goeppertianum; P. Padi; Rosellinia quereina (2 Tafeln); Selerotinia Fuckeliana; 8. Libertiana; S. Trifoliorum; Taphrina Alni-incanae und T. Johansonii; Trichosphaeria parasitica; Un- cinala necator; Uroeystis occulta und U. Cepulae; Uromyces Pisi. Zum Schlusse demonstrierte Prof. Dr. E. Tschermak mehrere Primula-Bastarde.' Durch Bastardierung verschiedenfarbiger Garten- sorten von P. vulgaris und P. elatior untereinander gelang es ihm, auch enzianblaue einfache, calycanthemische, gefüllte und gefüllt- calycanthemische Sorten zu züchten. Die Füllung in Verbindung mit Calycanthemie erscheint von besonderem gärtnerischen Wert, da hiedurch die Füllung schöner und lockerer wird; auch hält die Blühperiode länger an. Für die Gärtnerei verwertbar erscheint auch der neue, grazil gebaute Bastard: P. elatior © X P. Juliae d'. Sprechabend am 28. März 1919. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. F. Vierhapper. Privatdozent Dr. F. Knoll sprach über W. Ostwalds Farben- atlas und seine Verwendbarkeit für Botaniker und Zoologen. Im Anschluß an E. Herings Farbenlehre hat W. Ostwald ausgedehnte Untersuchungen über diesen Gegenstand angestellt und dadurch dessen Klarheit in vieler Hinsicht gefördert. Das praktische Er- gebnis der Arbeiten Ostwalds ist die Herausgabe eines großen Farbenatlasses,!) dessen Grundlage der von Ostwald festgelegte hundertteilige Farbenkreis bildet. Dieser Farbenatlas ist der erste Versuch, auf wissenschaftlicher Grundlage ein großes Nachschlage werk zu schaffen, mit dessen Hilfe eine zweifellose Bestimmung (Bezeichnung) aller in Betracht kommenden Farben ermöglicht werden soll. Gerade für den Zoologen und den Botaniker ist ein solches Hilfsmittel zur Bestimmung der Farben der von ihm be- handelten Gegenstände unerläßlich und trotzdem war es bis heute nicht vorhanden, da die früheren Behelfe, wie z.B. Saceardos Farbentafeln, den Anforderungen nicht entsprechen. Deshalb wird Ostwalds Unternehmen von den Zoologen und Botanikern ganz !) Erschienen im Verlage Unesma in Leipzig, 1918. Versammlung der Sektion für Botanik. (101) besonders begrüßt werden. Wenn auch der Farbenatlas eine sehr reiche Sammlung von Farbenproben enthält, macht aber doch die Ermittlung der Farbe eines bestimmten Gegenstandes oft große Sehwierigkeiten. Es seien in dieser Hinsicht die Farben der Blumen und der Schmetterlinge besonders erwähnt. Zum Teile liegt die Schwierigkeit darin, daß oft Farbenproben mit gleich großer Sättigung (Reinheit) im Farbenatlas nieht vorhanden sind (und derzeit aus technischen Gründen nicht vorhanden sein können). Auch die Unterschiede in der Beschaffenheit der Oberfläche der Farbenproben und der Flächen, die uns die zu ermittelnde Farbe zurückwerfen, machen oft bedeutende Schwierigkeiten bei der Bestimmung. Dies ist besonders bei den schillernden Oberflächen mancher Schmetterlingsflügel und Vogelfedern der Fall. Überdies ist bei der Untersuchung die Größe der Transparenz des zu prüfen- den Teiles oft von großer Bedeutung. Bestimmt man z. B. die Farbe eines Kronblattzipfels von Primula vulgaris einmal von einem auf weißem Grunde liegenden Stück, dann von einem, das auf schwarzem Grunde liegt, so erhält man weit aus- einandergehende Werte der Zusammensetzung der Farbe. Es müßte in einem Falle dieser Art die Untersuchung immer am besten auf weißen und auf schwarzem Grunde vorgenommen und die beiden so gefundenen Werte angegeben werden. Wenn man beim Vergleichen der Proben des Atlas mit der zu prüfenden Farbe stets physikalische Methoden anwendet, die die Vergleichs- fehler auf das geringste Ausmaß beschränken, wird der Farben- atlas künftig ein gutes Hilfsmittel bei den Arbeiten der Zoologen und Botaniker bilden. Aber auch ohne weitere Vorkehrungen ver- wendet, wird der Atlas schon dadurch von großem Nutzen sein, daß man nach ihm ohne Schwierigkeit den Farbenton eines jeden Gegenstandes mit der im hundertteiligen Farbenkreis ihm zu- kommenden Ziffer festlegen kann. Dadurch können in Hinkunft die bisher üblichen, oft nahezu unbrauchbaren Bezeichnungen (wie 2.B. „Lila“) aus den wissenschaftlichen Werken vollständig ver- schwinden, Hierauf legte Privatdozent Dr. E. Janchen den zweiten Teil seiner im Jahre 1916 in Montenegro gesammelten Pflanzen vor. (102) Versammlung der Sektion für Botanik. Versammlung am 25. April 1919. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. F. Vierhapper. Prof. Dr. J. Schiller sprach über den Organisations- wechsel in der Entwicklung der Algen und Flagellaten. Hierauf legte Dr. H. Neumayer einige, von neuen Stand- orten stammende Pflanzen aus der Flora Niederösterreichs vor, welche von Heinrich Huber (Wiener- Neustadt) gesammelt und der Sektion — entsprechend den Ausführungen Prof. Dr. F. Vierhappers vom 25. Januar d. J. — für den diesjährigen Bericht über die floristische Durehforschung Niederösterreichs zur Verfügung gestellt wurden. Berichte der Sektionen für Zoologie und Lepidopterologie. Am 2. und 22. Mai fanden unter dem Vorsitze des Herrn Prof. H. Rebel gemeinsame Versammlungen der beiden Sektionen statt, in welehen Herr Prof. Dr. H. Przibram einen von Demon- strationen unterstützten Vortrag „Wege aus dem Irrgarten der Mimikry* hielt. An denselben schloß sich am zweiten Abend eine Diskussion an, welehe sich auch auf den im Vorjahre von Herrn F. Heikertinger gehaltenen Vortrag „Die Wespenmimikry der Lepidopteren“!) erstreckte. !) Diese „Verhandlungen“ Jahrg. 1918, p. (164)— (194). Bericht der Sektion für Lepidopterologie. Versammlung am 7. Februar 1919. Vorsitzender: Herr Prof. H. Rebel. I. Herr Oberlehrer Josef Nitsche spricht unter Material- vorlage über Sammelergebnisse des Jahres 1918. Vom 6. August 1918 an sammelte ich in Nagydorog, Komitat Tolna in Ungarn. Die Terrainverhältnisse für lepidoptero- logische Exkursionen erwiesen sich in dem Agrar- und Pustengebiete nicht besonders günstig, so daß sich meine Sammeltätigkeit längs des Bahndammes erstreckte. , Unter den mitgebrachten Faltern aus diesem Gebiete kann ich als die auffallendste Abart eine Pieris daplidice ab. 9 anthracına Schultz vom 28. August 1918 vorweisen. Dieser Schmetterling ist unterseits dunkelgrün, zeichnungslos mit Ausnahme eines weißen Längsstriches in Zeile 4 und der weißen Randflecken. Oberseits fällt das Tier dadurch auf, daß der schwarze Mittelfleeck durch eine stark schwarze Bestäubung wesentlich vergrößert erscheint. Unter den Colias hyale L. ist eine ab. simplex Neuburger im © Geschlechte vom 19. September, bei weleher sich gewissermaßen als Fortsetzung der zusammengeflossenen Submarginalflecken der Vorderflügel ein vollständig liehter Rand auf den Hinterflügeln erstreckt, der nur in seiner inneren Begrenzung eine etwas düstere Bestäubung aufweist. Außerdem zeige ich zwei hyale der ab. Q flava Husz vom 29. August und 12. September 1918. “ Colias edusa F. vom 17. August und 14. September erlaube ich mir im Vergleich zu zwei Faltern aus Münchendorf v. 22. Oktober d. J. vorzuweisen. Die ungarischen Falter zeigen bei spitzerer Flügelform einen breiteren schwarzen Saum. (104) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Unter Melitaea phoebe Knoch bringe ich vier Stücke der kleineren, lichten var. parva Gerh. aus Ungarn, im August erbeutet, zur Ansicht. Nun folgen vier Vertreter der Polygonia C-album L. aus dem Rohrwalde, unter welchen eine am 29. Juni 1918 gefangene ab. F-album Esp. bemerkenswert ist. Herr Prof. Dr. Rebel beschrieb von der Melanargia galathea var. procida Herbst eine Aberration, bei welcher das Apikalauge in einem lichten Felde deutlich hervortritt, die er ab. epanops benannte. Ich weise unter der typischen Mel. galathea L. in einem S vom Frauenstein bei Mödling vom 2. Juli 1913 und einem 9 von Tisens in Südtirol vom 19. Juli 1914 gefangenen Stücke dieselbe Aberrationsrichtung nach und erlaube mir, im Einver- ständnisse mit Herrn Prof. Rebel dieser Aberration den Namen epanopides zu geben. Unter Aglia tau L. mache ich auf ein 9 aufmerksam, welches auf dem Dreimarkstein am 14. April 1918 von mir gefunden wurde und der von mir beschriebenen ab. impulverea angehört. An dem- selben Tage erbeutete ich ein cd’ derselben Art, welches eine Kombinationsaberration von ab. strigulata, subeaeca, dealbata und impulverea zeigt. Von Eucosmia certata Hb. bringe ich eine große dunkle ab. infuscata Rbl., am 5. Mai 1918 in Aflenz erbeutet, zur Ansicht. Auf dem Wege in den Rohrwald fand ich an einer Mauer zwei Stück der Scothosia rhamnata Schiff. vom 16. Juni 1918, unter welchen ein Falter der von Lambillon beschriebenen ab. hastedonensis angehört. Auf dem Dreimarkstein fand ich am 28. April 1918 eine Boarmia consonaria Hb., welche trotz der schwärzlichen Bestäubung auf Vorder- und Hinterflügeln die Wellenlinien und Makeln noch erkennen lassen. Auf Vorschlag: des Herrn Prof. Dr. Rebel benenne ich diese Abart als ab. obscurata und erlaube mir, dem Herm Professor für seine liebenswürdige Unterstützung bei der Deter- minierung der Arten an dieser Stelle den wärmsten Dank auszu- drücken. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (105) II. Herr Dr. Egon Galvagni gibt einige ergänzende Mit- teilungen zur Kenntnis der Sehmetterlingsfauna Lussins. (Vgl. diese „Verhandlungen“, Bd. 66 (1916), S. (141—147). In einer von Herrn Oberbaurat Ing. Kautz übernommenen Bestimmungssendung befand sich eine kleine, meist Mikroheteroceren umfassende Ausbeute aus Cigale, von ihm Ende Juni, Anfang Juli 1913 gemacht, um welche Zeit ich selbst dort noch nicht gesammelt hatte und die einige recht bemerkenswerte Arten ent- hält, darunter Anacampsis deverrae Wlsgh., neu für Europa, Nothris senticetella Stgr., damals wohl neu für die Fauna der ehemaligen Monarchie, Epermenia daucella Peyer und Coleophora meridio- nella Rbl. In Anbetracht der politischen Verhältnisse, . welche wissenschaftliche Exkursionen in absehbare Zeit nach den istria- nisch-dalmatinischen Inseln wenig wahrscheinlich machen, sei auch dieser kleine Beitrag veröffentlicht. Herrn Prof. Rebel und Dr. Zerny danke ich herzliehst für Ihre hilfsbereite Unterstützung beim Bestimmen; der Erhaltungszustand der Stücke ließ leider vielfach zu wünschen übrig. Nyeteola falsalis H.S. Cigale, 1. VII. 1913. Homoeosoma nimbella Z. Cigale, 28. VI. 1913, det. Zerny. Amphitrixz sublineatella Stgr. (4. d', 1 0). Cigale, 28. VL, 30. VI, 1. VII. 1913, det. Zerny. Von mir auf Grado in einem’ großen weiblichen Stück erbeutet. 9. V. 1904. Myelois cribrella Hb. Cigale, 28. VI. 1913. Pyralis regalis Schiff. Cigale, 23. VI. 1913. Von mir auf Arbe im Dunowald am 8. IX. 1907 gesammelt. | Cybolomia Iutosalis Mn. Cigale, 30. V1..1913. Pyrausta diffusalis Gn. Cigale, 1. VII. 1913. Örneodes zonodactyla Z. Cigale, 30. VL 1913. Zwei schlecht er- haltene Stücke, det. Rebel. | Pulia rodophana H.-8. Cigale, 30. VI. 1918. (Abgefl. C.) Von mir auf Sabioncello (Orebieh) 30. IV. 1906 und auf den Tettinis di Premuda 17. V. 1911 gefunden. Lozopera francillana F. -Cigale, 30. VI. 1913. Von mir auf den kleinen süddalmatinischen Scoglien Supetar und Bobara nächst Ragusa veechia gesammelt. 69. Bd. 2.B. Ges, h (106) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. . Epiblema commodestana Rößl. 3 Ex. Cigale, 28. VI, 1. VIL, 4. VII. 1913. Auch von der Insel Lissa (Comisa) und von Sabioncello (Cueiste) bekannt. Prays oleellus F. 3 d in sehr schlechtem Zustande. Cigale, 30. VI. und 28. VI. 1913, det. Rebel. Anacampsis fulvistilella Rbl. Cigale, 30. VI. 1913, det. Rebel. Herr Prof. Rebel beschrieb seinerzeit die Art nach einem gut erhaltenen Pärchen aus Queiste. (Halbinsel Sabioncello.) Anacampsis deverrae Wlsg. Cigale, 15. VII. 1913. Etwas dunkler als algerische Originalstücke mit etwas weniger ausgedehntem ockergelben Basalfleck der Vorderflügel (Rbl.). Nothris senticetella Stgr. Cigale, 1. VII. 1913, det. Rebel. Symmoca signatella H.-S. Cigale, 1. VII. 1913, det. Rebel. Oegoconia quadripunca Hw. Cigale, 4. VII. 1913, det. Rebel. Pleurota aristella L. Cigale, 1. VII. 1913. se daucella Peyer. Cigale, 1. VII. 1913, det. Rebel (ef. uch Rebel, Iris, 29 [1915], S. 202). ar, chenopodiella Hb. Cigale, 30. TL:1919; Pyroderces argyrogrammos Z. Ein Pärchen aus Cigale, 30. VI. 1 1913. | Coleophora meridionella Z. Cigale, 4. VII. 1913 (1. St.), det. Rebel; efr. Rebel, diese „Verhandlungen“, 62 (1912), 8. (107). Das erste Stück dieser Art erzog Prof. Rebel bereits am 11. Juni 1893 aus einem aus Cueiste (Sabioncello) stammenden Sack. Monopis imella. Cigale, 30. VI. 1913, det. Rebel. IH. Herr Prof. H. Rebel spricht: Zur Lepidopterenfauna Dalmatiens. Herr Weinbau-Inspektor Peter Novak hat im Mai bis ai 1918 in Sueurac bei Spalato sehr fleißig Liehtfang getrieben und seine 180 Arten in ea. 1200 Stücken umfassende Ausbeute dem Naturhistorischen Hofmuseum gewidmet. Obwohl das Hauptaugen merk auf Mikrolepidopteren gerichtet war, befanden sich doch nut unter den wenigen mitgesammelten Makrolepidopteren einige, sehr i interessante und für Dalmatien neue Arten. _ a A! ein Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (107) Bei dieser Gelegenheit seien auch einige ältere Funde aus Dalmatien hier angeführt. Die für Dalmatien neuen Arten sind mit einem Stern (*) versehen. Lymantriidae. Lymantria dispar (L.) disparina Müll. Sueurae (Nov.) Mitte Juli sehr häufig im männlichen Geschlecht am Licht. Alle Stücke gehören dieser Form an. Noectuidae. * Cleophana (Amephana) dejeanü (Dup.) dalmatica n. subsp. (d’, oO). Vier ganz frische Stücke (1 J, 3 9) in Sueurae vom 3. bis 13. Mai 1918 am Licht erbeutet, unterscheiden sieb von südfranzösischen und spanischen Stücken nieht unwesentlich in nachstehenden Merk- malen Die Stücke sind größer (Vorder- flügellänge 11—11’5 gegen 10°5 typischer An Stücke), kräftiger und dunkler, mit brei- Fig. 1. Cleophana dejeanü terem, ober dem Innenrand viel weniger en BREIT. i Fig. 2. Oleophana dejeamii eingeschnürten Mittelfelde der Vorderflügel, 4,/matica Rbl. S. Sucurae größerer, schwarz ausgefüllter, von dem (Dalmatien). hinterem Querstreifen weiter entfernt blei- bender, scharf dreieckiger Nierenmakel und oberseits dunkler srauen Hinterflügeln, welche auf der weißgrauen, dunkler be- stäubten Unterseite einen sehr deutlichen, breiten dunklen Quer- Streifen nach der Mitte führen, welcher bei typischen Stücken ganz fehlt. Den auffallendsten Unterschied zeigt sonach der basale Teil des vorderen Querstreifens der Vorderflügel, welcher bei typischen Stücken ober dem Innenrande weit saumwärts vortritt, und dessen weiße Einfassung sich auch längs des Innenrandes basalwärts fort- Setzt, wogegen bei dalmatica der erste Querstreifen nur eine mäßige Ausbuchtung ober dem Innenrande macht und an diesem auch h (108) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. endigt. - Auch der äußere Querstreifen der Vorderflügel zeigt bei dalmatiea ober dem Innenrände eine viel seichter bleibende Ein- buchtung als bei der Nominatform. Durch diesen mehr parallelen Verlauf der beiden Querstreifen wird die beträchtlich größere Breite des Mittelfeldes in’ seiner Innenrandshälfte hervorgerufen. Die Nierenmakel ist bei der Nominatform mehr mondförmig und nur braun ausgefüllt, hier aber scharf dreieckig und schwarz ausgefüllt. Ihre vorgezogene untere Spitze stößt auch hier an den äußeren Querstreifen, wogegen der obere Teil der Makel weiter von dem- selben entfernt bleibt als bei der Nominatform. ‚Sehr auffallend ist auch der breite, dunkelgraue Mittelquerstreifen der Hinterflügel- unterseitg nach dem zuweilen noch ein äußerer Querstreifen an- gedeutet ist. Von den vorhandenen Bildern der Art stimmen jene bei Duponchel (VII, 115, Fig. 2 und Suppl. III, 35, Fig. 1) sowie bei Herrich-Scehäffer (156) mit der Nominatform, wogegen Freyer (N.B., VI, p. 64, Taf. 520, Fig. 1), trotz der Angabe „das südliche Frankreich, aus der Sammlung des Herrn Rendanten Metzner zu Frankfurt a. O.,“ nach dem mehr geraden Verlauf der beiden Querstreifen der Vorderflügel, bezw. der Breite des Mittel- feldes derselben, und den beiden dunklen Querstreifen der Hinter- flügelunterseite wahrscheinlich ein Stück östlicher Herkunft, viel- leicht sogar ein Exemplar aus Dalmatien selbst, vor sich gehabt haben dürfte. Vermutlich dürften die Stücke aus Dalmatien mit jenen aus Griechenland und Kleinasien übereinstimmen. Vielleicht bezieht sich auch die durch kein mir bekanntes Stück belegte Angabe Manns!) „ÜOleophana , Yvanıi Dup. bei Ragusa“ auf die vorliegende dalmatica. Sehließlich sei noch. bemerkt, daß der von Warren (in Seitz, | Pal. Gr.-Schm., III, p. 115) für dejeanii angenommene: Name aurita ‚F, (nicht J.) sich auf die sehr wenig Sicherheit gewährende Beschreibung, von Fabricius (Mant., II, p: 179) einer Eule aus Spanien stützt, die allenfalls nur nach dem kaum zu erbringenden Typenbeweis zur Annahme des Namens, berechtigen könnte. : Y), Diese: „Verhandlungen“ 1869, p. 877. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (109) * Plusia accentifera Lef. Herr L. Osthelder (Kelheim) schrieb mir im Vorjahre: „Am 17. Oktober 1913 habe ich bei Ragusa ein frisches Stück von Pl. accentifera gefangen, welehe Art meines Wissens bisher aus Ihrer Monarchie noch nicht bekannt war.“ Da diese hauptsächlich westmediterrane Art auch von Kreta und Syrien angegeben erscheint, hat ihr Vorkommen in Dalmatien große Wahrscheinlichkeit für sich. Leider hatte ich das Stück nicht zur Ansicht. Geometridae. * Tephroclystia extremata F. Sueurac, 8. Mai, ein geflogenes 2 (Noy.). * Hemerophila japygiaria Costa. Zwei C’ von Sucurae am 8. und 19. Juni 1918 erbeutet. Neu für Dalmatien, aber bereits von Korfu nachgewiesen (Rbl.) Die Art steht der H. abruptaria Thnbg. sehr nahe und scheint wie diese in der Färbung stark zu variieren. Die Flügelform ist bei japygiaria stets eine weniger gestreckte. Einen sicheren Zeichnungsunterschied bietet der äußere schwarze Querstreifen der Vorderflügel, welcher 'bei japygiaria (wie auch der innere), derber (dieker) erscheint und stets bis an den Vorderrand reicht, unter- halb dessen er eine gerundete Einbuchtung bildet. Bei abruptaria Sind die Querstreifen feiner, der äußere erreicht selten den Vorder- rand, sondern endet zumeist unterhalb desselben mit zwei kurzen Zacken. Ausnahmsweise findet dann noch eine Fortsetzung desselben bis zum Vorderrand statt, welche Fortsetzung aber in keiner Bogen- linie, sondern in einem scharf gebrochenen Winkel verläuft. Der helle Fleck im Saumfelde der Hinterflügel bleibt bei japygiaria Meist kürzer. Pyralidae. Eromene superbella Z. Sucurae. (Noy.) um Mitte Mai in An- zahl (J', ©). Bereits von Mann 1862 bei Spalato gefunden. Ein stark braun bestäubtes Q von Sucurae zeigt die beiden Querstreifen viel feiner, den äußeren stumpf gebrochen. (110) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. * Acrobasis porphyrella Dup. Sabbioncello, 19. Juli 1900 (Penth.), Spalato (Carad.) * Acrobasis centunculella Mn. Sueurac, 5. Mai 1918 geflogenes JS (Noy.), welches mit der Type von Brussa übereinstimmt. *Scoparia resinea Hw. Sueuraec, 19. Juni 1918, JS (Norv.). * Constantia massilialis Dup. Ein großes, helles, etwas geflugenes Z hatte ich von Zara (leg. Spada) zur Ansicht. Diasemia ramburialis Dup. Bereits von Neumayer 1826—1828 in Dalmatien gefunden (M. C.), auch von Spalato (Nov. sen.). Tortrieidae. Conchylis epilinana Z. Cueiste (Werner, 1891— 1892), Sucurae (Nov., 1913). Offenbar verbreitet und nicht selten. * Bactra robustana Chr. Sabbioncello, 19, Juli 1900 (Penth. 9), Gravosa (Wagn., 1906). Epiblema expallidana Hw. Spalato (Nov. sen.). Gelechiidae. Symmoca signatella HS. Cueiste (Werner, 1892), Zara (Nov. sen., 1892), Sucurac (Nov. jun.) häufig. * Symmoca virginella Rbl. Ragusa vecchia, 6, Juli 1907, d (Hilf, M. C.). * Depressaria libanotidella Schläg. Cueiste (Werner, 1892). * Depressaria discipunetella HS. Cueiste (Werner, 1892). Elachistidae. *Coleophora salinella Stt. Lustica (Bocche di Cattaro), Ende Juni 1917 (det. Rebel an Prof. Prochaska). Tineidae. * Tinea relicinella HS. Cueiste, S (Werner, 1892). * Ischnosia borreonella Mill. Spalato (Nov. sen., M. C.). | * Nemotois latreillellus F. Ragusa vecchia, "6. Juli 1907 (Hilf, M. €.) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (111) IV. Herr Prof. H. Rebel spricht ferner über: Axia (Cimelia) margarita Hb. und eine neue Lepido- pterenfamilie: Axtidae. Diese seltene Art wurde von Herrn Prof. Friedrich Anger in Museoli bei Cervignano, wo derselbe als Artillerieoffizier in Stellung war, anfangs August 1918 in Mehrzahl am Licht erbeutet. . Er widmete in sehr dankenswerter Weise zwei Stücke dem Naturhistorischen Museum. Da die Stücke durchaus kammzähnige Fühler besaßen und auch sonst keinen auffallenden Geschlechts-, unterschied erkennen ließen, konnten sie für Männehen gehalten werden, um so mehr als bei Lederer (Geom., p. 73), Berge-Rebel (IX. Aufl., p. 418) und Warren (Seitz, Pal., II, p. 33) die Fühler des 0 als bloß sägezähnig bezeichnet werden. Diese unrichtige Angabe ist auf Boisduval (Gen. et Index meth., 1840, p. 175) zurückzuführen, wo es bei der Gattung Timia B. (— Axia Hb. = (imelia Led.) heißt „Antennae maris pectinatae, feminae dentatae“, Offenbar war Boisduval das richtige 9 von margarita Hb., auf welche Art allein von ihm die Gattung Timia gegründet wurde, nieht bekannt gewesen. Seine unrichtige Angabe über die weib- liche Fühlerbeschaffenheit wurde allerdings bereits von Duponchel (Cat. method., p. 189) und von Milliere (Icon., I, p. 268—269, Pl. 31, Fig. 1 9) richtiggestellt, welch letzterer eingehende An- gaben über die Beschaffenheit des bis heute so selten erbeuteten weiblichen Geschlechtes machte. In Übereinstimmung mit Duponchel und Milliere müssen die Fühler zweier vorliegenden weiblichen Stücke aus der Ausbeute Prof. Angers als doppelkammzähnig bezeichnet werden, nur sind die Kammzähne etwas kürzer als beim d' und gegen ihr Ende kaum verdickt. Der Hinterleib ist etwas dicker als jener des d‘, . lauft aber auch hier in eine kurzbeborstete, konische Spitze aus. Der weibliche Falter ist meist größer (bis 15mm Vorder- flügellänge und 28mm Expansion), stimmt aber in Färbung und Zeichnung des Körpers und der Vorderflügel mit dem JS ganz überein. Nur die Hinterflügel sind hier oberseits dichter grau bestäubt, wogegen sie beim J eine viel hellere, gelblichweiße Färbung haben. (112) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Die systematische Stellung dieser Art bildet seit ihrer Ent- deckung ein bis heute ungelöstes Problem. Hübner publizierte sie als Noctuide und wies ihr auch in seinem „Verzeichnis“ (1827, p. 249), wo er für diese Art die Gattung Azia!) aufstellte, den Platz in der Familie der Noctuwidae an. Ihm folgte auch Bois- duval in Index methodieus (p. 173), wo er die Gattung 7imia im Tribus Noctuophalaenides dafür aufstellte, und Duponchel (Suppl., II, p. 494—497), der sich eingehender über die Familien- . zugehörigkeit äußerte und im Catalogue möthodique (1844, p. 188) sogar einen eigenen Tribus „Anomalides* innerhalb der Noetuiden dafür errichtete. Herrieh-Schäffer (Syst. Bearb., IH, p. 37, VI, p. 115) sieht die Gattun 7Timia B. für einen wahren Spanner an und wollte sie an die Spitze der Geometridae stellen, bei welcher Familie auch Lederer (Geom., 1853, p. 73) diese von ihm in Cimelia umgetaufte Gattung beließ, woran auch Guen6e (Geom., I, p. 229) nichts änderte, wenngleich er seine systematischen Be- denken äußerte. Milliere (Ieon., I, p. 409-411) sprach auf Grund der Beschaffenheit der frisch geschlüpften Raupe die Behauptung aus, daß es sich bei Timia margarita um keine Geometride handle und dieselbe vielleicht eher zu den Pyraliden zu stellen sei. Warren (Seitz, Gr.-Schm., I, 2, p. 331—332) stellte die Gattung Axia Hb. und Epieimelia Korb. nach der weitgehenden Übereinstimmung des Flügelgeäders zur Familie der Cymatophoridae. Daß aueh letztere Stellung keine endgültige Lösung der Frage darstellt, leidet kaum einen Zweifel. Es erscheint vielmehr angezeigt, für die Gattung Aria und die nahe verwandte Gattung Epieimelia eine eigene Familie Axiidae anzunehmen, deren Diagnose zu lauten hätte: Fühler in beiden Geschlechtern bis zur Spitze doppelkamm- zähnig. Stirne breit, flach. Augen groß, nackt. Keine Nebenaugen- Palpen kurz, die Stirne kaum überragend, rauh behaart, mit sehr kurzem stumpfen Endglied. Rüssel spiralig, aber sehr kurz. Scheitel ‘) Da Hübner diesen Gattungsnamen monotypisch gebrauchte, kann gegen dessen Annahme, selbst wenn man auch sonst die meisten Gattungsnamen des Verzeichnisses ablehnen wollte, kaum ein Einwand gemacht werden. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (113) und Thorax wollig behaart. Beine kurz, Vorderbeine am längsten, anliegend beschuppt. Vorderschiene von ?/,; Länge des Schenkels, mit langem Außensporn (margarita), Hinterschienen mit schwachem Haarkamm auf der oberen Schneide und zwei Paar kräftigen Sporen, das erste Paar hinter der Mitte. Der Hinterleib schlank, den Afterwinkel der Hinterflügel etwas überragend, glatt beschuppt, seine konische Spitze mit kurzem Analbusch. Vorderflügel gestreckt, mit scharfer Spitze und gleichmäßig gerundetem ganzrandigen Saum. Ader Se und die kurze Ader R, verlaufen frei, Ader R, bis R, entspringen bei der Gattung Azia aus der länglichen Anhangszelle, das heißt R, ist durch einen bei Epieimelia fehlenden Querast mit dem gemeinsamen Stiel von Ader R, und R, verbunden und R, bildet dann die untere Be- srenzung der Anhangszelle. Ader M, entspringt getrennt, aber nahe an Ader R,, Ader M, etwas oberhalb der Mitte des schräg verlaufenden Querastes, welcher die breite Mittelzelle abschließt, also näher an M, als an M,. Ader Cu, und Cu, entspringen in weitem Abstand voneinander, letzterer lauft in den Innenwinkel aus. Ader A, und A, bilden vor ihrer Anastomose eine kurze Basalschlinge. Die zeichnungslosen Hinterfiügel breit mit gerundeter Spitze, gleichmäßig gerundetem, ganzrandigem Saum und langer Haftborste. Ader Se und R (bezw. der obere Rand der Mittelzelle) verlaufen sehr nahe aneinander, ohne jedoch zu anastomosieren, Se nähert sich auch nach Zellschluß noch dem freien Ast R bis auf !/, seiner Länge, um dann nach oben gebogen in die Spitze zu münden. Ader M, entspringt getrennt von R, Ader M, ist voll entwickelt und entspringt oberhalb der Mitte des Querastes, Ader M, und Cu, entspringen ein Stück getrennt voneinander, Ader A, fehlt. Flügelhaltung in der Ruhe dachförmig mit vorgestreckten Vorderbeinen (Azia). | as Ei gehört der Flachform an.!) Die Raupe, mit kleinem, halbkugeligem Kopf und zwei- lappigem Nackenvorsprung, besitzt die volle Zahl der Bauchbeine. ‘) Die mir bekannt gewordenen Nachrichten über die ersten Stände Yon Axia margarita beruhen auf den Mitteilungen Millieres (Ie., I. p. 409) "nd Chretiens (Bull. Soc, Ent. Fr., 1912, p- 207). (114) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Ihr Integument stark querfaltig, die Punktwarzen klein. Ver- wandlung in einem Erdkokon. Die Ariidae unterscheiden sich von den zunächst in Frage kommenden Familien wie folgt: 1. Von den Cymatophoriden, mit welchen die Axiüidae im Geäder am meisten Übereinstimmung zeigen, durch die doppel- kammzähnigen Fühler, welche bei den Uymatophoridae stets un- gekämmt bleiben, durch das Einmünden von Ader Cu, in den Innenwinkel der Vorderflügel, wogegen diese bei den Cymatopho- ridae weit oberhalb desselben in den Saum auslauft. Auch Habitus, Färbung, erste Stände und Lebensweise sind von jenen der Cy- mataphoriden ganz verschieden. 2. Von den @Geometridae durch den so charakteristischen Verlauf von Ader Se und R der Hinterflügel, welche Adern bei den Spannern meist nur an der Basis anastomosieren, sowie durch die ersten Stände stark verschieden. Von der Subfamilie der Boarmüinae, bei welchen Axia und Epieimelia provisorisch unter- gebracht waren, überdies durch den Mangel einer Basalgrube .auf den männlichen Vorderflügeln und die voll entwickelte Ader M, der Hinterflügel. 3. Von den Noctuidae durch den Ursprung von Ader M;— (näher an M, als an M,) und durch den parallelen Verlauf von Ader Se der Hinterflügel mit dem oberen Rand der Mittelzelle, mit welchem keine Anastomose erfolgt, gewiß bereits weiter ge trennt. 4. Von den Pyralidae, mit welchen eine große Ähnlichkeit im Verlaufe der Adern Sc und R der Hinterflügel besteht, sofort durch nur zwei Analadern der Hinterflügel zu unterscheiden. 5. Von den Arctiidae dureh ‘den Ursprung von Ader Ms (näher an M, als an M,), durch den Verlauf von Ader Se der Hinterflügel und unbehaarte Raupe zweifellos weit verschieden. Nach allem dürften die Axiidae mit den Cymatophoridae 3 und Geometridae die nächsten stammesgeschichtlichen Beziehungen besitzen, ohne jedoch mit einer dieser beiden Familien veriil bleiben zu können. ; Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (115) V. Herr Dr. K. Schawerda gibt folgenden Nachtrag zu seinen im vorigen Sektionsberichte!) gemachten Mitteilungen über Agrotis interjecta Hb. Herr Bohatschek in Mährisch-Ostrau hatte die Güte, mir die fraglichen Interjecta einzusenden. Es waren zwei Stücke der nördlichen Form Caliginosa Schaw., die aus en Zucht von 20 Eiern des einzigen in Bielitz gefangenen o stamm Es ist also doch ein sicheres Tier in ERERNN Norden ge- fangen worden. Nun könnte auch die Nachrieht wahr sein, daß nach Skala Herr Schreiber Interjecta vor vielen Jahren bei Brünn fing. Die Angabe, daß die Art in einem Exemplar in Neu- bruck bei Scheibbs (N.-Öst.) am Licht erbeutet wurde, war, wie ich selbst sah und berichtete, eine Verwechslung mit einer kleinen Comes. Predotas Bericht über die Raupen von Interjecta in Niederösterreich beruhte, wie ich vermutete und Herr Predota mir jetzt bestätigte, auf dem Neubrucker Fund. Bei der Angabe Per- nolds ist eine Verwechslung sicher. Sie kann nicht mehr kon- trolliert werden. Von der großen Zahl ernster Sammler unseres best- durchforschten Kronlandes hat niemand die Art in Niederösterreich gefunden. In den umfangreichen und verläßlichen Faunen der anderen Provinzen um uns ist Interjecta nicht zu finden. Da sie aus Westdeutschland häufig angeboten wird, kann die große Selten- heit des Vorkommens in Österreich nicht in der Lebensweise liegen. Es dürften vielmehr die Bedingungen zur Vermehrung zugeflogener oder eingeschleppter Falter nicht günstig sein. Agrotis interjecta hat also hier kein Vaterland, außer im Süden. Weiters demonstriert derselbe die Typen der von ihm be- Schriebenen Ohesias Angeri aus Oberitalien. VI. Herr Prof. H. Rebel erstattet sohin ein eingehendes Re- ferat über den Prodromus der ag re Böhmens von Dr. Jakob on Sterneck. Vorausgeschiekt sei, daß von dieser umfangreichen Arbeit vorerst ‚nur fünf Absehriften mit der Schreibmaschine hergestellt y Dies „Verhandlungen“, 68. Bd., p- (297). (116) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. wurden, von welchen der Verfasser in sehr dankenswerter Weise eine dem Hofmuseum widmete, welche hiemit zur Vorlage gebracht wird. Der Prodromus soll vorerst (I. Teil) nur Makrolepidopteren enthalten, da bezüglich der Mikrolepidopteren durch Dr. O. Nickerl ausreichendere Nachrichten vorliegen, die weniger einer Neube- arbeitung bedürfen. Das vorliegende 500 Seiten umfassende Manuskript enthält den sehr wertvollen und anregenden allgemeinen Teil und reieht im speziellen Teil bis in die Noetuiden (Mamestra advena). Aus dem Vorworte und allgemeinen Teil ist zu entnehmen, daß bis zum Jahre 1918 nicht weniger als 146 lokalfaunistische Publikationen für Böhmen vorlagen, welche mit strenger Kritik an den Angaben für den vorliegenden Prodromus verwertet wurden. Offenbar unrichtige oder zweifelhafte Angaben fanden in Anmer- kungen Erwähnung. In Bezug auf die Bearbeitung der lokal- faunistischen und sonstigen auf Böhmen sich beziehenden Literatur, welche in tschechischer Sprache erschien, wurde der Verfasser von ‚Vikt. Riehter, welcher anfänglich auch als Mitherausgeber des Prodromus erscheinen sollte, tatkräftig unterstützt. Die Feststellung zahlreicher Fundorte verdankt der Verfasser Herrn Dr. Adolf Binder. Das chronologisch geordnete Literaturverzeichnis führt nicht bloß die oberwähnten lokalfaunistischen Arbeiten auf, sondern auch noch eine große Anzahl anderer relevanter Publikationen, so daß die Gesamtzahl der Literaturtitel 374 beträgt, auf welche in dem Autorenverzeichnis durch Beisetzung. der Nummern des Literatu- verzeichnisses hingewiesen wird. Kritische Bemerkungen bei den lokalfaunistischen Arbeiten erhöhen noch den Wert dieses Literatul- verzeichnisses. In ebenso gründlicher und kritischer Weise sind die „Sammlungen und sonstigen Quellen“ vom Verfasser selbst durchgesehen und berücksichtigt worden, über welehe auch ein gehende Mitteilungen gemacht werden. Als Hauptziel der jahrelangen, mit staunenswertem Fleiß und großer Mühe durchgeführten Arbeit schwebte dem Verfasser die genaue Feststellung der Verbreitung der Arten und auf Grund N derselben eine regionale Einteilung Böhmens vor. Der Weg, den der Verfasser nun zur Erreichung dieses Zieles eingeschlagen hab bietet ein großes Interesse von allgemeiner Bedeutung. - Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (117) Als kleinste lokale Einheit gilt dem Verfasser, der auch auf botanischem Gebiete bereits wissenschaftlich tätig war, der „Stand- ort“, z.B. Fiehtenwald, nasse Wiese ete. Die Gesamtheit der auf einem bestimmten Standort vorkommenden Arten nennt er „For- mation“, zu deren Feststellung genaue Artenlisten führen. Also nicht die geologische Eigenart oder der Vegetations- charakter dient in erster Linie zur Feststellung der Formation, sondern die Summe der (charakteristischen) gleichen Schmetter- lingsarten. Standorte gleicher Fauna bilden eine „Lokalität“ und Lokalitäten gleicher Fauna eine „Region“. Bei zunehmender Entfernung ändert sich der Formationseharakter auch bei analogen Standorten, was eben zur Aufstellung verschiedener Lokalitäten, bezw. Regionen nötigt. Starke Einflüsse von Nachbarregionen können weiters zur Annahme von Subregionen führen. Im ganzen nimmt Verfasser für Böhmen, welches Land fast ganz von Rand- gebirgen eingeschlossen ist und nur ein Stromgebiet umfaßt, 14 Regionen und eine Anzahl Subregionen an. Verfasser sucht streng zahlenmäßig, nur auf Grund genauer Kenntnis der Verbreitungstatsachen, vorzugehen, sieht sich aber aus mannigfachen Gründen (lückenhafte Erforschung mancher Gegenden, gleichmäßige Verbreitung vieler Arten ete.) doch ver- anlaßt, manche Korrekturen an den auf rein statistischem Wege gewonnenen Listen zu machen. So wurden manche Arten, z. B. der Pieriden und Vanessen, welche als Falter keiner bestimmten Formation angehören, in den Listen ganz übergangen. Sterneck nimmt 17 Formationen an, welche zunächst nach dem Vegetationscharakter, z. B. Heide, Eichenwald usw., benannt werden, dann aber in einzelnen Fällen auch als „Gebirgsbewohner“, „Sonstige wärmeliebende Arten“, „Arten aus Niederösterreich“ usw. bezeichnet werden. Diese Heterogenität in den Einteilungsgründen der Formationen erscheint dem Referenten als schwächster Punkt in der faunistischen Betrachtungsweise des Verfassers. i Es wurde die prozentuale Anteilnahme jeder Formation am Faunenbestande der Lokalität und Region in sehr mühsamer Weise rechnet und, unter Annahme mannigfacher Kombinationen, in sehr eingehenden Tabellen zur Anschauung gebracht. (118) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Ein schließlich vorgenommener Vergleich der auf statistischer Methode gewonnenen Einteilung des Landes mit ähnlichen Ver- suchen auf botanischem und geologischem Gebiete ergab in den Hauptlinien eine Übereinstimmung, so daß es fast den Anschein bat, als würde die sofortige Heranziehung anderer einschlägiger Wissensgebiete einen kürzeren und weniger mühevollen Weg. be- deutet haben. Trotzdem soll der Wert rein zahlenmäßig sicher- gestellter faunistischer Tatsachen nicht verkannt werden. Am wertvollsten für die Bestimmung der Formationen er- wiesen sich die meisten Rhopaloceren (mit Ausschluß der Ubi- quisten), ferner alle Geometriden, da sie zumeist nur beschränkte Fluggebiete haben. Verfasser berücksichtigt nur das Vorkommen der Arten als „Falter“, was bei Arten, welche in den ersten Ständen andere Aufenthaltsorte haben, wie dies beispielsweise bei Parnassius mnemosyne der Fall ist, leicht zu Widersprüchen führen kann. In den Schlußbemerkungen kommt Verfasser zu dem be- kannten Resultat, daß die klimatischen Verhältnisse und die Boden- beschaffenheit als die Hauptursachen der heutigen Schmetterlings- verbreitung anzusehen sind. Bezüglich der Einwanderungsrichtung der Schmetterlingsarten gelangt Verfasser zu dem interessanten Ergebnis, daß Arten warmer Formation sich gegen die Richtung der Flußläufe, solche kalter Formation aber in der Richtung der- selben ausbreiten. Höhere Gebirge (Wasserscheiden) werden von Schmetterlingen gewöhnlich nicht überschritten. ie Gesamtzahl aller von Böhmen bisher nachgewiesenen Makrolepidopterenarten beträgt 995, darunter 129 Arten Rhopa- loceren (in N.-Öst. 1238 : 158). Der spezielle Teil der Arbeit behandelt namentlich die Ver- breitung der Arten und ihrer benannten Formen in sehr eingehender; kritischer Weise. Fundorte und Flugdaten werden unter Anführung der Gewährsmänner gegeben. Andere ökologische Angaben werden nur ausnahmsweise gebracht, wenn sie auf selbständiger Beob- achtung in Böhmen beruhen. Eine baldige Drucklegung dieser schönen, wertvollen Faunen arbeit wäre nicht bloß der berechtigte Lohn für die große, jahre lange Mühe des Verfassers, sondern würde auch einem großen wissenschaftlichen Interesse entsprechen. ' Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (119) Schließlich sei noch bemerkt, daß Verfasser sich aus rein sachlichen Gründen gegen die von mir, namentlich in den Studien über die Lepidopterenfauna der Balkanländer, angewendete Me- thode faunistischer Betrachtungsweise wendet, worin die Arten nach ihrem Verbreitungszentrum als bestimmte Faunenelemente behandelt werden. Gewiß sind bei dieser Betrachtungsweise Irr- tümer nicht ausgeschlossen, da wir über die ökologischen Ver- hältnisse vieler Arten noch zu wenig unterrichtet sind und die Geschichte ihrer Wanderungen nur erschließen können. In ein- zelnen Fällen mögen die Einwürfe des Verfassers also gewiß Be- rechtigung haben, trotzdem glaube ich doch behaupten zu können, daß für die Hauptmenge der Arten eine Einschätzung derselben als Faunenelemente bestimmter Herkunft nicht blob möglich, sondern auch gesichert erscheint und daß eine derartige Betrachtung zu einer großzügigeren Faunenbeurteilung führt, als sie mit noch so mihevollen statistischen Zählungen : erreichbar ist. Die An- nahme von „Faunenelementen“ ist meiner Überzeugung nach eine notwendige Hilfsannahme jeder zoogeographischen Betrachtungs- weise, zu der ja auch der Verfasser des Prodromus gelangen will. VII. Herr Dr. H. Zerny macht nachstehende Mitteilung: Herr Seitz hat in der „Ent. Rundschau“, Bd. 35, S. 47. unter dem Titel „Eine Besprechung“ eine Erwiderung auf meine in diesen „Verhandlungen“ Bd. 68, $. (36)—(44) erschienenen „Be- merkungen und Richtigstellungen zu Seitz, Großschmetterlinge der Erde, Paläarktische Fauna, Band II und III“ veröffentlicht, die in ihrem rüpelhaften Tone alles "hinter sich läßt, was man bisher von diesem Autor zu hören gewohnt war- Seitz versteht es, durch geschickte Verdrehung meiner An- gaben den Anschein zu erwecken, als ob diese „wissentliche Irre- führungen“ seien, wie er sich ausdrückt. Schon der Titel der Erwiderung (ebenso wie die wiederholte Anführung der Wörter „Besprechung“ und „bespricht“ unter An- führungszeichen) ist eine Verdrehung: meine Arbeit war keineswegs eine „Besprechung“ der beiden Seitzschen Bände, sondern enthielt, wie auch der obgenannte Titel zeigt und wie ich im ersten Absatz der Arbeit erwähnte, nur den Hinweis „auf einige Unrichtigkeiten, (120) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. die mir bei der Benützung der im Titel genannten Bände des Seitzschen Werkes aufgestoßen sind“. Zur Widerlegung meiner Richtigstellungen hat sich Seitz wohlweislich gerade solche ausgewählt, die auf weniger schwer- wiegende Fehler hinweisen; es ist mir jedoch ein leichtes, auch bei diesen die vollständige Haltlosigkeit der Seitzschen Recht- fertigungsversuche nachzuweisen. 1. Seitz bemängelt meine Bemerkung: „Seitz behauptet ferner, daß ‚Bombyces‘ nicht so weit nach dem Nordpol hingehen wie Tagfalter; er scheint hierbei an Dasychira groenlandica . und D. Rossi .... vergessen zu haben“, während er doch g& schrieben habe: „in den allerhöchsten Breiten eröffnen die G@ynae- phora rossi und groenlandica den Reigen“. Hierauf habe ich zu bemerken, daß Seitz den letzten Satz allerdings geschrieben habe, jedoch nicht im 2. oder 3. Bande, die ich in meiner Arbeit behandelt habe, sondern im 6. Bande (Fauna Amerieana), und zwar ohne jeden Hinweis auf die im 2. Bande enthaltene unrichtige Behauptung. 2. Meiner Bemerkung: „Seitz teilt dann weiter die Arctiina® sensu Hampson in drei Subfamilien, die Micraretiinae, Spilosomina® und Arctiinae“ stellt Seitz seine Worte gegenüber: „Wir stellen die Arctiiden hier zu folgenden Gruppen zusammen, die nieht wissenschaftlich begründete Subfamilien, sondern lediglich die Übersicht erleichternde Abteilungen darstellen sollen.“ Wenn Seitz eine Ahnung von den internationalen Nomenklatur regeln hätte, so müßte er wissen, daß nach Artikel 4 derselben dureb die Verwendung der Endung -inae bei einer systematischen Kate gorie eben zum Ausdruck gebracht wird, daß dieser der Rang eine! Subfamilie zukommt (Siehe Zool. Anzeiger, Bd. 28, $. 573); überdies nennt Seitz selbst ausdrücklich seine „Abteilungen“ Subfamilien („4. Subfamilie Micrarctiinae“, „5. Subfamilie Spilosominae“ ete.)" 3. Seitz verübelt mir meine Ausstellung: „Seitz stellt zu den Hypsinen die Gattung Eligma, die jedoch... mit Hampsol zweifellos zu den Sarothripodinen zu stellen ist“, während doch IM 3. Bande ohnehin Eligma bei den Sarothripodinen behandelt seh Dem gegenüber möchte ich darauf hinweisen, daß die richtige Stellung von Eligma im 3. Bande eben nicht von Seitz, sondem Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (121) von Warren herrührt und auch hier jeder Hinweis auf die falsche Einreihung im 2. Bande fehlt. Als bezeichnend für die hinterhältige Arbeitsweise des Herrn Seitz verdient es schließlich festgenagelt zu werden, daß Seitz den Publikationsort meiner von ihm kritisierten Arbeit vollständig ver- schweigt, ein Vorgehen, das den zum großen Teile aus Dilettanten be- stehenden Lesern der „Ent. Rundschau“, die mit der zoologischen Literatur weniger vertraut sein dürften, es bedeutend erschwert, meine Arbeit der Erwiderung des Herrn Seitz gegenüberzustellen. VIII. Herr Prof. H. Rebel bemerkt im Anschlusse an die vorstehende Entgegnung Dr. Zernys folgendes: „Obwohl der Artikel von Seitz eigentlich hauptsächlich gegen mich gerichtet ist, will ich nur konstatieren, daß ich auf die Ent- stehung der sachlich sehr wertvollen „Bemerkungen und Richtig- stellungen“ Dr. Zernys keinerlei Einfluß hatte, um so weniger, als r. Zerny nicht „mein“ Assistent, sondern ein in allen wissen- schaftlichen Fragen vollständig selbständiger Beamter des Natur- historischen Museums ist. Energisch zurückweisen muß ich die von Seitz wiederholten verleumderischen Beschuldigungen, als hätten mich geschäftliche Interessen, welche mit dem Erscheinen von Berge-Rebel zusammen- hingen, veranlaßt, gegen das Seitzsche Werk Stellung zu nehmen. Derartiges liegt mir ganz ferne, wie sich wohl jedermann, der die arüber entstandene Polemik!) durchliest, selbst überzeugen kann. Sehließlich möchte ich nur noch darauf aufmerksam machen, daß Herr Seitz die Kriminalistik um einen interessanten Fall mit der Behauptung bereichert hat, daß Julius Lederer (Alles Böse ommt aus Wien!) Herrich-Schäffer mit seinem Geifer „getötet“ habe. Welches furchtbare Gift muß dieser Geifer gewesen sein, wenn es erst vier Jahre nach dem Tode des Mörders?) sein Opfer gefordert hat! Diese saloppen und verleumderischen Behauptungen kennzeichnen zur Genüge die Schreibweise eines Seitz. SFR ee R ') Vgl. diese „Verhandlungen“, Jahrg. 1913, p. 179 #f., Jahrg. 1915, p- (202) f. ®) Lederer starb 1870, Herrieh-Schäffer erst 1874 im 75. Lebensjahr an den Folgen eines Sehlaganfalles (vgl. Hofmann, Stett. Ent. Z., 1874, p- 277 ff.). 2. B. Ges. 69. Ba. ; Bericht der Sektion für Lepidopterologie. Versammlung am 7. März 1919. Vorsitzender: Herr Hofrat J. Prinz. I. Herr Dr. H. Zerny hält einen durch Vorweisung zahl- reicher photographischer Aufnahmen unterstützten Vortrag: Schilderung einer im Jahre 1918 ausgeführten Reise nach Altserbien und Nordostalbanien. II. Herr Oberbaurat Ing. Hans Kautz legt ein von ihm am 3. September 1918 in Italien in nächster Nähe von Vittorio er- beutetes, auffallend gezeichnetes 0’ von Melitaea ‚didyma O. vol und beschreibt den Falter wie folgt: Fig. 1. Fig. 2. „Vorderflügelläinge 17mm. Die schwarze Fleckenzeichnung ist auf allen Flügeln, besonders auf den Hinterflügeln sehr reduziert. In der Mitte des Vorderrandes der Vorderflügel ist ein 5mm langer fast Imm breiter schwarzer Längsstrich vorhanden. Die im Saum- felde aller Flügel stehenden Randmonde sind auf den Vorderflügeln punktförmig, durch schwarze Längsstriche mit dem schwarzen Saume verbunden, die Spitze der Vorderflügel erscheint hiedurch Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (123) schwarz, oberhalb des Innenwinkels der Vorderflügel steht ein großer schwarzer mit dem Saume verbundener Fleck. Auf den Hinterflügeln sind die großen Halbmonde des Saumfeldes breit schwarz mit dem Saume verbunden. Auf der Unterseite sind die Vorderflügel nur schwach gezeichnet, der große mit dem Saume verbundene schwarze Fleck oberhalb des Innenwinkels ist vor- handen. Auf der Unterseite der Hinterflügel sind das Wurzelfeld, die erste rostrote Binde und das darauf folgende schwefelgelbe Feld normal gezeichnet, die zweite rostrote Binde ist sehr schmal, die diese Binde außen begrenzenden schwarzen Halbmonde sind wie auf der Oberseite mit dem Saume verbunden. Ich benenne diese schöne Form ab. marginimaculata m. Das sehr gelungene Lichtbild: des Falters hat in liebens- würdiger Weise Herr Robert Gsehwandner angefertigt und danke ich ihm verbindlichst für seine Bemühungen. Ill. Herr Dr. Egon Galvagni gibt einen gemeinsam mit Herrn Ing. Rudolf Kitschelt verfaßten Nachtrag.zur Region VI (Zentralalpen), des „Prodromus der Lepidopterenfauna von Niederösterreich“, enthaltend die Zuwächse des Sammeljahres 1913 in diesem Gebiete. Da der Jahresbericht des Wiener Entomolo- gischen Vereines für das abgelaufene Jahr sich infolge der ge- senwärtigen Verhältnisse auf die Vereinsnachrichten beschränkt und eine Fortsetzung oder Ergänzung der „Bausteine zur Kenntnis der Schmetterlingsfauna der niederösterreichischen Zentralalpen“ (Jahresbericht Wr. E. V., 27 (1916) und 28 (1917) daselbst un- möglich war, erfolgen dieselben an dieser Stelle. des Nr. Prodromus. 191. Notodonta phoebe Sieb. Aspang, 1 c’ am Licht, 1./5. (Kit.). 196 bis Odontosia carmelita Esp. Kaltenberg, 27./4. (Klt.); Kirch- berg a. W., 5./ö. (G.), (Lichff.). 199. Pierostoma palpinum L. ab. grisea Kitt. In diesen „Ver- handlungen“, 1914 (177), Kirchberg a. W., 14./7. (G.). 225. Trichiura erataegi L. Kaltenberg, 1 d' am Licht, 7./9. (Klt.). i 278. Agrotis linogrisea Schiff. Kaltenberg, 1 C’ in der Däm- | merung, 7./9. (Klt.). i* (124) Prodromus. 219. 325. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Agrotis fimbria L. Heidenberg bei Bromberg, eine Raupe an blühenden Schlehen geleuchtet, 13./4. Kaltenberg, ein Falter am, Köder, 7./9. (Klt.). Agrolis foreipula Hb. v. nigrescens Höfn. Hochwacht- berg, 1 defektes 0 am Köder, 17./7. In dieser Form neu für Niederösterreich. Mamestra persicariae L. ab. unicolor Stgr. Kirchberg n W277, 10.) Brachyonycha nubeculosus Esp. Tachenberg, 10./3.; Kirch- berg a. W., 17./3.; Pittental b. d. Mündung des Reisbaches, 29./3. (G.). Orrhodia var. punctatum Esp. Rosaliengebirge, 1 9, 2./3.; Pitten, 3./3., 2 St. (Klt.). Lithocampa ramosa Esp. Kaltenberg, 1 9 am Köder, 22./6. (Klt.). Cucullia prenanthis Boisd. Scheiblingkirehen, 1 c’, Lieht fang, 28./6. (Klt.). Oueullia scrophulariae Capieux. Kirchberg a. W. (Ramsstr.), 22./6. (G.). Toxocampa vieiae Hb. ab. caecula Stgr. Kirchberg a. W., 13./7. (G.). Nemoria porrinata M. Kirchberg a. W., 6./7. (G.). Chesias rufata F. Schloßberg bei Seebenstein, Nachtfang, 5./d.; auch 1917 im Rosaliengebirge beobachtet (Klt.). Lobophora polycommata Schiff. Pitten, 3./3.; Rosalien- gebirge, 9./3. (Klt.) Anisopterye aescularia ‚Schiff. Rosaliengebirge, 9./3-; Kaltenberg, 24./3. (Klt.); Tachenberg, 10./3.; Kirch- berg a. W., 17./3.; Ofenbachgraben, 1./4. (G.). Eucosmia undulata L. Tachenberg, 24./6. (G.); Kalten- berg, Nachtfang, 13. u. 26./7. (Klt.). Lygris prunata L. Lichtenegg, 14./7. (Klt.). Larentia picata Hb. Hochwachtberg, 1 J', 14. Yy# (Klt.). Larentia luteata Schiff. Kaltenberg, 1 9, 28./6. (Klt.). Nr. des Prodromus. 394, 915. 926. 929. 947, 1030. 1036, " 1064, 1105. 1187, 1210. 1233. Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (125) Larentia ruberata Frr. Hartberg bei Möünichkirchen, 1 d', 30./4. (Klt.). J Tephroclystia indigata Hb. Schloßberg bei Seebenstein, 5./ö.. (Klt.). Tephroclystia expallidata Gn. Kaltenberg (Lichtfang), 26./7. (Rlt.). Tephroclystia denotata Hb. Kaltenberg (Liehtfang), 26./7. Kit Tephroclystia scabiosata Bkh. v. orphnata Bhtseh. Kalten- berg, Raupen September 1917, Falter daraus 8. u. 12./5. 1918 (Klt.). : Epione parallelaria Schiff. Hartberg bei Mönichkirchen, Nachtfang, 1 9, 3./8. (Klt.). Semiothisa notata L. Molz, 30./5.; Paßkapelle-bei Aspang, 25./6. (G.). Hybernia rupicapraria Schiff. Rosaliengebirge, zahlreich, 2.,9. u. 16./3.; Pitten, zahlreich, 3./3.; Harathof bei Erlach, 10./3.; Haidenberg bei Bromberg, 3./3. (Klt.). Hybernia marginaria. Rosaliengebirge, 2. u. 9./3.; Harat- hof bei Erlach, 10./3.; Gairiegel bei Erlach, 17./3-; Kaltenberg, 23./3. (Klt.). Biston lapponarius Boisd. Kampstein, in Anzahl Cd 9, 25./3.; Kogel bei Aspang, 25./3. (Klt.); Tachen- berg, 2./4. (G.); Möniehkirehner Schwaige, 7. j4. (Klt.). Gnophos pullatus Tr. Gsollberg, Nachtfang, 29./6.; Hoch- wachtberg, 17./7. (Klt.). Sarrothripus degeneranus Hb. Mönichkirchen, 30./4.; Schloß- berg bei Seebenstein, 5./5.; Kaltenberg, 16./7. (Klt.). Rebelia plumella H.-8. Hochwachtberg, 1 .d in der Dämmerung abends, 4./5. (Klt.). Sesia eulieiformis L. Gsollberg an Ligusterblüte, 29./6. (Klt.); Molz, 18./6. (G.). Hepialus fuscomebulosus de Geer. Kraniehberger Schwaige, in Anzahl in der Morgen- und Abenddämmerung, 21./7.; Steyersberger Schwaige, 1 d' am 22./7. (Klt.). (126) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. IV. Her Prof. H. Rebel bringt schließlich einen Beitrag zur Kenntnis paläarktischer Mikrolepidopteren in Vorlage. Tortrieidae. 1. Epiblema latericiana n. sp. (d', 9). — Graph. ler- neana Mn. (nee Tr.) Mierol. Fauna Erzh. Öst., 1886, p. 24. — Paedisca croatica Rbl. (i. 1.) Stett. Ent. Z., 1893, p- 41. — 8e- masia lerneana Rbl. Ann. Naturh. Hofm., RT, p. 405, Nr. 988 (Herkulesbad). Diese sehr charakteristische Art wurde von Mann für lerneana Tr. gehalten und steckte unter diesem Namen auch in den Sammlungen des Hofmuseums.!) Sie hat aber nur in der Färbung eine oberflächliche Ähnlichkeit mit letzterer Art, entfernt sich aber sonst weit davon und ist eine echte Epiblema aus der Caecimaculana-Gruppe, in welcher sie jedoch durch die schmale Flügelform und die rötliche Flügelfärbung eine Sonderstellung einnimmt. Die beim J’ diekeren Fühler reichen bis !/, der Vorderrands- länge. Sie sind rostbräunlich, sehr fein und dicht hell geringt. Kopf und Palpen sind rostgelb behaart, letztere sehr breit und buschig, schwach geneigt, von drei Augendurchmesserlänge. Die Beschuppung des kurzen Endgliedes nach unten spitzer verlaufend und etwas gebräunt. Der Thorax, wie die Grundfarbe der Vorder- flügel, roströtlich ziegelfarben, die Beine bräunlichgrau mit weiß- lichen, außen scharf dunkel gefleckten Tarsen. Der Hinterleib ist sehr lang, so daß er mit der Hälfte seiner Länge den Afterwinkel der Hinterflügel bei beiden Geschlechtern überragt. Er ist rötlich- grau gefärbt, mit etwas hellerem Afterbusch beim d’; beim 9 endet er in eine kegelförmige Spitze, aus welcher die Legeröhre kurz hervorsteht. Die Bauchseite ist in der Mitte aufgehellt. !) Die zahlreichen Bestimmungsfehler Manns sind um so bedauerlicher, als sie vielfach, wie der vorliegende Fall beweist, zu unrichtigen Angaben in der Literatur geführt haben. Da Mann mit den ersten Mikrolepidoptero- logen seiner Zeit wie Fischer von Röslerstamm, Lederer, Zeller in en dauernder Verbindung stand, lassen sich diese Trier nur durch einen voll- ständigen Mangel an wissenschaftlicher Genauigkeit erklären, Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (127) Die Vorderflügel sind gestreekt und schmal, mit nur an der Wurzel gebogenem Vorderrand, scharfer Spitze, sehr steilem, fast gerade verlaufendem Saum und deutlichem Innenwinkel. Das d besitzt an der Basis einen nur bis !/, der Flügellänge reichenden, dieht anliegenden Vorderrandsumschlag, Die Grundfarbe der Vorderflügel ist ein ins Rostbraun ziehendes Ziegelrot, welches aber fast auf der ganzen Flügelfläche durch graue Querzeichnung gemildert wird. Die ganze Flügelfläche erscheint mehlig, vollständig glanzlos. Am Vorderrande liegen, vor !/, seiner Länge beginnend, fünf Paar hellgraue Doppelhäkchen, von welchen das zweite Paar (von der Wurzel) das größte und längste ist. Von ihm ziehen sehr undeutliche graue Schräglinien zum Spiegelfeld. Vom vor- letzten Häkchenpaar geht eine Schräglinie zu dem kaum ange- deuteten Augenpunkt. Der oft sehr undeutliche Spiegel ist hell- grau umzogen und enthält zwei sehr feine, oft fehlende schwarze Punkte. Die grauen gewellten Querstreifen in der Mitte des Innenrandes reichen bis nahe an die Vorderrandshäkchen heran und Sind wie alle Zeichnung, namentlich beim 9, oft sehr undeutlich. Auf der Basalhälfte der Fransen liegt eine breite, hellgraue, fein Schwarz bestäubte Staublinie. Am Ende sind die Fransen mehr rötlich. | Die Hinterfligel mit stumpf gerundeter Spitze und sehr langem, auf Ader Cu ; sehr schwach geecktem Saum sind dunkel rötlichbraungrau und besitzen keinerlei Pinselauszeichnung. Die Fransen etwas heller, mit einer Staublinie nahe ihrer Basis, Unterseits sind die Vorderflügel rötlichgrau, mit den hier breiter erscheinenden weißgrauen Vorderrandshäkehen und grauen Fransen, die Hinterflügel staubgrau, am Vorderrand weiß- grau mit dunklen Querstrichelehken. Das 9 ist etwas kleiner und hat kürzere Flügel als das d. Vorderflügellänge 1—8, Ex- Pansion 14—15mm. Die Typen bilden sechs von Mann gesammelte Exemplare von nachstehenden Fundorten: Mehadia (= Herkulesbad) 1859 2d, 10), Josefstal in Kroatien 1866 (C, 2) und Eichkogl bei Mödling (N.-Öst.) 1861 (9). Hoffentlich liegt bezüglich letzteren Stückes keine Fundortsverwechslung seitens Manns vor, da die Art Seither in der Umgebung Wiens nicht gefunden worden zu (128) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. sein scheint. Mann führt in seiner Mikrolepidopt. Fauna des rzh. Österr., 1886, wahrscheinlich diese Art als „lerneana Tr. — Juni — Baden, Gumpoldskirchen, auf pflanzenreichen Berglehnen, selten“ an. In Manns Verzeichnis der Schmetterlinge, gesammelt 1866 in Josefstal (Kroatien) (in diesen „Verhandlungen“, 1867) fehlt die Art ganz. Ich führte sie in der Fauna von Herkulesbad auf Grund nur eines der Mannschen Belegstücke als lerneana an, bei welch letzterer Art es eingereiht war. Was die echte lerneana Tr.t) anbelangt, welche nach dem Mangel eines Vorderrandsumschlages der männlichen Vorderflügel zur Gattung Semasia?) zu stellen ist, so besitzt diese viel kürzere und breitere Flügel. Die Grundfarbe der Vorderflügel ist heller rötlich, wird aber in noch ausgedehnterer Weise durch mattgraue Zeiehnung bedeckt. Letztere besteht aus einer großen Zahl schon an der Flügelbasis beginnender Doppelhäkchen, welche sich mit der grauen Bestäubung des Mittelfeldes bezw. mit dem sehr großen, ausgegossenen, mattgrauen Spiegelfeld verbinden. Nur am äußeren Rande desselben, oberhalb des Innenwinkels, liegen vier sehr feine schwarze Punkte, welchen am Innenwinkel noch eine sehr schmale, kurze silberglänzende Querlinie folgt. Die Fransen sind in ihrer Basalhälfte noch breiter grau bestäubt, die Hinterflügel viel breiter, heller staubgrau, mit gleichmäßig gerundetem Saum. Vorderflügel- länge Smm, Expansion 16 mm. Semasia lerneana Tr. scheint nur aus der Umgebung Ofens mit Sicherheit nachgewiesen zu sein. Die Angabe über das Vorkommen von Graph. lerneana in Dalmatien durch Mann (in diesen „Verhandlungen“, 1869, p. 383), für welche ein Belegstück leider mangelt, bezieht sich wahrscheinlich auch auf Epibl. late- rieiana. !) Die Bilder Herrich-Schäffers 293 und Kennels in re Taf. 85; Fig. 79 und Mon., Taf. 20, Fig. 2 gehören zur echten lerneana *, Rroi.:%, Kasnel vereinigt in der Tortr. Monographie die Gattungen Epinotia und Semasia, was wohl, wie auch in anderen Fällen seiner Mono- graphie, als keine glückliche systematische Neuerung bezeichnet werden kann. Gewiß haben die meisten Tortrieidengattungen nur einen arbiträren Wert, aber sie bilden vielfach doch natürliche Artgruppen, deren Beibehaltung im toxonomischen Interesse gelegen erscheint, Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (129) Elachistidae. 2. Coleophora ochrea (Hw.) castelensis n. subsp. (d', o). Steht typischen C. ochrea Hw. Stücken nahe, unterscheidet sich aber in nachstehenden Merkmalen davon: die Vorderflügel haben eine längere, etwas zurickgebogene Spitze, ihre Grundfarbe ist sehr licht ockergelb, die Silberstreifen wie bei ochrea wechselnd, jener in der Falte jedoch breiter, die Hinterflügel lichter, glänzend hellgrau. Durchschnittlich beträchtlich kleiner als mitteleuropäische ochrea-Stücke, mit einer Vorderrandslänge von 7—8mm, nur ein 9 hat 13mm Vorderflügellänge. Zwei d’ und drei 9 von St. Ilde- fonso in Kastilien (Escalera). 3. Coleophora perserenella n. sp. (J, O2). In Heinemanns Gruppe „F“ gehörig, in welcher sie am besten nach C. serenella Z. ihren Platz findet. Die durchaus rein weiße Fühlergeißel ist bis an die Spitze oben und unten scharf schwarz geringt. Das dreimal so lange als breite Wurzelglied der Fühler gelblich weiß (viel heller als bei serenella) mit kurzer, nur die Hälfte des Wurzelgliedes erreichender weißgrauer Beschuppung, welche unten oft locker absteht, ohne einen eigentlichen Fühlerbusch zu bilden. Die sehr langen, schlanken Palpen sind mehr als doppelt so lang als der Kopf, weiß, außen schwach grau getrübt, das dünne Endglied ?/, so lang als das Mittelglied, letzteres mit nur sehr kurzem Palpenbusch. Der Kopf weiß, am Scheitel gelblich getrübt, desgleichen die Schulterdeeken des weißlichen Thorax, die Beine außen weiß, Mittel- und Hinter- schienen mit dunkelbrauner Längslinie. Der lange Hinterleib ober- seits grau, unten weiß, beim cd’ mit kurzem gelblichem Anal- büschel. Die Vorderflügel sehr schmal und sehr gestreckt, hell ocker- gelb, unterhalb des breiten, rein weißen Vorderrandsstreifens all- mählich gegen die Spitze gebräunt. Der Vorderrandsstreifen beginnt an der Wurzel, erweitert sich allmählich und endigt, meist verjüngt, vor der Flügelspitze. Eine sehr feine Faltenlinie und der Innen- Tand, an der Basis breiter, sonst sehr schmal, ist ebenfalls rein weiß. Von der Mittellinie sind nur schwache Spuren in einigen (130) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. weißen Schuppen erhalten. Die Fransen, wie der Flügelgrund gefärbt, werden gegen den Innenwinkel blässer, mehr grau. Die Hinterflügel, etwas über '/,, dunkelgrau mit lichteren Fransen. Die Unterseite aller Flügel schwärzlich, der Vorderrand der Vorderflügel weiß, gegen die Spitze an Breite beträchtlich zunehmend. Vorderflügelläinge 8&—-9mm, Expansion 17—18mm. Die Art wurde mir mehrorts aus dem Süden der Monarchie be- kannt,!) so aus Dalmatien (J', Cueiste, Mai 1890, leg. Werner M.(.), Istrien (Coligno, 18. Mai 1913, leg. Stauder, ’), Krain (Reifnitz, 2. Juli 1914, Laibach und Podutik, 11. Juni, Grmada [800m], 17. Juli 1916, JS leg. Hafner), Siebenbürgen (Mezöseg, Mezötohat, 14. Juni 1911, J leg. Predota, M. C.), schließlich erhielt ich von Herrn Schulrat K. Prohaska drei weibliche Stücke aus Kärnten (Hermagor, 15. Juli 1918) zur Ansicht. Etwas fraglich ziehe ich noch ein d’ aus Bosnien (Trebevie ec. 8. Juli 1908, leg. Nagel, M.C.) hierher, welches durch etwas kürzere Palpen, deren Mittelglied einen deutlichen Busch, der fast bis zur Hälfte des kürzeren, stumpferen Endgliedes reicht, abweicht. Von C. serenella unterscheidet sich die vorliegende neue Art durch weißgraue (nicht gelbe) Beschuppung des Fühlerwurzelgliedes, bedeutendere Spannweite der viel schmäleren Vorderflügel, deren Grundfarbe keine Spur des bei serenella auffälligen goldgelben Farbentones aufweist. Der weiße Vorderrandsstreifen ist bel serenella viel schmäler und erlischt weiter vor der Flügelspitz®, die weiße Mittellinie ist deutlicher. 4. Coleophora flabelligerella n. sp. (J'). Ein einzelnes ganz frisches d’ aus Nordpersien: Poin Schah- kuh, leg. Funke Juli 1898, gehört einer neuen, sehr charakter!- stischen Art an, welche am besten in Heinemanns Gruppe „6: a“ untergebracht wird. Kopf und Thorax weiß. Die nur wenig über !/, der Vorder- randslänge der Vorderflügel reichenden Fühler besitzen am Wurzel | !) Ich bezeichnete sie mehrseits bisher als aserenella (i. 1.). Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. ( 131) glied einen langen, nicht pinselartigen, sondern fächerförmig ausgebreiteten Besatz von weißen, etwas ins Bräunliche ziehenden Haarschuppen. Die Geißel ist nackt, nur oberseits auf jedem Glied mit einem schwarzen Flecken. Die Palpen von 1'/, Augendurch- messerlänge sind ebenfalls weiß, unterseits mit langer schütterer Behaarung des Mittelgliedes, welche bis ans Ende des sehr Spitzen Endgliedes reicht. Letzteres hat die halbe Länge des Mittelgliedes. Der Innenrand der Schulterdecken sowie das Hinter- ende der Thoraxbeschuppung sind gelbbraun. Die weißen Beine sind auf ihrer Außenseite schwach gebräunt, ohne dunkle Längslinien. Die Tarsen sind ungeringt. Der sehr schlanke Körper (JS) mit kurzem Analbüschel ist oberseits gelbgrau, unter- seits weißgrau. Die Vorderflügel, gestreckt, mit langer, scharfer Spitze, sind gelblichbraun (Grundfarbe ähnlich wie bei Col. acrisella Mill.). Eine aus der Flügelwurzel kommende weiße Vorderrandsstrieme verbreitert sich sehr stark gegen die Flügelspitze, deren äußerstes Ende die braune Grundfarbe zeigt. In der Falte liegt, bis '/, der Flügellänge reichend, ebenfalls eine weiße Strieme, desgleichen ist der Innenrand bis in die hellbräunlichen Saumfransen reichend, ebenfalls in einer schmalen Linie weiß. Die sehr spitzen Hinter- flügel sind sehr hell gelbgrau, mit bleich bräunlichen Fransen. Die Unterseite der Vorderflügel dunkelbräunlich, mit nur vor der Spitze breit weißem Vorderrand, jene der Hinterflügel hellgrau. Vorderflügellänge 92mm, Expansion 19mm. Schon durch die eigentümliehe. Beschuppung des Fühler- wurzelgliedes mit keiner anderen Art dieser Artgruppe näher ver- wandt. Am besten bei Col. defessella HS. einzureihen. 6raeilariidae. 5. Ornix tenella n.sp. (J, 2). Ein gut erhaltenes Pärchen, von welchem das J in Ermi- hälyfalva (bei Debreezen) am 4. Mai 1912 und das 9 bei Meleg Földvär in der Mezöseg bereits am 21. April desselben Jahres durch Herrn Karl Predota erbeutet wurde, gehört einer neuen Art an, welche zweien, mir in natura unbekannten Arten, nämlich (132) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. der Orn. loganella Stt. und Orn. distinctella Nolck., zweifellos nahe steht, jedoch mit keiner derselben zusammenfallen kann. Die Art ist klein und schmächtig. Die bräunlichen Fühler sind deutlich weiß geringt. Die Kopfhaare sind durchaus lebhaft ockergelb, nur an den Seiten, ober den Augen, gebräunt. Die sehr kurzen weißen Palpen haben ein auf der Außenseite ganz schwarzbraunes, kurzes Endglied, dessen Spitze nur weiß bleibt. Halskragen und Thorax sind weißgrau, der schmächtige Hinter- leib bräunlichgrau mit ockergelbem, beim J beträchtlich längerem Afterbüschel. Die Beine sind wie bei den verwandten Arten ge färbt. Vorder- und Mittelschienen verdickt, schwarzbraun, die Tarsen weiß, nur schmal braun gefleckt. Die Vorderflügel sind sehr schmal, mit vor der sehr breiten, stumpf gerundeten Spitze gebogenem Vorderrand und steil ver- laufendem Saum der Fransen. Ihre auf der ganzen Flügelfläche gleichmäßige Grundfarbe ist schwärzlichbraun mit schwachen violettem Schimmer. Von !/;, der Flügellänge angefangen liegen am Vorderrande, in gleichen Abständen voneinander, vier an Gröbe nach außen zunehmende, einfache weiße Häkchen, denen noch ein viel längeres und dünneres Doppelhäkchen folgt, dessen äußere! Teil zuweilen die durch einen feinen schwarzen Punkt ausgezeich- nete Flügelspitze vollständig umzieht und dann erst in den Saum- fransen endet. Am Innenrand liegen vier weiße Fleckehen, vol welchen nur das zweite von der Basis größer und deutlicher her- vortritt und die Falte etwas überragt. Der Diskus (die Mittelzelle) bleibt einfärbig schwarzbraun. Die Fransen sind in ihrer, dure eine schwarze Teilungslinie begrenzten Basalhälfte bräunlich, hier- auf weiß mit zwei schwarzen, gegen die Flügelspitze konvel gierenden Teilungslinien an ihrem Ende. Die sehr schmaler Hinterflügel sind bräunlichgrau mit heller bräunlichen Fransen. Die Unterseite aller Flügel ist bräunlich, die Vorderflügel mit dem hier breiter erscheinenden weißen Vorderrandsfleckehen und weißen, | am Ende durch die Teilungslinien schwarz erscheinenden Fransel | Vorderflügelläinge 4+3—4-5 mm, Expansion 8—9 mm. a Über die zu vermutende Futterpflanze der Art liegt keine Beobachtung vor. Die Larven der nahe verwandten Orn. loganella 3 und Orn. polygrammella leben auf Birke, | Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (133) Von der bisher außerhalb England nicht gefundenen Orn. loganella unterscheidet sich die vorliegende Orn. tenella durch mehr bräunliche Grundfarbe der Vorderflügel, welche bei loganella ganz schwarz sein soll und durch die um die Flügel am Ende schwarzen, nicht weißen Fransen. Orn. distinctella aus Livland soll schwarzgraue (nicht schwarz- braune) Vorderflügel mit „vielen“ Vorderrandshäkehen und drei geteilten (bei Zenella ungeteilten) Innenrandshäkchen, ferner einen (bei Zenella fehlenden) weißen Diskalstrich und am Scheitel grau- braune (bei tenella ockergelbe) Kopfhaare haben. Auch bei distinetella sollen die Saumfransen am Ende weiß sein, wogegen Sie bei tenella durch die am Ende liegende dritte Teilungslinie schwarz sind. Die nordische Orn. polygrammella Wek. ist viel größer, robuster, breiterflügelig mit grauen Kopfhaaren und viel derberen weißen Häkchen der Vorderflügel. Nepticulidae. 6. Das Auffinden von Scoliaula quadrimaculella Boh. in Siebenbürgen. Herr Major Albert Prall, welcher durch seine eifrigen Auf- Sammlungen, namentlich von Mikrolepidopteren in Siebenbürgen, Sich schon viele Verdienste um die Wissenschaft erworben hat, erbeutete am Rotenturm-Paß am 12. Juli 1918 ein frisches d dieser seltenen großen Neptieulide, welche bisher fast nur aus Westeuropa (Südschweden, Holland, Belgien, England [mehrorts] und Südfrankreich [Cannes, Mill.]) bekannt war. Vor einigen Jahren wurde ein Stück auch im Rheinwald, oberhalb Speyer in der Pfalz, durch H. Disqu& aufgefunden.!) . . Die Flugzeit der Art ist Juli und August, nur Milliere will Sie im Mai an Licht in Cannes erbeutet haben. Das Naturhistorische Hofmuseum besitzt ein weiteres Stück aus der Sammlung Meeß mit der Bezeichnung „Bergh (Brabant, Belgien), 12. VII. 1910, leg. Bar. Crombrugghe“. Die Larve a nn ') Entomologische Zeitschrift, 26. Jahrg., 1912, p. 75. (134) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. dieser verhältnismäßig großen Art, welche eine Expansion von 9mm besitzt, wird auf Erlen vermutet. Die sehr langen Fühler reichen bis */, des Vorderrandes. Der Kopf ist orangegelb. Der Körper sehr gedrungen. Die stark glänzenden Vorderflügel sind purpur kupfrig, mit zwei goldgelben hinteren Gegenfleckehen. Die Hinterflügel schwärzlich. Die Abbildung bei Herrich-Schäffer (1004) ist viel zu bleich und zu wenig lebhaft, der Hinterleib zu lang. Tineidae (s. 1.). 7. Penestoglossa balcanica n. sp. d. — P. dardi- nella Rbl. in diesen „Verhandlungen“, 1915, p. (56), Nr. 82 (Attika); ib., 1916, p. (46), Nr. 65 (Östrumelien). Attika. Usküb. Fig.3u.4. Penestoglossa balcanica Rbl. g’ (2:1). Meine schon früher (l. e., 1916) ausgesprochene Vermutung daß die Penestoglossa aus Ostrumelien (Slivno) einer von dardoinella verschiedenen Art angehören dürfte, hat das Auffinden ein® frischen d’ in Üsküb durch Hauptmann Drenowski bestätigt, ® daß die Aufstellung einer neuen Art notwendig erscheint, 2 welcher auch das von mir ebenfalls noch als dardoinella erwähnte d’ aus der Attika zu ziehen ist. Von dardoinella Mill. durch viel längere Fühlerkammzähn® des 7 und kürzere Form der Flügel, namentlich der vor der Spitz nicht abgeschrägte und ganz anders gezeichnete Vorderflügel ve" schieden. Es liegen drei männliche Stücke von nachstehenden Fund- orten vor: a) ein bis auf die Fühlerspitzen gut erhaltenes, Se" großes, frisches J’ von .Üsküb (Skoplje), leg. Drenovski 5. Se Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (135) tember 1918, b) ein etwas kleineres, minder gut erhaltenes J’ von Slivno (Ostrumelien), leg. Tscehorbadjiew 1911, e) ein noch kleineres, helleres 5 aus der Attika (Griechenland), leg. Leonis,. Die Kopfhaare sind gelbgrau, die Kammzähne der männlichen Fühler doppelt so lang als bei dardoinella. Die Flügel auffallend kürzer und breiter, mit.sehr stumpf gerundeter Spitze. Die Vorder- flügel zeigen eine goldbraune Färbung mit gelblich-weißlichen, in Querreihen stehenden Würfelfleeken in der basalen Flügelhälfte, einen großen, dem Vorderrand- näher liegenden hellen Mittelfleck am Schluß der Mittelzelle und einen weißen Querstreifen vor dem Saum, der selbst noch mit hellen Würfelflecken versehen ist. Die breiten Fransen sind in der Basalhälfte dunkler. Bei dardoinella (mit welcher wahrscheinlich die beiden übrigen Penestoglossa-Arten 'zusammenfallen) sind die Vorderflügel vor der Spitze stark abgeschrägt, weißgrau, undeutlich gezeichnet nur mit sehr auffallendem, fast senkrecht in der Flügelmitte stehendem, dunkelbraunem Querfleck. Die viel breiteren und stumpferen Hinterflügel sind bei dem frischen Stück von Usküb fast schwarzbraun, bei dem kleineren auch sonst viel hellerem griechischen Stück bräunliehgrau. Vor- derflügelläinge 9—10 mm, Expansion 18—20mm. Bemerkt sei, daß bie beigegebenen Abbildungen das kleinere d’ aus der Attika und das große Stück von Usküb (coll. Drenowski) darstellen. In Dalmatien kommt noch P. dardoinella vor, wie ein sehr gut erhaltenes S aus Ragusa (leg. Mann 1868) der Musealsamm- lung beweist. Bericht der Sektion für Lepidopterologie. Versammlung am 4. April 1919. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. H. Rebel. I. Herr Dr. Ludwig Prochaska bringt zwei aberrative Geometridenformen zur Vorlage, die derselbe bereits im Jahre Fig. 1. Boarmia selenaria SV. 9. Fig. 2. B. selenaria ab. eutaenaria Preh. 2. Gr, der ab. nigrofasciata Höf. die Querlinien unter diesem Bande völlig verschwunden sind, erscheinen dieselben bei dieser Fo ganz fein angelegt als ein zartes O ‘) Diese „Verhandlungen“, 1918, p. (156), Fig. 4. 1915 vorgewiesen hatte, deren Publikation aber damals unter- blieben ist. Das eine Stück is eine aberrative Form de Boarmia selenaria Schiff., e- (Südsteiermark) am 23. Jul 1914, welche seither auch Herr Höfer jun. in der Sek tionssitzung am 1. März 1918 beschrieben hat,!) und die mit dieser im allgemeinen in def charakteristischen Zeiehnung übereinstimmt, welche dam besteht, daß die äußeren Quer linien auf allen Flügeln 2 einem breiten dunkelbraun®® Bande erweitert erscheint, da® sich von der Grundfarbe sehat! abhebt. Während aber b@ rnament wie eine Perlen ei che nun a ne a Zr u Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (137) kette auf dem dunklen Hintergrunde des Querbandes. (Auch auf der beigegebenen Abbildung deutlich erkennbar). Dagegen er- scheinen die halbmondförmigen Mitteltlecke, die bei der ab. nigro- fasciata besonders deutlich sichtbar sind, hier durch einen kurzen bandartigen Streifen, der vom Vorderrande bis ungefähr zu einem Drittel der Vorderflügel reicht, völlig überdeckt und daher fast unsichtbar. — Wegen der schönen Binden, verleihen, wurde die- selbe von mir ab. eu- faenaria (nov.ab.) be- nannt. 2. Die ebenfalls nebenstehend abgebil- dete Aberration ist eine Biston strataria Hufn. Z ‚ gefangen am Lieht am 3. März 1914 in Matuglie (Istrien). Sie unterscheidet sich wesentlich von der P3 typischen Form durch | as Fehlen der schwar- Fig. 3. Biston strataria Hufn. d‘. “nm Bestäubung im Fig. 4. B. strataria ab. striaria Preh. Mittelfeld der Vorder- el flüge], deren Grund- farbe gleichmäßig rötlichgrau erscheint, die beiden schwarzen Bo Streifen der Vorderflügel treten dadurch besonders augenfällig her- vor; während diese bei der Stammform auf den abgekehrten Seiten breit veilbraun angelegt sind, erscheinen sie bei dieser ab. als ein- heitliche schwarzbraune Binden. Kopf, Halskragen und Ringer ebenso der Hinterleib, sind gleichfalls rötliehgrau. — Diese auf- allende Form wird ab. striaria (nov. ab.) genannt. 2 B. Ges. 69. Ba. (138) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. Die Photographien, nach welchen die obigen Abbildungen angefertigt wurden, hat in entgegenkommendster Weise Herr Robert Gschwandner in Wien zur Verfügung gestellt. U. Herr Karl Höfer jun. demonstriert aberrative Falter aus seiner Sammlung und berichtet darüber: 1) Ich zeige ein am 20. Mai 1915 am Freiberg bei Kloster- neuburg erbeutetes Männchen von Lycaena eyllarus Rott., das sieh von typischen Stücken dieser Art sofort durch den vollständigen Mangel der schillernden, hellblauen Beschuppung auf der Oberseite sowie das Fehlen des glänzenden, blaugrünen Belages auf der Unterseite der Hinterflügel unterscheidet. | Auf der Oberseite aller Flügel ist an Stelle des glänzenden Blaus ein fahles Graublau getreten, die Unterseite der Hinter- flügel ist gegen die Wurzel zu anstatt blaugrün schwärzlich be stäubt. Der schwarze Saum auf der Oberseite sowie Anlage und Ausdehnung der Punktzeichnung auf der Unterseite zeigen keinen greifbaren Unterschied gegen normale Exemplare dieser Art. | Der Falter ist von Durehschnittsgröße. Er wurde in frischer, tadelloser Erhaltung erbeutet und verriet sich dem Kennerauge durch sein absonderliches Kolorit bereits in lebendem Zustande. Durch seine stumpfe, graublaue F ärbung bildet er ein Ana logon zu ab. (var.) decolorata Stg. der var. polysperchon, wovol ich ein Stück zum Vergleiche vorweise. Ich benenne die Form im Einverständnis mit Herrn Prof Dr. Rebel als Lycaena cyllarus Rott., ab. nov. decolorata. 2) Ferner weise ich ein im Juli 1917 im Rohrwalde geköderte Weibehen von Celaena matura Hufn. vor. Die bei normal gefärbten Exemplaren gelben, schwarz Be säumten Hinterflügel sind hier einfarbig russig braun, etwa We bei einer Amphipyra tragopoginis L., und diese Verdüsterung zeig! sich entsprechend auch auf der Unterseite. Wenn nun auch die Weibchen von matura — wie ich mie selbst an reichlichem Material überzeugen konnte — öfter etw verdüsterte Hinterflügel besitzen, so kann man bei typische Stücken doch immer nur von „gelben“, schwarz gesäumten Hinter“ Versammlung der Sektion für Lepidopterologie; (159) flügeln sprechen. Dem entspricht auch die Abbildung eines Weib- chens bei Spuler „Die Schmetterlinge Europas“, Taf. 39, Fig. 18. ‚Dies ist aber bei dem vorliegenden, aberrativen Stück absolut nicht der Fall. Was die Vorderflügel betrifft, so gehört dasselbe der ab. texta Esp. an. Ich benenne diese Form als Celaena matura Hufn. ab. nov. infumata. Erwähnen möchte ich hier auch ein: von mir am Bisamberg gefangenes Männchen von Euelidia triquetra ab. fumata Hirschke sowie der von Kollegen Schwingenschuß auf der Trawiesalpe am Hochschwab erbeuteten Plusia ain ab. infumata Schwing. Die drei Falter liefern einen Beweis dafür, daß gelbe Hinter- llügel bei Noetuen gerne zur Verdüsterung neigen. | 3) Weiters zeige ich noch drei in Niederösterreich er- beutete Lycaenen-Formen, die im Prodromus noch nicht enthalten . Sind, und zwar: Lycaena cyllarus Rott. ab. digitata Courv. ()) und ab. dimus Bergstr. (J), beide vom Freiberg bei Klosterneuburg, ferner ein durch seine fahl blau gefärbte Oberseite, den grauen Saum, sowie die Reduktion der Punktzeichnung auf der Unterseite aller Flügel ausgezeichnetes Männchen von Lycaena alcon F., das somit der ab. pallidior Schultz angehört und am 15. Juli 1903 bei Siegenfeld gefangen wurde. 4) Die Lycaena pheretes Hb., die ich vorweise, stammen aus den Hohen Tauern. Ein Pärchen gehört der ab. maloyensis Rühl, das andere der ab. caeca Courv. an. Letztere Form dürfte nur selten auftreten und wäre somit auch für die österreichischen Alpen zu registrieren. II. Herr L. Schwingenschuß berichtet unter Vorlage von Material über Mesotrosta signalis Tr. Eine größere Anzahl von Mesotrosta signalis Tr., die ich im Laufe der letzten Jahre erbeutete, ermöglicht es mir, ber die Variabilität dieser Art ein einigermaßen abschließendes Urteil ab- .. (140) ‘Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. zugeben, wenigstens insoweit hiefür das Steppengebiet im sid- lichen Wienerbeeken in Betracht kommt. Treitschke, der Autor von signalis, reihte die Art ur- sprünglich im Band VII, p. 70 bei den Pyraliden ein, stellte aber diesen Irrtum im Systeme im Band X, 2, 149 richtig. Seine Originalbeschreibung läßt an Genauigkeit nichts zu wünschen übrig. Freyer schreibt N. B., IV, p. 361, bezüglich der Makeln, daß die kleine runde Makel goldgelb, die Nierenmakel deutlich weiß ist, mit welcher Beschreibung das Bild 360, F.5 recht gut übereinstimmt. Herrich-Schäffers Bild, F. 176 zeigt weiße Nieren- und Ringmakeln, F. 177 weiße Nieren- und gelbe. Ring- makeln. Bei der mir vorliegenden Serie fällt sofort die große Veränder- lichkeit sowohl hinsichtlich der Farbe als auch hinsichtlich der Zeichnung ins Auge. Die Grundfarbe der Vorderflügel wechselt beim Männchen zwischen hell und dunkel rot-, gelb- und graubraun; ' einzelne Stücke weisen eine eisengraue Grundfarbe auf. Bisweilen zeigen Adern und Falten rote Strichelung, die bei einem Stück so überhandnimmt, daß die Vorderflügel rötlich über- flogen erscheinen. Wenig Unterschied in der Farbe weisen die Hinterflügel auf, die nur zwischen licht und dunkel braungrau variieren und am Saume stets am dunkelsten sind. Die kleineren Weibchen, sofort an dem plumperen Bau und den kürzeren, schmä- leren und runderen Flügeln kenntlich, sind stets dunkler als die Männchen und einfarbig schwarzbraun. Wenn man von den Makeln absieht, tritt die Zeichnung im allgemeinen nur wenig hervor, in- dem die innere Linie nur bei einem auch sonst stark abweichen- den Exemplare gut ausgeprägt ist, bei allen anderen aber fehlt, während die beiden äußeren Linien nur bei wenigen Stücken mit | Treitschkes Originalbeschreibung übereinstimmen, sonst aber bel den niederösterreichischen signalis nur in der Form einer unbe stimmten, bindenartigen Aufhellung zum Ausdrucke kommen. Als Extreme, die durch alle Übergänge miteinander ver bunden sind, gelten diesbezüglich: . ein einfarbig dunkel graubraunes Männchen ohne jede | Querbindenzeichnung, i Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (141) 2. ein Männchen mit vollkommener, gelblicher Außenbinde auf rotbraunem Grunde und . ein graubraunes Männehen mit weißgelber äußerer und solcher Subterminallinie und gelblicher Aufhellung der Adern, wodurch das Tier gegittert erscheint. Bei diesem Exemplare findet die Subterminallinie auch auf den Hinterfligeln in Form von mehreren lichten Fleeken ihre Fortsetzung. Die von Treitschke erwähnten gelblichen Pünktchen in der äußeren Hälfte des Vorderflügelrandes (es sind deren meistens vier) sind mehr oder minder ausgebildet stets vorhanden. Bis- weilen zieht sich ein dunkler Wisch von der Ring- zur Nieren- makel, der bei dem vorerwähnten, rötlich überflogenen Stück Purpurrot ist und durch den oberen Teil der Nierenmakel bis zum Außenrande reicht. Die größte Variabilität weist jedoch signalis hinsichtlich der Gestalt und Farbe der Makeln, dem charakteristischesten Art- merkmale auf. Die punktförmige, in der Größe stark ändernde Ringmakel ist regelmäßig gelb, rostrot geringt, bisweilen tief karmin- rot, sehr selten rein weiß, manchmal bis auf ein nur mehr mit der Lupe wahrnehmbares rotes Pünktchen reduziert oder aber ganz verschwunden; für solehe Stücke, bei denen die Ringmakel fehlt oder mit freiem Auge nicht mehr wahrgenommen werden kann, die weiße Nierenmakel aber erhalten bleibt, bringe ich den amen unimacula in Vorschlag. Die Nierenmakel hat regel- mäßig die von Treitschke angegebene Gestalt eines herabfließen- den Tropfens, kann aber auch bohnenförmig, ellyptisch oder in dem gegen den Vorderrand der Vorderflügel gelegenen Teil auf ein Pünktchen reduziert sein. Die Farbe der Nierenmakel ist meistens rein weiß, die der Einfassung rotbraun oder schwärzlich. Vier Männchen zeigen den Segen den Vorderrand gelegenen, oberen und kleineren Teil der Nierenmakel gelb, den anderen weiß, das bereits mehrfach er- Wähnte rötlich angeflogene Männchen den oberen Teil (dureh den der Purpurrote Wisch verläuft) purpurrot, den unteren weiß. Am auffälligsten erscheinen jedoch zwei von mir im Jahre 1918 er- beutete Exemplare, und zwar: (142) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. 1. Ein Männchen mit karminroter Ring- und hellroter, karmin- rot gefaßter Nierenmakel, welehe Form ich im Einvernehmen mit Herrn Prof. Rebel als ab. rubrimaculata benenne und 2. ein sehr dunkles Weibchen, bei dem die Makeln nur uırter der Lupe sich als unbestimmte schwarze, leicht rötlich schillernde Flecken von dem schwarzbraunen Grunde abheben; für diese Abart errachte ich nach dem Gesamteindrucke, den sie im Ver- gleiche mit typischen Stücken bietet, ‚den Namen asignalis als den zutreffendsten. Als ein Übergang hiezu mag ein rotbraunes Männchen gelten, bei dem die Ringmakel fehlt und von der Nieren- makel nur ein weißer Punkt erhalten bleibt. Ob dieses zarte Eulchen, das nach den Mitteilungen des Herrn Dr. Zerny im Jahre 1918 auch in den Gebirgen Nord- albaniens in Höhen bis zu 1600m aufgefunden wurde, dort die- selbe Variabilität wie im Tieflande Niederösterreichs besitzt, wird erst die Bearbeitung des bezüglichen Materials ergeben. Schließlich obliegt es mir noch, den Herren Prof. Rebel und Fritz Wagner für ihre Bemühungen meinen Dank auszusprechen. IV. Herr Raoul Graf Götzen weist aus seiner Sammlung vor: 1. Odezia tibiale Esp. ab. Eversmannaria H.-S. ein frisches | J, gefangen in den Gebirgen bei Kaltenleutgeben am 27. Juni 1917. 2. Lycaenae argyrognomon Bıgstr., ein albinotisch hellbraun gefärbtes 9, gefangen in Kalksburg am 28. Juni 1914. V. Heır Prof. H. Rebel spricht über das Vorkommen von Parnassius apollo L. in Böhmen mit Berücksichtigung der übrigen aus den Sudetenländern bekannt gewordenen Rassen dieser Art. | Eine eingehende Publikation darüber soll in den Annalen des Naturhistorischen Museums erscheinen. | VI. Herr Prof. H. Rebel gibt die Beschreibung einer neuen Talaeporiide: Bankesia macedoniella n. sp. (J). /wei vom bulgar. Hauptmann Alex Drenowski in Sid I westmazedonien am Galitsehitzagebirge (bei Ochrida), in 1900m Seehöhe, am 30. Juni 1918 erbeutete frische männliche Stücke I Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. (143) gehören einer neuen, sehr kleinen Art aus naher Verwandtschaft der von mir‘ aus Friaul beschriebenen B. juliella') an. Die nach vorne überhängende, struppige Kopfbehaarung ist bleichgelb, etwas dunkler als die Grundfarbe der Vorderflügel. Die bis !/, des Vorderrandes reichenden Fühler, mit schwach vor- tretenden Gliederenden und dichter, kurzer (nur die Geißelbreite an Länge erreichender) Bewimperung, sind dunkel gefärbt. Die Labialpalpen sind beiläufig 2'/,mal so lang als der Augendurch- messer, gelbgrau behaart, an der Wurzel dünn, ohne erkennbare Gliederung. Thorax und der schlanke, kurze Hinterleib sind bräun- lichgrau, unten weißgrau, letzterer mit kurzem gelblichen After- busch. Die Beine sind hell gelbliehgrau, außen bräunlich ver- dunkelt mit gelb gefleckten Tarsen. Die Hinterschienen mit zwei Paar sehr langen Sporen. Die Vorderflügel sehr gestreckt mit abgerundeter Spitze und sehr schrägem Saum, ohne Innenwinkel, zeigen die volle Adern- zahl (12). Ihre Grundfarbe ist sehr bleieh strohgelb und wird nur in der Basalhälfte durch schwach hervortretende dunkelgraue Gitterung getrübt. Am Schluß der Mittelzelle liegt (bei dem besser erhaltenem .Stück) ein stärkerer schwärzlichgrauer Querfleck und am Vorderrand von !/, bis zur Spitze vier in gleichen Abständen voneinander stehende, gegen die Spitze an Größe und Deutlich- keit abnehmende Fleckehen. Das sonstige Saumfeld bleibt, bis auf einen undeutlichen grauen Fleck an der Mitte der Saumfransen, ungezeichnet. Ein schwärzliches Fleckehen findet sich auch am Innenrand bei Beginn der Fransen. Die sehr langen Fransen sind bleichgelb mit Spuren grauer Fleckung, namentlich auch vom Fleck in der Saummitte ausgehend. Die Hinterfligel sind ®/, so breit als die Vorderflügel, mit stumpf gerundeter Spitze, glänzend hellgrau mit sehr langen, etwas gelblich schimmernden Fransen. Die Unterseite aller Flügel grau, jene der Vorderflügel beträchtlich dunkler. Vorderflügellänge 58mm, Expansion 11mm. / Von der sehr nahe stehenden B. juliella durch etwas längere Fühler und Labialpalpen und die viel geringer gezeichneten Vorder- ') Iris, 32, Bd., 1918, p. 100, Taf. I, Fig. 1. * (144) Versammlung der Sektion für Lepidopterologie. flügel leicht zu unterscheiden. Auch sind die Hinterflügel bei macedoniella heller grau. Mit sonstigen Bankesia-Arten durch die kurze Bewimperung der Fühler nieht zu verwechsel Ein fast zweifellos zu der vorbeschriebenen B. macedoniella gehöriges, geflogenes Stück (J) wurde von der durch die Akademie der Wissenschaften im Jahre 1918 veranstalteten albanischen Ex- pedition am Korab in ca. 1800m Höhe Ende Juli an einem Felsen durch K. Predota erbeutet. Das Stück ist größer (12'’5mm Ex- pansion) und zeigt die Anlage einer verloschenen Mittelbinde der Vorderflügel. Ar derselben Felswand gefundene Säcke sind stark flachgedrückt, nach der unterseits gelegenen Mundöffnung stärker verjüngt, mit graubraunem Detritus bekleidet. ‚Länge 7 mm. Allgemeine Versammlung am 7. Mai 1919. Vorsitzender: Herr Kustos A. Handlirsch. Der Generalsekretär bringt den Beitritt folgender neuer Mit- glieder zur Kenntnis: Ordentliche Mitglieder: Vorgeschlagen durch: Herr Ehrenberg Kurt, stud. er Wien, III, Bechardgasse 18 1 ORDER DO Abei Dr. ©. Antonius. Franke Hans, Lehrer, Wien, IV., Schaumburgerstraße 15. . . . . Prof.K. Müllner, J. Vetter. 4 Hauck Emil, Dr. jur, Staats-Ober- tierarzt, Wien, III., Hauptstraße 109 Prof. Dr. Th. Pintner, Dr. K. Toldt. Ei Purkyt Ambros, Dr., Supplent, Wien, IIL., Wittelsbae hstraße 6. . . Dr. A. Ginzberger, Prof. H. Swoboda. Ei Rudovsky Franz, städt. Bezirks-Tier- arzt, Wien, V., Franzensgasse 3 . Dr.K.L. Böhm, Prof. Dr. Th. Pintner. Bericht über die allgemeine Versammlung. (145) Herr Sellner Fritz, stud. phil., Wien, II., en Re Prof. Dr. ©. Abel, Dr. ©. Antonius. Herr Prof. Dr. R. Much hält einen Vortrag: „Tier- und Pflanzenwelt im Spiegel deutscher Ortsnamen“. Allgemeine Versammlung am 4. Juni 1919. Vorsitzender: Herr Kustos A. Handlirsch. _ Der Generalsekretär bringt den Beitritt folgender neuer Mit- glieder zur Kenntnis: Ordentliche Mitglieder: Vorgeschlagen durch: ler Bauer Wolfgang, stud. phil., Wien, II, Löwengasse 43 . . . . . . Dr. A. Ginzberger, Prof. Dr. K. Schnarf. » Pichler Karl, Sektionsrat, Wien, XIX., Lamnerstraße 5 en. a "Dr: A, Ginzberger, Dr. E. Janchen. » Steinhauser, Herbert, Gärtner, Wien, I, Landesgerichtsstraße 12. Dr. A. Ginzberger, A. Wiemann. . Herr Prof. Dr. G. Arthaber hält einen von Lichtbildern be- gleiteten Vortrag: „Über die Entwieklung der Flugsaurier“. ‚ Hierauf spricht Herr Dr. J. Wittmann unter Vorweisung von Liehtbildern und Literatur über „Die biologische Süßwasser- Station Hirschberg in Böhmen“. Das Wichtigste seiner Aus- führungen erscheint bereits abgedruckt in den „Mitteilungen des Nordböhmischen Vereines für Heimatsforschung und Wanderpflege*, (Leipa), XXXIX. Bd., Heft 4 und in der Österreichischen Fischerei- Zeitung, XV. Jahrg:, Nr. 3. j ‚Berieht der Sektion für Zoologie. Infolge behördlicher Verfügung über die Beleuchtung und Beheizung der Gesellschaftsräume mußten die Vortragsabende im Dezember 1918 und im Januar und Februar 1919 entfallen. Versammlung am 14. Februar 1919. Vorsitzender: Direktor Prof. L. Lorenz-Liburnau. Zunächst wurden die Wahlen der Sektionsfunktionäre vor- genommen. Zum Obmann wurde Prof. Dr. Th. Pintner, zum Obmann -Stellvertreter Privatdozent Dr. E. Nersesheimer, zu Schriftführer Dr. F. Maidl gewählt. Hierauf bielt Dr. Maidl einen Vortrag: „Der Überträger der Malaria und seine Bekämpfung an der Isonzo- und Piave-Front“, Versammlung am 14. März 1919. Vorsitzender: Prof. Dr. Th, Pintner. Im Anschluß an die Ausführungen von Dr. Maid! am 14. F er bruar sprach Dr. med. et phil. M. Eugling über: „Die Malarıa bekämpfung mit besonderer Berücksichtigung der An" phelen-Biologie“. Versammlung am 11. April 1918. Vorsitzender: Dozent Dr. E. Neresheimer. 1. Prof. Dr. Th. Pintner hielt folgenden Vortrag: „Die Ent wieklüng der Bothriocephaliden und ihre phylogenetischt Bedeutung“. 2. Staats-Obertierarzt Dr. Br E. Hauck sp „Über Haushundrassen“. Versammlung der Sektion für Zoologie. (147) Versammlung am 2. Mai 1919, gemeinsam mit der Sektion für Lepidopterologie. Vorsitzender: Prof. Dr. H. Rebel. Vortrag des Prof. Dr. H. Przibram: „Wege aus dem Irr- sarten der Mimikry“. Versammlung am 16. Mai 1919. Vorsitzender: Prof. Dr. Th. Pintner. Vier Vorträge über Arbeiten aus dem embryologischen In- stitut der Universität, Vorstand Prof. Dr. A. Fischel, die im fol- genden auszugsweise wiedergegeben sind. 1. Zur Entwicklungsmechanik des Auges. Von Franz Feßler. Neuere experimentelle Untersuchungen haben uns gelehrt, daß zwischen der Augenblase und dem äußeren Keimblatte in früh-embryonalen Stadien Beziehungen bestehen, welehe für die Entwieklung der Linse und der Hornhaut von ausschlaggebender Bedeutung sind. Doch ist es noch fraglich, ob diese Beziehungen bei allen Wirbeltierarten bestehen. Zur Entscheidung dieser Frage sind nieht bloß die Ergebnisse entsprechender Versuche, sondern auch Befunde geeignet, welche an natürlich entstandenen Fehl- bildungen erhoben werden können. Solche Fehlbildungen stellen ja in gewissem Sinne Versuche dar, welche die Natur selbst für uns anstellt. Und auf sie sind wir ganz und gar angewiesen in jenen Fällen, in welchen die Anstellung von Versuchen an den Keimen überhaupt nieht möglich ist. Zu solehen Keimen gehören auch jene von Salamandra maculosa. Aus diesem Grunde habe ich eine größere Anzahl (54) von mißbildeten Salamanderlarven untersucht, deren Köpfe Anomalien aufwiesen. Hierunter fanden -sich Fälle, bei welchen die Linse und die Hornhaut fehlten, beziehungsweise abnorm klein waren. Diesem verschiedenen Verhalten von Linse und Hornhaut ent- Sprachen stets ganz bestimmte Verhältnisse der Augenblasen: Diese (148) Versammlung der Sektion für Zoologie. waren nämlich verschieden groß, verschieden entwickelt, vor allem aber verschieden zum äußeren Keimblatte gelagert. Aus diesem Verhalten konnte der Schluß gezogen werden, daß die Entwick- lung der Linse und der Hornhaut auch bei Salamandra maculosa von dem Grade und von der Art der Annäherung der Augenblase an das äußere Keimblatt abhängt. B konnte ferner festgestellt werden, daß diese Wirkung der Augen- blase auf das äußere Keimblatt nicht von dem Pigment, sondern von dem retinalen Blatte des Auges ausgeht. Diese Folgerung wurde besonders durch die Befunde an Augen bestätigt, bei wel chen die Pupille frühzeitig und abnormer Weise durch eine Mem- bran verschlossen worden war, wodurch eine Beeinflussung des äußeren Keimblattes durch die Augenblase verhindert wurde. Durch diese Ergebnisse werden die im Vorjabre an dieser Stelle von Fischel vorgetragenen Anschauungen bestätigt und damit das Geltungsbereich des Satzes, daß die Entwicklung de! Linse und der Hornhaut abhängige Differenzierungsvorgänge darstellen, erweitert. Aus einigen weiteren Fällen konnte ich ferner folgern, dal die Ränder der fetalen Augenspalte und der ventrale Pupillarrand nicht bloß, wie dies von anderer Seite bereits festgestellt wurde, in der Norm, sondern auch bei abnormer Entwicklung als Wachs tumszentren fungieren. kesdn Endlich konnte auch ermittelt werden, daß die Differenzierung® weise des retinalen Blattes der Augenblase in dem Sinne bestimmt ist, daß aus diesem Blatte niemals Tapetumzellen her vorgehen können, was von einer Seite angenommen worden, wäl: Doch kann die Retinaanlage unter gewissen Umständen deraft beeinflußt werden, daß die Schichtenbildung der Netzhaut unter bleibt und daß sich in den Retinazellen Pigment ansammelt, W* durch diese den Zellen des Pigmentblattes der Augenblase ähnlieb werden. Die genauere Darstellung dieser Verhältnisse erfolgt in eine im Archiv für Entwieklungsmechanik erscheinenden Arbeit. Versammlung der Sektion für Zoologie. (149) 2, Über die Entwicklung des Auges bei Anuren. Von Alexander Jokl. Im Anschlusse an meine Arbeit über die bilaterale Symmetrie und die Wachstumsverhältnisse des Urodelenauges!) habe ich auch die Entwicklung des Anurenauges in den Kreis meiner Betrach- tungen gezogen. Es ergab sich dabei, daß die am Urodelenauge festgestellten Gesetze der Formbildung und des Wachstums im all- gemeinen auch für die Anuren Geltung haben, daß sich jedoch in einigen Punkten bemerkenswerte Abweichungen von dem Ent- wieklungstypus der Urodelen feststellen lassen. : Auch das Auge der Anuren ist ein bilateral symmetrisch angelegtes Organ. Eine im senkrechten Meridian, quer durch den Optikuseintritt und normal auf diesen, durch das Auge ge- legte Ebene teilt dieses in zwei spiegelbildlich gleiche Hälften. Die primäre Augenblase weist im Längsschnitte nicht wie bei Urodelen eine dreiseitige, sondern eine querovale Form auf. An ihrer basalen Wand erhebt sich frühzeitig ein in der Symmetrie- ebene gelegener Wulst, welcher höher und plumper ist als die homologe Verdiekung in der Mitte der ventralen Wand der Augen- blase bei Urodelen. Eine Zweiteilung dieses Wulstes durch eine von dorsal her einschneidende, in der Symmetrieebene gelegene Furehe, wie wir dies bei Urodelen beobachtet haben, läßt sich bei Anuren zwar auch feststellen, ist jedoch hier viel weniger “usgesprochen als dort, ein Umstand, der wohl auf den großen Dotterreichtum der Zellen und die damit verbundene schwere Be- Weglichkeit und Faltbarkeit der Zellamellen bei Anurenembryonen “urückgeführt werden kann. Bei der im Verlaufe der Entwieklung erfolgenden Vergröße- fung der primären Augenblase bleibt die ventrale Wand auffallend m Wachstum zurück. Es dehnt sich daher die Augenanlage haupt- Sichlich Jateral- und dorsalwärts aus. Die Einstülpung zum Augen- becher erfolgt demgemäß in der Richtung von lateral-ventral nach medial-dorsal. Die beiden Blätter des Augenbechers sind anfangs durch einen breiten Spalt (Sehventrikelrest) voneinander geschieden. nn RN ') Zur Entwieklungsgesehiehte des Wirbeltierauges. Anat. Anz., Bd.51,1918. 2 7 (150) Versammlung der Sektion für Zoologie. Die Anlagerung des retinalen Blattes an das Pigmentblatt beginnt am lateralen Umschlagsrande des Augenbechers und schreitet von hier aus medialwärts fort. Auf diese Weise wird der Sehventrikel von lateral her eingeengt. Gleichzeitig mit diesem Vorgange be- ginnt sich der Augenblasenstiel, der bis dahin ganz kurz war, zu verlängern. Gegen das Hirn zu besitzt er ein enges Lumen, das sich aber unmittelbar hinter dem Augenbecher rasch verbreitert. An dieser Stelle setzt sich der Hohlraum des Augenblasenstiels direkt in dem Sehventrikel fort. Diese Übergangsstelle weist an Quer- und an Längsschnitten durch das Auge eine charakteristische dreieckige Form auf und stellt daher einen Raum von kegelförmiger Gestalt dar; man könnte ihn daher als Ventriculus retro retinalis triangularis bezeichnen. Die Wachstums- und Differenzierungsverhältnisse im Bereiche der sekundären Augenblase stimmen mit den bei Urodelen fest gestellten Befunden vollkommen überein. Auch bei Anuren wächst der Augenbecher intussuszeptionell bis zu dem Zeitpunkte, in dem die Differenzierung der Retina einsetzt. Sodann kommt € zu einer Arbeitsteilung der verschiedenen Retinaabschnitte. Die Zellen im medialen Teile, welche zuerst in den Differenzierungs prozeß eingehen, verlieren damit die Fähigkeit, sich zu vermehren und fortab wächst der Augenbecher nur mehr appositionell, von seinem lateralen Ausschnitte aus, weiter. Wie bei Urodelen, so wachsen auch bei den Anuren von diesem lateralen Wandab- schnitte in bilateralsymmetrischer Anordnung die beiden Rand lappen aus, an denen sich als Beweis einer gesteigerten Zell- vermehrung zahlreiche Karyokinesen beobachten lassen. Von dem Differenzierungsprozesse, welcher in streng bilateral-symmetrischef Weise lateralwärts vorschreitet, wird die Umgebung der fetalen Augenspalte zunächst nicht ergriffen und dementsprechend finde! hier noch längere Zeit eine reichlichere Zellvermehrung statt. Die dauert so lange, bis mit der lateral- und ventralwärts vorschreiten- den Differenzierung auch dieses Gebiet des Augenbechers in den Differenzierungsprozeß einbezogen wird, womit das Wachstum det Retina seinen Abschluß findet. Besondere Beachtung verdient ferner das Verhalten des Pig ments im Bereiche des retinalen Blattes des Augenbechers. . Versammlung der Sektion für Zoologie. (151) den Frühstadien der primären Augenblase findet sich das Pigment am reichlichsten an der dem Lumen zugekehrten Seite der Augen- blase vor, also an jener Fläche, welche der ursprünglich freien Zellseite entspricht. Nach außen zu wird es immer spärlicher und verdichtet sich erst wieder im äußeren Wandabschnitte der Augen- blase zu einer geschlossenen Lage. Sobald sich der Augenbecher zu bilden beginnt stellt sich alsbald das umgekehrte Verhalten ein. Das reichlichste Pigment enthalten jetzt die dem Glaskörper- raum zugewendeten, also die ursprünglich äußeren Zellen. Dabei läßt sich feststellen, daß der Pigmentreichtum der Retinazellen von der lateralen zur medialen Seite des Augenbechers abnimmt. Mit dem Einsetzen der Differenzierung im Bereiche der Retina ändern sich die Pigmentverhältnisse abermals. Die sich differenzierenden Zellen werden pigmentfrei, während die noch undifferenzierten Abschnitte, also insbesonders die beiden Randlappen und die Gegend der fetalen Augenspalte Pigment in besonders reichlicher Menge enthalten. Mit der Einbeziehung dieser Teile in den Difieren- zierungsvorgang verschwindet dann das Pigment auch an diesen Stellen. Den Feststellungen von Fuchs!) entsprechend, nach denen die Pigmentbildung mit dem An- und Abbau gewisser Stoffwechsel- produkte innerhalb der Zelle im Zusammenhang steht, können wir an- nehmen, daß auch in unserem Falle der Pigmentreiehtum gerade an den Orten der lebhaftesten Zellvermehrung auf die mit der Zellteilung verbundenen regeren Stoffwechselvorgänge zurückzuführen sei. Sehr eigentümliche Verhältnisse weist die Linsenbildung des Anurenauges auf. Die Linse entsteht als Derivat der ekto- dermalen Sinnesschicht in der Weise, daß die Zellen derselben sich an einer scharf umschriebenen Stelle von der Deekschieht abheben. Die Linsenbildungszellen, welche als Abkömmlinge der pigment- führenden Grundschicht ebenfalls reichliches Pigment enthalten, stellen anfangs breite, flache Elemente dar, wachsen jedoch bald u hohen Zylindern aus, welche ein enges Lumen umschließen (Stadium des primären Linsenbläschens). Eigenartig vollzieht sich die Abtrennung der Linsenanlage vom Ektoderm. An der dorsalen Seite erfolgt diese Abtrennung ) Der Farbenwechsel und die chromatische Hautfunktion der Tiere. Handb. d. vergl. Physiologie. Bd. III, 1. Hälfte. (152) Versammlung der Sektion für Zoologie. frühzeitig, während sich ventral ein langer, epithelialer Stiel aus- bildet, mittels dessen die Linsenanlage noch lange mit dem Ekto- derm im Zusammenhang bleibt. Die ungemein reichliche Zell vermehrung und das dadurch bedingte rapide Wachstum des Linsen- bläschens bewirkt es, daß die Linse sehr bald so groß wird, dab sie den ganzen Glaskörperraum ausfüllt, also auch dem retinalen Blatte des Augenbechers dicht anliegt. Dabei paßt sich die Linse genau der Form des Glaskörperraumes an und erweist so ihre hochgradige Plastizität. Die durch die rege Vermehrung der Zellen notwendig gewordene Ausnützung des gesamten ihnen zur Verfügung stehenden Raumes führt zum völligen Schwinden des Linsenlumens, sodaß die Linse eine Zeitlang einen kompakten kugeligen Körper darstellt. Sehr bald aber weichen die Zellen im Innern der Linsenkugel stellenweise auseinander, wodurch mehrere anfänglich unregelmäßig begrenzte Räume entstehen, wel che sich später zu einem einheitlichen Hohlraume von sichelförmiger Gestalt vereinen (Stadium des sekundären Linsenblä hens) Die laterale Wand dieses Hohlraumes springt mit einem Hügel in das Lumen vor. Die diesen Hügel bildenden Zellen werden al- mählich in die Wand des Linsenbläschens aufgenommen und ers nachdem dies geschehen ist, beginnen die Zellen der medialen Wand zu Linsenfasern auszuwachsen. Was das Pigment in den Linsenzellen anbetrifft, so findet sich dieses ursprünglich am reichlichsten an der dem primären Linsenlumen zugewendeten Seite der Zellen vor. Bei etwas älteren Stadien erfüllt es die Zellen in gleichmäßiger Weise. Noch späte! und zwar zur Zeit.der Ausbildung der kompakten Linsenkugdl werden die meisten Linsenzellen pigmentfrei, während in einigel wenigen, durch ihre Größe von den übrigen verschiedenen Zeller das Pigment in besonders reichlicher Menge sich ansammelt. Dies pigmenthaltigen Zellen werden teils nach außen in den perilentt kulären Raum, teils ins Lumen des sekundären Linsenbläschen® abgestoßen, wo sie alsbald zerfallen und resorbiert werden. Eine nähere Erörterung dieser eigenartigen Vorgänge bleibt | einer demnächst erscheinenden genaueren Darstellung der Ent wieklungsverhältnisse des Anurenauges vorbehalten. - 4 PEN Versammlung der Sektion für Zoologie. (153) 3. Über Bau und Entwicklung der glatten Muskelfasern in der Haut der Anuren, Von Dr. Werner Kornfeld. Seit dem Aufblühen der modernen entwicklungsgeschicht- lichen Forschung wurde das Interesse der Zoologen und Embryo- logen in hohem Grade von einer Gesetzmäßigkeit angezogen, wel- che meist als „Spezifität der Keimblätter“ bezeichnet wird. Man versteht darunter bekanntlich die erfahrungsgemäße Tatsache, daß jedes der Keimblätter oder Primitivorgane des sich entwiekelnden Organismus einer bestimmten Gruppe von Organen des fertigen Organismus den Ursprung gibt. Mit Ausnahme einiger Besonder- heiten in den Gruppen der niedersten Vielzeller, die mit der weniger tief greifenden Differenzierung und Spezialisierung der Elemente bei diesen primitiren Formen zusammenhängen, läßt sich diese Gesetzmäßigkeit im allgemeinen durch das ganze Tierreich hin- durch verfolgen. Ganz vereinzelt aber werden Fälle beschrieben, in denen einzelne Organe bei bestimmten Tiergruppen eine Ent- wicklung nehmen sollen, welche zu dem Verhalten der betreffen- den Örgangruppe in den anderen Fällen in Widerspruch steht. So entwickeln sich beispielsweise fast alle Muskeln sowohl der Wirbellosen als auch der Wirbeltiere aus dem mittleren Keim- blatte, dem Mesoderm. Von einzelnen Muskeln der Wirbeltiere aber wird angegeben, daß sie aus Elementen des äußeren Keim- blattes, des Ektoderm, entstehen. Dies gilt von den Muskeln, welche die Pupille des Auges verengern und erweitern, dies gilt von der Muskulatur der Schweißdrüsen, von den Muskeln der Gift- drüsen bei Amphibien, und dies gilt endlich auch von jenen Muskeln, welche als sogenannte „perforierende Bündel“ bei den Schwanzlosen Amphibien vom Unterhautbindegewebe her das Co- rium senkrecht durchsetzend zur Epidermis ziehen. Diese letztgenannten in der Mitte des XIX. Jahrhunderts entdeckten und seither wiederholt untersuehten glatten Muskel- fasern sollten aber nicht nur durch ihre ektodermale Abstammung von der überwiegenden Mehrzahl der Muskeln abweichen, sondern sie sollten sich auch durch ein eigenartiges histologisches Verhalten 2. B. Ges, 69, Bd 1 (154) Versammlung der Sektion für Zoologie. von allen anderen Muskeln unterscheiden. Maurer (1895), Fi- ealbi (1896/97) und Weiß (1916) geben nämlich an, daß diese Muskelfasern ohne erkennbare Grenze in die Elemente des Haut- epithels übergehen und bringen diesen seltsamen Befund in Zu- sammenhang "mit der behaupteten Entwicklung dieser Muskelfasern aus der Epidermis. Ich hatte im Rahmen einer Untersuchung, die als histologische Grundlage für die Fortführung von Experimenten iiber metamorpho- tische Vorgänge gedacht ist, auf Anregung des Herrn Prof. Fischel auch eine Nachprüfung dieser interessanten Angaben unternommen. Eben als die ersten für die Entscheidung dieser Fragen verwend- ‚baren Präparate fertiggestellt waren, erschien eine Arbeit von Schmidt (1918), die sich mit den Beziehungen der perforierenden Muskelfasern zur Epidermis in der Rückenhaut des Laubfrosches beschäftigt. Schmidt findet, daß hier die Muskelfasern nicht in die Epidermis eindringen, sondern, wie schon Eberth (1869) an- gegeben hat, unter der Epidermis enden, daß aber bei dem unter- suchten Objekte in der Verlängerung der Muskelfasern ein fibri- lärer Strang in einer besonders differenzierten Epidermiszelle ver- läuft. Schmidt bezeichnet: diese Bildung, weil sie offenbar zur Versteifung der Muskelansatzzelle gegen den Muskelzug dient as „Zellsehne“. Für Rana temporaria und Rana escnlenta gibt Sehmidt vorläufig nur an, daß auch dort die Muskelfasern nieht in das Epithel eindringen.!) ne Diese auch von allgemein histologischem Standpunkte be merkenswerten Befunde ließen nun eine Nachprüfung der ent wieklungsgeschichtlichen und vergleichend-anatomischen Verhältnisse doppelt wünschenswert erscheinen, da sie auch die von Maurer ; und Weiß aus dem anatomischen Verhalten der verwandelten Tiere ‘) Während der Drucklegung dieses Vortrages erschien im Anatomischet — Anzeiger (Bd. 52, S. 115—129) eine neue Mitteilung von Schmidt, in w cher dieser Autor seine Befunde durch ausführliehere Erörterung der ve hältnisse bei Rana temporaria und Rana eseulenta ergänzt. Schmidt Be schreibt wieder nur die fertigen Zustände und in bezug auf diese stimmel seine Befunde auch für diese beiden Arten mit den meinen im Wesentlichen überein. Auch betont Schmidt in dieser Mitteilung wieder, daß diese IE. tigen Zustände keinerlei Hinweis auf eine ektodermale Herkunft der Muskel zellen enthalten. = Versammlung der Sektion für Zoologie. (155) zu Gunsten ihrer Auffassung von der ektodermalen Abstammung dieser Muskelfasern abgeleiteten Argumente schwächten. Tatsäch- lich brachte nun auch meine Untersuchung den Nachweis der mesodermalen Abstammung dieser Muskelfasern, so daß in diesem Falle keine Ausnahme, sondern eine Bestätigung des Gesetzes der Spezifität der Keimblätter vorliegt. Die Entwicklung dieser Muskelfasern nimmt ihren Ursprung von Zellen, die aus dem Unterhautbindegewebe dureh das Corium senkrecht aufsteigend bis an die Epidermis heranwachsen. Von den Bindegewebszellen der Mittellage des Corium, die anfangs einen gleichen Entwicklungsgang nehmen, unterscheiden sie sich in ihrem weiteren Verhalten. Die Bindegewebszellen geben nach der Durchwanderung den eine Zeitlang durch die Innenlage des Corium hindurch erhaltenen Zusammenhang mit dem Unterhaut- . bindegewebe auf ; sie legen sich parallel zur Körperoberfläche und bilden untereinander plasmatische Anastomosen. Die Muskelbildungs- zellen dagegen behalten den durch den proximalen Teil ihres Zellkörpers vermittelten primären Zusammenhang mit dem Unter- hautbindegewebe bei; sie beharren mit der Längsachse ihres Zell- kerns und ihres Zellkörpers in der beim Heranwachsen einge- schlagenen Richtung senkrecht zur Körperoberfläche und entsenden einen plasmatischen Fortsatz an die dünne lamelläre Anßenlage des Coriums, resp. an die Basis der Epidermis heran. Diejenigen basalen Epidermiszellen, an welchen dieser Anschluß erfolgt, be- ginnen bald, sich von den anderen, indifferent bleibenden Epidermis- zellen durch abweichende Gestalt und stärkere Tingierbarkeit zu unterscheiden. Dies deutet auf eine der mechanischen Inanspruch- nahme dureh den Muskelzug entsprechende Verdiehtung der Plasma- Struktur hin. Diese Zellen scheinen ferner im allgemeinen ihre Teilungsfähigkeit einzubüßen. Der Verlust der Teilungsfähigkeit im Verbande mit strukturellen Anpassungen führt zu funktions- gemäßen Differenzierungen des Muskelansatzgebietes in der Epi- ermis. Bei den einzelnen Formen der Anuren sind diese Dif- ferenzierungen , entsprechend den Besonderheiten im Baue des htegumentes verschieden. ; So finden wir in der Riickenhaut des Laubfrosches die von Schmidt beschriebenen eigenartigen Muskelansatzzellen. eg durch- ( 156) Versammlung der Sektion für Zoologie. setzen, von dem intracellulären Fibrillenbündel der Länge nach durchzogen, die ganze Höhe der Epidermis, scharf abgegrenzt gegen die benachbarten etwa dreischichtigen indifferenten Epidermis- partien. Auch bei der Gelbbauchunke (Bombinator pachypus) setzen die Muskelfasern an Epithelzellen an, welche die ganze Höhe der sonst mehrschichtigen Epidermis einnehmen. Die be- trächtlichere Dieke der Haut bringt es hier aber im Gegensatz zu den Verhältnissen beim Laubfrosch mit sich, daß das einschichtig bleibende Muskelansatzgebiet mit dem Diekenwachstum der übrigen mehrschichtig werdenden Epidermis offenbar nicht vollständig Schritt halten kann. So kommt es an der Stelle des Muskelan- satzes meist zu Einbuchtungen sowohl an der oberen als auch an der unteren Begrenzungsfläche der Epidermis. (Fibrilläre Dif- ferenzierungen im Innern der Muskelansatzzellen, wie sie für den Laubfrosch charakteristisch sind, konnte ich bei keiner der anderen untersuchten Formen finden. In der Haut des Wasserfrosches (Rana esculenta) fallen die Muskelansatzzellen ebenfalls durch stärkere Färbbarkeit und ge streckte Gestalt auf, doch erreichen sie hier meist nieht mehr die freie Oberfläche sondern werden noch von den 1—2 obersten flachen Epithelzellagen überzogen. Beim Grasfrosch (Rana tem- poraria), bei dem die Epidermis wieder viel dieker ist, nehmen die schlanken dunkel färbbaren Muskelansatzzellen die Höhe von etwa 3 basalen Zellagen der indifferenten Epidermis ein. Über ihnen, den distalen Zellagen der übrigen Epidermis entsprechend, liegen große schwach färbbare Zellen. Ich glaube, dab diese Zellen von einer seitlichen Überwölbung des wieder im Dieken- wachstum zurückgebliebenen Muskelansatzgebietes durch benach barte Epidermispartien herrühren könnten. Zwischen den Enden der Muskelzellen und der Epidermis läßt sich bei geeigneter Färbung meist deutlich eine kollagene Lamelle erkennen, die „Außenlage“ des Corium (Sehuberg 1908). Bisweilen greifen feine Auffaserungen der Muskelenden tief zwi schen spitz zulaufende basale Fortsätze der Epidermiszellen. Dr durch kommen Bilder zustande, die bei ungeeigneten Färbungs® methoden leicht das Eindringen von Muskelfasern in die Epidermis \ vortäuschen können. = Versammlung der Sektion für Zoologie. (157) Bei der Wechselkröte (Bufo viridis) finde ich im Muskelan- satzgebiet keine besonderen histologischen Differenzierungen. Bei dieser Form kommt eine besonders innige Anheftung der Epidermis an das Corium einerseits durch lange dünne fingerförmige Plasma- fortsätze an der Basis der Epidermiszellen zustande, andererseits wirkt in dem gleichen Sinne der Umstand, daß hier an Stelle einer glatten lamellären „Außenlage* des Corium verflochtene starke kollagene Faserzüge der „Mittellage* bis zur Epithelbasis heranziehen. Diese starke Fixierung der ganzen Epidermis am Corium dürfte bei den Kröten die Ausbildung von örtlich begrenzten Einrichtungen zur Übernahme der Muskelzugwirkung in der Epi- dermis überflüssig machen. Eine ausführliche Beschreibung meiner Befunde mit Abbil- dungen nach den beim Vortrage demonstrierten Präparaten er- scheint demnächst an anderer Stelle. Literatur. Eberth, ©. J. Untersuchungen zur normalen und pathologischen Anatomie der Froschhaut. Leipzig 1869. Fiealbi, E. Ricerche sulla struttura minuta della pelle degli Anfibi. Pelle degli anuri della famiglia delle Hylidae Atti della R. Ace. Peloritana in Mionshia anno XI. 1896/9 1. Maurer, F. Die Epidermis und ihre Abkömmlinge. Leipzig 1895. Schmidt, W.J. Über die Beziehungen der glatten reg in der Haut vom Laubfrosch zum Epithel. Anat. Anz., 51. Bd. Schuber rg, A. Beiträge zur vergleichenden Khakinie w Entwiecklungs- geschichte der Eödterhähit der Amphibien. Zeitschr. f. wiss. Zool., Bd. 90. 1908. Weiß, 0. Zur Histologie der Anurenhaut. Arch. f. mikr. Anat., Bd. 87. 1916 (158) Versammlung der Sektion fir Zoologie. 4. Über die Beziehungen der Pigmentzellen im Corium und in der Epidermis bei Anuren. Von Dr. Werner Kornfeld. Fragen der Pigmentbildung und Pigmentverteilung werden in der neuesten Zeit in Arbeiten der verschiedensten Richtung lebhaft diskutiert. Dabei tauchen auch immer wieder alte morpho- logische Fragen auf, welche trotz einer außerordentlich umfang- reichen Literatur noch keine einheitliche Klärung erfahren haben. Dies ist wenigstens zum Teile sicher in dem Umstande begründet, daß die hier zu berücksichtigenden Verhältnisse außerordentlich mannigfaltig sind. Niemals ist darum ohne weiteres die Über- tragung von Befunden, die an einem Objekte erhoben wurden, auf ein anderes Objekt zulässig, niemals sind die Ergebnisse einer Untersuchungsmethode ohne weiteres verwertbar für die Kritik einer durch andere Methoden begründeten Anschauung. Eine der Fragen, für welehe dies in hohem Maße zutrifft, ist das Verhalten der Pigmentzellen, speziell der Melanophoren, an der Corium-Epidermisgrenze. In dieser Angelegenheit stehen ein- ander die wiedersprechendsten Befunde gegenüber. Die Erklärung hiefür finden wir in der Tatsache, daß in diesem Punkte nieht nur beispielsweise selbstverständliche Unterschiede zwischen niederen und höheren Wirbeltieren bestehen, sondern auch etwa innerhalb der Amphibien die einzelnen Formen sich sehr abweichend von einander verhalten und daß die Zustände an den verschiedenen Körperregionen derselben Form, daß sie endlich in den verschiedenen Entwicklungsstadien wechseln. So habe ich bei meinen histologischen Untersuchungen der Amphibienhaut lange Zeit an den verschiedensten Objekten vel- gebens nach den oft beschriebenen und wohl ebensooft geleugneten Durehtritten von Pigmentzellen oder Pigmentzellfortsätzen aus der Cutis in die Epidermis gesucht. Schon wollte es mir scheinen, daß diese Grenze, deren Unüberschreitbarkeit in morphologischer und histogenetischer Beziehung mir aus meinen Befunden über die glatten Muskelfasern der Anurenhaut deutlich geworden wahl auch für das Wanderungsvermögen der Pigmentzellen eine unüber- \ Versammlung der Sektion für Zoologie. (159) windliche Schranke darstelle. Endlich aber fand ich doch zwei älle, in denen das mikroskopische Bild diese Grenze einwandfrei durchbrochen zeigte. Der eine Fall betrifft spätlarvale Stadien von Rana temporaria, der andere die Rückenhaut von erwachsenem Bombinator pachypus. In diesen beiden Fällen aber handelt 'es sich um vollkommen verschiedenartige Erscheinungen. In den Präparaten von Rana temporaria finden sieh zahl- reiche Melanophoren im Corium und zahlreiche in der Epidermis. Alle bieten das Bild maximaler Kontraktion. Es sind tiefdunkle kugelige bis elliptische Klumpen. Eine verhältnismäßig große Zahl dieser Pigmentzellen liegt nun zum Teil in der Epidermis, zum Teil im Corium. An der Stelle, wo diese die kollagene Außenlage des Corium durchbrechen, ist ihr Körper tief eingeschnürt. Dabei befindet sich der größere, kernhaltige Teil bald im Corium, bald in der Epidermis. Unterschiede zwischen den ganz im Corium und den ganz in der Epidermis liegenden und den die Grenze durehbrechenden Melanophoren konnte ich nieht konstatieren. Ich glaube nicht, daß die histologischen Bilder eine andere Deutung erlauben, als die, daß es sich um Durchwanderungen handelt. Diskutierbar wäre dann nur noch die Frage, in weleher Richtung diese Durch lerungen erfolgen. Aus dem zahlenmäßigen Ver- hältnis der Melanophoren in Epidermis und Corium bei früheren und späteren Entwicklungsstadien scheint es mir höchst wahrschein- lich, aber nicht völlig sicher, daß es sich um ein Übertreten aus dem Corium in die Epidermis handelt. Auffallend ist die Tatsache, daß dieser an den beschriebenen Präparaten sehr häufige Dureh- tritt nur in einem verhältnismäßig kurz andauernden Absehnitte der larvalen Entwieklung stattzufinden scheint. Diese gleichzeitige Wanderung von so zahlreichen morphologisch von einander unab- hängigen Zellen wäre dann als ein Fall von zellulärer Syn- Chronie aufzufassen. Auf welchem Wege die gesetzmäßige Rege- lung des gleichzeitigen Ablaufes bei diesem Entwicklungsvorgang in den verschiedenen Elementen gesichert wird, wäre experimentell zu prüfen. Dabei ist natürlich in erster Linie an eine chemische Beeinflussung innersekretorischer Art zu denken. ie. In der Rückenhaut von Bombinator pachypus finden sich in der Epidermis keine oder nur ganz vereinzelte Pigmentzellen. Da- (160) Versammlung der Sektion für Zoologie. gegen dringen von den außerordentlich dieht stehenden Melano- phoren der Cütis feine oft verzweigte mit Melaninkörnchen beladene Zellfortsätze in die Epidermis ein. Die Unterbrechung der tren- nenden kollagenen Außenlage des Corium ist an diesen Stellen deutlich zu erkennen. Die kernhaltigen Zellkörper der Melano- phoren bleiben dabei stets im Corium liegen. Die aufsteigenden Zellfortsätze kommen bei verschiedenen Exemplaren dieser Art versehieden häufig vor, scheinen aber nie zu fehlen. In der Bauch- haut konnte ich solche in die Epidermis eindringende Fortsätze niemals finden. Hier sind die im Corium liegenden Melanophoren an allen Stellen durch eine .diekere ununterbrochene kollagene Außenlage von der Epidermis getrennt. Diese selbst scheint pigmentfrei zu sein. Die wie ich glaube vereinzelt dastehende Art meines Befundes in der Rückenhaut von Bombinator verbietet jede Verallgemeinerung. Es handelt sich hier offenbar nicht um einen Entwicklungs- oder Wachstumsvorgang (hiefür wären noch entwicklungsgeschichtliche Untersuchungen durehzuführen) sondern um einen ständigen morphologischen Charakter. Ob dieser mit einer bestimmten Funktion zusammenhängt, ob es sich beispiel- weise etwa um Wege für den Transport von Abbaustoffen handeln könnte, läßt sich aus meinen Befunden nicht erschließen. Die verschiedenen Formen von Zellbeweglichkeit, durch wel- che die beiden beschriebenen Durchtrittsarten zustande kommen, erinnern an gewisse parallele Verschiedenheiten der Bewegungs formen bei frei lebenden Zellen, bei Protozoen. Die feinen, spitzen verzweigten Fortsätze, mit denen die Pigmentzellen von Bombinator in ‚die Epidermis eindringen ähneln etwa den feinen Filopodien einer Euglypha; das durchwälzen der plumpen Melanophoren bei kana erinnert an das fortfließen des ganzen Zelleibes bei Amöben vom Limax-Typus. Es wäre daran zu denken, daß den Verschie- denheiten der Zellbewegliehkeit innerhalb der Anurenmelanophoren ähnliche physikalisch-chemische Untersehiede des Plasmabaues zu Grunde liegen könnten, wie der Verschiedenheit der Plasmabe- wegungen innerhalb der Rhizopoden. Versammlung der Sektion für Zoologie. (161) Versammlung am 22. Mai 1919, gemeinsam mit der Sektion für Lepidopterologie. Vorsitzender: Prof. Dr. H. Rebel. Diskussion zu den Vorträgen von F. Heikertinger und Prof. Dr. H. Przibram über Mimikry. Versammlung am 13. Juni 1919. Vorsitzender: Prof. Dr. Th. Pintner. Privatdozent Dr. H. Karny sprach über: „Faunistische Gliederung von Albanien“. Bericht der Sektion für Botanik. Versammlung am 23. Mai 1919. Vorsitzender: Prof. Dr. F. Vierhapper. Prof. Dr. O. Richter hielt einen Vortrag unter dem Titel: „Anwendung selektiver Nährböden bei der Reinzucht von Algen“. Derselbe erscheint im Anzeiger der Sitzung der math.- naturw. Klasse der Akademie der Wissenschaften in Wien vom 12. Juni 1919, Nr. 15 abgedruckt. Hierauf sprach -Dr. B. Schussnig über das System der Protophyten. Zum Sehlusse wies Dr. F. Wettstein ein lebendes Exemplar von Pingwieula alpina X P. vulgaris vor, welches er einige Tage vorher in Moosbrunn gesammelt hatte. Sprechabend am 30. Mai 1919. Vorsitzender: Oberrechnungsrat K. Ronniger. Direktor Dr. A. Zahlbruckner demonstrierte Herbarexem- plare von exotischen Typen europäischer Familien aus der Sammlung des Wiener Naturhistorischen Museums unter Hin- Weis auf die Tatsache, daß viele der in der europäischen Flora vertretenen Familien, ja sogar Gattungen, wenn es sich um fremd- ( 162) Versammlung der Sektion für Botanik. ländische Arten derselben handelt, oft nicht ohne genauere Unter- suchung wiedererkannt werden können. Hierauf legte Dr. A. Ginzberger Pflanzen aus Istrien und Dalmatien vor. Den Sebluß bildete eine Vorlage der neueren Literatur durch Privatdozent Dr. E. Janchen. Diskussionsabend am 2. Juni 1919. Vorsitzender: Prof. Dr. F. Vierhapper. Die Diskussion betraf den Vortrag Dr. B. Schussnigs über das System der Protophyten; an derselben beteiligten sich: Privatdozent Dr. E. Janchen, Prof. Dr. K. Schnarf, Prof. Dr. F. Vierhapper, Dr. F. Wettstein, Hofrat Prof. Dr. R. Wettstein. Versammlung am 20. Juni 1919. Vorsitzender: Prof. Dr. F. Vierhapper. Vorsitzender begrüßte zunächst-Dr. H. Handel-Mazzetti an- läßlich seiner Rückkehr von seiner Forschungsreise in China. Hierauf hielt R. Schrödinger einen Vortrag unter dem Titel: Phylogenetische Ansichten über Scheiden- und Stipularbildungen. Sehr verehrte Herren! Seit 1897, also seit etwa zwei Jahrzehnten sind eine Reibe von Versuchen aufgetaucht, jene Formelemente der Blätter, die wir teils als Scheiden, teils als Stipeln bezeichnen, in den Kreis der phylogenetischen Betrachtung zu ziehen. Daß auch nur einer dieser Versuche wirklich befriedigend ausgefallen wäre, möchte ich nicht behaupten. Dem entsprechend zerfällt mein heutige Vortrag in zwei Teile. Im ersten Teil (4 ) möchte ich Sie mit den bisherigen Versuchen bekanntmachen und Ihnen zugleich zeige; | aus welchen Gründen wir uns bei ihnen nicht beruhigen dürfen. Im zweiten Teile (B) müchte ich es versuchen, die hier in Rede stehenden phylogenetischen Fragen von einem Standpunkte zu betrachten, der bisher ganz unberücksichtigt geblieben ist. \ Versammlung der Sektion für Botanik. (163) 4) Die phylogenetischen Erörterungen über Scheiden- und Stipel- bildung beginnen mit einer etwas skizzenhaften Besprechung des Gegenstandes bei Celakovsky (1897), der sich ‘dann drei ein- gehende Studien von Tyler, Glück uud Domin anschließen. Etwas abseits stehen Velenov skys hergehörige Äußerungen.!) iese Autoren schlagen recht Tara Wege ein, um zu ihrem Ziele zu gelangen; in einem Punkte aber stimmen sie alle miteinander überein: Keiner bedient sich blattontogenetischer Me- Ihoden; ja noch mehr, die Mehrzahl von ihnen schreibt den Stipeln phylogenetisch einen Entwicklungsgang zu, der die gerade Umkehrung dessen vorstellt, der ihnen heute ontogenetisch zugeschrieben wird. nsere ontogenetischen Vorstellungen fußen vorzüglich in der Darstellung, die Eichler (1861) in seiner vielberufenen Dissertation gegeben hat?) und durch die sich auch Goebel in seiner Organographie (1900, p. 551) hat leiten lassen. Dieser Darstellung zufolge wäre allen Stipeln gemeinsam, daß sie als seitliche Aus- Sprossungen aus dem Blattgrunde entstehen. Die Ausbildung scheidenständiger Stipeln führt Eichler — (im Kapitel über die sekundären Veränderungen, die mit Stipeln oft vorgehen) — auf ein nachträgliches Wachstum des Blattgrundes zurück, das die blattgrundständig differenzierten Stipeln allmählich emporhebt. Das erwachsene Blatt ist dann nieht mit grundständigen Stipeln, sondern mit einer stipulaten Scheide ausgestattet, wie bei Trifolum, Poten- tilla, Lupinus ete.; unter Umständen sogar mit einer Scheide, an der Stipeln gar nieht auffallen, wie bei vielen Ranuneulaceen, Um- belliferen ete. — Nach dieser Auffassung wären also die Stipeln ontogenetisch desto ursprünglichere Bildungen, einem je niedrigeren Me ') 1897: Celakovsky, Über die Homologien des Grasembryos, p. 161 (Bot. Zeit. LV). — A. A. Tyler, The Nature and Origin of Stipules (New York Acad. Sei. X). — 1902: H. Glück, Die Stipulargebilde der Monokotyledonen (Verh. Heidelb. Naturhist.-Med. Verein, N. F. VIID. — 197: Velenovsky, Vgl. Morphologie II, p. 454. — 1911: Domin, Morphologische und phylo- Bsseche Studien über die Stipnlarbildungen (Ann. Jard. Bot. Buitenzorg, * serie IX ). °) Eichler, Zur Entwieklungsgesehichte des Blattes mit besonderer Be- tücksichtigung der Nebenblatt-Bildungen. Marburg 1861 (p. 7, 24, 29, 3136). (164) Versammlung der Sektion für Botanik. Basalteil des Blattes sie ansitzen: Die sogenannten freien Stipeln gelten als die ursprünglichsten, unmerklich geohrte Scheiden .als die abgeleitetsten Formen. In schroffem Gegensatz hiezu entscheidet sich schon der erste unserer Phylogenetiker, Celakovsky, für eine Auffassung, die sich dem Grundgedanken nach einen Entwicklungsgang vorstellt, der mit der Ausbildung reiner Scheiden beginnt und über stipulate Scheiden weiterführt zu freien Stipeln. — Die Begründung ist ziem- lich oberflächlich. Der Autor beruft sich darauf, daß Stipeln bei den Monokotylen noch fehlten, bei den „noch tiefstehenden Ra- nunculaceen nur selten und nur scheidenständig auftreten, bei den „hochstehenden“ Leguminosen aber in grundständiger Stellung weit- verbreitet sind. Damit ist natürlich gar nichts bewiesen. Mit dem gleichen Rechte kann ja ein anderer kommen und sagen: Bei den noch tiefstehenden Amentifloren dominieren freie Stipeln; stipulate Seheiden treten erst bei den Dialypetalen auf und erreichen ihre größte Verbreitung bei den „hochstehenden“ Umbelliferen. — Reelt unbefriedigend wirkt auch die Art, wie sich der Autor den Ent- wicklungsgang des näheren vorstellt. Das Nächstliegende wäre jedenfalls gewesen, sich vorzustellen, daß die Stipeln phylogenetisch als Aussprossungen aus Scheiden entstanden und durch Reduktion der Scheide zu Grundständigkeit gelangt seien.. Hiefür lag auch schon ein Vorbild vor, und zwar bei Schleiden (1845), der sich den ontogenetischen Entwieklungsgang in diesem Sinne vorgestellt hatte. [Sehleiden hatte sich die Entstehung von Stipeln ontogenetisch aus einer häutigen Ausdehnung der Ränder des untersten Teiles der Blätter er klärt. Die Vorstellung war die, daß sich auf diesem Wege der untere Teil des Blattes zunächst zu einer Scheide erweitere, der dann im weiteren Fort gange der Entwicklung Stipeln zuwachsen, die aber, wenn der Scheidenteil m seinem weiteren Wachstume gehemmt wird, sekundär zu Grundständigkeit gelangen können (Grundzüge d. wissenschaftl. Botanik $ 131, IV).] Celakovsky wählte aber eine andere Vorstellungsweise, die übrigens gleichfalls aus den vierziger Jahren des vorigen Jahr- hunderts stammte. Damals stand — namentlich in Frankreich — De Candolles anatomisch-morphologische Formenbetrachtung noch in voller Blüte, die das Stranggerippe (squelette fibreux) für das eigentlich formgebende Grundgerüst der Blätter hielt und in def | I Versammlung der Sektion für Botanik. (165) ebenso naiven wie falschen Voraussetzung fußte, daß ontogenetisch _ von den Blättern zuerst überhaupt nur das Stranggerippe entstünde. Es entsprach ganz und gar dieser Vorstellungsweise, daß Lesti- boudois (1840) die Stipeln als jene Teile des Blattes definierte, die von den seitlichen Blattsträngen ausgebildet werden,!) und daß A. de Jussieu (1848) die Entstehung von Stipeln darauf zurück- führte, daß zwischen den mittleren und seitlichen Strängen der Seheiden die-Ausbildung von Parenehym unterbleibe.?) Diese Vor- stellungsweise nahm später die Gestalt einer Art Abspaltungs- hypothese an, derzufolge sich die Scheide, „um Stipeln zu kon- stitwieren, vom Blattstiele isoliere“ und die in Duchartres Lehr- biichern noch in den siebziger Jahren vorgetragen wurde. Von dort her dürfte sie Celakovsky übernommen haben, der die Entstehung von Stipeln auf „eine spätere Befreiung oder Abtrennung der Seitenteile der Blattscheiden“ zurückführte (l. e. p. 161). Auf eine Kritik des Grundgedankens möchte ich mich vorläufig nicht einlassen. Jedenfalls waren die lockere Begründung desselben und seine Einkleidung in die problematische Abspaltungsbypothese und weiterhin der gänzliche Mangel jedweder Auseinandersetzung mit Eichlers ontogenetischen Vorstellungen nur wenig geeignet, dem Grundgedanken selber Freunde zuzuführen. Merkwürdigerweise begegnet uns derselbe Grundgedanke — (wieder in eine Abspaltungshypothese eingekleidet und wieder ohne jede Auseinandersetzung mit Eichler) — fast gleichzeitig auch bei A. A. Tyler (1897/98); nur ist dort die Begründung eine andere und außerdem hat die Abspaltungshy pothese eine andere Form angenommen; sie erscheint zu einer ganzen Theorie aus- gebaut: Nach Tyler wären Stipeln oder mit ihnen gleichwertige Flächenteile, die sich vom Blatte nur abzulösen brauchen, um sich als typische Stipeln zu präsentieren, ein integrierender Bestandteil aller Blätter und vom Blatte noch nieht abgespaltene — oder wie er selber gerne sagt — „potentielle Stipeln“ wären schon an den phylogenetisch noch allerprimitivsten Blättern vorhanden EUER. iese „Primitivblätter“, wie der Autor sie nennt, hätten in ihrer Ten arasgeren „ ») Vgl. Lestiboudois' eigenes Zitat Bull. Soc. Bot. IV, p. 746. 1857. °) Cours d’Hist. Nat. Bot. 1848. (166) x Versammlung der Sektion für Botanik. noch rein schuppenförmigen Fläche fünf verschiedene Flächenteile enthalten: drei übereinander angeordnete mittlere, aus denen bei den vorgeschritteneren Blättern der scheidige Teil des Blattstiels, der eigentliche Blattstiel und die Spreite entstanden seien (sheathing petiole, Irue petiole and lamina), und zwei seitliche, die eben „potentielle Stipeln“ gewesen seien (p. 29). Die phylogenetische Formweiterbildung hätte vorwiegend darauf beruht, daß diese fünf an den noch ganz primitiven Blättern innig miteinander ver- schmolzenen Flächenteile sich immer mehr voneinander befreiten und selbständig weiterentwickelten. Einerseits zur Rechtfertigung, andrerseits zum weiteren Ausbau dieser Theorie, deren in fünf Flächenteile parzelliertes Primitivblatt nieht er sympathisch wirkt, bedient sich Tyler zweier ‘Methoden: 1.) Zunächst demonstriert er eine größere Zahl jener wohlbekannten Nieder blattfolgen, die ehr bei Rosaceen und Ranuneulaceen ganz häufig sind. Sie beginnen mit ganz ungegliederten Knospenschuppen; auf diese folgt dann eine Reihe von Intermediärformen, die den Übergang zum ersten typischen Laubblatt ganz allmählich vermitteln (Prunug, Rubus, Ranuneulus, Baptisia etec.). An diesen Intermediärblattfolgen will uns Tyler zeigen, auf welchem Wege die einzelnen Teile des se im Ablauf der Phylogenese zu immer größerer Selbständigkeit gelangt se — 2.) Um weiter zu zeigen, dab ß die Stipeln in jenen Fällen, wo es Bere zu ihrer Befreiung kam, in potentieller Form an den Blättern tatsächlieb vorhanden seien, hält er sich anLestiboudoi Definition der Stipeln. Unbekümmert darum, daß diese Begriffsbestimmung der tipeln auf einer ganz falschen Vorstellung über die ersten Anfänge des Blatt- wachstums beruht, deren volle Irrtümlichkeit schon Mercklin durchschaut hatte,') reklamiert Tyler alle jene Flächenteile des Blattes, die durch die seit- lichen Blattstränge innerviert werden, als Stipeln. Mit Hilfe dieses Prinzips entdeckt er die noch potentiellen Stipeln bald in den Seitenteilen der Scheide, wie bei Comarum; bald in den Rändern des Blattstieles, wie. bei Syring@ bald wieder findet er, daß sie durch den Blattstiel hindurch bis in die basden Teile der Spreite reichen, wie bei Vaceinium; und wenn ihm auffällt, daß von jedem der beiden seitlichen Blattstränge zwei Äste abgehen, vl denen der eine in die Stipel, der andere durch den Blattstiel in die Spreite . streicht, wie bei Rubus- und Viola-Arten, dann versichert er, hier hä ätten Ä sich die Ruianuellen Stipeln median gespalten: die äußeren Hälften hätten sich vom Blatte befreit, die inneren seien noch an Blattstiel und Sp: gebunden?) = as Zur Enfiipklungegeschichte der Blattgestalten, Jo 1846, p. ?) " . D; 30, 32, 42. Versammlung der Sektion für Botanik. (167) Dab alle diese Nachweise potentieller Stipeln nichts anderes sind, als ein schwerer Exzeß der anatomisch -mörphologischen Formenbetrachtung, darüber ist wohl kein Wort zu verlieren. Wie aber kam Tyler auf den Einfall, die Phylogenese des Laubblattes an Niederblattfolgen zu studieren? Seine Literaturexzerpte be- weisen, daß er Goebels Beiträge zur Morphologie und Physiologie des Blattes (Bot. Zeit. 1880) gelesen hatte; also kannte er die reichen und triftigen Gründe, die uns zwingen, die Niederblätter für eine sekundäre Blattformation zu halten, die dadurch zustande kam, daß sich die untersten Blätter der Sprosse einseitig dem Knospenschutze zuwandten. Wenn T., trotzdem die Niederblatt- serien wie Ahnengalerien des Laubblattes benützt, so beruht dies auf seiner Überzeugung, daß die Niederblätter, weil tiefer, also auch früher am Sprosse entstehend, schon dem biogenetischen Grund- gesetze zufolge primitivere Formen besitzen müßten, als die Laub- blätter. Ob und inwieweit sich jenes Gesetz — oder sagen wir lieber die bei den Zoologen in einem gewissen Ansehen stehende Rekapitulationsregel — überhaupt zur Interpretation von Blattfolgen eignet, kann und braucht hier nicht untersucht zu werden. Keines- falls geht es an, beim Vergleich von Blättern, die wie die Nieder- und Laubblätter für ganz verschiedene Funktionen spezialisiert sind, jener Regel zuliebe grundsätzlich den tieferstehenden, phylogenetisch primitivere Formen zuzuschreiben, als den höherstehenden. Man kann mit der Rekapitulationsregel gar nieht ärger Mißbrauch treiben, als wenn man sie auf Niederblattfolgen anwendet. Es wirklich konsequent durchzuführen, wagt nicht einmal Tyler selbst: Gänz- lich ungegliederte Knospenschuppen betrachtet er als Abbilder des phylogenetischen Primitivblattes; und wenn an solchen Schuppen apikal kleine Spreitenrudimente auftreten, dann spiegeln sich ihm darin die phylogenetischen Anfünge der Spreitenbildung. Bei unseren Birken und Haseln, Buchen und Eichen ete. bestehen die Knospen- Schuppen nur aus zwei Stipeln, zwischen denen bestenfalls ein Winziges Spreitenrudiment siehtbar ist, oft nieht einmal das. Folge- richtig müßte Tyler in dem Auftreten auch dieser Spreitenrudi- mente ein Abbild der ersten Anfänge der Spreitenbildung erkennen; m. a. W. er müßte den Vorfahren dieser Pflanzen Blätter zu- schreiben, die nur aus zwei Stipeln bestanden. Davor schreckt (168) Versammlung der Sektion für Botanik. aber der Autor denn doch zurück. Bei Fagus und Quercus deutet Tyler die Spreitenrudimente nicht als nascente, sondern als ver- kümmerte Organe. Da haben die Niederblätter auf einmal ab- geleitetere Formen als die Laubblätter; sie gelten nicht als Ancestral- Formen, sondern als Derivate des Laubblattes, und von dem bio- genetischen Grundgesetz bekommt man bei dieser Gelegenheit keine Silbe zu hören. Sie werden: vielleicht fragen: War es denn iberhaupt not- wendig, an so offenkundigen Versündigungen erst noch Kritik zu üben? — Vielleieht doch. Sie werden sich bald überzeugen, daß Tylers unkritische Methode, sich bei Niederblättern Auskunft zu holen, wie die Laubblätter bei den Vorfahren der heutigen Arten ausgesehen haben, auch von anderen Phylogenetikern zu Hilfe ge- nommen worden ist, wenn es galt, einer recht problematischen Hypothese wenigstens eine Scheinstütze unterzuschieben. | Ein erstes Beispiel bietet Velenovskys „Theorie der zwei - gliedrigen Blätter“, die freilich nicht viel mehr ist, als eine etwas eilig konzipierte Hypothese über die phylogenetische Herkunft der Gliederung in Scheiden- und Spreitenteil. In dieser „Theorie“ wird bei Blättern, die diese Gliederung zeigen, die Scheide — das 508. erste Glied — mit dem ganzen ursprünglichen Blatte homologisiert und die Spreite — das sog. zweite Glied — für ein phylogenetisch sekundäres Gebilde ausgegeben, das als Auswuchs aus der Scheide entstanden sein soll; bei Blättern mit ligulaten Scheiden sogar als Auswuchs aus dem „Rücken“ der Scheide, so daß die Ligula der Spitze eines noch eingliedrigen Blattes entspräche. — Zur Rechtfertigung dieser Theorie behilft sich Venelovsk) mit einem Hinweise auf solche Niederblätter von Gramineen, (7 peraceen und Araceen, die ganz einfache Schuppen vorstellen, an denen jede Spur eines. Spreitenrudimentes fehlt. Sie müssen als | Ancestralformen des Laubblattes herhalten und werden als not ganz primitive Blätter gedeutet, an denen das vollständige Fehlen eines Spreitenteils noch phylogenetisch primär ist (p. 454). Dabei vergißt aber der Autor ganz, daß er acht knappe Seiten vorher (p- 446) die Gestalt ebensolcher Niederblätter bei eben denselbet Pflanzen aus einer „Verkümmerung“ des Spreitenteiles erklärt hat. \ — Da uns ähnliche Widersprüche in des Autors Ausführungen über Versammlung ‘der Sektion für Botanik. (169) den Gegenstand geradezu Schritt für Schritt begegnen,') so lohnt es sich wohl kaum der Mühe, sich mit diesen Ausführungen näher zu befassen. Um so eingehender müssen wir uns mit Glücks inhaltsreicher Studie (1902) befassen; und zwar schon deshalb, weil wir erst durch sie über den Formenbestand an Stipeln. bei den Monokotylen richtig orientiert wurden. Aus Glücks Untersuchungen war zunächst zu ersehen, daß die Monokotylen an Stipeln zwar wirklich ärmer sind als die Dikotylen, aber doch nicht so äußerst arm, als man ' bis dahin gemeint hatte. Andrerseits aber war zu ersehen, daß die Verbreitung der Formen bei den Monokotylen eine ganz andere ist als bei den Dikotylen. Am meisten fällt dabei auf: 1.) das starke Überwiegen der Ligulabildungen über die paarigen Stipeln; 2.) die große Seltenheit grundständiger Stipeln und 3.) das gänzliche Fehlen der paarigen grundständigen Stipeln, die bei den Dikotylen gerade die hervorstechendste Rolle spielen und dort meist als „freie Stipeln“ bezeichnet werden. — Dementsprechend unterschied Glück bei den monokotylischen Stipeln drei Haupttypen, die ich aber absichtlich noch nicht mit den Namen bezeichne, die ihnen der Autor selber gegeben hat: I. Paarige Stipeln, die an Scheiden stehen (in merklicher Zahl nur bei Helobieren beobachtet). 11. Scheiden- ständige Ligulen und als Nebenform dazu ebensolche Ochreatuten (der weitestverbreitete Typus, den Glück zum mindesten in einer seiner beiden Formen überall vorfand, wo ihm Stipeln überhaupt begegneten). IH. Grundständige Ligulen und ebensolche Ochreatuten, . Nach V.s „Theorie“ wären scheidenständige Ligulen mit, der Spitze eines noch eingliedrigen Blattes homolog; auf p. 445 führt Velenovsky die Entstehung solcher Ligulen darauf zurück, daß aus den seitlichen Teilen ‚von Scheiden Auswüchse entstanden, die dann auf die Ventralseite des Blattes übergriffen und schließlich miteinander verwuchsen. — Auf p. 429 läßt er ganzen primitiven Blatt. m (170) Versammlung der Sektion für Botanik. von denen aber die einen nur bei Potamogetonarten, die anderen nur bei Zanichellia palustris beobachtet wurden, also nur bei zwei Potamogetonaceen und nur bei typischen Wasserpflanzen. as relative phylogenetische Alter. der drei Hauptform- stufen zu bestimmen, untersuchte Glück sehr sorgfältig die Keim- pflanzen in der Gattung Potamogeton und es ergab sich, daß an den Keimpflanzen der Potamogeten mit grundständigen Ligulen zuerst Blätter mit paarig stipulaten Scheiden auftreten, dann solche mit ligulaten Scheiden und schließlich solche mit grundständigen Ligulen, wie sie für die erwachsene Pflanze typisch sind, Nun . ist allerdings beim phylogenetischen Auswerten von Primärblatt- formen gewiß große Vorsicht und Zurückhaltung geboten, weil es sich ja meist nicht um rekapitulive, sondern um frühreife, gleich- sam nicht fertig geformte Bildungen handelt. Doch wie die Dinge hier liegen, wird man wohl annehmen dürfen, daß sich in der Primärblattfolge die phylogenetische Formenfolge erhalten hat. Man wird Glüek nur beistimmen können, wenn er aus seinen Be obachtungen schloß, daß bei den Potamogeten I. paarig stipulale Scheiden, 11. ligulate Scheiden und III. grundständige Stipeln drei Formstufen seien, die pbylogenetisch nach- und auseinander ent-' standen sind; und da die erste dieser Formstufen nur bei Helobiern, die dritte sogar nur bei Potamogeten eine Rolle spielt,!) so wal damit die Frage eigentlich für die ganzen Monokotylen erledigt. Bedauerlieh ist nur, daß der Autor sein hübsches Ergebnis nicht ungetrübt ausgesprochen, sondern in die Worte gekleidet hat: Die „paarigen Stipeln“ stellen den ältesten, die stipula adnata den’ zweitältesten, die stipula axillaris den jüngsten Typus vor. Für den ältesten durch Glück bei den Monokotylen nachgewiesene! Typus ist doch nicht bloß charakteristisch, daß die Stipeln paarig, | sondern auch daß sie scheidenständig auftreten. — Warum wird !) Außer den von Glück besprochenen werden von grundständige® Stipularbildungen in der Literatur meines Wissens nur erwähnt: 1. Ochreatuten ‚ bei der Aracee Pistia Stratiotes. 2. Ochreatuten bei der Pontederiacee Hetera® thera zosterifolia. Keinesfalls ändert das Hinzukommen dieser beiden Falle auch nur das geringste daran, daß grundständige Stipeln bei den Monokotyle® “ nur ganz sporadisch und nur bei typischen Wasserpflanzen auftreten, also vol vorneherein den Eindruck erwecken, spät sekundäre Bildungen zu sein. - Versammlung der Sektion für Botanik. (171) das verschleiert? — Warum wird die scheidenständige Ligula „stipula adnata“ genannt? — Das hat seine ganz eigentümlichen ründe. Die augenblickliche Situation war diese: Durch des Autors Potamogeton-Studien hatte die von Celakovsky vertretene, aber nicht gerechtfertigte Vorstellung, daß die am Grunde der Blätter auftretenden Stipeln von scheidenständigen abstammen, nunmehr eine erste induktive Stütze erhalten; Bichlers ontogenetisch begründete Ansicht aber, daß die Stipeln ihrem wahren Wesen nach Aus- sprossungen aus dem blattgrunde seien, stand noch immer un- angefochten da. Nun gingen freilich Eiehlers ontogenetische An- sichten Glück zunächst gar nichts an, da Eichlers ontogenetische Untersuchungen ausschließlich Dikotyle betrafen. Da aber Glück einerseits die volle Homologie zwischen mono- und dikotylischen Stipeln möglichst auffällig hervorkehren, andrerseits mit. Eichler nicht in Widerspruch kommen wollte, entschloß er sich zu einer ganz merkwürdigen Interpretation seiner drei Hauptstufen: Obwohl es nach seiner eigenen Überzeugung unter den monokotylischen Stipeln primär blaltgrundständige gar nicht gibt, hat er doch ver- sucht, die scheidenständigen Stipeln der Monokotylen phylogenetisch von grundständigen abzuleiten. Zu diesem Zwecke nahm er zunächst keinerlei Anstand, in alle ihm unterkommenden stipulaten Scheiden, ja selbst in ex- stipulate wie die von Najas flexilis (1. e. Fig. 17) einen Blattstiel und zwei ihm seitlich angewachsene Stipeln hineinzudeuten; ganz ähnlich, wie dies schon die alten Formalmorphologen getan hatten, um ihre „stipulae adnatae“ von freien Stipeln abzuleiten. Jetzt begreift man, warum der Autor die älteste Formstufe unpräzise einfach „paarige Stipelm“ nannte. Er wählte eben eine Bezeich- nung, unter der sich die paarigen grundständigen Stipeln, die bei Monokotylen gar nicht vorkommen, von ihm aber als hypothetische Stammform eingeführt werden, auch mit unterbringen lassen. Ganz und gar nicht begreift man aber, daß sich G. dazu herbeilassen konnte, die „stipulae adnatae“ der alten Formalmorphologen wieder in Dienst zu stellen. Einerseits kollidierte er damit erst recht mit Eichlers ontogenetischer Auffassung und außerdem wußte er nicht das geringste zugunsten dieser bösen Verwachsungshypothese an- m* (172) Versammlung der Sektion für Botanik. zuführen. Er bringt sie vor wie der alte De Candolle, der sie ja auch nicht begründet, sondern einfach als altes Erbstück aus noch früherer Zeit übernommen hat.) Noch mehr überrascht die Auslegung der ligulaten Scheiden. Der Autor läßt sie phylogenetisch dadurch entstanden sein, dad grundständige Ligulen mit ihrem Rücken an das Blatt anwuchsen. Jetzt begreift man, warum uns G. für die scheidenständigen Ligulen den Namen „stipula adnata“ aufdrängen will, woran er auch in der neuen Auflage des „Ill. Handwörterbuches der Botanik“ fest- hält. Ganz und gar nicht begreift man aber, wie er sich zu dieser merkwürdigen Verwachsungshypothese entschließen konnte. Sie diskreditiert ibm doch seinen Schluß aus der Primärblattfolge. Der Verwachsungshypothese zufolge wären doch bei den Potamogeten die Vorläufer der ligulaten Scheiden grundständige Ligulen gewesen. An den Keimsprossen aber gehen den Blättern mit ligulaten Scheiden solche mit paarig stipulaten Scheiden voran. Für den Anhänger der Verwachsungshypothese rekapituliert also die Primärblattfolge gar nicht die phylogenetische Formenfolge. Für ihn ist es gar nieht erlaubt, aus der Primärblattfolge phylogenetische Schlüsse zu ziehen. Eben darum hat er auch keinen Anlaß, anzunehmen, daß bei den srundständigen Ligulen die Grundständigkeit ein sekundäres Merk- mal sei. Darum kümmert sich aber der Autor nicht. Halb der Verwachsungshypothese, halb dem Primärblattbefunde Folge gebend, interpretiert er die grundständigen Ligulen ruhig als Ligulen, die ursprünglich grundständig waren, späterhin mit ihrem Rücken au das Blatt anwuchsen, sich aber seither von ihm wieder abgespalten haben. Entweder — oder: Entweder man anerkennt die Ver- wachsungshypothese und verwirft das Zeugnis der Primärblätte oder man anerkennt das Zeugnis der Primärblätter und verwirt die Verwachsungshypothese. Die Wahl dürfte niemandem schwer fallen, der die Begrün dung der Verwachsungshypothese kennt. Sie ist ein Musterbeispie willkürlieher Ausdeutung des Strangverlaufes: Die Ligulen der Potamogeten zeigen eine Parallelnervatur, an der zunächst auffällt, daß nur in den beiden seitlichen Teilen kräftige Stränge verlaufen, ; !) Vgl. Glück, l.e., p. 8, 12, 14 ete. Versammlung der Sektion für Botanik. - .. (118 im medianen Teile nur äußerst zarte. Das ist aber bei Ligulen eine ganz häufige Erscheinung; man könnte in ihr allenfalls einen Beleg dafür sehen, daß die Ligulen phylogenetisch durch Ver- wachsung zweier rein lateraler Stipeln zustande gekommen sind, so daß ihr medianer Teil ein relativ junger Bestandteil ihrer Fläche ist. Hiefür interessiert sich aber G. gar nicht. Ihn interessiert ein ganz anderer Umstand: Wenn man bei scheidenständigen Ligulen die zarten Medianstränge abwärts verfolgt, so sieht man sie dort, wo die Ligula der Scheide aufsitzt, in mediane Scheidenstränge einlaufen. Darin sieht G. ein sicheres Kennzeichen, daß die me- dianen Scheidensträge eine „Kombination“ von Ligula- und Blatt- strängen darstellen und daß im medianen Teile der Scheide der untere Teil der Ligula und der untere Teil des Blattes miteinander verwachsen seien. — Wenn diese zarten Ligulastränge nach unten zu nicht in Scheidenstränge einliefen, wenn man sie die ganze Scheide hindurch bis an die Achse selbständig weiter laufen sähe, dann würde dies 6. gewiß erst recht zugunsten seiner Hypothese deuten können. Welches Verhalten müßten also diese Stränge zeigen, damit es G. nieht zugunsten seiner Hypothese auslegte? — Es ist ganz lehrreich, die Glücksche Deutung mit jener Co- lombs!) zu vergleichen, der in genau dem gleichen Strangverlauf und gleichfalls bei Potamogeten einen Beleg dafür sah, daß Ligulen nur als Auswüchse aus Scheiden entstehen, aber durch sekundäre Reduktion der Scheide zu basaler Stellung gelangen konnten, und daß paarige Stipeln nichts anderes seien, als median gespaltene Ligulen. Verträglich ist der beobachtete Strangverlauf gewiß sowohl mit Glücks als mit Colombs Auffassung. Beweisen kann er weder zugunsten der einen, noch der andern auch nur das geringste. Beide Ausdeutungen des Strangverlaufs sind gleieh willkürlich, und zwar nicht um Haaresbreite weniger willkürlich als jene, mit deren Hilfe Tyler die alte, längst obsolete Abspaltungshypothese weiter ausbaute. Glücks Versuch, die scheidensländigen Stipeln der Monokotylen mit Hilfe seiner beiden Verwachsungshypothesen von grundständigen rm. !) Colomb, Reeherches sur les stipules (Ann. Sei. Nat., 7* serie, VI, 1887). (174) ‚Versammlung der Sektion für Botanik. abzuleiten, muß abgelehnt werden. Tut man dies, dann läßt sieh das phylogenetisch wirklich wertvolle Ergebnis von Glücks Studie in knappester Form etwa dahin zusammenfassen: 1. Bei den Mono- kotylen ist es zur Ausbildung grundständiger Stipeln nur ganz spo- radisch gekommen. 2. Derartige Stipeln müssen bei den Monokotylen als sekundäre Bildungen betrachtet und von stipulaten Scheiden ab- geleitet werden. — Die- nächste Frage mußte jetzt die sein, ob wir die grund- ständigen Stipem bei den Dikotylen, wo sie nicht als bloß sporadische Erscheinungen, sondern als die weitaus häufigste Stipelform auf- treten, gleichfalls für sekundäre Bildungen halten und von stipulaten Scheiden ableiten dürfen. Diese Frage finden wir dann bei Domin (1911) in bejahendem Sinne beantwortet. Merkwürdigerweise geschieht dies in einer Studie, die sich in ihrem induktiven Teile mit dikotylischen Stipeln gar nicht befaßt, sondern Glücks Untersuchungsarbeit in der Weise sehr verdienstlich fortsetzt, daß sie systematisch alle monokotylischen Familien auf ihren Bestand an Stipularbildungen eingehend unter sucht. Im vorausgehenden allgemeinen Teile aber unternimmt € Domin — unabhängig von jeder induktiven Untersuchung — eine phylogenetische Theorie aufzustellen, ‚die für alle Angiospermen Geltung beansprucht. Um diese Theorie zu entwickeln, stellt sich der Autor ganz und gar auf den Boden der Gaudichaud-Schultzschen Anaphytosen- lehre. Da diese das Blatt als das freie Ende eines Anaphyts, d. h. eines Stengelgliedes betrachtet, schließt Domin, daß wir ein einfaches, aber die ganze Stengelperipherie umfassendes Blatt als | die schlechthin ursprünglichste Blattform betraechten- müßten und daß schon die Blätter der noch ganz primitiven Angiospermen einen - den ganzen Stengelumfang umfassenden Scheidenteil besessen hätten: freilich einen Scheidenteil, der noch + allmählich in den oberet Teil der Blattfläche überging, sich aber gegen diesen nur be stimmter abzugrenzen brauchte, damit typisch in Scheiden- und & Spreitenteil gegliederte Blätter entstanden. Damit hat Domin den F'undamentalsatz seiner Theorie gewonnen, aus dem er der Reihe . nach schließt: 1. daß die Stipeln nichts anderes seien als freit Lappen, die sich an den Scheiden ausgebildet haben; 2. daß basalt Versammlung der Sektion für Botanik. (175) Stipeln nur sekundär und nur durch weitgehende Reduktion des Scheidenteils zustande kommen konnten; 3. daß die Blattstiele überall, wo sie auftreten, spütere Bildungen seien als die Scheiden, und 4. daß alle Blätter, die nur aus einer Spreite und ihrem Stiele bestehen, früher in Spreiten- und Scheidenteil gegliedert waren, diese Gliederung aber seither eingebüßt haben; sei es durch gänzliche Reduktion der Scheide oder durch Umwandlung der Scheide in einen Blattstiel (1. e. p. 149—152, 159—160). Wir haben, wie man sieht, eine regelrechte Theorie vor uns: Es wird zuerst eine bestimmte fundamentale Voraussetzung motiviert und aus dieser wird dann eine ganze Reihe genereller Sätze abgeleitet. Bedenklich ist nur, daß die fundamentale Voraussetzung aus der Anaphytosenlehre deduziert ist, über deren Wert man recht verschiedener Meinung sein kann. Im übrigen kann uns Wert oder Unwert dieser alten Lehre hier ganz gleichgültig sein. Hier kommt es nur darauf an, ob sich die aus ihr abgeleitete Dominsche Theorie mit den Tat- sachenbeständen verträgt. Soweit die Monokotylen in Betracht kommen, trifft das auch gewiß zu: Daß die Monokotylen aus einem angiospermen Sippen- kreise hervorgegangen sind, für den Blätter mit scheidig den Stengel umfassenden Basalteilen typisch waren, und daß bei monokotylischen Blättern das Fehlen eines scheidigen Basalteils eine sekundäre Er- scheinung ist, läßt sich kaum bezweifeln. Bei den Monokotylen dominieren ja auch heute weithin Blätter, die mit scheidigem Basal- teil die Achse ganz oder doch nahezu ganz umfassen und in der einzigen wichtigeren Familie, in der einfach gestielte Blätter wirk- lich eine Rolle spielen, — bei den Dioseoreen — ist durch Zeich- Nungen Velenovskys bezeugt, daß an den Keimpflanzen von Dioscorea und Tamus Primärblätter auftreten, deren Stiele mit scheidiger Basis dem ganzen Stengelumfange aufsitzen (Morpho- logie Fig. 208). — Daß die grundständigen Stipularbildungen, die Ja auch nur in einer Familie wirklich eine Rolle spielen, in dieser Familie von stipulaten Scheiden abgeleitet werden müssen, erseheint durch Glücks Keimpflanzenstudien erwiesen, und daß unter diesen Umständen kaum etwas anderes übrig bleibt, als die Stipeln phylo- genetisch als Aussprossungen aus Scheiden entstehen und dureh Seheidenreduktion grundständig werden zu lassen, wurde schon (176) Versammlung der Sektion für Botanik. hinreichend erörtert; ebenso, daß bei den Monokotylen dieser Auf- fassung das Urteil Eichlers iiber den ontogenetischen Entwicklungs- gang nicht direkt im Wege steht. Daß der Satz über das phylo- genetische Alter der Blattstiele eine schärfere Durchfeilung ver- tragen hätte, ist wohl riehtig, kommt aber nicht allzusehr in Be- tracht. Alles in allem genommen, wird man Domins Theorie — soweit es sich um Monokotyle handelt — die Anerkennung nicht versagen können. Bei den Dikotylen aber liegen die Verhältnisse ganz anders. Dort spielen Blätter mit stengelumfassenden Scheiden nur in ganz wenigen Familien eine größere Rolle; unter den Blättern mit grund- ständigen Stipeln sind die mit stengelumfassendem Grunde in der Minderzahl und reichlich, ja überreichlich die Hälfte aller Familien ist dureh einfach gestielte Blätter ausgezeichnet, die mit schmalem Grunde der Achse ansitzen. Daß auch die Dikotylen aus einem Vorfahrenkreise stammen sollten, für den scheidig den Stengel umfassende Blätter typisch waren, erscheint im höchsten Grade unwahrscheinlich. Und weiter: Wenn sich bei den Monokotylen, wo grundständige Stipeln nur ganz sporadisch und nur bei typi- schen Wasserpflanzen auftreten, herausgestellt hat, daß solche Stipeln von stipulaten Scheiden abgeleitet werden müssen, so gestattet das keinerlei Schluß auf die Herkunft der grundständigen Stipeln bei den Dikotylen, wo solche Stipeln weitverbreitete Erscheinungen darstellen und gerade bei noch so typisch aörophil lebenden Ge wächsen, wie es die Bäume und Sträucher sind, sehr starke Ver breitung haben. Man denke nur an unsere Buchen und Eichen, Birken und Erlen, an unsere Ulmen, Pappeln, Linden, Kreuz dorne usw., dann in den wärmeren Klimaten an die Artocarpee», Malvaceen, Rubiaceen ete. Bei den Dykotylen fehlen auch Keim plänzenbefanid: die ähnlich Zeugnis ablegten wie jene Glücks bei den Potamogeten. Dort dürfen wir uns auch über Eichlers onte genetisches Urteil nicht so stillschweigend hinwegsetzen, wie Domin getan hat. Das allerschwerste Bedenken aber erweckt, daß Domins Theorie alle die einfach gestielten Blätter, die über haupt nur aus einer Spreite und ihrem Stiele bestehen, von sol en \ Blättern ableitet, ja geradezu ableiten muß, die in Scheiden- und e Spreitenteil gegliedert waren. Solche Blätter sind doch in zw& Versammlung der Sektion für Botanik. (177) Hauptteile gegliedert, von denen der eine im Dienste des Hüll- schutzes, der andere im Dienste der trophischen Funktionen steht. Daß Blätter, die diesen Fortschritt in der Arbeitsteilung schon er- reicht hatten, ihn hinterher wieder einbüßten, wird ja gelegentlich vorgekommen sein; ein häufiger Vorgang war das aber gewiß nicht und daß weit über die Hälfte aller Dikotylenblätter auf diesem Wege zu ihrer heutigen Gestalt gelangt sein sollten, — um das glaubhaft zu machen, reichen Deduktionen aus der Anaphytosen- theorie denn doch nicht aus. Da müßte man schon überzeugendere, den Tatsachen entnommene Argumente zu hören bekommen. Domin hat auch wirklich versucht, hier mit einem noch weiteren Argumente nachzuhelfen. Er beruft sich darauf, daß bei Dikotylen, deren Laubblättern Scheiden fehlen, Scheiden nicht selten an den Nieder- oder Hochblättern '„noch erhalten“ seien, „wo sie eben“, wie er vertrauensvoll binzusetzt, „als atavistische Erschei- nungen den Entwicklungsgang des Dikotiylenblattes andeuten“ (1. e. p- 168). Zunächst sei bemerkt, daß sich der Autor hier schon über das Tatsächliche vollkommen täuscht. Die Fälle, auf die er an- spielt, sind alles eher als häufig. Das verrät sich auch in der kleinen Nachtragsstudie, die Domin eigens zu dem Zwecke ge- schrieben hat, die Anwendbarkeit seiner Theorie auch auf Dikotyle durch Vorführung einer Auswahl geeigneter Beispiele besser zu demonstrieren [Bull. intern. Acad. Sei. Bohöme 1911]. Pflanzen: mit einfach gestielten Blättern, an deren Hochblättern sich Scheiden- bildungen beobachten ließen, weiß der Autor dort iiberhaupt nicht namhaft zu machen. Von ebensolchen Pflanzen, an deren Nieder- blättern man Scheiden- und Spreitenteil unterscheiden kann, weiß Domin fast nur die paar Beispiele zu nennen, die schon in der vorausgehenden Literatur erwähnt waren: Fraxinus, Aeseulus, Sambucus und Acer finden sieh schon’ bei Goebel (1880!) be- Sprochen, Ribes bei Lubbock (18922), Rhododendron bei Vele- novsky (19073). Neu hinzugekommen ist nur Cornus. Anzeichen genug, daß derartige Beispiele gar nicht so leicht aufzutreiben sind. En RR ') Beitr. z. Morph. u. Phys. des Blattes (Bot. Zeit, Bd. XXXVIID. ?) On Stipules, their form and funetions (Journ. Linn. Soc. XXVIID, °) Vgl. Morphologie p. 513. (178) Versammlung der Sektion für Botanik. Im übrigen habe ich schon bei Besprechung von Tylers Studie hinreichend erörtert, daß und warum die Niederblattregion nieht der geeignete Ort ist, sich Auskunft zu holen, wie die Laub- blätter bei den Vorfahren der heutigen Arten ausgesehen haben. Die Niederblätter als Ancestralformen des Laubblattes zu betrachten, ist unter allen Umständen verfehlt. Andrerseits möchte ich aber durchaus nicht bestreiten, daß vereinzelt Fälle vorkommen, wo ein einzelnes Merkmal, das heute nur an den Niederblättern auftritt, höchstwahrscheinlich aus einer Zeit stammt, wo die Differenzierung der Niederblattformation noch ausstand. Es wird gut sein, sich einen solehen Fall vor Augen zu halten: Bei den Rosoideen do- minieren Laubblätter mit stipulaten Scheiden; bei den nahıver- wandten Prunoideen ist der Seheidenteil meist recht schwach ent wickelt, bisweilen fehlt er ganz, wie bei P. Laurocerasus, dessen Laubblätter typisch grundständige Stipeln besitzen. Wo dies ander- wärts zutrifft, pflegen sich an den Niederblättern überhaupt nur die Stipeln zu entwickeln, wie bei Corylus, Betula, Quercus, Fagus le. Bei Laurocerasus treten wie bei jenen Rosaeeen, deren Laubblätter stipulate Scheiden besitzen, Niederblätter auf, die die Gestalt eine! Scheide zeigen, der apikal ein kleines Spreitenrudiment aufsitzt Hier dürfte wirklich ein Fall vorliegen, wo die Scheide an den Laubblättern „verloren“ gegangen, an den „Niederblättern* aber „erhalten“ geblieben ist. Mit diesem Falle zeigen aber Domins Beispiele gar keine Analogien: Acer muß aus der ohnedies kleinen Liste dieser Beispiele von vorme herein gestrichen werden. Bei Acer besitzen ja auch die Laubblätter Scheiden, und zwar sehr leistungsfähige; sie sind nur ziemlich niedrig und fallen in den eigentlichen Sommermonaten, wenn sie die Terminalknospe entlassen und sıel über der Achselknospe vollständig geschlossen haben, wenig in die Augel. Die übrigen Beispiele stammen durchweg aus Familien, in denen Laubblätter deren unterster Teil als Scheide ausgebildet ist, gar keine Rolle spielen Wer sich nieht durch Domins Deduktionen aus der Anaphytenlehre gefange! nehmen läßt, für den fehlt jeder Anlaß, bei den Vorfahren dieser Pflanze Laubblätter vorauszusetzen, die in Scheiden- und Spreitenteik gegliedert warel. Doch angenommen selbst, daß nähere, sorgfältigere Prüfung uns bei dem einen oder andern dieser Beispiele — etwa bei 5 oder Cornus — wirklich zu der Überzeugung führte, daß bei den x Laubblättern der Mangel einer Scheide ein phylogenetisch sekun Versammlung der Sektion für Botanik. (179) däres Merkmal sei, so würden uns doch die paar vereinzelten Fälle noch: lange nicht überzeugen können, daß alle einfach gestielten Blätter dikotylischer Gewächse früher in Scheiden- und Spreitenteil gegliedert waren. Domins Berufung auf Niederblattformen versagt also gänzlich. Sie ist wie bei Tyler und Velenovsky nichts weiter als ein oberflächlicher Versuch, einer gewagten Hypothese, die jeder wirklichen Stütze entbehrt, eine Scheinstütze unterzuschieben. Über Domins Berufung auf Hochblattformen näher zu sprechen, fehlt jeder Anlaß, da ja Domin nicht einen einzigen konkreten Fall genannt hat, auf den man diese Berufung beziehen könnte; ganz davon zu schweigen, daß man sich, um Hochblätter als An- cestralformen des Laubblattes behandeln zu dürfen, nicht einmal hinter das biogenetische Grundgesetz verschanzen könnte, wie es Tyler bei den Niederblattformen versucht hatte. Was des Autors Nachtragsstudie sonst noch vorbringt, ist kaum irgendwie geeignet, die schweren, zum Teil sehr schweren Bedenken, die gegen seine Theorie bei den Dikotylen vorliegen, zu beseitigen oder auch nur abzuschwächen. Den Hauptraum der Studie (p. 5—18) nimmt die Besprechung einer Reihe von Beispielen ein, die nach des Autors eigenem Zeugnis (p. 18) haupt- sächlich zeigen sollen, „daß die Scheidenbildung auch unter den Dikotylen in verschiedener Verwandtschaft auftritt. Eine Tatsache, die jedermann schon längst geläufig ist, ohne daß sich aus ihr irgend etwas schließen ließe. Dann folgt die Besprechung der früher erwähnten Beispiele Aesculus, Ribes ete. (p- 18—20) und schließlich folgt (p. 19—21) eine Erörterung über die sog. Stipeln der Caprifoliaceen (Sambucus, Vıburnum), die mit einem ähnlichen Ergebnisse enden, wie es schon in Goebels Organographie (p. 554) zutage tritt; nämlich mit dem Ergebnisse, daß bei den Caprifoliaceen echte Stipeln gar nicht vorkommen. Der Vollständigkeit halber muß noch erwähnt werden, daß es der Autor nicht an einem Versuche hat fehlen lassen, den Fundamentalsatz seiner Theorie und damit auch die ganze Theorie auch unabhängig von der Anaphytenlehre zu rechtfertigen. Er beruft sich in seiner Hauptstudie (p. 149) darauf, daß die Primär- lätter der Keimsprosse, ähnlich wie dies auch die Kotyledonen täten, dem Stengel „in der Regel“ umfassend oder doch mit breiter Basis aufsäßen. — Darin sieht er eine Bestätigung seines aus der Anaphytenlehre gezogenen Schlusses, daß schon die allerprimitivsten (180) Versammlung der Sektion für Botanik. Angiospermenblätter scheidig den Stengel umfaßt hätten. — Ganz recht. — Nur dürfte die Dominsche Primärblattregel, zu deren Rechtfertigung der Autor selber nicht eine Silbe vorbringt, den Tatsachenbeständen wohl kaum entsprechen. Die wirklich vor- herrschende Regel dürfte wohl die sein, daß die Primärblätter der Keimsprosse ähnlich inseriert sind wie die Folgeblätter; breit, wo diese breit, und schmal, wo diese schmal inseriert sind. Daß in dem kleinen Kreise der monokotylischen Gewächse mit einfach ge- stielten Blättern breit inserierte Primärblätter beobachtet worden sind (Tamus, Dioscorea), kann keinen Ausschlag geben gegenüber dem Umstande, daß bei den Dikotylen analoge Beobachtungen allem Anscheine nach gänzlich fehlen: Die reichsten Auskünfte über die hier in Betracht kommenden Tat- sachen bietet unzweifelhaft Lubbocks breit angelegtes Werk „A Contribution to our Knowledge of Seedlings“ (London 1892), das in zwei stattlichen Bänden die Wuchsverhältnisse der Kia in allen wichtigeren Familien ein- gehend bespricht und dureh Abbildung repräsentativer Beispiele reich illustriert. In diesem grundlegenden Werke fehlt jedwede Hindeutung auf die von Domin behauptete ER und unter den zahlreichen Zeichnungen dieses Werkes konnte ich auch nicht eine finden, aus der man den Verdacht schöpfen könnte, daß Aa einer dikotylen Pflanze mit einfach gestielten Blättern breit inserierte Primärblätter aufträten. Dagegen fand ich Zeichnungen in Fülle, aus denen deutlich hervorgeht, daß bei solchen Pflanzen auch die Primär- blätter schmale Insertion hesitzen. Ich nenne als Beispiele Figg. 43 (Sapindus); n x Rhus); - (Pittosporum); 195 (Polygala); 210 (Camellia); 214 (Lagunaria); Impa ee Er Ihn 380 (Carica); 476 (Senecio); 493 (Comer ni ( Fe I — An dem hier gewonnenen Eindrucke ändert nicht das Heer wenn man Lubbocks gleichnamige, kleinere Pe aus dem Jahre 1896 und die einschlägigen Kapitel aus Velenovskys „Val. Morphologie“ (IT p. 289—310, 1907 und IV ». 36—40, 1913) zur Ergänzung heranzieht. ; Für die ihm wohlvertrauten Monokotylen ist es Dominw anerkennenswerter Weise gelungen, die Vorstellungen über den ee genetischen Entwicklungsgang der Scheiden und Stipeln zu be friedigender Abrundung zu bringen; dagegen muß sein Versuch, eine generelle Theorie aufzustellen, durch die die phylogenetischen Ver- hältnisse auch bei den Dikotylen aufgeklärt würden, als gänzlic mißlungen bezeichnet werden. Soweit die Dikotylen in Betr | kommen, erweist sich Domins Theorie von Anfang bis zu Ende re 4 eine Spekulation auf dem Boden der Gaudichaud- Schwierig Versammlung der Sektion für Botanik. (181) Anaphytenlehre, und zwar als eine ganz willkürliche, d. h. durch die Rücksicht auf die Tatsachenbestände ganz ungehemmte Spekulation. * * + Doch müssen wir uns hiten, das Kind mit dem Bade aus- zugießen. Wenn sieh diese Theorie, soweit Dikotyle in Betracht kommen, auch als rein fiktive Konstruktion herausgestellt hat, so beweist das noch nicht, daß alles, was sie behauptet, für die Dikotylen falsch sei. Allerdings: daß für die Vorfahren der Diko- tylen scheidig die Achse umfassende Blätter typisch gewesen wären und daß alle dikotylischen Blätter, die nur aus einer Spreite und ihrem Stiele bestehen, von solehen abstammten, die in Scheide und Spreite gegliedert waren, und daß die Blattstiele überall, wo sie auftreten, jüngere Bildungen wären, als die Scheiden, — das alles sind Vorstellungen, die uns nur bei Domin begegnen, ausschließlich in der Anaphytosenlehre fußen und an die Tatsachenbestände bei den Dikotylen so ganz und gar nicht angepaßt sind, daß wir sie ohne jeden Vorbehalt verwerfen dürfen, ja müssen. Ganz anders steht es mit der Vorstellung, daß die Scheiden ursprünglichere Bildungen seien als die Stipeln und unter den Stipeln die scheiden- Ständigen ursprünglichere Bildungen als die grundständigen. Diese Vorstellung wird zwar bei Domin aus der Anaphytenlehre ab- geleitet; sie ist aber ursprünglich gar nicht auf diesem Wege ent- standen. Wir haben sie ja — ontogenetisch gedacht — schon bei Schleiden (1843) kennen gelernt; und bei Celakovsky (1897), wo sie uns, phylogenetisch gedacht, das erste Mal entgegentritt, sahen wir sie aus Erwägungen hervorgehen, die mit der Anaphyten- lehre nicht das geringste zu tun haben. Das gleiche gilt auch für Tyler, bei dem uns jä diese Vorstellungsweise — wenn auch nicht in voller Reinheit — gleichfalls begegnet ist. Schwere Bedenken liegen freilich auch gegen sie vor: Celakovsky und Tyler haben ihr überhaupt keine positive Stütze zuzuführen gewußt und Domins Rechtfertigungsversuch versagt bei den Dikotylen; Schleidens onto- genetische Ansicht aber, die gewiß sehr zu ihren Gunsten spräche, hat schon längst Eichlers gerade entgegengesetzter Ansicht weichen müssen und sowohl Celakovsky als Tyler, als auch Domin hielten es für geraten, einer Auseinandersetzung mit Eichler gänzlich aus (182) Versammlung der Sektion für Botanik. dem Wege zu gehen. Das alles sind gewiß recht bedenkliche Symptome; doch eben nur Symptome. Und da diese Vorstellungs- weise, soweit Monokotyle in Betracht kommen, einer positiven Stütze durchaus nicht entbehrt und da man außerdem durchaus nieht behaupten kann, daß sie sich mit dem heutigen Formen- bestande der Blätter bei den Dikotylen von vorneherein ‚nicht ver- trüge, so wird es sich empfehlen, nachzusehen, ob sie sich nicht doch generell für alle Angiospermen rechtfertigen läßt, und ob man als Anhänger dieser Vorstellungsweise wirklich Grund. hat, die Auseinandersetzung mit Eichler zu scheuen. B) Alle die phylogenetischen Erörterungen, die wir jetzt kennen gelernt haben, leiden an einem gemeinsamen Fehler: Sie nehmen viel zu wenig Rücksicht darauf, daß die Scheiden und Stipeln der Laubblätter nichts weiter sind als verschiedene Formen, in denen sich der untere Teil eines Laubblattes zu einem Hüllschutzorgane ausbilden kann. Es sind uns ja Fälle bekannt, daß Gebilde, die wir nicht ohne Grund mit Stipeln homologisieren, nicht als Hüll- schutzorgane fungieren; doch genau betrachtet, gilt das nur für jene Fälle, wo die Stipelanlagen entweder verdornen (Robinia) oder von früh auf verkimmern (Lathyrus Nissolia, Ilex).') Sieht man von diesen durchaus nicht häufigen Sonderfällen ab, so er scheint jedes Blatt, dessen unterer Teil die Gestalt einer gut ab- gegrenzten Scheide zeigt oder mit Stipeln ausgestattet ist, ın zwei Hauptteile gegliedert, von denen der basale als Organ des Hüll- schutzes, der apikale als Assimilationsorgan ausgebildet ist. Diese Art der Gliederung ist so viel wichtiger als jede andere, die a0 einem Laubblatte auftreten kann, daß es: vollkommen berechtigt erscheint, alle diese Blätter als zweigliedrige Blätter zu be zeichnen und ihre beiden Hauptglieder als Hüll- und Assimilation® ?) Wo die Stipeln am erwachsenen Blatt im Dienste der Assimilatim stehen (Viola, Phaseolus, Lathyrus etc.), haben sie vor dem Austriebe während desselben als Hüllschutzorgane bereits fungiert. Alle bisherigen Ye suche, gewisse Rankenbildungen mit Stipen zu homologisieren, haben sich als verfehlt erwiesen; und die ausschließlich der Sekretion lebenden Blattstiel- 5 anhängsel mancher Caprifoliaceen mit’ Stipeln zu homologisieren fällt heute z * wohl niemandem mehr ein. oe 1 EEE ©: 7ER ->. Auf Oeltis glycycarpa, 8. Paulo, Brasilien. Das Original (Puttemans, Nr. 688) zeigt Perithezien, welche denen der vorigen Art sehr ähnlich sind: aufrecht kugelig, hell- gelb bis rötlich, am kurz eingezogenen Scheitel mit Mündung ver- sehen, die von einem Kreise radiär gestellter Zellen umgeben ist; um dieses Ostiolum herum liegt ein Ring grünlichbräunlicher (in der Aufsicht dunkler) Zellen, der allseitig etwas wulstig vorsteht wie ein Scheitelkragen. Kontext weich, parenchymatisch, klein- zelliger als bei Dim. apertum. Reife Asken konnte ich an der untersuchten Probe nicht auffinden. Das Myzel ist sehr weich; die Hyphen sind grünlich farblos, gerade gestreckt, bandartig, entfernt septiert, englumig. Die Gehäuse entstehen auf den Hyphen, dort, wo mehrere Hyphen in einem Punkte sich vr 20 Ferd. Theißen. Es erscheint wenig wahrscheinlich, daß die Sporen gefärbt sind; Hennings nennt sie auch nur „fuseidulae“. Jedenfalls ge- hört die Art zu den Nectrieen. 22. Hysterostomina Bosciae (P. Henn.) Theiß. Syn.: Dimerosporium Bosciae P. Henn. — Vgl. Syll. F., XIV, Auf Boseia somalensis, Somali; auf Boscia octandra, Djur, Zentralafrika. Wie auch dieses Beispiel wieder zeigt, war der Begriff Dimerosporium für Hennings ein äußerst reichhaltiger; ähnlich wie Sphaeria und Dothidea für die Alten. Auf der Oberseite der Blätter treten tiefschwarze, kreisförmige, 2—4mm breite krustige Flecke auf, die aus zahllosen schwarzen Punkten sich zusammensetzen. Später treten dann im Zentrum dicht gedrängte, länglich gewundene Hysterostomella-artige Frucht- körper auf, die allmählich zentrifugal weiter schreiten. Die punkt- förmigen Fruchtkörper sind noch unreif, erst die linienförmigen zeigen entwickelte Fruchtschicht. Freies Myzel fehlt. Jedes Einzel stroma für sich ist zentral in einer Spaltöffnung eingewachsen; der Fuß reicht bis in die Atemhöhle, oben in die radiäre Deek- schicht übergehend. Deekschicht dunkel, knollig-bröckelig, derb, 10—14u diek, radiär. Hypothezium fast farblos, dünn. Asken parallel, sitzend, oval-elliptisch, diekwandig, achtsporig, 3055 —=12—15u. Sporen noch hyalin, zweizellig, länglich, 911 —=5—4u, Oberzelle rundlicher, Unterzelle etwas länglicher, ve schmälert. Paraphysen deutlich, farblos, oben verklebt. Die Art zeigt Ähnlichkeit mit Lauterbachiella (vgl. Annal myc., 1915, p. 220), besitzt aber deutliche Paraphysenschicht; die Sporen sind erst schlecht ausgereift und werden wohl später stärker abdunkeln. 23. Meliola fusco-pulveracea Rehm. „Entbehrt völlig des Meliola-Myzelium; die winzigen Perithe- zien lassen nur mikroskopisch ihre Zugehörigkeit zu Meliola nachweisen“ (Hedwigia, 1901, Bd. 40, p. 161; vgl. Syll. F., xvll p. 546). + Ste [3 Neue ÖOriginal-Untersuchungen von Asconyceten. 21 Die Untersuchung des Originals ergab, daß es sich um einen Konidienpilz von der Art einer Phaeodimeriella handelt. Asken sind noch gar nieht vorhanden („ascis evanidis“ !); die beschriebenen Sporen sind Konidien, vierzellig, braun, gerade, überall stark ein- geschnürt, stachelig-warzig. 24. Meliola clavispora Pat. Die Art soll durch dreizellige Sporen ausgezeichnet sein und wurde deshalb von Gaillard und Saccardo in eine eigene Sektion gestellt (vgl. Syll. F., IX, p. 430; XI, p. 261). Die Beschreibung (Journ. Bot., 1890, p. 61) übergeht die Schläuche mit Stillschweigen; solehe sind in der Tat am Original nieht zu finden; die beschriebenen Sporen sind Konidien, wie an den in zahlreichen Fällen noch sichtbaren Stielzellen, bezw. Resten derselben klar zu erkennen ist.!) Aber auch aus anderen Gründen hat der Pilz nichts mit Meliola zu tun. Die Gehäuse sind flach sehildförmig, wie eine Amazonia, an die sie stark erinnern, mit radiärer grüngrauer Basalmembran und kohliger, ebenfalls radiär gebauter Deckschicht. Die Myzelhyphen sind dunkelbraun, etwa 6 u breit, unregelmäßig gegenständig verzweigt, mit abwechselnden einzelligen, kopfigen Hyphopodien. 25. Polyrhizon Synapheae (P. Henn.) Theiß. Syn.: Dimerosporium Synapheae P. H., Hedwigia, 1901, p.96. Auf Synaphea polymopha, Westaustralien (leg. Pritzel). Von einem „Myzel“ ist keine Spur vorhanden. Die Frucht- körper selbst, welche einzeln runde winzige Seheibehen darstellen, treten zu unregelmäßigen mattschwarzen Gruppen zusammen, wodurch das „mycelium erustaceum subpulvinatum“ entsteht. ‚Die einzelnen Fruchtkörper sind rund, etwa 150-200 u, flachscheibig, radiär, zentral eingewachsen, sonst frei aufliegend, ohne freie Hy phen, zu mehreren bis vielen krustige Sammelstromata bildend. Paraphysen vorhanden, Sporen zweizellig, braun. — Die Art gehört also zu den Polystomellaceen (vgl. Annal. mye., 1915, P- 234) und paßt gut in die Gattung Polyrhizon. en ) v. Höhnels entgegenstehende. Auffassung halte ich für unrichtig. 22 Ferd. Theißen. 26. Meliola iquitosensis P. Henn. Die Art wurde in Hedwigia, 1904, Bd. 43, p. 361 beschrieben und auf Taf. V, Fig. 2 abgebildet (Syll. F., XVII, p. 547). Die Originalkollektion (Ule 3211) enthält keine Meliola, aber eine Chaetosphaeria, die von Hennings als Meliola beschrieben wurde, und ein Trichothyrium; spärliche Reste eines wirklichen Meliola- Myzels sind auch vorhanden, aber von Hennings nicht bemerkt worden. Die oberflächlichen, tiefschwarzen borstigen Lager bestehen aus einem kriechenden Myzel von dicht netzig verzweigten, 49 bis 6u breiten, hellbraunen Hyphen ohne Hyphopodien; darauf erheben sich zahlreiche dunkelbraune, aufrechte, unten 5—Tu dieke Borsten von 300— 3604 Länge, die entweder gerade oder im mittleren und oberen Teile korkzieherartig gewunden sind. Dazwischen liegen die kugeligen, nicht einsinkenden, rauhen, schwarzen, 180—220 u großen Perithezien; diese sind zum Unter- schied von Meliola zwar matt rauh, aber nicht grobwarzig, mit deutlicher durehbohrter Scheitelpapille. Asken paraphysiert, parietal, achtsporig. Die Sporen länglich, 30-33 — 8u, vierzellig, aber ganz verschieden von Meliola-Sporen: oben gestutzt, darunter oder in der Mitte am breitesten, nach unten verschmälert, an den (Querwänden nicht eingeschnürt, die größeren Mittelzellen dunkel, die kleineren Endzellen blaß (die Sporenzeichnung. bei Henning$ Fig. 2b ist ungenau, auch die Gehäuse sind nicht konisch wie in Fig. 2a). Ich nenne die Art Chaetosphaeria iquitosensis (P. H.) Theiß. 27. Trichothyrium iquitosense Theiß. noy. spec. Epiphyli auf derselben Nährpflanze, meist auf dem Myzel der Chaetosphaeria oder auf Resten eines Meliola-Myzels. Eigenes Myzel spärlich entwickelt, aus blassen, hyphopodienlosen, netzig verzweigten, 34 breiten Hyphen bestehend. Perithezien dieht gelagert, trocken tellerförmig einsinkend, mit zentraler Papille, matt schwarz, kahl, 150—170 u breit, vollständig ausgebildet (nieht halbiert), radiär gebaut. Asken keulig oder untersetzt-zylindriseh, 25—38—=9—10u, spärlich paraphysiert, kurz gestielt, oben ge rundet, achtsporig. Sporen zweireihig, farblos, 7—8 — 2dw Neue Öriginal-Untersuchungen von Ascomyceten. 23 etwas über der Mitte septiert und eingeschnürt (Oberzelle daher fast kugelig, Unterzelle mehr zylindrisch). 23. Chaetothyrium hirsutum (Speg.) Theiß. Asteridium hirsutum Speg. (Syll. F., IX, p. 455) stimmt im Bau des Myzels und der Gehäuse mit Chaetothyrium überein. Ob die Borsten dem Myzel oder den Gehäusen oder beiden aufsitzen, ist in systematischer Hinsicht belanglos. 29. Stigmatula Syd. Für die Stigmatea-Arten mit einzelligen Sporen war seit 1882 (Sylloge F., I, p. 543) Stigmatula als Untergattung in Gebrauch. Sydow erhob dieselbe 1901 (Bull. Herb. Boiss., p. 78) zur Gattung mit Beibehaltung der bisher zu ihr gestellten Arten und Stigmatula Sutherlandiae (K. et C.) Syd. als Typus. Im 16. Bande der Sylloge führt Saceardo die Gattung unter seinem Namen auf, was den Prioritätsregeln widerspricht, da die Prioritätsrücksichten nach den Brüsseler Regeln sich nicht auf Untergattungen erstrecken. Das Original der Stigmatea Sutherlandiae (buchsbaum artige, Blätter!) zeigt oberseits etwas vortretende schwarze Punkte in kleineren Gruppen vereinigt; auch hypophyll sind entsprechende bräunliche, schwächer vorstehende Wölbungen vorhanden. Gegen das Licht gehalten erscheinen die Blätter mit nadelstichartigen, durchsichtigen Punkten besetzt (wenn die reifen Perithezien ihr Östiolum geöffnet haben). Der Querschnitt zeigt einzelnliegende, stromalose (nur von farblosen wenigen Hyphen umzogene) Perithezien, welche das 180200 u dieke Blatt nach oben und unten ausdehnen (bis auf 350 u). Die Perithezienmembran ist ganz farblos, an diekeren Schnittstellen gelblich, etwa 10—12u dick, und besteht aus einem Strang konzentrisch verflochtener, sehr weicher feinster Hyphen; der Scheitel, welcher die Epidermis aufbrieht und stumpflich vor- tritt, ist verdiekt und braunschwarz. Ostiolum mit Periphysen. Das Gehäuse ist durchschnittlich 300-320 u groß (im Querschnitt gemessen), kugelig oder etwas niedergedrückt, mit konisch kurz vorgezogenem Scheitel. Asken parietal, länglich, oben stumpf, paraphysiert, mit acht ein- bis zweireihig liegenden, elliptischen farblosen Sporen von 12—15 — 6—8 u Größe. 24 Ferd. Theißen. Der Pilz ist also eine typische Hyponectria und von H. Buxi (DC.) Sace. spezifisch kaum verschieden, abgesehen davon, daß diese hypophyll.mündet; er ist Hyponectria Sutherlandiae (K.et C.) Theiß. zu nennen. Stigmatula ist demnach ein Synonym zu Hyponeciria; die übrigen zu ihr gestellten Arten sind anders zu benennen. Die in Syll. F., XVI, p. 454 angeführten Arten, die offenbar nur nach den unzuverlässigen Diagnosen beurteilt wurden, gehören zu ganz verschiedenen Gattungen: . Rhynchosiae (K. et C.) ist gleich Parodiella Schimperi P. Henn. und gehört zu Aphysa (Stigmateaceae) ; vgl. Annal. mye., 1917, p. 134. St. nitens (Pat.) ist ein Catacauma. . erysiphoides Saec. et Syd. gehört zu Nectriella. . mucosa (Pat.) wird eine Pseudosphaeriacee sein; Original mir unbekannt. Aueh über die übrigen fünf Arten kant nur die Untersuchung des Originals entscheiden. R ER 30. Seynesia petiolicola P. Henn., Syll. F., XVII, p. 866. Die Art wurde in Österr. botan. Zeitschr., 1913, p. 125 von Theißen für eine eingewachsene Sphaeriacee erklärt; neuere Untersuchung eines Originals zeigte jedoch neben einer solchen auch noch einige wenige Thyriotheeien einer Seynesia, welche Asken mit farblosen einzelligen Sporen enthielt, offenbar unreif; nach Hennings sind die Sporen bei der Reife zweizellig braun. Revision der auf den Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeugenden Eriophyes-Arten. = | A. Nalepa (Baden bei Wien). (Eingelaufen am 21. Juni 1917.) In der Systematik der Eriophyiden macht sich das Bedürfnis nach einer systematischen Ordnung der zahlreichen Arten mehr und mehr fühlbar: die Bestimmung einer Art ist ohne Kenntnis ihrer Wirtspflanze kaum mehr möglich. Arbeiten, die wie die vorliegende sich den Ausbau des Systems zur Aufgabe stellen, machen eine neuerliche Bearbeitung des vorhandenen Artenmaterials auf vergleichender Grundlage notwendig. Es handelt sich darum, bestehende verwandtschaftliche Beziehungen aufzudecken, um jeder Art einen bestimmten Platz in der Artenreihe anzuweisen und Ordnung in die heute kaum mehr übersehbare Menge von Arten zu bringen. Da vergleichende Untersuchungen jedesmal nur mit einer beschränkten Anzahl von Arten vorgenommen werden können, so ist dieses Ziel nur schrittweise auf weitem, mühevollem Weg zu erreichen. ; Die vorliegende Arbeit bringt die Ergebnisse der vergleichen- den Untersuchung der auf den einheimischen Betulaceen lebenden Eriophyes-Spezies; von einer Neubearbeitung der Phyllocoptiden wurde vorläufig abgesehen. Untersucht wurden nachstehend ge- nannte Gallenbildungen: Auf Alnus glutinosa Gaert.: Erineum alneum Persoon, Aus- Stülpungen der Nervenwinkel, Cephaloneon pustulatum Bremi; auf A. incana DC.: Phyllerium alnigenum Kunze, Oephaloneon pustulatum Bremi; 26 A. Nalepa. auf A. viridis DC.: Erineum purpureum DC., Nervenwinkel- ausstülpungen; auf Betula pubescens Ehrh.: Phyllerium tortuosum Greville, Erineum betulinum Schum., Erineum roseum Schultz, rotes, krümme- liges Erineum auf der Blattoberseite; auf B. verrucosa Ehrh.: Erineum betulinum Schum., Cepha- loneon betulinum Bremi, Knospendeformation; auf DB. alba L.: Erineum roseum Schultz; auf Carpinus betulus L.: Erineum pulchellum Schlecht., ge- kräuselte Blattnervenfalten; auf Vorylus avellana L.: Knospendeformation, Verkümmerung und abnorme Behaarung der Blätter. Wie aus diesen Angaben zu ersehen ist, ist die Zahl der Gallenbildungen, deren Erzeuger nicht bestimmt werden konnten, weil entsprechendes Untersuchungsmaterial nicht vorlag, eine sehr geringe. Die Untersuchung folgte den in einer früheren Veröffent- liehung') dargelegten Grundsätzen. Für die Wahl der zu ver- gleichenden Arten war die natürliche Verwandtschaft ihrer Wirts- pflanzen maßgebend; jede Art wurde zuerst mit den Gallener- zeugern derselben Wirtspflanzenart, dann der nächstverwandten Wirtsarten und da wieder zunächst mit jenen Arten, die dieselben oder ähnliche Ceeidien erzeugen, verglichen. Die Erfahrung, daß zwischen den Arten, die auf derselben Wirtspflanzenart und auf Wirtspflanzenarten derselben natürlichen Pflanzenfamilie Gallen erzeugen, vielfach eine sehr nahe Verwandt- schaft besteht, fand eine neuerliche Bestätigung. Arten, die auf derselben Wirtspflanze, ja auf demselben Blatt sehr verschiedene Gallenbildungen hervorrufen, wie beispielsweise die Erzeuger des Cephaloneon pustulatum und der Nervenwinkelausstülpungen auf Alnus glutinosa, stehen einander so nahe, daß eine Trennung erst nach sorgfältigen Vergleichungen und Messungen gelang. Lediglich die biologische Verschiedenheit, die in ihren abweichenden Gallen- bildungen sinnfällig zum Ausdruck kommt, zwingt in diesem Fall *) A. Nalepa, Die Systematik der Eriophyiden, ihre Aufgabe und Arbeitsmethode. In diesen „Verhandlungen“, 1917, Bd, 67, p- 12. Revis. d. a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 27 und ähnlichen Fällen zu einer Spaltung der Hauptart in Unter- arten; dem subjektiven Ermessen bleibt es anheimgestellt, sie als biologische Arten aufzufassen. Aber auch dann wäre ihre Führung als selbständige, den morphologischen gleiehwertige Arten nicht zu billigen. Jedenfalls hat die vielfach noch verbreitete Ansicht, daß verschiedene Gallenbildungen und Gallenbildungen' auf ver- schiedenen Wirtspflanzenarten von spezifisch oder generisch ver- schiedenen Gallenerzeugern hervorgerufen werden, eine wesentliche Einschränkung zu erfahren. Ebenso geringfügige Strukturver- schiedenheiten weisen Formen auf, die auf nahe verwandten Pflanzenarten (Alnus glutinosa und A. incana) dieselbe Galle (das Cephaloneon pustulatum) hervorbringen; werden sie dennoch unter- schieden, so sind sie als Varietäten zu führen (also E. laevis iypieus und E. laevis var. alni incanae). Auf Betula verrucosa wird das Oephaloneon pustulatum der Erlen durch das Oephaloneon betulinum Bremi vertreten; die Erzeuger beider Ceeidien — der E. laevis typicus und der E. laevis lionotus — stehen einander sehr nahe, !) doch sind die Strukturverschiedenheiten greifbarer und konstanter. Auf Alnus viridis ist eine dem Üephaloneon pu- “ stulatum entsprechende Gallenbildung bisher noch nicht beobachtet worden, ?) dort tritt eine dem E. laevis sehr nahe stehende Form — Canestrini bestimmt sie schlechtweg als E. laevis?) — als Erzeuger des Phyllerium purpureum (DC.) auf.) Möglicherweise werden die Ausstülpungen in den Nervenwinkeln von einer dieser ähnlichen Unterart hervorgerufen (vgl. diese Arbeit, p. 33, 1b). . Regelmäßig treten diese Unterarten in den Gallen der Hauptart und umgekehrt als Inquilinen auf; dadureh ist die Feststellung differenzierender Merkmale ungemein erschwert; diesem Umstan ) Vgl. A.N alepa, Tierreich, 1898, 4. Lief., p. 9, Nr. 10. f ?) Die Angabe Houards, Les Zooeteidies ete., 1908, Bd. I, p. 199, Nr. 1119, beruht auf einem Irrtum; vgl. A. Nalepa, Das Tierreich, a. a. O., P- 8, Nr. 2: Katalog ete,, Zool. Jahrb.. 1 898, Bd. 7, p. 279 und p. 322, Anm. 2). Das Tierreich, , ‚2.4.0. p.8, Nr. fehlt vor. Phyllerium purpureum das Fragezeichen. 28 A.Nalepa. ist es zuzuschreiben, daß eine Art als die Erzeugerin zweier ver- schiedener Gallenbildungen angesprochen werden konnte. Ähnliche nahe verwandtschaftliche Beziehungen wie zwischen den Üephaloneon-Erzeugern bestehen auch zwischen den Erineum- Erzeugern der Birkenarten. Die Mehrzahl der auf den Betulaceen lebenden Eriophyes-Arten gehört diesen zwei Verwandtschaftskreisen an; sie umfassen nachstehende Arten und Unterarten: A) Kreis Eriophyes laevis Nal. E. laevis typieus Nal.: Alnus glutinosa Gaert., Ceph. pustulatum remi. ; E. laevis var. alni incanae n. var.: A. incana DC., Ueph. pustula- tum Bremi. E. laevis inangulis n. subsp.: A. glulinosa Gaert., Nervenwinkel- ausstülpungen. E. laevis euryporus n. subsp.: A. viridis DC., Erineum purpureum DC. E. laevis lionotus (Nal.): Betula verrucosa Ehrh., Cephaloneon. betu- linum Bremi. . laevis lissonotus n. subsp.: B. pubescens Ehrh., Phyllerium tor- tuosum Greville. : . betulinus n. sp.: B. verrucosa Ehrh., Ceeidium?, Einmieter in den Blattknötchen. 85 & b) Kreis Eriophyes rudis Can. 85 . rudis typieus (Can.): Betula verrucosa Ehrh., Erineum beit linum Sehum. rudis calycophthirus Nal.: B. verrucosa Ehrh., Knospendefor- mation. i . rudis notolius n. subsp.: B. pubescens Ehrh., rotes, kriimmeliges Erineum?, häufig als Einmieter im E. betulinum Schum. . rudis longisetosus Nal.: Betula alba L., Erineum roseum Sehultz. . tenellus (Nal.): Carpinus betulus L., Erineum pulchellum. . brevitarsus typicus (Fockeu): Alnus glutinosa Gaert., Erineum almeum Persoon. E. brevitarsus phyllereus n. subsp.: A. incana DC., Phyllerium alnigenum DC. E. longirostris n. sp.: A. glutinosa Gaert., Verkiimmerung der Blätte. S 5 SEES Revis.d. a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 29 E. bistriatus typieus n. sp.: A. incana DC., Ceeidium?, Einmieter im Phyllerium alnigenum DC. E. bistriatus var. almiviridis n. var.: A. viridis DO., Cecidium? Einmieter im Phyllerium purpureum (DC.) und in den Nerven- winkelausstülpungen. Die Reihung der Arten und Unterarten erfolgte nach dem Grade der Verwandtschaft. E. avellanae Nal.: Corylus avellana L., Knospendeformation, E. macrotrichus Nal.: Carpinus betulus L., gekräuselte Blattnerven- faltung und E. vermiformis Nal. (= E. betulae Nal. = E. pulchellus Nal.) stehen außerhalb dieser beiden Kreise; engere genealogische Be- ziehungen sind weder zwischen ihnen noch zu den Arten des Laevis- und Rudis-Kreises nachweisbar. Die auf die systematische Ordnung gerichtete Nachprüfung der Artbeschreibungen deckte manche Irrtümer und Mängel auf, die eine Neubearbeitung wünschenswert erscheinen ließen. Im Interesse der Übersichtliehkeit und Kürze der Diagnosen erwies sich eine weitere Vermehrung der bisher gebräuchlichen Abbrevia- turen von Kunstausdrücken!) sowie die Feststellung der begriff- liehen Bedeutung einiger Merkmale als notwendig. Übersicht der Abkürzungen. Abd. — Abdomen. 1.,2. — Beine des 1.. 2. Beinpaares. BH. — Borstenhöcker. BHrg. — Bauchhalbringe. Dkl. — Deekklappe des Epigynium. Epand. — Epiandrium. Epg. — Epigynium. Fdk. — Fiederklaue (— Fiederborste). Gl. — Glied der Beine. grg. — geringelt. K. — Körper. Kr. 1.2. — Kralle des 1.. 2. Beinpaares pP . se Mfld. — Mittelfeld, d.i. der zwischen den Höckern der Schild- . borsten gelegene Teil des Kopfbrustschildes. a ') Vgl. A. Nalepa, Das Tierreich, a. a. O., p- 1. 30 A. Nalepa. pkt. — punktiert. Pktg. — Punktierung. Rg. — Ringe. Rglg. — Ringelung. RHrg. — Rückenhalbringe. Rost. — rostrum. 8.2. — seta accessoria. 8.c. — s. caudalis. Sch. — Kopfbrustschild. 8. Cox. — seta coxalis (= s. thoraeiea). Schwz. — Schwanzlappen (Anallappen). s. d. — seta dorsalis, Schildborste, s. fem. — seta femoralis Sfld. — Seitenfelder des Schildes. 8.8. — seta genitalis. 8.1. — s. lateralis. s. pat. 1., 2. — s. patellaris des 1., 2. Beinpaares. Stl. — Sternalleiste (= Sternum). str. — strahlig (4-, 5-str., vier-, fünfstrahlig). 8.v.1.,2.,3. — seta ventralis des 1., 2., 3. Paares Definition einiger in der Artkennzeichnung verwendeter Kunstausdrücke. Die Ringelung des Abdomens ist gleichmäßig, wenn die Rückenhalbringe des gestreckten Abdomens vor dem Schwanz- lappen nicht merklich breiter sind, i Unter Analabschnitt ist der zwischen den Höckern der s.v.3. und dem Schwanzlappen gelegene Endteil des Abdomens verstanden. Haarspitzig ist eine Borste, die in ein haarfeines Ende ausläuft, griffelartig eine kurze Borste (s. v. 3.), die an ihrer Spitze fast ebenso stark wie an der Basis ist. Die drei das Mittelfeld des Schildes durehziehenden, nach vorne konvergierenden Längslinien werden kurzweg Mittellinien, die mittlere derselben Medianlinie, die beiden seitlichen Seiten- linien genannt. Erläuterungen zu den Maßangaben. Als Körperlänge gilt die Entfernung vom Vorderrand des Schildes bis zum Hinterrand des Schwanzlappens des vollkommen = Revis.d. a..d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 31 gestreckten Körpers. Die Maßangaben bestimmen die durehsehnitt- liehe Länge und Breite des Körpers des geschlechtsreifen Tieres, da die Körperlänge und -breite der einzelnen Arten je nach dem Entwicklungs- und Ernährungszustand innerhalb weiter Grenzen schwankt. Angaben über die Länge des Gl. 4 und 5 beziehen sich auf die Ergebnisse der Messungen am ersten Beinpaar und geben den an der Streckseite gemessenen Abstand der Gelenke an. Die Messung geschieht am zweckmäßigsten an schwach gekrimmten Beinen in der Seitenlage des Körpers. In der gleichen Körperlage wird die Länge der Krallen gemessen. Unter Länge des Schildes ist der Abstand des Vorderrandes vom Hinterrand in der Seitenlage zu verstehen; Messungen in der Bauchlage würden bei starker Neigung des Schildes zu kleine Werte ergeben. Wegen der Schwierigkeit, das proximale Ende des Rostrum zu ermitteln (bei Eriophyes-Arten, deren Schildvorderrand nicht vorgezogen ist, fällt es annähernd mit diesem zusammen), ist die Angabe der Länge der Cheliceren vorzuziehen; diese läßt sich Jedoch mit einiger Genauigkeit nur an Cheliceren bestimmen, die aus der Maxillarrinne herausgetreten sind. ee Die Kleinheit der Objekte wie nicht minder die Schwierigkeit der Grenzbestimmung lassen exakte Ausmessungen nicht zu; wir müssen uns mit Näherungswerten begnügen. Dies gilt ganz besonders von der Länge der Borsten. Doch handelt es sich hier nieht so sehr um die Kenntnis der genauen Länge der Borsten eines einzelnen Paares, als vielmehr um eine rasche Orientierung über das Längenverhältnis der Borsten der einzelnen Paare zueinander. l. Eriophyes laevis typicus (Nal., 1839). A. Nalepa, SB. Ak. Wien, Bd. 98, p. 132 (Phytoptus 1). — Derselbe, N. Acta Ac. Leop., Bd. 55, p. 383, Taf. 4, Fig. 1, 2; Taf. 3, Fig. 11 (Phytoptus 1.). K. gestreckt, zylindrisch, beim 9 ungefähr sechsmal so lang wie breit. Sch. fast halbkreisförmig, 39 u 1., ohne erkennbare Ornamentierune. BH. groß, mehr als eine Ringbreite vor dem 32 A. Nalepa. Sehildhinterrand. S.d. 10u l., nach oben gerichtet. Rost. kurz, schwach, Cheliceren 19u1. B. schlank. Gi. 4 und 5 dünn, fast gleich lang. Kr. 1. kürzer als Kr. 2. (7’5u). Fdk.-groß, 4-str. St. in der Regel einfach, selten undeutlich gegabelt, die inneren Ooxal- winkel nicht erreichend. S. cox. 1. in der Höhe des vorderen, 8. eox. 2. in der Höhe des hinteren Endes der Stl. sitzend. Abd. schmal und seicht geringelt (ca. 64 Rg.), Rg. vor dem Schwazl. breiter. Dorsalseite glatt, Ventralseite punktiert, die meist kleinen Punkt- höcker weit voneinander abstehend. — Bauchborsten im allgemeinen kurz, sehr fein und wenig steif. S. l. etwas hinter dem Epe- sitzend, 34u, 8. v.1. 22u, 8.v.2.14u, s.v.3. 28u 1., sehr fein und steif. Schwzl. mäßig stark entwickelt. S.c. ziemlich kurz, s.a. stark, so lang wie eine Kralle. Epg. 28 u br., flach beeken- förmig. Dkl. glatt. S. g. etwa so lang wie die s. d., stark, seiten- ständig. 2 280 ul., 4 u br. — d140u ll, 40 u br. Alnus glutinosa Gaert.: Cephaloneon pustulatum Bremi. Einmieter: E. laevis inangulis, E. bistriatus. Neben E. 1. typieus findet sich in den Gallen nicht selten eine zweite kleinere, scharf geringelte Form mit einer geringeren Anzahl von Rg. und stärkeren Bauchborsten; es ist nicht ausge schlossen, daß es sich um noch nicht geschlechtsreife Individuen von E.1. typ. handelt. Dafür würde der Umstand sprechen, dal vollreife 9 der zweiten Form nieht zur Beobachtung kommen und daß sieh diese Form auch regelmäßig im Cephaloneon pustulatum von Alnus incana DC. findet. la. Eriophyes laevis var. alni incanae n. var. Unterscheidet sich von E. 1. typ. durch die schärfere Ringelung des Abdomens und die stärkeren Bauchborsten. Alnus incana DC.: Oephaloneon pustulatum Bremi. la. Eriophyes laevis inangulis n. subsp. Unterscheidet sich von E. 1. typicus in folgenden Merkmalen: K. sehr gestreekt, oft wurmförmig. Sch. kürzer, 30 ul. bi | etwas länger als Gl. 5. Kr. 1. und 2. fast von gleicher Längst 75 ul. Abd. breiter und schärfer geringelt. Zahl der Reg. geringe z Revsi. d.a.d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeu g. Eriophyes-Arten. BB) (ea. 54 Rg.). — Rücken- und Bauchseite glatt. Bauchborsten stark und steif. Epg. flach, schmäler, 24 u br. 2 230 ul., 46 u br. Alnus glutinosa Gaert.: Nervenwinkelausstülpungen. Einmieter: E. laevis typieus, E. brevitarsus. lb. Eriophyes laevis euryporus n. subsp. K. zylindrisch bis walzenförmig. Sch. dreieckig, vorn abge- stumpft, gegen die Körperachse stark geneigt. BH. groß, rundlich, vom Hinterrand eine Ringbreite entfernt, einander genähert. S.d. kurz, 11u 1, nach oben gerichtet. Schildoberfläche glatt. Rost. kurz, schwach. B. kräftig, lang. Gl. 4 und 5 zylindrisch, gleich- lang (9'441). — Kr. 1. etwas kürzer als Kr. 2., diese fast so lang wie Gl. 5. Fdk. groß, 4-str. Außenborsten schwach. Stl. kurz, schwach gegabelt. S. cox. 1. in der Höhe des vorderen, 8. cox. 2. in der Höhe des hinteren Sternalleistenendes sitzend. Abd. breit und scharf geringelt. Breite der RHrg. und BHrg. wenig ver- schieden, ca. 50 Rg. Rücken- und Bauchseite glatt. Einzelne Indi- viduen hinter dem Epg. spärlich punktiert, an E. laevis liomotus erinnernd. S$. 1. hinter dem Epg. sitzend, 23u, s. v. 1. 19u, s. v. 2.12u,8.v.3. 28 u l., haarspitzig. Schwzl. mäßig stark entwickelt. S. e. kurz, s.a. 3Tul., sehr fein. Epg. auffallend flach, schüssel- fürmig, 24 u br. Dkl. glatt. S. g. seitenständig, sehr fein, 64 u 1. 2 180u1., 43 u br. Alnus viridis DC.: Phyllerium (Erineum) purpureum (DE.). Einmieter: E. rudis typieus, E. bistriatus, E. rudis notolius. Steht dem E. laevis typieus sehr nahe, unterscheidet sich aber von diesem in folgenden Merkmalen: K. kleiner, gedrungen. B. und Gl. 4 und 5 länger. Stl. deutlich gegabelt. Rg. ca. 50, breiter. BHrg. breiter und glatt. Epg. auffallend, flach, schüsselförmig. 2 180ul., 43u br., daneben nicht selten Riesenformen von 230 u Länge und 47 u Breite. le. Eriophyes laevis lionotus (Nal., 1891). ‚ Nalepa, N. Acta Ac. Leop., 1891, Bd. 55, p. 354 (Phy- toptus leionotus). — Derselbe, Denk. Ak. Wien, 1891, Bd. 58, D- MD: Taf. 1, Fig. 1, 2 (Ph.1.). Ba. -B. Ges. 69, 3 34 A. Nalepa. K. zylindrisch. Sch. fast halbkreisförmig, 34 ul. — Schild- zeichnung meist schwer erkennbar: Mittellinien sehr fein, in den Sfld. längs des Seitenrandes Bogenlinien; Medianlinie unvollständig. BH. halbkugelig, einander genähert, etwa zwei Ringbreiten vom Hinterrand entfernt. S.d. kurz, 13u1., fein, nach oben gerichtet. Rost. sehr kurz, kräftig, nach abwärts gerichtet. B. ziemlich lang, B.1. 3041. Gl.4 und 5 gleich lang und schwächer als die vorhergehenden Beinglieder. Kr. beider Beinpaare fast gleich lang. Fdk. 4-str., zart. S. pat. 1. lang, stark. Stl. schwach gegabelt. S. cox. 1. in der Höhe des Vorderendes der Stl., s. cox. 2. vor den Gabelästen der Stl. und daher weit vor den inneren Koxalwinkeln sitzend. S.cox. 3. außerordentlich lang (57 u) und fein. Abd. ziemlich breit und gleichmäßig geringelt; ca. 48 Rg. Rückenseite glatt. Pktg. vom Epg. bis zum dritten Bauchborstenpaar reichend und auf den Raum zwischen den Bauchborsten beschränkt. Die einzelnen BHrg. tragen nur wenige (2—6) sehr große Punkthöcker, die ungleich weit voneinander abstehen. $.1. nahe hinter dem Epg. inseriert, 234 1, s. v.1. 23u, s.v.2. 12u, s.v.3. 28ul, in sehr feine Enden auslaufend. Sämtliche Bauehborsten sind an ihrer Basis auffallend verstärkt. Sehwzl. mäßig entwickelt. 8.6: kurz, fädlich, s. a. steif, Sul. Epg. 19u br., flach, beekenförmig: DI. glatt. S. g. seitenständig, 15u 1., fast dornartig. 9 160u 1., 36u br. Betula verrucosa Ehrh.: Oephaloneon betulinum Bremi. E. laevis lionotus, nieht E. betulae, wie irrtümlich angenommen worden ist,!) ist der Erzeuger der Blattknötchen. Ich hatte in den letzten Jahren wiederholt Gelegenheit, dieses Ceeidium aus Ve schiedenen Standorten zu untersuchen; in allen Proben fand sieh die genannte Art in großer Individuenzahl, E. betulae dagegen nur ver- einzelt oder tberhaupt nicht. Dieser Befund machte eine neuerliche Nachprüfung des von Herrn Prof. Kieffer 1888 eingesendeten Originalmaterials notwendig. Obwohl es durch die langjährige AufD* wahrung sehr gelitten hatte, war das Vorhandensein zahlreicher Indivt duen von E. betulae neben E. lionotus (vgl. Denk. Ak. Wien, 4 ') A. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1889, Bd. 26, p. 162. — Dersele Denk. Ak. Wien, 1891. Bd. 98, p. 873, Taf. 2, Fig. 8, $ (Phytoptus hetulae). Revis. d. a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 88 p- 873) noch zweifellos zu erkennen. Dieser Umstand bestimmte mich seinerzeit, diese Art als die Erzeugerin der Blattknötehen zu bestimmen; diese Annahme fand noch eine Stütze, als kurze Zeit darauf E. lionotus als Erzeuger des Phyllerium tortuosum Greville erkannt wurde.!) Den Verdacht, daß es sich um eine zweite, dem E. lionotus sehr nahe stehende Art (E. laevis lissonotus) handeln könnte, ließ die scheinbar vollständige Übereinstimmung der Art- merkmale nicht aufkommen. Auch Canestrini fand in den Blattknötehen den E. betulae in Gesellschaft mit E. lionotus.?) Die Möglichkeit, daß in kleinen Materialproben wie im vorliegenden Falle der Inquilin die gallenerzeugende Art zufällig an Zahl der Individuen übertreffen kann, lag noch außerhalb der Erfahrung. Mit der Feststellung des E. betulae als Einmieter ergab sich die Notwendigkeit, nach dessen Gallenbildung zu forschen. Mangel an Vergleichsmaterial verzögerte die Lösung der Aufgabe; erst im Frühjahr 1916 gelangte ich in den Besitz deformierter Knospen von Betula verrucosa, die den gesuchten E. betulae in großer Zahl beherbergten, so daß ein unmittelbarer Vergleich desselben mit Be h vermiformis und E. pulchellus vorgenommen werden konnte, Er führte zur Notwendigkeit, auch E. betulae als selbständige Art einzuziehen; die Identifizierung des E. pulchellus mit E. vermi- formis war bereits früher gelungen.) Die vorhandenen Unter- schiede erwiesen sich, soweit sie nicht auf Irrtum beruhten, keines- wegs als konstant und zur Trennung in selbständige Arten aus- reichend; sehr wahrscheinlich sind sie als Variationen, die durch den Wechsel der Wirtspflanzen veranlaßt sind, zu betrachten. Daß nicht „E. beiulae“, sondern E. laeris iypicus der Er- euger der Blattknötehen ist, erfährt durch den Vergleich der Birken- und Erlengallen und deren Erzeuger eine wichtige Stütze. Sowohl auf der Birke als auch auf der Erle treten gleichartig Gallen- bildungen auf ‚ eephaloneonartige Blattgallen und Nervenwinkel- ausstülpungen. Mit Rücksicht auf die Verwandtschaft der Gallen- ) J.J. Kieffe r, Les Acaroeseidies de Lorraine. Feuille Natural. 1892, 3. Ser. Bad, 22, Nr. 260, p.9. 50; Canestrini, Prosp. Acarof. it., Bd. 5, p. 680 epa, Die Systematik der Eriophyiden, ihre Aufgabe und .°) A. Nal Arbeitsmethode. In diesen „Verhandlungen“. 1917, p. 12 5% 36 A.Nalepa. träger und der Gleichartigkeit der Gallen liegt es nahe, von den zwei in den Blattknötchen der Birke lebenden Gallmilben jene Art als Gallenbildner anzusprechen, die mit dem Erzeuger des Ce phaloneon pustulatum der Erle in näherer Verwandtschaft steht, und diese ist E. lionotus. Die Verwandtschaft beider Arten ist in der Tat so offensichtig, daß ihre Vereinigung im Verhältnis von Art und Unterart angemessen erscheint; ihre Identifizierung ist mit _ Rücksicht auf die Gallen und Gallenträger zurzeit nieht möglich.‘) Als Erzeuger des Cephaloneon betulinum käme noch E. betu- linus in Betracht, dessen Gallenbildung noch nieht bekannt ist; er findet sich bisweilen in größerer Zahl neben K. Iaeris lionotus in den Blattknötchen, fehlt jedoch nieht selten gänzlieh: er ist deshalb als Einmieter zu betrachten, ld. Eriophyes laevis lissonotusn. subsp. (.E. lionotus p-P.). Dem E. laevis lionotus sehr nahe stehend, doch K. größer, gestreckt, BH. groß, s. d. stärker und länger (17 u), B. lang, Gl. 4 und 5 sowie Kr. etwas länger, Stl. deutlich gegabelt, Rg. breiter, ca. 50, BHrg. breit, Bauchborsten stark, Epg. sehr flach, 24 u br. 9 180 u l., 38 u br. Betula pubescens Ehrh.: Phyllerium tortuosum Greville, dann häufig als Einmieter im Erineum betulinum und in deformierten Knospen. 2. Eriophyes betulinus n. sp. K. schwach spindelförmig. Seh. dreieckig. Mfld. von zug nahe nebeneinander verlaufenden Längslinien, die den Seitenlinien der Mittellinien entsprechen, durchzogen, Medianlinie unvollständig, vor dem Schildhinterrand schwach angedeutet. Sfld. dicht und fein gestrichelt. BH. groß, halbkugelig, vom Hinterrand ungefähr zwei Ringbreiten entfernt. S.d. 12 u 1., sehr fein, nach oben g& richtet. Rost. sehr kurz, 15 u 1. B. ziemlich schwach, schlank. Gl. 4 unbedeutend länger als G1.5. Kr. beider Beinpaare gleich lang, etwas kürzer als 61.5. Fdk. groß, 4-str. S. pat. 1. 30 u l, steif. Stl. undeutlich gegabelt. S. eox. 1. in der Höhe des vorderen, 5. cox. 2. in der Höhe des hinteren Endes der Stl. sitzend. Abd. ') A. Nalepa, Das Tierreich, a. a. O., p. 9,:Nr. 10. Revis. d. a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 37 schmal geringelt, ca. 68 Rg., Rg. vor dem Schwzl. etwas breiter. Dorsalseite bis zum Schwzl. eng und fein punktiert, Ventralseite sehr eng punktiert. $.1. 30 u 1, s.v.1. 28 u, s.v.2. 18u, sv. 3. 30 ul. Sehwzl. mäßig entwickelt. S. e. kurz, fädlich, s. a. so lang wie eine Kr., sehr fein. Epg. 23 u br., flach, beekenförmig. Dkl. glatt. S. g. fast grundständig, dornartig, etwa so lang wie die s. v. 2. 9 180 ul., 38 ubr. — 10 ul, 37 ubr. Betula verrucosa Ehrh.: Einmieter in den Blattknötchen. Ceeidium? Diese Art ist vielleicht mit E. fennicus Lindroth, 1899 in Beziehung zu bringen!); er bringt auf der Unterseite der Blätter von Betula nana L. purpurrote bis fast weiße Haarrasen hervor, die auf der Blattoberseite als kleine, rundliche Erhöhungen von hellerer Färbung hervortreten. Dieses Ceeidium wurde in Deutsch- land und Österreieh bisher noch nicht beobachtet. Auf Grund der Beschreibung läßt sich nicht entscheiden, ob die beiden genannten Arten einander näher stehen oder gar identisch sind. Einige der angegebenen Merkmale (randständige, nach oben gerichtete s. d., 3-str. Fdk.) bedürfen einer Nachprüfung; aus diesem Grunde ist die Art in die Bestimmungstabelle nicht aufgenommen worden. 3. Eriophyes rudis typicus (Can., 1890). G. Canestrini, Atti Soe. Veneto-Trent. 1890, Bd. 12, p. Sl (Phytoptus rudis)- — Derselbe, Prosp. Acarof. it., 1892, Bd. 5, p- 658, Taf. 52, Fig. 1; Taf. 57, Fig. 5 (Ph. r.). K. gestreckt, zylindrisch, beim 9 etwa fünfmal so lang wie breit. Sch. halbkreisförmig, 31 u 1. Mfld. von den drei Mittellinien durchzogen, Grenzlinien unvollständig, bloß am Hinterrand ange- deutet; längs der Seitenränder Bogenlinien. BH. groß, halbkugelig, weit voneinander abstehend und vor dem Hinterrand sitzend. S. d. sehr fein, 22 u 1., Rost. schwach, schräg nach abwärts gerichtet. Chelieeren fast gerade, 16 u 1. B.1. kurz, 26 ul. Außenborsten und s.pat.1. kurz und fein. Glied-4 und 5 nur unbedeutend schwächer als die vorhergehenden Beinglieder, kurz; Gl. 4 etwas kürzer als 61.5. Kr. etwas kürzer als Kr. 2. Stl. einfach. S. cox. .J. I. Lindroth, Beitr. z. Kennt. Finnl. Erioph. — Acta Soe. Fauna ) Fenn., 1899, Bd. 18, Nr. 2, p. 11, Sep.-Abdr. 38 A. Nalepa. 1.in der Höhe des vorderen, s. cox. 2. in der Höhe des hinteren Endes der Stl., daher weit vor den inneren Koxalwinkeln sitzend. Abd. breit geringelt (ca. 56 Rg.) und außerordentlich grob punktiert. Punkthöcker sehr groß, perlartig, nur vor dem Analabschnitt etwas kleiner, dieser glatt. Die Bauchborsten sind mit Ausnahme der s. v. 3. sehr fein und lang. 8.1. wenig hinter dem Epg. sitzend, 29 ul, s.v.1.38 u, 8.v.2.45 u, s.v.3. 23 ul. Schwzl. klein. S. e. fädlich, ein Drittel der Körperlänge messend, s. a. fehlen.') Epg. 19 u br., halbkugelig. Dkl. glatt. S. g. grundständig, 14 ul. Epand. 14 u br., stumpfwinkelig. 9190 ul, 38 u br. — Z 160 u l., 37 u br. Betula verrucosa Ehrh.: Erineum betulinum Sehum., dann häufig als Einmieter in den Gallen anderer Arten (Erineum roseum, Knospendeformation). 3a. Eriophyes rudis calycophthirus (Nal., 1891). -A. Nalepa, N. Acta Ac. Leop., 1891, Bd. 55, p. 385 (Phy- toptus calycophthirus). — Derselbe, Denk. Ak. Wien, 1891, Bd. 58, p. 814, Taf. 2, Fig. 7,8; Taf. 3, Fig. 12 (Ph. c.). Unterscheidet sich von E. r. typieus in folgenden Eigen- schaften: K. wurmförmig, beim 9 6—7mal so lang wie breit. Seh. kürzer, 2841. B. kürzer (19 u 1), schwächer. Epg. schmäler (17u br.) und seichter. Betula verrucosa Ehrh.: Knospendeformation. 3b. Eriophyes rudis notolius n. subsp. In Körpergestalt und Größe mit E. r. typieus übereinstimmend, jedoch Sch. kürzer, 284 1., BH. randständig, B. schlank, Gl. # und 5 gleich lang und schwach, zusammen länger als bei E.r- fypieus, Kr. beider Beinpaare gleich lang, Außenborsten schwach, s. pat. 1. auffallend lang (29) und steif, ebenso s. fem. 1. (1öu). Fdk. groß, Punkthöcker sehr groß, Dorsalseite in der Regel vom ‘) Bei einzelnen Individuen konnte ich bei günstiger Lage des Sehwz. sehr kurze und feine s. a. erkennen; vielleicht haben wir es mit in Rück bildung begriffenen Borsten zu tun. Bei dem nahestehenden E. rudis notohus RR sind sie gut entwickelt. N Revis. d. a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 39 zweiten Bauchborstenpaar an glatt (bei einzelnen Individuen sind nur S—10 Rg. hinter dem Sch. punktiert), Ventralseite sehr grob, seltener schwach punktiert. Die Bauchborsten zeichnen sich durch größere Feinheit und Kürze aus. Auch die s. v. 3. sind sehr fein und im Gegensatz zu den übrigen Bauchborsten an ihrer Basis verstärkt, so lang wie die s.d. und s.v.1. (Bu). 8.1. wenig hinter dem Epg. sitzend, 19u, s. v. 2. 124 1. Schwal. groß. S. ce. kurz, s. a. sehr fein, 2'641. Dkl. spärlich längsgestreift. S. 8. stark. o 190 ul. 36 u br. Betula pubescens Ehrh.:? Rotes, krümmeliges Erineum auf der Blattoberseite, häufig als Einmieter im E. betulinum und E. roseum, zuweilen auch im Phyllerium purpureum von Alnus viri- dis DC. (siehe $. 33). 3e. Eriophyes rudis longisetosus (Nal., 1892). J. J. Kieffer, Feuille Natural., 1892, Bd. 22, p. 8 (Phytoptus 1., deser. nulla). — A. Nalepa, Zool. Jahrb., Syst., 1893, Bd. 7, p. 322 (Ph. rudis longisetosus). ; edrungen bis schwach spindelförmig. Sch. halbkreis- förmig, 25u l. Schildzeichnung von jener der übrigen Unterarten durch die Feinheit und den fast geraden Verlauf der Mittellinien und der diese jederseits begleitenden Längslinien abweichend. Grenzlinien des Mfld. über den BH. endigend, meist undeutlich. BH. vor dem Hinterrand und voneinander weit abstehend. >. d. fein, steif, 23u 1. Rost. kurz, schräg nach vorn gerichtet. Cheli- eeren fein, 1541. B. verhältnismäßig kurz, B. 1. 27u hi und 5 kurz und von gleicher Länge, deutlich schwächer als der Femur. Kr. 2. auffallend lang, so lang wie Gl. 4 und 5 zusammen, Kr. 1. kaum halb so lang. Fdk. zart, 4-str. Außenborsten und S. pat. 1. fein und nahe gleich lang, s. pat. 2. sehr kurz, ‚Sl Au einfach, die inneren Koxalwinkel nicht erreichend. S.cox. 1. ın der Höhe des vorderen, s. eox. 2. in der Höhe des hinteren Endes der Stl. und weit vor den inneren Koxalwinkeln sitzend. Abd. schmal geringelt (ea. 56 Rg.), schwach punktiert. Analabschnitt glatt. Bauchborsten lang und in sehr feine Enden auslaufend. S. 1. etwas hinter dem Epg. inseriert, 194 L, s.v. 1. 38uL, 28V. 2. 40 A. Nalepa. fast ebenso lang, s. v.3. 12u 1., griffelartig. Schwzl. klein. 8.e. kurz und fein, s. a. fehlen. Epg. beekenförmig, 19 u br., Dkl. glatt. S. g. seitenständig, sehr fein, 15« 1. Epand. 15u br., flach bogen- förmig. 9 150u 1, 36u br. — Z 110u L., 35u br. Betula alba L.: Erineum roseum Sehultz. Diese Art unterscheidet sich von E. r. Iypieus und E. r. notolius durch die auffallend langen Krallen des zweiten Beinpaares, die geringere Körpergröße, den kürzeren Sch., das kurze, schwache Rost. und die schmälere Rglg. und feine Pktg. des Hinterleibes, von E. r. notolius noch insbesondere durch die Stellung der BH. am Hinterrand, die Länge der s. v. 2., die griffelartigen s. v. 3., den Mangel der s.a., endlich durch die Pktg. der Rückenseite mit Ausnahme des Analabsehnittes, von E. r. iypieus noch überdies durch die schmälere Rglg. und feinere Pktg. des Hinterleibes, end- lieh durch griffelartige, kürzere s. v. 3. Die Annahme, daß E. rudis longisetosus der Erzeuger des Erineum roseum ist, stützt sich auf das Ergebnis der Untersuchung des von Prof. J. Kieffer im Jahre 1889 eingesendeten Materials; in diesem findet sich die Art in überwiegender Anzahl, während E. r. typieus und notolius nur vereinzelt angetroffen werden. Die Triehombildungen sind sehr gut erhalten und lassen keinen Zweifel bestehen, daß es sich im vorliegenden Fall tatsächlich um die g&- nannte Prineum-Bildung handelt: die Haare sind köpfehen-, keulen- oder flach schüsselförmig, kurz gestielt und dünnwandig, niemals zeigen sie jene unregelmäßigen Ausbuchtungen und Aus- sackungen des kopfartig -erweiterten Endes, die für die Haare des Erineum betulinum charakteristisch sind. 1) Später hatte ich 6e- legenheit, das rote Erineum von Betula pubescens und B. pubescens X verrucosa von verschiedenen Standorten (Marienbad, Heidenreich stein in Niederösterreich, Triglitz) zu untersuchen; die Untersuchung brachte keine Bestätigung der oben ausgesprochenen Ansicht: E. rudis longisetosus fand sieh nur in wenigen Exemplaren Yof; ') Der Hinweis auf Fig. 7, Taf. VII in: Ew. H. Rübsaamen, Zooced- dien ete., 2. Lief., v. Schleehtendal, Eriophyidoceeidien, p.309, ist irrig: ur abgebildeten Haare sind Haare des Erineum betulinum (vgl. Tafelerklärung" Revis. d.a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 41 während E. r. notolius in großer Zahl auftrat. Eine nähere Unter- suchung der Haare führte zur Erkenntnis, daß in diesen Fällen eine Erineum-Bildung vorliegt, die zwar äußerlich durch ihr Auf- treten auf der Blattoberseite und durch die rote Färbung Ähnlich- keit mit dem Erineum roseum hat, sich von diesem aber durch den Bau und die Gestalt der Haare sehr wesentlich unterscheidet. Diese gleichen den Haaren des Erineum betulinum: sie sind derbwandig und lang gestielt und besitzen an ihrem oberen knopf- oder scheibenförmigen, oft vertieften Ende unregelmäßige Aus- stülpungen. Das Erineum bildet auf der Oberseite der Blätter von Betula pubescens krümmelige, dunkel- bis braunrote, bald größere, bald kleinere Haarrasen. Unter den mit dem Messer abgetragenen Haaren fanden sich in geringer Zahl auch Triehombildungen, die für das Erineum roseum ceharakteristisch sind: kurz gestielte, dünnwandige, schüssel- und triehterförmige Haare ohne Ausstül- ‚pungen des Randes. Sie verdanken wohl ihre Entstehung den wenigen Exemplaren von E. r. longisetosus, die im Erineum als Einmieter angetroffen wurden. 4. Eriophyes tenellus (Nal., 1892). A. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1892, Bd. 29, p. 190 (Phytoptus tenellus). — Derselbe, Denk. Ak. Wien, 1895, Bd. 62, p. 627, Taf. 1, Fig. 1,2; Taf. 4, Fig. 10 (Ph. t.). K. lang gestreckt, zylindrisch bis wurmförmig. Seh. dreieckig, vorn abgerundet, 22 ul. Mfld. von den drei Mittellinien durchzogen, Seitenlinien vor dem Sehildhinterrand nach einwärts gebogen. Längs der Seitenränder je eine starke Bogenlinie. BH. gro ‚ vor dem Hinterrand und weit voneinander abstehend. 8. d. 23u1., meist fein. Rost. kräftig, schwach gebogen, schräg nach vorn ge- richtet. Cheliceren 18 ul. B. sehr kurz und schwach. B. 1. 21u l. Gl. 4 und 5 sehr kurz, fast gleichlang. Kr. 2. fast so lang wie diese zusammen, Kr. 1. etwas kürzer. Fdk. groß, 4-str. Stl. kurz, schwach, nicht gegabelt. S. cox. 1. in der Höhe des vorderen, s. cox. 2. in er Höhe des hinteren Endes der Stl. und daher weit vor den inneren Koxalwinkeln inseriert. Abd. breit, gleichmäßig geringelt. Pktg. grob; Punkthöcker groß, voneinander weit abstehend. Bauch- seite weit punktiert. ca. 64 Re. 8.1. 181. wie alle Bauchborsten 42 A. Nalepa. mit Ausnahme der s. v. 3. sehr fein. S.v. 1. 40u, s. v. 2. 38u, s.v.3.16u1., haarspitzig. Schwzl. klein. S. e. kurz und sehr fein, s. a. fehlen. Epg. klein, 16 br., halbkugelig. Dkl. fein gestreift. S. g. seitenständig, 12 u1. Epand. 15u br., flach bogenförmig. 9 1Wul., 33u br. — JS 140 ul., 33 u br. Carpinus betulus L.: Ausstülpungen der Nervenwinkel längs des Mittelnervs nach oben, Höhlung mit weißlichem, rötlichem oder bräunlichem Erineum ausgekleidet (Erineum pulchellum Schlecht.) Einmieter: E. vermiformis (Nal.) (= E. pulchellus Nal.). Steht dem E. rudis calycophthirus sehr nahe, K. jedoch kleiner, Sch. kürzer. Die Seitenlinien biegen vor dem Hinterrand des Sch. nach innen. B. schwächer, Kr. kürzer, Pktg. schwächer. RHrg. des Analabschnittes pkt. Bauchborsten sehr fein. Epg- schmäler, Dkl. fein gestreift. 5. Eriophyes brevitarsus typicus (Fockeu, 1890). H. Fockeu, Rey. biol. Nord France, 1890, Bd. 3, p- Fig. 3a,b (Phytoptus brevitarsus). — G. Canestrini, Prosp- Acarof. it., 1392, Bd. 5, p. 662, Taf. 45, Fig. 7,8 (Ph. b.). K. zylindrisch. Sch. dreieekig, 28 1., im Mfld. von den drei Mittellinien durchzogen, mit den Seitenrändern stark markierte Bogenlinien gleichlaufend. BH. rundlich, weit voneinander ab- stehend, randständig, den Hinterrand jedoch nicht überragend. S.d.23ul., fein. Rost. kurz, schwach. Cheliceren 16u |. gerade. B. kurz, schwach. Gl. 4 und 5 kurz, Gl.4 um ein Drittel kürzer als 61.5. Kr. 1. fast so lang wie Kr. 2. Fdk. 4-stt- Außenborsten stark, Innenborsten sehr schwach und kurz, s. pät- 1. fein und kurz. Stl. einfach. S. eox. 1. in der Höhe des vorderen, s. cox. 2. in der Höhe des hinteren Endes der Sternalleiste und daher weit vor den inneren Koxalwinkeln sitzend. Abd. breit und gleichmäßig geringelt, ca. 52 Rg. Pktg. kräftig, auf der Rücken seite enger als auf der Bauchseite; die letzten 8 Rg. sind etw breiter, treten weniger scharf hervor und sind glatt. S.1. wenig hinter dem Epg. inseriert, 22. 1., sehr fein, s. v. 1. 47u, 8." 2. 38u, s.v.3. 17ul. Mit Ausnahme der stumpfen, griffelartigen s.v. 3. laufen die Bauchborsten in sehr feine Enden aus. Schwal 1 Revis.d.a d. Betulaceen Mitt leuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 45 klein. S.e. fädlich, s. a. fehlen.‘) Epg. 18 u br., flach, triehter- förmig. Dkl. glatt, S. g. seitenständig, 19 u 1. 9 170uL, 34u br. Almus glulinosa Gaert.: Erineum alneum Persoon. E. brevitarsus typieus, dem E.rudis typicus sehr nahe stehend, sich von diesem in folgenden Merkmalen unterscheidend: Sch. kürzer, 2834 1. BH. randständig. Kr. beider Beinpaare von gleicher Länge. Pktg. der Rückenseite schwächer, der Bauch- seite spärlich und weit. S.d. griffelartig, kürzer. 5a. Eriophyes brevitarsus phyllereus n. subsp. K. gestreckt, zylindrisch, Abd. schmäler geringelt und meist feiner punktiert als bei E. b. iypieus. Reg. zahlreicher (ea. 62). Gl. 5 fast doppelt so lang wie Gl. 4, s. v. 3. schwächer, s. g. sehr fein. Epg. flach, beekenförmig. 2 190 ul., 32u br. Alnus incana DC.: Phylierium alnigenum Kunze. 6. Eriophyes longirostris n. sp. K. schwach spindelförmig. Sch. dreieckig, vorn abgerundet, gegen die Körperachse wenig geneigt, 26u 1., BH. groß, zapfen- förmig, den Hinterrand des Seh. überragend, voneinander weit ab- stehend. $.d. steif, stumpfspitzig, 284 1. Mfld. beiderseits von Je einer feinen, vom Vorderrand zu den BH. ziehenden Längs- linie begrenzt und von zwei nahe nebeneinander verlaufenden Längslinien durchzogen, die den beiden Seitenlinien der Mittellinien entsprechen. Die Medianlinie fehlt oder ist vor dem Sehildhinter- rand nur schwach angedeutet. Längs der Seitenränder je eine Bogenlinie, die vor dem Hinterrand in scharfen Winkel nach ein- wärts biegt. Rost. auffallend groß, gebogen, schräg nach abwärts gerichtet. Cheliceren sehr kräftig, schwach gebogen, 23 u En kurz, schwach, B.2. bedeutend schwächer als B. 1. Gl.4 und 5 zylindrisch, kurz, von annähernd gleicher Länge. Kr. beider Beinpaare nahe gleich lang, wenig länger als Gl.5. Fdk. 4-str. Stl. einfach, die inneren Koxalwinkel nieht erreichend. S. cox. 1. 1) Bei einzelnen Individuen fanden sich sehr kurze und feine, schwer erkennbare s. a., vgl. S. 38. 44 A.Nalepa. in der Höhe des vorderen, s. eox. 2. in der Höhe des hinteren Sternalleistenendes und daher weit vor den inneren Koxalwinkeln inseriert. Abd. meist breit (ca. 46 Reg.), seltener schmal (ea. 52 Rg.) geringelt. Pktg. der Dorsal- und Ventralseite sehr kräftig. Punkthöcker groß, oft perlartig, auf der Bauchseite voneinander weiter abstehend als auf der Rückenseite. 6—7 Rg. vor dem Schwzl. breiter und glatt. S.1. fast in der Höhe des Epg. sitzend, kräftig, 23u l, sv.1.294 8.v.2.10u, 8. v.83. 24 u l., an der Basis verstärkt, haarspitzig. Schwzl. klein. 8.e. von halber Körper- länge, s. a. etwa halb so lang wie eine Kr., fein. °pg. 21u br., fast halbkugelig. Dkl. von sechs starken Längsleisten durchzogen. 3. g. noch seitenständig, 14 u 1. Epand. 19 u br., bogenförmig. 9 150ul., 3Tubr. — 9 140u 1, 38 u br. Alnus glutinosa Gaert.: Verbildung der jungen Blätter, Ver- kürzung der Sproßachse. „Die Milben leben besonders zwischen den Blattfalten der Jugendlichen Blätter und deformieren diese. Die Blätter schrumpfen oft sehr zusammen oder bleiben kleiner und erscheinen ganz oder stellenweise gekräuselt; die Blattrippen sind verbogen und oft etwas verdickt, die Blattfalten erscheinen grau oder gelblichgrau. Zeitweise leben die Milben auch wohl auf den jungen Sproßachsen, denn diese bleiben kürzer und ihre Rinde erscheint oft etwas verschrumpft; die Verzweigung ist daher diehter, woran die von den Tieren besetzten Sträucher leicht er- kenntlich sind. Besonders werden 2—4jährige Stockaussehläge von den Milben bewohnt. Bei Triglitz ist diese Mißbildung häufig.“ O. Jaap, in lit., 6. Mai 1917. Durch den spindelförmigen K., die. abweichende Sehild- zeichnung, die großen zapfenförmigen, den Hinterrand überragenden BH., die starken s. d., ganz besonders aber durch den langen, kräftigen Rüssel, die kurzen s. v. 2., die haarspitzigen s. v. 3. IM durch den Besitz von s. a. von E. brevitarsus typieus gut ZU unterscheiden. T. Eriophyes bistriatus typicus n. subsp. K. sehr gestreckt, zylindrisch. Sch. dreieckig, gegen die / Körperachse wenig geneigt, 30 u l., im Mfld. von zwei starken | Längslinien durchzogen, die den Seitenlinien entsprechen und nahe Y 1 Revis. d. a. d. Betulaceen Mittel pas Gallen erzeug. Kriophyes-Arten. 45 nebeneinander verlaufen. Medianlinie meist nieht erkennbar. Zu- weilen sind noch zwei sehr feine Längslinien, die vom Vorderrand zu den BH. ziehen, zu erkennen. Mit den Seitenrändern gleich- laufend je eine stark hervortretende Bogenlinie. BH. groß, zapfen- förmig, den Schildhinterrand überragend. S.d. 25u1., fein, an der Basis stark. Rost. sehr schwach, nach vorn gerichtet. B. schwach, Gl. 4 und 5 von annähernd gleicher Länge. Kr. beider Beinpaare gleichlang, kürzer als Gl. 4. Fdk. 4-str., zart. Stl. einfach, die inneren Koxalwinkel nicht erreichend. $. cox. 1. in der Höhe des vorderen, s. cox. 2. in der Höhe des hinteren Endes der Sternal- leiste und daher weit vor den inneren Koxalwinkeln sitzend. Abd. breit und gleichmäßig geringelt, ca. 64 Rg. Pktg. kräftig, auf der Rücken- und Bauchseite wenig verschieden, Punkthöcker zuweilen perlartig. Die vor dem Schwazl. gelegenen Rg. etwas breiter und undeutlich punktiert, die letzten 4—5 Rg. glatt. S.1. fast in der Höhe des Epg. sitzend, 19 u1., sehr fein, s. v.1. 28u, 8. v.2.15u, 8.v.8. 23ul., in sehr feine Enden auslaufend. Sämtliche Bauch- borsten zeichnen sich durch sehr feine, weiche Enden aus. Schwzl. ein. 8. c. sehr fein, nahe halb so lang wie das Abd., s. a. so lang wie eine Kr. Epg. 20 u br., flach, beekenförmig. Dkl. spärlich gestreift. 8. g. seitenständig, sehr fein, 10 « I. Epand. 17 u br., bogenförmig. 2 210ul., 37u br. — d’ 150ull., 36u br. Alnus incana DC.: Ceeidium? In beträchtlicher Anzahl neben E. brevitarsus phyllereus im Phyllerium alnigenum Kunze, vereinzelt auch in Üephaloneon pu- stulatum Bremi und in den Nervenwinkelausstülpungen von A. glu- linosa Gaert. Dem E. longirostris sehr nahe stehend, von diesem dureh den langgestreckten K., den kürzeren Seh., die feineren s. d., das schwache, kurze Rost. und die kürzeren Kr. abweichend. Von E. brevitarsus phyllereus an den Besitz von s.a., den kürzeren s. v. 1. und 3., durch die Schildzeichnung, die BH., die s. d., die längeren und dünneren Fußglieder, die kürzeren, gleichlangen Kr., endlich an der Streifung der Dkl. leieht zu unterscheiden. 46 A. Nalepa. Te. Eriophyes bistriatus var. alni viridis n. var. K. gestreckt. Sch. vorn abgestutzt. Schildzeiehnung wie bei E. b. typieus, Medianlinie jedoch vor dem Hinterrand ange- deutet. BH. groß, halbkugelig, randständig, voneinander weit ab- stehend. S.d. sehr fein, 1641. Rost. sehr kurz und schwach. Chelieeren 1341. Kr. so lang wie Gl.5. Fdk. groß, 4-str., ca. 65 Rg. Pktg. kräftig, auf der Bauchseite weit. 8-10 Rg. vor dem Schwzl. breiter und glatt. Bauchborsten sehr fein und kurz. S.1. 234, 8.v.1. 27u, s.v.2. 12u, s.v.3. 23u1., haarspitzig. S.a. sehr fein, kurz, kaum halb so lang wie eine Kr. Epg. 21ubr., flach, beekenförmig. Dkl. spärlich gestreift. S.g. sehr fein, 131. Epand. 17 u br., halbbogenföürmig. 9 1%Wul, 42u br. — 9 170ul., 33 u br. Alnus viridis DC.: Ceeidium? In Gesellschaft von E. laevis euryporus vereinzelt im Phyl- lerium purpureum (DC.), häufig in den Nervenwinkelausstülpungen und möglicherweise Erzeuger derselben. Da das Ceeidium von E. bistriatus typieus mit Sicher- heit noch nicht festgestellt ist, bleibt es unentschieden. ob wir es hier mit einer Varietät oder Subspezies zu tun haben; die Aufstellung einer Varietät ist daher provisorisch und bliebe aufrecht, wenn beide Formen sich als Er- zeuger gleicher Gallbildungen (Nervenwinkelausstülpungen) erweisen würden. Ob E. bistriatus var. alni viridis der Erzeuger der Nervenwinkelausstülpungen ist, müssen weitere Untersuchungen dartun: es handelt sich vor allem un die Beschaffung einer größeren Zahl von Gallenproben, die verschiedenen Wirtspflanzenindividuen entnommen sind, Sollte es tatsächlich der Fall sein, dam wäre wohl anzunehmen, daß E. b. typicus gleichfalls Nervenwinkelausstülpunge® auf Alnus incana DC. verursacht (vel. v. Schleehtendal, Eriophyidoceeidien, 2.2. 0., p. 314). Alnus viridis DC.: Phyllerium purpureum (DC.) (Sonnwend- stein; leg. Dr. K. Rechinger 1897); Nervenwinkelausstülpunge® (Klause bei Mariensee, N.-Ö.; leg. Dr. K. Reehinger 189). 3. Eriophyes avellanae (Nal., 1889). J. N. Vallot, Mem. Ac. Dijon, 1836, p. 189 (Acarus pseudo- gallarum, dese. nulla). — A. Targioni-Tozzeti, Annali di Agtk eoltura, 1888, p. 489, Fig. 67 (Phyloptus pseudogallarum, des. — nulla). — G. Canestrini, Atti Soe. Veneto-Trent., 1890, Bd. 1% Revis. d. a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 47 p. 43 (Ph. p., deser. nulla). — A. Targioni-Tozzeti, Atti dell’ Acead. Geogorfili Firenze, 1885, Ser. 4, Bd. 8, p. 144, Taf. 2, Fig. 2, 8 (Phytoptus :coryligallarum, deser. nulla, fig. insuff.). — G. Canestrini, Prosp. Acarof. it., 1892, Bd. 5, p. 611, Taf. 52, Fig.9 (Ph. e.). — A. Nalepa, SB. Ak. in Wien, 1889, Bd. 98, p- 126, Taf. 2, Fig.1,2,3; Taf. 3, Fig.3 (Phytoptus avellanae). — Derselbe, Zool. Jahrb., Syst., 1895, Bd. 7, p. 281. K. groß, langgestreekt; geschlechtsreife 9 zylindrisch bis walzenförmig, junge Tiere und Nymphen wurmförmig. Seh. halb- kreisförmig, vorn abgestutzt, 30u1. Schildzeichnung ähnlich wie bei E. tenellus. Mfld. von den Mittellinien durchzogen, Seitenlinien vor dem Hinterrand des Sch. nach einwärts gebogen, in den Sfld. Bogenlinien längs der Seitenränder und kurze Linien, die vom Vorderrand zu den BH. ziehen. Zwei Paar s.d., s.d.1. und 2. BH. der s.d. I. etwa drei Ringbreiten vom Hinterrand entfernt, einander genähert. BH. der s.d.2. nahe der Mitte der Seiten- ränder sitzend, voneinander weiter abstehend. S. d. 1. 1Tul, fein, steif, s.d.2. kaum länger als eine Kr., wie s.d. 1. nach auf- wärts gerichtet. Rost. kurz, kräftig. Cheliceren fast gerade, stark, 19ul. B. kurz und plump. Gl. 4 und 5 kurz, gedrungen, kaum so lang wie eine Kralle. Kr. lang, Kr. 2. kaum länger als Kr. 1; Fk. groß, in der Regel 4-str., bisweilen 5-str. oder auf einer Seite 4-, auf der anderen 5-str. S. pat. 1. und 2. fast gleichlang, s. pat. 2. jedoch schwächer. Stl. einfach, bis an die inneren Koxalwinkel reichend. 8. cox. 1. so lang wie s. pat. 1., s. cox. 2. in der Höhe des hinteren Endes der Stl. und nahe den inneren Koxalwinkeln sitzend. Abd. ziemlich breit und gleichmäßig geringelt, ea. 82 Rg. Pktg. kräftig, ziemlich eng. Die Rg. des Analabschnittes dorsalwärts glatt oder spärlich pkt. Ungefähr auf dem 10. Rg. hinter dem Schildrand ein dorsales Borstenpaar, Borsten desselben 47 u ]., steif, meist nach aufwärts gerichtet. $. I. unmittelbar hinter dem Epg. inseriert, sehr fein, 1941. 8.v. 1. 30u1., so lang wie s. v. 3.5 8. v.2.1941. 8.v.3. in sehr feine Enden auslaufend. Schwzl. breit. S. c. kurz, geißelartig, s. a. dornartig, etwas kürzer als eine Kr. Epg. 26 u br., flach, beckenförmig. Dkl. glatt. 8. g. sehr fein, seitenständig, 14 ul. 2 250 u 1,48 u br. — Z 180 u 1, 40 u br. 48 A. Nalepa. 9 von 300 u Länge nicht selten. Corylus avellana L.: Knospenverbildung. Durch den Besitz eines zweiten Schildborstenpaares und eines Borstenpaares auf .der Dorsalseite des Abd. unterscheidet sich die vorliegende Art sehr auffällig von den anderen auf den Betulaceen lebenden Eriophyes-Arten, insbesondere von E. vermiformis, der häufig in großer Zahl als Einmieter in den verbildeten Knospen auftritt. Die größere Anzahl von Borstenpaaren weist wohl auf den ursprünglicheren Charakter der Art hin. 9. Eriophyes vermiformis (Nal., 1539). A. Nalepa, Sitzb. Ak., Wien, 1889, Bd. 98, p. 129, Taf. 3, Fig. 1,2 (Phytoptus vermiformis). — Derselbe, Anz. Ak. Wien, 1839, Bd. 26, p. 162 (Phytoptus betulae), deser. nulla. — Derselbe, Denk. Ak. Wien, 1891, Bd. 58, p. 873, Taf. 2, Fig. 5, 4 (Ph.b.). — Derselbe, Anz. Ak. Wien, 1914, Bd.51, p.552 (Lriophyes pul- chellus).. — Derselbe in diesen „Verhandlungen“, 1917, Bad. 61, p. 33 (E. pulchellus = E. vermiformis). K. wurmförmig gestreckt, beim 9 bis siebenmal so lang wie breit. Sch. dreieckig, 30 u 1. Im Mfld. die drei Mittellinien, die beiderseits von je 1—2 Längslinien begleitet werden; in den Sfid. 3-4 kürzere Längslinien, die vom Vorderrand des Sch. aus- gehen, den Hinterrand jedoch nicht erreichen und nach außen u Länge abnehmen. Schildhinterecken gekörnt. Scehildzeichnung im einzelnen mit mehr oder minder starken Abweichungen, je nach der Wirtspflanzenart. S. d. fehlen. Rost. kurz, schwach. Cheliceren fast gerade, 15 ul. B. kurz, schwach. Fußglieder kurz, Gl. 4 kürze als Gl.5. Fdk. klein, 5-str. Kr. 1 so lang wie Gl. 5, Kr. 2. etwas länger. Außenborsten steif, s. pat. 1. steif, so lang wie ein B. 2. Stl. kurz, tief gegabelt. S. cox. 1. vor dem Vorderende, $. 60% 2. in vor den Gabelästen der Stl. und weit vor den inneren Koxalwinkel sitzend, s. cox. 3. sehr stark, so lang wie der Seh. Abd. zie i breit, gleichmäßig geringelt und kräftig, seltener fein punktiert; ca. 76 Rg. 4 Rg. vor dem Schwzl. etwas breiter und auf der Dorsalseite glatt. 8.1.15 u1., sehr fein und weit hinter dem 1 sitzend. S. v.1. 47 u l., wie alle Bauchborsten fein, .v. 49 kurz, 10 u 1, 8.v.3. 21 u 1, haarspitzig. Schwzl. klein. 8. est : Gschwandner & Reb Verhandl. d !-bot. Ges. i er und Aberrelänen Band LXIX. 1919. Taf. 1. bei Saturnia-Arten . Saturnia hybr. macrotaos ar Männch 2. Satırmla Ber BREID mas Wei beh. / hw. . h I DE Gschwandner & Rebel Hybriden und Aberrationen andl d. zool.-bot. Ges. 19. Taf. 1. bei Saturnia-Arten. Band LXIX. 19 1. Saturnia hybr. macrotaos Rbl. Männch. Useite. 2. Satuınia hybr. macrotaos Rbl. Weibch. Useite, 3. Saturnia hybr. Julii Gschw. Weibch. Useite f Verhandl. d. zool.-bot. Ges Gschwandner & Rebel: Hybriden Band LXIX. 1919 Fat. I u. Aberrationen beı Saturnia-Arten. Saturnia hybr. Witzenmarni Gschw. I. Männch. 2 Weibch. 3. Männch. us. Gschwandner & Rebel Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Hybriden und Aberrationen Band LXIX. 1919, Taf. IV, bei Saturnia-Arten Saturnia hybr. atlantj;yri Niepelt 1. Weibch. 2. Männch. us. Verhandl, d. Band L zool,-bot. (es. XIX. 1919. Ei Saturnia pyri. Schiff. ab. Kolleri Gschwandner & Re Hybriden und Aberra -Arte Gschw. Weibch. be 1 Saturnia bel tionen n. a Gschwandner & Rebel Verhandl d. zool.-bot. Ges. Hybriden und Aberrationen Band LXIX. 1919. Taf. VI. bei Saturnia-Arten. Saturnia pyri Schiff. ab. Kolleri Gschw. Weibch. Useite. Gschwandner & Rebel Verhandl. d. zool.-bot. Ges. i Hybriden und Aberrationen Band LXIX. 1919. Taf. Vll. bei Saturnia-Arten. 1. Saturnia atlantica Luc. ab. conjuncta-perrupta Gschw. Weibch. 2. Saturnia spini Schiff. ab. conjuncta Gschw. Männch. 3. Saturnia spini Schiff. ab. infumata Gschw. Weibch. Gschwandner & Rebel Verhandl. d. zool.-bot. Ges. Hybriden und Aberrationen Band LXIX. 1919, Taf. VIH. bei Saturnia-Arten . r ännch. u. Weibch. 2 Saturnia pavonia L. ab. alboplaga Gschw. Männch. u - 4 Saturnia nen L. ab. saturatior Schultz, Männch. er 6 Saturnia pavonia L. ab. infumata Newnh. Männch. u. er Revis. d. a. d. Betulaceen erzeug Eriophyes-Arten. 49 fein und etwa doppelt so lang wie der Sch., s. a. fehlen. Epg. 21 u br., beekenförmig, weit nach vorn gerückt. Dkl. deutlich längs- gestreift; s. g. fast grundständig, sehr zart, etwa so lang wie 8. v. 2. Epand. 15 u br., bogenförmig. 9240 ul, 34 ubr. — 10 ul, 34 u br. Corylus avellana L.: Sproßachse verkürzt, Blätter klein bleibend, abnorm behaart, dieht gedrängt. Einmieter in den verbildeten Knospen von Corylus avellana L., dann häufig auch in den deformierten Knospen von Betula verrucosa Ehrh., zuweilen auch in größerer Zahl im Cephaloneon betulinum Bremi, endlich im Erineum pulchellum Schlecht. von ‚Carpinus betulus L. Durch den Mangel der s. d., die Schildzeiehnung und die tiefgegabelte Stl. von allen auf den birkenartigen Gewächsen lebenden Arten wohl unterschieden. 10. Eriophyes macrotrichus (Nal., 1889). A. Nalepa, SB. Ak. Wien, 1839, Bd. 98, p. 132, Taf. D, 219.41. K. langgestreckt, schwach spindelförmig. Sch. dreieckig, 391. Mild. jederseits von einer Längslinie begrenzt, Medianlinie unvollständig, Seitenlinien nahe nebeneinander verlaufend, vor dem Schildhinterrand stark 'nach außen gebogen. In den Sfld. Linien längs der Seitenränder. BH. sehr groß, voneinander weit abstehend und ungefähr zwei Ringbreiten vor dem Hinterrand. 8. d. 85ul., sehr stark und nach hinten gerichtet. Rost. groß, ca. 23ul,, kräftig. B. schlank. Fußglieder dünn, nahezu gleich lang. Kr. beider Bein- paare in ihrer Länge voneinander wenig verschieden, ziemlich stark gekrümmt. Fdk. groß, 2-str. Stl. einfach, die inneren Koxal- winkel nicht erreichend. $. cox. 2. vor den inneren Koxalwinkeln sitzend. Abd. ziemlich breit und gleichmäßig geringelt (ca. 56 Rg.), fein und weit punktiert. S. 1. in der Höhe des Epg. sitzend, wie alle Bauchborsten sehr fein, 2341. $. v. 1.39 u L,® Y. 2.17ul, 8.v.3. 29u1., haarspitzig. Schwzl. mäßig stark entwickelt. 8. e. sehr fein, an der Basis kaum stärker, den dritten Teil der Körper- länge messend, s. a. sehr fein, mehr als halb so lang wie eine Kr. Epg. 23 ubr., fast halbkugelig. Dkl. lüngsgestreift. 8.g. seitenständig, 2. B. Ges. 69. Bd. 4 50 A. Nalepa. sehr fein, etwa so lang wie die s. v.2. Epand. 15u br., halb- bogenförmig. 9 190ul., 4lubr. — SF 150ul., 37u br. Carpinus betulus L.: Gekräuselte Blattnervenfalten. Durch die Schildzeichnung, die langen, starken s. d. und die zweistrahlige Fdk. von den bisher bekannten Eriophyes-Arten der Birkengewächse wohl unterschieden. Analytische Übersicht über die Eriophyes-Arten der Betulaceen. — 8.d. fehlen, Sch. von Längslinien durchzogen, K. wurmförmig, Stl. tief l I» Bu a, 2 2 Paar s.d. und ein akzessorisches Borstenpaar hinter dem Seh., K. groß, gestreckt, Stl. einfach, s.l.—s. y. 2,8.v.1.=s.v.3, s.a. stark. ww un = au = - N Ka = & >23 © = & =} 8 & - © er + & - u De 6 Dror Alte: ET, Star le je] u & ” [a-) B u» su: 3 Mu ” ” N >r [a 50 B ed & = 93 Pe {as} hl © Br = m 33 [u e} i ; E. — Kr. 2. höchstens um ein Viertel länger als Kr. 1.. Rglg. breit, scharf, Pktg- grob, 8. v. 3. haarspitzig, | r . * . 5 Re da ee ee ee aan o un © = 1) RS S 2 8, + @D =, =. ® 5 - © - 9 ® BE = =} > ® = 8 =] a = > © = 2, = a - ad 2 u & 5 (=) os & > la*} u 1 RB Baal DEE na aaa e RT EEE RE ERHIELT RE -] r 08 & = EA - & © Fr ar N = 7 D m u, [7] & 5 u o m > o g Ei =) a De © B & ” bi N Q >. “ S 2 © Rn — K. wurmförmig, Sch. schmal, 194 1., Epg. 17 « br. 8.8.2. fehlen, Gl. 4 und 5 sehr kurz, s.v.1. und 2. lang, s. v. 3. griltel- arüg, DEL ga . u... ar Me E. brevitarsus typieus (5)') ') Vgl. E. brevitarsus Phyllereus (5a). Revis. d. a. d. Betulaceen Mitteleuropas Gallen erzeug. Eriophyes-Arten. 51 8. S.a. vorhanden, s. v. 2. höchstens halb so lang wie s. v. 1., 8. v. 3. lang, Bi > u nz 9 Br esr. Kurz, schwach, s.v. seht fen. . . „su ou 0.00 00,000 10 — Rost. lang, wenig kürzer als der Sch., K. et eo groß, we iR den Hinterrand des Sch. überragend. 8. d. k, Rele. bre SICTOD EN a EURER TORE 44 ie ngirostris 2 10. re von zwei nahe nebeneinander verlaufenden Längslinien durchzogen, BH. groß, zapfenförmig, den Hinterrand des Sch. überragend, s. d. stark, 8. pat. 1. mäßig lang, schwach, Rg. vor dem Schwzl. kaum breiter, Pkt meist grob, Analabschnitt glatt ......... E. bistriatus ni — Mfld. von den Mittellinien durchzogen, s. d. sehr fein, s. pat. 1. sehr lang und stark, Pktg. sehr grob, Rückenseite etwa von den s. v. 2. ab glatt, die letzten Be: deutliek: breier :.. 2: Cs E. rudis notolius (3b) 11. Abd. breit grg., Rückenseite glatt, Bauchseite glatt 35 spärlich pkt. 12 — Abd. schmal grg., Rücken- und Bauchseite fein pkt., Sch. von zwei Längs- vi Fig Sfld. gestrichelt, s.1., s. v. 1. und 3. annähernd gleich- laı ST ee, E. betulinus @ 12. en BE pe, flach, beekenförmig. .» : =... .0% er. ne glatt, Sch. glatt, Epg. sehr flach, —. B. lang, er sro . kurz, Bohr-Aei zr. eis. u = E. laevis euryporus (1b) 13. gleichmäßig pkt., Sch. glatt, s. v. an ihrer "Basis nieht auf- Br 2 Re re 14 — Bauchseite spärlich pkt., auf den BHrg. nur wenige (2—6) große Punkt- höcker, s. v. an ihrer Basis sehr verstärkt, Sch. von Längslinien durch- 15 zogen 14. Bauchseite weit pkt., B. kurz, schwach, Kr. 1. kürzer als Kr. 2., RHrg. ziemlich schmal, ea. 62 Rg., Epg. Bubr.... E. laevis typieus (1)?) — Bauchseite eng ud fein pkt., selten glatt. B. schlank, Kr. gleich lang, RHrg. breit, ca. 48 Rg., Epg. 24 br. E. laevis inangulis (1a) 15. K mäßig gestreckt, s.d. zei, 1321, B. 1. 04 1, Epg. flach, becken- förmig, be: 2 IT E. laevis lionotus (1e) — K. sehr gestreckt, s. ii stark, 17 «1, B. 1. 384 1., Epg. sehr flach, 24. br. E. laevis lissonotus (1d) e) Ve. E. bistriatus var. alni viridis (7a). ’) Vgl, E. Iaevis var. alni viridis (le Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. Bearbeitung der anläßlich der zweiten Wiener Universitätsreise im pril 1911 in Griechenland gesammelten Pflanzen. C. Lichenes.') Ven Prof. J. Steiner. (Eingelaufen am 5. Juli 1917.) Die unten angeführten Flechtenarten wurden während der Wiener Universitätsreise im Jahre 1911 von den Herren Ginz- berger) (G), Schiffner (8), Watzl (Wa), R. v. Wettstein (W) an den dort angeführten Orten gesammelt. Sie bilden die Grund- lage für eine Erweiterung unserer Kenntnis der Flechten des Mittelmeergebietes und der in dieses eintretenden mitteleuropäischen und asiatischen, besonders auch durch die neu beschriebenen Formen und die Aufsammlung der einerseits vom griechischen, andererseits vom asiatischen Festlande schon bekannten Arten: Pertusaria Pentelieci Star. und Buellia subdisciformis Var. Skuta- riensis Stnr., welche auf den Schiefern von Mikra Delos gesammelt wurden. Der bedeutsamste Fund unter den aufgezählten Flechten ist der von Ster. Santorinense Stnr. Diese Subspezies ist, wie (ie Diagnose ausführt, von Ster. denudatum nicht durch die Form oder Struktur der Schuppen, nicht durch ein morphologisches, äußeres oder inneres Merkmal der Apothezien, sondern nur durch bio- logische Merkmale, die Ausdauer und das Weitersprossen der pl! mären Schuppen, die auf der Unterlage ausgedehnte Krusten bilden, und das Auftreten der Apothezien ausschließlich, soweit bisher ') Siehe diese „Verhandlungen“, LXIV. Bd. (1914), p. 239 fl. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 585 bekannt, nur an diesen, verschieden. Die Flechte wurde als Sub- Spezies, nicht als Varietät eingeführt, weil von dem weitverbreiteten Ster. denudatum bisher keine Form gefunden wurde, die als ein bergang zu ihr aufgefaßt werden könnte und weil Ster. denudatum in gewöhnlicher Form, ohne eine Spur eines Überganges zu ihr aufzuweisen, ebenfalls im Georgioskrater (Ausbruch 1866) gefunden sowie von Bory de St. Vine. während seiner griechischen Reise (see. Nouv. Fl. du Pelop., 1838, p. (73), und Exped. seient. du Mor&e in Sect. d. sei. Phys., T. II, 2. Part, Paris, 1832) auf den Laven von Nea Kaimeni (Ausbruch 1707) als ‚Ster. denudatum var. Vesuvianum gesammelt wurde. Stier. Santorinense verhält sich zu Ster. denudatum etwa so wie Clad. caespititia (Pers.) Flik. = Olad. agariciformis (Wulf.) Arld. zu Clad. sqguamosa (Seop.) Hoffm. Die unterscheidenden Merkmale der bisher angeführten Formen und Varietäten von Ster. denudatum, von welchen var. Vesuvianum und var. Yulcani zuerst als Arten eingeführt wurden, beziehen sich alle nur auf Farbe, Form und Beschuppung der Podetien. Diese Merkmale sind übrigens sehr veränderlich, was schon Th. Fries in Monogr. Ster. (1858), p. 48, so ausdrückt: Varietates omnium speeierum parvi quidem sunt momenti, sed minoris vix ullius quam hujus. ; Als Varietäten können angesehen werden: Var. Vesuvianum (Pers.) Hepp in Fl. Eur., Nr. 2 (1853), quoad nomen. — Pers. in Act. Wetter. Gesell., II (1811), p. 19 et Tab. 10, Fig. 5, ut pr. sp. Var. puleinatım Th. Fr. in Monogr. Stereoc. (1858), p- 47. Var. Yulcani (Bory) Nyl. in Syn., I (1860), p. 248. — Bory ın Voy., 2 (1804), p. 147, sub Lichene. Ä Var. Vesuvianum podetia erhibet e communi basi oriunda, lazıns pulviniformia erecta, longius ramosa, ramulis varıe angulose compressis, glabris vel tenwissime tomentosis, colore ut m specie variantibus, infra et in parte mediana vel nuda vel Squamis solitis speciei parum, supra dense obsita. Exsiee.: Mass. 10 im HP (in HU expl. huie var. non ad- numerandum est). — Hepp 546 (H LU,4P,: = Erb. eritt. a; Ser. II, Nr. 20 (HU). — Rab. 160 (H U). — Trev. 145 (HP). — Jatta 45 (HU). — Non autem Hepp 2 (HU, H.P.). 54 J. Steiner. Var. pulvinatum podetia exhibet in toto pumila vel ‚pumiliora, ramosa et intricata, decumbentia, a substrato soluta, squamıs varie densis et formatis obsita. Var. Vulcani sec. Nyl., 1. e., praeeipue a typo differt azi pode- torum extus pallide arachnoideo (see. Bory, 1. e.: bası migri- cante, superne albido), granulis saepe nodulosis (subglobosis) et interdum magis evolutis, stipitellatis, disco fuscescente mar- gineque albo. Die angeführten zwei Merkmale der letzten Varietät genügen auch in ihrem Zusammenvorkommen kaum zur Abtrennung nn Varietät. Umbilicatum (Wallr.) Arld. in diesen „Verhandlungen e (1886), p. 79 — Patellaria paschalis y. umbonata Wallr. in Et Fl. Germ., Seet. II, T. III (1831), p. 442, ist schon von Arnold, l. e., validum und commune, letzteres umfassend: tenue und digı- tatum, von Th. Fries in Monogr. Stereoe., p. 43, als Formen be- zeichnet worden. Neuerliches Nachsuchen im Bereiche des Georgioskraters IM späteren Jahren wird Aufschluß geben können über die Konstanz oder Veränderlichkeit der Merkmale des unten als Subspezies ein- geführten Stereoc. Santorinense Star. Anaptychia eiliaris (L.) Krb. in Syst. (1855), p. 50. — Linne in Sp pl. (1753), p. 1144, sub Lichene. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf der Rinde von Abws Apollinis, leg. G. — Auf Quercus coecifera (8.). Physeia pulverulenta (Schreb.) Nyl. in Act. Soc. Linn. Bord., u (1856), p. 308. — Schreb. in Spie. (1771), p-. 128, SU Lichene. Var. argyphaea (Ach.) Nyl., l. ce. — Ach. in Univ. (1810), p- 474, sub Parmelia pulverulenta ß. i Phokis: Livadhi ober Delphi, auf der Rinde von Abies Apollinis, leg. G. ; Physcia stellaris (L.) Nyl. — Linn., Spee. pl. (1753), p. 1144, sub Lichene. Var. Teptalea (Ach.) Th. Fr. in Lieh. Seand. (1871), p- 140. — Ach. in Prod. (1798), p. 118, sub Zichene. % IR Pro H je 2 Eon j & 7 Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. BB) Santorin: Pyrgos, auf der Rinde von (@uereus cocceifera, leg. Korfu, auf Opuntia (8). Physcia adscendens (F r.) Bitter in Pringsh., Jahrb., Bd. XXXVI (1901), p. 431. — Parmelia stellaris var. adscendens Fr. in Summ., Veget. Scand., I (1845), p. 108. Korfu: An alten Stämmen von Opuntia ($.). Physcia orbieularis (Neck.) Th. Fr. in Nov. Act. soe. sei. Ups., II (1860), p. 165. — Neck. in Meth. muse. (1771), p. 88, sub Lichene. — Syn.: Lichen obscurus Ehrh. in Pl. erypt. exs., Nr. 117 (1785). Santorin: Pyrgos, auf Quercus coceifera, leg. G. Var. ciliata (Hoffm.) D. Torre und Sarnth. in Fl. Tir., Flechten (1902), p. 166. — Hoffm. in Enum. Lich. (1784), p. 69 et Tab. XIV, Fig. 1, sub Lichene. — Syn.: Lichen ulothrix Ach. in Prodr. (1798), p. 113. Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi, an der Rinde von Abies Apollinis (8). Ithinodina Santorinensis Str. Species seeundum sporas e stirpe Ih. confragosae, ac- cedens ex una parte, et quidem propius ad Rh. bimarginatam = Zahlbr., ex altera parte ad Rh. luridescentem Anzi, quarum Omnium medulla jam sub lente apparet pl. m. intense in- fuscata, forma thalli autem et apotheciis magis intrusis ab ambabus proximis et conidiis brevioribus a Rh. bimarginata Praesertim diversa. : Bier Thallus mediocriter crassus, siccus alutacee vel subluride Ppallidus, madefactus pl. m. virens, conferte irregulariter ver- rucose, adultior subsquamose areolatus. Verrucae peripher war subdispersae, prothallo obscuriore non perspieuo, deinde con- fertae, varie et irregulariter comvexulae, pl. m. crenatae, ad "5mm latae. In Ihallo adultiore verrucae tandem areolatim vel subsqguamiforme concrescentes et incrassatae, areolae igibur compositae, ad 1:5 (2)mm latae, in toto subplanae, superficie verrueulosa, verrueulis concoloribus. KHO thallus vel spurie vel bene Iuteseit,. Ca Oleg Og non coloratur, medulla J ope Iutescit. 56 J. Steiner. Medulla, in sectione sine reag. sub lente visa, exceptis partibus infuscatis, et cortex semipellueida, stratum gonidiale bene elucens. Cortex sup. 15—20 u cerassus, dense et sordide fuseule inspersus, extus h.i. distinctius fuseus, intus magis perlucens, strato tegente vel nullo vel pertenui, ad 4 lato. Hyphae cortieis intricatae et cellulosae, cellulis ‚praeserlim subrotundis, ca. 4—7 u latis. Cortex lateralis ubique bene adest, coloratus ei formatus ut superior. Stratum gomidiale varians 20—70u erassum, varie densum et varie interruptum, in squamulis verrucose inaequalibus jam verrucis bene inter- ruptum et hyphis magis perpendieularibus divisum. Gonidia constentu mediocriter saturate colörato, singula 9—-14 (15) u lt., nucleo multo. Medulla sub apotheciis et sub strato gonidiali areolarum vel maculatim vel striatim vel latius extense et varie intense infuscata, ceterum autem, praesertim infra, incolor et aid inspersa. Hyphae medullares in toto intrieatae, praesertm elliptice, rarius suhglobose vel subeylindrice cellulosae, saepe frustulis tectae, prope gonidia et inter gonangia magis Perpen- dieulares, 4—5u latae et praesertim elongate et cylindrice cellulosae. Apothecia variantia immersa vel pl. m. emergentia, in- volucro tumque constrieto. Discus saepe Imm, rare 153mm latus, orbieularis vel suborbieularis, planus vel spurie com vexulus, vel irregulariter undulatus, Taevis, niger, opacus, made- faclus concolor vel paullo in fuscum vergens. Margo thallodes vel depressus vel bene evolutus et mediveriter erassus, tumque rare subinteger, regulariter optime verruciforme crenalus. Margo. exeipularis etiam variat, bene elatus et cum disco eoncolor, ubi imvolucrum depressum, ceterum parum vel nom perspieuus. Exeipulum !) marginale saepe 40—50 u crassum ( adest latius et angustius), extus obseure fuscum ut epithecium, intus sensim dilutius coloratum, laterale et basale pallida, ca. 204 ’) Exeipulum Rh. bimarginatae aeque ceoloratum est, in Rh. uridescente autem exeipulum marginale pallidum, laterale et basale pl. m. infuseata. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 57 erassa. Sub excipulo basali stratum gonidiale cohaerens, ca. 20—30u crassum et elucens adest. Involuerum varie retortum et crassum. Cortea involueri varians I2—50 u erassus, in- aequalis, formatus et coloratus ut corter superior. Stratum gonidiale involucri usque ad marginem penetrat. Hymenium purum, 75—120 u altım (altins quam in Rh. bimarginata), paraphyses tenues, ca. Au latae spissae, non cellulosae, apicibus microcapitatis, 3—4 u latis, fuseis epithecium obscure fuscum (in Rh. bimarginata h.i. in chalybaeo viride vergens) formant. J ope hymenium et hypothecium coerulescunt, ezcipulum non coloratur. Sporae octonae, in toto elongate ellipticae, tandem obseurius fuscae, primum siphoniatae, sporo- blastis saepius rotundis vel trapeziformibus, rarius cordatıs, deinde simplieiter 1-septatae, demum h. i. in medio paullo constrictae, 12—21u lg. et 7—11u lt. Pori pyenidum nigri, Punctiformes, fulera endobasidialia, 18—30 u lg., regulariter elliptice et pl. m. constriete cellulosa, 3—4u lt. Conidia recta, 3—4 (45) u Ig. et 1-75 (18) u lt. Conidia Rh. bimarginatae #5—6u lg. et 07—1u lt. sunt, Rh. luridesceetis 4-5 u 19. et 06—0-8u 1t., Rh. confragosae, ut adest in Nerlin Eas. Fin. 275, 4—5-5u lg. et Zu lt. Santorin, Hauptinsel: Auf Lava, leg. S,W. Rhinodina cinerascens Stnr. Species secundum sporas intermedia inter Ah. confra- gosam et Rh. calcaream et notis variis, praesertim etiam reactione Ca C] »0, in thallo provocato diversa. Areolae in toto pl. m. verruciforme frustulosae, vel irre- gulariter toruliformes vel frustulose subsquamiformes, dispersae vel maculatim congestae, thallum medioeriter obscure vel sub- Sordide cinereum formant, insularem, insulis ca. 1—2em Jatis vel latius irregulariter comfluentibus, in statu madido luride, virentem. Thallus KHO vel vix mutatur vel paullo sor dide Iutescit, Ca Clg Og cortex h. i. maeulatim rubet. Cortex superior tenuis, jam sine reag., aeque ac stratum gonidiale, saturatius coloratum, bene elucens, ewtus obscurius umbrine fuscus (eolore O1 H non mutato), ca. 9-15 u crassus, J. Steiner. capitulis hypharum et cellulis insuper 2—3 suborbieularibus vel subguadratis formatus, 5—6 (7) u latis, membranis tenwibus. Stratum emortuum tegens bene separatum, ad 10—15u crassum, incolor vel fuscescente pallidum. Stratum gonidiali confertum, ad 90u crassum. Gonidia ad 16—20 u lt., contentu semper intense colorato, membrana tenwi, nucleo distincto, suecedanea septata. Medulla hyphis densius intricatis, cellulis praesertim suborbieularibus, rarius elongatis formatur, 5—6 (7) u latis. Apothecia orbicularia, 0O5—Imm 1t., areolam explentia et sedentia, disco nigro, plano, scabrosulo, madefacto sero et pqa- rum in fuscum vergente, margine mediocri vel tenui sed bene visibili, cum thallo concolore, in toto einereo. Excipulum mar- ginale ad 20—27 u crassum, laterale extenuatum, basale iterum incrassatum, hyphis tangentialibus, in margine paullo flabel- ‚latis, cum cortice involucri connatis, extus ut coriex eoloratis et melius, praesertim breviter rectangulare cellulosis format, cellulis in excipulo laterali indistinetis, in basali distinctius rotundatis. Sub exeipulo basali stratum gonidiale confertum adest. Cortex involueri, in margine 9—14u erassus, infra ad 16—20 u incrassatus aeque coloratus et formatus est ut cortex thalli. Stratum gonidiale inter excipulum et corticem involueri fere perfectum adest. Hymenium ca. 64—78u crassum, purum. Epithecium obscure fuscum. Paraphyses tenues, filiformes; ca. 2u U, non distinete cellulosae, ad apices clavate capakur latae, cellulis ultimis 4— 5-5 u latis, pl. m. solubiles. Hymenium et hypothecium J ope coerulescunt, excipulum marginale es eoloratur, laterale et basale dilutius sed distinete coeruleo viola- scunt. Sporae oclonae in ascis clavatis, fuscae, elliptia®, apieibus rotundatis vel paullo angustatis, in medio non m strictae (rare tandem spurie constrictae), diw siphoniatae, cellulis regulariter approximatis, suborbieularibus, sublraper" formibus vel cordatis, rarius tandem simplieiter 1-septatae, 15—15.(17) u lg. et 7—9 (singulis 10—11) u It. . Conidia endobasidialia vecta, 385g et za—t5u Delos: Mikra-Delos: Auf Schiefersteinen, leg. 6 Br Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 59 Eh. einerascens eum Rh. calcaria f. confragosa Arld., ut adest in Arld., exs. 68 (HP, HU), ceterum bene convenit, sed thallus hujus minus evolutus, tenuior, obscurior, madefactus non virens, gonidia ubique minus crebra, contentu semper dilute colorato et cortex sup. thalli sine strato emortuo, separato. Haec planta ut varietas Rh. einerascentis igitur aestimanda est. Nomen „eonfragosa*“ in genere Rhinodina specifice jam aliter adhibitum fuit. Rhinodinam globulosam Arld., eui haee forma confragosa ab Arnold adnumeratur in Fl., 1872, p. 35, non vidi, sed sec. deseriptionem sporis longioribus bene diversa est. Rhinodina calcaria Arld. in diesen „Verhandlungen“, 1879, p. 381. — Arld., 1. c., 1869, p. 641, sub Rh. caesiella var. Var. nummulitica Flag. in Cat. Lich. Alg. (1896), p. 41. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi: Auf Kalk, leg. 8. Var. melanocarpa Stnr. Varietas diseis nigris, madefaetis parum mutatis prae- sertim diversa. Thallus crassescens (areolae ca. Imm et computato strato pannoso ad 2 mm crassae), pP. pP. verrucosus, P-.P- grossius (ca. Imm 1.) areolatus, einereus et madefactus in luridum mutatus. Sectiones areolarum, HNO; et glycer. tractatae, in toto purae, ubi altiores, ibi medulla superior paullo rufule in- fuscatae. Cortex sup. angustus, ca. 7—11u crassus, capitulis hypharum, ca. 5—6 u erassis, rotundis et fuscis fere solis vel insuper cellulis paucis, subrotundis formatus. Stratum emor- kuum, tegens et incolor in toto angustum et saepe frustulose dehiscens, h.i. autem ad 1841 incrassatum. Medulla superior hyphis intrieatis, inferior areolarum pedicellatarum hyphis distincte perpendicularibus, 3—4u latis formatur, cellulis cy- lindrieis, elongatis, membrana tenui. pothecia saepe Imm lata, orbieularia, Br adpr _ sedentia, primum plana, deinde convexula, margıne thallodi medioeri regulariter perspieuo, disco nigro, bene madefacto in obscure sanguineo fuscum vergente, margine excipuları ‚perma- nenter nigro. Sporae ut in planta typica. Exeipulum in toto 60 J. Steiner. angustius, maryinale ad 40u latum, extus obscure fuseum ut epithecium et cortex, laterale et basale extenuatum, sub basale gonidia adsunt. Imvoluerum regulariter bene evolutum, ca. 90 u crassum, parum relortum. Cortex involueri et stratum tegens ut cortex thalli colorata et formata sunt, stratum goni- diale regulariter usque ad marginem penetrat. n var. obscurata Arld., exs. Monae. 155, thallus paullo tenuior et omnino nigricans, disci autem madefacti fusei. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S$. | Kthinodina Bischoffii (Hepp) Krb. in Parg. (1859), p. 78. — Hepp in exs. 71 (1853), sub Psora. Argolis: Mykenae. — Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. S. Var. convexula Flag. in Cat. Lich. Alg. (1896), p. 39 et exs. r. 230. — Stnr. in Ann. Mycol. (1910), p. 242. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. S. Var. immersa Krb. in Parerg., p. 75. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 8. z Rhinodina Dubyana (Hepp) Stnr. eomb. — Hepp in exs. 922 (1857), sub Biatora. Haee subspecies forsan rectius ut varietas Ah. Bischoffi aestimanda est. Stratum gonidiale sub exeipulo basali adest. Sporae prope accedunt ad eas Rh. Bischoffii, non rare pliea mediana aeque incrassata est. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 8. Kthinodina mediterranea (Stitz.) Flag., 1. e., p. 40 et exs. Nr. 8. — Stitzb. in Lieh. Afr. (1890-91), p. 107 ut Lecan. Bi schoffii var. Argolis: Mykenae und Livadhi, auf Kalk, leg. >. Rhinodina erustulata (Mass.) Arld. in Flora, 1872, p. 40. — Mass. in Sched. (1856), p. 161, sub Leeidea. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Buellia (Catolechia) canescens (Dicks.) De Not. in Framm. Lieben ; (1846), p. 197. — Dieks. in Fase. erypt., I. (1785), p-10, Lichene. en Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. 6. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 61 Buellia (Diplotomma) alboatra (Hoffm.) Th. Fr. in Gen. Heteroliech. (1861), p. 91. — Hoffm. in Enum. (1784), p. 30, sub Lichene. Sporae speciei hujus 3-(4) septatae, cellulis, saltem me- dianis, longitudinaliter 1- divisis. Medulla J ope non coeruleseit, KHO vel non coloratur, vel p. p. luteseit, vel p. p. sanguineo rubet. Planta saxicola. T’hallus, sporae et reactiones (KHO —) ut in planta corticola typica. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. @. Var. epipolioides Stnr. Thallus ut in Bu. epipolia, pl. m. erassescens, insularis, determinatus, pl. m. obiter rimosus, linea prothallina et di- stineta nulla. Reactiones ut in Bu. alboatra typica. Apothecia ad 08 (1)mm lata, variantia planiora vel convexiora, disco regulariter nudo, rare subpruinoso. Sporae speciei 3-septatae et 1-divisae. Haee varietas bene congruit eum exsiceato: Leight., Nr. 218 (H U), dato sub nomine erraneo: Lecidea rimosa Dieks., E. Bot., Tab. 1736. Lee. rimosa Dieks. secundum Leighton ipsum et autores ceteros eandem plantam designat ac Rhiz. calcarium (Weiss). In Arld., Jura, Sep. (1885), p. 196, exsieecatum nominatum Diplotommati epipolio adnu- meratur sed non deseribitur. Delos: Mikra-Delos, leg. @. Buellia (Diplotomma) subochracea (A. Zahlbr.) Stor. comb. _ Buellia (Dipl. ) alboatra var. subochracea A. Zahlbr. in Sitzb. d.k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Bd. CV, Abt. I (1906), DB: 522, Subspeeies saxieola Bu. alboatrae, habitu in toto ad varietatem: ambiguam posterioris, uti datur in exs. Lojka, Hung., Nr. 143 (non Arld., Monae., Nr. 187, 188) accedens, sed medulla J ope maculatim saltem coerulescente el KH varie extense et intense rubente praesertim diversa. Thallus insularis, insulae simplices aut comfluentes, vel pertenuis et in toto torulose contiguus, pl. m. saturate alutacee luridus, madefaetus distinctius in luridum vergens, toruli ca. 0"2—04mm lati et 203mm cerassi, prothallo primarıo 62 J. Steiner. obscuro rare visibili, secundariis, h. i. geographice percurren- tibus, saepius perspieuis, vel thallus paullo crassior, ad 0'4mm crassus, melius areolatus et fere albus, madefactus autem in caesium vel caesio luridum vergens, areolae majores ad 05mm latae, rimis separatae et varie angulosae, planae vel subcon- vexae, ubi autem parvae, ibi magis verruciformes, h. i. paullo intricatae et compactae. In planta, primum descripta, thallus, insulam formans ad 15cm latam et prothallo secundario nigro p. p. einclam, aeque melius areolatus et areolae ca. "5mm latae et planae, dum minores magis verruciformes, albidus sed in ochro aluta- ceum vergens et madefactus parum mutatus, areolis majoribus non rare margine spurie elato, alulacee farınoso einctis, disco nudo et in luridum vergente. Medulla I maculatim intense coerulescit, KHO adh. eitins vel serius, intense vel dilute, extense vel maculatim et irregulariter (in sectionibus jam sub lente perspieue) subsan- gwineo vel cinnabarine rubet. | Apothecia orbieularia, rare confluentia, ad 03 lata, paullo emergentia, e subplano convexula, disco nıgro el regulariter nudo, h.i. spurie pruinosulo, margine excipulart parum visibili, margine accessorio, cum thallo concolore h. 1. melius perspieuo. Hymenium purum, ca. 60-75u ann: Paraphyses tenues, liberae, filiformes, capitulatae, cellulis apr calibus ad 5’5u latis, epithecium obseure fumose fuscum for- mant. IHypothecium epitheeio dilutius coloratum. ‚Sporae octonae, fuscae, 3-(4-—5-)septatae, cellulis, medianis saltem, 1-divisıs. Fulera parum ramosa, cellulosa, cellulis ut in fuleris endobasidialibus formatis sed conidia exobasidialia tantum 2 me visa, 5—9 (11) u lg. et 08—1u I1t., recta, rare uno ® altero paullo arcuato. : Santorin, Hauptinsel, zwischen Phira und Pyrg08, leg- 6, und bei Phira, leg. S. — Delos: Mikra-Delos, auf Sehiefer- | platten, leg. 6, S. B Adnot. Medulla J ope aeque maeulatim eoeruleseit z = Diplotommate alboatro var. disperso Krplh., Lich. Bayr. (1861), e Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 63 p- 209. — Diplotommate disperso Arld. in Flora (1871), p- 195, 437, sed in hac subspecie Buelliae (Diplot.) epipoliae, secundum exemplaria tria originalia in Herb. Eggerth (Instit. bot. Univ. Vienn.) asseryata, sporae 3-septatae, numquam lon- gitudinaliter divisae, medulla KHO non colorata et habitus alius. Thallus nempe rosulas vel insulas parvas, 1-5 mm (rare ad Icm confluentes) latas, saepe in rimis subslrati seriatas, sordide cinereas, conferte et subconvexe areolatas, fere decussatas, format. buellia (Diplotomma) epipolia (Ach.) Mong. in Bull. Internat. Geogr. Bot. (1900), p. 242. — Ach. in Prodr., p. 58, sub Lächene. Sporae hujus speciei 3- (4—5-) septatae, cellulae numquam longitudinaliter divisae. Medulla J non coerulescit, KHO non coloratur, in varietate autem sanguineo rubet. Phokis: Livadhi ober Delphi und unter der Hochfläche Livadhi, auf Kalk, leg. S. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 6, S. Var. venusta (Krb.) Oliv. in Exp. et Deser. Lich., IT (1899), p. 157, combinatio nominum, sensus alius. — Diplotomma venustum Krb. in Parerg. (1865), p. 179. — Diplotomma alboatrum var. venustum Krb. apud Arld. in Flora (1858), p. 476. ‚Thallus insularis et determinatus, in toto minus farinosus quam in planta iypica, apotheeia convexa vel in forma, infra nominata, pl. m. plana, saepe nuda, rare paullo pruinosula, hypothecium epithecio dilutius coloratum, sporae 3- (4-) septatae, non Iongitudinaliter divisae, medulla autem, praesertim superior vel in areolis nonnullis vel in ommibus KHO tandem einna- barine vel subsanguineo rubet. | In exs. Koerb., Nr. 191 (HU) et Hepp, Nr. 550 (HP) medulla KHO hie inde tantum rubet, in Hepp 530 (H U), Rabh. 384 (HU), Anzi, Sup. 314 (HU, expl. dextrum), Tre- visan 192 (HP) in omnibus fere areolis rubet. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 8. Adnot. In Büellia alboatra var. porphyrica (Arld.) Stnr. comb. — Diplotomma porphyrieum Arld. in diesen 64 J. Steiner. „Verhandlungen“ (1872), p. 300 und in exs. Nr. 511, 1710, medulla KHO aeque inaequaliter einnabarine rubet, sed habitus hujus plantae omnino alius et sporae 3-septatae et longitu- dinaliter divisae. In exs. 1710 eeterum erebrius fere quam var. porphyrica adest var. quaedam Bu. epipoliae, thallo eliam parvo sed eretaceo albo et KHO non colorato, sporis 3-septatis. ocellata (Mass.) Stnr. comb. — Diplotomma alboatrum var. ocellatum Mass. in Rie. (1852), p. 99. — Exs.: Trevis., Lich. Ven. 192 (H P). Omnia ut in planta typiea sed apothecia e concavo permanenter subplana, diseo saepe plicatulo. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 8. Combinatio: Bu. ocellata jam quidem adhibitum fuit 4 Floerke apud Koerber in Syst. (1855), p. 224, pro speeie alia, nempe pro Bu. verruculosa (Smmrf.) Th. Fries, Seand., p- 600. — Smmrf. in Engl. Bot., 1812, Tab. 2317. Secundum regul. nomenel. autem nomen: ocellata pro forma speciel alius adhibi patet. Buellia (Eub.) subdisciformis (Leight.) Jatta in Syll. Lich. It. (1900), p. 392. — Leight. in Lieh. Fl. Gr. Br., ed. 1 (1871), p- 308, sub Leeidea. Var. Skutariensis Star. in A. Zahlbr., Lich. rar., exs. 17 et ın diesen „Verhandlungen“, 1907 ‚ pP. 362. — Buellia Skutarıensts Str. in Denkseh. d. k. Ak. Wiss. Wien, 1899, p. 233. Cum planta typiea habitu et notis eeteris omnino coN- gruens. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. G. ; Buellia (Eub.) leptoclinoides (Nyl.) Stnr. in diesen „Verhandlungen 1, p. 357. — Nyl. in Flora, 1873, p. 201, sub Lecidea. Thallus KHO Tluteseit. Hymenium bene guttulose spersum. Sporae 12—17 u lg. et 6—7"5u It. Comidia reciä, 45—6u lg. et ad 1u It. Santorin, Hauptinsel, auf Lava, leg. 6. Buellia (Eub.) myriocarpa (DC.) Mudd in Manual. (1861), P- 217. — DC. in Fl. Fr., ed. 2, II (1805), p. 346,- sub Patellarıe. rs Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 65 Var. stigmatea (Ach.) Stnr. eomb. — Ach. in Univ. (1810), p. 161, sub Leeidea. — Syn.: Lecidea punctatqg i stigmatea Schaer. in Enum. (1850), p. 130. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. G. Buellia (Eub.) stellulata (Tayl.) Br. et Rostr. in Fl. Dan. (1869), p- 111. — Tayl. in Mack., Fl. Hib., II (1836), p. 112, sub Lecidea. Var. minutula (Hepp) Stnr. comb. — Hepp in exs. 313 (1857), sub Lecidea spuria ß. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. G. Buellia (Eub.) dispersa Mass. in Sched. ad Nr. 272 (1856). — Mass. in Symm. (1855), p. 52, sub Catolechia maritima var. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. @. Buellia (Eub.) tesserata Krb. in Parg. (1865), p. 189. — Th. Fr. in Scand. (1871), p. 662. Exemplar originale speeiei non vidi, planta graeca autem notis omnibus, etiam magnitudine et forma sporarum et co- nidiorum, suffiecienter cum deseriptione a Th. Fries, 1. c., data, convenit. Fulera in descriptione eit. non commemorantur, nota haeec igitur incerta haeret. Comparandi causa descrip- tionem plantae graecae hie addo. Species e stirpe Bu. spuriae reactionibus, sporis parvis et eonidiis exobasidialibus, paullo longioribus praesertim diversa. Thallus tenuis, 0 2—0'5 mm crassus, insulas irregulariter suborbieulares, ad 2—5cm latas, saepe varie confluentes, lınea prothallina nigra primaria einetas et lineis seceundarüs non rare percursas format, conferte areolatas, cinereo vel subglauce albidas, nusguam subochracee albidas, madore non mutalas vel distinetius glaucas, in toto planas. Areolae post sangen nigram conferte emergentes, mox rimis angustis, nigris et aculis separatae, planae, rare spurie convexulae, ubique laeves. Thallus KHO vel non coloratur vel extus paullo lutescıt, Ca Ols Oz non mutatur, medulla J ope Iutescit. Medulla sine reag. sub lente alba, sub microse. aörıgera et impellucida, stratum gonidiale angustius et paullo elucens, cortex et stratum tegens aörigera et indistincte perlucenbua. Ol.H et glycerino diutius adhibitis cortex p. p. aöriger et ewtus 2.B Ges, 69. Ba, 5 66 J. Steiner. subargillaceo granose inspersus permanet quidem sed p.P- saltem pellucens et distinctius a strato tegente separatus per- spieitur, ad 14—18 u crassus, non distincte coloratus, hyphis ramosis et intricatis formatus, subdistincte cellulosis, cellulis irregulariter suborbieularibus, ad 5—6 u latis, membrana tenwi. Stratum tegens 9—18 (20) u erassum, incolor et subpellucens. Stratum gonidiale regulariter confertum, ca. 50—65 u crassum, gonidius ca. 8—13 u latis. Cortex lateralis mox sub strato gonidiali evameseit. Cor- tex basalis ceraceo fuseus, infra cum prothallo conjunetus et obscurius fuscus, 18—25u latus, hyphis cellulosis formatus, cellulis in toto suborbieularibus et 5—6u latis. Medulla, p. p. saltem depurata, hyphis mediocriter densis, pl. m. ramosi, in areolis adultioribus bene perpendieularibus, in toto eylin- drieis et ad 4—6u latis formatur, cellulis praesertim longius eylindrieis, rarius elliptieis, membrana saepe ca. !|s diamel. crassa.. (Gonidia versus et inter gonidia saepius vel saepe cellulae hypharum suborbiculares, membrana tenwi immiztae sunt. : Apothecia crebriora, primum plana et immersa, distincte vel distinete marginata, deinde emergentia tandemqu® non rare subsedentia, convexa et immarginata, nigra, nuda, disco rarius paullo pruinoso, opaco vel submitente, regulariter singula et orbieularia, 05—06u lata, non rare autem con“ gregata vel seriata vel fere moruliforme confluentia. Hymenium 40—50 (58)u altum et purum. Paraphys® filiformes, non omnino strictae, parum solubiles, h. i. ramosd®; 2—3u erassae, mox melius mox indistinete cellulosae, sup“ saepe breviter ramosae, apieibus capitatis, capitulis ad 45 latis, connatis et h. i. distinetius (ubi diseus pruinosulus) spersis epithecium obscure fuscum formant. Ewxeipulum I sale et hypothecium inferius obscure fusca, superius pl. dilutius, in rufo fuscum vergens. Excipulum laterale Mm. ad 35 u I., marginale h. i. adhuc angustius, ambobus nigrieantib i hyphis tangentialibus, connatis, eellulis parum distinehs, "| apothecüs juvenilibus autem apieibus bene, ad 5u late, GR: tatis, ertus nigricante fuseis, intus in rufum vergent?T RE FR 2 RR: ee > z { * h EEE EEE EEE. EEE... EEE... A a Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 67 Sporae octonae in aseis clavatis, ca. 40—45 u lg. et ad T5 u It., fuscae, bene evolutae latius ellipticae, apicibus rotundatis et in medio leviter constrictae, simplieiter 1-septatae, cellulis saepe guttula oleosa, mediana ormatis, 7—10(11)u lg. et 45—65 (7)u 1. J ope hymenium coeruleseit, reagentibus ceteris solitis, epithecium, hypotheeinm et excipulum dilutiora tantum evadunt. Pycnides crebriores, vel singulae vel nonnullae in una areola separatae, parte porali nigra, punctiformi, paullo emer- gentes, vel h. i. plures subseriatim vel substellatim confluentes, i. e. subcompositae, partibus poralibus melius, fere aeute emer- gentibus, immersae, singulae simplices, cavitate simplici, elon- gate ellipticae, ad 029mm altae et 70—90 u latae, perifulerio incolori, ‘gonidiis eircumstantibus nullis. Fulera ad 20 u longa, ramosa, brevius cellulosa, ad 2—2-5u lata. Exobasidia paullo longiora quam cellulae fulerorum. Immixta sunt fulera sterilia, minus ramosa vel omnino simplieia, 3—5 cellulosa, cellula apicali et orbiculari, ad 4u lata. Conidia exobasidialhia, recta, 5—9(11)u1lg. et 8—1u lt., rotundate truncata vel magis acuta. Delos: Mikra-Delos, auf Schieferplatten, leg. G in zahl- reichen Exemplaren. Apud Th. Fr., 1. e., legitur: „Speeimen originale* (i. e. Bu. tesseratae) „magnam, forsan nimiam affinitatem indieat cum Bu. tumida Mass.“ in Erb., Critt., I, 273. Planta graeca saltem distinete ab hac specie diversa est. Buellia tumida Mass., aliis notis praetermissis, jam areolis disperse in hypo- thallo obseuro, h. i. perspieuo, emergentibus, semper pl. m. badie pallidis et sporis distincte majoribus, 12—14 (16) u Ig. et 6—8 u 1. distat. Xanthoria parietina (L.) Th. Fr. in Nov. Act. Soc. Se. Upsala, III (1860), p. 167. — Linne& in Spec. pl. (1753), p- 1143, sub » Lichene. Auf Quereus coecifera bei Pyrgos und auf Abies Apol- linis, Livadhi ober Delphi, leg.6. Var. aureola Ach., Un. (1810), p. 487. Argolis: Tiryns. — Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. $S. — Santorin, Hauptinsel, leg. 6. 68 J. Steiner. Var. ectanea Ach. in Univ. (1810), p. 464. Delos: Mikra-Delos und Santorin, Hauptinsel, leg. @. — Santorin: Gegen Hagios Elias auf Lava (S). Var. retirugosa Star. apud A. Zahlbr. in Österr. bot. Zeitschr., Bd. 53 (1903), p. 333. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. S. Caloplaca (Gasparr.) callopisma (Ach.) Th. Fr. in Scand. (1871), p- 169. — Ach. in Univ. (1810),.p. 437, sub Lecanora. f. orientalis Star. Thallus einnabarine aurantiacus. Santorin: Ober Pyrgos. — Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 8. f. centroleuca Mass. in Monogr. Blast. (1853), p. 58. Mauerkrone von Nauplius (S). Caloplaca (Gasparr.) aurantia (Pers.) Hellb. in Bih. K. Sv. Vet. Ak. Handl., Bd. 16, Afd. III, Nr. 1 (1890), p. 30. — Pers. Ust. Ann., XI (1794), p. 14, sub Lichene. — Syn.: Caloplaca Heppiana (Müll.-Arg.) Stnr. in Sitzb. d.k. Akad. Wiss. Wien, Bd. CVII, Abt. I (1898), p. 121. Argolis: Tiryns, auf Kalk, leg. S. Caloplaca ( Gasparr.) Fiumana A. Zahlbr, in Sched. ad Crypt. exsice., Nr. 1880. Charvati, auf Kalk, leg. G. “ : Caloplaca (Gasparr.) gramulosa (Müll.-Arg.) Jatta in Syll. Lieh. It. (1900), p. 237. — Müll.-Arg. in M&m. Soe. phys. Gen., Bd. XVI (1862), p. 383, sub Amphiloma. Santorin: Ober Pyrgos, auf Kalk, leg. S. Caloplaca (Eucal.) teicholyta (Ach.) Stnr. in Österr. bot. Zeitschr. (1899), p. 248. — Ach. in Univ. (1810), p. 425, sub Lecanort. Var. nigrescens Stnr., 1. e. Delos: Mikra-Delos, auf Schieferplatten, leg. 6. Caloplaca (Eucal.) Lallavei (Nyl.) Flag. in Lich. Fr. C., p. 248. — Nyl. in Prodr. Gall. et Alg., p. 77, sub Lecanora. ; Argolis: Mykenae. — Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. S. ee Caloplaca (Encal.) cerina (Ehrh.) Th. Fr. in Lieh. Aret. (1860), . p. 118. — Ehrh. in Pl. erypt. exs. 246 (1791), sub LZichene Phokis: Liyadhi ober Delphi, auf Quereus eoceifera, leg s Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 69 Var. chlorina (Ehrh.) Th. Fr. in Aret. (1860), p. 112. — Ehrh. in Crypt. exs. 216 (1785), sub Lichene. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. S. Var. haematites (Chaub.) Flag. in Cat. Lich. Alg. (1896), p. 31. — Chaub. apud Saint-Am., Flore d’Agen (1821), p. 492, sub Lecanora. Santorin: Pyrgos, auf Quereus coceifera. — Phokis: Livadhi, auf Abies Apollinis, leg. G. — Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Quercus coceifera und Abies Apollinis, S eg. 8. Caloplaca (Eucal.) fuscoatroides Star. Planta accedens propius ad Cal. pererocatam Arld., sporae fere ut in Cal. Turneriana (Nyl.) in exsiecato: Johnson, Nr. 106 (H P) sed forma, colore et structura thalli, praesertim eortieis, diversa. Habitus et struetura thalli fere ut in Ca- loplaca fuscoatra vel Cal. teicholyta var. nigrescens Stnr. Thallus insulas minores, ad 2cm latas, formans_vel, insulis interrupte confluentibus, latius expansus, substrato paullo obscurior, sub lente in toto cinereo plumbeus, madefaclus eineree ‚olivascens vel cinereo virens, tandem bene virens, squamulosus. Squamulae e verrueciformi varie dilatatae, 04—1mm latae, tandem irregulariter erenalae et repandae, non adpressae sed varie plicatae et subeonchiforme abstantes. 2 In sectiomibus, jam sine reagentibus, linea fusca cortıcıs et stratum gonidiale bene elucentia. Cortex sup. extus saltem, vel fere in ioto fusce umbrinus, tenwis, 9—14 (17)u erassus, e capitulis extremis hypharum et insuper cellulis paucıs for- matus, cellulis suborbieularibus vel subquadratis, ad 5—7 u latis, membrana tenui. Stratum tegens, incolor, 0—-20 u erassum, regulariter bene separalum. Cortex lateralis, ut cortex superior formatus et strato emortuo tectus, adest. Cortex inferior parum distinetus. Corter KHO vel non coloeratur, vel spurie pur- Purascit, vel distinetius sordide violaseit. Stratum gonidiale confertum, ca. 40-50 u erassum. Gonidia eontentu saturate eolorato, nucleo distineto, membrana tenwi, ad 14—20u lata et succedence septata, i. e. pleurococ- cidea. Hyphae inter gonidia intricatae, ca. 5—7 u latae, prae- J. Steiner. serlim suborbieulare vel elliptice cellulosae, membrana ten. Hyphae medullares ceterae, p. p. pellucidae, p. p. sordi fuseulae, intricatae, ad 4—5u latae, praesertim elongate_ cel- lulosae, membrana tenwi. Apothecia ‚sedentia, saepe "8—1mm lata, in toto sub- orbieularia et serius repanda, singula vel pluria arcte com " gesta et pressiome deformata, h.i. confluentia, disco saepius irregulariter plicato. Discus sanguineo rufus vel sanguineo eroceus, margine exeipulari integro, aurantiace rufo, disco dilu- tiore, laevi, margine involueri mox demisso. Exeipulum bene evolutum, hyphis tangentialibus formatum, marginale varians ad 50—90u craxsum et hyphas pl. m. flabellatas et cellulosas exhibens, nunc unacum strato gonidiali et cortice marginem formans, nunc, strato gonidiali et cortice valde depressis, hy- menium ad latera solum eircumdans. Sub exeipulo basali stratum gonidiale angustius adest. ymenium purum, 60-80 u altum. Paraphyses liberae vel solubiles, filiformes, 25—3 (3:5) u 1t., in spatio breviore (4 5u 1g.) vel longiore (8—9u 1g.) niet sed distince septatae, ad apices breviter ramosae et clavate capitatae, 60 pitulis 4—5u latis, epitheeium varie fulvum formant, paullo inspersum, KHO purpurascens. Asei lanceolati, mem brana ypartis dimidiae superioris lanceolatim inerassal@, ca. 50u Ig. et 20u lt. Sporae octonae, incolores, latius ellipticae, apieibus rotundatis vel angustatis, plica mediana angusta ve erassa, 15—18 u lg. et 7—9 (10) u lt. Conidia endobasidialia, elliptica vel elongata, 3—3:5 (4) u 1g. et L5u M. ER Klein-Delos, auf herumliegenden Schieferplatten, leg dee ee .) aurantiaca (Lightf.) Th. Fr. in Nov. Act. 806. Caloplaca (Euceal.) placidia (Mass.) Stnr. ecomb. — sc. Upsala, III (1860), p. 216. — Lightf. in Fl. Seot., 1 (1771), p. 810, sub Lichene. ] Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi, auf Abies Apor linis (8). etw var. placidium Mass. in Symm. Lich. 15 Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 8: Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 71 Var. velana (Mass.) Stnr. comb. — Callopisma aurantiacum var. velanum Mass. in Flora, 1852, p. 74. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 6. Adnot. Varietatum a Massalongo propositarum nomen, non primum datum sed varietatis thallum melius evolutum exhibentis ut nomen specificum aceepi. Caloplaca aurantiaca species alia et quidem primaria planta cortieola est, hypotheeio et hymenio inferiore granose inspersis. Nune autem Cal. flavovirescens (Wulf.) cum Cal. placidia speeifice conjungenda et haee species igitur Cal. flavovirescens (Wulf.) nominanda sit, hueusque ineertum mihi videtur. Caloplaca (Eucal.) eoronata (Krplh.) Stnr. comb. — Callopisma aurantiacum var. coronatum Krplh., Lieh. Bayr. (1861), p. 161. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 8. re (Eucal.) eitrina (Hoffm.) Th. Fr. in Lich. aret. (1860), 8. — Hoffm. in Deutschl. Flora, II (1795), Crypt., 5 198, sub Verrucaria. Santorin, Hauptinsel, auf Kalk, leg., 6, S. — Mauerkrone von Nauplius (S) Caloplaca (Eucal.) pyracea (Ach.) Th. Fr. in Lieh. Seand. (1871), p- 173. —- Ach. in Meth. (1803), p. 176, sub Parmelia cerina. Santorin: Pyrgos, auf @uercus coccifera, leg. - Argolis: Mykenae, auf Quercus coccifera, leg. 5. — Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. G. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Caloplaca (Eucal .) vittellinula (Nyl.) Oliv. in Expos. Syst., I (1897), pP: 232. — Nyl. in Flora .(1863), p- 305, sub Lecanora. Phokis: Livadhi ober Delphi, leg. G. — Santorin: Ober Pyrgos, zwischen Pyrgos und Hagios Elias, und von Argolis: Mykenae, leg. 8., überall auf Kalk. Caloplaca (Pyrenod.) variabilis (Pers) Th. Fr. in Gen. Heterol. (1861), p. 71. — Pers, in Ust. Amr. Bot., VII (1794), p- 26, sub Lichene. Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. 6. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, a S. 12 4 J. Steiner. f. aerustacea Arld. in Flora, 1858, p. 319. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 6. Var. candida Stitzb. in Lich. Afr., p. 101. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 6. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Caloplaca (Pyrenod.) chalybaea (E. Fr.) Th. Fr. in Lich. Sceand. (1871), p.172. — E. Fr. in Lich. Eur. (1831), p. 125, sub Parmelia. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Kalk, leg. S. Caloplaca (Pyrenod.) Agardhiana (Sehaer.) Flag. in Fl. Lich. Fr. Comte (1884), p. 247. — Sehaer. in Spie., II, Seet. VI (1839), p. 394, sub Parmelia. N Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. $. — Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. G | Var. isabellina Stnr. in Sitzb. d. k. Akad. Wiss. Wien, Bd. Cl (1893), p. 263. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. G., S. Var. granuligera Star. Exemplar unieum et parvum colleetum est. Thallus omnino endocaleinus, extus non distinete indi- catus. Hyphae, etiam hypothallinae, tenues, ad 4-45 u b, cellulis praesertim cylindrieis tumque etorulosae h.i. cellulis elliptieis vel subrotundis, ad 5u lt., tumque magis torulosa®- (Gonangia vel orbieularia vel confluentia. Gonidia singula ad 16—22 u 1t., nucleo nullo. Apothecia, quantum adsunt, ad 0.3— 0-4 (05) mm Üt. ei orbieularia, emergentia, sieca et madefacta nigra et nuda, disco e subconcavo plano, pl. m. distincle nigre marginalo- Hymenium ca. 45—55u altum. Hypotheeium et hymen pars dimidia inferior bene granose inspersa. Epithecium ob- secure vinose violascens. Sporae oetonae, latius elliptwwa®, 10—-15u Ig. et 7—9u Üt., septo regul. ca. !s longilu lato. .J ope hymenium, praesertim infra, mox totidem Iutee rufescit, membrana incrassata ascorum sordide vel pupwe coerula e permanet. Pycnides frustra quaesitae. s Santorin: Von Bhira gegen Hagios Elias, auf Kalk (8) “ Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 73 Var. albopruinosa Arld. in Flora (1860), p. 69. — Arld. in Flora (1859), p. 152, sub Placodio Agardhiano var. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 6. Var. albomarginata Stnr. in Denkschr. k. Akad. Wiss. Wien, Bd. LIX, p. 263. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. G. Caloplaca (Pyrenod,) Paepalostoma (Anzi) Jatta in Syll. Lich. It. (1900), p. 261. — Anzi in Comm. soe. erit. It., I (1862), p. 141, sub Placodio paepalostomate. 7 ypothecium el inferior pars hymeniü hujus 'speciei granose inspersa sunt. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. — Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. G. Var. ochracea A. Zahlbr. in Österr. bot. Zeitschr. (1903), p. 288. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. G. Caloplaca (Pı ent 4 rhinodinoides Stor. in diesen „Verhandlungen“, (1915), p. 2 ae et hymenio inferiore granose inspersis haec subspecies cum (al. paepalostomate eonvenit, thallo autem mere endolithieo praesertim diversia est. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Caloplaca (Pyrenod.) fulva (Anzi) Müll.-Arg. in Flora (1872), P- 470. — Anzi in Symb., p. 7, sub Zeora et in exs. Lang. Nr. 393, Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. G. Caloplaca. ( Gyalolechia) lactea (Mass.) Stnr. eomb. — Mass. in Sched. (1556), p. 133, sub Gyalolechia. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 6., und Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Argolis: Mykenae, leg. 8. el Fra .) Schistidii (Anzi) Jatta in Syll. Lich. It. (1900), - 255. — Anzi in Catal. Lich. Sondr. (1860), p- 38, sub res Phokis: Parnaß, ober Delphi auf Rasen von Grimmia orbieularis (S). 74 J. Steiner. Caloplaca (Fulgensia) fulgens (Sw.) A. Zahilbr. in Engl. u. Pr., Natürl. Pflanzenfam., I, 1, p. 228. — Sw. in Nov. Act. Ups. (1784), IV, p. 246, sub Lichene. Var. campestris (Th. Fr.) Stnr. eomb. — Lecanora bracteata «. Th. Fr. in Lich. Sceand. (1871), p. 283. Santorin: Hagios Elias, leg. S. — Phira und Pyrgos (S). — Argolis: Ruinen von Mykenae (9). Caloplaca (Blastenia) lamprocheila (DC.) Flag. in Lich. Fr. Comt., Nr. 411. — DC. in Lam. et De Cand., Fl. Fr., U (1805), p. 557, sub Patellaria. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. G. Caloplaca (Xanthocarpia) ochracea (Schaer.) Flag. in Lich. Fr. Comt., 1886, p. 251. — Sehaer. in Naturwiss. Anzeig., 1818, p: 11, sub Leecidea. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 8. Ramalina polymorpha Ach. in Univ. (1810), p. 600. — Ach. in Meth. (1803), p. 266, sub Parmelia. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. G. — San- torin: Bei Phira, zwischen Phira und Pyrgos, bei Pyrgos (9) Ramalina pollinaria (Westr.) Ach. in Univ. (1810), p. 608. = Westr. in Svensk. Vetensk. Akad. Handl., XVI (1794), p- 56, sub Lichene. Santorin: Hauptinsel, auf Lava., leg. G. Ramalina Latzeli A. Zahlbr. in Österr. bot. Zeitschr. (1910), p- 1 cum Tab. Santorin: Zwischen Phira und Pyrgos (S.) und gegen Hagios Elias (S). Ä Ramalina farinaces (L) Ach. in Univ. (1860), p. 606. — Linn. in Spee. pl. (1753), p. 1146, sub Lichene. Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadbi, an Quereus cooe" fera (8). Var. multifida Ach. in Univ. (1810), p. 607. Santorin: Gegen Hagios Elias (S). Ramalina Panizzii De Not. in Framm. lichenog. in Giorn. bot. Ital. = (1846), p. 211. ur | = Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 75 Exemplar originale speciei non vidi. Planta nostra, parum collecta (exemplaria duo, parva) suffieienter cum descriptione a Nylander in Monogr. Ramal. (1870), p. 70, data convenit, sed erassitudine relativa, glabritate et duratione loborum Ram. polymorphae aretius accedit quam Ram. calicari vel Ram. fasligiatae. Thallus caespites densos, ad 12mm altos format, fasti- giatos, lobis in toto ürregulariter linearibus (praesertim fertilibus), saepe 115mm latis, ceterum laevibus, exceptis lobis paueis striolis linearibus, brevibus, albidis notatis et unico semel aequomodo perforato. Lobi steriles non rare ir- regulariter dilatatae et supra saepe crebrius et angustius ramosi et dissecti, omnes subluride stramineae, superficie in toto glabra, rare in margine et in apieibus loborum, anguste dissectorum, paullo tylosa, habitu pinguiore, non autem distinete nitente. KHO nec cortex nec medulla colorantur. In sectionibus, sub lente sine reag. visis, ad 0 4—0°6 mm er., cortex et fascieuli perlucentes, gonangia et medulla aörigera. In HNO; et glyc. sub microse. cortex ca. 20—27 u er., hyphis subperpendieulare intricatis contextus, in pagina una extus incolor, intus sordide fuseule nubilatus (KHO adh. depuratus) et cum strato fascieulari, extus aeque nubilato, connewus. Faseiculi regul. connitentes sed separati, singuli ad 120 u alt, hyphis tenwibus, in toto longitudinalibus quidem sed ramosıs et intricatis formatur. Apotheeia ad 3mm 1t., pseudoterminalia, apice ramı fertilis regul. geniculatim retorto, diu bene ‚parmelioidea, deinde magis explanata, disco diutius concavo, pl. m. glauce prumoso, inwolucro ad 150—170u er., constricto et in toto laevi. In- volucrum marginale fere totidem, laterale in longe latiore, ‚ exteriore parte, paullo angustius etiam basale hyphis trajectorice curvatis, sensim ramosis et ad 4—5u inerassatis formatur, , ad apices fuscescentibus sed corticee non distincte determinato. Intus involuerum hyphis contexlum est intricatis, ca. 2-25 nl. minatum est excipulo, excepto basalı angusto. Sub ezcipulo basali stratum gonidiale interruptum adest, ın wm- voluerum laterale non intrans. Sporae oetonae, rectae, leviter 76 J. Steiner. curvatae, una et altera bene curvata, 11—-L5ulg. et 4-55ull. (see. Nyl., l.c., 9—-16u lg. et 4—6 u 1#.). Pyenides non vidi. Santorin: Gegen Hagios Elias (S). Evernia prunastri (L) Ach. in Univ. (1810), p. 441. — Linn. in Sp. pl., ed. I, p. 1147, sub Lichene. f. graeilis Ach. in Univ. (1810), p. 442. — Stitzb. in Arld., exs. 1019. Santorin: Pyrgos, auf Quercus coceifera, leg. G. — Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi, an Krüppelstämmen von (Quercus coceifera (S). N Parmelia (Eup.) eonspersa (Ehrh.) Ach. in Meth. (1803), p. 208. — Ehrh. in Ach., Prodr., p. 118, sub Lichene. Delos: Mikra- Daloi:; auf Schiefersteinen, leg. G Parmelia (Eup.) acetabulum (Neck.) Del. in Bot. Gall., I (1830), 01. — Neck. in Delie. (1768), p. 506, sub Lächeln Santorin: Pyrgos, auf Quercus coceifera. — Pho is: Livadhi ober Delphi, auf Abies Apollinis, leg. G. Parmelia (Eup.) prolixa (Ach.) Nyl. in Cromb., Lich. Brit. (1870), p-35 et in Flora (1868), p. 340. — Ach, in Meth. (1803), p: 214, sub Parmelia olivacea y. Delos: Mikra Delos, auf Schiefersteinen, leg. ©. Parmelia (Eup.) aspidota (Ach.) D. Torre und Sarn. in Fl. Tir. Flecht. (1902), p. 137. — ch in Meth. (1803), p. 214, sub Parmelia olivacea 8. — Stnr. in Ann. Mycol. (1910), p- 237, ubi synonyma. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Abies Apollinis, leg- 6. Candelariella granulata (Sehaer.) A. Zahlbr. in Engl. u. Pr., Natürl. Pfl. Fam., I, 1 (1907), p. 207. — Schaer. in Enum. (1550), p. 50, sub Parmelia parietina var. Argolis Tiryns, auf Kalk, leg. Candelariella vitullina (Ehrh.) Müill.- we in Bull. Herb. Bois. ‘11 (1894), App. 1, p. 47. — Ehrh..in.exs. Nr. 155 (1785), sub Zächene. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Quercus coccifera, leg. $. — Delos: Mikra Delos, auf Bee steinen, leg. G. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 77 Candelariella subsimilis (Th. Fr.) Stnr. eomb. — Th. Fr. in Arct. (1860), p. 71, sub Xanthoria. — Candelaria subsimilis (Th. Fr.) Stnr. in Sitzb. d. k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Bd. CVII, Abt. I (1898), p. 129, ubi synonyma. Nomen „cerinella Flk.“, in herbario datum, prioritatem non involvit. Santorin, Hauptinsel. — Phokis: Parnaß, ‘unter der Hochfläche Livadhi. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Lecania (Eulee.) arenaria (Anz.) Flag. in Cat. Lich. Alg. (1898), P- 23. — Anzi in Comm. soe. erit. It., I (1862), p. 152, sub Biatora. Santorin: Bei Phira, zwischen Phira und Pyrgos, auf Kalk, leg. G., 8. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Lecania (Eulee.) Rabenhorsti (Hepp) Arld. in Flora (1884), p. 484. — Hepp in exs. Nr. 75 (1853), sub Patellaria. Santorin: Zwischen Phira und Pyrgos, auf Kalk, leg. S. Var. proteiformis (Mass.) Nyl. in Flora, 1881, p. 538. — Bia- forina proteiformis Mass. in Sched. crit., 1856, p. 92. Santorin: Bimssteinmauern unter Pyrgos (S). — Phokis: Livadhi ober Delphi (S). Var. Turicensis (Hepp) Arld. in Jura, Separ. (1885), p. 124. — Hepp in exs. Nr. 8 (1853), sub Biatora. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 6. Ochrolechia parella (L.) Arld. in Flora (1882), p. 134. — Linne in Mant,, p. 132, sub Lichene. Delos: Mikra Delos, auf Schiefersteinen, leg. @., S. — Santorin, Hauptinsel, auf Lava, leg. $.; zwischen Phira und Pyrgos und gegen Hagios Elias (S). Lecanora (Placodium) albescens (Hoffm.) Th. Fr. in Lich. Scand. (1871), p. 252, p.p. — Hoffm. in Deutsch. Fl. (1795), p. 105, sub Psora. Var. deminuta (Stenh.) Th. Fr. in Lich. Scand. (1871), p. 252. — Parmelia saxicola* deminuta Stenh. in Svensk. Vetens. Akad. Hand. (1846), p. 190. Santorin: Ober Pyrgos, auf Kalk, leg. S., gegen Hagios Elias ($). 78 J. Steiner. Lecanora (Placodium) pruinosa Chaub. in St. Amand, Fl. Agen. (1821), p. 495. — Syn.: Lecanora pruinifera Nyl., mutatio tantum nominis. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Lecanora (Placodium) Lagostana A. Zahlbr. in Ann. Mye., Bd. XH (1914), p. 415 et in Anzeig. d. k. Akad. Wiss. Wien, 1914, p. 415-et ap. Ginzberger in Denkschr. d. k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Bd. 92 (1915), p. 315. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Lecanora (Placodium) eireinata (Pers.) Ach. in Univ. (1810), p- 425, p.p. — Pers. in Ust. Ann. Bot., VII (1794), p. 25, sub Lichene. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Ar- golis: Mykenae, auf Kalk, leg. $. — Charwati, auf Kalk, leg. G. Var. rauca Star. in Sitzb. d. k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl, Bd. CVII, Abt. I (1898), p. 133. Thallus cum thallo plantae typicae in monte Guiona collectae convenit torulis et tylis albidis loborum brevium mar- ginalium et areolarum adultarum, valde incrassatarum et cau lescente elatarum, sed color thalli inter tylas non einerea pal- lidus, uti adest in planta originali, sed cinereo olivaceo virens. Areolae caulescentes et intricatae, ad 5—7 mm crassae, Supra dilatatae et in toto explanatae, compositae superficiem formant grossius rimulosam et inter rimas obiter et crebre microare0” latam, mieroareolis rotundate repandis, obseurius einereo oliva- ceis, madidis in viride vergentibus et tylis albis maculatıs et h.i. cinctis. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Ar- golis: Tiryns, überall auf Kalk (S). Lecanora (Placod.) subeircinata Nyl. in Flora (1873), p- 18. ; Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Liyedh ober Delphi. — Argolis: Mykenae und Tiryns, überall au Kalk (8). Lecanora (Placod.) muralis (Sehreb.) Arld. in Flora (1884), p- 31- — Sehreb. in Spie. Fl. Lips. (1771), p. 130, sub Lichene. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 79 Var. diffracta (Ach.) Stnr. comb. — Ach. in Prodr. (1798), p. 63, sub Lichene. Phokis: Parnaß unter der Hochfläche Livadhi und Li- vadhi ober Delphi, auf Kalk (S). Var. subsulphurata Stnr. in Denkschr. d. k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Bd. LXI (1894), p. 263 (Sep. in: I. Beitr. zur Fl. von Epirus, Dr. Haläcsy, p. 47), sub var. versicolore Lobi peripherici latiores, ca. 15— 2 mm Ig. et 05—1'5 mm lt., ramosi, curvati, varie crebre obiter ineisi, sulphurei et h.ı. centrumversus albide pruinosuli, super pannum subjacentem et varie fuscum plane adpressi, non distincte marginati, cen- trumversus areoliforme vel lobuliforme conferte soluti et saepius albide pruinosuli. Superficies thalli madefacti in toto pallide sulphureus, in exemplaribus diutius asservatis color loborum in sulphureo ochraceum vel rufulum vertitur. Thallus nee KHO nec Ca Ol: Os, nec reag. ambobus coloratur. Lobi ad 03—0'‘4mm crassi. Medulla sub lente non eretaceo alba sed varie sulphureo albida. Stratum gonidiale angustum, ca. 40—55u crassum, lineis fere parallelis deter- minalum, in toto subconfertum 'vel subinterruptum. Cortex sup. ca. 27—40u crassuss, in HNO, visus obseurius fuseule nubi- latus, in KHO omnino depuratus, hyphis subperpendieulariter intricatis formatur. Stratum tegens, emortuum bene perspicuum, 0—RO u erassum. Cortex lateralis et basalis fere aeque eras- sus ac superior sed purus, extus fuscus vel chalybaeus, hyphis distinctius perpendicularibus formatur. Apothecia in exemplari eollecto ad Imm lt., irregulariter orbieularia vel varie compressa, ubi pluria congesta, disco vel mediocriter sulphureo badio vel magis obseurato, madido autem h.i. cum thallo fere concolore, margine thallino submedioort, Dpersistente, h.i. paullo crenulato, regulariter autem fere in- tegro. Hymenium, ca. 45—50u alt., epithecium varie fuscum et melius inspersum, paraphyses solubiles, ca. 25—3u cr. subcellulosae, supra ad 55u elavatae et sporae, RR 9—12 3) ulg. et 6—7 (7-5)u It. ut in planta originali. J ope s0 J. Steiner. hymenium etiam decoloratur sed minus aequaliter in luteo fuscum vergitur, h. i. magis coeruleo permanet. Pycnides frustra quaesitae. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk ($). Lecanora (Placod.) graeca Stnr. Subspecies in ramo Lec. muralis unacum prope acceden- tibus Lee. riparia (Krb) Stor. et Lec. Gurovagli (Krb.) A. Zahlbr., habitu loborum marginalium ut in Lee. riparia, strato gonidiali ut in Garovaglü, ab ambobus et omnibus deseriptis formis hujus rami reactione KHO in medulla pro- vocata diversa. Thallus mox post parte peripherica lobata, in exempl. collectis rarius evoluta, areolatim conferte diffractus, areolis varie subrotundis vel angulosis vel irregulare squamiformibus, regulariter leviter convexulis, rarius nudis et fere Tuteo viridulis, tungue magis planis et h.i. albe marginatis, saepe aulem varie albide pruinosulis et hypothallo nigro limbatis, saepe 05—Imm lt. et aeque fere crassis, hypothallo nigrescente insidentibus. _Abmormale, reactionibus quibusdam alcalıcıs mutatus color areolarum in rubre fuscum vel rubre rufum versus est. obi marginales in toto ut in Lee. riparia irregulariter, subplicate abstantes, varie ramose et eurvate vel subimbricale subradiantes, ca. 2—-3 mm 19. et "5—1-5 mm lt., colore varianie, e Iuteo viridi in rubre fuscum, elimbati, albe limbati vel mıgre limbati ut areolae medianae, infra rare fuscule pallidi, regw lariter obseurati et nigricantes, panno hypothallino fusco vel nigricante insidentes. In sölutione KHO, praesertim magıs aquosa, medulla thalli et involueri tandem regulariter, NN omnino aequaliter, cinnabarine rubet. orter sup. ca. 30-60u er., in HNO, visus extus = fuseule nubilatus et impellueidus, intus purus, in KHO ee omnino depuratus, hyphis extus perpendiculariter subintricals; ad 45 ult., subrotundate vel elliptice cellulosis, eapitulis fusculis ad 5—65u Ü., intus magis intricatis formatur, lateraliter n corticem lateralem, hieque deinde in corticem basalem transiens; a in tolo aeque formatis ac superior sed puris, capitulis sap Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 81 6—7 u It, extus fuscis vel chalybaeis, tumque HNO, purpur- ascentibus, strato emortuo non tectis. Stratum emortuum tegens incolor, ca. 4—10 (12) u er., lateraliter evanescens. Stratum gonidiale fere aeque crass. ac cortex, fere aequale et lineis parallelis determinatum, confertum vel subinterruptum. Gonidia singula ca. 9—17 u It., nucleo nullo. Hyphae me- dullares prope gonidia intricatae et 3—4u 1t., infra magis tangentiale intricatae, 2-3 u U. Apothecia dispersa vel congesta, -adpresse sedentia, ad 2 (25) mm It, orbieularia vel repanda vel compressa, disco obseurius fusco vel nigricante vel rufo fusco vel fere rubro rufo, subplano vel: subplicato, margine thallino medioeri, h. i. Pruinosulo, integro, deinde extenuato et depresso, h.i. nigri- cante obducto. Exeipulum angustum, marginale ca. 30 u lt, hyphis trajectorice eurvatis, extus ut cortex sup. thalli nubilatıs formatur, laterale ca. 20 u lt, basale cum hypothecio confluens h.i. hyphis distinetius tangentialibus melius perspieuum. Stra- tum gonidiale angustum ut in thallo, sed, praesertim basem versus, interruptum, usque ad corticem marginis adscendens. Involuerum ad 90—120 u It. Cortex involueri ut cortex late- ralis thalli formatus et coloratus, i. e. purus, extus varie fuscus vel chalybaeus, tumque HNO; purpurascens. Hymenium ca. 50—70u altum, in toto purum, serius luteole vel ochracee pallidum. Epitheeium varie fuscum, non distincte inspersum sed h.i. gelatinose superstratum. Paraphyses filiformes, pres- sione etiam in apotheciis adultis pl. m. solubiles, ca. 25—3 u lt., hi. melius cellulosae, supra irregulariter ad 4—5 u clavatae. Sporae octonae in ascis clavatis, ovales vel ellipticae, 9—13 u lg. et 5 y:5 (Su lt. Hymenium J ope mox in lutee, asci in obscurius fuscum decolorantur, hypothecium magis ceoeruleum permanet. Pyenides frustra quaesitae. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk (6), (S). Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Li- Narr ober Delphi. — Argolis; Tiryus, überall auf Kalk, eg. S 2. B. Ges. 69. Ba. 6 82 J. Steiner. Lecanora (Placodium) erassa (Huds.) Ach. in Univ. (1810), p. 413. — Huds. in Fl. Angl., ed. 2. (1778), p. 530, sub Lichene. Santorin: Zwischen Pyrgos und Hagios Elias, leg. S. Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi, auf Kalk ($), var. quaedam sed exemplar insuffieiens. f. caespitosa (Vill.) Schaer. in Enum. (1850), p. 58. — Vill. in Hist. pl. Dauph., III, (1789), p. 976, sub Lichene. Attika: Gipfel des Pentelikon (Wa). — Phokis: Parnaß, ober Livadhi (S). Var. dealbata Mass. in Sched. erit. (1856), p. 59. Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi, auf Kalk ($S). Lecanora (Eulee.) psarophana Nyl. in Flora (1872), p. 429. f. subvirens Stnr. Thallus madefactus virens. Conidia 6-7 (9) u lg. ed 08—1u lt., i. e. paullo breviora quam in planta typica, ubi 7—10 (12) u lg. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. S. Lecanora (Eulee.) sordida (Pers.) Th. Fr. in Lich. Aret. (1860), p. 115. — Pers. in Ust. Am. Bot, VII (1794), p. 26, sub Lichene. ; Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. G. — Santorin, Hauptinsel, auf Lava, leg. G., S. f. decussata (Cromb.) Stnr. — Cromb. in Grevill., XVII. (1890), p- 68, sub Lecanora glaucoma f. Santorin: Pyrgos gegen Hagios Elias, Lava (9). Lecanora (Eulee.) atra (Huds.) Krb. in Syst. (1855), p. 139. — Huds. in Fl, Angl., ed. 2 (1778), p. 530, sub Lichene. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. &. — San torin, Hauptinsel, auf Lava, leg. G. — Zwischen Phire und Pyrgos (S). Lecanora (Eulec.) gangaleoides Nyl. in Flora, (1872), p. 354. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. 8. ; Lecanora (Eulec.) eoilocarpa (Ach.) Nyl.,ap. Norrl. in Medd. Sällsk. pro Faun. et Fl. Fenn., I (1876), p. 23. — Lecanora subfus‘ P. coilocarpa Ach. in Univ. (1810), p. 393. Planta saxicola. Delos: Mikra-Delos, auf Schieferplatten, leg. 8. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 83 Lecanora (Eulec.) chlarona (Ach.) Nyl. in Flora (1883), p. 107. — Ach. in Univ. (1810), p. 397, sub Lecanora distincta ß. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Quereus coceifera, leg, S. Lecanora (Eulec.) allophana (Ach.) Nyl. in Flora (1872), p. 250. — Ach. in Univ. (1810), p. 395, sub Lecan. subfusca n. Korfu: Auf Stämmen von Opuntia (S). Var. glabrata (Ach.) Stnr. in Ann. k. k. naturh. Hofmus. Wien, Bd. 23 (1909), p. 117.:— Ach. in Univ. (1810), p. 393, sub Lecan. subfusca y. Korfu: Auf Stämmen von Opuntia (S). Lecanora (Eulec.) pallida (Schreb.) Schaer. in Enum. (1850), p. 718. — Schreb. in Spie. Fl. Lips. (1771), p. 133, sub Lichene. Santorin: Pyros, auf Quereus coceifera, leg. @. Lecanora (Eulec. ) Hageni Ach. in Univ. (1810), p. 367. — Ach. in Prodr. (1798), p. 57, sub Lichene. Santorin: Pyros, auf Quercus coccifera, leg. G. Var. umbrina (Ehrh.) Mass. in Rie. (1852), p. 10. — Ehrh., Pl. erypt. exs. Nr. 245 (1793), sub Lichene. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Abies Apollinis, leg. G. Var. saxigena Stnr., mut. nominis. — Exs. Rabh. Nr. 799. Nomen: Lecanora Hageni var. lithophila (Wallr.) Rabh. in exs. Nr, 799 (1867), prioritatis non gaudet. Jam adest combinatio: Zecanora Hageni ß. lithophila (Wall.) Krb. in Parg. (1865), p. 84, plantam designans, quae seundum de- Seriptionem 1. e. et eitatum exsiceatum: Arld. Nr. 21, ad Leca- noram confertam Dub. pertinent. Nomen igitur mutandum erat. Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. S. Lecanora (Eulee.) dispersa (Pers.) Ach. in Univ. (1810), p. 424. — Pers. ut Ust. Ann. Bot., VII (1794), p. 27, sub Lichene. Santorin: Hauptinsel, auf Lava. — Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Livadhi, ober Delphi. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 8. Lecanora (Eulec.) dispersella Stnr. in Ann. des k. k. naturh. Hofmus Wien, Bd. XX (1905), p. 377. Delos: Klein Delos, auf Schiefersteinen, leg. r 84 J. Steiner. Lecanora (Eulec.) Agardhiana Ach. in Syn. (1814), p. 152. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. >. Var. cilophthalma Mass. in Symm. (1855), p. 18. Phokis: Livadhi, ober Delphi. — Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Lecanora (Aspieilia) sphaerothallina Star. in Ann. k. k. Naturh. Hofm., Wien, Bd. 1905), p. 379. — Stnr. in Ann. Myecol. (1910), p. 224, sub Lecanora calcaria var. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Kalk, leg. S. Lecanora (Aspieilia) reticulata (Rehm, ap. Arld.) Star. comb. — Rehm, ap. Arld. in diesen „Verhandlungen“, (1869. p. 610, sub Aspieilia. — Lecanora intermutans var. reticulata (Rehm) Stnr. in Sitzb. d. k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Bd. CV (1898), p. 142. — Comp. Nyl. in Flora, 1886, p. 466. Var. contortoides Stnr. ; Varietas areolis minus erassis, non retieulatim fissis, accedens ad var. intermutantem (Nyl.) sed areolis bene lim- batis, colore areolarum, disco theeiorum sieco nigro, madefacto rare paullo in fuseum vergente, epitheeio olivaceo et structura cortieis lateralis diversa. Thallus tenwis 0 3—0'5 mm crassus, conferte rimose are0“ latus, in toto planus, cinereo alutaceo vel cinereo olivaceo pal- lidus, mad. regulariter bene subolivaceo virens, primum subor- bieularis et minor, deinde saepe ad 10cm dilatatus. Ad perr pheriam thallus, ubi non impedite crescit, angustius torulosus et h. i. torulose subradians perspieitur, zona distincte mgr“ vel sordide nigricante cinctus. u Areolae confertissime ex hoc protothallo emergunt, mox rm angustis separatae, ca. 0" 5—Imm latae, pl. m. rotundate un gulosae et h. i. suberenatae, disco plano vel subplano, areolarum fertilium madefacto pl. m. turgescente et in hoe statu ubıque in viride vergente, margine regulariter subtyliforme eb. aequaliter elato, albido einctae, rare tylis vel plieis centralibus ornatae. © Medulla sub lente alba. Sine reagentibus stratum 90% diale, cortex umbrine fuscus et stratum emortuum, tegens; rn Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 35 gulariter melius elucentia. Reagentibus solitis adhibitis, stratum gonidiale confertum et pl. m. densum, rarius paullo decompo- situm, gonangüs corticem versus pl. m. protractis, rare hyphis perpendicularibus distinetius separatis, 40—60 u erassum. Go- nidia, contentu saturatius viridi, diu orbieularia, ca. 9—16 (19) u 1t., membrana tenwi (I—1'5u 1t.), nucleo centrali regu- lariter visibili succedance septatae (pleurococcea). Cortex superior 18—-38 u, rarius ad 44 (55) u super g0- nidia exstans, vel fere purus vel pl. m. granose inspersus aut granose nubilatus, extus varie uwubrino fuscus, CH adh. in chalybaeo viride versus, hyphis formatus pl. m. ramesis, intri- catis et paullo torulosis, cellulis regulariter subrotundis vel sub- quadratis, ca. 5—6 (7)u latis, membranis tenwibus et undu- latis. Cortex emortuus, tegens, bene separatus, 0—15u crassus et incolor. Cortex lateralis vel ommino deficiens, ubi cortex su- perior in limbo areolarum incolore evanescit, vel ad basem strati gonidialis penetrans, rare ullerius adhuc ‚perspieiendus. Cortex inferior pl. m. distincte separatus, ca. 15—22 u erassus, subincolor vel ceraceo pallidus, purus, cellulis subrotundis, 4—5 u latis, melius conglutinatis. Medulla in areolis tenuibus hyphis densius retieulate ra- mosis, in areolis crassioribus hyphis magis perpendienularibus et perpendiculariter ramosis, interslitia angusta et strieta h. i. praebentibus formatur, praesertim rolundate et h. i. monili- forme cellulosis, cellulis 5—- 6 u, rarius 7—11w latis, immixtis elongatis ad 7—10u longis et 5—6 (7)u latis, membranis tenuibus. Ca Cl, O, thallus non coloratur. J ope medulla lutescit, KHO medulla et cortex vel lutescunt vel maculatim aut ex- tense rufescunt vel bene sanguineo rubent. Apothecia singula ad 05—0"6 mm lata, h. i. pluria con- fluentia, immersa, primum punctiformia, deinde dilatata, rarıus orbieularia, saepe irregularia, disco pl. m. concavo, nigro, nudo, rarius subpruinoso, madefacto vel parum mutato vel tandem in fuscum .vergente, margine exeipulari non separate visibili. Margo thallodes medioeris, integer vel paullo radiatim rimosus, landem saepe bene et altius elatus et pl. m. dealbatus, J. Steiner. rarius subabrupte in areolam transiens. Exeipulum marginale 38—55u crassum, extus ut epithecium coloratum, laterale 20u crassum hyphis tangentialibus, in margine flabellatis, cellulosis et gonidiis versus granulis terreo fusculis, erystallis caleis oxal. intermiztis, inspersis formatur. Sub excipulo basali vel gonidia ‚nulla vel gonangia nonnulla dispersa adsunt, qualia inveniuntur totam per medullam. Hymenium simplex, parum granosum vel fere purum, ca. 120—180 (190) u altum. Paraphyses densae, infra simplices, ca. 2— 2:5u It, non distincte cellulosae, con- tentu h. i. interrupto (saepe in spatio 4—7 u longo), supra in zona 30—40u lata, ramosae, ramis suberectis vel retieu- latis, sensim incrassatis et distinetius articulatis, apices versus (praeserim KHO adhibito) moniliformibus, ad 5 (6) u latis epithecium obscure fumose vel umbrine fuscum, CI. H adh. in pl.m chalybaeo viride, KHO h.i. bene in rufo rubrum versum for- mant. Hypothecium distincte et rotundate cellulosum, cellulis ca. 6—7 u latis, membranis mediocriter crassis, gelatinose con- natis. Asci elongate et anguste elliptiei vel subelavati (in- normales in dimidia parte inferiore dilatati et in superiore angustati). Sporae distichae vel subdistichae, ellipticae simplices, contentu aequali, 18—28u I1g. et 11—45 (17) u U. J hyme- nium, praesertim asci et hypothecium dilutius coerulescunt, tandem in luteo viride decolorantur, linea excipularis, saltem extus terminans, coerulea permanet. Pycenides singulae vel pluris congestae, immersae, parte porali nigra, cavitate plicala, h.i. confluentes (i. e. compositae et subcompositae). Ewxobasidia, ad 10—12u longa, saepe fascieulatim fuleris insident. Comidia recta, 5—9 (10) u 1g. et 07 —1u Ü. ; Habitu notisque ceteris exemplaria nonnulla hungarica Lecanorae (Asp.) intermutantis Ngi. (in H. P., Lojka sub Nr. 168 ad Nylander), excepto colore minus viridi, limbo areolarım rarius et minus distinete evoluto et disco dilutius eolorato, non parum cum var. contorioide eonveniunt. In Val. brachytica (Mass.) color et forma areolarum, adhue tenuiorum, alia, paraphyses infra erassiores, 25— 3-5 u crassae et distinetluS artieulatae, cortex lateralis distinetius evolutus, areolae in pr0- thallo toruloso disperse emergentes. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 7 Delos: Mikra-Delos, auf herumliegenden Schiefersteinen, leg. G, in zahlreichen Exemplaren. — Santorin, Hauptinsel auf Lava, leg. S. — Ober Pyrgon und gegen Hagios Elias (S). Lecanora (Aspieilia) microspora (Arld.) A. Zahlbr. in Österr. botan. Zeitschr., Bd. 53 (1903), p. 241. — Arld. in diesen „Ver- handlungen“, (1870), p. 450, sub Aspieilia calcaria var. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. S. Lecanora (Aspieilia) platycarpa Star. in Sitzb. d. k. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl., Bd. CIV (1895), p. 3%. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Var. tineta Stnr., 1. e., Bd. CVII (1898), p. 143. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Lecanora (Aspieilia) calcaria |(L.) Sommerf. in Suppl. Fl. Lapp. (1826), p. 102. — Linn& in Spee. Pl. (1753), p. 1140, sub Lichene. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. G, 5. — Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Kalk, leg. Ss. — Santorin, Hauptinsel, auf Kalk, leg. S. f. atomaria Mass. in Rie. (1852), p. 43. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. G. Var. bullosa Mass. in Sehed., p. 148 ad exsiee. 266 B. (1856). Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. G, 8. Var. alpina Anz. in Comm. soe. erit. It., II, p. 8 et in exs. Venet., 46. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Kalk; leg. S. Var. reagens A. Zahlbr. in Österr. botan. Zeitschr. (1909), p. 501. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. 6. — Santorin: Hauptinsel, auf Kalk, leg. 8. k Lecanora (Aspieilia) farinosa (Fek.) Star. in Sitzb. d. kais. Akad. Wissensch. Wien, math.-nat. Kl., Bd. COVI (1898), p- 141. — FIk. in Berl. Mag., 1810, p. 125, sub Urceolaria contorta h. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Li- vadhi ober Delphi. — Argolis: Mykenae, überall auf Kalk, leg. 8. ’ Lecanora (Aspieilia) contorta (Hoffm.) Stnr. comb. — Hoffm. in Pl. lichen., I (1790), Tab. 22, Fig.1 et 3 et Deutsch. Fl., IH S8 J. Steiner. (1795), p. 186, sub Verrucaria. — Aspieilia contorta (Hoffı.) Körb. in Syst. (1855), p. 166. — Comp. Hue in Nouy. Arch. Mus., 5. ser., II (1910), p. 50. Areolae subspeciei hujus separatae et dispersae e hypo- thallo emergunt, etiamsi serius saepe confertae fiunt, Var. albocineta Stnr. Planta caleicola. Squamae et apothecia in toto ut in var. ochrocincta Stnr. sed margo squamarum elatus, albus. Argolis: Mykenae — Tiryns, überall auf Kalk, leg. 8. Var. disseminata Stnr. Habitu accedens ad Lecanoram (Asp.) coronatam (Mass.), sed areolae melius emergentes et apothecia longe majora. Thallus endocaleinus, areolae fertiles dispersae el parum emergentes, tenues parvae et irrigulares, h.i. paucae insulatım congestae, ad 05mm latae, subplanae et albide pruinosae, Bor apothecia denudantia, disco plano, pruinoso et sub pruina nigricante, tandem areolas explentia, ad 0'8mm. lata, Eu orbieulari irregulariter auriculata, relictis areolae teniter marginata. Epithecium fuscum, HNO, in chalybaeo viride mutatum. Sporae minus bene evolutae, 3—4 in asco, globosae diam. 19—22 u exhibentes vel late ellipticae, 21u lg. et 17 u i. Hymenium I e coeruleo luteo vireseit et p. p. Iuteo fuscescit, hypothecio coeruleo permanente. Hyphae hypothallinae 4— su I, exquisite torulosae et p. p. cellulas microsphaeroideas, h. 1. 70 cemose congestas et ad 7—11u latas gerentes, ut regulariter in hypothallo Lecanorae calcariae adsunt. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. $. Lecanora (Aspieilia) coronata (Mass.) Jatta in Syll. Lich. Ital. (1900), p. 215. — Mass. in Mem. Lich. (1853), p. 131, sub Pachyspora. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 8. Pertusaria Pentelici Stnr. in Sitzb. d. kais. Akad. Wiss. Wien, math- nat. Kl., Bd. CI, Abt. I. (1893), p. 155, Tab. I, Fig.2 et Tab. Il. Planta erebre collecta, notis omnibus cum planta iM monte Pentelico colleeta bene conveniens. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. 6. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. sg Peltigera (Eupelt.) rufescens (Weis) Hoffm. in Deutschl. Fl., II (1795), p. 107. — Lichen caninus 8. rufescens Weis in Fl. erypt. Götting. (1770), p. 107. Var. ineusa Flot. in Übers. schles. Gesell. f. vaterl. Kultur (1850), p. 124. Attika: Pentelikon (Wa). Plaeynthium nigrum (Huds.) Mass. in Mem. Lieh. (1853), p. 118. — Huds. in Fl. Angl., ed. 3. (1778), p. 524, sub Lichene. Var. triseptatum Nyl. in Scand. (1861), p. 126. Phokis: Livadhi ober Delphi. — Argolis: Tiryns. — My- kenae, überall auf Kalk, leg. $. Leptogium (Collemod.) plicatile (Ach.) Nyl. apud Crombie in Journ. Bot. (1874), p. 336. — Ach. in Nov. Act. Stock., XVI (1795), p- 11 et Tab. 1, Fig. 2, sub Lichene. Argolis: Ruinen von Tiryns auf feuchtem Kalkboden (S). Collema (Eueoll.) granosum (Seop.) Arld. in Jura, Sep., p. 280. — Scop. in Fl. Carn., T. II. (1772), p. 397, sub Lichene. Argolis: Tiryns, leg. S. Collema (Eucoll. ) multifidum (Seop.) Schaer. in Enum. (1850), P/2b4; 5: Seop. in Fl. Carn., II (1772), p. 396, sub Lichene. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. 8. Collema (Kucoll.) Metzleri Hepp in Flora, Bd. 44 (1861), p. 258. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 8. Collema (Eucoll.) cheileum (Ach.) Ach. in Univ. (1810), p. 630. — Ach. in Prodr. (1798), p. 134, sub Lichene. Argolis: Charwati (6). — Delos: Auf Kalkboden in den Ruinen der Häuser ($). Collema (Eucoll.) pulposum (Bernh.) Ach. in Univ. (1810), p. 632. — Bernh. in Sehrad,, Journ., I (1799), p. 7, sub Lächene. Argolis: Ruinen von Mykenae und Tiryns (S). — San- torin: Phira gegen Hagios Elias (S). Psorotichia Montinü (Mass.) Forss. in Beit. Anat. und System. Gloeolich. (1885), p. 73. — Mass. in Symm. Lich., p. 34. Argolis: Tiryns, auf Kalk, leg. S. Acarospora (Euae.) percaena (Sehaer.) Stnr. in Ann. Mycol., van (1910), p. 216. — Sehaer. in Enum. (1850), p. 56 et in exs. 613 (1852), sub Lecanora cervina 4. 90 J. Steiner. Phokis: Livadhi ober Delphi. — Parnafß, unter der Hochfläche Livadhi, überall auf Kalk, leg. S. Biatorella (Sarcogyne) wurceolata (Anzi) Stnr. in Ann. Mye., VII (1910), p. 216. — Anzi in Comm. soc. Critt. It., I (1862), p- 157, sub Sarcogyne. Argolis: Charwati bei Mykene (G). Biatorella (Sarcogyne) pruinosa (Sommerf.) Mudd in Man., p. 191 et Tab. 3, Fig. 74. — Sommerf. in Eng. Bot., XXXII (1811); Tab. 2244, sub Lichene. Argolis: Charwati bei Mykene (8). f. nuda Nyl. apıd Lamy in Cat. Lich. Mnt. Dore (1880), p. 87. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. S. Biatorella (Sarcogyne) simplex (Dav.) Br. et Rostr. in Dan. (1869), p. 115. — Dav. in Trans. Linn. Soc., II (1794), p. 273, sub Lichene. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. G. Stereocaulon (Lecidocaul.) denudatum Flik. in Deutschl. Lich. (1815), Nr. 79. Santorin: Nea Kaimeni, Georgios Krater (1866) (9). Stereocaulon (Lecidocaulon) Santorinense Stnr. Subspecies Ster. de nudati, squamis primariis et seeundariis permanentibus, pr detiis rarissime evolutis, parvis, apotheeiis squamis secundariis, nee squamis podetiorum, nee podetiis ipsis insidentibus diversa. Squamae primariae dispersae, saepe ca. 05mm It. (in stat. madido), fere orbiculares, tandem ad Imm dilatatae et irre gulares, disco madefacto pallide virente ei subconcavo, margine elato, tyloso wel verruculoso, albo, verruciforme gemmante, ver“ rucis iterum aeque gemmantibus. Squama primum dispersae; deinde congestae et h.i. late congestae et conferte gemmantes, tumque erustam fere cohaerentem verrucosam vel frustulosam formantes, verruculis — in stat. madido — subtiliter punel- forme in centro impressis et in impressione virentibus. Thallus Ca Cl, O, non coloratur, KHO luteseit et re@- gentibus ambobus coulitis paullo ochraseit. In exemplaribus collectis, permultis, bis podelia nonnulla adsunt, gregatim congesta, simplieia, parva et tenwia, 2-3 mM longa, arcuata vel subdecumbentia, in parte superiore verruch; Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 91 V1-—-04mm latis, tandem punctiforme vel subdisciforme im- Ppressis crebre obsita, in parte inferiore pl. m. denudata et pallide arachnoidea. Interna structura squamaruım et podetiorum fere ut in Stereoc. denudato. Cortex disci squamarum in mediana parte ad 29u crassus, marginem versus extenuatus, hyphis ramosis et retiforme contextis, membranis deglutinatis et gelatinam for- mantibus, luminibus (KHO adh.) angustis, retiforme connatis et interruptis, capitulis extremis ca. Au latis et fusculis for- matus. Stratum emortuum, tegens, incolor, in parte mediana ad 27 u crassum et marginem versus extenuatum. Stratum go- nidiale confertum, fere aegue crassum ac cortex, hyphis inter go- nidia ca. 5—6 u cerassis, luminibus latioribus formatur. Hyphae medullares crassae, ca. 9—13u latae, membranis crassis et luminibus pertenuibus, ramosae et intricatae. In margine tyloso Squamarum, autem pro cortice vero stratum tegens, angustum adest, hyphis formatum ut adsunt in strato gonidiali, incolo- ribus, granose inspersis, impellueidis. Infra hoc stratum 90- nangia dissipata perspieiuntur. Apothecia saepe dispersa et rara h.i. autem erebra ad- sunt, immo creberrima, tumque saepius nonnulla gregatim con- gesta, e verrucis marginum squamarum evoluta et verrucis his adpresse insidentia, h. i. substipitata, nigra et madefacta paullo in obscure fuscum vergentia, h. i. autem exwpallescentia, ca. 05—07 mm 1t., primum planiuscula ‚et tenuiter marginata, margine extus pl. m. distincte albo suffuso, serius regulariter convexula et immarginata. ; Excipulum hyphis ramosis et paullo intricatis, ım toto autem tangentialibus formatur, in margine trajectorice Eur vatis, ca.7 u crassis et distinctius cellulosis. Hypothecium ın centro ad 110u crassum, supra varie, dilutius vel obscurius fuscum, infra varie pallidum et unacum exeipulo in medullam, hyphis 9—-10u crassis et larius intricatis contertam abiens. Hymenium ca. 40 u altum, purum. Paraphyses simplieiter ei tenuiter filiformes, ‚pressione subsolubiles, ad apices clavate ca- Pitatae, ad 3 u latae et fuscae epithecium obscure fuscum, hy- ‚pothecio obscurius coloratum formant. Sporae oclonae ın q8C18 93 J. Steiner. clavatis, variantes apieibus acutis vel obtusis, perangustae vel crassiores, 23>—50 u Ig. et 2-4 u It., 1—3- septatae. Hymenwm J ope e coeruleo varie intense et extense in luteo viride, luteum vel fuscum deeoloratur. Pyenides frustra quaesitae. Neu Santorin, auf den Laven von 1866 reichlich ge- sammelt von Schiffner und v. Wettstein. Stereocaulon (Lecidocaulon) nanım Ach. in Meth. (1803), p. 313. — Ach. in Prodr. (1798), p. 206, sub Lichene. Santorin: Zwischen Phira und Pyrgos, leg. S. Cladonia (Oenomyce) furcata (Huds.) Schrad. in Spie. Fl. Germ. (1794), p. 107. — Huds. in Fl. Angl. (1762), p. 458, sub Lichene. Var. pinnata (Fik.) Wain. in Monog. Clad., I (1887), p. 332. — Cenomyce racemosa var. pinnata Flik. in Sehleicheri Catal. Absol., 1821, p. 47. Attika: Pentelikon (Wa). Cladonia (Cenomyce) pyxidata (L.) Fr. in Nov. Sehed. Crit. (1826), p- 21. — Linne in Spee. plant., II (1753), p. 1151, sub Lichene. Santorin: Nea Kaimeni, Georgios Krater (1866) (S)- Planta colleeta juvenilis, podetiis amplioribus ged adhue brevissimis, eui varietati sit adseribenda incertum permanen8. Var. pocillum (Ach.) Flot. in Linnaea, 1843, p. 19. — Ach. Meth. Lich. (1803), p. 336, sub Baeomycete. nn Attika: Pentelikon, auf Kalkboden (Wa). — Santorin: Phira und gegen Hagios Elias (S). Cladonia (Uenomyce) foliacea (Huds.) Willd. in Fl. Berol. 2) p- 363. — Huds. in Fl. Angl,, ed. 1 (1762). p. 457, U Lichene. Delos: Mikra-Delos, auf Erde, leg. G. Var. aleicornis (Lightf.) Sehaer. in Spie. (1833), p. 294 — Lightf. in Fl. Seot., II (1777), p. 872, sub Lichene. Santorin: Phira gegen Hagios Elias (S). 94. Var. convoluta (Lam.) Wain. in Monog. Clad., II (1894), p- 99 — Lam. in Engl. Bot., III (1789), p. 500, sub Zichene. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands, 93 Attika: Pentelikon (Wa). — Phokis: Parnaß, Hoch- fläche Livadhi (8). Rhizocarpon (Eurhiz.) distinetum Th. Fr. in Lich. Scand. (1871), p. 625. f. Olympieum Stnr. in Denkschr. d. k. Akad. Wiss. Wien, math.- nat. Cl, Bd. LXVIII (1899), p. 234. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. G. Toninia (Thalloid.) eoeruleonigricans (Lightf.) Th. Fr. in Scand. (1871), p. 336. — Lightf. in Fl. Scot. (1777), p. 805, sub Lichene. Argolis: Ruinen von Tiryns auf feuchtem Kalkboden (8). — Phokis: Hochfläche Livadhi ($). — Santorin: Phira (5), gegen Hagios Elias (S) und ober Pyrgos (S). Toninia (Thalloid.) candida (Web.) Th. Fr. in Seand. (1871), pP. 338. — Web. in Spie. (1778), p. 193, sub Lichene. Phokis: Parnaß, zwischen Livadhi und Delphi (ca. 1200 m Ss. m.) (S). Toninia (Euton.) aromatica (Sommerf.) Mass. in Symm. (1855), p. 54. — Sommerf. in Engl. Bot., XXV (1807), Tab. 1777, sub Lichene. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. G. — San- torin, bei Pyrgos, auf Lava, leg. 8. Bacidia (Scoliciosporum) umbrina (Ach.) Br. et Rostr. in Dan. (1869), p- 109. — Ach. in Univ, (1810), p. 183 sub Leeidea. i Var. compacta (Krb.) Th. Fr. in Lich. Seand. (1871), p. 365. — Krb. in Syst. (1885), p. 268, sub Scoliciosporo compacto. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Quercus coccifera, leg. S. i Catillaria ( Biatorina) atropurpurea (Sehaer.) Th. Fr. in Seand. (1871), p. 565. — Lecidea sphaeroides #. atropurpurea Sehaer. in Spie. (1833), p. 165. Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi auf Abies Apol- linis (S). Catillaria } Eucat.) chalybaea (Borr.) Arld. in Flora, Bd. 67 (1884), 569. — Borr. in Hook. et Sowerb., Suppl. Engl. Bot., Tab. 2687, Fig. 2 (1831), sub Lichene. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. G. 94 J. Steiner. Var. gelatinosa Stnr. Varietas thallo magis toruloso, madefacto gelatinoso et sordide virescente praesertim a planta typiea diversa. Thallus tenuis, insularis inter alios lichenes, maculas nigricantes formans, ad ambitum evanescens, ceterum torulose vel subgranulose inaequalis, non areolatus, madefactus gelati- nose turgescens et sordide virens, KHO luteo sordidescens. Gonidia pleurococcea, ad 14 u lata, succedanee septata, nucleo regulariter distineto. ‚Apothecia orbicularia, ad 06mm lata, diu plana, nıgra et distinele nigro marginata, deinde pl. m. convexa, margıme demisso, non rare autem pluria, minora moriforme conglo- mer.ata. Interna structura apotheciorum ut in Catillaria chalybaea, hypothecium obscure rufe fuscum, supra etiam rufum non chaly- baeum. Hymenium incolor, capitula paraphysium obscure fusca. Sporae octonae, incolores, 1-septatae, elongatae, 9- 10(115)u Ig. et 3—38u lt. Fulera endobasidialia, comidia 2-25 1g. et 81 3u Santorin: Hauptinsel, auf Lava, leg. G. Catillaria (Eucatillaria) athallina (Hepp) Hellb. in Vetens. Akad. Foerh. (1867), p. 273. — Hepp in Exsiee. Nr. 499, sub Biatora. Phokis: Livadhi ober Delphi, auf Kalk, leg. ®- i Oatillaria (Biatorina) nigroclavata (Nyl.) Star. in Sitzb. d. kais. Akad. Wiss. Wien, math.-nat. Kl, Bd. CVII (1898), p. 157. — Nyl. in Bot. Not., 1853, p. 160, sub Lecidea. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. &. — Korft: Auf Stämmen von Opuntia (8). a Catillaria (Biatorina) olivacea (E. Fr.) A. Zahlbr. in Engl. m Pr., Natürl. Pflanzenfam., I, 1 (1907), p. 134. — E Eu in Lich. Eur. (1831), p. 255, sub Biatora. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. p Protoblastenia monticola (Sehaer.) Stnr. in diesen „Verhandlungen (1911), p. 48. — Sehaer. in Spie. (1833), p. 161, sub Zecidea. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. % 7 Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, auf Kalk, leg- D. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 95 Protoblastenia Metzleri (Krb.) Stnr. — Krb. in Parerga (1860), p- 162, sub Biatora. ng: Charwati, auf Kalk (G). ketileo (Psora) lurida (Sw.) Ach. in Meth. (1803), p. 77. — Sw. in Nov. Act. Upsala, IV (1784), p. 247, sub Lichene. Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. S. Lecidea (Psora) deceptoria Nyl. in Flora, 1878, p. 451. Phokis: Hochfläche Livadhi, auf Kalk (S). — Ober Delphi, in Rasen von Grimmia orbicularis mit Calopl. Schistidii (S). Lecidea (Eulecidea) parasema (Ach.) Arld. in Jura, Sep. p. 165. — Ach. in Prodr. (1778), p. 64, pro p. Santorin: Bei Pyrgos, auf Quereus coceifera, leg. G Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi, auf Abies Apollinis 9. Lecidea (Eulecidea) latypiza Nyl. in Flora (1875), p. 201. Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhı, leg. S. Lecidea (Euleeidea) protrusa E. Fr. in Lich. Eur. (1831), p. 324. — Syn.: Leeidea scabra Tayl. in Mackay, Fl. Hib., II (1836), p. 121. Santorin, zwischen Phira und Pyrgos, leg. v. Wettstein. — Delos: vn Delos, auf Schiefersteinen, leg. G. Lecidea (Eulecidea) euphorea Flik. in Mag. der Ges. naturf. Fr. Berlin, II (1808), p. 311. Santorin: Pyrgos, auf Quercus coccifera, leg. 6. — Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi, auf Abies Apollinis (S). Lecidea (Eulecidea) Snieroleng (Ach.) Arld. in Jura, Sep. p. 164. — Ach. in Syn. (1814), pro p. Var. atrosanguinea (Hepp) Arld., 1. e., p. 165. — Hepp in exs. Nr. 252 (1857), sub Biatora joniopinie Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. S Lecidea ( Euleeidea) olivacea (Hoffm.) Arld. in Flora, Bd. 86 (1884), p. 561. — Hoffm. in Deutsch. Fl, II (1795), p. 192, sub Verrucaria. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Abies Apollinis, leg. G. auf Quercus eoccifera, leg. 8. i Teeidea ( Eulecidea) sarcogynoides Krb. in Syst. ei . 252. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. 96 | J. Steiner. Petractis elausa (Hoffm.) Krplh. in Denkschr. d. botan. Ges. Regensb., IV, 2 (1861), p. 254. — Hoffm. in Enum. Lich. (1734), p- 48, sub Lichene. Syn.: Lichen exanthematicus Sommerf. in Transact. Linn. Soe., I (1791), p. 81. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. S. Diploschistes bryophilus (Ehrh.) A. Zahlbr. in Hedwigia, Bd. 31 (1892), p. 34. — Ehrh. in Pl. erypt. exs., Nr. 236 (1785), sub Lichene. Attika: Pentelikon, auf Kalkboden (Wa). Diploschistes Euganeus (Mass.) Stnr. comb. — Mass. in Ric. (1852), . p. 155, et in Sched. ad exs. Nr. 79 (1856), p. 60, sub Limborra. Var. intrusus Stnr. Thallus endolithieus, vilior adhuc quam in planta typıca, areolae fertiles, marginem angustum, albidum et parum emer- gentem apotheciorum formantes, perspiciendae, reag. solitis non coloratus. Hyphae medullares J ope coerulescunt. Apothecia singula parva, 0:4— 0-5 mm lt. Discus primum velo sordido obductus (i. e. excipulo frontali), deinde ‚punch- forme apertus, tandem latius denudatus, nigricans et made factus niger, margine exeipulari et elato nullo. Apothecra majora, ca. 07 mm lata, revera composita sunt et apotheci@ 2—5, parva, exhibent. Exeipulum marginale et laterale nigrofuscum, infra a medulla diluta bene separatum est ul planta typica. Sporae octonae, ellipticae vel ovales, 19-25 u. et 11—15 (17) ult., J ope, ubi bene vegetae et dilutius adhuc coloratae, coerulescunt. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefer, leg. 6. Diploschistes actinostomus (Ach.) A. Zahlbr. in Hedwigia (1892) p- 34. — Ach. in Univ. (1810), p. 288, sub Urceolarta. Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. 6. Diploschistes ocellatus (DC.) Norm. in Mag. Naturvid., VI (1853), . 232 2. — DC. in Lam. et DC., Fl. Fr., 3. ed., I (1809) p- 572, sub Urceolaria. Phokis: Livadhi ober Delphi, leg. $. ee 2 a Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 97 Roccella tinctoria De Cand. in Fl. fr., II (1805), p. 334. f. Arnoldi (Wain.) Stnr. — Wain. in Catal. of Welw. Afr. Pl., Vol. II, Part. II, p. 433, ut pr. sp. Santorin: Von Phira gegen Pyrgos (S) und in Pyrgos (S). Roccella fucoides (Dieks.) Wain. in Cat. Welw. Afr. Pl., Vol. II (1901), p. 435. — Dicks in Crypt. Fase., II (1790), p. 22, sub Lichene. Syn: Roce. phycopsis Ach. in Univ. (1810), p. 440. Santorin: Hauptinsel, leg. G., S., v. Wettstein. — Argolie: Tyrins, leg. S. — Delos: Mikra-Delos, leg. G. Opegrapha ( Euopegrapha) atra Pers. in Ust. Ann., VII (1795) p. 30. Var. calearia (Turn.) Stitzb. in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XXXH, p. 18, Tab. I, Fig. 5 a—d (1865). — Turn. ap. Sommerf., Engl. Bot., Tab. 1790 (1807), et in Ach., Univ. (1810), p. 250, ut prop. species. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk, leg. S. Var. opuntiicola Star. Thallus insulas suborbieulares, non decussatas, ad em latas vel comfluentes format, albidas ex epidermide Opuntiae paullo abducto, endophloeodes. Apothecia valde variantia, e punctiformi elongata et simplieiter lineiformia, vel parva et trifurcata, vel longiora, varie flexuosa et ramosa, vel ad 2mm et ultra longa, sub- eurvata, ramosa et h.i. retieulatim confluentia, tenwia, rıma non distincta, nigra nuda et emergentia. Korfu: auf Stämmen von Opuntia (S). Allarthonia lapidieola (Tayl.) A. Zahlbr. in Engl. und Pr., Natürl. Pflanzenfam., I, 1 (1907), p. 91. — Tayl. in Mackay, Fl. Hib. II (1836), p. 124, sub Leeidea. Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. S. Porina (Sagedia) plumbea (Bagl.) A. Zahlbr. in Sitzb. d. kais. Akad. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl. (1914), p. 410. — Bagl., Lieh. Sard. in Nov. Giorn. Bot. It., Vol. XI, p. 116, sub Sagedia Persieina var. en, Santorin: ober Pyrgos, leg. 5. 2. B. Ges. 69. Ra. 7 98 J. Steiner. Dermatocarpon (Endopyr.) rufescens (Ach.) Th. Fr. in Nov. Act. 806. sc. Upsala, III (1860), p. 252. — Endocarpon rufescens Ach. in Univ. (1810), p. 304. Phokis: Parnaß, Hochfläche Livadhi (über 1200 m), auf Kalk (S). Dermatocarpon (Endopyrenium) hepaticum (Ach.) Th. Fr. in Lich. Aret. (1860), p. 255. — Ach. in Univ. (1810), p.: 298, sub Endocarpo. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. $. Eindocarpon (Euend.) pallidum Ach. in Univ. (1810), p. 301. Argolis: Ruinen von Tiryns ($). Verrucula monstrosa (Schaer.) Stnr. in Sitzb. d. kais. Akad. Wiss. Wien, math.-naturw. Kl., Bd. VII (1898), p. 179. — Sehaer. in Spie. (1833), p. 349, sub Endocarpo miniato Ö. Hyphae medullares J ope ubique bene coerulescunt. Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. $. — Tiryns, leg. 8. Verrucula suberustosa (Nyl.) Star., l.e. — Nyl. in Alg., p- 340 et in Prodr. Lich. Gall. et Alg. (1857), p. 424 sub Endocarpo. Argolis: Mykenae, leg. G. Staurothele immersa (Mass.) Th. Fr. in Polybl. Scand. (1877), p- 6. — Mass. in Symm. (1855), p. 102 et in Enum. Lig. (1857), p- 35, sub Porphyriospora. Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. S. i Staurothele caesia (Arld.) Th. Fr., l.e. — Arld. in Flora (1858), p- 55, sub Polyblastia, Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. S. Verrucaria (Lithoicea) apatela (Mass.) Jatta in Syll. Lich. Ital. (1900), p. 506, — Mass. in Framm. (1855), p. 23 et in Symm. (1855), p. 88, sub Lithoicea. Attika: An Mauern in Athen. — Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. S. Verrucaria (Lithoicea) viridula (Schrad.) Ach. in Univ. (1810) p. 675. — Endocarpon wiridulum Schrad. in Spie. (17) p. 192, er: " Santorin: Hauptinsel, leg. $. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 99 Var. mortarii (Arld) Stnr. eomb. — Arld. in Flora (1866), p- 532, sub Amph. Leightoni var. Phokis: Livadhi, ober Delphi, leg. 8. Perrucaria (Lithoicea) nigrescens Pers. in Ust., Ann. XIV (1795), p- 36. Phokis: Livadhi, ober Delphi. — Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi. — Mykenae, überall auf Kalk, leg. G., S. Verrucaria (Läthoicea) rupicola (Mass.) Stnr. comb. — Verrucaria nigrescens var. vupicola Mass. apıd Anzi, exs. It. sup. (1865), Tr. 365 ß. Phokis: Livadhi, ober Delphi, auf Kalk ($). Verrucaria (Lithoie. ) fusca Pers. ap. Ach. in Univ. (1810), p. 294. Phokis: Livadhi, ober Delphi (8.) — Mikra-Delos (G). “ Verrucaria (Lithoie.) glaucina Ach. in Syn. (1814), p. 9. Argolis: Mykenae, auf Kalk (G). | Verrucaria (Lithoie.) lecideoides (Mass.) Krb. in Parerg. (1865), P- 376. — Mass. in Rie. (1852), p. 157, sub Thrombio. Var. minuta (Mass.) Hepp. in Exs. Nr. 683 (1860). — Mass., . 6., sub Zhrombio lecideoide var. Phokis: Livadhi, ober Delphi, (8.) — Argolis: Mykenae (6), (8) Verrucaria (Lithoie.) fraudulosa Nyl. in Flora, 1881, p. 181. — Hue in Add. Nov. (1886), p. 280. — Exsiee.: Zwack Nr. 671, Flag. Alg., Nr. 179. Exemplar originale speciei non vidi. Planta colleeta cum exsiee. Flag. Alg. Nr. 179 bene convenit. Medulla hujus speeiei seeund. exsiccata eitata semper infuscata est aeque ac ubique in ramo Verr. fuscellae, quae nota in descriptione a Nyl., 1. e., data non commemoratur. A Verr. fuscella planta nostra diversa est colore thalli, Yarie einereo lurido, in statu madido distinetius in viride VEr8O, areolis ad O-5mm latis vel ulterius diffraetis, planiuseulis vel Convexiuseulis et theciis magis emergentibus quam in Verr. fuscella et minus quam in Verr. lecideoide. 5 100 J. Steiner. Thallus prothallo pertenui, nigricante, parum perspicno h. i. circumdatur. Cortex superior ad 12—15u cer., purus vel fuseule inspersus et exius fusculus, hyphis subperpen. intricatis, cellulosis, cellulis pl. m. rotundis ad 5—6u lt. formatur et regulariter strato emortuo, incolore, ad Yu crasso tegitur. Perithecia erebra, 02-03 mm 1t., nigra, singula vel 2—3 in quavis areola, distinctius emergentia. Exeipulum eircumeirca fuscum, separatum vel cum medulla infuscala confluens. In- volucrellum nigrofuscum, exeipulum vel in dimidia parte supe- riore vel paullo ulterius arcte inchidens, vel bene separatum vel cum medulla infuscata, adjacente confluens. Sporae octomae generis, ellipticae, 13-15 (16) u Ig. et 5—6 (7) u It. Gelatina hymenialis J ope lateritie rubet. Pycenides frustra quaesitae. Argolis: Mykenae, auf Kalk (8). Verrucaria (Amphorid.) integra Nyl. in Seand. (1861), p. 276. Var. obductilis Nyl. in Flora (1881), p. 540. Santorin: Pyrgos, auf Kalk (8). Verrucaria (Amphorid.) Veronensis Mass. in Rie. (1852), P- 173. Argolis: Charwati bei Mykenae (G). Verrucaria (Euvere.) rupestris Sehrad. in Leight., Angioe. Lieh. (1851), p. 60 et Tab. 25, Fig. 4. — Schrad. in Spie. (179), p- 109, pro p. Santorin: Zwischen Phira und Pyıgos, auf Kalk (6). Verrucaria (Euverr. ) Floerkeana Della Torre und Sarnth., Flora Tir., Flecht. (1902), p. 524. 5 Delos: Mikra-Delos, auf Schiefersteinen, leg. G- Verrucaria (Euverr.) caleiseda (DC.) emend. Stnr. in diesen „Ver- handlungen“ (1911), p. 36. — De Cand. in Lam. et DC. Fl. frang., ed. 2, IT (1805), p. 317. \ Phokis: Parnaß, unter der Hochfläche Livadhi, = . Kalk, ee. Een = Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 101 f. caleivora Mass. apud Arld. in Jura, Sep. p. 252 et Stnr., l. supra e., Santorin, ober Pyrgos. — Phokis: Livadhi, ober Delphi. — Argolis: Mykenae, überall auf Kalk, leg. S. Verrucaria (Ewerr.) interrupta (Anz.) Stnr. in diesen „Verhand- lungen“ (1911), p. 38. — Verrucaria caleiseda f. interrupta Anzi in Exsiee. It. sup., Nr. 374. Phokis: Livadhi, ober Delphi. — Argolis: Mykenae und Tiryns, überall auf Kalk, leg. 8. Verrucaria (Euverr.) pinguis Stnr. in diesen „Verhandlungen“ (1915), p. 185. — Syn.: Verr. murina Arld. in Flora (1885), p- 74. — Non Lecidea murina Ach., nee Verrucaria murina Leight. f. dealbata Stnr. Thallus varie albescens. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. G. Verrucaria (Euverr. ) marmorea (Seop.) Arld. in diesen „Verhand- lungen“ (1882), p. 147. — Scop. in Fl. carn., ed. 2, U (1778), p. 367 sub Lichene. Var. purpurascens (Hoffm.) Arld., l.e. — Hoffm. in Pl. lich. (1790), p. 74, ut pr. species. Argolis: Tiryns, auf Kalk, leg. S. Verrucaria ( Euverr.) Attica Stor. in diesen „Verhandlungen“ (1911), p- 39. — Stnr. in Sitzb. d. kais. Akad. Wiss., Wien, math.- nat. Kl. (1898), p. 176, sub Verr. caleiseda var. Argolis: Mykenae, auf Kalk, leg. 6. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. Bearbeitung der anläßlich der zweiten Wiener Universitätsreise im April 1911 in Griechenland gesammelten Pflanzen. A. Anthophyta und Pteridophyta. Von Dr. F. Vierhapper. 12°) Mit 2 Abbildungen im Texte. (Eingelaufen am 12. November 1917.) Linaceae. 137. Linum leucanthum Boiss. et Spr. — Attika: Raphina (4). Während Boissier und Spruner in der Urdiagnose dieser Pflanze (in Boissier, Diagn. plant. or. noy. I, fase. 1 [1842], p- 59) die Blätter als schwach kurzhaarig („foliis . . sub lente hirtulis“) beschreiben, nennt Boissier später (in Flor. or. I [1867], p- 858) die Art „glabrum vel sub lente minute papillosum“ und Haläcsy (in Consp. I, p.258) „glabrum vel minute papilloso-hirtum“. Wie mich nun die Durchsicht eines ziemlich reichen Materiales belehrte, kann man in der Tat nach der Behaarung der Blätter zwei Formen unieH scheiden, eine kahle und eine ziemlich dicht, fast samtig papillös- behaarte, welche aber durch Zwisehenformen verbunden sind. Dr stärkst behaarten Blätter fand ich bei der Pflanze von Raphina, von der ich außer dem von Abel gesammelten noch zwei Vol Heldreich mitgebrachte Exemplare sah: In collib. merid. Rafına. De Heldreich, pl. exs. Flor. Hell. (Ha). Unter diesen ist - Abelsche nicht nur in bezug auf Stärke der Behaarung sondern aM Dicke der Blätter ein Extrem, welches offenbar durch stark xerophile, wahrscheinlich auch halophile Einflüsse zustandegekommen ist. ‘) Siebe diese „Verhandlungen“, LXIV (1914), S. 239 ff. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 103 Außer bei Raphina kommt ZL. leucanthum nach Haläesy auch noch bei Kap Sunium, auf dem Hymettus, Pentelikon und e . Pateras in Attika, auf -dem Onion in Boeotien, auf dem Gerania in Korinth und auf der Sporadeninsel Jura (Gyaros) vor. Die Belege vom Parnes, Pateras und Gerania fand ich gleich denen von Raphina spezifisch identisch mit denen vom Hymettus und Kap Sunium, den Originalstandorten der Art, von welchen ich authentische Belege gesehen habe: 1. Hymettus. Herb. Boissier (MP); 2. Hymettus, gegen Kap Sunium. Spruner (MP); 3. in promontorio Sunium. Spruner (M P). Vom Pentelikon und Onion liegen mir keine Exemplare vor. Die Pflanze von Jura aber er- scheint mir vom Typus des L. leucanthum sehr weitgehend ver- schieden. Da sie auch mit keiner anderen der bereits bekannten übereinstimmt, beschreibe ich sie hiemit als neue Art und nenne sie Linum gyaricum mihi, nov. spec. Sectio Syllinum Griseb. E collo lignescente, cortice suberosa diluta vestito, caules flori- feros 10— 25cm altos, angulatos et innovationes plures producens, glabrum. Folia alternantia, carnosula, glauca, vel canlina sub- viridia, omnia uninervia, integerrima, basi stipulis binis glanduliformibus atropurpureis praedita, in caule permulta, usque 25; inferiora approximata, latius vel angustius obovato- vel oblongo-spatulata, brevissime vel longius apiculata, usque Zcm longa, 11mm lata, superiora sensim decrescentia, vel media Mmajora, oblongo-obovata vel -elliptica, subacuminata, summa et braeteae inferiores oblonge ovato-lanceolata, acuminata, bracteae Superiores lanceolatae — lineari-lanceolatae; foliorum ima internodüis multo, media parum longiora, summa aequilonga vel, sicut bracteae, breviora. Inflorescentia multiflora, sub anthesi compacta, demum laza, subdivaricata, ramis erecto-patulis, usque 8cm longa, trı “ tetrachasialis, ramis primariis e folüs caulinis 3—4 summis orientibus dichasialibus vel sieut secundarii cincinnatis, bracteis oppositis, floribus,; et mediis caulem et awes secundarias terminantibus et psendolateralibus, subsessilibus, pedicellis in üllis 20St anthesin usque 25mm longis, in his brevioribus. Sepala mar- 104 F. Vierhapper. ginibus quincuncis modo se tegentia, erecta, rigidiuscula, acutıs- sima, sicut bracteae superiores in marginis, apice excepta, albido- membranaceae medio superiore sub lente remote glanduloso- serrulata, in medio, nervo mediano in externis saepius pallido ad basin subcarinato excepto, viridia; exteriora 2 lanceolata, angustius membranaceo-marginata, 85—8 mm longa, 2:5—2mm lata, in- teriora 3 oblonge ovato-lanceolata, margine membranaceo latiore eincta, 75mm longa, 3mm lata. Petala colore?, obovato-spalu- lata, 14mm longa, lamina 6, ungue Imm lato. Staminum filamenta subtus in tubum 3 mm longum, extus sub lente minulis- sime pilosulum, parum supra basin glandulis 5, dentibus interjechs oppositis instructum connata, partibus liberis erectis, e basi angusie ligulata angustatis, 2 vel 6mm longis; dentes interjecti erecti, SW bulati, Imm longi; antherae erectae, elliptico-ovatae, obtusiusculae ” obtusae, 2mm longae. Germen ovoideum, 15mm longum, sensim angustatum in stylum 6 vel 25mm longum, usque ad basin fere 5- partitum, ramis filiformibus, 5 vel 15mm longis, stigmatibus lineari- vel.oblongo-clavatis, Imm longis terminalis. Capsula, immatura tantum visa, ovoideo-globosa, in rosirum breve, Imm longum, obscurum attenuata, 45mm ca. diametro, sepalis bası accumbentibus, rigidis, dimidio ca. longioribus superata. ! A specie L. leucanthum Boiss. et Sprun., quacum confundıtwr a cl. Haldesy, L. gyaricum foliorum et sepalorum forma et mügnr tudine, inflorescentiae ramificatione aliisque notis plus quam SP ecifi n differt; a speciebus L. flavum L. et turcicum Podp., quibus proximum, floribus minoribus, ab illo etiam innovationibus praesen tbus et folüis crassioribus, latioribus, evidenter glaueis, ab hoc m florescentia multo compactiore et sepalis multo brevioribus prima vista facile distinguendum. ; poradeninsel Jura. 1. Sporaden. Insel Jura (Reisen 27. V. 1894, H). — 2. Insel Jura (Gyaros veterum) (Leonis, Flor. Spor. eur. Heldreich et Haläcsy, 25. V. bis 9. VI. 1896, H, U. Synonyme: L. leucanthum Haläcsy, Consp., 1, p- 258 qu plantam Sporadum, non Boissier et Spruner. Siehe Abbildung 1. Fig: :; B Die Unterschiede unserer Pflanze von L. leucanthum sind © beträchtlich, daß es schwer verständlich ist, daß sie Haläcsy ms | Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 105 diesem vereinigen konnte. Der Wuchs des L. leucanthum hat mehr halbstrauchigen Charakter, der des gyaricum ist staudig. Die Blätter des letzteren sind viel größer, kürzer zugespitzt und stumpfer als bei ersterem. Bei L. gyaricum fand ieh die größten (basalen) 4cm lang und 11mm breit, bei leucanthum 2:6em lang und 3mm breit. Meist sind sie aber bei diesem im Verhältnis noch viel kleiner als bei jenem. Bei L. gyaricum sah ich die Blätter stets kahl, bei leucanthum die grundständigen oft mehr oder weniger dicht papillös- Abbildung 1. Fig. 1. Fruchtkelch samt Frucht von Linum gyaricum Vierh. u N Desgleichen von L. tureieum Podp. — Etwa /, der nat. Größe. — Casper del. behaart. Die größten Verschiedenheiten zeigen die Infloreszenzen. Während die Primanäste derselben bei L. leucanthum meist mono- ehasia] wickelig sind, oder, wenn dichasial, so doch mit Förderung eines Seitenastes, sind bei Z. gyaricum meist die unteren Priman- äste, wie bei Z. flavum L., gleiehmäßig dichasial und erst die oberen gleich den Sekundanästen stets wiekelig. Die Kelchblätter sind bei Zeucanthum schmäler und länger — maximal 10 beziehungs- weise 85mm — mit lichterem, schärfer kielartig hervortretendem Mittelnery, ausgesprochener lieht berandet und etwas gröber drüsig- gesägt als bei gyaricum. und überragen zur Fruchtzeit die Kapsel 106 F. Vierhapper. mehr als bei diesem: dort um mindestens die ganze Kapsellänge, hier nur um etwa die Hälfte derselben. Die Petalen sind bei L. gyaricum etwas kürzer und relativ breiter als bei leucanthum; ob auch in ihrer Farbe ein Unterschied ist, weiß ieh nicht, halte es aber für wahrscheinlich, indem sie mir bei ersterem lichtgelb zu sein scheinen, während sie bei letzterem weiß sind. Doch sei dem, wie ihm sei, auf jeden Fall steht unsere Pflanze den gelbblütigen Syllinum-Arten (Flaviflora Boissier, Flor. or., I [1867], p. 849) näher als den weißblütigen (Albiflora Boissier 1. €.) und kommt, wie eine genauere Betrachtung lehrt, unter den ersteren dem L. flavum Linn (Spee. plant. [1753], p. 279) und dem L. turei- cum Podpera!) (in diesen „Verhandlungen“ LII [1902], p. 687) zunächst. Sie unterscheidet sich von beiden durch gedrungeneren, niedrigeren Wuchs, kleinere, diekere, einnervige — nicht drei- bis fünfnervige — Blätter und durch kürzer gestielte Blüten. Zur Frucht- zeit sind die Blütenstiele bei Z. gyaricum höchstens 2:5, bei flavum bis zu 45 und bei Zureicum bis zu Dmm lang. Von L. flavum weicht sie überdies ab durch das Vorhandensein von Innovations- sprossen (Podp&ras „rosulae“) zur Blütezeit, durch die glauke Fär- bung und meist größere Breite der Stengelblätter und durch kleinere Petalen, von Z. tureiecum durch die kahlen — nicht flaumigrauben — Stengel, viel kürzer zugespitzte, stumpfere Blätter, kleinere, viel ge drungenere Infloreszenzen, kürzere Fruchtkelehe und kleinere, viel kürzer bespitzte Kapseln; bei L. gyaricum sind die F ruchtkelch- blätter bis zu 8-5, die Kapseln 5, die Kapselspitzen Imm lang, für L. tureicum betragen die analogen Dimensionen 11, 6 und 25mm. Während L. flavum im Gebiete der pontischen . Flora ım zentralen Rußland, im östlichen Mitteleuropa und im nördlichen Teile der Balkanhalbinsel weit verbreitet ist, L. turcieum dagegen nur im Gebiete des thessalischen Olympos vorkommt — ich “e die Originalbelege vom „Litochori“: Strand bei Plaka 17.8. (Sin tenis et Bornmüller, It. turc. 1891, Nr. 1191, H, U) — L. gyaricum ein auf der Insel Jura der Sporaden endemischer ze treter des so reich geographisch gegliederten Formenkreises = L. flavum, über welchen außer der schon zitierten Abhandlung ') Siehe Abbildung 1. Fig. 2. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 107 Podp£ras (Ein Beitr. zu d. Vegetationsverh. v. Südbulgarien in diesen „Verhandlungen“, 1. e., Syllinum: p. 635—643) in letzter Zeit auch noch ein Aufsatz Javorkas (Beitr. z. Kenntn. d. ung. Flora u. Revis. d. europ. Vertr. d. Formenkr. d. L. flavum L. in Mag. bot. lap., IX [1910], p. 147—160) Klarheit gebracht hat. Durch die Eigenart ihres Wuchses, welche durch den sich etwas über das Substrat erhebenden, verzweigten und stark ver- holzenden Hauptstamm und die am Grunde der Stengel rosetten- artig gehäuften unteren Blätter zum Ausdruck kommt, bildet L. gya- ricum eine Art Bindeglied zwischen den typisch 'staudigen, der Rosetten entbehrenden pontischen Arten dieses Formenkreises, wie vor allem Z. flavum selbst, und den ausgesprochen halbstrauchigen mediterranen mit Blattrosetten, wie insbesondere der kretischen L. arboreum L. und caespitosum 8. et 8., deren ersteres auch auf Karpathos vorkommt. Auf dem griechischen Festlande wird die Gruppe des L. flavum nur noch durch das auch im südlichen Dalmatien auftretende L. ele- 9ans Sprun. und dessen nach Podpöra dem L. thracicum Griseb. sich nähernde Form elatius Hal. sowie durch das auf dem Athos endemische Z. iberidifolium Auch. vertreten — insgesamt Gebirgs- pflanzen, welche von L. gyarieum schon durch ihre armblütigen Infloreszenzen, elegans überdies durch den ausgesprochen „alpinen Habitus“ weit abweichen. L. leucanthum dagegen und auch das im Mittelmeergebiete weit verbreitete Z. nodiflorum L. gehören gar nicht diesem Formen- kreise an. Ersteres scheint mir, obwohl es sich von ihnen durch den Besitz drüsenartiger Stipulae unterscheidet, mit den nebenblatt- losen, gleichfalls weißblühenden persischen Sippen L. album Kotschy und persicum Boiss. und wohl auch mit L. velutinum Steud. aus Kurdistan zunächst verwandt zu sein, mit denen es bereits Boissier (l. €.) zu der meines Erachtens natürlichen Untergruppe Albiflora der Sectio Syllinum vereinigt. : L. nodiflorum schließlich, die einzige annuelle Art der Sektion, Nimmt eine etwas isolierte Stellung ein. Es scheint mir trotz seiner gelben Petalen den Albiflora, mit denen es vor allem im Baue der Infloreszenzen besser übereinstimmt, viel näher zu stehen als den aviflora. e 108 F. Vierhapper. 138. Linum angustifolium Huds. — Korfu: Potamo (W). Malvaceae. 159. Alcea rosea L. — Elis: Olympia (H). 140. Malva silvestris L. 7) eriocarpa Boiss. — Santorin: Thera: Phira- Pyrgos (N; Hagios Elias (H). — Delos: Mikra-Delos (H, W). — Attika: Pikermi (A). — Phokis: Delphi (H). 141. Malva parviflora L. — Santorin!: Thera: Phira (Ha), Phira-Pyrgos (V), Hagios Elias (H). Hypericaceae. 142. Hypericum Apollinis Boiss. et Heldr. -—— Phokis: Delphi- Liwadhi (G, Ha, H, V, W), 143. Hypericum empetrifolium Willd. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V). — Achaia: Megaspilaeon (A). - Aceraceae. 144. Acer orientale L. (A. ereticum L.). f. trichocladum Bornm. — Elis!: Olympia (V Die Form der Blätter unserer Pflanze nähert sich zum Teil der von f. obtusifolium Spach., zum Teil der von f. sempervurens (L) Pax. In dem verhältnismäßig reichen Material, das mir von A. orientale vorliegt, sind mir insbesondere von Orphanides auf Euboea 5% sammelte Exemplare aufgefallen — Prope Skylojanni Euboea® (Orphanides, 26. VII, 7. VII. 1871, Herb. Orph. Nr. 644, Ha, UV), von Haläesy (in Öst. Bot. Zeitschr., NLV [1895], p. 219) als var. obtusifolium (8. et$.) bezeichnet —, weil sie relativ große Blätter be- sitzen, die zum Unterschiede von allen bisher beschriebenen eeigi der Art teilweise ausgesprochen 5-nervig und mitunter auch, indem dem äußeren Nervenpaar auch je eine seiehtere oder tiefere 2 buchtung entspricht, fast 5-lappig sind. Ich beschreibe sie hiem! als f. quinguenerve mh. foliis permagnis, saepius evidenter quinque nervüs et non raro subquinquelobis. Die Form kommt der von 5 Bornmüller (in Öst. Bot. Zeitschr., XLIV [1894], p. 127) erwähntet = großblättrigen von der Insel Andros nahe, deren Blätter auch nich Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 109 selten ein äußeres Nervenpaar aufweisen, das aber stets schwächer ist als das innere und nie in eine eigene Ausbuchtung verläuft. Außer der genannten Abart sammelte Orphanides auf Euboea am gleichen Standorte auch eine kleinblättrige Form von A. orien- tale, die ungefähr der f. obtusifolium Spach entspricht. Zum Schlusse sei noch darauf hingewiesen, daß die letzge- nannte Rasse des A. orientale (A. ereticum var. obtusifolium Spach in Ann. se. nat., S6r. 2, II [1834], p. 175) nicht, wie Spach annimnt, mit A. obtusifolium Sibth. et Sm. (Flor. Graec. Prodr. I [1806], p- 263; Flor. Graee., IV, p. 53, tab. 361) identisch ist. Diese ist vielmehr, wie Holmboe (Stud. veg. Cypr. in Berg. Mus. Skrift., N. R.,T,2[1914], p. 123) nachgewiesen hat, eine eigene auf Zypern vorkommende Art, die sich von allen Formen des A. orientale, einschließlich obtusifolium Spach, schon durch die viel länger ge- stielten Blätter in auffälliger Weise unterscheidet. Ampelidaceae. 145. Vitis vinifera L. — Santorin: Thera, kultiviert (H). Die Rasse des Weinstockes von Thera hat ziemlich tief ge- lappte Blätter mit tief doppelt gesägten Absehnitten. Die Unterseite der Blätter ist in der Jugend dicht schneeweiß-, später graufilzig (H). Geraniaceae. 146. Geranium disseetum L. — Korfu: Korfu-Potamo (Z). — Elis!: Pyrgos (Ha). 147. Geranium molle L. — Elis: Katakolon (H.) — Santorin: Mikra Kaimeni (H); Nea Kaimeni! (H, Wi), Lava 1707 (J); Thera (Wi), Hagios Elias (V, W). — Delos!: Mikra-Delos (Ha, H, Wi). — Argolis: Mykenae (W). — Attika: Athen: Akropolis (H). 148. Geranium brutium Gasp. — Korfu (Ha, H); Korfu- Potamo (V). — Elis!: Pyrgos (Ha); Olympia (H). Wurde sonst nirgends auf der Reise beobachtet (H). Gleich Haläesy folge ich in der Auffassung dieser Pflanze Freyn (in Bull. herb. Boiss., VI [1898], p. 974—978). Original- xemplare der italienischen Pflanze habe ich zwar ebensowenig gesehen wie dieser, wohl aber die Originaldiagnose Gasparrinis (in Rend. ace, se, Nap., 1 [1842], p. 49) gelesen, welche auf die Pflanze 110 F. Vierhapper. der Balkanhalbinsel sehr gut paßt. Von dieser habe ich auch eine Menge von Belegen — aus Dalmatien, Bosnien, der Herzegowina, dem Sandschak, aus Albanien, Mazedonien, Griechenland und Korfu — gesehen und dieselben in den wesentlichen Merkmalen so sehr miteinander und mit der genannten Diagnose übereinstimmend ge- funden, daß ich überzeugt bin, daß G. molle var. 8 grandiflora Visiani (Flor. Dalm., III [1852], p. 212) und 8 macropetalum Boissier (Flor. or. I [1867], p. 882) mit @. brutium Gasparrini identisch sind. Die einzige Abweichung in den Diagnosen, betreffend die relative Länge der Petalen, welche bei grandiflorum 2 mal, bei maero- petalum 2—2-5mal und bei brutium 3mal länger als der Kelch sein sollen, erscheint mir demgegenüber um so weniger von Belang, als Lojacono Pojero (Flor. Sie., I [1888], p. 204), der @. bru- rum vom ÖOriginalstandorte gesehen hat, dessen Petalen doppelt s0 lang als den Kelch nennt. Wenn Knuth (Geraniaceae in Engler, Das Pflanzenreich, IV, 129 [1912], p. 58, 59) @. brutium von G. molle var. $ grandı- florum auseinanderhält, indem er ersterem sehr undeutlich netzig- grubige, dem letzteren glatte Samen zuschreibt, und zu jenem außer der italienischen noch die Pflanze vom Milja@katal bei Sarajewo — Bosnia. In valle rivuli „Miljacka“ prope „Sarajevo“, 560 ms. M. K. Maly in Dörfler, Herb. norm., Nr. 4321 — zu diesem aber alle anderen dem grandiflorum Vis. entsprechenden balkanischen Pflanzen nebst solchen aus Kalabrien und der Cyrenaika stellt, 50 kann ich dem nicht beipflichten. Die Beschaffenheit der Samen- schale ist nämlich meines Erachtens in diesem Falle kein systematisch bedeutsames Merkmal. Es ist sehr auffällig, wie sehr sieh die Angaben der Autoren in dieser Hinsicht widersprechen. Während Gasparrini die Samen seines G. brutium als „laevia“ bezeichnet, spricht Lojacono von „seminibus vix sub forte lente laevissim® retieulatis“, und Knuth von „semina minutissime retieulato- foveolata“. Während nach Freyn die Samen des @. brutium (ein schließlich des balkanischen molle var. grandiflorum und maere“ petalum) „scheinbar glatt, aber bei stärkerer Vergrößerung: wie eil- gedrückt punktiert“ sind, fand Haläcsy dieselben beim griechischen G. brutium aueh unter starker Lupenvergrößerung immer glatt Der Grund dieser Widersprüche liegt nun, glaube ich, weniger m Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 111 ungenauen Beobachtungen als vielmehr darin, daß, wie ich fest- stellen konnte, die Testa der Samen des @. brutium oft keine einheitliche Beschaffenheit aufweist, sondern über den prallen Kotyledonen, wo sie straff gespannt ist, auch bei starker Vergröße- rung glatt, über der dünnen Radikula dagegen — vielleicht durch Schrumpfung? — sehr zart grubig-wabig erscheint. Auf. keinen Fall aber läßt sich, wie Knuth dies tut, die Pflanze von Sarajewo von der von Korfu spezifisch trennen. Knuths Form grandiflorum des G. molle gehört vielmehr — abgesehen von dem als Synonym zitierten G, stipulare G. Kunze (in Flora, XXIX [1846], p. 698), das Freyn wohl mit Recht als Rasse des molle bezeichnet, und wohl noch einiger anderer Synonyme — zu @. brutium Gasp. Sollte aber ein Vergleich von Originalbelegen des letzteren lehren, daß die italie- nische Pflanze doch von der balkanischen verschieden ist, so hätte letztere, da der Name grandiflorum schon wiederholt vergeben, macropetalum (Boiss.) Pospichal (Flor. oest. Küstenl., II [1599], p. 30) zu heißen. Erst in zweiter Linie käme die Benennung graecum in Be- tracht, welche Terraeiano (in Malpighia, IV [1890], p. 199) der von Haussknecht im Pindus — Agrapha (Dolopia veterum): in regione inferiore m. Pindi eirea monasterium Koröna, in nemorosis quer- einis, alt 3500°— 3700‘, substrato schistoso (It. graee. 1885) — ge- sammelten und (in Symb. ad. flor. graec., p. 47 in Mitt. Thür. Bot. Ver.N.F.H.V [1893]) als @. villosum bezeichneten Pflanze — als G. villosum subsp. pollinense var. graecum — gegeben hat. ber die Beziehungen des @. brutium zu @. villosum Tenore (Flor, Neap., I [1811], p. LXI, tab. 166) vergleiche man insbesondere die Ausführungen Terracianos (in Malpighia 1. e., p. 193—202), Haläcsys (in Öst. Bot. Zeitschr., NLV [1895], p. 219—221), Pao- lettis (in Fiori e B&guinot, Flor. anal. d’Ital., II [1900—1901], P. 235 — 236) und Fritschs (in Mitt. d. naturw. Vereines f. Steierm., L [1913], p. 353—384). Während diese Autoren die beiden Pflanzen für identisch oder doch ihre Identität für wahrscheinlich halten, führen Freyn und auch Knuth dieselben als eigene Arten, und trennt auch Graebner (in Syn. mitteleur. Flora, VII [1913], p. 51-54), 6 villosum von molle B. brutiuin. Ist erstere Annahme die richtige, s0 hat natürlich die gemeinsame Art den Namen villosum zu führen. Auf jeden Fall aber entspricht die von Reichenbach 112 F. Vierhapper. (le. flor. Germ. Helv., Vol. V—VI [1841], Fig. 4880) als @. villosum Ten. abgebildete vollkommen der von uns als brutium bezeichneten Pflanze. 149. Geranium lucidum L. — Elis: Olympia (V). 150. Geranium purpureum Ville — Korfu!: Korfu -Potamo (Ha, V). 151. Erodium laeiniatum (Cav.) Willd. Var. affine Ten. (E. laciniatum [Cav.] Willd. $ Cavanillesü [Willk.]). — Santorin: Thera (G, Ha!), Phira (W), Phira-Pyrgos (H!, V). | Näheres über diese Art und Unterart vergleiche man unter folgender Nummer. 152. Erodium subtrilobum Jordan, Pug. plant. nov. (1852), p- 42. Var. glanduliferum (Hal.) (in sched. pro var. sp. E.chium [L.] Willd.) (E. chium [L.] Willd. & eumeatum Viv.). — Santorin: Mikra Kaimeni, auf Felsen (Ha!, V); Nea Kaimeni (H!, Wi). Während Haläcsy diese Pflanze in seinem Herbar als E. chium L. v. glanduliferum bezeichnet und dann (Suppl. II, p. 24 [134]) als E. chium $ euneatum Viv. publiziert hat, belehrte mich eine ein- gehende Untersuchung, daß es sich um die Form einer anderen Art handelt, des E. subtrilobum Jord. Zum Verständnis der systema- tischen Stellung dieser Art ist es nötig, etwas weiter auszuholen und den gesamten engeren Formenkreis des E. malacoides und laciniatum, dem sie angehört, in den Kreis der Betrachtung ZU ziehen. Die Ansichten der Autoren über diese Artengruppe widersprechen einander in vielen gewichtigen Punkten. Willkomm und Lange (Prodr. Flor. Hisp., II[1880], p- 538fl.), welche ihr den Namen Malacoidea geben, machen für das Gebiet der spanischen Flora fünf Arten namhaft: E. malacoides (L.) Willd., chium (L.) Willd., Taciniatum (Cav.) Willd., Cavanilles Willk. und Titoreum (Cav.) Lem. — Von diesen Arten hat Bee hard in seiner „Monographischen Übersicht der Gattung ‚Erodium (Inaug. Diss. Breslau, 1905, p: 42 ff.) Cavanillesu zu laciniahım gestellt, das er gleich den drei übrigen aufrecht erhielt, durch iR | Aufnahme der Arten geoides St. Hil., erenatum Pomel, macrophyllun 2 Hook. et Arn. und eygnorum Nees aber seine Subseetio Malacoiden : Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 113 zu einer völlig unnatürlichen gestaltet. — Knuth (in Geraniaceae in Engler, Das Pflanzenreich, IV, 129 [1912], p. 240ff.) hat Brumhards Einteilung vollinhaltlich übernommen. Rouy (in Rouy et Foucaud, Flor. Fr., IV [1897], p- 117 ff.) vereinigt von den französischen Arten E. malacoides und chium, neben denen er auch das in Frankreieh nicht spontan vorkom- mende E. laciniatum als Art anerkennt, mit E. maritimum Sm. und E. corsicum Lem. zur Sousseetion II. Brevirostrata seiner Section II. Lobata. Das von den früher genannten Autoren als eigene Spezies aufgefaßte E. litoreum unterstellt er als Form dem E. chium. Battandier (Dieotyl&dones in Battandier et Trabut, Flore de VAlgerie [1888—1890], p. 121—128) weist unsere Arten, soweit sie in Algerien vorkommen, drei Gruppen seiner $ 3 Malacoidea ©) caulescentia zu, und zwar E. laciniatum nebst mauritanieum Coss., medvense Batt. und crenatum Pomel der „Groupe du laciniatum“; chium, alnifolium Guss., welches Brumhard und Knuth dem malacoides subsumieren, und auch litoreum als eigene Art der „Groupe de IE. chium“ und malacoides sowie pachyrrhizum Üoss. der „Groupe de l’E. malacoides“. Als vierte Gruppe der Malacoidea caulescentia führt er die „Groupe de !’ E. hymenodes \V'Her.,“ zu er außer dieser Art noch E. montanum Coss. gehört. — Für Siziliens Flora zählt Lojacono-Pojero (Flor. Sie.,1[1888], p. 208 ff.) außer E. chium, malacoides und laciniatum auch alnifolium und soluntinum Tod., das nach Brumhard und Knuth nur eine Form des Iaciniatum ist, als Arten auf und stellt auch E. maritimum (Burm.) Her. in diesen Verwandtschaftskreis. Im Gebiete der orientalischen Flora sind die Malacoidea nach Boissier (Flor. or. I [1867], p. 893-894), der sie allerdings nicht als eigene Gruppe behandelt, durch die vier Arten E. laciniatum, malacoides, chium und aegyptiacum Boiss. vertreten. Das Gleiche gilt nach Muschler (Man. Flor. Egypt., I [1912], p. 558.) für Ägypten. Nur bezeichnet dieser Autor das E. laciniatum Agyptens als E. triangulare (Forsk.) Muschl. Brumhard und Knuth er- ennen E, aegyptiacum nicht als eigene Art an, sondern ziehen es ZU malacoides. Post (Flor. of Syria, Palaestine and Sinai [1896], P- 1924.) gibt für diese Gebiete nur E. Iaeiniatum, dem er gleich 2. B. Ges, 69. Ba. 8 114 F. Vierhapper. Boissier dessen Form pulverulentum und überdies eine Form glabrescens unterordnet die vielleicht Boissiers gleichnamiger des E. aegyptiacum entspricht, und malacoides, Haläcsy (Consp. I, p- 304—305) für Griechenland laciniatum, chium und malacoides an. Besonders bezeichnend für die ungleiche systematische Be- wertung, die unsere Arten bei verschiedenen Autoren erfahren haben, ist die vollkommen gegensätzliche Anschauung Paolettis (in Fiori ed B&guinot, Flor. anal. d’Ital., IT [1900— 1902], p. 242ff.) und Graebners (in Ascherson u. Graebner, Syn. d. mitteleur. Flora, VII [1913], p. 69#f.) in dieser Frage. Während nämlich ersterer unser E. laciniatum — gleich alnifolium und soluntinum — mit chium zu einer Art vereinigt, neben welcher er nur noch malacoides als eigene führt, faßt dieser chium und malacoides — inklusive aegyptiacum — als Gesamtart zusammen und hält daneben laciniatum als eigene Art aufrecht. — Nyman (Consp. Flor. Eur. [1873], p. 139) hingegen unterscheidet laciniatum, malacoides, litoreum, alnifolium und chium als distinkte Spezies der europä- ischen Flora. Der Grund für diese abweichenden Ergebnisse einer Reihe der hervorragendsten Floristen liegt meines Erachtens hauptsächlich darin, daß man verschiedene systematisch, weil zu sehr von äußeren Einflüssen abhängig, minder wichtige Merkmale, wie sie vor allem in den Behaarungsverhältnissen, in der Blattform usw. liegen, über Gebühr in den Vordergrund stellte, während man anderen, besonders denen der Früchte, die der Einwirkung der Außenwelt mehr oder weniger entrückt und daher systematisch um so bedeutsamer sind, zu wenig Beachtung schenkte. Es wurden zwar die Beschaffenheit des apikalen Endes der Teilfrüchte, ob seine beiden Gruben ein- fach oder von einer Furche umgeben sind, ebenso wie die Länge der Granne von den meisten Autoren als spezifische Merkmale gewertet, aber die Form der Teilfrichte und Grannen, ob ersiet® gegen den Grund zu kürzer oder länger zugespitzt, ob letztere gegen die Basis zu verschmälert sind oder nicht, ob schon vor dieser an oder erst weiter oben gewunden und zu unterst = gedreht oder gerade, und die Art ihrer Beborstung, ob diese er | bis zur Basis erstreckt oder nicht, usw. in ihrem systematischen r Werte unterschätzt, beziehungsweise gänzlich ignoriert. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 115 Eingehende Untersuchungen an den im Folgenden besprochenen Sippen überzeugten mich, daß bei ihnen gewisse Charaktere der Teilfrüchte ausnahmslos den Rang von Organisationsmerkmalen haben. Von minderer Bedeutung, wenn auch keineswegs gering- zuschätzen, sind die Länge des Fruchtschnabels, das Vorhandensein oder Fehlen von Wimpern an den Staminodien, die Länge der Petalen, die Form der Spitze der Sepalen, die Zahl und Gestalt der Brakteen und deren Behaarungsverhältnisse. Erst in dritter Linie kommen die Art des Indumentes der Vegetationsorgane, Keleh- blätter und Früchte, die Form der Laubblätter, die Lebensdauer, Wuchsform usw. in Betracht: Merkmale, die wohl innerhalb aller unserer Arten in größerem oder geringerem Grade der Anpassung an äußere Faktoren unterworfen sind. Dabei darf nieht übersehen werden, daß einzelne dieser Anpassungsmerkmale in anderen Fällen, wie vor allem die Blattform bei der Unterscheidung der Pinnati- secia Rouy und Lobata Rouy, auch den Rang von Organisations- , merkmalen besitzen können. In unserem Falle aber sind haupt- Sächlich nur die Merkmale der ersten und zweiten Kategorie zur Charakterisierung von Arten, die der dritten zur Kennzeich- Nung von Unterarten und kleineren Formen innerhalb jener ver- wendbar. Die systematischen Erkenntnisse, zu denen ich auf Grund meiner vergleichenden Untersuchungen am Material der größeren Wiener Herbarien gelangt bin, sind im folgenden in übersichtlicher eise zusammengestellt. A) Gruben der Teilfriichte einfach, ohne umgebende Furche, kahl, Grannen in der Mitte am breitesten, mit am Grunde ge- drehtem oder fast geradem, stielföürmigem, ganz oder fast kahlem und erst weiter oben gewundenem, schmal bandförmig verbreitertem, nen schwächer bis stärker lang und kurz beborstetem, außen ‘Pärlich behaartem oder kahlem Basalteil. — Fruchthärchen wenig abstehend, kurz, < 05mm. Grannenlänge 2—8em. Zahl der Win- dungen 6-_12. “) Nebenblätter der Laubblätter breit dreieckig-eiförmig, spitz oder zugespitzt, durehschnittlich etwa 3—5, maximal Smm lang; Spreiten dünn, von breit- bis rundlich-, selten elliptisch-eiförmigem mriß, mehr minder tief drei- bis fünf lappig bis -teilig, er breiten, 116 F. Vierhapper. grob gekerbt-gesägten Abschnitten, selten ungeteilt. Hochblätter!) . stets mehr als 2, meist 4—6, eiförmig, spitzlich bis spitz, im Mittel 2—2:5, maximal etwa 4mm lang, stets viel, mindestens viermal, kürzer als die Blütenstiele. Kelchblätter 4—8’5mm lang, mit stets plötzlich abgesetzter, 22—1mm langer Spitze. Blumenblätter wenig länger als die Kelchblätter bis fast doppelt solang. Staminodien lanzettlich. Filamente ganzrandig. Indument der grünen Teile — Stengel, Laubblätter, Inflores- zenz- und Blütenstiele, Außenseiten der Kelchblätter — meist nur oder fast nur aus einfachen Deckhaaren, seltener — an Infloreszenz- und Blütenstielen und Kelchblättern — überwiegend aus mehr minder reichlich auftretenden kürzeren oder längeren Köpfchenhaaren be- stehend. Die längeren Deckhaare weich, meist dünn, oft kraus oder doch gebogen, nur an den Kelchen stets fast bis ganz gerade. Intloreszenz- und Blütenstiele niemals verkahlend. Neben- und Hoch- blätter mehr weniger reiehlich gewimpert, Staminodien am Rande des- gleichen, mitunter aber — nach Rouy, Paoletti usw. — auch kall. _ Teilfrüchte 3—4’5 mm lang, Imın diek, an der Basis kurz bis ziemlich lang zugespitzt; Grannen etwa 30-40 mm lang, schmal, mit am Grunde sehr dünnem, geradem oder schwach gedrehtem, kahlem Basalteil; Zahl der Windungen 6—7; Langborsten spärlieb. I. E. chium (Burm.) Willd. Synonyme: Geranium chium Burman f., Spee. bot. Geran. (1759), p. 32; Linne, Spee. plant., ed. II (1763), p. 951. — Er” dium ribifolium Jaequin, Ie. pl. rar., III (1786—1793), p. 8, tab. 508. — E. chium Willdenow, Phytogr., I (1794), p. 10; Brumhard, l. e., p. 44 ampl.; Knuth, 1.e., p. 244 ampl. — E. chium « typıeum Paoletti in Fiori ed B&guinot, Fl. anal. d’Ital., II (19001902), p. 242 ete. ') Es sind eigentlich Stipularbildungen. ’) „Südrußland, Südliches Taurien® nach Knuth, 1. e. °) Offenbar nur eingeschleppt. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 117 Standorte: ’ A) Makaronesien. I. Kanaren: 1. Teneriffa. Chains in- eultes A Guimar. Bourgeau, Pl. Canar., 1855 (M). — Il. Azoren: 1. Porto santo.. Lowe (M). B)Mediterrangebiet. I. Nordafrika. a)Marokko: 1. Mau- ritania. Bov& (M P); 2. South Maroceo. Shedma. Hooker (UV); 3. Sale, Maroeeo. Grant (U V); 4. Rabat. Grant (U V); 5. Wadjiga. Gandoger (M P); 6. Tanger. Pl. Mar. ex herb. Sehousboe (MP). — b) Algerien: 1. Oran, plaine. Durando (M P); 2. Oran, co- teaux argillo-cale. Durando (M P); 3. Mostaganem, lieux cultivees. Balansa (M P); 4. Murs et bords des chemins a Blidah. Lefebre (MP). — ec) Unterägypten: 1. Alexandria. Ehrenberg (M P); 2. Alexandria. Herb. Montbret (M P); 3. Mosure et ruins, terrains humides ombrages, pres d’Alexandrie. Kralik (M P); 4. Lieux agues, ombrages, Alexandrie, Egypte. Kralik (M P); 5. Mariut. Ascherson, It. aeg. IV. (M P). — II. Iberische Halbinsel. a) Portugal: 1. In ruderatis Olissiponis. Hochstett. (M P). — 2) Spanien: 1. Granada. Winkler (Ha); 2. Malaga, in agris. Funk (Z. b. G.); 3. Pr. Almeria. Hackel (M. P.; 4. Almeria, in valleeulis loc. umbros. glareosis sol. calear. 50—100m s.m. Porta et Rigo, It. hisp. II, Nr. 44 (Ha); 5. Reg- num Granatense, loeis ruderatis et cultis eirca Almeria. Huter; Porta et Rigo, ex it. hisp. 1879, Nr. 446 (MP, UV); 6. Valence. Segorbe. Pau. Sennen, Pl. d’Esp. Nr. 1343 (M P); 7. Valence. Peniscols, talus. Sennen, Pi. d’Esp. Nr. 749 (M P); 8. Catalogne. Cadaques. Tremols (Ha, U V); 9. Cadaques. Gizone, reg. mar. PF. 50m. Tremols (UV). — II. Balearen: 1. Mallorca. Pr. Soller. Herb. Willkomm (U V); 2. Aleudia. Gandoger (M P). — IV. Süd- frankreich: 1. Pyr. or. ad Coillioure. Bubani (U V); 2. Coil- lioure. Herb. Beaudouin (Rot); 3. Pyr. or. Inter Banjols de mer et praedium las Abeillas. Un. it. Endress (MP, UV, Z.b. 6.); 4. Aude. La Nouvelle, talus.. Sennen, Pl. Fr. (UV); 5. Aude. Ile de la Sidriere de Fitou, dans l’&tang de Leueate. Respaud. Magnier, Pl. sel. exs. Nr. 1113 (Ha, MP); 6. Narbonne. Herb. Endlicher (MP); 7. Ile de Ste Lucie pres Narbonne. Gautier (U VJ; 87h ERS EREN ') Ro = Herbarium Ronniger (Wien). 118 F. Vierhapper. insula S‘® Lucie. Dupuy (UV); 9. Ile de Soulien dans l’&tang de Bayes pres Narbonne. Gautier, Fl. Narb. et Corb. (Ro); 10. Bouches du Rhöne. S. Marcel. Mieiol (Ha); 11. Marseille. Grenier (MP); 12. Pres Marseille. Mauler (U V); 13. Montredon prope Massiliam. Lereche (Ha, Z. b. G.). — V. Sardinien: 1. Seaffa di Cagliari. Sardagna, Pl. Sard. 1883 (U V). — VI. Italien: 1. Calabria. Prov. Reggio. In petrosis aridis collium pr. Palizzi. G. Rigo, it. ital. IV, Nr. 278. Cur. Dörfler (Ha, M P, UV); 2. Calabria austro-oceid. S. Lazaro, ad muros et viarım margines. Huter, Porta, Rigo, ex. it. ital. IH, Nr. 231 (MP, UV); 3. Calabria. Reggio, in collibus eireca Lazzaro. Rigo (H). — VI. Sizilien: 1. In herbosis arenosis — Palermo a Catalfano. Todaro, Fl. Sie. exs. Nr. 1118 (Ha). — VII. Griechenland: 1. Graeeia. Dupl. ex herb. Monae. (UV); 2. Attika. In m. Hymetto ad Buliasmene. Heldreich (Ha); 3. Argolide. Spruner (M P); 4. Argolis. Am Fuße des Palamidhi. Spruner (MP). — IX. Ägäische Inseln: 1. In Cyeladum insula Kythnos. Heldreich (Ha, UV); 2. In m sula Cythno. Flor. Cyel. Tuntas (Ha); 3. In herbosis insulae Sri prope Coimos, frequens. Orphanides, Fl. Graee. exs. Nr. 621 (Ha, M P); 4. In Cyeladum insula Tenos. Heldreich (Ha); 5. In insula Seyro. Tuntas, 1908, Nr. 670a (Ha). C) Kapland: 1. Terra capensis. Regio oceidentalis. Hawston, Pl. Schlecht. Austr.-Afr. It. II. Nr. 9475 (MP). i Wie schon aus unserer Beschreibung zu entnehmen, it E. chium in mehrfacher Hinsicht veränderlich. In erster Linie variieren die Größe der Neben- und Hochblätter, die Form und der Teilungsgrad der Blattspreiten, die Art des Indumentes der grünen Organe und der Grad der Zuspitzung und die Länge der Teilfrüchte. Überdies sind auch die Lebensdauer, die Höhe des Wuchses, die Größe der Blattspreiten, Kelehblätter und deren Spitzen und der Petalen, die Dichtigkeit des Indumentes er grünen Teile und der Neben- und Hochblätter sowie der SE nodien, die Länge der Grannen und der Grad der Drehung ._ Basalteiles: usw. Schwankungen unterworfen. Da aber die meisten dieser Merkmale nur innerhalb enger Grenzen yarlieren UN Abwandlungen verschiedener meist nicht in bestimmter Wei kombiniert sind, erscheint E. chium nicht so ausgesprochen ie Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 119 Formen gegliedert wie das nahe verwandte laciniatum. Eine Differenzierung in geographische Rassen fand ich kaum angedeutet. _ jber die systematische Wertigkeit der von anderen Autoren beschriebenen Formen der Art vermag ich in Ermanglung von Originalbelegen und zum Teil auch, weil manche Diagnosen nichts- sagend sind, leider nur Vermutungen auszusprechen. Es handelt sich um folgende Sippen: 1. Ouneatum (Viviani, App. ad Fl. Cors. Prodr. [1825], p. 5 pro sp.) Paoletti, l.e. — Steht wohl der „typischen“ Pflanze zu- nächst. Vivianis Diagnose gibt hierüber allerdings nicht die geringste Auskunft. Nach Paoletti unterscheidet sie sich vom Typus eigentlich nur durch das drüsige Indument der oberen Teile, nach Rouy (in Rouy et Foucaud, Fl. Fr., 1. e.) ist sie auch schmächtiger als dieser und hat mehr rundliche Blattspreiten. Während sie nach diesem Autor nur auf Korsika vorkommt, wächst sie nach Paoletti auch in Italien. Brumhard, Knuth und Ascherson und Graebner haben sie nicht als eigene Form aufrecht erhalten, sondern als „eutaneum“ mit dem Typus vereinigt. 2. Mureicum (Willdenow, Spee. plant., III [1801], p- 636 pro sp.) Rouy sec. Willkomm et Lange, Suppl. Prodr. Fl. Hisp. (189), P- 266 etin Rouy et Foucaud, Fl. Fr., l.e.,p. 120; Paoletti,l.e.; Ascherson et Graebner, I. e., p. 72. — Geranium murcicum Cavanilles, Diss. bot. V (1788), p. 272 t. CXXVIf. 1.— Aus Cava- nilles’ Beschreibung und Abbildung vermag ich nieht zu entnehmen, wodurch sich diese Pflanze — vielleicht abgesehen von den etwas schmäleren, minder tief geteilten Blättern — vom Typus des E. chium unterscheidet. Cavanilles hebt denn auch ihre nahen Beziehungen zu diesem mit den Worten: „Collocari debet prope G. Chium“ hervor. Nach Rouy erinnert sie habituell an E. laci- niatum, ist höherwüchsig als typisches chium, hat größere Petalen als dieses und besitzt überdies zum Unterschiede von ihm gleich cuneatum kahle Staminodien und in den oberen Teilen drüsen- haariges Indument. Die beiden letztgenannten Merkmale hebt auch Paoletti als bezeichnend für mureicum hervor. Nach Knuth sind die Blätter „cordato-reniformia“, was mit Cavanilles’ Ab- bildung nieht in Einklang steht. Ich selbst bin mir über die Wertigkeit der Pflanze nicht ins Klare gekommen, halte sie aber 120 F. Vierhapper. keinesfalls für von chium spezifisch verschieden. Die mir als mureicum . vorliegenden Exemplare — von Marokko (4) und Aude (Südfrank- reich 4) — sind nicht drüsenhaarig und besitzen gewimperte Stami- nodien. Cavanilles’ Abbildung hat mich nicht an laciniatum erinnert. 3. Litoreum (Leman in Lamarck et De Candolle, Fl. Fr., III. ed. IV [1805], p. 843 pro sp.) Rouy in Rouy et Foucaud,l.e, p. 120, die in bezug auf ihre systematische Wertigkeit strittigste Form. Während die Originaldiagnose zu allgemein gefaßt ist, um entscheiden zu können, ob die beschriebene Pflanze dem typischen chium entspricht oder eine von diesem abweichende Form ist, hat sie nach Rouy zum Unterschiede von ihm gleich mureicum kahle Staminodien und oben drüsiges Indument und unterscheidet sich von letzterem dureh den gedrungeneren Wuchs und die nur drei-, nieht fünfteiligen Blattspreiten. Belege, welche der Pflanze Rouy® vollkommen entsprechen, habe ich nicht gesehen, wohl aber solche, welche ihr sehr nahekommen, indem sie nur durch bewimperte Staminodien abweichen, von Narbonne (Südfrankreieh 6 und 9), dem Originalstandorte des E. litoreum L&m., und von Marokko (2). Und diese sind gewiß nichts anderes als eine Form von E. chium. Daß sie aber mit E. litoreum Leman identisch sind, ist nieht gan2 sicher, da L&mans Diagnose nicht sagt, ob das Indument drüsig ist oder nicht, und um Narbonne auch nicht drüsige Formen es E. chium vorkommen. — Im Gegensatze zu Rouy halten will komm und Lange (l. e.), Nyman (I. e.), Battandier (l. €): Brumhard (l. e.) und Knuth (l. e.) das litoreum neben E- hmm als eigene Spezies aufrecht, und zwar hauptsächlich auf Grund seines perennen Wuchses, eines im Formenkreise des E. chuum keineswegs konstanten Merkmales. Wenn überdies Brumbard das E. chium als drüsig („totum subglandulosum“) und litoreum als zottig („totum villosum“) bezeichnet, so steht dies mit Rouy® Diagnosen und auch mit meinen Erfahrungen keineswegs in zn klang. Das Areal des E. litoreum im Sinne Brumhards umfaßt die „Küstenregion des westlichen Mediterrangebietes mit Ausschl Italiens und Siziliens.“ Ein abschließendes Urteil über die Pflan?® ließe sich nur auf Grund von Originalexemplaren fällen. Ä 4. Renifolium Brumhard (l. e.,p. 44) ist zwar nur dureh die Blattform, aber in dieser Hinsicht sehr auffällig vom Typus ku Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 121 schieden. Belege, die vielleicht hieher gehören, sah ich von Almeria in Granada (Spanien 5) und von Marokko (3). Als unbedeutende, nur oder doch hauptsächlich durch die Dimensionen der Blattspreiten verschiedene Formen sind schließlich noch Rouys als platyphyllum und microphyllum bezeichnete Sub- varietäten des E. chium und seiner Abart Titoreum zu erwähnen. Mir selbst ist unter dem mir vorliegenden Material nur eine Form aufgefallen, welche, durch eine bestimmte Kombination von Merkmalen ausgezeichnet und vom Typus verschieden, vielleicht den Rang einer eigenen Abart verdient. Es handelt sich um Exemplare aus Griechenland (2, 3, 4) und Marokko (3, 4), die durch große, wenig tief geteilte Blattspreiten, große Neben- und Hochblätter und meist auch lang und fein zugespitzte Kelchblätter und sehr große Petalen ausgezeichnet sind. Sie verhalten sich anscheinend zum typischen chium ähnlich wie die Form involueratum zu typischem laciniatum, das heißt vielleicht wie eine Jugendform zur Normalform im Sinne Diels.t) Ferner beobachtete ich, daß insbesondere aus Nordafrika (Marokko5, Algerien 3, Unterägypten 4) stammende Belege oft durch am Grunde nach Art des laciniatum relativ lang zugespitzte Teilfrüchte ausgezeichnet sind, vermag sie aber wegen des Auftretens von Zwischenformen nicht als eigene Rasse zu unterscheiden. Die an und für sich so auffällige Bekleidung der Infloreszenz- und Blütenstiele und Kelehe mit Drüsenhaaren scheint mir systematisch nicht sehr viel zu bedeuten, da mir von nem und demselben Standorte (Palizzi, Prov. Reggio in Calabrien: Italien 1) Exemplare vorliegen, die bei sonst vollkommener Über- einstimmung zum Teil reichlich, zum Teil gar nicht drüisenhaarig Sind. Über alle anderen Merkmale bin ich zur gleichen Ansicht Selangt. Vielleicht vermöchte sie ein reicheres Material in dieser oder jener Hinsicht zu korrigieren. Wenn auch E. chium dem laciniatum zunächst steht, ‚oo sind die Unterschiede der beiden doch so bedeutsam, daß man sie als Arten aufrecht erhalten kann. Ich habe wohl Annäherungen in einzelnen Merkmalen, aber keine wirklichen Übergangsformen ”wischen ihnen feststellen können. Paoletti (I. c.) scheint mir ent- ne ') Jugendformen und Blütenreife im Pflanzenreich. Breslau 1906. 122 F. Vierhapper. schieden zu weit zugehen, wenn er sie lediglich als Varietäten oder Subspezies einer Art subsumiert. Jedenfalls ist aber E. chium mit laciniatum viel näher verwandt als mit irgendeiner anderen Sippe, und Ascherson und Graebner, die ersteres mit malacoides zu einer Gesamtart vereinigen und laciniatum als separate Art aufführen, tun hiemit ebenso Unrecht wie Battandier, wenn er chium nebst litoreum mit alnifolium in einer Gruppe zusammenfaßt, laciniatum dagegen einer anderen zuweist. b) Nebenblätter der Laubblätter meist breit eiförmig, stumpflieh bis spitzlich, durchschnittlich etwa 4—6, maximal 12mm lang; Spreiten dieklich, von breiter bis schmäler eiföürmigem Umriß, die basalen meist seichter bis tiefer drei- bis fünflappig bis -schnittig, mit breiten bis schmalen, gekerbt-gezähnten oder fiederlappigen bis -spaltigen Abschnitten, die oberen entsprechend tiefer geteilt. Hochblätter meist 2, rundlieh-eiförmig bis fast nierenförmig, stumpf bis stumpflich, relativ groß, im Mittel etwa 4, maximal $mm lang, bis zu 2!/,mal kürzer als die Blütenstiele. Kelchblätter 4—10mm lang, mit meist nicht plötzlich abgesetzter, 1, selten bis zu 2mm langer Spitze. Blumenblätter ebensolang wie die Kelehblätter bis fast doppelt so lang. Staminodien schmal lanzettlich. Filamente meist jederseits einzähnig. Indument der grünen Teile — Stengel, Laubblätter, Inflores- zenz- und Blütenstiele, Außenseiten der Kelchblätter — dieht bis loeker, meist nur aus einfachen Deckbaaren, seltener — vornehmlich an Infloreszenz- und Blütenstielen und Kelehblättern — auch aus kürzeren oder längeren Köpfehenhaaren bestehend. Die längeren Deckhaare meist nach abwärts abstehend bis fast angedrückt, steif, dieklich bis ziemlich dünn, gerade oder schwach ERDAIPR Infloreszenz- und Blütenstiele oft ganz verkahlend. Neben- un! Hochblätter meist kahl. Staminodien kahl oder — nach Paolettl usw. — am Grunde schwach gewimpert. . Teilfrüchte 45—6'5mm lang, 1—-1'25mm diek, an der en lang zugespitzt; Grannen etwa 40-80 mm lang, ziemlich ‚schmal, mit am Grunde diinnem, meist schwach gedrehtem, kahlem aan sehr spärlich kurz beborstetem Basalteil; Zahl der Windungen ! bis 12; Langborsten spärlich bis ziemlich reichlich. i U. E. laciniatum (Cav.) wild, Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 123 Synonyme: Geranium laciniatum Cavanilles, Diss. bot., IV (1787), p. 228, tab. OXIU, Fig. 3 ampl: — Erodium laciniatum Willdenow, Speec. plant., III (1801), p. 633 ampl.; Brumhard, l.e., p-43 p.p.; Knuth, l.e., p.241 p.p. — E. chium y und d Paoletti in Fiori ed B&guinot, Fl. anal. d’Ital., II (1900—1901), p. 242 ete. Siehe Abbildung 2. Fig. 2 u. 3. Verbreitung: Makaronesien. — Mediterrangebiet: Nord- afrika; Iberische Halbinsel; (Südfrankreich'); (Korsika!) und Sar- dinien; Apenninische Halbinsel; Sizilien; südlicher Teil der Balkan- halbinsel; Ägäische Inseln; Kreta, Zypern; Vorderasien bis Persien. — Unterägyptische Wüste. — (Südamerika?). E. laciniatum ist eine vielgestaltige Art, deren Formen durch mannigfaltige Übergänge miteinander verbunden sind. Die auf- fälligsten Formen sind im Folgenden übersichtlich zusammengestellt. «@) Nieder- bis ziemlich hochwüchsig. Grundblätter fieder- teilig bis fiederschnittig mit schmalen fiederlappigen bis -spaltigen Segmenten und Buchten, die breiter oder höchstens ebensobreit sind wie diese. Neben- und Hochblätter und Blüten klein bis mittel- groß. Stengelgrund und Blattstiele fast kahl bis locker, seltener dichter kurz bis mittelläng steifhaarig, mit nach abwärts ange- drückten oder abstehenden Haaren. Hochblätter kahl. Teilfrüchte schlank. Fruchtschnäbel etwa 3’5 bis 6 em lang. i Var. dissectum (Loj.) ampl. Synonyme: Geranium laeiniatum Cavanilles, I. e., 8 — Erodium laeiniatum Willdenow, 1. e., 8.5. — E. laciniatum var. 4) dissectum Lojacono, Flor. Sie. I (1888), p. 211 ampl. — E. la- Cmiatum var. «) genwinum Knuth, 1. c., p. 242 p.p. et 7) affine Knuth, 1. e., p. 243 quoad deser.; vix E. affine Tenore. Siehe Abbildung 2. Fig. 2. Verbreitung: Hauptsächlich im südlichen Teile des Areales der Art. Standorte: . _Mediterrangebiet. I. Nordafrika. a) Tunesien: 1. In meultis ad Sidi Boul Baba prope Gabes. Kralik, Pl. Tun. Nr. 43 ‘) Nach Rouy 1. c. nur eingeschleppt. °) Nach Brumhard, I. e, 124 F. Vierhapper. (M P); 2. Tunetia meridion. Gabes, in arenosis maritimis. Murbeck, It. Alg.-Tun. 1896 (U V); 3. Steppen bei Ain Chrasesia zwischen Sousse und Kairouan. Vierhapper (MP, UV), Hayek (H). — b) Unterägypten: 1. Alexandria. Montbret (M P); 2. Prope Naehl inter Cairo et el Arysch. Kotschy, It. Syr. 1855. Pl. ex Aegypto, Nr. 418 (MP). — II. Spanien: 1. Murcie. Carthagene, sables maritimes. Jimenez in Sennen, Pl. d’Esp. Nr. 946 (MP); 2. Valeneia. In arenosis maritimis. Dehesa d’Albufera, pres de Valence. Leresche, Voy. en Esp. 1862 (Z!); 3. Regn. Valentinum, in herbidis ad Cabo de S. Pola et prope pagum Elsche, sol. calcar. 8—100m s.m. Porta et Rigo, It. III. Hisp. 1891, Nr. 691 (127) (Ha, UV); 4. Catalogne. Tarragona, sables maritimes, Sennen, Pl. d’Esp. Nr. 758 (MP); 5. Catalogne. Sables maritimes ä Castellde- fels. Sennen, Pl. d’Esp. Nr. 1167 (MP); 6. Castelldefels pr. Bar- celonam. In arenosis maritimis. Herb. Tremols (Ha). — IL Süd- frankreich: 1. Bessan prös Agde. Herb. Thevenau (Ha); 2. Montpellier. Port juvenal (M P, UV); 3. Marseille. Grenier (MP); 4. Hyeres (U V). — IV. Korsika: 1. Bastia: In maritimis (MP). — V. Sardinien: 1. In paseuis maritimis prope Cagliari. Müller (MP, UV). — VI. Italien: 1. Italia media: Aprutio, in glareosiS maritimis pr. Vasto, solo caleareo, 1—-10° s.m. Porta et Rigo ex it. II. ital. Nr. 267 (M P); 2. Italia: In glareosis maritimis eirca Rodi in Apulia et Peseara in Aprutio. Porta et Rigo, eX it. ital. I. (M P). — VIL Sizilien: 1. In arenosis maritimis prope Mazzara. A. et E. Huet du Pavillon, Pl. Sie. (M P); 2. a arenosis maritimis Fondachelli. Todaro, Fl. Sie. exs. Nr. 831 (Ha); 3. In arenosis ad vias Balestrate. Lojacono, Pl. Sie. rar. Nr. 53 (Ha). — VII. Griechenland: 1, Nauplia. Zuecarini (M P); 2. Nauplia. Tuntas, Pl. exs. Flor. Hell. Nr. 95 (Ha); 3. Grece. Cap eolonne. Herb. Montbret (M P). — IX. Kreta: 1. Kissamo8, lieux sablonneux. Reverchon, Pl. Cret. 1884, Nr. 23. (Ha); 2. L’Akroteri, sables. Reverehon, Pl. Cret. 1883 Nr. 24 (Ha, uV); 3. Nordküste: Knossos. Hayek (H, UV); 4. Südküste: Tybaki— Klima. F, y. Wettstein (UV). — X. Kleinasien: Pamphylien. 1. In arenosis Pamphyliae ad fl. Melos. Heldreich (M P); 2. Ter- ‘) Früher als „Z.b. G.° Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 125 messus. Heider, It. per Pamph. et Pis. (UV). — XI. Syrien: 1. Libanon. Broummana. Coll. Blanche (M P); 2. Ad hortos urbis Joppe. Kotschy, It. Syr. 1855, Nr. 1002 (M P); 3. Creseit prope Joppe ad littora. Kotschy, It. Syr. 1855. Libanon, Nr. 1358 (MP). Gleich den beiden folgenden Formen ist var. dissectum eine recht veränderliche Sippe. Die systematisch bedeutsamsten Varia- tionen zeigen das Indument der Blütenstiele und Kelehe sowie der Stengelbasen und Blattstiele und der Grad der Teilung der Blattspreiten. Die Blütenstiele sind gleich den Kelchen entweder nur mit einfachen oder mit Köpfchen tragenden Haaren besetzt und ver- kahlen in ersterem Falle — im Gegensatze zu den Kelchen — sehr häufig. Die Form mit durch Köpfehenhaare drüsigen Blütenstielen habe ich seinerzeit — in Öst. Bot. Zeitsch., LXIV (1914), p. 476 — als forma glanduloso-pilosum beschrieben. Es gehören zu ihr die Belege: Kreta 2 (UV), 3 und 4, Spanien 4, und annähernd auch Italien 1 (U V). Die Stengelbasen und Blattstiele sind mit nach abwärts ab- stehenden oder fast angedriückten, mehr minder steiflichen, dickeren oder dünneren, einfachen Haaren sehr spärlich bis reichlich be- kleidet. Formen mit auffällig diehter Behaarung dieser Teile sind als f. hispidum Presl (Flor. Sie., I [1826], p. 208) anzusprechen, so vor allem die Belege: Sizilien 3, Kreta 1 usw. mit längeren und Agypten 2, Sizilien 2, Kreta 2 usw. mit kurzen Haaren. Noch mehr Beachtung verdient .die dicht abstehend behaarte Form aus Termessus in Pamphylien (Kleinasien 2). Sie ist außer dureh die Eigenart des Indumentes überhaupt insbesondere noch dadurch ausgezeichnet, daß die — insgesamt einfachen — Haare der Blütenstiele sehr lange — bis zur Pruchtreife — erhalten bleiben, während sie sonst bei Zaciniatum in der Regel schon zur Blütezeit größtenteils verschwunden sind. Ich bezeiehne hiemit diese habituell einigermaßen an E. triangulare gemahnende Sippe als forma hispidissimum der Varietät dissectum des E. laciniatum und beschreibe sie folgendermaßen: Caules, petioli, pedicelli pilis subpatulis — patulis inferne erassio- ribus, superne tenwioribus dense hirti, laminae indumento conformi CMmerascentes; notae reliquae varietatıs. 126 F. Vierhapper. Provenit prope Termessum Pamphyliae in Asia minore. Legit Heider (UV). In bezug auf den Grad der Teilung der Blattspreiten ist dissectum mit der folgenden Abart durch eine Reihe von Zwischen- formen verbunden. Die auffälligsten mir vorliegenden sind: Ägypten 2, Spanien 6, Südfrankreich 4, Korsika 1, Italien 1. In typischer Ausbildung entspricht die Varietät meines Erach- tens dem E. laciniatum Cavanilles’ im engeren Sinne, mit welchem Namen dieser Autor, wie aus seiner Abbildung und Diagnose — „foliis profundissime trifidis, laciniis pinnatis, linearibus“ und „Folia... usque ad petiolum fere partita in tres lacinias pinnatas, pinnulis linearibus“ — hervorgeht, eine besonders ausgesprochen schlitzblättrige Sippe bezeichnen wollte. Wenn Knuth als laeini- atum «) genuinum eine Form mit weniger tief geteilten Blättern anspricht, so ist er, wie im folgenden noch näher erörtert werden soll, wohl im Unrecht. ) Nieder- bis ziemlich hochwüchsig. Grundblätter fieder- lappig bis fiederteilig, mit breiten, grob kerbig-gesägten bis fieder- lappigen Segmenten und Buchten, die schmäler sind als diese. Neben- und Hochblätter mittelgroß bis groß, Blüten mittelgroß. Stengelgrund und Blattstiele meist mehr minder dieht mittellang steifhaarig mit nach abwärts abstehenden Haaren. Hochblätter kahl. Teilfrüichte schlank. Fruchtschnäbel etwa 46cm lang var. affine (Ten.) ampl. Synonyme. Erodium affine Tenore, Ind. Sem. Hort. Neap- (1830), p. 13 et Flor. neap., IV (1830), p. 95 ampl. — E. laciniabum var. y affine Brumbhard, 1. e., p. 44? — E. laciniatum « genwinum Knuth, 1. e.,p. 242 p. p. et 8 involueratum Knuth, 1. c., p. P- Verbreitung: In allen Teilen des Areales der Art. Standorte: / Mediterrangebiet. I. Nordafrika. a) Marokko: 1. Oued Mehedouma. Grant (UV). — 5) Algerien: 1. Bou Saada, sul de la prov. de Constantine. Algerie. Reboud (MP). — ec) Unter- ägypten: 1. Alexandria. Ehrenberg (M P); 2. Alexandrie. Herb Montbret (MP); 3. Aboukir pr&s Alexandrie. Montbret (M Pi 4. Alexandria. Siuf. Ascherson, it. aeg. IV. Nr. 1529 (MP); Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 127 5. Alexandria. Ramleh. Bulkeley. Ascherson, it. aeg. IV. Nr. 1530 (M P); 6. Umgebung von Alexandrien, östlich bis Abukir, west- lich bis Mex. Blumenkron (U V). — U. Südfrankreich: 1. Mont- pellier. Port Juvenal. Brunner (U V); 2. Sables maritimes au Ceinturon pres d’Hyeres. Huet (Ha, UV). — I. Italien: l. Mte. Circello (Roma). Terraeiano (Ro); 2. Ad Adriatieum pr. Pescara: in arenosis maritimis. Levier, plant. neap. (Ha); 3. Aprutii. Pescara. In arenosis maritimis. Rigo, It. ital. V.1899 cur. Dörfler, Nr. 159 (Ha, U V); 4, Italia media: Aprutii, in glareos. maritimis pr. Vasto. sol. caleareo. 1—10° s. m. Porta et Rigo, ex.it. U. ital. Nr. 267 (UV); 5. Italia: In glareosis maritimis eirca Rodi in Apulia et Pescara in Aprutio. Porta et Rigo, ex it. ital. I. (UV); 6. Gargano, eirca Viati et Rodi, in arenos. maritimis. Porta et Rigo, ex it. II. ital. Nr. 23 (U V); Nr. 180 (MP). — IV. Sizilien: 1. Sieilia. Helfer (M P); 2. In arenosis maritimis prope Catanam. Strobl, Fl. aetn, (M P); 3. In arenosis maritimis prope Ficarazzi. A. et E. Huet du Pavillon, Plant. sie. (M P); 4. In dumis sabu- losis, Palma Montechiaro. Lojacono, Pl. sie. rar. Nr. 57 (UV); 9. In sabulosis maritimis Marina di Palma: Lojacono, Pl. sie. rar. (Ha); 6. Alcamo. Todaro (UV); 7. In collibus arenosis Al- camo. Todaro, Fl. sie. exs. (Ha); 8. In arenosis maritimis — Fon- dachelli. Todaro, FI. sie. exs. Nr. 831 (M P). — V. Griechen- land: 1. Attica. In arenosis maritimis Phaleri. Heldreich (Ha, UV, 2); 2. In arenosis maritimis ad Phalerum Atticae. Heldreich, Herb, graec. norm. Nr. 126 (Ha); 3. In arenosis maritimis ad Pha- lerum. Pichler, Pl. Graee. exs. (U V); 4. Argolis. Spruner (MP). — VI Ägäische Inseln: Santorin. 1. Thera. Ad agrorum Margines pr. urbem Phira. Haläcsy, It. graee. III. 1911 (Ha); 2. An Ackerrändern zwischen Phira und Pyrgos. Hayek ‚(H); 3. Zwischen Phira und Pyrgos. Ginzberger (U V); 4. Ebendort. Vierhapper und Watzl(U V). — VII. Kreta: 1. La Canee. Sables. Reverchon, PI. Cr. 1883, Nr. 23 (Ha, U V). — VII. Zypern: l. Ad Larnacam frequens. Kotschy, Pl. per ins. „Cypro“ leet. Nr. 10 (MP); 2. Ad maris litus pr. Yalussa. Sintenis et Rigo, It. eypr. 1880 Nr. 191° (U V)..— IX. Persien: |. Überall um Buschir. Stapf (U V); 2. Im Sande an der Straße zwischen Bora- schan und Buschir. Stapf (U V); 3. Bei Rischar (Stapf U V). 128 F. Vierhapper. 4. In I. arenosis ins. Karek et Kargo sin. Persiei. Kotschy, Pl. Pers. austr. Ed. Hohenacker, Nr. 417, 532 (M P). Die Varietät affine ist in gleichem Sinne veränderlich wie dissectum. Die Blütenstiele tragen in der Regel gleich den Kelehen einfache Haare, um später zumeist weniger oder mehr bis voll- kommen zu verkahlen, selten, und ebenfalls wie die Kelche, viele Köpfehenhaare, die sie zeitlebens beibehalten. Formen mit drüsen- haarigen Blütenstielen sah ich aus Kreta (1: U V), Zypern (2) und Unterägypten (1,2,3). Erstere habe ich früher (l. e., p. 477) als forma glanduloso-pilosum (Blattspreiten „wenig tief eingeschnitten mit breiten Segmenten“) angesprochen. An letzteren sind die Drüsenhaare mit meist bleibenden, längeren, abstehenden einfachen Haaren gemischt, und ist auch die Kleinheit der Blattspreiten beachtenswert. — Die Stengelbasen und Blattstiele sind meistens mehr oder weniger dicht mit nach abwärts abstehenden, mittel- langen dieklichen — nur an den Exemplaren „Persien 4* langen, dünnen — einfachen Haaren besetzt, seltener — 50 Ägäische Inseln 1,3 — durch sehr dieht gestellte, fast angedrückte kurze, / diekliche Haare gleich den Blattspreiten graugrün gefärbt. Diese Pflanze hat Haläcsy (Suppl., IT, p. 24 [134]) Anlaß zur Verwechs- lung mit E. Cavanillesii Willk. gegeben, einer in den Formenkreis des E. pulverulentum gehörigen Sippe, von welcher sie vor allem durch die größeren, rundlichen, stumpfen, kahlen Brakteen leicht auseinanderzuhalten ist. Sie sei hiemit als forma griseo-viride bezeichnet. Von den kurzhaarigen Formen des dissectum hispidum ist sie nicht ohne Zweifel auseinanderzuhalten. Bezüglich der Tiefe der Teilung der Blattspreiten ist val- affine mit dissectum durch viele Zwischenformen verbunden, deren augenfälligste mir aus Algerien (1), Südfrankreich (1, 2), Italien (1, 2,3), Sizilien (4, 5, 6, 7), Griechenland (1,2) und den Ägäk schen Inseln (1, 3) vorliegen. Auch von der folgenden Varietät ist sie keinesfalls scharf geschieden. | Zur Nomenklatur sei bemerkt, daß ich Knuths Ansicht, daß affıne eine relativ kahle, tief schlitzblättrige Form des E. lacinialun ist — „Totum + glabrum, laete viride. Braeteae parum maiore® quam in varietate typica. Folia intensius ineisa, praeeipne superior in lacinias -+ oblongo-lineares vel lineares partita® —, die also ## n Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. _ 129 unserem disseetum gehören würde, nicht beipflichten kann, denn sie steht in vollkommenem Widerspruche zu Tenores Beschreibung, die ausdrücklich die im Vergleiche zum typischen laciniatum ge- tingere Blatteilung und stärkere Behaarung hervorhebt. Tenore sei hier wörtlich zitiert: „E. affine; eaule prostrato foliisque hispidis sinuato-pinnatifidis, lobis acutis bidentatis, dentibus euspidatis, pe- duneulis multifloris, calyeibus breviter aristatis, petalis calyce duplo longioribus, carpellorum caudis longissimis glabriuseulis“ und „Obs. Ab _E. laeiniato differt hirsutie maiore, foliis non bipinnatis, laeiniis linearibus, habitu rigidiori aliisque notis“ (Fl. neap., 1. e.). 7) Mehr minder hochwüchsig. Grundblätter seicht bis tief fiederlappig, selten fiederteilig, mit ungeteilten bis gelappten, grob bis fein kerbig-gezähnten oder gekerbten Segmenten und Buchten, die viel schmäler sind als diese. Neben- und Hochblätter sowie Blüten groß. Stengelgrund und Blattstiele mit längeren oder kürzeren, mehr minder dünnen nach abwärts gerichteten Haaren besetzt bis fast kahl. Hochblätter kahl. Teilfrüchte schlank bis ‚dieklich. Fruchtschnäbel etwa 5—8em lan var. involueratum (Kze.) Willk. et Lge. Synonyme: Erodium involueratum Kunze in Flora, XXIX (1846), p- 740, — E. laeiniatum var.? involucratum Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp., III (1880), p. 539. Siehe Abbildung 2. Fig. 3. Verbreitung: Im sidwestliehen Teile des Areales der Art. | Standorte: = Makaronesien. Kanaren: 1. Tenerifa. Hillebrand, Rel. Hl. (UV). : Mediterrangebiet. I. Nordafrika. a) Marokko: 1. Mauri- | ‚fania Bove, 126, 127 (MP). — b) Algerien. 1. Mostaganem, ienx eultivses, Balansa (MP); 2. Sidi Ferruch. Battandier et Trabut, pi. d’Alg. Nr. 66 (UV). — e) Cyrenaika. 1. Benghasi. _ Petrovich, Flor. Cyr. Nr. 192 (UV). — II. Spanien. 1. Gibraltar. Willkomm (MP); 2. Regnum Granatense. Prov. Malaeitana, loc. herbidis aq pontem de Churiana ad flum. Guadalhoree. Huter, nita et Rigo, ex it. hisp. 1879, Nr. 448 (MP, U V); 3. Malaga. Winkler, Reise d. Span. u. Port. (U V). — IH. Sardinien. 1. Scaffa Ü Cagliari. Sardagna, Plant. Sard. (U V). — IV. Sizilien. 1.Sandige 2. B. Ges. g9_ Ba. ; 9 130 F. Vierhapper. Plätze am Meeresstrande bei Catania. Wetschky (Ha); 2. In sabulosis maritimis Sieiliae meridionalis: Torre di Manfria pr. Lieata. Lojacono, Pl. Sie. rar. Nr. 559 (Ha); 3. In arenosis eultis et ad vias Balestrate.e Lojacono, Pl. Sie. rar. Nr. 472 (Ha); 4. Sieile. Collines sablonneuses a Balestrate. Lojacono in Magnier, Flor. sel. exs. Nr. 1391 (Ha,M P, UV); 5. In collibus arenosis Catalfano. Todaro (Ha, UV); 6. In maritimis Catalfano. Lojacono (U V). Auch an dieser Varietät zeigt die Bekleidung der Stengelbasen und Blattstiele große Schwankungen. Denn es gibt Formen, an denen diese Teile fast kahl, nebst solchen, an denen sie ziemlich dicht, kürzer bis länger, mehr minder steiflich behaart sind, und zwischen ihnen Übergänge. Auch scheint hier die Länge der Spitzen der Sepalen mehr zu variieren als bei den anderen Varietäten. E. s0- luntinum Todaro in Ind. sem. hort. Pan. (1868), p. 36 = E. glau- covirens Lojacono, Nat. Sie., I, fase. 5 (1882) p. 105 aus Sizilien (9, #) ist nach letzterem Autor eine Form mit relativ kurz steiflieh behaarten, nach oben verkahlenden Stengeln und kurzen Kelchblattspitzen, während typisches imwolueratum (Sizilien 2) nach dem gleichen Autor lang steifhaarig-wimperige Stengel, lang zugespitzte Keleh- blätter und relativ kleine Petalen besitzt. Wenn ich auch LoJa- conos Ansicht, daß letztere Form das typische involueratum ist, da ich sie mit den spanischen Belegen nicht ganz übereinstimmend finde, nicht teilen und auch soluntinum für keine Art halten kam, so habe ieh mieh doch überzeugt, daß die beiden von ihm al schiedenen Sippen Siziliens einigermaßen voneinander abweichen. Eine durch fast völlige Kahlheit der grünen Organe, verbunden mit spitzen Sägezähnen der Blattlappen und langen Sepalenspitzen, ausgezeichnete Sippe ist die mir aus Sardinien (1) vorliegende Pflanze. Formen mit drüsenhaarigen Blütenstielen und Kelchen habe ich nicht gesehen. Durch sehr große Blüten, insbesondere Petalen, ausgezeichnet ist der Beleg von Sidi Feruch (Algerien 2): Mit der vorigen Varietät ist involueratum durch Zwischenformen (wie Cyrenaika 1) verbunden. d) Grundblätter zur Blütezeit schon vertrocknet. ae Stengelblätter fiederlappig bis -teilig mit grob kerbig „gesägien Abschnitten und Buchten, die schmäler sind als diese. Neben- UN. 4 Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 131 Hochblätter sowie Blüten klein. Stengelbasen und Blattstiele — ob stets? — mit sehr kurzen, dieklichen, fast angedrückten Haaren dieht besetzt. Hochblätter am Rande gewimpert. Teilfrüchte schlank. Fruchtschnäbel 4—45em lang. — Äste und Infloreszenzstiele abstehend steifhaarig oder auch mehr minder reich drüsenhaarig, Blütenstiele und Kelche drüsenhaarig var. pyramidum (Presl). Synonyme. Erodium laciniatum Sieber in sched. — E, pyra- midum Presl, Bot. Bem. (in Abh. k. böhm. Ges. d. Wiss., V. F., Bd. 3. [1844]), p. 26. Verbreitung: Unterägypten. Standorte: Unterägypten. 1. Pyramiden. Sieber (MP); 2. Qahieh. Ascherson, It. aeg. IV. Nr. 1542 (M P). Obwohl die vegetativen Achsen der von Sieber gesammelten Pflanze, von der mir leider nur Zweige vorliegen, nahezu kahl sind, während sie an der Aschersonschen reiche Behaarung auf- Weisen, zweifle ich nicht an der Zusammengehörigkeit der beiden Typen. Es unterscheidet sich diese Varietät von den drei voraus- gehenden vor allem durch die deutlich gewimperten Brakteen. In der Form der Blattspreiten stimmt sie mit var. affıne überein. Von E. pulverulentum Cav., dem sie durch die Bewimperung der Brakteen nahekommt, ist sie durch deren geringe Zahl, rundliche Form und bedeutendere Größe, durch die länger bespitzten Sepalen und überdies durch die viel diekeren Haare der Stengelbasen und Blattstiele leicht auseinanderzuhalten. Sie bildet eine Art Bindeglied ıwischen den beiden Arten laciniatum und pulverulentum. Wenn ich sie trotz Siebers Meinung, daß sie letzterem näher steht — „Aflinius E, pulverulento quam E. laciniato“ — doch dem ersteren Interordne, so geschieht es, weil ich die Form der Brakteen und ihre Zahl, die auch Presl als 2—3 bezeichnet — „involuero bi— triphylio® — für gewiehtigere Merkmale ansehe als deren Be- haarung. Der Form pyramidum kommen die unter affine aufge- zählten Belege: Unterägypten 1, 2 nahe, unterscheiden sich aber durch die kahlen oder nur äußerst minutiös gewimperten Brakteen Und das aus einfachen und drüsentragenden Haaren bestehende Indument der Blütenstiele. Sie sind wohl als Intermediärformen “Wischen den beiden Rassen zu deuten. Aa 132 F. Vierhapper. Die im Vorausgehenden versuchte Gliederung des E. laciniatum entspricht, wie ich mir wohl bewußt bin, nicht vollkommen den natürlichen Verhältnissen. Sie versucht es lediglich, auf Grund hauptsächlich eines Merkmales, der Gliederung der Blattspreiten, zu einer Übersicht zu gelangen, welche aber, da es sich um ein innerhalb der Gattung systematisch bedeutsames Merkmal handelt, immerhin etwas mehr zu sein beabsichtigt als eine bloß logische Konstruktion. Um zu einem abschließenden Ergebnis zu gelangen, wäre die Einsicht in ein viel umfangreicheres Material, ein um- fassender Vergleich mit anderen Arten und das Studium der Formen an ihren natürlichen Standorten vonnöten. Die Beziehungen des E. laciniatum zu chium wurden schon unter diesem besprochen, die zu pulverulentum, dem es noch näher steht, sollen dort erörtert werden; über die zu den perennierenden Arten mauritanicum Coss. et Dur., medvense Batt. und crenatum Pomel, mit denen es Battandier (l. e.) zu einer Gruppe zusammen- faßt, während er chium einer anderen zuweist, vermag ich mich in Ermanglung ausreichenden Vergleichsmateriales nicht abschließend zu äußern, glaube aber, daß sie, speziell zu crenatum, sehr innige sind, und daß unsere Art ein Abkömmling einer dieser oder doch einer nahe verwandten ausdauernden Gebirgssippe des nordwest- lichen Afrika ist. c) Nebenblätter der Laubblätter länglich-, seltener breit- eiförmig, spitzlich bis stumpf, etwa 3—5mm lang; Spreiten dick- lieh bis dünn, von eiförmigem Umriß, die basalen, wenn vorhanden, meist seichter bis tiefer fünflappig bis -teilig, mit breiteren bis schmäleren gekerbten oder fiederlappigen bis -teiligen Abschnitten, die oberen entsprechend tiefer geteilt. Hochblätter meist mehr als 2, mehr minder breit dreieckig-eiförmig, spitzlich bis stumpflich, relativ klein, im Mittel etwa 2-5, maximal 5 mm lang, bis zu dreimal kürzer als die Blütenstiele. Kelchblätter 35—-7’5mm lang, eine etwa O'dmm lange Spitze zusammengezogen. Blumenblätter etwa um die Hälfte länger als die Kelehblätter. Staminodien schmallanzettlich. Filamente ganzrandig bis undeutlich einzähnig- Indument der grünen Teile — Stengel, Laubblätter, Inflores- zenz- und Blütenstiele, Außenseiten der Kelehblätter — dieht, aus einfachen Deekhaaren, seltener aus Köpfehenhaaren bestehend. ee ee Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 155 Deekhaare nach abwärts abstehend bis angedrückt, stets kurz, weich, meist dünn, gerade bis schwach gekrümmt oder etwas ge- kräuselt. Infloreszenz- und Blütenstiele nie verkahlend. Neben- und Hochblätter am Rande und oft auch auf der Außenseite mehr minder reichlich gewimpert. Staminodien kahl. . _Teilfrüchte 35—5mm lang, Imm dick, an der Basis mehr minder lang zugespitzt; Grannen etwa 30—50mm lang, ziemlich schmal, mit am Grunde dinnem, meist schwach gedrehtem, kahlem oder spärlich kurz beborstetem Basalteil; Zahl der Windungen ?; Langborsten zahlreich. III. E. pulverulentum (Cav.) Willd. Synonyme: Geranium pulverulentum Cavanilles, Diss. bot., V (1788), p- 272, tab. CXXV, Fig. 1 ampl. — Erodium pulverulentum Willdenow, Spee. plant., III (1801), p. 632. — E. laciniatum pul- verulentum Boissier, Flor. or., I (1867), p. 895. — E. laciniatum var. ö pulverulentum und & Bovei Knuth, 1. e., p. 244. — E. trian- Yulare Muschler, Man. Flor. Egypt., I (1912), p. 558. Verbreitung: Mediterrangebiet: Südspanien. — Nordafri- kanisch-vorderasiatisches Wüstengebiet: Algerien, Tunesien,') Cy- renaika,!) Ägypten, Nordabessinien,!) Arabien, Mesoy tamien, Persien, Affghanistan,®) Belutsehistan?) Ostküste des Kaspisees.”) Diese Art zerfällt in die folgenden nicht sehr scharf von- “inander geschiedenen Formen: @) Untere Blätter doppelt fiederteilig bis fiederlappig. Spreiten durch ziemlich dichte Behaarung graugrün. Unterste Infloreszenz- stiele meist hoch über dem Grunde der stets verlängerten Achsen entspringend. Brakteen stets mehr als zwei, klein, bis zu 25mm lang, eiförmig, spitzlich, stark behaart. Blütenstiele und Kelche relativ locker und kurz flaumig-kraushaarig oder drüsenhaarig. Kelehblätter bis zu 75mm lang, kurz bespitzt. Blumenblätter wenig länger als der Kelch. Filamente undeutlich einzähnig. Fruchtschnäbel 4--5em lang. . . . .. var. hispanicum DE. 8 nonyme: Geranium pulverulentum Cavanilles ke Erodium Pulverulentum 8 hispanicum De Candolle, Prodr. I (1824), Een RE ') Nach Knuth, I. e. °) Nach Boissier, I. e. er 154 F. Vierhapper. p- 645. — E. Cavanillesii Willkomm, Strand- u. Steppengeb. d. Iber. Halbinsel (1852), p. 111 et in Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp., III (1880), p. 539. — E. laciniatum var. 6 pulverulentum Brumhard, 1. c., p. 44. — E. pulverulentum var. carthaginense Pau in sched. Siehe Abbildung 2. Fig. 4. Verbreitung: Südlicher Teil der Iberischen Halbinsel. Standorte: Südspanien. 1. Malaca, in arenis. Boissier (M P); 2. Regnum Granatense: in eollibus arenos. argillosis versus Viatar pr. Almeria perraro. Huter, Porta, Rigo, ex. it. hisp. 1879 Nr. 449 (M P); 3. Arenosos maritimos. Los Nietos. Jimenez (H); 4. Mureie: Carthagene. Rambla de Benipila. Jimenez in Sennen, Pl. d’Esp. Nr. 947 (Ha, MP); 5. Regn. Valentinum, in herbidis ad Cabo de S. Pola et prope pagum Elsche; sol. ealear. 8—100 m s. m. Porta et Rigo, It. III. Hisp. 1891, Nr. 691 (127) (Ha, MP, Ro,UV). Diese Form variiert hauptsächlich in zweierlei Richtung, und zwar: 1. In bezug auf die Teilung der Blattspreiten. Neben Exemplaren, deren Spreiten etwa so tief geteilt sind wie die von laciniatum dissectum, gibt es solche, bei denen die Teilung der Blattflächen nur den Grad von laciniatum affine erreicht. Solche der ersteren Art sah ich von den Standorten 1, 2, 3 und 4, solehe der letzteren von 2 und 5. Paus Bezeichnung carthaginense be- zieht sich anscheinend hauptsächlieh auf jene. 2. In bezug au das Indument der Blütenstiele und Kelehe, welches zumeist flaumig (2, 4, 5), seltener drüsig (1, 3) ist. In gewissem Sinne ist Var. hispanicum eine Art Bindeglied zwischen den folgenden Varietäten und E. laciniatum. Denn wenn es auch infolge der Beschaffenheit — Zahl, Form und Behaarung — seiner Brakteen zweifellos zu pulverulentum gehört, kommt ad doch habituell und auch durch die gelegentlich stumpf einzähnigen Filamente dem laeiniatum nahe. Offenbar wegen dieser habituellen Ähnlichkeit wurden denn auch die Belege Nr. 5 gemeinsam mit solehen von laciniatum disseetum (Spanien 3) als E. Cavanillest ausgegeben, und fällt es schwer, die beiden Formen bei bloß oberflächlicher Betrachtung auseinanderzuhalten, während sich bi genauerem Zusehen sofort ihre spezifische Verschiedenheit offenbart. ; » Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 135 £) Unterste Blätter stark geteilt, fiederschnittig bis fieder- teilig mit schmalen, fiederteiligen bis fiederlappigen Abschnitten und breiteren Buchten. Spreiten dureh mehr minder dichte Be- haarıng graugrün bis grün. Unterste Infloreszenzstiele nie über der Mitte, oft nahe dem Grunde der mitunter stark verkürzten Achsen entspringend. Brakteen stets mehr als zwei, klein, bis zu 25mm lang, eiförmig, spitzlich, stark behaart. Blütenstiele und Kelehe dicht und lang flaumig-kraushaarig oder drüsenhaarig. Kelchblätter bis zu 65mm lang, kurz bis sehr kurz bespitzt. Blumen- blätter wenig länger als der Keleh. Filamente ganzrandig. Frucht- schnäbel 34-5 em lang ......elslu3% Sun „Var Aumelanum :DE: Synonyme: Geranium pulverulentum Desfontaine, Flor. Atl., U, (1500), p. 111, non Cavanilles. — Erodium pulverulentum © tunetanum De Candolle, Prodr., I (1824), p. 645. — E. pul- verulentum Battandier in Battandier et Trabut, Flor. d’Alg. Dieot, (1888— 1890), p. 126. — E. laciniatum subsp. Bovei Murbeck, Contr. Flor. Tun., I (1897), p. 53. — E. laciniatum var. e malo- poides f. 2. tunetanum Brumhard 1. e., p. 44. — E. laciniatum var. d pulverulentum und & Bovei Knuth 1. e., p. 243, 244. Siehe Abbildung 2. Fig. 5. Verbreitung: Nordafrika, Vorderasien. Standorte: I. Nordafrika. a) Algerien: 1. Tadjerouna, In arena petrosa. Paris, It. bor. afr. (U V); 2. Biskra, in arenis frequens. Chevallier, Plant. Saharae alg. Nr. 21.(U.V). —.d) Ägypten: 1. Aegypt. sup. Kotsehy, Nr. 993 (M P); 2. Damiette, in arenosis. Ehrenberg (M P); 3. In Aegypti infer. regione „Birket el Hadschi“. Wiest, Un. it. 1835, Nr.537 (M P); 4. Wüste zwischen Kairo und Suez. Frauenfeld (M P); 5. In Aegypto inferiori prope Cahiram. Wiest, Un. it. 1835, Nr. 583 (M P); 6. Kairo, in desertis arenosis ad pyramides (prope Gise). Bornmüller, It. Aeg. 1908, Nr. 10455 MP, UV); 7. In depressis arenosis ad montem Mokattam prope Kahiram. Aeg. inf. Letourneux, Plant. Aeg. Nr. 235° (M P). — N. Vorderasien. a) Mesopotamien: Ad confines Mesopotamiae ei Arabiae borealis. Handel-Mazzetti , Mesopotamien-Exp. des haturw. Örientvereines in Wien. 1. In steppis ad Euphratem me- dium inter Meskene et Der es Sor, prope El Hammam versus °ppPidum Rakka. Substratu caleareo. Ca. 250—350m, Nr. 503 (U V); 136 F. Vierhapper. 2. Ad Euphratem medium inter Abukemal et Ramadi, in desertis glareosis infra oppidum Hit. Substratu ealeareo. Ca. 120—180m. Nr. 824 (UV). — b) Persien: 1. Persiae austro-orient. prov. Kerman: in eollibus regionis calidae prope Kerman. c. 2000 m s. m. Bornmüller, It. Pers.-ture. 1892 —1893, Nr. 3405 (MP, UV); 2. Persia australis: (Laristan) in arenosis ad Bender Abbas. Born- miller, It. Pers.-ture. 1892—1893, Nr. 151 (Ha, MP, UV); 3. In saxosis planitiei orientalis prope Teheran. Kotschy, Pl. Pers. bor. 1843, Nr. 23 (M P). Gleich ihren Verwandten variiert auch diese Form im In- dument der Blütenstiele und Kelche, welche entweder mit ein- fachen oder — Ägypten 6, Persien 1 — mit Köpfehen tragenden Haaren besetzt sind. In Bezug auf den Grad der Teilung der Blattspreiten ist sie mit der folgenden, in Bezug auf die Diehtig- keit der Behaarung der Blattspreiten mit der zweitfolgenden durch Übergänge verbunden. Zu ersteren gehören die Belege: Ägypten 1, 2, 4, 7, Mesopotamien 1, 2 und Persien 2, 3, zu letzteren vor allem: Ägypten 3 und 5. Es fällt mir sehr auf, daß die aus Ägypten und Persien stammenden Belege der Pflanze viel kleiner sind und größtenteils kürzere Achsen mit weniger Infloreszenzen besitzen als die tune- sischen. Sie verhalten sich zu diesen ähnlich wie E. praecox DC. zu typischem eicutarium. Es dürfte diese Differenz wohl durch die verschieden lange Vegetationsdauer bedingt sein, welche diesen Gewächsen beschieden ist. Je kürzer dieselbe, desto kleiner ihr Wuchs und ihre Achsen, und desto geringer die Zahl der von diesen erzeugten Infloreszenzen. 7) Unterste Blätter schwach geteilt, fiederspaltig bis fieder- lappig mit breiten, fiederlappigen bis grob gekerbten Abschnitten und schmäleren Buchten. Spreiten durch wenig dichte Behaarung grün bis graugrün. Sonst wie vorige. . . var. Bovei (Del.). Synonyme, Erodium Bovei Delile, Ind. Hort. Monsp. (1838), p- 6 et in Linnaea, Litt.-Ber. f. 1839 (1839), p. 104. — Geramum (riangulare Forskäl, Flor. Aeg. Ar. (1775), p. 123.2 Verbreitung: Ägyptisch-arabisches Wüstengebiet. Standorte: a) Ägypten: 1. Aegyptus (M P); 2. Ägypten Kotschy (U V); 3. In Aegypto inferiore: ad ripas Nili. Kotsehy: Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 187 Nr..20, 91, 223, 254 (M P); 4. Mittelägyptische Wüste, arabische Seite: W. Abu Risch. Schweinfurth, 1878, Nr. 69 (MP). — b) Arabien: 1. Hauarae ad Ras Hamam in Arab. petr. Schimper, Un. it. 1836 (MP). Auch diese Varietät hat entweder flaumig oder drüsig behaarte Blütenstiele und Kelche. Die Pflanzen aus Arabien verhalten sich auf erstere, die von Ägypten auf letztere Art. In bezug auf die Teilung der Blattspreiten ist sie mit der vorausgehenden, in bezug auf die Dichtigkeit des Indumentes der Blattspreiten mit der folgenden durch Übergänge verbunden. In ihrem niedrigen Wuchse gleicht sie mehr den ägyptischen als den tunesischen Belegen der vorigen Rasse, Deliles Beschreibung des E. Bovei „Undique pallens, einereo- pubens; eaule ramoso diffuso; foliis subeordatis, 3- vel 5- lobis, dentatis; .. .“ paßt so gut auf unsere Pflanze, daß ich keine Bedenken trage, sie mit diesem Namen zu belegen. Wahrscheinlich bezieht sich auch Forskäls „Geranium triangulare* hauptsächlich auf dieselbe, doch scheint mir die Diagnose: „foliis triangularibus, subpinnatifidis, dentatis, vix villosis“ doch zu ungenau, um dieser Bezeichnung, obwohl sie viel älter ist, den Vorzug zu geben. ö) Spreiten durch sehr dichte Behaarung grau; sonst wie vorige ih NET el var. arabicum (Deene). Sy nonyme. Erodium arabieum Deecaisne, Flor. Sin., in Ann. "©. nat. II. ser. III (1835), p. 285. — E. leucophyllum Presl, Bot. Bemerk. (1844), p. 26, Verbreitung: Ägyptisch-arabisches Wüstengebiet. Standorte: a) Ägypten: 1. In Aegypti infer. regione „Birket | Hadschi,“ Wiest, Un. it. 1835 (MP); 2. Mittelägyptische Wüste, arabische Seite: Wüstensand bei Gubba. Sehweinfurth, 1878, Sr. 164 (MP). — 9) Arabien: 1. Wadi Ghurundul? Plant. Sin. ex Herb. Postian. ap. Colleg. Syr. Prot. (MP). Diese Varietät ist von der vorigen durch die dichtere Be- haarung der Blattspreiten ebenso wie von der vorvorigen durch eren viel weniger tiefe Teilung nur graduell verschieden. Formen ns drüsig behaarten Blütenstielen und Kelchen, wie- sie unter N auftreten, habe ich hier nicht gesehen, zweifle aber nicht, daß sie vorkommen. 138 F. Vierhapper. Der Passus in Decaisnes Diagnose: „foliis lanceolatis ineiso- lobatis vel grosse erenatis erassiuseulis utringue breviter incano- tomentosis“ paßt ebenso wie der in Presis: „caulibus, foliis ealyei- busque albo-tomentosis primo intuitu distinetum“ gut auf unsere Pflanze. &) Unterste Blätter schwach geteilt, fiederspaltig bis fieder- lappig mit breiten fiederlappigen bis grob gekerbten Abschnitten und schmäleren Buchten. Spreiten dureh diehte Behaarung graugrün. Unterste Infloreszenzstiele nahe dem Grunde der nicht sehr langen Achsen entspringend. Brakteen oft nur zwei, groß, bis gegen 5mm lang, breit eiförmig, stumpf, oft schwach behaart. Blütenstiele und Kelche dicht und lang flaumhaarig. Kelchblätter bis zu 6 mm lang, sehr kurz bespitzt. Blumenblätter fast doppelt so lang als der Kelch. Filamente ganzrandig. Fruchtsehnäbel 3:5—4'd em lang var. persicum mh. Folia ima parum partita, pinnatifida — pinnatilobata, seg- mentis latis pinnatilobatis vel grosse crenatis et sinubus angustioribus. Laminae indumento denso einereo-virides. Inflorescentiarum pedun- culi parum supra basin axium admodum longarum orientes. Brac- feae saepius 2, usque ad 5mm longae, magnae, late ovatae, obtusae, saepe parum eiliatae. Pedicelli et calyces dense et longe pubescentes. Sepala usque 6mm longa, brevissimme apieulata. Petala calycem duplo fere superantia. Filamenta integra. IFructus rostrum 35—45em longum. Synonyme. Erodium pulverulentum Stapf, in Denksehr. Akad. Wiss. Wien, Math.-nat. Kl., LI. Bd. (1886), p. 309. Verbreitung: Südpersien. Standorte: Südpersien: 1. Zwischen Rustanabad und Rudbar. Porphyr. Polak (U V). ; ährend diese Pflanze in der Behaarung ihrer grünen Teile und auch habituell sehr gut mit der Varietät Bovei übereinstimmt, unterscheidet sie sich durch. die geringere Zahl, bedeutendere Größe, größere Breite, Stumpfheit und schwächere Behaarung der Brakteen und die größeren Petalen von diesem sowohl als auch > allen anderen Varietäten des E. pulverulentum und nähert sich m diesen Belangen dem laciniatum. Sie ist wohl als ein zwischen : diesen beiden Arten vermittelnder Typus aufzufassen. . Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 139 Stapfs Angabe, daß diese Pflanze im Gegensatze zu Üa- vanilles’ pulverulentum, mit dem er sie identifiziert, nur zwei, höehstens drei, oft aber auch nur eine Blüte in den Infloreszenzen aufweist, kann ich an dem mir vorliegenden Material nicht be- stätigen, denn ich finde in demselben Exemplare zwei bis zu zehn- blütige Blütenstände. E. pulverulentum ist von laciniatum vor allem durch die größere Zahl, geringere Größe und die Behaarung der Brakteen sowie durch das viel dichtere, feinere Indument aller grünen Teile so auffällig verschieden, daß ich es von ihm als Spezies abtrennen zu müssen glaube. Die Existenz von Formen, wie die zuletztge- nannte oder wie var. pyramidum des laciniatum, die in gewisser Hinsicht intermediäre Charaktere zeigen, kann meines Erachtens an der Spezies-Wertigkeit der beiden Sippen nichts ändern. Daß Knuth die Brakteen des pulverulentum im Vergleiche mit denen des laciniatum als nieht selten größer bezeichnet („Bracteae non taro maiores quam in varietate typica“), hat offenbar darin seinen Grund, daß er Formen des laciniatum aus Griechenland und Kreta mit pulverulentum identifiziert, welches in diesen Gebieten sicher- ich nieht vorkommt. Durch Zahl und Beschaffenheit seiner Brakteen erinnert E. pulverulentum an chium, von dem es aber durch die Form der Blattspreiten, Kelchblätter, Staminodien und Früchte ebenso wie dureh die Art der Behaarung der grünen Teile, insbesondere der Stengelbasen und Blattstiele, leicht auseinanderzuhalten ist. Von E. crenatum, dem es auch nahe kommt, unterscheidet es sich durch den nicht perennen Wuchs, die stärkere Teilung der Blatt- spreiten, längere, weniger dicht angedrückte Behaarung der grünen eile usw. B) Gruben der Teilfrüchte von einer konzentrischen, viel schmäleren und seichteren Furche umgeben, gleich dieser kahl; Grannen an der Basis kaum sehmäler als in der Mitte, mit vom 'unde an gewundenem, schmal bandförmigem, innen reichlich kurz und spärlich lang beborstetem, außen kahlem oder spärlich bewimpertem Basalteil. — Fruchthärchen etwas abstehend, kurz, er 05mm lang. Grannenlänge 2:5—45em.. Zahl der Windungen 10, 140 F. Vierhapper. Nebenblätter der Laubblätter dreieckig- bis länglicheiförmig, spitz bis zugespitzt, selten stumpflich, durehsehnittlich etwa 4—6 mm lang; Spreiten dünn, von länglieh- bis rundlicheiförmigem Unriß, mehr minder tief drei- bis siebenlappig bis -teilig mit breiten, grob kerbig gesägten bis gelappten Abschnitten, selten ungeteilt. Hochblätter stets mehr als 2, meist 4—6, rundlich- bis länglichei- förmig, stumpf bis spitz, 2—3d5mm lang, stets viel, mindestens dreimal, kürzer als die Blütenstiele. Kelchblätter 357 mm lang, mit mehr minder plötzlich abgesetzter, 0.-5-—2-5 mm langer Spitze. Blumenblätter wenig länger als die Kelehblätter. Staminodien lanzettlich. Filamente ganzrandig. Indument der grünen Teile — Stengel, Laubblätter, Inflores- zenz- und Blütenstiele, Außenseiten der Kelchblätter — meist nur aus einfachen Deckhaaren, seltener — an Blatt-, Infloreszenz- und Blütenstielen und Kelehblättern — überwiegend bis ausschließlich aus Köpfehenhaaren bestehend. Die längeren Deekhaare in rechtem Winkel oder nach abwärts abstehend bis fast angedrückt, ziemlich weich bis steiflich, dünn bis dicklich, gerade oder schwach gebogen. Infloreszenz- und Blütenstiele niemals verkahlend. Neben- und Hochblätter mehr minder reichlich gewimpert. Staminodien kahl. Teilfrüchte 45 mm lang, Imm diek, an der Basis ziemlich lang zugespitzt. Grannen etwa 0-5mm breit. IV. E. subtrilobum Jord. ampl. Synonyme. Erodium subtrilobum Jordan, Pug. plant. noV. (1852), p. 42, ampl. — E. malacoides var. ribifolium Brumhard, l.e.,p. 45; Knuth, 1. e., p- 247; Ascherson et Graebner, Syn. d. mitteleur. Fl., VII (1913), p. 74. — E. malacoides var. subirilobum Rouy in Rouy et Foucaud, Fl. Fr., IV (1897), p. 118; Thellung, Flore adv. Montp. in M&m. Soc. nat. Se. nat. et math. Cherb., XXXVIH (1911—1912), p. 350. Siehe Abbildung 2. Fig. 6. u. 7. Verbreitung: Makaronesien: Kanaren. Mediterrangebiel: (Südfrankreich); Iberische Halbinsel; Nordafrika; Griechenland?. Agäische Inseln; Palästina; Persien. ‘) Eingeschleppt nach Rouy, l.e., Thellung, 1. e. — Fig 3. Var. in- RB chim (Bürm rm.) W | cum DC. — Fig. 5. Var. een (Kze hg et Lge. — Fig. r jr pen „8, ): Fig. 10. E. erahnen 142 F. Vierhapper. Diese Art ist in mehrere Formen gegliedert, welche durch den Grad der Teilung der Blattspreiten und deren Größe — var. platyphyllum und microphyllum Rouy, 1. ec. — die Bespitzung der Kelchblätter und das Indument der grünen Teile wohl nur sehr graduell von einander verschieden sind. Nach dem mir vorliegenden Material erscheint mir die nachfolgende Einteilung den natürlichen Verhältnissen zunächst zu kommen. @) Untere Blätter fiederteilig. Kelehblätter kurz bespitzt. Indument der Blütenstiele und Kelehe nur oder doch größtenteils aus einfachen Haaren bestehend. Blattspreiten durch diehte Be- haarung graugrün . . . . . . var. neuradaefolium (Del.). ynonyme. Erodium neuradaefolium Delile apud Godron, Flor. Juv. in M&m. Acad. Montp. (Seetio Medic.), I (1853), p. 42 (sep., p. 17). Verbreitung: Kanaren, Nordafrika, Persien. Standorte: A) Makaronesien: Kanaren: 1 Tenerife. Environs de Sta Cruz. Husnot, Pl. Canar. 1866 (U V). B) Mediterrangebiet: a) Algerien: 1. Graviers de j’Oued -Biskra, ä Biskra. Balansa, Pl. d’Alger. 1853 Nr. 940 (MP). — b) Tunesien: 1. Ad muros umbrosos. Gabes. Kralik, Pl. Tunet. Nr. 19 (MP); 2. In collibus aridis ad Sidi-Boul-Baba prop® Gabes. Kralik, Pl. Tunet. Nr. 199 (M P). — ec) Ägypten: 1. In Aegypto inferiore: ad ripas Nili. Kotschy (U V); 2. Minieh Aeg- Delile (M P); 3. Bords des champs, EI Bacatin pres Caire. Herb. Kralik (MP); 4. Champs Denderah, H® Egypte. Herb. Kralik (M P); 5. Aboukir pr&s Alexandrie. Montbret (M P). — d) Persien: 1. Sinus Persieus australis: in aprieis arenosis insulae Hormus. Bornmüller, It. Pers.-ture. 18921893, Nr. 151° (MP, UV) Die Form variiert einigermaßen in der Beschaffenheit des Indumentes der grünen Teile, indem die Haare bald kürzer, bald länger, bald weicher und gekrümmt, bald steifer und gerade, bald mehr angedrückt, bald abstehend sind, und in der Tiefe der die Grübehen der Teilfrüchte umgebenden Furche. Von der fol- genden ist sie nieht scharf geschieden. Daß E. neuradaefolium unter allen Abarten des subtrilobum | die tiefst geteilten Blätter hat, bringen die Worte: „Folie „pa Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 145 - natifida, lobis ineiso-dentatis“ in Deliles Diagnose zum Aus- ruck. £) Untere Blätter tief fiederlappig. Kelchblätter kurz be- spitzt. Indument der Blütenstiele und Kelche nur oder doch größtenteils aus einfachen Haaren bestehend. Blattspreiten durch ziemlich dichte, seltener lockerere Behaarung, mehr minder ausge- sprochen graugrün, seltener grün ... var. 3 aegyptiacum (Boiss.). Synonyme: Frodium aegyptiacum Boissier, Diagn. plant. or. noy. III, ser. II, fase. 1 (1854), p. 111; Flor. or., I (1867), p. 894. Verbreitung: Nordafrika, Iberische Halbinsel. Standorte: Mediterrangebiet. a) Ägypten: 1. In Aegypto comm. Raddi, Herb. Hort. Pis. (M P); 2. In Aegypti inferioris deserto prope Kankam. Wiest, Un. it. 1835 (MP) Or.! — b)Al- gerien: 1. Biskra: ad margines agrorum frequens. Chevallier, Plant. Sah. alg. Nr. 22 (UV). — c) Spanien: 1. In incultis ad littora mureica prope opp. el Pinatar. Willkomm, Herb. hisp. (MP); 2. Zeluan (Riff) in muris Aleazaba. Pau, Herb. hisp. (H); 9. Aragonia australis: ce. Castelseräs. Loscos (Ha) als E. arago- ense. — Vielleicht gehören hieher auch Belege aus Griechenland: Flora Attiea: in Acropoli Athenarum, Heldreich (Ha), deren Deutung infolge fehlender Früchte sehr schwierig ist. Von dieser Sippe liegt mir zu wenig Material vor, um be- ürteilen zu können, inwieweit sie variabel ist. Da die spanischen Belege, deren von Loseos gesammelte als aragonense Loseos be- zeichnet sind, mit der ägyptischen Originalpflanze sehr gut über- einstimmen, muß ich annehmen, daß E. aragonense Loscos (Trat. Pl. Arag., II [1877-1879], p. 228) mit aegyptiacum synonym ist. Mit voller Bestimmtheit behaupten kann ich aber dies nieht, da mir Loscos’ Diagnose nicht zugänglich ist und die von Willkomm (Suppl. Prodr. Flor. Hisp. [1893], p. 266) von „carpidis . . foveola Non glandulosa neque concentriece pliecata* spricht, welch letzterer Passus an den mir vorliegenden Exemplaren nicht zutrifft. y) Untere Blätter seieht fiederlappig. Kelehblätter mehr oder weniger kurz bespitzt. Indument der Blütenstiele und Kelche nur oder doch größtenteils aus köpfehentragenden Haaren bestehend. Blattspreiten locker behaart, grün var. glanduliferum (Hal.) mh. 144 F. Vierhapper. Synonyme: Erodium subtrilobum Jordan, 1. e. s. s. — E. chium P euneatum Haläcsy, Suppl., II, p. 24 (134). — E. chium v. glan- duliferum Haläesy in schedis. Siehe Abbildung 2. Fig. 6 u. 7. Verbreitung: Iberische Halbinsel; Ägäische Inseln; Palästina. Standorte: a) Spanien: 1. Pr. Castelseräs non rarum in satis ad Los Pedreüales. -Loscos, Ser. exs. Flor. Arag. Cent. 1. Nr. 26 (M P); 2. Murcia in sepibus. Herb. M. Funk (MP). — b) Ägäische Inseln: «) Cerigo. 1. Cerigo, Graeeia. Makowsky (2). — £) Santorin. 1. Mikra Kaimeni, auf vulkanischem Gestein. Vierhapper (U V); 2. Mikra Kaimeni: ad saxa vulcanica. Haläesy, It. graee. III (Ha); 3. Nea Kaimeni. Auf alten Block- lavafelden. Hayek (H). — c) Palästina: 1. Mont Sion. Fr. Jouannet-Marie. Herb. de Jerusalem (MP). Diese Form variiert insbesondere in bezug auf die Tiefe der die Gruben der Teilfriichte umgebende Furche. Während diese nämlich bei den Exemplaren von Spanien, Cerigo und Palästina ziemlich tief ist, erscheint sie bei denen von den Kaimeni-Inseln so seicht, daß sie sich fast nur durch den Mangel der Behaarung von der Teilfrucht abhebt, was bei oberflächlicher Betrachtung Anlaß zu einer Verwechslung mit E. chium geben kann. Inter- mediärformen zwischen glanduliferum und den anderen Sippen des subtrilobum wurden bisher nicht beobachtet, doch ist ihr Vor- handensein sehr wahrscheinlich. d) Untere Blätter ziemlich tief fiederlappig. Kelehblätter lang bespitzt. Indument der Blütenstiele und Kelehe nur aus ein- fachen Haaren bestehend. Blattspreiten locker behaart, grün var. glabrescens (Boiss.)- Synonyme: Erodium aegyptiacum 8 glabrescens Boissier, Flor. or., 1(1867), p. 894. Verbreitung: Palästina. ; : Standorte: Palästina: 1. Creseit prope Hebron inter frutices. alt. 2600 ped. Kotschy, It. Syr. 1855. Palästina, Nr. 887a. Von der Varietät aegyptiacum, der sie wohl zunächst steht, ist diese Sippe außer durch das schon von Boissier hervorgehoben® Merkmal der relativ wenig behaarten Blätter („folia glabrescentia ee Be He ns a en Y DT 1 a SER a de ee Grannenlänge 20-30 mm. Zahl der Windungen: 4—5. 7. B. Ges 69. Ba. : Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 145 und wie auch von den beiden anderen Formen durch die viel längeren Spitzen der Kelehblätter verschieden. E. subtrilobum nimmt in mancherlei Hinsicht, insbesondere aber in der Beschaffenheit seiner Teilfrüchte, eine auffällige Mittelstellung zwischen E. chium und malacoides ein. In der Blatt- form und der Art der Behaafung seiner grüne Teile nähert es sieh mehr dem ersteren, während es in der Kahlheit der Stami- nodien mit letzterem übereinstimmt. Die Gruben seiner Teilfrüchte sind wie bei malacoides, mit einer Furche umgeben, welche jedoch besitzt. Die Grannen der Teilfrichte halten in bezug auf Länge und Breite die Mitte zwischen denen von chium und malacoides und sind vom Grunde an gewunden wie bei diesem, jedoch mit steileren Gängen, wodurch sie sich wiederum jenem nähern, bei dem sie an der Basis ganz gerade sind. Nach all dem ist der Ge- danke an eine zur Art gewordene Hybride der beiden zum Vergleiche herangezogenen Arten nicht ganz von der Hand zu weisen, wenn ' auch die Verbreitungsverhältnisse der in Betracht kommenden Sippen, indem in Vorderasien, wo E. subtrilobum vorkommt, chium au fehlen scheint, nicht gerade für seine Richtigkeit beweisend Sind. Auf keinen Fall aber ist es gerechtfertigt, die Sippe dem malacoides als Varietät zu subsumieren, wie Brumhard und, ihm folgend, auch Knuth und Ascherson und Graebner dies unternehmen. E. ribifolium Jaequin (Ie. plant. rar. hort. Vind,, I 11786— 1793], p. 8, tab. 509), mit dem diese beiden Autoren E. subtrilobum vereinigen, halte ich nach Jaequins Abbildung nd Heimatsangabe („Caput bonae spei“) für mit E. chium Identisch. 0) Gruben der Teilfrüchte von einer konzentrischen halb bis ebenso breiten und tiefen Furche umgeben, gleich dieser meist drüsig, Grannen an der Basis ebenso breit bis etwas breiter als !n der Mitte, mit vom Grund an gewundenem, schmal bandförmigem, nen reichlich kurz und spärlich lang beborstetem, außen kahlem asalteil. Fruchthärehen aufrecht-abstehend, bis zu 0'Tmm lang, 10 146 F. Vierhapper. Nebenblätter der Laubblätter breit- bis lanzettlicheiförmig, stumpf bis spitzlich, durchschnittlich etwa 6—-$mm lang; Spreiten dünn bis dieklich, von schmäler bis breiter herz-eiförmigem Umriß, mehr minder schwach gelappt, mit sehr breiten Lappen und schmalen Buchten, bis ungeteilt, am Rande feiner bis gröber kerbig-gezähnt. Hochblätter stets mehr als 2, meist 4-6, rundlich- eiförmig bis eiförmig, stumpf bis spitz, stets viel, mindestens dreimal, kürzer als die Blütenstiele. Kelchblätter 4—7mm lang, allmählich bis plötzlich kurz zugespitzt, mit bis zu 15mm langer Spitze. Blumenblätter wenig länger als die Kelebblätter bis nur ebensolang. Staminodien eiförmig-lanzettlich. Filamente ganz- randig. Indument der grünen Teile — Stengel, Laubblätter, Inflores- zenz- und Blütenstiele, Außenseiten der Kelehblätter — aus eim- fachen Deckhaaren und, inbesondere an den Infloreszenz- und Blütenstielen und Kelechen überwiegend, an den Blütenstielen meist nur aus längeren Köpfehenhaaren bestehend. Die längeren Deckhaare in rechtem Winkel oder nach abwärts abstehend, ziem- lich weich, dünn bis dieklich, mäßig lang, gerade bis schwach gebogen. Infloreszenz- und Blütenstiele niemals verkahlend. Neben- und Hochblätter mehr minder reichlich wimperig behaaıt. Stami- nodien kahl. Teilfrüchte 45mm lang, 1'25 mm dick, an der Basis ziemlich kurz zugespitzt. Grannen etwa 0'’5mm breit V. E. malacoides (L.) Willd. Synonyme: Geranium malacoides Linne, Spee. plant. (1759), p- 680. — Erodium malacoides Willdenow, Phytogr., I (1794), p- 10. Siehe Abbildung 2. Fig. 8 u. 9. i Verbreitung: Mediterrangebiet. Durch Versehleppung m Makaronesien, im Kaplande, in Nord- und Sidamerika einge bürgert.!) Standorte: A) Makaronesien. a) Kanaren: 1. Tenerifa. Hille brand; Rel. Hill. (U V); 2. Teneriffa, in eultis. H. de la Perrau- ‘) Nach Brumhard, 1. e., p. 45. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 147 diere (U V); 3. Teneriffa, in vervactis ad coenobium Se Dionysii del monte.. Bourgeau, Pl. Canar. Nr. 609 (MP); 4. Bords de chemins, — S'* Cruz. Husnot, Pl. Canar 1866, Nr. 614 (UV) — b) Azoren: 1. In maritimis insul. $t. Miguel. Hochst. (M P). — ec) Madeira: 1. Madeira (M P); 2. Ribero sero, ad muros. Mandon, Pl. Mader. (M P); 3. ? Gargatho fields. Lowe (MP). DB) Mediterrangebiet. I. Nordafrika: a) Algerien: l. Mostaganem. Lieux eultivees. Balansa (M P); 2. Kerrata; lieux ineultes, sur le caleaire, 800m. Reverehon, Plant. d’Alg. (Ka- hylie 1897), Nr. 282 (M P). — b) Ägypten: 1. Egypte, bords de la mer. Orient. herb. Montbret (M P); 2. Umgebung von Alexan- drien, östl. bis Abukir, westl. bis Mex. Blumenkron (U V). - Fedmia im Fajum. In Opuntien-Pflanzungen, Sandboden. Schweinfurth, Nr. 139 (M P). — II. Iberische Halbinsel: a) Portugal: 1. Barro bei Torres Vedras. Menyharth (U V); 2. Arredores de Coimbra. Siras. Ferreira, Flor. Lus. exs. Nr. 479 (Ha, I. Ne b) Spanien: 1. Gades et ins. Leontina (M P); 2. Granada. Pr. Casarabonela. Huter, Porta et Rigo, It. hisp. 1879 (UV); 3. Malaga (M P); 4. Mureia. Bullias, in olivetis. Gan- doger, Fl. hisp. exs. (Ha); 5. Hab. ad muros veteres et in ru- deratis marit. frequ. eum Erodio moschato. Gijon. Durieu, Pl. sel. hisp. lus. Seet. I, Astur. (M P); 6. Castille. S® Olalla, d&eombres. Elias. Sennen, Pl. d’Esp. Nr. 1629 (M P); 7. Barcelone. S. Pedro. Bourgean, Pyr. Esp. Nr. 355 (M P); 8. Gedre (Hautes Pyrenees). Torla (Hispania) 800m. Bordere. Baenitz, Herb. Eur. (Ha, U V); 9. Torla, Espagne. Bordöre (Ha, UV); 10. Broto. Espagne. Bord£re (U V). — III. Frankreich: 1. Vendee. Noirmontie (U V); 2. Vendee. ‚Talmond. Pontarlier (MP, Z); 3. Gironde. Ad vias Talenee. Delbos (Z); 4. Bordeaux. Delbos (Z); 5. In aprieis ad solem Lectoure. Dupuy (U V); 6. Leetoure. Herb. Irat (M P); ‘. Gallia merid. Najoc (Aveyron), in rupibus granit. Leg. Saltel. Baenitz, Herb. Eur. (Ha, M P, Ro); 8. Haute Garonne. Fousoches. Sudre (Ha); 9. Haute Garonne. Avignonnet. Timbal Lagrave ” Marcais. Herb. Gall. austr. et Pyr. (U V); 10. Corbieres. Pech V’Agnete, Herb. Forestiere (M P); 11. Aude. Carcassonne, bords des champs Baichöre. Magnier, Fl. sel. exs. Nr. 1112 (Ha, MP); 12. Agde. Bords de ehemins. Herb. Theveneau (U Ze Lan- Ss 148 F. Vierhapper. guedoe. Sieber (M P); 14. Montpellier. Kühlewein (Z); 15. Vau- eluse. Schimper (Z); 16. Chateau Barelly pres Marseille. Mieiol (Ha); 17. Deeombres pres Marseille (Bouches du Rhone). Miciol (Ha); 13. Martigues (Bouches du Rhone) au bords des champs et des chemins. Autheman (Ha); 19. St. Marcel (Bouches du Rhone). Miciol (Ha); 20. Toulon. Grenier (UV); 21. Niee (M P); 22. Nice. Beaulieu (M P); 23. Pelouses au bord de la mer pres Nice. Bour- geau. Pl. Alp. mar. 1861 Nr. 57 (M P); 24. Lieux ineultes, pier- reux, rocailleux, bords des chemins ä Nice (Alp. Marit. France). Sehultz, herb. norm. nov. ser. cent. I, Nr. 30 (Ha, Ro, UV). — IV. Korsika: 1. Bastia. Debeaux (UV). — V. Sardinien: 1. Ad vias et muros prope Cagliari. Müller (MP). — VI. Italien: 1. Lombardia orient. Ditio Brixiana (Breseia): in collibus aprieis ad lacum Benacum (Gardasee) sol. calear. 70—130 m. Porta, Plantae ex Lombard. (MP, UV); 2. Dit. Brixiana: ad Benacum in aridis aprieis, sol. cale. alt 300°—-600°. Porta (U V, Z); 3. Verona. Kokeil (Z); 4. In sepibus urbis Veronae. Kellner (M P); 4. In fossis urbis Veronae. Jabornegg (MP); 5. In fossis urbis Veronae orientem versus. Manganotti (Z); 6. In fossis urbis Veronae € regione portae Pistoriae. Manganotti (Ha); 7. Nahe an der Porta Vittoria in Verona. Kellner (M P); 8. Verona: im Stadtgraben nahe vor der Porta Vittoria. Kellner v. Köllenstein. Rehb. exs. Nr. 2279 (M P); 9. In den Stadtgräben von Verona nächst der Porta Vittoria. Jabornegg (Ha); 10. In fossis: silvae manticae pr. Veronam. Bracht (Z); 11. Lido di Venezia. Kellner (MP); 12. Bei Venedig am Lido. Rainer (Z); 13. Venetiis, nel Lido, sui muri antichi (M P); 14. Venetiis in arce Alberoni. Bracht (MP, UV); 15. Aemilia. Bononia (Bologna), in collibus loco dieto M. Paderno, alt. 260m eire., solo argilloso. Fiori in Fiorl Beguinot, Pampanini, Fl. it exs. Nr. 605 (UV); 16. In monte Pisano (U V); 17. In ruderatis agri Pisani. Savi (MP); 18. In m. Pisano. Cesati, Caruel, $Savi, Pl. It. bor. Ed. HohenackeN Nr. 212b (MP); 19. Environs de Florence. Gazons. Sommier (Ha); 20. In olivis herbosis agri Florentini hine inde. Levier, Pl. Er (Ha, Z); 21. In arenosis et herbosis agri Florentini passim. Levier, Herb. etr. (Ro); 22. In arvis Florentiae (U V); 23. Florentiae: ! aggere herboso viae Lorenzo il magnifico. Levier, Herb. etr. (Ha); Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 149 24. Careggi bei Florenz. H. Frh. v. Handel-Mazzetti (U V); 25. Loreto. Sardagna, Pl. Ital. (U V); 26. Rome. Ragn... (MP); 27. Tivoli. M. Ripoli presso il Cimitero. Vaecari, Fl. Rom. (Ha); 23. In regno Neapolitano prope Minturnum. Gasparrini (MP). —VU. Sizilien: 1. In campis et eollibus herbosis reg. infer. et submont. Palermo. Ross, herb. Sie. Nr. 520 (U V); 2. In herbosis arenosis Palermo a Catalfano. .Todaro, Nr. 631 (Ha); 3. Pr. Ca- tanam ad viam Misterbianco versus. Heidenreich (Ha); 4. Syrakus, Ruderalstellen. Vierhapper (U V); 5. Ficuzza. Todaro, Nr. 1229 (Ha, Ro). — VIII. Malta: 1. Oued Baba bei Zurieco. Hayek (H).— IX. Balkanhalbinsel. a) Istrien: 1. Triest. San Andrea. Marchesetti (Z); 2. Tergestum. In deeliv. Campi Martii ad sta- tionem ferroviae S. Andrea. Evers (H, UV); 3. Auf bebautem Boden in Istrien, Campo Marzo. Tommasini (U V); 4. Rovigno (2); Rovigno. Kraskovits (U V); 6. Isola $. Caterina bei Rovigno. Engelhardt (Ha); 7. Seoglio $. Caterina bei Rovigno (Z); 3. Seoglio San Giovanni u. Pelago bei Rovigno. Tommasini (Z); 9. Pola. Castello. Marchesetti (Z); 10. Pola. Seoglio Pietr. Untehj (H); 11. Pola. Seoglio dei... Papperitz (MP). 12. Brioni (2); *18. Brioni. Bartsch (Z); 14. Brioni. Makowsky (2); 15. Brioni grande. Makowsky (Z); 16. Insel Brioni grande bei Pola. Schiffner (U V); 17. Auf dem ehemaligen, jetzt abgetragenen Seoglio degli olivi bei Pola. Tommasini (Z). — b) Quarnero: I. Cherso. Noe (U V); 2. In graminosis insulae Cherso. Sadler (MP); 3. Veglia. Müller (MP); 4. Lussin. In ruderatis urbis Lussin pieeolo. Heider (Ha, U V); 5. Lussin pieeolo. Hayek (H); 6. Ad Lussin piecolo (M P); 7. An Mauern von Lussin piecolo. Witting (M P); 8. Wiiste Plätze von Lussin piecolo. Witting (MP); 9. Lussin grande. Wüste Plätze. Rechinger (U v); 10. Lussin. Chimachi. Jetter (Ro); 11. Lussin. Chimachi. Tom- Masini (Z); 12. Lussin. Grasplätze bei Neresine. Müllner (M P); 3. In graminosis insulae Lussin supra Neresine. Haläcsy (Ha). — €) Dalmatien: 1. Dalmatien. Fenzl (M P); 2. Dalmatien. Petter (M P); 3. Spalato (M P); 4. Spalato. Makowsky (2); >. Spalato, Simonic (U V); 6. Spalato. Ad muros. Herb. Porten- schlag (MP); 7. Allenthalben an Wegen um Spalato, z.B. am Wege nach S. Stefano. Petter (M P); 8. An Feldwegen, Hecken, 150 F. Vierhapper. auf Schutt um Spalato. Petter, Fl. dalm. 188 (U V, 2); 9. Salona. Hayek (H); 10. Prope Ragusam (Z); 11. Ragusa. Gelmi (U V); 12. Ragusa. Ad vias Lapad (U V); 13. Lapad. Breindl (MP); 14. Gravosa: am Meere in Valle. Baenitz, Herb. Eur. (MP, UV); 15. Malfi bei Gravosa. Boresch (U V); 16. An Hecken bei Stagno pieeolo. Ascherson (Z). — c) Dalmatinische Inseln: 1. Lesina. Botteri (M P); 2. Lesina. A. Richter (H); 3. Lesina. In herbidis. Botteri (U V); 4. Lesina, unter Gräsern. Keller (Ha); 5. Lesina, zwischen Gräsern auf steinigem Kalkboden. Maroevie (M P, Ro); ?6. Isola Torronda. Breindl (M P). — d) Korfu: 1. In arvis insulae Coreyrae. Unger (M P); 2. Prope urbem. Sagburg, Pl. ins. Core. (Ha); 3. Coreyra: in herbosis prope urbem. Haläcsy, It. graec. II 1911 (Ha); 4. Korfu: Korfu—Potamo. Vierhapper (U V); 5. Korfu. Nächst der Stadt. Rechinger (M P). — e) Mazedonien: I. In lapidosis Hagion Oros prope coenobium Prodrom. Dimonie (MP, UV). — f) Türkei: 1. Constantinople. Orient herb. Montbret (M P); 2. Bei Konstantinopel. Pichler (Z). — 9) Griechenland: 1. Graeeia. Friedrichsthal (M P); 2. Graecia. Berger (M EN 3. Achaia. In collibus lapidosis prope urbem Patras. Alt. 30m. Solo caleareo. Haläesy, It. graee. II, 1893 (Ha); 4. Attiea: ad vias. Heldreich (MP, UV, Z); 5. Attiea: ad vias versus Phalerum. Heldreich (M P); 5. Flora Attica: in valle Cephissi pr. Palinia. Heldreich (Ha); 6. Felsen der Akropolis. Friedrichsthal (MP); 7. Lykabettos von Athen. Adamovic, It. graee. ture. 1905, Nr. 242 (U V); 8. Elis. Olympia. Watzl (U V); 9. Argolide. Spruner (MP); Kotschy, Pl. per ins. Cypro leetae, 1862, Nr. 425 (M P); 2. In mont. ea. Kythraeam. Sintenis et Rigo, It. eypr. 1880, Nr. 190 (UV). — XII. Vorderasien: a) Syrien. 1. Syria. Machmoud (M P); 2. Saida. Blanche (M P); 3. Berytus. Libanon. Unger, It. | syr. 327 (MP); 4. Creseit prope Askalon in arenosis. Kotsehy; KL | Syr. 1855. Palästina, Nr. 881 (M pP} Be: b) Armenien: r: Armen. Szovits (MP). — c) Persien: 1. Zwischen Steinen und Quellen i Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. ° 151 bei Buschir. Stapf (U V); 2. Sinus Persieus australis: in aprieis arenosis insulae Kischm. Bornmüller, it. pers.-ture. 1892—1893, Nr. 148 (MP, UV). C) Südamerika. a) Chile: 1. Chili. Cumming (M P); 2. Santiago. Philippi (M P). Trotz seines weiten Verbreitungsgebietes ist E. malacoides weniger veränderlich als etwa E. laciniatum oder selbst chium. Es sind vor allem die Behaarungsverhältnisse der grünen Teile viel beständiger als bei diesen und anderen Arten. Als variable Merkmale kommen in erster Linie die Form, der Grad der Tei- lung und die Größe der Blattspreiten, die Größe der Petalen und Staminodien, die Länge der Fruchtschnäbel, Breite der Furche der Teilfrüchte usw., in zweiter die Höhe des Wuchses, Dichtigkeit der Bekleidung usw. in Betracht. Auf Grund von Abweichungen in den erstgenannten und einzelnen anderen Merkmalen hat Jordan E. malacoides in zwei Arten getrennt, welche, wohl nur als Varietäten aufzufassen, fol- gendermaßen charakterisiert sind: a) E. malvaceum Jordan, Pug. pl. nov. (1852), p. 42. — E. malacoides & genwinum Rouy in Rouy et Foucaud, Fl. Fr, IV (1897), p. 117. — E. malacoides I. malwaceum Graebner in Ascherson und Graebner, Syn. mitteleur. Fl., VI (1913), p- 73. — Siehe Abbildung 2. Fig. 8. — Grundständige Blätter breit-oval, mit sich deckenden Lappen und spitzen, schmalen Buchten. Blumenblätter länger als die Kelchblätter. . Staubfäden breiter. Staminodien deutlich kürzer als der Fruchtknoten. Drüsen des Blütenbodens braun, fast nierenförmig. Fruchtschnabel 25 bis 3dem lang. Furche der Teilfrüchte ungefähr so breit als die Grube. b) E. althaeoides Jordan, Pug. pl. nov. (1852), p. 41. — E. malacoides y macrophyllum Lange, Pug. plant., IV (1865), p. 329. — E. malacoides 8 althaeoides Rouy in Rouy et Foueaud, Fl. Fr., IV (1897), p. 118. — E. malacoides U. althaeoides Graebner in Ascherson und Graebner, Syn. mitteleur. Fl., VII (1913), p. 14. — $iehe Abbildung 2. Fig. 9. — Grundständige Blätter weniger breit-oval, weniger tief gelappt oder nur kleinlappig-gekerbt, mit 152 F. Vierhapper. sich nicht deekenden Lappen und breiten offeneren Buchten. Blumenblätter kaum länger als die Kelchblätter. Staubfäden aus lanzettlicher Basis lineal. Staminodien den Fruchtknoten nicht überragend. Drüsen des Blütenbodens olivengrün, rundlich, scharf abgestutzt. Fruchtschnabel kürzer, höchstens 2em lang. Furche der Teilfrüchte doppelt schmäler als die Grube. Diese mit der vorigen durch Zwischenformen verbundene Rasse kommt, wie bereits Graebner hervorhebt, in typischer Ausbildung anscheinend nur im westlichen Teile des Verbreitungs- gebietes der Art vor. Unter dem mir vorliegenden Material gehören zweifellos hieher die Belege: Kanaren 3, Madeira 2, Spanien 6, 8, Frankreich 1, 3, 8, 9, 16, Korsika 1, Italien 4,5, Sizilien 4, Dalmatien 15. Dazu kommen noch einige annähernde Exemplare, wie Dalmatien 7, 15, Dalmatinische Inseln 4, 5, Korfu 4, Maze- donien 1, Griechenland 4, 5, 9, 10. Noch geringere systematische Wertigkeit kommt den von Rouy (l.e.,p. 118) nach den Dimensionen der Blattspreiten sowohl von malvaceum als auch althaeoides unterschiedenen Subvarietäten platyphyllum und microphyllum zu. Eine besonders großblättrige Form des althaeoides ist macrophyllum Lge. (Spanien 6). Sie er- _ innert in ihrem Habitus an die früher erwähnte großblättrige Form des E. chium, 1. ec. Durch infolge relativ dichter Behaarung grau- grünes Kolorit ihrer Blattspreiten und sonstigen assimilierenden T eile sind die Belege Spanien 4 ausgezeichnet und repräsentieren viel- leicht eine eigene, wenn auch untergeordnete Rasse. Daß der dritten von Rouy (l. ec.) unter dem Namen subtrilobum, von Graebner (l. e.) unter ribifolium als Varietät des E. malacoides namhaft gemachten Sippe, die auch Brumhard und Knuth m diesem Sinne auffassen, in Wirklichkeit der Rang einer eigeneN, wenn auch nahe verwandten, Spezies gebürt, wurde bereits oben des näheren auseinandergesetzt. Eine sehr auffällige Form des E. malacoides scheint die vol Battandier (in Bull. soe. bot. Fr., XXX [1883], p. 265) besehrieben® var. floribundum zu sein, eine robuste, im Gesträuch klimmende Pflanze mit Blüten, welche viel größer sind als beim Typus U" die des chium erreichen oder übertreffen. Hieher vielleicht die Exemplare: Algerie: Sidi Yacoub. Lefebre (M P). Ob auch das vol Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 153 Battandier (in Battandier et Trabut, Fl. Alg., I [1888—1890], p- 121—128) zu E. malacoides gestellte E. angulatum Pomel (Nony. mat. Fl. Atl. [1875], p. 341) tatsächlich zu diesem, oder aber, wie Brumhard und Knuth annehmen, zu ribifolium oder besser gesagt subtrilobum gehört, welches Battandier nicht separat er- wähnt, muß ich leider unentschieden lassen. Unter den mit F. malacoides zunächst verwandten Arten ist neben subtrilobum in erster Linie E. maritimum (Burman f.) L’Heritier ex Aiton, Hort. Kew., II (1789), p. 416 zu nennen, ein in der ligurisch-tyrrhenischen Provinz des Mediterrangebietes und im nördlichen Teile der atlantischen Provinz Europas — Mittel- italien, Korsika, Sardinien, Marettimo (bei Sizilien), Frankreich, England und Irland — vorkommender Typus. Wenn dieser auch dureh die viel kleineren Dimensionen aller Teile, die Art der Be- haarung usw. von malacoides sehr auffällig verschieden ist, so spricht doch der analoge Bau der Früchte für seine sehr nahen Beziehungen zu diesem. Jedenfalls ist er näher mit ihm verwandt als E. pa- chyrrhizum Cosson (Bull. soe. bot. Fr., IX, 1862, p. 432), eine aus- dauernde algerische Art, mit welcher es Battandier (l.e.) zu einer Gruppe („Groupe de I’E. malacoides“) vereinigt. D) Gruben der Teilfrüchte ohne konzentrische Fureche, kahl. Grannen an der Basis ebenso breit als in der Mitte, mit vom Grunde an gewundenem, schmal bandförmigem, innen reichlich kurz und spärlich lang beborstetem, außen kahlem Basalteil. Fruchthärchen aufrecht abstehend, bis zu 0'7mm lang. Grannen- länge 15-20 mm. Zahl der Windungen 2—. Nebenblätter der Laubblätter rundlich-eiförmig bis eiförmig, spitzlich bis zugespitzt, etwa 5—8mm lang; Spreiten dieklich, von eiförmigem Umriß, mehr minder schwach gelappt bis ungeteilt, an mehr minder grob sägig-gekerbt. Hochblätter meist vier, eiförmig, Spitz, stets viel, mindestens etwa fünfmal, kürzer als die Blütenstiele. Kelchblätter 4—7 mm lang, ziemlich plötzlich mäßig lang zugespitzt, mit bis zu 15mm langer Spitze. Blumenblätter wenig länger als die Kelchblätter. Staminodien eilanzettlieh. Fila- mente- Sanzrandig. Indument der Stengel und Laubblätter zum größtenteil aus einfachen Deckhaaren, zum geringeren aus langen Köpfchenhaaren, 154 F. Vierhapper. der Infloreszenz- und Blütenstiele und Außenseiten der Kelchblätter ausschließlich aus solchen bestehend. Die längeren Deckhaare nach abwärts abstehend, steiflich und dicklich, lang, gerade oder schwach gebogen bis etwas kraus. Infloreszenz- und Blütenstiele nicht ver- kahlend. Neben- und Hochblätter kahl oder wimperig behaart. Staminodien kahl. Teilfrüchte 4mm lang, 1'’5mm diek, an der Basis kurz zu gespitzt. Grannen etwa O'5mm breit VI. E. alnifolium Guss. Synonyme: Erodium alnifolium Gussone, Flor. Sie. Prodr., 1 (1828), p. 307; Nyman, Consp. (1878), p. 139; Lojacono, Fl. sie. 1(1888), p. 209; Battandier, Dicot. in Battandier et Trabut, Fl. Alg. (1888— 1890), p. 127. — Geranium crassifohum Cavanilles, Diss. bot. IV (1787), p. 219, tab. XC, Fig. I. — Erodium malopo- ides Presl, Fl. sie. I (1826), p. 211, non Desfontaine nec Willdenow. — E. chium & alnifolium Paoletti in Fiori ed B&guinot, Fl. anal. d’Ital. II (1900—1902), p. 242. — E. malacoides 8 alnifolum Strobl, Dialyp. Nebr. in Verh. zool.-bot. Ges., LITT (1903), p. 509. — E. malacoides y crassifolium Brumhard, 1. c. p. 45; Knuth, 1. p. 247 p. p.; Graebner, Syn. VII (1913), p. 73 p. p: Siehe Abbildung 2. Fig. 10. Verbreitung: Westlicher Teil des Mediterrangebietes: Italien, Sardinien, Sizilien, Nebroden,!) — Algerien. *) Standorte: I. Italien: 1. Hetruria. Pisar... Rossetti. Poggi et Rossetti, Plant. Ital. (Ha). — II. Nebroden: 1. In arvis ditionis inferioris Madoniaram prope Isnello. Strobl, Flor. nebr. (U V). Inwieweit diese Art variabel ist, vermag ich, da sie mir nur von zwei Standorten vorliegt, nicht zu beurteilen. Es verdient aber erwähnt zu werden, daß die Exemplare vom einen Standorte große, vom anderen kleine Blätter besitzen, so daß Rouy sicher- lich aus jenen eine var. platyphyllum, aus diesen ein microphyllum gemacht hätte. ') Nach Knuth, I.c. und Graebner, l.c., auch in Spanien U der Balkanhalbinsel, was ich lebhaft bezweifle. ; ”) Nach Battandier, I. c., an verschiedenen Standorten. nd auf De er 7 Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 155 E. alnifolium nimmt in morphologischer Hinsicht bis zu einem gewissen Grade eine intermediäre Stellung zwischen E. malacoides und chium ein, indem es ersterem in der gedrungenen Form und abstehenden Behaarung der Teilfrüchte, in der Gestalt, Art der Drehung und geringeren Länge der Granne, sowie in der reichen Bedrüsung der grünen Teile nahekommt, sich aber von ihm durch die einfache Grube der Teilfrüchte unterscheidet und hiedurch dem chium gleieht, welehem es aber meines Erachtens weniger nahe steht als jenem. Auch Gussone hebt seine engen Beziehungen mit malacoides hervor, während es Battandier mit chium und litoreum zu seiner „Groupe de I’E. chium“ vereinigt. Auf jeden Fall ist es aber eine ausgezeichnete Spezies, die weder dem einen noch dem anderen subsumiert werden darf. Zum Schlusse dieser Ausführungen sei noch mit Nachdruck hervorgehoben, daß ich wohl weiß, daß die besprochenen Arten keine phyletische Reihe bilden, daß sie vielmehr zum Teil mit anderen Typen, zum Teil auch perennen, näher verwandt sind als untereinander, wie dies auch Battandier!) durch seine Gruppen zum Ausdruck bringt, die freilich, da nur auf algerisches Material begründet, wohl noch kaum den natürlichen Verhältnissen ent- sprechen. ‘Ein natürliches System dieser Erodium-Arten wäre nur dureh ein neuerliches vergleichendes Studium der ganzen Gattung zu begründen. 153. Erodium malacoides (L.) Willd. — Korfu: Korfu-Potamo (Ha, V). — Elis: Olympia (W). 154. Erodium moschatum (L.) L’Herit. — Korfu: Korfu— Kanone (G); Kastrades (H). — Elis: Olympia (H). 155. Erodium cieutarium (L.) L’Herit. — Elis: Pyrgos (Ha). — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, V); Nea Kaimeni: Lava 1707 (J). Var. praecox DC. — Elis: Olympia (Ha, H, W). 156. Erodium chrysanthum L’ Her. — Phokis: Parnaß: Liwa- dhi (Ha, H, V, W). Oxalidaceae. 157. Oxalis cernua Thunb. — Korfu: Korfu (Ha, W); Mon Repos (H); Korfu — Kanone (G). a SU 156 F. Vierhapper. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. Rutaceae. 155. Ruta divaricata Ten. (R. graveolens L. $ divaricata Ten.). — Phokis: Delphi (V). 159. Ruta bracteosa Del. (R. chalepensis L. # bracteosa [DC] Boiss.). — Delos!: Mikra Delos: Kynthos (Ha, V). Rhamnaceae. 160. Rhamnus graeca Boiss. et Rent. «@) typica Hal. — Argolis: Mykenae (V). — Attika: Lyka- bettos (H). — Phokis: Delphi (V). ir Terebinthaceae. 161. Pistacia lentiscus L. — Elis: Katakolo (H). — Argolis: Mykenae (Z). — Attika: Pikermi (We). Bei Pikermi wurde neben der typischen Form mit söhmalik auch die mit breiteren Blättehen gesammelt. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. Bearbeitung der anläßlich der zweiten Wiener Universitätsreise im April 1911 in Griechenland gesammelten Pflanzen. A. Anthophyta und Pteridophyta. Von Dr. F. Vierhapper. I. Mit 6 Abbildımgen im Texte. (Eingelaufen am 3. Mai 1918.) Papilionaceae. 162. Anagyris foetida L. — Argolis: Mykenae-Phyehtia (H). — Phokis: Itea (H); Delphi (Z). 163. Spartium junceum L. — Attika: Pikermi (A). 164. Genista acanthoclada DE. Subsp. graeca Vierh. (G. acanthoclada DC.)., — Argolis: Mykenae (V). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V); Pentelikon, Segen Pikermi (H). 4 Forma Alpini (Spach). — Attika: Raphina (A). Während Spach (in Ann. se. nat., III, ser. Bot., II [1844], P. 247—250) G. acanthoclada in vier Arten zerlegte, hat Boissier (Flor. or., 11 [1872], p. 39) diese mit einem Hinweise auf die Va- Nabilität der Gesamtart wieder zu einer Art zusammengezogen, und aueh Haläesy (Consp. I, p. 329) ist, soweit es sich um die euro- Päischen Formen handelt, diesem Vorgange gefolgt. Dieser Mangel an Übereinstimmung in den Ansichten verschiedener Autoren ver- anlaßte mich, - das einschlägige Material der Wiener Herbarien Senauer zu untersuchen, und ich bin hiedureh zu einem zwischen den beiden Extremen vermittelnden Standpunkte gelangt. Spach unterscheidet seine vier Arten wie folgt: 158 F. Vierhapper. 1. @. Alpini. Kelehabsehnitte dreieckig; die oberen spitz, wenig kürzer als die Röhre und der untere (dreizähnige) Abschnitt. Fahne herzeiförmig oder herzförmig-oval, ausgerandet, um '/, bis !/, kürzer als das (zumeist etwas sichelig gebogene) Schiffehen. — Blütenstiele kaum über */, Linie lang. Kelch 1'/,—2 Linien lang; Zähne seines unteren Abschnittes aus verbreiterter Basıs pfriemlich, seitliche schmäler und wenig kürzer als der mittlere. Fahne 3—-4 Linien lang. — Wächst in Griechenland, auf Kreta und den Ägäischen Inseln. 2. @. Bruguierü. Obere Kelehabschnitte dreieckig, zugespitzt, fast ebensolang wie die Röhre, wenig kürzer als der keilförmige, bis zur Mitte dreispaltige untere. Fahne herzeiförmig, ausgerandet, ganz oder fast ebensolang wie das (gerade) Schiffehen. — Blüten- stiele ),—1 Linie lang. Kelch 2 Linien lang; Zähnchen seines unteren Abschnittes pfriemlich, untereinander fast gleichlang. Fahne 4—4!/, Linie lang. — Wächst bei Athen. 3. @. echinus. Kelchabschnitte dreieckig; die oberen spitz, wenig kürzer als die Röhre, dem unteren (kurz dreizähnigen) Ab- schnitte an Länge gleichend. Fahne oval oder fast kreisfürmig, ausgerandet, ebensolang wie das (gerade) Schiffehen oder etwas länger. — Blütenstiele ungefähr 1 Linie lang. Kelch 22, Linien lang; Zähne seines unteren Abschnittes unähnlich: seitliche fast lineal, kürzer und schmäler als der dreieekige mittlere. Fahne 5—5!/, Linie lang. — Wächst an der Küste Kariens in Kleinasien. 4. G. peloponnesiaca. Kelehabschnitte dreieckig; die oberen zugespitzt, fast halb so kurz als die Röhre, wenig kürzer als der untere (bis zur Mitte dreispaltige) Abschnitt. Fahne eiförmig oder oval, stumpf, ebensolang wie das (gerade) Schiffehen oder em länger. — Blütenstiele kaum "über !/, Linie lang. Kelch 2": Linien lang; Zähnchen des unteren Abschnittes pfriemlich, ungleich lang. Fahne 5'/,—6 Linien lang. — Wächst im Peloponnes (bei Navarin und dem Kap Colonne), & Die von Spach für seine Arten hervorgehobenen Unterschiede beziehen sich also auf das Verhältnis der Länge der‘ oberen Keleh- absehnitte zu der der Kelehröhre und des unteren Kelehabsehnittes, auf die Tiefe der Zähnung des letzteren, die Längendifferenz 2. Fahne und Schiffehen, die Form der beiden und auf die absolute en u Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands, 159 Länge der Blütenstiele, des Kelehes und der Fahne. Wie mieh nun die vergleichende Untersuchung lehrte, sind diese Unterschiede ıwar vorhanden, scheinen aber zum Teil doch nieht so scharf ausgeprägt zu sein, daß sie die Trennung der @. acanthoclada in mehrere Arten rechtfertigen würden. So sind insbesondere das Längenverhältnis der Kelchabschnitte und der Kelchröhre, der Grad der Zähnung des unteren Abschnittes und die Form des Schiffehens recht veränderliche Merkmale, und ähnliches gilt auch in geringerem Grade von den anderen Merkmalen. Jedenfalls hat Boissier Recht, wenn er @. acanthoclada eine „Species quoad dentium calycis cum tubo et vexilli cum carina proportionem variabilis“ nennt. Wenn man freilich nur Extreme, wie die zweifellos der echinus entsprechende Pflanze von Mersina in Zilizien mit der zu Alpini gehörenden von der Halbinsel Akrotiri auf Kreta, vergleicht, so sind die Gegensätze so groß, daß man die beiden ohne weiteres als distinkte Arten aufzufassen geneigt ist. Denn erstere hat fast doppelt so lange Blütenstiele und doppelt so große Blüten als letztere. Überdies ist bei dieser die Platte der Fahne am Grunde ziemlich tief herzförmig ausgebuchtet und kürzer als das Sehiffehen, bei jener kaum ausgebuchtet und länger als das Sehiffehen, bei ersterer der Nagel der Fahne breiter als bei letzterer. Wie ich aber schon an einem verhältnismäßig dürftigen Vergleichsmaterial feststellen konnte, werden diese extremen Typen durch eine ganze Reihe von Übergangsformen verbunden. Als solche ist vor allem die Pflanze von Adalia in Lyzien zu nennen, welche in bezug auf Länge der Blütenstiele und Größe der Blüten der von Mersina sehr nahekommt und ihr in der Form der Fahne gleicht, sich aber von ihr durch das Verhältnis der Länge von Fahne und Schiffehen unterscheidet, indem dieses jene etwas an Länge über- trifft, was sehon an die griechischen Sippen erinnert. Ihrer nahen Verwandtschaft wegen hat Boissier die Pflanzen von Mersina und Adalia als Varietät 8 tenwior der @. acanthoclada zusammengefaßt, und dieselbe vom Typus der Art nieht nur durch längere Blüten- Stiele und größere Blüten sondern auch durch dünnere Zweige und Blätter auseinander gehalten, wozu ich bemerke, daß mir wohl die beiden ersteren Merkmale, aber nicht die Beschaffenheit der 160 F. Vierhapper. Zweige und Blätter zur Unterscheidung von Boissiers @. acan- thoclada und £ tenuior geeignet erscheinen. Denn es besitzt einer- seits die kleinasiatische Pflanze mitunter auch ziemlich dieke Zweige und kommt andererseits auch die griechische mit reeht dünnen Zweigen und Blättern vor. Zwischen der Pflanze von Adalia und der letzteren nimmt, was Länge der Blütenstiele und Blütengröße anlangt, die von Rhodos eine Art Mittelstellung ein, steht aber des kaum ausge- buchteten Grundes der Platte und des schmalen Nagels der Fahne wegen der ersteren viel näher und verdient wohl ob der Schmal- heit der letzteren den Rang einer eigenen — wenn auch schwach abgegrenzten — Rasse. Ich bezeichne sie hiemit als forma rhodica. Da die beiden vorderasiatischen Formen tenwior und rhodiea der G. acanthoclada miteinander näher verwandt sind als eine derselben mit den griechischen, von denen sie aber doch nieht spezifisch verschieden sind, stelle ich sie diesen, die ich als subsp. graee« zusammenfasse, als eigene Unterart, subsp. echinus, gegenüber _ ie @. acanthoclada Griechenlands, welche Spachs Arten Alpini, Bruguieri und vielleicht auch peloponnesiaca entspricht, unterscheidet sich von subsp. echinus vor allem durch kürzer 8% stielte, kleinere Blüten mit tiefer herzförmigem Grunde der Platte, relativ kleinere Länge der Korolle und breiterem Nagel der Fahne derselben. Sie zerfällt meines Erachtens in drei Formen, die sich aber durch nichts anderes als die Blütengröße auseinander halten lassen und durch Zwischenformen verbunden sind: eine großblütig®, die anscheinend nur auf dem griechischen Festlande' und auf Korlü vorkommt, eine mittelgroßblütige im Gesamtverbreitungsgebiete un Unterart und eine kleinblütige, die sieh hauptsächlich auf Kreta findet, aber auch dem griechischen Festlande nicht zu ‚fe ; scheint. Ich bezeichne die erste als Bruguieri, die zweite als Alpini und die dritte als micropetala (= Alpini Spach p. p-), fa“ alle, da sie miteinander näher verwandt sind als eine derselben mit subsp. echinus, als dieser koordinierte subsp. graeca mh. zu sammen. Diese drei Sippen variieren wiederum in bezug auf .z : der Blütenstiele, Größe der Blüten, Art der Zähnung des unter Kelehabschnittes, Form der Platte und relative Länge des En. INN u Per = VELNAS SERBIEN eng 010" 5 05 90 „/ ieh nn 12 Zu 2 EEE SEE Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 161 der Fahne, Dieke der Zweige usw. Die Länge der Blütenstiele schwankt zwischen fast O und 2mm. In der Größe der Blüten ist insbesondere @. Alpini variabel. Sagt ja schon Spach, daß die Länge ihrer Fahne 3—4 Linien beträgt. Von der größerblütigen Brugwieri ist Alpini in dieser Hinsicht ebensowenig scharf ge- schieden wie von der kleinerblütigen cretica. Was die Zähnung des unteren Kelchabschnittes betrifft, so herrscht betreffs der ab- soluten und relativen Länge der Zähne, indem diese ziemlich gleichlang oder die seitlichen viel kürzer als der mittlere sind, und betreffs der Richtung derselben, indem die seitlichen mit dem mittleren gleichgerichtet sind oder in kleinerem oder größerem Winkel von ihm abstehen, ziemlich große Mannigfaltigkeit, ohne daß jedoch dieses Merkmal dem der Blütengröße beigeordnet wäre. @. Brugwieri im Sinne Spachs ist offenbar eine großblütige Form der graeca mit tief und gleichmäßig gezähntem unterem Kelchab- sehnitte. Ich möchte nun diesen Namen, indem ich ihn auch für sroßblütige Formen der letzteren mit seicht und ungleichartig ge- zähntem unterem Kelchabschnitt anwende, in etwas weiterem Sinne gebrauchen als Spach. Die Fahnenplatten sind bei beiden Formen entweder eiförmig oder rundlich eiförmig, an der Spitze ausgerandet oder stumpf. Die Nägel der Fahnen messen zumeist 2mm oder etwas weniger, selten mehr, was dann an subsp. echinus erinnert. Was die Dicke der Zweige betrifft, so nenne ich als extremen Typus die auffällig dünnzweigigen Belege der Alpinı von Tatoi. ine Pflanze, welche Spachs @. peloponnesiaca entspräche, habe ich nicht gesehen: Es sind zwar gerade die Exemplare der @. graeca vom Peloponnes recht großblütig. Doch entsprechen sie keineswegs Spachs Diagnose seiner peloponnesiaca. Denn nach dieser ist die Fahne 51/,—6 Linien (12—13 mm) lang, also länger als bei @. echinus, während ich die Länge der Fahne an den peloponnesischen Belegen höchstens 9mm (4 Linien) maß, und auch an denen von Kap Colonne nicht länger fand, was umso auffälliger st, als diese die Originale der Spachschen Pflanze sind. Soweit ich es beurteilen kann, ist @. graeca im gleichen Sinne veränderlich wie echinus. Wenn mir aber die Variationsweite größer erscheint, so mag dies darin seinen Grund haben, daß mir von ihr ein viel reicheres Material zur Verfügung steht. %.B. Ges. 69. Ba, a 162 F. Vierhapper. Im folgenden sind die von mir unterschiedenen Formen der @. acanthoclada mit Angabe ihrer Unterschiede übersichtlich zu- sammengestellt: A) Vexillum carina longius vel ei subaequilongum, lamina suborbieulari vel ovali, basi subrotundata vel subcordata, ungue maximum Iimm lato. Pedicelli 4—0'5, calyces 5—5, vezxilla 12—9I mm longa BEE subsp. echinus (Spach). a) Vexilli lamina suborbieularis, basi subrotundata. Pedi- celli usque 4, calyces usque 5mm, vexilla 12—10 mm. longa forma tenwior Boiss. (Asia minor). Siehe Abbildung 1. Fig. 1. b) Vexilli lamina owvalis, basi subrobundata— subcordata. Pedicelli usque 2:5, calyces usque 45, vexilla 11—9Imm longa forma rhodica Vierh. (Rhodus). Siehe Abbildung 1. Fig. 2. B) Vexillum carina brevius, lamina orbieulari-ovata vel oval, basi =+ evidenter cordata, ungue usque 1-2 mm lato. Pedicelli 2 — paene 0, calyces 45—3, vexilla 10—6-5 mm longa subsp. graeca mh. (Graecia continentalis, Coreyra). a) Calyces 4:5, vexilla 10—9 mm longa forma Bruguieri (Spach). Siehe Abbildung 1. Fig. 3. b) Calyces 4—3:5, vexilla 9—7 mm longa ' . forma Alpini (Spach). (Graeeia, Coreyra, Creta, in- sulae maris Aegaei, Asia minor). Siehe Abbildung 1. Fig. 4. e) Calyces 35—3, vexilla 7—6-5mm longa ıma micropetala Vierh. (Creta, insulae maris Aegaeı, Graeeia continentalis). Siehe Abbildung 1. Fig. 5. Ich sah die einzelnen Formen von nachfolgenden Standorten: A) Subsp. echinus (Spach). ; a) forma tenwior Boiss. Kleinasien: 1. Village de Bouloukli, au nord de Mersina (Cilieie). — Coteaux caleaires de la r Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 163 chaude. Balansa, Pl. d’or. 1855 Nr. 460 (M P); 2. Lyzien. Adalia, in eollibus. Bourgeau, Pl. Lye. 1860 (M P); 3. Laryma. Luschan (UV). b) forma rhodica Vierh. Rhodos: 1. Rhodos. Hedenborg (MP); 2. Tres abondant dans la vall&e de Bastida. Bourgeau, Pl. de Vile de Rhodes, 1870, Nr. 19 (M P); 3. Rhodus. Pichler a Abbildung 1. Kelche von Genista acanthoclada DC. — Fig. 1. Subsp. echinus (Spach) f. tenwior Boiss. Adalia. — Fig. 2. f. rhodica Vierh. Rhodos. — Fig. Kasper del. Plant. in ins. Karpathos et Lycia, ausp. W. Barbey leet. Nr. 163 (UV); 4. Insel Rhodes. Auf troekenen Plätzen bei Simbuli nächst Rhodes. Pichler (U V). B) Subsp. graeca Vierh. H a) forma Bruguieri (Spach). I. Griechenland: 1. Graeeia. Friedrichsthal (M P); 2. Cap Colonne (Greece). Herb. Montbret MP); 3. In confinibus Messeniae et Laconiae pr. Kalamata. Zahn 164 F. Vierhapper. (Ha); 4. Flora Argolica. Insula Spetsae (Pithyusa veterum). Herb. Tuntasianum Nr. 1918 (Ha); 5. Flora Attica: in regione Laurii in collibus saxosis prope Thoriko. Heldreich (Ha); 6. Attiea: in pinetis ad radices mt. Parnethis pr. Dekeleiam. Haläesy, it. graee. 1888 (Ha). — II. Korfu: 1. Pr. Spagus (al mare). Isola di Corfu. Bieknell (Ha). b) forma Alpini (Spach).!) I. Griechenland: 1. In Graeeia Kotsehy (MP); 2. In collibus aprieis Graeeiae. Sartori (MP); 3. Attieae collibus pr. Athenas. Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 256 (Ha, MP, UV); 4. In collibus saxosis et submontosis Attieae. Sartori. Heldreich, Herb. graec. norm. Nr. 352 (Ha); 5. Attica: in collibus saxosis regionis inferioris. Legi prope Amarysiam ad radices m. Penteliei. Heldreich, Herb. graec. norm. Nr. 1128 (Ha, MP, UV); 6. Attica: Raphina. Abel (U V); 7. Flora Attiea: in valle Cephissi super. Heldreich (U V); 8. Hymettos. Spruner (M P); 9. Hymettos. Vorberge (M P); 10. In m. Hymetto. Held- reich (Z. b. G.); 11. Ad rad. Hymetti. Heldreich (Z. b. 6); 12. Flora Attica: in submontosis Tatoi. Heldreich (M P); 13. Morea: pr. Xerocampos. Pichler, Fl. Graec. exs. (Ha, UV); 14. Argolis. Spruner (MP, UV); 15. In m. Malevo Laconiae pr. Hagios Petros. Orphanides (U V); 16. In regione ... Taygeti eopiosissime. Held- reich (MP, Z. b. G.); 17. Cap Colonne (Gröce). Herb. Montbret (M P). — II. Korfu. 1. In collibus petrosis aprieis prope Palaeo- castrizza in insula Corfou. Letourneux, Plant. or. var. (M Pr III. Cerigo. 1. Cerigo. Massenhaft auf der ganzen Insel, nament- lich aber dominierend auf der Ebene zwischen San Nieolo und dem Mte San Georgio. Spreitzenhofer, it. jon. IV (Ha, MF, 2.b.G.) — IV. Kreta. 1. Cap Maleca. Sieber (MP, UV); 2. Crete. Kissamos, lieux arides. Reverchon. Magnier, Fl. sel. exs. Nr. 809 (Ha, MP, UV). — V. Ägäische Inseln: 1. In Euboea septentrionali pr. Kurbatzi. Wild (Ha); 2. Insel Sikine. _ Bretzl (Ha); 3. Flora Cyeladum. In insula Tenos: Exomeria ad pagum Kardia. Heldreich (Ha); 4. In insula Seyro. Tuntas (Ha); 5. Ile de Cos. Aucher (M P). — VI. Kleinasien: 1. Broussailles ') Im UV liegen auch Exemplare dieser Sippe von der Sierra de AIkE . in der spanischen Sierra Nevada, was wohl auf einem Irrtume beruht. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 165 entre Sedikoi et Trianda, au sud de Smyrne. Balansa, Pl. d’or. 1854, Nr. 190 (M P). c) forma micropeiala Vierh. I. Kreta. 1. Fl. Cretensis. Akroteri. Reverehon. Baenitz, herb. eur. Nr. 4877 (Ha, MP); 2. In dumetis penins. Akrothiri, distr. Khaniotika. Baldaeei, It. eret. 1893, Nr.8 (MP, UV); 3. L’Akroteri, lieux arides.. Re- verchon, Pl. de Crete 1883, Nr. 28 (Ha, Z. b. G.); 4. Kissamos, rochers, Reverchon, Pl. de Crete 1884, Nr. 28 (Ha, M P); 5. In dumetis infra Kani Kastelli et Daphnes. Distr. Temenos. Baldacei, It. eret. 1899, Nr. 11 (MP, UV). — II. Ägäische Inseln: 1. Naxos. Jupiterberg. Heldreich (MP. — M. Griechenland. 1. In collibus saxosis et submontosis Atticae. Heldreich, Herb. graec. norm. Nr. 352 (U V); 2. Ad rad. Hymetti. Sartori (MP). Belege, die, weil nicht blühend, nieht näher bestimmt werden konnten: I. Kleinasien. 1. Lyzien. Bazirgian Zailany. Luschan (UV). — II. Griechenland. 1. Attika. Pentelikon: Hang gegen Kephisia. Vierhapper (U V); 2. Argolis. Mykenae. Vierhapper (UV). — II. Kreta. 1. Nordküste. Knossos. Vierhapper und F.v.Wettstein (U V); 2. Südküste. Tybaki—Klima. Höfler (U V). Nach Fiori (in Fiori e Beguinot, Fl. anal. d’Ital. II (1900— 1902], p. 22) wächst G. acanthoclada auch auf Sardinien (als G. aspalathoides 6 acanthoclada), nach Barcel6ö y Combis (Fl. Isl. Bal. [1879—81], p. 581) auf den Balearen (Mallorea). Ich sahı jedoch weder von hier noch von dort irgend welche Belege. In Syrien und Palästina, auf Zypern und interessanter Weise auch auf Karpathos (Boissier, Flor. or. Suppl. [1888], p- 459; Barbey, Cat. rais. in Stefani, Forsyth Major et Barbey, Karpathos [1895], p. 103) wird der Formenkreis der @. acanthoclada urch die nicht sehr nahestehende @. sphacelata Dee. vertreten. Auf Zypern findet sich neben deren Typus die häufigere var. Bovilliana Holmboe, Stud. veg. Cypr. in Berg. Mus. Skr. Ny raekke I, 2 (1914), p. 102. ach all dem Gesagten ist also @. acanthoclada in zwei geographische Rassen gegliedert: eine östliche, subsp. echinus, und eine westliche, subsp. graeca. Von diesen zerfällt subsp. echimus wiederum in zwei — anscheinend geographische — Rassen, von denen die eine, forma tenwior, die Südküste Kleinasiens, die andere, 166 F. Vierhapper. forma rhodica, die Insel Rhodos bewohnt. Ob diese Gliederung freilich eine so scharfe ist, wie es ein spärliches Material schliessen läßt, ist fraglich und wäre an mehr Belegen zu untersuchen. Sub- spezies graeca kann man in drei Formen zerlegen: «&) Bruguieri, ß) Alpini und y) micropetala, welche durch Übergänge mit einan- der verbunden und, da sich ihre Areale teilweise decken, keine ausgesprochen geographischen Rassen sind. Immerhin ist aber auch hier eine geographische Gliederung wenigstens angedeutet, indem die großblütige Form Bruguieri nur auf dem griechischen Festlande vorkommt, die kleinblütige micropetala auf Kreta überwiegt, während die die Mitte haltende Alpini im ganzen Areale der Unterart anzutreffen ist. 165. Genista parnassica Haläcsy, Suppl. II, p. 26 (136)! — Phokis: Delphi — Liwadhi, 600— 1100 m, über Kalkboden (G, Ha!, Zweifellos die interessanteste unter den von uns gefundenen Pflanzen. Da Haläcsys Diagnose zu kurz und ungenau ist, be- schreibe ich sie hier etwas ausführlicher: Fruticulosa, 1—2 pedalis, dumulosa, intricatim ramosissimd, ramis ramulisque erectopatulis, spinescentibus. Ramuli teretes, novelli adpresse sericeo-pubescentes, annotini lignescentes et spinescenfes, strieti, longitudinaliter sulcato-striati, glabrescentes, vetusti glabrı, foliorum pulvinis parvis, inconspieue longitudinaliter bisuleatis sub- tuberculati, cortice flavescente, in ramis castaneo. Folia eodem tempore, quo flores, evoluta, alterna, primum fascieulata, demum internodüis ipsis brevioribus remota, pulvino minuto instructa, esh- pulata, unifoliolata, foliolo anguste lanceolato, acuto, subtus dense sericeo, supra glabrescente, usque 8mm longo, 2 mm lato; ramulorum inferiora multo minora, ovata vel obovata. — Flores in ramlorun annotinorum fascieulis foliorum 1—-3. Pedicelli breves, usque 5° - longi, parum infra medium bracteas 2 suboppositas, minutissımaS, filiformes, sieut ipsi pubescentes, maximum O0-5mm longas, numquam obliteratas gerentes. Calyx campanulatus, extus seriei®, ad apicem purpurascens, 5mm longus, segmentis tubo parum longi0- ribus, usque ad 3mm longis, superioribus 2 triangulari-ovalis: acutis, inferiore ad medium tridentato, dentibus recurvis near subulatis, 15mm longis. Petala subaequilonga, carina alisque demun Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 167 deflexis, genitalia nudantibus, vexillo et carina extus sericeis, alis glabris, vexillo 14mm longo, lamina rotundato-ovata, 9—10 mm lata, apice retusa, basi cuneata + abrupte contracta in unguem latiu- sculum, 2:5 mm longum, carina vexillo brevior, cultriformis, 12°5 mm longa, alis cultriformibus, carina sublongioribus et angustioribus, 135mm longis, unguibus filiformibus in his 4, in illo 3:5 mm longis. (rermen subarcuatum, compressum, 4—7 ovulatum, marginibus sericeis exceptis glabrum, 6mm longum, stylus filiformis, 7 mm longus, sligma wnilaterale, introrsum minutum, breviter striiforme. Legumen ignotum. Siehe Abbildung 2. Fig. 1; Abbildung 3. Fig. 1. Während Haläcsy von der Pflanze behauptet, daß ihre Blätter zum Teil Nebenblätter besitzen und die Blütenstiele der Brakteen entbehren, habe ich an ihr niemals Nebenblätter, wohl aber in der Regel Brakteen gesehen. Was die verwandtschaftlichen Beziehungen der @. parnassica anlangt, so vergleicht sie Haläcsy am angegebenen Orte nur mit der ihm gleich mir nur aus der Diagnose bekannten G. melia Boissier (Diagn. pl. or. nov., I, 9 [1849], p. 2) von der Insel Melos und meint, daß sie sich durch die in seiner Beschreibung ver- zeichneten Merkmale dieser Pflanze nähere, daß aber letztere von ihr dureh krause Behaarung der Zweigehen, pfriemlich-dornige Nebenblätter, keilig-eiförmige,t) oft ausgerandete Blättchen, kahlen Kelch und kahle Blumenblätter verschieden sei. In einer unver- öffentlichten handschriftlichen Notiz in seinem Herbarium äussert er sich über @. parnassica noch folgendermaßen: „Mangels ‚JOD Hülsen nicht mit Sicherheit einer Sektion einzureihen, der übrigen Merkmale wegen jedoch wahrscheinlich in die Seet. Stenocarpus Subsect. Erinacoides Spach gehörig. Von den griechischen Arten der nieht wiedergefundenen @. melia Boiss. zunächst stehend ... Von den westeuropäischen Arten steht ihr @. Lobelii De Candolle “unächst; diese ist aber von höherem Wuchse, länger dornig, ihre Behaarung minder seidig, ihre Blätter stets nebenblattlos, ihre Kelehzipfel schmäler und länger.“ ‘) „Foliis euneato-ovalis“ bei Haläesy 1. e. beruht auf einem en fehler, denn in der erwähnten Handschrift heißt es richtig „cuneato-ovatis“. 168 F. Vierhapper. Von diesen beiden von Haläcsy zum Vergleiche herange- zogenen Arten kommt jedenfalls Lobelii unserer Pflanze viel näher als melia. Es geht dies nicht nur aus den von Haläcsy ge nannten Unterscheidungsmerkmalen sondern auch daraus hervor, daß G. parnassica, wie er selbst zugibt, höchst wahrscheinlich in Spachs (in Ann. sc. nat. III, ser. Bot. III [1845], p. 109—115) Seetio Erinacoides der Untergattung Stenocarpus, während melia nach Boissier (Flor. or. II, 1872, p. 41) in die Sectio Scorpius des gleichen Subgenus gehört und der @. scorpius L. nahe steht, einer von G. parnassica und Lobelii schon habituell — dureh die Art der Bedornung — weit abstehenden Art. Die Worte der Boissierschen Diagnose der @. melia: „G. fruticosa patule dense- que ramosa ramis intricatis rigidis brevibus tomentellis striatis alternatim et crebre spinosis, spinis brevibus patulis subineurvis RR; passen denn auch zwar gut auf @. scorpius oder noch mehr auf corsica, aber ganz und gar nicht auf unsere Pflanze. Bevor wir nun auf die Beziehungen unserer Art zu @. Lobelü zu sprechen kommen, seien ein paar Worte tiber letztere gesagt. Vor allem sei hervorgehoben, daß @. Lobelii von @. aspalathoides (Poiret) Lamarck, mit der sie von verschiedenen Autoren, wie Grenier und Godron und in neuester Zeit Ascherson und Graebner, vereinigt wurde, wie schon aus Spachs’ (l. c., p- 110) Darstellung hervorgeht und jüngst wieder Briquet (Spie. C018. [1905], p. 33—39, Fig. 1 et 2 und Prodr. Flor. Cors. II, 1 [1913] p. 239—240) betont hat, scharf geschieden ist. Wie letzterer Autor feststellt, ist ihr unterer Kelchabschnitt breiter und viel tiefer 3e teilt als bei dieser, und ihre Narbe befindet sich nur auf der Innen- seite, nicht wie bei letzterer auf beiden Seiten, der Griffelspitze- Schon Spach spricht von „stigmate hippoecrepidoideo“ bei 6: aspalathoides, von „stigmate introrso“ bei Lobelii, und auch ich habe namentlich den letztgenannten Unterschied so konstant gefunden und halte ihn für so gewichtig, daß ich von der zum mindesten spezifischen Verschiedenheit der beiden Sippen vollauf überzeugt bin. Während G. aspalathoides nach Briquet in Algerien U Tunesien und auf der Sizilien benachbarten Insel Pantelleria und nach meinen Beobachtungen auch auf Sizilien selbst vorkommt, wächst G. Lobeli in dem Umfange, den ihr Briquet und die u Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 169 meisten anderen Autoren geben, in Spanien, Stidfrankreich, Italien, auf Elba, Korsika, Sardinien und Sizilien, wozu ich aber bemerke, daß ich von letztgenannter Insel nur @. aspalathoides gesehen habe. Diese @. Lobelii im Sinne De Candolles, Spachs, Rouys, Briquets, Willkomms und Langes usw., oder @. aspalathoides in dem Greniers und Godrons, Nymans, Aschersons und Graebners, aber nicht Poirets und Lamarcks, ist nun keines- wegs eine einheitliche Art, zerfällt vielmehr in zwei Sippen, welche einander ausschließende Areale bewohnen und morphologisch so stark und konstant von einander abweichen, daß sie zweifellos als zwei gesonderte Arten zu werten sind. Die eine, in Südfrankreich und auf der iberischen Halbinsel vorkommend, sei als @. erinaceoides (Loiseleur), die andere, Italien und den Inseln Elba, Korsika und Sardinien eigen, als @. Salzmanni De Candolle bezeichnet. Die wiehtigsten Unterschiede zwischen den beiden sind die folgenden: Die Blüten stehen bei Zobelüi stets einzeln, bei Salzmanni oft zu zwei bis vier an den Kurztrieben und sind bei jener meist länger gestielt als bei dieser. Die Blütenstiele tragen bei letzterer oft zwei bis drei relativ lange Vorblätter, während bei ersterer diese Vorblätter ent- weder fehlen oder höchstens zu zweien auftreten und dann sehr klein sind. Die Kelche sind bei erinaceoides kleiner und oft weniger tief geteilt als bei Salzmanni, und besitzen kürzere, ver- hältnismäßig breitere Zähne des mittleren Abschnittes. Die Blätter der heurigen Langtriebe sind bei ersterer kleiner und hinfälliger ıls bei letzterer, sodaß die Büsche jener, abgesehen von den meist U zweien vorhandenen Blättern der Blütenkurztriebe, zur Blüte- ‚it oft schon völlig laublos sind, wodurch im Zusammenhange nit der diehteren Stellung der Zweige ein von Salzmanni wesent- ich abweichender Habitus zustandekommt. Zur Bevorzugung des amens erinaceoides vor Lobelii veranlaßt mich der Umstand, Itztere Bezeichnung zweideutig ist, indem sie von De Candolle, ‘pach und vielen späteren Autoren sowohl für die südfranzösische, ‘ auch korsische Pflanze, also zwei grundverschiedene Arten, ge- baucht wurde, während Loiseleur, wie sowohl aus seiner Be- Shreibung — „Flores axillares peduneulati, pedunculis unifloris“ > als auch Verbreitungsangabe — „Habitat in fissuris rupium “ca Telonem“ — hervorgeht, nur an die südfranzösische Pflanze 170 F. Vierhapper. dachte und auch deren Identität mit De Candolles Lobelü als fraglich bezeichnet. Von diesen beiden Arten ist Salzmanni in zwei durch Über- gänge miteinander verbundene Rassen gegliedert: eine höher- wüchsige, weitläufiger verzweigte mit längeren, wenig stechenden Ästen und lockerer gestellten Blüten, das ist @. Salzmanni 8. 8. — «) laxior mh., und eine niedererwüchsige, dichter buschige £) con- fertior (Moris) mh. (= @. aspalathoides var. confertior Moris; @. Lobelü var. confertior Briquet), mit kürzeren, steiferen stark stechenden Ästen und an den Spitzen der Zweige gehäuften Blüten. Erstere wächst in den niederen, letztere in den höheren Lagen des Ver- breitungsgebietes der Art. Die sardinischen Belege der @. Salz- manni fielen mir zum Teil durch stärker und mehr abstehend be- haarte Kelche und Hülsen auf. — @. erinaceoides ist im gleichen Sinne wie Salzmanni veränderlich, indem sie auch bald lockerer buschig mit längeren, dünneren, bald diehter mit kürzeren, diekeren Zweigen auftritt. Auch hier sind die Extreme durch Zwischenformen verbunden. Auch die Blütengröße variiert wie bei Salzmanni und wohl allen Arten dieser Gruppe, und dazu noch ganz besonders die Länge der Blütenstiele. Die var. tejedensis Porta et Rig0 (G. baetica 8 tejedensis in sched. — G. Lobelii v. longipedunculala Debeaux) Südspaniens fällt durch relativ lange Blütenstiele und überdies sehr lange, schlanke, die Blätter bald verlierende Zweige auf, ist aber vom Typus nieht scharf geschieden. Nach meinen Beobachtungen erreichen die Blütenstiele bei ersterer 9mm, bei der südfranzösischen Pflanze 85mm Länge. Daß Hervier und auch Debeaux die große Länge der Blütenstiele an ihrer Pflanz® besonders auffiel, kommt wohl daher, daß sie dieselbe mit @. Salz- manni verglichen, welche sie als den Typus der „Lobelü* ansahen. und die ja tatsächlich kürzere Blütenstiele besitzt. Ein Vergleich der beiden letztgenannten Arten mit @. asp" lathoides ergibt, daß dieser G. Salzmanni durch die zu mehrere! gebüschelten Blüten, die relativ großen Vorblätter an den Blüten stielen, durch deren Kürze und die zur Blütezeit noch beblättertet Jungen Langtriebe viel näher kommt als erinaceoides. en Was nun die Stellung der G. parnassica zu diesen drei Arte! anlangt, so ist sie yon aspalathoides, der sie sich in mancher Be Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 171 ziehung, wie vor allem in der Form und angedrückten Behaarung der Kelche nähert, schon durch die Form der — nur auf der Innenseite der Griffelspitze, nicht beiderseits derselben sich befin- denden Narbe — so tiefgreifend verschieden, daß ein weiterer Ver- gleich überflüssig erscheint. Von den beiden anderen Arten, mit denen sie in der Narbenlage und -Gestalt übereinstimmt, steht sie wohl der Salzmanni näher, unterscheidet sich aber von beiden durch die kleineren, weniger deutlich gefurchten Blattpolster und von dieser überdies durch die dichtere, mehr angedrückte seidige Behaarung der jungen Zweige, Blätter und insbesondere Kelche, die daher graugrün und nicht grün gefärbt sind, durch die kleineren, stets nur in Zweizahl vorhandenen Vorblätter der Blüten und etwas ‚kleinere, weniger tief geteilte Kelche, deren Abschnitte und Zähne infolgedessen kürzer sind, — Merkmale, die zum Teil schon Haläesy erwähnt, während die Behauptung dieses Autors, daß @. Lobelii zum Unterschiede von parnassica stets nebenblattlose Blätter hat, nicht richtig ist, indem, wie schon Spach hervorhebt, die Blattpolster seiner G. Lobelii an der Spitze bald gestutzt oder gerundet, bald „propter stipulas haud obliteratas“ zweizähnig aus- gerandet sind, während ich an G. parnassica niemals eine solche Zähnung der Blattpolster beobachtet habe. Von erinaceoides ist Parnassica schon durch größere Blätter, die zur Blütezeit an den Langtrieben stets noch vorhanden sind, die oft zu mehreren an den Kurztrieben stehenden Blüten mit größeren Vorblättern, kür- »eren Blütenstiele und größeren Kelche leicht auseinanderzuhalten. Zu all diesen Merkmalen kommt nun noch eines, durch das G. parnassica von allen drei Arten abweicht, und das sind die schon bald von der Fahne sich entfernenden und so die Staubge- fäße entblößenden Flügel und Schiffehen der Blüten, während sie bei jenen der Fahne genähert bleiben und so die Geschlechtsorgane einschließen. Auf Grund eines solchen verschiedenen Verhaltens teilt Spach seine Sectio Erinacoides des Subgenus Stenocarpus in awei Untergruppen, zu deren erster, Subdivisio I. „Carina et alae indeflexae, demum vexillo admotae“ er G. aspalathoides und Lobelis, “ur zweiten, Subdivisio II. „Carina eum alis demum deflexa, geni- 'alia nudans“ G. baetica Spach aus Südspanien stellt. Willkomm und Lange (Prodr., 1. e., p. 431—432) haben erstere noch um die 172 F. Vierhapper. Arten @. murcica Coss. und hystrix Lge., letztere um polyanthos B. de Röm. und Haenseleri Boiss. vermehrt. Unter diesen Arten kommt nun parnassica zweifellos der baetica am nächsten, tber die vorerst einige Worte zu sagen sind. Die typische, in den Gebirgen Südspaniens heimische @. baetica steht wohl der G. Salzmanni zunächst, unterscheidet sieh aber von ihr außer durch das schon genannte Blütenmerkmal durch breitere Blätter mit viel stärker zweizähnigen Polstern, die fehlen- den oder doch kaum angedeuteten Vorblätter der Blüten und etwas größere, länger und derber behaarte Kelche und größere Petalen. Von erinaceoides ist sie gleich Salzmanni durch die zur Blütezeit noch beblätterten jungen Langtriebe, größere Blätter, meist zu mehreren stehende Blüten, kürzere Blütenstiele und viel größere Kelche, von aspalathoides schon durch die Lage und Form der Narbe sehr leicht auseinanderzuhalten. Eine Form der @. baetica mit besonders lang und dicht behaarten Kelchen sah ich aus der Sierra de Maria. Von @. baetica wesentlich verschieden ist die von Hervier beschriebene var. pumila Debeaux von der Sierra Cazorla Süd- spaniens. Herviers mangelhafte Diagnose: „Suffrutex, caespitosus, ramosissimus, ramis 4—Dem altis, apice spinescentibus, flores superantibus* nebst den Worten: „Cette varietö parait bien di- stinete du type par son port special, en touffes denses, basses compactes ä rameaux diffus, et ä fleurs plus nombreuses“ finde ieh an einem ÖOriginalbelege der Pflanze größtenteils bestätigt und konnte an diesem und anderen Exemplaren feststellen, daß ei außer durch den niedrigen, gedrungenen Wuchs, die reiche sparrig® Verzweigung und große Blütenzahl auch noch durch die viel kürzeren, steiferen, mehr stechenden Äste, die kleineren, breiteren Blätter mit ungezähnten Polstern, viel kleineren Blüten mit wenige? tief geteilten, breiter- und stumpferzähnigen Kelchen und die kürzere, anliegende seidige Behaarung der jungen Zweige, nz Kelche und Petalen von G. baetica, mit der sie immerhin zunäch verwandt sein dürfte, so weit abweicht, daß ich sie als eigen® Art werten zu müssen glaube. Dagegen dürfte die von pP — und Rigo als @.baetica var. unter Nr. 226 it. IN. Hisp- nz | ausgegebene Pflanze vom Mugrongebirge bei Albacete, welehe s Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 173 pumila in vielen Dingen nahekommt, aber schon durch lockereren Wuchs und schwach gezähnte Blattpolster von ihr abweicht, den Rang einer eigenen Art oder doch Unterart besitzen. Sie scheint, soweit sich dies in getrocknetem Zustand feststellen läßt, auch durch nieht abstehende Flügel und Schiffehen von pumila ver- schieden zu sein, durch welches übrigens wohl kaum allzuhoch einzuschätzende Merkmal sie an @. erinaceoides gemahnt, an welcher auch die „typische“ pumila durch die Größe, Form und anliegende Behaarung der Kelehe erinnert. Ich schlage für diese neue Form die Benennung @. mugronensis vor. Die von Reverchon unter Nr. 1077 (Pl... Esp. 1899) als @. baetica ausgegebene Pflanze der Sierra d’ Albarraein gehört nicht hieher sondern zu @. scorpius. G. parnassica unterscheidet sich nun von @. baetica, pumila und mugronensis durch schmälere Blätter mit kleineren, weniger deutlich gefurchten Polstern, von ersterer überdies durch ungezähnte Blattpolster, kleinere Blüten und anliegend-seidig behaarte Kelehe und von den beiden letzteren vor allem durch einen viel lockereren Wuchs mit längeren, weicheren, weniger stechenden Zweigen, viel größere, Spitze, minder dicht behaarte Blätter und durch die längeren Zähne des mittleren Kelehabscehnittes, und von mugronensis überdies dureh die abstehenden Flügel und Schiffehen der Blumenkrone. Von iberischen Arten kommen schließlich noch die schon Senannten. G. murcica Cosson, hystrie Lange, polyanthos B. de Römer und Haenseleri Boissier zu einem Vergleiche mit parnassica In Betracht. Es steht ihr unter diesen zweifellos G. polyanthos zunächst, ist aber schon durch die viel größere Blütenzahl an den Zweigen, durch kürzere Blütenstiele und stumpfe Kelehsegmente leicht von ihr auseinanderzuhalten. @. hystrix unterscheidet sich gleichfalls durch reicherblütige Zweige mit zu mehreren an den ürztrieben entspringenden Blüten, durch kurz zweizähnige RB nieht abgerundete — Blattpolster, nicht abstehende Flügel und Sehiffehen nd kahle oder doch schwächer behaarte Fahne; @. murcica nebst den beiden letztgenannten Merkmalen durch längere, nicht stechende Wweige, viel kleinere Blätter und kleinere Blüten mit weniger tief Seteilten Kelchen. Was schließlich G. Haenseleri anlangt, so ver- ält sich diese nach Boissiers Diagnose und Abbildung durch die wie bei @. aspalathoides endständige Narbe so abweichend, 174 F. Vierhapper. daß ein weiterer Vergleich der beiden Pflanzen trotz ihrer großen habituellen Ähnlichkeit überflüssig ist. Welches Gewicht Boissier der Narbenform beilegt, geht aus seinen Worten (voy. p. 141): „Le stigmate du @. Haenseleri, quoique un peu introrse, est presque terminal; aussi pourrait-on aussi bien classer cette plante parmi les Oytisus“ hervor. Da aber Haenseleri in dieser Hinsicht mit aspalathoides übereinstimmt, hätten diese Worte und auch Spachs (l. e., p. 155) Bemerkung über @. Haenseleri. „Oystisi sp. v. gen. nov.“ auch für diese und auch für die nicht stechende @. obtusi- ramea Gay. und auch für alle anderen Arten mit gleich geformten Narben Geltung. Wenn aber auch dieser Unterschied in der Narbenform gewiß ein höchst bedeutsamer ist, wäre es doch wohl zu weit gegangen, ihn als generischen aufzufassen. Von den griechischen Arten kommt meines Erachtens nicht die von Haläesy verglichene @. melia sondern @. Milii Heldreich aus Euboea der parnassica zunächst. G. melia ist schon dureh die bereits erwähnte Art der Bedornung, welche sie in die Seetio Scorpius und den Verwandtschaftskreis der G. scorpius und corsica verweist, von unserer Art so wesentlich verschieden, daß ein ein- gehenderer Vergleich ganz überflüssig ist. @. Milüi wiirde zwar, da ihre Zweige nicht dornig sind, nach dem Spachschen System nicht in die gleiche Gruppe wie parnassica gehören. Boissier bringt sie vielmehr, neben @. Sakellariadis bei seinen :„‚Sericeae“ unter, die Spachs Seectio Spartioides entsprechen. Doch hindert uns dieser Umstand durchaus nicht, an eine nähere Verwandtschaft der G@. Mili mit parnassica zu glauben. Denn Spachs Einteilung trägt, da sie zum Teil auf einzelnen Merkmalen, wie in diesem Falle auf der noch dazu so sehr der Anpassung unterworfenen Beschaffen- heit der Zweige, ob sie dornig sind oder nicht, basiert, den natürlichen Verhältnissen durchaus nicht immer Rechnung, wie ja aue aus Bucheggers (in Ö. B. Z. LXI [1912], p. 303 ff.) Studien über G@. radiata und Verwandte hervorgeht, daß die dornige @. acan clada mit nicht dornigen Typen näher verwandt ist als mit der gleichfalls dornigen horrida. Außer durch die verdornenden Zweig® unterscheidet sich G. parnassica von Mili, bei der übrigen® auch gelegentlich leichte Verdornung stattzufinden scheint, schon durch die viel schmäleren Blätter, nieht kopfig gehäuften, länge! EEE N N ES Ne Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 175 gestielten Blüten und die kürzere, nicht abstehende Behaarung der Blätter und Kelche, stimmt aber in den wesentlichen Merkmalen, wie Furchung der Zweige, Form der Blattpolster, der Kelche und Narben, so gut mit ihr überein, daß an einer näheren Verwandt- schaft der beiden wohl nicht zu zweifeln ist. Durch die folgende Zusammenstellung werden die wichtigsten Unterschiede der @. parnassica von den ihr morphologisch zunächst kommenden Arten hervorgehoben: 4A) Stigma terminale, ad styli apicem utringue subaequaliter declive, sub lente „hippoerepidordeum“. Foliorum pulvinuli apice rotundati vel truncati; laminae in ramnlis novellis diutius persistentes. Flores 2—4, fascieulati, raro 1 vel 5. Pedicelli 2—3 mm :longi. bracteolae 2—3, subulatae, 1—2 mm longae, summae 2 calyei saepe Approximatae. Calyz 45—5'5mm longus, adpresse sericeus, Seg- mentis tubo subduplo longioribus, superioribus acutis, inferiore lon- gore, dentibus brevibus, anguste lanceolatis vel sublinearibus, acutis. Verillum. ,5—11mm longum, emarginatum; alae et carina inde- exae a pr. ...@. aspalathoides Poiret, Voy. Barb. II (1789), p. 209. Synonyme: @. aspalathoides Lamarck, Diet. II (1790), p. 620; Spach in Ann. sc. nat. II, ser. Bot. III [1845], p. 110; Gussone, Flor. sie. Prodr. II (1828), p. 366; Lojacono, Flor. sie. I, 2 (1891), p. 27; Nyman, Consp. (1878), p. 152, quoad pl. Sie. — @. aspala- fhoides « typica et $ Lobelii quoad pl. Sie. Fiori in Fiori e Be- Suinot, Flor. anal. d’Ital. II (1900—1902), p. 21—22. — Spartium aspalathoides Desfontaine, Flor. atl. II (1800), p. 136. Siehe Abbildung 2. Fig. 2. Verbreitung: Nordwestafrika: Algerien und Tunesien; Insel Pantelleria; Sizilien. Das mir vorliegende Exemplar aus Nordafrika hat dichter Sestellte und etwas größere Blüten als die sizilianischen Belege, doch ist das Material viel zu spärlich, um entscheiden zu können, ob vielleicht G. aspalathoides in zwei geographische Rassen ge- 1St, gliede In diese Gruppe gehören wohl auch G. Haenseleri Boissier, (EI. pl. nov. [1838], p. 31 und Voy. bot. Esp. II [1839—1845], 176 F. Vierhapper. p- 141, 1.39) und die dornenlose @. obtusiramea Gay. ap. Durieu,pl. Astur. exs. et Spach, 1. e., p. 116, beide von der iberischen Halbinsel. B) Stigma subterminale vel laterale, introrsum sub lente breviter struforme. a) Folorum pulvinuli sat magni, apice rotundati vel iruncalı, non vel minutissime bidentati, laminae in ramulis novellis mox deci- duae, usque ad 7mm longae. Flores semper singuli. 'Pedicelli 25—9mm longi. Bracteolae obsoletae. Calyx 3—5’5mm longus. adpresse sericeus, segmentis tubo subbrevioribus usque subduplo Ion- gioribus, superioribus acutis, inferiore parum longiore, dentibus brevibus, latius vel angustius triangulari-lanceolatis, acutis. Verillum 9—13 mm longum, retusum vel emarginatum; alae et carına deflexae ern, (8 G. erinaceoides (Loiseleur) mh. Synonyme: Spartium erinaceoides Loiseleur, Flor. gall. I (1807), p. 401. — Genista Lobelii De Candolle in Lamarek et De Candolle, Fl. Fr. IV (1815), p. 499 p. p.; Spach in Ann. St. nat. II, ser. Bot. III (1845), p. 111 p. p.; Rouy in Rouy & Foueaud, Fl. Fr. IV (1897), p. 229 p. p.; Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp. III (1880), p. 431; ?? Pereira Coutinho, Flor. Port. (1913), p. 318. — @. aspalathoides Grenier et Godron, Fl. Fr.I (1848), p. 353 p.p.; Nyman, Consp. (1878), p. 152 p-P-; Ascherson und Graebner, Syn. VI, 2 (1907), p. 249 p. p., 00 Poiret nee Lamarck. — G@. Lobelii v. longepeduneulata Debene: ap. Reverchon in litt. et sched. —. @. baetica ß tejedensıs Porta et Rigo in sched. 1879, Nr. 546. — @. Lobelii var. tejedensis er et Rigo ap. Hervier in Bull. ac. int. geogr. bot. XV (1905), P- ie: Siehe Abbildung 2. Fig. 3 u. 4. ' Verbreitung: Südlicher Teil der Iberischen Halbinsel; Süd- frankreich. — Kolline bis alpine Stufe. ee G. erinaceoides ist wie schon gesagt, sehr veränderlich I bezug auf Dichtigkeit des Wuchses, Länge und Dicke der jr Länge der Blütenstiele, Größe der Blüten sowie auch im ei der Teilung des Kelches, der Form der Fahne usw. Die ne Form tejedensis ist durch lockeren Wuchs, lange, schlanke, je blattlos werdende Zweige und lange Blütenstiele auffällig. A" schönsten zeigen dies die Originalbelege von der Sierra de Maimol Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. ENT. de la Cabrilla und de la Sagra (Standortsverzeichnis Nr. 4, 10 und 11). Neben dieser Form und mit ihr durch Übergänge ver- bunden, kommt aber in Siidspanien auch typische erinaceoides vor, welche von der südfranzösischen Pflanze durch niehts zu unter- scheiden ist. b) Folia in ramulis novellis diutius persistentia. Flores saepius bini vel plures fascieulati, brevius pedicellati. a) Foliola ramulorum novellorum superiora lanceolata wel lanceolato-linearia. Bracteolae florum plus minus bene evolutae. Calyeis segmenta tubo plus minus longiora. *Foliorum pulvinuli parvi, obsolete tricostati, in apice rotun- dati vel truncati, stipulis obsoletis edentati: foliola sicut rami novelli et calyces pilis densis adpressis argenteo-sericei, cinerascentes. Pedicelli usque 35, bracteae maximum 05mm longae. Calyeis "sque ad 5mm longi segmenta tubo parum longiora, imum usque 3mm longum. Corollae alae et carina demum deflexae, genitalia nudantes . . er 222 @. parnassica Haläcsy, Suppl. see. consp. Flor. Graee. (1912), p. 26. Siehe Abbildung 2. Fig. 1; Abbildung 3. Fig. 1. Verbreitung: Griechenland: Parnaß. — Montane bis sub- - alpine Stufe, ** Poliorum pulvinuli sat magni, evidenter tricostati, in apice robundati, saepe stipulis evolutis subbidentati; foliola sieut rami novelli et calyces pilis densis adpressis vel pro parte subpatulis Subsericei, viridescentes. Pedicelli usque 4, bracteae maximum 15 mm longae. Calycis usque ad 65mm longi segmenta tubo saepe manife este longiora, imum usque 45mm longum. Corollae alae et earina indeflexae, demum vexillo admotae, genitalia ineludentes G. Salzmanni De Candolle, Mem. Legum. VI (1825), p. 211; Prodr. II. (1825), p. 147. Synonyme: Genista Lobelii De Candolle in Lamarck et De Candolle, Fl. Fr. IV. (1815), p. 449 p. p.; Spach in Ann. se. "at. II. ser. Bot. III. (1845), p. 111 p. p-; Rouy in Rouy et Fou- eaud, Fl. Fr. IV. (1897), p. 229 p. p.; Briquet, Spie. cors. (1905), D- 3339, Fig. 1 et 2 et Prodr. Flor. Cors. II 1. (1913), p. 239. — @. aspalathoides -Grenier et Godron, Fl. Fr. I. (1848), p. 353 7. B. Ges, 69. Ba. 12 178 F. Vierhapper. p- p.; Nyman, Consp. (1878), p. 152 p. p.; Ascherson und Graebner, Syn. VI 2. (1907), p. 249 p. p.; non Poiret nee Lamarck. — @. aspalathoides 8 Lobelii p. p. et y Salzmanni Fiori in Fiori e@ Beguinot, Flor. anal. d’Ital. II. (1900-1902), p. 22. Siehe Abbildung 2. Fig. 8. Verbreitung: Oberitalien: Ligurien und Toskana; Elba; Korsika; Sardinien. — Kolline bis alpine Stufe. G. Salzmanni ist eine in bezug auf die Art des Wuchses, den Grad der Behaarung der grünen Teile, besonders des Kelches, die Blütengröße, Tiefe der Teilung des Kelches usw. recht ver- änderliche Pflanze. Nach der Art des Wuchses hat man folgende zwei Formen unterschieden: 1. Frutex !/;—1m altus vel ultra, ramulis parum intricatis, elongatis, rectis, rigidiuscule spinosis, floriferis flores permultos remotos gerentibus . . . . var. laxior Vierhapper, hoe loco. Synonyme: @. aspalathoides Moris, Flor. Sard. I. (1837), p- 405, t. XXIX. — G. Lobelii var. Sulzmanni Spach in Ann. se. nat. III. ser. Bot. IH. (1845), p. 111; Rouy in Rouy et Foncaud, Fl. Fr. IV. (1897), p. 230; Fiori in Fiori e Beguinot, Fl. anal. d’Ital. II. (1900—1902), p. 22; Briquet, Spie. cors. (1905), p- 39 et Prodr. Flor. Cors. II. 1. (1913), p. 238. — G. aspalathoides @ . genuina Grenier et Godron, Fl. Fr. I. (1848), p. 353 p. p- Die Form niederer Lagen. 2. Frutieulus 50—20cm altus, ramulis valde intricatis, ab- breviatis, tortuosis, rigide spinosis, floriferis flores paucos ad apieem confertos gerentibus . . . . . var. confertior (Moris) Vierh. Synonyme: @. aspalathoides *confertior Moris, Flor. I. (1837), p. 405, t. XXX. Grenier et Godron, Fl. Fr. I. (194). p- 383 p. p. — @. Lobelüi var. confertior Briquet, Spie. cOT8. (1908), p- 39 et Prodr. Flor. Cors. II. 1, (1913), p. 238. Die Form höherer Lagen. P) Foliola ramulorum novellorum superiora oblongo-lanceolat« vel oblongo-obovata. Bracteolae florum subobsoletae, minutissimae: Calyeis segmenta tubo parum longiora vel breviora. Ba * Elatior, laxior, ramulis elongatis, subrigide spinosis. F' Rewe pulvinuli stipulis haud obsoletis manifeste acnte bidentatis, foliola =, = ei 2. ar von Genista-Arten. 2 Gern @. parnassica Hal. Grie — Fig. 2: 6. aspalathoid, es Poir. Sizilien. — Fig. 3. aceoide m. eg "Sndepanien. 4.6. erinaeoiden (Le) ) Vierh. Südfrankreich. 8.5. @. ba — Fig . mugronensis V “ ee 6: ierh. uf — Fig. 7. “ om A Th gr ee — Fig. 8. @. Salzmanni — eh — Fig. 9. @. rigi- Vierh. ee _ Se 75), der nat Größe. — ap del. 12* 180 F. Vierhapper. late lanceolata — oblonge obovata, usque lem longa, sieut rami novelli et calyces pilis subdensis, pro parte longioribus subpatulis, subsericea, viridescentia. Calyx 6'5—5mm longus, segmentis tubo longioribus. Corollae alae et carina demum deflexae @. baetica Spach in Ann. se. nat. III ser. Bot. IIT. (1845), p. 113. Synonyme: Genista aspalathoides Boissier, Voy. bot. Esp. Il. (1839—1845), p. 141; non Poiret nee Lamarck. Siehe Abbildung 2. Fig. 5. Verbreitung: Südspanien: Granada. — Alpine bis hoch- alpine Stufe. Variiert ziemlich beträchtlich in bezug auf Dichtigkeit der . Verzweigung, Größe der Blätter, Länge der Haare an den grünen Teilen usw. Reich verzweigte, kleinblättrige, kürzer behaarte Formen nähern sich habituell der @. erinaceoides, ärmer verzweigte, größerblättrige, länger behaarte der Salzmanni. Ein vielleicht einer eigenen Art angehöriger Beleg mit sehr lang behaarten Kelehen aus der Sierra Maria (Standortsverzeichnis Nr. 10) erinnert an analoge Formen der letzteren aus Sardinien. ** Humiliores, plus minus coarclatae, ramulis abbreviatıs, crassioribus, rigidissime spinosis. Foliorum: foliola oblonge lanceolata — late obovata, usque 0"5.cm longa, sieut rami novelli et ealyces pilis densis brevibus adpressis argenteo-sericea, cinerascentia. Calyz 5—4mm longus, segmentis tubo aequilongis vel brevioribus. 7 Ramulis subremotis, brevibus rigidis subeoarctata. Fobiorum pulvinuli in apice breviter et obtusiuscule bidentati. Corollae alae et carina vexillo admotae G. mugronensis Vierhapper sp. n., hoc loeo. Synonyme: Genista baetica var. Porta et Rigo in sehed. Iter. IH. Hisp. 1891, Nr. 226, Siehe Abbildung 2. Fig. 6. Verbreitung: Südspanien. Kolline Stufe. Diese Sippe hält bis zu einem gewissen Grade die Mitte zwischen @. baetica und pumila, indem sie zwar mit dieser in der Form der Blätter und Kelche, der Größe der letzteren usw. Baer . Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 181 einstimmt, aber durch die lockere Verzweigung und durch die „weispitzigen Blattpolster an jene erinnert. In bezug auf die Rich- tung von Flügeln und Schiffehen zeigt sie, soweit sich dieses Merkmal an Herbarbelegen beurteilen läßt, ein von beiden ab- weichendes Verhalten. TY Ramulis approzimatis brevissimis, rigidissimis valde eoarctata. Foliorum pulvinuli in apice edentati, rotundati vel truncati. Corollae alae et carina demum deflexae @. pumila (Debeaux) Vierhapper.. Synonyme: Genista baetica var. pumila Debeaux ap. Reverchon in litt. 1901 et in exsiee. Nr. 1263 (1901) et ap. Hervier in Bull. ac. int. g6ogr. bot. XV. (1905), p. 65. Siehe Abbildung 2. Fig. 7. Verbreitung: Süd- und Mittelspanien: — Montane bis sub- alpine Stufe. Ist gleichfalls einigermaßen veränderlich. Die Pflanze der Serranja Cuenca (Standortsverzeichnis 3) nähert sich durch relativ kurz gestielte, kleine Blüten einigermaßen einer spanischen, der G. Villarsii Clementi (in Atti. d. III. Riun. Se. Ital. [1841], p. 517) zunächststehenden Pflanze, welche ich hiemit neu beschreibe und benenne als Genista rigidissima mh. (Subgenus Stenocarpus Sectio Sericea Nym.). Frutieulosa, 1--2dm alta, intricatim ramosissima, ramulis brevibus, I'5cm longis, erassis et rigidissime spinosis, glabris. F' olio- rum internodiis ipsis brevioribus sejunctorum, wunifoliatorum ( in "amorum inferiore parte cum azillaribus pseudotrifoliatorum) pulvi- nuli sat magni, manifesie tricostati, apice truncati, non vel via bidentati, foliola oblongo-lanceolata, usque 2:5 mm longa, sieut ramyli Juveniles et pedicelli pilis brevibus subpatulis subsericea. Flores in oliorum azilla solitarii, pedicello brevi, maximum 2 mm longo, ebracteolato stipitati. Calyx 3:5 mm longus, pilis brevibus adpressis sericeus, segmentis tubo subaeqwilongis, inferiore breviter bridentato. Corollae vexillum lamina ovata, apice retusa, breviter ungwieulalum, mm longum, extus sicut carina sericeum, alae margıne ciliata excepta glabrae et carina ei admotae, 85mm longae. Stigma introrsum. Legumina? 182 F. Vierhapper. Siehe Abbildung 2. Fig. 9; Abbildung 3. Fig. 2. Hispania centralis. Prope Villar de Cobeta. Guadaljara. Herb. Torre de Pando als @. Lobelü (UV). Abbildung 3. Kelch und Blumenkrone von: Fig. 1. Genista parnassica HaLe ig.2. G. rigidissima Vierh. — Etwa °5/, der nat. Größe. Kasper del. Diese Pflanze unterscheidet sich von der ihr zweifellos zU- nächststehenden südfranzösischen @. Villarsii, welche jüngst auch | in relativ steifen Formen in Spanien und (annähernd) in 2 gefunden wurde,‘ — Castille: Sierra de Obarenes, Pico la entre 1200—1400m. Elias in Sennen, Pl. d. Esp. Nr. 1637 (MP und Maroe. El Garb. Gandoger, Flor. Afr. bor. 1910 zo a 23 ER 318 Ver) Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 185 @. Lobelii (MP) — und überdies auch in Italien, Damatien, der Herzegowina und Montenegro vorkommen soll, durch einen viel robusteren Wuchs, viel diekere Zweige und angedrückt — nicht abstehend — behaarte Kelche; von @. pumila, deren sehr gedrun- genen Formen sie habituell ähnlich sieht, ist sie durch die viel dichter gestellten Blätter mit kleineren, schmäleren Blättehen und dureh die viel kürzer gestielten, kleineren Blüten immer leicht auseinanderzuhalten. Ob sie mit @. Villarsii durch Zwischenformen verbunden ist, was ich für wahrscheinlich halte, könnte nur an reicherem Material festgestellt‘ werden. Zu den im Vorausgehenden unter B zusammengefaßten stehen auch die iberischen Arten G. polyanthos B. de Römer ap. Will- komm (Enum. pl. Hisp. in Linnaea XXV [1852], p. 20), hystrix Lange (Deser. pl. nov. [1864], p. 2, t. II) und die nieht dornige murcica Cosson (Not. pl. nouv. mid. Esp. [1850], p. 101) sowie @. Milli Heldreich (in sched. exs. Pichler 1876 et in Boissier, Flor. or. suppl. [1888], p. 160) aus Euboea, der Sectio Spartioides Spach zugehörig, und wohl-auch noch andere Vertreter der letzteren in mehr minder nahen Beziehungen. Es folgt nun ein Standortsverzeichnis der beschriebenen Arten, soweit sie in den Wiener Herbarien vertreten sind. l. G. aspalathoides Poir. Nordafrika: Algerien. 1.La Calle. Durieu (M P).—Pantel- leria. 1. In aridissimis insulae Pantelleriae. E. et A. Huet du Pavil- lon, Plant. Sie. (MP). — Sizilien. 1. In aridissimis collibus cal- careis. Mazzara. Todaro, Fl. sie. exs. Nr. 329 (Ha, UV); 2. In eollibus aridissimis Marsala. Todaro (UV). 2. @. erinaceoides (Lois.) Vierh. we Südspanien: 1. Almeria, in paseuis petrosis elatioribus Sierra de Maria, sol. ealear. 1800—2000m s.m. Porta et Rigo, It. 1. hisp. 1890, Nr. 426 (Ha); 2. Sierra de Maria, in regionis alpinae Fupibus. Funk, it. hisp. 1848 (MP); 3. Sierra Maria, 4—5000 Funk (M P); 4. Sierra de Maimon, lieux arides et rocheux, sur le R ealeaire, 1700 metres. Reverchon, pl. d’Esp. 1899. Prov. d’Almeria, Nr. 1127 (U V); 5. Almeria. Reverehon (Z. b. G.); 6.Regnum Grana- iense, clivibus glareos.-petrosis in Sierra Tejeda parte ‚septenir. 15— 1700 m; sol. ealear. Huter, Porta, Rigo, ex it. hisp. 1879, 184 F. Vierhapper. Nr. 546 (Ha, MP, UV); 7. In Sierra Tejeda cacumine Alt. 6000". Herb. Boissier (MP); 8. Sierra Tejeda, 6000° Willkomm (MP); 9. Sierra Tejeda, loeo unico „la fuenta de la Gilano“. Willkomm, Fl. Hisp. 251 (U V); 10. Prov. Jaen. In petrosis aridis montium „Sierra de la Cabrilla“ solo eale. 1800 ms.m. Reverchon in Dörfler, Herb. norm. Nr. 4621 (MP, UV); 11. Sierra de la Sagra, les rochers sur le caleaire, 1800 metres. Reverchon, Pl. d’Esp. 1900. Prov. de Granade. Nr. 1127 (UV); 12. Sommet de la Sierra Aitana pres d’Alcag, province d’Alicante. Leresche (Z. b. G.). — Südfrank- reich: 1. Marseille. Grenier (MP, Z.b.@.); 2. Plan d’Aups. R.B. (MP); 3. Toulon. Herb. Jordan (MP); 4. Toulon (rar) ä Faron. Herb. Jordan (Z. b. @.); 5. Mont Faron pres Toulon. Huet (Ha); 6. Sommet du Faron, pres de Toulon (946m). Thalia (Ha); 7. In summo cacumine montis Faron Telon. Brunner (MP); 8. „Aiz.“ Castagne (MP). 3. @. parnassica Hal. i Griechenland. Phokis: 1. In saxosis regionis inferioris mt. Parnassus supra Delphi, alt. 800m. Haläesy, it. graec. ul, 1911 (Ha); 2. Am Weg von Delphi auf die Hochfläche Liwadhi (600 —1000m). Ginzberger (U V); 3. Delphi—Liwadhi. Hayek (H); 4. Delphi—Liwadhi. Vierhapper (UV) 4. G. Salzmanni DC. var. laxior Vierh. » Italien: 1. Supra pagum sopra Croce dietum. Huet du Pavillon, Plant. Apenn. (M P). — Elba: 1. Mte Votterajo all’Elba. Caruel (MP). — Korsika: 1. Evisa, mäquis. Reverchon, pl. de Corse, 1885, Nr. 61 (UV); 2. Ajaccio (U V); 3. Ajaceio. Re quien, 1847 (MP); 4. Fl. Ajaceio. Kralik, Pl.'Cors. Nr. 526 (MP). var. confertior (Moris) Vierh. ; Italien: 1. Ex Toscana (MP); 2. Chiavari. In monkosiß. Herb. Mus. Flor. (U V); ? 3. Celsi. Mabille (U V). — Korsika: l. Corse. Thoma (MP); 2. De la Corse (MP); 3. M. Pigno Pr Bastia. Debeaux (U V); 4. Sommet du Pigno ä Bastia. Mabille, Herb. Cors. Nr. 359 (MP); 5. Evisa, mäquis,; Reverchon, Pl. de Corse, 1855, Nr. 61 (Ha, Z. b. G.); 6. Corse, Evisa, mäquis. Reverchon in Magnier, Fl. sel. exs, Nr. 2952 (Ha, MP, U V); 7. Fl. Corsica. Evisa. Reverchon in Baenitz, Herb. Eur. Nr. 5675 (Ha, MR, Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 185 UV); 8. Ajaceio. Corsica (MP, U V); 9. Serra di Scopamene, par Sartene. Reverchon, Pl. de Corse, 1879, Nr. 61 (Ha); 10. Corse. Coseione. Herb. Jordan (M P); 11. Paturages des hautes montagnes, Mte Coseione. Kralik, Pl. Cors. Nr. 527 (M P). — Sardinien: l. Sardaigne. Thomas (M P); 2. Monte Limbardo, mäquis arides, terrain granitique. Reverchon, Pl. de Sard., 1882, Nr. 251 (Ha). 5. @. baetica Spach. . Südspanien: Granada: 1. 8. Nevada (MP); 2. Sierra Ne- vada. Alioth (Z.b. G.); 3. Sierra Nevada, in regione alpina. Funk, it. hisp., 1848 (Z. b. G.); 4. Sierra Nevada. Alt. 5500—8000°. Herb. Boissier (MP); 5. Sierra Nevada, reg. alp. frequentissima. Hackel, it. hisp.-Ius. 1876 (M P, UV); 6. Sierra Nevada, alt. 2300m. Hackel, it. hisp.-lus. 1876 (Ha); 7. Regnum Granatense. Sierra Nevada. In elivibus ad Peüon de $. Francesco abundant.; sol. schistaceo. 2000-2400 m. Huter, Porta, Rigo ex it. hisp. 1879, Nr. 545 (Ha, MP, UV); 8. Regn. Granatense. Sierra Nevada, paseuis saxos. ad Penon de $. Franceso, sol. schistoso, 2300 m s.m. Porta et Rigo, it. II. Hisp. 1891, Nr. 624 (Ha, MP, UV); 9. Picacho da Veleta. Winkler, Reise d. d. südl. Span. 1873 (UV). Hier anzuschließen ist eine Form mit viel stärker behaarten Kelehen: 10. In ineultis montium Marianorum. In ditione De- Spenaperros. 6. @. mugronensis Vierh. Südspanien: 1. Albacete, in pascuis saxosis montis Mugron sol. calear. 400—600m s. m. Porta et Rigo, it. III. Hisp. 1891, Nr. 226 (Ha, MP, vr) | 7. G. pumila (Deb.) Vierh. u Spanien: 1. Regnum Valentinum, in deelivibus saxosis mtis. Puig. Campana, sol. calear. 800—1000m s. m. Porta et Rigo, it. III. Hisp. 1891, Nr. 104 (Ha, MP, UV); 2. Jaen. Reverchon (2. b. G.); 3. Serrania de Cuenca. Gandoger (MP). 166. Calyeotome villosa (Vahl) Lk. — Korfu (Ha!); Korfu— Kanone (H). — Elis!: Katakolo (Ha!). — Attika: Pikermi (H). 167. Calyeotome cretica Presl, Bot. Bem. in Abh. k. böhm. Ges. Wiss. V. F. Bd. 3. (1844), p. 51. (C. villosa [Vahl] Lk. p. p.). — Santorin: Thera: Phira (W). 186 F. Vierhapper. Presl beschreibt seine Pflanze, deren Originalstandort Canea auf Kreta ist (Spartium villosum Sieber, herb. ceret.), mit den Worten: „Calyce sericeo-piloso, bractea albido-tomentosa calyce ' duplo breviore obtuse tridentata, dente medio paulo maiore, legu- minis pubescentis sutura inferiore (ferrugineo-) hirsuta*, während er C. villosa folgendermaßen charakterisiert: „Calyce hirsuto, brae- ‚tea hirsuta calycem excedente subrotunda integerrima aut sublobata, lobis rotundatis integerrimis, ovario legumineque lanato-hirsutissimis“. Erstere soll sich also von dieser durch viel kürzere, mehr ange- drückte Behaarung von Kelchen, Brakteen und Hülsen und durch die relativ geringere Länge und tiefere Teilung der Brakteen ‚unterscheiden. Boissier (Flor. or. II. [1872], p. 36) behauptet, daß Presl seine ©. cretica auch durch ihre oft kleineren Blüten von villosa (Vahl) Lk. auseinandergehalten habe, vermag jedoch erstere weder auf Grund dieses noch eines der anderen von diesem Autor hervorgehobenen Merkmale von letzterer spezifisch zu trennen. Haläcsy (Consp. I, p. 333) stellt sie denn schlechtweg als Synony- mon zu dieser. Die mir vorliegenden Originalexemplare der Sieberschen Pflanze — Canea, Sieber MP, UV — tragen leider keine Früchte, weichen aber immerhin von ©. villosa außer durch gedrungeneren Wuchs, und sehr kurze Dornen auch durch kleinere Blüten ab. In der relativen Kürze und auch in der Form der Brakteen finde ich gleich Boissier keinen durehgreifenden Unterschied von dieser, mit der unsere Pflanze zweifellos zunächst verwandt ist. Die von Watzl auf Thera gesammelten Belege stimmen habituell und us der Kleinheit der Blüten vollkommen mit denen von Canea überein und besitzen überdies Früchte, welche, entsprechend der Diagnose Presls, viel kürzer behaart und überdies mehr zusammengedrückt sind als bei villosa. Nach Nyman, der sie (Consp. [1878], p- 108) der villosa als Form unterstellt, kommt C. cretica außer auf Kreia auch auf Rhodos vor. Eine ähnliche, wohl auch hieher gehörende Pflanze sah ich von der Insel Amorgos — In Cyeladum insula Amorgos. Rel. Orph. U V. ge Die systematische Wertigkeit der (€. eretica, ob sie eine distinkte Sippe oder nur eine Form der villosa ist, wird sich erst . Vorhandensein reichlicheren fruchtenden Materiales mit Sicherheit Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. ; 187 beurteilen lassen. Wahrscheinlich ist sie eine außer Rhodos und Kreta auch den südägäischen Inseln eigene Rasse der letzteren, welche übrigens auf Kreta auch in annähernd typischer Ausge- staltung vertreten ist. — Von den übrigen Arten der Gattung sind Ö. infesta (Presl) Guss. und intermedia (Salzm.) Presl, mit welch letzterer nach Sennen. (Pl. d’Esp. Nr. 670) auch ©. hispanica Rouy (Originalstandort: Murcie: Carthagene, Collado de los Pinos) identisch ist, schon durch die viel kürzer und völlig angedrückt behaarten, Ü. spinosa (Lam.) Lk. durch die völlig kahlen Hülsen von cretica auf den ersten Blick zu unterscheiden. 168. Lupinus angustifolius L. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H, V);.Nea Kaimeni: Georgios (G, Ha, H, Wi); Lava 1866 (J). — Delos: Mikra Delos (Wi). 169. Ononis reclinata L. — Santorin: Thera: Hafen—Phira (V). 170. Ononis diffusa Ten. — Santorin: Nea Kaimeni!: Lava n (9); Thera (Ha!, H, Sch); Hafen—Phira (V); Phira—Pyrgos NV). | Über die systematische Wertigkeit dieser Pflanze, ihre Be- “iehungen zur nächst verwandten O. Dehnhardtii Ten. und zu O. ser- rata Forsk. sowie über ihre geographische Verbreitung herrschen verschiedene Ansichten. Nyman (Consp. Flor. Eur. [1878], p. 162 —163) und Willkomm und Lange (Prodr. Flor. Hisp. III. [1880] P- 398) fassen O. serrata und diffusa als distinkte Arten auf, sind aber betreffs der Stellung der Dehnhardtii uneinig, indem sie erstere der diffusa, letztere der serrata als eigene Form unterstellen. Boissier (Flor. or. II. [1872], p. 63) zieht serrata- und diffusa ZU einer Art zusammen und bezeichnet letztere, mit der er auch Dehnhardtii identifiziert, als var. maior der ersteren, und auch Fiori (in Fiori e Paoletti, Flor. anal. d’It. II [1900—1902], P- 26) subsumiert beide als Varietäten « iypica und # diffusa einer Art, die er serrata Forsk. nennt, räumt aber der Dehnhardtiv den Rang einer Form der letzteren ein. Rouy (in Rouy et Foucaud, Fl. Fr. IV [1897], p. 268) und, ihm folgend, Briquet (Prodr. Flor, Cors. II, 1. [1911], p. 250) führen diffusa als Sub- Spezies der serrata, während Battandier (in Battandier ei Trabat, Fl. Alg. [1888-1890], p. 217, gleich vielen anderen Autoren die beiden als Arten anerkennen. Haläesy endlich (Consp. 188 F. Vierhapper. I. [1901], p. 346—347) bezeichnet die Pflanze Griechenlands als diffusa, hebt aber hervor, daß sie sich der serrata nähert, und läßt es dahingestellt, ob die drei genannten Sippen eigene Spezies oder Formen einer Art sind. — Nach Nyman kommt in Europa typische serrata nur in Griechenland und auf der Insel Melos vor, nach Willkomm ünd Lange fehlt sie diesem Kontinente über- haupt, während sie nach Fiori auf dem italienischen Festlande ebenso wie auf Sardinien und Sizilien und einigen kleineren Inseln wächst. ; Mir selbst schuf nun eine eingehende Untersuchung des Ma- teriales der Wiener Herbarien die feste Überzeugung, daß 0. ser- rata und diffusa zwei wohlbegründete distinkte Spezies sind. Die wichtigsten Unterschiede der beiden sind folgende: ©. serrata ist weniger hochwüchsig als diffusa. Die Blättchen der ersteren sind in der Regel lineal-länglich bis länglich-elliptisch, seltener mehr minder breit elliptisch, mit wenigen — meist jederseits nur 46 — stumpflichen, bis spitzlichen, gleich oder ziemlich gleich großen Sägezähnen und unterseits nur schwach hervortretenden Nerven; die der letzteren meist breit-elliptisch bis rundlich, seltener läng- lich-elliptisch, mit vielen — jederseits meist mehr als 6, bis zu 20 — spitzen, meist abwechselnd ungleich großen Sägezähnen und uube seits oft ziemlich stark hervortretenden Nerven und oft von viel größeren Dimensionen als jene. Die Infloreszenzen der serrala sind im allgemeinen loekerer und schlanker, die Blüten kleiner als die der diffusa. Die Kelehe der ersteren sind tiefer gespalten, ihre Zähne meist drei-, selten an der Basis fünfnervig und zur Fruchtzeit schmal dreieckig-lanzettlich und krautig, bei letzterer dagegen fünf- bis siebennervig und zur Fruchtzeit mehr minder breit dreieckig-lanzettlich bis -eiförmig und trockenhäutig- De Hülsen der diffusa sind größer und relativ breiter als bei al ala und meist nur zwei-, seltener bis zu fünfsamig, während sie bei dieser in der Regel drei bis fünf Samen umsehließen; überdies sind die Samen der serrata kleiner. Das Laub, die Hülsen und Samen der letzteren sind lichter gefärbt als bei ersterer, ihre ‚Korollen weiß (ob immer?), nicht purpurn. Obwohl O. difjusa der serrata manchmal habituelt recht nahekommt, ist sie doch sie auf Grund der Gesamtheit der erwähnten Merkmale mit Sicherheit Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 189 von ihr auseinanderzuhalten. Da ich keine wirklichen Übergangs- formen zwischen beiden gesehen habe, zweifle ich nicht im ge- ringsten an ihrer spezifischen Verschiedenheit. Was das Vorkommen anlangt, so sind beide ausgesprochene Sandpflanzen; difusa findet sich hauptsächlich am Meeresstrande, serrata in der Wüste. Das Verbreitungsgebiet der 0. serrata er- streckt sich über die Kanarischen Inseln, Nordafrika von Marokko bis Unterägypten, Nordarabien, Südpersien, Syrien, Zypern und Karpathos!) und nach Boissier (l. e.) auch über Lyzien und die Insel Melos. Griechenland und überhaupt dem europäischen Kon- tinente scheint sie zu fehlen. In Italien, wo sie nach Fiori (I. e.) wachsen soll, kommt sie gewiß nicht vor. Das Areal der O. diffusa hat sein Zentrum in Unteritalien und auf den Inseln Sizilien, Sardinien und Korsika und umfaßt überdies die iberische Halb- insel, die nordafrikanische und syrische Mittelmeerküste, einige ägäische Inseln und das südliche Griechenland. Nach Holmboe dl °.) wächst sie auch auf Zypern. Auf Kreta ‘wurde sie bisher nieht gefunden. Die von Haläcsy (Suppl. I, p. 27) und mir (in Öst. bot. Zeitschr. LXIV. [1914], p. 480) für dort als diffusa ange- gebenen Pflanzen — Prope Anatoli distr. Hierapetra, leg. Leonis (Dörfler, Pl. Cret. Nr. 20) und Candia, leg. Höfler (II. Wiener Universitätsreise) — gehören zu O. reclinata L. Auch von Karpathos sah ich keine O. diffusa, sondern nur serrata. Von diesen beiden Arten ist insbesondere diffusa sehr ver- änderlich. Es sind insbesondere die Art und Höhe des Wuchses, die Dimensionen der Blätter, Blüten und Früchte, die Form der Blättehen und Kelehzähne, die Serratur der ersteren und der Grad des Hervortretens ihrer Nerven, die relative Länge der Kelchzähne, die Zahl der Samen in den Hülsen, die Farbe der Samen und die Quantität der Behaarung der grünen Teile, welche großen Schwan- kungen unterworfen sind. Manche Formen sind so auffällig, daß sie eme eigene Benennung verdienen, oder bereits eine solche erhalten "aben. Zu den ersteren gehört vor allem eine Pflanze von Mazzara In Sizilien (5) (0. diffusa var. b Gussone), welehe durch die großen, ’) Auf Grund Pichlerseher Belege in U V. Barbey (Karpathos, “ 2 hat solche — Pigadhia in arenosis Nr. 170 — als O. serrata ß major, 8 186 diffusa, bezeichnet. : 190 F. Vierhapper. bleibenden Stipulae der Basalblätter und die scharfe Serratur und stark hervortretenden Nerven der Blättchen sich der 0. Cossoniana Boiss. et Reut. nähert, und eine aus Korsika (1,2) die in der Form ihrer Blättchen lebhaft an serrata erinnert. Zu den letzteren sind 0. Dehnhardtii Ten. und intermedia Willk. et Lange zu zählen. OÖ. Dehnhardtii unterscheidet sich nach Tenores Diagnose von ciffusa durch den aufrechten — nicht aufsteigenden — Hauptstengel, das zottig-klebrige — nicht flaumige — Indument, das. gelblich- grüne — nicht freudiggrüne — Kolorit, die doppelte — nieht einfache — Serratur der Blättchen mit viel längeren und schmäleren Sägezähnchen, die fast geschlossenen — nicht offenen — Frueht- kelche, welche länger sind als die Hülsen — nicht ebensolang — und die gefleckten, — nicht gleichfärbigen — Samen („seminibus pietis, non eoncoloribus“). Ein Vergleich von Originalexemplaren der beiden Pflanzen mit reicherem Material ergibt jedoch, daß die von Tenore angegebenen Merkmale der Dehnhardtii zwar vorhan- den‘) aber ebensowenig geeignet sind, wie ihr auffällig robuster Wuchs und die großen rundlichen Blättehen und großen Blüten, sıe von diffusa als Spezies auseinanderzuhalten, denn sie ist mit dieser durch verschiedene Zwischenformen verbunden. Wenn Haläcsy findet, daß zwischen O. diffusa einerseits und serrata und Dehn- hardtii andererseits konstante Unterscheidungsmerkmale zu fehlen scheinen, so vermag ich ihm hierin zwar nicht für serrata wohl aber für Dehnhardtii beizupflichten, die ich demnach nieht als eigene Art, sondern nur — gleich Nyman — als Rasse der diffus« auffasse. In besonders typischer Ausbildung liegt sie mir nur aus Italien, Sizilien und Sardinien vor. Ob Willkomms und Lange? Ö. serrata y maior, zu der sie Dehnhardtii als Synonym zitieren, mit dieser tatsächlich identisch ist, kann ich, soweit es sich um die Pflanze der Kanaren, Nordwestafrikas und Spaniens handelt, in Ermanglung von Originalbelegen nicht entscheiden. Sollte dem aber so sein, so wäre sie nicht der serrata, sondern der diffuse unterzuordnen, und hätte überdies der Name maior als überflüssig zu entfallen. Die von Magnier (Fl. sel. exs. Nr. 1922) als serrala ') Die Form der Fruchtkelche ließ sich allerdings an dem getrockneten Material nieht genau feststellen, ebenso wenig die Farbe der Samen an den nieht fruchtenden Tenoreschen Belegen, Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 191 . var. maior Willk. ausgegebene Pflanze aus Portugal scheint mir hichts anderes zu sein als eine auffällig hochwüchsige Form der diffusa. Auch Boissiers (Flor. or. 1. c.) 0. serrata $ maior von der Küste Syriens halte ich für eine der Dehnhardtii nahekommende Rasse der diffusa, wie mir ähnliche auch von anderwärts vorliegen. Was schließlich Langes (Pug., p. 350) Varietät 8 intermedia der O. serrata aus Algerien und dem spanischen Galizien anlangt, so gehört nach den mir vorliegenden Originalexemplaren — Oran: Ain Sefra. Bourgeau, Pl. Alg. 1856 Nr. 214 und La Coruna, Lange — erstere zu typischer serrata, letztere aber ist eine dureh, entgegen Langes Beschreibung, kleine, schmale Blättchen, relativ schmale und lang zugespitzte, an der Basis nur fünfnervige Kelchzähne, lockere, schlanke Fruchtstände und besonders dunkle Samen ausgezeichnete Abart der diffusa, welche ich hiemit als forma serratoides bezeichne. Hicher gehört wohl auch Pereira Coutinhas durch drei- bis viersamige Hülsen ausgezeichnete Ab- art lusitanica. Durch besonders schmale Blättchen an serratoides erinnernde Formen der diffusa finden sich auch anderwärts, wie In Elis (Griechenland 2) usw. Die von Porta und Rigo (It. IV. Hisp. 1895, Nr. 528) als 0. serrata 8 intermedia Willk. et Lge. von Cadix (Prov. Gaditana: Inter Grazelema et Montenajate) ausgegebene Pflanze ist, soweit Sie mir vorliegt, zu O.hirta Desf. zu stellen. — Fioris (l. e.) 0. serrata y villosissima (Desf.) gehört weder zu serrata noch zu diffusa, sondern ist eine eigene Art. Ö. serrata finde ich, von der Höhe des Wuchses und dem Grade der Verzweigung und Behaarung abgesehen, innerhalb en- Serer Grenzen veränderlich als diffusa. Zwei unterschiedene Formen sind mir leider nur aus den Beschreibungen bekannt. Es sind dies var, minor Ball, Spie. Flor. Mar. in Journ. Linn. Soe. Bot. XVI (1878), p- 410 aus Marokko und #"glaucescens (Pomel, Nouv. mat. flor. Atl. [1874], p. 167—168 pro spec.) Battandier in Battandier * Trabut, Flor. Alg. Dieot. (1888—1890), p. 217 aus Algerien. Erstere, nicht zu verwechseln mit O. serrata « minor Lange (Pug. p. 351), welche der typischen serrata entspricht, soll sich von dieser durch um fast die Hälfte kleinere Blüten und Früchte, zu sehr kurzen, Jinealen Zipfeln verkümmerte, bisweilen ganz fehlende 192 F. Vierhapper. Seitenblättchen und kleinere, gekörnelte Samen, letztere von eben- dieser durch nicht bis zur Basis pfriemliche Kelehabschnitte, dieh- tere Blütenstände, breitere Blätter und nur in Zweizahl auftretende, größere Samen, von diffusa durch viel kleinere Blüten und schmälere, _ nicht zugespitzte Kelehabschnitte und von beiden durch ihre glau- zeszenten Blätter mit schwächer hervortretenden Nerven unter- scheiden. Neben diesen beiden Formen scheint mir auch die von Ball (l. e.) als serrata bezeichnete Pflanze von Tanger (leg. Schousboe), von der mir ein Original vorliegt, besondere Beachtung zu ver- dienen. Sie hält in mancher Hinsicht die Mitte zwischen O. diffusa und serrata, ist aber vor allem durch die kaum angedeutete Kör- nelung der mattbraun gefärbten und wie dunkel punktiert er- scheinenden Samen ausgezeichnet, während die Samen der beiden genannten Arten an allen mir bekannten Formen mehr oder weniger deutlich granuliert sind. Von O. diffusa, deren Form serratoides sie wohl am nächsten steht, ist sie durch das kürzere Indument der grünen Teile, einfach gesägte Blätter, durch kleinere Blüten, ins besondere Korollen, krautigen — nicht skariösen — Fruchtkeleh, kleinere Hülsen und schlankere Fruchtstände, von serrata, der sie gerade in diesen Merkmalen nahekommt, durch die steiferen, ver- kehrteiförmig-keiligen — nicht länglichen —, viel schärfer ge sägten Blättchen mit gegen die Spitze gerichteten — nicht ab- stehenden — Zähnchen, durch die mehrnervigen Kelchzähne, und etwas breiteren, dunkleren Hülsen, von deren Form minor über- dies durch die normal entwiekelten Seitenblättchen und größeren Samen und von glaucescens dureh die größere Zahl der letzteren und die viel stärkere Nervatur der Blättehen verschieden. Ie benenne und beschreibe sie hiemit als Ononis Schousboei species nova. Sectio Bugrana (DC.) Willk. em. Subseetio Bugranoides Willk- Annua, 2dm alta, ramosissima, in partibus assimilantibus pilis glanduliferis brevibus rigidiuseulis, subviseido-puberul@, cinereo-viridis. Radix perpendieularis, simplex, longissima. Caulis sicut rami diffusi teres. Folia imis, ut videtwr, ad stipulas reduehs forsan exceptis trifoliolata; stipulae plus quam ad medium connatae, . Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 193 oblique ovatae, parte libera triangulari-acuminata, subincurva, manifeste 5—7 nerves, petiolo longiores vel ei aequilongae; foliola breviter petiolulata, crassiuscula, oblonge obovato-cuneata, in basin angustata, apice retusa, in margine bası ezxcepta argute serrata, dentibus in utroque latere 4—5 porreetis et apieali unico breviore, 9—11 nervia, nervis manifeste prominen- Hibus, in dentes enrrentibus, usque 7:5 mm longa, 35mm lata. Racemi oblongi, primum conferti, demum elongati, lawin- sul, Bracteae imae trifoliolatae, mediae unifoliolatae, foliolo minuto, summae stipulaceae, illae calyeibus aequilongae, hae plus quam dimidio breviores. Peduwneuli 15mm longi. Calycis 38mm longi dentes tubo plus quam duplo longiores, anguste lanceolati, basi 5—7 nerves, L5mm lati. Corollae roseae calyce parum brevioris verxillum obovato-subspatulatum, 75 mm longum, 4mm latum, extus brevissime glanduloso-puberulum, alae et carina parum brediores, angustiores, glabrae. Legumen com- Dressum, oblique ovatum, 6—7mm longum, 4mm latum, sub- fuscescens, breviter glanduloso-puberulum, a calyeis dentibus nune latius lunceolatis, subscariosis win superatum, 4- spermum; semina ellipsoideo-globulosa, 15mm longa, opace brunnea, minu- fissime obscuro-granulata. Synonym: 0. serrata Ball, Spie. Flor. Mar. in Journ. Linn. Soe. Bot. XVI, (1878), p. 410.quoad planta e „Mar. sept.“ non Forskäl. Siehe Abbildung 4. Fig. 9 u. 10 Verbreitung: Marokko. Gesehener Beleg. Marokko. In arenosis maritimis prope Tanger. Rel. Maroee. ex herb. Schousboe Nr. 24 (M P). Es folgt nun noch eine Zusammenstellung der wichtigsten = Synonyme und von mir gesehenen Belege der 0. serrata und diffusa und deren Formen und Verbreitung. l. Ononis diffusa Tenore. «) typica Per. Cout. Caulibus plerumque pluribus, ascendentibus, ah decumbentibus; foliolis obovato- vel oblongo-cuneatis; calyeis fruei- geri laeiniis triangulari-acuminatis; inflorescentiis post anthesin ‚plus Mmus compactis. _ Synonyme: Ö. diffusa Tenore, Fl. Nap. prodr. (1811), p- 41; Fl Nap. IV. (1830), p. 100, tab. 169, Fig. 2 et V. (18351836), 2. B. Ges. 69. Ba, 13 194 F. Vierhapper. p- 95; De Candolle, Prodr. II. (1825), p. 163; Gussone, Fl. Sie. prodr. II. (1828), p. 381 et Fl. Sie. syn. I. 1. (1843), p. 257; Ny- man, Consp. (1878), p. 162—163; Willkomm et Lange, Prodr. fl. Hisp., II. (1830), p. 398; Battandier, Dieot. in Battandier et Trabut, Fl. Alg. (1888— 1890), p. 217; Lojacono-Pojero, Fl. Sie. 11.1. . (1891), p. 43; Haläesy; Consp. fl. graee. I. (1901), p. 346. — 0. dif- fusa for. typica Pereira Coutinho, Fl. Port. (1913), p. 329. — 0. ser- rata Grenier et Godron, Fl. Fr. I. (1848), p. 375; Coste, Fl. Fr. I. (1901), p. 312 — non Forskäl. — 0. serrata 8 intermedia Lange, Pug. pl. (1865), p. 351 p. p.; Willkomm et Lange 1. e.; 0. serrata ß maior Boissier, Fl. or. II. (1872), p. 63; Post, Fl. Syr. (1896) p- 219. — O. serräta & typica et 8 diffusa Fiori in Fiori e Paoletti, Fl. an. It. II. (1900—1902), p. 26. — O0. serrata subsp. diffusa Rouy, Fl. Fr. IV. (1897), p. 268; Briquet, Prodr. Fl. Cors. I. 1. (1913), p. 250; Holmboe, Stud. veg. Cypr. in Berg. Mus. Skrift. Ny raekke 1. 2. (1914), p. 103. a Siehe Abbildung 4. Fig. 1. u. 2. Verbreitung: Wohl im Gesamtgebiete der Art. Standorte: I. Nordwestafrika: 1. Marokko. Wadjiga. Gandoger (MP); 2. Tunesien. Steppen bei Ain Chrasesia zwischen Sousse und Kairouan. Vierhapper (MP,UV). — I. ? Ägypten: 1. Kairo. Makowsky (Z. b. @.)? — II. Palästina. 1. Ad Jafflam in arenosis littoris. Kotsch y, It. Syr. 1855, Palästina Nr. 785 (MP); 2. Palaestina australis. Jaffa, in siceis arenosis. Bornmüiller, it. Syr. 1897, Nr. 350 (MP, UV). — IV. Syrien: 1. Beyrouth. Blanche (MP); 2. Ad Ras et Nachir prope Beyrut. Kotschy, it. Syr. 1855, Nr. 785 (MP); 3. Ad Berytum (Beirät) in valle fluvii Nahr-el-Kelb (Hundsfluß). Bornmüller, it. Syr. I. (1910), it. or. XI. Nr. 11607 (MP,.UV). — V. Ägäische Inseln: 1. San torin. Thera. Phira. Haläcsy (Ha); Schiffner (UV); Vierhapper (MP, UV); 2. Thera. Phira—Pyrgos, Ginzberger u. Vierhapper (UV); 3. Nea Kaimeni. Lava 1707. Janchen (UN) Insula Naxos. Prope urbem. Leonis in Dörfler, Fl. Aeg. Nr. 124 (Ha, MP, UV); 5. Insula Tenos: in arenosis maritimis. Heldreich et Haläcsy, Fl. Aeg. (Ha). — VI. Griechenland: 1. Flora Attiea. In arenosis maritimis litoris orientalis prope Raphinam. Heldreich | et Holzmann in Heldreich, Herb. fl. Hell. Nr. 120 (Ha, MP); n N N * x v ER 3 KR a T SU Re Ey U Abbildung 4. Koiche und Hülsen von Ononis-Arte Fig. 1,2. 0, ae Ten. «) typieca Per. er ne _ - Fig. 3,4. B) Pr (Ten-) \ym. Ka — Fig. 5, 6 a anien. — Fig: 7, 8. 0.s ie Forsk. erg — Fig. 9, 10. 0. ee! ee Mareike, > — Etwa 5 m nat. Größe. — Kasper del. 13* 196 F. Vierhapper. 2. Elis: in arenosis maritimis pr. Lintzi. Heldreich (Ha, UV). — VI. Italien: 1. ... colles. Tenore (MP) O!; 2. Pozzuoli. Tenore (UV) O!; 3. In arenosis maritimis prope Misenum.Ga- sparrini (MP); 4. Napoli (M P); 5. In littore pr. Napoli. Philippi (M P); 6. In arenosis maritimis Campaniae ... (U V); 6. Campania. Insula Inarime (Ischia), in arenosis maritimis loco dieto Marina di ‚8. Montano prope Laceo, solo siliceo. Fiori, Beguinot, Pam- panini, Fl. it. exs. Nr. 461 (U V); 7. Calabria (M P). — VII. Äo- lische Inseln: 1. *Is. Eolie. Panaria. Lojacono (U V). — IX. $i- zilien: 1. * Messina. Vierhapper (U V); 2. Termini. Todaro (UV); 3. Trapani. Todaro (MP); 4. *In arenosis maritimis Tra- pani. Todaro, Fl. sie. exs. Nr. 760 (Ha); 5. In arenosis maritimis prope Mazzara. A. et E. Huet du Pavillon, Pl. Sie. (MP). — X. Sardinien: 1. Sardinia. Moris (U V); 2. Ad litora maris prope Magdalena Sardiniae. Müller, un. it. (MP, U V); 3. Santa Teresa Gallura, pas Tempio, sables ä Baucamino, rare. Reverchon, Pl. Sard. 1881 (Ha, MP). — XI. Korsika: 1. In arenosis stagni Bigugliensis (U V); 2. Sables de l’Arenella, ä Biguglia. Mabille, herb. Cors. 1868, Nr. 361 (M P); 3. Bastia. Sables maritimes a la Renella. Debeaux, Pl. de Corse (Ha, MP). — X. Iberische Halbinsel: a) Spanien: 1. San Jose a la Soglie de Cadix. Nr. 352. Mis. Monard (M P). — 5) Portugal: 1. Sables eultivees pres de Moita. Daveau in Magnier, FI. sel. exs. Nr. 1922 (Ha, MP, BY) P Dehnhardtii (Tenore) Nym. Caulibus plerumque singulis vel paucis, erectis; foliolis obovato-rotundatis vel rotundatis; calycıs fructigeri laciniis triangulari-acuminatis; inflorescentüis post anthesin plus minus compactis; robustior quam «, folüis, floribus, fructibus mastoribus. Synonyme: O. Dehnhardtii Tenore, Ind. sem. hort. Neap. (1825), p. 11; Acad. Neap. III, tab. IV: Fl. Nap. IV. (1830), p- 100, tab. 169, Fig. 1. — 0. diffusa * Dehnhardtii Nyman Consp. (1878), p. 163. — O. diffusa b. Gussone, FI. Sie. prodr. IT. (1828), p. 381 et Fl. Sic. syn. II. 1. (1843), p. 257 p-p. — 0. serrata y maior Lange, Pag. pl. (1865), p. 351 p. p., Willkomm et Lange, Prodr. fl. Hisp- * Übergänge zu Dehnhardtii. ‚Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 197 III. (1880), p. 398 p.p. — 0. serrata $ diffusa b Dehnhardtii Fiori in Fiori e Paoletti, Fl: an. It. II. (1900—1902), p. 26. Siehe Abbildung 4. Fig. 3. u. 4. Verbreitung: Süditalien, Sizilien und Sardinien. Standorte: I. Italien: 1. Fusago. Tenore (UV) O!; 2. Ad Fusari litora. Tenore (M P) O!; 3. Calabria I. oceid. loc. sabulos. graminos. maritimis parte austr. Rhegium Julium (Reggio). Huter, Porta, Rigo, ex it. It. III. Nr. 78 (Ha, UV, Z. b. G.); 4. Reggio, in cacuminibus collium ; solo arenoso 300—400m. Rigo, it. It. IV. 1898. eur. Dörfler, Nr. 166 (Ha, MP, UV); 5. In eacuminibus arenosis collium prope Reggio. 300—400m. Rigo in Dörfler, herb. norm. Nr. 3826 (MP, UV). — II. Sizilien: 1. In arenosis maritimis Palermo. Todaro (Z. b. G.); 2. In sabulosis maritimis. Macchie di Calaettubbo. Lojacono, Pl. Sie. rar. Nr. 478 (Ha). — IT. Sardinien: 1. Arondissement de Tempio. Santa Teresa, sables de la plage a Arena Majore. Reverchon, Pl. Sard. 1882, Nr. 288 (Ha); 2. Santa Teresa (Tempio) Reverchon in Baenitz, Herb. Eur. Nr. 5053 (Ha, MP, Z. b. G.); 3. Tempio, Santa Teresa, sables de la plage Reverchon in Magnier, Fl. sel. exs. Nr. 1643 (Ha, MP, UV). y) serratoides Vierh. Caulibus ascendentibus vel decumbentibus; foliolis anguste ‘oblongo-cuneatis; calycis fructigeri laciniis e bası (nguste triangulari longe acuminatis; inflorescentiis post anthesin elongatis, lazis. Synonyme: 0. serrata 8 intermedia Lange, Pug. pl. (1865), -P.350 p. p. non O. intermedia C. A. Meyer 1858. — ? 0. diffusa for lusitanica Pereira Coutinho, Fl. Port. (1913), p. 329 non 0. Iu- Sttanica Sprengel 1826. Siehe Abbildung 4. Fig. 5 u. 6. Verbreitung: Westlieher Teil der Iberischen Halbinsel. Standorte: I. Spanien. Galizien. 1. La Coruna. ‚Lange (UV). — I. Portugal: 1. In Estremad. transtag. arenosis salsis ‚ad Tagum. Welwitschii it. lus. Nr. 64 (MP, UV, Z.b. 6.) . Leider liegt mir von dieser Form zu wenig Material vor, um Ihre systematische Wertigkeit sicher beurteilen zu können. Sie verdient wohl einen höheren Rang als 8 Dehnhardtiü. 198 F. Vierhapper. 2. Ononis serrata Forskäl, Fl. aeg. ar. (1775), p. 130; De Candolle, Prodr. II. (1825), p. 163; Boissier, Flor. or. II. (1872), p- 63 exel. var.; Nyman, Consp. (1878), p. 162? Battandier, Dieot. in Battandier et Trabut, Fl. Alg. (1888—1890), p. 217; Post, Fl. Syr. (1896), p. 219 excel. var.; Muschler, Mon. Fl. Eg. I. (1912), p. 477; Holmboe, Stud. veg. Oypr. in Berg. Mus. Skrift. Ny raekke 1.2 (1914), p. 103 exel. subsp. — | Synonyme: 0. serrata « minor Lange, Pug. pl. (1865), p: 351; Willkomm et Lange, Prodr. f. Hisp. III. (1880), p. 398. — OÖ. serrata $ maior Barbey, Cat. pl. Karp. in Stefani, Forsyth Major et Barbey, Karpathos (1895), p. 103? — O.,serrala subsp. euserrata Briquet, Prodr, Fl. Cors. II. 1. (1913), p. 251. Siehe Abbildung 4. Fig. 7 u. 8. Standorte: I. Kanarische Inseln: 1. Lancerotte, in arvis. Bourgeau, Pl. Can. Nr.405 (MP, UV). — II. Nordwestafrika: «) Algerien: 1. Mostaganem. Champs. Bov& (M P); 2. Mostaganem. Environs du fort de l’Est. Balansa (MP); 3. Champs sablonneux de la plaine de Nemours, ouest de la prov. d’Oran. Bourgeau, Pl. d’Alg. 1856, Nr. 142 (MP); 4. Sables ä Ain Sefra, sud-ouest de la prov. d’Oran. Coll. Kralik. Bourgeau, Pl. Alg. 1856, Nr. 214 (MP); 5. Bon Saada, sud de la prov. de Constantine. Robaud (MP); 6. Biskra, dans les lieux sablonneux. Balansa, Pl. Alg. 1853, Nr. 975 (MP); 7. Laghouat, in arenosis. Chevallier, Pl. Sah. alg. Nr. 183 (UV). — 5) Tunesien: 1. In incultis Gabes. Kralik, Pl. Tun. Nr. 47 (MP); 2. Tunetia merid. Dj. „Dissa Pr- Gabes. Murbeck, it. Alg. Tun. 1896 (UV). — II. Ägypten: 1. Leg. Ehrenberg (M P); 2. Egypte inf. Or. herb. Montbret (MP); 3. Prope Alexandriam. Samaritani, Del. pl. Aeg. inf. Sa Heldreich, Nr. 2823 (M P); 4. Alexandria, in arenosis marltimis ad Sidi Gaber. Bornmüller, Pl. Aeg. 1908, Nr. 10586 (MP); 5. Umgebung von Alexandrien, östlich bis Abukir, westlich bis Mex. Blumenkron (U V); 6, Mariut bei Alexandrien. Blamer: kron (UV); 7. Sables du desert Aboukir. Herb. Kralik (MP 8. Abukir. Ascherson, it. Aeg. IV, Nr. 858 (M P);9.B... Ascherson. it. Aeg. IV, Nr. 861 (MP); 10. Damiette. Sand. Ascherson, it- Aeg. IV, Nr. 846 (MP); 11. Prope Fl. Arysch. ad confinia is Kotschy, it. Syr. 1855, pl.ex. Aeg. Nr. 495 (MP). — IV. Palästina: Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 199 1. Ad Jaffam in arenosis littoris. Kotschy, it. Syr. 1855. Palaestina Nr: 785 (MP). — V. Syrien: 1. Prope Beirut ad Ras. Kotschy, it. Syr. 1855 (M P); 2. Ad Ras et Nachr prope Beirut. Kotschy, it. Syr. 1855, Nr. 785 (MP). — VI. Persien: 1. In ‚arenos sals. p. Buschir. Haussknecht, Pers. austr. oce. (M P); 2. Buschir. Stapf (UV); 3. Sinus Persieus australis: in aprieis arenosis insulae Kischm. . Bornmüller, it. Pers.-Ture. 1892—1893, Nr. 274 (Ha, MP, UV); 4. Sinus Persicus australis: in aprieis arenosis insulae Hormus. Bornmüller, it. Pers. Ture. 1892—1893, Nr. 275 (MP, UV. — VI. Zypern: 1. In coll. aren. pr. Yalassa. Sintenis et Rigo, it. Cypr. 1880, Nr. 402 (UV). — VII. Karpathos. 1. Auf den trockenen Sandfeldern am Meere bei Pigadhia. Pichler (H, UV). 171. Trigonella coerulescens (M.' a Bieb.) Hal. — Santorin: Thera: Phira—Pyrgos 6, Ha,H, V, Wi). — Attika: Phaleron (Seh). — Aegina (J). 172. Trigonella monspeliaca L. — Santorin: Thera: Phira_ (6, V,W). — Delos!: Mikra Delos (V).. — Argolis: Tiryns (W). 173. Trigonella cornieulata L.— Korfu: Korfu—Potamo (Ha, 2). a 174. Trigonella Balansae Boiss. et Reut. — Argolis: Tiryns! N Subsp. Sartorii (Heldr. p. sp.) — ? Santorin: Thera (Sch). — Delos!: Mikra Delos (Ha!, H, V, Wi). Die Pflanze von Tiryns nähert sich durch verlängerte Inflores- zenzen einigermaßen der T. cornieulata; die Bestimmung der von Thera ist in Ermanglung von Früchten nicht ganz sicher. T. Sartorii ist auf mehreren ägäischen Inseln endemisch. In ' extremer Ausbildung, wie sie mir insbesondere von Syra vorliegt, sehr auffällig, ist sie doch andererseits dureh Zwischenformen mit typischer Balansae verbunden, von der übrigens auch cornieulata nicht immer aufs Schärfste geschieden zu sein scheint. 175. Trigonella graeca (Boiss. et Sprun.) Boiss.. — Argolis: ge (H, V). — Phokis: Delphi (G, Ha, V); Delphi—Liwadhi »V,.W). 176, Medicago arborea L. — Attika: Lykabettos (H, V). 5 177. Medicago marina L. — Delos!: Mikra Delos (Ha,H, V, Wi). 173. Medicago orbieularis (L.) All. — Delos!: Nikra Delos (H, V).. — Argolis: Tiryns (W). — Attika: Athen, Akropolis (H). 200 F. Vierhapper. 179. Medicago ciliaris (L.) Willd. — Korfu: Korfu—Potamo W). mi 180. Medicago litoralis Rhode. — ?Elis: Olympia (V). — Delos: Mikra Delos (H). 8) breviseta DC. — Santorin: Nea Kaimeni! Bucht im Westen (J); Thera (Ha, Sch, Wi) Phira—Pyrgos (Ha, H, V). Die Bestimmung der Pflanze von Elis ist, da Früchte fehlen, nicht ganz sicherstehend. 181. Medicago tuberculata Willd. 8) spinulosa DC. — Argolis: Mykenae (V. 182. Medicago hispida Gaertn. — Elis: Olympia (H, V). «) dentieulata (Willd.) Urb. — Delos!: Mikra Delos (H, V). y) lappacea Desr. — Argolis-Tiryns (H). Da die Pflanze von .Elis nicht fruchtet, ist eine genauere Bestimmung unmöglich. 183. Medicago praecox DC. — Delos!: Mikra Delos (Ha, V). 184. Medieago coronata (L.) Desr. — Argolis: Tiryns (Ha, H, V, W); Mykenae (V). — Phokis: Delphi (W). 185. Medicago minima (L.) Bartal. — Elis: Olympia (V). $) recta (Willd.) Burn. — Argolis: Tiryns (V) Die Pflanze von Elis ist, da noch nicht fruehtend, nicht näher bestimmbar. 186. Medicago diseiformis DC. — ıDelos!: Mikra Delos (Ha, H, W, Wi). — Argolis: Tiryns (W). 187. Melilotus messanensis (L.) All. — Korfu: Potamo (W). | 188. Melilotus sulcata Desf. — Santorin: Thera: Phira— Pyrgos (V). — Argolis: Mykenae (V). 189. Melilotus indica (L) All. — Santorin: Nea Kaimeni: Bucht im Westen (J). — Argolis: Mykenae-Phychtia (H). — Attika: Athen: Akropolis (H). ; 190. Trifolium hirtum All. — Santorin!: Thera: Phira— Pyrgos (Ha, H). 2 191. Trifolium stellatum L. — Santorin: Nea Kaimenil Lava 1707 (9); Thera (Sch, Wi), Phira (V), Hagios Elias (V, W) — Phokis!: Delphi (Ha); Delphi-Liwadhi (W). 192. Trifolium arvense L. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H,V); Nea Kaimeni: Georgios (G, H, W, Wi). — Attika: Pikermi (A) Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 201 Hayek schreibt über die Pflanze von Santorin: „Kelchzähne fast dreimal so lang als die Kelehröhre und weit länger als die Korolle, also nicht var. aetnense Guss.“ 193. Trifolium formosum Urv. — Delos!: Mikra Delos (Wi), Megalorheumatiari (W). 194. Trifolium scabrum L. — Santorin: Mikra Kaimeni! (V); Nea Kaimeni! Lava 1707 (J), Georgios (G); Thera: Hafen— Phira (Ha, Sch, V, Wi), Phira—Pyrgos (I). — Delos!: Mikra Delos (H). — Argolis: Mykenae (V). 195. Trifolium subterraneum L. — Korfu: Korfu—Potamo (W). — Santorin!: Thera: Phira—Pyrgos (H, W). 196. Zrifolium physodes Stev.— Elis: Katakolo (H); Olympia (V). 197. Trifolium resupinatum L. — Korfu: Korfa—Kanone (H); Korfu—Potamo (V). — Elis: Pyrgos! (Ha, V); Olympia (H). 198. Trifolium tomentosum L. — Elis: Katakolo (W). — ‘Santorin: Thhera (Ha, H, Sch, Wi), Phira—Pyrgos (V). — Delos!: Mikra Delos (Ha, W). f. minus Gib. et B. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H). 199. Trifolium uniflorum L. ! 7) varians Vierh. — Elis: Katakolo (Hal, H, V). — Santorin: Thera: Phira (Ha!), Phira—Pyrgos (H, V, We, Wi), Hagios Elias (6, Sch). — Delos: Mikra Delos (Wi), Megalorheumatiari (W). — Attika: Kephisia (H, V). &) macrodon Hausskn. Santorin: Thera: Phira—Pyrgos (V, Wi). T. uniflorum ist eine außerordentlich veränderliche Pflanze. Es erstreckt sich die Variabilität vor allem auf die Diehtigkeit des Wuchses und die Länge der Grundachsen, Länge der Blattstiele, Größe, Form und Spitzenbeschaffenheit der Blättchen, Länge der Infloreszenz- und Blütenstiele, Länge und Farbe des Kelches, Form Ind Länge der Kelchzähne, Größe und Farbe der Blumenkrone, tt der Biegung und Dicke der Fruchtstiele, Durchmesser der Fruchtkelehe und schließlich Grad der Behaarung der Blätter, Blütenstiele und Kelche. Das Studium eines ziemlich reichen Ver- gleichsmateriales belehrte mich, daß man auf Grund von Unter- Sehieden in all den genannten Merkmalen eine Reihe von Formen Auseinanderhalten kann, die aber durch eine gleitende Reihe von 'gängen verbunden sind, so daß man die Extreme, so sehr sie . 202 F. Vierhapper. auch von einander abweichen, kaum als Arten trennen kann. Gewisse dieser Formen sind aber immerhin so gut charakterisiert, daß ich, insbesondere dann, wenn sie, auf ein bestimmtes Gebiet beschränkt, oder doch nur in diesem in typischer Ausbildung vor- kommend, sich als geographische Rassen erweisen, nicht austehe, sie als distinkte Sippen zu benennen. Jedenfalls halte ich diese für systematisch höherwertig als die Abarten, welche auf. verschiedene lokale Momente zurückzuführen sind, durch die, wie ich auf Thera an Ort und Stelle beobachten konnte, 7. uniflorum in seinem Habitus und verschiedenen Merkmalen beträchtlich beeinflußt wird, indem beispielsweise steriler, trockener Boden im Vergleiche zu tippigem, feuchterem diehteren Wuchs, ktrzere Blatt-, Infloreszenz- und Blüten- stiele und kleinere Blattflächen und Blüten hervorrufen zu können scheint. Während von diesen Merkmalen die erstgenannten wohl zumeist systematisch nicht viel zu bedeuten haben, kommt der Blüten- größe, insbesondere der Kelchlänge in dieser Hinsicht oft größere Wichtigkeit zu wie in der: Regel auch der Form und relativen Länge der Kelchzähne, dem Kolorit der Kelche und Kronen und der Intensität der Behaarung der Vegetationsorgane und Kelehe. Im folgenden versuche ich eine Gliederung des Formenkreises des T. uniflorum zu geben, die ich nach . vergleichender Unter- suchung des Wiener Materiales für eine möglichst natürliche halte. Es sind sieben Formen, die mir von höherer systematischer Wertig- keit zu sein scheinen. Was ihre Verbreitung anlangt, so ist jede derselben nur auf einen Teil des Gesamtareales der Art, das sich über einen großen Teil des Mediterrangebietes und alle Höhenstufen desselben ausdehnt, beschränkt, und es werden einige von ihnen außerhalb ihres Teilareales innerhalb dessen einer Nachbarform dureh ihnen sehr nahe kommende Abarten dieser ersetzt. Die Formen sind: a) Oryptoscias (Gris.).— T.eryptoseias Grisebach, Spie. Flor. rum. bith. I. (1843), p. 30. — T. uniflorum y eryptoscias Gibelli e Belli, Riv. Trif. It. sez. Calycomorphum Presl, Oryptosciadium Celak. ex Mem. !. Ac. Se. Torino, ser. II. tom. XLIH. (1892), p. 46; — 7. uniflorum Ü. eryptoseias Ascherson u. Graebner, Syn. VI. 2, (1908), p.516 p-P- — T. uniflorum 8 uniflorum Boissier, Flor. or. I. (1872), p- 148 pP: — T. uniflorum «& typieum Haläcsy, Consp. I. (1901), p- 389. Siehe Abbildung 5. Fig. 1. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 203 Diese in typischer Ausbildung bisher nur von der Halbinsel Hagion Oros bekannt gewordene Form ist ausgezeichnet durch die geringen Dimensionen ihrer Blüten, die fast bis ganz vollständige Kahlheit ihrer Blätter, Infloreszenz- und Blütenstiele, durch die schmalen, fein zugespitzten, (ob stets) durch breite runde Buchteh getrennten Kelchzähne, die stets mehr minder kürzer sind als der Tubus, durch die blasse, weißliche Färbung des Kelches und der (weißen) Blumenkronen. In bezug auf die Länge der be- blätterten Achsen und Infloreszenz- und Blütenstiele ist sie ebenso “veränderlich wie die Form varians, ja noch mehr, indem sie sowohl loekerwüchsig, mit fast nach Art von. 7. repens kriechenden sterilen und stark verlängerten fertilen Achsen — in einem Aus- maße, wie ich dies bei keiner anderen Rasse sah (Exemplare von anka) — als auch dichtrasig mit stark verkürzten vegetativen und Blütenachsen-— Exemplare von Grisebach — auftritt. Die 'ankenartige Drehung der Stiele der Fruchtkelche, die Gibelli und Belli als Charakteristikum von cryptoseias erwähnen, dürfte nur an der lockerwüchsigen Form vorkommen. Ich sah sie auch, allerdings weniger ausgesprochen, an aus Mykonos stammender »arıans. Auch die Dimensionen der Kelehe und Kronen sind an userer Rasse einigermaßen variabel. 7. eryptoscias steht unter allen Formen des uniflorum den Arten der Sectio Amoria (Mnch.) lo. (— Trifokiastrum Ser.), und unter ihnen dem 7. ormithopodi- odes L., zunächst und Grisebach scheint mir Recht zu haben, wenn er es als Mittelding zwischen diesem und umiflorum bezeichnet. Während es aber immerhin von ersterem scharf geschieden, ist es mit letzterem, und zwar mit der Form Sternbergianum, durch Über- gänge verbunden, deren Vorhandensein es mir verbietet, es als Pezies zu werten. b) Sternbergianum Seringe. — T. vernum repens, flore albo, °%iguo Buxbaum, Plant. min. eogn. eent. III: (1729), p. 17, t. XXXI, IL — 7. uniflorum Sternberg in Denkschr. bair. bot. Ges. Reg. II. (1818), p- 131 et in Flora IH, (1820), p. 599. — T. uniflorum B Sternbergianum Seringe in De Candolle, Prodr. II. (1825), p. 203. Siehe Abbildung 5. Fig. 2. Diese Pflanze, die nach Buxbaum gleich der folgenden bei Konstantinopel vorkommt, ist gleich voriger durch weißliche Blumen- 204 F. Vierhapper. kronen ausgezeichnet, unterscheidet sich aber nach Buxbaums Beschreibung und Abbildung von ihr und jener durch breitver- kehrteiförmige, an der Spitze ausgerandete — nicht rhombische oder eiförmige, zugespitzte — Blättehen und — nach Sternberg und Seringe — tberdies durch deren ziemlich starke Behaarung, von letzterer außerdem durch die weiße Farbe der Kronen und — nach Buxbaum — auch durch kleinere Blüten und die spätere Blütezeit. Leider habe ich keine Belege der Pflanze vom Original- standorte gesehen, wohl aber ihr offenbar sehr nahe stehende von der Insel Thasos, die vom Typus nur durch mehr rhombische, spitzliche Blättehen abweichen, was aber in Anbetracht der großen Labilität dieses Merkmales ziemlich belanglos sein dürfte. Von eryptoscias aber ist die Form von Thasos und wohl Sternbergianum überhaupt, auch durch die etwas dunkler gefärbten Kelehe mit breiteren, weniger fein zugespitzten, durch engere Buchten ge- trennten, zum Teil außen und an den Rändern etwas behaarten Zähnen verschieden und nähert sich hiedurch dem Burbaumii und varians. Es kann nach all dem Gesagten wohl keinem Zweifel unterliegen, daß Sternbergianum als ein Bindeglied zwischen Bur- baumii und eryptoscias, und zwar interessanter Weise nieht nur ID morphologischer sondern auch in geographischer Hinsicht, aufzu- fassen ist. ec) Buxbaumii (Stbg.). — T. Buxbaumii Sternberg in Denksehr. k. baier. bot. Ges. Reg. II. (1818), p. 131 et in Flora II. (1820), p- 600. — T. vernum repens purpureum Buxbaum, Plant. min. cogn. eent. III. (1729), 1. XXXL f: I, p. 17. — T. uniflorum Grisebach, Spie. Flor. rum. bith. 1. (1843), p. 31. Siehe Abbildung 5. Fig. 3. Diese mir in ganz typischer Ausgestaltung nur von den Küsten des Bosporus vorliegende Form scheint hauptsächlich Strand- pflanze zu sein. Sie ist von allen anderen durch das dunkle Ko- lorit der Blüten — purpurne Kelche und Kronen — verschieden. Ihre weiteren Unterschiede von Sternbergianum, dem sie zunächst steht, wurden schon unter diesem besprochen. Von *eryptosei@, dem sie durch die oft — aber nieht immer — kahlen Blätter und die relativ kurzen Kelchzähne nahekommt, weicht sie außerdem durch die etwas größeren Blüten mit weiterem Kelehe und längere Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 205 ER 5.. Kelche von N lehnt uniflorum L. . b) Sternber ke Ser. Thas . d) varians Vie Fig. 1. a) erypto s (Gris 5 Ha gio on Oros. — Fig einen e) Du het (Stbg.) Konstantinopel. — fm ig. & rh. Rt Vasilis iz De an arianıım (Guss.) Man nr — Fig. 6.9 no Hausskn. Hagios ev 8. een ErrT Amalos. — Etwa ‘), der nat. Größe. — ® asper del. 206 F. Vierhapper. Krone ferner dadurch, daß die Kelchzähne breiter, meist minder stark zugespitzt und durch schmälere, spitze Buchten getrennt sind, und schließlich durch die stärkere Behaarung der Kelche und zum Teil auch Blätter und Blütenstiele ab. So lockerwüchsig, wie eryptoscias sein kann, habe ich Buxbaumii nie gesehen. Die Einschnürung der Kronenröhre („tubus constrietus“), durch die sie sich nach Gussone von Savianum unterscheiden soll, beruht nach Haussknecht wahrscheinlich nur auf ihrem Eintroeknen nach dem Verblühen. Außer den typisch ziemlich kleinblütigen sah ich von Byzanz auch Individuen mit langen Kelehen und Korollen und relativ lang zugespitzten Kelehzähnen, die sich von “ varians nur noch durch den dunkleren Farbenton der Blüte aus- einanderhalten lassen. — Aus den Worten der Beschreibung Bux- baums „flores ... eleganti purpura rubentes“ und aus seiner Verbreitungsangabe „in montosis aprieis eirca Constantinopolim et Peram“* geht klar hervor, daß dessen Pflanze mit unserer identisch ist. Die Diagnose Sternbergs in der Flora bedarf insoferne einer Erweiterung, als die Blätter des 7. Buxbaumii nicht immer kahl sind. d) Varians mh. — T. uniflorum Boissier, Flor. or. H. (1872), p. 178 exel. var. — T. uniflorum 8) Savianum Haussknecht, Symb. Fl. graee. in Mitteil. Thür. ‚bot. Ver. N. F. H.3.—4. (1893), p. 76 (57). — T. uniflorum «& typieum et 8 Savianum Haläcsy, Consp- I. (1901), p. 398. Siehe Abbildung 5. Fig. 4. Unter allen die am weitesten verbreitete und veränderlichste. Sie findet sieh im größten Teile des Gesamtareales der Art. Ie sah sie vom griechischen Festlande, wo sie der alleinige Vertreter derselben zu sein scheint, von den ägäischen Inseln, dem Gebiete von Konstantinopel, aus Kleinasien, Zypern, Kreta, Italien und Süd- frankreich. Sie gedeiht ebensowohl am Meeresstrande wie auf den Matten des Hochgebirges. Ihre Veränderlichkeit erstreckt sieh auf alle Merkmale, nach denen die Gesamtart variiert, ohne dal sie freilich deren Variationsweite in jeder Beziehung erreicht. Sie besitzt weder jemals so bleiche Kelche und rein weiße Korollen wie cryptoscias oder Sternbergianum, noch in der Regel so intensiv purpurne wie Buxbaumii, sondern meist grünliehe Keleche, nicht ‚selten Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 207 mit dunklen Nerven, und gelbliche, gelblichgrüne bis lichtpurpurne ‚Kronen, weder jemals ganz kahle Kelche wie ersteres oder brevi- forum noch so relativ lange, fein zugespitzte Kelchzähne wie macrodon und auch nie so große Kelche an so stark behaarten Blütenstielen wie Savianum. Aber sie zeigt Anklänge an jede der genannten- Formen, und es gestattet oft nur die Gesamtheit der Merkmale, die Zugehörigkeit soleh einer zweifelhaften Form zu varians oder einer anderen Sippe zu entscheiden. In typischer Ausbildung unterscheidet sich ersteres von allen anderen Formen außer Savianum auch noch durch durchschnittlich größere Blüten — die Kronen erreichen oft, die Kelche selten das Maximum der Länge, dagegen niemals das Minimum —-, von eryptoseias und breviflorum oft durch mehr minder starke Behaarung der Blüten- stiele und Blätter, von ersterem überdies durch die viel engeren Buchten zwischen den breiteren Kelehzähnen und von Savianım dureh die engeren Fruchtkelehe. Von den Variationen sind die augenfälligsten die des Wuchses und der Größe der vegetativen Teile, indem neben weitläufigen Formen kompakte, neben sehr großen zwergige, durch alle Übergänge verbunden, auftreten; der Form der Blättehen, die rhombisch und spitz oder breitverkehrt- eiförmig und an der Spitze ausgerandet sein können; der Größe der Korolle, ‘welehe an einem und demselben Standorte großen Schwankungen unterworfen ist; der Farbe der Korolle und schließ- lich der Quantität der Behaarung der Vegetationsorgane. Die stärkst behaarten Abarten erreichen in dieser Hinsicht die folgende Rasse. Abarten des varians, die dem Buxbaumii nahekommen, sah ich aus Attika, von den Inseln Salamis, Ägina und Delos und von Smyrna, solche aber, die sich dem Savianum und macrodon nähern, von den ägäischen Inseln. e) Savianum (Guss.). — T. Buxbaumii Savi, Bot. etr. IV. (1825), p. 55, non Sternberg. — T. Savianum Gussone, Flor. Sie. Prodr, II. (1828), p. 488 et Flor. Sie. Syn. II. 1. (1843), p. 324; Grenier et Godron, Fl. Fr. 1. (1848), p. 417; Nyman, Consp. (1878), P- 179, — 7. uniflorum 8 Savianum Arcangeli, Comp. Fl. It. (1882), P- 168; Gibelli e Belli, Riv. Trif. It. sez. Calycomorphum Presl, Oryptoseiadium ‚Celak. ex Men. r. Ac. Se. Torino, ser. II. tom. XLIN (1892), p. 49; Fiori in Fiori e Paoletti, Flor. anal: it. IL. (1900), 208 F. Vierhapper. p-48. — T. uniflorum subsp. Sarianum Rouy, Fl. Fr. V. (1899), p: 98. — T. uniflorum Lojacono, Flor. Sie. I. 2. (1891), p. 88. Siehe Abbildung 5. Fig. 5. Diese Form liegt mir in typischer Ausgestaltung nur aus Sizilien und annähernd auch aus Südfrankreich vor. Sie ist dureh besonders große Kelche mit relativ kurzen, breiten, stark zuge- - spitzten, durch schmale, spitze Buchten getrennten Zähnen, lange, hellpurpurn gefärbte Korollen, stark verdiekte und eingekrümmte Fruchtkelehstiele und meist starke Behaarung der Blätter, Blüten- stiele und Kelche ausgezeichnet. Von varians, der sie zunächst steht, ist sie nur bei Berücksichtigung der Gesamtheit dieser Merk- male auseinanderzuhalten. Nicht selten ist auch varians stark be- haart und hat auch gelegentlich ebenso große Kelche und Kronen und stark verdickte, einwärts gebogene Stiele der Fruchtkelehe. Die südfranzösische Pflanze ist bei sonst grober Ähnlichkeit schwächer behaart als typisches Savianum, und besitzt viel breitere, an der Spitze oft ausgerandete Blättchen. | Von den übrigen Formen ist Savianum leicht auseinander- zuhalten. Gussone hat es wohl nur deswegen als eigene : u aufgestellt, weil er es mit Buxbaumii von Konstantinopel verglich, das er für den Typus des uniflorum ansah. Hätte er auch typl- sches varians aus Griechenland gekannt, so hätte er Savianım wohl kaum zum Range einer Spezies erhoben. f) Macrodon (Hausskn.). — 7. uniflorum y macrodon Hauss- knecht, Symb. fl. graec. in Mitt. Thür. bot. Ver. N. F. H. 34. (1893), p. 77 (58). Siehe Abbildung 5. Fig. 6. Diese auf den ägäischen Inseln und Kreta heimische Rasse ist durch mittelgroße bis sehr kleine, mehr minder stark behaarte, seltener fast kahle Kelehe und kleine bis winzige gelbliche Korollen und durch sehr schmale, lang zugespitzte, durch enge Buehten getrennte Kelchzähne ausgezeichnet, die der Röhre an Länge gleichkommen oder sie sogar übertreffen, und ist speziell durch letzteres Merkmal von den anderen im allgemeinen gut zu unter scheiden. Nur mit varians ist sie durch Zwischenformen u Auch sie ist reeht veränderlich in Bezug auf Wuchs und Größe, indem sie sowohl loekerrasig mit mittelgroßen Blättern und Blüten, Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 209 als auch, insbesondere im Hochgebirge, nach Art von Polsterstauden, sehr kompakt mit sehr kleinen analogen Organen auftritt. 9) Breviflorum (Boiss. p. p.). — T. uniflorum 8 breviflorum Boissier, Flor. or. 11. (1872), p. 178 p. p. Siehe Abbildung 5. Fig. 7. Diese durch kleine bis mittelgroße, fast bis ganz kahle, trüb srünlich gefärbte Kelche mit relativ mehr oder minder kurzen, dureh enge, spitze Buchten getrennten, breiten, meist wenig zugespitzten Zähnen und kleine, weißliche bis gelblichgrüne Kronen und meist auch dicht polsterförmigen, niedrigen Wuchs und sehr dicke Pfahl- wurzel ausgezeichnete Sippe sah ich nur von Kreta. Von der Form ryptoscias von Hagion Oros, mit der sie Boissier konfundiert, unterscheidet sie sich durch das dunklere Kolorit der Kelehe und die schmäleren, spitzen Buchten zwischen den breiteren, etwas weniger fein zugespitzten Zähnen derselben, von Sternbergianum ‚dureh die Kahlheit der Blätter und Kelche, von Buxbaumii durch die lichtere F ärbung der Kelehe und Kronen, die fast vollkom- mene Kahlheit der ersteren und geringere Größe der letzteren, sowie die länger zugespitzten Kelchzähne, von der gleich ihr auf Kreta vorkommenden Form macrodon, mit der sie oft den dieht polsterförmigen Wuchs und die Kleinheit der Blüten, gemeinsam hat, durch die relative Kahlheit der Kelche und die relativ viel kürzeren Zähne derselben. Die von mir als breviflorum Boiss. angesprochene Pflanze, die Reverchon auf dem Amalos gesammelt hat, entspricht inso- ferne nicht ganz der Boissierschen Diagnose als sie, so weit sich . dies an getrocknetem Material erkennen läßt, nicht weißliche, sondern gelbliche Kronen hat, ein Umstand, der mir aber nicht schwerwiegend genug erscheint, sie zu separieren. Wie schon erwähnt, ist jede der im vorausgehenden unter- schiedenen Formen wiederum innerhalb weiterer oder engerer Grenzen variabel in bezug auf Dichtigkeit des Wuchses, Größe der Blätter, Länge der Blatt-, Infloreszenz- und Blütenstiele, Dimen- Sionen und Färbung der Kelehe und Kronen, Stärke der Behaarung "sw. Inwieweit auch die Früchte — nach Form, Größe, Samenzahl eie. — veränderlich sind, konnte nicht untersucht werden. Nach Gibelli und Belli (l. e., p. 47#f.) sollen sieh die Formen‘ erypto- 2. B. Ges. 69, Ba. 14 210 F. Vierhapper. seias und Sabianum auch durch eine größere Zahl von Samen in den Hülsen und eine andere Orientierung der ersteren von typi- schem zniflorum unterscheiden. T. Pilezii Adamovi@ (in Denkschr. Ak. Wiss. Wien, math. nat. Kl. XLII. [1904], p. 130) aus Mazedonien, das nach dem Autor mit 7. uniflorum verwandt, nach Aseherson und Graebner (Syn. v1. 2. [1908], p. 516) wohl als Unterart hieher zu ziehen ist, gehört, wie ich an anderer Stelle (in Öst. Bot. Zeitschr. LXVII [1918]) dargetan habe, nicht zu 7. uniflorum, sondern in die Seetio Lupinaster. Wie sich T. uniflorum aus Nordwestafrika — Cyrenaika und Algerien — zu unseren Formen verhält, vermag ich, da ich keine Belege gesehen habe, nicht zu sagen. i Im folgenden Schlüssel sind unsere Formen des T. uniflorum nach ihren wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen in übersicht- licher Weise zusammengestellt. A) Calyeis dentes tubum longitudine aequantes vel superantes, anguste lanceolati, longe aristati, sinubus acutis sejuncti vel margı- nibus sese tegentes. Flores parvi — medioeres. Calya pallide viri- descens, 59mm longus. Corolla flavescens, 12—18 mm long. Folia et calyces plus minus dense pilosa vel glabrescentia — Laxe eaespitosa vel densissime pulvinata . . f) macrodon (Hausskn). Habitat in insulis maris Aegaei et in Creta. B) Calyeis dentes tubo breviores, brevius aristati, basi plerum- que latiores. : a) Calyx magnus, 10—11’5 mm longus, dentibus sinubus aculıs sejunctis vel marginibus sese tegentibus. Corolla flavescens, magnd, usque 27 mm longa. Pedicelli fructiferi valde incurvi et inerassali. Foha, pedicelli, ealyces plus minus dense pilosi e) Savianum (Guss.)- u Habitat in Sieilia, Gallia australi et, ut dieitur, etiam in Btrund b) Calya saepissime brevior, Pedicelli minus dense ‚pilosi ie) glabrescentes — glabri, fructiferi minus inerassatı. «) Pedieelli et calyces + pilosi, vel illi glabrescentes: Den calycis sinubus acntis, rarius obtusiuseulis sejuncti, vel margimibs - sese tegentes, 5 Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 211 *Calyx pallide virescens, rarius pallidus et longitudinaliter Durpureo-striatus, 5—10'5 mm longus. Corolla flavescens, rarius Purpurea, 15— 27 mm longa. — Lazxe caespitosa — dense pulvinata. Omnium mazxime variabilis. » » » 2... d) varians Vierh. Habitat in Asia minore, in Cypro et Creta, in insulis maris Aegaei, in Graecia, ad Byzantium, in Italia et Gallia australi. *# Calya obscure purpurascens vel subviridis, 5—7"5 mm longus. Corolla intense purpurea, 15—20 mm longa ce) Buxbaumti (Stbg.). Habitat ad Bosporum et in insula Delo. **# Calyx pallide virescens, 6 mm longus. Corolla albida, usque ad 13mm longa . » .» 2»... b) Sternbergianum Ser. ‚Habitat ad Bosporum et in insula. Thaso. ß) Pedicelli et cagyces glabrescentes vel glabri.. *Calyeis pallidi, 55—8mm longi dentes lanceolati, tenuiter aristati, sinubus plerumque obtusiusculis sejuneti. Corolla albida, 12—20mm longa. Pedicelli fructiferi interdum tortuoso-eirrhosi a) eryptoscias (Gris.). Habitat in peninsula Hagion Oros. ** Calycis obseure viridis, 55—95 mm longi dentes sublatiores, minus tenuiter aristati, sinubus acutis sejuncti, vel marginibus sese tegentes. Corolla flavescens vel albida, 12—15mm longa. — Saepe densissime puwinata. 2. . 2... g) breviflorum (Boiss.). Habitat in Creta. Standortsverzeichnis. a) Cryptoseias (Gris.). — Thrakien. 1. Hajon Oros. Grise- bach (MP); 2. In peniusula Hagion Oros rupibus maritimis prope venobium Pandoerateros. Jank a, it.ture. 1871 (Ha,MP,UV,Z.b. G.). r b) Sternbergianum Ser. — Thasos. 1. Thasos. Mte Elias. Sintenis et Bornmüller, It. ture. 1891 (Ha); 2. Insula Thasos. ms. m. Dimonie (MP,UV). . ©) Burbaumii (Stbg.). — Bosporus. 1. In collibus Constan- tinopolitanis primo vere. Clementi (MP, U V); 2. Konstantinopel: Jub. Marchesetti (M P); 3. Umgebung von Konstantinopel: Sehischli, Wege. Nemetz (Ha); 4. Wiesen um den Freiheitshügel hei Konstantinopel. Wettstein (U V); 5. Perae in pratis aquarum 14* 212 F. Vierhapper. duleium. No6&, it. or. Nr. 16 (M P); 6. Dsehamlidscha. Nemetz (Ha); 7. In agro Byzantino. Bei Bujukdere. Pichler, Pl. exs. rum. bith. (U V); 8. Bujukdere am Bosporus. Zederbauer (MP, U, V). d) Varians Vierh. — I. Bosporus. 1. Constantinople. Aucher (MP); 2. Konstantinopel. No& (M P); 3. In agro Byzantino. No& (MP). — UI. Kleinasien: 1. As. m. Aucher-Eloy, Herb. d'Or. Nr. 1209 (MP); 2. Raukoei: in pascuis. Sintenis, It. troj. 1883, Nr. 78 (Ha) (dem Buxbaumii sich nähernd); 3. Smyrna (MP); 4. Smyrna. Pichler (UV); 5. Pres Smyrne. Montbret (MP); 5. Montagne de Smyrne. Montbret (MP) (nähert sich dem Buz- baumii!); 6. In paseuis Smyrnae. Fleischer, un. it. (M P); 7. Col- lines roeailleuses ä l’est de Smyrne. Balansa, Pl. d’or. 1854, Nr. 176 (MP); 8. Ad Smyrnam, in collibus inter Poterium spinosum. Kotscehy, It. Cil.-Kurd. 1859, Suppl. 386 eM P); 9. Ad Smyrnam versus Bukfaja. Kotschy (M P); 10. Lydia. Smyrna, ad castellum. Bornmüller, Lyd. et Car. pl. exs. 1906, Nr. 9369 (M P). — IIL.Zypern:!) 1. Auf einem Hügel bei Larnaka. Pichler (UM). — IV. Kreta: 1. Creta. Castelli (Z. b. G.). — V. Ägäische Inseln: 1. Santorin: Thera. Watzl (M P); 2. Thera: Phira. Wett- stein (U V); 3. Thera: in lapidosis viarum in urbe Phira. Haläcsy (Ha); 4. Thera: Phira—Pyrgos. Vierhapper (U V); 5. Thera. Hagios Elias. Ginzberger und Schiffner {U V); 6. Melos. Heldreieh (Ha); 7. Insula Melos. In aridis. Heldreich et Haläcsy, Fl. Ag: (Ha) (nähert sich dem macrodon); 8. Flora. Cyeladum: in insula Seriphos. Tuntas (Ha, UV); 9. In insula Mykonos, ad urbem Heldreich (Ha, UV); 10. Delos. Müllner (M P) (nähert sich dem Buxbaumii); 11. Delos. Megalorheumatiari. Watzl (UV) (nähert sich dem Buxbaumü); 12. Cyeladum Rhenea. Tuntas (Ha); 13. Ih insula Syra. Orphanides (Ha); 14. Syra. Pyrgos bei Hermu Sterneck, it. graee. ture. 1902, Nr. 146 (Ha, U V); 15. Flora (- eladum: in insula Cythno. Tuntas (Ha); 16. Flora Aegaea. In ins. Cythno. Tuntas. Heldreich, herb. graee. norm. Nr. 1619 (Ha, MP, UV); 16. Sporaden. Insula Jura. Gyaros veterum. Leon (Ha, UV) (nähert sich dem macrodon); 13. Flora Cyeladum. 2 .. ) Holmboe (Stud. Veg.'Cypr. in Berg. Mus. Skrift. N. R. I. Nr.2 1914) gibt T. uniflorum für Zypern nicht an. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 213 insula Cea, solo schistoso. Heldreich (Ha) (nähert sich dem Sa- vianum); 19. Insula Hydra: In maritimis. Heldreich (Ha); 20. In insula Seyro prope Kochylas. Tuntas, Flor. Seyr. exs. Nr. 452 (Ha); 21. In montosis prope Steni Euboeae. Unger (MP); 22. In Petaliarum insulis ad Euboeam meridionalem. Holzmann (Ha, UV). — VI. Griechenland: a) Attika. 1. Attica. Spruner (MP); 2. Attiea. Herb. Boissier (MP); 3. Attica. Heldreieh (MP); 4. Athenis. Sartori (MP); 5. Hymettus (U V); 6. Hymettus. Spruner (M P); 7. M. Hymettus. Heldreich (Z.b. 6.); 8. In m. ymetto orientali. Heldreich (MP); 9. In saxosis montium frequ. ad alt. 4000° usque nee non ad litora maris. In m. Hymetto. Heldreich, Herb. graec. norm. Nr. 499 (MP, Z.b. G.); 10. Ad tadices montis Hymetti prope Trakones. Heldreich (Ha); 11. Hy- mettus. Ob dem Kloster Seriani. Spruner (MP); 12. In m. Pen- telieo pr. Athenas. Orphanides (Ha); 13. In reg. inferiore et media m. Penteliei, alt. 1200-2000. Heldreich (Ha); 14. In m. Pentelico ad lacuseulum Thalas. Heldreieh (Ha); 15. Ad ra- diees m. Penteliei prope Pikermi. Heldreich (Ha); 15. Pentelikon: Fuß bei Kephisia. Vierhapper (U V); 17. In regione Laurii ad litora maris pr. Ergastiria. Heldreich (Ha) (nähert sich dem Buzbaumii); 18. Ad radices montis Parnes supra Marcopoulo. Heldreich (MP); 19. In m. Parnetbi. Orphanides (Ha, MP); 20. Tatoi. Maire (Ha). D) Salamis: 1. Ad litus petrosum ins. Salaminis. Heldreich (Ha, MP) (nähert sich dem Buzbaumüi). c) Aegina: Aegina, im Gebirge. Friedrichsthal coll. it. Nr. 354 (MP) (nähert sich dem Buzbaumii). d) Elis: 1. Katakolo. Am Strande. Vierhapper (U V); 2. In lapidosis portus ad. Katakolo. Haläesy (Ha). — VII. Ungarisches Litorale: 1. Lazaret S. Franceseo. Fiume. No& (MP, U V). — VIII. Italien: 1. Italien. (MP). — IX. Südfrankreich: 1. Marseille, in litore maris (M P); 2. Massiliae in litore petroso. Salzmann (UV); 3. Ad Massiliam. Duby (u v). €) Savianum (Guss.) I. Sizilien: 1. In aridis granitieis. Man- daniei. Todaro (Z.b. 6.); 2. Mandaniei. Nieotra (UV); 3. In Paseuis elatis, Portella della Balla, supra Mandaniei 1000—1200 m “m. E. et A. Huet du Pavillon, Plant. Sie. Nr. 43 (MP); *. Supra Maudaniei. Huet (MP); 5. In montosis solo glareoso 214 F. Vierhapper. ealeareo (?) Mandanieci. Lojacono, Pl. Sie. rar. Nr. 372 (Ha); 6. In collibus arenosis Messina. Todaro (U V); 7. In aprieis aridis mon- tosis Messina: Mandaniei. Ross, Herb. Sie. Nr. 826 (U V); 8. In aprieis montosis granitieis. Messina. Prestandrea. Todaro, Fl. sie. exs. Nr. 290 (Ha). — II. Südfrankreich: 1. Bouches du Rhöne. Jetee du port.‘ Herb. Koehler (UV); 2. Pres de la tour du Mole de Cassis. Mieiol (Ha). f) Maerodon Hausskn. — 1. Kreta: 1. Crete. Friwaldsky (MP); 2. In sabulosis Candia. Friwaldsky (MP); 3. Distr. Hagios Vasilis. Auf Karstboden zwischen Spili und Kares. Dörfler, it. eret. 1904, Nr. 219 (Ha); 4. In paseuis petrosis inter Spili’et Kares. Dörfler, Herb. norm. Nr. 4865 (MP, UV); 5. Lassiti. Sieber (MP, UV); 6. Creta orient. Distr. Lasithi. In monte Katharos. Leonis in Dörfler, Pl. Cret. Nr. 78 (Ha); 7. Pr. Embaros in mt. Lassiti. Neukirch (Ha); 8. Creta or. Inter pagos Kavusi et Tur- lati ad sinum Mirabello. Neukirch (Ha). — II. Ägäische Inseln: 1. Santorin. Thera. Phira—Pyrgos. Vierhapper (UV). — ur? Bosporus: 1. Circa Byzantium. Hb. Jacquin (MP). 9) Breviflorum Boiss. p.p. — I. Kreta: 1. Amalos. Lieus arides. Plante rare. Reverchon, Pl. de Cröte 1884, Nr. 234 (Ha, MP, UV,Z.b.6.); 2. In aridis m. H. Georgios Epanosyphis disit. Monofatsi. Baldacei, it. eret. 1899, Nr. 14 (MP, UV); 3. IM alpestribus m. Gigilos Volakia, distr. Sphakia. Baldaeci, it. eret. 1893, Nr. 62 (Ha, MP, UV). 200. Trifolium spumosum L. — Santorin: Thera (Wi). — Delos: Mikra Delos (Wi). 201. Trifolium nigrescens Viv. — Korfu: Korfu—Potame: (Ha, V). — Elis: Pyrgos (6). i 202. Trifolium glomeratum L. — Santorin! Thera: Phira< Pyrgos (V) i | 203. Trifolium suffocatum L. — Delos!: Mikra Delos (Ha) 204. Trifolium campestre Schreb. (T. agrarium L.). Be Var. thionanthum (Hausskn.). — Santorin: Mikra Kaimen! (Ha, V); Nea Kaimeni: Lava 1707 (J), Georgios, Nordfuß, gegen die Lava 1707 (W); Georgios (J, V, Wi); Thera (Ha!, H, Wi), Hafen“ Phira (Sch, V). — Delos: Mikra Delos (Ha!). 205. Anthyllis Hermanniae L. — Attika: Raphina (A). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 215 206. Anthyllis vulneraria L. f. trieolor (Vuk.) (A. vulneraria L. « typica Hal.). — Korfu: Korfu—Kanone (H). — Phokis: Delphi (Ha!, W); Delphi—Li- wadhi (H). In der Bezeichnung dieser Pflanze folge ich W. Becker, der im Wiener Universitätsherbar ungefähr folgendes notiert hat: Die südeuropäische A. vulneraria ist üppiger als die Skandinaviens, hat auch sonst ihr besonderes Aussehen und könnte deshalb eine besondere Bezeichnung erhalten. Am besten paßt dann der Name 4. trieolor Vue. In ‚seiner „Bearbeitung der Anthyllis-Sektion Vulneraria“ (in Beih. bot. Zentralbl. XXVII. 2. Abt. [1910], p. 263) besprieht er diese als Übergangsform zwischen A. polyphylla Kit. und Dilleni aut. (= Spruneri Boiss.) und in seinen „Anthyllis- Studien“ (Ebendort XXIX. [1912], p. 27) meint er von einer mit ünserer von Delphi vollkommen übereinstimmenden Pflanze vom Peristeri in Epirus (Haläcsy, it. graee. II. 1893), obwohl er sie zu 4. vulneraria stellt, daß sie auch als A. polyphylla f, glabrior sub- homoiophylla bezeichnet werden könnte. Ich glaube nun auch, daß Unsere einer Form angehört, die A. vulneraria und polyphylla mit Spruneri verbindet, 207. Anthyllis tetraphylla L. — (Physanthyllis tetraphylia [L.] Boiss.). — Argolis: Mykenae! (Ha,H, V, W). 208. Hymenocarpus circinnatus (L.) Savi. — Korfu: Korfu— Kanone (H). — Elis: Olympia (V). — Santorin!: Thera: Phira (WM) — Argolis: Mykenae (Z). i 209. Doryenium hirsutum (L.) Ser. — Achaia: Megaspi- laeon (A). 210. Lotus tetragonolobus L. (Tetragonolobus purpureus Moench).— Korfu: Korfu—Potamo (Ha, V). — Elis: Katakolo (H). 211. Lotus edulis L. — Delos!: Mikra Delos (V, W). 212. Lotus eytisoides L. — Elis: Katakolo (Ha!, H, V). — Santorin: Thera: Phira (W). | 213. Lotus collinus (Boiss.) Heldr. (L. eytisoides L. # oollanis [Boiss,]). — -Elie: Olympia (Ha!, H, W). — Argolis: Mykenae (2). Synonyme: L. cretieus y collinus Boissier, Flor. or. 11. (1872), Bil6b.. m. ;Z. judaieus Boissier, 1. e.; Bornmüller in Verh. 2. b. G. XLVIL, (1898), p. 583. — L. ereticus var. viridescens Orphanides, 216 F, Vierhapper. Flor. graee. exs. Nr. 586. — L. collinus Heldreich in Herb. graee. norm. Nr. 1320. — L. cytisoides subsp. collinus Murbeck, Contr. flor. Tun. I. (1897), p. 68, p. p. — L. commutatus y eollinus Brand, Mon. Lot. in Engler, Bot.-Jahrb. XXV. (1398), p. 208. — L. eyti- soides & collinus Haläesy, Consp. I. (1901), p. 419. — L. eretieus subsp. collinus Briquet, Prodr. Flor. Cors. I. 1. (1913), p. 330. — Weitere bei Murbeck I. ce. und Briquet I. e. Wie aus diesem Verzeichnis ersichtlich, hat 2. collinus im Laufe der Zeit eine verschiedene Deutung gefunden. Ich stimme mit Murbeck, der die Pflanze ausführlich besprochen hat, darin überein, daß sie mit L. cytisoides zunächst verwandt ist, ziehe es aber, da sie anscheinend weder mit diesem noch mit einer anderen Sippe durch Übergänge verbunden ist, vor, sie als distinkte Spezies zu bezeichnen. Ich halte dies umsomehr für berechtigt, als die Unterschiede zwischen collinus und cytisoides schärfere zu sein scheinen als zwischen letzterem und creticus L., den Murbeck als eigene Art führt. So hebt auch Briquet hervor, das die Trennung des cytisoides und cereticus durch das Vorhandensein zahlreicher Intermediärformen erschwert ist. L. collinus scheint auch in ökologischer Hinsicht von eytisoides verschieden zu sein, indem er sich auf salzfreien Böden findet, während dieser ein ausgesprochener Halophyt ist. Ich sah Belege des ersteren aus Nordwestafrika, Spanien, Sizilien, Unteritalien, Kephallenia, Grie- chenland, Zypern, Palästina und Syrien. In Griechenland ist er anscheinend auf den Peloponnes beschränkt. Die von Haläcsy als collinus angesprochene Pflanze von Mikra Kyra ist nach den mir vorliegenden Exemplaren — Flora Attica: in Pharmacusarum insula „Mikra Kyra“ Heldreich (Ha, U V) — nur eine auffä i großblütige Form von cytisoides. Murbecks Angabe, daß die östliche Pflanze sich von der nordwestafrikanisch-spanischen dureh kleinere Blüten unterscheidet, fand ich an reieherem Material der ersteren bestätigt und konnte überdies feststellen, daß sie auch durch dünnere, lebhafter grüne Blätter von ihr abweicht und = die sizilianische und italienische Pflanze mit der Afrikas übereil stimmt. Haläcsy (Suppl. IL, p. 31 [141J) hat den von ihm »* Olympia gesammelten L. eollinus fälschlieh als cornieulatus be . zeichnet. t Beiträge zur Kemntnis der Flora Griechenlands. 217 Ich sah Z. collinus von folgenden Standorten: I. Algerien: l. Cirea Oran. Boissier et Reuter (MP); 2. Oran. Sur la pente sud du Djebel Santo. Balansa, Pl. Alg. 1852, Nr. 444 (MP); 3. Oran. Coteaux argillo-ealeaires. Durando (M P); 4. Oran. Bords du canal superieur. Durando (MP). — UI. Tunesien: 1. Tunetia media, Maktar, in collib. calear. Murbeck (U V); 2. Tunetia centr.: Ain Bou Saadia in collibus calcareis. Murbeck, Pl. sel. ex Afr. bor. Nr. 24 (MP). — III. Spanien: 1. Gibraltar (M P). — IV. Si- zilien: 1. In pratis tumentibus Trapani. Todaro (Z. b. G.); 2. Messina, in collibus; solo tuffaceo. Rigo, It. it. IV. 1898 eur. Dörfler, Nr. 281 (Ha, MP, UV); 3. In collibus prope Messina. solo tuffaceo. Rigo in Dörfler, herb. norm. Nr. 3912 (U V). — V. Süditalien: 1. Calabria. I. orient. Sub urbe Gerace in präe- ruptis argillos. 300m s. m. Huter, Porta et Rigo, it. II. it. Nr. 811 (U V). — VI. Kephallenia: 1. Cephalonia. Unger (MP). — VII. Griechenland: 1. In monte Malevo Laconiae prope Pla- tanos. Orphanides, Fl. graec. exs. Nr. 586 (Ha, MP); 2. Achaia. Ad radices montis Kyllene inter Trikala et Haja Vanara. Orpha- nides (Ha); 3. Messenia. in eollibus prope Thuria. Zahn in Held- reich, Herb. graec. norm. Nr. 1320 (Ha, UV); 4. Argolis. Prope Haja Parascevi Naupliae. Orphanides (Ha); 5. Argolis. Mykenae. Zemann (U V); 6. Elis. Olympia. Haläcsy (Ha), Hayek (H), Watz] (U V). — VIH. Zypern: 1. In mont. pr. Kythraeam. Sintenis et Rigo, it. eypr. 1880, Nr. 441 (U V). — IX. Palästina: 1. Betlehem. Jouannet-Marie (MP); 2. Galilaea borealis, ditionis Safed ad pagum Hunin. e. 900m s. m. Bornmüiller, it. syr. 1897, Nr. 490 (MP, U V). — X. Syrien: 1. Baissons des premieres col- lines du Liban. entre Baramia-et Halalie pres Saida. Gaillardot, Rel. Maill. Nr. 1949 (Ha). Im ersten Supplemente zu seinem Conspeetus (p. 31) zitiert Haläcsy als Synonym zu L. cornieulatus den L. rostellatus Held- reich, herb. norm. Nr. 1532, Wie ich mich an Originalbelegen überzeugte, handelt es sich um eine durch grosse Kelehe mit sehr langen, breiten Kelehzähnen sehr auffällige Form des L. corniculatus, welche den von Haläcs y (Consp. p. 420—421) namhaft gemachten “ @ iypieus Hal., 8 pilosus (Jord.), y stenodon Boiss. et Heldr., d ienwifolius L. — zum mindesten ebenbürtig an die Seite zu 218 F. Vierhapper. stellen ist. Ich gebe hier die auf der Etikette zu Heldreichs Herbarium normale Nr. 1532 abgedruckte Diagnose wieder: „Species a L. corniculato et affınibus statura ereeta, glabritie glaucescenti, caulibus tenuibus, floribus magnis pulchre flavis, calyeis tubo bre- vissimo, laciniis e basi vix latiori linearibus, vexillo obovato, stylo in leguminibus persistenti, rigido setiformi leguminis tertiam partem aequante v. longiori distineta“. Die Pflanze stammt vom Taygetos, wo sie Zahn entdeckte: „Laconia in regione abietina m. Taygeti, 1. d. Vathia Lakka, alt. 1600m eire.“ Von L. collinus, dem er dureh die breiten Kelehzähne einigermaßen nahe kommt, unterscheidet sich rosiellatus durch deren stark verbreiterte Basis und größere Länge, durch das viel länger geschnäbelte Schiffehen, die eiförmigen oder elliptischen — nicht verkehrteiförmigen — Blättehen nebst anderen gewichtigen Merkmalen. — Brand hat von dieser Rasse keine Notiz genommen. 214. Lotus ornithopodioides L. — Korfu: -Korfu— Kanone! (G); Korfu—Potamo (V). 215. Lotus peregrinus L. — Santorin!: Thera: Phira (Ha, V). 216. Psoralea bituminosa L, — Santorin: Thera: Phira ( ) — Argolis: Mykenae (W). — Attika: Lykabettos (H). — Phokis: Delphi (W). — Achaia: Megaspilacon (A). 217. Biserrula pelecinus L. — Santorin!: Thera: Hafen— Phira (H, V). — Delos!: Mikra Delos (V). — Argolis! Tiryns (Ha), 218. Astragalus atticus Nym. — Attika: Fuß des Pentelikon bei Kephisia (H). | 219. Astragalus Spruneri Boiss. — Attika: Fuß des Pente- likon bei Kephisia! (Ha, H, V,W). 220. Astragalus hamosus L. — Argolis: Tiryns! (Ha); My kenae: (H, V, W). 221. Astragalus sinaieus Boiss. — Attika:: Fuß des Pente- likon bei Kephisia! (Ha). 222. Coronilla emeroides Boiss. et Sprun. — Korfu: Korfu— Potamo (W). — Phokis: Delphi—Liwadhi (Ha, V). 223. Coronilla scorpioides (L.) Koch. — Argolis: Mykenae (H-V): 224. Ornithopus compressus L. — Santorin!: Nea er (H, J); Lava 1707 (J); Georgios (Ha, V, Wi); Georgios: Nordi gegen die Lava 1707 (W). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 219 225. Ornithopus exstipulatus Thore. — Santorin!: Nea Kai- meni: Lava 1707 (J). 226. Onobrychis ebenoides Boiss. et Sprun. — Attika: Pikermi (H). — Phokis: Delphi (Ha!). 227. Onobrychis aequidentata (S. et 8.) Urv. — Attika: Ke- phisia, gegen den Pentelikon (H, Z). — Phokis: Delphi (W). 228. Onobrychis caput galli (L.) Lam. — Argolis: Tiryns (H). 229. Ebenus Sibthorpii DC. — Attika: Raphina (A). 230. Lathyrus elymenum L. — Santorin!: Nea Kaimeni! Bucht im Westen (J); Thera: Phira—Pyrgos, im Großen kultiviert (Ha, H, Seh, V, W, Wi). £) artieulatus (L.) Hal. — Delos: Mikra Delos (Ha, H, V, W). 231. Lathyrus ochrus (L.) DC. — Korfu: Korfu—Kanone (H, Sch im Herbarium Hayek). 232. Lathyrus aphaca L. — Korfu: Korfu—Potamo (Ha, W). — Santorin: Thera: Phira—Pyrgos (H, Wi). — Delos! Mikra Delos (H, W, Wi). 233. Lathyrus annuus L. — Delos!: Mikra Delos (V). 234. Lathyrus eicera L. — Elis: Olympia (V). — Attika: Kephisia (W). — Phokis: Delphi (H). 235. Lathyrus sativus L. — Santorin: Thera (Sch). — Argolis: Mykenae, kultiviert (H). | 236. Lathyrus setifolius L. — Argolis: Mykenae (H, W). — Phokis!: Delphi (We). 237. Lathyrus sessilifolius (8. et 8.) Ten. (Orobus sessilifolius 8. et $.), — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). — Phokis: Delphi—Liwadhi (H, W). 238. Vieia lathyroides L. — Elis: Olympia (H). — Santorin: Nea Kaimeni!, Lava 1707 (J); Thera: Hafen—Phira (V, Wi). 239. Vieia sativa L. — Phokis: Itea—Chrysson (H). $) macrocarpa Mor. — Korfu: Korfu (Ha, W); Korfu—Potamo (W). — Argolis: Tiryns (H). 7) cordata (Wulf.) Arcang. — Santorin: Thera: Phira (V, W) — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia. (V). 240. Vicia grandiflora Scop. — Elis: Olympia (H, V). 241. Vicia peregrina L. — Elis: Olympia (H). — Phokis: Delphi (H). 220. F. Vierhapper. ß) leptophylla (Raf.) Hal. — Argolis: Mykenae (W). 242. Vieia Iutea L. — Delos!: Mikra Delos (We). 243. Vicia hybrida L. — Delos! Mikra Delos (V, W, Wi). — Argolis: Tiryns! (Ha, H). — Phokis!: Itea! (Ha); Delphi (Ha, H). 8) spuria (Raf.) Strobl. — Phokis: Delphi—Liwadhi (H). 244. Vieia bithynica L. — Korfu: Korfu (Ha, W). 245. Vieia striata M.B. — Attika: Pikermi (A). 246. Vieia Sibthorpii Boiss. — Argolis: Phychtia—Mykenae (H, V). 247. Vicia dasycarpa Ten. — Argolis: Tiryns (H). $) rigida Hal. — Delos: Mikra Delos (V, W). 248. Vicia eriocarpa (Hausskn.) Hal. — Elis: Olympia (V). — Santorin: Thera: Phira—Pyrgos (H). 249. Vicia salaminia Heldr. et Sart. — Santorin!: Thera: Pyr- g0s (J). — Delos!: Mikra Delos (Ha, H). — Argolis: Tiryns! (Ha). 250. Vieia microphylla D’Ury. — Delos! Megalorheumatiarı (W). — Argolis: Nauplia, Palamidhi (Ha, H). — Attika: Athen, Lykabettos (V); Pentelikon, bei Kephisia (W). 8) elongata Hal. — Argolis: Nauplia: Palamidhi (V). ‘251. Vieia monanthos L. — Santorin: Thera: Phira—Pyrgo (H). — Delos!: Mikra Delos (Ha, V, Wi). Amygdalaceae. 252. Prunus Webbii(Spach) Vierh. (Amygdalus communis L.). — Argolis: Mykenae—Phychtia (Ha, H). ‘ .. Man vergleiche über diese Pflanze meine Bemerkungen 2 Ost. bot. Zeitschr. LXV (1915), p. 21-28. Rosaceae. 253. Poterium spinosum L. — Delos: Mikra Delos (H, V, W) — Argolis: Mykenae (H, Z). — Attika: Raphina (A). Pomaceae. 254. Pirus amygdaliformis Vill. — Elis: Olympia (H). n. | Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). — Phokis: Delphi (A Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 221 Cueurbitaceae. 255. Echallium elaterium (L.) Rich. — Delos: Mikra Delos (H, W, Wi). 256. Bryonia eretica L. — Argolis: Tiryns! (Ha, H, W). $ Elwellia (Heldr.) — Delos: Mikra Delos (V, Wi). Haläcsy (Suppl. II., p. 37 [147]) hat letztere Pflanze fälsch- lich als B. dioica bezeichnet. Die von ihm gleichfalls zu dieser gestellten Belege von den Inseln Stronghylos bei Naxos (Reiser), Tenos (Tuntas), Skyros (Tuntas) und vielleicht auch die von Syra (Orphanides) sind wohl auch besser zu eretica zu ziehen. Zur Charakterisierung der B. cretica scheint mir weniger die Arm- (1—2) Blütigkeit der weiblichen Infloreszenzen und weiße Streifung der Blattspreiten als deren Steifheit, geringe Größe und sehr rauhe Oberfläche geeignet, denn wir fanden auf Kreta neben „typischen“ auch solche Formen, die trotz mehrblütiger und auch -früchtiger weiblicher Infloreszenzen und einfärbiger Blätter doch zweifellos zu keiner anderen „Art“ als eretica gehören. Tamarieaceae. 257. Tamarix Hampeana Boiss.-et Heldr. — Korfu: Kanone (We); Potamo (Ha!). °. i 258. Tamarix tetrandra Pall. — Phokis: Itea (Ha!, H, V) 259. Tamarix parviflora DC. — Korfu: Potamo! (2). — Elis!: Olympia (Ha, H, W). x — Tamarix sp. — Attika: Raphina (A). Wohl zu voriger gehörig, aber, da ohne Blüten und Friichte, nieht mit Sicherheit bestimmbar. Paronycehiaceae. 260. Polycarpon tetraphylium L. «) laxum Rouy et Foucaud Fl. Fr. III. (1896), p. 312 (P. tetra- Phyllum & typicum Hal.). — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha!); Nea Kaimeni, Grobe Blocklava (J). 8) diphyllum (Cav.) DC. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha!, B,'V);iNea 'Kaimeni: Georgios (G, Ha, H, V, We, Wi); Nord- fuß des Georgios, Grenze gegen die Lava 1707 (W); grobe Block- lava (9); Lava 1707 (3). — Delos! Mikra Delos (Ha! H). 222 F. Vierhapper. Eine dureh ihren gedrungenen Habitus, die dieklichen, rund- liehen Blätter und diehten Infloreszenzen recht auffällige Rasse. Während Cavanilles (ie. II. [1793]), p. 40—41, t. 151) die zu zweien stehenden Blätter als konstantes Merkmal seiner Pflanze bezeichnet — „notandum est, inter innumeras plantulas, quas passim vidi, nullam me reperisse foliis quaternis“ — fand ich sie bei der von uns gesammelten Pflanze nicht selten zu vieren. Wenn ieh sie aber trotzdem ohne Bedenken mit jener identifiziere, 80 ge schieht es, weil ich auch unter Exemplaren vom Tajo — „In salsis ad ripam Tajo“. Hochst. Nr. 233 —, die gewiß echtes diphyllum sind, neben solchen mit nur zu zweien auch einige mit zu vieren stehenden Blättern antraf. Außer der Cavanilles’ paßt auch Rouys und Foucauds (l. ec.) Bezeichnung £ densum auf die Rasse, wie nebst der Diagnose sehr typische Belege aus Korsika (Boni- facio, Kralik, Pl. cors. Nr. 585 und Schultz, herb. norm. Nr. 53 bis — als forma minor eondensata) beweisen. Von P. alsinifolum DC. ist diphyllum schon durch die viel kleineren Blüten leicht aus- einanderzuhalten. Ob dieses gleich jenem, worauf verschiedene Standortsangaben hinweisen, halophil, oder, wie Briquet (Prodr. Fl. Corse I. [1910], p. 486) meint, lediglich eine Trockenform ist, bleibt noch zu untersuchen. Ich möchte mich, obwohl wir es auf den Kaimenen auf vulkanischem Gestein fanden, mehr ersterer Annahme zuneigen, für die mir insbesondere auch die dieklichen Blätter der Pflanze zu sprechen scheinen. In Griechenland dürfte sowohl diphyllum. als auch alsinifolium nicht so häufig sein wie typisches fetraphyllum. In den Wiener Herbarien sah ich die beiden ersteren von folgenden Standorten: I. Diphyllum. 1. Attika. Phaleron. Heldreieh (Ha, 2. b. G.); 2. Attika: Porto-Rhaphti. Heldreich (Ha); 3. Argolis. Nauplis Zuecarini (MP); 4. Euboea. Chalkis, Adamovie (Ha); 5. 2° kladen. Insel Kythnös. Tuntas (Ha); 6. Delos. Haläesy (Ha); 7. Santorin. Makowsky (Z.b.6.); 8. Santorin: Mikra Kaimen! Haläcsy (Ha); Vierhapper (U V); 9. Nea Kaimeni. Ginzberge" Janchen, Vierhapper, Watzl, Wettstein (UV), Vierhappe! (MP); 10. Kreta. Nordküste. Candia, Eberstaller, Höfe! Nabölek, F. v. Wettstein (U V); 11. Kreta. Stidküste. Tybakt. Höfler, Nab&lek (UV). Die Belege aus Kreta (10. und 11) Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 223 „habe ich in Öst. bot. Zeitschr. LXV (1915), p. 51 schlechtweg als P. tetraphylium bezeichnet. — II. Alsinifolium. 1. Attische Küste. Spruner (M P); 2. Athen. Akropolis. Leonis (Ha); 3. Elis. ' Lintzi. Heldreich (Ha); 4. Cerigo. Makowsky (Z. b. 6). Die Form floribundum Willk., die, dem typischen tetraphylium zunächststehend, sich von diesem durch viel.diehtere, von diphyllum dureh größere Blütenstände und dünnere, relativ schmälere Blätter, von alsinifolium aber vor allem durch viel kleinere Blüten unter- scheidet, sah ich von nachfolgenden griechischen Standorten: 1. Euboea. Dirphys Tuntas (Ha); 2. Zykladen. Mykonos. Heldreich (Ha); 3. Zykladen. Tenos. Heldreich (Ha). 261. Paronychia capitata (L.) Lam. — Delos!: Megalorheu- matiari (W). — Argolis: Mykenae (H). — Attika: Athen, Lyka- bettos (V); Kephisia (H, V, W). 262. Paronychia argentea Lam. — Santorin: Thera: Phyra— Pyrgos (HM). 263. Herniaria incana Lam. — Phokis: Delphi! (Ha!). 264. Herniaria cinerea DC. — Santorin: Thera: Hafen—Phira (V). — Argolis: Tiryns (V). — Phokis: Delphi—Liwadhi (H). .. 265. Herniaria hirsuta L. — Santorin: Thera: Phira (Ha!); Phira—Pyrgos (V), Haläcsy (Suppl. II., p. 39 [149] hat diese Pflanze fälschlich als FH. cinerea publiziert und auch sonst hirsuta mit dieser ver- wechselt. Von den Belegen seines Herbares gehören auch folgende von ihm als cinerea beziehungsweise virescens Salzm. ange- Sproehene zu hirsuta: Coreyra: Kalafationes (Tunta); Thessalia: Litoehoron (Sintenis et Bornmüller); Argolis: Methana (Held- reich); Messenia: Taygetos (Zahn); -Zykladen: Keos (Heldreich), Andros (Heldreich), Naxos (Leonis), Kythnos (Tuntas), My- konos (Heldreich); Kreta: Canea (Reverehon), Kissamos (Re- Yerchon zum Teil). Crassulaceae. 266. Cotyledon horizontalis Guss. — Korfu: Korfu! (W). — Santorin: Nea Kaimeni, Lava 1707 (J); Thera: Phira (W); Phira— "77808 (H, Wi). — Argolis: Tiryns (V). — Phokis!: Delphi (Ha!). 224 F. Vierhapper. 267. COotyledon pedulina (DC.) Batt. (C. tuberosa [L.]). — Santorin: Mikra Kaimeni! (Ha, V); Nea Kaimeni! Lava 1707 “ (I); Georgios (G, Ha!, H, Sch, V, We, Wi). 268. Cotyledon chlorantha (Heldr. et Sart.) Hal. — Korfu: Korfa—Kanone (H). — Argolis: Tiryns! (Ha!, H, V, W); Mykenae (H). 269. Sedum athoum DC, — Achaia: Megaspilaeon, 850 bis 1100m (A). 270. Sedum Sartorianum Boiss. — Attika: Pentelikon, Gipfel (H). 271. Sedum altissimum Poir. — Attika: Athen, Lykabettos (H). 272. Sedum tenuifolium (8. et 8.) Strobl. — Attika: Penteli- kon (Z). — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). 273. Sedum hispanieum L. — Santorin: Thera: Phira (H). 274. Sedum litoreum Guss. — Santorin: Mikra Kaimeni! (Ha!, V); Nea Kaimeni: Lava 1707 (J); Nea Kaimeni: Georgios (V); Thera: Phira (G, Ha!, H, Sch); Thera: Hagios Elias (V). 275. Sedum rubens L. subsp. delicum Vierh. — Delos: Megalorheumatiari (W). Folüis erassioribus, compressis, subspathulato-cuneatis, usque 55mm latis, 10mm longis, floribus maioribus, petalis latioribus, late lanceolatis, 5-6 mm longis, 3mm latis, in apice abruptius el brevius attenuato- mucronatis, carina purpurascente excepta pal- lide lutescentibus et flore praecociore a typo — subsp. pallidı florum (Jordan et Fourreau) Rouy et Camus pro var. — diverst, — hisque notis, petalorum colore excepto, et indumenti modo — W florescentiae ramis, pedunculis, sepalorum petalorumque pagina el teriore, germinibus + sparse breviter glanduloso-puberulis — CM subsp. mediterranea (Jordan et Fourreau) Rouy et Camus Pr var. congruens, a qua petalis pallide-lutescentibus, nee roselS squamulisque hypogynis latioribus, late oboratis, apice non- emargt natıs discedit. 5. rubens ist, wie insbesondere Burnat (Flor. Alp. mar. I. . [1906], p. 13—14) hervorgehoben hat, eine recht variable zZ : Insbesondere die Dichtigkeit der Bekleidung der Blütenregion "7 . sehr veränderlich und auch die Gestalt und Größe der Petalen schwankt einigermaßen. Eine überaus auffällige Form mit m. dieken Blättern, großen Blüten, breiten und nur kurz Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 225 Blumenblättern sowie früher Blütezeit ist subsp. mediterranea (Jordan et Fourreau, Brev. pl. nov. I. [1866], p. 16 u. Ie. Fl. Eur. I. (1866—1868], p. 32, pl. LXXX. Fig. 132 als Procrassula) Rouy et Camus (Fl. Fr. VII, p. 123) als Varietät — von Cannes (Alpes Maritimes) und Korsika. Dieser nun steht unser delicum zweifel- los sehr nahe. Sie stimmt mit ihr in allen von Jordan und Fourreau als bezeichnend hervorgehobenen Merkmalen sehr gut überein mit Ausnahme der Grundfarbe der Petalen, die bei der Jordan-Fourreauschen Pflanze rosa, bei unserer gelblich ist, und der Form der „squamulae hypogynae“, die bei letzterer breiter ınd an der Spitze nicht ausgerandet sind. Ob diese Abweichungen schwer wiegend genug sind, um dem delicum eine höhere syste- matische Rangstufe zu sichern, vermag ich in Ermanglung reieheren Vergleichsmateriales nicht zu entscheiden. Eine im Wiener Hof- herbar als S. rubens var. 8 crassifolia Fenzl. von unbestimmtem Standorte („Calt. hort. Vind. 1851 e sem. Prag. 1850°) gleicht dem delieum in der Dieke der Blätter und der ganzen Tracht, unter- scheidet sich aber von ihm wie der Typus (subsp. pallidiflorum Jord. et Fourr., 1. e., Fig. 131 als Proerassula, Rouy et Camus le, als var.) vor allem durch kleinere Blüten und schmälere, länger zugespitzte, rosafärbige Petalen. enn man mit Schoenland (in Engler u. Prantl, Nat. Pfl.-Fam. III. 2a [1891], p. 31) die Seetio Procrassula durch das dem Keleh und der Korolle isomere Andrözeum charakterisiert, so sind ihr auch die durch einjährigen, zwergigen Wuchs, vier- bis fünfzählige Blüten, Petalen, die kürzer als der Kelch sind, usw. ausgezeichneten, einander sehr nahestehenden Arten S, tetramerum Trautvetter (in Aet. hort. Petr. VII. [1881}, p. 454) und aetnense Tineo (ap. Gussone, Flor. Sie. Syn. II. 2 [1844], p. 826) zuzuzählen. Eistere, dureh kahle Blätter und Sepalen ausgezeichnet, wurde zuerst von A, Becker bei Baku in Daghestan (Kaukasus) (Traut- vetter |. ec.) und später von Handel-Mazzetti (Mes. Exp. Nr. 439; Ann. nat. Hofm. Wien, XXVII. [1913], p. 26 [66]) — als S. aetnense Tin. var. tetramerum (Trautv.) Hamet — am mittleren Euphrat ge- funden. Letztere, mit kräftig gewimpertem Rande der Blätter und Sepalen, galt lange Zeit — noch bei Paoletti in Fiori e Paoletti, Fl. an. It. 1. (1896-1898), p. 551 — als Endemismus des Ätna, 2.B. Ges. 69, Ba. 15 226 F. Vierhapper. wo sie seinerzeit Tineo entdeckt.hat. Im Jahre 1895 hat dann ' Sostaric diese Pflanze in Albanien — $. albanicum Beck in Am. nat. Hofm. Wien, XIX. (1904), p. 74 — 1898 Skorpil bei Philip- popel in Bulgarien — 8. Skorpili Velenovsky, 6. Nachtr. Fl. Bulg. in: Sitzber.. böhm. Ges. Wiss., 1898, Sep. p. 4 und Neue Nachtr. Fl.-Bulg. in dem gleichen Sitzber., 1902, Sep. p.5 — und 1902 Zederbauer im Gebiete des Erdschias-Dagh in Kleinasien „auf Felsen des Pelikartyny bei Gereme, ca. 2200m* — Sedum sp. Zederbauer in Ann: nat. Hofm., Wien, XX. (1907), p. 400 — ge sammelt. Gussones Diagnose paßt so gut auf diese und auch auf die von Sostarie mitgebrachte Pflanze, daß ich an deren völliger Identität mit S. aefinense nieht zweifle. Die Gliederzahl der Blütenquirle, über die Gussone keine Angaben macht, beträgt nach Paoletti (l. ec.) bei der Pflanze vom Ätna 4-5, bei jenen stets 4. Die systematische Stellung des S. aetnense und tetramerum ist'noch zweifelhaft. Boissier (Flor. or. Suppl. [1888], p. 247) schaltet letzteres mit der ‚Bemerkung „Affinitas dubia“ hinter S.. pallidum M. B. ein. Nach Velenovsky hält :S. Skorpili die, Mitte zwischen Sedum und Tillaea. Genauer Aufschluß ist erst von ‚einer Monographie der Gattung Sedum zu erwarten. Jeden- falls ist aber die Sectio Procrassula in ihrer heutigen Fassung, da sie ganz heterogene Arten vereinigt, eine unnatürliche‘ Gruppe: 276: Tillaea muscosa L. — Santorin! Mikra Kaimeni (N); Nea Kaimeni: Georgios (V, We). Mesembryanthemaeeae. 277. Mesembryanthemum crystallinum L. — Santorin: Thera; _ Hafen—Phira (Ha, H, V I 278. Mesembryanthemum nodiflorum L. — Santorin: Thera i 4 j i h i ; : E = e (H). — Attika: Athen, Akropolis (V).. Saxifragacenae. se 279. Saxifraga. graeca Boiss. et Heldr. — Attika: Pentelikon, Gipfelregion :(H, V). R ah 280. Sarifraga tridactylites Li —- Elis: Olympia (B): — Phokis: Parnaß—Liwadhi (V). ARE Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 227 Umbelliferae. 281: Eryngium campestre L. — Phokis: Itea--Chrysson (H). 282. Eryngium maritimum L. — Attika: Raphina .(A). 283. Lagoeeia cuminoides L. — Attika: Pikermi (A). 5 234. Thapsia garganica L. — Attika: Athen, Akropolis (H, V); Athen, Philopappos (A). 255. Orlaya platycarpos (L.) Koch. — Aegina (J). 286. Daucus guttatus S. et S. — Attika: Athen, Philopappos (A); Pikermi (A). : i 237. Cancalis leptophylla L. — Argolis: Mykenae! (Ha, W). — Attika: Lykabettos (V). 238. Torilis nodosa (L.) Gärtn. — Delos: Mikra Delos (H, V). — Argolis: Tiryns (H). 289. Bifora testieulata (L.) Sprg. — Argolis: Mykenae- Phyehtia (H, V). 290. Tordylium apulum L. — Korfu: Korfu (W); Korfu— Kanone (H). — Delos!: Mikra Delos (H, V, Wi). { 291. Malabaila involucrata Boiss. et Spr. #) parnassica (Heldr.) Hal. — Phokis: Delphi (V). Da die Pflanze nicht fruchtet, ist die Bestimmung der Varietät nieht vollkommen sicher. 292. Ferulago nodosa (L.) Boiss. — Phokis: Delphi (H). 293. Crithmum maritimum L. — Attika: Raphina (A). 294. Smyrnium Orphanidis Bois. — Phokis!: Delphi— Liwadhi (Ha, V). Diese Art ist einigermaßen variabel in bezug auf die Rand- beschaffenheit der oberen Blätter. Während diese an unserer üze sowie an den Exemplaren vom Originalstandorte Parnes .(Heldreich, Ha, UV) sowie von Arkadien (Tuntas Ha) und hasos ‚(Sintenis et Bornmiüiller Ha) sehr seicht gekerbt bis sanzrandig sind, sind sie’ an solchen von Tenos (Bretzl Ha) grob kerbig-gesägt und nähern”sich hiedurch denen des 8. apiüifolium Willd. Kretas. Belege von Aetolien (Haläcsy Ha) und Mazedonien (Dimonie UV) halten die Mitte zwischen diesen Extremen; solche von Skyros (Tuntas Ha) vermag ich, obwohl sie Haläcsy (Suppl. IL, p. 41 [151]) als Orphamidis bezeichnet, von Original- : 15% Pr 228 F. Vierhapper. belegen des apiifolium — Kreta, Lassiti, Sieber Ha, MP —- nieht zu unterscheiden. Der Nachweis dieser Art, die bisher als ein Endemismus Kretas gegolten hat, auf einer ägäischen Insel und der Umstand, daß sie durch Zwischenformen mit $. Orphanidis des griechischen Festlandes verbunden ist, erscheint mir von pflanzen- geographischem. Interesse. 295. Smyrnium olusatrum L. — Korfu: Korfu (Ha, Z). 296. Scandix pecten Veneris L. — Elis: Olympia (H). — Delos: Mikra Delos (Ha, V). — Phokis: Delphi (H, V). 97. Scandix australis L. ee subsp. balcanica Vierh. (S. australis L.). — Delos: Mikra Delos (Ha!). — Argolis: Mykenae: Szara (J). In Suppl.I., p. 44 sagt Haläcsy, daß die griechischen Belege der S. australis anscheinend insgesamt zu 8. curvirostris. Murbeck (Contr. fl.'nord-ouest Afr. II. ser. [1905], p. 49—50, t. X) gehören, einer im westlichen Teile des Mediterrangebietes und auf Krefa vorkommenden Pflanze, die sich nach ihrem Autor von 8. australis "s.s. durch an der Basis stets kahle Stengel, mehr minder steif- haarige — nicht kahle —, gegen die Spitze etwas gekrümmfe — nicht gerade —, ein wenig diekere Doldenstrahlen, am Rande durch sehr kurze Triehome fein gezähnelte, — nieht lang gewimperte — Blätter der Hüllchen, längere Früchte mit deutlich gebogenem — nieht fast geradem — Selmnabel und Griffel, die 3—4mal — nicht 1—-2mal' — länger sind als die Griffelpolster, unterscheidet. Von diesen Merkmalen findet nun Haläesy an den griechischen und insbesondere auch an den von Murbeck selbst als eurvirosirs angesprochenen Belegen aus Kreta alle mit Ausnahme der Griflel- länge inkonstant. Da aber Haläesy zu keiner völligen Klarheit über Be . griechische Pflanze gelangt ist, wie namentlich daraus he _ daß ‚er Murbecks Namen nicht: ‘weiter berücksichtigt, habe id sie im Rahmen des gesamten Wiener Materiales von 8. einer neuerlichen Untersuchung unterzogen und. bin'-hiebei = E jrosir dem Resultat gelangt, daß sie nicht mit Murbecks eu identisch sondern eine distinkte Sippe ist, und daß somit 5. @ in fünf geographische Rassen. gegliedert ist, die aber a“ 4 scharf von. einander verschieden sind, daß man sie als Nas ger 6. Brakteen von Seandix australis 1. Ihe 1 &) eustirostris (Murb.) Algerien. — Fig. 3, #. 5) yallica Vierh. Südfra ich. — 8.5, 6 €) ocei ae Vierh. Südspanien. — Fig. 7, 8. d) balcaniea Vierh, Griec oerwerg Fig. 9, 10. ©) Brehen Vierh. Taurien. — Etwa der '/, nat. Größe: — Kasper del. 250 r F. Vierhapper. auffassen kann. Es kommen also zu den .beiden von Murbeck als Arten getrennten Formen der S. australis s. l.: australis 8.8. = occidentalis mh. und curvirostris noch drei, die ich als gallica, bal- canica und pontica bezeichne. Während oceidentalis ausschließlich, gallica und curvirostris vorwiegend im westlichen Teile des Mittel- meergebietes vorkommen, sind balcanica und pontica auf den öst- lichen, und zwar erstere insbesondere auf die Balkanhalbinsel, letztere auf Taurien, beschränkt. Da Linn (Spec. plant. [1753], p. 257) unter S. australis entweder keine bestimmte Form, oder wenn doch, so nach Diagnose („caulibus laevibus“) und Verbreitungsangabe („Habitat in G.. Narbonensi, Italia, Oreta“) curvirostris und gallica und nicht die von Murbeck als australis s. 8. angesprochene westlichste Rasse verstanden hat, empfiehlt es sich, diesen Namen im weiteren Sinne zur Bezeichnung aller fünf Formen zu verweu- den und die letztgenannte Rasse (S. australis Murbeck) neu Zu, benennen. Die Unterschiede dieser Rassen liegen, wie dies schon Mur- beck größtenteils für curvirostris auseinandergesetzt hat, in der Länge und Richtung der Griffel, Länge und Dieke der Früchte und im Grade der Kriimmung des Schnabels, in der Form und Randbewimperung der Brakteen der Hüllchen, in den Behaarungs- _ verhältnissen des Stengels und der Doldenstrahlen und in der Größe der randständigen Petalen. Von diesen Merkmalen sind in systematischer Hinsicht nicht alle gleichwertig, die Richtung der Griffel, Form der Brakteen und Behaarung des Stengels vielmehr weniger bedeutsam als die übrigen, keines aber bei allen Sippen vollkommen konstant. Was zunächst die Griffel betrifft, so haben pontica, balcanica und cwrvirostris die längsten, australis die kürzesten, während gallica entweder dieser gleicht oder sich jenen nähert; bei pontica und balcanica spreizen sie häufig, bei eu rostris sind sie meist, bei den beiden anderen fast stets gleich“ gerichtet. Die Früchte sind bei eurvirostris am längsten U dieksten, bei den übrigen ungefähr gleichlang und -diek, ihr Schna bei ersterer fast stets auffällig, bei balcanica oft mehr oder weniger deutlich gekrümmt, bei gallica und oceidentalis fast bis gan nabel y 4 gerade, . von pontica habe ich reife Früchte nieht gesehen. Die Randpetalen sind bei pontica beträchtlich größer als bei den anderen Sippe! =. ER gan Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 231 Die Brakteen tragen an ihrem Rande bei ocecidentalis, balcanica und pontica stets mehr minder lange, bei curvirostris und gallica nur ganz kurze oder gar: keine Wimpern. Bei oecidentalis und gallica sind sie meist verhältnismäßig lang und schmal, schmal länglieh-elliptisch bis länglich verkehrt-eiförmig und, wenn einfach, spitz bis etwas zugespitzt, wenn zwei- bis dreizähnig, mit lanzett- liehen, seltener eiförmigen, spitzen bis etwas zugespitzten, seltener stumpflichen Zähnen, bei balcanica kurz und breit, mehr minder breit — bis fast rundlich — verkehrteiförmig, einfach und stumpflich oder zweizähnig mit breit eiförmigen stumpflichen Zähnen, nehmen bei pontica ungefähr eine Mittelstellung ein und nähern sich bei eurvirostris bald mehr dem einen, bald dem anderen Extrem. Die untersten Stengelinternodien sind bei oceidentalis und wohl auch bei pontica stets behaart, bei curvirostris meist kahl, bei gallica und balcanica bald behaart, bald kahl; die Doldenstrahlen bei oceiden- talis und gallica stets, bei ponlica meist kahl, bei curvirostris in der Regel mehr minder dicht behaart, bei balcanica ebensooft kahl als behaart. In der Richtung der Doldenstrahlen fand ich keine durehgreifenden Unterschiede. Bei Berücksichtigung der Gesamtheit der Merkmale macht es fast niemals Schwierigkeiten, die Zugehörig- keit eines Beleges zur einen oder anderen Sippe zu erkennen. Zwischenformen sind verhältnismäßig selten. Der folgende Schlüssel diene zur kurzen Charakterisierung und Unterscheidung der fünf assen: A) Involucelli phylla in margine glabra vel brevissime serrulato- eiliata. Petala marginalia usque 15mm longa. Styli & paralleli vel subdivergentes. a) Siyli stylopodio 4-3 plo longtores. Fructus 4—2'5 cm longi, rostro Semper fere plus minus incurvato. Imvolucelli phylla ovata vel oblongo-ovata, obtusiuscula vel obtuse—acutiuscule subbidentata. Caules etiam infima basi saepissime glaberrimi. Umbellarum radii Pilis patentibus + dense hispidi. | Subspee. curvirostris (Murbeck). Synonyme: $. curvirostris Murbeck, Contr. Flor. nord-ouest Afr., Tun. IL. ser. in Lunds Univ. Ärsskr. N. T. Afd. 2. Bd. 1, Nr. 4 (1905) p: 49, tab. X, Fig. 1—3. — S. australis Linne, Spee. plant. 232 z F. Vierhapper. (1753), p. 257 p.p.? et aut. sing. — ? 8. ausiralis $ ambigws Rouy et Camus, Fl. Fr. VII. (1901), p. 300. Siehe Abbildung 6. Fig. 1 u. 2. Verbreitung: Algerien, Tunesien; Iberische Halbinsel; Süd- frankreich; Sardinien; Kreta. Urea FRE Ren ee > b) Styli stylopodio 3—2 plo longiores. Fructus 3—2cm longi, rostro subrecto vel recto. Imvolucelli phylla elliptica vel £ amguste oblongo-elliptica acuta vel acute bi-vel tridentata. Caules glabri vel_basi hispidi. Umbellarum radii glabri Subspee. gallica Vierh. Synonyme: 8. australis Linne, Spee. plant. (1753), p.257p.p.; Rouy et Camus, Fl. Fr. VII. (1901), p. 300 ete. Siehe Abbildung 6. Fig. 3 u. 4. Verbreitung: Südfrankreich, Süditalien, Sizilien, Kreta. rn B) Involucelli phylla in margine + longe eiliata. a) Styli stylopodio 15-2 plo longiores, parallel. Fructus 23cm longi, rostro recto vel subrecto. Imvolucelli phylla = am guste oblongo-elliptica vel elliptica, acuta—subacuminata vel acule— subdeuminate bi-tridentata. Petala marginalia usque 15mm long. Caules basi hispidi. Umbellarum radii glabri. Subspee. occidentalis Vierh. Synonyme: $. australis Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp. III. (1880), p. 79 ete. Siehe Abbildung 6. Fig. 5 u. 6. Verbreitung: Algerien; Iberische Halbinsel; Sizilien. b) Styli stylopodio 3—4 plo longiores, saepe divergendes. Fructus 2—3'5 cm longi, rostro + incurvato vel subreclo, rarıus recto. Involucelli phylla + late rotundato-obovata, obtusa—obtusinseule, | vel obtusiuscule subbidentata. Petala marginalia usque ID mm longd. 3 Caules glabri vel basi hispidi, umbellarum radii glabri vel hispidh : interdum ambo dense hispidi . . Subspee. balcanica Vieh. Synonyme: S$. australis Reichenbach, Ie. Flor. Germ. Helv: XXI. (1867), p. 91, t. 189, II, III; Boissier, Flor. or. I. (18) p. 917 p. m. p.; Haläcsy, Consp. I. (1900), p. 663 pm p 7 er ©. r Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 233 Ss gandiflora forma hispidula Heldreich in Herb. graec. norm. r. 1240 — non S$. hispidula Bertoloni. Siehe Abbildung 6. Fig. 7 u. 8. Verbreitung: Balkanhalbinsel, Ägäische Inseln. e) Styli stylopodio 3—4 plo longiores, divergentes. Fructus maturi non visi. Involucelli phylla oblonge ovata, elliptica vel ob- wata, acutiuscula vel acutiuscule bi—tridentata. Petala marginalia usque 25mm longa. Caules basi hispidi. Umbellarum radii glabri, rarius hispidi - - 2 2 2... % Subspee. pontica Vierh. . Synonyme: $. australis Marschall a Bieberstein, Flor, taur. caue. 1. (1808), p. 229; Ledebour,‘ Flor. ross. U. (1844— 1846), p- 345; Steven, Verz. in Bull. soe. nat. Mose. XXIX. Nr. III. (1856), p- 356 excel. syn. Siehe Abbildung 6, Fig. 9 u. 10. Verbreitung: Südrußland, . - Von diesen Sippen sind wohl oecidentalis und curvirostris, deren Unterschiede Murbeek ausführlich auseinandergesetzt hat, am weitesten voneinander verschieden. Wären sie die einzigen Vertreter des „Lypus polymorphus“ $. australis, so wäre es gewiß gerechtfertigt, sie als Arten zu trennen. In Wirklichkeit bildet aber gallica ein Bindeglied zwisehen ihnen, indem sie sich durch ‚ die kurzen, + geraden Früchte an oceidentalis, durch die kahlen bis kurz gewimperten Brakteen an curwirostris anschließt, in Bezug auf die Länge der Griffel und Bekleidung der Stengel der einen oder der anderen näherkommt. Auch balcanica, die veränderlichste von allen, nimmt in gewisser Hinsicht eine Mittelstellung ein, denn sie stimmt in der Griffellänge mit eurvirostris überein, der Sie sich auch oft dureh die Krümmung der Früchte nähert, hat aber gleich oceidentalis + lang bewimperte Brakteen und gleieht In der Bekleidung der Stengel und Doldenstrahlen bald der einen, bald der anderen oder unterscheidet sich, indem sowohl die Stengel- basen als auch die Doldenstrablen dicht behaart sind, von beiden. Ihre Brakteen. übertreffen an Breite die aller anderen Rassen. F ormen, die sie mit curvirostris zu verbinden scheinen, finden Sich auf den ägäischen Inseln und auf Kreta; mutmaßliche Mittel- formen zwischen occidentalis und gallica in Südfrankreich und 234 F,. Vierhapper. Sizilien, und solche zwischen dieser und curvirostris in Sardinien. Pontica schließlich verhält sich in gewissem Sinne intermediär zwischen oceidentalis und balcanica, so vor allem in der Form der Brakteen, hat die spreizenden, langen Griffel der letzteren, die dicht behaarten Stengelbasen der ersteren, nimmt aber durch die größeren Petalen eine Sonderstellung ein. Aus den Kaukasusländern, wo S. australis nach Eichwald (bei Ledebour, 1. c.), Kleinasien (Karien) und Zypern, wo sie nach Sibthorp (bei Boissier, Flor, or. II. [1872], p. 917 und Holmboe, Stud. veg. Cypr. in Berg. Mus. Skr.n. r. 1.2. [1914] . p. 135) vorkommen soll, habe ich keine, beziehungsweise sehr mangelhafte Belege gesehen; ebenso keine aus Bosnien, wo sie nach Beck (Fl. Südbosn. II. [1887], p. 91) von Hofmann bei Sarajewo gefunden wurde. . Wohin $. bulgarica Davidoff‘ (in Mag. bot. lap. IV. [1205], P- 28) aus Bulgarien gehört, ob näher zu australis oder zu gran diflora, habe ich aus der nackten Diagnose nieht ersehen können. Mit oceidentalis zunächst verwandt, aber von ihr und Bi australis überhaupt durch die größere Zartheit aller Teile, viel kleinere Brakteen, kürzere Griffel und Friichte mit relativ kürzeren Schnäbeln usw. spezifisch verschieden ist S. mierocarpa Lange (Pug. IV. [1865], p. 237) aus Zentralspanien. Gesehene Belege: ( A) Curvirostris (Murb.). 1. Algerien. 1. Kerrata; lien arides sur le ealeaire, 800m. Reverch on, Pl. d’Alg. 1897 (Kaby lie) (UV); 2. Champs ä Nemours, ouest de la prov. d’Oran. Bourgeal, Pl. d’Alg. 1856 (M P). — II. Spanien: 1. Malaga. Funk (UV); 2. Granada. Funk (UV). — Ill. Südfrankreich: 1. Provent au Luc. Herb. Jordan (M P). — IV. Sardinien: 1. In agris prop Cagliari. Müller (MP, UV). — V.Kreta: 1. Kissamos, hei ineultes. Reverehon, Pl. de Cröte 1884 Nr. 56 (U V); 2. La Canke, Inoissons. Reverchon, Pl. de Cröte 1883, Nr. 56 (Ha); 3. Pr. Ar khanes distr. Temenos. Neukirch (Ha); 4. Tybaki. Höfler, BR belek, Vierhapper und Watzl (U V). B) Galtica Vierh. 1. Südfrankreich: 1. Gallia. Welwitse! (M P); 2. Gallia merid. Salzmann (M P); 3. Sponte e Gall. aus ealeaires a (M P); 4. Aude. Pres de la Gare de Moux. Coteaux 3 S" E BEN Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 235 pied du mont Alarie. Gautier (Ha, U V); 5. Narbonne. Huguenin (UV, Z.b. 6.); 6. Narbonne, garrigues (Z. b. G.); 7. Narbonne. Pech de laguel. Herb. Theveneau (U V); 8. Montpellier (M P); Montpellier. Aunier (M P); 10. Montpellier. Salzmann (U V); 11. Ad Monspelium. Bubani (U V); 12. Environs de Montpellier. Pont de Villeneuve, parmi les rochers. Moquin Tandon (MP); 13. Clairieres du bois de la Valette pres Montpellier. Herault, Rel. Maill. 1176 (M P); 14. Vaueluse. Avignon, champs, 80 m. Tele- phore (Ha); 15. Avignon (MP); 16. Bouehes du Rhöne. Aix-en Provence; &boulis au Prögnon. Bruyas in Magnier, FI. sel. exs. Nr. 3788 (Ha, MP, UV); 17. Aix (MP); 18. Marseille (M P); 19. Vallee du fört rouge a Toulon (rare). Huet (U V); 20. Champs maigres a la base du Pharon prös de Toulon. Leresche (Z.b.G.); 21. Var. Terrains vagues-aux caleaires de Costebelle pres Hyeres. Terrains caleaires. Herb. Rouy (U V); 22. Var. Le Luc. Haury (UV); 23. Bords des baes et lieux incultes des terrains caleaires, pres Le Luc. Schultz, Herb. norm. Nr. 485 (MP). — II. Sizilien: 1. Busambra. Todaro (M P, UV). — II. Süditalien: 1. Apulia. Tenore (U V). — IV. Kreta: Candia. Höfler (UV). C) Occidentalis Vierh. I. Algerien: 1. Mostaganem, sur les eoteaux incultes. Balansa, Pl. d’Alg. 1852, Nr. 697 (MP); 2. Montagnes de, Magris, lieux incultes, sur le caleaire, 1000 m. Reverchon, Pl. d’Alg. 1898 (Kabylie) (U V); 3. P&piniere de Batna. Balansa, Pl. d’Alg. 1853 (M P). — II. Iberische Halbinsel: l. Regnum Granatense, prov. Malaeitana. Sierra Abdelajis, ad . Chorro; loc. umbros. glareos. 900—1000 m, sol. calear. Huter, Porta, Rigo, it. hisp. 1879, Nr. 1024 (MP, UV); 2. Champs ineultes ä Baza. Bourgeau, Pl. d’Esp. 1851, Nr. 1200 (MP); 3. Sierra de Lujar. Willkomm (U V); Hackel (UV); 4. Cerro Zumbalejo pr. Jaen, Lange (Ha); 5. Velez Rubio, lieux ineultes, sur le caleaire, 500m, Reverehon, Pl. d’Esp. 1894, Nr. 993 (UV); 6. Origuela, lieux ineultes, sur le ealeaire. Reverchon, Pl. d’Esp. 1894, Nr. 993 (UV); 7. Albacete, in paseuis glareosis Sierrae' de Alcaraz, sol. cale. 1600m, Porta.et Rigo, it. III. hisp. 1891, Nr. 437 (Ha, MP, UV); 8. Teruel. Reverchon (Z. b. @.); 9. Albarraein, lieux In- eultes, sur le ealeaire 1300m. Rare. Reverchon, Pl. d’Esp. Teruel 1894, Nr. 993 (U V); 10. Gea, lieux arides et rocheux, sur la 236 F. Vierhapper. ealeaire. Reverchon, Pl. d’Esp. Ternel 1894, Nr. 993 (UV); 11. Castille. Champs ä Bagedo. Elias in Sennen, Pl. d’Esp. Nr. 1396 (MP). — IH. Sizilien: 1. Monte Pizzuta (MP); 2. In herbosis montosis. Palermo “alla . Pizzuta. Todaro, FI. Sie, exs. Nr. 1090 (Ha); 3. In pasenis montosis. Palermo. Pizzuta. Ross, Herb. Sie. Nr. 443 (UV, Z.b. G.) D) Balcanica Vierh. I. Istrien: 1. Istrien. Kuhn (2. b. 6.). — ll. Quarnero: Lussin: 1. Um Lussin piceolo. Tommasini (MP, Z.b. G.); 2. Lussin piecolo, an Wegen. No& (M P); 3. Oliven- särten oberhalb Lussin piceolo. Witting (MP, Z. b. G.); 4. Monte Calvario ob Lussin piecolo. Strobl (MP, UV); 5. An Wegen bei Ossero und Lussin piceolo.. No& (M P); 6. Ossero (U V), Tom- masini (Z. b. G.); 7. Scoglio Labadorschi bei Lussin piccolo (Z.b. G.). — Il. Dalmatinische Inseln: 1. Ex ins. Dalm. Visiani (MP); 2. Lesina, an Wegen. Maroevie (MP). — IV. Griechenland: 1. Ex flora graeca. Spruner (MP); 2. Griechenland (UV); 3. Attica. In collibus aridis eirea Athenas. Heldreich (Ha, MP); 4. Lykabettos von Athen. Adamovi, it. graee-ture. Nr. 436 (Ha, UV); 5. In monte Lykowetüs. Pichler (Ha, UV); 6. Phalero veterum. Tuntas (Ha); 7. In halipedo Phaleri, in arvis. Held- reich (Ha); 8. Porto Raphti. Tuntas (Ha); 9. In colle Ardetiv. Tuntas (Ha); 10. Hymettus. Orphanides (Ha); 11. In amıs prope Kephisiam ad radices m. Penteliei. Heldreich, Herb. gramm norm. Nr. 1240 als 8. grandiflora f. hispidula (Ha, M P); 12. Collis Tureovuni pr, Hagios Lucas. Heldreich als $. grandiflora f.. inter- media (Ha); 13. Pr. Megara. Adamovie, it graee. ture. Nr. 43 (UV); 14.. Salamis. Heldreich (M P); 15. Argolide. Spruner (M P); 16. Szara bei Mykenae. Janchen (UV). — V. Ägäische Inseln: 1. Euboea. Pr. Chalkis. Adamovic it. graee. ture, Nr. 43 (Ha, UV); 2. Cyeladum insula Delos, in herbidis. Haläesy (Ha); 3. Flora Cyeladum: in insula Cythno. Tuntas (Ha, UV); 4 Mr sula Thasos. Mt. Elias, in marmoreis. Sintenis et Bornmäller, it. ture. 1891, Nr. 529 (Ha). — VI. Mazedonien: 1. In eollinis ad Makri. Adamovic (MP). — VH. ? Zypern: 1. In mont. PF ‚Kythraeam. Sintenis etRigo, it.eypr. 1880, Nr. 329 zum Teil (UN). | E) Taurica. Taurien: 1. Kopsel. Callier, it. taur. 1. 1896, e Nr. 308 (Ha, MP, UV), N = Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechrenlands. 237 F) S. mierocarpa. Spanien: 1. Madrid. Pau, herb. hisp. (Ha, H). : Belege angeblicher S. australis: Südkroatien, Schlosser (2. b. G.), Fiume, Schlosser (Ha, Z. b. @.), Vukotinovie (Z. b. G.) gehören zu S. pecten L.; solche von den Nebroden: Madonie, Loja- eono, Pl. sie. var. Nr. 619 (Ha) zu S.pecten var. brevirostris Boiss. 298. Seandix grandiflora L. — Phokis!: Delphi (Ha, V). In 'Ermanglung von Früchten ist eine genauere Bestimmung nieht möglich. Die von Haläcsy (Consp. I., p. 663 und Suppl. I., p. 44) als 5. australis angesprochenen Pflanzen vom Korax, Chelmos und Parnaß gehören nach den Belegen seines Herbariums nicht zu dieser Art, sondern in die Seetio Pecten, und zwar die vom Korax zu S. macrorhyncha, die vom Chelmos zu deren Form Zymphaea Hausskn., die bisher nur aus dem tymphaeischen Pindus bekannt geworden war (Consp., l. e.), und die vom Parnaß zu S. brachy- carpa Guss., die für Griechenland neu ist. 8. macrorhyncha var. Iymphaea kommt, was Haläesy entgangen ist, innerhalb des Be- reiches der griechischen Flora auch im Lassitigebirge Kretas vor. Da ich den Eindruck gewann, daß über „Ss. macrorhymeha“ auch sonst nicht vollkommene Klarheit herrscht, habe ich das ein- schlägige Material der. Wiener Herbarien einer vergleichenden ' Untersuehung unterzogen. Hiebei bin ich zu dem Ergebnis ge- kommen, daß die beiden Typen „macrorhyneha“ und brachycarpa einander sehr nahe stehen. Das einzige halbwegs durchgreifende Unterscheidungsmerkmal ist die Länge der Früchte die bei brachy- apa nur halb so groß ist als bei maerorhymeha. Diese verhält Sich zu jener ganz ähnlich wie S. pecten L. zur Varietät brevirostris L. Während brachycarpa abgesehen von dem Umstande, daß die Früchte entweder rauh oder glatt sind, wenig variiert und ein einheitlicher Typus ist, zerfällt maerorhyneha in zwei ziemlich rf voneinander geschiedene Rassen, deren jede einigermaßen Yeränderlich ist, und zwar: 1. macrorhyneha 8. 8. (= hispamoa Boiss.) mit. breiteren Fruchtschnäbeln, am Rande lang und reich gewimperten. Blattscheiden und. ebensolehen, längeren, nicht selten "Weispaltigen Brakteen, kurz borstlich behaarten Stengeln und spreiten und höherem Wuchse und 2. tymphaea mit schmäleren 238 > F. Vierhapper. Fruchtschnäbeln, am Rande kurz gewimperten bis fast kahlen Blattscheiden und ebensolehen,- kürzeren, fast stets einfachen Brak- teen, fast bis ganz kahlen Stengeln und Blattspreiten und niedri- gerem Wuchse. Die von Gola aufgestellte S. hispanica var. eottiana der Westalpen vermag ieh von typischer macrorhyncha 8. 8., Wie ich sie aus Kleinasien sah, nicht auseinanderzuhalten; doch fand ich die Früchte beider etwas länger als die von Originalexem- plaren von hispanica aus der spanischen Sierra Nevada, messe aber diesem Unterschiede umsoweniger systematische Bedeutung bei, als ich auch aus den Westalpen Belege von S. macrorhyncha 8. 8 mit kürzeren Früchten sah, die eben beweisen, daß die Sippe in dieser Hinsicht etwas variabel ist, was übrigens auch von iym- phaea gilt. e Die Unterschiede zwischen macrorhyncha s. s. und tymphaea finde ich beträchtlicher als die zwischen letzterersnd brachycarpa; denn diese ist von iymphaea eigentlich nur durch halb so lange Früchte und noch kürzere Bewimperung bis völlige Kahlheit des Randes der Blattscheiden und Brakteen auseinanderzuhalten, und auch diese Unterschiede sind nicht vollkommen durchgreifend, da es in Griechenland und Kreta Zwischenformen gibt. Es bilden anscheinend S. macrorhyncha, tymphaea und brachy- carpa eine phyletische Reihe nächst verwandter Arten oder viek leicht besser Unterarten einer Art, innerhalb derer /ymphaea das Bindeglied ist zwischen den beiden Extremen macrorhyneha und brachycarpa. Von diesen kommt erstere der 8. pecten L. zunächst, von der sie aber schon durch die viel schmäleren Brakteen leicht zu unterscheiden ist, letztere der Balansae Boiss., die aber vol ihr dureh kürzere Früchte mit schmäleren Schnäbeln, viel größere randständige Petalen und breitere Brakteen’ als gute eigene Spezie abweicht. Von unseren drei Sippen ist macrorhyncha am weitesten ze verbreitet. Sie findet sich auf der iberischen Halbinsel, in den Ostpy renäen,') Südfrankreich!) in den Westalpen, auf der Balkan- halbinsel und in Vorderasien; iymphaea ist bisher nur von @ a Balkanhalbinsel, von Thasos und Kreta bekannt geworden; brachy- ‘) Nach Rouy et Camus, Fl. Fr. VIT (1901), p. 300. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 239 carpa kommt in Sizilien und auf den Nebroden, in Griechenland und angeblich!) auch auf Teneriffa vor. Verzeichnis der gesehenen Belege - i l. S. macrorhyncha C. A. Meyer, Ind. hort. Petr. (1843), p. 88; S, hispanica Boissier in Ann. sc. nat. ser. IH. t. 2 (1844), p.57; S. hispanica var. cottiana Gola in Fiori, Beguinot e Pampanini, Flor. it. exs. Nr, 910 (1909) et in Mem. ae. se. Torino. ser. II. LX. (1910), p. 215—218. - I. Spanien: 1. Sierra Nevada, region sonsalpine, ä la base du Barramo del Infierno. Bourgeau, Pl. d’Esp. 1851, Nr. 1201 (MP). — II. Westalpen: 1. Hautes Alpes (MP); 2. Cottische Alpen. Rostau (U V); 3. Moissons des environs de Rodoret. Valleis Voudoises. Rostan in Schultz, herb. norm. nov. ser. Cent. 12, Nr. 1117 (Ha);.4. Piemont, val Germanasca. Rostan (Ha); 5. Ad messes in montanis vallis Germanasea. Rostan in Baenitz, herb. eur. (Ha, MP, Z. b. G.); 6. Pedemontium. Proy. di Torino. Oulx in eultis prope Dora flumen, alt. 1200m, in solo_cale. Ferrari et Gola in Fl. it.exs. Nr. 910 (U V). — Il. Balkanhalbinsel: 1. Bosnien. Umgebung von Sarajewo. Qurcit als $. australis (Z. b. G.); 2. Griechenland. M. Korax Aetoliae adjectae. Leonis in Dörfler, Fl. graec. Nr. 342 (Ha). — IV. Kleinasien: 1. Ad pe- des Argaei prope Tschomakli. 5200 ped. Kotschy, it. eil.-kurd. 1859. Pl. Arg. Suppl. 224 (MP). 2. S. tymphaea (Hausskn.). S. macrorhyncha 8 tymphaea Haussknecht, Symb. Fl. graee. in Mitt. Thür. Bot. Ver. N. F. V. (1893), p. 113 (94). | I. Balkanhalbinsel: 1. Mazedonien. Ad radices mtis Gali- eitza prope Ochrida. solo eale. Dimonie (Ha, MP, U V); 2. Epirus. In lapidosis mobilibus m. Olyöika distr. Janina. Baldaeeı, It. Alb. (Epir.) III. 1895, Nr.‘'218 (U V); 3. Griechenland. Arcadia. In Mpestribus caleareis regionis alpinae mt. Chelmos (Aroanıa vet.) Supra pagum Sudena. Alt. 1800--2000m. Haläcsy (Ha, UV). — ll. Thasos: 1. Insula Thasos. Mt. Elias, in marmoreis. Sintenis &t Bornmüiller, it. ture. 1891, Nr. 529 (Ha). — IL. Kreta: 1. In ne ER U x - ') Nach Rouy et Camus, FL Fr. VII (190), P- 300. 240 F. Vierhapper. montibus Lassiti Cretae orientalis. Heldreich (MP); 2. In saxosis mtis Ida. 50006000’. Heldreich {M P). 3. 5. brachycarpa Gussone, Ind. Sem., Hort.. Boce. (1825), . 10; Fl. Sie. Prodr. I. (1827), p. 350. i I. Sizilien: 1. ken (Z. b. @.); 2. Busambra. Todaro (MP); 3. In paseuis elatioribus montosis Pizzuta. Todars (MP, UV). — IH. Nebroden: 1. In montibus Nebrodensibus. Gaspar- rini (MP); 2. Monte d’Oro (M P); 3. Luoghi apriei nelle Todaro (UV); 4. In herbosis montosis Madonie. Todaro (U z 5. Madonie — alla colma grande. Todaro, Fl. sie. exs. Nr. (Ha, MP); 6. In summis cacuminibus Madoniarum. Monte 8. ar vatore — Pizzo di Palermo 1910m, et Pizzo Antenna 1975 m; solo eale. Strobl (MP, UV, Z. b. G.); 7. Madonie. Piano della An pessa. Huet du Pavillon (MP); Lojacono, Pl. Sie. rar. Nr. H (Ha). — IH. Griechenland: 1. Mons Parnassus: in saxosis er careis supra ecclesiam Agios Nikolaos 1900m. Maire et geil mengin, Miss. bot. Or. 1906, Nr. 1280 (Ha). — ? IV. Istrien: 1. In Istria meridionali (Z. b. G.). Zu diesen Angaben ist noch zu bemerken, daß 8. macrorhyneha aus Bosnien bisher nicht bekannt war, daß ferner die Form = Korax in Aetolien sich der tymphaea nähert, und daß schließlie die Exemplare der letzteren aus Kreta durch kurze Früchte I brachycarpa erinnern. Nach H olmboe (Stud. veg. Cypr. . e.) win u S. macrorhyncha auch auf Zypern (leg. Sintenis). Die Fe liegenden Exemplare — In mont. pr. Kythraeam — Sintenls i Rigo, it. eypr. 1880 Nr. 329 (U V) — gehören aber zum Teil z = pecten var. brevirostris, zum Teil zu australis. Von Bien Material ist noch genauerer Aufschluß über diese interessaD Gruppe zu erwarten. = | 299. Bupleurum semicompositum L. — Delos!: Mikra Delos(V} Loranthaceae. ar 300. Viscum album L. — Phokis: Parnaß, Liwadhi; er geblich auf Abies Apollinis (6). Caprifoliaceae. \ 301. Lonicera implexa Ait. — Attika: Pikermi: (A). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 241 Rubiaceae. 302. Galium saccharatum All. — Delos!: Mikra Delos (Ha!). 303. .GFalium recurvum Requ. — Santorin: Nea Kaimeni: Lava 1707. (9); Nea Kaimeni: Georgios (Ha, H, Sch, V, Wi); Thera!: Hagios Elias (V). — Delos!: Mikra Delos (V). Wie sieh an dem verhältnismäßig reichen von uns mitge- brachten Material feststellen ließ, variiert @. recurvum einigermaßen in bezug auf die Diehtigkeit der Behaarung der oberen Internodien und der zugehörigen Blätter. Die Form vom vulkanischen Boden Kaimenis ist viel diehter behaart als die von Thera und Delo$. Die Pflanze von Syra (Orphanides [Ha]) fällt durch robusten Wuchs, lange Blütenstiele und relativ schwache Behaarung auf. Die. Form Zyperns — G. pauciflorum Kotschy in Unger u. Kotschy, Zypern (1865), p. 260, non Wildenow nee Bunge; @. recurvum 8 pauci- florum Boissier, Flor. or. III. (1875), p. 68; @. recurvum ‚Holmboe, Stud. veg. Cypr. (1914), p. 171— fand ich nach den mir vorliegenden Exemplaren — Lapethos und Cerimia, Kotschy Nr..487 (M P) und Troodos, Sintenis et Rigo 906° (Ha,M P, UV) — von der typischen des Archipels weniger durch die von den Autoren an- gegebenen Merkmale als. durch weniger bis gar nicht zurückge- bogene Fruchtstiele und kürzere Behaarung der Infloreszenzachsen und Früchte verschieden. Ein Extrem mit kablen Früchten ist die von Holmboe (l.e.) als var. glabratum bezeichnete Pflanze von Troodos, Sintenis et Rigo 906°. "Die systematische Wertigkeit dieser Merkmale ist noch an reicherem Materiale genauer festzustellen. 304. Galium aparine L. — Santorin: Thera: Phira—Pyrgos (V). — Phokis: Delphi (W). 305. Galium spurium L. 8) Vaillantii (DC.) Gr. et Godr. — Santorin: Thera: Hagios Elias (H). | 306. -Galium setaceum Lam. — Attika: Athen, Lykabettos (H, V). — Phokis: Delphi—Liwadhi (W). 307. Galium murale (L)), All. — Elis: Olympia (VW). — Santorin: Thera: Hagios Elias (W). — Delos!: Mikra Delos (Ha, H, V); Megalorheumatiari (W). — Argolis: Myvkenae m. KR. 2.B. Ges. 69 242 F. Vierhapper. 308. Valantia muralis L. — Elis: Olympia (V). — Delos!: Mikra Delos (W). — Argolis: Mykenae (W). 309. Valantia hispida L. — Santorin: Mikra Kain (V); Nea Kaimeni!: Lava 1866 (J); Thera: Hafen — Phira (6, V,W, Wi); Phira—Pyrgos (Ha, H). — Delos: Mikra Delos (Wi). — Argolis: Mykenae (W). 310. Asperula arvensis L. — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). 311. Sherardia arvensis * — Elis: Olympia (H). — Argolis: Mykenae (H). Valerianaceae. 312. Valeriana Dioscoridis 8. et S. — Phokis: Parnak: Liwadhi (Ha, H, V, We). 313. TREE ruber (L.) D 8) Sibthorpü (Heldr. et ERSE Bald. — Argolis: Nauplia, Palamidhi (V). — Phokis: Delphi (V). : Die Pflanze von Delphi ist eine Intermediärform zwischen Sibthorpi und typischem ruber. ' 314. Valerianella echinata (L.) DC. — Phokis: Delphi— Liwadhi (G, H, W). ı. B) Sven (Buching.) Hal. — Attika: Pentelikon, Gipfe region (W). 315. Valerianella coronata (1.) DC. — Attika: Kephisia (N) 316. Valerianella discoidea (L.) Lois. — Elis: Katakolo (BI; Olympia (V). — Delos!: Mikra Delos (V). — Argolis: TR (Ha, H, V, W); Mykenae (H). 317. Valerianella vesicaria (L.) Moench. — Aegina (J). Dipsaceae. 318. Knautia integrifolia (L.) Bert var. amplexicaulis Szabd. — Körfii: Potamo (Ha!). var. mimica (Borb.) Szabö. — Argolis: Mykenae (H); un bei Mykenae (J). — Phokis: Delphi (H, V). Die beiden hier als mimica bezeichneten Typen stimm S nicht vollkommen miteinander überein. Der von Delphi entsprit Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 243 sehr gut der Originalpflanze Borbäs’ (Rev. Knaut. [1904], p. 86) vom Palamidhi bei Nauplia (Spruner Ha) und unterscheidet sich von ihr nur dadurch, daß der Stengel erst ober der Mitte verzweigt ist, während bei jener die untersten Äste knapp tiber der Basis entspringen, worauf Borbäs in seiner Diagnose großen Wert legt, was mir aber im Vergleiche zur Übereinstimmung beider in der Art der Bekleidung der Stengel, der Größe der Köpfchen, der dichten und langen Behaarung des Involukrums, in den stark verlängerten Korollen des Strahles, der Beschaffenheit der Zähne der Achänen und des Pappus sehr wenig zu besagen scheint. K. mimica ist, _ wenn man auch die Formen mit erst im oberen Teile verzweigtem Stengel mit ihr vereinigt, eine wohl charakterisierte Rasse. Außer den genannten Belegen vom Palamidhi und von Delphi sah ich auch solehe von Volo in Thessalien — Volo: Lechonia, Sintenis, it. thess. 1896 Nr. 126 (Ha) —, die schon Szab6 (Knaut. Mon. [1911], p- 191) hieher stellt, und von den Petalen-Inseln bei Euboea In Petaliarum insulis. Holzmann (Ha). Von dieser Sippe weicht die Pflanze von der Szara bei My- kenae durch etwas kleinere Köpfchen mit schwächer behaarter Hülle und kürzer strahlende Randblüten ab und scheint in dieser Hinsicht gleich der von Szabö auch als mimica angesprochenen Pflanze von Nauplia — Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 377 (Ha) —, mit der sie vollkommen tibereinstimmt, einen Übergang zu bilden ”u der zarteren, kleinerköpfigen Pflanze der ägäischen Inseln und Attikas, die Boissier (Flor. or. III. [1875], p. 26), Haläesy (Consp. 1, p. 761), Borbäs (l.e., p.85) und Szabö (Il. e., p- 192) als K. Ur- villei Coulter (M&m. Dips. [1823], p. 29, tab. I, Fig. 10) bezeichnen, obwohl diese nach Coulters Abbildung nach Art der K. bidens 8. et S.) Boiss. ausgesprochen zweihörnige Achänen besitzt. Ich ziehe es daher vor, für die X. Urvillei Boissiers, Haläcsys usw., die in der Gestalt der Achänenstacheln ganz mit K. mimica über- enstimmt, Borbäs’ (l.c., p. 86) für eine Form mit ungeteilten Blättern von der Sporadeninsel Jura — Reiser Ha — gebrauehten amen lamprophyllos zu verwenden. Von K. integrifolia var. hybrida (All.) Szab6, die mir aus dem Gebiete der griechischen Flora nur von Korfu vorliegt, wo sie sowohl in der Form hellidifoka (Lam.) Szb. mit ungeteilten ...16* 244 F. Vierhapper. Blättern —- Baenitz, Herb. eur. Nr. 9274 (Ha); Sagburg (Ha) — als auch in der mit geteilten, amplexicaulis (L.) Borb. — Po tamo, Haläesy (Ha) — vorkommt, unterscheiden sich mimica und 'lamprophyllos dureh die viel spärlieheren, kürzeren und dün- neren Borsten der unteren Stengelinternodien, viel längere, in behaarte Grannen ausgezogene Kelehzähne und — ob immer? — durch längere Stacheln der Achänen. 319. Pterocephalus perennis (Vaill.) Coult. subsp. Parnassi (Spreng.) — Phokis: Parnaß: Liwadhi (N). — Achaia: Megaspilaeon 850—1100m (A). P. perennis ein Endemit der Balkanhalbinsel und benach- barten Inseln, ist eine ziemlich veränderliche Pflanze, die, was bisher nicht beachtet wurde, in zwei geographische Rassen 8% gliedert ist: P. Parnassi Sprengel (Syst. I. [1825], p- 384) und P. bellidifolius Boissier (Diagn. I. 2. [1843], p. 109) = P. perenms ß pinnatisectus et f. virescens Haläcsy, Consp. I, p. 762. Diese sind folgendermaßen charakterisiert: 1. P. Parnassi s.s. Stengel, Blätter und Brakteen durch zall- reiche angedrückte Deekhaare mehr minder dicht seidig-filzig, mit relativ wenigen Drüsenhaaren, grau bis graugrün; Adern der Blätter und Brakteen nicht oder undeutlich sichtbar; Brakteen meist kurz und breit..— Bewohnt den östlichen Teil des Areales der Art. 2. P. bellidifolius. Stengel, Blätter und Brakteen dureh min- der zahlreiche, abstehende, längere Deckhaare mehr minder locker behaart, mit relafiv vielen Drüsenhäaren, grünlich; Adern ar Blätter und Brakteen stets deutlich sichtbar; Brakteen steis schm: und lang. — Bewohnt den westlichen Teil des Areales der m Ich sah Belege des P. Parnassi von folgenden Standorten Mazedonien: Athos; Thessalien: Pelion; Ätolien: — Doris: Kiona; Phokis: Parnaß; Attika: Parnes; Korintb: i rania; Achaia: Chelmos und Kyllene; Arkadien: Megaspilaeo; Argolis: Artemision; Lakonien: Malevo und Taygetos; Euboe@: Dirphys; solche des bellidifolius von: a) Albanien: 1. er keraunische Berge. Kiora, Cika und Baeate. (Baldaeei, it. alb. 18 i Nr. 75 {Ha, M P, U V));.)2. Trebesina-Gebirge. Distr. aan (Baldaeei, it. alb. 1894, Nr. 27 [MP, UVJ); 3. Kuruna bei Vome r Distr. Ljaskovik (Baldaeei, it. alb. Tepir.] 1896, Nr. 240 [Ha MI Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 245 UV). — 5) Kephallenia: 1. Monte Nero (Ainos). 3000-4500”. Sehimper et Wiest (M P); Letourneux, pl. or. var. Nr. 340 (MP). Obwohl die morphologische Trennung der beiden Rassen keine allzu scharfe, ist es mir bei Berücksichtigung der Gesamt- heit der Unterschiede fast nie schwer gefallen, sie auseinander- zuhalten. Als Bindeglied ist vielleicht die von Abel bei Mega- spilaeon gesammelte Pflanze zu deuten. Sie variieren beide im gleichen Sinne in Bezug auf die Länge der Schäfte, Größe der Blätter, Länge der Blattstiele, Form und Grad der Teilung der Spreiten, Größe der Köpfchen und Länge des Pappus, und Parnassi auch in der Form der Brakteen. Eine sehr kleinblättrige Form der letzteren vom Taygetos bezeichnet Haläesy im Herbar als f. mierophylia, eine mit geschlitzten Blättern von ebendort als pinnati- sectus, eine mit langen Blattstielen vom Parnes Tuntas als longi- peduneulatus, eine großköpfige, besonders dicht behaarte vom Korax Heldreich (herb. graee. norm. Nr. 1345) als „var. eapitulis sub- majoribus, indumento foliorum densiori, candidiori“, eine niedrigere von ebendort als „forma breviscapa, capitulis magnis, valde radian- tibus“, Durch besonders große Köpfe und durch oberseits ver- kahlte Blätter ausgezeichnet ist die Form des P. Parnassi vom Pelion. Die sehlitzblättrige Form des bellidifolius von den Akro- keraunischen Bergen nennt Haläcsy im Conspectus (l. e.) pinna- fisectus, im Herbar pinnatifidus, die mit ungeteilten Spreiten vom Kuruna im „Conspeetus® f. virescens. Allen diesen Varianten kommt aber keine größere systematische Bedeutung zu. 'P. belli- difolius ist aber jedenfalls mehr als eine blosse „Forma depau- perata“, als welche ihn Boissier in Flor. or. III. (1875), p. 148 be- zeichnet. 320. Callistemma palaestinum (L.) Heldr. — Argolis: My- kenae (W). a P) Sibthorpianum ($. et $.) Boiss. — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m YA). 321. Scabiosa cerenata Oyr. 8) hirsuta Ten. — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). .* Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. Bearbeitung der anläßlich der zweiten Wiener Universitätsreise im April 1911 in Griechenland gesammelten Pflanzen. A. Anthophyta und Pteridophyta. Von Dr. F. Vierhapper. IV. (Schluß). Mit 5 Abbildungen im Texte. (Eingelaufen am 14. April 1919.) Compositae. 322. Bellis hybrida Ten. — Korfu: Korfu-Kanone (G); Korfu Potamo (W). 323. Bellis annua L. — Korfu: Potamo (Z). 324. Odontospermum ayuaticum (L.) Neck. (Asteriscus aqualı cus [L.] Less.). — Attika: Pikermi (A). » 325. Pallenis spinosa (L.) Cass. — Attika: Atlıen, Akropolis (A); Pikermi (A). ah 326. Inula parnassica Boiss, et Heldr. — Phokis: Delpbt Liwadhi (V). 327. Inula attica Hal. — Argolis: Nauplia, Palamidhi (B) 328. Phagnalon graecum Boiss. et Heldr. — Korfu: Korlv (H, W). — Elis!: Olympia (Ha, H, V). — Santorin: Mikra Kar meni (V); Nea Kaimeni, Bucht im Westen (J),. Georgios (Ba, H, W); Thera: Hagios Elias (H). : u 329. Helichrysum siculum (Spreng.) Boiss. — Attika: For telikon, gegen Pikermi, zirka 700m (H). 330. Helichrysum italicum (Roth) Guss. 3 $) ericoideum Fiori in Fiori e Paoletti, Fl. It. Il. (190 bis 1904), p. 283, — Santorin: Mikra Kaimeni (H, V); Nea Kar N Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 241 meni, Lava 1707 (J), Nordfuß des Georgios, gegen die Lava 1707 (W), Georgios (6, Ha, V, W, Wi); Thera: Phira Diese Form, welche nach Fiori in Kalabrien, Sizilien und auf den Liparen vorkommt, unterscheidet sich von dem in ganz Italien, den österreichischen Küstenländern usw. verbreiteten «) ty- picum Fiori (l. e.) durch steifere, stärker verholzte, mehr ruten- fürmige Stengel mit lichterem — schneeweißem — Filz und durch steifere, dickere, kürzere Blätter, wodurch ein mehr erikoides Aussehen bedingt wird, und dürch die meist zuletzt verkahlende Oberseite der Blätter. Auf den ägäischen Inseln scheint sie häufiger zu sein als dieses und ist mit ihm durch Zwischenformen verbunden. Von den von Heldreich als microphyllum Willd. ausgegebenen Pflanzen der ägäischen Inseln gehört die von Mykonos (Herb. gr. norm. Nr. 643, Ha, UV) zu ericoideum, die von Naxos (leg. Leonis) teils zu diesem (Ha), teils zu Zypicum (UV). Eehtes H. miero- phyllum (Willd.) Camb., wie es auf Kreta, in Sardinien und Korsika usw. wächst, scheint auf den ägäischen Inseln zu fehlen. 331. Filago spathulata Presl. :@) typica Hal. — Argolis: Tiryns (V). 332. Filago gallica L. — Santorin!: Nea Kaimeni (V). 333. Evax pygmaea (L.) Pers. — Elis: Katakolo! (Ha, H); Olympia (V). — Santorin: Thera: Hagios Elias (H). 334. Diotis maritima (L.) Sm. — Attika: Raphina (A). - 335. Anthemis tinctoria L. £) discoidea Vahl. — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). 336. Anthemis montana L. ö) pentelica Boiss. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). 337. Anthemis eretica (L.) Nym. — Santorin: Thera: Phira (Ha, H, Sch, V, W, Wi). — Delos: Mikra Delos (Ha, H, V, Wi); Megalorheumatiari (W). 338. Anthemis arvensis L. ß) inerassata (Lois.) Boiss. — Argolis: Tiryns (V). 339. Anthemis Gwiceiardii Heldr. et Sart. — Santorin: E ‚ Thera: Hagios Elias (H, Wi). 340. Anthemis sp. — Elis: Katakolo (H). Da nur in Knospen, nieht näher bestimmbar. 248 F. Vierhapper. 51 841. Anthemis chia L. — Korfu: Korfu (Ha, V, W);'Korfu- Kanone (G, H). —. Elis: Katakolo (H); Pyrgos (H); Olympia (H, V). — Argolis: Tiryns (H, V,W). — Phokis: Delphi-Liwadhi (6). Die Pflanze von Pyrgos hat Haläcsy (suppl. I, p. 49 [159)) fälschlich als arvensis bezeichnet. Var. conica Baldacei in Nuov. Giorn. bot. it. n. 3. V. (1898), p- 18. — Phokis: Delphi-Liwadhi (G). Die von Ginzberger gesammelten Belege dieser für Griechen- land neuen Form stimmen mit ‘den Originalexemplaren — Ad ‘ fontem m. Miteikeli supra Linghiades (1400 m); distr. Janina. Baldacei, it. alb. (epir.) IL. Nr. 265 (U V) — gut überein. Außer dureh die von Baldaeei angegebenen Merkmale. scheint mir var. sonica auch noch durch das hellere Kolorit der Involukralschuppen vom Typus der chia abzuweichen. 342. Anacyclus.clavatus (Desf.) Pers. — Phokis: Itea (H). 343. Matricaria chamomilla L. — Elis: Katakolo (H); Olym- pia (H). — Santorin!: Thera: Phira (H), — Attika: Athen (B); Athen: Philopappos (A). - 344. Chrysanthemum segetum L. — Delos!: Mikra -Delos (Ha,H, W, Wi), — Attika: Pikermi (A). 345. Ohrysanthemum coronarium L. — Korfu: Korfu (Ha, W). — Santorin: Thera: Phira (W); Phira-Pyrsos (H). — Phokis: Delphi (V). 346. Doronicum eaucasieum M. B. — Attika: P entelikon, Gipfelstufe (H, V, W). 347. Senecio coronopifolius Desf. — Santorin: Mikra Rat meni! (Ha,H,V); Nea Kaimeni!: Lava 1707 (I), Georgios (6; Ha, H, Sch, V, We, Wi); Thera: Hafen-Phira (G, V), Phira-Pyrgos (Ha, H, W). — Delos: Mikra Delos (H). 348. Senecio vernalis W.K. — Argolis: Mykena®e (H,V,W): — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (H, W). — Phokis!: Delphi Liwadhi (6, Ha, H, V) ei 349. Seneeio vulgaris L. — Korfu: Korfu (Ha). — Elis: Kata kolo (H); Pyrgos (H). — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, V); Thera: Phira-Pyrgos (H). in 350. Oalendula arvensis L.--Korfu: Korfa (Ha, V). — Argolis: Mykenae (Ha). — Attika: Pentelikon: Gipfelstufe (W)- Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 249° 351. Calendula aegyptiaca Desf. — Santorin: Mikra Kai- meni! (Ha). — Delos!: Mikra Delös (Ha, H, W). — Aegina (Wi). Die von uns gesammelten Belege zeichnen sich durch besonders kleine Köpfehen und schmale obere Stengelblätter aus und gleichen in diesen beiden Merkmalen einer von Haläcsy in seinem Herbar als f. tennifolia bezeichneten Form der (. aegyptiaca von der Insel Tenos (Insula Tenos: in arenosis. Heldreich et Haläesy, Flor. aeg. [Ha]). In der Gestalt der randständigen Früchte stimmen sie wie alle andern mir. aus Griechenland vorliegenden Individuen dieser Art mit Vivianis (Fl. lib. spec. [1824], p. 59, t-XX. f. 2) C. ceratosperma überein, die später Murbeek (Contr. Fl. Tun. I. [1897], p. 102) der aegyptiaca als Subspezies unterstellt hat. Während aber dieser Autor als besonders charakteristisch. für diese Unterart, die er auch für Griechenland angibt, — In collibus saxosis maritimis prope Piraeum, Heldreich 1892 (Ha); in campis mari finitimis insulae Aegina, Heldreich (Ha, M P) — die dunkel- purpurne Färbung der Blüten (Scheibenblüten) hervorhebt, wonach sich also ceratosperma zu aegyptiaca ähnlich verhält, wie bicolor Raf. zu „typischer“ arvensis, scheint mir dieses Merkmal nieht von . besonderer systematischer Bedeutung zu sein, da ich unter dem mir zugänglichen griechischen Material Formen antraf,. die sich zwar durch die Färbung der — im oberen Teile gelben beziehungs- weise purpurnen — Korollen der Scheibenblüten unterscheiden, Im übrigen aber einander vollkommen gleich sind. Von C. aegyptiaca 8 suberostris Boissier (Flor. or. IH. [1875], Lg; 419) und y microcephala (Kralik, pl. Eg. exs. et in Reichenbach, ie. fl. Germ. Helv. XV. [1853], p. 99, t. 891) Boissier (l. e.) sind alle Formen’ der „typischen“ aegyptiaca, die in Griechenland allein die Art zu vertreten scheint, durch die gänzlich abweichende Form der Früchte leicht auseinander zu halten.. Auch die von letz- terer gleichfalls durch andersgestaltete Früchte verschiedene, kön Murbeck aber mit ceratosperma vereinigte ©. crista gallı Viviani (1. e., 1. XXVL f. 2) dürfte in Griechenland nicht vor- kommen, Daß der Formenkreis der C. aegyptiaca dringend eines mono- Staphischen Studiums bedarf, habe ich schon einmal (in Ost. bot. Zeitschr. LXV. [1915], p. 59) hervorgehoben. 250 F. Vierhapper. 352. Echinops viscosus DC. — Santorin: Mikra Kaimeni (H). Haläesy (Suppl. II, p. 51 [161]) schreibt Nea Kaimeni. 353. Cardopatium corymbosum (L.) Pers. — Attika: Raphina (A). 354. Carlina graeca Heldr. et Sart. y) stenorhachis Hal. — Santorin!: Nea Kaimeni: Georgios (Ha, H, V, W, Wi). 355. Atractylis cancellata L. — Argolis: Tiryns (V). — Attika: Lykabettos (H, V). Carduus pyenocephalus Jaeg. (C. pyenocephalus L.) — Santorin: -Thera: Hafen-Phira (Ha, H); Phira-Pyrgos (H, W, Wi) — Delos: Mikra Delos (Ha, H, Wi). — Argolis: Mykenae, Phyehtia (H). — Attika: Pikermi (A). 357. Cirsium acarna (L.) Much. (Pyenomon acarna [L.) Cass.) — Attika: Kephisia (W). 308. Oynara scolymus L. — Phokis: Delphi (H). 359. Onopordon Sibthorpianum Boiss. et Heldr. — Phokis: Itea-Delphi (H). 360. Silybum marianum (L.) Gaertn. — Argolis: Tiryns (B). 361. Tyrimnus leucographus (L.) Cass. — Argolis: Mykenae Phychtia (H). 362. Cirsium sp. (Chamaepeuce sp.). — Phokis: Delphi (N): Da nur in Blättern vorliegend, nicht näher bestimmbar. Wahrscheinlich €. Alpini (Jaub. et Spach) Vierh. b muteu (Cass.) Vierb. (Chamaepeuce mutica [Cass.] DC. « typica Hal.). 363. Cirsium fruticosum (Desf.)'Petrak (Chamaepeuce fruteos [Desf.] DC. — Argolis: Nauplia: Palamidhi (H, V, W). Der Formenkreis des Cirsium Chamaepeuce s. 1. ist ein „IyPU polymorphus“ im Sinne Englers (Mon. Saxifr. [1872], p. 31; Bei 2. Eutwgesch. d. Hochgebfl. in Abh. preuß. Ak. Wiss., Jahrg. 1916, phys. math. Kl. Nr. 1, p. 5), indem er eine Reihe miteinander U nächst verwandter, zum Teil durch Übergänge verbundener Sippe" umfaßt, die gewiß aus einer gemeinsamen Stammform entstanden sind. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich über einen großen Teil des östlichen Mittelmeergebietes: Syrien, Zypern, Kleinasie), Ihodos, die ägäischen Inseln, den südlichen Teil der Balkanhalb- insel, Kreta, die Ionischen Inseln und auch Süditalien. Über Beine Gliederung bin ich auf Grund der Untersuchung des Materiales Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 251 der Wiener Herbarien zu Ansichten gelangt, welche mit denen De Candolles (Prodr. VI. [1837], p. 657—658) und Boissiers (Flor. or. III. [1875], p. 554-555), die selbst wieder voneinander abweichen, nicht ganz übereinstimmen. De Candolle beschreibt innerhalb seiner dem Ü. chamae- peuce 8.1. entsprechenden Chamaepeuce Sect. Ptilostemon Cass.: vier Arten: ©. mutica von den ägäischen Inseln, Kreta, Zante, Attika und Libyen, fruticosa vom Peloponnes, polycephala von Tschesme an der Westküste Kleinasiens und gnaphaloides aus Süditalien. Die Unterschiede dieser Arten sind nach ihm, kurz gesagt, folgende: Bei gnaphaloides sind die oberen Stengelblätter an der Basis zweidornig, bei den übrigen nackt. Die Hüllschuppen sind bei mutica sehr klein und fast kahl, die äußeren etwas zurück- gekrümmt, bei fruticosa filzig, im oberen Teile verlängert und dornig, mitunter etwas abstehend, bei polycephala wimperig-wollig, verlängert, mit kaum dorniger Spitze, die untersten kaum etwas abstehend, bei polycephala wimperig-wollig, verlängert, mit kaum dorniger Spitze, die untersten kaum etwas abstehend, und bei gmaphaloides etwas wollig, verlängert, kurzdornig, die unteren gleichfalls kaum etwas abstehend; polycephala ist überdies von den anderen durch breitere Blätter, eine größere Anzahl von Köpf- chen und längere Korollen mit verkehrteiförmigem schwach auf- geblasenem Schlunde verschieden. — Boissier faßt mutica und polycephala als Varietäten einer Art, Ch. Alpini Jaub. et Spach, zusammen und schreibt ersterer anliegende, letzterer, die er campto- lepis nennt, an der Spitze kurz abstehend gekrümmte, öfter deut- licher dornige Hüllschuppen zu, bezweifelt das Artrecht der fruticosa und bestreitet überdies (in Flor. or. Suppl. [1888], p. 309) das der maphaloides. Von diesen Formen scheinen nun die beiden erstgenannten, mutica und camptolepis, mit De Candolles Arten mulica und polycephala nicht vollkommen identisch zu sein. Hiefür spricht nicht nur die Inkongruenz der Diagnosen sondern auch der Ver- breitungsangaben. Denn Boissier gibt mutica für Zante, Griechen- land, den Athos und Kleinasien, aber nieht für die ägäischen Inseln ‚und Kreta, wo sie nach De Candolle auch vorkommt, camptolepis aber außer für diese Inseln aueh für Rhodos und Vorderasien an. 252 F. Vierhapper. Ich selbst bin nun auf Grund eines vergleichend-morpholo- gischen Studinms der Sippen unter gleichzeitiger Berücksichtigung ihrer geographischen Verbreitung zu folgenden Ergebnissen gelangt. Es ist bisher nicht beachtet worden, daß die systematisch bedeut- samen Merkmale nicht nur in den Hüllschuppen. und Blättern son- dern auch in den Achänen liegen. Die oberen Stengelblätter sind entweder ganzrandig oder am Grunde jederseits ein- bis zweizähnig, die Involukralschuppen unterscheiden sich in der Richtung, Form und Länge, im Grade der Bespitzung und in Farbe und Indument, die Achänen in bezug auf Größe und Gestalt. Viel weniger wich- tige Unterschiede bieten die Höhe der Stengel, Länge und Breite der Blätter, Zahl und Größe der Köpfchen, Länge und Form der Korollen, Farbe der Achänen usw. wi Unter den Sippen des Formenkreises ist zweifellos €. frutt- cosum am leichtesten von den anderen auseinanderzuhalten und am ehesten, bei nicht allzuweiter ‚Fassung des Artbegriffes, als eigene Spezies zu werten. Sie ist außer durch die von: den Autoren mit Recht hervorgehobenen langen, sehr lang bespitzten LANE den hohen Wuchs, die langen Blätter und großen Köpfchen auc durch die Zähnung der Blattbasen und insbesondere durch die Ten keiner anderen Sippe erreichte Größe der Achänen ausgezeichnet. Sie liegt mir nur von zwei Standorten aus dem Peloponnes er und kommt tach. Boissier (Suppl., 1. e.) und Holmboe (Bine: veg. Cypr.,l.e.,.p. 186). auch auf Zypern—-Pentadaktylos, Sintenl et Rigo Nr. 548 — vor, ; Ü. gnaphaloides aus Unteritalien stimmt mit fruticosum z der Zähnung der Basen der oberen Stengelblätter überein, 2818 dieselbe oft noch auffälliger, hat aber viel kürzere und en schwächer bespitzte, meist stärker wollige Hüllschuppen, = kleinere und etwas schlankere Achänen, kürzere Grund- und breitere Stengelblätter und kleinere Köpfe. :den Die übrigen Rassen des ©. chamaepeuce s.. untersehei sich von den bisher genannten hauptsächlich dadurch, daß un ihre Blätter ganzrandig sind oder höchstens die obersten s Stengel an ihrer Basis Spuren von Stachelzähnchen m Ihre Involukralblätter sind niemals so lang und stark Ka“ h ihre Achänen niemals so groß wie bei fruticosa. Sie sind untet Du Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 253° einander und zum Teil auch mit jenen durch verschiedene Zwischen- formen verbunden. C. camptolepis, hauptsächlich in Vorderasien zuhause, hat ver- hältnismäßig stark bespitzte, mehr minder wollige, bei charakte- ristischer Ausbildung mit ihrer oberen Hälfte ‚sehr auffällig nach außen gebogene Involukralschuppen und meist ziemlich schlanke, gegen die Basis allmählich verschmälerte .Achänen, die in Gestalt und Größe denen des gnaphaloides nahekommen. Typische. Belege mit sehr stark zurückgekrümmten. Schuppen sah ich nur von Syrien, Zilizien und Zypern, annähernde, die als Übergangsformen zu folgender aufgefaßt werden können, außer von Syrien auch von Karien, Pamphylien, Rhodos und der Halbinsel Hagion Öros. Von Kreta und den ägäischen Inseln, wo camptolepis nach Boissier gleich- falls vorkommen soll, habe ich nur Formen der folgenden gesehen. Die Form muticum schließlich hat besonders breite, nicht oder doch nur sehr wenig bespitzte, angedrückte oder nur im oberen Teile etwas zurückgebogene Hüllschuppen und kurze, dicke, gegen die Basis wenig verschmälerte Achänen. Ihre Heimat sind Mazedonien, Griechenland, die ägäischen und ionischen, Inseln; _ Kreta und die Westküste Kleinasiens. Es ist einigermaßen ver- änderlich und mit den anderen. Formen durch Zwischenformen verbunden. Variable Merkmale sind insbesondere die ‘Breite der Blätter, Zahl und Größe. der Köpfchen, Riehtung und Indument er — mehr oder weniger dicht wolligen bis kahlen — Hüll- schuppen. Eine Form aus Akarnanien nähert sich durch relatiy große Früchte dem fruticosum, eine aus Korfu durch ziemlich lang bespitzte Hüllschuppen und etwas gezähnte ‚Blattbasen eben- falls diesem und .durch letzteres Merkmal auch dem gnaphaloides, solche von Hagion Oros, den ägäischen Inseln und eine aus Kreta dureh gegen den Grund verhältnismäßig stark 'verschmälerte Achänen dem camptolepis. Mit diesem ist chamaepeuce so nahe verwandt, daß man die beiden, wie dies schon Boissier tut, als Rassen einer Art, ©. Alpini, auffassen kann. . 0 Wie Chamaepeuce polycephala DC. von Tschesme zu werten st, ob’ als eigene Rasse, ‘oder als Form von (. camptolepis oder chamaepeuce:'s. 8, vermag ich in Ermanglung von Belegen nicht zu entscheiden. ZOE F. Vierhapper. Verzeichnis der gesehenen Belege: 1. Cirsium frulicosum Petrak. Synonyme: Carduus fruticosus Desfontaines, Tabl. &c. bot. mus. hist. nat. (1804), p. 91, n..s. — Cnicus fruticosus Desfontaines. Hist. arbr. (1809), I, p. 280, n. s. — Chamaepeuce fruticosa De ‘ Candolle, Prodr. VI. (1837), p. 658; Boissier, Flor. or. IH. (1875), p. 554; Haläcsy, Consp. II. (1902), p. 127. — Cirsium frutieosum Petrak in Hit. Griechenland: 1. Argolis. Nauplia (MP); 2. In Palamidi prope Naupliam Argolidis rara alt. 800°; Orphanides, Fl. Gr. exs. Nr. 262 (Ha, MP, UV); 3. Aetolia. In rupestribus caleareis mt. Chalkis (Varassova hodie) ad sinum Patranum. Alt. 20-50 m. Haläesy, It. gr. I. 1893 (Ha, UV, MP). > Alpini b muticum. Griechenland: 1. Graeeia. Zucearini (MP). 2. Cirsium gnaphaloides (Cyr.) Spr. Synonyme: (Carduus gnaphaloides Cyrillo, Pl. rar. rest. Neap. f. 1 (1788), p. XXVII, tab. 9. — Cirsium gnaphalode ; Sprengel, Syst. III. (1826), p. 375. — Oirsium gnaphaloides Fior! in Fiori e Beguinot, Flor. an. It. III. (19031904), p- 362. Unteritalien: 1. Neapoli. Oyrillo (MP); 2. Calabria (MP); 3. Calabria. Günther (U V); 4. Calabria ultra 1°: in fissuris ruplum montis „M. Consolino“ prope pagum Stilo ad 300m altitudinis. Arcangeli in Baenitz, herb. Eur. Nr. 3557 (Ha, MP, UV): 5. Calabria orient. I. Loc. rupestrib. aprieis prope urbem Geräte, loe. diet. Grottoglia sol. ealear. 400m. Huter, Porta et Rigo © it. it. IIL Nr. 147 (Ha, MP, UV); 6. Calabria Prov. Regse- Gerace, in rupestribus caleareis. Rigo it. it. IV. 1898, cur. Dörfler Nr. 304 (Ha, MP, U V);'7. Eodem loco. Rigo in Dörfler, herb- norm. Nr. 4139 (MP, UV). 3. Cirsium Alpini (Jaub. et Spach) Vierh. Synonyme: Chamaepeuce Alpini Jaubert et Spach, ni. “ or. V. (1858—1857), p. 26—27, tab. 425. Boissier, Flor. 0r- ul. rd p- 554. — Chumaepeuce mutica Haläcsy, Consp. I. (102) p. 126, i Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 255 a) camptolepis (Boiss.) Vierh. Synonyme: ? Chamaepeuce polycephala De Candolle, Prodr. VI. (1837), p. 658. — Oh. Alpini 8 camptolepis Boissier, Flor. or. III. (1875), p. 554. — Cirsium Alpini a camptolepis Vierhapper hoc loco. I. Zypern: 1. Ad rupes pr. Galata. Sintenis et Rigo, It. eypr. 1880, Nr. 548 (MP, U V); 2. In rupibus ad flumen pr. Galata. Sintenis et Rigo ex ins. Cypro Nr. 548 (MP); 3. Über- hängende Felsen am Buffaventi. Pichler (U V); 4. ? Creseit inter Nieotia et Chrysostomo. Kotschy, Pl. ins. Cypr. Suppl. 475 (M P). — I. Syrien: 1. Prope Svedia. Kotschy Nr. 246 (MP). — I. Zilizien: 1. In monte Tauro. Kotschy (MP). > b) muticum. I. Syrien: 1. Vall&e de Barghoutie, pres de Saida. Blanche, Herb. syr. 1855, Nr. 82 (MP); 2. Dans le vallee de Barghoutie, pendant au rochers verticaux. Env. de Saida. Blanche Nr. 671 (MP); 3. In Libano inter Eden et Anubin supra Tripolim. Kotschy, It. syr. 1855 (M P). — II. Pamphylien: 1. Adalia (M P); 2. Adalia, in rupestribus maritimis. Bourgeau, Pl. Lyc. 1860, Nr. 150 (MP); 3. In rupibus Alaya. Heldreich (MP). — III. Karien: 1. Caria. Pinard (MP). — IV. Rhodos. 1. Rochers du mt. Santo Elia pres Salakos. Bourgeau, Pl. Rhod. 1870, Nr. 82 (MP). — V. Hagion Oros: 1. Peninsula Hagion Oron. Kapsokolybia, in deelivibus. Sintenis et Bornmüller, It. ture. 1891, Nr. 872b (MP) — als Chamaepeuce mutica forma laxa Hal.; 2. Eodem loco. Sintenis et Bornmüller, It. ture.. 1891, Nr. 872 (Ha) — als Chamaepeuce mutica. b) muticum (DC.) Vierh. Synonyme: Serratula chamaepeuce Linne, Spec. pl. ed. I. (1763), :p. 1147. — Staehelina chamaepeuce Linne, Syst. nat. ed. XII. (1767) II, p. 538. — 8. eretica Zuecarini in lit. — Ptilo- stemon muticum Cassini in Diet. se. nat. XLIV. (1826), p. 59. — Chamaepeuce mutica De Candolle, Prodr. VI. (1837), p. 6571. — Ch. Alpini @ mutiea Boissier, Fl. or. III. (1875), p. 564. — en Alpini b mutieum Vierhapper hoe loeo; non C. mutcum MICHX, 256 F. Vierhapper. l. Lydien: 1. Rochers situ6s ä l’est de Koukouloudja pres de Smyrne. Balansa, Pl. d’or. 1854, Nr. 271 (MP); 2. Sinus Smyrnaeus. Ilidja, in rupestribus. Bornmüller, Lyd. et Car. pl. exs. 1906, Nr. 9674 (MP). — II. Kreta: 1. Creta. Sibthorp (MP); 2. Creta. Hb. Pittoni (MP); 3. Creta. Friwaldsky (MP); 4. M. Sphak. Sieber (Ha, MP); 5. In montibus Sphakiotieis. Friwaldsky (M P); 6. Malaxa, rochers calcaires. Reverchon, Pl. Cr. 1883, Nr. 90 (Ha, UV); 7. In rupestribus secus rivulum Tayroniti infra. Rumati et Vukolies distr. Kissamos. ‚Baldaecci, it. eret. 1893, Nr. 26 (Ha, MP, UV); 8. In rupestribus supra Kroussova versus Psiloriti, distr. Malevisi. Baldacei, it. eret. 1899, Nr. 83 (MP); 9. In rupestribus supra Kastamonitza distr. Pedhiadhia. Baldacei, it. cret. 1899, Nr.229 (MP); 10. In rupestribus ad Kani Kastelli, distr. Temenos. Baldaeei, it. eret. 1899, Nr. 329 (MP); Il. Distr. Hagios Vasilis. An Felsen ober Spili. Dörfler, it. cret. 1904, Nr. 1014 (Ha). — III. Ägäische Inseln: 1. In insula Seyro. Hagios Artemios. Tunta, Flor. Seyr. exs. Nr. 542 (Ha); 2. In Euboea septentrionali pr. Kurbatzi. Wild (Ha); 3. Euboea. In ru- pibus pr. Limni. Leonis (Ha). — IV. Griechenland: Attika. 1. E flora Graeca. Spruner (M P); 2. Hymettus. Spruner (MP); 3. Hymettus. Bretzl (Ha); 4. In rupib. m. Hymetti. Pichler (UV); 5. Hymettus. Sartori (MP); 6. In rupibus montis Hymetti. OT- phanides, Flor. gr. exs. Nr. 61 (Ha, MP, UV); 7. M. Hymelti rupes. Heldreich (Ha, Z); 8. In rupibus excelsis m. Hymeth. Heldreich, herb. gr. norm. Nr. 433 (Ha, UV, Z.b.G.); 9. In rupibus excelsis faueium m. Hymetti. Heldreich, herb. gr. norm. Nr. 12 (Ha, MP, UV); 10. In regionis mediae mt. Hymetti rupibus, alt. 2000°. Haläesy (Ha); 11. M. Parnes. Heldreich (MP); 12. I m. Parnethis reg. inf. pr. Dekeleiam ad rupes. Heldreich (Ha); 13. In rupibus regionis inf. mt. Parnethis prope Tatoi. Haläesy (Ha). — V. Mazedonien: 1. Athos. Aucher-Eloy, Herb. or. 3227 (MP); 2. In rupibus ad mare pedis montis Athos. Pichler (Ha, MP,UV); 3.M. Athos Hagion Oros, coenobium Prodrom. Dimoni® (U V); 4... Peuinsula Hagion Oros. Vatopaedi, in. saxos, marlt. Sintenis et Bornmüller, it. ture. 1891, Nr. 768 (Ha, MP, UV). = VI. Ionische Inseln: 1. Santa Maura. Auf den unzugängliehsten Stellen der Felswände des Kap Zuana. Spreitzenhofer (Ha) Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 257 > a) camptolepis. I. Kreta: 1. Amalos, rochers. Reverchon, Pl. Cr. 1884, Nr. 90 (Ha, Z. b. G.). — I. Ägäische Inseln: 1. Insula Amorgos. Leonis. Fl. Aegaea, cur. Dörfler Nr. 61 (Ha, MP, UV); 2. Ad rupes in insula Amorgo supra eoenobium „Panagia“. Heldreich (Ha). —- III. Mazedonien: 1. Athos. Friwaldsky (UV); 2. M. Athos. Friedrichsthal, herb. Mac. 1226 (MP); 3. In rupibus maritimis ad radices m. Athos. Dimonie (Ha); 4. In rupibus maritimis prope Daphne, s. calcar. Dimonie (MP, UV). > gnaphaloides. Ionische Inseln: 1. Korfu. In praeruptis prope Dukades. Coreyra. Grimburg (Ha). > fruticosum. Griechenland: 1. Acarnania. Ad rupes caleareas faueium „Irosses“ prope Mytikas, 30-190 m. Maire et Petitmengin, Miss. bot. or. 1906, Nr. 338 (Ha). 364. Jurinea mollis (L.) Rehb. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V); Raphina (A). — Phokis: Delphi (W). Die griechische .J. mollis unterscheidet sich vom Typus der Art, wie er in Niederösterreich vorkommt, durch etwas schmälere Hüll- Schuppen, wodurch sie sich ein wenig der glycacantha (8. et$.) DC. nähert, und zum Teil auch durch dichteres Indument der grünen Teile. Zu ihr gehört auch die von Heldreich (Herb. graee. norm. Nr. 1649) und Haläcsy (Consp. II, p. 128) als glycacantha an- gesprochene Pflanze, die Zahn auf dem Taygetos—Alagonia: Rousa Spilaea (Ha, U V), Megali Anastasova (Ha), Hag. Elias (Ha) — gesammelt hat. Die Beziehungen dieser Rasse zu J. moschata (Ten.) DC., der sie sehr nahezustehen scheint, bedürfen noch ein- gehenderen Studiums. . 365. Centaurea eyanus L. — Achaia:. Megaspilaeon 850 bis 1100 m (A). : 366. Centaurea pentelica Hausskn. — Attika: Pikermi (A); Raphina (A), 367. Oentaurea pelia DC. — Phokis: Delphi (H). 368. Centaurea spinosa L. @) tomentosa Hal. — Attika: Raphina (A). 2.B. Ges 69. Ba. 17 258 F. Vierhapper. $) glabrata Heldr. — Delos!: Mikra Delos: Gipfel des Kyn- thos (Ha, V); Megalorheumatiari (W). 369. ÜOentaurea psilacantha Boiss. et Heldr. — Phokis: Delphi (V). 370. Centaurea mixta DC. p. p. — Santorin: Thera: Hafen- Phira (V). — Delos!: Mikra -Delos (G, H, V); Megalorheumatiari (W). — Attika: Raphina (A). 371. Centaurea solstitialis L. — Attika: Pikermi (A). 312. Crupina vulgaris Cass. — Attika: Athen, Lykabettos (H). 313. Crupina erupinastrum (Mor.) Vis. — Santorin: Thera: Hafen-Phira. | Eine infolge des zu jugendlichen Entwicklungszustandes des Beleges nicht näher bestimmbare Orupina von: Argolis: Mykenae (WM). 314. Onicus benedictus L. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). 375. Seolymus hispanieus L. — Attika: Pikermi (A). 376. Hypochaeris glabra L. — Santorin: Nea Kaimeni (Ha, H, Wi); Thera: Hafen-Phira (V), Phira-Pyrgos (H). an x) Balbisii (Mauri) Fiori! — Santorin!: Mikra Kaiment (N: Nea Kaimeni: Lava 1707 (J), Grobe Blocklava (J), Georgios (Ha, Sch, V, W, We, Wi); Thera: Hagios Elias (W). 377. Hypochaeris radicat« L. — Delos!: Mikra Delos (N. Haläesy (Suppl. IL, p.56 [166]) stellt diese Pflanze zu 8) ne« politana (DC); ob mit Recht, ist in Ermanglung reifer Achänel schwer zu entscheiden. ih. 318. Hypochaeris aetnensis (L.) Benth. et Hook. (Seriola > wensis L.). — Delos!: Mikra Delos (Ha, H, V). — Argolis: Tiryns (H, W). | m 8719. Rodigia commutata Spreng. — Argolis: Tiryns (Ha, i 380. Lagoseris sancta (L.) Maly. (L. bifida Vis.). — P hokis-; Delphi: Liwadhi (Ha). H 381. Cichorium spinosum L. — Delos!: Mikra Delos (6, #% H, V). — Argolis: Mykenae (W). — Attika: Raphina (A) st 332. Hyoseris scabra L. — Santorin: Thera (Wi). — Delo® Mikra Delos (H). — Argolis: Mykenae (V). nd). 383. Hedypnois tubaeformis Ten. (H.rhagadioloides [L.] Wille. — Delos:! Megalorheumatiari (W). | Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 259 384. Hedypnois eretica (L.) Willd. — Elis: Katakolo (H, V). — Santorin: Thera (Ha, Sch, W), Hafen-Phira (V), Phira-Pyrgos (H). — Delos: Mikra Delos (Ha, H). — Argolis: Mykenae (V). Die Belege von Mykenae und zum Teil auch von Katakolo nähern sich einigermaßen der vorigen Art. 385. Tolpis umbellata Bert. — Santorin!: Nea Kaimeni (J); Thera: Hagios Elias (W). — Delos!: Mikra. Delos (V). 336. Rhagadiolus stellatus (L.) Gaertn. ß) edulis (Gaertn.) DC. — Argolis: Mykenae (V). 387. Leontodon tuberosus L. (Thrineia tuberosa [L.] DC. «) {ypiea Hal.).— Elis!: Olympia (Ha, H, V). — Delos!:Mikra Delos(V). 8) Oliverü (DO.) Fiori. (Thrincia tuberosa [L.] DC. 8) Oh- verü DC.). — Korfu: Korfu-Potamo (Z). — Elis: Katakolo (V); Olympia (H, V). — Santorin: Thera: Hagios Elias (V). — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (H). .o 388. Leontodon graecus Boiss. et Heldr. — Phokis: Parnaß: Liwadhi (Vi Nach Haläcsy (Il., p. 188) kommt auf dem Parnab nur die Form 8) Heldreichianus Boiss. vor. 389. Urospermum pieroides (L.) Desf. — Korfu: Kanone (H); Korfu-Potamo (Z). — Elis: Olympia (V). — Santorin!: Mikra Kaimeni (Ha, H, V); Nea Kaimeni: Georgios (G, H, J, V, Wi); Thera (H, Wi). | 390. Tragopogon porrifolius L. — Elis!: Olympia (Ha,H,V). — Delos!: Mikra Delos (V, Wi). — Phokis: Delphi (G, H). “ ae Scorzonera lanata (L.) M.B. — Attika: Kephisia (H, ‚W). | 392. Scorzonera cana (C. A. Mey.) O. Hoffm. (Podospermum anum GC. A. Mey.). f. messeniaca (Bory). — Phokis: Delphi, Fuß des Parnaß (Ha). Die Seetio Podospermum der Gattung Scorzonera trıtt ım Griechenland, soweit ich dies nach dem mir vorliegenden Material beurteilen kann, in fünf zum Teil sehr schwach verschiedenen Formen auf, welche dureh mannigfaltige Übergänge mit einander verbunden werden. Diese Formen sind: | 1. 8. cana (C. A. Meyer) ©. Hoffmann in Engler u. Prantl, Nat. Pfl.-Fam. IV. 5. (1894), p. 365. p. sp. — Podospermum canım 17% 260 F. Vierhapper. C. A. Meyer, Verz. Pfl. Kauk. (1831), p. 62 aus dem Kaukasus. Griechische Belege, die wohl hieher gehören, sah ich nur aus niederen Lagen Thessaliens. Diese Form kommt der S. Jacquiniana (Koch) Celakovsky, Prodr. Fl. Böhm. II. (1871-1872), p. 218 = Podospermum Jaequinianum Koch Syn. (1837), p. 425 aus Nieder- österreich und Mähren überaus nahe. Nach Ledebour (Flor. ross. II. [1844—1846], p. 782 unterscheidet sie sich von ihr nur dureh das Fehlen steriler Blattbüschel, nach Bischoff (Beitr. Fl. Deutschl. 1. Lief. [1851], p. 130) durch breitere Endzipfel der Blätter. Ieh selbst habe mich durch den Vergleich allerdings dürftiger Belege der ersteren aus dem Kaukasus mit reichliehem Material der letz- teren von der großen Ähnlichkeit der beiden überzeugt. 2. S. messeniaca Bory de S. Vineent, Exp. Mor. II. 2. (1832), p- 231, t. XXVII; Chaubard et Bory d. 8. V., Nonv. Flor. Pel. (1838), p. 53, 1. XXX. f.1; 8. laciniata Sibthorp. Fl. gr. VIIL (1833) t. 788 ist von voriger nur durch bereits vom Grunde an — nieht erst im oberen Teile — verzweigte Stengel verschieden. Sie liegt mir aus niederen und mittleren Lagen Mittel- und Südgriechenlands und von der ägäischen- Insel Syros vor. Nach Bory wächst sie bei Pylos in Arkadien. Bett | 3. 8. pindicola (Haussknecht). Podospermum pindicohım Hauss- knecht in Mitt. Thür. Bot. Ver. V. (1887), p. 86 und Symb. rl gt. 'ebendort N. F. H.VH. (1895), p. 56 (139), eine dichtrasige, nieder- wüchsige Hochgebirgsform mit meist einköpfigen Stengeln, von Zwergformen der Jaequiniana, wie sie unter ungünstigen Bedin- gungen auch in tiefen Lagen auftreten, kaum auseinanderzuhalten und wohl auch mit S. Torea Grisebach (Spie. II. [1844], p. 26) vom Athos identisch. Ich sah sie von verschiedenen Stellen der nordgriechischen Gebirge. u 4. S. alpina (Boissier p. P.); 8. Jaequiniana ß alpına Boissiel, Fl. or. III (1875), p. 758 p. p.; 8. ealeitrapifolia Sibthorp, F lg VII. (1833), t. 787, non Vahl, Symb. IT. (1791), p. 87. Wie Haus® knecht (l. e.) hervorhebt, umfaßt Boissiers Form alpina mehrere Sippen. Jedenfalls ist das von diesem als Synonym zitierte Podos- permum alpigenum C. Koch (in Linnaea XXIH. [1850], P- 608) v0" den pontischen Hochgebirgen schon durch die starke Behaaruns seiner grünen Teile von der. Sibthorpschen ealcitrapifolia voN Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 261 Bitbynischen Olymp auffällig verschieden. Boissiers Name alpina ist, wenn überhaupt beizubehalten, mindestens auf letztere einzu- schränken, die in den Gebirgen Kleinasiens weit verbreitet ist. Von pindieola unterscheidet sich diese nur sehr graduell durch noch dichteren, niedrigeren Wuchs und etwas dickere Blätter mit breiteren Spindeln, und kürzeren, meist breiteren Abschnitten. Aus Griechenland liegt sie mir in annähernden Formen von der Kiona, der Gerania und dem Panachaikon vor. 5. S. decumbens Gussone, Fl. Sie. Syn. II. 1. (1843), p. 386; 5. caleitrapaefolia b decumbens Gussone, Pl. rar. (1826), p. 323. — S. laciniata & deeumbens Fiori in Fiori e Paoletti, Fl. It. UI, (19031904), p. 410. — 8. resedifolia Linne, Sp. pl. (1753), (App.) p- 1198 p. p., quoad. ic. eit. Barrelieri; Chaubard et Bory de S. Vin- cent, Nouv. Fl. Pel. (1838), p. 53. — S$. laciniata b caleitrapifolia Boissier, Fl. or. III. (1875), p. 757. — Podospermum messeniacum var. brevicaule Heldreich et Sartori in sched. et in Boissier 1. ec. — Scorzonera Jacquiniana var. messeniaca Haläcsy, Bot. Erg. IV. Beitr. 2. Fl. Ach. u. Are. in Denkschr, Ak. Wiss. Wien, M.-n. Kl. LXI. (1894), P- 509. — Podospermum canum et 8 alpinum Haläcsy, Consp. 1. (1902), p. 199-200. — Tragopogon Resedae min. fol. erectis Bar- relier, Plant. Gall. Hisp. ie. exh. (1714), t. 799; Tragopogon Resedae min. fol. supina Barrelier 1. e., t. 800. Diese sehr auffällige Form unterscheidet sich von allen bisher genannten durch die viel breiteren — rundlichen bis länglichen — Abschnitte aller oder doch eines Teiles ihrer Grundblätter und von Jacquiniana überdies noch durch die niedrigeren einköpfigen oder zumeist vom Grunde an verzweigten Stengel mit meist nieder- liegend aufsteigenden Seitenästen. Von der gleichfalls dureh breite Blattabsehnitte ausgezeichneten Form caleitrapifolia (Vahl 1. 6. P- sp.) der $. Taciniata L. (spee. pl. [1753], p. 1114), mit der sie von Boissier (l. e.) vereinigt wird, weicht sie vor allem durch ausdauernden Wuchs und relativ längere Zungenblüten, also wohl stärker ab als von Jacquiniana beziehungsweise cana. Es sind übrigens selbst die Unterschiede zwischen dieser und dem Typus der laciwiata, ‘der schmale Blattfiedern besitzt, so wenig schwer- . wiegend, daß ÖCelakovsky (I; e.) ihr Artrecht in Frage stellt und Fiori (1. €.):beide zu einer Gesamtart, S. laciniata, zusammenfaßt. 262 F. Vierhapper. S. decumbens scheint eine im südlichen Teile des Mediterran- gebietes weiter verbreitete Repräsentativform der nördlichen cana und Jacquiniana zu sein. In Ermanglung ausreichenden Materiales weiß ich allerdings nicht, ob die Formen Spaniens, Siziliens usw. mit der griechischen vollkommen identisch sind. Die Verbreitung der letzteren erstreckt sich nach den Belegen im Herbar Haläcsy über den Peloponnes, die ägäischen Inseln, Attika und Korfu, von Bory wird sie für Lakonien und Messenien angegeben. Haläcsy hat im „Conspeetus“ unsere Pflanze fälschlich zu seinem Podospermum canım 8 alpinum gestellt, während er von Boissiers Scorzonera laciniata ß caleitrapifolia keine Exemplare gesehen haben will. Zum Sehlusse folgt nun ein Verzeichnis der Podospermum- Belege aus Haläcsys Herbarium graecum. 1. F.cana. — Thessalien. 1. Malakasi: in pratis monf. Sintenis, It. thess, 1896 Nr. 592, 2. F. messeniaca. — a) Phokis. 1. Ad radiees mt. Parnassus pr. Delphi. Haläcsy, it. gr. 1911. — b) Argolis. 1. Mykenae. Grimburg. — ec) Ägäische Inseln: 1. In insula Syro prope Lazaretum. Orphanides. | - 3. F. pindicola. — a) Albanien: 1. M. Nimereka infra juga Kasajan versus distr. Pogoni. Baldacei, it. alb. (ep.) IV. 1896, Nr. 129. — b) Thessalien. 1. Agrapha (Dolopia veterum): IM regione superiori Pindi summi montis Karava, alt. 55006500, substratu schistoso. Heldreich, it. IV, p. Thess.; 2. Malakası: 0 mt. Sina. Sintenis, It. thess, 1896, Nr. 969. — ec) Akarnanlel. 1. In rupestribus calcareis ad monast. Rompo 1000m. Maire & Petitmengin, Miss. bot. Or. Nr. 243. : 4. F. alpina. — a) Doris. 1. Kiona, rocailles caleaires alpines, >100—2500m. Maire, Miss. bot. Or. Nr. 343. — 5) Attika. 1. I regione abietina m. Gerania Megarae. Tunta, Pl. exs. Fl. Hell. Nr. 833. — e) Achaia. 1. In rupestribus caleareis regionis mediae mt. Panachaicon (Voidia hodie) supra urbem Patras. Alt. 1000—1500m. Haläcsy, it. gr. 1893, 5. F. decumbens. — a) Korfu. 1. Cima di M.S. Salvatore. Bicknell. — b) Attika. 1. Ad radices Hymetti. Grphinuike 2. Ad radices montis Hymetti prope Trakones. Heldreich; 9 ER ” r = ayıyı Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 263 : m. Penteliei radices. Heldreich; 4. Philopappos prope Athen. Leonis in Dörfler Fl. gr. Nr. 477; 5. In loeis herbidis, ad vias Attieae frequens. Heldreich, Herb. gr. norm. Nr. 273.— c) Achaia. 1. In collibus arenosis prope urbem Patras. Haläcsy, it. gr. 1893; 2. In regione abietina mt. Olenos (Erymanthos vet.). Alt. 1800 m. Solo ealeareo. Haläcsy, it. gr. 1893; 3. In regione inferiori montis Ziriae (Kyllene). Alt. 2000. Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 341: forma transiens Hal. Hochstengelige Übergangsform zu S. cana. — d) Ägäische Inseln. 1. In insula Syro prope Lazaretum. Orpha- ‚nides; 2. Insula Syros. In herbosis. Heldreich et Haläcsy, fl. aeg. 3. Insula Naxos. Leonis, Fl. aeg. eur. Dörfler. 393. Taraxacum laevigaium (Willd.) DC.) (T. laevigatum @ | typieum Hal. Suppl. I.). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (W). 394. Taraxacum megalorrhizon (Forsk.) Hand. Maz.') (T.megalor- rhizon & typicum Hal. Suppl. I.). — Delos: Mikra Delos: Kynthos, “Gipfel (V). — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (H, V,W). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (Ha, V). 395. Chondrilla ramosissima 8. et $. — Attika: Pikermi (A). 396. Sonchus tenerrimus L. (S. tenerrimus « typieus Hal.). — Santorin: Mikra Kaimeni (V); Nea Kaimeni!: Lava 1707 (J); Thera: Hafen-Phira (V). — Delos: Mikra Delos (Wi). 397. Sonchus Nymani Tin. et Guss. — Elis: Olympia (H, V). — Delos!: Mikra Delos (Ha, Wi). — Argolis: Tiryns (H). Die Pflanze von Olympia ist dureh verhältnismäßig kleine Köpfchen und dünne, wenig bewehrte Blätter auffällig. 398. Reichardia pieroides (L.) Roth. (Pieridium pieroides [L.] Hal.). — Korfu: Korfu-Kanone (H). — Elis: Olympia (Ha). — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H, V); Nea Kaimeni: Lava 1707 (J), Georgios (G, H, V, Wi); Thera (Sch). — Delos: Mikra Delos (H, V). 399. Crepis Fraasii Schultz. — Elis!: Olympia (V). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). 400. Crepis neglecta L. forma graeca Vierh. (C. neglecta 8 fuliginosa 8. et 8.). — Korfu: Korfu-Potamo (Z). — Elis: Olympia (Ha, H, V,W). — Argolis: Mykenae-Phychtia (H). 1) Det. Handel-Mazzetti. 264 y F. Vierhapper. Nach Haläcsys „Conspeetus“ (11. p. 224—225) könnte man glauben, daß ©. neglecta in Griechenland nur durch die Rasse fu- liginosa vertreten wird, während im ersten Supplement (Suppl. L., p. 68) das Vorkommen der C. neglectı im engeren Sinne oder C. strieta Seop. oder cernua Ten., und zwar in den beiden Formen parvuliceps und majoriceps Lindb., ausdrücklich hervorgehoben wird. In Wirklichkeit kommt neben fuliginosa und stricta, von der ich jedoeh nur die kleinköpfige Abart parvuliceps sah, noch eine dritte Rasse vor, die häufiger als diese beiden zu sein scheint und mit ihnen durch Zwischenformen verbunden ist. Da sie noch keinen Namen hat, benenne ich sie als graeca. Die Unterschiede der drei Rassen liegen in der Behaarung der Köpfehenhüllen und zum Teil in der Größe der Köpfchen und vielleicht auch in der Form der Achänen. Die Involukren der strieta sind nur von sehr kurzen anliegenden Triehomen mehr oder. weniger dicht „mehlig-filzig* (Pospichal), seltener ganz kahl — „Calyx glaber“ Seopoli l.e. —; bei fuliginosa tragen sie außer diesen kurzen Haaren zahlreiche abstehende lange Zotten — „ealyeibus. . villo- sissimis“ 8. et. 8. (. e.) — denen manchmal einzelne kürzere Köpfehenhaare beigemengt sind, während bei graeca meist nur solche vorhanden sind oder doch nur wenige minder lange Zotten dazukommen. Die Köpfchen der fuliginosa sind größer als die ‚der stricta (wenigstens der griechischen Belege), während graec« sowohl in einer kleiner- als auch einer größerköpfigen Abart auf- tritt; die Achänen der ersteren sind, soweit ich es beobachten konnte, eywas feiner zugespitzt als bei den beiden letzteren. Obwohl diese Formen in Griechenland zum Teil an einem und demselben Standorte vorkommen und, wie gesagt, vielfach durch Übergänge verbunden sind, beanspruchen sie doch, wenn man ihre Gesamtverbreitung berücksichtigt, erhöhte Beachtung. Die Form strieta ist nämlich im nördlichen Teile der Balkanhalb- insel, bis Epirus und Thessalien südwärts, der alleinige Vertreter der C. neglecta. Erst von Korfu und Mittelgriechenland au gesellen sich fuliginosa und graeca zu ihr, und von ihnen ist erstere I besonders typischer Ausbildung auf den ionischen Inseln — Sib- thorps und Smiths Pflanze stammt von Zante —, letztere Vo nehmlich auf dem griechischen Festlande zuhause, ‚Die Form f4- Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 265 liginosa steht auch der corymbosa Tenore Unteritaliens und — nach Fiori (l. e.) — auch Toscanas sehr nahe. Der von De Candolle (I. e.) angegebene Unterschied in der Färbung der Zotten des Involukrums ist nicht ganz durchgreifend, indem diese bei corymbosa zwar stets licht, bei fuliginosa aber nicht immer dunkel sind. Bedeutsamer scheint es mir, daß diese Trichome bei letzterer länger und weniger steif sind als bei ersterer, von deren Hüllen Tenore (l. e.) als von „calyeibus hispidis“ spricht. Der strieta und graeca nähert sich auch die Form cretica, doch weicht sie von beiden durch größere Zartheit des Wuchses, kleinere Köpfchen und länger zugespitzte Achänen ab, während die von Boissier (l. c.) hervorgehobene Kahlheit ihres Rezeptakulums kein scharfes Unterscheidungsmerkmal zu sein scheint. Die südspanische corymbosa var. ? baetica Willk. kommt nach der Öriginaldiagnose und den Belegen: Cartama. Reverchon, Pl. And. 1888, Nr. 252 (UV) und Prov. Gaditana, inter Linea et Acampamento. Porta et Rigo, it. IV. hisp. Nr. 516 (U V) nicht der corymbosa sondern der strieta zunächst und ist von dieser nur durch die Form und Randbeschaffenheit der unteren Blätter ver- schieden. Die von Marchesetti (Fl. Tr. [1896—1897], p. 342) nach der Art der Verzweigung des Stengels und Beschaffenheit des Blattrandes unterschiedenen Varietäten der stricta scheinen mir systematisch weniger von Belang als die beiden von Lind- berg (in Öfv. Finsk. Vet.-Soe. Vörh. XLVII, Nr. 13, [1906], p. 117) nach dem Grade der Verzweigung der Stengel, der Dieke der Köpfchenstiele und vor allem nach der Größe der Köpfchen auf- sestellten. 3 Im folgenden Schlüssel sind die Hauptformen der CO. neglecta, Linn, Mant. (1767), p. 107, soweit sie mir bekannt geworden sind, nach ihren wichtigsten Unterschieden vergleichend zusammengestellt. i A) Involueri phylla extus praeter pubem farinaceam + dense villosa pilis glanduliferis paucis interdum immiztis; achaenia & mo- dice attenuata. a) Involueri villi tenues, longi, nigricantes, rarius albidi; capitula + magna : „u... 0. 20% 4 fuliginosa (8. et'®.). €. fuliginosa Sibthorp 'et Smith, Flor. graee. prodr. I. (1813), pP. 138; De Candolle, Prodr. VII. 1. (1838), p. 161 (inel. # adscen- 266 F. Vierhapper. dens). CO. neglecta 8 fuliginosa Chaubard et Bory, Nonv. Fl. Pel. (1838), p. 55. Siehe Abbildung 1. Fig. 1. Verbreitung: Ionische Inseln, Mittel- und Südgriechenland, Ägäische Inseln. b) Imvolueri villi rigidiores, saepe breviores, semper albidi; capitula medioeria . . 2.2.2.2... eorymbosa (Ten.). Ö. corymbosa Tenore, Prodr. Fl. Nap. (1811), p. XLVIIL. — Ö. neglecta $ corymbosa Fiori in Fiori e Paoletti, Fl. an. It. IM. (1903—1904), p. 435. | Siehe Abbildung 1. Fig. 2. Verbreitung: Unteritalien; Toscana (nach Fiori l. e.) B) Involueri phylla extus villis omnino vel pro maxima parte destituta. a) Achaenia + modice attenuata; capitula magna—parva. @) Involueri phylla praeter pubem farinaceam pilos ylanduli- feros £ crebros gerentia, villis paucis interdum immiztis graeca Vierh. C. neglecta forma graeca Vierhapper hoc loco. Siehe Abbildung 1. Fig. 3. . Verbreitung: Mittel- und Südgriechenland; Ionische und Agäische Inseln. #) Imvolueri phylla tantum + dense pubescenti — farinacea vel glabra. * Folia basalia oblongo-obovata, rarius oblongo-lanceolata, run cinata vel dentata, obtusiuscula — obtusa . . . strieta Scop. . €. strieta Scopoli, Fl. carn. ed. IL. 1. 17729: 09, EI C. cernua Tenore, Prodr. Fl. Nap. (1811), p. XLVII. — C.poly- morpha « strieta De Candolle, Prodr. VII. 1. (1838), p. 162 p- P- — C.neglecta «@ cernua Fiori in Fiori e Paoletti, Fl. an. It. Il. (1903—1904), p. 434. — ? €. corymbosa var. ? baetica Willkomm in Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp. II. (1870), p. 249. Siehe Abbildung 1. Fig. 4. : ‘ Verbreitung: Mittel- und Süditalien; Südtirol (wohl ein geschleppt), Krain, Küstenland; Balkanhalbinsel; Ionische und Ägäische Inseln; Kreta, | Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands, 26 Abbildung 1. ee von Crepis neglecta L. riet. Subs mbosa (Ten.) (Calabrie bsp. fuliginosa (S. et S.) (Korfu). — Fig. 2. Subsp. cory Fig. 3. Subsp. graeca Vierh. (ORarie) — Fig. 4 en — (Scop.) (Dalmatien: en Vergrößerung 6 a, — Kasp ; 268 F. Vierhapper. ** Fola basalia late lanceolata, sinuato — dentata, acuminata baetica (Willkomm). 0. corymbosa var. ? baetica Willkomm in Willkomm et Lange, Prodr. Flor. Hisp. II. (1870), p. 249. Verbreitung: Südspanien. b) Achaenia manifeste et tenuiter attenwata; capitula parva — minima; involueri phylla praeter pubem farınaceam interdum pilos glanduliferos paucos gerentia; statura valde gracilis ; cretica (Boissier). C. eretica Boissier, Diagn. I. 11. (1849), p. 53; Flor. or. II. (1875), p. 849; Vierhapper in Öst. bot. Zeitschr. LXV. (1915), p- fl. — C. neglecta forma cretica Vierhapper hoc loco. Verbreitung: Kreta, Karpathos. Aus dem Gebiete der griechischen Flora sah ich folgende Belege von Formen der C. neglecta. I. Fuliginosa. a) Ionische Inseln: 1. In herbidis ins. Cephalonia. Unger (MP); 2. FI. Coreyrensis: An Wällen der For- tezza vecchia. Baenitz, Herb. eur. Nr. 9244 (Ha, U V); 3. Korfu: Felsen und Mauern der alten Festung. Kraskovits (H, UV); — b) Griechisches Festland: 1. Ätolien. Aitolikon. Reiser (Ha); 2. Attika. Prope Athenas. Orphanides (Ha); 3. In Lyea- betto. Orphanides (Ha); 4. In eollibus Phaleri. Orphanides (Ha). — c) Ägäische Inseln: 1. Insula Melos, in graminosis. Held- reich et Haläcsy, Fl. aeg. (Ha). U. Graeca. a) Ionische Inseln: 1. Körfu-Potamo. Ze mann (UV). — b) Griechisches Festland: 1. Boeotia. _ Lebadiam. Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 1083 (Ha, M P); 2. Attiea.‘) Spruner (MP); 3, Attica, prope ? Orphanides (Ha); 4. In can pis siceis prope ? Heldreich (Ha); 5. Prope Athenas. Orphanides (Ha); 6. In eollibus aridis eirca Athenas. Heldreich (Ha); 7. Ly- eabettos. Adamovi, it. gr. ture. 1905, Nr. 617 (Ha); 8. Prop® Heracleon. Heldreich, Herb. gr. norm. Nr. 520 (M P,U V); 9. Prop® Stavros ad Hymettum. Heldreich (Ha); 10. Ad radices m. Hy metti. Heldreich, Herb. gr. norm. Nr. 952 (Ha, MP,UV); 11. BanR ') Zum Teile Übergänge zu fuliginosa. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 269 Orphanides (Ha); 12. Parnes. Tunta (Ha); 13. Ad radices Par- nethis pr. Menidi. Heldreich (Ha); 14. Salamis (MP); 15. In regione abietina m. Gerania Megarae, 1200m. Tunta (Ha); 16. Achaia. In rupestribus caleareis regionis mediae mt. Panachaieon supra urbem Patras. Haläcsy (Ha); 17. Elis. Olympia!) Haläcsy (Ha), Hayek (H), Vierhapper, Watzl (U V); 18. Argolide.!) Spruner (MP); 19. Nauplia (M P); 20. Argolis. Mykenae-Phychtia Hayek (H); 21. In monte Malevo Laconiae prope Hajos Ioannis. Orphanides (Ha); 22. Submontane Region des Taygetos. Ada- movie, It. gr.-ture. 1905, Nr. 618 (Ha, UV). — c) Ägäische Inseln: 1. In insula Seyro, mt. Kochylas. Tunta Nr. 527. (Ha); 2. Insula Melos, in graminosis. Heldreich et Haläcsy, Fl. aeg. (Ha). III. Strieta. a) Ionische Inseln: 1. In herbidis ins. Cephalonia. Unger (M P); 2. Flor. coreyrensis. An Wällen der Fortezza vecchia. Baenitz, Herb. eur. Nr. 9244 (U V); 3. Korfu. Felsen und Mauern der alten Festung. Kraskovits (H, UV). — b) Griechisches Festland: 1. Epirus orientalis. In regione abie- tina mt. Tsumerka supra pagum Vulgarelion vulgaris. Alt. 1300 m. Solo ealcareo. Haläcsy (Ha); 2. Thessalien. Kalampaka, in vineis. Sintenis, It. thess. 1896, Nr. 246 (Ha, MP, UV); 3. Ätolien. Aitolikon. Reiser (Ha); 4. Boeotia, prope Lebadiam. Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 1083 (Ha, MP); 5. Boeotia, ad lacum Kopais. Miliarakis (Ha); 6. Attiea. Ad radices m. Corydali. Heldreich, Herb. gr. norm. Nr. 952 (Ha, MP, UV); 7. Ins. Salamis (MP); 3. Laconia boreali-oceidentalis: in regione litorali m. Selitza prope Kalamata. Heldreich, Herb. gr. norm. Nr. 1353 (Ha); 9. In monte levo Laconiae prope Hajos Ioannis. ‚Orphanides (Ha). — °) Kreta: 1. Kreta. Friwaldsky (MP); 2. Distr. Rhizokastron. In campis Omalö m. Aphendi Kristo (Lassiti). Baldacei, It. eret. alt. 1899, Nr. 334 (UV); 3. Pr. Arkhanes, distr. Temenos. Neu- kirch (Ha). IV. Oretica. Kreta: 1. Malaxa, lieux arides. Reverchon, Pl. er. 1883, Nr. 92 (Ha, U V); 2. Kissamos, lieux arides. Rever- ehon, Pl. er. 1884, Nr. 92 (UV). ee nn ES SERER ') Zum Teile Übergänge zu fuliginosa. 270 F. Vierhapper. 401. Crepis bulbosa L. — Elis: Katakolo (V, W). — Delos! Mikra Delos (Ha, V). 402. Crepis scariosa Willd. £) vesicaria (Willd.) (C. vesicaria L.). — Attika: Pikermi (A). Linnes (Sp. pl. [1753], p. 805) ©. vesicaria ist allem An- scheine nach mit der von den späteren Autoren einschließlich Willdenow (Sp. pl. IH. [1804], p. 1594) als solehe angesprochenen Pflanze nicht identisch. Während nämlich letztere ein rein medi- terraner Typus ist, wächst die Linn&s nach seiner eigenen An- gabe in der Schweiz („Habitat in Helvetia“) beziehungsweise nach denen seiner Gewährsmänner Bauhin, Ray und Morison als »„Hieracium montanum rapifolium“ „in monte Wasserfall“. Über- dies stimmen die beiden Sippen auch in morphologischer Hinsicht nieht ganz überein, indem die äußeren Hüllschuppen der vesicaria Willdenows und seiner Nachfolger halb so lang als die inneren sind, die der Linn&schen Art dagegen ebensolang: „Calyces sin- guli eineti involuero longitudine ealyeis“ (Linne I. e., p. 806). Darnach kann Linnes Bezeichnung vesicaria als Artname für erstere kaum in Betracht kommen, es sei denn, daß man sie m so weitem Umfange — mit Einbeziehung der tararacifolia Thuill. — auffaßt wie Fiori in Fiori e Paoletti Flor. an. It. IH. (1903— 1904), p- 431. Als soleher kann vielmehr nur Willdenows (l. e., p- 1595) scariosa gelten, worunter dieser Autor allerdings die dureh größere Köpfehen und längere äußere Hüllen ausgezeichnete Parallelform versteht. Da mir aber diese von der kleinerköpfigen nicht spezifisch verschieden erscheint, vereinige ich beide als Formen « ves" caria Willd. (non ©. vesicaria L.) und & scariosa Willd. s. s. ZU einer Spezies scariosa Willd. s.l. Was die Verbreitung anlangt, so sah ich vesicaria hauptsächlich aus Mittel- und Oberitalien, dem österreichischen Litorale, Griechenland und Kreta, vesicaria dagegen aus Unter- und Mittelitalien, Sardinien, Dalmatien und der Herzegowina. Sie scheinen sich also geographisch mehr oder weniger auszuschließen. Jede dieser Sippen tritt wieder in zwei Formen auf, deren eine gezähnte, dickere, die andere hauptsächlich fiederspaltig® dünnere Grundblätter besitzt, und es dürften auch diese, hear: schon gleich den Hauptformen durch Übergänge verbunden, nicht Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 271 ohne systematische Bedeutung sein, indem jeweils die mit den gezähnten Blättern vorwiegend im südlichen Teile des Areales der Hauptform auftritt und umgekehrt. Innerhalb der «) vesicaria ist speziell die Pflanze Kretas fast ausnahmslos durch nur ge- zähnte Grundblätter ausgezeichnet. Sie ist Willdenows vesicaria im engsten Sinne.. Ich gedenke auf sie noch bei anderer Ge- legenheit zurückzukommen. Von scariosa liegt mir eine analoge Parallelform aus Kalabrien vor: supra Pellaro et in mte. calcareo pr. Tiriolo; distr. Catanzaro. Huter, Porta et Rigo, it. it. II. Nr. 38 (MP). 403. Orepis multiflora S. et S. — Santorin: Mikra Kaimeni! (Ha, V); Nea Kaimeni: Lava 1707 (J), Georgios (H, J, V, W, Wi); Thera: Phira-Pyrgos (G, W). — Delos!: Mikra Delos (Ha). 404. Andryala dentata S. et $. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, V); Nea Kaimeni: Georgios (Ha, H, V, W); Thera: Hagios Elias (W). J. und C. Presls (Del. Prag. [1822], p. 113) A. undulata, die auf Sizilien und den Liparischen Inseln, hier gleichwie A. den- fata auf den Kaimenen über vulkanischem Gestein, vorkommt, ist von dieser gewiß nicht spezifisch verschieden, ja wahrscheinlich sogar mit ihr vollkommen identisch, auf jeden Fall aber viel näher verwandt als mit sinuata L., zu der sie von Nyman (Consp. p. 458) gestellt wird. Campanulaceae. 405. Campanula Andrewsii DC. — Argolis: Nauplia: Pala- midhi (H). | 406. Campanula rupestris 8. et 8. — Argolis!: Mykenae (Ha, H, %, Ww). Nähert sich zum Teil durch sehr große Blüten der übrigens Sewiß nicht spezifisch verschiedenen Andrewsü. 407. Campanula drabifolia 8. et S. — Argolis: Tiryns! (Ha, H, V, w), Mykenae (V). 408. Campanula erinus L. — Korfu: Korfu-Potamo (2). . 409. Campanula ‚ramosissima S. et 8. — Achaia: Mega- spilaeon, 850—1100m (A). 2712 F. Vierhapper. 410. Legousia speculum (L.) Fisch. (Specularia speeulum L.) y) racemosa (Boiss.) — Argolis: Mykenae (V.). Eine mit dieser auffällenden Sippe völlig übereinstimmende Pflanze liegt mir aus Attika vor: Flora Attica: in arvis Stephani. Heldreich (Ha). 411. Legousia hybrida (L.) Delarbre. (Speeularia hybrida L.). — Phokis: Delphi (V). Ericaceae. 412. Erica arborea L. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V, W). 413, Erica vertieillata Forsk. — Attika: Pentelikon, gegen Kepbisia (V). w 414. Arbutus unedo L. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (Hd, V). 415. Arbutus andrachne L. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V, W). “Arbutus ‚hybrida Ker. (A. unedo X andrachne Boiss.). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V). Oleaceae. 416, Olea europaea L. : «@) typica Hal. — Elis: Olympia, kultiviert (Z). — Attika: Pikermi (H). — Phokis: Delphi, kultiviert (We). ) oleaster Hoffm. et Lk. — Attika: Pentelikon, gegen ee phisia (H). Aselepiadaceae, 417.: Cionura erecta (L.) Griseb. — Phokis: Itea-Chrysson (N)- . Apocynacenae. 418. Nerium oleander L. — Argolis: Mykenae-Phichtia (H, V). — Attika: Pentelikon, gegen Pikermi (H); Pikermi (A)- 419. Vinca maior L. — Korfu: Korfu-Kanone (H). 420. Vinca herbacea W.K. : var. graeca Haläcsy, Suppl. II, p. 62 (172). — Elis: Olymp" (H, V, W). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (G, Ha, H, V, W). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 273 Gentianaceae. 421. Centaurium minus Gars. (Erythraea centaurium [L.) Pers.). — Attika: Pikermi (A). Convolvulaceae. 422. Convolvulus oleaefolius Desf. — Attika: Raphina (A). 423. Comvolvulus cantabrieus L. — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). 424. Convolvulus tenwissimus 8. et S. — Elis: Olympia (We). — Phokis: Delphi (H). 425. Cuscuta globularis Bert. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H). — Delos!: Mikra Delos (V). Borraginaceae. 426. Cerinthe maior L. — Korfu: Korfu (Ha, V). — Blis: Olympia (H). 427. Cerinthe retorta $. et 8. — Phokis: Delphi, Kastalische Quelle (I). 428. Anchusa hybrida Ten. — Santorin: Thera: Phira (Ha, H, V*, W*, wi), | Var. proceroides Gus. — Santorin: Thera: Phira (W*).. Var. Luschani (Wettst.) Gus. — Elis: Olympia (Ha, H, V*, w*), Die mit * bezeichneten wurden von Gusuleac bestimmt. Die Pflanze von Elis hat Haläcsy (Suppl. IL, p. 63 [173]) als undulata L. publiziert. 429. Anchusa aspera Boiss. — Attika: Pikermi (A); Ra- Phina (A), 430. Anchusa italica Retz. — Elis!: Olympia (Ha). | 431. Lycopsis variegata L. (Arichusa variegata [L.] Lehm.) — Korfu: Korfu-Kanone (H); Korfu-Potamo (Ha, V). — Argolis: Mykenae (H, V, W). — Phokis: Delphi (G, W). 432. Symphytum bulbosum Schimp. — Korfu: Korfu-Potamo (W). 338. Onosma frutescens Lam. — Argolis: Nauplia, Palamidbi (H); Mykenae! (Ha, H, V,W. — Phokis!: Delphi-Liwadhi (G, Ha H), 3 ern 2. B. Ges, 69, Ba. 18 274 F. Vierhapper. 434. Echium italicum L. — Attika: Pikermi (A). 435. Echium sericeum Wahl. Subsp. Halacsyi Holmb. (E. elegans Lehm. p. p.) — Santorin: Nea Kaimeni!: Bucht im Westen (J). In einer.der subsp. elegans (Lehm.) sich nähernden Form. Subsp. sericeum (Vahl) s.s. (E. sericeum Vahl). — Santorin!: Thera: Hafen-Phira (G, Ha, H, V). ns Diese Form unterscheidet sich von der in Ägypten heimi- schen Originalpflanze durch das matte, nicht silberig glänzende Indument ihrer grünen Teile. Mau vergleiche meine Ausführungen über E. sericeeum in Öst. bot. Zeitschr. LXV (1915), p. 120—125. 436. Echium plantagineum Lehm. — Korfu: Korfu (W). er Santorin: Thera: Phira (W), Phira-Pyrgos (H). —,Delos: Mikra Delos (Ha, V, W, Wi), Megalorheumatiari (W). — Argolis: My- kenae (Ha). Auf Thera und Delos auch mit blutroten Kronen. Die von Wintersteiner auf Delos gesammelten Belege sind durch auf- fallend kleine Korollen von nur 20—12mnr Länge ausgezeichnet. Die Ursache mag Verbiß sein. Sie sind ebensowenig mit var. versicolor Haussknecht (Symb. in Mitt. Thür. Bot. Ver. N. F.H. viL [1895], p. 47 [152]) identisch wie die von Haläcsy als solehe angesprochene von Dörfler (Fl. Aeg. Nr. 136 leg. Leonis) = E. plantagineum L. verteilte Pflanze aus Naxos, unterscheiden sich vielmehr von jener durch gedrungenere Infloreszenzen Un kürzere Kelehe und gehören gleich der letztgenannten zum Typus der Art. 437. Echium diffusum S. et 8. — Santorin: Thera: .Hafen- Phira (V, W), Hagios Elias (W). — Delos: Mikra Delos (W). 438. Alkanna orientalis (L.) Boiss. . ß) hellenica Boiss. — Phokis: Delphi (G, Ha, V); Delphi- Liwadhi (H, W). 439. Alkanna calliensis Heldr. #) Watzlii Vierh. — Phokis: Delphi (W). Corollis intense violaceis et foliis caulinis obtusioribus a !ypo diversa; an specifice, in exemplari uno fruetibus deficientibus de- cerni non potest, Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 275 440. Alkanna tinetoria L. — Santorin: Thera: Hafen-Phira (6, V), Phira (Ha, W, We, Wi), Phira-Pyrgos (H). — Attika: Phaleron (Sch); Lykabettos (Ha); Kephisia (W). $) Lehmani Tin. — Argolis: Mykenae (Ha). 441. Lithospermum purpureo-coeruleum L. — Korfu: Korfu- Potamo! (Ha, W). — Elis: Katakolo (H, V). 442. Lithospermum arvense L. 8) Sibthorpianum (Gris.) Hal. — Santorin: Thera: Phira- Pyrgos (V), Hagios Elias (H). 443. Myosotis idaea Boiss. et Heldr. «@) typica Hal. — Attika: Pentelikon (H, W, 2). 8) boeotica Reut. — Phokis: Parnaß: Liwadhi (G, H, W). Gelegentlich mit ein bis zwei Blättern in der Infloreszenz, aber auch dann von der folgenden durch die abstehenden längeren und dünneren Stiele der Fruchtkelche verschieden. 444. Myosotis pusilla Lois. — Santorin!: Nea Kaimeni (H); Thera!: Hagios Elias (V, W). — Delos!: Mikra Delos (H, V). 445. Myosotis arvensis (L.) Hill. — Santorin: Thera: Phira- Pyrgos (H). : 446, Myosotis hispida Schldl. (M. collina Hofim.). — Korfu: Korfu-Potamo (W). — Elis: Olympia (H). — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (W). 447. Cynoglossum creticum Mill. (C. pietum Ait.). — Argolis: Tiryns (V). 448. Cynoglossum Columnae Ten. — Argolis: Nauplia, Pala- midhi (V); Tiryns (H). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). — Phokis: Delphi-Liwadhi (H). | Solanaceae. 449. Hyoscyamus albus L. — Santorin: Thera: Hafen-Phira (H, Sch). r | 450. Mandragora Haussknechtii Heldr. (inkl. M. offieinarum L.). — Delos: Mikra Delos (Ha, H, V). 451. Lycium europaeum L. — Phokis!: Chrysson (Ha). 452. Solanum nigrum L. — Delos: Mikra Delos (V); Megalo- theumatiari (W). 18* 276 F. Vierhapper. Entsprieht, soweit es sich an dem getroekneten Material be- urteilen läßt, der gewöhnlichen Form. 453. Solanum jasminoides Paxt. — Elis!: Pyrgos, kultiviert (Ha,.H, V,W).:; 454. Nieotiana glauca Grah. — Santorin: Thera: Hafen- Phixa, verwildert (G, H, V, W, Wi). Serophulariaceae. 455. Verbascum undulatum Lam. — Argolis: Mykenae- Phiehtia (H, V, "): 456. Serophularia peregrina L. — Korfu: Korfu (W); Korfu- Kanone (6, H). — Argolis: Nauplia, Palamidhi (Ha, H, V); My- kenae (H). — Phokis!: Delphi (We). 457. Scrophularia laxa Boiss. et Heldr. b) Janchenii Vierh. — Argolis: Mykenae: Szara (J). A typo, quocum imprimis folüis tenuissime sectis et calycis phyllorum margine late scarioso-membranaceo argute denticulato- lacero optime congruit, inflorescentüs arcte contractis, cymis inter- nodüis multo brevioribus sejunctis, inferioribus pluri — usque 7 — floris, caulibus usque ad medium foliatis, per totam longitudinem atropurpureis diverssa — an speeifice ex uno tantum exemplari fructibus carente non discernendum. Typische laxa liegt mir nur von der Kyllene — Or phanides, Fl. gr. exs. Nr. 243 Ha, MP, UV und Heldreich Ha, MP — vor. Von ihr unterscheidet sich unsere Pflanze durch die ange- gebenen Merkmale in auffälliger Weise. Vom Taygetos Se je reich nach Boissier, Fl. or. IV, p. 404) und dem Chelmos (Maire nach Haläcsy, Suppl. I., p. 79) habe ich leider keine Belege der ‚ersteren gesehen. 458. Scrophularia lucida L. % c) glauca (8. et.) Hal. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha); Nea Kaimeni: Georgios, Gipfel (6, Ha, H, V, Wi), Georgios, Nordfuß, Grenze gegen die Lava 1707 (W). P) filicifolia (Mill.) Benth. —- Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). Über ‚den Umfang der 8. ueida Linne (Syst. ed. X. [1759], p. 1114) und die Systematische Wertigkeit der Formen ihres Ver- ei Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 277 wandtschaftskreises weichen die Ansichten der Autoren einiger- maßen von einander ab. Nach Linn& selbst (in Spee. plant. ed. II. [1763], p. 865— 866) kommt die Art im Orient, auf Kreta und in Süditalien — Otranto — vor. Die kretische Pflanze ist Tourne- forts (Cor. 9, it. 1. [1703], p. 84, t. 85) „Scophularia glauco folio in amplas lacinias diviso“, die süditalienische Boecones (Mus. rar. plant. [1697], p. 166, t. 117) „Serophularia Saxatilis, lucida, Laser- pitü, Massiliensis folüis“. Boissier (Flor. or. IV. [1879], p. 403) bezeichnet diese als « genuina (= $. glauca Sibthorp, Fl. gr. VI. [1827], p. 78, t. 599), jene als £ filieifolia (Miller, Gard. Diet. ed. VII. [1768], Nr. 10) (Sibthorp 1. e., p. 79, t. 600) und gibt als Verbreitungsgebiet für erstere außer Süditalien einzelne ägäische Inseln, für letztere nebst Kreta das griechische Festland, mehrere ägäische Inseln, Kleinasien und Rhodos an. Stiefelhagen faßt in seinen „Systematischen und pflanzengeographischen Studien zur Kenntnis der Gattung Scrophularia“ (in Englers Bot. Jahrb. XLIV. [1910], p. 405—496 1. e., p. 469) den Umfang der $. lucida viel weiter als Boissier, indem er die von diesem als eigene Arten unterschiedenen vorderasiatischen Sippen sphaerocarpa Boiss. et. Reuter (in Boissier, Diagn. ser. II. 3. [1856], p. 158) und rutaefolia Boiss. (Flor. or. 1. e., p. 404), ferner die griechische S. methanea Haussknecht (in Mitt. Thür. Bot. Ver. N. F.X. [1896], p. 57), dann mehrere Formen aus dem Himalaya und schließlich die von Rouy (in Bull. Soc. bot. Fr. XXXVIN. [1891], p. 264 et Fl. Fr. XI. [1909], p. 94) als provineialis beschriebene $. lucida Allioni (Fl. Ped. I. [1785], p. 70), Grenier et Godron (Fl. Fr. I. 1850], p. 567) Südfrankreichs, deren Artrecht schon Boissier (Flor. or., 1. ec.) für wahrscheinlich gehalten hat, miteinbezieht. Beguinot (in Fiori e Beguinot, Fl. an. It. II. [1900—1902], P. 430) hat sogar S. laciniata W. et K. mit lucida vereinigt. — Dazu ist nur gegen Stiefelhagen zu sagen, daß, wenn man schon auf dem Standpunkte eines so weiten Speziesbegriffes steht, kon- Sequenter Weise auch die griechische 8. laxa Boiss. et Heldr. (in Boissier, Diagn., 1. e., p. 154) nicht sondergestellt werden darf, sondern auch zu S. Tucida s. 1. zu ziehen ist. rn Im Gebiete der griechischen Flora wird der Formenkreis der 5. lucida s.1. durch die schon genannten Sippen glauca, filieifolia, 278 F. Vierhapper. laxa und methanea vertreten. Von den beiden ersteren ist filici- folia- hauptsächlich auf Kreta und dem griechischen Festlande, glauca auf den ägäischen Inseln zu finden. Sie unterscheidet sich von filieifolia insbesondere durch niedrigere Stengel, vor- wiegend an deren Grunde zusammengedrängte, stärker geteilte "Blätter mit schmäleren Abschnitten, gedrungenere Infloreszenzen und wohl auch, entsprechend der ausgesprochenen Pfahlwurzel, kürzere Lebensdauer. So augenfällig aber auch diese Unterschiede sind, wenn man „typische“ Formen vergleicht, wie sie Sibthorp abbildet, oder wie sie von uns auf den Kaimenen einerseits, dem Pentelikon andererseits gesammelt wurden, so sehr verschwimmen sie, wenn man ein größeres Material von verschiedenen Lokalitäten vergleicht. Haläcsy (l.e.) hat vollkommen recht, wenn er von seiner 8 filicifolia sagt: „formis intermediis sine limitibus ad « transit“. Solche Zwischenformen sind vor allem auf den ägäi- schen Inseln und Kreta zu finden. Zu ihnen gehören auch die wenigen von mir aus Süditalien gesehenen Belege der 9. leida nebst der von Boccone |. c. abgebildeten Pflanze. S. laxa, in ihrer Verbreitung auf den Peloponnes beschränkt, unterscheidet sich von den beiden obigen durch noch viel feiner geteilte Blätter, schärfer gezähnte Kelchblätter und, in typischer Ausbildung, dureh viel lockerere Blütenstände. Methanea, von Haussknecht bei Vromolimni auf der Halb- insel Methana gefunden, also auch aus dem Peloponnes stammend, ist mir leider nur aus der Beschreibung bekannt. Nach dieser hält sie die Mitte zwischen „lueida“ und der vorderasiatischen sphaerocarpa und weicht von beiden und allen anderen Sippen des Formenkreises durch ihre stark verlängerte, vielblütige, sehr sparrige und steife Infloreszenz mit verlängerten, wagreeht ab- stehenden Ästen, von ersterer überdies durch kleinere Kapseln ab. Ihr kommt anscheinend eine von Samaritani und Guiceiardi auf dem Parnaß („in petrosis m. Parnassi reg. infer. inter Rachova et Gonrna, alt. 3000°%) gesammelte Pflanze sehr nahe, die Held- reich (herb. graee. norm. Nr. 739) als S. livida Sibth: ausgegeben hat. Nach dem im Wiener Hofherbar befindlichen Exemplar unter- scheidet sie sich von filieifolia, die ebenfalls auf dem Parnaß vor- kommt, — In monte Parnasso. Heldreich 2743 MP — dure Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands, 279 tiefer zerschlitzte Blätter, kleinere Kapseln und vor allem den weit- läufigen Blütenstand mit vielblütigen unter sehr großem spitzen Winkel abstehenden Ästen. Hiedurch aber nähert sie sich der methanea, mit der sie vielleicht vollkommen identisch ist. 459. Serophularia heterophylla Willd. — Santorin: Nea. Kai- meni!: Lava 1707 (J); Thera (Ha, Sch), Hafen-Phira (H, V), Phira (W). — Argolis: Nauplia, Palamidhi (V). ß) pinnatisecta Boiss. Phokis: Delphi (Ha). S. heterophylla Willd. (sp: III. [1300], p. 274) im engeren Sinne, die ich gleich Boissier (Flor. or. IV. [1879], p. 408) und Haläcsy (Consp. IL., p. 403) als eigene Art führe, wird von Stiefelhagen (l. e., p. 471), der einem weiteren Artbegriff huldigt, dureh Hinzu- ziehung der S. laciniata W. et K. (Pl. rar. hung. Il. [1805], p. 155, t. 170) in größerem Umfange aufgefaßt, und dies nicht mit Unrecht, ‚denn ihre Beziehungen zu dieser sind wirklich sehr innige. Bois- ‚sier (]. c., p. 409) macht.als Unterschiede der Form multifida ‚(Willd.) Boiss. von schlitzblättrigen Formen der heterophylla die freudig grüne Farbe, die dünneren, häutigen — nicht fleischigen — Blätter mit öfter spitzen — nicht stumpfen — Lappen und Zähnen, die weniger brüchigen Stengel und im Verhältnis zum Kelehe kürzeren Kapseln der ersteren namhaft. Zu diesen im großen und ganzen auch für die Formen mit nicht geteilten Blättern geltenden Differenzen kommt noch, daß die Infloreszenzen der heterophylla besonders reichblütig und dieht sind, stets dichter als die dichtesten der Taciniata. Beide Sippen variieren nun in bezug auf ein Merkmal, den Grad der Teilung der Blätter, im gleichen Sinne, indem sie beide nebst Formen mit nur schwach gelappten oder gar gekerbten oder sezähnten solche mit tief eingeschnittenen Blattspreiten aufweisen. Boissier trennt von der typischen laciniata mit nicht oder nur seicht eingeschnittenen Spreiten eine 8 multifida Willd. (Enum. hort. Ber. (1809], p. 646; Hort. Ber. [1816], t. 58), p. sp. und von der ana- logen typischen heterophylla eine £ pinnatiseeta Boiss. 1. e. ‚Die Systematische Bedeutung des Merkmales ist aber nicht in beiden Fällen die gleiche, indem die beiden Formen der heterophylla mehr Zufallswert besitzen und durch zahlreiche Übergänge verbunden Sind, die der laciniata aber geographische Rassen mit sich teil- 230 F. Vierhapper. weise ausschließenden Arealen sind. Während nämlich multifida (Willd.) Boiss. hauptsächlich in den Gebirgen Griechenlands zu Hause ist und von hier bis Albanien nach Norden geht, hat laciniata 8. s. = var. Pantocsekii (Gris. in Ö. b. Z. XXI. [1873], p- 267 p. sp.) Murb. Beitr. Fl. Südb. (1891), p. 78 ihr Hanptver- breitungsgebiet in den illyrischen Gebirgen und reicht von hier aus in typischer Gestalt nur bis Nordgriechenland nach Süden, wo sie noch besonders typisch auf dem thessalischen Olymp — Orp hanides, Fl. gr. exs. Nr. 729 Ha; Schlucht Megarema, Sintenis et Born- müller, it. ture. 1891, Nr. 1386 Ha, U V — vertreten ist. Wald- steins und Kitaibels laciniata, die im Velebit und der Plissivieza wächst, gehört gewiß hieher, obschon sie, wie schon Kerner (in Fl. exs. A. H. Nr. 161) hervorhebt, nach der Abbildung eine Art Mittelform ist. An Pantoesekii schließt sich nun nach Norden und Westen, hauptsächlich im kroatischen, istrischen und krainischen Karst, noch eine Form, die sich von. jener durch tief geteilte Blätter und reicherblütige Infloreszenzen unterscheidet, in ersterem Merkmale der multifida gleichend, von der sie aber auch durch reichere Blütenstände und überdies durch viel höheren Wuchs und größere Blätter abweicht. Zum Unterschiede von multifida und Pantocsekii, deren Areale die Hochgebirgs- und obere Waldstufe umfassen, ist diese Form, auf die der Name variegata Rehb. (ex. Nr. 627) nach Nyman, Consp., p. 534 (non M. B., Fl. Taur. Caut. I. [1808], p. 78) paßt, in ihrer Verbreitung auf niedere Lagen an- gewiesen. Während sich also das Areal der laciniata dureh die Balkan- halbinsel ihrer ganzen Länge nach vom Peloponnes im Süden bis nach Kroatien im Norden und noch darüber hinaus erstreckt und alle Stufen in sich einschließt, beschränkt sich das der heterophylla auf Griechenland, die ionischen und ägäischen Inseln, Kreta und vielleicht auch die Westküste Kleinasiens — Ephesus nach Stiefel- hagenl.e. — und hält sich ausschließlich an niedere und mittlere Lagen. Bei laciniata gilt dies nur von variegata Rehb., die aber typisch nur im nordwestlichen Teile des Gesamtareales auftritt, während die beiden anderen Rassen Formen der oberen Stufen sind, und zwar Pantocsekii, wie gesagt, vornehmlich im nördlichen Teile des Gebietes mit der sehr nahestehenden pulverulenta Janka (Tem: Beiträge zur Kenfitnis der Flora Griechenlands. 281 Füz. IV. [1880], p. 309) in Siebenbürgen und maultifida im Süden mit der gleichfalls wenig abweichenden Rasse poetarum Maire et Petitm. (in Bull. soe. se. Nancy [1907], p. 30) auf dem Oeta, Parnaß ‘und der Kiona. Die einzelnen Formen der laciniata sind vielfach” durch Zwischenformen verbunden; so Pantocsekii mit variegata — Wald- steins und Kitaibels Abbildung stellt eine solche dar — und auch erstere mit multifida. Formen die sich zwischen laciniata und heterophylla morphologisch — ob auch phyletisch? — intermediär verhalten, sah ich insbesondere aus Korfu, Albanien und Epirus, also gerade aus den Zwischengebieten. S. taygetea Boiss. (Diagn. IV. [1844], p. 68), bisher nur aus dem Taygetos-Gebirge bekannt, steht, allerdings bei viel schärferer Absonderung, zu heterophylla in einem ähnlichen Verhältnisse wie Poetarum zu laciniata f. multifida. 460. Linaria triphylla (L.) Mill. — Attika: Athen, Dipylon- Friedhof (H); Kephisia (Ha). — Phokis!: Delphi (V) 461. Linaria chalepensis (L.) Mill. — Santorin!: Tbera: Phira (W). — Argolis: Tiryns! (Ha, W); Mykenae-Phichtia (H, V). — Phokis!: Delphi (V). 462. Linaria pelisseriana (L.) Mill. — Santorin!: Nea Kai- meni, Lava 1707 (J), Georgios (Ha, H, V, Wi). — Delos!: Mikra Delos (Ha, H). 463. Linaria parviflora (Jaeq.) Hal. — Santorin: Thera: Hafen-Phira (G). 464. Oymbalaria muralis G. M. Sch. (Linaria cymbalaria [L.] Mill.) — -Korfu!: Korfu (W). 465. Antirrhinum orontium L. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, V); Nea Kaimeni!: Lava 1707 (J), Georgios (G, Ha, H, Y,.Wi). — Argolis: Tiryns (W). 466. Antirrhinum majus L. B) angustifolium Chav. — Korfu: Korfu (V). 467. Veronica anagallis L. — Phokis: Delphi, Kastalische Quelle (W). 468. Veronica arvensis L. — Korfu: Korfu (Ha). 469. Veronica glauca S. et 8. 282 .. F. Vierhappter. «) puberula Vierh. Oaules, pedicelli, calyces + laxe breviter et crispule pubescentes. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, 8) glaberrima Hal., Suppl. II., p. 66 (176). — Caules superne, pedicellt, calyces glabri. — Phokis!: Parnaß, Liwadhi (G, Ha). ‘y) subglandulifera Vierh. — Caules superne, pedicelli, ca- Iyces densius et longius qguam in « erispule pubescentes, pilis glanduli- feris brevibus sparse immiztis. — Phokis!: Parnaß, Liwadhi (G, Ha). ie Form puberula ist die in Attika verbreitete Pflanze und wurde überdies auf Kreta — Kissamos, Reverchon, Pl. Cr. 1884, Nr. 258 Ha, U V) — gefunden; glaberrima ist, wie schon Haläcsy betont, außer vom Parnaß auch vom Hymettos — Heldreich Ha, MP — bekannt geworden; subglandulifera schließlich liegt mir außer von 'ersterem Gebirgsstoeke auch vom Parnes — Tuntas Ha als V. peloponnesiaca — vor. Puberula ist sowohl mit glaberrima als auch mit subglandulifera durch Zwischenformen verbunden. Letztere bildet, wie bereits Haläcsy aufgefallen ist, eine Art Übergang zu peloponnesiaca Boiss. et Orph., von der sie aber immerhin durch die viel spärlicher auftretenden und kürzeren Drüsenhaare und das reichliche Überwiegen des krausen, drüsenlosen Indumentes unschwer auseinanderzuhalten ist. Haläesys Bemerkung, daß man sie mit dem gleichen Rechte zu peloponnesiaca wie zu glauca stellen kann, scheint mir jedenfalls zu weit gegriffen. on den genannten drei Formen kommt wohl glaberrima der Sibthorpschen (Fl. gr. I, p. 6, t. 7) glauca zunächst, denn diese hat nach der Beschreibung gleich ihr kalıle Blütenstiele und ganz kahle Kelche und stammt ebenfalls vom Hymettus; dureh die gesägten Kelehblätter unterscheidet sie sieh aber von allen dreien. . 410. Veronica Chaubardi Boiss. et Reut. (V. peloponnesiaca Boiss. et Orph. p. p.) — Elis: Pyrgos (Ha); Olympia (Ha, H, V)- Die von mir als Chaubardi bezeichnete Pflanze entsprieht nicht vollkommen der Boissierschen Diagnose (Diagn. ser. 2. In. [1856], p. 174) dieser Art, weicht vielmehr insbesondere in zwei Punkten von ihr ab, und zwar: 1. in der Art des Indumentes und 2. in der Größe der Samen. Während nämlich Boissier seiner Pflanze schlechtweg rauhhaarige Blütenstiele und Kelche sowi@ kahle Kapseln zuschreibt, trägt unsere an den Blütenstielen und Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 283 Kelehen nebst vielen kurzen angedrückten Deckhaaren mehr minder zahlreiche längere abstehende Köpfchenhaare und solehe mitunter auch an den Kapseln. Daß übrigens auch Boissiers Chaubardi drüsig ist, scheint daraus hervorzugehen, daß er sie ]. e. viscidula nennt, welches Wort allerdings in der „Flora orientalis* wegge- blieben ist. Die Samen meiner Pflanze sind ferner, mit denen der V. glauca verglichen, nicht größer wie bei Boissiers Chaubardi sondern kleiner als diese. Wenn ich aber dessenungeachtet nicht anstehe, die mir vorliegende Pflanze mit Chaubardi Boiss. et Reut. zu identifizieren, so geschieht es nicht nur, weil sie in anderen wesentlichen Merkmalen, wie in der Richtung der — herabge- bogenen — Fruchtkelchstiele und in der Form der — zusammen- gedrückten, deutlich zweilappigen — Kapseln mit deren Diagnose völlig übereinstimmt, und überdies Boissier in der „Flora orien- talis“ auf die Samengröße kein besonderes Gewicht mehr legt, sondern insbesondere auch, weil ich von Boissier selbst als Chau- bardi bestimmte Belege gesehen habe, mit denen unsere Pflanze völlig identisch ist. Andererseits sind die Unterschiede beider von echter peloponnesiaca, von der mir Originalexemplare vom Malevo vorliegen, sowohl in der Riehtung der Fruchtkelchstiele s auch Form der Kapseln so auffällige, daß eine Verwechslung beider in typischer Ausgestaltung schwer möglich ist. Wenn sie aber trotzdem vorkam, indem Haläcsy das ihm vorliegende Ma- terial von V. Chaubardi insgesamt zu peloponnesiaca rechnete, und vielleicht auch, indem Maire — nach Haläcsy, Suppl. Il., p. 66 (176) — vom Helikon, Malevo und der Kyllene, Originalstand- orten der V. peloponnesiaca, V. Chaubardi angibt, so ist wohl hauptsächlich Boissiers ungenaue Beschreibung des Indumentes der letzteren in der Flora orientalis daran schuld. V. peloponnesiaca steht jedenfalls der glauca, von der sie sich wohl nur dureh die ‚langen abstehenden Köpfehenhaare der Stengel, Blütenstiele und Kelche und die drüsigen Kapseln unterscheidet, viel näher als der Chaubardi. Formen, die vielleicht als Bindeglieder zwischen Deloponnesiaca und Chaubardi zu deuten sind, liegen mir von Pirus vor. Ich sah die beiden verwechselten Pflanzen von folgenden Standorten: 284 F. Vierhapper. I. V. peloponnesiaca. 1. In monte Malevo Laconiae supra Hajos Joannis. Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 716 (Ha, MP); 2. Bei Milos, Nauplia gegenüber. Spruner (M P); 3. ? Attika. Spruner (M P); 4. ? Eleusis. Spruner (MP); 5. Fl. Attica: in m. Gerania. Tuntas (Ha); 6. Acarnania: in silvis abietinis mont. Voumistos supra Mytikas. Maire et Petitmengin, miss. bot. or. Nr. 2531 (Ha); 7. Epirus. Distr. Janina. Sub jugo m. Olyeika. Baldacei, It. alb. (epir.) IH. 1895, Nr. 77 (Ha, U V); 8. Distr. Janina. Mt. Mitei- kali et Cinka et alibi frequens. Baldacei, it. alb. (epir.) IV. 1896, Nr.89 (Ha, UV). 9. Thessalien. Kalampaka: in frutieet. ad monast. Hag. Stephanos. Sintenis, it. thess. 1896, Nr. 31 (Ha); 10. ? Ma- zedonien. Athos. Adamovic, it. gr.-ture., (1905), Nr. 140 (UV). I. V. Chaubardi. 1. Graeeia. Friedrichstal. Vid. Boissier. (MP). 2. Lakonien. Taygetos. Adamovie, it. graee. ture. (1905), Nr. 741 (Ha, UV); 3. Arcadia. Ad agrorum margines in mt. Kastro prope pagum Kalayryta ad radiees mt. Chelmos. 700 m. Solo calcareo. Haläcsy (Ha, MP, UV); 4. Achaia. In rupestribus cal- careis regionis mediae mt. Panachaicon supra urbem Patras. Ha- läesy (Ha, MP, UV); 5. Elis. Pyrgos. Haläesy (Ha); 6. Olympia. Haläcsy (Ha), Vierhapper (U V); 7. Cephalonia. Monte nigro. Unger (MP); 8. Korfu. Lacaita. Teste Boissier (Ha); 9. rs urbem. Sagburg (Ha); 10. M. San Salvatore. Bieknell (Ha); 11. M. Deka. Unger (MP), Gelmi (U V); Baenitz (Ha); 12. Pan- tokrator. Rechinger (MP). 471. Veronica cymbalaria Bod. — Santorin: Thera: Haglos Elias (H, V). — Attika: Athen, Akropolis (H); Pikermi (We). — Phokis: Delphi (Ha). $) panormitana Tin. — Korfu: Korfu (Ha). 412. Parentucellia latifolia (L.) Car. — Elis: Pyrgos:! (Ha); Olympia (G, Ha, H, V). — Attika: Kephisia (V). Orobanchaceae. 473. Orobanche nana No&. — Delos! Mikra Delos (H, W). — Argolis: Mykenae (W). 474. Orobanche crenata Forsk. — Korfu: Korfu (Ha, H). = Argolis: Mykenae (Wii: 475. Orobanche alba Steph.. — Argolis: Mykenae (H, W). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 285 476. Orobanche versicolor F. &. Schultz. — Delos: Mikra Delos (V, W, Wi). Die von Watz] und Wintersteiner gesammelten Pflanzen entsprechen der var. parvula Heldr. in exs. (sub. O. pubescens Urv.). Aecanthaceae. ‚417. Acanthus spinosus L. — Phokis: Delphi (H, V), — Attika: Pikermi (A). Labiatae. 478. Ajuga chamaepitys (L.) Schreb. — Attika: Pentelikon, bei Kephisia (V). 479. Ajuga chia (Poir.) Schreb. 8) intermedia (Boiss. et Orph.) Hal. — Phokis: Parnaß: Liwadhi (W). 480. Teuerium polium L. «) pseudohyssopus (Schreb.) Hal. — Achaia: Megaspilaeon, 350—1100m (A). 8) intermedium Celak. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V); Raphina (A). 481. Prasium maius L. — Delos!: Mikra Delos (Ha, H, Seh, V, wi). 482. Salvia ringens 8. et$. — Achaia: Megaspilaeon, 850 —1100m (A). 483. Salvia viridis L..— Argolis: Tiryns (H, V). 484, Salvia sclarea L. — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). 485. Salvia verbenaca L. — Korfu: Korfu-Potamo (Ha). — Elis: Katakolo (W). ß) clandestina (L.) Hal. — Argolis: Mykenae (H). — Attika: Kephisia (H, W). . 486. Rosmarinus offieinalis L. — Santorin: Thera: (Sch, Wi), Phira (V), Hagios Elias (W). 487. Sideritis lanata L. — Santorin: Thera: Hafen-Phira (6, V), Phira (Ha, H, V, W, We, Wi). 488. Sideritis eurvidens Stapf. — Argolis: Tiryns (H, V). 489. Marrubium vulgare L. — Santorin: Thera (Ha). 286 F. Vierhapper. 490. Phlomis frutieosa L. -—- Korfu: Korfu-Kanone (We). — Elis: Olympia (H, W). — Phokis: Itea-Delphi (H). 491. Lamium moschatum Mill. — Argolis: .Nauplia, Palamidhi, (H); Tiryns! (Ha,.H, V, W); Mykenae (H). — Phokis: Delphi (W). 492. Lamium striatum S. et S. (L. garganicum L. & striatum [8. et 8.]). — Phokis: Delphi (H); Delphi-Liwadhi (G) P nivale (Boiss. et Heldr.) (L. garganicum L. $ nivale [Boiss. et Heldr.]). — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (W). — Phokis: Delphi (Ha); Delphi-Liwadhi (G, W); Liwadhi (V). In Bezug auf die systematische Bewertung des L. striatum schließe ich mich, abweichend von Haläcsy, der es mit L. gar- ganicum L. zu einer Art vereinigt, Wettstein (Beitr. Fl. Alb. in Bibl. Bot. H. 26 [1892], p- 82—84) an, der es gleich Boissier (Plor. or. IV. [1879], ‘p. 757) neben ‘diesem: 'als eigene Spezies gelten läßt. Maßgebend hiefür ist mir hauptsächlich der Umstand, daß die morphologischen Unterschiede der beiden — vor allem in der Oberlippe, die bei striatum mehr minder tief zweispaltig, bei garganicum nur 'seicht oder gar nicht ausgerandet ist — zwar nicht gerade immer sehr scharf ausgeprägt, aber doch im großen und ganzen sehr bedeutsam sind. Die Areale der beiden Arten in der Wettsteinschen Umgrenzung schließen einander fast voll- kommen aus. Das des garganicum erstreckt sich über Südfrank- reich, Korsika, Sardinien, Italien, den größten Teil der balkanischen Gebirge, von wo aus es ins nordwestliche Kleinasien reicht; das des siriatum über den südlichen Teil der Balkanhalbinsel, Kreta und einen großen Teil Vorderasiens.. Jede von beiden ist ın mehrere Unterarten gegliedert, die sich zum Teil außerordentlich nahe stehen und wohl zumeist als geographische Rassen zu be- werten sind. Im Gebiete der griechischen Flora findet sich garganieum I Formen, die ungefähr dem longiflorum Ten. und glabratum Gni8. entsprechen, hauptsächlich im nördlichen Teile, vor allem im Epirus, in Thessalien und auf Korfu, aber auch auf Euboea. Im übrigen Teile des Gebietes kommt es nur in annähernden Formen Vol. Eine solehe, die sich dem garganicum s. s. nähert, weshalb es von Haläcsy als typicum bezeichnet wurde, sah ich vom Panachaikon in Achaia (Haläcsy Ha, UV). Was Haläesy sonst iypicum 4 = / . Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 287 nennt, gehört wohl zumeist zu siriatum. Dieses ist in Mittel- und Südgriechenland der herrschende Typus, im Norden dagegen seltener, und kommt auch auf Kephallenia, Euboea und — vielleicht in einer etwas abweichenden Form — auf Kreta vor. Abgesehen von dieser tritt es in zwei schwer zu unterscheidenden Rassen auf, striatum s. s. und nivale Boiss. et Heldr., deren erstere hauptsäch- lich der oberen Waldstufe angehört, während letztere bis über die Baumgrenze ansteigt. In der Hochgebirgsstufe des Taygetos, Parnaß, Korax und annähernd auch in einigen albanischen Ge- birgen — siehe Hayek, Beitr. Fl. alb.-mont. Grenzgeb. in Denksehr. Ak. Wiss. Wien, m.-n. Kl. 94, Bd. [1917], p. 184) — wolnt das zarte L. pictum Boiss. et Heldr., das durch seine armblütigen Halb- quirle, kurzen Kelchzähne, seichtgelappten ÖOberlippen usw. so auffällig ist, daß es sogar Haläesy als eigene Art führt. Durch die seichte Lappung der Oberlippe scheint es dem garganicum näher zu stehen als dem striatum. Von der Subspezies longiflorum der ersteren sah ich analoge Formen aus der Hochgebirgsstufe der Abruzzen: La Majella, in petrosis loco Serimacavallo; solo cale. 2000m. Rigo, It. it. IV. 1898, Nr. 443 b. 493. Lamium bifidum Cyr. — Korfu: Korfu-Kanone; Korfu- Potamo (Ha, W). — Elis: Olympia (H, W). 494, Lamium amplexicaule L. — Santorin: Thera (Seh, Wi), Hagios Elias (H, V). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (W). 8) clandestinum Rehb. — Santorin: Thera: Hagios Elias (V, Wi). 495. Stachys cretica L. — Argolis: Tiryns (H, V). | 496. Stachys argolica Boiss. — Argolis: Nauplia, Palamidhi (H). 497. Stachys Swainsomii Benth. — Phokis: Delphi (Ha, H, V); Delphi-Liwadhi (G, W). } 498. Ballota acetabulosa (L.) Benth. — Santorin: Thera: Hafen-Phira (V). — Delos: Mikra Delos (H). 499. Satureja juliana L. (Mieromeria juliana [L.] Benth.). — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). 500. Satureja nervosa Desf. (Mieromeria nervosa [Desf.] Benth.). — Santorin: Thera: Phira (W). — Attika: Athen, Akropolis (H), Lykabettos (V). a ı 288 F. Vierhapper. 501. Satureja thymbra L. — Santorin: Thera: Phira (Wi Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V); Raphina (A). 502. Origanum onites L. — Argolis: Mykenae (H). 503. Thymbra capitata (L.) Gris. — Santorin: Thera: Hagios Elias (H, V). — Argolis: Mykenae-Phichtia (H). — Attika: Pen- telikon, gegen Kephisia (V); Raphina (A). Thymus parnassicens Hal. —- Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (V). Die Pflanze vom Pentelikon unterscheidet sich gleich der vom Parnes, Pateras und der Gerania von der typischen des Parnaß dureh noch gedrungeneren Wuchs mit mehr niederliegenden Zweigen und dureh diehter stehende, kleinere Blätter. 505. Lavandula stoechas L. — Aegina (Ha). 506. :Lavandula spiea L. — Achaia: Megaspilaeon (A). Primulaceae. 507. Asterolinon linum stellatum (L.) Lk. et Hiigg. — Attika: Kephisia (W). 508. Oyclamen neapolitanum Ten. — Attika: Pentelikon, gegen Kepkhisia (W). ! 509. Oyclamen graecum Lk. — Attika: Kephisia (W). 510. Anagallis arvensis L. — Elis: Katakolo (V). 511. Anagallis femina Mill. (A. eoerulea Sehreb.). — Argolis: Tiryns (W). ; ß) latifolia (L.) Hal. — Elis: Katakolo (V). — Delos: Mikra Delos (Ha, W, Wi). Globulariaceae. 512. Globularia alypuım L. — Attika: Pentelikon, ges Kephisia (H, V, W). — Aegina (J). Plumbaginaceae. 513. Statice sinuata L. — Delos!: Mikra Delos (Ha, H, Sch, V, W, Wi); Megalorheumatiari (W). — Attika: Rapbina (A) 514. Statiee virgata Willd. — Blis!: Katakolo (Ha). 515, Statice graeca Poir. — Attika: Raphina (A)- Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 289 516. Armeria undulata (Ch. et B.) Boiss. — Attika: Pente- likon, Gipfelstufe (H). Plantaginaceae. 517. Plantago psyllium L. — Korfu: Korfu-Kanone (H); Korfu-Potamo (Ha, V). — Santorin: Thera: Phira-Pyrgos (G, H, Sch, V, Wi). — Argolis: Tiryns (W). 518. Plantago coronopus L. — Elis: Olympia (H). — Santorin: Thera: Hafen-Phira (Ha, V, Wi), Phira-Pyrgos (H), Hagios Elias (W). 8) integrata Gren. et Godr. — Delos: Mikra Delos (H, V). 519. Plantago Bellardi All. — Santorin: Thera: Phira-Pyrgos (H, V, Wi). 520. Plantago lagopus L. — Elis: Pyrgos (V); Olympia (H). — Santorin: Thera: Phira (W, Wi), Hagios Elias (G, W). — Delos: Mikra Delos (Ha, H, V, W, Wi). — Attika: Athen, Philopappos (A). Chenopodiaceae. 521. Beta maritima L. (B. perenmis [L.]). — Delos!: Mikra Delos (W). 522, Chenopodium murale L. — Santorin: Thera (Ha, Wi). 523. Atriplex hastatum L. — Santorin!: Nea Kaimeni; Bucht im Westen (J). 524. Atriplex halimus L. — Santorin; Nea Kaimeni:!: Lava 1707 (J), Bucht im Westen .(J); Thera: Hafen-Phira (G, V). 525. Salicornia fruticosa L. — Korfu: Kanone (Sch); Po- tamo (Ha, W). i 526. Suaeda maritima (L.) Dum. — Santorin: Mikra Kai- meni (H). Polygonaceae. 527. Emex spinosus (L.) Campd. — Argolis: Tiryns (VW). 528. Rumex pulcher L. — Korfu: Potamo (Ha!). — Delos: Mikra Delos (H); Megalorheumatiari (W) Die Bestimmung der noch wenig entwickelten Pflanze. von Korfu verdanke ich der Freundlichkeit Herm Dr. K. Rechingers. 529. Rumex bucephalophorus L. 290 F. Vierhapper. &) tetracanthus Beek. in Ie. Flor. Germ. Helv. XXIV. (1909), p. 42, t. 187. (R. bucephalophorus L.). — Korfu: Korfu-Kanone (H); Korfu-Potamo (V). — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H, V); Nea Kaimeni: Lava 1707 (J), Georgios (G, Ha, W, Wi); Thera: Phira (W, Wi). — Delos: Mikra Delos (Ha); Megalorheumatiari (W). Da die Früchte noch zu wenig ausgereift sind, nicht genauer bestimmbar. . 530. Rumex tuberosus L. — Santorin: Thera: Phira (W, We), Pyrgos (A). — Delos: Mikra Delos (Ha, H, V, Wi). Thymelaeaceae. 531. Thymelaea tartonraira (L.) All. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V, W); Raphina (A). 532. Thymelaea hirsuta (L.) Endl. — Santorin: Thera: Pyrgos (H). — Delos!: Megalorheumatiari (W). — Attika: Athen, Pha- leron (Sch); Lykabettos (H, V). Cytinaceae. 533. Oytinus hypoeistis L. subsp. kermesinus (Guss.) Wettst. (C. hypoeistis Le Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (W) (det. R. v. Wettstein). Nach v. Wettstein (in Ber. d. b. G. XXXV. [1917], p- 86-99) ist C. hypoeistis im Gebiete der griechischen Fiora durch zwei Subspezies vertreten, und zwar 1. kermesinus (Guss.) Wettst., die außer auf dem griechischen Festlande auch auf Korfu, Kephallenia und Aegina vorkommt, und 2. orientalis Wettst., bisher nur von Kreta, dem benachbarten Gaudos und von Naxos bekannt geworden. Aristolochiaceae. | 534. Aristolochia altissima Desf. — Elis: Olympia (Ha, H, W). Während die Pflanze von Elis und auch vom Malevo — In monte Malevo Laconiae prope Platanos, 3000’, rara. Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 129 Ha, MP, UV — durch relativ breite, kurz zugespitzte Blätter und kleine Blüten auffällt, entspricht die vom Lernasee — Argolis, am Sumpfe vom Lerna, FriedrichstalU V; als baetica —, von Ithaka — auf einer Weingartenmauer längs des Weges von Vathy zur Quelle der Arethusa, Spreitzenhofer 2. b. Gr, Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 291 als sempervirens — und, soweit es sich um die Blätter handelt, die mir nicht in Blüten vorliegende von Prevesa — Epirus ad sepes prope Prevesa, Baldacei, It. alb. (epir.) III. 1895, Nr. 201, Ha, UV — vollkommen dem Typus Algeriens, Siziliens, Syriens und Zyperns. — In Olympia wurde A. altissima schon vor uns von R. Maire — in pinetis pr. Olympiam, Miss. bot. or. 1908, Nr, 3553, Ha — gesammelt. \ t 585. Aristolochia rotunda L. — Korfu: Korfu-Potamo! (Ha, W). — Elis: Olympia (W). Euphorbiaceae. 536. Mercurialis annua L. — Delos: Mikra Delos (Ha, H,W). 537. Euphorbia acanthothamnos Heldr. et Sart. — Santorin: Thera (Ha). — Argolis: Mykenae (H, V). — Phokis: Delphi- Liwadhi (Ha, H). 538. Euphorbia apios L. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V, W). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (Ha, H, V). 539. Euphorbia helioscopia L. — Korfu: Korfu-Kanone (We im Herbar F. v. Wettstein). — Elis: Olympia (V). 540. Euphorbia pterocoeca Brot. — Elis: Katakolo (H). 541. Euphorbia Sibthorpii Boiss. — Attika: Lykabettos (Ha). 942. Euphorbia veneta Willd. — Phokis: Delphi (Ha, H, V). 543. Euphorbia dendroides L. — Phokis: Itea-Delphi (Ha, H, 2). . 544. Euphorbia terracina L. — Santorin: Thera: Hafen- Phira (Ha, V, Wi), Phira-Pyrgos (H). 545. Euphorbia peplus L. — Santorin!: Mikra Kaimenı (V); Thera! (Seh). 546. Euphorbia falcata L. — Phokis: Delphi (V). 547. Euphorbia myrsinites L. — Phokis: Delp (H, V). — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). 548, Huphorbia peplis L. — Attika: Raphina (A). hi-Liwadhi Moraceae. 549. Fieus earicaL. — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H, V). Platanacenae. 550. Platanus orientalis L. — Elis: Olympia (H). — Attika: Pikermi (We). 19* 292 F. Vierhapper. Urticaceae. 551. Urtica membranacea Poir. — Korfu: Korfu (W). 552. Urtica pilulifera L. — Santorin: Thera: Hafen-Phira (H, V, W, Wi). 553. Parietaria ramiflora Moench. (P. judaica L.). — Korfu: Korfu (Z). — Santorin: Thera: Hagios Elias (W). — Argolis: Tiryns (H). — Attika: Athen, Akropolis (V). Da nach Boissier (Flor. or. IV. [1879], p. 1149) der Linne- sche Name P. judaica nach dem Belege des Herbarium Linnaeanum einer Pflanze Vorderasiens gilt, die von der im Mittelmeergebiet verbreiteten, gemeiniglich als Judaica angesprochenen soweit ver- schieden ist, daß er sie seinerzeit mit Heldreich als eigene Art multicanulis (Diagn. Ser. I, Nr. 12 [1853], p. 106) unterschied, die er allerdings später (Flor. or. 1, ec.) wieder als var. brevipetiolata zu judaica s.]. einzog, wähle ich, um so mehr als ich mich durch die Untersuchung von. Originalbelegen der multicaulis aus Pisidien — Buldur, Heldreich MP.:. überzeugen konnte, daß sie von der panmediterranen tatsächlich ganz beträchtlich abweicht, zur Be- zeichnung der letzteren den nächst jüngeren Namen ramiflora Mneh. Die von uns gesammelten Belege gehören der relativ klein- und diekblättrigen Sonnenform der vielgestaltigen Art an, die Heldreich im Herbarium graecum normale Nr. 882 und Haläcsy im Conspeetus fälschlich als brevipetiolata Boiss. ansprechen, und die vielleicht besser als microphylla (Bach in Flora XXIV. [1841], p. 735) Graebn., Syn. IV. (1911), p. 624 bezeichnet wird. j 554. Parietaria eretica L_ — Santorin: Mikra Kaimen!. (Ha, H, V); Nea Kaimeni: Lava 1707 (J), Georgios, Nordfuß, Grenze gegen die Lava 1707 (W), Georgios (Ha, H, V, W); Thera (Ha, H), Hagios Elias (W). Thelygonacene. 555. Thelygonum Cynocrambe L. — Korfu: Korfu-Potamo (2). — Blis: ‚Olympia (W). — Delos!: Mikra Delos (Ha, H, V, W) Ulmaceae. 556. Ulmus glabra Mill. (U. campestris L.). — Korfu!: Korfu (Ha). , Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 293 Cupuliferae. 597. Quercus coceifera L. «) genuwina Boiss. — Korfu: Korfu-Kanone (H). — Argolis: Mykenae (V). — Attika: Pentelikon, bis zu etwa 900m (H). Salicaceae. 558. Populus alba L. f. Oomesiana (Dode) A. et G. — Elis: Pyrgos (H); Olympia (Ha). 559. Salix alba L. — Elis: Olympia (Ha). Juneaginaceae. 560. Triglochin bulbosum L. — Korfu: Potamo (Ha, V). Orchidacenae. 561. Serapias lingua L. — Korfu: Korfu-Kanone (G). 562. Aceras anthropophora (L.) Fraas. — Attika: Pentelikon, segen Kephisia (V, W). 563. Aceras longibracteata (Biv.) Rehb. (Barlia longibracteata (Biv.] Parl.) — Attika: Pentelikon, gegen Pikermi, 800-1000 m (H). 564. Tinea intacta (Link) Boiss. (Neotinaea intacta [Link] Rehb.) — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V). 565. Orchis longieruris Link. «@) typica Hal. — Elis: Olympia (W). — Attika: Pentelikon, segen Kephisia (H, V, W). 566. Orchis simia Lam. — Elis!: Olympia (Ha, H,W). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H). 567. Orchis anatolica Boiss.! — Santorin: Thera: Hagios Elias (H, w). Die Pflanze ist neu für das Gebiet der europäischen Flora. 568. Orchis provincialis Balb. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V, W). 569. Orchis guadripunetata Oyr. — Argolis: Mykenae, Szara (J). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, WW Phokis!: Delphi (G, Ha). 570, Orchis laxiflora Lam. — Argolis: Nauplia-Tiryns! (Ha, H). 571. Orchis romana Seb. — Attika: Pentelikon, gegen Ke- Phisia (H, V, w). 294 F. Vierhapper. 572. Ophrys ferrum equinum Desf. — Korfu: Korfu-Kanone (We); Korfu-Potamo (W). — Elis: Olympia (W). 573. Ophrys mammosa Desf. — Elis!: Olympia (Ha,H,V,W). Forma parnassica Vierh. — Phokis: Itea (H); Delphi- Liwadhi (W). Statura robusta, inflorescentia compacta, floribus magnis, sepalis virescenti-roseis, petalis lateralibus purpureis, labello atropurpureo, manifeste trilobo, in apice appendiculato, basi gibberibus parum prominulis instructo, supra ad apicem breviter, ad basin multo longius velutino, ad margines glabro. Labello trilobo ab omnibus araniferae formis diversa praeter fueiferam bb subfueiferam Rehb. gibberibus majoribus distinetam. Durch die ausgesprochen dreilappige Unterlippe erinnert diese Pflanze, über deren systematische Wertigkeit wohl erst ein genaueres vergleichendes Studium des im Bereiche der griechischen Flora ziemlich variablen Formenkreises der O0. mammosa volle Klarheit bringen wird, an 0. Spruneri Nym., von der sie jedoch durch die kahlen seitlichen Petalen leicht auseinanderzuhalten ist. Zu unserer Form gehört anscheinend auch ein von O. Reiser bei Missolonghi in Ätolien gesammeltes Exemplar, das sich, als O. atrata bestimmt, im Herbarium Haläcsy befindet. 574. Ophrys fusca Lk. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (Ha, H, V, W, 2). Die Belege gehören größtenteils, wenn nicht ausschließlieh, zur Form iricolor (Desf.) Rehb. 575. Ophrys lutea Cav. — Korfu: Korfu-Kanone (6); Korfu- Potamo (W,Z). — Elis: Katakolo (W); Olympia! (Ha, H, W) — Delos! Mikra Delos (Ha). — Argolis: Mykenae (W). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H). : Die griechische Pflanze hat niemals so große Blüten wie die großblütige westliche Form dieser Art, aber auch nicht immer so kleine wie die var. minor Patl. (— 0. sieula Tin.) Siziliens, die nach Haläcsy allein im Gebiete vorkommen soll. Speziell auf Korfu gibt es relativ großblütige Typen; einen ähnlichen sah ich auch von Akrokorinth (Haussknecht, it. gr. 1885 MP). X Ophrys fusca X lutea Hausskn. — Attika: Pentelikon, bei Kephisia (W). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 295 576. Ophrys cornuta Stev. (O. oestrifera M. B. # cornuta [Stev.] Boiss.). — Elis: Katakolo (H); Olympia! (V). — Attika: Pente- likon, gegen Kephisia (V), gegen Pikermi (H). Abbildung 2. Blütenanalyse von Ophrys argolica Fleischm. Vergrößerung 35:1. — Kasper 577. Ophrys argolica Fleischmann. — Argolis: Tiryns (Ha, V). Sectio Apiferae (Rehb.) Nym. ampl. Sepala oblongo-ovata vel ohblonga, roseo-lilacina, marginibus revolutis, supra dense et minutissime papillosa, subtus glabra, usque 12mm longa, 3:5—6mm lata. Petala lateralia + late IRRNIER 296 F. Vierhapper. sepalis concoloria, supra dense puberula, subtus glabra, his duplo fere breviora, 6mm longa, 53mm lata. Labellum valde convexzum, suborbieulare, non lobatum, egibbosum, in margine subundulatum, in apice breviter et obtuse appendiculatum, purpureo-fuscescens, supra partibus lobis homologis multo longius el dilute pilosis exceptis breviter et obscure velu- tinum, subtus glabrum, usque 12mm longum. Gynostemium breviter rostratum. Siehe Abbildung 2 u. 3. Die Pflanze steht, wie Fleischmann mitteilt, und wie ich mich.auch selbst über- - zeugte, zweifellos der O. Reinholdii (Sprun.) Fleischm. aus Korfu und Attika, über welche man Kraskovits’ und Fleischmanns Ab- handlung in Öst. bot. Zeitschr. LXVII. (1907), p. 4-7, 74 vergleiche, zunäehst, unterscheidet sich aber von ihr vor allem durch die un geteilte Unterlippe; von der gleichfalls nahe- stehenden oestrifera M. B. tberdies durch das Fehlen der Höcker auf dieser; von fuciflora Rcehb. var. attica (Boiss. et Orph.), mit der sie Haläecsy in seinem Herbarium identifiziert, nn Faire = : ist sie außer durch letzteres Merkmal, wie auch Re Fleisch Yon ferrum equinum Desf., dureh die viel längere Vergrößerung 17:1. Behaarung der seitlichen Basalteile der Unter, Kasper del. lippe leicht auseinanderzuhalten. Wie sieh O0. argolica in bezug auf die Zeichnung der Unterlippe verhält, vermag ich an dem getrockneten Material, das mir zur Verfügung steht, nicht zu entscheiden. Vor uns wurde die Art schon von Orphanides in Argolis, und zwar bei Nauplia (Herb. Orph. Nr. 3375 Ha — als O. hiulea Sprun.) gesammelt. 578. Ophrys bombyliflora Lk. — Korfu: Korfu-Potamo (Z). = Attika: Phaleron (Sch). | Iridacene. 579. Iris attica Boiss. et Heldr. — Attika: Pentelikon, Gipfel- stufe (H, V, W). — Phokis: Parnaß-Liwadbi (G, Ha, H; V)- Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 297 580. Iris sisyrinchium Li (Gynandriris sisyrinchium [L.] Parl.). — Korfu: Potamo (W). — Elis!: Olympia (Ha, H, V). — Delos: Mikra Delos (Ha, H, V). — Aegina (Ha, Wi). 8) monophylla Boiss. et Heldr. — Attika: Phaleron (Sch). — Aegina (Wi). 581. Hermodactylus tuberosus (L.) Salisb. — Attika: Pentelikon, . gegen Kephisia (H, W). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (Z). 582. Romulea Linaresii Parl. — Attika: Pentelikon, Gipfel (H). ai 583. Orocus Sieberi Gay. — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe ‚W). | Smilaceae. 584. Smilax aspera L. %) mauritanica (Desf.) Boiss. — Attika: Pikermi (H). Asparagaceae. 585. Asparagus aphyllus L. — Delos: Mikra Delos (Ha, H, Y W, Wi . : 586. Asparagus stipularis Forsk. $ brachyclados Boiss. (Flor. or. V. [1884], p. 338). — Santorin: Nea Kaimeni, Lava 1707 (J). Während Boissier für Santorin auf Grund eines Sartori- schen Beleges typischen A. stipularis angibt, gehört das von Janchen am 14. April 1911 in blühendem Zustande gesammelte ‚Exemplar ebenso wie ein fruchtendes aus dem Herbarium Haläesy, das Prof. Dr. Alt am 13. August des gleichen Jahres auf dem Georgios gefunden hat, zur kürzerdornigen var. brachyclados, von deren Typus sie sich durch geringere Dicke der Phyliokladien unterscheidet. Liliaceae. 587. Asphodelus mierocarpus Salzm. et Viv. — Korfu: Korfu- Kanone (H); Korfu-Potamo (Ha, Z). — Santorin: Thera: Hagios Rlias (Wi), nur auf Kalk (H). — Attika: Pikermi (H, We). Von dem in Elis häufigen und insbesondere zwischen Pyrgos und Olympia vielfach große Bestände bildenden Asphodelus wurden ‚leider keine Belege mitgebracht, so daß nicht gesagt werden kann, 298 F. Vierhapper. ob er zu mierocarpus oder zu messeniacus Heldr. oder zu beiden gehört, 583. Asphodelus fistulosus L. — Argolis: Nauplia (DR Attika: Athen, Lykabettos (Ha). — Phokis!: Delphi (We). 589. Asphodeline lutea (L.) Rehb. — Phokis: Delphi (H, V, We), 590. Lilium chalcedonieum (L.) Boiss. — Achaia: Megaspilaeon, 850—1100m (A). Ba: Es bleibt noch zu untersuchen, ob diese Pflanze mit Linnes (Sp- pl. [1753], p. 302) L. chalcedonicum, als deren Heimat dieser Persien bezeichnet, wirklich vollkommen identisch und ob sie von dem zunächst verwandten L. Heldreichii Freyn (in Flora LXII. [1880], p. 28) spezifisch verschieden ist oder nicht. Ich glaube eher an letzteres. 591. Fritillaria graeca Boiss. et Spr. — Argolis: Mykenae, Szara (J). aß: 592. Fritillaria Gwieeiardii Heldr. et Sart. — Phokis: Parnab: Liwadhi (H). 593. Lloydia graeca (L.) Kunth. — Santorin: Thera: we Elias (G, H, V, Wi). — Delos!: Mikra Delos (Ha, V). — Argolis: Mykenae (H, V, W), Szara (J). — Aegina (Wi). £ 594. ee a. (Presl) Pasch. (@. foliosa [P ee Schult.). — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (H, W). — Plokis: Parnaß: Liwadhi (Ha, HB, VW). a 595. Ornithogalum atticum Boiss. et Orph. — Phokis-: Parnaß: Liwadhi (Ha, V, W). 596. Ornithogalum nanum S. et S. fu- $) longipes Boiss. — Korfu: Korfu-Kanone (B); Kor “ Potamo (W). — Elis: Olympia (H, V). — Argolis: Mykena (H, V, W). — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (H). Lie 597. Ornithogalum tenuifolium Guss. — Phokis: Delphi-L wadhi (H); Liwadhi (Ha, V, W). " 598. Ornithogalum mutans L. — Phokis: Itea-Chrysson ( 2 599. Seilla bifolia L. — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (W) 600. Allium margaritaceum $. et $. — Argolis: Tiry (H, We). f 601. Allium trifoliatum Cyr. — Korfu: Korfu (Ha, We In Herbar F. v. Wettstein). Be y . . “ Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 299 602. Allium neapolitanum Cyr. — Attika: Athen, Akropolis (V). 603. Hyacinthus spicatus S. et 8. (Strangweia spicata [S. et S.] Boiss.). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (2). . 604. Hyacinthus romanus L. (Bellevalia romana [L.] Rehb.). — Korfu: Korfu-Potamo! (Ha, W). 605. Hyacinthus dubius Guss. (Bellevalia dubia [Guss.] R. et Sch.). — Korfu: Korfu (H); Korfu-Potamo (Z). — Phokis: Delphi-Liwadhi (H). 606. Muscari Charrelii (Heldreich, in Herb. graee. norm. nom. sol.) Vierhapper (Leopoldia tenuiflora [Tausch] Heldr.). — Elis!: Olympia (Ha, H, W). Sectio Leopoldia Parl. — Bulbus ovatus. Folia anguste linearia, scapum + elatum subaequantia vel subsuperantia. Racemus lazwi- florus, + elongatus. Pedicelli florum fertilium tubuloso-cylin- dricorum; in medio subeonstrietorum, usque 7:5 mm longorum horizon- taliter patentes vel subdeflexi, his aequilongi vel 7 breviores; sterilium subnumerosorum vel paucorum, 4 approximatorum, tubu- loso-subelavatorum, usque 45mm longorum, comam parvam formantium horizontaliter vel erecto-patentes, his subbreviores, aequilongi vel sublongiores. Von M. tenuiflorum Tausch (in Flora XXIV [1841], p. 234) (Mitteleuropa), mit dem Haläcsy unsere Pflanze identifiziert, sowie von tubiflorum Steven (in Bull. soe. nat. Mose. XXX. [1857] II, p. 84) (Krim, Kaukasusländer) und tenuiflorum & pindicolum Hauss- knecht, (Symb. in Mitt. Thür. bot. Ver. N. F. XIII. [1899], p- 28) (Pindus), die er, ersteres gleich Boissier (Flor. or. V. [1884], p. 290), als Synonyme zu jenem zieht, unterscheidet sich diese durch die viel kürzeren, höchstens halbsolangen sterilen Blüten) von dem erstgenannten, zu dem sie sich vielleieht ähnlich verhält wie M. Holzmanni zu comosum, überdies durch die wagrecht abstehen- den, nicht scharf nach abwärts gerichteten Stiele der unteren sterilen Blüten und den zarteren Wuchs; vom zweiten, das mir in einem Originalexemplar — Sudak. Steven M P — vorliegt, aueh durch die viel kürzeren Stiele der sterilen Blüten und schmäleren Blätter; vom dritten endlich durch die gleichfalls viel kürzeren Stiele der sterilen Blüten, die mehr oder weniger wagrecht abstehen und nicht wie bei comosum bogig nach aufwärts streben. Durch 300 F. Vierhapper. die beiden letztgenannten Merkmale ist Charrelii auch von dem sicherlich sehr nahe verwandten Pinardi (Boissier) Parlatore Klein- asiens leicht auseinanderzuhalten. Die Originalbelege des M. Charrelii stammen aus der Gegend von Saloniki in Mazedonien: In dumosis vallis Toumba PEUBP Thessalonieam, ubi detexit et legit cl. L. Charrel. Heldreich, herb. graee. norm. Nr. 1084 als Leopoldia Charrelii (Ha, MP). Im Herbarium Haläcsy liegt ein Exemplar von M. comosum neben dreien der typischen Pflanze. Diese sammelte später auch Abd- Ur-Rahman Nadji bei Saloniki (M P). Aus Griechenland liegt es mir außer von Elis noch von der Zykladeninsel Keos (Held- reich, pl. exs. flor. Hell. als Leopoldia Weissii [Ha]) vor; ferner in einer dem Pinardi sich nähernden Form mit sehr lang gestielten sterilen Blüten von der Petaleninsel Platera (Holzmann in ee reich, pl. exs. flor. Hell. als Leopoldia Ha) und in einer dure herabgebogene Stiele der sterilen Blüten und deren größere _ an typisches tenuiflorum erinnernden, die Haläcsy im Herbar ww L. tenwiflora var. corcyrensis bezeichnet hat, von Spartilla au Korfu (Bieknell. Ha). Echtes M. tenuiflorum Tausch kommt im Bereiche der gr16r chischen Flora wohl ebensowenig vor wie typisches tubiflorum Steven und Pinardi (Boiss.) Parl. ' 607. Muscari theraeum (Heldr.) Boiss. (Leopoldia theraca Heldr.). — Santorin: Thera: Hagios Elias (V). t 608. Muscari comosum (L.) Mill. (Zeopoldia comosa [L.] Par “ — Santorin: Thera: Alt Thera (E. Stiasny). — Argolis: Mykena® (H). — Delos: Mikra Delos (H). ; #) Holzmannü (Heldr.) (Boiss.) (Leopoldia comosa ß Holm [Heldr.] Hal.). — Santorin: Thera: Hagios Elias (W). — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (H), gegen Pikermi (We). 609. Muscari Weissii Freyn. — Santorin!: Thera: Hagtos Elias (W). — Delos: Mikra Delos NW: “ $) andrium (Heldr.) (Leopoldia Sartoriana Heldr.). — Delos!: Mikra Delos (Ha, H, W). ee Die hier als Weissü bezeichnete Pflanze stimmt ım i wichtigsten Merkmalen, das sind die schon von Frey » "rn gehobenen kurz zugespitzten Kapseln und die sterilen Blüten, Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. * 301 in geringer Zahl an kurzen, horizontal bis aufrecht abstehenden Stielen das Achsenende wenig oder gar nicht überragen und so einen sehr kurzen Schopf bilden, mit der Freynschen Art, deren Originalbelege ich allerdings nicht gesehen habe, sehr gut überein und unterscheidet sich eben dadurch von comosum und Holzmannii, bei denen die Kapseln an der Spitze ausgerandet und die Stiele der zahlreicheren sterilen Blüten viel länger und nach aufwärts gerichtet sind, so daß diese das Achsenende bedeutend überragen, und ein großer, gut ausgeprägter Schopf zustande kommt. Während nach Haläcsy die Stiele der fertilen Blüten des M. Weissii vier- bis fünfmal kürzer sind als die Perigone, nach Freyn dagegen nur zwei- bis viermal, zeigen die kräftigsten, bis segen 4dm hohen der von Wintersteiner gesammelten Exemplare Blütenstiele von gleicher, ja zum Teil sogar etwas größerer Länge als ihre Perigone. Da aber alle Übergänge zu sehr kurz gestielten Blüten, — die kürzest gestielten entsprechen wohl der Leopoldia Gussonii Heldr. non Parl. — vorhanden sind, bedeutet dies keine spezifische Verschiedenheit, sondern nur eine größere Variations- weite. Nach der anderen Richtung sind auch die Unterschiede des viel zarteren M. creticum Vierhapper (in Ö.B. Z. LXVI. [1916], pP. 166 — M. maritimum Boissier non Desfontaines; Bellevalia Fon- fanesii Nyman, Consp. [1882], p. 733 exel. syn.) von Weissü, wie ich schon a.a. 0. hervorgehoben habe, nur quantitative, so daß auch jene Sippe von diesem kaum spezifisch zu trennen sein dürfte. Außer von Delos und Thera sah ich typisches M. Weissü noch von den Inseln Syra (Orphanides, Fl. gr. exs. Nr. 832 Ha, Tuntas Nr. 820, 821, Ha) und Melos (Heldreich et Haläcsy, Fl. Aeg. als Leopoldia Holzmannii Ha); überdies von Karpathos: Inter Pigadhia et Aperi. Pichler, Pl. in ins. Karpathos lect. Nr. 628 (UV) als M. Holzmannii; hier auch eine annähernde, nur um Teil durch etwas weiter von einander entfernte, länger ge- Stielte, längere sterile Blüten, aber gewiß nicht spezifisch, ver- schiedene Form: 1. Am Meere bei Pigadhia. Pichler (U V); 2. Inter Pigadhia et Aperi. Pichler, Pl. in ins. Karpathos lect. Nr. 628 (U V), mit dem Typus — beide als M. Holzmann. Ich benenne diese Form als karpatanum mh. Floribus sterilibus remotis, usque 6-5 mm longis, mediis pedicellis ipsis duplo fere longi- 302 F. Vierhapper. oribus, usque S5mm longis suffultis excellens, notis ceteris cum speeie M. Weissii typica ceomgruens. Synonym: Muscari Holzmann Barbey, Cat. rais. pl. Karp. in Stefani, Forsyth Major et Barbey, Karpathos (1895), p. 134 non (Heldreich) Boissier. Muscari Weissii Freyn 8) andrium Heldreich in exs. sub Leopoldia pro'sp. — Forma racemo floribus superioribus permultis, subsessilibus, dense aggregatis, sterilibus obsoletis vel omnıno defieien- tibus conico excellens. — Diese Form scheint sich zu typischem M. Weissii ähnlich zu verhalten wie M. Calandrinianum (Parl.) Kern. zu comosum, das ist wie eine schopflose Abart zum nächst- verwandten schopfigen Typus. M. Sartorianim (Heldr.) Bois. vom Parnes in Attika, mit der sie Haläesy identifiziert, ist nach einem ÖOriginalbelege morphologisch nicht von ihr auseinander- zuhalten, dürfte aber phyletisch verschieden sein, indem sie ver- mutlich, da Weissii in Attika nieht vorkommt, die ekomose Form eines anderen Typus, vielleicht des M. Holzmannii, ist. ‚Deshalb glaubte ich für unsere Pflanze einen anderen Namen wählen zu sollen, als welcher mir andrium Heldreieh, den dieser Autor für eine Pflanze der Zykladeninsel Andros (Heldreich, pl. exs. fl. Hell. Ha) gebrauchte, der geeignetste schien. Die Bezeiehnung Leopoldia graminifolia Heldreich et Holzmann für Belege von Kythnos paßt, wenn überhaupt, so nur zum Teil auf die von uns gesammelte Form. Unter den von Watzl mitgebrachten Exem- plaren ist eines, das, durch besonders gedrungene Traube und niedrigen Wuchs ausgezeichnet, sich zu normalem andrium ähnlich verhält wie £) curtum (Heldr.) Boiss. zu typischem Sartoriamm. 610. Muscari commutalum Guss. — Korfu: Korfu-Potamo (W). — Santorin: Thera: Hagios Elias (V, W). — Argolis: My- kenae (H). — Attika: Pikermi (We). 611. Muscari racemosum (L.) Mill. — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (W). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (Ha, H, W). Melanthaceae. 612. Oolehieum sp. — Santorin: Thera: Hagios Blias (B). ‚ Da nur frachtend und mit Blättern, leider nieht mit Sieher- heit bestimmbar. Nach Hayek wahrscheinlich ©. Kochü Parl., Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 303 das nicht nur für Thera, sondern für das ganze Gebiet der ägäischen Inseln neu wäre. Juneacene. 613. Juncus acutus L. — Korfu: Potamo (W). 614. Juncus maritimus Lam. — Delos: Mikra Delos (H). 615. Luzula Forsteri (Sm.) DC. — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (H, V). 616. Luzula nodulosa (Ch. et B.) Mey. — Attika: Pentelikon, Gipfelstufe (V). Aracene. 61T. Dracunculus vulgaris Sehott. «) typieus Hal. — Attika: Kephisia (2); Pikermi (H). — Phokis!: Itea (Ha). 618. Arum italicum Mill. — Korfu: Korfu (We) — tesie Hruby. : 619. Arisarım vulgare Targ. Tozz. — Korfu: Korfu (We). — Santorin: Thera: Hagios Elias (H). — Delos: Mikra Delos (Ha, H, V); Megalorheumatiari (W). Cyperaceae. 620. Heleocharis palustris (L.) R. Br. — Korfu:Korfu-Potamo (V'). 621. Carex glauca Murr. Var. cuspidata (Host.) Asch. et Gr. — Korfu: Korfu-Potamo (V). — Elis: Katakolo (V). 622. Carex Halleriana Asso. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (V). — Phokis!: Delphi-Liwadhi (Ha, V). 623. Carex vulpina L. — Korfu: Korfu-Potamo (Ha, W). 624. Carex divulsa Good. — Elis: Olympia (H). 625. Carex divisa Huds. — Korfu: Kastrades (H), Korfu- Kanone (6), Korfu-Potamo (V). — Delos: Mikra Delos (H). Gramineae. 626. Imperata eylindrica (L.) Beauv. — Attika: Raphina (A); Pikermi (A). 304 F. Vierhapper. 627. Oymbachne distachya (L.) Vierh. ( Andropogon distachyon L.) — Korfu: Kanone (H). 628. Cymbopogon pubescens (Vis.) Fritsch ( Andropogon hirtum L. 8 pubescens Vis.) — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H, V); Nea aimeni: Georgios (G, H), Nordfuß des Georgios, Grenze gegen die Lava 1707 (W). 629. Phalaris minor Retz. — Delos: Mikra Delos (V, W). 630. Phalaris paradoxa L. — Delos!: Mikra Delos (V). 631. Orypsis aculeata (L.) Ait. — Delos: Mikra Delos (N). 632. Alopecurus utrieulatus (L.) Pers. — Korfu: Potamo: 635. Alopecurus myosuroides Huds. — Elis!: Pyrgos (Ha, V). 634. Phleum arenarium L. Subsp. aegaeum Vierhapper. — Santorin: Thera (V). — Delos: Mikra Delos (V); Megalorheumatiari (W). Panicula plerumque longiore et angustiore, glumis subbrevo- ribus, brevius aristatis, in carina + brevius eiliatis, glumella saepe laxius puberula usque glabra a typo diversa; ab eius forma brevr glume, cui glumis breviter aristatis accedit, notis reliquis ut a type bene distincta. Siehe Abbildung 4 u. 5. : Gleich dem typischen P. arenarium ist unsere Pilanap n der Länge der Hüllspelzen und zum Unterschiede von ihm auc in der Länge der Wimpern des Mittelnerven derselben und r Grade der Behaarung der Deckspelzen ziemlich veränderlich. n charakteristischer Ausbildung ist sie von ihm sehr gut verschieden, sicherlich besser als die forma breviglume Bornmüller (in diesen „Verhandlungen“, XLVII, p. 643 [1898]) aus Palästina (deln in sieeis arenosis, Bornmüller, It. syr. 1897, Nr. 1606 MP, U . Übergangsformen des aegaeum zum Typus sah ich nur innerhalb un in der Nähe des Verbreitungsgebietes des ersteren, das sich nur über einige ägäische Inseln, und zwar außer Thera und Delos: Rhene4 (Tuntas Ha), Naxos (Ad H. Joannis. Leonis in Dörfler, Fl. En Nr. 91 Ha,MP, UV), Kynthos (Heldreich Ha, UV) und Omner (Hafen von Hagios Nieolaos, Sterneck, it. graee. ture. 1902, Nr. Ha) erstreckt. Wenn schon nicht als Spezies, so ist doch aegaew auf jeden Fall als ausgesprochene geographische Rasse zu werten. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 305 8 Abbildung 4. Hüllspelzen von Phleum-Arten. +1. grae cum Boiss. et Heldr. (Serbien: Vranja). — Fig. 2. Boissieri oe: (Aleppo). — Fi ig. 4. : 5 : ). = Fig. » (Bois) Hack, (Kreta). —- Fig, Erypsoides var, sardoum k. (Sardinien). — Fig. 8. subu vegen (Savi) A et G. (Istrien: N Bons). 4 Fig. 9. subulatum ner — Fig. 10. subulatu r- ciliatum Boien: (Kreta). rgrößerung 8:1. — Kaspe a. = . Abbildung 5 5. Deckspelzen ı von Pileum-Arte | arenari | Bi in). — Fig. 2. ‚arenarium var. ed Grad Delos). - len ion ingen am Rhein) ig di Pu dk u Y Fig. 3. subulatum L. (Istrien: Albona) Ges. 306 F. Vierhapper. In Bezug auf die Länge der Hüllspelzen, ihrer Granne und der Wimpern ihres Mittelnerven hält «aegaeum bis zu einem -ge- wissen Grade die Mitte zwischen arenarium einerseits und eryp- soides (Boissier, Fl. or. V. [1884], p. 479) Hackel (in Bull. Soe. bot. Fr. XXXIX [1892], p. 274 als Maillea) von Griechenland, den ägäischen Inseln, Kreta und Rhodos sowie dessen Varietät sardoum Hackel (in Barbey, Fl. Sard. Comp. [1885], p. 66, t. 11] als Maillea in Bull. Soe. bot. Fr. l.e.) aus Sardinien andererseits, von denen es aber immerhin durch die größeren Dimensionen aller Teile, die stärker hervortretenden Nerven der ungeflügelten Hiillspelzen und der Deekspelzen, die zwei, — nicht ein — nervigen Vorspelzen und den Besitz von drei — nicht zwei — Staubblättern usw. 80 beträchtlich abweicht, daß es trotz der zweifellos innigen pbyleti- schen Beziehungen dieser Sippen nicht angeht, wie es Fiori (in Fiori e Paoletti, Flor. an d’It. I. [1896-1898], p. 58) tut, sardoum dem arenarium als Varietät zu unterstellen. Von dem habituell sehr ähnlichen P. Boissieri Bornmiiller (in Mag. bot. lap. XI, p. 19 [{912]) (= P. exaratum [Hochstetter 1843] Boissier, Fl. or. V. [1884], p. 480) aus Vorderasien, das gleich ihm in der Länge der Wimpern der Hüllspelzen sehr veränderlieh ist, unterscheidet sich aegaeum vor allem durch die weniger scha abgesetzten, etwas kürzeren Spitzen dieser Spelzen und den nur seicht gezähnelten, nie zerschlitzten oberen Rand der Deckspelzen; von graecum Boiss. et Heldr., das im östlichen Teile des Medi- terrangebietes weit verbreitet ist, in noch höherem Grade als von typischem arenarium, durch die geringere Länge, kürzere be- wimperung und Begrannung der Hüllspelzen und die gerade Rieh- tung der Grannen. Sehr ähnlich sehen unserer Pflanze auch relativ diekährige Formen des P. subulatum (Savi) A. et G. (= tenue Sehrad.) ‚mit wenigstens teilweise gewimperten Hüllspelzen, die der var. £ eilia- tum "Boissier (Flor. or. V. [1884], p. 480) entsprechen, sind gs rn von ihr durch die am Rücken stärker konvexen, nach innen breiter häutig gesäumten Hüllspelzen, deren Spitzen divergieren, SOWI® durch die größere Anzahl der Nerven der Deckspelzen, deren schärfer gezähnelten oberen Rand und dureh punktfürmige Triehome rauhen, nicht gewimperten Mittelnery sehr leicht auseinanderzt" Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. : 307 halten. Das bis zu einem gewissen Grade zwischen subulatum und arenarium subsp. aegaeum intermediäre subulatum $ eiliatum scheint mir eine ganz gut abgegrenzte geographische Rasse des ersteren zu sein, denn ich sah es unter einem sehr reichen Mate- tiale desselben nur von Kreta — La Cande, Reverchon, Pl. Cr, 1883, Nr. 188 Ha, MP, UV; Kissamos, Reverchon, Pl. Cr. 1834, Nr. 188 Ha, MP, UV —,.Karpathos — Volatha, Pichler, Pl. Karp. 1883, Nr. 656 MP, UV — und Rhodos — Hedenborg MP; Pelouses de Cimetiere Ture, Bourgeau 1870 MP. — Eine dieser Rasse offenbar sehr ähnliche, wenn nicht mit ihr gleiche Pflanze wurde von Volkart (in Viertjahrschr. Zür. Naturf. Ges. L. [1905], p. 239) als Hybride P. graecum X subulatum gedeutet. 635. Stipa tortilis Desf. — Santorin!: Thera: Hafen-Phira (V), Phira (W). — Delos!: Mikra Delos (Ha). — Argolis: My- kenae (V). — Attika: Athen, Akropolis (H). — Phokis: Itea- Delphi (H). 636. .Oryzopsis coerulescens (Desf.) Richt. — Argolis: My- kenae (V). 637. Milium vernale M. B. — Phokis: Delphi-Liwadhi (V); Liwadhi (Ha, H, V). 638. Polypogon maritimus Willd. — Korfu: Korfu-Potamo (W). Durch die verbreiterte, die Rispe umfassende Scheide des obersten Blattes an subspathaceus Req. erinnernd, jedoch mit kür- »erem Kallus und kleineren Schüppehenhaaren an den Hüllspelzen. 639. Lagurus ovatus L. — Santorin: Mikra Kaimeni (V); Nea Kaimeni: Alter Teil (J), Georgios (G, Ha, H, V, Wi), Nordhang, gegen die Lava 1707 (W); Thera (G, Ha, W, wi). — Delos: Mikra Delos (Wi); Megalorheumatiari (W). — Attika: Pentelikon (H). 640. Oynosurus elegans Desf. — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (Ha, V). 641. Lamarckia aurea (L.) Moench. — Santorin!: Mikra Kaimeni (Ha,H,V); Nea Kaimeni: Alter Teil (J), Georgios (H,J,W,Wi). 642. Aira capillaris Host. — Korfu: Korfu-Potamo (VW: — Attika: Pentelikon, gegen Pikermi (H). 643. Weingaertneria articulata (Desf.) A. et G. — Santorin: Mikra Kaimeni! (Ha, V); Nea Kaimeni!: Georgios (G, Ha, H, Sch, V, W, We, Wi), Nordfuß, gegen die Lava 1707 (W). 20% 308: .. F. Vierhapper. 644, Avena sterilis L. — Korfu: Kanone (H). 645. Avena barbata Pott. (A. barbata Brot.) — Korfu: Kanone (H). — Santorin: Mikra Kaimeni! (Ha, H, V); Nea Kaimeni!: Alter Teil (J), Georgios (W, Wi); Thera: Phira-Pyrgos (H, Wi). — Delos!: Mikra Delos (Ha). — Argolis: Nauplia, Palamidhi (H); Tiryns (We). — Attika: Athen, Akropolis (V). f. longiglumis (Haussknecht, Syinb. in Mitt. Thür. Bot. Ver. N. F. XIM. [1899], p. 48) Ascherson et Graebner Syn. II. 1. (1899), p- 242, — non A. longiglumis Durieu in Duchartre, Rey. bot. I. (1845—1846), p. 359. (A. barbata d longiglumis [Dur.] Hausskn.). — Phokis!: Delphi-Liwadhi (V). ‘ Die von Haussknecht, Ascherson und Graebner und Haläcsy als longiglumis angesprochene Pflanze Griechenlands und des Quarnerogebietes unterscheidet sich von der Durieuschen Art gleichen Namens ‚aus Algerien durch viel kürzere Hüllspelzen, Grannen und Spitzen der Deekspelzen. Bei ersterer sind die Hüll- spelzensnach Haussknecht bis zu 3cm, die Grannen bis zu 4em lang, an Belegen der letzteren fand ich die Hüllspelzen bis zu 425, die Grannen bis zu Tem lang. Im Vergleiche zu den analogen Organen der gewöhnlichen Formen der A. barbata sind aber immerhin die Hüllspelzen und Grannen der Haussknechtschen Form relativ lang. Überdies sind die von mir gesammelten Exem- plare, gleich der algerischen Pflanze, durch zum Teil dreiblütige Ährehen ausgezeichnet, während Haläcsy irrtümlich nur von zweiblütigen spricht. 646. Trisetum aureum Ten. — Korfu: Korfu (V). Argolis: Tiryns! (Ha,H, V, W). 647. Koeleria phleoides (Vill.) Pers. — Korfu: Korfu-Potamo (V). — Blis: Pyrgos (V); Olympia (Ha, H). — Santorin: Mikra Kaimeni (V); Nea Kaimeni: Alter Teil (J), Georgios (Ha, H,V; ” Wi); Thera: Hafen-Phira (V, Wi), Phira (W). — Delos: Mikra Delos (H, V). — Argolis: Tiryns (Ha, H, W). 648. Avellinia Michelii (Savi) Parl. — Santorin!: Ne Kaimeni: Georgios (H, V, W, Wi). a 649. Holeus setiglumis Boiss. et Reut.! — Delos: Mikra Delos (M). | Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 309 Die Pflanze ist neu für das Gebiet der griechischen und überhaupt osteuropäischen Flora. 650. Melica minuta L. — Argolis: Nauplia, Palamidhi (H). — Phokis; Delphi (V). 651. Aeluropus litoralis (Gon.) Parl. — Attika: Raphina (A). 652. Vulpia fascieulata (Forsk.) Fritsch. (V. bromoides [L.] Rehb.). — Santorin!: Mikra Kaimeni (V); Nea Kaimeni!: Lava 1707 (J), Georgios (G, Ha, H, V, Wi); Thera: Hagios Elias (Ha, W),. 653. Vulpia eiliata (Danth.) J,k. — Santorin: Mikra Kai- meni (V); Thera: Hagios Elias (W, Wi). — Argolis: Tiryns (H). — Attika: Athen, Akropolis (V). 654. VYulpia Broteri Boiss. et Reut. — Attika: Pentelikon, gegen Pikermi, zirka 500—600m (H). 655. Bromus tectorum L. — Santorin; Mikra Kaimeni (Ha, H, V); Nea Kaimeni: Georgios (J, V, W, Wi); Thera: Phira-Pyrgos EV,-W): 656. Bromus villosus Forskäl, Deser. Fl. Aeg. Ar. (1775), p- 39. var. ambigens (Jordan in Billot, Adnot. (1855), p- 299 p.sp.) Rouy, Fl. Fr. XIV. (1913), p. 248. (B. Gussonei Parl.). — Santorin: Mikra Kaimeni (Ha, H, V); Nea Kaimeni: Georgios (G, Seh); Thera: Hafen-Phira (V). Zu dieser Intermediärform zwischen B. @ussonei und rigidus Roth. gehören nach Hackels Bestimmung in seinem Herbar auch von Reverehon bei Canea auf Kreta gesammelte Belege (Rever- chon, PI. Cr. 1883 M P). 657. Bromus madritensis L. — Santorin!: Nea Kaimeni: Lava 1707 (I), Georgios (Wi). b) ciliatus Gussone, Flor. Sie. Syn. I. (1842), p. 18. er San- torin: Nea Kaimeni: Georgios (W); Thera: Phira (W, BA: — Delos: Mikra Delos (H, We). Die Pflanze von Delos hat Haläesy (Suppl. II, p. 89 [199]) fälschlich als B. rigidus veröffentlicht. Im Herbar Haläcsys liegen auch Exemplare der var. ciliatus von Megara (leg. H aläesy) und der Insel Skopelos (leg. Leonis). Meine Angaben (in Öst. bot. Zeitschr. LXVI [1916], p. 174) vom Vorkommen des D. (russonei und rigidus auf Kreta beziehen sich auf zum Teil locker- zum Teil 310 F. Vierhapper. diehtrispige Individuen des B. madritensis var. eiliatus mit im oberen Teile dichtflaumigen Halmen. Ich werde auf diese Pflanze, | die sich zum Typus des madritensis ähnlich verhält wie B. sterilis var. siculus Strobl (in Flora LXIII. [1880], p. 346) zu typischem sterilis L., noch zurückkommen. 58. Bromus rubens L. — Santorin!: Mikra Kaimeni (Ha, H, V); Nea Kaimeni (J), Georgios (J, Wi). 659. Bromus intermedius Guss.? — Argolis: Tiryns (H). 660. Scleropoa rigida (L.) Gris. — Korfu: Korfu-Kanone (6). — Argolis: Tiryns (H). } 661. Briza maxima L. — Elis: Olympia (H, W). — Santorin: Nea Kaimeni: Alter Teil (J); Thera: Phira (H, V, W). — Delos: Mikra Delos (H). — Attika: Pikermi (We). 662. Briza minor L. — Korfu: -Korfu-Potamo (V). 663. Poa Jubata Kern. (P. Grimburgii Hack.) — Korfu: Potamo (Ha, H, V). 664. Poa bulbosa L. — Korfu: Potamo (Ha, V, Wites 'Blis: Olympia (W). — Argolis: Tiryns (W). — Attika: Pentelikon, gegen Kephisia (H, V). — Phokis: Delphi-Liwadhi (H, V). Mehrfach als forma viripara. 665. Poa Timoleontis Heldr. — Attika: Athen, Lykabettos (Ha); Pentelikon, gegen Kephisia (V). — Phokis: Parnaß: Liwadbi (H, V,W), Mehrfach vivipar. : : 666. Hordeum leporinum Lk. (H. murmum L #8 leporinum [Lk Ch. et B) — Santorin: Nea Kaimeni: Lava 1707 (J); Thera: Phira-Pyrgos (Ha, V, Wi). — Argolis: Tiryns (We). 667. Hordeum vulgare 1: — Santorin: Thera: Phira-Pyrg0s kultiviert (H, We). Eine niederwüchsige Rasse mit sehr starker Bestoekung: h 668. Hordeum distichum L. — Argolis: Tiryns, kultiviert ie ): 669. Haynaldia villosa (L.) Schur. — Argolis: Tiryns (H, r 670. Brachypodium distachyum (L.) R. et Sch. — Santorin: Thera: Hafen-Phira (V), Phira (W), Phira-Pyrgos (H). a8 671. Catapodium Toliaceum (Huds.) Lk. — Elis: zu (H, V). — Santorin!: 'Thera: Phira (W). — Delos!: Mikra Delos (V); Megalorheumatiari (W). — Argolis: Tiryns (W). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 3lı 672. Guudinia fragilis (L.) Beauv. — Korfu: Korfu-Potamo (V). 673. Lolium temulentum L. @) typieum Hal. — Argolis: Tiryns (H, V). 674. Lolium aristatum (Willd.) Lag. (L. multiflorum Lam.). — Elis!: Pyrgos (V). 675. Lolium rigidum Gaud. — Santorin: Thera: Phira-Pyrgos(V). 676. Lolium strietum Presl. (L. rigidum Gaud. #_ strietum Presl). — Delos: Mikra Delos (V); Megalorheumatiari (W). Von Haläcsy (Suppl. II., p. 91 [201]) als rigidum verzeichnet. 677. Lolium subulatum Vis. — Delos: Mikra Delos (H!). 678. Lepturus filiformis (Roth) Trin. — Delos: Mikra Delos (H). 679. Psilurus aristatus (L.) Duval Jouve. — Santorin!: Mikra Kaimeni (H, V); Nea Kaimeni: Georgios (Ha, V). Coniferae. 680. Abies cephalonica Loud. 8) Apollinis (Lk.) Hal. — Phokis: Parnaß: Liwadhi, zirka 1100m (6, H, V, W). 681. Pinus halepensis Mill. — Elis: Olympia, waldbildend (Ha, H, Z). — Attika: Pentelikon, waldbildend; bis zu 900m (H). 682. Juniperus macrocarpa 8. et 8. — Attika: Raphina (A). 683. Juniperus oxycedrus L. — Attika: Pentelikon, Gipfel- Stufe (H, V). — Phokis: Parnaß: Liwadhi (G, H). 684. Jumiperus foetidissima Willd. Var. squarrosa Medv. — Phokis: Parnaß: Liwadhi (H!, W). _ Eine retinosporoide Form. Der von Watzl mitgebrachte Zweig Stimmt mit solehen, wie sie Orphanides bei Rachova im Parnaß- gebiete gesammelt hat (Herb. Orph. Nr. 2767 Ha), gut überein. 685. Juniperus phoenicea L. — Attika: Pentelikon, mit .J. oxy- cedrus (H). — Aegina (Ha). — Phokis: Delphi: Liwadhi (2). Gnetaceae. Ä 686. Ephedra campylopoda C. A. Mey. — Santorin: Thera: Westlich von Pyrgos, auf Bimsstein (We). Filiees. 687. Ceterach officinarum Willd; — Elis: Olympia (Ha). 312 F.Vierhapper. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 688. Anagramma leptophylla (L.) Lk. (Gymnogramme _ lepto- phylla [L.] Desv.) — Korfu: Kanone (H). — Elis: Olympia (V). — Santorin: Nea Kaimeni: Lava 1707 (J, Wi), Georgios (G, Ha, H, V, W); Thera (Wi). 689. Polypodium vulgare L. B) serratum Willd. — Elis: Olympia (H). — Argolis: Nauplia, Palamidhbi (H). 690. Cheilanthes fragrans (L.) Webb. et Berth. — Santorin: Nea Kaimeni: Georgios (H). — Argolis: Tiryns (H, V, W). 691. Adiantum capillus Veneris L. — Korfu: Korfu (Z). — Santorin: Nea Kaimeni: Georgios (H, V). —- Attika: Pikermi (A). — Phokis: Delphi (W). 692. Pteridium aqwilinum (L.) Kuhn. (Pteris aquilina L.) — Santorin: Nea Kaimeni: Georgios (Sch). 693. Asplenium lanceolatum Huds. #) obovatum Viv. — Delos: Mikra Delos (V). Lyeopodiacene. 69. Selaginella denticulata (L.) Lk. — Korfu (We in Herbar F. v. Wettstein). — Santorin: Thera: Hagios Elias (W). Nachtrag. 695. (Nach 30.) Glaucium cornieulatum (L.) Curt. — Aegina (WR 44. Matthiola trieuspidata (L.) R. Br. — Delos: Mikra Delos (Wi). Mr 86. Raphanus raphanistrum L. — Delos: Mikra Delos (Wi) 109. Silene gallica L. — Santorin: Thera (Wi). Berichtigung. Zu 5. „Adonis flammea Jacq. — Der Beleg von Phokis: Itea (Ha) (= 4A. flammea Haläcsy in Suppl. II., p. 5 [115]) gehört I autumnalis L., die von Delphi (H) und Parnaß: Liwadhi (2), beide ohne Früchte, wahrscheinlich zu A. caudata Stev., die Haläesy mit Unrecht von Hammea nicht auseinanderhält. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. B. Leber- und Laubmoose. (Gesammelt von V. Schiffner auf der Wiener Universitätsreise 1911.) Bearbeitet von V, Schiffner und Jul. Baumgartner. Mit 8 Abbildungen im Texte. (Eingelaufen am 31. März 1919.) Die Wiener Universitätsreise nach Griechenland im April 1911 bot mir Gelegenheit außer einer sehr stattlichen Ausbeute von Flechten, denen ich bei ‘meiner Sammeltätigkeit das Haupt- augenmerk zuwandte, auch eine sehr schöne Kollektion von Leber- ‚und Laubmoosen aufzusammeln, welche 267 Nummern umfaßt und nebst den sehr wertvollen Moosmaterialien, die Ren6 Maire in diesem bryologisch so wenig erforschten, aber hoch interessanten Lande gesammelt hat, die größte dorther stammende Mooskollektion darstellt. Meine Materialien stammen aus Attika, Phokis (Delphi, Parnassos), Argolis (Nauplia, Mykenae, Tyrins), Elis (Katakalon, Olympia) und von den Inseln Delos und Santorin. Einzelne xemplare wurden mir auch von den Reisegenossen, den Herren r. A. Ginzberger, Dr. Erwin Janchen, Müllner, Dr. Bruno Watzel, Prof. Dr. R.v. Wettstein und den Damen Stiasny und Zemann übergeben. Die Bestimmungen der Nr. 1—171 rühren von mir her ebenso die Abbildungen, die der übrigen Nummern ‚von Herrn Jul. Baum- Sartner, die kritischen Sachen, deren die Kollektion eine reiche Anzahl enthielt, wurden fast durchwegs von uns beiden gemeinsam Untersucht und sorgfältig verglichen. Es war vorauszusehen, daß sich unter den gesammelten Moosen recht interessante Sachen finden würden. Darunter nimmt wohl Pr: 314 V.Schiffner und Jul. Baumgartner. die erste Stelle ein das seltene Petalophyllum Ralfsii, ein pflanzen- geographisch sehr wichtiger Fund. Diese atlantische Art gehört (nebst Marchesinia Mackai, Rhaphidostegium Welwitschii!) u. a.) zu denen, von welchen auch einzelne Standorte im westlichen Mediterranbeeken bekannt geworden sind; sein Vorkommen im östlichsten Mittelmeergebiete war sehr überraschend. — Auch der Nachweis von Olevea Rousseliana, Fossombronia Husnotii, Barbula adriatica und Mniobryum caleareum verschiebt die Grenzen der Verbreitung dieser Arten weit nach Osten hin. Auffallend ist auch in der griechischen Flora das häufige Vorkommen von kurz- blätterigen Formen verschiedener Pottiaceen (Var. brevifolia von Trichostomum mutabile, von T. flavovirens, Tortula hellenica, won sich noch Tort. santorinensis und Weisia graeca gesellen). Von neuen Arten und Formen sind folgende beschrieben worden: Weisia graeca Schfin. — Trichostomum mutabile var. n. brevifolium Schffn. — Tr. flavovirens var.n. brevifolium Sehffn. — Tortula hellenica Schfin. et Baumg. — mit var.n. apiculata — T. aestiva var.n. vulcanicola Schfin. — T. Mülleri var. D- parnassica Schffin. — Funaria mediterranea var. n. sinistra , Sehffn. — Seleropodium illecebrum f. laxa. Eine Zusammenstellung der Literatur über die Bryophyten Griechenlands und Aufzählung der bisher aus diesem Gebiete be- kannt gewordenen Arten findet man in den beiden Schriften von Coppey, Contribut. ä l’&tude des Museinses de la Grece (Bull. Soe. des sc. de Nancy 1907, p. 1-70, 4. Tab.) und 1. (ebenda 1909, 50 p., 2. Tab.), auf welche hier verwiesen wird. In ersterer ist die erste griechische Aufsammlung von Rene Maire behandelt ' (43 Hepaticae, 135 Acrocarpi und 52 Pleurocarpi, darunter nel: Barbula papilosissima und Funaria Maireana), die zweite Schrift behandelt die Aufsammlung von R. Maire von 1908 (17 Hep. und 114 Laubm., darunter neu: Mielichhoferia (nov. subg- - Haplodon- fiopsis) Coppeyi Card. . V. Sehiffner. her: a ) Beide sind von wir auch für Dalmatien (Insel Arbe) nachgewieset Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 315 Hepaticae., Rieeiaceen. 1. Riccia lamellosa Raddi. — Attika: Akropolis in Athen, auf Kalkschutt zwischen den Propylaeen und dem Erechtheion ziemlich reichlich. (Nr. 134). Marchantiaceen. 2. Targionia hypophylla L. — Elis: An den Ruinen von Olympia, ce. 100m (Nr. 68). — Argolis: Ruinen von Mykenae, mit Entosthodon curvisetus (Nr. 141); Ruinen von Tiryns, Kalk (Nr. 124, 159). — Santorin: Phira, bei und ober der Stadt Phira (Nr. 165, 166); bei Pyrgos (Nr. 46); ebendaselbst, leg. v. Wettstein (Nr. 33); Bimssteinmauern unter Pyrgos (Nr. 167). Überall e. fr. 3. Olevea Rousseliana (Mont.) Leitgeb. — Argolis: Ruinen von Tiryns, an den Lehmwänden eines Hohlweges, Kalk (Nr. 158). 4. Plagiochasma rupestre (Forster) Steph. — Argolis: Ruinen von Tiryns, Kalkboden (Nr. 160). 5. Reboulia hemisphaerica (L.) Raddi. — Elis: An den Ruinen von Olympia, e. 100m, e. fr. (Nr. 65). 6. Lunularia erneiata (L.) Dum. — Phokis: Delphi, an der kastalischen Quelle, 0 (Nr. 26). — Attika: Auf der Akropolis in Athen, Kalk (Nr. 128); Athen, in der Stoa des Attalos (Nr. 163). — Elis: An den Ruinen von Olympia, e. 100m (Nr. 67). — Ar- golis: Ruinen von Tiryns, Kalk, 9 leg. Zemann (Nr. 125); Ruinen von Mykenae, Kalk (Nr. 148); Mykenae, in der Nähe der Quelle, Kalk, o (Nr. 139). — Santorin: Phira, bei Pyrgos, leg. v. Wett- stein (Nr. 42); ober der Stadt Phira (Nr. 164). Anakrogynacaeen.. T. Sphaerocarpus terrestris (Micheli) Smith. — Attika: Beim Dipylon in Athen, auf mäßig feuchter Erde, Kalk, e. fr. (Nr. 126). 8. Petalophyllum Ralfsii (Wilson) Gottsche. — Elis: Olympia, an einer feuchten Wegmauer am Wege vom Museum nach den Ruinen, unter Fossombronia, Southbya, Tamularia 'ete., e. 100 m (Nr. 100). | 316 V.Sehiffner und Jul. Baumgartner. 9. Fossombronia caespitiformis De Not. — Elis: An den Ruinen von Olympia, ce. 100m, e. fr. (Nr. 66). — Argolis: Ruinen von Mykenae, Kalk, e. fr. (Nr. 140), Sporen mit zahlreichen, oft leistenartig zusammenfließenden Stacheln, Elateren zweispirig. 10. Fossombronia Husnotii Corb. — Santorin: Phira, bei der Stadt Phira, e. fr. (nr. 168); bei Pyrgos mit Targionia ete., e. fr., . leg. v. Wettstein (Nr. 38, 39). Die Leisten der Sporen sind bei letzterer Pflanze sehr gut ausgebildet, so daß man sie mit F'. pusilla verwechseln könnte; Elateren in der Mitte drei- bis vierspirig, Rhizoiden bleich; auch die für F. Husnotii angegebene Stengel- verdiekung (Bulbus) ist sehr schön zu sehen. Akrogynacaeen. 11. Southbya tophacea Spruce. — Korfu: Gegen „El Kanone“ an Mauern, mit diversen Laubmoosen (Nr. 170). — Elis: An den Ruinen von Olympia, mit S. nigrella, e. fr. (Nr. 1); an einer feuch- ten Wegmauer bei Olympia, e. 100m, Kalk (Nr. 112). 12. Southbya nigrella (De Not.) Spruce. — Elis: An den Ruinen von Olympia, e. 100m (Nr. 2); feuchte Wegmauer bei Olympia, e. 100m, spärlich unter 8. fophacea (Nr. 111). — Santorin: Phira—Pyrgos (Nr. 169). i 13. Lophozia turbinata (Raddi) Steph. — Elis: Olympia, an den Ruinen unter anderen Moosen, spärlich, e. 100m, Kalk (Nr. 104). | 14. Cephaloziella Baumgartneri Sehffn. — Elis: An den Ruinen von Olympia, e. 100m, Kalk, mit Tortula muralis, e. PEl- et d (Nr. 74). Anthocerotales. 15. Anthoceros dichotomus Raddi. — Elis: An einer ne Wegmauer bei Olympia, e. 100m, Kalk (Nr. 113); Stärkeknöllehen sehr gut entwickelt, steril. Musci. Weisiaceen. 16. Gymnostomum calcareum Bryol. germ. var. viridulum (Be Br. eur. — Attika: Pentelikon, leg. Watzl (Nr. 121). — DM Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. _ 31T Ruinen von Olympia, e. 100m, e. fr. — Argolis: Ruinen von My- kenae, bei der Quelle (Nr. 162). A 17. G@ymnostomum Mosis (Lor.) Jur. et Milde. — Santorin: Bei der Stadt Phira, dann an der Straße von Phira gegen Hagios Elias, spärlich und steril zwischen anderen Moosen eingesprengt (Nr. 34, 171). Stimmt in den vegetativen Organen, speziell den auffallend kurzen Blättern vollständig mit der von Hausknecht bei Sehahpur in Persien gesammelten, im Herbar des Wiener Hof- museums verwahrten Pflanze überein, nach welcher die verbesserte Beschreibung in diesen „Verhandlungen“, Bd. XX, Abh. 8. 590 verfaßt wurde. Die persische Pflanze fruchtet und weist im Sporo- phyten keinerlei nur halbwegs merkbaren Unterschied gegenüber. (@. calcareum auf, insbesondere ist auch die Ausbildung des Kapsel- ringes ganz die gleiche,!) es dürfte sich nur um eine extrem kurz- und breitblättrige Form dieser Art handeln. 18. Weisia viridula (L.) Hedw. — Santorin: Nea Kaimeni, Aufstieg zum Georgios-Krater, e. fr. mit nachfolgender Art. (Nr. 172). 19. Weisia graeca Sehffn. n. sp. Autoica. Caespitosa, 5-7mm alta, inferne rufescens, supra laete viridis. Folia dense comata, illis Weisiae erispatae simil- lima, lanceolata, comalia et perichaetialia 15—17mm longa, ad basin 02—0'3mm lata, inferiora multo breviora. Margines in parte viridi late et spiraliter involuti, apiee fere eucullati; cosla e basi tenwiore sensim crassior, in apiculum brevem excedens. Lamina superior e cellulis chlorophyllosis utringue dense papillosis, 6-7 u latis, inferior hyalina e cellulis longe rectangularibus 7 u latis et 5—10-plo longioribus composita. Infl. 9 terminalis, folia peri- chaetialia a caulinis vix diversa, sed interdum minus late involuta. Seta ca. 5mm longa, lutea dextrorsum torla. Capsula erecta ovata rufobrunnea, ore subconstricta, annulo persistente e cellularum 1—2 seriebus minus incrassatarum sed caeteris aequimagnarum Constante. Operculum capsulae 05 longitudinem adaequans vel Superans, e basi conica sensim oblique rostratum. Calyptra ENDE ‘) Die Angabe in der Besehreibung: „Annulus.... deeiduus“, die sich Nach vorgenommener Untersuehung nieht bestätigt, mag wohl die Ursache gewesen sein, daß Paris im Ind. Bryol. die Art zu Gyroweisia stellte. 318 \ V.Schiffner und Jul. Baumgartner. a, l. Weisia graeca n. sp. Fig.4. Pflanze, en! 15. — Fig. obere ers Fig. 4 zwei untere Blätter der si Pflanze, ergr. 30:1. — Fig Pen Vergr. 30:1. — ii 6. Zellnetz des oberen, Fig. 7, des Pe Beer Fig. 8, der Übergan „Nee 260 :1. — Fig. 9. Blattquerschnitt, Verer- . Sporog Ü 10, 11. Bernaäer, Ver er Di; vn 12, Kalyptra. — Fig. 13 au ii, 14. ie - 30:1. — Fig. 15, 16, 17. Peristom — Fig. 18. Sport: ‚ Vergr. 260 :1. her Vergr. 260:1.— Fig. » Zum Vergleich iu von Weisia viridula var. , (aus Fleise Warnst., Bryoth. Eur. merid. Nr. 5), Verer. capsulae basin adtingens, rostrata, laevis. Peristomium rufe fuscum, optime evolutum sed valde irregulare; dentes 60 80% basi connati, linea mediana conspieua et ibidem saepe ne gulariter perforati et apice inaeqwaliter fissi, dense Pa Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 319 losi.. Sporae brunneae 15—17 u, conspieue papillosae. Infl. S terminalis in ramulo infra infl. 9 orto, antheridia cum paraphysibus mizta; folia perigonialia ovato-lanceolata, parva, subhyalina, mar- + ginibus planis, costa tenui longe sub apice evanida. Habit.: Santorin: Mikra Kaimeni, auf Lavaboden. 13. 1V. 1911, e. fr. (Nr. 47); Nea Kaimeni, Aufstieg zum Georgios-Krater, mit W. viridula (Nr. 173). i Diese Pflanze steht der Weisia tyrrhena Fleischer, Beitrag d: Laubmoosfl. Liguriens, p. d, Tab. XVI (Atti del Congresso internat. 1892) nahe, diese unterscheidet sich aber von W. graeca durch folgende Merkmale: Stachelspitzchen der Blätter kürzer, bei den oberen Blättern fehlend, Calyptra kürzer, Kapselring aus großen, sich ablösenden Zellen gebildet, Peristom aus 16 längeren, nicht gespaltenen oder durehbrochenen Zähnen ohne deutliche Mittellinie bestehend. Der Bau der Blattrippe ist bei beiden sehr. ähnlich (man vgl. Fleischers Fig. 14 mit unserer Fig. 9), jedoch deutet Fleischer auf der Oberseite derselben nicht die hohen Papillen an, die sich bei W. graeca finden. Von allen Formen der W. viridula ist W. graeca durch die viel kürzeren, viel breiter eingerollten Blätter, das Peristom — nur jenes der var. arenicola Limpr. scheint einige Ähnlichkeit zu besitzen — und den an der Basis noch kegelförmigen Deckel verschieden. W. erispata (Br. germ.) Jur. ist habituell ähnlich, weicht aber schon durch das blaßgelbliche, rudimentäre Peristom weit ab. Dieranaceen. 20. Dieranella varia (Hedw.) Sehimp. var. tenuifolia (Bruch) Br. eur. — Elis: An den Ruinen von Olympia (Nr. 78); Olympia, feuchte Wegmauer, e. 100m, Kalk, e. fr. (Nr. 107). — Argolis: Charwati bei Mykenae, erdbedeekte Mauern, leg. Ginzberger (Nr. 25); Tiryns, e. fr. (Nr. 174). Fissidentaceen. 21. Fissidens eyprius Jur. — Elis: Ruinen von Olympia, e. 100m, e. fr., unter Fossombronia eaespitiformis (Nr. 108). Be Argolis: Mykenae, in der Nähe der Quelle, zwischen Lunularia, spärlich, Kalk, e. fr. (Nr. 138). — Ich sah Zwitterblüten und selten 320 V.Sehiffner und Jul. Baumgartn auch rein Jterminale Blüten; Antheridien (meist zu zwei) nackt mit wenigen Paraphysen unter den J nur in dem ersten Paare der ' Subperichaetialblätter: Blattsaum überall mehr oder weniger gut entwickelt. Ditrichaceen. 22. Oeradoton chloropus Brid. — Santorin: Phira, Hagios Elias, leg. Watzl (Nr. 175). 3. Distichium capillaceum (Sw.) Br. eur. — Attika: Pente- likon, wenige sterile Stämmchen unter Encalypta contorta, leg. Watzl (Nr. 176). Pottiaceen. 24. Pottia Starkeana (Hedw.) C. Müll. — Attika: Pentelikon, unter anderen Moosen eingesprengt, ce. fr., leg. Watzl (Nr. TI, Argolis: Ruinen von Mykenae, Kalkboden, ce. fr., mit P. mutica (Nr. 137). — Klein-Delos: Auf Schieferboden in den Ruinen, e. fr. (Nr. 96). Var. dextrorsa Limpr. — Elis: Abhang ober Katakolon, e. 10m, Kalkerde (Nr. 114). — Diese Pflanze hat etwas kürzer gespitzte Blätter, kürzere, abgestumpfte, abe immerhin noch große und der rötliche Peristomzähne und undeutlieh granulierte Sporen mit etwas niedrigeren Warzen, wodurch sie sich der P. mutica nähert, mit welcher sie aber dennoch nicht zu vereinigen ist (das Orig.-Ex- der letzteren in Rabenh. Br. eur. Nr. 1052 wurde verglichen). 25. Pottia mutica Vent. — Attika: Athen, im Theater des Dionysos, Kalk, mit Lunularia, ce. fr. (Nr. 152). — Argolis: Ruinen von Mykenae, Kalkboden, e. fr. (Nr. 137). . Pottia commutata Limpr. — Attika: Pentelikon, e. ff, leg. Watzl (Nr. 177). Es fanden sich nur wenige Individuen, g* meinsam mit anderen größeren Moosen in Gesellschaft von P. Star keana wachsend, jedoch zeigte eines hievon noch eine bedeckelte Kapsel, und war an derselben das durch eine papillöse Basilar- membran angedeutete Peristom deutlich wahrnehmbar; da die Pflanze auch im anderen Belange, speziell den Sporen gut mit den Originalen von Lapad übereinstimmt, kann die Bestimmung trotz Dürftigkeit des Materiales als sicher gelten. | Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 321 27. Didymodon luridus Hornsch. — Elis: Abhang ober Kata- kolon, e. 10-20 m, Kalkerde, mit Pottia Starkeana var. dextrorsa (Nr. 116). — Argolis: Ruinen von Mykenae, Kalk, 9 (Nr. 135); Charwati bei Mykenae, erdbedeckte Mauern, leg. Ginzberger, (Nr. 30). — Klein-Delos: Auf Kalkboden in den Häuserruinen (Nr. 97). Eine kimmerliche, durch etwas längere ‚und schmälere Blätter, sowie deren deutlich papillöses Zellnetz abweichende Form, aber doch wohl zur Art gehörig. — Santorin: Phira, ober Pyrgos, mit Trichostomum brevifolium ete., in einer kurzblättrigen Kümmer- form (Nr. 178) 28. Didymodon rigidu- lus Hedw. — Attika: Athen, im Theater des Dionysos (Nr. 151) und beim Dipylon (Nr. 129), Kalk, an beiden Orten in Gesellschaft von Barbula vinealis, die sich schon durch die Färbung und die mehr krausen Blät- ee = Abbildg. 2. Trichostomum brevifolium Sendt, . (Originalexemplar.) reichlich die der Art eigen- Fig. 20, 21 unteres, Fig. 22 oberes Blatt einer Pflanze tümlichen Brutkörper auf; aus dem sterilen Rasen, Verst ern un. hingegen ist das Merkmal der ge Bei ai wage 6: BR: oberwärts * zweischichtigen Lamina nur sehr schwach durch einzelne doppelte Zellen angedeutet. 29.‘ Trichostomum erispulum Bruch. — Elis: An den Ruinen von Olympia, e. 100 m, in Gesellschaft von Gymnostomum calcareum, Sonthbya tophacea, Fossombronia caespitiformis ete. (Nr. 75). 30. Trichostomum brevifolium Sendt. — Santorin: Phira, auf Sandboden bei der Stadt Phira und bei Pyrgos mehrfach in Menge gesammelt (Nr. 29, 180, 181, 182), auch in anderen Stücken der Aufsammlungen von dort vielfach eingemischt, so insbesondere in Gesellschaft der kurzblättrigen Form von 7. mutabile, von erdbe- wohnenden Tortula-Arten ete. Obwohl die Pflanze steril ist, so ist doeh kaum ein Zweifel möglich, daß sie mit dem so sehr seltenen T. brevifolium identisch 2.B. Ges. 69. Ba, 21 2. N. 322 V.Sehiffner und Jul. Baumgartner. ist, welches von Otto Sendtner nur einmal bei Sutynska in Bosnien gefunden wurde und von dem ich ein Originalexemplar im Herbar des botanischen Institutes der Universität in Wien vergleichen konnte.!) Dieses Original besteht aus einem lockeren fruchtenden Rasen und zwei sehr dichten sterilen, die insoferne unter einander nicht ganz übereinstimmen, als die letzteren erheb- lich längere Blätter aufweisen. Unsere Pflanze von Santorin gleicht habituell den sterilen Rasen vollkommen, hat aber noch viel kürzere Blätter, ja sogar kürzer als man sie an den sterilen Pflanzen des fruchtenden Rasens wahrnimmt. Im Bau der Blätter und in der Umrollung der Ränder (man ver- 4. gleiche besonders die tiefer stehenden rot- braunen Blätter) ist aber gar kein Unter- schied zu konstatieren. Von IT. erispulum var. brevifolium sah ie — _ kurzblättrige Formen, die aber bei genauem Vergleich mit unsere! Pflanze nicht so gut übereinstimmen wie Sendtners Originalexemplar von 7. brevifolium. Ich muß jedoch gestehen, daß ich nach meinen Untersuchungen von 7. erispulum var. brevifolium (von Luxembourg, leg. Delogne und aus dem aukasus, ad flum. Ardon, leg. Brotherus) keineswegs so gaul Uhprpangt bin, wie Limpricht, daß diese Pflanzen mit 7. brevifolin „n keiner Beziehung stehen“; sie sind nicht nur außerordentlich aimliehi sondern ich finde auch im anatomischen Bau der Rippe keinen wesentlichen Unterschied. Abbildung 3. Trichostomum mutabile, var. n. brevifolium. Fig. 68—71. Stengelblätter (von Nr. 37), Vergr. 30:1. *) Nachträglich finde ich, daß diese Art aus Griechenland (bei Phole- gandros Ajos Elfteros Igt. Dr. Bretzel) bereits angegeben und abgebildet ist von G. Roth, Neuere und weniger bekannte europäische Laubmoos® e Hedw. XLIX, 1910, p. 215. — Tab. vM). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 323 31. Trichostomum mutabile Bruch. — Santorin: Phira—Pyrgos (183) | Var. nov. brevifolium Schfin. : Sterilis; folia late lanceolata, brevissima, 045mm lata sed 1-15 mm tantum longa, apieulo brevi porrecto vel subrecurro, marginibus supra interdum subinflexis, sed nunguam cucullatis. antorin: Bei Phira und Pyr- g08 vielfach gesammelt (Nr. 37, dann 185 - 190); auch eine kurz- blättrige Kümmerform, die Watzl vom Pentelikon brachte, stimmt mit der Pflanze von Santorin über- ein (Nr. 184). Die sehr dieke Rippe, das gerade vorgestreckte Spitzchen, die daher nie eueullate Blattspitze und das Zellnetz lassen keinen Zweifel über die Zugehörigkeit dieser auffallenden Form zu 7. mu- tabile. .. 92. Trichostomum nitidum sis Sehimp. — Santorin: a rei Abbildung 4. Triehostomum flavovirens / rsehrt. ‚evifohium. 33. Trichostomum flavovirens Fig. 25, %6, 97. Drei Blätter von Pflanzen des a ER Santorin: T napert Blatt einer Pflanze ae eh, = ei Vulkan Georgios, mit Tor- der f. typica näher kommt, Vergr. 30:1. muralis ete., leg. Ginzberger (Nr. 56), eine ziemlich kurzblättrige Form, dann am Aufstieg zum Georgios-Krater (Nr. 194). : ar. nov.. brevifolium Schffn. Sterilis; folia brevissima 05mm -lata et 1-12 mm tantum Tonga, apieulo perbrevi, basi hyalina, minus exacte definita. Pro- "enwnt in loco natali formae transitoriae foliis ad vel ultra 2mm longis et basi hyalina bene definita. Santorin: Plira gegen Pyrgos, an Mauern, 54). leg. Ginzberger (Nr. 594 21* 524 V,Schiffner und Jul Baumgartner, Schon die am Standorte vorkommenden Übergangsformen mit etwas längeren Blättern lassen keinen Zweifel über die Zu- gehörigkeit zu. Von habituell ähnlichen Paralellformen des 7. mu- tabile unterscheidet sich unsere Pflanze sofort durch. das hyaline Zellnetz der Blattbasis, das gegen den Rand zu in zwei Reihen scharf abgegrenzt von den grünen Zellen heraufzieht sowie dureh die hohen, oft zweispitzigen Papillen der letzteren, endlich die etwas schwächere Rippe. 34. Trichostomum viridiflavum De Not. — Santorin: Nea Kaimeni, auf der neuen Lava von 1866 (Nr. 49); Georgios-Krater 1707, e. fr. (Nr. 192); auch von Watzl auf Nea Kaimeni gesammelt (Nr. 193). Durchaus ziemlich kräftige Stücke und dadurch im Habitus mehr dem T. flavovirens gleichend. Die Blätter sind jedoeh oben flach, besitzen eine länger austretende Rippe und wird hauptsäch- lich aus diesem Grunde die Pflanze zu T. viridiflavum gezogen. Auf diese Art würden auch die etwas größeren grobwarzigen Sporen stimmen, jedoch sind die Blattpapillen so kräftig entwickelt, wie bei 7. flavovirens. Der Vergleich von Exemplaren beider Arten im Herbar Juratzka (Wr. Hofmuseum), auf welche sich jeden- falls die Beschreibungen in dessen Laubmoosfl. von Öst.-Ung., >. 106 und dann wohl auch jene in Limpriehts Laubmoosll (I, S. 584 und 585) beziehen, konnte nur neuerlich die bereits an anderer Stelle vertretene Meinung!) über die geringe Wertigkeit der beiden Arten bestätigen, so wurden beispielsweise die Sporen des T. flavovirens von Ragusa (leg. Weiß) eher kleiner befunden, als jene von T. viridiflavum, die Angaben bezüglich der Blatt- papillen erwiesen sich nicht als durchgreifend ete. 39. Timmiella Barbula (Sehwägr.) Limpr. — Korfu: Gegen „El Kanone“, auf Mauern, eine langblättrige Form, e. fr. (Nr. 19). 7 Argolis: Ruinen von Tiryns, e. fr., leg. Ginzberger (Nr. 59). — Santorin: Bei Phira, e. fr., (Nr. 196); ebendaselbst an Mauern ) Beiträge zur Naturgeschiehte der Seoglien und kleineren Inseln Süd- dalmatiens, herausgegeben von A. Ginzberger (Denkschriften der kais. Akad. der Wissenseh. in Wien, Maike sihtar-K; 92. Bd.) I. Teil, 6. Muse! von J. Baumgartner (1915), 8. 65. i Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 325 gegen Pyrgos, leg. Ginzberger, eine Form mit kürzeren Blättern und kleinerer Kapsel (Nr. 60). Nach Limpricht (Laubm.-Fl., I, S. 595) wären die Deckel- zellen „steil nach links gereiht“ und das Peristom „wenig schief nach links“ gerichtet. Diese Angaben sind unklar; jedenfalls sind die Deckelzellen und das Peristom nicht nach links, sondern sehr schwach rechts gedreht (im Sinne des Uhrzeigers, also die Spirale von rechts nach links aufsteigend). 36. Tortella tortuosa (L.) Limpr. — Attika: Pentelikon, leg. Watzl, eine Form mit brüchigen Blattspitzen (Nr. 197). — Phokis: Parnaß ober Delphi, e. 1100m, Kalk, mit Tortula montana (Nr. 91); ebendaselbst, Hochfläche „Livadhi*, über 1200m, Kalk (Nr. 82). 37. Barbula unguiculata (Huds.) Hedw. — Attika: Pentelikon, leg. Watzl, kiimmerlich, in Gesellschaft von B. vinealis (Nr. 198). — Phokis: Delphi, am Schatzhause der Athener, e. fr. (Nr. 17); Blattränder nur schmal und wenig umgerollt. Var. obtusifolia (Schultz) Br. eur. — Santorin: Phira, gegen Pyrgos, an Mauern, leg. Ginzberger (Nr. 32). 38. Barbula adriatica Baumg. in „Beiträge zur Naturge- schichte der Seoglien und kleineren Inseln Süddalmatiens“ heraus- gegeben von A. Ginzberger (Denkschriften der kais. Akad. der Wissensch. in Wien, Mathem.-naturw. Kl, 92. Bd.) I. Teil (1915), 8.65. — Phokis: In Delphi, an Böschungen, ce. 600m. (Nr. 8). Für Griechenland ist die Pflanze inzwischen schon von Korfu (leg. Rechinger, siehe diese „Verhandlungen“, LXIV. [1914], 8. 141) nachgewiesen worden, sie ist zweifellos im Mittelmeergebiete weit verbreitet und bisher nur übersehen, beziehungsweise mit babituell ähnlichen Formen von Barbula- oder Didymodon-Arten verwechselt worden. jan 39. Barbula vinealis Brid. — Phokis: In Delphi, an Bö- schungen, c. 600m (Nr. 10); ebendaselbst, am Schatzhause der Athener, ec. fr. (Nr. 16); ebendaselbst, in den Ruinen, e. fr. (Nr. 23). Parnaß ober Delphi, e. 1000m, e. fr. (Nr. 24); ebendaselbst, bei e. 1100 m, mit Crossidium griseum (Nr. 92). — Attika: Athen, im Parthenon auf der Akropolis (Nr. 132), im Theater des Dionysos, Kalk, e. fr. (Nr. 150), beim Dipylon, Kalk, e. fr. (Nr. 130) in der Stoa des Attalos, e. fr. (Nr. 199, 200). Pentelikon, auf Kalkerde, 326 V.Schiffner und Jul. Baumgartner. prächtig ce. fr., leg. Watzl (Nr. 119). — Elis: Ruinen von Olympia, Kalk, e. 100m, mit Zumularia (Nr. 102). — Argolis: Charwati bei Mykenae, erdbedeekte Mauern, leg. Ginzberger (Nr. 51); Mauerkronen in Nauplia, ce. fr. (Nr. 201). — Klein Delos: In den Ruinen der Stadt (Nr. 98). — Santorin: Phira, vielfach, aber nur steril 9 (Nr. 36, 61, dann 202 bis 205): | Augenscheinlich eines der häufigsten Moose in den be gangenen Teilen des Gebietes; sehr formenreich. Speziell die Pflanzen von Santorin bilden zumeist dichte, kurzblättrige, von Sand durchsetzte Rasen, es sind jedenfalls Kümmerformen, wie sie unter den gleichen standörtlichen Ver- hältnissen mehrere andere Moose, mit denen sie auch gemein- sehaftlich vorkommen, ausgebildet haben. Sehr auffallend ist indes bei diesen Pflanzen ein Merkmal, nämlich, daß die Lamina der Blätter gegen oben vielfach doppelschichtige Blattzellen aufweist. Beobachtet wurde diese Erseheinung bei der Art sehon früher,') sie findet sich auch bei anderen der vorliegenden griechischen Pflanzen (z.B. Nr. 199 und 201), doch tritt sie bei den kurz blättrigen Sandformen ganz auffallend hervor, die Blattspitze er- scheint etwa wie bei Didymodon rigidulus förmlich verdickt, doclı lassen die sonstigen Merkmale, wie die scharfe Spitze, die starken Papillen der Blätter, die immer mehr weniger ins Rötliche oder Rötliehbraune spielende Färbung der Rasen keine Verwechslung mit dieser Art zu, auch finden sich genug Übergangsformen zum - Typus. 40. Barbula revoluta (Schrad.) Brid. — Korfu: Gegen „el Kanone*, an Mauern, e. fr., mit Bryum murale (Nr. 206). — San- torin: Straße von Phira gegen Hagios Elias (Nr. 35). 41. Barbula Hornschuchiana Schultz, — Attika: Athen, auf der Akropolis, mit Lunularia (Nr. 127) und beim Dipylon, mit Bryum argenteum (Nr. 131), Kalkboden: an beiden Orten kümmer- lich und spärlich, 42. Barbula gracilis (Schleich.) Schwägr. — Attika: Athen, am Lykabettos, e, fr, (Nr. 207). — Argolis: Ruinen yon Tiryns, ') Bryophyta aus Mesopotamien und Kurdistan ete., bearbeitet Y Dr. V. Schiffner (Annalen d. k k. natırh. Hofmmsenms in Wien, XX VII BA) 1913, 8. 6 (476). | ' Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 327 «fr. (Nr. 208); Ruinen von Mykenae, e. fr. (Nr. 136). — Elis: Ruinen von Olympia, e. 100m, Kalk (Nr. 103). Die Pflanzen von Mykenae und Olympia, entsprechen so ziemlich dem Typus, sie weichen nur durch kürzere und kürzer gespitzte Blätter mit stärkerer Rippe etwas ab; hingegen sind jene von Athen und Tiryns von fremdartigem Habitus und würden in den vegetativen Merkmalen weit besser mit Didymodon rigidulus übereinstimmen, speziell die Pflanzen von Athen sind von den daselbst gesammelten Exem- plaren der genannten Art (Nr. 129 u. 151), was Blattform, Rippe und Zellnetz betrifft, kaum zu unterscheiden. Da aber das Peristom unbedingt das einer Barbula ist und auch keine Brutkörper beob- achtet wurden, erübrigt nur die Pflanze hier einzustellen. — Gleich- falls mit Reserve werden im Habitus stark abweichende sterile Kümmerformen von Santorin hieher gezogen, welche an der Straße von Phira gegen Hagios Elias in Gesellschaft von Trichostomum brevifolium gesammelt wurden. (Nr. 27, 28). 43. Barbula convoluta Hedw. — Santorin: Pyrgos, gegen Hagios Elias (Nr. 209). 44. Aloina ambigua (Bryol. eur.) Limpr. — Attika: Pentelikon, e. fr., leg. Watzl (Nr. 177). — Argolis: Nauplia, auf Mauerkronen, «fr. (Nr. 210); Tiryns, e. fr. (Nr. 211); Ruinen von Mykenae, €. fr. (Nr. 144); Charwati bei Mykenae, auf erdbedeckten Mauern, e. fr., leg. Ginzberger (Nr. 55). Die Pflanzen von den beiden letzteren Standorten fallen durch sehr kurze Blätter auf, gehören aber nach der Beschaffenheit des Sporogons zweifellos zur Art. 45. Aloina aloides (Koch) Kindb. — Elis: Ruinen von Olympia, €. 100m, Kalk, ce. fr. (Nr. 109). 46. Crossidium squamigerum (Viv.) Jur. — Korfu: Gegen „El Kanone“, auf Mauern (Nr. 212). — Argolis: Ruinen von My- kenae, Kalk (Nr. 142, 156); Charwati bei Mykenae, an Mauern (Nr. 52); Burg Palamidhi in Nauplia (Nr. 213); Tiryns (Nr. 214). Insel Ägina, Kalk, leg. Janchen (Nr. 118). Überall e.fr. 47. Orossidium griseum Jur. — Phokis: Delphi, in den Ruinen, e. fr. (Nr. 22); Parnaß ober Delphi, e. 1100m, Kalk (Nr. 88); c. fr. 48. Tortula cuneifolia (Dieks.) Both. — Santorin: Phira, gegen Pyrgos, an Mauern, leg. Ginzberger (Nr. 62); bei Pyrgos, mit Targionia, T. santorinensis ete. gemeinsam, leg. v. Wettstein 328 V.Schiffner und Jul. Baumgartner. (Nr. 44); bei und ober der Stadt Phira (Nr. 215, 216). Überall e. fr., meist als var. marginata Fleischer, die wohl bloß eine vom Typus nicht sonderlich scharf geschiedene Form darstellt. Tortula santorinensis Sehffn. n. sp. Dioica. Laxe caespitosa vel gregaria, Iuteo-viridis, rosulas parvas, vir 2mm altas formans. Folia patula, subcarinata, ovato- lanceolata vel lingulato-lanceolata, ad 15mm longa, 05mm. lata, inferiora multo minora; apıce obtuso sed subito in apiculum parvum, obtusiusculum contracta, marginibus foliorum supe- riorum medio per spalium angustissime revolutis. (Costa ad basin tenerior, supra papillosa, ventre laevis, haud ezcedens sed sub apieulo evanida. Cellulae folii superioris subquadratae 0.124, papillis densissimis omnino opacae, mar ginales (+ 4series) limbum pellueidum luteum optime definitum formantes, umi stratosae; quadrato-rotundatae (vel singulae elongatae), valde incrassatae, Iuteae et minime lantum papillosae; cellulae basales rectangulares, tenues, hyalinae, 12u latae, 3—4plo longiores, a limbo Iuteo bene separatae. Seta 5—10mm alta, tenwuis, luteq, basi tantum rufescens, inferne dextrorsum, in medio supero sinistrorsum torta, Capsula rufobadia, oblongo-ovalis, erecta. Calyptra laevis, longissime rostrata, vostro duplo longiore quam basis. Operculum' 0:5. urnae longitudinem adaequans,*) longe conicum, curvalum, cellulis semel sinistrorsum tortis, margine er080- dentieulatum. Annulus bene evoluius, e cellulis magnis composilunl aegre secedens. Peristomium viz tertiam partem urnae longlu- dinis altum, menıbrana basilari modice prominente, dentibus rubrıs, semel sinistrorsum tortis. Sporae parvae, 10u in diam., luteo- virides, laeves. Planta S Juxta 9; antheridia terminalia in trunc Primario neenon in ramis aequalibus, cum paraphysibus luteis sub- clavatis mizla; folia perigonalia minora sensim aentata, costa te nuiore, limbo minus conspieue definito. i Var. apiculata Schffn. ') Einzelne Individuen mit stark verkürzten Kapseln weisen u längeren Deckel, etwa von Urnenlänge auf; diesfalls ist auch das. Peris länger, doch auch nur einmal gedreht. . \ Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 329 . Abbildung 5. Zortula santorinensis N. SP- f. typica. Fig. 29. Zwei Pflanzen, Vergr. 15:1. — Fig. 30. Pflanze, Vergr. 17:1. — Fig. 31. Kalyptra, Vergr. 1771. Pig. 32, 33, 34. Zwei obere und ein unteres Blatt einer g’ Pflanze, Vergr. 30:1. u Fig. 35, 36,:37.. Drei Perichaetialbl., Vergr. 30:1. — Fig: 38, 39, 40. Blattzellnetz aus der Mitte (Rand), Spitze und Basis, Vergr. 260: 1. — Fig. 41. Sporogon, Vergr. 17:1. — 42, 43. Peristom ’ und Deckel, Vergr. 30:1. — Fig. 4. Sporen, Vergr. 330 V.Schiffner und Jul. Baumgartner. Die unteren Stengelblätter dieser Form (Fig. 45, 46), = ich nur in fruchtenden Exemplaren und spärlich der en ci : ” eingemischt gesehen habe, sind bis etwa Imm lang, 0:3 nm = ke. haben ein kurzes Spitzchen (keine austretende Kippe), die ne = Blätter (Perichaetialen) sind viel größer, an schwächeren _ etwa 13X04mm (Fig. 47), an kräftigen Pflanzen 2X Abbildung 6. Tortula santorinensis var. n. apieulata. : 1. — Fig. 48. In- Fig. 45, 46. Untere Blätter, Fig. 47, oberes Blatt einer g Pflanze, Mei ge , Mitte, volueralblatt einer kräftigen, fruchtenden Pflanze, Vergr. 30:1. — Fig: “ ns weiter gegen Vergr. :1. — Fig. 50, 51. Querschnitte der Blattrippe, mittlerer Blatteil, Fig. 2 s Blattrandes die Spitze, Fig.53, basaler Teil, Vergr. 60:1. — Fig. 54, 55. Querschnitte de Vergr. 260 :1. (Fig. 48); die gelbliche scharfe Stachelspitze der zen Rippe bei letzteren 0-25 mm. Blattzellnetz, Randsaum (Fig. 49) Er Bau der Rippe (Fig. 50—53) wie bei der {ypischen. TS er einziges mal sah ich einen Querschnitt, bei welchem die = - re des Saumes doppelschichtig war (Fig. 55); das ist aber siche anz ausnahmsweises Vorkommen. : Habit.: Santorin: Phira, bei der Stadt Phira (Nr. 220), Ra bei und ober Pyrgos (Nr. 45, 219); Nea Kaimeni, auf der ®» Beiträge zur Kenntnis der Flora Grieehenlands. 331 Lava, von 1866, spärlich mit 7! aestiva var. vulcanicola (Nr. 40), reichlieher am Georgios-Krater 1707 (Nr. 221); die Varietät am Wege von Phira nach Pyrgos mit der Normalform (Nr. 222). Die Pflanze ist augenscheinlich mit 7. Solmsii (Sehpr.) Limpr. und 7. imbata (Lindb.) De Not. nahe verwandt, von welchen leider kein authentisches Material zur Verfügung stand. Die erstere be- sitzt nach der Originalbeschreibung (Sehimp., Syn. ed. II, p. 200) ‚Insbesondere ein längeres, zweimal gewundenes Peristom, letztere von De Notaris (Epil., p. 533—534) mit 7. marginata in nächste Beziehung gebracht, hat einen aus verlängerten, schmäleren . Zellen gebildeten Blattsaum (siehe insbesondere auch De Not., Musei ital., I., t. VIIT). Auch sonst ergeben sich in minder belang- reichen Einzelheiten noch mehrfach Unterschiede, so scheint die auslaufende Blattrippe bei den vorgenannten beiden Arten die Regel zu bilden, sie fand sich sowohl bei Exemplaren der 7. Solmsii von Santa Cruz auf La Palma (leg. Bornmüller 1901, Nr. 1668), wie auch bei einer von G. Roth als var. robusta bezeichneten Form (Messina, leg. Zodda im Wr. Hofmuseum); diese letztere sehr kräftige Pflanze hat überdies doppelt so große Blattzellen wie 7. santorinensis. Auch in der Kapselform weicht unsere Pflanze von den Verwandten ab, bei diesen ist sie mehr gestreekt — zylindrisch. Nach Roth (Europ. Laubmoose I., 8. 355) hätte T. Solmsii auch erheblich größere Sporen (15—18 u), doch erscheint diese Angabe bedenklich; augenscheinlich wurde nur auf jene bei Schimper 1. e. („Sporae illis praecedentis duplo majores“) hin das bei 7. marginata ge- undene Sporenmaß verdoppelt, die obgedachte var. robusta würde in den Sporen gut mit T! santorinensis stimmen; T. limbata hat nach Jur. Laubmfl. von Öst.-Ung.. S. 132, gleichfalls ziemlich kleine Sporen (10—14 u). Am nächsten könnte vielleicht unserer Pflanze die bei Roth 1. e., 8. 562 angeführte var. minor der 7. Solmsii kommen (die „mehr den Übergang zu verkümmerten, gelblich gesäumten Formen von T. aestiva“ (?) bilden soll), doch stimmen die Angaben bezüglich des Blattsaumes nicht sonderlich, ebenso nieht die Abbildungen der Blätter (t. LI f. 7 e und f). Ausgeschlossen erscheint es indes nicht, daß alle drei Arten einem und demselben reicher gegliederten Formenkreise angehören, zu dessen näherem Studium eben durch die erfolgte Neuaufstellung angeregt werden soll. 332 V.Schiffner und Jul. Baumgartner. 5l. Tortula atrovirens (Smith) Lindb. — Santorin: Phira, bei der Stadt Phira und am Wege von derselben nach Pyrgos, e. fr. (Nr. 223, 224). , 52. Tortula hellenica Sehffn. et Baumg. n. sp. Dioica? Caespites densi, supra brunnei, I-1’5cm alti. Caules vie ramosi, sub floribus 9 innovatione continuati. Folia conferta, patentia, crassiuscula, elongato-lanceolata (13—15%X 035— "40 mm), obtuse cuspidata, margine plus minusre revoluto, canali- Abbildung 7. Tortula hellenica n. sp. Fig. 56. Stengelblatt, Vergr.30:1. — Fig. 57. Perichaetialblatt, Vergr. 30: 1. — Fig. 58. Blattzell- netz, Vergr. 260:1. — Fig. 59, 60. Querschnitte der Blattrippe, Vergr. 260:1. — 7. hellenica Val. n, dreuifolia. — Fig. 61, 62. Stengelblätter, Vergr. 30:1. eulata. Costa valida, superne incrassata, apicem versus cum lamina bistratosa in euspidem obtusiuseulum Pre tracta, Oellulae foliorum in parte superiore rotundatue vel trans“ versim ovales (10—13 u), valde incrassatae, chlorophyllosae, laeves vel subpapillosae, basilares, rectangulares,; tenuissimae, hyalinae- Var. brevifolia. Minor, caespites humiliores, folia breviora et multo latiora (09 X 05mm), ovata-lanceolata, brevius acuminale. Habit.: Santorin: Phira, auf Sandboden mehrfach, in Gesell schaft von T. atrovirens (Nr. 225, 226, 227); die var. in Athen, im Parthenon auf der" Akropolis, an der Stelle wo das Fundament der Pallas Athene von Phidias war (Nr. 133). Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 333 Die Pflanze bildet ziemlich dichte, von Sand durchsetzte, innen rostgelblich, gegen die Innovationen zu schmutziggrün bis dunkelbräunlich gefärbte Rasen und erinnert in der Tracht etwa an gewisse erdbewohnende Formen von Didymodon tophaceus. Der Stengelquerschnitt zeigt einen gut entwickelten Zentral- Strang und ein lockerzelliges, nach außen etwas verdicktes und gebräuntes Grundgewebe. Die trocken etwas eingekrümmt-gedrehten Blätter nehmen angefeuchtet langsam aufrecht abstehende Richtung an. Ihr Quer- schnitt ergibt sofort, daß eine Zortula vorliegt, die Rippe hat im mittleren Teile durehschnittlich 4 mediane Deuter, 5—6 stark sich vorwölbende, chlorophyllöse Bauchzellen, der Rücken wird von einem kräftigen, 2—3 schichtigen Stereidenbande gebildet; zwischen den Deutern und den Bauchzellen schieben sich öfters noch 2—3 kleinere, in der Ausbildung den ersteren gleichende Zellen ein, mitunter kann man fast von zweireihigen Deutern (dann in der Regel 6) reden. Gegen die Blattbasis ist die Rippe vornehmlich infolge der niedrigeren Bauchzellen meist schwächer, während deren starkes Vortreten oberwärts die charakteristische, mehr oder weniger deutliche Verdiekung bewirkt. Der Art eigentümlich ist die Be- Schaffenheit der Blattspitze, es verschmelzen wie bei Didymodon rigidulus die oberwärts zweischichtigen Randzellen mit der Rippe mehr oder weniger und öfters kommt es zur Bildung eines deut- lich abgesetzten, verlängerten, stumpflichen Fortsatzes, der speziell bei den Involueralblättern mitunter fast keulig verdickt ist. Weibliche Blüten finden sich stets zahlreich, auch bei der wohl eine Kümmerform darstellenden Varietät, die Anzahl der Archegonien beträgt bis zu 10, die aus scheidiger Basis meist in eine kräftige Spitze vorgezogenen Hüllblätter gleichen im ganzen den Stengelblättern. An derselben Achse knapp neben der 8) Infloreszenz wurden in einigen Fällen aus 3—4 kürzeren, eiförmigen, zugespitzten, schwachrippigen, lockerzelligen Blättern gebildete leere Knospen beobachtet, welche gleich den 9 am Grunde mit ziemlich zahlreichen, fadenförmigen Paraphysen von mäßiger Länge besetzt sind; möglicherweise stellen diese Knospen un- entwiekelte (fehlgeschlagene?) / vor und wäre die Pflanze dann einhäusig. "334 V.Sehiffner und Jul. Baumgartner. Auffallend ist, daß die nicht nur in der Sektion („Orassi- eostatae*) sondern in der ganzen Gattung durch charakteristische Merkmale der Blätter ausgezeichnete Art gerade wieder in diesem Belange in Einzelnheiten, so in der Beschaffenheit der Spitze, Umrollung des Randes, Textur des basalen Zellnetzes wieder recht veränderlieh ist, wobei die Schwankungen oft an dem gleichen Stengel deutlich merkbar werden. 53. Tortula muralis (L.) Hedw. —- Korfu: Gegen „El Kanone“, auf Mauern, mit 7. marginata (Nr. 228). — Phokis: Delphi, am Schatzhause der Athener, spärlich (Nr. 20). — Attika: Athen, in der Stoa des Attalos (Nr. 229); am Pentelikon, Kalk, leg. Watzl (Nr. 120). — Argolis: Charwati bei Mykenae, an Mauern, mit Barbula vinealis, Orossidium squamigerum ete., leg. Ginzberger (Nr. 53): — Santorin: Phira, bei und ober der Stadt Phira (Nr. 230, 231), bei Pyrgos (Nr. 232) und an der Mauer des Hagios Elias-Klosters (Nr. 233). Überall ce. fr. | Var. obeordata Schmp. — Phokis: Delphi, am Schatzhause der Athener, spärlich mit der typischen Pflanze (Nr. 20). — Klein Delos: In den Ruinen der Stadt (Nr. 99). — Santorin: Phira, gege" Pyrgos, an Mauern (Nr. 63); Mauer bei der Stadt Phira (Nr. 234); Mauer bei Hagios Elias, mit 7. aestiva (Nr. 235). Überall e. fr. 54. Tortula aestiva (Brid.) Pal. Beauv. — Attika: Athen, ” den Mauern im Dionysos-Theater, Kalk (Nr. 155). — Argolis: Ruinen von Mykenae, Kalk (Nr. 143). — Santorin: Mauer bei der Stadt Phira, eine kleine, diehtrasige Form mit kurzen Haarspitzen, Blattrand kräftig umgerollt und kaum oder nicht gesäumt. (Nr. 236); Mauer bei Hagios Elias mit 7. muralis var. obcordata (Nr. 23). Überall e. fr. er Var. nov. vulcanicola Sehffin. — Minor; folia margine mm revoluto, distincte flavo-limbata. Habit.: Santorin: Nea Kaimeni, auf der neuen Lava en. 1866 (Nr. 50), dann am Aufstieg zum Georgios-Krater (Nr. 237), ff Ist in allen Teilen kleiner und wächst nicht dichtrasig, ef dern truppweise oder in sehr lockeren Rasen, von vulkanischer Asche durchsetzt. Die unteren Blätter sind mit einem sehr kleinen oder längeren Stachelspitzchen versehen, die oberen tragen en mehr weniger langes, bis weit hinauf gelb gefärbtes Haar. De Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 335 Blattrand ist weniger umgerollt und sehr auffallend gelblich ge- randet, die Randzellen sind größer, diekwandig und weniger papillös. 55. Tortula marginata (Bryol. eur.) Spruce. — Korfu: Gegen „El Kanone“, auf Mauern, mit T. muralis, e. fr. (Nr. 238). — Abbildung 8. Tortula Mülleri, var. n. parnassica. Fig. 69. Stengelblatt, Vergr. 17:1. — Fig. 64. Querschnitt der Blattrippe, Vergr. 260:1. — Fig. 65, ig. 67. Stengelgq hnitt, Vergr Vergr. 260 :1. . ‚66. Blattzellen, Vergr. 260:1. — Fig. Elis: Olympia, feuchte Wegmauer gegen die Ruinen, e. 100m, Kalk, e. fr. (Nr. 101). — Santorin: Bei Phira, auf Sandboden, 2306 orma exigua (in allen Teilen kleiner, Saum nicht wulstig, aber “weischichtig), mit Entosthodon pallescens (Nr. 239). 56. Tortula subulata (L.) Hedw. — Attika: Pentelikon, mit Barbula vinealis, e. fr., leg. Watzl (Nr. 240). E23 336 V.Schiffner und Jul. Baumgartner. 57. Tortula inermis (Brid.) Mont. — Var. nov. submarginata. — Folia margine distincte limbata. Habit.: Phokis: Delphi, an Böschungen, ce. 600m (Nr. 18); ebendaselbst, am Scehatzhause der Athener, in wenigen Stengeln unter anderen Moosen (Nr. 18); Parnaß, Hochfläche „Livadhi“, über 1200m, Kalk (Nr. 84); überall e. fr. In Blattform und Umrollung des Blattrandes, Beschaffenheit der Blattspitze ete. ganz mit 7. inermis übereinstimmend, ‚aber der Blattrand zeigt einen deutlichen Saum aus mehr durehsichtigen, größeren und stärker verdickten Zellen, die aber nicht verlängert, sondern quadratisch oder querbreit sind. Es gibt auch Formen von T. subulata mit kurzem Spitachen der Blätter und nicht aus- tretender Rippe (z. B. Var. mutica Schmp.), aber in den .Formen- reis von T. subulata kann unsere Pflanze schon wegen der viel kleineren Blattzellen nicht gehören. ir 58. Tortula montana (N. v.E.) Lindb. — Phokis: Bei Delphi, e. 600m (Nr. 9); Parnaß, ober Delphi, c. 1100m, Kalk, e. fr. (Nr. 87); ebendaselbst, auf der Hochfläche „Livadhi“, über 1200m, Kalk, e. fr. (Nr. 83). — Elis: An den Ruinen von Olympia (Nr. 3) 59. Tortula Mülleri (Bruch) Wils. — var. nov. parnassica Schffn. Dioiea. (uoad habitum formis majoribus T. montanae similis Foliorum et costae indole necnon funieulo centrali praesente cum T. Mülleri congruit, sed exacte dioica est. A. dioieis T. montand et T. rurali recedit funieuli centralis praesentia et costae contextu omnino diverso. Habit.: Phokis: Parnaß ober Delphi, zwischen Camptotheewm fallax, e. 1100m, Kalk, e. fr. (Nr. 86). Diese Pflanze stimmt in allen Details (Blattform, gezähn u Glashaar, rauhe Rippe, Zellgröße und Papillen, Bau der Ripp% Zentralstrang und Sporogon) -mit 7. Mülleri gut überein, ist jedoch entschieden zweihäusig und von den anderen diözischen Arten der Gruppe Syntriehia schon im Bau der Rippe weit verschieden. Da bisher die Blütenstandverhältnisse in dieser Gruppe als entscheiden des Merkmal gegolten haben, so sollte sie als eigene Art unter schieden werden, wenn man aber. diesem Merkmal nieht die Bedeutung beimißt (wie es sich vielleicht als gerechtfertigt herauf“ % Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 337 stellen dürfte), muß sie unbedingt als diözische Form zu 7. Mülleri gestellt werden. Herr ©. Grebe, der sich eingehend mit den Syn- triehien befaßt hat, hat die Pflanze auf meine Bitte hin untersucht und teilt mir brieflieh mit: „Ich möchte alle Ihre Tortula vom Parnaß oberhalb Delphi mit Ihnen als in den Formenkreis der T. Mülleri gehörig betrachten“. Grimmiaceen. 60. Grimmia orbieularis Bruch. — Phokis: Am Parnaß, ober Delphi, e. 1000 m, e. fr. (Nr. 21); ebendaselbst, auf der Hochfläche »Livadhi“, über 1200m, Kalk, e. fr. (Nr. 77) 61, Orleumid REES (L.) Smith. — Phokis: Delphi, am Sehatzhause der Athener (Nr. 19); Parnaß, ober Delphi, e. 1100 m, Kalk (Nr. 93); ebendaselbst, auf der Hochfläche „Livadhi*, über 1200m, Kalk (Nr. 76). — Elis: An den Ruinen von Olympia, e. 100 m (Nr. 72). — Argolis: Ruinen von My ESDAB, Kalk (Nr. 157). — Oben e. fr. 62. Grimmia Mühlenbeckii Schimp. — Phokis: Parnaß ober Delphi, e. 1100m und Hochfläche „Livadhi“, über 1200m, Kalk (Nr. 90, 79). Die Pflanzen sind steril, aber die Bestimmung scheint mir doch richtig zu sein, da der Vergleich der Form und des Baues der Blätter nur mit dieser Art eine völlige Übereinstimmung er- geben hat. @. trichophylla, die von diesen südlichen Standorten eher zu erwarten stand, hat längere und schmälere, weichere Blätter, sonst im Bau ähnlich; G. Lisae und @. Sardoa, zwei Südliche Arten aus diesem Verwandtschaftskreise, unterscheiden sich sofort durch die viel diekwandigeren Zellen im unteren Blatt- teile mit sehr stark gebuchtetem Lumen. 63. Grimmia Lisae De Not. — Phokis: In Deipii, e. 600m steril, 9 (Nr. 11). Orthotrichaceen. 64. Orthotricehum saxatile Sehimp. — Phokis: Parnaß ober Delphi, e. 1100m, Kalk, e. fr. (Nr. 94). 65. Orthotrichum cupulatuim Hofim. — Phokis: Parnäß) ober rs €. 1100m, Kalk, e. fr. (Nr. 95). 338 V.Sehiffner und Jul. Baumgartner. Enealyptaceen. 66. Encalypta contorta (Wulf.) Lindb. — Attika: Pentelikon, leg. Watzl (Nr. 176). Funariaceen. 67. Imtosthodon ceurvisetus (Schwägr.) ©. Müll. — Argolis: In den Ruinen von Tiryns, auf feuchtem Kalkboden (Nr. 161), e. fr.; Ruinen von Mykenae, unter Targionia, e. fr. (Nr. 141). 68. Entosthodon pallescens Jur. — Santorin: Phira, bei der Stadt Phira, in Gesellschaft von Tortula marginata, dann am Wege von Phira nach Pyrgos, e. fr. (Nr. 241, 242). An beiden Orten in einer kleinen Form mit nur etwa 4mm langer Seta und verkürzter, fast kugeliger Kapsel. 69. Funaria mediterranea Lindb. — Attika: Athen, in der Stoa des Attalos (Nr. 243). — Elis: An einer feuchten Wegmauer unter dem Museum in Olympia (Nr. 48); feuchte Wegmauer bei Olympia, e. 100m, Kalk (Nr. 110); Abhang über Katakolon, e. 10m, Kalkerde (Nr. 115). — Santorin: Nea Kaimeni, leg. Watzl (Nr. 244). — Überall e. fr. Var. nova sinistra Schffn. Seta usque infra capsulam sinislrorsa. Habit.: Santorin; Phira, gegen Pyrgos, an Mauern, leg. Ginz- berger, ce. fr. (Nr. 64). Kleiner als der Typus, die Blätter nicht so plötzlich in eine Grannenspitze verschmälert (mehr wie bei F. dentata geformt, aber nahezu ganzrandig), Zellen kleiner. Die Seta ist bis unter die Kapsel links gedreht. Das Peristom ist kleiner, die Zähne des inneren sind nicht rudimentär, aber bisweilen ungleichmäßig entwickelt und kürzer als die des äußeren. F. anomala Jur. VOR Cypern, von der ich Original-Exemplare verglichen habe, hat ebenfalls eine bis unter die Kapsel links gewundene Seta, unter- scheidet sich aber von unserer Pflanze durch kürzer gespitzte Blätter, mehr aufrechte Kapsel und ein rudimentäres inneres Peristom, das zumeist auf eine hyaline kaum papillöse Basilarmembran reduziert a 70. Funaria hygrometrica (L.) Sibth. — Attika: Athen, der Stoa des Attalos (Nr. 245). — Santorin: Mauer bei Phira Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 359 (Nr. 246); Nea Kaimeni, leg. Müllner (Nr. 247), dann ebendaselbst, Georgios-Krater (Nr. 248, 249). — Überall e. fr. — Alle diese Exemplare gehören sicher zu F. hygrometrica, und nieht zu F. Mai- reana Coppey! Bryaceen, Tl. Leptobryum pyriforme (L.) Schimp. — Santorin: Im Krater des Vulkans Georgios auf Nea Kaimeni, in Menge und reichlich fruehtend. (Nr. 250). 72. Mniobryum calcareum (Warnst.) Limpr. — Phokis: Delphi, an der kastalischeu Quelle (Nr. 14). 73. Bryum torquescens Bryol. eur. — Phokis: Delphi, an Böschungen, ce. 600m, e. fr. (Nr. 6). — Santorin: Nea Kaimeni, Georgios-Krater, auch von Ginzberger gesammelt (Nr. 251, 31). 14. Bryum capillare L. var. meridionale Schimp. — Elis: An den Ruinen von Olympia, e. 100m, e. fr. (Nr. 71). — Santorin: Nea Kaimeni, auf der neuen Lava von 1866, e. fr., mit Tortula aestiva var. vulcanicola (Nr. 43); Georgios-Krater, ec. fr. (Nr. 252). Die Pflanzen von Santorin sind habituell kleinen Formen von B. torguescens recht ähnlich, aber sicher zweibäusig. Es ginge vielleiebt an, sie auch als zweihäusige Form (Unterart) von B. torguescens aufzufassen, aber sie stimmen doch nieht wieder in Jedem Belange mit dieser Art, es bedarf diese ganze Formengruppe noch sehr der Klärung. ; 75. Bryum Donianum Grev. — Elis: Olympia, feuchte Weg- mauer, e. 100m, Kalk, e. fr. (Nr. 106). — Santorin: Phira, gegen Pyrgos an Mauern, leg. Ginzberger (Nr. 58), zwischen Pyrgos und Hagios Elias (Nr. 253). 76. Bryum murale Wils. — Korfu: An Mauern gegen „EI Kanone“, ce. fr. (Nr. 254). Hieher dürften auch bei Mykenae in der Nähe der Quelle an feuchter Stelle gesammelte sterile Pflanzen (Nr. 149) gehören, welche sich dureh auffallend üppigen Wachs habituell stark unterscheiden, im Blattzellnetz aber so ziemlich mit em Typus stimmen. £ | 71. Bryum bieolor Dieks. — Korfu: An Mauern gegen „El Kanone“, e. fr. (Nr. 255). — Phokis: In Delphi, an Böschungen, mit B. torguescens, e. 600m, e. fr. (Nr. 4). — Elis: An m Mauern FE 540 V.Sehiffner und Jul. Baumgartner. von Ölympia, e. 100m, e. fr. (Nr. 5). — Argolis: Mauerkronen in Nauplia, ce. fr. (Nr. 256). 18. Bryum argenteum L. — Attika: Athen, beim Dipylon, Kalkboden (Nr. 131). : Bartramiaceen. 19. Bartramia strieta Brid. — Santorin: Alt-Thera, e. fr. leg. Stiasny (Nr. 257), dann bei Hagios Elias, leg. Watzl (Nr. 258), von beiden Stellen nur in wenigen, kümmerlichen, zwischen Cla- donien ete. eingemischten Stengeln vorliegend. Neckeraceen. 80. Leptodon Smithii (Dieks.) Mohr. — Phokis:. Parnaß, auf der Hochfläche „Livadhi“, an Kalkblöeken, über 1200m (Nr. 7). Hypnaceen. 81. Homalotheeium sericeum (L.) Bryol. eur. — Phokis: Parnal ober Delphi, e. 1100m, Kalk (Nr. 89). — Attika: Pentelikon, leg. Watzl (Nr. 259). — Santorin: Phira, Hagios Elias (Nr. 260), da- selbst auch von Watzl gesammelt (Nr. 261). 82. Camptothecium lutescens (Huds.) Bryol. eur. — var. fallax (Phil.) Breidl. — Phokis: Bei Delphi, e. 600m (Nr. 12); Parnab ober Delphi, e. 1100m, Kalk (Nr: 85); Parnaß, Hochfläche „ul wadhi“, über 1200m, Kalk (Nr. 80). — Argolis: Ruinen von My- kenae, Kalk (Nr. 147). i 83. Oamptothecium aureum (Lagasca) Bryol. eur. — Argolis: Berg Arachnion bei Mykenae, Kalk, e. fr. (nr. 155). Ä 84. Scleropodium illecebrum (Vaill.) Bryol. eur. — Attika: Pentelikon; auf Kalkboden zwischen Cladonien, daselbst auch forma laxa, leg. Watzl (Nr. 122, 123). — Elis: An den Ruinen von Olympia (Nr. 70). — Santorin: Auf Phira vielfach gesammelt, auch von Ginzberger (Nr. 57, 262-267). Die Pflanzen von Santorin stellen fast durchaus Kümmerformen vor, welche nieht nur im Habitus, sondern auch im Blattzellnetz vom Typus einigel- maßen abweichen, die Zellen sind öfters kürzer, an. der Bu deutlicher erweitert, hiedureh sowie auch durch die mehr spit zulaufenden Blätter tritt gleichsam Annäherung an 8. caespitosuM Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. 341 ein, mit welcher westlichen Pflanze aber diese Formen, die auch wieder vielfach Übergänge zum Typus zeigen, kaum etwas zu tun haben. 85. Eurhynchium circinatum (Brid.) Bryol. eur. — Elis: An den Ruinen von Olympia, c. 100m (Nr. 69). — Argolis: Mykenae, bei der Quelle, Kalk, eine grüne subhygrophile Form (Nr. 146). 86. Rhymchostegium megapolitanum (Bland.) Bryol. eur. — ‚Argolis: Mykenae, in der Nähe der Quelle, auf Kalkboden (Nr. 145). Ist die typische Pflanze und nieht die Var. meridionale Schimp. 87. Rhynchostegium confertum (Dieks.) Bryol. eur. — San- torin: Phira bei Pyrgos, zwischen Targionia (Nr. 41). 88: Rhynchostegium ruseiforme (Neck.) Bryol. eur. — Plokis: Delphi in der kastalischen Quelle (Nr. 15). 89. Hypnum cupressiforme L. — Phokis: Parnaß, Hochtläche „Livadhi“, zwischen Tortella tortuosa, Kalk, über 1200m (Nr. 81). Form und Farbe der Monilia candida Bon. a Von Frau Paula Demelius. (Eingelaufen am 9. Juli 1917.) Monilia eandida Bon. kommt auf den verschiedensten Sub- straten vor. Lindau erwähnt in Rabenhorsts Kryptogamenflora, Bd. 8, faules Holz, verdorbenes Heu, getrocknete Pflaumen, faulende Schmetterlingspuppen, Allgäuer Käse, Brühe von saueren Gurken, Kuhmist, Gelatine. Ich selbst fand sie auf Kirschen, Kartoffeln, Pflaumengelatine, auf der Wand eines Tongefäßes, auf Holländer äse, auch ließ sie sich ohne Schwierigkeit auf Brot und Holz übertragen. Offenbar ist sie ein sogenannter Luftsckimmelpilz, heißt, ihre Sporen sind überall in der Luft verbreitet. - . Nach allen bisherigen Beobachtungen scheint Monilia candida in der Form sehr veränderlich zu sein. Zwei verschiedene Typen wurden von ihr beschrieben, wie aus den von Lindau a.a. O. 342 Paula Demelius. gegebenen Abbildungen nach Saccardo und Lindner (Kultur auf Bierwürze) ersichtlich ist.') Auf der einen Seite aufrechte Konidienträger mit verzweigten Ketten, wie sie von Monilia fructigena und cinerea. bekannt sind, andererseits die Konidienträger nach allen Richtungen von dem Myzel ausgehend, traubig verzweigt, oft zu bloßen Sterigmen um- gebildet. Das von Saecardo in der. Myeotheca veneta als Nr. 580 ausgegebene, auf der Rinde von Robinia psendacacia gewachsene Exemplar der Monilia candida, welches ich untersuchte, zeigt die gewohnte Monilia-Struktur, kleine polsterförmige runde Räschen mit aufrechten Konidienträgern und verzweigten Konidienketten. Die Sporen entsprechen der schmalsten ellipsoidischen Form in Sat cardos Abbildungen Fungi italiei Nr. 851 und auch der Abbildung Bonordens (siehe Handbuch, p. 76, Fig. 86). Saecardo gibt sowohl in Sylloge als in Fungi italiei als Sporenmaße 7—8 : du an. Diese Breite entsprieht aber nur den breitesten Konidien, die als Aus sangspunkte für zwei oder drei Ketten dienen, die übrigen sind, wie aus der Zeichnung Saccardos hervorgeht und wie ich an dem Exemplar aus der Mycotheea feststellen konnte, viel schmäler, und zwar nur 2-5u breit; ihre Länge beträgt 5—6u. Auch die limonenförmige Art der Konidien ist schr schmal. Cavara gibt in Fungi Longobardiae exsiccati als Nr. 194 eine auf Gelatine gewachsene Form der Monilia candida heraus, die der Lindnerschen Abbildung entspricht, nur zeigt der Ca varasche Pilz ein üppigeres Wachstum; die Konidienträger reichlich traubig verzweigt, beziehungsweise traubig mit Sterigmen besetzt, Konidien charakteristisch limonenförmig bis kugelig 7—96 : du. i ‘) Das heißt, die Abbildung nach Lindner gilt nur für die einfachsten Formen dieses Typus, für üppigere vergleiche die Abbildungen Gueguen® in Soe. Mye. de Franee, Tome 15, 1899, p. 271 und-Oudemans Arch. Nöer! des se. ex. et nat., serie VII, 287 (1902), T. XXI für Monilia Koningi- einfachste Form der Monilia candida besteht aus meist sehr dünnen Myzel- hyphen, von welchen einfache oder gegabelte, auch in drei oder vier ! 2 gespaltene Konidienträger ausgehen. Bei üppigerem Wachstum sind die Myze ; hyphen reich septiert, oft blasig aufgetrieben, die Konidienträger traubig A" geordnet. Ds Form und Farbe von Monilia candida Bon. 343 Der Rasen ist nicht polsterförmig in kleine Räschen aufgelöst, sondern bildet eine gleichmäßige dünne Decke. Gueguen (Variations morphologiques d’un Monilia sous l’influence de la eulture. Soc. Myc. de France, Tome 15, 1899, p. 271) bildet ganz ähnliche Konidienträger ab und betont die Veränderlichkeit der Monilia auf verschiedenen Substraten. Die Konidienketten sind bei dem Cavyaraschen Exemplar unverzweigt, ebenso bei Gu&guens Abbildungen. Wenn Lindau a.a.0. bemerkt, Monilia candida Bon. sei besser zu Oospora, zu stellen, so kann er nur diese zweite Form im Auge haben, die ja in der Tat der Rabenhorst a.a.O., Bd. 8 für Oospora variabilis gegebenen Abbildung ähnelt. Ich habe Monilia candida auf Kirschen beobachtet, wo sie in Gesell- schaft von Rhizopus nigricans wuchs, an der Wand eines Blumen- topfes, den sie gemeinschaftlich mit einer Alge bewohnte, auf Kartoffeln, habe die von dem auf Kirschen gefundenen Exemplar erhaltenen Konidien auf Pflaumengelatine kultiviert und sie schließ- lieh auch spontan in einer Kulturröhre auf Pflaumengelatine er- halten, wo sie ein Penicillium verdrängte. In all diesen Fällen war nur die Oospora-Form vorhanden, die sich auch schon makro- skopisch durch die Beschaffenheit des Rasens von der Saccardo- Bonorden-Form unterscheidet. Gu&gu6&n betont, wie schon oben gesagt, die Veränderlichkeit auf verschiedenen Substraten; auch ich habe diese Erfahrung gemacht, und zwar fand ich die Variation hauptsächlich in der Dicke der Myzelbyphen, in der Anordnung und Üppigkeit der Konidienträger.‘) Die Form der Konidienträger war nur ausnahmsweise spindelig, was Gueguen als Regel angibt. Die schmälsten, dem Exemplar der Myeotheca !) Maße zum Vergleich: Myzelhyphen: Gu6eguen 1—-1'54, 24—48u, 24-36 u. e R Konidienträger: Gusguen 15—20 « im Mittel, ziemlich veränderlich :5—64, nach meinen Untersuchungen: 19—36 : 3°6 u, 36-64, : 36-484. Konidien: Gu6guen 7—7'5.« im Mittel, naelı meinen Untersuchungen: 66-84: 48-60: 7296: 36-54u; 59-9 : 52. Saeeardo: 7—8: 5u. Lindner: 6-7: Ju. Das Cavarasehe Exemplar 7—96 : 6. a : Das Exemplar der Mycotheca veneta 5—6 :2'5«@ (vielleicht nicht ganz ausgereift, doch waren abgefallene Konidien vorhanden). nach meinen Untersuchungen: 18, 344 Paula Demelius. veneta älnlichsten Konidien zeigte der mit der Alge vergesell- schaftete Pilz. Es scheint sich also die typische Monilia-Form der Monilia candida nur auf bestimmtem Substrat, im vorliegenden Falle Rinde, zu entwickeln. Ich habe Kulturversuche in dieser Hinsicht an-. gestellt, indem ich Konidien der Oospora-lorm, die auf Pflaumen- gelatine gewachsen war, auf Zweige von Robinia-pseudacacia und andere Laubholzästehen übertrug. Es bildeten sich äuch kleine Räschen, die makroskopisch der Saccardosehen Form der Monilia sehr ähnlich waren, doch ergab die mikroskopische Untersuchung, daß auch hier die Oospora-Form vorlag. Wohl schien es mir, als wären die Konidienträger an manchen Stellen regelmäßiger naclı einer Seite geriehtet und aneinander geschlossen, doch blieben die Konidienketten stets unverzweigt. Dieser Versuch, die eine Form in die andere überzuführen, muß also als mißlungen betrachtet werden. Monilia candida scheint aber nicht nur in bezug auf die Form, sondern auch auf die Farbe sehr veränderlich zu sein. Harz teilt in den Sitzungsber. d. Ges. für Morphologie und Physiologie in München, XVI, 38, 1900 mit, daß das Myzel der Monilia can- dida bei der Kultur auf Gelatine ein schwärzlichbraunes Pigment ausscheidet. Dies habe ich bestätigt gefunden, und zwar variiert die Farbe der Unterseite des Rasens von gelbrot-earneol bis dunkel- braun, während die Oberseite blendend weiß bleibt und der ganze Pilz bei mikroskopischer Untersuchung hyalin ist.) Doch scheint in gewissen Fällen die Fähigkeit des Pilzes, Pigment zu bilden, gesteigert zu sein, so daß er den Farbstoff in seinen Hyphen und Konidien oder in letzteren allein in mehr oder minder hohem Grade zu speichern vermag, anstatt ihn auszuscheiden. da scheint dann der ganze Rasen drapfarbig bis braunrot. Diese Farbenvarietäten — ich konnte drei derselben unterscheiden — bleiben auch bei Übertragung auf andere Substrate konstant, wie aus meinen Versuchen hervorgeht, die ich nun anführen will. In einer sechs Wochen alten Penieillium-Kultur trat eine Io: braune Färbung (Klings Code de Coul., Nr. 105) auf, die an ein- ') Der Rand des.Rasens ist meist heller, gegen «die Mitte zu wird die Unterseite rot- bis dunkelbraun. Form und Farbe von Monilia candida Bon. 345 zelnen Stellen punktförmig begann, und nach etwa einer Woche den ganzen Rasen gleichmäßig überzogen hatte. So gleichmäßig, daß ich sie für eine Altersverfärbung des Penieillium hielt, wie sie . manchen Arten dieser Gattung eigentümlich ist. Die mikroskopische Untersuehung ergab eine Monilia von bräunlicher Färbung mit etwas dunkler gefärbten Konidien, die sich weder in Form noch Größe der einzelnen Teile, Myzelhyphen, Konidienträger und Koni- dien von Monilia candida wesentlich unterschied.‘) Das Penicil- lium war bis auf belanglose Reste verschwunden. Um zu untersuchen, ob sich die Monilia auch ohne dasselbe entwickle, säte ich die Konidien dieser Monilia auf Brot, wo sich im Verlaufe von vierzehn Tagen erst ein weißes, wolliges, 2—-9mm hohes Myzel, dann der Rasen von der charakteristischen braunroten (bier Kl., C.d.C., Nr. 117, 114) Färbung bildete.‘ Damit war der Beweis erbracht, daß der Pilz nicht notwendigerweise als Parasit aufträte, sowie daß diese Farbenvarietät konstant und unabhängig von dem Sub- strate sei. Ich möchte sie als Monilia candida forma fusca be- zeichnen.) Ein paar Monate später trat in verschiedenen Kultur- röhren spontan ein Pilz auf, der drapfarbene, samtige Polster bildete. Die Unterseite war am Rande hoehgelb, sonst rotbraun. Die mikroskopische Untersuchung ergab eine Monilia von rauch- grauer Färbung, die gleichfalls in allen wesentlichen Merkmalen mit Monilia candida und der Form fusca übereinstimmte.°’) Die Sterigmen sind meist ein wenig schmäler als bei der braunen Form, was aber bei der ungemeinen Variabilität derselben auf den Monilia zusagenden Substraten von geringer systematischer Bedeutung sein muß, wie man aus Gusguwe6ns Zeichnungen entnehmen kann. Da die Farbe des Rasens der einer Haselnuß sehr ähnelt, möchte ich diese Form als Monilia candida forma avellanea bezeichnen. —m——i___ ‘) Dieke der Myzelhyphen 3—5«, ebenso der Konidienträger. Sterigmen meist flaschenförmig, aber auch spindelig. Konidien 72—-96:6-Tdu Ä 2) Konidien der auf Brot gewachsenen Exemplare kugelig oder kugelig bis oval abgestutzt 54—13 : 54— 11; ausnahmsweise beträgt die Breite 13 « bei Konidien, an welchen die Breite die Länge übertrifft. a °) Dieke der Myzelhyphen 2—24, auch 5-74, Dieke der Konidien- träger 5-74, blasige Konidienträger 96-114. Sterigmen” 12—86 : 4-6, Konidien 66—8:4:48— 6 u. 346 Paula Demelius. Schließlich fand ich auch noch auf Pflaumengelatine und Holländer Käse eine Form mit hyalinen Hyphen und gefärbten Konidien, welche vollkommen der Monilia Koningii Oudemans (siehe Oudemans, a. a. O.) entspricht.‘) Oudemans hat diesen Pilz aus humöser Walderde aus Spanderswood bei Amsterdam auf Gelatine gezüchtet und er scheint seitdem (1902) nicht wieder aufgefunden worden zu sein.?) Die Übertragung der Konidien dieser Monilia auf Akazienholz ergab kleine drapfarbene Räschen mit gefärbten Konidien und hyalinen Myzelhyphen und Konidien- trägern. Es ist also auch Monilia Koningii nur als eine Farben- varietät der Monilia candida zu bezeichnen, denn Größe und Form der Konidien, Konidienträger und Myzelhyphen ist bei all diesen Formen so ähnlich, daß man sie kaum als verschiedene Arten bezeichnen kann. Mithin wäre es‘wohl am zweekmäfßigsten, all diese Formen unter dem Namen Monilia versicolor zusammenzu- fassen und die Monilia candida Bon. als Monilia versicolor forma candida, die übrigen als Monilia versicolor forma fusca, Monilia versicolor forma avellanea und Monilia versicolor forma Koningti zu bezeichnen. Nachtrag während des Druckes I. In einem in den Annal. myeol. (Bd. XII, 1914, p. 45) erschienenen Artikel „On the Fungi of the Soil“ erklärt die Verfasserin Dale die oben be sprochene Monilia Koningii Oud. für identisch mit einer ganzen . .) Oudemans gibt als Maße an: Myzelhyphen 4—5«, meine Exemplare zeigten 2—48u. Oudemans Sterigmen flasehenförmig 30—40 4 lang. ‚Die memen waren 14—484u:3:6—5u; Oudemans Konidien 6—8, die meinen 6-84: 72— 98 u, also geringe Variationen, wie man sie an den verschiedenen Kulturen der weißen Monilia candida auch findet. ; ; ?) Auf meine Bitte um ein Vergleichsexemplar der Monilia Koningit teilte mir Herr Prof. J. W. Moll, der Vorstand des botanischen Institutes der Universität Groningen, welehem das Herbarium des verstorbenen Prof. Oude- mans testamentarisch vermacht wurde, mit, daß sich in dem mit Monilia ee bezeichneten Bogen keine Originalexemplare, sondern nur Abbildungen befinden. Prof. Moll hatte die große Liebenswürdigkeit, mir Photographiet dieser Abbildungen zu übersenden, wofür ieh ihm hiermit meinen wärmstel Dank ausspreche. Der Vergleich der Abbildungen mit meinen Exemplare! ergab die vollkommene Übereinstimmung derselben. Form und Farbe von Monilia candida Bon. 347 ıeihe von Pilzen, nämlich mit Scopulariopsis brevicaulis Bain., Penieillium brericaule Saee., Scopulariopsis rufulus Bain. und Monilia penicilloides Del. ; In der Tat ist die Abbildung, die Deläcroix (Bull. Soe. Mye. Fr. 13, 1897, t. 9, Fig. B) von Monilia penicilloides bringt, denen der vermuteten Synonyme sehr ähnlich. Da er aber für seinen Pilz als ausschließliche Unterlage Insekten angibt, wäre die Frage der Identität noch näher zu untersuchen. Auch Bainier (Soe. Mye. de Fr., Bd. 23, 1907, p. 98 Scopu- lariopsis ete., Pl. XI u. XI) ist die Ähnlichkeit seiner neuge- schaffenen Gattung Scopulariopsis mit gewissen Monilia- Arten aufgefallen; er sieht den Unterschied der Gattungen darin, daß bei Monilia die Konidien durch Zerfall von Hyphen entstehen, bei Scopulariopsis an Sterigmen abgeschnürt werden. Bei Monilia candida habe ich alle Stadien der Konidien- entwicklung von der Anschwellung der Sterigmenspitze bis zur reifen Konidie beobachtet, es. ist also bei diesem Pilze gar keine Rede davon, daß die Konidien durch Hyphenzerfall gebildet werden. : Die Behauptung Bainiers iiber die Entstehung der Konidien bei Monilia steht mit dieser Einzelbeobachtung ebenso im Wider- spruch wie mit der von Lindau in Rabenhorst, Die Pilze Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, Bd. 8, p. 51, für die "ganze Gattung Monilia angenommenen Charakteristik „Konidien in Ketten an Konidienträgern abgeschnürt, oft an Zähnechen sitzend“. Es dürfte daher Dale mit ihrer Behauptung Recht haben, daß Monilia Koningiüi welehe ich, wie gesagt, nur für eine Form der Monilia candida halte, und die angeführten Scopulariopsis rufulus, meine forma avellanea und Scopulariopsis brevicaule (= Penieillium brevicaule Sace.) identisch und daher Scopulariopsis rufulus Bain. und Scopulariopsis brevieaule Bain. zu streichen sind. Was nun die übrigen Vertreter der Gattung Seopulariopsis, die Bainier aufstellt, anbelangt — dies sind nämlich Scopulariopsis Communis und Scopulariopsis repens —, 80 unterscheiden sie sich von den Monilia-Arten durch die Form der Konidien, die für die Gattung Monilia sehr charakteristisch ist; ich habe deshalb auch ie von mir gefundene neue Art Scopulariopsis nivea unter diese 348 Paula Demelius. Form und Farbe von Monilia eandida Bon. Gattung gestellt und nicht als Monilia beschrieben. Mit Monilia haben diese Arten nur Ähnlichkeit in der Wuchsform gemein; wie schwankend diese bei Monilia und bei Hyphomyceten im all- gemeinen ist, wird jeder bestätigen können, der diese Pilze auf verschiedenen Substraten beobachtet hat. Man sehe sich z. B. einmal die Abbildung von Berlese (Fungi Morieolae Padova 1889, T. 54, Fig. 4—7) für Trichoderma Tignorum an, oder vergleiche diesbezüglich die Abhandlung über Fusarium von Appel und Wollenweber: Grundlagen einer Monographie der Gattung Fu- -sarium, Berlin 1910, und wird einsehen, wie groß die Variation und wie ähnlich der Wuchs bei verschiedenen auch entfernten, nicht verwandten Gattungen ist, so daß diesem Kennzeichen wohl nicht die Berechtigung zukommt, zur Charakterisierung der Gattungen verwendet zu werden, Die Bemerkungen Bainiers und Dales über Farbe, Farben- wechsel und Erscheinen nach den Gattungen Mucor und Penicil- um in gemischten Kulturen stimmen mit meiner Beobachtung überein. Nachtrag während des Druckes II. Olav Johann Olseh erklärt in seiner Abhandlung: Monographie der Pilzgruppe Penieillium (Skrifter Vidensk i Christiania, 1912, 1, M.-N. Kl.) Penieillium brevicaule Sace. — Scopulariopsis brevicaule Bain. für eine Sammel- art, welche seinem Acaulium violaceum Ols. und Acaulium anoma- um Ols. ad interim entspricht. Damit wären wir wieder um ein Synonym reicher. Konidienbildung bei Hymenomyeceten. Von Frau Paula Demelius. (Mit 1 Abbildung im Texte.) (Eingelaufen am 9. Juli 1917.) Als Schulzer v. Müggenburg im Jahrgange 1878 der Zeit- schrift „Flora“ seine Entdeekung der Konidienfruktifikation bei einigen Ganoderma-Arten sowie bei Boletus luridus Sch. mitteilte, begegnete diese großem Unglauben. Im Laufe der Zeit aber wurde sie für die Polypori ziemlich allgemein als richtig angenommen, so von Patouillard,!) Schroeter?) und Eddelbüttel.?) Patouil- lard fügte in Tabulae analyticae fungorum noch Polyporus ver- sieolor hinzu, von dem er Konidien abbildete und beschrieb. Ob die Konidienbildung bei Boletus luridus Sch. oder anderen Boletis, die Schulzer erwähnt, ohne Namen zu nennen, nochmals beob- achtet wurde, ist mir unbekannt; meines Wissens findet sich in der Literatur nichts darüber.*) Nun hat Romell in seinem in Svensk Botanisk Tidskrift, Bd. 10, H. 3 erschienenen Aufsatze: „Woher kommt das braune Pulver auf der Oberseite der Hüte von Polyporus applanatus P. und anderen Ganoderma-Arten?“ die Konidienbildung wieder in !) Les Hymenomyettes d’Europe, p. 62; Essai taxonomique des Hymeno- myeetes, p. 105; Note ‘sur quelques champignons, Journal de Botanique 1887, p. 170. filenion | 2) Die Pilze in Cohns Kryptogamenflora von Schlesien, II, 1886. 3) Grundlagen einer Pilzflora des östlichen Weserberglandes. Annales Myeologiei, IX, 1911. . ö *) Nachtrag während des Druckes: September 1919 gehingen, auch bei Boletus bovinus dem Hute nachzuweisen. Unterdessen ist es mir, im Kr. Konidienbildung auf } Paula Demelius. Oberseite des Hutes erzeugte Konidien mit den im Hymenium ge- bildeten Sporen vollkommen gleich seien. Romell stellte daher folgenden Versuch an: Er befestigte auf einem Exemplar von Polyporus applanatus mittels Stecknadeln kleine Stückchen Papier und fand nach etwa zwei Monaten die Oberseite des Hutes samt den Papierstückehen von dem braunen Pulver bedeckt, die mit Papier gedeckten Stellen des Hutes waren sporenfrei geblieben. Außerdem war die Oberseite der Blätter eines Ahornzweiges, der 10—20cm ober dem Pilze wuchs, gleich- falls mit dem Sporenpulver bestänbt, obwohl kein Pilz oberhalb der Ahornblätter sich befand. . Diese beiden Tatsachen, erstens, daß die Konidien auf den . mit Papier bedeekten Stellen ausblieben, zweitens, daß die ober- halb des Pilzes befindlichen Ahornblätter und die Papierstückehen mit Sporen bedeckt waren, sind ihm ein Beweis dafür,. daß das betreffende Sporenpulver nicht auf der Oberseite der Hüte er- zeugt wurde, sondern aus dem Hymenium stammt, von wo € durch unmerkliehe Luftströmungen entführt wird, einige Zeit in der Luft suspendiert bleibt und endlich gleichmäßig niedersinkt und die Oberseite der Hüte bedeckt. Aus diesem Versuch Romells scheint mir allerdings hervorzugehen, daß, wie von vorneherein einleuchtend ist, Verwehungen von Sporen auch nach aufwärts stattfinden, womit auch die Möglichkeit gegeben ist, daß im Hy- menium erzeugte Sporen eines Pilzes auf seine Oberseite gelangen können. Damit ist aber kein Beweis gegen die Konidienbildung geliefert. Daß auf den mit Papier bedeckten Stellen sich keine Konidien bildeten, erklärt sich aus dem anormalen Zustande, der dureh Luft- und Lichtabschluß, sowie durch den vielleieht aus geübten Druck der Auflage herbeigeführt wurde. Mir sind für Ablehnung der von Romell dargestellten Mög- lichkeit Beobachtungen maßgebend, die ich an Polyporus applanatus im Herbste 1916 machte. Damals sah ich in meinem Garten ein Exemplar dieses Pilzes, das dieht mit braunem Pulver bestäubt war. Als mir durch die Liebenswürdigkeit Romells sein oben erwähnter Aufsatz zukam, durch den die scheinbar schon abge- schlossene Frage der Konidienbildung aufs neue aufgeworfen wurde, benützte ich die Gelegenheit, meinen Polyporus applanalus Konidienbildung bei Hymenomyceten. 351 mit Riicksicht auf die von Romell vertretene Hypothese zu unter- suchen. Schon der Standort des Pilzes, knapp, etwa 2—5cm über der Erde in einem Gebüsche ließ an eine Verwehung der Sporen nicht recht glauben. Auch war die Verteilung des Pulvers eine ganz ungleiche, auf dem älteren Teile des Pilzes fand sich wenig, auf dem jüngeren Teile reichlich davon. Rings um den Pilz war niehts zu erblicken, nur auf ein paar trockenen Blättern, die am Boden lagen, einzelne braune Fleekchen, wohl vom Regen hingetragen. Bei näherer Unter- suchung erwies sich, daß sie aus Sporen von Polyporus applanatus und anderen hyalinen Sporen unbekannter Herkunft bestanden. Wäre Romells Ansicht richtig, so müßten die älteren und jüngeren Teile des Pilzes gleichmäßig bestäubt gewesen sein und hätte wohl auch die Umgebung einiges abbekommen. Den völlig hinreichenden Beweis für die Konidiennatur des Pulvers ergab die mikroskopische Untersuchung: ni ; : auf den älteren Teilen neben Algen Schnitt durch die Hutepidermis, eine geringe Menge Konidien; in ee a Flächenschnitten der Rinde der jün- verschiedenen Stufen der Entwicklung. seren Teile die Konidien reichlich vorhanden, auch mit jungen noch kleineren, unreifen und daher ungefärbten, die teilweise noch an den Hyphen festsaßen, gemischt. Dies läßt wohl über die Entstehung an Ort und Stelle keinen Zweifel. Einen ähnliehen Fall hatte ich schon im Sommer 1916 ver- folgen können. Auf einer Pferdemistkultur erschien nämlich Pa- naeolus fimicola Fr. Während ich die Entwicklüng des Pilzes beobachtete, fiel mir auf, daß die Friessche Beschreibung „pileo, eirca marginem zona angusta fusea notato“ meinen Exemplaren nicht ganz entspräche. Die Hüte zeigten an einer Seite, einen sehwärzlichen Fleck, wie zarten Reif, der allmählich an Ausdehnung gewann und schließlich einen Ring bildete, der fast zwei Drittel Fig. 1 352 Paula Demelius. Konidienbildung bei Hymenomyceten. des Hutes einnahm und nur den Scheitel und den. eigentlichen Rand freiließ. Die Untersuchung ergab, daß diese Färbung der Bildung von Konidien zu danken sei, die in Farbe und Form mit den Basidiosporen identisch, nur bisweilen ein wenig größer sind als’ diese. Die Sporen messen nämlich 12—145 :8—10u, die Konidien 14—16: 96—10u. Sie werden unterhalb der Epidermis an verzweigten, reich septierten Hyphen angelegt und, zwischen den gestielt-kugeligen Epidermiszellen emporgeschoben. Auffallend ist, daß dieser Pilz, der eine hymeniumartige Epidermis besitzt, seine Konidien nicht an der Oberfläche, an den mehr oder minder basidienförmigen Epidermiszellen bildet. on Konidien bildenden Agarieineen ist mir nur die Gattung Nyetalis bekannt. Dort bedeekt sich der Hut mit einer dieken Sporenschichte, die als ein bis zwei Millimeter dichter Staub er- scheint. Dies ist bei Panaeolus fimicola Fr. nach meinen Er- fahrungen nicht der Fall, der Hut bleibt glatt und glänzend, „bereift“. ie später erscheinenden Exemplare blieben klein und schwächlich, auch an ihnen zeigte sich die Konidienbildung. Die Hüte der allerletzten nur 1—1'dem hohen Exenplare nahmen sehr bald eine schwärzliche Färbung an, ehe sie sich entfaltet hatten, das Hymenium gelangte nieht zur Entwicklung, die Fruktifikation blieb auf die Konidienbildung beschränkt. Da der fragliche Pilz unter einer Glasglocke wuchs, erscheint die Wirkung von Luft- strömungen ausgeschlossen, auch ließe sich die allmähliche Zu nahme der Färbung mit dieser Annahme nicht in Einklang bringen. Die Gleichheit der Konidien und Basidiosporen in Form un 'Farbe zeigt. übrigens auch daß bei Entscheidung der Frage der Konidienbildung bei anderen Pilzen, Romells Zweifel, der sie hauptsächlich auf solche Identität stützt, nieht berechtigt ist. Eine blinde Gattung der Tribus Pygostenini aus dem südlichen Afrika. Von Dr. Max Bernhauer, k. k. Notar in Horn, Nied.-Österr. : (Eingelaufen am 29. September 1917.) Dorylotyphlus noY, gen. Eine höehst merkwürdige Gattung der Tribus Pygostenini, in der Gestalt der Gattung Pygostenus Kr. ähnlich, von ihr und den iibrigen verwandten Gattungen durch den Mangel der Augen sofort zu unterscheiden. Außerdem besitzt die neue Gattung hinten stark bogenförmig ausgeschnittene und an der Naht außerordentlich kurze Flügel- decken, deren Länge hier nieht einmal den vierten Teil der Hals- schildlänge erreicht. Der Körper ist ziemlich flach, nach vorn und rückwärts stark verjüngt. Der Kopf ist vorn regelmäßig bogenförmig gerundet, seitlich kontinuierlich in das Halsschild übergehend, daher bei Ansicht von . oben ohne ausgesprochene Seiten und ohne Andeutung von Augen. Die Fühler sind ähnlich wie bei Pygostenus, jedoch kürzer, dieker und mehr spindelförmig, sehr dicht gegliedert, ihre Wurzeln stehen dieht nebeneinander. Kiefertaster schlank, ähnlich wie bei Pygo- stenus gebildet. Die übrigen Mundteile konnten nieht untersucht - werden, da nur ein einziges Stück des Tieres in meinem Besitze ist. Halssehild vorn sehr stark bogenförmig ausgerandet, sehr stark quer. Flügeldecken außerordentlich kurz, an den Hinterwinkel stark nach rückwärts gezogen, daselbst aber auch viel kürzer als der Hals- schild an den Seiten, am Hinterrande sehr stark bogenförmig aus- geschnitten, an der Naht weniger als halb so lang als an den Seiten. Hinterleib nach rückwärts stark zugespitzt, an den Seiten Stark gerandet, nur an den letzten zwei Tergiten wie bei Pygo- stenus ungerandet. 7 2.D. Ges. 69. Ba. 23 354 M.Bernhauer. Eine blinde Gatt. d. Tribus Pygosteninia.d. südl. Afrika. . Die Beine verhältnismäßig lang, die Klauenglieder und Klaupe gut entwickelt, die Hintertarsen ziemlich gestreckt, aber viel kürzeı als die Schienen. Dorylotyphlus Wasmanni nov. spec. Einfärbig rötlichgelb, stark glänzend, die Beine etwas dunkler, die Fühler bis auf die helle Spitze dunkel rostrot. Kopf sehr stark quer, fast elliptisch, in den bogigen Aus- schnitt des Halsschildvorderrandes stark eingezogen mit scharf über die Fühlerwurzel vorspringendem Vorderrande, glänzend, un- punktiert, fast dreimal so breit als in der Mitte lang. Halsschild stark quer, doppelt so breit als in der Mitte lang, hinten gerundet, an. den Seiten nach vorn ziemlich verengt, sehr flach und gleichmäßig gerundet, glänzend, glatt, nur seitlich mit wenigen sehr feinen Pünktchen. = Flügeldecken wie in der Gattungsübersicht angegeben, glän- zend glatt, seitlich mit einigen wenigen sehr feinen Pünktchen. Hinterleib konisch, das zweite, bei den Staphyliniden sonst nur wenig sichtbare Tergit ist hier mächtig entwickelt und infolge der Ausrandung der Flügeldecken ganz sichtbar, viel länger als ” folgenden, glänzend glatt mit wenigen Punkten. Das dritte Re ist ähnlich skulpiert, die folgenden mäßig fein und mäßig dieh punktiert, ziemlich glänzend. Die mittleren Tergite besitzen “ lieh, ähnlich wie bei den meisten Lispinus-Arten eine Anzal schiefer Linien, welche beim dritten und zweiten Tergite allmählich spärlicher werden und bei.dem letzteren nur ganz am Seitenrande . ausgebildet sind. - ‚änge: 2mm. Oranje-Freistaat: Bothaville, gesammelt von Dr. Brauns. Bei Dorylus helwolus L. 3 Ich erhielt ein Stück dieser Art unter dem Namen Pygosten rufus Wasm., der überhaupt nicht beschrieben wurde. Mit R = sienus rufus Raffray kann der vorliegende Stück nicht identise sein, weil diese Art ein echter Pygostenus ist. Herrn P. E. Wasmann, meinem verehrten Freunde, in Er- gebenheit gewidmet. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonn- tagberges (N.-0.), 1917. (Schluß) Von P. Pius Straßer. (Eingelaufen am 30. Januar 1918.) Ascompycetes. (ymmoasceae. 2444. Eroascus Cerasi (Fuck.) Sadebeck. Auf frischen Blättern von Prunus avium. Mai. 2445. Exoascus bullatus (Berk. et Br.) Fuck. Auf Orataegus Oxy- acantha. St. Georg i. Kl. bei Sonntagberg. September. P. Lambert. 2446. Exoascus Pruni Fuck. An den jungen Früchten von Prunis Padui. Juni. Periosporeae. 2447. Calothyriella pinophylla v.H. nov. gen. et noY. Spee. (Mierothyriaceen.) Cfr. v. H., Mykol. Fragmente, CLXXVII, p. 371, in Annal. Mycolog., XV, Nr. 5 (1917), Auf dürren Nadeln von Pinus Austriaca in der Schloßruine zu Gleiß am Sonntagberg. ärz 1916. Calothyriella ist Myiocopron mit Subiculum (ohne Hyphopo- dium). Ad est: Gloniella pinophylla v. H. nov. spec. 2448. Testudina terrestris Bizsozeri 1885. Fide Dr. v. H. Auf entrindeten Tannenwurzeln. Januar 1915. Wurde bisher fide v. H. Dur einmal gefunden, und zwar nach Engler-Prantl, I. Teil, P- 307, auf der Erde im botanischen Garten zu Padua. 2449. Melanospora similis v. Höhnel nov. spee. Fragm. @. Myko- logie XIX, Nr. 1025, p. 61. Steht der M. theleboloides (Fuck.) Winter nahe. Auf dürren Ästen von Cornus sanguinea. Im No- vember 1914. Ben 356 Pius Straßer. 2450. Melanospora chionea (Fries) Corda. Auf faulenden Föhrennadeln. März. Nicht ganz reif! 2451. @ibberella Buxi (Fuck.) Winter. Auf faulenden Stämm- chen von Buxus sempervirens. September. Perithecien sehr klein, stumpfkegelig, blaugrin, trocken schwärzlich, zerstreut, aber auch in diehten Räschen, Schläuche sitzend, zylindrisch, 3-sporig, zwei- reihig, 70-80 —10u. Sporen hyalin, im Alter gelblich, 12—14 —4—5u, länglich-walzelig, oftmals wenn zweizellig, eine Hälfte dieker und dann sehr bedeutend an dem Septum eingeschnürt, ausgesprochen keilförmig. Selten auch dreiteilige Sporen. 2452. Nectriella luteola (Rob.) Ws.; syn. Nectria fuscidula Rehm. Confr. J. Weese, Ann. Mycol., 1914, 12. Jahrg., p. 133. Auf dürren Stengeln von Mentha longifolia, Juni 1905. 2453. Letendraea modesta (v. H.) Weese. Syn. L. Rickiana Rehm, Verhandlungen d.k. k. zool. bot. Ges., Wien, 1915, 65. Bd., p- 88. Auf Hirnschnitten faulender Buchen- und Zitterpappel- Stöcke. Oktober 1913. Herr Prof. Dr. Weese hat in einer ersehöpfend genauen Be- schreibung eines Originalexemplares vom Sonntagberg dargetan, daß Letendraea Rickiana Rehm. vollkommen mit Neetria modesta v. H. übereinstimmt. Weese, Beiträge zur Kenntnis der Hypoerea- eeen, I. Mitteilung, Nr. 5, p. 30 (494). Sitzungsber. der kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien. Mathem.-naturw. Klasse. Abt. IL, 125. Bd., 7. u. 8. Heft, 1916. 2454. Nectria variicolor Fuck. Auf Hirnschnitten faulender Stöcke von Fagus und Populus tremula am Sonntagberg, Oktober 1913. Gesellig mit der in Rehms Ascomyceten, Nr. 2114 aus- gegebenen Letendraea Rickiana Rehm, nune: L. modesta (V- H.) Weese, kommt diese Neciria vor, und ist makroskopisch kaum von der Letendraea zu unterscheiden. Herr Prof. Weese macht bei seiner Untersuchung obenerwähnter Letendraea Rickiana ]. ©: auf die mit derselben anwesenden Nectria variicolor Fuckel auf- merksam, da Rehm dem Pilze keine Bedeutung beigemessen ZU haben scheint, obgleich auch von dem Einsender des Pilzes damals schon aufmerksam gemacht wurde. — Nectria aquifoli (Pr.) Berk. syn. N. inaurata Berk. et Br, im V. Nachtrage zur Pilzflora des Sonntagberges, p. 75, Nr. 1660, Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 357 von hier ausgegeben in Rehm, Ascomyceten, Nr. 1814 und in Cryptog. exsice. (Mus. Pal. Vindob.), Nr. 1610, ist falsch bestimmt und daher für die hiesige Pilzflora zu streichen. Ist nichts anderes als Nectria pumicea (Ktze et Schm.) Fr. — Siehe, Weese, I. Mit- teilung, Nr. 9, p. 59 (523) 1. supra ce. 2455. Nectria Leptosphaeriae Niessl. Auf faulenden Stengeln von Urtica dioica. Schläuche nieht mehr vorhanden, Sp. zweizellig, weil schon überreif, in der Mitte sehr stark eingeschnürt, fast hantelförmig, hyalin bis gelblich, ein oder zwei Tropfen in jeder Hälfte, die Größe der Sporen etwas bedeutender, als in der aus- führlichen Diagnose bei Weese, Beiträge zur Kenntnis der Hypo- ereaceen, I. Mitteilung, Nr. 17, p. 72 (536) 1. ec. angegeben ist. Doch fide v. Höhnel hieher gehörig. — Nectria fuscidula Rehm. var. Menthae Rehm, IV. Nach- trag zur Pilzflora des Sonntagberges, 1904, p. 308, Nr. 115la ist nur ein „zartes Exemplar“ der typischen Art Nectria fuscidula Rehm und ist identisch mit Neetriella Tuteola (Rob.) Weese, Annal. Mycol., 1914, 12. Jahrg., p. 132 u. ff. Cfr. Weese u. v. Hölnel, Ann. Mycol., 1910, 8. Jahrg., p. 466; Weese, Beiträge z. Kenntnis der Hypoereaceen, I. Mitt., Nr. 2, p. 21; 16, p. 71. — Nectria (Dialonectria) Strasseri Rehm, IV. Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges, 1904, Nr. 1152, p. 308 hat nun Pseudo- nectria Strasseri (Rehm) Weese zu heißen. — Nectria dacrymicella (Nyl.) Karst, ebenfalls im IV. Nach- trag, Nr. 1151 aufgeführt, wird auch als selbständige Art wegfallen, da dieselbe identisch sein dürfte mit Nectriella luteola (Rob.) Ws., wie Herr Prof. Weese in Ann. Mycol., 12. Jahrg., 1914, p. 133 nachweist. 2456. Psendonectria Strasseri (Rehm) Ws.; syn. Nectria Strasseri Rehm. Auf dürren Stengeln von Mentha longifolia am Sonntagberg. Juni 1905. \ a Von Herrn Prof. Weese wird der interessante Pilz in die Gattung Pseudonectria Seaver gestellt, und gibt in der hier wieder- holt zitierten I. Mitteil. der Beiträge zur Kenntnis der Hypocreaceen, 1916, Nr. 16, p. 69 eine sehr genaue Beschreibung mit im Texte beigefügter netter und instruktiver Zeiehnung. Zur Ergänzung der etwas knappen Diagnose im IV. Nachtrage 1. c. diene folgende 358 Pius Straßer. Beschreibung der interessanten Behaarung des Pilzes: „Auf der Außenseite im oberen Teil des Gehäuses sitzen zahlreiche, überaus zartwandige, hyaline bis schwach gelbliche, glatte, blasenförmige, ein- bis dreizellige, bis 15u breite und ungefähr bis 304 lange Haare auf, die an einzelnen Stellen ziemlich dicht stehen und, wie es scheint, aber auch leicht abfallen können“. Die Sporendimen- sionen sind 5-8 — 1:5—2u. Infolge eines Druckfehlers sind in der Originaldiagnose fälschlich als Breite angegeben — bis Du! 2457. Sphaerostilbe Hammeola v. Höhnel nov. spec. Fragm. zur Mykologie, XVII. Mitteilung, Nr. 877, p. 2 (50). Sitzungsber. der kaiserl. Akad. d. Wissenschaften in Wien. Math.-naturw. Abt. I, 124. Bd. Weese, Beiträge z. Kenntnis der Hypoereaceen 1916, Nr. 28, p. 94. I Mitteil., Nr. 5, p. 48. In den Rindenritzen dürrer Stämme von Clematis Vitalba am Sonntagberg. Dezember 1914. Die hellroten, birnförmigen, zarthäutigen Perithecien einzeln oder gehäuft, an der Basis mit hyalinen Hyphen, an der Mündung mit einzelligen hyalinen Haaren besetzt. Peraphysen fehlend oder undeutlich. Asei keulig, sitzend, 80-100 — 14 u. Sporen hyalin, zweizellig, meist elliptisch oder bikonisch, deutlich eingeschnürt, obere Zelle etwas länger und breiter, 20—30—8—10 u. Der zugehörige Konidienpilz ist Atractium flammeolum V. H. Siehe diesen VII, Nachtrag, Nr. 2373. Die nächstverwandten Arten sind Sphaerostilbe flammea Tul, und Sph. fusca Fuckel. (1. €.). An den dünneren Ranken findet sich auch ein Fusarium, dessen Konidien sich von jenen des Atractium nicht unterscheiden, und nach v. H. zweifellos ein Jugendzustand des Atractium flammeolum vH is 2458. Chaetomium pannosum Wallr. Auf faulendem Stroh und dürren Kumez-Stengeln. November. Asei nicht mehr vorhanden, dagegen die Sporen sehr zahlreich, und mit dem apiealen Spitzehen versehen, 3—-10=6—84u, die Rhizoiden rotbraun, unter dem Deckglase durchscheinend gelb. Dem Ch. comatum Fr. = Ch. elatum Kunze nahestehend. 2459. Niesslia exilis (A. et Schw.) Auerw. Auf abgefallenen Föhrennadeln. April. Noch unreif, ohne Sporen, aber fide el. v. H. diese Art. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 359 2460. Melanopsamma pomiformis (Pers.) Sace. Auf entrin- detem Laubholz in St. Georgen b. Sonntagberg. Juli. P. Lambert. Asci 60—80 = 14— 1b u; Sporen hyalin, zweizellig, elliptisch 2—14=6u. = 2461. Kehnosphaeria mutabilis (Pers.) v. Höhnel. . Ost. botan. Zeitschrift, Jahrg. 1916, Mykologisches, XXIV, p. 55; syn. Stwar- tella formosa Bres. (non Fabre) 1911; Zignoella Ybbsitzensis Str. 1911; Thyridaria aurata Rehm. 1912. Damit ist, bemerkt der Herr Autor I. e., die in Fragm. zur Mykologie, Nr. 802 und 804 behandelte schwierige Frage endgültig gelöst. fr. Annal. myecol., 1912, p. 392; 1911, p. 82; VI. Nachtrag z. Pilzflora des Sonntag- berges, Nr. 2037 a und Nr. 4040 (reete 2040). Cfr. v. H., Fragm. z. Mykologie, 1917, Nr. 1027, p. 62. Auf faulenden Buchenstöcken. August. 2462. Rosellinia anduransis Ces. et de Not. var. minor v.H. Auf abgefallenen Fichtennadeln. April. Sporen spindelförmig von der Seite her fast flach zusammen- gedrückt, ohne Anhängsel 22 = 6u. Fide v.H. adsunt: Lentomita acuum Monton.; Phialea acuum (A. et Sch.) Rehm; Selerotium albidoglaucum Desm. 2463. Ceratostoma Vitis Fuck. Auf dürren Stengeln von Epilobium angustifolium. März. Von den Konidien der Pestalozzıa truncata Lev. stark verunreinigt, die fide Cl. v. H. stets bei diesem Sehlauchpilze vorhanden sind und daher zusammengehören. Die Perithezien ca. 400 u diam. kugelig, schwarz, an der Basis etwas braunfilzig, dem Holzkörper locker aufsitzend und von der Rinde bedeckt, von dem bis Imm langen Schnabel durehbohrt und über- ragt. Sporen gelbbraun, elliptisch bis oval mit zwei großen Tropfen, 6—8 = 4—5u. N 2464. Lentomita acuum Monton. Fide v. H. Auf abgefallenen Fiehten- und Föhrennadeln. April. Die Perithezien breitkegelig aufsitzend, an der Basis 100u. Die Höhe ungefähr gleich, häutig, braunschollig, in einen bei Imm langen, undurehsichtigen Schnabel ibergehend, der oben in einer großen, braunhäutigen länglichen Blase endet, die zweilippig aufreißt und die Schläuche und Sporen entleert, schließlich sich faserig auflöst. Die Perithezien sind schon überreif, daher fast nur Sporen zu sehen, nur selten die 360 Pius Straßer. breitkeuligen Schläuche, 40—50 = 16—20 u. Die Sporen sind byalin, zylindrisch mit stumpfen verschmälerten Enden, enthalten 2—4 große, kugelige Tropfen und werden schließlich 2—(4) teilig, 16—20 —4—5u. Adest: Selerotium albidoglaucum Desm.; Rosellinia anduransis Ces. et de Not. 2465. Strickeria pruniformis (Karst.) v. H. i. litt. Auf leben- der Rinde alter Stämme von Populus tremula. Mai. Die schwarzen, häutigen, kugeligen, mit durchbohrtem Ostiolum versehenen Perithezien fast frei der Rinde aufsitzend, sehr zer- streut, nirgends mehrere zusammen. Die Schläuche sehr zahlreich, zylindrisch mit kurzem Stiel bis 160 — 14—20 u, 8- sporig. Sporen dunkelbraun, länglich-walzelig, stumpfe Endzellen, meistens an einem Ende etwas dicker, seltener stumpf spindelig, mit 6—7 Querwän- den, einzelne Zellen senkrecht, selten alle Zellen vertikal geteilt, 24—34—=6—8 u. Paraphysen fädig, zahlreich und vielfach verästelt. 2466. Ottia Rosae Fuck. f. Rubi nov. forma Rehm, in litt. Ascı zylindrisch mit schief-einreihigen Sporen, in den langen, 40-50 u, aber dünnen Stiel übergehend. Die Asei sind 160-180 — 164 groß, die unreifen noch viel breiter. — Lophiotrema vagabundum Sacc. forma Origani Kunze, fide v. H. auf Hyperieum-Stengeln. Verschiedene Formen der ty- pischen Art auf mehreren Nährpflanzen gesammelt: Mentha, Spiraea, ‚Origanum, Clinopodium, Hypericum. Die Sporen breit elliptisch, liehtbraun, reif dunkelbraun, zweizellig mit sehr dunklem Septum, 24—28 = 12u. Paraphysen fädig. Die Hauptform hat etwas größere Sporen. Auf dürren Ranken von Rubus fructicosus. Oktober. 1914. » 2467. Gibberidea . Hendersoniae (Fuck.) v. H.; syn. Mela- noma Hendersoniae (Fuck.) Winter, I, Nr. 3122, p. 243. Ist fide Cl. v. H. eine typische Gibberidea. Cfr. v. H., Fragm. z. Mykologie, XX. Mitteil., Nr. 1045, p. 23, a. 1917. Auf dürren Salir-Zweigen. 2468. Cucurbitaria pithiophila (Fries) de Not. mit der zuge hörigen Pyknide Microsporella pityophila v.H. Auf Föhrenrinde. Juni. 2469. Mycosphaerella Acori v. H. nov. spec. Auf dürren Blättern von Acorus Calamus in St. Georgen bei Sonntagberg- Juli 1916. Leg. P. Lambert. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 361 Asci sitzend, zylindrisch 80 = 8u; Sporen zweiteilig, obere Zelle kegelförmig, die untere breiter und abgerundet. Gesellig mit I, ;phaeria Calami Karsten. 2470. Mwyeosphaerella Hyperici Auerm. Auf dürren Stengeln von Hypericum perforatum. Juli. 471. Mycosphaerella eupatoricola v. Höhnel nov. spec. Perithezien sehr zahlreich, aber zerstreut, kugelig, oberflächlich auf- sitzend, mündungslos, von häutigem, zelligem Gewebe, 80—100 u, glatt. Asei zylindrisch, keulig, ungestielt, 40 —=8u. Sporen keil- förmig, hyalin, 2-teilig, stark eingeschnürt, die obere Zelle stumpf- kegelig, die untere breiter, in beiden Zellen je Tropfen, 10—12 —=3—4u. Auf dürren Blättern und Stengeln von Eupatorium Cannabinum. Im Mai 1916. Am Sonntagberg. 2472. Mycosphaerella prenanthicola v. Höhnel nov. spec. Perithezien schwarz, flachkugelig, auf beiden Seiten der Blätter oberflächlich aufsitzend, zerstreut, aber in Menge, ohne Ostiolum, das Gehäuse häutig, braunzellig, 80—100 u. Asci etwas keulig, 40—50 =8—10u, nach der Evakuation von doppelter Länge, rosettig. Sporen 2-reihig, hyalin, keilförmig, 2-zellig, nicht einge- schnürt, 6-8 —3—45u. Auf dürren Blättern von Prenanthes Purpurea am Sonntagberg. April 1916. 2473. Mycosphaerella tardiva Sydow. Fide Cl.v.H. Auf dürren Blättern von Serofularia nodosa. Mai. Schläuche und Sporen von der Beschreibung in Annal. Myeolog., 1916, p. 245, Nr. 1327 ein wenig abweichend. Cfr. v. Höhnel, Fragm. z. Mykol, XX. Mitteil., Nr. 1032, p. 2 (354). 2474. Discosphaerina discophora V. Höhnel n. gen. et nov. spec. in Fragm. zur Mykologie, Mitteil. XX., Nr. 1031, p- 1 (353). Auf dürren Blättern von Solidago virgaurea. Sonntagberg, im Mai 1916. Ist mit Gwignardia (Laestadia) verwandt. 2475. Physalospora Salieis (Fuek.) Sace. Fide Dr. v. H. Auf ‚alten Gallen einer Salix in St. Georgen b. Sonntagberg. Juni. P. Lambert. Perithezien flachkugelig, mit deutlichem Ostiolum. Asei 8-sporig, büschelig, an der Spitze und am unteren Ende je eine Spore, die anderen sechs zweireihig liegend, daher die Schläuche aufgeblasen erscheinen, 60-70 — 10-14 u, mit kurzem, dieken Stiel. Sporen 362 Pius Straßer. stumpf elliptisch bis fast walzelig, einzellig, an den Enden ein Tropfen, hyalin, 16==54. Paraphysen zahlreicher. — Didymella tosta (Beek. et Br.) Sacc. Fide Cl. v. H. Cfr. - III. Nachtrag, Nr. 951. Cfr. v. H., Fragm. z. Mykol., XX. Mitteil., Nr. 1033, p. 3 (355), a. 1917. Auf dürren Stengeln von Zythrum salicaria vel Epilobium hirsutum. Mai. Adest: Gnomonia riparia iessl. 2476. Venturia maculaeformis (Desm.) Saee. Auf lebenden Blättern von Epilobium hirsutum. Juni. Stimmt genau mit den Angaben Winters IL, p. 435, Nr. 3575, doch sind Borsten und Paraphysen schwer zu sehen, fide v. H., aber vorhanden. Die Sporen auch hier gelbgrünlich. 2477. Leptosphaeria Rusei (Wallr.) Sace. Auf dürren Blättern von Ruscus aculeatus im Hofgarten zu Seitenstetten. September. Leg. P. Lambert. — Leptosphaeria Doliolum (Pers.) Ces. et de Not. Auf dürren Stengeln von Lappa cummunis. Februar. Die Perithezien sind hier nicht konzentrisch gefurcht, sondern strahlig gefaltet; auch ist die Papille auffällig stark entwickelt. 2418. Leptosphaeria Doliolum Pers. var. pachyspora Bact. Michelia, II., 318. Fide Cl. v. H. Auf dürren Stengeln von Cirsium oleraceum. Juli. Perithezien tiefschwarz, nicht gefurcht, breit- kegelig, nur mit der kurzen‘ Papille die bedeckende Epidermis überragend, sonst aber durchscheinend und nach Abwerfen ‚der Oberhaut frei aufsitzend. Asei zylindrisch, sehr kurz gestielt, 65—80 = 10—12 u. Sporen 1?/,-reihig, länglich elliptisch mit. vier tief eingeschnürten, daher fast kugeligen Zellen, braun, 20—24—= 5—6u. Paraphysen zart und ästig. S 2479. Leptosphaeria Libanotis Fuck. Fide v. H. Auf dürren Ästehen von Lappa communis. Februar. 2480. Leptosphaeria Calami Karsten, Hedwigia, 1883, p. m Auf dürren Blättern von Acorus Calamus. St. Georgen, _ leg. P. Lambert. Bemerkung v.H.: „L. Calami Karsten feh in den Syll. fung., und L. Acori Karst. 1883, L. acorella Gopk- 1885, L. densa Bres. 1896 sind offenbar derselbe variable per Cfr. v. H., Fragm.z. Mykol., XX. Mitteil. (1917), Nr. 1040, p- 1° (364). Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-O.), 1917. 363 2481. Pleospora dura Nießl. Auf dürren Stengeln von Lappa communis. Februar. 2482. Karstenula hirta (Fr.) v. H.; Massaria hirta (Fr.) Fuck. „Ist eine Pseudsphaeriacee. Karstenula Speg. 1880 und Scleroplea Sacc. 1883 sind kaum verschieden“, v. H. i. litt. Auf dürren Zweigen von Sambucus racemosa. Im März. Adest Hendersonia Sambuei. 485. Clypeosphaeria ambigua v. Höhnel nov. spec. Fragm. zur Mykologie, XVII. Mitteil., Nr. 883, p. 10 (58). An den dürren Stengeln und Wickelranken vor Clematis Vitalba. Dezember 1914. 2484. Keißleria xzantha Höhn. in Ber. deutsch. bot. Ges., Bd. 35 (1917), p. 634. — Syn. Ceriospora zantha Sace. Fide Cl. Dr. Rehm. Auf dürren Ranken von Clematis Vitalba. Oktober. Cfr. V. Nachtrag, Nr. 1746. Hindersonia (non, Hendersonia), dort die Maße etwas zu klein. 2485. Gnomonia erythrostoma (Pers.) Auersw. Auf dürren blättern von Prunus avium. April. 2486. Gnomonia riparia Niessel. Fide v. H. Auf dürren Sten- geln von Lithrum salicaria vel Epilobium hirsutum. Mai. 2487. Diaporthe Arctii Lasch. Fide v. H: Auf dürren Stengeln von Lappa communis. Februar. Asci 45—55(—60) =8—10u; Sporen 10—12 — 35-4 u meistens gekrümmt. 2488. Diaporthe immersa (Fuck.) Nitschke. Auf dürren Stengeln von Lappa communis. Februar. Asei, länglich, in einen kurzen, dieken Stiel übergehend, 45— 50(— 60) = 8—10 u. Sporen stumpf-spindelig, fast zylindrisch, in der Mitte undeutlich septiert, aber mit vier großen we selten in der Mitte etwas einge- schnürt, 10—12 = 2:5—4 2489. Diaporthe in Nitschke. Fide v. H. Auf dürren Coryllus avellana. August 2490. Diaporthe Vepris (de Laer.) Fuckel. Auf dürren Ranken von Rubus Idaeus. Frühjahr. 2491. Valsa rhodophila Berk. u. Br. Fide Cl. v. Bihiel, Auf dürren Zweigen der Rosa canina. März une mit Fiona corticola (Fuck.) Rehm und Pleosphaerulina intermixta (B. et Br.) Berlese. 364 Pius Straßer. 2492. Hypoxylon argillaceum (Pers.) Berk. Selten! Fide v.H. An dürren Zweigen von Fraxinus, St. Georgen b. Sonntag- berg. Februar. Leg. P. Lambert. Stromata kugelig, der Rinde locker aufsitzend, nicht hervor- brechend, erdfarbig-braun, innen graubraun, Perithezien kugelig, einreihig. Die reifen Sporen dunkelbraun mit zentralem Tropfen, unregelmäßig elliptisch, auf einer Seite oftmals flach, die unreifen Sporen größer, 20 = 10-12 Asci zylindrisch mit diekem Stiel, —100 = 16 u, die unreifen Sehläuche sehr lang gestielt. Dothideaceae. 2493. Oligostroma Heraclei (Fries) v. Höhnel; syn. Phylla- chora Heraclei (Fries) Fuck. bei Winter, I, Nr. 4376, p. 901. Cr. IV. Nachtrag, 1900, p. 417, Nr. 546. Auf welkenden Blättern von Heracleum Spondylium. Sommer und Herbst, aber stets in dieser Zeit nur unreife Exemplare. Zwei Nebenformen fide Cl. v. Höhnel: Phleospora Heraclei (Sib.) v. H. und Stictochorella Heraclei v. Höhnel nov. gen. et nov. spec. 2494. Euryachora Epilobii (Fries) v. Höhnel i. litt.; SYD. Asteroma Epilobii Fr. Auf vorjährigen Stengeln von Epilobium angustifolium, im Mai 1916. Nach Mitteilung des Herrn Hofrates v. Höhnel des- wegen von Interesse, weil zum erstenmale mit reifen Früchten gefunden. In den Holzschlägen am Sonntagberg ungemein hänfig, und kann darum auch in den Exsicecaten Dr. Zahlbruckner aus gegeben werden. Die dürren Stengel werden fleckenweise Em wöhnlich rundum von dem dendritisch ergossenen schwärzlieh- braunen Stroma (Asteroma Epilobii Fr.) bedeckt. Das Gewebe regelmäßig parenehymatisch. Die vollkommen dem Stroma en gesenkten Perithezien überragen die Oberfläche nur mit der Papille, so daß sich dieselbe teilweise ganz warzig ausnimmt. Asci 40 “* 12 u, Sporen zweireihig, gelblich bis fast ungefärbt, zweizellig mit UN gleichen Hälften, die größere Zelle mit einem etwa 3u langen, dieken Dorn versehen, S-10—12 —5—6 u. 2495. Dothideopsella agminalis (Sace. et Morth.) V- Höhncl, Fragmente zur Mykologie, XVII. Mitteilung, Nr. 890, p- 20, 21, 22: Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 365 syn. Leptosphaeria agminalis Sace. et Morth. 1879; Leptosphaeria rimalis Niessl. 1879. Cfr. V. Nachtrag, Nr. 1717, an. 1910. 2496. Haplodothis Ostruthii (Fr.) v. H. ad interim v. Höhnel 1. litt., syn. Stigmatea Ostruthii (Fr.) Oud. Auf dürren Blättern von Angelica silv. Dezember. Hysteriaceae. 2497. Gloniella perexigua (Speg.) Sacc. Fide Cl. v.H. Auf dürren Ästchen von Senecio nemorensis. Mai. Nebenfrucht Lepto- . Uhyrina perexigua v. Höhnel. Cfr. v.H., Fragm. z. Mykol., XIX. Mitteil., 1917, Nr. 1004, p. 5 (287). Asei zylindrisch-keulig, ungestielt, im Schlauchlumen die Sporen geballt. Sporen hyalin, vierzellig, sehr stark eingeschnürt, die zweite etwas größere Zelle senkrecht oder schief geteilt, 12—16 = 4—5du. 2498. Gloniella pinophylla v. Höhnel nov. spee. i. litt. Auf dürren Nadeln von Pinus austriaca in der Schloßruine zu Gleiß., März 1916. Gesellig mit Calothyriella pinophylla v. Höhnel nov. gen. et noy. spec. Diseomy eeteae. 2499. Phacidium exiguum (Mout. et Sacc.) fide v. H. Syn. Naevia exigua M. et Sacc. 1889; Naevia minutula (Saee. et Malbr.) Rehm var. exigua Rehm; Aporia Hyperici Vestrg. 1902. „Habe alle in Betracht kommenden Gattungen kritisch studiert und dabei große Verwirrung und falsche Angaben gefunden. Der Pilz ist ein gutes Phacidium.“ v. H.i. litt. Auf dürren Stengeln von Hyperi- cum. Juli. | 2500. Phacidiella discolor (Mout. et Saee.) Poteb.; syn. Pseudo- phaeidium atroviolaceum v. H. 1905; Cenangium Strasseri Rehm 1915 in Ann. myeol., Vol. XIH, Nr. 1, Österr. bot. Zeitschrift, Jahrg. 1915, Mykologisches, XXIV, Nr. 18, p. 53, v. Höhnel. Cfr. VI, Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges, Nr. 2056, p. 160. Cfr. v.H., Fragm. z. Mykol., XIX. Mitteil., 1917, Nr. 1009, p.21 (303). Auf dürrer Rinde eines jungen Apfelbaumes. 366 Pius Straßer. Auf abblätternder Rinde an Apfelbäumen kommt die Neben- frucht dieses schönen Diseomyzeten am Sonntagberg häufig vor, nämlich: Discula Pyri (Fuck.) v. H. — Oytospora Pyri Fuckel, 1860. 2501. Trochila Laurocerasi (Desm.) Rehm. Auf der Unterseite dürrer Blätter von Prunus Laurocerasus im Konventgarten ‚des Benediktinerstiftes Seitenstetten im September 1916 in prächtigen Exemplaren von Herrn Pfarrer P.LambertGelben egger gesammelt. Herr Hofrat Dr. v. Höhnel bemerkt in litt. „Ist keine Trochila und muß heißen: Pyrenotrochila Laurocerasi (Desm.) v. Höhnel, 2502. Naevia minutissima (Awd.) Rehm. Auf der Unterseite _ dürrer abgefallener Eichenblätter. Juni, Juli ungemein häufig. 2503. Naevia rosella Rehm. f£. Impatientis v. Höhnel], in litt. Auf faulenden Stengeln von Impatiens noli tangere. Sonntagberg, Juni 1917. N. rosella Rehm bisher nur in den Hochalpen von Tirol und der Schweiz gefunden. Asci diekkeulig, in einen langen, dieken Stiel übergehend, 4048 = 8—-10—12 u (samt Stiel!). Sporen hyalin, einzellig, länglicheiförmig, an einem Ende etwas schmäler, 8-10 = Bu. Die stäbehenförmigen Paraphysen oben ein wenig verdickt. 2504. Schizoxylon Berkeleyanum (Dur. et Lev.) Fuck. Fide v.H. Auf dürren Ranken von Rubus fructicosus. Oktober. Asci oben stumpf abgerundet, zylindrisch, 180—200 — 9—14u. Sporen fädig von der Länge der Schläuche, vielzellig, schon im Sehlauche 2a = 5 großen, hyalinen Teilzellen zerfallend. J + blaufärben die oben verästelten Paraphysen. 2505. Cenangium Salieis Schröt. Cfr. Rehm, IH, p. 1220, Nr. 5956. An dürren Zweigen von Salix caprea. Adest Stilbospora Salieis (Togn.) v. H. = Coryneum — Exosporium. 2506. Dermatea einnamomea Pers. Auf dürren ee von Eiehen. Juli. Stimmt in allen Teilen gut mit Rehm, III, p- e Nr. 4719, nur sind hier die Sporen nicht spindelig, sondern mehr „ +ylindrisch. oc 2507. Tympanis spermatiospora Nyl. In den Rillen rißige Rinde von Populus tremula. Cfr. v. H., Fragm. z. Mykologie, XXI. Mitteil., 1918, Nr. 1066, p. 17 (345). Mai. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 367 Auch der zugehörige Pyknidenpilz ist hier vorhanden: Pleurophomella spermatiospora v. H. 508. Patellaria proxima Berk. et Br. var. pallens v. H. nov. var. Auf Clematis Vitalba. Dezember 1914. Asci keulig, 60-70 =12—13u, achtsporig. Sporen breitspindelig, hyalin, vierzellig, 16 —=4—5u. Apothezien flach angedrückt, gelbgrünlich, sehr zart schwarz berandet, kreisrund oder auch elliptisch, !/,—t/, mm. 2509. Patellaria Carestiae De Not. Fide Cl. Dr. Rehm. Auf tißiger Rinde an Stümpfen von Populus tremula. April. — (alloria austriaca v. H. ist fidev. H. wahrscheinlich doch mit O. extumescens Karsten identisch; Calloria extumescens sub Nr. 1251, IV. Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges ist falsch bestimmt, also zu streichen. Hingegen wäre VI. Nachtrag, Nr. 2062 Calloria austriaca v.H. dann syn. zu (©. extumescens Karsten, welcher Pilz somit sicher der hiesigen Pilzflora angehört. Wurde 1915 im August auch auf entrindetem Weidenholz in schönen Exemplaren gesammelt. 2510. Atichia glomerulosa (Ach.) Flotow., Rehm III, p. 500, Nr. 4993. Auf der Oberseite von welken Blättern Hyperieum hir- sutum. Juni. Noch’ unreif, aber in Menge. 2511. Belonidium pallens (Sace.) v. Höhnel. Baudier, le. 554. Auf Grashalmen. Juni. Durch die auffallend großen Sporen von allen anderen Arten dieser Gattung verschieden, 40-—44—=3—4u. 2512. Fabraea agrostemmatis (Fuck.):v. H. Fide v. Höhnel; syn. Fabraea implexa Bres. et Carestia, 1897; Niptera agrostem- matis (Fuck.) Rehm, 1896; Pyrenopeziza agrostemmatis Fuckel 1869. Auf der Oberseite dürrer Blätter von Agrostemma Githago. Üfr. v. H., Fragmente zur Mykologie, XIX. Mitteilung, 1917, Nr. 1017, p- 51 (333). Juli. - „Nebenfruchtformen: ‘1. @loeosporium (Marssonia) Delastrei, Delacer. 2, Oosporen von Peronospora Dianthi de Bary im Blatt- gewebe, Diese Fabraea bisher nur einmal auf Agrostemma und einmal auf Zychnis flos Jovi gefunden.“ v. H. i. litt. er 2513. Pyrenopeziza Moutonii Rehm f. Trifoli v. Höhnel i. litt. Auf faulenden Stengeln von Trifolium medium. Juli. Asei schmal- keulig mit kurzem Stiele, 50-60 = 6—8u; Sporen 8, schief- einreihig, elliptisch, 6—7 = 3—3°5 u. Paraphysen fädig, kaum ver- diekt. Bräunliches Hypothezium und Epithezium. 368 Pius Straßer. 2514. Pirottaea gallica Sace. var. aterrima v. Höhnel noy. var. Auf vorjährigen Stengeln von Salvia glutinosa. Juni 1916. Die Apothezien trocken tiefschwarz mit eingesunkener Scheibe und so fast krugförmig. Das Gehäuse aus großen rundlichen, braunen Zellen, und äußerlich mit kleinen Nagel- oder knotenartigen Haaren besetzt. Schläuche zylindrisch stumpf gespitzt, stiellos, 35—40 = 8—10 u; Sporen länglieh-spindelig mit je einem Tropfen an den Polen, 7—8 —=2—3 u, acht in asco. Adest: Mycosphaerella Salviae Straßer. : Leptothyrium vul- gare (Fr.) Sace. 2° 2515. Pezizella aphanes Rehm in litt. nov. spee. Auf der Schnittfläche modriger Laubholzstümpfe im Herbste 1914. Gehäuse sehr weich und zart, prosenchymatisch, der Rand der gelblichen Scheibe von austretenden Hyphen rauh, äußerlich schwefel- gelb bis bräunlich, ungefähr !/,mm breit, !/;mm hoch, sitzend, trocken kugelig geschlossen, offen flach, fast krugförmig, Asei zylindrisch in den kurzen, dieken Stiel verschmälert, 40—45 = 7—8u. Sporen elliptisch, an einem oder an beiden Enden etwas schmäler, daher fast spindelig oder keilformig, einzellig hyalin, 8-10 — 3—4u. v. H. bemerkt hiezu: „leh halte den Pilz für Pezizella granu- losella (Karst.) Rehm, Nr. 5187 (non Starbäck, Diseomyzeten-Stu- dien). Indes habe ich Karstens Original nieht gesehen. Ich halte diesen Pilz für eine forma minor von Hyaloscypha dentata Boud. Icon., Taf. 523, von der Pezizella dentata (Pers.) Rehm, Nr. 5197, die spezifisch nieht verschieden sein dürfte. Der Rand der Apo- thezien ist deutlich gezähnt; die Größe der Zähne wechselt sehr. Der Pilz wird als Cistella Quelet einzureihen sein“. 2516. Unguicularia raripila v. Höhnel nov. spec. in Fragm. zur Mykologie, XIX, 1917, Nr. 1015, p. 47. Auf faulenden Sten- geln von Lavatera fhuringiaca im Mai 1916. 2517. Rustroemia firma Pers. Fide v. H. Auf faulenden Ästehen von Alnus glutinosa. Oktober. : 2518. Sclerotinia Libertiana Fuck. Fide v. H. Auf moosigen Wiesen. Ybbsitz, April 1910. P. Lambert. fr. V. Nachtrag, Nr. 1834 fälschlich als S, tuberosa (Hedw.) Fuckl. 2519. Lambertella Corni-maris v. Höhnel nov. gen. et n0V. spec. Fragm. z. Mykologie, XXI. Mitteil., 1918, Nr. 1078, p. 47 (378). Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 369 Eine Selerotinia mit gefärbten Sporen! Auf mumifizierten Früchten von Cornus mas in St. Georgen i. Klaus bei Sonntagberg. Oktober 1917. Leg. P. Lambert. | 2520. Lachnella Philadelphi Rehm. Cfr. Ann. Myk., 1909, . P. 525. Auf dürren Deusia-Stämmchen im Konventgarten zu Seiten- Stetten. September 1912. P. Lambert. Cfr. v. H., Myeolog. Fragmente, CLI, p. 339 in Annal. Mycolog., Vol. XV, Nr. 5 (1917). Noch etwas unreif und abnormal entwickelt. 3 2521. Lachnella barbata Kunze var. pellita (Pers.) Fr.; syn. Lachnella Lonicerae (Alb. u. Schw.) Fuckel. Cfr. V. Nachtrag Nr. 1843, hier irrtümlich als Lachnum Lonicerae A. et Schw; Lach- nella pellita (Pers.) Rehm; Peziza pellita Pers. Fide v.H. Auf lebenden Zonicera Hylosteum-Zweigen. Ybbsitz. Dezember, auch wie es scheint das ganze Jahr. P. Lambert. — Perrotia flammea (A. et Schw.) Boud. Fide v. H. und gehört zu den Eupezizen, verwandt mit Urnula (non Rehm!), Sarcoscypha und Pithya! Syn. Lachnella flammea (A. u. Schw.) Fr; Lachnella Bresadolae Str., VI. Nachtrag, Nr. 1523, welehe nach v. H. und Bres. i. litt. nur eine verwitterte Altersform der L. flam- mea A. u. Schw. ist. Cfr. v. H., Mycolog. Fragmente, CLXX, p- 357 in Annal. Mycolog., Vol. XV, Nr. 5 (1917). — Lamprosora haemastigma (Hedw.?) Seaver. Fide v. Höhnel: syn. Barluea Constellatio (Berk. et Br.) Rehm. Cfr. VI. Nachtrag, Nr. 2092. Orouania carbonaria Fuck; Orouania einnabarina Fuck. Cr. VI. Nachtrag, Nr. 2093; Lamprosora carbonaria (Fuck.) Seaver; Detoma convexella (Karst.) Rehm. Cronania humosa Fuck.; Bar- laeina Strasseri Bres. Cfr. III. Nachtrag, Nr. 1023, fide v. H. nur eine kleinsporige Form und fast gleich der Orowania carbonaria Fuck. 2522. Plicaria umbrina (Boud.) v. H. var. assimilata (Karst.) 'v. H. Ofr. VI. Nachtrag, Nr. 2094, fälschlich als Aleuria Labes- seana Rehm. fide v. H. Auf modrigem Laubholzstock. August 1912. 2523. Galactina (Plicaria) badia ( Pers.) Boudier (non Rehm). Auf spärlich begrastem lehmigen Boden unter Gesträuch im Konventgarten zu Seitenstetten im September 1915. In zahlreichen, prachtvollen Exemplaren von bis 10cm, meistens flach an den Boden ‚angepret. Cl. Dr. v. H. bemerkt, daß der Pilz auch mit obigem nicht gut stimmt. 24 2. B. Ges. 69. Bad. 370 : Pius Straßer. — Lachnea umbrata Fr. IV. Nachtrag, Nr. 1339 ist fide v. Höhnel Z. scutellata L. 2524. Stereolachnea Echinus v. Höhnel nov. gen. et nov. spec. Myeolog. Fragmente, CLXIV, p. 353 in Annal. Myeolog., Vol. XV, Nr. 5 (1917). Auf vertrockneter Pionnotes. Sonntagberg. Herbst 1914. 2525. Ascophanus lacteus Cook. et Phill. Auf Rindermist. vi. 2526. Ascophanus subfuscus Boud. Auf Hundekot. April. 2527. Rhyparobius caninus (Awd.) Schröt. Auf Hundekot. April. 2528. Rhyparobius erustaceus (Fuckel) Rehm. Auf Hundekot. April. Diese und vorgenannte Art auf dem gleichen Substrate gesellig untereinander gemischt. In einem und denselben Apothe- zium nirgends die verschiedenen Schläuche beider Formen gefunden. Die Schläuche der ersteren Art !/, mal kleiner und konstant un- gefähr dreißig Sporen enthaltend, indes die Asei der zweiten Art (R. erustaceus) fast doppelt so groß sind, 70-80 — 20-28 u, und gewiß doppelt so viele Sporen enthalten. 2529. Boudiera microscopica (Crouan) Cooke. Auf Hundekot. Juni. Nicht gut entwickelt, aber doch fide v. H. diese Art. Die Sporen sind noch nicht gefärbt. 2530. Ascobolus glaber Pers. Auf Hundekot am Sonntagberg. Juni. Auf Fuehslosung in St. Georgen bei Sonntagberg. Oktober, leg. P. Lambert. — Ascobolus stercorarius Bull. Auf Hundekot. Juni. 2531. Leptopodia' (Helvella) albella (Quel.) Boud., Taf. 234. Auf trockenen Grasplätzen. Oktober. 3 „Scheint eine Form zwischen L. albella und pulla Holmsk, f. Klotschiana (Corda) Rehm. Sporen 20—23 — 12—13u, also größer als bei pulla, kleiner als bei albella“. v. Höhnel. Sphaeropsidesae, Hyalosporae. 2532. Phyliosticta Lappae Sace. Auf den dürren Hüllschuppen der Blütenköpfehen von Lappa communis. März. _ on den auf Zappa beschriebenen Phoma-Arten beson .- durch das Fehlen der Öltropfen in den Sporen verschieden, st Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N. 5), 1917. : 14 der een: Pilz uch nicht gut mit der Beschreibung in Krypt. Flora, V, p. 128, Nr. 358. Eruchtgebäiuse flachkugelig, zahlreich, gehäuft oder zerstreut, trocken schwarzbraun und an der Basis von einem liehter gefärbten Ringe der abgestorbenen Epidermis umgeben; im feuchten Zu- Stande ein gelbliches, maschiges, sehr dünnhäntiges Gehäuse mit rundem Ostiolum darbietend. Die hyalinen Sporen sind oval, 6—7 — 3—4 u, ohne Tropfen und werden in dünnen Ranken entleert. 2533. Phyllosticeta Typhae (Passer.). Auf dürren Blättern, Blattscheiden, auch Stengeln von Typha angustifolia. Im Sommer. 2534. Phoma oleracea Sace. Auf dürren Stengeln von Dras- sica oleracea. Dezember. 2535. Phoma Onagracearum Cook. An Stengeln von Epı- lobium angustifolium. März. Sporen länglich-oval, mit oder ohne Tropfen, 6—8 — 3—4 u. 2536. Phoma intermediella v. Höhnel nov. spec Fruchtgehäuse linsenförmig bis kreisrund, flach angedrückt, fast durchsichtig, gelblich, netziges Gewebe, weites Ostiolum, das von einem breiten, dunklen Hofe eingesäumt, und nur wenig die Epidermis überragt, an der die Gehäuse bei dem Abziehen der- selben haften bleiben. Die sehr zahlreichen Früchte zerstreut, manchmal genähert, 280-—300 u Durchmesser. Die Sporen sind hyalin zylindrisch-stäbehenförmig, einzellig, ohne Tropfen, 10— 12 =2—3u und in großer Menge. Die Konidienträger sind von langkegeliger Form, auf deren stumpfer Spitze die etwa um die Hälfte längeren Konidien stehen, während die Träger an der Basis des Kegels gleich dick mit den Konidien sind. : Mit Phoma Rubi Sace. Syll., IH, p. 137 verwandt. Auf dürren Stengeln von Galium Mullago. Sonntagberg. “ April 1916. 2537. Phoma Lactucae Saee. Auf dürren Stengeln und Äst- chen von Lactuca sativa. Oktober. Zuletzt die Sporen zweiteilig, also: Diplodina! 2538. Phoma Berkeleyi Sace. Auf dürren Stengeln von Lappa communis. Mai. 2539. Leptophoma Doliolum v. H. Fragmente zur Mykologie, XVII. Mitteilung, Nr. 893, p. 26 (74) u. ff. 1915. 24* 372 Pius Straßer. i Auf dürren Stengeln von Lavatera thuringiaca. Mai. Dieser Pyknidenpilz gehört fide v. H. metagenetisch zu Leptosphaeria Doliolum, wie auch eine der auf Urtica-Stengeln so häufigen Formen der Phoma acuta Autorum zu Leptosphaeria acuta Moug. et Nest. Nach v. Höhnel 1. c. wird die Mischart Phoma acuta Autorum überhaupt aus vielen einander sehr nahestehenden Lepto- phoma -Arten bestehen, die sämtlich zu verschiedenen Leptosphaeria- Arten als Pykniden gehören. - 2540. Leptophoma Paeoniae v.H. Fragmente zur Mykologie, XVII. Mitteilung, Nr. 894, p. 27 (75). Syn. Sphaeronaema Paeoniae v. H. V. Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges 1909, Nr. 1411, p- 312. Ist von der Leptophoma acuta (Fuck.) v. H. verschieden, und gehört ebenfalls zu einer Leptosphaeria. (v. H. 1. e.) — Dendrophoma pruinosa (Fr.) Sace. VI. Nachtrag, p. 311, Nr. 1404, muß jetzt heißen: Oytophoma pruinosa (Fr.) V. Höhnel, Fragm. z. Mykol., XVI. Mitteil., p. 85 (133), Nr. 863. — Zeitschrift f. Gärungsphysiologie, Beiträge zur Mykologie, VIII, 1914, p. 216. — Dendrophoma Pulvis-pyrius Sace. Cfr. V. Nachtr., Nr. 1405. Auf dürrer Rinde von Pirus Malus. April. 2541. Pleurophoma nov. gen. v. H. in den Fragm. zur Mykol., XVI. Mitteil., Nr. 858, wurde infolge eines unliebsamen Lapsus 1 VI. Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges 1914, Nr. 2126, p. 175, zweimal fälschlich „Pleuromorpha“ geschrieben, welcher Irrtum hiemit korrigiert wird. ; 2542. Pleurophomella columnaris v. H. Auf der Innenseite dürrer Eschenrinde. März. „Gehört zu Tympanis columnaris (Wallr.) v. Höhnel, bei Rehm, III, p. 266, Nr. 4736, falsch als Tympanis Fraxini (Sehwein.) aufgeführt“. v..H. i. litt. Adest Micropera eryptosporioides (B. et Br.) v. H. 2543. Mykogala parietinum (Schrad.) Sace. Auf den pe Zweigen eines weggeworfenen Birkenbesens in St. Georgen i. Kl. bei Sonntagberg. Leg. P. Lambert. Im Oktober. 2544. Sphaeronaema sphaericum Preuß.; syn. Phoma ‚sphae- ricum (Preuß.) Jaezews. Auf dürren Birkenzweigen eines alten Besens in St. Georgen bei Sonntagberg. Oktober. P. Lamber “ Fruchtgehäuse kugelig, mit der Basis dem Holzkörper _ gesenkt, oben etwas abgeflacht, trocken eingesunken, dann Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 573 ‚konzentrisch, rillig, in der Jugend häutig, gelbgrünlich, später schwarz, parenchymatisch gestreift, im Alter aber fast kohlig ge- brechlich. Das spitzige Ostiolum bald sehr kurz, bald auch bis 160 — 50—60 u. Sporen hyalin, zylindrisch mit abgerundeten, nicht verschmälerten Enden, an den Polen mit einem Öltropfen, bei intensiver Beleuehtung auch Sporen mit einem deutlichen Sep- tum zu sehen. Die Fruchtkörper manchmal so einander genähert und gepreßt, daß sie fast ein stromatisches Aussehen zeigen. Hofrat v. Höhnel fand in den Fruchtgehäusen den Parasiten: Uryptophacella Heteropatellae v. H., syn. Coniothyrium Heteropatellae v.H., Mykologische Fragm. in Annal. mycolog., 1903, I. Bd., p. 399, Nr. XII. syn. Microsphaeropsis Heteropatellae v. H. 2 2545. Pleuronaema procumbens (Fuck.) v. H. nov. gen. Ost. Bot. Zeitschrift, Jahrg. 1916, Mykologisches, XXIV, Nr. 106; syn. Sphaeronaema procumbens (Fuck.) Sace. Auf dürren Eiechenspänen. August. Die schwarzbraunen flaschen- oder birnförmigen Pykniden kurz bis länger geschnäbelt, zerstreut oder auch stromaartig in dichten Reihen. Die Konidien zylindrisch, 3—4—=1'’5u, in gelb- liehen Ranken austretend, oftmals als gelbliche. Sporenkugel auf‘ der Schnabelspitze bleibend. Die Sporenträger pfriemlich, btische- lig bis 20 u lang, die Innenwand des Gehäuses dicht bekleidend. 2546. Asteroma Epilobii Fries. Auf dürren Stengeln von Epilobium angustifolium. Im Frühjahre 1916 mit reifen Perithezien des Schlauchpilzes Euryachora Epilobii (Fr.) v. H. sehr häufig. 2547. Oicinnobolus Plantaginis Oudem. Auf Oidium erysipho- ides an lebenden Blättern kultivierter Rosen. August. Fruchtgehäuse birnförmig, auch elliptisch bis kugelig, dünn- häutig, aus fast parenchymatischen Reihen gelblicher, kugeliger Zellen bestehend, 40—60 u, oftmals selbst bis 100 u lang, 40 u breit, die birnförmigen in einen dicken, meistens ebenfalls gelben Stiel übergehend, sonst aber ist derselbe gewöhnlich hyalin und bis 24—5u. Die Sporen sind hyalin, eiförmig bis zylindrisch, 5—6 —=3—4u, wurden an dem bei der Reife sich zuspitzenden oberen Ende des Sehlauches durch eine regelmäßig runde Öffnung ent- leert. Von einer Bekleidung des Fruchtkörpers mit hyalinen Borsten ist hier nichts zu sehen, aber fide Dr. v. Keißler dennoch obige Art. 374 Pius Straßer. 2548. Vermieularia Dematium (Pers.) Fries. f. brevipila v. H. Auf abwelkenden Blättern von Spinacea oleracea. Juli, August. Fruchtgehäuse häutig, rundlich -zelliges Gewebe, gelblich, durehscheinend, kugelig, 40— 60 u, ohne Ostiolum, von 3—6 braunen, septierten steifen Borsten, 40 —80 — 3—4 u, besetzt, die gegen die Spitze heller werden. Sporen hyalin, langspindelig, mit scharf gespitzten Enden, gerade oder etwas gebogen, undeutlich zwei- teilig, 1620 — 3—4 u. Flecken rundlich mit grünlichem Saume, oft aber weit und unbestimmt ausgebreitete, mißfarbige Flecken zeigend, auf denen die Fruchtkörper zerstreut sind, manchmal im Zentrum gehäuft. Im System v. Höhnel zu den Tuberculariae dematiae einzureihen. Fragm. zur Mykologie, XIII. Mitteilung, Nr. 699, p. 64. . 2549. Vermicularia Dematium (Pers.) Fries. var. fennica Karst. Auf faulenden Stengeln von Lavatera Ihuringiaca. Juli. Sporen hyalin, etwas halbmondförmig gebogen mit spitzen Enden, in der Mitte ein Öltropfen und deshalb scheinbar zweiteilig, 16—24 —4u. 2550. Vermieularia atramentaria B. et Br. Auf faulenden Stengeln von Solanım fuberosum. August. Schwarze Flecken, in denen die tiefschwarzen Fruchtkörper sitzen, deren vorragende Spitze mit wenigen aber bis 120 u langen, 41 breiten Borsten besetzt ist. Östiolum nicht vorhanden. Sporen zylindrisch, etwas verschmälerte Enden, mit je einem Öltropfen, 16—20 — 3—4u. 2551. Cytosporella rubricosa v. H. fr. VI. Nachtrag, 1914, Nr. 2139, p. 177. Der Le. aufgeführte Pilz ist nicht ©. conspers@a Rich.?, sondern C, rubricosa v. H. als Nebenfrucht zu Valsaria rubrieosa Fr. Der Pilz ist von Tulasne, Selecta Fung. Carp-H, p- 84, Taf. XI, Fig. 13 u. 16 genau beschrieben und abgebildet, aber weder in den Syll, noch bei Allescher, noch Diedieke beschrieben und benannt. (v. H. in litt.). — Cytonaema Spinella (Kalchbr.) v. H. Fragm. zur Mykologie, XVI. Mitteil., 1914,.Nr. 862, p. 82. v. Höhnel, Zeitschrift f. Gärungs- physiologie, 1914, Beiträge zur Mykologie, VII, p. 215. Cfr. I. Nachtrag 1902, Nr. 835. Syn. Sphaeronaema Spinella Kalehbr. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 375 — Üytophoma pruinosa (Fr.) v. H. Fragm. z. Mykologie, XVI. Mitteil., Nr. 63, p. 84; v.H., Zeitschrift f. Gärungsphysiologie, 1914, Beiträge zur Mykologie, VIII, p. 216. Cfr. V. Nachtrag, 1909, Nr. 1404, p. 3ll. Syn. Oytospora pruinosa (FPr.) Saee. Dendrophoma pruinosa (Fr.) Sace. 2552. Cytospora ceratophora Sace. Auf dürren Ästen von Fraxinus. Oktober. Fruchtkörper flach kegelig, die Epidermis’ pustelförmig auf- wölbend grauschwärzlich durchscheinend, mit vorragendem Ostiolum, mit wenigen olivengrauen, radial geordneten Kammern. Sporen- träger oftmals wirtelständig, lang, die Konidien allantoid, 4—5 ‚=1'5u, in gelblichen Ranken austretend. 2553. Oytospora nivea (Hoffm.) Saec. Auf dürren, berindeten Ästen von Populus Tremula. April. Sehr auffällig und darum leicht kenntlich dureh die schnee- weiße Scheibe und die purpurrötlichen Sporen-Ranken. Die on frucht Valsa nivea Pers. noch gar nicht entwickelt. 2554. Oytospora Rosarum ah An Zweigen von ltosa canına. August. - Hyalodidymae Sace. 2555. Diplodina Galii (Niess.) Sace. v. discedens Str. Auf dürren Stengeln von Galium Mollugo. April 1916. Von der Nor- malform durch größere, bis ’/;mm, Gehäuse, durch nur selten eiförmige, sondern zylindrische, oft sogar hantelförmige größere Sporen, 8-12 —=4—45u abweichend. 2556. Diplodina Malvae Togn. Auf dürren Stengeln von Malva silvestris. November. In den ausgestoßenen dicken, hyalinen Sporenranken finden sich alle Übergänge von ovalen, elliptischen, länglich zylindrischen Formen, aber alle mit zwei größeren Öltropfen. Mit Beibehaltung der Tropfen gehen die zylindrischen Formen in ausgesprochene Diplodina-Sporen mit sehr deutlicher Septierung in der Mitte iber, und wenn ganz reif, überdies an dem Septum ziemlich scharf eingesehnttt. Es dürfte somit kein Zweifel bestehen, daß Phoma Malvacearum Westend. nur eine minder entwickelte Form dieser Diplodina sei. 376 Pius Straßer. Cl. v. H. hält Diplodina Malvae Togn. für synonym mit Ascochytula Malvae (Togn.) v. Höhnel, doch sind die Sporen obiger Diplodina durchwegs, auch in Haufen, nur hyalin, nicht gelb gefärbt. Scolecosporae Sace. 2557. Septoria Pseudoplatani Rob. et Desm. Auf lebenden Blättern von Acer Pseudoplatanus. Juni. 2558. Septoria Cerastii 'Desm. et Rob. Auf verwelkten Blättern von Cerastium triviale. August. Auch auf die Stengel übergehend. 2559. Septoria Convolvuli Desm. Auf der Oberseite welker Blätter von Comvolvulus arvensis. Juni. Die bis 60 u langen Sporen hier ganz deutlich septiert. - 2560. Septoria Galeopsidis Westend. Auf lebenden Blättern von Galeopsis Tetrahit. Juni. 2561. Septoria Geramii Rob. et Desm. Auf lebenden Blättern von Geranium Robertianum. Juni. 2562. Septoria Heraclei Straßer nov. spec. (non Desm., non Sib.). Auf bräunlichen, meist dunklerberandeten, ' eckigen, selten über 4mm großen Flecken der noch ganz frischen Blätter sitzen die nur 80 großen, kugeligen, mit der Basis eingewach- senen, sehr zarthäutigen, gelb durchscheinenden, mit weitem Ostiolum versehenen Fruchtkörper, zerstreut und in geringer Anzahl. Trocken erscheinen selbe als winzige Pünktchen von dunkler Farbe. Also ein wirkliches Gehäuse vorhanden! Die Conidien sind sehr zahl- reich, nadelförmig, ohne Septierung, gerade, selten verbogen, 38—40—(44) — 1— 15 u. Somit von Oylindrosporium- ( Phloeospora)- Sporen niehts zu sehen. Auf der Unterseite frischer grüner Blätter von Heracleum Spondylium. Juni. Sonntagberz. 2563. Septoria Hyperici Desm. An lebenden Blättern von Hyperieum perforatum. Juni. Stimmt gut, nur sind die er e ranken rein weiß, weder gelb noch rosa. Die Sporen meist 40— 1-5 u, fast zylindrisch an beiden Enden stumpf, auch keine Tropfen zu sehen. 2564. Septoria Lami Pass. Auf lebenden Blättern von Lamium purpureum. Juli. . Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 8377 2565. Septoria Petroselini Desm. f. segetum P. Brun. Auf lebenden Blättern von Petroselinum sativum in Gärten. Juli. Sporen bis 50, auch noch darüber, nicht septiert, keine Tropfen, also ein wenig von den beschriebenen Formen abweichend. 2566. Septoria Stellariae Rob. et Desm. Auf welken Blät- tern von Stellaria media. August. Die Sporen hier durchwegs rn. 2567. Rhabdospora Charthusianorum (Westend.) v. H. = Sep- foria Carthusianorum Westend. Auf dürren Kelehblättern einer kultivierten Dianthus-Art. November. Nach v. Höhnel eigentlich nur eine kleinere Form von Rlhabdospora (Septoria) Dianthi (Desm.) v. H. — Adest: Vermicularia Dianthi Westend. —= V. herbarum 2568. Rhabdospora fusca (Peck) v. Höhnel; syn. Septoria fusca Peck. Auf dürren, vorjährigen Blättern von Artemisia Ab- synthium an Gartenmauern. Juli. Fruchtgehäuse flachkugelig, der Epidermis aufsitzend, braun, trocken schwarz, von zelligem Gewebe, mit weitem Dekohu, Keine Blattflecken ertengend, 100—120u Diam. Sporen byalin, nadel- förmig, selten gebogen, 60-90 —2-——25u, bis 10-teilig, gewöhn- lich 6-teilig. Cl. v. Höhnel bemerkt hiezu: „Die Septoria-Arten mit derbem Gehäuse müssen zu Rhabdospora gezogen werden, wenn sie auch auf Blättern wachsen. Unter den auf Arlemisia wachsenden neuen Arten stimmt R. fusca am besten und genügend.* — Adest: (amarosporium Artemisiae Hollös (Saee. Syll. XAI, p- 1080); Epieoccum purpurascens Ehrenb. 2569. Rhabdospora Epilobii v. Höhnel nov. spec. Frucht- gehäuse fast kohlig-brüchig, braunschollig, kugelig, meistens aber linsenförmig, fast walzelig, bis 05mm lang, mit winzigem Ostiolum, dem Holzkörper aufsitzend und von der Epidermis bedeckt und erst nach Abwerfen der Rinde freiwerdend. Die sehr zahlreichen hyalinen Sporen sind nadelförmig, an beiden Enden fein zuge- Spitzt, in der Mitte, seltener an einem Ende dicker, Be septiert, nur ausnahmsweise mit einigen Tropfen, bis 60 — 1'5 u. Auf dürren Stengeln von —. angustifolium in Holz- schlägen am Sonntagberg. April 1 378 Pius Straßer. Gesellig mit Didymosphaeria fenestrans Duby und einem Coniothyrium spec. 2570. Rhabdospora diaporthoides Sace. Fide Cl. v.H. Auf alten Gallen dürrer Salix-Zweige. St. Georg b. Sonntagberg. Juli. Legit. P. Lambert. — Gesellig mit: Physalospora Salieis (Fuck.) Sace.; Gibberidea Hendersoniae (Fuck.) v.H. 2571._Rhabdospora Scerophulariae Karst. Auf dürren Stengeln von Scrophularia nodosa. Mai. Sporen nadelförmig, an beiden Enden scharf zugespitzt, auch öfters an einem Ende etwas dicker, nur selten deutlich septiert. 2512. Rhabdospora Galii Diedicke, Krypt.-Fl. Brandenburg, IX. Pilze, VII, 528. Fide Cl. v. H. Auf dürren Stengeln von Galium Mollugo. April. ‘ Fruchtgehäuse halbkugelig, 370 u breit, von der Epidermis vollständig bedeekt, nur mit dem winzigen ÖOstiolum selbe durch- bohrend, von gelblichen fast durchsichtigen pseudoparenchymatischem Gewebe. Die Sporen sind nadelförmig, 60 — 15 u 4—5-teilig ge- rade oder etwas gebogen und stehen auf hyalinen 5u dicken, genau kugeligen Sporenträgern. Adest Diplodina Gali (Niess.) Sacec. 2573. Phloeospora Heraclei (Sib.) v. Höhnel in litt.; BRO, uyma: Septoria Heraclei Desm., Septoria Heraclei Sib., Cylindro- sporium Heraclei Ell. u. Ev., Cylindrosporium hamatum Bresad. Cfr. v. Höhnel, Fragmente zur Mykologie, II. Mitteilung, 1906, Nr. 84, p. 28. Ä Auf welkenden oder abgestorbenen Blättern von Heracleum Spondylium. Sommer bis Spätherbst. f Dieser in niederschlägereichen Sommern äußerst häufige un üppig entwickelte Pilz ist nach freundlieher Mitteilung des Herr Hofrates v. Höhnel eine.Nebenfruchtform von Oligostroma Heracleı (Fr.) v. Höhnel= dem fast immer nur unreif auffindbaren, aber sehr häufigen Stroma der Phyllachora Heraclei (Pr.) Fuckel (siehe Winter-Rabenh., Nr. 4376). Auf dem Sonntagberg-Exemplare entdeckte v. H. noch eine zweite Nebenfruchtform im Stroma des Pyrenomyeeten, die er Stietochorella Heraclei v.H. nov. gen. et en spec. bezeichnet. Siehe diesen Nachtrag Nr. 2421. Die in diesem Nachtrage sub Nr. 2562 beschriebene Septoria Heraclei Str. mm Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 379 ' Desm., non Sib.) fehlt auf diesen Exemplaren gänzlich, woraus man wohl schließen darf, daß selbe mit Oligostroma (Phyllachora) in keinem metagenetischen Zusammenhang stehen werde. ’ 2574. Phlyctaena Malvacearum v. H. i. litt. Auf dürren Stengeln von Lavatera Thuringiaca. April. Das Gehäuse von braunzelligem Gewebe. Die Sporen zy- lindrisch, meist fingerförmig gebogen, hyalin, einzellig, 18—20 =4u. Die Sporenträger von nahezu gleicher Form und Größe der Sporen. v. H. macht die Bemerkung: „Zweite typische Art!“ 2575. Ohondropodium Viburni (Sace.) v. H.; Syn. Cornularıa viburni Sace. Syll. III, p. 600. Conf. Rehm, Krypt.-Flora II, p. 239, Nr. 4707. v. H., Fragmente zur Mykologie, XVIH. Mitteil., 1916, Nr. 958, p. 19 (45). Auf dürren Schößlingen von Viburnum Opulus. März. Fr. gelatinös-knorpelig, außen tiefschwarz, spitz kegelförmig, gewöhnlich mehrere Fruchtkörper, büschelig, am Grunde mitein- ander verwachsen, die aufgerissene Rinde durchbrechend und weit überragend. Der in der Längsachsenriehtung des Fruchtkörpers eingebaute schmal-zylindrische Lokulus ist ausgekleidet mit 20— 40 u langen, 1-5. breiten einfachen Trägern. Die hyalinen Sporen spindelig, oftmals fast breitnadelförmig, undeutlich mehrfach septiert, 60—75 — 3—-4 u. Die beiden Gattungen Gelatinosporium Peek. und Chondro- podium v. Höhnel stehen einander sehr nahe und unterscheiden sich nur in der Ausgestaltung des Lokulus, der bei ersterer kalotten- oder kappenförmig, also unten konkav ist, und dessen Decke bei der Sporenreife weit und unregelmäßig aufreißt; indes beim letz- teren Genus der Lokulus „aufrecht-elliptisch oder zylindrisch“ ge- baut ist, und schließlich oben an der Spitze des Stromakegels durch eine Kleine, rundliche Öffnung die Sporen entleert. (l. ©.) Wie berechtigt trotz dieser geringen morphologischen Unter- schiede dennoch die Aufstellung der beiden Gattungsnamen ist, zeigt die gewiß interessante Tatsache, daß die zugehörigen Arten Nebenfruchtformen von zwei ganz verschiedenen Diseomyceten- Genera darstellen: Tryblidiopsis und Godronia. Daß Chondropodium Viburni (Sace.) v. H. die Nebenfrucht von Godronia Viburni Fuckel (Symb. myeol., 1869, p. ” ist, ist schon lange bekannt. Der zu 350 Pius Straßer. Godronia Urceolus (A. et S.) Karst. zugehörige Pyknidenpilz ist bislang nicht bekannt geworden. Erst das geübte Auge des scharf- “sinnigen Mykologen v. Höhnel entdeckte an einem auf dem’ Sonntagberg 1914 gesammelten Cormus sanguinea-Zweige ein Chondropodium, das dem Ch. Viburni (Sace.) v. H. „makro- und mikroskopisch fast völlig gleicht, indessen doch verschieden ist, weil der Lokulus statt schmal zylindrisch (400 — 90 bis 1204) elliptisch ist (230 —130u). Die meist zweizelligen Konidien sind 52 bis 68—3 bis 4u groß. Bei Ch. Viburni auch zweizellig und 76=3 bis 4u groß.“ v. Höhnel hält nun diesen Pilz auf Cornus für den Pyknidenpilz von Godronia Urceolus (A. et Schw.) Karst und nennt ihn Chondropodium Urceolus v. H. Die dritte Chondropodium-Art: Ch. Spina (B. et Rav.) v.H., ist ebenfalls schon längere Zeit bekannt, hat aber als Nebenfrueht von Tympanis Fraxini (Schw.) Fries gegolten. Nachdem die beiden vorhin genannten Pyknidenpilze zweifellos zu Godroma gehören, die echten Tympanis-Arten aber Pleurophomella Y. H. als Nebenfruchtformen besitzen, lag für den genauen Beobachter die Vermutung wohl nahe, daß Tympanis Fraxini (Schw.) Fr. überhaupt keine echte Tympanis sei, sondern eine Godronia sein müsse. Und tatsächlich hat der 1916 in München verstorbene ausgezeichnete Ascomyceten-Forscher Medizinalrat Dr. H. Rehm an einem amerikanischen Exemplare der Tympanis Fraxini (Schw.) Fr. die großen nadelförmigen Sporen der Godronia beobachtet. (Ber. d. Bayr. Ges., München, 1912, XII. Bd., p. 205). Es muß dem- nach diese 7ympanis nun heißen: Godronia Fraxini (Schw.) V- H., und ihr Pyknidenpilz ist Chondropodium Spina (B. et Rav.) v. Höhnel (l.e.). . 2576. Chondropodium Urceolus v. H. nov. gen. et BNE spec. Fragmente zur Mykologie, XVII. Mitteil., 1916, Nr. 958, p. 20 (46). Auf dürren Zweigen von (ornus sanguinea in einem | feuchtliegenden Reisigbündel. Dezember 1914. 2577. Micropera cryptosporioides (B.R. S.) v. Höhne], Fragm. zur Mykologie, XVII. Mitteil., Nr. 914, p. 58, a. 1915. — V. Höhnel, Mykologisches, Öst. botan. Zeitschrift, Jahrg. 1916, Nr. 126, p- Syn. l.e.: Micropera turgida (Berk. et Br.) v. H.; Oryptospor" ” furgidum Berk. et Br. 1881; Fusicoceum cryptosporioides B. RS; Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 381 Micropera Frazini Ell. et Ev. 1893; Oryptosporium Fraxini Trip 1904; Zythia ocultata Bres. 1910, V. Nachtrag zur Pilzflora des Enntnsberben 1909, Nr. 1481, p. 321. Auf dürren, berindeten Ästen im Frühjahre 1914. Dieser Pilz ist nach v. Höhnel |. e. die Nebenfruchtform zu Dermatea (Dermatella) Fraxini (Tul.) v..H. = Cenangium Fraxini Tul. „Die echten Micropera-Arten gehören insgesamt als Neben- früchte zur Gattung Dermatea*. An diesem Exemplaren vom Sonntagberg fand Hofrat v. H. zum erstenmale die zu obigen Pykniden zugehörige Dermateacee in bester Entwicklung. Phaeosporae Sace. 2578. Microsphaeropsis Heteropatellae v. Höhnel; syn. Üonio- thyrium Heteropatellae v.H.; Annal. Myeol., Vol. I, p. 399, Mykolog. Fragmente, XI, 1903; syn. Uryptophacella Heieropalilla vH In den Perithezien von Leptosphaeria Doliolum auf lebenden Ranken von Olematis Vitalba. April. Die in den Annal. mycol. I. e. als nov. spee. beschriebene typische Form ist ein Parasit im Hymenium von Heteropatella lacera. Cl. v.H. fand den gleichen Parasiten auch in Frucht- gehäusen von Sphaeronaema sphaericum Preuß., an dürren Birken- zweigen in St. Georgen bei Sonntagberg gesammelt. Siehe diesen VI. Nachtrag Nr. 2544. 2579. Microsphaeropsis segabihch (Sace.) v.H. An dürren Ästen von Cornus sanguinea. April. 2580. Microsphaeropsis (Coniothyrium Sace. [non Corda]) sub- eorticalis (Karsten) v.H. Bei Allescher, VI, Nr. 3015 sub Vonio- fhyrium. V. Nachtrag, Nr. 1466. Auf dürren Ästchen von Sam- bucus racemosa. April. Auf diesem vorliegenden Substrate stellte v. H. die Anwesen- heit folgender Arten fest: Microdiplodia hirta v. H., Phomopsis ramealis (Desm.) v. H., Discosporium rugulosum v. H., Fusarium Spee. wahrscheinlich nov. spee, Mierosphaeropsis el (Bon.) v.H.; syn. Coniothyrium Saee. non Corda. V. Nachtrag Nr. 1465. Auf dürren, entrindeten Zweigen von Sambucus racemosa. 382 Pius Straßer. 2581. Microsporella pityophila v. Höhnel nov. gen. et nov. spec. i. litt. Auf Föhrenrinde, am Sonntagberg, Juni 1916. Ist die Nebenfrucht von Cucurbitaria pityophila de Not. Phaeodidymae Sace. 2582. Ascochytula Malvae (Togn.) v. H. Auf faulenden Stengeln von Lavatera Thuringiaca. Mai. Schwarzbraunes, flachhalbkugeliges Gehäuse aus einem wei- chen, dunkelbraunen, unregelmäßigen Gewebe, mit weitem Ostiolum, auf einem (ob dazu gehörig?) aus lockeren, braunen, gegliederten Hyphen bestehenden Subienlum. Die zahlreichen Sporen treten als eine schmutzig bräunliche Ranke aus. Sporen länglich, fast zylindrisch, in der Mitte meistens eingeschnürt, 12—14 — 6—Tu braun in Haufen, aber einzeln fast hyalin. ? Hofrat von Höhnel (i. litt.) erachtet den Pilz als eine Di- plodina mit gelblichen Sporen, also Ascochytula Potebnia 1907 = Diplodina. Die fast farblosen Sporen einzeln liegend, trotz der dunkelfärbigen Sporenranken bestätigen diese Auffassung. Es werden demnach folgende Pilze als gleich erklärt: „Diplodina Malvae Tognini (X. 949): Sporen 6—10 —3—4u; Ascochyta al- cina Lambotti et Fauk. (XVI. 927), stengelbewohnend: Sporen 1—10=3u. Diplodina Althaeae Hollös XXU , 1037: Sporen 8—-10—=3u. Wahrscheinlich dasselbe, nur besser entwickelt ist Diplodina Hibisci Hollös XXII, 1038: Sporen 10-1435.“ Mit dieser letzteren Form würde somit wegen der Sporengröße der Sonntagbergpilz am besten stimmen. Weil der in diesem Nachtrage Nr. 2556 auf Malva silvesiris verzeichnete Pilz nur hyaline Sporen und auch solche Sporenranken besitzt, Ascochytula jedoch entschieden färbige Sporen wenigstens in dichten Massen aufweist, möge obiger Pilz hier vorläufig bei den Phaeosporen eingereiht werden. 2583. Microdiplodia microsporella (Saee.) Allesch. Auf fau- lenden Blättern von Agrostema Githago. Juni. - Gehäuse tiefschwarz, 200-240 u Durchm. Sporen 8—10 2584. Microdiplodia samarum Brun. f. Vitalbae. Auf Ranken von Olematis Vitalba. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 383 2585. Mierodiplodia hirta v. Höhnel. Auf dürren Ästen von Sambucus racemosa. März. — Nr. 2167 des VI. Nachtrages a. 1914 gehört hieher. Fide v. Höhnel ist diese Microdiplodia nur eine Form der Hendersonia hirta Fr. mit zweiteiligen Sporen, da er Übergänge beobachten konnte. 2586. Diplodia Aesculi Lev. An dürren Ästen von Aesculus Hippocastanum. April. Sporen 20—24 = 8u auf keulenförmigen Trägern. 2587. Diplodia mamillana Fr. Auf berindeten Ästen von Cornus sanguinea. ‚November. ; Gehäuse flachkugelig, schwarz, brüchig, mit warzenförmigem Ostiolum, aus der aufgerissenen Rinde hervorbrechend und dann fast oberflächlich. Die Sporen länglich-zylindrisch mit abgerundeten Enden, selten am unteren Ende etwas schmäler, dunkelbraun, zwei- zellie, 20—24 — 6—8 u, auf fast zylindrischen hyalinen Stielen von 8-10 — 35—4 u. Adest: Myxofusicoccum Corni (Allesch.) Diedicke. 2588. Diplodia inguinans West. Sporen breit-elliptisch, oft- mals eingeschnürt, 20—24 = 10—12u. Auf dürren Zweigen von Fraxinus excelsior. März. 2589. Diplodia Rubi Fries. Auf dürren Ranken von Rubus fructicosus. März. * 2590. Diplodia vagabunda Sace. Auf entrindeten Asten von Cornus sanguinea. Phaeophragmiae Sace. 2591. Hendersonia silvatica Fautr. Auf dürren Grasblättern (Daetylis glomerata?) in Holzschlägen. März. Gehäuse flachkugelig bis linsenförmig, braunzellig, von der Epidermis bedeckt, dann frei und lose aufsitzend. Sporen zylin- drisch, an den Enden abgerundet, vierzellig, nicht eingesehnürt, blaßgelb, sehr zahlreich, 16-20 — 3 u. Sporenträger nicht gesehen. 2592, Hendersonia agropyri-repenlis Oudem. Auf dürren Blättern von Zuzula pilosa? April. Ä „Auch Hendersonia silvatica Yautr. stimmt gut“ bemerkt v.H. hiezu. Fruchtgehäuse halbkugelig, trocken schwarz, feucht gelblich, zartes, scholliges Gewebe, großes Ostiolum, sehr klein, 160 u. 384 Pius Straßer. Sporen zylindrisch abgerundet, auch Sporen mit fast ge- spitzten Endzellen, vierzellig, gelblich, 20—24 = 3—4 u, manch- mal ein wenig gebogen, an dem Septum nicht eingezogen. 2593. Hendersonia Epilobii Fautr. Auf dürren Stengeln von Epilobium angustifolium. März. Sporen lang keulenförmig, die Stielzelle stumpf zugespitzt und etwas heller gefärbt, 12—16 —4--6u. Sporenträger hyalin, fadenförmig. Gesellig mit: Phoma onagracearum Cook, Didymo- sphaeria Fuckeliana Pass., Selerotium (vulgare?). 2594. Hendersonia Rubi (West.) Sacc. An dürren Ranken von Rubus fructicosus. Juni. 2595. Hendersonia Sambuei Müller. Auf abgestorbenen Ästen von Sambucus racemosa. März. 2596. Ceratopycnis Clematidis v. Höhnel nov. gen. et n0V. spec. Fragmente zur Mykologie, XVII. Mitteilung, Nr. 902, p. 38 (86). Aus den Sitzungsber. der kaiserl. Akademie der Wissen- schaften in Wien, Mathem.-naturw. Klasse, Abt. I, 124. Bd. An faulenden Wickelranken von Clematis Vitalba am Sonn- tagberg in Niederösterreich, Dezember 1914, gesammelt“. Dietyosporae Sace. 2597. (amarosporium Artemisiae Hollös (Sace. Syll., xx, p- 1080). Auf dürren Blättern und Stengeln der Artemisia Ab- synthium. Juli. Hofrat v. H. bemerkt dazu: „C. vetustum Ell. et Everh. seheint nur cine schlecht entwickelte Form der ersteren: zu sein. Das Exemplar vom Sonntagberg steht etwa in der Mitte zwischen beiden.“ Die Nummer 1478 des V. Nachtrages 0. affine ar dürfte nun wohl auch hieher gehören. Pachystromaceae v. Höhnel. 2598. Myzofusicoeeum microsporum (B. et Br.) v. H. (in ner = Discella microsperma B. et Br. — Discula mierosperma (B. ei Br.) Sace. =? Myxosporium salicellum Saee. et Roum. — Myxosporun" rımosum Fautrey f. Salicis — Myzxofusicoceum Salieis Diedieke var. microspora Died.—=? Sclerophoma Salicella (8. et R.) v- Auf abgewelkten Zweigen von Salix Caprea. März. Siebenter Nachtrag zur Pilzflora des Sonntagberges (N.-Ö.), 1917. 385 - Myxofuikcodien Corni (Allesch.) Diedieke; syn. Myxo- sporium Oorni Allesch., Rabenh., Kryptog., VII, Nr. 4193, p. 516. An berindeten, dürren daten von Cornus sanguinea. Cfr. V. Nach- trag, Nr. 1503 als Myxosporium. 2599. Mysxofusicoecum stieticum (Karsten) v. Höhnel, Zeit- schrift für Gärungsphysiologie, V. Bd., Beiträge zur Mykologie 1915, p. 203; syn. Myxosporium carneum Sib. ß. stietieum Karst. syn. Myzofusicoceum fraxini Jaap.: Auf berindeten, ‚dürren Ästen von Fraxinus. März. Ist von dem auf Fagus beschriebenen M. carneum (Lib.) v. H., mit mehr minder spindelförmigen bis 16—=4ö5u großen Sporen verschieden, indes M. sticticum (Karst.) v. H. gut ent- .wieckelte, srlindeisin: -elliptische, meist 9—10 —3u große Sporen besitzt. (1. e.). 2600. Myzxofusicoceum Mali Diedicke. Fide v. H. Auf dürren Zweigen von Pirus Mali. April. 2601. Myxofusicoccum Tremulae v. Höhnel nov. spec. Zeitschrift f. ae geht V. Bd., 3. Heft. Beiträge zur Mykologie IX, p. 2 Auf dürren; An Zweigen von Populus tremula am Sonntagberg, im Dezember 1914. Anmerkung: Die Gattung Strasseria (Bres. et Sace.) II. Nach- trag ex 1902, Nr. 836 ist eine echte Pachystromacee. v. H., Frag- mente zur Mykologie, XVIIl. Mitteil., Nr. 944. Leptostromaceae. 2602. Leptopeltella pinophylla v. H. nov. spec. Mycolog. Fragmente, OXXX, p. 305 in Annal. Mycolog., Vol. XV, Nr. 5 (1917). Auf morschen Nadeln von Pinus austriaca in der Schloßruine Gleiß am Sonntagberg. März 1916. Exeipulacee. 2603. Harposporella eumorpha v. Höhnel, Fragmente zur My- > XIX. Mitteilung 1917. Gemeinschaftlich mit Sphaeronaema procumbens (Fuck.) Sace. auf dürren Eichenspänen. August. iD oe 2. B. Ges. 69. Bd, Revision der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeugenden Eriophyinen. Von A. Nalepa (Baden bei Wien). Eingelaufen am 19. März 1918. Die vergleichende Untersuchung der auf Fagus, (Quercus und Ulmus Gallen erzeugenden Eriophyes-Arten führte zu dem gleichen Ergebnis wie bei den Betulaceen; es konnte eine selır nahe Ver-' wandtschaft zwischen den Gallenerzeugern der einzelnen Wirts- pflanzen-Familien nachgewiesen werden. Sie zeigen eine SO auf- fallende Übereinstimmung in ihren Struktureigentümlichkeiten, daß ihre genealogischen Beziehungen unverkennbar sind. Fagus. Fagus silvatica L. l. Eriophyes stenaspis typicus (Nal., 1891). .. „Anz. Ak. Wien, 1891, Bd. 28, p. 160. — Denk. Ak. Wien, 1891, Bd. 56, p. 875, Taf. 3, Pigi1, 3:18 Körper gestreckt, zylindrisch. Schild kurz, 0-027mm lang, halbkreisförmig, gegen die Körperachse wenig geneigt. Sehild- zeichnung deutlich. Die Medianlinie fehlt oder ist vor dem Hinter- rand des Schildes schwach angedeutet; die Seitenlinien laufen nahe nebeneinander und werden an ihrer Außenseite von je zwei Längs- linien begleitet; die äußere derselben erreicht jedoch den Hinter- rand nicht, sondern vereinigt sich mit der inneren. Seitenfelder punktiert und von einer mit dem Seitenrand gleichlaufenden Bogen linie durchzogen. Höcker der Sphildborsten groß, kugelig, ein ander genähert und ungefähr eine Ringbreite vor dem Hinterran Schildborsten fein, zwei Drittel der Schildlänge messend. Rostrum groß, kräftig, nach vorn gerichtet. Cheliceren schwach gebogen, 0.022 mm lang. Beine kräftig, die des zweiten Paares so lang Revis. der auf Fagaceen und [TImaceen Gallen erzeug, Eriophyinen. 387 wie der. Schild, die des ersten Paares etwas länger. Glied 4 und 5 dünn, von nahe gleicher Länge. Krallen des ersten Beinpaares so lang wie Glied 4, die des zweiten Paares um ein Viertel länger. Fiederklaue groß, vierstrahlig. Sternalleıste meist undeutlich ge- gabelt oder einfach. Hüftborsten des ersten Paares in der Höhe des vorderen Sternalleistenendes, die des zweiten Paares weit vor den inneren Hüftwinkeln inseriert. Abdomen scharf und gleich- mäßig geringelt, ca. 72 Ringe. Punkthöcker groß, Punktierung grob; ungefähr 8 Ringe vor dem Schwanzlappen auf der Rücken- seite glatt. Seitenborsten wenig hinter dem Epigynium sitzend, kaum länger als der Schild, wie die Bauchborsten des ersten und zweiten Paares in äußerst feine Enden auslaufend. Bauchborsten des ersten Paares doppelt so lang wie die Seitenborsten, die des zweiten Paares wenig kürzer als diese, die des dritten Paares etwas kürzer als die Schildborsten, stumpf, griffelartig. Schwanz- lappen mäßig entwickelt. Sehwanzborsten sehr fein, etwa ein Drittel der Körperlänge messend. Nebenborsten sehr kurz und fein, oft schwer auffindbar. Epigynium 0'023mm breit, becken- förmig. Deckklappe deutlich längsgestreift. Genitalborsten sehr fein, fast grundständig, so lang wie die Schildborsten. Epiandrium bogenförmig, 0'017 mm breit. Mittlere Länge des Weibehens 0'2 mm, mittlere Breite 0:037 mm. Mittlere Länge des Männchens 0'16mm, mittlere Breite m Cecidium auf Fagus silvatica L.: Schmale Blattrandrollung nach oben. Inquilinen: E. nervisequus typieus, E. nervisequus fagineus, Monochetus sulcatus. la. Eriophyes stenaspis blastophtirus Nal., 1917. Nalepa, in diesen „Verhandlungen“, Wien, 1917, Bd. 67, p- 21.) Steht dem E. st. iypieus zunächst, jedoch Körper kleiner, zylindrisch. Schild kürzer, 0'023mm lang. Schildborsten halb so !) Irrtümlich Erineum stenaspis statt Eriophyes stenaspis. ; 25 388 A. Nalepa. lang wie der Schild und sehr fein. Beine schwächer und kürzer; Beine des ersten Paares 0'025 mm, des zweiten Paares 0'023 mm lang. Glied 4 schwächer und kürzer als bei E. st. typ. Glied 5 ungefähr 00057 mm lang, Glied 4 etwas kürzer. Sternalleiste deutlich gegabelt. Abdomen in der Regel schmäler geringelt (ea. 66 Ringe) und fein punktiert, etwa 8 Ringe vor dem Schwanzlappen auf der Rückenseite glatt. o 0:16 mm : 0'032 mm; d’ 0:12 mm : 0'028 mm. ? Ceeidium auf Fagus silvatica L.: Knospenverderbnis. Inquilin: E. stenaspis plicans Nal. Anmerkung. Ich fand diese Form in überwiegender Mehrzahl in den verbildeten Knospen; es standen mir jedoch nur wenige Knospen von einem strauchigen Exemplar zur Verfügung. Die Möglichkeit ist darum nieht aus- geschlossen, ‘daß die vorliegende Form eine Varietät und der wahre Urheber . der Knospenverderbnis E. stenaspis plicans ist. lb. Eriophyes stenaspis plicans Nal., 1917. Nalepa, in diesen „Verhandlungen“, Wien, 1917, Bd. 61, p- 21. (Syn. E. st. plicator in lit. nom. nud.; da der Name plicator in der Gattung vergeben ist, mußte für die Subspezies ein neuer Name gewählt werden.) Unterscheidet sich von E. st. iypieus in folgenden Merkmalen: Körper wurmförmig gestreckt, ungefähr siebenmal so lang wie breit. Schild etwas kürzer, 0-023 mm lang. Schildzeiehnung wenig deutlich, aus feinen Linien bestehend. Medianlinie unvoll- schwach und kurz. Beine des ersten Paares 0:025mm, die des zweiten Paares 0-023mm lang. Glied 4 und 5 nahe gleich ya Jedoch kürzer (00057 mm). Abdomen scharf und BiahNEDR geringelt (ca. 84 Ringe). Ringe des Analabschnittes undeutlie punktiert und schmal, in der Regel nur einige unmittelbar voF dem Schwanzlappen gelegene Ringe glatt. Epigynium flach, barket | förmig, 0'021mm breit. Deckklappe fein lüngsgestreift. Genital borsten so lang wie die Schildborsten, grundständig, ‘sehr Be. 2 026 mm : 0:038 mm, 0-19 mm : 0:036 mm. Revis. der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeug. Eriophyinen. 389 Ceeidium auf Fagus silvatica L.: Blattfaltung mit Verdickung der Nerven und abnormer Behaarung. Inquilinen: E. nervisequus typieus, E. nervisequus fagineus. 2. Eriophyes nervisequus typicus (Can., 1891). Canestrini, Atti Soc. Veneto-Trent., 1891, Vol. 12, p. 139 (Phytoptus n.). — Prosp- dell’Acarof. ital., 1892, Vol. 5, p. 654. — Nalepa, Denk. Ak. Wien, 1895, Bd. 62, p. 630, Taf. 1, Fig. 9, 10. Körper gedrungen, zylindrisch. Schild dreieckig, gegen die Körperachse stark geneigt, 0'028mm lang. Schildzeichnung sehr undeutlich. Mittelfeld von Längslinien durchzogen und begrenzt; in den Seitenfeldern längs des Seitenrandes eine Bogenlinie. Borsten- höcker groß, kugelig, vor dem Schildhinterrand und weit vonein- ander abstehend. Schildborsten beiläufig so lang wie der Schild, fein, nach hinten gerichtet. Rostrum sehr kurz, nach abwärts gerichtet. Cheliceren 0'015mm lang, gerade. Beine kurz, ge- drungen. Beine des ersten Paares 0-023mm, die des zweiten Paares 0'02mm lang. Glied 4 etwas kürzer als Glied 5. Krallen des zweiten Beinpaares fast so lang als wie die Krallen des ersten Paares und so lang wie Glied 4 und 5 zusammen. Fiederklaue vierstrahlig. Sternalleiste einfach, selten undeutlich gegabelt, die inneren Hüftwinkel nicht erreiehend. Hüftborsten des ersten Paares in der Höhe des vorderen, die des zweiten Paares in der Höhe des hinteren Sternalleistenendes und weit vor den inneren Hüft- winkeln sitzend. Abdomen scharf und gleichmäßig geringelt, grob punktiert, unmittelbar vor dem Schwanzlappen glatt, ca. 56 Ringe. Seitenborsten wenig hinter dem Epigynium sitzend, so lang wie der Schild, wie alle Bauchborsten sehr fein. Bauchborsten des . ersten Paares kaum so lang wie die Seitenborsten, die des zweiten : Paares halb so lang wie ein Bein, die des dritten Paares halb so lang wie die des ersten Paares, spitzig, kräftig. Schwanzlappen klein, Schwanzborsten kurz, sehr fein, Nebenborsten fehlen. Epi- gynium 0'019mm breit, halbkugelig. Deckklappe glatt. Genital- borsten grundständig, so lang wie die Bauchborsten des zweiten Paares. Epiandrium 0'0l4mm breit, klammerförmig. Mittlere Länge des Weibehens O'lTmm, mittlere Breite 0.036 mm. 390 A.Nalepa. Mittlere Länge des Männchens 0'13mm, mittlere Breite 0'032 mm. Ceeidium auf Fagus silvatica L.: Erineum nerviseguum Kunze. Inquilinen: Eriophyes stenaspis typicus, E. nervisequus fagineus. 2a. Eriophyes nervisequus fagineus n. subsp. Trotter e Ceconi, Ceeidotheca ital., 1904, Fase. 10, Nr. 236: E. nervisequus var. maculifer Trotter (nom. nud.), ef. Cotte, Rech. sur les Galles de Provence, 1912, p. 159. Von E.n.typieus durch die glatte Rückenseite, die fein punktierte Bauchseite und die im allgemeinen kürzeren Sehild- borsten und Bauchborsten verschieden. Ceeidium auf Fagus silvatica L.: Erineum fagineum Persoon. Inquilinen: Eriophyes stenaspis typieus, E. nervisequus typieus, Monochetus sulcatus. Sehr gewöhnlich sind E. n. iypicus und fagineus in den engen Blattrandrollungen in Gesellschaft von E. stenaspis typieus auee treffen und dann von diesem leicht durch den stark geneigten Schild, das kurze Rostrum und die bedeutend kürzeren Bauch- borsten zu unterscheiden. ımerkung. Das Erineum nervisegquum Kunze tritt bekanntlich auf der Blattoberseite längs den Sekundärnerven als schmale Haarstreifen auf, das E. fagineum Persoon auf der Blattunterseite in Gestalt rundlicher oder länglicher Flecken. v.Schlechtendal gibt an, daß die Haare beider Erineum- bildungen gleichgestaltet seien (Rübsaamen, Zooceeidien, II, 1916, p- 318). Ich fand die Haare des Erineum nerviseguum keulen- bis birnförmig, bisweilen retortenförmig gekrümmt, die Haare des E fagineum dagegen kugel- ”- ballonförmig mit kurzem, von der Erweiterung scharf abgesetztem Stiel. Wie auch die Verschiedenheit der Erzeuger erkennen läßt, liegen hier zweifellos zwei verschiedene Gallenbildungen vor. Analytische Übersicht der Eriophyes-Arten von Fagus silvatica L. 1. RS. des Abd. von einer Längsfurche durchzogen. S. d. kurz. Fakl. 5-str. Monochetus sulcatus — RS. des Abd. ohne Längsfurche. S. d. mindestens halb so lang wie “ Sch. Fäkl. 4-str . ae vi NR N en Do er a 2. Sch. halbkreisförmig, wenig geneigt. Rost. lang, nach vom geri Sa Kr. IT wenig länger als Kr. I. Sv.Lul. lang, s. a. sehr kurz. 5 längsgestreift ” vers we En re ee ee Revis. der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeug. Eriophyinen. 391 2. Sch. dreieckig, stark geneigt. Rost. kurz, nach unten gerichtet. Kr. I fast doppelt so lang wie Kr. I. S. v. II. kaum halb so lang wie s. v.1. und sehr fein,.8. 3. fehlen. DEI. glatt". s52..1, 205 7,2 k 3. K. wurmförmig gestreckt. B. kurz. Abd. Ppiikich ERBE 0 Y. stenaspis plicans — K. zylindrisch. Abd. vor dem Schwzl. glatt. Stl. zuweilen undeutlich dagabelk: „zu miss ll A RE „2 4. K. gestreckt, zylindrisch. B. lang. Stl. meist undeutlich gegabelt. Abd. scharf geringelt und grob punktiert, ca. 72 Rg. Epg. beckenförmig E. stenaspis typieus — K. klein, zylindrisch. B. gedrungen. Stl. deutlich gegabelt. Abd. eng geringelt und fein punktiert, ca. 66 Rg. Epg. flaec ;. stenaspis blastophthirus 5. RS. des Abd. grob punktiert, vor dem Schwazl. glatt E. nervisequus typieus — RS. des Abd. glatt, BS. fein punktiert .. . . E.nervisequus fagineus Quereus. Q.robur L., Q. pubescens Willd., Q. cerris L., @. ilex L., Q. coceifera L., Q. suber L. Eriophyes quereinus (Can.), E. ilieis (Can.), E. cerreus Nal., E. suberinus Nal. stehen einander sehr nahe; sie haben ihre be- sondere Physiognomie, die bei unmittelbarer Vergleichung leicht erkannt wird, aber sich oft schwer bestimmen läßt. Sie bilden einen Formenkreis, in den wohl auch E. Carueli (Can.) und E. breviceps (Can.) gehören. Allen gemeinsam sind der gestreckte, meist wurm- förmige Körper, der wenig geneigte Schild, das nach vorn ge- richtete Rostrum, die randständigen Schildborsten, die einfache Sternalleiste, die dreistrahlige Fiederklaue, die sehr kurzen Bauch- borsten des zweiten Paares, die langen Nebenborsten, die Zahl der Ringe (ca. 56) und die in der Regel grobe Punktierung; Unter- ‚ schiede ergeben sich nur in der Größe, der Länge der Beine und Glieder 4 und 5, der Krallen und Borsten, doch auch diese sind sehr geringfügig. E. quereinus ist von E. ilieis gut unterscheidbar urch die abweichende Länge der Beine, des Gliedes 4, der Krallen und Bauehborsten des dritten Paares; dagegen gelang es mir in- folge materieller Schwierigkeiten noch nicht, sichere Unterschei- 392 A. Nalepa. dungsmerkmale für die übrigen bisher als selbständige Arten ge- führten Formen aufzufinden. Ob wir es mit biologischen Rassen, Varietäten oder mit Modifikationen infolge des Wechsels der Wirts- pflanze (Somationen) zu tun haben, sind Fragen, die mit einiger Sicherheit doch nur auf experimentellen Wege (durch Infektions- versuche) zu lösen sein werden. Ohne späteren Untersuchungen vorgreifen zu wollen, habe ich die Erineum Erzeuger als Varietäten, die Urheber der Knospenverbildungen hingegen als Unterarten von E. iheis (Can.) als der zuerst beschriebenen Art!) angeführt. Unbekannt blieben mir die Arten E. Carueli (Can.) und E. breviceps (Can.); die Varietät E. ilieis var. Licopolii schreibt Tavares ee Stefani zu,?) der wohl das Erineum auf den deformierten Blüten und Blütenständen von Quercus ilex L. nach dem ersten Beschreiber des- selben Erineum Licopolii, nicht aber dessen Urheber benannte.°) = Varietät Licopolii wurde meines Wissens von Trotter aufgestellt. ) Cotte beschrieb eine Eriophyes-Art, die auf der Unterseite der Blätter von Quercus ilex mäßige Verdiekung und abnorme Be- haarung des Mittelnervs und der Seitennerven bervorbring! (? Erineum sparsum Mass.) und die er Briophyes Coutieri nannte. ) Die Beschreibung ist unvollständig, doch immerhin ausreichend, um zu erkennen, daß eine nähere Verwandtschaft dieser Art mit E. ihieis nicht besteht. l. Eriophyes ilicis typicus (Can.) Be Canestrini, La Difesa dai Parasiti, 1890, Vol. 1, p- ar (Phytoptus ihieis). — Prosp. Acarof., 1892, Vol. 5, p. 677, tav. fig. 8-11 (Ph. i.). — Nalepa, Denk. Ak. Wien, 1899, Bd. 68, p- 210, Taf. 4, Fig. 3, 4 (Eriophyes i.). 2. Ceeidium auf Quereus ilez L.: Erineum ilieinum Pers. ‘) Canestrini, La Difesa dai Parasiti, 1890, Vol. 1, p. 282. ce ?) Tavares J. da Silva, Synopse das Zoocecidias portugezas. Broterlä, 1905, Vol. 4, p. 58. ef. Houard, Les Zoocecidies ete., 1908, Vol. 1, p- 280. Ss ‘) De Stefani, Ceeidiozoi e Zooececidii della Sieilia, 1901, p- 285- Derselbe, Breve deserizione dei Zooceeidii sieil., 1906, p. 26. vr. 198: S Trotter e Ceeconi, Ceeidotheca ital., 1902, Fase. VI, Nr. Eriophyes ilieis var. Licopolii nom, nud.). i >otte H. J., Rech, x les Galles de Provenee. Thöse pharmacle Paris. Tours 1912, p- 169, £. 14. Revis. der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeug. Eriophyinen, 393 la. Eriophyes ilicis calycinus n. subsp. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1902, Nr. 17, p. 223. (E.i. var. rudis). Da der Name der Varietät rudis in der Gattung schon ver- geben ist, mußte der neue Name calycinus gewählt werden. Ceeidium auf Quereus ilex L.: Becher deformiert, Rand ver- dieckt und behaart. lb. Eriophyes ilicis var. Licopolii 'Trotter (nom. nud.). Trotter e Ceeconi, Cecidotheca ital., 1902, Fase. 4, Nr. 128. Subspezies ? le. Eriophyes ilicis var. quercinus (Can.). Canestrini, Atti Soc. Veneto-Trent., 1891, Vol. 12, p. 140 (Phytoptus quereinus). — Prosp. Acarof., 1892, Vol.5, p. 670, tav. 40, fig. 4, 5 (Ph. gu.). j Körper sehr gestreckt, fast wurmförmig. Schild dreieckig, mäßig geneigt, 0:027mm lang. Die Medianlinie meist undeutlich, die Seitenlinien nahe nebeneinander verlaufend und leistenartig vorspringend. Auf jeder Seite der Mittellinien je eine sehr schwache Längslinie, die vom Vorderrand nach hinten zieht und über dem Borstenhöcker nach außen biegt; längs der Seitenränder starke Bogenlinien. Borstenhöcker voneinander entfernt, kaum eine Ring- breite vor dem Hinterrand, Schildborsten sehr fein, kürzer als der Schild und kaum länger als das Rostrum. Rostrum 0017 mm lang, schräg nach vorn gerichtet. Tasterborsten auffallend lang. Beine schlank. Glied 5 der Beine des ersten Paares um ein Viertel länger als Glied 4, Glied 5 der Beine des zweiten Paares nahe doppelt so lang wie Glied 4. Femoralborsten sehr fein und lang. Krallen . der Beine des zweiten Paares 0-0lmm lang, die des ersten Paares unbedeutend kürzer. Fiederklaue groß, dreistrahlig. Sternalleiste einfach, die inneren Hüftwinkel nicht erreichend. Hüftborsten des ersten Paares vor dem vorderen, die des zweiten Paares vor dem hinteren Ende der Sternalleiste und daher weit vor den inneren Hüftwinkeln sitzend. Abdomen scharf und gleichmäßig geringelt (ca. 64 Ringe). Punkthöcker groß, auf dem Sehildhinterrand dichter gedrängt als auf den folgenden Rückenhalbringen. Ringe vor dem Anallappen schmäler und schwächer punktiert. Individuen mit schmal geringeltem und fein punktiertem Abdomen sind nicht 394 A. Nalepa. selten. Seitenborsten mit dem Hinterrand des Epigyniums fast in gleicher Höhe, etwa so lang wie der Schild und wie alle Bauch- borsten sehr fein. Bauchborsten des ersten Paares 1!/, mal so lang wie der Schild, die des zweiten ‚Paares halb so lang wie die Seitenborsten, die des dritten Paares auffallend lang, fast so lang wie die Seitenborsten und sehr fein. Schwanzlappen mäßig ent- wickelt. Schwanzborsten kurz, Nebenborsten etwa.so lang wie eine Kralle, steif. Epigynium 0'021 mm breit, sehr flach, schalen- föormig. Deekklappe von starken Längslinien durchzogen. Genital- borsten grundständig, kaum länger als eine Kralle, sehr fein. Epi- andrium 0'01l5mm breit, bogenförmig. - Mittlere Länge des Weibehens 0'23 mm, mittlere Breite 0:036 mm. Mittlere Länge des Männchens. 0'17 mm, mittlere Breite 0:03 mm. Ceeidium auf Q. pubescens Willd.: Erineum quereinum Pers. Anmerkung. Das E. quereinum von @. pedunculata Ehrh., dessen Er- zeuger Canestrini beschrieb, konnte ich bisher nieht untersuchen. Inquilin: Phyllocoptes triserratus Nal. ld. Eriophyes ilicis var. cerreus Nal. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1898, Nr. 22, p. 234. — Denk. Ak. Wien, 1399, Bd. 68, p. 209, Taf. 4, Fig. 1, 2. Ceeidium auf Q. cerris L.: Erineum quercinum Pers. Inquilin: Eriophyes tristernalis Nal. le. Eriophyes ilicis var. quercus-cocciferae nov. Val. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1903, Nr. 25, p. 293 (E. ilieis). Körper gestreckt, zylindrisch. Rostrum 0'015 mm lang. 8.d. stark. Glied 5 länger als Glied 4. Ceeidium auf Q. eoceifera L.: Erineum impressum Corda. lf. Eriophyes ilicis cerrigemmarum n. subsp. Nalepa, Denk. Ak. Wien, 1399, Bd. 68, p. 210 (E. cerreus): Cecidium auf @. cerris L.:-Wucherung der Stammknospen- lg. Eriophyes ilicis suberinus Nal. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1899, Nr. 17, p. 217 (E. suberinus?- Ceeidium auf Q. suber L.: Wucherung der Stammknospen. Revis. der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeug. Eriophyinen. 395 2. Eriophyes tristernalis Nal. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1898, Nr. 22, p. 235. — Denk. Ak. Wien, 1899, Bd. 68, p. 211, Taf. 4, Fig. 5, 6. Körper schwach spindelförmig, gestreckt. Schild dreieckig, gegen die Körperachse schwach geneigt, 0'027 mm lang. Im Mittel- feld die drei Mittellinien, die seitlich von je einer Bogenlinie be- gleitet werden; die Medianlinie erreicht den Vorderrand nicht. Schildborsten fehlen. Rostrum kräftig, schwach, gekrümmt. Che- lieeren 0019 mm lang. Beine schlank, Glied 4 so lang wie Glied 5, beide kurz. Krallen des zweiten Beinpaares fast um die Hälfte länger als die des ersten Paares. Fiederklaue fünfstrahlig. Sternal- leiste kurz, tief gegabelt, fast dreistrahlig. Koxalborsten des ersten Paares vor dem Vorderende der Sternalleiste inseriert, sehr kurz und fein, schwer sichtbar (fehlen?), die des zweiten Paares vor den Gabelästen der Sternalleiste, daher weit vor den inneren Koxalwinkeln’sitzend. Abdomen sehr breit geringelt, ea. 42 Ringe, ziemlich grob und weit punktiert. 10—12 Ringe vor dem Schwanzlappen etwas breiter, auf der Rückenseite glatt. Seiten- borsten kaum so lang wie der Schild, fein. Bauchborsten des ersten Paares doppelt so lang als die Seitenborsten, die des zweiten Paares sehr fein, so lang wie eine Kralle des zweiten Beinpaares, die des dritten Paares so lang wie die Seitenborsten, haarspitzig. Schwanzlappen klein. Schwanzborsten kurz, sehr fein. Nebenborsten fehlen. Epigynium flach, halbkugelförmig, 0'019mm breit. Deckklappe längsgestreift. Genitalborsten sehr fein, grund- Ständig, etwa so lang wie die Bauchborsten des zweiten Paares. Epiandrium bogenförmig, 0'016 mm breit. Mittlere Länge des Weibchens 018mm, mittlere Breite 0.036 mm. j Mittlere Länge des Männchens 0'13mm, mittlere Breite 0-35 mm. Ceeidium? Bisher nur als Einmieter im Erineum von E. ilieis var. cerreus bekannt. Hat mit dem in den Knospengallen von Corylus avellana L., von Betula verrucosa Ehrh. (E. betulae Nal.) und in dem Erineum pulchellum Schlecht. von Carpinus betulus L. (E. pulchellus Nal.) 396 A. Nalepa. als Einmieter lebenden Eriophyes vermiformis (Nal.) eharakter- istische Merkmale (das Fehlen der Schildborsten, die tiefgegabelte Sternalleiste, die fünfstrahligen Fiederklauen, die relative Länge der Bauchborsten,. das Fehlen der Nebenborsten, endlich die Ge- stalt des Epigyniums) gemein, steht diesem demnach sehr nahe. E. vermiformis unterscheidet sich jedoch von E. tristernalis dureh den wurmförmig gestreckten Körper, die Schildzeiehnung, die schwächeren Beine, die erheblich größere Anzahl von Abdominal- ringen (ca. 76 Ringe) und die fein punktierte Rückenseite des Hinterleibes. Ulmus. U. campestris L., U. montana With., U. pedunculata Foug. Die bisher beschriebenen Eriophyes-Arten von Ulmus gehören zwei Großarten an, die selbst wieder in naher verwandtschaftlicher Beziehung zu einander stehen: ; l. Eriophyes ulmicola typicus Nal. mit der Varietät pune- tatus Nal. und der Unterart brevipunctatus (Nal.). 2. Eriophyes Alliformis typicus (Nal.) mit der Unterart multistriatus (Nal.) la. Eriophyes ulmicola typicus Nal. Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1909, Nr. 10, p. 117: E. ulmicola pro E. ulmi (non Garman, Rep. Ins. Illinois 12, 1882 (1883), p. 137: Phytoptus u.). — SB. Ak. Wien, 1890, Bd. 99, p- 59% Taf. 7, Fig. 3-5: (Phytoptus ulmi). — Zool. Jahrb. Syst., 1804, Bd. 7, p. 324, Anm. 6. — Frauenfeld, in diesen „Verbandlungen“, Wien, 1865, Bd. 15, p. 897: (Phytoptus campestricola deser. insufl.). — Canestrini, Atti Soe. Veneto-Trentino, 1890, Vol. 12, p- 9: Ph. ce. — Prosp. Acarof., 1392, Vol. 5, p. 576: Ph. e. Körper mäßig gestreckt, zylindrisch. Schild dreieckig, vom abgerundet, wenig geneigt, 0'029 mm lang. Schildzeichnung oft undeutlich (vgl. I. c., Taf. 7, Fig. 4). Mittelfeld von Längslinien begrenzt, die über den Höckern der Schildborsten endigen, un von den Mittellinien durchzogen. Medianlinie unvollständig, schwach. Längs der Seitenränder Bogenlinien. Borstenhöcker groß, halb- kugelig, von einander entfernt und etwa eine Ringbreite vor dem Revis. der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeug. Eriophyinen. 397 Schildhinterrand. Sehildborsten 0'038 mm lang, sehr stark. Rostrum kurz, kräftig, schräg nach abwärts gerichtet. Cheliceren fast ge- rade, O'019mm lang. Beine kurz, mäßig stark. Beine des ersten Paares 0:03mm, die des zweiten Paares 0.026mm lang. Glied 4 wenig kürzer als Glied 5. Fiederklaue groß, zweistrahlig, Strahlen weit von einander abstehend. Krallen des zweiten Beinpaares kaum länger als die des ersten Paares, so lang wie Glied 5. Sternalleiste nicht gegabelt, bis nahe an die inneren Koxalwinkel reichend. Koxalborsten des ersten Paares in der Höhe des vor- deren, die des zweiten Paares in der Höhe des hinteren Sternal- leistenendes und wenig vor den inneren . Koxalwinkeln sitzend. Abdomen ziemlich breit und scharf geringelt, ca. 52 Ringe; die letzten 8—10 Ringe etwas breiter. Bauchhalbringe breit und wie die Rückenhalbringe glatt. Seitenborsten etwas kürzer als der Sehild, außerordentlich fein. Bauchborsten des ersten Paares fast so lang wie die Schildborsten, die des zweiten Paares halb so lang, die des dritten Paares so lang wie der Schild, haarspitzig und wie die anderen Bauchborsten sehr fein. Schwanzlappen klein. Schwanzborsten sehr fein, s. a. etwa so lang wie Glied 4: Epi- gynium 0'023 mm breit, flach. Deekklappe glatt. Genitalborsten fast grundständig, sehr fein, nahe so lang wie die Bauchborsten des zweiten Paares. Eier rund. Epiandrium 0'015 mm breit, stumpf- winklig. Mittlere Länge des Weibehens 017mm, mittlere Breite 0:038 mm. Mittlere Länge des Männchens 0'13mm, mittlere Breite 0.037 mm. Ceeidium auf U. campestris L., 5 _— With.: Blatt- knötchen; ef. E. ulmicola var. punctatus, Eee E. ulmicola var. a E. filiformis (Nal.). la. Eriophyes ulmicola var. punctatus nov. var. Körper mäßig gestreckt, beim geschlechtsreifen Weibchen walzenförmig. Schildzeichnung jener von E. ulmicola typicus ähn- lich, Seitenfelder jedoch zumeist fein gekörnt. Abdomen schmäler geringelt (ca. 64 Ringe) und eng punktiert. 2 0:18 mm: 0'045 mm; C’ 0:14mm: 0'039 mm. 398 A. Nalepa. Ceeidium auf U. campestris L., U.montana With.: Blattknötchen. Diese Varietät ist in den Blattknötehen sehr allgemein anzu- treffen; zuweilen überwiegt sie an Zahl ihrer Individuen sehr be- trächtlich. Von E. ulmicola brevipunctatus (Nal.) ist sie nicht leicht zu unterscheiden (s. u.); bei der großen Ähnlichkeit beider Formen drängt sich unwillkürlich der Verdacht auf, ob nicht E. u. brevi- Ppunctatus gleichfalls als eine Varietä: von E. ulmieola zu be- rachten ist. lb. Eriophyes ulmicola brevipunctatus (Nal.). Nalepa, SB. Ak. Wien, 1889, Bd. 98, p. 130, Taf. 4, Fig. 1—3: Phytoptus brevipunctatus. - Körper groß, zylindrisch, walzen- bis schwach spindelförmig. Schild 0'038 mm lang, dreieckig, vorn abgerundet, gegen die Körperachse wenig geneigt. Mittelfeld von den Mittellinien dureh- zogen, Medianlinie unvollständig; auf jeder Seite der Mittellinien eine kurze, vom Vorderrand gegen die Borstenhöcker ziehende Linie. Seitenfelder fein gekörnt. Borstenhöcker groß, vor dem Hinterrand sitzend und von einander entfernt. Schildborsten 1'/,mal so lang wie der Schild. Rostrum kurz, schräg nach vorn gerichtet. Beine des ersten Paares 0-03mm, die des zweiten Paares 0-0283mm lang. Glied 4 gleich Glied 5. Außenborsten stark, Innenborsten schwach. Krallen des ersten Beinpaares 0:0057 mm lang, die des zweiten Paares unbedeutend länger. Fiederklaue groß, zweistrahlig. Sternalleiste einfach, kurz. Hüftborsten des ersten Paares in der Höhe des vorderen Sternalleistenendes, die des zweiten Paares weit vor den inneren Hüftwinkeln sitzend. Abdomen meist eng und gleichmäßig geringelt, (ca. 78 Ringe) und fein punktiert. Seitenborsten hinter dem Epigynium sitzend, so lang wie ein Bein und wie die übrigen Bauchborsten sehr fein. Bauchborsten des ersten Paares wenig länger als diese, fast dreimal so lang als die des zweiten Paares, die des dritten Paares so lang wie die Seiten- borsten, haarspitzig. Schwanzlappen verhältnismäßig schwach ent- wickelt. Schwanzborsten kurz, sehr fein, Nebenborsten sehr kurz, kaum halb so lang wie eine Kralle. Epigynium 0:024mm breit, beckenförmig. Deekklappe von wenigen undeutlichen Längslinien durchzogen, meist glatt erscheinend, Genitalborsten fast seiten- Revis. der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeug. Eriophyinen. 399 ständig, so lang wie die Bauchborsten des zweiten Paares. Epi- andrium 0'015mm breit, stumpfwinklig. Mittlere Länge des Weibehens 0-2 mm, mittlere Breite 0'046 mm. Mittlere Länge des Saga Ari 015mm, mittlere Breite 0036 mm. Steht dem E. u. var. RER sehr nahe, Körper jedoch größer, walzenförmig, Schild länger, Schildzeichnung etwas ab- weichend, Schildborsten schwächer, Glied 4 gleich Glied 5, Fieder- klaue größer, Hüftborsten des zweiten Paares weit vor den inneren Hüftwinkeln, Bauchborsten sehr fein, Zahl der Ringe größer, Punktierung enger, Nebenborsten kürzer, Deekklappe von wenigen undeutlichen Längslinien durchzogen. ? Ceeidium auf T. pedunculata Foug.: Beutelförmige Blatt- gallen. ? Inquilin: Eriophyes filiformis multıstriatus (Nal.). Nur einmal fand ieh die Unterart brevipunctatus ausschließ- lich in den genannten Gallen (Denk. Ak. Wien, 1391, Bd. 53, p. 871). In den seither untersuchten Gallen fand ich sie regelmäßig in Gesellschaft mit multistriatus, bald die eine bald die andere Art in der Mehrzahl; es läßt sich daher heute noch nicht mit Sicher- heit angeben, welche der beiden Unterarten die Gallenerzeugerin bezw. die Einmieterin ist. 2. Eriophyes filliformis typicus (Nal.). Nalepa, Anz. Ak. Wien, 1890, Bd. 27, p. 2. — N. Acta Ae. Leop., 1891, Vol. 55, p. 374, tab. 1, fig. 5, 6. Körper wurmförmig gestreckt, beim o bis zwölfmal so lang wie breit. Schild 0:025mm lang, schmal, halbelliptisch, gegen die Körperachse wenig geneigt; Mittelfeld von Längslinien, Seitenfelder von zahlreichen Bogenlinien durchzogen. Borstenhöcker sehr groß, voneinander entfernt und wenig vor dem Hinterrand sitzend. Sehildborsten 1!/, mal so lang als der Schild, an der Basis ver- stärkt, steif. Rostrum lang, kräftig, nach vorn gerichtet. Cheliceren 0:-021mm lang, schwach gebogen. Beine kurz und sehr schwach. Glied 4 um mehr als ein Viertel kürzer als Glied 5. Krallen des zweiten Beinpaares 0:0058mm lang, schwach gebogen, die des ersten Beinpaares unmerklich kürzer. Fiederklaue klein, dreistrahlig. 400 » A. Nalepa. 2 Sternalleiste einfach, die inneren Koxalwinkel nicht erreichend. Koxalborsten des zweiten Paares in der Höhe des hinteren Ster- nalleistenendes und daher weit vor den inneren Koxalwinkeln inseriert. Abdomen gleichmäßig geringelt (ca. 96 Ringe) und eng punktiert. Seitenborsten in der Höhe des Epigyniums sitzend, wie alle Bauchborsten sehr fein, halb so lang wie die Schildborsten und die Bauchborsten des ersten Paares. Bauchborsten des zweiten Paares mehr als halb so lang wie der Schild, die des dritten Paares so lang wie dieser und haarspitzig. Schwanzlappen ziemlich groß. Schwanzborsten mäßig lang, fädlich. Nebenborsten so lang wie eine Kralle und sehr fein. Epigynium 0-016mm breit, halb- kugelförmig, nach hinten gerückt: Deckklappe deutlich längsgestreift. Genitalborsten seitenständig, sehr fein, etwas kürzer als die Bauch- borsten des zweiten Paares. Epiandrium 0'014mm breit, flach bogenförmig. Mittlere Länge des Weibehens 0:17 mm, mittlere Breite 0015 mm. Mittlere Länge des Männchens 0-12 mm, mittlere Breite 0'019mm. Die größten Weibehen maßen 0'24mm in der Länge und 0:025mm in der Breite. / Ceeidium auf U. campestris L., U. montana With.: Blattpocken. Sehr häufiger Einmieter in den Blattknötechen. 2a. Eriophyes filiformis multistriatus (Nal.). Nalepa, N. Acta Ac. Leop., 1891, Vol. 55, p. 370: Phytoptus multistriatus. — Denk. Ak. Wien, 1891, Bd. 58, p. 870, Taf. 1, Fig. 7, 8: Ph. m. Körper gestreckt, zylindrisch. Sehild halbelliptisch, 0026 mm lang, mäßig geneigt, von Längslinien durchzogen. Seitenlinien nahe nebeneinander laufend, Medianlinie unvollständig. Borsten- höeker groß, randständig, den Schildrand jedoch nieht überragend, voneinander entfernt. Schildborsten stark, fast 1!/, mal so lang wie der Schild. Rostrum kräftig, schräg nach vorn gerichtet. Cheliceren 0'019mm lang, Beine ziemlich schwach. Glied 4 etwa um ein Viertel kürzer als Glied 5, Fiederklaue klein, dreistrahlig. Krallen des ersten Beinpaares so lang wie Glied 4 und unbedeutend kürzer als die des zweiten Beinpaares. Sternalleiste einfach, die inneren Koxalwinkel nicht erreichend. Koxalborsten des ersten Revis. der auf Fagaceen und Ulmaceen Gallen erzeug. Eriophyinen. 401 Paares in der Höhe des vorderen Sternalleistenendes, die des zweiten Paares ziemlich weit vor den inneren Koxalwinkeln, die “ des dritten Paares so lang wie die Schildborsten. Abdomen ziem- lich breit, gleichmäßig geringelt (ca. 72 Ringe) und kräftig punk- tiert; die letzten 4—5 Ringe meist. glatt. Bauchborsten sehr fein. Seitenborsten in der Höhe des Epigyniums sitzend, halb so lang | wie die Schildborsten, Bauchborsten des ersten Paares so lang wie diese, die des zweiten Paares halb so lang wie der Schild, die des dritten Paares fast so lang wie dieser, haarspitzig. Schwanz- borsten etwa ein Drittel der Körperlänge messend, geißelartig, Nebenborsten fast so lang wie eine Kralle, steif. Epigynium 0017 mm breit, flach, abgerundet. Deckklappe fein längsgestreift. Genital- borsten fast grundständig, sehr fein, so lang wie die Bauchborsten des zweiten Paares. Epiandrium 0'016mm breit, stumpfwinklig. 9 0:17 mm : 0-03 mm; J’ 0:15 mm : 0:052 mm. ? Ceeidium auf Ulmus pedunculata Foug.: Beutelförmige Blattgallen. ? Inquilin : E. ulmicola brevipunctatus (Nal.). Analytische Übersicht der Eriophyes-Arten von Ulmus campestris L., U. montana With. und U. pedunculata Willd. 1. Fdkl. groß, 2-str. Im Mfld. 3 Längslinien. Dkl. glatt oder von wenigen un- deutlichen Längslinien durchzogen ... »..- 2... . 0... 2 - den klein, 3-str. Sch. von zahlreichen Längslinien era a 2. Abd. BR ee ee ” K. klein, zylindrisch. S. cox. II. wenig vor den inneren Koxalwinkeln, 3. a. lang wie eine Kr., ca. 64 Rg. Gl.4 etwas kürzer als Gl. 5. Kr. fast so . E. ulmicola var. pimchne annähernd so lang wie al. 5. Dkl. glatt . K. Sarg bis walzenförmig, groß. Gl. 4 gleich Gl. 5. Gl. 5, ca. 78 Rg. S. a. halb so ling wie eine Kr. Dkl. von wenigen un- Beach Längslinien durchzogen .. E.uln en year . K. zylindrisch. B. mäßig stark. Rost. schräg nach vorn gerichtet, ca. 72 Rg. ea en yes E. filiformis multistriatus = Parme B. kurz, schwach. Rost. groß, nach vom gerichtet, ca. Rr E. filiformis typieus. ie kürzer als I Do ri ee ee Z.B, Ges. 69. Bd. 26 a a a : ‚un 206 De 1 ül: i* 2 5 Tee ih x aa? FE re ee ten Mies Ks Alphabetische Inhaltsübersicht. Zusammengestellt von Dr. Viktor Pietschmann unter Mithilfe von Dr. Cerny und Dr. K. Keißler. ‚Abkürzungen: A. = Anatomie. D. = Beschreibung. K. = Kritische Bemerkungen. R. = Refer B. = Biologie. G. = Geographie, M. = Morphologie B.= Ds T. = Teratologie. (Die Originalarbeiten und Beiträge sind durch den Druck hervorgehoben,) A. Aberrationen von Geometriden, Pro- ha a ; ka. S. ; epidopteren, Höfer. S. (138). Ab et Mißbildung und Familien- ähnlichkeit (Lepidoptera), Joseph. Alkanna calliensis Vierh. Bd Watzlü nov. var. S. 274. Allgemeine Versammlungen. S. (12), (13), (26), (73), (75), (144), (145). 201). Anuren, Über Bau und Entwieklung der glatten Muskelfasern in der Haut von —. Kornfeld. S. (153). — Über die Beziehungen der Pigment- zellen im Corium und in der Epi- dermis von —. Kornfeld. S. (158). — Über die Entwieklung des Auges Jokl. 8. (149 Neue Originalunter- ißen. 8.1. bei —. Aseomyeeten, suchungen an —. Theiße pP 2 41°: .1 Fal : lung. S. (208). Z. B. Ges. 69. Bd. | Axia margarita Hb. (M.) S. (111). | Axiidae Rbl. nov. fam. S. (111). | B. Bankesia macedoniella Rbl. nov. spec. 8. (142). Berichte der Sektion für Botanik. S. (38), (98), (161), (194). Beriehte der Sektion für Lepido- pterologie. S. (45), (103). Berieht der Sektion für Zoologie. S. (14 Bernhauer, Dr. Max. Eine blinde Gattung der Tribus Pygoste- nini aus dem südlichen Afrika. | | | 4.358: | Biston strataria Hufn. ab. striaria L. | Prochaska. nov. ab. 8. (137). | Böhmen, Ne, S. (115). ' Boarmia selen ab. eutae- niaria 1. vr is nov. ab. S. (136). Botanik, Berichte der Sektion für —. S. (38), (98), (161), (194). Buellia (Diplotomma) alboatra Th. Fr. var. epipolioides nov. var. 8.61. 27 404 ©; an ) A 5 ni var. granuligera nov. var: 8.78 . (Eucal.) fuscoatroides nov. spec. S. 69. Cuothyri ylla nov. gen. et spec. :S. 354. Calopla an/’/Dp u, Potönstlaie AUMen: nov. m. 8.13 Catillaria (Eucat.) nn Arld. ar. gelatinosa Stnr. Celaena matura Hufn. ab. une Höfer nov. ab. S. (139). Centaurea lungensis Ginzb. subspec. aumgartneri nov. subsp. S. (198). — — Padelini nov. subsp. S. (193). Cleophana (Amephana) dejeani (Dup.) dalmatiea Rbl. n. subsp. S. (107). Coleophora ochrea (Hw.) castelensis bl. nov. subsp. S. (129). BR ben enella Rbl. n. spec. S. (129). belligerella Rbl. n. spec. S. (130). Corium und Epidermis, Über die Be- ziehung der Pigmentzellen im — bei Anuren. Kornfeld. 8. (158). Crepis neglecta L. f. graeca nov. form. S. 266. D. Dalmatien, Lepidopterenfauna. S. (106). Demelius, Paula. Form und Farbe Monilia candida. 3.341. — Konidienbildung bei Hymeno- myeeten. 5.349, Diploschistes Euganeus Stnr. var. in- trusus nov. var. S.96, Dorylotyphlus Bernhauer nor. gen. S. 358 _ Wasmoneni Bernhauer n. sp. 8.354, Draba stellata Jaegqu. var. trichope- .dunculata nov. var. S. (205). Alphabetische Inhaltsübersicht, E. en des Feßler. S. (147). . latericiana Rbl. nov. spec. S. (126). Auges. Euioshiie- -Arten auf Aa Betulaceen Mitteleuropas. S.25 — — auf Fagaceen und Ulmaceen. S. _ RPERE Nal. nov. spec. S. 36. — bistriatus typicus Nal. nov. subsp. S. 44. — bistriatus var. alni viridis Nal. nov. var. S.46. — brevitarsus pyllereus Nal. n. subsp. S. 48. — ilieis cerrigemmarum Nal. n. subsp. S. 894. — — calyeinus Nal.nov.subsp. S.393. — — var. quercus-cocciferae Nal. nov. var, 94. — laevis euryporus Nal. n. subsp. S. 33. — — inangulis Nal. nov. subsp. S. 32. — — lissonotus Nal. n. subsp. S. 36. — ,— var. almi incanae Nal. nov. var. 32. — longirostris Nal. nov. spee. S. #8. — nervisequus fagineus Nal. n. subsp- S. 390. — rudis notolius Nal. n. subsp. S. 38. — ulmieola var. punctatus Nal. nov. var. FR Erodium REN Willd. var. persicum nov. var. S. 188. F. Feßler, F. Zur Entwicklungsme- chanik des Auges. S. (147). Flora Griechenlands, Beiträge zur — Vierhapper, Steiner, Schiff- ner und eg S. 52, 102, 157, 246, 313. Alphabetische Inhaltsübersicht. Ploiitischk Mieigen Ronniger. S. (204). Floristisches aus Niederösterreich, Neumayer. S. (195) Frisch, K.v. Zur dem Sitz des alten Frage nach Geruchsinnes bei Insekten. — Versuche an Bienen. 17). Fuie mediterranea Lindb.. var. sinistra nov. var. S. 838. “. Gallenerzeugende Eriophyes-Arten auf den Betulaceen Mitteleuropas. EN 5. — auf Fagaceen und Ulmaceen. Nölepe . 386. Galvagni, E änzende Mittei- zur Gelmietssetimgetenekk S. (105). — Nachtrag zum Prodromus der Lepidopterenfauna von ieder- österreich (Region der Zentral- alpen). S. (123). Generalversammlung, ordentliche, S. (8 — anäezordentiiis. S. (208). Genista acanthoclada DC. subsp. echinus (Spach). f. rhodica nov. f. S. 162. — — subsp. graeca nov. subsp. S. 162. — — — f. mieropetala nov.f. S. 162. — rigidissima noVv. spec. _ read DC. «) laxior nov. var. S. 170, ai Sitz des — bei Insekten. — Versuche an Bienen. Frisch. Ginzberger, A. Pflanzen aus dem Gebiete des Monte Maggiore u Korn en Eilanden Süddalmatiens. S. (194 und | | | | ' Gsehwandner 405 Ginzbe rge Von rg Ex- Kuikleen in Nordistrien. S. (74). Gloniella pinophylla nov. spec. 8. 365. Götzen, R. Lepidopterologische Mit- teilung. S. (142). Griechenland, Beiträge zur Flora —. Vierhapper, Steiner, Schiff- ner und Baumgartner. 8. 52, 102, 157, 246, 313. R. Hybriden und Aberrationen bei Saturnia-Arten S. H. Haberlandt, A. Volkstümliche Pflan- zenkunde. S. (64). Hayek, A.v. Die pflanzengeographi- schen Verhältnisse des westlichen Wolhynien. 3). Hecht, W. Eine neue Liehtmessungs- methode für Biologen. S. (76). Hecke, L. Demonstration phytopatho- logischer Wandtafeln. S. (99). Heikertinger, Referatüber Schmidt: Geschichte der Entwieklungslehre. S. (36). Hemerophila japygiaria Costa. (D. G.) S. (109). | Höfer, K. Über ui von Lepidopteren: 8. (138 Humboldt, A. v. als nu | graph. Vierhapper. S: (202). Hymenomyceten, Konidienbildung bei —, Demelius. $. 349. d, Jokl, A. Über die Entwicklung des Auges bei Anuren. S. (149). Joseph, H. Aberration, Mißbildung „und Familienähnlichkeit. (Lepido- » ptera.) S. (45 — Referat über Pesta: Die Deka- poden der Adria. S. (35). 277 406 Joseph, H. Über einen mutmaßlichen Primitivzustand eines Schwere- sinnes-Organes. 8. (27). K. Kautz, H. Eine neue Aberration von Melitaca did: yma 0. S. (122). Keißler, K. Rote Wasserblüte. S.(98). Knoll, F. W. Ostwalds Farbenatlas. S. (100). Konidienbildung bei era Demelius. 349 Kornfeld, W. Über u und Ent- wieklung der glatten Muskelfasern in der Haut der Anuren. S. (153). — -Über die Beziehungen der Pigment- zellen im Corium und in der Epi- dermis der Anuren. S$. (158). L. Lecanora (Aspieilia) contorta Stnr. var. a cta Nov. var. 8.88 — — var. disseminata nov. var. I, 88, — (Placod.) graeca nov. spee. $. 80. — (Eulee.) psarophana Nyl. f. sub- virens nov. f. 8.82. — (Aspieilia) retieulata Stnr. contortoides nov. var. S, Leiningen- Westerburg,W. Wee h- selwirkung zwischen Pflanzen und Tieren. S. (81). var, für —. für Biologen. Hecht. 8, (76). Linum gyaricum nov. spee. 8.103 Lungau, Pflanzen aus dem —. Vier- happer. S. (207). Alphabetische Inhaltsübersicht. Lussin, 1.8pidopieiseiane von — S. (1 Lycaena eyllarus Rott. ab. decolorata Höfer nov. ab. S. (138). N. Melitae didyma, OÖ. ab. marginima- culata Kautz nov. ab. S. (122). Mesotrosta Br Tr. (D.) S. (139), ab. wunimaculata, rubrimaculata, a en nov. ab. S. (141), (142). Weierlogich Verhältnisse in der ächsten Nähe d. Pflanz. Schmidt. Mierosporella pityophila nov. gen. et nov. spec. Microdiplodia samarum Brun. f. Vit- albae nov.f. S. 382. Mikrolepidopteren, Beitrag zur Kennt- nis paläarktischer Rebel. 'S. (126). Monilia candida, Form und Farbe —. Demelius. S. Monte Maggiore, Pflanzen aus dem rebiet es un Eilanden Süddalmatiens. berger. ( Muskelfasern, glatte, Bau und Ent- wieklung in der Haut v. Anuren. Beute S. (153). Mycosphaerella Acori n. spee. S. 360. — — eupatoriicola n. spec. 3. 360. — — prenanthicola n. spec. S. 361. Naehriehten (I). S. (8). — (M. 8. @1 ae Naevia rosella „Reh f. Impatientis DV. ©8 Nalepa, A. ai der auf den Betulaceen Mitteleuropas &allen erzeugenden Eriophyes-Arten- 3.25. Alphabetische Inhaltsübersicht. Nalepa, A. Revision der auf Fa- gaceen und Ulmaceen Gallen erzeugenden Eriophyinen. S. 386. Neumayer, Floristisches aus Niederösterreich 1. Niederösterreich, Lepidopterenfauna. ‚8. (128). Nitsche, J. (Lepidopterologische) Sammelergebnisse des Jahres 1918. S. (103). Nordistrien, Von meinen Exkursionen _ inzberger. 8. (74). 0. Ononis diffusa Ten. nOV. Var. . — Schousboei nov. spec. 8. 192. Opegrapha (Euopegrapha) atra Pers. var. opuntiicola nov. kg 8.97. is m. nov. spec. 5.29 sa Desf. f. parnassica n. f. y) serratoides S. og Ordentliche &eneralversammlung. . (85). Öriginal-Untersuchungen neue, an As- ee Theißen, F, 8.1. Ornix tenella Rbl. nov. spec. 8. (131). ee Farbenatlas. Knoll. 8. (100). Ottia Rosae Fuck. f. Rubi nov. f. S. 360. Pr; Papilio machaon (T.). S. (49). Parnassius apollo {(T.). S. (56). Patellaria proxima Berk. et Br. var. llens nov. var. S. 367. Penestoglossa balcanica Rbl. n. sp. Pesta, Otto. Die Dekapodenfauna der Adria. (R.) 8. (35). Pezizella aphanes => spec. S. 368. Phleum arenarium L. subsp. negaeum nov. subsp. >. we 407 Phlyctaena Malvacearum nov. spec. S. 879. Phoma intermediella nov. spec. 8.871. ee Ansichten über Schei- n- und Stipularbildungen. Schrö- 24a S. (162). Pigmentzellen im Corium und in der ee von Anuren. Kornfeld, Pilzlora. pr Sonntagberges, Siebenter Nachtr aßer. S. 354. ER Yallica Sace. var. aterrima Ar 68. Poiygonia (DE I)... 8 (ba N delta er Joseph nov. a S. (46), (57 Ar naukn: Joseph nov. ab. S.(48), (57) Primitivzustand eines Schweresinnes- organes. Joseph. S8. (27). Primula-Bastarde. Tschermak. S. (100) Prochaska, L. Über zwei Aber- rationen von Geometriden. S, (136). Pygostenini, Eine blinde Gattung der Tribus — aus dem südlichen Afrika. Bernhauer. S. 353. Pı yrenopeziza pe Rehm f. Zri- folii nov.f,. S S. 367. Quellgebiet der Mur, Pflanzengeogra- phisches. Vierhapper. S. (88). R. Rebel, H. Axia (Cimelia) margarita und eine neue Lepidopteren- familie: Arüdae S.(111). . — Bankesıa jellan.sp. S. (142). — Beitrag zur Kenntnis paläarktischer Mikrolepidopteren. S. (126). — Entgegnung an A. Seitz. S. (121). 408 Rebel, H. Hybriden und ehe tionen bei Saturnia-Arten. S. (57). — Referat über den ran er Lepidopterenfauna Dr. Jakob St er S. (115 _ I Lepidopterenfauna Dalmatiens, S. (106). Referate. S. (35). Rhabdospora Epilobii nov.spee. 8.377. Rhinodina un ea Arld. var. melano- carpa nov, — cinerascens nov. Bo 57. — Santorinensis nov.. spec. S. 55. Keer K. Floristische Mittei- lungen. S. (204). KRosellinia anduransis Ües. et Not. var. minor nov. var. 8. 359. Rote Wasserblüte. Keißler. S. (98), S. Saturnia-Arten, Hybriden und Aber- rationen. Gsehwandner, Rebel. S. Saturnia Welunetii Lue. ab. conjuncta Gschwandner nov. ab. S. (69). — — ab. conjuneta-perrupta Gschw. nov. ab. 8. (69). Eg Julii Gschwandner nov.hybr. a _ nn PR Rbl. nov. hybr. S. (60). hybr. Witzenmanni Gschwandner nov. hybr. 8. (68). — pavonia L. gu FEN Gschw. r nov. ab. 8. — Ppyri Schiff. ei assfepoie Gschw. nov: u S. (67). . Kolleri Gschwandner nov. “ er (67). — — ab. attingens Gschwandner nov. ab. vie (68). . macropis Gschwandner noy, z- S. (69). Alphabetische Inhaltsübersicht. Saturnia spini Schiff. ab. conjuneta Gsehwandner nov. ab. 8. (70): — — ab. infumata Gschwandner nov. ab. 8. (70). — — ab. nov. ab. — — ab. ER Gschwandner nov. ab. Scandix australis L. subsp. balcanıca nov. subsp. S. 232. — — subsp. gallica nov.subsp. 5.232. — — subsp. oceidentalis nov. subsp. 52882. dilutibasis Gschwandner - Y — — subsp. pontiea nov.subsp. 8.233. Schawerda, K. Über Agrotis inter- jecta Hb. S. (115). Scheiden- und aan Re ARE Phy. logenetische Ansicht EL Sehrödinger. 8. Ka6a) Schiffner V. und Baumgartner Jul. Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. B. Leber- und Laubmoose 8.313. Schmidt, H. Geschichte der Ent- wieklungslehre. Referat v. BP ei- kertinger. — W. Die imoteorologischen Verhält- nisse in der nächsten Nähe der Pflanzen. S. (14). Schrödinger, R. Phylogenetische Ansichten über Scheiden- und Stipularbildungen. S. (162). Schweresinnes-Organ, Über einen mutmaßlichen Primitiv ‚zustand eines —. Joseph. Schwingenschuß, L. “bes Meso- trosta signalis Tr. S. (139). Scoliaula quadrimaculella Boh. (6) 3: (183 FEB EEE laxa b) Janchenü mov. var. S. 276. Sedum rubens subsp. delicum. >. 994. Septoria Heraclei nov. spee. $. 376. Alphabetische Inhaltsübersicht. 409 eis rn DARREUR zur | Be rmak, E. Primula-Bastarde. Pilztlor. 54. | Steiner, Par J. Beiträge zur enntnis der Eh Griechen- lands, ©. Lichen S:582; ehem et) Santo- e. 8.90. rinens ; kenn J. Prodromus der Lepido- pterenfauna Böhmens. (R.) S.(115). Straßer, P, Pius. Siebenter Nach- trag zur Pilzflora des Sonntag- berges (N. -Ö.), 1917. (Schluß). S. 354 Eddalmatien und Monte Maggiore, Pflanzen aus dem Gebiete von —. Ginzberger. S. (194) ; Theißen, Ferd. u von Neue Original- Ascomyee- Tortula nn P.B. var. vulcanicola nov. var. 8. 334 — hellenica nov. spec. 8. ki — — var. brevifolia nov. inermis Mont. var. en nov. var. 8.336 Mülleri Wils. var. parnassica nov. var. S. 336. santorinensis nov. spec. 8. — var. apiculata nov. var. S. 328. Trichostomum flavovirens Bruch. var. brevifolium nov. var. S. 323. — mutabile Bruch. var. brevifolium nov. var. T: juruana nov. spec. * — in iquitosense nov. spec. 8.22. Trifolium wniflorum L. d) varians 1 1 növ. var. 8.21 SUP): V. Vermicularia Dematium Fr. f. brevi- pila nov. f. 7 Veronica glauca S. et S. «) puberula. ov.f. S. 282. — — y) subglandulifera nov.f. 5.282. Verrucaria (Euverr.) pinguis Star. f. dealbata now. f. S. 101. Vierhapper, F. Alexander von Humboldt als Pflanzengeograph. S. (202). — Beiträge zur Kenntnis der Flora Griechenlands. A. Anthophyta und Pteridophyta. 11. S. 102 S. 157. — — — — Pflanzen aus dem Lungau. 8. (207). Pflanzengeographisches aus («dem Quellgebiet der Mur. 8. (38). Volkstümliche Pflanzenkunde. Hab er- landt. ) W. Wechselwirkung zwischen eg und en Leiningen-Wester- burg. . S. (81). Weisia graeca nov. spec. S. 317. er Pflanzengeogr. Verhält- isse des westlichen —. Hayek. . (43). Z Zerny, er Entgegnung an A. Seitz. 3. ( Zoologie, en der Sektion für —.